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Obwaldner Volksfreund 1946

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Jarnen Samsta«, den 5. Januar 1S4«<br />

7«. Jahrgang — Rr. 1<br />

»bonaementspreis: Durch die Post Auqeftellt iä&rlirfi<br />

Fr- W.S0, halbjährlich Fr 5.60. Inbegriffen: Owaldner tzfarrblätt<br />

— Familtenbeila^e — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. - Neuabonnenten melden<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Ericheint Mittwoch und Samstag<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Tarnen. Tel. 8 62 37<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. — Tel. 8 6132<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Lnzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A m W e l<br />

„Ein glückhaftes neues Jahr!" Das haben wir uns am<br />

Dienstag gewünscht auf dem verschneiten Kirchweg, in der<br />

trauten Ofenwärme unseres Heims, hochgestimmt und frohgelaunt.<br />

Wer träumt in den Neujahrsstunden nicht vom kominenden<br />

Glück? Eine Gottesgabe ist's, daß der Mensch so leicht<br />

die Enttäuschungen des alten Jahres vergessen kann und<br />

aufs neue Jahr rosige Hoffnung setzt. Dieses Geschenk kommt<br />

aus der Höhe des Gottvertrauens und des Unternehmunasgeistes.<br />

*<br />

Als Hüter der Heimat eines Heiligen sind wir über die<br />

Schwelle des neuen Jahres getreten mit dem herzhaften Mut<br />

der Zukunft. Wir tui^ das Weltfenster auf ohne Furcht, der<br />

Sturm könnte es aus den Angeln zerren — wenn im Weltraum<br />

auch ein großes Stürmen und Tosen die Menschen<br />

furchtsam macht.<br />

„Sott rechts, Gott links, Gott Diele, Gott Dach, Gott allein<br />

und alles!"<br />

Dieses schöne Wort Heinrich Federers könnte als Titel<br />

über die Weihnachtsbotschaft des Papstes gesetzt werden.<br />

Pius XII. hatte zu Weihnachten 1944 versprochen, eine besondere<br />

Botschaft an die Welt zu richten in dem Jahre, das<br />

den Frieden brächte. Zu Weihnachten 1945 ist dieser Zeit-<br />

Punkt gekommen, da der Oberhirte der Kirche zu den Völkern<br />

aller Nationen reden kann:<br />

„Letzte Weihnachten spürten wir die Bitterkeit, die sich in<br />

die christliche Bruderliebe mengte in einer Welt, die durch<br />

Rache- und Zerstörungsgelüste aufgewühlt war. Es war ein<br />

furchtbarer Gegensatz zwischen dem milden Leuchten<br />

von Bethlehem und dem unglücklichen Schimmer der Kriegsbrände,<br />

zwischen dem himmlischen Glanz auf dem Antlitz<br />

des Kindes und dem Kainszeichen, das noch für lange auf<br />

der Stirn unseres Jahrhunderts wird eingebrannt bleiben.<br />

Jetzt erst ist es zum ersten Mal wieder möglich, daß, dank<br />

göttlichem Erbarmen, die Menschenfamilie ein Weihnachtsfest<br />

feiern kann, bei dem nicht die Schrecken des Krieges zu Lande,<br />

zu Wasser und besonders in der Luft so viele Herzen mit<br />

Angst und tödlicher Furcht erfüllen. Für diese Wendung der<br />

Dinge sei von uns allen demütig dem allmächtigen Herrn<br />

Dank gesagt!<br />

Aber ist wieder Friede auf Erden? Ist der wahre<br />

Friede gekommen? Kaum, sondern erst eine Stufe des Nach-<br />

Kriegs! Es wird noch viel Zeit brauchen, bis das materielle<br />

und moralische Elend behoben ist und so viele Wunden wieder<br />

vernarbt sind. Die Menschen beginnen, sich Rechenschaft<br />

darüber zu geben, wie viel Umsicht und Klugheit, wie viel<br />

Rechtschaffenheit und guten Willen es brauchen wird, damit<br />

die Welt aus den physischen und geistigen Ruinen zu Recht,<br />

Ordnung und Frieden erhoben werden kann. Darum ist auch<br />

die heurige Weihnacht noch eine Zeit der Erwartung, der<br />

Hoffnung und des Gebetes, damit der Sohn Gottes, der<br />

Mensch geworden ist und dessen Antlitz als Friedenskönig die<br />

ganze Welt zu schauen sich sehnt, endlich über alle Völker<br />

herrsche."<br />

Der Papst gibt dann die Ernennung der 32 neuen Kardinäle<br />

bekannt. Noch nie ist eine so große Zahl Purpurträger<br />

auf einmal ernannt worden. Alle Weltteile sind nun im Kardtnalskollegium<br />

vertreten. Der Papst sagt: „Wir haben gewollt,<br />

daß sie aus einer möglichst großen Zahl von Völkern<br />

TT]enschen auf Irrwegen<br />

Bon Pierre l' Ermite.<br />

Ich kann Ihnen sogar anvertrauen, daß Madame Gouya<br />

mir neulich zweitausend Franken bezahlt hat für meine An-<br />

»vesenheit bei ihrem Tanzabend und daß sie persönliche Gründe<br />

hat, um sich für meine Heirat zu interessieren.<br />

Sie werden mir vielleicht einwerfen, daß meine Mutter<br />

Wäscherin lvar. Darauf antworte ich Ihnen, daß dies nichts<br />

Unehrbares ist und daß sie es heute übrigens nicht mehr ist.<br />

Daß ich ein uneheliches Kind bin, wissen Sie vielleicht<br />

auch. Aber dafür kann man mich nicht verantwortlich machen;<br />

und es gibt genug berühmte Männer, welche das gleiche traurige<br />

Mißgeschick an ihrer Wiege vorfanden, nämlich das, ihren<br />

Bater nicht zu kennen."<br />

Valentine ereiferte sich immer mehr.<br />

. )hr Gesicht, das der auf dem Platze herrschende Wind<br />

peitschte, wurde glühend heiß.<br />

>chre Stimme zitterte vor Erregung infolge der Heftigkeit<br />

der Selbstverteidigung. Und ihre Wangen röteten sich in<br />

der Hitze des Gefechtes.<br />

Gerald hatte bei ihrem Anblick den Eindruck, eine Luxuswaffe<br />

vor sich zu haben, aber eine furchtbar gefährliche.<br />

Hübsch war sie, das konnte man nicht leugnen; aber von<br />

einer verwirrenden, angriffslustigen Schönheit, so daß auch<br />

der selbstsicherste Mann ihr gegenüber in Gefahr sein mußte.<br />

11<br />

und Stämmen entnommen würden, auf daß das hl. Kollegium<br />

so zu einem lebendigen Abbild der allumfassenden Kirche<br />

wird. Auf diese Weise wird Rom wirklich als Ewige Stadt<br />

erscheinen, als allumfassende Stadt, als Hauptstadt der Welt,<br />

als erhabenste Stadt, als Stadt, in der alle Menschen Bürger<br />

sind, als Stadt, in der der Stellvertreter Christi seinen<br />

Sitz aufgeschlagen hat und nach der die Blicke aller Katholiken<br />

gerichtet find."<br />

Der Leuchtturm, der im Weltsturm rettet.<br />

Pius XII. fährt weiter: „Die katholische Kirche ist ihrem<br />

eigentlichen Wesen nach übernational. Die Kirche ist<br />

Mutter, die hl. Mutter Kirche, eine wirkliche Mutter, die<br />

Mutter aller Nationen und Völker nicht weniger als der einzelnen<br />

Menschen. Weil sie Mutter ist, gehört sie keinem Volke<br />

ausschließlich an. Sie ist weder dem einen Volke mehr noch<br />

dem andern weniger, sondern allen gleichmäßig verbunden.<br />

Weil sie Mutter ist, kann sie auch an keinem Orte eine<br />

Fremde sein.<br />

Die Kirche ist darum unteilbar, weil sie ein nnteilbares<br />

und allgemeines Ganzes bildet. Ferner ist sie ein unteilbares<br />

Ganzes, weil Christus mit ihr ungeteilt und unteilbar<br />

verbunden ist. Haupt der Kirche ist der ganze Christus.<br />

Die Kirche steht fest und tief verwurzelt in der Mitte<br />

der ganzen Geschichte des Menschengeschlechtes. Sie ist Angriffen<br />

ausgesetzt, die sich gegen ihre unteilbare Einheit richten.<br />

Trotzdem ist die Kirche unerschüttert und von eigenständigem<br />

Leben erfüllt, sie treibt immer neue Schoße und sendet<br />

neue heilende Kräfte in die verwundete und geteilte<br />

Menschheit aus, Kräfte der einigenden göttlichen Gnade, nüch<br />

der alle hungern, Wahrheiten, die immer und überall geltpn<br />

Ideale, die immer und überall zur Nachahmung anspornen.<br />

Es ist darum ein sakrilegisches Attentat gegen<br />

Christus in seiner Ganzheit und zugleich ein unglückseliger<br />

Schlag gegen die Einheit des Menschengeschlechtes, wenn<br />

versucht wird, aus der Kirche eine Art Gefangene oder Sklavin<br />

dieses oder jenes Volkes zu machen, wenn man sie in die<br />

engen Grenzen einer Nation einschließen oder sie gar verbaunen<br />

will.<br />

Ein überlebter Liberalismus wollte die Einheit<br />

ohne und gegen die Kirche durch nationale Kultur und<br />

«inen verweltlichten Humanismus (von der Kultur des Altertums<br />

beeinflußte Lebensauffassung und Bildungsrichtung<br />

des 14. bis 16. Jahrhunderts) schaffen. Hier und dort ist<br />

dann als Frucht dieser auflösenden Tätigkeit der T o t a l i -<br />

t a r i s m u s (Ganzheitsanspruch des Staates) nachgefolgt.<br />

So steht denn in Wahrheit die Kirche als ein mächtiger<br />

Leuchtturm da, der aufhellende Strahlen auf die dunklen<br />

Tage wirft, die wir durchleben."<br />

Das politische Szepter ist von Europa gewichen — jetzt<br />

regiert Amerika. Die christliche Kultur des Abendlandes wird<br />

jedoch nach wie vor von Rom, dem Welt-Leuchtturm, ausgestrahlt<br />

werden. Kardinal Faulhaber behält recht: „Die<br />

Sonne des Glaubens kann untergegangen sein, aber die Erde<br />

zehrt noch von der Wärme der Tagessonne." Roms freundliche<br />

Entwicklung auch des Staatslebens ist Gesundentwicklung,<br />

ist Fortschritt zum Leben. Hegen wir also den katholischcn<br />

Mut! Denn der Mut steckt an wie die Mutlosigkeit.<br />

Was mußte da aus seinem Bruder werden, diesem unglücklichen,<br />

haltlosen Menschen, der bisher seinen Weg nur<br />

im Vergnügen und außerhalb jeder Anstrengung gesucht hat!<br />

Glich er nicht einer Mücke, die dieser Spinne ins Netz geraten<br />

war?<br />

„Sie antworten mir nichts", unterbricht da in scharfem<br />

Tone die junge Dame seine Gedankengänge.<br />

„Aber, Fräulein, ich bin ja auch gar nicht befugt, Ihnen<br />

eine Antwort zu geben. Mein Bruder ist großjährig und hat<br />

seine Eltern!"<br />

„Das sind nichts als hohle Worte! Ihr Bruder ist eine<br />

Null auf der linken Seite der Zahl. Er zählt überhaupt nicht<br />

mehr. Er wird machen, was ich will! Sie wissen vielleicht<br />

nicht, daß wir uns bereits seit acht Wochen kennen. Ihre Eltern?<br />

Die werden der Sache ihren Laus lassen. Das war ja<br />

von jeher ihr Verhalten. Und was Ihre Schwester anbelangt,<br />

so ist sie nur deren Spiegelbild. Der einzige Wert in der<br />

ganzen Familie sind Sie. Und deshalb hatte ich beschlossen,<br />

Sie heute morgen um Ihre Mithilfe zu bitten; allerdings,<br />

wie ich zugeben muß, auf eine wenig korrekte Art, aber es<br />

blieb mir keine andere Möglichkeit übrig."<br />

In diesem Augenblick bohren sich die Blicke Valentines<br />

forschend in die Augen Geralds.<br />

Sie wartet auf die Antwort, die über ihr Verhalten von<br />

morgen und über die Zukunft ihres ganzen Lebens entscheiden<br />

soll.<br />

Aber Gerald schweigt einige Sekunden lang und verabschiedet<br />

sich dann mit einer Verbeugung: „Fräulein, ich habe<br />

die Ehre!"<br />

D i e w e r t e n A b o n n e n t e n<br />

werden höflich darauf aufmerksam gemacht, daß die Abonnementsgebühr<br />

von Fr. 5.60 für das erste Halbjahr <strong>1946</strong> oder<br />

Fr. 10.50 für das ganze Jahr bis 5. Januar auf dem Bureau<br />

der Expedition, oder bei der Poststelle auf unser Postcheckkonto<br />

VII 1085 spesenfrei einbezahlt werden kann. Ab<br />

7. Januar wird der Abonnementsbetrag per Nachnahme eingezogen.<br />

Mit vorzüglicher Hochachtung<br />

Expedition des „<strong>Obwaldner</strong> Volkssreund".<br />

Neues<br />

in Kürze<br />

In Nürnberg wurden die Verhandlungen im Kriegsverbrecherprozeß<br />

wieder aufgenommen. Das Palästina-Problem<br />

droht infolge der jüdischen Terrorakte, die ein energisches Eingreifen<br />

der britischen Behörden notwendig machten, immer<br />

weitere Kreise zu ziehen. In Jerusalem wurde eine große<br />

Razzia durchgeführt.<br />

Die erste Woche des neuen Jahres steht im Zeichen der<br />

bevorstehenden Vollversammlung des neuen Völkerbundes in<br />

London. Eine Ueberraschung stellt die Nachricht dar, daß der<br />

sowjetrussische Außenkommissar Molotow der Erössnuugssitzuug<br />

der UNO nicht beiwohnen wird und daß der Kreml<br />

an dessen Stelle Volkskommissar Wischinsky delegiert.<br />

Im Verlaufe der wiederaufgenommenen Gerichtsverhandluugen<br />

in Nürnberg (am 26. Verhandlungstag) berichtete<br />

SS-General Ohlendorf über die von der deutschen Polizei<br />

im Osten aufgeführten Massenmorde. Der Zeuge erklärte,<br />

Himmler habe mündliche Anweisung gegeben, die Juden und<br />

politischen Sowjetkommissare zu „liquidieren" — was dann<br />

mit deutscher Gründlichkeit besorgt wurde!<br />

In der „Newyork Herald Tribune" tritt der ehemalige<br />

amerikanische Unterstaatssekretär Sumner Welles für die Aufnähme<br />

der Neutralen mit Ausnahme Spaniens in den neuen<br />

Völkerbund ein. Insbesondere bekundet Sumner Welles erfreuliches<br />

Verständnis für die Schweiz.<br />

Der von seinem Erholungsaufenthalt in Portugal nach<br />

Helsinki zurückgekehrte finnische Staatspräsident Feldmarschall<br />

Mannerheim ist erneut schwer erkrankt. Sein Zustand wird<br />

als äußerst kritisch bezeichnet.<br />

Znin Jahreswechsel<br />

entbieten wir unsern werten Abonnenten, Mitarbeitern,<br />

Inserenten und Lesern<br />

die besten Glückwünsche<br />

Unsern Abonnenten danken wir für ihr Zutrauen<br />

und hoffen, daß uns alle in diesem Jahr auch wieder<br />

treu bleiben werden. — Die neuen Abonnenten<br />

heißen wir herzlich willkommen.<br />

-I-<br />

Redaktion und Verlag.<br />

Gerald geht nicht direkt nach Hause.<br />

Noch ganz unter dem aufregenden Eindruck dieses unerwarteten<br />

Angriffes, sucht er im nahen Luxemburgpark eine<br />

einsame Allee auf, um zu überlegen, auf welche Weise er seinem<br />

Bruder helfen könnte.<br />

Schwebt ein Mann nicht in der größten Gefahr, wenn eine<br />

Frau sein Gehirn derart in ihren Bann bekommt?<br />

Gerald ist zwar noch jung, aber wie viele Kameraden hat<br />

er schon im Gymnasium, in seiner Schule, oder auch sonst<br />

gekannt, die im Begriffe standen, ihre gewaltige Intelligenz<br />

ihren glänzenden Degen, oder ihre prachtvollen moralischen<br />

Kräfte in den Dienst ihres Landes zu stellen, die wegen einer<br />

Frau allmählich auf den Weg des Verderbens und der<br />

Schande abgeglitten sind.<br />

Er muß namentlich an einen jungen Marineoffizier denken,<br />

der dem Feinde Dokumente verkauft hat, um irgend eine<br />

Valentine auszuhalten... wie auch an jenen andern, der<br />

wegen einer unbedeutenden Schauspielerin, die ihn, wie es<br />

scheint, heute vollständig vergessen hat, zuerst zu Betäubungs-<br />

Mitteln Zuflucht genommen und schließlich Selbstmord begangen<br />

hat.<br />

Ah, cherchez la femme!<br />

Dann erinnerte er sich wieder an den neulichen Besuch<br />

seines Bruders im Sprechzimmer der Schule; ein Besuch der<br />

offensichtlich durch Valentine veranlaßt worden war, und dci<br />

kommt ihm der Gedanke, ob es nicht möglich wäre da-; Un<br />

heil wenigstens der Zukunft gegenüber abzugrenzen


S k a n d a l a m d i e P o l l a e i d i r e b t l o n v o n O b w a l d e n<br />

Josef Seiler als Denunziant und fragwürdiger Journalist<br />

entlarvt.<br />

(Korr.) Die Regierung von Obwalden hat wahrhaft die<br />

Kollegialität auf die Spitze getrieben, indem sie den Herrn<br />

Polizeidirektor L. Spichtig — trotz seiner Polizeilichen<br />

„Sprünge" — soweit immer möglich schützte. Es fehlte zwar<br />

nicht an wohlgemeinten Ratschlägen; aber Polizeidirektor L.<br />

Spichtig hörte lieber auf andere Ratgeber, die es soweit gebracht,<br />

daß heute die Polizeidirektion Obwalden schwer belastet<br />

ist. Die ganze Angelegenheit steht im Zusammenhange<br />

mit der „<strong>Obwaldner</strong> Säuberungsaktion". Es ist dies an und<br />

für sich schon eine höchst merkwürdige Erscheinung, daß man<br />

Fragen der Ausweisung zu kantonal-politischen Fragen zuspitzt<br />

und dann rein Politische und persönliche Positionen aus<br />

Kosten von „unsympatischen Ausländern" (der Berner Entscheid<br />

hat sie in allen Teilen geschützt) austrägt. Die ständige<br />

Hetze — die Kantonsratsverhandlungen hätten vernünMgerweise<br />

zu einer stillen Liquidation vollauf genügt — zwingt<br />

nns im Interesse von Recht und Gerechtigkeit, wie zum<br />

Schutze eines sauberen Polizeiwesens im Kanton Obwalden<br />

zu nachstehenden Darlegungen:<br />

1. Wer hat die Ausweisuugssälle gewaltsam zu einer<br />

Pressepolemik aufgezogen? Der „Unterwaldner" brachte als<br />

einzige und erste Zeitung am 8. November 1945 eine völlig<br />

unhaltbare und unwahre Meldung betr. eines Erznazis, der<br />

von einem <strong>Obwaldner</strong> Anwalt „ehemaliger konservativer<br />

Parteipräsident", verteidigt werde. Bereits diese Publikation<br />

zeigte in aller Deutlichkeit, daß man in erster Linie Herrn<br />

a. Ständerat Dr. W. Amstalden treffen wollte und nicht den<br />

„Erznazi". Folge: Die Redaktion des „Unterwaldner" mußte<br />

sich denn auch die schwersten Vorwürfe gefallen lassen und am<br />

10. November 1945 eine Berichtigung bringen.<br />

Doch nicht genug, man wollte damit den Weg für eine<br />

Interpellation im Kantonsrat ebnen. — Diese erfolgte denn<br />

auch und der Bericht im „Unterwaldner" war wieder mehr<br />

als sonderbar. Lt. „Unterwaldner" vom 26. Dezember 1945<br />

heißt es im Kantonsratsbericht u. a.: „... Der Interpellant<br />

müsse verstehen, daß der Regierungsrat nach dem Berner Entscheid<br />

weder die Namen der rekurrierenden Ausländer noch<br />

deren Akten erössnen könne." Im gleichen Berichte sind aber<br />

bereits dem Interpellanten Aktenkenntnisse bekannt. (Ob direkt<br />

oder durch Vermittlung, sei dahingestellt!) Der Polizeidirektor<br />

L. Spichtig gab auch lt. „Unterwaldner" bekannt:<br />

„Der Bundesrat hat die regierungsrätlichen Ausweisungen<br />

nicht wegen Formfehlern rückgängig gemacht." Also hat er<br />

sie rückgängig gemacht, weil eben keine Belastungen vorlagen,<br />

obwohl sich der Polizeidirektor L. Spichtig alle erdeutliche<br />

Mühe gab, ein bÄastendes Anklagematerial<br />

zusammenzubringen. (Dieses Borgehen und die Darlegungen<br />

Polizeidirektors Spichtig im Regierungsrate und anderswo<br />

bilden später ein Kapitel für sich.)<br />

Aber mit der Interpellation im Kantonsrate begnügte sich<br />

das Hetzkomplott noch nicht und man ging an die außerkantonale<br />

Presse.<br />

In der „National-Zeitung" vom 29./30. Dezember 1945<br />

erschien der aussehenerregende Artikel:<br />

„Skandal um die Säuberung.<br />

Eigenartige Gutheißung von Rekursen NaziReiners<br />

immer noch in der Schweiz."<br />

Und dieser Artikel ist vom Postbeamten Josef Seiler (Redaktor<br />

des „Unterwaldner" — wenigstens für <strong>Obwaldner</strong>teil)<br />

und angeblich verarbeitet nach Aktenmaterial von Polizeidirektor<br />

L. Spichtig.<br />

Diese systematische unsachliche, hemmungslose Zeitungshetze,<br />

das wird nun der einfältigste Beobachter und Leser<br />

einsehen, verfolgt doch sicher einen bestimmten Zweck, fordert<br />

aber auch gleichzeitig zum schärfsten Proteste heraus. Ansgezeichnet<br />

nimmt sich neben dieser schamlosen Journalistik (siehe<br />

unten) der Hinweis im „Unterwaldner" aus vom 2. Januar<br />

1945. „In Sachen <strong>Obwaldner</strong> Säuberungs-Aktion sind uns<br />

eine Reihe von Zuschriften zugegangen, die wir auf Grund<br />

einer Rückfrage beiseite legen — (! ! !) denn wegen diesem<br />

Manne sollen sich die <strong>Obwaldner</strong> untereinander nicht verkrachen."<br />

Gleichzeitig hat Herr Seiler aber einen unvermeidlichen<br />

Krach heraufbeschworen; aber er glaubte sich allerdings<br />

in Anonymität hüllen zu können.<br />

2. „Skandal um die Säuberung", Artikel in der „National-Zeitung".<br />

In diesem Artikel beschuldigt Seiler einmal<br />

aufs Heftigste die Gutheißung der beiden Rekurse in Bern,<br />

als ob die Justizabteilung in Bern in Sachen Ausweisung<br />

Da die religiöse Frage für die Russin keine Rolle spielt,<br />

so könnte er vielleicht seinem Bruder raten, sich nur zivil<br />

trauen zu lassen. Er könnte so. nach einiger Zeit, wenn die<br />

Schuppen von seinen Augen gefallen sind, wenigstens die<br />

Möglichkeit einer Scheidung ausnützen, um dann, durch sein<br />

Unglück gewitzigt, mit einem Mädchen aus einem besseren<br />

Milieu ein neues Leben zu beginnen.<br />

Diese Lösung scheint ihm so glücklich zu sein, daß er noch<br />

am gleichen Abend mit Philippe darüber redet, der sich übrigens<br />

davon gar nicht besonders überrascht zeigt.<br />

„Alles ist mir gleich, vorausgesetzt, daß ich sie heirate."<br />

„Hast du unsere Eltern von deiner Ansicht unterrichtet?"<br />

„In!"<br />

„Und wie haben sie darauf reagiert?"<br />

„Oh, ganz furchtbar! Papa ist dermaßen in Zorn geraten,<br />

daß ich glaubte, er würde mich verstoßen."<br />

„Und Mama?" «><br />

„Das getreue Echo dazu. Aber natürlich mit einer Zugabe<br />

von Tränen."<br />

„Und du willst über all dies hinwegschreiten?"<br />

„Sie Hütten offenbar eine andere Lösung vorgezogen; aber<br />

weißt du. Valentine ist ein glänzender Star. Ihr Name zieht<br />

auf den Boulevardplakaten, und sie verdient ziemlich viel<br />

Geld, so daß die Alten sich bald mit dem Gedanken vertraut<br />

machen werden. Und das mit Recht. Denn sie werden schließlich<br />

zur Einsicht kommen,, daß es nicht unangenehm ist, eine<br />

so berühmte Schönheit in der Verwandtschaft zu haben. Ein<br />

Einsiedlerkrebs, wie du einer bist, ist natürlich nur empfindlich<br />

für die Schönbeit der Logarithmen; aber glücklicherweise<br />

nicht ebensoviel verstehen würde, wie Herr Spichtig in Sar<br />

nen? Sodann ödet er unsere oberste Behörde an, a )<br />

dem Regierungsrat von Obwalden kann er /'Nicht ganz<br />

zeihen" Hier belastet er wieder direkt und indirekt m erster<br />

Linie die Haltung der Polizeidirektion (L. Sp-cht'g) von O -<br />

walden, um sich daheim wieder als sein Beschirmer a fz<br />

^^Dieser Presse-Skandal war von kurzer Dauer, denn bereits<br />

in der folgenden Nummer vom 31. Dezember 1945 sah<br />

sich die Redaktion der „National-Zeitung" zur Freigabe einer<br />

größeren Berichtigung genötigt. Der Schluß der Berichtigung<br />

unter dem Titel: „<strong>Obwaldner</strong>-Säuberung" lautet: Es wrd<br />

später noch Gelegenheit geben, die Hintergründe und die H -<br />

termänner aufzudecken, die im Ausweisungsbeschluß der O-<br />

waldner Regierung resp, ihrer Polizeidirektion eine •<br />

gespielt haben."<br />

Daß dieser Seiler-Artikel aber auch von der eigenen<br />

teipresse — nach Aufklärung — abgelehnt und als unglauolich?<br />

Journalistik bewertet wird, das mag vorderhand genügen.<br />

Ein Nachspiel wird noch folgen, zumal auch die vache<br />

dem Ansehen der „National-Zeitung" schwer geschadet.<br />

3. Schwindelhafte Berichterstattung! Der besagte Artikel<br />

enthält eine ganze Reihe krasser Unwahrheiten und es fallt<br />

einem wirklich schwer zu glauben, die Mitteilungen seien nicht<br />

als bewußte Falschmeldungen weitergegeben worden, zumal<br />

am 10. November 1945 bereits im „Unterwaldner" eine Berichtigung<br />

erfolgte, die doch Herr Seiler sicher gelesen hat ^<br />

Zudem muß Hr. Polizeidirektor Spichtig sonderbares Akteilmaterial<br />

haben, wenn fast alles ein Schwindel ist. Wir beschränken<br />

uns lediglich auf einen Teil der Berichtigung, um<br />

später mit schwereren Belastungen eine „<strong>Obwaldner</strong>-Säuberung"<br />

durchzuführen!<br />

Seiler schrieb: „... denn ausgerechnet einer der belastetsten<br />

Nazi ist von einem der prominentesten bernischen Sozialdemokraten<br />

mit Erfolg gegen die auszuweisende Behörde<br />

verteidigt worden." Der Betreffende ist keineswegs belastet,<br />

noch Nazi, was sich übrigens auch aus der Berichterstattung<br />

im Kantonsrate ergab und Nationalrat Giovanoli war nicht<br />

sei»k Anwalt.<br />

Seiler schrieb: „... V. habe sich als begeisterter Befürworter<br />

der deutschen Blitzsiege" gezeigt. (Ein Ausgebürgerter,<br />

dessen Vermögen beschlagnahmt wurde!) Die „National-<br />

Zeitung" vom 31. Dezember bringt in der Berichtigung:<br />

„... so zeigt das nur, welch zweifelhaften und dubiosen Elementen<br />

Polizeidirektor Spichtig in Tarnen ausgesessen ist."<br />

Seiler schrieb: „... Mit Ausbruch des Krieges entpuppte<br />

sich V. plötzlich als „politischer Flüchtling", der trotzdem aber<br />

äußerst gute und herzliche Beziehungen mit der Ortsgruppe<br />

und der Auslandorganisation der NSDAP in Luzern zu unterhalten<br />

wußte und beispielsweise auch den berüchtigten Ortsgruppenleiter<br />

Martinek, Luzern, zu seinen Freunden zählte."<br />

Entweder hat Hr. Polizeidirektor Spichtig — der Jnformator<br />

Seilers — die Akten nicht gelesen oder diese nicht verstanden,<br />

sonst hätte er gesehen, daß V. in Deutschland neun<br />

Prozeßverfahren hinter sich hatte und am 23. März 1939 seitens<br />

der Vundesanwaltschast ausdrücklich als politischer<br />

Flüchtling anerkannt worden ist.<br />

Im „Reichsanzeiger" vom 7. Oktober 1941 ist auch dessen<br />

Ausbürgerung publiziert, was Staatenlosigkeit zur Folge hatte.<br />

(Das hinderte allerdings den Polizeidirekior nicht, B. als<br />

„Deutschen" zu behandeln.)<br />

V. hat den „berüchtigten Ortsgruppenleiter Martinek"<br />

in Luzern weder jemals gesprochen, noch gesehen, geichweige<br />

denn war er mit ihm befreundet. Braucht man solche Mittel,<br />

um das Ziel zu erreichen?<br />

Ferner schreibt Seiler über eine Schwarzhandelsassäre<br />

und gibt Zahlen an (700 Eier, über 130 Liter Rahm, über<br />

50 Kilo Anken) welche nur in der Phantasie existieren und<br />

niemals weder bezeugt noch-bewiesen wurden. Auf Gruiid<br />

einer Anzeige wurde gegen B. ein Untersuchungsverfahren<br />

wegen kriegswirtschaftlicher Bergehen eingeleitet, jedoch nach<br />

eingehender Prüfung eingestellt und die Kosten dem Staate<br />

überbunden. In diesem Untersuchnngsversahren war weder<br />

ein Anwalt tätig, noch ist irgend eine Persönlichkeit direkt<br />

oder indirekt beim Volkswirtschaftsdepartement vorstellig geworden.<br />

Das Volkswirtschaftsdepartement hat aus eigener<br />

Initiative das Verfahren eingestellt. (Wer mußte den Ob.<br />

waldner Polizeiaufwand tragen, die Autokosten usw.?) Wie<br />

motiviert Seiler — nach Einstellung des Versahrens — diese<br />

böswillige, üble Nachrede? Auch der freisinnige Dep.-Vorsteher<br />

Bundesrat Stampfli wird nicht hoch eingeschätzt.<br />

sind nicht alle Menschen so wie du veranlagt, sondern es gibt<br />

noch viele, die Sinn haben für Vergnügen und Lachen."<br />

Da protestiert Gerald: „Du magst es mir glauben oder<br />

nicht, aber ich bin der Ansicht, daß ich ein größeres Glück<br />

mein eigen nenne als du."<br />

„Ja, ein fahles, langweiliges; etwa von der gleichen Farbc<br />

wie die deine Mathematik."<br />

„Bitte! Ich bin frei; du bist es nicht mehr, sondern bist<br />

trotz deiner Jugend schon das Spielzeug dieser elenden Kreatur.<br />

Ich strebe nach oben; du gleitest nach unten. Ich habe<br />

ein Ideal; du hast keines mehr. Ich glaube an die Liebe du<br />

entweihst sie."<br />

„Wie? Du glaubst also doch an die Liebe?"<br />

„Aus ganzer Seele! Aber nicht an die deine!"<br />

„ v yct, du glaubst an ein blutarmes, dunstartig verschwommenes<br />

Phantom, das nur in der Phantasie lebt und bei dessen<br />

Anblick du romantische Verse zitierst, wie etwa die Lamartines:<br />

,Denkst du daran, wie wir an jenem Abend<br />

^ In stummem Glück auf kühler Flut uns wiegten?'"<br />

„Jedenfalls werde ich die Frau meiner Träume unter der<br />

Elite suchen ... hörst du wohl: unter der Elite'"<br />

„Wie? Wäre es möglich? Du träumst von einer Frau?"<br />

„^awohl. Und diese Frau meiner Träume schützt mick<br />

vor den andern.<br />

„Wenn du sie aber nicht findest, diese Frau?"<br />

„Dann besitze ich in meinem inneren Leben Werte aenua<br />

um sie n.cht zu vermissen. Oder, besser gesagt, meine Liebe<br />

Hr D. W. Amstalden, sein Rechtsvertreter soll als Landammann<br />

und Polizeidirektor von Obwalden selbst s Zt die<br />

Ausschaffung V. betrieben haben. Es ist dies eine völlige LnL<br />

stellung der Tatsachen und berührt Redmt-Fragen, wo es sich<br />

darui.. handelte, ob Nicht-Schwe.zer überhaupt ,m Redn.t<br />

Amstalden ist anderseits wieder mit Bundesrat von<br />

Steiger'intim befreundet, womit sich der Kre.s schließt und<br />

es begreiflich wird, warum die säuberungsfreundliche Reg.eung<br />

von Obwalden bei der eidgenössischen Justiz unweigerick<br />

einen Bart einsangen mußte." - Hr. Dr. Amstalden ,st<br />

,„i! Bundesrat von Steiger nicht intim befreundet und ,st<br />

bei von Steiger nie vorstellig geworden. Der liberale Parteisekretär<br />

stellt hier einem bürgerlichen Bundesrate eiu scho<br />

nes Zeugnis aus, d. h. der oberste Wächter über unserer Justiz<br />

fällt auf Grund einer „Freundschaft" um! Schone Zuversichten!<br />

Doch damit dürfte ?ch Bern ,elbst naher befassen.<br />

Aus jeden Fall hat Herr Bu ''esrat von Steiger eme ernstere<br />

und seriösere Auffassung von der Auswe.fungspraxis als<br />

die Polizeidirektion von Obwalden und der liberale Parteisekretär.<br />

.<br />

Herr Bundespräsident von Steiger sagte u.M. tu der Be<br />

antwortung der Säuberungsinterpellation am 19. Dezember<br />

1945 im Nationalrate: „Der Bundesrat ist mit seiner Praxis<br />

der Ausweisungen stets auf dem Boden seiner Weisungen geblieben."<br />

(Es gab also keine Göttiwirtschast im Sinne Sei<br />

lers') — .Bis Ende November waren 522 Rekurse erledigt,<br />

qjrka 90 Prozent aller Rekurse werden im Sinne der ttantone<br />

entschieden." — Daß aber die <strong>Obwaldner</strong>-Ausweisung<br />

nicht gutgeheißen werden konnte, besagt eben genug und ist<br />

übrigens im Entscheide begründet. Herr BundeSpräsident von<br />

Steiger steigt eben nicht ein „auf eine Protestbewegung, son<br />

dern Beweismaterial ist für die Ausweisung entscheidend."<br />

Vorläufige Schlußbemerkungen:<br />

Wir fragen uns, nach all dem Vorgefallenen, das nie<br />

Gegenstand einer Behandlung im „<strong>Obwaldner</strong> Polkssreunv"<br />

bildete, sondern von anderer Seite ohne viel Verantwortuugs<br />

gefühl gewaltsam großgezogen wurde^ wie Darlegung<br />

zeigt — ob sich der Regierungsrat von Obwalden noch wei<br />

I terhin mit der Polizeidirektion solidarisch erklären kann? «Das<br />

Volk hat eine andere Meinung!)<br />

Behörde und Volk haben ein Recht auf klaren Bescheid,<br />

zumal das Polizeiwesen keine Privatangelegenheit ist, son<br />

dern als Hüter der öffentlichen Ordnung nicht persönlichen<br />

Rachegelüsten dienstbar gemacht werden darf. In diesem Sin<br />

ne gehen wir mit dem „Unterwaldner" voll einig: „Das<br />

letzte Wort ist in dieser Sache noch nicht gesprochen!" (-.<br />

Dezember 1945.)<br />

Diese Eröffnungen stellen nur RückWeisung dar von Bc<br />

Häuptlingen in der Presse, für die die Schreiber selbst ver<br />

antwortlich sind, es darf aber wohl kaum verwundern, wenn<br />

in diesem Zusammenhange noch weitere Tatsachen bekannt<br />

gegeben werden, die für einige „Säuberungsagenten" sehr<br />

peinlich sein werden.<br />

Leider steht heute schon fest, daß in der „<strong>Obwaldner</strong>-Säu<br />

berung" Methoden angewandt wurden, die im Grunde nichts<br />

anderes darstellen, als eine richtige Wiederholung der laut<br />

kritisierten Nazimethoden. Recht ist, was mir nützt! Die Ml»-<br />

heißung der Rekurse ist auf jeden Fall materiell und formell<br />

in absolut sauberer Prüfung ohne jede Protektion vor sich<br />

gegangen.<br />

Aus dem angeblichen Säuberungs-Skandal ist nun ein<br />

Skandal — um ganz andere Personen geworden!<br />

O b w a l d e n<br />

Zwei Jnitiativbegehren. (Mitget. vom Landammannaiii!<br />

Obwalden.) Auf 3l. Dezember 1945 sind folgende Initiativ<br />

begehren eingereicht worden:<br />

a) Volksbegehren mit 1041 Unterschriften über Teilnbän<br />

derung der Kantonsverfassung und eines neuen Wahlgesetze?<br />

im Sinne der Einführung der geheimen und unkontrollier<br />

baren Urnen-Wahlen (und ev. Gemeinde Abstimmungen) von<br />

Wahlen nach gütlicher Vereinbarung oder der Verhältnis<br />

wähl, der Abänderung, Ergänzung und Fortschrittlichgestal<br />

tung weiterer Verfassungsbestimmungen und der Enveiterung<br />

der Volksrechte.<br />

b) Jnitiativbegehren Othmar Britschgi, Alpnach. betrei<br />

send Abänderung des Gesetzes über die' Finanzierung von<br />

Arbeitsbeschaffnngsmaßnahmen in der nriegslrisen und<br />

Nachkriegszeit, vom 13. Mai 1945.<br />

Jugendskilager 194k. (Eing.) Die Maßnahme des h. Er<br />

ziehungsrates, der keine Dispens an Primär und Sekundär<br />

schüler zur Teilnahme am ^ugendskilager erteilen wollte, ist<br />

wird dann derjenige» gelten, von der ich träume... der ich<br />

hienieden nicht begegnet bin, die ich aber vielleicht dort oben<br />

antreffen werde."<br />

Philippe lacht laut auf:<br />

„?a haben wir es ja. Phantome, nichts als Phantome."<br />

„Und dann eines ^ages wirst du die gleiche Dummheit<br />

machen wie ich, aber sicher nicht so elegant."<br />

gibst also selber zu, daß Du eine Dummheit machst.<br />

Schranke sie infolgedessen ein und heirate nur zivil."<br />

Aber gegen Abend hat Gerald plötzlich Gewissensbisse.<br />

U erinnert sich daran, daß der Zweck keineswegs die Mittel<br />

heiligt. Hat er also das Recht, selbst um seinem Bruder eine<br />

spatere Scheidung zu ermöglichen, ihn zu einem Eheverhält<br />

ms zu verleiten, das die Kirche mißbilligt?<br />

Er überlegt sich die Sache hin und her; und schließlich<br />

entscheidet er sich, sie dem Urteil eines Vikars von Sainl<br />

©ulpice, den er gut kennt, zu unterbreiten.<br />

Dieser Schritt blieb ihm jedoch erspart. Denn noch am<br />

gleichen Abend kam Philippe niedergeschlagen, mit gefurchter<br />

«tirne und verschlossener Miene nach Hause. Er hatte soeben<br />

seine erste Auseinandersetzung mit Valentine gehabt und<br />

diese war kurz, aber scharf gewesen.<br />

Die kleine Xanthippe hatte nämlich sofort und nicht ohne<br />

m Zorn zu geraten, die Falle gewittert und Philippe den<br />

Befehl gegeben die „totale", d. h. zivile und religiöse Trau<br />

ung zu veranlassen.<br />

(Fortsetzung folgt!)


egreiflich. Er steht mit dieser Verfügung nicht allein da.<br />

Auch andere Kantone haben ihren Schülern keine Erlaubnis<br />

erteilt, aus dem einfachen Grund, weil das Jugendskilaaer<br />

in die Schulzeit fällt. Müßten wir Kohlenferien einschalten<br />

wie manche Städte und Jndnstrieorte ~ die übrigens diesen<br />

Ausfall an Schulzeit durch Äerlürzung der Sommerferien<br />

einholten würden die Erziehungsbehörden keine Einsprache<br />

erheben. Es handelt sich also nicht darum, den Kindern<br />

die Freude an^ Wintersport zu nehmen, sondern um die<br />

Wahrung der Schulpflicht aller, für deren Dispens die Skiwoche<br />

bei unserer kurzen Schulzeit kein genügender Grund<br />

sein kaun.<br />

Das erheischt Aufschlug! (Eing.) Die „Säuberungs"-Debattc<br />

in der Sitzung des <strong>Obwaldner</strong> Kantonsrates vom 22<br />

Dezember 1945 wird von Herrn I. Seiler dazu benützt, in<br />

der „Neuen Zürcher Zeitung" md besonders in Nr 602/1945<br />

der „N a t i o n a l - Z e i t u n g" ein Bild von einem „Säuberungsskandal<br />

in Obwalds'^zu entwerfen, das aus kunterbunten<br />

Details, Ungenauigkeiten, Verdächtigungen und schweren<br />

Vorwürfen gegen die verantwortlichen Stellen bis hinauf<br />

zum Bundespräsidenten zusamniengesetzt ist und zuguterletzt<br />

gcn bezüglich der sauberhaltung des Schweizerhauses<br />

„ein starkes Mißtrauen gegenüber der demokratischen Grundhallung<br />

der mit ihr beauftragten höchsten Instanzen" feststellen<br />

zu können glaubt. Diese Vorwürfe dürfen sicher nicht<br />

leicht genomnien werden, auch wenn sie von Herrn I. Seiler<br />

stammen.<br />

Nun nimmt in der „National-Zeitung" Nr. «04/1945 der<br />

sozialistische Nationalrat Fritz G i o v a n o l i, Bern, gegen<br />

die Darstellung Seilers in einem der Ausweisungsfälle scharf<br />

Stellung, mit dem Beifügen, sie zeige,<br />

„welch zweifelhasten und dubiosen Elementen Polizeidirektor<br />

Spichtig in Sarnen aufgesessen ist."<br />

Wie Herr I. Seiler Herrn Regierungsrat und Polizeidirektor<br />

L. Spichtig in die Nesseln setzt und was dazu der<br />

Zozialist Giovanoli sagt und schreibt, das mögen die<br />

H nun ter sich selber ausmachen.<br />

Aber einige Fragen drängen sich doch auf:<br />

1. Hat die Kriegswirtschaft wirklich einen Untersuch<br />

gegen Dr. V. betreffend Schwarzhandel „n i e d e r g e -<br />

schlage n, damit ja kein Wässerlein seine guten Beziehungen<br />

mit dem Eidgen. Justiz- und Polizeidepartement<br />

trübe.. Im Interesse der Integrität der kriegswirtschaftlichen<br />

Justiz muß dieser Vorwurf aufgeklärt werden!<br />

2. Gehört entweder Herr Seiler zn den (nach Giovanoli)<br />

„zweifelhaften und dubiosen Elementen", denen Polizeidirektor<br />

Spichtig in Sarnen „aufgesessen" ist, oder hat<br />

umgekehrt Polizeidirektor Spichtig nach den ihm zur Versiigung<br />

stehenden Unterlagen seinen Parteifreund Seiler<br />

über die Details der Fälle informiert?<br />

Weitere Fragen häligen damit zusammen. Seitens des<br />

Gesamt-Regierungsrates sollte darauf möglichst bald eine offene<br />

und klare Auskunft erteilt werden. Denn es sollte nicht<br />

vorher geschehen, daß man wegen dieser Schreibereien im<br />

^ande herum von einer „Affäre P o l i z e i d i r e k t o r<br />

Spichtig" oder einem „Skandal Seiler" spricht!<br />

Eine schöne Empfehlung sür das neue Jahr! Von allen<br />

guter» Geistern scheint Josef Seiler in? Nebenberuf „berühmter"<br />

Journalist — verlassen zu sein. Er bringt zur Iahresiveude<br />

einen Aufruf, in dem u. a. steht: „Der „Unterwaldner"<br />

wird auch in Zukunft die Prinzipien der Toleranz<br />

und Duldsamkeit hochhalten und verteidigen ... Wem<br />

nicht eine Lust ist, für die Wahrheit und das Recht zu<br />

kämpfen und für sie zu leiden, — der verdient nie zu siegen!"<br />

Wie die Toleranz und Wahrheit und Recht<br />

bei Hr. Seiler beschaffen, das dokumentiert der Artikel in<br />

der „National-Zeitung" in Basel! (Siehe andernorts.) Zugleich<br />

wird hier das alte Geschichtlein vom Wolf ini Schafspelze<br />

gleich anfangs der Jahreswende 1940 bittere Wahrheit:<br />

Im „Unterwaldner" berichtet Seiler: als braves, maslierte?<br />

Schaf „denn wegen diesem Manne sollen sich die<br />

<strong>Obwaldner</strong> untereinander nicht verkrachen."<br />

Um in der „National-Zeitung" als Wolf gleichzeitig zu<br />

heulen: „Skandal um die Säuberung"!<br />

Fatale Fügung stellte den heulenden Wolf fest! — Allen<br />

Getreuen um Seilet bei ihm selbst ist es eine hoffnungslose<br />

Sache Sinn sür Toleranz, Wahrheit und Recht und<br />

viel Lust „für die Wahrheit und das Recht zu kämpfen."<br />

Spcct.'<br />

Konzert der Musik Schwendi. Wenn schon die Tatsache, daß<br />

die Musik aus der Schwendi in der Residenz Sarnen ein Konzert<br />

zu geben wagt, als eine Ueberraschung gebucht werden<br />

muß, so wurde es noch mehr zu einem kulturellen Ereignis,<br />

als man feststellen mußte, daß sie durch die schöne Fülle eiiles<br />

geschmackvoll gewählte» Programms, das in die kleinsten<br />

Details ausgearbeitet war, einen musikalisch genußreichen<br />

Abend schufen, der auch ein musikalisch sehr anspruchsvolles<br />

Publikum angenehm überraschte, das sich in einer demonftrativ<br />

großer Anzahl im Mioiteiifaal eingefunden hatte.<br />

Es ist das unbestreitbare Verdienst des Dirigenten, Herrn<br />

Dr. A. Wirz, daß die Schwandcr diese musikalische Tat vollbracht<br />

haben, aber umgekehrt fand Dr. Wirz in der Schwendi<br />

jene musikalische Bereitschaft, jene Gefolgschaft, die Bedingung<br />

»nd grundlegende Voraussetzung ist für eine persönliche Modulation.<br />

Und diese persönliche Modulation wußte der Dirigent<br />

durchgehend wiederzugeben, was auch dem Konzert jenen<br />

Reiz abgewann, jene Feingeistigkeit, die man oft gerade bei<br />

Feldmusiklonzerten vermissen muß.<br />

Die souveräne Stabführung mit ihrem gediegenen Stil,<br />

ohne jedes altmodische Turnen des ganzen Körpers, jedes<br />

affektierte Mähnewerfen, sondern ein Stab, der gleichsam mit<br />

seinem Händespiel die Töne in die Lust ziselierte, war an<br />

"nd für sich schon eine Augenweide. Aber auch eine Begründung<br />

der Leistung. Denn nur eine solche gründliche und feine<br />

Bearbeitung der Themen verleiht dem Spiel jene Jnterprelation,<br />

die nichts zu tun hat mit rein technischer Routine,<br />

sondern nicht? anderes ist als eine Durchgeistigung.<br />

'nir dadurch bekam das Spiel seine Beschwingtheit, die<br />

»ch bor allem bei den inhaltlich anspruchsvolleren Stücken,<br />

wie bei Mozart und Wagner und auch bei Strauß, derart<br />

gunstig auswirkten. So sehr man darüber uneins sein kann,<br />

inwieweit Mozart fich für eine solche Instrumentation eigne,<br />

w muß man doch gestchen, daß sie es zustande brachten, aus<br />

einer etwas schwerfälligen Instrumentation doch das Beste<br />

herauszuholen.<br />

* * Ä der durchgehend feinen Interpretation muß auch die<br />

technische Präzision gerühmt werden, wenn sie auch auf Konto<br />

Tempo derart genau wurde. Doch ist das keineswegs ein<br />

Mangel, sondern ein Zeichen von Spieldisziplin, indem sie<br />

so keine nervöse Hast aufkommen ließen, die vor allem das<br />

Zus°mimensp,el von Melodie und Begleitung undeutlich und<br />

verschwommen wiedergegeben hätte. Durch diese Zurückhalund*<br />

schneidi"^" ^<br />

beimo^ prägnant, sicher<br />

Sarnen hat einen solch gediegenen Abend nicht erwartet,<br />

um,o alisrichtiger aber ist das Eingeständnis, daß die Schwanver<br />

ein Niveau bewiesen haben, das sich zeigen und hören<br />

lassen kann. Vor allem sind sie aber für ihren musikalischen<br />

Idealismus zu beglückwünschen, denn nur mit einer solchen<br />

Geistigen Beschwingtheit, in der ihnen ihr Dirigent das gute<br />

Beispiel war, laßt sich dieser durchgehende Erfolg erklären, id.<br />

(£as Konzert wird am Sonntag, den 13. Januar <strong>1946</strong>,<br />

nachmittags, im Gasthaus Rößli in der Schwendi wiederholt.)<br />

Der Samariterverein Sarnen wird bei genügender Beteingnng<br />

mit Beginn am 15. Januar einen Samariter-<br />

e , inen<br />

xifi-t.<br />

Kurs für erste Hilfe bei Unglücksfällen<br />

ourchfuhren. Die Leitung wird in zuvorkommender Weise Hr<br />

Dr. Rammelmeyer übernehmen.<br />

Tagtäglich ereignen sich größere und kleinere Unfälle in<br />

^aus und Hof, in Feld und Wald, auf der belebten Straße,<br />

ei Ausübung der vielen Sportarten usw. Nicht immer kann<br />

ein Arzt sofort zur Stelle sein, und deshalb ist es außerordentlich<br />

wichtig, daß geübte Samarilerinnen und Samariter<br />

überall sich finben, um die so wichtige erste''Hilfe verunfallten<br />

Menschen zu bringen. Gewiß hat jedermann das Bedürfms,<br />

helfen zu wollen, aber der gute Wille allein genügt<br />

nicht, sondern man muß vor allen Dingen wissen, w i e man<br />

helfen soll. Die hiefür nötigen Kenntnisse kann man sich in<br />

einem Samariterkurs aneignen. Der Kurs dauert 10 Wochen<br />

(20 Uebungsabende). Das Kursgeld ist auf den Betrag von<br />

Fr. 6.— festgesetzt. Anmeldungen werden erbeten bis 10. Januar<br />

an Frl. Jmfeld, Korsets, Mercerie, Sarnen.<br />

Damen und Herren sei der Besuch dieses lehrreichen und<br />

nützlichen Kurses wärmstens empfohlen. Niemand kann wifsen,<br />

ob er nicht morgen schon in den Fall kommen wird,<br />

Samariterdienst zu leisten, vielleicht in der eigenen Familie.<br />

Wie froh ist man dann, helfen zu können! Wir verweisen<br />

auf das Inserat in der heutigen Nummer. w. z.<br />

Sarnen. (Einges.) Wie vor zehn Jahren, lacht uns auch<br />

heute wieder aus allen Schaufenstern, von allen Plakatwänden,<br />

das schalkhaft-freundliche Gesicht des Bauers vom Lindobernhof<br />

aus der Operette „D e r f i d e l e B a u e r" von Leo<br />

Fall, einladend entgegen. Wie diese Operette damals alle<br />

Herzen zu begeistern vermochte, wird sie es diesmal nicht we-<br />

Niger vermögen, denn unsere bewährtesten Mimen stehen unter<br />

der erfahrenen Regie von Herrn R. Weisker vom Stadttheater<br />

Luzern und der gesangliche und orchestrale Part führt<br />

mit Sicherheit Herr Musikdirektor Zajac. — Morgen Sonntag,<br />

den 6. Januar, öffnen sich weit die Tore zur Premiere,<br />

möge ihr ein ausverkauftes Haus beschieden sein.<br />

Sarnen. (Eing.) Der kath. Arbeiterverein Sarnen<br />

hielt am Danksonntag seine traditionelle, heimelige Weihnachtsfeier,<br />

zu der mit den Angehörigen der Arbeiter über<br />

100 Personen erschienen sind. Mittelpunkt der Feier war die<br />

seine Ansprache unseres geschätzten Arbeiterfreundes H. H.<br />

Pfarr-Resignat Albert Schönenberger, Bergli. Das übrige<br />

Programm bestritten die lieben Kinder. Improvisiert, dafür<br />

umso herzlicher kanien die Gedichte, die Liedlein und Sprüche<br />

wie ein sprudelndes Bächlein über die Lippen der lieben<br />

Kleinen. Unsere flotte Ländlermusik umrahmte die Feier mit<br />

gefälligen Melodien. Ein Kränzlein des Dankes gebührt auch<br />

dem rührigen Mitglied und alt Lehrer Felix Schellenbaum,<br />

der als guter Geist hinter der Feier stand und für diese eigens<br />

eine kleine zeitgemäße Szene schrieb, die einige Kinder<br />

niit ganzer Hingabe spielten.<br />

Wilen. (Eing.) Man merkt es schon ziemlich gut, daß es<br />

wieder für die Autos mehr Brennstoff gibt und daß die<br />

Sonntagsfahrten wieder gestattet find. Wenn aber der Verkehr<br />

einmal so recht im Betrieb ist, so müssen sich dann Fußgänger<br />

»nd Velofahrer wieder besser an die Verkehrsregbln<br />

gewöhnen als bisher, uni Unfälle zu vermeiden.<br />

Der Autolenker soll aber seinen Verstand wie auch den<br />

Anstand ein bischen walten lassen, nicht daß es vorkommt<br />

wie an Weihnachten, als ein Personenauto von Sarnen nach<br />

Wilen fuhr, sein Tempo aber nicht verminderte, obwohl Fußgänger<br />

daherkamen, so daß diese von dem „Pflutsch" auf der<br />

Straße bis über den Kopf angespritzt wurden. Bei solcher<br />

Witterung wäre ein bischen Rücksicht auf den Fußgänger am<br />

Platze.<br />

Kerns. Mit Genugtuung vernehmen wir, daß an der Geiieralversaminlung<br />

der Männer- und Jungmännerkongregation<br />

(es waren gegen 200 Sodalen anwesend) H. H. Pfarrer<br />

Joh. Fanger zum Ehrenpräses der Kongregation ernannt<br />

wurde. Wir gratulieren von ganzem Herzen für diese<br />

Nenjahrsüberraschung.<br />

-cw<br />

Sächseln. (Korr.) Der an: Danksonntag in der zu Herzen<br />

gehenden Abendpredigt von unserem verehrten hochw. Hr.<br />

Pfarrer bekanntgegebenen Pfarrei - Statistik entnehmen<br />

wir für das abgelaufene Jahr 1945 die Zahlen: Taufen<br />

54 (66), Hochzeiten aus der Pfarrei 14 (16), auswärtige<br />

Hochzeiten 140 (155), Beerdigungen 27 (26), wovon 3 (4)<br />

Kinder. Der liebe Herrgott spreche über all dieses Werden<br />

und Vergehen in unserer Pfarrei seinen Vatersegen!<br />

Sächseln. (Eing.) Auf Sonntag, den 2. Juni <strong>1946</strong>, ist eine<br />

Vereinswallfahrt des Schweiz. Studentenvereins zum seligen<br />

Bruder Klaus nach Sächseln angesetzt.<br />

Radio —<br />

Beromünster<br />

Sonntag, 6. Januar.<br />

9.00 Dichtung und Musik. 10.00 Katholische Predigt. 10.45<br />

Basler Jnstrumentalquartett. 11.30 Studioorchester. 12.40<br />

Das Selekt-Okletl spielt. 14.00 Waldwerkzeuge. 14.20 Unter-<br />

Haltungskonzert. 15.00 „Der Opernball". Operette. 16.10<br />

Tearoom oder Teestübli? 16.30 Melodie und Rythmus. 17.30<br />

Esperia, das Land der Hoffnung. Eine Königslegende. 18.20<br />

Der Musikfreund wünscht. 19.15 Leichte Musik. 19.40 Echo<br />

der Zeit. 19.55 Aus alten und neuen Tonfilmen. 20.30<br />

D'Garbo von Breitewil. Hörkomödie. 21.20 Opernkonzert.<br />

22.10 Violinduette.<br />

Montag, 7. Januar.<br />

11.00 Plauderei. 12.40 Studioorchester. 17.00 Sonate von<br />

Beethoven. 17.45 Gibt es eine soziale Rangordnung im Tierreich?<br />

18.05 Allerlei Tänze. 18.40 Kameradschaftsstunde. 19.00<br />

Musik zum Nachtessen. 19.40 Für und wider den Mitverdienst<br />

der Ehefrau. 20.20 Kapelle Tibor Kafics. 20.45 Ghörfch du<br />

das o? Hörspiel. 21.50 Wochenrückblick für die Schweizer im<br />

Ausland. 22.10 Studioorchester.<br />

Dienstag, 8. Januar.<br />

11.00 Streichorchester. 12.40 Studioorchester. 17.00 Werke<br />

von Mendelssohn. 17.30 Schallplatten. 17.45 Kinderstunde in<br />

romanischer Sprache. 18.05 Aus dem Septett von Beethoven<br />

18.30 Lieder. 19.00 Novelly Trio. 19.40 Echo der Zeit. 19.55<br />

Werke von Ludwig van Beethoven. 21.25 Gäste Zürichs 21.30<br />

Französische Musik.<br />

Mittwoch, 9. Januar.<br />

11.0!) Travaillons en inusigue. 11.30 Genöve vous parle.<br />

12.40 ^ Unterhaltungskonzert. 17.00 Studioorchester. 17.45<br />

Vorlesung. 18.05 Die wunderbare Reise mit den Wildgänsen.<br />

19.00 Unterhaltungskonzert. 19.25 Kriegswirtschaftliche Kurznachrichten.<br />

19.40 Echo der Zeit. 19.55 Schweizer Volksmusik.<br />

20.10 Zum Pestalozzi-Jahr. Hörspielfolge. 21.10 Cello-Sonate.<br />

22.10 Studioorchester.<br />

N l l c h s W e v - A M<br />

Zarneo-Me»<br />

Anstelle von Weihnachts- und Neujahrskarten spenden die<br />

Nachstehenden eine Gabe an die Bedürfnisse der Milchsuppenanstalt<br />

Sarnen-Dorf und Wilen.<br />

Familie Hurni, Magazine, Sarnen<br />

Ungenannt<br />

Total Fr. 170.—<br />

Stadttheater Luzern<br />

455<br />

Samstag, g. Januar, 15.00—17.10 Uhr: Frau Holle. 20.00—22.10<br />

Die Regimentstochter. Komische Oper in 2 Aufzügen. Musik von<br />

G. Domzetti.<br />

Sonntag, 6. Januar, 14.30- 17.30 Uhr: Die ungarische Hochzeit.<br />

20.00—22.15 Uhr: Gastspiel Therese Giehse: Sturm im<br />

Wasserglas.<br />

Montag, 7. Januar, 20.00--22.15 Uhr: Einmaliges Gastspiel Leo-<br />

Po d Biberti und Rita Liechti in Noel Cowards Lustspiel:<br />

Intimitäten.<br />

Dienstag, 8. Januar, 20.00—22.15 Uhr: Gastspiel Therese<br />

Giehse: Sturm im Wasserglas.<br />

Mittwoch, 9. Januar. 20.00—22.10 Uhr: Die Regimentstochter.<br />

Donnerstag, 10. Januar. 20.00 22.15 Uhr: 3. Symphoniekonzert.<br />

Billettvorverkauf im Musikhaus tzug & Sie.<br />

Fre'tag, 11. Januar, 20.00—22.15 Uhr: Gastspiel Therese<br />

G l e h s e: Sturm im Wasserglas.<br />

Samstag, 12. Januar, 15.00—17.10 Uhr: Frau Holle. 20.00 bis<br />

22.50 Uhr: Die ungarische Hochzeit.<br />

Sonntag, 13. Januar, 14.15—16.30 Uhr: Gastspiel Therese Giehie:<br />

Sturm im Wasserglas. 20.00 22.50 Uhr: Die ungarische Hoch-<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 2. Januar <strong>1946</strong>. *<br />


«Theater in Samen<br />

. . Z e r H e l e B a u e r "<br />

Operette von Leo Fall.<br />

Regie: R. Weisker (Stadttheater Luzern)<br />

Musikalische Leitung: Mr. C, Zajac. SA16184Lz 6<br />

Spieltage:<br />

Sonntags: 6., 13., 20, Januar <strong>1946</strong>, je nachmittags<br />

2.15 Uhr.<br />

Werktags: Mittwoch, 9. Jan. <strong>1946</strong>, abends 8.00 Uhr.<br />

Kassa-Oeffnuiig: Je y 2 Stunde vor Spielbeginn.<br />

Eintritt: Fr. 3.50, 3/—, 2.50 und 2.—.<br />

Borbestellungen: I, Kastlunger, Sarnen, Tel. 8 64 62.<br />

Bühnevereinigung Sarnen.<br />

« T i t m - s t i i r »<br />

im Hotel Krone Sarnen<br />

geleitet von der Tanzschule Rnsterholz, Lniern.<br />

Diplom der Meister-Akademie in Paris, der schweizerischen<br />

choreg. Akademie und der Tanzlehrer-Union der Schweiz. 8<br />

Einstudierung sämtlicher moderner Tänze und Walzer. Gefl.<br />

Anmeldungen werden Mittwoch, den 9. Januar, von<br />

18—20 Uhr im Hotel Krone entgegengenommen. SA8167Lz<br />

I i e M I w i M b q<br />

für das Gewerbe für die Monate Januar/April ist freigegeben<br />

worden.<br />

Verlangen Sie gefl. Ihren Bezugsschein be.m Brennstofsamt.<br />

Mit bester Empfehlung<br />

ßl>. W e r - M s c h . 6arncn<br />

Kohlen - Heizöl - Brennholz.<br />

10<br />

T t k m l m c h m g<br />

Die Schweiz. kundeshahnen machen erneut darauf aufmerksam,<br />

daß alle private Niveauübergänge nur von den Berechtigten<br />

benützt werden dürfen. Gemäß Art. 3 des BahnpoJizeigeselzes<br />

sind die Barrieren oder Türchen von den Benutzern<br />

unter eigener Verantwortlichkeit zu öffnen und zu schließen.<br />

Fehlbare müßten bei der Polizeidirektion angezeigt werden.<br />

Luzern, den 2. Januar <strong>1946</strong>. SA16197Lz 12<br />

Fttr die SBB Kreis II.<br />

Der Bahningenifnr<br />

M W m W l A b e n d<br />

des Zodelkliib tan<br />

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Scrnen / Mittwoch, den 9. Januar <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 2<br />

M M e r W U r M<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erschein.<br />

„„ 6 S-mM.<br />

SS^f^tSfaÄoSei 0 5Sbä5L~ ^" a6onnente » werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. Tel. 86237<br />

,eder«eu gcrnc ang.nomm^n. Feldabonnements monatlich üg Rp. Druck und Verlag: Louis Ehrli & «t, Sarnen. - Tel. 8 6132<br />

Insertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

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yj Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

W i r t s c h a f l s r ü c k b l i c k 1 9 4 5<br />

u nb in<br />

. wirtschaftlicher Hinsicht war das<br />

Jahr 1J45 entscheidend. Man mag zunächst der Verwendung<br />

der Atomkraft - vorerst zu Kriegszwecken - aedenken,<br />

die möglicherweise eine neue Wirtschaftsepoche e'inleitet<br />

|o laßt sich die Entwicklung mit „höchster Krastentsaltung<br />

für die Kriegführung" im ersten Halbjahr und „beainnendcr<br />

Umftellung auf Friedensproduktion" im zweiten .Halbcharakterisieren.<br />

Der volle Einsatz der Wirtschaft in die<br />

militärische Planung bewirkte eine weitere Senkung des<br />

Lebensstandards in allen Ländern und rief immer drastischere<br />

Eingriffe ins Privatleben sowie Not und Entbehrungen in<br />

großen Teilen Europas und Asiens hervor.<br />

Als im Mai der Krieg in Deutschland und im August im<br />

seinen Osten zu Ende ging, setzten die Bemühungen ein, die<br />

vollständig des organisierte Weltwirtschaft neu<br />

auszubauen. Sie stießen aber auf große Schwierigkeiten, namentlich<br />

auf mangelnden Arbeitswillen bei den durch die<br />

Kriegsanstrcngungen erschöpften Arbeiterkreisen und auf die<br />

bis dahin zurückgestellten Lohnforderungen, die mit dem Verlangen<br />

nach Arbeitszeitverkürzung zusammenfielen. Streikwellen<br />

hemmten in manchen Ländern die Umstellung der<br />

Industrie auf den Zivilbedarf. Doch zeigen die Beispiele Belgiens<br />

und der Niederlande, wie nach Ueberwindung der UebergangSschwierigkeiten<br />

der Weg zum Wiederaufstieg gefunden<br />

werden kann.<br />

Ein iveiteres Hemmnis des Wiederaufbaues bildet die zunehmende<br />

R ech t s n n f i ch e r H e i t und die steigende<br />

Kriminalität, letztere vornehmlich hervorgerufen infolge<br />

von Bandenbildungen durch Deserteure und Leute, die<br />

den Weg aus der früher unterstützten unterirdischen Widerftandsbewegnng<br />

zum ordentlichen Leben noch nicht gefunden<br />

haben. Leider machten sich auch Unverständnis für brennende<br />

Wirtschaftsfragen und bewußte Mißachtung ökonomischer Gebiete<br />

geltend, die einmal mehr zeigen, daß sich das wirtschaftliche<br />

Schwergewicht der Welt aus Europa nach andern<br />

Erdteilen verlagert hat. Schließlich gefährden N a t i o n a l i -<br />

s i e r u n g s b e st r e b u n g e n und gewaltsame Vertreibung<br />

ganzer Völker aus ihren bisherigen Wohnsitzen den Wiederaufbau,<br />

und man könnte oft glauben, daß uni der Durchsetzung<br />

fragwürdiger politischer Prinzipien willen jedes vernünftige<br />

Wirtschaften verhindert wird.<br />

Immerhin fehlt es nicht an planmäßigen Vordere!-<br />

tungen zur Wiederher st ellung der Weltwirtschaft.<br />

Auf Grund einer Resolution von B r e t t o n<br />

Woodts, die von rund 50 Staaten ratifiziert wurde, soll<br />

ein W e l t w ä h r u n g s s y st e m aufgebaut werden, das den<br />

ihm angeschlossenen Staaten die für ihre Importe benötigten<br />

Devisen in bestimmtem Umfange sichern und einen Wettlauf<br />

um die schlechteste Währung durch Verbot und Abwertungen<br />

über 10 •/• ohne Zustimmung der maßgebenden Staaten<br />

verhindern sott. Die Neuordnnng der Währungsverhältnisse<br />

ist um so dringender nötig, als eine Reihe von Staaten unter<br />

Inflationen leidet, wie sie aus der Zeit nach dem ersten Weltkriege<br />

bekannt sind. Frankreich, das bisher aus Handelspolitischen<br />

(Gründen einen übersetzten Wechselkurs gegenüber<br />

dem Ausland durch vertragliche Bindung aufrechterhielt,<br />

ichritt am Jahresende zur erwarteten Währungsab-<br />

C 1/ U Um tunb 60 "V®' bevor es dem Abkommen von<br />

Bretton Woods beitrat.<br />

•»<br />

Parallel den Bemühungen um ein Weltwährungssystem<br />

taust die Schaffung einer Welthandelsorganisat<br />

i o n. Sie soll den Warenaustausch fördern, Zoll- und Handelsbarrivren<br />

abbauen und diskriminierende Methoden im<br />

internationalen Handel ausmerzen helfen. Doch wird ihr Erfolg<br />

weitgehend davon abhängen, ob die Vereinigten Staaten<br />

nicht nur ihre in Vorbereitung befindliche Exportoffensive<br />

durchführen, sondern es auch ihren Schuldnern ermöglichen,<br />

sich durch Warenlieferungen die für die Erfüllung ihrer Verpflichtungen<br />

erforderlichen Devisen zu beschaffen.<br />

In der S ch w e i z trieben die Ereignisse der ersten Monate<br />

1845 ebenfalls zur Krise. Dem sozusagen ergebnislosen Abbruch<br />

der Wirtschaftsverhandlungen mit Deutschland zu Iahresbeginn<br />

folgte im März ein Abkommen mit den<br />

Alliierten, das unser Land stärker in die Blockademaßnahmen<br />

dieser Staaten eingliederte und ihm außerdem gewisse<br />

Verpflichtungen hinsichtlich der sogenannten Beutegüter und<br />

der blockierten Vermögenswerte auferlegte. Mittelbar oder<br />

unmittelbar im Zusammenhang damit verfügte der Bundesrat<br />

im Februar die S p e r r e d e r d e u t sch e n und im<br />

August der japanischen Vermögenswerte und<br />

ordnete alsdann eine Bestandesaufnahme dieser Werte an.<br />

Außerdem ergriff er besondere Maßnahmen zur Erleichterung<br />

der Rückerstattung von Beutegütern.<br />

Unsere Landesversorgung sank auf einen Tief-<br />

Punkt. Die E i nf u h r e n erreichten in den ersten Monaten<br />

1945 nur noch wenige Prozent des Normalbedarfes. Die Rationen<br />

wichtiger Lebensmittel mußten weiter gekürzt werden,<br />

und wir verdanken es nur bet weitsichtigen Borratspolitik<br />

unserer Behörden wie der guten Durchführung der erweiterten<br />

Anbaupflicht im eigenen Lande, daß die Ernährungslage nicht<br />

noch schlechter wurde. Zwar hatte unsere Regierung schon im<br />

März mit den Alliierten Abmachungen über die Belieferung<br />

mit Lebensmitteln und gewissen Rohstoffen sowie über die<br />

Transporte durch Frankreich getroffen. Es dauerte aber mehrere<br />

Monate, bis sich diese Vereinbarungen voll durchführen<br />

ließen und sie sich fühlbar auszuwirken begannen. Gegen Iahresende<br />

konnte die Textil- und Schuhrationierung aufgehoben<br />

werden, und auf vielen Gebieten war die Versorgung nur noch<br />

eine Transportfrage. Dazu trugen zahlreiche Wirtschaftsabkommen<br />

bei, welche die Schweiz mit andern<br />

Staaten schloß und die in manchen Fällen mit bedeutenden<br />

Kreditgewährungen an das Ausland verbunden waren. Am<br />

Jahresende waren Verhandlungen mit Großbritannien im<br />

Gange. Dagegen konnte mit den Vereinigten Staaten noch<br />

keine Verständigung erzielt werden, weil diese die Aufhebung<br />

der Sperre der schweizerischen Guthaben mit der Erledigung<br />

der Frage der deutschen Guthaben verknüpften.<br />

Eine große Versorgungslücke besteht aber, abgesehen von<br />

gewissen Rohstoffen, immer noch: Kohle. Es gelang zwar,<br />

aus einer Reihe von Ländern Lieferungen zu erhalten. Doch<br />

genügen sie bei weitem nicht zur Deckung des Bedarfs, so daß<br />

in vielen Industrien die Produktion stark eingeschränkt ist.<br />

Rohstoffmangel ist es auch häufig, der es nicht erlaubt, die<br />

Nachfrage nach Schweizer Ware im Ausland zu befriedigen.<br />

Mitteilung m<br />

die tit. Mnnenten<br />

Unsern werten Abonnenten diene zur gef. Kenntnis, daß<br />

wir uns erlauben werden, die ausstehenden Abonnementsbetrage<br />

per Nachnahme einzuziehen, und wir bitten, dieselben<br />

beim ersten Vorweisen einzulösen. Sollten Sie aber inzwischen<br />

auf dem Postbureau schon einbezahlt haben, so bitten wir<br />

höflich, auf der Nachnahmekarte das diesbezügliche Datum<br />

und die genaue Adresse, unter welcher Sie einbezahlt haben,<br />

anzugeben. — Der einfache Vermerk: „Schon bezahlt" ist ungenügend<br />

und bringt Ihnen und uns Unannehmlichkeiten.<br />

DieExpedition.<br />

Die schweizerische Handelsbilanz 1945 wird mit<br />

einem bedeutenden Ausfuhrüberschuß abschließen.<br />

Diese anormale Erscheinung wird wohl einmalig bleiben; denn<br />

seit Oktober übertreffen die Einfuhren die Ausfuhren wieder.<br />

Soweit nicht Rohstoffschwierigkeiten oder die Frage der<br />

alliierten „Schwarzen Listen" den Betrieb beeinträchtigen, war<br />

die I n d u strie meist gutbeschäftigt. Namentlich die<br />

Uhrenindustrie, die pharmazeutische Branche, die Hersteller<br />

von Holzbaracken und die Seidenstoffindustrie verzeichnen<br />

lebhaften Geschäftsgang. Auch die Bautätigkeit<br />

ist verhältnismäßig groß. Der Mangel an wichtigen Materialien<br />

legt allerdings unerwünschte Schranken auf; denn die<br />

Wohnungsknappheit in den meisten Städten hält unvermindert<br />

an.<br />

Die Arbeitslosigkeit blieb nach einem witterungsbedingten<br />

Anstieg zu Jahresbeginn trotz der Demobilisierung<br />

unbedeutend.<br />

Im K l e i n h a n d e l nahmen die Umsätze weiter zu.' Das<br />

Preisniveau geht nach leichtem Ansteigen in den ersten<br />

Monaten 1945 allmählich zurück. Im Großhandelsindex wirken<br />

sich namentlich verminderte Transport- und Versicherungskosten<br />

für Auslandwaren, im Lebenskostenindex vorerst Preissenkungsmaßnahmen<br />

des Bundes aus.<br />

Auch die Landwirtschaft hat ein im ganzen befriedigendes<br />

Jahr hinter sich. Die Schäden und Ausfälle, welche<br />

die große Trockenheit im Sommer verursachte, wurden durch<br />

das milde Herbstwetter etwas ausgeglichen.<br />

Die Eisenbahnen profitieren noch immer vom Darniederliegen<br />

des Automobilverkehrs. Der Güterverkehr, der<br />

sich bis zum Juli ungünstig entwickelt hatte, belebte sich mit<br />

der Besserung unserer Einfuhren und der Wiederaufnahme<br />

eines gewissen Transites zusehends, so daß bei den Bundesbahnen<br />

das Defizit nicht so groß wird wie befürchtet. Die<br />

Hotellerie zog aus der Zunahme des einheimischen Ferienverkehrs<br />

und aus dem Besuch amerikanischer Urlauber<br />

Nutzen.<br />

Im B an k w e s e n verursachte der Uebergang der Eidgenössischen<br />

Bank auf die Schweizerische Bankgesellschaft und<br />

der Basler Handelsbank auf den Schweizerischen Bankverein<br />

einiges Aufsehen. Im ganzen gesehen, hat sich aber die<br />

befriedigende Lage der Schweizer Banken gegenüber den Vorjähren<br />

nicht wesentlich verändert.<br />

Den Kapitalmarkt beanspruchte wie in den Vorjähren<br />

namentlich der Bund, für dessen Rechnung bis Mitte<br />

November wie im Vorjahre rund 84 %> aller Anleihensemissionen<br />

erfolgten. Obwohl die Neubeanspruchung des Marktes<br />

rund 1,1 Milliarden Franken erreichte, veränderte sich das<br />

TTlenschen aus Irrwegen<br />

Von Pierre l' Ermite.<br />

12<br />

Die einzige ttonzession, die Gerald erzwingen konnte, war<br />

da» Versprechen, die Trauung in einer gewissen Intimität<br />

vorzunehmen, nämlich in einem Dorfe in der Umgebung von<br />

Paris, wo die Tänzerin ein ziemlich kokettes Landhaus besaß,<br />

wie auch, daß er, Gerald, der Zeremonie fern bleiben<br />

dürfe. Die Abschlußprüfungen waren ja ein genügender Ent-<br />

Ichuldigungsgrund für seine Abwesenheit.<br />

Im übrigen aber verlief alles gemäß den Forderungen der<br />

ianften jungen Dame.<br />

Die Eltern, die bis zum Tage der zivilen Trauung ihre<br />

Zustimmung versagt hatten, gaben schließlich nach und kamen<br />


Zinsniveau kaum. Die Schwankungen der Renditen von<br />

Staatstiteln waren außerordentlich klein. Immerhin fehlt es<br />

nicht an Anzeichen, daß die übermäßige Liquidität des G e l d -<br />

Marktes gegen Jahresende etwas zurückging.<br />

Bei der Schweizerischen Nationalbank kam<br />

die seit Jahren dauernde Zunahme des Goldbestandes in den<br />

letzten Wochen des Jahres 1945 zum Stillstand. Dagegen vermehrt<br />

sich der Notenumlauf noch immer. Sichtverbindlichleiten<br />

und Notenumlauf blieben immer ganz oder annähernd<br />

durch Gold gedeckt, so daß die technische Lage des Schweizer<br />

Frankens gesund ist.<br />

So gehen wir unter günstigeren Aussichten als<br />

Ende 1945 ins neue Jahr hinein. Der riesige Warenhunger in<br />

aller Welt sichert auch unserem Lande vorerst gute Beschäftigung.<br />

Wenn aber die großen Jndustriemärkte ihre Umstellung<br />

von der Kriegs- auf die Friedenswirtschaft abgeschlossen und<br />

den ersten Binnenmarktbedarf gedeckt haben, wird der Kampf<br />

um die Absatzgebiete neu einsetzen. Dem Wegfall des deutschen<br />

Produktionspotentials steht die vermehrte Kapazität der früheren<br />

Rüstungsbetriebe in andern Ländern gegenüber. Alsdann<br />

wird sich das Fehlen des einst so wichtigen deutschen<br />

Marktes für unser Land besonders fühlbar machen, wenn es<br />

bis dahin nicht gelingt, andere Dauerabnehmer für unsere<br />

Produkte zu finden.<br />

n.p.<br />

Obwalden<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 4. Januar 1945.<br />

Die beiden Juitiativbegehren, betreffend Abänderung der<br />

Kantonsverfassung und des Gesetzes über die Finanzierung<br />

von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, werden der Presse übergeben.<br />

Im Monat Mai dieses Jahres wird der hochwürdigste Bischof<br />

von Chur eine Visitation im Kanton Obwalden halten<br />

und dabei die hl. Firmung spenden.<br />

Das eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement hat am 28.<br />

Dezember 1945 eine Verfügung erlassen, wonach das Schuhmachergewerbe<br />

dem Bundesratsbeschluß vom 14. Februar<br />

1945 über den Fähigkeitsausweis für die Eröffnung von Betrieben<br />

im Gewerbe unterstellt wird. Die Verfügung ist am<br />

1. Januar <strong>1946</strong> in Kraft getreten.<br />

Vom Reinerlös der 71.Tranche der interkantonalen Landeslotterie<br />

sind dem Kanton Obwalden Fr. 1830.60 zugekommen.<br />

Das kantonale Fürsorgeamt wird ermächtigt, die vom eidgenössischen<br />

Kriegsfürsorgeamt vorgesehene Schuhverbilligungsaktion<br />

auch in Obwladen durchzuführen.<br />

An die kaufmännische Berufsschule in Luzern wird an die<br />

Ausbildung von acht kaufmännischen Lehrlingen der übliche<br />

Jahresbeitrag ausgerichtet.<br />

Der Regierungsrat und die „Säuberung".<br />

Nachdem in der Presse verschiedene Artikel über die Säuberungsaktion<br />

in Obwalden erschienen sind und in Publikationen<br />

und Eingaben an den Regierungsrat gegen Behörden und<br />

Amtspersonen, besonders gegen die Polizeidirektion, schwere<br />

Anschuldigungen erhoben werden, sieht sich der Regierungsrat<br />

zu folgender Bekanntgabe veranlaßt:<br />

1. Der Regierungsrat hat die im Zuge der Ausweisungsverfahren<br />

ergangenen Beschlüsse als Gesamtbehörde gefaßt<br />

und erklärt sich solidarisch mit den von der Polizeidirektion<br />

ergriffenen Maßnahmen und Verfügungen.<br />

2. Zur Feststellung eventueller Indiskretionen amtlicher<br />

Stellen und von Behörden wurde ein administrativer<br />

Untersuch eingeleitet, über dessen Ergebnis die Oeffentlichkeit<br />

seinerzeit orientiert wird.<br />

Die „Säuberung". (Korr.) Nachdem die Berichte über die<br />

Indiskretionen bei der Polizeidirektion (Fall<br />

Seiler) im Lande herum einiges Aufsehen erregt haben, wirkt<br />

die Mitteilung des Regierungsrates, daß er darüber eine a d -<br />

ministrativeUntersnchung eingeleitet habe, wesentlich<br />

beruhigend, und man wird den in Aussicht gestellten<br />

Bericht abwarten können. Es wäre zu wünschen, daß<br />

mit der Untersuchung eine unabhängige Instanz oder ganz unabhängige,<br />

allenfalls sogar außerkantonale Persönlichkeiten<br />

betraut würden.<br />

Keine Schmeicheleien wirft in der „Berner Tagwacht" der<br />

sozialdemokratische Nationalrat Fritz Giovanoli dem Sekretär<br />

der <strong>Obwaldner</strong> Liberalen, Josef Seiler, an den Kopf. „Ein<br />

freisinniger Lump" ist ein Artikel in der Nummer vom 4. Jan.<br />

des Berner Sozialistenblattes betitelt. Der betreffende Artikel<br />

Giovanolis schließt: „Wir stehen dem Lügner und Verleumder<br />

vor dem Richter zur Verfügung." Die aufgebrachten Sozi<br />

alle jene, die ich bisher geschrieben habe.<br />

Ich fühle übrigens das Bedürfnis zu schreiben, wie der<br />

Vogel den Drang zum Singen.<br />

Ost hört ihm niemand zu, und er singt doch!<br />

So geht es auch mir. Dieses Tagebuch ist also eigentlich<br />

für niemanden geschrieben.<br />

Ein Grund mehr, um ihm alles anzuvertrauen; bin ich<br />

doch der Schüler eines Lehrers, der uns bei jeder Gelegenheit<br />

wiederholte: „Alles, was ihr nicht niederschreibt, ist verloren."<br />

Ich schreibe also. Denn es gibt in meinem Leben so manche<br />

Dinge, die ich nicht aus der Erinnerung verlieren möchte.<br />

Und ich fühle es, daß ich bis ans Ende meiner Tage schreiben<br />

werde.<br />

Denn dieses Blatt Papier bedeutet für mich jene manchmal<br />

bedrückende, aber dennoch notwendige Flucht ins Stillschweigen,<br />

die meine Jugendzeit bedingt hat und mir auch<br />

in meinem zukünftigen Leben wahrscheinlich immer unentbehrlicher<br />

werden wird.<br />

Schweigen können!<br />

Ja, aber unter der Bedingung, daß man schreiben darf.<br />

Ein antiker Geist hätte sicherlich den heutigen Tag mit<br />

einem weißen Stein bezeichnet.<br />

Unsere christlichen Professoren der Bossuet-Schule haben<br />

uns jedoch gelehrt, schon am Morgen zum voraus alle Freuden<br />

und Leiden des kommenden Tages Gott aufzuopfern.<br />

Deshalb opfere ich Gott die große Freude des heutigen<br />

Tages auf. Er ist für mich von epochemachender Bedeutung,<br />

da mein Leben mit ihm eine definitive Richtung einschlägt.<br />

fassen den liberalen Parteisekretär von Obwalden recht un-<br />

^"ffitebie Berner Tagwacht" die <strong>Obwaldner</strong> „Säuberungausbeutet,<br />

ist übrigens mehr als bezeichnend In der gleichen<br />

Nummer bezeichnet sie auf der 5. Seite Seiler als<br />

Lump" und auf der ersten Seite zitiert f,e Seilers Art,k l<br />

als Kronzeugen für ihr Schreckgespenst des Kleriko-Fasch'vmus!<br />

„Tagwacht"-Logik!<br />

Der Fall Professor Reiners. Nach unsern Erkundigungen<br />

hat Professor Reiners von der B u n d e s a n w a l t.s ch a s<br />

die Bewilligung, bis Ende Februar in der Schweiz zu bleibe^<br />

von Obwalden hat, auf Antrag des P o l I z e I d I re k t ,<br />

den Aufenthalt in Lungern gewährt, also waren auch d'e -<br />

den liberalen Mitglieder der Regierung ein v erstand en.<br />

Diese beiden Herren wußten ganz genau, um wen e sey<br />

handelte und daß Reiners des Landes verwiesen se,. Es wurde<br />

niemand „hinters Licht" geführt.<br />

Ein neues „Muster" des „Journalisten" Seiler. Korr.)<br />

Josef Seiler schreibt in die außerkant °nal e freisinnige<br />

Presse: „Kein innerschweizerischer Kanton ist '" den letz<br />

50 Jahren wirtschaftlich so stark.m Ruckstand<br />

geblieben, wie gerade Obwalden.<br />

Das schreibt ein O b w a l d n e r von seinem eigenen Heimatkanton.<br />

So wahrheitswidrig als nur möglich ...<br />

Es gibt eine Sorte Vögel, die das eigene Nest vers.....<br />

Kantonsrat. Ein Bürger beklagt sich bei uns mit Recht<br />

über wahrheitswwrige Berichterstattungen aus dem Kantonsrat<br />

in andern Zeitungen. Nach unserer Auffassung gebietet der<br />

journalistische Anstand gegenüber den Herren Kantonsraten,<br />

daß ihre Voten wahrheitsgetreu wiedergegeben.wer*<br />

den, und daß alle Voten erwähnt und nicht willkürlich<br />

unterschlagen werden. Wir werden uns mit bestem Willen<br />

auch künftig an diese Regel halten.<br />

Die Handelsschule an der kant. Lehranstalt in Tarnen.<br />

(Mitget. von der Erziehungsdirektion.) Der Inspektor des<br />

Bundesamtes für Industrie, Gewerbe und Arbeit in Bern,<br />

Abteilung berufliche Ausbildung, hat über die Handelsabte!-<br />

lung unserer Lehranstalt folgenden Bericht abgegeben:<br />

„Ich konnte feststellen, daß der Lehrplan, das Reglement<br />

über die Handelsdiplomprüfungen und die Gestaltung des<br />

Stundenplanes an der Handelsabteilung der kantonalen Lehranstalt<br />

Obwalden in Sarnen den eidgenössischen Vorschriften<br />

entsprechen.<br />

Dem Unterricht folgte ich in acht Lektionen in verschiedenen<br />

Fächern und bei verschiedenen Professoren. In allen<br />

Stunden wurde methodisch einwandfrei und anregend unterrichtet.<br />

Die Klassen arbeiten tüchtig mit. Eine Unterhaltung<br />

mit engern Fachkollegen bestätigte meinen Eindruck, daß die<br />

Lehrkräfte auch fachlich ausgezeichnet ausgewiesen<br />

sind. Das Gesamtbild, das ich mitgenommen habe, ist ein a b -<br />

s o l u t erfreuliches."<br />

Wir freuen uns dieser vorzüglichen Bewertung unserer<br />

Handelsschule und geben dem Wunsche Ausdruck, es möchten<br />

künftig noch mehr <strong>Obwaldner</strong> diese Schule besuchen.<br />

Militärisches. (Eing.) Auf Neujahr ist Oberstlt. G. Schaub<br />

als Kommandant des Bataillons 145 zurückgetreten, ein Osfizier,<br />

in dem sich höchste militärische Qualitäten mit den<br />

schönsten menschlichen Eigenschaften paarten. Wir 145er sind<br />

stolz, unter ihm gedient zu haben, und werden seiner stets in<br />

Treue und Dankbarkeit gedenken. Im Kommando folgt ihm<br />

Hptm. Franz Durrer als würdiger Nachfolger.<br />

Die Seminaristen des Priesterseminars St. Luzi, Chur,<br />

bitten um Hilfe für die frierenden und hungernden Mitbrüder<br />

in Oesterreich. Der Priesternachwuchs ist wegen der unbeschreiblichen<br />

Not in größter Gefahr. — Dabei wartet das<br />

Volk auf den Priester, der allein die tiefsten Wunden unserer<br />

armen Welt heilen kann. Hier muß geholfen werden!<br />

Liebes katholisches Volk! Wir sind ganz auf Deine<br />

Mithilfe angewiesen und flehen deshalb um Unterstützung unseres<br />

großen Liebeswerkes! Wir sind für jede Gabe und seien<br />

es nur ein Paar Socken, einige Taschentücher oder ein Hemd,<br />

äußerst dankbar. Besonders willkommen sind schwarze oder<br />

dunkle Kleider. Spenden können im Pfarrhaus abgegeben<br />

werden oder direkt gesandt werden an: Hilfsaktion für öfterreichische<br />

Theologiestudenten, Priesterseminar St. Luzi, Chur.<br />

Vergelts Gott tausend mal!<br />

Weihnachtsbescherung. (Eing.) Ein seltenes, aber schönes<br />

Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer hat sich<br />

wiederum gezeigt.<br />

Die Aktiengesellschaft I. D u r r e r, Parquetterie und<br />

Holzbaugeschäft, in K ä g i s w i l, bezahlte nun schon zur dritten<br />

Weihnacht an die Arbeiter des ganzen Betriebes eine<br />

Ich habe nämlich heute die offizielle Anstellung auf einem<br />

Posten erhalten, wie ich ihn mir erträumt hatte.<br />

Auf die Empfehlung der Professoren meiner Schule hin<br />

und auf Grund meiner bisherigen Forschungen auf dem Gebiete<br />

des Flugzeugbaues, die beim Luftfahrtministerium Interesse<br />

gefunden haben, bietet man mir die sozusagen unabhängige<br />

Stellung eines zweiten Leiters des „Technischen Büros"<br />

an, in dem die Grundtypen der französischen und auswärtigen<br />

Flugzeuge untersucht werden.<br />

Ich entgehe damit dem, was ich allzusehr befürchtet hatte.<br />

Denn ich werde nicht irgend ein Rädchen im Getriebe einer<br />

großen Fabrik sein, dem jede Initiative versagt bleibt,<br />

sondern ich werde der tatkräftige Mitarbeiter einer Elite sein'<br />

die unaufhörlich darnach strebt, die in Frankreich und auswärts<br />

gemachten Erfindungen zu verbessern.<br />

Die schönsten Zukunftsaussichten tun sich damit vor mei»<br />

nen Blicken auf.<br />

Und das ist nicht alles!<br />

Ich, der ich so viel Wert auf eine gediegene Wohnung<br />

lege, werde in dieser Hinsicht ideal bedient sein. Denn meine<br />

D.enstwohnung befindet sich in einem ehemaligen Jaqdpavil-<br />

Ion, der aus einer Seite an einen Park grenzt und auf der<br />

andern den Blick frei gibt auf ein altes Schloß, in dessen Räumen<br />

der industrielle Betrieb untergebracht ist während dw<br />

ft Öt f? ^llr k Untersuchungen und die Herstellung der Kon<br />

fern liegen<br />

uferau ® ^llen ehemaligen Treibhäu-<br />

Bei dieser Gelegenheit hat meine Schwester Arl-tt-. r*<br />

wirklich sehr nett gezeigt. ' ^"ette sich<br />

-w-» 4» T Z S Surnrne, d» bi« AIU-ng°>-lI!ch-ft Z,<br />

Ae" eil« be öulxbert Arbeiter beschäftigt. Wenn auch<br />

Durrer heute g g Krieasiahren bessere Zeiten gesehen<br />

Firm? ^ j r l t w , der mehr<br />

fÜgt als' nur Worte. Wir wünschen der Firma I. Durrer<br />

"'"Steucrabkommem In. Nidwaldner Landrat wurden bei<br />

der Beratung des neuen Steuergesetzes auch dieSteuerabkommen<br />

besprochen Die Landammänner Joller und Christen verteidigten<br />

diese Abkommen. Joller erklärte f* rageni dem<br />

Kanton jährlich 140 000 Fr. em und Christen wx.erte w<br />

Steuerabkommen moralisch als sei , Finnin<br />

ltinae der Bund nicht imstande sei, einen gerechten F'"anzausgleich<br />

zu schaffen unter den ärmern und reichen Kantomüßten<br />

sich die kleinen Kantone mit Steuerabkommen<br />

behelfen In Obwalden werden unsere Steuerbehörde»<br />

von dieser Stellungnahme der Nachbarn gebührend Kenntn.s<br />

nehmen. (Eing.)<br />

Die Liegenfchastssteigerung über die ausgeschtagene Ver<br />

lassenschaft von W. Sucher, Möbelfabrik, Kerns, gestaltete<br />

sich zu einer für unsern Kanton seltenen und eindrucksvollen<br />

Angelegenheit. An der Steigerung, die an. 29. Dezember 1945<br />

im großen Saal zur Krone stattfand, erschienen z.rka l50 Jnteressenten<br />

und solche, die dem Vorgang folgten. Die Steigerung<br />

schien ausgezeichnet vorbereitet, erfolgten doch weder<br />

Rückfragen, noch Beschwerden, oder andere Bemerkungen. Sie<br />

wurde vom kantonalen Konkursbeamten Th. Jmfeld perfstn<br />

lich geleitet.<br />

Zuerst gelangten die verschiedenen L.egenjchastei. und<br />

Objekte zuni Einzelausrus und wurden wie folgt zugeschlagen:<br />

1. Die Fabrikliegenschaft im Obergrund »crns mit Fabrikgebäude,<br />

Wohnhaus, Ladenhütte, Dörranlage samt Zubehör<br />

und Umgelände von 8880 m J an Herrn Jos. Purlschert, Mö<br />

belfabrik, Horw, zu Fr. 78 100.—.<br />

2. Das Haus an der Flüelistraße, Magazingebäude, mit<br />

1128 m ! Umgelände, in Kerns, zu Fr. 14 000.— an Herrn<br />

Othmar Huber.<br />

3. Das Landgut Obergrund mit Scheune, im Gehalte von<br />

23 564 m 2 an Herrn Otto Bucher, Zimmermeister, Dietried,<br />

Kerns, zu Fr. 46 500.—.<br />

4. Matte, Weid mit Gaden, im Gehalte von 15 040 m'.<br />

an Herrn von Rotz Jsidor, Dietried, Kerns, zu Fr. 15 350.<br />

5. Das Haus in Sarnen samt Umschwung von 258 m' von<br />

der <strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank, Sarnen, zu Fr. 37 350.- -.<br />

Somit erreichten die Einzelangebote, wobei die Meistbie<br />

tenden behaftet bliebe.., total die Summe von Fr. 191 >'


gestellten berechtigten Forderungen nicht nachkommen, so<br />

werden wir uns für die Autokonkurrenz ebenso intensiv verwenden,<br />

wie wir das heute zur Verbesserung des Fahrplanes<br />

tun. Dafür übernehmen wir heute schon die Garantie.<br />

(Inzwischen hat eine Konferenz mit den SBB stattgesunden,<br />

an welcher die aufgeworfenen Probleme erfolgreich besprochen<br />

wurden. Red.)<br />

Zürich und Obwalden. In der freisinnigen „N.Z.Z." steht<br />

der Satz: „Unbeirrt und ohne Rücksicht auf den raschlebigen<br />

Beifall des Publikums vertritt die freisinnige Partei die lonlequente<br />

Linie einer Politik, die über die beschränkten Inte-<br />

sellschaft, den Historischen Verein, die Heimatschutzvereiniauna<br />

und das Lehrlingspatronat wurden erhöht. Von kathomessen<br />

hinaus das Wohl des ganzen Volkes, seine<br />

materielle Existenz und sein angemessenes Verhältnis zum<br />

lischer Seite wurde beantragt, die Subvention an das christlichsoziale<br />

Kantonalsekretariat von 1500 aus 2000 Fr. zu er-<br />

Staat verfolgt."<br />

Die Freisinnigen sind in Zürich M i n d e r h e i t s p ar -<br />

höhen und dem Thurgauischen Katholischen Jugendamt in<br />

tei. Nicht mit den gewöhnlichen Instrumenten der Demagogie<br />

halten und festigen sie ihre Position, sondern durch<br />

Weinselden, das für die Berufsbildung ausgezeichnet wirkt,<br />

einen Jahresbeitrag von Fr. 500.— zu geben. Beide Anträqe<br />

wurden verworfen. Freisinnige, Sozialisten und ge Zusammenarbeit mit den andern auf vaterländi-<br />

überlegtes Einsetzen für das allgemeine Wohl und durch klu-<br />

Bauern brachten — just vor Weihnachten — dieses Thuraauerstücklein<br />

fertig. Und doch bilden die Katholiken im Kansch<br />

e m B o d e n stehenden bürgerlichen Parteien. So wird es<br />

den Katholiken in Zürich ermöglicht, trotz der gegensätzlichen<br />

Weltanschauung aus dem Boden der Loyalität und geton<br />

fast einen Drittel der Bevölkerung.<br />

Die jungen Katholiken unseres Landes lernen daraus: genseitigen Achtung für die Allgemeinheit fruchtbringend zu<br />

Greisinn bleibt Freisinn, auch wenn er in der Not den Katholiken<br />

arbeiten.<br />

den Bart leckt. (—) Der scharf links gerichtete <strong>Obwaldner</strong> Freisinn könnte von<br />

Eine ehrenvolle Wahl. (Eing.) Dem St. Josess-Blatt, einem<br />

Organ der Stadt Mt. Angel im Staate Oregon USA. Ernste Hansnmrstiade könnte eigentlich der „Unterwald-<br />

Zürich wahrlich lernen. ( = )<br />

entnehmen wir, daß Herr I. BerchtoldinMt. Angel ner" die berüchtigten Artikel seines sogen, „geistlichen" Mitarbeiters<br />

überschreiben. Denn wo ist die Konsequenz, wenn<br />

wiederum einmütig als Bürgermeister gewählt worden ist.<br />

Der so ehrenvoll gewählte ist ein <strong>Obwaldner</strong> und Onkel des der „geistliche" Mitarbeiter der liberalen Gazette politisieren<br />

derzeitigen Gemeindepräsidenten von Giswil.<br />

dars, während die gleiche liberale Gazette sofort mit gehässigen<br />

Auslassungen über jeden katholischen Geistlichen hersällt,<br />

Zu dieser Wahl schreibt das „St. Josefs-Blatt" noch folgendes:<br />

„In der Gemeinde fanden vergangene Woche (November)<br />

die Gemeindewahlen statt. Wenn es in der ganzen der eine das Recht, das dem andern nie eingeräumt wird?<br />

sobald er das Gebiet der Politik nur streift? Woher nimmt<br />

Welt so friedlich ginge, wie bei uns, dann könnte die ganze — Oder liegt etwa ein Druckfehler vor, indem es statt geistlich<br />

er geistlos er Mitarbeiter heißen sollte? Wenn es sich<br />

Menschheit besser den Frieden fühlen, als es wirklich der Fall<br />

ist in diesen düstern Zeiten. Bürgermeister Berchtold wurde so verhält, will ich dem „Unterwaldner" allerdings in dieser<br />

wieder gewählt; er hatte überhaupt keinen Gegenkandidaten. Hinsicht keine Inkonsequenz vorwerfen. Es scheint tatsächlich<br />

Ganz Mt. Angel ist sich über die Vorzüglichkeit seiner Amtsführung<br />

einig und ebenso über die seiner Mitarbeiter. So stammen, denn der ausrangierte Parteibüffel schaut zu sehr<br />

nicht, daß genannte Artikel aus der Feder hjnes Geistlichen<br />

herrscht tiefer Friede, wenigstens auf einem kleinen Fleckchen<br />

aus diesen Elaboraten hervor. Solche „Autorenfehlgriffe" sind<br />

Erde. Ist unser Mt. Angel nicht vorbildlich? Diese Fra-<br />

nicht verwunderlich; denn man hörte schon früher die „wun-<br />

ge ist wirklich mehr als reiner Lokalpatriotismus."<br />

dersame Mär" von einem Redaktor, der die halbe Zeitung<br />

Bat. 145. Zu einem Rücktritt. Auf Ende 1945 hat Herr<br />

Oberstlt. Schaub als Commandant des Bat. 145 seinen Abschied<br />

genommen. Die Treuepflicht ruft uns 145er bei diesem<br />

Scheiden in Achtungstellung. In Herrn Oberstlt. Schaub haben<br />

selbst schreibe, die Artikel je nach Bedarf mit Eing., Korr. oder<br />

falschen Initialen versehe, wobei er auch je nach Belieben<br />

diese oder jene Gemeinde mit ihnen beglücke. — Die Wahrheit<br />

ist bei gewissen Leuten eben dehnbarer als Kaugum-<br />

> wir einen Menschen, Offizier und Kommandanten vor mi... S.<br />

uns gehabt, dem zu gehorchen eine Freude war. Als strammer<br />

Erzieher hat er tüchtige Arbeit verlangt, doch nie hat er sich<br />

ins Kleinliche verloren. Wir Länder sind von diesem Kom-<br />

Mandanten aus der Stadt in unserem Wesen gut verstanden<br />

worden und wenn der scheidende Bat.-Führer uns am letzten<br />

Entlassungstage die prächtigen und verpflichtenden Worte<br />

zurief: „Bleibt so, wie Ihr seid, bleibt was Ihr seid, bleibt<br />

bereit, bleibt wackere, treue Nid- und <strong>Obwaldner</strong>, treue Eidgenossen,<br />

charakterfeste Männer und Kameraden, mit einem<br />

Wort: Bleibt I45er!", so ist dem nichts beizufügen als: Treue<br />

Jodlerabend des Jodlerklub Sarnen. Wie viele Sympathien<br />

dem Jodlerklub entgegengebracht werden, zeigte auch<br />

diesmal der überfüllte Metzgernsaal, anläßlich seines Jodlerkonzertes,<br />

das am letzten Sonntag stattfand. Man wurde auch<br />

dieses Jahr in keiner Weise enttäuscht, weder in der Wahl<br />

des Programms noch in den Vorträgen. Und man durste angenehm<br />

konstatieren, daß die Jodler vor allem darauf bedacht<br />

waren, eine gute Kost zu verabreichen, ohne Konzession an ein<br />

bloß gefühlseliges Publikum, das keinen musikalischen Wertstab<br />

kennt.<br />

um Treue. V. Die Spezialität des Sarner Jodlerklub aber ist unbestreitbar<br />

Der neue Brünigfahrplan. (Eing.) Mit großem Interesse<br />

hat man den neuen Brünigfahrplan erwartet, der nun in<br />

den letzten Tagen auf den Kanzleien zur Einsicht aufgelegt<br />

worden ist. Nicht weniger groß ist aber die Enttäuschung derjenigen,<br />

welche die schon lange propagierte Verbesserung der<br />

Fahrzeiten erwartet haben. Die Personenzüge, die nach dem<br />

der Naturjodel. Und das ist ein gutes Zeichen, denn damit<br />

bleiben sie auf dem urchigen Holzboden des Volksgesanges und<br />

verlieren sich nicht in eine dubiose und zwitterhafte Kombination<br />

zwischen Männerchor und Jodlerklub, wie viele, vor<br />

allem städtische Jodelchöre geworden sind.<br />

Das ist das weitaus sympathischste am Jodlerklub Sarnen,<br />

gegenwärtigen Fahrplan für die Strecke Luzern--Jnterlaken deß er echt bleibe, kein geschniegeltes und verfeinertes Salonjodeln<br />

pflegt. Der Vortrag war durchgehend sauber, und die<br />

eine Fahrzeit von rund 3 Stunden brauchen, haben für die<br />

gleiche Strecke nach dem Fahrplanentwurf <strong>1946</strong> durchschnittlich<br />

10 Minuten länger und nähern sich damit bis auf ganz klang überaus sublim und abgerundet wurde. Die Solovor-<br />

Stimmen waren gut aufeinander abgestimmt, so daß der Chor-<br />

wenige Minuten dem Tempo des Dampfbetriebes. Die träge wurden nicht weniger dankbar aufgenommen, im Gegenteil,<br />

das Publikum verlangte stürmisch nach Wiederholungen.<br />

Schnellzugsfahrzeit ist für die gleiche Strecke um zirka 7 Minuten<br />

reduziert worden und beträgt im Durchschnitt noch ca. Ebenso begeistert wurde der Fahnenschwinger Seppi Heß applaudiert,<br />

der mit einer Beherrschung sondergleichen mit sei-<br />

121 Minuten. In einer Zeitungsnotiz vom 1. Dezember konnte<br />

man zwar lesen, diese Strecke sei mit einem Versuchszug, nen zwei Fahnen seine Figuren in die Luft schrieb, was besonders<br />

bewunderungswürdig ist, wenn man bedenkt, an welche<br />

der bis 80 St/jlm gefahren sei, in 9 7 Minuten durchfahren<br />

worden. Warum hat man solches in der Presse veröffentlicht,<br />

ivcnn es doch nicht gehalten wird? Auf der Tal- j Der jnnge Alphornbläser Niklaus Rohrer aus Sächseln<br />

räumliche Bedingungen er gebunden war.<br />

strecke Luzern-Giswil ist die Fahrzeit der Schnellzüge um we- , \ scheint ein vielversprechendes Talent zu sein; denn er verstand<br />

nige Minuten verbessert worden, die aber für diese 29 Km es wunderschön, runde und volle Töne in den Raum zu zaubern,<br />

der leider etwas ungünstig war für seine Klangfarbe.<br />

immer noch mehr als eine halbe Stunde benötigen. Von einer<br />

Verbesserung der Fahrzeit der Personenzüge ist keine Rede. Der Jodlerklub darf nach alledem wieder einen gelungenen<br />

Diese brauchen aus der Talstrecke immer noch die gleiche Abend buchen, der für viele noch mit einem gemütlichen Tänzchen<br />

zu Ende ging.<br />

id.<br />

Reisezeit wie die altehrwürdigen Dampfmaschinen. Diese beträgt<br />

kaum 30 Ihn in der Stunde. Sogar die veraltete Engelbergerbahn<br />

hält hier mit der „modernisierten" Brünigbahn<br />

einen Vergleich aus. Jene benötigt für die 15 Km., lange<br />

Stansstad-Obermatt rund 33 Minuten. Auf 29 Km umgerechnet<br />

(Luzern-Giswil) beträgt die Fahrzeit derselben rund 64<br />

Minuten, währenddem die neu elektrifizierte Brünigbahn für<br />

diese Strecke rund 60 Minuten benötigt. Wenn man solche<br />

Vergleiche heranzieht, kann sich die SBB die Propaganda für<br />

die Brünigbahn ruhig ersparen, denn sie ist nicht am Platze.<br />

Jetzt ist es aber höchste Zeit, nicht nur die zu wiederholten<br />

Malen gestellten Fahrplanbegehren zu berücksichtigen, sondern<br />

auch endlich einmal die langweiligen Fahrz<br />

e i t e n auf der Brüniglinie zu verbessern und zwar in einem<br />

Maße, wo man wirklich von Verbesserung reden darf.<br />

Die »ielzulangen Aufenthalte auf den Stationen sollten auf<br />

rund eine Minute reduziert werden, wie das auch bei andern<br />

Bahnen möglich ist. Die Fahrgeschwindigkeit auf den Talstrecken<br />

sollte auf 60—70 St/Km erhöht werden. Die neuen<br />

Maschinen sind doch für solche Geschwindigkeiten gebaut worden.<br />

Für die Güter- und Gepäckförderung sind entsprechende<br />

Güterzüge einzuschalten, denn die Pcrsonenzüge sind doch in<br />

erster Linie für die Personenbeförderung da. Gerade die am<br />

meisten benützten Morgen-, Mittag- und Abendzüge haben die<br />

längsten Fahrzeiten und zwar nicht wegen dem Personenverkehr,<br />

sondern infolge des angehängten Güterballastes und der<br />

unnötig langen Aufenthaltszeiten. Interessant ist, daß der<br />

vorgesehene Spätzug von Luzern bis Giswil fast 20 Minuten<br />

weniger Fahrzeit benötigt als die am meisten benützten<br />

Personenzüge, wo eine Verkürzung der Fahrzeit viel dringender<br />

ist. Will man der kommenden Autokonkurrenz wirksam begegnen,<br />

so muß man jetzt schon beginnen und nicht erst, wenn<br />

^ zu spät ist. Wenn die SBB ihren Versprechen und den<br />

Großer Theaterersolg in Sarnen. (Eing.) Es war für alle<br />

Theaterfreunde ein erwartungsfrohes „Endlich!", das nach so<br />

langer Theaterabstinenz das Plakat mit der Ankündigung der<br />

Operette „Der fidele Bauer" von Fall begrüßte. Daß<br />

diese Erwartungen nicht enttäuscht wurden, ist sehr erfreulich,<br />

uni so niehr, wenn man die Schwierigkeiten der Orchester- und<br />

Rollenbesetzung in Betracht zieht. Die Inszenierung, für die<br />

R. Weisker als Verantwortlicher zeichnet, war durchwegs<br />

frisch, zugriffig, oft bewußt improvisiert anmutend. Die<br />

Farbigkeit der Szenenbilder (ich erinnere an die 1. Szene<br />

des Vorspiels und den 2. Akt) war der Hintergrund für ein<br />

gemütfroh, ländlich-beschauliches Dorsleben, für die ewige<br />

Problemstellung des Hoch und Niedrig. Der fidele Bauer<br />

von Ruedi Gasser war wirklich fidel, nicht nur im Sinn von<br />

lustig, sondern auch im gemütswarmen Ton, der durch den<br />

Lindoberer (Beat Schnyder) wirkungsvoll urchig kontrastiert<br />

wurde. Dieses Paar wurde von Raudaschl (O. Vlach)<br />

und Endletzhoser (Jul. Dillier) sekundiert. Stephan, der abtrünnige<br />

Bauernsohn, wurde im zweiten Teil der Rolle von<br />

F. Tschanz glaubhafter dargestellt, auch die gesangliche Indisposition<br />

schien gegen Ende behoben. Die ländlich-kecke Annamirl<br />

war bei Marie Wirz sehr gut aufgehoben und stach wirkungsvoll<br />

sympathisch gegen die großen Damen Friederike<br />

(M. Egli) und Viktoria (El. Saladin) ab. Letztere, wirkte als<br />

rote Lise entschieden ansprechender, und ihr kleiner Partner<br />

Heinerle entledigte sich seiner dankbaren Rolle mit dem Geschick<br />

eines unbefangenen Kindes, dem die Bretter auch die<br />

Welt, aber die der Phantasie verkörpern. Ein Speziallob<br />

geht noch an den gemütlichen Polizisten (auf der Bühne sind<br />

sie immer so!), dargestellt von Chr. Dillier. Das Ganze rnndete<br />

sich zum Bild durch den sympathischen Vinzenz (Franz<br />

Dillier), den hochnäsigen Horst (I. Dillier), Bediente und<br />

Bauernburschen, die alle zum Erfolg beitrugen.<br />

Das frischgebackene O r ch e st e r, das unter Leitung von<br />

Hrn. Direktor C. Z a j a c bemerkenswert gut, wenn auch oft<br />

(o alte Sünde des Theaterorchesters!) ein wenig egoistisch laut,<br />

namentlich in den Bläsern, spielte, war ein wichtiger Stem<br />

zum bunten Mosaik, dem der freudig gespendete Applaus der<br />

zahlreichen Zuschauerschaft seine Anerkennung bekundete. Wir<br />

wünschen weiter guten Erfolg und zahlreichen Besuch.<br />

Theater in Kerns. (Eing.) Die Theatergesellschaft Kerns<br />

bringt mit der öaktigen Posse: „Der Wirrwarr" ein<br />

Stück zur Aufführung, das bereits Ende der fünfziger Jahre<br />

Mues in M t<br />

Stalins Politik erregt in den Vereinigten Staaten wachsendes<br />

Mißtrauen. So hat sich der amerikanische Senat dem Moskauer<br />

Abkommen in bezug auf die Atomkommission widersetzt,<br />

weil die USA.-Kammer unter allen Umständen eine Preisgabe<br />

des Atonigeheimnisses vermeiden will, solange bis eine Garantie<br />

vorliegt, daß eine andere Macht (lies Sowjetrußland) dieses<br />

Geheimnis nicht mißbraucht. Außenminister Byrnes fällt nun<br />

die Ausgabe zu, vorgängig der Generalversammlung der UNO.<br />

in London den Engländern und Sowjets diese eindeutige<br />

und begrüßenswerte! — Interpretation zur Kenntnis zu bringen.<br />

Verschnupft über die Haltung des amerikanischen Senats<br />

dürften einzig die Russen sein.<br />

Präsident Truman bestätigte den Beschluß der Vereinigten<br />

Staaten, die österreichische Regierung anzuerkennen. Dagegen<br />

verlautet in diesem Zusammenhang nichts über die Aufhebung<br />

der Demarkationslinie, was aus das Mißtrauen zwischen den<br />

vier Besetzungsmächten zurückgeführt werden dürfte.<br />

Im Nürnberger Prozeß wurde die Anklage gegen das deutsche<br />

Oberkommando und den deutschen Generalstab abgeschlössen.<br />

Das Fehlen des sowjetrussischen Außenkommissars Molotow<br />

an der am nächsten Donnerstag in London stattfindenden<br />

Eröffnungsitzung des Völkerbundes wird in den USA. und<br />

Großbritannien offensichtlich sehr unangenehm empfunden.<br />

Das amerikanische Blatt „Army and Navy Journal" geht<br />

sogar so weit, Molotws Abwesenheit als eine Niederlage von<br />

Staatssekretär Byrnes auszulegen, da dieser nach Moskau gegangen<br />

sei, um Molotow zur Teilnahme an den Londoner<br />

Besprechungen zu veranlassen und damit die russische Unterstützung<br />

für die Organisation der Vereinigten Staaten zu<br />

sichern.<br />

An der Spitze der Traktandenliste der Generalversammlung<br />

der UNO. stehen: Wahl des Präsidenten und des Generalsekretärs,<br />

sowie Bestimmung des neuen Sitzes des Völkerbundes.<br />

Die Sowjetregierung hat Washington bekanntgegeben, daß<br />

sie das Währungsabkommen von Bretton Wood bis auf weiteres<br />

nicht unterzeichnen werde.<br />

In einer Note hat die Pariser Regierung Stellung genommen<br />

zur Moskauer Außenministerkonferenz. Frankreich<br />

! macht verschiedene Vorbehalte. Insbesondere wird kategorisch<br />

Auskunft verlangt, ob die kleineren Nationen auch künftighin<br />

von wichtigen Entscheidungen ausgeschlossen sein sollen. Mit<br />

andern Worten, Frankreich hat sich mit der Degradierung zu<br />

einer Großmacht zweiten Ranges, wie dies durch seinen Ausschluß<br />

von den Verhandlungen in Moskau geschah, nicht abgefunden<br />

und ist entschlossen, seine internationale Autorität<br />

zurückzuerobern.<br />

Die spanische Frage wird binnen kurzem zwischen Großbritannien,<br />

Frankreich und den USA. zur Sprache kommen.<br />

Daher verdient es besondere Beachtung, daß der Kronprätendent<br />

Don Juan Ende dieses Monats von Lausanne nach Portugal,<br />

also in direkte Nähe seiner Heimat, überzusiedeln "gedenkt,<br />

wie in monarchistischen Madrider Kreisen erklärt wird.<br />

Die Sache der spanischen Royalisten erhält dadurch neuen<br />

Auftrieb.<br />

Im Nürnberger Prozeß wurde SS-General Schellenberg<br />

einvernommen, der unter anderem auch Aussagen über die<br />

„Aktion Musy" machte. Kaltenbrunner wurde durch diesen<br />

Zeugen schwer belastet.<br />

Gegen die Wiedereinführung der Brotrationierung in<br />

Frankreich, die als ungenügend betrachtet wird, sind in<br />

mehreren Städten und Dörfern die Arbeiter in Proteststreiks<br />

eingetreten, so im Hafen von La Pallice-Rochelle, in Paris,<br />

Armentiöres, Hallui und so weiter. Die Gewerkschaften mahnen,<br />

ungeordnete Kundgebungen zu unterlassen.<br />

Das französisch-russische Wirtschaftsabkommen ist für fünf<br />

Jahre gültig. Frankreich wird suchen, auf dem russischen<br />

Markt Petrol, Holz, Mangan, Papiermasse und Felle zu erhalten<br />

und dagegen in der Lage sein, chemische Produkte und<br />

Farbstoffe, Industrie- und Kolonialprodukte nach Rußland<br />

auszuführen.<br />

des vorder» Jahrhunderts im Hotel zur „Krone" zur Aufführung<br />

gelangte. Damals befand sich die Bühne noch in der<br />

Kronenstube, bis zum Neubau des Theaters im Jahre 1836.<br />

Die Kunde davon verdanken wir dem Interesse von Post-<br />

Halter Wilhelm Britschgi sel., der als begeisterter Mitspieler<br />

über das Theaterleben seit 1850 ein Protokoll abfaßte. Ebenso<br />

wertvoll ist ein Skizzenbnch, worin er sich in sämtlichen<br />

Rollen darstellte, die er gespielt hat. Das Bild auf dem Programm<br />

zeigt uns eine Probe seiner Kunst, und zwar sehen wir<br />

ihn als Baron von Langsalm in „Fritz Hnrlebusch", wie sie<br />

damals den „Wirrwarr" umgetauft hatten. Ein Zufall hatte<br />

uns, als wir auf der Suche nach einem Stück für <strong>1946</strong> waren,<br />

in unserer Theaterbibliothek das alte Textbüchlein in die<br />

Hände gespielt. Da lag wirklich die Versuchung nahe, einmal<br />

ein Stück zu wagen, mit dem schon unsere Großeltern die<br />

Sorgen des grauen Alltags zu verscheuchen suchten.<br />

Der Inhalt des Stückes entspricht dem Titel; es ist ein<br />

gehöriger Wirrwarr. Das Ganze dreht sich um die Heirat des<br />

mutwilligen Fritz Hurlebusch, der täglich einen Haufen loser<br />

Streiche verübt, dabei aber laut dem Testament seines Vaters<br />

eine halbe Million erbt, wenn er ... seine Cousine Doris heiratet.<br />

Da aber liegt der Haken. Fritz, der im Grunde genommen<br />

bei aller Spitzbüberei ein gutes Herz hat, liebt die bescheidene,<br />

arme Babet, die bei ihrer hochmütigen Tante das<br />

Gnadenbrot essen muß. Durch eine Reihe raffinierter Streiche<br />

bringt es Fritz endlich soweit, daß die Tante ihm das erschlichene<br />

Testament herausgibt, die kokette Doris mit ihrem<br />

sauberen Stadtlassen abfahren tänn und er endlich sein liebes<br />

Babetchen samt der halben Million bekommt. Auf der Bühne<br />

bleibt schließlich nur noch der sanft einschlummernde Papa<br />

Langsalm zurück, der in einem süßen Nickerchen die Aufregnng<br />

zu vergessen sucht, in die ihn der wilde Fritz Hurlebusch<br />

durch seine Teufeleien gestürzt hat.<br />

Der Orgelprospekt von Alpnach. Von kompetenter Seite<br />

wird uns geschrieben:<br />

Im Artikel über die Orgelweihe las man hier den kurzen<br />

Satz: „Ueber den Orgel-Prospekt könne man geteilter Meinnng<br />

sein." Das ist ein summarisches und im Grunde sehr<br />

ungerechtes Urteil. Ueber alle Dinge auf dieser Welt, vom


neuesten Modell der Kaffeemühlen bis zu philosophischen Sy<br />

stemen, kann man „geteilter Meinung" sein.<br />

Für den Architekten Arnold Durrer, Alpnach-^uzern, stellte<br />

sich das Problem so: Sollte der Prospekt historische Formen<br />

aufweisen oder in der Sprache der Gegewart gehalten werden?<br />

Jeder schaffende Künstler wird die zweite Ansicht für<br />

die richtige halten. Man kann nicht die Formen der »etgangenheit<br />

nochmals genau aufsagen. Aber man ann | )<br />

ihnen anpassen. Man besuche einmal unsere Kirchen m t<br />

offenen Augen. Da wird man bei der Ausstattung die stilistischen<br />

Unterschiede der nach und nach angeschafften Ausstattungsstücke<br />

fast nach Jahrzehnten unterscheiden können<br />

In Alpnach wünschte das löbl. Pfarramt die Entfernung<br />

der oberen Tribünen, was man vor allem aus kirchlichen<br />

Gründen begreifen wird. Der Orgelprospekt konnte also viel<br />

größer und breiter gehalten werden. Der herrschende Materialmangel<br />

verlangte möglichst viel Verwendung von Holz.<br />

Ohne diese Kalamität hätte man voraussichtlich nach moderner<br />

Weise die Pfeifen in einem großen Bogen aufgeteilt ohne<br />

Unterbrechung durch hölzerne Pfeiler. Der Architekt hat nun<br />

sehr geschickt, durch senkrechte Pfeiler, die „Wand der Orgelpfeifen<br />

rhythmisiert und dabei mit Profilierung und anderen<br />

Formelementen leicht auf den Klassizismus der Kirche ang -<br />

spielt Die plastische Durchbildung des ganzen Prospekte^<br />

ruht auf dem Gesetze der Bewegung und Gegenbewegung.<br />

Der mächtige Balken, auf dem der Prospekt ruht, mutzte für<br />

das Auge sichtbar abgestützt werden, deshalb wurde der Raster<br />

hinter dem Spieltisch hell gehalten. So erreichte der Architekt,<br />

daß die Orgel nicht als ein schwerer Klotz wirkt. Als ornamentalen<br />

Schmuck dienen die Wappen der Stifter — die aß emc<br />

Art Fries über den Futzbalken gezogen find. Diese Wappen<br />

wurden heraldisch gewissenhaft studiert.<br />

Weit über ein Jahr lang hat der Architekt die Form des<br />

Prospektes studiert und seine Ergebnisse an Hand zahlreicher<br />

Skizzen und schließlich an einem Modell 'n Origincckgrotze in<br />

der Kirche selber geklärt und ausprobiert. Der Architekt hat<br />

sein Bestes gegeben. Der Prospekt plappert nicht historische<br />

Formen nach, ist aber auch nicht extravagant modern, sondern<br />

hält schön die Mitte. «<br />

Der im genannten Artikel zitierte Wahlspruch von Dr.<br />

Pater Magnus Wnzle: „Altes erhalten, Neues gestalten,<br />

schonungsvoll walten" stammt in Wirklichkeit in seinen beiden<br />

ersten Teilen von Professor Dr. Jos. Zemp, aus seinem berühmten,<br />

zuerst in der „Schweizerischen Rundschau" und hernach<br />

als Flugblatt des Dürer-Bundes erschienenen Aufsatz:<br />

„Ueber das Restaurieren". Auch in Alpnach hat man Altes<br />

erhalten und Neues gestaltet. B.<br />

Theater in Lungern. (Mitg.) Die Theatersaison von <strong>1946</strong><br />

hat der Männerchor Lungern bereits durch rege Vorbereitungsarbeiten<br />

eingeleitet. Es gelangt das handlungsreiche<br />

Volksstück aus den Wallifer Bergen, „Der Wasserhüter<br />

von St. Veit " von Jakob Muff zur Aufführung. Dieser<br />

Sechsakter stellt außerordentliche Forderungen an Buhne und<br />

Mitwirkende. Musik, Gesänge und Tänze sollen die inhaltsreiche<br />

Dichtung in den gewünschten volkstümlichen Rahmen<br />

bringen. Die große Spielerschar steht wiederum unter der bewährten<br />

Regie von Herrn Gemeindepräsident Hans Gaffer,<br />

Lehrer, Lungern. Dieses Stück bedeutet für den Männerchor<br />

Lungern wohl eines der größten, die er je zur Aufführung<br />

gebracht hat. Aber die Mimen gehen niit der altbewährten<br />

Freude und Begeisterung an die Arbeit und dürfen sich damit<br />

auch einen größern Erfolg sichern.<br />

Skiwettkämpse und Skisest in Engelberg. Der Ski-Club<br />

Engelberg organisierte sofort nach dem Abflauen des festtäglichen<br />

Hochbetriebes eine Reihe gesellschaftlich und sportlich<br />

interessanter Anlässe. — Freitag, den 4. Januar, wurde ein<br />

großes G ä st e - S k i r e n n e n unter starker Beteiligung von<br />

„American Officiers and Soldiers" als Einleitung durch-<br />

„«rt. lief« 100<br />

Nachmittag wurde der °"i-Mann,ch g ngeIßerg am<br />

scheu dem SAS. Zürich, SAS, £ I<br />

Eine feste<br />

Slalomhange neben der Titlisschmize a g h •<br />

toiermnnnf.Wt - ofw Ä t o<br />

sichrer — zählte als Kampfgruppe. 1. ©*©• cy ^<br />

matt Adolf, Faßbind Ruedi ® run J er BfÄf iqer Haiisruedi,<br />

Basel I mit Wolf Kaspar. Rebetez iMA, * * ^ H<br />

3.54.4; 3. SC. Engelberg mit Heß Franz, © ;<br />

Matter Hans, 3.55. Die beste Tageszeit m beiden<br />

fuhr Odermatt Adolf mit 32 un • Samstag eine<br />

Als Abschluß der Wettkämpfe folgte °m<br />

@{nc<br />

große Sprungkonkurrenz an der: Xtt Ich<br />

aroße Serie hervorragender Springer ersch Sve^ialdarunter<br />

drei Schweizer Meister, wovon.j g unb<br />

sprunglauf. Die Schanze war in vorzüglichem Z s ^ ^<br />

es gab verhältnismäßig weni^l gestürzte SPr g.<br />

Junioren errang den ersten Platz der ^am, ^ ^sttl<br />

Alfons, während der letztjährige Sieger der Kon ^<br />

Ganima, Andermatt, vom Pech verfolgt warAn der^Ptz^<br />

der Senioren I steht mit drei schonen SP ^ . Nüster<br />

siedler Albert Fuchs, ihm folgt der Engelberger Hans Kuste^<br />

Den schärfsten und auch spannendsten Kampf beferte s.)<br />

Elitearuppe Hier wurden durchwegs ausgeglichene und sch<br />

n. s ? . M N I » d°. S-hkchrund- wurde'»'« WZ<br />

Einsätze ein prachtvolles Skispringen geliefert. Der Rallye<br />

Hans Zurbriggen schaffte sich mit seinen stilreinen Sprüngen<br />

an die Spitze, ihm folgte der letztjährige Schwe.zerme.ster .n<br />

der Viererkombtnatiou Niklaus Stump und dann G. Heller,<br />

eine starke Davofer Hoffnung. Bei der Elite beteiligten s ch<br />

auch zwei Norweger, Jonny Lunde und H°lger ^nding,<br />

deren Stil vom schweizerischen Stil besonders b^m Aufsprunae<br />

auffiel. Willy Klopfenstein, ein bewahrter Springer,<br />

war körperlich nicht disponiert, was auf seine.Leistungen^sichtbar<br />

drückte. — Den Abschluß der Ski-Wettkampfe bildete ein<br />

bunter Skiabend, und der Skiclub Engelberg darf erneut erfolgreiche<br />

Skiwettkämpfe in seine Chronik eintragen. —e<br />

Kerns. (Korr.) Es war ein glücklicher Gedanke, heuer alle<br />

katholischen Vereine zu einer gemeinsamen Weihn acht<br />

feier der Pfarrei zusammenzuziehen. Am Danksonntag<br />

weckte die herrliche Stunde am Nachmittag und am Abend<br />

so viel Licht und Freude in den Herzen, daß ste am Jieujahrstag<br />

wiederholt werden mußte. Gesang. Spiel und ,Xeigen<br />

fanden aufmerksame und dankbare Seelen. Ohne daß die<br />

Öffentlichkeit davon wußte, war dichterisches und michkalisches<br />

Eigengewächs (H. H- Pfarrer Fanger Frau Eggervon<br />

Moos, Hr. Lehrer Marty) unter den Geschenken. Viel<br />

kräftiges Brot für Geist und Herz wurde geboten. Das muntere<br />

Spiel und die exakt eingeübten Gesänge der Schuljugend<br />

überraschten. — Allen herzlichen Dank! Auf Wiedersehen<br />

und Wiederhören übers Jahr!<br />

St. Niklausen. (Eing.) Verstummt sind die Glockentöne der<br />

heiligen Weihnachtszeit. Das neue Jahr bringt auch neues Leben.<br />

Diesem Motto hat ein urchiges Völklein am Schattenberg<br />

Folge geleistet. Der Kirchenchor von St. Niklausen hat<br />

keine Arbeit, noch Mühe gescheut, mit seinem Theatervolklem<br />

seine Naturhaftigkeit zum Ausdruck zu bringen. Es war die<br />

Aufführung zweier Theaterstücke: „Alles wie am Schnuerli<br />

von Kaspar Freuler, und „Scho wieder ä Huet", Komodie<br />

von Oskar Freuler und I. Jenny-Fehr. Der Hauptdarsteller<br />

Hans Winteler, Privatier, verstand es in seiner garstigen<br />

Rolle die Sympathie aller zu gewinnen. Auch die übrigen<br />

Rollen waren herzerfrischend wiedergegeben, so daß man<br />

recht von Herzensgrund lachen konnte. Es verdienen alle<br />

Spieler und Sänger volles Lob. Die Gesänge wurden mit<br />

Schneid und Rasse von den echten und urchigen Schattenberglern<br />

vorgetragen. Wir wünschen weiterhin vollen Erfolg.<br />

' A.<br />

?3?ein'Dutz7nd S<br />

in der Kirche feierlich als<br />

Pfadfinder aufgenommen. Der ,ungen Schar win chen r<br />

weiteres Wachsen und Gedeihen im Dienste von Kirche<br />

Vaterland. Allzeit bereit!<br />

Sächseln. (Eing.) An Weihnachten legte Hr. H a n s G a -<br />

r o v i, Baumeisters, im Missionshaus Marmnh ll zu Brig<br />

die ewigen Gelübde als Bruder Josef ab. Wir begluckvün ,<br />

den jungeii Missionär herzlich zu seinem idealen Beruf 'm<br />

Dienste des weltweiten Gottesreiches. — Schon "" vergangenen<br />

Herbst trat Frl. B r i g i t t e R o h r e r in die Kongregation<br />

der Lehrschwestern vom Hl. Kreuz in Menzingen<br />

ein, nachdem sie mit Erfolg das Patent als Kindergärtnerin<br />

erworben hatte. Auch ihr seien die besten Segenswünsche<br />

entboten.<br />

Giswil. (Eing.) In Nr. 104 des „<strong>Obwaldner</strong> Bolksfreund"<br />

diskutiert man „Uni die Erhaltung der NuMaumbeftände .<br />

Reckt so, wenn man das Volk weckt damit, das J'"sih A<br />

vermehren. Während der letzten Kriegszeit sind sehr viele<br />

schöne Nußbäume weggeholzt worden, was jedoch die Ba<br />

Micktung zur Folge hatte, als Ersatz für einen Nußbaumschlag<br />

^wei junge Bäume zu pflanzen. Leider sind nun Magen<br />

„ut a worden, daß dieser Vorschrift nicht überall nachgelebt<br />

würd? So hat zum Beispiel im letzten W.nter e.n Bauer<br />

einen jungen Nutzbaum weggeholzt (wohl unter gerechter Be<br />

aründung!) ohne aber sür Ersatz zu sorgen. Ware es e n<br />

armer Kleinbauer gewesen, so hätte man lhnmit Strafgeld<br />

fioTnffpt Alle Bürger sind vor dein Gesetze gleich. , der reiche<br />

Ä arme Nu'r dan.. ist Zufriedenheit in. Volke zu er<br />

warten.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 10. Januar.<br />

11 00 Das interessante Werk eines Deutschschweizers. 11#<br />

„Unsterbliche Musik". 12.40 Orchestermusik. 17.00 Junge TO*<br />

iker machen junge Musik. 17.55 Mir we. theaterle 18^0<br />

Kammermusik. 19.00 Walzerkonzert. 1940 Echo der Zeit.<br />

20 00 Tony Bell spielt. 20.20 Tric Trac bernois. 21.20 ..Lo<br />

rothea". Singspiel. 22.10 Unterhaltungskonzert.<br />

Freitag, 11. Januar.<br />

11.00 Das Freitags-Mosaik. 12.40 Studioorchester. 17.00<br />

Englische Komponisten. Radioorchester. 17.45 Frauenstunde.<br />

1810 „Die Zauberflöte" von Mozart. 18.35 Die Freimaurerei<br />

in der Schweiz. Vortrag. 19.10 Weltchronik. 19.40 Echo<br />

der Zeit. 19.55 Studioorchester. 20.30 Musik für zwei Kla<br />

viere. 21.00 Sendung für die Rätoromanen.<br />

Samstag, 12. Januar.<br />

11.00 Sinfonie von Henri Gagnebin. 12.40 Wie steht<br />

unser Wirtschaftsbarometer heute? 12.50 Kapelle Tibor Kasic<<br />

14.00 Schallplatten. 14.15 Bücherstunde. 14.30 Der volkstümliche<br />

Samstag-Nachmittag. 15.30 Groß- und Kleinbäckerei<br />

Tünkli. 16.30 Five-o'clock Tea. 17.00 Radio-Sextett. 17.45<br />

Kinderstunde. 18.10 Der Unggle Benedikt verzellt. 18.30 Cä<br />

cilienverein Schönenwerd. 19.15 Klaviermusik. 19.40 Die<br />

Woche. 20.00 Bunter Abend. 22.10 Lieder von Schubert und<br />

Brahms.<br />

F r e i ' s H a n d e l s s c h u l e , L u z e m<br />

Handel, Bank, Hotel, Arztgehllflnnen, Post, Bahn, Telephon et«.<br />

Ein neues Quartal beginnt am 14. Januar. Rechtzeitige Einschreibung empfehlenswert.<br />

(49. Schuljahr) Prospekte kostenlos durch das Sekretariat: gegenüber dem Kureaal. (502 2<br />

Speisefett -Speiseöl<br />

SA10293B<br />

1<br />

M m l m c h W<br />

Die Schweiz. Bundesbahnen machen erneut darauf aufmerksam,<br />

daß alle private Niveauübergänge nur von den Berechtigten<br />

benützt werden dürfen. Gemäß Art. 3 des Bahnpolizeigesetzes<br />

sind die Barrieren oder Türchen von den Benützern<br />

unter eigener Verantwortlichkeit zu öffnen und zu schließen.<br />

Fehlbare müßten bei der Polizeidirektion angezeigt werden.<br />

Luzern, den 2. Januar <strong>1946</strong>.<br />

Gedenket<br />

SA16197Lz 12<br />

Für die SBB Kreis II.<br />

Der Bahningenieur<br />

Katzen<br />

Bis zu Fr. 6.— zahlen wir<br />

für Ia Katzenfelle. Ea8973x<br />

PelzhauS Lloduer, Basel 2<br />

Gesucht aus Lichtmeß ein tüchtiger,<br />

zuverlässiger 14<br />

M e l k e r<br />

zu mittlerem Viehstand<br />

Kamille Stutz-»eNer<br />

Rüdikon, Schongau (Luz.)<br />

Telephon 6 43 54<br />

Kirchliche + Gedächtnis<br />

Die zweite KedSchtnl« oder der<br />

siebente für unsere liebe Mutter<br />

Frau «Uwe<br />

Slael*<br />

>k><br />

wird Donnerstag, den 10. 3"'<br />

nuar, in der Psa,rkirche In Alpnach<br />

gehalten, wozu Verwandt«<br />

und B«kannte sieundlich elngela»<br />

den sind.<br />

GotteSdienftansang H Uhr<br />

der hungernden<br />

Böget!<br />

J'heater in Samen<br />

44<br />

/ / S e t fidele B a u n<br />

Operette von Leo Fall.<br />

Regie: R. Weisler (Swdttheater Luzern)<br />

Musikalische Leitung: Ar. C. Zajac. SA16184Lz 6<br />

Spieltage:<br />

Sonntags: 13., 20. Januar <strong>1946</strong>, je nachmittags<br />

2.15 Uhr.<br />

Werktags: Mittwoch, 9. Jan. 194«, abends 8.00 Uhr.<br />

Kassa-Oeffnung: Je y 2 Stunde vor Spielbeginn.<br />

Eintritt: Fr. 3.50, 3.—, 2.50 und 2.—.<br />

Borbestellungen: I. Kastlunger, Sarnen, Tel. 8 64 62.<br />

Bühnevcreinigung Sarnen.<br />

im Hotel Krone Sarnen<br />

geleitet von der Tanzachnlc Rnstcrliolz, Luzern.<br />

Diplom der Meister-Akademie in Paris, der schweizerischen<br />

choreg. Akademie und der Tanzlehrer-Union der Schweiz. 8<br />

Einstudierung sämtlicher moderner Tänze und Walzer. Gefl<br />

Anmeldungen werden Mittwoch, den 9. Januar, von<br />

18 20 Uhr im Hotel Krone entgegengenommen. SA8167Lz<br />

Theater in Kerns <strong>1946</strong> im Hotel Krone<br />

D e r W i r r w a r r<br />

ein» Posse in 5 Aufzügen von A. von KoUebue<br />

Spieltage<br />

Sonntag, 13. Jan., nachmittags 2 und abend« 8 Uhr<br />

Sonntag, 20. Jan, nachmittags 2 Uhr<br />

Mittwoch, 23. Jan , abends 8 Uhr, anschließend Tan*<br />

In den Zwischenpausen spielt das Orchester<br />

l'rels der l'ltttze 13/57<br />

1. Platz Fr. 2.50 2. Platz Fr. 2. Stehplatz Fr. 1.50<br />

BUIettvorheatellung für numerierte PliL- Tel. 8 62fi3<br />

(Rößli). An Spieltagen von 18.00 und von 19.00 Uhr an<br />

Tel. 8 63 67 (Krone). Vorbeslellte Billette müssen fi Minuten vor<br />

Beginn abgeholt werden, ansonst darüber verfügt wird.<br />

Post Verbindungen Sarnen ab 18.55 Kerns ab 17.28<br />

.. „ 20.02 „ 19.13<br />

Zu recht zahlreichem Besuche ladet freundlichst ein<br />

Frau Mlchel-Atnrhein Die TheatergeMellftchart<br />

zur Krone<br />

Keroa


Same« / Samstag, den 12. Januar 1S4«<br />

76. Jahrgang — Rr. Z<br />

M O n e r M W<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Sbo««e«e»tspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

fr. 10.60, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> hfarrblalt<br />

Erscheint Mittwoch und Samstaa<br />

Kamilienbeilaze — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spe enfreie m . t,.* m . , . ^<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenlen werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Garnen. Tel. 8 62 37<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp. ® TUcf und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. — Tel. 8 61 32<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

^ Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

trj Tel. 212 54, und Filialen. Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A m W e l t f e n s t e r<br />

Wir schreiben euch an das neue Jahr<br />

mit Kaspar, Melchior, Balthasar,<br />

und etwas Fests zum Beißen, das wär rar.<br />

So läßt der Wiener Dichter Weinheber in seinem<br />

„Sternsingerlied" die drei Weisen sagen. Es hat mich angeheimelt,<br />

als ich am Abend vor Dreikönigen in Kerns den<br />

Zternsingern begegnet bin, die in prächtigen Königsmänteln<br />

und mit froniin-frohen Liedern fürbaß zogen. Auf einer hohen<br />

Stange strahlten zwei mächtige Sterne. Sie zogen von Haus<br />

zu Haus, deklamierten ihre alte Dreikönigsmär und nahmen<br />

die bereitgestellten Gaben entgegen. Was für eine friedvolle<br />

Stimmung zauberten diese Sternsinger in die Herzen!<br />

Sternsingen mit dem goldenen Stern von Bethlehem.<br />

Das Wappen des Papstes Pins des Zwölften zeigt eine<br />

Taube mit dem Friedenszweig. Der Familienname Pacelli<br />

kommt von Pax, Friede. Der Träger der päpstlichen Krone<br />

macht seinem Namen Ehre. Darum hat er im dritten Teil<br />

seiner Weihnachtsbotschaft praktische Wegweiser für den<br />

Frieden aufgestellt. Ihre überragende Bedeutung für Kirche<br />

und Welt muß uns ergreifen. Hier die Hauptlinien!<br />

„Mit einem bisher nie gekannten Reichtum von Ersahrung,<br />

gutem Willen, politischer Weisheit und organisatorischer<br />

Kraft sind die Vorbereitungen für die Organisation des<br />

Weltfriedens in Angriff genommen worden. Wir betrachten<br />

es in Fortführung Unserer früheren Weihnachtsbotschaften<br />

während des Krieges als Unsere Aufgabe, mit Nachdruck auf<br />

die moralischen Voraussetzungen eines wirklich dauernden<br />

Friedens hinzuweisen.<br />

1. Die jetzige Stunde fordert zwangsläufig die Zus<br />

a »> m e n a r b e i t, den guten Willen und das<br />

gegenseitige Vertrauen unter allen Völkern. Mit<br />

den Worten der Hl. Schrift rufen wir allen zu: Wer kann<br />

sagen: Ich bin reinen Herzens? Darum muß, wer die Sühne<br />

von Schuld durch gerechte Strafe der Verbrecher für<br />

ihre Vergehen fordert, sehr wohl darauf achten, daß er nicht<br />

selbst dasjenige begeht, was er andern als Schuld oder Verbrechen<br />

vorwirft. Reparationsforderungen müssen auf der<br />

Grundlage der Moral und der Achtung unverletzlicher<br />

N a t n r r e ch t e erhoben werden. Wer Sicherheit für die<br />

Zukunft beansprucht, muß die Familie beschützen, den Kinder«,<br />

der Arbeit, der Bruderliebe seine Förderung angedeihen<br />

lasse», muß von Haß, Verfolgung, von ungerechten Quälereien<br />

gegen ehrliche Bürger ablassen und muß nach wirklicher<br />

Eintracht zwischen den Staaten und Völkern streben.<br />

2. Bei der Schaffung einer öffentlichen M e i -<br />

n u n g muß überall auf künstliche Beeinflussung durch die<br />

Macht des Geldes, durch eine willkürliche Zensur, durch einseitige<br />

Urteile oder falsche Behauptungen verzichtet werden.<br />

Die politische Hauptaufgabe muß darin bestehen,<br />

der wirklichen großen Mehrheit die richtige Bedeutung zu<br />

geben, nämlich der Mehrheit all jener, die ehrlich und ruhig<br />

inmitten ihrer Familien von ihrer Arbeit leben und den<br />

Willen Gottes erfüllen wollen.<br />

3. Die angebliche Stärke des totalitären Staates<br />

ist eine grausame und blutige Ironie. Die ganze Oberfläche<br />

der Erde, die in den letzten, schrecklichen Jahren mit Blut gedüngt<br />

worden ist, erhebt laute Klage gegen einen solchen<br />

Staat. Der Totalitarismus macht aus den Menschen nur<br />

Schachfiguren im politischen Spiel und Zahlen für seine wirtschaftlichen<br />

Berechnungen. Es handelt sich hier um ein System,<br />

das mit der W ü r d e und dem Wohl des Menschengeschlechtes<br />

unvereinbar ist. Denn nach der göttliches Ordnung ist es<br />

nicht der Machtwille zufälliger und wechselnder Interessegruppen,<br />

sondern der Mensch, der mit seiner Arbeit in der<br />

Mitte der Familie und der Gesellschaft steht, welcher der<br />

Herr der Welt ist. Der Totalitarismus beseitigt gerade das,<br />

was der einzige Mensch wahren Fortschrittes ist, nämlich<br />

die Möglichkeit, immer größere und bessere Boraussetpngen<br />

für ein öffentliches Leben zu schaffen, in dem die<br />

Familie als wirtschaftliche, rechtliche, moralische und religiöse<br />

Einheit bestehen und sich entwickeln kann. Es gibt gegenüber<br />

dem jetzigen Stand der Dinge nur eine Lösung:<br />

Rückkehr zu Gott und zu der auf Gott gegründ<br />

e t e n Ordnung. Rückkehr zu wahrem Christentum auch<br />

im Verhältnis der Staaten untereinander! Die Erfahrung<br />

sollte endlich alle darüber belehrt haben, daß nur eine Politik,<br />

die sich nach der ewigen Wahrheit und dem Gesetze Gottes<br />

richtet, eine wirklich naturgetreue und greifbare Politik ist."<br />

Sterndrehen mit dem roten Sowjet- und dem<br />

weißen Amerikastern.<br />

Drei Tage nach der Botschaft des Papstes zogen die drei<br />

Außenminister von Moskau weg. Echt amerikanisch hat<br />

Byrnes erklärt: „Der tote Punkt ist überwunden." Aber<br />

die paar Friedenskerzlein flackerten mager und erloschen bald.<br />

Stimmen der Unzufriedenheit wurden vernehmbar aus Oesterreich,<br />

Italien, der Türkei und Frankreich. Auch Aegypten, der<br />

Irak und Iran husten gegen Moskau. Der allgemeine Eindruck<br />

ist der: die Drei Großen teilen den Kuchen unter sich,<br />

und die kleinen und mittleren Nationen dürfen schön brav<br />

in der Ecke stehn. Der russische Bär bekommt die Rüben<br />

fuderweis. Von gemeinsamer Sicherheit keine Spur! Zur<br />

Stunde regiert Rußland mit der Pratz, Amerika mit dem<br />

Maul. Die ganze Welt muß vor beiden kuschen. Die Russen<br />

stellten an die Türken Forderungen, den östlichen Grenzhag<br />

zu regulieren früher sagte man dem „Marchsteine versetzen"<br />

- und bekam die prompte Antwort: „Die Türkei verfolgt<br />

ihre eigene Politik und wird um jeden Preis Widerstand<br />

leisten!" Habt's Respekt vor solchem nachbarlichen<br />

Mut! Stalin versteht nun den Sinn des türkischen Volksspruchs:<br />

„Des Nachbars Huhn scheint uns eine Gans." Seit<br />

Bevin von Moskau heim ist, beschäftigt er sich besonders mit<br />

türkisch-russischen Fragen. In der türkischen Hauptstadt betrachtet<br />

man dies als Beweis für die Dringlichkeit und Bedeutung,<br />

die man in London den türkisch-russischen Beziehungen<br />

beimißt. Die Engländer, als Allerweltskrämer, haben ein<br />

feines Gespür in den Nerven, wenn ihr Porzellanladen im<br />

Osten von einem Krieg bedroht werden sollte.<br />

Am 10. Jänner hat in London die Konferenz des Völkerbundes<br />

Nummer 2 begonnen. Der Völkerbund Nummer 1 ist<br />

aus den Hund gekommen. Vielleicht des bösen Reimes wegen<br />

hat sein Nachfolger einen klangvolleren Namen: United<br />

Nations Organisation, Organisation der Vereinten Nationen,<br />

abgekürzt UNO. Uno ist auch ein italienisches Wort und heißt<br />

eins. Mögen sie alle eins werden! Eine Wandlung im Sinne<br />

der päpstlichen Botschaft mag es sein, daß während der Konferenz<br />

allwöchentlich Gottesdienst um einen guten Frieden<br />

gehalten werden soll. Also doch Rückkehr zum Christentum:<br />

„Friede ist allweg in Gott!" :—:<br />

O b w a l d e n<br />

Notwendige Feststellungen. Wenn ein Korrespondent des<br />

„<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" in der Nummer vom letzten Mittwoch<br />

glaubte, die Erklärung des Regierungsrates vom 5. Januar<br />

<strong>1946</strong> zu den Indiskretionen bei der Polizeidirektion<br />

werde beruhigend wirken, so hat er sich bezüglich des<br />

„Unterwaldner" getäuscht. Diesen überschlägt es geradezu in<br />

seiner Wut darüber, daß nun einmal der Deckel etwas abgehoben<br />

wurde. Was aus dieser blinden Wut heraus über<br />

den „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" und im besonderen über Herrn<br />

alt Ständerat Dr. W. Amstalden geschrieben wurde, ist ausgesuchte<br />

Gemeinheit. Auf diese Tonart einzugehen, haben<br />

wir weder die Lust noch die Begabung.<br />

Dagegen haben wir einige sachliche Feststellungen<br />

zu machen.<br />

1. Von den Artikeln im „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" bezüglich<br />

der „Säuberung" und des „Skandals um die Polizeidirektion"<br />

hat Herr alt Ständerat Dr. W. Amstalden nicht<br />

eineZeile geschrieben. Diese Artikel sind vollständig<br />

ohne sein Vorwissen verfaßt und eingereicht worden, und er<br />

steht ihrer Entstehung durchaus ferne. Wenn der „Unterwaldner"<br />

das Gegenteil behauptet, so lügt er. Wir warnen<br />

nachdrücklich davor, über die Urheberschaft gänzlich u n -<br />

wahre Gerüchte zu verbreiten.<br />

2. Während der „Unterwaldner" die „Säuberung?"-<br />

Geschichte schon am 8. November 1945 nach seinen eigenen<br />

Rezepten gedreht hat, schwieg der „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>"<br />

dazu, bis ihn die unsachliche Aufbauschung in außerkantonalen<br />

Blättern zum Reden zwang.<br />

3. In ihrer Erklärung vom 5. Januar <strong>1946</strong> erklärt sich<br />

die Regierung mit der Polizeidirektion ausdrücklich insSweit<br />

solidarisch, als sie „die im Zuge der Ausweisungsverfahren<br />

ergangenen Beschlüsse als Gesamtbehörde gefaßt" habe.<br />

Das ist selbstverständlich.<br />

4. Nicht solidarisch fühlt sich offenbar die Regierung mit<br />

den „eventuellen Indiskretionen", sonst würde sie<br />

nicht einen administrativen Untersuch anordnen.<br />

Die Redaktion.<br />

Nachträgliches. (Eing.) Wie man einer vom 7. Januar<br />

datierten öffentlichen Erklärung entnehmen muß, verzichtet<br />

Herr Joses Seiler, der vom sozialistischen Nationalrat Fritz<br />

Giovanoli, Bern, öffentlich in der Presse als „freisinniger<br />

Lump" und als „Lügner und Verleumder" tituliert worden<br />

ist, auf ein Vorgehen.<br />

Herr Seiler bekommt nun einmal von sozialistischer Seite<br />

ungefähr die Tonart zu hören, die er sich seit Jahr und Tag<br />

gewohnt war, gegenüber der konservativen Partei, konservativen<br />

Führern und dem „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" anzuschlagen.<br />

Wir verurteilen diesen Ton, auch wenn er<br />

von Giovanoli gegenüber Seiler angeschlagen wird, so gut<br />

wie wir bisher auf Seilers Benehmen uns gegenüber nicht<br />

im gleichen Ton eingetreten sind.<br />

UM" Zu einer Erklärung des Polizeidirektors. In der<br />

heutigen Nummer des „<strong>Obwaldner</strong> Amtsblatt" legt Herr<br />

L. Spichtig folgendes Geständnis ab: „Informativn<br />

e n bezüglich der behandelten Ausweisungsfälle wurden<br />

auch nach deren öffentlichen Behandlung nicht über das<br />

übliche Maß hinaus erteilt, und vor allem erfolgten<br />

keine Auskünfte zum Zwecke journalistischer<br />

A u s b e u t e."<br />

TTlenschen auf Irrwegen<br />

Von Pierre l' Ermitc.<br />

Es ist wohl überflüssig, zu jage«, daß ich hier noch viel<br />

mehr als in den Werkstätten aufmerksam betrachtet und eingehend<br />

abgeschätzt wurde. Ich sah aber, daß ich es mit intelligenten<br />

Mitarbeiterinnen zu tun haben würde, die mir für die<br />

genaue Ausführung alles dessen, was in meinem Gehirn im<br />

Gären ist, behilflich sein werden.<br />

Mein erster Eindruck ist also ausgezeichnet. Ich glaube,<br />

daß wir alle zusammen nur ein Herz und eine Seele sein<br />

werden. Ich meinerseits bringe zur Mitarbeit das Beste mit,<br />

"x»s ich besitze: mein Vertrauen in die Wissenschaft, als einer<br />

unerschöpflichen Quelle des Fortschrittes, sowie mein Bestreben,<br />

alle an meinen Forschungen teilnehmen zu lassen, und<br />

>o ihnen, ihren Familien und meiner Heimat nützlich zu sein.<br />

Bereits grüßen mich, wenn ich über den Hof gehe, die<br />

ältern Arbeiter mit Herzlichkeit, die jüngern voller Achtung.<br />

Baptiste, der Gärtner des Betriebes, hat mich sogar gefragt,<br />

ob ich die Blumen gern habe und welche ich am<br />

liebsten in meinem Garten haben möchte.<br />

Ich besitze nämlich auch einen Garten! Und jeden Morgen,<br />

wenn ich die Türe zu meinem hellen Bureau öffne, finde<br />

ich immer auf einem der Tische hübsche Blumen, die mir alle<br />

und doch wieder niemand hingestellt haben.<br />

13<br />

Ich bin also kein Fremder mehr, sondern fühle mich in<br />

dem großen Betrieb daheim, und man hat mich gern.<br />

Ja, das Leben ist schön!<br />

13.<br />

Heute vormittag habe ich meiner Wohnung eine persönliche<br />

Note gegeben.<br />

Arlette hatte sie zwar sehr nett eingerichtet; aber für<br />

meinen Geschmack fand ich sie doch etwas zu mondän, nicht<br />

„Jngenieur-mäßig" genug. Es waren da zuviel Deckchen,<br />

Kissen und Spitzen.<br />

Vor allem fand ich sie nicht „christlich" genug.<br />

Ich habe also im Empfangszimmer mein schönes Elfenbeinkruzifix<br />

aufgestellt. So werden alle, die mich besuchen,<br />

sehen, welchem Meister ich diene.<br />

Ich will auch, daß man selbst in meinem Betriebsbureau<br />

sofort wissen möge, daß ich ein „christlicher Betriebsleiter"<br />

bin, zumal der französische Arbeiter jene nicht gern hat, die<br />

weder „Fisch noch Fleisch" sind. Infolgedessen habe ich das<br />

folgende Gebet, in dem mein ganzes Programm enthalten ist,<br />

an der Wand des Vorzimmers zu meinem Bureau angebracht.<br />

Es wird eine unaufhörliche Predigt sein; und die Vorarbeiter,<br />

Arbeiter oder Zeichnerinnen, die warten müssen, bis sie an<br />

der Reihe sind, werden auf diese Weise mein soziales Programm<br />

bequem und reiflich überdenken und mir helfen<br />

können, es zu verwirklichen.<br />

Unser aller Gebet.<br />

Herr, unser Vater,<br />

Du hast alles gegeben, was wir besitzen,<br />

Unsere Habe, unsere Familie,<br />

Unsern Leib, unsere Seele, unser Leben.<br />

Du hast uns auch unsern Beruf gegeben,<br />

Und hast uns dadurch befähigt,<br />

Am materiellen Fortschritt der Menschen zu arbeiten,<br />

Indem wir die Technik ins Werk setzen<br />

Und ohne Unterlaß vervollkommnen.<br />

Du hast uns zu Verwaltern<br />

Deiner zeitlichen Aufträge bestellt.<br />

Deshalb wollen wir bestrebt sein,<br />

Vor allem Dir zu dienen<br />

Und nicht zuerst unsere Interessen, oder Beförderung, oder<br />

Gewinn, zu suchen.<br />

Du hast uns die Verantwortung für Menschen übertragen,<br />

Und wir wollen deshalb in ihnen immer<br />

Unsere Brüder in Christus erblicken.<br />

Wir wollen deshalb auch, daß diese ihre Würde niemals<br />

entweiht werde<br />

In unsern Betrieben und auf unsern Arbeitsplätzen.<br />

Wir wollen mit ihnen arbeiten,<br />

Hand in Hand, ein jeder zu des andern Wohl,<br />

Und alle zusammen für Dich, unsern Vater im Himmel:<br />

Denn Du hast unc ja alles gegeben.<br />

Du verlangst von uns, daß wir die eine Mission erfüllen:<br />

Christus wieder mitten in unser Arbeitsleben hineinzutragen,<br />

In unsere Werkplätze, unsere Werkstätten, unsere Verwaltungsräume,<br />

Kur;, in unsern ganzen industriellen Betrieb,<br />

Um aus unsern Brüdern wieder richtige Christen zu machen.


Herr Polizeidirektor Spichtig gibt also zu, wie Herr<br />

Rationalrat Giovanoli in seinem Artikel gegen Seiler „Ein<br />

freisinniger Lump" behauptet, Informationen dem<br />

liberalen Sekretär Seiler gegeben zu<br />

haben, aber — fügt er bei — nicht über das übliche Maß<br />

hinaus. Was ist das übliche Maß? Herr Spichtig<br />

hatte überhaupt kein Recht, Informationen aus Akten<br />

zu erteilen, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind.<br />

Wenn Seiler diese Informationen „journalistisch" in einem<br />

lügenhaften Artikel der „Nationalzeitung" „ausgebeutet und<br />

damit seinen Parteifreund Spichtig hereingeleimt hat, so<br />

sollen das die beiden Herren selber miteinander ausmachen.<br />

Bon der Förderung des Obstbaues. (Eing.) Einen, alten<br />

Zeitungsblatt entnimmt der Schreibende, daß am 5. Januar<br />

1896, also just vor 50 Jahren, im „Kreuz" in Sächseln eme<br />

Zweigsektion des <strong>Obwaldner</strong> Bauernvereins für die Förderung<br />

des Obstbaues gegründet worden sei. Dabei wird es sich<br />

um einen Vorläufer des jetzigen kantonalen Obstbauvereins<br />

handeln.<br />

Marktbericht von Sursee vom 7. Januar <strong>1946</strong>.<br />

Der heutige Markt war mittelmäßig befahren und besucht.<br />

S ch w e i n e m a r k t: Es galten 7—9wöchige Ferkel 40—54<br />

Fr., 10—13wöchige Ferkel 56—78 Fr., kleinere Springer<br />

80—125 Fr., größere Springer 130—200 Fr.. Handel gut;<br />

Preise fest. — A u f f u h r : 9 Muni, 27 Kühe, 31 Rinder, 1<br />

Fohlen, 394 Schweine, total 538 Stück. — Nächster Vieh- und<br />

Warenmarkt: Montag, den 4. Februar <strong>1946</strong> (Lichtmeßmarkt).<br />

Zum erfüllten 70. Altersjahr unseres verehrten Diözesanlnschoss<br />

Christianus Caminada bringt die katholische Jllustrierte<br />

„Die Woche im Bild" eine übersichtliche Lebensbefchreibung<br />

des Jubilaren und eine Reihe ansprechender<br />

Bilder aus dem bischöflichen Schloß von Chur. Die schöne<br />

Erinnerungsnummer sei zur Beachtung warm empfohlen!<br />

Bauernregeln für den Jänner. Jänner muß vor Kälte<br />

knacken, wenn die Ernte gut soll sacken. Januar warm, daß<br />

Gott erbarm. Ist der Jänner naß, bleibt leer das Faß.<br />

Nebel im Januar macht ein naß Frühjahr.^Jm Januar viel<br />

Regen ist nicht der Früchte Segen. Wenn der Jänner viel<br />

Regen bringt, wird der Gottesacker düngt. Wenn die Katz<br />

im Jänner an der Sonne liegt, so liegt sie im Horner hinterm<br />

Ofen. Auf trockenen, kalten Januar folgt oft viel Schnee im<br />

Februar. Weißer Nebel im Winter, da ist Frost dahinter.<br />

Wächst das Gras im Januar, so wächst es schlecht das ganze<br />

Jahr. Wenn die Tage langen, kommt der Winter gegangen.<br />

Tanzen im Januar die Mucken, muß der Bauer nach dem<br />

Futter gucken. Ist Jänner hell und weiß, wird der Sommer<br />

heiß. Schnee im Januar macht Dung fürs ganze Jahr. So<br />

hoch der Schnee, so hoch das Gras. Im Jänner Reif ohne<br />

Schnee, tut Bergeu, Bäumen und allem weh. (—)<br />

Winterturnen der obwaldnerischen Lehrer. (Korr.) Es<br />

entsprach einem Bedürfnis, die Lehrerschaft durch einen besonderen<br />

Kurs in die Möglichkeiten und Gegebenheiten des<br />

Winterturnens einzuführen unter besonderer Berücksichtigung<br />

jenef Schulorte, die über ungeeignete Turnplätze verfügen<br />

und auch keine Hallen benützen können. Der Kurs dauerte<br />

vom 2. bis 4. Januar, wozu das Gelände von Lungern und<br />

Brünig ausersehen wurde. Hier lernte man nebst vielerlei<br />

Uebungen auf den Ski auch den Schlitten als vorzügliches<br />

und vielseitiges Turngerät kennen. Herr Turninspektor Karl<br />

Röthlin, sowie die Herren Lehrer Knobel, Marty und Käslin<br />

vermittelten durch ihre Lektionen reichhaltige Anregungen.<br />

Unterkunft und Verpflegung im Hotel „Alpenhof" verdienen<br />

besondere Anerkennung. „Bemuskelkatert", aber in froher<br />

Stimmung traten die Kursteilnehmer die Heimreise an, um<br />

bei eintretendem Schneewetter ihr neuerworbenes Können an<br />

den Mann, d. h. an die Schüler, zu bringen. Dem h. Regierungsrate<br />

sowie den kantonalen Erziehungsorganen gebührt<br />

der beste Dank für die Ermöglichung dieses Kurses.<br />

Neujahrsbrief <strong>1946</strong> eines Aelplers. (Eing.) Inzwischen ist<br />

wiederum ein Jahr vorüber, das, wie jedes kühne Ereignis,<br />

eingetragen zu werden verdient ins Lebensbuch liebevoller Erinnerung.<br />

Wir haben nun allen Grund, dem höchsten Schirmer<br />

und Retter der Freiheit und des Friedens, dem lieben<br />

Herrgott, zu danken für seine großen Wohltaten und Gnaden,<br />

die er uns in so reichem Maße zuteil werden ließ, in Staat<br />

und Kirche, in Familie und Beruf. Freud und Leid wechselten<br />

reich, verbanden sich mit Arbeit und Gebet, Mühen und Sorgen,<br />

und die großen wie die kleinen Schwierigkeiten wurden<br />

überbrückt. Wahrlich machte uns das Jahr 1945 keine angenehme<br />

Bescherung. Das oftmalige Sirenengeheul schien uns<br />

auf eine düstere Zukunft zu deuten. Und waren es die fremden<br />

Bomber, die unerlaubt den neutralen Horizont benützten,<br />

um ihren Gegnern im Nachbarstaate Tod und Verderben zu<br />

bringen. Die helfende Mutter Schweiz konnte nicht anders,<br />

als in der Liebe einer Rotkreuzschwester gleich,c'saBuna<br />

unb Stieg Vertriebenen sicheres<br />

^obrag<br />

unter Dielen Äsern d.S liebe Satt:.I.nb »»r frjchen ® n;<br />

bringlingen zn schützen, jm Hinterland tzoben ««tfe,grauen<br />

„üb Ander mit ,leidigen Sünden m*, «i<br />

6 °! ® r °' °<br />

Heimat nie fehle. Das war die Schicksalsepoche wahrend de<br />

Grenzbesetzuugszeit 1939-45. Trotz<br />

Wohl für Leib und Seele ist in unserer Brust der gute Humor<br />

geblieben. Als gute Hirten haben unsere Seelsorger s f h<br />

ihnen anvertrauten Schäflein gesammelt, in<br />

f<br />

dacht mit Gott die seelischen Probleme zu N<br />

bessere Zukunft zu schaffen. - Auf politischer Warte haben die<br />

Bundesherren trefflich gesorgt für d,e soziale Wohlsah -<br />

Und während im Sommer im Tale em arbeitstreu --<br />

seine edlen Werke schützte und förderte, haben die Aelpler aus<br />

trutzigen Höhen ihre Herden betreut, Lücken vcrbesiert d d r<br />

Winter in unheilvollen Lawinenzügen gerissen hat. Schon i|<br />

das Aelplerleben, wer es versteht, dieses m brüderlicher Urt<br />

und Weise angenehm zu gestalten. Inzwischen hat der: Krieg<br />

sein abenteuerliches Ende gefunden, doch besteht noch kem<br />

Friede, der die Völker beruhigte. Immer noch steht die große,<br />

bange Frage dawm ungelöst.<br />

So wollen wir denn ini neuen Jahre weiter wandern in<br />

Eintracht und Liebe. Vergessen wir auch nicht, der katholischen<br />

Presse die Treue zu halten. Abonniert weiterhin den „Obw.<br />

<strong>Volksfreund</strong>", der Recht und Wahrheit verteidigt In jedes<br />

katholische <strong>Obwaldner</strong> Haus gehört die katholische <strong>Obwaldner</strong><br />

Zeitung, der Freund des Volkes!<br />

Allen Lesern mögen meine herzlichen Glückwunsche zum<br />

Jahreswechsel Vorboten einer günstigeren Zukunft sein. Mit<br />

Gruß und Handschlag!<br />

Ein Mitarbeite:.<br />

Spiele des FC. Sarnen. (Eing.) Die kurze Winterpause,<br />

welche die Reg. Jnnerschweiz für die unteren Ligen eingeschaltet<br />

hatte, sind nun schon wieder vorbei. Bedingt durch<br />

die vielen Spielverschiebungen in unserer Region konnte die<br />

Winterpause leider nicht länger aufrechterhalten werden.<br />

Schon am kommenden Sonntag, den 13. Januar, beginnen<br />

für den FC. Sarnen die ersten Spiele der zweiten Runde,<br />

und zwar gleich mit einem zügigen Doppelspiel. Die erste<br />

Mannschaft empfängt den derzeitigen Rangersten, den bekannten<br />

FC. Schötz, während die zweite dem starken Hochdorf<br />

gegenüber antreten muß. Beide Spiele verdienen einen zahlreichen<br />

Aufmarsch der Fußballfreunde. — Mit Rücksicht auf<br />

das Theater in Sarnen sind die Spiele wie folgt angesetz:<br />

FC. Sarnen I — FC. Schötz I morgens 10 Uhr;<br />

FC. Sarnen II — FC. Hochdorf, nachmittags 1 Uhr.<br />

Eine Fahrplankonfereuz. (Korr.) Veranlaßt durch die in<br />

letzter Zeit immer häufiger gestellten Begehren, die im Kantonsrat,<br />

in der Presse und durch schriftliche Eingaben gestellt<br />

wurden, fand letzten Montag im Hotel „Krone" in Sarnen<br />

eine Konferenz von Vertretern verschiedener Interessentengruppen<br />

mit einer Delegation der Kreisdirektion II statt. An<br />

dieser Konferenz, die vom Sarner Gemeindepräsidenten,<br />

Hrn. Hans Stockmann, geleitet wurde, war auch der<br />

kantonale Verkehrsdirektor, Herr Regierungsrat Gasser,<br />

anwesend, sowie eine Vertretung des Gemeinderates voii<br />

Hergiswil.<br />

Einleitend gab Gemeindepräsident Stockmann ein Resunw<br />

der von verschiedenen Seiten, meistens zu wiederholten Malen,<br />

gestellten Begehren bekannt und wies mit allem Nachdruck<br />

auf die vorhandenen Mängel in der Gestaltung des<br />

Brünigsahrplanes hin. Anschließend konnten die Vertreter<br />

der verschiedenen Jnteressentengruppen ihre Begehren im<br />

Detail begründen. Herr Regierungsrat Gasser schilderte in<br />

kurzen Zügen die nicht beneidenswerte Aufgabe des Regierungsrates,<br />

der die vielen Begehren und Wünsche auf ihre<br />

Berechtigung zu prüfen und dann mit entsprechendem Antrage<br />

an die Organe der SBB. weiterzuleiten habe.<br />

Inhaltlich lassen sich die von dieser Konferenz angestrebten<br />

Fahrplanverbesserungen folgendermaßen zusammenfassen:<br />

Ganzjährige Führung von Frühzügen nach beiden Richtuugen,<br />

um dadurch den Anschluß an die ersten Morgenschnellzüge<br />

zu erhalten. Bessere Anpassung der Abonnentenzüge,<br />

morgens, mittags und abends an die Normalarbeitszeiten.<br />

Es betrifft das ins besondere die Führung des ersten Morgenzuges<br />

Nr. 3454 ab Lungern (statt nur ab Giswil) und Späterlegung<br />

desselben um ca. 20 Minuten, also mit Ankunft in<br />

Sarnen um ca. 6.45 Uhr; Späterlegung des Mittagszuges<br />

*74 um ca 20 Minuten, mit Abfahrtszeit in Giswil im,<br />

M 8 M S 3 B<br />

s M Ä S S W ?<br />

ab Giswil, damit ohne längeren Aufenthalt ö<br />

Mittagsschnellzüge nach allen Hauptrichtungen er eich wer<br />

den können; Halt aller Schnellzüge in Sarnen, was durch das<br />

große Einzugsgebiet und den Anschluß an die versehn dimn<br />

Postautolinien gerechtfertigt ist. _<br />

Ein von allen Interessenten und mit besonderem .'-achdruck<br />

vorgebrachtes Begehren bildete die Verkürzung der<br />

Fahrzeiten und der Aufenthalt auf den Stationen. Es wurde<br />

mehrfach darauf hingewiesen, daß die Elektrifikation nicht die<br />

erwartete Verbesserung gebracht habe. Während des Krieges<br />

habe man diese Maßnahmen begriffen, aber heute sei hier eine<br />

Verbesserung unbedingt gerechtfertigt. Die heute immer noch<br />

auf den Dampfbetrieb zugeschnittenen Fahr^iten ti!iei,<br />

nicht mehr länger beibehalten werden, wenn die ©B-tf. oei<br />

Autokonkurrenz wirksam begegnen wolle. Diese Forderung<br />

werde heute allgemein gestellt und ganz besonders von der<br />

aroßen Zahl Abonnenten und Geschäftsleuten, welche die<br />

Bahn täglich benützen müssen. Der Personenverkehr müsse<br />

hier vor dem Güter- und Gepäckverkehr den Vorrang er<br />

halten. Es gehe nicht länger an. die am meisten belasteten<br />

Personenzüge noch durch einen Ballast von Gutern und Ge^<br />

päck zu verlangsamen. Diese Forderung sei allgemein und<br />

^""herr'Betriebschef Meister nahm nun in allgemeiner<br />

Form zur Fahrplangestaltung Stellung. Er begrüße es vor<br />

allem, mit den Interessenten solche Konferenzen abzuhalten<br />

und sie seien sehr gerne bereit, sich für solche Besprechungen<br />

zur Verfügung zu stellen. Man könne auf diese Art am besten<br />

abklären was seine Berechtigung habe und was überhaupt<br />

technisch möglich sei. Die Kreisdirektion strebe immer eme<br />

Verbesserung der Fahrpläne an und dies namentlich aus der<br />

Brüniglinie, die eine sehr große Frequenz mifweise. Immer<br />

hin müssen alle Veränderungen im Fahrplan von der Gene<br />

raldirektion genehmigt werden. Er gab zu, daß viele Be<br />

gehren ihre Berechtigung haben, und verpflichtete sich, alle<br />

Möglichkeiten zu Prüfen, wo eine Verbesserung angebracht<br />

werden könne. Ein Hindernis bilden aber die immer noch<br />

bestehenden kriegswirtschaftlichen Einschränkungen, die sich<br />

namentlich auf die Erhöhung der Fahrgeschwindigkeiten aus<br />

wirken. Es sei aber vorgesehen, vorab alle Verbesserungen<br />

vorzunehmen, wo sich eine Gelegenheit dazu biete. Auch der<br />

bessere Ausbau der Linienführung — Strecken der zahlreichen<br />

Kurven — sei im Arbeitsprogramm vorgesehen.<br />

Nun wurden unter Mitwirkung des technischen Beamten,<br />

Hrn. Ei gen sah, die einzelnen Begehren auf ihre Durch<br />

sührbarkeit geprüft und diejenigen ausgeschieden, welche<br />

durch die h. Regierung der SBB. weitergeleitet werden sollen,<br />

bzw. Aussicht aus Verwirklichung haben. Einzelne Verbesse<br />

rnngen sind oder werden schon im nächsten Sommerfahrplai^<br />

berücksichtigt.<br />

Die zum Schlüsse erfolgte Anregung, es sollte in jeder<br />

Gemeinde eine Fahrplankommission geschaffen werden, welche<br />

die Begehren entgegenzunehmen nnd nach Schluß der Ein<br />

gabefrist vor einer solchen Konferenz zu vertreten hätte, wurde<br />

allgemein begrüßt. Herr Regiernngsrat Gasser wird dem<br />

h. Regierungsrate, dessen Ausgabe dadurch wesentlich crleich<br />

tert würde, entsprechenden Antrag stellen. Alle Teilnehmer,<br />

einschließlich der Vertreter des Regierungsrates nnd der<br />

SBB., waren über den Verlauf der Konferenz sehr befriedigt,<br />

und wir hoffen allgemein, das Resultat werde recht bald gute<br />

Früchte zeitigen. Der SBB. danken wir bestens für das in<br />

Aussicht gestellte Entgegenkommen, und zweifeln nicht daran,<br />

daß sie ihr möglichstes tun werden, um die Brünigbahn in<br />

allen Teilen der prächtigen Landschaft anzupassen, die sie<br />

durchfährt, und die Wünsche der Bevölkerung von Obwalden<br />

gebührend zu berücksichtigen.<br />

Bauernverein Obwalden. (Eing.) Auf den letzten Sonntag<br />

wurde, auf Veranlassung des VereinSvorstandes, eine Der<br />

sammlung in das Hotel zur „Krone" in Sarnen einberufe».<br />

Herr A. Schwaller aus Brugg referierte über die Regelung<br />

des Schlachtviehabsatzes in der Nachkriegszeit. Dir Bersamm<br />

lung von 90 Zuhörern, Vertreter von landwirtschaftlichen<br />

Organisationen aus allen Gemeinden des »tantons, sowie Ver<br />

tretungen des Viehandels und des Metzgergewerbes, hörten<br />

mit größter Aufmerksamkeit den interessanten Ausführungen<br />

des Referenten zu. Derselbe zeigte die Entwicklung des<br />

Schlachtviehabsatzes in den letzten Jahrzehnten und klärte<br />

Dazu, o Herr, sind wir eingetreten!<br />

Mit Deiner Hilfe werden wir es auch erreichen!<br />

Damit habe ich also begonnen, und es ist nun getan. Der<br />

Anschlag ist an guter Stelle und in vollem Lichte angebracht<br />

Worden. Er kann von keinem unbeachtet bleiben. Ich bin also<br />

sicher, daß man ihn lesen und, wenn man ihn gelesen, auch<br />

darüber nachdenken und diskutieren wird. Er hat so vor<br />

dem Geiste der Arbeiterschaft seine Kandidatur angemeldet.<br />

Von da bis zur Ausführung, das heißt bis zur Mithilfe<br />

bei der Verwirklichung meines Programmes, ist es nur noch<br />

ein kleiner Schritt.<br />

Und anch dieser Schritt wird allmählich getan werden<br />

müssen.<br />

14.<br />

Heute habe ich, wie es sich ziemt, meinem neuen Pfarrer<br />

einen Besuch gemacht.<br />

Er «nag ungefähr vierzig Jahre alt sein, ist ziemlich<br />

groß und hat prächtige Augen, aus denen Güte und Geist<br />

strahlen.<br />

Wir einigten uns ohne weiteres über die Ausführung der<br />

meisten meiner Pläne. Ja, er schien mir sogar einer jener<br />

Menschen zu sein, die mit einem sanften Aeußeren eine geradezu<br />

begeisterte Liebe für die Menschheit verbinden. Ueberdies<br />

sind seine Hoffnungen noch viel weiter gespannt als<br />

die meinen.<br />

Selbstverständlich billigt er herzliche Beziehungen zwischen<br />

Arbeitgeber und Arbeitnehmer, wobei jeder von ihnen einen<br />

Teil des Weges zum gegenseitigen Verständnis machen soll,<br />

und zwar der Arbeiter ein Drittel, der Unternehmer zwei<br />

Drittel desselben. Er träumt sogar von einer baldigen Aussöhnung<br />

aller Völker unter der Königsherrschaft Christi: ein<br />

Hirt und eine Herde.<br />

Er hat mir namentlich von den Deutschen erzählt, die er<br />

als ein Volk mit hohen idealen Zielen schilderte, das aber<br />

verkannt wird und 1918 übermäßig bedrückt worden ist.<br />

Er ist mit vielen Deutschen befreundet, hat mir auch zwei<br />

diesbezügliche Propagandaschristen mitgegeben.<br />

Er hat mir zudem versichert, daß viele junge Geistliche<br />

derselben Ansicht sind wie er; eine Tatsache, die, wie ich gestehen<br />

muß, doch etwelche Befürchtungen eingeflößt hat.<br />

Während er mit mir redete, fiel mein Blick auf eine über<br />

dem Kamin angebrachte, wahrhaft idyllische Bibelstelle, die<br />

jedoch einiger Erklärungen bedarf, weil sie in schroffem<br />

Gegensatz steht zu allem, was man heute, namentlich bei uns<br />

in Frankreich, über Klassenkampf, geballte Fäuste und revolutionäre<br />

Bewegungen jeder Art, die den Horizont drohend<br />

verdüstern, zu hören bekommt.<br />

Diese Inschrift war in großen, markanten Lettern auf<br />

grauem, mauerfarbigem Hintergrunde angebracht, so daß sie<br />

sich fast wie eine Seite aus einem alten Missale ausnahm<br />

Man hatte so richtig das Gefühl, daß damit der das ganze<br />

Haus beherrschende Geist zum Ausdruck kommen solle und<br />

daß die Inschrift da angebracht worden war, um immer wieder<br />

gelesen und betrachtet zu werden, so etwas wie mein<br />

eigener Anschlag in meinem Borzimmer. Ich habe sie mir<br />

zur großen Freude meines Pfarrers in meinem Notizbuch<br />

notiert. Sie lautet:<br />

„Dann wird der Wolf zu Gast sein bei dem Lamme.<br />

Und der Panther bei dem Böcklein lagern.<br />

Kalb und Jungleu weiden beieinander,<br />

Und ein kleiner Knabe leitet sie.<br />

Kuh und Bärin werden sich befreunden,<br />

Und ihre Jungen werden zusammen lagern.<br />

Der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind.<br />

Der Säugling wird spielen an dem Loch der Otter<br />

Und nach der Höhle der Natter streckt das frisch entwöhnte<br />

kleine Kind die Hand aus.<br />

Und es wird geschehen an jenen. Tage,<br />

Daß das Wurzelschloß Jesses ein Panier sein wird, um das<br />

sich die Völker scharen;<br />

Die Nationen werden es aufsuchen<br />

Und sein Grab wird herrlich sein." (Jsaias I I, 10.)<br />

Da der Herr Pfarrer bemerkte, daß der Inhalt mich<br />

lebhaft interessierte, gab er mir einen begeisterten Kommen<br />

tar dazu.<br />

Seiner Ansicht nach ist dieser angekündigte Tag nahe;<br />

sein Kommen hängt nur noch von der Gesinnung derjenigen<br />

Menschen ab, die guten Willens sind.<br />

„Und Sie selber werden einer dieser Menschen sein —<br />

ich weiß das bestimmt!"<br />

Mit diesen Worten schloß er seine Erklärungen ab,<br />

indem er mir freundschaftlich auf die Schulter klopfte und<br />

d,e Tabaksdose reichte.<br />

(Fortsetzung folgt.)


J<br />

bie verschiedenen Zusammenhänge aus, welche<br />

den Schlachtviehmarkt und die Preisbildung von Nutz- und<br />

Schalchtvieh bedingen. Darin zeigt sich überragend, daß es<br />

für die schweizerische Landwirtschaft von größter zukünftiger<br />

Bedeutung ist, den Schlachtviehabsatz für die Nachkriegszeit zu<br />

reaeln Auch jeder einsichtige Bauersmann, welcher die Misere<br />

in den dreißiger Jahren mitmachen mußte, kann sich dieser<br />

Ansicht nicht verschließen. Er darf dies um so eher tun, nachdem<br />

schon verschiedene Kantone sich zur Bildung entsprechender<br />

Organisationen entschlossen haben. Die Regelung des<br />

Schlachtviehabsatzes ist aus genossenschaftlicher Grundlage gevlant<br />

wobei sich Bauer, Händler und Metzger beteiligen<br />

können Die Kantone bilden Genossenschaften, wobei eine<br />

schweizerische Zentralstelle vorgesehen ist, durch welche Ueberchuß-<br />

und Mangelangebote ausgeglichen werden sollen. Zur<br />

Aufklärung für den Beitritt zu dieser Genossenschaft werden<br />

in den Gemeinden des Kantons noch Vorträge stattfinden.<br />

Die trefflichen Ausführungen des Referenten wurden mit<br />

großem Beifall aufgenommen. Nach eingehender Diskussion<br />

ergab die Abstimmung Eintreten auf die Bildung einer kantonalen<br />

Genossenschaft. Ein Vorstand aus allen beteiligten<br />

Kreisen wird oie Borarbeiten sofort übernehmen.<br />

Tarnen. (Eing.) Die alte Zugkraft der Fallfchen Operette<br />

„Der f i d e l e B a u e r ", wie auch ihre treffliche Wiedergäbe<br />

durch die Spieler der Bühnevereinigung, hat die am<br />

letzten Sonntag gestartete Premiere neuerdings bewiesen.<br />

Diese Art Operetten sind nicht zeitbedingte Bühnenwerke oder<br />

saisonmäßige Schlager. Seit Jahrzehnten finden wir diese<br />

aus den städtischen Spielplänen, und durch die Bestrebungen,<br />

das Bolkstheater in seinem Ideal dem Berufstheater möglichst<br />

gut nachzuahmen, haben sie den Weg auch auf die Dilettantenbühne<br />

gefunden. Inhaltlich sind diese Operetten sehr unserem<br />

Volkscharakter angepaßt und wirken durch ihren tragikomischen<br />

Stoss und durch ihre lebensnahe Handlung immer<br />

wieder auf das Gemüt des Zuschauers, so daß er spontan<br />

durch das Spiel mitgerissen wird.<br />

so hat denn das ausverkaufte Haus vom letzten Sonntag<br />

mit seinem Applaus in keiner Weise gekargt und sowohl der<br />

musikalischen Leitung Dr. Z a j a c und seinem kultivierten<br />

Orchesterstab, wie auch dem Oberspielleiter Rud. Weis ker<br />

vom Stadttheater Luzeru und sämtlichen Darstellern, dadurch<br />

die wohlverdiente Anerkennung ausgesprochen.<br />

Die letztmals im Jahre 1937 wiedergegebene Operette erfuhr<br />

am vergangenen Sonntag sowohl in orchestraler, gesanglicher<br />

und darstellerischer Hinsicht eine wirkungsvoll organisierte<br />

Aufführung. Alle Einzelkräfte vereinigten sich zu einer<br />

in Klang- nnd Bildwirkung effektvollen Gesamtleistung. Das<br />

präzise, mit wenig Ausnahmen fein angepaßte Musizieren<br />

des Orchesters, die durchwegs gesanglich und sprachlich gut<br />

modulierten Partien der Darsteller und die prächtigen Bühnenbilder<br />

aus dein Atelier I. B u ch e r, fügten sich harmonisch<br />

in den Rahmen der Premiere.<br />

Der Titelrollenträger (R. Gaffer) wirkt in der Wiedergäbe<br />

des bäuerlichen Typs sehr überzeugt und versteht es,<br />

Stimmungen nach Lust und Laune in den Zuschauerraum zu<br />

streuen. Jni Lindoberer (Beat Schnider) stellt sich ein in<br />

Mtmik nnd Spiel waschechter Oberwanger Holzhändler vor.<br />

Stephan (F. Tschanz) und Annamirl (Frl. M. Wirz) haben<br />

mit ihrem natürlichen und bühnengewandten Spiel auch die<br />

kritischste Seele auf ihrer Seite. Das ansprechende Spiel des<br />

kleinen Heinerle (Simon Küchler) und der Roten Lise (Frl.<br />

Clara Saladin) wirkten sehr sympathisch. Der verliebte Binjenz<br />

(F. Dillier), die beleibte polizeiliche Postur des Zopf<br />

(Chr. Dillier), die aristokratische Friederike (Frl. M. Egli),<br />

und alle die übrigen Rollenträger ergänzten verständnisvoll<br />

das Ensemble.<br />

Die reizende Operettenanfführung, der wir jedesnial ein<br />

ausverkanftes Haus wünschen, erweckte in der Premiere im<br />

vollbesetzten Turnhallesaal sonnige Heiterkeit. Möge die<br />

Bahnevereinigung Tarnen in diesem glänzenden Auftakt ihre<br />

Ausgabe erblicken, wertvolles Kulturgut einem kunstliebenden<br />

Publikum zu vermitteln. Den kommenden Aufführungen, sowie<br />

auch der Extraaufführung vom Mittwoch,<br />

den Ist. Januar, wünschen wir vollen Erfolg.<br />

Schwendi. Boranzeige. (Eing.) Das ans den 13. Jan»ar<br />

vorgesehene Konzert der Musikgesellschaft Schwendi muß<br />

auf Sonntag, den 2 0. Januar, abends („Rößli"-Saal<br />

Schwendi) verschoben werden. Man beachte die Publikationen<br />

im „<strong>Obwaldner</strong> Bolksfreund" und „Amtsblatt" der nächsten<br />

Woche.<br />

«erns. EineAnregung. (Korr.) Von Herzen gönnen<br />

wir den Wilern Erfolg für ihren Wunsch nach einem Postauto<br />

Sarnen-Wilen. Nun gibt es auch bei uns ein volkreiches<br />

Gebiet, das weder ein Poftbureau — Wilen hat eines — noch<br />

eine AutoVerbindung hat, die H a l t e n. Es wäre der Mühe<br />

wert, den Versuch zu machen, das Auto Kerns-Melchthal<br />

beim Käli abbiegen zu lassen und über St. Anton zu leiten.<br />

Das Haupthindernis wäre die Enge der Straße. Aber es<br />

fehlt nicht an Ausweichstellen. Es braucht nur Straßendisziplin<br />

für Mensch und Vieh, uni den Weg freizuhalten in der<br />

Viertelstunde des Autokurses — so gut wie auf einer eingeleisigen<br />

Eisenbahn.<br />

Sächseln. (Eing.) Auch in Sächseln regen sich wieder die<br />

Musen. Die Theatergesellschaft „Frohsinn" beabsichtigt, das<br />

Volksstück R o s m a r i e " von Kaspar Berger aufzuführen,<br />

das vor rund einem Vierteljahrhnndert in Giswil guten Anklang<br />

gefunden hat.<br />

Alpnach. (Korr.) Eine aufsehenerregende Verhaftung ersolgte<br />

hier am Mittwochabend. Wie wäre es, wenn die Herren<br />

Franz Müller und Josef Seiler nach ihrem neuesten<br />

Jnitintivbegehren die Kanzlei in Tarnen veranlassen wollten,<br />

innert 2-1 Stunden einen Bericht über diesen Straffall<br />

an die P„sse abzugeben. Seltsames Zusammentreffen!<br />

Giswil. (Eing.) In der Giswiler Aa und deren Zuflüssen<br />

wurde wieder auf Laichforellen gefischt mit Faumern während<br />

den Monaten November, Dezember und letzter Tage<br />

n o ch. Daß der Fang von Laichfischen für die künstliche Fischzucht<br />

getätigt werden muß, bekämpfen wir nicht, aber wie er<br />

hier ausgeführt wurde, ist zu beanstanden. So werden kleine<br />

Seeforellen,dienichteinmaleinKilo schwer<br />

lind, gefangen, ferner Forellen, die nicht ab Laichplätzen gefischt,<br />

sondern jedes Fischlein, das sich im Lichtscheine der Fiicher<br />

zur Nachtzeit zeigt, wird weggefangen, sei es in der Aa<br />

im Kanal vom Kraftwerk, im Bach neben der Kirche. Daß<br />

man noch auf diesen Laichfischfang geht, so lange es den<br />

Herren Fischern paßt, gleicht eher einem Raubfischfang. Wir<br />

haben uns in Luzern erkundigt; dort werden auch in der<br />

Reuß Laichforellen gefangen; man hat aber schon vor mehr<br />

als anderthalb Monaten mit dem Fang aufgehört, weil dort<br />

die Fangzeit behördlich festgesetzt wird. Was sollen wir Giswiler<br />

Sportfischer dann noch fangen, wenn man uns alle<br />

Forellen mit dem Vorwande, die künstliche Fischzucht zu sörderu,<br />

aus solche Art wegfängt? Da wäre es wohl besser, wenn<br />

wir kein Patent mehr lösen.<br />

Einige Sportfischer.<br />

Giswil. G r o ß t h e i l. (Eing.) Morgen halten wir Großtheiler<br />

Kapellweihe, resp. Kilbi, die erste des Landes.<br />

Ja, noch mehr! Wir halten sogar zwei Kilbenen, die neue und<br />

die alte, und das kam so. Bis 1852 hielten wir die Kilbi den<br />

17. Jänner, am Tage unseres Patrons Antonius, ab.<br />

Im Jahre 1842—44 wurde die jetzige Kapelle erbaut. Der<br />

damalige Kaplau war ein Alpnacher, Meinrad Schmid,<br />

ein gelernter Zimmermann, der erst in späteren Jahren noch<br />

Theologie studierte. Den Dachstuhl und Turmhelm hat der<br />

Kaplan gemeistert. Die bischöfliche Einweihung hat sich aus<br />

verschiedenen Gründen bis 1852 verzögert. Im Oktober genannten<br />

Jahres hat dann Kaspar von Karl, Bischof von Chur,<br />

init großem Gefolge die Kapelle und die Altäre geweiht. Alte<br />

Leute, als Augenzeugen, erzählten viel von dieser seltenen<br />

Feier. Der Bischof war ein alter, kleiner Herr. Die Umgebung<br />

der Kapelle war brandschwarz von Leuten aus der ganzen<br />

Nachbarschaft. Die Gemeinde-Geistlichkeit befeind aus Pfarrer<br />

Franz Josef Dillier, Pfarrhelfer Josef Ming und Niklans<br />

Dillier, Frühmesser und Organist, und Kaplan Mrd. Schmid.<br />

Die weltliche Behörde war damals: Hr. Landesfähnrich Dr.<br />

Peter Josef Halter, Spitalherr Johann Degelo, Kirchenvogt<br />

Anton Schäli und Niklans Berchtold.<br />

Wie die Alten erzählten, sei diese Weihe sehr lange gegangen,<br />

und erst zuletzt habe das Volk in die Kapelle hineingehen<br />

können. Bei diesem Anlaß setzte der hochwst. Bischof das<br />

Gedenken der Kapellweihe auf den ersten Sonntag nach Dreikönigen<br />

fest, was seither so verblieb.<br />

Aber fast alle Großtheiler hielten an der alten Kilbi fest,<br />

wozu in früheren Zeiten auch noch Tanzbelustigung kam.<br />

Heute halten wir dr rchwegs zwei Kilbenen, die neue und<br />

die alte Kilbi am Antoniustag. Wir Großtheiler kommen also<br />

keineswegs zu kurz, wobei die alte Kilbi gar nichts von ihrer<br />

großen Anziehungskraft eingebüßt hat. An keinem Tag im<br />

Jahr ist die Wallfahrt von seiten der Patenkinder, Verwandten<br />

und Bekannten zum St. Antoni größer als an diesem. Kein<br />

Wunder, wenn die Großtheiler mit Leib und Seele an ihrem<br />

alten St. Antoni hangen; er hat es verdient ans verschiedene<br />

Art.<br />

Sch.<br />

Giswil. In weihnachtlicher Fülle noch prangt das alte,<br />

liebe Gotteshaus von G r o ß t h e i l, das vor Jahren durch<br />

die Renovation seinen Schmuck erhielt. Einfach ist die äußere<br />

Erscheinung, würdig, bethaft und heimelig das Innere, jeden<br />

zur tiefen Andacht anmutend. Und was da aufgefrischt und<br />

erneuert wurde, haben opferfreudige Seelen ihren Zins dazu<br />

beigetragen. Die neue Orgel, wahrhaft ein Instrument zur<br />

Ehre Gottes, und erst noch die Glocken, die zum erstenmal<br />

zu Weihnachten die eherne Pflicht übernommen, fortan der<br />

Ehre Gottes zu dienen und mit ihrem Klang Sturm und<br />

Graus von uns fernzuhalten. Hinter all dem Schönen, das<br />

großherzige Spender geschaffen, wirkte selbstlos die Liebe<br />

unseres überaus treuen Seelenhirten. Unsere eigene Kraft<br />

ist zu schwach, ihm alles hinreichend zu verdanken.<br />

Hoffen auch wir mit Liebe, Tatkraft und Energie zum<br />

Guten. Unterstützen wir vor allem die katholische Presse.<br />

Fördern wir vor allem den Grundsatz, mutig und unerschrocken<br />

für die Sache Christi zu kämpfen und uns nicht zu<br />

fürchten vor der Macht der Menschen. Unsere Parole heißt:<br />

„Nicht links und nicht rechts geschaut,<br />

Gerade aus auf Gott vertraut!" —de—<br />

Engelberg. „Säuberung". (Eing.) Im „Unterwaldner"<br />

weint ein Einsender Tränen über die verunglückten<br />

Ausweisungsbeschlüsse der Polizeidirektion und dankt nach<br />

allen Seiten für die zahlreiche Teilnahme. Selbst der Lügenartikel<br />

in der Basler Zeitung wird belobigt. Eine Rechts-<br />

Verwilderung ohnegleichen. Zwei ungesetzliche<br />

Beschlüsse werden durch die Bundesinstanzen aufgehoben, und<br />

nachher erlaubt sich ein „fortschrittliches" Blatt denjenigen,<br />

die den massiven Fehler begangen haben, noch das Weihranchfaß<br />

zu schwenken. Der Einsender hätte wohl am besten<br />

die Unterschrift hergesetzt: „Die tieftrauernden<br />

Hinterlassenen"!<br />

Engelberg. (Eing.) Es wird die vielen Freunde nnd Bekannten<br />

des Klosters und seines Missionsunternehmens in<br />

Afrika interessieren, von der glücklichen Ankunft unserer<br />

Missionäre in Duala, der Hafenstadt Kameruns, zu vernehmen.<br />

Nach telegraphischem Bericht vom K.Januar trafen<br />

sie mit den heiligen Dreikönigen in ihrem Missionsgebiet ein.<br />

Es sind die hochw. Patres: Pater Frowin Keel aus St. Galleii,<br />

Pater Wilhelm Sidler und Pater Friedrich Huber, beide<br />

aus Großwangen, Pater Adelrich Morant aus Waldkirch,<br />

Pater Andreas Schmid aus Fischingen, Bruder Peter Achermanu<br />

aus Beckenried und die drei ehrw. Schwestern aus dem<br />

Frauenkloster St. Andreas zu Sarnen: Sr. Barbara Huser<br />

aus Ennetbürgen, Sr. Margherita Brandstetter aus Beromünster<br />

und Sr. Katharina Burch aus Schwendi. — Nach<br />

mehrmonatiger Vorbereitung nnd mannigfachen Versuchen<br />

hatte die Reisegruppe endlich am 5. Dezember 1945 Genf<br />

verlassen können, um durch Südsrankreich nach Barcelona zu<br />

gelangen. Dort hatte sie im gastfreundlichen Benediktinerkloster<br />

Montferat die Einschiffung auf dem Schiff „Domine",<br />

am 18. Dezember, abgewartet. Nach nur 19tägiger Seefahrt<br />

sind die mutigen Missionäre nun am Ziel ihrer ersehnten<br />

Wirksamkeit am Priesterseminar und auf der Missionsstation<br />

Otele und können die überlasteten Mitbrüder entspannen<br />

und einigen den wohlverdienten Heimaturlaub verschaffen.<br />

Nidwaldner<br />

Nachbarschaft<br />

In Stans starb, 70 Jahre alt, Musikdirektor Jos. Zelger.<br />

Er "hat im nidwaldnerischen Hauptort -jahrzehntelang das<br />

musikalische Leben vorzüglich betreut. Der Verstorbene war<br />

auch in Obwalden, besonders in der Schwendi, bestens bekannt.<br />

Wir wollen dem tüchtigen Manne und gläubigen<br />

Christen das beste Andenken bewahren.<br />

Zoha»» M M PtftgW<br />

Zu seinem 200. Geburtstag am 12. Januar.<br />

Am heutigen Tage wird der Gedenktag der 200. Wiederkehr<br />

des Geburtstages von Heinrich Pestalozzi gefeiert.<br />

Einige Lebensdaten mögen hier festgehalten werden. Pestalozzi<br />

wurde am 12. Januar 174(5 in Zürich als Sohn eines<br />

angesehenen Arztes geboren. Großen Einfluß übte auf ihn<br />

sein Lehrer, der Dichter Johann Jakob Bodmer, und<br />

Rousseau. In Neuhof wollte er eine Musterlandwirtschast<br />

einrichten, um so den armen Bauern zu zeigen, wie sie es<br />

machen sollten, wenn sie vorwärtskommen wollten. Als die<br />

Landwirtschaft auf dem Neuhof schlecht rentierte, gab er sie<br />

auf und richtete in seinem Hause eine Armenanstalt ein, in<br />

der er arme Kinder erziehen wollte. Der Versuch mißlang<br />

wiederum, und 1779 wurde die Anstalt geschlossen. Pestalozzi<br />

ließ sich nicht entmutigen; seiner pädagogischen Berufung<br />

konnte er nicht widerstehen. So widmete er sich der Schriftstellerei.<br />

Dadurch war man auf ihn aufmerksam geworden.<br />

Durch den Einfall der Franzosen in Nidwalden waren 400<br />

Kinder elternlos geworden; Pestalozzi sammelte sie und<br />

suchte sie zu erziehen. Von dieser Arbeit erschöpft, mußte er<br />

nach fünf Monaten von Stans fortziehen. Er zog 1800 nach<br />

Burgdorf und unterrichtete dort in einer Volksschule. Es<br />

entstanden weitere pädagogische Werke. Nach einem kurzen<br />

Aufenthalte in Münchenbuchsee eröffnete er 1804 in Jferten<br />

eine Lehr- und Erziehungsanstalt. Er stand auf der Höhe<br />

seines Lebens und seines Ruhmes. Aber auch hier verfolgte<br />

ihn das Mißgeschick; wiederum traten Schwierigkeiten ein,<br />

und 1825 mußte die Anstalt geschlossen werden. Der alte<br />

Mann zog sich auf den Neuhof zurück und starb am 17. Februar<br />

1827.<br />

Pestalozzi war Erzieher aus Berufung und Leidenschaft.<br />

Er hat für erzieherische Belange ein merkwürdig feines Auge<br />

und Verständnis, so daß man darüber immer wieder in<br />

Staunen gerät. So konnte er pädagogische und didaktische<br />

Ideen vertreten, die erst heute recht modern sind und ewige<br />

Gültigkeit behalten werden. Er war nur ein sehr mittelmäßiger<br />

Lehrer, aber er hatte Ideen, die nur aus einer wahrhaft<br />

für die erzieherische Betätigung berufenen Seele hervorgehen<br />

können. Trotz aller seiner Mißerfolge ist er ein pädagogisches<br />

Genie, denn seine Mißerfolge sind nicht in seinen<br />

pädagogischen Ideen begründet, sondern in seinem merkwürdigen<br />

Charakter.<br />

Gesucht auf 2. Februar oder<br />

nach Uebereinkunft eine zuverlässige,<br />

kinderliebende 2V<br />

Tochter<br />

in Geschäftshaus. Familiär ge><br />

halten.<br />

Adresse zu erfragen bei der Expedition<br />

d. Bl.<br />

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finden gute Stellen<br />

durch ein Inserat<br />

im „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>"<br />

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und freuen uns, wieder<br />

nach Belieben vom feinen,<br />

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trinken zu können!<br />

Machen Sie's auch so und<br />

verlangen ?ie den kräftigen<br />

und daher so ausgiebigen<br />

Balmer- Kasse.<br />

B a l m e r<br />

K a f f e e<br />

SA741LZ 22/1<br />

Biehmarkt in Luzern vom 8. Januar <strong>1946</strong>.<br />

Auffuhr: 4 Muni, 22 Kühe, 2 Rinder, 273 Kälber,<br />

1 Ziege, 350 Schweine, total 652 Stück.<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendgewicht Handel Preise<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der K. E. A. festgesetzten<br />

Höchstpreisen angenommen.<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—50 je n. Qual.<br />

.. 51—55<br />

56—60<br />

.. 61-65<br />

66—70<br />

Markenkälber 80 kg u. m.<br />

Rotfleischige<br />

Weißfleischige, mittelgr.<br />

Ausstich<br />

Die Preise verstehen sich<br />

nüchtern, sonst bis zu 3 kg<br />

Eigengewicht<br />

Schweine.<br />

Fette Schweine<br />

Absäugerinnen<br />

Ferkel, 7— 9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Ausmastschweine<br />

Radio —<br />

2.50—2.70 flau eher sinkend<br />

2.70—2.80<br />

2.90—3.— „<br />

3. 3.10 „<br />

3.10—3.30 .. "<br />

3.60—3.90 flau eher sinkend<br />

4. 4.30 mittel fest<br />

4.50<br />

per «rück 3t.<br />

48-60 gut steigend<br />

62—85<br />

90—130<br />

135—220<br />

250 flau fest<br />

Beromünfter<br />

Sonntag, 13. Januar.<br />

9.00 Kammermusik. 10.00 Prot. Predigt. 10.35 Wir kommen<br />

zu dir... 11.15 China und die Äegenwart. Vortrag.<br />

11.30 Studioorchester. 12.40 Für jedermann etwas. 14.45<br />

Frohe Lieder. 15.25 50 Minuten Humor, Satyre, Ironie.<br />

16.15 Musik zum Tee. 17.00 Feier zu Heinrich Pestalozzis<br />

200. Geburtstag. 18.45 Die weltlichen Kantaten von Bach.<br />

19.55 Kammerensemble von Radio Bern. 20.30 Helden der<br />

Wissenschaft. 22.10 Wander-, Volks- und Vaterlandslieder.<br />

Montag, 14. Januar.<br />

11.00 Drei sinfonische Kunstwerke. Plauderei. 12.40 Studioorchester.<br />

17.00 Alte französische Musik. 17.20 Gesangsvortr.<br />

18.00 Französische Klaviermusik. 18.30 Werktätige Jugend.<br />

Vortrag. 19.00 Fyrobe. 19.55 Beschwingter Orchesterklang.<br />

20.30 Lieder und Klavierstücke. 21.50 Wochenrückblick. 32.10<br />

Studioorchester.


Dienstag, 15. Januar.<br />

11.00 Musik auf Schallplatten. 12.40 Studioorchester^<br />

17.00 Italienische Musik. 17.45 Wo man auf der Wellenjagd<br />

alles entdecken kann. 18.10 Kapelle Tibor Kasics. 18.40 Das<br />

Bundeshaus einmal anders. 19.00 Musik zum Nachtessen.<br />

20.00 Sinsoniekonzert der Allgemeinen Musikgesellschast.<br />

22.00 Englischkurs.<br />

Mittwoch, 16. Januar.<br />

11.00 „Les refrains que vous aimez". 12.40 Unter-<br />

Haltungskonzert. 17.00 Studioorchester. 18.00 Lieder von<br />

Schubert und Brahms. 18.30 Buntes Programm aus dem<br />

Tessin. 19.00 Volkstümliche Musik. 19.25 Kriegswirtschaftliche<br />

Kurznachrichten. 19.55 Musikalisches Vorspiel. 20.10<br />

Romeo und Julia. 21.30 Klaviervorträge. 22.10 Studworch.<br />

Todes-Anzeige<br />

^n tiefer Trauer machen wir Verwandten und Bekannten<br />

die schmerzliche Mitteilung, daß es Gott, dem<br />

Allmächtigen, gefallen hat, meinen lieben Gatten,<br />

unsern treubesorgten Vater, Schwiegervater, Großvater,<br />

Bruder, Schwager, Onkel, Großonkel und Cousin<br />

Josef Britschgi-Fanger<br />

Fischerei, Oberwilen<br />

nach längerem, geduldig ertragenem Leiden, heute vormittag<br />

10 Uhr, zu sich in die ewige Heimat abzuberufen.<br />

Er starb, ergeben in Gottes heiligen Willen, wohlversehen<br />

mit den Tröstungen unserer heiligen Religion, im<br />

6k>. Altersjahre.<br />

Wir empfehlen den lieben Verstorbenen emem frommen<br />

Gebete nnd liebevollen Andenken. 19<br />

Wilen/Sarnen und Sächseln, den 10. Januar <strong>1946</strong>.<br />

Die tieftrauernden Hinterlassenen.<br />

Beerdigung: Sonntag, den 13. Jan., 8.45 Uhr,<br />

in Samen. Weggang vom TrauerhaZs 7.4p Uhr.<br />

Siebenter: Samstag, den 19. JanuaF^7.4S Uhr.<br />

Leidzirkulare werden nur nach auswärts versandt.<br />

•<br />

Die Ziehungsliste der 73. Tranche ist<br />

ab Dienstag, 15. Januar bei allen mit<br />

dem „Roten Kleeblatt"-Plakat gekennzeichneten<br />

Verkaufsstellen erhältlich. Preis 20 Rp<br />

Wenn Zustellung durch die Post gewünschtwird,sind<br />

30 Rp. (in Marken oder auf Postcheck VIII 27 600)<br />

an das Offizielle Lotteriebureau, Zürich. Nüschelerstraße<br />

45, einzuzahlen.<br />

J'heater in Samen<br />

J e t R ü d e B a u e r "<br />

Operette von Leo Fall.<br />

Regie: R Weisker (Stadttheater Luz-rn^<br />

Musikalische Leitung: Dir. C. Mac.<br />

^ Sonntags: 13., 20. Januar <strong>1946</strong>, je nachmittags<br />

I s t M W * *» "•<br />

abends 8 Uhr.<br />

Kafsa-Oeffuung: Je Stunde vor Spielbeginn.<br />

Eintritt: Fr. 3.56, 3.—, 2.50 und 2. . Rfi4 62<br />

Vorbestellungen: I. Kastlunger, Samen, Tel.<br />

Bühnevereinigung Samen.<br />

Stillstand ist Rückschritt! -<br />

a n d e s - L o t t e r i e<br />

Darum inserieren!<br />

im Hotel zur Metzgern, Samen 16<br />

geleitet von der Tamsehnle Rnsterliolz, Lagern.<br />

Diplom der Meister-Akademie in Paris, der schweizerischen<br />

choreg. Akademie und der Tanzlehrer-Union der Schweiz,<br />

beginnt Montag, den 14. Januar, abends 8 Uhr.<br />

Einstudierung sämtlicher moderner Tänze und Walzer.<br />

Gefl. Anmeldungen werden bei Beginn des Kurses entgegengenommen.<br />

SA8216L.Z<br />

17<br />

Kirchliche f Gedächtnis<br />

Die zweite Gedächtnis oder der<br />

Siebente für meine liebe Gattin,<br />

unsere liebe Mutter, Schwester,<br />

Schwägerin, Tante n. Großtante<br />

Krau 18<br />

Zosesine bon Moos-Burch<br />

Seestraße<br />

wird Montag, den 14. Januar,<br />

in der Pfarrkirche in Sächseln<br />

gehalten, wozu Verwandte und<br />

Bekannte freundlich eingeladen<br />

sind.<br />

Gottesdienstanfang 8 Uhr.<br />

I n s e r a t e<br />

fördern den<br />

Gesehftftserfolg<br />

ß<br />

Spinat, inländischer<br />

Rosenkohl<br />

Weißkabis<br />

Rotkabis<br />

Kohl (SGSirs, Wirsing)<br />

Kohlrabi<br />

Blumenkohl, inittel<br />

Blumenkohl, klein<br />

Endiviensalat<br />

Brüsseler Chicorge<br />

Nüßlisalat, 100 gr<br />

Karotten, rote<br />

Randen, gekocht<br />

Randen, roh<br />

Schwarzwurzeln<br />

Sellerieknollen<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, gelb nnd weiß<br />

Lauch, grün<br />

Kartoffeln, alte, inländ.<br />

Artischocken<br />

Knollenfenchel Stück<br />

Tomaten ansl.<br />

Feldrüben, gelbe<br />

Monatsrettig (Radis)<br />

Bierrettig (Sommer-<br />

)<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

?>t>tailvreife vom 8. Januar 194«.<br />

und<br />

Winterrettig) , l Stuck >5 30<br />

Weißrüben (Raben, Herbst<br />

zg Großselchen, tot<br />

rübeu)<br />

Bodenkohlraben<br />

so Hcchle<br />

Schnittlauch. > Büichel<br />

Petersilien, 1 Büschel<br />

Früchte und Beeren.<br />

Trauben, inländische<br />

blaue Tessiner<br />

Aepsel<br />

Kontrollware, inländ.<br />

90—120 Birnen:<br />

Baumnüsse, mittlere<br />

50 — 60 Orangen, blond<br />

70 Mandarinen<br />

65-70 Zitronen<br />

7.-M Kastanien, gewöhnliche<br />

Eier.<br />

Trinkeier, inländische<br />

25 ~'w Butter und S»«|t<br />

60-65 Tafelbutter, geformt<br />

80<br />

klein geformt, 100 gr<br />

groß geformt, 200 gr<br />

150^160 S?ocl)&utter<br />

'00 Emmentaler Käse, 1. Qual.<br />

85 -90 Grxyerzer, 1. Qual.<br />

Sbrinz, 1. Dual.<br />

90—100 Magerkäse<br />

30—34 Tilsiter<br />

Geflügel, Klejntiere und<br />

(Wildbret (tot).<br />

Suppenhühner<br />

Kaninchen<br />

lebend und tot<br />

Barsche (Egli)<br />

Brachsen<br />

Hasel<br />

Trüschen<br />

Meerslsche.<br />

Kabeljau, ganz<br />

Kabeljau. Filets<br />

7c—8o Merlans<br />

SA74,Ll 21<br />

2m<br />

145<br />

150<br />

ISO<br />

240<br />

35<br />

782<br />

81<br />

161<br />

757<br />

415<br />

415<br />

500<br />

230<br />

415<br />

600—700<br />

600—650<br />

540<br />

520 Z40<br />

440<br />

300<br />

220—260<br />

400<br />

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Luzern<br />

400<br />

540<br />

520<br />

Samstag, 12. Jan., 16-17.10: Frau Holle; 22 22.50: Die ungarische<br />

Hochzeit.<br />

Sonntag, 13. Jan., 14.15—10.30: Gastspiel Therese Gies, Sturm im<br />

Wasserglas; 20—22.50: Die ungarisch» Hochzeit.<br />

Montag: Keine Vorstellung.<br />

Dienstag, 15. Jan., 20—22.30: Der »ausmann von Brnrdip. Stffi<br />

spiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare (Neuinfzenierungj.<br />

Mittwoch, 16. Jan., 20—22.15: Sturm im Wasserglas.<br />

Donnerstag, 17. Jan., 15—17.10: Frau Holle; 20 -28.1t): Die<br />

Regimentstochter.<br />

Freitag, 18. Jan., 20—23: Zum letztenmal: Die Teresina.<br />

Samstag, 1». Jan., 15—17.10: Frau Holle; 20 22.30: Der »aus<br />

mann von Venedig.<br />

Sonntag, 20. Jan., 11—12: Matinee, veranstallel vom Thealer<br />

verein, Vortrag Paul Schill: Wie entsteht ein Spielplan? Ein<br />

tritt Fr. 1.—; sür die Mitglieder des Theatervereins und der<br />

Jugeudtheatergeineinde gegen Vorweisung der Mitgliedkarte frei.<br />

14.30—10.40: Die Regimentstochter; 20 -22.50: Die ungarische<br />

Hochzeit.<br />

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Zwiebeln zu dämpfen und zu würzen.<br />

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D i e d e u t s d i e S p i o n a g e<br />

Die Organisation der deutschen Spionagetätigkeit.<br />

Der Bericht des Bundesrates über die antidemokratische<br />

Tätigkeit von Schweizern und Ausländern im Zusammenhang<br />

mit dem Kriegsgeschehen 1939—1945 enthält u. a. auch interessante<br />

Angaben über die Organisation und Arbeitsweise<br />

der deutschen Spionage- und Spitzeltätigkeit in der Schweiz.<br />

In erster Linie waren es Angehörige der Gesandtschaft<br />

und Konsulate, vor allem die besonders eingesetzten<br />

Vertrauensleute des Sicherheitsdienstes (SD) und<br />

der Abwehrstelle (AST), die gegen die Schweiz arbeiteten. In<br />

Bern befaßte sich ein „Büro F" mit der Nachrichtenbeschasfung<br />

aller Art. Tasselbe war der deutschen Gesandtschaft angegliedert<br />

und stand unter der Leitung von Generalkonsul<br />

Meißner. Aber auch die Konsulate in Zürich, Basel, St. Gallcn,<br />

Lausanne, Gens, Luzern und Davos waren Spionagenester.<br />

Bereits während des Krieges ist von seiten der schweizerischen<br />

Behörden gegenüber diesen „offiziellen Spionen"<br />

eingeschritten worden, wenn sie überführt werden konnten.<br />

In den Spionagedienst war ebenfalls die deutsche Reichsbahnzentrale<br />

in Zürich und der Vertreter der deutschen Luft-<br />

Hansa eingespannt. Auch die Mitglieder der deutschen Handels<br />

und Jndustriekommissionen erhielten Sonderaufträge.<br />

Vielfach wurde ferner von den deutschen Stellen die Erteilung<br />

von Visa an deutsche Reichsangehörige, die z. B. aus<br />

geschäftlichen Gründen oder zur Erholung in die Schweiz reisen<br />

wollten, von der Erledigung von Nachrichtenaufträgen<br />

aller Art abhängig gemacht. — Einer besonderen Behandlung<br />

im Interesse der Nachrichtenbeschaffung wurden auch die<br />

illegal nach Deutschland ansgereisten Schweizer unterzogen.<br />

Nach einer ersten Befragung nach der AnHaltung kamen sie<br />

liad) Stuttgart in das „Panoramaheim". Dort wurden sie<br />

vorerst gut aufgenommen u. a. mit dem Zweck, aus ihnen<br />

möglichst alles Wissenswerte herauszuholen.<br />

Alle drei deutschen Spionagestellen (AST, SD und<br />

GESTAPO) haben zwecks Beschaffung militärischer, politischer<br />

und wirtschaftlicher Meldungen auch sehr viele<br />

A g e n t e n speziell für diese Aufgabe in die Schweiz geschickt.<br />

Diese Agenten gelangten bald legal, bald illegal über<br />

die Grenze. Teiliveise wurden sie mit falschen Ausweisschriften<br />

und mit gefälschten Mahlzeitencoupons versehen. Es sind ihnen<br />

in einzelnen Fällen auch topographische Karten im Maßstab<br />

l : 25 000, die in Deutschland gedruckt wurden, übergeben<br />

morden, ferner Minox-Taschenphotoapparate zum Photographieren<br />

militärischer Anlagen, Pläne und Dokumente. Es<br />

konnte im übrigen festgestellt werden, daß in Deutschland für<br />

alle Gebiete der Schweiz auch Dnsourkarten l: 100 000 mit<br />

den, Vermerk „Sonderausgabe — nur für den Dienstgebrauch!<br />

6.3g" gedruckt worden sind. Die Agenten reisten selbst<br />

ju Fuß, mit Fahrrad oder Automobil in der Schweiz umher,<br />

um die ihnen übertragenen Aufgaben persönlich zu erledige».<br />

Vielfach ist ihnen von den deutschen Auftraggebern sogar<br />

ein Generalabonnement der SBB zur Verfügung gestellt worden.<br />

Ueberdies wurden noch zahlreiche Agenten in der Schweiz<br />

angeworben. Sowohl die Auftraggeber wie alle wichtigen<br />

Agenten arbeiteten mit Decknamen und Decknummer.<br />

Für die Uebermittlung der Aufträge und Meldungen wurde<br />

zur Hauptsache der diplomatische Kurier benützt.<br />

Aber auch Funk, Fernschreiber, Hellschreiber und Morsesslensclien<br />

auf Irrwegen<br />

Bon Pierre l' E r m i t e.<br />

14<br />

Natürlich ist er ganz dafür, daß ich in unserer Fabrik eine<br />

katholische Jungarbeitergruppe (J.O.C. — jeunesse ouvrivre<br />

catholiqiic) und eine Pfadfindersektion gründe, sowie auch eineu<br />

Studienzirkel für die Facharbeiter. Als'er dann erfuhr,<br />

daß ich das bereits in die Wege geleitet habe, drückte er mir<br />

überglücklich die Hand.<br />

„Wir werden miteinander etwas ganz Tüchtiges leisten<br />

können", meinte er, „so eine Art Musterbetrieb. Legen Sie<br />

Ihrem Herzen keine Zügel an, denn aus dem Herzen kommen<br />

die großen Gedanken. Nur immer frisch voran! Lassen Sie sich<br />

namentlich nicht entmutigen durch Kritiken von seiten der<br />

sogenannten „gut Orientierten", die immer Angst haben,<br />

man könnte die Formel umstürzen, die es ihnen gestattet,<br />

auf Kosten der andern zu leben."<br />

Beim Weggehen gab er mir noch einige Aufklärungen über<br />

meinen Betriebsleiter, bei dem, wie es scheint, die Angst vor<br />

allem Neuen und die Furcht, sich bloßzustelle», zu dauernden<br />

Komplexen geworden sind, wie auch über den Personalchef,<br />

über den ich mir übrigens selbst bereits ein Urteil gebildet<br />

habe. Es ist ein kleiner, dicker Mann mit hochrotem Gesicht,<br />

5er aussteht wie ein ausgedienter Sergeant und dessen Urteile<br />

>n ihrer explosiven Brutalität an ein Geschoß erinnern:<br />

denn sie ignorieren jede Abstufung, lassen keinen Einzellitigkvit<br />

i n d e r K e k w p i z<br />

Schreibtelegraph standen der deutschen Gesandtschaft und teilweiss<br />

dem deutschen Generalkonsulat Zürich,zur Verfügung.<br />

Ferner erfolgte die Uebermittlung durch deutsche Bahn- oder<br />

Zollfunktionäre, die in Ausübung ihres Dienstes die Grenze<br />

überschreiten mußten, vor dient in Basel, Schaffhausen und<br />

Buchs. Auch schweizerische und deutsche Grenzgänger, die regelmäßig<br />

die Grenze passierten und unverdächtig schienen,<br />

dienten diesem Zwecke. In mehreren aufgedeckten Fällen erfolgte<br />

die Uebermittlung schriftlich an eine Deckadresse, so<br />

z. B. „Evangelischer Missionsverlag in Stuttgart, Kasernenstraße<br />

21". Dieser Verlag existiert tatsächlich. Damit die Meldüngen<br />

an die Gestapo gelangen konnten, mußte als besonderes<br />

Merkmal die Frankatur aus drei Zehnermarken bestehen,<br />

wovon die mittlere verkehrt aufzukleben war. Diese so<br />

gekennzeichneten Briefe sind von der deutschen Postzensur abgefangen<br />

und an die Gestapo weitergeleitet worden. Als diese<br />

Art der Nachrichtenübermittlung nicht mehr sicher war, wurden<br />

verschiedene männliche und weibliche Agenten mit Kurzwellensendern<br />

ausgerüstet, die sestgestelltermaßen durch den<br />

diplomatischen Kurier in die Schweiz gelangten. Die Sender<br />

waren in einen handlichen Lederkoffer eingebaut. Zur Tarnung<br />

trug die Apparatur eine englische Beschriftung. Während<br />

einiger Zeit konnten Agenten mit solchen Funkapparaten<br />

mit der Funkstelle Sigmaringen in Verbindung treten.<br />

Durch Peilungen und polizeiliche Nachforschungen gelang es<br />

jedoch bald, mehrere Apparate festzustellen und zu beschlagnahmen.<br />

Was interessierte die Nazi-Spione in der Schweiz?<br />

Ueber den Inhalt der Nachrichten, die sich Deutschland auf<br />

militärischem Gebiet über die Schweiz zu verschaffen versuchte,<br />

gibt die nachstehend wi-^ergegebene Instruktion Aufschluß,<br />

die einem Spionageagenten bei dessen Verhaftung am<br />

6. Juni 1942 abgenommen werden konnte.<br />

Truppen: Angabe der Nummer, Farbe der Anschläge,<br />

Abzeichen. — Welcher Division oder Brigade gehören sie an?<br />

Zeit und Ort der Feststellung, wo Kantonnement, wo Einsatzgebiet?<br />

Wo liegen Stäbe vom 1., 2., 3., 4. AK und von<br />

den Divisionen und Gebirgsbrigaden? Wer ist Kommandeur?<br />

Welche Divisionen und Gebirgsbrigaden gehören zu den einzelnen<br />

AKs? Einteilung der Grenzbrigaden, wo liegen Stäbe?<br />

Welche Bataillone gehören zu den einzelnen Brigaden und<br />

wo liegen sie? Angaben über Beurlaubung bzw. Einziehungen<br />

von Einheiten, wann und wie lange, wohin.<br />

Bewaffnung: Zuteilung von JK, Minenwerfer,<br />

Panzerbüchsen und Flammenwerfer, Maschinenpistolen pro<br />

Bat. bzw. Rgt. Technische Reglements über diese Waffe erwünscht.<br />

— 3—4 Geschosse der Tankbüchse erwünscht. Genaue<br />

Beschreibung des Flammenwerfers, Konstruktion, Wirkung,<br />

Schutzmittel dagegen. Bei neuen Waffen, Munition, immer<br />

Eigenschaft, Wirkung, Herstellungsfirma melden; erwünscht<br />

ist Beschaffung von 3—4 Geschossen der 20 mm-Flugzeugkanone<br />

mit höchstempfindlichem Zünder. — Panzerwagen:<br />

wieviele, Organisation, Bestückung, Panzerung, Fnnkausrüstung,<br />

Motor, Verbrauch an Brennstoff.<br />

Militärische Anlagen: Geheime Pläne über<br />

Röduit national, geheime Aufmarschpläne, Operationspläne,<br />

Pläne vom Gotthard, Sargans, Samaden, Monte Ceneri,<br />

Maloja-, Ofen- und Simplonpaß, St. Manrice, Le Locle.<br />

fall, keine mildernden Umstände gelten. „Es ist so oder nicht<br />

so!" Außerhalb dieses Dilemmas gibt es nichts. Wenn man<br />

sechs Monate gebraucht hat, um den Zugang zum Herzen eines<br />

Arbeiters zu finden, genügt ein Wort dieses Chefs, um<br />

ihu wieder zu verschließen. Und er versteht es, seine Haltung<br />

mit ätzenden Worten zu unterstreichen, die ihm der einmal<br />

getadelte Arbeiter niemals vergessen wird.<br />

Leider ging der Pfarrer nicht weiter in feiner Beurteilung<br />

und teilte mir seine Ansicht über den Generaldirektor nicht<br />

mit. Aber gerade diese hätte mich am meisten interessiert. Er<br />

begnügte sich damit, mir Vorsicht zu empfehlen: „Sie werden<br />

ihn allmählich näher kennen lernen und dann Ihr Verhalten<br />

darnach richten ..."<br />

„Es wird natürlich Schwierigkeiten geben, wie überall!<br />

aber die sind da, um überwunden zu werden. Vergessen Sie<br />

nicht, daß alle diese Chefs aus einer Zeit stammen, da religiöser<br />

und sozialer Skeptizismus Trumpf waren und da kaum<br />

ein Mann in die Kirche ging... da man noch davon überzeugt<br />

war, daß die Wissenschaft alle Rätsel lösen würde...<br />

und da die Arbeiterfrage noch nicht die überragende Stellung<br />

einnahm, die man ihr heute einräumt."<br />

„Man muß also handeln, aber dennoch Rücksicht nehmen<br />

auf die Einstellung dieser Herren. Man muß sie zu überzeugen<br />

suchen, muß sie daran erinnern,, daß Christus der<br />

erste Arbeiter gewesen ist, muß sie allmählich dazu bringen,<br />

daß sie alle heute nötigen Konzessionen machen, und zwar<br />

aus eigenem Antrieb und nicht auf äußern Zwang hin, damit<br />

ihnen auch das Verdienst, sie gemacht zu haben, zugesprochen<br />

werden kann."<br />

Erkundungen: Gebiet Urner Boden, Klausenpaß,<br />

Hilterfingen-Jnterlaken, Lnzern-Bern (Entlebuch) mit Tälern<br />

gegen Süden. — Immer genaue Lage, Art und Bestückung,<br />

bei Sprengvorrichtungen wo Auslösung, wie Ladung angebracht,<br />

ebenso bei Minenfeldern. Bei militärischen Sendern:<br />

Apparate, Lage, fest oder fahrbar. Wellenlänge, Rufzeichen,<br />

Sendezeit, Geheimcode bzw. -fchlüssel für militärischen Nachrichtenverkehr.<br />

Bei Depots wo, was und für wen?<br />

Auf dem politischen Gebiet verschaffte sich der<br />

Sicherheitsdienst (SD) und die GESTAPO insbesondere<br />

Nachrichten über die Einstellung von politischen Organisationen,<br />

Verbänden, Vereinen und Einzelpersonen gegenüber<br />

Deutschland. Bespitzelt wurden vor allem Zeitungsredaktoren,<br />

Emigranten, Kommunisten und Juden. Ferner wurden die<br />

Gesandtschaften und Konsulate der Kriegsgegner beobachtet.<br />

Auf wirtschaftlichem Gebiete interessierte ganz<br />

allgemein, was und für wen in der Schweiz fabriziert wurde.<br />

Daneben suchte Deutschland insbesondere auch auszukundschaften,<br />

in welchen Betrieben jüdisches Kapital investiert war.<br />

Deutsche Agenten waren ferner beauftragt, im Zusammenhang<br />

mit der deutschen Devisengesetzgebung Depots von deutschen<br />

Staatsangehörigen auf schweizerischem Boden festzustellen.<br />

In verschiedenen Fällen ist sogar ausgespitzelt worden,<br />

was Deutsche, die in unser Land einreisten, in der Schweiz<br />

ausgaben; dies, um kontrollieren zu können, ob mehr als die<br />

bewilligten Devisen gebraucht wurden. Dies sind bloß einige<br />

typische von zahlreichen ausgedeckten Fällen der Finanzfpionage.<br />

In Deutschland waren es sowohl Militär- als auch Polizei-<br />

und Parteistellen, die sich für die Vorgänge und Ver-<br />

Hältnisse militärischer, politischer und wirtschaftlicher Art in<br />

der Schweiz interessierten. Wie aus den spätern Untersuchungen<br />

hervorging, ist der deutsche Spionagedienst gegen die<br />

Schweiz schon vor Ausbruch des Krieges aufgebaut worden,<br />

indem der deutschen Gesandtschaft und den deutschen Konsulaten<br />

besondere Vertreter der Abwehrstelle (AST) und des<br />

Sicherheitsdienstes beigegeben wurden, die getarnt als Angehörige<br />

des diplomatischen Korps ihre verborgene Tätigkeit<br />

ausübten. Während des Krieges wurde die Organisation weiter<br />

ausgebaut, und zwar so, daß man von einem feinmafchigen<br />

Netz sprechen kann, das sich über das ganze Gebiet der<br />

Schweiz ausbreitete.<br />

O b w a l d e n<br />

Die Bundesanwaltschaft, der Fall Seiler und der Fall<br />

Reiners. Die Bundesanwaltschaft teilt mit:<br />

Im Zusammenhang mit verschiedenen Zeitungsnotizen<br />

über den Ausweisungsfall des frühern freiburg. Universitäts-<br />

Professors Heribert Reiners kann folgendes festgestellt werden.<br />

Prof. Reiners wurde vom Bundesrat gestützt auf Art. 70<br />

der Bundesverfassung am 20. Juli 1945 ausgewiesen. Ein von<br />

Prof. Reiners gestelltes Wiedererwägungsgesuch wurde am<br />

15. September 1945 vom Bundesrat abgewiesen und die Aus-<br />

Weisung bestätigt. Am 3. September wurde Prof. Reiners interniert.<br />

Am 3. Oktober stellte die Gesellschaft für fchweizerisehe<br />

Kunstgeschichte ein Gesuch, es solle Prof. Reiners die Gelegenheit<br />

gegeben werden, das Werk über die Kunstdenkmäler<br />

des Kantons Freiburg fertig zu stellen. Die Gesellschaft für<br />

schweiz. Kunstgeschichte bezweckte lediglich die Ausarbeitung<br />

„Gewiß, der Arbeiter hat, wie wir alle auch, die Pflicht,<br />

zu arbeiten. Aber er hat auch das Recht, sich auszuruhen ...<br />

hat Anrecht auf Bessergestaltung seiner Lebensverhältnisse und<br />

derjenigen seiner Familie."<br />

„Sie sind also für den Familienlohn, die Freizeitbewegung<br />

usw.?"<br />

„Warum auch nicht? Man muß den Arbeiter lieben ...<br />

muß Verständnis haben für feine Bedürfnisse und Interessen,<br />

muß ihm ein volles, überfließendes Maß von Anteilnahme<br />

entgegenbringen. Dann kann man sich auch fest auf ihn verlassen.<br />

Vergessen Sie nicht, daß die höchsten Gipfel unfruchtbar<br />

sind und daß das futterreiche Gras in den Tälern wächst."<br />

„Dieses Tal ist das Proletariat."<br />

Nach diesen Worten habe ich mich verabschiedet.<br />

Es ging schon gegen Abend. Aber königlich leuchtete noch<br />

die Sonne über Feld und Flur, alles in ihr goldenes Licht<br />

tauchend.<br />

Die Kirche stand offen; eine alte gotische Kirche mit hübschen<br />

Chorstühlen und sehenswerten Glasmalereien.<br />

Ich trat ein, um mein Gebet zu verrichten und Gott um<br />

Erleuchtung zu bitten, damit ich auch richtig verstünde, was<br />

der Pfarrer mir hatte beibringen wollen. Denn sicherlich<br />

wollte er mir mehr zu verstehen geben, als er tatsächlich gesagt<br />

hat.<br />

Als ich nach wieder erhob, bemerkte ich eine junge Dame,<br />

die vor dem Muttergottesaltar im Gebete versunken war. Ihre<br />

feine und elegante Silhouette fiel mir auf, und es schien<br />

mir, als ob sie mir nicht unbekannt wäre.


von wissenschaftlichem Material, welches Prof. Reiners IN<br />

seiner amtlichen Tätigkeit in Freiburg gesammelt hatte. ^>er<br />

Staatsrat des Kantons Freiburg beantragte in seiner Sitzung<br />

vom 2. November, Pros. Reiners eine Fristerstreckung von<br />

drei Monaten zu gewähren, um das obgenannte Werk fertig<br />

zu stellen. Gestützt auf das Gesuch der Gesellschaft für schweiz.<br />

Kunstgeschichte und auf den Antrag des Staatsrates des Kantons<br />

Freiburg hat das Justiz- und Polizeidepartement eine<br />

endgültige Fristverlängerung bis zum 28. Februar <strong>1946</strong> Der-<br />

Zur Beendigung des Werkes wurde Prof. Reiners int<br />

Einverständnis des Regierungsrates des Kantons Obwalden<br />

zuerst ein Zwangsaufenthalt in diesem Kanton zugewiesen, ^n<br />

den lebten Tagen ist er in ein Jnteruiertenheim überführt<br />

worden. Es ist dafür gesorgt, daß durch die Beendigung dieser<br />

kunstgeschichtlichen Arbeiten bis zum 28. Februar <strong>1946</strong> die m-<br />

nere und äußere Sicherheit der Eidgenossenschaft nicht gefayrdet<br />

wird.<br />

*<br />

(ging.) Nun hat sogar die Bundesanwaltschaft, die nicht<br />

im Gerüche besonderer katholisch-konservativer Zuneigung<br />

steht, die Verdrehungen Seilers in der „National-Zeitung"<br />

richtig gestellt, sicher weder zulieb noch zuleid für<br />

Ständeratspräsident Dr. Piller und die Freiburger oder <strong>Obwaldner</strong><br />

Regierung, sondern im Interesse der Wahrheit, der<br />

Gerechtigkeit und A n st ä n d i g k e i t, die im Artikel der<br />

„National-Zeitung" so gröblich verletzt worden sind. Es lohnt<br />

sich also doch nicht immer, einfach drauflos zu Hetzen, Herr-<br />

Seiler!<br />

Für den Papstsonntag. Vor etlichen Jahren ist für die<br />

Papstfeier ein eigenes Lied von Herrn G. Schnyder in Luzeru<br />

komponiert worden. Die schwungvollen Worte dieses Liedes<br />

stammen von Seiner Gnaden Propst F. A. Herzog in Luzern.<br />

Die Direktion der Liga Pro Pontisice et Ecclesia, in Frybourg,<br />

wird diese Papsthymne gerne vermitteln. (Mitget.)<br />

Die Fleischpreise im Jahre 1945. Das schweizerische<br />

Metzgersekretariat berechnet alljährlich auf Grund genauer<br />

Statistiken die Vieh-, Fleisch- und Fettpreise in der Schweiz.<br />

Die Preiserhebungen für das Jahr 1945, wie sie in der<br />

„Schweizerischen Metzgerzeitung" publiziert wurden, zeigen<br />

im Vergleich mit den Mitteln der 24 Vorjahre 1921/44, daß<br />

das Rindfleisch gegenüber dem Lebendgewichtpreis um 1°/°<br />

zu billig, gegenüber deni Schlachtgewichtpreis um 4,2°/° zu<br />

teuer verkauft wurde. Eine Uebererhöhung des Fleischpreises<br />

zeigt sich auch bei Kuhfleisch I (2,7 bzw. 5,9°/») und bei Kuhfleisch<br />

II (5,8 °/o). Das Schweinefleisch wurde im Verhältnis<br />

zum Mittel 1921/44 zu billig verkauft (der Konsument hat<br />

nicht diesen Eindruck!). Gesamthaft kommt die Statistik zum<br />

Schlüsse, daß die Vergleiche mit den Mitteln der zehn Vorjähre<br />

1935/44 für 1945 durchwegs zu niedrige Fleischpreise<br />

anzeigen, mit andern Worten, daß das Preisverhältnis zwisehen<br />

Vieh und Fleisch sich zu nngnnsten der Metzger verschoben<br />

hat.<br />

Politik und Religion. Das Schlagwort Politik habe mit<br />

der Religion nichts zu tun, ist ein gefährliches Unternehmen.<br />

Es gibt Bürger, um nicht Farbe bekennen zu müssen, die sich<br />

in den Schatten dieses Schlagwortes begeben. Aber im Augenblicke<br />

eine Frage! In Serbien ist unter dem Szepter des<br />

Diktators Tito ein offener Kulturkampf ausgebrochen, die<br />

katholische Kirche wird unterdrückt, den Geistlichen<br />

ihre Tätigkeit verunmöglicht. Hat da die Politik mit<br />

der Religion nichts zu tun? Nach freigeistiger<br />

Auffassung sollten die Religion und ihre Diener mit der<br />

Politik nichts zu tun haben, aber umgekehrt nimmt sich die<br />

Politik, das heißt der Staat, das Recht heraus, die Religion<br />

zu unterdrücken. Es gibt auch eine Politik des<br />

gläubigen Christen, und dieser Politik wird das<br />

<strong>Obwaldner</strong>volk stets die Treue halten. ><br />

Caritas der Schweizerischen Jnvaliden-Hilse. (Mitget.)<br />

Der Schweizer. Orthopädiefonds für arme, invalide Kinder<br />

und Jugendliche (Offaik) und das Jnvaliden-Apostolat für<br />

arme erwachsene Gebrechliche schlössen dieser Tage ihre umfangreichen<br />

Rechnungen Pro 1945 ab, nachdem sie durch Bezirks-<br />

und Gemeindeamt als Stiftung unter behördlicher Aufficht<br />

geprüft worden. Beide Caritas-Jnstitutioneu, gegründet<br />

und mit bescheidenen Kapitalien ausgestattet durch die unermüdliche<br />

Arbeitskraft von Prälat und Redaktor Meßmer in<br />

Wagen (St. G.), erfüllen eine herrliche Mission, indem sie<br />

im abgelaufenen Jahre weit über 500 arme Gebrechliche moralisch<br />

und materiell unterstützen konnten mit der beachtenswerten<br />

Summe von beinahe 30 000 Fr. Die eingelaufenen<br />

Beiträge der wohltätigen, eingeschriebenen Mitglieder, Testate,<br />

milde Spenden betragen Fr. 1406.65 weniger als die Ausgaben.<br />

Das kleine Defizit, hervorgerufen durch die Not der<br />

Zeit, wird von den hiefur bestm M sationen, vom<br />

weise getragen. Die beiden ^nvaliden g > sind<br />

Eidg. Kriegsfürsorgeamt in Bern ausdrück ich^^w'Mg^<br />

eine herrliche soziale Institution, mdem s ^schaf-<br />

Not von Familien »nd Einzelperionlichkeit n @c^Iimg<br />

fung von künstlichen Gliedmassen. Swtz^-«e<br />

und Pflege zu lindern imstande smd. Mögen Gönner<br />

der christlichen Liebestätigkeit manche w ter- tMe^<br />

und Wohltäter im neuen Jahre barmherzig )<br />

Obstbau-Tagung in Alpnach. (Einges.)(.ine cm .<br />

Personen besuchte Versammlung am & . agr.<br />

zur „Pfiftem" hörte unter dem « W A A.<br />

Franz Küchler em Referat mit Lichtbildern ^ ^<br />

Bauer von der schweiz. Zentralstelle f<br />

^er<br />

Zukunftsaufgaben iin schwetzMscheri,* aU ' 6 9 {ft<br />

Krieg zu Ende, aber der wirtschaftliche !> 9i 9 ^ ^<br />

der Kampf um unsere Produkte und Produktmpr » ^ bereIt<br />

ferent verwies einleitend aus die Kriegs on un ^<br />

Auswirkung in den Kriegs>ahren, daß ti0 3 g " «lerden<br />

ten Die d U * i" "" Ä Ä , 6 a " S<br />

sonnten. Trotzdem teiii nennenswerter Export » )<br />

war war unser Land in der Lage, große Ernten «ufzunch<br />

men. Dies war nur möglich infolge der ^twn^rung<br />

dem Ausbleiben von ausländischen Obstprodukten. Es s<br />

hier nicht unerwähnt bleiben, daß mehr als 450 Sorten<br />

Handen sind. Von diesen sind rnnd 50—60 Sorten unbe .<br />

Deutschland war vor dem Krieg un,er bester und größter Rb<br />

nehmer. Was nxrd die Zukunft lehren? Wird Amerika n ch<br />

noch ein großes Interesse haben, seine Prodiikte an die<br />

ropäer zu verkaufen? Sind wir Schweizer uicht anÄompe<br />

satione« gebunden, so daß doch Obst und Südfrüchte emgeführt<br />

werden. Der Schweizer ist bekannt für Ordnungssinn,<br />

aber leider nicht in allem. Zusammenfassend gelten Agende<br />

Richtlinien: 1. Fort mit alten Krüppelbäumen, bei denen der<br />

Unternutzen größer ist, als der Baum an Fruchten einbringt.<br />

2. Rationellere Baumanlagen und weniger Baume oasur<br />

bessere Pflege. 3. Fort mit den unbekannten und minderivertigen<br />

Obstsorten (Umpsropfen). 4. In guter Lage soll eine<br />

rationelle Schädlingsbekämpfung und Schnitt durch anerkannte<br />

Berufsbaumwärter unsern Obstbau für die Zukunft<br />

sicherstellen. 5. Auf Höhen oder ungünstigen Lagen soll ein<br />

Oualitätsmostobstbau uusere guten Mostsäste für die Zukunft<br />

ebenfalls sicherstellen. Im weitern möchte der Berichterstatter<br />

auf die Richtlinien im kant. Richtsortiment und auf den Rat<br />

der örtlichen Qbstbauvereine hinweisen. Landwirte und Obstbaumbesitzer,<br />

besucht die örtlichen Obstbauvevsammlungen.<br />

Machen wir heute eine Tour durch verschiedene Wiesen und<br />

Obstkulturen mancher Gegenden, so begegnen wir nicht selren<br />

Obstbäumen, bei welchen schon seit Jahr und Tag keine<br />

pflegende Hand mehr angelegt wurde; sie bieten in mancher<br />

Hinsicht einen nicht weniger als erfreulichen Anblick und werfen<br />

zudem ein ziemlich schlechtes Licht auf den Besitzer dieser<br />

Bäume.<br />

Fortbildungsarbeit des Bauernvereins. (Korr.) Wie es<br />

bereits gute Tradition des <strong>Obwaldner</strong> Bauernvereins geworden<br />

ist, werden auch dieses Jahr wieder in allen Gemeinden<br />

des alten Landes Fortbildungskurse veranstaltet.<br />

Für Engelberg gilt ein besonderes Programm. Die Kurse beginnen<br />

am 21. Januar in Sarnen und schließen am 1. Februar<br />

<strong>1946</strong> in Lungern. Tüchtige Fachleute konnten als Referenten<br />

verpflichtet werden. So wird der Chef des eidg. Beterinäramtes,<br />

Dr. Flückiger, am 26. Januar in Lungern den<br />

neuen Tuberkulosefilm vorführen. Weitere Vorträge halten<br />

die kantonalen Fachmänner Dr. Blättler, Dr. Odermatt,<br />

Franz Küchler, Oberförster Omlin, R. Bürki, Dr. Ming<br />

(über Rechtsfragen), ferner von außer dem Kanton der Milch-<br />

Wirtschafter H. Ruch von Brienz, der Kleinviehzuchtspezialist<br />

Chr. Clavadetscher von Dagmersellen sowie Dr. Engeler vom<br />

Braunviehzuchtverband.<br />

Es liegt sehr im Interesse unserer Bauernsame, diese Kurse<br />

in allen Gemeinden zahlreich zu besuchen. Der Bauernstand<br />

wird in der kommenden Zeit vermutlich eine schwierigere<br />

Situation vorfinden als in den Kriegsjahren. Selbstbildung<br />

und Erweiterung der Berufskenntnisse sind die erprobten<br />

Mittel, sich zu behaupten und dem Land zu nützen. Die<br />

Regsamkeit des kantonalen Banernvereins ist lebhaft zu begrüßen.<br />

(Hr. Seiler kann dann in außerkantonalen Zeitungen wieder<br />

schreiben, kein Kanton fei wirtschaftlich so rückständig wie<br />

Obwalden! Red.)<br />

Redaktionelle Notiz. In letzter Zeit erhalten wir Meldun<br />

gen von Einsendern, die vergessen, ihren Namen unter das<br />

Begleitschreiben zu setzen. Wir müssen die werten Einsender<br />

daran erinnern, daß wir anonyme Einsendungen nicht aufnehmen<br />

können.<br />

* ;« K-rrs. Schon bloß von der Ueberlegung aus-<br />

SJjeattt wi w Theaterleute einen halbvergessenen<br />

gehend, daß d^ ** Jahrhunderts im Rampenlicht<br />

-«ch» «« beurige TheaterauffühtkÄralifch<br />

bemerkenswert. Und es erregt Staunen, daß<br />

r i t T n t X i», jener -uplpie»ich.-r, ««»«. *-<br />

«fSSte* daß ihn die Engländer zu seiner Zeit als den<br />

eigentlichen literarischen Vertreter der deutschen Nation gebalten<br />

haben. So sehr das eine große Überschätzung toax,<br />

denn in künstlerischer Hinsicht kann man über sein schaffen<br />

X " Meinung fein, fo war er doch einer der fruchtbarsten<br />

und einflußreichsten Dichter seiner Zeit, schrieb er doch<br />

an die 211 Stücke. Eines seiner einwandfreiesten und auch<br />

einfallreichsten ist gewiß der „Wirrwarr" den die Kernser<br />

nachdem er bereits im Jahre 1858 zur Auffuhrung gelangte<br />

dieses Jahr in einer schönen Aufmachung wiedergeden<br />

Das Stück hat viel Ähnlichkeit mit dem im Jahre 1804<br />

erschienenen Possenstück „Die Pagenstreiche^, nur daß der<br />

Wirrwarr" durch eine feinere Charakteristik und eine etwas<br />

kultiviertere Grundhaltung wohltuend hervorsticht. Das Wert<br />

atmet ganz seine Zeit. Jene Zeit der literarischen Reisläuserei<br />

in die Gefilde der französischen Literatur. Dies zeigt<br />

iief, nicht bloß in der sprachlichen Durchsetzung von sranzSsisehen<br />

Ausdrücken, sondern auch in der Anlehnung an franzofischen<br />

Feingeist. Kotzebue ist sehr vielseitig in seinen -»stspielen<br />

Er kann naiv sein, dann wieder sentimental, »nd schließ<br />

lich macht er auch Spaziergänge in die Klassik und die »tu<br />

itik Aus all diesen Überlegungen heraus war man auf<br />

die Aufführung des Werkes doppelt gespannt und wurde umso<br />

A?eit°bewältigten. Die in große Effekte gehüIlten Geftalten<br />

wurden durchwegs gut bis sehr gut wiedergegeben. 00 vor allem<br />

die köstliche Figur des immer schläfrigen ^angsalm.<br />

war ein Spiel, das an schauspielerischem Wert alle überragte.<br />

Er bewegte sich sicher in der Rolle und >var ihr in jeder ^ e-<br />

ziehung überlegen und holte so all- Pointen der ' h°r°ttenft..<br />

beraus so daß er durch seine Komik eine begluctende cittr<br />

feit hervorrief. Der Hurlebusch aber darf das Verdienst in<br />

Anspruch nehmen, -daß er durch sein ersuchende* und n.e<br />

nachlassendes Spiel eine groteske Gegeniatzlichlett ichuf. die<br />

die Wiedergabe des Langsalm tresslicher machtest verstand<br />

es den ewigen Narren in jedem Menschen köstlich zu personisizieren<br />

und bot seine Sprüche und Possen mit einer .ebens<br />

ivürdigen Schalkheit dem Publikum dar. Frau Langsalm, die<br />

se „personifizierte Dissonanz" degradierte durch chr gutes<br />

Spiel die armselig unterwürfige und schläfrige secle des<br />

Langsalm geradezu zu einem Borbild eines Pantofielhelden.<br />

Sie wußte wirklich „herrliche Dissonanzen" zu schaffen so daß<br />

diefe zwei alten Langsalms ein ganz wunderliches Ehepaar<br />

abgaben.<br />

Die beiden anmutigen Jümpserlein Doris und Babet spiel<br />

ten gewinnend, die eine recht keck und überzeugend die eing.<br />

bildete Herzenbetörerin, die andere zart und minniglich die<br />

sanfte und heimlich Liebende. In den Rahmen fügte sich auch<br />

gut und ausmalend die Gestalt des Majors von Laugsali».<br />

Er mutete einem in seiner gefahrlosen Derbheit und Ehr<br />

lichkeit so recht an einen Brdermeiermajor. Ebenso Selicour,<br />

dieser Scharlatan und Vielbeschäftigte in romantischen Liebes<br />

angelegenheiten. Er, der Ueberschlaue, blieb schließlich der<br />

Ausgelachte.<br />

Was nicht vergessen werden darf ist ein Kompliment für<br />

die durchwegs gute Aussprache, was man leider bei Land<br />

theatern selten antrifft.<br />

Jeder einzelne Spieler si'igte sich schön in das Bild, was<br />

ein ausgesprochen gutes Enseniblespiel ergab. Dadurch aber<br />

erreichten sie eine so gute Milieuschilderung, wodurch man<br />

sich wohlig in die beschauliche und treuherzig leichtsinnige Vor<br />

stadtlandschast, in der sich das Geschehen abspielt, hineingezau<br />

bert fühlte. Die ganze schöne Illusion würbe noch durch die<br />

leichtbeschwingte Zwischenaktmusik unterstützt, über da? Herr<br />

Regierungsrat Röthlin den Stab führte.<br />

Der Besuch der Ausführung wird für jedermann ein fro<br />

her, unbeschwerter Aufenthalt inmitten des Frohsinns und drgoldenen<br />

Humors sein. Die Kernser Theaterleute verdiene»<br />

aber für ihre gediegene Arbeit jedesmal ein volles Haus. id.<br />

Sarnen. (Eingef.) Der Einwohnergemeinderat Tarnen Hai<br />

sich während den letzten Jahren wiederholt beim Eidgen. Fi<br />

nanzdepartement bemüht, die Einreihung des Dorffchafts<br />

bezirkes in die Kategorie „H a l b st ä d t i { ch" für Truppen<br />

abrechnungen und Lohn-Verdienstersatz zu erwirken. Diesem<br />

Gesuche ist nun mit Rückwirkung ab l. Januar <strong>1946</strong> e n t<br />

sprachen worden.<br />

Gedenket der hungernden Vögel!<br />

In der Tat, als sie die Kirche verließ und auf dem Platze<br />

ihren kleinen Wagen bestieg, den sie selber steuerte, erkannte<br />

ich sie als Fräulein Chantal F., eine der ersten Zeichnerinnen<br />

meines Büros, die Tochter eines Kapitäns.<br />

Diese Begegnung hat mich gefreut.<br />

Alles geht gut, sogar sehr gut.<br />

Mein Pfarrer hat recht gehabt, mich zur Tat anzuspornen.<br />

Ich habe nämlich in allen Ateliers sofort Verständnis und<br />

Hilfe gefunden. Der Werkmeister Robert L. ist mir eine kostwre<br />

Stütze. Er ist ein zuverlässiger, intelligenter Bursche,<br />

der seine Arbeiter in der Hand hat und mir diejenigen angegeben<br />

hat, die allenfalls für den Studienzirkel in Betracht<br />

sarnen.<br />

Die Pfadfinder machten bereits großartige Ausflugspläne.<br />

3ch war ihnen für die Beschaffung ihrer Uniformen behilflich,<br />

und sie tragen sie jetzt mit stolzer Freude.<br />

Auch den Jocisten, Mitglieder der katholischen Arbeiter-<br />

Tugend, habe ich eine unbeschreibliche Freude bereitet, indem<br />

ch ihnen einen' Sportplatz verschafft habe, den ich entsprechend<br />

ausebnen ließ. Er ist zwar nicht gerade ideal, aber sie<br />

scheinen davon entzückt und benutzen ihn jeden Abend in ju-<br />

^endlicher Begeisterung.<br />

In der weiblichen Abteilung habe ich noch nichts begon-<br />

>en. Ich muß mir da erst einen Plan zurecht legen, was eine<br />

iemlich heikle Aufgabe ist. Einstweilen und in Erwartung<br />

ines Bessern, habe ich diesen Damen in einem Zimmer, das<br />

ihnen auch als Erholungsraum dienen soll, eine kleine, modern<br />

und lebensnah eingestellte Bibliothek eingerichtet. Sie<br />

scheinen mir damit sehr zufrieden zu sein.<br />

Aber je mehr ich mich ausgebe, desto mehr erwartet man<br />

von mir und erbittet meine Hilfe bisweilen für ganz unerwartete<br />

Fälle. Als ich dies meinem Pfarrer mitteilte, antwartete<br />

er mir lachend: „Sehen Sie, so geht es einem immer.<br />

Abyssus abyssum iuvocat. Ein Abgrund ruft dem andern.<br />

Wenn man sich auf das Gebiet der Caritas begibt, so strömt<br />

das ganze menschliche Elend dem entgegen, der, dem Worte<br />

Christi gemäß, Verständnis für die Armut aufbringt und ihr<br />

zu helfen sucht."<br />

Gewiß, so ist es!<br />

Hier nur ein Beispiel. Da kam unlängst, zu meinem größten<br />

Erstaunen, der alte Schloßgärtner Baptiste in mein Büro.<br />

Er ist seit rund vierzig Jahren hier und hat den Obstgarten<br />

und den Park auch nach der Umwandlung der Liegenschaft<br />

in eine Fabrik betreut. Er ist so recht der Inbegriff des guten<br />

alten französischen Arbeiters, der seinen natürlichen, gesunden<br />

Menschenverstand bewahrt hat und überdies eine reiche<br />

Pfahrang besitzt, so daß er für unbotmäßige und umstürzlensche<br />

^deen einen ganz unzugänglichen Nährboden bildet,<br />

oenn ein Revolutionsprediger ihm zuredet, so zuckt er einfach<br />

mit den Schultern und sagt: „Was könnte der Arbeiter<br />

ohne den Arbeitgeber und der Arbeitgeber ohne den Arbeiter<br />

machen? Ware es da mcht das Vernünftigste, sich gegenseitig<br />

zu verstandigen?<br />

In seinem Berufe ist er geradezu unersetzbar. Denn er de<br />

sitzt ein geniales Verständnis für die Bäume, mit denen er<br />

liebevoll, klug und zärtlich umzugehen weiß. Er versteht es.<br />

auf den von ihm ausgeivählten Zweigen Früchte zu züch<br />

ten und jene zu schonen, die erschöpft sind, und mit dieser<br />

ihm eigenen Methode gelingt eS ihm, Bäume, die mit zwa»<br />

zig Jahren abgestorben wären, dreißig Jahre lang zu halten.<br />

Aber dieses Jahr konnte er infolge seines rheumatischen<br />

Anfalles feine Bäume nicht beschneiden. Der Berivalter, der<br />

diese Prozedur für ziemlich unwichtig hielt, hatte deshalb auf<br />

telefonischem Wege irgend einen Lehrer aus einer landwiri<br />

schaftlichen Schule herbestellt, der dann, mit der Baumschere<br />

bewaffnet, an die Arbeit ging. Ohne ein Wort zu sagen<br />

»nd ohne auch sich zu erkennen zu geben, ivar Baptiste, ge<br />

stützt auf seinen Stock, ihm von Allee zu Allee nachgehuw'<br />

pelt und hatte seiner Arbeit zugeschaut. Allerdings nicht lan<br />

ge, denn er konnte es nicht initansehen, sondern ging he>m,<br />

setzte sich hin und begann zu weinen.<br />

„Um Gottes willen, was fehlt dir?" rief feine .^rau über<br />

rafcht aus.<br />

„Was mir fehlt? Man ermordet mir meine Kinder!.. -<br />

Ich werde niemals mehr meinen Obstgarten betreten Ja, iß<br />

habe sogar furchtbar Lust, meine Demission einzugeben."<br />

Daraufhin hatte ihn seine tapfere Frau gebeten, sich >w<br />

rngftms zuerst mit mir zu beraten und erst nachher eine<br />

treffen "<br />

f ° ^^^nschwere Entscheidung »«<br />

(Fortsetzung folgt!>


Tarnen. Leben und Tod. Im verflossenen Jahre erblickten<br />

in unserer Gemeinde 220 Kinder das Licht der Welt,<br />

nämlich 120 Knaben und 100 Mädchen (unehelich 2); davon<br />

sind im Kantonalen Krankenhaus 70 Kinder aus andern Gemeinden<br />

unseres Kantons geboren worden. Den Bund des<br />

Gebens schlössen 49 Paare. 75 Personen, 33 Männer und 42<br />

grauen, wurden ins Jenseits abberufen. 29 Todesfälle ver-<br />

Zeichnet' das Kantonale Krankenhaus und Kantonsspital aus<br />

andern'Gemeinden unseres Kantons.<br />

Tarnen. Nochmals „Der fidele Baue r". Ueber die<br />

diesjährigen Aufführungen der Bühnevereinigung herrscht<br />

nur c i n Lob und ungeteilte Anerkennung der musikalischen<br />

und schauspielerischen Leistungen aller Beteiligten. Und mit<br />

vollem Recht. Man wünscht beim Verlassen der Turnhalle<br />

tatsächlich keine Rolle, weder Haupt- noch Nebenrolle, besser<br />

aufgehoben. Das ist wohl das beste Zeugnis und die schönste<br />

Würdigung für Spieler und Leitung. Dem musikalischen Leiter,<br />

Herr Dir. C. Zajac, mag es nach 3 Wochen schwerer und<br />

uneigennütziger Arbeit höchste Genugtuung sein für sein unermüdliches<br />

Schaffen, daß bis jetzt jeder Aufführung vor ausverkauftem<br />

Hause voller Erfolg beschieden war. Wir freuen<br />

uns mit am Erfolg und gratulieren herzlich!<br />

Was gibt eigentlich dieser Operette immer wieder die bezaubernde<br />

Anziehungskraft? Der „fidele Bauer" zeigt den echt<br />

volkstümlichen Charakter einer Musik, die den wahren Herzenston<br />

findet, urwüchsigen, gesunden Humor verrät und vor<br />

allem — was man leider von wenigen Operetten, wenigstens<br />

in der Art und Weise ihrer Wiedergabe, sagen kann —- sich<br />

nicht angekränkelt zeigt von sinnlich-schwüler, ballettüberladener,<br />

dekadenter Salonatmosphäre. Leo Fall hat sich erst nach<br />

zwei, allerdings vergeblichen Versuchen, das Gebiet der ernsten<br />

Oper zu erobern, der Operette zugewandt. Dieses sein<br />

ursprüngliches Talent kommt besonders im „fidelen Bauern"<br />

zur Geltung. Das bunte, frohe Treiben am Kirchweihfest im<br />

I. Akt klingt aus in eine tragisch, beinahe schmerzlich beruhrende<br />

Szene. Der alte Vater Mathäus und Annamirl — die<br />

Rollen werden von R. Gasser und M. Wirz nicht nur glänzend<br />

gespielt, sondern innerlich erlebt — müssen trotz aller<br />

väterlichen und schwesterlichen Liebe, die Stefan zum Studium<br />

verholfen hat, fühlen, wie sie ob ihres einfachen Standes von<br />

diesem über die Achsel angesehen werden. Stefans Abschied<br />

ist im Gegensatz zum rührend herzlichen Scheiden vom Vater<br />

und dem geliebten Schwesterlein im Vorspiel, jetzt kalt<br />

und beinahe schroff. In seinem Schmerz nimmt sich -der alte,<br />

enttäuschte Vater des vaterlosen, kleinen Heinerle an. Diese<br />

ergreifende Szene wird musikalisch fein umrahmt mit dem<br />

„Ave Maria", das aus der nahen Kapelle ertönt. Ein mnfikalisches<br />

Bijou des l. Aktes ist auch das herzige Duett der<br />

Roten Lise und ihres Buben Heinerle. Mit dem Motiv dieses<br />

Duettes hebt der 2. Akt an. Stefan, der berühmt gewordene<br />

Arzt und Professor, wird mit dem besuch seiner Angehörtgen<br />

überrascht und zugleich beschämt wegen ihrer bäuerlichen,<br />

wenig salonfähigen Manieren. Zwischen Dörflern und Städtern<br />

droht ein ernstlicher Konflikt anszubrechen. Psychologisch<br />

fein übernimmt Friederike, Stefans Gattin, die von Ansang<br />

an Stefans Vater und Schwester in herzlicher Liebe zugetan<br />

ist, die Vernnttlnng und gestaltet so ihre Rolle ungemein<br />

sympathisch. Schließlich siegt die echt natürliche Fröhlichkeit<br />

und der gesunde Volkshumor, wie man sie nur auf dem Land<br />

»nd seinen Bewohnern findet, über eine unuatürliche, gekünstelle<br />

Etikette städtisch-aristokratifcher Kreise und in schönster<br />

Harmonie klingt das Spiel aus im Schlußchor: Ist man auch<br />

ein Bauer, kennt man als so mancher Mensch, die Menschen<br />

doch genauer.<br />

„Der fidele Bauer" verschasst uns nicht nur 2 Stunden<br />

gemütlicher Unterhaltung, sondern gibt uns auch in den Alltag<br />

ein Stück Lebenswahrheit und Lebenswert niit. Und darin<br />

liegt nach meiner Meinung der tiefere Grund des geivaltigen<br />

Erfolges dieser Operette.<br />

P.N.D.<br />

Schwendi. (va) Die Mnfikgesellschaft wird nun am uächsten<br />

Sonntag, den 20. Januar, abends 8 Uhr, im Röszlifaal<br />

ein Konzert veranstalten und zwar mit dem gleichen Programm<br />

wie am 30. Dezember in Sarnen. Es geschieht das<br />

auf vielseitigen Wunsch der Bevölkerung und um überhaupt<br />

auch den Schwandern etwas vom ausgebrachten Fortschritt im<br />

musikalischen Können zu zeige«. Selbstverständlich sind auch<br />

»veitere Musikliebhaber freundlich eingeladen; es ist hiezu eine<br />

Autofahrgelegenheit geboten: Station Sarnen ab 19.30 Uhr.<br />

Die Passivmitglieder seien zu diesem Aulaß ebenfalls herzlich<br />

eingeladen. Ein spezielles Programm für sie (mit freiem<br />

Eintritt) wird später zur Ausführung kommen.<br />

Schwendi. (Eing.) Die Schwander haben es seit jeher verstanden,<br />

ihre Anlässe mit Schneid durchzuführen. So ist die<br />

glänzend verlaufene Aelplerkilbi vorn letzten Herbst noch in<br />

aller Erinnerung. Am 7. Jänner letzthin fand nun der<br />

Z a h l a b i g statt. Infolge des Militärdienstes der 47er<br />

konnte der Termin nicht früher angesetzt werden. Wie die<br />

Aelplerkilbi, so war auch der Zahlabig ein voller Erfolg. Die<br />

Festwirtschaft zum Kurhaus bot ihr Bestes aus Küche und<br />

Keller, eine flotte Tanzmusik erfreute alt und jung. Sogar<br />

der Senior der Aelplergescllschaft, der 81jährige, aber noch<br />

sehr rüstige Josef Burch, Halten, fehlte an diesem schönen<br />

Anlaß nicht und bekundete damit die Freundschaft zu den<br />

Aelplerkollegen, er, der selbst nicht weniger als 59 (!) Sommer<br />

den hehren Aelplerberuf ausgeübt hat. Die Abrechnung der<br />

Aelplergescllschaft zeigte ein sehr erfreuliches Resultat, so daß<br />

die Gesellschaft in der Lage nxir, dem höchst überraschten H. H.<br />

Kaplan an die Kosten der Filialkapelle Schwendi einen Beitrag<br />

von Fr. 100.—zu überreichen; diese noble Geste steht in<br />

ihrer Art wohl einzig da! Das befriedigende Rechnungsergebnis<br />

ist sicher auf die glücklich zustandegekommene Erweiterung<br />

der Aelplergescllschaft zurückzuführen, die heute die gesamte<br />

Schwendi bis zuni hintersten Heimet erfaßt. Der Bericht wäre<br />

unvollständig, würde man dem umsichtigen Organisator Hr.<br />

Adj.Uof. A l'o i s Burch, Wendelvogt, nicht einige dankbare<br />

Zeilen widmen. Herr Alois Burch hat sich schon öfters für<br />

uns Schwander sehr nützlich erwiesen. AIs Präsident der Musikgesellschast<br />

Schwendi hat er unlängst unsere Feldmusik, der<br />

Stolz eines jeden Schwairders, glücklich nach Sarnen geführt<br />

und sie einem iveiteren Publikum mit beredten Worten vorgestellt.<br />

Wie seinerzeit die Aelplerkilbi, so organisierte er auch<br />

diesmal ivieder den Zahlabig und zwar zur allgemeinen Zusriedenheit.<br />

Die Aelpler wissen seine allseitige Bereitschaft zu<br />

schätzen und danken ihm herzlich.<br />

Kerns. (Eing.) In Nr. 3 des „Obwalduer <strong>Volksfreund</strong>"<br />

macht ein Korrespondent unter Kerns eine Anregung für den<br />

Postkurs Kerns - St. Anton - St. Niklausen - Melchthal. Diese<br />

Anregung soll nicht auf die Seite geschoben, sondern in einem<br />

späteren Zeitpunkt in Wiedererwägung gezogen werden. Momentan<br />

kann aber ein Postautoverkehr auf dieser schmalen<br />

Bergstraße nicht verantwortet werden. Da oft diese Straßenteilstrecke<br />

einem Bachbett vom Rufibach gleicht. Selbst Fuhrwerke<br />

und kleinere Autos können nur mit beträchtlichen<br />

Schwierigkeiten kreuzen, wenn nicht noch in die angrenzenden<br />

Liegenschaften eingefahren werden muß. Die Zeiten ändern<br />

sich. Auch hier hat sich der Verkehr von früher und jetzt<br />

geändert. Die alten Pflichten sind gegenüber heute kaum<br />

mehr tragbar. Es ist somit Pflicht unserer Behörde, daß das<br />

Problem der Halterstratze bald geregelt und gelöst wird, um<br />

dem neuzeitlichen Straßenverkehr, der auch über Halten einsetzen<br />

wird, gerecht zu werden.<br />

Ein Halter.<br />

Sächseln. (Korr.) In der kirchlichen Abendfeier vom Dreikönigstag<br />

wurde in unserer Pfarrkirche die neue Krippe geweiht,<br />

die inskünftig in den Weihnachtstagen eine neue Zierde<br />

unserer Kirche bilden wird. Sie ist ein Werk aus Beat Gassers<br />

frommer Künstlerhand, von privater Seite aus ehrfurchtsvollem<br />

Sinn für die Schönheit des Gotteshauses und des<br />

Geheimnisses von Bethlehem gestiftet. Eine innig zarte Muttergottes<br />

beugt sich über die Krippe mit dem Gotteskind, darüber<br />

wacht männlich fromm und demütig ein hl. Joses, wie<br />

man ihn sich nur vorstellen kann. Als Ergänzung kniet bisher<br />

nur eine einzige Hirtenfigur im Stall, und zwar ist es<br />

die andachtsvolle Gestalt unseres seligen Müder Klaus. So<br />

ist die Krippe mit unserem heimatlichen Heiligen in feine<br />

Beziehung gebracht. Die Pfarrei freut sich über diese würdige<br />

und wertvolle Neuerung in ihrem alten, lieben Gotteshaus.<br />

Alpnach. (gg.-Korr.) Eine Erklärung. Ein vermeintlicher<br />

Korrespondent hat unter dem Titel „Alpnach" in der<br />

letzten Nummer (Nr. 3) dieses Blattes eine Mitteilung in die<br />

Druckerschwärze getaucht, die er besser in der Finsternis seines<br />

Herzens gelassen hätte. — Zudem sei zur Ehre aller Alpnacher<br />

sowie aller Zeitungskorrespondenten unserer Gemeinde<br />

gesagt, daß diese Zeilen nicht von Alpnach stammen.<br />

Alpnach. (gg.-Korr.) Wenn der Heiterluft vom Pilatus<br />

herunterweht, hört man hie und da ganz leise ein Tönen,<br />

das an den Pilatusgeist erinnert, der früher einmal im Dorf<br />

„theaterlet" habe. Einige junge Kräfte haben sich scheints unter<br />

bewährter und kundiger Leitung zusammengefunden und<br />

studieren kräftig einen Vierakter ein, der schon größere<br />

Bühnen gesehen und gewaltigere Massen begeistert hat, als<br />

Alpnach und Umgebung sie zu bieten vermag. Hoffen wir jetzt<br />

schon aus ein baldiges Erwachen der alten Theatertradition<br />

unserer Gemeinde.<br />

Alpnach. (gg.-Korr.) Bubenherzen schlagen höher!<br />

Das hat der langersehnte Schneefall erreicht. Jetzt heißts<br />

üben und trainieren. Das Schülerskirennen muß bald<br />

starten, da wir sonnseitige Alpnacher immer etwas an Schneemangel<br />

leiden. Hoffen wir auf ein gebefreudiges und auch<br />

interessiertes Publikum bei diesem schönen Skifestchen. Ski-<br />

Heil!<br />

Alpnach. (gg.-Korr.) Die Mus i k g es e ll sch a f t lud mit<br />

einem gediegenen Programm Gönner und Freunde auf Sonntag,<br />

den 13. und Dienstag, den 15. Januar zu einigen geinütlichen<br />

Stunden in den Pfisternsaal ein. Was geboten<br />

wurde an Musik und Theater war gut und zeugte von viel<br />

Eifer und auch Geschick.<br />

Das Konzert stand unter der Leitung von Herrn Arnold<br />

B ä b i, der mit seinem Taktstock seine Mannen in straffem<br />

Zügel hielt. Der Eröffnungsmarsch „Breganzona" von Röllin<br />

klang im Saal allzu straßenmäßig. Hingegen stand das<br />

Stück „Maria Stuart" von Schäfer (Einleitung zum 5. Akt)<br />

viel höher uud darum sprach daraus auch die gute Vorbereitung.<br />

Das Eonzertino von Friedemann machte seinem Titel<br />

alle Ehre, und der Klarinettist Fallegger bewies mit seinen<br />

Solistellen großes Können und Einfühlungsvermögen. Die<br />

Ouverture „Im Reiche der Jndra" von Paul Linke floß mit<br />

den wechselvollen Melodien in angenehmen Rhythmen. Hier<br />

waren wirklich alle Stimmen klar. Der Walzer Waldteufels<br />

„Immer oder Nimmer" wie auch der Florentiner Marsch von<br />

Funk schlössen die Teile zu einem gerundeten Ganzen. Man<br />

darf der Direktion wie auch den Musikanten aufrichtig gratulieren,<br />

n>enn auch manchem das Notenblatt noch zu stark am<br />

Auge klebt. Doch wirds aufwärts gehen, wie Veteran Bucher<br />

in seiner Begrüßung sagte, da wir ja nach Frieden und Harmouie<br />

streben.<br />

Der zweite Teil stand unter der Regie von Herrn Joses<br />

Burch. „Der verkaufte Großvater" von Streicher und Kägi<br />

machte an Spieler und Zuschauer große Anforderung. Spielerisches<br />

Können und angespannte Lachmuskeltätigkeit sind<br />

die charakterlichen Eigenschaften. Die Spieler einzeln zu kritisieren,<br />

iväre müßiges Unterfangen. Daß ein Großvater<br />

(Alois Mathis) und Schnurrenberger (Burch I.) wie auch<br />

Hannes Bühler (Langensand) und Köbel (Bäbi) hervorstachen,<br />

war fast selbstverständlich. Man verstand es, die Spannung im<br />

Spiel zu halten. Was dem Regisseur gefehlt, ist ein Stift oder<br />

eine Feder, die die paar kleinen, aber störenden Bemerkungen<br />

gestrichen, was zur Note „sehr gut" wesentlich beigetragen<br />

hätte. — Der Musikgesellschaft darf man zu den tonlichen<br />

wie auch mimischen Leistungen nur gratulieren, und die Extraaussührung<br />

vom 20. Januar, nachmittags, wird sicher wieder<br />

dankbares Publikum finden.<br />

Alpnach. (gg.-Korr.) Aus den Pfarrbüchern ersieht<br />

man immer am Jahresanfang des Lebens frohe und doch wieder<br />

auch ernste Bilanz. Daß ja Alpnach nicht aussterben wird,<br />

zeigen die Taufen, die mit 87 noch um 6 unter dem Vorjahr<br />

geblieben. Die Totenglocke mußte das ernste Klagelied 27 mal<br />

singen, 36 mal im Jahre 1944. Den Bund fürs Leben fchlossen<br />

27 Ehepaare. Der Herrgott gebe allen seinen Vatersegen.<br />

Gewöhnlich wird damit auch noch die Leistung an sreiwilligen<br />

Opfern gemeldet. Doch das gehört nicht in die Zeitung,<br />

sondern ins goldene Buch des Lebens.<br />

Es ist sicher interessant, daß den Kreis des Todes im alten<br />

Jahr eine alte Mutter schloß, die früher im gleichen Hause<br />

wohnte, wo Schnitter Tod im neuen Jahre sein erstes Opfer<br />

holte. Am Weihnachtstage des verflossenen Jahres trug man<br />

Frau Christina von Atzigen - Berlinger, Schoriod<br />

zur letzten Ruhe. Als stille Tochter war sie aufgewachsen<br />

in Beckenried. Früh stand die harte Arbeit als Begleiterin<br />

M e s in Kürze<br />

Nach der Wahl des belgischen Außenministers Spaak zum<br />

Präsidenten der ersten Völkerbundsversammlung in London<br />

begann das Weltparlament mit der Behandlung der geschäftlichen<br />

Traktanden.<br />

Aus dem russisch-besetzten Teil Berlins werden einige blutige<br />

Zwischensälle gemeldet.<br />

In den USA werden Befürchtungen laut über die rasche<br />

Demobilmachung der amerikanischen Armee, da infolge ungenügender<br />

Neurekrutierungen die Gefahr besteht, daß die<br />

Vereinigten Staaten ihre Pflichten nicht mehr überall erfüllen<br />

können.<br />

Nahezu 80 000 Verwandte von amerikanischen Soldaten<br />

kommen nach Europa.<br />

Die amerikanische Armee, deren Stärke während der letzten<br />

Kriegsjahre über 10 Millionen betrug, wird im Juni <strong>1946</strong><br />

auf 1,6 Millionen Mann zusammenschrumpfen. Davon werden<br />

770 000 den Besetzungstruppen in Deutschland und Japan<br />

zugeteilt werden. Das stark beschnittene Aushebuugsgesetz<br />

bringt jetzt im Monat höchstens 35 000 Rekruten. Es wissen<br />

sich viele zu „drücken". Darum rechnet man mit einer Verschärfung<br />

des Gesetzes.<br />

Die englische Regierung soll an alle arabischen Staaten<br />

eine Note gerichtet haben, in der sie diese um die Erlaubnis<br />

zur Auswanderung von 2500 Juden nach Palästina während<br />

vier Monaten ersucht. Die arabische Liga aber hat sich gegen<br />

jede neue jüdische Einwanderung ausgesprochen.<br />

an ihrer Seite, um sie zeitlebens nie zu verlassen. Sie reichte<br />

dem Feld-Pius die Hand zum Ehebunde. Der Familie war sie<br />

eine gute Mutter und Erzieherin. Das Kreuz blieb ihr auch<br />

nicht erspart. So war sie auch stark in ihrer letzten schweren<br />

Krankheit. Ihr Opfermut sei den Hinterbliebenen ein Trost<br />

am Grabe der Mutter.<br />

Am 2. Januar des jungen Jahres ging die Kunde durchs<br />

Dorf: Frau Witwe AdelheidWallimann-vonZub<br />

e n, in der Zineiche, ist die erste Tote des Jahres. In der<br />

Klewigen stand die Wiege der Verblichenen. Mit Pius Wallimann,<br />

dem damaligen Ratsherrn und spätern Oberrichter,<br />

Bürgerpräsidenten und Förster, schloß sie den Lebensbund.<br />

Ueber sechzig Jahre schaltete und waltete sie als Frau und<br />

Mutter draußen in der Zineiche. Am Althergebrachten hing sie<br />

mit allen Fasern und nur ungern machte sie einer neuen<br />

Meinung Platz. Die zähe Gesundheit ließ sie zur Genieindeseniorin<br />

werden. Mit ihren 93 Jahren konnte sie auf das<br />

Werden und Vergehen dreier Generationen schauen. Sie ruhe<br />

im Frieden des Herrn!<br />

Giswil. Heimatliches Schrift» m. Mit dem Antoniustage,<br />

17. Jänner, fangen in Giswil wie jedes Jahr die<br />

astronomischen Merkwürdigkeiten an. Die Giswiler waren<br />

von altersher gute Naturbeobachter, was folgende Auszeichnungen<br />

bestätigen.<br />

„Wir fangen mit den Heurechnungen an!" sagte .unser<br />

alte Lehrer Halter, wenn ihm die Bauern ganze Stöße von<br />

Heumassen zum Ausrechnen brachten. Hier geht es nicht so.<br />

Äm A n t o n i u s t a g geht bei uns die Sonne zum erstenmal<br />

wieder nach 2 Monaten Unterbruch über den Giswilerstock<br />

im Heimwesen Jsang, Großtheil, und ihr Schein, verlängert<br />

sich von da an um eine Stunde. An der Lichtmeß<br />

erreicht dieses Ereignis das historische alte Schrotenhaus. Am<br />

15. Februar die Ei und Schulhaus. „Aes ustagelet scho!"<br />

pflegen die Leute zu sagen. Und erst das Giswilerische Sibirien,<br />

Unteraa, Schneckenweid, Riedacher, Gehn und die<br />

Emetti? Es friert einen, wenn man nur daran denkt. Fast 4<br />

Monate kein Sonnenstrahl. Am 25. März scheint die Sonne<br />

im Riedacher zum erstenmal wieder in die Stubenfenster.<br />

Wie spät die Sonne erst auf Emmetti erwacht, habe ich<br />

nicht mehr gefragt, als Sonnenkind war ich zu fest erfchrokken.<br />

Pörtermelk sagte, er habe mit den sonnigen Großtheilern<br />

das größte Erbarmen, die so lange in ihr verfluchtes<br />

Winterloch hinüberschauen müssen. Nach langem Winter<br />

drängt alles wieder nach Licht und Sonne und ihre Wirkung<br />

spiegelt sich ab in jeder Kreatur. Am Rudenzerb<br />

e r g unter „W ä s e l i" ist eine vom Wasser übersickerte<br />

Steinplatte; wenn im hohen Sommer die Sonne darauf<br />

scheint, was bis in die Schwendi gesehen wird, so ist es<br />

Punkt 10 Uhr. Unsere Vorväter richteten alle ihre Uhren darnach,<br />

falls sie eine hatten. Wenn im hohen Sommer der<br />

Schatten des Giswiler Kirchturms senkrecht auf den alten<br />

Friedhof fällt, so ist es 12 Uhr. Die neue Zeitrechnung mag<br />

etwas verschoben haben. Auf M ü f f e n st o ck, Großtheil,<br />

1900 m ü. M. soll nach glaubwürdigen Berichten eine Stelle<br />

sein, wo bei Hellem Wetter fast das ganze Jahr morgens<br />

7 Uhr die Sonne scheint.<br />

Am St. Josefstag können die Großtheiler nach 5 Monaten<br />

zum erstenmal wieder mit der Sonne zum Vormittagsgottesdienst.<br />

Nach St. Meinrad, 21. Jänner, grünt und wächst<br />

in Giswil wieder' an einer gewissen Stelle die misteriöse Hafelwurz.<br />

Solche Eigenheiten von Giswil mögen auch in anderer<br />

Form an andern Orten vorkommen. Mit den Schattenlenten<br />

im Kleintheil braucht man kein Erbarmen zu haben.<br />

Im Winter haben sie lange guten Schlittweg, wenn im Großtheil<br />

schon längst alles im Dreck ist. Im Sommer, wenn im<br />

Großtheil die Mäder längst vor Hitze und Durst schmachten,<br />

hat der Kleintheiler noch lange Morgenkühle. Und Heu und<br />

Emd, Obst und andere Früchte werden in beiden Teilen rechtzeitig<br />

dürr und reif. Aber es gehört zur notwendigen Volksund<br />

Landeskunde unserer Heimat, solche ungewöhnliche Vorkommnisse<br />

aufzufrischen und wachzuhalten, womit die Verbundenheit<br />

und Liebe mit der engeren Heimat nur noch tieser<br />

und inniger wird.<br />

Schäli, Chronist.<br />

Giswil. (Korr.) Meister Tod hat die alten Giswiler nicht<br />

vergessen. Bereits hat er seine Ernte im neuen Jahre begonnen.<br />

Als willkommener Bote Gottes erlöste er Franz Deg<br />

e l o - Kathriner, pens. Vorarbeiter der S.B.B., von überaus<br />

langem Leiden. 78 Jahre waren ihm beschieden. 52 Jahre<br />

ehelicher Gemeinschaft haben eine ihnen dankbare Generation<br />

geschaffen. Als solider Berufsmann blieb er der stille Werktätige,<br />

kein Dränger nach Würden und Ehren. Er schätzte<br />

und achtete die heimeligen Traditionen, trat er doch als besreundetes<br />

Mitglied der löbl. Aelplerbruderschaft bei. Zahlreich<br />

war das Grabgeleite am letzten Mittwoch und die Aelplerfahne<br />

senkte sich zum letzten Gruß über der Gruft eines


lieben Freundes und Gönners. Schlaf wohl im seligen ^rieden<br />

und deine Seele möge die ewige Freude in ®ott genießen.<br />

Den Trauerfamilien bekunden wir unsere tiefffuhlende<br />

Teilnahme!<br />

Giswil. (Korr.) Die Sterbestatistik vom Jahre 1945 in unserer<br />

Pfarrei ergibt das Resultat von 32 Personen. Als erster<br />

öffnete das Tor zum Friedhof Gemeinde-Senior alt Katsherr<br />

Anton Abächerli-Enz, Pord, 95jährig. Und als letzte<br />

schloß das Sterben Jungfrau Karolina Burch, Hältel^ Seniorin<br />

der Giswiler Frauen, im Alter von 88 Jahren. Eigenartiges<br />

Treffen. — Bergessen wir unsere lieben Toten nicht<br />

im Gebet und liebevollem Andenken. Gedenken wir häufiger<br />

unserer letzten Dinge, feid bereit allezeit!<br />

Giswil. Großtheil. (Korr.) Wir Bauern haben einen<br />

Vertreter im Bunde Gottes: St.Antonius, der Einsiedler.<br />

Zu seiner Ehre lassen wir morgens unser Tagewerk<br />

rnhen^ zum Danke für seine großen Wohltaten, womit er uns<br />

im verflossenen Jahre so reichlich segnete. Wie das Bauernvolk<br />

von ihm verlangt, daß er uns weiterihn gnädig beschirme,<br />

so verlangt St.Antonins von uns, gerecht und treu die<br />

Pflicht zu erfüllen und vor allem den Sonntag zu heiligen.<br />

St Antonins, vor Teufelswerk und Hagelschauer, schütze<br />

Wiese, Feld und Bauer." Mit diesem Wahlspruch übernimmt<br />

die neue Wetterglocke von ihrer alten Schwester die<br />

Pflicht, als Gottesstimme gegen Sturm und Ungewitter zu<br />

wirken. Wer aber des Sommers während der Woche answärts<br />

arbeitet und erst am Samstag seine Mahd legt, um sie<br />

am Sonntag als Ernte unter Dach zu bringen, der verdient<br />

den Segen nicht, weniger noch jene, die keine Zeit finden<br />

wollen, sich vor Gott zu beugen, wenn die Sonntagsglocken<br />

zum Gottesdienste rufen. Wer sich beim Erntedank mit Spott<br />

und Hohn abseits stellt, dem bleibt die ganze Ernte ungesegnetes<br />

Brot. Bauer! Wenn dein Sonntag ohne Segen, bleibt<br />

dein Sterbetag ohne Gnaden! Heilige den Sonntag, damit<br />

du dereinst vor Gott bestehen magst nnd statt znschanden,<br />

der ewigen Freude teilhaftig wirst.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Postoerkehr mit Oesterreich.<br />

Nach Oesterreich sind nunmehr uneingeschriebene Briefe<br />

bis 20 gr und Postkarten wieder zugelassen. Ansichtskarten<br />

können vorläufig nicht befördert werden.<br />

Also doch Partei des Auslandes.<br />

Der „Vorwärts", das Organ der Partei der Arbeit, veröffentlicht<br />

in seiner Nummer vom vergangenen Dienstag die<br />

folgende Meldung: „Am Kongreß der kommunistischen Partei<br />

Italiens ergriff unter dem Beifall der Versammlung auch<br />

der Delegierte der Partei der Arbeit der S ch w e i z, Genosse<br />

Monetti,"das Wort, um dem Kongreß die brüderlichen Grüße<br />

der PdAS. zu entbieten." — Braucht es da noch eines weiteren<br />

Beweises für die regen Beziehungen der PdA. mit dem<br />

Ausland, die immer wieder bestritten nnd nun in. ihrem<br />

eigenen Organ bestätigt werden?<br />

„Der Weg" — eine neue schweizerische Wochenzeitung.<br />

Seit einigen Wochen erscheint in Bern (Druck Otto Walter<br />

AG. in Ölten) eine neue, überparteiliche Wochenzeitung, die<br />

ausgebaut werden soll auf „den Grundpfeilern des Christentumö<br />

und einer wahrhaften Demokratie". „Der Weg"<br />

nennt sie sich, weil sie „nicht nur die Zeit sehen will, sondern<br />

im Zeitlosen das Ziel". Sie will ein Weg des Aufbaues sein,<br />

frei von Gehässigkeit und Verletzung des Volkes. „Der Weg"<br />

befaßt sich mit schweizerischen und europäischen Problemen<br />

kultureller, politischer und religiöser Art. Darüber hinaus<br />

bietet er dem Leser Einsicht in die Gebiete der Technik, der<br />

Kunst, der Wirtschaft, selbst eine Frauenseite fehlt nicht. Die<br />

Redaktion des die bloße Sensation meidenden Blattes liegt<br />

in den Händen eines tatkräftigeil Journalisten (Dr. Hans<br />

Wili) und bietet mit ihrem großen Stab angesehener inlänbischer<br />

Mitarbeiter und Auslandskorrespondenten alle Gewähr<br />

für eine erfolgreiche Ausgestaltung.<br />

Bor einet neuen Volksabstimmung<br />

Am 10. Februar hat das Schweizervolk erneut an die<br />

Urnen zu gehen — zum erstenmal im neuen ^ahr —, um S»<br />

einer Versa s s u n g s f r a g e Stellung zu nehmen D esmal<br />

geht es nicht um eine grundsätzliche Frage der S z<br />

Politik wie am 25. November 1945, aber doch um eine F g ,<br />

die das Volk in sehr starkem Maße interessieren muß.<br />

im Sinne eines Machtkampfes im Sinne d s Ausstech^<br />

einer der beiden Verkehrsmittel; denn daß w r beide brau<br />

dien das hat - wenn die Einsicht dafür geseh t haben soUte<br />

? doch sicherlich die Zeit des Zeiten Weltkrieges und der<br />

schweizerischen Mobilmachung zur Genüge >e 1 • öen<br />

soll nun die verfassungsmäßige Grundlage ge g ^<br />

für die Koordinierung der beiden Verkehrsm , f<br />

Koordinierung, die jedem gibt, was ihm zukommt. d ^ Mes<br />

Mittel dort einsetzt, wo es am besten wirken ^«nn,<br />

vor allem die Voraussetzung, schafft, daß beide Verkehrs<br />

Mittel Bahn und Auto - leistungsfähig und epftenjgesichert<br />

bleiben, weil wir beide eben auch m der Zu uns<br />

bitter nötig haben. Für eine solche Gesetzgebung hat bish<br />

die Verfassungsgrundlage gefehlt. Wie auf "wnch andere<br />

Gebiet mußte mit Notlösungen und Vollmachtenbeschlussen<br />

Vorlieb genommen werden. Und diese Notmaßnahmen haben<br />

sich so eingelebt *— zur Zufriedenheit aller Billigten ,<br />

daß der Wunsch besteht, diese nun in die ordentliche Gesetzgebung<br />

hinüberzusühren. Aber gerade dazu braucht es die<br />

neue Verfassungsgrundlage. Und diese soll nun am kommenden<br />

10. Februar geschaffen werden, indem Volk und Stande<br />

folgende Art. 23ter in die Bundesverfassung ein-<br />

„Der Bund ordnet auf dem Wege der Gesetzgebung<br />

im Sinne von Art. 89, Absatz 2, der Bundesverfassung<br />

den Verkehr auf der Eisenbahn sowie die motorisierten<br />

Transporte auf der öffentlichen Straße, zu Wasser und<br />

in der Luft, unter Wahrung der Interessen der Volkswirtschaft<br />

und der Landesverteidigung. Zu diesem<br />

Zwecke regelt die Gesetzgebung im besonderen die Zusammenarbeit<br />

und den Wettbewerb der Verkehrsmittel.<br />

Dabei kann sie nötigenfalls vom Grundsatz der Handels-<br />

und Gewerbefreiheit abweichen."<br />

Mit diesem neuen Verfassungsartikel wird nichts präjudiziert.<br />

Es wird aber doch die verfassungsmäßige Möglichkeit<br />

geschaffen, eine dringend notwendige Gesetzgebung für die<br />

Koordinierung des Verkehrs an die Hand zu nehmen.<br />

dujei ivertuoä'e Tbüdfrer!<br />

PIERRE L'ERMITE:<br />

240 Seiten<br />

Umschlagbild von<br />

Johann Troyer<br />

Halbleinen Fr. 5.80<br />

Der Meister französischer Erzählkunst<br />

schrieb dieses ergreifende<br />

Buch in brennendem<br />

Schmerz und erschrockenem<br />

Staunen über die Plötzlichkeit<br />

und Tiefe von Frankreichs großem<br />

Unglück.<br />

Ein tief ergreifendes, im Aus><br />

klang christiicherHoffnungtrö<br />

stlich erhebendes Buch!<br />

HANS WIRTZ:<br />

Eine Apostelgeschichte<br />

Ein modernes Erbauungs-<br />

und Trpstbuch.<br />

Vornehmer Halbleinwandband<br />

von 2i5 S.<br />

Fr. 7.60<br />

Wie ein Roman liest sich dieses<br />

prachtvolle Buch, denn welches<br />

Menschenleben ließe sich an<br />

Reichtum der Abenteuer und an<br />

erschütternder Tragik mit jenem<br />

des Apostels Paulus ver<br />

gleichen? Es ist aber auch zugleich<br />

ein zeitkritisches Buch,<br />

weil es den flatterhaften Leichtsinn<br />

unserer Zeit mit dem zielstrebigen<br />

Ernste apostolischen<br />

Geistes mißt.<br />

426<br />

In allen Buchhandlungen<br />

VERLAG OTTO WALTER AG ÖLTEN<br />

Zioilstandsnachrichten pro Dezember 1945.<br />

Tarnen.<br />

Geburten: 1. Hugo Theodor, des Karl Brügger-Rohrcr,<br />

Portier, Dorf. 2. Theresia Antoinette, des Anton Britschgi-Stalder,<br />

Landwirt, Schwendi, Brend. 2. Franz Joses, des Karl Josef Berchtold-Furrer,<br />

Landwirt^ eileX^eritserstraße! 1 4.' Bernhard<br />

Wallimann-Oggier, Kanwn Schreinermeister. Oberwil. 5. tzil-<br />

Anton, des Otto Burch-^urq>, jSchreinermeister, Guggenda<br />

Margrit, des Arnold Duner-^oier^ , Müller-Zumstein,<br />

möösli, Bitziahofen. 5- J t Dorothea Margrit, des Jjidor<br />

Landwirt, Schwendi, Dornache.7..»W" » ' 10 & ru{t(<br />

Niederberger-tzofstetter, Fabrikarbeiter, ^ p Fr«dr.ch f f satter Om-<br />

Schriftsetzer, Rudenz, Giswil. U. Walter ^ I T» ,a?eter des<br />

lin-von Wyl, Landwirt, Schatzli, Unterdorf. 2V. Hans l. , ^<br />

Hans Lang-Jmbodcn, Magaziner .llpnach, Do f. -- . ,<br />

Albert Bäbi-Bächli. Krankenwärter, Hasli. SpNalstrage. ^ .<br />

trud Anna, des Paul Odermatt-Omlm, Bauarbeiter, Brand, Alp<br />

nacb Bertba Theresia, des Karl Stoop-Bohren, kaufm. Angestellter,<br />

Brünigstraße. Dorf! 27 Edith Josefine. des «ft* «jag;<br />

Baumgartner, Kaufmann, Dorf. 29. Hermann Josef, des Hermann<br />

Heß-Burch, Kaufmann, Mühle, Alpnach. Dorf. 30. Joses Jatt ,<br />

des Blasius Berwert-Burch, Landwirt, Hostatt, Schwendi^<br />

Ehen: 28. Burch Peter Jojef, Landwirt, mit Schürl, .^carie<br />

Sovbie, Wilen, Wydismatt. . . . ...<br />

Todesfälle: 9. Berchtold Alois Albm, 0® , •<br />

September 1924, Giswil. Aaried. 11. Reinhard Titus -^ch desto<br />

qe6 24. Mai 1877^K'ernS, Melchthal. 21. AbackMl.-Äu.ch Rokniiii<br />

aeb 3 September 1880. Witwe des Alois Abächerli. Giswil.<br />

24 Burch-Jm^d Valentin, Landwirt, geb. 30. Mai ls, Wehren,<br />

Sommerweid.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 17. Januar.<br />

11.00 Unterhaltende Musik. 12.40 Buntes Mittagskonzert.<br />

17 00 Neue englische Musik. 17.45 Jugendstunde. 18.15<br />

Amerikanische Musik. 18.35 Amerika, UM l!"5 Vortrag.<br />

19 00 Schallplatten. 19.55 Amerikanische Kapellen. 20.W<br />

Jahrmarkt der Zeit. 20.55 ..Porg» und Beß". 22.10 Ouvertüre,<br />

Walzer, Potpourri.<br />

Freitag, 1«. Januar.<br />

11 00 Das Freitags-Mosaik. 12.40 Studioorchester. 17.00<br />

Musik von Boccherini. 17.45 Frauenstunde. 18.15 Chorkonzert<br />

18 35 Wir dienen dem Leben. Vortrag. 19.10 Welt<br />

chronik. 19.55 Studioorchester. 20.30 Wer, wie. was. wo nnd<br />

wann. Kleine Szenen. 21.30 Virtuose Arien.<br />

Samstag, 19. Januar.<br />

11.00 Divertimento von Mozart. 12.40 Die Woche im<br />

Bundeshaus. 12.50 Aus dem Reiche der Operette. 14.00<br />

Heiteres in Wort nnd Ton. 14.45 Die Stadt der Zukunft.<br />

15.00 Volkstümliche Stunde. 10.00 Bunt und heiter. (Schall<br />

platten.) 16.40 Kriegsz^rstörungeu und Wiederaufbau. Vor<br />

trag. 17.00 Radio-Kammermusil-Bereinigung. 17.45 Ju<br />

gendpost. 18.10 Russische Klaviermusik. 18.40 Das soziale<br />

Weltgesicht. 19.10 Liederkonzert. 20.05 Sowieso. 20.30 *in<br />

pelle Tiber Kasics. 21.00 In Sachen Rüegsegger. Dialekthör<br />

spiel. 22.10 Ländliche Tanzmusik.<br />

Theater in Kerns<br />

<strong>1946</strong> im Sotel Krone<br />

D e r W i r r w a r r<br />

eins Posse in 5 Auszügen von A. von Kotzebne<br />

Spieltage<br />

Sonntag, 20. Jan., nachmittatgs 2 und abends 8 I hr<br />

Sonntag, 27. Jan., nachmittags 2 Uhr<br />

Mittwoch, 30. Jan., abends 8 Uhr, anschließend Tan»<br />

In den Zwischenpausen spielt das Orchester<br />

Preis der Plätze 13/57<br />

1. Platz Fr. 2.60 2. Platz Fr. 2. - Stehplatz Ft. 1.60<br />

BillettvorbeHtelinng für numerierte Plät/e Tel. 8 62 63<br />

(Rößli). An Spieltagen von 13.00 and von 19.00 Uhr an<br />

Tel. 8 63 67 (Krone). Vorbestellte Billette müssen 5 Minuten vor<br />

Beginn abgeholt werden, ansonst darüber verfügt wird.<br />

Post Verbindungen Samen ab 12.55 Kerns ab 17.28<br />

.. „ 20.02 .. „ 19.13<br />

Zu recht zahlreichem Besuche ladet freundlichst ein:<br />

Fran Mlehel-Amrhein Die TheatergenellMrhast<br />

znr Krone<br />

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Blusen 9.- 7.-- 6.— 5.— ».—<br />

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Sarnea / Samstag, den 19. Januar <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 5<br />

Ab»«neme>tspre>s: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

xr. 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Psarrblatt<br />

— Familienbeila^e — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spesenfreie<br />

Einzahlung aus Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Ericheint Mittwoch und Samstag<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Samen. Tel. 8 62 37<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. — Tel. 8 6132<br />

Jnjertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 9?p., Äetlame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A m H o l<br />

Am 10. Jänner erfüllte die katholische Wiener Dichterin<br />

Enrtca Baronin von Handel-Mazzetti das 75. Lebensjahr.<br />

1889 erschienen ihre ersten Volksgeschichten und Novellen, seit<br />

1900 ihre weltberühmten Romane, von denen einige die<br />

Hunderttausend-Auslage überschritten haben. Vor 8 Jahren<br />

erblindete sie, wie wenn Gott sie die Greuel des Nazismus<br />

und Bolschewismus in ihrem heißgeliebten Vaterland nicht<br />

sehen lassen wollte. Auf unerklärliche Art wurde ihr das<br />

Augenlicht wieder geschenkt. Sie hat der Welt von heute noch<br />

viel zu sagen, weil sie wie eine christliche Prophetin Hoffnung<br />

zu schenken und den Weg in die bessere Zukunft mit dem katholischen<br />

Licht zu weisen versteht. Ihre Bücher mahnen immer:<br />

Pflegt den Garten der christlichen Nächstenliebe! Ihr<br />

Wort gilt: „Das Evangelium schafft kraftvolle Geschlechter,<br />

weil es den inneren Menschen befreit."<br />

Die Gärtner des Weltsriedens gehn an die Arbeit!<br />

Am 10. Jänner begann in London die Generalversaminlung<br />

der Uno. Die Weltgeschichte ist zuweilen ein kommoder<br />

Friedhof, auf dem das Güsel schicklich vergraben werden kann.<br />

Auch die Moskauer Konferenz droht dem „güseligen" Schickfal<br />

zu verfallen, wie die erste Uno-Woche gezeigt hat. In<br />

London sind eben nicht nur drei beisammen, sondern die Vertreter<br />

von 51 Nationen. 2000 Delegierte und Ratgeber sind<br />

mit Sack und Pack und Schreibmaschinenköfferli in der englischen<br />

Hauptstadt eingetroffen. Der englische Riesendampfer<br />

„Königin Elisabeth" brachte die Amerikaner, unter ihnen<br />

Frau Roofevelt, die Präsidentenwitwe, auf den Platz. Noch<br />

eine zweite Frau ist auf der Uno zu sehen, Helene Wilkinson,<br />

die neue Erziehungsministerin Britanniens. Die Londoner<br />

haben -die Zylinder glanzgebürstet, um vor allem die Außenminister<br />

höflich zu empfangen. Aber nach einem schauten<br />

sie sich umsonst die Augen aus, nach dem russischen Außenkommissar<br />

Molotow. Der marschiert in Endifinken daheim in<br />

Moskau um den Tisch herum und erklärt, sein Vize-Außenkommissar<br />

Wyschinsky werde dann eppen an die Kilbi kommen.<br />

Der mußte aber zuerst nach Bulgarien, um dort im<br />

Auftrag der Moskauer Konferenz die Regierung durch Oppositionsmitglieder<br />

zu ergänzen. Aber der bulgarische Käse wollte<br />

nicht geraten. Wyschinsky kehrte nach Moskau zurück und<br />

ist, soviel ich von meinem Weltguckfenster aus beobachten<br />

konnte, noch nicht in London. Große Herren, ob fie's sind<br />

oder bloß meinen, lassen auf sich warten. In London hat die<br />

russische UnHöflichkeit ordentlich verschnupft. Im Appenzellischen<br />

kam einst ein großes Mädchen, das nahe beim Pfarr-<br />

Hof wohnte, zu spät in den Unterricht. Der Pfarrer schimpfte:<br />

„Schäm-di vor de Chline! Du bischt znööchscht am Psarrhuus<br />

ond chonnscht mit dine lange Bääne zletscht!" „Jää, wössid-r,<br />

Herr Pfarrer, 's häd jo chnüütüüf gschneit öber Nacht. Ond<br />

denn vo »veges-de lange Bääne ond so muemm-me halt<br />

eben-n-au wider vil usezüche, wemm-me vil iegsteckt häd." ...<br />

Der Russe hat die langen Beine in tiefen Pfluder oder Dreck<br />

eingesteckt — in Polen, Oesterreich und anderswo. Vielleicht<br />

zieht er sie lieber allein heraus, als daß er das in London<br />

von andern besorgen läßt. Er fürchtet nicht ohne Grund, daß<br />

die iranischen und türkischen Dinge aufs Tapet kommen.<br />

Darum ist ihm die Gewissenserforschung immer noch früh<br />

genug.<br />

IUensctien aus Irrwegen<br />

Von Pierre I' E r m i t e.<br />

Und er kam zu mir.<br />

Es war wirklich rührend, zu sehen, wie dieser alte Gärtner,<br />

ohne irgendwie an sich zu denken, ganz für seine Bäume<br />

eintrat.<br />

Ich drückte ihm fest die Hand und hätte ihn am liebsten<br />

umarmt. Denn was kann es Herrlicheres geben als einen Arbeiter,<br />

der eine so hohe Auffassung von seinem Berufe hat!<br />

Es ivar mir ein Leichtes, die Sache sofort mit dem Verwalter<br />

in Ordnung zu bringen. Man wird in Zukunft dem Gärt-<br />

»er selber die Wahl seines Ersatzmannes überlassen, der dann<br />

die Arbeit unter seiner Anleitung vornehmen wird.<br />

So sind Baptiste und ich ein gutes Paar Freunde geworden;<br />

und aus Erkenntlichkeit hat er mir vor dem Bürofenster<br />

ein Beet ausgewählter Rosen und seltener Nelken angepflanzt,<br />

die herrlich duften und eine prachtvolle Augenweide<br />

sind. —. Ich muß gestehen, es ist schon hienieden eine süße<br />

Freude. Gutes zu tun.<br />

Mein Pfarrer muß offenbar von der Haltung seines neuen<br />

Pfarrkindes nicht ganz befriedigt sein. Er hat einen gewissen<br />

Widerstand meinerseits bemerkt, denn ich habe nicht vorbehaltlos<br />

an die Verwirklichung seines großartigen Traumes<br />

geglaubt, und meine Füße sind der Erde verhaftet geblieben,<br />

obgleich ich Schwingen an den Schultern fühle.<br />

is<br />

Die Sonne durchbricht den Londoner Nebel.<br />

Die Versammlung der Uno erlebte in i^r ersten Sitzung<br />

eine Ueberraschung. Der belgische Außenminister Dr. Spaak<br />

sollte als erster Präsident mit großer Mehrheit gewählt werden.<br />

Der Russe Gromyko schlug unerwartet den norwegischen<br />

Außenminister Dr. Lie vor. Spaak, 46 Jahre alt, wurde mit<br />

nur 28 Stimmen gegen 23 für Lie gewählt. Obwohl Sozialdemokrat,<br />

hat Spaak das Heu nicht auf der russischen Boni<br />

und gilt als Freund eines Westblocks zwischen England,<br />

Frankreich, Belgien und andern Staaten. Von daher also<br />

die russischen Tränen! Tags darauf hielt der neue Präsident<br />

eine große Rede. Er sagte vom Völkerbund Nr. 1, daß es ihm<br />

nicht gelungen sei, zwischen den beiden Kriegen einen wirklichen<br />

internationalen Geist zu formen. Dazu brauche es eben<br />

guten Willen.<br />

Am Sainstag ging's um den Sicherheitsrat, der<br />

das Hauptorgan der Uno ist. Er besteht aus je einem Vertreter<br />

der 5 Großmächte und 6 nichtständigen Vertretern der<br />

andern Mächte. Wieder traten die Russen auf den Plan und<br />

wollten die Wahl vertagen. Der amerikanische Außenminister<br />

Byrnes trumpfte den Russen gehörig auf: viele Delegierte<br />

seien von sehr weit hergekommen und wollten mit den Arbetten<br />

vorwärtskommen. Ihm pflichtete der englische Außenininister<br />

Bevin bei: s o würde das Vertrauen in den neuen<br />

Völkerbund untergraben, der russische Antrag sei ein Manöver.<br />

Die Russen zogen wieder den Kürzern — zum dritten<br />

und wohl nicht zum letzten Mal! Die 6 nichtständigen Mitglieder<br />

des Sicherheitsrates werden nun von Brasilien, Aegypten,<br />

Mexiko, Polen, Holland und Australien gestellt.<br />

Präsident Spaak beherrscht die Statuten, die Charta und<br />

die Reglement? meistervoll und weiß gefährliche Klippen e:egant<br />

zu umfahren. Die Russen zeigen eine bärenmäßige Gegnerschast<br />

gegen die kleinen Staaten. Diese wehren sich wie<br />

kleine Davide und helfen mit flinken Augen und Armen, dem<br />

russischen Bären Flobertbohnen ins lausige Fell zu brennen.<br />

Schien es am Anfang, als ob Rußland und Amerika Arm in<br />

Arm marschieren wollten, ist's schon aus mit der Liebschaft.<br />

Dafür sind Amerika und England wieder gut Freund. Alles<br />

in allem, das Züglein fährt, auch wenn die Russen knurrend<br />

im hintersten Wagen mitkutschieren.<br />

Diese Woche brachte der Uno eine glänzende Rede Byrnes',<br />

die wahre Beifallsstürme erntete. Amerika arbeite, so<br />

sagte er, mit Herz und Hand am Frieden der Welt. Es stelle<br />

feine vollständige und herzliche Mitarbeit in Ausficht.<br />

Das ist für uns verarmte Europäer allerhand, nachdem<br />

Amerika früher die splendid isolation, die glänzende Abschließung<br />

gespielt hatte — auf fchweizerdeutfch: laßt die Eurvpäer<br />

allein ihren Dreck machen!<br />

Just vor Beginn der Uno schiffte sich Churchill seelenvergnügt<br />

auf dem Schiff „König Elisabeth" nach der Insel Florida<br />

(Amerika) ein, in die Ferien. „Vielleicht werde ich dort<br />

malen", sagte er. Glücklich der Politiker, der auch noch Mensch<br />

unter Menschen sein kann und dem die Politik nicht das<br />

Hirn aus dem Kops geblasen und keine Kinnbacke ausgerenkt<br />

hat! Churchill ist heute so etwas wie ein Nachtwächter<br />

der Weltpolitik, und im Nachtwächterlied heißt's: „Mein<br />

Amt, das ist die R u h, die erste aller Bürgerpflichten." :—:<br />

Er ist deshalb ungeduldig geworden und möchte mich<br />

ganz bekehren. Denn er schickt mir heute, durch einen metner<br />

Pfadsinder, den Sohn des Bäckers, der ihm das Brot liefert,<br />

ein Gedicht von Joseph Serre. Die Lektüre dieses Gedichtes<br />

hat in mir den Eindruck bestärkt, daß dieser junge Geistliche<br />

mir bei unserer ersten Unterredung keineswegs seine ganze<br />

Anschauung mitgeteilt hatte.<br />

Er holt dies heute nach. Aber trotz meiner doch recht<br />

aktiven und begeisterungsfähigen Natur, haben diese Verse<br />

meine Besorgnis nur noch vergrößert.<br />

„Nicht zu viel und nicht zu wenig" war bekanntlich auch<br />

der Rat jenes geistreichen Heiligen, der Franz von Sales<br />

heißt. — Hier ist der Text des Gedichtes, das ich als Dokument<br />

in mein Tagebuch heftete:<br />

„Wir aber, wir haben an die Liebe geglaubt." (Joh. 1,4—16.)<br />

Venus und Moloch heißt so vieler Menschen Glaube,<br />

Und auch das Goldne Kalb verehren sie im Staube,<br />

Sowie den Ränkeschmied Merkur;<br />

Bacchus, den Gott der Lust, und Mars, den Gott der Kriege,<br />

Der Blut und Leichen heischt, als Opfer seiner Siege,<br />

Und tausendfältige Tortur.<br />

In Unzucht siehst du sie und Hochmut Satan sröhnen,<br />

Der zwar verspricht, sie stets mit Erdenglück zu krönen,<br />

Doch Wahn, Verrat und Mord nur bringt.<br />

Sie beten ay die Macht, Vergangenheit und Rasse,<br />

Den Staat, das Ungetüm, das, wie Saturn, die Masse der<br />

Jugend fordert und verschlingt.<br />

Wir aber beten an der Liebe göttlich Ringen<br />

Am Kreuze, als sie kam, den Frieden uns zu bringen,<br />

O b w a l d e n<br />

Brllnigbahn-Fahrzeiten. (Eingesandt von der Kreisdirektion<br />

II SBB Luzern.) In den letzten Monaten sind neben Lob<br />

und Anerkennung auch kritische Bemerkungen über den Fahrplan<br />

der Brünigbahn laut geworden. Dieses vermehrte Interesse<br />

in der Öffentlichkeit ist nicht verwunderlich bei der<br />

zunehmenden Verkehrsbedeutung der Brünigbahn.<br />

So befaßten sich wiederholt Presse-Einsendungen in ziemlich<br />

temperamentvoller Weise mit den Fahrzeiten der Reisezüge<br />

dieser Linie. Die Zahl der Fahrgelegenheiten selber ist<br />

bei dem gut dotierten Brünigsahrplan weniger Gegenstand<br />

der Kritik. Vor einigen Tagen hat in Sarnen in diesen Fragen<br />

auch eine Aussprache zwischen Behörden, Bahnbenützern<br />

und Betriebsfachleuten der Bahn stattgefunden.<br />

Allgemein ist zu sagen, daß die Bahnverwaltung selber das<br />

größte Interesse hat an möglichst kurzen Fahrzeiten,<br />

'weil diese eine rationellere Ausnützung der Arbeitskraft und<br />

des Rollmaterials ermöglichen und damit die Voraussetzung<br />

schaffen zu einem vermehrten Angebot an Fahrleistungen.<br />

Diesem Bestreben sind indessen Grenzen gesetzt einmal<br />

durch die Einspur und deren Traceführung (viele Kurven<br />

mit kleinen Radien), sodann durch die Anzahl und die Leistungsfähigkeit<br />

der vorhandenen Triebfahrzeuge und den Be°<br />

stand des Wagenparks. Wiewohl die Bundesbahnen heute einen<br />

Fahrplan anzubieten in der Lage sind, der aus dem<br />

ganzen Kontinent wohl seinesgleichen sucht, leiden auch sie<br />

unter den Rückwirkungen des Krieges mit seiner akuten<br />

Mangelwirtschaft, die bekanntlich mit Abschluß der Kriegs-<br />

Handlungen nicht aufgehört hat. Die Bahnverwaltung kann<br />

z. B. wohl Bestellungen für neues Rollmaterial aufgeben,<br />

muß aber wie andere Besteller auch, lange aus die Ablieferung<br />

warten, weil unsere Lokomotiv- und Waggonfabriken<br />

einesteils vielen Aufträgen nachkommen müssen, andernteils<br />

auch jetzt noch und auf absehbare Zeit in der Materialzuteilung<br />

sehr knapp gehalten sind.<br />

Dies ist einer der wesentlichen Gründe, warum nicht schon<br />

der erste Friedensfahrplan der Brünigbahn ein gegenüber<br />

den Fahrplänen der Kriegszeit erheblich verändertes Bild<br />

zeigen kann, ganz abgesehen davon, daß eben bereits während<br />

der Kriegsjahre der Friedensstandard im großen und<br />

ganzen aufrechterhalten worden ist. Immerhin brachte schon<br />

der Fahrplan 1945/46 vermehrte Zugsleistungen und für den<br />

Fahrplan <strong>1946</strong>/47 sind neuerdings weitere Züge zugestanden<br />

worden.<br />

Was nun die Fahrzeiten im besonderen anbelangt,<br />

die beim heutigen elektrischen Betrieb in Rücksicht auf den<br />

frühern Dampfbetrieb etwa bemängelt werden, so ist zu sagen,<br />

daß auch hier Fortschritte erzielt worden sind; sie stechen<br />

aber für den Laien und bei einem bloß oberflächlichen<br />

Vergleich der Vorkriegsverhältnisie mit der Nachkriegszeit deshalb<br />

relativ weniger hervor, weil gegenüber früher heute<br />

1. mehr Züge geführt werden, was bei der e i n s p u r i -<br />

gen Brünigbahn auch mehr Kreuzungen und daher auch<br />

mehr Verzögerungen (2—3 Minuten pro Kreuzung) nötig<br />

macht;<br />

2. mehr Haltestellen zu bedienen und infolgedessen mehr<br />

Zugshalte notwendig sind;<br />

3. wegen des immer noch andauernden akuten Güterwagenmangels<br />

auf den Rollschemelbetrieb besondere Rücksicht<br />

zu nehmen ist, der naturgemäß etwas längere Fahrzeiten verlangt.<br />

Der stärker ist als Schwert und Streit.<br />

Und wo man Neid und Haß und Weltenabend kündet,<br />

Ist Liebe unser Ruf, weil sich an ihr entzündet<br />

Das Morgenrot der Ewigkeit.<br />

Zu viel des Blutes hat die Erde schon getrunken,<br />

Zu viel der Helden sind schon röchelnd hingesunken<br />

Ins Massengrab der Schlachtenbahn.<br />

Wann endlich wird der Geist brutale Gier bezwingen<br />

Und edleren Triumph dem Vaterlande bringen<br />

Als Feldgeschrei und Siegeswahn?<br />

Wann endlich werden sich in ihrer Vielfalt wieder,<br />

Als Steine eines Domes, als eines Leibes Glieder,<br />

Als Klänge einer Melodie,<br />

Die Völker brüderlich und eng zusammenschließen<br />

Um ihrer Arbeit Frucht in Frieden zu genießen<br />

Und ungetrübter Harmonie?<br />

So daß der Liebe Geist die Saaten alle einet<br />

Wie Blumen einer Au, die schöner nur erscheinet<br />

Dank ihrer Mannigfaltigkeit. —<br />

Wie tausend Düfte sich zu einem Lenz verbinden,<br />

So wird in diesem Geist dann Volk zu Volk sich finden<br />

und wahren seine Eigenheit.<br />

Das hört sich natürlich sehr schön an. Das wäre der Traum<br />

aller Träume... ein Programm für eine Gesellschaft von<br />

Heiligen. Aber läßt es sich auch verwirklichen? In diesem<br />

vollen Umfange? Und hier auf Erden, in dieser Welt der<br />

Zügellosigkeit, der Erbsünde und aller Leidenschaften?<br />

Mein Pfarrer hat eS entschieden aus mich abgesehen. Und


M e t h o d e n u n d Z i e l e<br />

Um die „Säuberung"-Diskussion unserseits zum<br />

vorläufigen Abschluß zu bringen, geben wir<br />

nachstehend auf Wunsch noch einem Beitrag von<br />

besonderer Seite Raum, die mit der schweizerischen<br />

Säuberungsaktion vertraut und politisch unbefangen<br />

ist und sich ein Urteil aus Distanz erlauben<br />

darf.<br />

Red.<br />

Die <strong>Obwaldner</strong> Säuberung hat große Wellen geschlagen<br />

und eine unfeine Pressepolemik ausgelöst. Für den Beobachter,<br />

der ohne politische und persönliche Bindungen diese Blätter<br />

der <strong>Obwaldner</strong> Polizeigeschichte studiert, erscheinen aber<br />

doch Linien, die zu beurteilen vom Standpunkte des geltenden<br />

Rechtes und der Ausweisungspraxis nicht allzuschwer<br />

fallen.<br />

Vorerst ist zu sagen, daß viel Lärm um Nichts gemacht<br />

wird, denn die „<strong>Obwaldner</strong>-Säuberung" an und für sich,<br />

d. h. juristisch und staatspolitisch gesprochen und geschaut,<br />

nimmt den kleinsten Teil des groß aufgezogenen Pressefeldzuges<br />

ein. Wenn man die Presseerzeugnisse und die Verlautbarungen<br />

durchgeht, so stehen durchaus kantonal-politische<br />

Beweggründe an erster Stelle und das eigentliche Problem<br />

wird nur als Sprungbrett der Polemik benutzt. Das ist auch<br />

das Abstoßende an der ganzen Sache und zugleich das Unrecht,<br />

das damit Personen, die ins Ausweisungsverfahren<br />

miteinbezogen wurden, angetan wird.<br />

Die erste Frage, die sich erhebt, lautet: Warum wurden<br />

die <strong>Obwaldner</strong> Ausweisungssälle zu einer unverständlichen<br />

Preffepolemik?<br />

Kurz repetiert: Die Regierung von Obwalden beantragte<br />

auf Antrag der Polizeidirektion von Obwalden Ausweisungen.<br />

Hiezu hatte sie das Recht, wobei Vorgehen, Erhebungen,<br />

Beurteilung und Eingabe an das eidgenössische Justizdepartement<br />

in Bern unberücksichtigt bleiben sollen; obwohl aus<br />

dem vorliegenden Material ersichtlich ist, daß nicht nach den<br />

eidgenössischen Weisungen vom 25. Juni 1945, mitgeteilt in<br />

der Konferenz der kantonalen Polizeidirektoren, gehandelt<br />

wurde. Die Regierung von Obwalden übermittelte Bern alles<br />

Belastungsmaterial, das nur irgendwie beigebracht werden<br />

konnte. Dabei gab sich feststellbar die Polizeidirektion alle<br />

erdenkliche Mühe. Vernünftigerweise galt es nun abzuwarten,<br />

was Bern zu diesen „Fällen" sagte. Doch, und hier setzen Politik<br />

und persönliche Leidenschaft ein, das wollte man offenbar<br />

nicht. Bereits am 7. November 1945 erschien in Nr. 89<br />

des „Unterwaldner" ein Artikel, der sich in das Ausweisungsverfahren<br />

einschob: „Wir fragen an." Dieser Artikel rief einer<br />

Berichtigung von Dr. W. Amstalden in Nr. 90 vom<br />

10. November des „Unterwaldner". Die Redaktion des<br />

„Unterwaldner" bemerkte jedoch — „wir behalten uns aber<br />

je nachdem weitere energische Schritte vor!"<br />

Nun erhebt sich die Frage: Warum das? — Der Fall befindet<br />

sich in absolut ordnungsgemäßer Behandlung, die Polizeidirektion<br />

konnte ungeschmälert das Erhebungsmaterial<br />

nach Bern leiten! Es bestehen — obwohl sich die „Unerwünfchbaren"<br />

nie politisch beteiligten — doch hiefür andere Gründe.<br />

Mußte das Vorgehen der Polizeidirektion gedeckt oder in der<br />

Öffentlichkeit gestärkt werden? Oder wollte man den Rechts-<br />

Vertreter eines Betroffenen (Dr. W. Amstalden) in der <strong>Obwaldner</strong><br />

Oesfentlichkeit ankreiden? — Auffällig ist, daß der<br />

„<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>", das konservative Partew^an O^<br />

waldens, in dieser Sache nie «ne Zeile brachte.<br />

tere Schritt ist eine Interpellation im <strong>Obwaldner</strong> Kano<br />

rate, die auf Grund einer „Pressemeldung gestartet •<br />

(Diese Pressenotiz wurde nie bestatten.) — Nun ^<br />

die Geister. Der Niederschlag in der Presse ist of^nstchMch.<br />

.nie Partei Spichtig (liberal), hie konservativ! Frage: Was<br />

hat mit einer Ausweisung liberal oder konservat,v zu .<br />

Für den ruhigen Beobachter waren die KantMratsberichte<br />

sehr aufschlußreich und dabei, das ist unjere Äuss ss g, )<br />

die Angelegenheit ihren Abschluß finden können.<br />

keinen Fall in der Schweiz, der nach einer kantonsratl «yen<br />

Behandlung derart sensationell ausgezogen wurde. Warum.<br />

Gemäß vorhandenen Presseberichten war es vor allem<br />

die liberale Presse, die gegen Bern vorging, ehrend Bern im<br />

Rekursverfahren zum Schlüsse kam, daß in teiner Wie s<br />

Gründe zu einer Ausweisung vorliegen. Es sei hier als Besonderes<br />

Kuriosum festgestellt, daß im Rechenschaftsbericht an<br />

den Kantonsrat von Obwalden der Polizeidirektor L. Sp cytia<br />

laut Meldung feines eigenen Parteiorganes („Unterwaldner"<br />

Nr. 103, 26. Dezember 1945) sagte: „Polizeidirektor<br />

Leo Spichtig bestätigte, daß der Regierungsrat in 3 Fallen<br />

am 9. Juli die Ausweisung politisch belasteter Ausländer beantragt<br />

habe". — Herr Polizeidirektor Spichtig hatte aber<br />

zu diesem Zeitpunkte die Rückantwort von Bern in Händen,<br />

in der in aller Ieutlichkeit jede politische Belastung abgewiesen<br />

wurde. Es ist auch klar, daß die Abweisung der Stellungnähme<br />

von Bern nichts zu tun hat mit den Darlegungen<br />

von Polizeidirektor L. Spichtig laut „Unterwaldner" vom 26.<br />

Dezember 1945: „Es mag it. a. auch daher rühren, weil inzwischen<br />

in der Ausweisungspraxis gewisse Milderungen eingetreten<br />

sind —" (Keineswegs, wir verwundern uns, daß<br />

kein Kantonsrat auf die Idee verfiel, Herr Polizeidirekror<br />

Spichtig solle den gesamten Berner Entscheid in dieser Frage<br />

vor dem Kantonsrat verlesen. Wir verwundern uns aber<br />

noch mehr, daß anläßlich der Interpellation im Kantonsrate<br />

kein Kantonsrat den Herrn Polizeidirektor gefragt hat: Auf<br />

Grund von was wollten Sie die fraglichen Personen ausweisen?<br />

Vielleicht hätte dies etwelches Licht in die Hintergründe<br />

gebracht.)<br />

Wir müssen weiter auf gewisse Tatsachen hinweisen, die<br />

in der <strong>Obwaldner</strong> Säuberungsaktion nicht ohne Bedeutung<br />

sind. Z. B. publizierte das „Luzerner Tagblatt" (lib.) (Korrespondent<br />

Josef Seiler, Sarnen) am laufenden Bande Artikel<br />

über dieses Thema. Es folgten die „Luzerner Neuesten<br />

Nachrichten" (Korrespondent Joses Seiler), die sich — als die<br />

Sache untragbar wurde — anderweitige Informationen einholten.<br />

In dem aufsehenerregenden Artikel in der „National-<br />

Zeitung" vom 29./30. Dezember 1945 vom liberalen Parteisekretär<br />

Josef Seiler „Skandal um die Säuberung" (das Wort<br />

„Skandal" wurde hier erstmals gebraucht; erstmals wurde<br />

auch aus Akten und Verhandlungen, die keinem <strong>Obwaldner</strong><br />

Bürger bekannt, nicht einmal einem Mitgliede des Kantonsrates,<br />

noch den Rechtsvertretern der Beschuldigten, der<br />

schweizerischen Oesfentlichkeit Mitteilung gemacht) wurde in<br />

erster Linie die Polizeidirektion, in zweiter Linie der Regierungsrat<br />

von Obwalden nach allen Regeln einer unverfrorenen<br />

Pressepublizität bloßgestellt. Denn wir lesen in einer<br />

bestätigten Pressenotiz: „Die Gesamtregierung von Obwalden<br />

Mali^eidirettorA (das ist Hr. L. Spichtto)<br />

den AusentY<br />

weitere Frage auf. Einem verur-<br />

Nun drangt sich ^ ^ Bestimmungen der etbgenöffU<br />

Eilten Nazi, der sich $ gewährt Hr. Polizeidirektor<br />

schen Weisungen ve g g Iben nachdem das Auswej-<br />

L. Spichtig Aufenthalt m UM>a ^ ^ ^<br />

fungsverfahren abg!ch^ss , „„belastet" bezeichnet im<br />

als Ms* rJJL 1 Eoifocibireltor den Aufenthalt verweigern<br />

den, will derselbe Polarer pands-ste Belastung,<br />

S ä 17«?»°" °°" ein,t i<br />

tun ®<br />

«'<br />

SSeiMiäMt, di- Schwä-w. im «o t9t ,<br />

4 « g r s Ä n Ä , :<br />

«IfhJkX'JenPerhäUnisse« im <strong>Obwaldner</strong> Polizeistaat g..<br />

2 ;' überlege sich doch, was das heute heißt: einem<br />

S S m * * be. von fMMto*<br />

w,,.d. wi,<br />

der umstrittene Dr. V., vorzuwerfen, er fei „Erznaz, «siehe<br />

„Unterwaldner"): serner, nachdem die Abw^sung von Bern<br />

in Sarnen war, und der Berichterstatter nach ifgeiten A»ga<br />

ben aus der Quelle der Polizeidirektion schöpfte, in der „S n<br />

tional-Zeitung" zu schreiben, er sei „einer der belasteten<br />

Nazi", das ist allerhand! Solche Tatsachen kann man kaum<br />

der Folge wurde die Schreiberei Seiler ah wahrheitswidrige<br />

Darstellung abgetan und mit konkreten Angabe» zu<br />

rückgewiesen. Und hier ist eine ganz ^"^rbare Feststellung<br />

nötig- Nie wurde nur der Versuch gemacht, d.e Rückn».,snugen<br />

m entkräften; sondern die haltlosen Lügen wurden ungeniert<br />

weitergetragen. Interessanter wäre der Gegenbeweis gewesen!<br />

Die Regierung von Obwalden wird >>ch selbst zu verteidigen<br />

wissen, zumal die „Erklärung", bie von den Herren<br />

Polizeidirektor Spichtig und Journalist Josef -eiler so h Un<br />

dertprnzentig für sich ausgewertet wurde, teilweise ,m Volke<br />

mißverstanden wurde. Polizeidirektor Spichtig hat versucht,<br />

in einer „Erklärung" im <strong>Obwaldner</strong> Amtsblatt (lv. Jc><br />

miar <strong>1946</strong>) sich reinzuwaschen. Diese Wäsche wird nun glück<br />

licherweise von anderer Stelle besorgt, und wir dürfen den<br />

Gang der Dinge ruhig abwarten. Gegen die fanatischen „Hafr<br />

gesänge" des Journalisten Josef Seiler soll ebenfalls und<br />

das ist recht — anderswo ein Urteil fallen.<br />

Es dürfte jedermann klar sein (und die Polizeidirektio»<br />

hätte es ja in den Händen, diesen Beweis zu erbringen und<br />

sich vor der Oesfentlichkeit absolut zu rechtfertigen), daß die<br />

Säuberung in streng rechtsstaatlichen Formen vor sich gehe»<br />

muß. Ein Rechtsstaat von hohem Rechtsempfinden wie die<br />

Schweiz kann nicht ä la Naziregime operieren und ohne<br />

Rechtsverfahren Mißbeliebige auf dem kürzesten Weg dorl<br />

hin befördern, wo irgend jemand möchte, ins Ausland, ins<br />

Konzentrationslager, ins Jenseits! Auch die Argumentation,<br />

daß demjenigen, der unser Recht verletzt haben soll, kein<br />

Recht auf unser Recht zustehe, ist unhaltbar und würde Rechts<br />

Unsicherheit schassen. „Bloß« Raus-Schmeißer-Methoden sin»<br />

unseres Rechtsstaates unwürdig." — Wenn die Behörde (auch<br />

Kantonalbehörden) sich nicht strikte an unsere anerkannten<br />

Rechtsgrundsätze hält, sondern unter Druck und Meinung, die<br />

oft zudem künstlich gemacht wird, das Rechlsverf-ihren mit<br />

Politik verwechselt, dann ist dies gefährlich und die Säuve<br />

rung führt zu einer unvermeidlichen RechtskrtsiS! , -i<br />

a<br />

I<br />

Ungeachtet dieser betriebstechnischen Erschwernisse verzeichnet<br />

aber der neue Fahrplan <strong>1946</strong>/47 gegenüber demjenigen<br />

von 1945/46 immer noch eine Gesamteinsparung an<br />

Fahrzeit von 2 Stunden im Sommer und von über 3 Stunden<br />

im Winter.<br />

Im übrigen vergißt die Kritik, daß die heutigen elektrischen<br />

Züge der Brünigbahn ungleich mehr Nutzlast<br />

befördern als die ehemaligen Dampfzüge. Hat beispielsweise<br />

die Belastung eines Schnellzuges Luzern-Jnterlaken in den<br />

Jahren 1935/36, also bei durchgehendem Dampfbetrieb, 10 0<br />

Tonnen auf der Talstrecke und 3 5 Tonnen auf der Bergstrecke<br />

betragen, so ist sie beim durchgehenden elektrischen Betrieb<br />

heute auf 15 0 beziehungsweise 6 0 Tonnen gestiegen.<br />

Seit den letzten Vorkriegsjahren und bis heute hat sowohl<br />

der Reise- als auch der Güterverkehr auf der Brüniglinie<br />

ganz erheblich zugenommen und zwar, wie dies bei den geweiblichen<br />

und industriellen Siedelungsverhältnissen nicht<br />

anders sein kann, besonders auf den Talstrecken. Diese<br />

starke Verkehrszunahme auf der einen Seite und der mangelwirtschaftlich<br />

bedingte Ausfall an Triebfahrzeugen auf der<br />

andern, führten zwangsläufig zu einer immer größeren Belastung<br />

besonders der Personenzüge der Talstrecken mit N e -<br />

benaufgaben (Eil-, Expreßgut- und PostVerkehr), was<br />

sich natürlich auf die Reisezeiten verzögernd auswirkt, immerhin<br />

keineswegs so, daß heute, im gesamten betrachtet, unda<br />

er einmal angefangen hat mit seiner Aufklärungsarbeit,<br />

so fährt er auch damit fort. Heute morgen hat mir nämlich<br />

der Gärtner einen neuen Brief gebracht. Er lautet:<br />

Mein lieber Herr!<br />

>;ch befürchte, daß Sie als nüchterner Polytechniker das<br />

^Hnen zugesandte Gedicht trotz seinem begeisternden Schwung<br />

nicht ernst genommen haben. Ich empfinde deshalb das Bedürfnis,<br />

vchnen in Prosa einige nähere Angaben dazu mitzuteilen.<br />

Sie werden sie wahrscheinlich eher schätzen da sie<br />

mathematischen Charakters find.<br />

Ich präzisiere also:<br />

Dem Blute nach sind alle Menschen Brüder, denn sie staminen<br />

von ein und demselben Ehepaar ab.<br />

Der Seele nach sind sie Brüder, denn sie haben nnr einen,<br />

und zwar den selben himmlischen Bater.<br />

Dem Unrecht nach sind alle Menschen Brüder, denn sie bedürfen<br />

alle der Erlösung durch Jesus Christus.<br />

Ihrer Bestimmung nach sind alle Menschen Brüder, denn<br />

sie sind alle zu ein und der selben Seligkeit berufen.<br />

Der Proletarier ist also der Bruder des Kapitalisten<br />

Jawohl!<br />

Meister Jakob kann also zu seinem Feudalherrn — und<br />

der Arbeiter zu seinem Brotherrn — sagen: „Ein Mensch<br />

wie Sie bin auch ich. Meine Menschenrechte sind ebenso viel<br />

günstigere Verhältnisse bestünden als vor dem Krieg. Die<br />

gleiche Erscheinung ist auch auf normalspurigen Strecken anzutreffen.<br />

Selbstverständlich ist der Kritik darin beizupflichten, daß<br />

durch eine weitgehende Trennung des Güterverkehrs vom<br />

Personenverkehr eine Verkürzung der Fahrzeiten sich erzielen<br />

ließe. Die Bundesbahnen suchen denn auch nach Mitteln und<br />

Wegen, um die Personenzüge auf der Brüniglinie' wie auf<br />

andern Strecken von den obenerwähnten Nebenaufgaben nach<br />

Möglichkeit wieder zu entlasten. In Ermangelung weiterer<br />

elektrischer Triebfahrzeuge wäre aber eine sofortige durchgreisende<br />

Aenderung nur möglich, wenn besondere Güter- und<br />

Postzüge mittels Dampflokomtiven geführt werden könnten,<br />

die ja vorhanden sind. Dieser Ausweg ist aber wegen der immer<br />

noch andauernden großen Kohlenmisere leider nicht<br />

gangbar. Wenn schon auf den heute noch mit Dampf betriebenen<br />

Linien der Fahrplan eben dieses Kohlenmangels wegen<br />

radikal eingeschränkt werden mußte, wäre es umso we-<br />

Niger zu verstehen, daß auf der Brünigbahn mit ihrem Fahr-<br />

Plan, der sich vor aller Welt sehen läßt, noch zusätzliche<br />

Dampfzüge geführt würden.<br />

Bon den schon vor einiger Zeit bestellten 27 Vierachser-<br />

Leichtmetall-Personenwagen der Brünigbahn sind bis heute<br />

deren 8 abgeliefert und in Verkehr gesetzt worden. Bis Mai<br />

<strong>1946</strong> (Fahrplanwechsel) dürften voraussichtlich weitere 8 und<br />

wert wie Ihre Menschenrechte. Gott, Ihr Vater wie der<br />

meine, hat es so geregelt."<br />

Daraus ergeben sich folgende mathematischen Schlußfolgerungen:<br />

1. Alle Menschen haben das Recht, das von Vater und<br />

Mutter erhaltene Leben zu leben mit dem Anspruch aus eine<br />

legitime Entwicklung im Schoße ihres intellektuellen phvfischen<br />

und moralischen Familienkreises.<br />

2. Sie haben alle das Anrecht auf normale Fortpflanzung<br />

außer im Falle einer höheren Berufung.<br />

> v f ? r?? 0 falls ihnen ein angehäuftes Ka-<br />

Pital abgeht, sich selber und ihre Kinder durch eine vernunstige<br />

Arbeit anständig zu unterhalten.<br />

4 Sie haben im Verlaufe ihres Lebens das Anrecht auf<br />

k h°lnng o daß sie nicht vor der Zeit die ihnen vom Schöpfer<br />

zugeteilte Arbeitskraft aufbrauchen.<br />

^ P<br />

gewesefLÄ ^Uch, anständig und arbeitsam<br />

gerne cn sind mit dem Eintritt der Altersschwächen aucki das<br />

p r<br />

fic v" ; * • °w° E<br />

Diese fc/r : ^ unfähig geworden sind.<br />

Man X S ÄbTta t V" b " na F 6binS6 ° r -<br />

Natur, oder besser qefL\r f<br />

b " tennen - Denn die<br />

«mw«** «MWta V J U " Z<br />

bis Ende <strong>1946</strong> sämtliche dieser neuen und vom Publikum so<br />

sehr geschätzten Wagen in Betrieb genommen sein, was nicht<br />

nur eine erhebliche Entlastung und willkommene Bereiche<br />

rung des stark beanspruchten Rollmaterials der Brünigbahn<br />

bedeutet, sondern überdies eine Verkürzung der Fahrzeiten<br />

ermöglicht. Bei Zügen, die sich aus Vierachseru zusammenjel<br />

zen, sind nämlich höhere Fahrgeschwindigkeiten zulässig als<br />

mit dreiachsigem Wagenmaterial.<br />

Wenn kürzlich in der Presse die Rede war von Versuch?<br />

fahrten Luzern-Jnterlaken, dir noch erheblich kürzere<br />

Schnellzugsfahrzeiten ergeben hätten, als sie heute vorgese<br />

hen sind, so handelte es sich dabei um Experimente mit<br />

dem Zwecke, herauszubringen, inwiefern die durch bundesräl<br />

liche Verordnung vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeiten von<br />

Schmalspurbahnen auf der Brüniglinie ausnahm iveise, bei<br />

beschränktem Zugsgewicht und Bierachser Personenwagen,<br />

noch erhöht werden könnten. Das eidgen. Eisenbahndeparte<br />

ment als Aufsichtsbehörde der Transportanstalten muß sich<br />

in der Bewilligung derartiger Ausnahmen von der Sorge<br />

um die größtmögliche Betriebssicherheit leiten lassen Im vor<br />

liegenden Fall steht ein Entscheid noch aus.<br />

Den vorstehenden gedrängten Darlegungen dürste zu eui<br />

nehmen sein, daß die Bundesbahnen wirklich nichts unter<br />

lassen, um zeitgemäßen Ansprüchen auf Fahrzeitenverkürzung<br />

bei der Brünigbahn im Rahmen des Möglichen <br />

ten werden.<br />

Ihr Pfarrer Abb^ R.<br />

och habe diesen Bries gelesen und mußte ihn immer<br />

und immer wieder lesen. Schließlich habe ich ihn mit eine»'<br />

aus tiefstem Herzen kommenden „Amen" in meiner Brieftasche<br />

geborgen.<br />

m 5 i n |" t t e t ^ wirklich gut daran getan, mir diese dog<br />

malische Richtigstellung zugehen zu lassen.<br />

N mthe st !'° bi ® [cn betreten und versuchen, die<br />

ses Programm das m.r ... der Tat als vernünftiger und genauer<br />

umgrenzt vorkommt, als das etivas wirre Gedicht von<br />

vorgestern, zu verwirklichen.<br />

Es stellt sogar nur ein Minimum dar. über da? ich bei<br />

meinen lieben Arbeitern hinauszugehen gedenke<br />

(Fortsetzung


Berichtigung. Im „Weltfenster" der letzten Nummer ist<br />

ein sinnstörender Fehler stehen geblieben. In der zweiten<br />

Spalte Zeile 8 von oben soll es richtig heißen: „Der Totalitarismus<br />

beseitigt gerade das, was der einzige M a ß st a b<br />

des wahren Fortschrittes ist."<br />

^n Nr. 104 hat sich ein smnstorender Druckfehler in den<br />

Artikel über die Orgelweihe in Alpnach eingeschlichen. Es<br />

soll Heifeen: „Hätte sich vielleicht nicht etwas Passenderes sin-<br />

L« lassen für den großartigen, aber etwas nüchternen E m -<br />

oirebau der Pfarrkirche usw."<br />

Presse und Verbrechen. Die Einsendung unter Alpnach in<br />

der vorigen Nummer erwähnt das neue Jnitiativbegehren<br />

iMTfpr Hum Verständnis der Leser setzen wir den betr. Abnk<br />

u Art. 45 der Verfassung hierher. Er lautet:<br />

„Bei schweren Unglücktzfällen und bei Verbrechen hat<br />

die Kanzlei der Nntersuchungs- und Ueberweisungsbehörde<br />

innert 24 Stunden nach Aufnahme des Untersuches<br />

die Öffentlichkeit durch die lokale Presse<br />

in einer objektiven und schriftlichen Verlautbarung über<br />

den Tatbestand zu orientieren und sie des weitern<br />

auch über das Ergebnis des abgeschlossenen Untersuches<br />

zu unterrHten."<br />

Wenn dieser Artikel vom <strong>Obwaldner</strong>volke angenommen<br />

würde, müßte, sobald ein Verbrechen entdeckt und die Untersuchung<br />

angehoben ist, sofort der Täter und sein<br />

Verbrechen öffentlich bekannt gegeben werden! Schon<br />

der Hinweis auf diese Vorschrift in Verbindung mit einem<br />

aktuellen Fall hat in Alpnach mißfallen, aber in diesem<br />

Falle begreifen wir nicht, wie soviele Bürger in Alpnach<br />

ein solch unsinniges Begehren unterschreiben konnten! Zuerst<br />

lesen und verstehen — dann unterschreiben, wäre demokratisch.<br />

„Einst und jetzt". Der „Unterwaldner" mißbraucht den<br />

Toten Dr. F. Niderberger — die sehr ehrenwerten Angehörigen<br />

werden ihm dafür nicht danken! — zu einem neuen<br />

schamlosen Angriff auf den „<strong>Volksfreund</strong>" und die hinter<br />

ihm stehende konservative Partei. Der „<strong>Volksfreund</strong>" hätte damals<br />

die „schmutzigsten Mittel gebraucht, um diesen Freiheitskämpser<br />

in den Dreck zu ziehen usw." Zufällig finden<br />

wir ein Schreiben von Dr. F. Niderberger fei. vom 24/ Mai<br />

1909 an den damaligen Redaktor des „<strong>Volksfreund</strong>". Dieses<br />

Schreiben lautet: „Werter Kollega! Teile Dir mit, daß ich<br />

gestützt auf j ü n g st e Vorkommnisse die Redaktion des<br />

politischen Teils des „Unterwaldner" niedergelegt habe. Du<br />

darfst im „<strong>Volksfreund</strong>" diese Tatsache erwähnen. Undank ist<br />

der Welt Lohn! Mit Gruß Dr. F. Niderberger."<br />

Die eigenen Partei-„Freunde" des „Unterwaldner" \<br />

haben Dr. Niderberger weggeekelt, sonst müßte er sich nicht j<br />

beim konservativen Redaktor über das ihm a n g e -<br />

tane Unrecht beklagen. Der Leser soll nun über diese<br />

neue perfide Schreiberei des „Unterwaldner" selber urteilen.<br />

Rekrutenprüfungen. (Mitget.) Als Experten für die pädagogischen<br />

Rekrutenprüfungen wurden vom eidgen. Militärdepartement<br />

aus O b w a l d e n die beiden Herren Lehrer<br />

Gasser Hans, Lungern, und V i l l i g e r Jakob, Alpnach,<br />

gewählt.<br />

Jnitiativbegehren. Die Standeskanzlei sendet uns ein<br />

Exemplar des von den Herren Franz Müller und Josef Seiler<br />

eingereichten Jnitiativbegehrens auf Teiländerung der<br />

Verfassung. Wir sind raumhalber nicht in der Lage, die 1 7<br />

Druckseiten umfassende Eingabe in unser Blatt auszunehmen.<br />

Die Regierung wird die Kenntnisgabe an die Bürger<br />

auf andere Weise bewerkstelligen müssen.<br />

„Der fidele Bauer" in Tarnen. (Eing.) Wohl noch kaum<br />

eine Aufführung der Bühnevereinigung beliebte sich einer<br />

solchen Kunst und ungeteilter Anerkennung des Publikums<br />

wie „Der fidele Bauer". Selbst die Presse ist ein ungeteiltes<br />

Lob. Die schönste Anerkennung aber bedeutete für die Spielenden<br />

die Tatsache, daß sie bis jetzt jedesmal vor einem ausverkauften<br />

Hause spielen konnten. Selbst die Aufführung vom<br />

inorgigen Sonntag ist bereits ausverkauft, so daß sich die zwei<br />

unwiderruflich letzten Extra-Aufführungen nicht nur rechtfertigen,<br />

sondern geradezu aufdrängen.<br />

Es findet demnach am nächsten Mittwoch, den 23.<br />

Januar, abends 8 Uhr. und am nächsten S o n n t a g, d e n<br />

2 7. Januar, nachmittags 14.15 Uhr, je eine Extra-Vorstellung<br />

statt.<br />

Der Vorverkauf hat bereits wieder stürmisch eingesetzt, so<br />

daß es ratsam ist, sich die Plätze für diese Wiederholungen<br />

rechtzeitig zu sichern.<br />

Razi-Propaganda. In Hitlers Buch „Mein Kampf" ist der<br />

Grundsatz vertreten, daß eine Propaganda, soll sie wirksam<br />

sein, mit einem Durchlchnittsnioeau rechnen müsse, das nicht<br />

tief genug eingeschätzt w?ri»en kann, daß sie bis zum Ueberdruß<br />

sich selber wiederholen müsse, um einprägsam zu werden<br />

und daß beim Gegner nichts Gutes anerkannt werden dürfe,<br />

auch dann und dort nicht, wo er im Recht ist.<br />

Bitte mein lieber Leser! Ueberlege Dir diesen Grundsatz<br />

und Du wirst finden: — genau wie seit Jahren in Obwalden.<br />

Der Nachahmer dieser Methoden hat ja nachweisbar einmal<br />

gesagt: er mache es wie die Großen. (Korr.)<br />

Skirennen in Engelberg. Der Skiklub Engelberg führte<br />

programmäßig die Januar-Rennen durch, umfassend Langlauf<br />

und Slalom. — Der Langlauf wurde auf der idcalen<br />

Alpenterrasse der Gerschnialp angelegt. Start und Ziel<br />

lagen bei der Bahnstation der Drahtseilbahn Gerschnialp und<br />

die Piste zog sich in Schlaufen gegen Ritz, über Schlegimauer<br />

und Untertrübsee. Strecke für Junioren 6 Km, für Senioren<br />

12 Km. Der leichte Neuschneefall schuf eine rasche Strecke;<br />

aber das Wachsproblem spielte eine bedeutsame Rolle. Viele<br />

Läufer hatten etwas stumpfe Ski, wie auch der Favorit Lehmann<br />

Edi, der in einem überraschend guten Laufe von Brikker<br />

Karl, Attinghaufen, geschlagen wurde. Schon im ersten<br />

Durchgänge hatte der Sieger einen entscheidenden Borsprung<br />

und zeigte sich als guter Läufer, der auch keine Spuren der<br />

Ermüdung aufwies.<br />

Der S l a l o m, am untersten Jochpaß-Hange angelegt,<br />

neben dem Stationsgebäude des Jochpatz-Skiliftes, wies. 24<br />

Tore auf, ,var überaus flüssig abgesteckt und mittel-rasch. Die<br />

> wechselnde Piste (hart und wieder weicher) schuf einige Schwierigkeiten,<br />

wie auch zufolge des leichten Schneefalles die Sicht<br />

etwas erschwert war. Am Starte erschienen 33 Konkurrenten.<br />

Odermatt Adolf, SAS. Zürich, Sieger bei den Senioren I,<br />

fuhr zugleich auch die beste Tageszeit mit 38 Sek. Bei den<br />

Senioren II belegte der rührige Präsident des Ski-Klub Engelberg,<br />

Hans Matter, den ersten Rang, während bei den<br />

Junioren Walter Hirsch, Attinghaufen, als Erster hervorging.<br />

Auffallend war die gute Fahrer-Equippe des S.C. Bannalp,<br />

welche sich sehr gut schlug. Den sportlichen Veranstaltungen<br />

wurde größtes Interesse entgegengebracht und die Organisation<br />

funktionierte einwandfrei. s.<br />

Samen. (Korr.) Das Resultat der Fahrplan-Konferenz in<br />

warnen ist erfreulich. Die Bundesbahn ist gewillt, soweit<br />

möglich den Wünschen des Publikums zu entsprechen. Der bestc<br />

Dank, den wir <strong>Obwaldner</strong> für dieses Entgegenkommen<br />

abstatten können, besteht darin, daß wir am 10. Februar<br />

bei der eidgenössischen Abstimmung über den Verkehrsartikel<br />

ein kräftiges Ja in die Urne legen.<br />

Sarnen. (Eing.) SpieledesF. C. Das letztsonntägliche<br />

Doppelspiel des F. C. Sarnen verlief für unsern Verein recht<br />

ungünstig. Die erste Mannschaft, welche gegen den Spitzenreiter<br />

Schütz antrat, verlor eindeutig mit 3 :0 Toren. Man<br />

merkte unserer Mannschaft das fehlende Training allzudeutlich<br />

an. Der beste Mann war der Schiedsrichter, Hr. Schmoll,<br />

aus Zug. Die zweite Elf verlor knapp mit 3:2 Toren gegen<br />

Hochdorf. Hier wäre der erste Sieg in greifbarer Nähe gewesen,<br />

wenn der Schiedsrichter nicht drei klare Penaltys für den<br />

F. C. Sarnen II unterschlagen hätte. Solche Referees gehören<br />

nicht auf einen Fußballplatz!<br />

Nächsten Sonntag reist die erste Mannschaft nach Buochs.<br />

Das Vorspiel gewannen die Sarner knapp mit 1 : 0. Interessenten,<br />

welche mit dem Auto nach Buochs fahren wollen,<br />

melden sich bis Samstag nachmittag bei Hrn. Paratte,<br />

Unterdorf. Abfahrt 12.45 Uhr beim Restaurant Sarnerhof.<br />

Die zweite Elf empfängt den F. C. Südstern A zum Retourspiel.<br />

Beginn des Spieles 14.30 Uhr.<br />

Alpnach. Am Sonntag, den 20. Januar, 10.30 Uhr, findet<br />

eine Bürgergemeinde-Versammlung statt mit folgenden<br />

Traktanden: 1. Kenntnisgabe der verschiedenen Verwaltungsrechnungen<br />

der Bürgergemeinde pro 1945 (Säckelmeisterrechnung,<br />

Forstrechnung, Howaldrechnungen, Armenrechnung<br />

Hilfsfondsrechnung und Kapellenrechnungen). 2. Festsetzung<br />

des Austeilgeldes. 3. Festsetzung der Armensteuer pro <strong>1946</strong>.<br />

4. Festsetzung der Howald-Taxe pro <strong>1946</strong>. 5. Kreditbegehren<br />

für Erstellung eines Magazins mit Holzhütte im Betrage<br />

von Fr. 12 000.—.<br />

Obwalden in Kalendern. Der Nidwaldner Kalender<br />

bringt Bild und Nachruf auf Abt Dominikus Bücher<br />

sel. Ein Aufsatz mit zwei Bildern erklärt die wohlgelungene<br />

Renovation der Kirche von St. Niklausen. Aus der Sagensammlung<br />

von Dr. Franz Niderberger sel. wird u. a. erzählt,<br />

„Wie die Alp Surenen an die Urner kam". Der Bruder-<br />

K l a u s e n - K a l e n d e r ist heuer ein besonders wertvolles<br />

Heimatbuch mit den Originalbeiträgen von Bruder-Klausen-Kaplan<br />

Werner Durrer, Vikar I. K. Scheuber, P. Guardian<br />

Engelbert Ming, Pfr. Gebhard Ammann, Bildhauer<br />

Albert Wider, Agnes von Segesser, Redaktor Karl Scherrer,<br />

P. Walter Diethelm O.S.B., Dr. Oskar Eberle, P. I. M.<br />

Barmettler, P. Emmerich Gwerder, die fast alle das Bruder-<br />

Klaufen-Thema interessant und neuartig behandeln. Die entsprechenden<br />

Bilder geben einen Begriff von der Hochschätzung<br />

unseres Landesvaters, selbst über Europa hinaus. Der Dias<br />

p o r a - K a l e n d e r bringt eine farbige Wiedergabe des<br />

Mosaikbildes von Fritz Kunz „Bruder Klaus" in der Liebfrauenkirche<br />

in Zürich. Regens Dr. I. Scheuber, Chur, leitet<br />

den Textteil mit dem feinen Artikel ein: „Bruder Klaus<br />

zeigt den Weg". Der Aufsatz ist mit drei Reliefs aus der<br />

genannten Zürcher Kirche bereichert. Theologieprofessor Dr.<br />

Joh. Bapt. Villiger, Luzern, widmet dem Heimgegangenen<br />

Abt Dominikus Bucher einen ausführlichen Nachruf. (—)<br />

Wissen und Können im Bauernstand sind starke Stützen<br />

fürs Baterland. Ueber dieses Thema sprach am letzten Freitag<br />

alt Bundesrat Minger anläßlich einer Versammlung der<br />

Gesellschaft schveizerischer Landwirte in Zürich. Ueber 1000<br />

Bauern und Bauernsöhne lauschten seinem temperamentvollen<br />

Vortrag. Die berufliche Ertüchtigung ist nach Bundesrat<br />

Minger eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine<br />

Senkung der landwirtschaftlichen Produktionskosten und für<br />

einen existenzfähigen Bauernstand. — Er verlangt daher eine<br />

gründliche Anlernung der Bauernsöhne schon im elterlichen<br />

Betrieb. Da indessen die berufliche Erziehung zuhause selten<br />

genügt, sollte jeder Bauernsohn mindestens ein landwirtschaftliches<br />

L e h r j a h r bei einem verständigen Lehrmeister<br />

und in einem gut geführten Bauernbetrieb mit abschließender<br />

Lehrlingsprüfung absolvieren. Die allgemeine Einsühruug<br />

der landwirtschaftlichen Fortbildungsschule<br />

ist für Bundesrat Minger eine selbstverständliche<br />

Voraussetzung für die Heranbildung eines tüchtigen Bauernstandes.<br />

Im weitem sollten möglichst viele Bauernsöhne auch<br />

eine landwirtschaftliche Winterschule besuchen können. Die<br />

Krönung der landwirtschaftlichen Berufsbildung sieht Minger<br />

in der landwirtschaftlichen Meisterprüfung. Hier muß<br />

sich der Landwirt nicht bloß über theoretisches Wissen, sondern<br />

vor allem über sein praktisches Können ausweisen. — Nur<br />

der tüchtige Landwirt findet bei anderen Berufsgruppen volle<br />

Achtung und Anerkennung.<br />

Jugendaustaufch. Es ist ein alter, gut schweizerischer<br />

Brauch, den Kindern und Jugendlichen einen Aufenthalt in<br />

einem anderssprachigen Landesteil zu ermöglichen, um in ihnen<br />

die Heimatliebe, sowie das Verständnis für unser vielgestaltiges<br />

Land zu vertiefen und um sie fürs Ausland vorzubereiten.<br />

Pio Juventute vermittelt seit vielen Jahren Austausche<br />

zwischen Jugendlichen der verschiedenen Sprachgebiete. Es<br />

wirken dabei erprobte Vertrauensstellen und -Personen mit,<br />

so daß Gewähr für sorgfältige und einwandfreie Vermittlung<br />

geboten ist. Die Kosten beschränken sich in der Hauptsache auf<br />

die Auslagen für Reise uud Taschengeld.<br />

In Fällen, wo kein Austausch möglich ist, werden gut<br />

empfohlene Familienplätze für Jahresaufenthalte oder kürzere<br />

Zeit vermittelt.<br />

Die Jahresaustausche beginnen in der Regel im Frühjähr<br />

(Schulbeginn). Interessenten sind daher gebeten, ihre<br />

Anmeldungen möglichst frühzeitig, spätestens bis Ende Februar,<br />

an den Jugendferiendienst Pro Juventute, Stampfenbachstraße<br />

12, Zürich, zu richten, wo auch alle weiteren Auskünfte<br />

erteilt werden.<br />

Im Aktivdienst verstorbene Wehrmänner 1939/1945. Die<br />

Anregung, den Angehörigen dieser Wehrmänner eine Ehrenqabe<br />

zu verabreichen, möchte ich als Soldat warm unterstützen.<br />

Die patriotischen Vereine, Osfiziersgesellschast, Unterosfiziersverein<br />

und die Schützen, dürften vielleicht auch die Mittel<br />

aufbringen für eine Ehrentafel, wo die Namen der<br />

verstorbenen Soldaten verewigt werden, wie das für die Berstorbenen<br />

der Kriegsjahre 1914/18 geschehen ist. Nach meinen<br />

Erkundigungen sind folgende Wehrmänner im letzten Weltkrieg<br />

das Opfer ihrer Pflicht geworden: San.Sdt. Michel<br />

Walter, stud., Engelberg; Kan. S ch n y d e r Alfred, Giswil;<br />

Füf. A m st u tz Alois, Terr.Füs.Kp., HI/145, Engelberg, und<br />

Lmg. H ä cki Franz, Kp. 1/47, Engelberg. Es werden wahrscheinlich<br />

noch <strong>Obwaldner</strong> auswärts dem Vaterlande das<br />

Leben geopfert haben, sie dürsten daheim ebenfalls geehrt<br />

werden. Ich wünschte, diese Anregungen würden auf dankbaren<br />

Boden fallen.<br />

Ein Soldat.<br />

Hütet euch a m Morgarten!<br />

15. November 1315 und 1845.<br />

(Bemerkung der Redaktion: Ein Freund von Dr. H. G. Wirz in<br />

Bern, Bearbeiter des Weißen Buches in Sarnen, sendet uns nachstehendes<br />

Gedicht, das Dr. Wirz seinen Freunden und Bekannten<br />

auf Neujahr <strong>1946</strong> gewidmet hat.)<br />

Vor sechshundertdreißig Jahren,<br />

da standen die Schwyzer bereit.<br />

Der Herzog kam angefahren<br />

nach Zug, zu wagen den Streit.<br />

Die Späher standen auf Wache<br />

und sah'n den geharnischten Zug,<br />

der dürstend nach Kampf und nach Rache<br />

die Morgartenstraße einschlug.<br />

Der Narr hat vergeblich gewarnet<br />

den Herrn vor der verderblichen Schlacht:<br />

„Der Feind hat sich weislich getarnet<br />

im Schutze der neblichten Nacht."<br />

Die Ritter gehn in die Falle,<br />

es rollen die Blöcke heran.<br />

Die Halbarte fället sie alle,<br />

den Bürger und Edelmann.<br />

Bei Brunnen beschwören zusammen<br />

die Länder den ewigen Bund,<br />

und von den Bergen aufflammen<br />

die Feuer zur nächtlichen Stund.<br />

Die Waldstätte künden den Willen<br />

für Freiheit, Frieden und Recht,<br />

Dank und Vertrauen erfüllen<br />

im Herzen den Herrn wie den Knecht.<br />

Nach sechshundertdreißig Jahren,<br />

da tagen beisammen in Bern<br />

Ratgeber, die kamen gefahren<br />

aus Lausanne, Genf und Luzern,<br />

aus Zürich, Basel und Baden,<br />

Schasshausen, Skäsa und Chur.<br />

Man fragt sie nach Nutzen und Schaden<br />

der altüberlieferten Spur.<br />

Soll man den vereinten Nationen<br />

beitreten, soll man es nicht?<br />

Darf wagen, wo viele Millionen<br />

ja sagen, der Schweizer Verzicht?<br />

Darf er teilnehmen und bleiben<br />

neutral in dem Völkerverein?<br />

Kann frei noch leben und leiben,<br />

wer Ring in der Kette will sein?<br />

Nur wenn auf Vertrauen gegrunde<br />

der weltumspannende Bund,<br />

der Ruf im Menschenglück mündet,<br />

den kündet ein tollkühner Mund.<br />

Was der Pfeil eines Ritters geraten<br />

den Schwyzern in neblichter Nacht,<br />

das will euch heut ich verraten:<br />

„Am Morgarten nehmt euch in acht!"<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 20. Januar.<br />

9.00 Heilsarmeemusik-Zentralkorps. 10.00 Katholische Predigt.<br />

10.45 Musik vergangener Zeiten. 11.30 Studioorchester.<br />

12.40 Wettstreit der italienischen und französischen Muse.<br />

15.15 Künstler erzählen von ihren Reisen. 16.00 Chansons<br />

und Tänze. 16.30 Und Pippa tanzt. 18.00 Wir dienen dem<br />

Leben. Vortrag. 18.20 Lieder. 19.00 Klaviersonate. 19.40 Echo<br />

der Zeit. 19.55 Die Wagner-Woche. 20.15 Musik im alten<br />

Zürich. 21.00 Zeitgeist und Pestalozzi-Geist. Vortrag. 21.20<br />

Kaum bekannter Bach. 22.10 Wintermärchen. Sonette.<br />

Montag, 21. Januar.<br />

11.00 Komponist Eduard Elgar. Plauderei. 12.40 Studioorchester.<br />

17.00 Stücke für Klavier. 17.25 Französische Lieder.<br />

18.00 Lieder von Schumann. 18.30 Die Stimme meines Volkes:<br />

Rumänien. 19.00 Volkstümliche Unterhaltung. 19.55<br />

Männerchor Sänger-Freundschaft, Neuewelt. 20.40 Von einer<br />

300 Jahre alten Taverne. 21.00 Zur Erinnerung an August<br />

und Anna Walter-Strauß. 21.50 Wochenrückblick. 22.10<br />

Studioorchester.<br />

Dienstag, 22. Januar.<br />

11.00 Konzert. 1.125 Idealistischer Schwung. Plauderei.<br />

12.40 Studioorchester. 17.00 Werke alter italienischer Meister.<br />

17.45 Jugendstunde. 18.05 Unterhaltungskonzert. 18.35 Wir<br />

dienen dem Leben. Vortrag. 19.00 Drei Operetten-Querschnitte.<br />

20.05 Gäste Zürichs. 20.15 Tonhalle: 8. Volkskonzerk.<br />

Mittwoch, 23. Januar.<br />

11.00 Travaillons en musiqne. 12.40 Das fröhliche Kla-<br />

Vierduo. 17.00 Studioorchester. 17.55 Spielstunde. 18.20 Körperlich<br />

Behinderte als große Musiker. 18.40 Couperin-le-<br />

Grand: Concert Royal. 19.00 Kapelle Tibor Kasics. 19.25<br />

Kriegswirtschaftliche Kurznachrichten. 19.55 Nächte in spanischen<br />

Gärten. 20.20 Das große Glück. Hörspiel. 22.10 Studios<br />

orchester.


Wochenmarktdericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 15. Januar <strong>1946</strong>.<br />

l«o nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Frische Gemüse.<br />

Spinat, inländischer<br />

Rosenkohl<br />

Weißkabis<br />

Rotkabis<br />

Kohl (Wirz. Wirsing»<br />

Kohlrabi<br />

Blumenkohl, Mittel<br />

Blumenkohl, klein<br />

Endiviensalat<br />

Brüsseler Chicorge<br />

Nüßlisalat, 100 gr<br />

Karotten, rote<br />

Randen, gekocht<br />

Randen, roh<br />

Schwarzwurzeln<br />

Sellerieknollen<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, gelb und weiß<br />

Lauch, grün<br />

Kartoffeln, alte, inländ.<br />

Artischocken<br />

Knollenfenchel Stück<br />

Tomaten ausl.<br />

Feldrüben, gelbe<br />

Monatsrettig (Radis)<br />

Bierrettig (Sommer- und<br />

Winterrettig) , 1 Stück 15-30<br />

Weibrüben (Räben, Herbst<br />

rüben)<br />

Bodenkohlraben<br />

Schnittlauch, 1 Büschel<br />

Petersilien, 1 Büschel<br />

Früchte und Beeren.<br />

Trauben, inländische<br />

blaue Tessiner<br />

Aepfel<br />

Kontrollware, inländ<br />

Konserv. Früchte und Gemüse:<br />

Birnen:<br />

Baumnüsse, mittlere<br />

50 -60 Orangen, blond<br />

70 Mandarinen<br />

65—70 Zitronen<br />

7.-M Kastanien, gewöhnliche<br />

>70-wa<br />

Eier.<br />

Trinkeier, inländische<br />

60 Butter und Käst<br />

60-65 Tafelbutter, 9 e f ormt<br />

60<br />

klein geformt, 100 gr<br />

grob geformt, 200 gr<br />

i^>-l^Kochbutter<br />

10° Emmentaler Käse, 1. Qual.<br />

85 90 Greyerzer, 1. Dual.<br />

Sbrinz, 1. Qual.<br />

90—igo Magerkäse<br />

30-34 Tilsiter<br />

Geflügel, Kleintiere und<br />

(Wildbret (tot).<br />

Suppenhühner<br />

Kaninchen<br />

lebend und tot.<br />

20 Großfelchen, tot<br />

40-50 Hechte<br />

Barsche (Egli)<br />

15 Brachsen<br />

Hasel<br />

Trüschen<br />

Meersische.<br />

Kabeljau, ganz<br />

Kabeljau, Filets<br />

70—so Merlans<br />

260<br />

145<br />

150<br />

ISO<br />

240<br />

35<br />

782<br />

81<br />

161<br />

757<br />

415<br />

415<br />

500<br />

230<br />

415<br />

600—700<br />

600-650<br />

540<br />

500-540<br />

440<br />

300<br />

220 -260<br />

400<br />

400<br />

540<br />

520<br />

Viehmarkt in Luzern vom 15. Januar <strong>1946</strong>.<br />

Auffuhr: Muni 2, Kühe 13, Rinder 3, Kälber 276,<br />

Schaf 1, Schweine 366. Total 651 Stück.<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendgewicht Handel Preise<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der K.


Tarn«« / Mittwoch, den 23. Januar 194«<br />

76. Jahrgang — Nr. 6<br />

«bsaaementspre's: Durch die Post zugestellt jährlich<br />

«r lv.SO, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

Familienbeila^e — <strong>Obwaldner</strong> Buiräftubli. — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Poftcheckkonto VII 1V85. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. Tel. 8 62 37<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. — Tel. 8 6132<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

.an Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

i Tel. 2 12 54. und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

« W i r w o l l e n u n s e r R e c h t !<br />

Auszug aus dem Referat des Herrn August Schelbert, Zentralpräsident des Christlichen Holz- und Banarbeiterverbanves<br />

der Schweiz, anläßlich der Zentralschwei zerischen Gewerkschaftstagung in Luzern. ,<br />

Als vor 46 Jahren die christliche Gewerkschastsorganisaliou<br />

gegründet wurde, war sie in der Öffentlichkeit sehr verschiedenen<br />

Urteilen unterworfen: Die Einen erkannten schon<br />

damals ihre Zukunftsbedeutung, während andere sie als bedeutungslos<br />

bezeichneten und hofften, sie werde recht bald<br />

wieder von ber Bildfläche verschwinden. Die christlichen Gewerkschaftsmitglieder<br />

wurden als Revolutionäre bezeichnet<br />

und ihre Forderungen als überspannt angesehen. Bezeichnend<br />

für diese Erscheinung war der Anwurf, sie seien „mit Weihwasser<br />

besprengte Sozialisten" (eine leider heute noch vielfach<br />

bestehende Ansicht!). Zu verschiedenen Malen hatte man der<br />

Organisation die Totenglocken geläutet. Umso erfreulicher ist<br />

es, Äaß die Bewegung heute immer mehr Linie und Recht<br />

bekommt, daß ihre Mitgliederzahl und ihre Bedeutung im<br />

Krästespiel der Berufs- und Wirtschaftsgruppen stets im Wachseil<br />

begriffen ist. Dem Gewerkschaftsverband wird gelegentlich<br />

vorgeworfen, er verfolge nur das eine Ziel der Lohnerhöhungen.<br />

Das ist eine Unterschiebung, die den Tatsachen nicht entspricht.<br />

Wenn dies wirklich der Fall wäre, dann könnte er<br />

unverzüglich mit weiten Flügeln ins materialistische Lager<br />

hinüberwechseln. In Wirklichkeit verlangt der Verband aber<br />

nichts mehr als das gott- und naturgegebene Recht der freien<br />

Menschheitsentwicklung. Dieses Recht leitet er von den Gesetzen<br />

Gottes ab und Richtschnur ist ihm das eigene Gewissen.<br />

Der reine Herrenstandpunkt, nach welchem der eine befiehlt<br />

und der andere zu gehorchen hat, gilt heute als definitiv<br />

überwunden. Dafür zeugen die vielen Gesamtarbeitsverträge,<br />

die heute bereits abgeschlossen und in denen die Lohnbedingungen,<br />

Arbeitsverhältnisse im Zusammenhang mit ethischen<br />

Belangen, Ferien usw. geregelt sind. Damit ist heute der<br />

Arbeiter unmündig gemacht. Die Gesamtarbeitsverträge verfolgen<br />

aber nicht nur eine einseitige Förderung der Interessen<br />

>bcr Arbeiterschaft, sondern dienen der Hebung des gesamten<br />

Berufswesens, vor allem durch Ausschaltung von<br />

Schmutzkonkurrenz, Schwarzarbeit usw.<br />

Mitten im Brennpunkt der Sozial- und Wirtschastssragen<br />

steht das Problem Preis - Lohn. Unserem Lande droht<br />

das endlose Problem Huhn - Ei - Huhn - Ei - Spirale. Trügerische<br />

Lösungen, »vie sie z. B. durch einen allgemeinen<br />

Preisabbau propagiert werden, um dann angeblich die Reallöhne<br />

der Arbeiter zu hebek, sind verwerflich. Der Gewerkschaftsbund<br />

wehrt sich mit Vehemenz gegen eine gewaltjame,<br />

generelle Preissenkung und einen mit ihr in Gefolgschaft stehenden<br />

Lohnabbau, iveil dadurch die Vermögen ausgewertet<br />

und der Druck und Vorrang des Kapitals gegen Arbeit und<br />

Volk vergrößert wird. Preis- und Lohnsenkung bedeutet nichts<br />

anderes als Absatzstockung. Käuferstreik, Krise und Arbeitslosigkeit.<br />

Die Jahre 1920/23 und 1930/36 (124 000 Arbeitslose)<br />

haben uns diese Tatsache deutlich vor Augen geführt.<br />

Dagegen muß eine Wirtschaftspolitik im Lichte aktiver Konjunktur,<br />

ein fester Preisstand zur Verhinderung von Jnslation<br />

und Deflation, sowie die eindeutige Vorrangstellung des<br />

Menschen und der Arbeit vor Geld- und Kapitalinteressen gefordert<br />

werden. Die Wiederherstellung der Reallöhne kann<br />

erst in Frage kommen, wenn ein Lohnabbau warenseitig bedingt<br />

ist.<br />

sslensctien aus Irrwegen<br />

Von Pierre l' Ermite.<br />

Als ich heute morgen mein Büro betrat, traf ich Fräulein<br />

Chantal an, die sich die Augen trocknete.<br />

Sie hatte osscnbar geiveint.<br />

Da sie immer die erste an ihrem Arbeitsplatz ist, so wareu<br />

wir allein. Ich hielt es für angebracht, ihr meine Teilnähme<br />

an ihrem Kummer zu zeigen, worauf sie mir anvertraute,<br />

daß sie sehr in Sorge sei um den Gesundheitszustand<br />

ihres Vaters, der, ohne es im geringsten zu ahnen,<br />

höchst wahrscheinlich an Luftröhrenkrebs leide.<br />

Da meine arme Graphikerin so wie so sehr gebildet ist, so<br />

ivar es ihr leicht, sich über den Fall genau zu dokumentieren,<br />

und sie hegt darum kaum noch eine Illusion über den satalen,<br />

grausamen und baldigen Ausgang der Krankheit.<br />

Sie hat den Fall vor mir analysiert, ganz so, wie es ein<br />

Arzt getan hätte.<br />

»Der Luftröhrenkrebs", erklärte sie mir, „ist seltener, aber<br />

auch viel schwerer als der Kehlkopfkrebs, und ich weiß zum<br />

voraus, daß mein armer Vater einen, Erstickungsanfall erliegen<br />

wird, er, der sein ganzes Leben laug in frischer und<br />

freier Luft geatmet hat."<br />

Ich habe das Unmögliche versucht, um ihr ein wenig Hoffnung<br />

einzuflößen: habe ihr auch versprochen, sie mit einem<br />

meiner Professoren in Verbindung zu bringen, der am Curie-<br />

Institut tätig ist, wo man mit ganz neu entdeckten strahlen<br />

16<br />

Die erste Forderung, die der Gewerkschaftsbund heute zu<br />

stellen hat, besteht in der völligen Anpassung der Löhne an<br />

die Teuerung. Sodann müssen auch jene Grundlöhne ausgebessert<br />

werden, die schon vor dem Kriege unzureichend waren.<br />

Der Verband wird nicht ruhen, bis ein allgemeines Lohn-<br />

Niveau erreicht ist, das von einer Suppenküchenwohlsahrtsaktioii<br />

ganz weit entfernt ist. Ebenso entschieden steht er ein für<br />

einen gerechten, ausreichenden Familienloyn, der allen Wechselfällen<br />

des Lebens standzuhalten vermag. Es darf inskünftig<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates vom 1«.<br />

Januar 1346. Aus 1. Januar <strong>1946</strong> hat der Bundesrat Oberstleutnant<br />

Wallimann, von Alpnach, in Bern, das Kommando<br />

über das Ter.Rgt. 78, dem das Ter.Bat. 145 unterstellt ist,<br />

übertragen. Als neuer Kdt. für die Ter.Füs.Kp. HI/145, an<br />

Stelle des zum Bat.Kdt. beförderten Hptm. Franz Durrer,<br />

von Alpnach, wurde Hptm. Emil Jneichen von Luzern ernannt.<br />

Die von der kant. Forstkommission vorgelegte Verfügung<br />

über Abgabe und Bezug von Rundholz wird genehmigt. Es<br />

wird eine kantonale Rundholzkommission bestellt. Als Mitglieder<br />

der Kommission für die Zuteilung von Rundholz werden<br />

bestellt die Herren Landammann Alois Abächerli, Gisaußerordentliche<br />

Erfolge im Austrocknen von Krebsherden<br />

erzielt hat.<br />

Ich habe ihr die Wirkung dieser Strahlen, die manchmal<br />

vollständige Heilung verschaffen, jedenfalls aber immer die<br />

Schädlichkeit des Uebels eindämmen, wissenschaftlich nachgewiesen,<br />

und es ist mir fast gelungen, sie zu überzeugen.<br />

Mit Tränen in den Augen reichte sie mir spontan ihre<br />

Hand, indem sie mir ihre ganze Dankbarkeit für die Hoffnung,<br />

die ich in ihrer niedergeschlagenen Seele wieder neu<br />

belebt hatte, zum Ausdruck brachte:<br />

„Ach, mein guter, lieber Papa! Wie dankbar wäre ich Jhneu<br />

mein ganzes Leben lang, wenn die Behandlung, die Sie<br />

mir da angegeben haben, ihn retten könnte! Aber das scheint<br />

mir ein derart schöner Traum zu sein, daß ich ihn kaum zu<br />

träumen wage." ,<br />

In diesem Augenblick ging die Türe plötzlich auf und die<br />

zweite Graphikerin, Fräulein Leone N., trat ein.<br />

Ihr Gesicht nahm sofort einen derart abscheulichen Ausdruck<br />

des Erstaunens an, daß ich ihn nicht so bald vergessen<br />

werde. Sollte es wirklich stimmen, daß mit jedem Lichtstrahl<br />

auch ein Schatten verbunden ist?<br />

*<br />

~$ch habe mich um den Vater Fräulein Chantals bemüht,<br />

und' mein Freund vom Curie-Jnstitut, der ihn besucht hat.<br />

hat mir soeben angeläutet.<br />

Es handelt sich um einen außerordentlich schweren Fall.<br />

Mau hat zu lange gewartet, bis man den Kampf gegen den<br />

«rebsherd aufgenommen hat. Die Strahlen werden kaum<br />

55<br />

nicht mehr vorkommen, daß Hausfrauen in demütigender<br />

Weise zwischen Tag und Dunkel allen möglichen Wohlsahrtsaktionen<br />

nachzulaufen genötigt sind. Finanzielle Sorgen erwürgen<br />

die Familie, höhlen sie innerlich aus.<br />

Gegen die Partei der Arbeit nimmt die Gewerkschaft, entgegen<br />

jenen Kreisen, die aus lauter Angst der Auffassung sind,<br />

man solle das Kind ruhig schütteln lassen, um ja nicht ein<br />

ganzes Gebäude auf sich niederzureißen, eine mutige und entschlossene<br />

Kampsstellung ein. Die innere Struktur und die<br />

personelle Zusammensetzung der PdA lassen deutlich erkennen,<br />

daß hier Elemente am Werke sind, die bereit wären, unser liebes<br />

Schweizerland um ein Linsengericht zu verkaufen. Die<br />

PdA-Mitglieder sind zum großen Teil ungelernte Arbeiter,<br />

von der Gesellschaft verschüpfte, ausgestoßene Menschen, die<br />

den Glauben an eine Verbundenheit mit dem Gesamtwohl im<br />

Rahmen der Volksgemeinschaft überhaupt nie besessen haben.<br />

Im Geiste der Nächstenliebe müssen diese irrenden Menschen<br />

wieder zurückgewonnen werden. Behörden, Unternehmer<br />

und sozial bevorzugte Kreise müssen zu ihnen heruntersteigen,<br />

ihnen ehrlich die Bruderhand reichen, sie als gleichberechtigte<br />

Mitmenschen betrachten und behandeln, ihre Arbeit ehren<br />

und achten. Es ist verwerflich und spottet jeder christlichen<br />

Denkweise, wenn man mit Stolz und Verachtung auf die Arbeit<br />

des einfachsten Mannes, und wäre er auch nur Lampenanzünder,<br />

Straßenwischer oder Kehrichtmann, herabschaut,<br />

etwa nach den Worten: „O Herr, ich danke Dir, daß ich nicht<br />

bin wie dieser da ..<br />

Der Schweizerische Gewerkschaftsverband fordert unver^<br />

züglich ein vermehrtes Mitspracherecht in allen Wirtschaftsund<br />

Sozialfragen. Er begrüßt die baldige Einführung der<br />

Alters- und Hinterbliebenenversicherung, verlangt aber eine<br />

Heraufsetzung der untern und mittleren Renten, ferner aus<br />

Solidaritätsgründen die Herbeiziehung det Einkommen von<br />

über Fr. 3V 000.— zur Beitragszahlung.<br />

Er kämpft entschieden für einen bessern Ausgleich in den<br />

Einkommens- und Vermögensverhältnissen, sowie in der<br />

Steuerpraxis. Der Gewerkschafter sieht mit wachsendem Unmut,<br />

daß vom gesamten volkswirtschaftlichen Ertrag zuviel<br />

in andere Kanäle abgezweigt wird, so daß für einen ausreichenden<br />

Lohn und einen gerechten Arbeitsertrag zu wenig<br />

übrig bleibt. Viele Firmen und Unternehmungen wären sehr<br />

gut in der Lage, ihren Arbeitern größere Löhne auszubezahleii.<br />

Wenn heute anhand von vielen Beispielen nachgewiesen<br />

werden kann, daß Unternehmen geforderte Lohnverbesserungen<br />

zurückwiesen mit der Begründung, es rentiere nicht, höhere<br />

Löhne zu bezahlen, gleichzeitig aber auf der andern Seite<br />

übergroße Gewinne ausschütten, dann ist das ein sehr betrübliches<br />

Bild und der beste Beweis, daß der Tanz um das<br />

goldene Kalb mit unverminderter Härte weitergeht. Wird der<br />

Herrgott selbst kommen müssen, um, wie bei den Juden, heute<br />

bei vielen Christen ihre Wechslertische umzustoßen und sie mit<br />

Stricken aus seinem Tempel und aus seiner Gemeinschaft<br />

zu jagen? Mit aller Kraft muß auch für eine saubere Steuer-<br />

Praxis gekämpft werden. Wenn der Arbeiter seine letzten<br />

schwer verdienten Scherslein versteuern muß, liegt es sicher<br />

ganz in der Ordnung, -daß derjenige, dem Gott über Nacht<br />

viel geschenkt hat, seiner Steuerpflicht ganz und restlos nachkommt.<br />

Um den Bund von den drückenden Mobilisationskosten<br />

möglichst zu entlasten und um die nachkommende Generation<br />

in unsicherer Zeit nicht mit Hypotheken zu belasten, wäre es<br />

keine übertriebene Forderung, wenn reine Vermögen von<br />

über 200 000 Fr. ein einmaliges, außerordentliches Dankopser<br />

auf den Altar des Vaterlandes legen würden.<br />

Der Christliche Gewerkschaftsverband täuscht sich nicht darüber<br />

hinweg, daß alle seine Forderungen nur durch die<br />

Sammlung aller Kräfte, durch eine einheitliche Willeusvttdung<br />

und durch ganzen gewerkschaftlichen Einsatz erkämpft<br />

werden können. Ein besonders dringlicher Appell ergeht an<br />

die Nichtorganisierten Arbeiter, unverzüglich in die Kampfreihen<br />

einzustehen. Ein der Gewerkschaft fernstehender Arbeiter<br />

hat kein Recht, sich über schlechte Arbeitsbedingungen und<br />

asoziale Zustände zu beklagen.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Die katholisch-konservative Partei gibt die Ja-Parole aus.<br />

Unter dem Vorsitz des Parteipräsidenten Nationalrat Dr.<br />

Aebi, Freiburg, versammelte sich am Sonntagnachmittag das<br />

Zentralkomitee der Konservativen Volkspartei, um zur Abstimmungsvorlage<br />

vom 10. Februar Stellung zu beziehen. Dr.<br />

Cottier, Direktor des eidg. Amtes für Verkehr vertrat den<br />

befürwortenden und Nationalrat Dr. Weder, Weinfelden, den<br />

ablehnenden Standpunkt. Nach längerer Diskussion, in welcher<br />

auch Bundesrat Celio sein temperamentvolles Votum für<br />

die Annahme der Vorlage abgegeben hatte, wurde in eventneller<br />

Abstimmung mit 19 gegen 9 Stimmen gegenüber einem<br />

Antrag auf Stimmfreigabe beschlossen, es sei eine bestimmte<br />

Parole auszugeben. In definitiver Abstimmung wurde<br />

mit 26 gegen 6 Stimmen bei einigen Enthaltungen der<br />

Beschluß gefaßt, den Verfassungsartikel über die Verkehrskoordination<br />

zn unterstützen.<br />

Obwalden<br />

noch etwas ausrichten, und man wird bald zu einer Operation<br />

genötigt sein, durch die dev Patient stumm wird, ohne<br />

daß es glückt, ihn zu retten. Zwar wird die Wissenschaft, hier<br />

wie in andern Fällen, das Unmögliche versuchen; aber sie ist<br />

ohnmächtig gegenüber den Großangriffen des Todes, wie<br />

z. B. Tuberkulose, Krebs und noch manche andere Krankheiten<br />

es sind! Es scheint fast, als wäre ste vielseitiger und<br />

mächtiger im Zerstören als im Heilen. Beim Niederschreiben<br />

dieses Satzes muß ich unwillkürlich an die Zerstörungskraft<br />

der zukünftigen Flugzeuge denken.<br />

Natürlich werde ich Fräulein Chantal nichts von den vertraulichen<br />

Mitteilungen meines Freundes sagen. Gott hat uns<br />

in seiner Barmherzigkeit die Stunde des Todes verborgen; es<br />

steht mir armseligem Menschen nicht zu, sie zu bestimmen.<br />

Diese Zeichnerin ist wirklich ein sehr artiges, stilles, vornehmes<br />

Wesen. Sie trägt auf ihrem Antlitz den Widerschein<br />

eines tiefen innerlichen Lebens. Sie ist übrigens auch die einzige<br />

im Büro, die sich nicht schminkt, während die andern<br />

alle eine tägliche Gemäldeausstellung bilden und sich von Zeit<br />

zu Zeit ungeniert vor den Spiegel stellen, um das Rot ihrer<br />

Lippen aufzufrischen oder ihre Wangen frisch zu bePuder,!.<br />

Man sollte meinen, daß Mathematik und graphisches<br />

Zeichnen die Gedanken dieser Damen auf ernste Dinge hinlenken<br />

müßten. Dem ist jedoch nicht so. Und jeden Morgen<br />

stelle ich mir, nicht ohne eine gewisse Fröhlichkeit, die Frage,<br />

was für einen neuen verblüffenden Hut ich auftauchen sehen<br />

werde und ob Irma, die dritte Graphikerin, die vor einem<br />

Monat braun war, heute nicht flammendes Venetianischblond<br />

tragen wird.


wil, Oberförster Willy Omlin, Tarnen, und G. Läubli, Fabrikant,<br />

Wilen. Zur Neufestsetzung der Kontingente wird sie<br />

ergänzt mit den Herren Otto Durrer, sen., Fabrikant, Kägiswil,<br />

und P. Schmid-Rieker, Fabrikant, Alpnach.<br />

Aus dem Alkoholzehntel werden zu sozialen und karUativen<br />

Zwecken Fr. 4068.— verteilt.<br />

Die vom Sanitätsrat vorgelegte Verordnung über -die<br />

Zchulzahnpslege wird durchberaten und aus die Traktandeuliste<br />

der nächsten Kantonsratssitzung gesetzt.<br />

Der kantonale Faulbrutinspektor erstattet Bericht über das<br />

abgelaufene Jahr. Seit 16 Jähren kann dieses als seuchenfrei<br />

bezeichnet werden.<br />

Für die diesjährige Fastnacht wird vom Erlaß einschränkenÄer<br />

Bestimmungen abgesehen.<br />

Das Abkommen mit der schweizerischen Hagelversicherungs-Gesell>schaft<br />

im Sinn der Uebernahme von 15 Prozent<br />

der Vorprämien der Versicherung für die landwirtschaftlichen<br />

Culturen sowie eines Beitrages von Fr. 1.3t) pro Police und<br />

30 Rp. pro Nachtragspolice wird Pro <strong>1946</strong> erneuert.<br />

Auf den 7. Februar <strong>1946</strong> wird Kantonsrats fitz<br />

u n g angesetzt.<br />

Einreichung des Volksbegehrens! (Mitget.) Der „<strong>Obwaldner</strong><br />

Volkssreund" schreibt: „Die Standeskanzlei sendet<br />

uns ein Exemplar des von den Herren Franz Müller und<br />

Josef Seiler eingereichten Jnitiativbegehrens auf Teiläuderung<br />

der Verfassung."<br />

Diese Meldung ist in dem Sinne unzutreffend, als der<br />

Unterzeichnete das Volksbegehren nicht zu zweit, sondern a l -<br />

lein namens der 1041 unterzeichneten <strong>Obwaldner</strong>bürger Her<br />

Itandeskanzlei eingereicht hat.<br />

Frz. Müller, jun.<br />

Volksabstimmung über die Verkehrsartikel, 10. Februar<br />

<strong>1946</strong>. (Eing.) Der Verkehrsartikel will die Zusammenarbeit<br />

der Verkehrsmittel namentlich zwischen der Eisenbahn und<br />

motorisierten Straßenfahrzeugen ordnen. Das Schweizervolk<br />

hat zu entscheiden, ob es die erforderlichen Kompetenzen in<br />

die Hände der Bundesgesetzgebung legen will.<br />

Es handelt sich in der Hauptsache um den Verkehr Bahn<br />

und Lastwagen, — Schiene und Straße. Beide Unternehmungen<br />

sollen leben und existieren können. Was aber beiden nachteilig<br />

ist, sind die sogenannten Konkurrenzschmutzfahrten, das<br />

sind Transporte von Lastwagenbesitzern, die ohne jede Berechnnng<br />

für Mann und Wagen Transporte zu weit untersetzten<br />

Preisen ausführten und die Folge davon — finanzieller<br />

Ruin. Diese Zustände sollen sich nun nach dem Kriege<br />

nicht wiederholen.<br />

Jeder rechte Schweizerbürger wird am 10. Februar ein<br />

überzeugtes Ja in die Urne legen und damit seine Dankes-<br />

Pflicht gegenüber den Schweizerbahnen bekunden in Würdigung<br />

der vollbrachten Lebensmitteltransporte und Verforgung<br />

unseres Landes mit den so wichtigen Produkten vom<br />

Auslande.<br />

Im Weiteren darf anerkannt werden, -daß die Elektrifikation<br />

unserer Bahnen nebst und mit der Armee unser Va-<br />

Irland vor dem Anschluß an das Dritte Reich bewahrt hat.<br />

Nur mit Schaudern kann man daran denken, in welcher Lage<br />

wir gewesen wären, wenn wir von Deutschland die Kohlen<br />

für den Dampfbetrieb hätten erhältlich machen müssen. Darum<br />

als Anerkennung und Dankespflicht ein kräftiges I a!<br />

Die konservative Partei zur eidgenössischen Abstimmung.<br />

(Mitg.) Der Vorstand der Konservativen Volkspartei Obwalden<br />

beschloß nach eingehender Diskussion über die eidgenössische<br />

Abstimmungsvorlage vom 10. Februar <strong>1946</strong>, der Vorläge<br />

zuzustimmen und bei den Stimmberechtigten des Kantons<br />

Obwalden für die A n n a h m e des neuen Artikels 23ter<br />

der Bundesverfassung, über die Verkehrskoordination, einzutreten.<br />

<strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank. (Mitget.) Die <strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank<br />

Sarnen konnte im Jahre 1945 ihre Bilanzsumme<br />

um Fr. 1 358 328.21 auf Fr. 55105 054.25 erhöhen. Der nach<br />

Abschreibungen im Betrage von Fr. 74 874.50 (im Vorjahre<br />

Fr. 64 467.66) sich ergebende Reingewinn von Fr. 332 100.—<br />

(Fr. 328 100.— im Vorjahre) dient zur Verzinsung des Dotationskapitals<br />

im Betrage von Fr. 4 000 000.—' mit Fr.<br />

157 500.— (Fr. 162 500.— im Vorjahre) und erlaubt die<br />

Zuweisung von Fr. 116 400.— (Fr. 110 400.— im Vorjahre)<br />

Trotzdem glaube ich, daß die meisten dieser Mädchen an<br />

ständig denken und fühlen und in dem Stadtviertel, wo sie<br />

zu Hause sind, auch ihre Religion praktizieren.<br />

Eine unter ihnen trägt sogar, und zwar sehr ostentativ,<br />

eine schöne Muttergottesmedaille.<br />

Jw Büro jedoch treten sie in religiösen Dingen nicht so<br />

„schneidig auf, wie es mir lieb wäre. Sie reagieren nicht<br />

aus Diskussionen ... leben ihren Glauben nicht .. strahlen<br />

ihn nicht aus.<br />

^n dieser Hinsicht machen mir die Arbeiter des Studienzirkels<br />

mehr Freude. Denn sie interessieren sich lebhaft für<br />

religiöse Probleme und benehmen sich überall als Christen<br />

ohne ihren Glauben zu verbergen, aber auch ohne ihn aufdringlich<br />

herauszukehren.<br />

Wäre etwa anzunehmen, daß das Rad sich gedreht hat<br />

und daß heutzutage der Jüngling seinen Glauben ernster<br />

nimmt als das Mädchen?<br />

Leone jedenfalls ist in dieser Hinsicht ganz deutlich ossensiv<br />

eingestellt. Sie hat eine eigene, ziemlich herausfordernde<br />

Art, einem einen Einwurf ins Gesicht zu schleudern und dann<br />

den Rücken zu kehren, ohne die Antwort abzuwarten.<br />

Dieses Benehmen hat mich schon mehrmals gekränkt, ganz<br />

abgesehen davon, daß eine Frau ohne Glauben einen traurigen<br />

Anblick bietet.<br />

Dazu kommt noch, daß die ganze Woche hindurch die Konversation<br />

sich fast nm nichts anderes dreht als um das kommende<br />

Weekend und die damit verbundenen und geplanten<br />

Spritztouren.<br />

an den Staat und die Dotierung der Reserven mit Fr.<br />

58 200— (Fr. 55 200— im Vorjahre).<br />

Erziehungsvorträge. Die Vorträge der beiden H. H. Kommissar<br />

Albert Lussi und Pros. Dr. A. G ü g l e r, Erziehungsberater<br />

in Luzern, die im Oktober 1945 begonnen haben,<br />

werden bis in den März <strong>1946</strong> hinein fortgesetzt. Der<br />

Besuch ist überall sehr befriedigend. Die Vorträge sind ungemein<br />

zeitgemäß und werden Vätern und Müttern zum Besuche<br />

sehr empfohlen. Die Programme sind an den Kirchen<br />

angeschlagen und können im Pfarrblatt beachtet werden Die<br />

Nachkriegszeit soll wieder heilen, was der Krieg an g s<br />

Werten vernichtet hat.<br />

Wie man Feriengästen das Wiederkommen «erleidet. In<br />

Obwalden gibt es ein Gebiet, das im Sommer undimW^<br />

ter Kurgäste und Freunde der HochgebirgsnaturaMeht un^<br />

sie sich auch treu erhält. Es ist das Hochtal der Frutt<br />

Engstleualp. Keine Bahn, keine Automobile storen kel -<br />

list fördert mit häßlicher Einrichtung die Gedanwckosen |m<br />

auf und läßt die schönen Abfahrten zu abgeschabte P.<br />

werden. Jeder Wintergast hat für diese schonen Alpen nu<br />

den einen Wunsch, daß sie so bleiben mögen, eine Art Jfedutt<br />

für Menschen, die nichts Mondänes für ihre Erholung brauchen.<br />

Die Frutt ist ein Skifahrerparadies geworden mit einer<br />

vorzüglich geleiteten Schweizer Skischule. Eme starke Anziehung<br />

geht von behaglich-warmer Hotelunterkunft aus<br />

Wirtsleuten, die mit Herzlichkeit, Sachkenntnis und gutem<br />

Personal den Gästen den Abschied schwer und das Meoerkommen<br />

zur Freude machen. Aber das Antlitz der Fru )<br />

nicht nur lauter Schönheitstüpfelchen. Dies Jahr ist einhaklicher<br />

kleiner Fleck sichtbar geworden. Es wäre über die finanzielle<br />

Seite dieser Sache hinwegzukommen, wenn dahinter<br />

nicht eine Gesinnung steckte, die schlecht zu der kleinen Kapelle<br />

paßt und zur Dankbarkeit, die der Gast für soviel schone<br />

Gottesnatur hegt.<br />

Seit ungefähr zehn Jahren führt eine Seilbahn die letzte<br />

steile Höhe voncder Stöckalp zur Frutt hinauf, sie war ein<br />

Bedürfnis, leistete gute Dienste und ist sicher längst abbezahlt.<br />

Bon diesem Jahre an ist sie an Stelle der kantonalen mit<br />

der eidgenössischen Konzession versehen. Sie darf von nun<br />

an statt vier gleich acht Personen in der Kabine führen. Wenn<br />

eine Familie, Eltern und drei Kinder, lnstig dem Postauto<br />

in der Stöckalp entsteigt, erfährt sie am Schalter der Seilbahn<br />

eine Ueberrafchung. Handkoffer, Rucksack, Täschchen werden<br />

gewogen, und dann müssen pro Kilogramm 17 Rappen<br />

bezahlt werden. 15 Kilogramm Gepäck für eines ist für die<br />

Ferien einer Familie nicht zu viel. Also, Vater, zahle für<br />

unsere 75 Kilogramm Franken 12.75, anders tut es die Seilbahn<br />

nicht. Und abwärts bei der Heimreise natürlich auch.<br />

Abonnements für die reichlich hohe Personentaxe gibt es nicht,<br />

Fr. 17.50 für die Bergfahrt dazu, und mit rund 30 Franken<br />

ist die Familie oben. Abwärts geht es dann mit 25 Franken<br />

ab. Es soll vorgekommen sein, daß Skifahrer, die vor dem<br />

Abwägen des Rucksackes für die luftige Fahrt Mantel und<br />

Windjacke herausnehmen wollten, daran gehindert wurden.<br />

Noch andere Sachen erzählt man, die nicht hieher gehören,<br />

aber dem gleichen Geist entspringen. Auch auf der Paket- und<br />

Briefpost wurden die 17 Rappen pro kg erhoben. Das versteht<br />

man nicht. Ein eidg. konzessioniertes Transportmittel<br />

soll mit der PostVerwaltung einen Bertrag haben, so daß der<br />

Familienvater oben für vorausgeschickte Pakete nicht nochmals<br />

5 Franken nachzahlen muß.<br />

Der Schweizer hat nichts dagegen, wenn ein anderer gute<br />

Geschäfte macht. Aber diese Art Geschäft sieht nach Ausbeutung<br />

aus. Zwei etwas „verschämtere" Taxen für kleine<br />

und größere Handgepäckstücke^ aber dann Ski und Rucksack frei<br />

neben der sehr hohen Personentaxe, das würde man verstehen.<br />

Wir wollen nur hoffen, daß Melchfee-Frutt unter dieser<br />

abschreckenden Taxpolitik nicht zu leiden haben wird. Vielleicht<br />

kann auch eine eingehende Prüfung der Rendite dieser Privatbahn<br />

durch das eidg. Eisenbahndepartement zu einer Revision<br />

führen. Besser aber noch, der Eigentümer überlegte sich die<br />

Sache und verbannte selber diesen Schreck aus der schönen<br />

Gegend. H. A.<br />

Feldmusik Sarnen. (Eing.) Die Generalversammlung vom<br />

letzten Dienstag vereinigte eine erfreuliche Zahl jener Mannen,<br />

die sich zur Bereicherung des eigenen wie des Lebens<br />

der ganzen Gemeinde der Pflege der Blasmusik widmen. Der<br />

Präsident, Th. Wallimann, konnte in seinem Jahresrückblick<br />

siebzehn Aufführungen erwähnen, worunter der Name „Titank"<br />

jeden Anwesenden mit etwas Musikantenstolz erfüllte.<br />

Die Sorge um Nachwuchs war durch die Anwesenheit von 7<br />

Jungbläsern erwiesen. Drei VorstandsmitgliÄer (Werner<br />

Müller, Walter Dillier und Werner Fanger) konnten ihr<br />

„Burdeli" an neue Kräfte übergeben: Hans Britschgi, Otto<br />

Läubli und Franz Beck. Der Direktor, E. Zajac, gab einen<br />

Ausblick auf ein arbeitsreiches Jahresprogramm, das mit<br />

einem KonzertamSchmutzigenDonnerstag unter<br />

dem Motto „Kleines europäisches Konzert" (typische Melodien<br />

aus zehn Staaten) schwungvoll beginnen wird. Schließlich<br />

wurde noch der Wunsch ausgedrückt, es möchten sich Arbeitgeber<br />

beim Einstellen von neuen Kräften zu gemeinsamem<br />

Vorgehen mit der Feldmusik entschließen, so daß s i e einen<br />

Ich habe bereits begonnen, die auf mein liebes und liebenswürdiges<br />

weibliches Personal gesetzten Hoffnungen und<br />

Erivartungen etwas tiefer zu schrauben.<br />

Ich lasse mich dabei von dem alten Sprichwort leiten:<br />

„Ein Blick zeigt nur das Schöne, mehrere Blicke das Richtige."<br />

Und ich neige immer mehr zu der Ansicht, daß die« ganz<br />

besonders -bei diesen Damen der Fall ist.<br />

+<br />

„Wenn du so glücklich bist, daß du es dir selber eingesteljeit<br />

mußt, so nimm dich in acht ... das Unglück steht vor<br />

der Ture!" ' *<br />

«n So hat wenigstens ein russisches Sprichwort diese traurige<br />

Wahrheit formuliert? und ich muß feststellen, daß ich mich<br />

,e langer je mehr in Sprichwörtern bewege.<br />

Mit Ausnahme meiner Enttäuschung über das weibliche<br />

Personal ist bisher alles sehr gut gegangen, und ich hatte<br />

bisher immer den Eindruck, leichtes Spiel zu haben nnd allerseits<br />

von Wohlwollen umgeben zu sein.<br />

Da das Gute von Natur aus ausbreitungsbedürstia ist so<br />

ders d? Befriedigung auch niemandem verhehlt, bef'onders<br />

da auch die andern sie zu teilen schienen.<br />

*' e ä S ?<br />

ä ä<br />

Ich- jung flnb<br />

* „ „o„ Tag z. Ä Ä Ä<br />

2<br />

herein aber und damit die Allgen,^<br />

guten Arbe.ter.dtt ^ Ausbau des Klangkörp,<br />

heit ein.wertvolles<br />

Tg<br />

rt 5ato Der 19. Sport-Toto-Wettbewerb fand wieder-<br />

Rangquote Fr. 38390.30.<br />

i i i i 2—1—1—<br />

(T\ip ftiefiaen Molkereien haben die 6»,.<br />

(<br />

, ^ £ 5 f i ä 5 für die Milchbelieferung«!-<br />

fnhrimg der Ou .j ~ en ^as sagen die Konsument,.,,<br />

L!.? L°«„».°«„°-sem->»de-°I h°> st« S-S-n eine<br />

Einteilung ausgesprochen.<br />

©amen C) Die Jahresversammlung der schlitzen von<br />

E..«. w». »n 27 Ä U b-l°ch>, m-W '5 »ttlli,.<br />

I<br />

tarn > »«ga..9«n 3°«" h.ne» d>°<br />

wohl beim Feldschießen in Gisw.l, wie 6cm Berbandsschie (<br />

fi Cn in Lungern, beim Freundschastsschießeil IN Kägiswll und<br />

am Winterschießen in Sächseln standen ,.e im erster> Range,<br />

Erfolg ist immer ein Ansporn zu >ve,leren Tzteu. ..><br />

schen darüberstolperu. So gerne die Verstorbene hier am<br />

Schattenberg weilte, brachte sie bereitwillig das Opfer des Gehorsams<br />

und verlegte ihren Wirkungskreis ins Euthal. Denn<br />

wir haben keine bleibende Stätte. Das Menschenleben ist eben<br />

ein stetes Wandern und Kreuztragen, bis einmal der Herr<br />

über Leben und Tod Feierabend gebietet und das Kreuz abnimmt.<br />

Wir danken ihr für alles Gute und Liebe, das sie un<br />

ferem Bergvölklein geleistet hat. Dafür wird sie nun ihren<br />

ewigen Lohn empfangen. In St. Niklausen wird Schwester<br />

Hermina in gesegnetem Andenken bleiben. Sie ruhe im<br />

Frieden!<br />

Alpnach. (gg.-Korr.) Schüler-Skirennen. Klopsen,<br />

de Mädchen- und Bubenherzen bangten seit einer Woche um<br />

genügend Schnee. Als dann der Himmel sich in Grimm und<br />

Wut zusammenzog und unser Ländchen in Weiß hüllte, stieg<br />

das Barometer der jugendlichen Hoffnung. Doch schon blieS<br />

die Bise wieder alles fort und lurz vor der Absage streute<br />

St. Peter nochmals etwas „Zucker" aus. Nun konnte die<br />

Rennleitung, unter der kundigen Führung von KantonSbuch-<br />

Halter Wallimann Erwin, doch den .großen Tag" auf den<br />

20. Jänner ansetzen. Die Buben sammelten «oben und<br />

die Alpnacher Bevölkerung spendierte großartig —, wofür<br />

wir herzlich danken. Besondern Dank den Herren Gemeinderäten,<br />

die den ersten Wanderbecher berappten, während die<br />

tit. Schulverwaltung der zweiten Rennklasse den Becher stiftete.<br />

Die Gaben lockten und die Freude am Ereignis. So<br />

meldeten sich 15 Schülerinnen und 74 Schüler zur Teilnahme.<br />

Der Sonntag brachte etwas warmes, aber sonniges Wetter.<br />

Auch die Augen der jungen Fahrerinnen und Fahrer<br />

abend beim Verlassen ihrer Arbeit zwei Joristen des Mon<br />

lagebetriebes einem armen Teufel begegnet, der in Lumpen<br />

gekleidet war, husten und spucken mußte, vor lauter Hunger<br />

dein Zusammenbruch nahe war nnd auch schließlich auf einer<br />

Bank zusammensank. Von Mitleid ergriffen, interessierten sie<br />

ich sur ihn und suchen ihn auszufragen. Da er jedoch keine<br />

.lntwort gibt, laden sie ihn besorgt und kurz entschlossen aus<br />

cm kleines Transportauto der Fabrik und bringen ihn eiligst<br />

ins Spital.<br />

i!"? lÖcf m v lIt . e bQ k wie es scheint, der Personalchef<br />

das Auto gerade in diesem Augenblick nötig gehabt hätte.<br />

mV! t°!!!! •<br />

stI mit bet<br />

'° 'hm eigenen Liebenswürdigkeit<br />

und telephoniert wutschnaubend an den Sachverwalter, dcr<br />

von der ganzen Geschichte nicht das Geringste wußte und des<br />

Ä s * b Z cbcnfaIIä ahnungslosen Garagisten anfi<br />

2 Q "\r ,,c £ Viertelstunde genügt, um aus den, gering-<br />

£<br />

3Q " ÄC6 Drama zu machen, um so<br />

m?r x £ II C Ärbeiter ' deren unsympathische Gesinnungsweise<br />

den Jocisten gegenüber sich jetzt plötzlich entpuppt, den<br />

Erdacht ausstreuen, es sei offenbar nicht das erste Mal daß<br />

Jungen - die scheinbar alle Borrechte genießen - fi»<br />

Z<br />

l^rc persönlichen Zwecke bedienten, ohne<br />

die nötige Erlaubnis einzuholen.<br />

Gedenket<br />

der hungernden Vögel!<br />

^Fortsetzung solgt!)


strahlten als viele zum ersten Mal eine richtige Startnummer<br />

sich umbinden durften. Unter tüchtiger Leitung der beiden<br />

Gebrüder von Atzigen. Grund, wie unter kräftiger Mit-<br />

Hilfe der Mitglieder der „Bergfreunde", wie auch der Lehrericfwfl<br />

konnte Schlag 14.00 Uhr losbrennen droben auf dem<br />

Hostatthubel. Der etwas weiche Schnee gab den Buben und<br />

Mädchen große Wachsprobleine auf. Wer sie zu lösen verstand,<br />

hatte den Gewinn. Eine ansehnliche Zuschauermenge<br />

hatte sich auf der Strecke wie auch am Ziel eingefuuden. Einiae<br />

Fahrer und Fahrerinnen zeigten nicht nur schnelle Bretter<br />

sondern auch guten Stil. Der letzte Hubel am Ziel machte<br />

an' die Standfestigkeit große Anforderung. Da zeigten die<br />

Knirpse ganz große Bravourleistungen. Leider schied bei den<br />

Mädchen die Favoritin ivegen Beinbruch aus. Der Saumriterposten<br />

nahm die Verunfallte in gute Obhut und nach sofortiger<br />

ärztlicher Behandlung hoffen wir auf baldige Genesung.<br />

Ein besonderes Erwähnen verdient die Siegerin Jfanger<br />

Helen, 4. Kl., die alle Mädchen um 1 Min. 48 Sek. unterbot,<br />

während an 4. Stelle bereits Küng Edith die Ehre aller<br />

1. Kläßler rettete. — Wir dürfen mit Freude an das<br />

Skifestchen zurückdenken und allen danken, die so kräftig zum<br />

guten Gelingen beigetragen.<br />

Giswil. (Einges.) Gründung einer Wohnbaug<br />

e n o s s e n s ch a s t. Unter dem Borsitz des Jnitianten, Herr<br />

Gemeindepräsident Berchtold. versammelte sich Sonntag, den<br />

20. dies, eine ansehnliche Zahl von 75 Interessenten, die mit<br />

gespannter Aufmerksamkeit den Ausführungen der beiden Referenten,<br />

Herrn Präsident Berchtold und Herrn Stockmann,<br />

Architekt folgten.<br />

Ersterer erklärte den Sinn und Zweck einer zu gründenden<br />

Wohnbaugenossenschaft. Der große Mangel an Wohnungen<br />

in der Gemeinde Giswil, dem man trotz Mieterfchutzbestimmutigen<br />

nicht Meister werden konnte. Das gleiche Lied singe<br />

man auch in ander» Gemeinden. Um dem Uebelstande radikal<br />

abzuhelfen, müsse man eben mehr Wohnungen bauen. Der<br />

letzte Bundesratsbeschluß werde endlich auch den Bedürfnissen<br />

der Landgemeinden gerecht, sei nicht auf städtische Verhältnisse<br />

zugeschnitten, welche den Zug nach der Sadt noch sördere.<br />

Selbstverständlich werden nicht Luxus- oder Spekulationsbauten<br />

subventioniert, sondern wirklich dringende Wohnbauten.<br />

Der Bnndesratsbeschluß fehe eine ansehnliche Subvention<br />

vor. Der Kredit sei als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme<br />

vorgesehen. Die zu erstellenden Wohnhäuser seien auf geuosseilschaftlicher<br />

Grundlage gedacht. Sowohl Siedlungsbau oder<br />

einzeln, sei freiwillig.<br />

Hr. Architekt Stockmann gab in einfacher, leichtfaßlicher<br />

^orm Auskunft über den baulichen Teil. Es war interessant,<br />

aus dem Munde des erfahrenen Fachmannes Richtlinien,<br />

Bauweise und anderes mehr zu hören. Der Siedlungsbau sei<br />

finanziell am vorteilhaftesten. Mindestens 500 Quadratmeter<br />

Umschwung, Bauplatz Inbegriffen, Vorbedingung. Nicht an<br />

Verkehrsstraßen, aber auch nicht abgelegen. Rücksicht auf gute<br />

Wasserleitung, Straßen- und Kanalisationsanschluß. Schöne<br />

Häusertypen en miniature und Pläne von Einsamilienhäufern<br />

im Heimatstil wurden vorgezeigt.<br />

Nahezu 20 ernsthafte Interessenten meldeten sich als Baulustige<br />

und zirka 30 Genossenschafter schrieben sich ein. Wenn<br />

von diesen nur die Hälfte bauen, so haben wir wohl das<br />

Aergste überstanden.<br />

giswil (Eing.) Wilen ist ohne große Anstrengung eine<br />

Autoverbindung zugesagt bekommen. Das ist aber nur etwas<br />

Halbes, eine Sackgasse, und wird der eidg. PostVerwaltung keine<br />

große Rendite abwerfen. Etwas Ganzes wäre eine Postautoverbindung<br />

Sarnen - Wilen - Oberwil - Großtheil -<br />

Bahnhos Giswil und umgekehrt. Voraussetzung aber wäre,<br />

daß erstens unsere Nachbarn von Sarnen das kurze Straßenstück<br />

der Oberwilenstraße fertigerstellen, zweitens im Verein<br />

mit Giswil die Korrektion des Steini- und Forstbaches ernsthaft<br />

an die Hand nähmen.<br />

Der Großtheil wartet längst mit Sehnsucht auf einen solchen<br />

Anschluß, die Vorarbeiten sind von Giswil längst getan.<br />

Nicht nur wurde die Großtheilerstraße modern ausgebaut und<br />

geteert, auch der Anschluß bis zum Steinibach ist längst er-<br />

r<br />

gebracht''<br />

'' u<br />

^<br />

bic<br />

Korrektion des Steinibaches wurden von<br />

Internierten geleistet, schon große Opfer<br />

Es Inge gewiß ebenso im Interesse der Gemeinde Sarnen,<br />

wie Giswil, den besagten Anschluß zu bewerkstelligen, daß die<br />

cmg ^ostverwaltung diese Postautoverbindung aufnehmen<br />

wurde, beweist das Entgegenkommen für Wilen.<br />

Früher oder später wird auch der Kleintheil aus dem<br />

Dornröschenschlaf erwachen, wenn einmal die neue Straßen-<br />

Verbindung Giswil - Kleintheil - Svrenberg hergestellt ist.<br />

Giswil. Echo vom Schattenloch! (Eing.) Bezugnehmend<br />

vom Artikel in Nr. 4 dieses Blattes betreffend Nanirerschemniig,<br />

spreche ich dem Einsender den verbindlichsten<br />

~ nnf aus. Es ist sehr angenehm zu erfahren, daß es Wen-<br />

Ichen gibt, welche mit der Natur so verbunden sind und sich<br />

mehr mit den Beobachtungen der Natur befassen als mit Mißgunst<br />

und Hetzereien. Nur hat sich der Einsender in Nr. 4<br />

mit den Beobachtungen etwas vergriffen. So sei z. B. die<br />

Sonne iin Riedacher erst am 25. März im Stubenfenster zu<br />

sehen. Das stimmt nicht! Am Josefstag können auch die Kleintheiler<br />

mit der Sonne zum Bormittagsgottesdienst gehen, auch<br />

im Riedacher hat das Haus Sonne, falls sie scheint. Nun,<br />

wenn die Großtheiler vor dem Schattenloch einen so großen<br />

Abscheu hätten, so hätten sie nicht zur neuen Straße gestimmt.<br />

Giswil. B o l k s k u n d l i ch e s. Unlängst stand im „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>" zu lesen, wir Giswiler hätten sich in<br />

jüngster Zeit eine besondere Eigenheit zugelegt, was auch<br />

Fremden und dem fremden Militär auffalle; man wähle<br />

imittcr mehr abgelegene Orte zu Wohnstätten ans. Entweder<br />

„an der Lani grünem Strande", am „himmelblauen See", im<br />

„kühlen Walde" oder sonst irgendwo im Grünen. Man möchte<br />

sich mehr zentralisieret!. — Das ist keine neue Erfindung der<br />

Giswiler uttd reicht auf viele Jahrhunderte zurück. Die große<br />

räumliche Ausdehnung unserer Gemeinde, um die uns manche<br />

andere Gemeinde und sogar Städte beneiden, mag in erster<br />

Linie zu dieser Zerstreuung Ursache und Anstoß sein.<br />

„Frei will der Mensch sein und wäre er in Ketten geboren!"<br />

Nur einige Beispiele: Das Lungerer Rohr- 1500 m ü. M,<br />

in der Mark Giswil gelegen, aber der Theilsame Lungern<br />

gehörend, war bis vor 100 Jahren beständig bewohnt. Auch<br />

in neuerer Zeit jahrlang von Holzern und Köhlern. Ebenso<br />

Grunholz. Die weitgelegenen Berggüter Bachfleisch, Hirtbiel,<br />

Turnegg und Maad sind heute noch bewohnt in 1200 m ü. M.<br />

und teils mit alten Leuten oder schulpflichtigen Kindern. Diese<br />

Leute leben zufrieden und sind vergnügt in ihren rußigen<br />

Hütten und holprigen Wegsame. Und mehr braucht es nicht.<br />

Und erst der Sattelpaß, 1600 m ix. M., der bis zur sranzöfischen<br />

Revolution beständig bewohnt war und Zollhaus und<br />

Gaststätte hatte für den regen Verkehr zwischen Entlebuch<br />

und Obwalden. Unsere Berge und Alpen waren in frühern<br />

Zeiten viel stärker bewohnt als heute und es muß gar nicht<br />

langweilig gewesen sein. Aelpler, Köhler, Holzer, Jäger und<br />

Händler bevölkerten dieses sonnige Gebirge. Auch im Tal gab<br />

es früher schon recht viele, die Klatsch und Gesellschaft mieden<br />

und abgelegene Orte vorzogen. Der „Rosenhans" (I.<br />

Berchtold) reiste vor 90 Jahren dreimal nach Amerika, hat<br />

viel Schönes und Uebles gesehen und als er zum letztenmal<br />

heimkam, baute er sich eine Blockhütte am Grundwald, er<br />

hätte genug Mittel gehabt zu einem noblen Haus, er bevorzugte<br />

das Einfache. So könnte noch eine ganze Reihe aufgezählt<br />

werden. Wald und Berg liebten die Giswiler, auch<br />

heute noch. Was das „am See" anbetrifft, das ist nicht giswilerisch<br />

und >wird wenig Nachahmung finden. Trockener Boden<br />

unter den Füßen ist uns lieber. Und doch hat auch dieser<br />

Einzelfall schon einige Jahre Nachahmer gefunden, wenigstens<br />

im Sommer. Aus der schönen Stadt Basel kommen zur Ferienzeit<br />

Männlein und Weiblein mit wenig Gepäck und schlagen<br />

am See, beim Steinibach, ihre Zelte auf. Bald baden<br />

sie im See, bald im Wüstensand und ihr Aussehen ist auch<br />

darnach. Wenn diese Basler Einkäufe besorgen, so sind sie sofort<br />

erkenntlich an ihrer etwas kurzen Garderobe und halbschwarzen<br />

Haut. Nicht gratis, sagen sie, möchten sie im Hotel<br />

sein. Solches ist natürlich eine Abart, was die Giswiler<br />

nie lernen. Es braucht oft so ivenig, um glücklich zu sein; Zu<br />

friedenheit ist alles. Tadeln wir diese Einfachheit nicht) es<br />

gibt noch genug Schlemmer und Spitzbuben in Palästen und<br />

Grandhotels.<br />

„Es chlis hölzigs Hüsli und äs Gärtli dabei.<br />

Jfch für zwei Lütli scho viel allerlei!"<br />

Sri).<br />

Nidwaldner Nachbarschaft<br />

Pensionsgesetz und Steuergesetz.<br />

Der Nidwaldner Landrat beschloß den Beitritt zum Konkordat<br />

über die Rechtshilfe zur Vollstreckung von Ansprüchen<br />

auf Rückerstattung von Armenunterstützungen und stimmte in<br />

erster Lesung einem Gesetz über die Errichtung einer Pensionskaffe<br />

für die Angestellten des Staates, der Kantonalbank<br />

und des kantonalen Elektrizitätswerkes zu. Die Arbeitgeber<br />

schießen ein Dotationskapital von zusammen 100 000 Fr. zu<br />

und leisten eine Prämie von 7 Prozent der Lohnsumme, während<br />

die Versicherten selbst 5 Prozent zu leisten haben. Die<br />

Kasse ist obligatorisch; die Renten werden sich nach der osfiziellen<br />

Entwicklung der Kasse richten. Hieraus trat der Rat<br />

auf die zweite Lesung des Steuergesetzes ein. Entgegen einem<br />

neuerlichen Vorstoß wurde der Artikel über den Abschluß von<br />

Steuerabkommen in der Vorlage belassen. Solange die Städtekantone<br />

den Landkantonen nicht durch einen Finanzausgleich<br />

zu Hilfe kommen, könne Nidwalden auf die Steuerabkommen<br />

nicht verzichten, erklärte Ständerat R. Joller. Der Entwurf<br />

konnte noch nicht zu Ende beraten werden.<br />

Neues in M z e<br />

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel hat die Nachricht vom<br />

Rücktritt General de Gaulles Frankreich getroffen. Sie wirft<br />

ein grelles Licht auf die Schwierigkeiten, denen die Zusammenarbeit<br />

der drei Regierungsparteien, Kommunisten, Sozialisten<br />

und Mouvement Röpublicain Popnlaire ausgesetzt<br />

ist.<br />

In Amerika ist über das Wochenende ein großer Streik in<br />

der Stahlindustrie ausgebrochen, nachdem der Vermittlungsversuch<br />

Präsident Trumans für eine partielle Lohnerhöhung<br />

von den Unternehmern abgelehnt worden war. Man rechnet<br />

damit, daß sich etwa 800 000 Arbeiter am Streik beteiligen<br />

werden. Auch die Transportarbeitergewerkschaft von Newyork<br />

hat einen Streik angekündigt. — Unerfreulich ist eine weitere<br />

Meldung aus den USA. Der Abgeordnete Knudson hat<br />

im Repräsentantenhaus einen Gesetzesentwurf eingebracht,<br />

wonach die schweizerische Uhreneinfuhr nach Amerika auf jährlich<br />

zwei Millionen Stück beschränkt werden soll. Es ist zu<br />

hoffen, daß sich die Regierung von solchen protektonistischen<br />

Vorschlägen distanziert, wie dies bereits durch die „Newyork<br />

Times" geschehen ist.<br />

Aus Italien wird berichtet, daß dort immer noch eine polnische<br />

Armee von 100 000 Mann steht, während anderseits<br />

die übrigen alliierten Truppen allmählich zurückgezogen<br />

iverden. Es fcheint daß die Mehrzahl dieser Polen rußlandfeindlich<br />

ist und deshalb nicht in die Heimat zurückkehren will.<br />

In Oesterreich mehren sich die Gerüchte, daß einige Mitglieder<br />

der Dynastie Habsburg sich erneut auf österreichischem<br />

Boden befänden und die Rückkehr Erzherzog Ottos vorbereiten<br />

wollen. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß solche Pläne<br />

Aussicht auf Verwirklichung haben, meldet man doch sogar<br />

aus Ungarn, das formell noch immer der habsburgifchen<br />

Krone untersteht, die baldige Proklamation der Republik.<br />

Soeben nach der Schweiz zurückgekehrt ist der bisherige<br />

schweizerische Gesandte in Tokio, Minister Cammille Gorgö.<br />

Die Rückkehr fällt zeitlich zusammen mit der von den Alliierten<br />

angeordneten Heimreise sämtlicher japanischer Diplomaten<br />

aus den neutralen Ländern nach Japan.<br />

In Oesterreich nimmt man mit Erleichterung davon<br />

Kenntnis, daß die Russen endlich ihre gewaltige Besetzungsarmee<br />

in diesem „befreiten" Lande abzubauen beginnen. Neue<br />

schwierige Probleme werden indessen durch den Transit von<br />

Hunderttausenden von Volksdeutschen aus Ungarn verursacht,<br />

die in Bayern angesiedelt werden sollen.<br />

Kleines Feuilleton<br />

Die Entstehung der Aorporationsrechte und der<br />

Privatalpen in Unterwalden<br />

Bon Dr. P. Jgnaz Heß.<br />

AIs der Basler RechtSgelehrte AndreasHeuslerim<br />

Jahre 1862 in der Zeitschrift für schweizerisches Recht seine<br />

Abhandlung über: „Die Rechtsverhältnisse am Gemeinland<br />

in Unterwalden" nebst den zugehörigen Rechtsquellen, den<br />

alten Alp- und Allmendordnungen, veröffentlichte, da erregte<br />

es in weiten Kreisen der Fachleute Aufsehen und Verwunderung<br />

darüber, daß in unseren entlegenen einsamen Bergtälern<br />

so zahlreiche und mannigfaltige alte Rechtssatzungen und<br />

Rechtsordnungen vorhanden seien, die bisher außerhalb unserer<br />

Kantonsgrenzen gar nicht bekannt waren und die man<br />

uns Alpbewohnern gar nicht zugetraut hätte. Sie betrafen<br />

natürlich nicht bloß das Gemeinland im engeren Sinne, die<br />

Allmend, sondern weitgehend auch die Alpen.<br />

Ueber die „Alpwirtschaft und die Agrikultur in Obwalden"<br />

schrieb vier Jahre später, im Jahre 1866, im „Geschichtsfreund<br />

der fünf Orte" (Band 21, 144 ff.), im höchst<br />

verdienstvoller Weise Pater Martin Kiem, Professor<br />

am Kollegium in Sarnen.<br />

Ihm folgte nicht minder verdienstlich Pfarrhelfer Anton<br />

K ü chl e r in Kerns (f 1905) in seinen Chroniken von Alpnach,<br />

Kerns und Sarnen und in seiner Geschichte von Sachsein<br />

(„Geschichtsfreund" Bd. 53—55, und Sonderdruck).<br />

Alle diese Verfasser stützen sich in ihren Darlegungen auf<br />

die direkten urkundlichen Quellen, die vieles über die Rechts-<br />

Verhältnisse und die diesbezüglichen Streitigkeiten in den<br />

Alpen, aber nichts Ausdrückliches über die Entstehung der<br />

Alprechte und Alpkorporationen berichten. Und doch sind die<br />

urkundlichen Erwähnungen unserer Alpen durchweg älter, als<br />

diejenigen der Talgüter. Auch das Archiv des Klosters Engelberg,<br />

das für unser Land die ältesten Urkunden besitzt und<br />

aufbewahrt, gibt uns keine direkten Nachrichten darüber.<br />

Wir müssen sie also auf indirektem Wege suchen. Diesen Weg<br />

weisen uns die alten Alpordnungen, deren Satzungen offen-<br />

kundig über die Zeit der erhaltenen Urkunden zurückreichen.<br />

Denn die Rechtsverhältnisse, die uns in den Urkunden entgegentreten,<br />

sind in denselben als schon längst bestehend dargestellt<br />

und vorausgesetzt. Suchen wir uns also durch Rückschlösse<br />

aus den Alpordnungen und Alpgesetzen ein Bild der<br />

früheren Verhältnisse zu gestalten.<br />

Herr Erziehungsrat Josef E t t l i n bestätigt in feiner<br />

verdienstvollen Darstellung mit der Ueberschrift: „Die Entstehung<br />

der Alpgenossenschaften von Kerns", in der Festschrift<br />

Dr. R. Durrer 1928 Seite 229 und im Geschichtsfreund<br />

B. 82, diese Auffassung und zeigt uns klar den Zusammenhang<br />

und die Zusammengehörigkeit der Talgüter und der AIpen<br />

in sehr früher Zeit. Es ist das die erste für unsere Darlegung<br />

bedeutsame Feststellung.<br />

Dr. P. Hugo Müller gibt uns in seinen „<strong>Obwaldner</strong><br />

Flurnamen" (Beilagen zum Jahresbericht der Kantonalen<br />

Lehranstalt Sarnen 1939 und 1943) weitere, sehr wichtige<br />

Anhaltspunkte, besonders mit seinen Hinweisen auf den<br />

ehemals in unserem Lande bestehenden Großgrundbesitz und<br />

dessen Aufteilung in kleinere Heimwesen, wie wir sie heute<br />

noch haben. Wenn zu diesem Großgrundbesitz, was außer<br />

Zweifel steht, auch die Alpen gehören, so mußte mit der Teilung<br />

desselben auch die Alpnutzung geteilt werden.<br />

Während aber die Talgüter planimetrisch, d. h. der Fläche<br />

nach geteilt werden konnten, war dieses bei den Alpen zumeist<br />

unmöglich; sie mußten daher nach den Nutzungsrechten<br />

geteilt werden. Dadurch entstanden die einzelnen Alprechte<br />

und durch ihre gemeinsame Nutzung der genossenschaftliche<br />

oder korporative Betrieb und mit ihm die Alpkorporationen.<br />

Eine eingehende Darstellung dieser neuen Auffassung gibt<br />

der unlängst in der Zeitschrift für Schweizer Geschichte 1945<br />

Seite 320 erschienene Aufsatz: „Die Entstehung der<br />

Korporationsrechte und der Privatalpen in<br />

Unterwalden", von Dr. P. Jgnaz Heß. Der Gedankengang<br />

desselben ist, wie bereits angedeutet, der folgende:<br />

1. Es bestand zur Zeit in unserem Lande ein Großgrundbesitz,<br />

zu dem auch die Alpen gehörten.<br />

2. Dieser Großgrundbesitz wurde in kleinere Besitztümer<br />

aufgeteilt.<br />

3. Die Talgüter wurden der Fläche nach, die Alpen den<br />

Nutzrechten nach geteilt.<br />

3. Durch die gemeinsame Benützung der Alp ergab sich der<br />

genossenschaftliche Betrieb mit den Alpordnungen als gefetzliche<br />

Regelung.<br />

In den ältesten Aufzeichnnungen, die wir über unsere AIpen<br />

besitzen, in den Acta Mureusia (Akten des Klosters Muri)<br />

um 1150 und in allen späteren Alpurkunden tritt uns dieser<br />

genossenschaftliche Betrieb bereits vollständig ausgebildet und<br />

als schon lange bestehend entgegen. Auch die Entstehung der<br />

Privatalpen wird in dem erwähnten Aufsatz erklärt.<br />

Da die Teilung des Großgrundbesitzes in der Zeit vom<br />

5. bis 7. Jahrhundert (400—600) nach Christus, also in den<br />

frühesten christlichen Jahrhunderten, sich vollzog, so muß auch<br />

unsere Talgut- und Alpwirtschaft, wie sie heute besteht, in diese<br />

Zeit zurückgehen. Es ergeben sich daraus für die Frühgeschichte<br />

unseres Landes sehr interessante und wichtige Folgerungen.<br />

Wir ersehen daraus vorerst, daß die Bewirtschaftung und<br />

Kultur unseres Landes viel weiter zurückgeht, als wir uns<br />

bisher vorgestellt haben.<br />

Sodann treten uns die Römer als die vermeintlichen einstigen<br />

Großgrundbesitzer in unserem Lande jetzt viel näher und<br />

stehen in viel engerer Beziehung zu uns, als bisher. Darum<br />

gewinnen auch die Erinnerungen an sie bei uns neues Leben<br />

und neue Gestalt. Wir haben ja in Alpnach in der Uechtern<br />

die ausgegrabene römische Villa mit den vielen Fundstücken,<br />

die im Heimatmuseum in Sarnen zu sehen find. Wir dürfen<br />

dabei auch die alten Ueberlieferungen, die vielfach angezweiseit<br />

wurden, wieder betonen, so den sogenannten Römerturm<br />

bei der Kapelle in St. Niklausen und die nicht weit davon<br />

im Walde noch vorhandene steinerne Brücke, die nrsprünglich<br />

von den Römern erbaut sein soll. Ihre Eigenschaft als<br />

alte Korporationsgrenze zwischen Kerns und Melchthal weist<br />

sie sicher einer sehr frühen Zeit zu.<br />

Der genannte und hier in seinen Hauptlinien wiedergegebene<br />

Aussatz bietet also einen beachtenswerten Beitrag zur<br />

Geschichte unseres Kantons Unterwalden. Der Sonderabdruck<br />

ist beim Verfasser zu Fr. 2.— erhältlich.


Für den Arveiterstand<br />

Zeitgemäste Erkenntnisse in den Reihen der Werttätigen.<br />

c. s. K. Im Bürgertum ist da und dort eine nervöse Angst<br />

vor dem Kommunismus feststellbar. Ohne uns mit<br />

diesem System zu solidarisieren, muß doch festgestellt werden,<br />

daß manches an der Kritik der Kommunisten berechtigt ist.<br />

Und ebenso wahr ist, daß der Kommunismus zu einem<br />

schönen Teil verpaßtes C h r i st e n t u m bedeutet. Die<br />

einzig richtige und wirksame Antwort auf den Vorstoß des<br />

Kommunismus ist:<br />

Soziales Christentum der Tat!<br />

Je mehr dieser Aufruf von oben bis unten Anwendung finbet,<br />

um so rascher wird dem Kommunismus der Boden entzogen.<br />

Damit dieser Leitgedanke überall Verwirklichung finde,<br />

muß man aber die christliche Soziallehre kennen und die<br />

Folgerungen daraus zu ziehen imstande seien.<br />

Aus diesem Grunde hat der Christlichsoziale Arbeiterbund<br />

der Schweiz in den verflossenen Herbstmonaten eine gründliche<br />

Aufklärungs- und Schulungsaktion durchgeführt, ^n<br />

Atldorf, Zug, St. Gallen, Freienbach, Basel, Baden, Wolhusen,<br />

Solothurn und Zürich fanden regionale ganztägige<br />

Schulungskurse statt, an denen 450 jüngere Arbeiter teilgenommen<br />

haben.<br />

In Kurzreferaten und eingehenden Aussprachen lernte<br />

man hier das Wollen und Wirken unserer grundsätzlichen<br />

Gegner, vor allem aber das Programm der christlichen Sozilresorui,<br />

kennen. In gemeinsamer Arbeit wurden aber auch<br />

Mittel und Wege gesucht, um die christliche Sozialarbeit tatkräftiger<br />

zu fördern. An Worten mangelt es nicht, doch überzeugt<br />

die soziale Tat viel besser. Wir dürfen uns nicht damit<br />

begnügen, über den weltanschaulichen Gegner zu schimpfen,<br />

sondern müssen in der Stärkung der eigenen Reihen eine<br />

mehr und mehr fühlbare Aufbau-Truppe schaffen, die durch<br />

ihr ganzes Leben und Verhalten ein mitreißendes Zeugnis<br />

ablegt, daß der Geist des urchristlichen Helsens und Füreinander-Einstehens<br />

immer noch lebendig ist.<br />

Ein Arbeiter der die Wahrheit sagt<br />

Wir entnehmen der „Schweizerischen katholischen Jung-<br />

Mannschaft" das folgende beherzigenswerte Gespräch:<br />

Auf einem Sonntagsspaziergang zwischen dem Gütschwald<br />

und der Stadt Luzern begegnet mir ein schwerbepackter Rück-<br />

Wanderer aus Budapest. Er ist Berner und Monteur von Beruf.<br />

Alles hat er verloren; aber mit seiner Frau baut er mutig<br />

eine neue Existenz auf. Wir kommen miteinander ins Gesprach:<br />

Er: „Wissen Sie, die SS in Budapest waren Saukerle,<br />

aber die Russen sind noch viel schlimmer. Was die angerichtet<br />

haben! Das hätten Sie sehen sollen!"<br />

Ich: „Das müßten Sie unsern Kommunisten sagen, die<br />

immer wieder behaupten, in Rußland sei das Heil der Arbeiter<br />

zu finden."<br />

Er: „Die Kommunisten hierzulande sind —• ich sage es<br />

Ihnen offen heraus - dumme Eh ... naben! Kein Rückwanderer,<br />

der als Arbeiter unter der russischen Besetzung gelebt<br />

hat, ist Kommunist! Was die Kommunisten versprechen und<br />

vortäuschen, das ist alles Schwindel! Die Wirklichkeit ist unsagbar<br />

traurig. — Droben im Rückwandererlager ist eine !<br />

Frau, die achtzehnmal von den Russen vergewaltigt wurde. — !<br />

Fragen Sie nur die Leute, die zurückwandern mußten!"<br />

Ich: „Auch bei uns ist nicht alles, wie es sein sollte. Wo<br />

soziale Mißstände sind, bemühen wir uns ernstlich, sie zu beseitigen<br />

oder doch wenigstens zu mildern. Aber wir glauben<br />

nicht, daß man das mit russischen Methoden erreichen kann."<br />

Er: „Ich bin kein Biertischpolitiker. Dafür bin ich zu weit<br />

in der Welt herumgekommen. Als Arbeiter habe ich die Meinung,<br />

man soll zuerst den Bauernstand gesunden lassen und<br />

sichern. Hat der Bauer Brot, dann gibt's im Lande keine<br />

Not!"<br />

Ich: „Das wundert mich, daß Sie als Arbeiter zuerst an<br />

den Bauernstand denken."<br />

Er: „Wer sozial denkt, der ist besorgt für das Wohl aller<br />

Stände. Wenn es allen Ständen gut geht und wenn sie zusammenhalten,<br />

dann kann die soziale Frage gelöst werden.<br />

Alles andere ist nur leeres Gerede von Leuten, die mit wenig<br />

Anstrengung gern zum Einfluß kommen möchten."<br />

Damit war unser Gespräch beendet. Unsere Wege schieden<br />

sich. Ich hatte nur den einen Wunsch, es möchten viele solcher<br />

Rückwanderer mit den verblendeten Leuten ins Gespräch kommen,<br />

die, wie jene von der „Freien Jugend", nach dem Sowjetparadies<br />

schielen, statt durch ehrliche und tatkräftige Bemühungen<br />

an dem Posten, wo sie stehen, die soziale Gerechtigkeit<br />

anzustreben. Aber das Schielen geht gewissen Leuten anscheinend<br />

leichter, als der gerade Blick für die Wahrheit, besonders<br />

wenn diese unbequem ist. I. M.<br />

Für den Bauernstand<br />

Das Kontingent für SchweineschlachtunMn.<br />

Für den Monat Februar wird das Schweinekontingent auf<br />

15 Prozent erhöht. Wegen des zunehmenden Angebotes an<br />

schlachtreifen Schweinen können die Schlachtungen schon ab<br />

28. Januar dem Kontingent und der Schlachtgewichtszuteilung<br />

für den Februar belastet werden.<br />

Zivilstandsnachrichten vom Monat Dezember 1945.<br />

Sächseln.<br />

Geburten: 6. Leo Karl, des Leo Rohrer-Christen, Stockenmatt,<br />

Ettisried. 13. Monika Maria, des Josef Burch-Hersperger,<br />

zum Schlüssel, Dorf. 19. Elisabeth Hedwig, des Arnold von Flüe-<br />

Durrer, Mühle, Ettisried. 27. Hedwig Johanna, des Leo Omlin-<br />

Schälin, Gaußacher, Flüeli. 31. Josef, des Leo von Flüe-Sigrist,<br />

Feld.<br />

Ehen: Keine.<br />

Todesfälle: 1. Omlin Michael, Wissibach, geb. 22. August<br />

165K. 7. Fink Johann, Bahnhofstraße, von Biezwil nnd Kleinlützel<br />

(Kt. Sol.), geb. 2g. Dezember 1862. 12. Lochmann Theodor, z'Moos,<br />

Flüeli, geb. 27. Dezember 1875. 23. Rohrer geb. Omlin Josepha<br />

Regina, llnterbüchen, geb. 20. Januar 1880. 26. Limacher geb.<br />

»on Ah Agnes. Hostatt, Flüeli, geb. 11. Februar 1870.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 24. Januar.<br />

10.15 Schulfunksendung. 11.00 Vom schönen Volkslied zu<br />

ernster aber einfacher Kunstmusik. 12.40.Schallplattenkm<br />

zert. 17.00 Klassische und romantische Musik. 17.45 Jugendstunde.<br />

18.30 Für den Jazzliebhaber. l9.00 Musik der Me:-<br />

ster 20.00 Bunter Abend. 21.00 Tanzmusik. ^1.30 Radio<br />

Briefkasten. 22.10 Zöllen Kodaly: Serenade.<br />

Freitag, 25. Januar.<br />

11.00 Das Freitags-Mosaik. 12.40 Studioorchester. 17.00<br />

Schweizer Komponisten. 17.45 Frauenstunde. 18.05 Zur gu-<br />

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40 Die Woche im Bunrr<br />

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mi'cfi der Schuh drückt. 19.10 Der westschweizerlsche Leobach-<br />

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22.10 Amerikanischer Jazz. _______ —<br />

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Geburten: 10. Josef Siegfried, des Britschgi-Michel Alois<br />

Josef, Manzigen, Melchthal.<br />

Ehen: Keine.<br />

Todesfälle: 1. Fürling-Koch Justin, Breiten, geb. 28. Januar<br />

1877. 15. Zintmermann Anna, Ordensschwester im Bethanienheim<br />

Burgfluh, geb. 6. Juni 1865. 28. Casini-v. Rotz Marie, Büntli,<br />

Dietried, geb. 20. Oktober 1870.<br />

Alpnach.<br />

Geburten: 1. Ruth Verena, des Johann Langensand-Burch,<br />

Forstarbeiter, Schoried. 2. Martha, des Josef Röthlin-Huggler,<br />

Maschinist bei der Pilatnsbahn, Stad. 2. Gertrud Berta,des Josef<br />

Wallimann-Odermatt, Landwirt, Aeschi. 5. Albert Leo, des Franz<br />

Wallimann-Gwerder, Landwirt, Balisried. 16. Heidi, des Franz<br />

Zursluh-Bäbi, Mineur, Schoried. 20. Elisabeth Agnes, des Johann<br />

Burch-Odermatt. Landwirt, Gaußegg. 22. Ernst Werner, des Johann<br />

Bäbi-Durrer, Alphirt, Schoried. 26. Mathilda Hildegard Hedwig,<br />

des Josef von Atzigen-Kiser, Landwirt, Hostatt, Grund. 27. Rosa<br />

Josefine, des Josef von Atzigen-Kiser, Landwirt, Metlachen.<br />

Ehen: 18. Gygax Walter, Müller, mit Tschudi geb. Bartholet<br />

Margaritha.<br />

Todesfälle: 12. Gehrig Joses Fridolin, alt Landschreiber,<br />

von Massen (Uri), wohnhaft in Erstfeld, zuletzt in Alpnachstad, geb.<br />

6. März 1874. 22. von Atzigen-Berlinger Christina, Ehefrau des<br />

Pius von Atzigen, Schoried, geb. 7. Febrnar 1874.<br />

Giswil.<br />

Geburten: 3. Josef Alois, des Jos. Müller-Portmann, Hinterbrenden.<br />

3. Anna, des Jos. Müller-Portmann, Hinterbrenden.<br />

6. Armin Josef, des Albert Stcudler-Enz, Diechtersmatt. 10. Marie<br />

Louise, des Alois Enz-Müller, Gehri. 25. Anton Arnold,<br />

des Otto Enz-Kunz, Gehri.<br />

Ehen: Keine.<br />

Todesfälle: 3. Müller Anna, geb. 3. Dezember 1945,<br />

Hinterbrenden. 7. Katharina Schrackmann geb. Anderhalden, geb'.<br />

23. November 1875. 8. Karolina Zurbuchen geb. Morand, geb.<br />

1. November 1876. 9. Theresia Sigrist geb. Amgarten, geb. 2g.<br />

November 1870. 18. Robert Enz, Rüti, geb. 4. Jnli 1867. 22. Karolina<br />

Burch, Hälteli, geb. 11. Mai 1857'<br />

Lungern.<br />

Geburten: 2. Niklaus Alois, des Niklaus Alois Jmseld-<br />

Sigrist, Röhrli. 7. Maria Theresia, des Alois Schallberger-Britschgi.<br />

Mühlebach. 15. Bruno Josef, des Max Jakob Krncker-Ehrler,<br />

Znhn. 22. Mathias Josef, des Mathias Johann Ming-Gasser, Krisimatte.<br />

30. Christiua, des Rudolf Walter Gasser-Gasier, Obsee.<br />

Ehen: Keine.<br />

Todesfälle: 18. Gasser-Gasser Marie Maadalena, aeb.<br />

1. April 1870. Obsee. 26. Ming-Berchtold Josef, geb. 12. März 1883,<br />

Obsee. 30. Schallberger-Gasscr Johanna, geb. 15. Oktober 1858<br />

Mühlebach.<br />

Engelberg.<br />

, ^<br />

r t e n: 13. Johann Hugo, des Johann Josef Nieder<br />

^ö^-Schleiß, Rohr. 19. Pius Theodor, des Josef Leodcgar 5>äckihard<br />

O S t e p h a n i e , des Walter Ami'tutz-Rcin<br />

Ehen: Keine.<br />

22 Vumtff ^1872 ° HO Internierte, ledig, geb.<br />

Oktober 1912 Feierabend Alo.s Karl, Landwirt, geb. 10.<br />

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76. Jahrgang - Nr. 7<br />

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Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Garnen. Tel. 8 62 37<br />

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Vix Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A m W e f<br />

Am 19. Jänner brachten die römischen Patrizier dem<br />

Papste die üblichen Neujahrswünsche dar. Pius XII. sagte in<br />

der Antwort: „Nach dem Kriegsende stehen heute viele Völker,<br />

darunter auch Italien, vor der Notwendigkeit, eine V e r -<br />

fassnng auszuarbeiten, welche die politischen und sozialen<br />

Verhältnisse mehr oder weniger neu ordnen wird. Wer noch<br />

irgend ein Verantwortungsbewußtsein hat, muß darob erzittern.<br />

Die Weitsichtigen wissen, daß diese Frage nur in<br />

R u h e, Zurückgezogenheit und reiflicher Ueberlegung gelöst<br />

werden kann. Zwar macht die heutige Welt den Eindruck einer<br />

Unordnung. Aber es gibt in dieser Welt ein granitenes<br />

Fundament, das von Christus selbst gelegt ist; auf diesen Felsen<br />

muß man sich stellen und dann den Blick nach oben wenden.<br />

Christus hat uns gelehrt: ,Suchet zuerst das Reich Gottes<br />

und seine Gerechtigkeit; alles übrige wird euch hinzugegeben<br />

werden. Bei der christlichen Volkswerdung lastet auf<br />

jedem Stand die Pflicht zur Wahrung der alten Ueberl<br />

i e s e r u n g e n, mit denen die Grundwerte eines gefunden<br />

Volkstnms weiterleben. Zu diesen Grundwerten gehören<br />

Religiösität, tief christliches Ehe- und Familienleben,<br />

der Geist der Pflichterfüllung, Unparteilichkeit, Uneigennützigfeit<br />

und der Wille zur Bewahrung alles dessen, was die<br />

Erfahrung und Geschichte geheiligt haben: ein politischer<br />

Geist, der gegenüber unruhiger Agitation und blinder<br />

Neuerungssucht gefeit ist."<br />

Französisches Parteigezänk sprengt die Einheit des nationalen<br />

„Widerstandes"!<br />

tfaum waren die Papstworte verklungen, — die Schweizer<br />

Presse verbreitete sie am Samstag, — folgte blitzartig die<br />

französische Regierungskrise — politischer Anschauungsunterricht!<br />

Wer am Montag früh das Mostfaß des Radios<br />

aufdrehte, bekam ein saures Glas voll in die Stube geschüttet:<br />

de Gaulle, der Nationalheld und Befreier Frankreichs,<br />

tritt ab. Innert drei Monaten die dritte politische<br />

Sfrise! Die Franzosen sperrten Mund und Augen auf, denn<br />

sie wußten nicht, daß die Gegensätze und Zwistigkeiten in der<br />

Regierung so groß waren. Sie hatten genug mit der Wirtschastlichen<br />

Not zu tun und vergaßen darob die politischen<br />

Reibereien. De Gaulle hat im letzten Vierteljahr manche<br />

Siege zu verzeichnen gehabt. Am 21. Oktober fiel die Abstimmung<br />

nach seinen Plänen aus: die konstituierende Nationalversanimlung<br />

war nun da. De Gaulle wurde am 13.<br />

November provisorischer Staatschef und zugleich Minister-<br />

Präsident mit 555 Stimmen gegen Null Stimmen und einer<br />

Enthaltung. Seine Regierungsbildung mit den drei großen<br />

Parteien (Republikanische Volksbewegung. Sozialisten und<br />

Kommunisten) stieß auf Klippen. Drum warf er ihnen soldatisch<br />

kurz den Bettel hin und demissionierte. Doch schon am<br />

19. November sprach ihm die Nationalversammlung mit 400<br />

gegen 163 kommunistische Stimmen das Vertrauen aus. De<br />

Gaulle bildete die Regierung nach seinem scharfen Blick und<br />

gab den Kommunisten nicht jene wichtigen Ministerien, die<br />

sie großmaulig gefordert hatten. Die Kommunisten wurden<br />

handkehrum manierlich und klatschten einmütig Beifall, als<br />

de Gaulle sein Kabinett dem Parlament vorstellte. Das >var<br />

für Leute, die etwas Grütz im Kopf haben, verdächtig. Heute<br />

spielen eben die Kommunisten die Rolle Satans in der Welt-<br />

Politik. Von ihm hat Abraham a Sancta Clara vor 250 Iahren<br />

geschrieben: „Was ist der Teufel? Er ist ein Seiler und<br />

macht Vieltausend Fallstricke." 3 ie Kommunisten drehen nicht<br />

harmlose Packschnüre, sondern armdicke Drahtseile von Land<br />

zu Land. Davon redet Pius XI. im Rundschreiben über den<br />

Kommunismus'vom 19. März 1937 klar: „Die rasche Verbreitung<br />

der kommunistischen Ideen, die in alle Länder dringen,<br />

in die großen und kleinen, die hochkultivierten und die<br />

weniger entwickelten, erklärt sich aus einer wahrhaft dämonrschen<br />

(teuflisch bestrickenden) Propaganda, wie sie die Welt<br />

vielleicht bis heitte noch nicht gesehen hat, einer Propaganda,<br />

die von einem einzigen Zentrum geleitet und äußerst geschickt<br />

den Lebensbedingungen der verschiedenen Völker angepaßt ist;<br />

einer Propaganda, die mit großen Geldmitteln arbeitet, mit<br />

internationalen Kongressen, mit zahllosen gut geschulten<br />

Kräften; einer Propaganda, die mit Flugblättern wirbt und<br />

Zeitschriften, in Lichtspielen, in Theatern, durch das Radio,<br />

in den Schulen, an den Universitäten sogar, und die nach<br />

und nach alle Kreise der Bevölkerung erfaßt, auch die bessern,<br />

ohne daß sie das Gift auch nur gewahr werden, das mehr<br />

und mehr in ihren Geist und in ihr Herz eindringt."<br />

Zu späte Einsicht lägt ein hohes Schulgeld zahlen!<br />

Die Demission de Gaulles am Sonntag wirkte in Paris<br />

und ganz Frankreich wie ein Blitzschlag. Selbst seine Gegner<br />

sind überrascht und verdutzt. Die Presse sucht nach den Gründen.<br />

„Etoile du soir" sieht in de Gaulles Schritt den Ausdruck<br />

seiner Müdigkeit: „Wie alle Franzosen hat de Gaulle<br />

genug. Er ist überdrüssig der Parteikämpfe, überdrüssig, unfähige<br />

Minister als Mitarbeiter zu haben." Die katholische<br />

„La Croix" schreibt: „De Gaulle ist müde, beständig mit den<br />

häßlichsten Waffen, die Verleumdung inbegriffen, bekämpft<br />

zu werden. De Gaulle erneuert die Geste des Cincinnatus, indem<br />

er aufs Land heinikehrt." Der römische Feldherr Lucius<br />

Quinctius Cincinnatus galt als Vorbild altrömischer Einfachheit<br />

und'wurde nach der Sage vom Pfluge hergeholt, um die<br />

Feinde zu besiegen und als Diktator das Land zu regieren.<br />

De Gaulle, der 55 Jahre zählt, hat Paris verlassen und<br />

wird sich auf sein Landgut Colombey-Ies-Deux-Eglises zurückziehen.<br />

Der Eindruck des Wegganges ist tief. Die Parteien,<br />

besonders die Kommunisten, haben Zeit, über das Unheil<br />

nachzusinnen, das sie mit ihrer üblen Kritik an de Gaulle<br />

angerichtet haben. Am Mittwoch konnte die Krise soweit behoben<br />

werden, daß der bisherige Präsident der Nationalversammlung,<br />

Felix Gouin, zu de Gaulles Nachfolger gewählt<br />

wurde. Er ist Sozialist. Die Katholiken weigerten sich, unter<br />

einem kommunistischen Regierungschef mitzuarbeiten. So<br />

mußten die Kommunisten sich fügen — ein Sieg also der Katholiken!<br />

De Gaulle wird sich die Dinge von ferne besehen<br />

und bereit sein, dem Vaterland allzeit wieder zu dienen,<br />

wenn Not am Mann ist.<br />

Der tragische Sebastianstag <strong>1946</strong> ist nicht nur für Frankreich,<br />

sondern auch für anderswo ein ernster Fingerzeig: die<br />

Zeit der alten Parteigezänke muß verabschiedet werden. „In<br />

einem Volke, das dieses Namens würdig ist, fühlt der Bürger<br />

in sich selbst das Bewußtsein seiner Persönlichkeit, seiner<br />

Pflichten und seiner Rechte, seiner eigenen Freiheit verbunden<br />

mit der Achtung vor der Freiheit und Würde der andern.<br />

In einem Volke, das dieses Namens würdig ist, bilden all die<br />

Ungleichheiten, die nicht von der Willkür, sondern oben von<br />

der Natur der Dinge, von der Ungleichheit der Bildung, des<br />

Besitzes, der gesellschaftlichen Stellung herrühren — wohlgemerkt<br />

ohne Nachteil für Gerechtigkeit und wechselseitige<br />

Liebe —, durchaus kein Hindernis gegen das Bestehen und<br />

Ueberwiegen echten Geistes der Gemeinschaft und Brüderlichkeit."<br />

(Radioansprache Pius' XII., 25. Dezember 1944.) :—:<br />

Eidgenossenschaft<br />

Die wichtigsten Exporte 1945.<br />

Vom Gesamtexport im Betrage von 1474 Mill. Fr. entfielen<br />

nicht weniger als 492,6 Mill. Fr. auf die Uhrenindustrie,<br />

deren Exportleistung (mit Bestandteilen) um fast 190<br />

Millionen Fr. größer war als im Vorjahre. Die wichtigsten<br />

Kategorien waren weiter: Maschinen 220,7 Mill. Fr. (Vorjähr<br />

138,8), Seide 166,6 (169,4), Apotheker- und Drogeriewaren<br />

98 (83), Farbwaren 95' (58,8), Instrumente und Apparate<br />

79,6 (78,5), Holz (hauptsächlich Baracken) 48,5 (6,3),<br />

Baumwolle 44,3 (38), Eisen 29,5 (58,4), Stroh 26,3 (13,5),<br />

Konfektion 26 (15).<br />

O b w a l d e n<br />

Der Kantonsrat besammelt sich, wie bereit gemeldet, am<br />

Donnerstag, den 7. Februar. Die reichhaltige Traktandenliste<br />

umfaßt folgende Geschäfte:<br />

1. Volksbegehren über Teilabänderung der Kantonsverfassung.<br />

Erlaß eines neuen Abstimmungs- und Wahlgesetzes.<br />

2. Jnitiativbegehren Othmar Britschgi, Alpnach, betreffend<br />

Abänderung des Gesetzes über die Finanzierung von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen<br />

in der Kriegskrisen- und<br />

Nachkriegszeit vom 13. Mai 1945.<br />

3. Prokuraerteilung an Herrn Josef Wirz, Beamter der <strong>Obwaldner</strong><br />

Kantonalbank.<br />

4. Verordnung über das Haushaltlehrwesen.<br />

5. Verordnung über die Schulzahnpflege.<br />

6. Arbeitsbeschaffung. Subventionierung von<br />

a) Hotelerneuerungen,<br />

b) Wohnbauten,<br />

c) Planungsarbeiten.<br />

7. Subventionsbeiträge an:<br />

a) die Erstellungskosten einer Wasserversorgung im Kleintheilerberg,<br />

Giswil,<br />

b) die Erstellungskosten für das Gütersträßchen in Mühlebach,<br />

Lungern.<br />

8. Motion Kantonsrat Dr. I. Hetz und Mitunterzeichner betreffend<br />

Ausrichtung einer Ehrengabe an Familien von im<br />

Aktivdienst 1939—45 verstorbenen Wehrmänner.<br />

„D«r fidele Bauer" in Sarnen. (Eing.) Am kommenden<br />

Sonntag, den 27. Januar <strong>1946</strong>, wird die Theatersaison der<br />

Bühnevereinigung Sarnen für das Jahr 1945/46 in einer<br />

Extraaufführung am Nachmittag ihr schönes Finale finden.<br />

Es bietet sich also die letzte Gelegenheit, den Sarner fidelen<br />

Bauer mit all seinem Drum und Dran von Klang, Frohsinn,<br />

Farbenpracht und echter Lebensbejahung zu genießen. Es<br />

wird die unumstößlich letztmögliche Vorstellung sein, obwohl<br />

vereinzelte Stimmen nach weitern Aufführungen fragen. Die<br />

Aufführung beginnt wie gewohnt 14.15 Uhr und es besteht die<br />

Gewähr für guten Zugsanschluß.<br />

IUensclien auf Irrwegen<br />

Bon Pierre l'Ermite. 17<br />

Zwar stimmte dies in keiner Hinsicht. Aber unglücklicheriveise<br />

stellte sich nach genauer Untersuchung auch heraus, daß<br />

der angebliche arme Teufel, wenn auch dem Hungertod, so<br />

doch keineswegs dem Verdurstungstod nahe gewesen war, daß<br />

er überdies in sämtlichen Schankstätten der Umgebung als<br />

eingefleischter Trunkenbold berüchtigt war und daß er es<br />

meisterhaft verstand, den Leuten etwas vorzujammern.<br />

Das ist alles! Für unerfahrene und zum Mitleid geneigte<br />

junge Leute eigentlich etwas ganz Harmloses. Ohne die<br />

brutale Reaktion des Personalchefs hätte man die Sache gewiß<br />

auf sich beruhen lasten. So aber nahm sie ihren Gang bis<br />

zum Generaldirektor, der doch zur Zeit wirklich Wichtigeres<br />

tun hätte.<br />

Er ließ mich kommen. — Und hier beginnt eigentlich erst<br />

das richtige Drama.<br />

3ch hatte nämlich sofort den Eindruck, daß die Autogeschichte<br />

nur ein erwünschter Borwand war, den der Generaldirektor<br />

ohne Zögern ausbeuten wollte, um mir alles<br />

zu sagen, was er auf dem Herzen hatte.<br />

Er hat dies übrigens mit einer gewissen Eleganz getan.<br />

Nachdem er sich vorerst über das naive Vorgehen meiner<br />

jungen Leute lustig gemacht hatte, die einen unverbesserlichen<br />

Säufer für einen'armen, verhungernden Arbeiter gehalten<br />

hatten, schob er die Unterredung auf ein anderes Geleise und<br />

schnitt grundsätzliche Fragen an.<br />

Zunächst ist er voll des Lobes für meine flugtechnischen<br />

Studien, die ihn im höchsten Maße interessieren, und sagt<br />

mir eine glänzende Zukunft voraus, allerdings nur unter der<br />

Bedingung, daß ich es nicht mache wie meine Jocisten... daß<br />

ich mir selber und meiner Jugendlichkeit gegenüber ein vorsichtiges<br />

Mißtrauen walten lasse... und daß ich namentlich,<br />

da ich ja die Möglichkeit und die Pflicht hätte, Wissenschaftliche<br />

Entdeckungen in die Praxis umzusetzen, meine Zeit nicht<br />

damit verliere, nach dem Monde zu fischen oder mein Pulver<br />

für die Spatzen zu vergeuden.<br />

Ich bat ihn darauf, mir seine Gedanken etwas genauer<br />

mitzuteilen.<br />

Gerade das aber war sein sehnlichster Wunsch! Leicht auf<br />

seinen Schreibtisch gestützt und seine Worte mit einer entsprechenden<br />

Bewegung seines Brieföffners markierend, begann<br />

er also:<br />

„Sehen Sie, die Herren Verivaltungsräte und ich, wir haben<br />

Sie hier sozusagen wie ein Familienglied aufgenommen.<br />

Und gerade weil wir uns für Sie und Ihre Zukunft interefsieren,<br />

möchten wir Sie warnen vor dem „Bessern", das,<br />

namentlich bei Ihrem edelmütigen und begeisterungsfähigen<br />

Charakter, sehr rasch zum Feind des „Guten" werden könnte.<br />

Auch wir sind die Freunde des Arbeiters.<br />

Und gerade wie Sie, wünschen auch wir seine physische<br />

und moralische Besserstellung. Diese hat er übrigens auch bei<br />

uns. Denn unsere Löhne sind großzügig und an freier Zeit<br />

fehlt es ihm nicht im geringsten.<br />

Sie aber möchten noch weiter gehen und sind deshalb im<br />

! Begriffe, einen Staat im Staate zu schaffen und sich, natürlich<br />

ohne es selber zu wollen, eine Popularität zu verschaffen,<br />

die Ihre Stellung im Betriebe untergraben und Ihre Kollegen<br />

beunruhigen könnte.<br />

Ich könnte Ihnen nun sagen, daß alle Ihre Versammlungen,<br />

Ausflüge und Studienzirkel den Nutzertrag unseres Betriebes<br />

leicht beeinträchtigen, daß die Arbeit erst an zweiter<br />

Stelle kommt und daß man die Landkarten und die Wettspiel-<br />

und Freilagerprojekte viel eingehender studiert als die<br />

Arbeitsprobleme.<br />

Wir bilden aber doch hier einen Forschungsbetrieb, d. h.<br />

ein Institut, in welchem für den Geist des Personals der<br />

ununterbrochene, geradezu zur Zwangsidee gewordene Gedanke<br />

der Verbesserung unserer Flugmaschinen unbedingt an<br />

erster Stelle sein muß.<br />

Trotz seiner großen Bedeutung will ich jedoch diesen Gesichtspunkt<br />

beiseite lassen und heute nur im Namen Ihrer<br />

eigenen Interessen und Ihrer Zukunft reden.<br />

Sehen Sie, Sie gehen zu rasch voran. Die Araber sagen,<br />

man müsse mit jemandem einen Scheffel Salz gegessen haben,<br />

bis man anfängt, ihn kennen zu lernen.<br />

Sie sind jedoch noch immer an Ihrer ersten Prise Salz<br />

und wagen sich trotzdem mit einer solchen Ruhe auf das Gebiet<br />

der Volksbetreuung, daß Ihnen daraus nur Enttänschungen<br />

für die Zukunft entstehen können.<br />

Sie sind ein fähiger Kopf. Halten Sie sich also an die andern<br />

Köpfe und machen Sie sich ihre Erfahrungen zunutze.<br />

Halten Sie Distanz. Lassen Sie sich nicht in Libeleien mit<br />

dem Volke ein. Suchen Sie bei ihm keine Stütze. Das Volk<br />

ist nicht zum Führen, sondern zum Gesührtwerden da. Es ist


Freiplätze gesucht! Für die demnächst in unserer Sektion<br />

eintreffenden Kinder aus Holland und Oesterreich benötigen<br />

wir dringend FamiliensttH^ätze für Knaben im Alter von<br />

6—12 Jahren. Da uns für Mädchen noch über 500 Freiplätze<br />

zur Verfügung stehen, können vorläufig keine Anmeldüngen<br />

für Mädchen angenommen werden. Dagegen bitten<br />

wir herzlich um Aufnahme der zu erwartenden Knaben.<br />

Mit herzlichem Dank zum voraus erbitten wir Ihre An-<br />

Meldung an Frl. Martha Burch, Gartenstraße, Sarnen, oder<br />

S.R.K. Kinderhilfe, Sektion Luzern/Jnnerschweiz, Luzern,<br />

Schloßstraße 9.<br />

Betriebsversammlung der Belegschaft der Fa. Georges<br />

Meyer & Cie., Sarnen. Aus letzten Sonntag, den 20. Januar,<br />

waren die Arbeiter und Arbeiterinnen der obigen Firma zu<br />

einer Betriebsversammlung eingeladen. Die Direktionen von<br />

Wohlen und Sarnen haben diese in wohlwollendem Sinne genehmigt,<br />

wie denn auch das Verhältnis zwischen Direktion<br />

und Arbeiterschaft ein denkbar günstiges ist, das einem frisch<br />

n die Firma Eintretenden sofort angenehm auffällt.<br />

Der Borsitzende, Hr. Alfred Portmann, eröffnete<br />

die Versammlung um ca. 14.20 Uhr und hieß die zirka 350<br />

Anwesenden herzlich willkommen. Einen besondern Gruß entbot<br />

er den beiden Referenten, den Herren Deschwanden vom<br />

christlichen Metallarbeiterverband, und Herrn Schuler, Secretär<br />

des christlichen Textilarbeiterverbandes. Er übergab<br />

nach einigen einleitender Worten das Wort vorerst Herrn Deschwanden<br />

zu seinem Referat: „Warum Organisation?" Das<br />

vorzügliche und lehrreiche Referat wurde von der Versammlung<br />

mit Beifall aufgenommen und vom Vorsitzenden bestens<br />

verdankt. Hierauf ergriff Herr Schuler das Wort zu seinem<br />

Referat: „Gesamtarbeitsvertrag". Auch dieses Referat wurde<br />

von den Anwesenden aufs kräftigste applaudiert und von Hrn.<br />

Portmann ebenfalls bestens verdankt. In der darauf folgenden<br />

Diskussion wurden verschiedene Fragen aufgeworfen und<br />

iom Referenten Hr. Schuler jeweils sofort beantwortet.<br />

Zirka 17 Uhr erschien Herr D i r. S ch n y d e r, der es sich<br />

nicht nehmen ließ, sofort nach der Theatervorstellung in die<br />

„Krone" zu kommen. Er wurde von sämtlichen Anwesenden<br />

mit brausendem Beifall empfangen und vom Vorsitzenden begrüßt.<br />

Herr Dir. Schnyder beehrte dann die Versammlung<br />

mit einer kurzen Ansprache, die wiederum so recht deutlich das<br />

gute Einvernehmen zwischen Fabrikleitung und Arbeiterschaft<br />

dartat. Er begrüßte die Anwesenden mit dem Gruß: „Liebe<br />

Georges Meyer Familie!" Die Ansprache wurde von «ber gesamten<br />

Versammlung mit dem lebhaftesten Beifall aufgenommen<br />

und dem „Pater familias" durch den Vorsitzenden aufs<br />

herzlichste verdankt. Nach Schluß des offiziellen Teiles um<br />

/,irka 18.45 Uhr kamen die jüngern Jahrgänge noch etwas<br />

auf ihre Rechnung, indem bei rassiger Musik noch getanzt<br />

.»erben konnte.<br />

eg.<br />

Was sagt der Bauer zum Verkehrsartikel? Wer an einer<br />

verkehrsreichen Straße sein Gut bewirtschaftet, kennt die Tükken<br />

des motorischen Betriebes. Trotzdem sperrt sich der Bauer<br />

nicht gegen die moderne Entwicklung des Verkehrswesens.<br />

Nur soll sie sich in geordneten Bahnen vollziehen. Dem<br />

Bauer haben die Eisenbahnen während des Krieges und schon<br />

vorher derart vorzügliche Dienste geleistet, daß er daraus unmöglich<br />

verzichten kann. Deshalb ist er an ihrem Wohlergeben<br />

stark interessiert.. Anderseits haben viele Landwirte inzwischen<br />

zu ihrem eigenen Vorteil auch eingesehen, daß der<br />

Bezug. von Hilfsmitteln und der Absatz der Produkte auch<br />

geht, wenn er auf Auto und Lastwagen verzichtet. Also jedem<br />

das Seine, aber keine Uebermacht. I. Stutz, Nat.-Rat.<br />

Volksabstimmung vom 10. Februar. (Korr.) In der letzten<br />

Nummer liest man von Empfehlung zur Annahme des<br />

Berkehrsartikels durch den kantonalen konservativen Parteivorstand.<br />

Vorangehend bläst ein ganz eingenommener Verkehrsartikler<br />

ziemlich laut ins Horn. Er versteigt sich sogar<br />

zur Behauptung, daß die „elektrische" SBB unsere schöne<br />

Heimat vor dem Anschluß ans Dritte Reich bewahrt hat.<br />

Selbstverständlich möchte Schreiber dies die großen Verdienste<br />

der SBB punkto Lebensmittelzufuhren und die korrekte Mitarbeit<br />

zur Zeit des Aktivdienstes keineswegs schmälern. Aber<br />

immer schön langsam mit dem Zeltli-Verteilen, sonst könnten<br />

leicht andere Institutionen und Volkskreise, die a u ch ihien<br />

Teil zum Schutze des Landes beigetragen haben, die Hand<br />

für irgend ein „Dankschön-Zückerli" hinhalten. Wir sollten<br />

uns endlich auf die Gegenwart besinnen und nicht ewig aufs<br />

belohnt und gerühmt werden verlegen für eine Leistung, die<br />

die saubere, anständige Pflicht eines jeden Eidgenossen war<br />

und immer sein wird. Doch zurück zum Geschäft. Der Vertehrsartikel<br />

ist unbestritten nicht zum vorneherein zu verwerfen,<br />

doch — ob hier nicht ein Mäschlein fallbereit ist, um<br />

so ganz sachte das freie Gewerbe der Straße in die staatliche<br />

Paragraphenzange zu nehmen? Darum wäre es wünschens-<br />

der Sklave seiner Empfindung, und diese Empfindung änbett<br />

sich rasch und in der mannigfaltigsten Weise.<br />

Ich weiß, daß Sie praktizierender Katholik find. Denken<br />

Sie an die Haltung des Volkes am Palmsonntag und dann<br />

am Karfreitag. Es bejubelt und kreuzigt.<br />

Das Volk gleicht den Wolfshunden, von benen man nie<br />

weiß, ob sie beißen oder liebkosen wollen.<br />

In unserem eigenen Lande veranstaltete das Volk um 1788<br />

gioße Prozessionen und sang fromme Kirchenlieder.<br />

Zwei Jahre später hieb es Köpfe ab und brüllte den Revolutionsgesang<br />

der Carmagnole.<br />

Vor vier Jahren schien unser Betrieb hier ein Herz und<br />

eine Seele zu sein. Ohne richtig daran zu glauben, "hatte ich<br />

doch schließlich Vertrauen gesaßt. Da kam die Front populaire,<br />

die Volksfront ans Ruder, und hat mir wieder einmal<br />

mehr gezeigt, was auf dem Grunde gewisser Seelen an Heuchelei<br />

und in beinahe allen an Charakterlosigkeit schlummert.<br />

Glauben Sie ja nicht, daß diese meine Ansichten aus der<br />

Luft gegriffen sind, sie stützen sich leider auf Tatsachen, die<br />

ich in ihrer ganzen Tragik erlebt habe.<br />

Ich habe es miterlebt, wie unser herrlicher Forschungsbetrieb<br />

von Arbeitern besetzt wurde, die ich für gut und loyal<br />

hielt, die sich aber in ein paar Stunden zu verhaßten Tyrannen<br />

entwickelten.<br />

Ich habe es miterlebt, ivie prächtige Maschinen — iyr<br />

eigentlicher Broterwerb —• von Schurken sabotiert wurden.<br />

Ich habe zu Hause noch von Haß und Mordgiet strotzenbe<br />

Inschriften aufbeivahrt, die an die Mauern geheftet woren<br />

waten. Und da habe ich zu meinen Ingenieuren gesagt:<br />

wert, »,m» »°» d°. M-°»° u»d<br />

mit der DnMrlchwI-z- bie<br />

^<br />

und bündig dem Stimmvolk mundgerecht zugeschnitten<br />

Religion und Politik. In Bulgarien wurde der Relig<br />

i o i. s u n t e r r i ch t durch Regierungsverordnung aus den<br />

Schulen verbannt! .hat wirklich Religion mit Poltt<br />

nichts zu tun, wie unsere Gegner immer wieder dem katholischen<br />

Volke einreden wollen?<br />

Sarnen. (Einges.) Was sagen die Konsumenten?<br />

Diese Frage stellt ein Einsender in letzter Nummer<br />

zum Beschluß der Sarner Molkereien aus Einführung der<br />

Quartiereinteilung der Milchlieferung an die Konsumenten.<br />

Der löbl. Einwohnergemeinderat hat laut gleicher Einsendung<br />

dieser Neuerung abgewunken. Da glaubt Schreiber dies<br />

denn doch, daß der Beschluß der Molkereien nur zu begrüßen<br />

ist, wenn sich die Sache richtig anläßt. Vor allem gewährleistet<br />

eine quartierweise Milchlieferung eine zeitlich vorteilhafte<br />

Bedienung der Kundschaft. Wenn der gleiche „Milcher den<br />

Dorfbezirk nach allen Winden befahren muß, bekommt die<br />

eine Hausfrau am Dorfende die Milch um Stunden später,<br />

wie jene am Ausgangspunkt der Tour. Sicherlich wird hier<br />

kostbare Zeit eingespart sür deu Lieferant, durch die Neueruug,<br />

anderseits aber ist es möglich, auch abseitsstehende Konsumeutenhäuser<br />

zu bedienen^ so daß auch jene Frauen, die<br />

nicht im Schatten der Molkerei wohnen, das köstliche^Naß zur<br />

rechten Zeit und zwar an der Haustüre erhalten. Für den<br />

Konsumenten kann es also nur von Vorteil sein. Was den<br />

Lieferantenstand>j>unkt betrifft, so soll man sich nur freuen,<br />

daß in dieser Gewerbegruppe die Loyalität sich Bahn bricht,<br />

daß alle leben sollen und ihren geschäftlichen Rayon betreuen<br />

können, und auch die Kunden zur allseitige» Zufriedenheit<br />

bedienen werden. Allerdings bleibt der Wunsch an die gesch.<br />

Lieferanten offen, daß sie ihren Rayon morgens und abends<br />

bedienen, denn- nur so könnte eine volle Befriedigung der<br />

Konsumentenschaft erreicht werden. Was meinen andere<br />

Konsumenten?<br />

Sarnen. K r i e g s g e sch ä d i g t e n - Aktion 1945.<br />

Aus Luxemburg (Niederdaweu) ist dieser Tage ein Brief eingetroffen,<br />

der ein feines Dankesdokument darstellt für alle<br />

Gaben, die im Sommer 1945 an die Kriegsgeschädigten-Aktiou<br />

geleistet wurden. Eine Mutter beantwortet den Brief, der<br />

bei der Säuglingsausstattung lag:<br />

„Meinen besten Dank für die lieben Geschenke aus der<br />

fernen Schweiz. Sie fragten sich: Ist es für ein Büblein oder<br />

für ein Mädchen? — Es ist für beides. Am 5. Januar kam<br />

ein Zwillingspärchen bei uns an. Ich erwartete das 9. Kind<br />

und hatte keine Windeln und nichts mehr, der Krieg hatte<br />

uns alles genommen, wir waren evakuiert und schon vor<br />

der Evakuation war unser Haus von den Nazis geplünbett<br />

worden. Mit Bangen schaute ich meiner schweren Stunde<br />

entgegen. Ich wanbte mich an unsern Herrn Pfarrer (der auch<br />

erst vor einiger Zeit aus dem K.L. aus Deutschland zurückkam),<br />

wohin ich mich wohl wenden sollte, da ich nichts mehr<br />

hätte, das zu erwartende Kindlein zu betten.<br />

Wie froh und glücklich war ich, als mir so unerwartet<br />

diese Kiste mit den so niedlichen Sachen hier ankam. Und wje<br />

groß war bie Freude, als nun das Zwillingspärchen da war<br />

und ich sie so schön warm betten konnte. Es war Freude bei<br />

groß und klein im Hause. Die Kinder werden auf den Namen<br />

Leonie und Josi-Niklas getauft. Beide sind wohl und munter.<br />

Tränen der Freude tropfen auf die Kleinen, wenn ich sie betrachte,<br />

wie sie so friedlich nebeneinander schlafen in den lieben<br />

Schweizersachen.<br />

Tausend und tausendmal Dank an alle, die geholfen haben<br />

an diesen so kostbaren Sachen. Gott möge es Ihnen allen<br />

reichlich lohnen, ich werde mit meinen Kindern für Sie beten.<br />

Herzliche Grüße aus dem kleinen Luxemburger Ländchen,<br />

das so viel gelitten hat.<br />

M.-B."<br />

Sarnen. (Einges.) Eine treue Abonnentin feiert nächsten<br />

Montag ihren 70. Geburtstag. Wwe. Marie Iinfeld -<br />

Po11mann, Malermeisters. Im Kreise ihrer lieben Kinder<br />

und Enkel darf sie Tage sonnigen Alters genießen. Eine<br />

Mutter in der Familie, liebend und sorgend, ist wi e die Sonne,<br />

bie das Heim so wonnesam umfriedet. Ja, „wenn du der<br />

Mutter Segen hast, so bleibt et ewig dir; nie fühlest du der<br />

Arbeit Last, bist glücklich für und für." Der verehrten Jubilarin<br />

mögen noch recht viele sonnige Jährchen im Kreise ihrer<br />

Lieben beschieden sein. Herzlichen Gruß und Glückwunsch<br />

aus Giswil.<br />

Schwendi. (Korr.) Ae Stei abem Harz, Lustspiel in<br />

3 Akten von den beiden Glarner Autoren Freulet und Jenny-<br />

Feh r, gelangt ab Sonntag, den 27. Januar, auf der neuen<br />

Bühne des Gasthaus Rößli zur Aufführung. Die Jungmannschast<br />

nimmt damit eine alte Schwander Tradition wieder<br />

auf. Die beiden Kongregationen und der Zäzilienverein schlos-<br />

Schaut sie an und wisset euch daran zu erinnern! Seht, was<br />

aus dein Volke wird, wenn es glaubt, Herr zu sein.<br />

Diese Wahrheit stammt übrigens nicht et von heute. Haben<br />

nicht schon unsere Väter den Spruch geprägt:<br />

Schmeichle dem Pöbel,<br />

Dann wird et dich knuten;<br />

Knute den Pöbel,<br />

Dann wird er dir schmeicheln!<br />

Es ist traurig, so etwas zitieren zu müssen. Aber es ist<br />

eben doch wahr und wird es immer bleiben.<br />

Sie haben Studienzirkel gegründet? Das ist gut. Das ist<br />

eine Geste, die von gutem Willen und von redlichem Bemüheu<br />

zeugt. Glauben Sie aber ja nicht, damit eine dauernde<br />

Gesinnung zu schassen; denn dem Volke zuzureden, heißt das<br />

Meer pflügen wollen. Nachdem es Ihnen Beifall gezollt hat,<br />

wird es einen andern, der genau das Gegenteil sagt, ebenso<br />

beklatschen.<br />

Die Volksfront ist es, die den Klassenkampf gepredigt und<br />

das verhängnisvolle Unheil heraufbeschworen hat, an dem<br />

wir alle, Arbeiter wie Unternehmer, zugrunde gehen. Jeder<br />

halbwegs vernünftige Arbeiter gibt das auch im stillen zu.<br />

/T en " jedoch morgen eine Abstimmung stattfände, so wären<br />

die Wahlen hundertprozentig zugunsten der Kommunisten.<br />

Wissen Sie aber, was dieser Kommunismus, mit dem<br />

nicht wenige junge Katholiken, ja sogar Geistliche, wie z. B.<br />

uns» Pfarrer, sympathisieren, in Wirklichkeit bedeutet?<br />

Nichts anderes als eine Ablehnung jeder Autorität, außer<br />

der des Bösen.<br />

»rh imsnnaft zu einet Bühnevereinigung zusammen, um<br />

X» en u„d „ fonfutrcnateten, l-ndrn. um<br />

einander nicht<br />

^ieiem Geiste entstand auch die<br />

sich gegenseitig z' •<br />

neue Buhne, und so letzten<br />

Spieler zusammen. Wenn<br />

^ nötigen Bühnen<br />

auch junge Kraf / ( ommen be Iahte nur ein<br />

schliff anzueignen. ,o w-rd das sur Extra-Kurse bebeschert'<br />

willigt, ber .vnmmet B ^ so ist<br />

^Mklein der Schwendi<br />

einen schonen Erfolg zu sichern, oer<br />

1nmfnmmene Ver<br />

der Leber weg zu reden und zu handeln i •<br />

ber von jeher gewohnt waren! (Siehe Inserat.) ,<br />

Sächseln. (Kort.) Nach ben Ergebnissen bet<br />

konttolle auf 31. Dezember 1945 zählt bie Gemembe chj^<br />

2248 Einwohner. Gemäß Volkszahlung vom .<br />

1941 waren es bereu 2117.<br />

Von den 2248 Einwohnern am 31. Dezember 1.4 .<br />

1543 Bürger ber Gemeinbe Sächseln, 294 Burger an<br />

Gemeinben bes Kantons, 261 Niebergelassene, 104 Aufenthalter<br />

und 46 Auslänber. Die Gemeittbebürger.machen nom<br />

68,6 Prozent ber Bevölkerung aus.<br />

Ebenfalls gemäß der Einwohnerkontrolle hat die Bevöllerunq<br />

im Jahre 1945 um 2 Personen zugenommen. Zugenommen<br />

haben bie Niebergelasseueu. die Kantonsbürger anderer<br />

Gemeinben, sowie bie Ausländer (Ferienkinber!), währenb die<br />

Gemeindebürger sowie bie Aufenthalter abgenommen habe«,<br />

die Gemeindebürger meistens infolge Wegzuges junger Leute<br />

in auswärtige Stelleu. Das Total der An- und Abmeldungen<br />

im Jahre 1945 wurde mit 670 ermittelt.<br />

Bon den Bürgern anderer Gemeinden des Kantons Obwalden,<br />

die in Sachsein wohnen, stammen aus Sarnen 111,<br />

aus Kerns 74, aus Alpnach 28, aus Giswil 23, aus Lungern<br />

53 und aus Engelberg 5.<br />

Die in Sächseln wohnhaften Gemeindebürger verteile» sich<br />

wie folgt auf die einzelnen Geschlechter: Rohret .527, Omlin<br />

286 von Moos 164, von Flüe 140, Spichtig 126, von Ah<br />

113, Andethalden 80, Schälin 55, Gtisiget 33, Bucher !>,<br />

Lochmann 7, Halter, Huber und jirummenacher je l.<br />

Zum Vergleich feien die Zahlen der anläßlich der eibge<br />

nössischen Volkszählung 1870 ermittelten, in Sachsein ansässi<br />

gen Angehörigen der einzelnen Bürgergeschlechter angeführt:<br />

Rohrer 472, von Flüe 156, Anderhalden 149, Omlin 143,<br />

von Moos 140, von Ah 128, Spichtig 114, Nufer 29, Grisi<br />

aer 28, Krummenacher 28, Lochmann 21, (hötschi H>, Schä<br />

lin 16,' Jmfeld 11, Strählet 10. Buchet 8. Haltet f>, Aymanu<br />

3, Hermann 2, Wyß 2, Risi und Zutgilgen je l.<br />

Die Röhret sind nach wie vor das zahlenmäßig weitaus<br />

stärkste Bürgergeschlecht. Interessant ist, wie sich die Schülin<br />

mehr als verdreifacht, die Omlin genau verdoppelt haben.<br />

In Sächseln ganz verschwunden sind bie Nufer, Götschi, Im<br />

selb, Strählet, Wymann, Hermann. Wyß, Risi und Zurgil<br />

gen. Angehörige einzelner dieser Geschlechter leben noch au<br />

ßerhalb der Gemeinde und des Kantons.<br />

Alpnach. (gg.4lorr.) Am 3. Jännersonntag versammelte»<br />

sich die Bürget zur Rechnungsgemeinbe. Die verschiedene»<br />

Rechnungsabschlüsse wiesen durchwegs erfreuliche Zahlen auf.<br />

Das gute Ergebnis der Waldrechnungen ist aus erhöhte Holz<br />

preise bei verhältnismäßig nicht hohen Löhnen zurückzusüh<br />

ten, wie auch auf rationellen Betrieb überhaupt. Besonder?<br />

erwähnt werden darf die Rechnung des untern Howaldes, wo<br />

nebst der Stallbaute im „Längenschwand" im Betrage von<br />

zirka Fr. 12 000.— noch große Drainagearbeiten durchgeführt<br />

wurden. Da auch die Armenrechnung so günstige Auswir<br />

kung der Amnestie zeigte, konnte die Steuer von 80 aus 50<br />

Rappen herabgesetzt werden. Dem Kreditbegehren zur Erstel<br />

lung eines neuen Lagerhauses wurde entsprochen. Diese Ge<br />

schäfte waren in kurzer Zeit erledigt.<br />

Alpnach. (gg.-ttorr.) Der Einwohnetgcmeiuderat hat aus<br />

Samstag, den 19. Januar, abends, Bauinteressente» eingeladen<br />

zu einer Besprechung der Möglichkeit sür Gründung<br />

einer W o h n b a u g e n o s s e n s ch a f t. Das Interesse war<br />

ziemlich rege und Herr Präsident Müller orientierte über<br />

Subventionen des Bundes. Die kantonalen Bestimmungen<br />

müssen erst noch im Kantonstat behandelt iverden. Auch be<br />

treffend Landankauf lag bereits ein Projekt von Herrn Ar<br />

chitekt Durrer vor, das Terrain in der Gegend des ehema<br />

ligen Kernhauses der Bütgetgemeinde vorsieht. Somit könnte<br />

sich eigentlich auch die Bütgetgemeinde daran beteiligen. Er<br />

freulich ist, daß man aus der bestehenden großen Wohnung?<br />

not heraus etwas für die Familien der minderbemittelten<br />

Schichten zu tun gewillt ist. Wie weit aber solche Wohnungs<br />

bauten wirklich großer Gewinn für kinderreiche Familien<br />

sind, wird erst noch abzuklären und gut zu überlegen sein.<br />

Hoffen wir auf eine gute, sozial gerechte Lösung.<br />

Beim Arbeiter äußert et sich als Neid, Eifersucht und<br />

Gier nach allem, was ihm nicht gehört; beim Unternehmer<br />

als das, aus deni Schoße der Jahrtausende ewig weiterkli»<br />

gende „Non serviam!"<br />

Es tut mir leid, Ihnen damit die Schwingen vielleicht ge<br />

lähmt zu haben; ich möchte sie Ihnen jedoch keineswegs zer<br />

brechen. Aber als alterfahrener Unternehmer bis ich Ihnen,<br />

dem Jungen, die Wahrheit schuldig; deim Sie müssen das<br />

Kampffeld, das Sie betrete» haben, auch genau kennen.<br />

Sie glauben vielleicht, Ihr Personal richtig in der Hand<br />

zu haben. Ich muß Ihnen aber sagen, daß neun Zehntel<br />

der Werkmeister und Arbeiter Kommunisten sind und dem<br />

gemäß stimmen. Der Werkmeister Robet L. z. B., der Ihnen<br />

bei der Auslese der Mitglieder Ihres Studienzirkels behilf<br />

lich ist, dem Sie in etwas naiver Weise Ihr ganzes Ver<br />

trauen schenken, und der übrigens als musterhafter Arbeiter<br />

betrachtet werden kann, ist in Tat und Wahrheit nichts an<br />

deres als ber äußerst tatkräftige und einflußreiche Leiter der<br />

kommunistischen Zelle unseres Betriebes. Ihr Studienzirkel<br />

ist ihm nicht nur nicht im Wege, sondern leistet ihm im Ge<br />

genteil für die Richtigstellung seiner Argumente und als<br />

Sprungbrett für seine Einwürfe und Diskussionen große<br />

Dienste. Ich habe da in meinem Schrank seine Personalänga<br />

ben mit allen notigen Belegen. Wenn die Roten in Frank<br />

te.ch gesiegt hätten so wie in Spanien - löare ich der<br />

hnht 11 er 'S €tr iu "worden den Auftrag ge<br />

,<br />

be * Streikes haben seine Leute es flbri*<br />

gen? deutlich genug vor meinen Fenstern gebrüllt:<br />

(Fortsetzung M9*!)


Giswil. (Eilig.) Soviel ich weiß, hat man schon seit zirka<br />

4 Jahren in der Pfarrkirche an Seelensonntagen Opfer aufgenommen<br />

für Heizung und Bestuhlung. Die Summe aus<br />

dieser langen Zeit will heute noch nicht reichen dafür. Langes<br />

Warten! Es wäre, des Winters bei größter Kälte, kein Lnrus<br />

mehr, eine geheizte Pfarrkirche zu betreten. Ebenso ist es<br />

sehr zu begrüßen, wenn mit der Zeit die Stühle erneuert<br />

werden. Fehlt es am Opfergeist? Helfet euren Seelsorgern,<br />

den langersehnten Wunsch zu verwirklichen. „Schaue vorwärts<br />

nie zurück, neuer Mut ist Lebensglück." Frisch auf zur<br />

Tat für die Ehre Gottes und zum Wohl Äer Gläubigen.<br />

Mswil. Ja, da habe ich in ein Wespennest gestochen bei<br />

unsern Schattenleutcn im Kleintheil, sogar ein flotter<br />

Groß t h eilerburfche ist ihr Verteidiger geworden.<br />

Nach seiner Ansicht sind die Kleintheiler den Großtheilern<br />

weit überlegen, besonders im Holz. Vor jedem Kleintheiler-<br />

Haus liegen im Winter prächtige Trämmel und große Beigen<br />

Brennholz, während die Großtheiler armseliges Lattenzeug<br />

und elende Armeleuteholzbeiglein Haben. Und wenn<br />

man Holz kaufen müsse, dann gehe man in den Kleintheil;<br />

die haben immer. In jedem Heimet metzge man alle Winter<br />

eine zweizent^ige Sau, während die Großtheiler nur „Grängi"<br />

dagegen haben. Das ^.Alpenrösli", die einzige Wirtschaft,<br />

sei eine Goldgrube, ein gäbiger Wirt und gute Leut. Und die<br />

Kleintheiler Meitfchi; das fei wie Tag und Nacht; alle haben<br />

immer so rote Backen und die sehe er gern (bei 20 Grad<br />

unter Null kann dies auch andernorts vorkommen). Der Blumer<br />

(Heu und Emd) sei im Kleintheil viel besser. Ein Hämpfeli<br />

für eine Kuh genüge, im Großtheil ein ganzer Arfel. Und<br />

die Alpkosten seien um die Hälfte billiger. (Und die Gebäulichkeiten?)<br />

Jeder Nachbar helfe ungeheißen dem andern ohne<br />

Lohn. Sobald er geheiratet sei (sein Schatz ist im Kleintheil),<br />

ziehe er in den Äleintheil, das Heimet habe er jetzt schon.<br />

Ich >var ganz ergrissen ob fo viel Lokalpatriotismus; und ist<br />

auch sehr erfreulich und nicht bös genieint. Das „Sibirien"<br />

wird dieser forsche junge Mann, besonders im Anfang, gut<br />

ertragen können. Am Ende sind wir doch alle gute Giswiler<br />

und Eidgenossen, wohne er im jt leintheil oder Großtheil, jeder<br />

Bezirk hat seine Licht- und Schattenseiten. Und wenn in der<br />

Fastnacht ein Kleintheiler Bub mit einem Großtheiler Meitschi<br />

tanzt, so stört das heute die Fröhlichkeit nicht mehr, >vas<br />

in frühern Zeiten nicht ganz ungefährlich war. Eines fehlt<br />

uns noch: Eine richtige, gute Verbindungsstraße über die<br />

L a u i in den Kleintheil. Dann würden sich Groß- und Kleintheil<br />

noch besser kennen lernen.<br />

Sch.<br />

Giswil. (Korr.) Die P f a r r e i - I u n g ni a n n s ch a f t<br />

erledigte ihre Jahresgeschäfte Sonntag, den 20. Januar, im<br />

Hotel Bahnhof, wozu sich zirka 80 Aktive einfanden. Die Tagung<br />

eröffnend, entbot der hochw. Hr. Präfes Pfarrer Bucher<br />

herzlichen Gruß und Willkomm und beglückwünschte den Vereinsfenior,<br />

Theodor Halter, Bergmannsniatt, zum 83. Geburtstag.<br />

Besonders kam er auf den Papstsonntag zu sprechen.<br />

Der Hl. Bater fordert von uns Berufstreue, Pflichttreue,<br />

Unparteilichkeit, gesunder Konservativismus.<br />

Einen besonders günstigen Ausgang zeigten die Wahlen.<br />

Während Präsident Ambiel, Kassier Abächerli und Vertrauensmann<br />

Villiger in ihren Aemtern bestätigt wurden, schied<br />

Alfred von Ah, Student, als Aktuar aus dem Vorstand; seine<br />

Dienste für die Pfarrei-Jungmannschaft wurden bestens verdankt.<br />

Zu seinem Nachfolger glückte es, wieder einen Studenten<br />

als Aktuar zu bestimmen. Die Wahl fiel auf Halter<br />

Josef, Spechtbrenden. Zu Vertrauensmännern für Rudenz<br />

wurden Friedrich Jofef, Kälen, und Ming Josef, Diechtersmatt,<br />

gewählt, für Kleintheil, Alois Abächerli, Grütli, und<br />

als Stellvertreter Josef Abächerli, Schwandacher. Die Fahnendelegation<br />

wurde ergänzt durch Mathis Arnold als Fähnrich,<br />

Halter Theodor und Wälti Willy als Wache. Als Rechnungsreviforen<br />

wurden neu bestellt: Albert Jofef, Dichtigen,<br />

und Eberli Paul, Försters. 4 Aktive, die das Sakrament der<br />

Ehe eingegangen sind, wurden zu Ehrenmitgliedern erkoren.<br />

Nach der Besprechung verschiedener Fragen schloß der hochw.<br />

Präses den geschäftlichen Teil mit der Aufmunterung, im<br />

neuen Bereinsjahr eifrig mitzumachen und die Pflichten treu<br />

zu erfüllen. „Gott zur Ehr, dem Bösen zur Wehr."<br />

Lungern. Theater. (Eing.) Getreu seiner Tradition, der<br />

Bevölkerung durch gute Bühnenstücke zu dienen, bringt der<br />

Männerchor Lungern dieses Jahr ein Polksstück aus den<br />

Walliser Bergen zur Ausführung. „Der Wasserhüter von St.<br />

Veit", von I. Muff, reiht sich würdig an die Darbietungen<br />

der letzten Jahre. Wer kennt nicht das Buch von I. C. Heer,<br />

„An heiligen Wassern", das hohe Lied von Heimatliebe und<br />

Treue, von menschlicher Leidenschaft und Schicksalsverbundenheit?<br />

Seit Generationen rang das tapfere, heimatverwurzelte<br />

Bergvolk des Oberwallis mit den Tücken der Natur. Trocken<br />

war der Boden, karg die Vegetation. Wollte sich der Mensch<br />

das Notwendigste zum Leben beschaffen, mußte er das Gletscherwasser<br />

unter tausend Gefahren kilometerweit über steile<br />

Felsenwände leiten. Der Kamps von Geschlechtern wider die<br />

Unberechenbarkeit der Natur, der Kampf um das kostbare Naß,<br />

um das „heilige Wasser" findet in diesem Bühnenstück seine<br />

schönste Wiedergabe.<br />

Der Männerchor Lungern wird es sich angelegen sein lassen,<br />

durch gute Wiedergabe des Stückes, sowie durch ein vorzügliches<br />

Bühnenbild seine Tradition zu wahren. Theaterfreunde<br />

von nah und fern werden sich einen der kommenden<br />

Sonntage für einen Theaterbesuch in Lungern reservieren.<br />

Die Aufführungen beginnen am Sonntag, den 3. Februar.<br />

Den weitern Spielplan sowie die übrigen Details wolle man<br />

gefl. den Inseraten entnehmen.<br />

Die Gemeinde Lungern freut sich, gelegentlich eines Theaterbesuches<br />

viele liebe Freunde und Bekannte aus dem Unterland<br />

sowie von „ännet dem Brinig" in seinen Gemarken<br />

begrüßen zu dürfen.<br />

den iBcrfiuif diät. Nährmittet<br />

und Getränk« an Private<br />

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veincht junge?, fleißiges 44<br />

« W<br />

zur Mithilfe im Haushalt (zwei<br />

Kinder). Kochen könnte erlernt<br />

werdeu. Schöner Lohn und famil>äreBibandlungzuoesichert.<br />

Eintritt nach Uebcreinkunft.<br />

Krau vrühw'ler, Säge- und<br />

Hobelwerk, v-lterdwil<br />

Kanton Thurgau<br />

Neues in Kürze<br />

der Londoner Uno-Versammlung ist eine etwas merkwürdige<br />

Situation entstanden. Die Sowjets haben den Entschluß<br />

Persiens, die Angelegenheit Aserbeidschan vor den Rat<br />

zu bringen, mit einem Gegenschlag pariert, indem sie das<br />

griechische und indonesische „Problem" (Anwesenheit britischer<br />

Truppen in diesen Gebieten) ebenfalls vor den Sicherheitsrat<br />

bringen. Es ist dies eine wenig freundliche Geste gegenüber<br />

Großbritannien! Inzwischen ist die persische Regierung<br />

Hakimi zurückgetreten, und es besteht die Möglichkeit,<br />

daß das neue Kabinett in Teheran die Anrufung der Uno<br />

rückgängig macht und mit Moskau direkt „verhandelt". Tagegen<br />

dürfte die Sowjetdelegation auf der Behandlung der<br />

von ihr vorgebrachten griechischen und indonesischen „Frage"<br />

beharren.<br />

Die großen Streiks in den USA künden bedrohliche Aus-<br />

Wirkungen von internationaler Tragweite an (Ausfall der<br />

amerikanischen Lieferungen!).<br />

Am Dienstagnachmittag wurde mitten in Berlin ein sowjetrussischer<br />

Unteroffizier nnd ein sowjetrussischer Marinesoldat<br />

von einer britischen Patrouille verhaftet, als sie in einein<br />

Restaurant einen Skandal verursachten. Der Unteroffizier<br />

weigerte sich, die Patrouille zum nächsten Sowjetposten<br />

zu begleiten und versuchte zu entkommen. Einer der britischeu<br />

Polizisten gab darauf auf den fliehenden Russen einen<br />

Revolverschuß ab, durch den dieser getötet wurde.<br />

Der Erzbischof von Mailand, Kardinal Schuster, dementierte<br />

die von einer amerikanischen Agentur verbreitete Nachricht,<br />

wonach in Italien eine Regentschaft errichtet und diese<br />

ihm anvertraut werde. Er dementierte auch die Meldung, wonach<br />

sich der italienische Hof in Mailand niederlassen werde.<br />

Sowjetrußland beeilt sich, seine Position in Persien (Iran)<br />

zu festigen. Wie ein englischer' Bericht ausführt, wird die<br />

Ueberschußproduktion der „autonomen" Nordprovinz Aserbeidfchan<br />

nunmehr nach Rußland übergeführt werden. Persiens<br />

wirtschaftliche Lage wird dadurch sehr geschwächt, und<br />

der neuen Regierung in Teheran wird kaum mehr viel anderes<br />

übrig bleiben, als ihre Politik nach Moskau ausznrichten.<br />

Was wird die Uno gegen dieses gefährliche fait accompli<br />

unternehmen? Davon hängt nicht nur das Schicksal eines kleinen<br />

orientalischen Staates ab...<br />

Die Uno-Versammlung hat beschlossen, eine Kommission<br />

für die Atomenergie einzusetzen. Da man aber weiß, daß diefer<br />

Kommission bis auf weiteres die Hände gebunden sind<br />

— Amerika denkt ja bei weitem nicht daran, das Atombombengeheimnis<br />

ohne genügende Garantien gegen Mißbrauch<br />

preiszugeben — ist der neuen Schöpfung nicht übermäßige<br />

Bedeutung beizumessen.<br />

In Bern ereignete sich ein Raubüberfall auf ein Bijouteriegeschäft<br />

durch einen Gestapo-Mann, der schwarz in die<br />

Schweiz gekommen ist. Der Täter wurde verhaftet.<br />

Hiobsbotschaften<br />

Die schwere Explosionskatastrophe in Italien<br />

Die kleine Stadt Torre Annunziata bei Neapel ist in der<br />

Nacht zum Dienstag durch eine Explosionskatastrophe fast<br />

vollständig zerstört worden. Ein Munitionszug flog plötzlich<br />

in die Luft; 40 000 Menschen sind obdachlos geworden. Hunderte<br />

von Toten und Verletzten sind gemeldet worden. Der<br />

Schaden wird auf mehr als eine Milliarde Lire geschätzt. Ein<br />

Teil der Stadt ging in hellen Flammen auf; die gewaltige<br />

Feuersbrunst vertrieb die Bewohner aufs freie Feld. Das Unglück<br />

wurde von zwei Kindern verursacht, die in unmittelbarer<br />

Nähe des Munitionszuges mit Feuerwerkskörpern<br />

spielten, wodurch einer der Waggons in Brand geriet. Das<br />

Feuer griff rasch auf den ganzen Zug über, der mit nngeheurer<br />

Wucht explodierte. Dank den gewaltigen Anstrengungen<br />

alliierter Soldaten und der Feuerwehr gelang es, sechs<br />

weitere vollbeladene Mnmtionswagen aus dem Explosions-<br />

Herd zu entfernen und in Sicherheit zu bringen. — In Neapel<br />

selber wurden auch Schäden verursacht. Große Getreidespeicher<br />

wurden völlig zerstört. 6000 Tonnen Getreide wurden<br />

zugrunde gerichtet. An der Hilfsaktion waren auch alliierte<br />

Soldaten beteiligt.<br />

Grubenunglück: 46 Tote!<br />

In Peine bei Hannover ereignete sich am Dienstag in den<br />

Reichswerk-Gruben ein schweres Unglück. In einem Schacht<br />

funktionierte der Mechanismus eines Auszuges nicht mehr,<br />

so daß dieser mehrere hundert Meter hinuntersauste. 46 Bergleute<br />

fanden den Tod. Das Unglück ereignete sich bei einem<br />

Schichtwechsel. Die Reichswerk-Gruben gehören zu den großten<br />

Eisengruben in der britischen Zone.<br />

Japanischer Dampfer fährt auf Mine. 600 Soldaten vermißt.<br />

Ein japanischer Dampfer, der 4307 japanische Soldaten<br />

heimschaffen sollte, fuhr am Dienstagnachmittag 48 km vor<br />

der Mündung des Vangtfe auf eine Mine und sank innert<br />

zwei Stunden. 600 Personen iverden als vermißt gemeldet.<br />

Mehrere britische und amerikanische Schiffe sind an die Unglücksstätte<br />

gefahren, um die Ueberlebenden zu retten.<br />

Jnnerschweizer Gewerbetagung<br />

Am Samstag befummelten sich in Schwyz, unter dem Vorsitz<br />

von Kantonalpräsident C. Jütz, Arth, die Delegierten innerschweizerischer<br />

Gewerbe- und Detaillistenvereine der Kantone<br />

Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden, Zug und Luzern. Die<br />

Tagung nahm Stellung zum Fallenlassen des Warenhausund<br />

Filialverbotes. Als Referenten wirkten mit die Herren<br />

Ständerat Dr. Alphons Jten, Zug, und Kantonsrat Dr. Rudolf<br />

Sidler, Schwyz. Nach einer äußerst lebhaften Diskussion,<br />

an welcher sich die Vertreter sämtlicher kantonalen Gewerbeverbände<br />

zu Worte meldeten, wurde einstimmig folgende R e -<br />

s o l u t i o n angenommen:<br />

„Die Konferenz der innerschweizerischen kantonalen Gewerbeverbände<br />

und Detaillistenorganisationen von Uri,<br />

Schwyz, Ob- nnd Nidwalden, Zug und Luzern nahm nach<br />

Referaten von Ständerat Dr. A. Jten (Zug) und Kantonsrat<br />

Dr. Rudolf Sidler (Schwyz) mit größtem Bedauern und<br />

lebhaftem Befremden Kenntnis vom endgültigen Fallenlassen<br />

des Warenhaus- und Filialverbotes. Sie erblickt in dieser<br />

Maßnahme die Preisgabe des Gewerbestandes gegenüber einer<br />

übermächtigen Konkurrenz und eine Unfreundlichkeit gegenüber<br />

einem Erwerbsstand, der während 6 Kriegsjahren fei«<br />

ne Tätigkeit in den Dienst der Landesverteidigung und wirtschaftlichen<br />

Landesverteidigung gestellt hat.<br />

Sie verlangt von den zuständigen eidgenössischen Stellen<br />

sofortige Maßnahmen, die die Erhaltung eines selbständigen<br />

schweizerischen gewerblichen und kaufmännischen Mittelstandes<br />

sicherstellt.<br />

Nachdem in den letzten Tagen die Schutzmaßnahmen zu<br />

Gunsten der Uhrenindustrie verlängert worden find, erscheint<br />

die Begründung der Ablehnung der Verlängerung des Warenhaus-<br />

und Filialverbotes als nicht stichhaltig.<br />

Die innerschweizerischen Gewerbeverbände treten mit den<br />

welschen Gewerblern für den föderalistischen Schutz des Ge-<br />

Werbestandes in den Wirtschaftsartikeln der Bundesverfassung<br />

ein. Sie versichern die welschen und alle föderalistischen Gewerbler<br />

der ganzen Schweiz ihrer vollen Sympathie in ihren<br />

Bestrebungen. Die Konferenz erwartet, daß dem dahinzielenden<br />

Beschluß des Ständerates durch den Nationalrat zugestimmt<br />

wird." D. K.<br />

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Regie: R. Weisker (Stadttheater Luzern)<br />

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Sonntag, den 27. Januar, nachmittags 2.15 Uhr.<br />

Kaffa-Oesfnung: % Stunde vor Spielbeginn.<br />

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Weißrüben (Räben, Herbst-<br />

""<br />

rüben) " Großfelchen, tot 54«<br />

Bodenkohlraben 30 Hechte soo 540<br />

Schnittlauch, 1 Büschel Barsche (Egli) 440<br />

Petersilien, 1 Büschel 15 Brachsen 300<br />

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Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 27. Januar.<br />

9.00 Dichtung und Musik. 10.00 Protestantische Predigt.<br />

10.40 Streichquartett. 11.15 Kultur im Alltag. Vortrag. 11.30<br />

Studioorchester. 12.40 Zur guten Unterhaltung. 13.50 Unterhaltungsmusik.<br />

14.45 Das Musikleben in einem Juradors.<br />

16.(10 Filmfragen. 16.30 Tanzmusik. 17.36 Die goldene Dora.<br />

Hörspiel für Kinder. 18.26 Werke von Beethoven. 19.15 Klaviermusik.<br />

19.55 Musik aus dem alten Wien. 20.30 Madrigale<br />

von C. Mouteverdi. 21.00 Friedensschlüsse der Weltgeschichte.<br />

Hörfolge. 22.10 Kinder in Not, Gedichtfolge.<br />

Montag, 28. Januar.<br />

11.06 Sinfonische Meisterwerke, .^'^^worche^r<br />

17 09 Klaviervorträge. 17.45 Schweizerische Knupsteppi°)e-<br />

Revortaae. 18.05 Tony Bell spielt. 18.25 Lieder aus Groß.<br />

Vaters Zeiten. 18.46 Kameradschaftsstunde. 19jX) ^tudi ch,<br />

fter 19 55 E Spinnet im Mieschbedli. 21.06 Für die<br />

zer'im Ausland. 21.56 Wochenrückblick. 22.16 Sommernacht.<br />

Dienstag, 29. Januar.<br />

1106 Schallplattenkonzert. 12.46 Studioorchester. 17.60<br />

Klavier und Gesang. 17.45 Kinderstunde< 18M> Strl&<br />

sienne-Musik von Bizet. 18.30 Spanische Musik. 19 00jDer<br />

Weg zum Weltmarkt. Vortrag. 19.15 Musik aus Uebeyec.<br />

19.55 China im europäischen Weltbild. Vortrag. 20.15 Sinf<br />

° nief0näetL<br />

Mittwoch. 30. Januar.<br />

10 15 Kckmlfunksenduna. 11.00 Les refrains que vous aimez.<br />

12.46 Kapelle Mario Manazza. 17.00 Studworchester.<br />

17.45 Uhr Kinder-Bastelstunde. 18.05 Vor allem Plerre ^udan.<br />

18.35 Amerika 1939-1945.<br />

19.25 Kriegswirtschaftliche Kurznachrichten, Menschenrechte.<br />

Schauspiel. 21.1» Lieder für Tenor und Klavier. ^1.3.»<br />

Zum Gedenken an Romain Rolland. 22.10 Studworchester.<br />

Gedenket der hungernden Vögel!<br />

Stadttheater Luzern<br />

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Samstag, 26. Jaunar, 20.00 22.30 Uhr: Das Land des Lächelns.<br />

Sonntag, 27. Januar, 14.30—17.00 Uhr: Rigoletto. 20.00—23.00<br />

Uhr: Die ungarische Hochzeit.<br />

Montag, 28. Januar: Keine Vorstellung.<br />

Dienstag, 2g. Januar, und Mittwoch, 30. Januar, 20.00—22.15 Uhr:<br />

3. und 4. Gastspiel Cabaret Cornichon: Fraternisieren<br />

erlaubt. Gastspielpreise, Abonnemente ungültig.<br />

Donnerstag, 31. Januar, 15.00—17.00 Uhr: Frau Holle (zum letzten<br />

Mal!). Märchen mit Musik in 8 Bildern von Marg. Haas.<br />

20.00—23.00 Uhr: Die Teresina (zum letzten Mal!).<br />

Freitag, I. Februar, 20.00—22.30 Uhr: 8. Vorstellung im Freitagabonnement:<br />

Der Kaufmann von Venedig. Lustspiel in 5 Aufzügen<br />

von William Shakespeare.<br />

Samstag, 2. Februar, 20.00—-22.45 Uhr: Fidelio. Oper in 2 Akten<br />

von Ludwig van Beethoven. Pizzarro: P a n l S a n d o z als<br />

Gast (Neuinszenierung). Gastspielpreise.<br />

Sonntag, 3. Februar, 14.30—17.30 Uhr: Die ungarische Hochzeit.<br />

20.00—22.30 Uhr: Das Land des Lächelns.<br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

R u n d s c h a u i m<br />

(tun) Das Erdbeben vom letzten Freitagabend, dessen<br />

Herd im Wallis lag und dessen Erschütterungen in der ganzen<br />

Schweiz und darüber hinaus gespürt wurden, hat uns gezeigt,<br />

daß aus dieser buckligen Welt nichts völlig unerschütterlich<br />

dasteht. Wenn wir in der Zeitung unter dem „Vermischten"<br />

lesen, es habe weit drunten in der Türkei oder<br />

drunten in Südamerika geerdbebnet, so eilt das Auge schnell<br />

über diese Meldungen hinweg. Aber wenn es im eigenen Lande<br />

zu grollen und zu wackeln anfängt, dann verhält es sich<br />

schon etwas anderes.<br />

^<br />

Auch der zu Ende gegangene zweite Weltkrieg wai eine<br />

Art Erdbeben. Der .Herd lag nicht in der Schweiz. Aber einige<br />

Erschütterungen hat auch unser Land abgekommen.<br />

Trotzdem sind unsere Berge nicht eingestürzt. Rückblickend<br />

wird heute jedermann zugeben müssen, daß das Schweizervolk<br />

in geistiger Einsicht, punkto Gesinniing und gesinnungsmäßigem<br />

Standhalten, die Erschütterung im großen Ganzen heil<br />

überstanden hat.<br />

Die Abneigung gegen das braune Regime<br />

im Reiche Hitlers mußte den Eidgenossen nicht erst eingepflanzt<br />

werden. Sie war spontan vorhanden, eine instinktive<br />

Ablehnung des Massen- und Herdengeistes, der brutalen<br />

Zwangsherrschaft, des preußischen Säbelrasselns, der Bergeivaltigung<br />

der freien Persönlichkeit. Trotzdem oder gerade deswegen<br />

scheint die Schweiz in den Plänen der braunen Größen<br />

eine Rolle gespielt zu haben. Aus den Auskünften von<br />

Bundesrat Kobelt in der vergangenen Herbstsession (der „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>" hat einen ausführlichen Auszug gebracht)<br />

haben wir gehört, daß im März 1943 eine akute<br />

militärische Gefahr für die Schweiz von Deutschland her<br />

drohte. Unterm 28. Dezember 1945 hat der Bundesrat einen<br />

Bericht „über die antidemokratische Tätigkeit von Schweizern<br />

und Ausländern im Zusammenhang mit dem Kriegsgeschehen<br />

1939—1945" herausgegebeil, dem die innere Gefahr<br />

zu entnehmen ist, die der Schweiz durch deutsche Spionage<br />

und durch allzu bereitwillige Mithilfe schweizerischer Mitläufer<br />

der deutschen Propaganda gedroht hat. Auch hierüber<br />

wurde der Leser an dieser Stelle orientiert. Dem Bericht hat<br />

man aber nicht bloß diese düsteren Kapitel über nationalsozialistische<br />

Umtriebe und Anschlußwünsche entnehmen können,<br />

sondern eine Lektüre führt auch zum Eindruck, daß die<br />

schweizerischen Behörden während der ganzen Zeit wachs<br />

a m gewesen und auf dem Posten gestanden sind,<br />

um diesen Fäden nachzugehen, sie zu entwirren und die Schuldigen<br />

zu entlarven. Die ganze Reihe von Processen, Todesund<br />

Zuchthausurteilen wegen verbotenen Nachrichtendienstes<br />

legt davon Zeugnis ab. Wir wollen auch nicht vergessen, daß<br />

der Bundesrat Jahre vor dem Kriegsausbruch, am 18. Febrnar<br />

1936, die Landesleitung und die Kreisleitungen der<br />

deutschen nationalsozialistischen Partei in der Schweiz aufgelöst<br />

hat, als noch gar nicht so viel Zeit darüber verstrichen<br />

war, daß die Sozialdemokraten, die sich heute als die einzigen<br />

wahren Hüter der Schweizerfreiheit aufspielen, noch offiziell<br />

gegen die Wehrvorlage, gegen die vermehrte Wachsamkeit<br />

und Verstärkung der Landesverteidigung Stellung genommen<br />

hatten. Heute wollen wir in aller Objektivität die<br />

Wachsamkeit und die Haltung der Behörden anerkennen und<br />

ihnen, die in der Regel keinen Dank zu erwarten haben, auch<br />

einmal ein offenes Wort des Dankes aussprechen.<br />

S c h w e i z e r l a n d<br />

sichtige Kapitel gehört auch der Brief, den der frühere Kommnnist<br />

und heutige Chef der sozialistischen Fraktion der Bundesversammlung,<br />

Nationalrat B r i n g o l f, Schafshausen, am<br />

29. Dezember 1945 an den Bundesrat gerichtet und gleichzeitig<br />

in der Presse publiziert hat. Ein Nationalrat hat das<br />

Recht und die Möglichkeit, aus dem Wege der Interpellation<br />

oder der Kleinen Anfrage sich über alles Aufschluß zu holen,<br />

was ihn interessiert. Aber mit diesem gewöhnlichen Versahren<br />

gab sich Bringols nicht zufrieden, weil es zu wenig Aussehen<br />

gemacht hätte. Also schrieb er nach Bern einen „offenen<br />

Brief" und behauptete darin, es gehe ihm „um die Wieder-<br />

Herstellung des Ansehens unseres Landes". Es gelte, eine<br />

„peinliche Vergangenheit" zu liquidieren. Der Bundesrat hat<br />

richtig reagiert. Er schrieb Herrn Bringols zurück, es sei nicht<br />

seine Gepflogenheit, auf „offene Briefe" einzugehen. Die Frage,<br />

ob der heutige Bundesrat zur Meisterung der Nachkriegsaufgaben<br />

geeignet sei, werde anläßlich der Wahlen auf verfassungsmäßigem<br />

Wege beantwortet werden müssen. Die Aussassung,<br />

es gelte heute eine peinliche Vergangenheit zu liquidieren,<br />

weist der Bundesrat auf das entschiedenste zurück. Für<br />

die Aufdeckung von Verfehlungen und die Erfassung der<br />

Schuldigen werde er immer besorgt sein.<br />

Diese bundesrätliche Antwort ist entschieden würdig und<br />

korrekt. Wie eingangs betont, hat das Schweizervolk in seiner<br />

großen Mehrheit den Erschütterungen — auch geistiger<br />

Art — des Krieges standgehalten. Es ist nicht umgefallen.<br />

Am allerwenigsten kann das von unsern obersten Landesbehörden<br />

behauptet werden. Es wird heute aber im Schweizerland<br />

Mißtrauen gesät, um Sturm zu ernten. Darum ist es<br />

notwendig, von Zeit zu Zeit dem Bundesrat wieder den<br />

Rücken zu stärken gegenüber diesen Sturmpolitikern, ihm zn<br />

sagen, daß nicht die lautesten Schreier das Recht auf ihrer<br />

Seite haben, sondern daß es doch noch ein großes, schweigsames,<br />

arbeitendes, seinen wachsamen Behörden dankbares<br />

Schweizervolk gibt.<br />

O b w a l d e n<br />

Gegen die starke Differenzierung in der Altersfürforge.<br />

Im Berichte aus den Verhandlungen der Standeskommission<br />

(Regierung von Appenzell J.-Rh.) vom 5. Januar 194ß<br />

wird mitgeteilt:<br />

In einer Eingabe an den Bundesrat wird die starke Differenzierung<br />

der Rentenansätze zwischen städtischen, halbstädtischen<br />

und ländlichen Ortsverhältnissen beanstandet und auf<br />

eine bessere Berücksichtigung der Land- und Bergbevölkerung<br />

gedrungen." Diese Beschlußfassung erfolgte im Anschluß an<br />

den Erlaß der Ausführungsbestimmungen über die provisorische<br />

Alters- und Hinterlassenensürsorge (Uebergangslösung).<br />

Bekanntlich hatten auch die sreiburgischen Gemeindevertreter<br />

gegen diese starke Abstufung zwischen Stadt und Land Stellung<br />

genommen, ebenso Ständerat Ludwig von Moos, Sachseln,<br />

anläßlich der letzten Session der eidg. Räte.<br />

Preisherabsetzung für Schweinefett. Die schon früher angekündigte<br />

Preisherabsetzung aus Schweinefett wird auf 15.<br />

Februar in Kraft treten. Der Abschlag soll zirka Fr. f.—<br />

per Kilo betragen.<br />

Gedenket der hungernden Böget!<br />

fflenschen aus Irrwegen<br />

Bon Pierre l'Ermite. 18<br />

Wenn diese Kannibalen darauf bestehen,<br />

Aus uns Helden machen zu wollen,<br />

So werden sie alsbald sehen, daß unsere Kugeln<br />

Für unsere eigenen Generäle sind!<br />

Das alles weiß ich genau. Und wenn ich diese gefährliche<br />

Person trotzdem hier behalte, so nur deshalb, um sich daran<br />

zu verhindern, anderwärts, wo sie von ihren Vorgesetzten<br />

weniger durchschaut würde, größeres Unglück zu stiften.<br />

Die Lage ist übrigens fast überall die gleiche. Denn wir<br />

leben in einer Demokratie, in der Politik, Markten und Lüge<br />

Trumpf sind.<br />

Ich wiederhole Ihnen also: Ich will Ihnen in keiner<br />

Weise verbieten, soziale Werke zu gründen und zu organisieren.<br />

Denn das Gute, das man tut, bleibt immer, auch wenn<br />

es noch so flüchtig zerrinnt, etwas Gutes. Wir waschen uns<br />

jeden Tag. Wir wollen deshalb auch jeden Tag Gutes tun.<br />

Aber tun Sie es anhand erprobter Erfahrungen. Und ich<br />

sage es Ihnen noch einmal: Stützen Sie sich nicht so vorbehaltlos<br />

auf das Volk. Man baut nämlich nicht auf Sand; das<br />

Volk aber ist beweglich wie Sand."<br />

„Glauben Sie, Herr Direktor, daß es ein Heilmittel gibt<br />

für diesen Zustand, oder muß man endgültig auf jeden Aufbau<br />

verzichten?"<br />

„Ich möchte Ihnen nicht jede Hoffnung nehmen. Ich sage<br />

Ihnen nur, daß das Gute in einem demagogischen Staate,<br />

Es gab freilich Eidgenossen, die aus den deutschen Siegen<br />

im Jahre 1340<br />

•<br />

falsche Folgerungen<br />

zogen. Ein kleiner Kreis fand es für richtig, den geistigen Anschlug<br />

an das damals siegreiche Dritte Reich nicht zu verpassen.<br />

Sie fanden Gehör bei Bürgern, denen das weiterhin<br />

stramm ablehnende Verhalten der Schweizerpresse gegenüber<br />

den deutschen Herrschaftsgelüsten über Europa als bedrohlich<br />

für die künftige Sicherheit der Schweiz vorkam. Diese zweite<br />

Sorte wünschte sich Zeitungen und Redaktoren, die das Reich<br />

Hitlers nicht so laut kritisieren sollten. Dritte endlich fürchteten<br />

für die wirtschaftliche Entwicklung, wenn man den großen<br />

nördlichen Nachbarn vor den Kops stoße. Aus diesem<br />

Geiste heraus richtete eine Gruppe von 173 Unterzeichnern am<br />

15. November 1949 eine Eingabe an den Bundesrat mit<br />

8 Forderungen, die bezweckten, ein reibungsloses Verhältnis<br />

mit dem nationalsozialistischen Reich herbeizuführen: „Ausmerzung"<br />

der widerhaarigen Zeitungen und Ausschaltung<br />

ihrer verantwortlichen Redaktoren, Revidierung der Prozesse<br />

gegen Rechtsextremisten usw., Forderungen, die der Bundesrat<br />

für so unmöglich hielt, daß er auf die Eingabe damals<br />

nicht einmal schriftlich antwortete, sondern Bundesrat von<br />

Steiger beauftragte, einem der Erstunterzeichner die abweisende<br />

Haltung des Bundesrates mündlich mitzuteilen. Diese<br />

„Eingabe der 200", wie man andeutungsweise hören konnte,<br />

gab nachträglich viel zu reden und zu schreiben. Persönlichleiten,<br />

die nichts damit zu tun hatten, wurden verdächtigt. So<br />

entschloß sich der Bundesrat am 22. Januar <strong>1946</strong>, die Eingäbe<br />

mit allen Unterzeichnern zu veröffentlichen, um allen<br />

Gerüchten die Spitze abzubrechen. Unter den Unterzeichnern<br />

finden sich viele Namen aus verschiedenen Landesteilen, aber<br />

fast niemand von Namen und politischem Ansehen befindet<br />

sich darunter. Keine einzige Unterschrift stammt aus der Innerschweiz<br />

oder, so viel wir sehen, aus katholisch-konservativen<br />

Kreisen. Schweizerische Linkskreise fordern nun schleunigsten<br />

Rücktritt der Unterzeichner von öffentlichen Aemtern, die sie<br />

bekleiden. Der Landratspräsident von Baselland, Straumann,<br />

der ebenfalls unterzeichnet hat, hat sofort seine Demission erklärt<br />

und seine damalige Unterschrift damit begründet, Wirtschaftliche<br />

Ueberlegungen hätten ihn dazu geführt. Er sei für<br />

eine große Zahl von Angestellten und Arbeitern verantwortlich<br />

gewesen, und die Befürchtung wirtschaftlicher Schwierigleiten<br />

habe ihm die Anbahnung eines bessern Verhältnisses<br />

mit Deutschland als wünschenswert erscheinen lassen. Das ist<br />

sicher nicht unehrenwert. Die Unterzeichner wollen wir nicht<br />

einfach in Schutz nehmen, und für manchen bedeutet es schon<br />

eine gehörige Buße, durch die Veröffentlichung seines Namens<br />

blamiert zu werden. Aber das ist nicht der Anlaß, wie es die<br />

Linkspresse tut, mit Verdächtigungen weiterzufahren und damit<br />

weit herum Mißtrauen zu säen.<br />

Jedoch die Sozialisten verfolgen weitgesteckte Ziele. Im<br />

Herbst 1947 gibt es wieder Nationalratswahlen. Für sie gilt<br />

es, bis dahin<br />

eine Atmosphäre des Mißtrauens<br />

zu schaffen und wachzuhalten, um im gegebenen Augenblick<br />

behaupten zu können: die Behörden hätten versagt, und die<br />

Sozialisten seien die einzigen lvahren Hüter schweizerischer<br />

Sauberkeit und Demokratie. Auf diesem Wege hoffen sie mehr<br />

Sitze oder gar die Mehrheit zu erhalten. In dieses undurchwie<br />

der unsrige es zur Zeit ist, keinen Halt findet und deshalb<br />

notgedrungen nur etwas Vorübergehendes sein kann.<br />

Ich behaupte auch nicht, daß das Spiel den Einsatz nicht wert<br />

ist; jedenfalls aber nicht viel mehr. Und was das Heilmittel<br />

anbelangt, so sehe ich es nur in der Rückkehr zu jenen alten<br />

Traditionen, die vor der Revolution maßgebend waren und<br />

die Frankreich zu einem einzigartigen und großen Staatsgebilde<br />

gemacht haben, weil sie ihm den Zugang zu den drei<br />

Quellen allen geistigen Lebens: der Natur, der Familie und<br />

der Religion, nicht verwehrt haben.<br />

Gegenwärtig geht ja alles drunter und drüber, und die<br />

Füße zertrampeln das Gehirn.<br />

Möge doch Gott unserem großen und unglücklichen Lande<br />

wieder ein Ideal, einen starken Willen und ein einsichtiges<br />

Herz geben, d. h. jene Dinge, die über allen armseligen menschlichen<br />

Leidenschaften stehen und deshalb auch trotz derselben<br />

fortleben!"<br />

Dies alles sagte mir der Direktor ohne jedes Anzeichen<br />

von Erregung. Er hatte langsam und mit geschlossenen Augen<br />

gesprochen, so etwa, wie wenn er in seinem Innern Dinge<br />

ablesen würde, die er für mich nach außen projizierte.<br />

Ich hatte ihm aufmerksam zugehört.<br />

Man diskutiert in gewissen Fällen eben nicht, weil das<br />

Feld zu weit ist, oder weil die Gesichtspunkte einander zu<br />

schroff gegenüberstehen.<br />

Als er mich zur Türe seines großen Büros zurückgeleitete,<br />

zitierte mir der Direktor den berühmten Ausspruch: „Die<br />

Ratschläge der Greise gleichen der blassen Wintersonne, die<br />

leuchtet, ohne zu erwärmen." Und er fügte hinzu: „Ich hoffe<br />

indessen, nachdem ich Sie ausgeklärt habe, Sie nicht auch entmutigt<br />

zu haben."<br />

Als ich dann wieder mit mir allein war draußen im Park,<br />

mußte ich niit der Hand über die Stirne fahren und Gott<br />

fragen: „Wo liegt nun die Wahrheit?"<br />

Da habe ich mich aber auch an den Ausspruch Christi erinnert:<br />

„Mich jammert des Volkes."<br />

Armes Volk! ... Wenn die Masse wirklich das ist, als was<br />

der Direktor sie mir geschildert hat, so ist das nur ein Grund<br />

mehr dafür, daß man sich trotz allem ihrer annimmt, und<br />

zwar Tag für Tag, da sie ja auch Tag für Tag schwach und<br />

angefeindet ist.<br />

*<br />

Wie ich vornommen habe, soll in der weiblichen Abteilung<br />

eitel Freude geherrscht haben, als man dort das Abenteuer<br />

der Jocisten mit dem kleinen Wagen erfuhr und vernahm,<br />

daß der Generaldirektor mich hatte rufen lassen, offenbar<br />

nur, um mir „den Kops zu waschen".<br />

Zwar ist Fräulein Chantal, von ein paar andern Mitarbeiterinnen<br />

unterstützt, mutig sür meine Jungen eingetreten,<br />

indem sie ihren Mangel an Erfahrung und ihr mitleidiges<br />

Herz als Entschuldigung vorbrachte. Aber die Diskussion muß,<br />

wie es scheint, sehr heftig gewesen sein. Leone war unterdessen<br />

hinter den Vorhängen auf der Lauer, um mich aus dem<br />

Direktionsgebäude herauskommen zu sehen.<br />

Ich soll sehr blaß ausgesehen und einen ziemlich „kleinlauten"<br />

Eindruck gemacht haben.<br />

Doch damit nicht genug. Noch am gleichen Abend fand<br />

ich in meinem Briefkasten eine, meiner Treu, gar nicht


Rechte und schlechte Schwrizerbürger. (Eing.) In einer<br />

Einsendung zugunsten des Verkehrsartikels wird im „<strong>Obwaldner</strong><br />

Bolksfreund" vom 23. Januar gesagt, daß jeder rechte<br />

Schweizerbürger am 10. Februar ein überzeugtes Ja in die<br />

Urne legen werde. Das soll wohl heiße», daß jene Schweizerbürger,<br />

die Nein sagen, nicht rechte Bürger sind. Der Verkehrsartikel<br />

ist kein politisches, fondern ein rein wirtschastuches<br />

Problem. Es sollte doch möglich sein, den Abstimmungskampf<br />

ruhig und ohne Herabwürdigung des Gegners zu sühren.<br />

Auch hervorragende Mitglieder der katholisch-konservativen<br />

Partei gehören dem Aktionskomitee gegen den Art. 23ter<br />

an, wie Herr Ständerat Petrig aus Sitten und Herr Rationalrat<br />

Eder aus Weinfelden. Zu einer politischen Angelegenheit<br />

wird diese Abstimmung nur von den Sozialisten gemacht,<br />

die im Berkehrsartikel einen weiteren Schritt zum Staatssozialismus<br />

sehen.<br />

In der gleichen Einsendung wird auch behauptet, es Handle<br />

sich in der Hauptsache um Beseitigung der Schmutzkonkurrenz-Transporte<br />

der Lastwagenbesitzer, die ohne Berechnung<br />

für Mann »nd Wagen Transports zu weit untersetzten Preisen<br />

ausführten. Das Autotransportgewerbe ist heute schon<br />

durch die Autotransportordnung geregelt. Die Eröffnung<br />

neuer Transportunternehmen ist konzessionspflichtig erklart.<br />

Der Bundesrat hat ausdrücklich festgestellt, daß diese Autotransportordnung<br />

verfassungsmäßig sei. Das gleiche ergibt<br />

sich auch aus dem Gutachten des eidg. Justiz- und Polizeidepartementes<br />

und von Professor Blumenstein von der Umversität<br />

Bern. Was gestern wahr war, wird wohl auch heute<br />

noch wahr sein.<br />

In Wirklichkeit wirft der Art. 23ter ein ganz anderes Problem<br />

auf. Er gibt dem Bund die Kompetenz, den Werkverkehr,<br />

d. h. die Transporte eigener Waren mit den eigenen Lastoder<br />

Lieferwagen sowie den unentgeltlichen Personenverkehr<br />

einzuschränken. Es handelt sich darum, ob man noch das Recht<br />

haben wird, das eigene Fahrzeug zu brauchen, anstatt sich<br />

an die Bahn oder ein anderes Transportunternehmen zu<br />

wenden, wenn man eine Fahrt unternehmen will oder Waren<br />

zu transportieren hat.<br />

Verdient unsere SBB die Anrempelungen der Gegner des<br />

Berkehrsartilels? (Eing.) Die amerikanischen Urlauber haben<br />

erklärt, daß es auf der ganzen Welt kein besser organisiertes<br />

und arbeitendes Verkehrsinstitut gibt, als die Schweizerbahnen.<br />

Das Schiveizervolk hat dafür im Laufe der Zeiten sehr<br />

große Opfer gebracht, und es hat diese auch nicht zu bereuen.<br />

Speziell die Kriegsjahre sind dafür die besten Zeugen. Jetzt<br />

glauben gewisse Kreise, ihr privates Interesse vor das der<br />

Allgemeinheit schieben und der SBB einen Fußtritt versetzen<br />

zu wollen. Dagegen protestieren am 10. Februar die Einsichtigen<br />

und Dankbaren und legen ein Ja in die Urne.<br />

Die Sport-Toto-Gewinnkolonne, die auf Grund von 12<br />

englischen Spielen herausgekommen ist, lautet: 1—1—2—1—<br />

1—1—1 1—1—1—2—2; Rangsumme Fr. 38 172.—.<br />

Jedermann sollte den Nahverkehrskreis seines Postortes<br />

kennen. Ein Brief im Nahverkehr (10 km Luftlinie) kostet<br />

nur 10 Rp. Auf den Postbüros sind diese Orte vom amtlichen<br />

Verzeichnis abzulesen. Um die Mühe zu verringern,<br />

bringt der Nidwaldner Kalender <strong>1946</strong> eine Tabelle<br />

für sämtliche Postorte von Ob- und Mdwalden. Die Orte<br />

des Nahverkehrs sind darin leicht zu ersehen. (—)<br />

Skitag des Geb.Fiis.Bat. 47. (gg.-Korr.) Am 3. Februar<br />

ivird im idealen Skigelände der Klewenalp ob Beckenried der<br />

Bat.-Skitag der 47er durchgeführt. Die interessanten Wettkämpfe<br />

unserer Auszügler verdienen es, eine weite Beachtung<br />

zu finden. Aus dem Tagesbefehl entnehmen wir nur folgendes:<br />

06.30 Gottesdienst in der Klewenkapelle, 09.00 Start zum<br />

Einzellauf, 09.45 Uhr Gottesdienstgelegenheit, 14.00 Slalomlauf<br />

am „Ergglen-Hang". 16.00 Rangverkündigung.<br />

Wir wünschen unsern Skisoldaten unter dem Kdo. des<br />

Hrn. Major Britschgi wie unter sicherer Führung des Ski-<br />

Offiziers Hrn. Hptm. Murer ein recht gutes kameradschaftliches<br />

Gelingen.<br />

Zehn Jahre Obftbauverein Kerns. Am 20. Januar abhin<br />

hielt der Obstbauverein Kerns seine ordentliche Generalversammlung<br />

ab, die von rund zwanzig Mitgliedern besucht war.<br />

In seinem Eröffnungswort erinnerte der Vorsitzende, Herr<br />

Paul Durrer, auch an den zehnjährigen Bestand des Vereins,<br />

indem er anhand von Zahlen Aufschluß über die Tätigkeit<br />

des Vereins gab. Es dürfte von Interesse fein, einiges aus<br />

diesen Ausführungen hier festzuhalten.<br />

Die Gründung des heutigen Obstbauvereins erfolgte am<br />

8. März 1936. Es wäre jedoch unzutreffend, anzunehmen, daß<br />

vor diesem Datum in Kerns niemand auf dem Gebiete der<br />

Obstbaumpflege tätig gewesen sei. Schon im Jahre 1910 wurde<br />

anläßlich einer, zu diesem Zwecke einberufenen Versammlung<br />

von. 20. März ein Obst- und Gemüsebauverein geg«wdet<br />

Die Initiative hiezu hat damals, wie aus de noch<br />

jandm«» zu erlchei, i», »--- Ä ><br />

hann Jmfeld ergriffen, der mtt Interesse und Hmgabe^dle<br />

Vereinszwecke zu fördern suchte und der in der ^.r ss<br />

den, Namen „Johannes, der «eine Obstbauer mmer >med<br />

auf die Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit des Obst- und<br />

Gemüsebaues und dessen richtige Pflege aufmerksam mach .<br />

Doch, wie so manch anderer Bestrebung, so hat wahrschei -<br />

lich der Weltkrieg vom Jahre 1914 auch diesem Verein die<br />

weitere Entwicklung verunmöglicht. Das damalige Protoko<br />

verzeichnet den 13. April 1914 als Datum der letzten Generalversammlung.<br />

Die Erkenntnis für die Notwendigkeit der Baumpflege ging<br />

jedoch mit dem Aufhören tiefer Vereinstätigkeit nicht verloren.<br />

Anläßlich einer öffentlichen Versammlung vom 9 Fe»<br />

bruar 1936, bei welchem Anlaß von einem Vertreter der Mdg.<br />

Versuchsanstalt ein Vortrag über dieses Thema gehalten<br />

wurde, konnte eine vorberatende Kommission gewählt werden,<br />

der die Aufgabe zukam, Statuten für einen neu zu gründenden<br />

Verein zu entwerfen und diese sobald als möglich einer<br />

einzuberufenden Generalversammlung vorzulegen. Der anläßlich<br />

der Gründungsversammlung vom 8. März gewählte<br />

Vorstand und die seitherigen Nachfolger machten sich in erster<br />

Linie zur Pflicht, aus dem Gebiete der Baumpflege bzw.<br />

Baumschnitt eine Veränderung herbeizuführen, die den Richtfönten<br />

des gesamtschweizerischen Obstbaues angepaßt wurde.<br />

Einschneidende Umstellungen haben die von Herrn Kursleiter<br />

Vaterlaus vertretenen Theorien gebracht. Wenn auch diese<br />

Methoden sich seither vielfach überlebt haben, so muß doch<br />

anerkannt werden, daß der heutige, sehr erfreuliche Obstbaumbestand<br />

zum großen Teil aus dieser Zeit stammt.<br />

Die Aufgaben, die heilte an den Obstbauverein gestellt werden,<br />

sind nicht mehr, wie dies früher der Fall war, auf das<br />

Schneiden und Pfropfen der Bäume beschränkt, sondern die<br />

Bekämpfung der vielen Schädlinge, die Wahl der richtigen<br />

Obstsorten und deren Behandlung find heute nicht weniger<br />

wichtig. Aus den Zahlen über die Tätigkeit der beiden Bauni-<br />

Wärter Hr. Paul Durrer und Hr. Alois Durrer erhalten wir<br />

einen Begriff über die arbeitsreiche Tätigkeit dieser beiden<br />

Vorstandsmitglieder. Ein Blick in die landwirtschaftlichen Betriebe<br />

läßt uns aber auch erkennen, daß die unermüdliche Tätigkeit<br />

dieser beiden Herren manche wertvolle Anregung, sowie<br />

Freude und Interesse für die Selbstbehandlung und Pslege<br />

der Bäume gebracht hat. Nicht unerwähnt darf die Süßinostbereitung<br />

bleiben, die in volkswirtschaftlicher Hinsicht von<br />

unschätzbarem Werte ist.<br />

Im abgelaufenen Jahr 1945 wurden von den beiden<br />

Baumwärtern Paul und Alois Durrer 1700 Bäume geschnitten<br />

und 32 umgepfropft. Anläßlich einer Baumpflege-Aktion<br />

konnten 116 Bäume geschnitten und 12 umgepfropft werden.<br />

Die Motorspritze fand für die Behandlung von 1500 Bäumen<br />

Verwendung.<br />

Die Unkrautbekämpfung erstreckte sich auf eine Fläche von<br />

1200 a und gegen den Kartoffelkäfer wurden auf 180 a Bespritzungen<br />

vorgenommen.<br />

Die Süßmostbereitung belief sich im abgelaufenen Jahr<br />

auf über 35 000 Liter, wobei ein, wahrscheinlich nicht kleineres,<br />

von den Privaten selbst sterilisiertes Quantum nicht mitgerechnet<br />

ist.<br />

Möge den beiden Pionieren auch Künftighin ein recht<br />

erfreulicher Erfolg befchieden sein.<br />

Sarnen. (Eing. aus Lungern.) Seit 1939 war es der Sarner<br />

Bühnevereinigung nicht mehr vergönnt, ihre Talente in<br />

der Öffentlichkeit zu verwerten. Kriegsbedingte Einschränkungen<br />

geboten hier wie mancherorts ein hartes Halt. Endlich<br />

nach 6 langen Jahren, als die Friedensglocken eine bessere<br />

Zeit versprachen, sind auch diese Hindernisse gefallen und<br />

mit frischem Mut und Unternehmungsgeist kehrte das Sarner<br />

Mufenvölklein zu seiner vornehmsten Aufgabe zurück, dem<br />

Volk gute Bühnenstücke zu vermitteln. — Schon frühzeitig<br />

im neuen Jahr lachte uns von den Anschlagsäulen der fidele<br />

Bauer entgegen. Schnell reifte in uns der Entschluß, dieser<br />

frohmütigen Operette einen herzhaften Besuch abzustatten.<br />

Wer aber glaubte, das Können und Wissen unserer Sarner<br />

Theaterfreunde sei während den verflossenen Jahren eingerostet,<br />

sah sich angenehm enttäuscht. Was uns hier an Schauspielknnst,<br />

Musik und Bild geboten wurde, war echte, alte<br />

Sarner Tradition. Es dünkt uns, das Spiel war noch reifer<br />

imd gehaltvoller als vor Jahren. Menschen, die im Leben<br />

draußen stehen, gaben hier ihr Bestes und vermittelten uns<br />

Stunden ungetrübten Frohseins. Regie und Spielern nnd<br />

allen, die zum guten Gelingen beigetragen haben, entbieten<br />

wir unsern herzlichen Glückwunsch und Dank. Gerne hoffen<br />

wir, nun wieder Jahr für Jahr die Sarner Bühnevereini-<br />

schlecht gezeichnete Karikatur, die mich als Ritter Don Ouijote<br />

darstellte, wie ich zu Pferd und mit vorgehaltener Lanze auf<br />

Windmühlen losgehe, die als Kopfschmuck eine phrygische<br />

Mütze tragen, indessen ein belustigter Pfarrer und eine alte<br />

Jungfer mit fromm gefalteten Händen Zeugen des ganzen<br />

Vorganges sind. Beim Anblick dieser perfiden Anspielung<br />

empfand ich einen kleinen Stich ins Herz. Ich möchte aber<br />

doch nicht, baß mein Direktor fo rasch recht bekäme... Vielleicht<br />

handelt es sich hier schließlich nur um einen kleinen<br />

Zwischenfall, dessen Bedeutung ich in meiner Empfindlichkeit<br />

übertrieben habe.<br />

Ueberschlagen wir also diese Seite!<br />

*<br />

Heute morgen habe ich Fräulein Chantal dafür gedankt,<br />

daß sie meine jungen Jocisten gegen die plötzlich ausgebrochene<br />

Entrüstung der Büros und der Werkstätten in Schutz<br />

genommen hat, und habe sie auch gebeten, meine Dankbarkeit<br />

allen jenen zu übermitteln, die sie darin unterstützt hatten.<br />

„Wie haben Sie es erfahren?" fragte sie mich.<br />

„Oh, ich weiß eben alles."<br />

„Wirklich alles?"<br />

Sie sagte dies Wörtchen „alles" mit einem derartigen<br />

Unterton, daß ich mich bestürzt fragen mußte, ob sie vielleicht<br />

auch eine Karikatur bekommen habe. Das arme Kind ist übrigens<br />

in letzter Zeit derart traurig und niedergeschlagen, daß<br />

auch die intensivste Arbeit diesen Zustand nicht zu beheben<br />

vermag. Sie kann ihren Geist von dem Gedanken an den<br />

Verlust, von dem sie zu Hause bedroht ist, einfach nicht ablenken,<br />

und als ich ihr unlängst zu einetu neuen, ganz einfachen,<br />

aber sehr hübschen Kleide gratulierte, antwortete sie:<br />

„Es kostet nicht viel, denn ich habe es selber gemacht. Nur<br />

befürchte ich, es nicht mehr lange tragen zu können."<br />

Ich habe ihren Vater besucht, >der den klassischen Typus des<br />

französischen Marineoffiziers verkörpert: energisches Gesicht<br />

und offener Blick... dem jedoch ein tiefmelancholischer Ausdruck<br />

anhaftet; denn da er >sein Vaterland leidenschaftlich liebt,<br />

sieht er auch, wie das Verhängnis, dem die schlechten Politiker<br />

es zuführen, von Tag zu Tag näher rückt.<br />

„Manche Dinge", sagte er, „machen die Katastrophe unvermeidlich:<br />

in erster Linie der offizielle Atheismus des Landes,<br />

der seit über einem Jahrhundert überall eine ungezügelte<br />

Genußsucht geweckt hat. Wenn man den Himmel abschafft,<br />

bleibt eben nur noch die Erde übrig."<br />

Und indem er sich mit Mühe in seinem Lehnstuhl aufrichtete,<br />

fuhr dieser Marineoffizier fort: „Welche Beleidigung<br />

Gottes, seinen Namen niemals offiziell auszusprechen! Kein<br />

einziger unserer Staatspräsidenten hat ihn je in einer seiner<br />

Reden zu nennen gewagt; und Frankreich allein, das doch<br />

mit göttlicher Gunst überhäuft worden ist, verharrt auch fernerhin<br />

in diesem Zustand schmachvoller Apostasie.<br />

Dann diese ununterbrochenen Generationen von Kindern<br />

die eine ausschließlich saikale Erziehung erhalten und ohne<br />

jeden religiösen oder auch nur patriotischen Gedanken aufwachsen!<br />

Welche Drachensaat für die Zukunft! Unser Land<br />

kennt kein Ideal und keine Liebe mehr, sondern nur noch Genußsucht<br />

und Haß. Man darf auch nicht vergessen daß es<br />

Wunder gibt, die Gott einfach nicht wirken kann. 'Er kann<br />

nicht bewirken, ein Kreis viereckig wird, oder daß zwei<br />

p ä T " " « Ä W<br />

ta »emer On.°t>°-ungS°.-I-mmInng Sonntag<br />

ins Clublokal Hotel Krone. Sarnen, eingeladen.<br />

Der Clubpräsident Otto Leibundgut Sarnen, konnte m<br />

seiner Begrüßungsansprache eme stattliche Zahl Motorradsvortler<br />

begrüßen. Er erwähnte die Vorteile, die einem Motorradfahrer<br />

geboten sind, wenn er dem <strong>Obwaldner</strong> Club, der<br />

dem schweizerischen Verband U.M.S. angeschlossen ist, beitntt.<br />

Bürgerrat Josef von Ah, Agent der Winterthurer-Versrcherung,<br />

gab Aufschluß über Vergünstigungen, die ein Vereins<br />

Mitglied betreffend die HaftPflichtversicherung gemeß^ Pol -<br />

zei-Korporal Otto Durrer gab einläßlich Aufschluß über die<br />

Bedingungen zur Erreichung des Fahrausweises. Ueber verschiedene<br />

Sachfragen gab der Vereinspräsident Auskunft ii<br />

empfahl zugleich die einzige motorradsportliche Zeitung „<br />

Motorrad" zu abonnieren. Zur Sprache kam ebenfalls das in<br />

nächster Zeit zur Abstimmung kommende Verkehrstellung.<br />

Die aufschlußreiche, ersprießliche Versammlung, bei der<br />

viele junge Motorradfahrer den Beitritt zum Verein erklarten,<br />

konnte Präsident Leibundgut mit großer Genugtuung<br />

schließen.<br />

Sarnen. Am 24. Jänner 1896 wurde vom Provinzial der<br />

Kapuziner, P. Casimir Christen, und dem Klosterverwalter,<br />

Theodor Wirz, in der Presse bekanntgemacht, daß das Desinitorium<br />

der Kapuziner den Wiederaufbau des abgebrannten<br />

Klosters von Sarnen beschlossen habe. Regierung und Gemeinden<br />

von Obwal'den wurden angemessen zur Mithilfe beigezogen.<br />

'<br />

Schwendi. (Eing.) Auf dem Sonnenberg ist die Theaterlust<br />

auch wie andernorts neu erwacht und blüht. Erlebten wir<br />

einst dort oben in dem kleinformatigen Theatersaal die vom<br />

Berufsschanspieler Scheller geleiteten Vorstellungen, die uns<br />

wahrhaft überraschten, so ist auch heute dieselbe Freude und<br />

Lust an der Arbeit gewesen. Inzwischen ist die Bühne in den<br />

großen, schönen Saal des „Rößli" umgesattelt, ist vorteilhaft<br />

erweitert und vergrößert worden. Man hat Heuer ein Lustspiel<br />

der bekannten Heimatschutzdichter Freuler und Jenny<br />

ausgewählt, das sich betitelt: „A e S t e i a b e m H ä r z . Es<br />

ist dem Volksleben abgelauscht und beleuchtet witzig und humorvoll<br />

das Sinnen und Trachten des Staldenbauers Fridolin.<br />

Das hat man bald heraus, dem Manne ist neben seinem<br />

Vieh das Geld lieb und wichtig und das in Aussicht stehende<br />

Erben nicht unlieb, auch hat er einen Plan mit seiner Tochter,<br />

aber auch diese hat den ihren und so gibt es Spannungen<br />

hin und her. Meinte der etwas ältliche Haldengrütler, sein<br />

Geschäft sei gelungen und ihm ein Stein ab dem Herz gefallen,<br />

so gibt es neue Wendungen. Das Erbe ist gut ausgefallen,<br />

allerdings hatte er noch inehr erwartet, aber 'es<br />

macht dem Fridolin doch viel Freude. In die tiefe Nacht hinein<br />

rechnet und plant er hin und her. Was er da noch Mysteriöses<br />

erlebt und tut in seiner stillen Freude, nachdem er<br />

gar fleißig der Flasche zugehalten, ist ihm aber ein neuer<br />

Stein aufs Herz. Er vergißt darob sogar sein Geld zu versorgen<br />

und muß andern Tags stark nachdenken, was er in feinem<br />

Dusel getan, aber daß es etwas Dummes war, war er<br />

sich bewußt. Wir erleben all die Ränke, bis das ab dem Herzen<br />

geschafft ist und oft und oft löst das ein heiteres Lachen<br />

aus. Dazu hat es noch allerlei humorvolle Gestalten, wie<br />

Knecht Tobias, Bäsi Kathri, Lehrer Spörri mit den Theaterleuten,<br />

nicht zu vergessen Tochter Gritli und ihr echter Lieb-<br />

Haber. Wir sagen zu dem Spiel: geht selber hin und laßt euch<br />

gut zwei Stunden lang in heiter-frohe Stimmung bringen:<br />

denn die drei vereinten Jungvolk-Bereine haben sich gut eingearbeitet,<br />

bewährte und neue Kräfte haben mehr oder minder<br />

flüssig sich in die Rollen eingelebt. Das Bühnenspiel wurde<br />

mit einem schmissigen Musikstück eingeleitet und man hätte es<br />

gern gesehen, wenn in den Zwischenpausen wieder etwas gegeben<br />

worden wäre, die frohe Stimmung wäre noch gehoben<br />

worden. Wir wünschen den Spielenden recht guten Erfolg,<br />

den Zuschauern frohe Stimmung und den Rößli-Leuten jeweils<br />

eine volle Stube zum vergnügten Ausklingen.<br />

Wilen. Frau Her m ine Burch-Burch, Wilerm<br />

a t t l i f. Es gibt Menschen, die schreiten einfach und schlicht<br />

den Weg der Pflicht durch dieses Leben. Sie werden von der<br />

breiten Öffentlichkeit wenig beachtet. Aber am offenen Grabe<br />

leuchtet der innere Wert solcher Menschen in seiner ganzen<br />

Tiefe auf. Daran mußte mau denken, als am 24. Januar<br />

Frau Burch ihren letzten Ruheplatz fand. Unfaßbar früh, in<br />

ihrem 47. Altersjahr, schied sie infolge Schlaganfall von ihren<br />

Lieben, mitten aus der Arbeit heraus. Die liebe Verstorbene<br />

wurde im Jahre 1899 geboren. Ihre braven Eltern erzogen<br />

und zwei fünf sind. Nun versperrt der Franzose aber seit über<br />

fünfzig Jahren dem Leben hartnäckig den Weg. Millionen<br />

von Kindern hätten geboren werden sollen, sind aber nicht<br />

geboren worden. Da kann Gott, trotz all seiner göttlichen<br />

Allmacht, eben nicht mehr bewirken, daß sie trotzdem existieren.<br />

Und da die Natur die Leere verabscheut ..."<br />

„Aber inan betet doch so viel", warf seine Tochter ein.<br />

„Ohne Zweifel. Man betet... gewiß! ...einige ... aber<br />

nicht die Mehrzahl. Und sehr oft ist dieses Gebet hastig . • •<br />

ein Gebet aus Furcht... schon am folgenden Tag ohne Nachhalt.<br />

Was kann dieses Minimum an Bitten anf der einen<br />

Waagschale ausmachen, wenn die andere mit Freveln überlastet<br />

ist? Was wollen Sie, alles rächt sich und muß gesühnt<br />

werden ... wir werden also zu sühnen haben!"<br />

„Man darf aber deswegen am Schicksal Frankreichs nicht<br />

verzweifeln", sagte ich.<br />

„Gewiß nicht! Aber Gott wird den Baum furchtbar schulteln,<br />

um die verfaulten Früchte abfallen zu lassen. Und deren<br />

hat es eine Menge!"<br />

Fräulein Chantal war mir sehr dankbar für die moralische<br />

Hilfe, die ich so ihrem Vater zuteil werden ließ. Dann<br />

bat sie mich leicht errötend, im Betriebe nichts davon zu s sl '<br />

gen, daß ich ihrem lieben Kranken einen Besuch gemacht<br />

hatte um unter ihren Kolleginnen keine Eifersucht hervorzurufen.<br />

— „Ist es denn schon so weit?"<br />

„Ja, so weit!"<br />

(Fortsetzung folg^


sie nach dem alten Wahrspruch: Bete und arbeite, was der<br />

guten Mutter ihr Leben lang nachging. Im Jahre 1924 derheiratete<br />

sie sich mit Herrn Josef Burch. Der glücklichen und<br />

harmonischen Ehe entsprossen 7 Kinder, von denen 2 ihrer<br />

lieben Mutter im Tode voraus gegangen sind. Sie war eine<br />

herzensgute Gattin und Mutter, die mit Aufopferung und<br />

Hingabe für ihre Familie sorgte. So hat sie wohl die edelste<br />

Lebensaufgabe, die einer Frau zugewiesen ist, in vorbildlicher<br />

Weise erfüllt. Unser herzlichstes Beileid gilt dem schwergeprüften<br />

Gatten, den trauernden Kindern und allen lieben<br />

Angehörigen. R. I. P.<br />

V. De.<br />

St. Niklausen. Das „Heimatland", die illustrierte Monatsbeilage<br />

des „Vaterland", bringt einen wertvollen Artikel<br />

mit 6 Bildern für „Die Chorfresken von St. Niklausen". Die<br />

Renovation der Kirche am Schattenberg wird so den weitesten<br />

Kreisen bekannt. Freuen wir uns darüber! ( )<br />

Alpnach. (gg.-Korr.) Unter dem Namen H e i m a t sch u tz -<br />

bühne haben sich einige junge Theaterkräfte zusammengeschlössen,<br />

die aber bereits mehrmals ihr Können unter Beweis<br />

gestellt haben. Am nächsten Sonntag, den 3. Februar,<br />

zeigen sie auf der Bühne des Kronensaales zum ersten Mal<br />

das bestbekannte Werk „Em Sohn sii Frai", des gewiegten<br />

Heimatdichters Rudolf Balmer. Den ersten Preis hat dies<br />

Stück (in Sernermundart: „D's Sühniswyb") davongetragen.<br />

Es will ein Drama sein im Dienste des echten Familienschutzes.<br />

Mit diesem neuen Werk nimmt die „Heimatschutzbühne<br />

Alpnach" eine alte Tradition guten Volksheaters wieder<br />

auf. Wer denkt nicht mit freudiger Erinnerung zurück an<br />

die „Waldmarch", an einen „Ruetehof", an den „Geist von<br />

Schönried" und mehrere andere, die nicht nur das theaterfreundliche<br />

Publikum von Alpnach in seinen Bann zogen,<br />

sondern einen großen Zuspruch der umliegenden Gemeinden<br />

verbuchen konnte. Diesen Ruf der guten, bildenden Unter-<br />

Haltung auf diesem Gebiete wird auch dieses Stück voll und<br />

ganz verdienen. Es wurde auf vielen Stadt- und Landbühnen<br />

mit gewaltigem Erfolg aufgeführt, und jede Gruppe setzt sich<br />

eine Ehre drein, wenn sie dieses Drama aufführen kann.<br />

Die „Heimatschutzbühne" wird sich alle Mühe geben, das<br />

Problem der jungen Ehe in alteingesessener Tradition lebensnah<br />

zu lösen durch gute Wiedergabe. Theaterfreunde von nah<br />

und fern werden sich gern einen der kommenden Sonntage<br />

für einen Besuch des Alpnacher Theaters freihalten. Die Aufführungen<br />

beginnen am 3. Februar. Alles Nähere ist aus den<br />

Inseraten ersichtlich.<br />

Die Gemeinde Alpnach freut sich, bei dieser Gelegenheit<br />

wieder Freunde und Bekannte in ihren Gemarken zu sehen.<br />

Alpnach. (gg.-Korr.) Droben an der Schoriederstraße, int<br />

Feld, kehrte am 25. Jänner der Todesengel ein. Jüngling<br />

Johann Häcki war sein Opfer. Johann war ein echter<br />

Engelbergersproß, eigenwillig und grad. Nach der Schule<br />

fetzte er seine ganze Kraft ein, um Stütze zu sein in der Familie.<br />

Ein Vierteljahrhundert lang nahm er Tag für Tag<br />

den Weg zum Guber unter seine Füße. Dort werkte er zuverlässig<br />

und pünktlich. Da nagte der Wurm am Mark seiner<br />

Gesundheit. Er mußte sich etwas schonen. Doch immer sah man<br />

ihn tätig. Das Schönste in seinem Leben ist die Liebe und<br />

.Sorge um seine alternde Mutter. Er sorgte für sie in gefunden<br />

und kranken Tagen. So ging er bescheiden seinen Lebensweg.<br />

Nur dann war er stolz, wenn er als strammer<br />

Fähnrich des katholischen Volksvereins dem ganzen Verein<br />

das Symbol der christlichen Tat vorantrug. Dieses gleiche<br />

Banner senkte sich am 27. Jänner trauerumflort über dem<br />

offenen Grabe des treuen Hüters. Möge Christus der Herr,<br />

dessen Zeichen er so treu verwaltete, der ewige Belohner sein.<br />

Der leidgebeugten Mutter und seinen Anverwandten gilt unfer<br />

aufrichtiges Beileid.<br />

Engelberg. Der schönste Monat int Ablauf der Wintersaijon<br />

ist der Februar. Es ist auch die lebhafteste Zeit im Hochlale<br />

von Engelberg. Heller flutet das Licht des Tages und<br />

wärmer und länger strahlt die Sonne. Auch das Sportprogramm<br />

des Februars weist eine bunte Mannigfaltigkeit auf.<br />

Anfangs Februar Austragung der Schweiz. Curling-Meisterschasten<br />

nnd der Zürcher Hochschulmeisterschaften. Am 17.<br />

Februar Jochpaß-Rennen (Abfahrt/Slalom kombiniert), 21.<br />

Februar Schlittelrennen, 20. und 21. Februar Skiwettkämpfe<br />

und Patr.-Läufe eines Grenzwachkorps, 23. und 24. Februar<br />

Basler Hochschulmeisterschaften und am 28. Februar Eisfest.<br />

Als willkommene Neuerung ist der Sportzug Zürich-Engelberg<br />

zu begrüßen, der jeden Mittwoch Zürich um 6.57 verläßt,<br />

Luzern ab 8.14 und Engelberg um 9.55 erreicht. Die<br />

Spezialbillette kosten Fr. 12.50. Die Rückfahrt ist so gelegt,<br />

daß man Zürich am gleichen Tag um 19.56 wieder erreicht, s.<br />

Engelberg. Der F i r m p l a n des hochwürdigsten Bischofs<br />

hat eine Abänderung erfahren. Die hl. Firmung in unserem<br />

Hochtale wird nicht am 31. März sein, sondern erst am 4. Juni.<br />

Die Götti brauchen also Filz oder Zylinder noch nicht<br />

zu bürsten. (:)<br />

Eidgenossenschaft<br />

Das Schweiz. Bundesfeierkomitee schreibt: Wie die letzte<br />

Bundesfeieraktion für notleidende Mütter, waren auch ihre<br />

Vorgängerinnen der Jahre 1926 und 1939 dem gleichen<br />

Zwecke gewidmet. Während letztere 365 000 Fr. und 762 00<br />

Fr. einbrachten, schließt die Sammlung des vergangenen Iah-<br />

^es mit einein Reinertrag von 1 120 000 Fr. Gegenüber dem<br />

Jahre 1944 bedeutet das allerdings einen Rückschlag von<br />

rund 129 000 Fr.; in Anbetracht der vielen Sammelaktionen<br />

aber wird man diesen verstehen und das Opfer, welches das<br />

Schweizervolk für seine notleidenden Mütter gebracht hat,<br />

dankbar anerkennen.<br />

Von diesem Reinertrag soll, wie das schon seit Jahren<br />

vorgesehen war, ein Teil 'dem Se.weizerischen Zentral-Krippenverein<br />

zukommen; der weitaus größere Teil aber wird der<br />

Mütterfürsorge dienstbar gemacht werden. Zu diesem Zwecke<br />

haben sich aus Vertretern der Kreise, welche dieser Fürsorge<br />

nahe stehen, in allen Kantonen besondere „Mütterhilfekomi-<br />

' tees" gebildet. Ueber ihre Adressen wissen die Frauenorganisationen<br />

Bescheid.<br />

Bon der Kinderhjlse.<br />

Wie das Schweizerische Rote Kreuz mitteilt, führte eine<br />

Zugskomposition am 22. Januar 354 Kinder, die drei Monate<br />

in der Schweiz zugebracht hatten, nach Innsbruck, fuhr<br />

dann weiter nach Wien, um 470 Wienerkinder abzuholen.<br />

Diese trafen am Freitag in Buchs ein; sie werden Pflegefamilien<br />

der Kantone Baselstadt, Bern, Solothurn, Thurgau,<br />

Zürich und dem Fürstentum Liechtenstein anvertraut.<br />

Das finnische Saunabad<br />

ein Gesundbrunnen sttr Jung und Alt<br />

Ungefähr bei Kriegsbeginn wurde in der Schweiz zum<br />

ersten Mal vom finnischen Saunabad gesprochen. Bei der Bedeutung,<br />

die diesem finnischen Heißluftbad in der Körperpflege<br />

des Nordens ganz allgemein zukommt, kann uns das<br />

Interesse, das sich auch hier rasch dieser Badeart zuwandte,<br />

nicht verwundern.<br />

Ueber den Sinn dieser Saunabäder läßt sich in wenigen<br />

Sätzen Aufschluß geben. Beginnen wir bei der Feststellung,<br />

daß sich der Mensch im Laufe der Jahrhunderte der Einwirkung<br />

natürlicher Kräfte, zu denen neben Licht, Luft und Wasfer<br />

auch Wärme und Kälte gehören, durch gewisse Errungenschasten<br />

der Zivilisation, durch Kleidung und Wohnung, in<br />

weitgehendem Maße entzogen hat. Das führte zu ausgefprochenen<br />

„Zivilisationsschäden", zu Erkältuugs- und Rheumaerkrankungen.<br />

Im Norden, wo der Menschsin rauher Witterung<br />

mit tiefen Temperaturen und unter allgemein harten<br />

Bedingungen lebt, hat sich im Gegensatz zu den Verhältnissen<br />

im übrigen Europa eine gesunde und zweckmäßige Lebensführung<br />

erhalten. Erkältungskrankheiten und Rheumaleiden zählen<br />

dort zu den Seltenheiten, und wenn man beispielsweise<br />

die Finnen nach der Ursache dieser Erscheinung fragt, erhält<br />

man regelmäßig die Antwort, daß dieses Wunder durch die<br />

Sauna, das finnische Heißluftbad, zu erklären sei.<br />

Dieses Heißluftbad bewirkt durch verschiedene aufeinau-<br />

Verfolgende Reizwechsel, wie sie durch trockene Heißluft<br />

und feuchte Dampfstöße, oder trockene Heißluft und kaltes<br />

Wasser ausgelöst werden, ein Training der Gefäße, das der<br />

Haut die Anpassungsfähigkeit an überraschende Witterungs-<br />

Wechsel und große Klimaunterschiede in erstaunlichem Maße<br />

erhält und damit die Entstehung von reinen Erkältungskrankheiten<br />

auf ein Minimum beschränkt. Man kommt bei der<br />

Sauna-Prozedur stark ins Schwitzen, wodurch die gesamte<br />

Stoffwechsel- und Drüsentätigkeit angeregt und die Ausscheidung<br />

von Ermüdungsstoffen und Körperschlacken gefördert<br />

wird.<br />

In der Schweiz wurde die Sauna erst vor kurzer Zeit<br />

eingeführt. Als man in Finnland bereits rund 500 00 solcher<br />

Bäder zählte, wurde im physikalisch-therapeutischen Institut<br />

der Universität Zürich eine der ersten schweizerischen Saunabauten<br />

errichtet .<br />

Wie wird nun dieses Sauna in Funktion gesetzt? In einem<br />

speziellen Saunaofen befinden sich locker geschichtete,<br />

faustgroße Granitsteine. Diese Steine beginnen nach genügender<br />

Heizdauer zu glühen, die Lufttemperatur im Saunaräum<br />

erreicht etwa 60 bis 90 Grad und hat dabei eine relative<br />

Luftfeuchtigkeit von nur 10 bis 16 Prozent. Diesem Umstand<br />

ist es zuzuschreiben, daß die hohen Wärmetemperaturen<br />

überhaupt ausgehalten werden können. Kaum hat der Badende<br />

ein paar Minuten im Saunaraum verbracht, tritt<br />

schon seintropsiger Schweiß aus seinen Poren. Durch Wasseraufguß<br />

auf die glühend heißen Steine im Ofeninnern, durch<br />

die eigens hiefür eingebaute Klappe im obern Teil des Saunaofens,<br />

entsteht nun der erste D a m p f st o ß, der vom Körper<br />

als Wärmesteigerung empfunden wird und bewirkt, daß der<br />

Schweiß aus allen Poren zu strömen beginnt. Nach ungefähr<br />

19 Minuten ist für den Badenden die Zeit gekommen, sich zum<br />

ersten Mal unter die Dusche zu stellen, um sich abzukühlen,<br />

und dann wieder in den wohligen Saunaraum zurückzukehren.<br />

Dort beginnt nun ein zweites, vermehrtes Schwitzen, unterstützt<br />

durch häufigere Dampfstöße. Zum Abschluß erfolgt<br />

wieder eine Dusche, am besten ganz kalt. Dem schaudernden<br />

Leser sei dabei gesagt, daß der Körper einen derartigen<br />

Wärmeüberschuß hat — man kann es als künstliches<br />

Fieber auffassen — daß diese Abkühlung während ganz kurzer<br />

Zeit als sehr angenehm empfunden wird und gerade das<br />

Wärmegleichgewicht im Organismus wieder herstellt. Die<br />

Poren werden geschlossen, so daß jedes ungesunde und ermüdende<br />

Nachschwitzen unterbunden wird. Einige Zeit in völliger<br />

Ruhe in warmem Raum läßt den so beanspruchten Körper<br />

zu restloser Entspannung kommen und gibt ihm das Gefühl<br />

neuer Frische und Leistungsfähigkeit in körperlicher und<br />

geistiger Beziehung.<br />

Dies ist im allgemeinen der Ablauf eines Bades in der<br />

Sauna, doch kann auch hier durch Selbstbeobachtung oder in<br />

Zweifelsfällen durch den Arzt die Bekömmlichkeit durch entsprechende<br />

Dosierung gesteigert werden.<br />

Wenn wir uns der großen körperlichen Leistungsfähigkeit<br />

der Finnen während ihres Krieges gegen Rußland erinnern,<br />

begreifen wir, daß auch für unsere Soldaten im Aktivdienst<br />

mehrere Saunabäder erstellt und fleißig benützt wurden.<br />

Wer, wie der Schreiber dieser Zeilen, einmal die fröhliche<br />

Stimmung der singend ins Kantonnement heimkehrenden<br />

„Sauna-Soldaten" miterleben durfte, empfand deutlich, daß<br />

hier für das leibliche und seelische Wohlergehen der Wehrniänner<br />

etwas Bleibendes geleistet worden ist.<br />

Nun haben wir auch in Samen ein solches Saunabad<br />

erhalten. Es wurde im Hause von Herrn Dr. m e d. R.<br />

R a m m e l m e y e r errichtet. Allerdings wurde es nicht als<br />

Massensauna, wie es in den Städten üblich ist, sondern als<br />

Eiuzelsauna erbaut, denn Manchem erscheint doch die Anwesenheit<br />

mehrerer Personen im gleichen Baderaum als unerwünscht<br />

und störend.<br />

Jeder Gesunde sollte in regelmäßigen Abständen sein<br />

Saunabad nehmen. Aber auch den Rheumakranken, den unter<br />

schlechter Blutzirkulation und Stoffwechselstörungen Leidenden,<br />

gereicht das Saunabad zum Vorteil. Wo Disposition<br />

zu Erkältungskrankheiten und Katarrhen vorliegt, wird diese<br />

durch öftern Saunagebrauch auf ein Minimum reduziert.<br />

Mit der Sauna wurde uns ein Mittel zur Förderung und<br />

Erhaltung unserer Volksgesundheit in die Hände gegeben. An<br />

l jedem Einzelnen liegt es nun, dieses Mittel zu seinem eigej<br />

nen Vorteil anzuwenden.<br />

M e s in Kürzt<br />

Dem französischen Ministerpräsidenten Gouin ist es gelungen,<br />

eine Regierung zu bilden. Das neue Dreiparteienkabinett<br />

unterscheidet sich von demjenigen de Gaulles nicht stark.<br />

Gouin mußte darauf verzichten, ein kleines Kabinett mit bloß<br />

elf bis zwölf Ministern aufzustellen, wie dies ursprünglich seine<br />

Absicht war. Es wurden 20 Minister ernannt (unter General<br />

de Gaulle waren es 17), von denen 7 der Sozialistischen,<br />

6 der kommunistischen Partei und 6 der Volksrepublikanischen<br />

Bewegung (MRP) angehören. Das Versorgungsministerium<br />

wurde einem Parteilosen übertragen.<br />

Auch in Pevsien-Jran wurde eine neue Regierung gebildet<br />

mit Ministerpräsident Sultaneh an der Spitze. Ueberraschend<br />

dabei ist, daß entgegen vielen Befürchtungen auf der einen<br />

und Hoffnungen auf der andern Seite, der Premier Sultaneh<br />

den Appell an die Uno nicht zurückzieht, obfchon er auch die<br />

Absicht bekundet, mit Moskau zu verhandeln.<br />

Eine Bande von 29 bewaffneten Banditen hat das Dorf<br />

Colonia bei Ferrara völlig ausgeplündert.<br />

Der Sitz der sozialistischen Partei in Mailand wurde am<br />

Samstag von unbekannten Banditen angegriffen. Es kam zu<br />

einem hitzigen Gefecht, in 'das die Polizei eingreifen mußte.<br />

Die Vereinigten Staaten verfügen am Ende des Krieges<br />

über eine viermal größere Handelsflotte als vor dem Kriege.<br />

Im ganzen besteht die Flotte aus 5529 Schiffen von mehr als<br />

1600 Tonnen. Dann folgen die Handelsflotten Großbritanniens,<br />

Norwegens, Schwedens, Uruguays usw.<br />

Aus Unzufriedenheit wegen der Verzögerung ihrer Demobilmachung<br />

sind in Dnndan bei Kalkutta 1290 Angestellte der<br />

RAF in den Streik getreten, ebenso zahlreiche andere Flieger<br />

in Indien, Aegypten und Palästina. Das Zentrum der Bewegung<br />

war Almaza bei Kairo. Hier wie in Lydda in Palästina<br />

ist der Streik von 700 RAF-Angestellten wieder zu<br />

Ende gegangen.<br />

Die Erde bebt<br />

Nach dem Hauptstoß, der bekanntlich am Freitagabend um<br />

18.32 Uhr erfolgte, registrierte das Observatorium von Neuenbürg<br />

ab 21.24 Uhr bis zum Samstag 7.44 Uhr noch weitere<br />

41 Erdbeben. Die Stöße dauerten jedoch weiter an und so<br />

wird u. a. aus Gens noch ein ausgesprochen starkes Nahbeben<br />

gemeldet, das in den Vormittagsstunden des Samstags die<br />

Glocken von St. Pierre zum Erklingen brachte. Zur Zeit lausen<br />

zahlreiche Meldungen über Schäden, die durch das heftige<br />

Beben verursacht wurden, aus der ganzen Schweiz ein.<br />

Die Schäden im Wallis.<br />

Aus deni Wallis treffen immer neue Meldungen über die<br />

dortigen Auswirkungen des Erdbebens ein, die sich mit denen<br />

in den übrigen westschweizerischen Kantonen nicht vergleichen<br />

lassen. Immerhin ist auch die waadtländische Rhoneebene stark<br />

in Mitleidenschaft gezogen worden, indem z. B. in Villeneuve<br />

ein Stück des Seequais eingestürzt ist und, namentlich in Bex<br />

und Aigle, an Gebäuden bedeutender Schaden entstand.<br />

Geradezu dramatisch muten die Berichte über die Panik<br />

an, die das Erdbeben in den meisten Dörfern des mittleren<br />

Wallis ausgelöst hat. Dort sammelten sich Frauen und Kinder<br />

unter Weinen und Beten auf den öffentlichen Plätzen an.<br />

An manchen Orten wurden die ins Freie geflohenen Einwohner<br />

in den gegenwärtig unbenützten Jnterniertenbarakken<br />

untergebracht und dort verpflegt, da einstweilen niemand<br />

in die bedenklich mitgenommenen Häuser zurückkehren wollte.<br />

Aehnliche Szenen spielten sich auch in der Kantonshauptstadt<br />

Sitten ab, wo die Schäden wie in Siders besonders beträchtlich<br />

sind. Zahlreiche Häuser haben Risse längs der Fassade erhalten.<br />

Zahlreiche Zimmerdecken sind eingestürzt, während die<br />

Straßen vom Schutt der eingestürzten Kamine gesäubert werden<br />

müssen. In Siders wurde der Turm der alten Kirche umgerissen,<br />

während derjenige von Ardon so schwere Erschütterungen<br />

erfahren hat, daß man zur Stunde nicht weiß, ob diefes<br />

historische Baudenkmal noch zu retten ist.<br />

Das Erdbeben hat auch besondere Naturvorgänge hervorgerufen,<br />

so bei Avent, oberhalb von Sitten, einen Erdschlipf,<br />

durch den sechs Hütten weggerissen und einige weitere beschädigt<br />

wurden. Ebenso haben die Wälder schwer gelitten. Bei<br />

St. Leonhard ist der dortige Wasserlauf bedeutend angeschwollen,<br />

was auf Veränderungen in den unterirdischen Wasserläusen<br />

zurückzuführen ist.<br />

Sonderbare Hüter der Pressefreiheit<br />

Die Linke brüstet sich gerne als Hüterin der Preßfreiheit.<br />

Das charakteristische Muster dafür lieferte vor ein paar Tagen<br />

der „Vorwärts". Als die „Ostschweiz" einen Augenzeugenbericht<br />

über den Einmarsch der Russen in Neisfe veröffentlicht<br />

hatte, rief dieses „demokratische" Blatt sofort nach<br />

dem Strafrichter, einmal weil dadurch die Beziehungen zum<br />

Ausland gestört würden, dann weil diese Beschreibung der<br />

vorgekommenen Exzesse als „unzüchtige Schrift" und „Gefährdung<br />

Jugendlicher" strafbar sei. Und endlich gehöre dieser<br />

Augenzeugenbericht in das Gebiet der Verbreitung falscher<br />

Gerüchte und Nachrichten, die zur Beunruhigung oder Störung<br />

des öffentlichen Vertrauens geeignet feien... Dieser<br />

Bericht wird zur öffentlichen Beleidigung der Roten Armee<br />

erklärt und der Redaktor aufgefordert, Verfasser und Zeugen<br />

anzugeben, wenn er nicht als Brunnenvergifter, Ehrabschneider<br />

und Sexualpsychopath gelten wolle ... eine nette Verdrehung<br />

der Rolle.<br />

Schließlich droht der „Vorwärts" — wenn der Wahrheitsbeweis<br />

nicht erbracht werde, „daß die linksgerichtete Arbeiterschaft<br />

von St. Gallen sich eine derartige Hetze, durch die<br />

zugleich mit der Sowjetunion die Partei der Arbeit getroffen<br />

werden soll, nicht länger untätig gefallen lassen wird ..."<br />

So sehen die kommunistischen Huter der Pressefreiheit aus.<br />

Halten wir aus dieser Erklärung fest, daß sich die Partei der<br />

Arbeit selber betroffen fühlt, wenn eine schweizerische Zeitung<br />

es wagt, zu berichten, was die Befreier aus dem Osten geleistet<br />

haben. Das österreichische Wahlresultat hat doch schon<br />

vor Monaten gezeigt, wie das Volk urteilte, das die Dinae<br />

aus Erfahrung kannte.


Machen wir uns also keine Illusionen. Die Eingabe der<br />

20V wollte der Presse einen Maulkorb anlegen, damit sie gegen<br />

das Naziregime nichts mehr sagen könnte und heute ruft<br />

die kommunistische Presse nach dem Strafrichter, wenn em<br />

Blatt einen Augenzeugenbericht aus der russischen Befetzungszone<br />

veröffentlicht. Die braune Diktatur und die rote „Demokratie"<br />

sehen einander doch verteufelt ähnlich. fk-<br />

Für den Bauernstand<br />

Der Endrohertrag der landwirtschaftlichen Produkt»on<br />

im Jahre 1945<br />

Der Endrohertrag der landwirtschaftlichen Produktion,<br />

das heißt der Wert aller landwirtschaftlichen Erzeugnisse, abzüglich<br />

der in den landwirtschaftlichen Betrieben wieder verwendeten<br />

Produktionsmittel (wie Futtergetreide, Heu, Stroh,<br />

Zucht- und Nutzvieh, Jungpferde, Bruteier und so weiter)<br />

ist voni Schweizerischen Bauernsekretariat für das Jahr 1945<br />

provisorisch aus 1956 Millionen Franken berechnet worden.<br />

Die einzelnen Berufszweige des Pflanzenbaues und der<br />

Tierhaltung sind am Endrohertrag im Vergleich zum Vorjähre<br />

wie folgt beteiligt:<br />

Endrohertrag der landwirtschaftlichen<br />

Produktion. .<br />

in Millionen Fr. in °/o<br />

Betriebszweige<br />

1944 1945 1944 1915<br />

p>ov. prov.<br />

Getreidebau 136.7 124.3 6.7 6.4<br />

Kartoffelbau 151.2 154.5 7.4 7.9<br />

Zuckerrübenbau 12.3 15.2 0.6 0.8<br />

Tabakbau 6.90 7.0 0.3 0.4<br />

Heu an d. nichtlandwirtschaftl.<br />

Pferdehaltung 8.1 6.4 0.4 0.3<br />

Weinbau 130.6 98.0 6.4 5.0<br />

Obstbau 202.0 110.0 9.8 5.6<br />

Gemüsebau 190.0 220.0 9.2 11.2<br />

Uebr. Pflanzenbau (bes. Oelund<br />

Faserpflanzen) 26.4 24.7 1.3 1.3<br />

Total Pflanzenbau 864.2 760.1 42.1 38.9<br />

Pferdehaltung (ohne Zucht) 17.4 18.6 0.8 0.9<br />

Rindviehhaltung:<br />

Nutz- und Zuchtviehexport 5.5 15.6 0.2 0.8<br />

Schlachtvieh 319.9 287.7 15.6 14.7<br />

Milch (inkl. Ziegenmilch) 521.5 544.6 25.4 27.8<br />

Schweinehaltung 174.2 188.9 8.5 9.7<br />

Schafhaltung 12.6 12.0 0.6 0.6<br />

Ziegenhaltung (Fleisch) 8.1 7.7 0.4 0.4<br />

Geflügelhaltung 94.1 91.7 4.6 4.7<br />

Kaninchenhaltung 20.5 23.9 1.0 1.2<br />

Bienenhaltung 16.2 5.0 0.8 0.3<br />

Total Tierhaltung 1190.0 1195.7 57.9 61.1<br />

Endrohertrag 2054.2 1955.8 100.0 100.0<br />

Verglichen mit der definitiven Schätzung pro 1944 ergibt<br />

die provisorische Berechnung für das Jahr 1945 eine Abnähme<br />

des Endrohertrages um 98 Millionen Franken oder<br />

4,8 %>. Während die Tierhaltung einen kleinen Mehrertrag<br />

von 6 Millionen Franken abwarf, trat im Pflanzenbau ein<br />

Rückschlag um 104 Millionen ein. Damit fiel der Anteil des<br />

Pflanzenbaues am gesamten Endrohertrag der landwirtschaftliehen<br />

Produktion auf 38,9% (1944: 42,1 °/o). Ohne die Betriebszweige<br />

Obst- und Weinbau erreichte er 31,6 %> gegenüber<br />

30,9% im Jahre 1944.<br />

Von den Betriebszweigen des Pflanzenbaues haben<br />

die frostgeschädigten Obst- und Rebkulturen mit 92 bzw. 33<br />

Millionen Franken und der Getreidebau mit 12 Mill. Fr. die<br />

größten Defizite gegenüber 1944 zu verzeichnen. Im Getreidebau<br />

wirkte sich namentlich die infolge der erschwerten<br />

Anbaubedingungen im Herbst 1944 notwendige Umstellung<br />

auf ertragsschwächeres Sommergetreide ungünstig aus. Die<br />

höheren Uebernahmepreise vermochten hier den mengenmäßigen<br />

Ausfall nicht aufzuwiegen. Bei annähernd gleichen Ertrügen<br />

wie im Vorjahr ergab der Gemüsebau dank der gefestigten<br />

Preise einen Mehrertrag.<br />

Die verschiedenen Zweige der Tierhaltung lieferten<br />

bei im ganzen gesehen schwach rückläufiger Produktionsmenge<br />

einen ähnlichen Endrohertrag wie 1944. Die gesamte Fleisch-<br />

Produktion ist um rund 5 % zurückgegangen, während die<br />

Milchproduktion wieder leicht g e st e i g e r t werden<br />

konnte.<br />

Bei abnehmender Legeleistung je Huhn, jedoch größeren<br />

Hühnerbeständen hat die E i e r p r o d u k t i o n den Vorjahresstand<br />

von 250 Millionen Stück vermutlich wieder erreicht.<br />

Eine erfreuliche Zunahme ist beim Viehexport festzustellen,<br />

der allerdings zur Hauptsache nur dem Fleckviehzuchtgebiet<br />

zugute kam. Diesem Mehrerlös von 10 Mill. Fr.<br />

steht ein ebenso hoher Ausfall bei der Bienenhaltung gegenüber,<br />

die mit einem durchschnittlichen Honigertrag von 1,9 kg<br />

je Volk auf ein Fehljahr zurückblickt.<br />

Die Abnahme des gesamten Endrohertrages der landwirtschaftlichen<br />

Produktion um 4,8 % bewirkte zweifellos einen<br />

Rückgang des Reinertrages. Wenn auch zurzeit die Ergebnisse<br />

der Buchhaltungserhebungen über die Produktionskosten noch<br />

nicht vorliegen, so läßt doch die Bewegung der Preise der<br />

Produktionsmittel diesen Schluß zu, da nicht anzunehmen ist,<br />

daß der naturale Aufwand an Produktionsmitteln, besonders<br />

nicht an Arbeitskräften, gegenüber 1944 gesunken ist. Nach<br />

den vom Schweizerischen Bauernsekretariat monatlich errechneten<br />

Indexziffern der Preise landwirtschaftlicher Produktionsmitel<br />

(Futtermittel, Dünger, Saatgut, Pflanzenschutz-<br />

Mittel, Treibstoffe, Geräte und Maschinen, Baukosten, Zinsfätze<br />

und Löhne) erhöhte sich ihr Jndexstand, wenn August<br />

1939 — 100 angenommen wird, im schweizerischen Mittel<br />

von 162,4 im Durchschnitt der Monate Januar bis November<br />

1944 auf 16,4 im gleichen Zeitraum des Berichtsjahres, somit<br />

»in 1,2%.<br />

Zur Schlachtviehfrage.<br />

sab. Letzthin konnte man in einigen Lokalblättern des<br />

Berggebietes lesen, daß der Schweizerische Bauernverband den<br />

Schlachtviehhandel unterbinden und monopolisieren wolle.<br />

Solche Maßnahmen würden bei den Bergbauern auf groß n<br />

Widerstand stoßen, denn der freie Bergler wünscht sthnlichs<br />

den freien Schlachtviehhandel.<br />

Es war nicht ein Bauer, der solches schrieb. Nun, wie<br />

stehen die Dinge?<br />

Jeder vernünftige Viehhalter, ob Züchter oder Mäster,<br />

wünscht die Zeiten der Misere, wie sie zwischen den beiden<br />

Weltkriegen geherrscht hat, nicht mehr zuruck. Damals war<br />

der Schlachtvichhandel frei. Stark organisiert und eine Monopolstellung<br />

besaßen und besitzen die Viehimporteure, die<br />

Händler und Metzger. Der Bauer war f«trm Verkaufe. Stx<br />

Preis aber wurde vom Händler gemacht. Diese Kreise haben<br />

über den Bauern gesiegt, weil sie geeinigt wie eine Ma<br />

dastanden. Heute soll es anders werden, wir Bergbauern haben<br />

auch das Recht, uns zu vereinigen, unser Angebot gemeinsam<br />

zu machen und zum Preis etwas zu sagen.<br />

weil die bäuerliche Viehvermittlung billiger und sauberer ist,<br />

gründen wir Schlachtviehabsatzgenossenschaften. ^ aber is l^<br />

der Bauer frei, mitzumachen oder nicht. ©m Bettn tsz g<br />

besteht für den Bauer nicht. Die Zeiten der bewußten Uebervorteilung<br />

des Schwachen durch den Starken haben wir Bergdauern<br />

satt. Immer in Notzeiten wurden Genossenschaft^^ gegründet.<br />

1291 grimdeten unsere Vorväter diezemge des Eides.<br />

Diese hat sich bewährt. Vor 100 Jahren schufen die schlecht<br />

entlöhnten armen Weber von Rochdale die erste Konsumgenossenschaft.<br />

Nach dem Zusammenbruch der schweizerischen<br />

Landwirtschaft in den Achtzigerjahren begann sich auch die<br />

Bauernschaft zu organisieren. Heute ist eine gesunde schweizerische<br />

Landwirtschaft im Industriestaat ohne genossenschaftlichen<br />

Zusammenschluß nicht mehr möglich. Der bergbäuerliche<br />

Viehzüchter hat ein Interesse an der Sicherung des Schlacht-<br />

Viehabsatzes, denn dadurch wird auch der Absatz von Zucht-<br />

Vieh sicherer sein. Helfen wir uns zuerst selbst, dann werden<br />

uns auch die gerechtdenkenden Schweizerbürger in unserem<br />

schweren Existenzkampf in der Nachkriegszeit einstehen.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 31. Januar.<br />

11.00 Europäische Flüsse in der Schweiz. 12.40 Parade<br />

der Neuheiten. 17.00 Melodien ungezählt. 17.55 Mir wei<br />

theäterle. 18.15 Schallplatten. 18.30 Katholische Rundschau.<br />

Theater in Sächseln <strong>1946</strong><br />

im Rößlt-Saal 48/319<br />

Rosemarie oder<br />

Schweiz. Volksschauspiel mit Gesang, Musik und Tanz<br />

in 4 Aufzügen von C. Berger<br />

Spieltage:<br />

Sonntag, 3. Februar, nachm. 2 Uhr<br />

Dienstag, 5. Februar, abends 8 Uhr, anschl. Tanz<br />

Sonntag, IO. F' brnar, nachm. 2 Uhr<br />

Sonntag, 17. Februar, nachm. 2 Uhr n. abds. 8 Uhr<br />

Numerierte Plätre Fr. 2.50<br />

Vorverkauf •. Coiffeur Anderhalden Tel. 8 64 61<br />

Freundliche Einladung<br />

Die Theatergesellschaft ,Frohsinn"<br />

Theater in Schwendi<br />

im Gasthaus Rötzli. 49<br />

A S t e i a b e n » H a r z<br />

Lustspiel in 3 Akten von K. Freuler und H. Jenny-Fehr.<br />

Spieltage:<br />

Sonntag, den 3. Februar, abends 8 Uhr.<br />

Sonntag, den 10. Februar, nachmittags 3 Uhr.<br />

In den Pausen rassige Ländlermusik. — Eintrittspreise: Fr. 2.—<br />

und Fr. 1.50. — Extra-Autokuise: ©amen ab 14.15 und 19 30<br />

Uhr. Nach der N.,chmittagsaussührung Anschluß a» den<br />

Autokurs Stalden ab 17.35 Uhr. — Billett-Borbkstellung -<br />

Sei. 8 6421 (Burch-.^elger), — Rechtzeitiges Erscheinen sichert<br />

pünktlichen Beginn und damit Anschluß an die Autokurse!<br />

Zu zahlreichem Besuche ladet freundlichst ein die<br />

Jungmannschaft Schwendi.<br />

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Sarnen.<br />

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2—8 Uhr nachmittags.<br />

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Ein Badetuch ist mitzubringen. z«<br />

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Freitag, 1. F-bruar.<br />

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Samstag, 2. Fberuar.<br />

11.00 D°- »«Her T,i°, 11.20<br />

nahmen. 12.40 Die Woche im Bundeshaus. l-.oü » a pelle Ti<br />

i bor Kasics. 14.00 Schallplatten. l4.3b Der volkstümliche<br />

| Samstag-Nachmittag. 15.30 Groß- und Klembackerei<br />

' 16.25 Musik zum Tee. 17.00 Radiosextett. 17.4o Jugendstunde,<br />

j 18.30 Jodelklub Edelweiß, Zosingen. 19.15 Miniaturen. 19.40<br />

i Die Woche. 20.00 Musik für Robinson. 20.30 Gastspiel Alfred<br />

j Rasser: HD-Soldat Läppli. 22.10 Tanzmusik.<br />

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Sonntag, 3. lind IO. Februar, nachmittaos 2 Uhr<br />

und abends 8 Uhr<br />

Dienstag, 12. Februar, abends 8 Uhr<br />

Zwischenaktmusik — Gemütliche Unterhaltung!<br />

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(gamm / Samstag, den 2. Februar <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Rr. 9<br />

^.bonnementsprcis: Durch die Post zugestellt jahrlich<br />

Kr 10.50, halbjährlich gr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

Familienbeilaie — <strong>Obwaldner</strong> Buirüstubli. — Spesenfreie<br />

lEinzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

Ijederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. Tel. 3 62 37<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. — Tel. 8 6132<br />

Jniertwnspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Im Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Zu führn die Völker kreuz und quer<br />

zualler Glück, ist wahrlich schwer.<br />

Die Zukunft bleibt ein dunkles Blatt.<br />

Ein Schelm, wer mehr gibt, als er hat.<br />

A m W e l t f c n s f e r<br />

So dichtet der Wiener Weinheber vom Staatsmann. Die<br />

Staatsschreiner haben es heute nicht leicht. Das hat auch der<br />

Papst am 23. Jänner den amerikanischen Militärgeistlichen,<br />

höheren Offizieren und Senatoren gesagt, die ihm einen Besuch<br />

machten. Nach dem Hinweis auf die erfreuliche Tatsache,<br />

daß die amerikanischen Politiker auf ihren Europareisen gern<br />

im Vatikan vorsprechen, erklärte Pius XII.: „Während sechs<br />

langer Jahre hatten die militärischen Führer die Hauptlast<br />

der Weltverantwortung auf sich. Nun ist diese auf die<br />

Staatsmänner übergegangen, denen heute die Aufgabe<br />

obliegt, die Gesetze zu schaffen, welche die Welt von morgen<br />

ordnen werden. Es ist nicht so, daß der Friede kommt, indem<br />

man einfach „Friede, Friede!" ruft. Das Wort des hl. Auguftin,<br />

dieses Riesengeistes und Meisters der menschheitlichep<br />

Seelenkenntnis, gilt nicht nur für die Einzelmenschen, sondern<br />

auch für die Nationen: Gott, Du hast uns für Dich erschaffen,<br />

und unser Herz kommt nicht zur Ruhe, bis es den<br />

Frieden in Dir gefunden hat. Gott ist immer bereit und hat<br />

nur diesen einen Wunsch, den Menschen den Frieden zu geben.<br />

Die Menschen müssen jedoch demütig genug sein, den<br />

wahren Frieden aus den Händen Gottes entgegenzunehmen,<br />

und müssen sich dem Herrn nähern auf dem Weg<br />

des Glaubens, der Gerechtigkeit und der Rächst<br />

e n l i e b e.<br />

Der Friedensstern an der Stangen hell leuchtet und brennt.<br />

Die ganze Welt guckt nach London. Seit dem 10. Januar<br />

ist die Mühle der UNO im Betrieb, genau nach Fahrplan<br />

der Charta von San Francisco. An der Nevolutionsfeier in<br />

Moskau vom 7. November 1945 hat Außenkommissar Molotow<br />

erklärt, die UNO müsse „etwas Anderes und Besseres"<br />

sein als der Völkerbund Nr. 1. Damals war der Völkerbundsrat,<br />

in dem die 5 siegreichen Großmächte je einen ständigen<br />

Sitz hatten, die Regierung der Weltorganisation. Die andern<br />

Völkerbundsmitglieder hatten sich in die übrigen Sitze<br />

wechselweise zu teilen wie die braven Maikäfer in ihr Flugjähr<br />

von Land zu Land. Die Vorrangstellung der Großmächte<br />

war klar. Immerhin wurde sie et>vas verdünnt durch die<br />

Völkerbundsversammlung, die dem Völkerbundsrat übergeordnet<br />

war. So hatte der Kleinstaat genau die gleiche Stimmkraft<br />

wie die Großmacht.<br />

Die Charta der Vereinten Nationen ist aber „etwas ganz<br />

anderes". Art. 25 legt der Katze die Schelle an: „Die Mitglieder<br />

der Vereinten Nationen verpflichten sich, den Beschlössen<br />

deS Sicherheitsrates sich zu unterziehen und<br />

sie auszuführen." Im Völkerbund Nr. 2 steht also der Sicherheitsrat<br />

obenan mit der vollen Entscheidungskraft einer Regierung.<br />

Die neue Völkerbundsversammlung, Generalversammlung<br />

genannt, kann lediglich anregen, empfehlen, prüfen<br />

und schwatzen. Der badische Heimatdichter Vierordt hat<br />

das vor Jahren traf gezeichnet:<br />

Bon parier, parlare stammt Parlament,<br />

Schwatzkasten man's druni verdeutschen könnt.<br />

TTlenschen auf Irrwegen<br />

Von Pierre l' Ermite. 19<br />

„Leone wahrscheinlich?" sagte ich. Aber Chantal antnwrtete<br />

auf diese Frage nicht. Und da ich gegen ihre Bitte<br />

Einsprache erhob, betenerte sie: „Ganz sicher, es ist besser so.'<br />

*hit, dann werde ich schweigen." — „Danke!"<br />

Ich verließ sie daraufhin, ganz betrübt über diese, an der<br />

Schwelle eines Grabes gemachte Beteuerung. Ich hatte ja<br />

?anz das Gegenteil erhofft: herzliche Beziehungen unter allen<br />

Mitgliedern des Betriebes; der eine einzige großzügige Faitllie<br />

sein sollte, in der alle einander offen lieben! Und jetzt<br />

ftufete ich feststellen, daß man das Gute im Verborgenen tun<br />

»ußte, wenn man das Böse nicht entfesseln wollte. Es ist<br />

- B. auch ganz sicher, daß die Arbeit Chantals viel gediegener<br />

,ft als die der andern. Ich werde aber, wenn ich sie dafür<br />

.oben will, dies nur mit größter Vorsicht tun dürfen, weil<br />

ch sie sonst den, Haffe Leones als Beute ausliefere.<br />

Im zoologischen Garten von Vincennes muß der Wachler,<br />

falls zwei Tigerweibchen in demselben Büro — ich wollte<br />

sagen in demselben Käsig — sind, beiden zu gleicher Zeit die<br />

beiden Fleischstücke hinn>erfen, denn sonst würde sich das eine<br />

aus den andern stürzen, um es zu beißen und ihm seinen Knochen<br />

zu entreißen.<br />

Steht denn nach zwei Jahrtausenden Christentum die<br />

Menschheit auch noch auf diesem Standpunkte? Armer Christus,<br />

dessen göttliches Liebesgebot man derart zurückweist!<br />

Der Sicherheilsrat entscheidet „über die Maßnahmen zur<br />

Erhaltung oder Wiederherstellung des Völker^riedens und der<br />

internationalen Sicherheit". Er kaun die „vollständige oder<br />

teilweise Unterbrechung der wirtschaftlichen Beziehungen, der<br />

Eisenbahn-, Schiffs-, Luft-, Post-, Telegraphen-, Radio- und<br />

sonstigen Verbindungen sowie der diplomatischen Beziehungen"<br />

anordnen, Demonstrationen, Blockaden und andere Operationen<br />

der Lust-, See- oder Landstreitkräfte durchführen<br />

und bedrohten Bundesgliedern zu Hilfe schicken. Die 5 Siegergroßmächte,<br />

Großbritannien, Vereinigte Staaten von Amerika,<br />

Rußland, Frankreich und China, haben im Sicherheitsrat<br />

je einen ständigen Sitz. Die 6 andern Sitze verteilen sich<br />

auf bestimmte Wahlstaaten. Damit ein Beschluß bindend sei,<br />

muß er 7 Stimmen auf sich vereinen, worunter alle Stirnmen<br />

der 5 Großen. Mit andern Worten: der Einspruch (Veto)<br />

einer einzigen Großmacht kann einen Beschluß sabotieren.<br />

Also Allmacht der Großmacht! Das Vetorecht (Art. 27, Ziffer<br />

3) ist eine Erfindung der Russen. Von ihm gilt nicht,<br />

was Elvira in Mozarts Oper „Don Juan" sagt: „Allmacht<br />

der Liebe hat mich geführet."<br />

In eiskalter Fern über der Welt hin steht ein eiskalter Stern.<br />

Es ist ein gutes Zeichen, daß die führenden Männer wachsende<br />

Lust zur Revision des Vetorechtes und überhaupt der<br />

Uebermachtstellung der Großen zeigen. Der britische Außenminister<br />

Bevin hat am 24. November 1945 im Unterhaus<br />

verlangt, daß man sich die Beschlüsse von San Francisco nochmals<br />

ansehe und ein „Weltparlament" als Ausdruck freier<br />

Bürger freier Staaten schaffe, das endgültig entscheiden<br />

müßte. Sein Amtsvorgänger Eden hatte das Veto als unvereinbar<br />

mit der internationalen Interessengemeinschaft eines<br />

echten Bundes erklärt. Dw 3'titen haben das sichere Gespür,<br />

wie die Vetoformel in der Hand der Russen ein Waldteufe!<br />

werden kann. In den 3 Wochen der UNO hat es darum<br />

nicht an Funken gefehlt, wenn die Drähte der Diplomatie<br />

gegeneinanberschlugen. Der Mexikaner de Rosenzweig<br />

sagte am 16. Jänner in der UNO: „Das Wort Macht muß<br />

jetzt aus dem politischen Wörterbuch verschwinden. Es darf<br />

keine Großmächte mehr geben, sondern nur noch große Nationen."<br />

Byrnes hieb in die gleiche Kerbe: „Die Großmächte<br />

müssen genau gleich wie die kleinen Staaten einsehen, daß<br />

sie ihre Macht nicht zu egoistischen Zwecken, sondern im Interesse<br />

der Wohlfahrt aller Völker auszuüben haben." Der<br />

peruanische Delegierte Ulloa warnte, daß ein Mißbrauch der<br />

Rechte durch die Großmächte zu einer „internationalen Diktatur"<br />

führen würde. Am 18. Jänner — der russische Delegationschef<br />

Wyschinski war immer noch nicht in London —<br />

wandte sich der Russe Gromyko recht ungeschlacht gegen die<br />

Revisionsstimmung der Briten. Ihm leistete der jugoslawische<br />

Delegierte Kardelj Schützenhilfe. Der neuseeländische Ministerpräsident<br />

Fräser nahm nun den Russen gehörig am Hosenbändel:<br />

„Das Vetorecht ist untragbar. In jedem Fall wäre<br />

das Veto ein gewaltiger Schock, der den ganzen Bau UNO<br />

gefährden müßte."<br />

Daß mit gefrorenem Boden bös umgehen ist, — wie die<br />

Engadiner sagen, — weiß jeder Bauer. Die russische Gfrörni<br />

auf der UNO braucht noch viel christliches Tauwetter. „Man<br />

muß auch in der Politik Herz haben, Herz und nochmals<br />

Herz" (G. Python).<br />

-—'<br />

Und doch wäre es allein schon fähig, bereits aus dieser Erde<br />

ein Paradies zu machen.<br />

Wahrhaftig! Die Menschen sind wahnfinnig!<br />

*<br />

Soeben habe ich wieder einen ernstlichen Zusammenstoß<br />

mit der alten Bulldogge gehabt, die das^Personal des Betriobes<br />

regiert.<br />

Er hat mich sowieso immer als „unreifen Jungen" behandelt.<br />

Zwar war er nie respektlos in Worten, aber jedesmal,<br />

wenn er mich einer Anrede würdigte, nahm sein rötlich angelaufenes<br />

Gesicht einen derart mitleidigen Ausdruck an, daß<br />

dies schon allein eine Beleidigung für mich war.<br />

Ich interessierte mich nun für einen Monteur, einen braven^<br />

Burschen, der Vater von vier Kindern ist und geistig<br />

über das durchschnittliche Niveau emporragt. Er gehört zu<br />

jener Klaffe von Arbeitern, denen die Sorge um das berufliche<br />

Gewissen noch am Herzen liegt und die ihren Beruf<br />

auch wirklich lieben. Gott sei Dank, gibt es deren noch etliche<br />

in unserem Betrieb. Aber sie fürchten für ihr Brot und ,hre<br />

Ruhe und schweigen deshalb immer vor den sogenannten harten<br />

Köpfen, die infolgedessen den Ton angeben.<br />

Besagter Monteur war nun infolge einer Lnngenentznndüng<br />

an sein Zimmer geheftet, litt aber unter der Zwangs-<br />

Vorstellung, seine Arbeit möglichst rasch wieder aufnehmen zu<br />

müssen. Ich hatte ihm zwar dringend empfohlen, noch eimge<br />

Tage zu fmuse zu bleiben. Aber wenn er mich nicht fürchtete,<br />

so hatte er umso mehr Angst vor dem „andern". Kurz, er<br />

hat sich seinem Vorgesetzten wieder znr Verfügung gestellt,<br />

Stimmzettel<br />

für die<br />

Eidgenössische Volksabstimmung<br />

vom 10. Februar <strong>1946</strong><br />

Wollt Ihr den Gegenentwurf der Bundesversammlung<br />

zum Volksbegehren betreffend<br />

die Verkehrskoordinafion annehmen?<br />

| NB. Ober das Volksbegehren selbst wird nicht abgestimmt,<br />

da dieses rechtsgültig zurückgezogen wurde.<br />

•<br />

Eidgenossenschaft<br />

Antwort<br />

y<br />

^ -<br />

Verstärkter Grenzschutz im Süden.<br />

Die Zunahme des Schmuggler- uud Bandenwesens an<br />

unserer Südgrenze hat den Bundesrat veranlaßt, auf Ansuchen<br />

der Regierungen der Kantone Graubünden und Tefsin<br />

Truppen zur Verstärkung des Grenzwachtkorps aufzubieten.<br />

Vorläufig soll dieser > Dienst von Dienstnachholern und Ausgleichsdienstpflichtigen<br />

aus allen Landesgegenden ausgeübt<br />

werden. Das Aufgebot von ganzen Truppenkörpern wird erst<br />

ins Auge gefaßt, wenn die Bestände der Dienstnachholer nicht<br />

mehr ausreichen oder besondere Umstände dies nötig machen<br />

sollten. Die Dienstdauer ist auf 32 Tage festgesetzt, wobei Urlaube<br />

nur in besonders dringenden Fällen erteilt werden.<br />

Obwalden<br />

Verordnung über das Haushaltlehrwesen. An der nächsten<br />

Kantonsratssitzung, am 7. Februar, wird der Antrag der<br />

kantonsrätlichen Kommission betr. Verordnung über das<br />

Haushaltlehrwesen zur Beratung gelangen. Der Entwurf<br />

lautet:<br />

Art. 1. Das Haushaltlehrwesen wird einer Hausdienstkom-<br />

Mission unterstellt. Diese wird auf Vorschlag des Erziehungsrates<br />

vom Regierungsrat aus die Dauer von vier Jahren gewählt<br />

und besteht aus 5 Mitgliedern.<br />

Art. 2. Der kantonalen Hausdienstkommission obliegt die<br />

Förderung und Ueberwachung der Haushaltlehre. Sie hat namentlich<br />

folgende Aufgaben: a) Aufklärung der Bevölkerung<br />

über die Hausdienstfrage; b) Durchführung von Fach-Kurfen<br />

für Lehrmeisterinnen und Lehrtöchter; c) Festsetzung des<br />

Prüfungsprogramms und Durchführung der Lehrabschlußprüfung;<br />

b) allfällige weitere Maßnahmen zur Hebung des<br />

Hausdienstberufes.<br />

Lehrpläne und Prüfungsprogramm unterliegen der Genehmigung<br />

des Erziehungsrates. Letzterer führt die Oberaufsicht<br />

über das Haushaltlehrwesen.<br />

Die Hausdienstkommission kann die Durchführung der<br />

Fachkurse freiwilligen Vereinigungen übertragen. Die Ausficht<br />

bleibt aber bei der Hausdienstkommission.<br />

Art. 3. Die Hausdienstkommission sorgt für die nötige<br />

Zahl von Haushaltlehrmeisterinnen. Das Lehrverhältnis, ist<br />

durch einen schriftlichen Vertrag zu ordnen.<br />

aber mit derart eingefallenem Gesicht und so fieberglänzenden<br />

Augen, daß ich ihm deshalb Vorwürfe machte, die ich<br />

als vollkommen begründet ansehen mußte.<br />

Was mich dann aber richtig empörte, war die Tatfache,<br />

daß dieser Vorgesetzte, der selber um feine eigene kostbare Gesundheit<br />

peinlich besorgt ist, nun meinen Schützling, statt ihm<br />

während seiner Rekonvaleszenz eine leichte Arbeit an gefchützter<br />

Stelle zu geben, ausgerechnet eine der schwersten Arbeiten<br />

zuwies, bei der er ständig der Zugluft ausgesetzt war<br />

und zu der er schon morgens sechs Uhr antreten mußte. Er<br />

hatte dies eigentlich nur aus einer Art eifersüchtiger Bosheit<br />

heraus getan und aus Rache für das Mitleid, das dieser<br />

Unglückliche mir einflößte.<br />

Die Folgen ließen natürlich nicht auf sich warten. Mein<br />

armer Arbeiter erlitt einen Rückfall und wird nun vielleicht<br />

das doch so begreifliche Interesse, das ich ihm gezeigt habe,<br />

mit dem Leben büßen müssen.<br />

Ich habe aber diesmal Mut genug aufgebracht, um diesem<br />

Vorgesetzten auch deutlich zu sagen, wie ich über sein<br />

raubtierartiges Benehmen denke. Und sonderbarerweise hat<br />

er mich diesmal ruhig und mit der Miene eines auf frischer<br />

Tat Ertappten angehört und mir versprochen, den Monteur<br />

nach seiner Genesung in einem geheizten Saale einzustellen.<br />

Ob dieser aber genesen wird, ist eine andere Frage.<br />

Derartige Quälereien find in der einen oder andern Form<br />

das tägliche Brot an einer ganzen Reihe von Werkplätzen.<br />

Gerade deshalb möchte ich, daß unser Betrieb auch hierin eine<br />

Ausnahme bildete.


Art. 4. Die Haushaltlehre dauert mit Einschluß der<br />

Probezeit mindestens ein Jahr.<br />

Die Lehrtochter hat während der Dauer der Lehrzeit die<br />

Fach-Kurse zwecks Erlangung 'der nötigen theoretischen<br />

Kenntnisse zu besuchen. Am Ende der Lehrzeit hat sie sich der<br />

Lehrabschlußprüfung zu unterziehen..<br />

Art. 5. Die Hausdienstkommission führt im Frühjahr uii<br />

»ach Bedürfnis im Herbst Lehrabschlußprüfungen durch. Jiactj<br />

bestandener Prüfung wird ein Lehrausweis ausgestellt. Lieser<br />

ist namens der Hausdienstkommission von deren prasidentin<br />

zu unterzeichnen. ,<br />

Art. 6. Die Kosten für die Ausbildung der Lehrmeistermneu,<br />

und für die Prüfungen der Lehrtöchter übernimmt der<br />

Kanton, soweit sie nicht durch anderweitige Beitrage o er<br />

Mithilfe gedeckt werden. Ebenso übernimmt der Kanton oie<br />

wirklichen Auslagen der Hausdienstkommission.<br />

Art. 7. Jeder Lehrtochter, die die Lehrabschlußprüfung<br />

mit Erfolg besteht, wird durch den Kanton eine Anerkennung<br />

in Form einer Sparkassaeinlage bis max. Fr. ^0. DKabfolgt.<br />

. , .<br />

Art. 8. Die Hausdienstkommission erstattet all,ahrllch un<br />

Mai dem Erziehungsrat zuhanden des Regierungsrates Abrechnung<br />

und schriftlichen Bericht über die -^atigkeit und<br />

reicht gleichzeitig den Kostenvoranschlag für das kommende<br />

Jahr ein.<br />

Art. 9. Diese Verordnung tritt sofort in Kraft. Mit dem<br />

Vollzug wird der Erziehungsrat beauftragt.<br />

Auszug aus den Verhandlungen des Erziehungsrates vorn<br />

28. Januar. (Mitg.) Der Bericht des Kreisexperten über die<br />

Rekrutenprüfungen geht zum Studium und Antragstellung<br />

an den Schulinspektor. — Betr. Lehrerbesoldungen wird eine<br />

Eingabe an den Regierungsrat beschlossen in dem Sinne, dermalen<br />

von einer Aenderung des Gesetzes abzusehen. — Der<br />

Lehrerturnkurs in Lungern vom 2. bis 4. Januar kostete Fr.<br />

557.—, woran der Bund Fr. 431.55 leistet. Der Kurs nahm<br />

einen sehr befriedigenden Verlauf. — Ueber die Verordnung<br />

betr. Schulzahnpflege wird das Gutachten an den Regierungsrat<br />

abgegeben. — Den Schülern des Externates der Kantonsfchule<br />

wird künftig ein Haftgelt von Fr. 10.— zu Beginn<br />

des Semesters abgenommen, um das beliebige Wegbleibeu<br />

von der Schule zu verhindern. — Der gesamten Lehrerschaft<br />

ist die Schrift „Pestalozzi im eigenen Wort" zugestellt<br />

worden. Die Lehrerschaft soll im Unterricht des großen Erziehers<br />

bei Anlaß der 200. Wiederkehr seines Geburtstages<br />

gedenken. — Der vom Schulinspektor vorgelegte Bericht über<br />

das Volksschulwesen für die Jahre 1943/1945 wird zu Handen<br />

des Kantonsrates genehmigt und dem Verfasser bestens verdankt.<br />

Unordnung statt Ordnung? (Eing.) „Was lange währt,<br />

wird endlich gut", heißt's im allgemeinen. Trotz seiner langen<br />

Entstehungsgeschichte, trotzdem die Gütertransportinitiative<br />

nun zurückgezogen wurde, weil die Bundesversammlung<br />

am 19. Januar 1943 eiue vernünftige Fassung von Art. Z3ter<br />

der Bundesverfassung gefunden hat, scheint jedoch dieser<br />

V e r k e h r s a r t i k e l für gewisse Leute immer noch einige<br />

Haare in der Suppe zu haben. Daher werden aus Flöhen<br />

Elefanten gemacht, daher wird mit großem Tamtam versucht,<br />

diese endlich gefundene Basis für eine vernünftige Lösung<br />

der Verkehrsteilung in der eidgenössischen Volksabstimmung<br />

vom 9. und 10. Februar <strong>1946</strong> zu Fall zu bringen.<br />

Fast gewinnt man -den Eindruck, daß es den Gegnern des<br />

zur Abstimmung kommenden Verkehrsartikels lieber ist, über-<br />

Haupt keine Ordnung im Verkehrswesen anzustreben, nach dem<br />

als bon mot bekannten Grundsatz: „Jeder Schweizer kann<br />

tun und lassen -was er will. Er ist auch dazu nicht verpflichtet."<br />

Anders kann man kaum verstehen, daß sie aus dem<br />

Wortlaut von Art. 23ter ganz unmögliche Dinge herauslesen<br />

und Argumente auftischen, die abwegig sind.<br />

Gewiß wäre ja eine unbeschränkte Freiheit auch im Verkehrswesen<br />

„gar nicht ohne". Aber was hätten wir davon?<br />

Könnten wir uns den unglaublichen Luxus von Doppeloder<br />

gar Dreispurigkeiten im Nebeneinanderbestehen der Verkehrsmittel<br />

leisten? Könnten wir es spätern Generationen<br />

gegenüber verantworten, daß aus einem solchen unrationellen<br />

Durcheinander neue Schuldenberge entstehen, nachdem erst<br />

kürzlich über eine Milliarde Franken der Allgemeinheit als<br />

Folge der S.B.B.-Sanierung aufgebürdet wurden und nachdem<br />

erhebliche öffentliche Mittel zur Stützung des Autogewerbes<br />

aufgewendet wurden, das mährend des Krieges zu<br />

einer wirtschaftlich kaum haltbaren Arbeitsweise verurteilt<br />

war? Muß sich nicht jeder vernünftig denkende Schweizer<br />

vielmehr sagen, daß die ungeheuren Summen, die wir in<br />

unsere durch Kunstbauten erschwerte Linienführung usw. besonders<br />

kostspielig gewordenen Bahn- und Straßennetze und<br />

anderweitig für Verkehrszwecke investiert haben, uns ver-<br />

«flickten den Verkehr, der sich auf den Straßen und<br />

Bahnen abwickelt, 'durch eine vernünftige Verkehrswlung<br />

möglichst rationell zu gestalten? Die Antwort ergibt slch h<br />

.aain von selbst. Sie verneinen wäre gewissenlos. Demokratie<br />

heißt nicht Unordnung zugunsten der Freiheit des Einze iien<br />

Darum gilt es, am 9. / 10. Februar in der eidgenössischen<br />

Abstimmung über den Verkehrsartikel 231er der Bum es e -<br />

fassung j a zu stimmen.<br />

Mißtrauen gegen Art. 23ter. (Eing.) Der Kampf um den<br />

„Verkehrsartikel" ist entbrannt, und die Gegner und Besnrworter<br />

machen sich gegenseitig das Leben schwer -^ie ^>esurworter<br />

werfen den Gegnern der neuen Verfafsungsbestimmung<br />

ihr Mißtrauen gegen die Zukunft vor, gegen die aus<br />

dem Artikel 23ter der Bundesverfassung befürchteten Folgen.<br />

Nun... das Mißtrauen ist d u r ch w e g s g e r e ch t f e r -<br />

t i g t. Prüft man die gesamte Sachlage ohne Voreingenommenheit,<br />

so darf man feststellen, daß der neue Artikel 23ter<br />

in seiner jetzigen Fassung etwas total Ueberslussig<br />

e s ist, wenn er nicht irgend etwas verbergen soll, ^enn<br />

der Bund hat ja schon alle Kompetenzen über Straße und<br />

Schiene und Wasser und Luft, wozu noch das neue Gesetz.<br />

Um einen neuen Einbruch in die Handels- und Gewerbefreiheit<br />

zu decken! Um die SBB höchst einseitig zu Lasten dev<br />

motorisierten Verkehrs zu schützen auf den Gebieten, wo<br />

bisher kein Eingriff möglich war: durch Unterstellung<br />

des unentgeltlichen Personenverkehrs und des Werkverkehrs<br />

unter neue — und zwar einschränkende — Bestimmungen.<br />

Und da man die Absichten der Bahnschützler kennt, da man<br />

weiß, was Alles in den Versammlungen und Beratungen vorgesehen<br />

wurde, um den Werkverkehr und den unentgeltlichen<br />

Personenverkehr nur ja in das neue Gesetz einzubeziehen, um<br />

ihn einzuschränken, mit „Ausgleichstaxen" belegen und strekteilweise<br />

verbieten zu können — darum ist mau mißtrauisch,<br />

und darum ist ein solches Mißtrauen nur allzu sehr<br />

am Platze. Und weil es nicht um „Koordination", nicht um<br />

Neu-Ordnung oder um Ordnung überhaupt geht (denn eine<br />

Unordnung besteht ja keineswegs), darum ist es zu begrüßen,<br />

wenn dieses weitverbreitete Mißtrauen trotz aller offiziellen<br />

Parteiparolen zur Verwerfung führt.<br />

General Guisan-Stiftung. Die Vereinigung für die General<br />

Guisan-Stiftung wird sich in den nächsten Tagen an die<br />

schweizerische Öffentlichkeit wenden, um die Mittel aufzubringen,<br />

welche der Errichtung eines Soldatendorfes für kranf<br />

e — insbesondere tuberkulosekranke — Wehrmanner<br />

dienen sollen. Durch ein solches Soldatendorf soll<br />

die Möglichkeit geschaffen werden, daß tuberkulosekranke<br />

Wehrmänner nach ihrer Heilung sich wieder in den angestammten<br />

Berufen betätigen und auf die Rückkehr ins Zivilleben<br />

vorbereiten können und zwar unter fachärztlicher Kontrolle<br />

und im Kreise ihrer Familienangehörigen. Als Ort<br />

wurde die Nähe von Montana ausgewählt, wo sich die Verbindung<br />

mit einem Militärsanatorium herstellen läßt und >vo<br />

Platz geschaffen werden soll für zirka 130 der Nachbehandlung<br />

bedürftiger Soldaten.<br />

Das Werk benötigt zirka 8 Millionen Franken, die durch<br />

freiwillige Mittel aufgebracht werden sollen durch eine Postchecksammlung<br />

im kommenden Monat. Die medizinischen Fragen<br />

werden durch eine Kommission von Fachleuten entschieden.<br />

Eine solche gemeinnützige Stiftung -bedeutet sicher ein<br />

wertvolles Denkmal unseres Volkes für seine Armee.<br />

Lichtmeß - Winterende. Um das letzte Drittel Januar re<br />

gen sich in milden Gegenden schon -die ersten Anfänge eines<br />

neuen Lebens. Am Lichtmeßtag (2. Februar) soll nach deni<br />

Volksmund die erste Hälfte des Winters vorbei sein. Der<br />

Bauer sollte da noch den halben Heustock haben. Wenn es ein<br />

gutes Jahr geben soll, so muß es am Lichtmeßtag schneien<br />

und stürmen.<br />

Es heißt in einem Sprichwort: „Sonnt sich der Dachs in<br />

der Lichtmeßwoche, geht er wieder auf vier Wochen zu Loche."<br />

Und ein englisches Sprichwort sagt: „Wenn Lichtmeß ist hell<br />

und klar, gibt es zwei Winter in diesem Jahr." In einigen<br />

Gegenden trinkt man am 2. Februar zum ersten Mal Wein<br />

von der Ernte des letzten Herbstes und gedenkt dabei srohbewegt<br />

des kommenden Frühlings.<br />

Aushebung der Einschränkungen im Elektrizitätsverbauch.<br />

Wie verlautet, werden auf 1. Februar sämtliche Einschränkungen<br />

im Elektrizitätsverbrauch, die im Dezember verfügt worden<br />

sind, außer Wirksamkeit treten.<br />

TM „Tag der Kranken". Der Arbeitsausschuß des „Tages<br />

der Kranken" hat als Datum für die Durchführung des<br />

„Tages" im Jahre <strong>1946</strong> den 3. März, d. h. den ersten Märzsonntag,<br />

festgesetzt. Die Radioansprache wird dieses Jahr General<br />

Henri Gnisan halten.<br />

«^iai-ndunaen für die Katholiken. Anton Brucknerz<br />

Mesie in -moll. mit den Sätzen Kyrie, Gloria, Eredo, S sltlC:<br />

t s Benedictus Agnus, erklingt Sonntag, den 3. Februar,<br />

m 0 9^ llfir Anschließend daran hält Domkaplan Emil Er-<br />

Z<br />

aus Solotl^rndie „Katholische Nadi-pr-digt».<br />

Der Historisch- Verein der Fiins Orte br.ngt m den nächsten<br />

Tagen den 88. Band des Geschichtssreundes zum Versand.<br />

Gleichzeitig wird der Jahresbeitrag für das ^ahr 194-,<br />

erhoben. (Mitg.)<br />

Hohe Ehrung eines <strong>Obwaldner</strong>s in Amerika Uus Kaliformen<br />

kommt die Kunde, daß A d a l t» e r v o n R o tz,<br />

Büraer von Kerns, anläßlich der Wahlen im letzten Herbst<br />

zum Bürgermeister (Mayor) von San Anselmo gewählt winde<br />

Der ehrenvoll Gewählte ist in Wolfensch.eße.. aafgewach<br />

sen Seine Onkel betrieben die Schreinerei von ,)wtz im Melch-<br />

Aal Im Jahre 1920 wanderte er nach Amerika aus und<br />

verheiratete sich in Sau Franzisko mit Marie Jakober aus<br />

Bitzighofen-Sarnen, aus deren Ehe zwei stramme achter<br />

hervorgingen. Adalbert von Rotz besitzt in San Anselmo ein<br />

blühendes Baugeschäft und beschäftigt zirka 40 Arbeiter Als<br />

guter Schütze macht er seiner ehemaligen Heimat alle Lchre.<br />

Dem beliebten Bürgermeister von Rotz entbieten wir herzliche<br />

Gratulation und senden ihm die besten Grüße aus der Heimat.<br />

Sport-Maskenball Tarnen. Nach mehrjährigem Unter-<br />

Bruch führt der Fußball-ElUb Sarnen wieder einen Sport-<br />

Maskenball durch. Als Termin ist der 19. Februar vorgesehen.<br />

Nähere Einzelheiten werden folgen. (Mitg.)<br />

Sarnen. Die Generalversammlung von der Sektion Sar<br />

nen voin christlichen Holz- und Bauarbeiterverband findet<br />

Sonntag, den 3. Februar, abends 6 Uhr, in der Krone statt.<br />

Die Mitglieder werden ersucht, ihre Familienangehörigen<br />

mitzunehmen, da es an Unterhaltung auch nicht fehlen wird.<br />

Unser Referent wird sicher auch besorgt sein, uns reichlichen<br />

Aufschluß zu geben über nichtige Sozial-Problcine. De><br />

Vorstand erwartet ein vollzähliges Erscheinen der Mitglie<br />

der. (Eing.)<br />

Schwendi. (Eing.) In der Mittwochuummer lobt ei» Ein<br />

sender die frohmütige Aufführung des Lustspieles „A e S t e i<br />

abem Härz". Tatsächlich ist dies keine Uebertreibung,<br />

denn nach eigener Beobachtung löste im Zuschauerraum ein<br />

Gelächter das andere ab, während dazwischen die lautlose<br />

Stille die große Spannung verriet. Dieser Erfoig ist umso<br />

bemerkenswerter, da die Großzahl der Spielenden erstmals<br />

auftrat. Mienen, Betonung und Gebärde» des Staldenbaiiers<br />

sowie der Bäsi zeigten die geübten Spieler, aber auch die an<br />

dern Rollen hatten sich gut eingelebt, die Typen zeige» sich<br />

sehr charakteristisch. Flotte Musik schafft die ländlich-gemüt<br />

liehe Stimmung. So darf jeder Besucher de» Spruch beherzige»,<br />

der sich am Schluß des Spieles am Vorhang zeigte:<br />

Wäms nid gfalld, sells appä schliclä,<br />

wär Fraid gha hed, sell ander schiclä!<br />

Schwendi. Die erfreulich zahlreichen Anmeldungen jiir<br />

das Lustspiel „Ae Stei abem Harz" veranlassen uns zu eini<br />

gen Mitteilungen. Da wir mit Extraausführungen rechnen<br />

dürfen, bitten wir um möglichst frühzeitige Anmeldungen im<br />

die Aufführung vom 10. Februar, nachmittags, damit es uns<br />

möglich ist, weitere Aufführungen rechtzeitig anzusetzen und<br />

zu publizieren. Wie die Aufführung vom Sonntag, den 27.<br />

Januar, nachmittags zeigte, reicht die Zeit vollauf, um bei<br />

den übrigen Aufführungen auch die Zwischenaktmusik erklingen<br />

zn lassen. (Siehe Inserat!) Jungmannschaft Schwendi.<br />

Sächseln. (Korr.) Sind es wahrhaftig schon acht Jahre<br />

her, daß es um die Theaterbühne im „Rößli" still geworden<br />

ist, daß unsere liebe, alte Theatergesellschast „Frohsinn" ihre»<br />

jungen Kräften nicht mehr die Gelegenheit bieten konnte, sich<br />

aus den vielbedeutenden Brettern zu produzieren und dem<br />

Publikum in Sächseln mit dem bewährten Theaterruf sich' ei»<br />

Stück anzusehen? Die „Alten" bleiben bei der Stange, und<br />

neue Kräfte, neue Gesichter füllen die Lücken in den Reihen.<br />

So tritt die Theatergesellschaft „Frohsinn" dieses Jahr<br />

wieder einmal an die Rampe. Ihre Wahl fiel auf ein Volksstück,<br />

das vor einem Bierteljahrhundert in Giswil eine außerordentlich<br />

gute Ausnahme gesunden hat und seine Zugkrasl<br />

zweifellos <strong>1946</strong> auch in Sächseln bewähren wird. „Rosemaric<br />

oder der Korbslickerhof", ein Volksschauspiel des in unseren<br />

Landen noch unvergessenen Direktor Caspar Berger in Sar<br />

nen, schöpft aus dem Vollen eines bewegten Schicksals, gestal<br />

tet es lebendig und bühnenfarbig, mit einem Schuß Humor,<br />

wie es sich gehört, und dem ernsten Unterton, der nicht frh<br />

len darf. In fleißigen Proben wurde geübt und gefeilt, und<br />

wir sind zuversichtlich, daß das diesjährige Sachsler Theater<br />

in unserem Dorf uud über die Gemeindemarch hinaus An»<br />

Wie manches Kreuz fügen doch unsere Leidenschaften dem<br />

notwendigen, von der Vorsehung zugelassenen Kreuze hinzu!<br />

Wenn alle einander lieben wollten, könnten wir ja fast<br />

das Paradies auf Erden haben! Ohne mich entmutigen zu<br />

lassen, will ich also imnier mehr daran arbeiten, allen meinen<br />

Untergebenen die Notwendigkeit dieser Liebe begreiflich<br />

zu machen. Denn die Liebe ist und bleibt die einzige Formel<br />

des Glückes und Heiles. Welch tiefes Geheimnis liegt deshalb<br />

in der Tatsache, daß so viele Menschen sich weigern, diese<br />

Formel anzuerkennen. Auch mein Bulldogge gehört zu diesen.<br />

*<br />

Man betrachtet mich hier als Phänomen, weil ich mich<br />

für die Interessen der Betriebsgesellschaft einsetze.<br />

„Für den Dank, den Sie dafür ernten werden!" sagte geftern<br />

ein Vorarbeiter zu mir.<br />

„Nicht um des Dankes willen, sondern weil ich es als<br />

meine Pflicht betrachte", war meine Antwort.<br />

„Oh, die Pflicht!"<br />

lind der Mann ging kopfschüttelnd weg und mußte über<br />

meine naive Einstellung lächeln.<br />

Ich muß in der Tat und nicht ohne Betrübnis immer<br />

mehr feststellen, daß das Personal sein Augenmerk kaum mehr<br />

auf etwas anderes richtet, als auf den täglichen Lohn und<br />

eine möglichst kurze Arbeitszeit.<br />

Ich habe zum Beispiel versucht, die Arbeiter zur Sparsamkeit<br />

im Verbrauch der Elektrizität anzuleiten, mußte aber<br />

gestern nach Arbeitsschluß feststellen, daß man mehrere 500-<br />

Watt-Lampen unnötigweise hatte brennen lassen. Ein jeder<br />

war davon gelaufen, indem er dem andern die furchtbar<br />

schwere Arbeit, einen elektrischen Schalter zu drehen, überlassen<br />

hatte. Wenn ich nicht zufällig in die Werkstatt zurückgegangen<br />

wäre, hätten diese Lampen bis am Morgen weitergebrannt.<br />

Da dies nicht auf Kosten der Arbeiter geht, so pseifen<br />

sie gründlich darauf. Eine derartige Gleichgültigkeit<br />

herrscht aber in tausend andern Dingen und in sämtlichen<br />

Abteilungen.<br />

Was tun, um diese verhängnisvolle Einstellung zu ändern?<br />

Der Arbeiter allein ist ja nicht dafür verantwortlich,<br />

sondern alle jene, die, um ihn zu beherrschen, ihm seine Jdeale,<br />

seine Gewissenhaftigkeit geraubt haben.<br />

Es gilt da, gegen einen mächtigen Strom zu schwimmen.<br />

Aber ich verliere den Mut nicht.<br />

+<br />

Um auf andere Gedanken zu kommen und mich über eine<br />

Menschheit, die mich zu enttäuschen beginnt, hinwegzutrösteu,<br />

habe ich heute mein Flugzeug hervorgeholt. Ich wollte zu<br />

gleicher Zeit auf einem wirklichen Fluge einige Umänderungen<br />

prüfen, die ich vorgenommen hatte, nm den Flug in<br />

großer Höhe — d. h. den, der mich am meisten interesstert<br />

—. regelmäßig zu gestalten.<br />

Ich habe mich davongemacht, ohne jemanden davon in<br />

Kenntnis zu setzen oder um seine Hilfe anzugehen: allein<br />

damit beschäftigt, festzustellen, ob mein neu erfundener Propeller<br />

mit dem Motor harmoniert.<br />

Lange bin ich im Azur herumgegondelt, zuerst aus voller<br />

Kehle singend und dann Wolke um Wolke erklimmend hoch<br />

hinauf, so choch, daß ich die Erde fast aus den Augen verlor<br />

Dabe, mußte ich bedenken, daß es auf dem Staubkorn das<br />

ich kaum noch unter mir sah, Punkte gab, die Städte dar*<br />

stellte»... und in diesen Häusern menschliche Insekten, die<br />

glücklich leben könnten, wenn sie sich nur dazn bequemen<br />

wollten, einander zu lieben ... die sich jedoch gegen die Lic<br />

be sträuben und nur damit beschäftigt sind, einander zu kri<br />

tisieren, zu beißen und aufzufressen.<br />

^o zum Beispiel zwingt man mich, den Ingenieur, dfl§<br />

Gehirn dieses Hauses, in Zukunft Borsicht walten zu lassen,<br />

ivenn ich einen Sterbenden besuchen oder mit seiner Tochter<br />

reden möchte. Und das nur ivegen einer Klatschbase mit nci<br />

otichem Eharakter, gefärbtem Haar, geschminktem Gesicht und<br />

rot benialten Fingernägeln.<br />

Chantal ist die einzige Angestellte im Betrieb, die die »"<br />

türliche Farbe ihres übrigens wunderschönen Haares bc><br />

ehalten hat; und dazu habe ich ihr schon mehrmals gratn<br />

licrt. „Welche Unvorsichtigkeit!" würde da mein Direktor<br />

I'cher sagen. Na. und wenn auch! Diese Gedanken vera»<br />

loßtcn mich, der Erde noch weiter zu entfliehen. Ich bin i'K<br />

zu einer Höhe von lOOOO Metern emporgestiegen, weit weg<br />

von allen Menschen, weit iveg namentlich von den Frauen,<br />

beinahe vom Wunsche beseelt, überhaupt nicht mehr abwärt*<br />

zu stiege». Ich wurde indessen ziemlich rasch in die Wirk<br />

.ichkeck zurückgerufen. Denn in der verdünnten Höhenluft lic<br />

ßen die Flügel meines Propellers im Verhältnis zum Motor,<br />

den ich überlasten mußte, nach. Aber das war ja gerade der<br />

Punkt, den ich hatte überprüfen wollen. Ich begab mich als"<br />

ratend<br />

U " b rofil ausgreifenden Spi<br />

e,n ^fei1 schoß eine Schwalbe dicht an mir vorbe><br />

.z . ..»!><br />

(Fortsetzung folgt!


klang finden und einer großen Besucherzahl Freude und Anregung<br />

bieten wird. Den Theaterleuten zu den bevorstehenden<br />

Aufführungen viel Erfolg!<br />

Sächseln. (Korr.) Zu einem seltenen Ehrentag sei ins<br />

Flüeli hinaus ein herzhafter Glückwunsch entboten. Am moraigen<br />

3. Februar können Herr und Frau EmilRohrer-<br />

K i s e r, Schuhmachermeister, Flüeli, die Feier ihrer g o l d e -<br />

n e n Hochzeit begehen. Sie können sich erinnern, wie sie<br />

die Liebe und Treue, die sie sich vor fünfzig Jahren am Altare<br />

vor dem Herrgott gelobt haben, in einem Halbjahrhundert<br />

emsigen Schaffens und christlichen Wirkens in Werkstatt<br />

und Familie bewahrten und erprobten. Sie können sich freuen<br />

am Geschaffenen und am Kranz der Kinder und Enkel, die sich<br />

heute glückwünschend um sie drängen. Den beiden Jubilaren,<br />

dem schaffigen, ehrsamen und geachteten Handwerksmeister,<br />

der zuweilen auch temperamentvoll politisierte, wie seiner<br />

Frau Gemahlin, die still ihre Pflicht tat und heute noch tut,<br />

reichen wir kräftig die Hattd zur verdienten Gratulation!<br />

Alpnach. (ii.-Korr.) An den kommenden Sonntagen nimmt<br />

nun auch Alpnach die alte Theatertradition wieder auf. Die<br />

Heimatschutzbühne spielt in <strong>Obwaldner</strong> Mundartbearbeitung<br />

das mit einem ersten Preis bedachte berndeutsche Schauspiel:<br />

„E m S o h n s i i F r a i". (Spielzeiten stehe Inserat.)<br />

Alt Bundesrat Minger schrieb in einem Vorwort zu diesem<br />

Stück: „Im Mittelpunkt des Spieles steht der Hof und<br />

der gute Name der Familie. Zu beiden Sorge zu tragen, ist<br />

oberste Pflicht einer jeden Bauerngeneration. Menschen sind<br />

vergänglich, aber unvergänglich ist das Heim, der gute Name<br />

und der Grund und Boden. Dieser Einstellung hat sich das<br />

Leben im Bauernhause anzupassen. Gerade dadurch bekommt<br />

es Sinn und Inhalt. Der Verfasser hat es ausgezeichnet verstanden,<br />

diese wertvollen Gedanken zu veranschaulichen und<br />

zu vertiefen. Dabei hat er uns eindringlich vor Augen geführt,<br />

wie wahres Familienglück zu seiner Läuterung tiefgehender<br />

seelischer Kämpfe bedarf, bis das Gute dem Bessern<br />

Platz gemacht hat.<br />

Das Stück bedarf keiner großen Propaganda. Es empfiehlt<br />

sich selbst. Die Hauptsache ist, daß möglichst viele Vereine<br />

zur Verbreitung dieser vortrefflichen Gedanken beitragen."<br />

Jni Wettbewerb für Bühnenstücke im Dienste des Familiengedankens<br />

hat „Em Sohn sii Frai" im Jahre 1944 den<br />

Sieg davongetragen. Seither hat das behandelte Problem in<br />

allen Kreisen ein lobhaftes Echo geweckt, und dem Stück in<br />

Stadt und Land einen seltenen Erfolg gebracht. Wenn zum<br />

uneingeschränkten Lob über den Inhalt des Stückes eine tressende<br />

Wiedergabe hinzukommt, wofür die lange und gründliche<br />

Einstudierung bürgt, dann stehen die kommenden Ausführuugen<br />

der Heimatschutzbühne unter den besten Auspizien.<br />

Giswil. (Korr.) Vor einer Woche stand ein junges Elternpaar<br />

an der Gruft ihres einzigen Lieblings. Klein Felix soll<br />

nun Fürbitter am Throne Gottes sein und beten, daß seine<br />

liebe» Eltern und seine lieben Freunde und Gönner dereinst<br />

des ewigen Lohnes teilhaftig werden. Im Kreuz ist Segen.<br />

„Die Gott lieben, denen gereicht alles zum Besten", und mag<br />

noch so hart der Herr sie prüfen. Gottes Wege sind nicht unfere<br />

Wege, unerforschlich seine Gründe. „Nur Mut, nur Mut,<br />

trotz allem Leid, wir dürfen stets zu hoffen wagen, wie könnte<br />

nach des Lebens Winterzeit ein Dornenstrauch wohl Rosen<br />

tragen." In diesem Gedenken wünschen wir den lieben Eltern<br />

Felix und Anna Burch-Durrer unsere tieffühlende Teilnähme.<br />

Bebende Erde<br />

Erdbeben, die Schaden verursachen, gehören glücklicherweise<br />

zu den seltenen Erscheinungen in unserem Lande. Die<br />

Erdbebenmesser, die Seismographen, registrieren freilich mehr<br />

Erdbeben, als mir bloß mit den Sinnen wahrnehmen können.<br />

10 000 Beben im Jahre.<br />

Nach einer Veröffentlichung des Engländers Charles Davison<br />

wird unser Erdball durchschnittlich im Jahre 10 000<br />

mal erschüttert. Bon diesen Erschütterungen werden indessen<br />

nur ungefähr die Hälfte vom Menschen wahrgenommen, die<br />

übrigen entfallen auf die Registratur durch die Apparate. Es<br />

gibt Erdbebenzonen, wo die Beben häufig auftreten. In Europa<br />

ist das meist erschütterte Land Griechenland. Im Durchschnitt<br />

ereignen sich dort über 500 Beben jährlich. Italien<br />

folgt mit 105). Das sind Durchschnittszahlen, die auf ältere<br />

Beobachtungen zurückgehen. Da inzwischen die Beobachtung<br />

ausgebaut, immer mehr und bessere Apparate geschaffen worden<br />

sind, darf es nicht verwundern, wenn eines Tages diese<br />

Zahlen überboten werden.<br />

Die Schweiz<br />

gehört zu den seismisch bestkontrollierten Gebieten der Erde,<br />

seit wir die drei Seismographen in Neueuburg, Zürich und<br />

Chur haben. Zwischen 1890 und 1909 wurden in der Schweiz<br />

1000 selbständige Erdbeben gemessen, also im Jahresdurchschnitt<br />

33. Eine unruhige Zone, deren Auswirkungen sich bis<br />

i» unser Land bemerkbar macht, ist der elsässisch-badische Talboden.<br />

Er war das Zentrum jenes größten Bebens, von dem<br />

die Schweiz je heimgesucht worden war, am 18. Oktober 1356.<br />

Basel wurde damals in Trümmer gelegt. Auch die Schwäbische<br />

Alb ist ein unruhiges Gebiet. Von ihr gingen beispielsweise<br />

die Beben vom 10. November 1911 und vom 27. Juni<br />

1935, die in der ganzen Schweiz wahrgenommen wurden.<br />

Ab und zu bekommt die Nordostschweiz einen separaten Stoß<br />

zu verspüren. So meldete die „Thurganer Zeitung" Ende Jauuar<br />

1935 ei» Erdbeben „ersten Ranges". Ein starkes, in<br />

der Geschichte wenig bekanntes Beben ereignete sich am 18.<br />

September 1001 in der ganzen Jnnerschweiz. Der Luzerner<br />

Stadtschreiber R. Zisat erzählt von den Schäden, die er besonders<br />

in Unterwaiden feststellen konnte „an gobüwen, glych<br />

kleinen und großen und sonderlich an Küchen und glockenthürmen".<br />

Die Glocken hätten sich „selbst gelüttet und angeschlagen".<br />

Man sah in den alten Erdbeben eine Mahnung<br />

Gottes. Die Behörden ordneten Bußgänge und Prozessionen<br />

an. Nach dem Erdbeben in Obwalden am 8. Februar<br />

1778 verbot die Behörde während der Fasnacht das Tanzen<br />

und Spielen, um damit den Zorn Gottes zu hesänftigen.<br />

Jährlich 30 000 Tote.<br />

Groß sind die Opfer, die alljährlich durch Erdbebenkatastrophen<br />

verursacht werden. Beim großen Erdbeben, das am<br />

1. November 1755 Lissabon zerstörte — es wurde auch in der<br />

Schweiz bemerkt, der kleine Heinrich Pestalozzi hat bei dieser<br />

Gelegenheit seinen Mut bewiesen, indem er als einziger<br />

ins Schulhaus zurückzukehren wagte und Mützen und Bücher<br />

herausholte — damals also kamen über 30 000 Menschen ums<br />

Leben. Das Erdbeben von Messina am 28. Dezember 1908<br />

forderte 80 000 Menschenopfer. Beim großen Erdbeben in Japan<br />

vom 1. September 1923 wurden 99 331 Menschen getötet.<br />

Dazu gesellten sich über 40 000 Vermißte. Zum Vergleich<br />

sei erwähnt, daß die Verluste Japans im Kriege mit Rußland<br />

1904/05 rund 118 000 Mann betrugen. Der Material-<br />

Verlust des Bebens überstieg die Kriegskosten um das Zehnfache.<br />

Freilich hinken solche Vergleiche. Naturkatastrophen<br />

mnß der Mensch als Schicksal hinnehmen. Kriege verursacht er<br />

selber. Nach den Berechnungen von Ch. Davison und W.<br />

Severit kommen jährlich im Durchschnitt 3V 000 Menschen<br />

auf dem Erdball durch Erdbeben ums Leben.<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 3. Februar.<br />

9.00 Konzert. 9.25 Messe von Bruckner. 10.05 Katholische<br />

Predigt. 10.40 Wir kommen zu Dir... 11.30 Volkskonzert.<br />

12.40 Für jedermann etwas. 14.20 Stadtmusik Solothurn.<br />

15.05 Russische Lieder. 15.40 Balalaika-Musik. 10.05 Violine<br />

und Klavier. 17.15 Französische Cellomusik. 17.45 Mitteleuropäische<br />

Dramatiker der Neuzeit. 18.45 Die weltlichen Kantaten<br />

von Bach. 19.10 Briefe der Jungen. 19*45 Echo der Zeit.<br />

19.55 Unterhaltungskonzert. 20.25 „Radar". Hörfolge. 21.20<br />

Tanzmusik. 22.10 Gaspard de la Nuit, von Ravel.<br />

Montag, 4. Februar.<br />

10.15 Schulfunksendung. 11.00 Sinfonische Meisterwerke.<br />

Plauderei. 12.40 Studioorchester. 17.00 Alte und neue Kammermnsik.<br />

17.45 Poetische Kalenderblätter. 18.00 Klaviervorträge.<br />

18.15 Zigeunermelodien. 18.30 Meinungsverschiedenheilen<br />

im Arbeitsverhältnis, Vortrag. 19.00 Volkstümliche<br />

Unterhaltung. 19.55 Was ihr wollt. 20.40 „Was stoht in<br />

de Stärne gschriebe?", Gespräch. 21.00 Sendung für die<br />

Schweizer im Ausland. 22.10 Studioorchester.<br />

Dienstag, 5. Februar.<br />

11.00 Italienische Musik. 12.40 Studioorchefter. 17.00<br />

Werke von Mendelssohn. 17.45 Kinderstunde in romanischer<br />

Sprache. 18.05 Bei den Pfadfindern. 18.25 Baritionen von<br />

Beethoven. 19.05 Musik zum Nachtessen. 19.40 Echo der Zeit.<br />

19.55 Sinfoniekonzert. 21.20 Gäste Zürichs. 21.40 Musik aus<br />

Wien.<br />

Mittwoch, 6. Februar.<br />

10.15 Schulfunksendung. 11.00 Travaillons en mufique.<br />

11.30 Geneve vous parle. 12.40 Mittagskonzert. 17.00 Stu-<br />

Stadttheater Luzern<br />

Samstag, 2. Februar, 20—22.45 Uhr: Fidelio. Oper in 2 Akten,<br />

Musik von L. van Beethoven. Pizzarro: Paul Sandoz als<br />

Gast.<br />

Sonntag, 3. Februar, 14.30—17.3V Uhr: Die ungarische Hochzeit.<br />

Operette in einem Borspiel und drei Akten, Musik von Rico<br />

Dostal. 20—22.30 Uhr: Das Land des Lächelns.<br />

Montag, 4. Februar: Keine Borstellung.<br />

Dienstag, 5. Februar, 20—23 Uhr: Die ungarische Hochzeit.<br />

Mittwoch, ö. Februar, 20—22.30 Uhr: Gastspiel Käthe Gold:<br />

Des Meeres und der Liebe Wellen. Schauspiel in fünf Akten von<br />

Franz Grillparzer.<br />

Donnerstag. 7. Februar, 20.15—22 Uhr. 4. Symphoniekonzert. Leitung:<br />

Max Sturzenegger, Solistin: Aida Stucki (Violine). Billett-<br />

Vorverkauf im Musikhaus Hug & Cie.,<br />

Freitag, 8. Februar, 20—22.45 Uhr: Fidelio. Pizzarro: Paul Sandoz<br />

als Gast.<br />

Samstag, 9. Februar, 20—22.30 Uhr: Gastspiel Käthe Gold: Des<br />

Meeres und der Liebe Wellen.<br />

Sonntag. 10. Februar, 14.30—17 Uhr: Der Kaufmann von Venedig.<br />

Lustspiel iu 5 Aufzügen von William Shakespeare. 20—23 Uhr:<br />

Der Opernball. Operette in 3 Akten, Musik von Richard Heuber-<br />

, ger. (Zum ersten Mal.)<br />

I n s e r a t e<br />

fördern den<br />

Gesch&ftsersolg<br />

Gesucht auf Frühjahr l5- bis<br />

18jähriger 50<br />

B a r s c h e<br />

für aufs Land. Lohn und Eintritt<br />

nach Uebereinkuuft. Familiäre<br />

Behandlung wird zugesichert.<br />

— Zu erfragen bei<br />

der Exped. d. Bl.<br />

Kirchliche -s- Gedächtnis<br />

Die Beerdigung oder die erste<br />

Gedächtnis für 55<br />

Witwe<br />

Veronika m Ah-Bieler<br />

(Adolfs)<br />

wird Montag, den 4. Februar,<br />

in der Pfarrkirche in Sarnen<br />

gehalten, wozu Berwaudte und<br />

Bekannte freundlichst eingeladen<br />

sind. ,<br />

Weggang vom Krankenhaus<br />

7 Uhr. Gottesdienstansang<br />

7.45 Uhr.<br />

B<br />

!»ejucht ein >5 —18 Jahre<br />

alter, katholischer S8<br />

B u r s c h e<br />

der etwas mähen und melken<br />

kann und fleißig und solid ist,<br />

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Persönliche Borstellung erwünscht.<br />

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Gesucht in kleine Familie mit<br />

einjährigem Kind eine saubere,<br />

treue, willige 57<br />

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im Alter von 16—19 Jahren<br />

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Gelegenheit, alle Hiusgeschüste<br />

und d>is Kochkii zu erlernen.<br />

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auf maschinell eingerichteten<br />

Landwirtschaflsbetrieb, 59<br />

H. Scherrer, Mosterei und<br />

Landwirtschaft, Huob, Meggen<br />

Tel. 3 6183 ©211631^<br />

dioorchester. 17.45 „Vita vagorum", Vorlesung. 18.00 Liedervorträge.<br />

18.30 Uff der Walz mit em Liedersammler. 19.00<br />

Beethoven-Sonate. 19.25 Kriegswirtschaftliche Kurznachrichten.<br />

19.55 Orchester Bob Huber. 20.10 „Der Kreidekreis",<br />

Spiel von Klabund. 21.10 A-capella-Lieder. 22.10 Studioorchester.<br />

Jnnerschweizerische Rundspruchgssellschast. Mit Sitz in<br />

Luzern ist eine „Jnnerschweizerische Rundspruchgesellschast"<br />

als Dachorganisation gegründet worden, welche die Kantone<br />

Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Zug umfaßt.<br />

Sie hat den Zweck, die Jnnerschweiz in allen schweizerischen<br />

und innerschweizerischen Rundspruchangelegenheiten zu<br />

vertreten, ihre Interessen zu wahren, die Uebertragung von<br />

guten Rundspruchemissionen aus ihren Gebieten anzuregen<br />

und zu vermitteln, sowie die Verbreitung des Rundspruchs<br />

namentlich in den Berggegenden zu fördern. Das Hauptgewicht<br />

wird auf die Arbeit in den kantonalen Sektionen verlegt.<br />

Der Vorstand wurde wie folgt bestellt: Präsident: Dr. Egli,<br />

Regierungsrat (Luzern) Vizepräsident: Landammann Huber<br />

(Altdorf) Geschäftsführer: M. Mengelt, Chef des Sekretariates<br />

des Verkehrsverbandes der Zentralschweiz; und als weitere<br />

Mitglieder: Nationalrat Dr. Wey, Stadtpräsident (Luzern),<br />

Erziehungsrat Donauer (Küßnacht), Dr. A m st a l -<br />

den, Erziehungsdirektor (Sarnen), Regierungsrat Odermatt<br />

(Ennetbürgen), Regierungsrat Steimer (Zug).<br />

ßin mßlliewWiches „Abzeichen"!<br />

Am 2. und 3. Februar werden mit Bewilligung des<br />

Kriegsernährungsamtes im Kanton Zürich, am 9. und 10.<br />

Februar in allen andern Kantonen (in Gens am 16. Febr.)<br />

prächtige Taler aus feiner Milchschokolade, couponfrei, zugunsten<br />

des Natur- und Heimatschutzes und des SilserseeS,<br />

verkauft. Der Entwurf für die Taler-Prägung stammt vom<br />

Zürcher Bildhauer Carl Fischer.<br />

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Anmeldungen an Postfach 6537, St. Gallen 6<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Deailpreife vom 29. Januar <strong>1946</strong>.<br />

(2ßo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise sür Kg.)<br />

Frische Gemüse.<br />

Spinat, inländischer<br />

Rosenkohl<br />

Weißkabis<br />

Rotkabis<br />

Kohl (Wirz, Wirsing)<br />

Kohlrabi<br />

Blumenkohl, mittel<br />

Blumenkohl, klein<br />

Endiviensalat<br />

Brüsseler Chicoree<br />

Nüßlifalat, 100 gr<br />

Karotten, rote<br />

Randen, gekocht<br />

Randen, roh<br />

Schwarzwurzeln<br />

Sellerieknollen<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, gelb und weiß<br />

Lauch, grün<br />

Kartoffeln, alte, inländ.<br />

Artischocken<br />

Kuollensenchel Stück<br />

Tomaten ausl.<br />

Konserv. Früchte und Gemüse:<br />

Wirtschafts- u. Kochäpfel<br />

Baumnüsse, mittlere<br />

60-65 Orangen, blond<br />

70—75 Mandarinen<br />

75-80 Zitronen<br />

Kastanien, gewöhnliche<br />

170-190<br />

Eier.<br />

Trinkeier, inländische<br />

100 g 25<br />

55-60 Butter und Käs,<br />

55-70 Tafelbutter, geformt<br />

60<br />

klein geformt, 100 gr<br />

40<br />

groß geformt, 200 gr<br />

160 Kochbutter<br />

105 — "ogmmentaler Käse, 1. Qual.<br />

95—100 (gtegerzer, 1. Dual.<br />

130—140(8^1^ i Dual.<br />

100— 105gjj Q g er {(jj e<br />

32—34 Tilsiter<br />

«5<br />

180-19«<br />

Geflügel, Kleintiere und<br />

^(Wildbret (tot).<br />

Feldrüben, gelbe<br />

Monatsrettig (Radis) Suppenhühner<br />

Bierrettig (Sommer- und Kaninchen<br />

Winterrettig) , 1 Stück 15—30 lebend und toi.<br />

Weißrüben (Räben. Herbstrüben)<br />

30-43 Gro«felchen, tot<br />

Bodenkohlraben 30-35<br />

Schnittlauch. 1 Büschel 15 Barsche (Egli)<br />

Petersilien, 1 Büschel 15 Brachsen<br />

Früchte und Beeren.<br />

Trüschen<br />

Trauben, ausländische<br />

Meersische.<br />

weiße und blaue<br />

295 Kabeljau, ganz<br />

Aepsel<br />

Kabeljau, Filets<br />

Kontrollware, inländ. 75--80 Merlans<br />

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fnEinwandfreien Qualitäten, wie vor Jahren... von liÜlfffiB.lfll SchOpfheirn<br />

35<br />

7Ö2<br />

81<br />

101<br />

757<br />

415<br />

41»<br />

500<br />

230<br />

415<br />

700<br />

600<br />

540<br />

500-540<br />

400—440<br />

3M<br />

220—260<br />

400<br />

400<br />

500-54«<br />

500-52«<br />

S«?«1L» 24


Sinnen- nnD Mter-Krankendmin, Snmn<br />

Theater in Lungern 1S46<br />

in der Turnhalle.<br />

Mehmartt in Luzern vom 29. Januar 1346.<br />

Auffuhr: Ochse 1, Muni 2, Kühe 22, Rinder 3, Kälber<br />

276, Schaf 1, Schweine 523. Total 823 Stuck.<br />

7 6 . 0 e n e r o ( t » e r f a m m I u n 0<br />

Sonntag, den 3. Februar 134K, nachmittags 3 Uhr, 51/341<br />

im Kasfeestubli Wysz, Sarnen.<br />

rraktanden:<br />

1. Eröffnung der Versammlung;<br />

2. Verlesen des Protokolls;<br />

3. Kenntnisgabe der Jahresrechnung;<br />

4. Wahlen;<br />

5. Eventuelles.<br />

Nach Schluß der Versammlung Verlosung der bereitwillig geschenkten<br />

Gaben.<br />

Die werten Mitglieder werden zur zahlreichen Beteiligung freundlichst<br />

eingeladen.<br />

Der Vorstand.<br />

Gaben werden vom Vereinsvorstand im Kasfeestubli Wyß dankbar<br />

entgegengenommen.<br />

Der B t a r Ä r von St. M<br />

Volksstück aus den Walliser Bergen mit Gesang und ^.anz<br />

in 6 Akten von Jakob Muss.<br />

Sonntag den 3. Februar, nachmittags 1.30 Uhr . Qnn<br />

Sonntag den 10. Februar, nachmittags 1.30 und abends 8.00 Uhr<br />

Sonntag, den 17. Februar, nachmittags 1.30 Uhr<br />

Sonntag, den 24. Februar, nachmittags 1.30 Uhr<br />

PreisederPlätze:<br />

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Parterre Mitte Fr. 2.60, Parterre Ueberhohurig Fr. 3.—.<br />

Parterre Außenseite Fr. 2.—, Galerie 1. Reche Fr. o. .<br />

Galerie 2. und 3. Reihe Fr. 2.50.<br />

Billettvorbestellung: Von 11.00 bis 13.00 Uhr und, von<br />

17.00 bis 20.00 Uhr bei Fam. Vogler-Marty, Metzgerei. —<br />

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51—55<br />

56—60<br />

61—65<br />

66—70<br />

Markenkälber 80 kg u. m.<br />

Rotfleischige<br />

Weißfleischige, mittelgr.<br />

Vorbchellt^Bttlette müssen 10 Minuten vor,der Ausführung<br />

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abgeholt werden, ansonst darüber verfügt wird.<br />

Die Preise verstehen sich<br />

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Ferkel, 7— 9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Ausmastschweine<br />

2.50-—2 70 flau eher steigen»<br />

•2.70—2.80 „ n<br />

2.90—3.- „ „<br />

3. 3.10 „ n<br />

3.10—3.80 » »<br />

3.30—3.50 flau eher steigend<br />

3.60—3.80 „ ,,<br />

4 — "<br />

per Stück Fr,<br />

63—75 flau eher sinkend<br />

78—100 „<br />

105-140<br />

165—220 » "<br />

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und abends 8 Uhr<br />

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Tarnen / Mittwoch, den 6. Februar <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 10<br />

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Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich „ t, .<br />

Ar 10.&0, halbjährlich gr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

MnÄwng^au?Postcheckkmto^Vll^oSb!"—NeuaboMen^n^wÄden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Garnen. Tel. 8 62 37<br />

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yy Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

D e r K a m p f u m d i e S t a a t s f o r m<br />

i n k a t h o l i s c h e n L ä n d e r n<br />

Eine merkwürdige Nachkriegserscheinung<br />

ist es, daß gegenwärtig ausschließlich oder doch mehrheitlich<br />

katholische Länder innenpolitische, von außen beeinflußte<br />

Kämpfe anszufechten haben, um ihre zukünftige monarchistische<br />

oder republikanische Staatsform. An der spanischen Grenze<br />

warten Don Juan und eine sich selbst ernannte Exilregiernng,<br />

die die Monarchie oder die Republik in das Land<br />

zurückbringen. Die angekündeten belgischen Wahlen<br />

werden nicht einzig über die Stärke der Parteien in der neuen<br />

Kammer entscheiden. Sie sind auch als Kraftprobe gedacht im<br />

Streit für und gegen König Leopold III., und damit für<br />

und gegen das belgische Königtum überhaupt. Im März wird<br />

Italien seine Gemeindebehörden wählen. Die Frage der<br />

Staatsform wird dabei nicht ausdrücklich mitberührt. Das<br />

Wahlergebnis wird jedoch für die Parteien, welche die italienische<br />

Monarchie beibehalten oder beseitigen wollen, ein<br />

Fingerzeig sein hiefür, wie zahlreich ihre Anhänger am italienischen<br />

Volke sind. Aus Oe st erreich kommt die Kunde,<br />

unter der dortigen katholischen Bevölkerung mache sich der<br />

Wunsch nach der Wiederherstellung der Habsburgermonarchie<br />

bemerkbar. Aus dem katholischen Bayern werden Vorstoße<br />

und Strömungen zugunsten der Wittelsbacher gemeldet. Zu<br />

erwähnen wäre auch Ungarn. Es liegt jedoch hinter dem „eifernen<br />

Vorhang", der oft- und südosteuropäische Kleinstaaten<br />

vor zudringlich neugierigen westlichen Augen beschützt. Man<br />

kann daher nicht wissen, was das ungarische Volk zur Staatsformfrage<br />

denkt.<br />

Es mag nun Zufall sein, daß gerade die genannten katlWlischen<br />

Länder heute die Staatsformfrage haben. Aber sicher<br />

nicht von ungefähr kommt es, wenn dort der Verfafsungskampf<br />

in der Hauptsache zwischen Links- und Rechts-<br />

Parteien ausgefochten wird, zwischen Parteien, die sich für eine<br />

christliche oder für eine bloß materialistische<br />

Weltanschauung und Staatsauffassung einsetzen. In diesem<br />

Sinne ist die Staatsfornrfrage nicht eine nur innenpolitische<br />

Angelegenheit der in Frage kommenden Länder. Sie ist ein<br />

Weltproblem. Sie ist ein stark in den Vordergrund sich<br />

drängendes Teilstück aus dem Zusammenstoß der Geister in<br />

der heutigen Nachkriegszeit, wobei es darum geht, ob einzig<br />

der nackte, mehr oder iveniger rot überpuderte Materialismus<br />

die neue Weltordnung und den Weltfrieden, um den gegenwärtig<br />

gerungen wird, schaffen und sicherstellen sollen oder ob<br />

dabei der Religion und ihren sittlichen und geistigen Werten<br />

ein Plätzchen eingeräumt bleiben darf. Für den Materialismus<br />

ist das Diesseits einziger Daseinszweck. Für ihn ist Wenschenglück<br />

ausschließlich Erdenglück. Ihm ist der Staat — wobei<br />

im folgenden die Staatsgewalt immer mitgemeint sein<br />

wird — ein Menschenwerk, letztursächlich das Ergebnis einer<br />

blindstofflichen Entwicklung. Um das Paradies auf Erden als<br />

etwas Erreichbares hinzumalen, verspricht der Materialismus<br />

allen Menschen, jeder Maus und Laus, das gleiche Recht<br />

vor dem Staat und Gesetz, das Aufteilen der Weltreichtümer<br />

unter ihnen, die Mitbeteiligung an der Staatsleitung. Wobei<br />

allerdings die Verteiler dieser Schätze und Glückspfänder<br />

die fettesten Sonderfettmocken für sich beanspruchen. Sonst<br />

möchte in einem Staate, in welchem alle Bürger gleicherweise<br />

befehlen dürfen, niemand gerne gehorchen, und er wäre zweifelsohne<br />

ein sehr glücklicher Staat.<br />

Für die christliche, besonders ausgeprägt für die<br />

katholische Weltanschaung und Staatsauffassung<br />

hingegen ist der Staat ein Erfordernis der menschlichen Natur<br />

und der dies- und jenseitigen Daseinsbestimmung der<br />

Menschen. Er ist somit von Gott gewollt und hat daher nur<br />

dann eine Existenzberechtigung, wenn er dieser gleichzeitig<br />

göttlichen und menschlichen Seinsquelle bewußt ist und darnach<br />

handelt, die individuellen und kollektiven Rechte der Einzelbürger,<br />

der Familien, deren Privateigentum achtet und beschützt,<br />

den Kirchen die Freiheit läßt, ihre zweckeigenen Aufgaben<br />

zu erfüllen. Es ist nun verständlich, daß Katholiken der<br />

Staatsform den Vorzug geben, die einen in der katholischen<br />

Staatslehre verankerten Staat verbürgt. Muß das unbedingt<br />

eine Monarchie oder kann es auch eine Republik sein?<br />

Selbst strenggläubige Katholiken und der niedere wie der<br />

hohe Klerus sind darin geteilter Ansicht. Die oberste Entscheidungsgewalt<br />

der katholischen Kirche in Glaubens- und<br />

Sittenfragen, der Papst, schweigt darüber. Für den Katholiken<br />

ist zwar die Einstellung zum Staat eine Glaubens- und<br />

Sittenfrage. Die Kirche läßt jedoch den Gläubigen und dem<br />

Klerus die Freiheit, ihre eigenen Ansichten zur Staats-,<br />

Wirtschafts- und Sozialpolitik zu haben und demnach politisch<br />

sich zu betätigen, sofern diese Meinungen und das Mitmachen<br />

in der weltlichen Politik innerhalb der kirchlichen Staatslehre<br />

bleiben, damit übereinstimmen. Die katholische Kirche hat sich<br />

als solche auch nicht einseitig für die monarchistische oder für<br />

die republikanische Staatsform ausgesprochen. Sie anerkennt<br />

und billigt im Prinzip gleicherweise die Monarchie wie die<br />

Republik.<br />

Die Kirche fordert einzig den demokratischen Staat,<br />

für den die Bürger, die Familien, die Schule, die Vereine,<br />

das Privatvermögen, die Gerichtsbarkeit, öffentliche weltliche<br />

und kirchliche Institutionen, und die Kirche selber Rechtso<br />

b j e k t e und nicht seelen- und willenlose blinde Werkzeuge<br />

sind, mit denen der Staat nach Belieben umgehen, die er nach<br />

Gutdünken für mehr oder weniger einwandfreie Sonderzwecke<br />

mißbrauchen kann. In dieser von der Kirche und von jedem<br />

Rechtdenkenden geforderten Grundhaltung des Staates zu<br />

seinen „Untertanen" besteht die Demokratie und nicht im bloß<br />

schmückenden Beiwort „Republik". Bevor die Kirche jeweils<br />

endgültig Stellung nimmt für oder gegen ein neuauftauchendes<br />

Staatsregime, wartet sie erst ab, wie es gemachten Versprechungen<br />

nachkommt und sein Vorgehen mit der katholischen<br />

Staatslehre in Einklang bringt oder nicht. Diese Politik<br />

des Vatikans erklärt auch dessen anfängliches Abwarten<br />

dein Faschismus und dem Nationalsozialismus gegenüber.<br />

Die katholische Kirche hat in ihrer Geschichte mit Monarchien<br />

und mit Republiken<br />

gute und schlechte Ersahrungen<br />

gemacht. Sehr schlechte mitunter mit den Trägern der deutschrömischen<br />

Kaiserkrone, mit den sehr katholischen spanischen<br />

und französischen Königen, sogar mit den Schutzherren der<br />

Kirche, den regierenden Fürsten der österreichisch-ungarischen<br />

Habsburgmonarchie. In gleicher Weise hat auch die katholische<br />

Kirche nicht in allen Republiken nur Erfreuliches erlebt.<br />

Die italienischen Linksparteien, welche die Monarchie beseitigen,<br />

die Republik an ihre Seite setzen möchten, beteuern ihre<br />

Kirchenfreundlichkeit, raunen gleichzeitig von einer Kündigung<br />

des Konkordates, von einem gesetzlichen Erlauben der Ehescheidung<br />

und von anderen derartigen „Kirchenfreundlichkeiten."<br />

In den Straßen von Rom werden heute schon Kirchenfürsten<br />

angepöbelt.<br />

In den in Frage stehenden katholischen Ländern wäre die<br />

Beibehaltung oder die Wiederaufrichtung der Monarchie eine<br />

Gewähr, hiefür, daß dort die heutige politische, wirtschaftliche<br />

und soziale Ordnung wohl wo nötig, aber ohne Umsturzgefahren,<br />

modifiziert, verbessert, daß der Kirche ihre Bewegnngsund<br />

Betätigungsfreiheit gelassen, daß der Staat auf der<br />

Grundlage der christlichen Staatslehre auf- und ausgebaut<br />

würde. Wenn daher der Vatikan auch schweigt zum Streit<br />

um die Staatsform in den genannten katholischen Ländern,<br />

so bedarf es doch keines Rätselratens, um zu ahnen, welche<br />

Verfassung der Vatikan für diese Völker und Länder, bei aller<br />

prinzipiellen Gleichbewertung der verschiedenen Staatsformen,<br />

als wünschbar erachtet. Und es dürfte niemand überraschen,<br />

wenn etwa die Kirche dort mit den ihr zur Verfügung<br />

stehenden Mitteln zugunsten der Monarchie Vorschubarbeit<br />

leistete.<br />

de.<br />

O b w a l d e n<br />

Verordnung über die Schulzahnpflege. Der Regierungsrat<br />

unterbreitet dem Kantonsrat eine Vorlage betr. Verordnung<br />

über die Schulzahnpflege mit folgendem Wortlaut:<br />

Art. 1. Die Schulzahnpflege ist im Kanton Obwalden für<br />

die gesamte schulpflichtige Jugend obligatorisch.<br />

Art. 2. Die Durchführung der Schulzahnpflege obliegt den<br />

Einwohnergemeinden.<br />

Art. 3. Die Lehrerschaft hat die Schüler in besondern Unterrichtsstunden<br />

über die Kenntnis der Zähne sowie deren<br />

Pflege und Krankheiten zu unterrichten und von Zeit zu Zeit<br />

die Zahnpflege zu kontrollieren. Zur Unterstützung dieses Unterrichtes<br />

wird den Schülern ein „Merkblatt über die Zahnpflege"<br />

abgegeben.<br />

Art. 4. Jede Gemeinde wählt einen Schulzahnarzt. Wählbar<br />

ist jeder in Obwalden wohnhafte eidgenössisch diplomierte<br />

Zahnarzt. Seine Aufgaben und das Honorar sind durch einen<br />

Anstellungsvertrag zu regeln. Wahl und Anstellungsvertrag<br />

unterliegen der Genehmigung des Sanitätsrates. Dieser stellr<br />

auch einen Rahmentarif auf.<br />

Art. 5. Die Untersuchung der Schüler durch den Schul-<br />

Zahnarzt findet jährlich einmal während der Schulzeit statt.<br />

Im Anschluß an die Untersuchung erfolgt durch den Schulzahnarzt<br />

eine kurze Belehrung der Schüler und der Lehrerschast<br />

über Ursachen und Folgen der Zahnkrankheiten und ihre<br />

Verhütung.<br />

Art. 6. Für jeden Schüler wird eine Kontrollkarte geführt,<br />

auf der die festgestellten Zahnkrankheiten und die Be-<br />

Handlung des Zahnarztes einzutragen sind. Der Kanton stellt<br />

den Gemeinden die Kontrollkarten unentgeltlich zur Verfügung.<br />

Art. 7. Die schulzahnärztliche Untersuchung ist für alle<br />

Schüler unentgeltlich. Dagegen fallen die Kosten der BeHand-<br />

TTlenschen auf Irrwegen<br />

Von Pierre l' Ermite. 20<br />

Ich niußte sie beneiden, iveil ich an die Schwierigkeiten<br />

dachte, denen ich auf Schritt und Tritt begegne, seit ich es<br />

mir in den Kopf gesetzt habe, einen „lautlosen" Apparat, vielleicht<br />

sogar einen ohne Propeller, zu konstruieren.<br />

Was für ein großartiger Flugzeugerfinder ist doch unser<br />

Herrgott! Ueberall Kraft, Leichtigkeit, Eleganz... niemals<br />

eine Panne ... überall Landungsmöglichkeit ... und alles<br />

ohne Lärm und ohne Benzin ... während wir, armselige<br />

Menschlein, sogar den Himmel mit unsern Klapperkisten sadotieren.<br />

— Die Erde war mir schließlich wieder ganz nahe,<br />

und ich flog auf die Flugzeughallen unserer Fabrik zu. Als<br />

ich landete, hörte ich, wie ein Mechaniker, der zuerst nach<br />

mir Ausschau gehalten, dann aber sich seinen Kameraden zugewandt<br />

hattet mit enttäuschter Stimme zu ihnen sagte:<br />

„Wirklich Pech! Ich habe meine Wette verloren."<br />

Was für eine Wette mag das wohl gewesen sein?<br />

*<br />

Nun weiß ich, ,oas für eine Wette der Mechaniker verloren<br />

hat. Ich habe es durch Baptiste erfahren, der darüber<br />

entrüstet war und mir die Sache erzählt hat, als er heute<br />

morgen frische Blumen in mein Heim brachte, wie er dies<br />

jeden Tag tut. Gestern bin ich also, wie erwähnt, ganz allein<br />

und ohne jeden Hintergedanken ausgeflogen, nachdem ich<br />

mich plötzlich entschlossen hatte, etwas Luft zu schnappen und<br />

bei dieser Gelegenheit meinen Schraubengang und meine<br />

neuen Propellerschaufeln zu überprüfen.<br />

Zufällig war nun gestern Fräulein Chantal nicht ins Büro<br />

gekommen, da ihr Vater in der Nacht einen furchtbaren<br />

Erstickungsanfall gehabt hatte. Sie hatte sogar seinen Tod<br />

befürchtet.<br />

Leone hat aus dieser Abwesenheit sofort t>en Schluß gezogen,<br />

Chantal sei mit mir zu irgend einem sentimentalen<br />

Flug ausgestiegen, und hat sich natürlich auch beeilt, diese<br />

Neuigkeit init dem entsprechenden Kommentar im Betriebe<br />

herumzubieten. Man schloß sogar diesbezügliche Wetten ab.<br />

Und so kam es, daß der Mechaniker i>ie seine verlor und ein<br />

Dutzend Aperitife bezahlen mußte... was er mir natürlich<br />

nicht sobald verzeihen wird.<br />

Die Menschheit beginnt wi^lich, mich anzueckeln!<br />

Denn diesen Leuten, die mir so nachstellen, habe ich doch<br />

nie etwas angetan, noch auch je etwas von ihnen verlangt.<br />

Hoffentlich erfährt meine arme Chantal niemals etwas<br />

von dieser Gemeinheit.<br />

*<br />

Etwas gereizt durch diese Angelegenheit, die mich die<br />

ganze Nacht hindurch beschäftigt hat, bin ich heute morgen<br />

zum Angriff übergegangen. Da ich wußte, was hinter unserein<br />

Rücken vorgegangen war, habe ich Chantal vor allen<br />

ihren Kolleginnen gefragt, wie es ihrem Vater gehe.<br />

„Schlechter", antwortete sie mir mit vorwurfsvollem Blick,<br />

da ich ja mein Versprechen, vor den andern kein Interesse für<br />

sie zu zeigen, gebrochen hatte.<br />

„Vielleicht folgen auf diesen Anfall keine andern mehr",<br />

fügte ich hinzu.<br />

Chantal schüttelte aber den Kopf: „Ich gebe mich keiner<br />

Illusion hin. Wir gehen der Operation entgegen, infolge derer<br />

stumm sein wird. Er hat diese Krebskrankheit in den Kolonien<br />

aufgelesen. Schon der gewöhnliche Krebs ist unerbittlich,<br />

und dieser noch viel mehr.<br />

„Sind Sie wirklich ganz sicher, daß die Krankheit krebsartigen<br />

Ursprungs ist?"<br />

„Ganz sicher. Denn ich habe die Analyse... und die Gegenanalyse."<br />

Das ganze Büro hörte aufmerksam zu. Ich fuhr deshalb<br />

etwas lauter fort und hob den ebenso natürlichen als folgenschweren<br />

Gedanken hervor: „Gott kann immer ein Wunder<br />

wirken!"<br />

„Ohne Zweifel! Aber ein Wunder ist auch immer eine<br />

ganz seltene Ausnahme!"<br />

„Hier auf Erden kann es gar nicht anders sein."<br />

„Wenn aber die Hoffnung auf Rettung ganz in der Er-<br />

Wartung eines Wunders liegt, so ist wenigstens Aussicht..."<br />

Ich betonte jedoch: „Aber Aussicht besteht trotzdem! Und<br />

schon darin liegt eine Kraftquelle, daß man sich für den<br />

glücklichen Nutznießer einer solchen Aussicht halten darf."<br />

„Der glückliche Nutznießer! Welches Glück bringt denn das<br />

Leben mit sich?" antwortete mir das Mädchen mit tieftrauriger<br />

Stimme. „Da ziehe ich es vor, mich dem Willen Gottes<br />

anheimzustellen. Ich habe meine Mutter verloren ... ich<br />

werde nun auch meinen Vater verlieren... Fiat!"


lung grundsätzlich zu Lasten der Eltern. In Fällen von offenbarer<br />

Dürftigkeit kann die Einwohnergemeinde einen Beitrag<br />

leisten.<br />

Art. 8. Der Schulzahnarzt erstellt auf Grund der Untersuchung<br />

zuhanden der Eltern einen verbindlichen Kostenvoranschlag.<br />

Vorgängig der Zahnbehandung haben die ältern<br />

oder Pflegeeltern die Uebernahme der Kosten schriftlich zu erklären.<br />

„<br />

Art. 9. Der Kanton vergütet den Gemeinden an die für<br />

die Schulzahnpflege aufgewendeten Kosten einen Beitrag von<br />

50 Prozent. .<br />

Art. 10. Eltern, die ihre Kinder ohne wichtigen Gruno<br />

der obligatorischen schulzahnärztlichen Untersuchung entziehen,<br />

verfallen einer Buße.<br />

r<br />

Art. 11. Am Schlüsse des Schuljahres erstattet der Schutzahnarzt<br />

dem Einwohnergemeinderat zuhanden des «amtätsrates<br />

einen schriftlichen Bericht über seine Tätigkeit im<br />

abgelaufenen Schuljahr. ,<br />

Art. 12. Mit dem Vollzug diefer Verordnung wird der<br />

Sanitätsrat beauftragt.<br />

Art. 13. Die Verordnung tritt sofort in Kraft.<br />

Schulzahnpflege und eine Erklärung. Herr Dr. med. beut.<br />

A. Spichtig, eidg. dipl. Zahnarzt, Wattwil, bittet uns, folgende<br />

Erklärung zu veröffentlichen: i(<br />

Die Korrespondenz aus Obwalden im „Unterwaldner<br />

vom 2. Februar betreffend Verordnung über die Schulzahnpflege<br />

ist insofern irreführend, daß sie den Anschein erweckt,<br />

als ob meine Untersuchungen bei der Schuljugend von Obwalden<br />

im Zusammenhang stünden mit solchen von Herrn<br />

Wildisen, Zahnpraktiker in Sarnen. Das trifft aber auf keinen<br />

Fall zu. Wann und wo Herr Wildisen Untersuchungen<br />

unternommen hat, entzieht sich meiner Kenntnis.<br />

Meine diesbezüglichen Arbeiten erschienen dazumal in<br />

Form einer Dissertation und ich freute mich, diese den zuständigen<br />

Behörden übergeben zu können. Sie hat dann auch<br />

die erhoffte Reaktion ausgelöst und ist dann auf sehr großes<br />

Interesse gestoßen. Meiner Ansicht nach sind die Behörden<br />

für soziale Neuerungen gar nicht so verschlossen, wenn man<br />

ihnen brauchbare Unterlagen dazu zur Verfügung stellt.<br />

Es ist nur noch zu hoffen, daß dieses soziale Werk der<br />

Schulzahnpflege, wenn es in die Tat umgesetzt werden soll,<br />

in berufene Hände gelegt wird, d. h. zahnärztlich-medizinisch<br />

geschultem Personal oder, kurz gesagt, eidg. dipl. Zahnärzten.<br />

Der schokoladene Taler. (Mitg. der kant. Natur- und Heimatschutzkommission.)<br />

Der Silsersee im Engadin soll für 99<br />

Jahre als unberührtes Naturdenkmal erklärt werden. Die<br />

Verschandelung dieses reizvollen Sees und seiner Ufer soll<br />

ein Pachtzins von Fr. 300 000.—verhindern. Dies Ziel sucht<br />

der Schweizerische Bund für Naturschutz dadurch zu erreichen,<br />

daß er am 9. und 10. Februar in allen Schweizer Gauen<br />

einen punktfreien schokoladenen Taler zu einem Franken verkaufen<br />

läßt. Wenn alle 500 000 lockenden Taler ihren Abnehmer<br />

finden, dann werden auch noch zusätzliche Mittel frei,<br />

die dem Natur- und Heimatschutz wesentliche Aufgaben lösen<br />

helfen. Daher denke jeder am 9. / 10. Februar an den Schokoladentaler,<br />

der nicht nur den Gaumen versüßen will, fondern<br />

auch die Schönheit einer Seelandschaft schützen will.<br />

Der Mrkehrsartikel ist ein verkehrter Artikel. (Eing.) So<br />

wie der neue Bundesartikel formuliert wurde, kommt niemand<br />

draus, was -daraus werden soll. Man hätte es schon<br />

deutlicher sagen dürfen, was man eigentlich will. Es sickert<br />

aber doch durch. So muß der Milcher zuerst eine staatliche<br />

Konzession einholen, bevor er die Milch beim Bauern abholen<br />

darf. Der Arzt darf keine Kranken mehr ins Spital nehmen<br />

ohne staatliche Erlaubnis. Es ist ferner verboten, Gäste<br />

gratis ins -Auto mitzunehmen oder auf dem Weg ein altes<br />

Mütterlein eine Strecke weit mitfahren zu lassen. Durch den<br />

Verkehrsartikel erhält der Bund ohne weiteres das Recht,<br />

auch dem Velofahrer eine Verkehrsstener aufzuladen.<br />

Wenn auch die Autofahrer glauben, die Straße gehöre ihnen<br />

allein — so geht dieser Verkehrsartikel doch zu weit. Er<br />

bringt einen tiefen Eingriff in die Freiheit des einzelnen und<br />

bedeutet wieder einen Schritt weiter zum Staatssozial<br />

i s m u s. Man soll die Angelegenheit gerechter regeln. Für<br />

dermalen darum ein klares Nein.<br />

Die Gesellschaft der Militär-Motorfahrer von Unterwalden<br />

führt eine motortechnische Ausbildung für Jünglinge,<br />

Wahlfachkurse I, Motorfahren, durch.<br />

Bis heute haben sich noch verhältnismäßig wenig Jünglinge<br />

der Jahrgänge 1927 und 1928 zum Besuch der im März<br />

beginnenden Wahlfachkurse I, Motorfahren, gemeldet. Für<br />

Jünglinge des Jahrganges 1928, welche sich nächstes Jahr<br />

als Motorfahrer oder Motorradfahrer zu einer motorisierten<br />

Truppe rekrutieren lassen wollen, aber noch keinen vom A.<br />

C.S. durchgeführten Kurs besucht haben, liegt es im eigenen<br />

Und Chantal griff nach ihrem Zirkel und arbeitete weiter.<br />

Unsäglich tief muß der Abgrund von Kummer fein, den<br />

ich im tiefsten Herzen dieses armen Kindes ahne.<br />

Könnte ich ihr doch besser helfen!<br />

Aber dann würde ich sie noch viel mehr der Eifersucht<br />

der „Andern" aussetzen.<br />

Denn trotz allem Ernste dieses Gespräches mußte ich,<br />

während wir redeten, in die Stille des Arbeitssaales hineinhorchen.<br />

Und diese Stille war schwanger von Dingen, die<br />

nichts weniger als schön sind.<br />

*<br />

Als ich heute morgen mein Fenster öffnete, war der Himmel<br />

wie mit Watte verhängt; es schneite leise in leichten Flokfen.<br />

Und jedes dieser kleinen Nichts hatte zusammen mit den<br />

andern über die Erde ein blendend weißes Linnen gewoben.<br />

Ich blieb eine Zeitlang in Gedanken versunken, angesichts<br />

dieser äußerlichen Reinigung von allem Erdenschmutz.<br />

Die mächtigen Tannen des Parks glichen dunklen Säulen,<br />

die wie majestätische Grabsteine aus dem Friedhof der irdischen<br />

Dinge emporragten.<br />

Ich weidete mich an dieser Kälte... dieser Beruhigung ...<br />

diesem Tod aller Dinge.<br />

Ein kleines Rotkehlchen ließ sich auf dem Eisengitter des<br />

Balkons nieder, um einige Brosamen zu erbetteln.<br />

Da habe ich mit einem Lineal ein schneefreies Plätzchen<br />

hergestellt und daraus den Rest meines Frühstückbrotes in<br />

kleinen Brocken hingestreut. Und mitten aus dieser Natur,<br />

die völlig ausgestorbeu schien, huschten sofort allerlei kleine<br />

Interesse, sich sofort für die im März beginnenden Wahlfachkur<br />

e i Motorfahren, zu melden. Die Kurse stnd unentgeltlich.<br />

Im Jnterniertenlager in Sächseln, das unter der Leitung<br />

von Oblt. B r u n steht, halten sich gegenwartig noch 40 £>olen<br />

auf. Das Lager soll bis April aufgelöst sein, ^n die,em<br />

Monat findet wiederum ein organisierter Jnterniertentransvort<br />

nach Polen statt. Jene Polen, welche diese Gelegenheit^<br />

in ihre Heimat zurückzukehren, nicht benützen, werden hernach<br />

nicht mehr dem Eidg. Militär-, sondern dem Justiz- und Polizeidepartement<br />

unterstellt.<br />

^ie internierten Polen, die im Schanzzeugdepot Sachen<br />

arbeiten erhalten diegleiche Lebensmittelzuteilung wie die<br />

Zivilbevölkerung. Anderslautende Meldungen entsprechen<br />

nicht den Tatsachen.<br />

Landwirtschastliche Fortbildungskurse. (Eing. ans K.) Mit<br />

der Durchführung dieser Fortbildungstage darf der <strong>Obwaldner</strong><br />

Bauernverein in diesem Jahr wiederum aus einen }cho~<br />

nen Erfolg zurückblicken. Angehende Jungbauern bis zum stlbergrauen<br />

Bergbauern lauschten den durchwegs gut besuchten<br />

Vortrügen. Es war ein Genuß, den vielen Ratschlagen welche<br />

die verschiedenen Referenten in leichtfaßlicher Art und<br />

Weife erklärten, zuzuhören. Es ist nur schade, daß nicht noch<br />

mehr Landwirte diese schöne und vielseitige Gelegenheit benutzten,<br />

um ihr Wissen zu bereichern. — Wir hoffen, daß alle<br />

Besucher, die zum alten sicher viel neues hinzugelernt, die^<br />

auch in die Tat umsetzen werden, so daß sie den andern als<br />

Beispiel dienen: denn Beispiele reißen hin! Ein weiteres<br />

Sprichwort sagt.- „Gute Räte, weise Lehren muß man üben,<br />

nicht bloß hören!" Nur in diesem Sinne werden diese Kurie<br />

ihr Ziel erreichen. — Diese Anerkennung >väre nicht vollständig,<br />

wenn wir nicht noch an dieser Stelle den Dank an<br />

die Herren Referenten aussprechen würden. Auch der Prasident<br />

des <strong>Obwaldner</strong> Bauernvereins, Herr Kantonsrat Walter<br />

Wirz, der sicher nicht am wenigsten zum Gelingen dieser<br />

vielseitigen Veranstaltungen beigetragen hat, verdient Dank<br />

und Anerkennung.<br />

Die Sport-Toto-Gewinnkolonne: 1—-1—1—1—1—2 - X<br />

1 2—2—2—X. Rangsumme Fr. 34 226.90.<br />

Theater in Lungern. (Eing.) Nicht, weil Tradition, ging<br />

ich am Sonntag nach Lungern ins Theater, nein, weil ich<br />

glaubte, „Der W a sserh ü ter", ein Stück aus den Walliser<br />

Bergen, müsse etwas ganz besonderes versprechen. Als<br />

erstmaliger Besucher schloß ich mich vom Bahnhof weg der<br />

großen Menge von Schaulustigen, die den beiden Zügen von<br />

ennet dem Brünig und vom Unterland herauf entstiegen waren,<br />

an.Jn der Turnhalle angelangt, glaubte ich gleich, es<br />

sei etwas Ganzes zu erwarten. Die geradezu ideale Bestuhlung,<br />

die Ruhe vor dem Beginn aus der Bühne, alles das<br />

hinterließ mir einen tiefen Eindruck vom Theatervolk. Und<br />

jetzt war die Zeit angerückt — die Turnhalle war bis zum<br />

letzten Platz besetzt —, mit dem Spiel konnte begonnen werden.<br />

Ich möchte keine allzugroßen Lorbeeren austeilen, aber<br />

das darf ich sagen, was nur die einzelnen Bühnenbilder<br />

zeigten, habe ich landauf und landab noch nie gediegener gesehen.<br />

Wollen z. B. den ersten Akt genauer ansehen. Die<br />

ganze Bühne voll von Leuten in wunderbaren Walliser<br />

Trachten aus dem Platze vor der Wirtschaft „zur Sust", im<br />

Hintergrund ein schmuckes Walliserdörschen und über dieses<br />

reckten die Schneeberge ihre krassen Gipfel in die Höhe. Ebenso<br />

wirkten die Szenerien im 3. Akt nicht weniger, wo Fels<br />

an Felsen stehen und jäh in die Tiefe fallen, an denen der<br />

Wasserhüter sein gefährliches Handwerk um der Heimat und<br />

Liebe willen zu verrichten hat. Weiter hinten erblickt das<br />

Auge jene Brücke, auf der sich der Kampf um Leben und Tod<br />

zwischen dem Wasserhüter und seinem größten Todfeind,, dem<br />

Jägersepp, abspielt, nachdem der letztere in die schaurige Tiefe<br />

der Wisaa geschlagen wird. Es hat jeder Akt sein Schönes.<br />

Ich möchte es aber nicht unterlassen, auch den Spielern für<br />

sich ein Sträußchen zu winden. Ihr dürft stolz sein und mit<br />

euch das ganze Tal, ich bin nicht derjenige, der nicht kritisieren<br />

darf, wenns am Platze ist. Ständig war ich auf der Lauer,<br />

ob ich von den ca. 50 Mitspielenden nicht etwa jemand ertappe,<br />

der nicht ins Spiel eingelebt war oder seiner Rolle<br />

nicht gewachsen wäre, aber das war nicht der Fall, jeder und<br />

jedes, Schlag auf Schlag und Wort für Wort, war der Sache<br />

sicher. Die Bevölkerung kann euch für die kolossale Mühe und<br />

großen Kosten am besten danken, wenn jedermann, dem es<br />

möglich ist, das Theater besucht. Zu den weitern Aufführungen<br />

wünsche ich dem Theatervölklein von Lungern auch wieder<br />

ein volles Haus, ihr habt's vollauf verdient. U. H.<br />

Generalversammlung der Alt-Subsilvania. (P.) „Nicht erquickt,<br />

den Geist zu sehen auf treue Freundschaft". Du alter<br />

Seneca, hast heute noch recht; was du im grauen Heidentum<br />

empfunden, gilt besonders auch für uns im Zeichen der<br />

Verdunkelung. So war es, als sich der kleine Saal vorletzten<br />

• sn,- Wienern um 2 Uhr langsam mit lieben Alt-<br />

? 1 1 i i t « hatten sie einen weiten Weg hinter<br />

Herren füllte. ..<br />

ba§ Programm lag ja vor. Bei<br />

sich. Die Tagung beg , Ehrenpräsident Dr. Aug. 28m<br />

der Begrußung d ' hüben und drüben. Ei»<br />

Ä " Ä . W & « •?.' 88 ** « *<br />

0aht wen meoii m rntst f 0 Ti frischte Erinnerungen an dse<br />

i teilen, weil zum Abt gewählten hochwst. PaterBernard ft«=<br />

' lin trat Rektor Dr. P. Bonaventura Thommen.<br />

Doch Lessing sollte nicht recht kriegen: „Dem e schen<br />

ist alles eher angenehm zu machen als ferne Pflicht . Denn<br />

man war sich einig, daß unsere Freundschaft und unsere<br />

Freundestreue unter uns Akademikern höchstev Bedürfnis und<br />

heiliges Band bedeutet. Mit diesem Schwur ei hob man sich,<br />

um im Kreise der Jungen, die inzwischen mit flatterndem<br />

Banner, in Wichs und Couleurs, mit sprühender Jugendfröhlichkeit<br />

zum Neujahrskommers eingezogen waren. Auch<br />

dieser Anlaß belebte manch ältere Couleuvbrust mit alten<br />

Jugenderinnernngen.<br />

*<br />

Ueber den Neujahrskommers der Subsilvania<br />

schreibt uns ein Subsilvaner:<br />

Am Sonntag, den 27. Januar, zog die Aktivitas der Platz-<br />

Verbindung des St.B., „Subsilvania", mit rauschendem Banner<br />

und brausendeii Burschenliedern durch die Straßen der<br />

Musenstadt Sarnen der „Metzgern" zu, wo der übliche, althergebrachte<br />

Neujahrskommers stattfand.<br />

Als die Alten Herren ihre geschäftliche G.V. beendet hat<br />

ten, ließen sie sich bei den Jungen nieder, um während eini<br />

ger froher Stuudeu ihre Sorgen zu vergessen. Mitten im<br />

wogenden Feste, zu dessen prächtigem Gelingen ulkige Pro<br />

duktionen und die Sektionsmusik ihr Bestes boten, begann der<br />

Senior der Jungsubsilvania, Josef Amgarten, Lungern, sei<br />

ne Festansprache. Er konnte u. a. mehrere Vertreter der 3t.B.<br />

Verbindungen zu Bern, Freiburg, Luzern und Zürich und<br />

zahlreiche A.H.A.H. aus nah und fern, die ihrer Sninpathie<br />

zur Mutterverbindung durch ihr Erscheinen beredte» Ausdruck<br />

verliehen, begrüßen. Nach knapper Zeichnung der Aufgaben<br />

des Schweizerischen Studentenvereins und dein Entschluß<br />

— trotz Rückschlag und Versagen mancher Vereinsmitglieder<br />

— treu und tatkräftig am Aufbau von Kirche und Staat<br />

mitzuarbeiten, schloß die Rede. Dann erscholl mächtig das<br />

Bundeslied von Zwyssig, den Riesenkampf mit dieser Zeit zu<br />

wagen. „Keiner geh aus unserem Bund verloren!"<br />

Allzurasch verflogen die schönen Stunden, an deren Schluß<br />

der derzeitige Senior e/v Burgundiae Bern, Robert Lenz,<br />

cand. jur., und der hohe Sektionsgötti Dr. phil P. Bonaventura<br />

Thommen OSB, Rektor, zu uns Worte der Besinnung<br />

richteten. In strammer Haltung begleiteten die Subsilvaner<br />

ihre flatternde Seide heimwärts, dem quartier Latin zu.<br />

Allen aber, euch verehrten A.H.A.H., euch lieben Farben<br />

freunden von der hohen Schule und dir freundliches Volk<br />

der trauten Musenstadt am See sei herzlich Dank gejagt. Sh<br />

50 Jahre Turnverein Sarnen. (Eing.) Am 2». Januar<br />

a. c. versammelte sich die junge Turnerschar des Turnvereins<br />

Sarnen im Hotel Krone zur 50. Jahresversammlung. Präsident<br />

Herr Turnlehrer Röthlin eröffnete die Versammlung<br />

um 20 Uhr und verlas den in knappen, aber prägnanten<br />

Worten gehaltenen Jahresbericht über das abgelaufene Ber<br />

einsjahr. Als liebstes Ereignis bezeichnete er die Freigabe<br />

der Turnhalle Sarnen durch das Armee-Vpf.-Mag. Sarnen,<br />

da diese fast alle 5 Jahre für den Verein unbenützbar blieb.<br />

Auf dem Sportplatz wurde ein Ringgerüst und eine Reckanlagc<br />

erstellt. Erfreulich sei auch der Vereinserfolg (2. Rang) an<br />

läßlich des Kreisspieltages geivesen, der von 100 Teilnehmern<br />

besucht war.<br />

Oberturner Müller Heinrich berichtete über die technische<br />

Seite der abgelaufenen Vereinstätigkeit. Ihm liegt speziell bis<br />

erzieherische Seite, Disziplin der jungen Leute und die ak<br />

tive Turnertätigkeit, am Herzen.<br />

Unser lieber Oskar Vlach amtete für einen Teil des abgelaufenen<br />

Jahres als Kassier, da »amerad Tillier Walter<br />

aus triftigen Gründen sein Amt niedergelegt hatte. Die Ein<br />

nahmen »erzeigen einen kleinen Zuivachs, der in der Haupt»<br />

sache auf die Neuregelung des Inventars zurückzuführen ist.<br />

Unter Mutationen werden zwei neue Aktivmitglieder ans'<br />

genommen. Der Aktivmitgliederbestand erfuhr dieses Jahr<br />

erneut einen großen Wechsel. So sind N Aktive ausgetreten<br />

und anderseits 9 neu eingetreten, was sich für den Verein sehr<br />

nachteilig auswirkt. Die Passiven weisen eine konstante Zahl<br />

Vögel herbei und fanden, ohne sich darum zu zanken, die<br />

kleine Krume ihres Lebensunterhaltes für den heutigen Tag.<br />

Ohne sich darum zu zanken!<br />

Noch während ich über den Inhalt dieser fünf Wörtchen<br />

nachdachte, hatte sich auch schon mein offenbar praktisch veranlagtes<br />

Rotkehlchen, das sich inzwischen vernachlässigt fühlte,<br />

mit seinen Kameraden in anmutiger Stellung wieder vor<br />

mir aufgepflanzt, um mich zu fragen, ob ich zufällig nicht<br />

noch ein anderes Stückchen Brot für sie hätte.<br />

Da warf ich ihnen die Brotkruste, die ich noch in der<br />

Hand hatte, zu. Aber das Rotkehlchen hüpfte näher, und feine<br />

dunklen Aeuglein schienen zu sagen: „Bitte, lieber weiches<br />

Brot!"<br />

Nachdem ich ihm seinen Willen erfüllt hatte, konnte ich<br />

dem Wunsche, den verschneiten Park etwas näher zu betrachten,<br />

nicht länger widerstehen.'<br />

Ich ging also hinaus bis zur kleinen, zerfallenen Schloßkapelle,<br />

die ehedem durch Jahrhunderte hindurch Zeuge der<br />

Gebete unserer Vorfahren gewesen war.<br />

Mit ihrem schneegekrönten Giebel und ihren von golden<br />

schimmernden Moosstreifen überzogenen Mauern bot diese<br />

alte, in romanischem Stil erbaute, kleine Kapelle einen recht<br />

malerischen und überaus freundlichen Anblick, der unwillkürlich<br />

an das Bild einer betagten, rassigen Schloßherrin<br />

von ehedem erinnerte.<br />

Trotz seines baulichen Zerfalles ivar das Kirchlein schön<br />

und sinnvoll geblieben.<br />

Daneben stand, in schroffem Kontrast dazu, eine alte ausgediente<br />

Werkstatt der Fabrik, aus verrostetem und verbogenem<br />

Wellblech, über und über mit alten, unbrauchbaren<br />

(5isen- und Blechabfällen angefüllt, ekelhaft anziischanen und<br />

ohne die geringste Spur von irgend etwas, das ihre Häßlich<br />

keit ausgewogen oder gar das Gemüt angesprochen hätte.<br />

Auf dem Rückweg dachte ich über den Gegensah dieser bei'<br />

den Altertümer nach, von denen das eine seinen Ursprung<br />

einem religiösen ^denl, das andere industrieller Nützlichkeit<br />

zu verdanken hat. Unt> obwohl ich ein Mann der Zahlen und<br />

. >aschinen bin, fiel mein Urteil doch nicht zugunsten des Jl>'<br />

genieurs aus. Denn auf diesem Gebiete, wie auch sonst, haben<br />

Fortschritte und unsere Schablonenbauten<br />

fast überall zur Vernichtung der Handarbeit und alles dessen,<br />

was tn der Natur den täglichen Reiz des Lebens ausmacht,<br />

geführt.<br />

Und wenn jemals ein Krieg ausbräche, mühten die Men><br />

Ichen staunen über die maschinellen Zerstörungsungeheuer,<br />

welche die Wissenschaft hinter der Häßlichkeit der<br />

brikmauern für sie vorbereitet.<br />

Der Baum des Wissens, von dem das erste Buch der Bibel<br />

redet, ist wirklich ein Baum der Enttäuschung.<br />

."'' 1 entmutigenden Gedanken bin ich zu meinen<br />

nnITtlW f ä . urfi^c!e^rt - «ie plusterten sich im Schn-c<br />

1 LK,T aU raffe<br />

l ^<br />

die letzten Brosamen der<br />

ausgestreuten Brotkrumen auf, so daß ich aus der Vorrat»-<br />

kammer noch ein paar andere holen wollte.<br />

(Fortsetzung folgt')


auf. Der gesamte Vorstand wurde bis aus zwei Ausnahmen<br />

wieder bestätigt, neu gewählt wurden: 1. Kassier: von Wyl<br />

Hans, Polizist, an Stelle des zurücktretenden Dillier Walter.<br />

Vereins-Werbechef: Portmann Julius. Hier ist der rechte<br />

Mann am rechten Ort. Beste Gratulation! Skiriegenleiter:<br />

Demissioniert hat Dillier Ernst. Neu wird gewählt Müller<br />

Sigmund, Berghaus.<br />

Unter Arbeitsprogramm <strong>1946</strong> referierte Oberturner Müller<br />

Er hat reichliches Maß von Aufgaben zum Ziel, so: Kantonal-<br />

und Vereins-Skiwettkämpfe mit Wanderbecher. Voristellunq<br />

für die Passivmitglieder im' Verlauf des Monats Mai,<br />

kreisinspektion, verbunden mit der Fahnenweihe, Besuch des<br />

iantonalturnsestes <strong>1946</strong> mit der Sektion, quer durch Sarten,<br />

Beteiligung an der 1. Augustfeier <strong>1946</strong>, Rangturnen im<br />

Herein. St. Niklanstricheln und Besuch der verschiedenen<br />

Turnkurse. — Eines der wichtigsten Traktanden bestand undem<br />

Titel: „50 Jahre Turnverein Sarnen". Der Präsident<br />

teilte mit, daß der 11. Mai 1 946 für die Jubiläumsvorstellung<br />

bestimmt sei. Jedermann möge sich dieses<br />

Datum reservieren. Es sei ein großzügiges, abwechslungsreiches<br />

und dem Theina entsprechendes Programm bereits zusammengestellt.<br />

— Für die Fahnenweihe wurde eine fünfgliedrige<br />

Kommission aus dem Vorstand gebildet unter Leitung<br />

des Präsidenten Röthlin. Im Verein soll ein Wettbewerd<br />

stattfinden, anläßlich dem der erste Preis für Aktive<br />

Fr. 16.— betragen wird. Nebstdem werden noch Künstler zum<br />

Ideen-Wettbewerb aufgefordert.<br />

Unter Varia verdankt Lehrer Schellenbaum die ihm gemachte<br />

Gratulation mit Blumenspende zum 75steu Altersjähr<br />

und gibt seiner Ueberraschung und Freude Ausdruck.<br />

Damit war die 50. Generalversammlung des Turnvereins<br />

Sarnen in voller Würde, wie es sich eines Turners geziemt,<br />

unter dem Klang eines Turnerliedes zum Abschluß gelangt.<br />

Wir benützen diesen Anlaß, uni dem tit. Turnverein Sarnen<br />

zum 50jährigen Bestehen recht herzlich zu gratulieren!<br />

Und rufen ihm zu: Frisch, fromm, fröhlich, frei, sei die Turnerei!<br />

bu.<br />

Mehr Schnttinesleisch — billigeres Schweinefett. Nachdem<br />

sich die bisherigen Anordnungen zur Erweiterung der<br />

Schlachtmöglichkeiten für Schweine als nicht ausreichend erweisen,<br />

um die schlachtreifen Schweine überall schlank abnehmcn<br />

zu können, wird das Schweinekontingent im Februar<br />

von ursprünglich 15 Prozent auf 20 Prozent erhöht, inbegriffen<br />

2 Prozent für Gefrierschweine.<br />

Der angekündigte Preisabschlag auf Schweinefett wird<br />

voraussichtlich auf 15. Februar in Kraft treten.<br />

Sarnen. (Einges.) Der Föhn, der um diese Jahrezeit schon<br />

bald von neuem, keimendem Leben künden will, ist aber gar<br />

oft zugleich auch der Freund von Schnitter Tod! Der Letztere<br />

hat in der Sonntagnacht ein Leben geknickt, das verdient,<br />

auch im „Volkssreund" erwähnt zu werden.<br />

Herr L. S a x e r, Lindenstraße, seit mehr als dreißig Iahren<br />

als Fabrikmeister in der Fa. Georges Meyer & (Sie. tätig,<br />

wovon 17 Jahre in der Filiale Sarnen, ist nicht mehr!<br />

Eine Herzlähmung bereitete dem schon seit einigen Wochen<br />

kranken Manne, der sich scheinbar auf dem Wege der Befservnq<br />

befand, ein jähes Ende. Herr Saxer lebte nur für seine<br />

Familie und seinen Beruf; diese beiden Begriffe gingen ihm<br />

Zeit seines Lebens über alles. Ein senkrechter, aufrichtiger<br />

und korrekter Mann ist mit ihm dahingegangen. In einer,<br />

vielleicht nach außen gesehen rauhen Schale, verbarg sich ein<br />

goldener Kern. Seine Untergebenen schätzten besonders seine<br />

Geradheit allen Arbeitgebern gegenüber. Möge der Vergelter<br />

alles Guten ihm dafür den verdienten Lohn in der Ewigfeit<br />

geben! Die verehrte Trauerfamilie versichern wir unserer<br />

herzlichen Teilnahme.<br />

Tarnen. Vor 7 5 Jahren, (cd.) Am 1. Februar 1871<br />

wurden 184 Mann der Bourbaki-Armee in Sarnen einquartiert.<br />

Sie erhielten in der Kaserne und im Waisenhaus besorgte<br />

Unterkunft. Sie machten sich an der Korrektion der<br />

Ziirchstraße nützlich und verließen gekräftigt und retabliert<br />

am 21. März das gastliche Dorf.<br />

Schwendi. Ein seltenes Ereignis hatte im vergangenen<br />

Jahr ein Landwirt zu verzeichnen, indem eine seiner<br />

Kühe drei ütälblein im Jahre 1945 zur Welt brachte,<br />

und zwar das eine im Januar, das andere Mitte Dezember<br />

und das dritte Ende Dezember. Das letztere konnte leider<br />

nicht am Leben erhalten bleiben.<br />

Sächseln. Unter dem Vorsitz von Präsident Schälin hielt<br />

der O b st b a u v e r e i ii Sächseln statutengemäß seine ordentliche<br />

Generalversammlung ab. Dem Jahresbericht des<br />

Präsidenten konnte man entnehmen, daß die Tätigkeit auf<br />

dem Obstbaugebiet letztes Jahr recht rege war. Von den fünf<br />

Baumwärtern wurden über 2000 Bäume geschnitten. Die<br />

Schädlingsbekämpfung hat keine Fortschritte zu verzeichnen.<br />

Die Düngung der Obstbäume ist sehr mangelhaft. Die Ernte<br />

des verflossenen Jahres steht unter dem mittleren Durchschnitt,<br />

ist jedoch im Vergleich zu andern Gegenden der Schweiz noch<br />

befriedigend ausgefallen. Im Anschluß an die Generalversammlung<br />

wurden zwei Lichtbildervorträge gehalten. Referenten<br />

waren Herr ing. agr. Küchler und Herr Meier, technischer<br />

Mitarbeiter der Firma Maag.<br />

Erstmals wurden vom Leiter der kantonalen Zentralstelle<br />

Lichtbilder aus dem Obstbaugebiet Obwaldens vorgeführt. Sie<br />

wurden von Herrn Hptm. von Ah, Giswil, aufgenommen und<br />

> sind photographisch und fachlich ausgezeichnet. Aus Sächseln<br />

I stammt nur ein Bild und zwar stellt diese Aufnahme ein Beispiel<br />

dar, wie es nicht gemacht werden sollte. Ans diesen<br />

Lichtbildern geht hervor, daß auch in Obwalden Musterobstaumgärten<br />

vorhanden sind, die punkto Quantum und Qualität<br />

Höchsterträge liefern. Auch in Sächseln ist ein solches<br />

Beispiel vorhanden und zwar im Betrieb des Herrn Anton<br />

Berchtold, Feld.<br />

Der zweite Lichibildervortrag widmete sich ausschließlich<br />

der Schädlingsbekämpfung im Obst- und Ackerbau. Die Firma<br />

Maag hat auf diesem Gebiet sehr umfangreiche Versuche gemacht<br />

und die Wirkung der neuen Spritzmittel genau geprüft.<br />

Sie ist, wenn auch nicht hundertprozentig, doch sehr gut, so<br />

daß die Bäume bei normalem Blühen Höchsterträge abwerfcn.<br />

Wichtig ist jedoch die richtige Anwendung und die Ausführung<br />

der Spritzungen im richtigen Zeitpunkt und bei günstigem<br />

Wetter.<br />

Beide Vorträge waren sehr lehrreich und interessant und<br />

hätten es verdient, zahlreicher besucht zu werden. Der erfolgreiche<br />

Obstbau erfordert viel Sachkenntnis, Erfahrung und<br />

Hingabe. Die Konkurrenz der kommenden Jahre verlangt<br />

Qualitätsproduktion und die ist nur möglich durch rationelle,<br />

neuzeitliche Baumpflege. (Eing.)<br />

Sächseln. Der gute Ruf des vor 25 Jahren in Giswil mit<br />

großem Erfolg aufgeführten zügigen schweizerischen Volksschauspiels<br />

„Rosemarie" oder „Der Korbflickerh<br />

o f" einerseits und der Umstand anderseits, daß das Publikum<br />

von Sächseln während langen acht Jahren auf ein größeres<br />

Theater verzichten mußte, mochte dazu beigetragen haben^,<br />

daß bereits die Premiere vom letzten Sonntag vor ausverkauftem<br />

Haus wiedergegeben werden durste. Der Verfasser<br />

C. Berger, der verstorbene Direktor der Hutfabrik Sarnen,<br />

wollte in seinem dreistündigen Vierakter den Sieg der Demut<br />

und Rechtschafsenheit über die Hochmut und Unehrlichkeit<br />

in anschaulicher Weise zur Darstellung bringen. Die Lösung<br />

des Problems ist Berger vollauf gelungen. Die mit Heimatluft<br />

gewürzte Handlung läßt vor uns lebensnahe Gestalten<br />

erstehen; in wechselvollem Lauf, durch Freud und Leid, Humor<br />

und Ernst eilt sie dem mit Spannung erwarteten Ende<br />

entgegen. Wie? Das wollen wir heute nicht verraten. Doch<br />

eines darf gesagt werden: Daß die Theatergesellschaft „Frohsinn"<br />

ihre besten Mimen ans Rampenlicht gestellt hat. Die<br />

^itelträgerin Rosmarie entzückt durch ihre ungezwungene, liebenswürdige<br />

Natürlichkeit, Sepp, ihr Schützer und Geliebter,<br />

durch das beherzte und vollblütige Auftreten. Die Bauern<br />

Jmfang und Zumhof bieten eine schöne und reife Charakterdarstellung.<br />

Fränzi spielt mit viel Geschick die stolze und<br />

hochnäsige Bauerntochter. Herzerfrischend ist das Erscheinen<br />

des Korbflickers und seines Weibes Susanna sowie des stimmgewaltigen<br />

Polizisten Dampf. Der Dorsnoggel Bocki hat die<br />

Lacher auf feiner Seite, ebenso der Schaber, Rasierer und<br />

Quacksalber in einer Person. Die finstere Welt verkörpert der<br />

ränkesüchtige Förster, während Toni den „Bindestrich" zwischen<br />

Gut und Böse darstellt. Sympathisch tritt uns die Wirtin<br />

entgegen. Die vielen Nebenrollen liegen in guten Händen.<br />

Als lebensfähigen Körper erwies sich das Orchester unter<br />

der Leitung von Herrn Lehrer Weber mit der gehörgesälligen<br />

Zwischenaktmusik. Angenehme Abwechslung ins Spiel<br />

brachten die gut vorgetragenen Gesang- und Tanzeinlagen.<br />

Die Wiederholungen des Schauspiels werden Gezwungenes<br />

wohl noch glätten. Ueberall herrschte guter Wille, Bereitschaft<br />

zum vollen Einsatz. „Der Korbflickerhof" wird wie seinerzeit<br />

in Giswil so auch in Sächseln zu einem Publikumserfolg<br />

werden. Dazu beglückwünschen wir alle Beteiligten aufs beste<br />

und sprechender Regie, Herr Konstantin Hinter, alle Anerkennung<br />

aus. -z.<br />

Alpnach. (gg.-Korr.) Großer Theatererfolg. Die<br />

neue „Heimatschutzbühne Alpnach" hat ihren ersten Spielsonntag<br />

vorbei. Mit Stolz darf sie auf ihren ersten großen Erfolg<br />

zurückschauen. Vor vollbesetztem Saale ging zweimal das<br />

Heimatstück „Em Sohn sii Frai" über die Bretter. Der Dichter<br />

H. R. Balmer versteht es, darin ein lebensnahes und<br />

lebenswahres Familienproblem zu zeichnen, wie es noch selten<br />

gSsehen wurde. Die Mutter und Bäuerin, das „Herrenzälg-Aenni",<br />

um alles besorgt, für alles bedacht, führt den<br />

Hos, wie eine, „wo d'Sach verstad und weiß, wieme derzue<br />

luegt." Ihre Tochter hat sie zu einer „reichen" Partie gezwungen<br />

und nun will sie eben auch noch ihrem Einzigen,<br />

dem „Mandi", eine Frau nach ihrem Geschmack zuhalten.<br />

Doch der hat sich in die „Landdienstsraili" verliebt, die er<br />

schließlich als gute und nicht minder begabte Bäuerin heimführt.<br />

Doch „dr Ehellä" will Aenni nicht aus der Hand geben.<br />

Es entspinnt sich ein Kampf zwischen der Mutterliebe<br />

und der Liebe der Gattin, zwischen Mutterrecht und Gattenrecht<br />

um den jungen „Herrezälger" Hermann. Frau Jseli,<br />

die Mama der jungen Bäuerin, stichelt ihre Tochter gegen<br />

die Schwiegermutter. Das uralte und doch ewig junge Problem<br />

von Familienschwierigkeiten ist gestellt. Die Ehe der<br />

Tochter Anna mit deni scheinbar reichen Bärenwirt Ehnnchel,<br />

Metzger und Viehhändler, zerbricht an der fehlenden Liebe<br />

und am finanziellen Rnin. Sann, der Vettergötti, „wieme nu<br />

a mängem Ord eine sett ha", weiß mit Hilfe der echten Liebe<br />

der jungen Bäuerin Bethli alle zu Charakteren zu erziehen,<br />

die wahre Liebe und Vertrauen zu einem schönen Familienleben<br />

zusammenführt. — Das ist kurz der große Sinn, der<br />

in vier Akten das Publikum zu fesseln weiß. Der Spielleiter,<br />

Herr Jgnaz Britschgi, hat es wirklich verstanden, echtes, blutwarmes<br />

Leben auf die Bühne zu bringen. Die Spieler legen<br />

ohne Ausnahme großes Mitfühlen in ihre Rollen. Aenni,<br />

Puiräfrai (Rosli Langensand), ist so recht die selbstbewußte<br />

Herrin auf dem Hof. Saini (Walter Langensand) ist immer<br />

der gute, aber zielbewußte Seelenkenner. Hermann (Werner<br />

Küng) zeigt die Wandlung vom Muttersöhnchen zum<br />

selbständigen Bauern ausgezeichnet. Bethli (Emma Küchler)<br />

wirkt so anmutig und echt, wie nur das Leben sein kann, während<br />

Anna (Marie Wallimann) die ganze Tragik einer unglücklichen<br />

Frau von Herzen spielt. Jakob, der Bärenwirt<br />

(Sepp Spichtig), ist ganz der durchtriebene, gegen außen aber<br />

seine Mann, und Frau Jseli (Marie Küng) versteht die Stadtfrau<br />

zu geben, daß man sie nicht besser denken kann. Das ist<br />

vielleicht etwas viel Lob. Aber wenn man bedenkt, daß' es<br />

durchwegs junge Kräfte sind, muß man sicher die herzlichste<br />

Gratulation allen dafür aussprechen. Und wir wünschen nur,<br />

daß recht viele die nächsten Aufführungen besuchen und sich<br />

selber vom Spiel dessen überzeugen. Ein jeder Theaterbesucher<br />

geht um vieles bereichert nach Hause. Wir wünschen noch<br />

recht guten Erfolg!<br />

Giswil. (Eing.) Der Jungmännerbund Giswil hat am<br />

letzten Sonntag wiederum den Beweis geleistet, daß er nur<br />

etwas Bodenständiges auf die Bühne bringen will. Ein vollbesetzter<br />

Saal war der Ausdruck des Zutrauens und der Sympathie<br />

für den Verein. Und es ging keiner enttäuscht nach<br />

Hause. Dieses edle Heimatstück von Josef Reinhart, „'s Glück",<br />

hat uns unsere Heimaterde wieder ein Stück näher zum Herzen<br />

gebracht. Trefflich ist es, wie gerade der „Ehnächt" mit<br />

seinem ganzen Eifer für feine Scholle Stellung nimmt. Aber<br />

auch die andern Spieler zeigen, daß sie sich mit ihrem ganzen<br />

natürlichen Empfinden in das Stück hineinfühlen. Jeder<br />

einzelne Typ wird mit besonderem Geschick hervorgehoben.<br />

Wir möchten aber auch der Leute gedenken, die hinter der<br />

Bühne gearbeitet haben, so des gediegenen Schminkkünstlers<br />

M e s in M z e<br />

Der Sicherheitsrat der UNO einigte sich nach zähem Tauziehen<br />

zwischen Bevin und Wischinsky in der persischen Frage<br />

auf einen Kompromiß. Iran und Sowjetrußland sollen ihren<br />

Konflikt durch zweiseitige Verhandlungen beizulegen versuchen,<br />

wobei der Sicherheitsrat das Recht erhält, Berichte<br />

über den Gang der Besprechungen zu verlangen. Englischerseits<br />

zeigt man indessen Befürchtungen in Bezug auf die<br />

persisch russischen Besprechungen, indem man Zweifel hegt an<br />

den eigentlichen Absichten des neuen persischen Premierministers<br />

Sultaneh. Sollte sich nämlich Sultaneh bereit sinden, den<br />

Forderungen Moskaus nachzugeben, dann bedeutete dies eine<br />

Unterhöhlung der britischen Position in Iran (Petroleum!).<br />

Oesterreich hat in der Südtirolersrage einen neuen Schritt<br />

unternommen. In einer Note unterbreitete die Wiener Regierung<br />

dem Sicherheitsrat der UNO einen Vorschlag sür die<br />

Lösung des strittigen Problems. Das Südtirol soll wieder<br />

österreichisch werden, wobei es aber einer Sonderkontrolle<br />

durch den Völkerbund unterstellt würde.<br />

Die hitzige Auseinandersetzung zwischen dem sowjetrussischen<br />

Delegationschef Wischinsky nnd dem britischen Außenminister<br />

Bevin im Sicherheitsrat über die zur Diskussion stehende<br />

griechische Frage hat in Hellas begreiflicherweise ein<br />

starkes Echo gefunden. Daß die Kommunisten und ihre Presse<br />

ins Moskauer Horn blasen, versteht sich ja von selbst. Maßgebend<br />

ist, daß alle andern Parteien, von den rechtsstehenden<br />

über die gemäßigten bis einschließlich der sozialistischen dem<br />

Vertreter Großbritanniens für seine offene und mutige Sprache<br />

volle Anerkennung zollen.<br />

In Belgrad erhob Regiernngspräsident Tito erneut Anspräche<br />

Jugoslawiens auf Jstrien, die slowenische Küste, Trieft<br />

und Karaten, gleichzeitig die „unlösbare Allianz der Jugoslaven<br />

und der Sowjetunion" betonend.<br />

Don Juan, der spanische Thronanwärter, ist in Lissabon<br />

eingetroffen. Jnteressanterweise wurde er bei seiner Ankunft<br />

von Nicolaus Franco, dem Bruder des Caudillo und Botschafter<br />

Spaniens bei der portugiesischen Regierung, begrüßt.<br />

Sollte die Gegnerschaft Don Juans zum spanischen Staatsund<br />

Regierungschef vielleicht doch weniger groß sein, als nach<br />

außen hin immer kundgetan wird... ?<br />

Der österreichische Nazi Winther, der an der Ermordung<br />

des österreichischen Bundeskanzlers Dr. Dollfuß beteiligt war,<br />

ist unter deutschen Kriegsgefangenen in Norwegen festgestellt<br />

worden. Winther soll seine Beteiligung an der Ermordung<br />

Dr. Dollfuß am 25. Juni 1934 zugegeben haben, wofür er den<br />

„Blutorden", die höchste nationalsozialistische Auszeichnung,<br />

erhielt, welche ursprünglich nur den Teilnehmern am Bierkeller-Putsch<br />

vom Jahre 1923 verliehen wurde. Winther befindet<br />

sich nun im Gefängnis Akershus in der Nähe von Oslo<br />

in Haft.<br />

In München wurde erklärt, die bei München gefundenen<br />

Akten der Nazipartei würden es bald erlauben, die Mitglieder<br />

der NSDAP überall in der Welt festzustellen.<br />

Die englische Presse unterstützt einmütig — natürlich mit<br />

Ausnahme des kommunistischen „Daily Worker", für den<br />

Moskau alles ist — die Erklärungen Bevins im Sicherheitsrat<br />

gegen „die ständigen feindlichen Aktionen von Seiten<br />

Rußlands und der kommunistischen Partei", wie sich der<br />

„Daily Mail" ausdrückt.<br />

Die endgültige Bilanz der Opfer der auf Hiroschima<br />

abgeworfenen Atombombe beläuft sich auf mehr als 300 000<br />

Personen. 18 150 Menschen wurden getötet, nahezu 14 000<br />

werden vermißt und 10 000 wurden schwer verletzt.<br />

Der kürzlich zum Empire-Generalstabsches ernannte Feldmarschall<br />

Montgomery ist am Sonntag direkt aus seinem<br />

Hauptquartier in die Schweiz nach Saanenmöser zu einem<br />

achttägigen Kuraufenthalt gereist; nachher wird er sich vermutlich<br />

in ein Privatchalet in der Nähe von Gstaad begeben.<br />

und der Regieführung. Für die heimeligen Lieder und Jodel<br />

als Zwischenspiel noch besonderer Dank!<br />

Wir gratulieren der spielgewandten Schar für den vollen<br />

Erfolg und wünschen ihr, daß die nächste Aufführung ebenso<br />

gut besucht werde. Es lohnt sich!<br />

Giswil. (Eing.) Am 20. Januar, ließ die löbl. Aelplergesellschast<br />

für ein verstorbenes Ehrenmitglied eine Gedächtnis<br />

halten, wozu sich die Herren Beamten fast vollzählig und<br />

ebenso zahlreich die übrigen Bruderschaftsmitglieder einfanden.<br />

Nicht nur in weltlicher, auch in religiöser Hinsicht gilt<br />

es, sich zur Sache zu bekennen. Das ist sicher ein schönes, dankbares<br />

Zeichen der Brüderlichkeit, was sich besonders bei der<br />

jungen Aelplergeneration verkörpern soll. Den Aelplern, die<br />

im Sommer <strong>1946</strong> die Berge wieder besteigen, wünschen wir<br />

eine glückliche Zukunft, den andern danken wir für ihre<br />

Treue. Dem initiativen, begeisterten Aelplervater möge weiterhin<br />

Glück und Erfolg beschieden sein. Nicht nur Ehre, es<br />

ist aber für ihn Pflicht und Aufgabe genug, die Aelplerbruderschast<br />

ihres guten Namens zu erhalten. Es dürfte aber<br />

mehr in seinem Einverständis gehandelt werden. Gerade die<br />

jeweilige Aelplergemeinde im August dürste sachlicher an die<br />

Hand genommen werden. Ein Bruderschaftsmitglied.<br />

Giswil. (Eing.) Trotzdem unsere Vereine bestrebt sind,<br />

das Volk nach Tradition und Heimatsinn zu unterhalten, dürfen<br />

wir ernsten Sinnes unsere Zukunft nicht vergessen. Immer<br />

neue und größere Probleme harren der Lösung. So gelangt<br />

am Sonntag, 10. Februar, der Verkehrsartikel<br />

zum Entscheid. Lasset auch hier den Verstand walten. Eine<br />

günstigere Verkehrsregelung ist notwendig. Unsere Parole<br />

heißt: „Schafft miteinander, statt gegeneinander!" Wir kennen<br />

heute genug solche, die alles kritisieren und beschimpfen und<br />

alles, was von Bern kommt, verwerfen wollen. Gegenüber<br />

unseren Bundesbehörden haben wir uns gar nicht zu beklagen,<br />

im Gegenteil, wir schulden ihnen den größten Dank,<br />

daß sie unser Staatsschifflein durch all die Schwere der<br />

Kriegszeit so glücklich steuerten. Wo wären wir eigentlich<br />

heute, wenn nicht mutige, sozial denkende Männer an der<br />

Spitze stünden. Helfen auch wir zum sozialen Gesamtwohl<br />

des Schchweizervolkes beitragen und legen am 10. Februar<br />

ein überzeugtes I a in die Urne.<br />

Ein Bürger.


Großtheil. P o st a u t o v e r b i nd u n g. (Eing.) Schon<br />

lange ioäre es angezeigt gewesen, in den Großtheil eme Postautoverbindung<br />

herzustellen. Infolge des Krieges konnte^da^<br />

leider in den letzten Jahren nicht verwirklicht werden,<br />

aber sind diese Schranken gefallen und der Weg dazu steyi<br />

offen. Dem Gemeinderat ist nun eine Eingabe mit einer großen<br />

Zahl von in Großtheil gesammelten Unterschriften eingereicht<br />

worden, damit dieser die nötigen Schritte bei e<br />

PostVerwaltung unternehme, um vom nächsten.Sommer an<br />

eine P o st a u t o v e r bi n d u n g in den E> r oß Y ei<br />

einzuführen. Das weitverzweigte Gebiet vom Großtheit u -<br />

faßt rund die 5)älfte der Einwohner unserer Gemeinde und ist<br />

eines der am schönsten gelegenen Gebiete des ganzen^Kantons.<br />

Eine Postautoverbindung macht diese fruchtbare ^and,cyasl<br />

iioch wertvoller und eröffnet für diesen Teil unserer Gemeinde<br />

neue große Entwicklungsmöglichkeiten. Wir Großtheiler Hoffen,<br />

daß unsere Eingabe, mit tatkräftiger Unterstützung e^<br />

Gemeinderates, recht'bald von gutem Erfolg gekrönt sem moge<br />

und freuen uns heute schon darauf. Ein Großtheiler.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Der Arbeitseinsatz im Jahre 1345.<br />

Im Jahre 1945 sind nach den Meldungen der kantonalen<br />

Arbeitseinsatzstellen insgesamt 130 070 Personen kraft Arbeitsdienstpflicht<br />

zusätzlich in der Landwirtschaft eingesetzt worden<br />

gegenüber 145 300 im Vorjahr und 127 615 im >;ahie<br />

1943. Dazu kommen weitere 3142 Arbeitskräfte, welche aus<br />

Bundesbetrieben für den landwirtschaftlichen Arbeitsdienst<br />

aufgeboten und eingesetzt wurden, so daß sich der Gesamtumsatz<br />

im Jahre 1945 auf 133 212 Personen beziffert.<br />

Bei den Bauarbeiten von nationalem Interesse ist der<br />

Arbeitseinsatz von 1944 auf 1945 weiter erheblich zurückgegangen.<br />

Insgesamt sind im Lause des Jahres 1945 noch 9116<br />

Arbeitskräfte von den Arbeitseinsatzstellen neu zugewiesen<br />

morden, während weitere 16 981 Mann von den llnternehmern<br />

direkt eingestellt wurden. Mit Berücksichtigung der ju<br />

Beginn des Jahres bereits beschäftigten 12 068 Arbeitskräfte<br />

ergibt sich somit ein Gesamtarbeitseinsatz von 38 165 Mann<br />

gegenüber einem solchen von 59 188 im Vorjahre.<br />

Uniform aus Probe.<br />

Dem Vernehmen nach sind Versuche mit neuen Uniformen<br />

vorn eidgenössischen Militärdepartement eingeleitet worden.<br />

Eine Aspirantenschule ist mit einer Exerzieruniform aus leichterem<br />

als dem gebräuchlichen feldgrauen Stoff ausgerüstet.<br />

Auch amerikanische und andere Modelle werden verglichen<br />

und geprüft. Die Uniformfrage ist freilich, namentlich vom<br />

Standpunkt der Kosten einer Neueinkleidung, nicht die wichtigste<br />

und dringlichste; aber erfahrungsgemäß dauert es bei<br />

uns reichlich lange, bis solche Fragen gründlich erwogen und<br />

abgeklärt sind und die Lösung allgemein befriedigt.<br />

Neue Preise für Pfeifentabak. Nach einer Verfügung der<br />

eidg. Preiskontrollstelle können die Engros-Tabakpreise für<br />

Pfeifentabake um höchstens 50 Rappen erhöht werden. Im<br />

Detailhandel bleiben die Preise für kleine Packungen von<br />

40—60 gr unverändert. Dagegen tritt für die Packungen von<br />

80 gr und 165 gr eine Erhöhung um 5 bzw. 10 Rp. ein.<br />

Für den Bauernstand<br />

Bauernarbeit im Februar.<br />

In den verbleibenden Winterwochen müssen noch alle winterlichen<br />

Arbeiten erledigt werden. Im Obstgarten ist die<br />

Kronenpflege zu beenden. Nachher geht es dann an die Durchführung<br />

der Winterbespritzung der Qualitätsobstbäume. Maschinen<br />

und Geräte für die Frühjahrsbestellung sind in Ordnung<br />

zu bringen. Saatgut und Dünger müssen jetzt bestellt<br />

werden. Wer eine landwirtschaftliche Buchführung aufnehmen<br />

will — und das ist jedem Bauer zu empfehlen — hat<br />

jetzt die vorbereitenden Schritte zu tun. Für den Heuet und<br />

die Getreideernte müssen die Trocknungsgestelle hergestellt<br />

werden. Die Bäuerin muß an das Abtracken ihres Ber'ges<br />

an Flickzeug gehen. Ferner wird sie sich mit der Frage der<br />

Nachwuchsbeschaffung in ihrem Hühnerstall befassen. Vielfach<br />

ist es vorteilhafter, die eigenen Bruteier künstlich ausbrüten<br />

zu lassen oder die Kücken von einer guten Hühnerfarm zu<br />

beziehen. Im weitern sei daran erinnert, daß im Keller der<br />

Abzug der letzten Obstsäste nun vollzogen werden muß. Im<br />

Frühkartoffelbau muß ab Mitte Februar an das Vorkeimen<br />

der Frühsorten geschritten werden.<br />

Im übrigen freut man sich im Bauernhause immer wieder<br />

aufs neue auf den Frühling. Man mag im Spätherbst<br />

noch so müde sein und sich nach der winterlichen Erholung<br />

sehnen, wenn im Februar die Tage merklich länger zu werden<br />

beginnen und die Sonne wärmer und wärmer wird, so<br />

erwacht im Bauetnhaus mächtig die Sehnsucht nach dem<br />

Frühling, nach der wieder beginnenden Arbeit auf den Aekkern<br />

und im Obstgarten und es ist einem, als ob auch im<br />

Herzen selber Vorfrühlingsstimmung sich ausbreite.<br />

Kleine Zeitung<br />

Geisteskranke Frau rettet fünf Kinder.<br />

Als der Expreßzug Madrid-Lissabon kürzlich die kleine<br />

Station Pautua passiert hatte und in höchster Geschwindigkeit<br />

dahinraste, wurde plötzlich die Notbremse gezogen Zu seinem<br />

Schrecken entdeckte der Lokomotivführer, daß auf den Geleisen<br />

fünf kleine Kinder spielten, *>ie ohne Zweifel eine Beute<br />

des Todes geworden wären, wenn nicht rechtzeitig die Notbremse<br />

gezogen worden wäre. —• Die sofort angestellten Nachforschungen,<br />

wer die Notbremse gezogen hatte, ergaben, daß<br />

e§ eine aus einer Madrider Irrenanstalt entwichene Patientin<br />

war. Als man ihr das höchste Lob für die Rettungstat<br />

aussprach, schaute die Kranke die Beamten verständnislos an.<br />

Sie hatte nur die Notbremse gezogen, weil sie an Verfolgungswahn<br />

litt und glaubte, daß einer der Mitreisenden sie<br />

ermorden wollte. So 'rettete die Tat der Geisteskranken das<br />

Leben von fünf gesunden spanischen Kindern!<br />

Marktbericht<br />

Sursee, den 4. Februar <strong>1946</strong>. Der heutige Markt war gut<br />

besucht und befahren.<br />

Schweinemarkt: Es galten: 7—9wöchige Ferkel Fr. 62.—<br />

bis 74.—, 10—13wöchige Ferkel Fr. 76.— bis 98.—, kleinere<br />

Springer Fr. 105.— bis Fr. 140.—, größere Springer<br />

Fr. 150.— bis 215.—. Handel flau. Preise eher sinkend.<br />

Auffuhr: 32 Kühe, 12 Rinder, 10 Muni, 1 Ochs, 2 Pferde,<br />

377 Schweine; total 434 Stück.<br />

Nächster Vieh- und Warenmarkt: Montag, den 4. März<br />

<strong>1946</strong> (Fridolin-Markt).<br />

Radio —<br />

Beromünster<br />

Donnerstag, 7. Februar.<br />

11.00 Altitalienische Musik. 12.40 Zwei englische Unter-<br />

Haltungsorchester. 17.00 Junge Musiker machen junge Musik.<br />

1745 Kinderstunde. 18.10 Aus drei Ländern. 19.00 Unterhaltungskonzert.<br />

19.40 Echo der Zeit. 19.55 Polizei-Männerchor.<br />

20.15 Bunter Abend aus dem Rudolf Bernhard- Theater.<br />

Freitag, 8. Februar.<br />

11.00 Das Freitags-Mofaik. 12.40 Studioorchester. 17.00<br />

Radioorchester. 17.45 Frauenstunde. 18.05 Orientalisches.<br />

18.35 Die zeitlose Weisheit des Laotse. Vortrag. 19.10 Weltchronik.<br />

19.40 Echo der Zeit. 19.55 Studioorchester. 20.25<br />

Jahrmarkt der Zeit. 21.00 Sendung für die Rätdromanen.<br />

Samstag, 9. Februar.<br />

11.00 Orchester Lothar Lössler. 12.40 Wie steht unser<br />

Wirtschastsbarometer heute? 12.50 Tony Bell spielt. 14.00<br />

Heiteres in Wort und Ton. 15.00 Volkstümliche Stunde.<br />

16.00 Tanzmusik. 17.00 Lieder. 17.15 Kammermusik. 17.50<br />

Jugendpost. 18.15 Die Vereinigung Thuner Handharmonikaspieler<br />

spielt. 18.35 Das soziale Weltgesicht. Rundschau. 19.10<br />

Lieder. 19.40 „Die Woche", Hörbericht. 20.05 D'Niederscherler<br />

jodle und singe. 20.55 Tanzmusik. 22.10 Walzerklänge. .<br />

„Her Tobisli äläi ischt 2 Frankä ward"<br />

So urteilen Zuschauer über das 63<br />

Theater im Gasthaus RöBli, Schwendi<br />

„ Ä S t e i a b e m H a r z "<br />

Sonntag, den 10. Februar, nachmittags 3 Uhr und<br />

abends 8 Uhr Extra-Aufführung. — Auto-Kurse<br />

ab Station Samen. Rechtzeitige Anmeldungen (Telephon<br />

8 64 21) erbeten!<br />

Gesucht ein 15 —18 Jahre<br />

alter, katholischer 58<br />

B u r s c h e<br />

der etwas mähen und melken<br />

kann und flechig und solid ist,<br />

auf maschinell eingerichteten<br />

Betrieb von 8—IV Stück Bier,<br />

zur Mithilfe in Stall und Feld.<br />

Persönliche Vorstellung erwünscht.<br />

Anton Schöpfer<br />

Landwirt, Unterberg<br />

Schüpfheim (Luz.)<br />

Theater w Sächseln <strong>1946</strong><br />

Im Rößli-Saal<br />

Rosemarie oder<br />

48/319<br />

Schweiz. Volksschauspiel mit Gesang, Musik und Tanz<br />

in 4 Auszügen von C. Berger<br />

SP^'ta Sonntag, 10. F. brnnr, nachm. 2 Uhr<br />

Sonntag, 17. Februar, nachm. 2 Uhr u. abds. 8 Uhr<br />

Extraaufführunsf: . . a ....<br />

Donnerstag, 14. Februar, abends 8 Ubr<br />

Numerierte Plätze Fr. 2.50<br />

Vorverkauf: Coiffeur Anderhalden Tel. 8 fa4 bl<br />

Freundliche Einladung<br />

Die Tbeatergesellschaft „Frohsinn<br />

Todes-Anzeige<br />

t<br />

Der Herr über Leben und Tod hat heute nacht ineinen<br />

lieben Gatten, unsern guten Vater, Brnder und<br />

02<br />

Onkel<br />

Leonhard Sarer<br />

Fabrikmeister<br />

ins ewige Leben heimgeholt.<br />

Er starb im 02. Lebensjahr, nach längerer Sirniifhett,<br />

jedoch unerwartet rasch, an eiiiein tzerzschlag, versehen<br />

mit den Tröstungen unserer hl. Kirche.<br />

Wir bitten alle, die ihn gekannt und geliebt haben,<br />

seiner im Gebete zu gedenken.<br />

S a r n e n, den 4. Februar 1940.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Marie Saxer-Siegrist, Gattin<br />

Ella Saxcr<br />

Tr. Leonhard Saxer und Braut<br />

Bianca Saxer<br />

Walter Saxer<br />

und Anverwandte.<br />

Beerdigung: Mittwoch, den 0. Februar. Weggang<br />

vom Trauerhaus 7 Uhr. Beginn des Gottesdienstes 7.4u.<br />

Siebenter: Samstag, den 9. Februar, 7.45 Ilhr.<br />

Dreißigster: Samstag, den 2. März, 7.45 Uhr.<br />

C d M t i M a n s !<br />

Der „harmlose" neue Verkehrsartikel will Dir ein weite<br />

res Stück Deiner persönlichen Freiheit nehmen! «4<br />

Nach Annahme dieses Art. 23ter soll Dir vorgeschrieben<br />

werden, ob uud wie Du noch frei entscheiden kannst, mil<br />

eigenem Motorrad oder Personenwagen Dich selbst, Deine<br />

Angehörigen und andere, sowie mit Deinem Lieferwagen,<br />

Lastwagen und Traktor Deine eigenen Waren zu beförder«.<br />

Wir haben schon genug Paragraphen!<br />

Am 9./10. Februar:<br />

Art. 23ttr N E I N !<br />

(8. Februar)<br />

t<br />

SAIOOZ 01<br />

Für den Arbeiterstand<br />

Eine soziale Arbeiterschule in Lungern.<br />

Schon lauge machte sich in der christlichen Arbeiterbewegung<br />

das Bedürfnis geltend, neben den bisher gepflegten<br />

Bildungsbestrebungen eine längerdauernde, systematische Schttlungsgolegenheit<br />

zu schaffen. Nachdem eine Spezialkommifsion<br />

diese Frage geprüft und geeignete Vorschläge ausgearbeitet<br />

hatte, soll nun im Ferienhaus der Arbeiterinnen in Lungern<br />

eine Soziale A r b e i t e r s ch u l e ins Leben gerufen<br />

werden. Der erste 14 Tage dauernde Kurs beginnt für<br />

männliche Teilnehmer am 15. September und für weibliche<br />

am 29. September. Die Schule soll neben den Vertrauensleuten<br />

der christlichsozialen Organisationen all jenen jüngern<br />

Arbeitern, Arbeiterinnen und Angestellten offen stehen,<br />

die sich für eine wirkkräftige Mitarbeit am Neubau der Zeit<br />

das nötige Rüstzeug erwerben wollen. Anmeldungen sind bis<br />

1. August an das Generalsekretariat des Christlichsoziälen<br />

Arbeiterbundes der Schweiz zu richten.<br />

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Tarnen / Samstag, den 9. Februar <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Rr. 11 — 1. Blatt<br />

'Ubonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

'Fr 10 50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

^<br />

Er>chemt Mlttwoch und Samstag<br />

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jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp. Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. — Tel. 8 6132<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 RP., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

G Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A m W e l t f e n s t e r<br />

„Es ist gut tanzen, wenn das Glück aufspielt" sagt ein<br />

englisches Sprichwort. Am Anfang des zweiten Weltkrieges<br />

ivar's den Briten noch ums Tanzen. Dann brach die Glücksmusik<br />

plötzlich ab — wie am Fastnachtdienstag, wenn vom<br />

mitternächtlichen Turm der Aschermittwoch sich ankündet. England<br />

mußte den gefährlichsten Weg seiner neuern Geschichte<br />

stapfen. Die Leidensstationen waren Dünkirchen, der Fall<br />

Singapores, der stärksten englischen Festung im Osten, der<br />

Verlust ertragreicher tropischer Besitzungen, der drohende<br />

Verlust des Suezkanals, Indiens und Australiens, der Einstürz<br />

aller Stellungen auf dem europäischen Festland und ein<br />

Jahr wuchtiger deutscher Luftangriffe auf das noch nicht genügend<br />

bewaffnete Jnfelreich. Schicksale sind ein großes, lehrreiches<br />

Buch, daraus ein jeder Weisheit lesen kann. Auch die<br />

Engländer lernten. Ihr fester seelischer Kern kam zum Vorschein:<br />

die Menschlichkeit des kühlen Kopfes und des<br />

dennoch warmen Herzens. Sie wollen ehrlich am Bau<br />

der neuen Zukunft arbeiten, nicht nur innert ihren Reichsgrenzen,<br />

sondern auf der ganzen weiten Weltallmend.<br />

Die Hoffnung ist der Pfeiler der Welt.<br />

London ist während der Generalversammlung der Uno<br />

Kopf und Herz der Weltpolitik geworden. Das ist gut so.<br />

Nach der Außenministerkonferenz in Moskau gackerten ein<br />

paar Hühner, Klasse Zeitungsfedervieh, die Engländer seien<br />

dort nur das fünfte Rad am Wagen gewesen, und Bevin<br />

hätte zu allem einfach nicken müssen. Seitdem in der Londoner<br />

Central Hall, der Westminster Abbey gegenüber, die<br />

Uno tagt, kommt die Welt nicht aus dem Staunen heraus,<br />

was für eine markante Figur der englische Außenminister<br />

darstellt. Das zeigte sich am 17. Jänner, als Bevin seine<br />

erste große Rede hielt. Er gab bekannt, daß Großbritannien<br />

beschlossen habe, seine afrikanischen Mandatgebiete Tanganyika,<br />

Kamerun und Togoland dem neuen Treuhänders<br />

y st e m zu unterstellen. Der Zweck des Treuhandsystems sei<br />

die Selbstregierung oder Unabhängigkeit der Mandatgebiete.<br />

Vorderhand werde England als Verwaltungsbehörde amten,<br />

bis die Leute zur Selbständigkeit reif feien. Hier trifft sich<br />

Bevin mit einer Forderung Pius' XII. in der Ansprache vom<br />

24. Dezember 1939: „Die grundlegende Vorbedingung eirös<br />

gerechten und ehrenhaften Friedens ist die Sicherung des<br />

Rechtes auf Leben und Unabhängigkeit für alle<br />

Nationen, ob groß oder klein, ob mächtig oder schwach. Der<br />

Lebenswille einer Nation darf niemals zum Todesurteil für<br />

eine andere führen."<br />

Das zweite Mal trat Bevin als Löwe auf, als der i r a -<br />

ni fch - russische Zankapfel auf den Tisch des Sicherheitsrates<br />

kam. Es handelt sich um die nördlichste Provinz Irans (Neuperfiens),<br />

das Gebiet von Aserbeidschan mit der Haupt- und<br />

Handelsstadt Täbris, von wo die berühmten Perser Teppiche<br />

stammen. Die Gesamtfläche beträgt 104 840 Quadratkilometer<br />

mit anderthalb Millionen Einwohnern, also an Ausdehnung<br />

2y,mal so groß wie die Schweiz. Die iranische Provinz '5serbeidschan<br />

grenzt nördlich an die autouoine Sowjetrepublik<br />

Aserbeidschan (86 000 Quadratkilometer, 3,2 Millionen Einwohner).<br />

Letzteres Gebiet wurde 1920 von den Russen besetzt.<br />

^ranisch-Aserbeidschan ist reich an Marmor, Silber, Kupfer,<br />

Erdöl. Rußland stellte an Iran das Gesuch um eine Oelkonzession.<br />

Iran sagte Nein. Weil die Russen ein Aufgebot<br />

Soldaten dort stehen hatten — wie die Briten in Griechenland<br />

— fing eine politische Organisation mit Unterstützung<br />

der Russen an, die Selbständigkeit Jranisch-Aserbeidschans zu<br />

fordern. Es kam zu Unruhen und zum bewaffneten Aufstand<br />

gegen die persische Regierung in Teheran. Diese wollte Truppen<br />

ins unruhige Hochland senden, aber die Sowjetregierung<br />

verhinderte das. So ist Jranisch-Aserbeidschan seit kurzem autonom<br />

erklärt worden.<br />

Bär und Löwe sind los!<br />

Da England in Iran Petrolinteressen hat, war ihm die<br />

rusiisch-iranifche Geschichte nicht gleichgültig. Aus der Moskauer<br />

Konferenz habe Bevin einen Plan zur Lösung der iranischen<br />

Streitigkeiten vorgelegt, dem Stalin nicht abgeneigt<br />

gewesen sei. Aber Molotow winkte ab. Vielleicht ist von hier<br />

aus erklärlich, warum der russische Außenkommissar nicht<br />

nach London ging. Die Perser freuten sich darob und hatten<br />

offenbar ini stillen den Plan, die kitzlige Sache der Uno zu<br />

servieren. So eine Wildbretplatte als erster Gang an der<br />

Tafel des Sicherheitsrates wäre ein hübsches „Versucherli".<br />

Die ganze Welt horchte gespannt, ja fast ängstlich auf, als<br />

am Abend des 19. Jänners die iranische Delegation den<br />

Streitfall vor den Sicherheitsrat brachte. Zwei Tage daraus<br />

holte Moskau zum Gegenschlag aus, der für die Uno überraschend<br />

kam. Die Ukraine reklamierte wegen der britischen<br />

Armee in Indonesien, die sowjetrussische Delegation in gleicher<br />

Sache wegen Griechenland. Der Japaner sagt: „Daß der<br />

Mond zu- und abnimmt, ist der Welt Lauf". Daß zwei Siegeskameraden,<br />

Rußland und England, sich in die Haare geraten,<br />

ist eine Quarantäne fürs Weltparadies. Die Anwesenheit<br />

britischer Truppen in beiden Ländern wird als Bedrohung<br />

der internationalen Sicherheit glaubhaft gemacht — und<br />

das von Väterchen Stalin, deffen schnauzbärtige Landjäger<br />

auf 45,8 Prozent des europäischen und auf 38,5 Prozent des<br />

asiatischen Bodens Herumstiefeln!<br />

Am 22. Jänner rückte der Chef der russischen Delegation,<br />

Wyschinski, mit 12tägiger Verspätung in London ein. Nun<br />

konnte die Schlacht beginnen. Wyschinski widersetzte sich brieflich<br />

und mündlich dem Plane, den persischen Floh im Sicherheitsrate<br />

zu zähmen. Umsonst! Am 26. Jänner ging man<br />

drauf ein. Bevin sagte klipp und klar: „Ich wünsche, daß<br />

diese Dinge offen diskutiert werden, weil ich glaube, daß der<br />

Frieden von der Frage abhängt, ob die Welt die T a t s a -<br />

chen kennen lernt." Das Gefecht ging die nächsten Tage<br />

weiter und endete damit, daß Rußland und Iran die Sache<br />

miteinander allein ausmachen wollen, aber, wie Bevin verlangte,<br />

unter Aufsicht des Sicherheitsrates. Wyschinski, der<br />

Mann mit dem roten Haarschopf und der feurigen Rednergäbe,<br />

war mit letzterem nicht einverstanden. Doch Bevin<br />

siegte. Das Moskauer Radio funkte Blitze gegen England. Wie<br />

wär's erst, wenn die zwei nicht „vereinte" Nationen wäreu!...<br />

Der englische Löwe hat 's Mäschäli!<br />

Ein Schulbub mußte vor der Klassentüre Strafposten stehen,<br />

als gerade der Inspektor Schulbesuch machte. „Warum<br />

mußt du dastehen?" — Der Bub antwortete: „Wegen der<br />

Bor-Vergangenheit!"... Die Welt ist auf die rufsisch-Persische<br />

Vorvergangenheit gespannt. Wir schließen das Guckfenster<br />

und vertrauen indes den scharfen Augen Bevins, daß er<br />

dem Russenbär auf die Pratzen schaut. :—:<br />

Die heutige Nummer umsaßt 6 Seiten.<br />

Stimmzettel<br />

&( Yd\ tür die<br />

Eidgenössische Volksabstimmung<br />

vom 10. Februar <strong>1946</strong><br />

Wollt Ihr den Gegenentwurf der Bundesversammlung<br />

zum Volksbegehren betreffend<br />

die Verkehrskoordination annehmen?<br />

NB. Ober das Volksbegehren selbst wird nicht abgestimmt,<br />

da dieses rechtsgültig zurückgezogen wurde.<br />

3 « eidgenössische» W i m m s<br />

Liebe Mitbürger!<br />

Antwort<br />

Am bevorstehenden 10. Februar <strong>1946</strong> haben wir über die<br />

Einfügung eines neuen Artikels 23ter in die Bnndesversassnng<br />

betreffend die Berkehskoordinatiou abzustimmen.<br />

Die vorgeschlagene neue Verfassungsbestimmung lautet:<br />

„Der Bund ordnet auf dem Wege der Gesetzgebung im<br />

Sinne von Artikel 89 Absatz 2 der Bundesverfassung den<br />

Verkehr auf der Eisenbahn sowie die motorisierten Trans-<br />

Porte auf der öffentlichen Straße, zu Wasser oder in der<br />

Luft, unter Wahrung der Interessen der Volkswirtschaft<br />

und der Landesverteidigung. Zu diesem Zwecke regelt die<br />

Gesetzgebung im besondern die Zusammenarbeit und den<br />

Wettbewerb der Verkehrsmittel. Dabei kann sie nötigenfalls<br />

vom Grundsatz der Handels- und Gewerbefreiheit abweichen."<br />

Der Borstand der Konservativen Volkspartei Obwalden<br />

hat beschlossen, den Stimmberechtigten die Annahme dieses<br />

neuen Verfassungsartikels zu empfehlen.<br />

1. Es handelt sich darum, die K o m p e t e n z des Bundes<br />

genau festzulegen und abzugrenzen. Der Bund soll auf dem<br />

Gebiete des Verkehrs nur das unternehmen, was ihm durch<br />

die Bundesverfassung zugewiesen wird. Es soll nicht<br />

vorkommen, daß der Bund in Formen, über deren Verfassungsmäßigkeit<br />

man zweierlei Meinung ist, Verordnungen erläßt.<br />

Der neue Art. 23ter bringt in diesem Punkte eine<br />

saubere Rechtsgrundlage.<br />

2. Alle Maßnahmen des Bundes auf dem Gebiet des Verkehrs<br />

müssen von den Interessen der Volkswirtschaft<br />

und der Landesverteidigung geleitet sein. Das heißt,<br />

daß nicht ein Verkehrszweig gegen den andern ausgespielt<br />

werden soll, wie es heute die Gegner der Vorlage tun.<br />

3. Alle Maßnahmen des Bundes müssen nach dem neuen<br />

Verfassungsartikel auf dem Wege der ordentlichen Gefetzgebung<br />

getroffen werden, unterliegen also in jedem<br />

Einzelfall wieder dem Referendum. Das besorgt der<br />

Hinweis auf Art. 89 der Bundesverfassung.<br />

4. Im Verkehrswesen soll kein wilder Konkurr<br />

e n z k a m p s herrschen, sondern es sollen die Z n s a m -<br />

m e n a r b e i t und ein geordneter Wettbewerb gewährleistet<br />

werden. Gerade im Hinblick auf die Notwendigkeit einer gün-<br />

m e n s c h e n auf Irrwegen<br />

Von Pierre l'Ermite.<br />

Aber da fand ich alles abgeschlossen; und ich muß geste-<br />

Heu, daß ich nicht den Mut aufbrachte, in die Küche zu gehen,<br />

aus der ich das Gebrumme der rauhen Stimme meines<br />

altertümlichen Küchengeistes vernahm, den ich bei meinem<br />

Einzug hier vorgefunden habe, so wie man ein altes Möbelstück<br />

vorfindet, uud der mir meine Mahlzeiten nach gutem,<br />

altem Rezept und mit einer Fachkenntnis, die alle Anerkenmmg<br />

verdient, zubereitet.<br />

In der Fabrik nennt man meine alte Köchin nur die<br />

Schindmähre.<br />

Sie ist doch eine brave, tüchtige Frau, eine ehemalige<br />

Bäuerin, allerdings ziemlich grob, aber dafür sehr aufrich-<br />

Ug, gewissenhaft und reinlich, und hat noch an keinem Sonntag<br />

die Messe versäumt.<br />

Ich werde sie schwer vermissen, sie muß uämlich leider mw<br />

Gesundheitsrücksichten nächstens ihre Stelle aufgeben.<br />

*<br />

Ein Sprichwort sagt: „Die Tage folgen einander, ohne<br />

sich zu gleichen." Man könnte von den Köchinnen das gleiche<br />

sagen. Meine „neue" hat nämlich jetzt ihre Stelle angetreten,<br />

und schon vermisse ich „die alte Schindmähre".<br />

Die neue heißt Olympia.<br />

Arlette hatte mir seinerzeit ein sehr hübsches kleines Tischtuch<br />

geschenkt, ein Andenken aus dem Elsaß, das in srohen<br />

2l<br />

Farben einen Reigen elsässisch gekleideter Kinder darstellt. Ich<br />

hatte es sehr gern. Denn erstens war es ein Geschenk meiner<br />

Schwester, die mir Tag für Tag teurer wird, und zweitens<br />

brachte es eine jugendliche Note in mein Junggesellenzimmer.<br />

Eines schönen Tages war nun dieses Tischtuch verschwunden<br />

und durch ein anderes, ganz gewöhnliches ersetzt worden.<br />

Erst zwei Wochen daraus fand ich es wieder vor, als ich mich<br />

zu Tisch setzte ... aber in welch traurigem Zustand! Es war<br />

nur noch ein nichtssagender, farbloser Lumpen, der nicht einmal<br />

mehr gut genug gewesen wäre für den Wirtschaftstisch<br />

einer heruntergekommenen Vorstadtkneipe.<br />

Ich verlangte natürlich eine Erklärung.<br />

Aber da setzte die „neue", angesichts einer solchen Anmaßung,<br />

eine jupiterhafte Miene auf und sagte von oben herab:<br />

„Man mußte es doch endlich einmal waschen, dieses Tischtuch!"<br />

— „Dann wäre also die Wäscherin verantwortlich?"<br />

„Natürlich. Mit dem Javelwasser, dem Chlor und all dem<br />

Zeug geht selbstverständlich die Farbe kaputt."<br />

„Selbstverständlich? ... Nein!... Denn die Wäscherin<br />

hätte inimerhin etwas Sorgfalt walten lassen können."<br />

„Jedenfalls werde nicht ich ihr diese Bemerkung machen."<br />

„Und warum denn?"<br />

„Weil sie dann nicht mehr käme. Sie hat nämlich derartige<br />

Bemerkungen nicht gern, diese Wäscherin."<br />

„In diesem Falle könnte man vielleicht eine andere nehmen?"<br />

— „Die wirds ganz gleich machen."<br />

„Dann bin ich also", sagte ich da zu ihr in bitterem Tone,<br />

„dazu verurteilt, alles, was ich Schönes an Wäsche habe,<br />

verbrannt und erbarmungslos verwüstet zu sehen?"<br />

„Was wollen Sie anderes machen?" — „Vielleicht gäbe<br />

es doch einen Ausweg?" — „Ich sehe nicht welchen."<br />

„Nun, ein Tischtuch wie dieses ist eigentlich eine Kleinigkeit.<br />

Vielleicht könnten Sie so etwas selber und zu Hause<br />

waschen?"<br />

„Das fehlte gerade noch! ... Nach dem Tischtuch kämen<br />

dann die Servietten an die Reihe ... dann die Taschentücher...<br />

und dann — warum nicht auch, die Socken usw."<br />

Und dann nahm ihre Majestät eine vornehm-stolze Haltung<br />

ein und schmetterte mir, hochaufgerichtet, entgegen:<br />

„Merken Sie sich, mein Herr, man ist Köchin oder Wäscherin,<br />

aber nicht beides zusammen. Ueberdies muß eine Wäscherin<br />

auch ihr Brot verdienen, und ich werde mich nicht dazu hergeben,<br />

es ihr vom Munde wegzunehmen." — Daraufhin hat<br />

sich Olympia gekränkt, aber mit Würde zurückgezogen, und<br />

ich weiß nun, daß sie mir zwei Tage lang „den Kopf" niachen<br />

wird, ganz abgesehen davon, daß sie mir meine Koteletten,<br />

die ich gerne halb durchgebraten habe, strohtrocken vorsetzen<br />

wird. Warum habe ich mich auch in Sachen eingemischt,<br />

die mich nichts angehen!<br />

Dieser kleine Zwischenfall ist zwar nur ein Steinchen in<br />

meinem Schuh. Aber so etwas hindert einen doch ein wenig<br />

am Gehen. Und wieder muß ich daran denken, daß ich fast<br />

überall in diesem Betrieb, dessen Gang ich so herzlich gestalten<br />

wollte, die selbe Gleichgültigkeit vorfinde, die stets bereit<br />

ist, in Feindschaft auszuarten.<br />

(Fortsetzung folgt!)


9<br />

A n s d e r O b w a l d n e r R a t s s t u b e<br />

des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" verosfenl-<br />

Am 7. Februar <strong>1946</strong> versammelte sich der Kantonsrat ttcht^war, ftnd^mit 26 Stimmen die Zustimmung des Rates.<br />

unter dem Vorsitz von Kantonsratspräsident Anton o r t.<br />

Als erstes Traktandum lag das V o l k s b e g e h r en vor über<br />

Die V e r o r d n u n g ü b e r d i e S ch n l z a h n p f l e g e,<br />

Teilabänderung der Kantonsverfassung und Erlaß eines<br />

über die Sanitätsdirektor Leo Spichtig referierte geht a f<br />

neuen Abstimmungs- und Wahlgesetzes. Referent ^ustizdire - ein Postulat Dr. I. Hetz, Engelberg, zurück. Sie wurde,<br />

tor Dr. G. Odermatt gab bekannt, daß das Volksbegehren der Referent ausführte, unter Zuziehung vpn eidg. diplonne<br />

fristgerecht vom Erstunterzeichner Franz Müller, jun., Alpnach,<br />

und mit der vorgeschriebenen Unterschristenzahl de frage meldete sich Kantonsrat Dr. C. Diethelm; d,e gleich<br />

Landammannamt eingereicht worden woroen sei. ,ei. Bon -von den »eu 1041 tt-<br />

ten und andern Zahnärzten ausgearbeitet. Zur ^nitretnw-<br />

Materie<br />

wokik<br />

werde in Art.<br />

y-<br />

21 und 22 des in Ausarbeitung<br />

. Dovvelterschriften<br />

waren 1002 gültig. Eine kantonsrätliche Kommls- findenden Schulgesetzes bereitsbehande^Um eme^oppe<br />

be-<br />

|IUU UtUljC nun Hüll UUV m ****** v." - » ' » sr - K sC'<br />

aesetzkommission H t t H gewiesen Ä werden. WDer Rat Afolgte Ä dem . n<br />

hen, zugleich müsse dieser Kommission die Vollmacht zum mnholen<br />

von Gutachten erteilt werden. Um keine Doppelspurigkeit<br />

hervorzurufen, sei die Kommission, die für die Prusung<br />

der Motionen von Wyl und Stockmann eingesetzt worden |et,<br />

zu sistieren, da die gleichen Begehren im Volksbegehren enthalten<br />

seien. Materiell äußerte sich der Referent nicht, bemerkte<br />

aber, daß jener Korrespondent einer gewissen autzerkantonalen<br />

Presse den Unterzeichnern kein gutes staatsbürgerliches<br />

Zeugnis ausgestellt habe, wenn er schrieb, die Unterschriften<br />

seien innerhalb von drei Stunden gesammelt gewefert;<br />

denn in diesem Falle hätten die meisten Unterzeichner gar<br />

nicht Zeit gehabt, das sehr umfangreiche Volksbegehren durchzulesen.<br />

Jnitiant Kantonsrat Müller gab unumwunden zu,<br />

daß die meisten Unterzeichner das Volksbegehren nicht<br />

durchgelesenhaben!! Er beantragte, die gleiche kantonsrätliche<br />

Kommission, wie sie zur Prüfung der Motionen<br />

von Wyl und Stockmann gewählt worden sei, auch für die<br />

Prüfung des Volksbegehrens beizubehalten und sie aus den<br />

Reihen der Unterzeichner auf 13 Mitglieder zu ergänzen. Diesem<br />

Antrag gegenüber entstand heftige Opposition: Wenn der<br />

Kantonsrat schon die Verantwortung übernehmen muß, dann<br />

soll die Kommission nur aus Mitgliedern des Kantonsrates<br />

zusammengesetzt sein; sie kann aber von sich aus weitere Unterzeichner<br />

(nebst dem Jnitianten Kantonsrat Müller) zu den<br />

Beratungen herbeiziehen. Der Antrag Müller wurde mit 24<br />

gegen 2 Stimmen abgelehnt. Die kantonsrätliche Kommission<br />

setzt sich wie folgt zusammen: Justizdirektor Dr. G. Odermatt,<br />

Landammann Alois Abächerli, die Kantonsräte Franz Müller,<br />

Hans Stockmann, Vizepräsident H. Amrhein, Albert<br />

Windlin, Paul von Flüe, Sebastian Vogler, Dr. I. Heß, Dr.<br />

C. Diethelm, Ratspräsident Anton Jöri, Jos. Zumstein und<br />

Anton Ettliu.<br />

Diskussionslos erteilte der Kantonsrat in Anwendung des<br />

Art. 12 des Bankgesetzes Herrn JosefWirz-Voteri, der<br />

vom Verwaltungsrat der <strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank auf 1. Januar<br />

<strong>1946</strong> als Beamter angestellt worden ist, die Kollektiv-<br />

Prokura.<br />

Die Verordnung über das Haushaltlehrwes<br />

e n begründete im Namen der kantonsrätlichen Kommission<br />

Finanzdirektor Alois Rohrer. Die Verordnung wurde ausgearbeitet<br />

in der Absicht, den minderjährigen Töchtern, die zu<br />

ihrer beruflichen Ausbildung nötigen theoretischen und praktischen<br />

Kenntnisse zu vermitteln, sie in vermehrtem Matze dem<br />

Dienst im Haushalt zuzuführen und sie auf ihre Aufgabe als<br />

zukünftige Hausfrauen und Mütter vorzubereiten. Die Durchführnng<br />

erfolgt auf freiwilliger Basis. Eine Verordnung<br />

mutzte geschaffen werden, um auch die vom Bund zugesicherten<br />

Subventionen zu erhalten. Kantonsrat Albert Reinhard hatte<br />

Bedenken, daß den Haushaltlehrtöchtern eine gleichhohe Anerkennung<br />

(max. Fr. 20.—) bei bestandener Lehrabschlutzprüfung<br />

verabfolgt werde, wie den Lehrtöchtern und Lehrlingen,<br />

deren Lehrzeit eine viel längere (drei und mehr Jahre) fei;<br />

er sehe darin eine Ungerechtigkeit. Kantonsrat Franz Müller<br />

wollte an Stelle von Geld ein inhaltsreiches Buch über<br />

Hauswirtschaft als Anerkennung verabfolgt wissen. Der Rat<br />

stimmte nun einem Antrag von Regierungsrat Dr. Odermatt<br />

zu; der Passus lautet jetzt (Art. 7): Jeder Lehrtochter ... wird<br />

... eine Anerkennung in natnra oder in Form einer Spartassaeinlage<br />

... verabfolgt. Die Gesamtverordnung, deren<br />

stigen Lösung der V e r t e h r s p r o b l e m e von Engelb<br />

e r g haben wir die Pflicht, für eine solche gerechte Lösung<br />

einzutreten.<br />

Deshalb ersuchen wir die Stimmberechtigten, am 10. Februar<br />

<strong>1946</strong> zur Verkehrsvorlage „I a" zu stimmen!<br />

Der Vorstand<br />

der Konservativen Volkspartei Obwalden.<br />

Der konservative Eidgenosse<br />

stimmt am 9./10. Februar getreu der Parole seiner Partei<br />

Verkehrsartikel I a !<br />

trag Dr. Diethelm nicht und wählte eine eigene Kommission,<br />

bestehend aus den Herren Sanitätsdirektor Leo Spichtig, Lv<br />

ziehnngsrat Dr. Hetz, die Kantonsräte Hans Verwert, Ulber<br />

Reinhard, Albert von Moos, Oskar Heß, ^os. Zumstein, .ciklaus<br />

Jmfeld und Dr. C. Diethelm.<br />

Einen Teil der Vormittagssitzung und über zwei Stunden<br />

der Nachmittagssitzung nahm die Beratung über die Ar -<br />

beitsbeschaffuug in Anspruch. Raumeshalber musien<br />

wir uns in der Berichterstattung kurz fassen. Wie aus den<br />

Ausführungen von Baudirektor Franz Gasser hervorging,<br />

wurden für die Hotelerneuerungen Ende 1945 für Franken<br />

586 000.— Baukosten Subventionen ausgeschieden. Die Umbau-,<br />

Reparatur- und Renovationsaktion zeitigte Gesuche in<br />

der Höhe von Fr. 970 000.— Baukosten; Obwalden hatte<br />

aber nur einen Kredit, um Arbeiten in der Höhe von insgesamt<br />

Fr. 270 000.— zu subventionieren; die übrigen Gesuchsteller<br />

gingen leer aus. Kantonsrat Franz Müller wünscht,<br />

daß künftig bei ähnlichen Aktionen ein kurzfristiger Termin<br />

angesetzt werde, um dann die Gesuche gesamthaft (und nicht<br />

wie bisher der Reihe nach mit dem höchsten Subventionsansatz)<br />

zu begutachten; der Subventionsansatz müßte dann vielleicht<br />

tiefer gesetzt werden, dafür aber könnte eine größere<br />

Anzahl von Gesuchstellern berücksichtigt werden. Dem Rat lag<br />

ein Antrag des Regierungsrates vor, nach welchem der'Kantonsrat<br />

in Anwendung von Ziffer 1 des Gesetzes betr. die Finanzierung<br />

von Arbeitsbeschaffungsmatznahmen in der<br />

Kriegskrisen- und Nachkriegszeit vom 13. Mai 1945, folgenden<br />

Beschlutz zu fassen hat: Dem Regierungsrat wird Kredit<br />

nnd Vollmacht erteilt für die Durchführung a) der Hotelernenerungsaktion<br />

(Kredit max. Fr. 50 000.—), b) der Wohnbantätigkeit<br />

und c) von Planungsarbeiten. Bei der Subventionierung<br />

der Hotelerneuerungsaktion sollen alle bis zum 31.<br />

Dezember 1945 eingereichten Projekte berücksichtigt werden, die<br />

den bestehenden Vorschriften genügen, von der schweizerischen<br />

Hoteltreuhand-Gesellschaft empfohlen werden und für die der<br />

Bund einen Beitrag zusichert. Die Wohnbauaktion soll anschließend<br />

an die Hotelerneuerungsaktion in Kraft gesetzt werden.<br />

Für die Einreichung der Gesuche wird Frist bis 1. Mai<br />

<strong>1946</strong> gesetzt. Ausnahmsweise kann der Regierungsrat den<br />

Baubeginn aus zwingenden Gründen sofort gestatten, sobald<br />

die Subvention von Bern zugesichert ist. Der Bund gibt<br />

10 Prozent (bzw. 15 Prozent für den sozialen Wohnungsbau,<br />

der durch die Wohnbaugenossenschaften betrieben wird); Kanton<br />

und Gemeinden haben zusammen ebenfalls 10 bzw. 15<br />

Prozent Subventionen auszuschütten. Die Subvention für<br />

Wohnbauten beträgt somit 20 bzw. 30 Prozent der Bausumme.<br />

In der Schlußabstimmung sprach sich der Rat einstimmig<br />

für den Antrag der Regierung aus.<br />

Falls das Jnitiativbegehren Othmar Britschgi,<br />

Alpnach, betr. Abänderung des Gesetzes über die Finanzierung<br />

von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in der Kriegskrisenund<br />

Nachkriegszeit vom 13. Mai 1945 vom Jnitianten nicht<br />

zurückgezogen wird, beantragt der Kantonsrat dem <strong>Obwaldner</strong><br />

Volk die Ablehnung des Begehrens. Der Kantonsrat ist<br />

dem Jnitiativbegehren durch den soeben gefaßten Beschluß betreffend<br />

Arbeitsbeschaffung weitgehend nachgekommen.<br />

Der Kantonsrat genehmigte sodann auf Antrag von Landammann<br />

Alois Abächerli Subventionszusicherungen<br />

an die Erstellung einer Wasserversorgung iin Kleintheilerberg,<br />

Giswil, im Betrage von 20 000 Fr. (Kostenvoranschlag<br />

Fr. 100 000.—) und an das Gütersträßchen in<br />

Mühlebach, Lungern, im Betrage von Fr. 6210.— (Kosten-<br />

Voranschlag Fr. 34 500.—).<br />

Zum Schluß hat der Kantonsrat die M otion Kantonsrat<br />

Dr. I. Heß und Mitunterzeichner betr. Ausrichtung einer<br />

Ehrengabe an Familien von im Aktivdienst 1939—45 verstorbeneu<br />

Wehrmännern für erheblich erklärt. Der Regierungsrat<br />

wird nun die Motion einer Prüfung unterziehen.<br />

Schluß der Sitzung um 16.45 Uhr.<br />

Zur Abstimmung vom 9.1V. Februar<br />

über den Berkehrsartikel<br />

der Stmmburger dem EntllBundesverfassung. ^<br />

neuen Versa, j"J0 U ö Kund ermächtigen, aus dem<br />

er neue Artikel AJter lou ut<br />

yrBfaU 2, der Bun<br />

Gesetzgebungsweg iml Sinne von rt^ , f<br />

S S S S S ä s ä<br />

»f. d»<br />

Wettbewerb der Verkehrsmittel geregelt werdei. wobe. n°<br />

tigensalls vom Grundsatz der Handels- und Gewerbesruhett<br />

abgewichen werden kann. Das ist bet klare W . . ..<br />

läge. Ausgangspunkt und Anstoß zur heut,gen V°rlage b l^<br />

bete die im Jahre 1938 mit nahezu 400 OQQ U"tcrlchrisren<br />

eingereichte Gütertransportinitiative. Dadurch sollte der u-<br />

tersernverkehr vorwiegend den Eisenbahnen reservien verden,<br />

mit andern Worten, die Bahnen hätten damit eine besonders<br />

privilegierte Stellung im Fernverkehr erhalten. «ie<br />

Bundesversammlung kam zum vorliegenden Gegenvorschlag.<br />

Die Initiative wurde zugunsten dieses Gegenvorschlages zlirückgezogen.<br />

Da es sich bei der Vorlage um einen VersassungSarUlel<br />

handelt, entscheidet nicht allein das Volksmehr, sondern auch<br />

das Ständemehr.<br />

Wenn mit kurzen Worten die Bedeutung des Verkehr^<br />

artikels dargelegt werden soll, so darf es nicht mit jenen,<br />

Aufwand an Schlagworten geschehen, mit denen die Automobilverbände<br />

auf die Bürger einzuwirken suchen.<br />

Mit der Annahme der Verfassungsbestimmung wird die<br />

Bundesversammlung zunächst zu einem Gesetzeserlatz zur Verkehrsregelung<br />

ermächtigt. Aber auch die Bürger haben dann<br />

zu einem solchen Erlaß ein Mitspracherecht, indem das Referendum<br />

dagegen ergriffen werden kann, fofern die Borlage<br />

G w W n<br />

Mitteiln, Wiler,<br />

Schwand«,<br />

Mmersberger, Miswiler, M i e d e r ,<br />

Kernser, Et. Mauser,<br />

>>»!> M l e r<br />

Mlchtholer<br />

Wir haben keine Eisenbahn,<br />

wir sind ans das Anto angewiesen. 71<br />

Transportmittel beschranken, verun-<br />

Sollen wir nun unser<br />

möglichen, verteuern?<br />

Sollen wir in Zukunft aus einige wenige konzessionierte Auto<br />

Transporteure angewiesen sein?<br />

Soll der Chauffeur bei Wasser und Brot büßen, wenn er uns<br />

gefälligkeitshalber und sogar gratis einen Harros Aepje! in»<br />

Dorf mitgenommen hat oder einen Einkauf zuführte?<br />

Nach 6 Kriegsjahren haben wir nun genug Drill, genug Bor<br />

schriften und Beschränkungen ertragen.<br />

M<br />

wolle» fDie&er frei werden<br />

wie die W e r tvarev!<br />

Alle an die Urne.<br />

Diesem gefährlichen Veriehrsartilel 23ter ein kräftige«<br />

R e i n M l »<br />

I<br />

Theater in Obwalden<br />

Schwendi. „A e S t e i a b e m H ä r z". (Eing.) Vorweg<br />

den Rat: Wer einige unbeschwerte Stunden erleben möchte,<br />

wer sich herbe Alltagslast von der Seele lachen will, der besuche<br />

das Schwander Theater. Junges, frisches Volk hat sich<br />

unter der zielsichern Führung von Lehrer Fanger tatensroh<br />

zusammengetan und bringt Freulers Lustspiel beifallsreich<br />

über die Bühne. Es ist schon so: Solcher Eifer, solch freudiges<br />

Zusammengehen, wie die Schwander Jungmannschaft wiederum<br />

zeigt, mutz den Erfolg bringen. Die Spieler werden<br />

den Gesetzen dieses Stückes durchaus gerecht, sie erheitern<br />

durch 3 gut geratene Akte hindurch, ohne daß sie einer so nahe<br />

liegenden Uebertreibung verfallen. Dies genüge. Im neuen,<br />

sehr ansprechenden Rötzli-Theatersaal werden nächsten Sonntag<br />

2 Extra-Borstellungen geboten, sie verdienen volle Reihen<br />

und wer zwei Stunden Erholung wünscht, der gehe hin und<br />

genieße.<br />

Kerns. (Eing.) Schon seit mehreren Tagen herrscht hier<br />

im Dorf und auf den Flecken eine richtige Hochspannung.<br />

Jung und alt, groß und klein, hübsch und fein, alles wartet<br />

mit Ungeduld auf das H e i ni a ts ch utz t h e a t e r im Kronensaal.<br />

Der Jodlerklub „Fruttklänge" scheut keine Mühen,<br />

um allen Leuten von nah und fern ein urchiges Heimatspiel<br />

bieten zu können. „DeMeifterchnächtvomTannerh<br />

o f", dieses fröhliche, von Heimatluft und Heimatduft durchdrungene<br />

Dialektstück von Robi Fellmann, wird alle begeistern<br />

und mitreißen. Bereits ist dieser Bierakter mit den prächtigen<br />

Jodellieder-Einlagen dieses Jahr ruiid im Schweizerland an<br />

neun verschiedenen Orten zur Aufführung gelangt, überall<br />

von großem Erfolg gekrönt, am meisten in Grenchen. Deshalb<br />

reserviere dir heute schon einen der nächsten Sonntage, um<br />

dieses schöne Heimatspiel nicht zu verpassen.<br />

Alpnach. (Eing.) Es überraschte mich, auf einer Landbühne<br />

der Jnnerschweiz jenes Heimatschutzspiel wiederzufinden, das<br />

ich 1944 im Berner Heimatschutztheater erstmals sah. „E m<br />

Sohn s i i F r a i" (berndeutsch: Ds Sühniswyb) gilt heute<br />

allgemein als eines der besten Stücke, die uns die zeitgenössiichen<br />

Dichter geschenkt haben. Das beweist schon die Auszeichnung<br />

mit einem ersten Preis, mehr aber noch die vielen und<br />

immer erfolgreichen Aufführungen rings im Bernerland.<br />

Wer das Glück hatte, die Uraufführung am Berner Heimatschutztheater<br />

mitanzusehen, der gesteht es mit Freude ein,<br />

die Aufführungen in Alpnach sind, wenn auch auf kleiner<br />

Bühne, unbedingt denjenigen in Bern ebenbürtig. Der bekündete<br />

Erfolg liegt in der hohen Qualität des Inhalts, der<br />

Bearbeitung und nicht zuletzt der einzelnen Darsteller.<br />

Des Inhalts! Heute bedrohen die verschiedensten Gesahreu<br />

unsere Familien, Gefahren wirtschaftlicher, politischer<br />

und sozialer Art. Balmer ließ diese schon oft behandelten Gefahren<br />

weg und wählte zum Thema feines Stückes das<br />

menschlichste aller Familienprobleme: die Frage des Zusammenlebens<br />

von jung und alt.<br />

Der Bearbeitung! Es interessierte mich ganz besonders<br />

wie der Regisseur mit dem bernischen Charakter des Stückes<br />

seitig würde, ^ch muß gestehen, daß es ihm vollauf geglückt<br />

ist, die sprichwörtliche bernische Behäbigkeit durch lebendiges<br />

Spiel und wohl auch die nötigen Kürzungen dem Inner<br />

schweizer-Charakter anzupassen. Besondere Freude hegte ich<br />

aber am reinen, träfen <strong>Obwaldner</strong> Dialekt. Ich möchte da«<br />

um so mehr betonen, als uns auf Landbiihnen in letzter Zeit<br />

oft Kostproben einer semi-hochdeutschen Biihnensprache serviert<br />

wurden, die nicht immer glücklich waren. Möge man sich<br />

hier ein Beispiel nehmen: Die Seele des Volles erklingt nur<br />

in der heimischen Mundart.<br />

Der einzelnen Tarsteller! Wie es dem echten Laienspiel<br />

eigen ist, daß die Rollen nicht nach Laune vergeben werden,<br />

sondern nach Anlagen nnd zu entfaltenden Möglichkeiten, so<br />

finden wir hier die glückliche Besehung. Mit bemerkenswerter<br />

Hingabe lebt sich jeder Spieler in seine Rolle ein. Ein spe°<br />

zielles Kränzchen auch dem Theatercoiffeur. So gute Ma<br />

ken findet man selten auf dem Lande.<br />

Für die nächsten Aufführungen viel Erfolg und immer<br />

voll besetztes Haus! s. a.<br />

Alpnach. Mitg.) Das Heiniatstück „E m S o h n it,5 rai<br />

von H. R. Balmer findet sehr guten Anklang bei den Be- *<br />

suchem. Wer sich drei Stunden gute Unterhaltung mit ulkigen<br />

-prücheii des „Bettergötti Sämi" gespickt reservieren<br />

will sichere sich rechtzeitig einen Platz !m Gasthaus Krönt<br />

s' r U l 20) o K? 0 erfährt Sonntag, nachmittags 2<br />

und abends 8 Uhr, sowie Dienstag, den 12. Februar, abend»<br />

Unterha!t!m ^"t>olu„gen mit anschließender gemütlicher


Tarnen / Samstag, den 9. Februar <strong>1946</strong><br />

7«. Jahrgang — Rr. 11 — 2. Blatt<br />

M M n e r B o l k s s r e M<br />

O b w a l d e n<br />

Jagdresultate pro 1945.<br />

.§ |<br />

*3 i •e<br />

S<br />

¥ § I 2 5 »2i<br />

®<br />

% * M J» » § i 5?<br />

Sarnen 18 4 9 123 10 42 4 4 2<br />

Kerns 18 23 4 78 5 43<br />

Sächseln 14 10 2 33 5 19 1 1<br />

Alpnach 7 — 4 57 5 21 2 —<br />

Giswil 17 2 3 88 7 27 — 2 7<br />

Lungern 27 3 1 20 5 19 4 1 —<br />

Engelberg 14 15 1 31 24 16 4 — —<br />

Auß. Kant. 1 1 5 41 53 14 2 5 1<br />

Obwalden 111 58 29 471 114 201 17 12 11<br />

1<br />

1<br />

1<br />

S Äff<br />

ST<br />

1 Z.Z.<br />

•i i k<br />

•» w § 9 ® Z m<br />

1s<br />

•»SS 55<br />

Sarnen 1 — 43 13 4 43 — 60 75 —<br />

Kerns 1 — 17 24 — 7 — 25 31<br />

Sächseln — 1 18 — — 2 — 13 20 -r_<br />

Alpnach — — 20 — — 7 — 10 6<br />

Giswil — 1 3 3 4 4 5 24 33 1<br />

Lungern — — 18 —T — — — 2 3<br />

Engelberg — 10 2 1 — — 5 13<br />

Auß. Kant. — 7 — — — — — 2 — —<br />

Obwalden 2 19 121 40 9 63 5 : 131 TsF "l<br />

Generalversammlung des <strong>Obwaldner</strong> Patent-Jäger-Vereins.<br />

Sonntag, den 27. Januar <strong>1946</strong>, tagten um 2 Uhr nachmittags<br />

die <strong>Obwaldner</strong> Jäger im Hotel „Rößli" in Kerns.<br />

Mit herzlichem Weidmanns-Gruß und Willkomm eröffnet<br />

Präsident Bürgi die von 70 Mitgliedern besuchte Versammhing,<br />

wobei speziell Herr Polizeidirektor Spichtig als Vorsteher<br />

des Polizeidepartementes die Versammlung beehrt,<br />

herzlich begrüßt wird. Der ausführliche Jahresbericht des<br />

Präsidenten gibt wiederum erschöpfende Auskunft über die<br />

Tätigkeit des Vereins im vergangenen Jahr. Ueber den Wildbestand<br />

sowie über alle jagdlichen Begebenheiten, die den<br />

<strong>Obwaldner</strong> Jäger zu interessieren vermögen. Zu -Ehren des<br />

verstorbenen Josef Reinhard, Kerns, erhebt sich die Versammlung<br />

von den Sitzen. Der Jäger-Verein wird seiner in Ehren<br />

gedenken. Das Protokoll der letzten Generalversammlung<br />

wird genehmigt und dem Aktuar verdankt. Ebenso findet die<br />

Rechnung, vorgelegt von Kassier Jos. Rohrer, auf Antrag der<br />

Revisoren einstimmige Genehmigung. Auch werden auf Antrag<br />

von Durrer-Mathis und Franz Müller, Sarnen, die<br />

Herren Hans Fanger, Zimmermeister, Sarnen, Th. Reinhard,<br />

HöchHus, Kerns, und Vogler, alt Polizist, Lungern, einmütig<br />

zu Ehrenmitgliedern ernannt.<br />

Herr Polizeidirektor Spichtig gibt seiner Freude Ausdruck<br />

über das zahlreiche Wild, das vorhanden ist, und dankt fpeziell<br />

der freiwilligen Jagdaufsicht für ihre Tätigkeit.<br />

Nach 2^ stündiger Dauer schließt der Präsident die gut<br />

verlaufene Tagung mit dem Wunsch, im schön dekorierten<br />

Saal noch einige gemütliche Stunden der Kameradschaft zu<br />

verbringen. Es sei noch den Geschwistern Heß und den behilflichen<br />

Jägern die Mühe für die prächtige Ausschmückung des<br />

Saales bestens verdankt. F. R.<br />

^ Gewerbliches. (Einges.) Die zuständigen eidgenössischen<br />

Stellen ersuchen die kantonalen Gewerbeverbände und die ihnen<br />

angeschlossenen Berufs- und Fachvevbände, sich, soweit<br />

möglich, einzusetzen, daß die Abgabe von Altpapier nach<br />

Möglichkeit gefördert wird. Unsere Industrie braucht das Alt-<br />

Papier zu Verwertungszwecken als Rohmaterial; es wird daher<br />

an alle Gewerbebetriebe erneut der Appell erlassen, sie<br />

möchten doch verfügbares Altpapier für diese Verarbeitungszwecke<br />

abgeben. Interessenten, die noch über gewisse Quantums<br />

verfügen, können sich zwecks Abholung melden bei den<br />

Kantonalen oder Gemeinde-Sammelstellen.<br />

Um sich für die Nachkriegszeit in allen gewerblichen Belangen<br />

weiter zu bilden und um für die Anforderungen der<br />

Zukunft besser gerüstet zu sein, beschloß der Vorstand des kantonalen<br />

Gewerbeverbandes, seinen Mitgliedern und weitern<br />

Interessenten den Bezug der Schweiz. Gewerbezeitung durch<br />

ein Pauschal-Abonnement nach Möglichkeit zu erleichtern.<br />

Das Jahrbuch des Schweiz. Gewerbeverbandes mit einer<br />

reichen, von außerordentlich guten Abhandlungen für Referate<br />

und Richtlinien für die zukünftige Gewerbepolitik, kann<br />

ebenfalls beim Kant. Gewerbesekretariat in Sarnen bestellt<br />

werden. Es ist wichtig, daß wir immer wieder diese Publikationen<br />

machen, damit wir in die Lage kommen, die gewerblichen<br />

Zukunftsprobleme zu meistern.<br />

Die zukünftigen Entwicklungen in gewerblichen Belangen<br />

zwingen uns, laufend alle Fragen zu prüfen und erheischen<br />

von jedem Einzelnen entschlossenes Vorwärtsschreiten<br />

*m Selbststudium nach den Richtlinien einer gesunden<br />

schweizerischen Gewerbe- und Mittelstandsbewegung. Benutze<br />

daher jeder Handwerker und Gewerbetreibende diese verfügbaren<br />

Möglichkeiten im Interesse seines eigenen Betriebes, im<br />

Interesse aber auch des ganzen einheimischen Handwerkerund<br />

Gewerbestandes.<br />

Matchschützenverband. (*) Dieser Verband hielt am Sonntag<br />

im Gasthaus zum „Bahnhof" in G i s >w i l seine gut besuchte<br />

Jahresversammlung ab. Präsident Sektionschef Al.<br />

E n z begrüßte die Teilnehmer bestens und gab der berechtigten<br />

Freude Ausdruck, so viele ältere und jüngere Schützen in<br />

so kurzer Zeit im Verband beisammen zu sehen. Hr. Manr<br />

u s W a s e r, Engelberg, verlas das ausgezeichnet abgefaßte<br />

Protokoll der Gründungsversammlung und legte zugleich die<br />

erste Rechnung ab. Bereits sind mehr als Fr. 600.— Geld beieinander,<br />

ein schöner Anfang, um die Matchschießen im Kanton<br />

richtig fördern zu können. Protokoll und Rechnung wurden<br />

Herrn Wafer recht warm verdankt. Im laufenden Jahr<br />

soll mit den Ausscheidungsschießen begonnen werden. Der<br />

Vorstand erhielt Generalvollmacht. Die Schießen richten sich<br />

nach der zur Verfügung stehenden Munition. Die Regierung<br />

soll um einen bescheidenen Beitrag angegangen werden, wir<br />

wünschen dem Gesuche besten Erfolg. Der Matchschützenverband<br />

sammelt die besten Schützen im Kanton und will damit<br />

dem freiwilligen Schießwesen im allgemeinen gute Dienste<br />

leisten und zur Pflege der Schießkunst aufmuntern. Der gnte<br />

Wille ist da und der Erfolg wird nicht ausbleiben.<br />

Aus dem Eidgenüssischen Musikverein.<br />

Das Zentralkomitee richtet an die Vorstände der kantonalen<br />

und regionalen Musikverbände, an die Sektionen und<br />

weiteren Mitglieder einen Aufruf, worin es der glücklich verstandenen<br />

Notzeiten gedenkt; es gilt nun das musikalische<br />

Niveau der Vorkriegszeit wieder zu erreichen. Für die Jahre<br />

Gt. Riklausen. Sonntag: 5.30 bis 6.30 Uhr Beichtgelegenheit. 9 Uhr Gottesdienst.<br />

13 Uhr Andacht und Segen. 14 Uhr Erziehungsvortrag im Schulhaus: Ehrfürchtige Führung<br />

in der Reifezeit. Gehalten vom hochwst. Herrn Kommissar Albert Lussi.<br />

Montag: Gestiftete Jahrzeit für ungenannten Wohltäter.<br />

Psarrei Sächseln.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen: 6, 7.30 und g Uhr. Monatskommunion der Jungfrauen.<br />

13 Uhr Christenlehre und Andacht. 19.30 Uhr Gebetswache. 20.00 Uhr, Versammlung<br />

der Jungsrauen-Kongregation, erste Abteilung, im Schulhaus.<br />

Montag: Jahrestag für Theodor Rohrer-Rohrer, Gersmatt.<br />

Mittwoch: Eine heilige Messe in Ettisried.<br />

r e i t a g : Stiftamt für Jungfrau Marie Strähler und Angehörige.<br />

f a m s t a g : Etiftmesse für Frau Boßhard.<br />

Sonntag: Müttervereinskommunion.<br />

Flüeli. Sonntag: Hl. Messen um 0, 7 und 8.45 Uhr. Opfer an Caritas. 10.30 Uhr<br />

Singmesse zur Feier einer goldenen Hochzeit. 13 Uhr Christenlehre. Lebenskunde. 19.30 Uhr<br />

Letzter Erziehungsvortrag von H. H. Kommissar Lussi im Schulhaus. Zahlreiche Zuhörer<br />

— alte und neue — seien freundlichst willkommen!<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für Ungenannt.<br />

Psarrei Alpuach.<br />

Sonntag: Monatslommunion für 5. Klasse und 3. Kurs Christenlehre. Generalkommunion<br />

der Jungfrauen-Kongregation. Hl. Messen um 6.30, 7.30, 8.30 und 10 Uhr. Um 13 Uhr<br />

Christenlehre, Gebetswache und Monatsprozession. Heute Opfer für Schulentlassungsexerzitien.<br />

Montag: 1. Jahrestag für Witwer Josef von Atzigen-Baumeler, Hostatt, Grund. 2. Siebenter<br />

für Ehefrau Regina Heß-Ming, Stad.<br />

Dienstag: Singmesse der Schulkinder.<br />

Mittwoch: Jahresgedächtnis für Ehemann Anton Renggli-Roos, Rütiberg.<br />

Donnerstag: Gedächtnis des Frauenvereins für Ehefrau Regina Heß-Ming, Stad.<br />

Freitag: Heilige Messe am Stad.<br />

Psarrei Giswil.<br />

sarrkirche. Samstag: Abends 7 Uhr Rosenkranz.<br />

f o n n t a g : 6.30 Uhr Frühmesse, Kommunion der Knaben. 9 Uhr Amt, Christenlehre<br />

sür die zwei letzten Kurse Knaben. 13 Uhr Christenlehre, auch im Kleintheil. 14.15 Uhr Bersammlung<br />

der Jungfrauen ini Schulhaus.<br />

Diese Woche: Alte Stiftjahrzeiten.<br />

Grohtheil. S a m s t a g : 4 bis 6 Uhr Beichtgelegenheit.<br />

Sonntag: Bon 4 Uhr ab Beichtgelegenheit. 6.30 Uhr Frühmesse mit Gememschaf s-<br />

kommunion des Männerapostolates und aller schul- und christenlehrpslichtigeu Knaben. Opfer<br />

sür die Friedensglocken. 9 Uhr Amt und Predigt. Opferaufnahme. Nachher Christenlehre.<br />

1 Uhr Nachmittagsandacht.<br />

Freitag: Stistmesse sür Witwe Katharina Wols-Wallimann.<br />

Pfarrei Lungern.<br />

Pfarrkirche. Samstag: Abends von 4.30 bis 6.30 Uhr und von 7.15 Uhr an Beichtelegenheit.<br />

Aushilfe durch zwei hochw. Patres Kapuziner.<br />

S o n n t a q : Seelensonntag. Von halb 5 Uhr an Beichtgelegenheit. Hl. Messen um 5.30,<br />

M, 8 und 8.45 Uhr. 6.30 Uhr Gememschastskommunion der Frauen, 7 Uhr der Jünglinge<br />

> Männerapostolat. 8.45 Uhr Amt und Predigt. 12.30 Uhr Christenlehre und Gebetswache.<br />

M o n t a a : Iahr,eit für Johann Voqler und Frau Marie Gasser. Amt.<br />

a Dienstag: Iahrzeit für Alois Britschgi und Frau Karolina Enz. Amt. Heilige Messe<br />

in der Dorfkapelle 6 45 Uhr<br />

Mittwoch: Jahrzeit für Johann Beat Gasser und Frau Jgnatia Gasser. Amt.<br />

Donnerstag: Jahrzeit für Joh. Jos. Ming und Frau Klara Rufer Amt<br />

Freitag: Iahrzeit für Gottlieb Gasser, Frau Marie von Ah und Kinder. Amt.<br />

©ingmeffe<br />

Bürgten. Samstaq: Von 16.30 Uhr an Aushilfe von einem hochw P. Kapuziner.<br />

Sonntag: Aushilfe. Seelensonntag. 6 Uhr Frühmesse. 9 Uhr Hauptgottesdienst. 13 Uhr<br />

Christenlehre und Gebetswache. 18 Uhr Rosenkranz.<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Postscheckkonto VII 1085. Telephon Nr. 8 61 32.<br />

Redaktionsschluß je Mittwoch mittags 1 Uhr. Mit kirchlicher Druckbewilligung.<br />

Sarnen, den S. Februar <strong>1946</strong><br />

Zwanzigster Jahrgang Nr. V<br />

D e r T r i e b U a l l w e o<br />

M d 5 0 t t 7 —<br />

S b w a l ö n e r P f a r r b l a t t '<br />

Erscheint wöchentlich einmal. Abonnementspreis jährlich Fr. 3.40.<br />

heilige Regelung üer Seelen<br />

zoch drei Monate, und der Bischof wird in unsern Kirchen die heilige Firmung<br />

spenden. Durch Handauflegung, Salbung und Gebete wird er den Firmlingen<br />

die Gnade und die Gaben des Heiligen Geistes schenken. Es ist dasselbe Ereignis wie<br />

am ersten Psingstfest in der Apostelgemeinde von Jerusalem. Die Alten nannten die<br />

Firmung mit Vorliebe das Sakrament der Vollendung. Sie empfingen es, wie<br />

heute noch die Griechen, unmittelbar nach der Taufe, um so den Zusammenhang der<br />

beiden Sakramente auch zeitlich darzustellen. Gnadentage wollen vorbereitet fein,<br />

von seiten der Firmlinge wie der Gefirmten. Das ganze Christenvolk muß freudig<br />

aufhorchen bei der Kunde: der Bischof kommt! Sinnvoll nennen ihn unsere alten<br />

Leute den Chrismer. Ein ehrwürdiges Wort! Es stammt vom griechischen Chrisma,<br />

Salböl. Tertullian, der Sohn eines heidnischen römischen Hauptmanns, um 197 Christ<br />

geworden, schreibt: „Wenn wir dann aus dem Taufbade kommen, werden wir gesalbt<br />

mit der gebenedeiten Salbung, die von alters her überliefert ist; pflegte man doch mit<br />

Oel aus dem Horn die Priester zu salben, wie Aaron von Moses gesalbt wurde. Der<br />

Name Christus kommt auch von chrisma, d. h. Salböl."<br />

Die Firmung ist nicht nur Herzenssache der Firmlinge, ihrer Eltern und Paten,<br />

sondern aller schon Gefirmten. Ja, für sie sogar wie eine Rechenschaftslegung vor<br />

dem Bischof: sind wir der Tauf- und Firmgnade treu gewesen? In unsern Gemeindearchiven<br />

hangen an alten Urkunden prächtige Siegel, die man als Kostbarkeiten hütet.<br />

Taufe und Firmung haben der Seele ein Doppelsiegel ausgeprägt: das Siegel<br />

des Christen und des Streiters für Christus. Das Siegel bleibt in Ewigkeit an<br />

ihr — als strahlendes Licht im Himmel oder als schmerzbrennendes Mal in der<br />

nachtdunklen Hölle. Beten wir innig ernst, daß alle Lauen im Firmjahr die Gnade<br />

des Nah- und Tiefsehens ins eigene Herz erneut geschenkt bekommen! St. Paulus hat<br />

uns das bildhaft schöne Wort von der Seele als „Tempel des Heiligen Geistes" geschenkt.<br />

Sind alle Seelen in unserem Lande noch Heiligtümer? Die Augen sind die<br />

Fenster der Seele. Die vom Hl. Geist geleitete Seele strahlt aus den Augen dem<br />

Mitmenschen zu: ich trage frohes Christentum in mir. Was sagen die umschatteten<br />

Augen? Wundersam besingt Gertrud von le Fort den Hl. Geist:<br />

Er ist über mich gekommen wie das Knospen über den Strauch kommt,<br />

Er ist in mir aufgebrochen wie Rosen an den Hecken!


<strong>1946</strong> und 1947 find regionale und kantonale Musikseste und<br />

Musiktage vorgesehen. Voraussichtlich wird 1948i m -<br />

lenn das Eidgenössische Musikfest abgehalten. Als «rönmg<br />

aller bisher geschaffenen Institutionen wird die Schaffung<br />

eines Eigenheims angesehen, das in seinen Räumen ei<br />

chiv, die Musikbibliothek, die Materialzentrale und den L -<br />

genverlag, sowie ein Musikmuseum und Schungsz<br />

Herbergen sollte. Es wird sich zeigen, ob dieser Wunsch<br />

nächster Zeit zum Beschluß erhoben werden kann Der Aufrj<br />

verweist auf die Eigenheime des Eldgenosyschen<br />

und des Schützenvereins . „<br />

Aufhebung der Benzinrationierung. Wie verlautet ,oll die<br />

Benzinrationierung auf 1. März aufgehoben wer .<br />

Benzinpreis soll vorderhand keine Aenderung eI " •<br />

Bäuerinnentagung. Ging.) Mittwoch, den 13. F^bi., f<br />

im Hotel Union, Luzern, eine Bäuerinnentagung statt mit<br />

Jahresversammlung der Schweizerischen Vereinigung ur<br />

Hanf und Flachs. Die öffentliche Versammlung begmnt ^<br />

15.00 Uhr mit einem kurzen Referat über Hanf und Ich<br />

in der Nachkriegszeit (Referent Hr. Dir. Dr. BeEu ee)<br />

und einem Lichtbildervortrag: 5 Jahre Hanf und Flachs ,<br />

Hr. W. Schneider, mg. agr., Bern). . . .<br />

Mit der Tagung ist, ebenfalls im Hotel Union, eine|j><br />

schöne Ausstellung der Faserpflanzen verbunden, also deinenstoffe<br />

und deren Verarbeitung und anderes mehr.<br />

Zur Teilnahme an dieser Tagung sind unsere^Bauernfranen<br />

und Bauerntöchter, und alle, die sich um Hans und<br />

Flachs und deren Verarbeitung interessieren, herzlich eingeladen<br />

von der Gruppe Landfrau des kant Frauenbünde^<br />

Kantonale Berufsberatungs- und Lehrlingsfursorgeftelle<br />

Obwalden. (Auszug aus dem Jahresbericht pro 194 .) ^mmer<br />

wieder hört man die Mahnung, daß in den Bergkantonen<br />

die Berufsberatung besser ausgebaut werden muß. Gewiß,<br />

auch in Obwalden könnte zunächst durch vermehrte Äusklarung<br />

noch vieles verbessert werden; doch der Mangel an genügend<br />

Lehrstellen im eigenen Kanton und die hohen Kosten<br />

bei auswärtiger Plazierung bringen der Berufswahl oft unüberwindliche<br />

Schwierigkeiten.<br />

In Obwalden werden die jungen Leute wie bisher mehrheitlich<br />

bei der Landwirtschaft bleiben, wie es recht und gut<br />

ist. Aber Bauhandwerker und Metallindustrie, Mechaniker<br />

ausgenommen, haben Mangel an Nachwuchs. Das Gasigewerbe<br />

ruft nach Köchen und Kellner, und eine Reihe anderer<br />

Berufe sind noch aufnahmefähig. Auch die meisten Frauenberufe,<br />

vor allem die Wäscheschneiderinnen, haben Nachwuchs<br />

nötig;' es ist zu bedauern, daß in diesem Berufe Lehrstellen<br />

sehr schwer zu finden sind. ,<br />

Es scheint, daß man in den Reglementen über die Lehrlingsausbildung<br />

betr. Zahl der zulässigen Lehrlinge in manchen<br />

Berufen zu eng geworden ist und künftig eine lockere An-<br />

Wendung erlaubt werden muß. Monatelang suchten wir vergebens<br />

in und außer dem Kanton nach offenen Schreinerund<br />

Schuhmacherlehrstellen; und zu gleicher Zeit besteht in<br />

^or^Jlchren^schon^ha?ew^be?Mender^B^ufsbemter,^^ es<br />

P Ä gehört<br />

mich das in letzter Zeit vielumstrittene Verlangen einiger<br />

Berufsverbände, nur solche Jünglinge in die Lehre zu nehmen,<br />

welche Real- oder Sekundärschule besucht Haben. Herr<br />

^ ^andolt, Berufsberater in Glarus, hat in seinem B.ikunaskreis<br />

festgestellt, daß bei der Lehrabschlußprüfung die<br />

Sekundarfchüler nur wenig besser als die Priinarjchuler abgeschnitten<br />

haben. Ein größerer Unterschied zeigte sich nur bein<br />

^ ^m Berichtsjahre notierten wir unter 166 Audienzen 51<br />

Einzelberatungen, darunter 12 Laufbahnberatungen. Die<br />

Schulbildung der Ratsuchenden war: Primärschule 25, Realschule<br />

(Sekundär-) 24 und höhere Mittelschule 2. Lehrstellen<br />

suchten 39. Vermittelt wurden 21 Lehrstellen, die sich auf folgende<br />

Berufe verteilen: Landwirte 6, Metzger 2, Wagner 1,<br />

Maler 1, Bäcker 2, Spengler und Installateur 1, Maurer 2,<br />

Schmied 3, Schneider 1, Konditor 1, Krankenpfleger 1.<br />

Die Lehrstellen wurden in folgenden Kantonen gefunden.<br />

Obwalden 8, Luzern 5, Schwyz 2, Aargau 2, St. Gallen, Zürich,<br />

Thurgau und Freiburg je 1.<br />

Im weitern wurden 5 Ferienplätze ins Welfchland vermittelt.<br />

Fahrscheine für verbilligte Fahrkarten wurden 18<br />

ausgehändigt. Oefters konnten wir durch Nennung von Stipendienquellen<br />

dienen; so haben ohne unsere weitere^Mithilse<br />

46 Lehrlinge und 7 Lehrtöchter auf ihr Gesuch je Fr. 50 —<br />

kantonale Lehrlingsstipendium erhalten. Ferner bestehen im<br />

Kanton mehrere Stiftungen, aus denen alljährlich einige hundert<br />

Franken an bedürftige Lehrlinge zur Verteilung kommen.<br />

Unter der Verwaltung von H. H. Pfarrhelfer Küster in<br />

Sarnen hat pro Juventnte Obwalden im Jahre 1945 in 36<br />

Fällen Fr. 3220.— an Stipendien ausbezahlt, im Wesentlichen<br />

aus der Bundesseierspende 1943; zum Teil an Waisen<br />

und Halbwaisen aus der Witwen- und Waisenhilfe Abteilung<br />

pro Juventute. Die Stipendien bringen viel Hilfe in der Not<br />

und ermöglichen und erleichtern vielen Eltern die berufliche<br />

Ausbildung ihrer Kinder. In vielen Fällen wären noch weit<br />

ausgiebigere Stipendien nötig, wenn man besonders den Kindern<br />

der Bergbewohner in gewissen Berufen eine bessere Ausbildung<br />

zukommen lassen wollte.<br />

Die landwirtschaftlien Lehrjahre haben sich gut bewährt.<br />

Es ist erfreulich, daß sich im Berichtsjahre sechs Burschen dazu<br />

entschlossen haben. Die Führer der Landwirte empfehlen<br />

immer mehr auch den Bauernsähnen den Besuch der landwirtschaftlichen<br />

Lehrjahre. Der Schweiz. Bauernverein ist bestrebt,<br />

im Frühjahr und Herbst nur bestbewährte Lehrstellen<br />

bereit zu halten. Die Lehrstellenvermittlung geschieht durch<br />

die Berufsberater und diese erhalten von der Lehrlingskom-<br />

Mission des schweizerischen Landwirtschaftlichen Vereins geeignete<br />

Lehrstellen zur Auswahl. In den Real- und Sekun-<br />

D« tat: m W J ^ ^ di.<br />

j , t r 9 * «tw« >»w'b-«d.n N-°S°n<br />

...<br />

fchaft im ^elerhos . Siitfiolb ergab, war der ganze<br />

der Appell des S>. S>. 9 ' tot(! mS >x<br />

Verein beinahe vollzählig erschienen. Z<br />

Photograph »arl M»ch°-. °>«g° !-»- 1«°»° « WnIIi|„<br />

eine „Reise nach den Ph^ppmen und „ Eigenauf-<br />

Bergen" aus die Leinwand. Dann zeigteet nouj »<br />

°us dem Mich-»'-' Ä «<br />

Segenssonntag tn diesem Tal. Besondeis o z<br />

herrliche M.u.aasnahm.»^ Samt KtW> unser W «<br />

Jm,°Id (einen ZahreSierlch-i Das W »f tft ein «t|e<br />

4fir gewesen, mit 15 Versammlungen (7 sur die altere ,»u<br />

I<br />

teilung) 4 Versammlungen mit dem Pfarrewolk^veru<br />

3 Vorstandssitzungen haben wir unser Iahresprogramm, da.-<br />

meist soziale Probleme behandelte, durchgeführt. Leider am<br />

tete Edi Jmseld zum letzten Male als Präsekt. Schon IS>29 in<br />

den Vorstand gewählt und seit 1932 als Präsekt tatig, hat er<br />

den Verein mit jugendlicher Begeisterung Jahr für Jahr,<br />

durch wie und ichlech.e Zeilen, mit uni> «emmn<br />

Schwierigkeiten, und Seite an Seite mit dem H. H. Prase.<br />

geleitet und zu schöner Blüte geführt. Es fei ihm nochmals<br />

der herzlichste Dank für all seine Arbeit nnd Mühen ausgc<br />

Ivrochen Weiler d-miP-ni-rle der V>,epr-I-l. -°ms Ehr»<br />

Auch er hat den Verein im Vorstand, als Aktuar mit Rat<br />

und Tat kräftig unterstützt; auch ihm sei nochmals der wärmste<br />

Dank ausgesprochen. Nun schritt man zu den Wahlen. s<br />

Vorschlag des Vorstandes wurde Edi von Wyl der bisherige<br />

Kassier, als Präfekt, und Paul von Moos als BizepräfeN<br />

einstimmig gewählt. Als Kassier tritt Walter Dillier, Rat-<br />

Haus, ins Amt. Die andern Vorstandsmitglieder wurden bestätigt:<br />

Aktuar: Josef von Ah; Beisitzer: Meinrad Burch W'-<br />

len Alois Kiser, Ramersberg; Ordner: Otto Helbling. ^em<br />

neugewählten Präfekten und Vizepräftkten gratulieren wir<br />

nnd wünschen ihnen viel Erfolg in der Leitung der Jung-<br />

Mannschaft, die bald auf ihr 50jähriges Bestehen zurück<br />

schauen kann. Der Kassabestand weist,m Budget auf e.n Defizit<br />

für <strong>1946</strong> hin. Deshalb sollen Passiomitglieder und Göuner<br />

geworben werden. Unter Varia gab der H. H. Präses be<br />

kannt der Vorstand beantrage die Errichtung eines ttreuzeo<br />

auf dem Jänzi. Dieser Vorschlag wurde mit Begeisterung einstimmig<br />

angenommen. Damit endigte die Generalversammlnng<br />

Möge die Jungmannschaft weiterhin wirken als ^rzieherin<br />

einer gottfrohen Jugend, als Verbinden» zwischen<br />

Bauern Arbeitern und Studenten und als Schulung zu ganzen,<br />

vaterlandstreuen, zum Klauben der Kirche stehenden<br />

Männern.<br />

Ich blühe im Rotdorn seiner Liebe, ich blühe an allen meinen Zweigen im Purpur<br />

seiner Eaben!<br />

Ich blühe mit feurigen Zungen; ich blühe mit flammendem Vollbringen!<br />

Ich blühe aus dem Heiligen Geiste des Herrn.<br />

(Hymnen an die Kirche.) L.<br />

Illiinmrgebet<br />

Herr, rette uns! Wer hat so gerufen aus Sturm und Todesnot? M ä n n e r w a -<br />

r e n e §,' die Apostel, als ihr Schifflein, worin auch der Heiland war und schlief, von<br />

den Wellen überflutet, unterzugehen drohte. Wohl haben sie sich gewehrt mit Ruder<br />

und Steuer, ihre ganze Manneskraft dem entfesselten Element entgegengestellt. Doch<br />

schien alles vergebens. Wo war noch Rettung zu erhoffen? Wo sonst als beim Herrn.<br />

Sie rütteln ihn wach, und wie aus einem Munde kam der Hilferuf: „Herr, rette uns,<br />

sonst gehen wir zu Grunde." Und der Herr steht auf, gebietet dem Wind, und spricht<br />

zum See: „Schweige, verstumme." Und es trat eine große Stille ein.<br />

Was wollte der Herr mit diesem Wunder? Da nur Männer im Schiffe waren,<br />

wollte er den Männern etwas sagen. Seine Forderung lautet:<br />

1. Ich will, daß die Männer beten. Keiner sage, das Gebet sei doch<br />

etwas ganz Unmännliches. Wer aber, war männlicher als der große Freiheitsdichter<br />

Arndt. Er erklärte: „W e r i st e i n M a n n ? Der beten kann und Gott dem Herrn<br />

vertraut." Nur keine falsche Vorstellung von Gebet und Frömmigkeit. Das Gebet ist<br />

die Anerkennung jener Tatsache, daß Gott Herr und Meister ist über unserem Leben.<br />

So ist es nichts anderes als die Hingabe an Gott. Gewiß, wir kennen viele, treue,<br />

restlose Hingabe an das Größte und Höchste, in dem eingeschlossen ist Familie, Vaterland<br />

und der Beruf aller Berufe. Denn wozu sind wir auf Erden? Um Gott zu erkennen,<br />

ihn zu lieben und in seinem Dienste heilig und felig zu werden. Daß wir<br />

Gott über alles stellen, bringen wir zum Ausdruck im Gebete.<br />

2. I ch w i l l, d a ß d i e M ä n n e r ö f f e n t l i ch b e t e n. Von den Aposteln hat<br />

sich keiner vor dem' andern geniert. Alle riefen zum Herrn. So müssen auch wir es<br />

machen. Wir Menschen leben ja alle miteinander in einer Gemeinschaft, und haben<br />

deshalb die Pflicht des guten Beispieles. Es ist darum notwendig wie erbauend, daß<br />

auch die Männer öffentlich beten. In der Gemeinschaft der Pfarrfamilie, wenn sie<br />

am Sonntag im gemeinsamen Vaterhaus der Kirche zusammenkommen. Aber auch im<br />

engern Kreis der Familie. Woher sollen es die Kinder lernen und den Geist des<br />

Gebetes mit ins Leben nehmen, wenn sie nicht das Beispiel ihres betenden Vaters<br />

vor Augen haben können?<br />

Es schrieb ein Soldat des letzten Weltkrieges von der Front an seine Eltern:<br />

„Ihr habt uns alles lernen lassen, Sprachen, Mathematik, Musik, Malen, Tanzen,<br />

nur eines habt ihr mich und meinen Bruder nicht gelehrt — beten. Ich sehe hier<br />

ini Feld nicht wenige Kameraden beten, ich sehe, wie sie im Gebet Kraft und Zuverficht<br />

finden, nur wir zwei Brüder können nicht beten, wiearmfindwirdoch..."<br />

Mögen doch nie Kinder ihre Eltern auf solche Weise anklagen müssen. Groß und<br />

heilig ist das Männergebet. Es entstand eine große Stille, nachdem die Apostel-Männer<br />

gebetet hatten. Größer ist nie ein Mann, als wenn er betet.<br />

-er.<br />

flus Sen Pfarreien<br />

5. Sonntag nach Epiphanie, 2. hl. Scholastica. Montag. Erscheinung der Gottesmutter in<br />

Lourdes. Dienstag. 7 hl. Gründer des Servitenordens. Mittwoch. Ferie, Messe vom Sonnlag,<br />

2. A cunctis, 3. Fidetiui» (verstorbene), 4 nach Wahl. ~ r ,.. Donnerstag, - tzl Valentin, 2. 4 cu»c><br />

tis, 3. nach Wahl. Freitag, tzl. Faustinus und Jovita,^ A eunetft, 3. nach Wahl, «am,tag<br />

Vom 6. Sonntag nach Erscheinung, 2. A cunctiS, nach utayl<br />

Pfarrei Sarnen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: tzl. Messen: 5.3», 6.45, 7.45 und 0.15 Uhr. «ommunioulag der<br />

Chriftenlehr-Knaben. In allen Gottesdiensten Exerzitienopfer. 13 Uhr Christenlehre. 1..30 Uhr<br />

Andacht für die heilige Kirche. .<br />

Montag: Dreißigster für Joses Britschgi-Fanger, Fi,cherei, Forstmallli, ^berwile».<br />

Dienstag: Siebenter für Witwe Veronila von Ah-Bieler, Obermatt, Kägi-Zwil.<br />

Mittwoch und Donnerstai Alte Stiftjahrzeiten.<br />

Freitag: Siebenter für Frau ! Serla Schmitz-Balmer, Feld.<br />

Samstag: Altes Stiftjahrzeit.<br />

Arbeiterverein. Sonntag: 14 Uhr Generalversammlung im Peterhos.<br />

Jungfrauenkongregation. Sonntag: 14.3V Uhr Unterhaltung in der »Mühle . Montag:<br />

Caritasabend in Ramersberg. Dienstag: Gruppenabend der Iungsodalinnen.<br />

Nähkurs der Winterhilfe. Dienstag und Donnerstag, 13—18 Uhr, im Cchulhaus Sarnen<br />

(Milchsuppenlokal).<br />

Exerzitienopfer. Das Opfer, das für arme Exerzitanten unserer Pfarrei aufgenommen wird,<br />

wird allen Pfarrkindern warm empfohlen.<br />

Bibliothek. Die Bibliothek des Pfarrei-Volksvereins ist jeden Zonntag nach dem Amt geöffnet<br />

(Parterre des Pfarrhauses). Neuanschaffungen von Alfred Riderberger, Rachmanowli<br />

und Federer.<br />

Bauern- und Bäuerinnentag. Sonntag und Montag, den 24. und 25. Februar, im Holn<br />

ü* VUUllll, D U. \) w l7<br />

V.vjv I/VIUII1<br />

(Sonntag für Bauernväter und -Söhne; Montag für Frauen und Töchter) jetzt schon für du't*<br />

wichtige Veranstaltung der Pfarrei.<br />

Kapuziner- und Frauenkloster. Sonntag: Exerzitienopfer.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 Uhr hl. Messe. 13 Uhr Christenlehre. 17.30 Uhr Rosenkranz.<br />

Ramersberg. Donnerstag : 7 Uhr hl. Messe (B).<br />

Stalden. Sonntag: Gemeinschastskommunion der Jungsrauen. Hl. Opfer mit Predig!<br />

6.30, 8 und 9.15 Uhr. Gedächtnis der Schützengefellschast für ihr verstorbenes Mitglied Sicj><<br />

fried Wicfi sei. Baufondopfer. 13.30 Uhr Christenlehre. 14 Uhr Segensandacht zur hl. Familie.<br />

Voranzeige: Sonntag, den 17. Februar, 14.30 Uhr, im Vereinssaal, Erziehungsvortrag s>u<br />

Bäter und Mütter von H. tz. Dr. Gügler, Luzern. Bitte freundlich und angelegentlich, lifl<br />

darauf zu richten.<br />

M o n t a g : Jahrestag für Witwer Walter Riebli-Gasser, ehemals Brend.<br />

Kägiswil. Samstag: Von halb 5 Ubr an Beichtgelegenheit.<br />

Sonntag: Von halb 6 Uhr an Beichtgelegenbeit. Halb 7 Uhr Gemeinschaftsmesse mit<br />

Kommunion der Jungfrauen-Kongregation und Ansprache. i> Uhr Hauplgotlesdienst 1 Uhr<br />

Christenlehre und kurze Andacht. 4 Uhr Versammlung der J»ii.,frauen.«o»areaalic'n in der<br />

Krone. 5 Uhr Gebetswache.<br />

M o ntag: Stiftmesse für Sigmund von Wyl-Michel.<br />

Dienstag: Neuere Stiftmesse.<br />

Samsta g: Stiftmesse für Witwe Christina RölhlinBübi<br />

Pfarrei KernS.<br />

Pfarrkirche. Sonntag. 6.30,<br />

Pfarrkirche. Nachmittags halb 1<br />

Versammlung, päpstlicher Segen,<br />

Montag: Stiftmeffe für Jungfrau Änna Dürtscher. Wochengedächtnis.<br />

Dien sta g : Hl. Messe in Siebeneich 8 Uhr.<br />

Mittwoch: Alte gestiftete Jahrzeit.<br />

\ a fl Ä. ® eftiftete J"hrzeit für Witwe Juliana Röthlin-Reinhard, Obergisigen.<br />

17.3?'U^enlXi a0:6 ' 3O^t5t^meRe - ^ ^°"°"'-nft. Christenlehrelin-Ettlw!<br />

Bergftieden. ^u^es-Fesl. Gestiftete Jahrzeit (Lobamt) de« Cakriftan Arnold Rd'b'<br />

2,1«?' J- a i ' Z^iftete Jahrzeit (Seelamt) des Blasius Brilschai Wil»n fernen<br />

Klosterkirche. Sonntag: 7.30 nnd 18 Uhr Gottesdienst<br />

'<br />

V N


als nicht annehmbar erscheint. Wir kaufen also keine Katze<br />

im Sack. Darüber wird sich jedermann klar sein, daß eine Lösung<br />

zur Regelung der Verkehrssragen gefunden werden muß.<br />

Geben wir deshalb den Bundesbehörden das verfassungsmäßige<br />

Recht, nach einer alle interessierten Kreise befriedigenden<br />

Lösung zu suchen. Der Verkehr über größere Strecken<br />

wickelt sich nicht im Gebiet eines Kantons ab, sondern erstreckt<br />

sich über ganze Landesteile. Deswegen kommt nur<br />

eine eidgenössische und nicht eine kantonale Lösung in Frage.<br />

Mit dem neuen Artikel wird der Bund auf keinen Fall<br />

zur Erhebung einer Beförderungssteuer legitimiert, wie von<br />

gegnerischer Seite immer wieder behauptet wird. Da sind wir<br />

wahrscheinlich alle einig, daß wir genug Steuern haben. Die<br />

Benützung des eigenen Autos ist ein individuelles Freiheitsrecht,<br />

das durch den neuen Verfaffungsartikel in keiner Weise<br />

beeinträchtigt werden kann. Das hat auch Herr Bundesrat<br />

Celio dem bernischen Großrat und Landwirt Buri schriftlich<br />

erklärt.<br />

Anders liegen die Dinge beim Werkverkehr. Heute ist er<br />

geregelt in der sogenannten Autotransportordnung. Diese<br />

soll übrigens auch nach Annahme des Verfassungsartikels bis<br />

zum Jahre 1950 in Rechtskraft bleiben gemäß einem Beschluß<br />

der Bundesversammlung in der Junisession 1945. Dagegen<br />

ist vorgesehen, die gleiche Transportordnung nach Ablauf<br />

dieses Termins in eine Gesetzesvorlage überzuführen.<br />

Mit andern Worten, wir werden nachher mit den gleichen<br />

Zustünden zu rechnen haben, wie sie gegenwärtig im Autotransportgewerbe<br />

bestehen. Eine Aenderung ist nur geplant,<br />

wenn volkswirtschaftlich untragbare Verhältnisse im Transportwesen<br />

sich einstellen sollten.<br />

Wir alle haben ein Interesse an einer geregelten und nicht<br />

an einer wilden Konkurrenz. Bezahlen muß in jedem Fall<br />

derjenige, der Transportaufträge erteilt. Ob bei einer schrankenlosen<br />

Konkurrenz die Preise billiger werden, ist nicht anzunehmen.<br />

Auch hier mag das Sprichwort gelten: „Jedem<br />

das Seine".<br />

Mit guten Gründen darf daher dem <strong>Obwaldner</strong> Volk empsohlen<br />

werden, am nächsten Sonntag ein J a in die Urne<br />

zu legen.<br />

go<br />

Liebe Landsleute!<br />

Äsns<br />

Die Schweizerische Vereinigung für Heimatschutz und der<br />

Schweizerische Bund für Naturschutz klopfen an Euer Herz<br />

und an Euren Beutel. Zum ersten Mal in ihrem vierzigjährigen<br />

Bestehen machen sie eine allgemeine Landessammlung.<br />

Warum? Die beiden Verbände wollen helfen, den Silfersee<br />

im Oberengadin und seine zauberhaften Ufer als Naturdenkmal<br />

dauernd zu schützen. Das kostet Geld! Man ruft den<br />

Heimat- und Naturschutz aber auch sonst jahraus, jahrein von<br />

allen Seiten zu Hilfe, wenn es gilt, „die Schöne Schweiz" unversehrt<br />

&u erhalten. Baudenkmäler sind gefährdet: „Wo<br />

bleibt der Heimat schütz?!" Tiere, Pflanzen sind von Ausrottung<br />

bedroht: „Wo bleibt der Natur schütz?" Sie sind<br />

stets zur Stelle, doch wenn sie mit leeren Händen kommen,<br />

können sie wenig oder nichts ausrichten. Denn Heimat- und<br />

Naturschutz erhalten keine Bundessubventionen. Sie besitzen<br />

nur soviel, wie ihre Freunde ihnen geben.<br />

^ Darum bitten heute die beiden Verbände heute das<br />

Schweizervolk, ihnen nach den sieben magern Jahren des<br />

Krieges die Mittel anzuvertrauen, die sie nötig haben.<br />

Am Wochenende wird in der ganzen Schweiz der „Silsersee-Taler"<br />

aus seiner Milchschokolade öffentlich zum Kaufe angeboten<br />

— und zwar mit behördlicher Erlaubnis punktfrei!<br />

Wenn jeder fünfte Schweizer herzhaft in einen Taler beißt,<br />

wird der Silsersee gerettet und werden Heimat- und Naturschütz<br />

mit dem Nötigen versehen sein, um mit neuer Kraft<br />

zu wirken für unser unvergleichlich schönes Land. Darum<br />

rufen Sie Euch zu: „Macht alle mit — wir danken Euch!"<br />

Jnnerschweizerisches im Radio<br />

In der Sendung „Fyrobe" erklingen Montag, den<br />

11. Februar, um 19.00 Uhr, „volkstümliche Weisen aus der<br />

Innerschweiz". Ausführende sind: Die Luzerner Ländlermusik<br />

Würsch-Kausmann, der Jodlerklub Luzern, die im Nidwaldner<br />

Dialekt singende Jodlerin Liseli Gnos, das Handorgelduett<br />

Fricker, Luzern, und die Krienser Zitherklänge.<br />

Derchristlichsoziale Arbeiter<br />

stimmt am 9./10. Febr. getreu der Parole seiner Gewerkschaft<br />

Verkehrsartikel I a!<br />

Heimatschutzbtthne Alpnach<br />

C m E o h n si! M i<br />

Ländliches Schauspiel von Hans R. Balmer.<br />

Aufführungen im Kronensaal:<br />

Sonntag, 10. Februar, nachmittags 2 Uhr<br />

und abends 8 Uhr<br />

Dienstag, 12. Febrnar, abends 8 Uhr<br />

Zwischenaktmusik — Gemütliche Unterhaltung!<br />

Vorverkauf: Gasthaus Krone, Tel. 7 10 20<br />

besucht auf mittleren Bauernhof<br />

arbeitsame, aufrichtige 79<br />

T o c h t e r<br />

für Küche und Haushalt. Gelegenheit,<br />

bei tüchtiger Meisterin<br />

das Kochen und sämtliche Hausarbeiten<br />

zu eilernen Geregelte<br />

Freizeit und ganz familiäre<br />

Behandlung Schöner Lohn.<br />

Adresfezu erfragen bei der Exped,<br />

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Kirchliche f Gedächtnis<br />

Der Siebente für 77<br />

Frau Witwe<br />

IMka von Mi-Bieltr<br />

Adolfs<br />

wird Dienstag, den 12. Februar,<br />

in der Pfarrkirche in Tarnen<br />

gehalten, wozu Verwandte und<br />

Bekannte freundlichst eingeladen<br />

sind.<br />

Gottesdienstanfang 7.45 Uhr.<br />

Stadttheater Luzern<br />

Samstag, 9. Februar, 20—22.30 Uhr: Gastspiel Käthe Gold:<br />

Des Meeres und der Liebe Wellen.<br />

Sonntag, 10. Februar, 14.30—17 Uhr: Der Kaufmann von Venedig.<br />

Lustspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare. 20—23 Uhr:<br />

Der Opernball. Operette in 3 Akten, Musik von Richard tzenberger.<br />

(Zum erstenmal.)<br />

Montag, 11. Febrnar, 20—23 Uhr: Die ungarische Hochzeit.<br />

Dienstag, 12. Februar, 20—22.20 Uhr: Fidelio. Oper in 2 Alten,<br />

Musik vou L. v. Beethoven. Pizzarro: Paul Sandoz als Gast.<br />

Gastspielpreise; Gutscheine aus 10er Heften mit Aufzahlung gültig.<br />

Mittwoch, 13. Februar. 20—23 Uhr: Der Opernball.<br />

Donnerstag, 14. Februar, 20—22.30 Uhr: Der Kaufmann von Benedig.<br />

Freitag, 15. Februar, 20—22.30 Uhr: Gastspiel Käthe Gold: Des<br />

Meeres und der Liebe Wellen.<br />

Samstag, 16. Februar, 15—17.30 Uhr: Geschlossene Vorstellung sür<br />

die Stadtschulen. Des Meeres und der Liebe Wellen. 20—23 Uhr:<br />

Der Opernball.<br />

Sonntag, 17. Februar. 14.30-16.50 Uhr: Fidelio. Pizzarro: Siegfried<br />

Tappolet a. C. Gastspielpreise; Gutscheine aus 10er Heften<br />

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Verkehrsartikel angenommen ist, kann<br />

d a s V o l k sich erneut zum Gesetz aussprechen, das<br />

auf Grund des Verkehrsartikels angenommen<br />

wird.<br />

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Du dem Verkehrsartikel zustimmst!


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seit dem letzten Jahrhundert so schlecht bewährt, daß wir heute bereits<br />

im gesamten Verkehrswesen endgültig darauf verachten<br />

wollen^« @ejd)i(J)tc ^hrt uns. daß vor allem dieses Freiheitsrecht<br />

dazu beigetragen hat, daß die Schweiz eines der reichsten<br />

Länder der Welt geworden ist<br />

Schweizer gib acht, zum Schutze des Bahnkapitals will man Dir<br />

dieses Recht nehmen!<br />

65<br />

für ihre Sanierung. Sie haben das Geld erhalten.<br />

Hellte verlangen sie noch mehr<br />

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Zreiheit des Ärgers.<br />

Mit dem neuen Verfassungsartikel 23ter kann der Schweigir<br />

gezwungen werden, Bahnkunde zu sein. Teilweise oder sogar<br />

ganz soll er dann auf die Verwendung eigener Motorfqhrzeuge<br />

verzichten.<br />

Das grenzt an Diktatur!<br />

Gib am 9.,10, Februar einem solchen Begehren die richtige<br />

Antwort:<br />

Art. 23ter<br />

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Die Xbeatergeseltschaft „Frohsinn"<br />

Der Tobisli äläi ischt 2 Frankä ward"<br />

das 41fi 63<br />

So urteilen Zuschauer über<br />

Theater im Gasthaus Roßli, Schwendi<br />

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D e r V e r k e h r s a r l i k « ! w u c h t i g v e r w o r f n «<br />

Eidgenössische Abstimmung über den Versassungsartitel 2Zter.<br />

21 Stände verwerfen, 1 stimmt zu. Stimmbeteiligung 64 %.<br />

Ja Nein<br />

Zürich 68 952 94 962<br />

Bern 41893 79 623<br />

Luzern 19 913 27 581<br />

Uri 1914 3 539<br />

Schwyz 2 443 9 199<br />

Obwalden 566 3 522<br />

Nidwalden 839 2 839<br />

Glarus 2 784 4 467<br />

Zug 1 769 4 843<br />

Freibnrg 6 446 24 838<br />

Solothurn 19537 29159<br />

Baselstadt 17 375 19 198<br />

Baselland 6999 11485<br />

Schaffhausen 5 859 8198<br />

Appenzell A.-Rh. 2 594 7 393<br />

Appenzell J.-Rh. 567 1 631<br />

St. Gallen . 29 985 49147<br />

Graubünden 11994 9 832<br />

Aargau 23444 45 345<br />

Thurgau 9 763 22 329<br />

Tefsin 11269 11956<br />

Waadt 19 497 66 374<br />

Wallis 4 979 16 739<br />

Neuenburg 4 369 15 488<br />

Genf 5 947 19 721<br />

Total 289 815 571021<br />

Gemeinde<br />

Ergebnis in Obwalden.<br />

M<br />

«<br />

!<br />

1<br />

5<br />

Stimmende<br />


den, ob auf Grund des erzielten Ergebnisses bei der Vorführungsfahrt<br />

vom 6. Februar eine Erhöhung der<br />

schmindigkeit auf der Brüniglinie grundsätzlich zugestanden<br />

werden kann. ^ . „„„<br />

Auf Einladung der Bundesbahnen haben die .vcatuxandenklassen<br />

der Kantonsschule Luzern uud eine obere Ävretlnng<br />

des Kollegiums Samen in Begleitung chrei<br />

Prosessoren diese Probefahrt mitgemacht.<br />

Erziehung für heimatliche Lebensart. Im Jahresbericht<br />

der Schweizerischen Trachtenvereinigung, erstattet m i)r<br />

Zeitschrift „Heimatleben", lesen wir: ^<br />

Es gehört zu den Zufallserscheinungen unserer Zeit day<br />

der Städter ein Herdenmensch wird und der Bauer in -<br />

sucht sieht, seine eigene Lebensart aufzugeben und ^<br />

Städter gleichzutun. So kommen wir zu dem Menscheilg<br />

mel, .das überall auf Erden dasselbe ist. Unser Volk hat erfahren,<br />

daß es darin nicht glücklich werden kann. De<br />

Sehnsucht nach einer eigenen, auch im Sichtbaren sich abhebenden<br />

Lebensart verdankt die Trachtenvereimgung ihre U-<br />

folge. Allein, was bedeutet die Tracht, wenn die Stadt zur<br />

Beton-Wüstenei und das Bauernhaus zur Farin wird. Was<br />

ist ciit Riegelhaus, wenn seine Stuben angefüllt sind mit<br />

Allerweltsware? Welchen Wert hat eine Bauernstube, in der<br />

schlechte Bücher gelesen werden, in der man Boulevard-Lieder<br />

trällert und eine verwaschene Sprache spricht? Em Ring<br />

fügt sich in den andern. Wer die Dinge zu Ende denkt, gelangt<br />

immer wieder zum Anblick des ganzen Lebens, das m sich<br />

keine Widersprüche duldet.<br />

Unterwaldner Musiktag <strong>1946</strong> in Beckenried. Um ein Zusammentreffen<br />

mit andern Veranstaltuugen zu vermeiden<br />

(Wallfahrt der Jungmänner nach Einsiedeln als Dank für die<br />

Bewahrung vor dem Krieg) hat die Feldmusik Beckenried den<br />

auf anfangs Mai angesagten Unterwaldner Musiktag zurückverlegt<br />

auf Ende Mai. Es wurde nun definitiv der 2 6. M a i<br />

bestimmt, bei schlechtem Wetter event. Ausfahrtstag, den 30.<br />

Mai. An der nächstens stattfindenden Delegierteuverfammlung<br />

in Beckenried wird der Kantonalvorstand nähere Anskunft<br />

geben können über den Musiktag. Die Feldmusik hat die<br />

Vorbereitungen aufgenommen, im Stillen wird bereits eifrig<br />

gearbeitet, um eine tadellose Durchführung des Festes zu erreichen.<br />

Beckenried wird sich freuen, sämtliche Sektionen von<br />

Ob- und Nidwalden, sowie außerkantonale Gastvereine begrüßen<br />

zu können.<br />

Alpnacher-Brief. Lieber Theaterfreund! Die Landtheater<br />

sind um diese Jahreszeit so zahlreich wie die Pilze nach einein<br />

warmen Sommerregen. So habe ich mir im Kronensaal<br />

das ländliche Schauspiel „Em Sohn sii Frai" angeschaut.<br />

Es hat mir einen solchen Eindruck hinterlassen, daß ich Dir<br />

davon berichten muß. Denn dieses Heimatstück ist mehr als<br />

ein ausgeklügeltes Spiel, nein, es ist ein Ausschnitt urwüchsigen<br />

Landlebens, eine dramatische Episode aus der Geschichte<br />

eines altererbten Bauernhofes, der heimliche Kampf zwischen<br />

der abtretenden und der jungen Generation und ihre Versöhnung.<br />

—• Die Träger dieser Handlung sind vom Dichter<br />

H. R. Balmer treffend gestaltet, vom Regisseur tief nachempfunden<br />

und von den Spielern lebenswahr dargestellt worden.<br />

Mein Lieber! Wie diese Personen auf der Herräzälg miteinander<br />

loben, sich mißverstehen und schließlich zur Familie<br />

zusammenwachsen, das mußt Du Dir selber ansehen. Wenn<br />

noch achtzehnkarätiges Ländlerblut in Deinen Adern rollt, so<br />

wirst Du Dich freuen am bodenständigen <strong>Obwaldner</strong>diitsch, an<br />

den vielsagenden Gesten und der tiefempfundenen Mimik. Und<br />

wenn Du ein gar zu weiches Herz hast, vergiß ja nicht, ein<br />

Fazzanetli mitzunehmen, um ein paar verstohlene Tränen zu<br />

verheimlichen. Aber keine Angst, auf der Herräzälg hat man<br />

auch Sinn für gesunden Humor und Optimismus. Und nun<br />

wünsche ich Dir bei der nächsten Aufführung recht viel Vergnügen<br />

und Belehrung. So fängst Du zwei Fliegen auf einen<br />

Schlag. Und wenn die Bühne und der Saal auch nicht allzu<br />

ideal anmuten, so vergiß nicht, daß es auch im Leben nicht<br />

allein auf die Kulissen und Äußerlichkeiten ankommt. Der<br />

mutigen Heimatschutzbühne aber drücke ich meine Zufriedenheit<br />

aus, weil sie es wagte, die Heimatkunst in Alpnach aus<br />

dem Dornröschenschlaf aufzuwecken. Darüber freut sich jeder,<br />

dem Heimat und Scholle noch etwas sagen.<br />

Es grüßt Dich recht obwaldnerisch Dein Kritikaster -dr.<br />

6. Sport-Maskenball in Samen. Motto: Seerosen-<br />

Traum. (©mg.) Jahrelang betrog uns die Kriegsfnrie um<br />

manch alt vertrautes Vergnügen. Jahrelang verging uns die<br />

Lust für Scherz und Heiterkeit. Und nun, da endlich der Krieg<br />

beendigt ist, wollen wir uns des Friedens freuen und alte<br />

Vorkriegs-Vergnügen wieder aufleben lassen. Wir denken dabei<br />

vor allem an die lustige Fastnachtszeit, bei der man so<br />

richtig die Alltagssorgen vergessen konnte.<br />

Selbstverständlich entschloß sich der F-C- Sarne s f ,<br />

uen traditionellen Sport-Maskenball zum 6 Mak starten<br />

lassen. Bereits laden überall die großen, gelben ]il J<br />

Besuche ein. Eine grandiose Dekoration gibt dem Metzgeru-<br />

Saale den richtigen Rahmen zu unserem 1. F^edensball.<br />

Zwei bäumige Tanzorchester sorgen mit ihrer r119<br />

Musik für die nötige Stimmung. Aber mithelfen mussen z<br />

natürlich alle. Besonders die Masken müssen nach Wigem<br />

Stillstande beweisen, daß der alte Fastnachtsgeist noch h u<br />

ausgestorben ist. Gerade sie sind es, welche für einen B ^ -<br />

Betrieb verantwortlich sind. Dazu kommt eine Masten--<br />

miierung nach ganz neuer Wertung. Wer wird p r a mli<br />

e r t ? Vor allem die schönen, originellen Kostüme, a e<br />

dann kommt als weiterer Faktor und d e r i st a u s s ch a g -<br />

gebend: Wer am besten versteht zu intrigieren, Betrieb zu<br />

machen, diese Masken erhalten die ersten Preise!! ,<br />

Heute schon geht die Einladung an alle Fastnachts-^iev-<br />

Haber: Auf nach Samen, am 19. Februar, abends 20 Uhr,<br />

in die Metzgern-Säle! R a s s e! B e t r i e b ! Stimm u u g .<br />

Einfach bäumig! soll die Losung des 6. Sport-Maskenballs<br />

sein!<br />

1. Skitag des Geb.Füs.Bat. 47. (Eing.) Das Geb.Füs.Bat.<br />

47 konnte am vorletzten Sonntag seinen Skitag aus Kleweualp<br />

bei sehr guten Schnee- und Witternngsverhältnissen<br />

und bei guter Wettkämpserbeteiligung durchführen. Der Wettkampf<br />

stand unter der Leitung des Herrn Bat.Kdt., Major<br />

Britschgi, uud Hptm. G. Murer, Ski-Os. des Bat., unter<br />

Mitwirkung der Herren Kp.-Kdt. und des Bat.-Stabes.<br />

Die Spannung des Tages bildete der Ausgang des Laufes<br />

über die ca. 11 km lange Strecke mit längeren Steigungen<br />

und steilen, kurzen Abfahrten. Es wurde dann auch, wie<br />

es eines militärischen Wettkampfes würdig ist, mit Härte und<br />

Energie um die ersten Plätze gekämpft.<br />

Bei einer Laufzeit von 1.10.43 ging S. Berlinger Jakob<br />

IlI/47 mit gleicher körperlicher Frische, wie er gestartet war,<br />

als Sieger durchs Ziel. Den 2. Rang erkämpfte sich, ebenfalls<br />

in sehr guter Versassung, Mitr. Schäli Hs., IV/47 mit 1.12.55.<br />

Ihm folgen im 3. Rang Wm. Küster Karl, 1/47, mit 1.13.42;<br />

4. Rang Füf. Rohrer Otto, 11/47, 1.17.35; 5. Rang Füs.<br />

Berchtold I., II/47, mit 1.19.14.<br />

Ein gutes Beispiel militärischer Ausdauer gab der Letztere,<br />

indem er nach verschiedenem Pech dreimal startete, zu<br />

letzt mit ungleichem Ski und ungleichem Schuh. Im Mannschastskampf<br />

(Totallaufzeit der 5 besten Läufer pro Einheit)<br />

schlugen sich die Kompagnien wie folgt:<br />

1. Stabskp. Geb.Füs.Bat. 47, 7.10.36; 2. Geb.Füf.Kp.<br />

11/47, 7.12.31; 3. Geb.Füs.Kp. 1/47, 7.15.44; 4. Geb.Mitr.Kp.<br />

IV/47, 7.25.28; 5. Geb.S.Kp. 111/47, 7.42.38.<br />

Der Slalom am Nachmittag zeigte das skitechnische Kön<br />

nen der verschiedenen Wettkämpfer. Die besten Leute in dieser<br />

Disziplin waren: 1. Wm. Küster Karl, 1/47, 51,7 Min.; 2.<br />

Kaii. Michel Paul, Stabskp., 53,0 Min.; 3. S. Christen Remigi,<br />

111/47, 54,8 Min. Außer Konkurrenz: Tamb. Crivelli<br />

Robert, 51,0 Min., Tagesbestzeit.<br />

Bei der Rangverkündigung anerkannte der Bat.Kdt. die<br />

guten Lauf- und Schießresultate. In klaren Worten unterstrich<br />

er die Bedeutung des Skifahrens für unsere Armee,<br />

deren sicherstes Rückgrat auch im modernen Kriege unsere<br />

Berge bleiben werden. Der Reg.Kdt., Hr. Oberst Erasemann,<br />

dankte allen Wettkämpfern für den Willen zu außerdienstlicher<br />

Weiterbildung und forderte, daß jedes Bat. des Rgt. 20<br />

trotz verschiedener Schwierigkeiten einen Skitag durchführen<br />

sollte.<br />

Hie Kerns. (Eing.) Im „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" Nr. 6<br />

konnten wir vernehmen, wie die Schwebebahn Stöckalp-Melchsee<br />

den Auswärtigen — den Feriengästen — ein Wiederkommen<br />

in unsere schöne Alpenwelt verleiden macht.<br />

Im Amtsblatt vom 7. Februar <strong>1946</strong> richtet die Betriebsdirektion<br />

dieser Luftseilbahn die Spitze gegen uns Bürger und<br />

Einwohner von Kerns. Laut diesem Inserat können in Zukunft<br />

nur mehr die Bürger von Kerns zu den vertraglich<br />

festgesetzten Taxen (Bergfahrt 2 Fr., retour<br />

3 Fr.) auf dieser Luftseilbahn fahren. Zudem wird von ihnen<br />

noch ein Personalausweis verlangt.<br />

Entgegen bestehendem Vertrag verlangt die Betriebsdirektion<br />

seit Jahren für Warentransporte weit höhere Preise und<br />

seit einiger Zeit erlaubt sie sich sogar, auch die Personentaxen<br />

hinaufzuschrauben.<br />

Uni die Bürger und Einwohner von Kerns aufzuklären,<br />

soll hier aus den „Bedingungen für die Erstellung einer Warentransport-Luftseilbahn-Anlage<br />

Stöck-Zingelfrutt" Ziff. 3, 6<br />

und 7 wörtlich wiedergegeben werden.<br />

3. Der Einheitspreis für beanspruchten Grund und Boden<br />

auf Alp- und Almendgebiet für die Erstellung der beiden<br />

Stationsgebäude und der Masten beträgt 50 Rp. (fünfzig<br />

, u ,. ins! Dachvorsprung und zwar handelt e?<br />

nicfSum Landabtretung zu Eigentum, sondern um<br />

,# 6%üt bic «es-rdnnng mn P--i°»°» "fKntn, ,-w«<br />

BinÄner der Gemeinde «e.n» m F-a-e tarnen,<br />

gelten folflenbc lojtn:<br />

2.— pro Person<br />

Bergfahrt ^ 1.50 pro Person<br />

Talfahrt<br />

Hl»- und Rückfahrt<br />

Fr. 3.— pro Person<br />

^ r)0 {g Fx. i. 50<br />

Beirrn Transporte,, soll eine Reduktion nach Vereinbarung<br />

eintreten. Unter 50 kg entsprechend billiger.<br />

7 Me Komesfion d. h. das Recht zur Durchführung der<br />

Warentransport-LuftseilbahnanlM wird aus Jahre (dreikia)<br />

bearenzt, beginnend mit der Inbetriebsetzung.<br />

Die Büraeraemeinde Sterns behält s.ch ausdrücklich das<br />

Rückkaufsrecht der gesamten Seilwhnanlage vor un^ zwar<br />

imcfi den im Stromlieferungsvertrag zwischen du<br />

gemeinde tos »nb dem Slcmton Oiw-Id-n «,,f 9 «Wtan<br />

8 et=<br />

8 "Äem II. ®ff. 3 die Biir,--seni-ind- dem »°ni°l>wn»r<br />

zeqen eine einmalige «nllchidigung von «10 R? p-°<br />

am benutzten Bodens (entspricht emem Landzins von 1,7 Rp.<br />

vro am und pro Jahr) nur ein Baurecht — kein -andverkauf<br />

zu Eigentum — für die Dauer von 30 Jahren erteilte,<br />

verlangte die Gemeinde mit gutem Recht als Gegenleistung<br />

Besonders besremdend wirkt nun die Tatsache, das; i»<br />

Zukunft laut Inserat nur noch Bürgern dieses Recht zugestanden<br />

wird und die Einwohner um ihr vertraglich<br />

verankertes Recht kommen. . ^ „ ,<br />

Ziff 7 fetzt die Konzessionsdauer aus 30 Jahre fest. Jtach<br />

Ablauf dieser Frist kann die Bürgergemeinde Kerns die gesamte<br />

Luftseilanlage zu den vorliegenden Bedingungen zurwlkaufen.<br />

Um im Jahre des Rückkaufes, 1965, den für die Gc<br />

meinde in Frage kommenden Kaufpreis zu ermitteln, ist die<br />

Kenntnis der Erstellungskosten — buchhalterisch belegt — absolut<br />

notwendig, was auch der in Ziff. 7 zitierte Stromliese<br />

rungsvertrag in Art. 17 klipp und klar als Voraussetzung<br />

Bereits hat die Luftseilbahn mehr als 10 Betriebsjahre<br />

hinter sich. Bis zum heutigen Datum ist es aber dein Bürgergemeinderat<br />

von Kerns noch nicht gelungen, vom Konzessivnär<br />

dieser Luftseilbahn die unerläßliche Angabe der Erstellungskosten<br />

zu erhalten.<br />

Aus allen diesen Tatsachen ersieht man, daß sich i»i>ere<br />

Behörde bis anhin herzlich wenig um die Einhaltung dieser<br />

für unsere Gemeinde so wichtigen Vertragsbestimmungen bekümmert<br />

hat. Es wäre sonst nicht möglich, daß der jionzessionär<br />

nach „großdeutschem" Muster zu Recht bestehende «erträge<br />

zu wertlosem Geschreibsel entwerten könnte. Wenn der<br />

Rat wirklich die Interessen der Gemeinde wahren würde, lväre<br />

es bestimmt möglich, die Betriebsdirektion zu veranlassen, als<br />

Bahnangestellte K e r n s e r zu berücksichtigen. Dadurch würde<br />

der Personalausweis dahinfallen und wir Uernser müßten<br />

nicht als Erkennungszeichen mit Ohrenmarken oder mit einem<br />

Nasenring geschmückt, an der Betriebskasse vorlräben,<br />

um zu unserem guten Recht zu kommen.<br />

Glaubt der Rat nicht auch, daß er hier positivere Arbeit<br />

zum Nutzen unserer Gemeinde fände, als sich mit einsältigen<br />

Protokollbeschlüssen allgemein lächerlich zu machen und<br />

dadurch jede Autorität zu verlieren?<br />

Diese leidige Schwebebahnangelegenheit verlangt sosortige<br />

Erledigung, ansonst den Bürgern und Einwohnern von<br />

Kerns auf dem Wege einer Broschüre noch iveitere »»erfreuliche<br />

Tatsachen zur Kenntnis gebracht werden.<br />

Mabasa - Sarnen. (Eiliges.) Rüstet Euch! So ruft die Gc-<br />

Seilschaft zur Belebung der Fastnacht den Jungen und den<br />

Junggebliobenen zu. Am Fastnacht-Dienslag wird, nach allem<br />

schönen Brauch, dem Maskentreiben wieder Raum und Gele><br />

genheit gegeben werden. Durch Sarnens Straßen werden gelungene<br />

Vehikelrennen organisiert, einzelne und gruppierte<br />

Kinder-Masken kommen zur Prämiierung und noch weitere?<br />

fröhliches Allerlei wird Aufmerksamkeit erheischen. Einzelnes<br />

aus dein Programm wird später bekanntgegeben werden. Für<br />

heute nochmals: Rüstet Euch! Die Mabasa und die Sarner<br />

Schaulustigen erwarten Euch. Ihr Fröhlichen!<br />

Sarnen. Der Frauen und Töchter Krankenverein<br />

fand sich Sonntag, den 3. Februar 1016, zu seiner<br />

76. Generalversammlung in der Uaffecstube Wyk zusammen.<br />

Unsere Präsidentin, Frau Egger Müller, hiest alle anwesen»<br />

den Ehren- und Aktivmitglieder herzlich willkommen und verlas<br />

den flott geführten Jahresbericht des verflossenen Bereinsjahres.<br />

Das Protokoll der letzten Generalversammlung<br />

Baum des Verderbens, dessen Blätter voll anonymer<br />

Schriftzüge sind und in dessen Schatten es weder Wachstum<br />

noch Liebe gibt ...<br />

O Eifersucht, deine Schönheit ist die des Krebskranken...<br />

Du wirkst verheerend wie der Rost, der den schönsten<br />

Stahl zerfrißt... Du bist grausam wie der Durst...<br />

Du bist alt wie die Welt... Mit dem ersten Sohn des<br />

ersten Mannes zur Welt gekommen, wirst du erst nach dem<br />

letzten Weibe sterben. — Und der einzige Trost hienieden,<br />

nicht zu lieben und nicht geliebt zu werden, besteht darin,<br />

daß man in diesem Falle einigermaßen Aussicht hat, dein<br />

Gesicht nicht zu kennen und dem Geiser deiner Zunge zu entgehen<br />

... O Eifersucht! Einer, der jetzt versucht, nicht mehr<br />

unter dir zu leiden, hat soeben deine Schriftzüge verbrannt...<br />

Könnte er sie doch ebenso leicht vergessen!<br />

-i-<br />

Dieser kleinliche, tägliche, hinterlistige Krieg, der meine<br />

großen wissenschaftlichen Versuche begleitet und hemmt, hat<br />

in mir den Wunsch nach Innerlichkeit gesteigert. Ich fühle,<br />

wie der Eckel vor der Menschheit jede Hoffnung, die meine<br />

Jugend auf sie gebaut hatte, überflutet.<br />

Christus hat gesagt: „Wer von euch wird mich verraten?"<br />

Ich bin so weit, daß ich hier, nach so vielen täglichen Enttänfchungen,<br />

sagen könnte: „Wer von euch wird mich nicht<br />

verraten?"<br />

Weil ich mich für ein völlig unglückliches und aller Sympathie<br />

würdiges Mädchen interessiere ... Weil ich in die Kirche<br />

gehe ... Weil ich versuche, jungen Leuten irgendwie Gutes<br />

zu tun ... Weil ich gut war für den Gärtner und ein<br />

paar Arbeiter, die diese Güte hundertfach verdient haben ..,<br />

Fühle ich nun, wie eine ganze Welt sich in aller Stille<br />

wider mich erhoben hat. Dagegen hat man gar nichts einzuwenden<br />

gegen einen gewissen zynischen, hartherzigen, freimaurerischen<br />

Vorgesetzten, der für den Arbeiter nur Verachtung<br />

hat, während ich ihm Liebe erweisen wollte.<br />

Er hat alle Rechte; ich gar keines!<br />

Da hat man z. B. wieder eine Tragödie inszeniert, weil<br />

ein paar meiner Pfadfinder, die am äußersten Ende des Parkes<br />

kampierten, einige Zweige abgeschnitten hatten, um ihre<br />

Suppe zu kochen, nnd angeblich einen Rasen zertrampelt hatten<br />

an einer Stelle, die sonst niemand betritt.<br />

Die Menschen sind wirklich wahnsinnig. Statt Honig zu<br />

essen, finden sie nur Geschmack am Essig.<br />

Ich habe soeben Heim Verlassen der Werkstätten Robert<br />

gekreuzt, den berüchtigten Werkführer, der, wie es heißt, den<br />

Auftrag hat, am Tage, da die „Roten" triumphieren werden<br />

den Direktor — und wahrscheinlich auch mich — zu ermorden<br />

Er versieht seinen Dienst tadellos und hat mich sehr respektvoll<br />

gegrüßt. — Und trotzdem hat mein Direktor recht — ich<br />

habe jetzt selber Beweise dafür — wenn er behauptet dieser<br />

Wertführer wiegle die Arbeiter auf und schüre die Unzufriedenheit<br />

auf den Werkplätzen... denn er hat den aarneii Plan<br />

? e L^fe l Un9 n eit l 0§ °"dern Betriebes organisiert, der ebenfalls<br />

für die Landesverteidigung arbeitet.<br />

Ja, unsere Landesverteidigung!<br />

Wenn man weiß, was ich selber erst zu erfahren begon-<br />

8<br />

\ eim sanken an das, was<br />

im Konfliktsfalle geschehen wird und was wir mit dem Zusammenbruch,<br />

mit Strömen von Blut nnd mit Schande wer<br />

den sühnen müssen.<br />

Um mich etwas zu entspannen, bin ich heute nach dem<br />

Abendessen ganz allein mit meinem Hunde ausgegangen.<br />

Auf ihn kann ich mich verlassen, denn er ist weder kl«'<br />

senbewußt, noch „organisiert".<br />

^er Himmel war mit Sternen übersät.<br />

Mars, Arktur, der große Bär. die Perseiiden. dir Milch'<br />

jtlaße bildeten ein feenhaftes Riesengefunkel auf dem Hinter'<br />

gründe der Unendlichkeit.<br />

Und ich mußte mir sagen, daß das Gezänke der Me»sän>l<br />

einem jämmerlich vorkommt, angesichts dieser über>välligc»<br />

den. majestätig stillen Zeugen.<br />

Ootrde auch du ruhig heiter, wie sie! Lchwebe hoch 1I ' ,sr<br />

all den kleinlichen Jntrigen!<br />

schwebe empor, meine Seele, zu jenen höheren Sphärc"-<br />

wo man reinere Luft atmet, weil man Gott näher ist. h<br />

\5ch habe meinen Spaziergang durch die Felder weit »no<br />

wng ausgedehnt und zugehört, wie die Vögel einander locktenn,l!l<br />

C s 9a 00,1 IieTen<br />

T 'S? 'vagle sich jetzt schüchtern he"^'<br />

5 b ' ^er Mensch ihnen das Feld geräumt hatte, um e" c '<br />

und schlagen zu gehen.<br />

Und dann kam das Schiveigen inmitten der blauen<br />

das große schweigen der Erde.<br />

ulL! 0 '? AiemIi t


ourde durch unsere Aktuarin Frau P. Wyß-Haas verlesen,<br />

»inen besondern Dank gebührt unserer Kassierin, Frau Stock-<br />

^ann-Etlin, die 'ihre Aufgabe schon seit Jahren mustergültig<br />

id mit 'Interesse bewältigt. Der Revisorenbericht von Frau<br />

Verwalter Gasser-Jmfeld meldete die Kasse in bester Ordnung.<br />

5er verstorbenen Mitglieder wurde ehrend gedacht. Zum<br />

Schluß kam das wichtigste, die Wahlen! Frau Egger-Müller,<br />

tfere Präsidentin, weigerte sich, eine Bestätigung wieder an-<br />

Imehmen, und empfahl als Nachfolgerin Frau Dillier-Wyrsch,<br />

ie einstimmig gewählt wurde. Zur Vizepräsidentin wurde<br />

»rau Dillier-Müller erkoren. Die im Austritt befindlichen<br />

Vorstandsmitglieder wurden wieder bestätigt und als Supleantin<br />

Frau Beck-Durrer neu gewühlt. Die scheidende Prä-<br />

Dentin dankte dem Vorstand für die im verflossenen Jahr<br />

sführte Mitgliederwevbung, zählt doch der Verein jetzt 56<br />

Ejren- und 254 Aktivniitglieder. Dies beweist jedes Jahr, daß<br />

^r Vorstand alle Ehre einlegt, sein Amt gewissenhaft zu er-<br />

Men. Dieses Wirken sollte von den Mitgliedern durch vollfihliges<br />

Erscheinen mehr anerkannt werden.<br />

Nach den Traktanden folgte, bei gemütlicher Stimmung<br />

der Vereinsfamilie, die Verlosung der freiwillig gespendelen<br />

Gaben. , P. W.<br />

Sarnen. (Eing.) Die Generalversammlung der Sarner<br />

Sektion des Christl. Holz- und Bauarbeiterverandes<br />

nahm bei starkem Besuch einen würdigen Verlaus,<br />

lnter der flotten Leitung des Präsidenten Heinrich Müller<br />

aaren die geschäftlichen Traktanden rasch erledigt. Der Rückblick<br />

des Vorsitzenden zeigte die erfolgreiche und vielfältige<br />

Arbeit, die der Verband im verflossenen Jahre geleistet hat.<br />

^ie Versammlung würdigte die Mühen des Vorstandes durch<br />

tinstimmige Wiederwahl der Vorstandsmitglieder. Als zweiler<br />

Rechnungsrevisor wird künftig Kollege Karl Jmfeld wal-<br />

Jen. Der Mitgliederbestand des Verbandes hat sich erfrenliherweise<br />

erweitert, konnte doch eine schöne Anzahl neuer<br />

Gewerkschaftsmitglieder aufgenommen werden. Die Kantonaligung,<br />

verbunden mit einer Jubiläumsfeier, wird am 24.<br />

Mrz in Giswil abgehalten. Mit Interesse hörte die Verjmtmluttg<br />

eine Orientierung von Kollege Sekretär Kolb, Luern,<br />

über die abgeschlossenen und noch abzuschließenden Arjeitsverträge.<br />

In Obwalden ist am 6. Oktober 1945 ein kanznaler<br />

Vertrag im Schreinergewerbe zustande gekommen. In<br />

^er Diskussion ergriff nebst andern Rednern H. H. Pfarrer<br />

llois Marty das Wort. Für uns sei, so sagte er, die Gesintungsgewerkschast<br />

maßgebend. Die Einheitsgewerkschaft müsse<br />

Abgelehnt werden. Am Schlüsse der geschäftlichen Traktanden<br />

|aljm der Vorstand vier Ehrungen vor; die Kollegen Alois<br />

Langer, Balz Durrer, Adolf Monti und Peter Blättler beimen<br />

für ihre 10jährige Verbandstreue ein sinnvolles Ge-<br />

)enk. Ebenso erhielten die fleißigen Versammlungsbesucher<br />

^ine kleine Anerkennung.<br />

Der zweite Teil vereinigte die ganze Gewerkschaftsfamilie<br />

Joch bis in die späten Abendstunden bei Humor und Tanz in<br />

Fröhlichkeit beisammen.<br />

Sarnen. (Eing.) In der fast vollzählig besuchten Generalersammlung<br />

des kath. Arbeitervereins vom 10. Feruar<br />

<strong>1946</strong> wurden einige Neuwahlen getroffen. Der seit<br />

Gründung des Vereins amtierende Präsident Hans Burchdurrer<br />

trat von seiner verdienten Tätigkeit zurück, ebenso<br />

er langjährige Kassier Franz Huser-Kappeler. In die entstan-<br />

^nen Lücken traten nach einstimmiger Wahl Josef Kiser,<br />

reitholz, Präsident; Alfred Portmann-Billo, Vizepräsident;<br />

sid Karl Stoop-Bohren, Kassier. Das Aktuariat bleibt weiter<br />

den bewährten Händen von Al. von Ah-Zurgilgen, Gehren.<br />

|urch Vertrauensleute aus den drei christlichen Gewerkschafauf<br />

dem Platze Sarnen wurde der Vorstand ergänzt. Multionen<br />

ergaben auch die Wahl der Fahnendelegation und<br />

fr Rechnungsprüsungskommission. Nach einem Kurzreferat<br />

on H. H. Pfarr-Ref. A. Schönenberger und orientierenden<br />

toten von den Aktivmitgliedern Alois Wolf-Enz und Alfred<br />

^ortmann wurde die Generalversammlung mit einem Lichtildervortrag<br />

über „Religionen, ihre Form und Entwicklung"<br />

^schlössen. Möge das Interesse für geistige Schulung und<br />

Zildung immer weitere Kreise der christlichen Arbeiterschaft<br />

»fassen.<br />

Schwendi. Anzeige. Vielfachen Wünschen und Anfratn<br />

nachkommend, haben wir uns entschlossen, die letzte Exlavorstellung<br />

des Lustspiels „Ae Stei abem Harz" auf Sonn-<br />

Hg, den 17'. Februar, anzusetzen. Wir hoffen auf eine recht<br />

shlreiche Besucherzahl und damit einen frohen Abschluß unrer<br />

Spielzeit. (Siehe Inserat!)<br />

Die Jungmannschaft Schwendi.<br />

Schwendi. (Eing.) Die letzthin einberufene Generalver-<br />

^nmlnng des M i l i t ä r s ch i e ß v e r e i n s hatte Kenntnis<br />

nehmen von Protokoll und Rechnung und speziell vom<br />

titrag des Vorstandes über Zusammenschluß mit der Schütiigesellschast.<br />

Der Präsident und anschließend auch der Kas-<br />

|r gaben weitgehenden Aufschluß über die Gründe dieses Aniges.<br />

Nach gewalteter Diskussion las der Präsident auch die<br />

[rch den Znsammenschlnß bedingt revidierten Statuten der<br />

hützengesellschaft vor, welche mit ganz minimen Aenderunvon<br />

2 Artikeln gutgeheißen wurden. Demzufolge wurde<br />

^stimmig Zusammenschluß beider Vereine beschlossen. Den<br />

Vorstandsmitgliedern Präsident Alois von Ah, Aktuar Leo<br />

itschgi und Kassier Al. Burch wurde der Dank ausgesprotn<br />

für ihre 12jährige Tätigkeit und die Ueberreichung einer<br />

^kunde in diesem Sinne beschlossen.<br />

j Nachfolgend nahm die Generalversammlung der Schütln<br />

g e s e ll sch a f t Kenntnis vom Beschluß des Militär-<br />

»eßvereins und genehmigte auch die revidierten Statuten<br />

^er Vorbehalt der Genehmigung der zuständigen kantona-<br />

Instanzen und der h. Regierung. Durch diese Regelung<br />

^eht nun in der Schwendi ein Schießverein unter dem Na-<br />

Schützengesellschaft Schwendi, eingeteilt in A- und B-<br />

tglieder.<br />

-Kägiswil. Vorletzten Sonntag tagte im Gasthaus zur<br />

euzstraße die ordentliche Generalversammlung der Schütmgesellschaft<br />

Kägiswil. Der Präsident durfte 59 Ak-<br />

» und Ehrenmitglieder begrüßen. Die Wichtigkeit der Traklden<br />

muß offenbar zu dieser starken Beteiligung angespornt<br />

?en. Laut Kassabericht war im vergangenen Vereinsjahr<br />

Schuldverminderung von über achthundert Franken verbucht<br />

worden. Die Statuteurevision nahm ziemlich viel Zeit in<br />

Anspruch. Ein Für und Gegen wurde da wohl eingehend erwogen.<br />

Die rege Diskussion erweckte den Eindruck eifrigster<br />

Anteilnahme. Als spannendes Geschäft zeigte sich die Verlositng<br />

der im Laufe des Jahres unter die Mitglieder ausgegebenen<br />

Anteilscheine. Nenn von -den 84 ausgegebenen Scheinen<br />

konnten zurückbezahlt werden. Die Wahlen fielen dieses<br />

Jahr weg. — Im Jahresbericht streifte der Präsident, Herr<br />

\5°fef Britschgi, die rege Vereinstätigkeit im abgelaufenen<br />

Jahre, die sich nicht so sehr auf sachliche Veranstaltungen,<br />

sondern vielmehr auf die innere Organisation bezog. Er<br />

dankte den Mitgliedern herzlich für die verständnisvolle Aufnähme<br />

anläßlich des Anteilscheinvertriebes.<br />

Es läßt deutlich erkennen, daß es einen ansehnlichen Aufwand<br />

an Zeit und Arbeit brauchte, bis der Verein war, was<br />

er ist. Die Durchführung der an der Generalversammlung<br />

1945 geplanten Geschäfte stellte an die Vorstandsmitglieder<br />

hohe und höchste Anforderungen. Mit peinlicher Genauigkeit<br />

ist alles, was sie unternommen haben, auch zu Ende geführt<br />

worden. Spezielle Verdienste um unsern Verein haben sich<br />

Präsident, Kassier und Schützenmeister erworben, die es nicht<br />

scheuten, Tage und Abende in uneigennütziger Weise zu opfern.<br />

Ihnen gebührt vor allem der Dank der Schützen von<br />

Kägiswil.<br />

Die Schützengesellschaft Kägiswil darf auf eine erfreuliche<br />

Entwicklung zurückblicken. Die gegenwärtige Geschlossenheit<br />

und vorbildliche Führung lassen für die Zukunft beste Aussichten<br />

offen. Wir wünschen ihr weitere Erfolge auf allen<br />

Gebieten!<br />

n.Y.<br />

Kerns. (Eing.) Schon sind die Theatertage in Kerns im<br />

Schleier der Vergangenheit untergetaucht: Alle Aufführungen<br />

waren erfolggekrönt. Das Theatervölklein zeigte denn auch<br />

diesmal im „Wirrwarr" hervorragendes Können. Die Rollen<br />

wurden auch wirklich gelebt, und so hat die Theaterfamilie<br />

mit diesem gewiß nicht leichten und alltäglichen Lustspiel ihrer<br />

Bühne alle Ehre gemacht. Man darf sie deshalb nnr beglückwünschen,<br />

und wir rufen ihr heute schon zu: „Auf Wiedersehen<br />

und Wiederhören nächstes Jahr!"<br />

Kerns. (Korr.) Auf der Halten sind die ersten Schneeglöcklein<br />

zu sehen. Jetzt ist der Frühling nimmer weit,<br />

wenn's nach diesem Kalender weiter geht. Doch eher wird die<br />

Bauernregel recht haben: Lichtmeß im Klee, Ostern im Schnee.<br />

Kerns. Es ist eine erfreuliche Selbstverständlichkeit, daß in<br />

unsern theaterfrohen Landen jede Gemeinde ihr Theater hat.<br />

Daß aber eine Gemeinde die geistige Reserve und den geistigen<br />

Schwung ausweist und zwei Aufführungen „auf die<br />

Bretter des bunten Geschehens" bringt, das zeugt von einem<br />

„goldenen Ueberfluß" an Kräften, Lust und Bedürfnis, an<br />

Begabten und ehrlichen Bemühungen um eine Theaterkultur.<br />

Die Kernser legen davon ein Zeugnis ab. Nachdem die Theatergesellschast<br />

vor kurzer Zeit ihren „Wirrwarr", ein Stück<br />

voll brillantem Witz nnd eleganter Causerie, erfolgreich wiedergaben,<br />

haben die Jodler des I o d l e r k l u b s „F r u t t -<br />

klänge" mit ihrem Stück „De Meisterchnächt vom Tanner-<br />

Hof" ein schönes Bekenntnis zum tzeimatschutztheater abgelegt.<br />

Dieses Werk von Robert Fellmann, das vor allem durch<br />

seine Echtheit, durch die herbe, nicht ins Sentimentale abgleitende<br />

Handlung angenehm auffällt, wurde auf eine saubere<br />

und äußerst gediegene Weise wiedergegeben. Mit einer Intensität<br />

des Einsatzes jedes Einzelnen für seine Rolle, was<br />

nur aus einer lauteren Spielfreudigkeit und Theaterbegeisterung<br />

erklärlich ist, wurde ein frohes Landleben, gemischt mit<br />

Liebesleid, mit gefahrlosen Intriguen, auf die Bühne gebannt,<br />

das alle Sorgen des Alltages für einige Stunden zu verscheuchen<br />

wußte. Sämtliche Rollen waren glücklich besetzt, vom<br />

Großbauer Tanner bis hinunter zu seinen Knechten und<br />

Mägden. Das Stück war reich an ausgesprochenen Charakterrollen,<br />

wenn sie der Dichter auch nicht bis auf die letzten<br />

Nüancen aus dem Geschehen herausgemeißelt hat. Doch wurde<br />

die Charakteristik noch durch den „Hofcoiffeur" des Theaters<br />

glücklich hervorgehoben. Mit aller Liebe und Sorgfalt malte<br />

er mit seiner Mirelle Schminkstangen (übrigens eine neueste<br />

schweizerische Errungenschaft in der Schminktechnik) Typen<br />

mit ungemein lebenswahren Farbtönen. So stach vor allem<br />

der Großbauer Tanner hervor, geradezu eine Gestalt aus dem<br />

Malalbum unseres großen Schweizer Malers Anker.<br />

Aber die Wiedergabe dieses Menschen prägte sich vor allem<br />

auch durch ein abgewogenes, unaufdringliches Spiel ein. Seine<br />

ruhige und gemächliche Art stach kontrastartig von der<br />

Lebhaftigkeit und geschäftigen Emsigkeit des reichen Holz-<br />

Händlers Wytenmosers ab. Diese Figur wurde köstlich abgerundet<br />

und sicher wiedergegeben. Was bei seinem Spiel besonders<br />

auffiel, war eine ausgezeichnete Mimik. — Was die<br />

andern Rollen anbetrifft, wie die Rolle des Liebhabers, des<br />

Redaktors, der eigentlichen Titelrolle, gewann sein Spiel<br />

eine schöne Sicherheit, gleichsam auch eine spielerische Wandlnng,<br />

mit seiner Verwandlung vom Redaktor in den einfachen<br />

Meisterknecht. Diese Verkleidungsszene wurde übrigens<br />

hervorragend durch das unverwüstliche Spiel des dummschlauen<br />

Seffi, dem Sohn des alten Wytenmosers. Rösli, die<br />

große Liebe des Meisterknechtes, spielte anmutig und mit einer<br />

reizenden Schüchternheit und mädchenhaften Verschämtheit<br />

in Ton und Geste. Ihr spielerischer Höhepunkt erreichte sie<br />

in der „Entscheidungsszene" des letzten Aktes. Das Zusainmenspiel<br />

der beiden heimlich Liebenden war herb und ohne<br />

sentimentale Künstelei, in die solche Rollen gern ausarten.<br />

Eine äußerst gelungene Gestalt war auch Vreni, Wytenmosers<br />

Haushälterin. Sie scheint geradezu geschaffen zu sein für solche<br />

Rollen. Sie gestaltete sie zu einer Glanzrolle, durch sie<br />

wurde der dritte Akt vortrefflich moduliert. Das Nämliche<br />

gilt auch von Seffi. Für solche Darsteller möchte man am liebsten<br />

ein Stück wünschen, das auf ihren Rollenbereich zngeschnitten<br />

wäre. Er ist die buchstäbliche Figur eines „Dorf-<br />

Berücksichtigt vie Insernten.'<br />

Gesucht auf gut eingerichteten<br />

Bauernhof rechtschaffener 86<br />

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Familiäre Behandlung. Eintritt<br />

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Reuenkirch Tel. 7 5193<br />

YL<br />

Großer<br />

Neues<br />

in Kürze<br />

Ueber das Wochenende behandelte der Sicherheitsrat der<br />

Uno die ukrainische (lies sowjetrussische) Anklage wegen der<br />

britischen Truppen in Indonesien. Der Chefdelegierte der Ukraine,<br />

Manuilskij, verlangte die Entsendung einer Kommission<br />

nach Niederländisch-Jndien, welchem Begehren sich Außeuminister<br />

Bevin widersetzte. Er erklärte, daß die holländische Souveränität<br />

auf Indonesien unbestritten sei und sich deshalb die<br />

Vereinigten Nationen nicht in die Angelegenheiten mischen<br />

können, die in die Zuständigkeit eines Staates fallen. Die<br />

ukrainisch-rnssische Anklage wegen Indonesien ist ebenso grotesk<br />

wie diejenige in der Griechenland-Frage; sie erklärt sich<br />

ebenfalls nur, wenn man sie im Rahmen eines großen Politischen<br />

Plans der Moskauer Regierung beurteilt.<br />

In der Sowjetunion finden demnächst Wahlen statt. Generalissimus<br />

Stalin hielt in feinem Wahlbezirk in Moskau eine<br />

einstündige Propagandarede, in der er die Leistungen der<br />

Sowjetregierung vor und während des zweiten Weltkrieges<br />

pries. Stalin sprach vom Ruhm der Roten Armee, welche<br />

die stärkste Militärmacht geschlagen habe. Dabei erwähnte der<br />

rote Zar die ehemaligen Verbündeten mit keinem Wort, ohne<br />

deren massive materielle Hilfe Sowjetrußland wohl unweigerlich<br />

dem deutschen Ansturm erlegen wäre. Der Herrscher<br />

im Kreml kündigte neue Fünfjahrespläne für eine Steigerung<br />

der Produktion in Roheisen, Stahl, Kohlen und Naphta<br />

an— es sind dies bekanntlich alles Rüstungsrohstoffe. Dadurch,<br />

so sagte Stalin, werde die Sowjetunion auch künftighin<br />

„vor allen möglichen Ueberrafchungen geschützt werden."<br />

Die Stellvertreter der Außenminister Englands, Frankreichs,<br />

der USA und der Sowjetunion befassen sich mit der<br />

Vorbereitung des Friedensvertrages mit Italien. Bisher hörte<br />

man über deren Arbeiten nichts. Nun verlautet, es seien<br />

gute, wenn auch langsame Fortschritte erzielt worden. In<br />

etwa 10 Tagen soll eine Kommission nach Trieft abreisen, um<br />

die Lage in der umstrittenen Venezia Giulia zu studieren.<br />

Der Fall Indonesien wirft im Sicherheitsrat der Uno<br />

doch höhere Wellen, als ursprünglich angenommen wurde. In<br />

London glaubte man, die Angelegenheit könnte noch am<br />

Samstagabend in der Versenkung verschwinden. Der ukrainisch-sowjetrussische<br />

Ankläger möchte allerdings die Entsendung<br />

einer Kommission nach Niederländisch-Jndien durchsetzen,<br />

während sich Bevin und die holländische Regierung diesem<br />

Ansinnen hartnäckig widersetzen. Nun wird hinter den<br />

Kulissen der Uno versucht, vor allem zu vermeiden, daß die indonefische<br />

Frage noch eine gefährliche Wendung nimmt. Da<br />

aber die Verhandlungen in Batavia anscheinend ersolgversprechend<br />

verlaufen, besteht Aussicht, daß sich der Sicherheitrat<br />

damit begnügen wird, die Fortsetzung dieser zweiseitigen<br />

Besprechungen zu empfehlen. Das bedeutete ein erneutes Abblitzen<br />

der Sowjets.<br />

In Deutschland haben die Russen in der von ihnen besetzten<br />

Zone eine Sperre verhängt für Deutsche, die sich nach der<br />

britischen oder amerikanischen Okkupationszone begeben möchten.<br />

Ein ähnliches Verbot bestand schon bisher, doch bedeutet<br />

die neue Verfügung eine weitere Verschärfung.<br />

S p o r t - M a s k e n b a l l<br />

Dienstag, den 19. Februar <strong>1946</strong><br />

Hotel Metzgern, Sarnen<br />

Farn. Frunz 80<br />

näppi". Es mangelt an Raum, auf die übrigen Rollen näher<br />

einzugehen. Aber auch von ihnen wurde das Bestmögliche gegeben,<br />

so vor allem von der giftigen Frau Gisler, dem Heiratsagent<br />

mit seinem Judengesicht.<br />

Die Jodeleinlagen waren gewiß, gesanglich gesehen, wunderschöne<br />

Bijoux. Doch könnte man sich streiten, ob sie die<br />

dramatische Handlung nicht eher störend beeinflussen und zurückdrängen,<br />

als unterstreichen und hervorheben. Doch möchte<br />

man sie schon rein ihres gediegenen Vortrages wegen nicht<br />

vermissen. Der Kernser Jodelklub hat sich in kurzer Zeit auf<br />

eine beachtliche Höhe emporgearbeitet. Das zeigte auch diesmal<br />

die sichere und klangschöne Wiedergabe der 9 Chorlieder.<br />

Der schöne Erfolg auch in dieser Hinsicht ist auf die genaue<br />

Cinstudierung der Lieder und das Einfühlungsvermögen des<br />

Chores und der Jodler in den Gehalt der einzelnen Kom-<br />

Positionen zurückzuführen. So kann man zum Schlüsse zusammensassend<br />

feststellen, daß der Jodlerklub „Fruttklänge" ein<br />

ausgezeichnetes Heimatstück auf die Bühne gebracht hat, wofür<br />

ihnen alle, die sich um gutes Theaterschaffen auf der Laienbühne<br />

bemühen, Dank wissen. Vor allem auch schon deswegen,<br />

weil sie wohltuend hervortreten aus dem leider vielen<br />

Krimskram, der heute noch auf theaterunwissenden Bühnen<br />

gespielt wird, das alles andere ist als gesunde Kost für unser<br />

Volk. Wir wünschen ihnen in allen Aufführungen ein volles<br />

Haus und eine allgemeine Anerkennung ihrer großen Mühen.<br />

id.<br />

Sächseln. (Korr.) Korporal O m l i n Alois, Sohn des<br />

Herrn Joseph Omlin-Schälin, Esfenhalten, Sächseln, ist vom<br />

Regierungsrat von Nidwalden mit Brevetdatum vom 9. Februar<br />

unter Einteilung zur Geb.S.Kp. IH/47 zum Leutnant<br />

der Infanterie befördert worden. Wir freuen uns sehr -dieser<br />

Beförderung eines tüchtigen jungen Mannes und entbieten<br />

Herrn Leutnant Omlin die besten Wünsche!<br />

Flüeli. (Eing.) Sonntag, den 1V. Februar, feierte in der<br />

Flüelikapelle das betagte und doch noch so rüstige Ehepaar<br />

Herr nnd Frau Rohrer-Kiser vom Cafsstübli seine goldene<br />

Hochzeit. Die Freudenschüsse begleiteten das Jubelpaar in die<br />

Kapelle, wo H. H. Kaplan Stockniann die Jubelmesse zelebrierte<br />

und eine herzliche, gehaltvolle Ansprache hielt. Sie<br />

haben diesen Freudentag reichlich verdient. Vor 50 Jahren<br />

holte sich dieser junge Emil Rohrer seine Braut vom sonnigen<br />

Ramersberg und richtete sich mit ihr auf dem Flüeli<br />

häuslich ein. Ganz klein und bescheiden haben sie angefangen,<br />

aber beide hatten einen schönen Beruf und durch Fleiß<br />

und Sparsamkeit haben fie's zu einem schönen Wohlstand gebracht,<br />

denn Handwerk hat goldenen Boden. Er war Schuh-<br />

Bar<br />

Fischerstübli<br />

2 Stimrnungsorchester<br />

F. C. Harnen


macher, sie Wäscherin und Glätterin, was ihr viel Arbeit<br />

brachte, besonders im Sommer, wenn die Fremden da waren.<br />

Zwischenhinein suchte er durch Handel noch manchen Batzen<br />

zu verdienen und hatte dabei viel Glück und ein seltenes<br />

Geschick. Seine Familie wuchs, aber auch sein Wohlstand<br />

mehrte sich, so daß sie nach Jahren schon daran denken dursten,<br />

für sich ein eigenes schönes Häuschen zu bauen. Damu<br />

hat ihn seine stille, aber tüchtige Gattin tatkräftig unterstutz .<br />

Gott half, er gab ihr zwei starke Arme und eine gute Ge=<br />

snndheit dazu. 13mal ward sie glücklich Mutter, aber auch<br />

5mal trat der Todesengel bei ihnen ein und holte sich te<br />

zarten Blüten, um sie in Himmelsland zu Pflanzen. Sogar<br />

zwei herzige Büblein mußte sie ihrem Schöpfer nur allzufrüh<br />

wieder zurückgeben, was sicher mit mancher schlaf os<br />

Nacht und heißen Tränen erkämpft werden mußte.<br />

Als die acht Mädchen kaum der Schule entlassen waren,<br />

mußten alle fort in die Fremde, um sich ihr Brot selber zu<br />

verdienen. Aber alle haben sich gemacht, sind tuchtdge ^Jce "_<br />

sehen geworden und die meisten haben inzwischeni selbst em<br />

eigenes Heim gegründet, aber es besteht zwischen Eltern u<br />

Kindern ein so trautes und herzliches Verhältnis und auch<br />

gegenseitig untereinander, daß viele Familien sich daran em<br />

Beispiel nehmen könnten. - Und nun em herzliches Gluckauf<br />

zu weiterem frohen Schaffen auf noch viele Jahre und<br />

dann möge ihnen ein goldener Lebensabend besch.eden sem ,m<br />

Kreise ihrer Lieben und der heutige Tag die Krönung ihres<br />

^Alvnach^Auf Sonntag, deu 17. Februar <strong>1946</strong>, wird eine<br />

außerordentliche Bürgergemeinde-Versammlung einberufen<br />

zur Behandlung folgender Traktanden: Kredltbegehrent für<br />

Entwässerung Rüschigenmatt, im Kostenbetrage von 29 000 Fr.<br />

Kreditbegehreu für Entwässerung Längenschwand im Kostenbeträge<br />

von 7600 Fr. Kaufvorlage betr. Heltibiel. Kaufvorlage<br />

betr. Landkauf ab Schlierenwald. Kaufvorlage für eme Parzelle<br />

ab Aecherliwald, an die Armee. Vollmachtsbegehren für<br />

Genehmigung eines Banplatzverkaufes ab Grundallmend. Beschlußfaffung<br />

über die Platzfrage für die Holz-Lagerhutte.<br />

Lungern. Theatererfolg. Was haben wohl die Lungerer<br />

am letzten Sonutag gedacht, als sie diese gewaltige -Lolkerwanderung<br />

vom Bahnhof herkommen sahen gegen das<br />

friedliche Dorf? Schmunzelnd haben sie festgestellt, daß noch<br />

keine Befürchtungen um den Bestand des Brünigbähnchens am<br />

Platze sind, trotzdem sie dem Art. 23ter eine 86prozentige Abfuhr<br />

bereitet hatten. Aber nicht vergebens strömten die Unterländer<br />

in Massen hinauf ins stille Dorf am Fuße des Brümg,<br />

nein, das Theaterstück des Männerchors wirkte wie em Magnet<br />

alles wollte das herrliche Volksstück aus den Wallrser<br />

Bergen, „D er W a s s er h ü t er von S t. V ei t", von Jakob<br />

Muff, sehen und ergriffen miterleben. Bis auf den letzten<br />

Platz war die geräumige Turnhalle angefüllt, als der Vorhang<br />

sich leise öffnete und die ernste Handlung den Zuschauer<br />

in ihren Bann zog. — Bald schon war jeder mit sich im flaren<br />

diese Spieler werden uns keine Enttäuschung bereiten.<br />

Der Held des Stückes, Jenno Werlen (Hr. Franz Gasser), hat<br />

sich schon bei seinem ersten Auftreten alle Herzen erobert.<br />

Sein Schicksal, sein ungestümer Wagemut und nicht zuletzt<br />

sein wirklich miterlebtes Spiel rechtfertigen dies vollauf.<br />

Ebenbürtig steht an seiner Seite sein kleines Bergfinklein, die<br />

Pia Inder (Frl. Theres Bürgi). Alles ist so echt und ungekünstelt<br />

an ihr in der Freude und im Schmerz. Ihr Vater,<br />

der Sustwirt (Hr. Th. Jmfeld), ist ein ebenso senkrechter Rats-<br />

Herr und Bergler, wie er ein freigebiger Wirt ist. Gilg Kampfen<br />

(Hr. Hans Jmfeld), der freiheitsliebende Schmied, lebt mit<br />

Leib "und Seele in seiner Rolle. Der löbliche Vertreter des<br />

Amtsschimmels, der gewichtige Weibel (Hr. Furrer) drückt<br />

durch sein humorvolles Spiel der ernsten Handlung immer<br />

wieder einen heitern Stempel auf. Aber auch alle die andern<br />

von St. Veit, der rote Jörg, und der Peter Kummen<br />

und der Geißhirt Toni, machen ihre Sache sehr gut. Die hübschen<br />

Volksszenen werden immer belebt durch Tanz und heimelige<br />

Lieder. Wie überall auf der Welt, gibt es auch hier<br />

nicht nur gute und ehrliche Menschen. Der Jägersepp (Albert<br />

Wiedler), der haßerfüllte Gegenspieler Jennos, verkörpert den<br />

gemeinen Schurken in Gesichtsausdruck und Gebärden ganz<br />

vortrefflich. Sein Herr, der verbrecherische Vogt auf Schwarzbürg,<br />

der tyrannische Egid von Zurfluh (Hr. ^osef jmfeld,<br />

Löwen), steht ihm an Bosheit und Tücke in Nichts nach, ein<br />

echter Herrenmensch, anmaßend und grenzenlos in seiner<br />

Macht, erbärmlich und klein nach seinem Sturz, dieser Gegen-<br />

satz springt sofort in die Augen. Lem^(Frl. '^^^stttten,<br />

fter Jennos, dürste noch etwas mehr aus 1 ; > .<br />

der Toni wird sie ja trotzdenil nehmen'<br />

geistturn<br />

eingesehen ^ ' Würdige Ruhe<br />

Blättler)<br />

liehen Herren um stch, der Bischof voniöittm u ^ ^<br />

und der Dorfpfarrer ^mboden (.. -<br />

^ Emma<br />

dientes Lob gehört aber auch der föI^cf)erfT<br />

Büraü' diese Rolle wird von ihr ganz memeiyusi a £<br />

Nicht zuletzt verdient der Regisseur, HerrGem'm^prastde^<br />

Hans Gasser eine große Anerkennung für seine<br />

für das, was er mit seinem Theatervölklein zustan g<br />

hat. Die beiden Bühnenbildner Beppi Haas und Otto eld<br />

brauchen sicher keinen Anwalt, für sie prechen. jaib 0 e d t eg^<br />

nen Szenerien. - Zwei Stunden fidele ^"tlichkeit m<br />

wen rundeten den sehr guten Eindruck noch ab zu emen<br />

lichen kleinen Erlebnis. Wer die Lungerer <strong>1946</strong> noch mch gesehen<br />

hat, der hole das Versäumte schleunigst nach und besuche<br />

eine der nächsten Sonntagsaufführungen. DerAwnnerchor hat<br />

einen guten Ruf und er wird ihm auch mit diesem Stuck<br />

auf gerecht. Wir wünschen ihm nur recht viele ^raaussuyrungen<br />

und immer ein ausverkauftes Haus, er verdient di^<br />

Anerkennung!<br />

Radio —<br />

Beromünster<br />

Mittwoch, 13. Februar.<br />

11.00 Les refrains que vous aimez. 11.30 Geneve voiw<br />

parle. 12.40 Zur guten Unterhaltung. 17.00 Studioorchestei.<br />

17.45 Besuch bei einem Kurzwellen-Amateur. 18.05 Kapelle<br />

Tibor Kasics. 19.00 Musik zuin Nachtessen. 19.25 Kriegswirtschaftliche<br />

Kurznachrichten. 19.55 Alte Musit 20.15 Geld und<br />

Geist. 21.40 Alte Heimatlieder. 22.10 Studioorchester.<br />

Donnerstag, 14. Februar.<br />

11.00 Kapelle Tibor Kasics. 12.40 Leichte Musik. 17.00<br />

Galante Musik. 17.45 Melodische Rhythmen. 18.00 Jugendstunde.<br />

18.30 Für den Jazzliebhaber. 19.00 Musik der Meister.<br />

19.55 Bunter Abend. 21.00 Volkstümliche Kapellen. 21.30<br />

Radio-Briefkasten. 22.10 Streichtrio<br />

Freitag, 15. Februar.<br />

11.00 Das Freitags-Mofaik. 12.40 Studio-Orchester. 17.00<br />

Musik von Anton Dvorak. 17.45 Frauenstuude. 18.30 Amerika<br />

1939—1945: Interview. 19.00 Ländlerisches. 19.10 Weltchronik.<br />

19.55 Studioorchester. 20.30 Unsere Mundarten. 21.20<br />

Gäste Zürichs.<br />

Auf vielseitigen Wunsch nochmals<br />

Theater im Gasthaus RöBli, Schwendi<br />

„ Ä S t c i a b e m H a r z "<br />

Extra-Anfführnng Sonntag, den 17. Februar,<br />

nachmittags 3 Uhr. — Auto Kurs ab Station Samen.<br />

Rechtzeitige Anmeldung erbeten (Telephon 8 64 21)<br />

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Vor Bnndesralsbeschlnß über<br />

die Bechtschntzversieliernng<br />

vom 1. Juni 1945 unterstellt derartige Unternehmungen<br />

der Konzessionspflicht.<br />

Die Schutz AG. hat, in Nachachtung die- |<br />

ser neuen Vorschriften ihr Kapital auf<br />

Fr. 200 000.— voll einbezahlt, erhöht und<br />

sich in allen Teilen der neuen<br />

Rechtslage<br />

angepasst. Infolgedessen ist unser Unternehmen<br />

vom Iloheu Bundesrate «um Be.<br />

trieb der RechUschutzvernIeheruug<br />

ermächtigt, worden. SA77;>2Z 88<br />

Interessenten wenden sich an<br />

J o s . A b ä c h e r l i , W a r n e n<br />

Generalagent der JichutsB Att.<br />

Telephon 8 65 4*5<br />

Gedenket der hungernden Vögel!<br />

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Im RttDli-Saal 48/119<br />

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Sonntag, 17. Kebrnar, nachm. 2 Uhr u. nbds. 8 Uhr<br />

Exlraaiirstttirung:<br />

Donnern! Hg, den 14. Februar, Hbrnda S l'hr<br />

Numerierte Plätze Kr. 2.60<br />

Vorverkauf: Coiffeur Anderhalden Tel. 8 R4 61<br />

Freundliche Einladung<br />

I>ie Theatergeaell*ehast „Frobalnn"<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 5. Februar <strong>1946</strong>.<br />

(Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Sig.)<br />

Frische Gemüse.<br />

Spinat, inländischer<br />

Rosenkohl<br />

Weißkabis<br />

Rotkabis<br />

Kohl (Wirz, Wirsing)<br />

Kohlrabi<br />

Blumenkohl, mittet<br />

Blumenkohl, klein<br />

Endiviensnlat<br />

Brüsseler Chicoree<br />

Nüßlisalat, 100 gr<br />

Karotten, rote<br />

Randen, gekocht<br />

Randen, roh<br />

Schwarzwurzeln<br />

Sellerieknollen<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, gelb und weiß<br />

Lauch, grün<br />

Kartoffeln, alte, inländ.<br />

Tomaten aust.<br />

Konserv. Früchte und Gemüse:<br />

Wirtschafts- u. Kochäpfel<br />

Baumnüsse, mittlere<br />

55—60 Orangen, blond<br />

70-75 Mandarinen<br />

70-75 Zitronen 150—190<br />

so Kastanien, gewöhnliche<br />

170-190<br />

Eier.<br />

10 AM z^inkeier, inländische 35<br />

'50-55 Butter und Käst<br />

45 60 Tafelbutter, geformt<br />

60-65<br />

klein geformt, 100 gr<br />

groß geformt, 200 gr<br />

160 Kochbutter<br />

105-110^,1,mentaler Käse, 1. Qual.<br />

w-ioo Greyerzer, 1. Qual.<br />

i3o-i->Shrinz, 1. Qual.<br />

100—105V)J^ng er fgJ e<br />

32-34 Tilsiter<br />

?so<br />

Feldrüben, gelbe 45-so Geflügel, Kleintiere und<br />

Monatsrettig (Radis)<br />

lWildbret (tot).<br />

Bierrettig (Sommer- und ^ \<br />

Winterrettig) , 1 Stuck >5-30 Suppenhuhner<br />

Weißrüben (Rüben, Herbst' Kaninchen<br />

rüben) 30-40 lebend und tot.<br />

Bodenkohlraben<br />

30<br />

Schnittlauch, l Büschel Großfelchen, tot<br />

Petersilien, l Büschel >5 Hechte<br />

Kresse, 100 gr<br />

50 Barsche (Egli)<br />

Brachsen<br />

Früchte und Beeren. Hcisel<br />

Trauben, ausländische<br />

weiße und blaue<br />

Aevfel<br />

Koiitrollware, inländ.<br />

Trüscheu<br />

zgz<br />

Kabeljau, ganz<br />

>o-S0 Kabeljau^ Filets<br />

Standardware, aus!and. izo-is-Merlans<br />

Meerfische.<br />

782<br />

81<br />

161<br />

757<br />

415<br />

415<br />

500<br />

230<br />

415<br />

700<br />

600<br />

540<br />

540<br />

440<br />

3««<br />

220-240<br />

400<br />

400<br />

540<br />

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«neu / Samstag, den 16. Februar <strong>1946</strong><br />

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76. Jahrgang — fit. 13 - 1. Watt<br />

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^bonnementspreis: Durch die Post zugestellt jährlich<br />

Jr. 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

- Familienbeilaqe — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

^jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Garnen. Tel. 8 62 37<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & (Sie., Sarnen. — Tel. 86132<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzetle:<br />

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Z Tel. 2 12 54, und Filialen. (SMit Ausnahme des Kantons<br />

' Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A m W e l t f e r n s t e r<br />

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.<br />

Vor einer Woche schrieb ein Neuyorker Blatt unter dem<br />

iTitel „Europas Paradies, die Schweiz": „Es ist, als ob die<br />

IVorsehung beschlossen hätte, eine Reliquie des Vorkriegs-<br />

Icnropas aufzubewahren und dafür eine kleine Oase inmitten<br />

»Europas auszuwählen. Die Schweiz erscheint als ein kleines<br />

»Paradies inmitten riesiger moralischer und materieller Bert<br />

wüstnngen. Es ist ein Land ohne Schlangestehen, ohne auf-<br />

I fälligen Schwarzhandel, ohne ein Flüchtlingsproblem und<br />

ohne Nachforschung über Kriegsgewinne." Schweizerherz, was<br />

! willst du noch mehr! Da darf man schon beide Hände in die<br />

iHosentaschen stecken und gemütlich seine Tabakpfeife rauchen.<br />

«Und doch ist's merkwürdig, daß seit der Waffenruhe vom<br />

>8 Mai nicht wenig Eid- und Meineidgenossen mit genagelten<br />

jBergschuhen über das von Bodenwichse, Marke „Säuberung",<br />

eigen glänzende Parkett des Schweizer Hauses rumpeln. Ihre<br />

Augen sind wie verzaubert gen Osten gerichtet, als ob der<br />

| Morgenspruch E. Geibels auch in der Politik gälte: „Nun will<br />

der Ost sich lichten, die Hähne krähn von fern."<br />

Der Mond in Ruhland hat einen Hof.<br />

Als im Jahre 1936 eine Delegation französischer Gewerk-<br />

! schafter Stalin fragte, ob es in Rußland nur eine Partei<br />

! gebe, antwortete der: „Nein, in der Sowjetunion gibt es<br />

mehrere Parteien, aber nur eine Partei regiert und die andern<br />

Isind im Gefängnis." Würde Altmeister Goethe diesen Satz<br />

gehört haben, würde er sein Dichterwort mit roter Tinte<br />

»wiederholen: „Aufrichtig zu sein, kann ich versprechen, nnparsteiisch<br />

zu sein aber nicht."<br />

Stalin hat aufrichtig und mit fast beißendem Spott die<br />

»olitische Lage Rußlands vor 10 Jahren gekennzeichnet. Dalals<br />

fühlte der Diktator den Krieg und die Bedrohung des<br />

einzigen sozialistischen Staates der Welt herannahen. Stalin<br />

mußte die Hemdärmel bis zum Ellbogen zurückschlagen, um<br />

^ich gegen seine Nörgeler im alten Parteikorps, gegen Trotzki<br />

fund Bucharin, gegen die Generäle der Roten Armee zu wehren,<br />

die angeklagt waren, mit Nazi-Deutschland ein Techtelmechtel<br />

zu haben. Drum mußte er einen Vorwand geltend<br />

machen, um seine Diktatur zu festigen und zu verbürgen. Im<br />

gleichen Jahre und zum gleichen Zweck verspürte er das Bedürsnis,<br />

seine neue Verfassung zu erlassen, die das Stimmrecht<br />

auch den Gliedern der alten bürgerlichen Klasse zufrkannte,<br />

Gewissens- und Religionsfreiheit" und Teilnahme<br />

Im öffentlichen Leben auch den Parteilosen gewährte. So<br />

leitete er die Mauserung von der proletarischen Diktatur zu<br />

»iner absoluten Regierungsform ein, die ganz morgenländisch-<br />

Iväterlich" anmutete. Stalin, als Sekretär der allrussischen<br />

kommunistischen Partei, verwandelte sich Schritt für Schritt<br />

In den Augen des Volkes zum „Väterchen der Völker" —<br />

jrtit einem üblen Schimmer, wie ihn einst die Zaren und die<br />

mongolischen Chane (Herrscher) hatten. Auch der Mond hat<br />

Zuweilen einen Hof. Aber die Bauernregel heißt: „Wenn der<br />

?ond einen Hof hat, gibt es schlechtes Wetter." Alle Welt<br />

fierft, daß das russische Wetter selbst auf der Uno die Leute<br />

»bellnunig macht. Stalin und sein Reich sind die Rätsel des<br />

zweiten Weltkrieges. Unter den Russen geht ja ein Sprüchlein<br />

eit langem um: „Einigen Leuten ist Moskau eine Mutter und<br />

Indern eine Stiefmutter."<br />

Mondbeglänzte Zauberuacht!<br />

Letzten Sonntag waren in Rußland die Wähle n in den<br />

)berften Sowjet und ins Parlament der Nationalitäten, die<br />

rsten seit acht Jahren. Hält man sich die Wandlungen des<br />

letzten Jahrzehnts, der deutschen Invasion und des Krieges<br />

vor Augen, kann man sich den Wert dieses Welttheaters errechnen.<br />

Von wirklicher Demokratie keine Spur! In der<br />

Radioansprache zu Weihnachten 1944 hat Papst Pius XII. die<br />

Demokratie klipp und klar gezeichnet: „Seine eigene Meinung<br />

aussprechen zu können über die ihm auferlegten<br />

Pflichten und Opfer, nicht gezwungen zu sein zum Gehorchen,<br />

ohne erst gehört zu werden, das sind zwei Rechte des Staatsbürgers,<br />

die in der Demokratie, wie schon ihr Name sagt,<br />

ihren Ausdruck finden. An der Festigkeit, am Einklang und an<br />

den guten Folgen dieser Verbindung zwischen Staatsbürger<br />

und Staatsregierung kann man ermessen, ob eine Demokratie<br />

wirklich gesund und ausgeglichen und wie stark ihre Lebensund<br />

Entwicklungskraft ist." Wie es mit dieser vom Papste<br />

geforderten freien Meinungsäußerung bei den russischen Wahlen<br />

stand, kann man daraus sehen: es gab nur eine Wahlliste,<br />

die des „Blocks der Kommunisten und der Parteilosen", wie<br />

schon 1936. Wer sich auf dem Feld der Arbeit, der Technik,<br />

der Wissenschaft, sogar der Religion — regierungsgefügige<br />

orthodoxe Geistliche waren wählbar — oder im Krieg ausgezeichnet<br />

hatte, durfte gewählt werden. Das sollte der Ausdruck<br />

des Volkswillens, der „Masse", sein. Pius XII. hat das<br />

treffend formuliert: „Volk und gestaltlose Menge oder, wie<br />

man gewöhnlich sagt, „Masse", sind zwei verschiedene Begriffe.<br />

Volk lebt und bewegt sich durch Eigenleben, Masse ist in sich<br />

träge und kann nur von außen her bewegt werden. Das Volk<br />

lebt aus der Lebensfülle der Menschen, aus denen es sich zusammensetzt<br />

und deren jeder einzelne — an seinem Posten<br />

und in der ihm eigenen Art — eine der eigenen Verantwortnng<br />

und der eigenen Ueberzeugung sich bewußte Person ist.<br />

Die Masse hingegen erwartet den Antrieb von außen; sie<br />

wird leicht zum Spielball in der Hand eines jeden, der ihre<br />

Naturliebe oder ihre BeeindruKarkeit auszunützen versteht;<br />

sie ist bereit, wie es gerade kommt, heute diesem, morgen<br />

jenem Banner zu folgen. Die M a f f e ist der H a n p t f e i n d<br />

der wahren Demokratie und ihres Ideals von Freiheit<br />

und Gleichheit."<br />

Am Vorabend der Wahlen hielt Stalin in seinem Wahlbezirk<br />

eine stündige Rede: Die Sowjetunion habe im Krieg die<br />

ausschlaggebende Rolle gespielt. Vor dem zweiten Weltkrieg<br />

sei man im Ausland und zwar nicht nur in Deutschland (wie<br />

nett, den Alliierten eins an Bein zu geben!) der Ansicht gewesen,<br />

die Rote Armee sei schlecht gerüstet und verfüge über<br />

keine erfahrene Führung. Die Rote Armee habe nicht nur<br />

dank ihrer Tapferkeit den Sieg errungen, sondern dank der<br />

von 1928/45 durchgeführten gewaltigen technischen Vorbereitnngen<br />

(drei Fünfjahrpläne). Dadurch werde die Sowjetunion<br />

vor allen möglichen Überraschungen geschützt werden.<br />

Das Volk sprach dem roten Führer das Vertrauen aus: „Wir<br />

glauben jedes Wort, das Stalin gesprochen hat." Ganz wie<br />

bei Adolf! Am Sonntag war Moskau wie an einer Kilbi rot<br />

beflaggt, trotzdem die Flaggenbeine vor beißender Kälte steif<br />

: gefroren. Lautsprecheranlagen rumpelten herum. Am Abend<br />

herrliche Beleuchtung wie am Luzerner Seenachtsfest! Die<br />

Wahlresultate — fast 102 Millionen Wahlzettel — stehen noch<br />

aus — aber man weiß ja... Diesmal halten es die Russen<br />

mit den Schweizern:<br />

Wenn alles schlingget: Obs, Weize, de Wy —<br />

Fahne müend use! G'fästet mnes sy!<br />

(A. Huggenberger.) :<br />

Obwalden<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 13. Februar <strong>1946</strong>.<br />

Für die Förderung der Wohnbautätigkeit werden die erforderlichen<br />

Vorschriften aufgestellt. Sie werden nach Genehmiguug<br />

durch die eidgenössische Zentralstelle für Arbeitsbeschasfung<br />

im Amtsblatt publiziert.<br />

Das Bundesamt für Industrie, Gewerbe und Arbeit beabsichtigt<br />

auch im Jahre <strong>1946</strong> zur Förderung der Heimarbeitsbeschasfung<br />

Beiträge ä fonds Perdn und Darlehen zu gewähren.<br />

Vom Bericht und der Rechnung des kantonalen Gewerbe-<br />

Verbandes über das abgelaufene Jahr 1945 wird Kenntnis genommen.<br />

Es wird ihm der übliche Jahresbeitrag zugesprochen.<br />

Ferner werden Beiträge ausgerichtet an den Verkehrsverband<br />

Engelberg und an den kantonalen Matschschützenverband.<br />

Die Einsiedler Wallfahrt für <strong>1946</strong> wird auf den 6./7. Mai<br />

und für 1947 auf den 5./6. Mai festgesetzt.<br />

An die Gewässerkorrektionen wird pro 1945 an Kantonssubventionen<br />

ein Beitrag von Fr. 80 032.45 ausgerichtet.<br />

Zur Förderung einheimischen Schrifttums und Kunstschaffens<br />

wird ein Reglement aufgestellt. Als zuständige Kommission<br />

wird die Kommission für Natur- und Heimatschutz ernannt.<br />

Es wird beschlossen, mit Wirkung ab 1. April <strong>1946</strong> die<br />

seinerzeit gewährten Vergünstigungen für Fahrzeuge aufzuheben.<br />

Das eidgenössische Militärdepartement wird ersucht, dafür<br />

besorgt zu sein, daß bei der Liquidierung der Armeebaracken<br />

Grund und Boden wieder in den ursprünglichen Zustand gebracht<br />

werden.<br />

Bäuerinnenkurs. (Mitg.) Am 26., 27. und 28. Februar<br />

wird im St. Josefshaus in W o l h u s e n ein Bäuerinnenkurs<br />

durchgeführt. Es sind dazu vor allem jene Bauernfrauen und<br />

Bauerntöchter eingeladen, welche im November letzten Jahres<br />

entweder nicht abkömmlich waren oder keine Aufnahme mehr<br />

finden konnten, des großen Zuspruches wegen.<br />

Aus dem Programm der bernslich-fachlichen Vorträge<br />

seien erwähnt: „Die Blumenpflege im Bauerngarten", die soviel<br />

Freude in den Alltag streut, „Die Vereinfachung der<br />

Bäuerinnenarbeit in Hans, Stall und Feld", ein Thema, das<br />

in der Nutzanwendung eine erhebliche Kraftersparnis in vielen<br />

Dingen bedeuten kann; „Die Verwendung unserer Heilpflanzen<br />

im bäuerlichen Betrieb" und „Der Wert der Buchführung<br />

für die Bauernfamilie" sind Vorträge von großem Nutzen,<br />

und „Eine Abwechslung auf dem Tisch", Geheimnisse aus der<br />

Küche, praktisch vorgeführt, kommen, nach Kursschluß, daheim<br />

dem ganzen Haushalt zugute.<br />

Als geistlicher Leiter konnte wiederum H. H. Dr. Pater<br />

Hugo Müller, O. S. B., Sarnen, gewonnen werden, ein<br />

währschafter <strong>Obwaldner</strong>, der ganz tief mit unserer Bauernbevölkerung<br />

verwachsen ist und ihre Nöte und Bedürfnisse<br />

aufs Beste kennt. Sicher würde er sich freuen, auch in diesem<br />

Kurs Landskräfte zu finden, weshalb die <strong>Obwaldner</strong>innen<br />

ganz speziell eingeladen seien, daran teilzunehmen.<br />

Programme werden auf Wunsch zugestellt. Da schon zahlreiche<br />

Jnterefsentinnen gemeldet sind, empfiehlt sich eine rasche<br />

1??en5clien auf Irrwegen<br />

Vou Pierre l' Ermite. 23<br />

Arlette hat mir Vorhänge gebracht und ist zum Abend-<br />

|(fert bei mir geblieben.<br />

Eigentlich waren die Vorhänge nur ein Vorwand, denn<br />

jlrlette hatte das Bedürfnis, sich bei mir auszusprechen und<br />

jiir alles mitzuteilen, was ihr Herz bedrückte.<br />

Wie ich es erwartet habe und wie es übrigens gar nicht<br />

Anders kommen konnte, steht es sehr schlecht mit der Ehe mei-<br />

I s Bruders. Einmal ist Valentine ein unersättlicher Ablrund,<br />

der Summe um Summe verschluckt. Sie kauft sich uur<br />

»leider, von denen jedes mehrere tausend Franken kostet,<br />

hafft sich bei jeder Gelegenheit ein neues an und wirft mei-<br />

^e>n Bruder vor, nicht von sich aus jene „freigebige Geste zu<br />

innen, die, wie sie behauptet, bei den Männern ihrer Freundnnen<br />

etwas Selbstverständliches ist.<br />

1 Ferner lockt sie in ihre prachtvolle Wohnung im Muetteviertel,<br />

die sie der Nachgiebigkeit meines Bruders aufgejungen<br />

hat, eine ganze Gesellschaft von verdächtigen Leuin,<br />

und es gehen dort sonderbare Dinge zu.<br />

i Das Vermögen Philippes genügt offenbar nicht mehr für<br />

anspruchsvolle Leben, das Valentine führt.<br />

Woher mag also all das Geld kommen?<br />

. Man lädt von Zeit zu Zeit auch Arlette dorthin ein, um<br />

kch außen hin den guten Ruf zu wahren, aber im Grunde<br />

Huommen mißtraut man ihr.<br />

Meine Eltern gehen überhaupt nicht mehr hin.<br />

Der alte Martin-Huron kann meinem Bruder seine stupide<br />

Heirat mit Valentine nicht verzeihen; er, der so sehr am<br />

Gelde hängt, sieht vor allem die Zukunft Philippes in den<br />

schwärzesten Farben. Aus diesem Grunde ist die Achtung für<br />

mich wieder bedeutend gestiegen.<br />

Was mich aber am meisten beunruhigt, ist die Tatsache,<br />

daß Valentine Arlette gegenüber den Wunsch geäußert hat,<br />

mit ihren Freunden sich einmal unsern Betrieb hier anzusehen.<br />

Nichts könnte mir mehr mißfallen; und ich widersetze<br />

mich dem zum voraus. Denn ich befinde mich hier auf dem<br />

offiziellen Arbeitsgebiet der nationalen Verteidigung. Ich<br />

bin im Besitze von zum Teil schon ausgeführten Plänen, in<br />

die niemand Einsicht haben darf. Also soll diese verteufelte<br />

Valentine mich hier in Ruhe lassen!<br />

„Ich frage mich", sagte Arlette zu mir, „wie diese Frau<br />

es nur anstellt, um immer ihr Ziel zu erreichen. Sie kommt<br />

überall hin. Sie weiß alles. Sie weiß sogar, daß du dich ganz<br />

besonders für eine deine Zeichnerinnen, die Tochter eines<br />

Marineoffiziers, die einen wenig gebräuchlichen Vornamen<br />

trägt, interessierst."<br />

„Etwa Fräulein Chantal?"<br />

„Ja, diese! Sie hat sogar noch hinzugefügt, daß daraus<br />

schließlich etwa noch eine Ehe werden könnte! Aber vielleicht<br />

ist es unrecht von mir, dir dies alles zu sagen", schloß Arlette,<br />

als sie die Heftigkeit meiner Reaktion bemerkte.<br />

„Keineswegs, liebes Schwesterchen; du hast gar nicht unrecht!<br />

Denn ich habe hier eine verantwortungsvolle Stelle,<br />

und es ist gut, wenn ich alles weiß, um dann mein Verhalten<br />

danach einzurichten. Ich bin dir deshalb für deinen Besuch<br />

recht dankbar, wie auch dafür, daß du mich mit einer Lage<br />

vertraut gemacht hast, von der ich diese Aktivität nicht erwartet<br />

hätte."<br />

Nachdem Arlette weggegangen war, habe ich reichlich nachgedacht<br />

über alles, was sie mir anvertraut hatte. Und je<br />

mehr ich mir jetzt die Sache überlege, desto ungehaltener bin<br />

ich über den Einbruch Valentinens in mein Leben.<br />

Mit Philippe darüber zu reden, wird wohl keinen Wert<br />

haben; denn ich habe den Eindruck, daß der arme Bursche<br />

überhaupt nicht mehr zählt.<br />

Hingegen muß ich feststellen, daß Arlette in einem Herrlichen<br />

seelischen Aufstieg begriffen ist; denn sie hat mir Dinge<br />

gesagt, die mir nicht nur große Freude gemacht, sondern mir<br />

selber sogar recht gut getan haben.<br />

Wie geheimnisvoll sind doch manchmal die Wege, auf<br />

denen Gott gewisse Seelen zu sich zurückführt!<br />

*<br />

Es ist eigentlich dumm von mir, daß ich so empfindlich geworden<br />

bin. Ich kann mich aber einfach nicht an die eisige,<br />

kaum noch korrekte Haltung in manchen meiner Büros, sowohl<br />

auf Seiten der Vorgesetzten als auch auf seiten der Angestellten,<br />

gewöhnen. Bei den Angestellten mag es noch angehen.<br />

Aber bei den Vorgesetzten, das heißt bei denen, die mit<br />

mir einen unzertrennlichen Block bilden sollten!<br />

Man kommt herein, sagt mir kaum „guten Tag", geht aus<br />

und ein, scheinbar ohne zu merken, daß ich da bin.<br />

Kaum aber ist ein Kunde, ein Fremder, eingetreten, so sehe


Anmeldung bei der Geschäftsstelle der Gruppe Landfrau in<br />

Luzern, Mariahilfgasse 9, Tel. 2 23 36.<br />

Aus der Tätigkeit des Kantonalen Fürsorgeamtes<br />

(Mitg.) Um die eidgenössischen, kantonalen und kommnn -<br />

len Fürsorgeeinrichtungen unter eine zentrale Leitung z 1 -<br />

len und dadurch eine übersichtlichere Durchführung der Fürsorgealtionen<br />

«u sichern^ würd. 1944 4»^ tan Sta»ng<br />

die Gründung einer kantonalen Zentralstelle snr das A<br />

'°'°;T'ZSstet.e .»lagen «45 dieMdg.<br />

Greise, Witwen und Waisen, die Notstandsnkttonen, die Winterhilfe<br />

und die Mütterberatung.<br />

1. E id g. F ür s o r g e für Greis e, Witwen und<br />

Waisen. Durch diese wurden 350 Greise und ®re>snm<br />

und 280 Witwen und Waisen erfaßt Die aufgewandtenil -<br />

terstützungen betrugen für Greise und Greisinnen 90 W0 Fr<br />

und für Witwen und Waisen 35000 Fr. Die hier geleis<br />

Hilfe besteht ausschließlich in Bargeld. Ab <strong>1946</strong> werden diese<br />

Auszahlungen von den Ausgleichskassen übernommen.<br />

2. Die Notstandsaktionet,. Unter denBegriss<br />

Notstandsaktionen fallen die verschiedenen, durch das ^'dg.<br />

Krieassürsoraeaalt organisierten Hilfsaktionen, die in der Ke.<br />

«I M je einen. Drittel von B.iid, »anton and G-metnd-n<br />

finanziert werden. Sie sollen minderbemittelten, besonders<br />

kinderreichen Familien, die jedoch nicht armengenossig sin ,<br />

^^Durch die allgemeine Notstandsaktion wurden Unterstützungen<br />

im Betrage von Fr. 20 700.— an 26o Familien<br />

und 40 Einzelpersonen in Form von Gutscheinen ode<br />

Bargeld ausgerichtet. .<br />

Daneben wurden folgende Sonderaktionen dur h<br />

^' Die Obstaktion in allen Gemeinden. Es wurden 37 090 kg<br />

Aevfel Fr. 12.— per 100 kg abgegeben. Gegenüber dem<br />

Ankaufspreis ergab sich eine Berbilligung von Fr. 530 . .<br />

Die Kartoffelaktion im Frühjahr w Sarnen, Sächseln,<br />

Engelberg und im Herbst in Lungern. Die Kartoffeln kom -<br />

ten von den Bezugsberechtigten zu Fr. 10.- per 100 !g gekauft<br />

werden. Die Berbilligung von 30 250 kg betrug<br />

Fr 4200.—. Man begegnet dieser Aktion mit begründete<br />

Mißtrauen, da durch die sehr billige Kartoffelabgabe der Wi -<br />

le zuni Selbstanbau leicht untergraben werden konnte! Emige<br />

Gemeinden haben deshalb, statt d,e Speisekartoffelak wn<br />

durchzuführen, den Minderbemittelten Beitrage an Kartoffelsaatgut<br />

ausgerichtet. Die Aktion wurde vom Reglerungsrat<br />

nur ausnahmsweise mit Rücksicht aus die durch ungun ttge<br />

Witterung im Herbst 1944 beeinträchtigte Ernte und den starken<br />

Frostschäden im Januar 1945 bewilligt.<br />

Die Schuhaktion in allen Gemeinden. Es wurden Gutscheine<br />

für 596 Paar Schuhe ausgegeben, die den Kaufer zu<br />

einer Preisreduktion bis zu Fr. 14.- berechtigtem Die Berbilligung<br />

aus diesen 596 Paaren betrug total 7490 Fr. ^n<br />

diesem Betrag ist ein Spezialrabatt von 2140 fr. u^gnNeu,<br />

den die Schuhhändler zu leisten hatten. Den Schuhhandlern,<br />

welche die Scheine bereitwillig einlösten, sei für diesen großen<br />

Beitrag und ihr soziales Verständnis bestens gedankt. _<br />

Die Stoffaktion in allen Gemeinden. Das Eidg. Kriegs»<br />

fürsorgeamt lieferte uns Männerhosen und Stoffe in sehr<br />

beschränktem Umfange zu 40 bis 50 Prozent reduzierten Preisen<br />

für die Abgabe an Minderbemittelte. Entgegen anderslautenden<br />

Gerüchten sei hier ausdrücklich festgestellt, daß durch<br />

das Kant Fürsorgeamt nur die uns durch das Eidg. Knegsfürsorgeamt<br />

zugeteilten Stoffe und Kleider bezogen und verteilt<br />

und keine privaten Geschäfte getätigt wurden.<br />

3 Die Winterhilfe. Sie steht als selbständige Husv-<br />

Organisation neben der Notstandsaktion. Auch sie soll in erster<br />

Linie kinderreichen Familien zu gute kommen. Die Art der<br />

Hilfe ist auch hier hauptsächlich die Ausgabe von Gutscheinen<br />

und Bargeld, ferner die Finanzierung von Kursen zur Forderung<br />

der Selbsthilfe, wie Nähkurse, Kochkurse, Gartenkurse<br />

und andere. • , „u<br />

Den größten Beitrag leistete die Schweiz. Winterhilfe mit<br />

der Summe von Fr. 12 000.— aus dem Schweiz. Ausgleichsfonds.<br />

Der Kanton bewilligte Fr. 4000— und die Gemeinden<br />

steuerten weitere Fr. 2300— bei. Daraus wurden 216<br />

Familien und 17 Einzelpersonen unterstützt.<br />

Die Schweiz. Winterhilfe beschenkte uns serner mit Schuhreparaturgutscheinen<br />

im Werte von Fr. 2000. und verimtelte<br />

uns 50 neue Betten mit einem Rabatt von zirka 100 Ar.<br />

pro Bett.<br />

^<br />

4 Die Mütterberatung. Jeden Freitag nachmittag<br />

stellt sich die Fürsorgerin Frl. Dora Stockmann für Säuglingsberatungen<br />

zur Verfügung. 134 Mütter aus dem ganzen<br />

Kanton suchten im vergangenen Jahr die Beratungsstelle aus,<br />

des Bürgergemeinderates Kerns.<br />

Letztes Jahr wurden von gewisser Seite verleuniderischc<br />

Gerüchte verbreitet, wonach die von Herrn Forstverwalter<br />

Otto Durrer geführte Rechnung der Wildiftraße nicht stimme.<br />

Der Bürgergemeinderat stellt dem gegenüber, nach ein<br />

gehender Prüfung, fest, daß diese Rechnung korrekt geführt<br />

! wurde und auf den Rappen stimmt. Er spricht Herrn Forstich,<br />

wie sich die Gesichter entspannen, und wie eine herzliche<br />

und lebhafte Unterhaltung einsetzt.<br />

Und doch bin ich immer liebenswürdig mit ihnen gewefen<br />

und habe immer das Unmögliche getan, um ihren Wünschen<br />

entgegenzukommen. Warum also diese Haltung?<br />

Chantal behauptet, sie seien eifersüchtig.<br />

Wie? Eifersüchtig auf mich, der ich noch nie etwas gewünscht,<br />

nie etwas verlangt habe! Ist es denn meine Schuld,<br />

daß ich das bin, was sie nicht sind? Ich habe doch auch das<br />

Recht zu existieren, und zwar mit meinem Eigenwert!<br />

Hingegen wird die „Bulldogge" immer recht freundlich<br />

empfangen, und'wenn sie sich herabläßt, den Mund zu öfsuen,<br />

hängt alles an ihren Lippen, hinter denen recht kräftige<br />

Stoßzähne hervorschauen.<br />

Vielleicht verdankt er sein Ansehen gerade diesen Hauern.<br />

Mein Generaldirektor hat entschieden recht: „Knute den<br />

Pöbel, dann wird er dir schmeicheln."<br />

Auch er versteht es übrigens, diejenigen über die Klinge<br />

springen zu lassen, die sich unterstehen, ihm entgegenzutreten.<br />

Er hat, um sich ihrer zu entledigen, eine besondere Art unversöhnlicher<br />

Milde und weiß die richtige Stunde, seine Stunde<br />

abzuwarten. Er geht also gerade aus die entgegengesetz e dxt<br />

vor, wie »teilte Bulldogge. Aber der Erfolg ist dabei fast noch<br />

gewisser und wird mit großer Höflichkeit »nd großer V erschwieaenheit<br />

erreicht. Es wickelt sich alles gerauschlos und aus<br />

klägliche Weise ab... die bekannte eiserne Hand im sammetweichen<br />

Handschuh... . ,<br />

Ich hätte nicht den Mut dazu... werde ihn auch niemals<br />

haben.<br />

and die Fürsorgerin erteilte in 450 Konsultationen berettwll'<br />

lia die gewünschte Auskunst.<br />

eine Taxe von<br />

° Fa. die erste Konsul,a.im mrd>°N"^„b-u. Alle<br />

2_ zur Deckung unvermeidlicher Unionen ><br />

weitern Beratungen erfolgen kostenlos koltemu, jül ten Tä-<br />

Es sei daraus hingewiesen, daß mit barfl ^on ge<br />

tigkeit der Kant. Fursorgestelle prichoöft ist Erwähnt<br />

leistete Fürsorgearbeit bei weitem mcht er h Pf^<br />

sei nur die Fürsorge für altere Arbeit.! j , ^ P„<br />

chen privaten Hilfsvereine wie SUf g f Kranken-<br />

Juventute, Pro ^nfirm^ ^ -r sltionen geleisteten Nnpflegestationen.<br />

Dre von diesen O g ^ geschätzt werden.<br />

terstützungen dürften leicht auf Fr. 70 uuu. y i > s<br />

Unser Bericht «°I»<br />

werden<br />

leistuiigeu. Was »der nicht ,n 8 * " ber<br />

kann, ist die stets große uiid zei - f>raearbeit im enmeindesürsorgerinnen.<br />

Sie leisten die F I 9 ^ Notaern<br />

und eigentlichen Sinnen Sie haben die Ut|aaj ^<br />

S y Ä Ä n t<br />

"'''>tnm»!u»»'iU „Hi- Kerns".<br />

U<br />

S " 5 e Mit guten Rat-<br />

di-i-n. »tel wmden<br />

dargelegt.<br />

Gegen den Schluß der Einsendung hieß es:<br />

^Glaubt der Rat nicht auch, daß er hier^positivere Arbeit<br />

zum Nutzen unserer Gemeinde fände, als sich mit einfältige<br />

Protokollbeschlüssen allgemein lächerlich zu machen und<br />

durch iede Autorität zu verlieren?" t r .. .<br />

Der Einsender legt Wert darauf, festzustellen, daß die,er<br />

Vorwurf betreffend „einfältige Protokollbeschlusse fWj* 1 1 a<br />

die Adresse des Einwohnergemeinderates (Prapdent Hr. .Xe^erungsrat<br />

Röthlin) gerichtet war.<br />

Der Einsender.^<br />

Ob- und Nidwaldner kantonaler Schwingerverband,<br />

der „Eidgenössischen Schwinger-, Hornusser- und ^odlerztg.<br />

' ' Generalversammlung Sonntag, den 20. Januar<br />

<strong>1946</strong>, im Hotel „Krone" Giswil. Unter der strammen Zeitung<br />

des Verbandspräsidenten Eduard Schallberger, Ennetmoov,<br />

wurden für das Jahr <strong>1946</strong> die üblichen Verbandsangelegenheiten<br />

erledigt. Aus seinem Jahresbericht ist zu entnehmen,<br />

daß der Verband gegenwärtig an Aktiv-, Passiv- und Ehren-<br />

Mitgliedern 979 Mann zählt. Wahlen: Der Vorstand wurde<br />

mit seinen bisherigen Chargen bestätigt. Es lind folgende.<br />

Präsident: Eduard Schallberger, Ennetmoos; Vizepräsident.<br />

Ming Arnold, Lungern; Kassier: von Moos ^ikl. Sachselni<br />

Aktuar: Reber Ernst, Alpnach; Technischer Leiter: Kchr Karl,<br />

Sarnen; Materialverwalter: Easini Josef, Kerns; Beilitzer.<br />

von Moos Otto, Sächseln, Halter Heinrich, Giswil.<br />

Als Kampfrichterpräsident für die Verbandsanlaste 1. ><br />

wurde einstimmig gewählt: Mathis Walter, Stans. Als kantonale<br />

Kampfrichter: Jmfeld Arnold, Lungern Halter Hrch ,<br />

Giswil, Easini Jos., Kerns, Omlin Laver,Sachselii,Oderiuatt<br />

Melk, Büren, Bnrch Walter, Alpnach, Britschgi Ä>ilu,<br />

Schwendi, Blumer Heinrich, Stans, Ming Arnold ^.ungern<br />

Rohrer Theo, Sächseln, Schäli Hans, Giswil, Rohrer ..Idols,<br />

Sächseln, Christen Anton, Büren, Bucher Arnold, Kerns; Ersatz:<br />

Häcki Joses, Alpnach, und Sigrist Joses, Giswil. Das<br />

Arbeitsprogramm sieht vor zwei Schwingkurse: 1. Kurs am<br />

3. März in Sächseln; Leitung: Schwingerkönig Marti Otto,<br />

Bußwil; 2. Kurs am \1. März in Stans; Leitung: Hofstettcr<br />

Louis, Entlebnch.<br />

Der kantonale Schwingertag wird Sächseln für den 5.,<br />

evtl. 12. Mai zugesprochen. Es wird der Beschluß gefaßt,<br />

diesen Anlaß mit dem gleichen Beschickungsrecht mit dem<br />

Urner Kantonalen Schwingerverband durchzuführen. Der kantonale<br />

Jungschwingertag in Giswil wird am 26. Mai evtl.<br />

2. Juni stattfinden (Jahrgänge 1928, 1929 und 1930). Der<br />

Allwegschwinget im Juli, der Brünigfchwinget am 4. evtl.<br />

11. August. Zu dem Liegenschaftskauf Hotel Alpina auf Brünig<br />

wird Stellung genommen. In die Verwaltungskommission<br />

wurde gewählt: Ming Josef, Engelberg, Bucher Leo,<br />

Kerns, Schallberger Eduard, Ennetmoos, und von Moos<br />

Nikl., Sächseln.<br />

Kantonaler Säumerverein. (Eing.) Am nächsten Sonntag,<br />

den 17. Februar, findet in Giswil die Generalversammlung<br />

des Säumervereins statt. Es bedarf diese Versammlung besonderem<br />

Interesse deshalb, weil , die letztjährige immer noch<br />

wegen des Aktivdienstes ausbleiben mußte. Wir Jungen wollen<br />

auch so vollzählig mit unseren Frauen und solchen, die es werden<br />

wollen, nach Giswil ziehen wie unsere Landstürmler nach<br />

Sächseln, und wollen auch in einigen Stunden frohen Beisammenseins<br />

unsere Erlebnisse ans den oft schweren Diensttagen<br />

auffrischen. Deshalb sollen alle Roßknechte aus der<br />

Zum Beispiel einen Familienvater aufs Pflaster zu setzen,<br />

nur weil er sich mir gegenüber gehässig benimmt... oder auch,<br />

wenn er maßlos störrisch wird, ihn auf einer noch nicht überprüften<br />

Maschine fliegen zu lassen und die eventuellen Folgen<br />

davon zum voraus in Kauf zu nehmen.<br />

Nein, über so etwas müßte ich mir mein ganzes Leben<br />

lang Vorwürfe machen.<br />

Lerne also hart zu werden, Gerald, dein Herz mit Erz<br />

zu panzern und in Zukunft die Schläge besser „einzukassieren".<br />

*<br />

Chantals Vater hat vorgestern morgen ziemlich rasch und<br />

unerwartet seine Seele Gott zurückgegeben.<br />

Da er vorige Woche furchtbare Erstickungsanfälle hatte, so<br />

mußte man schließlich die schwierige Larynxoperation vornehmen.<br />

Er war infolgedessen stumm geworden.<br />

Er hat sich auch im Sterben vollkommen Rechenschaft gegeben<br />

über seine Lage. Denn nachdem der Pfarrer ihm die<br />

Letzte Oelung erteilt hatte, gab er ein Zeichen, daß er etwas<br />

schreiben möchte, und mit sicherer Hand schrieb er hin: „Ich<br />

bin bereit! ... Immer nur die gerade Linie!"<br />

Das war das letzte Vermächtnis für seine Tochter, wie es<br />

auch die Richtschnur seines ganzen Lebens getvesen war.<br />

Dann erwartete er den Tod mit der Seelenruhe eines<br />

wahrhaft Gläubigen; und der Tod kam, schnell und mild, so<br />

wie der Schlaf am Abend eines ermüdenden Tages.<br />

Das Leichenbegängnis fand heute morgen in seiner Psarrkirche,<br />

die ihm so lieb geworden war, statt. Einige Offiziere,<br />

sieben Graphikerinnen und zehn Personen aus dem Betrieb<br />

, .x Sonntag samt Anhang nach Giswil<br />

1 9 c 8<br />

" zu «ameiui« « » X<br />

V nf<br />

" '<br />

gottesdienstes 10. » £ stIl den liberalen Zei-<br />

Eine Komödie. &<br />

tungskorrespondenten^ Josef<br />

geiler. Wir werden um Ber-<br />

öffentlichung s°lgmd f<br />

Vor ewigen Wochen regle,<br />

in mehreren außer<br />

darüber auf<br />

halb des Kantons M\ bcn Nazis ausgebürgerte,<br />

daß em in Engelberg<br />

deutscher Flüchtling, angeb<br />

und seines Vermöge . des Reichsaußenministers<br />

imj Hin ; . Um um aw Jtuyuuisiuuajtet<br />

von Ribbentrop verh ,„an'zunächst seine Informationen<br />

ausspielen S» können, I>^ ivenn man nicht Gesahr<br />

aus einwandfreien Q Ablauf der Ereignisse -<br />

laufen will, durch de Namen blamiert zu<br />

nennen wir d,e Sache ruh^ g ^ ^.sächlich Blutsverwerden.<br />

Denn m C ^ Reichsministers von Ribbenwandte<br />

der Frau v ^ Seiler, wie üblich, wiederum<br />

einmal mit Jhren^siehr voreiligen Behauptungen in den Per-<br />

Und hier beginnt .^rsuckeu der Frau eines ausgebür-<br />

Während ^.e<br />

gerten deut>chen p '<br />

Flüchtlings die überhaupt nicht<br />

. Familie des Reichsaußenm!n!ft°7s<br />

- ? ? , d le» anzuheften, I°il.n >u^gleicher M<br />

verwandten der Frau von ^'vv^..^ y<br />

!w„was<br />

n<br />

btä<br />

«.„»..^mtinde des<br />

B°.gm°ch> ^Nsig«tnme» werdet,.<br />

diele Tatsache verschwiegen haben? Oder sollte gai der U>».<br />

stand daß die von diesen wirklichen Blutsverwandten der<br />

^-rau' von Ribbentrop erst während des Krieges gewonnene<br />

und auch so'schnell wiederum zerronnene papiereiw ainerikanische<br />

Staatsangehörigkeit als eine ganz besondere Oualililatton<br />

Z kie nuumqrig. «iisiialitiie ins Ich^i°-"ch- «<br />

aewertet werden? Wir möchten immerhin gern w.s,en,<br />

sich mit dieser amerikanischen Sache verhält.<br />

®°r" Du! - »m «e°°d'»Z ».<br />

wt°r starb wr, «». Bolienduag seines SS Lede,t-i°«,^ der<br />

bekannte Arzf und Gründer des Sarner Pflegennnenverems,<br />

Herr Dr Jul. Stockmann. Sein arbeitsreiches Leben wird m<br />

einem in nächster Nummer erscheinenden Nachruf gewürdigt<br />

werden. Den Angehörigen sprechen wir unsere aufrichtige<br />

Teilnahme ans. R. I. P-<br />

Sarnen. sMitg.) Der Bürgergenieinderat «arne» hat Hrn.<br />

August von Wyl, Eisenhandlung, Sarnen. zum neuen<br />

A r m e n v e r w a l t e r der Gen.einde Sarnen gewählt. Der<br />

genaue Zeitpunkt der Amtsübernahme wird noch festgesetzt.<br />

Sarnen. Grandioser VI. Sport- M a s k e n b a > l.<br />

(Eing.) Nnr noch drei Tage, dann ist der erste Maskenball<br />

des ersten Friedensjahres wieder da'. Maskenfreund.nnen und<br />

-freunde, erscheint in Massen'. Wir garantieren für einenbiumigen<br />

Betrieb, für lleberraschnngen am lausenden Äand, str<br />

rassige Musik. Selbstverständlich wird auch die Wirtin alles<br />

aufbieten, um allen Gästen in Sachen Essen und trinken daZ<br />

Beste zu bieten. Wem es nicht mehr bei den Seerosen<br />

geht in die Bar; hat er auch da genug, dann in die Mischersttibe.<br />

Ueberall Betrieb, überall Unterhaltung.<br />

Schwendi. (Eing.) Das Lustspiel „Ae Stei abe,n Harz"<br />

wird außer am Sonntagnachmittag letztmals Dien?lag. dcn<br />

1». Februar, abends 8 Uhr, aufgeführt, anschliekend ge»i»tliche<br />

Unterhaltung und Tanz. Für die Sonntagsaufsührung<br />

können noch einige Plätze reserviert werden. Da am Dienstag«<br />

abend Konsumationsbestnhlung vorgesehen ist, wodurch eine<br />

Anzahl Plätze wegsallen müssen, empfiehlt sich rechtzeitige An«<br />

Meldung (Tel. 8M21). Das viel Heiterkeit auslösende Lust«<br />

spiel, flotte Musik, einige Stunden Tanz lassen eine erfreuliche<br />

Besucherzahl erhoffen und damit einen gemütlichen AuSklnng<br />

unserer bisher erfolgreichen Spielzeit. (Siehe Inserat.)<br />

Kerns. (Eing.) Kennzeichnend für die hiesige Politik ist<br />

ein Anschlag an der schwarzen Tafel folgenden Wortlautes:<br />

Oeffentliche Erklär n n g<br />

waren zugegen. Mit Ausnahme der Beileidsbezeuguiigeis und<br />

der wirklich frommen .Haltung der Offiziere, von denen n<br />

nige die Messe in ihrem Gebetbuch mitbeleten, war die V<br />

tung der Uebrigen nur mit ,korrekt" zu bezeichne». Mein<br />

hatte ich auch nicht erwartet.<br />

Der bedauernswerten Tochter bin ich beigestanden u»d<br />

habe ihr namentlich die schmerzlichen Schritte, die solche tra'><br />

rigen Stunden nötig inachen, erspart. — Ihr Vater ruht nun<br />

neben seiner Frau im Familiengrab, in dem noch zwei Plam<br />

frei sind. — Er hat ausgelitten.<br />

Glücklich die Toten, die im Herrn sterben! Die M 11 '<br />

lung ihrer Hoffnung heißt Unsterblichkeit. — Ehantal w"<br />

sehr mutig. Trotz der wahnsinnigen Ueberanstrengunfl, w<br />

die gegenwärtigen Umstände uns auferlegen, habe >>'•><br />

angeboten, bis zum Ende der Woche zu Haufe zu bleiben<br />

nicht ins Büro zu kommen.<br />

^<br />

Mit Tränen in den Augen hat sie mir für meinen Beiiu>n<br />

gedankt, sich aber dann unter ihrem Trauerschleier ausgen^<br />

tet und gesagt: „Ich bin die Tochter eines Soldaten.<br />

Gottes Gnade werde ich meine Pflicht zu erfüllen wissen-<br />

Ein paar Augenblicke lang hielt ich schweigend ihre SU "<br />

in der meinen.<br />

Dann gingen wir auseinander, ein jedes für sich nn 1<br />

lein in unsere gemeinsame Nacht hinein ...<br />

«Fortsetzung


arnen / Samstag, den 16. Februar <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 13 — 2. Blatt<br />

M M t t T o l k s s r e M<br />

Das «Weiße Buch" von Sarnen<br />

Der „Bund" schreibt:<br />

Seitdem vor neunzig Jahren der Zürcher Staatsarchivar<br />

rold Meyer von Knonau im <strong>Obwaldner</strong> Landesarchiv zu<br />

rnen die nach ihrem hellen Schweinsledereinband das<br />

^eiße Buch" benannte handschriftliche Urkundensammlung<br />

die darin enthaltene Erzählung vom Werden und Wachn<br />

der Eidgenossenschaft wiederentdeckt hat, beschäftigte sich<br />

'e Wissenschaft mit diesem ehrwürdigen Werk. Die auf 25<br />

eitert am Schluß des umfangreichen Bandes enthaltene sogenannte<br />

Chronik verdient mit Recht die Aufmerksamkeit je-<br />

'es Gebildeten, ja jedes Schweizers. Denn sie überliefert den<br />

ltesten Bericht von der Gründung des Schweizerbundes und<br />

älteste, in ihrer schlichten Erzählungskunst und plastischen<br />

rast vielleicht großartigste Fassung des Stoffes, aus dem<br />

chiller einige Jahrhundert später seinen „Wilhelm Tel!" germt<br />

hat.<br />

Die Bedeutung der Chronik im „Weißen Buch" veranlaßte<br />

ie Allgemeine Gefchichtsforschende Gesellschaft der Schweiz,<br />

'ne sorgfältige, allen Forderungen der Wissenschaft genünde<br />

Neuausgabe des „Weißen Buches" von Sarnen<br />

die Woge zu leiten. In dem von ihr herausgegebenen<br />

uellenwerk zur Entstehung der schweizerischen Eidgenossenoft",<br />

das die notwendigen Unterlagen für die Prüfung almit<br />

der Entstehung unseres Staatswejens zusammenhännden<br />

Fragen darbieten soll, werden in einer dritten Abteing<br />

die frühesten zusammenhängenden Darstellungen der Geichte<br />

der Jnnerschweiz, vor allem die Chroniken, veröffentt<br />

werden. Als erster Band dieser Abteilung des „Quelleni"<br />

wird das „Weiße Buch" von Sarnen demnächst ereinen.<br />

In einem Vortrag erstattete sein kenntnisreicher Bebeiter,<br />

Dr. Hans Georg W i r z, vor dem Historischen Verein<br />

ngehenden Bericht über die Ergebnisse seiner weitreichenden<br />

orschungen.<br />

Das „Weiße Buch" zerfällt, wie der Vortragende aushrte,<br />

in einen aus fünf Gruppen bestehenden Urkundenteil<br />

d einen erzählenden Teil. Das 1471 vom <strong>Obwaldner</strong> Landreiber<br />

Hans Schriber angelegte Buch wurde von fünf weiren<br />

Händen bis 1607 fortgeführt. Sein Hauptbestand bildet<br />

e Sammlung von 90 besonders wichtigen, in Abschrift wiedergegebenen<br />

Urkunden aus der Zeit von 1309 bis 1531. Die<br />

Mehrzahl dieser Urkunden fällt vor das Jahr 1472 und ist<br />

von der Hand des Hans Schriber geschrieben worden. Zwischen<br />

diesem Urkundenteil und der sogen. Chronik (die ebenfalls<br />

Hans Schriber eingetragen hat) besteht, wie Dr. Wirz hervorhob,<br />

eine enge Beziehung. Das „Weiße Buch" ist kein Legendenbuch,<br />

sondern ein Dokumentenbuch, ein Staatsdokument.<br />

Durch das ganze Werk geht die Frage nach Recht oder Unrecht,<br />

wobei die Beziehungen zu Mailand und Oesterreich bei<br />

seiner Entstehung und Abfassung bestimmend mitgewirkt ha-ben<br />

mögen. Das ergibt sich auch aus dem erzählenden Teil und<br />

aus dem, seinen Anfang bildenden Bericht über den Ursprung<br />

des Dreiländerbundes (Uebermut der Vögte, Rütlibund, Teil,<br />

Burgenbruch). Es ist zu vermuten, daß gewisse Ereignisse, die<br />

auch in Jahrzeitbüchern einen Niederschlag gefunden haben,<br />

in der Ueberlieferung erhalten blieben und im „Weißen<br />

Buch" zum Vorschein kamen. In der „Chronik" des „Weißen<br />

Buches" hat der <strong>Obwaldner</strong> Landschreiber Hans Schriber aufgezeichnet,<br />

was er während seiner langen Amtstätigkeit aus<br />

Urkunden und aus anderer Quelle und als Angehöriger einer<br />

weitverzweigten alten Familie vernommen hatte, um die<br />

Erinnerung daran für die Nachkommen festzuhalten. H.G.K.<br />

Überliefertes Gedankengut<br />

Ein aufschlußreiches Urteil über den Freisinn.<br />

In einem längeren Artikel „Parteipolitisches Rüstzeug in<br />

Luzern" machen die protestantisch-liberalen „Basler Nachrichten"<br />

am 8. Februar <strong>1946</strong> folgende aufschlußreichen Feststellungen<br />

über die grundsätzliche Haltung des luzernischen und innerschweizerischen<br />

Freisinns:<br />

„Es gehörte bisher zum überlieferten Gedankengut des<br />

Freisinns, zumal in Luzern, Hüter und Vorkämpfer laizistischer<br />

(Laizismus bedeutet „Verherrlichung und Selbstüberhebung<br />

des Einzelmenschen". Red.) Gedankengänge zu sein, und<br />

der K u l t u r k a m p s ist deshalb beinahe untrennbar mit der<br />

parteimäßigen Gestalt des Luzerner Radikalismus, insbesondere<br />

in seiner städtischen Ausprägung verbunden. Nunmehr<br />

scheint sich in dieser Beziehung eine Wandlung anzubahnen,<br />

und es fällt auf, daß gerade die Sozialisten, die bisher diesen<br />

Fragen, wie allen religiösen Problemen übrigens, ihre stillschweigende<br />

Nichtbeachtung oder Verachtung geschenkt hatten,<br />

auch hier aktiver zu werden scheinen und sich offensichtlich in<br />

die Kulturpolitik einschalten möchten. Damit kommt es, abgesehen<br />

vom Wettlauf um die Gunst der marxistisch orientierten<br />

Wählerschaft (zwischen Sozialdemokraten und PdA-Kommunisten),<br />

auch noch um einen solchen um die Seele der kulturell<br />

„links" stehenden Kreise, wobei eher die in der Stadt<br />

zahlreich vertretenen „Tausschein-Katholiken" als die konfessionell<br />

durchaus kirchlich gesinnten Landliberalen in den po-<br />

Mischen Linksrutsch einbezogen werden sollen. Die Tragweite<br />

einer solchen Umschichtung liegt auf der Hand und es ist deshalb<br />

politisch und psychologisch ohne weiteres verständlich,<br />

daß die Liberale Partei und deren Zentralorgan, das „Luzerner<br />

Tagblatt", auch ihrerseits im Begriffe sind, eine neue<br />

kulturkämpferische Offensive zu entfachen."<br />

Zu diesen aufschlußreichen Feststellungen eines neutralen<br />

Beobachters ist nicht viel beizufügen: Sie sprechen für sich und<br />

jeder Katholik wird sich wohl merken, daß<br />

1. der K u l t u r r a m p f zum „überlieferten Gedankengut<br />

des Freisinns" gehört und „beinahe untrennbar mit der<br />

parteimäßigen Gestalt des Luzerner Radikalismus verbunden"<br />

ist (was für die ganze Jnnerschweiz gilt); und<br />

2. die liberale Partei des Kantons Luzern und in der<br />

Folge der ganzen Jnnerschweiz im Begriffe steht,<br />

„eine neue kulturkämpferische Offensive zu entfachen"...<br />

fk.<br />

Gefahr und Gebot der Stunde<br />

Kaltes Grauen erfaßt noch heute jeden Schweizer, da er<br />

sieht, was uns das nationalsoziali st ischeDeutschland<br />

zugedacht hatte. Gott sei Dank, der Krieg ist vorbei und<br />

das Furchtbare ist an uns nicht Wirklichkeit geworden. Befreit<br />

von diesem Alpdruck, möchten wir aufatmen. Kaum aber<br />

ist dieses drohende Unwetter, das unser Land und Volk hätte<br />

wegfegen können, verzogen, ballen sich neue düstere Wolken<br />

zusammen. Diesmal ist die Gefahr nicht geringer, vielleicht<br />

größer als die überstandene.<br />

Ein Katzensprung von unsern Grenzen entfernt lauern die<br />

Russen. Die Völker des östlichen Europas erleben die viel-<br />

St. Riklausen. Sonntag: 5.30 bis 6.30 Uhr Beichtgelegenheit. 9 Uhr Gottesdienst.<br />

Uhr Kinder- und Christenlehre, Andacht und Segen. 14 Uhr Kinder-Theater im Schuls.<br />

Eintritt für Erwachsene 60 Rappen, Kinder 30 Rappen.<br />

Montag: Gestiftete Jahrzeit für Anna Maria Durrer-Ettlin, Feld.<br />

Mittwoch: Gestiftete Jahrzeit für Frau Josefina von Rotz-Omlin, Lehmatt.<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: tzl. Messen: 6, 7.30 und 9 Uhr. Müttervereinskommunion.<br />

Uhr Christenlehre und Andacht. 19.30 Uhr Gebetswache. Heute wird das Opfer für unsere<br />

eindewinterhilfe ausgenommen und fest empfohlen!<br />

Montag: Stiftmesse für Landschreiber Anton von Ah sel.<br />

Dienstag: 9.30 Uhr Hochzeitsmesse.<br />

Mittwoch: Hl. Messe in Ettisried.<br />

Freitag: Stlftmessen für alt Regierungsrat Karl Rohrer und Frau Louise geb. Mül-<br />

^ und Tochter Karolina Rohrer, Mattli.<br />

!S o n n t a g : Kinderhilfssonntag, vom Papst angeordnet, für die Jugend in Not in Europa.<br />

Fliieli. Sonntag: Seelensonntag. Heilige Kommunion der verschiedenen Stände und<br />

Christenlehrpflichtigen. Hl. Messen: 6, 7 und 8.45 Uhr. Opfer an Seelensonntag. 13 Uhr<br />

tter Orden mit Christenlehre. Lebenskunde.<br />

Pfarrei Alpnach.<br />

Sonntag: Monatskommunion für die 6. Klasse. Hl. Messen um 6.30, 7.30, 8.30 und<br />

Uhr. Um 13 Uhr Christenlehre und Andacht. Um 13.45 Uhr Generalversammlung des<br />

uenvereins in der Psistern mit Vortrag und Film. Es ist Gelegenheit geboten zu einem<br />

ig. Kommt zahlreich! — Um 19.30 Uhr" Generalversammlung der katholischen Jungmannst<br />

in der Krone. — Heute keine Gebetswache!<br />

Montag: Jahrestag für Ehefrau Marie Lüthold-Odermatt, Schoried. — Um 20.30 Uhr<br />

ufsvortrag des Gesellenvereins.<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeit des Pius Wallimann und Familie, Stad.<br />

Freitag: Jahresgedächtnis für H. H. Pfarrer Josef Odermatt sel.<br />

Pfarrei Giswil.<br />

Pfarrkirche. Samstag: Abends 7 Uhr Rosenkranz.<br />

Sonntag: 6.30 Uhr Frühmesse. 9.00 Amt. Exerzitieuopfer. 10.15 Gedächtnisgottesdienst<br />

Säumer- und Führer-Vereins von Ob- und Nidwalden. 13.00 Christenlehre, auch im<br />

intheil.<br />

Montag: Stiftjahrzeit für Witwe Karolina Britschgi-Enz.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für H. H. Pfarrhelfer Johann Egli.<br />

Mittwoch: Stiftamt für Rofalia Zech-Britschgi.<br />

Dritter Orden. Versammlung iin Großtheil am Sonntag, den 17. Februar, 13 Uhr.<br />

Jungfrauen. Montag und Äienstag Zirkel um 20.00 Uhr (Helferei-Kaplanei).<br />

Grohtheil. Samstag: Bon 4 bis 6 Uhr Beichtgelegenheit.<br />

Sonntag: Ab 5 Uhr Beichtgelegenheit. 6.30 Uhr Frühmesse mit Opferaufnahme. 9 Uhr<br />

t und Predigt. Opferaufnahme. Nach dem Amt Christenlehre für alle. 1 Uhr Nachmittagsacht.<br />

Montag: Stiftmesse für Witwe Karolina Britschgi-Enz.<br />

Pfarrei Lungern.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Frühmesse 6.15 Uhr. Gemeinschaftskommunion der Schulkinder<br />

Oberschule und Sekundärschule. Pfarrgottesdienst 8.45 Uhr. Opfer für die Winterhilfe.<br />

0 Uhr Christenlehre und Gebetswache. 13.15 Uhr Drittordensversammlung im Schulhaus.<br />

für die bedürftigen Tertiaren in Italien.<br />

K ontag: Jahrestag für Josef Zumsteiu-Gasser, Obsee.<br />

Dienstag: Jahrzeit für Ratsherr Franz Josef Gasser und Frau Kath. Jmseld. Amt.<br />

N i tt w o ch : Gedächtnis für Kunstmaler Albin Schweri in Bern.<br />

Donnerstag: Jahrzeit für Johann Joses Ming.<br />

5reitag: Hausjahrzeit des Jüngling Jos. Britschgi, Mechaniker, tzl. Messe in Obsee<br />

6.45 Uhr.<br />

- a m s t a g : Jahrzeit für Joh. Jmfeld und Frau Anna Gasser nnd Kinder, Wydenhansen.<br />

»iirglen. Sonntag: Keine Frühmesse. 9 Uhr Hauptgottesdienst. 13 Uhr Christenlehre<br />

Andacht. 18 Uhr Rosenkranz.<br />

ckund Verlag: Louis Ehrli &. Cie., Sarnen. Postscheckkonto VII 1085. Telephon Nr. 8 61 32.<br />

Redaktionsschluß je Mittwoch mittags 1 Uhr Mit kirchlicher Druckbewilligung.<br />

Sarnen, den 16. Februar 1S46 Zwanzigster Jahrgang Nr. 7<br />

H e r L r i e d U a l l w e a<br />

i n G o t t t —<br />

S v W a l d n e r P f a r r b l a s s<br />

Erscheint wöchentlich einmal. Abonnementspreis jährlich Fr. 3.40.<br />

W a s steht ihr h i e r . . . ?<br />

er Sonntag Septuagesima ist wieder da. Der Herr ruft in seinen Weinberg.<br />

Es ist Mobilmachung fürs Gottesreich. In der „Uno" spielt man bereits Theater.<br />

Schwierigkeiten werden „gelöst" und doch umgangen. Der rote" Stern grinst auf den<br />

Schlachtfeldern Europas. Niemand braucht den Teufel an die Wand zu malen, er geistert<br />

in vielen Köpfen der großen und kleinen Welten.<br />

Aber auch Christus bereitet einen Ostermorgen vor — Karfreitag ist's ja schon<br />

vielerorten. Denken wir nur an Jugoslawien, Polen, große Gebiete von Oesterreich<br />

und Deutschland etc. —<br />

Nicht wenige sind, die haben sich aufgemacht und sind in den Weinberg getreten<br />

— die christlichen Mächte sammeln sich: Italien, Frankreich, Bayern, Oesterreich<br />

etc.<br />

Aber du und der Franz und die Klara... Von euch erwartet Gott, daß ihr<br />

wißt, wie spät es ist. Nicht Polizeistunde! Sondern Stunde des Aufbruches! Geht<br />

auch ihr in meinen Weinberg! — Laßt euch von der Gnade packen. Schüttelt alles<br />

müde, laue, bequemliche „Christentum" ab. Stellt euch in die Reihen der Aktiven. In<br />

die Beterschar der Kirche, die den Himmel stürmt. In die Opferschar der Christen,<br />

die Gerechtigkeit üben. In die Familie der Kinder Gottes, die einander lieben.<br />

Wer Wein ernten will, muß zuerst graben. Er muß die wilden Schosse beschneiden,<br />

auch wenn die Zweige bluten. Er muß jäten und düngen. Er darf die Glut der Sonne<br />

und die Hitze des Tages nicht scheuen. Sonst reifen keine Trauben.<br />

Das Reich Gottes leidet Gewalt! „Wer nicht täglich fein Kreuz auf sich nimmt,<br />

— ist meiner nicht wert!" Christus spielt nicht mit Bleisoldaten gegen den Teufel.<br />

Er hat den Einsatz gewagt, bis zum letzten Tropfen feines Blutes. Sogar in die<br />

Kelter des Leidens ist er gestiegen und hat im blutigen Drama von Kalvaria den<br />

Wein ausgären lassen, bis er der „Kelch der Segnung" ward, der für uns Teilnahme<br />

am Blute des Osterlammes bedeutet. Darum darf kein Christ die Wunden der Selbst-<br />

Verleugnung scheuen, die Schwielen an seinen Händen, die Blattern an den Füßen,<br />

die Schlösser an seinem Mund, die Opfer der Liebe in seinem Herzen, da Gott in<br />

den Weinberg ruft.<br />

Für Gott ist uns so bald alles zu viel und zu schwer. Für ihn haben wir keine<br />

Zeit! — Verkehrte Welt! Eines ist wichtig! Arbeit im Weinberg. Aktive Arbeit für<br />

Gott und für die heilige Kirche, — warme, lebendige Nachfolge Jesu Christi! So darf<br />

die Schlacht losgehen. Wir sind bereit!


gepriesenen „Segnungen der wahren Demokratie" am eigenen<br />

Leib. Die wenigen Berichte, die uns durch den eisernen Vorhang<br />

erreichen, sprechen Bände; die Taten schreien zum Himmel.<br />

— „Bolschewisten hin, Bolschewisten her, zwischen uns<br />

und ihnen stehen französische und amerikanische Truppen, uns<br />

kann doch nichts geschehen." So und ähnlich suchen sich heute<br />

angesichts dieser Lage viele zu trösten. Und vielleicht durften<br />

wir es wagen, so zu denken und entsprechend zu handeln,<br />

wenn wir in der Schweiz nicht Tausende von kommunistischen<br />

Verrätern und Gesinnungsfreunden hätten.<br />

Die „Partei der Arbeit" zählt heute über 20 000 eingeschriebene<br />

Mitglieder. Diese arbeiten mit unheimlicher Energie<br />

und Ausdauer für ihre Ziele, und ihr Erfolg ist wahrlich groß.<br />

Immer weitere Volksschichten werden in den Bann ihrer verlockenden<br />

Versprechungen gezogen. Lange hat diese Partei ihre<br />

wahren Absichten bemäntelt, aber heute beginnt sie das wahre<br />

Gesicht zu zeigen, sie hat ihre Maske weggerissen Was ist das<br />

anderes als das untrüglichste Zeichen ihrer Macht und ihres<br />

Stärkegefühls! t .. ,<br />

Vielleicht ließe sich sogar diese äußerst bedenkliche Tatsache<br />

übersehen. Sie kann aber nicht mehr ignoriert werden, weil<br />

diese Partei n i ch t a l l e i n den Umsturz im Land erzwingen<br />

will. Hier trifft sie sich mit den Sozialdemokraten und vielen<br />

Radikalen. Damit ist rundweg gesagt, daß die Linksparteien<br />

gewillt sind, wenigstens bei der Vernichtung der alten Ordnung<br />

sich gegenseitig zu unterstützen.<br />

Ein Beweis für diese Behauptung wurde ani 29. Januar<br />

in der Stadt Chur mit aller Eindringlichkeit erbracht. Anlaßlich<br />

einer Massenversammlung wurden Hetzreden gehalten, wie<br />

sie heute an der Tagesordnung sind. Die Ansichten und Beschlüsse<br />

wurden in eine Resolution gefaßt, die wahrhaftig an<br />

Deutlichkeit kaum mehr zu wünschen übrig läßt. Es seien hier<br />

die Hauptforderungen zusammengefaßt:<br />

Wir (diese Parteien) fordern die Erneuerung und Erweiteruua<br />

der obersten Landesbehörde. Wir fordern die Entfernung<br />

aller „Swißlinge". Wir geben unserer Ueberzeugung<br />

Ausdruck, daß die schweizerische Innenpolitik im Sinne einer<br />

wahren Demokratie umgestaltet werden muß, und rufen in<br />

diesem Sinne das Volk zur Wachsamkeit und entschlossenen<br />

Mitarbeit für unsere Ziele auf."<br />

Wenn wir die ganze Tragweite erfassen wollen, müssen<br />

wir bedenken, daß diese Linksparteien über das absolute Mehr<br />

im bündnerischen Großen Rat verfügen. Und steht es nicht in<br />

andern Kantonen ähnlich? t ,<br />

So deutlich diese Resolution spricht, dürfen doch einige Bemerkungen<br />

erlaubt und angebracht sein:<br />

Wozu Erneuerung und Erweiterung des Bundesrates? —<br />

Sie selber wollen hineinsitzen und die Herren im Staate sein.<br />

Sind sie es einmal, ist unsere Freiheit Sklaverei, unsere Buudesstadt<br />

Moskau und unsere Religion ein Verbrechen.<br />

Ouislinge heißen die Verräter jenseits der Grenze. „Swißlinge"<br />

nennen diese „feinen Herren" unsere Männer, die treu<br />

zur Schweizerheimat ,.q°n und sich (tränten, °°r<br />

« « , ' S * 1 S i n n der „wahren — £<br />

noch b»ffch-wIItisch->ommuuWIchrw M»fter auch nur «n<br />

2% weiteres Wort zu verlieren? wir kennen das zur genüge.<br />

Aiich wir sind aufgerufen, für die Ziele<br />

zusetzen. Mit Entschiedenheit widersetzen »n<br />

solchen Beginnen. Es liegt uns fern, mit d sen: Machtn W<br />

ammenzuarbeiten. - Aber sind wir nicht auch ein w mg u<br />

besoldete und ungewollte Mitarbeiter und Wegbereiter de<br />

kommunistischen Umsturzes? Au den ersten Blick mag, Ne<br />

Frage anmaßend und fast gemein<br />

aber einmal in dieser Richtung e,ne Gewchenserforschu^<br />

zustellen. Wunderbare Anleitung dazu mögen uns die äoto<br />

Worte (vor dem Kommunismus) des verstorbenen .<br />

Pius des Elften sein, die er im Rundschreiben „Quadrag<br />

anno" niedergelegt hat:<br />

.. f<br />

„Wir (der Hl. Vater) können jedoch nicht ohne: tiefen<br />

Schmerz die Sorglosigkeit jener mitansehen, die d,es J.<br />

den Gefahren nicht zu beachten schien und m einer > ss<br />

trägen Untätigkeit znlassen, daß überall Propaganda gemacht<br />

wird für die Machenschaften, die mit Gewalt und Mor<br />

ganze Gesellschaft zu erdrosseln imstande sind. Noch scharfer<br />

muß die Fahrlässigkeit jener verurteilt werden, welche die B<br />

hebnngen oder Aenderungen jener Zustände versäumen, wodurch<br />

die Volksmassen erbittert werden, und der Weg zum<br />

Umsturz und zur Vernichtung der Gesellschaft angebahnt<br />

"^Die Lehre für uns: Auch wir müssen arbeiten, handeln,<br />

wenn wir nicht aus einem angenehmen Traum in furchtbarer<br />

und blutiger Wirklichkeit aufwachen wollen.<br />

rs.<br />

Bruder M M khrmik<br />

In der Januarnummer der „Schweizerin", dem prächtig<br />

geschriebenen Blatt des Schweizerischen Kath. Frauenbundes,<br />

behandelt H. H. Bruderklausenkaplan Werner Durrer die Heiligsprechung<br />

Bruder Klausens in lichtvoller Art. Die Darlegung<br />

ist zugleich eine aufklärende Antwort auf gewisse Miß-<br />

Verständnisse und Unklarheiten auf reformierter Seite, wie sie<br />

immer wieder in der Presse zum Ausdruck kommen, so im<br />

Dezember im reformierten „Schweizer Frauenblatt".<br />

Im St. Gallerland ist eine weitere Bruderklausenkirche im<br />

Entstehen, in Winkeln. Die Hauptversammlung des Kirchenbauvereins<br />

Winkeln und Umgebung konnte Ende Jänner feststellen,<br />

daß der Kirchenbaufonds den Betrag von 100000 Fr.<br />

erreicht hat.<br />

w<br />

Eidgenossenschaft<br />

«ad«-»-,-»<br />

»i- «-»»»»-S»«'<br />

machtenkommissioneii e g 8 aI§ Wohnungen und<br />

(Ausdehnung auf andere Mie s ch ^ ^ Strafbestimmun-<br />

Wohnräume), 20 m ^ Bestimmungen eingegeu)<br />

wurden a u f g e h e , b e n b e -<br />

fügt. 8»iW" f den &eiJen g « B Handlung neuer Woh-<br />

5 U nicht bei neuen «°h»u„,en fl.lt.<br />

Für den Bauernstand<br />

Förderung der Rindviehzucht.<br />

Die Aufgabe der schweizerischen Rindviehzucht liegt darin,<br />

fll0 T:' der Beurteilung der Tiere hat sich im Verlaufe der<br />

Jahrzehnte bei uns ein Wandel vollzogen. Bis um d.e Jahr-<br />

Hund Sende wurde die Beurteilung der äußeren Form ...<br />

den Vordergrund gestellt. Die Erfahrung hat gezeigt, daß damtt<br />

in der Ta? bedeutende Fortschritte in unserer emhe.mischen<br />

Rindviehzucht erzielt worden sind. In den letzten 40<br />

Safiren hat man aber dann gleichzeitig begonnen, der direltei,<br />

Erfassung der Leistung eines Zuchttieres vermehrte Beachtung<br />

zu schenken und seit den 20er Jahren wurden die Milchleistunasprüfungen<br />

und die Leistung betreffend Gesundheit un<br />

Fruchtbarkeit eingeführt und nun wird auch der GesiMdhe.<br />

an sich die größte Beachtung geschenkt, indeni der » a p<br />

aeaen die chronischen Viehseuchen organ s.ert und<br />

planmäßig ausgenommen worden ist. Alle drei Faktoren, die<br />

4oZ die Leistung und die Gesundheit müssen zur Beurteikung<br />

des Zuchlwertes und der Wir.lcha,tlichleit ein« !ie«<br />

herangezogen werden.<br />

Man hat vielfach die Ausfassung vertreten, daß mit steigenden<br />

Leistungen die Gesundheit der T.ere m Mitleidenschaft<br />

gezogen werde Dies ist nicht richtig. Schön-^ Kor per formen,<br />

hohe Leistungen und gute Gesundheit lassen sich durchaus m<br />

gleichen Tiere vereinigen. Dies beweisen zahllose Beispiele aus<br />

der Praxis. Nur darf man nie vergessen, dag diese wertvollen<br />

Anlagen und Eigenschaften sich nur entwickeln können, wem<br />

auch die Haltung, Pflege und Fütterung der T.ere richtig aw<br />

gepaßt ist.<br />

Die schweizerische volksbuchgemeinde<br />

wird langsam größer. Sie zählt bereits über 12 000 Mitglieder. Das sind Leute, die<br />

mithelfen wollen, einer katholischen Geisteskultur die Wege zu bahnen. Katholiken, die<br />

wach sind für die Aufgaben des Buches: den christlichen Geist in alle Belange des<br />

privaten und öffentlichen Lebens hineinzubringen.<br />

Ein führender Sozialist sagt: „Jedes Buch der Guteuberggilde dient direkt oder<br />

indirekt der sozialistischen Kulturrichtung". Die Schläfer lausen immer noch der Gilde<br />

nach. „Wenn ein Blinder einen Blinden führt,...<br />

Katholiken, sammelt euch alle in den eigenen Reihen! Opfert mit und traget<br />

bei zum Ausbau eines so wichtigen und entscheidenden Werkes, das einen tiefgehenden<br />

Einfluß auf die Geistesrichtung vieler Menschen ausübt — unterstützet das gute<br />

Buch! Werdet Mitglieder der S.V.B.<br />

Wer um billiges Geld eine schöne, saubere Hausbücherei sich erwerben will, weiß,<br />

wo die gesunde Quelle ist. Er geht zur S.V.B. (Schweizer Volksbuchgemeinde) Er<br />

geht in die katholische Volksbuchhandlung, wo er die Bücher der S.V.B, ebenfalls<br />

unter gleichen Bedingungen erhält, wie bei der Buchgemeinde.<br />

frmziskllnlsche Geschichtleln<br />

Tines Tages sagte Franz zu Bruder Leo: „Komm wir wollen predigen gehen."<br />

«s war zu ganz ungewohnter Zeit. Und Leo wunderte sich. Aber er ging sogleich<br />

mit. Sie gingen kreuz und guer durch die Stadt. Gingen zur Stadt hinaus. Ueber<br />

Felder und an Weingärten vorbei. Durch ein paar Dörfer. Und Bruder Leo fragte<br />

sich im stillen, wo das heute wohl noch hingehen werde? Aber er sagte nichts. —<br />

Plötzlich bleibt Franziskus stehen, faßt Leo am Arm und geht mit ihm — ohne<br />

ein Wort zu sagen — denselben Weg nach Rivotorto zurück. Leo schüttelt den Kopf.<br />

Und geht wieder schweigend mit. Als sie aber daheim sind, bricht es aus ihm her-<br />

«ms: „Aber Bruder Franz, was ist denn nur das? Wir wollten doch predigen<br />

gehen? . . . ." „Bruder Leo", antwortete Franz, „wir haben doch gepredigt!"<br />

Das ist der Grundirrtum, dem wir Menschen immer wieder verfallen: daß das<br />

Erste und Wichtigste das „Predigen" — das Tun — sei! Viel tun, alles tun; vom<br />

Morgen bis in die Nacht hinein tun, immer in Betrieb; immer etwas anderes,<br />

etwas Neues, Zügiges, Wirksames. Als ob von diesem Tun das Schicksal der Welt<br />

und die Zukunft des Himmels abhängig wäre!<br />

Und wir wissen gar nicht mehr: daß das Erste und das Allerwichtigste das —<br />

Sein ist! Daß wesentlich ist: ob wir in der rechten Haltung sind. Haltung, die —<br />

Gottes voll ist!<br />

Dann wird auch unser Tun — Gottes voll sein. Denn aus dem Schein entsteht<br />

das Tun. Darum ist die allergrößte und allernotwendigste, aber auch die<br />

allerschwierigste Tat: in Gott und von Gott und für Gott zu sein. Dann wird<br />

auch alles, ivas wir tun — vom Schuhwichsen und vom Essen und vom Spazierengehen<br />

bis'zum Beten — hallende — Predigt sein.<br />

Die Frage ist nur, ob wir — nach einem „müßigen" Gehen durch die Stadt,<br />

über die Felder und an Menschen vorbei mit Bruder Franz zu Leo fröhlich sagen<br />

können: daß wir — gepredigt haben, daß unser Leben, unser Sein für Himmel und<br />

Erde ein Schauspiel Gottes ist, eine Herrgottspredigt, die aufwühlt, die heilt und<br />

herzlich tröstet...<br />

flus<br />

Den Pfarreien<br />

Sonntag Septuagesima, 2. A cunctis, 3. nach Wahl. Montag. $1. ^meon L. A cunM<br />

8. nach Wahl. Dienstag. Ferie, Mesje vom «onntag. 2. A runcti« 3. S bclUim («eistet<br />

bene) 4. nach Wahl. N.ittwoch und Donnerstag. Ferie. wie Dienilag. ohiu Or. Fidel,wr,<br />

Freitag. Peiri Stuhlseier zu Antiochicn, 2. hl. Paulus, -amstag. yl. PelruS Damiani. Sigil<br />

des hl. Matthias, eben,o Schlubevangelium.<br />

Voranzeige: Brautleutetag in Lbwalden: 19. ffllorj <strong>1946</strong>.<br />

Psarrei Tarnen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Kommuniontag der Jungsrauen und Christinlehr-Madchen Sl!<br />

Messen: 5.30, 6.45, 7.45 und 9.15 Uhr. 13 Uhr Christenlehre. 17.30 Uhr Andacht sur dic d<br />

^Montag. Gedächtnis für Jos. Schmitter-Hug. gestorben in Kern«. Alle» Tlisljahrzeit.<br />

Dienstag: Stistjahrzeit der Anna Marie Burch-Burch, Balgen, Ailen.<br />

Mittwoch, Donnerstag. Freitag: Alte Slisijahrzeiten.<br />

Samstag: Dreißigster für Hermine Burch-Burch. WilermaMi.<br />

Spende für den Papst. Der Hl. Vater bittet um Hilse sür Priester, Iheologiestudenten «nl<br />

Gläubige aller kriegsgeschädigten Nationen, die heute daS Notwendigste an Kleidern, .vaaund<br />

Schuhen entbehren müssen. Die schweizerischen Müllervereine führe» bi« Ostern lv«<br />

eine Hilfsaktion in diesem Sinne durch. Alle Psarrkinder, die etwas entbehren sönnen. ]«•<br />

freundlich ersucht, die Naturalgaben an das Pfarramt abzugeben Die Spende an de»<br />

Bater schließt ein: Herrenwäsche, Schuhe, dunkle Herrenkleider, evtl. Geldgaben um An»»'<br />

von schwarzen Stoffen, Wäsche, Kleider und Schuhe sür Frauen und Kinder. Die Art d«<br />

Spende verlangt es, daß nur saubere und ganze Sachen abgegeben werden.<br />

Fiinsrappenspende. Diese Spende wird mit dem 17. Februar <strong>1946</strong> abgeschlossen, da in ^<br />

Fastenzeit noch andere neue Aktionen durchgeführt werden (Kinderhilse). Herzliche« Berge»!<br />

Gott für allen guten Willen.<br />

Jungsrauenkongregation. Sonntag: 6.35 Uhr Prim und heilige« Opfer<br />

Montag: Caritasabend in Sarnen, Dienstag in Wilen.<br />

Wilen. Sonntag: 6.3V Uhr hl. Messe. 13 Uhr Christenlehre. 17.30 Uhr Rosenkranz.<br />

Ramersberg. Freitag: 7 Uhr heilige Messe.<br />

Stalden. Sonntag: Hl. Opfer mit Predigt: 6.30 8 und 9.16 Uhr. Eeeltnsonntagopl"<br />

13.30 Uhr Christenlehre. 14 Uhr Scacnsaikdacht zur Hl. Familie. 14.30 Uhr im Vereins<br />

Erziehungsvortrag von Hochw. Dr. Alois Gügler, ErziehungSberater, Luzern, unler dem<br />

ma: „Erziehung und Führung des Knaben in der ersten Reifezeit'. Eintritt frei. Freund"®<br />

Einladung an alle unsere Väter und Mütter. Wir haben an Herrn Dr. Gügler den<br />

ten Fachmann bereits erfahren und nehmen gern guten Rat auch in diesem hochwichtigen ^<br />

biet entgegen. — Dienstag: Keine Frühmesse.<br />

Kägisw'l. Samstag: Von halb 5 Uhr an Beichtgelegenheit.<br />

Sonntag: Von halb 6 Uhr an Beichtgelegenheit. Halb 7 Uhr Frühmesse mit Ai>spr?><br />

9 Uhr Hauptgottesdienst. 1 Uhr Christenlehre, kurze Andacht. 6 Uhr W.'betswache. 8 Uhr ^<br />

neralversammlung der katholischen Jungmannschaft in der Krone<br />

Dienstag: Caritasabend der Jungfrauen-Kongregalion.<br />

Psarrei Kera».<br />

. f °L Ut ?. 0 ' dessen, 6.30, 7 45. 8.30 und 10 Uhr. Gedächtnis der *£<br />

» für Jüngling Joses Reinhard, Höchi. Mijsionswnnlaa mit Opser sür die A<br />

landistz« »Mmisiwn^der Oblaten des heiligen Fran.Mu». 12 30 Christenlehre und * I<br />

bucht Anschließend MissionSsilm in der Sonne sür die Kinder. Abend« 19.30 Uhr sür di« »3<br />

lungft n auc»fo^gccgfti stt n Cl l, '^' OnäÖer ' anlmlU " 0 ^ zugleich als Monatöversammlung<br />

f £ 9<br />

'^Utete Jahrzeil sür Balthasar Michel. veiler. Stistmesse im «einhaus l-<br />

Statistiker Dr. Jos. Durrer. Wochengedächtnt«.<br />

Donnerstag: Alte gestiftete Jahrzeit.<br />

Freitag: Gestiftete Iahrzeit sür Meister Matthia« Durrer»Rohrer.<br />

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Verwalter Durrer, als langjährigem treuen Beamten, das<br />

volle Vertrauen und den wohlverdienten Dank der Geinde<br />

aus.<br />

erns, den 11. Februar <strong>1946</strong>.<br />

Im Namen des Bürgergemeinderates,<br />

Der Präsident: A. R e i n h a r d.<br />

Der Gemeindeschreiber: A. W i n d l i n.<br />

? „Glücklicherweise" verschweigt man die „gewisse Seite",<br />

von der aus solche Gerüchte ihren Ausgang nehmen und nahmeNj<br />

Doch ist dies beim Stand der heutigen Politik leicht zu<br />

erraten.<br />

ie Kosten dieser Expertise haben die Bürgerräte in groß-<br />

!ger Weise selbst bezahlt, um die Gemeinde damit nicht ung<br />

zu belasten, obwohl es ja Sache des Urhebers gewesen<br />

e, seiner Sünde Bad auszulöffeln.<br />

Summa summarum kann gesagt werden, daß — wollte<br />

alle unnützen Ausgaben für Rechnungsexpertisen und<br />

sidentengehalt und so weiter zusammenzählen — von den<br />

waltern mancher Bock geschossen werden könnte, bis es<br />

\t Böcke gleich vieler wären, die von dieser „gewissen Seite"<br />

n „weidmannsgerecht erledigt" wurden. Bis heute waren<br />

Gerüchte eben nur Stimmungsmacherei, und man bendert<br />

die Ausdauer all dieser vielen Verdächtigten, daß sie<br />

t schon längst eine solche Wühlerei von Behördemitgliedern<br />

mit gerichtlicher Anzeige verfolgen. Den Kleinen fängt<br />

man, und !<br />

«Die Bilanz wird hoffentlich auf dem Landenberg ge-<br />

Jen!<br />

| Giswil. (Eing.) Mein Heim grenzt auch an die Landstraße<br />

oßtheil, und darum freue ich mich ebenfalls auf die Vertklichung<br />

eines P o st a u t o k u r f e s in den Großtheil.<br />

iiIzig dürfte im Großtheil ein schöneres P o st g e b ä u d e an<br />

Etlicher Stelle dastehen. In jedes Dorf, wo man hinkommt,<br />

trifft man so auffällig ein schlichtes Postgebäude, würdig seiwM<br />

Sinn entsprechend, nur hier im Großtheil nicht. Könnte<br />

jWpiicht die Postdirektion auch die Mittel haben, dem PosthaÜer<br />

zu einem behaglicheren Dasein zu verhelfen? Wir<br />

hoffen es doch! Man hat auch anderswo mit Recht beigesteuert.<br />

Dchtn würde auch der Verkehr des Postautos besser geregelt.<br />

Ein Großtheiler.<br />

liungern. Voranzeige. (Mitg.) Infolge der großen<br />

l>frage hat sich der Männerchor Lungern entschlossen, zwei<br />

faaufführungen des Volksstückes „Der Wasserhüter von<br />

Zeit" anzusetzen, nnd zwar am 24. Februar, abends 8 Uhr,<br />

am 3. März, nachmittags halb 4 Uhr. Für .die Auffühvom<br />

24. Februar wird ein Extrazug ab Lungern um<br />

io Uhr, mit Halt auf jeder Station bis Sarnen, eingaltet.<br />

-Lungern. (Eing.) Der Fasching lüpft zum Tanzen. Neben<br />

den alten und den gar zu modernen Tänzen führen aber die<br />

Tanzregister den Namen „Veitstanz" nicht an. Dahin paßt er<br />

nicht. Denn er ist eine hinfallende Krankheit, Fallsucht, der<br />

D?amen vom 12jährigen Märtyrerknaben Vitus (St. Veit)<br />

ten hat, weil er dagegen als Helfer und sogar gegen die<br />

wut der Menschen angerufen wurde und als einer der<br />

14 Nothelfer große Verehrung genießt (Fest am 13. Juni).<br />

Neben einem mit siedendem Blei angefüllten Kessel, in den er<br />

geworfen wurde, wird er oft mit einem Hahn abgebildet, der<br />

Verkünder des anbrechenden Morgens, da an den Vituskirchen<br />

r allgemein Hähne geopfert wurden. Wegen dieser Darng<br />

wird der Heilige angerufen, daß man rechtzeitig er-<br />

. „Heiliger Sant Vit, weck mich zur rächtä Zyt; nit<br />

h und nit z'spat, grad wenn der Zeiger zum Erwachä<br />

. Aber auch Wetterregeln haben sich an den Namen get.<br />

„An Sankt Veit ändert sich die Zeit." „Sant Vit<br />

t die Fliegen mit." „An Sant Vit regne es nicht, daß es<br />

licht an Korn gebricht." Da den? hl. Vitus zu Ehren,<br />

ders in Frankreich und in Italien, durch die Benediktiner<br />

Kirchen gebaut wurden, so hatte auch das Wallis für ihn<br />

Verehrung, und wir kommen so in Bewandtnis mit<br />

eit".<br />

>er Wasser Hüter von St. Veit" hatte die<br />

5e Aufgabe, die ewig heiligen Wasser vom Gletscher<br />

Felsen und Schluchten zu führen, nm dem trockenen<br />

ide fruchtbare Feuchtigkeit und Menschen und Vieh Erhng<br />

zu bringen und darüber zu wachen. Was nun dies<br />

Amt an Sorgen und Kummer, an Neid und Leid<br />

Jch bringt, enthüllt uns meisterhaft die Bühne in Lun-<br />

Es ist sicher inhaltlich eines der wertvollsten Theaterdie<br />

zurzeit in Obwalden aufgeführt werden und<br />

das am besten gespielt wird, was ja bereits die zahlreichen<br />

lnehmer der drei Aufführungen lobend beurteilen. Jederirrn<br />

wird dabei ergriffen, wie Freud und Leid wechseln,<br />

wie die Liebe zur Heimat, die Treue der Bergler, der tiefie<br />

Glaube, die Strafe der maßlosen Tyrannei, der Sieg<br />

erechtigkeit gezeigt wird.<br />

schöne Zeit, als mit dem Karren der Spieler Thespis<br />

l der Possenvater! Schwer ist's, einen Staat regieren,<br />

»al schwerer ein Theater!" (Bauernfeld.) Wir staunen,<br />

^ie Spieler in Lungern sich in die einzelnen Rollen hinebt:<br />

und da beweist sich, daß der Regisseur seiner Aufsoll<br />

gewachsen ist. Aber auch der Künstler bringt mit<br />

Kulissen schon die treffende Stimmung. „Kunst nnd<br />

sei auf der Bühne eines nur! Wenn Kunst sich in<br />

verwandelt, dann hat Natur mit Kunst gehandelt."<br />

ig.) Alles in allem ist gut. Und somit „so alles dran —<br />

ks drein!" Die Bühne des Männerchores in Lungern<br />

lbefriedigend alles, was wir suchen. Darum ziehet in<br />

jn zu dem lieben Völklein am Brünig, das ihr bestens<br />

lim Dorf und in Obsee, ab Krnmmelbach und Breitengelberg.<br />

Jo ch p a ß - R e n n e n. s. Sonntag, den 17.<br />

tlr, findet, organisiert vom Skiklub Engelberg, das beund<br />

seit 1934 traditionelle Jochpaßrennen statt. Abund<br />

Slalom kombiniert. Das Rennen ist eines der<br />

sten der Schweiz, und die Abfahrt führt vom Starte<br />

jtsi, dem Graustock entlang über Winteridyll-Untertrübzmatt-Talstation<br />

der Drahtseilbahn. Der Slalom kommt<br />

^s-Hang: Hegmatt-Sand zum Austrag. Gewinner der<br />

i Jahre: 1934 Rolph Olinger, 1945 Arthur Zurgilgen.<br />

Ausschnitte ans dem M S M e h m<br />

Unser^Nachbarland Frankreich ist zum Lehrplätz<br />

für den Staatssozialismus geworden, und die beiden<br />

Linksparteien geben sich eifrig Mühe, mit neuen National!-<br />

fierungsprogrammen aufzuwarten. Daß in diesen nationalisierten<br />

Betrieben manches Passiert, das den Spott der ganzen<br />

Umwelt auf sich zieht, ist begreiflich, und die Franzosen selbst<br />

sind denn auch nicht zurückhaltend in der Glossierung dieser<br />

Blüten der neugewonnenen Freiheit. So weiß die eher links<br />

gerichtete Zeitschrift „La Fransaise" davon zu berichten, daß<br />

die zur Verwaltung der nationalisierten Großbanken eingesetzten<br />

neuen Verwaltungsräte, die wohl über ein dickes<br />

Parteibuch, nicht aber über ein für ein solches Amt ersorderliches<br />

finanztechnisches Wissen und Können verfügen, sich<br />

weder ein- noch auskeimen. Diesem Uebelstand soll nun dadurch<br />

abgeholfen werden, indem die ehemaligen, nunmehr abgesetzten<br />

Verwaltungsräte und Direktoren eingeladen, d. h.<br />

aufgefordert werden, Kurse für ihre Nachfolger zu veranstalten.<br />

Ob die Arbeit, die ein solcher Bankdirektor als Lehrling,<br />

oder ein Lehrling als Bankdirektor dem Lande leistet,<br />

diesem wirklich von Nutzen sein wird, dürfte die Zukunft<br />

zeigen...<br />

Paßt das für die Schweiz?<br />

Den sozialistischen Parteistrategen der Richtung Oprecht-<br />

Bringolf ist offensichtlich der Kamm geschwollen. Ob die<br />

sozialistischen Wahlerfolge in andern Ländern den Herren<br />

keine Ruhe lassen oder die Partei der Arbeit sie zum Vorwärtstreiben<br />

hetzt, bleibe dahingestellt. Beides ist wohl richtig.<br />

Die kommenden wichtigen kantonalen und kommunalen<br />

Wahlen und die große Entscheidung im Jahre 1947 werfen<br />

jedenfalls ihre Schatten voraus. Um die „Neue Schweiz"<br />

möglichst reizvoll aufzuhellen, muß unsere alte Schweiz<br />

schwarz und schlecht gemacht werden. Einst huldigten<br />

die Herren^dem belgischen Sozialistenführer de Man, als dieser<br />

die endliche Erfüllung des seit 100 Jahren verheißenen Sozialismus<br />

durch den „Plan der Arbeit" versprach. Jetzt, da der<br />

Ex-Minister als flüchtiger Kollaborationist in der Schweiz<br />

von seinen einstigen Freunden verleugnet wird, hat man eine<br />

neue Patentlösung auf der Hand, mit Verstaatlichung und<br />

Vergesellschaftung. — Glaubt man, dem freiheitsliebenden<br />

Schweizer sei eine solche „Anpasserei" an ausländische Experimente<br />

zuzutrauen?<br />

Große Gegnerschaft gegen das Frauenstimmrecht.<br />

Zur Fraue n st immrechts frage lesen wir im<br />

„Wehntaler":<br />

„Um die Stimmung über die Fragen des Frauenstimmrechts<br />

abzuklären, wurden auch im Bezirk Dielsdorf von den<br />

absoluten Gegnerinnen des Frauenstimmrechtes Unterschriften<br />

gesammelt. Diese zeigten, daß in den meisten Gemeinden 90<br />

bis 95 Prozent freudig und begeistert unterschrieben. Diese<br />

Einstellung gegen das Frauenstimmrecht zeigt, wie klar und<br />

bodenständig unsere Landfrauen zu denken vermögen. So können<br />

wir mit guter Hoffnung in die Zukunft blicken, wenn wir<br />

wissen, daß wackere Frauen unsere nächste Generation zu guten<br />

Eidgenossen erziehen werden. Hoffentlich wird ihnen das<br />

Frauenstimmrecht nicht von den Jnteressepolitikern aufgezwungen,<br />

wir wollen doch den Frauen das Recht einräumen,<br />

über die Frauenstimmpflicht selbst zu entscheiden. Wir Frauen<br />

wünschen eine offizielle Abstimmung unter den Frauen."<br />

Radio —<br />

Beromimster<br />

Samstag, 16. Februar.<br />

11.00 Galgenlieder. 11.30 Die gute Uebersetzung. 11.40<br />

Orchester Bob Huber. 12.40 Die Woche im Bundeshaus. 12.50<br />

Kapelle Tibor Kasics. 15.00 An den Quellen des Amazonas.<br />

Bortrag. 15.30 Technische Fortschritte hinter dem „Eisernen<br />

Vorhang". 15.50 Moderne russische Klaviermusik. 16.10 Frühlingsweihe.<br />

17.00 Kapelle Jean Louis. 17.50 Für die Kleinen.<br />

18.10 Spezialkonzert für unsere Kleinen. 18.40 Lieder<br />

von Sihelius. 19.15 Der westschweizerische Beobachter. 19.40<br />

Die Woche. Hörbericht. 20.00 Zum 400. Todestag von Martin<br />

Luther. Konzert. 20.10 Luther — die Nachtigall von Mittenberg.<br />

Historie. 21.55 Aus tiefer Not schrei ich zu Dir! Berner<br />

Münsterchor. 22.10 Englische Suite.<br />

Sonntag, den 17. Februar.<br />

9.00 Dichtung und Musik. 10.00 Katholische Predigt. 10.45<br />

Mozart: Streichquartett. 11.15 Kultur und Alltag. Vortrag.<br />

11.30 Studioorchester. 12.40 Zur guten Unterhaltung. 14.30<br />

Singe, jödele, bödele! 16.00 In Münchenstein wird wieder<br />

gedreht. 16.30 Melodie und Rhythmus. 17.30 Die Stimme<br />

meines Volkes. 18.00 Der Musikfreund wünscht. 19.15 Die<br />

unsterblichen Wiener Melodien. 19.55 Enses Stedtli. Hörspiel.<br />

21.30 Die schönsten Madrigale. 22.10 Heiterer Ausklang.<br />

Montag, den 18. Februar.<br />

11.00 Zwei englische Dirigenten. Plauderei. 12.40 Studioorchester.<br />

17.00 „Orchestre de la Suisse romande". 17.45 Wir<br />

lesen deutsche Schriftsteller. 18.05 Kammermusik. 18.45 Kameradschaftsstunde.<br />

19.03 Musik zum Nachtessen. 19.50 Kapelle<br />

Tibor Kasics. 20.15 Familienleben und Kinder in China.<br />

20.30 Violinkonzert. 21.00 Für die Schweizer im Ausland.<br />

21.50 Wochenrückblick. 22.10 Studioorchester.<br />

Dienstag, den 19. Februar.<br />

10.15 Schulfunksendung. 11.00 Musik von B. Marcello.<br />

12.40 Studioorchester. 17.00 Franz von Hoeßlin: Pendant la<br />

nuit. 17.20 Schumann: Sonate, Romanze. 17.45: Kinderstunde.<br />

18.00 Reichtum, der noch dir gehört. 18.45 Bunt und<br />

Heiter. 1930 Echo der Zeit. 20.05 Unsere Hilfe an die Auslandschweizerjugend.<br />

20.15 Zehntes Volkskonzert.<br />

Mittwoch, den 20. Februar.<br />

11.00 Travaillons en musique. 11.30 Geneve vous parle.<br />

12.40 Musikalisches Mosaik. 17.00 Studioorchester. 17.45<br />

Frauenstunde. 18.20 Volkstümliche Schweizer Musik. 19.25<br />

Kriegswirtschaftliche Kurznachrichten. 19.30 Echo der Zeit.<br />

19.55 Knabenchöre. 20.05 Zum Pestalozzi-Jahr. 21.00 Die<br />

Liga Grischa Jlanz singt. 21.15 Der Rhein. Hörfolge.<br />

+ TodesAnzcige<br />

In tiefer Trauer machen wir Verwandten und Bekannten<br />

die schmerzliche Mitteilung, daß heute abend<br />

unser lieber Vater, Großvater, Bruder und Onkel<br />

alt ObergerichtSpräfideut<br />

Zlllilin A M a m - I i l l l t t<br />

Arzt<br />

Gründer des Sarner Pflegerinneu-VereinS<br />

nach einem Leben aufopfernder Arbeit, kurz vor Vollendung<br />

feines 85. Lebensjahres, wohlvorbereitet und<br />

ruhig im Herrn entschlafen ist.<br />

Sarne«,<br />

Luzern, den 14. Februar <strong>1946</strong>.<br />

Basel,<br />

Marie-Thcres Stockmann<br />

Edith Stockmann<br />

Dora Stockmann<br />

Eduard Stockmann<br />

Walter und Maria Stockmann-Forster<br />

und Kinder<br />

Jnlia und Jakob Spieler-Stockmann<br />

und Kinder<br />

Dr. jnr. Heinrich nnd Maria Stockmann-Etter<br />

und Kinder<br />

Dr. med. Maria Stockmann<br />

und Anverwandte.<br />

Beerdigung: Sonntag, den 17. Februar <strong>1946</strong>,<br />

vormittags 9 Uhr, in Sarnen.<br />

Weggang vom Trauerhaus: 8.40 Uhr<br />

Zweite Gedächtnis: Montag, den ?5. Februar <strong>1946</strong>,<br />

7.45 Uhr, in der Pfarrkirche Sarnen.<br />

Anzeigen werden nur nach auswärts versandt.<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 12. Februar <strong>1946</strong>.<br />

90—M^Orangen, blond<br />

55 -60 Zitronen<br />

70-75 Bananen<br />

70—75 Kastanien, Marroni<br />

80 Kastanien, gewöhnliche<br />

170-190 Eier.<br />

Trinkeier, inländische<br />

10 g20<br />

250 Butter und Käs»<br />

50-55 Tafelbutter, geformt<br />

45- 60 f[ e j n gesonnt, 100 gr<br />

60—65 gxoß geformt. 200 gr<br />

Kochbutter<br />

160 Emmentaler Käse, 1. Qual.<br />

' os Greyerzer, 1. Qual,<br />

«"wo Sbrinz, 1. Qual.<br />

130— MOäRngerkäse<br />

100—105ji[[jj er<br />

32—34<br />

250<br />

45-50<br />

180<br />

150<br />

150-190<br />

290<br />

210<br />

180<br />

35<br />

782<br />

81<br />

161<br />

757<br />

415<br />

415<br />

500<br />

230<br />

415<br />

Geflügel, Kleintiere und<br />

(Wildbret (tot).<br />

_ 30 Suppenhühner 700<br />

Poulets, 1. Qnal. 1000<br />

_40 Kaninchen 700<br />

30<br />

Süßwasserfische<br />

15 Großfelchen, tot 520-540<br />

50 Hechte 520—540<br />

Barsche sEgli) 440<br />

Brachsen 300<br />

Hasel 220 -240<br />

295 Trnschen 400<br />

Meersische.<br />

-80 Kabeljau, ganz 400<br />

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Volksstück aus den Walliser Bergen mit Gesang und Tanz<br />

in 6 Akten von Jakob Muff.<br />

Spieltage:<br />

Sonntag, den 17. Februar, nachmittags 1.30 Uhr<br />

Sonntag, den 24. Februar, nachmittags 1.30 Uhr<br />

Preiseder Plätze:<br />

Parterre Mitte Fr. 2.50, Parterre Ueberhöhung Fr. 3.—.<br />

Parterre Außenseite Fr. 2.—, Galerie 1. Reihe Fr. 3. .<br />

Galerie 2. und 3. Reihe Fr. 2.50.<br />

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nnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

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zeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Np.<br />

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Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. Tel. 8 62 37<br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Zr. med. M o Aslkmal!«<br />

alt SbersmchtsbrWent, Satnea<br />

(Korr.) Mit großer Trauer hat die Öffentlichkeit die Nächst<br />

von dem am 14. Februar <strong>1946</strong> erfolgten Hinscheiden von<br />

)bergerichtspräsident Dr. Julian Stockmann, Sarnen, zur<br />

»itnis genommen. Nicht unerwartet ist der Tad an ihn herdtreten.<br />

Aber es ist doch bezeichnend für die Energie und<br />

[litöt des Verstorbenen, daß erst eine zu den Beschwerden<br />

llters hinzugetretene Lungenentzündung diese Eiche zu<br />

vermochte.<br />

her Verstorbene, der am 20. Februar 1861 geboren wurde<br />

| somit kurz vor der Vollendung seines 85. Lebensjahres<br />

war der älteste Sohn von Dr. Melchior Stockmann-<br />

|dj sel. Inmitten zahlreicher Geschwister, betreut von einer<br />

lnden Mutter, einer Tochter von Landammann Louis<br />

jch in Buochs, verlebte er eine frohe Jugend im väter-<br />

Hause am Grund. Es herrschten damals noch einfache<br />

^beinahe patriarchalische Verhältnisse im Lande Obwal-<br />

Sie mochten bestimmend sein für seine ganze künftige Ent-<br />

^ing und die Bildung seines Charakters, in dem sich alle<br />

Eigenschaften unseres Volkes, seine Einfachheit und<br />

5>ität, aber auch seine Zähigkeit und Ausdauer zu veren<br />

schienen. Nsch Absolvierung der Primärschule und<br />

Gymnasialstudien in Sarnen und Schwyz — von seinen<br />

zen Mitschülern auf dem Gymnasium lebt nur noch Herr<br />

stantin von Moos, alt Bahnhofvorstand in Sächseln —<br />

es das Gegebenes daß er in die Fußstapfen seines Vaters<br />

lit und sich dem Studium des Arztberufes widmete. Er<br />

hte die Universitäten von Zürich, Bern und München. Es<br />

G^lgte der Eintritt in das Berufsleben, der Beginn seiner<br />

arbeäsreichen Karriere als Landarzt. Es war damals gar<br />

nichtkso einfach, sich als Arzt eine gute Existenz zu schaffen.<br />

,2Uh'i| seine Bereitschaft, zu jeder Tages- und Nachtzeit sich<br />

raschen Schrittes auf das entfernteste Gehöft hoch oben in der<br />

f<br />

Schwierigkeiten und auch Gegnerschaft, Pionierarbeit geleistet.<br />

Denn die Idee der Besorgung der Krankenpflege durch eigene<br />

Familienangehörige entspricht heutzutage in der Zeit der steigenden<br />

Dienstbotennot besonders in den Städten einem immer<br />

dringenderen Bedürfnis. Wir können die Tätigkeit des Verstorbenen<br />

auf diesem Gebiete nicht schöner und knapper umschreiben,<br />

als es im Nachruf des Sarner-Pflegerinnenvereins<br />

geschehen ist, worin es heißt: „Im Jahre 1903 begann Herr<br />

Dr. Stockmann seine Kurse über Krankenpflege und gründete<br />

1914 den Pflegerinnenverein, leitete über 80 Kurse mit mehr<br />

als 3000 Schülerinnen, und seiner Initiative und Tatkraft<br />

verdankt der Sarner-Pflegerinnenverein mit über 380 Schwestern<br />

seinen Stand und sein Ansehen."<br />

Einer Generation zugehörig, die bereits zum größten Teil<br />

ins Grab gesunken ist, dürfte es wohl nur noch wenigen bekannt<br />

sein, daß der Verstorbene in jüngern Jahren regen<br />

Anteil am gesellschaftlichen und kulturellen Leben genommen<br />

hat. Es war damals eine Zeit, wo gelegentlich noch ein Waldfest<br />

oder sonstiger fröhlicher Anlaß im Anschluß an eine Kilbi<br />

oder dergleichen arrangiert wurde. Das ausgesprochen gesellschaftliche<br />

Naturell des Verstorbenen, seine Loyalität und Aufgelegtheit<br />

zu jedem guten Spaß verschaffte ihm bei solchen<br />

Gelegenheiten sehr bald ungesucht die Rolle eines maitre de<br />

plaisir, der er sich immer mit Witz und Humor zu entledigen<br />

vermochte. Er brachte es sogar in dieser Beziehung so weit,<br />

daß er beim eidg. Schwing- und Aelplerfest 1902 Vizepräsident<br />

des Organisationskomittees wurde. Wir erwähnen ferner<br />

in diesem Zusammenhang seinen von ihm über Obwalden<br />

unter dem Pseudonym Hilarius Frohgemut herausgegebenen<br />

Reiseführer. In ungesuchter Originalität und in einem knappen,<br />

von jeder Effekthascherei und übersetztem Lokalpatriotismus<br />

freien Stil wurden in diesem leider vergriffenen Büchlein<br />

Land und Leute von Obwalden auswärtigen Interessenten<br />

und Reiselustigen vorgeführt und beschrieben.<br />

Es ist begreiflich, daß ihm burn seines Charakters und<br />

seiner Talente auch die Mitbürger durch die Uebertragung von<br />

VU|llUtV V».W| vvlu ui V .öffentlichen ! | ' V Aemtern sehr I W V ~ bald ihr *V Vertrauen " schenkten. I V Der<br />

Schwendi oder drunten in dem Tale sich hinzubegeben, die ge-2, ^Verstorbene war Mitglied des Gemeinderates, des Kantons<br />

wissenhasteAMse, mit der er die ihm anvertrauten Patienten<br />

mit dem Aufwand seiner ganzen ärztlichen Kunst geholfen hat,<br />

sichre ihm bald eine ausgedehnte Klientschaft nicht nur in<br />

BSracn, sondern auch in den übrigen Gemeinden. Der Beginn<br />

MMHb ärztlichen Praxis (1887) fällt genan in die aufstrebende<br />

> 5»llals mit der Eröffnung der Brünigbahn ein neues Leben<br />

s^^Miser Land hineinflutete. Sie fand im initiativen und<br />

«WMnsfrohen Verstorbenen einen aufrichtigen Bejaher, insofern<br />

rates, der Sanitätsbehörde und des Obergerichtes. 1926 wurde<br />

er nach dem Ableben von Landammann Wirz sel. zu dessen<br />

Präsidenten gewählt. Dieses ehrenvolle Amt bekleidete er<br />

bis zum Jahre 1943. Klare Intelligenz und präzise Erfassung<br />

des Rechtsstoffes waren die kennzeichnenden Eigenschaften, die<br />

ihn in dieser Tätigkeit zierten. Besonders lag dem Verstorbenen<br />

das Schulwesen am Herzen. Jahrelang war er Präsident<br />

der Maturitätskommission. Ebenfalls war er Mitglied<br />

»ie einen wirklichen Fortschritt bedeutete. Bezeichnend in .... des Verwaltungsrates „ der ... Pension von der Flüe. In seinem<br />

,<br />

lW» Hinsicht ist ein Ausspruch in den kurzen selbstbiograPhi-A) übrigen politischen Wirken verfocht der Verstorbene immer<br />

HMNotizen, die^r hinterlassen hat: „Ich habe nur Freude'' mannhaft und etwas scharfkantig, wenn auch ohne Leidender<br />

.. OI..<br />

Arbeit,<br />

t. 14-<br />

und<br />

S»<br />

meine einzige Lust<br />

Oi.fi<br />

ist<br />

IZies,<br />

etwas GründsWvit<br />

v»X . schast, seine frtrnrt Grundsätze. Er s^'v sagte frtrtfsl zwar ihYrtV einmal omwrtf in itt launiger IrntttlrtOr<br />

^ zu leisten." Aus seiner Arztpraxis hatte er die sozialen Weise von sich, er sei weder ein glänzender Redner, noch ein<br />

enheiten unserer Bevölkerung und ihre materiellen und. . großer Diplomat. In Wirklichkeit verhielt es sich so, daß wir<br />

eilen Bedürfnisse kennen gelernt. Aus dieser Kenntnis?«? bei allen Gelegenheiten, wo wir ihn auftreten sahen, seine<br />

!e in Verbindung mit seinem initiativen, tatkräftigen klaren und durchdringenden Ausführungen bewunderten. Alles,<br />

kter erfolgte denn auch im Jahre 1903 die Gründung<br />

was er sagte, war hieb- und stichfest, auch wenn es ohne<br />

rankenpflegerinnen-Kurfen, in tatkräftiger Weife untervon<br />

besonderes rhetorisches Zeremoniell vorgebracht wurde. Er<br />

seiner im Jahre 1931 verstorbenen Gattin, Frau wirkte eben allein schon durch seine geschlossene Persönlich-<br />

Durrer-Stockniann, einer mit ebenso großem Organistalent<br />

keit, auch wenn er nicht immer gefallen mochte. Aber es zeugt<br />

begabten wie von tiefem sozialen und karitativen für seine geistige Ueberlegenheit, daß er sich dessen selber bekeit,<br />

nden beseelten Frau. Der Verstorbene hat auf dem wußt war, uud noch mehr für seinen Charakter, daß er seine<br />

der häuslichen Krankenpflege, trotz der bestehenden Segel nicht einfach nach dem Winde stellte. Und daß er kein<br />

Diplomat war, wird ihm heutzutage auch niemand verargen.<br />

Trotz aller Aufgeschlossenheit für alles Neue, wurzelte er eben<br />

im Erdreich einer etwas herben und einfachen, aber soliden<br />

und bodenständigen Vergangenheit. Jugendeindrücke sind letzten<br />

Endes entscheidend. Und wenn auch noch so viel an politischein<br />

Geschehen an seiner für alle Vibrationen des öfsentlichen<br />

Lebens empfänglichen Persönlichkeit vorbeigeflutet ist,<br />

angefangen von den 70er Jahren, als das Wartzimmer seines<br />

Vaters noch kranke Bonrbaki-Soldaten frequentierten, bis auf<br />

die bekannten Konflagrationen der jüngsten Zeit, so ist er sich<br />

doch immer selber tren geblieben. Ein Mann eigener Kraft<br />

und Wollens, edel, gut und hülfreich.<br />

Trauernd stehen wir daher an seinem Grabe und haben<br />

mit Ergriffenheit die große Teilnahme der Bevölkerung bei<br />

seiner Beerdigung festgestellt, die in den vielen trauerumflorten<br />

Fahnen der Vereine sinnfällig zum Ausdruck kam. Seinen<br />

Familienangehörigen, 8 guterzogenen Söhnen und Töchtern<br />

—. neben seiner Gattin sind ihm zwei Kinder im Tode vorausgegangen<br />

— denen er ein vorbildlicher Vater war und<br />

die sein charitatives Erbe in seinem Geiste betreuen, möge<br />

dies zum Troste gereichen. R. I. P.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Die neue Soldtabelle.<br />

Mit Inkrafttreten am I.März und gültig bis höchstens<br />

Ende 1947 hat der Bundesrat den von den Vollmachtenkommifsionen<br />

zustimmend begutachteten Vollmachtenbeschluß<br />

über die Soldverhältnisse in Kraft gesetzt. Wie bereits gemelbet,<br />

erfahren die Ansätze der Obersten und der Heereseinheitskommandnaten<br />

eine Reduktion. Es beträgt nun der Sold<br />

(in Franken):<br />

Oberstkorpskommandanten 30.—, Oberstdivisionär 25.—,<br />

Oberstbrigadier (Gebirgsbrigadekommandant, Unterstabschef)<br />

23.—, Oberst 20.—, Oberstleutnant 16.50, Major 13.20, Hauptmann<br />

11.—, Oberleutnant 9.20, Leutnant 8.20, Adj. U. Of.-<br />

Zngführer 7.20, Adj. U. Off.-Stabsfekretär 7.20, Offiziersaspirant<br />

6.—, Stabssekretäraspirant 6.—, Adj. U. Of. 4.80, Feldweibel<br />

4.—, Fourier 3.80, Wachtmeister 3.—, Korporal 2.60,<br />

Gefreiter 2.10, Soldat 2.—, Rekrut 1.—>. •<br />

Unteroffiziere (ausgenommen Adj. U. Of.-Zngführer, Stabssekretär-Adj.<br />

U. Of., sowie Offiziers- und Stabssekretäraspiranten,<br />

die den Aspirantensold beziehen), Gefreite und Soldaten<br />

erhalten für Dienstleistungen außerhalb der Wiederholungsknrse,<br />

die für die Erreichung eines höheren Grades<br />

oder für besondere fachdienstliche Ausbildung erforderlich sind,<br />

eine tägliche Soldzulage von Fr. 1.—.<br />

Hilsdienstpflichtige, die aus einer der drei Heeresklassen<br />

übergetreten sind, werden nach ihrem bisher bekleideten Grad<br />

besoldet, und zwar auch nach Überschreitung der Altersgrenze<br />

von 60 Jahren, wenn sie noch in entsprechender Stellung<br />

Dienst leisten. HD-Pflichtige, die der Armee nicht angehört<br />

haben, werden in einem ersten Einführungskurs wie Rekruten,<br />

in den übrigen Diensten grundsätzlich als Soldaten besoldet.<br />

Für qualifizierte Funktionen wird nach Bestehen allfälliger<br />

Einführnngs- und Ausbildungskurse ein Funktionssold ausgerichtet.<br />

Die Entschädigungen für die Angehörigen des Luftschutzes<br />

und der Ortswehren werden besonders geregelt.<br />

sHensclien auf Irrwegen<br />

Von Pierre l' E r m i t e. 24<br />

in darauffolgenden Tage: Heute morgen mußte ich mit<br />

|ckeit vernehmen, daß während der Beerdigung von Chan-<br />

Vater Valentine in einem mächtigen Auto in unserem<br />

eb vorgesprochen hat. Sie war von drei Personen, darzwei<br />

Männern, begleitet. Mein Bruder war nicht dabei,<br />

tat sich kühn — natürlich als nieine Schwägerin — vor-<br />

Jt, tat sehr erstaunt, mich nicht anzutreffen, und verdann<br />

nach einem meiner Kollegen, einem ehemaligen<br />

lechniker, der sehr in Verlegenheit kam, es aber doch<br />

Iwagte, ihr den Besuch des Werkes zu verweigern.<br />

pat ist das Verbot streng und deutlich: kein Fremderen<br />

Betrieb ohne ganz besondere Erlaubnis besuchen.<br />

Überdies steht Tag und Nacht ein Soldat mit aufgetem<br />

Bajonett am Eingang auf Wache. Aber dieses Weib<br />

durch nichts zurückschrecken.<br />

is mag es >vohl dem jungen, übrigens ziemlich schüch-<br />

Ingenieur vorgemacht haben, um den Besuch zu erlen?...<br />

— Ich weiß es nicht.<br />

per ich bin überzeugt, daß Valentine ganz genau wußte,<br />

in Paris bei der Beerdigung von Chantals Vater<br />

[und daß sie sich sofort auf die ihr dadurch gebotene Gebeit<br />

gestürzt hat.<br />

Icr mag sie benachrichtigt haben?<br />

prt was für Verrätern biu ich hier unigeben?<br />

Eine zweite Tatsache, die feststeht, ist die, daß sie und ihre<br />

drei Kumpane durch alle Betriebsstellen gegangen sind und<br />

also alles gesehen haben. Was muß ich aus all dem schließen?<br />

Mein Generaldirektor, der gestern wegen einer Sitzung<br />

des Verwaltungsrates ebenfalls in Paris war, hat die Sache<br />

erst heute morgen erfahren und sich darüber sehr ungehalten<br />

gezeigt, was er mich auch fühlen ließ.<br />

Wenn man diesen sonderbaren Besuch im Ministerium<br />

oder in der Presse erführe, so könnte dies sehr unangenehme<br />

Folgen haben. — Aber was kann ich dafür? — Es ist eben<br />

schwer, wenn man abwesend ist, jemanden zu verhindern, unfern<br />

Namen zu mißbrauchen, besonders wenn die betreffende<br />

Person zu unserer Familie gehört. Und Valentine ist nun<br />

einmal leider meine Schwägerin. Das ist zwar haarsträubend;<br />

aber ich kann nichts daran ändern. Mein armer Philippe,<br />

wenn man seine Frau daholt, wo du die deine aufgelesen<br />

hast, dann sollte man sie wenigstens für sich behalten und die<br />

andern damit verschonen!<br />

Ich werde ihm noch heute abend einen Brief schreiben,<br />

der mich wahrscheinlich mit ihm entzweien wird. Aber das<br />

ist vielleicht noch das beste. Hätte ich & doch schon früher<br />

getan.<br />

*<br />

Ich komme jetzt in immer nähere Berührung mit denen,<br />

deren Aufgabe es morgen sein wird, dem Sturme, der am<br />

Horizont heraufzieht, oie Stirne zu bieten, und mir graut<br />

vor allem, was ich entdecke. Anhand von Zahlen und Dokumenten<br />

muß ich feststellen, daß man uns überall und je<br />

länger je mehr allerhand Trugbilder vorgaukelt.<br />

Mau unterschlägt die Wahrheit. Und diese Wahrheit ist<br />

entsetzlich. Gestern habe ich ein vertrauliches Schriftstück studiert.<br />

Es ist ganz einfach grauenerregend. Man weiß nicht alles.<br />

Wenn der Krieg ausbricht — und es ist unmöglich, daß<br />

er nicht ausbricht —,. dann müssen unsere tapfern jungen<br />

Piloten alte „Klepperkisten" besteigen, die zum voraus zum<br />

Absturz verurteilt sind.<br />

Dies gehört nämlich in mein Spezialgebiet, und ich kann<br />

also hier aus sicherer Kenntnis heraus reden. Aber auch dac<br />

übrige ist sicher im gleichen Stile improvisiert. Außerdem<br />

fühlt man ringsum Verrat. An leitender Stelle weiß mm<br />

dies alles, oder sollte es wenigstens wissen. Aber ein jeder<br />

schweigt und nützt die gegenwärtige Lage für sich und feinen<br />

näheren Anhang aus. Ich muß es, ohne etwas dagegen ma<br />

chen zu können, mitansehen, wie empörende „Kombinationen"<br />

eingegangen werden, die zu vertuschen man sich nicht einma?<br />

mehr die Mühe gibt.<br />

„Ja keine Geschichten!" heißt die Parole.<br />

„Nach uns mag kommen was will!" — Armes, einst sc<br />

großes Land, dem man die Religion, jedes Ideal und der<br />

Nachwuchs geraubt hat! Wer könnte da noch glauben, daß e<<br />

auch noch fernerhin seinen Platz in der Welt behaupten kann<br />

wenn es dem Müßiggang frönt und in unbelehrbarer Selbst<br />

sucht dem Leben den Weg versperrt.<br />

Man hat niemals recht gegen Gott und seine Kirche Den.<br />

da hört die Weisheit des Weisen und die Klugheit Vorsichti<br />

ger Berechnung auf. Schon ist die Fassade ins Wanken ge \<br />

raten. — Wenn das Haus einmal einstürzt, wird es gewaltig


Von bestunterrichteter Seite schreibt man uns.<br />

Es war außerordentlich lehrreich, die Vorbereitungen zu<br />

den russischen Wahlen zu verfolgen. Die Sowjetzeitungen<br />

haben alles getan, um den eigenen Bürgern und besonders<br />

der Außenwelt beizubringen, daß es hier um eine spontane<br />

Volksbewegung geht, um einen politischen Aufschwung der<br />

„politisch aktiven" Massen; in Wirklichkeit haben sie das genaue<br />

G c gen teil zur Schau getragen. Denn diese angebliche<br />

Volksaktivität wurde ausdrücklich von oben her befohlen und<br />

organisiert. Die politische Maschine mußte im ganzen Lande<br />

durch die monopolistische Partei in Gang gesetzt werden, alles<br />

und alle erfassen, den Gang zur Abstimmungsurne obligatorisch<br />

gestalten. Das verlangte gewaltige Anstrengungen, organisatorische<br />

Anordnungen und zentralistisch ausgearbeitete<br />

Richtlinien. Man stelle sich vor: 22 Millionen Quadratkilometer<br />

Land, rund 170 Millionen Menschen (rund 101 Millionen<br />

Wähler), rauhes Dezember-Januar-Februar-Klima, Stach<br />

kriegszerrüttung des halben Landes, schlechte Lebensmittelver<br />

sorgung, karge Bekleidung, Nervenermüdung und dazu strengster<br />

Befehl von oben, alle zu erfassen, alle an die Wahlurne<br />

zu bringen, alle zu kontrollieren. Wahrlich eine organisatorische<br />

G l a n z l e i st u n g des totalitären Staates, eine Rieseninszenierung<br />

der restlos fehlenden Freiheit. Ein geschichtlich<br />

nie gesehener Auftrieb, um große Massen in der'einzig genehmigten<br />

Zwangsrichtung marschieren zu lassen, und um<br />

diesen Aufmarsch als „freiwillig" vorzuführen. Denn das weiß<br />

man im Sowjetstaat: wo es keine Freiwilligkeit gibt, da gibt<br />

es auch keine Demokratie, und der Sowjetstaat muß ja als das<br />

vollkommene Muster der wahren Demokratie gelten; also<br />

„Freiwilligkeit" zur Schau an allen Ecken und Enden.<br />

Die gewaltige Organisation wurde folgendermaßen aufgezogen:<br />

Laut der Stalinschen Verfassung gibt es nur eine<br />

einzige Partei im Lande: die kommunistische. Andere Parteien<br />

andere Zeitungen, andere politische Möglichkeiten gibt es nicht!<br />

170 Millionen Menschen, 3,5 Millionen Parteimitglieder und<br />

eine unabsehbare „parteilose" Volksmasse. Wahlkandidaten<br />

dürfen nach der Stalinschen Verfassung von allen totalitärstaatlich<br />

anerkannten Organisationen nominiert werden. —<br />

Selbstverständlich wird das von den kommunistischen<br />

Z e l l e n der betreffenden Betriebe, Kolchosen, Behörden und<br />

Regimenter besorgt. Es müssen „alle" mitmachen.- darum<br />

werden die Kandidaten im Namen eines erdichteten „Blocks"<br />

derParteiderParteilosen (als hätten die letzteren<br />

auch etwas zu sagen) nominiert.<br />

Die gewaltige Wahlagitation, in allen Zeitungen als<br />

„bolschewistisch" bezeichnet, wurde tatsächlich von oben aufgezogen.<br />

Alle Parteibehörden, alle Staatsbehörden, alle Bauernkollektiven<br />

mußten sich an -der Wahlagitation beteiligen. Damit<br />

hatten sie ihre politische Loyalität zu erweisen<br />

Da jedermann im Sowjetstaat die Folgen fehlender Loyalität<br />

oder auch nur bloßer Verdächtigung genau kennt, mußte jedermann<br />

seine politische Loyalität durch eifrige Beteiligung an<br />

der Wahlagitation zur Schau tragen. Hieraus der Wunsch,<br />

sich eine politische Existenzsicherung zu verschaffen; hieraus das<br />

Agitationsgedränge im ganzen Lande.<br />

O b w a l d e n<br />

Briefkasten der Redaktion.<br />

Berichtigung. In der Samstagnummer sind im Leitartikel<br />

drei sinnstörende Fehler stehen geblieben. In der zweiten<br />

Spalte, Zeile 2 von oben, soll es heißen: Wahltheater;<br />

Zeile 33: Natur triebe: Zeile 8 von unten: Lautsprecherwagen.<br />

, ,A uni Artikel „eine Komödie" erhalten wir die folgende<br />

Präzisierung: Die in Engelberg wohnende Verwandte der<br />

Frau von Ribbentrop hat das Bürgerrecht von Amerika<br />

kurze Zeit vor dem Kriege (und nicht während des Krieges)<br />

erworben.<br />

Aus den Verhandlungen des Erziehungsrates<br />

vom 18. Februar <strong>1946</strong>.<br />

(Mitg.) Der Jahresbericht von Pros. Leuchtmann über die<br />

Berufsberatung 1945 wird entgegengenommen und verdankt.<br />

Die gemachten Anregungen werden zur Prüfung überwiesen.<br />

Die Gründung eines Turnlehrerinnenverbandes Obwalden<br />

wird begrüßt und ein Beitrag zugesichert. Es werden<br />

zirka 20 Lehrkräfte beitreten.<br />

Die Rechnung der Alters-, Invaliden- und Sterbekasse<br />

des Priesterkapitels für 1945 (geführt von H. H. Kpl. Lüthold)<br />

wird zur Kenntnis genommen und verdankt. Das Vermögen<br />

der Kasse ist auf Fr. 56 000.— gestiegen.<br />

Vom Bericht des Lehrerturnvereins (18 Mitglieder) wird<br />

Kenntnis genommen.<br />

Trümmer geben. — „Exoriare!" Ja, niöge doch endlich ein<br />

Mann sich erheben, der zum Retter wird.<br />

Ich sehe mich um — ich suche unter den Juugen, finde<br />

aber keinen. Wird man ihn also unter den Alten holen müssen?<br />

— Immer und immer wieder kehrt man unwillkürlich<br />

zum Stoßgebet unserer Väter zurück: „Gott schütze Frankreich!"<br />

*<br />

Chantal hat mich heute um eine Unterredung iu meinem<br />

Büro gebeten. Und da hat sie mir mit vor Erregung zitternder<br />

Stimme anvertraut, daß in der Aktenmappe drei<br />

wichtige Pläne des Flugzeugmodells — meines Modells —<br />

fehlen. Sie waren in einer Spezialmappe und in einem mit<br />

einem Sicherheitsschloß versehenen Schrank untergebracht.<br />

Das Schloß war nicht erbrochen worden. Diese drei Stücke<br />

allein fehlen. Es sind ausgerechnet diejenigen, welche die wesentlichen<br />

Eigenheiten der Maschine, die ich seit Jahren studiere,<br />

enthalten.<br />

Nichts hätte mich grausamer treffen können. Chantal hat<br />

niemandem etwas davon gesagt. Ich auch nicht — um den<br />

Gang der genauen Untersuchung, die ich heute morgen begönnen<br />

habe, nicht zu stören. Ich bin durch sämtliche Werkstätten<br />

und Ateliers gegangen. Ueberall ist man mir respektvoll<br />

begegnet, und jeder war auf seinem Posten. Aber nach<br />

meinem Besuch haben sich sicher einige ins Fäustchen gelacht.<br />

Ich möchte kein freventliches Urteil fällen, aber ich habe<br />

jba* (Besicht dieser Slavin, die Valentine de Sombrero heißt,<br />

und meine Schwägerin ist, unablässig vor Augen!<br />

D i v W a k l v n i m S o w j e t s t a a t<br />

Feste Richtlinien wurden für diese Wahlagitation<br />

ausgearbeitet und in die Zeitungen gebracht. Jeder Wahlkreis<br />

erhielt je nach Größe 70—120 „Bezirkskommissionen", jeder<br />

Bezirk eine Reihe von „Agitationspunkten", jeder Agitations-<br />

Punkt ein ausgeschmücktes Lokal mit Zeitungen, Zeitschriften,<br />

Broschüren, Blättern, Plakaten, Bildern und Porträts von<br />

prominenten Kommunisten. Jeder Wahlkreis verfügte je nach<br />

Größe über 2—5000 kontrollierte Agitatoren. Jeder Agitator<br />

mußte nach Instruktion handeln: in den Straßen, in Versammlungen<br />

und in den „Agitpunkten" prokommunistische<br />

Reden halten, am Radio sprechen, Aufsätze veröffentlichen und<br />

seinen Bezirksteil unter Kontrolle nehmen. In den Städten<br />

mußte man in jedem Haus Einwohnerversammlungen einberufen,<br />

die Erscheinenden und Nichterscheinenden registrieren,<br />

ihre Gespräche belauschen, ihnen „Vorträge" halten und<br />

schließlich jede Wohnung einzeln besuchen, eventuell auch in<br />

jeder einzelnen Wohnung Kleinkino-Aussührungen veranstalten.<br />

Außer dieser allgemein geltenden und sozusagen „horizontalen"<br />

Bewegung gab es noch eine „vertikale" Erfassung der<br />

Bürger nach Betrieben, Behörden, Schulen, Eisenbahnwerkstätten,<br />

Kollektivbetrieben und so weiter. Um die Prominentesten<br />

des Staates zu nominieren, wurden Straßenmeetings<br />

einberufen, deren Größe nach Augenmaß geschätzt wurde. —<br />

Stalin wurde fast überall ausgerufen, aber ein „Extra-Straßenmeeting",<br />

das ihn nominieren „durfte", zählte 130 000<br />

Anwesende; das Molotow-Meeting wurde mit 120 000 Menschen<br />

angegeben.<br />

Liest man die Namen der vorgeschlagenen Kandidaten und<br />

betrachtet man deren Berufe, so sieht man, daß es sich fast<br />

durchwegs um bewährte Staats- oder Parteibiirokraten handelt.<br />

Man sieht Volkskommissare, Parteisekretäre, Vorsitzende<br />

der Sowjets, der Exekutivausschüsse, der Kollektivbetriebe,<br />

Generäle der Roten Armee, kommunistisch bereitwillige Profefforen<br />

und dazwischen „Helden der Arbeit", die sich in Mühe<br />

und Loyalität bewährt haben. Die Nominierung ist aber ein<br />

heikles und schwieriges Problem, das ohne entsprechende Kommentare<br />

nicht zu verstehen wäre.<br />

Wieso könnten diese mit Arbeit überlasteten Bürokraten<br />

außerdem noch als „Volksvertreter" arbeiten? Das ist nicht<br />

schwer zu erklären. Die „Kammern" treten höchstens einmal im<br />

Jahre zusammen und zwar für vier bis fünf Tage (etwa so<br />

wie der nazistische „Reichstag"). Für eine Woche reißt man<br />

sich aus der Alltagsarbeit, fährt nach Moskau, hört in acht<br />

oder neun Sitzungenden Vortrag von 4—700 Gesetzen, spendet<br />

stürmischen Beifall mit brausenden Zwischenrufen, erhält die<br />

Entschädigung und fährt nach Hause. Das kann man sich schon<br />

in einem oder in zwei oder in drei Jahren einmal als „demokratische<br />

Erholung" leisten.<br />

Nach all dem kann man im voraus sagen: Die Wahlb<br />

e t e i l i g u n g wird etwa mit 96—98 °/o der Stimmberechtigten<br />

und die Listen mit 96-—98% der abgegebenen Stimmen<br />

angegeben werden. Der „demokratischste" Staat der Welt<br />

macht Parade. Und diese Parade kann nur ganz naiven Menschen<br />

Eindruck machen. Denn das wahre Bild ist klar und<br />

durchsichtig.<br />

Der Verkehrsunterricht in den Schulen soll wegen des<br />

neu einsetzenden Autoverkehrs gefördert werden.<br />

Der ausführlich gehaltene Jahresbericht für 1945 des<br />

kantonalen Turnlehrers über das S ch u l t u r n e n wird im<br />

allgemeinen Teil zur Kenntnis genommen. Die Schlußberatung<br />

findet in der nächsten Sitzung statt. Der Bericht stellt<br />

einen befriedigenden Stand des Turnwesens fest.<br />

Jnitiativbegehren betreffend Teilabänderung der Kantons-<br />

Verfassung und Erlaß eines Wahlgesetzes. Amtlich wird mitgeteilt:<br />

Am 15. November <strong>1946</strong> besammelte sich im Rathaus in<br />

Sarnen die seinerzeit bestellte kantonsrätliche Kommission zur<br />

Ueberprüfung und Antragstellung betreffend das Volksbegehren<br />

auf teilweise Abänderung der Kantonsverfassung und den<br />

Erlaß eines Abstimmungs- und Wahlgesetzes. In der Beratung<br />

wurde festgestellt, daß das Begehren auf Teilrevision<br />

der Kantonsversassnng materiell die Abänderung von 43 der<br />

insgesamt 76 Artikel umfassenden Kantonsverfassung enthalte.<br />

Dadurch werde die bestehende Kantonsverfassung sehr<br />

weitgehend in verschiedenen Belangen (Abschaffung der<br />

Landsgemeinde und Einführung der geheimen Wahlen, Be-<br />

Hordenorganisation, Gerichtsorganisation, Gemeindeorganisation,<br />

Wahl- und Ausgabenkompetenzen, Erweiterung des<br />

Referendumsrechtes und so weiter) abgeändert, was einer<br />

Totalrevision gleichkomme. Für eine Totalrevision<br />

bestimme zedoch Art. 74 der Kantonsverfassung ein a n d e -<br />

i e s Vorgehen, als es von den Jnitianten, gestützt auf<br />

Unter meiner heutigen Post war ein nur mit Majuskeln<br />

geschriebener und auf dem Postbüro der Saint-Lazare-Bahn-<br />

Hofes eingeworfener Brief, der nur aus folgenden zwei Sätzen<br />

bestand: „Nun, wann findet die Trauung statt? Sie müssen<br />

die arme Kleine doch trösten; und Schwarz steht ihr so gut!"<br />

Ich habe mich jedoch allmählich an diesen Krieg mit anonymen<br />

Zetteln gewöhnt. Der „andere" macht mir unendlich<br />

mehr SorgeIch hatte heute den Besuch eines Kameraden<br />

vom Polytechnikum, der ebenfalls die Verbesserung der Fluazeuge<br />

studiert. Er wollte mich über das meinige befragen Er<br />

hatte nämlich an höherer Stelle davon reden hören und er<br />

wünschte nun, wenn möglich, einige genauere Angaben über<br />

seine spezielle Beschaffenheit.<br />

Seine Unterhaltung hat mich lebhaft interessiert, denn auch<br />

er sucht, allerdings auf einem ganz anderen Wege als ich die<br />

Herstellung eines geräuschlosen Motors. Ich glaube nicht/daß<br />

er seinen Traum mit seiner Methode verwirklicht Aber es<br />

ist immer begeisternd, einem intelligenten Jungen, der das<br />

selbe Ziel verfolgt, zuzuhören.<br />

Aber er sieht die Zukunft sehr düster.<br />

„Glücklicherweise haben wir die Maginotlinie'" war? isft<br />

ein, um etwas zu antworten. - Aber da sprang er aus<br />

Denn nach seiner Ansicht schläfert die Maginotlinie das<br />

Land ein, indem sie es fälschlicherweise in Sicherheit lullt<br />

S ? ?? nicht daß sie im bevorstehenden Krieg großen<br />

Wert h°t; denn da s.e durch die Siegfriedlinie neutralisier"<br />

wird, wird dec"Kampf überall anderswo toben.<br />

Art 76 KV. (Partialrevision oder Abänderung einzelner<br />

Versassungsartikel) eingeschlagen worden sei.<br />

Zugleich verhindere die Vorlage einer Versassungsrevision<br />

in Verbindung mit einem Wahlgesetz in einer einzigen<br />

Fragestellung an das Volk die freie Entscheidung des Bürgers,<br />

so daß es ihm nicht möglich wäre, zu beiden Begehren<br />

Stellung zu nehmen. Ueberdies werde in der Fragestellung<br />

an das Volk die Unterbreitung der Übergangsbestimmungen<br />

die die Neubestellung der Behörden nach Annahme des Volksbegehrens<br />

regeln, unterlassen, so daß für keine Behörde die<br />

Ermächtigung vorliegen würde, sie in Kraft zu setzen.<br />

Die Kommission gelangt deshalb zur Ansicht, das Volksbegehren<br />

sei verfassungswidrig und könne der Volksabstimmuug<br />

nicht unterbreitet werden. Zur Abklärung der<br />

ausgeworfenen Fragen wurde die Einholung eines Gutachtens<br />

eines Staatsrechtslehrers beschlossen. Als Experte<br />

wird Herr Professor Dr. Giacometti, Zürich, bezeichnet.<br />

Bis zur Einreichung des Gutachtens behält sich die Kom-<br />

Mission ihren endgültigen Entscheid über die Antragstellung<br />

an den Kantonsrat vor.<br />

Einer Subkommission wird die Prüfung der Frage überwiesen,<br />

ob der Kantonsrat dem Volke die Beibehaltung oder<br />

Abschaffung der Landsgemeinde im Sinne einer Partialrevision<br />

der Kantonsverfassung zum Entscheid vorlegen solle.<br />

(Wie uns Jnitiant Frz. Müller mitteilt, betrachtet die<br />

Kommissionsminderheit das Volksbegehren nach wie vor als<br />

verfassungsgemäß. Red.)<br />

Das Fangen von Fröschen. Den „Basler Nachrichten"<br />

entnehmen wir, daß die Gemeinde Balgach im Rheintal das<br />

Fangen von Fröschen bewilligungspflichtig erklärt und nur<br />

für eine gewisse Zeitdauer erlaubt hat. Damit soll die drohende<br />

Ausrottung des Tieres verhindert und gleichzeitig der<br />

Tierquälerei Einhalt geboten werden. — Schon seit Jahren<br />

haben die verschiedensten Kantone und Gemeinden ähnliche<br />

oder noch energischere Maßnahmen getroffen und mit Erfolg<br />

durchgeführt. Nicht umsonst leben wir im Zeitalter des Naturschutzes.<br />

Ueberall drängt sich die Forderung ans, was noch<br />

übrig bleibt an Naturdenkmälern der Heimat — und dazu<br />

gehören auch die Frösche —, mit allem Nachdruck zu schützen.<br />

Nur in Obwalden muß der letzte Frosch verschwinden, bevor<br />

man zur Einsicht kommt. Ein Artikel, der letztes Jahr an<br />

dieser Stelle die Regierung dringend zum Schutze der Frösche<br />

aufrief, ist wirkungslos verhallt. Wo fehlt es? Naturfreund.<br />

Wieder ein Loch enger? Daß der Krieg die Probleme nicht<br />

löste, uni derentwillen er angeblich geführt wurde — für<br />

Sicherheit, Freiheit und Brot —, und daß der Krieg an sich,<br />

zumal der totale, der größte Wirtschastszerstörer ist, wird der<br />

Welt trotz der schönen Verheißung der Atlantik Charta jetzt<br />

erst so recht bewußt. Viel Hunger und Elend<br />

sind seine Folgen. Der britische Außenminister Bevin sprach<br />

von „gegen 1000 Millionen Menschen", die vom Hunger bedroht<br />

sind. Unser Ernährungsminister Dr. Feißt hat die<br />

Lage für unser Land und die Folgen des Weltmangels ernst<br />

und warnend dargelegt. Der Weltmarkt wird kontingentiert<br />

und rationiert, und so klein unser Bedarf im Verhältnis selbst<br />

zu den noch vorhandenen Vorräten in den großen Produk<br />

tionsländern ist, so müssen wir uns doch darauf gefaßt mache«,<br />

daß uns der Gürtel neuerdings enger gezogen wird.<br />

Im Anschluß an die amtliche Mitteilung über die Butterknappheit<br />

hat denn auch das Kriegsernährnngsamt folgende<br />

wenig verheißungsvolle Ankündigung gemacht:<br />

"In den letzten Tagen sind wenig hoffnungsvolle Nachrichten<br />

aus den Vereinigten Staaten und aus Großbritannien<br />

über die Ernährungslage in der ganzen Welt zu uns gelangt.<br />

Zur Bekämpfung der in gewissen Ländern Europas und in<br />

Asien drohenden Hungersnot sehen die Vereinigten<br />

Staaten beträchtliche Einschränkungen in der Lebensmittelzuteilung<br />

an das amerikanische Volk vor. Auch das britische Ernährungsministerium<br />

gab einschneidende Rationenkürzungen<br />

bekannt. Bei dieser Sachlage und bei der Ungewißheit, welche<br />

Versorgungsquoten uns für das laufende Jahr bewilligt werden,<br />

muß auch das S ch w e i z e r v o l k Rückschläge in Rechnung<br />

stellen. Immerhin sind für den Monat März noch keine<br />

wesentlichen Aenderungen vorgesehen."<br />

ArT??^0l ? er Urn:: Unb<br />

J* Sportverband Luzern-Unterwalden.<br />

(Mitg.) .lm Sonntag, den 24. Februar 1916, nachm. 2 Uhr,<br />

findet im Hotel „Rütli" in Luzern die zweite ordentliche<br />

Delegiertenversammlung des Verbandes statt. Zur Diskussion<br />

stehen neben dem Jahresprogramm <strong>1946</strong> vor allem der Einfür<br />

katholische Turner in Wolhusen am 30. und<br />

't nU : '] a Unb b,c<br />

3 i<br />

Landeswallfahrt der Luzernischen<br />

katholischen Jungmannschast nach Einsiedeln vom I. und<br />

- ®' C ""'geschaffenen Verbaudsstatuten liegen zur<br />

#ltÄ 9Un Ä T; ^Verband hat im letzten Jahr eine rege<br />

S Ä Ä h i<br />

C<br />

i<br />

"<br />

C<br />

S m l<br />

'<br />

>.nd"?ö > n frl ""e Überraschung um die andere erlebe»,<br />

werden ft SS® Überraschung wird in der Luft sein. Wir<br />

beL„L<br />

"1 """M'gsleu Schlacht der Geschichte<br />

r h r E fie w-rd zwischen Tausenden von Flugzeugen<br />

Äe d^e Sie<br />

: ' : j® bte könnten Sie vielleicht,<br />

Geheimnisse der Götter kennen, mir sadnf'etzen<br />

kaniif Ttrf? CU s e ^rsl , nfrei< $ morgen in den StamVf<br />

n Ä d » s K A °°" die n»-.,<br />

qel>eimn?^s^?^ rf" t" biefem Augenblicke dem Berufsineincm<br />

tamor s ?*'<br />

bn cä mir<br />

& die Schande ersparte,<br />

le.ne beklemmende Frage antworten<br />

sie ^ ließ ich Chantal kommen und bat<br />

'Sie war " 1 ^;Iänc meines Apparates zu bringen.<br />

J Z S T J T L rf erftaunt darüber, tat es aber willig:<br />

aber okme h if ' t ^<br />

m ' c^' zufrieden mit seinem Besuch,<br />

Ä s 2.5 5? ?twas Wesentliches gezeigt hätte.<br />

iera«i 9 e SnnMung J Ä i u ** « " - « *"'<br />

Uni'fÄm "<br />

w»r, habe ich Chantal im!«,'<br />

mnm%einem » Ä S - ' * " *"«• -<br />

J r Ä S " f S" 16 ' i* »-W mbds rasch 6c.<br />

sie biete Arbeit,<br />

111 W 0rI serienweise herstellt. Da<br />

geistert bnvon """"" *<br />

*<br />

(Fortsetzung folgt!)


Samen, (Korr.) Im Doktorhause an der Bahnhofftraße<br />

ist Trauer eingekehrt. Herr Dr. Julian Stockmann-Durrer<br />

weilt nicht mehr unter uns. Die hohe, aufrecht dahinschreitende<br />

Gestalt dieses hochangesehenen Mannes ist vom Dorfbilde<br />

Sarnens nicht wegzudenken, und Sarnen hat mit ihm<br />

einer seiner besten und edelsten Söhne verloren. Im stattlichen<br />

Doktorhause, einer Wohnstätte echter Menschlichkeit<br />

Nächstenliebe, Kultur und Kunst, waltete ein Geist echten<br />

Familiensinnes, und dieser Geist wird auch in Zukunft in<br />

diesem Hause gepflegt werden. Mit Herrn Dr. Stockmann ist<br />

ein Mann von wahrer Noblesse von uns gegangen. Wie<br />

mancher arme Mensch hat sich bei „Papa" Stockmann und<br />

von der schlichten, mütterlichen Frau Doktor unentgeltlich<br />

Rat und Hilfe in allerlei Lebensnöten holen dürfen. Er war<br />

mehr als nur Arzt, er war vor allem Mensch der wo er<br />

verstanden wurde und sich verstanden fühlte, auch die Seele<br />

seines Mitmenschen zu erfassen vermochte. Das weiß nur wer<br />

ihn erfahren dürfte. Sein Andenken wird ein bleibendes<br />

sein. Ein herzliches Beileid den Trauerfamilien!<br />

or 5s" 6 "'®arktbericht vom 13. und 14. Febr. <strong>1946</strong><br />

Auffuhr: 5 Stiere, 73 Kühe, 43 Rinder, 14 Schafe, 3 Liegen<br />

°10 ( S stt&Jl, ?bn wurden an beiden Tagen<br />

L£ 1 ©roßbieh und 2 Stück Kleinvieh spediert. -<br />

Schwache Vertretung durch die Händlerschaft; zu guten<br />

Preisen wurde wenig gehandelt.<br />

Kerns. (Eingef.) „De Meischterchnächt vom<br />

^annerhof". Wenn Jodler zusammenkommen, dann ist<br />

es immer in, wahrsten Sinn des Wortes ein Familienanlaß,<br />

und dies erst recht, als die „Fruttklänge" unter dem rührigen<br />

und tüchtigen Dirigenten, Herrn Lehrer Jost Marty, an den<br />

vergangenen Sonntagen wiederum in trefflicher Weise ihr<br />

bestes Können sowohl in theatralischer als auch im Vortraa<br />

der Lieder jedes Herz zu erfreuen wußten. Es darf besonders<br />

hervorgehoben werden, daß heikle und schwierige Partien mit<br />

großer Genauigkeit und Lebendigkeit vorgetragen wurden<br />

Daß die Spielgruppe „Fruttklänge" schon längst bekannt ist'<br />

braucht nicht mehr besonders hervorgehoben zu werden. Diese<br />

Aufführung ist wohl etwas vom schönsten, was an Heimatspiel<br />

geboten werden kann. Nicht nur die Spielart hat viel<br />

F^ude und verdientes Lob ausgelöst, sondern auch die glückllche<br />

Wahl dieses stuckes selbst. Dies ist eigentlich nicht mehr<br />

^heater, sondern das ist Leben. Darf es auch verraten, daß<br />

das Spiel vollgespickt ist mit drolligen Situationen. Die trotz<br />

aller komischen Effekte äußerst gut gezeichneten Charaktere<br />

der Personen wurden von allen Spielern glänzend wiedergegeben,<br />

vor allem die Rolle des Großbauern Melk Tanner<br />

l)ukl. Durrer). Der reiche Holzhändler Wytenmofer (Otto<br />

W.dmer) war ebenfalls der Mann am rechten Platz: mit<br />

seinem Motto: „I bi dä wo-n-i bi" verstand er sich immer<br />

wieder zu rechtfertigen. Rösli Tanner (Marie Ettlin), die<br />

Geliebte des Redaktor Goldener (Hans Andermatt), der als<br />

Meisterknecht vom Tannerhof anstelle des Seffi (Karl Bucher)<br />

auftrat war hervorragend. Wytenmofers Haushälterin (Anna<br />

Durrer) und Heiratsagent Schweifer (K. Burch), die ein temperamentvolles<br />

und bühnengewandtes Spiel offenbaren sowie<br />

die übrigen Spieler verdienen volle Anerkennung Wir<br />

wünschen nur, daß noch recht Viele die nächsten und die<br />

Extraauffuhrungen besuchen und sich selber von diesen heimengen<br />

Darbietungen überzeugen.<br />

a h<br />

Sächseln. (Korr.) Von allen den großen und kleinen Bühnen<br />

landauf landab hat bisher das Sachsler Theater in der<br />

Zeitung am wenigsten Raum beansprucht. Seine Empfehlung<br />

bedürfte nicht der papierenen Lobeshymnen — sie ging von<br />

Mund zu Mund und sicherte bisher jeder Ausführung einen<br />

aufs letzte Platzchen gefüllten Saal. Die „Rosmarie" mit der<br />

bewegenden Begebenheit, die sich schließlich doch zum Guten<br />

wendet, mit den schönen Volksszenen und heiteren Zwischenspielen,<br />

ist zu einem erfreulichen Theatererfolg geworden Obwohl<br />

bereits letzte Woche eine weitere Aufführung eingelegt<br />

worden ist, mußte sich die Theatergesellschaft „Frohsinn" entließen,<br />

noch eine zweite E x t r a - A u f f ü h r u n g anzusetzen.<br />

Sie geht am nächsten Sonntagnachmittag, 24. Februar<br />

über die Bühne, und aus ihrem Reinertrag soll der Gemeinde-<br />

Winterhilfe der sehr benötigte und erwartete Zustupf zuteil<br />

mie am Theatererfolg freuen wir uns über<br />

die Mitwirkung des Orchestervereins, dem wir zur weiteren<br />

Entfaltung feiner Kräfte gleichfalls alle guten Wünsche auf<br />

den Weg geben.<br />

/ Totentafel. (gg.-Korr.) Der Todesengel<br />

Mich die letzten Tage wieder durch die Gemeinde. Drunten<br />

im stad hielt er reiche Ernte. Das erste Opfer war T h. A r -<br />

L°rr'- b r' ^<br />

fannte Iießte<br />

'<br />

öen bescheidenen, etivas gebückten<br />

«alliser. Als treuer Arbeiter war er von Simplon-Dorf am<br />

Fuße des gigantischen Fletschhorns nach Alpnach gekommen,<br />

um sein Brot ehrlich nnd redlich zu verdienen. Genügsam, wie<br />

die kleinen Walliser Aeckerlein, fristete er sein karges Dasein.<br />

rr «»-t? r* 0 ^cin Lebensbegleiter. Nun ruht er aus von<br />

aller Muhsnl. Gott habe ihn selig!<br />

Und wieder trat der Tod im Stad unter ein Familiendach<br />

£ „V'L ^""ischen Herd die Mutter weg. Frau Regina<br />

hl ra<br />

mu l te ® atten und fünf noch unmündige Kinder<br />

verlassen, ^m nach menschlichem Ermessen besten Alter von<br />

38 Zähren mußte sie heim zum ewigen Vater. Sie, die Mutter-<br />

^rge und Mutterarbeit so treu geübt, möge einen gnädigen<br />

Vater finden, auf daß sie die Ihrigen segne vom Himmel aus.<br />

^er Trauersamilie gilt unser aufrichtiges Beileid'<br />

^rte seit langen- eine leidgebeugte<br />

Seele. Wer kannte sie nicht, die Frl. O t t i l i e L ü t h o l d<br />

zur Post. Früher führte sie das Papeteriegeschäft. Doch das<br />

i n nagte immer an ihr, und so mußte sie diese Beschäftigung<br />

ausgeben. Still und zurückgezogen verlebte sie ungesorate<br />

inge im Elternhaus bei guten Geschwistern. Gebet und Opfer<br />

tsiipr'«£ C<br />

mr<br />

.®° b^fen wir, sie werde ihre Erlösung bei<br />

' ^ria finden. Sie ruhe im Frieden!<br />

fi,m ; ( e ' in 0 c f-) Die „Heimatschutzbühne" hat das Publinnr<br />

f,ü Mehreren Aufführungen nicht nur erfreut, sondern so-<br />

S i n n d a s Programm, das über Inhalt und<br />

urrf 11 rrrTo» a r '^ e n Stückes „Em Sohn sii Frai" aufklärte,<br />

Ee if.v r o°r Cn bic Aufführungen noch weit übertroffen.<br />

cin,?SL r '<br />

r<br />

W o h l das schönste Lob. das man<br />

dürrfi lÜ ? n ^nn!" Das zeigte dieses Stück durch und<br />

inUiipnmh<br />

nic^ nur '<br />

eä lDslr<br />

es auch, blutwarmes,<br />

svielt «triV c 11)1 c es gestern, heute und morgen sich abbcä<br />

«Riifirf It9c . nb,I)0 ' "ein, hier bei uns, unter uns. Wenn<br />

Publikum eines Lobes war, wenn bei jeder Aufführung<br />

f<br />

JnrSt l V! re , )r 0Uten Darbietungen reich beschenkt<br />

ein<br />

nZ rr » ^<br />

daß die Wahl des diesiäbrigen<br />

Stuckes ein Schuß ins Schwarze war Hoffen wir das? pS<br />

mjt nur Be rn Theater Hirt, sondern 2 *<br />

w"de Saturn möcht.» Bit dem M p<br />

H s L n 2 ? b m m d ) t ^rgessen, das gebührt<br />

Hp hfaT Musikinstrumenten. Gesellenmusik nannte<br />

sie das Programm, znsanimengestellt von den Gebr Durrer<br />

ändere Weisen hätte<br />

Strauk MPv ^"nen. Ihnen gilt auch ein besonderer<br />

an<br />

L<br />

den kulturellen Anlässen uneigennütziges<br />

* £ h nn " lmb rr m ? b,efe Bestrebungen nur unterstutzen.<br />

Wenn darum alle, die auf diesem Wege arbeiten sich<br />

m der. Gemeinde fördern, dann ist Alpnach auf dem besten<br />

Wege nebst einem regen und bedeutungsvollen Musikleben<br />

auch d.e Seite des Volkstheaters in Blüte zu sehen. Das muß<br />

za das Ziel einer Gemeinde sein. - Also auf Wiedersehen und<br />

U ,£ e i !; ®trt stiller Beobachter von der „Muisflueh".<br />

Giswil. (Eing.) Erfreulich find die Jaadresultat° vrn 194^<br />

.e im Beiblatt zu Nr. 11 des<br />

I et l ^nrden. Außer Dachse und Habichte haben die<br />

Zahlreiches anderes Wild erlegt. Das<br />

sind schone Resultate für unsere Gemeinde, und die Jungen<br />

stolz darauf. Mögen sie im Jahre <strong>1946</strong> wieder eine<br />

Handschlaa^"^^<br />

Handschlag<br />

Kantone<br />

ihnen mit Gruß und<br />

^iner vom Giswilerstock.<br />

Wallis. Wozu ein Erdbeben gut ist. Ein Erdbeben<br />

pflegt nicht nur Häuser zu erschüttern, sondern vermag<br />

S T w Ä r menschlichen Gewissen und an eingewur-<br />

Men Gewohnheiten recht ordentlich zu rütteln. Ja man kann<br />

K S wenn P?r* r *r n tn<br />

«V suchen Ä Ä<br />

TO rr r ?!!<br />

den noch maßvollen Grenzen des<br />

Wall.,-, Erdbebens 25. Januar m, den anSeten<br />

Ocfia&ett überwiegt (wobei allerdings das gemeinsame Mafc<br />

chtenbfe mi/'Än? «? uf berarti 0 e Gedanken führen<br />

einen die mit feinsinnigem Humor gewürzten Betrachtunaen<br />

den Äe"rn^ Schriftstellers Maurice Zermatten, der<br />

oen Lesern des „Genfer Kurier,, von den „immateriellen"<br />

Auswirkungen des Bebens erzählt. Da ist einmal der Sturm<br />

auf die Beichtstühle; die hochwürdigen Kapuziuer-Patres erlebten<br />

einen nie gesehenen Zulauf reumütiger Sünder Hie und<br />

da ein kleines Erdbeben würde vielleicht mehr Gewissen erwecken<br />

als der heilige Eifer sämtlicher Pfarrer, denn jeders'ch<br />

m solchen Augenblicken recht hinfällig. Sieben<br />

Jahre Krieg vermochten in dieser Hinsicht weniger aus»-"<br />

rici^en als sieben Sekunden gewaltiges Schütteln... Aber<br />

auch zur Festigung der Familienbande hat das Erdbeben beigetragen^<br />

Zahllose Männer, die sonst ihre Abende wegen<br />

iger Sitzungen oder offen gesagt: beim Kartenspiel und Ave-<br />

9f'[<br />

verbrachten, mußten nun daheim ihre<br />

^ aterpslichten erfüllen und alle ihre Autorität aufwenden um<br />

die verängstigten Kinder zum Einschlafen zu bringen. Eine<br />

h.«<br />

kürzlich die Sittener mit ihren Darbief,*r<br />

tö ° rrte ' hielte vor leeren Bänken. — Und<br />

Ie<br />

r<br />

des Erdbebens als unerschöpflicher Gesprachsstofs!<br />

M. die Männer beim Sch-ppm »r di° Kr-u°n<br />

ül ^TiT mT v Cn! r"" fte V r C6tC e§ för<br />

' eine Weile die Polit'k,<br />

das Wetter, die bo,en Dienstboten und die lieben Kinder<br />

ärnkP ^ - ^lle'cht nicht die geringste Veränderung, die das<br />

große Ereignis ,n den stillen Walliser Winter gebracht hat<br />

Eidgenoffenfchaft<br />

m ^ Militärdienstleistung <strong>1946</strong>.<br />

Jtach Zustimmung durch die beiden Vollmachtenkommisswnen<br />

hat der Bundesrat einen kurzen Beschluß über die<br />

Dienstleistungen im laufenden Jahre erlassen, der zunächst abweichend<br />

vom Gesetz bestimmt, daß keine Wiederbolun9skn<br />

rse stattfinden. Einzelne Einheiten und Truppenvrpei<br />

des Auszuges und der Landwehr werden als Lehr-<br />

S h ? fLfl Umschulung an neuen Waffen aufgeboten<br />

Für die zusätzlichen taktischen und technischen Kurse für Offi"<br />

J.m an« ®„be wird dl- rechtliche G.undl7ge Aafkn Die<br />

Dauer dieser Kurse hangt von der (noch unabgeklärten) Budgetlage<br />

ab. Es durste aber schon jetzt feststehen, daß die<br />

Cn ben<br />

ipSSrh f^en<br />

seinerzeit bekanntgegebenen Terminen<br />

^rkürzt wird. Waffen- und Ausrüstungsinspekt-onen<br />

finden, wie kürzlich gemeldet wurde dieses ^abr fpim><br />

statt. Der Vollmachtenbeschluß hat nur für dieses Jahr Gültigkett;<br />

denn vom nächsten Jahre an soll die gesetzliche Wiederholungsknrstatlgkeit<br />

wieder aufgenomn-en werden.<br />

i ni .<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, den 21. Februar.<br />

0 0<br />

SRufH 1 9 m T ? 1 1 : Zeitgenössische Schweizer<br />

X n 17^5 Ä f f 1 7 - 0 0 Muuk vergangener<br />

Zeiten 17 5o Mir wer theaterle. 18.15 Schallplatten. 18 35<br />

S'm S Schriftsteller. 19.00 Musik zum Nachtessen.<br />

20.00 Schallplatten. 20.08 Tr-c-Trac bernois. 21.10 Schnapvfchuffe<br />

aus den- Berner Stadttheater. 21.40 Der Hörer im<br />

Examen. 22.25 Proinotionsfeier für die Hörer von 21 40<br />

Freitag, den 22. Februar.<br />

" Das Freitags-Mofaik. 12.40 Studioorchester 17 00<br />

Stucke aus italienischen Opern. 17.45 Frauenst-inde. 18°05<br />

^ ^aktungskonzert. 18.35 Der medizinische Bortrag 19 00<br />

schallplatten. 19.10 Weltchronik. 19.40 Echo der Cieit 1955<br />

Orpheus. Oper.<br />

Samstag, den 23. Februar.<br />

Weisen. 11.30 Sinfonie von Ludwig<br />

üSrii r? e rr^ e Bundeshaus. 12.50 Tony Bell<br />

1 'A Schallplatten. 14.30 Der volkstümliche Samswanachrnittag.<br />

15.30 „Groß- nnd Kleinbäckerei Tünkli" 17 00<br />

Radlosextett 17.45 Jugendstunde. 18.30 Konzert des Novelty-<br />

Trios. 19.15 Miniaturen. 19.40 Die Woche. Hörbericht 20 00<br />

^nzert der Basler Liedertafel. 21.30 Heitere Balettweifen<br />

(Schallplatten). 22.10 Wer kennt sie noch?<br />

Renes<br />

in Kürze<br />

)cach Abschluß der Generalversamnilung der UNO tagte<br />

in ^.ondon der Weltsicherheitsrat doch weiter zur Behandung<br />

der Levantefrage. Trotz stundenlanger Verhandlungen<br />

in man zu keinein Resultat. Der USA-Delegierte Stettiuius<br />

versucyte, mit einer neuen Resolution die Situation zu retten.<br />

Der amerikanische Vorschlag empfahl dem Rat, die Erklärung<br />

der beteiligten Parteien zur Kenntnis zu nehmen und der Erloartung<br />

Ausdruck zu geben, daß die anglo-französischen Trnppen<br />

in Syrien und dem Libanon sobald als durchführbar z-iruckgezogen<br />

werden; über die sofort aufzunehmenden Verhandlungen<br />

über diese Truppenzurückziehung sollte der Sicherhe-tsrat<br />

informiert werden. Der Sowjetdelegierte Wischinsky<br />

legte indessen das Veto ein gegen den Antmg der Vereinigten<br />

Staaten, -vorauf sich der Rat unverrichtete'r Dinge auf den<br />

-4 . März vertagte. Die nächste Session wird in Neuyork stattfinden.<br />

C"' großer spionageskandal bewegt die ganze angelsächsische<br />

Welt in höchstem Matze. Aus Kauada wird ein Verrat<br />

von Informationen über das Atombonibengeheimnis ge-'<br />

meldet. Ein kanadisches Regierungsmitglied soll die Sowjet-<br />

Union als in diese Spionageaffäre verwickelt bezeichnet haben.<br />

Der größte Wolkenkratzer der Welt, das über 400 Meter<br />

hohe Empire State Bnilding in Neuyork, wird für fünf Jahre<br />

— bis das endgültige Heim in Greenwich-Stamfort erstellt<br />

ist<br />

der UNO als Sitz dienen.<br />

Die argentinische Regierung fordert das Volk auf sich an<br />

einem Wochentag des Fleischgenusses zu enthalten, uni die<br />

^sle-schl-eferungen nach Europa erhöhen zu können.<br />

Der Papst wird in allernächster Zeit eine apostolische Verfassung,<br />

die sich aus die Papstwahl bezieht, veröffentlichen.<br />

-Lie Rechnung der französischen Staatsbahnen weist auf<br />

Ende 1945 ein Defizit von 34 Milliarden aus.<br />

Das Zentralkomitee der deutschen sozialdemokratischen<br />

Partei m der russischen Zone hat — unter sowjetrussischem<br />

^ruck -- beschlossen, einen Parteikongreß einzuberufen, um<br />

die Fusion mit der kommunistischen Partei zu genehmigen.<br />

Eine von 500000 Personen unterzeichnete Eingabe aus<br />

Schleswig verlangt von der dänischen Regierung die völlige<br />

Abtrennung dieses Gebietes von Deutschland (zu dem es sich<br />

1922 noch bekannt hatte) und die Aufnahme in den dänischen<br />

Staatsverband.<br />

^ ? llÄ r 5 ?ns den belgischen Parlamentswahlen gingen<br />

die christlichsoziale und die kommunistische Partei hervor<br />

Lie Sozialisten verzeichnen nur geringe Gewinne, uud die<br />

Liberalen tragen eine Niederlage davon. Da es den Christlichsoz-alen<br />

nicht gelang, die Mehrheit der Sitze zu erobern,<br />

rft-ri ^«ge der Monarchie noch ungelöst; denn der sozialistlsch-llberale-kommunistische<br />

Block widersetzt sich bekanntlich<br />

einer Ruckkehr von König Leopold. Die Regierung van Acker<br />

ist zurückgetreten. Ueber den Kurs der neuen Regierung läßt<br />

sich vor deren Bildung nichts voraussagen.<br />

Ueber die Spionageaffäre in Kanada wird von offizieller<br />

Seite noch Zurückhaltung geübt. Jedoch wird eine Erklärung<br />

von Premierminister Mackenzie King für die nächsten zwei bis<br />

dre, Wochen - bis dahin soll die polizeiliche Untersuchung<br />

g schlössen se-n - ,n Aussicht gestellt. In Ottawa spricht „.an<br />

kanadischem Boden.<br />

ntle<br />

«">" * 9 N auf<br />

Im Nürnberger Prozeß beantragte die Verteidigung eine<br />

mehrwöchige Vertagung der Verhandlungen. Die alliierte<br />

S Ä ? 0 äU<br />

! I ^stehen, daß sie sich höchstens mit<br />

könnte nch von einer Woche einverstanden erklären<br />

Avsschnitle aus dem Tagesgeschehen<br />

Frauenstimmrecht in der Praxis.<br />

•nrrfirirF?^ 1 bev Münster-Kirchgemeinde zu Bern<br />

, .. "k>achlich folgendes „Musterchen" passiert sein, das jetzt<br />

naturlich an den Stammtischen der Männer zum besten aegeben<br />

wird: Eine Frau (mit angeheiratetem Doktortitel!)<br />

kommt mit drei vorgedruckten Stimmzetteln zur Urne und<br />

will jedem der drei Kandidaten ihre Stimme geben. Sie<br />

, 1 W bedeute christliche Gerechtigkeit, nnd be-<br />

^?"?ket scheinbar richtig, alle drei Stimmzettel seien doch<br />

gültig Mannlich über den Sinn einer Wahl aufgeklärt und<br />

aufgefordert auf den amtlichen Zettel einen Namen zu<br />

schreiben, geht die gute Frau hinaus, schreibt schön ihren<br />

eigenen Namen und kommt wieder zur Urne Ob es ,'ekt<br />

o recht sei? Antwort: „Sie können ja für sich seiber stimmen,<br />

haben" "<br />

Wahls-tuation keine große Chance<br />

^ Man sieht, die Ausübung des Stimmrechtes ist offenbar<br />

Berner' Witz?<br />

6<br />

° bet " Ur ein bösmanliger<br />

Ein ehrlicher Gegensatz.<br />

Der „Vorwärts" führt mit der „Ostschweiz" eine erbitterte<br />

Fehde, weil doch nach zuverlässigen Berichten die Greueltaten<br />

der vielfach als Räuberbande auftretenden Roten<br />

..rmee hinter dem „roten Vorhang" Osteuropas geschildert<br />

worden s-nd. Dabei ist aus dem brennenden Bedürfnis der<br />

Parte- der Arbeit („des Auslandes"), sich mit der Sowjet-<br />

S"'e n 4 U Är<br />

i! " Cm 5 """ e b " ä<br />

„Jawohl, der „Vorwärts" und die Partei der<br />

Arbeit erklären sich mit der Sowjetunion" genau<br />

so weit solidarisch, wie die „Ostschweiz"<br />

uud d,e Katholisch-konservative Partei der<br />

Schweiz sich mit dem Vatikan solidarisieren"<br />

Das ist nun ja eine ebenso nette als deutliche Erklärung-<br />

D/e Konservat,ve Partei tritt für die Geltung der religiös-<br />

! sittlichen Grundsatze im öffentlichen Leben ein und, weil sie<br />

. großenteils aus Katholiken besteht, würdigt und schätzt sie<br />

z dementsprechend die päpstlichen Kundgebungen und Richtlinien<br />

z Die Kommunisten von der „Partei der Arbeit" erheben nun<br />

- ihr Bekenntnis zu den Lehren von Moskau nicht nur auf die<br />

l Stufe einer religiösen Anhänglichkeit, sie bestätigen nicht nur<br />

i !? r Programm als einen offenkundigen Religionserfatz son<br />

: dem sie stellen es mit dem christlichen Parteiprogramm auf<br />

; eine Stuse und m den direkten Gegensatz. '<br />

1 zu Sert Dffen§eit kennzeichnend genug, um festgehalten<br />

iü Wemn -<br />

„Vaterland".<br />

'


• •<br />

Mittelstiwdisches<br />

Erwache»<br />

Schwyz ist die Wiege der Eidgenossenschaft. Wie einst die<br />

Ströme der Eigenstaatlichkeit vom Fuße der Mythen<br />

rauschten, so geht heute der Ruf mittelständischer, schweizerischer<br />

Erneuerung von Schwyz aus. Eine Konferenz der innerschweizerischen<br />

kantonalen Gewerbeverbände v. Uri, Schwyz,<br />

Ob- und Nidwalden, Zug und Luzern legte das Fundament<br />

hiesür. Vor etwa 60 gewerblichen Vertretern hielt Ständerat<br />

Dr. I t e n aus Zug, der initiative Präsident des Schweizerischen<br />

Detaillistenverbandes, ein Referat, des einen düstern<br />

Hintergrund hatte, denn nach Jahren, die dem Detaillistengewerbe<br />

gut eigneten, lastet die Zukunft schwer auf diesem<br />

Berufsstand. Wie eine Lawine wälzen sich die Konsumgenossenschastsbewegung<br />

und die großkapitalistischen Warenhausunternehmen<br />

über den mittelständischen Detaillisten. Auf<br />

schweizerischem Boden können Schutzmaßnahmen nicht mehr<br />

getroffen werden. Die Eigengesetzlichkeit von Handwerk und<br />

Gewerbe muß deu Kantonen zurückgegeben werden. Die<br />

Jnnerschweiz hofft in diesen ihren Bestrebungen vor allem<br />

auf die solide Denkart der welschen Miteidgenossen, wie über-<br />

Haupt auf die Tatkraft aller jener, die erkannt haben, daß<br />

eine Schweiz ohne gesunden Mittelstand keine Schweiz bleibt.<br />

Zn einem zweiten Referate bedauerte Kantonsrat Dr.<br />

• Rudolf Sidler, Schwyz, sehr, daß der Bundesrat die<br />

Rechte und die Stellung des Detailhandels preisgegeben habe.<br />

Der Genfer Staatsrat habe die Belange des Mittelstandes<br />

erfaßt und verteidigt und ist vom Bundesrat bös abgekanzelt<br />

worden. Der Bundesrat scheine entschlossen zu sein,<br />

durch die Wirtschaftsartikel den letzten Rest gewerblicher<br />

Selbständigkeit auszulöschen. Der Redner belegte die geschichtliche'<br />

Sendung des schweizerischen Mittelstandes. Die<br />

neuen Wirtschastsartikel bringen uns nichts Positives, sie<br />

nehmen uns aber Positives. Dr. Sidler geht mit Ständerat<br />

Dr. Jten einig, daß die Gewerbegesetzgebung den Kantonen<br />

zurückgegeben werden müsse, daß der Kampf gegen unvernünftiges<br />

und persönlichkeitsloses Kapital möglich werde.<br />

Deshalb geht der Rus nach einer festen zentralschweizerischen<br />

Organisation.<br />

In der Diskussion, in der die Vertreter aller beteiligten<br />

Kantone, vorab die Kantonalpräsidenten von Handwerk, Gewerbe<br />

und Detailhandel zum Worte kamen, wurde einmütig<br />

den Darlegungen der beiden Referenten zugestimmt. Das Bedauern<br />

über die Zerfahrenheit in den eigenen Reihen bei der<br />

Abstimmung über das Warenhausverbot kam zum Ausdruck.<br />

Sammlung' und Erwachen und Erkenntnis des drohenden<br />

'Schicksals war der Ruf der Stunde und Forderung an die<br />

historischen, an die bürgerlichen Parteien, für die Unterstüt- '<br />

zung des Mittelstandes sich in die Stricke zu legen.<br />

Pearl Harbour: das war im vergangenen Weltkrieg das<br />

Fanal! Es gibt auch ein wirtschaftliches Pearl Harbour: der<br />

Geaner hat'die Maske gelüftet und das wahre Gesicht gezeigt.<br />

Der Mittelständer weiß, wo er steht, und jede mittelständische<br />

Organisation erkennt, daß sie allein dasteht.<br />

In bezug auf das Programm ist zu betonen, daß es um<br />

die Bewegung des gemeinsamen Mittelstandes gehe. Es handle<br />

sich nicht allein um wirtschaftliche und organisatorische Fragen,<br />

sondern zutiefst um Ideen ... um Ideen, die letztlich<br />

auf der althergebrachten staatspolitischen Auffassung der<br />

Schweiz fußen. Es geht nm Sein oder Nichtsein. Die Schweiz<br />

war dann am größten, wenn ein gesunder Mittelstand die<br />

ragenden Säulen seiner Kraft bildete. Wenn es nicht beim<br />

Reden bleibt, sondern dem Wort die Tat folgt, so prophezeien<br />

wir Handwerk, Gewerbe und Detailhandel eine neue Geburtsstunde<br />

der Freiheit nnd freudigen Schaffens. P. K.<br />

Für den Bauernstand<br />

Höbe Dolden<br />

Man schreibt uns:<br />

Die Zeiten ändern sich und wir uns in ihnen. So ist es<br />

auch in'unserer schönen Obstkultur anders geworden. Einst<br />

liebte man die Bäume mit hohen Dolden, heute die Bäume<br />

mit tiefhängenden Aesten. Doch beides wird kritisiert, vor<br />

allem nachteilig, auch für die Graswirtschaft. Wir haben gebildete<br />

und ungebildete Baumwärter, die nach gleichem Verfahren,<br />

aber doch verschieden arbeiten. Auch ihre Erfahruugen<br />

haben sonderbare Richtungen, fortschrittliche und unpraktische.<br />

Man will auch nur das Tafelobst besser gualifiziereu,<br />

das Mostobst bleibt mehr im Hintergrund. Das<br />

Mostobst aus bessere QualiKt zu bringen, gilt meist nur bei<br />

solchen Bäumen, die nach Oeschbergmethoden sich umstellen<br />

lassen. Vielfach kommt es vor, daß, wenn zum Beispiel ein<br />

Berufsbaumwärter einem Bauern die Bäume behandelt, nur<br />

die jüngere und bessere Klasse gepflegt werden, hingegen die<br />

ältern, aber noch gesunden Mostobstbäume unberührt dastehen.<br />

Frägt man den Bauer nach dem Grund, so bekommt<br />

man zur Antwort, es sei ihm mehrfach geraten worden, sie zu<br />

entfernen. Es geht sicher nicht jedem Bauer leicht, solche iwch<br />

tragfähige Bäume als Brennholz auszumerzen. Einigermaßen<br />

sollen diese ausgelichtet werden, nach gesunder und<br />

gleichmäßig befruchtender Form behandelt. Einzig möchte erwähnt<br />

werden, daß die Obstbauern den Bernfsbauniwärtern<br />

und den Gleichgesinnten das Vertrauen schenken nnd die<br />

Treue halten mögen und nicht solchen, die nach eigener Methode<br />

mit Gabeln und Besenschnitt die Bäume verpfuschen<br />

und ruinieren lassen. Wenn wir fortschrittlich handeln wollen<br />

müssen wir auch praktisch denken und dementsprechend<br />

unsere Bäume behandeln. Nur so können wir vorteilhaft<br />

ernten. Kürzer die Dolden, gleicher und sicherer die Kronen,<br />

nur so fördern wir unsere Fruchtkultur. F. V.<br />

Für den Arbeiterftand<br />

Der Stand der Gesamtarbeitsverträge Ende 1945.<br />

Die Zahl der Gesamtarbeitsverträge hat sich seit der Erhelni'g<br />

1914 durch das Bundesamt für Industrie, Gewerbe<br />

mid Arbeit von 632 um 213 auf 845 erhöht. Außerdem waren<br />

75 Berträqe festzustellen, die im vergangenen Jahre erneuert<br />

wurden. Ein näherer Vergleich mit den Ergebnissen der Er-<br />

Hebung 1944 ergibt, daß besonders im Kleinhandel — vornehmlich<br />

Konsumgenossenschaften (+ 43) — in der Holz- und Glavdearbeitung<br />

( 35), im Metall- nnd Jnstallationsgewerbe (+<br />

34), sowie in der Bekleidungs- uudchemischen Industrie und<br />

dem Reinigungsgewerbe (+ 26) eme wesentliche 3 ^^<br />

9<br />

von Gesamtarbeitsverträgen festzustellen ist. Zu den f<br />

meldeten 29 Landesverträgen gesellen sich 15 neue hmz s<br />

beispielsweise für das Mostereigewerbe, die keramische ^noustrie,<br />

die Holzwarenfabrikation, die Kartonagemnduftr (<br />

gemeinverbindlich erklärt), das Karosseriegewerbe sowie das<br />

Freileitungs- nnd Kabelbaugewerbe. Im weiteren ist Hins )<br />

lich der Gliederung der Verträge nach Kantonen zu verzeichnen,<br />

daß die Mehrzahl aller Verträge Arbeltsverhaltnisse m<br />

den Kantonen Zürich, Bern, Genf, Basel-Stadt Waadt un<br />

Tessin regeln. Die außerordentliche Zunahme de^> Bestand<br />

von Verträgen in der Sammlung aus dem Kanton Tessin un<br />

Genf ist darauf zurückzuführen, daß eine Anzahl früher abgeschlossener<br />

Verträge erst im vergangenen Jahre dem Bundesamt<br />

zur Kenntnis gelangten. .<br />

Auf die einzelnen Kantone verteilen sich die Gesamtarbeit.'-<br />

Verträge wie folgt: Ganzes Land 44 (1944: 29), Landestelle 4-<br />

(28), Zürich 159 (130), Bern 119 (113), Luzern 17 13) Uri 3<br />

(2), Schwyz 0 (1), Obwalden 1 (1), Nidwalden 1 (1), es Zu Amstalden-Halier.<br />

,<br />

stet, Alpnach. 17.<br />

' 2\ Franz Anton, des Gotthard<br />

Landwirt, Oberwil, Sommerwe.v.^t<br />

24. Josef Paul,<br />

von Ah-Kiser, ^^wnt Wnber. Kerns. 24. Editb<br />

des Joses von Rotz-Abegg.^an<br />

Berta. des Josef Sigrist-Kuchler<br />

Agnes Johanna, des Joses ^ Böhler-Nehl. Schneidermeister<br />

Wi-eu. . 25. Markus> desAlo.s^U^-'M-rugg. Ctottenarbei-<br />

Melus, Voll. 30fi'orl Paul, des Julian Muller-Burch, Fabrikarbeiter,<br />

Oberwil, Badmatt.<br />

Felder, Strickerin.<br />

Todesfälle- .- von Flue g g 10;<br />

geb- 3- April 1862 fflito« b« ^ 2. Mai 1880, Forst»,attli,<br />

Britschgl-Fanger Joses, F'scher, g<br />

y. März<br />

Oberwil. 22. Burch ©«mimi ju* a 2BUenlulttU 22. Huf er<br />

1891), Gattin des Jos | Oktober 1877, Kantonsspital. 24.<br />

Alois, Korbmacher, ge - . r, r t>eitc r geb. 2. November 1871,<br />

von Moos-Schalm Theodor, ^anvarvelier.^g ^ Theodor<br />

Witwer der Marie ge . ^ H er' 1804 von Simplon Dorf, in Alpio.<br />

Kagiswil, Obermatt.<br />

giswilerstraße • y V Ve e VW. SRaiteiöe W « » I , 8 Siegsried Bucher-von Defchwanden,<br />

Wi..<br />

3l5Lrgrith Marie, des Walter<br />

£<br />

Reinhard.<br />

^iq 1 '^tfht"©dter Eduard, Weid, mit Baclunanii Rolo.<br />

S & f t 10. ®Vi. -->. «-*' 3« «"•«. «»


Sarnen / Samstag, den 23. Februar 194k<br />

f<br />

76. Jahrgang — Rr. 15<br />

M O l i e r M O e m ö<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

Fr. 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

— Familienbeilaze — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. Tel. 8 62 37<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. — Tel. 8 6132<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des KantonS<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A m W e l t t e n s t f r<br />

„Ist das Fest vorüber, will keiner den Saal wischen", sagen<br />

die gescheiten Engadiner. Generalversammlung und Sicherheitsrat<br />

der Uno in London haben ihre Fensterladen geschlossen<br />

und die Teppiche zusammengerollt. Die Leute, die heute gegen<br />

Feuer, Hagel, Diebstahl und Einbruch versichert sind, glauben<br />

fest an die Haltbarkeit der Police der neuen Weltsicherheitsorganisation.<br />

Nun geht's ans Kehren. Die Weltpresse hat<br />

verschiedene Besen. Die Zeitungsschreiber sind heute die<br />

Brillenputzer der Weltgeschichte. Die Optimisten wirbeln nun<br />

viel Staub in die Luft wie die Buben nach dem guten Examen.<br />

Die Pessimisten handhaben den mageren Schmalbesen langsam<br />

hin und her wie der gelassene Schuhputz die Bürste am Bahn-<br />

Hof in Bern. Bevin hat der Welt das drohende Hungergespenst<br />

an die Wand gemalt. Anderen schlottern ängstlich die Hosen<br />

um die Knie wegen der Atombombe. Die dritten, die schon<br />

längst den Wunsch hatten, angstfrei leben zu können, schimpfen<br />

auf die Russen. Denn die haben nasse Staudenbuscheln aus<br />

Persien, Griechenland, Indonesien, von den Küsten des Mittelmeeres<br />

und vom Nahen Osten fuderweise ins Glücks- und<br />

Freudenfeuer von London geschleudert. Drum machen wir das<br />

Nordfenster an unserem braunen Schweizerhaus gerne zu und<br />

öffnen dafür eins nach Süden.<br />

Die Welt schaut nach Rom.<br />

Diese Woche durchlebt das Rom der Päpste und der ganzen<br />

Christenheit unvergeßliche Stunden. Am Donnerstag begann<br />

das große öffentliche K o n s i st o r i u m, die Versammlung<br />

der Kardinäle unter dem Vorsitz des Papstes. 32 Kardinäle<br />

haben den Purpur erhalten. Ein Ereignis einmaliger Größe<br />

in der Kirchengeschichte! Aus allen Weltteilen sind die neuen<br />

Würdenträger hergereist — die Amerikaner stellten ihren<br />

Vertretern sogar ein Kriegsschiff zur Verfügung; die russische<br />

Besetzungsbehörde in Ungarn gestattete sauersüß dem Primas<br />

dieses Landes, Kardinal Mindszenty, die Reise nach Rom in<br />

letzter Stunde in einem amerikanischen Militärflugzeug. Mitten<br />

aus der Welt von Ruinen strahlt das christliche Rom.<br />

Die Weltpresse verneigt sich in Hochachtung besonders vor<br />

jenen Kardinälen, die den grausamen Krieg des Nazi-Geistes<br />

erleben und bestehen mußten: Faulhaber von München, Frings<br />

von Köln, Preysing von Berlin, von Galen von Münster.<br />

Pius XII. hat letztes Jahr zweimal dem Heldentum der deutschen<br />

Katholiken Lob gespendet.<br />

Die meisten der neuen Würdenträger stehen zwischen 50<br />

und 60 Jahren. Der jüngste ist der 47jährige, in ganz England<br />

hochangesehene Erzbischof Griffin von Westminster-London.<br />

Der älteste ist der hochgewachsene 84jährige Erzbischof Glennon<br />

von Saint-Louis, Amerika. Das Kardinalskollegium besteht<br />

nun in der Mehrheit aus Nichtitalienern. Der am meisten<br />

Gefeierte unter den Kardinälen ist der Neuyorker Erzbischof<br />

Spellmann. Fast alle Regierungen der alliierten Staaten hat<br />

er während des Krieges in wichtigen päpstlichen Aufträgen besucht.<br />

Er besitzt sogar das Fliegerbrevet, ist hochgeschätzter<br />

Journalist. Amerikanische Zeitungen behaupten, er sei der<br />

bestbezahlte amerikanische Zeitungsschreiber, fügen aber bei,<br />

daß er das ganze Erträgnis aus seiner Schriftstellern wohltätigen<br />

Zwecken zuwende.<br />

Der englische protestantische Geschichtschreiber Macaulay<br />

schrieb 1840: „Die katholische Kirche sah den Anfang aller<br />

Regierungen und kirchlichen Einrichtungen, die heute in der<br />

Welt existieren. Sie wird vielleicht ihrer aller Ende erleben;<br />

sie war groß und geachtet, bevor die Sachsen ihren Fuß auf<br />

Britanniens Boden setzten, bevor die Franken den Rhein überschritten,<br />

als griechische Beredsamkeit noch in Antiochien<br />

blühte, als heidnische Götzen noch im Tempel von Mekka angebetet<br />

wurden. Und sie mag noch in ungeminderter Kraft<br />

weiter bestehen, wenn eines Tages irgendein Wanderer vom<br />

fernen Neuseeland, inmitten einer wüsten Einsamkeit, sich auf<br />

einen zerbrochenen Bogen von London-Bridge aufstellen und<br />

die Ruinen der St. Pauls-Kathedrale nachzeichnen wird."<br />

Gibt es noch Menschen, die solche Wahrheiten überhören<br />

können?<br />

Uno oder Una?<br />

Die Uno in London hat die Patenschaft für die politischen<br />

und weltlichen Dinge rundum übernommen. Das wichtigste<br />

unter ihnen ist der Friede, dann die Beschaffung des Brotes,<br />

dann das dauernde Vertrauen von Volk zu Volk. Der schwedische<br />

Dichter Strindberg (f 1912) schrieb einst: „Du kleine<br />

Erde, der dichteste von allen Planeten, der schwerste! Deshalb<br />

ist es so schwer, auf dir zu leben, so schwer zu atmen, so schwer<br />

zu tragen. Das Kreuz ist dein Symbol." Das Wort scheint<br />

in diesen Tagen als lebendige Wahrheit mächtig, eindringlich<br />

aufzuleuchten. Ein Vergleich zwischen dem menschlichen Mühen<br />

der U n o und dem vom Geiste Gottes erleuchteten Sorgen der<br />

Una, der Einen, der katholischen Kirche, um Glück und<br />

Wohlergehen der Menschen greift tief ans christliche Herz.<br />

Darum ist es zu verstehen, daß dieser Tage ein ernstes<br />

protestantisches Schweizer Blatt' im Anschluß an Macauleys<br />

besinnliche Worte schreiben kann: „Die Wanderer, das heißt<br />

die Soldaten vom fernen Neuseeland und andern überseeischen<br />

Ländern, finden heute in London genügend Trümmerhaufen,<br />

auf denen sie sich aufstellen und die Ruinen der City nachzeichnen<br />

können. Zur gleichen Zeit aber besteht die katholische Kirche<br />

tatsächlich „in unverminderter Kraft" weiter. Und weit davon<br />

entfernt, Zeichen des Verfalls oder der Schwäche zu zeigen,<br />

ist sie vielmehr gerade jetzt, inmitten der vom zweiten Weltkrieg<br />

geschaffenen Verwüstungen, im Begriff, in der gesamten<br />

Welt ihren Einfluß auszudehnen und ihre Stellung zu befestigen.<br />

Das zurzeit in Rom stattfindende, wahrhaft historische<br />

Konsistorium drückt in erster Linie jene ungebrochene<br />

Lebenskraft der römischen Kirche aus, die schon vor über<br />

hundert Jahren der Protestant Macauley so stark empfunden<br />

und so unparteiisch anerkannt hat. Ehe noch ein Jahr nach<br />

Ende des größten Krieges aller Zeiten vergangen ist, steht<br />

Rom, dank der katholischen Kirche, wieder als ein Weltz<br />

e n t r u m da, auf das die Blicke von ungezählten Millionen<br />

gerichtet sind."<br />

Angelus Silesius wird recht bekommen:<br />

Mensch, wirst du nicht ein Kind, so gehst du nimmer ein,<br />

Wo Gottes Kinder sind: die Tür ist gar zu klein. :<br />

Gedenket der hungernden Bögel!<br />

Obwalden<br />

Taktschritt — marsch! Dem als Drill seit Jahrzehnten geübten,<br />

aber doch nie schmissig und gleichmäßig herausgebrachten<br />

T a k t s ch r i t t ist der Marsch geblasen worden. Zwar<br />

wurde schon im letzten Aktivdienst nicht mehr viel Zeit dafür<br />

verschwendet, aber jetzt wird er überhaupt abgeschafft.<br />

Die älteren Knochen werden sich noch der Pein erinnern, die<br />

sie ausstanden, um an sich oder ihren Untergebenen diesen unschweizerischen<br />

steifen Paradeschritt herauszubringen. Es war<br />

manchmal mehr traurig als drollig, in einem Zug Infanterie<br />

die kleinen Leute der letzten Gruppe den vorn mächtig vorausschreitenden<br />

Kerlen mühsam nachhumpeln zu sehen, verzerrt,<br />

mit baumelnden Gewehren. Als Ausbildungs- und Erziehungsmittel,<br />

um eine Truppe zu straffen und zusammenzureißen,<br />

ist ein gewisses Maß von Drill aber unentbehrlich,<br />

in jeder Armee, sogar in der uns als Vorbild gepriesenen<br />

amerikanischen. Dazu genügt neben der Achtungstellung der<br />

Gewehrgriff, der nun von allen waffentragenden Truppen<br />

geübt werden soll. Es braucht aber nicht der in Form<br />

und Tempo eigenwillige Gewehrgriff der „Aera Gertfch" zu<br />

sein, sondern der reglementarische einfache, der einer schneidigen,<br />

disziplinierten Truppe wohl ansteht.<br />

Die Rekrutenaushebung <strong>1946</strong>. Der für dieses Jahr zur<br />

Aushebung gesetzlich vorgeschriebene Jahrgang 1927 ist bereits<br />

letztes Jahr rekrutiert worden, da bekanntlich während des<br />

Aktivdienstes die militärische Ausbildung zur Verstärkung der<br />

Bestände um ein Jahr vorverlegt worden ist. Die Rekrutieruug<br />

erfaßt daher dieses Jahr nur die Zurückgestellten, sodann<br />

ältere Jahrgänge, aber auch jene Jünglinge, die sich aus<br />

irgendeinem Grunde vorzeitig stellen möchten, da der<br />

Eintritt in den Militärdienst gemäß Artikel 2 der Militärorganisation<br />

schon vor Erreichung des dienstpflichtigen Alters<br />

(das ist das Jahr, in dem das 20. Altersjahr vollendet wird)<br />

gestattet werden kann. Die Gesuchsteller müssen sich beim zuständigen<br />

Kreiskommando schriftlich melden und haben die<br />

Einwilligung der Eltern oder der Inhaber der elterlichen Gewalt<br />

beizubringen. Mit dem Wegfall der normalen Rekrutieruug<br />

wird der Uebergang zum gesetzlichen Zustand mit der<br />

Aushebung im 19. Altersjahre bewerkstelligt.<br />

Danksagung. Die Schweizerische Vereinigung für Heimatschütz,<br />

der Schweizerische Bund für Naturschutz und die Vereinigung<br />

für den Silsersee freuen sich, mitzuteilen, daß alle<br />

Silserseetaler verkauft wurden. Dadurch kann der Silfersee<br />

für die Zeit von 100 Jahren als unberührtes Naturdenkmal<br />

geschützt werden. Darüber hinaus bleiben dem Heimat- und<br />

Naturschutz ansehnliche Beträge, mit denen sie an neue Aufgaben<br />

herantreten können. Allen, die zum Gelingen des schönen<br />

Werkes beitrugen: den Behörden, die den Verkauf der<br />

Taler ermöglichten, den taufenden von Helfern, den Schülern,<br />

die sich trotz Sturm, Schnee und Regen nicht entmutigen<br />

ließen, nicht zuletzt aber den Hunderttausenden von<br />

freundlichen Käufern danken die Veranstalter aufs beste.<br />

Ueber den endgültigen Reinertrag der Sammlung wird berichtet,<br />

sobald die Abrechnung vorliegt.<br />

Schwerer Unglücksfall. Am Mittwochabend, 19.30 Uhr, kollidierte<br />

beim Bahnhof Giswil auf der Kantonsftraße ein<br />

Motorfahrer mit dem Fußgänger Herrn Berger, Kontrolleur<br />

vom Munitionsdepot Giswil. Herr Berger mußte mit sehr<br />

ernsten Verletzungen ins Kantonsspital nach Sarnen übergeführt<br />

werden.<br />

M e n s c h e n aus Irrwegen<br />

Von Pierre l' Ermite. 25<br />

„Ungeheure Geschwindigkeit", sagte sie zu mir, „geräuschloser<br />

Motor, weitgehender Aktionsradius! Wenn wir tausend<br />

Flugzeuge dieser Gattung zur Verfügung hätten, ivelch ungeheure<br />

Kampfkraft würde dies für unsere Armee darstellen!"<br />

Und als gute Christin fügte sie hinzu: „Es ist zwar traurig,<br />

an solche Möglichkeiten denken zu müssen, aber schon die Alten<br />

sagten: „Wenn du den Frieden wünschest, so rüste zum<br />

Krieg!" —> Im Gegensatz dazu möchten wir Franzosen den<br />

Frieden, ohne irgendwie aufzurüsten, und ein jeder denkt nur<br />

an seinen eigenen Kram", fügte ich hinzu.<br />

Sie glauben also immer noch nicht an die Aufrüstung?"<br />

»Fassade! — Politik! — Kameradenpolitik! — Mißwirtschaft!<br />

— Ich wiederhole Ihnen, mein armes Fräulein, ich<br />

denke mit Graue» an das, was sich am Horizonte ankündigt!"<br />

„Jedenfalls, wenn Gott diese Prüfung durch den Krieg zuläßt,<br />

so kann es nur sein, um Gutes aus dem Bösen hervorgehen<br />

zu lassen. Seine Wege sind oft so uuerforschlich."<br />

Chantal, die wirklich ein gutes Gehirn in den Dienst ihres<br />

Glaubens stellen kann, entwickelte mir nun ihre Gedanken<br />

mit feurigem Eifer, indem sie zwar die Möglichkeit eines Zusammenbruchs<br />

in Betracht zog, aber auch zum Schlüsse ihre<br />

unerschütterliche Hoffnung auf die Zukunft eines „unsterblichen"<br />

Frankreichs betonte, das, wie sie sagte, gewissermaßen<br />

das unaufhörlich sc^'^ende Herz der Welt ist.<br />

Ich betrachtete sie bei ihren Reden fast mehr, als ich sie<br />

anhörte. Denn sie war in diesem Augenblick die herrliche Verkörperung<br />

der echten, bodenständigen Französin ... bei der<br />

die Gedanken aus dem Herzen kommen ... und die von jenen<br />

Gallierinnen abstammt, die in den Stunden der Gefahr den<br />

schwankend gewordenen Glauben der Männer wieder neu eutfachten.<br />

Ich reichte ihr die Hand und sagte: „Ihre Worte haben<br />

mir wohlgetan!"<br />

Und wir trennten uns mit dem Gedanken, trotz allem auf<br />

ein endgültiges glückliches Schicksal unseres lieben Landes zu<br />

hoffen.<br />

Die Wolken gehen vorüber — der Himmel bleibt.<br />

*<br />

Sie ist gekommen, die furchtbare Stunde! Die Schicksalsstunde,<br />

die infolge der Leere Frankreichs fast unvermeidlich geworden<br />

war.<br />

Sie hat der Welt heute die Totenglocke geläutet.<br />

Ich habe sofort an das Luftfahrtministerium geschrieben<br />

und mich für den Dienst in einem Frontgeschwader gemeldet.<br />

Mein Gesuch war aufrichtig und äußerst eindringlich, und<br />

außerdem habe ich persönliche Schritte unternommen, um ihm<br />

den Erfolg zu sichern. Es wurde jedoch glatt abgelehnt. Der<br />

Minister ließ mich wissen, daß meine Aufgabe auch im Kriege<br />

am nützlichsten sei, wenn ich an meinem Posten bleibe, um die<br />

intensive Herstellung unserer eigenen Apparate und die An-<br />

Passung der neuen Maschinen, die Amerika uns liesern wird,<br />

zu sichern.<br />

Ich bin also noch für lange Monate zur Arbeit im Betriebe<br />

verurteilt. So wie ich diesen aber jetzt kenne, hätte ich<br />

es vorgezogen, reine Höhenluft einzuatmen und meine schwere<br />

Pflicht auf andere Weise zu erfüllen. Jedoch ich bin Soldat<br />

und erinnere mich sehr gut an den ersten Paragraphen der<br />

Dienstvorschrift: „Da die Stärke der Wehrmacht in erster<br />

Linie auf der Disziplin beruht —"<br />

Gehorchen wir also, da gehorcht sein muß!<br />

Philippe war soeben bei mir, sehr ausgeregt uno m seiner<br />

Uniform als Kavallerieleutnant.<br />

Er hat mir die Hand gereicht mit den Worten: „Ich gehe<br />

an die Front, um mich für Frankreich niederknallen zu lassen."<br />

„Das ist gut und schön, aber laß mich hoffen, daß du heil<br />

davonkommst."<br />

„Du kannst es mir glauben oder nicht, aber ich bin gar<br />

nicht erpicht darauf, wieder zurückzukommen. Ich bin fo unglücklich!"<br />

— „Und weshalb?"<br />

„Alles, was du mir vorausgesagt hast, ist hundertfach in<br />

Erfüllung gegangen. Ich bin mir selber zum Ekel geworden,<br />

weil ich dieses Weib geheiratet habe. Oh, wenn du wüßtest!<br />

Ja, wenn du wüßtest!"<br />

„Wenn ich was wüßte?"<br />

Ich erwartete ein Geständnis, aber es kam nicht. Nur<br />

weinte sich mein Bruder, der früher so prahlerisch gewesen<br />

war, jetzt an meiner Schulter aus.<br />

„Und du? Was machst du?" sagte er endlich.<br />

„Ich hatte mich sofort für die Front gemeldet. Wir brauchen<br />

aber so viele Flugzeuge, daß der Minister mich hier an<br />

meinem Posten in der Leitung der Fabrik mobilisiert hat


Die Anmeldung zur gewerblichen Lehrabschlußprüfung<br />

<strong>1946</strong> hat bis 3. März beim kantonalen Lehrlingsamt, Hrn.<br />

Jos. Rothensluh, Giswil, zu erfolgen. Zur Prüfung anzumelden<br />

haben sich alle Lehrlinge und Lehrtöchter gewerblicher Berufe<br />

des Kantons Obwalden, die ihre Lehrzeit bereits beendigt<br />

haben oder bis Ende dieses Jahres beendigen werden<br />

und die noch keine Lehrabschlußprüfung gemacht haben. Die<br />

Lehrmeisterschaft hat für rechtzeitige Anmeldung der Lehrlinge<br />

besorgt zu sein und ihney die nötige Zeit für die Prüfung<br />

freizugeben. Die Prüfungen finden voraussichtlich Ende<br />

Mai statt.<br />

Bäuerinnenkurs. Wir erinnern noch einmal daran, daß<br />

am 26. Februar in Wolhusen ein dreitägiger Bäuerinnenkurs<br />

beginnen wird mit einem ganz ausgezeichneten Programm.<br />

Die geistliche Leitung hat H. H. Dr. Pater Hugo Müller,<br />

O. S. B., von Sarnen, zurzeit in Freiburg. — Die <strong>Obwaldner</strong><br />

Bäuerinnen seien deshalb ganz besonders auf diese Gelegenheit<br />

aufmerksam gemacht. Für Programme und Anmeldungen<br />

wende man sich an die Geschäftsstelle der Gruppe Landfrau,<br />

Mariahilfgasse 9, Luzern. Tel. 2 23 36.<br />

Sarnen. Nach langen Kriegsjahren erlebte Sarnen am<br />

letzten Dienstag wieder einen Maskenball. Der rührige<br />

Fußball-Klub Sarnen zeichnete auch diesmal als Veranstalter.<br />

Seine bisher durchgeführten fasnächtlichen Anlässe waren<br />

immer von schönem Erfolg begleitet, so auch diesmal. Der<br />

fantastische „Seerosentraum" — Entwurf und Ausführung<br />

vom Graphiker Walter Müller — lockte gegen 150 Masken<br />

und viel fröhliches Volk in die mit rauschender Musik, köstlichem<br />

Getränk und guter Speise aufwartende Metzgern. Auf<br />

dem Dorfplatz bewunderte eine Menge Leute die Balltoiletten<br />

und Kostüme, die den Autos entstiegen oder schnellen Fußes<br />

über die nicht gerade salonfähige Dorfbepflästerung «dahergerauscht<br />

kamen, um in den hellen Räumen der Metzgern zu<br />

verschwinden. Den Höhepunkt des Abends brachte die Maskenprämiierung:<br />

wer den größten Betrieb inszenierte, erhielt den<br />

ersten Preis.<br />

Der ganze Anlaß war durch den F.C. Sarnen mit großem<br />

Aufwand und in alle Details gut vorbreitet. Die festliche<br />

Stimmung und die klingenden Batzen in der Kasse (aus welcher<br />

die vielen Fußballanlässe durchs Jahr hindurch notwendigerweise<br />

gespiesen werden müssen) dürfen als Dank der Teilnehmer<br />

für die großen Mühen der kleinen, aber unentwegten<br />

Schar gewertet werden. Auf Wiedersehen im nächsten Jahr!<br />

Sarnen. (Eing.) Gestern bekamen wir im Krankenhaus<br />

Sarnen von 2 Mitgliedern des Jodlerklub Kerns Besuch. Es<br />

war wirklich eine Freude, dem Kari und Noldi ihre dargebotenen<br />

Jodler und Lieder zu hören. Nur zu bald kam wieder<br />

die Zeit, daß die zwei uns wieder verlassen mußten. Empfanget<br />

nochmals den besten Dank und, wenn Gott will, auf ein<br />

baldiges Wiederhören. Patienten vom Zimmer 34.<br />

Sarnen. F e l d m u s i k. (Eing.) Diese Gesellschaft läßt es<br />

sich nicht nehmen, auch heuer wieder mit einem gediegenen<br />

Konzert vor die Öffentlichkeit zu treten. Am Schmutzigen<br />

Donnerstag werden Sie Gelegenheit haben, im Hotel „Krone",<br />

mit Beginn um 20.00 Uhr, ein „K l e i n e s E n r o p ä i f ch e s<br />

Konzert" zu hören, mit Werken großer und berühmter<br />

Meister. Kompositionen von Berlioz, Lortzing, Sibelius,<br />

Rimsky-Korsakow, Dvorak und anderen garantieren Ihnen<br />

für wertvolle Musik. Direktion und Spieler bemühen sich für<br />

eine gute Wiedergabe der Stücke und erwarten regen und aufmerksamen<br />

Besuch. Anschließend können noch die sastnächtlichen<br />

Freuden zum Ausbruch kommen bei Unterhaltung und<br />

Tanz.<br />

Sarnen. K o l l e g i t h e a t e r. (Eing.) Es ist eine harte<br />

Geduldsprobe für unsere Spieler auf der Kollegibühne. Ueberall<br />

wurde gespielt rings um den Sarner See, und wenn die<br />

vielen Berichte ehrlich waren, wurde überall g u t gespielt!<br />

Es freut uns, daß man allerorts wieder zur Theatertradition<br />

zurückgekehrt ist, bringt doch gerade das Bühnenleben in<br />

jede Gemeinde so manche heitere Stunde oder auch ernste Belehrung.<br />

Den Kollegianern war es glücklicherweise möglich,<br />

auch während der Kriegsjahre ihr Können auf der Bühne zu<br />

zeigen. Sie möchten es auch dieses Jahr wieder.<br />

Zwar klingen Heuer nicht mehr Shakespeares ernste Worte<br />

an unser Ohr und schauen wir nicht mehr des großen Briten<br />

unvergeßliche und unvergängliche Gestalten, die in ihrer unerreichten<br />

Größe immer und überall zeitgemäß sind, aber<br />

Heinrich Zschokkes „Abellino" ruft sie uns in lebendigste<br />

Erinnerung. Als der später aus Deutschland vertriebene<br />

Magdeburger, der Abenteurer in der Pariser Revolution und<br />

spätere Politiker im Aargau, sein Werk schrieb, dachte er wohl<br />

nicht daran, daß es einst nur noch auf Deutschlands besten<br />

Bühnen, sondern auch in England und Frankreich, ja selbst in<br />

Spanien aufgeführt würde. Noch viel weniger ließ er es sich<br />

träumen, sein Name und sein Werk möchten einst auf den<br />

Kollegibühnen der katholischen Jnnerschweiz bekannt werden.<br />

Pater Edmund Frey, der temperamentvolle Regisseur oer<br />

Schulbühne von Mehrerau, hat Zschokkes Werk ^ für da<br />

Schultheater umgearbeitet, und so geht es noch heute mi<br />

bestem Ersolg über die Bretter der Studentenbühnen.<br />

dieser Weise umgeschaffen und gekürzt, zeichnet es sich vor<br />

allem aus durch eine der spannenden Handlung angepaßte<br />

Sprache und bunten Wechsel eindrucksvoller Bühnenbilder.<br />

Der Dichter führt uns in die meerumspülte Markusrepublik,<br />

ins Venedig des 16. Jahrhunderts. Der ehrwürdige Doge<br />

Andreas Gritti scheint die Gefahren, die seiner geliebten<br />

Vaterstadt von außen und innen drohen, nicht in vollem Umfang<br />

zu erfassen. Venetianische Edle verschwören sich, seine<br />

Regierung zu stürzen. Flodoardo Mocenigo, ein junger Ritter<br />

aus Florenz, erkennt den Ernst der Stunde und entschließt<br />

sich, selbst Bandit zu werden, um den Verschworenen<br />

auf die Spur zu kommen. Es gelingt ihm, das schändliche<br />

Treiben der Revolutionäre aufzudecken und sie dem Gerichte<br />

auszuliefern. So rettet er, dank seiner mannhaften Un»<br />

erfchrockenheit, die Lagunenstadt, die stolze Königin der Adria,<br />

vor dem ihr drohenden Verderben.<br />

Eine nähere Einführung in das stimmungsreiche und sehr<br />

interessante Geschehen gibt das Programm, auf das wir verweisen.<br />

Wiederum hat Herr Jos. Bucher farbenfrohe Bühnenbilder<br />

geschaffen, die den feinen Rahmen bilden zu dem, was die<br />

spielfreudigen Studenten nach eifrigen Spielstudien bieten.<br />

Wir freuen uns, die lieben Freunde der Kollegibühne wieder<br />

bei uns begrüßen zu dürfen und ihnen einige Stunden echter<br />

Theaterfreude geben zu können. Die Bewohner von Sarnen<br />

möchten wir darauf aufmerksam machen, daß wir auf mehrfachen<br />

Wunsch hin das Drama auch Sonntag abends ansführen,<br />

um so die Nachmittagsaufführung vor allem den auswärtigen<br />

Gästen reservieren zu köunen.<br />

Nebst dem Zschokkedrama spielen wir auch wieder ein Lustspiel,<br />

„Der S ch u st e r b a r o u", von Paul Faßbender, das<br />

die Gemüter in köstlicher Weise erregt. Zum Lustspiel öffnen<br />

wir die Tore am Montagabend und Dienstagnachmittag.<br />

P. S. F.<br />

Kägiswil. Unsere Jungmannschaftsmitglieder trafen sich<br />

am letzten Sonntag, den 17. Februar, im heimeligen Kronensaal<br />

zur alljährlich üblichen Generalversammlung. Deni Rufe<br />

des Vorstandes folgte eine schöne Anzahl Jungmäuner. Den<br />

Vorsitz führte unser hochw. Herr Kaplan P. Arnold. Mit Eifer<br />

und Liebe hat er sich in dieser kurzen Zeit das Wohlwollen<br />

unserer Jungmänner erworben, und gerne lauscheu wir seinen<br />

tiefen, inhaltsreichen Vorträgen. Ein Dank und lieber<br />

Gruß an Ehrenpräses hochw. Hr. Kaplau Lüthold in Sarnen.<br />

Er hat ja uusere Jungmannschaft aus der Taufe gehoben,<br />

durch fein nimmermüdes, uneigennütziges Schaffen auf den<br />

heutigen Stand gebracht. Bald waren die Vereinsgeschäfte erledigt.<br />

Bei den Wahlen wurde der Vorstand bestätigt. An<br />

Stelle des demissionierenden Simon Schmitter, Hostatt, wurde<br />

Karl Zurmühle, Schür, gewählt. An den neu geschaffenen<br />

Posten eines Vizepräfekten wurde der bisherige Beisitzer Leo<br />

Burach, Feldli, berufen. Josef Odermatt, Schwandeli, wurde<br />

durch einstimmiges Handmehr das Amt des letztern übertragen.<br />

So hat nun auch der Schwarzenberg seinen Vertreter.<br />

Etwas mehr Leben und Reden brachte die Erhöhung des Iahresbeitrages<br />

in die Reihen unserer Mitglieder. Nachdem alle<br />

Zweifel und auftauchenden Schwierigkeiten durch sachliche<br />

Aufklärung aus dem Wege geräumt wurden, konnte dieser<br />

Vorschlag ebenfalls ohne Gegenantrag gutgeheißen werden.<br />

Von verschiedenen Seiten ging die Anregung ein, dann und<br />

wann für die ältere und jüngere Abteilung getrennte Vorträge<br />

zu halten. Ein Zeichen, daß Interesse und Bedürfnis<br />

nach Weiterbildung da ist. Nach kurzen Minuten geselligen<br />

Beisammenseins— fast wollte sich niemand ans Heimgehen<br />

machen, und daran waren nur unsere Musikanten schuld -<br />

schloß der hochw. Herr Kaplan diese würdige Versammlung,<br />

jedem eine glückliche Heimkehr wünschend; dahinter aber den<br />

stillen Wunsch verbergend: „Auf Wiedersehen bei der nächsten<br />

Versammlung, denn auch deine Seele darf nicht darben!" n-y<br />

Hie, hie Kerns! (ate) Ja wirklich, die Lachmuskeln reizen<br />

einen beim Durchlesen der letzten Nummern dieses Blattes<br />

unter der Rubrik: „Hie Kerns!" Es ist gut, daß die Fastnacht<br />

vor der Türe steht. Man kommt fast nicht mehr aus dem<br />

„Wirrwarr" heraus, so haben wir uns hineintheaterlet. Man<br />

hofft, auf dem Landenberg in Sarnen werde der letzte Schuß<br />

fallen, oder wie man uns im Militär sagt: „Ende Feuer"<br />

geblasen. Dann werden wir geruhsam aufatmen, und der<br />

stille Ozean wird seine Wellen an unsere friedlichen Gemüter<br />

plätschern. Sei es, wie es wolle. Aber inzwischen nehmen die<br />

Spannungen an beiden Polen zu und spritzen ihre Funken ab.<br />

Der Physiker nennt diesen Vorgang Entladung. Der Arzt<br />

spricht in seinem Fach von Diarrhöe Beides ist von Nutzen.<br />

An solche Entladungen sind wir uns bereits gewohnt. Sei es<br />

etwa auf der Kirchenmauer anläßlich einer Gemeindeversammlung<br />

oder sei es, daß man an den Seilen der Schwebebahn<br />

Stöckalp-Frutt herumpendelt oder schließlich am Anschlagbrett<br />

wo der Bürgerrat eine Erklärung abgibt betreffend der<br />

Wildistraße. Haben wir Kernfer noch nicht gemerkt, daß in,<br />

ganzen Kanton herum hie, hie gelacht wird Ist es nicht ein<br />

bedenkliches Zeichen, daß dieser Radau über die Kantonsgrenzen<br />

hinausdringt, daß man überraschend der Reußstadt<br />

draußen gefragt wird, was denn eigentlich m Kerns gespielt<br />

werdet Der Wirrwarr! —Die Traktanden hänfen sich immer<br />

mehr 'so daß man fast versucht wird zu behaupten, die nächste<br />

Maigemeinde werde schon auf den 1. April vorverlegt, wo<br />

man einander zum Narren hält. Ob der Schreiber dieser Zeitungskolounen<br />

Positiv oder negativ geladen ist, mag jeder<br />

Vernünftige selber beurteilen. Ich bin auf jener Seite, wo<br />

der Friede und die Liebe, wo die Eintracht nnd nicht die Zwietracht<br />

daheim sind, wo die alten, bodenständigen, christlichen<br />

Grundsätze unserer Ahnen hoch und heilig gehalten werden.<br />

Nebenbei bemerkt, haben die Melchthaler von unserem Wirrwarr<br />

genug. Sie beabsichtigen schon lange, sich von Kerns<br />

loszutrennen, um in den Rang einer eigenen Gemeinde und<br />

Pfarrei zu gelangen. Wenn zwei sich streiten, lacht der dritte!<br />

Als vor Jahren die Erstellung der Schwebebahn Stöckalp-<br />

Frutt in Frage kam, konnte sich die Gemeinde nicht einigen,<br />

',u ihrem gemeinschaftlichen Nutze» eine Lösung zu finden. Ein<br />

Privatunternehmen hat sie ausführen lassen. Warum auch<br />

nicht? Wir haben die Gewerbefreiheit. Nun, als Gegenpol,<br />

wurde gleich die Wildistraße besprochen nnd in Angriff genommen.<br />

Der erstere lachte sich ins Fäustchen. Er hatte den<br />

besseren Teil erwählt. Die Frequenz der Bahn nahm, wie zu<br />

erwarten war, einen starken Aufschwung. Folglich lief auch<br />

die Amortisation des investierten Kapitals gut ab, plus eines<br />

schönen Batzens ins Sparkässeli, während die Gemeinde mit<br />

der Wildistraße reich an Schulden wurde, so daß man die Gewissenhastigkeit<br />

des Rechnuugssührers bezweifelte. Jetzt hintendrein<br />

gibt es lange Gesichter, Fahrtaxenstreitigkeiten, und<br />

man äußert den Wunsch, vom Rückkaufsrecht der gesamten<br />

Seilbahnanlage Gebrauch zu machen. Der Bürgerrat war genötigt,<br />

öffentlich einzuschreiten und die verleumderischen<br />

Spitzen gegen den Rechuuugsführer abzubrechen. Wir fragen<br />

uns auch heute noch: Warum hat die Gemeinde damals nicht<br />

auch die Luftseilbahn selbst übernommen? Ihr wären sicher<br />

anch größere Kabinen bewilligt worden, wie es anderswo der<br />

Fall ist. Ganz zu schweigen von der sicheren Einnahmequelle,<br />

um den Bauchgrimmen des Einwohnergeldsackes zu helfen. Es<br />

fehlte hier wohl der richtige Mann am richtigen Ort. Es<br />

fehlten die Eintracht, die Zusammenarbeit, das solidarische<br />

Denken und Fühlen der regierenden Instanz nnd des abstimmenden<br />

Volkes. Es ist ja seit Jahren bei uns so, daß,<br />

wenn einer eine gute Idee vorbringt, von einer anderen<br />

Seite sofort ein Keil hineingetrieben wird, der das Vorhaben<br />

verunmöglicht.<br />

Während der Kriegsjahre wurde der Gemeinde kategorisch<br />

befohlen, die Straße durch das Dietried anlegen zu lassen.<br />

Dies ist nun geschehen mit einer fetten Subvention. Sie ist<br />

wirklich einladend und fein ausgeführt! Aber, offen gestanden,<br />

scheint sie mir für die Katze oder wenigstens für einige Güllenwagen,<br />

die auf ihr passiere«. Der eigentliche Verkehr ist bekanntlich<br />

sehr schwach. Wußte man nicht, daß die Straße<br />

Kerns-Melchthal es bitternötig hätte für eine Verbreiterung<br />

des Trasses nnd Streckung der Kurven, um eine bessere Uebersicht<br />

zu erhalten? Wohl weiß man das, darum werden gegenwärtig<br />

einige Ausweichstellen als Notbehelf geschaffen. Ware<br />

es aber damals nicht möglich gewesen, mit der Militärbehörde<br />

zu verhandeln und statt der Straße durchs Dietried die Melchthalerstarße<br />

mehr zu berücksichtigen? An Verständnis von<br />

militärischer Seite hätte es nicht gefehlt, wenn, ja wenn der<br />

richtige Mann an der Spitze der Gemeinde den Taktstock klug<br />

geführt und auf dieses Ziel hingearbeitet hätte. Der schöne,<br />

romantische Spazierweg Flüeli-Melchtal wäre dein Naturschlitz<br />

erhalten geblieben. Dies bedauern auch unsere »nrgäsle.<br />

Dafür wäre das Zwischenstück von der Hohen Brücke zur<br />

Melchthalerstraße verbessert nnd letztere selbst ausgebaut worden.<br />

Man hat heute schon Anzeichen genug, und man wird<br />

es bald erfahren, wenn der Autoverkehr wie in normalen<br />

Zeiten freigegeben wird, daß Melchiee, dieses hochalpine Naturwunder,<br />

einer verheißungsvollen Zukunft entgegengeht.<br />

Und die Lehre von der Geschichte? Eintracht baut auf,<br />

Zwietracht reißt nieder! Dazu ein fähiger Kopf, der richtige<br />

Mann an den rechten Ort, der nicht nur seine Privat- und<br />

Parteiinteressen vertritt, sondern für das allgemeine Wohl<br />

den ganzen Mann stellt. Der Wirrwarr hat aüsaespielt. Der<br />

Vorhang fällt!<br />

Du kannst mir jedoch glauben, daß ich den andern Weg vorgezogen<br />

hätte."<br />

Philippe hat mich, wieder etwas aufgemuntert, verlassen.<br />

Ich habe ihn von ganzem Herzen umarmt: „Nur frischen<br />

Mut, mein lieber Bruder! Und, du weißt es, wie Gott will!"<br />

„Ja", wiederholte er, „wie Gott will! Ich muß ihm zwar<br />

mächtig zum Abscheu gewesen sein, dem lieben Gott; aber er<br />

ist ja zum Glück für so armselige Menschen, wie ich einer<br />

bin, in diese Welt gekommen. Und ich werde wieder gut machen!<br />

Denn, du weißt, ich habe mehr gut zu machen, als du<br />

ahnst. Ich werde dir das erzählen — wenn ich zurückkomme."<br />

Tags darauf kam Arlette rasch vorbei, um mir mitzuteilen,<br />

daß unsere Eltern Paris verlassen hätten, um nach Biarritz<br />

zu ziehen. Diese Nachricht beruhigte mich. — Mein Vater ist<br />

alt, meine Mutter so leicht erregbar. Was hätten sie da auch<br />

allein in Paris und bei einer immerhin möglichen Boinbardierung<br />

machen können? Es ist mir lieber, sie weiter weg und<br />

in einer gewissen, allerdings nur relativen Sicherheit, zu<br />

wissen.<br />

Was meine Schwester betrifft, so ist sie tapfer mit dem<br />

„Roten Kreuz" eingerückt.<br />

„Ich versichere dir", hat sie zu mir gesagt, „daß ich zu<br />

jedem Opfer, auch dem deS Lebens, bereit bin."<br />

Ich habe auch sie für dieses mutige Wort umarmt.<br />

So ist also meine Familie nach allen vier Himmelsrichtnngen<br />

zerstreut worden, aber ich bin letzten Endes damit<br />

ganz zufrieden, da wir ja zu dritt im Aktivdienst des Landes<br />

stehen. Besonders die moralische Genesung Philippes hat mir<br />

große Freude bereitet. Er wird allem Anschein nach dadurch<br />

sühnen, daß er tapfer für sein Land kämpft.<br />

Chantal hat mich heute abend beim Verlassen des Büros<br />

ängstlich gefragt, ob ich einrücke. Ich gab ihr zur Antwort,<br />

daß ich Frankreich zu Diensten stehe in allem, was es von<br />

mir verlangt, daß man sich aber meine Fachkenntnisse int<br />

Flugwesen wahrscheinlich hier im Betrieb zu Nutzen machen<br />

wird, da ja gegenwärtig die Flugzeuge für uns die nötigste<br />

Waffe sind, diejenige, die vielleicht den Ausschlag geben wird,<br />

aber auch diejenige, die am meisten fehlt.<br />

„Sie bleiben also?"<br />

„Ich wiederhole Ihnen: vielleicht!"<br />

Da verklärte sich ihr Gesicht und sie murmelte: „Gott sei<br />

Dank!"<br />

*<br />

Heute kani ein Feuerwehrkorporal, um Gasmasken anzu-<br />

Porbieren. Er hatte einen ganzen Wagen voll, und zwar jeglichen<br />

Ursprung: französische — englische — tschechische.<br />

Es ging dabei lustig her. Niemand schien die scheußliche<br />

Gefahr, die eine solche Vorsichtsmaßregel voraussetzt, für wirklich<br />

zu halten. Aber beim weiblichen Personal war die Heiterkeit<br />

noch größer. Der Korporal selber schien sich einen<br />

Spaß daraus zu machen, den Damen die verschiedenen Masken<br />

anzuprobieren, namentlich als Leone an die Reihe kam,<br />

die geschoren, frisiert und bepudert war und mit ihm ganz<br />

kameradschaftlich umging.<br />

Als er jedoch zu Chantal kam, änderte sich der Ton.<br />

Zunächst wollte sie einen solchen „Schweinsrüssel" über-<br />

Haupt nicht probieren; konnte es tatsächlich auch nicht, da die<br />

Maske für die Fülle ihres Haares viel zu klein war.<br />

Der Korporal schlug daher zum Spaß die einfachste Lösung<br />

vor: „Es ist hier doch wohl eine Schere vorhanden? Wft<br />

schneiden das alles kurzerhand ab." Was natürlich schändlich<br />

gewesen wäre. Um ihren guten Willen zu zeigen, flocht Chantal<br />

schließlich ihr Haar zu langen Zöpfen, die sie in Forin ei'<br />

nes Diadems eng um den Kops legte, und so gelang es ihr<br />

endlich, trotz allem in die Maske zu schlupfen.<br />

Leone beobachtete sie unfreundlich. „Wozu so viele Geschichten<br />

machen i Wäre es nicht gescheiter, sich der Mode stit*<br />

zu passen wie alle andern?" — Während dessen betrachtete sich<br />

Chaiital im Spiegel uud fand sich furchtbar häßlich.<br />

„•leitt, lieber sterben, als diese Fratze aufsetzen!"<br />

^ beruhigte sie und wollte selber eine Maske probiere».<br />

Über während sie noch mit nervösen Fingern ihre Haare wieder<br />

in Ordnung brachte, wiederholte Chantal mit überzeugter<br />

Stimme das Leitmotiv ihres Vorgesetzten: „Die Menschen<br />

!»id wahnsinnig." Und schließlich nahm sie Maske samt Futteral,<br />

warf alles in eine Ecke des Büros und sagte: „Hoffent'<br />

lich werde ich sie nicht gebrauchen müssen."<br />

^er ^euerivehrmann, der von der ganzen Sache je läw<br />

ger je weniger begriff, warf den andern Zeichnerinnen, namentlich<br />

Leone, die stillschweigend die Achseln zuckte, verstandn.slole<br />

Blicke zu. Schließlich sagte er: „Es geht also<br />

nicht Dann setzte er mit philosophischer Ruhe seine Mütze<br />

auf, strich ein gutes Trinkgeld ein und machte sich davon,<br />

Dame " ° 0t<br />

murmeItc:<br />

^<br />

»Sie ist nervös, die kleine<br />

* (Fortsetzung folgt!'


Kerns. Zur Einsendung im „Untvrwaldner" betreffend<br />

Schwebebahn Stöckalp-Melchsee. (Eing.) Am 13. Februar erlanbten<br />

wir uns, unter dem Titel „Hie Kerns" die uuhaltbaren<br />

Zustände bei genannter Bahn einer Kritik zu unterziehen.<br />

Demgegenüber erhebt der „Unterwalduer" in seiner Ausgäbe<br />

vom 16. Februar gegen uns den Borwurf der Unsachlichfeit<br />

und stützt sich aus eine augebliche Tarifpublikaüon im<br />

Schweiz. Handelsamtsblatt vom 1. Februar <strong>1946</strong>.<br />

Nachdem wir im Besitze genannten Blattes sind und keine<br />

solche Publikation ersichtlich war, erlaubten wir uns, bei erwähntem<br />

Blatte diesbezügliche Informationen einzuholen.<br />

Das Schweiz. Handelsamtsblatt stellt demgegenüber fest,<br />

daß sie keine Publikation im angeblichen Sinne gesunden hatten,<br />

und erteilt uns den Ratschlag, sich bei der betreffenden<br />

Zeitung zu erkundigen, welche d?n Hinweis auf das Handelsamtsblatt<br />

veröffentlichte.<br />

Diese bewußte Irreführung in bezug auf ein schweizerisches<br />

Amtsblatt stellt den Gipfel in der Seilbahnpolitik dar.<br />

, Vielleicht interessiert die Einwohner von Kerns ein Gesuch<br />

der Besitzerin um Erteilung der eidg. Konzession für die Luftseilbahn<br />

Stöckalp-Melchsee vom 10. August 1944 an das<br />

eibg. Post- und Eisenbahndepartement, worin die Taxen für<br />

die Kernser auf Fr. 4.— für die Bergfahrt, Fr. 2.5» für die<br />

Talfahrt und auf Fr. 6.— für die Retourfahrt verlangt wurden.<br />

Im Falle der „Nnterwaldner" im weitern noch Interesse<br />

für das Seilbahnproblem Stöckalp-Melchsee hat, sind wir gerne<br />

bereit, dieses Konzessionsgesuch wortgetreu hier an dieser<br />

Stelle zu veröffentlichen.<br />

Lungern. (Eing.) Ein schönes Sprichwort heißt: Schmiede<br />

das Eisen, so lange es warm ist, und ich sage: rühme die<br />

Leute, so lange sie es verdienen. Obwohl das schöne Volksstück,<br />

das in Lungern über die Bretter ging, schon viel gerühmt und<br />

gelobt wurde, so möchte ich mich doch noch zu einem kleinen<br />

Lob aufraffen für zwei junge, aber tüchtige und sympathische<br />

Spieler des schönen Theaterstückes „Der Wassevhü4er von St.<br />

Veit". In den zwei Rollenträgern glaube ich die schönste Verkörperung<br />

unserer Heimat- und Schollenliebe gesehen zu haben:<br />

Da finden wir droben in den Flühen den Geißbuben,<br />

den Toni, in seiner natürlichen Frische, in seinem königlichen<br />

Stolz. Seine tadellose Verstelliingskunst ist großartig. Alles<br />

wird gespielt, wie es erlebt wurde, lebendig und frisch. Ihm<br />

steht seine Partnerin, die Lene, des Wasserhüters Schwester,<br />

>in keinem Punkt zurück. — Dieses sind zwei Rollen, die dem<br />

Spiel zwar, wie gesagt, nicht den Glanz geben, aber doch<br />

hineingehören und dem Ganzen zu einem Erfolg verhelfen.<br />

So sei auch diesen zwei jungen Menschen der verdiente Ruhm<br />

nicht vorenthalten.<br />

Der Lungerer Musentempel wird seine Tore noch nicht<br />

schließen. Der große Erfolg der bisherigen Aufführungen hat<br />

den Männerchor Lungern ermutigt, weitere Vorstellungen folgen<br />

zu lassen, nämlich am Sonntag, den 24. Februar, nachmittags<br />

und abends, und ani 3. März, nachmittags. Ganz besonders<br />

sei auf den Extrazng verwiesen, der nach der Abendaufführung<br />

von Lungern nach Sarnen geführt wird. (Siehe<br />

Inserate!)<br />

Lungern. (Eing.) Daß unsere Jubilarin, Jgsr. Agatha<br />

Z u m st e i n, „Batswysis Agatli" genannt, in ihrem Leben<br />

am rechten Platze stand und für ihre Angehörigen einen<br />

großen Schatz bedeutete, zeigte so recht das heimelige Festchen,<br />

welches ihr die Ihrigen in lieber Dankbarkeit zu ihrem 90.<br />

Geburtstag am 14. Februar veranstalteten. Die liebe, bescheidene<br />

Seele konnte es nicht begreifen, daß sie als Mittelpunkt<br />

des Tages gelten und den Ehrenplatz einnehmen sollte. Die<br />

Feier schloß mit einer Ueberraschnng der Feldmusik, indem sie<br />

die Jubilarin mit einem Ständchen beehrte und erfreute. Obschon<br />

das Agatli keinen eigenen Herd gründete, so hat es doch<br />

in drei Generationen die Familiensorgen, Freuden und Leiden<br />

miterlebt, lebte 99 Jahre still und zufrieden mit seinen Lieben<br />

und Nachbarn. Gott erhalte dich noch lange so gesund und<br />

rüstig, zum Segen deiner Lieben; denn „von Kindern und<br />

alten Leuten, da geht der Segen aus".<br />

Mit den kleinen und großen Gratulanten wiederholen wir:<br />

„'s Bäsi sell 199 Jahr alt wärdä,<br />

bivor äs gahd vo dieser Aerdä!"<br />

Kantone<br />

Tessin. „VolkesStimme..." Unsere Linksextremisten<br />

leiden bekanntlich keineswegs an übertriebener Bescheidenheit<br />

und sparen nicht mit Sprüchen, wie: Das Volk will, das Volk<br />

fordert, das Volk verurteilt und so weiter. Ab und zu ergibt<br />

sich zum Glück eine günstige Gelegenheit, den wahren Volkswillen<br />

zu ergründen und die freche Anmaßung der roten<br />

Schreier zu entlarven. So geschah es dieser Tage im Kanton<br />

Tessin, wo die notarielle Beglaubigung der von der Vartei<br />

der Arbeit in Umlauf gesetzten Unterschriftenbogen zur Abbcriifung<br />

des Tessiner Regierungsrates eine Gesamtzahl von<br />

6976 Unterschriften ergab, während es zum Zustandekommen<br />

der Initiative deren 11 900 bedurft hätte und der Kanton<br />

insgesamt 40 000 Stimmberechtigte zählt! Und das PdA-Blatt<br />

„Jl Lavoratore" hatte sich doch redlich Mühe gegeben, die<br />

Mitglieder der Regierung mit.Schmutz zu bewersen und die<br />

Situation als für den „großen Umschwung" reif zu erklären!<br />

Nun hat das Unternehmen im Gegenteil den Charakter einer<br />

schönen Vertrauenskundgebung des Tessiner Volkes an seine<br />

Behörden angenommen, indem neun Zehntel der Stimmbürger<br />

es ablehnten, ihre Unterschrift zu diesem Anschlag<br />

gegen die Regierung herzugeben.<br />

Biehmarkt in Luzern vom 19. Februar <strong>1946</strong>.<br />

Auffuhr: 20 Kühe, 4 Rinder, 249 Kälber, 4 Schafe,<br />

465 Schweine, total 742 Stück.<br />

Preis per Kg.<br />

Handel<br />

Preise<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der K. E. A. festgesetzten<br />

Höchstpreisen angenommen.<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—50 je n. Qual.<br />

51—55<br />

56—60<br />

61—65<br />

66—70<br />

Markenkälber 80 kg u. m.<br />

Rotfleischige<br />

Weißfleischige, mittelgr.<br />

Ausstich<br />

Die Preise verstehen sich<br />

nüchtern, sonst bis zu 3 kg<br />

Eigengewicht<br />

Schweine.<br />

Fette Schweine<br />

Absängerinnen<br />

Ferkel, 7— 9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Ausmastschweine<br />

2.50—2 70 mittel<br />

2.70-2.80<br />

2.90-3.-<br />

3. 3.10<br />

3.10—3.20 »<br />

3.30—3.60 flau<br />

3 60- 3.80<br />

4.—<br />

"<br />

per riticf St<br />

68- 85 gnt<br />

88—105<br />

110-140 Mittel<br />

155—220 »<br />

260<br />

eher sinkend<br />

steigend<br />

fest<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 19. Februar <strong>1946</strong>.<br />

(Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Frische Gemüse. Konserv. Früchte und Gemüse:<br />

Spinat, inländischer -W Orangen, Blut 145-160<br />

2 0 0<br />

- i *<br />

Orangen, blond<br />

Weißkabis 60-65 Zitronen 170-190<br />

Rotkabis 70—75 Kastanien, Marroni 210<br />

Kohl (Wirz, Wirsing) 70-75 Kastanien, gewöhnliche i«o<br />

Kohlrabi .<br />

Blumenkohl, mittel no-i9o-i- - , . .<br />

Blumenkohl, klein Stinket«, inländische 35<br />

Endiviensalat ,o.g 2 n Butter uud Käs»<br />

NüßlMat,^100^gr ' S Tafelbutter, geformt 782<br />

Karotten, rote. 50-65 1 ? geformt, 100 gr 81<br />

Randen, gekocht gg ß geformt, 200 gr ist<br />

Randen rosi Kochbutter 757<br />

(Srfimi 'rnnrLfn „ Emmentaler Käse, 1. Qual. «15<br />

, s<br />

s ä '<br />

o ä«««, >. ü».,,<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

<br />

Lauch, gelb und weiß >25 x-lsit„<br />

15<br />

Lauch, grün 8O-95 ^<br />

Kartoffeln, alte, Inland. 32-34 Geflügel, Kleintiere und<br />

Tomaten ausl. 250 /«n:/s.r, ,<br />

Feldrüben, gelbe 45—50 (Wildbret (tot).<br />

Bierrettig (Sommer- und Suppenhühner 700<br />

Winterrettig) , 1 Stück 15-30 Kaninchen 650—700<br />

Bodenkohlrnben 35 Regenbogenforellen 900<br />

Schnittlauch, 1 Büschel Großfelchen, tot 540<br />

Petersilien, 1 Büschel 15 Kleinfelchen, tot 420-440<br />

Kresse, 100 gr 45 Hechte 520—540<br />

Früchte und Beeren. Barsche^Egli) "o<br />

Trauben, ausländische Hasel 220-240<br />

weiße und blaue Triischen 400<br />

Aepfel<br />

Meerfische.<br />

Koutrollware, inländ. 70—g5 Kabeljau, ganz 400<br />

Standardware, anstand. Kabeljau Filets 430<br />

Baumnüsse, große imMerlans 480<br />

Kleine Zeitung<br />

Der Kartoffelverbrauch ist während des Krieges stark angestiegen.<br />

Vor dem Kriege betrug er rund 69 kg auf den Kopf.<br />

Während des Krieges ist er zuerst auf 129 kg und dann auf<br />

140—150 kg und mehr angestiegen. Nintmt man für die Zuknnft<br />

einen mittleren Kopfverbrauch der nichtlandwirtfchafttreibenden<br />

Bevölkerung von ca. 89 kg an, so ergäbe das einen<br />

Gesamtverbrauch von rund 27 999 Wagen. Dazu käme die<br />

Verwendung im bäuerlichen Betrieb sowie der Verbrauch zu<br />

Futterzwecken. Es wird errechnet, daß bei einer Anbaufläche<br />

von 60 999 Hektaren bei einer guten Ernte ein Ueberschuß für<br />

zusätzliche Verwertung von 13 999 Wagen vorhanden ist, bei<br />

einer mittleren Ernte von 8999 Wagen und bei einer schwachen<br />

Ernte von 3999 Wagen.<br />

Der kath. Preßverein Dbwalden<br />

Als stiller Mitarbeiter am Aufbauwerk der christl. Presse<br />

im Lande stellt sich der Kathol. Preßverein Obwalden dem<br />

Volke vor. Er übernimmt die Aufgabe, dem Herrgott, der<br />

Kirche und der Religion im gedruckten Worte den gebührenden<br />

Platz zu erhalten. Ein simples Gerechtigkeitsempfinden, das<br />

leider >n einem Teil der Auch-Katholikeu verloren gegangen<br />

ist, schafft sich wieder Durchbruch in dem Bestreben: Der Herrgott<br />

hat ein Mitspracherecht in der Zeitung. Die Presse ist auch<br />

eine Kanzel der katholischen Wahrheit. Zeitung und Buch sind<br />

Vorposten der Seelsorge. Sie haben die Pflicht, Christus und<br />

seine Wahrheit hineinzubringen in das private und öffentliche<br />

Leben der Christen.<br />

ist wieder erhältlich sasiossi ioi<br />

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In allen Gemeinden hat der Preßverein bis heute eine<br />

schöne Anzahl Mitglieder erhalten, die mit Idealismus und<br />

Freude, aber noch mehr aus Verantwortungsbewußtsein und<br />

in richtiger Erkenntnis der Bedeutung der katholischen Presse<br />

mithelfen, in Wort und Tat für die christliche Presse und das<br />

katholische Buch einzutreten. Männer und Frauen, Töchter<br />

und Jungmänner melden sich als Einzelmitglieder, Vereine<br />

treten kollektiv in seine Interessen und machen es sich zur<br />

Aufgabe, materiell und ideell der katholischen Wahrheit in<br />

Zeitung und Zeitschrift zu dienen. Der Verein organisiert sich<br />

in stillen Arbeitsgruppen und darf heute als Zeichen seiner<br />

Notwendigkeit und Nützlichkeit bereits einige kleine Erfolge<br />

aufweisen. Sein erstes Auftreten nach außen ist die Organisation<br />

der Buch- und Zeitungsausstellungen in den zwei letzten<br />

Monaten des vergangenen Jahres, samt den Pressevorträgen,<br />

die allen Pfarreien gehalten wurden.<br />

Der Preßverein ist auf den Idealismus des aktiven Katholiken<br />

angewiesen. Er tritt indes auch vor die Oeffentlichkeit<br />

eines katholischen Kantons mit einem geraden Wort an alle<br />

Christen: daß es eine sittliche Pflicht ist und eine Gewissensfache,<br />

der Ausbreitung des katholischen Schrifttums die volle<br />

Unterstützung zu bieten und allen Geist der Verneinung und<br />

Neutralisierung des Lebens von Christus weg zu vermeiden.<br />

Denn es ist das Vorrecht und eine Pflicht der katholischen<br />

Presse, immer und überall Sprachrohr des Glaubens<br />

und der Sittenordnung zu sein. Sie ist S ch u tz w a l l<br />

gegen die geistige Versandung und gegen die Entchristlichung<br />

der Masse. Zudem ist sie die W äch t e r i n auf dem Wall des<br />

christlichen Staatsgedankens. Die katholische Presse hat heute<br />

mehr denn je das Recht und die Pflicht, ihren Platz zu de-<br />

Häupten und die Offensive des Glaubens gegenüber dem<br />

Materialismus und den eutchriftlichteu Weltanschauungen<br />

vieler Christen zur Geltung zu bringen. Darum laden wir<br />

die Katholiken von Obwalden ein, alle, die noch ein offene«?<br />

Auge und eine Hand für die katholische Sache haben, den«<br />

Preßverein als Mitglied beizutreten. Und auf die gleiche<br />

Stufe, wie ein Legat an die katholischen Missionen, stellen wh<br />

ein Testament, eine Vergabung an den katholischen Preßverein<br />

Obwalden, VII 5715, Sarnen. P-<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 24. Februar.<br />

9.00 6. Sinfonie von Ludwig van Beethoven. 9.40 Wir<br />

lesen deutsche Schriftsteller. 10.00 Protestantische Predigt.<br />

10.45 „Schuberts Winterreise". 11.30 Volkskonzert. 12.40 Für<br />

jedermann etwas. 14.20 Volkslieder. 14.35 Populäre Unter-<br />

Haltung. 15.15 Handorgel-virtuos! 15.25 Reportage von der<br />

zweiten Hälfte eines Nationalliga-Spieles. 16.15 Unterhaltung<br />

zum Tee. 16.45 Volkstümliche Duette. 17.05 Die französischen<br />

Provinzen. 17.45 Mitteleuropäische Dramatiker der-<br />

Neuzeit. 19.55 Achtzig Minuten Fröhlichkeit. 21.25 Zweimal<br />

Franz Liszt. 22.05 Lieder.<br />

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Stadttheater Luzern «<br />

Samstag, 23. Febr., 20.00—22.30 Uhr: Das Land des Lächelns.<br />

Sonntag, 24. Febr., 14.30—17.30 Uhr: Gastspiel Käthe Gold: Des<br />

Meeres und der Liebe Wellen; 20.00—22.45 Uhr: Die luftigen<br />

Weiber von Windsor.<br />

Montag, 25. Febr., 20.00—23.00 Uhr: Die ungarische Hochzeit.<br />

Dienstag, 26. Febr., 20.00—23.00 Uhr: Gastspiel Käthe Gold: Des<br />

Meeres und der Liebe Wellen.<br />

Mittwoch, 27. Febr., 20.00—22.30 Uhr: Uraufführung: Herr und<br />

Frau Nord. Eine heitere Detektivkomödie in 3 Akten (4 Bilder).<br />

Freie Bearbeitung nach Owen Dawes von Ralph Benatzky.<br />

Donnerstag, 28. Febr., 20.00—23.00 Uhr: Der Opernball.<br />

Freitag, l. März, 20.00—22.45 Uhr: Herr und Frau Nord.<br />

Samstag, 2. März, 20.00—22.45 Uhr: Die lustigen Weiber v. Windsor.<br />

Sonntag, 3. März, 14.30—17.30 Uhr: Der Opernball; 20.00—22.30<br />

Uhr: Das Land des Lächelns.<br />

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Schmutziger Donnerstag<br />

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Montag, 25. Februar.<br />

11 00 Ein Musiker und seine .Heimat: Jan Sibelius. 12.40<br />

Musik' aur Erholung. 17.00 Gesangsvorträge. 17.20 Leichte<br />

DJciifif 18 00 Musik für Saxophon und Klavier. 18.25 Was<br />

mü n Eltern und Lehrer beim Abschluß eines Lehrvertrages<br />

^acht^n^ 18^0 Leichte Musik. 19.00 Fhrobe. 19.40 Echo der<br />

Aleit 20 15 Friedensschlüsse der Weltgeschichte. 21 15 Liederkonzert.<br />

21.50 Wochenrückblick. 22.10 Studioorchester.<br />

Dienstag, 26. Februar.<br />

11.00 Schallplattenkonzert. 12.40 Musik zur Erholung<br />

17.00 Geminiani: Eoneerto grosso in d-moll. 17 10 Duette<br />

von Mendelssohn. 17.20 SBtrfe<br />

stunde 18.05 Unterhaltungskonzert. 18.3o Protestantische<br />

Rundschau. 19.05 Musik zum Nachtessen. 19 55 Aus Franz<br />

Schuberts Liederschatz. 20.15 Sinfon.ekonzert der bernischen<br />

Musikgesellschaft. Mittwoch, 27. Februar.<br />

10 15 Schulfunksendung. 11.00 Les refrains que vous aimez<br />

1° 40 Buntes Allerlei. 17.00 Studioorchester. 17.45 Aus<br />

dem Lebenswerk Josef Reinharts. 18.00 Volkstümliche Musik.<br />

18 30 Vortragszyklus über China. 19.00 Violinmusik. 19.25<br />

Kriegswirtschaftliche Kurznachrichten. 19.40 Echo der Zeit.<br />

19.55 Populäre Unterhaltung. 20.15 „Die Fälscher", Hörspiel.<br />

21.30 Klavier-Sonate. 22.10 Das gute Nacht-Konzert.<br />

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Nachher müssen diese jungen, zarten Glacis-Gurken<br />

leicht gesalzen und am besten in einer zugedeckten<br />

Schüssel in einem temperierten Raum (j*<br />

nicht Ofenwärme) noch ganz aufgetaut werden.<br />

Wichtig ist, daß nur völlig aufgetaute Glacie-Gurken<br />

auf den Tisch kommen, dann sind sie i®<br />

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Sarnen / Mittwoch, den 27. Februar 19


Den vom Einwohnergemeinderat Sächseln vorgelegten<br />

Plänen für die Erweiterung des Friedhofes in Sächseln wird<br />

die Genehmigung erteilt.<br />

Auf Donnerstag, den 14. März <strong>1946</strong>, wird Kantonsr<br />

a t s s i tz u n g angesetzt.<br />

„1000 Unterschriften". Dürfte die Anfrage an die Regierung<br />

gestattet fein, wie sich die Unterschriften für die neueste<br />

Initiative der Hr. Müller und Seiler auf die einzelnen G e -<br />

ui e i n d e n verteilen? (Eing.)<br />

Der Tag der Kranken. Seit 1940 ist der erste MSrzsonntag<br />

den Kranken gewidmet. Ihre Zahl ist groß, denn obwohl<br />

unserem Lande der Krieg erspart blieb, hat doch die Gesundheit<br />

unseres Volkes infolge der Einschränkungen und der erschwerten<br />

Lebensbedingungen gelitten.<br />

Im Augenblick, da sich den Gesunden wieder erfreulichere<br />

Aussichten bieten, fühlen sich zahlreiche Kranke wirtschaftlich<br />

schwer bedrängt und sind unglücklich darüber, untätig und<br />

abhängig von ihren Mitmenschen bleiben zu müssen.<br />

Angesichts dieser Lage erwächst uns Gesunden die Pflicht,<br />

den kranken Brüdern und Schwestern einen Beweis unseres<br />

herzlichen Mitgefühls zu geben, ihnen zu zeigen, daß wir gewillt<br />

sind, das ihnen auferlegte Kreuz mittragen zu helfen.<br />

Gewiß: Unsere Hilfsbereitschaft gegenüber dem unsäglich<br />

schweren Leid, von dem fremde Länder betroffen wurden, ist<br />

notwendig, vergessen wir aber darüber nicht das schwere<br />

Schicksal vieler unserer eigenen Volksgenossen.<br />

Der „Tag der Kranken", der auf Sonntag, den 3. März,<br />

festgelegt wurde, und in allen Gauen unseres lieben Vaterlandes<br />

begangen wird, hat zweifellos einmal mehr seine Daseinsberechtigung.<br />

Möge er allen Kranken neuen Mut und<br />

neue Hoffnung geben!<br />

Unsere Greise. Trotz der heute gewährten Altersrente laufen<br />

zahlreiche Greise Gefahr, unter einem unverdienten<br />

Schicksal noch lange hinaus zu leiden. Es find diejenigen, welche<br />

da und dort in veralteten Anstalten untergebracht wurden.<br />

Der Gründer der Stiftung „Für das Alter" veröffentlicht<br />

einen dringenden Aufruf, damit die Greise überall Berleidiger<br />

ihres neuen Rechtes finden mögen; denn auch diejenigen,<br />

welche am meisten unter der Bedürftigkeit leiden, müssen<br />

die wohltuende Wirkung der Rente zu fühlen bekommen.<br />

Jeder Greis soll sich von nun an größerer Freiheit erfreuen<br />

und selber den Ort bestimmen können, wo er seinen Lebensabend<br />

zu verbringen wünscht.<br />

Die Landeslotterie hält Rückschau. Die Interkantonale<br />

Lotterie-Genossenschaft, der außer der welschen Kantone und<br />

des Kantons Bern sämtliche Kantone angeschlossen sind, legt<br />

soeben ihren Bericht für das 9. Geschäftsjahr vor. Diesem<br />

kann entnommen werden, daß die Plansumme, die sonst durch-<br />

>vegs 1 Million Fr. betrug, nunmehr auf 800 000 Fr. reduziert<br />

worden ist. Die Genossenschaft glaubt damit im Einklang<br />

mit ihrer von jeher verfolgten Tendenz gehandelt zu<br />

haben, die Losausgabe den Bedürfnissen des Publikums anzupassen<br />

und nicht „die Bedürfnisse des Publikums durch<br />

eine intensivere Propaganda zu steigern". Immerhin muß<br />

hier gleich festgestellt werden, daß bei einem Reingewinn von<br />

2,89 Mill. Fr. (im Vorjahr 3,2 Mill. Fr.), der den Kantonen<br />

gutgeschrieben wurde — Obwalden erhielt einen Gewinnanteil<br />

von Fr. 22 577.40 —, die Propagandakosten gegenüber<br />

dem Vorjahr um rund 10 000 Fr. auf 1 1111 228 Fr.<br />

angestiegen sind, was immerhin rund zwei Fünftel des den<br />

Kantonen zur Verfügung gestellten Betrages ausmacht. Bei<br />

einem Nominalbetrag der ausgegebenen Lose von 11,8 Millionen<br />

wurden 6,04 Millionen Fr. an Treffern ausbezahlt.<br />

Brief aus der landw. Schule Pfäffikon. Ein <strong>Obwaldner</strong><br />

Schüler schreibt uns:<br />

Die lachenden Sonnenstrahlen, die durch die Fenster auch<br />

in unsere Schulstuben dringen, verkünden uns den nahen<br />

Frühling. Nur noch wenige Tage, und es rückt die Zeit heran,<br />

wo die 190 Bauernsöhne, aus allen Gegenden unseres<br />

Landes kommend, mit frohem Herzen und vertrauender Liede<br />

und Treue zur Scholle die heimelige Christusburg in Pfäff?-<br />

kon verlassen. Gewiß geht jeder mit dem Pflichtbewußtsein,<br />

die wartenden Arbeiten mit Freude zu bewältigen und überall<br />

für die Rechte des Bauernstandes einzustehen.<br />

Alle wir Jungbauern betrachteten es als ein Glück, hier<br />

in der Schule lernen zu dürfen. Sie bietet die beste Gelegenheit,<br />

das wirtschaftliche Rüstzeug für den Bauernberuf zu erwerben.<br />

Die landwirtschaftliche Schule, die in jeder Beziehung<br />

tadellos geführt wird und über sehr gute Lehrkräfte verfügt,<br />

will dem Jungbauern die Grundlage vermitteln, die er<br />

braucht, um gut und rationell wirtschaften zu können. Die<br />

irrige Auffassung, der Bauer brauche seinen Beruf nicht zu<br />

erlernen, ist durchaus falsch. Hundert Dinge treten an ihn<br />

Die Folgen davon ließen nicht lange auf sich warten.<br />

Sobald die Buben der Fabrik erfahren hatten, daß in<br />

meinem Briefkasten ein Vogelnest ist, kamen sie mit Sand hergelaufen,<br />

massakrierten die Mutter samt den Jungen und<br />

machten sich dann, ganz entzückt von ihrer Heldentat, wieder<br />

aus dem Staube.<br />

Vielleicht ist das Vögelein, das heute abend singt, der letzte<br />

Ueberlebende dieses blödsinnigen Mordes und hat sich da ein<br />

neues Nest gebaut.<br />

Man steht hier vor dem Rhythmus einer providentiellen<br />

Hartnäckigkeit. Gott will, daß das Leben fortdauert, allen<br />

jenen zum Trotz, die nur darauf ausgehen, es zu zerstören.<br />

Deshalb müssen wir auch die Niedergeschlagenheit der<br />

gegenwärtigen Stunde überwinden.<br />

Das Böse darf mich nicht zu Boden drücken.<br />

Ich muß vielmehr das Böse beherrschen, in der Ueberzenguiig,<br />

daß mein Wille, ein Sternsucher zu sein, sich als stärker<br />

erweisen wird als der Zerstörungswille der andern, hat doch<br />

schon der hl. Paulus gesagt: „Besiege das Böse durch das<br />

Gute."<br />

Leben wir also, trotz dem Tode!<br />

Und singen wir noch überdies, trotz allem!<br />

Ich will es probieren!<br />

44.<br />

Ich beginne, mein Tagebuch wochenlang z» vernachlässigen<br />

— ich habe keine Zeit mehr dazu!<br />

Außerdem überstürzen sich die Ereignisse und werden immer<br />

ernster.<br />

heran und überall soll er sich auskeunen. In der landwirtschaftlichen<br />

Schule können wir uns auf allen Gebieten<br />

Landwirtschaft ausbilden. Neben den theoretischen Fächern,<br />

wie: Düngerlehre, Pflanzen- und Ackerbau, Tierzucht, 4J ) -<br />

bau, Mathematik, Betriebslehre und Gesetzeskunde usw. wwo<br />

auch auf praktische Betätigung größtes Gewicht gelegt. So<br />

finden sehr interessante und lehrreiche Stunden im<br />

Wald- und Gartenbau, in der Schweine- und Hühnerfutterung,<br />

in der Wagnerwerkstätte, Metzgerei, Alpkäserei, im Bienenpraktikum<br />

und in baulicher Beziehung statt. Also^ durch<br />

Studium und Schule das Leben formen und erstarken m -öeruf<br />

und Geist. Wir sind verpflichtet, die Wiesen, Aecker und<br />

Matten, die wir auf dieser Erde unser Eigen nennen, nach<br />

bestem Können zu bewirtschaften und zu verwalten.<br />

Arbeit soll Lebensinhalt bedeuten, soll Gelegenheit bieten,<br />

feine Begabung, seine Kräfte, seine Energie einzusetzen<br />

für eine sinnvolle Verrichtung. Unsere Aufgabe besteht in der<br />

Züchtung, in der Vermehrung, im Hegen und Pflegen der<br />

pflanzlichen und tierischen Keime, in der Veredlung der<br />

durch das Pflanzenwachstum gebotenen Erträge. Bauernarbeit<br />

richtig erfaßt, richtig ausgeübt, mit dem Herzen begleitet<br />

und durch Verstand gefördert, ist in ganz besonderem<br />

Maße segensreiche Arbeit.<br />

Doch nicht nur den wertvollen Fachunterricht vermittelt<br />

uns die Schule, sondern dazu kommt noch die Erziehung zum<br />

einfachen, bodenständigen und gläubigen Bauern. Erst derjenige<br />

weiß eine solche Schule zu schätzen, der das Glück hatte,<br />

sie zu besuchen. Jedem jungen Bauernsohn, dem die Möglichkeit<br />

geboten wäre, eine solche Schule zu besuchen, würde<br />

ich anraten, durch frühzeitige Anmeldung einen Platz zu<br />

sichern. Denn landwirtschaftliche Schulung ist hente wichtige<br />

Notwendigkeit für die Zukunft.<br />

Bei dieser Gelegenheit möchte ich es nicht unterlassen, unserem<br />

hohen Erziehungsrate für die erhaltenen Stipendien, die<br />

uns dieses Ziel ermöglichten, im Namen der in Pfäffikon befindlichen<br />

<strong>Obwaldner</strong> Schüler den innigsten Dank anszusprechen.<br />

H-B.<br />

Sarnen. (Korr.) Der Staat bezieht ab Neujahr die um<br />

40 Rappen erhöhte Staatssteuer für die Arbeitsbeschaffung.<br />

Möchte den verschiedenen Steuerbehörden von Sarnen nahelogen,<br />

die Gemeindesteuern um diesen Ansatz zu<br />

mildern/ damit der Gesamtsteueranfatz gleich bleibt wie<br />

1945. Die starke Zunahme des Vermögens und des Erwerbes<br />

wird dieses Entgegenkommen an die geplagten Steuerzahler<br />

gestatten, wofür sie den Behörden dankbar sind.<br />

Sarnen. (Eing.) Am 28. Februar 1916 starb in Sarnen<br />

Herr alt Landammann Jgnaz Omlin im Alter von 90 Iahren<br />

und 5 Monaten. Wer diese markante Persönlichkeit, diesen<br />

hervorragenden Magistraten, diesen traditionstreuen Bürger<br />

gekannt, dem ist trotz inzwischen verflossenen 30 Jahren die<br />

Erinnerung an diesen außerordentlichen Menschen wach geblieben<br />

und mit Wehmut denkt man heute noch an diesen entschwuudenen<br />

Patriarchen, an dessen uneigennütziges Wirken<br />

und Amten während 60 Jahren für Staat, Gemeinde und<br />

Korporation. Bekannt und geschätzt war seine Rechtlichkeit,<br />

sein unbeugsamer, nicht kantiger Charakter, seine Arbeitssreudigkeit<br />

und besonders seine unwandelbare Treue zur Heimatlichen<br />

Scholle. Aus seiner Schmiede heraus haben seine Mitbürger<br />

diesen intelligenten jungen Mann herausgeholt, ihm<br />

alle Chargen der Korporation, Gemeinde und Staatsverwaltung<br />

übertragen. Dreimal wurde Herr Omlin zur Würde des<br />

Landammanns erhoben, 1897, 1899 und 1901. Als 80jähriger<br />

trat er aus dem Regierungsrat, dem er 38 Jahre lang angehört.<br />

Speziell Großes hat Herr Omlin auf dem Gebiete des<br />

Armen- und Vormundschaftswesens geleistet, hervorragend<br />

sich auch an der Gesetzgebung, besonders der Hypothekargesetzgebung,<br />

beteiligt. All sein amtliches Mühen und Walten hat<br />

Man sollte meinen, daß in Frankreich niemand mehr an<br />

etwas anderes denken könnte, als an den Krieg.<br />

Leider Gottes ist dem nicht so. Denn, trotz der ganzen Tragik<br />

der gegenwärtigen Lage, geht der andere Krieg weiter.<br />

Im Betrieb löst ein Zwischenfall den andern ab. Alles ist<br />

brandig und verfault. In den Werkstätten sabotiert man die<br />

Motoren; und in den Büros befriedigt man seine Rächsüchtigkeit.<br />

So hat man zum Beispiel schwarze Tusche über den weißen<br />

Arbeitsmantel Chantals geschüttet; und hat ein seidenes Halstuch,<br />

das sie über die elektrische Lampe zu legen pflegt^ um<br />

deren Licht zu dämpfen, mit einer Schere zerschnitten.'<br />

Dieses Halstuch war das letzte Geschenk ihres Vaters.<br />

All dies trägt den Stempel „Weiberrache".<br />

Und warum eigentlich all dies? ... Ich vermeide es jetzt<br />

sogar, überhaupt öffentlich mit Chantal zu reden, selbst in<br />

dienstlichen Angelegenheiten ... eine Vorsichtsmaßregel, die<br />

übrigens nicht viel nützt.<br />

Chantal hat mir nichts von diesen Zwischenfällen gesagt<br />

weil sie weiß, wie stark mich diese elenden, kleinlichen und unausgesetzten<br />

Feindseligkeiten reizen.<br />

Ich habe sie jedoch durch die Frau des Gärtners Baptiste<br />

die mir die ersten Aepfel des Gartens gebracht, erfahren. '<br />

Ein anderer Zwischenfall: Ich mache die Runde durch die<br />

Werkstätten, um einen ministeriellen Erlaß zu kommentieren<br />

der die Arbeiter auffordert, ihre Produktion zugunsten ihrer<br />

Kameraden an der Front zu steigern. Nach meinem Wegaana<br />

,agte eine Arbeiterin zu den andern: „Oh, ich habe meine<br />

Herr Omlin nicht reich gemacht, aber sein unermüdliches<br />

Schaffen bis ins hohe Alter haben ihm Segen und Wohlstand<br />

gebracht. Getreu seiner Verbundenheit mit der heimatlichen<br />

Scholle suchte er, obwohl nicht engherzig veranlagt, seine Heimat<br />

vor allzustarker Ueberfremdung zu bewahren und speziell<br />

dubiose Elemente fern zu halten. Das Fundament der<br />

Bürger, die angestammte Scholle, war ihm heilig, war ihm<br />

Tradition, ebenso seine Religion. Die Tradition ist in der<br />

Demokratie eine der stärksten, geistigen, erhaltenden Kräfte.<br />

Wir sind ein kleines Land und je enger unsere Grenzen horizontal<br />

gezogen sind, desto mehr müssen wir suchen, vertikal<br />

unsere Kraft, Stärke und Größe zu vertiefen. Wir müssen alles<br />

betonen, was geschichtlich und kulturell die ausgesprochene<br />

Eigenart unseres Landes und Volkes ausmacht. Die Grundlagen<br />

der menschlichen Gesellschaft und des Staates sind die<br />

Familie und die Korporationen, aus denen die Gemeinden<br />

und Staaten entstanden sind. Alle diese Grundsätze hat Herr<br />

Landammann Omlin hochgehalten und darum soll er der Vergessenheit<br />

entrissen und als gutes Beispiel und Vorbild der<br />

Gegenwart und Zukunft zur Nachahmung empfohlen werden.<br />

Ehre seinem Andenken!<br />

Sächseln. (Eing.) Die H e, m a t s ch n tz b u h n e Sächseln<br />

hat mit ihrer Vorstellung vom letzten Sonntag zugunsten der<br />

Winterhilfe vor ausverkauftem Hause ihre heurige Spielsaison<br />

glücklich abgeschlossen. Im Namen der vielen hundert Theaterbesucher<br />

möchte ich a l l e n Mitwirkenden für ihr flottes, gesundes<br />

herzerfrischendes Spiel aufrichtig danken Welch prächtige<br />

Charakterfiguren waren doch der muntere, sangesfreudige<br />

Korbflicker mit seinem beschnanzten und doch so lieben Xantiplein!<br />

Wie lieb und traut, ja Packend verstand es „Rosli", ihre<br />

heikle Rolle zu meistern: nur ein Spiel, das, wie das ihre,<br />

warm empfunden, vermochte mitzureißen und zn bewegen;<br />

manch Schnupftüchlein istdarob feucht geworden. Sympathisch<br />

berührte das muntere Spiel ihres Partners, des Jmfairgsepp,<br />

dem zu seinem kecken Zugreifen trotz allem nur zu gratulieren<br />

ist Das flotte Fränzi ist aber im Alltag nichts wenniger als<br />

ein „Hochniuetstiifel" und kriegt will's Gott noch „Post festutn"<br />

den ihr passenden Ehegespons. Wahre Lachsalven löste immer<br />

wieder das Erscheinen des „Dorsgewaltigen" Dampf aus.<br />

Bockis spaßhafte drollige Gestalt wirkte mit frohem Unterton<br />

durchs ganze Spiel, und der flinke Schaber, dem ich trotz nll<br />

seiner lateinischen Floskeln nicht unters Messer geraten möchte,<br />

zeichnete den grotesken Einschlag am rechten Ort. Das Jntrigantenpaar<br />

Förster-Toni trieb durch ihr ausgeprägtes Ränkespiel<br />

und Intriguen das Drama mit gewandter Geste zur<br />

Katastrophe, während die beiden flotten Bauerntypen, der<br />

Jfang und der Jmhöfler, durch ihr ehrliches, gerades Spiel<br />

immer wieder zu fesseln wußten. Farbig-sreudige Abwechslung<br />

brachten der unter Führung eines rassigen Primgeigers und<br />

einer noch rassigern „Ungarin" (?) getanzte Czardas, sowie die<br />

fröhlich gesungenen Chöre der strammen Bauernmädels und<br />

-buben, die sich im Gartender schmucken Kreuzwirtin am Chilbisonntag<br />

ein Rendez-vous gegeben. Und last not leaft über dem<br />

allem der wohlig-heimelige, klangedle Sang einer heimischen<br />

<strong>Obwaldner</strong> Mundart: .. mi Susann isch schon rächt..." —<br />

sing es nach, wenn du es kannst! — Kurz, greif an, wo du<br />

willst: Alles verriet den kundigen Regisseur, der mit Liebe und<br />

großem Verständnis seines Amtes gewaltet hat Dem Orchesterverein<br />

und seinen, verantwortungsbewußten Stabführcr<br />

für die temperamentvolle Zwischenaktmusik ebenfalls lieben<br />

Dank, und allseits auf frohes Wiedersehen anno 1947!<br />

Giswil. (Eing.) Auf die Meldung eines schweren Unglückssattes<br />

beim Bahnhof vom letzten Mittwoch, abends, möchte ich<br />

es nicht unterlassen, einige Gedanken betreffend Motor- und<br />

Veloraserei anzuknüpfen. Daß die kriegswirtschaftlichen Einschränkungen<br />

ini Benzin- u. Motorölverbrauch bedeutend gelockert<br />

wurden, haben viele gespürt und man ging eifrig<br />

dazu, Motorräder anzuschaffen. Und dienten sie zu nichts anderem,<br />

als zu Luxuszwecken, ... es muß sein. Man fährt nun<br />

drauflos, um die Wette, innert kürzester Zeit ans Ziel zu gelangen.<br />

Alles Mahnen und Warnen der Angehörigen nützt<br />

nichts, bis endlich das Unglück selber sie trifft. Trotzdem die<br />

Landstraße breit genug ist, nützt alles ausweichen, so weit<br />

als möglich bald, nichts mehr. Recht ist, >venn die Polizei<br />

schärfere Maßnahmen trifft. Jeder Fußgänger hat das Recht,<br />

auf der Straße zu gehen, und soll daher auch sicher sein vor<br />

solchen Raserelementen. Und solange die Fahrradmäntel und<br />

-Schläuche noch rationiert sind, sollte es überhaupt verboten<br />

werden, daß jeder Knirps und Häfelischüler die Fahrräder<br />

benützt. Wenn Velomäntel und -Schläuche ersatzuottvendig<br />

sind, sollen sie nur den Arbeitern, Bauern und allen, die die<br />

Fahrräder notwendiger brauchen, bewilligt werden. Tann<br />

wird auch vieles Unbequeme aufhören und jeder soll neben<br />

dem andern Platz haben, überall. Ein Fußgänger.<br />

Giswil. Schlußbericht über die Melioration<br />

imSchybenried. (Eing.) Mit der Ausführung der Meliorationsarbeiten<br />

wurde im Mai 1942 begonnen. Zuerst wurde<br />

der vorgesehene offene Graben im oberen Teil erstellt. Dieser<br />

Graben Nr. 1 sollte bei einer mittleren Tiefe von 2.08 Meter<br />

das Hauptwasser abschneiden und das unterhalb liegende Gebiet<br />

entlasten.<br />

Für die Entwässerung mit geschlossenen Leitungen wurden<br />

nur die vorgesehenen Sammelleitungen erstellt.<br />

Ein halbes Jahr imch Erstellung des offenen Grabens<br />

Nr. 1 zeigte es sich, daß die erhoffte Wirkung nicht so stark eintrat.<br />

Der Grundwasserzug war also noch bedeutend tiefer.<br />

Es wurde deshalb mit einein zweiten offenen Graben Nr. In<br />

mit einer mittleren Tiefe von 2.32 Meter das Gelände noch<br />

einmal durchschnitten. Dieser zweite offene Graben wurde bis<br />

zum ehemaligen Allmendwäldli geführt, um hier den bestehe»'<br />

den offenen Graben richtig anzufassen. Die neue Grabensohle<br />

kam hier 1.0 Meter tiefer zn liegen, als die alte Grabensohle<br />

war.<br />

eigene Arbeitsmethode. Ich arbeite nur, solange der „Affe" da<br />

ist. Nachher flicke ich meine Strümpfe."<br />

„Und wenn unsere Flieger keine Maschinen mehr haben?",<br />

warf ein alter Arbeiter ein.<br />

„Nun, dann werden sie eben darauf verzichten müssen!",<br />

war die Antwort.<br />

Und diese Frau hat mich vor einigen Wochen fast auf den<br />

Knien gebeten, ihr Arbeit zu verschaffen.<br />

Dritter Zwischenfall: Bereits kommen die ersten Berwundeten<br />

und Kranken von der Front. Wir haben deren einige in<br />

der .lmbulanz der Fabrik. Einer derselben ist jetzt gestorben.<br />

Er war ein guter, sehr sympathischer Bretone. Die Krankenschwester,<br />

die ihn pflegte, sagte kurz vor seinem Tode zu ihm:<br />

„Ich werde recht innig zur Mutter Gottes beten, daß sie<br />

Ihnen beisteht."<br />

Diese von reinen» Mitleid eingegebenen Worte hatte die<br />

dicke Oberschwester zufällig vernommen. Wie ein Blitz fuhr<br />

te auf das Bett los und brüllte die Krankenpflegerin an: „Ich<br />

werde für Ihre Enlaffung aus meinem Spital sorgen; denn<br />

meinCt We9enn)(,tt<br />

lchU"<br />

soeben die Neutralität ver-<br />

Aber die kleine Krankenschivester trat ihr tapfer entgegen:<br />

' ® 0ban *» ist heutzutage ein überholter Be-<br />

Die Oberschwester wetterte weiter, protestierte und bauschte<br />

ffilwr 1 £ r Ä Ö " i n "ls Aufmunterung und an der<br />

T ans gesprochenen Worte zu einem ganzen<br />

(Fortsetzung folgt!)


Inzwischen wurden auch die offenen Gräben Nr. 2 und<br />

Nr. 3 im unteren Teil des Schybenriedes in Angriff genommen.<br />

Namentlich Graben Nr. 3, welcher in paralleler Richtung<br />

mit der Lani verläuft, muß als Vorfluter für das Hauptentwäfserungsgebiet<br />

dienen.<br />

Auch hier wurden vorerst nur die Sammelleitungen des<br />

Entwässerungsnetzes ausgeführt.<br />

Alle offenen Gräben haben eine Totallänge von 2842.5 lfm.<br />

Das Gefälle beträgt 0.5—3»/°, die Sohlenbreite 0.6—1.0 Mtr.<br />

Der Schlen- und Uferschutz in Holz zeigt hente schon in den<br />

Partien mit niederem Wasserstand ziemlich Fäulnis. Um dem<br />

Begehren der Fischerei zu entsprechen, wurde eine geschlossene<br />

Verbindungsleitung in 100 Zentimeter-Zementröhren vom<br />

offenen Graben Nr. 1 nach dem offenen Graben Nr. 3 erstellt,<br />

um hier für die Fische immer genügend fließendes Wasser zu<br />

haben. Das Aushubmaterial der neuen offenen Gräben wurde<br />

für die Einfüllung der vielen alten Gräben verwendet.<br />

Im Sommer 1944 zeigte sich, daß viele Partien oberhalb<br />

und namentlich unterhalb der Großtheilerstraße sehr naß blieben.<br />

Es mußte hier eine Detailentwässerung erstellt werden.<br />

Der Ausführungsplan gibt hierüber Aufschluß. Auf der ganzen<br />

entwässerten Fläche von 51.6 Hektaren wurden erstellt:<br />

Offene Vorflutgräben<br />

2842.5 lfm.<br />

Geschlossene Sammelleitungen in Zementröhren 743.0 lfm.<br />

Geschlossen Sammelleitungen in Tonröhren 8557.4 lfm.<br />

Geschlossene Saugleitungen in Tonröhren 4388.02 lfm.<br />

Total 16531.2 lfm.<br />

Das Meliorationsgebiet ist sogenanntes Allmendland.<br />

Das ganze Gebiet wurde neu eingeteilt. Jeder Teil hat eine<br />

Fläche von 1000 Klafter (3240 Quadratmeter). Das Gebiet<br />

unterhalb der Großtheilerstraße mußte schachbrettartig in quadratische<br />

Teile eingeteilt werden. Diese Einteilung zeigte sich<br />

beim Bewirtschaften mit Maschinen, namentlich beim Pflügen<br />

als unzweckmäßig. Die vorgeschlagene Rechteckform hätte zudem<br />

den Vorteil gehabt in der Ersparnis von 1300 lfm. Feldwegen<br />

und in 3120 lfm. mehr Anbaufläche.<br />

Das oberhalb der Großtheilerstraße liegende Gebiet wurde<br />

dann in tunlichst rechteckförmige Parzellen eingeteilt. Ueber<br />

das ganze neueingeteilte Gebiet mußten 2720 lfm. alte Rasenwege<br />

mit Steinbett und Bekiesung als neue Straße umgebaut<br />

werden, während 5410 lfm. alte Feldwege neu aufgeschottert<br />

und egalisiert wurden. Die Fahrbahnbreite der Feldwege beträgt<br />

2.4 Meter.<br />

Gleichzeitig wurde auch die Großtheilerstraße einer gründlichen<br />

Korrektion unterzogen. Die bezüglichen Kosten gingen<br />

aber nicht auf Rechnung der Melioration.<br />

Ferner lieferten die vielen offenen Gräben das nötige<br />

Wasser für die Bewirtschaftung des Meliorationsgebietes. Die<br />

alten wasserführenden Gräben waren nun verschwunden. Es<br />

war dann dringende Notwendigkeit geworden für Mensch,<br />

Tiere und Gärten, neues Trinkwasser herbeizuschaffen. So<br />

wurden zweckmäßig verteilte laufende Brunnen erstellt.<br />

Die Umbearbeitung der teilweise sehr schweren, lehmigen,<br />

teils aber auch sehr steinigen Bodens brauchte sehr viele Mühe<br />

und sehr viele Schweißtropfen. Namentlich die „Worbla"<br />

könnte da verschiedenes erzählen.<br />

Immerhin war der Anblick des mannigfaltigen Kornfeldes<br />

von Herbst zu Herbst immer wohltuender und befriedigender.<br />

Die Auslagen für die eigentliche Melioration betragen:<br />

Anschaffung für Tonröhren 16 393.45<br />

Anschaffung für Zementröhren 7 854.23<br />

Anschaffung für Holz (Brücken und Unterlagen) 989.42<br />

Verschiedene Materialien 1 320.20<br />

Erstellung der offenen Gräben 182 814.30<br />

Erstellung der geschlossenen Leitungen 51 395.35<br />

Erstellung für Weganlagen 16 916.40<br />

Erstellung der Brücken 6 242.55<br />

Verschiedene Arbeiten 6 210.03<br />

S'°u-r»-,.d Wg-b-n<br />

Ä s " ««5.36<br />

Jus|icht 1 940.70<br />

Aufnahme, Projekt, Bauleitung, Abrechnung usw. 16 700.—<br />

m a, Total Kosten 320051.08<br />

^Irt Arbeitslöhnen wurden total 288 666.23<br />

An Materialien wurden total 26 257.30<br />

ausbezahlt. — Meliorationen waren also ausgezeichnete Arbeitsbeschaffungsprojette.<br />

Ursprünglich war die Melioration für eine Fläche von 40<br />

Hektaren vorgesehen, und entsprechend war auch der Kosten-<br />

Voranschlag.<br />

Es zeigte sich aber bald die Notwendigkeit, das Meliorationsgebiet<br />

weiter auszudehnen, bis schließlich 51,6 Hektaren erfaßt<br />

waren. Zudem muß gesagt werden, daß das Meliorationsgebiet<br />

durch die zielbewußte Verbauung der Laui nun nach menschlichem<br />

Ermessen vor Überschwemmung und Ueberrumpeluna<br />

gesichert sein sollte.<br />

Der Kostenvoranschlag für das Meliorationsnnternehmen<br />

lautete in zwei Malen zusammen auf Fr. 314 000. . Der<br />

Kostenvoranschlag ist mit nur Fr. 6 051.08 überschritten. —<br />

Wenn man bedenkt, daß die Arbeiten in einer Zeit ausgeführt<br />

wurden, wo alles unter stetiger Preiserhöhung litt, so mutz<br />

das Endergebnis als befriedigend bezeichnet werden.<br />

Bor allem ist sicher, daß das ganze Schybenriedgebiet heute<br />

der Allgemeinheit sehr zum Nutzen gereicht.<br />

Die Auszahlung der zugesicherten Subvention kann empfohlen<br />

werden.<br />

S a r n e n, den 14. Februar <strong>1946</strong>.<br />

Baudepartement Obwalden,<br />

Kantonsingenieurbureau: Omlin Otto.<br />

Engelberg. Patrouillenlauf der 8. Division. (Eing.) Am<br />

Sonntag fand bei relativ günstigen Wetter- und idealen<br />

Schneeverhältnissen der diesjährige Patrouillenlauf der 8. Di-<br />

Vision in Engelberg statt. Die interessante Laufstrecke führte<br />

von der Bellevue-Matte in einer Schleife, sich bald am Hang,<br />

bald in der Talsohle hinziehend, via Wasserfall - Bänklialp<br />

auf den Schießplatz bei der Gerschnialpbahn-Talstation, wo die<br />

Patrouillen ihr Schießpensum zu erledigen hatten. Dann weiter<br />

über die Hegmatt hinaus auf die Gerschnialp und über<br />

das „Eggeli" in rassiger Abfahrt in die Ebene und zurück ins<br />

Ziel auf der Bellevue-Matte. Der Lauf der leichten Kategorie<br />

(9 Patrouillen) erstreckte sich über 15,5 km bei 450 m Höhendifferenz,<br />

derjenigen der schweren Kategorie (52 Patrouillen)<br />

über 20 km bei 520 m Höhendifferenz. Der gut organisierte<br />

Wettkampf verlief ohne nennenswerten Unfall. Bei der<br />

Rangverkündigung, welche unter Beisein von Landammann<br />

Jnsanger und Vertretern der Klostergeistlichkeit vor dem Engelberger<br />

Gemeindehaus stattfand, gab der Divifionskommandant,<br />

Oberstdivisionär Nager, in einer kurzen Ansprache seiner<br />

Freude Ausdruck über die große Teilnehmerzahl, das gute<br />

Schießresultat und die hervorragenden Leistungen einzelner<br />

Patrouillen, insbesondere der zähen Siegerpatrouille von<br />

Oblt. Rascher und der bewunderungswürdigen Landsturm-<br />

Mannschaft von Oblt. Heller. Er wies mit Nachdruck auf die<br />

Notwendigkeit hin, durch die Veranstaltung solcher Wettkämpse<br />

den Schweizer Skisoldaten den Anreiz zum Training und<br />

somit ihre Kriegstüchtigkeit im winterlichen Gebirge über den<br />

Aktivdienst hinaus zu erhalten.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Ein Bundesgesetz zur Förderung des Wohnungsbaues?<br />

Vor dem Bundesrat liegt zur Zeit eine Eingabe, die vom<br />

Schweizerischen Gewerkschaftsbund, zusammen mit der sozialdemokratischen<br />

Partei der Schweiz, dem schweizerischen Mieterverband<br />

und dem schweizerischen Verband für Wohnungswesen<br />

eingereicht worden ist und in der weitgehende Maß-<br />

nahmen zur Förderung des Wohnungsbaues postuliert werden.<br />

Die Hauptforderung der Eingabe geht auf die Schaffung<br />

eines Bundesgesetzes zur Förderung des Wohnungsbaues uud<br />

zwar gestützt auf den Familienschutzartikel, der im letzten<br />

November vom Volke gutgeheißen worden ist. Für die Uebergangszeit<br />

wird die Anpassung der bestehenden Weisungen an<br />

die Erfordernisse des Wohnungsbaues verlangt. So soll der<br />

Subventionsansatz für den Wohnungsbau allgemein von 10<br />

auf 15 Prozent erhöht werden und die Selbsthilfegenossenschaften<br />

sollen so behandelt werden, datz sie nicht schlechter<br />

gestellt sind als der private Wohnungsbau. Für den sozialen<br />

Wohnungsbau sollen die Subventionsansätze auf 25 Prozent<br />

erhöht werden, und die Mietpreisbegrenzungen sollen durch<br />

Vorschriften ersetzt werden, wonach die Mietpreise so tief als<br />

möglich zu halten sind. Außerdem stellt die Eingabe die Forderung<br />

auf ,daß die Wohnungen vorzugsweise oder in der<br />

Regel an kinderreiche Familien zu vermieten sind. Zum<br />

Schlüsse wird die Schaffung einer eidgenössischen Kommission<br />

zur Förderung des Wohnungsbaues verlangt, die alle Wohnbaufragen<br />

zu begutachten hätte und in der die eigentlichen Interesfenten<br />

am sozialen Wohnungsbau vertreten sein müßten.<br />

Neues<br />

in Kürze<br />

Die Auseinandersetzung zwischen West und Ost beherrscht<br />

so stark wie je das Tagesgeschehen. Der Moskauer Rundfunk<br />

setzt seine Angriffe gegen England unentwegt fort. Er befaßt<br />

sich insbesondere mit den Unruhen in Indien und Aegypten,<br />

die in der Tat aufsehenerregend sind. Für den 4. März<br />

ist der Generalstreik für ganz Aegypten proklamiert worden.<br />

Aus Bombay wird die Zahl der Toten und Verletzten, die<br />

den indischen Umtrieben bis jetzt zum Opfer gefallen sind, bekanntgegeben:<br />

Die Zahl der Toten beträgt 270, während 1700<br />

Personen Verletzungen erlitten haben. — Auch in China brenzelt<br />

es. Hier manifestierten am Montag Tausende vor den<br />

russischen Geschäftslokalen. Die Demonstranten fordern Achtung<br />

der chinesischen Souveränität und den Rückzug der Russen<br />

aus der Mandschurei. In der Mandschurei sind neue<br />

Kämpfe zwischen den chinesischen Kommunisten und den Truppen<br />

der Zentralregierung entbrannt.<br />

Neben diesen blutigen Zusammenstößen muten die Auseinaudersetzungen<br />

in Europa friedlich an. Die Einigung der deutfchen<br />

Nationalisten und Kommunisten in der russischen Zone<br />

soll auf ein russisches Versprechen zurückzuführen sein, bei einem<br />

Zusammenschluß der deutschen Arbeiter ihre Streitkräste<br />

früher als vorgesehen zurückzuziehen. Aus Deutschland wird<br />

gleichzeitig gemeldet, daß in der Westzone der Entscheid über<br />

eine weitere Herabsetzung der Lebensmittelrationen bevorstehe.<br />

Aus der Schweiz ist eine Resolution des Gewerkschastsbundes,<br />

der sein Mißfallen an der Franco-Regierung kundgibt, zu<br />

verzeichnen. Auch hier eine, wenn auch nur indirekte Ausstrahlung<br />

des Ringens des Westens um den Osten!<br />

Die Untersuchungskommission, die sich mit der kanadischen<br />

Spionageaffäre zu befassen hat, gab bekannt, es lägen genügend<br />

Beweise dafür vor, datz die Enthüllungen von Staatsgeheimnissen<br />

ernster Natur gewesen seien.<br />

Das Urteil im Prozeß von Helsinki gegen die „Kriegsverantwortlichen",<br />

hat in Finnland ein Gefühl der Erleichterung<br />

ausgelöst, da man glaubt, die Gefahr außenpolitischer<br />

Verwicklungen mit der Sowjetunion sei nunmehr gebannt.<br />

Auch in der schwedischen Presse wird der Auffassung Ausdruck<br />

gegeben, die Lage habe durch den Urteilsspruch eine „Klärung"<br />

erfahren. Treffender als das angesehene Stockholmer<br />

Blatt „Svenska Dagbladet" könnte man die Verurteilungen<br />

nicht motivieren; es tut dies mit dem Satz „fiat Finnland:«,<br />

perreat justizia"!<br />

Kleines Feuilleton<br />

Mnmschiill M c h m n h<br />

in Bern<br />

Der Empfang, den die Berner dem unbestritten beliebtesten<br />

Feldherren des ziveiten Weltkrieges bereitet haben, war im<br />

guten Sinne des Wortes ein „königlicher" Empfang. Schon<br />

am Freitag morgen ließ der Berner Stadtpräsident dem hohen<br />

Gast, der bereits in der Donnerstagnacht ohne Wissen<br />

der Öffentlichkeit die Mauern der alten Zähringerstadt betreten<br />

hatte, in der britischen Gesandtschaft ein Geschenk überreichen;<br />

es ist dies das Berner Bannertier, in Gold, geziert<br />

mit dem englischen und bernischen Wappen.<br />

Montys Triumphsahrt durch die Straßen Berns.<br />

Nach elf Uhr verließen zwei offene Wagen, in deren erstem<br />

der Feldmarschall mit dem englischen Gesandten in der<br />

Schweiz, Minister Norton, dem Chef des Protokolls vom eidg.<br />

Politischen Departement, Weber, und dem Bundesweibel Platz<br />

genommen hatten, d. h. genauer gesagt, stand, die britische Gesandtschast<br />

an der Thunerstraße. Auf der bekanntgegebenen<br />

Route über den Muristalden, vorbei am Bärengraben, fuhren<br />

die Autos im Schritt durch die Altstadt hinaus zum<br />

Bahnhof und durch die Bundesgasse zurück auf den Bundesplatz.<br />

Die Wagen waren eskortiert von Motorradfahrern der<br />

Leichten Truppen und der Stadtpolizei.<br />

Welche Fahrt! In den Straßen bildeten überall die Berner<br />

dichte Spaliere, alle Fenster bis hinauf zum vierten Stock,<br />

ja noch höher, ja sogar die Dächer mit Schaulustigen besetzt!<br />

Von allen Seiten herzliche Zurufe, leuchtende Gesichter überall,<br />

Winken mit Fähnchen, und Blumen, Blumen, die bald<br />

den ganzen Wagen füllten.<br />

Monty stand, angetan mit seinem Wettermantel und der<br />

bekannten Baskenmütze, freundlich lächelnd und winkend in<br />

seinem Fahrzeug, das ihn von Ovation zu Ovation trug. Er<br />

hat auch einem einfachen Fuhrmann, der irgendwo im Gedränge<br />

der Stadt mit seinem großen Lieferwagen stecken geblieben<br />

war und seine Mütze grüßend schwenkte, die Hand von<br />

Fahrzeug zu Fahrzeug geschüttelt. Der Schweizerarbeiter wird<br />

den kräftigen Händedruck des britischen Feldherrn wohl seiner<br />

Lebtag nie vergessen und noch seine Kinder und Kindeskinder<br />

dürften davon erzählen.<br />

Punkt zwölf Uhr, zum Klang des Mittagsgeläutes, rollte<br />

der Wagen auf den Bundesplatz. Unter unbeschreiblichem Jubei<br />

des Volkes von Bern trat der Befreier Europas — denn<br />

das ist er, wenn auch andere mit ihm den Ruhm teilen — in<br />

das Volksrund. Langsam schritt er, unter dem Kreuzfeuer der<br />

Photographen, die Front des vor dem Bundeshaus aufgestellten<br />

Zuges strammer Soldaten des Festungswachtkorps ab.<br />

Er grüßte die Schweizerfahne und wandte sich mit seiner Begleitung<br />

gemächlich dem Eingang unseres Parlamentsgebäudes<br />

zu.<br />

Da gab es kein Halten mehr für die ruhigen Berner. Es<br />

hätte ein ganzes Regiment gebraucht, um die in Aufruhr gebrachte<br />

Menge zurückzudrängen. Die tadellos funktionierende<br />

Polizei zog schmunzelnd den Kürzern vor dieser freudigen Panik<br />

der Masse, die ungeduldig ausharrte, bis „ihr Monty"<br />

von seiner Aufwartung bei unserer obersten Landesbehörde<br />

wieder unter sie trat. Tosende Rufe empfingen ihn wieder und<br />

hallten noch nach, als die Kolonne nach halbeins Richtung<br />

Kirchenfeld den Blicken entschwand.<br />

Montgomery im Bundeshaus.<br />

Es war um die Mittagszeit, als Marschall Montgomery<br />

das Bundeshaus betrat, umrauscht vom Beifall der den Bnndesplatz<br />

umsäumenden Volksmenge. Anschließend wurde Lord<br />

Montgomery sogleich zum Empfang beim Bundespräsidenten<br />

geleitet, der sich angeregt mit dem Marschall unterhielt.<br />

Nach dem Empfang beim Bundespräsidenten begrüßte der<br />

Feldmarschall die Presse. Der Marschall erinnerte daran,<br />

daß ihn eine schwere Grippeerkrankung in Deutschland zu einem<br />

Urlaub gezwungen habe. Er habe Erholung gesucht und<br />

gefunden in jenem Lande, das dafür einzig in Betracht komme,<br />

nämlich in der Schweiz mit ihrer Sonne, ihrem Schnee<br />

und ihrer Bergbevölkerung. Völlig wiederhergestellt und genesen,<br />

so erklärte der Feldmarschall, verlasse er jetzt die<br />

Schweiz. Lord Montgomery bat die Presse, dem Schweizervolk<br />

seinen herzlichen Dank für die Sympathie und Gastfreundfchaft<br />

zu übermitteln, die ihm überall erwiesen worden sind.<br />

An den stürmischen Empfang, den die Berner ihrem gefeierten<br />

Gast bereitet hatten, schloß sich am Freitagabend ein<br />

Galadiner im Wattenwylhaus. Unsere Landesregierung, die<br />

durch Bundespräsident Dr. Kobelt und Bundesrat Petitpierre<br />

vertreten war, empfing nach 20 Uhr in den repräsentativen<br />

Räumen des Wattenwylhauses Feldmarschall Lord Montgomery.<br />

Die schlveizerische Einladung wurde am Samstagmittag<br />

von Sir Clissord Norton erwidert. Als man beim Kaffee<br />

saß, wartete eine reizende Ueberraschung. Die berühmten Berner<br />

Singbuben, unter Leitung von Hugo Keller, der den<br />

Chor seinerzeit gegründet hatte, wollten es sich nicht nehmen<br />

lassen, Monty eine Probe ihres Könnens und den Beweis<br />

ihrer Begeisterung zu leisten. Von der Tafelrunde unbemerkt<br />

hatten sie sich Eingang im Gesandtschastsgebäude verschafft;<br />

in aller Stille wurden die Mäntel abgelegt und mit einemmal<br />

standen sie in ihrer schmucken Uniform — Baskenmütze,<br />

weißes Hemd, blaue Hose — im Zimmer und ließen aus<br />

hellen Bubenkehlen ein frisches Lied erschallen. Vier Lieder<br />

gaben sie zum Besten, zuletzt das „God save the King" in englischer<br />

Sprache.<br />

Der hohe Gast war von dieser Aufmerksamkeit der Schweizer<br />

Jugend tief gerührt und dankte in bewegten Worten. —<br />

Eine nette Szene verdient noch besonders hervorgehoben zu<br />

werden: Der Marschall bezeugte eine ganz eigene Freude an<br />

den Kopfbedeckungen der Berner Buben, ist doch die Baskenmütze<br />

für die Gestalt Montgomerys legendär geworden. Er<br />

ging denn auch auf den zunächst stehenden Burschen zu, zog<br />

ihm die Mütze vom Kopf und versuchte, sie sich selber aufzusetzen.<br />

Der Kleine konnte sich vor Freude kaum meistern; was<br />

ist zu wetten, daß er seine Kappe nie mehr aus den Händen<br />

gibt — sie ist zu einem Museumstück geworden!<br />

Montys Abschied.<br />

Den spätern Nachmittag verbrachte der Marschall bei einem<br />

familiären Thee mit dem gesamten Gesandtschaftspersonal.<br />

Dann zog er sich zurück in seinen Eisenbahnwagen, der<br />

auf einem Außengeleise des Berner Bahnhofes aufgestellt war.<br />

Er nahm das Nachtessen im Zuge ein.<br />

Gegen halb zehn Uhr wurde die Zugskomposition in den<br />

Bahnhof gezogen. Perron 3 war von einem starken Polizeiausgebot<br />

in Uniform und zivil und von zahlreichem Bahnpersonal<br />

abgesperrt. Der Bahnsteig war zuerst noch fast leer;<br />

man konnte in Ruhe den Sonderzug bewundern: an die elektrische<br />

SBB-Lokomotive waren zwei Güterwagen, vier Salon-<br />

Schlaf- und Speisewagen, ein Diesel- und ein Heizwagen angehängt,<br />

mit Ausnahme des letztern alles deutsches Eisenbahnmaterial<br />

und auch teilweise von deutschem Personal betreut.<br />

Dann war es Zeit. Die Gäste kletterten in ihre Wagen.<br />

Monty stellte sich an ein offenes Fenster und unter lauten<br />

„Good bye"-Rufen von drinnen und draußen setzte sich der.<br />

Zug 21.52 Uhr in Bewegung. Winken und Rufen — dann<br />

entschwand das liebe, von unserer Wintersonne gebräunte Gesicht<br />

in der Nacht. — Der Wagen führte den großen Heerführer<br />

und Menschen über unsere Grenze, neuen Aufgaben<br />

entgegen. Möge ihm die Erholung, die er in unsern Bergen<br />

gefunden, seine schwere Pflicht erleichtern! G o o d b y e! '


Historische Stunden<br />

in Rom<br />

Ein beachtliches Ereignis im Rahmen des Konsistoriums<br />

stellte die Predigt dar, die der Bischof von Münster, Kardinal<br />

Graf von Galen, in der hiesigen Nationalkirche der Deutschen,<br />

Santa Maria dell'Anima, vor der nahezu vollständig versammelten,<br />

in Rom ansässigen deutschen und österreichischen<br />

Kolonie sowie den ebenfalls anwesenden Kardinälen Preysing<br />

von Berlin, Frings von Köln nnd Jnnitzer von Wien am<br />

letzten Sonntag hielt. Kardinal Graf von Galen überragt<br />

durch seinen Wuchs sämtliche übrigen Mitglieder des Heiligen<br />

Kollegiums, und als er die Kanzel bestieg, machte seine<br />

mit dem Purpur bekleidete Hünengestalt einen überaus imponierenden<br />

Eindruck. Gleich bei seinen ersten Worten spürte<br />

man die starke, aufrechte Persönlichkeit, die mitten im Kriege<br />

nicht davor zurückschreckte, mutig dem Hitlerregime entgegenzutreten.<br />

Von Galen überbrachte seinen deutschen Landsleuten<br />

die Grüße aus der tief darniederliegenden Heimat. Er betonte<br />

dann, daß für die vielen schrecklichen Verbrechen, die während<br />

des Krieges von Deutschen in Deutschland und anderen<br />

Ländern Europas begangen worden sind, nicht das deutsche<br />

Volk in seiner Gesamtheit verantwortlich gemacht weroen<br />

könne, und meinte, daß Papst Pjus XII. durch die Ernennung<br />

von drei deutschen Kardinälen diese Tatsache vor aller Welt<br />

habe klarstellen wollen. Kardinal von Galen dankte dem<br />

Papst namens des deutschen Volkes hiefür, aber auch dafür,<br />

daß der Papst in den in letzter Zeit gehaltenen Ansprachen<br />

die gewaltsame Vertreibung vieler Millionen Deutscher aus<br />

Ländern, in denen sie seit Jahrhunderten wohnten, aufs entschiedenste<br />

verurteilt hat.<br />

Die in St. Peter erfolgte feierliche Belehnung der neu<br />

ernannten dreißig Kardinäle aus allen Ländern der Welt<br />

mit dem Kardinalshut durch den Papst war zweifellos eine<br />

der eindrucksvollsten und farbenprächtigsten Zeremonien, die<br />

Rom seit Jahrzehnten gesehen hat und wohl kaum so bald<br />

wieder sehen wird. In der Mitte der Kirche, unter dem berninschen<br />

Tabernakel, war der Thron des Papstes auf einer<br />

in rot ausgelegten Erhöhung errichtet. Zu ihm führte durch<br />

die Länge des Mittelschiffes ein mit grünem Tuch bedeckter<br />

Gang. Diesen Gang entlang schritten einer nach dem andern<br />

die dreißig Kardinäle, ihre langen purpurnen Schleppen auf<br />

dem grünen Teppich nach sich ziehend. Jeder der Kardinäle<br />

kniete unterwegs dreimal nieder, legte sich, vor dem Throne<br />

angelangt, auf den Boden nieder und gab dem Heiligen Vater<br />

den Fußkuß. Als der Papst auf der Sedia gestatoria durch<br />

die Kirche getragen wurde, empfing ihn eine etwa 30 000 Personen<br />

zählende Menschenmenge mit einer beispiellosen Ovation<br />

und den Rufen „Evviva il papai", die deutlich zeigte,<br />

daß die Italiener nach Beendigung des schrecklichen Krieges<br />

so recht all das Gute begriffen, das Pius XII. Rom, Italien<br />

und der leidenden Menschheit überhaupt erwiesen hat. Mit<br />

einem wahren Jubel wurde auch der Kronprinz Umberto empfangen,<br />

woraus man die in letzter Zeit stark zunehmenden<br />

Sympathien der Italiener für die Monarchie herausspürte.<br />

Beim Erscheinen des päpstlichen Zuges kniete die ganze königliche<br />

Familie vor dem Papst nieder, und der Heilige Vater<br />

verweilte einen Augenblick vor der Gruppe und erteilte den<br />

Mitgliedern des Königshauses seinen besondern Segen. Von<br />

den einzelnen Purpurträgern erhielt der deutsche Kardinal<br />

Gras von Galen die lebhaftesten Sympathiekundgebungen, da<br />

er als aufrechter Kämpfer gegen die auch den Römern bestens<br />

bekannte Nazityrannei in deren Augen von einem besondern<br />

Glorienschein des Martyriums umgeben ist. Die überaus zahlreich<br />

anwesenden amerikanischen Geistlichen, Militärs, Diplomaten<br />

und Journalisten bejubelten begreiflicherweise ihren<br />

Landsmann Kardinal Spellmann mit besonderer Herzlichkeit.<br />

(Basier Nachrichten.)<br />

Für den Arbeiterstand<br />

Teuerungszulage im Schreiner- und Glasergewerbe.<br />

Der Bundesrat hat auf Antrag der vertragschließenden<br />

Verbände eine weitere Teuerungszulage von 7 Rappen für<br />

das Schreiner- und Glasergewerbe der deutschen Schweiz und<br />

des Kantons Tessin allgemeinverbindlich erklärt. Die Teuerungszulage<br />

erhöht sich somit auf insgesamt 66 Rp. pro Stunde.<br />

Es ist dies das achte Mal, daß für das Schreinergewerbe<br />

der deutschen Schweiz Teuerungszulagen durch den Bundesrat<br />

allgemeinverbindlich erklärt wurden.<br />

Für den Bauernstand<br />

Baumdüngung und Bodenlockerung.<br />

Diese sind obenso wichtig wie jede andere Baumpflegemaßnahme.<br />

Der ausgesprochene Mangel an phosphorhaltigen<br />

Düngemitteln in den vergangenen Kriegsjahren wirkt sich<br />

eigentlich erst heute ernsthaft aus. Vielerorts werden Klage<br />

laut über Bodenmüdigkeit und Mangelerscheinungen im<br />

Obstgarten. Es mag dies bis zu einem gewissen Grade auch<br />

mit der großen Trockenheit zusammenhangen; doch ist dies<br />

nicht allein maßgebend.<br />

Jnteressanterweise haben Versuche ergeben, daß im allgemeinen<br />

unsere Böden noch ziemlich viel Phosphorsäure enthalten.<br />

Doch dürfen wir nicht vergessen, daß der Baum sehr<br />

viel voll diesem Nährstoff braucht für den Aufbau und für<br />

die Entwicklung der Frucht. Die vorhandene Phosphorsäure<br />

reicht gerade aus, um die Unterkulturen, in den meisten<br />

Fällen das Gras, zu ernähren, für den Baum jedoch bleibt<br />

nichts mehr übrig. Jetzt, wo wieder Thomasmehl zu haben<br />

ist, sollte man die Kosten nicht scheuen, die Obstgärten m><br />

diesem Universaldüngemittel zu bestreuen.<br />

Der Kalimangel ist weniger ausgesprochen. Dieser Dunger<br />

war immer, wenn auch in beschränktem Maße, erhältlich.<br />

Zudem führen wir mit der Jauche dem Boden beträchtliche<br />

Quantitäten Kali zu, insbesondere im Obstgarten. Vielfach<br />

führt der Kaliüberschuß sogar zu unliebsamen Erscheinungen,<br />

indem der Boden übersäuert wird. In solchen Fällen ist besonders<br />

bei Steinobst eine Kalkdüngung angezeigt.<br />

Stickstoffüberschuß und seine Folgen sind uns zur Genüge<br />

bekannt. Diese Erscheinung rächt sich in keinem andern Betriebszweig<br />

so bitter wie gerade im Obstbau. Es vergehen<br />

Jahre, bis diese Fehler behoben sind.<br />

Wenn die Umstellung in der Baumdüngung von ganzem<br />

Erfolg begleitet sein soll, dann dürfen wir auch die Mühe<br />

nicht scheuen, den Boden zu lockern. Diese Arbeit ist so emfach<br />

und so wenig zeitraubend, daß man sich fragen darf, warum<br />

man sich nicht mehr damit befaßt. Wir haben nachher<br />

die Gewißheit, daß die verabreichten Dünger voll und ganz<br />

zur Wirkung kommen, denn wie im Ackerbau gilt auch hier der<br />

Grundsatz: daß nur ein Boden im Garezustand den Dünger<br />

rationell auswertet.<br />

Die Maul- und Klauenseuche an der Grenze.<br />

Infolge Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in der italienischen<br />

Nachbarschaft wird der landwirtschaftliche Grenzverkehr<br />

sowie die Einfuhr von Haustieren jeder Art, Fleisch,<br />

Fleischwaren, Häuten und Wolle, Milch, Früchten und Gemüse,<br />

Heu, Stroh, Streue und Mist längs der Grenzstrecke von<br />

M. Valnera-Passo di Val Viola-Eima di Saoseo-Zollamt<br />

Viano-Zollamt Campocologno-Pizzo Cancano bis Pizzo di<br />

Verona verboten.<br />

Der Prodnzeutenmilchpreis von 30 Rappen bleibt.<br />

Das eidg. Volkswirtschaftsdepartement hat dem Zentralverband<br />

schweizerischer Milchproduzenten zur Kenntnis gebracht,<br />

daß der Bundesrat beschlossen habe, zur Aufrechter-<br />

Haltung des Produzentenmilchpreifes von 30 Rappen im<br />

nächsten Sommer die bisherigen 2 Rappen Zuschuß des Bundes<br />

ab 1. Mai <strong>1946</strong> weiterhin zu leisten, in der Meinung,<br />

daß diese Preislage dann auch für den kommenden Winter<br />

<strong>1946</strong>/47 Geltung haben soll. An der letzten Delegiertenversammlung<br />

des Zentralverbandes wurde von westschweizerischer<br />

Seite die Forderung nach Normalisierung des bestehenden<br />

Preises erhoben in dem Sinne, daß nicht mehr der Bund<br />

einen Teil davon leistet, sondern dieser Preis vollständig<br />

von den Konsumenten getragen werde. Dem Bunde stehe dabei<br />

die Möglichkeit offen, die aus der Sistierung des Milch-<br />

Preiszuschusses von 2 Rappen resultierenden Minderausgaben<br />

der Bundeskasse von jährlich zirka 26 Mill. Fr. dem Verbraucher<br />

auf andere Weife, evtl. die Verbilligung von Produkten<br />

ausländischer Provenienz, zukommen zu lassen. Diese Anregung<br />

wurde vom Vorstand zur Prüfung entgegengenommen.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 28. Februar.<br />

11.00 Fröhliche Musik. 12.40 Parade der Novitäten. 17.00<br />

Musik für Harfe und andere Instrumente. 17.45 Kinderstunde.<br />

18.05 Englische Unterhaltungsorchester. 18.35 Neues<br />

aus Wissenschaft und Technik. 19.00 Unterhaltungskonzert.<br />

20.10 Jahrmarkt der Zeit. 20.45 Im Dreiviertel-Takt. 21.00<br />

's Studio Zürich emal verchehrt. 22.10 Grotesken für Klavier.<br />

Freitag, 1. März.<br />

10.15 Schulfunksendung. 11.00 Das Freitagsmosaik. 12.40<br />

Musik zur Erholung. 17.00 Drei Konzerte. 17.45 Frauenstunde.<br />

18.05 Zum Ausspannen. 18.30 Amerika 1939—1940.<br />

19.10 Weltchronik. 14.40 Echo der Zeit. 19.55 Musikalische<br />

Abendunterhaltung. 20.25 Vorbei ist schon der Februar. 20.50<br />

Die Leningrader Sinfonie von D. Schstakowitsch.<br />

Samstag, 2. März.<br />

11.00 Das Salvati-Ouartett singt. 12.40 Die Woche im<br />

Bundeshaus. 12.50 Tony Bell spielt. 14.00 Heiteres in Wort<br />

und Ton. 14.45 Die Eisenbahn der Zukunft. 15.00 Volkstümliche<br />

Stunde. 16.00 Das musikalische Variötö vom Samstag-<br />

Nachmittag. 17.00 Kammermusik. 18.05 „Schuberts Winterreise".<br />

19.10 der westschweizerische Beobachter. 19.40 „Die<br />

Woche." Hörbericht. 20.05 „Sowieso". Das kleine Radiokabarett.<br />

20.35 Achtzig Minuten Unterhaltung. 22.10 Wiener<br />

Walzerklänge.<br />

Kleine Zeitung<br />

Fehlgeschlagener „Jnvasionsversuch".<br />

Dank der Aufmerksamkeit eines britischen Seemannes ist<br />

ein gefährlicher Jnvasionsversuch in einem Hasen Südenglands<br />

vereitelt worden — unö der Feind wurde „bis auf den<br />

letzten Mann" vernichtet. Das Besatzungsmitglied einer Invasionsbarke,<br />

die nach England zurückgekehrt war und eben<br />

am Pier vertäut wurde, bemerkte ganz zufällig den Feind,<br />

wie er am Boden des Fahrzeuges entlanglief und an Land<br />

zu gelangen suchte. Er wurde sofort verhaftet, in eine Zigarettenschachtel<br />

gesperrt und feierlich dem Landwirtschastsministerium<br />

übergeben, das ihn als Kartoffelkäfer erkannte<br />

und dem verdienten Schicksal überlieferte. Eine genaue<br />

Untersuchung aller Landungsfahrzeuge ergab, daß keine weiteren<br />

feindlichen „Streitkräfte" vorhanden waren. England<br />

war wieder einmal dank der Wachsamkeit seiner Marine gerettet<br />

worden.<br />

M M in Longern<br />

M l l ' A l l s M l W<br />

Zer Merhiiter hon ßt. Beith<br />

Volksstück aus den Walliser Bergen mit Gesang und Tanz<br />

von I. Muss. 117/751<br />

Sonntag, den 3. März <strong>1946</strong>, nachmittags 1.30 Uhr.<br />

Billettvorbestellung bei Familie Vogler-Marti, Metzgerei.<br />

Telephon 8 91 85.<br />

Freundlich ladet ein<br />

Männerchor Lungern.<br />

Besuchen Sie das große 683/101<br />

Konzert<br />

der Minnslk<br />

Earuen<br />

Anschließend Unterhaltung und Tanz<br />

am Schmutzigen Donnerstag» den 28. Februar, um 20.00 Uhr,<br />

im Hotel Krone in Samen.<br />

Kollegibühne ßaraen <strong>1946</strong><br />

Abellino<br />

Schauspiel in 5 Aufzügen von H. Zschokke.<br />

115/753<br />

Spieltage:<br />

Donnerstag, den 28. Februar, nachmittags 2 Uhr<br />

Sonntag, den 3. März, nachmittags 2 Uhr<br />

Sonntag, den 3. März, abends« Uhr<br />

Montag, den 4. März, nachmittags 2 Uhr<br />

Preis der Plätze: .<br />

1. Platz: Parterre und 1. Galerie Fr. 3.—<br />

2. Platz: Parterre und l. Galerie Fr. 2.50, 2. Galerie Fr. 1.5g.<br />

Der<br />

Schusterbaron<br />

Schwank in 3 Auszügen von P. Fahbender.<br />

Spieltage:<br />

Montag, den 4. März, abends 8 Uhr<br />

Dienstag, den 5. März, nachmittags 2 Uhr.<br />

Preise der Plätze:<br />

l. Platz Fr. 2.—. 2. Platz Fr. 1.50.<br />

Zu zahlreichem Besuche laden ein<br />

Die Studenten.<br />

Gasthaus Koisttstnhl zum Walter<br />

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Luugernsee<br />

Schmutzigä Dunschtig —<br />

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Aes ist doch klar — im hirigä Jahr, 116/762<br />

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us Chuchi und Chäller ischt nur giot das Bescht,<br />

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probiärits, jär sind z'sridä,<br />

d'Hand gibini druis.<br />

Herzlichä Willkummgrioh entbiätet<br />

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Schmutziger Donnerstag<br />

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Schmutziger Donnerstag, den 28. Februar,<br />

nachmittags 1 Uhr,<br />

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NB. Ab Engelberg und Grünenwald gelangen ermäßigte Billette (Marktbillette) gültig aus allen Zügen, zur<br />

Ausgabe.<br />

13.00 Uhr Extrazup, Ktigclierg ab mit Halt an allen Stationen. 118<br />

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der Frohsinngesellschaft Stans, unter gefl. Mitwirkung<br />

der Feldmusik Stans. Zirka 180 Mitwirkende,<br />

10 Wagen, verschiedene Gruppen.<br />

Motto: Der Verkehr in Nidwaiden zu alter ' ' neuer Zeit-<br />

Bei ungünstiger Witterung wird der Umzuts GüdismontaS<br />

evtl. Güdisdienstag gehalten.


Tarnen / Samstag, den 2. März 1846 j/<br />

' 76. Jahrgang — Nr. 17<br />

M O n e r H U f t e m ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

«»»»«ementspreis: Durch die Post zuqestellt iäbrlick Jnsertionsprcis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Kr. »0.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> ÄZfarrblatt Erscheint Mittwoch und Samstaa Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

— Familienbeilaze — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spesenfreie m . ir., ^ nr /T\ Jnseraten-Aimahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, ©anten. Tel. 8 62 37 MrfV] Tel. 212 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rv Druck und Verlag: Louis Ehrli & Sie., ©anten. — Tel 86132 VjL/ Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

'<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A m W e l<br />

Der Wirrwarr in der Weltgeschichte geht weiter. Die<br />

Franzosen machen ihren Grenzhag gegen Spanien zu. Franco<br />

zeigt den steifen Rücken. Am 16. Hornung waren es 10 Jahre,<br />

daß bei den Wahlen in die Cortes (spanische Nationalversammlung)<br />

der Block der vereinten Linksparteien die absolute<br />

Mehrheit eroberte — ein Ereignis, das weltpolitische Bedeutung<br />

bekam. 1931 hatte König Alfons XIII. abgedankt.<br />

Die Republik wurde ausgerufen. Die Linksparteien errangen<br />

schon damals eine Mehrheit in den Cortes, verstanden aber<br />

nicht, die sozialen Aufgaben zu lösen. Das Volk gab Ende<br />

1933 wieder den nationalen Rechtsparteien die Mehrheit.<br />

Sowjetrußland steckte die Hand ins Spiel. Das Land jenseits<br />

der Pyrenäen wurde mit kommunistischer Literatur überschwemmt.<br />

Stoßtrupps wurden herangebildet. Der Erfolg<br />

war: Am 16. Februar 1936 erhielten die Linksparteien 27t)<br />

Sitze in den Cortes, die nationale Rechte 200. Ein beispielloser<br />

Kampf gegen die Kirche begann. 11000 Priester kamen<br />

ums Leben. 20 000 Kirchen, Klöster und Kapellen wurden<br />

ganz oder teiliveise zerstört. Da gelang es General Franco,<br />

die Zügel in die Hand zu bekommen und die Kommunisten<br />

anzuketten. Daß seither Rußland nnd alles, was den Rotlauf<br />

hat, auf ihn nicht gut zu sprechen ist, versteht sich. Davon ein<br />

andermal, wenn sich der Nebel über den spanischen Bergen<br />

etwas lichtet! Ein Blick über den verschneiten Sankt Gotthard<br />

ins sonnige Italien wirkt freundlicher aufs Herz.<br />

Papst Pius XII. 7« Jahre alt.<br />

Am 2. März erfüllt sich's. Ein Menschen- und Priesterleben<br />

von ergreifender Größe steht vor unserer Seele. Eugen Pacelli,<br />

dessen Familienwappen, die Taube mit dem Oelzweig,<br />

Sinnbild ist, wurde 1899 Priester, bald darauf Untersekretär<br />

des späteren Kardinalstaatssekretärs Gasparri in der Kongregation<br />

für außerordentliche kirchliche Angelegenheiten, 1909<br />

Kirchenrechtsprofessor. Die Hochschule von Washington wünschte<br />

den tiefgründigen Juristen zum Professor für öffentliches<br />

und römisches Recht — Pacelli aber blieb in Rom, wurde<br />

1912 Sekretär der Kommission für das neue Kirchliche Rechtsbuch,<br />

das 1918 in Kraft trat, 1914 Organisator des internationalen<br />

Hilfswerkes für die Kriegsopfer aller Länder, 1917<br />

Nuntius in München und Erzbischof, 1919 erster Nuntius<br />

beim Deutschen Reich. Am 9. Dezember 1929 nimmt er dort<br />

Abschied und wird Kardinal in Rom, am 7. Februar 1930<br />

Kardinalstaatssekretär, der „Erste nach dem Papste". Am Eucharistischen<br />

Kongreß in Buenos Aires (Argentinien) am 10.<br />

Oktober 1934 war er päpstlicher Delegat und hielt am 24. Oktober<br />

die berühnite Rede vor der Deputiertenkammer in Rio<br />

de Janeiro. An seinem Geburtstage, am 2. März 1939,<br />

wurde er Papst. Am 1. September 1939 brach der Brand<br />

des zweiten Weltkrieges aus. Am 20. Oktober 1939 erschien<br />

das erste Rundschreiben Pius XII., Summi Pontisicatus, das<br />

die Größe des neuen Papstes ahnen ließ. Wie Felsblöcke fallen<br />

die wuchtigen Worte über die religiös-sittliche Verderbtheit<br />

und Wiedererziehung der Menschen in die Welt. Lesen<br />

wir einige Ausschnitte, die wie eine Prophezeiung klingen!<br />

Ueber die A n f g a b e des Papstes: „Wir erachten es gerade<br />

in unsern Tagen als besondere Pflicht Unseres Amtes,<br />

mit apostolischem Freimut der Wahrheit Zeugnis zu geben.<br />

Diese Pflicht umfaßt notwendig die Darlegung und Widerlegung<br />

der menschlichen Irrtümer und Vergehen, die erkannt<br />

D e r<br />

U n t e r s u c h u n g s r i c h t e r<br />

Kurzgeschichte von Max Eggimann.<br />

werden müssen, wenn sie behandelt und geheilt werden sollen:<br />

„Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird<br />

euch frei machen" (Joh. 8,32). In der Erfüllung dieser' Unserer<br />

Sendung werden Wir Uns von irdischen Rücksichten nicht<br />

beeinflussen lassen; weder Mißtrauen und Widerspruch, Ablehnung<br />

und Unverständnis, noch die Furcht, mißverstanden<br />

oder falsch verstanden zu werden, kann uns davon abhalten.<br />

Wir werden jedoch stets handeln, beseelt von jener väterlichen<br />

Liebe, die selber mit den Schmerzen der Kinder leidend,<br />

ihnen das Heilmittel angibt, und Wir wollen Uns immerfort<br />

bemühen, das göttliche Vorbild aller Hirten nachzuahmen, den<br />

guten Jesus, der Licht ist zugleich und Liebe: Die Wahrheit<br />

tätigen in Liebe" (Eph. 4,15)." '<br />

Der Zweite Weltkrieg illustriert die Papstworte.<br />

Im gleichen Rundschreiben wird der Welt der Beichts<br />

p i e g e l vorgehalten: „Die gegenwärtige Zeit hat zu den<br />

falschen Lehren der Vergangenheit noch neue Irrtümer<br />

gehäuft bis zu einem Grade, daß sie zu einem Ende mit<br />

Schrecken führen mußten. Vor allem liegt die eigentliche<br />

W u r z e l der Uebel, die in der modernen Gesellschaft zu beklagen<br />

sind, in der Leugnung und Ablehnung eines allgemein<br />

gültigen Sittengesetzes für das Leben des einzelnen und das<br />

Gesellschaftsleben, wie für die Beziehungen der Staaten untereinander:<br />

es herrscht heute weithin Verkennung oder geradezn<br />

Vergessen eines natürlichen Sittengesetzes.<br />

Dieses natürliche Gesetz beruht auf Gott als seinem Fundament.<br />

Er ist der allmächtige Schöpfer und Vater aller,<br />

ihr höchster und unabhängiger Gesetzgeber, der allwissende<br />

und gerechte Vergelter der menschlichen Handlungen. Wo<br />

Gott geleugnet wird, da wird die Grundlage der Sittlichkeit<br />

erschüttert; die Stimme der Natur wird geschwächt,<br />

wenn nicht erstickt, jene Stimme, die auch den Ungebildetsten<br />

und selbst noch den unzivilisierten Wilden lehrt,<br />

was gut und was böse ist, erlaubt und unerlaubt, jene<br />

Stimme, die Verantwortlichkeit für die eigenen Taten vor<br />

einem höchsten Richter predigt."<br />

Pius XII. wird einst als der größte Friedenspapst in die<br />

Geschichte eingehen. Die gleiche Enzyklika von 1939 redet von<br />

der H e i m a t l i e b e : „Auch der göttliche Meister zeigte<br />

durch sein Beispiel, daß er der Heimat und dem Vaterland<br />

in besonderer Weise zugetan war; er weinte ob der drohenden<br />

Verwüstung der Heiligen Stadt. Aber die begründete und<br />

rechte Liebe zum eigenen Vaterland darf nicht blind machen<br />

für die Weltweite der christlichen Liebe, die auch die andern<br />

n. ihr Wohl im befriedenden Licht der Liebe sehen lehrt."<br />

Die Menschen schauen heute auf ein riesiges Trümmerfeld<br />

— aber es ist zu spät. „Wer nicht hören will, muß fühlen",<br />

gilt auch hier. Chesterton, der englische katholische Dichter,<br />

Politiker und Philosoph, hat einst das Gebühren der<br />

Menschen treffend charakterisiert: „Es gibt Männer der Wissenschast,<br />

die sich tatsächlich über die Schwierigkeit damit hinweghelfen,<br />

daß sie sich mit der einfachen Seite der Frage beschästigen;<br />

so nennen sie erste Liebe den Geschlechtsinstinkt und<br />

die Angst vor dem Tod den Selbsterhaltungstrieb. Das heißt,<br />

sie nennen Pfauen-Grün einfach Blau und helfen sich so über<br />

die Schwierigkeiten der Beschreibung hinweg. Gewiß ist auch<br />

Blau darin." Auch die Uno kann eine Fahrt ins -— Blaue<br />

werden ... :—:<br />

„Frau, wo ist mein Kragenknöpfchen? Das elende Ding<br />

hat sich wieder einmal irgendwohin verkrochen ..."<br />

„... wo es der Herr Untersuchungsrichter selbstverständlich<br />

nicht finden kann", fiel die Mutter dem Vater ins<br />

Wort.<br />

Und so war es: Ein Kragenknöpfchen zu finden, das ging<br />

über die Kraft eines gewiegten Untersuchungsrichters. Da<br />

war er seiner Gattin restlos ausgeliefert. Und diese fand es<br />

auch sozusagen mit dem ersten Griff.<br />

„Wo ist meine Aktentasche, Frau?", erscholl es nach einer<br />

Weile aus der Stube. „Gestern habe ich sie hier auf das<br />

Pult gelegt..<br />

„... und nun hängt sie draußen am Garderobeständer,<br />

wohin sie natürlich von selbst geflogen ist", erscholl es aus<br />

der Küche zum Kaffeeanrichten.<br />

Das waren die üblichen Morgengrüße bei Untersuchungsrichters,<br />

die im Laufe der Jahre zu diesem prosaischen Jargoii<br />

gesteigert worden waren und die einer gewissen Nervosität<br />

nicht entbehrten, an Tagen namentlich, an denen eine<br />

Untersuchung durchgeführt werden sollte.<br />

Die Mutter pflegte dann jeweilen den Kopf zu schütteln<br />

und am Können ihres Mannes zu zweifeln, wenn es galt,<br />

eben wieder etwas herauszufinden, das das corpus delicti<br />

eines in den Akten protokollierten Falles darstellte, die ge-<br />

»ade wiederum in der gewichtigen Ledertasche am Garderobeständer<br />

steckten. Und gar zu oft mußte es der geplagte Mann<br />

über sich ergehen lassen, das Kopfschütteln und die Zweifel<br />

an seiner Findigkeit.<br />

Dann war der Vater gegangen. Unten warteten schon<br />

sein Aktuar und der Landjäger auf einem währschaften<br />

Bauernwägelein. Die List, eine brave Stute, die die Gerichts-<br />

Herren schon seit bald zehn Jahren Sommer und Winter<br />

an die befohlenen Orte führte, zog jeweilen an, wenn das<br />

Gewicht des Präsidenten die Federn des Wägelchens nach<br />

unten drückte. Den Anzug des Leitseils, oder die Ermnnternng<br />

durch einen sanften Peitschenhieb wartete sie gar nicht<br />

zuerst ab. Und tuer sie ausfahren sah, hätte vielmehr eine<br />

fröhliche Fahrt dieser drei Männer vermutet, die ihre Stnmpen<br />

je nach Temperament in den Mundwinkel klemmten oder<br />

bolzgerade hinaufzückten, am mächtigen Schnurrbart des<br />

Landjägers vorbei in bedrohliche Nähe der Nasenspitze.<br />

Diesmal galt es eine Anzahl saftiger Schinken, Würste<br />

und Speckseiten zu ermitteln, die im Nachbardorf aus einer<br />

Rauchküche gestohlen worden waren. Man hatte Verdacht<br />

aber keine Indizien, im Hinblick auf das Nichtfinden eines<br />

Kragenknöpfchens einige Zuversicht, obwohl ein Kragenknöpfchen<br />

im Leben öfter Mittelpunkt seelischer und physischer Aufregungen<br />

ist, als es die Juristerei mitsamt allen gestohlenen<br />

Schinken und Würsten sein kann.<br />

Diese Einsicht mag auch dem Herrn Untersuchungsrichter<br />

nach den morgendlichen Grüßen aus Schlafzimmer und Küche<br />

das seelische Gleichgewicht zurückgegeben haben, als er bei den<br />

Verdachtspersonen mit Landjäger und Aktuar unvermittelt in<br />

die Stube trat und die guten Leute rundweg aufforderte, das<br />

O b w a l d e n<br />

Sarnen. Theater i m K o l l e g i u m : „A b e l l i n o".<br />

(Eing.) Wohl noch nie leuchteten so viele Theaterplakate aller<br />

Dörfer Obwaldens aus den Schaufenstern der Kapitale wie<br />

dieses Jahr. Waren die Musen während des kulturfeindlichen<br />

Krieges zu einem kümmerlichen Dasein verurteilt, so erwachten<br />

sie jetzt im kulturfreundlichen Frieden allenthalben wieder<br />

zu neuem, regem Leben. Von der Kollegibühne hat man sie<br />

zwar nie ganz verdrängt. Auch in diesen Jahren haben sie<br />

dort eine sorgfältige Pflege erfahren und in den klassischen<br />

Dramen Shakespeares mit der wuchtigen Sprache der Gewalt,<br />

der Leidenschaft, des Mordes und Krieges den großen Völkerkrieg<br />

dokumentiert. Durch die Bühnenleistungen der letzten<br />

Jahre fast etwas verwöhnt, ging man mit gespannter Er-<br />

Wartung an die diesjährige Aufführung. Aber Freunde und<br />

Kenner des Kollegitheaters werden angenehm überrascht sein.<br />

Schon die Wahl und der Inhalt dieses Schauspiels sind zeitgemäß.<br />

Wie der Weltkrieg trotz allen Befürchtungen und<br />

Wechselfällen den rechten Weg genommen hat, so siegt auch in<br />

„Abellino" das Gute über die Verkommenheit, siegt der Glanbe<br />

an eine ausgleichende Gerechtigkeit schon hier auf Erden.<br />

Es ist deshalb nicht zu verwundern, wenn wir dem Helden<br />

Flodoardo bei seinem gefährlichen Unterfangen, als Bandit<br />

Abellino die Verschwörung aufzuspüren und zu entdecken, um<br />

so Venedig vor dem Untergang zu retten, mit wachsender<br />

Sympathie bis zum Endsiege gegenüberstehen. Sowohl der<br />

heißblütige, aber doch zielbewußte Flodoardo wie der würdevolle,<br />

bedächtige Doge von Venedig haben in C. Dougoud<br />

und I. Amgarten vorzügliche Darsteller mit feiner Einfühlungsgabe<br />

gefunden, die in Stimme, Gestalt und Gebärde<br />

während der ganzen Aufführung vollauf befriedigen. Auch die<br />

Rolle des Hauptes der Verschwörung, Parozzi, ist bei P. R n tz<br />

in guter Hand. Ohne weiter auf die einzelnen Rollen eingehen<br />

zu können, sind überall vortreffliche Leistungen zu verzeichnen.<br />

Alle Spieler — und das ist ja das Reizvolle der<br />

Studentenbühne — widmen sich ihrer Aufgabe mit freudvoller<br />

Hingebung, mit jugendfrischer, gesunder Begeisterung.<br />

Nachdem man sich auf der Bühne fast durchwegs an das jambische<br />

(steigende) Versmaß gewöhnt hat, birgt der vierfüßige<br />

Trochäus (fallender Versfuß) die Gefahr in sich, in Versen<br />

statt in Redesätzen gesprochen zu werden. Aber bei allen Spielern<br />

ist eine gepflegte Sprechkultur festzustellen, was wesentlich<br />

dazu beiträgt, die Schönheit der dichterischen Sprache,<br />

reich an gewählten Bildern und tiefsinnigen Sentenzen, ungestört<br />

zu genießen.<br />

Da wir nun einmal ein Theater ohne den Zauber berükkender<br />

Szenerie uns nicht vorstellen können, so hat der bekannte<br />

Bühnenmaler I. B n ch e r auch dieses Jahr in origineller<br />

Weise mit dem lachenden, südlichen Himmel, mit dem<br />

tiefblauen Meer und all den Türmen und Palästen der Lagunenstadt<br />

einen farbenfrohen Rahmen geschaffen, in dem sich<br />

die immer spannungsreiche Handlung in rascher Folge bis<br />

zum Höhepunkt des Triumphes steigert. Beleuchtungseffekte<br />

helfen mit, in jedem Akte stimmungsvolle Einzelmomente —<br />

man achte besonders auf den Monolog des Abellino mit dem<br />

Totenkopf! — zu schaffen. Um von Anfang an dem raschen<br />

Wechsel der verwirrenden Handlung folgen zu können, wird<br />

man gut tun, den Inhalt anhand des Programmes vorher<br />

einmal durchzulesen.<br />

gestohlene Gut herauszugeben. Wenn es ein bekannter Theatercons<br />

war, dessen er sich in solchen Fällen bediente, so<br />

spielte indessen die Gegenpartei diesmal nicht minder gut die<br />

zweite Geige. Empörung folgte auf gutgespielte Ahnungslosigkeit.<br />

Unschuldsbeteuerungen wechselten mit explosiven<br />

Ausbrüchen, und im Verlaufe des Wortwechsels entschied sich<br />

die Partie offensichtlich zugunsten des Verdächtigten, was<br />

selbst vom Landjäger mit einem Bartbrummen bestärkt wurde.<br />

Aufgabe des Untersuchungsrichters war es aber, zu suchen,<br />

auszuforschen, einen Fall aufzuklären und sich dabei keiner<br />

Gefühlsduselei hinzugeben. Da konnten ihm das Kopsschütteln<br />

der Frau Gemahlin, das ihn zum Abschied begleitete,<br />

und das Brummen des Landjägers, ja selbst die aufrichtigsten<br />

Unschuldsbeteuerungen den Buckel hinaufsteigen. Die Schinken<br />

und den Speck mußte er heute finden. Das war er nicht<br />

nur der Gerechtigkeit schuldig, sondern und vielmehr war das<br />

auch eine Prestigefrage nach all den kleinen Niedlichkeiten, die<br />

er heute schon hatte über sich ergehen lassen müssen.<br />

Solange die Gerichtsherren die Leute in der Stube drin<br />

ausforschten und auch während ihres Rundganges durch das<br />

Haus, das von zu unterst bis zu oberst ausgekehrt wurde,<br />

bedürfte es indessen des.Scharfsinnes des Untersuchungsrichters,<br />

um bei den verdächtigen Leuten eine unmerkliche<br />

Zuversicht festzustellen. Diese Zuversicht war es denn auch,<br />

die ihm, nur ihm — denn der Aktuar und der Landjäger<br />

waren von der Erfolglosigkeit bereits schon überzeugt — über<br />

die Schuldfrage eine positive Antwort gab, und die lautete<br />

hier eindeutig ja.<br />

Er verordnete deshalb, daß die Leute unter der Bewa-


Zum Schluß gebührt berechtigte Anerkennung der bewährten<br />

Regie, P. S i g i s e r t F r i ck, der eigens das Universitätsstudium<br />

unterbrach, um mit vieler Mühe und Kleinarbeit<br />

die Proben zu leiten und Spiel und Bühne zu einem wirkungsvollen<br />

Ganzen zu gestalten. Wer die ungekünstelte Eigenart<br />

der Studentenbühne kennt und liebt, wird auch dieses<br />

Jahr bestimmt aus die Rechnung kommen und ein paar Stunden<br />

edelster Erholung und Kunstfreude erleben.<br />

Tarnen. (Eing.) Der Einladung unseres H. H. Pfarrers<br />

Al. Marty folgten 140 Väter und Söhne zu der Bauerntagung<br />

am Sonntag, den 24. Februar, halb 2 Uhr, ins<br />

Hotel Mühle. Als erster Referent behandelte H. H. P. Leo<br />

Wyler, Direktor der landwirtschaftlichen Schule Altdorf, das<br />

Thema: „Der Bauer und seine Scholle". Aus tiefreligiösem<br />

Geiste schilderte er Sinn und Zweck unserer Bauernarbeit,<br />

Liebe und Freude an der Scholle. Der christliche Bauer soll<br />

wissen, daß er Werkzeug und Pächter Gottes ist und so, wie<br />

Bruder Klaus seiner Familie, der Tradition und der Volksgemeinschast<br />

dienen soll. Ein Bauer, der sich ganz auf Geld<br />

und Geschäft einstellt, verliert gar bald die schönsten Ideale<br />

des Nähr- und Erhaltungsstandes und wird ein unzufriedener<br />

Mensch, deren es heute ja übergenug gibt. Die ruhigen,<br />

schlichten, aber wahren Worte des H. H. Referenten machten<br />

auf uns Bauern, die wir heute mitten im Materialismus drin<br />

stehen, einen gewaltigen Eindruck, der seine Wirkung sicher<br />

nicht verfehlt. Habt Dank Pater Direktor! Im zweiten Kurzreferat<br />

über „Wissen und Können im Bauernstand" orientierte<br />

Hr. agr. Jng. Franz Küchler vom Staatswirtschaftsdepartement<br />

Obwalden über berufliche Weiterbildung. Wir<br />

wissen, daß unser Existenzkampf jetzt nach dem Kriege erst<br />

recht wieder beginnt, und dazu sollen auch wir das nötige<br />

Rüstzeug uns verschaffen. Speziell durch rationelle Arbeitsweise<br />

und Schaffung von Qualitätsprodukten. Dazu braucht<br />

es vermehrte Fachkenntnisse. Für junge Bauernsöhne kann<br />

ein landwirtschaftliches Lehrjahr bei einem guten Meister das<br />

Fundament eines tüchtigen Bauern werden. Für ältere empfahl<br />

er mit gutem Grund der Besuch der landwirtschaftlichen<br />

Vorträge und Fortbildungsschulen, wie sie jedes andere Gewerbe<br />

hat.<br />

Wir <strong>Obwaldner</strong> Bauern sollten unserer Regierung dankbar<br />

sein, daß sie uns in der Person des Hrn. Jng. agr. Frz.<br />

Küchler in Sarnen eine so vorzügliche Auskunftsstelle zur<br />

Verfügung stellt.<br />

In bescheidenem, so recht fraulichem Ton verstand es Frl.<br />

Josy Brunner, vom schweiz. kathol. Frauenbund Luzern, zu<br />

uns Bauern zu sprechen über „Wir dienen der Heimat". Die<br />

Lichtbilder der engern und weitern Heimat, zu jedtzr Jahreszeit,<br />

in Natur und Heim erfreuten alle Gemüter. Manch<br />

zarten Wink verstand die verehrte Referentin den Mannen<br />

zu Gunsten der Frau ans Herz zu legen. Auch die Jungmänner<br />

vergessen es nicht, wie sie es verstand, Bodenständigkeit<br />

und echte Heimatliebe zu fördern. Dadurch dienen wir<br />

der Heimat. Es war ein Hochgenuß ihren Worten und Bildern<br />

zu folgen.<br />

Zur angenehmen Abwechslung zwischen den Referaten<br />

sorgten die Brüder Wirz, Schatzli, und die Bauernschulbuben<br />

und Meitschi in der <strong>Obwaldner</strong> Tracht mit ihren gelungenen<br />

Darbietungen. — Ein markantes Dankeswort von Bauern-<br />

Präsident Kantonsrat Walter Wirz an die H. H. Referenten<br />

und allen, die beitrugen zu diesem selten schönen und lehrreichen<br />

Anlaß, ganz besonders an unsern H. H. Pfarrer<br />

Alois Marty bildete den Abschluß dieser unvergeßlichen, vom<br />

Pfarreivolksverein Sarnen durchgeführten Tagung. I. K.<br />

Sarnen. Fastnacht - D i e n s ta g. (Eing.) „Fastnacht<br />

auf der Straße", so heißt der Werberuf für den Fastnacht-<br />

Dienstag. Alsdann trommelt und posaunt, musiziert und jubelt<br />

es durch Sarnens Straßen, daß es eine Freude sein wird.<br />

Schon am Vormittag geht die Mabasa in überlieferter Feierlichkeit<br />

mit Kutsche und Standarte auf ihre Beschenkuugstour<br />

ins Spital und Waisenhaus. Nachmittags 1 Uhr bricht der<br />

Rummel los. In 3 Kategorien, vom 1. Kläßler bis zum 50jährigen<br />

Junggebliebenen, rasen die Wettrenner mit ihren nnmöglichen<br />

Fahrzeugen (je unmöglicher, desto besser) ihre Strekken<br />

ab, zum Gaudium aller Um- und Einwohner. Hei, gibt<br />

das eine fastnächtliche Temperatur! Auch der letzte wird aus<br />

dem Gabentempel bedacht. Damit aber noch nicht genug. Um<br />

3 Uhr spätestens stellen sich die kleinen Kostümierten einzeln<br />

und in Paaren dem hohen Preisgericht. Der wilde Seeräuber<br />

ist ebenso willkommen wie das milde Rokokodämchen, die<br />

furiose Zigeunerschar ebenso wie das blitzblanke Holländern.<br />

Auch da winken Rang und Gaben. Anschließend fügen sich die<br />

Kostümierten und die buntlappigen Rennkanonen zum vielfarbigen<br />

Umzug und, angeführt und angefeuert mit Musik und<br />

Trommelwirbel geht der Marsch über den Dorfplatz. So soll<br />

am Dienstag eine befreiende Lustigkeit uns alle erfassen.<br />

chung des Landjägers in der Stube zurückblieben, gab ihnen<br />

aber Gelegenheit, sein ferneres Tun durch die geöffneten<br />

Fenster verfolgen zu können. Er selbst begab sich aus dem<br />

Haus, um, wie er es laut genug betonte, etwas Luft zu<br />

schnappen. Das war die zweite Stufe der Untersuchung ge-<br />

Wesen? denn nun hatte er ebenso blitzartig bemerkt, daß<br />

seine laute Bemerkung nicht ganz spurlos an den Gesichtsausdrücken<br />

der Gegner vorbeigegangen war.<br />

Zuerst wurde der Schöps durchsucht. Resultatlos. Dann<br />

die Hofstatt; niederer Graswuchs, regelmäßig, ohne Tret,<br />

spuren. Dann der Garten. In den Gartenwegen lag die bekannte<br />

Geberlohe. Sie mochte — es war im Vorfrühling —<br />

etwa vor 14 Tagen frisch gestreut worden sein. Sie 'war<br />

trocken und hatte sich aus der Oberfläche etwas grau gefärbt.<br />

Aber eine Stelle in der Gartenecke schien doch etwas frischer<br />

zn sein. Die Lohe war dort sozusagen braun, hatte die graue<br />

Farbe noch nicht erhalten, mußte also unlängst frisch gestreut<br />

worden sein.<br />

„Aktuar, eine Stechschaufel". Die Aufforderung wurde<br />

durch die offenen Fenster in der Stube gehört. War in der<br />

Folge nicht eine kleine Bewegung in die Leute gefahren?<br />

„Bitte, hier graben!"<br />

Der Untersuchungsrichter hatte nie große Worte gemacht.<br />

Sein gesprochenes Lexikon beschränkte sich auf das Ällernotwendigste.<br />

„Wie zum Teufel haben Sie nur herausgefunden, daß<br />

die Schinken in jener Gartenecke verlocht worden waren?",<br />

interessierte sich auf dem Heimweg der Landjäger.<br />

„Zufall, mein Lieber, Zufall!"<br />

Zur Deckung der Unkosten wirbt ein nettes Sträußchen,<br />

von einheimischer Industrie geschaffen und freundlich angeboten,<br />

um Verständnis und Abnahme. Die Mabasa dank<br />

heute schon allen Käufern. Zusammenfassend nochmals:<br />

Kommt, kommt in Scharen, kommt kostümiert; macht Betrieb,<br />

schwatzt und lacht, wirbelt und tanzt soviel als ins sastnachtliche<br />

Maß geht, seid fröhlich mit den Fröhlichen!<br />

Sarnen. Sturm im Wasserglas. (Eing.) Da und<br />

dort hat man sich ausgeregt, daß den Schulkindern an den<br />

Fastnachtstagen das Tragen von Larven verboten worden ist.<br />

Einsichtige Eltern und die Lehrerschaft haben diese schnlbehordliche<br />

Maßnahme begrüßt. Schon vor dem Krieg bestand das<br />

Verbot jahrelang und man rühmt der heutigen Jugend nicht<br />

nach, sie sei in den Kriegsjahren gesitteter geworden. Es wäre<br />

bei Buben und Mädchen mit schlechter Kinderstube, versteckt<br />

hinter einer Larve, Gefahr, inkognito Jugendliche und Crwachsene<br />

zu belästigen oder sonstige Flegeleien zu verüben,<br />

wenn sie der wünschbaren Kontrolle entgehen könnten.<br />

Ramersberg. Franz Kiser, Zimmertal f. (Eing.) Es<br />

ist wohl verdient, an dieser Stelle in Kürze des Mannes zu<br />

gedenken, der in der Frühe des letzten Sonntag von uns ging.<br />

Geboren in einfachsten Verhältnissen im Jahre 1866, verlor<br />

der Verstorbene schon in frühester Jugend seine Mutter. Früh<br />

lernte er fremdes Brot essen und verhältnismäßig jung zog<br />

er nach Deutschland in die Fremde. Nach Jahren kehrte er<br />

zurück und erwarb aus seinen Ersparnissen das Heimwesen<br />

Dnmmli. In kalter Dezembernacht 1894 brannte das große<br />

Doppelwohnhaus der beiden Dummli, das nun zur Hälfte<br />

dem Verstorbenen gehörte, mit fast sämtlichem Mobiliar in<br />

wenigen Stunden auf den Grund nieder. Es war das wohl<br />

entmutigend, doch der Franz verlor den Mut nicht, erwarb<br />

sich dann später das anstoßende Heimwesen Zimmertal, grünbete<br />

eine Familie, verlor durch den Tod bald wieder seine<br />

Frau, verehelichte sich zum zweiten Male, und heute stehen<br />

an seinem Grabe seine Gattin, 5 verheiratete Töchter und 5<br />

wackere Söhne. Ein Leben, ausgefüllt mit Arbeit, Sorgen<br />

und Schicksalsschlägen. Doch in jeder Lage des Lebens fand<br />

der Verstorbene den passenden Spruch und verstand wohl zu<br />

tragen, was nicht zu ändern war. Seiner Familie war er stets<br />

der sorgende, verständige Vater, daneben der tüchtige Arbeiter<br />

und fortschrittliche Bauer, ein guter Bürger. Getreu seinen<br />

christlichen Grundsätzen wußte er auch Krankheit und die<br />

Gebrechen des Alters hinzunehmen. Immer wieder wußte er<br />

Kraft zu schöpfen aus den Tiefen unserer Religion und der<br />

Herrgott gab ihm nun auch die Gnade, wohlvorbereitet zu<br />

sterben. Er ruhe im Frieden.<br />

Kerns. (Eing.) Liebe Kernser! Daß ich in meinen alten<br />

Tagen auch noch einmal Zeitungsschreiber würde, hätte ich<br />

doch nie gedacht. Das ewige Zanken liegt mir nicht und schon<br />

gar nicht, wenn Zeitungsartikel erscheinen, die alles besser<br />

wissen wollen, wie zum Beispiel jener „ate" vom letzten<br />

Samstag. — Man schimpft über uns Alten und die Kalbereien,<br />

die wir angestellt hätten. Gar nichts, aber auch gar<br />

nichts hätten wir recht gemacht. — Wenigstens war damals<br />

keine solche Zankerei, wie jetzt.<br />

Und wenn es auch hie und da brodelte, sei es wegen dem<br />

Werk, oder wegen was anderem, man sagte sich die Meinung<br />

und dann Schluß. Von nachtragen gab es da nichts.<br />

Ja früher, da lebte man nebeneinander, jeder auf den andern<br />

angewiesen. Man dankte dem Herrgott nach einem guten<br />

Sommer und plazierte nicht in den Wirtshäusern herum,<br />

wie jetzt. Und das Wort der Alten hatte Geltung, nicht wie<br />

jetzt. Wir waren Kernser, einig, wenn es galt, einen der unfern<br />

in den Rat zu wählen. Die Landsgemeinde war unser<br />

Tag, und wenn es auch hie und da nicht ging, wie wir wollten.<br />

Und traf man sich auf dem Märt auswärts, in Luzern,<br />

oder gar ennet dem Brünig, ja, da war es einem, als sei einem<br />

der andere Kernser der eigene Bruder und unterstützte<br />

sich gegenseitig mit Ratschlägen und man blieb beieinander,<br />

als ob jeder für den andern aufpassen müßte, damit dem andern<br />

nichts zustoße. Von manch weitem Marsch wüßte ich zu<br />

berichten und wenn wir uns gegenseitig nichts mehr zu erzählen<br />

hatten, dann betete man den Rosenkranz. Heute hat<br />

man das ja nicht mehr nötig. Schade!<br />

Die Zeiten änderten sich . Es kam die Eisenbahn, das<br />

Elektrisch, das Auto, die Flieger und zuletzt die Seilbahn.<br />

Und akurat so änderten sich die Menschen. Wir, die wir<br />

das alles miterlebten, wir schauen in ein richtiges Wirrwarr,<br />

wie das ganze Theater heißt. Die Gemeinde ist in zwei Lager<br />

geteilt. Keiner traut vor dem andern frei zu reden.<br />

Einmal zankt man um den Gemeindeschreiber und dann<br />

ums Werk. Und man zankt wegen dem hochw. Herrn Pfarrer<br />

und jetzt ist die Seilbahn und die Wildistraße auf dem Tapet.<br />

Es scheint mir, man suche mit allem Fleiß Stoff, damit etwas<br />

rotschge und damit die einzigen noch senkrechten Mannen in<br />

der Gemeinde um Ehr und guten Namen kommen.<br />

Zum Tabet Seilbahn-Wildistraße möcht ich nun auch einmal<br />

etwas sagen, nachdem mir scheint, man leide in Kerns<br />

an ganz starken- Gedächtnisschwund. Anno 24 war am Hajd<br />

der Bergsturz. Ein Glück, daß dabei niemand ums Leben kam.<br />

Im Jahre 25 kam das Projekt um die Wildistraße, die man<br />

in 3 Strecken bauen wollte. Es kam vor die Gemeinde und<br />

1926 fingen sie an mit dem ersten Teil. Somit ist die Wildistraßensrage<br />

genau 10 Jahre älter als die Seilbahn, und nicht<br />

wie der „ate" schrieb. Das letzte Stück kam dann an die<br />

gleiche Gemeinde wie die Seilbahn. Der Schlachtenruf Seilbahn<br />

oder Straße war ja nur ein Propqgandazug des Seilbahninitianten.<br />

Gegen die Bahn hatte niemand etwas dagegen.<br />

Uns Bauern wollte man aber die Wildistraße verwehren!<br />

So war es! Alt Regierungsrat Bucher, der Zuber, sagte damals,<br />

wenn wir Bauern nicht wissen wollen, ob wir für die<br />

Straße stimmen wollen oder nicht, dann solle man die Roß<br />

und Kühe holen, die wissen dann schon wie stimmen.<br />

Ich selbst stimmte damals, wie alle Bauern, für die Straße<br />

und für die Seilbahn. Und so kam das eine und kam da?<br />

andere. Jedes für seinen Zweck!<br />

Man hätte ja die Straße nicht bauen brauchen. Man<br />

könnte dann das Vieh im Bergsturzgebiet hochtreiben oder die<br />

Kuhe und Roß beringen wie die Stiere und daran aukaehängt<br />

an der Bahn anf die Wildi transportieren und wieder<br />

am Seil herunterlassen. Es wäre dies bestimmt ein Lock-<br />

Mittel für die ganze Welt zum Schauen. Wenn selbst ein Sententransport<br />

pro Kilo 17 Rappen sehr viel losten würde man<br />

konnte ,a ein Eintrittsgeld verlangen, womit man dann die<br />

verschiedenen- Ratsherren endlich fix besolden könnte und die<br />

Rübe in der Gemeinde ivare dann hergestellt.<br />

Und was die Kosten der Wildistraße betrifft: Schulden haden<br />

wir dadurch keine bekommen. Weit über die Hälfte sind<br />

durch Subventionen gedeckt worden. Damals war eine große<br />

Arbeitslosigkeit und Verdienst in der Gemeinde bitter notwendig<br />

Auch von der Notstandsunterstützung haben wir bekommen<br />

daran. Der ganze Verdienst blieb in der Gemeinde.<br />

Als ich vor wenig Jahren durch die ^vildistraße ging, ivaren<br />

der Kantonsingenieur von Flüe und ein Paar Herren dabei.<br />

Sie sagten, es sei eine Wunderleistung, um dieser^ Betrag<br />

eine solche Straße zu bauen. Das hätten wir dem Forstverwalter<br />

zu verdanken und deni guten Arbeitswillen der Kernser<br />

Arbeiter. Heute ist es gang und gäbe, diesen Mann da und<br />

dort zu verdächtigen. Ich möchte nur einmal wissen, ob er<br />

seinen Taglohn von 4 Uhr am morgen bis 9 Uhr am abend<br />

bekommen hat, sonst muß sich die Gemeinde noch schämen.<br />

Es soll einmal einer dieser Großsprecher diese Straße bauen,<br />

wir »vollen dann sehen, was sie kostet! Wenn wir die Dietriederstraße<br />

pro Kilometer ausrechnen und dann die Länge<br />

der Wildistraße, dann kann man sich ungefähr denken, >vas<br />

dann die Wildistraße kosten würde und war die Dietriederstraße<br />

nur Weidland und die Wildistraße Fels und Wald und<br />

Schratten.<br />

So soll man in Zukunft das Maul nicht >o voll nehmen<br />

und die Straße Straße und die Bahn Bahn bleiben lassen.<br />

Daß die Bahn privat vergeben wurde, war eine Dummheit,<br />

an der wir aber alle Schuld sind, mit Ausnahme von paar<br />

Eigenbrödlern, die mit des Teufels Namen gegen die Straße<br />

und gegen uns Bauern wetterten. Doch sollen diese Kalber ruhig<br />

mit der Bahn fahren und die Straße meiden, obwohl sie<br />

ja als Seuten ausgetrieben werden sollten.<br />

Und die Jungen, die noch naß hinter den Ohren an der<br />

Gemeinde und in den Wirtshäusern herum politisieren, sollen<br />

zuerst einmal ihre Schulden zahlen und das Sparen lernen,<br />

damit sie der Gemeinde durch Steuern auch eininal nützlich<br />

werden, denn die Größe ihrer Schimpferei und ihres<br />

Plagierens steht in keinem Verhältnis zu ihrer Stenerkraft.<br />

Mit solchen aber Politik zu machen und die ganze Gemeinde<br />

hintereinander zu reisen, das ist ... das neue Sterns!<br />

Der Arvimelk.<br />

Kerns. Mit der letzten Aufführung des Lustspiels „De<br />

Oeisterknächt vom Tannerhof" hat Kerns die heurige Theatersaison<br />

beendigt. Der prächtige Erfolg, den der Jodlerklub<br />

„Fruttklänge" mit seinen Ausführungen buchen dürfte, wird<br />

den rührigen Verein zu weitern Taten anspornen; anderseits<br />

ist das Publikum dem Jodlerklub dankbar, daß er sich zu einem<br />

solch unbeschwerten und frohen Theaterstück aufgerafft<br />

hat, zu einem Spiel, das in die ganze Gemeinde eine angenehme<br />

Abwechslung gebracht und sicher auch den etwas erhitzten<br />

politischen Gemütern wohlgetan hat. Es wäre unbillig,<br />

wollte man nicht den verantwortlichen Leitern, dem Regisseur<br />

Otto Widmer und dem Dirigenten Jost Marty, den wohlverdienten<br />

Dank aussprechen. Für diesmal danken wir ganz<br />

besonders dem allzeit bereiten Präsidenten des Klubs, Herrn<br />

Otto W i d m e r. Es ist gar keine Selbstverständlichkeit, einen<br />

Verein zur Initiative anzufeuern, ihn von Erfolg zu<br />

Erfolg zu führen. Dazu brauch es viele Stunden selbstloser<br />

Aufopferung und Liebe zur Sache und als Regisseur eine<br />

gehörige Dosis von „Theaterblut". Herr Widmer verdient<br />

Dank und Anerkennung.<br />

Melchthal. Handänderung. (Korr.) Unser Hotel Alpenhos,<br />

das weitum im Schweizerlande, wie in Deutschland,<br />

Holland und Frankreich wohlbekannte Erholungsheim, hat<br />

seinen Eigentümer gewechselt. Die jungen, strebsamen Herr<br />

und Frau Otto und Emmy HuwylerRöthlin haben das Hotel<br />

mit allen dazugehörenden Gebäuden und Inventar wie<br />

mit allem Umschwung um die Summe von 13Ö000 Franken<br />

käuflich erworben. Verkäufer und Käufer verdienen Anerkennung.<br />

— Herr und Frau Britschgi-Schäli wünschen wir ausrichtigst<br />

in ihrem Chalet „Aerny" noch viele glückliche Jahre<br />

gesundes wie frohes Erdenleben. Herrn und Frau Huwyler-<br />

Röthlin möge ihr künftiges Schaffen und Wirken im Hotelgeiverbe<br />

viel Sonnenschein und glückliches Wohlergehen bringen.<br />

Alpnach. (Mitget.) Am 3. März findet eine Einwohnergemeinde<br />

- Versammlung mit folgenden Traltanden<br />

statt: Politische Gemeinde. Summarische Kenntnisgabe<br />

der Säckelmeisterrechnung, Schulrechnung und der Rechnung<br />

über die Wasserversorgung. Antrag aus Reduktion der Einwohnersteuer<br />

um 10 Cts pro Mille. — katholische Gemeinde.<br />

Summarische Kenntnisgabe der katholischen Säckelmeisterrechnung<br />

und Kirchenrechnung. Nachtrags-Kreditbegehren für den<br />

Orgelbau.<br />

GiSwil. (Eing.) Ueber das seuchenhafte Verwerfen, Abo»<br />

tus-Bang, referierte am 17. Februar Dr. vet. Golthard Odermatt<br />

in der Wirtschaft Großlheil vor einer großen Bauern-<br />

Versammlung. Seine Ausführungen waren äußerst interessant<br />

und für jeden sicher eine gute Lehre. Um allfällig diesen bösen<br />

Seuchen vorzubeugen, ist eine saubere und sorgfältige<br />

Viehpflege die Grundbedingung. Wem ein gesunder, seuchenfreier<br />

Viehstand am Herzen liegt, wird es sicher zur Pflicht<br />

nehmen, ihn und damit andere vor diesem Stallfeind zu<br />

wahren. Dem Referenten danken wir für seine vielen, guten<br />

Ratschläge und es ist sehr zu wünschen, daß alle sie befolgen<br />

mögen zum besten Nutzen. Wer aber andern schadet, schadet<br />

sich selbst. Anderseits bleibt jedem Bauer viel Leid und<br />

sten erspart.<br />

Gill ^ngbauer.<br />

Kaiserstuhl. (Eing.) Wemmer zum Walter z'Fastnacht gah-<br />

^ert ,ells gmiätlich sie y där Zyt! Will jemand lustig sein >"<br />

Mreii und bei Tanz und Wein die Sorgen in Kürze vcrflir<br />

M, macht diesmal ein Versucherli beim Walter am Kaiser<br />

stuhl. Er hat ja inseriert und ist heute schon frohgelaunt aus<br />

lc Fastnacht. Aus Küche und Keller das Beste, wer will bc><br />

ihm zu Gast sein? Sicher niemand wird sich gereut sein, u>en»<br />

er einmal zum Walter tanzen geht und frohe Stunden verleben<br />

will. Herzlich wird er euch, ihr Gäste, empfangen u>>°<br />

,eder kommt auf die Rechnung. Man kennt ihn landauf, la«d'<br />

ab. Besonders wissen wir Bauern uud Aelpler ihn z» I**<br />

zen, weil er auch in Tagen der Sorge und Mühsal mit uns<br />

zu tun hat. Er weiß, wie hart das Bergleben ist, wenn die<br />

Lebensmittel-Coupons fehlen. Letztes Jahr hat er für die Alp"<br />

Hirten beim KEA Zulagen erwirkt. Wir danken ihm von<br />

Herzen für seine Guttaten und wünschen ihm zur Fast-"^<br />

ein volles Haus und viel Vergnügen. Einer vom Unterlaß


Radio — Beromünfter<br />

Jnuerschweizerisches im Radio. In der Sendung „Fyrobe"<br />

erklingt Montag, den 14. März, um 19.00 Uhr, „Musik aus<br />

den Nidwaldner Bergen". Ausführende sind: die Ländlerkapelle<br />

Stans, die Ländlerkapelle Ennetmoos, die Trachtengruppe<br />

Stans, Stanser Jodlerbuebe und ein Alphornbläser.<br />

ßlxe mchwolle Kindgebvng des Mittelstandes<br />

Die Hallen des „Comptoir Suisse" in Lausanne waren<br />

Sonntag, den 24. Februar <strong>1946</strong>, Zeugen einer imposanten<br />

Mittelstandskundgebung, die, von der „Action vaudoise de<br />

defense vconomique" einberufen, von über 4000 westschweizerischen<br />

Angehörigen des kaufmännischen und gewerblichen<br />

Mittelstandes, der Angestelltenschaft sowie von Delegationen<br />

aus den zentralschweizerischen Kantonen Uri, Schwyz, Unterwalden,<br />

Luzern und Bern beschickt war. Der Präsident der<br />

waadtläudischen Landwirtschaftskammer, Arnold Gachet,<br />

zeigte die Schicksalsverbundenheit zwischen Gewerbe und<br />

Bauerntum auf, das den kriegswirtschaftlichen Plan Wahlen<br />

nur dank dem Ueberwiegen der Klein- und Mittelbetriebe<br />

durchführen konnte. Mit Andr6 Jotterand, Präsident des<br />

Verbandes junger Keufleute, sprach ein weitsichtiger Vertreter<br />

der Angestellten, die mit der Einführung amerikanischer<br />

Verkaufsmethoden zwecks Einsparung von Personal<br />

eine für den Kleinbetrieb ruinöse Preispolitik und damit<br />

Lohndruck und Arbeitslosigkeit als zwangsläufige Folgeerscheinung<br />

voraussehen. Nationalrat Paul N e r f i n, Präsident<br />

des westschweizerischen Detaillistenverbandes, wies in<br />

Uebereinstimmung mit den Auffassungen von Handel, Gewerbe<br />

und Angestelltenschaft in der West- und Zentralschweiz<br />

auf den Sinn unserer Bundesverfassung hin, die sowohl den<br />

Schutz der Freiheit des Einzelnen als auch die Förderung<br />

der gemeinsamen Wohlfahrt bezweckt: erstere darf nicht mißbraucht<br />

werden, ansonst letztere darunter Schaden leidet.<br />

Wenn die Bedeutung eines niedern Standes der Lebenskosten<br />

für die Exportindustrie nicht verkannt werden soll, so dürfen<br />

ihren Interessen nicht gleichzeitig kulturelle Werte geopfert<br />

werden, nämlich die der freien Persönlichkeit. Der Referent<br />

hofft, daß deshalb bei der Beratung der neuen Wirtschaftsartikel<br />

gewisse Schutzbestimmungen, wie sie der Ständerat<br />

vorschlägt, nicht mißachtet werden. Als Vertreter der Innerschweiz<br />

sprach Kantonsrat Dr. Rudolf Sidler, Schwyz,<br />

für eine einheitliche Mittelstandsaktion, die auch den Kantonen<br />

das Gesetzgebungsrecht zur Ordnung von Handel und<br />

Gewerbe zuerkennen will, weil nur sie den regionalen Anforderungen<br />

gerecht werden können. Gegen willkürliche Eingriffe<br />

in die Handels- und Gewerbefreiheit würde die verfassungsrechtliche<br />

Beschwerdemöglichkeit beim Bundesgericht<br />

sichere Gewähr bieten.<br />

Nach einem Schlußwort des Vorsitzenden verlangte die<br />

Versamuilung in einer einmütig gefaßten Resolution, daß<br />

die Handels- und Gewerbefreiheit den Kleinen wie den Großen<br />

ihre Existenzberechtigung gewährleisten müsse. Den Kantonen<br />

solle deshalb die Kompetenz zuerkannt werden, die geeigneten<br />

Maßnahmen zum Schutz der Freiheit der Selbständigerwerbenden<br />

gegenüber den Großbetrieben zu ergreifen,<br />

welche für sich die Schaffung wirtschaftlicher Monopole und<br />

damit die Unterdrückung des freien Leistungswettbewerbes<br />

der Privatinitiative anstreben. Für den endgültigen Wortlaut<br />

der Wirtschastasrtikel wird erwartet, daß den Kantonen<br />

jene Befugnis loyal zuerkannt werde, welche die Grundlage<br />

für eine gerechte und soziale Wirtschaftsordnung bietet.<br />

D e m o t r a t e n . . .<br />

Die eigentlich Geschlagenen der jüngsten Wahlen in Belgien<br />

find die Linksparteien, die sich der Hoffnung hingaben<br />

— Außenminister Spaak hat sie offen ausgesprochen —, sie<br />

würden die Mehrheit der Kammer erobern. Die bedeutenden<br />

Wahlerfolge der Katholiken — die Christlichsoziale Partei<br />

steigerte ihre Sitzzahl in der Kammer von 73 auf 92 — hat<br />

diese Hoffnung zunichte gemacht.<br />

Es ist nun höchst aufschlußreich, wie die Linke — nach ihrer<br />

demokratischen Methode — auf diesen Volksentscheid reagiert.<br />

Aus Belgien wird nämlich in aller Offenheit berichtet,<br />

daß sich die Sozialisten kaum von ihren kommunistischen<br />

Milchbrüdern trennen und die Hand zu einer katholisch-sozialistischen<br />

Regierungskoalition, die eine sichere Basis hätte,<br />

bieten werden. „Eine katholisch-liberale Regierung aber würde<br />

sofort zum Generalstreik führen."<br />

Also: Diese „Demokraten" weigern sich, eine regierungsfähige<br />

Regierung bilden zu helfen — drohen aber mit dem<br />

Generalstreik, wenn die nichtmarxistischen Parteien diese Regierung<br />

bilden.<br />

Wirklich: Demokraten sind das, Demokraten ...<br />

Man bekommt nachgerade den Eindruck, daß nicht nur in<br />

Belgien mit Streiks „demokratische" Politik gemacht wird.<br />

Es ist offensichtlich, daß auch in unserem Lande verschiedene<br />

Streikbewegungen mehr politische als wirtschaftlich-soziale<br />

Hintergründe haben. Auf alle Fälle ist die Streikwelle im<br />

Kanton Zürich mehr als augenfällig. Aber eben — die Stadt<br />

Zürich steht ja auch vor Wahlen, die der fozialistisch-kommunistischen<br />

Linksfront die Mehrheit bringen soll ...<br />

Kantone<br />

Tessin. Gleich zu gleich gesellt sich gern. Die Tessiner Partei<br />

der Arbeit hat einen ehemaligen Faschisten unter ausdrücklicher<br />

Billigung des Parteipräsidenten als Mitglied aufgenommen.<br />

Die Welt wird deswegen nicht umfallen; doch<br />

mag man sich vorstellen, was es für ein Geheul zur Linken<br />

gäbe, wenn z. B. einer vom „Bund treuer Eidgenossen" bürgerliches^Parteimitglied<br />

wäre. Freilich kann man den vorliegenden<br />

Fall auch ganz nüchtern Beurteilers: die aktivsten Kommunisten<br />

gingen in Deutschland zu den Nazi und frönten dort<br />

ihrem revolutionäre Totalitarismus; während des deutschrussischen<br />

Paktes bewunderten unsere Kommunisten und Ricolisten<br />

die beiden Partner mit ungeteilter Sympathie. Der ergänzende<br />

bundesrätliche Bericht, dritter Teil, der immer noch<br />

aussteht, dürfte über die antidemokratischen Umtriebe der<br />

Linksextremisten Aufschlüsse geben.<br />

Für den Bauernstand<br />

für f ? *?£" !x 946 - ?itg. von der Zentralstelle<br />

sur Ackerbau.) Der <strong>Obwaldner</strong> Bauer batte erwartet hcr6<br />

" r ^ Jahr <strong>1946</strong> die Anbaupflicht bedeutend reduziert'würde.<br />

Die Zufuhren wurden von Tag zu Tag zusehends besser<br />

und damit auch unsere Versorgungslage. Für den industriellen<br />

Anbau ist bereits eine Reduktion von 40 Proff<br />

9r äU Ä e " mtb (U,f Ende <strong>1946</strong> die gänzliche Aufhebung<br />

m Aussicht genommen. Gegen diese Entlastung hat unsere<br />

Landwirtschaft sicher nichts einzuwenden, im Gegenteil, sie<br />

ist froh, das Land wieder zur Eigenbewirtschaftung zurückzuerhalten,<br />

das ihr zum Teil zwangsweise weggenommen<br />

worden war. Auch ist damit der Absatz einzelner Acker- und<br />

Gartenprodukte eher wieder gesichert.<br />

Demgegenüber konnte -die Anbaupflicht der landwirtschaftlichen<br />

Pflanzer bisher nur unbedeutend oder<br />

gar nicht reduziert werden. Die Zufuhren einzelner lebenswichtiger<br />

Güter wie Brotgetreide, Zucker usw. sind trotz der<br />

eingetretenen Besserung immer noch ungenügend und zudem<br />

unsicher. Die Nachrichten über die Versorgungslage mit Nahrungsmitteln<br />

diesseits und jenseits der großen Wasser sind<br />

derart, daß mit einem zeitweiligen Ausbleiben oder Rückgang<br />

der Zufuhren gerechnet werden muß. Die verantwortlichen<br />

Behörden könnten schon aus diesem Grunde eine allzurasche<br />

Rückbildung der Anbaufläche nicht verantworten. Wir sind,<br />

tme sich der Chef des eidgen. Kriegsernähruiigsamtes vor eimgen<br />

^agen ausdrückte, eben noch nicht über dein Berg. Darüber<br />

dürfen uns auch die momentan günstigen Einfuhren nicht<br />

hinwegtäuschen.<br />

Der Landwirt ist indessen gut beraten, wenn er den veränderten<br />

Versorgungsverhältnissen und damit auch der veränderten<br />

Nachfrage im Anbau Rechnung trägt. Ein besonders<br />

heikles Gebiet ist hier der Gemüsebau. Schon jetzt zeigen<br />

pch in der Verwertung einzelner Produkte aus der Ernte 1945<br />

gewisse Schwierigkeiten. Es ist damit zu rechnen, daß der Gemusekonsum<br />

noch weiter zurückgehen wird. Dementsprechend<br />

sollten unsere landwirtschaftlichen und auch nichtlandwirtschaftlichen<br />

Pflanzer in diesem Jahre nicht mehr Gemüse<br />

pflanzen, als sie im eigenen Betriebe zur Selbstversorgung<br />

benötigen oder einen gesicherten Absatz haben. Wo über die<br />

eigene Selbstversorgung hinaus Gemüsebau betrieben wird,<br />

sollte unbedingt vorher der Absatz sichergestellt werden. Dies<br />

kann geschehen durch Vertragsanbau mit einer Konservenfabrik<br />

oder mit einem Gemüsehändler oder andern Slbnehmern.<br />

Ohne vorherige Absatzsicherung muß nachher mit unliebsamen<br />

Absatzstockungen gerechnet werden. Für die landwirtschaftlichen<br />

Pflanzer wäre ein vermehrter Anbau von<br />

Zuckerrüben auch in unserem Kanton zu empfehlen. Der<br />

Absatz ist durch die Zuckerfabrik Aarberg gesichert. Zudem liefert<br />

das Kraut und die Rübenköpfe noch fast soviel Futter für<br />

den Viehstall wie eine Wiese. Dazu besteht noch die Möglichkeit,<br />

die Rübenschnitzel von der Fabrik zurückzunehmen und<br />

dies kommt auch wieder der Viehhaltung zugute.<br />

Landwirte und Kleinpflanzer werden in Zukunft vor allem<br />

und in erster Linie das anpflanzen, was sie zur Selbst-<br />

Versorgung in Haus und Stall notwendig haben. Wer mehr<br />

anpflanzt bzw. anpflanzen muß, wird sich in der Wahl der<br />

Kulturen nach der Eignung des Bodens den vorhandenen Arbeits-<br />

und Zugkräften und nicht zuletzt nach den Absatz- und<br />

Preisverhältnifsen richten.<br />

Lach mit!<br />

D e r S ch o t t e. Ein Schotte will auf dem Postamt ein<br />

Telegramm aufgeben und erkundigt sich nach den Kosten.<br />

Der Beamte nennt die Wortgebühren und fügt hinzu: „Also,<br />

was der Text kostet, können Sie sich danach ausrechnen. Die<br />

Namensunterschrift ist gratis." Der Schotte überlegt einen<br />

Augenblick: „Sie werden es mir kaum glauben — ich bin<br />

Indianer von Geburt, und mein Name ist: Binmoraenzu<br />

9 a<br />

Hause."<br />

Ausweg. Am Nebentisch in der Gartenwirtschaft sitzt<br />

ein Ehepaar. Sie hat die Initiative zu einem Zabig ergriffen<br />

und nuterhält sich mit der Serviertochter schon bald<br />

zehn Minuten über Auswahl und Preise. Ständig wiederholt<br />

sie die Fragenfolge: „Was händ Sie no?" — „Wieviel<br />

chofchtet das?" — „Jä, hät das au ufgschlage?" —<br />

„Haarsträubend!" — „Was händ Sie suscht no?" — Richt<br />

einmal die Patisserie ist zu alten Preisen erhältlich. Sie blickt<br />

verzweifelt um sich, um Zustimmung zu ihrer Empörung zu<br />

suchen. Da geht der Serviertochter die Geduld aus und sie<br />

sagt: „Oeppis Hämmer no zum alte Priis!" — „Worum<br />

säged Sie das nid frühner?", fährt die Dame dazwischen.<br />

Leicht lächelnd sagt die Serviermaid: „Asichtsposchtcharte und<br />


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Komische Oper in 3 Akten, Musik von C. Nicolai.<br />

Sonntaa 3. März, 14.30 -17.30 Uhr: Der Cpcrnlmll. Operette in<br />

3 Akten, Musik von Richard Heuberger. 20 22.30 Uhr: Das<br />

Land des Lächelns. Operette in 3 Akten, Musik von Franz Lehar.<br />

Montag. 4. März, 20 23 Uhr: Der Cpcrnlmll.<br />

Dienstag. 5. März, 20—23 Uhr: 17. Vorstellung im Dienstagabounement:<br />

Die luftigen Weiber von Windsor.<br />

Mittwoch, 6. März, und Donnerstag, 7. März, 20 22.15 Uhr: Zwei<br />

letzte Gastspiele Cabaret Cornichou: Fraternisieren erlaubt.<br />

Gastspielpreise; Abonnemente ungültig.<br />

Freitag, 8. März, 20 -22.30 Uhr: 10. Porstelluiig in, Freitagabonnement:<br />

Herr und Fran Nord. Eine heitere Detektivkomödie in<br />

3 Akten (4 Bildern), freie Bearbeitung nach Owen Davis, von<br />

Ralph Benatzky.<br />

Samstag 9. März, 20—22.45 Uhr: Ferien im Tessin. Operette in<br />

3 Akten von Willy Volker. Gesangstexte von Uurt E. Heyne,<br />

Musik von Alexander Krannhals (zum erstenmal).<br />

Sonntag, 10. März, 14.30—17 Uhr: Das Land des Lächelns. Operette<br />

in 3 Akten von Franz Lehar. 29 23 Uhr: Gastspiel Käthe<br />

Gold: Des Meeres und der Liebe Wellen. Schauspiel in 5 Akten<br />

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Die katholische Kirche wird gegenwärtig mit einem wahren<br />

Kreuzfeuer angegriffen. Die Feinde der Weltkirche wittern<br />

Morgenluft und benutzen die Nervosität nnd Geistesverwirrnng,<br />

die der Weltkrieg mit sich gebracht hat, um das Wasser<br />

auf ihre Mühlen zu leiten. Dabei gehen sie äußerst taktisch<br />

vor? bald liefern sie scheinbar nebensächliche Scharmützel gegen<br />

untergeordnete Diener der Kirche, bisweilen aber rennen sie<br />

Sturmangriffe gegen das geistige Hauptquartier: den Papst<br />

in Rom. Unsere Gegner kennen eben die alte militärische<br />

Weisheit: Ist erst der Führer geschlagen, dann hat man mit<br />

der führerlosen Armee leichtes Spiel. Dieser Kampf wird<br />

natürlich nicht mit Waffen der Technik ausgefochten. Ein<br />

solcher Gedanke, den Hl. Vater tätlich anzugreifen, konnte<br />

nur in der teuflischen Phantasie eines Hitlers geboren werden,<br />

ein verwegener Plan, vor dessen Ausführung selbst dieser<br />

Satan in Menschengestalt zurückschreckte. Nein, man bekämpft<br />

den Vatikan mit den Waffen des Geistes, die nicht weniger<br />

giftig und todbringend sind. Kampfplatz ist die Schule, das<br />

Radio, der Vortragssaal und vor allem die Zeitung.<br />

Eine Waffe, von der sich die Katholikenhasser Erfolg verversprechen,<br />

ist die Verleumdung, der Papst sei ein<br />

wetterwendischer Diplomat, eine Windfahne, die sich nach<br />

Luftstärke und Windrichtung richtet, ein raffinierter und verlogener<br />

Politiker, der vor keiner Jntrige und Kriegslist zurückschrecke,<br />

um die Machtstellung der Kirche zu wahren;<br />

kurz und gut, der Papst sei ein Anpasser, ja geradezu das<br />

Muster eines Erzanpassers. Was ist von solchen Vorwürfen<br />

zu halten? Was ist überhaupt von der päpstlichen Diplomatie<br />

zu halten? Sollte der Papst nicht auf alle Diplomatenmethoden<br />

verzichten? Ja, ist die vatikanische Politik nicht ein<br />

Schandfleck an der Säule der Wahrheit, der kompromißlosen<br />

Wahrheit, die doch das Papsttum sein soll? Die Antwort<br />

möchte ich in drei Grundsätzen zu geben versuchen.<br />

1. Der Papst hat als Lenker der Weltkirche nicht nur das<br />

Recht, sondern die Pflicht, für die Ausbreitung der Lehre<br />

Christi und für das Wohlergehen seiner Untergebenen zu<br />

sorgen. Der Befehl Christi lautet militärisch kurz und knapp:<br />

„Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker" und „Weide<br />

meine Schafe, weide meine Lämmer!" Da aber die Kirche<br />

nicht in einem Märchenlande oder ans dem Monde lebt, sondern<br />

in Ländern und Völkern des 20. Jahrhunderts, so muß<br />

der Papst diesem Befehl mit den Mitteln der heutigen Zeit<br />

nachkommen. Es geht heutzutage nicht mehr an, etwa einen<br />

frommen Kapuziner mit einem Weihwasserwedel nach Berlin<br />

zu schicken, um den Führer dreimal zu besprengen, in der<br />

Hoffnung, damit einer Kirchenverfolgung zu bannen. Auch<br />

hätte es vermutlich eher zum Spotte als zum Erfolge gereicht,<br />

wenn der Papst auf einem Pferde dem Duce entgegengeritten<br />

wäre, um ihn am Kriege zu hindern, wie weiland<br />

Leo der Große dem Hunnenkönig entgegenzog, um ihn zum<br />

Frieden zu bewegen. Nein, der Papst bedient sich jener Mittel,<br />

die heute im Verkehr der Völker und Regierungen gebräuchlich<br />

sind. Ein solches Mittel ist eben die Diplomatie, das heißt<br />

der Abschluß von Verträgen und Konkordaten mit Staaten<br />

und Regierungen, Radiobotschaften an die ganze Welt oder<br />

einzelne Länder, Protestschreiben, Unterredungen, Privataudienzen<br />

und so weiter.<br />

2. Nie aber hat der Papst in Verträgen und Abmachungen<br />

wesentliche katholische Wahrheiten verleumdet oder preisgegeben.<br />

Immer hatte der Hl. Vater den Mut, den Drohfinger<br />

zu heben und ans Gewissen zu pochen. Allen Irrlehren<br />

der letzten Zeit hat er die Stirn geboten. Er hat den Liberaralismus<br />

und den Totalitarismus in brauner und roter<br />

Farbe bekämpft, und das zu einer Zeit, da der Stern der<br />

Diktatoren noch hell leuchtete. Der Papst hatte aber auch<br />

persönlichen Mut. Zwei Anekdoten mögen das illustrieren:<br />

Als Hitler seinen Freund jenseits der Alpen zum erstenmal<br />

besuchte, da fanden es die zwei Diktatoren schicklich, auch dem<br />

Papste ein kleines Anstandsbesüchlein abzustatten. Herr Hitler<br />

war der Meinung, ein Viertelstündchen würde genügen. Doch<br />

Pius XI. hatte mit den zwei Herren einige Hühnchen zu<br />

rupfen und verweigerte eine Audienz, wenn die zwei ihn<br />

nicht zum mindesten anderthalb Stunden anhören wollten.<br />

Was der Führer nicht wagte, das versuchte einige Jahre<br />

später sein Außenminister Ribbentrop. Was Pius XII. dem<br />

ehemaligen Champagnerreisenden erzählte, ist unbekannt.<br />

Sicher aber dürfen wir annehmen, der Papst habe ihm klaren<br />

Wein eingeschenkt, den der Magen des Herrn Ministers nicht<br />

ertrug, sonst wäre er wohl nach der Unterredung nicht in<br />

Ohnmacht gesunken.<br />

3. Nur in unwesentlichen Fragen hat der Vatikan Kompromisse<br />

und Eingeständnisse geduldet, ja ist bis zur Grenze<br />

des Möglichen gegangen. Warum das? Nur um größeres<br />

Unheil zu verhüten. Nicht alle Katholiken sind eben Helden<br />

wie die ersten Märtyrer, die im Ernstfall ihre Ueberzeugung<br />

mit dem Blute beweisen würden. Die Weltkirche wendet sich<br />

an alle Menschen, auch an die große Masse der Halben und<br />

Mittelmäßigen. Sie darf sich nicht begnügen, ein Klub von<br />

Bekennern und Märtyrern zu sein. Der oberste Hirte will<br />

deshalb seinen anvertrauten Schäfchen das Leben nicht schwerer<br />

gestalten, als es nötig ist. Das kann er oft nur, indem er<br />

mit den Kirchengegnern feilscht und handelt. So hat der Papst<br />

auch mit Hitlerdeutschland ein Konkordat abgeschlossen. Wäre<br />

es wohl klug gewesen, der Vatikan hätte dem Dritten Reich<br />

endgültig den Fehdehandschuh hingeworfen, alle diplomatischen<br />

Beziehungen abgebrochen und die Gläubigen ihrem<br />

Schicksal überlassen? Also nicht Anpasserei hat die päpstliche<br />

Diplomatie oft zn Kompromissen verleitet, wohl aber die<br />

väterliche Sorge für die gefährdeten Söhne und Töchter in<br />

aller Welt.<br />

So prallen die giftigen Pfeile unserer Gegner an den<br />

Schilden der Wahrheit ab. Aber heute geht es vielen leider<br />

nicht um die Wahrheit, sondern um den Vorteil. Warum?<br />

Weil sich viele dieser geistigen Freischützen vor der Wahrheit<br />

selber fürchten. Gerade jene, die den Säuberungsbesen am<br />

meisten schwingen und andere als Anpasser brandmarken,<br />

haben oft selber — sagen wir es nur auf gut deutsch! —<br />

Dreck am Stecken.<br />

hr.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Der Arbeitseinsatz.<br />

Der Arbeitseinsatz in der Landwirtschaft war im<br />

Januar außerordentlich gering. Während in den Vorjahren<br />

vom Dezember auf den Januar jeweils ein Anstieg zu ver-<br />

Neues<br />

in Kürze<br />

Der frühere ungarische Ministerpräsident Jmredy wurde<br />

am Montag durch Erschießen hingerichtet.<br />

In Paris schneit es unaufhörlich, so daß die Zufuhr von<br />

Lebensmitteln unterbrochen wurde.<br />

Für Deutschland steht ein Massensterben bevor. Die<br />

Lebensmittelrationen, zumal in der britischen Zone, mußten<br />

bedenklich tief herabgesetzt werden. An der Herabsetzung tragen<br />

die schwindenden Weltgetreidevorräte die Hauptschuld.<br />

Italien wird laut einem grundsätzlichen Beschluß der<br />

Regierung de Gasperi am 26. Mai nun über die Staatsform<br />

(Monarchie oder Republik) entscheiden und gleichzeitig die<br />

Befugnisse der „Konstituante" festlegen. Die Linke hat ihren<br />

Widerstand gegen die Volksabstimmung aufgegeben, angeblich<br />

aus der Gewißheit heraus, daß das Volk sich für die Republik<br />

entscheiden wird.<br />

Zu der die gegenwärtige Weltlage bestimmende Spannung<br />

der „Großen Drei" hat sich der amerikanische Außenminister<br />

Byrnes in einer bemerkenswerten Rede geäußert, in der er<br />

das „lose Geschwätz von der Unvermeidbarkeit des Krieges"<br />

brandmarkte, aber doch an die Adresse der Russen einige deutliche<br />

Mahnungen richtete. So wandte sich Byrnes insbesondere<br />

gegen die eigenmächtige Wegführung der modernen, leistungsfähigen<br />

Industrieanlagen aus der Mandschurei nach<br />

Rußland und gegen getarnte Agressionsversuche durch politische<br />

Durchdringung.<br />

General Franco, der seine Position durch die Furcht gestärkt<br />

fühlt, daß sein Abgang Spanien in Unruhe stürzen und<br />

schließlich dem Kommunismus in die Arme treiben würde, hat<br />

die unter dem Druck der Linkskreise beschlossene französische<br />

Grenzsperre mit einer diplomatisch-publizistischen Gegenoffensive<br />

beantwortet, wobei er geschickt an die antikommunistischen<br />

Gefühle im In- und Ausland und an den Nationalstolz<br />

der Spanier gegenüber fremder Einmischung appelliert.<br />

Am Parteitag der deutschen Kommunisten drohte deren<br />

Präsident mit revolutionären Methoden zur Niederzwingung<br />

der „reaktionären Kräfte" in den westlichen Besetzungszonen;<br />

auch die dortigen Sozialisten, die sich im Gegensatz zu denen<br />

der Sowjetzone nicht in eine Einheitsfront mit den Kommunisten<br />

hineinmanövrieren lassen wollen, bekamen scharfe<br />

Worte zu hören.<br />

zeichnen war, ist die Zahl der tatsächlich eingesetzten Personnen<br />

diesmal von 408 weiter auf 278 zurückgegangen und beträgt<br />

damit nur noch und einen Zehntel des im Januar<br />

des Vorjahres verzeichneten Einsatzes.<br />

Auch bei den Bauarbeiten von nationalem<br />

Interesse ist ein weiterer Rückgang des Arbeitseinsatzes<br />

eingetreten. Die Zahl der neu zugewiesenen bzw. neu eingestellten<br />

Arbeitskräfte belief sich auf 447 gegenüber 723 im<br />

Vormonat, während andererseits die Zahl der Entlassungen<br />

von 911 auf 1218 anstieg. Insgesamt waren bei diesen Arbeiten<br />

Ende Januar 2750 Mann beschäftigt gegenüber 3521 vor<br />

Monatsfrist und 9087 vor einem Jahre. Auf Meliorationsarbeiten<br />

entfielen 1942 Arbeitskräfte, auf die Torfgewinnung<br />

118 und die Kohlengewinnung 690.<br />

r P e n s c h e n auf Irrwegen<br />

Von Pierre l' Ermite. 27<br />

Ich mußte dazwischentreten ... und tat es mit großer<br />

Heftigkeit; denn ich war erbittert, dieses hartnäckige Weiterleben<br />

eines Religionshasses festzustellen, der jetzt, da für<br />

Frankreich ein harter Kreuzweg beginnt und da man überall<br />

nnd unaufhörlich an die religiösen Kräfte appelliert, wirklich<br />

unbegreiflich ist.<br />

Und wiederum muß ich sagen: „Die Menschen sind einfach<br />

wahnsinnig!"<br />

Und ich schäme mich, Mensch zu sei» ...<br />

45.<br />

Ich habe heute Chantal einen neuen schönen Arbeitsinantel<br />

und ein sehr hübsches Halstuch geschenkt. Denn ich war der<br />

Ansicht, daß es Sache der Betriebsleitung sei, den häßlichen<br />

Zwischenfall der letzten Woche wieder gutzumachen.<br />

ru r\-«p die beiden Gegenstände selber in einem guten<br />

Geschäft und mit aller Liebe ausgewählt.<br />

Chantal wollte sie nicht annehmen.<br />

„Oh, das ist bereits vergessen", sagte sie, „und ich meine,<br />

als ich^^' ^en streich geliefert hat, unglücklicher ist<br />

r'i ' ^° n öcr 9 e ff en ? • • • Aber ich, das kann ich Ihnen<br />

ersichern, ich vergesse nicht! Ich füge sogar hinzu, daß ich,<br />

nn ich mit Sicherheit die Urheberin dieser Feigheit feststellen<br />

könnte, sie keine Stunde länger im Betrieb behalten<br />

würde."<br />

„Und ich würde Sie um Nachsicht für sie bitten."<br />

„Die ich Ihnen verweigern würde!"<br />

„Vielleicht doch nicht?"<br />

„Sie müssen aber doch zugeben, daß eine derartige Handlung<br />

eine ungemein niederträchtige seelische Verfassung voraussetzt."<br />

„Eifersucht erklärt alles."<br />

„Erklären heißt noch lange nicht rechtfertigen."<br />

„Ich wage es nicht, zu richten. In gewissen Stunden hat<br />

auch die Seele Schwindelanfälle. Natürlich darf ich die Handlung<br />

selber verurteilen; denn die Nächstenliebe verlangt keine<br />

Verkrüppelung des Verstandes, verlangt nicht, daß man<br />

schwarz nennt, was weiß ist, oder weiß, was schwarz ist. Aber<br />

die Person selber darf ich nicht verurteilen. Sie hat vielleicht<br />

größere Anfechtungen als ich. Und bekanntlich ist man immer<br />

geneigt, sich Fehlern gegenüber, die man selber nicht besitzt,<br />

strenger zu zeigen. Außerdem hat die Person, die diese Tat<br />

verübt hat, nicht alle jene Gnaden erhalten, mit denen ich<br />

überhäuft worden bin. Gott allein weiß, wer Liebe und wer<br />

Haß verdient."<br />

„Arme kleine Chantal, ich bin aber ganz sicher, daß Sie<br />

selber keinen Haß verdienen."<br />

„Und doch müssen Sie feststellen, wie sehr ich gehaßt<br />

werde."<br />

„Aber auch geliebt..<br />

„Glauben Sie?..."<br />

„Gewiß ... ja, ganz gewiß!"<br />

Chantal sah mich an.<br />

Und ich habe den Blick nicht gesenkt. Sie konnte darin<br />

alles lesen, was sie wollte.<br />

Aber unsere Unterredung ging an diesem Tage nicht mehr<br />

weiter.<br />

46.<br />

Heute hatte ich einen mühsamen, harten, ja geradezu ekelhaften<br />

Tag.<br />

Mein Zubettegehen kam mir geradezu wie eine Evasion<br />

T'chM'"" ^ ^aBe Wortwörtlich in den Schlaf „ge-<br />

Und ich mußte wieder daran denken, daß der Tod dem<br />

Ächlase gleicht, aber mit dem Vorteil, daß man sicher ist<br />

nicht mehr auf dieser traurigen Erde zu erwachen.<br />

Woher kam mir eigentlich diese plötzliche Niedergeschlagenheit?<br />

—<br />

Ich weiß es nicht. Im Betrieb hat sich nichts Besonderes<br />

ei eignet. Es liegt wohl an der Gesamtatmosphäre der heutigen<br />

Mentalität, die dieses Haus zu einer Art pneumatischer Maschine<br />

macht, in deren Luftleere ich ersticke.<br />

Ich ersticke nämlich wirklich in dieser Atmosphäre der<br />

Gleichgültigkeit und des Hasses.<br />

Mit Frühlingshoffnungen im Herzen bin ich seinerzeit<br />

hierher gekommen; und heute bin ich am tiefsten Grund der<br />

Enttäuschung angelangt.<br />

Mein Traum liegt in Stücken zu meinen Füßen.<br />

Ich hatte einst von einem schönen, großen Betrieb aeträumt,<br />

in dem alle ein Herz und eine Seele sind und m-<br />

sammen einmütig für die Heimat arbeiten


O b w a l d e n<br />

Der Kantonsrat, der am 14. März zu einer Sitzung zusammentritt,<br />

hat folgende Geschäfte zu erledigen: 1. Ablage<br />

folgender Rechnungen pro 1945: a) Berichtend Rechnung der<br />

Kantonalbank, b) Spitalrechnung, c) Zeughausrechnung.<br />

2. Antrag des Regierungsrates betreffend Landrechtserteilung<br />

an Peter Costa-Durrer und Familie, wohnhaft in Sächseln.<br />

3. Schulbericht pro 1943/45. 4. Antrag des Regierungsrates<br />

auf Beitritt zum Konkordat über Handel mit Waffen. 5. Vorläge<br />

der kantonsrätlichen Kommission zu einer Verordnung<br />

über die Schulzahnpflege.<br />

Vor 500 Jahren. (In Erinnerung an den 6. März 1446.)<br />

Das Gebiet von Maienfeld und Liechtenstein war das Ziel<br />

eines zornigen Berwüstuugszuges, den die Eidgenossen Ende<br />

Februar 1446 unternahmen, Dadurch wurde am Besitztum<br />

des Freiherrn Wolfhart V. von Brandts, der trotz seinem<br />

Berner Burgerrecht österreichischer Parteigänger war, argen<br />

Schaden zugefügt. Das stachelte die Oesterreicher zu einem<br />

Handstreich auf die eidgenössisch besetzte Grafschaft Sargans.<br />

Im Morgengrauen des 6. März 1446 stießen bei R a g a z<br />

die 110 Eidgenossen mit 4—5000 Oesterreichern zusammen.<br />

Die letztern ließen ihre Geschütze dröhnen und schickten ihre<br />

Reiterei vor. Die Eidgenossen aber wehrten mit ihren Langspießen<br />

den anprallenden Feind ab und jagten in überlegter<br />

Offensive große Teile des östreichischen Heeres in die Fluten<br />

des Rheines.<br />

Die eidgenössischen Sieger, von denen nur 12 Mann<br />

sollen erschlagen worden sein, rafften reiche Beute zusammen.<br />

Die Unterwaldner Rotte trug in stolzer Siegesfreud das erbeutete<br />

Banner des unterlegenen Grafen Wolfhart V. von<br />

B r a n d i s heim. Ein <strong>Obwaldner</strong>, Erni von Wißerlen (offenbar<br />

v. Kerns), hatte es an sich gerafft. Dieses Banner wurde<br />

als gläubiger Ausdruck des Dankes für glückhaften Gefechtsverlauf<br />

in die Pfarrkirche von S a r n e n aufgehängt, begleitet<br />

von den in der Schlacht bei Sempach (1386) und im<br />

Eschental (1416) erbeuteten Bannern.<br />

Wohl sind- diese Banner als beredte Wahrzeichen eidgenössischer<br />

Wehrkraft und opferbereiter Heimatliebe schon<br />

längst vermodert und zerfallen. Doch härtet die Erinnerung<br />

an die Siegeszeichen der Väter den Abwehrwillen der Nachfahren...<br />

Dr. C. Diethelm.<br />

Jugendgruppen aus dem Ausland kommen zur Erholung<br />

in die Schweiz. In Zusammenarbeit mit den ausländischen<br />

Earitasstellen nnd den katholischen Jugendorganisationen der<br />

Schweiz werden jugendliche Ausländer (15—27 Jahre) zu<br />

einem vierwöchigen Erholungsaufenthalt eingeladen. Die<br />

Burschen und Mädchen kommen in Gruppen von 10—20 in<br />

die Schweiz. Dörfer und Stadtkreise werden gesucht, wo die<br />

Jugendlichen in Pflegefamilien untergebracht und vom zuständigen<br />

Pfarramt betreut werden.<br />

Die Jugendlichen werden von den zuständigen ausländischeu<br />

Earitasstellen ausgewählt und nur solche zugelassen, die<br />

ein ärztliches Zeugnis vorweisen können und einen guten Leumund<br />

besitzen. Die ganze Organisation der Ein- und Ausreisen,<br />

die Formalitäten mit der Fremdenpolizei usw. sowie<br />

die materielle Fürsorge, soweit sie nicht von den Pflegefamilien<br />

übernommen werden kann, obliegt der Schweizerischen<br />

Caritaszentrale.<br />

Die Schweizerische Caritaszentrale bittet die hochwürdige<br />

Geistlichkeit, ihre Pfarrgemeinde auf diese Aktion aufmerksam<br />

zu machen und eventuell Freiplatzmeldungen möglichst bald<br />

der Schweizerischen Caritaszentrale zu melden.<br />

Am 4. März a. c. werden 15 Jugendliche aus Luxembürg,<br />

am 8. März 31 aus dem Elsaß in der Schweiz eintreffen.<br />

Eine Gruppe von 30 jugendlichen Elsässern, die vor vier<br />

Wochen in die Schweiz kam, wird am 9. März wieder<br />

ausreisen.<br />

Hunderte von Anfragen liegen vor, nur wenige konnten<br />

bis jetzt berücksichtigt werden: es fehlen die Freiplätze.<br />

Schweizerische Caritaszentrale, Abteilung Nachkriegshilfe<br />

der Jugend, Mariahilfgasse 3, Lnzern.<br />

Dachdeckermeisterverband Obwalden. Die Generalverfammluug<br />

wurde am Sonntag, den 13. Januar <strong>1946</strong> im<br />

„Sarnerhof" in Sarnen von Kollege Hans Wirz, Präsident,<br />

um 2 Uhr eröffnet? er begrüßte seine Kollegen, sowie die<br />

Ehrengäste, Herrn Wagner, Ölten, Vertreter der Eternit AG.,<br />

und die Herren Fellmann und Leisebach, Luzern, von der Verkaussstelle<br />

der Ziegeleien. In verdankenswerter Weise richtete<br />

Herr Wagner einige Worte an die Versammlung, in welchen<br />

er die ins Leben gerufene Vereinigung besonders begrüßte<br />

und ihr den Aufbau der Organisation darlegte und als erster<br />

einen Beitrag in unsere Kasse von der Eternit AG. in der<br />

Höhe von 50 Fr. in Aussicht stellte, was zu Protokoll gebracht<br />

und verdankt wurde. Herr Wagner orientierte un<br />

über die Meisterkurse der Eternitwerke. An diesen Kurien<br />

haben einige Meister teilgenommen und vom 25. Februar oi<br />

2. März den Meisterkurs absolviert. Es sind dies die L)achdeckermeister<br />

Alois Enz in Giswil, Gottfried von Ah in Gl^>wil,<br />

Ernst von Ah in Sächseln und Wirz Hans in Sarnen. —<br />

Wir gratulieren ihnen herzlich und wünschen ihnen in 'yrem<br />

Beruf viel Erfolg und einen guten Geschäftsgang. &-•<br />

<strong>Obwaldner</strong> Gewerbebank, Sarnen. (Mitg.) Der Verwaltungsrat<br />

beantragt der am 23. März <strong>1946</strong> stattfinden en<br />

Generalversammlung der Aktionäre, für das Jahre 1945 Die<br />

Ausrichtung einer Dividende von 4 %>, wie seit drei Jahren.<br />

Umsatz- und Bilanzsumme sind gestiegen.<br />

Förderung des Viehabsatzes. Infolge Dürrfutterinangels<br />

hat der Bund den Gebirgskantonen eine weitere Vieh-Äu^merzaktion<br />

bewilligt. Auch Obwalden wird sich an der Jmtrn<br />

beteiligen und zwar wegen der Futterknappheit, die |tch bereits<br />

da und dort bemerkbar macht. Um aber den Viehabsatz<br />

weiterhin zu fördern, haben sich unsere Behörden entschlossen,<br />

Donnerstag, den 14. März, in Sarnen einen V i e h in a i f<br />

abzuhalten. Es wird auch in der außerkantonalen Fachpresse<br />

auf diesen Markt anfmerksam gemacht. Es sind bereits Zusichernngen<br />

gegeben worden, daß bei diesem Anlaß auch für<br />

den Export Tiere aufgekauft würden. Ebenso werden au diesem<br />

Markt Ausmerztiere geringerer Qualität übernommen.<br />

Bezüglich der Uebernahme von Ausmerztieren gelte» die<br />

gleichen Bestimmungen wie bei den Uebernahmen im letzten<br />

Herbst. Es sind im wesentlichen folgende:<br />

Die Ausmerzzuschläge betragen 25—50 Rp. je kg. Lebendgewicht.<br />

Die Höhe des Zuschlages wird durch die Annahmekommission<br />

festgelegt und richtet sich nach den besonderen, von<br />

der Sektion Fleisch und Schlachtvieh aufgestellten Weisungen.<br />

Nur die Züchter haben Anspruch auf den Ausmerzzuschlag.<br />

Für Handelsvieh ist ein Zuschlag ausgeschlossen. Der Händler<br />

muß durch Vorlage des Abstammuugsausweises den Nachweis<br />

erbringen, daß es sich um selbstgezüchtete und selbstausgezogene<br />

Tiere handelt.<br />

_<br />

Der Ausmerzzuschlag wird nicht gewährt für Tiere,<br />

die sichtbar krank sind •— diese gehören an die Schlachtviehannahmen<br />

—, ferner für Kühe ini Alter von mehr als zehn<br />

Jahren bzw. von mehr als sechs Jahren bei Unträchtigkeit,<br />

für Kühe mit krankem Euter, für Rinder bei Unträchtigkeit<br />

und endlich für Tiere, die nicht mindestens vier Monate im<br />

Eigentum des Lieferanten sind. Mißbrauch der Ausmerzaktion<br />

und widerrechtlicher Bezug von Ausmerzzuschlägen<br />

werden bestraft.<br />

Es ist zu hoffen, daß durch den Markt vom 14. März und<br />

die eingeleiteten Maßnahmen zur Ankurbelung des Viehabsatzes<br />

unsere Behörden ihr möglichstes zur Behebung der<br />

Futterknappheit beigetragen haben.<br />

Vermehrte Butterproduktion auch im März. Als sich<br />

Ende Januar unvermittelt eine vorzeitige Erschöpfung der<br />

Butterlager feststellen ließ, wurden vorläufig für den Monat<br />

Februar Anordnungen für eine starke Vermehrung der Buttersabrikation<br />

erlassen. Schon damals war man sich über die<br />

Notwendigkeit, diese Maßnahmen im Monat März beizubehalten,<br />

klar, den Fall ausgenommen, daß es in der Zwischenzeit<br />

gelingen sollte, größere Mengen Butter einzuführen. Da<br />

solche Importe trotz vielseitiger Bemühungen nicht ausgeführt<br />

werden konnten, sollen die Anordnungen über die Einschränkung<br />

der Herstellung von Käse, Kondens- und Trockenmilch<br />

zugunsten einer stark vermehrten Butterung im März<br />

beibehalten werden.<br />

Schaufenster werben für Gemüse. Wie man bereits in den<br />

Zeitungen lesen konnte, gibt es noch bedeutende Vorräte an<br />

Lagergemüsen, vor allem Rübli und Randen, alber auch Kabis,<br />

Lauch und Sellerie, die man möglichst bald verbrauchen<br />

sollte, weil sonst große Verluste an Nahrungsmitteln und an<br />

Geld entstehen.<br />

Die Propagandazentrale für Erzeugnisse der schweizer!-<br />

sehen Landwirtschaft führt gegenwärtig unter dem Schlagwort<br />

„G m ü e s ä s s e" eine Werbeaktion durch. Ueber 300 Ladengeschäste<br />

haben während 1—2 Wochen ihre Fenster in den<br />

Dienst der Sache gestellt. Mit Plakaten und Streifen, nicht<br />

zuletzt aber mit dem Gemüse selbst machen sie die Passanten<br />

und darunter in erster Linie die Hausfrauen auf die großen<br />

Vorräte aufmerksam.<br />

Ohne hier auf den gesundheitlichen Wert des Frischgemüses<br />

näher eintreten zu wollen, darf vielleicht doch darauf hingewiesen<br />

werden, daß gerade das Gemüse aus eigenem Boden<br />

wesentlich dazu beigetragen hat, unser Volk in schwerer<br />

?>eit gesund zu erhalten und daß es darum auch heute keinen<br />

Tag auf dem Tisch fehlen sollte.<br />

Im allgemeinen Interesse ist zu hoffen daß der Mahnruf<br />

aus den Schaufenstern auch gehört und befolgt w.rd damit die<br />

Gemüsevorräte recht bald ihrer Bestimmung zugeführt werden<br />

können. Schließlich wäre es den Pflanzern, wie übrigens auch<br />

dem Handel zu gönnen, wenn die in sorgenvoller Zeit<br />

machten großen Anstrengungen am Ende nicht noch durch Verluste<br />

„belohnt" würden.<br />

Kompagnietagung. Die Grenzbesetzungsteilnehmer 1914/1«<br />

der ehemaligen Sappeur-Kompagn.e 11/5 fuhren am 31 März<br />

<strong>1946</strong> in Rapperswil einen Sappeurtag durch. Alle Offiziere,<br />

U -Offiziere nnd Soldaten, die 1914—18 in dieser Einheit<br />

Dienst geleistet haben, werden ersucht, ihre Anmeldung mit<br />

Adresse an Fourier Alfred Fehr, Seestraße 295, Zürich 2,<br />

einzureichen.<br />

Volksumsrage 194«. Was ist das: „Volksunifrage <strong>1946</strong>"?<br />

Diese Frage hat sich jeder gestellt, der am I.März die Broschüre-<br />

Fragen an das Schweizervolk" mit den angehefteten<br />

beiden Antwortkarten seinem Briefkasten entnahm. -<br />

Und ebenso erstaunt wird er die sechs Fragen, die ihm voraeleat<br />

wurden zur Kenntnis nehmen; denn man erwartet von<br />

ihm daß er sich äußere zum Frauenslimm- und Wahlrecht,<br />

zum staatlichen Einfluß auf die Wirtschaft (soll dieser verstärkt<br />

oder abgebaut werden oder gleichbleibend), zum Foderalismus<br />

zur'Landesverteidigung, Neutralität und zur Einleitung<br />

der Bundesverfassung, die mit den Worten „Im Namen<br />

Gottes des Allmächtigen" beginnt.<br />

Mit ja oder nein soll der Schweizerbürger antworten, ob<br />

er für die Beibehaltung unserer Staatsgrundsätze in ihrer<br />

gegenwärtigen Form ist, oder ob er eine Aenderung der<br />

Richtlinien' wünscht. Die Fragen sind einfach gefaßt, sind<br />

l,ber — das wird jedem, der sich länger mit ihnen abgibt,<br />

deutlich — sehr schwer zu beantworten.<br />

Das Material, das aus der Umfrage gewonnen wird, soll<br />

statistisch ermittelt und vorsichtig in einem Buch ausgewertet<br />

werden. Die Redaktionskommission des Buches, für die der<br />

bekannte Zürcher Professor Dr. Werner kägi zeichnet, wie<br />

das Patronat der Aktion durch die Neue Helvetische Gesellschast,<br />

gewährleisten eine politisch saubere Haltung als Voraussetzung<br />

dieser Arbeit. Auch die finanzielle Unabhängigkeit<br />

der ganzen Untersuchung, die dadurch erreicht wird, daß die<br />

Umfrage durch den Vertrieb des Buches (Preis 4 Franken)<br />

finanziert werden soll, bedeutet eine Sicherung gegen mögliche<br />

zweifelhafte Nebenziele.<br />

Mancher wird sich nicht recht klar werden, was er mit<br />

der „Volksumfrage <strong>1946</strong>" anfangen soll — „Papierkorb oder<br />

nicht Papierkorb" ist die Frage!<br />

Nein, keinesfalls Papierkorb! Denn es gibt Leute,<br />

die damit rechnen, daß der Schweizer, unvertraut mit dieser<br />

Art politischer Betätiguug und mißtrauisch, seinem Unwillen<br />

durch Nichtachtung des Zettels Ausdruck gibt. Um so mehr<br />

hoffen sie mittels organisierter Stimmabgabe einen Einfluß<br />

zu erhalten, der ihnen nicht zukommt. Soll es solchen Kreisen,<br />

die um die Partei der Arbeit zu suchen sein werden, wirklich<br />

gelingen zu beweisen, daß das Schweizervolk mehrheitlich<br />

gegen die Neutralität nnd die Landesverteidigung eingestellt<br />

sei? Das würde, wenn es auch im Lande selber nicht versängt,<br />

doch im Ausland einen merkwürdigen Eindruck hinterlassen.<br />

Also heißt es a n t w o r t e n, nach bestem Wissen und Gcwissen,<br />

wenn die Aufgaben auch sehr schwer zu lösen sind, so<br />

schwer, daß selbst Jnitianten der Umfrage gestehen müssen,<br />

sie wüßten nicht überall ein überzeugtes Ja oder Nein zu<br />

den einzelnen Punkten zu schreiben.<br />

Vierte schweizerische Arbeitswoche für Gewerbekultur.<br />

(Eing.) Der Schweizer. Gewerbeverband organisiert unter<br />

der Leitung von Herrn Carl E. Schmer, Schafshausen, und<br />

unter dem Patronat des Präsidenten des Schweizerischen Gewerbeverbandes,<br />

Herrn Nationalrat Dr. P. Gvsler, eine<br />

schweizerische Arbeitswoche für Gewerbekultur. Diese findet<br />

in Langenthal im Hotel „Bären" statt und wird vom 24.<br />

bis 30. März nachsthin durchgeführt. Das Uursgeld beträgt<br />

Fr. 30.— pro Teilnehmer, Fr. 80.— für Unterkunft und<br />

Verpflegung. Es sprechen dort die besten Referenten über alle<br />

handwerklichen und gewerblichen Belange, ebenso über die<br />

Hauptprobleme des gewerblichen Mittelstände?, des Detail-<br />

Handels und der Politik dieser Gruppen für die Zukunft.<br />

Interessenten können sich für alles weitere beim kantonalen<br />

Gewerbefekretariat, Kapnzinerweg, Sarnen, erkundigen. Für<br />

Minderbemittelte kann der Besuch dieser Woche auch subvcntioniert<br />

werden.<br />

Und die Wirklichkeit...!<br />

Aber gibt es überhaupt einen Betrieb, in dem die Liebe<br />

herrscht?<br />

Hat nicht die Hoffart dich verführt?<br />

Du wolltest von deinem ganzen Personal geachtet und<br />

geliebt sein.<br />

Besitzest du denn auch diesen „Goldwert"?<br />

Du wolltest Erfolg haben, da, wo der erhabene Johannes,<br />

der Apostel der Liebe, versagt hat.<br />

Ohne Unterlaß predigte er: „Kindlein, liebet einander!"<br />

Und er wäre beinahe von einem seiner eigenen Jünger vergiftet<br />

worden. Wolltest Erfolg haben, da, wo Christus selber<br />

den Kelch der Enttäuschung bis zur Hefe leeren mußte.<br />

Denke an Petrus, der ihn verleugnet hat ... An Judas,<br />

der ihn um ein paar Geldstücke seinen Henkern ausgeliefert<br />

hat ... An Thomas und die andern, die sogar nach seiner<br />

Auferstehung an ihm gezweifelt haben ...<br />

Schicke dich also darein!<br />

Sei und bleibe „die Liebe", die Blume, die trotz allem<br />

auch in der harten Ausbuchtung eines Steines blüht.<br />

Und, inmitten einer Wüste von Gleichgültigkeit, Eifersucht<br />

und Haß, warte geduldig auf die andere Heimat... auf jene,<br />

in der der Durst deines Herzens endlich für immer gestillt<br />

werden wird. Erinnere dich doch der Ewigkeitsworte:<br />

„Selig die Friedfertigen ..<br />

„Selig die Sanftmütigen ..<br />

Solche Gewissensersorschungen, die ich mir iu gewissen<br />

Stunden und, dem Rate meines ehemaligen alten Professors<br />

entsprechend, mit der Feder in der Hand zur Pflicht mache,<br />

tun mir überaus wohl.<br />

Wieder ist ein Monat vergangen, ohne daß ich mein Tagebuch<br />

geführt hätte. Und wie viele Dinge hätte ich ihm doch<br />

täglich anzuvertrauen! Keine Zeit mehr!<br />

Heute morgen hatte ich bei meinem Erwachen den Eindruck,<br />

als ob alles rings um mich herum weinte.<br />

Ich öffnete das Fenster — es regnete. Ueberall ringsum<br />

war der Horizont in einförmige, niedrige, blaugraue Wolken<br />

gehüllt. Einförmig und leise fiel auch der Regen zu Boden<br />

und hüllte alles, Häuser, Rasen und Bäume, in eine Atmosphäre<br />

wohlig und eindringender Milde, als wollte er den<br />

Menschen sagen: „Zu was auch alle eure Aufgeregtheit, euer<br />

Zorn, eure Machenschaften, eure Grausamkeiten? Es brauchte<br />

ja so wenig, um euch alle im gleichen Nichts zu ertränken.<br />

Es wäre nicht einmal nötig, den Donner spielen zu lassen<br />

und Blitze zu entzünden. Es genügte, daß dieser feine Regen<br />

Tag um Tag niederfiele ... so wie jetzt, ohne Groll und<br />

ohne sich zu beeilen."<br />

Und in der Tat waren die Felder leer, die Wege ungangbar<br />

geworden. Ein jeder hatte sich zu Hause verkrochen. '<br />

Ich habe den Regen gern.<br />

Er ist mild, beruhigend, isolierend. — Wenn es regnet<br />

bleibe ich von einer Menge verhaßter Besuche verschont.<br />

Und dann habe ich Zeit, in mich zu gehen und darüber<br />

nachzudenken, wie mein endgültiges Lebenswerk sich gestalten<br />

wird. Diesem Regen verdanke ich es ja auch, daß ich heute<br />

morgen mein Tagebuch wieder aufgeschlagen habe.<br />

Milder Regen, falle doch so den ganzen Tag.<br />

Du bist ein wohltätiger Freund, namentlich jetzt in dieser<br />

schrecklichen Zeit, da die Menschen helle Tage und Nächte aus'<br />

nützen, um einander mit desto größerer Sicherheit auszurot'<br />

ten. Wenn sie dich fallen sieht, sagt sich die arme Frau, die<br />

dort in der Ferne am Ende der Ebene mit ihren Kindern<br />

jene Strohhütte bewohnt, die ich im Nebel kaum noch unterscheide:<br />

„Welcher Segen! — Es regnet! Gott beschütze<br />

wies)! — ich kann jetzt meine Strümpfe flicken und zusain'<br />

men mit meinen Lieben endlich ein wenig den Frieden meines<br />

Heimes genießen!"<br />

•<br />

%sch habe heute meinem Pfarrer einen Abschiedsbesuch<br />

gemacht. .lernt ich hatte erfahren, daß er heute abend<br />

Feldgeistlicher einrücken muß. Ich war darauf gefaßt, ih» entnufcht,<br />

entmutigt und, so wie ich, von den Trümmern seine»<br />

großen Traumes erdrückt vorzufinden.<br />

Ofj, nicht im geringsten!"<br />

Dieser Geistliche ist kein Optimist. Er ist der Optimismus<br />

selber in Person. Die Hoffnung ist ihm an die Seele ge-<br />

Ichnnedet. Dum spiro, spero. Er hofft so lange er atmet.<br />

Ich fand ihn im Garten seine. Pfarrhause' in die Lektüre<br />

Bo.suets vertieft. Er ließ mir nicht einmal Zeit, über die<br />

schwere Lage der Zeit zu klage», sonder» nahn, mich am Arw<br />

u'w las mir folgende Stelle vor, deren Worte er mir buch'<br />

stablich einhämmerte:<br />

(Fortsetzung folgt!)


Diese schweizerischen Gewerbewochen haben sich in den<br />

letzten vier Jahren außerordentlich gut eingeführt und sind<br />

sehr interessant und wertvoll für alle aufgeschlossenen Gewerbler.<br />

Tarnen. (Eing.) Sonntag, den 3. März, besammelten sich<br />

in der „Krone" in Garnen 45 Personen zwecks Gründung<br />

der Wohnbaugenossenschaft „Pro Familia". Im Namen des<br />

Initiativkomitees erläuterte Herr Regierungsrat Leo Spichtig<br />

den Anwesenden den Zweck und das Ziel dieser Vereinigung,<br />

worauf sich sofort vorläufig 22 Interessenten verpflichteten,<br />

der Genossenschaft beizutreten. Obwohl gemäß den neuesten<br />

Verfügungen auch für minderbemittelte und kinderreiche Familien<br />

der Subventionsansatz auf 15 Prozent erhöht werden<br />

kann, sofern dies als gerechtfertigt erscheint, bietet der Beitritt<br />

in die Baugenossenschaft doch noch Vorteile, die dem<br />

Einzelnen entgehen. Aus diesem Grunde können sich nun auch<br />

Personen aus den andern Gemeinden von Obwalden melden,<br />

sofern die betreffenden Gemeindebehörden sich zur ordentlichen<br />

Subvention verpflichten.<br />

In der darauf folgenden Generalversammlung wurde die<br />

Gründung der Genossenschaft vollzogen und der Verwaltungsrat<br />

für die Dauer von zwei Jahren bestellt. Als Präsident<br />

wurde Herr Regierungsrat Leo Spichtig und als Vizepräsident<br />

Herr Hans Stockmann gewählt, ferner die weiteren Mitglieder<br />

die Herren Bankdirektor A. Villiger, Jng. agr. F.<br />

Küchler, A. Stoop-Bohren, Kaufmann. Die Genossenschaft<br />

wird ihre Tätigkeit sofort aufnehmen und wir wünschen ihr<br />

allen Erfolg.<br />

Sarnen. Marcel Paratte, Unterdorf f. (as.)<br />

Letzten Mittwoch traf uns die erschütternde Nachricht vom<br />

Ableben von Marcel Paratte, eines lieben Freundes und ausgezeichneten<br />

Sportkameraden. Wohl wußten es seine Freunde<br />

und Nachbarn, daß Marcel schwer erkrankt war, aber daß<br />

das Ende so rasch kommen würde, das hätte niemand erwartet.<br />

Der Verstorbene kain im Juni 1933 nach Sarnen und<br />

verheiratete sich im September des gleichen Jahres mit Frl.<br />

Leni Spitznagel. Der Ehe entsprossen zwei Kinder, welche<br />

nun schon in frühester Jugend ihres Vaters und Ernährers<br />

beraubt wurden. Freund Marcel erreichte das Alter von nur<br />

36 Jahren. Er war von Beruf Former in der Firma Ernst<br />

Dillier, Hafnerei, Sarnen. In kurzer Zeit gewann er als<br />

ausgezeichneter Arbeiter das volle Vertrauen seines Chefs.<br />

Seit der Generalversammlung vom 26. Juli 1944 war er<br />

der rührige und initiative Präsident des FC. Sarnen, und<br />

seine Fußballfreunde verlieren in ihm den großen Gönner<br />

und Förderer des runden Ledersports. Unter seiner zielbewußten<br />

Leitung gelang es dem FC. Sarnen, zum ersten Male<br />

seines Bestehens in die dritte Liga aufzusteigen.<br />

Seiner Frau und seinen lieben Kindern entbieten wir<br />

unser herzlichstes Beileid! Marcel, die Erde sei dir leicht!<br />

Sarnen. (Eing.) „Arbeit ist des Bürgers Zierde, Segen ist<br />

der Mühe Preis. Ehrt den König seine Würde, ehret uns der<br />

Hände Fleiß.!" — Diese tiefsinnigen Worte aus Schillers<br />

„Glocke" treffen voll und ganz zu bei unserm lieben Mitbürger<br />

Herrn Anton Jmhvs, Schwarziberg, der am 12.<br />

März sein 70. Lebensjahr vollendet. Diese lange Lebensbahn<br />

wurde benützt zur Erfüllung aller Pflichten eines religiösen,<br />

arbeitsfreudigen Mannes, der nicht hoch geboren, es aber doch<br />

auf eine hohe Stufe menschlichen Wertes gebracht. In glücklicher<br />

ehelicher Verbundenheit mit seiner nimmer müden Frau<br />

Marie geb. Limacher, schenkte ihm Gott 16 Kinder, von denen<br />

bereits 4 Knaben vorzeitig ihr irdisches Dasein vollendet<br />

haben und zu ihrem Schöpser zurückgekehrt sind. Doch heute<br />

noch kann sich dieses Musterehepaar an 6 erwachsenen Söhnen,<br />

die alle im werktätigen Leben stehen, die auch ihre Pflichten<br />

als Wehrmänner in langer Dienstzeit erfüllt haben, sowie auch<br />

an 6 liebenswürdigen, arbeitsamen Töchtern, von denen zwei<br />

als Lehrerinnen dem Institut Menzingen zur Zierde gereichen,<br />

erfreuen. Doch nicht nur haben diese Eheleute, in gottgewollter<br />

Ordnung, Kinder in die Welt gesetzt, sie haben dieselben<br />

verantwortungsbewußt auch selber erhalten und großgezogen.<br />

54 lange Jahre hat Herr Jmhof ununterbrochen der<br />

Korporation Freiteil feine Arbeitskraft treu und ehrlich zur<br />

Verfügung gestellt, was auch anläßlich seines 50jährigen<br />

Arbeitsjubiläums gebührend anerkannt und verdankt wurde,<br />

und ist dieses heute noch bestehende gute Einvernehmen zwisehen<br />

Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein glänzendes Zeugnis<br />

für beide Parteien. Würde ein so gutes Verständnis bei allen<br />

gegenseitigen Arbeitsverhältnissen bestehen, wäre die soziale<br />

Frage zum größten Teile gelöst. Getreu seinem Gott, getreu<br />

seiner Familie, getreu seinem Arbeitgeber, hat Herr Jmhof<br />

geschaltet und gewaltet. Es möge ihm Geschieden sein, in guter<br />

Gesundheit dies noch viele Jahre tun zu können, dann wird<br />

auch ihm einst der Lohn zuteil werden, der jedem garantiert ist,<br />

der als Mensch und Christ seine Pflicht erfüllt hat.<br />

Wir gratulieren dem Jubilaren zur Erfüllung seines<br />

7. Dezenniums und wünschen, er möge noch recht lange seiner<br />

lieben Familie und allen, die ihn schätzen, achten und lieben,<br />

erhalten bleiben!<br />

Sarnen. Kollegitheater. (Eing.) Zum Abschluß der<br />

Spielzeit an der Kollegibühne soll doch noch der Regie und<br />

den Spielern und Musikanten das wohlverdiente Kränzchen<br />

gewunden werden. Die Hingabe und der Ernst, mit der man<br />

sich der Aufgabe widmete, und die Leistungen, die man erzielte,<br />

verdienen volles Lob. Besonders sei hier auch der Darsteller<br />

des unterhaltenden Schwankes „Der S ch u st e r -<br />

b a r o n " gedacht. Die Hauptrollen lagen übrigens in denselben<br />

Händen wie beim Drama und gefielen in Sprache und<br />

Gebärden durch das natürliche Spiel. Der Gefahr der studentischen<br />

Uebertreibung und Vergröberung sind nicht alle Spieler<br />

entronnen. Jedenfalls zeigten die Beifallsstürme, daß man<br />

sich an den köstlichen Typen des Schustermeisters, des spindel- i<br />

dürren Schneiders, des plötzlich zum Baron aufgerückten j<br />

Schusterjungen und der alten und jungen aufgeblasenen und<br />

meckernden Barone aufs beste amüsierte. Die Leistung der<br />

Musensöhne ist um so anerkennenswerter, als das Stück an<br />

Stelle der vom Spielplan abgesetzten Entrümpelungskomödie<br />

in kürzester Zeit eingeübt werden mußte. Die Rollen des<br />

Schusterbarons und des Abellino wurden vom gleichen Studeuten<br />

(Dougoud) mit gleicher Bravour gegegeben.<br />

Sarnen. Konzert der Feld musik. (Eing.) Letzten<br />

Donnerstag absolvierte die Feldmusik Sarnen ihr jährlich<br />

obligates Konzert. Sie ist dieser öffentlichen Pflicht mit<br />

einem ehrlichen Willen, etwas Vorzügliches zu bieten, nachgekommen,<br />

und hat ein Konzert mit selten schönen musikalijchen<br />

Leckerbissen dargeboten, so daß man es bedauert, daß<br />

man die Feldumsik nur alle Jahre einmal in einem solchen<br />

festtäglichen Programm hören kann.<br />

Hr. Dir. Z a j a c wußte aus dem Zauberberg an musitalijcher<br />

Literatur Werke herauszufinden, die ein ungemein<br />

schönes abgerundetes und abgestuftes Programm ergaben.<br />

Dieses europäische Konzert wurde in seiner Mannigfaltigkeit<br />

ein frohes und prächtiges Mosaik aus hellen und dunklen<br />

Tönen, aus wohltuenden Melodien und Themen, die nicht<br />

an jener Geistlosigkeit und Inhaltslosigkeit litten, wie wir<br />

es sonst bei einem großen Teil von Feldmusikliteratur gewohnt<br />

sind. Es ist im Gegenteil ein Programm einer unausgesprochenen<br />

Manifestation für die Werke von dauernder<br />

Gültigkeit.<br />

Das reiche Programm mit Namen wie Berlioz, Lortzing,<br />

Bidgood, Sibelius, Rimsky-Korssakow und so weiter, wurde<br />

aber auch auf vorzügliche Art wiedergegeben, so daß man<br />

sämtlichen Werken gerecht wurde. So vor allen, dem gewiß<br />

wertvollsten Werk des Abends, der „Finlandia" von Sibelius,<br />

dieser herrlichen Tondichtung auf ein Land und ein Volk des<br />

Heroismus, des Lebenswillens und der feurigen Vaterlandsliebe<br />

und dennoch wieder eine Totenklage auf ein Land, das<br />

trotz Kampf nicht frei sein darf.<br />

Die Wiedergabe war in jeder Beziehung durchgearbeitet<br />

und dynamisch ausgezeichnet, so daß die machtvolle, pathetischen<br />

und dennoch wieder einfache musikalische Sprache Herrlich<br />

zur Geltung kam.<br />

In einer schönen Gegensätzlichkeit war die Ballettmusik<br />

aus der Oper „Undine" von Lortzing ein Genuß voll zarter<br />

Melodik und tänzerischer Anmut, währenddem Italien in<br />

„Jl Bacio" im bekannten Kußwalzer von Arditi vorgestellt<br />

wurde. In einer heißblütigen und feurigen Innigkeit wurde<br />

das Werk vorgetragen.<br />

Eine schöne Wiedergabe erfuhr auch die liebliche, reizende<br />

Humoreske von Dvorak, dem Besinger der tschechoslowakischen<br />

Landschaft. Mit ihr wurde eine frohe fastnächtliche Stimmung<br />

in den etwas kühl dekorierten Saal getragen. Ueberhaupt<br />

hätte man dem Konzert einen etwas anderen Rahmen und<br />

eine bessere Akustik in einem gediegeneren Raume gewünscht,<br />

in dem die herrlichen Kompositionen nicht so sehr profaniert<br />

und beinahe entwertet worden wären.<br />

Doch gewährt einem das ganze Konzert die Feststellung,<br />

daß es sich bei der Feldmusik Sarnen um einen kultivierten<br />

Klangkörper handelt, der sich zeigen darf. Herrn Direktor<br />

Zajac, wohl auch der geistig Tonangebende der Feldmusik,<br />

verdient in jeder Beziehung das größte Lob; denn durch ihn<br />

wurde dieses Programm derart gediegen, daß es der Feldmusik<br />

alle Ehre macht, so daß man wirklich von einem musikalischen<br />

Niveau sprechen darf, aber im guten Sinne.<br />

Wir wünschen nur, daß diese Kraftentfaltung andauert, so<br />

daß man nun hie und da Werke dieses Konzertes, das allen<br />

Musikliebhabern von Sarnen in Erinnerung bleiben wird,<br />

wieder zu hören bekommt.<br />

FC. Sarnen I — FC. Hergiswil I nach Verlängerung.<br />

(Eing.) Das sonntägliche Spiel dieser beiden Mannschaften<br />

stand ganz im Zeichen des herben Verlusts von Kamerad<br />

Marcel Paratte, des Präsidenten des FC. Sarnen. Zum<br />

ersten Male seit dem Bestehen des FC. Sarnen mußte die<br />

Fahne auf Halbmast gesetzt werden und die Spieler des FC.<br />

Sarnen traten zu diesem Spiele im Trauerflor an. Als der<br />

Schiedsrichter in der ersten Halbzeit das Spiel unterbrach,<br />

um für Kamerad Paratte eine Gedenkminute einzuschalten,<br />

standen die Spieler wie Zuschauer in tiefer Ergriffenheit da.<br />

Freund Marcel, dein Andenken wird im Fußballclub Sarnen<br />

nie vergessen werden.<br />

Das Spiel selber war von Anfang an sehr schnell und<br />

äußerst hart. Es bedürfte der ausgezeichneten Leistung von<br />

Schiedsrichter Kopp aus Luzern, um dasselbe immer fest in<br />

Händen zu behalten. Beide Mannschaften legten gleich von<br />

Anfang an ein rasches Tempo vor und beide Tore standen abwechselnd<br />

in Gefahr. Sarnen führte durch ein Tor von Grieder,<br />

aber Hergiswil konnte durch einen Penalty gleichziehen.<br />

Ein weiterer Elfmeter, der Sarnen wahrscheinlich den sichern<br />

Sieg gebracht hätte, wurde verschossen. Die reguläre Spielzeit<br />

endigte somit unentschieden 1 : 1. Nach dem Reglement des<br />

„Waldstätte-Cup" mußte eine Verlängerung von zweimal<br />

15 Minuten gespielt werden. Das Tempo war immer noch<br />

sehr schnell. Sarnen konnte durch ein Tor von Canini wiederum<br />

in Führung gehen, und schon glaubten die Anhänger von<br />

Sarnen, der Sieg der Sarner Farben sei sicher. Ein Freistoß<br />

aber in der letzten Minute gegen Sarnen verhalf Hergisgiswil<br />

zum Unentschieden (2 : 2). Das Spiel muß nächsten<br />

Sonntag in Buochs wiederholt werden, da das Reglement<br />

vorschreibt, daß jedes Spiel in dieser Konkurrenz eine klare<br />

Entscheidung bringen müsse.<br />

Sarnen. D. Am 22. Februar hielt der Alpina - Club<br />

Nünalphorn im Hotel „Metzgern" in Sarnen seine ordentliche<br />

Generalversammlung ab. Clubpräsident Armin Durrer leitete<br />

mit einem kurzen Begrüßungswort zur Abwicklung der reichhaltigen<br />

Traktandenliste über. Der Appell ergab die An-<br />

Wesenheit von 32 Mitaliedern. Im interessanten Jahresbericht<br />

des Präsidenten zog nochmals das verflossene Vereinsjahr an<br />

uns vorüber. Der A. C. N. verzeigt im Berichtsjahr neben<br />

8 Eintritten 11 Austritte. Im statutengemäßen Austritt befinden<br />

sich Präsident A. Durrer, Vizepräsident Leo Spichtig<br />

jun., Kassier Franz Matter und Aktuar E. Dillier jun.<br />

Die Demissionen liegen vom Präsident, Vizepräsident und vom<br />

Aktuar vor. Der Jahresbericht wurde einstimmig genehmigt<br />

und bestens verdankt.<br />

Die Kasse, abgeschlossen vom Kassier Franz Matter, verzeigt<br />

an Einnahmen Fr. 1640.57 und an Ausgaben Fr. 1440.<br />

Der Vermögenszuwachs beträgt Fr. 269.17. Kassa uud Rechnungen<br />

wurden auf Antrag von Rechnungsrevisor E. Hochstraßer<br />

einstimmig genehmigt und bestens verdankt. Neu in<br />

den Vorstand wurden für die Vorgenannten gewählt: Spichtig<br />

Leo als Präsident, Merian P. als Vizepräsident; Hochstraßer<br />

Ernst, der als Rechnungsrevisor tätig war, als Aktuar, und<br />

Wirz Josef, Bankprokurist, als Rechnungsrevisor. — Das<br />

Sommerprogramm sieht wieder einige gediegene Bergtouren<br />

und gemütliche Kameradschaftstreffen vor.<br />

Sarnen. Der Veloclub Sarnen wird am 5. Mai <strong>1946</strong><br />

anläßlich seines 40jährigen Jubiläums eiue Veranstaltung mit<br />

Attraktionen, Kunstfahren und gemütlicher Unterhaltung<br />

durchführen. Man möge sich das Datum heute schon vormerken.<br />

Ramcrsberg. (Einges.) Schnitter Tod hielt vergangene<br />

Woche im sonnigen Ramersberg reiche Ernte. Am letzten<br />

Februarsonntag starb nach längerem Leiden im 80. Lebensjähr<br />

Franz Kiser-Christen, Zimmertal, ein währschafter,<br />

kernkatholischer Bauer von altem Schrot und Kerii.<br />

Ehe sich aber das frische Grab über diesem braven Familienvater<br />

schloß, ertönte wieder das Totenglöcklein von der nahen<br />

St. Wendelinskapelle und kündete den Tod des Fr a n z<br />

Kiser-Kiser, Feld, an. 70 Jahre hat ihm der Herr geschenkt,<br />

reich ausgefüllt mit Gebet, Arbeit und treuester Erfüllung<br />

der täglichen Pflichten. Feldfränzi, wie er genannt<br />

und weit über die Grenzen unseres Bezirkleins hinaus bekannt<br />

war, war einer der jüngsten aus einer mehr als zwölfköpfigen<br />

Kinderschar, die ihm alle bis auf eine um 12 Jahre<br />

ältere Schwester im Tode vorausgegangen sind. Von frühester<br />

Jugend auf wurden er und seine Geschwister von ihren braven<br />

Eltern zu strenger Arbeit, Genügsamkeit und Frömmigkeit erzogen.<br />

Wie oft erzählte er, wie sie als Kinder schon um einen<br />

Taglohn von 15—20 Rappen da und dort aushelfen mußten<br />

und mit welcher Freude und Stolz sie ihren Lohn heimbrachten.<br />

Jni Mai 1903 schloß er mit Frl. Anna Kiser, Halimatt,<br />

den Bund fürs Leben, dem ein Sohn und zwei Töchter<br />

entsprossen.<br />

Im Aktivdienst 1914 wurde er von einem hartnäckigen<br />

Jfchiasleiden befallen, das ihn seither nicht mehr verließ. Mit<br />

vorbildlicher Geduld nahm er das Leiden an und werkte trotzdem<br />

noch täglich in Stall und Feld. Wie oft sah man ihn<br />

ausrücken, in der einen Hand den Stock, mit der andern sich<br />

ans Rechen oder Gabel stützend, um sich auf dem Land oder<br />

in der „Boni" zu betätigen. Gerne „stückelte" er auch nach<br />

Sarnen, um dort seine Geschäfte zu erledigen, und auch etwa<br />

dann und wann mit einem alten Freund einen Jaß zu<br />

klopfen.<br />

Trotzdem sich sein Leiden noch zusehends verschlimmerte,<br />

lteß er sich noch nicht abhalten, bis vor zirka einem Jahr-<br />

Sonntag für Sonntag den für ihn mühsamen, mehrere Stunden<br />

dauernden Weg zum Pfarrgottesdienst zu machen. Er<br />

kann hierin der heutigen Jugend, die sich so oft und so leicht<br />

vom Besuch der Sonntagsmesse dispensieren möchte, als das<br />

schönste Beispiel hingestellt werden.<br />

Nun, guter Fränzi, ruhe aus von deinen Mühen! Denn<br />

deine Werke folgen dir nach! Den Angehörigen unser herzliches<br />

Beileid!<br />

Schwendi. (—d) Am Fastnachtsonntag trafen sich die<br />

Jahrgänge 1890/95 der ehemaligen Schwander Schüler im<br />

Gasthaus zum „Rößli" zu einer gemütlichen Klassentagung.<br />

Bei einem guten Nachtessen holten sich die fast vollzählig erschienenen<br />

Teilnehmer zur nachfolgenden theatralischen und<br />

musikalischen Unterhaltung die nötige Stärkung. Der prächtige<br />

Erfolg dieses heimeligen Abends bewog die illustre Gesellschast,<br />

die nächste Klassentagung bereits wieder in drei<br />

Jahren anzusetzen. Wir möchten es nicht unterlassen, Frau<br />

i Jmfeld-Sigrift, Hebamme, die den schönen Anlaß vorbereitete<br />

und durchführte, den besten Dank auszusprechen. Auf Wiedersehen<br />

in drei Jahren!<br />

Kerns. Einige Worte an den Arvimelk. In<br />

den letzten Nummern des „<strong>Obwaldner</strong> Volkssreund" ließen<br />

sich die Alten zur Kernser Politik vernehmen.<br />

Wir jungen Kernser werden dabei ziemlich massiv betupft.<br />

Der Arvimelk meint, unsere Stärke sei das Plazieren und<br />

nicht das Steuerzahlen, auch ließen wir uns von der gegenwärtig<br />

regierenden Schicht zu politischen Zwecken mißbrauchen.<br />

Der Arvimelk wirft uns junge Kernser alle in den gleichen<br />

Tigel. Dagegen möchten wir uns verwahren. Glücklicherweise<br />

hat die Mehrheit der jungen Kernser die unsaubere Politik<br />

schon seit längerer Zeit erkannt und verurteilt.<br />

Der Arvimelk darf beruhigt sein, daß wir Hundertprozentig<br />

zur katholischen Weltanschauung stehen. Wir halten das<br />

Erbe unserer Väter heilig nnd wir werden unsern Mann<br />

stellen, wenn es gilt, Eintracht, Gerechtigkeit und Frieden<br />

für unser Kerns zurückzugewinnen. Hinterfluewifi.<br />

Kerns, (ate) Dank und Anerkennung gebühren dem Arvinielk,<br />

der in der letzten Nummer in einer offenen Zeitungsspalte<br />

an meine Adresse eine Korrektur zukommen ließ. Es<br />

freute mich, daß wir beide mit gleicher Mentalität an der<br />

rostigen Dräsine der Gemeindechronik ziehen, mit Distanz<br />

über den Dingen des Alltags stehen und sich nicht vom lauten<br />

Beifall höriger Menschen beeinflussen lassen. Wenn er zwar<br />

dem Schreiber die Diagnose „Gedächtnisschwund" stellt über<br />

die Entstehung der Wildistraße, so möge der gute Melk meinen<br />

Artikel noch einmal durchgehen und zwischen den Zeilen zu<br />

lesen suchen. Er wird mit mir übereinkommen, daß die Gleichung<br />

mit der Unbekannten stimmt, wenn auch ein kleiner<br />

Fehler der Unsachlichkeit unterlaufen ist. Es war nicht meine<br />

Absicht, ihm den Fehdehandschuh vor die Füße zu werfen. Es<br />

ist ja überall genug Zank und Streit. Aber es tröstet mich, daß<br />

meine Gedanken in einer offenen Seele Wurzel geschlagen<br />

haben. Die Leser sind einem dankbar, wenn sie es auf schwarz<br />

und weiß besitzen, wie einer fühlt und unbeeinflußt von<br />

Parteizwistigkeiten denkt. Unser großer <strong>Obwaldner</strong> Friedensmann<br />

hat die Mahnung der Nachwelt hinterlassen, und allwöchentlich<br />

kommt sie am Kopf unseres Pfarrblattes auf den<br />

Stubentisch: „Der Fried ist allweg in Gott!" — auch der<br />

Kernser Friede! — Nun, liebe kleine Feder, spritze und tobe<br />

dich aus auf deni geduldigen Papier und drechsle auch kleine,<br />

beißende Geißelchen wohlmeinender Kritik und künde vor<br />

allem, was du am Pulsschlag der Zeit vernommen und ersonnen<br />

hast!<br />

Glück im Unglück am Pilatns. (Eing.) Wild wie sein Aussehen,<br />

so ist er auch, der Pilatus. Er hat schon seine Opfer<br />

bis zur Genüge gefordert, man ist sich dessen beinahe gewohnt.<br />

Was sich aber am Mittwoch, den 27. Februar, an der Eselwand<br />

ereignete, ist ein Unglück mit seiner ganzen Größe und<br />

Tiefe, da^ aber die Vorsehung des Lenkers aller Geschicke in<br />

ein Wunder wandelte. Um halb 9 Uhr schrillte das Telephon,<br />

nnd die Worte „schwerer Unfall an der Eselwand" machte uns<br />

zur Genüge bekannt mit all dem Furchtbaren, was man sich<br />

denken konnte. In aller Eile fanden sich einige Mitglieder<br />

der „Bergfreunde" zusammen zu einer verhältnismäßig gut


ausgerüsteten Rettungskolonne. Der Anstieg im weichwerdenden<br />

Schnee ging nicht so schnell vor sich, wie man in solchen<br />

Umständen gewünscht. Auf uns allen lag der Alpdruck, einen<br />

Toten oder doch zum mindesten ganz schwer verletzten Vater<br />

einer jungen Gattin und seinen drei Kindern bringen zu<br />

müssen.<br />

Auf Aemsige» erhielten wir inzwischen von seinem Kämeraden,<br />

der mit dem Verunfallten — beides Bahnarbeiter der<br />

Pilatusbahn — am Tag vorher in der Mattalp die Telephonleitung<br />

reparierte und die Nacht auf der Kulm verbrachte,<br />

näheren Bericht, daß er noch lebe. Das gab uns neuen Antrieb.<br />

Als wir dann auf Mattalp den Verunfallten gut gebettet<br />

und bei volleni Bewußtsein fanden, war unser ganzes<br />

Bestreben, ihn doch mit aller Sorgfalt zu Tal zu bringen.<br />

Er selber schilderte mit seinem Kameraden den Hergang. Sie<br />

wollten noch beim Abstieg von der Kulm die Leitung dem<br />

Bahngeleise entlang nachschauen. Beim ersten Tunnel glitt<br />

der Vordermann auf dem hartgefrorenen Schnee aus, und in<br />

einigen Aufschlägen lag er wie tot unten auf dem Mattboden.<br />

Der Kamerad eilte zurück, alarmierte auf Kulm eine<br />

Rettungsmannschaft und fuhr nun per Ski zum Verunfallten.<br />

Doch inzwischen war dieser wieder zu sich gekommen und ging<br />

selber zur Matthütte an die Sonne. Schürfungen au Kopf<br />

und Händen und Quetschungen waren die ersten Befunde.<br />

Der tiefe Schnee auf den Felssätzen und im Boden war seine<br />

Rettung. Bei dieser freudigen Ueberraschung drückten wir ihni<br />

wie seinem Kameraden warm die Hand für die tapfere Haltung<br />

dieser wackeren Pilatusarbeiter. Mit innerer Genugtuung<br />

und Freude brachten wir die gute Nachricht mit dem<br />

Verunfallten heim ins Tal. Nun wünschen wir dem tapfern<br />

jungen Mann gute Genesung und baldige gute Heimkehr zu<br />

seiner trauten Familie. — Gerne hoffen wir, der grimmige<br />

Pilatus wolle auch in Zukunft mehr seine freundliche Seite<br />

zeigen. Und der Aelpler-Betruf halle es im Sommer wieder<br />

von Wand zn Wand: „Das walti Gott!"<br />

Ein Freund vom Pilatus.<br />

Stimme aus dem Publikum.<br />

Sächseln. In hier wird im neuen von Moos-Haus<br />

eine sehr merkwürdige Geschmacksrichtung zeigende Miete<br />

vorgenommen. Auf einem Boden: Devotionalien — Tea-<br />

Room — Aerztliche Praxis — und eine „Metzgerei".<br />

Bei großen Pilgerzügen wird vis-ä-vis eine hl. Messe im<br />

Freien zelebriert. Da meinte neulich ein Spaßvogel, daß<br />

dann währenddessen auch noch die Menuefrage gelöst werde.<br />

Wie so etwas paßt, ist eine Frage, die mit Verwundeung gestellt<br />

wird. Bauverordnungen — aber jedenfalls nicht für<br />

jedermann. Aber nach außen macht dies einen peinlichen Eindruck!<br />

Kantone<br />

Internationale Musikalische Festwochen Luzeru 1846. Die<br />

Internationalen Musikalischen Festwochen werden dieses Jahr<br />

vom 20. Angnst bis 6. September stattfinden. Es sind vier<br />

bis fünf große Symphonie-Konzerte unter der Leitung von<br />

M. Sargent, Vittorio de Sabata, Robert Denzler, Paul<br />

Paray und eines andern noch zu bestimmenden Dirigenten<br />

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Verdienstmöglichkeit Fr. 200.—<br />

bis 250.— monatlich. — Daselbst<br />

auch ein junges<br />

Mädchen<br />

nicht unter 18 Jahren, für die<br />

Küche und Haushalt. Lodn<br />

Fi. 80.— bis 90.— monatlich.<br />

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Schweizer-Annoncen AG.,<br />

Luzeru.<br />

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bringt A c h !<br />

vorgesehen. Als Solisten konnten bereits verpflichtet werden:<br />

Edwin Fischer, Yehudi Menuhin und R CasadejuS. ^<br />

Ferner wird das Mozartrequiem unter Mitwirkung ^<br />

Luzerner Festwochenchores unter der Leitung von Paul Metz i<br />

am 23. August zur Aufführung gelangen, mit einer ^eoerholung<br />

am 24. August. — Das Programm wird vervollstandigt<br />

durch einen Trio-Abend, eine Mozart-Serenade, eine<br />

Haydn-Serenade, eine Schoeck-Feier und ein Hofkirchenkonzert.<br />

Neues Erdbeben im Wallis. In Sitten wurden am Sonntag<br />

genau um 12.35 Uhr zwei heftige Erdstöße verspürt, die<br />

sich im Abstand von ungefähr einer Sekunde folgten, (^s<br />

handelte sich um das heftigste Erdbeben, das seit dem 25. Jan.<br />

verzeichnet wurde. — Auch im Lavey wurden die Erdstoße<br />

verspürt.<br />

Große Schneemengen sind am Sonntag «im Oberwallis<br />

und in der Ebene zwischen Brig und Siders gefallen. Auf der<br />

Bahnlinie zwischen Brig und Leuk wurde 1 Meter Schnee<br />

gemessen. Die Züge hatten am Sonntagnachmittag beträchtliche<br />

Verspätungen.<br />

Infolge außerordentlich starker Schneefälle und Niedergang<br />

von Lawinen im Oberwallis war die Strecke Goppenstein-Brig<br />

für den gesamten Verkehr gesperrt. Reisende und<br />

Gepäck wurden über Lausanne umgeleitet.<br />

Iie MlralW<br />

der roten Gewerkschaften<br />

Nach wie vor geben sich die sozialistischen Gewerkschaften<br />

als Politisch neutral aus. Das hat sie zwar nicht gehindert,<br />

am Gewerkschaftskongreß vor allem politische Fragen<br />

zu erörtern. Wie sehr diese sogenannte neutrale Fassade der<br />

tatsächlichen Wirklichkeit nicht mehr entspricht und wie ausgeprägt<br />

die roten Gewerkschaften heute in ultraroter Politik<br />

machen, das zeigt uns der Kommentar des kommunistischen<br />

„Vorwärts" zum Gewerkschaftskongreß. Er schreibt am 27.<br />

Februar <strong>1946</strong> wörtlich:<br />

„Die schweizerischen Gewerkschaften und der Schweizer!-<br />

sche Gewerkschaftsbund find politische Faktoren. Sie müssen<br />

aber eine effektiv (nicht bloß eine scheinbare) unabhängige<br />

Politik betreiben und dürfen nicht bloß als „Lebensraum"<br />

und Finanzquelle für die sozialdemokratische Parte« betrachtet<br />

werden. Die jüngste Haltung verschiedener Gewerkschaften<br />

(so zum Beispiel des Gewerkschaftskartells Zürich bei den dortigen<br />

Wahlen) lassen über den Sinn dieser notwendigen Neuorientierung<br />

nicht den geringsten Zweifel bestehen. Es ist<br />

klar, daß einer so verstandenen politischen Betätiguug der<br />

Gewerkschaften eine große, historische Aufgabe in der Einigung<br />

der schweizerischen Arbeiterbewegung zukommt."<br />

Wenn man die politische Aufgabe, die den Gewerkschaften<br />

also in Zukunft zukommt, richtig verstehen will, dann muß<br />

man sich vergegenwärtigen, welche Rolle das Zürcher Gewerkschaftskartell<br />

spielte: Es hat nämlich ans die Zürcher<br />

Gemeindewahlen hin die sozialistisch-kommunistische Einheitsfront<br />

zustandegebracht. Darin liegt also die politische Zukuustsausgabe<br />

von historischer Bedeutung der Gewerkschaften<br />

— die sich trotzdem immer noch politisch neutral zn bezeichnen<br />

pflegen!<br />

V F s g i t n ü t b e s s e r s a l s ^ S<br />

£ P E R S I I J<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

30<br />

40<br />

100<br />

200<br />

800<br />

360<br />

720<br />

1'800<br />

18*000<br />

18'000<br />

Los<br />

Los<br />

Los<br />

Los<br />

Lose<br />

Lose<br />

Lose<br />

Lose<br />

Lose<br />

Lose<br />

Lose<br />

Lose<br />

Lose<br />

Lose<br />

ä Fr.<br />

S Fr.<br />

ä Fr.<br />

ä Fr.<br />

ä Fr.<br />

5 Fr.<br />

ä Fr.<br />

ä Fr.<br />

ä Fr.<br />

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20000.<br />

10000.<br />

5000.<br />

2000<br />

1000.<br />

300.<br />

200.<br />

100.<br />

50,<br />

30,<br />

20.<br />

15.<br />

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Lospreis Fr. 5 —, Serien zu 10<br />

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Lotterie Zürich VIII/27600.<br />

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LAJffD E S -LOTTE R1B 134<br />

Marktbericht<br />

Marktbericht von Sursee vom 4. März <strong>1946</strong>. Der heutige<br />

Markt war mittelmäßig besucht und befahren. Schweinemarkt:<br />

Es galten: 7—8wöchige Ferkel 66—84 Fr., 10— 13ir»ochtge<br />

88—400 F? kleinere Springer 165—130 Fr., größere St-ri:,-<br />

qcr 135—215 Fr. Handel flau; Preise eher sinkend. Ausfuhr-<br />

16 Kühe 10 Rinder, 8 Muni, 117 Schweine, total 211 Stück.<br />

Nächster' Vieh- und Warenmarkt: Montag, öen 20. April<br />

<strong>1946</strong> (Georges-Markt).<br />

Radio —<br />

Beromiinster<br />

Donnerstag, den 7. März.<br />

10.15 Schulfunk. 11.00 Musik im Zeitalter Goethes. 12.40<br />

Orchester Bob Wagner. 17.00 Kammermusik. 17.45 Jugendstunde.<br />

18.30 Für den Jazzliebhaber. 19.00 Musik der Meister.<br />

19.55 Volkstümliche Lieder. 20.15 Heitere Sendung. 21.«»<br />

Bunt und heiter. 21.30 Radio-Brieskasten. 22.10 Standardwerk<br />

der Cembaloliteratur.<br />

Freitag, den 8. März.<br />

11.00 Das Freitags-Mosaik. 12.40 Studioorchester. 17.00<br />

Musik von Mozart. 17.45 Frauenstunde. 18.05 Wanderlieder.<br />

18.35 Angestelltenfragen. 19.10 Weltchronik. 19.55 Wir lernen<br />

Vaterlandslieder. 20.25 Studioorchester. 21.00 Sendung<br />

für die Rätoromanen.<br />

Samstag, den 9. März.<br />

11.00 Das Henneberger Trio spielt. 11.30 Till Eulenspiegel.<br />

12.40 Wie steht unser Wirtschaftsborometer heute? 12.50<br />

Kapelle Rudi Bonzo. 14.10 Mensch und Gesellschaft „Macht".<br />

14.30 Für mufikinteressierte Feinschmecker. 15.05 Schallplatten.<br />

15.20 Gibt es wieder Fahrtenpläne der Meerschifffahrt?<br />

15.30 Freundliche Grüße aus... 16.05 Amerikanische<br />

Stunde. Vortrag. 16.20 Sinfonie eines Amerikaners. 16.4V<br />

Der Verkehr in den USA. Vortrag. 17.00 Kapelle I. Louis.<br />

17.45 Kanieraschastsstunde. 18.05 Unterhaltungskonzert. 18.25<br />

Marschmusik. 19.10 Ungarifch-rumäuische Klaviermusik. 20.00<br />

Die Woche. Hörbericht. 20.20 Heitere Musik zu einer Bauernkomödie.<br />

20.35 Für d'Puresasnacht: Wurst wider Wurst.<br />

21.20 Ländliche Tanzmusig. 22.10 Neuere belgische Musik.<br />

SS<br />

Todes-Anzeige<br />

Tief betrübt machen wir Verwandten und Bekannten die<br />

schmerzliche Mitteilung, daß Gott, der Allmächtige, meinen<br />

innigstgeliebten Galten, unsern treubesorgten Vater, Großvater,<br />

Bruder und Schwager 127<br />

Wilhelm Vogel -Heß<br />

Schneidermeister<br />

heute morgen 8.30 Uhr zu sich in die ewige Heimat abberufen<br />

hat. Er starb an Herzlähmung, versehen mit der hl.<br />

Oelung, im 68. Altersjahr.<br />

Wir empfehlen den lieben Verstorbenen einem frommen<br />

Gebete und liebevollen Andenken.<br />

Kerns, den 4. März <strong>1946</strong>.<br />

Frau Berta Vogel-HeB<br />

Wüh. Vogel Fuchs und Kinder, Genf<br />

Berta Camenzlnd-Vogel, Zofingen<br />

Elsa Henkel-Vogel, Aetten»chnll bei Sin*<br />

Bruno Vogel<br />

Max Vogel.<br />

Beerdigung und 1. Gedächtnis: Donnerstag, den 7. März,<br />

7.45 Uhr.<br />

Siebenter: Montag, den 11. März. Gottesdienstan'ang<br />

8.15 Uhr.<br />

Todes-Anzeige<br />

Tiefbetrübt machen wir Ihnen die schmerzliche Mitteilung,<br />

daß der liebe Gott heule morgen um 3.30 Uhr unsere gute,<br />

treue Gattin, Mutter, Schwester, Schwägerin. Tante und Großtante<br />

1*8 - -~<br />

Frau<br />

Agnes Wagner-Kathriner<br />

Mitglied des Frauen- und Mattervereins und des III. Ordens<br />

zu sich heimgeholt hat. Wohlversehen mit den hl. Sterb-<br />

Sakramenten verschied sie im 72. Lebensjahr. Ihr Leben<br />

war ausgefüllt mit sorgender Liebe und unermüdlicher<br />

Arbeit.<br />

Wir empfehlen die liebe Verstorbene in Ihr hl. Gebet.<br />

Stans, den 3. März <strong>1946</strong>.<br />

In christlicher Trauer:<br />

Franz Wagner-Kathriner, (latte<br />

Sr. Margrlt Wagner, Krankenpflegerin<br />

Franz Wagner, Zeichenlehrer<br />

Alice Wagner<br />

nnd Anverwandte.<br />

Beerdigung: Donnerstag, den 7. März, morgens 7.30 Uhr,<br />

in btans. Weggang vom Trauerhaus 7.15 Uhr.<br />

Extra-Auto von Hergiswil, Bahnhof ab 6.65 Uhr nach Stans.<br />

Siebenter: Montag, den 11. März, morgens 8 Uhr, in Stans.<br />

Dietel-Oel<br />

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in einwandfreien<br />

Qualitäten, wie<br />

vor Jahren, von<br />

Balmer & Co. Schüpfheim


Tarnen / Samstag, den 9. März <strong>1946</strong><br />

7K. Jahrgang — Nr. IS<br />

M O l i e r M M<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

Fr. 10.50, halbjährlich Fr. S.60, Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> hfarrblatt<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

— Familienbeilaze — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Svesenkreie m . m .. ... ^<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Tarnen. Tel. 8 62 37<br />

unb<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp.<br />

Verlag: Louis Ehrli & Cie., Garnen. — Tel. 8 61 32<br />

Jusertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

j Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

\' $ «• Obwalden.) \ — rtvf Vorschriften t*C\ vtfl n** betr. finlv Placierung, (DT oxLure des Büros nach. "<br />

Aber da heißt es sich trennen.<br />

Eine alte Romanze singt:<br />

„Nur einen Augenblick währt Liebesfreude<br />

Doch Liebesleid das ganze Leben lang!"'<br />

Das ist richtig und stimmt sogar für kleinen Liegen<br />

raefS ? -I man( 5 mo1 den ganzen Tag lang traurig.<br />

®. e f er r " ^r.et ich aus dienstlichen Gründen mitten in das<br />

Gewühl der weggehenden Arbeiter und Arbeiterinnen, und<br />

wieder einmal mehr mußte ich staunen über die Unwiffenheit<br />

und Verstandnislosigkeit der Massen. Was ich da nicht<br />

hören "bekam! ' fl ritifen Unb Dummheiten zu<br />

Meinetwegen soll das Volk Träger der Staatsgewalt sein<br />

Aber es soll ,ie ja nie ausüben!<br />

'<br />

Und erst dieser anmaßende Ton gewisser Fabrikarbeite-<br />

Lew^führen?^ Facharbeiter wie kleine Hunde an der<br />

Dann die Weinpinten ... die Aperitife - die Kinos<br />

die roten Fingernägel ... und die halbverrückten Hüte!'"


D i s k u s s i o n u m d i e o r g a n i s i e r t e n A r b e i t e r i n O b w a l d e n<br />

Der „Holz- und Bauarbeiter", das Organ des Christlichen<br />

Holz- und Bauarbeiterverbandes der Schweiz, veröffentlicht<br />

aus der Feder des verdienten Kantonalpräsidenten Alois<br />

Wolf, Giswil, einen Artikel, den wir unserer Leserschaft, besonders<br />

den <strong>Obwaldner</strong> Arbeitern, nicht vorenthalten wollen.<br />

Die Sperrungen stammen von uns. Herr Wolf schreibt:<br />

„Im offiziellen Organ des Landesverbandes freier Schweizer<br />

Arbeiter Nr. 4 ist ein Artikel, der über die Tätigkeit des<br />

LFSA von Ob- und Nidwalden Aufschluß gibt. Der Einsender<br />

glaubt im ersten Abschnitt „Volk und Politik", daß der <strong>Obwaldner</strong><br />

Arbeiter es nicht wage, Politik zu treiben, wegen den<br />

Behörden und Arbeitgeber. Er wagt sich so weit hervor und<br />

behauptet, vor dem Jahre 1942 seien in hier sehr krasse unsoziale<br />

Zustände gewesen. Die Löhne seien gestiegen zum großen<br />

Verdruß der einheimischen Unternehmer, denn bis jetzt<br />

waren selbe gewohnt, den Arbeiter zu entlöhnen, wie es ihnen<br />

paßte.<br />

Da möchte der Unterzeichnete doch feststellen, daß dies<br />

nicht st i m m t. Es war einmal so, aber seitdem der CHB.<br />

in Obwalden den Boden geebnet hatte, waren doch bedeutend<br />

bessere Zustände zu verzeichnen. Der Arbeitsvertrag für<br />

das Baugewerbe, an dem wir zwei volle Jahre arbeiteten, bis<br />

wir ihn anerkennen konnten, brachte nicht nur geregelte Löhne,<br />

sondern überhaupt ein besseres Arbeitsverhältnis zwischen<br />

Arbeitgeber und Arbeitnehmer, und der A r b e i t ss r i e d e n<br />

war nun da. Und daß eine bessere Zeit blühte während<br />

diesem Kriege, und die Konjunktur sich einstellte, ist nicht etwa<br />

dem JFSA. zuzuschreiben, sondern einzig den Arbeiten,<br />

welche der Landesverteidigung dienten. Wenn weiter die Behauptung<br />

gemacht wird, ein Arbeiter dürfe in Obwalden<br />

nicht seine eigene Meinung vertreten, so stimmt das wiederum<br />

nicht; jeder Arbeiter hat das Recht dazu, aber es wird eben<br />

gerade vom Arbeiter sehr wenig benützt. Sogar die <strong>Obwaldner</strong><br />

L a n d s g e m e i n d e wird in den Schmutz gezogen, und<br />

ich möchte feststellen, daß auch an der Landsgemeinde jeder<br />

senkrechte Schweizer, der nicht ein Feigling ist, seine M e i -<br />

nung vertreten darf und kann. Es heißt auch unter<br />

anderem, der Arbeiter mache die Faust in der Tasche,<br />

darum sei im ganzen Kanton kein einziger Arbeiter in einer<br />

Behörde vertreten. Schlußendlich sind in dieser Angelegenheit<br />

die Arbeiter eben selber schuld, nicht die Behörden.<br />

Zweiter Abschnitt: „Arbeiter und Gewerkschaften" in Obwalden.<br />

Obwalden sei wohl der einzige Kanton, in dem bis<br />

vor vier Jahren nur eine einzige Gewerkschaft vorhanden<br />

gewesen sei. Immerhin sei festgestellt, daß bei der Unterzeichnung<br />

des Bauarbeitsvertrages in Obwalden drei Arbeitnehmerverbände<br />

unterschrieben haben, nur der LFSA. war nicht<br />

dabei. Auch sei der Einfluß der damals bestandenen Gewerkschast<br />

nirgends sicht- oder fühlbar gestiegen, was energisch bestritten<br />

wird, aber genau auf den LV. zutrifft. Um nur eines<br />

250 g Ovomaltine, 500 g Kondensmilch, 1000 g Dörrobst,<br />

1000 g Haferflocken, 200 g Suppenwürfel.<br />

Serie 2: 250 g Kaffee, 250 g Ovomältine, 500 g Kondensmilch,<br />

225 g Schachtelkäse, 100 g Schokolade, 250 g<br />

Sardinen oder Thon, 500 g Haferflocken.<br />

Serie 3: 250 g Kaffee oder Ovomaltine, 500 g Knäkebrot,<br />

Zwieback oder Biscuit, 225 g Schachtelkäse,<br />

100 g Schokolade, 500 g Kondensmilch, 100 g Rauchwaren.<br />

Die hier angeführten Gaben müssen genau nach Gewicht<br />

und Art den gegebenen Vorschriften entsprechen. Andere<br />

Lebensmittel können nicht ausgeführt werden.<br />

Wem die Zusammenstellung zu kompliziert sein sollte,<br />

der kann der Schweizerischen Caritaszentrale diese überlassen<br />

und für das Liebesgabenpaket folgenden Betrag überweisen:<br />

Paket Serie 1 Fr. 15.'—<br />

Paket Serie 2 „ 12.—<br />

Paket Serie 3 „ 10.—<br />

Von hier aus werden die Pakete auf dem schnellsten Wege<br />

in folgende Städte befördert:<br />

Deutschland? Freiburg i. Br., Mainz, Aachen?<br />

Oe st erreich: Innsbruck, Salzburg, Wien;<br />

Italien: Mailand, Bergamo, Turin.<br />

Unsere Fürsorgerinnen suchen in den genannten Städten<br />

würdige und wirklich Hunger leidende Familien aus und<br />

stellen diesen die Liebesgaben zu.<br />

Und diese Leute reden darauf los, ohne das geringste von<br />

dem, was sie behaupten, zu verstehen.<br />

Ich habe zum Beispiel einen Maschinenpntzerlehrling von<br />

achtzehn Jahren über die Jnquistion ... Galilei ... Karl<br />

Marx ... und den großen Jaures diskutieren hören; alles<br />

in einer Viertelstunde und mit einer Autorität, der nur<br />

seine Dummheit an Größe gleichkam. Alles, was er sagte,<br />

roch nach Lehrbuch, Lexikon und Wahlversammlungsslogan.<br />

Ich selber habe es nie fertig gebracht, das „Kapital" von<br />

Karl Marx zu Ende zu lesen. Aber dieser Putzerlehrling<br />

hat es verstanden, ohne es je gelesen zu haben.<br />

Wohl habe ich da und dort auch den guten französischen<br />

Arbeiter mit einem ehrlichen und ernsten Gesicht vorgefunden.<br />

Aber er schwieg.<br />

„Nur keine Geschichten", heißt ja die Devise.<br />

Und deshalb ist der Schreihals König der Massen.<br />

Und die Masse macht das Gesetz ... das Gesetz der Zahl,<br />

das dümmste von allen.<br />

Denn Millionen von Nullen, mit irgend etwas und von<br />

irgend wem multipliziert, ergeben eben immer nur Null.<br />

Auf welche Weise wird Gott uns ans dieser Lage heraushelfen?<br />

Ich habe den Eindruck, daß er uns auspressen wird, wie<br />

man eine Wunde auspreßt, um den Eiter zum Abfluß zu<br />

bringen.<br />

Nur muß ich immer wieder hinzufügen: ich bin in tiefster<br />

Seele überzeugt, daß er uns nicht verlassen wird.<br />

Ich habe in meinem Gebetbuch ein schönes Gebet Papinis<br />

zu erwähnen, behaupte ich, daß durch unsern<br />

band 1938 und 1939 je um 5 Rp. Pro Stunde der Lohn<br />

aus kantonalem Boden erhöht werden konnte, und zwar yai<br />

die Regierung beide Male diese Zustimmung gegeben.<br />

Wenn der Artikelschreiber zugibt, daß trotz starker Beei. -<br />

fluffung der bestehenden Gewerkschaft viele <strong>Obwaldner</strong> i -<br />

beiter sich nicht entschließen konnten, beizutreten, teils wege<br />

der Gesinnung, oder gar der Glaube vorherrschte, re igi<br />

oder politisch gebunden zu sein, so darf auch das in Abrede gestellt<br />

werden, denn unser Verband ist kein religiöser oder politischer<br />

Verband. Wenn auch der LFSA. Glück hatte in er<br />

Agitation und einzelne Sektionen gründen konnte, warum<br />

dürfen wir es nicht auch machen? Hat nicht unser Verban<br />

in den letzten drei Jahren nicht weniger als ^er neue ,,r^ *<br />

tionen gründen können? Hat nicht unser EHB.^ die groß<br />

Schwierigkeiten zu überwinden gehabt, bis wir in Obwalden<br />

Boden gefaßt hatten? Heute ist es nun ein leichtes, für den<br />

LFSA. zu werben, mit ihren billigen Beiträgen, da der<br />

CHB. gute Vorarbeit gemacht, und die besten Fundamente<br />

geschaffen hat.<br />

_<br />

Dritter Abschnitt: „Landesverband und die Presse'. Wenn<br />

Herr Tresch insbesondere ihre politische Presse in den Vordergrund<br />

stellt („Der Unterwaldner"), welcher ^ nicht sehr<br />

stark in Obwalden verbreitet ist, so haben auch wir eine Lokalzeitung,<br />

die die Interessen der christlichen Arbeiterschaft in<br />

vorzüglicher Weise anerkennt und sich dafür einsetzt. Das ist<br />

der „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>".<br />

Ehre, wem Ehre gebührt!<br />

Ich möchte nochmals jedem christlich denkenden Arbeiter<br />

in Obwalden nahelegen, daß er sich bei deul Verbände organisieren<br />

soll, wo er hingehört, daß der CHB. nicht ein politischer<br />

Verband ist, sich aber sehr energisch für den Arbeiter<br />

zur Besserstellung einsetzt, und seine bisherige Tätigkeit sehen<br />

lassen darf." —<br />

In der Nachschrift der Redaktion bemerkt Kollege Zentralpräsident<br />

Schelbert: „Sehr bescheiden ist der Urner im<br />

Lande Obwalden gerade nicht. Sei es als Aufenthalter oder<br />

als Arbeiter. Immerhin schießt Kari Tresch, wie er sich<br />

nennt, v o l l st ä n d i g daneben, denn er müßte doch wissen,<br />

daß der Landesverband freier Schweizer Arbeiter in Obwalden<br />

bis heute auch nicht den geringsten materiellen<br />

Erfolg dieser oder jener Art für die Arbeiter im Bauoder<br />

Holzgewerbe für sich buchen kann. Lassen wir ihm aber<br />

die Freude an seinem Gewächs. Fassen wir, wie Kollege Wolf<br />

richtig sagt, alle Arbeiter aus der Holz- und Baubranche in<br />

unserem Christlichen Holz- und Bauardeiterverband zusammen<br />

zur materiellen und geistigen Besserstellung. Das ist wichtiger<br />

als unnötige Sonderzüglein und kleine Splittergruppen,<br />

die weder Sachkenntnis noch Fähigkeit besitze<br />

n."<br />

Die katholische Schweizerjungmannschaft pilgert nach<br />

Einsiedeln. Zu Beginn der Fastenzeit ist das endgültige Programm<br />

der Gelöbniswallfahrt des SKJV nach Einsiedeln erschienen.<br />

Die Wallfahrt der Kantone Uri, Schwyz, O b w a l -<br />

den, Nidwalden, Graubünden und Zürich findet am 11. und<br />

12. Mai 1 946 statt. Diese Wallfahrt ist zugleich die Gelöbniswallfahrt<br />

der Jungmannschaft der Diözese Chur.<br />

Das Programm sieht am Vorabend eine religiöse Feier<br />

in der Stiftskirche vor, am Frühmorgen des Sonntag die<br />

Kommunionfeier der 5—6000 Teilnehmer, dann ein Hochfeierliches<br />

Pontifikalamt und am Nachmittag eine festliche Kundgebung<br />

der katholischen Jungmannschaft.<br />

Im ganzen Land hat die geistige und organisatorische<br />

Vorbereitung mit großer Begeisterung begonnen. Ein eigens<br />

zu diesem Anlaß geschaffenes Gebet- und Liederbuch wird<br />

bei den gemeinsamen Feiern benützt werden.<br />

Große Stunden stehen bevor, die den Teilnehmern ein unvergeßliches<br />

religiöses Erlebnis vermitteln werden. Die Gelöbniswallfahrt<br />

wird aber auch eine machtvolle Treueknndgebung<br />

der katholischen Jungmannschaft zur eidgenössischen Heimat<br />

und gegen alle umstürzlerischen und vaterlandsfeindlichen<br />

Umtriebe antichristlicher Kreise werden.<br />

Der Historisch-antiquarische Verein von Obwalden lädt<br />

auf Sonntag, den 10. März, 15.30 Uhr, ins Hotel Kreuz in<br />

Sächseln zu einem V o r t r a g ein. Das Hauptreferat mit<br />

dem Thema: „Die <strong>Obwaldner</strong> und die Nidwaldner" hält Hr.<br />

Prof. Dr. med. I. Wyrsch, Bern. In einem Kurzreferat<br />

spricht Hr. Dr. jur. C. Diethelm, Sarnen, zum Problem der<br />

„Einheit Unterwaldens". Der Eintritt ist frei.<br />

Subventionierung des Wohnungsbaues. (Eing.) Der Regierungsrat<br />

hat eine Verordnung über die Subventionierung<br />

des Wohnungsbaues erlassen, um einerseits die Bundesmittel<br />

wiedergefunden, das ich vor einigen Jahren abgeschrieben<br />

habe, da es mir schon damals als zeitgemäß vorkam.<br />

Und heute erst! Es lautet:<br />

„O Christus, blick auf unsere Not. Wir können nicht mehr<br />

länger auf deine Hilfe warten.<br />

Du allein kannst uns noch retten.<br />

Die Erde ist zur Hölle geworden.<br />

Das Menschengeschlecht ist wie wahnsinnig geworden; in<br />

stürmischer Hast ohne Ziel, erfaßt vom Geldrausch und der<br />

Genußsucht. Die altehrwürdige Familie zerfällt. Man betet<br />

nur noch Macht, Reichtum und Laster an.<br />

O Christus, wir, die Renegaten, die Schuldigen, die Verzweifelten,<br />

die vom Abgrund Zurückgekehrten, wir flehen dich<br />

an, komme noch einmal unter die Menschen, um uns allen<br />

die wir uns in der Finsternis wund gestoßen haben, das<br />

Licht und das wahre Leben zu bringen.<br />

Noch nie war dein Kommen so nötig.<br />

Die Herrschaft Satans ist zur vollen Entfaltung gelangtund<br />

das Heil, nach dem wir tastend suchen, kann nur in<br />

deiner Herrschaft liegen.<br />

Die große Probe geht ihrem Ende entgegen.<br />

Die Menschen haben, indem sie sich vom Evangelium entfernt<br />

haben, nur Trostlosigkeit und Tod gefunden<br />

Und uns, den Verzweifelten, bleibt nur noch' die Hoffnung<br />

auf deine Wiederkunft! " ^ "<br />

50.<br />

Nach einer abermaligen längern Unterbrechung areike irf,<br />

heute wieder zu meinem Tagebuch.<br />

^<br />

ks.-.ni-, m machen und anderseits den Wohnungsmann-l<br />

oder besser gesagt, die Wohnungsnot zu beheben. Der<br />

§?' s ftlS einen Beitrag von 15 Prozent für genossen-<br />

Etlichen Wohnungsbau und 10 Prozent für private Wohnkauten<br />

Der Kanton bezahlt einen gleich hohen Betrag wie<br />

ht S'mb an dem sich die Gemeinden mit einem Drittel be-<br />

?[•!! V*asilen aber die Gemeinden einen höhern Proteiligl.n.<br />

z h »nnton seinen Beitrag um das Doppelte°desselben.<br />

Verschiedene Gemeinden sollen die Absicht hab<br />

n wie das erwartet werden konnte, ihre Beitrage hoher<br />

anzusetzen als in der erwähnten Verordnung vorgesehen ist.<br />

Meses Vorhaben ist sehr zu begrüße,., aber es wäre empfehlenswert,<br />

wenn alle Gemeinden sich e.n.gen wurden, ihren<br />

Anteil um den gleichen Prozentsatz zu erhohen, damit alle<br />

gleich gehalten sind.<br />

Ein Vergleich und eine Bemerkung. Im „Unterwaldner"<br />

Nr. 19 vom 6. März <strong>1946</strong> ist folgender Vergleich zwischen<br />

Herrn alt Ständerat Dr. W. A mstalde n, Sarnen, Kläger,<br />

und Herrn Eduard Engel berger, Drucker des „Unterwaldner",<br />

Stans, Beklagter, in der Angelegenheit der »nflätiaen<br />

Anwürfe des „Unterwaldner" gegen Herrn Ständerat<br />

Dr. Amstalden in der <strong>Obwaldner</strong> „Sauberungs -Geschichte<br />

veröffentlicht:<br />

Die vorerwähnten Parteien haben zwecks gutlicher Erledigung<br />

der zwischen ihnen pendenten Jnjurienstreitsachc<br />

folgende Vereinbarung getroffen:<br />

1 Der Beklagte nimmt von der Erklärung des Klägers<br />

Kenntnis, daß der im „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" vom 5 I«-<br />

nuar <strong>1946</strong> erschienene Artikel „Skandal um die Polizeidireition"<br />

nicht vom Kläger versaßt worden ist.<br />

2. Der Beklagte, der als Drucker presserechthch die Verantwortung<br />

für die beiden in der Zeitung „Der liiilerwaldner"<br />

vom '» Januar <strong>1946</strong> erschienenen Artikel „<strong>Obwaldner</strong><br />

Säuberung" und „Skandal um die Polizeidirektion" übernehmen<br />

mußte, zieht daher die in diesen b?iden Artikeln enthaltenen<br />

Ausfälle beschimpfenden Charakters, soweit sich diese gegen<br />

den Kläger gerichtet haben bzw. als gegen den !Uäg?r «erichtet<br />

gelten konnten, mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück<br />

und erteilt dem Kläger in diesem Sinne volle Satissaktion.<br />

3. Der Beklagte verpflichtet sich, den vorliegenden Vergleich<br />

einmal in der Zeitung „Der Unterwaldner" im Textteil<br />

unter der Rubrik „Obwalden" auf seine Kosten zu veröffentlichen.<br />

4. Der Beklagte übernimmt die Friedensrichterkosten und<br />

vergütet dein Kläger für Umtriebe nnd Barauslage»<br />

Fr. 50.—.<br />

5. Der vorliegende Vergleich ist zuhanden der Parteien<br />

und des Friedensrichteramtes Stans 3sach auszufertigen; er<br />

erlangt Rechtskraft mit der beidseitigen Unterzeichnung."<br />

(vm) Die in Frage stehenden Artikel, für die heute der Verleger<br />

sein Bedauern erklären und dem Kläger abreden muß,<br />

erschienen im „Unterwaldner" vom 9. Januar <strong>1946</strong> an hervorragender<br />

Stelle und der eine von ihnen mit entsprechendem<br />

Fettdruck. Der Vergleich aber, mit dem man die „Ansfälle<br />

beschimpfenden Charakters" zurücknehmen muß, ist in<br />

der letzten Mittwochnummer ganz kleinlaut und in außerordentlich<br />

bescheidener Aufmachung an den Schluß des Blattes<br />

plaziert.<br />

Es ist bemerkenswert, daß Herr Engelberger die Berantwortung<br />

über diese „Ausfälle beschimpfenden Charakters"<br />

übernehmen mußte. Dabei zweifelt kein Mensch daran, daß<br />

Hr. Engelberger die betreffenden Artikel gewiß nicht geschrieben<br />

hat. In Wirklichkeit verhält es sich so, daß in erster Linie<br />

der Verfasser eines Artikels für dessen strafrechtliche<br />

Folgen selber haftbar iväre. Der Redaktor ist jedoch nicht<br />

verpflichtet, den Verfasser bekanntzugeben, hastet dann aber<br />

selber, und erst in dritter Linie, wenn der Verfasser nicht ermittelt<br />

werden kann und kein Redaktor die Verantwortung<br />

übernimmt, muß dann der Drucker die Suppe auslöffeln.<br />

Wenn es also im publizierten Vergleich heißt, daß der Drukker<br />

„presserechtlich die Verantwortung übernehmen mußte",<br />

so besagt das nichts anderes, als daß derjenige, der als Verfasser<br />

der inkriminierten Artikel in erster Linie für deren<br />

strafrechtliche Folgen haftbar gewesen wäre, nachträglich die<br />

Verantwortung dafür nicht übernehmen wollte.<br />

Es scheint also, daß man „Ausfälle beschimpfenden Charakters"<br />

gegen verdiente und angesehene Persönlichkeiten im<br />

„Unterwaldner" ungestraft veröffentlichen kann. Wird der<br />

Verfasser einmal am Wickel genommen, schlägt er sich in die<br />

Büsche. Wenn dann der Angegriffene, um seine Chrc zu wahre»<br />

und zu seinem Rechte zu kommen, den verantwortlichen<br />

Redaktor hernehmen will — so steht er beim „Unterwaldner"^<br />

plötzlich vor dem Nichts. Denn obwohl in Art. 322<br />

Ich tue es, weil ich jetzt zum ersten Male den Krieg<br />

wirklich „erlebt" habe.<br />

Gestern abend hatte sich die Nacht ganz besonders schön<br />

angekündigt.<br />

Hell und majestätisch stieg der Mond am Horizonte empor,<br />

schwebte gleich einer Hostie über der Erde und badete<br />

alles in seinem kühlen Lichte.<br />

Aus der Ferne hinter dem Walde klangen unbekannte<br />

Stimmen zu mir herüber, die langsam alte melancholischk<br />

Lieder sangen.<br />

Ueberall herrschte Ruhe ... die große Ruhe Gottes.<br />

~ ,^n,<br />

gewöhnlichen Zeiten hätte ich mich sorglos dieser<br />

Schönheit, in welch» die ganze Natur getaucht war, hin*<br />

gegeben.<br />

Aber wir sind ja im Kriege.<br />

der Mond zum Schrecken; denn sein Verräter!-<br />

sches Licht wird zu einem riesenhaften Künder. Es zeigt den<br />

«eg indem es aus dem Flusse einen Silbcrstreifcn macht,<br />

und scharfkantig markiert es die Städte, die Bahnhöfe, die<br />

Fabriken, die Benzintanks, die Flugplätze und die Spitäler,<br />

>n denen die Kranken und Verwundeten zittern.<br />

An all das mußte ich denken, während ich im Garten 4"<br />

Abend aß.<br />

Arlette hatte mich auf ihren Besuch hoffen lassen, und<br />

'ch hatte deshalb die Köchin gebeten, uvei Gedecke herzurichten.<br />

-<br />

ron . r bnnn "'cht gekommen, und das war<br />

eine Enttäuschung für mich gewesen.<br />

(Fortsetzung folgt!)


Ziff. 2 des Schweizerischen Strafgesetzbuches, für das der<br />

„Unterwaldner" seinerzeit so mannlich eingestanden ist, zu lefen<br />

steht:<br />

„Auf Zeitungen und Zeitschriften ist überdies der Name<br />

des verantwortlichen Redaktors anzugeben. Leitet<br />

ein Redaktor nur einen Teil der Zeitung oder Zeitschrift,<br />

fo ist er als verantwortlicher Redaktor dieses Teiles zu<br />

bezeichnen. Für jeden Teil einer solchen Zeitung oder Zeitschrist<br />

mutz ein verantwortlicher Redaktor angegeben werden<br />

—"<br />

_ also obwohl das im Schweizerischen Strafgesetzbuch<br />

steht, verzichtet der „Unterwaldner" gegenwärtig auf die Bezeichnung<br />

eines verantwortlichen Redaktors. Wer gezwungen<br />

ist, zur Wahrung seines Rechtes gegen „Ausfälle beschimpsenden<br />

Charakters" rechtlich vorzugehen, muß dann nach<br />

Stans reisen und dort -den Drucker verklagen, der mit der<br />

Sache überhaupt nichts zu tun hat.<br />

Niemand wird im Ernst behaupten wollen, baß das alles<br />

so in Ordnung sei, und noch weniger ist in Ordnung, daß<br />

einer solchen Zeitung trotz dieser Verhältnisse auch noch amtliche<br />

Mitteilungen zur Veröffentlichung zugestellt werden.<br />

Die Zustellung von Regierungsratsverhandlungen und amtlichen<br />

Mitteilungen an Zeitungen sollte grundsätzlich nur erfolgen,<br />

wenn sie innerhalb des Kantons erscheinen oder wenigstens<br />

Gerichtsstand im Kanton verzeichnen und einen mit<br />

Namen und Geschlecht zeichnenden verantwortlichen Redaktor<br />

ausweisen, wie es gesetzlich verlangt wird.<br />

Tarnen. E h r e n m e l d u n g. Der katholische Gesellenverein<br />

von Frauenfeld hatte letzthin zu seinem Unterhaltungsabend<br />

den jungen Pianisten Z e n o B e ck, stud. Phil., Sohn<br />

des Herrn Baumeister Beck-Durrer, Sarnen, als Gast eingeladen.<br />

Das Auftreten des jungen Künstlers wird in der<br />

„Thurgauer Zeitung" wie folgt kommentiert: „Daß auch für<br />

klassische Musik viele dankbare Zuhörer empfänglich waren,<br />

bewies der nicht endenwollende Beifallssturm, der dem Klaviervirtuosen<br />

Herrn Zeno Beck, aus Freiburg (wo er gegenwärtig<br />

studiert. Red.), zuteil wurde, der das Frühlingsrauschen<br />

und Ballade von Chopin durch die schwungvolle Ausführung<br />

und makellose Tougebung zur vollen Entfaltung<br />

kommen ließ." Zu diesem prächtigen Erfolg ein kräftiges<br />

Gratulamur!<br />

Sarnen. (Eiug.) Trennung ist unser Los, Wiedersehen unsere<br />

Hoffnung! Dieses Los war auch vor knapp vier Monaten<br />

den in schwesterlicher Liebe und Treue so friedlich und eng<br />

verbundenen Schwestern I o s e p h i n e und Marie Amr<br />

h e i n beschicken. Nach längerem Leiden schied damals Josephine<br />

plötzlich aus dem Leben. Unaussüllbar war die Lücke,<br />

die dadurch in diese idyllische Zweisamkeit gerissen, unheilbar<br />

die Wunde, die dem Herzen der zurückbleibenden Schwester<br />

geschlagen wurde. Aeußerlich ruhig und gefaßt, fügte sich Marie<br />

in ihr Schicksal, im Herzen aber zehrte ein unnennbares<br />

Sehnen nach der Entschlafenen an ihrem Lebensmark und<br />

obwohl sie mit Energie und fleißiger Arbeit diese Sehnsucht<br />

bekämpfte, vermochte die geschwächte Lebenskraft diesen Seelenleiden<br />

nicht stand zu halten und am 4. März wurde der<br />

oft geäußerte Wunsch und die Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen<br />

mit ihrer Schwester erfüllt. Wohlvorbereitet, nach<br />

einem Leben voller erfüllter Gottes- und Menschenpflichten,<br />

ist dies so viel Liebe, Güte und Wohltaten spendende Herz<br />

gebrochen. Eine große Lücke hat Marie dadurch nun selber<br />

in ihren Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis gerissen<br />

und unvergeßlich wird sie diesen allen bleiben.<br />

Heute, den 9. März, hätte Frl. Marie ihr 69. Altersjahr<br />

erfüllt und nun ruht sie schon 3 Tage im kühlen Grabe. Ihre<br />

gütige Seele aber erfreut sich im Himmel des Wiedersehens<br />

und ewigen Beisammenseins mit ihrer so geliebten Schwester,<br />

mit ihren vor 40 Jahren kurz nacheinander gestorbenen Eltern,<br />

des Hrn. Gerichtsschreiber Jos. Amrhein und dessen<br />

Frau. Auch wir, die wir so viele Jahre in Eintracht und<br />

Frieden nebeneinander gelebt, rufen den lieben Schwestern zu:<br />

Auf Wiedersehen!<br />

Sarnen. Die Mabasa dankt! (Eing.) Der Fastnacht-Dienstag<br />

ist vorüber und an uns ist es, noch zu dauken,<br />

nachdem so Viele viel geleistet. Allen Geschäftsleuten und Lieferanten,<br />

den Wirten, den Gönnern, die mit großer Gebefreudigkeit<br />

den Gabentempel äuffneten, den Sträußchenkäufern<br />

und -Verkäuferinnen, die unsere Unkosten verkleinerten,<br />

dem löbl. Frauenkloster St. Andreas für das liebenswürdige<br />

Entgegenkommen, der immer hilfsbereiten Polizei, allen, allen,<br />

die es uns ermöglichten, wiederum eine kleine Fastnachtsfreude<br />

ins Kantonsspital und Waisenhaus zu vermitteln,<br />

allumfassend sei von der Mabasa warmen Dank geboten.<br />

Wir danken aber auch den überaus zahlreichen Besuchern<br />

für ihr Erscheinen und für die Geduld, die sie aufzuwenden<br />

hatten. Man bedenke die unerwartet große Zahl von Kostümierten,<br />

b"i 200 Einzelmasken, 40 Paaren, 10 Gruppen,<br />

ruud 100 Rennern, insgesamt weit über 300 zu Beschenkende,<br />

das Entgegenkommen unsererseits auch gegenüber den sich<br />

noch in letzter Stunde Anmeldenden, das überlege man sich<br />

alles und rechne in Abgang die in langen Jahren etwas vergessene<br />

fastnächtliche Routine und so wird man die eingetretenen<br />

Verspätungen, für die wir uns gleichwohl entschuld!-<br />

gen, milder beurteilen. Mit Behagen registrieren wir noch die<br />

so gut geratene Aufmachung der Gruppen, die urgelungene<br />

Feldmusik, die feinen Osterhasen, die erstklassige Tambourengnippe,<br />

die schneidigen Tössahrer, überhaupt alle, die durch<br />

ihre köstliche Arbeit einen Umzug schufen, der an Originalität<br />

Note 1 verdient. Schlußendlich: Nach allen Seiten dankbaren<br />

Mabafanergruß und — das nächstemal „gads aleitiger".<br />

»<br />

Anschließend an den Dank der Mabasa wollen wir es nicht<br />

unterlassen, von dieser Stelle aus den Veranstaltern des<br />

prächtigen Fastnachtsumzuges und der Prämiierungen den<br />

öffentlichen Dank auszusprechen. Wer die oben angegebenen<br />

Zahlen studiert (über 300 zu Beschenkende!), der kann<br />

sich die ungeheure Arbeit der Organisatoren lebhaft vorstellen,<br />

und gerne wird man die eingetretenen Verspätungen entschuldigen.<br />

Wer hätte einen solchen Riesenaufmarsch der Bevolkerung<br />

erwartet? Aus allen Gemeinden hatten sich Schaulustige<br />

— ermuntert durch die Plakate und den sonnendurchfluteten<br />

Tag — in Sarnen eingefunden, um dem tollen<br />

reiben zuzusehen. Den Mabasanern nochmals besten Dank!<br />

Sachseln-Flüeli. (Eing.) Zum 350sten Todestag des sei.<br />

rüder Klaus erschien 1937 eine 80seitige Gedenkfchrift von<br />

Dr. v$. HnttiiTctun, in der wir die naturgetreue Photo eines<br />

cchten <strong>Obwaldner</strong> Typen finden, des B a l z O m l i n - R o h -<br />

r e r, Unterholz, Neffe des ehemaligen Pfarrherrn von Sachseln,<br />

hochw. Herrn Anton Omlin sel. Balz wurde als drittjüngstes<br />

der acht Kinder des Balz und der Theresia geb Rohrer<br />

am 14. Juli 1863 auf Juch-Flüeli geboren. Nach der guten,<br />

alten Sitte von seinen biederen, braven Eltern erzogen,<br />

galt ihm ihr Wort und Beispiel stets feste Ueberzeugung. Von<br />

frühester Jugend an waren ihm Arbeitsliebe und Arbeitsstolz<br />

die Triebkraft seines ganzen Lebens. Ueber zwanzig Jahre<br />

übte er den Beruf als Kutschner und Fuhrmann. Damals<br />

galt das «prichwort noch als wahr: Es ist kein schönerer<br />

Stand — als ein Fuhrmann aus -dem Land. Und wie es<br />

heißt, daß man den Fuhrmann am Knallen erkenne, so erkannte<br />

man in ihm seinen ehrlichen, redlichen Charakter und<br />

achtete ihn seines leutseligen Wesens.<br />

Landleute heiraten nach Land — Edelleute nach Stand —<br />

Hofleute nach Welt — Kaufleute nach Geld. So verstand<br />

auch Balz diesen Wink und nahm sich am 27. Februar 1888<br />

eine gleichgesinnte Lebensgefährtin vom Flüeli: Marie Rohrer,<br />

ab Jfang. Um nun daheim bei Frau und Kinder zu sein,<br />

erwarb er sich das anliegende Heimwesen Unterholz und widniete<br />

sich seither der Landwirtschaft. Kaum wird er je einmal<br />

die Worte des Landpredigers Goldsmith gehört haben: Ich<br />

war immer der Ansicht, daß der ehrliche Mann, der heiratet,<br />

und eine zahlreiche Familie durchbringt und gut erzieht, -dem<br />

Staate mehr Dienst leistet, als wer unverheiratet bleibt und<br />

uur voii der Bevölkerung redet. Aber er würdigte es als<br />

Gottes Segen, wenn ihm seine Gattin innert zwanzig Iahren<br />

fünf Sühne und acht Töchter in die Wiege legte (von<br />

denen Leo mit sieben und Hedwig mit siebzehn Jahren gestarben<br />

sind). 1938 feierte das Jubelpaar die „Goldene Hochzeit"<br />

und freute sich an 43 Großkindern, 7 Urgroßkindern (drei<br />

davon in Kalifornien).<br />

Mit dem 14. Februar übersteigt die Sonne jeweils den<br />

Seligrad und bringt Kunde vom anbrechenden Frühling, von<br />

neuem Leben und leuchtet wieder zum ersten Male den ganzen<br />

Tag über Unterholz. In dessen Krankenkammer aber begann<br />

das Lebenslicht des lieben Balz zu flackern und erlosch<br />

am 20. Februar nach einer monatelangen, schmerzlichen<br />

Krankheit. Ein besorgter Gatte, ein guter Vater, ist selig entschlafen,<br />

der jederzeit treu gewesen der christlichen Weltanschauung.<br />

Unbekümmert um die Tagesmeinungen wandelte er<br />

die Wege, die ihm Gott und sein Gewissen vorgezeichnet. Das<br />

erste Leichengeleite seit Neujahr ab dem Bezirk Flüeli führte<br />

ihn in einem außergewöhnlich großen Trauerzug neben Bruder<br />

Klausens Grabstätte, wo er auf den letzten Ostermorgen,<br />

der Auferstehung harrt.<br />

Sächseln. (Korr.) Morgen | Sonntag findet die übliche<br />

Rechnungsgemeinde statt, an der den Einwohnern<br />

und Bürgern über die Abschlüsse der Verwaltungsrechnungen<br />

Kenntnis gegeben wird und die Verwalter gewählt werden.<br />

Bei der Einwohnergemeinde ist ein Jahrzeit- und Stiftmeffenverwalter,<br />

bei der Bürgergemeinde der Säckelmeister neu<br />

zu wählen. Ueberdies stehen einige gemeinderätliche Sachvorlagen<br />

zur Diskussion, darunter ein Einbürgerungsgesuch, dem<br />

der Gemeinderat zu entsprechen empfiehlt.<br />

Am Nachmittag desselben Sonntags (alte Fastnacht) wird<br />

im Restaurant zum „Kreuz" verordnungsgemäß die Versteigerung<br />

bzw. Verlosung der Saßrechte auf den Hochalpen<br />

Matt und S e e f e l d vorgenommen, die regem Interesse<br />

zu begegnen scheint.<br />

Giswil. (Korr.) Alpenrose und Edelweiß schlummern noch<br />

im Winterkleid, während im Tale bereits schon Frühlingsahnung<br />

die Natur durchzieht. Und sind da noch keine Rosen<br />

zu finden, lassen sich Sträußchen im Geiste winden, von<br />

blauen und roten Blumen aller Art, von Vergißmeinnicht,<br />

Alpenrosen und Edelweiß, der Liebe und Dankbarkeit drei<br />

lieben Aelplern zum ehrenden Gedenken. Vom schweizerischen<br />

alpwirtschaftlichen Verein ist jedem eine Ehrenurkunde mit<br />

Widmung und silberner Uhr für langjährige Alphirten- und<br />

Sennendienste zuerkannt worden. Um diese Anerkennung hat<br />

sich der Teilenvogt Hermann Abächerli-Enz in sehr verdankenswerter<br />

Weise beworben. Kennt er selbst als ehemaliger<br />

Aelpler die Härten des Berglebens, seine Pflichten und Aufgaben<br />

und weiß dabei die Dienste anderer sehr zu schätzen.<br />

S i g f r i ed von Ah, Haueti, alpete 40 Sommer. Sattel,<br />

Loh und Fluhalp waren bisher seine Tätigkeitsgebiete.<br />

Die letztere wird wohl auch die letzte Station seines Aelpler-<br />

Wirkens bleiben. Sein friedliebendes, treues und dienstfertiges<br />

Wesen verdient allgemeine Sympathien. Möge es ihm<br />

vergönnt sein, den 50. Sommer ais Aelpler zu wirken.<br />

H e r m a n n E b e r l i, jun., Unterm, hat als Alphirte<br />

und Senn 30 Sommer hinter sich. In der Folge alpete er auf<br />

Loh, Arni, Fluhalp und Rüben. Auch feine vielen, guten<br />

Dienste mögen Dank und Anerkennung finden, und wir wünschen<br />

ihm weiterhin Glück und Erfolg.<br />

Karl E n z, Kapellmatt, war 25 Sommer Alphirte. Auf<br />

Sattel, Riedmatt, Loh und Rüben war er der Begehrte. Im<br />

Loh war er meistens zugleich Senn und hat der Bauernsame<br />

zur großen Zufriedenheit gedient. Und nicht zuletzt pflegt er<br />

den schönen Brauch des Betrufs, -das ist sein christlicher<br />

Abendgruß. Mögen auch ihm viele Sommer vergönnt sein, zu<br />

wirken auf hoher Alpenwelt.<br />

Es ist recht schön, Aelpler zu sein, wenn man friedliebende,<br />

gute Menschen zur Seite hat. Das Beispiel, das diese treuen<br />

Aelpler geben, möge den Jungen ein Ansporn sein, ebenso<br />

treu, ehrlich und opferbereit dem Gemeinwohl zu dienen.<br />

M t W l BollsMftW I M<br />

Wir empfehlen unsern Lesern die Beteiligung<br />

an der Volksumfrage <strong>1946</strong>. Das Gelingen der Volksumfrage<br />

unter dem Patronat der Neuen Helvetischen Gesellschaft hängt<br />

von der Mitarbeit jedes einzelnen Bürgers ab. Benützt daher<br />

die Antwortkarten, die am 1. März in jede Haushaltung<br />

verteilt wurden. Nicht nur die Männer, auch die Frauen<br />

können sich beteiligen. Die sechs Fragen, die bis zum 15.<br />

März <strong>1946</strong> an das Postfach 716, Hauptpost Zürich, einzusenden<br />

sind, lauten:<br />

1. Sollen die Frauen das volle, ein t e i l w e i s e s oder<br />

kein Stimm- und Wahlrecht erhalten?<br />

2. Soll der staatliche Einfluß auf die Wirtschaft (abgesehen<br />

von der Kriegswirtschaft) verstärkt oder abgebaut<br />

werden oder gleichbleiben?<br />

3. Soll die Abhängigkeit der Kantone vom Bund (gründsätzlich)<br />

verstärkt oder vermindert werden oder<br />

gleichbleiben?<br />

4. Soll sich die Eidgenossenschast trotz Beendigung des<br />

Krieges n a ch w i e v o r zur militärischen Landesverteidigung<br />

bekennen?<br />

5. Soll die Schweiz an der u n b e d i n g t e n Neutralität<br />

festhalten? Soll die Schweiz im Falle des Beitrittes zu den<br />

Vereinigten- Nationen am G r u n d s a tz der Neutralität festhalten<br />

oder darf die Neutralität gänzlich aufgegeben<br />

werden?<br />

6. Am Anfang der Bundesverfassung stehen die Worte:<br />

„Im Namen Gottes des Allmächtigen!" Soll diese Einleitung<br />

weiterhin als g r u n d l e g e n d für das eidgenössische Staatsleben<br />

gelten?<br />

Radio — Beromitnster<br />

Jnnerschweizerisches am Radio. Eine „Der Lungernsee<br />

als Reservoir" betitelte Reportage wird Montag, den 11.<br />

März, um 17.45 Uhr vermittelt. Anschließend hört man um<br />

18.05 Uhr die Sendung „<strong>Obwaldner</strong> jodeln und<br />

spiele n". Bestritten wird dieses fröhliche Programm durch<br />

die Ländlerkapelle „Meieriesli", Sächseln.<br />

Obwalden am Radio. Vor einigen Tagen sah man den<br />

Radio-Reportagewagen vom Studio Bern durch unsere Straßen<br />

fahren. Dabei sollen diverse Stahlbandausnahmen gemacht<br />

worden sein, vorwiegend in Kerns, aber auch in Sächseln.<br />

Aus Kerns vernimmt man, daß neben anderem das bestbekannte<br />

Jodlerduett Seppi und Noldi Michel aufgenommen<br />

wurden. — Wie von der Programmleitung des Studio Bern<br />

zu vernehmen war, folgt nun die Wiedergabe der gemachten<br />

Aufnahmen am nächsten Montag, den 11. März, abends,<br />

-1 Minuten nach 6 Uhr. Wir erwarten mit Spannung diese<br />

angekündeten Vorträge.<br />

(Eing.) '<br />

Sonntag, 10. März.<br />

9.00 Dichtung und Musik. 10.00 Christkatholische Predigt.<br />

10.45 Basler Jnstrumentalquintett. 11.15 Uhr Kultur im<br />

Alltag. Vortag. 11.30 Studioorchester. 12.40 Selekt-Oktett.<br />

14.00 Volkstümliche Tänze. 14.40 Handharmonika-Klub St.<br />

Jakob-Basel. 15.15 Eine heimatliche Sendung. 16.30 Melodie<br />

und Rhythmus. 17.30 Legendenspiel: „Das Lebenselixier".<br />

18.20 Der Musikfreund wünscht. 19.15 Zwei leichte<br />

Ouvertüren. 19.40 Echo der Zeit. 20.05 Bunter Abend. 22.10<br />

Wiener Melodien.<br />

Montag, 11. März.<br />

11.00 Die Werke von Maurice Ravel. Plauderei. 12.40<br />

Dr Basler Morgestraich <strong>1946</strong>. 17.00 Orchestre de la Suisfe<br />

romande. 17.45 Der Lungernsee als Reservoir. Reportage.<br />

18.05 <strong>Obwaldner</strong> jodeln und spielen. 18.50 Ländlermusik.<br />

19.00 Musik zum Nachtessen. 19.55 Orchesterkonzert. 20.15<br />

Der Pianist Charly Lilamand spielt. 20.35 Das Gasthaus<br />

bei Terracina. Komische Oper. 21.50 Wochenrückblick. 22.10<br />

Studioorchester.<br />

Dienstag, 12. März.<br />

10.15 Schulfunk. 11.00 Schallplatten. 11.30 Musik für<br />

Streicher. 12.40 Studioorchester. 17.00 Lieder. 17.15 Schumann:<br />

Karneval. 17.45 Kinderstunde. 18.00 Reichtum, der<br />

auch dir gehört. 18.30 Sonate von Boellmann. 19.00 Volkstümliche<br />

Musik. 20.00 Gäste Zürichs. 20.15 Übertragung aus<br />

der Tonhalle: Abonnementskonzert.<br />

Mittwoch, 13. März.<br />

11.00 Les refrains que vous aimez. 11.30 Genöve vous<br />

parle. 12.40 Volkstümliches Konzert. 17.00 Studioorchester.<br />

17.45 30 Jahre Krankenpflege. 18.05 Unterhaltungskonzert!<br />

18.35 Pestalozzi, Fassade oder Wirklichkeit. Vortrag 19 00<br />

Unterhaltungskonzert. 20.10 Der Fall Gordon. Kriminal-<br />

Hörspiel. 21.15 Basler Fastnacht <strong>1946</strong>. 22.10 Studioorchester.<br />

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Samstag, den 23. März <strong>1946</strong>, nachmittags 3 Uhr.<br />

im Hotel Metzgern in Tarnen.<br />

Traktanden:<br />

9 wfma&me des Geschäftsberichtes, der Jahresrechnung und der<br />

Bilan/ pro 1945, sowie des Berichtes der Rechnungsrevisoren<br />

und DSchargeerteilung an die Verwaltungsorgane<br />

3 Beschlußfassung über die Verwendung des Reingewinnes.<br />

4. Wahl der Kontrollstelle aus eine neu- Amtsdauer.<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung, die Bilanz mit dem Revisorenbericht<br />

der Geschäftsbericht und d,e Antrage über die Berwendunz<br />

des Reingewinnes liegen vom 13. März hinweg im Banklokal den<br />

Herren Aktionären zur Einsicht aus.<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung, die Bilanz und der Geschäftsbericht<br />

stehen noch während eines Jahres den Herren Aktionären<br />

zur Verfügung, gemäß Art. 696 OR.<br />

Die Eintrittskarten zur Teilnahme an der Versammlung können<br />

aeaen Ausweis über den Aktienbesitz b«S zum 22. März an unserer<br />

Kassa erhoben werden. Am Versammlungstage selber werden keine<br />

Eintrittskarten mehr abgegeben.<br />

S a r n e n, den 28. Februar <strong>1946</strong>.<br />

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Liebe Wellen.<br />

Montag, 11. März, 20—23 Uhr: Der Opernball.<br />

Dienstag, 12. März, 20-22.45 Uhr: Ferien im Tessin.<br />

Mittwoch, 13. März, 16.30—18 Uhr: 2. Jugendkonzert. Billettvorverkauf<br />

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Freitag, 15. März. 20—23 Uhr: Die lustigen Weiber von Windsor.<br />

Samstag, 16. März, 20—22.45 Uhr: Ferien im Tessin.<br />

Sonntag, ^UUJlULJ, JL 17. • . März, M\J-J- 11—12 Uhr: -WV/V. Matinee, W,«....»., veranstaltet ^ I ' vom ~ Theaterverein:<br />

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Tarnen / Mittwoch, den 13. März <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Rr. 20<br />

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Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

Kr. 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

— Familienbeilaze — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. Tel. 3 62 37<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. — Tel. 8 6132<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

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Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

F a s t e n m a n d a t 1 9 4 6<br />

Christianus<br />

durch Gottes Barmherzigkeit und des Apostolischen Stuhles<br />

Gnade<br />

Bischof von Chur<br />

entbietet seinen Bistumsangehörigen Gruß und Segen im<br />

Herrn.<br />

Geliebte Diözesanen!<br />

In Fortsetzung unserer frühern Hirtenbriefe über die Gnadenmittel<br />

unserer Kirche behandeln wir heute das heilig?Sakrament<br />

der Ehe, welches die grundlegende religiöse Frage<br />

der christlichen Familie klarlegt. Darüber zu reden, scheint<br />

uns sehr zeitgemäß, nachdem das ganze Schweizervolk letztes<br />

Jahr in einer eindrucksmächtigen Abstimmung zugunsten des<br />

Familienschutzes sich ausgesprochen hat. Dieser auffallende<br />

Druck des Volkswillens entstand aus der Wahrnehmung eines<br />

bedauerlichen Zerfalles der heutigen Familie infolge der<br />

Industrialisierung, Vermassung, Landflucht, Verstädterung,<br />

Geburtenrückgang, Ehescheidung, Autoritätslosigkeit der Eltern<br />

und wirtschaftlicher Not, gemehrt durch Mobilisierung<br />

und Krieg. Zur Gesundung dieser Urquelle des Staates ruft<br />

man nach Familienlohn, Steuererleichterungen, Wohnungsbeihilfen,<br />

Siedlungspolitik und Ehestandsdarlehen. Wir vertrauen<br />

darauf, daß der gesunde soziale Sinn aller Volksklassen<br />

gemeinsam das Richtige treffe, ohne daß der Wille zur<br />

Selbsthilfe in den Familien erstickt werde. Wir glauben aber<br />

noch beifügen zu müssen, daß alle rein materiellen gesetzgeberischen<br />

Bemühungen der Familiennot nicht Meister werden<br />

ohne tiefste Erfassung der religiösen Frage der Ehe. Nur in<br />

dieser Atmosphäre, wofür Staat und Gesellschaft auf eigenem<br />

Boden sich bemühen, kann Gesundung wirklich zustande kommen.<br />

Die Naturehe.<br />

Unter gewissen lautsprechenden Wissenschaftlern der<br />

scheinbar unfehlbaren Entwicklungslehre galt es noch vor Iahren<br />

als selbstverständlich, daß der Urzustand der Menschheit<br />

aus wilden Verhältnissen zur Einehe sich entwickelt habe. Die<br />

heutige aufrichtige Wissenschaft anerkennt hingegen, daß alle<br />

Ergebnisse der erforschten ältesten Völkerschaften der Erde<br />

die streng beobachtete unlösbare Einehe bestätigen. Wo in<br />

rassischen Volkseinheiten die Sitte Lockerung dieser Eheauffassung<br />

aufweist, dort anerkennen sie es selber als ein Abirren<br />

von der Urform. Man ist also ziemlich nahe bei der Bibel angelangt,<br />

welche am Urquell der Menschheit die unlösbare Einehe<br />

bezeugt, die den Zweck hat, neues Leben zu wecken, das<br />

neugeborene Kind zu pflegen, zu erziehen und ins Leben zu<br />

stellen. Die Ueberzeugung, daß Gott selber dieses geheimnisvolle<br />

Gesetz des werdenden Lebens geschaffen habe, findet sich<br />

bei allen Völkern der Erde. Daruin umgeben sie die Hochzeit<br />

mit bedeutungsvollen religiösen Zeremonien, mit Opfern und<br />

Ahnenkultus, die, je höher ihre Kultur ist, desto feierlicher sich<br />

gestalten. Die Ueberzeugung, daß die Ehe ihrer Natur nach<br />

Gottes Werk sei, wird vom hl. Augustinns zu einer Zeit betont,<br />

wo gewisse Irrlehren die Ehe als Teufelswerk bezeichneten.<br />

Wie mit scharfem Schwertstreich entscheidet er: „Die<br />

Ehe ist von Gott; aber die Ehescheidung ist vom Teufel."<br />

Aus der Uroffenbarung der Bibel erfahren wir, daß Gott<br />

eine tote Erdgestalt durch eine ihm ebenbildliche Seele zum<br />

Menschen, als Mann erschuf und aus diesem die ersehnte Gehilfin<br />

als Gattin bildete. Der Natnr dieser zwei Wesen<br />

TTtenschen auf Irrwegen<br />

Von Pierre l' Ermite. 29<br />

Die arme Kleine hungert und dürstet darnach, wieder gutzumachen,<br />

was früher in ihrem Leben eitel und leichtfertig<br />

gewesen fein mochte, uud sie ist jetzt eine sehr eifrige und<br />

pflichtbewußte Krankenpflegerin ... ohne Zigaretten und<br />

karminrote Lippen.<br />

Ich habe also allein zu Abend gegessen, etwas betrübt<br />

darüber, daß ich einem leeren Gedeck gegenüber saß, das nach<br />

einem Gaste rief.<br />

Mein Hund hatte seinen Kopf auf ineiue Knie gelegt und<br />

sah mich mit seinen gutmütigen Augen, die die Melancholie<br />

meiner Gedanken zu begreifen schienen, an, als ich plötzlich<br />

zwischen den Zweigen hindurch sah, wie die Glaswand des<br />

Graphikerinnenbureaus beleuchtet wurde.<br />

Ich läutete sofort der Nachtwache, die zurück kam, um mir<br />

zu sagen, es sei Fräulein Chantal, die ihre Tasche mit den<br />

Schlüsseln vergessen habe, und nun gekommen sei, uni sie zu<br />

holen.<br />

In der Tat bemerkte ich ihren blauen Wagen im Park,<br />

und nach dem Diebstahl von unlängst begriff ich ohne weiteres<br />

ihre Besorgtheit.<br />

Sofort tauchte in meinem Geiste auch der Gedanke auf:<br />

wahrscheinlich hat Chantal noch gar nicht zu Abend gegessen.<br />

pflanzte er das Gesetz ein: „Wachset und mehret euch" (Gen.<br />

1,28). Die Bibel bestätigt die Wirkkraft dieses Gesetzes mit<br />

den Worten: „Deswegen wird der Mensch seinen Vater und<br />

seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen; und es<br />

werden zwei in einem Leibe sein" (Gen. 2, 24). Dieses unumstößliche<br />

Urgesetz des menschlichen Werdens und Bestehens,<br />

welches so mächtig wirkt, daß Söhne und Töchter der Liebe<br />

zu den Eltern sich entreißen und andere Bindung suchen,<br />

hat folgerichtig den Vertrag der Einheit und Unlösbarkeit<br />

der Ehe zustande gebracht. Ihr Hauptzweck ist Erzeugung und<br />

Erziehung des Kindes im Kreise gegenseitiger Hilfeleistung.<br />

Das ist die Naturehe, welche ihrem Wesen nach unlösbar ist.<br />

Die Ehe als Sakrament.<br />

Christus ist als Gottessohn von erhabener Höhe zu den<br />

Menschen herabgestiegen. Als alles heilender Samariter kam<br />

er zum Menschen, der vor allem bezüglich der geschlechtlichen<br />

Triebe unter die Räuber gefallen war und gab dem Naturvertrag<br />

der Ehe die Würde und Gnadenkraft eines Sakraments.<br />

Er erhob sie sogar zum Sinnbild seiner eigenen Menschwerdung<br />

und Liebe zur Kirche. Die Anwesenheit Christi bei<br />

einer Hochzeit, das Wunder an jenem Tisch, seine Worte über<br />

die Unlösbarkeit der Ehe bei den Phariasäern, die Lehre des<br />

hl. Paulus von diesem geheimnisvollen Sakramente „in Christus<br />

und in der Kirche" und die fortdauernde Ueberlieferung<br />

geben uns klaren Aufschluß. Die Müter der Ehe sind nach dem<br />

hl. Augustinus Nachkommenschaft, Treue und Sakrament.<br />

„Die Treue", schreibt er, „will besagen, daß nicht außerhalb<br />

des Ehebundes mit einem andern oder einer anderen Verkehr<br />

gepflegt werde. Die Nachkommenschaft, daß das Kind mit<br />

Liebe entgegengenommen, mit herzlicher Güte gepflegt und<br />

gottesfürchtig erzogen werde. Das Sakrament endlich, daß die<br />

Ehe nicht geschieden werde und der Geschiedene oder die Geschiedene<br />

nicht einmal, um Nachkommenschaft zu erhalten, mit<br />

einem anderen eine Verbindung eingehe. Das hat als Grundfatz<br />

der Ehe zu gelten, durch das die naturgewollte Fruchtbarkeit<br />

geadelt und zugleich das verkehrte Begehren in den<br />

rechten Schranken gehalten werde." Zur Frage der Nachkommenfchaft<br />

erwähnt der HI. Paulus keineswegs die größtmögliche<br />

Rekordzahl der Kinder, sondern die naturgemäße beiderseitige<br />

Enthaltsamkeit fürs Freiwerden im religiösen Gebetsleben.<br />

Sowohl die eheliche Fruchtbarkeit wie die naturgemäße<br />

Enthaltsamkeit sind von Gott gewollt. Wir dürfen deshalb<br />

vor allem dort in Selbstgerechtigkeit keine Steine werfen,<br />

wo uns weder die Gesundheit noch der Gewissenszustand der<br />

Eheleute kund ist. Ehrfurcht vor denen, die in sakramentaler<br />

Ehe Gott dienen!<br />

Feierlichkeit der Eheverkllndignng.<br />

Die Ueberzeugung und Lehre des Christentums lautet, daß<br />

es bei der Eheschließung sich nicht bloß um ein „weltlich<br />

Ding" handle, sondern vor Gott, dem Urheber des Lebens, um<br />

einen Vertrag erschütternden Ernstes für zwei Lebensschicksale<br />

und deren Nachkommenschaft. Die Kirche hat die Pflicht, dieses<br />

Verantwortungsbewußtsein vor Gott mit aller Entschiedenheit<br />

zu pflegen. Aus diesem Grunde fordert das Kirchengesetz,<br />

daß das Ehevorhaben der Verlobten beim Hauptgottesdienst<br />

bekanntgegeben werde. Im Angesichte der ganzen Gemeinde<br />

sollen die Brautleute bewußt werden, daß es sich nicht bloß<br />

um ein Spiel mit den Reizen der Liebe handelt, sondern um<br />

das entscheidenste Jawort ihres Lebens, um eine Angelegenheit,<br />

welche die ganze Pfarrei pflichtmäßig angeht, nicht bloß<br />

die Verlobten. Die alte religiös eingekleidete Formel der<br />

Wie wäre es, wenn ich sie einladen würde, den Platz Arlettes<br />

einzunehmen.<br />

Doch da stellten sich alsbald auch alle möglichen Einwürfe<br />

ein. Auf dieser mit Haß und Eifersucht geladenen Erde<br />

muß man sich immer vor der ersten Regung hüten; denn sie<br />

ist gut ... also gefährlich. •<br />

War es vernünftig, diesen, den Stempel einer gewissen<br />

Vertraulichkeit tragende Einladung zu machen, die ja doch<br />

bekannt und infolgedessen von meinen Harpyien auch entsprechend<br />

kommentiert werden würde? Und selbst wenn gar<br />

niemand davon wüßte — übrigens ein Ding der Unmöglichkeit<br />

—, würde diese Einladung nicht an und für sich<br />

ein vertrauliches Band darstellen, einen ersten unvorsichtigen<br />

Schritt in der Richtung einer Neigung, vor der ich<br />

zurückschrecke, nach der ich mich aber doch wieder in meinem<br />

verborgensten Innern sehne.<br />

Irgendein kleiner spöttischer Geist raunte mir da ins<br />

Ohr: „Glaubst du wirklich, daß dies dein e r st e r Schritt<br />

wäre?"<br />

Ich schickte mich an, diesem neckischen Plaggeist zu ant-<br />

Worten und in das Labyrinth dieser winzigen Gewissensfrage<br />

einzudringen, als plötzlich das Heulen der Fabriksirene<br />

unheimlich durch die Nacht drang. Sogleich antworteten ihr<br />

die andern Sirenen der Umgebung und kündeten so die Ankunft<br />

der deutschen Flieger an. In der Einmütigkeit aller<br />

dieser warnenden Stimmen lag etwas ungemein Grauen-<br />

Haftes.<br />

Ich sah,' wie Chantal sich auf ihren Wagen stürzte, lief<br />

Eheverkündigung mit besonderer Beachtung der Ehrsamkeit,<br />

betont bewußt, daß es um ein tiesernstes Sakrament reinstei<br />

Absichten geht, nicht bloß um einen zivilen Akt, den man nach<br />

gültig geschlossener und vollzogener Ehe von innen, durch<br />

Widerruf der Gatten oder von außen, durch kirchliche oder<br />

gar staatliche Autorität auflösen kann. Es handelt sich um<br />

ein heiliges Sakrament, das man im Stande der Gnade und<br />

des Friedens mit Christus und seiner Kirche empfängt. Aus<br />

diesen Gründen hat die Kirche auch gesetzliche Anordnungen<br />

aufgestellt, welche die gültige und würdige Eheschließung si-<br />

Herstellen sollen. Das ist der tiefere Sinn der Eheverkündigung,<br />

wofür der Pfarrer sogar die Mitaufsicht der ganzen Gemeinde<br />

fordert.<br />

Die Kirche anerkennt, daß es ein natürliches Recht zur<br />

Ehe gibt; aber dieses ist nicht so grenzenlos, daß Menschen<br />

ohne geistige und körperliche Kraft des Willens und ohne<br />

Verantwortungsbewußtsein für die Erziehung und den Unterhalt<br />

der Nachkommenschaft, die Ehefähigkeit zugesprochen<br />

werden müßte. Indessen darf nicht die Geldknappheit und die<br />

Wohnungsnot das letzte Wort sprechen, insbesondere dort<br />

nicht, wo Staat und Gesellschaft nicht die gesetzmäßigen Möglichkeiten<br />

schaffen, um allgemein gerechte Erwevbsverhältnifse<br />

zu haben. Dem Leichtsinn, blinder Sorglosigkeit, offenbarer<br />

verantwortungsloser übler Aufführung darf das hohe Gut<br />

der Ehe und der Nachkommenschaft nicht ausgeliefert werden.<br />

Aus den angedeuteten Gründen hat die Kirche gegen bestimmte<br />

Ehevorhaben Verbotstafeln aufgestellt, welche als<br />

Ehehindernisse bezeichnet werden. Das folgenschwerste trennende<br />

Ehehindernis ist dasjenige des schon bestehenden Ehebandes,<br />

wonach die rechtmäßig geschlossene und vollzogene<br />

Ehe bis zum Tode des einen Teiles jede andere Eheschließung<br />

ungültig macht. Ein solches Jawort kann weder der<br />

Papst noch der Staat annullieren. Wenn das weltliche Gericht<br />

durch die zivile Scheidung eine gültig geschlossene Ehe auflöst,<br />

hat es unrecht getan. Die Ehe ist im Gewissen der betreffenden<br />

nicht aufgelöst!<br />

Auch der Papst hat keine Vollmacht zur Auflösung gültig<br />

geschlossener sakramentaler und vollzogener Ehen. Es wird<br />

oft herumgoboten, daß man mit einem rechten Geldsack auf<br />

dem Rücken die Tore Roms schon öffnen könne, und die<br />

Scheidung werde gestattet. Das stimmt aber keineswegs. Diefe<br />

Verdächtigung mag indessen dadurch Nahrung bekommen<br />

haben, daß zu Rom ein Gericht besteht, welches bei Rekursen<br />

entscheidet, ob die angezweifelte Ehe wirklich gültig war oder<br />

nicht. Stellt es sich durch untrügliche Beweise heraus, daß das<br />

Jawort der betreffenden Eheleute ungültig war, weil sie keine<br />

Absicht hatten, eine richtige unlösbare Ehe einzugehen, oder,<br />

wenn Furcht, Gewalt oder geistige Unzurechnungsfähigkeit,<br />

mangelndes Alter, geschlechtliches Unvermögen oder nächste<br />

Blutsverwandtschaft u. a. vorlagen, dann muß sie erklären,<br />

daß die Eheschließung ungültig war. Solche Entscheidungen<br />

sind begreiflicher Weise sehr heikler Natur und verlangen<br />

langwierige Untersuchungen und Zeugenverhöre, gründliche<br />

juridische Studien, viel Zeit und Geduld. Die Verantwortung<br />

der Kirche dem sakramentalen Ehebunde gegenüber lastet auf<br />

ihr ohne jedes Erbarmen. Die Weltgeschichte lehrt, daß die<br />

katholische Kirche selbst Königen gegenüber keine Lösung gültiger<br />

Ehen sich erkaufen oder erzwingen ließ, trotzdem dabei<br />

ganz Reiche von der katholischen Kirche sich trennten. Man<br />

fei deshalb versichert, daß weder die Leichtigkeit der zivilen<br />

Ehescheidung noch die Verleumdung der Straße und das überlaute<br />

Reden am Wirtstische die Kirche von ihrem Standpunkt<br />

zugunsten der unlösbaren Ehe abrücken lassen wird.<br />

jedoch eilig hinzu, um ihr den Weg zu versperren.<br />

„Auf keinen Fall, mein Fräulein!", sagte ich. „Im Falle<br />

eines Alarms, heißt der Befehl, soll man seinen Wagen an<br />

Ort und Stelle stehen lassen und sich rasch in den nächstbesten<br />

Luftschutzraum begeben. Kommen Sie mit mir!"<br />

Ich führte sie in den Keller des Schlosses, dem bereits<br />

die Wächter der Fabrik, die Gärtner und einige Nachbarn<br />

in größter Bestürzung zueilten. Man trug auch in Decken<br />

gewickelte Kinder herbei, und ein paar ältere Leute kamen<br />

herangehumpelt, denen die Gasmaskenfutterale um die gebeugten<br />

Schultern herumbaumelten.<br />

Und aus der Ferne vernahm man den Donner der Abwehrgeschütze,<br />

der von Minute zu Minute näher kam.<br />

Offenbar waren unsere Fabrik, ihre Benzinlager und<br />

Landungsplätze eines der Ziele dieses Angriffes, der sich<br />

fächerartig ausbreitete.<br />

Der Alarm war also ernst.<br />

Alles fragte sich, ob dieser, übrigens mit guten Gewölben<br />

versehene Keller auch sicher wäre.<br />

Ich antwortete natürlich mit einem Ja, schon der moralischen<br />

Haltung wegen, war aber innerlich fast überzeugt, daß<br />

er nicht einmal einer Bombe mittleren Kalibers widerstehen<br />

würde.<br />

Nachdem ich meine Leute darin so gut es ging auf aller-<br />

Hand Kisten untergebracht hatte, ging ich wieder' nach oben<br />

um die Einzelheiten des Angriffes zu beobachten.<br />

Als er endlich vorbei war und das Endsignal gegeben<br />

worden war, holte ich Chantal, um ihr die Stille der


S c h w e i z . K o n s e r v a t i v e V o l k s p a r t e i<br />

Zentralvorstand und Presse der Schweiz. Konservativen<br />

Volkspartei versammelten sich am 9. März in Zürich zu einer<br />

ganztägigen Sitzung, um die<br />

aktuellen wirtschaftlichen, sozialen und innenpolitischen<br />

Probleme<br />

einer orientierenden Besprechung zu unterziehen.<br />

An der sozialwirtschaftlichen Aussprache, welche Fortsetzung<br />

und vorläufigen Schluß einer im Oktober begonnenen<br />

Diskussion bedeutete, beteiligten sich Vertreter aller Wirtschastsgruppen<br />

und VolkHkreise. Sie führte in den wesentlichen<br />

Punkten wertvolle Abklärungen und Direktiven herbei. Die<br />

grundsätzliche Richtlinie der Schweizerischen Konservativen<br />

Volkspartei zum Verhältnis von Staat und Wirtschaft<br />

wurde neuerdings kräftig unterstrichen, nach der staatlichen<br />

Lösungen in Sozial- und Wirtschaftsfragen nur dann zugestimmt<br />

werden soll, wenn den Notständen auf den anderen<br />

Wegen nicht begegnet werden kann. Bei staatlichen Lösungen<br />

muß aber dem föderativen Aufbau in weitestgehendem Umfang<br />

Rechnung getragen werden. Aus dieser Grundthese wurden<br />

verschiedene Schlußfolgerungen auf aktuelle Probleme abgeleitet.<br />

Starke Bedenken meldeten sich gegenüber dem Vorentwurf<br />

zu einem Bundesgesetz über die Arbeit inHctndelund<br />

Gewerbe zum Wort. Diese Vorlage soll durch eine besondere<br />

Kommission aus Vertretern der zunächst interessierten<br />

Wirtschaftsgruppen zunächst einer gründlichen Prüfung unterzogen<br />

werden. Weiterhin lösten Mittel st an dssragen<br />

und agrarpolitische Probleme eine eingehende und<br />

interessante Diskussion aus. Die im Wurfe liegende Agrargesetzgebung<br />

soll Gegenstand einer besondern Sitzung des Zentralkomitees<br />

bilden. Einer scharfen Kritik unterlag die weitgehende<br />

Abstufung der Renten zwischen Stadt und Land bei<br />

der Uebergangsordnung zur Altersversicher<br />

u n g. Der katholisch-konservativen Fraktion der Bundesversammlung<br />

wurde 'der bestimmte Wunsch übermittelt, in den<br />

eidgen. Räten im Sinne der Ungleichung der Renten einen<br />

parlamentarischen Vorstoß zu machen. Hinsichtlich der Bei-<br />

Hilfe - Ordnung in der Landwirtschaft wurde<br />

einhellig folgendem Antrag zugestimmt:<br />

O b w a l d e n<br />

Die Witterungsverhältnisse im Jahre 1945. (Aus dem<br />

Geschäftsbericht der Schweiz. Hagel-Versicherungs-Gesellschast<br />

in Zürich pro 1945.) Die Witterungsverhältnisse waren<br />

im abgelaufenen Jahr für unsere Landwirtschaft nicht immer<br />

günstig. Die außerordentliche Trockenheit in den Monaten<br />

Juni und Juli hemmte das Wachstum der Pflanzen und verursachte<br />

in einzelnen Gebieten erhebliche Dürreschäden. So<br />

siel beim Getreide, der wichtigsten Kultur für die Hagelversicherung,<br />

der Ertrag pro Flächeneinheit im allgemeinen etwas<br />

kleiner aus als in den Vorjahren. Die Frühjahrsmonate<br />

waren für den Graswuchs günstig, so daß eine gute Heuernte<br />

eingebracht werden konnte; dagegen hat die Trockenheit den<br />

Emdertrag beeinträchtigt. Aus demselben Grund fiel auch die<br />

Kartoffelernte schwächer aus. Die übrigen Hackfrüchte brachten<br />

einen zufriedenstellenden Ertrag. Der Frosteinbruch ansangs<br />

Mai richtete in weiten Gebieten am Obst und an den<br />

Reben schwere Schäden an. Die Obsternte fiel deshalb knapp<br />

aus. Auch beim Wein wurde gegenüber dem Vorjahr eine<br />

mengenmäßig erheblich kleinere, dafür aber qualitativ vorzügliche<br />

Ernte erzielt.<br />

Im Kanton Obwalden wurden 116 Schäden festgestellt;<br />

die Hagel-Versicherungsgesellschaft richtete eine Entschädigungssumme<br />

von Fr. 10 784.2» aus. Unser Kanton ist ani<br />

Versicherungsgeschäft mit 528 Policen, Fr. 671 999.— Versicherungssumme<br />

und Fr. 27 197.— Prämien, beteiligt.<br />

Historisch-antiquarischer Venin. % Der Ruf des Historischantiquarischen<br />

Vereins von Obwalden zu einer Vertiefung in<br />

Geschichte und Wesensart der Ob- und Nidwaldner anläßlich<br />

einer im Saale zum „Kreuz" in Sächseln tagenden Vereins-<br />

Versammlung, fand ein ganz erfreulich starkes Echo. Die Regsamkeit<br />

des Vereins, der Reiz des Themas und die Namen<br />

der in Aussicht gestellten Referenten brachten nicht allein einen<br />

vollen Saal zuwege, sondern bewirkten auch, daß die den<br />

Ausführungen lebhaft folgenden Teilnehmer mit Gewinn und<br />

dankbarer Anerkennung den Tagungsort wieder verließen.<br />

mächtigen Bäume und die friedliche Ruhe der ganzen Natur<br />

zu zeigen, und sagte:<br />

„Das ist Gottes Werk!"<br />

Und dann wies ich auf die rauchenden Trümmer, die verendenden<br />

Tiere ... und auf einen Unglücklichen, den man unweit<br />

von uns in einer blutdurchtränkten Decke davontrug,<br />

hin und sagte:<br />

„Und das ist das Werk der Menschen!"<br />

Sie betrachtete die blaue Nacht, in der die Mondscheibe<br />

ihren lichten Aufstieg fortsetzte, und meinte:<br />

„Ja, das ist die traurige Wahrheit. Der Gegensatz ist<br />

schroff und gereicht den Menschen nicht zur Ehre. Aber wer<br />

kann heutzutage den Lauf der Dinge noch aufhalten?"<br />

„Die Würfel sind geworfen ... mag es gehen wie Gott<br />

will!"<br />

„Ja ... wie Gott will!"<br />

Ich geleitete dann Chantal zu ihrem Wagen und sagte:<br />

„Auf Wiedersehen morgen früh ... und vergessen Sie Ihre<br />

Schlüssel nicht mehr!"<br />

Sie antwortete mit einer Stimme, in der noch ein<br />

Zittern lag: „Wie? Sollte ich sie vergessen haben? Das sieht<br />

mir doch kaum gleich!"<br />

Was wollte sie mir wohl damit sagen, die kleine, liebe<br />

Chantal?<br />

*<br />

Der beim nächtlichen Luftangriff Verwundete hat seine<br />

Wunden nicht überlebt.<br />

Chantal, die etwas verwirrt war als ich sie zu ihrem<br />

Wagen begleitete, ist einige Minuten darauf, von Gewissensbissen<br />

geplagt — »veil sie sich nicht sofort angeboten hatte, den<br />

armen Mann zu Pflegen — zurückgekommen.<br />

„Das Zentralkomitee begrüßt die Wetterführung derBeihilfeordnung<br />

für landwirtschaftliche Dienstboten und Geb.rgsbauern<br />

und ersucht den Bundesrat, die Ausrichtung so ch<br />

Beihilfen an alle Kleinbauern baldmöglichst auf dem ordernlichen<br />

Gesetzgebungsweg zu ermöglichen."<br />

Weiterhin wurden die revidierten Wirtschaften» i -<br />

k e l, der heutige Stand der Altersversicherung un<br />

die F a m i l i e n g e s e tz g e b u n g aus Grundlage dev neuen<br />

Verfassungsartikels einer längern Aussprache unterzogen un<br />

zur künftigen Familienpolitik folgender Schlußnahme beigepflichtet:<br />

. .<br />

„Die Vorarbeiten für den Erlaß eines eidgenössischen<br />

Rahmengesetzes sind so zu beschleunigen, daß bald-möglichjt<br />

klare eidgenössische Richtlinien vorliegen, an die sich Kantone<br />

und Wirtschaftsverbände halten können. Ein eidgenössisches<br />

Rahmengesetz ist dringend. Sein baldiger Erlaß entspricht dem<br />

eindeutig bekundeten Willen des Volkes und der Stände."<br />

Was den Stand der Altersversicherung anbelangt,<br />

kommt das Zentralkomitee nicht um die ernstliche Befürchtung<br />

herum, daß eine Vorlage nach den heutigen Richtliniert<br />

der Expertenkommission zum voraus als gefährdet<br />

angesehen werden muß, vor allem wegen den Finanzierungsschwierigkeiten<br />

und der Kumulierung der kantonalen Altersfürforge<br />

mit der sozialen Bundeshilfe in einer Reihe von<br />

Kantonen. Das Zentralkomitee bringt deshalb dem Bundesrat<br />

in diesem Stadium neuerdings mit allem Nachdruck den<br />

Vorschlag der Konservativen Volkspartei auf Schaffung einer<br />

eidgenössischen Basisversicherung mit kantonalen Zuschlügen<br />

in Erinnerung, um so die Schaffung der Alters- und<br />

Hinterbliebenenversicherung wenigstens in einem entwicklungsfähigen<br />

Anfangsstadium zu ermöglichen.<br />

Die innerpolitische Aussprache wurde eingeleitet<br />

durch ein orientierendes Votum des Fraktionschefs Nationalrat<br />

Dr. Holenstein, St. Gallen, an das sich eine interessante<br />

Diskussion mit wertvollen Gedanken und Vorschlägen<br />

anschloß.<br />

Die Schweizerische Konservative Volkspartei ist gewillt,<br />

den destruktiven und revolutionären Bewegungen mit aller<br />

Entschiedenheit sich entgegenzustemmen und einer wahrhaft<br />

fortschrittlichen Politik im Zeichen der christlichen Solidarität<br />

den Boden zu ebnen.<br />

Der Vereinspräsident, Herr Oberrichter Dr. Edwin Stockmann,<br />

Sächseln, gab nach freundlicher Begrüßung das Wort<br />

seinem Nidwaldner Vetter, Herrn Prof. Dr. Jakob W y r s ch,<br />

Bern, über das einfach formulierte Thema: „Die <strong>Obwaldner</strong><br />

und die Nidwaldner". Es wäre recht<br />

schade, in einem papierenen Zeitungsbericht die treffsicheren<br />

Charakterisierungen, Folgerungen und Hinweise zu zerpslükken,<br />

die der Referent in schlichter Form darbot und die doch<br />

soviel Geschichts- und Wesenskenntnis der beiden Unterwalden<br />

und soviel Geist verrieten. Wir setzen gern voraus, das<br />

Referat werde gelegentlich in einer Zeitschrift oder als Separatum<br />

gedruckt in die Hände der Geschichtssreunde gelangen.<br />

Anschließend an den tiefgründigen Arzt und Psychiater<br />

aus Nidwalden war es unser verdiente <strong>Obwaldner</strong> Historiker<br />

Herr Dr. C. Di et Helm, Sarnen, der sich in Kürze unter<br />

Berufung auf urkundliche Texte und Namen mit dem Problem<br />

der Einheit Unterwaldens auseinandersetzte. Jnsbesondere<br />

machte er erfolgreich glaubhaft (und fand "dabei auch in<br />

der Diskussion eine Stütze), daß der in Urkunden vom l. Mai<br />

und 7. Juli 1317 erwähnte „Niklaus von Wisserlon" nicht<br />

ein <strong>Obwaldner</strong> Amtsmann, wie Dr. Robert Durrer annahm,<br />

sondern vermutlich ein Nidwaldner Vertreter war. In der<br />

Aussprache brachten Herr Erziehungsrat Josef Ettlin,<br />

Kerns, und H. H. Dr. P. Jgnaz Heß, Engelberg, wertvolle<br />

Ergänzungen an, und Hr. Nationalrat Dr. G. Odermatt,<br />

der in Obwalden heimisch gewordene Nidwaldner, fügte noch<br />

einige interessante Striche ins Porträt der beiden Volkscharaktere<br />

ein.<br />

Der Historisch-antiquarische Verein Obwalden wird mit<br />

derartigen Veranstaltungen immer wieder dankbare und zufriedene<br />

Zuhörer und Anhänger finden.<br />

Bau- und Möbelschreinermeister-Verband Obwalden.<br />

(Eing.) Im Hotel Rößli in Lungern versammelte sich Sonntag,<br />

den 3. März, der Bau- und Möbelschreinermeister-Verband<br />

Obwalden zu seiner dritten ordentlichen Generalversammlung.<br />

Punkt 1 Uhr eröffnete der Präsident Jos. Jmseld<br />

Sarnen, mit kameradschaftlicher Begrüßung die fast vollzäh-'<br />

Und da hat sie mich am Sterbebett des Unglücklichen angetroffen.<br />

Sie war für ihn eine gute Pflegerin, hat ihm das Sterben<br />

erleichtert und hat seine Frau getröstet. Wir beide haben<br />

dann versprochen, uns der fünf Hinterbliebenen Kinder anzunehmen.<br />

Tags darauf ist mein Entschluß, trotz allem und<br />

jedem gut zu sein, auf eine sehr harte Probe gestellt worden<br />

Man hat offenbar über den Alarm geredet fast aar<br />

nicht über den Familienvater, der ihn mit dem Leben bezahlen<br />

mußte, dafür aber umso mehr über die Tatsache daß<br />

Chantal noch zu so später Stunde im Büro gewesen und mit<br />

mir in den Luftschutzkeller gekommen ist.<br />

Man bedenke doch! Welch scheußliches Verbrechen'<br />

Ich habe alle Kommentare erfahren, die Leone diesbezüqlich<br />

herumgeboten hat, die Annahmen, die aufgestellt worden<br />

>md, wie auch die Schlußfolgerungen, die dann, auf Grund<br />

einer ganzer Reihe erfundener und von überreizter Eifersucht<br />

eingegebener Umstände, gezogen worden sind.<br />

Deshalb wird mir auch, eben wegen Leone und ihrer Propaganda,<br />

die weibliche Abteilung des Betriebes von Taa ,n<br />

Tag verhaßter. " 9 »»<br />

Wenn ich mir auch noch so einrede, daß diese Zeichnerinnen<br />

nur Instrumente im Dienste meines Geistes sind — ,,„h<br />

daß immerhin unter ihnen etliche das sind und bleiben was<br />

sie sein sollen, wahrend die andern einfach unter dem'sS»<br />

M einer perfiben Jungt stehen - j« jlj «<br />

nicht, meine Empfindsamle» dem «nflnj ihm moflr<br />

emje6.li.tttn Sltliiiiicinnfimo mit gegenüber ,» "<br />

V-' °»°m »i es schmerzlich ,nr mich, zu b Ä L<br />

?en«Neh,<br />

U "" 9 ' Ä t<br />

q « r B e a c h t u n g<br />

^ . . ... (&t. rtotef<br />

unseren, Besitze sein.<br />

'<br />


am Sonntag per Post die Reise an ins Schneeparadies. In<br />

der Bahnstation Stöckalp drückten wir uns an die Kasse, den<br />

„Gesundheitsschein" in der Hand. Wir bekamen wirklich die<br />

verteuerten Kernser-Billette und betraten munter die<br />

Kabine, die uns so schmerzlos in die Höhe tragen sollte. Aber<br />

o weh, so leicht und schmerzlos ging das nicht. Zuerst mußten<br />

die Rucksäcke und Lunchtaschen mit 10 Rp. per kg bezahlt werden.<br />

Blondine zahlte 50 Rappen, Kathrine 50 Rappen, Dori<br />

60 Rappen, Resi Fr. 1.20 und Negerli sogar Fr. 1.5o! Dies<br />

geschah, trotzdem an der Wand ein Preistarif hängt, wonach<br />

Kernser ihre Bagage taxfrei mitführen dürfen. Zuletzt gab<br />

man uns, nachdem wir selbstverständlich unsere Zünglein wetzten<br />

und uns nach Stanffacherinnenart für unser Recht wehrten,<br />

zu verstehen, daß wir zu zahlen hätten, da sonst die<br />

Fremden reklamieren würden. Ja, so hintergeht und beluxt<br />

die Luftseilbahn die Kernser, um dadurch die Fremden noch<br />

besser ausmelken zu können. Der Besitzer dieser Bahn muß<br />

in Bern sicher einen guten „Götti" besitzen, daß das Eisenbahndepartement<br />

diese unglaublichen Verhältnisse geschehen<br />

Diese Verhältnisse wirkten sich bereits aus auf unsere Verkehrswirtschast.<br />

Unsere Sportler fahren heute billiger mit Privaten<br />

Gesellschaftswagen nach Engelberg. So führt die Trans-<br />

Portanstalt Dillier AG. unsere Skifahrer in die Sportgebiete<br />

von Engelberg. Die Sportler fahren so billiger und müssen<br />

nicht die Unannehmlichkeiten der Stöckalp-Schwebebahn über<br />

sich ergehen lassen. So dürfte unser schönes Ski-Paradies auf<br />

der Frutt bald den Füchsen und Bergdohlen überlassen blei-<br />

& en - - Eine Sportlerin.<br />

Melchthal. Der Schweizerische Alpwirtschaftliche Verein<br />

hat Herrn Franz A b e g g, Buchenschwand, für znverlässige,<br />

treue Dienste als Alphirt die Ehrenmeldung verliehen,<br />

mit der Verabfolgung einer silbernen Uhr. Dem Geehrten<br />

wünschen wir noch recht viele Alpsommer, bei bester Gesundheit<br />

und körperlicher Frische!<br />

Kerns. Der Landfrauenverband „Gruppe Kerns" versammelt<br />

sich zu ihrer ersten Tagung Donnerstag, den 14. März,<br />

nachmittags 1.30 Uhr, im Rößli. Der Verband bezweckt den<br />

Zusammenschluß der Landfrauen zur Förderung ihrer Intereffen<br />

im privaten und öffentlichen Leben. Der Beitritt ist<br />

jeder Frau und Tochter gestattet, der die Heimat und Scholle<br />

lieb ist und dem Bauernstande nützen und helfen will. B.<br />

Sächseln. (Eing.) Die übliche Rechnungsgemeinde vom<br />

letzten Sonntag war zahlreich besucht. An der E i n w o h -<br />

nergemeinde gab Hr. Gemeindepräsident L. von Moos<br />

Kenntnis von den Abschlüssen der Verwaltungsrechnungen<br />

und erläuterte die hauptsächlichsten Posten. Bei der Einwohnergemeinde<br />

ist zufolge der außerordentlichen Aufwendungen<br />

(Friedhof-Korrektion, Flüeli-Fußweg usw.) trotz erhöhter<br />

Steuereinnahmen ein Rückschlag von Fr. 19 000. zu verzeichnen.<br />

Die ungedeckte Schuld hat sich auf Fr. 133 275.50<br />

erhöht. Die Turnhalle-Bauschuld steht noch mit rund Fr.<br />

161 000. zu Buch und wird sich jetzt ständig vermindern.<br />

Größere bauliche Aufwendungen stehen der Gemeinde bevor.<br />

Als neuer Jahrzeit- und Stiftmessenverwalter beliebte Herr<br />

Fabrikant Hans Reinhard, Wifsibach. Dem gemeinderätlichen<br />

Antrag, dem Gemeinderat Vollmacht zu erteilen, die Stiftbriefe<br />

der Seelsorgepfründe punkto Besoldnngsanpassung jeweilen<br />

revidieren zu können, ohne jeden Einzelfall an die<br />

Gemeinde zu bringen, wurde zugestimmt. Ebenso wurde der<br />

Antrag auf Bewilligung eines Arbeitsbeschaffungskredites von<br />

Fr. 11000.— unbestritten angenommen.<br />

Bei der Bürgergemeinde konnte Hr. Bürgergemeindepräsident<br />

Paul vou Flüe nach Verlesung der Rechnungsresultate<br />

insbesondere aus den guten Abschluß der Forstrechnung<br />

hinweisen. Die Bürgersäckelmeister-Rechnung ist stationär<br />

geblieben. Die Abrechnung über die Allmend-Meliorattonen<br />

ist jetzt nach Bern gegangen, jene über die Aelggiried-<br />

Drainage konnte noch nicht erstellt werden. Der Kostenvoranschlag<br />

ist überschritten. Als neuer Bürgersäckelmeister wurde<br />

Herr Kantonsrat Josef Rohrer, Kreuzinatt, mehrheitlich getoafjlt.<br />

T^r Antrag, dem in Sächseln geborenen und aufgewachseneu<br />

italienischen Staatsangehörigen Peter Eosta-Durrer<br />

und seiner Familie das Gemeindebürgerrecht (ohne Korporationsnutzen)<br />

zu erteilen, wurde einstimmig angenommen<br />

"freulich ist. Die Verpachtung der Alpen Matt und<br />

«eefcld für die kommenden drei Sömmerungsjahre wird<br />

mehrheitlich gemäß dem gemeinderätlichen Antrag vorgenommen,<br />

und schließlich machte dem Ankauf des 5>eugädelis des<br />

Kaspar Anderhalden sel. in Ettisried zuhanden der Armenspende<br />

kein Mensch Opposition. Man bekam den Eindruck, daß<br />

d < ~ d e einsichtig und großzügig getagt habe, möge das<br />

Sächseln (Eing.) Das k a n t o n a l e S ch w i n g f e st Obund<br />

Nidwalden wird am 5. evtl. 19. Mai in Sächseln abgehalten,<br />

unter Mitwirkung des kant. Schwingerverbandes Uri.<br />

Vereine werden gebeten, sich dieses Datum zu merken.<br />

Allgemeine Krankenkasse<br />

f p j 1 . '•>" ordentliche Generalversammlung Sonntag,<br />

arök-^ 2<br />

30<br />

rV!'<br />

U^'<br />

in ber<br />

Wirtschaft Großtheil. Die<br />

sl 5 L lüUrbe unter der Leitung von PräsirSrSlt<br />

faVlL I eftt ? er rslfd)<br />

' abgewickelt. Der Jahresruckblick<br />

des Präsidenten, das Protokoll und die autgeführte<br />

Rechnung von Kassier Zumstein wurden genehmigt und die<br />

Arbeiten verdankt. Wahlen: Da der Präsident demissionierte,<br />

H l n ne JP a51 0etrDffen ""rden, die einstimmig auf Otto<br />

Äbacherli, Weibel, fiel, der das Amt des Kassiers 16 "fahre<br />

Je reute Dem abtretenden Präsidenten, der 10 Jahre erntete,<br />

wurde se,ne Arbeit bestens verdankt und zu Protokoll qeae-<br />

^Ür ^oßtheil und Rudenz die bisherigen Pfleger<br />

gewählt wurden, reichte Josef Schäli, Kleintheil, die DeMis-<br />

Irr"'i m Unl> Ie^nte eine<br />

o Wiederwahl entschieden ab. Er schlug<br />

^urgilgen vor, der einstimmig gewählt wurde. Joses<br />

schall wird seine Arbeit als Pfleger, dessen Amt er 16 Jahre<br />

reu verwaltete, bestens verdankt und ebenfalls zu Protokoll<br />

gegeben. Zufolge der alljährlichen Rückschläge der Kasse<br />

muMn Statutenänderungen vorgenommen werden<br />

^er Vorstand wird beauftragt, mit einem Gesuch an den<br />

hr«i CI "* Cat gelangen um einen Zuschuß an die Wagen-<br />

E T ^ Wenn ein Mitglied stirbt, ist die Teilnahme am<br />

bitt-,<br />

Pflicht, sondern Ehrensache, in Zukunft<br />

das k besuch. S um Schluß dankte Präsident Enz für<br />

mit r. r t' c^cin " 1 mtt<br />

nnd gab mahnende Worte zur Pflichterfüllung<br />

auf den Heimweg. . * ^ A<br />

Giswil. (Einges.) Die P o st a u t o v e r b i n d u n g vom<br />

-Sahnhof in den Großtheil ist von der Kreisprostdirektion behandelt<br />

worden. Dieselbe errechnete ein jährliches Betriebsdefizit<br />

von Fr. 8000.—. Dieses Defizit hätte die Gemeinde zu<br />

tragen L,e Angelegenheit wird vom Gemeinderat weiter verfolgt.<br />

Das letzte Wort hierüber wird die Gemeindeversammlung<br />

haben. Wenn sich die Kosten nicht bedeutend reduzieren<br />

laßen wäre dieser Fortschritt für die Gemeinde untragbar.<br />

„ Anregung ist im Fluß. Vielleicht wird eine andere Lö-<br />

>ung, auf privatem Wege, zum gewünschten Ziele führen.<br />

Lungern. E i n N e o - D o k t o r. An der Universität Basel<br />

hat Herr K a r l V o g l e r, „Sunnis", den Doktortitel in den<br />

schern Chemie als Hauptfach, Mineralogie, physikalische<br />

Chemie, Physik als Nebenfächer mit großem Erfolg erworben.<br />

Seine Doktorarbeit behandelte den „Einfluß von 1,2 Diketonen<br />

und von Kondensationsprodukten aus 1,2 Diketonen<br />

mit primären, aromatischen Ammen auf das Wachstum der<br />

Tuberkelbazillen". — Dem flotten Neo-Doktor herzliche Gratulation<br />

und viel Erfolg im Berufsleben!<br />

Engelberg. (Korr.) Die Einbürgerung der Herren Olinger<br />

stieß schon in Engelberg aus scharfe Opposition. Ihre im<br />

„Bolkssreund" festgehaltene Blutsverwandtschaft zu Hitlers<br />

Außenminister Ribbentrop ist unbestritten geblieben. Mit der<br />

Schweiz haben diese Herren wenig Beziehungen. Nur der<br />

Aufenthalt während Jahren genügt wahrlich nicht zu einer<br />

Einbürgerung. Der Kantonsrat wird gut beraten sein, von<br />

sich aus Nein zu sagen, sonst wird es das Volk an der Landsgemeinde<br />

tun.<br />

Riilkblilk ans Die Theatttsaison In M M e n<br />

(ßing. von „nte" aus Kerns.) Der Aschermittwoch hat wieder<br />

sein Erinnerungszeichen an alles Vergängliche auf unsere<br />

behaarten und unbehaarten Häupter gestreut. Kein unnützer<br />

Fingerzeig, nach all dem Lärm, der Eitelkeit und Sinnenlüst,<br />

wie sie in unserer Fastnacht die Hörner strecken. Die Menschen<br />

haben ausgetobt in ihrer Verrücktheit und Ausgelassenheit, in<br />

Spiel und Unterhaltung. Die Theaterkulissen sind zusammengeschoben.<br />

Der Kater ist ausgeschlafen. Der Geldsäckel ist ausgebombt.<br />

Der Magen hat seine Fastnachtschüechli verdaut. Es<br />

ist wieder stiller und ernster geworden. Der violette Vorhang<br />

der Fastenzeit hat sich geöffnet und will uns mit dem Blick<br />

nach oben die Bußgesinnung wecken. Denn wir leben ja nicht<br />

bloß für dieses drollige Erdenleben, sondern für das große<br />

Geheimnis, das dahinter liegt.<br />

Wenn man in gemütlicher Ruhe an unserem Kantonsfenster<br />

sitzt und die 7 Dörfer unseres rotweißen, einbärtigen Schlüssellaiides<br />

lioch einmal an der Leinwand unseres Geistes vorüberziehen<br />

läßt, so scheint es, als ob unser Ländli in den letzten<br />

9 Wochen einer einzigen Theaterbühne geglichen hat. Der<br />

Kalendermann hat uns dieses Jahr mit einer langen Fastnacht<br />

beschert und daher ist auch die Theatersaison auf vollen<br />

Touren abgelaufen. Wir zollen den Spielern Anerkennung,<br />

' die den Zuschauern manch Lehrreiches und Unterhaltendes gei<br />

boten haben. Irgend eine Wahrheit birgt jedes Stück und ein<br />

- jeder hat an den darstellenden Spielern die Wunden an seii<br />

nem eigenen ^ch entdecken können. Der alte Goethe hat recht:<br />

Ein jeder sucht sich selbst was aus. Wer vieles bringt, wird<br />

manchem etwas bringen und jeder geht zufrieden aus dem<br />

Haus.<br />

Zuoberst bei den Lauwisern hatten sie Bombenerfolg. Mit<br />

vielen Extraaufführungen sind die Szenen des „Wasser-<br />

Hüters von St. Veit" über die Bretter gegangen. In<br />

dieser Stromknappheit war es begreiflich, daß man dort<br />

oben auf jedes Tröpfchen Naß achtgeben mußte und nicht zuviel<br />

durchs Spundloch nach Unteraa hinabließ. Zwar hatte<br />

man in den Städten, um die Toten zu kremieren, genug Heizström,<br />

dafür mußten die Lebenden frieren. Wirklich großartiger<br />

Kulturfortschritt. — Die Rudeuzer am Giswilerstock<br />

spielten „s' Glück". Wir hoffen, sie werden es nicht nur gespielt,<br />

sondern es auch voll besitzen. Doch Glück und Glas,<br />

wie bald bricht das! — Am frommen rechtsufrigen Sarnersee<br />

probierten sie es vorerst mit einer „T r a ch t e n st u b ä t ä".<br />

Man möchte den Bruder-Klausen-Geist der guten alten Zeit<br />

auch in dieser Hinsicht im Volke erhalten. Nachher kam die<br />

Theatergesellschaft frohen Sinnes mit der „R o s m a r i e".<br />

Aus diesem Korbslickerhos entströmte prächtige Heimatluft von<br />

Rechtschaffenheit und Bodenständigkeit. — Vis-a-vis drüben<br />

auf den, Sonnenberg hat die Schwander Musikgesellschaft als<br />

Entree ein Konzert zum besten gegeben. Dann folgte fpäter<br />

„A e S t e i a b e m H ä r z", den die dortige Jungmannschast<br />

wegwälzte. Wie schön wäre es, wenn es so leicht vonstatten<br />

ging, sein Herz von allerhand Sorgen zu entlasten.<br />

Leider war es nur Spiel. — Vom Sonnenberg schauen wir<br />

zuni Schattenberg hinüber. Auch dort hatte das Theatervölklein<br />

seine Rollen slott einstudiert. Sie waren die ersten, die<br />

schon am 1. Neujahrstag die Pforten öffneten. Bei ihnen ist<br />

alles abgelaufen „Wie am Schnüerli". Dazu gab es<br />

„S ch u w i e d e r ä n e u e H u e t". Zwei köstliche Lustspiele<br />

init humorvollen Einfällen. — Die Residenzler in der <strong>Obwaldner</strong><br />

Kapitale wagten eine Höchstleistung in ihrem „F i -<br />

delen Bane r". Alle Ehre diesem Chüedräckler. Ihm gehört<br />

ja eine recht große Blume in die Vase. Er hat uns in<br />

den Kriegsjahren über die Not des Magens hinweggeholfen,<br />

wenn auch der eine und andere in Versuchung kam, seine<br />

Produkte schwarz anzustreichen. Was tut's, wir Habens überstanden!<br />

Ernster war es allerdings, als der Metzgermeister<br />

hinter den Kulissen des Rathauses hervorkam und gerne jene<br />

abschlachten wollte, die von Skandal und Nazimethoden<br />

schrien und schrieben. Dessen ungeachtet wird wohl noch weiter<br />

durchs Jahr hindurch theaterlet und der Vorhang am<br />

Seiler hochgezogen. Goethe meint nicht schlecht: Wird vieles<br />

vor den Augen abgesponnen, so daß die Menge staunend gasfen<br />

kann, da habt ihr in der Breite gleich gewonnen, ihr seid<br />

ein viel geliebter Mann. Wer seine Fastnachtsfreuden noch<br />

steigern wollte, fand seine Befriedigung bei den Musensöhnen,<br />

die mit ihrem „Abellino" ein geschichtliches Zeitbild entwarfen.<br />

Banditen und Verschworene wollten die gesetzliche<br />

Ordnung umstürzen. Der Bühnenheld entdeckte sie und sie<br />

mußten als Kriegsverbrecher in den Bleikammern ihr Ende<br />

finden. Es war ein Stück, das auch unsere Zeit kopiert, wo<br />

die stalinischen Ideen unser Schweizerhaus unterminieren<br />

wollen. Neben dem Ernst gesellte sich das Lustspiel „Der<br />

S ch u st e r b a r o n". Ernst und Scherz waren auch bei den<br />

Studenten eine willkommene Abwechslung. — Schauen wir<br />

etwas über den Boll hinauf, so waren sie dort etwas durcheinander<br />

geraten und spielten den „W i r r w a r r". Nomen<br />

est nonien, würden die alten Römer dazu bemerken. Der<br />

Name hat eine Bedeutung. Wirklich, sie hatten die Wahl des<br />

Stückes treffend ausgesucht. Nun wollen wir sehen, wer Meist<br />

er wird. Der Jodlerklub war es, der bereits mit dem<br />

„M eischterchnächt vom T a n n e r h o f" aufrückte<br />

und einen Wink für die Zukunft gab. —• Drunten an der<br />

Bucht des Bierländersees erfreuten sie sich am „Der verkaufte<br />

Großvater". Das ist begreiflich, da die Altersund<br />

Hinterbliebenen-Versicherung angekurbelt ist, will man<br />

mit der alten Generation auf den Markt. Nachher stellte sich<br />

die Heimatschutz-Bühne vor mit einem lebenswahren Familien-Problem:<br />

„E m S o h n s i i F r a i". Eine heikle Situation<br />

mußten die Spieler überwinden. Es waren die Eheschwierigkeiten<br />

der Tochter, die ohne Liebe im Herz und ohne<br />

Moneteii im Sack heiraten sollte. — Zuhinterst im Melchaatal<br />

wünschten auch die Jnstitutstöchter von der hl. Philomena<br />

der Menge zu behagen. Sie zeigten ihr Können im<br />

„Loni, das geraubte Grasenkin d". War es etwa<br />

eine Vermißtmeldung int Radio? Als Dessert wurde das<br />

Lustspiel „Die Vo r les er i nnen" serviert. — Und wenn<br />

mir noch vom Storregg zu unserer letzten Bühne hinüberschauen,<br />

so zeigt uns die benediktinische Studentenfamilie die<br />

romantiche Oper „Alessandro ©trabeIIa", eine<br />

Spitzenleistung, die mit dem „De Franzos im Ybri g"<br />

abschloß.<br />

Am Fuße des Titlis findet unsere <strong>Obwaldner</strong> Theatersaison<br />

mit ihren reichen und gutgespielten Programmen ihr<br />

Ende. Man darf lobend den Triumphbogen der Anerkennung<br />

wölben über ihren allseitigen guten und sehr guten Erfolg.<br />

Doch der Worte sind genug gewechselt, laßt uns auch mal<br />

Taten sehen. Alles war Spiel und nun kommt wieder die<br />

Wirklichkeit und die Besinnung.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Die Frühjahrssession der eidgen. Räte.<br />

Die Präsidentenkonferenz des Nationalrates unb das Bureau<br />

des Ständerates haben die Traktandenliste für die am<br />

19. März beginnende und wahrscheinlich drei Wochen dauernde<br />

Frühjahrssession festgelegt. Die Liste enthält u. a. folgende<br />

Geschäfte: Revision der Wirtschaftsartikel der Bundes-<br />

Verfassung (Erledigung der Differenzen), Ueberprüfung der<br />

Militärkredite und der außerordentlichen Kredite im Voranschlag<br />

der Eidgenossenschaft für <strong>1946</strong>, Bericht des Bundesrates<br />

über Maßnahmen zum Schutze des Landes, 32. Bericht des<br />

Bundesrates über wirtschaftliche Maßnahmen, Herausgabe<br />

einer bereinigten Gefetzesfammlung, Ordnung der Zuckerwirtschaft,<br />

Schweizerische Architekturausstellmig in London,<br />

.lusbau der E.T.H., Erweiterung der Kurzwellen-Sendestation<br />

Schwarzenburg, Flughafen Zürich-Kloten. Daneben<br />

werden sich die Räte wie üblich mit der Erledigung von parlamentarischen<br />

Anfragen, Postulaten unb Petitionen zu befassen<br />

haben.<br />

Auch zwei Skandale!<br />

(Korr.) Die sozialistische Presse, eingeschlossen bie famose<br />

„Nation , haben sich in letzter Zeit etwas barauf zu gut aetan,<br />

baß sie immer als allererste jebes Gerüchlein von einem<br />

kommenden oder noch verborgenen „Skandal" witterten und<br />

bann zu dessen „Aufdeckung" beitrugen. Womit jeweilen bewiesen<br />

werden sollte, in was für einer Unordnung und Mißwirtschaft<br />

unsere bürgerlichen Behörden uns regieren<br />

In folgenden zwei Fällen sind die Sozialisten bedeutend<br />

Ichweigsamer geworden und haben anderen den Vortritt überlassen.<br />

In Bern mußte ein Dr. Graber, Lehrer am Proghmnasium,<br />

wegen Mißhandlung, Unterernährung und übermäßiger<br />

Beanspruchung zur Arbeit eines 15- bis 16jährigen<br />

schwachsinnigen Knaben unter Anklage gestellt werden In<br />

die Strafuntersuchung wurde auch die Frau Dr. Graber' einbezogen.<br />

Es handelte sich um einen halbwüchsigen Berdinabuben,<br />

ber vom Ehepaar Dr. Graber zur Besorgung seiner<br />

Schweinemästerei verwenbet wurde. Dr. Graber gehört \ux<br />

f 0 3 i ali sti f ch en Partei. Diese hat sofort ein Verfahrn<br />

auf Ausschluß Dr. Grabers aus der Partei eingeleitet,<br />

^ie hätte das vorsichtiger schon früher getan. Denn der<br />

-oencht über die Mißhandlung war schon am 8. Mai 1945<br />

abgegangen! Was hätte bas von sozialistischer Seite für ein<br />

Geschrei gegeben, wenn ber Fall anberswo passiert wäre!<br />

Ein zweites Musterbeispiel ist in Basel passiert. Der<br />

Vorsteher bes baselstäbtischen Departementes bes Innern ber<br />

sozialistische Regierungsrat Gustav Wenk, erlaubte sich<br />

unlängst festzustellen, bie (ihm unterstellte) Basler kantonale<br />

Zentralstelle für Kriegswirtschaft sei zu ben bestorganisierten<br />

unb mustergültigsten Aemtern ber Schweiz zu zählen Gemessen<br />

an anbern kantonalen Kriegswirtschaftsstellen, seien nur<br />

wenige unerfreuliche Vorkommnisse zu verzeichnen. Gar nicht<br />

lange darauf, in den letzten Februartagen, ging die Meldung<br />

a" c. te ^te^e'<br />

öaß in Bafel auf der kantonalen Zentralstelle<br />

für Kriegswirtschaft eine der größten Unter-'<br />

schlagunAsasfären kriegswirtschaftlicher Art aufgedeckt<br />

worden sei. Zwei Beamte und mehrere Hehler mußten in<br />

Haft genommen werden. Wir gönnen den Baslern dieses Pech<br />

sicher Nicht. Aber was hätte es abgesetzt, wenn ein solcher Fall<br />

statt im „roten" Basel etwa im „schwarzen" Freiburg oder<br />

Obwalden aufgedeckt worden wäre?<br />

Eidgenössisches Jodlerfest 194k.<br />

Vom 13. bis 15. Juli <strong>1946</strong> findet in Luzern das eidgenossische<br />

Jodlerfest statt. Die Veranstaltung wird verbunden<br />

Ü"s wÜt<br />

ft W eti $ en k°"kurrenz im Fahnenschwingen<br />

und Alphornblasen. Man rechnet mit einer Beteiligung von<br />

4—5000 Konkurrenten. Die Wahl eines gediegenen Festsviels<br />

ist getroffen und ein vielgliedriges Komitee befaßt sich bereits<br />

fl derZusammenstellung eines Festumzuges mit färbenleben"<br />

schweizerischen Volks- und<br />

ßU§<br />

Trachten-


Freiheit als T a r n u n g<br />

Zum Thema „Nachkriegshilfe".<br />

(Eing.) Die „Schweiz. Kirchenzeitung" veröffentlicht in<br />

der letzten Nummer vom 1. März <strong>1946</strong> eine Mitteilung „Zur<br />

Nachkriegshilfe", der wir folgende auch für unsere Bevölkerung<br />

wichtigen Sätze entnehmen. Die „Kirchenzeitung" weist<br />

darauf hin, daß kommunistische Kreise einen konfessionellen<br />

und politischen Mißklang in das große Hilfswerk der Schwerzer<br />

Spende zu bringen suchen; daß sie insbesondere gegen die<br />

Deutschlandhilfe eingenommen sind; daß diese roten Genossen<br />

der katholischen Karitasarbeit den Vorwurf machen, sie leite<br />

schweizerische Spenden allzusehr katholischen Glaubensbrüdern<br />

im Ausland zu. Mit diesen Vorwänden will nun die PdA.<br />

eine großangelegte Konkurrenzsammlung unter dem Namen<br />

„V o l k s s p e n d e für b i e Freiheit" organisieren, deren<br />

Ertrag direkt und in erster Linie kommunistischen Regierungen<br />

und Staaten zugeleitet werden soll.<br />

Die „Kirchenzeitung" schreibt wörtlich:<br />

„Die Schweizer Katholiken sind deshalb aufzuklären, daß<br />

die geplante Sammlung „Volksspende für die Freiheit",<br />

durchgeführt vom schweizerischen Arbeiterhilfswerk, der Zentrale<br />

sanitaire -suisse und dem Arbeitersamariterbund der<br />

Schweiz, eine bewußte und gewollte, zugegeben ansschl<br />

i e ß l i ch r o t e A n g e l e g e n h e i t ist zur Förderung<br />

marxistischer Gesinnungsgenossen. Ein Satz ist bezeichnend<br />

und kennzeichnet scharf: „Jugoslawien hat eine fortschrittliche<br />

Regierung. Unsere Gaben können wir direkt der Regierung in<br />

Jugoslawien zustellen, die für eine einwandfreie Verteilung<br />

bürgt. Wir müssen jetzt nicht mehr neutral sein!"<br />

Die Postchecksammlung, die Sammlung bei den roten Gewerkschaften<br />

(die damit einmal mehr ihren geistigen Stand-<br />

Punkt markieren und verraten) und bei ahnungslosen Gemütern<br />

verlangt eine wache Aufmerksamkeit. Ueberlassen wir die<br />

Unterstützung des religions- und kirchenfeindlichen Kommnnismus<br />

dem Kommunismus, es ist nicht nötig, daß wir dem<br />

Feinde noch helfen!"<br />

Russische Verdrehkünste<br />

Nachdem vor wenigen Tagen der Moskauer Sender das<br />

sowjetrussische Schweigen über die alarmierende Fultoner<br />

Rede Churchills gebrochen hat, widmet nun die „Prawda"<br />

den Ausführungen des ehemaligen englischen Regierungschefs<br />

einen einläßlichen Kommentar. In diesem wird Churchill<br />

beschuldigt, einen Krieg gegen Sowjetrußland anstiften zu<br />

wollen; ein anglo-amerikanisches Militärbündnis, wie es<br />

Winston Churchill vorschlägt, bedeute — so schreibt die Prawda<br />

— die Auflösung der Koalition der drei Großmächte. Damit<br />

wische Churchill auf einmal alles aus, was er während<br />

des Krieges gepredigt habe; er befürworte offen eine Politik<br />

der Machr. Churchill, so philosophiert die „Prawda" (zu<br />

deutsch Wahrheit) weiter, gehe rückwärts; er überschätze die<br />

Kraft der Reaktion und unterschätze die Macht der demokratischen<br />

Kräfte. Soweit das Blatt der russischen kommunistischen<br />

Partei.<br />

Dieser Kommentar bedarf kaum mehr eines Kommentars,<br />

er erledigt sich selbst. Wahrlich, es mutet an wie ein Hohn,<br />

wenn die wahrheitliche „Prawda", die den strengen Befehlen<br />

der Stalinschen Diktatur zu gehorchen Hat, Winston Churchill<br />

mit den „demokratischen Kräften" heimleuchten möchte. Wer<br />

befolgt seit Kriegsende konsequent eine Politik der Macht,<br />

auf dem Balkan, im Nahen Osten, in Nordeuropa? Wer annektierte<br />

kaltlächelnd ohne Wimperzucken und ohne Entschuldigung<br />

die baltischen Staaten? Wer betreibt seit Monaten<br />

schon eine Einschüchterungspolitik gegen die Türkei ä la Hitler?<br />

Wer unterwühlte und unterwühlt weiterhin die Politik<br />

der Zusammenarbeit der großen Siegermächte? Wer betreibt<br />

täglich eine geradezu schwindelerregende Akrobatik mit dem<br />

Begriff Demokratie? Sowjetrußland, und wieder Sowjetrußland.<br />

Und nun, da der alte Warner Churchill dies offen<br />

auszusprechen wagte, versucht die „Prawda", der die Wahrheit<br />

nicht sonderlich verträglich zu sein scheint, trotz ihres so<br />

stolzen Titels, die eigenen Sünden dem Erzdemokraten Churchill<br />

in die Schuhe zu schieben. Das nennt man Verdrehungskuuststücke,<br />

die jedoch, zum Leidwesen der „Prawda" und ihrer<br />

Meister, seit dem wenig ruhmvollen Ende des Dritten<br />

Reiches bei keinem ernsthaft denkenden Menschen mehr verfangen.<br />

Solche Töne kennt man wohl. Früher kamen sie aus<br />

Berlin, heute aus Moskau.<br />

Stinkender Aon" - oder Wende Agitation?<br />

die nach dem Willen der Linken zu einer „Staatskrise" hätten<br />

führen sollen, auch der „stinkende Thon" eine wesentliche Rolle,<br />

der angeblich dem Roten Kreuz verkauft und den heimkehrenden<br />

russischen Internierten als Reiseproviant mitgegeben<br />

worden sein soll. Die „Berner Tagwacht" und mit ihr<br />

andere Linksblätter schlachteten diesen angeblichen „Skandal"<br />

weidlich aus und überschütteten die Behörden mit Anschuldigungen.<br />

Das eidg. Volkswirtschaftsdepartement hat diese Angelegenheit<br />

nun einer Untersuchung unterzogen. Das Ergebnis<br />

besteht darin, daß die zuständigen Behörden ihres Amtes<br />

nach Pflicht und Schuldigkeit walteten, daß «der besagte<br />

Thon nicht als verdorben bezeichnet werden kann, sondern<br />

absolut genießbar war, und daß dem Roten Kreuz davon kbine<br />

Büchse verkauft wurde. Richtig ist, daß die russischen Jnternierten<br />

aus ihrer Heimreise damit verpflegt wurden — aber<br />

erst, nachdem „Angehörige der damals in der Schweiz anwesenden<br />

russischen Militärdelegation die Thonkonserven degustiert<br />

und diese als ausgezeichnet qualifiziert" hatten! Die Anschuldigungen<br />

an die Linkspresse erweisen sich so wieder einmal<br />

als purer Schwindel. Sie zeigen aber einmal mehr, mit<br />

welchen Mitteln das Volk heute gegen die verantwortliche Regierung<br />

und ihre Behörden aufgehetzt werden soll. Es stinkt<br />

wirklich — aber vor allem in gewissen Hetzerzirkeln!<br />

B r u d e r K l a n s in der Knnst<br />

Dem „Basler Volksblatt" entnehmen wir:<br />

Abendländische Kunstbetrachtung hat sich auseinanderzusetzen<br />

mit religiösen Darstellungen. In Jahrhunderte langem<br />

Streit drang in der christlichen Frühzeit die Auffassung durch,<br />

wonach die'bildlichen Darstellungen von religiösen Szenen<br />

sehr wohl mit dem christlichen Glauben vereinbar seien. Auch<br />

die Kunst sollte dienen zur Verherrlichung des Schöps« •<br />

Seit der Mystik des Hoch- und Spätmittelalters fand dc<br />

subjektive Gotteserlebnis auch in breiteren Schichten Emg g<br />

und war nicht mehr nur das Vorrecht einer kleinen pp•<br />

Als erstes Produkt dieser subjektiven Betrachwng entstand<br />

das Andachtsbild. Eine beginnende Säkularisation der s| 1<br />

machte sich dabei aber bemerkbar. Die Kunst trat auv ihre<br />

bisherigen rein dienenden Stellung heraus. Es wurde menschliches<br />

Maß zugrundegelegt und der Wuusch einer inoguch]<br />

getreuen Wiedergabe. Von hier aus war es nur noch ein tteiner<br />

Schritt zur profanen Kunst. — Gleichzeitig wurde die<br />

Kunst individualisiert, der Künstler entwickelte eine eigene<br />

künstlerische Handschrift, er trat aus der anonymen handwer -<br />

lichen Sphäre heraus, er setzte seine» Namen unter sein<br />

Kunstwerk. .<br />

Mitten in diese Zeit fällt das Leben des seligen oruder<br />

Klaus und damit auch die ersten Darstellungen seiner Person.<br />

An Bruder Klaus läßt sich sehr schön die Legendenentstehung<br />

und der Wandel der bildlichen Darstellung verfolgen,<br />

besonders wenn man zum Vergleich den ersten modernen<br />

Heiligen, Jgnatins von Loyola, daneben stellt. Die nachtridentinische<br />

Kanonisation des heiligen Jgnatius verunmöglichteu<br />

jede Verbrämung seiner Gestalt und seines Lebens.<br />

Seine Person wurde sofort wissenschaftlich dargestellt.<br />

Bei Bruber Klaus trifft das alles nicht zu. Schon zu<br />

seinen Lebzeiten ging der Ruf seiner Heiligkeit von Mund<br />

zu Mund. Bei seinem Tode bestand bereits ein üppiger<br />

Legendenkranz. Sein Bild erstrahlte teilweise noch in abstraktem<br />

Glanz, anderseits fand sich zu seinen Füßen bereits<br />

die Landschaft des Ranft. Das Bedürfnis, eine Lebensform,<br />

hier das Anachoretentuui mit einer Person zu verbinde«, beeinflußte<br />

stark die Darstellungen. Der Ruf eines übernatürlichen<br />

Lebens wirkte mehr als politische Fähigkeit. Rational<br />

erklärbare Begebenheiten fanden keine religiöse Betrachtung.<br />

Ebenso trat das Interesse an seiner geistigen Persönlichkeit<br />

zurück hinter dasjenige mehr oder weniger greifbarer Tatfachen,<br />

die Vision der Dreifaltigkeit und die Muttergottes-<br />

Erscheinung.<br />

Am Bundesarchiv in Schwyz schuf Barrkau die erste<br />

Monumentnldarstellnng des Heiligen. Es war ihm dabei vor<br />

alleni um die Wiedergabe der geistigen Persönlichkeit des<br />

Heiligen. Haus Stocker aus Basel bemühte sich in seiner Darstelluug<br />

in der St. Pauluskirche in Lnzern, Bruder Klaus als<br />

Anachoreten und weltfernen Beter wiederzugeben. Hans von<br />

Matt ging bei seiner Bruderklausenfigur für den Dorfbruunen<br />

in Sächseln von historischen Ueberlegungen aus. Für<br />

die als Reliquiengefäß dienende Liegefigur in der Pfarrkirche<br />

zu Sächseln machte Meinrad Burch eingehende historische<br />

Studien und anatomische Forschungen an den Reliquien, um<br />

ein möglichst getreues Abbild des seligen Bruder Klaus<br />

geben zu können. Es ist erstaunlich, daß trotzdem ein Knnstwerk<br />

allerersten Ranges entstand. Diese Liegefigur darf wohl<br />

als das einzig gültige Bildnis des Seligen in der modernen<br />

Kunst angesprochen werden. Diese vier aufgeführten Künstler<br />

sind wohl die namhaftesten modernen Gestalter des Büßers<br />

vom Ranft.<br />

Aus der Fülle der Darstellung wäre aus der Zeit des<br />

ausgehenden 18. Jahrhunderts ein Alabasterfigürchen zu nennen.<br />

Es stellt Bruder Klaus in der Gestalt eines antiken<br />

Weisen dar, mit verhaltener Trauer und tragischer Nachdenklichkeit.<br />

Es ist eines der schönsten Plastikwerke jener Zeit,<br />

erhebt aber keinen Anspruch auf historische Bildnistreue.<br />

In den Jahren nach 1730 entstanden viele Silberreliqniare,<br />

die Bruder Klaus darstellen. 1732 wurden die Reliquien<br />

in der Sachsler Pfarrkirche auf den Altar erhoben.<br />

Bei dieser Gelegenheit überreichte die Regierung den anwesenden<br />

Gesandten der katholischen Orte Reliquien. Das schönste<br />

dieser Reliquiare, in der St. Ursnskathedrale in Solothuru,<br />

stammt aus Augsburg. Es ging dabei nicht um hiftorisehe<br />

Treue, sondern es entstand ein pathetisch rokokohaftes<br />

Bild eines allgemeinen Heiligen.<br />

Die einzige Darstellung von jenseits der Alpen findet sich<br />

an der Decke einer 1580 erbauten Locarner Kirche. Dem<br />

Künstler war es dabei zu tun, Bruder Klaus als den großen<br />

Patrioten darzustellen. Das vor einigen Jahren in der Zurcher<br />

Zentralbibliothek entdeckte Bildnis des Seligen, das man<br />

für eines der besten und frühesten hielt, stammt aus den ersten<br />

Jahren nach 1560 und ist weder historisch besonders treu noch<br />

künstlerisch besonders wertvoll.<br />

Unter den unzähligen weiteren Darstellungen mögen<br />

noch die beiden ältesten erwähnt sein. Die Statue aus der<br />

Sachsler Pfarrkirche, deren Original sich heute im Rathaus<br />

zu Stans befindet. Sie galt unter allen Zeitgenossen des<br />

Seligen als das beste Bildnis. Sie wurde wohl 1504 von<br />

Jörg Keller in Lnzern geschaffen. Die zweite und älteste<br />

Darstellung befindet sich auf dem im letzten Herbst neu entdeckten<br />

Sachsler Hochaltar von 1492. Darauf ist Bruder Klaus<br />

in einer grauen Kutte abgebildet. Dieses Bild ist neben der<br />

obgenannten Statue das beste. Von den Zeitgenossen wurde<br />

es immer als besonders zuverlässig gerühmt. Es ist eine<br />

menschliche Darstellung und zeigt den Seligen, wie die Statue,<br />

noch ganz unter dem Eindruck seiner Dreifaltigkeits-<br />

Vision, mit dem vor Staunen offenstehenden Mund.<br />

*<br />

Diese hochinteressanten Ausführungen machte der in Fachkreisen<br />

wohlbekannte Luzerner Kunsthistoriker Alfred Schim<br />

in seinem Vortrag im Verein für christliche Kultur. Seine<br />

reichhaltigen Darlegungen und seine ausgezeichneten kunsthistorischen<br />

Urteile über die einzelnen Kunstwerke, die er an<br />

Hand zahlreicher Lichtbilder vorführte, zeugten von hervorragendem<br />

Können. ' m k<br />

Brnderklansenchronit<br />

Bruder Klaus in Ungarn.<br />

(Kipa.) Katholisches Leben und katholische Organisation<br />

haben im kriegsverwüsteten Ungarn mit ungeheuren Schwierigkeiten<br />

zu kämpfen. So besitzt die Kirche — die doch 70 °/°<br />

der gesamten Bevölkerung umfaßt — nur eine eiinia"<br />

W°chenzeitung während etliche begünstigte politische Parteien<br />

^ausgeben können. Die Stellung des katholischen<br />

Buches ist noch ungleich schwieriger. Es ist daher<br />

von größtem Interesse, daß sich unter der verschwindend<br />

kleinen Anzahl von Reuer,che,nungen auch eine Lebens,<br />

beschreibung des seligen Nikolaus von Flue befindet.<br />

^er junge, talentvolle Verfasser Dr. A. König-Szentfülöp,<br />

stellt sich die Frage, was der Selige vom Ranft dem von der<br />

Schweiz entfernten ungari>chen Leser zu sagen habe. Einfach,<br />

heit die des tiefen Kunstsinnes nicht entbehrt, zeichnet \Z<br />

Verfasser bei der Schilderung des historischen Hintergrunds<br />

der mittelalterlichen Schweiz, aus. In Bruder Klaus sjx^<br />

Szentfülöpi vor allem das Kind des einfachen Volkes, diesem<br />

Grundgedanken wird ja bereits durch den Titel - ^<br />

Bauernhcilige" - Ausdruck verliehen. Er fe.ert die Kraft<br />

der göttlichen Vorsehung, die den einfachsten Sohn des Volkes<br />

auswählt, um eilt kleines, freies Land vor innerer Zerspaltunq<br />

und äußern Gefahren durch ,e,n Beispiel und seinen<br />

Rat zu bewahre». Der uugarische Leser soll aus dem Beispiel<br />

Bruder Klausens die Erkenntnis schöpfen, daß seine verwüstete,<br />

blutende Heimat uur in der Treue zu den ewigen<br />

christlichen Idealen eine bessere Zukunft erwarten kann. Nebst<br />

diesem Hauptzweck wird so gleichzeitig Bruder Klaus neben<br />

die zahlreichen Nationalheiligen gestellt und dadurch den<br />

Ungarn die Weltweite ihrer Kirche vor Augen geführt. -<br />

Sicher wird die hagere Gestalt des Einsiedlers vom Ranft in<br />

der Lebensbeschreibung Szentfülöpis im Lande der Donau<br />

und der Pußta ihren Eindruck nicht verfehlen. Seine kernige<br />

männliche Frömmigkeit hat einem Volk, das sich wieder aus'<br />

richten muß, viel zu sagen — viel zu sagt.» hätte er auch<br />

schon vor dem Zusaiiimeiibruch gehabt; denn gab nicht er<br />

__ wie weise»! Rat, man solle sich nicht in fremde<br />

Händel einmischen?<br />

Radi" — Beromünster<br />

Donnerstag, 14. März.<br />

11.00 Aus alter Zeit. 12.40 Orchester Bob Huber. 17.00<br />

Lisa bellst Casa singt. 17.55 Mir wei theäterle. 18.25 China<br />

als wirtschaftliche Macht. 18.45 Borschau aus die Session der<br />

eidgenössischen Räte. 19.00 Jnstrumentalensemble. 19.40 Echo<br />

der Zeit. 20.00 Buntes für das Land. 20.5» Buntes für die<br />

Stadt. 22.10 Für den Musikfreund.<br />

Freitag, 15. März.<br />

10.20 Schulfunk. 11.00 Das Freitags-Mosaik. 12.40 Studioorcheftcr.<br />

17.00 Radioorchester. 17.45 Frauenstunde. 18.05<br />

Frauen musizieren. 18.35 Unsere Handelsbeziehungen. 19.10<br />

Weltchronik. 19.55 Studioorchester. 20.25 Ausgabe und Bedeutung<br />

der E.T.H. 21.15 Kirchenkonzert.<br />

Samstag, 1k. März.<br />

11.00 Carneval-Sinfonie „La Redoute". 11.45 Klavierjazz.<br />

12.40 Die Woche im Bundeshaus. 12.50 Tony Bell<br />

spielt. 14.00 Hörerwünsche. 14.25 Groß- und Kleinbäcterei<br />

Tünkli. 15.10 „Pro Radio"-A»Sstellung St. Gallen. 16.15<br />

Bücherstunde. 16.35 Musik zum Tee. 17.00 Radiosextett. 17.45<br />

Jugendstunde. 18.30 Männerchor Muttenz. 19.15 Mini»<br />

turen. 19.40 Die Woche. 20.00 Schallplatte». 20.30 's Frailain<br />

von Paris. Lustspiel. 22.10 Schlager <strong>1946</strong>.<br />

Geboten, seriösem Geschäftsmann,<br />

M i k b t l i r e l «<br />

(kantonsweise) zu übergeben. Ausweisbarer, starker Verdienst.<br />

Eilosserte mit Ausweis und Photo unter Chiffre $)3S00O<br />

an Publicitas Basel.<br />

Schweizerische<br />

B a n k g e s e l l s c h a f t<br />

Dividendenzahlung<br />

In der heutigen Generalversammlung der Aktionäre<br />

wurde die Dividende für das Geschäftsjahr lv46 aus<br />

b % festgesetzt.<br />

IsiO<br />

Die Zahlung erfolgt vom v. März 1V4V an mit<br />

Fr. 25.— per Aktie zu nominal Fr. 600.— gegen Coupon<br />

Nr. », abzüglich 6 % eidgenöflische Couponabgabe,<br />

sowie 25 % Perrechnungssteuer, mit<br />

Fr. 17.5«<br />

bei der Niederlassung Luzrrn, Kapellplah,<br />

sowie bei den übrigen Geschäftsstellen der<br />

Schweizerischen Bankgesellschas».<br />

Die Coupons sind mit Nummernverzeichnis einzulie«<br />

fern.<br />

Zürich, den 8. März 1V4K.<br />

T o r f a r b e i t e r<br />

Größere Anzahl gesucht für Torswerk in Illnan, JH. Zürich-<br />

Arbeitsbeginn 1. April 104«. Schlasraum und Kantine vor-<br />

Handen. — Näheres durch die Firma 1&746 1»-<br />

I- & Co., Zürich, Talwiesenstrabe 17». Tel. 33 14 66.<br />

Berücksichtigt die Inserenten!<br />

Gesucht für sofort einfache<br />

Cerblertochler<br />

von 18 bis 23 Iahren, die<br />

fauber präsentiert, mit etwas<br />

Mithilfe im Haushalt. Berdienst<br />

monatlich Fr. 260.—,<br />

nebst Kost und Logis. 161<br />

Daselbst gesucht junges, sau«<br />

beres<br />

M ä d c h e n<br />

für den Haushalt. Monats»<br />

lohn Fr. 80.— bis 100.—.<br />

Zeugnis und Photo sind zu<br />

richten an<br />

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Brunnen i. Tel. 1.27.<br />

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Gesucht bis spätestens<br />

1. April<br />

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im Alter von zirka 20 3#<br />

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Anmeldung erwünscht.<br />

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empfiehlt höflich<br />

HuohdruoUerel<br />

liOaia Ehrll 4<br />

Jil><br />

Maruen 3<br />

Telephon 861'"


Tarnen / Samstag, den 16. März <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Rr. 21<br />

O M n e r » O e u n i »<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

»bonnementspreis: Durch die Post zugestellt jährlich<br />

Fr. 10.50, halbiährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong>'Pfarrblatt<br />

Erscheint Mittwoch und Samstaa<br />

— Familienbeilaze — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spesenfreie <br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Tarnen. Tel. 8 62 37<br />

unb<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp<br />

Verlag: Louis Ehrli & (Sie., Garnen. — Tel 8 6132<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

H Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A m | U c l t f c « t f t c r<br />

Obwalden rüstet sich zum Bruder-Klausen-Fest. Wäre<br />

Heinrich Federer noch am Leben, würde er seinen Geschichten<br />

eine neue Novelle anreihen — nicht von Tannenduft, Melchaarauschen,<br />

Gipfelglanz und Bruder-Klausen-Frieden, sondern<br />

eine Erzählung voll geharnischter Empörung über die Menschen,<br />

die seit dem 8. Mai vom Frieden reden und, den Säbel<br />

ini Gurt und das Gewehr über die Achsel gehängt, den<br />

Rotdorn der Zwietracht emsig pflanzen. Angustinus, der Herrliche<br />

Menschenkenner, hat recht: „Niemals wahrlich haben Löwen<br />

oder Drachen unter sich solche Kriege geführt wie die<br />

Menschen. Die Menschen werden in ihrem Recht verletzt, geplündert,<br />

unterdrückt — von wem? Nicht von Löwen noch<br />

Geiern noch Skorpionen, sondern von Menschen! Und wie ist<br />

es in der Familie? ... Wie in der bürgerlichen Gesellschaft?<br />

Alles zusammen macht dieses unselige Leben zu einer Art<br />

Holle." Wachsende Lawinengefahr von Osten her.<br />

Es sieht nicht nach Bruder-Klausen-Frieden aus, was die<br />

Welt seit Märzenansang erlebt hat. Der amerikanische Außenminister<br />

Byrnes hat als guter Wetterprophet am 28. Februar<br />

in einem Newyorker Presseklub gesagt: „Es würde der<br />

Wahrheit nicht entsprechen, wenn ich sagen würde, die Weltläge<br />

sei heute gesund oder auch nur beruhigend. Ueberall um<br />

uns herum herrscht Mißtrauen und Verdacht, was natürlich<br />

neue Verdächtigung und neues Mißtrauen pflanzt. Einige<br />

Verdächtigungen sind unbegründet und ungerecht. Bon andern<br />

kann man das nicht sagen. Das erfordert eine offene<br />

Aussprache unter den Großmächten. Ich habe wahrnehmen<br />

müssen, daß man die Uno benützen wollte zur Befriedigung<br />

selbstsüchtiger nationaler Ansprüche. Amerika wird nicht zugeben,<br />

daß irgend eine Macht für sich selbst entscheiden könne,<br />

was sie aus einem Lande wegnehmen wolle oder nicht. Man<br />

darf keinen Nervenkrieg militärischer Ziele wegen führen."<br />

Schon anderntags begann der Nervenkrieg gegen die Türkei.<br />

Die russische Presse und das Moskauer Radio verlangten<br />

ganz Ostanatolien, also einen Viertel der Türkei, zu väterlichen<br />

Handen zu nehmen. Am 2. März räumten die Briten,<br />

getreu dem Vertrag, der auch von der Sowjetunion und Amerika<br />

unterzeichnet war, Persien völlig — nicht aber die Russen.<br />

Ein Teil ihrer Truppen soll bleiben unter dem Vorwand,<br />

„bis die Lage geklärt ist". Diese Woche marschieren sie<br />

gegen die türkische Grenze. Die Amerikaner und Engländer<br />

zogen die Brauen hoch, waren verlegen, wohl wissend, daß<br />

es schwer hält, einen alten Bären das Tanzen zu lehren.<br />

Aus der Mandschurei waren allerlei Neuigkeiten gekommen,<br />

so, daß Rußland japanische Maschinen als Kriegsbeute<br />

einfach abserviere. Am 2. März warnte Amerika zum zweiten<br />

Male in Moskau: die Industrie der Mandschurei sei eine<br />

Angelegenheit für jede alliierte Macht. Die russische Propaganda<br />

zur Unterstützung des Wirrwarrs in Indien und<br />

Aegypten bläst weiter mit vollen Backen ins spritzende Feuer.<br />

Im Jnselgebiet des Dodekanes, das noch italienisch ist, will<br />

der russische Bär einen Stützpunkt — wahrlich nicht nur als<br />

Filiale des Berner Bärengrabens mit der Aufschrift: „Mädchen<br />

schlank und Bübchen rund, schwinget einen Rübchenbund!"<br />

... Seither zischen die Proteste von London und Washington<br />

ani laufenden Band gen Moskau mit seiner säbelrasselnden<br />

Politik und den Vertragsbrüchen.<br />

In Deutschland weiß Stalin planmäßig die russischen<br />

Einspritzungen dem schwachen Volkskörper zu verabreichen.<br />

Die deutschen Kommunisten sollen als Vorspann für den<br />

Moskauer Einfluß dienen. Im russisch besetzten Gebiet ist ihneu<br />

die Vereinigung mit den Sozialisten gelungen. Die Berliner<br />

Sozialisten aber und ihre Genossen in der nichtrussisch<br />

besetzten Zone wehren sich gegen das gemeinsame Musessen.<br />

Wird man auf die Warner hören?<br />

Am 5. März hielt Churchill in Fulton eine Rede, die den<br />

Russen zuerst die Sprache verschlagen hat. Ein paar Kernsätze<br />

seien festgehaltene<br />

„Die angenehmen Zeiten werden vielleicht von kurzer<br />

Dauer sein. Niemand weiß, was die Sowjetunion und ihre<br />

internationale Organisation in naher Zukunft zu tun beabsichtigen,<br />

noch welches die Grenzen ihrer Neigung nach Ausdehnnng<br />

und Anhängerschaft sein werden. Was Rußland<br />

wünscht, ist, die Früchte des Krieges zu ernten und die<br />

M a cht seines Einflusses und seiner Lehren unbegrenzt zu<br />

erweitern. Ueberall außer im britischen Staatenbund<br />

und in den Vereinigten Staaten, wo der Kommunismus noch<br />

in den Kinderschuhen steckt, werden die kommunistischen Parteien<br />

oder die Fünften Kolonnen zu einer Herausforderung<br />

und zu einer Gefahr der ch r i st l i ch e n Zivilisa<br />

t i o n."<br />

Hat die Welt je so ernst reden hören? Gewiß, aber sie<br />

hat — überhört, daß Pius XI. am 14. März 1937 in der Enzyklika<br />

gegen den Nationalsozialismus gesagt hat: „Auf dem<br />

wahren und rein bewahrten Gottesglauben ruht die Sittlichkeit<br />

der Menschheit. Alle Versuche, die Sittenlehre und die<br />

sittliche Ordnung vom Felsenboden des Glaubens abzuheben<br />

und auf dem wehenden Flugsand menschlicher Normen aufzubauen,<br />

führen früher oder später einzelne und Gemeinschasten<br />

in moralischen Niedergang. Die Zahl solcher Toren,<br />

die heute sich unterfangen, Sittlichkeit und Religion zu trennen,<br />

ist Legion geworden." Sie hat die Ohren zugehalten, als<br />

der gleiche Papst am 19. März 1937 — also nur 5 Tage<br />

später — im Rundschreiben gegen den Kommunismus warnte:<br />

„Es handelt sich um die naturgemäßen Früchte eines Systems,<br />

dem jede innere Zügelung fehlt. Zügelung ist nötig<br />

für den einzelnen, notwendig auch für die Gesamtheit.<br />

Auch die unkultivierten Völker besaßen sie in jenem Naturgesetz,<br />

das Gott in das Herz eines jeden Menschen eingeprägt<br />

hat. Wenn man die Gottesidee selber aus den Herzen der<br />

Menschen reißt, dann werden sie notwendig von ihren Leidenschaften<br />

zur grausamsten Barbarei getrieben. Das ist<br />

es gerade, was wir heute leider erleben: zum erstenmal in der<br />

Geschichte sind wir Zeugen eines kalt geplanten Kampfes des<br />

Menschen gegen alles, was göttlich i st."<br />

Wie der Papst gegen Nazismus und Kommunismus gleich<br />

ernst warnte, jo hat Churchill früh schon, nach der Machtergreifung<br />

Hitlers, warnend die Hand erhoben: der Krieg<br />

kommt! Man glaubte ihm nicht und verspätete die Rüstung.<br />

Er aber war der robuste Mann, der über den Feind nach viel<br />

Blut und Tränen siegte. Wird man ihm heute glauben? Die<br />

Russen wenigstens heulen laut über die Keulenschläge des<br />

Briten — ein Zeichen, daß die Hiebe sitzen. Wer so von den<br />

Russen verpoltert wird, braucht nicht in Sack und Asche Buße<br />

zu tun. Der Papst spricht als Amtsperson, Churchill als<br />

Privatmann. Beide sind Wohltäter der Menschheit, weil sie<br />

die trägen Geister mobilisieren. :—:<br />

Z u r B e a c h t u n g<br />

Der hohen Feiertage (St. Josef und Bruder Klaus) wegen<br />

erscheint die Nummer vom nächsten Mittwoch früher. Jnserate<br />

für diese müssen bis spätestens Montag, 7.30 Uhr, in<br />

unserem Besitze fein.<br />

Die Inserate für die Nummer vom 23. März müssen spätestens<br />

am Freitagmorgen, 7.30 Uhr, in unserem Besitze sein.<br />

Die Expedition des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>".<br />

Eidgenossenschaft<br />

Das Bundesgesetz über die Altersversicherung fertigerftellt.<br />

Die Arbeiten der Expertenkommissionen für die Einführung<br />

der Alters- und Hinterbliebenen-Versicherung, die im<br />

Juni 1944 aufgenommen wurden und mit der Veröffentlichung<br />

des Berichtes vom 16. März 1945 einen vorläufigen<br />

Abschluß gefunden haben, sind endgültig abgeschlossen. Die<br />

Kommissionsmitglieder haben mit Befriedigung davon Kenntnis<br />

genommen, daß das Bundesamt für Sozialversicherung<br />

den Entwurf zum Bundesgesetz über die AHV bereits fertiggestellt<br />

und dem Eidgen. Volkswirtschaftsdepartement zur Genehmigung<br />

unterbreitet hat.<br />

O b w a l d e n<br />

Bruder-Klausenfest in Sächseln. Donnerstag, 21. März.<br />

Donnerstag, den 21. März, feiert Obwalden das Bruder-<br />

Klaufen-Fest. Seit Jahrhunderten strömt an diesem Tage eine<br />

große Schar von Pilgern an das Grab unseres großen<br />

Friedensstifters und Fürbitters Bruder Klaus. Alte Berichte<br />

melden, wie nicht nur das Volk von Obwalden, sondern auch<br />

der angrenzenden Kantone das Bruder-Klausen-Fest in Sachseln<br />

mitfeierte und es ist geradezu auffallend, wie oft in frü-<br />

Hern Zeiten an diesem Tag sich ganz auffallende Erhörungen,<br />

ja eigentliche Wunder ereigneten. Wir haben allen Grund,<br />

durch Bruder Klaus für den Schutz der Heimat zu danken, haden<br />

aber auch wieder allen Grund, erneut um Hilfe zu bitten<br />

für die Zukunft.<br />

P r o g r a m m : Von 4.39 Uhr an heilige Messen, Beichtund<br />

Kommuniongelegenheit. 7.45 Uhr Frühamt mit Ehrenpredigt<br />

von H. H. P. Tertullian Fischli O.F.M. Cap., Sarnen.<br />

9.45 Uhr Hochamt mit Festpredigt von Mgr. Prof. Dr.<br />

Scheuber, Regens am Priesterseminar in Chur. 14 Uhr Festgottesdienst<br />

mit Ehrenpredigt von H. H. Kaplan Werner Durrer,<br />

Sächseln. Reliquienverehrung. 19.30 Uhr Feierlicher<br />

Abendgottesdienst mit Ehrenpredigt von H. H. Pfarrer Emil<br />

Gasser, Wolfenfchießen.<br />

Ankunft der Züge von Lungern und Giswil: 6.19, 7.34,<br />

9.10, 12.48, 13.58 Uhr. — Ankunft der Züge von Luzern:<br />

7.16, 9.34, 11.37, 12.57. Pfarramt Sachsein.<br />

Kirchliches. Wir laden Terziaren und Franziskusfreunde<br />

ein zur Franziskus-Woche in der Kapuzinerkirche, Tarnen.<br />

Vortragsordnung: Sonntag, 17. März, 3.30 Uhr: Eröffnungsvortrag<br />

und Segen. — Montag, Mittwoch, Freitag, je morgens<br />

7 Uhr, Predigt, nachher heilige Messe; je abends 7.15<br />

Uhr Predigt und Segen. — Dienstag und Donnerstag, je<br />

morgens 7 Uhr, Predigt, nachher hl. Messe; je nachmittags<br />

3.30 Uhr Predigt und Segen. — Samstag, 7 Uhr, Predigt,<br />

m e n s c h e n auf Irrwegen<br />

Von Pierre l'Ermite. 30<br />

Bald muß die eine, bald die andere ihrer Mitarbeiterinnen<br />

daran glauben. Ein jeder kommt an die Reihe, wird vor<br />

ihren Richterstuhl zitiert und ohne Rekurs verurteilt.<br />

Wenn man sie mit ihrer Grogstimme reden ... und Urteile<br />

fällen hört, so könnte man glauben, daß sie selber die<br />

Vollkommenheit in Person ist und daß alles wunderbar laufen<br />

würde, wenn sie die Leiterin des Betriebes oder die Präsidentin<br />

der Republik wäre. — Ihr Hochmut ist ohne Grenzen.<br />

Aber sie hat keine Ahnung davon und erinnert mich deshalb<br />

immer wieder an die Parabel des Evangeliums von jenem<br />

Menschen, der wohl den Splitter im Auge des Nächsten<br />

sieht, nicht aber den Balken im eigenen Auge.<br />

All dies wäre verhältnismäßig belanglos; denn beständige<br />

Kritik nützt sich von selbst ab. Aber diese autoritär, despotisch,<br />

aggressiv veranlagte Leone übt auf ihre Umgebung einen richtigen<br />

Terror aus. Wenn sie sich mit einer ihrer Kolleginnen<br />

oder mit einem Angestellten, oder auch mit einem Arbeiter<br />

verfeindet hat, dann wagt es niemand mehr im Betrieb, vor<br />

ihren Augen mit dem Verurteilten zu reden, aus Angst, selber<br />

aufs Korn genommen zu werden.<br />

Bei Leuten, die eine Familie besitzen, also es unumgänglich<br />

nötig haben, ihr Brot zu verdienen, ist ein solches Schweigen<br />

begreiflich; denn es wird diesen wirtschaftlich Schwachen<br />

durch die Furcht, ihre Stelle zu verlieren und keine andere<br />

wehr zu finden, aufgezwungen.<br />

Leone glaubt dann, daß sie an ihnen Freunde besitzt, währeiid<br />

sie doch nur ihre Sklaven sind. — Ich meinerseits, und<br />

das ist die tragische Seite dieser Angelegenheit, kann sie nicht<br />

entlassen, ohne daß es im Betrieb zu einem Drama käme.<br />

Denn sie ist der Schützling eines einflußreichen Politikers, mit<br />

dem man rechnen muß. Es gibt eben keine einfachen Lösungen<br />

hinter den Kulissen des politischen Systems.<br />

Mein Direktor selber hat mir die Trostlosigkeit dieser Lage<br />

zugegeben, unter der er selbst am meisten leidet und über<br />

die er strengstes Stillschweigen bewahren muß.<br />

Man macht mir manchmal den Vorwurf der Schwäche und<br />

des Mangels an Autorität. Ohne Ueberhebung darf ich jedoch<br />

sagen, daß dieses Urteil auf einem Irrtum beruht. Ich wäge<br />

nur die Vorteile einer Entlassung Leones gegen das damit<br />

übernommene Risiko ab, und weil das Risiko größer ist, so ertrage<br />

ich dieses Fräulein eben bis zu dem Augenblicke, wo<br />

das Maß voll ist und wo ich dann das Ganze aufs Spiel<br />

setzen kann, indem ich sage: „Sie oder ich!"<br />

Und ich bin gar nicht sicher, daß man mich dann vorziehen<br />

wird. Das ist jene Rückseite der Kulissen, von der die<br />

große Menge gar keine Ahnung hat; sie urteilt deshalb gewöhnlich<br />

ganz verkehrt. Sie hört nur auf die, welche reden.<br />

Und hätte doch alles Interesse, denen Verständnis entgegen<br />

zu bringen, die schweigen!<br />

Wie oft, wenn ich an dieser parfümierten schnippischen<br />

Gans, die mit ihren Absätzen durch die Gänge klappert, vorbeigehen<br />

muß, sage ich mir innerlich: „Wenn du wüßtest, mit<br />

welchem Vergnügen ich dich auf die andere Seite der Mauer<br />

spedieren würde!"<br />

Sie scheint es übrigens zu ahnen. Und deshalb rächt sie sich<br />

an Chantal. Von Weib zu Weib wird die Rache aber nur<br />

noch grausamer. — Arme Chantal!<br />

•<br />

Als ich heute morgen das Fenster öffnete, lag die Landschaft<br />

still und weiß vor mir. Es hatte die ganze Nacht hindurch<br />

geschneit. Die Dächer der Häuser, die Aeste der Bäume,<br />

die Heustöcke in der Ebene, die längs der landwirtschaftlichen<br />

Wege ihre dicken Bäuche blähen, alles war mit diamantenfunkelndem<br />

Schnee bedeckt.<br />

Es herrschte trockene Kälte und scharfer Wind.<br />

Ich konnte deshalb dem Vergnügen nicht widerstehen, meinen<br />

Lieblingsspaziergang durch die Felder zu machen, der<br />

mich immer freudig berauscht, da er mich alles vergessen läßt.<br />

Immer nur heißt es kämpfen — immer nur diskutieren!<br />

— niemals darf man selbständig sein! — niemals spontan<br />

handeln! Immer wieder soll die Vernunft das Herz kontrollieren,<br />

während doch das Herz sich immer gegen die Vernunft<br />

aufbäumt. Wie erschöpft ist man deshalb auch am Ende so<br />

manchen Tages. Da scheint es mir dann, wenn ich mich in<br />

die Natur vertiefe, als läge ich geborgen im Schoße der beruhigenden<br />

Schlichtheit Gottes, der diese Natur so liebevoll<br />

erschaffen hat. — Ich habe also meinem Freunde, dem Hund,<br />

gepfiffen, meinen Stock zur Hand genommen und bin in die<br />

Felder hinaus gewandert.<br />

Sie lagen vollständig verlassen da — gleichsam ein zweites<br />

Finnland, jedoch mit nur zehn Grad Kälte, die aber umso<br />

spürbarer wurden, als das vom Nordwind gejagte Schneegestöber<br />

mir unaufhörlich ins Gesicht peitschte. Gut eingehüllt


l n § d e r O b w a l d n e r B a i s s t u b e<br />

Der Kantonsrat versammelte sich am Donnerstag, den 14.<br />

März <strong>1946</strong>, unter dem Vorsitz von Kantonsratspräsident A n -<br />

ton I ö r i, Alpnach, zu einer halbtägigen Sitzung, um vorerst<br />

einige Rechnungsablagen entgegenzunehmen.<br />

Bankpräsident alt Ständerat Dr. Walter Amstalden<br />

erstattete Bericht und Rechnung der Kauton<br />

a l b a n k. Das Resultat der Bankrechnung ist ein zufriedenstellendes.<br />

Unsere Leser wurden in dieser Sache bereits<br />

eingehend orientiert; wir können uns daher in der Berichterstattung<br />

kurz fassen. Bei einem Reingewinn von 332 100 Fr.<br />

sind die Einnahmen und Ausgaben mit Fr. 1 829 165.16 ausgeglichen.<br />

Der Kanton erhält einen Gewinnanteil von Franken<br />

116 400.—. Der Referent sprach dem pflichtgetreuen Personal<br />

der Kantonalbank, besonders dem zurückgetretenen Buch-<br />

Halter, Herr Adalbert Frunz, den besten Dank aus.<br />

Die Spitalrechnung wurde vorgelegt von Spital-<br />

Verwalter Josef G a s s e r. Seinen Ausführungen entnehmen<br />

wir: In den Berpflegungstagen ist in der Pfründerabteilung<br />

wie im Krankenhaus eine kleine Steigerung zu verzeichnen,<br />

während die Patientenzahl etwas niedriger ist. Die<br />

Verpflegungstage betragen im Krankenhaus 17 682 (17 564),<br />

im Spital 27 480 (26 901), die Patientenzahl im Krankenhaus<br />

784 (811), im Spital 126 (165). In der Absonderung fielen<br />

die Verpflegungstage von 1684 auf 808 zurück. Die Patientenzahl<br />

von 97 auf 63. Eine Zunahme der Frequenz weift neuerdiugs<br />

die WöchnerinnenAbteilung auf. Die Geburten stiegen<br />

von 115 im Jahre 1944 in dem Berichtsjahr auf 145. Das<br />

Gesamtergebnis ist durch die Lohnerhöhungen einerseits und<br />

durch den Mehraufwand für Brennmaterial andererseits weniger<br />

günstig ausgefallen. Trotzdem ergeben alle Betriebs-<br />

Konti einen bescheidenen Ueberschuß. Einzig im Krankenhausbetrieb<br />

zeigt sich in der Gewinn- und Berlustrechnung, unter<br />

Berücksichtigung der Abschreibungen, ein Verlust von Franken<br />

2323.34. Die Saldo-Bilanz des Jrrenfonds beträgt Franken<br />

184 645.72, des Bettagsopfers Fr. 36 820.77, der Rochusstiftung<br />

Fr. 14 442.71, der Clark-Jollerstiftnng Fr. 26 615.16. —<br />

Kantonsrat Hermann Abächerli stellte die Frage, ob nicht ein<br />

Krankenauto in Betrieb genommen werden könnte. Ihm antwortete<br />

Kantonsrat Chr. Dillier, daß er selbst ein solches<br />

angeschafft habe; während des Krieges sei es aber nicht immer<br />

möglich gewesen, den Wagen in Betrieb zu halten; auch<br />

müßte das Krankenauto besser frequentiert werden. Der Redner<br />

wendet sich gegen die Mode der Aerzte, die Kranken im<br />

Aerzte-„Wägelchen" zu transportieren; es komme vor, daß<br />

Personen mit Beinbrüchen in die Wägelchen hineingepfercht<br />

würden usw.!<br />

Laudammann Alois Abächerli wünschte, daß das Studium<br />

der Baufrage (Erweiterung des Krankenhauses) weitergeführt<br />

und zu einem baldigen Abschluß geführt werde; auch sollte<br />

eine Buchhalterstelle geschaffen werden.<br />

Ueber die Zeughausrechnung orientierte Zeug-<br />

Hausverwalter Hptm. Hermann von A h. Die Rechnung<br />

schließt bei Fr. 187 877.— Einnahmen und Fr. 172 902.—<br />

Ausgaben mit einem Einnahmenüberschuß von Fr? 14 975.—,<br />

Die Aktiven betragen rund 50 000 Fr.<br />

Alle Rechnungen wurden vom Kantonsrat genehmigt und<br />

den Verwaltern der verdiente Dank ausgesprochen.<br />

Der Kantonsrat hatte sodann Stellung zu nehmen zu zwei<br />

Gesuchen um Landrechtserteilung. Diskussionslos<br />

billigte der Rat auf Antrag von Regierungsrat Röthlin das<br />

Gesuch des P e t e r C o st a - D u r r e r und Familie (seine<br />

Ehefrau und fünf Kinder), Sächseln. Der Gesuchsteller hat<br />

eine einmalige Gebühr von Fr. 1000.— zuhanden des Fonds<br />

nachher Heilige Messe. — Sonntag, 24. März, 7 Uhr, Predigt,<br />

nachher heilige Messe. 3.30 Uhr Schlußansprache, Einkleidung,<br />

Proseß, päpstlicher Segen, Proseßerneuerung, sakramentaler<br />

Segen. Großer Gott, wir loben Dich!<br />

SBB-Nachrichten. Zum Gruppenführer in Sarnen wurde<br />

Herr Niklaus Fanger befördert.<br />

Stiftung „Für das Alter". Das vorläufige Sammlungs-<br />

Ergebnis für 1945 der Stiftung „Für das Alter" beträgt in<br />

Obwalden Fr. 5310.05 (voriges Jahr Fr. 5292.—) In der<br />

der kantonalen Krankenheilanstalt zu entrichten, zweite<br />

Gesuch, die Landrechtserteilung an Gebrüder Ger_y n<br />

und Ralph Olinger, Engelberg, gab zur Diskussion Unlaß.<br />

Prinzipiell war der Kantonsrat für die Aufnahme<br />

beiden Gesuchsteller ins Kantonsbürgerrecht einverstanden.<br />

Die Diskussion drehte sich um die Gebühr. Kantonsrat ^al er<br />

Amrhein beantragte, diese von Fr. 1500.— aus 200&—- zu<br />

erhöhen. Kantonsrat Josef Zumstein votierte auf Fr. 1500.—.<br />

Justizdirektor Dr. G. Odermatt vermißte im Gesuch eine ^ c-<br />

merkung über die Gesinnung der Gesuchsteller; zuerst waren<br />

sie Deutsche, dann Amerikaner, und jetzt wollen sie Schweizer<br />

werden. Befremdend sei auch, daß sie erst in dem Moment<br />

um das Schweizer Bürgerrecht anhalten, als der Aktivdienst<br />

zu Ende ist. Vizepräsident Hermann Amrhein betrachtet es<br />

als einen Akt des Anstandes, daß solche Leute, die während<br />

dem Krieg in der sichern Schweiz leben dursten und keinen<br />

Aktivdienst leisten mußten und deren Vermögensverhältnisse<br />

es erlauben, auch in finanzieller Hinsicht dem Staate entgegenkämen,<br />

fließt doch die geforderte Einbürgerungsgebühr an<br />

eine wohltätige Institution (Krankenheilanstalt Engelberg);<br />

es wäre also sehr bescheiden, wenn die Gesuchsteller, deren<br />

Familie übrigens mit dem Kanton ein Steuerabkommen getroffen<br />

hat, mindestens Fr. 2000.— zahlen würden. Diesem<br />

Antrag stimmte der Kantonsrat mit 20 gegen Null Stimmen<br />

zu und genehmigte zugleich das Gesuch. Das entscheidende<br />

Wort über die vom Kantonsrat befürworteten Gesuche um<br />

Erteilung des Landrechtes an die obgenannten Personen<br />

wird nun die Landsgemeinde haben.<br />

Der Kantonsrat beschloß sodann, dem Konkordat über<br />

den Handel mit Waffen und Munition auf den<br />

1. Juli <strong>1946</strong> beizutreten. Darnach bedarf jeder, der gewerbsmäßig<br />

Waffen oder Munition verkauft, einer von der zuständigen<br />

Behörde des Kantons seiner geschäftlichen Niederlassung<br />

ausgestellten Bewilligung (Wasfenhändler-Patent). Der<br />

gewerbsmäßige Verkauf von Faustfeuerwaffen oder Gasschuß-<br />

Waffen darf nur erfolgen gegen vorherige Abgabe eines vom<br />

Käufer eigenhändig unterzeichneten Waffenerwerbsscheines.<br />

Die Waffenhändler haben ein Verkaufsregister z» führen usw.<br />

Als letztes Traktandum behandelte der Kantonsrat die<br />

Vorlage der kantonsrätlichen Kommission zu einer Verordnung<br />

über die Schulzahnpflege. Die Kommission (Reserent:<br />

Polizeidirektor Spichtig) hat einige Aenderungen vorgenommen.<br />

Art. 1 lautet nunmehr: „Alle Primarschüler sind<br />

verpflichtet, sich einer periodischen Untersuchung ihrer Zähne<br />

zu unterziehen" (alte Version: „Die Schulzahnpflege ist ...<br />

obligatorisch"). Eine wesentliche Aenderung erhielt auch Artikel<br />

4. Die alte Vorlage hatte nur die eidg. dipl. Zahnärzte<br />

als Schulzahnärzte anerkannt. Die Vorlage der Kommission<br />

aber bestimmt: „Jede Gemeinde wählt einen Schulzahnarzt,<br />

der in Obwalden approbiert und domiziliert sein muß.<br />

Seine Honorierung erfolgt durch die Einwohnergemeinde auf<br />

Grund eines Anstellungsvertrages. Wahl und Anstellungsvertrag<br />

unterliegen der Genehmigung des Regierungsrates."<br />

Kantonsrat Dr. Diethelm machte darauf aufmerksam, daß in<br />

dieser Fassung die eidg. dipi. Zahnärzte vergessen worden<br />

seien. Unter Zustimmung des Rates wird eine redaktionelle<br />

Aenderung vorgenommen, indem die „eidg. dipl. Zahnärzte"<br />

neben die „approbierten" gesetzt werden. Die ganze Vorlage<br />

erhielt die einmütige Zustimmung des Rates.<br />

Am Schluß der Sitzung gab der Ratspräsident bekannt,<br />

daß Othmar Britschgi, Alpnach, sein Jnitiativbegehren betr.<br />

Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zurückgezogen habe.<br />

gesamten Schweiz lautet das Ergebnis Fr. 1 084 074 32 (Fr<br />

1 099 139.53 im Jahre 1944).<br />

Bitt.? um Rücksicht! Das kantonale Schwingfest ist auf den<br />

5. evtl. 19. Mai festgelegt. Nuif ist der 5. Mai wegen der<br />

Landsgemeinde verlegter Weißer Sonntag, der 19. Mai Firmtag<br />

in Sarnen. Die religiösen Feiern gehen allen weltlichen<br />

Festlichkeiten voran. Darum Rücksicht auf sie nach guter Tradition!<br />

Unterwaldner Skitag. iEing.) Am kommenden Dienstag<br />

(^osefstag) schenken die Stansstad-Engelberg-Trübseebahnen,<br />

sowie der Jochpaßlift der Bevölkerung der beiden Halbkanton,<br />

als ersten Frühlingsgru« eine einmalige, äußerst qü! e<br />

stige Gelegenheit zu einer Fahrt nach Engelberg-Trübs^<br />

v<br />

Welcher Skifahrer wüßte nicht den Reiz einer rassigen Ab<br />

fahrt vom Jochpaß nach Engelberg bei idealen Schneeverhäi/<br />

nissen an warmer Frühlingssonne zu schätzen.<br />

Doch auch der Nicht-Skifahrer soll auf seine Rechne<br />

kommen. Gibts etwas Schöneres, als nach den langen so«<br />

nenarmen Wintermonaten dem Nebel zu entrücken und auf<br />

der Sonnenterrasse auf Trübsee einige Stunden zu verweile,<br />

oder auf mühelosem Weg einen Spaziergang nach der Tal<br />

station des Jochpaßliftes zu machen und daselbst das emsi„°<br />

Ans und Ab der unentwegten Sklfahrer zu verfolgen.<br />

Neben all den landschaftlichen Schönheiten, die ein Früh,<br />

lingstag auf den Höhen von Engelberg zu bieten vermaa<br />

gesellt sich diesinal noch ein sehr stark reduzierter BillettpreF<br />

Wer möchte eine so seltene Gelegenheit verpassen!<br />

Was die Partei der Arbeit nicht alles fordert! (Eingej i<br />

An den Plakatwänden und Säulen (so in Giswil!) pranqen<br />

große Plakate: Wohlstand, Freiheit, Sauberkeit! Erkämpft<br />

den vollen Teuerungsausgleich! — Gerechte Preise für Bauern<br />

und Gewerbe! — Altersrenten von inonatlich Fr. 200,-j<br />

— Fort mit den Nazi nnd Faschisten und ihren Freunden<br />

ans Behörden und Offizierskorps usw. und so fort —<br />

Jawohl, besehen wir uns das Plakat dieser sogenannten<br />

Partei der Arbeit, die alles über den Haufen werfen, die<br />

gerne das Chaos herbeiführen möchte.<br />

Nun fehlt nichts mehr zum Paradies auf Erden. Wohlstand,<br />

Freiheit, Sauberkeit. Letzten'? bezieht sich sicher nicht<br />

etwa auf moralische Begriffe?<br />

„Erkämpft den vollen Teuerungsausgleich?" Wo ist das<br />

Ende dieses Beginnens? Diese Schraube ohne Ende!<br />

Gerechte Preise für Bauern und Gewerbe." Solche Phraseu<br />

sind ein Hohn. Wenn der gesunde Mittelstand (und dabei<br />

ist der Bauer nnd ttleingewerbler inbegriffen,) ausgerottet<br />

ist, nützen ihm auch die gerechten Preise nichts mehr.<br />

Wo anders will das hinaus, wenn man einen Rappen hz-<br />

Hern Milchpreis nicht mehr auf die Konsumenten abivälzen<br />

darf, solchen die Bnndeskaffe übernehmen muß? Als ivSre<br />

diese lächerliche, dem einzelnen wohl tragbare Belastung, für<br />

den Bauer eine ungerechtfertigte Bereicherung.<br />

„Altersrenten von Fr. 200.— monatlich." Oh wie nett,<br />

damit die Jungen daraus leben könnten. Man hat ausgerechnet,<br />

daß eine solche Ausschüttung die Bundeskasse jährlich<br />

l Milliarde 120 Millionen Franken kosten würde.<br />

„Säuberung der Schweiz von Nazi und Faschisten! Fort<br />

mit ihren Freunden in Behörden und Offizierskorps." Äm<br />

liebsten möchte man alles Heutige wegwischen und dafür die<br />

Jünger Moskaus auf den Thron erheben. Auf diesen Ton<br />

sind wir heute noch nicht gestimmt.<br />

Hat der Bauer sechs Jahre lang geschuftet, Fronarbeit geleistet,<br />

um euch unter seinen Selbstkosten Milch, Käse, Butter<br />

und Brot zur Verfügung zu stellen, damit ihr ihin den Boden<br />

unter den Füßen entzieht, das Leben im soliden SchweizerHaus<br />

ungemütlich macht?<br />

Alles läuft schlußendlich darauf hinaus, dem Bauersmann<br />

die Liebe zur Scholle, zur Arbeit zu verleiden. Das Hinausschrauben<br />

der Löhne verteuert die Lebenshaltungskosten ins<br />

Unbegrenzte. Landwirtschaftliche Kräfte. Knechte,'Mägde, find<br />

nicht mehr aufzutreiben, weil alles in die Fabriken will und<br />

die besten Kräfte sich zur Auswanderung anschicken.<br />

Plakate, die offen zur Revolution aufreizen, sollte man<br />

nicht an den Wänden dulden!<br />

Landwirte! Liefert Brotgetreide ab« Zufolge des durch<br />

schlechtes Wetter und Mobilifation veruninöglichten Brotgetreideanbaues<br />

im Herbst 1944, der durch die Frühjahrsaussaat<br />

194» nicht ausgeglichen werden konnte, sowie infolge der<br />

Trockenheit des letzten Jahres sind die Ablieferungen von<br />

Brotgetreide aus der Ernte 1945 bisher um einen Drittel<br />

geringer als diejenigen aus den Ernten 1943 und 1944. Diese<br />

1 atfachc wirkt sich auf unsere Brotversorgung umso nachteiliger<br />

aus, als die Einfuhren aus Uebersee immer noch auf<br />

große Schwierigkeiten stoßen.<br />

Das Eidg. Kriegsernährungsamt appelliert in dieser Lage<br />

an die schweizerischen Getreideproduzenten. Jeder Landwirt<br />

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der Schule<br />

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und mit dichten Gamaschen versehen, bin ich so eine gute<br />

Meile über Feld gegangen. Ich habe dabei nur eine Schar<br />

3vaf>ert gestört, die eifrig damit beschäftigt war, einen Heuschober<br />

mit ihren Schnäbeln zu zerzausen und junges Getreide<br />

auszurupfen, um sich so auf Kosten des Landmannes<br />

eine zusätzliche Nahrung zu verschaffen. Was für schlaue und<br />

mißtrauische Vögel sind doch diese Raben! Und wie gut kennen<br />

sie den Menschen! Auf zweihundert Meter Entfernung<br />

flog die ganze Bande, von einem Alttier gewarnt, mit mächtigem,<br />

zornigem Krächzen in die Luft, um sich weit hinter<br />

mir von neuen niederzulassen. Als ich, ganz berauscht von der<br />

Kälte und dem blendenden Weiß, wieder zurück kam, machten<br />

mir die Mauern des Schlosses und der Häufer, auch der<br />

neuen, einen grauen und schmutzigen Eindruck.<br />

Und es schien mir, die menschlichen Seelen, selbst die reinsten<br />

unter ihnen, müßten den gleichen Eindruck hervorrufen,<br />

wenn sie vor die unermeßliche Reinheit Gottes hinzutreten<br />

haben. — Als ich um halb neun Uhr mein Heim betrat,<br />

kreuzte ich die jugendliche Chantal. Auch sie war blendend im<br />

Glänze ihrer eigenartigen melancholischen Schönheit. Unter<br />

ihren blonden Locken glichen die von der Kälte geröteten Wangen<br />

den Blättern einer Rose. Ihre Gestalt schien aus der<br />

schwarzen Astrachanjacke emporzmvachfeu und ihr leichter<br />

Schritt über den Schnee verlieh ihr das Ansehen einer schlauken,<br />

jungen Göttin, besonders als sie vor Esmerelda stehen<br />

blieb, die ebenfalls in grazwfer Haltung die Vorderpfoten<br />

in die Höhe hob, um ihr Stückchen Schokolade zu verdienen.<br />

Auf meiner Reife durch Griechenland bin ich einmal vor<br />

einer Dianastatue gestanden, mit der Chantal heute große<br />

Ähnlichkeit hatte. Es fehlten ihr eigentlich nur noch Bogen<br />

und Köcher. Glücklicherweise errieten weder Leone noch Andree<br />

meine Gedanken. Sonst gäbe es ein Mädchen, das diese<br />

Minute eines schönen Anblickes, den es mir, ohne etwas davon<br />

zu ahnen, gewährt hat, recht teuer bezahlen müßte.<br />

*<br />

Es sieht aus, als ob es in der Fabrik mit der Arbeit jetzt<br />

besser ginge. Auch im Damenbüro redet man weniger und<br />

zeichnet dafür um so mehr. Hoffentlich hält dies an! — Wie<br />

leicht konnte ich da wieder neue Hoffnung schöpfen! Wenn sie<br />

auch nur einen Schritt vorwärts machen wollten auf dem<br />

Wege der Vernunft, würde ich ihnen mit frohem Herzen entgegenkommen.<br />

— Baptiste zündet jeden Abend in meinem<br />

Kamin ein tüchtiges Holzfeuer an, schließt die schweren Vorhange,<br />

die Arlette mir geschenkt hat, blendet das elektrische<br />

Licht etwas ab und schafft mir so am Ende dieses eisigen<br />

Winters ein mollig-warmes und heimeliges Zimmer.<br />

Aber jeden Abend gehe ich auch mit Gewissensbissen zu<br />

f x pi 1 '"!. mU J an ,ene Tausenden von Menschen denken<br />

die sich in den Schützengräben, oder in den Wäldern, oder<br />

aus der nackten Erde hinlegen müssen.<br />

Und dann erfaßt mich eine Art Heimweh nach der Srnnt<br />

unt dort die Leiden der Kameraden zu teilen.<br />

'<br />

Ich weiß ja wohl, daß ich hier viel bessere Dienste leisten<br />

kann, als wenn ich ein Geivehr zur Hand nähme oder eine<br />

Kanone zielsicher einstellte. — Erst gestern wieder »i-m 52<br />

spiel habe ich eine Verbesserung am Motor angebracht die<br />

dem neuesten Flugzeugtypus eine noch größere Nutzkraft<br />

sichert. Aber so energisch ich mir all dies auch einrede, werden<br />

meine Gewissensbisse dadurch doch nicht beschwichtigt.<br />

Her >i>ieg darf nicht zu Ende gehen, ohne daß auch <br />

dort an der Front mitgekämpft habe.<br />

*<br />

Heute kam der alte Baptiste gerade dazu, wie seine kleine<br />

^jiege ^smerelda sich in heftigen Kränipfen im Sande des<br />

if ^ h^k dem Tierarzt telephoniert, der auch<br />

losort herbeieilte. Nach kurzer Untersuchung sagte er, ohne<br />

worden*" "" 0Crin0ftruck der Nnbegreiflichkeit. eines furchtbaren^?chreckens<br />

und eines leisen Borwurfs.<br />

rJ" aai für uns alle drei der Eindruck doch äußerst peinlich,<br />

^er Tierarzt wollte Genaueres wissen.<br />

Er fand heraus, daß Esmerelda im Verlaufe der Nacht m't<br />

einer geschickt aus Strychin und Schokolade hergestellten Pille<br />

vergiftet worden war. Der Härtner sah Chantal und<br />

abwechslungsweise an. Und, ohne ein Wort zu sagen, versta"-<br />

9<br />

den wir uns alle drei.<br />

*<br />

(Fortsetzung


möge in seinem Betriebe prüfen, ob er nicht noch zusätzliche<br />

Mengen Brotgetreide für die Ablieferung an den Bund zur<br />

Verfügung stellen kann. Die Getreideverwaltung wird vorläufig<br />

mit den Uebernahmen fortfahren und diese nicht, wie<br />

sonst üblich gewesen, im Laufe des Monats März abschließen.<br />

Die Zentralen für Jnlandgetreide haben Weisung, die Anmeldüngen<br />

der Ortsgetreidestelle für Ergänzungsablieferungen<br />

von Brotgetreide an den Bund weiterhin ohne Einschränkungen<br />

entgegenzunehmen.<br />

Es wird auch daran erinnert, daß alles im Inland erzeugte,<br />

zur menschlichen Ernährung geeignete Brotgetreide,<br />

soweit es nicht zur Selbstversorgung des Landwirtschaftsbetriebes<br />

mit Brot und Saatgut verwendet wird, dem Bunde<br />

abzuliefern ist und nicht sonstwie veräußert oder gar versüttert<br />

werden darf.<br />

Die eidgenössische Viehzählung 194«. Ueber die am Dienstag,<br />

den 23. April, durchzuführende eidgenössische Viehzählung<br />

wird bekannt, daß auf diesen Tag in sämtlichen Gemeinden<br />

der Schweiz alle Pferde, Esel, Maultiere, Rindvieh,<br />

Schweine, Schafe, Ziegen, das Geflügel, sowie die Bienen-<br />

Völker gezählt werden. Beim Rindvieh wird auch die Rassen-<br />

Zugehörigkeit festgestellt.<br />

Sarnen. (Emg.) Am vergangenen alten Fastnacht-Sonntag,<br />

den 10. März <strong>1946</strong>, befummelten sich die Mitglieder der<br />

Krankenkasse „Humanitas" zu ihrer 81. Generalversammlung<br />

im Hotel Metzgern. Präsident Anton Durrer, Landenberg, begrüßte<br />

die erschienenen Kassenmitglieder aufs herzlichste, sowie<br />

Ehrenpräsident Hr. alt Landammann Dr. Walter Amstalden.<br />

In gewohnter Kürze streifte der Vorsitzende die Geschehnisse<br />

im verflossenen Bereinsjahr, hob im besonderen hervor, daß<br />

wir die sechs Kriegsjahre glücklich überstanden haben, wofür<br />

wir dem Allmächtigen zu Dank verpflichtet sind. Fünf Kassen-<br />

Mitglieder, sowie Ehrenmitglied Dr. med. Julian Stockmann,<br />

wurden von dieser Welt abberufen. Zu deren Gedenken erhob<br />

sich die Versammlung von den Sitzen. Das Protokoll wurde<br />

dankend genehmigt. Die von Herrn Viktor Saladin sauber<br />

und flott geführte Kassarechnung wurde auf Antrag der Revisoren<br />

einstimmig genehmigt und verdankt. Die Wahlen gingen<br />

in aller Kürze in bestätigendem Sinne vor sich. Dem geschäftlichen<br />

Teil folgte die stets beliebte Gabenverlosung, welche<br />

sicher nicht mehr vermißt sein möchte. Der „Humanitas"<br />

zu ihrem begonnenen neuen Vereinsjahr Glück nnd Weiterblühen<br />

im Dienste der schönen Aufgabe. C. F.<br />

Sächseln. (Eing.) Im 38. Altersjahr entschlief am Mittwochmorgen<br />

im Krankenhaus in Sarnen Fräulein T i l l y<br />

S t e d t f e l d, Inhaberin der Pension Felsenheim. Fräulein<br />

Stedtfeld hat im Frühjahr 1941 den vorher von ihrer Mutter<br />

geführten Pensionsbetrieb selbständig übernommen. Den<br />

Gästen eine liebenswürdige Wirtin, war sie auch der hiesigen<br />

Bevölkerung gegenüber immer freundlich, korrekt und entgegenkommend.<br />

Nach schweren Leidenstagen hat sie nun schon<br />

früh von dieser Erde Abschied nehmen müssen. Ihr Andenken<br />

bleibt in Ehren. Friede ihrer Seele!<br />

Alpnach. (Korr.) Wie uns berichtet wird, starb vorgestern<br />

Donnerstag, nach langem Leiden und doch unerwartet rasch,<br />

im 69. Altersjahre Hr. Oberrichter und alt Kantonsrat Gerold<br />

Wallima nn, Zuhn. Wir erwarten gerne aus Alpnach<br />

einen eingehenden Nachruf und entbieten der hochverehrten<br />

Trauerfamilie heute schon unsere herzliche Teilnahme.<br />

Der liebe Verstorbene ruhe in Gottes Frieden!<br />

Alpnach. (Korr.) Am Mittwoch starb in Alpnachstad an einem<br />

Schlaganfall Hr. H. Schorno-Durrer im 83. Altersjahre.<br />

Der Verstorbene war ein Veteran der Pilatusbahn.<br />

Giswil. (Korr.) tz. H. Josef Litschi, Feldprediger,<br />

bisher Vikar in Zürich-Altstetten, hat die Vikarsstelle in Goldau<br />

übernommen. Wir gratulieren!<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 17. März.<br />

9.00 Largo von Max Reger. 9.15 Wir lesen deutsche Schriftsteller.<br />

10.00 Protestantische Predigt. 10.55 Lebenslänglich.<br />

11.30 Studioorchester. 12.40 Für jedermann etwas. 14.20<br />

Jnstrumentalensemble. 14.45 Chostprobe us der Solothurner<br />

Dichterstube. Plauderei. 15x20 Fußball: Es geht um den Cup!<br />

16.10 Tanztee. 17.05 Maß für Maß. 1. Teil. 18.40 Joh. Seb.<br />

Bach: Hochzeitskantate. 19.55 Englische Unterhaltungsmusik.<br />

20.30 Maß für Maß. 2. Teil. 21.45 Dvorak: 4. Symphonie.<br />

2210 Männerchor.<br />

Montag, 18. März.<br />

11.00 Die Werke von Maurice Ravel. Plauderei. 12.40<br />

Studioorchester. 17.00 Konzert zu Ehren von Henri Gagnebin.<br />

t<br />

Todes-Anzeige<br />

Gott, der Herr, rief zu sich und erlöste von allem Erdenleid<br />

unsern lieben, guten, treubesorgteu Gatten, Vater,<br />

Schwiegervater, Großvater und Bruder 175<br />

alt Oberrichter<br />

G e r O Ballimaan M d i<br />

Mitglied des Wohltätigkeitsvereins und des Volksvereins<br />

Lebenslang mit unserer hl. Kirche verbunden, starb er<br />

heute abend 6.15 Uhr, nach einem Leben voll ausopfernder<br />

Arbeit, im 69. Altersjahr, wohlversehen mit allen<br />

Gnadenmitteln. Das ist unser Trost und unsere Hoffnung,<br />

das einstige Wiedersehen in ewiger Freude.<br />

Gedenket des lieben Verstorbenen im Gebete.<br />

Alpnach, den 14. März <strong>1946</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Louise Wallimann-Stäldi, Gattin<br />

Heribert und Hilda Wallimann-Niederbcrger<br />

und Kind<br />

Agnes Wallimann<br />

Marie-Louise und Alfred Langensand-Wallimann<br />

und Kinder<br />

Anton und Marie Wallimann-Kathriner<br />

und Kinder<br />

Soeur Bernadette Wallimann, Lausanne<br />

Anna Wallimann<br />

Elisabeth Wallimann.<br />

Beerdigung: Sonntag, den 17. März, 8.15 Uhr.<br />

Siebenter: Samstag, den 23. März, 8 Uhr.<br />

17.45 Neue Schweizer Romane. 18.00 Lieder. 18.15 Das Orchester<br />

der B.O.G. spielt. 19.00 Lieder und Tänze. 19.55 2.<br />

Wunschkonzert. 21.00 Auslandschweizersenduna. 21.50 Wochenrückblick.<br />

22.10 Studioorchester.<br />

Dienstag, 19. März.<br />

10.15 Schulfunksendung. 11.00 Alte und neue italienische<br />

Musik. 11.30 Unterhaltungskonzert. 12.40 Studioorchester.<br />

17.00 Mozart: Sonate. 17.20 Lieder. 17.45 Di neui Chrankheit.<br />

Vorlesung. 18.05 Lieder vom Kuckuck. 18.25 Arbeitsrationalisierung<br />

im Bauernbetrieb. 19.40 Von der Jnternationalen<br />

Skiwoche in Zermatt. 19.55 Sinfoniekonzert. 21.30<br />

Bela Bartock zum Gedächtnis.<br />

Mittwoch, 20. März.<br />

11.00 Les refrains que vous aimez. 11.30 Gen^ve vous<br />

parle. 12.40 Toggenburger Musik. 17.00 Studioorchester. 17.45<br />

Elsässer Gedichte. 18.00 Eesar Franck: Prslude — Aria —<br />

Finall. 18.30 Buntes Programm aus dem Tessin. 19.00 Buntes<br />

Schallplattenkonzert. 19.40 Von der Internationalen Skiwoche<br />

in Zermatt. 19.55 Wiener Melodien. 20.15 Wunder<br />

über Wunder. Hörspiel. 21.40 Kammermusik. 22.10 Studioorchester.<br />

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für Mitglieder des Theatervereins und der Jugeudlheatergemeiude<br />

gegen Vorweisung der Mitgliedkarte frei. 14.30—17.15 Uhr:<br />

Ferien im Tessin. 20—23 Uhr: Zum vorletztenmal: Der Opernball.<br />

Montag, 18. März: Keine Borstellung.<br />

Dienstag, 19. März, 20—23 Uhr: Zum letztenmal: Der Opernball.<br />

Mittwoch, 20. März, 20—22.45 Uhr: Einmaliges Gastspiel: Leopold<br />

Biberti, Maria Fein Grete Heger, Rita Liechti,<br />

mit Ensemble: Eine Frau ohne Bedeutung. Schauspiel in 4 Alten<br />

von Oscar Wilde. Gastspielpreise; Abonnemente ungültig.<br />

Donnerstag, 21. März, 20—22.45 Uhr: Ferien im Tessin.<br />

Freitag, 22. März, 20—23 Uhr: Carmen. Oper in 4 Akten. Musik<br />

von Georges Bizet (Neuinszenierung). Eintrittspreise Fr. 2.—<br />

bis Fr. 6.—. Gutscheine aus 10er Heften mit Aufzahlung gültig.<br />

Samstag, 23. März, 20—22.30 Uhr: Das Land des Lächelns.<br />

Sonntag, 24. März, 14.30—17.30 Uhr: Die lustigen Weiber von<br />

Windsor. 20—22.45 Uhr: Ferien im Tessin.<br />

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Tarnen / Mittwoch, den 20, März 18<br />

76. Jahrgang — Rr. 22<br />

M O l l t f M O e m ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementsprels: Durch die Post zugestellt jährlich<br />

Jnsertionspreis i: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Fr. 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

— Familienbeilaze Famrlienbeilaze — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. —- Spesenfreie enfreie «>„ m , ... ^ nr S*\ Jnseraten-Annahme: >ch will dein sein, so wie du mein bist, und wir wollen sein<br />

zwei in einen, Leibe".<br />

Der uralte christliche Trauungsritus erscheint erst in seinein<br />

vollen Glänze, wenn die Brautmesse sich anschließt, welche<br />

schon im zweiten christlichen Jahrhundert nachweisbar ist.<br />

Wir finden wahrlich keine bitteren Worte genug, um diejenigen<br />

zu bedauern und zu tadeln, welche ihren Hochzeitstag<br />

ohne die ergreifenden Gebete, ohne die tiefsinnigen Belehrungen<br />

der Vormesse, ohne das erschütternde Opfer, ohne die<br />

geheimnisvolle Nähe der Wandlung und des hl. Seelenmahles<br />

begehen. Alle heranflutenden Glückwünsche, süßen Worte,<br />

Geschenke und Blumen sind nicht ein Tropfen im Vergleiche<br />

zum poesievollen, befruchtenden, übernatürlichen, segnenden<br />

Regen der Brautmesse.<br />

Jutroitus.<br />

Die Brautpersonen suchen sich vom Bösen, das sie Tag<br />

für Tag erfaßt, zu reinigen durch das Reuegebet des Consiteors.<br />

Trotzdem das Brautpaar schon am Vorabend in einer<br />

Generalbeichte sich gereinigt hatte, um würdig das hl. Sakrament<br />

der Ehe und das hl. Abendmahl zu empfangen, geziemt<br />

es sich, die Reue zu erneuern, und sich zu fragen, wie<br />

habe ich meine Jugendtage benützt, um durch die richtige<br />

Lebenskunde, durch Erwerbung der notwendigen Berufskennt-<br />

»isse für Haus und Hof, Küche und Keller, Schaffung des<br />

täglichen Brotes für die Kindererziehung mich sähig zu machen.<br />

(Schluß folgt!)<br />

Eidgenossenschaft<br />

Vorsicht für Auswanderer.<br />

Wie der Bundesrat mitteilt, verfolgen die Bundesbehörden<br />

gerade in letzter Zeit das Problem der Auswanderung<br />

mit größter Aufmerksamkeit. Bereits wurden Maßnahmen in<br />

Aussicht genommen, die es unsern künstigen Auswanderern,<br />

insbesondere landwirtschaftlichen Siedlern, ermöglichen sollen,<br />

sich etwaige Gelegenheiten im Ausland unter tunlichst<br />

günstigen Bedingungen zunutze zu machen. In diesem Zusammenhang<br />

wird auch geprüft, ob und inwieweit Auswanderungswilligen,<br />

denen es an den zur Durchführung ihrer<br />

Pläne nötigen Mitteln fehlt, Darlehen gewährt werden können.<br />

Dabei wäre es selbstverständliche Voraussetzung, daß diese<br />

Pläne ausführbar sind und den Bedürfnissen unserer Volkswirtschaft<br />

Rechnung tragen. Ganz allgemein ist zu sagen,<br />

daß die Kolonisation große Vorsicht erfordert, und daß meistenorts<br />

die Lage im Ausland gegenwärtig noch so unsicher<br />

ist, daß Kolonisationsprojekte in nächster Zeit nicht mit Ausficht<br />

auf Erfolg verwirklicht werden können.<br />

Das Ferienabonnement im Sommer <strong>1946</strong>.<br />

(Mitg.) Die beteiligten Transportunternehmen haben beschlössen,<br />

das Ferienabonnement für halbe Billette zu den<br />

bisherigen Preisen und Benützungsbedingungen auch in der<br />

Zeit vom 1. April bis 31. Oktober <strong>1946</strong> auszugeben. Ueber<br />

die kommenden Osterfeiertage wird für die Benützung des<br />

Abonnements eine besondere Erleichterung gewährt, indem<br />

die letzten 50 km der Rückfahrtsstrecke mit dem Hauptbillett<br />

bei Reiseantritt am 18. und 19. April (Gründonnerstag und<br />

Karfreitag) ausnahmsweise bereits am vierten Tage zurückgelegt<br />

werden dürfen.<br />

Unsere Zufuhren.<br />

Die Zahl der Schiffe, die unserm Land Versorgungsgüter<br />

aus Nebersee zuführen, ist nach wie vor beträchtlich. So sind<br />

nach dem neuesten Ausweis 28 Schiffe unterwegs, wovon<br />

10 aus Nordamerika, 13 aus Südamerika, 3 aus Afrika und<br />

2 aus der Levante. Aus Nordamerika treffen vornehmlich<br />

Stückgüter, Kohle und Peck ein, aus Südamerika hauptsächlich<br />

Getreide, Futtermittel und auch Stückgüter. Im Pendeldienst<br />

waren nur noch zwei Schiffe eingestellt, die die letzten<br />

in den iberischen Häfen anfgestappelten Waren nach Mittelmeerhäfen<br />

bringen.<br />

O b w a l d e n<br />

Zum Kantonsratsbericht ist noch nachzutragen, daß anschließend<br />

an die Rechnungsablage der Spitalverwaltung sowohl<br />

von Herrn Spitalverwalter Jos. Gasser wie auch von,<br />

Kantonsrat dem Personal des kant. Krankenhauses für seine<br />

schwere und uneigennützige Arbeit der wärmste Dank ausgesprachen<br />

wurde.<br />

Ein schwerer Belounfall ereignete sich am letzten Freitag<br />

auf der Kirchgasse in Sarnen. Der 16jährige Ausläufer Willi<br />

Tomasini fuhr in übersetztem Tempo mit seinem Velo mit<br />

Anhänger, auf welchem ein kleiner Bub Platz genommen<br />

hatte, von Wilen kommend Richtung Dorf. In der Nähe<br />

vom Haus Dr. Portmann kam ihm ein Lastauto entgegen<br />

Auf der engen Straße kollidierte der Anhänger mit einen.<br />

TT}enschen aus Irrwegen<br />

Von Pierre l'Ermite. 31<br />

Während ich noch infolge dieses Zwischenfalles von einem<br />

Gefühl tiefen Ekels vor der Bosheit der Menschen ergriffen<br />

war, kam mein liebes Schwesterchen Arlette auf Besuch. Sie<br />

war in bester Verfassung und sah in ihrem Schwesternschleier<br />

ganz anmutig aus. Sie wollte nur einen Blitzbesuch machen,<br />

»m mich rasch zu umarmen, wie sie sagte; da sie aber sah,<br />

wie trübselig, enttäuscht und verbittert ich war, so ist sie geblieben,<br />

um mir ein wenig ins Gewissen zu reden. Ich hätte<br />

nie gedacht, daß Arlette einmal mich selber aufmuntern müßte.<br />

Aber alles kommt von hienieden ... sogar das Gute.<br />

^ Dieser hinterlistige, verborgene Neid, der mich von allen<br />

«eiten einhüllt und den die Vergiftung der kleinen Ziege,<br />

die Chantal und mir so lieb war, in neues Licht gerückt hat,<br />

diese Sucht, uns beide mit allen möglichen Mitteln zu trefsen,<br />

dies und noch so manches andere ist schuld daran, daß<br />

mein Herz sich immer mehr vor der Welt verschließt.<br />

Arlette, die aus ihrem frühern inhaltlosen, spießbürgerlichen<br />

Milieu in eine neue Welt geraten ist, besitzt noch die<br />

^egeisterung einer Neubekehrten, die den Wert des Persönlichen<br />

Opfers und die beglückende Sicherheit moralischen Hochl<br />

uges entdeckt hat. Sie hat mich mit vorwurfsvollem Blick<br />

angeschaut, als sie zu mir sagte: „Ich hätte wirklich gemeint,<br />

^aß^du nur fröhlichen Gemütes den Weg nach oben gehest!"<br />

Infolge einer gerechten Umkehrung der Verhältnisse ist<br />

a,n<br />

' ,e die Hüterin ihres ehemaligen Hüters geworden, und<br />

sie findet dabei die richtigen Worte und die Passenden, überzeugenden<br />

Argumente.<br />

Sie ist eine wirklich liebe Schwester.<br />

Auch mit Chantal traf sie zusammen, die, nachdem der erste<br />

Anslug von Entrüstung vorüber war, wieder ihre mutige<br />

Verfassung gefunden hat und zu dem Schlüsse gekommen ist:<br />

„Wir müssen eben um so mehr nach oben streben, je mehr die<br />

andern sich nach unten sinken lassen."<br />

Ich gebe übrigens ohne Zögern zu, daß diese meine beiden<br />

Schutzengel mit ihren Vorwürfen vollständig recht haben.<br />

Ich hatte von einer aufrichtigen, tüchtigen und hochherzigen<br />

Arbeiterwelt geträumt. Und diese gibt es auch wirklich.<br />

Aber daneben mußte ich eine andere entdecken.<br />

Und diese ist mir zuwider — zuwider infolge ihrer neidischert<br />

Einstellung, ihres Mangels an beruflicher Gewissenhastigkeit,<br />

ihres Klassenkampfes, ihrer Skandalsucht und ihrer<br />

Gewohnheit, alles nur nach materiellen Gesichtspunkten zu<br />

beurteilen.<br />

Sie wettert gegen die Reichen, hat aber nur den einen<br />

Wunsch, selber reich zu werden. Ich kann nicht zugeben, daß<br />

sie, bei dieser ihrer Mentalität, den Anspruch erhebt, mir,<br />

der ich den, Kult des Idealen treu geblieben bin, Vorschristen<br />

machen zu wollen.<br />

Ich kann nicht zugeben, daß die Füße das Gehirn zertrampeln.<br />

— Ich kann nicht zugeben, daß ein Minister, der<br />

gestern noch ein Winkeladvokat war, heute nur der Wahl der<br />

großen Masse seinen Aufstieg verdankt, aber von Aviatik nicht<br />

die geringste Ahnung hat, mir, der ich mich in dieser Wissenschast<br />

spezialisiert habe, Ukas um Ukas aufzwingt.<br />

Uebrigens punkto Masse! Fast geht es mir wie dem bekannten<br />

lateinischen Dichter: sie beginnt mich anzuekeln.<br />

Doch hier muß ich einhalten. Denn Christus hatte Mitleid<br />

mit der Masse. Das macht einen gewaltigen Unterschied<br />

Und hier bin ich infolgedessen im Begriff, mich von Ihm zu<br />

entfernen — was ich um keinen Preis tun möchte.<br />

In aller Demut klage ich mich an. Ein Arzt ist nicht dazu<br />

da, um vor seinem Kranken Ekel zu empfinden, sondern um<br />

zu versuchen, ihn zu heilen.<br />

Ich habe z» hoch gezielt und deshalb ist das Ziel nicht erreicht.<br />

Und allzu rasch habe ich behauptet, es sei nichts zu<br />

machen, weil noch alles zu tun bleibt. Ich habe mich aus<br />

Uebermüdung dazu verleiten lassen, hundertmal die gleichen<br />

Antworten auf die gleichen Einwürfe zu wiederholen.<br />

Ich wollte hienieden Endgültiges leisten und zwar sofort,<br />

wähnte, nachdem ich die Liebe erweckt hatte, sie auch<br />

in den Herzen festbannen zu können. Christus dagegen hat<br />

niemals einen derartigen totalen Sieg verlangt, hat ihn<br />

auch selber niemals erreicht. Denn er stieß auf' den Widerstand<br />

der durch die Erbsünde znm Bösen geneigten menschlichen<br />

Freiheit und wird auch bis ans Ende der Zeiten darauf<br />

stoßen. Klingt nicht eine unsägliche Wehmut aus dem „Fiat"<br />

des Vaterunsers — eben weil es nur einen Wunsch und keine<br />

Verwirklichung ausdrückt?<br />

Was Gott also verlangt, das ist die Bemühung der oute<br />

Wille. „Friede auf Erden", heißt es, nicht den Siegreichen<br />

sondern „denen, die guten Willens sind". —. Ich glaube mich<br />

ein wenig zu diesen zählen zu dürfen; wenigstens möchte ich


Rad des Lastautos. Tomasini wurde auf den Boden geschleudert<br />

und mußte mit einer sehr schweren Schädelverletzung<br />

in bewußtlosem Zustande ins Krankenhaus überführt werden.<br />

Der kleine Bub kam mit dem Schrecken heil davon. Der Borfall<br />

möge den Velofahrern als Warnung dienen.<br />

Marktbericht von Tarnen vom 14. März 194k. Auffuhr:<br />

Stiere 5, Kühe 52, Rinder 33, Zwick 1, Schaf 1, Ziege 1,<br />

Kalb 1, total 94 Stück. — Per Bahn wurden am Markttag<br />

76 Stück Großvieh und 3 Stück Kleinvieh spediert. Der<br />

Auffuhr entsprechend war die Händlerschaft vertreten. Bei<br />

stabilen Preisen wurde mittelmäßig gehandelt.<br />

Fischereiliches. (Eing.) Die „Jünger Petri", das heißt vorab<br />

ihre Vertreter im Vorstande und in der Bewirtschaftungslommifsion<br />

des kantonalen Sportfischervereines trafen sich am<br />

letzten Samstag und Sonntag, um eine Reihe von drängenden<br />

Fragen zu behandeln. Die beiden Präsidenten, Herren<br />

Dr. C. Diethelm und Leo Jmhof, der Bewirtschaftungskom-<br />

Mission des Sportfischervereines, hatten ein voll gerüttelt<br />

Maß von Arbeit für beide Sitzungen. Es wurde beschlossen,<br />

die Generalversammlung des kant. Sportfischervereins auf<br />

den Palmsonntag, den 14. April <strong>1946</strong>, einzuberufen, und<br />

zwar findet sie bei unserem Mitglied Hrn. Burch im Kurhaus<br />

Flüeli statt.<br />

Betreffend dem Fischeinsatz: a) im Lnngernsee: Hier werden<br />

die bisherigen Einsätze genehmigt. Es wird aber nachträglich<br />

verlangt, daß noch Hechtbrut oder Sömmerlinge auch<br />

für dieses Jahr zum Einsatz kommen. Die bereits beschlössenen<br />

Seeforellen dürfen nicht anderswo abgegolten werden.<br />

b) Sarnersee: Hier bleibt es bei den bisherigen Beschlüssen.<br />

c) für die Bäche: Ein noch vorhandenes Quantum von Bachforellen<br />

soll verteilt werden aus verschiedene Gewässer, wie:<br />

St. Anton, Blatti-Bach, Galgen-Bächli (Wilen), Stollenbach<br />

(Lungern) nsw.<br />

Es sollen Mittel und Wege geprüft werden, um eine vermehrte<br />

Ablieferung von Hecht-Laich von jenen Fischern zu<br />

erreichen, die Bewilligung zum Einsatz von Bären erhalten.<br />

Schließlich wurde festgestellt, daß sich eine Reihe sehr schädlicher<br />

Wasservögel im ganzen Kantonsgebiet wieder stark verbreiten.<br />

So findet man solche bis in die entlegenen Forellenbächli<br />

im Berg oder sehr zahlreich an der Aa und im Alpnacher<br />

See. Hierüber wird die Generalversammlung ebenfalls<br />

Anträge und Beschlüsse zu formulieren haben.<br />

Die wichtigen Traktanden dürften einen sehr starken Besuch<br />

der General-Versammlung erwarten lassen und es wäre<br />

im Interesse der großen Bedeutung für den Fisch-Reichtum<br />

unserer Gewässer zu wünschen, daß alle Fischer sich dem<br />

Sportfischerverein anschließen würden und seine großen Bestrebungen<br />

tatkräftig unterstützen.<br />

Also tröffen sich die „Jünger Petri" am Palmsonntag (14.<br />

April <strong>1946</strong>) auf dem Flüeli. Th. I.<br />

Schrott gibt Brot. Vom Beginn der Sammelaktion der<br />

Schrott-Kommission im Februar 1941 bis Ende 1945 sind<br />

109 127 t Schrott beigebracht worden. Im ersten Jahre waren<br />

es 5535 t, in den Jahren 1942/44 durchschnittlich 20 000<br />

Tonnen, im vergangenen Jahre 41 673 Tonnen. In Obwalden<br />

betrug die Schrottsammlung 490 Tonnen. Der Umsatz des<br />

berufsmäßigen Alteisenhandels ist natürlich in diesen Ziffern<br />

nicht inbegriffen.<br />

Zürich und Obwalden. (Korr.) Vor einigen Tagen ist als<br />

bisher jüngster Band (9) der eidg. Volkszählung 1941 derjenige<br />

über den Kanton Zürich erschienen. Der Kanton Zürich<br />

zählt eine Wohnbevölkerung von 674 505 Seelen, wovon<br />

336 395 in der Stadt Zürich und 58 883 in der Stadt Wintherthur<br />

wohnen. 502 501 Personen bekennen sich zur protestantischen,<br />

105 178 zur römisch-katholischen Konfession; übrige<br />

vereinzelt. Im Kanton Zürich sind 1171 <strong>Obwaldner</strong> Bürger<br />

wohnhaft, oder genauer 531 <strong>Obwaldner</strong> Bürger und 640<br />

Bürgerinnen. Die Nidwaldner sind mit 1693 Personen vertreten.<br />

671 <strong>Obwaldner</strong> wohnen in der Stadt Zürich, 50 in<br />

Wädenswil, 47 in Winterthur, 23 in Uster usw. Im Kanton<br />

Obwalden geboren sind 931 im Kanton Zürich wohnhafte<br />

Personen (367 männliche, 564 weibliche). Hievon wohnen 540<br />

in der Stadt Zürich und 42 in Winterthur. Die <strong>Obwaldner</strong><br />

könnten also in Zürich und Winterthur ansehnliche Vereine<br />

bilden.<br />

12. Luzerner Waldlauf in Emmenbrücke. jm. Diese traditionelle<br />

Frühjahrsveranstaltung wird am 31. März durchgeführt.<br />

Der Lauf verspricht auch dieses Jahr wieder das große<br />

Ereignis zu werden, mit dem die innerschweizerischen<br />

Leichtathleten ihre Wettkampfsaison eröffnen. Die offiziellen<br />

Ausschreibungen waren diese Woche publiziert und bis am<br />

18. März muß der technische Leiter im Besitze der Anmeldungen<br />

sein. Organisator ist der Turnverein Reußbühl-Emmenbrücke<br />

in Verbindung mit der Leichtathletenvereinigung.<br />

„Sicherlich", hat mir Arlette geantwortet, indem sie mich<br />

kräftig umarmte, „nur hast du dabei die Schattenseite aller<br />

Polytechniker. Du diskutierst zu viel mit Gott. Vergiß nicht,<br />

daß er gesagt hat: „Selig sind die, die einfachen Herzens<br />

sind." -<br />

„Kann denn ein Polytechniker jemals wieder einfachen<br />

Herzens werden?"<br />

„Gewiß! Du willst nicht, daß die Füße das Gehirn beherrschen.<br />

Laß also ebenso wenig zu, daß der Verstand das<br />

Herz bevormunde."<br />

Ich habe Arlette um dieser Antwort willen umarmt.<br />

Sie war zwar nur „im Vorbeigehen" gekommen. Aber<br />

über eine Stunde lang haben wir uns über die tiefsten Probleme<br />

unterhalten, und ich mußte mich überzeugen, daß meine<br />

liebe Schwester wirklich mit Riesenschritten ins geistliche<br />

Leben eingedrungen ist. Und als sie mich verließ, war mein<br />

Blick ganz auf die Dinge jener Welt gerichtet, die unsichtbar<br />

über allen jenen waltet, welche, trotz aller Verlockungen von<br />

unten her, nach oben streben.<br />

Ich hatte den Eindruck, als habe Gott an einer Kreuzung<br />

meines Lebensweges vor meinem armen „Ich", das im Begriffe<br />

war, vom rechten Weg abzukommen, alle Hindernisse<br />

hinweggeräumt.<br />

Zwar sehe ich noch nicht ganz klar in meiner Nacht. Aber<br />

ich gehe jetzt zu Bett. Vielleicht bringt mir der morgige<br />

Tag größere Klarheit.<br />

Meine gestrigen Betrachtungen habe ich auch heute nacht<br />

fortgesetzt, da ich nicht schlafen konnte. Eine Stunde um die<br />

Luzerner Kantonalverband des katholischen<br />

des. (Eing.) Für die Kulturtagung, die am 21. Marz m<br />

zern stattfindet, sind folgende Vorträge vorgesehen:<br />

1. Der Beruf, eine Schicksalsfrage des Volkes. Referent.<br />

H. H. Prof. Dr. Mühlebach, Luzern.<br />

2. Die Stellung der Frau in der Mittelstandsfrage. Reserentin:<br />

Frau Dr. jur. B. Stahel-Jten, Solothurn.<br />

3. Vermehrte Mitarbeit bet Frau im Staate, Merenlinnen<br />

: Frau Maria Trüeb-Müller und Frau Dr. zur. JAnm<br />

Muther-Widmer, Luzern.<br />

Alle interessierten Kreise, die hochw. Geistlichkett, Fr<br />

und Töchter, Erzieher und Erzieherinnen sind zur Teilnahme<br />

an dieser hochaktuellen Schulungstagung herzlich eingeladen.<br />

Die Delegiertenversammlung des Katholischen Turn- und<br />

Sportverbandes Luzern/Unterwalden. (Korr.) Mit Recht stell e<br />

vor kurzer Zeit ein Vertreter katholischer Jugendführung se>,<br />

daß in der letzten Zeit die katholischen Turnerideale unmer<br />

mehr Feld erobern und sich als starke Macht schweizerischer<br />

katholischer Aktion erweisen. Den Beweis dafür trat auch die<br />

sehr lebendige und von frischem Schwung getragene Delegiertenversammlung<br />

des Verbandes Luzern/Unterwalden an, die<br />

kürzlich unter der Führung von Herrn Sekundarlehrer Fritz<br />

Steiner, Buttisholz, im Hotel Rütli, Luzern, tagte.<br />

In seinem Jahresbericht gab der Präsident die Gründung<br />

zweier neuer Sektionen (Hasle und Nottwil) bekannt, stellte<br />

erfreut die gute Entwicklung der Gruppen der VKJ, deren<br />

Betreuer, Hr. Fredy Dolp, Luzern, ebenfalls anwesend war,<br />

fest und legte einmal mehr die Grundsätze des Christentums<br />

in den Fragen des Sportes dar.<br />

Der Verbandsoberturner, Hr. Balthasar Helsensteiu, Willisau,<br />

lobte die sehr gute Beteiligung an den Turnkursen des<br />

Verbandes und gab im Jahresprogramm bekannt, daß drei<br />

Sektionsturnkurse, Einzel- und Nationalturnkurse, durchgeführt<br />

werden, zu denen sich noch ein Waldlauf in Escholzmatt,<br />

ein Hallenwettrennen in Großwangen, ein Quer durch Hasle,<br />

das Zentralschweizerische Turnfest in Rotkreuz und der<br />

Schweizerische Kunstturnermatch in Ruswil gesellen.<br />

Die ordentlichen Geschäfte wurden in rascher Art und<br />

Weise erledigt (Revisionssektionen wurden Lungern und<br />

Ruswil, die Verbandsbehörden wurden bestätigt, die Berichte<br />

der einzelnen Chargierten genehmigt), so daß noch Zeit blieb,<br />

auf den geplanten Turnereinkehrtag des Verbandes am 30.<br />

und 31. März in Wolhusen hinzuweisen.<br />

In einer aufrüttelnden und zündenden Ansprache wies<br />

Hr. Redaktor Stadelmann, Schüpsheim, auf die Grundlagen<br />

der katholischen Turnerideale hin, die den jungen Menschen<br />

befähigen, kraftvoll und mutig auch im Sport Christ und<br />

Kämpfer für das Reich Christi zu sein, und gab den Sektionen<br />

Hinweise auf die Möglichkeiten und Arten der Verbreitung<br />

katholischen Gedankengutes in der Turnbewegung.<br />

Katholischer Turn- und Sportverband Luzern-Unterwalden.<br />

(Korr.) Unter der Leitung des H. H. Zentralpräses des<br />

SKTSV, Johann Jten, Pfarrer, Neuenhof, werden die katholischen<br />

Turner des Verbandes Luzern-Unterwalden am<br />

kommenden 30. und 31. März <strong>1946</strong> im St. Josefshaus in<br />

Wolhusen zusammentreten, um in einem religiös-kulturellen<br />

Einkehrtag die geistigen Grundlagen für die sportliche Betatigung<br />

des Einzelnen und der Sektionen erneut zu festigen<br />

und zu beleben. Vorgesehen sind Hinweise auf die Körperkultur<br />

als solche und in ihrer Beziehung zum jungen Menschen<br />

und zum Volke unseres Landes. Dabei soll auch der Weg<br />

des katholischen Turners und seine Verantwortung gezeigt<br />

werden. Der Einkehrtag, der am Samstagabend beginnt und<br />

am Sonntag nachmittag schließen wird, dürfte eine große<br />

Schar von jungen katholischen Sportbegeisterten interessieren,<br />

um so mehr, als das Bedürfnis des Sporttreibenden nach geistiger,<br />

religiöser Nahrung immer wieder festzustellen ist.<br />

Zur Ehrenrettung der Schwinger. Mit einem gewissen Unterton<br />

des Vorwurfs verlangt man in letzter Nummer dieses<br />

Blattes von Seiten der Schwinger, die das kant. Schwingfest<br />

auf den 5. evtl. 19. Mai ansetzten, „Rücksicht nach alter Tradition"<br />

auf religiöse Feiern. Ich fühle mich daraufhin verpflichtet,<br />

bekanntzugeben, daß die Schwinger direkt aus Rückficht<br />

auf eine große religiöse Feier ihr festgesetztes Datum vom<br />

12. Mai fallen ließen und andere Tage wählten. Sofort nach<br />

Bekanntwerden dieses festgesetzten Termins ersuchte ich die<br />

Schwinger, Rücksicht zu nehmen auf die Gelöbniswallfahrt<br />

der Jungmänner nach Einsiedeln am ll.und 12. Mai. Meinem<br />

Wunsche wurde sofort mit dem größten Verständnis entsprachen,<br />

trotz der vorausgesehenen Schwierigkeiten in anderer<br />

Hinsicht. Ich glaube, daß persönliche Fühlungnahme auch<br />

in diesem Falle weitgehendstes Verständnis gefunden hätte,<br />

da die Schwinger es durch die Tat bewiesen, daß sie bereit<br />

sind wirklich weitgehendst Rücksicht zu nehmen.<br />

Werner Durrer, Kantonalpräses der Jungmannschaft.<br />

andere habe ich schlagen gehört. Und ich mußte feststellen,<br />

daß Bossuet nicht immer recht behält mit seinem Ausspruch,<br />

daß „eine tapfere Seele Herrin über den von ihr belebten<br />

Leib ist". Ich wollte mein Hirn zum Schweigen bringen.<br />

Ich befahl ihm: „Du bist jetzt zum Schlafen da; schlaf<br />

also!" — Vergebliche Mühe. Immer und immer wieder habe<br />

ich mich auf meinem Lager umgedreht — habe auch meine<br />

Uhr weggelegt, deren Ticktack mir auf die Nerven ging —<br />

habe sogar den Rosenkranz gebetet. — Alles umsonst.<br />

Ich mußte schließlich einsehen, daß diese Nacht nicht ans<br />

Schlafen zu denken war. Und da habe ich endlich nachgegeben<br />

Da mein Gehirn absolut diskutieren wollte, ließ 'ich ihn,<br />

freien Lauf inmitten all der Fragen, die es bestürmen.<br />

Ich kam dabei zu dem Schlüsse, daß, trotz all der Eifersucht,<br />

die das Leben der meisten Menschen so erbärmlich beherrscht<br />

— trotz der heimtückischen Feindschaft, die zum täglichen<br />

Brot des Fabrikbetriebes gehört — trotz all dem und<br />

noch so manchem anderm — das übrigens auch keine Kleinigkeit<br />

ist — das Gebot Gottes deutlich und unveränderlich<br />

bestehen bleibt: „Du sollst deinen Nächsten aus Liebe au Gott<br />

wie dich selbst lieben!"<br />

„Wie mich selbst" — Welche unerhörte Forderung'<br />

Ja, mein armer Gerald, du bist der Soldat Frankreichs —<br />

aber noch viel mehr der Soldat Gottes. Und du kennst n»n<br />

den Befehl: „Du sollst den Nächsten lieben wie dich selbst'"<br />

Das ist deutlich — und ist das einzige Gebot.<br />

Also voran!<br />

Pflüge das Meer — Mache Honig aus Essig — Und Liebaus<br />

der ganzen Bitterkeit deines Herzens.<br />

Alklusen<br />

J r ö r<br />

Der wackere Streiter und Eidgenosse und ebenso edle und<br />

nläubiae Protestant, Uli Dürrenmatt, dichtete zu seiner 3p{*<br />

Kindes prächtiges Lied auf unsern Bruder Klaus:<br />

Was gibt es für ein schönes Lied<br />

Tjn jedem Schweizerhaus,<br />

Als das vom Helden Winkelried,<br />

Und das vom Bruder Klaus.<br />

Nicht Siegesglanz und Feldherrn-Ruhni<br />

Aus schlachtenreicher Zeit,<br />

Des Friedens besserm Heldentum<br />

Ist dieses Fest geweiht.<br />

Kein Staatsmann und kein Diplomat<br />

Mit der Parteien Troß;<br />

Ein Mann von gottgesandtem Rat,<br />

Der beste Eidgenoß.<br />

Zwei Namen ragen allezeit<br />

Aus diesem Ehrenkranz:<br />

Des', der bei Sempach uns befreit<br />

Und des vom Tag zu Stanz.<br />

Wer fromm am alten Glauben hängt,<br />

Wer einen neueil fand,<br />

Zum Klausen heut' sich jeder drängt<br />

Aus hoch und niederm Stand.<br />

Er war kein Doktor hochgelahrt.<br />

Den eine Schule preist;<br />

Er war ein Denker höh'rer Art,<br />

Ein Seher aus dem Geist.<br />

Dem teuren Unterwaldnerland,<br />

Das diesen Mann gebar,<br />

Sei brüderlicher Gruß gesandt<br />

Vom Strand der Berner Aar!<br />

Was gibt es für ein schöner Lied,<br />

In jedem Schlveizerhaus,<br />

Als das vom Helden Winkelried<br />

Und das vom Bruder Klaus!<br />

Volksumfrage <strong>1946</strong>. In der Volksumfrage 1940, die unter<br />

dem Protektorat der Neuen Helvetischen Gesellschaft steht,<br />

ist die Einsendefrist bis z u in 2 5. M ä r z verlängert<br />

worden, da es sich gezeigt hat, daß die meisten Leute sich Zeit<br />

lassen wollen.<br />

Für das Buch „Bolksumfrage <strong>1946</strong>", dessen Bezug sür<br />

die Beantworter der Fragen nicht obligatorisch ist, find schon<br />

mehr als 29 000 Bestellungen eingegangen.<br />

Erhöhung der finanziellen Beihilfen sür landwirtschastlich«<br />

Arbeitnehmer und Gebirgsbauern. (Mitg.) Der Bundesrat hat<br />

einen Beschluß gefaßt, durch welchen die finanziellen Beihilfen<br />

an landwirtschastliche Arbeitnehmer und Gebirgsbauern<br />

erhöht werden. Die Haushaltlingszulage wird von Fr. 14.—<br />

auf Fr. 30.—, die Kinder- und Unterstützungszulage von<br />

Fr. 7.— auf Fr. 7.50 im Monat erhöht. Dementsprechend<br />

erfuhr der Höchstbetrag an Beihilfen für einen landwirtschaftlichen<br />

Arbeitnehmer, der bisher Fr. 63.- im Monat<br />

nicht übersteigen durste, eine Erhöhung auf Fr. 75.- im Monat.<br />

Die Beihilfe für die Gebirgsbauern, die in einer Kin><br />

derzulage von Fr. 7.— im Monat für jedes Kind bis zum<br />

vollendeten 15. Altersjahr besteht, wurde auf Fr. 7.50 erhöht.<br />

Die erhöhten Ansätze treten auf I. April <strong>1946</strong> in Kraft.<br />

Jm weitern hat der Bundesrat beschlossen, die Beihilfenordnung,<br />

deren Geltungsdauer ursprünglich auf die Zeit beschränkt<br />

war, in der die Arbeitsdienstpflicht zur Anwendung<br />

gelangt, bis zum 31. Dezember 1947 weiterzuführen.<br />

Kerns. Groß war der Aufmarsch zur ersten Landf<br />

r a u e n t a g u g. Die Versammlung zählte zirka 160 Personen.<br />

Besonders gut waren die Perheirateten vertreten, während<br />

die Töchter zum Teil fehlten. Es können nicht nur<br />

Frauen, sondern auch Töchter dem Verband beitreten, denen<br />

die Heimat und Scholle lieb ist und die dem Bauernstand<br />

nützen und helfen wollen.<br />

Die Präsidentin des Müttervereins, Frau Forstverwalter<br />

Durrer, eröffnete die Tagung. Es wurde zur Wahl als<br />

Präsidentin der Landfrauengruppe Kerns Frau Blättler-Äucher,<br />

Ho-fur, vorgeschlagen, die einstimmig gewählt wurde.<br />

Dem sehr inhaltsreichen Referat von H. H. Kommissar<br />

Lussi wurde mit großer Aufmerksamkeit zugehört. Er sch'lderte<br />

uns den Bauernstand als den Stand, den Gott mit den<br />

Liebe diesen verschlagenen und lügnerischen Werkmeister,<br />

der dich bei der erstbesten günstigen Gelegenheit zu ermorden<br />

hat. — Liebe diese Giftspritze Leone, diese Viper in Menscheugestalt,<br />

die dich und die kleine Chantal begeifert. — Liebe<br />

diese Bulldogge, die nur beißen kann. — Liebe jene, die Esmerelda<br />

die Giftpille hingeworfen hat.<br />

Du, der du die Masse verabscheust, liebe sie, so töricht sie<br />

auch sein mag. In dieser Nacht habe ich diese Masse wirklich<br />

so gesehen, wie mein Direktor sie mir einst geschildert h°t><br />

Ich hörte, wie sie um die Guillotine herum die „Carmag'<br />

»öle sang. Ich sah, wie sie Geiseln erschoß. Ich erblickte sie,<br />

ttnc sie in Spanien die Leichen der Äarmeliterinnen auslud,<br />

wie sie gestern noch die Fabriken besetzte und alle Friedserti'<br />

gen der Erde mit der Weltrevolution bedrohte.<br />

Aber weithin über diese ganze Herde, über all diesen<br />

schmutz und all diesen Haß, ertönte lauter noch als son>t<br />

das unabänderliche Gebot des Meisters: „Du sollst deinen<br />

Nächsten aus Liebe zu Gott wie dich selbst lieben!"<br />

*<br />

Trotz der Entspannung, welche mir dieses Tagebuch,<br />

dem ich meine Gedanken zu Ende denken kann, gewährt, ha c<br />

tch es wieder seit Wochen vernachlässigt. Und ivarum?<br />

Weil ich erschöpft bin und weil ich, wenn ich morgens uw<br />

ein Uhr auf mein Lager niedersinke, auf meinem Arbeit'K's^<br />

die Hälfte meiner Arbeit unerledigt liegen lassen muß.<br />

Weil man uns jetzt derart zur Eile antreibt, derart üb-r'<br />

lastet, daß man wahnfinnig werden könnte.<br />

(Fortsetzung so« 1 '


ersten Menschen ins Dasein gerufen. In der Bibel erscheint<br />

viel die Gestalt des Bauern, der Bauersfrau. Die Bauersfrau<br />

lebt beständig in Gottesnähe durch die von ihm erschaffenen<br />

Tiere und Pflanzen. Landart ist nicht Stadtart. Erhalten wir<br />

auch unsere Eigenarten in der Bauernwohnung. Verkitschen<br />

wir nicht unsere Bauernstuben mit Stadtmöbeln.<br />

Pflegen wir die Bauernkinderherzen, bilden wir die Söhne<br />

und Töchter in land- und hauswirtschaftlichen Schulen,<br />

seien wir sparsame, weitsichtige Bauersfrauen in Haus und<br />

Hof. Das Spinnrad hält den Bauernhaushalt zusammen, das<br />

Fahrrad zerstreut ihn. Der Sonntagstisch sei der Mittelpunkt<br />

der Familie. Vor Blitz und Ungewitter verschone uns, o Herr,<br />

dies Gebet möge der Bauer nicht vergessen. Bleibe der Scholle<br />

treu. Kleide dich in Bauerntracht, einfach, schlicht, rede die<br />

Sprache der Heimat, pflege das Volkslied. Ins Bauernhaus<br />

gehört eine gute Zeitschrift. Halte den Bauernstand in Ehren.<br />

H. H. Pfarrer Fanger schilderte den Landfrauenverband<br />

als den verlängerten Arm der bereits bestehenden Vereine.<br />

Er hegt gute Hoffnung auf die Zusammenarbeit und Wirkung<br />

des Verbandes.<br />

H. H. Pfarrer Bucher, Giswil, sprach belehrende Worte,<br />

bezugnehmend auf den sinnvoll gezierten Saal.<br />

H. H. Bruder-Klausen-Kaplan Durrer stellte uns Bruder<br />

Klaus als heiligen Bauer zum Vorbild.<br />

Das sinnvolle Beresinalied war der Abschluß des ersten<br />

Teiles. — Bei der Zabedpause wurden heimatliche Lieder und<br />

Gedichte vorgetragen, meistens aus Federn obwaldnerischer<br />

Dichter.<br />

Im geschäftlichen Teil schilderte die Präsidentin den<br />

Werdegang und die Zukunftspläne des Verbandes. Kerns will<br />

auf die Länge nicht allein marschieren. Von allen Gemeinden<br />

waren Vertreterinnen da und zeigten großes Interesse. So<br />

hoffen wir, daß wir im Spätherbst, wenn alles am „Schärme"<br />

ist, zu einer kantonalen Tagung zusammenkommen können.<br />

Warum sagen wir nicht „Bäuerinnen-" sondern „Landfranenverband"?<br />

Viele Frauen und Töchter würden sich nicht<br />

dazu gehörend 'fühlen. Wer hat jetzt in den Kriegsjahren strenger<br />

gearbeitet, die Bauernfrauen oder diejenigen, die nur<br />

Gärten hatten? Wir wollen keine Kluft, sondern einen Zusammenschluß<br />

aller auf dem Lande arbeitenden Frauen und<br />

Töchter.<br />

Ueber die Trachtenfrage sprach Frau Forstverwalter Durrer.<br />

Die Töchter haben schon länger eine schöne Tracht. Auch<br />

wir Frauen hätten gerne ein einheitliches Kleid. Es soll aber<br />

so zusammengestellt sein, daß es an einem Hochzig, am Heiligtag,<br />

aber auch zu andern Anlässen getragen werden kann.<br />

Die alte Schnabelhaube ist sehr schön, aber nicht praktisch.<br />

Hoffen wir, daß wir ein schönes Kleid und eine dazu passende,<br />

praktische Kopfbedeckung erhalten, zur Freude aller.<br />

Im Schlußwort stellte unser H. H. Pfarrer Fanger in<br />

Gedichtform unsere Vorfahren in ihren typischen Eigenarten<br />

vor.<br />

Mögen unsere Landfrauen und Töchter auch weiterhin aus<br />

Schweres Flugzeugunglück<br />

Haslital<br />

im<br />

4 Morane-Maschinen am Benzlauistock zerschellt. — Bisher<br />

drei Piloten als Leichen geborgen. Das vierte Flugzeug noch<br />

vermißt.<br />

Die Abteilung Flugwesen und Fliegerabwehr teilt mit:<br />

_ Am 16. März gegen mittag führte die Fliegerstaffel 12<br />

mit zwei Doppelpatrouillen zu je vier Flugzeugen einen<br />

Ueberflug von Sitten nach Jnterlaken durch. Die erste Patrouille<br />

landete normal auf dem Flugplatz Jnterlaken. Sie<br />

hatte für den Ueberflug günstige Wetterverhältnisse vorgefunden.<br />

Die zweite Patrouille, die der ersten unmittelbar folgen<br />

sollte, landete nicht in Jnterlaken. Diese Patrouille bestand<br />

aus vier Morane-Flugzeugen mit den Piloten Oblt. Naegeli<br />

Klaus, geb. 1916, Fürsprecher in Bern, Oblt. Bach Walter,<br />

geb. 1920, Dipl.-Jng., Zürich, Lt. Ursprung Robert, geb.<br />

1923, Studierender, Baden, Lt. Zaugg Bruno, geb. 1924, stud.<br />

ing., Bern. Die Flugzeuge wurden nach Augenzeugenberichten<br />

zuletzt in der Gegend von Guttannen gesehen.<br />

Die sofort eingesetzten Rettungskolonnen fanden ani<br />

Samstagabend am Benzlauistock, ungefähr vier Kilometer<br />

nördlich von Guttannen, die Trümmer eines Flugzeuges und<br />

die Leiche von Lt. Ursprung und am Sonntag morgen bei den<br />

Hütten der Benzlauialp zwei weitere zerstörte Flugzeuge mit<br />

den Leichen von Oblt. Naegeli und Lt. Zaugg. Das vierte<br />

Flugzeug mit Pilot Oblt. Bach konnte bis jetzt nicht gefnnden<br />

werden. Die Rettungsaktionen und die Untersuchung werden<br />

fortgesetzt.<br />

Streiflicht«<br />

Winston Churchill antwortete in seiner Newyorker Rede<br />

aus die Ausführungen Stalins in der Moskauer „Prawda".<br />

Der ehemalige englische Ministerpräsident wich von seinen<br />

Anklagen, die er in Fulton gegenüber der Politik Moskaus<br />

erhob, nicht ab, obschon seine Aeußerungen der Form- nach<br />

sehr mäßig waren.<br />

Die Lage in Persien ist weiterhin ernst. Die Truppenverstärkungen<br />

der Sowjets nehmen ihren Fortgang. Erneut verlautet,<br />

daß die Teheraner Regierung den Konflikt mit der<br />

Sowjetunion vor den Sicherheitsrat bringen werde.<br />

Einer Meldung aus Washington zufolge sollen die USA<br />

Persien und der Türkei ein Beistandsversprechen gegeben haben<br />

haben für den Fall eines unprovozierten Angriffs auf<br />

diese Länder.<br />

Einer Stockholmer Meldung zufolge sollen die Sowjets<br />

beabsichtigen, die dänische Insel Bornholm bis anfangs April<br />

zu räumen.<br />

Die Gewitterwolken im Nahen Osten ballen sich zusehends<br />

zusammen. Eine Erklärung des persischen Kriegsministers besagt,<br />

daß jede Nacht sowjetrussische Truppen und Munitions-<br />

solchen Tagungen Mut und Freude schöpfen können. Das<br />

walte Gott!<br />

züge in der an der Hauptstraße nach Teheran liegenden Garnisonsstadt<br />

Giswil. (Korr.) Am Fuße des sagenumwobenen Giswilerstock<br />

fanden sie einander wieder, die ehemaligen Schüler des<br />

Klassenjahrganges 1918/19, reichten die Hand freudig zum<br />

Wiedersehen und frohen Beisammensein. Und die Erinnerungen,<br />

die wir pflogen, blühten in unserem Kreise wie die Beilchen<br />

im Lenze. Ja, die Jugendzeit war so schön. Es war,<br />

als blühte die selige Zeit uns noch einmal. Man flocht Lieder<br />

dazwischen ,traute Melodien, aus den Bergen und scherzte<br />

und lachte, bis der Zeiger der Uhr zum Abschied mahnte. Wer<br />

behindert war, ließ doch wenigstens herzliche Grüße vernehmen.<br />

Bilder zeigten wir einander aus Familie und Beruf<br />

und erzählten von großen und kleinen Abenteuern, Ereignisse<br />

aus guten und bösen Tagen. Was der Walterli von den Halten,<br />

der Roby von der Rüti und das Marieli vom Dürrast<br />

musikalisch zum Besten gegeben haben, möge recht vielen Dank<br />

finden. „Ihr Berge der Heimat, die ihr kränzt manch trautes<br />

Tal, in eurem Schoße thront der hehre Friede und die Freiheit.<br />

Die Liebe zur Scholle stärkt und erhebt uns, zu wirken,<br />

so lange es Tag ist, für liebe Generationen zu sorgen, bis<br />

der Abend des Lebens seine Schatten wirft und wir ruhen<br />

in Gottes ewigem Frieden, in stiller Gruft." Um diese Tagung<br />

besser zu vertiefen, haben wir vorgesehen, nächstes Jahr<br />

zu gegebener Zeit wieder ein Treffen zu organisieren, wozu<br />

auch die lieben Kameradinnen und Freunde eingeladen werden.<br />

Dem guten Alpenrösliwirt danken wir von Herzen für<br />

die gute Aufnahme und seine Bedienung, und die Organisatoren<br />

verdienen ebenfalls herzlichen Dank. Lebt Wohl, ihr<br />

lieben Kameraden, auf Wiedersehen!<br />

Karaj eintreffen. Gleichzeitig erklärte der Kriegs-<br />

minister, motorisierte Einheiten der Roten Armee bewegten<br />

sich durch Nordpersien der türkischen Grenze entgegen. Die<br />

persische Regierung beabsichtigt, den Konflikt mit Moskau<br />

erneut vor den Sicherheitsrat zu bringen, der am 25. März<br />

in Newyork zusammentreten soll.<br />

Seit Monaten erwartet die Regierung von Kopenhagen<br />

die Räumung der dänischen Insel Bornholm durch die Sowjettruppen.<br />

Gemäß einer Erklärung von Minister Federstiel<br />

scheinen unmehr die Dänen die Hoffnung auf eine baldige<br />

Räumung der Insel aufgegeben zu haben. Es besteht<br />

kaum ein Zweifel, daß der Kreml Bornholm zumindest als<br />

„Pfand" betrachtet, das er entweder zu behalten oder einzuhandeln<br />

trachtet.<br />

Den griechischen Wahlen, die am 31. März durchgeführt<br />

werden sollten, drohen Gefahren besonderer Art. Die Links-<br />

Parteien, die erklärt haben, sich an den Wahlen nicht zu beteiligen,<br />

scheinen nunmehr einen regelrechten Boykott inszenieren<br />

zu wollen durch die Auslösung von Streiks. Minister-<br />

Präsident Sofulis nimmt jedenfalls die Streikgefahr ernst, die<br />

vorab bei den Elektrizitäts- und Eisenbahnarbeitern, sowie<br />

bei den Druckern bestehen soll. Die griechische Regierung ergriff<br />

deshalb entsprechende Maßnahmen.<br />

In Ungarn „einigte" man sich bezüglich der kommunistifchen<br />

Forderung auf Ausschaltung der „Reaktionäre" aus<br />

dem Parlament, auf einen Kompromiß. Von den 35 der<br />

Kleinlandwirte-Partei angehörenden Volksvertretern sollen<br />

„bloß" 20 auf ihre Mandate verzichten müssen. Das kann<br />

man beim besten Willen nicht einmal einen Kompromiß nennen,<br />

sondern es ist eine glatte Kapitulation vor einem völlig<br />

K a n t o n e<br />

unzulässigen Begehren der Kommunisten, die mit weiteren<br />

Bern. Günstige Aussichten für den Geigenbau in der<br />

Forderungen kaum lange auf sich warten lassen dürften. In<br />

Schweiz. Wie man neulich an der unter dem Vorsitz von<br />

Ungarn steht eben immer noch die Rote Armee. Darin liegt<br />

Prof. H. Hanselmann und im Beisein von Regierungsrat Dr.<br />

das Geheimis des „Erfolgs" der kommunistischen Partei.<br />

Gafner abgehaltenen Vorstandsitzung des „Vereins der<br />

Freunde der Schweizer Geige" vernehmen konnte, beurteilen<br />

die Fachleute die Aussichten für den schweizerischen Geigenbau<br />

Aus dem Schweizerischen Gcwerbeverband<br />

zurzeit und auf Jahre hinaus als sehr günstig. Wichtige<br />

ausländische Produktionsstätten sind ausgefallen, so daß eine<br />

ausgesprochene Mangellage besteht, die den schweizerischen<br />

Erzeugnissen einen guten Absatz sichert. Der Vorstand beschloß<br />

deshalb, an der Geigenbauschule Brienz auf Beginn des neuen<br />

Schuljahres weitere Lehrlinge einzustellen. Des weitern follen<br />

Anstrengungen unternommen werden, um auch außerhalb<br />

Der Vorstand des Schweizerischen Gewerbeverbandes behandelte<br />

in seiner letzten Sitzung in Bern eine Reihe gewerbepolitischer<br />

Fragen. Er nahm Kenntnis vom Verlauf der<br />

bisherigen Verhandlungen mit dem Ausschuß für zwischengenossenschaftliche<br />

Beziehungen über die Ordnungsmaßnahmen<br />

im Detailhandel und sprach sich für die Weiterführung<br />

dieser Verhandlungen aus. Der Vorstand unterzog die gegenwältigen<br />

Vorschläge für die Neufassung der revidierten Wirt-<br />

der Schule die Produktionsmöglichkeiten für Instrumente und<br />

Zubehörteile zu vermehren.<br />

schaftsartikel einer eingehenden Prüfung, wobei vor allem<br />

Wallis. Die Passionsspiele in Raron. Man kennt den Namen<br />

des Dorfes Raron nicht nur, weil dort eine der schönsten<br />

Kirchen des Kantons steht und weil in ihrem Schutz<br />

Rainer Maria Rilke begraben ist. Raron hat schon seit langen<br />

Zähren auch durch seine Passionsspiele einen recht guten<br />

.amen. Bei der heutigen Generation ist allerdings die Ermnerung<br />

an die ehemaligen Aufführungen etwas verblaßt,<br />

aber die ältern Leute können sich ganz gut an die wahren<br />

Pilgerfahrten erinnern, welche damals an den Sonntagen<br />

nach dem abgelegenen Dorfe zogen, um der „Darstellung des<br />

eldens und Sterbens unseres Herrn Jesus Christus" beizuwohnen.<br />

die wachsende Opposition in den Reihen des Gewerbes gegen<br />

die neue Vorlage zur Sprache kam. Der Vorstand befaßte sich<br />

auch mit der gegenwärtigen konjunkturpolitischen Lage und<br />

ihren preis- und lohnpolitischen Konsequenzen. Er kam auf<br />

seine Richtlinien vom September 1945 zurück und gab einhellig<br />

der Meinung Ausdruck, daß der Schweizerische Gewerbeverband<br />

bei ungehemmter Weiterentwicklung der exportund<br />

binnenwirtschaftlichen Konjunktur, die Verantwortung<br />

für die weitere Bewegung der Löhne und Preise ablehnen<br />

müßte. Anderseits war aber auch die Auffassung allgemein,<br />

daß der Abbau der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen nicht fchewürdige<br />

Dieses Jahr wollen nun die Raroner diese ehrmatisch<br />

erfolgen dürfe nnd Aktionen, die nachweisbar einer<br />

Tradition wieder aufnehmen, und wie man hört, bedeutenden Winterarbeitslosigkeit und einem teilweisen Arbeitsmangel<br />

in ländlichen Bezirken entgegen wirken, weiter-<br />

sollen Ende April — nach Ostern — die ersten Aufführungen<br />

beginnen.<br />

i hin zur Durchführung kommen sollten.<br />

Das Schultableau<br />

Das Verzeichnis der Unterrichtskurse (Schultableau) für<br />

das Jahr <strong>1946</strong> ist vom eidgen. Militärdepartement genehmigt<br />

worden mit dem Vorbehalt der Genehmigung des Militärbudgets<br />

durch die eidgenössischen Räte. Mit Rücksicht auf die<br />

geringen Rekrutenbestände infolge Rückkehr zur normalen Rekrntierung<br />

findet in jeder Division nur eine Jnfanterie-Rekrutenfchnle<br />

statt. Sie beginnt für die 8. Division (Waffenplatz<br />

Luzern) am 25. März und dauert bis 20. Juli.<br />

Kanoniere: Waffenplatz Chur. Jk.- und Mw.-Kanonierrekruten<br />

in die Sch.Jnf.Waffen-R.S. vom 25. März bis<br />

20. Juli.<br />

R a d f a h r e r : Waffenplatz Winterthnr. Radfahrerrekrnten<br />

sowie alle Waffenmechanikerrekruten vom 11. Februar<br />

bis 8. Juni.<br />

Artillerie: Waffenplatz Sitten. Für Rekruten der<br />

Gebirgsartillerie-Abteilungen 1—6 vom 11. März bis 6.<br />

Juli. — Waffenplatz Airolo: Für Rekruten der Festungsartillerie<br />

gemäß Weisungen der Abteilung für Artillerie vom<br />

8. Juli bis 2. November.<br />

Fliegerabwehrtruppe. Waffenplatz Emmen. Für<br />

Rekruten der 7,5 cm Flab sowie der Scheinwerfer vom 4. Februar<br />

bis 1. Juni.<br />

Bautruppen. Waffenplatz Monte Ceneri. Für alle<br />

Gebirgs-Sappeurrekruten vom 22. Juli bis 16. November.<br />

Sanitätstruppe. Waffenplatz Basel. Für alle Sanitätsrekruten<br />

(Feld nnd Gebirge) der Aushebung 1944 und<br />

früherer vom 15. Juli bis 19. Oktober.<br />

Motortransportruppe. Waffenplatz Thun. Für<br />

Motf.-Rekruten der Artillerie, Fl.- und Flab.Trp. und der<br />

Mot.Trsp.Trp. vom 11. Februar bis 8. Juni.<br />

Traintruppe. Waffenplatz Thun. Für die Säumerrekruten<br />

der Infanterie und der Gebirgs-Train-Kolonnen, sowie<br />

Offizierordonnanzrekruten, gemäß Weisungen der Abteilung<br />

für Artillerie, vom 8. Juli bis 2. November.<br />

Für den Bauernstand<br />

Schutz der Schafzucht.<br />

Wegen ungenügender Wirtschaftlichkeit ist im Verlaufe der<br />

letzten Jahre der schweizerische Schafbestand von ca. 450000<br />

Stück auf weniger als 200 000 Stück zurückgegangen, und so<br />

konnten viele typische Schafalpen nicht einmal mehr ausgenützt<br />

werden. Dadurch sind zahlreichen kleinen Bergbauern<br />

Verdienstmöglichkeiten verloren gegangen.<br />

Angesichts der unbestreitbaren wehr- und Volkswirtschaftlichen<br />

Interessen ist ein vermehrter Schutz der Schafzucht und<br />

Wollproduktion angezeigt. Aus diesem Grunde hat der Bundesrat<br />

einer vertraglichen Vereinbarung zwischen den Organisationen<br />

der Schafhalter und den Tuchfabriken über die<br />

zukünftige Wollverwertung zugestimmt. Nach diesem Vertrage<br />

verpflichten sich die Schafzüchter, alles zu tun, um die Wollqualitäten<br />

tunlichst zu verbessern. Die Wollindustrie ihrerseits<br />

gewährleistet die Abnahme der Jnlandwolle zu Preisen,<br />

die einerseits den Produktionskosten Rechnung tragen, anderseits<br />

aber auch in einem angemessenen Verhältnis zu den<br />

Einstandspreisen von Jmportwolle gleicher Qualität stehen<br />

sollen. Die Mehrkosten werden zum Teil vom Bund getragen,<br />

und zwar ungefähr im Verhältnis des Verbrauches seiner<br />

Materialverwaltungen an Tüchern und andern Woller-<br />

Zeugnissen. Die übrigen Mehrkosten können von den Fabriken<br />

in den Tuchpreisen für den Zivilbedarf verrechnet werden.<br />

Auf diesem Wege hofft man, die zukünftige Verwertung<br />

der Jnlandwolle zu tragbaren Preisen und die Erhaltung<br />

eines genügenden Schafbestandes sicherstellen zu können. Dieses<br />

Vertragswerk zwischen Produzenten nnd Verwertern ist<br />

ein Beispiel dafür, wie es bei allseitigem gutem Willen möglich<br />

ist, die Verwertung eines Jnlanderzeugniffes trotz starker<br />

ausländischer Konkurrenz zu gewährleisten. Der Bund konnte<br />

seine Zustimmung um so eher geben, als es sich dabei um<br />

eine ausgesprochene Bergbauernhilfe und überdies um eine<br />

vorsorgliche Maßnahme für Zeiten ungenügender Zufuhren<br />

handelt.<br />

findet<br />

In<br />

welchem Beruf<br />

man leicht eine Lehrstelle?<br />

Wenn in Betracht gezogen wird, daß sich die Geburtenzunähme<br />

während der Kriegsjahre auf den Lehrstellenmarkt<br />

frühestens im Jahre 1956 bemerkbar macht, so sei auf folgende<br />

Berufe hingewiesen, die seit Jahren an Nachwuchsmangel<br />

leiden:<br />

Den größten Mangel weist nach wie vor die Landwirtschaft<br />

auf. Zwar hat sich die landwirtschaftliche Berufslehre<br />

erfreulich entwickelt. Bereits im Jahre 1944 -konnten in der<br />

Schweiz rund 350 landwirtschaftliche Lehrstellen besetzt werden.<br />

Jnteressanterweise war ein großer Teil der Knaben aus<br />

nicht landwirtschaftlichen Verhältnissen. Mit der Einführung<br />

der Meisterprüfung (für <strong>1946</strong> liegen bereits 200 Anmeldnngen<br />

vor), zu der grundsätzlich nur Absolventen der Land-<br />

Wirtschaftslehre zugelassen werden sollen, ist ein weiterer<br />

Schritt für die Sicherung der Aufstiegsmöglichkeiten für den<br />

Beruf des Landwirts getan. An genügendem Nachwuchs leiden<br />

auch andere Erwerbszweige mit geordneten und guten<br />

Arbeitsbedingungen. In der Maschinenindustrie fehlt es seit<br />

Jahren vor allem an qualifizierten Gießern. Fast in allen<br />

Zweigen des Baugewerbes läßt der Berussnachwuchs zu wünfchen<br />

übrig. Maurer, Zimmerleute, Dachdecker, Spengler, Maler<br />

wurden in den letzten Jahren in unzureichender Zahl<br />

ausgebildet. Beim Wiedereinsetzen der Bautätigkeit wird es<br />

an qualifizierten Bauarbeitern fehlen. Dabei kann wohl nicht<br />

in gleichem Maße wie vor dem Kriege auf Saison-Arbeiter<br />

aus dem Ausland gerechnet werden.<br />

Auch das Autokarosserie-Gewerbe klagt über ungenügenden<br />

Nachwuchs. Der Gärtnerberuf ist sehr aufnahmefähig.<br />

Dem Gastwirtschaftsgewerbe fehlt es in allen Berufskategörien<br />

an Personal, vor allem aber an Köchen und Kellnern.<br />

Für das Coisfeurgewerbe war eine Zeit lang Zurückhaltung<br />

am Platze. Die jüngste Berufsgeneration ist aber so klein geworden,<br />

daß der gegenwärtige Nachwuchs dem Abgang an<br />

Berufsleuten nicht mehr entspricht, so daß sich mit der Zeit


hier Maiigel bemerkbar machen wird, vorausgesetzt, daß sich<br />

die Lehrlingszahl in den nächsten Jahren nicht erhöht.<br />

Es sei aber darauf hingewiesen, daß diese Angaben für<br />

den Einzelfall nicht überwertet werden dürfen. Wenn auch<br />

die wirtschaftlichen Aussichten im Auge behalten werden müssen,<br />

so sollen doch bei der Berufswahl Begabung und Eigumig<br />

an den Anfang gestellt werden.<br />

Radio —<br />

Beromttnfter<br />

Donnerstag, 21. März.<br />

11.00 Musik zur Sonnenwende. 12.40 Hazy Osterwalder<br />

mit seinem Orchester. 17.00 Italienische Musik. 17.45 Jugendstunde.<br />

18.15 Frühling im Dreiviertel-Takt. 18.35 Pestalozzi,<br />

Fassade oder Wirklichkeit. 19.00 Wanderlieder. 19.55 Spanisches<br />

Intermezzo. 20.15 Jahrmarkt der Zeit. 20.55 Bunte<br />

St. Galler Stunde. 22.10 Fortsetzung der Bunten Stunde aus<br />

St. Gallen.<br />

Freitag, 22. März.<br />

11.00 Freitags-Mosaik. 12.40 Studio-Orchester. 17.00<br />

Schallplatten. 17.45 Frauenstunde. 18.15 Schallplatten. 18.35<br />

Wirtschaftsfragen. 19.10 Weltchronik. 19.55 Wir lernen Vaterlandslieder.<br />

20.30 Studioorchester. 20.50 Der Rhein. Hörfolge.<br />

21.30 Schweizer Cellomusik aus drei Epochen.<br />

Samstag, 23. März.<br />

11.00 Kleines Liederkonzert. 11.30 Beschwingt und heiter.<br />

12.40 Die Woche im Bundeshaus. 12.50 Aus Walzer<br />

Operetten. 14.00 Heiteres in Wort und Ton. 15.00 Volkstümliehe<br />

Stunde. 16.00 Tanzmusik. 16.40 Revolution im Radio?<br />

17.00 Kammermusik. 17.45 Jugendpost. 18.05 Kammermusik.<br />

18.80 Die Frau in China. Vortrag. 19.10 Bolksliederguartett.<br />

19.40 Von der internationalen Skiwoche in Zermatt.<br />

19.50 Die Woche. Hörbericht. 20.15 Sowieso. Radiokabarett.<br />

20.45 Tanzabend. 22.10 Fortsetzung des Tanzabends.<br />

Zivilstandsnachrichten pro Februar 194k.<br />

Sarnen.<br />

Geburten: 5. Adriana Silvia, des Forte-Grava Guido,<br />

Steinrichter, Alpnach, Buchen. 5. Anna Agatha, des Josef Burch-<br />

Ottiger, Landwirt, Schwendi, Hintermatt. 5. Anton Josef, des<br />

Walter Zumstein-Rohrer, Schremermeister, Lindenstraße. 5. Josef<br />

Ulrich, des Josef Seiler-Zürcher, Postbeamter, Briinigstraße, Unterdorf.<br />

7. Konrad Arnold, des Josef Heß-Rölli, Landwirt, Kirchhöfen.<br />

8. Berta Marie, des Niklaus Röthlin-Lipp, Bauarbeiter, Alpnach,<br />

Gehretschwand. 12. Edith Regina, des Eduard Gasser-Loretz,<br />

Magaziner, Briinigstraße, Unterdorf.' 13. Walter Paul, des Walter<br />

Amstalden-Rast, Fabrikarbeiter, Feld. 13. Hans Peter, des Johann<br />

Burch-Durrer, Magaziner, Dorf. 14. Marie Emma, des Walter<br />

Balsiger-tzeß, Betriebsleiter, Grastrocknungsanlage, Brünigstraße,<br />

18. Fritz Walter, des Kaspar Gasser-Brechbühl, Landwirt, Steinibach,<br />

Oberwil. lg. Elisabeth Marie, des Hans Amstalden-Kiser,<br />

Landwirt, Rnmersberg, Zuhn. 25. Walter Erwin, des Walter Enzvon<br />

Moos, Schmied, Sächseln, „Seeblick". 26. Josef Arnold des<br />

Josef Bucher-Bucher, Landwirt, Kerns, Buchgnmdlen. 26. Adelina<br />

Marie, des Anton Josef Jmhof-von Wyl, Landwirt, Hostatt,<br />

Schwarziberg, Kügiswil. 28. Marie Louise, des Hans Fanger-Hurni,<br />

Maurer, Unterdorf.<br />

Ehen: 1. Siegrist Jules Albert, eidg. Beamter, Kirchstraße,<br />

mit Buser Margrithe Josephine. 8. Wiese Gottlieb Johann, Radiomonteur,<br />

Grundacherweg, mit Margaritha Rosa Feierabend. 18.<br />

Jmfeld Josef, Landwirt, Kaltibächli, Schwendi, mit Kathriner Christinn<br />

Mathilda. 22. Verwert Gregor Alois, Landwirt, Ennendornen,<br />

Schwendi, mit Verwert Marie geb. Burch, Blatti, Schwendi.<br />

27. Müller Eduard, Plnttenleger, Milchstraße, mit Anna Rosa<br />

Matter, Dorf. 27. Sigrift Gregor Alois, Fabrikarbeiter, Schwendi,<br />

Acherzuhn, mit Marie Anna Müller, Schwendi, Lmdenmätteli.<br />

Todesfälle: 3. Heß Regina Josephine geb. Ming, geboren<br />

25. April 1907, Ehefrau des Albert Heß, Alpnach, Stad.' 4. Saxer<br />

Leonhard, Maschinenmeister, geboren 22. August 1884, Ehemann der<br />

Maria geb. Siegrist, Lindenstraße. 6. Schmitz-Balmer Berta, geboren<br />

13. Juni 1881, Ehefrau des Karl Schmitz, Feld. 14. Burch<br />

Hans Peter, geboren 13. Februar <strong>1946</strong>, Sohn des Hans Burch-Durrer.<br />

Magaziner, Dorf. 14. Blättler Hermann, Gießer, geboren 8.<br />

März 1897, gefch. von Frieda Lüffi, Wolfenschießen. 14. Stockmann<br />

Julian, Arzt, geboren 21. Februar 1861, Witwer der Bertha geb.<br />

Kerns.<br />

Geburten: 8. Arnold Franz. des Fram von SwtzÄothlM.<br />

Untereöa 22. Rosa Lina, des Hermann von Deschwanden-^ner,<br />

Käppeli, Wißerlen. 26. Rosa Anna, des Paul Durrer-von DeMi<br />

den, Ledi, Wißerlen.<br />

E heu: Keine.<br />

Sterbefälle: Keine.<br />

Viehmarkt in Luzern vom 12. März <strong>1946</strong>.<br />

Auffuhr: Kühe 15, Kälber 247, Ziege 1, Schweine 332,<br />

total 595 Stück.<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendgewicht<br />

Handel Preise<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der K. E. A. festgesetzten<br />

Höchstpreisen angenommen.<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—50 je n. Qual.<br />

51—55<br />

56—60<br />

6l—65<br />

66—70<br />

Markenkälber 80 kg u. m.<br />

Rotfleischige<br />

Weißfleischige, mittelgr.<br />

Ausstich<br />

Die Preise verstehen sich<br />

nüchtern, sonst bis zu 3 kg<br />

Eigengewicht<br />

Schweine.<br />

Fette Schweine<br />

Absäugerinnen<br />

Ferkel, 7— 9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

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Tarnen / Samstag, den 23. März <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Rr. 23<br />

M O l i e r M O M<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Nbonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

Fr. 10.50, halb,ährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Afarrblatt<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

— Familienbeila-ze — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spesenfreie vor der ältesten gesetzgebenden Versammlung der Vereinigten<br />

Staaten. Wieder setzte er sich für eine enge Brüderschaft unter<br />

den englisch sprechenden Völkern ein. Er sagte u. a.: „In<br />

den Friedensjahren kann der Krieg verhindert und können<br />

die Grundlagen gelegt werden, auf denen sich der edle-Bau<br />

der Zukunft erhebt. Der Friede wird aber ohne die Tugenden,<br />

die den Sieg im Krieg ermöglichten, nicht gewahrt werden<br />

können. Der Friede wird nicht durch offizielles Lächeln<br />

und diplomatische Korrektheit gewahrt. Was not tut, ist<br />

Standhaftigkeit und Voraussicht. Ein großes Herz braucht ein<br />

Schwert und einen Panzer, um die Pilger auf ihrem Wege<br />

zu schützen. Vor allem aber muß unter den englisch sprechenden<br />

Völkern eine Gemeinschaft der Herzen bestehen, die sich<br />

auf Ueberzeugung und gemeinsame Ideale gründet. Für das<br />

bete ich. Das suche ich."<br />

Churchill-Hitler oder Stalin-Hitler?<br />

Den Russen hatte es zuerst die Sprache verschlagen.<br />

Dann begann die Gilde der russischen Zeitungsschreiber zu<br />

husten. Die kommunistische „Prawda" warf Churchill unter<br />

dem schönen Titel „Churchill fuchtelt mit dem Gewehr" vor,<br />

er verstehe den Lauf der Geschichte nicht, er spiele eine alte<br />

Weise auf einer neuen Geige. Diese Schreibart erinnert an<br />

den Spruch Pfeffels: „Ich hielt, sprach Haron, dich für einen<br />

Eselstreiber; allein nun merke ich, du bist ein Zeitungsschreiber!"<br />

Also Churchill gehöre ins Museum, dafür hausiert<br />

Stalin mit Friedens- und Aufbaupillen, mit Pechfaden, Olivenzweigen<br />

und tutti frutti. Den Briten soll klar gemacht<br />

werden: „Kinderchen, seid schön brav und geht zu Bett! Ich<br />

mein's ja gut mit euch."<br />

Am 14. März erklärte Stalin einem Vertreter der „Prawda",<br />

was er von Churchills „gefährlicher Rede" denke. Churchill<br />

und seine Freunde hätten eine verblüffende Ähnlichkeit<br />

mit Hitler und dessen Kameraden, er hetze zum Krieg gegen<br />

die Sowjetunion. Aus Stalins Gedankengang läßt sich lesen:<br />

er spricht der neuen Weltsicherheitsorganisation die Kraft<br />

und den Saft zur Friedensbewahrung ab. Darum müsse sich<br />

Rußland einen eigenen Sicherheitshag in Finnland, Polen,<br />

Rumänien, Bulgarien und Ungarn erstellen, natürlich mit<br />

viel Stacheldraht gegen die bösen Grenznachbarn. In Helsinki,<br />

Warschau, Bukarest, Sofia und Budapest sollen „der<br />

Sowjetunion getreue Regierungen" die Hagmacher bilden.<br />

Das ist ein Angriff auf die Uno bis ins Mark.<br />

Stalins Antwort hat Weltaufsehen erregt. Die englische<br />

Presse bezeichnet den Ton „als eines Staatsmannes unwürbig",<br />

besonders in den Titulaturen an Churchill. Beide sind<br />

doch zwei der drei großen Sieger im zweiten Weltkrieg. Stalin<br />

ist nicht klar über die europäische Auffassung von Freiheit<br />

und Demokratie. Es ist nicht wahr, daß der Kommunismus<br />

in den westeuropäischen Staaten im Vormarsch sei. Die neuesten<br />

Wahlen in diesen Ländern haben den Muskelschwund des<br />

Kommunismus an den Tag gebracht.<br />

Am 15. März hat Churchill nach Moskau geantwortet.<br />

Es ist die Antwort des überlegenen Mannes. Rußland habe<br />

keinen Grund, sich für seinen Kriegseinsatz schlecht belohnt zu<br />

fühlen. Es habe von Japan fast ohne Waffenstreich alles ge-<br />

Wonnen, was es vor 40 Jahren verloren hatte. So ähnlich in<br />

andern Ländern!<br />

Wo soll das hinaus? „Das Mißtrauen ist die schwarze<br />

Sucht der Seele, und alles, auch das Schuldlos-Reine, zieht<br />

fürs kranke Aug' die Tracht der Hölle an." (Kleist.) Vertrauen<br />

wächst aus dem Boden des Gottesglaubens. Wann wird die<br />

Welt das lernen? - ><br />

Eidgenofienschaft<br />

Aufnahme der diplomatischen Beziehungen mit Sowjetrußland.<br />

Die Regierung der Sowjetunion hat den Vorschlag<br />

der schweizerischen Regierung, die diplomatischen Be-<br />

Ziehungen wieder aufzunehmen und zwischen der UdSSR und<br />

der Schweiz diplomat. Vertreter auszutauschen, angenommen.<br />

O b w a l d e n<br />

Herrn Oberrichter Gerold Wallimann, Alpnach f. Herr<br />

Gerold Wallimann war ein echter Alpnacher. Still und bescheiden<br />

ging er seine Wege als Familienvater und Bauersmann,<br />

aber auch aufrecht und grad stand er als Mann und<br />

Amtsperson zu Schollentreue und christlicher Lebensauffassung.<br />

Darum gewann er auch die Zuneigung aller, die ihn<br />

kannten, und auch seine Gegner mußten ihn als durchaus<br />

korrekten Partner achten. In seinem Beruf, wie auch im öffentlicheu<br />

Leben galt ihm nur ein Grundsatz: Ganze Arbeit<br />

ist die Erfüllung der Pflicht.<br />

Gerold wurde geboren am 18. April 1877 als Sohn des<br />

Nikodem Wallimann und feiner Ehefrau Christina geb. Bucher.<br />

Er verlebte erste glückliche Jugendjahre im schönen, behäbigen<br />

Bauerngut „Zuhn". Als einziger Sohn nebst drei<br />

Schwestern war er die stille Hoffnung des strebsamen Zuhn-<br />

Nikodem. Aber der Vater sollte bald die seinen verlassen. Er<br />

starb, als Gerold noch die Schulbücher im Lederriemen trug.<br />

Der junge, talentierte Gerold aber konnte gleichwohl zwei<br />

Jahre Realschulbildung im Kollegi in Sarnen holen, dank der<br />

weiten Voraussicht der nimmermüden Mutter. In der Zwischenzeit<br />

aber mußte Gerold tapfer eingreifen und kaum halberwachsen,<br />

lag die Führung .des nicht kleinen Betriebes auf<br />

seinen Schultern. Das verbrauchte bereits seine gesundheitlichen<br />

Kräfte in frühen Jahren. Aber er wuchs zu einem selbständigen<br />

Bauern heran, wie er nur durch harte Lebensschule<br />

geformt wird. Im Jahre 1904 schloß er mit der wackern<br />

Kernserin Louise Stäldi den Bund fürs Leben am Gnadenaltar<br />

in Einsiedeln. Von diesem Altar, wir überhaupt vom<br />

Altar Christi, holte er zeitlebens seine Kraft für alles Schwere<br />

im Leben. Zehn Kindern durfte er Vater sein. Und er war<br />

vorbildlicher Erzieher. Drei Kinder sind ihm bereits auf dem<br />

Ewigkeitsweg vorangegangen.<br />

Wie er die Sorgen und Mühen seines Heimwesens und<br />

seiner Familie meisterte, das machte das Volk auf ihn aufmerksam.<br />

Und es übertrug ihm auch viele feiner Mühen und<br />

Sorgen und Lasten. Würde und Bürde gar manchen Amtes<br />

lastete auf seinen Schultern. Neunzehn Jahre sah man ihn<br />

raten und taten als Gemeinderat, und 16 Jahre auch als<br />

Bürgerrat. Zwei Jahre leitete er die Bürgergemeinde als<br />

Präsident. Das Kantonsgericht hatte an ihm einen gerechten<br />

und gewissenhaften Richter. Bis zum Februar dieses Jahres<br />

waltete er als Armenverwalter, man könnte aber besser sagen<br />

als Armenvater. Er faßte seine Stellung durch volle 25<br />

Jahre nicht rein amtsmäßig auf, sondern sie war ihm Herzenssache.<br />

Eine ganz große Arbeit leistete Gerold als Ver-<br />

Walter der Wuhrgenossenschaft der großen Schliere. Die<br />

ganze Verbauung forderte viel Geduld und Zeit. Auch die<br />

Gemeinnützigkeit war bei ihm hoch im Kurs. So gründete er<br />

mit Gesinnungsfreunden die Konsumgenossenschaft, ein Werk<br />

zum Wohle des kleinen Mannes. Er war einfach Vater für<br />

alle, die in Not und Gefahr zu ihm kamen.<br />

TTOenschen auf Irrwegen<br />

Von Pierre l'Ermite. 32<br />

Dav Telephon läutet ohne Unterbruch und aus jedem Mi-<br />

Nlsterium ertönt der Notschrei: „Flugzeuge her!"<br />

Wie wenn das jetzt noch möglich wäre.<br />

Seit Monaten war man nahezu untätig. Man schien zu<br />

glauben, der Krieg bestehe darin, daß man sich gegenseitig<br />

von einer Seite des Rheins zur andern beobachtet und er<br />

gehe auch so vorüber: „Die Zeit arbeitet für uns" schrieben<br />

rme Tröpfe, die sich Journalisten nannten.<br />

Ja, aber die Franzosen ahmten die Zeit nicht nach. Sie<br />

arbeiteten nicht, wie sie angeblich arbeitet. — Bei uns gab<br />

e~> nur den Papierkrieg! — Schiedsgerichte für Streiks und<br />

«^^'Organisationen!<br />

Welch ein Hohn! Freizeit mitten im Kriege!<br />

- ®, or . u ! irb jemals die Gleichgültigkeit der einen und die<br />

er] andmslosigkeit der andern richtig schildern können? Oder<br />

U 6<br />

Vr fi- so vieler Direktoren und stellvertretener<br />

tre oren, von denen man nicht weiß, oder vielmehr nur<br />

u gut ahnt, wofür sie überhaupt da find.<br />

.® n Mm Beispiel ein dicker Kommandant, den ich von<br />

J< a '^U > > schwitzend und prustend vorbeihasten sehe und<br />

öa§<br />

ir<br />

pünktliche Einziehen seines Soldes<br />

1<br />

SrLj '<br />

Nicht ermitteln, für was und<br />

cöimmes 6 * Et nrü ^ ^ — ütld erst der papierene Amts-<br />

Himmel der Ad-mi-ni-stra-tion!<br />

Da wurde unlängst der Bau neuer Flugzeugschuppen als<br />

überaus dringlich erklärt und angeordnet. Man trieb die Unternehmer,<br />

Zimmerleute, Schlosser, Maler, Dachdecker usw.<br />

zur größten Eile an. Aber auf einmal stellte es sich heraus,<br />

daß man nicht einmal die Fundamente erstellen kann, weil<br />

irgend ein bürokratischer Federfuchser in irgend einem unauffindbaren<br />

Büro den Sand für die Herstellung des Betons<br />

verweigert, da angeblich auf einem der Lieferscheine eine Unterschrift<br />

fehlt. Infolgedessen verweigert er auch die seinige.<br />

Und diese Unordnung herrscht auf allen Gebieten.<br />

Man verpflichtet den Bäcker des Dorfes, uns Brot zu liefern.<br />

Aber es ist ihm unmöglich, sich das für den Backofen<br />

nötige Brennholz zu verschaffen. Um die Lage zu retten,<br />

habe ich ihm die Holzabfälle und die alten Verpackungskisten<br />

unserer Fabrik zur Verfügung gestellt. — Ueberall geht es so<br />

zu. Deshalb beginnt auch schon der Zusammenbruch, der einen<br />

rapiden Verlauf nehmen wird.<br />

Alles hatte schon den Kopf verloren. Und ich bin erstaunt<br />

über die eigene Kaltblütigkeit, die ich Gott sei Dank inmitten<br />

der allgemeinen Verwirrung bis jetzt bewahren konnte,<br />

aber nur, weil ich das Bewußtsein habe, auf dem Gebiete, das<br />

mir zugeteilt ist und das mehr denn je mein Spezialgebiet<br />

bleiben wird, meine Pflicht getan zu haben.<br />

Ueber meinem Arbeitstisch hängt eine Photographie, die<br />

einen beruhigenden Einfluß auf mich ausübt. Es ist die einer<br />

Plastik, welche mir mitten im Wirrwarr der Ausstellung der<br />

Volksfront aufgefallen war und wegen welcher ich den Künstler<br />

beglückwünscht hatte. Aus Erkenntlichkeit dafür sandte er<br />

mir eine photographische Wiedergabe derselben, die ich fürstlich<br />

einrahmen ließ. Sie stellt das Haupt einer jungen Frau<br />

in ruhevoller Haltung mit flügelartigem Kopfputz und geschlossenen<br />

Augen dar, das eine Atmosphäre intensivster Innerlichkeit<br />

ausstrahlt. Auf den Sockel hat der Künstler rings<br />

herum die menschlichen Leidenschaften, Hofsart, Neid, Eifersucht,<br />

Zorn usw. eingemeißelt, die sich gegenseitig herausfordern,<br />

bekämpfen und töten. Und als Titel hat er unter das<br />

Ganze den schlichten Satz geschrieben: „Innerer Friede einer<br />

mit Gott verbundenen und über den menschlichen Leidenschaften<br />

thronende Seele."<br />

Wenn ich infolge der innern Zwistigkeiten in der Fabrik,<br />

die immer kräftiger geschürt werden, überreizt bin, oder wenn<br />

die Sorge um die Zukunft der Heimat mich übermannt dann<br />

betrachte ich dieses Bild. Es strahlt wirklich Frieden in meine<br />

Seele. Denn es erinnert mich an die Worte des Heilandes:<br />

„Fürchtet euch nicht vor denen, welche die Seele töten."<br />

„Alle Haare eures Hauptes sind gezählt."<br />

„Ich werde die Weisheit der Weisen und die Klugheit der<br />

Klugen zunichte machen —"<br />

Oder auch an jenes der Nachfolge Christi: „Eitelkeit der<br />

Eitelkeiten! Alles ist eitel, außer Gott zu lieben und ihm zu<br />

dienen."<br />

Am Strande des Meeres habe ich früher manchmal darüber<br />

nachgedacht, warum wohl die Wellen unaufhörlich aufeinander<br />

eindringen und sich gegenseitig brechen. Und ich kam<br />

zum Schlüsse, daß das Meer verwesen würde, wenn es sich<br />

immer in Ruhe befände. Der ununterbrochene Kampf scheint<br />

die Grundbedingung seiner Reinheit und seines Lebens zu<br />

sein. — Wahrscheinlich verhält es sich ebenso mit den Völ-


J<br />

Die Kraft zu all diesen Arbeiten wie auch zum starken<br />

Tragen seines oft recht schweren Leidens holte er immer in<br />

der selbstverständlichen Verbundenheit mit Gott. Drum gab<br />

er ihm auch ein seliges Sterben. Die treue Anhänglichkeit zu<br />

diesem biedern Alpnacher zeigte das große Trauergeleite. Und<br />

alle, die an seinem Grabe stehen, müssen eingestehen: Dieser<br />

Mann hat die Talente Gottes gebraucht und verdoppelt. Er<br />

war getreu bis zum Tod. Sein Andenken ist uns heilig. Das<br />

ist Trost im schweren Leid für seine Gattin und Kinder. Jhnen<br />

gilt unser aufrichtiges Beileid!<br />

(gg.-Korr.)<br />

Sozialer Wohnungsbau und Bodenpreise. (Eing.) Der<br />

Wunsch, ein eigenes Haus und Heim zu besitzen, ist wohl der<br />

Traum fast jeder Frau und Mutter. In einem eigenen Häuschen<br />

zu wohnen, ist vor allem das Bedürfnis aller kinderreichen<br />

Familien. Jedes Mietverhältnis führt leicht zu Reibereien<br />

zwischen Mieter und Vermieter, und dies erst recht,<br />

wenn noch ein Trüppchen ausgelassene Kinder da ist. Ja, vielfach<br />

ist es leider so, daß Hunde und Katzen eher geduldet<br />

werden als einige Kinder.<br />

Der finanziell Begüterte hat in der Regel die Möglichkeit,<br />

sich ein eigenes Haus zu erstellen und so den durchaus gesunden<br />

Wunsch nach eigenem Dach und Boden zu verwirklichen.<br />

Dem Arbeiter aber, mit dem bescheidenen Verdienst<br />

und den zahlreichen Kindern, ist dies meistens verwehrt; und<br />

doch hätte gerade er mit seinen Kindern Anspruch auf ein<br />

eigenes Heim und Plätzchen.<br />

Es ist nun sehr erfreulich, daß Bund, Kanton und Gemeinden<br />

an deu Wohnungsbau minderbemittelter und kinderreicher<br />

Familien namhafte Beiträge gewähren. Damit kann<br />

die Teuerung der Baukosten wenigstens teilweise ansgeglichen<br />

und cuich dem einfachen Arbeiter die Erstellung eines<br />

Eigenheims ermöglicht werden. Wer sich der Baugenossenschast<br />

anschließt, dem wird dank dem Entgegenkommen unserer<br />

<strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank auch die Kreditbeschaffung wesentlich<br />

erleichtert.<br />

Trotz aller Erleichterungen bleibt aber die Beschaffung<br />

des Baugrundes die Voraussetzung für die Errichtung<br />

eines eigenen Heimes. Leider müssen wir nun feststellen, daß<br />

die Baulandpreise hierzulande derart sind, daß sie in der Regel<br />

die bescheidenen Ersparnisse des Arbeiters restlos auszehren<br />

würden und so die Erstellung des Eigenheims zum<br />

vorneherein verunmöglichen. Eine Arbeiterfamilie sollte billigerweife<br />

einen Bauplatz von 5—6 Aren haben, damit sie<br />

noch etwas Gartenland erhält. Bei den verlangten Baulandpreisen<br />

ist dies aber nur in seltenen Fällen möglich. — Der<br />

landwirtschaftliche Nutzungswert des Bodens kann<br />

mit einem, höchstens mit 2 Franken je Quadratmeter eingesetzt<br />

werden. Warum soll nun der Arbeiter für die Erstellung<br />

eines eigenen Häuschens fünf, zehn, fünfzehn oder noch<br />

mehr Franken für den Quadratmeter bezahlen? Es ist durchaus<br />

zu verstehen, daß ein Landwirt seine Betriebsbasis nicht<br />

schmälern will. Nicht zu verstehen ist es aber, wenn Landbesitzer,<br />

die das Land selber nicht bewirtschaften, derart übersetzte<br />

Bodenpreise verlangen. Weder wirtschaftliche, noch viel<br />

weniger soziale Gründe können solche Preise rechtfertigen.<br />

Wäre es nicht vielmehr eine edle, soziale Tat, die dem tiefsten<br />

Sinn und Zweck unserer Bürgergüter entsprechen würde,<br />

wenn z. B. unsere Gemeinden und Korporationen für den<br />

sozialen Wohnungsbau geeignetes Bauland zu 2—3 Fr. je<br />

Quadratmeter abgeben würden?<br />

Ein solches Entgegenkommen wäre sicher das wirksamste<br />

Mittel, um auch unsern Arbeiterfamilien zu einem wirtschaftlich<br />

tragbaren Eigenheim zu verhelfen und damit indirekt<br />

einen festen Damm zu errichten gegen jene kommnnistifche<br />

Sturmflut, die ihre Wellen bereits in die entlegensten<br />

Alpentäler wirft. Wer nichts sein eigen nennen darf, der hat<br />

nichts zu verlieren; wer aber eigenen Boden und ein eigenes<br />

Heim besitzt, der hat sicher wenig Interesse an Umsturz und<br />

Revolten.<br />

Welche Gemeinde oder Korporation geht mit der Tat<br />

voran?<br />

Coiffeurmeisterverband Obwalden. (Eing.) Sonntag, den<br />

17. März, hielt der <strong>Obwaldner</strong> Coiffeurmeisterverband in<br />

Alpnach-Dorf seine ordentliche Generalversammlung ab. Dem<br />

Rufe des Borstandes leisteten 12 Mitglieder folge. Präsident<br />

Franz von Ah eröffnete die Versammlung mit einem Jahresrückblick<br />

und gab Kenntnis von der geleisteten Arbeit, die ihm<br />

gebührend verdankt wurde. Das Protokoll wurde verlesen<br />

und ebenfalls genehmigt, ebenso der Kassabericht. Die Wahlen<br />

zeigten etwelche Ueberraschnng, da unser Präsident amtsmüde<br />

war und infolgedessen demissionierte. Der Vorstand setzt sich<br />

nun wie folgt zusammen: Präsident: W. Keßler, Sarnen;<br />

Sekretär: W. Znrgilgen, Sarnen; Kassier: Louis Anderhalden,<br />

Sächseln; Rechnungsrevisor: W. Gasser, Sarnen.<br />

Dem abtretenden Präsidenten von Ah, Sarnen, wurde der<br />

kern und Ideen. — Man muß sich also darein schicken und<br />

sich damit abfinden, daß das Leben in diesem Tale der Tränen<br />

ein immerwährender Kampf ist.<br />

Vielleicht ist deshalb auch das erste Gebet, das die Kirche<br />

vor dem Leichnam eines ihrer verstorbenen Kinder spricht,<br />

der Wunsch: „Requiem aeternam dona ei Domine — Gib<br />

ihm, o Herr, die ewige Ruhe." Denn diese Ruhe fehlt uns<br />

hienieden in und außer uns.<br />

Aber immer wieder kreisen meine Gedanken um das<br />

Schicksal unseres Lndes, das sich mit so ruhmreichen Taten<br />

in das Buch der Weltgeschichte eingetragen und fein Schwert<br />

so oft in den Dienst Gottes gestellt hat.<br />

Gewiß — es hat in feiner Vergangenheit recht düstere<br />

Stunden gehabt, in denen alles verloren war, außer der<br />

Ehre — und vor allem außer dem „Eckstein", der das Wesentliche<br />

stützt.<br />

Aber gerade diesen Eckstein — der kein anderer ist als<br />

Christus — scheint man jetzt gelockert zu haben.<br />

Und mit ihm wird alles einstürzen.<br />

Immerhin! — Hat nicht Ezechiel sich vor den bleichenden<br />

Gebeinen des Josaphattales die Frage gestellt: „Viventne<br />

ossa ista? — Werden diese Gebeine nicht wieder eines Tages<br />

zum Leben erstehen?"<br />

So muß auch ich mir manchmal angesichts der gegenwärtigen<br />

Zersetzung Frankreichs die ängstliche Frage stellen:<br />

„Wird es den Kataklysmns überleben?"<br />

Aber dann bäumt sich alles in mir auf und alle Stimmen<br />

der Vergangenheit rufen es niir zu: Frankreich kann nicht nntergehen.<br />

Es wird wieder auferstehen!<br />

gebührliche Dank ausgesprochen und zu Protokoll genommen.<br />

Präsident von Ah hat sich volle wJahre m une:gennutzlger<br />

Weise dem Verbände gewidmet, seiner geleisteten Arbeit g<br />

hört volle Anerkennung.<br />

.„««w<br />

Als Lehrlingsexperten unseres Berufes wurden gew j -<br />

Hr. E. Scheubet, Kerns, und W. Keßler, Sarnen, letzterer<br />

anstelle des verzogenen Hr. Keifer, Giswil. . ...<br />

Der Montagsladenschluß wurde wieder zur Diskussion<br />

gebracht, endgültig dazu Stellung genommen wird erst nach<br />

der stattgefundenen Schweiz. Delegiertenversammlung. Dieser<br />

Beschluß muß als Zeichen der Zeit betrachtet werden, ^ade<br />

Gesamtarbeitsvertrag mit dem Schweizerischen Gehilfenve -<br />

band eine bedeutend kürzere Arbeitszeit in Aussicht stellt, werden<br />

wir uns wohl oder übel dem ebenfalls anpassen müssen.<br />

Wir hoffen, bei der Bevölkerung von Obwalden das notige<br />

Verständnis zu finden, das uns zu diesem Schritte zwingt<br />

und nicht mehr umgangen werden kann, wenn wir auch qualitativ<br />

gute Kräfte (Coiffeusen und Gehilfen) aufs Land bekommen<br />

wollen.<br />

Nach eifrig benutzter Diskussion konnte der Präsident um ^<br />

16.00 Uhr die Versammlung schließen. W. K.<br />

F. C. Sarnen I — F. C. Luzern IN (3. Liga). (Eing.)<br />

Nachdem das Retourspiel im Waldstätte-Cup in Buochs gegen<br />

den F. C. Hergiswil mit 5 : 2 Toren verloren ging, trat unser<br />

Lokalklub letzten Sonntag in Emmenbrücke gegen die 2.<br />

Mannschaft des F. C. Emmenbrücke zum ordentlichen Meisterschaftsspiele<br />

an. Mit nur 10 Mann spielend, verloren sie mit<br />

4 : 0. Nächsten Sonntag empfängt Sarnen das starke Luzern<br />

zum Retourspiel. Sarnen ist gewillt, gegen diese Mannschaft<br />

ehrenvoll abzuschneiden. Gerade gegen sehr gute Mannschaften<br />

hat der F. C. Sarnen immer seine besten Spiele geliefert.<br />

Wir möchten nur daran erinnern, daß Sarnen dringend auf<br />

die Punktejagd ausgehen muß, um der drohenden Relegation<br />

zu entgehen. Es geht deshalb öffentlich der Appell an die<br />

Aktiven von Sarnen, haltet Kameradschaft gegen einander<br />

nnd helft mit, die Ligazugehörigkeit zu halten. Wir erwarten<br />

aber auch, daß die Fußballfreunde zahlreich erscheinen, um<br />

unsern Leuten die nötige stimmliche Unterstützung zu geben.<br />

Die zweite Mannschaft reist nach Luzern, um in dorten<br />

gegen den F. E. Südstern und zum Meisterschasts-Retourspiel<br />

anzutreten.<br />

Schwendi. (Eing.) Gotteswege sind nicht Menschenwege,<br />

Neues<br />

in Kürze<br />

SS<br />

lich befriedigender Weise zu lösen, müssen sich angesichts der<br />

Taktik Moskaus noch verstärken. Der Kreml stellte nämlich<br />

das Gesuch, den Zusammentritt des Sicherheitsrates, der am<br />

nächsten Montag erfolgen sollte, um etwa 2 Wochen zu verschieben.<br />

Wie ein Witz mutet d.e Begründung an: Der Appell<br />

der persischen Regierung an den Völkerbund sei<br />

Moskau „unerwartet" gekommen. Es ist klar, die Moskauer<br />

Regierung will mit ihrem Verschiebungsantrag Zeit gewinnen.<br />

jungen Leute in der heutigen modernen Zeit. Auch die Musikgesellschaft,<br />

deren eifriges Mitglied der Verstorbene war, hat<br />

ihm die wohlverdiente Ehre erwiesen.<br />

Der alte Spruch: Mitten im Leben sind wir vom Tode<br />

umgeben, hat sich da wieder voll bewahrheitet.<br />

Frühlingszauber klopfet leise an,<br />

doch Meister Tod, er pocht nicht lang;<br />

durch Blüten, Blätter, geht seine Bahn,<br />

er frägt nicht, machts dem Menschen bang.<br />

Alt und jung, jeder ist ihm reif genug,<br />

trotz allem Schmerz! Er machts klug<br />

und schmerzt die Wunde noch so sehr.<br />

Balsam komnit von über den Wolken her,<br />

Trost in Gott und seligem Vertrauen,<br />

läßt alle Himmelsherrlichkeit einst schauen.<br />

(Eine dritte Einsendung müssen wir aus die Seite legen,<br />

da der Einsender seinen Namen anzugeben vergessen hat.<br />

Red.)<br />

Melchthal. (Einges.) Nach dem Herkommen eines rechtschafsenen<br />

Menschen und nach der Heimat eines guten Weines<br />

muß man nicht gar so genau nachfragen. Denn oft trinken<br />

wir doch einen guten Tropfen, wenn derselbe auch die Anschrist<br />

der Flasche schmähen mag. Und rechtschaffene Menschen<br />

find stets des Nächsten Segen, auch wenn deren Stammbaum<br />

in fremden Landen entsprossen ist. Das in Obwalden ansässige<br />

Familiengeschlecht „Abegg" (ursprünglich „Beck") entstammt<br />

aus Moringen-Württemberg. An der Landsgemeinde<br />

und Gottesgedanken sind nicht Menschengedanken. Bald ist 1776 erwarb sich Abegg Franz Josef das Landrecht und seine<br />

ein Herz gebrochen, das erst noch fröhlich schlug. Mit 21 Iahren<br />

vollendete Karl B u r ch, Gasthaus Rößli, seine Erden-<br />

Sächseln, Giswil, Lungern zugeteilt.<br />

Nachkommen blieben auf die Gemeinden Kerns, Sarnen,<br />

reife. Es ist schmerzlich für ein junges, hoffnungsvolles Leben,<br />

vom trauten Heim und den lieben Angehörigen sich tren-<br />

dessen Name sich bis heute in den Familien Abegg ab Buochi-<br />

Um 1655 kennen den Stammvater der Abegg, „Cyprian",<br />

nen zu müssen. Für uns bedeutet ein solches Opfer, das im schwand erhalten hat. Dem Anton Abegg und der Josesa<br />

Ratschlüsse Gottes liegt, eine ernste Mahnung zur richtigen Eberli, von Giswil, wurde dorten am l. September 1874<br />

Einschätzung der Erdengüter. Man konnte es kaum glauben Marie geboren, die sich am 18. Mai 1906 mit Joses Röthlin,<br />

ab Untermoos, auf den Durren im Buochischwand ver-<br />

und fassen, als am Sonntagmorgen die Glocken die Trauerbotschast<br />

verkündeten. Nach menschlichem Ermessen hätte Karl ehelichte und am 3. März <strong>1946</strong> auf dessen zweitem Heimwesen<br />

Burch noch eine lange Lebenszeit vor sich gehabt, er stand Diesselbach gestorben ist.<br />

doch erst in der Blüte und Vollkraft des Lebens, wie heranreifende<br />

Saat, die schwere und viele Frucht verheißt. Aber in nen ersten Seelsorger, H. H. Kaplan Bucher, St. Niklausen,<br />

Als der Bräutigam vor der Hochzeit mit der Braut sei-<br />

Gottes Ratschluß war es anders bestimmt. Er hat Karl durch um seinen Segen gebeten, da blinzelte er, zupfte an der Nase,<br />

seine Gnadensonne vorzeitig reifen lassen und ihn nun als rupfte die Soutane, und meinte: „Sepp, du hast dir keinen<br />

reife Frucht in seine himmlische Scheune heimgeholt. Gaigel ausgesucht" und ließ ihn zum „Glück aus" tom dunklen<br />

Rebensaft kosten. Kurz und bündig war der Ausspruch des<br />

Der Heimgegangene wurde am 27. Februar 1925 geboren.<br />

Er war der jüngste von sieben Kindern. Als lOjähriger Knabe<br />

verlor er, nach menschlichem Ermessen viel zu früh, seinen der das Sein und Werden so vollauf umschrieben hätte: eine<br />

Kaplans; aber er hätte wohl keinen bessern finden können,<br />

Vater. Mit seiner lieben Mutter und seinen Geschwistern verlebte<br />

er die Jugendzeit. Wer ihn kannte, hat ihn geliebt. Wir dern eine gewissenhafte Mutter.<br />

ehrsame Jungfrau, eine ernstgesinnte Gattin, den vier Kin-<br />

schätzten die heitere, ungekünstelte Freundlichkeit, die in seinem<br />

Verkehr so angenehm berührte.<br />

für Alpnach ein Landbriesträger gesucht. Die Anmeldung hat<br />

Alpnach. Wie dem PTT-Amtsblatt zu entnehmen ist, wird<br />

Wenn auch dein Sarg sich senkte und die Gruft sich geschloffen<br />

hat, so bleibst du, lieber Karl, uns unvergessen, vor erfolgen.<br />

bis zum 30. März <strong>1946</strong> bei der Kreispostdirektion Luzern zu<br />

allem jenen, die dich gekannt und das Glück hatten, in deiner<br />

Alpnach-Stad. (gg.-Korr. )Es scheint Erntezeit zu sein<br />

Nähe zu sein oder mit dir zu arbeiten. Lieber Karl, ruhe<br />

unter den Menschen. Denn Schnitter Tod geht um in der Gemeinde<br />

am Fuße des Pilatus. Reife Aehren schneidet er sich<br />

im Frieden. Den lieben Angehörigen unser aufrichtiges Beileid.<br />

ar.<br />

eine nach der andern. Eine der reifsten, aber auch fruchtbarsten<br />

war Vater Hermann Sch o rn o»Durrer.<br />

Zum Tode des lieben Musikkameraden Karl Burch wird<br />

Wer hat ihn nicht gekannt, den einstigen Lokomotivführer der<br />

uns noch geschrieben:<br />

stolzen Pilatusbahn? Und wahrlich, er war auch nicht viel<br />

Die außergewöhnlich große Teilnahme an der Beerdigungsfeier<br />

vom letzten Mittwoch zeugte, daß ein guter Freund<br />

weniger bekannt als die Bahn selber.<br />

Aus urchigem, hartem Schwyzerholz geschnitzt, legte ihn<br />

und ein treuer Kamerad vom irdischen Dasein Abschied genommen<br />

hat. Der Rößlikari, wie der Volksmund ihn nannte,<br />

Mutter Schorno am 25. März 1863 dein glücklichen Vater<br />

als ältesten Sprossen drüben in Zug in die Wiege. Der Vater<br />

Sfarl durfte stolz sein auf den strammen Anführer der 13°<br />

war ein wohlgelittener, junger Mensch in den besten Jahren<br />

seiner Tätigkeit als Sohn einer wackern und strebsamen Bauern-<br />

und Geschäftsfamilie; dafür ist der beste Beweis: seine<br />

köpfigen Kinderschar, paarte doch der edlen Mutter Erbe, einer<br />

altangesehenen Zugersamilie Landtwing cntsprossend, sich<br />

ernsten Mahnworte an die Geschwister während einem lichten<br />

so gut zur zähen Schwyzertanne, wie der blaue See zum<br />

Augenblicke seines Bewußtseins in der schweren Krankheit<br />

Berg sich paart. Sein Vater verdiente sein Brot sür die<br />

am letzten Tag und der Ausdruck aufrichtiger Kindesliebe<br />

zur Mutter. Sicher wäre das ein Vorbild für viele, viele<br />

große-Familie als Werkführer einer Papierfabrik. Tann bewirtschaftete<br />

er mit seinen erste Kindern ein großes Bauerngut<br />

in Wolhusen. Kehrte nach einigen Jahren wieder an die<br />

erste Stelle zurück, wo auch der junge Hermann schon<br />

Kaum habe ich den Mut, mein Tagebuch weiterzuführen; >2jähriger tapfer einstehen mußte und bis 16 Stunden Arbeit<br />

tat. Dann zog der ivackere Junge in die Lehre uaÄ<br />

denn infolge der Ereignisse fühle ich mich seelisch niedergeschlagen<br />

wie noch nie.<br />

Winterthur in die „Loki". Als unternehmungslustiger G-M<br />

Noch in keinem Kriege habe sie sich mit solcher Geschwindigkeit<br />

überstürzt wie jetzt.<br />

Genf und manch andere Stadt gaben ihm neues Slönncnschnürte<br />

er sein Bündel und griff zum Wanderstab. Siel und<br />

3>m Dienste des Vaterlandes sorgte er als Regiments-^och<br />

Es ist nichts anderes, als der offizielle Znsammenbruch für's leibliche Wohl feiner Kameraden, von diesen, wie<br />

Frankreichs — das Ende eines Regimes.<br />

von den Offizieren als guter Küchen-Wachtmeister gcsW'<br />

Die Epoche, die wir jetzt erleben, kann hinsichtlich ihres Beim Bau der Pilatusbahn 1887- -89 berief ihn der bekanM<br />

Umwertungsprozesses ohne weiteres mit jener der Reformation<br />

oder der Revolution verglichen werden.<br />

antwortlichen Leiter des Nachschubs. Keine leichte Sache bc><br />

Oberst Locher zum Verwalter der Arbeiterküchen und<br />

Was noch übrig bleibt, ist Frankreich schlechthin, d. h. diesem grandiosen Werk. Aber Schorno stellte wie imin«<br />

jenes Gebilde, dem weder die Hirngespinste der Philosophen, lernen ganzen Mann. So wurde er dann auch Heizer dc<br />

noch das Eisengeklirr materialistischer Kraftmeierei jemals neuen Bahn, und nach wenigen Jahren führte er TauseM<br />

etwas antun können werden; es ist die Seele dieses Vater- j von Gasten hinauf auf die trutzigen Zinnen als Lokoniotw'<br />

landes, das allmählich im Laufe der Jahrhunderte durch die ' fuhrer. Bei Sturm und Wetter wie bei Sonnenschein P,<br />

Anstrengung derer geschaffen worden ist, die auf allen Ge- ' lein Wort: In Gottes Namen tun wir die Pflicht! ® l£ l"<br />

bieten die Tüchtigsten unter uns gewesen sind.<br />

Gottvertrauen war der Grundzug dieses ehrlichen «nd " j<br />

Der Vaterlandsgedanke gehört zu jenen Dingen die nie- '<br />

lonncnen Mannes. Er war es mich, der die Arbeiterfrage a l<br />

mals ausgerottet werden können. Ein skeptisches Zeitalter !<br />

rechte Bahnen zu leiten verstand. Den Gedanken der Um°u<br />

vermag ihn wohl zu trüben, aber immer wieder wird er nach 1 und Krankenkasse brachte er nach Alpnach. Zusammen mit oc<br />

dem Sturme in neuer Frische erstrahlen, denn er entspricht !<br />

eben verstorbenen Oberrichter Wallimann gründete er °u<br />

einem Liebesbedürfnis des menschlichen Herzens. ( die Konsumgenossenschaft. Im Feuerwehrwesen war er<br />

[allv führend und hat sich überall als überlegener<br />

"Ubi bene, ibi patria — das Vaterland ist da wo man ! sator gezeigt. Drei Söhne und eine Tochter waren ihm<br />

sich wohl fühlt!" brummen die Epikuräer. '<br />

ichieden. Der Aelteste ist Dr. Hermann Schorno, der e><br />

(Fortsetzung folgt!) !<br />

einflußreichen Posten im Bundeshaus bekleidet, während<br />

Jüngste, der H. H. P. Ephrem Schorno. als beliebter W


zinerpater seine Kraft in den Dienst Christi gestellt. — Nun<br />

ruht er aus von den Erdenmühen; der trutzige Pilatus steht<br />

ihm Wacht, auf den er 44 Jahre lang mit sicherer Hand die<br />

Loki geführt. Der Herr führe ihn auf seine ewige Höhe!<br />

Giswil. Die diesjährige Kantonaltagung (Jubiläumsfeier)<br />

der Christlichen Holz- und Bauarbeiter, Sektion Obwalden,<br />

findet Sonntag, den 24. März, Punkt nachmittags<br />

1 Uhr, im Hotel Bahnhof, Giswil, statt. Es werden zu dieser<br />

Tagung Arbeitgeber, Behörden und die hochw. Geistlichkeit<br />

und auch Nichtorganisierte Bau- und Holzarbeiter eingeladen.<br />

Im Mittelpunkt steht ein sehr schönes Referat von Zentral-<br />

Präsident A. Schelbert. Die Tagung verspricht sehr interessant<br />

zu werden. 38. A.<br />

Radio — Beromimfter<br />

Sonntag, 24. März.<br />

9.00 Schallplatte. 10.00 Katholische Predigt. 10.45 Klaviersonaten.<br />

11.30 Studioorchester. 12.40 Wettstreit der italienischen<br />

und französischen Muse. 13.45 Unterhaltende Musik.<br />

14.15 Groß- und Kleinbäckerei Tünkli. 15.00 Nachmittagskonzert.<br />

16.15 Leitfaden für fröhliche Liebesleute. 16.35 Tanzmusik.<br />

17.00 Künstler erzählen von ihren Reisen. 17.35 Musik<br />

für Violine und Orgel. 18.00 protestantische Predigt in italienischer<br />

Sprache. 18.30 Lwderstunde. 19.40 Internationale<br />

Skiwoche in Zermatt. 20.05 Heimatsang. 20.15 Hotel Alpenblick.<br />

Heitere Monatschronik. 21.25 Orchester Marek Weber.<br />

22.10 Vielleicht ein Wort, 1...<br />

Montag, 25. März.<br />

r r 1 !; 00 ® er!e von Ravel. 12.40 Studioorchester. 17.00 Cembalo-Vorträge.<br />

17.20 Gesangsvorträge. 18.00 Lieder. 18.10<br />

Sonate. 18.35 Der Kampf der Mächte um China. Vortrag.<br />

19.00 Fyrobe (Schallplatten). 19.40 Echo der Zeit. 20.20<br />

Wunschkonzert. 21.50 Wochenrückblick. 22.10 Studioorchester.<br />

Dienstag, 2«. März.<br />

11.00 Typische Musik. 11.30 Musik von Grieg. 12.40 Studioorchester.<br />

17.00 Lieder. 17.15 Musikalische Erzählung. 17.45<br />

Jugendstunde. 18.05 Englische Unterhaltungsmusik. 18.35<br />

Neues aus Wissenschaft und Technik. 19.00 Schweizer Volksmusik.<br />

19.10 Wirtschaftschronik. 19.20 Volksmusik. 19.40 Echo<br />

der Zeit. 19.55 Briefe der Jungen. 20.15 Sinfoniekonzert.<br />

21.25 Dein Kind ist unser Kind. 21.40 Russische Klaviermusik.<br />

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Freitag: Hl. Messen: 6. 6.30 und 7 Uhr. 7.10 Uhr Schulmesse. 7.45 Uhr Amt mit<br />

Fastenpredlgt.<br />

Samstag: Stiftjahrzeitamt für Jungfrau Marie von Flüe, Köchin, und Geschwister.<br />

Flüel». Sonntag: 5 Uhr Aussetzung. Heilige Messen: 6, 7 und 8.45 Uhr. Anbetnnqsstunden.<br />

13.30 Uhr Dritter Orden. l4 Uhr Christenlehre. 15 Uhr Seaen.<br />

Montag: Singmesse.<br />

Mittwoch: Gedächtnismesse im Ranft für Balz Omlin-Rohrer.<br />

Freitag: Fast- und Abstinenztag.<br />

Pfarrei Alpnach.<br />

Samstag: Siebenter für alt Oberrichter Gerold Wallimann-Stäldi, Zuhn — Ab<br />

16 Uhr Kapuzineraushilfe im Beichtstuhl.<br />

Sonntag: Seelensonntag. Beichtgelegenheit von morgens 4 Uhr an. Monatskommunion<br />

für Mannerapostolat, 4. Kurs Christenlehre und 7. Klasse. Heilige Messen um 5 und 6.30 Uhr,<br />

nachher Aussetzung und Fortsetzung des 40stündigen Gebetes. Halb 8 Uhr Messe. 8.30 Uhr<br />

Hauptgottesdienst mit Gedächtnis des Wohltätigkeitsvereins für Witwer Hermann Schorno-<br />

Durrer, Stad. Kindergottesdienst um 10 Uhr. 13 Uhr Christenlehre und Andacht. 16 Uhr<br />

letzte Stunde mit Gebetswache und Segen.<br />

Montag: Jahresgedächtnis für Frau M. Sigrist-Sager und Sohn Emil. Krone. Ebenso<br />

Jahresgedächtnis für Frau Herm. Müller-Britschgi und Tochter Helene, Fabrik. — Heute<br />

um 13 Uhr Schlierenprozession.<br />

^<br />

Dienstag: Siebenter für Schisfskapitän Nikl. Nufer-Jfanger, gestorben in Luzern.<br />

Mittwoch: Gedächtnis des Frauenvereins für Witwe Theresia Hartmann-Mathis, früher<br />

Klewigen. gestorben in Kriens. ~ '<br />

D o n n erstag: Stiftjahrzeit der Geschwister Britschgi.<br />

Freitag: Stiftjahrzeit der Frau Marie Theus-Durrer, Stad.<br />

Johanna Heß-Vilders, Unterdorf. Stiftjahrzeit<br />

. uistag: Siebenter für Ehefrau<br />

des Ben,amin Langenfand-Gnos, Zeifsel.<br />

Pfarrei Giswil.<br />

Pfarrkirche. Samstag: Abends 7.30 Uhr Rosenkranz.<br />

° ' a 0; 6 - 3^ Uhr Frühmesse. 9 Uhr Amt, Heizungsopfer, Anbetungsstunden. 13 Uhr<br />

uqniisitßUefi, I» Ehnstenlehrpflichtigen (auch im Kleintheil!). Andacht und Segen.<br />

rung i?dekMeA?im Uulhaus^^" ^<br />

m "<br />

Montag : Jahrestag für Jüngling Balz von Ah, Juch.<br />

Schulknaben Arnold Berch?Ad!"Rütt!^° * mb Berchtold-Abächerli und zugleich für den<br />

M i t t w o ch: Stiftjahrzeit für Witwe Josepha EiH-Ming,<br />

Freitag (Fasttag) und Samstag: Altes Stiftjahrzeit.<br />

11?«i n ,i b


Gesucht auf 15. April oder<br />

nach Uebereinkunft katholt>che<br />

Gesucht tüchtige<br />

Samariterverein Samen<br />

Einladung<br />

zur Schlußprüfung des Samariterkurses<br />

Sonntag, den 24. März. 15 Uhr, im Saale des Hotel Metzgern.<br />

t<br />

18g<br />

Jedermann, speziell die verehrten Passivmitglieder und<br />

Gönner, ist freundlich eingeladen.<br />

Für Aktive des Samaritervereins ist die Teilnähme obligatorisch<br />

und gilt als Monatsübung pro April.<br />

Mahlzeitencoupons mitbringen.<br />

D i e n s t a m f u n d e n<br />

Der Vorstand.<br />

durch ZMon-3»serataliskmst<br />

Wer in der Zeitung ein Inserat aufgeben will, das seinen Namen<br />

nicht enthalten soll, bedient sich der Inserate, in denen es z. B.<br />

heißt: Adresse zu erfragen bei der Expedition dieses Blattes; bei diefett<br />

Inseraten konnte bisher die Adresse telephonisch oder persönlich<br />

auf unserem Bureau erfragt werden. 1132<br />

Wie oft kommt es vor, sei es über Mittag, am Abend, in der Wirtschast<br />

oder auf der Bahn usw., daß man beim Lesen der Zeitung auf<br />

ein Inserat stößt, für welches man sich interessieren würde, wenn<br />

man Gelegenheit hätte, sich nach der Adresse zu erkundigen, um sich<br />

mit dem Inserenten in Verbindung zu setzen.<br />

Um unserer werten Kundschaft noch besser zu dienen, haben wir mit<br />

der Telephondirektion eine Vereinbarung getroffen, die sich an vietot<br />

Orten gut bewährt hat.<br />

Inskünftig wird die Telephondirektion Luzern Nr. 11 (Auskunft) zu<br />

jeder Tages- und Nachtzeit, auch sonntags, die Adressen von solchen<br />

Inseraten vermitteln. Dem Aufgeber des Inserates entstehen dadurch<br />

keine Mehrkosten. Wer sich beim Telephonbureau über die Adresse<br />

eines Inserates erkundigen will, bezahlt nur die Gebühr für ein<br />

gewöhnliches Ferngespräch. Eine Auskunftgebühr wird nicht verrechnet.<br />

Unser Bureau ist auch fernerhin bereit, soweit dies dienlich ist, von<br />

8—12 und von 14—18 Uhr, wie bisher Auskünfte zu erteilen.<br />

Mit höflicher Empfehlung<br />

Verlag „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>".<br />

Kirchliche f Gedächtnis<br />

Der Jahrestag für unsere liebe<br />

Mutter und Großmutter 28<br />

Witwe<br />

Adelh. BerchTold-fiMcherli<br />

Rüti<br />

und deren Großkind, unsern lieben<br />

Sohn und Bruder<br />

Arnoldli Berchtold<br />

Rüti<br />

wird Dienstag, den 26. März,<br />

in der Pfarrkirche Giswil gehalten,<br />

wozu Verwandte und<br />

Bekannte freundlichst eingeladen<br />

sind.<br />

Gottesdienstanfang 8 Uhr.<br />

Gesucht jüngere<br />

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Walter Wirz, Schatzli.<br />

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# Mitglied des Ve bandes Schweizeritcher Privatschulen %<br />

KeifenuDer minimal<br />

Wozu ein solcher Kerl gut ist?<br />

Zu Bordeaux stieg vor einigen Jahren ein Agent in das Coups eines Zuges und<br />

machte sich so recht bequem, als auch ein Fabrikarbeiter einstieg. Das waren die<br />

einzigen Reisenden in diesem Wagen. Als nun der Zug durch eine öde Heidengegend<br />

längs der baskischen Küste dahinflog, erblickten sie auf einer Zwischenstation einen<br />

Priester, der auf einen andern Zug zu warten schien. Der Agent wollte sich über<br />

den Priester lustig machen und hohnlachend wandte er sich an seinen Nachbarn mit<br />

der Frage: „Wozu ein solcher Kerl gut ist?" Und nun erging er sich in Schmähungen<br />

über die Religion, die Kirche und die Priester, und fügte bei, daß es wahrhaftig<br />

gut wäre, diese Taugenichtse aus dem Lande zu jagen. Auf einmal erhebt sich der<br />

Mann im Arbeitskittel, ein wahrer Riese, ballt die schwieligen Fäuste und stellt<br />

sich vor den Agenten hin und sagt: „Hier ist eine sehr wilde Gegend, und die Stationen<br />

sind weit von einander entfernt. Gesetzt den Fall, ich wollte Ihr Geld haben,<br />

und Sie erwürgen, so könnte das ohne weiteres geschehen; ich brauchte Ihren Leichnam<br />

nur aus dem Fenster hinaus zu werfen; es krähte kein Hahn darnach". „Aber,<br />

mein Freund!" rief der Agent zu Tode erschrocken, „ich habe nichts bei mir, und<br />

Sie würden durch meinen Tod nichts gewinnen." — „Wie?" antwortete der<br />

Blusenmann, „Sie haben kein Geld? Ich war am Fenster des Geldinstitutes, wo<br />

Ihnen 30 000 Franken ausbezahlt wurden, die Sie in der Brusttasche tragen." Der<br />

Agent zitterte wie Espenlaub, und der Arbeiter verharrte noch eine Zeitlang in<br />

seiner drohenden Stellung. Dann beruhigte er aber seinen Reisegefährten, indem<br />

er sagte: „Sie brauchen um Ihr Leben und um Ihr Geld nicht besorgt zu sein;<br />

ich bin zu einem Geistlichen in die Schule gegangen, und der lehrte mich, Gott zu<br />

fürchten und brav zu sein. So, lieber, Nachbar, nun werden Sie vielleicht wissen,<br />

wozu die Kerls, wie Sie, Elender, die Priester nannten, gut sind!" —<br />

Ein paar Gedanken von C. Sonnenschein<br />

Wir müssen wirklich die Predigt vom innern Menschen als das wesentlich Notwendige<br />

auffassen. Die Rettung kommt aus dem Innern. Nicht aus der Welt. Nicht<br />

aus der Wirtschaft. Sondern aus dem Jnnenmenschen. Aus der Seele. Aus dem<br />

Glauben. Aus der Gnade. Der Messias wollte die Welt von den tiefsten Gründen her<br />

umgestalten. Aus den Seelen der Menschen. — Wie ist es heute?<br />

stus öen Pfarreien<br />

3. Fastensonntag, 2. hl. Gabriel. Montag. Maria Verkündigung, 2. und Schlußev der Ferie<br />

Dienstag. Ferie, 2. A cunctis, 3. Omnipotens. Mittwoch. Hl. Johannes Damascenus 2. und<br />

Schlusses, der Ferie, oder Tagesmesse. Donnerstag. Hl. Johannes von Capistrano 2 und<br />

Zchlußev. der Ferie. 3. A cunctis, oder Tagesmesse. Freitag. Gebotener Fast- und Abstinenztag.<br />

Ferie, 2. A cunctis, 3. Omnipotens. Samstag. Ferie, 2. A cunctis, 3. Omnipotens.<br />

Pfarrei Sarnen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Kommuniontag der Frauen. Heilige Messen: 5.30, 6.45 7.45<br />

md 9.15 Uhr. Betstunden wie gewohnt. 1 Uhr Christenlehre. 4.40 Uhr Andacht zu Ehren der<br />

-»eiligen fünf Wunden und Segen. Im Amt Gedächtnis der Aelplerbruderschast für Simon<br />

.'lbegg-Bär, Balgen, Wilen.<br />

M o n t a g : Dreißigster für Franz Kiser-Christen, Dumli. Ramersberg. Erstjahrzeit für<br />

Jüngling Theodor Burch, ehem. Rothenburg.<br />

Dienstag: Dreißigster für Franz Kiser-Kifer, Feld, Ramersberg.<br />

Mittwoch: Stiftjahrzeit des Niklaus Burch, Furren.<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeit des Josef Burch, Gehren. Nach dem Amt Schulschlußfeier<br />

in der Pfarrkirche/<br />

Freitag: Neueres Stiftjahrzeit. 17.30 Uhr Stationenandachl. Gebotener Fast und<br />

Abstinenztag.<br />

Samstag: Dreißigster für Jungfrau Marie Amrhein, Kirchhöfen. Slifljahrzeit für<br />

Franz und Franziska Kathriner, Forsters, Gwand.<br />

Papstspende. Wer noch etwas für die Papftipende schenken will, möge da» gütigst bis Ende<br />

März im Pfarrhof oder bei den Borstandsmitgliedern des MütterveteinS abgeben. Bergelt'i<br />

Gott!<br />

Frauen- und Mütteroerein. Sonntag: Generalkommunion. 15.30 Uhr Versammlung<br />

rat Schulhaus Wtlen, 20 Uhr Versammlung im Schulhaus Dorf.<br />

Jungsrauenkongregation. Sonntag: 15 bis 16 Uhr 2. Fastcnvorlrag in der Pfarrkirche.<br />

Dtenstag: Gruppenabend der Jungsodalinnen. Donnerstag: Cärilasabend im Ramersberg.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 Uhr heilige Messe. 13 Uhr Christenlehre. 17.30 Uhr Rosenkranz.<br />

Ramersberg. Mittwoch (B): 7 Uhr heilige Messe.<br />

° n n t a g : Fortsetzung des Mündigen Gebetes in gleicher Abwechslung. S--<br />

meinschaftskommumon der Frauen. Bitte Beichtgelegenheil auch Vorabend» 5—7 Uhr nützen!<br />

genGdjt "'seicfucher £egen. 8 13,30<br />

' ^<br />

Christenlehre. 14 Uhr Andacht zum Heili-<br />

Dienstag ^Siebenter für Jüngling Karl Burch. Rößli.<br />

Freitag: Stiftjahrzeit für Jüngling Melchior Muster. Post. Slalden<br />

S a m s l a g : Sttstjahrzeit für Witwe Berta Fanger-Brilichgi<br />

K°l,iswil. Samstag: Von halb 5 Uhr an Beichtgelegenheil.<br />

Pfarrei Kerns.<br />

ßi e S°LÄ<br />

iäm<br />

a g - Heilige Messen: 6.30, 7.45, 8.30 und 10 Uhr. Mündiges<br />

5 er5 T ft fu * J""gli"g Franz Bucher. Roßmall Jahrzeil uni><br />

mit«! X- «*<br />

1 Wrtäi """<br />

ä s ä & ' ä ä J I « i Ä ' " "<br />

S t e rt § t a g . ©tiftmeffe im Beiuhaus für Jüngling Fritz Caaer<br />

Mittwoch: Stistmesse im Beinhaus sür Zunftmeister Melchior »on<br />

ItiYt"« - -°n I,I«w»„d,„ und jLui«, «>«<br />

Ä Ä S ' Ä 2» feST 3a!,id ' ""<br />

Melcktbal°<br />

für Jungfrau Margril Britschgi.<br />

17.30 Uhr Josefs unb Seamsandach^.^^N^r Rosenkwn^fü. F?Jtf SEl'in<br />

deus Amrhein 'ftfmS ® et,ünb, 8 un 0- Wallfahrtsabla». Gemistetes Lobamt des Tha-<br />

Ä S ® * » " * *<br />

Ehina- Land und Leute werden im Bild zu euch wachen<br />

Missionsgeb.et<br />

und ihre Angehörigen.' 6 " 8 * a 0 : Gestiftete Jahrzeiten für Frau Josephina Durrer-Michcl<br />

Q ,9 :<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

9 ulr^n ifhr<br />

Anbetungsstunden von 6—16 Uhr .öeiliae Meilen- 6 7.30 und<br />

« f 'fi" | f«f; " u 3ünflmönncc- »<br />

Diens t a'g^q^?.^^ltamt für das löbl. Geschlecht Omlin<br />

*«• - ****** *»•<br />

onnerstag: Hausjahrzeit des löbl. Geschlechtes Rohrer 2.


Sarnen / Mittwoch, den 27. März <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Rr. 24<br />

M O n e r M s s r e m i »<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Fr!' 1v!sv° halMhrttch Fr^ S.ö^Jnbegrisfen^<strong>Obwaldner</strong> P f ^<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Z--°»>w°-'-'ch-R-d°M°-: D- Au^,, «... Sei. 862S7<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich SV Rp. Verlag: Louis Ehrli & Cie., Tarnen. — Tel. 8 6132<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden S Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnferaten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54. und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

( G r o ß k u n d g e b u n g d e r diristlidien A r b e i t e t v o n O b w a l d e n<br />

Jubiläumsfeier des Christlichen Holz- und Bauarbeiterverbandes.<br />

Mit vorbildlicher Pünktlichkeit eröffnete Kantonalpräsident<br />

A l o i s Wolfam Sonntag, den 24. März <strong>1946</strong>, nachmittags<br />

1 Uhr, im Hotel Bahnhof in Giswil, die 10. K a n -<br />

t o n a l t a g u n g des Christlichen Holz- und Bauarbeiterverbandes<br />

der Schweiz, Sektion Obwalden. Mit berechtigtem<br />

Stolz durfte er die große Schar von 290 Arbeitern und vielen<br />

Gästen, darunter der Zentralpräsident CHB, A. Schelbert,<br />

Zürich, Sekretär Kolb, Luzern, Ständerat Ludw. von Moos,<br />

Landammann Alois Abächerli, Kantonsratspräsident Anton<br />

Jöri, die Vertreter der Geistlichkeit, der Gemeindebehörden<br />

und der konservativen Presse herzlich begrüßen. Die Musikzesellschaft<br />

Giswil brachte mit ihren gefälligen musikalischen<br />

Produktionen eine festliche Stimmung in den vollbesetzten<br />

"aal.<br />

In raschem Tempo erfolgte die Verlesung des Protokolls<br />

und die Rechnungsablage, um dann den Jahresbericht des<br />

Präsidenten und den Rückblick aus die 19jährige Tätigkeit, abgelegt<br />

ebenfalls durch den Vorsitzenden, entgegennehmen zu<br />

können. Es würde den Umfang unserer Berichterstattung<br />

sprengen, wollten wir heute schon auf die sehr interessanten<br />

Ausführungen des Kantonalpräsidenten eingehen. Jahresbericht<br />

und Rückblick werden wir in den nächsten Nummern<br />

unseres Blattes veröffentlichen; wir machen unsere Leser heute<br />

schon auf diese Publikationen, die ein abgerundetes Bild über<br />

die Entwicklung der christlichen Arbeiterorganisation in Obwalden<br />

geben, aufmerksam.<br />

Überraschenderweise hatte Kantonalpräsident Wolf die De-<br />

Mission eingereicht. Die Versammlung war aber anderer Meinung<br />

und bestätigte einstimmig und mit Akklamation<br />

Herrn Wolf in seinem Amte (gleichsam als P r o t e st gegen<br />

die gehässigen Angriffe der freisinnigen Presse dem verdienten<br />

Kantonalpräsidenten gegenüber). Wir gratulieren!<br />

In gespannter Aufmerksamkeit lauschte die Versammlung<br />

dem Referat des Zentralpräsidenten des Schweizerischen<br />

Christlichen Holz- und Bauarbeiterverbandes, Herrn A.<br />

Schelbert, Zürich, der über das Thema sprach:<br />

„Wir wollen unser Recht."<br />

Einleitend verdankte der Redner die unermüdliche und<br />

geschickte Arbeit des Kantonalpräsidenten und seiner Mitarbeiter.<br />

Eines kann man dem CHB. nicht nachsagen, daß er eine<br />

'schläfrige Gesellschaft sei. Ein gutes Zeichen für das Zusammenarbeiten<br />

zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern sei es,<br />

daß der CHB. in Obwalden in den letzten 10 Jahren weder<br />

Streik- noch Maßregelungsunterstützungen habe auszahlen<br />

müssen.<br />

Wir sind in die Welt gesetzt, um unserer ehrlichen Arbeit<br />

nachzugehen. „Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen."<br />

Als christliche Arbeiter haben wir die Pflicht, das in uns gesetzte<br />

Vertrauen zu rechtfertigen, eine saubere und brauchbare<br />

Arbeit zu leisten, unsere Pflichten dem Herrgott, der Familie,<br />

dem Nächsten und dem Staate gegenüber zu erfüllen. Unser<br />

-erband läßt sich von keiner Seite dreinreden. Der „Kari"<br />

gemeint ist Karl Tresch, Garnen, eifriger Agitator für die<br />

i>^eisinnige Gewerkschaft „Freie Schweizer Arbeiter") soll seine<br />

„Klugheit" in einem andern Kanton und nicht hier bei uns an<br />

den Mann bringen. Wir haben uns von diesem<br />

Herrn nichts vormachen zu lassen! Die große<br />

und erfolgreiche Arbeit unseres christlichen Verbandes für die<br />

Besserstellung der Arbeiter in Obwalden spricht für sich.<br />

Gewerkschaft ist eine Kampforganisation; das Leben selbst<br />

ist ein Kampf. Wir werden anf dieser Erde nie eine Ordnung<br />

bekommen, bei der alle Wünsche eines jeden Menschen<br />

in Erfüllung gehen. Die soziale Frage wird immer vor uns<br />

liegen. Anläßlich der Tagung in Luzern anfangs <strong>1946</strong> wurde<br />

die Gründung eines Streikfonds beschlossen. Die Lohnfrage<br />

muß geregelt werden, sei es in Güte oder auch anders. Der<br />

CHB. wird nicht ruhen, bis unsere Arbeiter — vorausgesetzt,<br />

daß sie saubere Arbeit leisten — einen Lohn erhalten, mit<br />

welchem sie sich, ihre Frau und Kinder selber erhalten, einen<br />

Sparbatzen auf die Seite legen und ihren Kindern eine angemessene<br />

Bildung angedeihen lassen können. Es tut einem<br />

weh, zuzusehen, daß Frauen in die Fabrik gehen müssen,<br />

trotzdem der Mann fleißig werkt und schafft.<br />

Eine Frage, die noch der Lösung harrt, ist der Lohnausgleich<br />

für die Schlechtwetter-Tage. Der Verband wird alles<br />

daran setzen, daß hier eine brauchbare Regelung herbeigeführt<br />

werden kann. Die Einführung der Ferien im Baugewerbe<br />

konnte durch unsern Verband bewerkstelligt werden.<br />

Wir fordern unser Recht vom Staate, aber wir müssen<br />

saubere Kerle, fleißige Arbeiter sein. Aus Obwalden haben<br />

wir in dieser Beziehung keine Klagen erhalten. Bleibt auf<br />

diesem Boden! Unfleißige, faule Arbeiter sind für unseren<br />

Verband eine moralische Niederlage. Also den Lohn nicht vertrinken<br />

und verbummeln! Man soll uns Arbeitern keine Vorwürfe<br />

machen müssen, dann können wir auch positiv mit den<br />

Arbeitgebern verhandeln.<br />

Ein besonderer Appell geht an die Jungen; ihr müßt das<br />

Leben gestalten; ihr müßt das politische Erbe eurer Väter<br />

und eurer Religion übernehmen und als treue Sachverwalter<br />

durch das Leben führen und euren Nachfahren unversehrt in<br />

die Hände übergeben.<br />

Der Redner kam nun auf die PdA. (Partei der Arbeit,<br />

oder aufrichtiger gesagt: Partei der Anpasser, Partei des Auslandes)<br />

zu sprechen. Mit Beschämung müssen wir feststellen',<br />

daß im Schweizerlande wieder andere Anpasser auferstanden<br />

sind; sie kommen aus der PdA. Es ist bedauerlich, daß<br />

besonders unter den ungelernten Bauarbeitern einige Tausend<br />

der PdA. nachlaufen. Die Wallfahrt nach Moskau lehnen<br />

wir entschieden ab. Wir wollen Schweizer bleiben und<br />

auf keine fremden Einflüsterungen hören (Großer Beifall!).<br />

Kollegen im <strong>Obwaldner</strong> Ländchen, paßt auf! Gewiß haben<br />

wir noch dieses und jenes zu ordnen; aber das machen wir<br />

selber, dazu brauchen wir keine Baumeister von Berlin oder<br />

Moskau. Wir gehen ernsten Tagen entgegen. Der Krieg mit<br />

den Waffen ist vorbei, der Krieg hat sich aber auf die g e i -<br />

st i g e Seite verlagert.<br />

Eine eindringliche Bitte wendet der Redner an die G e i st -<br />

l i che n : Helft uns mit! Wir erleben ja die gemeinsame Not.<br />

Wer wird in diesem großen Geisteskampfe siegen, Moskau oder<br />

Rom? Für uns gibt es nur eine Antwort: Rom. Darin<br />

setzen wir unsern Lebenskampf. Christliche Holz- und Bauarbeiter,<br />

helft mit durch eure stramme Agitation!<br />

Für den christlichen <strong>Obwaldner</strong> Arbeiter kommt<br />

nicht der „Landesverband freier Schweizer Arbeiter"<br />

in Frage, sondern einzig und allein der Christliche<br />

Holz- und Bauarbeiterverband!<br />

Brausender Beifall verdankte und unterstrich das ganz<br />

hervorragende Referat, das sowohl auf die Arbeiter, wie auf<br />

die Gäste, einen tiefen und nachhaltigen Eindruck hinterließ.<br />

Verschiedene Anträge einzelner Sektionen kamen zur<br />

Sprache und wurden alle einstimmig genehmigt. Wir werden<br />

sie gelegentlich veröffentlichen. Ebenso wurde der Re v i s i o n<br />

des Bauarbeitervertrages von Obwalden zugestimmt.<br />

Der Vertrag sieht eine Lohnerhöhung von 5 Rappen<br />

für Handlanger und 8 Rappen für Maurer vor.<br />

Den Gruß der Regierung entbot Landammann Alois<br />

Abächerli. Er beglückwünschte den CHB. Obwalden zu seinem<br />

Jubiläum auch im Namen der konservativen Volkspartei<br />

Obwalden. Die Partei ist jederzeit für einen gerechten Lohn<br />

eingetreten; wir wollen auch in Zukunft zusammenarbeiten.<br />

Mit wohlmeinenden Worten rief der Redner zum Maßhalten<br />

auf: Maßhalten ist eine Forderung, die das Volk an die Regierung<br />

stellt, und eine Forderung, die die Regierung an das<br />

Volk stellt. Möge unter der Arbeiterschaft auch fürderhin Einigkeit<br />

herrschen, Einigkeit aber auch dem Staat, dem Kanton<br />

und der Gemeinde gegenüber.<br />

„Restlos christlich organisieren, dann kommt ihr zum<br />

Ziel!", war der Aufruf des Vertreters der nidwaldnerischen<br />

Sektion Stans, Kollege M a t h i s, Stans. Unter die Gratulauten<br />

stellten sich serner Ständerat Ludwig von Moos,<br />

Sächseln, und Kaplan F r. L o r e tz, Giswil, die anerkennende<br />

und aufmunternde Worte an die große Arbeiterversammlung<br />

richteten.<br />

Nach 356stündiger Tagung konnte Kantonalprästdent AI.<br />

Wolf die eindrucksvolle und lehrreiche Tagung schließen.<br />

Dem Christlichen Holz- und Bauarbeiterverband wünschen<br />

wir in seinen Bestrebungen vollen Erfolg und hoffen zuversichtlich,<br />

er könne seinen Bestand durch unermüdliche Agitation<br />

in Bälde noch wesentlich vergrößern.<br />

-z.<br />

Ans der BmdesbelsammlW<br />

$ Am 18. März hat die Frühjahrssession der eidgenössischen<br />

Räte ihren Anfang genommen. Der Nationalrat<br />

befaßte sich in der ersten Sessionswoche mit der Beratung der<br />

Wirtschaftsartikel als dem Hauptgeschäft. Er diskutierte auch<br />

über ein neues Geschäftsreglement und beschloß u. a., eine<br />

„Fragestunde" ungefähr nach englischem Muster einzuführen.<br />

Im Ständerat stand als gesetzgeberisches Hauptwerk das<br />

Bundesgesetz über die Luftfahrt im Mittelpunkt. Bei der<br />

Kreditgewährung (27 Millionen Franken) für den Ausbau der<br />

Eidg. Technischen Hochschule in Zürich wurden erhebliche finanzielle<br />

Bedenken gemeldet.<br />

Ueber die Beratungen der beiden Kammern wird nächste<br />

Woche zusammenfassend ein etwas eingehenderer Bericht zu<br />

erstatten sein.<br />

TT]enschen auf Irrwegen<br />

Von Pierre l'Ermite. 33<br />

„Ubi Patria, ibi bene! — Man wird sich immer wohl<br />

ühlen da, wo das Vaterland ist", antworten diejenigen, die<br />

ie Vergangenheit nicht verleugnen und deren Herzen die<br />

Hüter der heiligen Flamme sind. Und man fühlt sich doch<br />

r o wohl „bei uns"!<br />

Wenn man die Augen schließt und im Geist all das vor-<br />

"verziehen läßt, was Frankreich verkörpert, dann erblickt<br />

an Dörfer, deren Häuser sich allmählich wie eine Familie<br />

m Kirchen und Klöster gruppiert haben — erblickt stolze<br />

ebirge, wie die Alpen — majestätische, wie die Pyrenäen<br />

eligiöse, wie die Vogesen — erblickt fruchtbare Täler<br />

t-Iuffe mit lächelnden Ufern — Kathedralen, die anmuten<br />

wie Stein gewordene Poesie — Wallfahrtsorte, wie kein aneres<br />

Land sie auszuweisen hat.<br />

Dann vernimmt man eine klare und elegante Sprache, in<br />

er Glanzstücke an Gedankengut und Form niedergeschrieben<br />

orden sind. — Hört Stimmen, die von ritterlichen und<br />

ührenden Zeiten raunen — Stimmen, die stolz und melodisch<br />

zugleich von der Vergangenheit erzählen, so etwa wie<br />

.ihne ihren Enkelkindern am Abend vor den Tagen des<br />

Ruhmes und des Elendes ihrer Familie erzählen würde.<br />

Das ist Frankreich! — Jenes „liebliche" Frankreich, wie<br />

unsere Väter es im Zeitalter der Burgen und Heldenepen in<br />

ihrer Verliebtheit zu nennen pflegten.'<br />

Das Frankreich der Heiligen, einer heiligen Genoveva,<br />

Ottilie, Klotilde, einer Blanka von Kastilien, einer Jeanne<br />

d'Arc, eines heiligen Remigins und des heiligen Königs Ludwig.<br />

— Jenes Frankreich, das nicht stirbt und nicht sterben<br />

kann, weil sein Herz, mehr noch als sein Genie, für das Lebeu<br />

der Völker unentbehrlich geworden ist.<br />

Auch heute wird es nicht untergehen, ebenso wenig wie<br />

es früher untergegangen ist, trotz einer alles zermalmenden<br />

Niederlage, wie wir es in unserer Geschichte in solchem<br />

Umfange und solcher Totalität noch nie erlebt haben.<br />

O Gott unserer Väter, beschütze Frankreich!<br />

Führe es auf den göttlichen Weg zurück, denn Du bist<br />

ja der Weg, die Wahrheit und das Leben.<br />

*<br />

Die Lage wird immer tragischer. Man sollte unverzüglich<br />

Entscheidungen treffen und ich würde dies auch tun, wenn ich<br />

frei wäre. — Aber ich bin von allen Seiten, von oben und<br />

von unten her, „eingeklemmt".<br />

Versuche ich es, eine Initiative zu ergreifen, so sagt mein<br />

Generaldirektor sicher: „Um was kümmern Sie sich? Das ist<br />

doch meine Sache."<br />

Aber tatsächlich handelt er nicht.<br />

Ich glaube sogar^ daß er verreisen wird.<br />

Nach unten hin kann ich mich auf niemanden verlassen.<br />

Was den Personalchef anbelangt, so scheint er die Gefahr,<br />

welche die Fabrik bedroht, nicht einmal zu ahnen, und er<br />

bleibt die kratzbürstige Bulldogge, die er immer gewesen<br />

ist. Sogar jetzt muß ich Tag und Stunde gut auswählen,<br />

wenn ich mit ihm verhandeln will, ohne Grobheiten einzustecken.<br />

Und dabei jagen sich doch die Ereignisse. Ueberall hinter<br />

der Front triumphieren Verrat und Gleichgültigkeit, so daß<br />

ich es nur um so mehr bedaure, nicht an der Front sein zu<br />

können! Denn es drückt mir das Herz ab, zu sehen, wie viele<br />

Dinge weggeschafft werden müßten, während tatsächlich nichts<br />

getan wird: prachtvolle neue Maschinen, die unverzüglich entsernt<br />

werden sollten ... Zeichnungen, Pläne, Briefschaften,<br />

Buchführungen usw., die man retten sollte und die unfehlbar<br />

in die Hände des Feindes fallen werden.<br />

Niemand redet davon oder scheint auch nur daran zu denken.<br />

Denn jeder denkt nur an sich selber.<br />

Man überprüft sein Auto, schnürt seine Pakete, versorgt<br />

sich mit Benzin, kauft Konserven ein und studiert die Reise-<br />

Möglichkeiten. Aber die Fabrik, von der man eigentlich lebt<br />

und mit der man sich verteidigen könnte, scheint überhaupt<br />

nicht mehr zu existieren.<br />

Deshalb fühle ich mich auch so allein, so verlassen.<br />

Und diese Einsamkeit ist doppelt schwer zu ertragen inmitten<br />

dieser Masse und in dieser tragischen Stunde, wo<br />

doch alles nur ein Herz und eine Seele sein sollte, um der<br />

gemeinsamen Gefahr vorzubeugen. Zwar bleibt mir Chantal.<br />

Aber man stürzt sich nicht auf eine Blume.<br />

Und außerdem fordert eine Frau für einen Dienst, den<br />

sie nicht verweigern kann, oft einen so hohen Preis, daß ich<br />

zögere, mich auf einen Weg zu begeben, auf dem es kein Zurück<br />

mehr gibt.


Ziir oder<br />

t. a. Habent sua fata libelli: jedes Buch hat sein Schicksal.<br />

Und wenn Feuerbach die mit den Worten illustriert: „Es<br />

geht den Büchern wie den Jungfern, gerade die besten und<br />

würdigsten bleiben oft am längsten sitzen", so kann man das<br />

neue Verfassungsbüchlein von Herrn Kantonsrat Müller<br />

(parteilos) sicher nicht in jene Kategorie einreihen. Es war<br />

zum mindesten nicht zum Sitzenbleiben verdammt, fand ^ im<br />

Gegenteil seinen Weg sogar in die Stuben gelehrter Profefforen<br />

und Staatsrechtslehrer. Die Paragraphen wurden<br />

gezählt, die Materie gewogen und das Büchlein zu leicht befunden.<br />

Damit könnte man eigentlich die Sache begraben<br />

und die Fahne des „Fortschrittes" auf Halbmast setzen. Wie<br />

man aber vernimmt, scheint ein anderer Parteiloser an der<br />

Landsgemeinde mit neuen Ueberraschungen aufwarten zu wollen.<br />

Darum ist es vielleicht gut, doch etwas näher auf die<br />

Hintergründe der abgewiesenen Verfassungsinitiative einzugehen.<br />

In seiner Initiative hat Herr Kantonsrat Müller u. a.<br />

drei große Postulate ausgestellt: die Abschaffung der Landsgemeinde,<br />

weitere Ausgestaltung der Gewaltentrennung und<br />

der Volksrechte und die Einführung der Proporzwahlen an<br />

Stelle des herrschenden Majorzsystems.<br />

Zum Postulat: Die Abschaffung der Landsgemeinde.<br />

Zum voraus sei gesagt: Wer die verschiedenen<br />

Stimmen der Opposition in kantonaler und außerkantonaler<br />

Presse nach der letztjährigen Landsgemeinde las, konnte keineswegs<br />

erstaunt sein über diese Forderung des Jnitianten.<br />

Damals kritisierte ein Einsender die Demagogie und Unberechenbarkeit<br />

der Landsgemeinde, und alt Landschreiber Frz.<br />

Odermatt von Nidwalden (lib.) ging in der Solothurner Zeitnng<br />

sogar unter die Propheten mit der Prophezeihung: „In<br />

wenigen Jahren werden die Landsgemeinden der Geschichte<br />

angehören!" Seither hat man aus beiden Lagern sowohl Stimmen<br />

dafür, wie dagegen vernommen, und ich möchte es daher<br />

als die persönliche Meinung eines Kreises von jungen Staatsbürgern<br />

aufgefaßt wissen, wenn ich für die E r h a l t u n g der<br />

natürlichsten, lebendigsten und schönsten Verkörperung der<br />

Demokratie, unserer Landsgemeinde eintrete. Herausgewachsen<br />

aus dem Thing freier Germanen, die sich unter Gottes freiem<br />

Himmel ringartig versammelten, wurzelt sie auch heute noch<br />

tief im Traditionsbewußtsein unseres freiheitsgebundenen<br />

Volkes. An der Landsgemeinde vom 30. April 1645 wurde<br />

laut Staatsprotokoll beschlossen: „in daß khünftige soll die<br />

järliche Landtgemeind uff dem Schießhausplatz gehalten werden."<br />

Am 29. April 1646 zogen demnach zum ersten Mal<br />

die Mannen hinauf zum Landenberg, um als Glieder einer<br />

lebendigen Demokratie über Wohl und Wehe des Landes zu<br />

entscheiden. Wie bedauerlich wäre es, wenn wir gleichzeitig<br />

mit der Feier des dreihundertjährigen Jubiläums der Landsgemeinde<br />

auf dem Landenberg auch ihren Todestag begehen<br />

müßten.<br />

O s w a l d e n<br />

Volksbegehren betreffend Abänderung der Kantonsversasjung.<br />

(Amtlich.) Die seinerzeit bestellte kantonsrätliche Kom-<br />

Mission für die Prüfung des Volksbegehrens auf Abänderung<br />

der Kantonsverfassung und den Erlaß eines Wahl- nnd Abstimmungsgesetzes<br />

besammelte sich am 23. März <strong>1946</strong>. Sie<br />

nahm Kenntnis von dem von Herrn Prof. Dr. Z. Giacometti,<br />

Zürich, ausgearbeiteten Rechtsgutachten, das das Begehren als<br />

verfassungswidrig darstellt. Die Kommission hat aus<br />

Grund des Gutachtens in Bestätigung ihres Entscheides vom<br />

15. Februar <strong>1946</strong> beschlossen, es sei dem Kantonsrat der Antrag<br />

zu unterbreiten, das Begehren wegen Versassungswidrigkeit<br />

dem Volk nichtzurAbstimmung vorzulegen. —<br />

Das Rechtsgutachten wird in Abschrift den Behörden und der<br />

Presse zur Verfügung gestellt.<br />

Initiativbegehren Müller und Seiler.<br />

gegen die Lmdsgemeinde?<br />

Wie verlautet,<br />

Wollte man versuchen, die gegnerische Kritik zu würdigen,<br />

so muß vor allem der Einwand bestritten werden, daß unsere<br />

Landsgemeinde unberechenbar und demagogisch sei. Was<br />

ist denn demagogischer, als die in schreienden Farben vor Abstimmungen<br />

auf Straßen und Kirchenmauern Hingeschmierten<br />

Ja- und Neinparolen, was könnte noch demagogischer sein<br />

als die Papierflut von Flugschriften, die am Vorabend der<br />

„freien, unkontrollierbaren Urnenabstimmung" die Briefkästen<br />

füllen, und die nicht mehr, wie dies an der Landsgemeinde<br />

möglich ist, durch freies Manneswort beantwortet und richtiggestellt<br />

werden können? Oder könnte man vielleicht an einer<br />

Landsgemeinde das demagogische Gebaren eines.^nltmnten<br />

noch überbieten, der am Abstimmungsmorgen einen E l<br />

durch die Straßen führt, auf denen in großen Lettern geschoben<br />

steht: Ich allein stimme Nein! (So geschehen anlaßlich d<br />

Abstimmung über den Verkehrsartikel!)<br />

Das stärkste Argument, das die Opposition gegen die<br />

Landsgemeinde ins Feld führt, ist wohl die Benach ei igung<br />

der weit vom Landsgemeindeort entfernt wohnenden Lcn v-<br />

leute. Eine tatsächliche Begünstigung der näher wohnenden<br />

Stimmberechtigten läßt sich in der Tat nicht leugnen, ^n essen<br />

scheint doch das Maß der Benachteiligung der äußern Gemeinden<br />

bei der kleinen Ausdehnung unseres Kantons, bei<br />

den guten Straßen und Bahnverbindungen als recht g^lng.<br />

Den Talleuten von Engelberg werden zudem groye ao )r-<br />

Vergünstigungen gewährt. Den tiefern und eigentlichen Grün<br />

deckt F. Odermatt selbst auf, wenn er im schon zitieiten ,trtikel<br />

schreibt: „Uns fehlt die Leidenschaft für den Staat, es<br />

fehlt uns der Glaube oder das Verantwortungsbewußtsein,<br />

daß wir mit der Wahl eines Magistraten, mit der Annahme<br />

oder Verwerfung eines Gesetzes etwas aufs Spiel setzen wurden.<br />

Wegen solch nebensächlichen (!) Dingen Gesahr zu lausen,<br />

einen Kunden zu verlieren, das wäre, denkt mancher, zu<br />

einfältig." Es ist unschwer zu erraten, was für eine Note<br />

der verehrte Leser diesem liberalen Schriftgelehrten in sein<br />

staatsbürgerliches Zeugnis schreiben wird. Leider ist das abei<br />

heute die Mentalität großer Kreise. Der eine fürchtet, durch<br />

den Besuch einer Landsgemeinde einen Kunden zu verlieren,<br />

der andere einen Kino in der Stadt zu verpassen. An dieser<br />

Auffassung würde aber die Abschaffung der Landsgemeinde<br />

kein Jote ändern. Reform der Geister, nicht der Gesetze,<br />

tut not! Es ist tatsächlich so. wie Redaktor Grellet in der<br />

„Gazette de Lausanne" schreibt: „Während Jahrhunderten kamen<br />

die Leute von allen Teilen des Kantons zur Landsgemeinde:<br />

zu Fuß, im Wagen und zu Pferd. Seitdem sie das<br />

Velo, die Bahn und das Postauto benützen können, finden sie,<br />

daß der Ort zu weit weg und die Reise zu kostspielig sei. Ehrlicher<br />

wäre es, einzugestehen, daß es am Geiste fehlt!"<br />

Wirklich stichhaltige Argumente für die Abschaffung unserer<br />

Landsgemeinde haben wir nicht gefunden. Es drängt sich<br />

daher die Vermutung auf, daß nicht eigentlich Sach-, sondern<br />

eher Personen- und Sesselsragen, wie wir sie schon aus frü-<br />

Hern Initiativen kennen, der ganzen Initiative zu Gevatter<br />

standen. Es ist dies auch die Ausfassung weiter Kreise der<br />

liberalen Schweizerpresse. So schrieb z. B. die „Basler Nachrichten"<br />

zum neuen Begehren: .. was mehr beunruhigt, ist,<br />

daß scheinbar die Liberalen ohne alle Skrupel gewillt sind,<br />

ihren Ansprüchen die Landsgemeinde zu opfern und über jene<br />

zu spötteln, die den traditionsgebundenen Wert dieser Jnstitution<br />

hervorheben. In der ganzen Schweiz würde man einen<br />

solchen Schritt nicht verstehen und bedauern." So schreibt eine<br />

liberale Zeitung.<br />

Wir Bewohner der Landsgemeindekantone dürfen uns<br />

rühmen, in der einzigen ursprünglichen Demokratie der Welt<br />

zu leben. Verlausen wir dieses Erftgebnrtrecht nicht um das<br />

Linsengericht moderner Bequemlichkeit, sondern nehmen wir<br />

es vielmehr als Erstgeburtspflicht. Auf daß weiterhin von uns<br />

gelte, was Schiller den Teil über die Bewohner der Urkantone<br />

sagen läßt:<br />

„... Denn so wie ihre Alpen fort und fort dieselben Kränter<br />

nähren, ihre Brunnen gleichförmig fließen, Wolken selbst<br />

und Winde den gleichen Strich unwandelbar befolgen, so hat<br />

die alte Sitte hier vom Ahn zum Enkel unverändert fortbestanden,<br />

nicht tragen sie verweg'ne Neuerung..<br />

kommt der amtlich bestellte Staatsrechtslehrer Prof. Giacometti<br />

in Zürich in Uebereinstimmung mit der kantonsrätlichen<br />

Kommission zum Schlüsse, das Jnitiativbegehren aus Abschaffung<br />

der Landsgemeinde nnd Aenderung einer Reihe anderer<br />

Vorschriften sei verfassungswidrig. Das Begehren<br />

kann daher nicht der Volksabstimmung unterbreitet werden.<br />

Die große Mehrheit des <strong>Obwaldner</strong> Volkes wird das begrüßen.<br />

Sozialer Wohnungsbau und Bodenpreise. (Eing.) Ein Einfender<br />

in Nr. 23 dieses werten Blattes kommt zu der Auffassung,<br />

daß die derzeitigen Baulandpreise zu 5, 1t) und 15 Fr.<br />

je Quadratmeter übersetzt sind und es dem minderbemittelten<br />

Familienvater mit Kindern nicht erlauben, an ein eigenes<br />

Heim zu denken.<br />

Schreiber dies war jüngst in einer größeren Schweizerstadt,<br />

dort hatte man gerade eine neue Siedlung erstellt. Die<br />

Baugenossenschaft hatte ein größeres Bauerngut in Stadtnähe,<br />

immerhin zirka 40 Minuten vom Stadtzentrum entfernt, anaekauft<br />

um solches in Bauparzellen auszuteilen und darauf<br />

Ew und Zweifamilienhäuser zu erstellen. Der Quadratmete<br />

L so auf 6 Fr. zu stehen. Dazu kamen die Anschlußkost^<br />

für Gas, Kanalisation und Master, >o daß die endgültige,,<br />

Baukosten auf Fr. 12. —bis 13.— pro Quadratmeter zu stx.<br />

hen kamen. Abzüglich Subventtonen kam ein mit Hohlsteinen<br />

erbautes Einfamilienhaus auf Fr. 3b 000.— zu stehen. 5-<br />

Pmmerwohnung und Bad. Immerhin für eine Familie von<br />

6_7 Personen ausreichend. Nehmen wir eine Verzinsung von<br />

nur 5 Prozent für Hypotheken und Reparaturen an, so er- -<br />

mbt sich die jährliche Ausgabe von Fr. 1800.—. solches kann I<br />

B<br />

sich selbstverständlich nur ein Besitzer mit einem sichern Einkommen<br />

leisten.<br />

Das sind nun städtische Verhaltnisse. Es gibt aber Leute<br />

die behaupten, es sei auch heute noch bei den teuren Preisen<br />

möglich, ein eigenes Haus zu einem er>chiviiiglichen Preis zn<br />

erstellen, auch wenn für den Baugrund 2000 bis 3000 Fr.<br />

ausgelegt werden müssen, vorausgesetzt, daß mit Bedacht gebaut<br />

wird und nicht das letzte Brett und der letzte Nagel<br />

auf einmal eingeschlagen werden müßte. Wenn man sich nach<br />

der Decke streckt, nicht alles modern und tip-top verlangt, so<br />

kann man auch in einem billigeren Hause glücklich leben.<br />

Wenn wir wie unsere Altvordern uns etwas bescheiden würden,<br />

so könnte nian vorderhand nicht absolut nötige» Koinfort<br />

für später aufsparen und statt dem großen alljährlichen<br />

Zins daraus langsame Verbesserungen anstreben. Tie Hauptsache<br />

wäre, daß ein Familienvater mit Bindern einmal aus<br />

eigenem Grund und Boden daheim wäre^<br />

Ein Bodenpreis sür Bauland von 2 Fr. ist heute überlebt<br />

und wir halteil dafür, daß ein Preis von 5 bis 6 5r. auch für<br />

Korporationsland annehmbar und zu verantivorten ist. Wie<br />

wir oben gesehen, verteuern die Anschlußkosten für Wasser<br />

und Kanalisation an abgelegenen Orten den vermeintlich billigen<br />

Baugrund ganz erheblich. 1000 ,vr. sür Wasseranschluß<br />

sind bald ausgelegt und wenn die Minder im Winter bei<br />

Kälte und Schnee einen halbstündigen Weg zur Schule und<br />

Kirche bahnen müssen, der Vater ebensolchen zum Arbeitsort,<br />

zum Bahnhof, und die Mutter Kommissionen machen muß,<br />

so verteuert das ganz erheblich einen billigen Bauplatz.<br />

Was vor 30—40 Jahren noch teuer schien, ist jetzt zum<br />

Vergleich billig. Es kam darüber eine große Geldentwertung,<br />

eine 40prozentige Abwertung und wieder eine Geldentivertnng,<br />

so daß auch automatisch alle Sachwerte entsprechend<br />

in die Höhe gingen. Wenn einer vor 40 Jahren mit 100 000<br />

noch ein Herr schien, so könnte er heute mit 200000 Fr., beim<br />

dermaligen Geldzins nicht einmal mehr anständig daraus leben.<br />

Die ins schwindelhafte hinausgeschraubten Löhne ziehen<br />

eben höhere Sachwerte und teure Lebenshaltungskosten<br />

nach sich.<br />

Die ältere Generation schüttelt ob dieser Entwicklung den<br />

Kopf und die Jungen gehen ganz selbstverständlich darüber<br />

weg.<br />

<strong>Obwaldner</strong> Gewerbebank Sarnen. (Mitg.) Die am Samstag,<br />

den 23. März <strong>1946</strong>, unter dem Vorsitz des Verwaltungsratspräsidenten<br />

Herrn a. Kantonsrat Th. Durrer abgehaltene<br />

ordentliche Generalversammlung war von 14 Aktionären mit<br />

270 stimmberechtigten Aktien besucht. Ter GeschüftsvnM, die<br />

Jahresrechnung und die Bilanz für 1945, welche der Borsitzende<br />

und Herr Direktor Trachsel noch ergänzten, wurden<br />

auf Antrag der Kontrollstelle einmütig genehmigt. Ten Verwaltungs-<br />

nnd Kontrollorganen wurde definitiv Entlastung<br />

erteilt. Die vom Benvaltungsrat vorgeschlagene Gewinnverteilung<br />

wurde einstimmig gutgeheißen. Somit gelangt für das<br />

Jahr 1945 eine Dividende von 4 Prozent zur Ausrichtung.<br />

Der Aktiencoupon Nr. 37 wird vom 25. März an mit<br />

Fr. 14.— netto (Fr. 20.— abzüglich 5 Prozent Coupons- und<br />

25 Prozent Verrechnungssteuer) an der Kasse der Bank eingelöst.<br />

Die bisherige Kontrollstelle wurde sür eine neue Amtsdaner<br />

von 3 Jahren bestätigt.<br />

Zur Kartenspende „Pro Jnsirmis" <strong>1946</strong>. Allzu schnell<br />

sind wir bereit, unsere Gesundheit als etwas «elbstverständliches<br />

zu betrachten. Wir vergessen, wie vielen unserer Mitmenschen<br />

nicht das Glück beschicken ist, ohne Gebrechen zu<br />

leben. Wenn der Krieg unser Vaterland auch verschollt hat, ist<br />

doch die Zahl der Blinden und Stummen, der Geistesschwachen<br />

und Krüppelhcrsten sehr groß.<br />

Allen diesen von der Natur Benachteiligten will „Pro<br />

Jnsirmis", die Schiveizerische Bereinigung sür Anormale, helsen<br />

und versuchen, ihr Los zu mildern. Da ist es brüderliche<br />

Pflicht, mitzutun. Jeder Schweizer und jede Schioeizeri» muß<br />

sich gerade in diesem Jahre des Menschenfreundes Pestalozz'<br />

erinnern und in seinem Geiste das Werk der brüderliche»<br />

Nächstenliebe von „Pro Jnsirmis" unterstützen.<br />

Kobelt, Bundespräsideut,<br />

Was also von all den Dingen, die getan werden sollten,<br />

soll ich unternehmen? — Ich weiß nicht — weiß nicht mehr!<br />

Ueberdies zirkulieren allerhand Gerüchte, von denen maü<br />

nicht weiß, woher sie stammen. Ich höre die einen und die<br />

andern, die der Intelligenten, die der Hinterlistigen und die<br />

der einfachen Leute.<br />

Wer täuscht sich? — Wer lügt? — Vielleicht alle drei?<br />

Aber die Zeit drängt indessen zur Eile, und morgen ist<br />

nicht mehr gut zu machen, was heute versäumt wird.<br />

Heiliger Geist, der du die Wahrheit bist und den jetzt niemand<br />

anfleht, ich rufe zu dir in dieser Stunde der Entscheidnng.<br />

Laß mich das Richtige erkennen inmitten so vieler Wolken<br />

und so vielen Geschwätzes — recta sapere —<br />

Laß mich das sein, was ich sein soll und sein möchte.<br />

Dann darf ich es versuchen, allein durchzuhalten.<br />

Schließlich ist ja die Einsamkeit die Heimat der Starken.<br />

*<br />

Ich, der ich doch sonst leicht erregbar bin, muß jetzt selber<br />

darüber staunen, daß ich so ganz ruhig bleiben konnte inmitten<br />

der allgemeinen Verwirrung und der Flucht des gesamten<br />

Fabrikpersonals. Denn sie haben sich alle auf einen Schlag<br />

davongemacht.<br />

Diese meine Ruhe ist keineswegs Fassade, aber auch nicht<br />

das Ergebnis meiner angespannten Willenskrast; denn ich<br />

fühle sie vollständig und gleichmäßig im Tiefsten meiner<br />

Seele. Sie tomnit mir in erster Linie von Gott, der mich<br />

offensichtlich, angesichts dieser tragischen Lage, mit seiner besonderen<br />

und für meine Schwäche unentbehrlichen Gnade<br />

gestützt hat. — Sie kommt mir ferner aus der klaren Erkenntnis<br />

meiner Pflicht, deren Erfüllung ich zum voraus bis<br />

in ihre letzten Folgen auf mich genommen habe.<br />

Als Kommandant eines wichtigen Postens, nämlich meiner<br />

Fabrik, werde ich bis zum Schluß auf diesem Posten bleiben.<br />

Sollte ich doch gehen müssen, so werde ich nur als Letzter<br />

gehen, um das Archiv, die Zeichnungen und Pläne zu retten,<br />

oder, falls ich sie nicht retten kann, zu verbrennen.<br />

Das ist alles! Und nun warte ich ab, was kommen soll.<br />

Und sage noch einmal: „Wie Gott will!"<br />

»°<br />

Wir sind jetzt, Chantal und ich, allein in dieser riesigen<br />

Fabrik, in der unsere Schritte ein seltsames Echo hervorrufen<br />

—- in diesen Gebäuden, die gestern noch der Schauplatz<br />

so vieler Leidenschaften, Jntrigen und verräterischer Handlungen<br />

waren — die aber heute Ruhe und Frieden atmen,<br />

da sie ganz ausgestorben sind.<br />

Muß man denn wirklich sterben, um Frieden zu haben?<br />

Ganz allein wäre doch zu viel gesagt. Denn mein Frennd<br />

Baptiste ist auch noch da, er, der gute, alte Gärtner, der mir<br />

seit jenem Tage, da ich seiner Liebe zu den Bäumen Verständnis<br />

entgegengebracht habe, in unverbrüchlicher Treue zugetan<br />

ist.<br />

3<br />

Er hat mir vorhin fest ins Auge geschaut und sein klarer<br />

Blick schien zu sagen: „Und Sie? Gehen Sie nicht auck fort?«<br />

„Selbstverständlich nicht! Ich bleibe!"<br />

Da hat er mir die Hand gedrückt und gesagt: Ick babe<br />

also recht gehabt, als ich zu meiner Frau gesagt habe- Du<br />

wirst sehen, er geht nicht davon."<br />

Baptiste bleibt also hier mit seiner Frau und einigen<br />

guten Leuten aus dem Dorfe, höchstens einem Dutzend, die<br />

mir recht dankbar dafür zu sein scheinen, daß ich sie in dieser<br />

Schicksalsstunde nicht verlasse.<br />

Ich konnte mir so wieder einmal Rechenschaft darüber geben,<br />

wie notwendig, aber auch wie schön es ist, wenn der Chel<br />

auf seinem Posten bleibt.<br />

Worte bleiben Worte: nur das gute Beispiel hat Welt<br />

Und ich danke Gott, daß er mir die Kraft da,pl gegeben hü'<br />

Meine große Sorge ist jetzt Chantal.<br />

Da man ihr in zynischer Weise ihr Auto gestohlenJ a '><br />

tvic übrigens auch das meine, hat sie im Pfarrhaus viC'<br />

nachtet, zur großen Freude der armen, alten Pf ar *<br />

die ja nach dem Weggang des Pfarrers auch allein in de<br />

alten Hause zurückgeblieben war.<br />

Heute morgen ist Chantal in die Fabrik zurückgekommc^<br />

!>e wollte in ihrem Büro Ordnung machen, in dem äuße i<br />

wichtige Pläne aufbewahrt werden, da sie ja beauftragt ,<br />

meine Entwürfe in Gewahrsam zu nehmen, namentlich 1^<br />

des geräuschlosen Motors, den ich jetzt erst zu verwirkn«<br />

im Begriffe stand. .<br />

Ich habe ihr angeboten, sie mit meinem Flugzeug in<br />

cherheit zu bringen und dann hieher zurückzukommen, "<br />

meine Arbeit zu Ende zu führen. — Sie hat sich<br />

weigert — Ich fühlte so, ganz in meiner Nähe, eine m<br />

und restlo>e Hingabe, gegen die ich mich nicht wehren<br />

daß ich mein Angebot nicht einmal wiederholt habe.<br />

(Fortsetzung P'


1. Unterwaldner Skitag in Engelberg. Mittwoch, den 19.<br />

März, organisierten die Transportanstalten Stansstad-Engelberg-Bahn,<br />

Drahtseilbahn und Luftseilbahn-Trübsee und Skilift<br />

Jochpaß erstmals einen Unterwaldner Skitag mit Zureise-<br />

Möglichkeiten zu stark ermäßigten Preisen. Der Gedanke dieses<br />

kantonalen Volks-Skitages im wahrsten Sinne des Wortes<br />

wurde mit Begeisterung aufgenommen und aus allen Gemeinden<br />

der beiden Halbkantone Ob- und Nidwalden reisten<br />

größere und kleinere Kontingente von Skifahrern nach Engelberg.<br />

Die Stansstad-Engelberg-Bahn verausgabte 1700 Billeite<br />

nach Engelberg, die ^ Drahtseilbahn verzeichnete 1700<br />

Bergfahrten und die Lustseilbahn Trübsee 1547, während der<br />

| Jochpaß-Skilift über 1500 Personen beförderte. s.<br />

Großer französischer Skitag in Engelberg. Am 23. und 24.<br />

März wurde in Engelberg erstmals nach dem Kriege wieder<br />

die alte Tradition des „Jourrwe Francaise" aufgenommen.<br />

Zum sechsten Male führte die Federation Francaise de Ski-<br />

Comitee Regional des Vosges — ermächtigt vom Ministerium<br />

für Nationale Erziehung — die Skiwettkämpfe im Trübfee-<br />

Gebiet von Engelberg durch. Das Abfahrtsrennen fand bereits<br />

am Samstag statt, während der Slalom am Sonntag<br />

ausgetragen wurde. Ein offizieller Abend, an dem die französischen<br />

Konsulate von Basel und Luzern vertreten waren,<br />

wie der Schweizerkonsul von Mülhausen, versammelte die<br />

große Skigemeinde von fast 200 Personen. In herzlichen Ansprachen<br />

und Begrüßungen wurden die Gedanken und Gefühle<br />

ausgedrückt. Dr. H e ß 'entbot den Gruß der Gemeinde und<br />

des Kurortes, A. S p i e s e r, der Vize-Präsident des französischen<br />

Skiverbandes, brachte die Wünsche seines Verbandes, M.<br />

K u nz, Schweizerkonsul in Mülhausen, und R. Meyer vom<br />

französischen Konsulat in Basel verstanden es, der gemeinsamen<br />

Stimmung dieses sportlichen und freundschaftlichen Treffens<br />

Ausdruck zu geben. Von der französischen Preffe waren<br />

drei Herren anwesend.<br />

Die Wettkämpfe verliefen tadellos, organisiert und durchgeführt<br />

vom Ski-Club Engelberg. Kombinationssieger: Damen:<br />

Schweighart Lina (S.C.V. Straßbourg); Veteranen:<br />

Sattler Arthur (S.C.V. Straßbourg); Junioren: Feller El.<br />

(S.C. Eolmar); Senioren: Grosjean Maurice (U.S. Bussang).<br />

-s<br />

Nochmals: Zürich und Obwalden. Die Zahl der Katholiken<br />

im Kanton Zürich beträgt total 1 5 0 1 7 8 und nicht bloß<br />

105 178, wie in vorletzter Nummer infolge eines Druckfehlers<br />

zu lesen war. In der Stadt Zürich allein wohnen nahezu<br />

100 000 Katholiken.<br />

Eine Anfrage. (Eing.) Mit Datum vom 5. Januar <strong>1946</strong><br />

gab der h. Regierungsrat in einer Erklärung zu den Säuberungs-Artikeln<br />

Seilers bekannt: „Zur Feststellung eventueller<br />

Indiskretionen amtlicher Stellen und von Behörden<br />

wurde ein administrativer Untersuch eingeleitet, über dessen<br />

Ergebnis die Öffentlichkeit seinerzeit orientiert wird." —<br />

Darob sind nun bald drei Monate verflossen, und vom Untersuch<br />

oder gar vom Ergebnis hat man nichts vernommen.<br />

Ist der h. Regierungsrat bereit, dafür zu sorgen, daß das<br />

Ergebnis der Untersuchung, laute es so oder anders, noch vor<br />

der Landsgemeinde <strong>1946</strong> öffentlich bekanntgegeben wird?<br />

Unterwaldner Musikverband. Am dritten Märzsonntag<br />

trafen sich in Beckenried die Delegierten des Unterwaldner<br />

Musikverbandes zur ordentlichen Jahrestagung. Präsident Viktor<br />

Saladin konnte die Vertreter sämtlicher 14 Sektionen begrüßen.<br />

Besondern Gruß entbot er Direktor Josef Wymann,<br />

Beckentied, der sich trotz des ehrwürdigen Alters im Kreise<br />

der Musikanten einfand. In einem übersichtlichen Jahresberichte<br />

streifte der Vorsitzende die Geschehnisse im verflössenen<br />

Vereinsjahre. Er verdankte den beiden Kantonsregierungen<br />

die zugesprochene Subvention. (Die Regierungen von Obund<br />

Nidwalden verabfolgen je 100 Fr. Subvention. Wir erlaubeu<br />

uns die bescheidene Frage, ob es nicht möglich wäre,<br />

dem Unterlvaldner Musikvevband, der eine hohe kulturelle<br />

Mission zu erfüllen hat, eine etwas größere Subvention zukommen<br />

zu lassen. Laut Rechnungsausweis hatte der Verband<br />

im letzten Jahr einen Vermögensrückschlag von 36 Fr. Der<br />

Staat sollte — das ist unsere Meinung — die Bestrebungen<br />

eines kulturellen Vereins auch finanziell gebührend unterstützen.<br />

Die Musiker von nid und ob dem Kabisstein werden<br />

ihren Kantonsvätern sicher zu großem Dank verpflichtet sein.<br />

Red.) Leider hat der Tod auch liebe Kameraden aus den Reihen<br />

der Musikanten geholt, denen die Versammlung die Ehre<br />

erwies.<br />

Protokoll (Sekretär von Ah, Giswil) und Rechnung (Am-<br />

P stutz, Engelberg) fanden Zustimmung und Genehmigung.<br />

Wahlen: Turnusgemäß hätten Präsident, Kassier und Sefretär<br />

austreteii können, doch ließ ihre vorzügliche Arbeit im<br />

If ^or r' ta " b . e Delegiertenversammlung das einzigrichtige tun,<br />

Ä bestätigte alle drei in ihrem Amte. Als nächste Vorortsund^Rechnungsprüfungsektion<br />

wurde Giswil erkoren.<br />

^ie Beteranenehrung ist wohl jedesmal der Höhepunkt eiuer<br />

solchen ^.agung, denn es braucht viel Liebe zur Musik,<br />

^5, 35 oder sogar 50 Jahre lang treu mitzumachen. Da darf<br />

der Verleider nicht als Versucher an den Musikanten herantreten.<br />

Geehrt wurde für 50 Jahre Mitgliedschaft: Thomas<br />

Hurlimann, Buochs. Die eidgenössische Medaille für 35 Jahre<br />

erhielten: Alois von Ah, Schwendi, und Ephrem Schorno,<br />

Alpttach. Die kantonale Auszeichnung für 25 Jahre konnte<br />

verabfolgt werden an: Stefan Schüpfer, Alpnach, Franz Imfeld,<br />

Alpnach, Vital Anderhalden, Sachsein, Franz Reinhard,<br />

Sächseln. Theodor Haas, Sächseln, Josef Liem, Hergiswil.<br />

Der Jahresbeitrag wurde auf bisheriger Höhe belassen.<br />

Eine Aussprache fand statt über den Musiktag <strong>1946</strong> in<br />

Beckenried, der bereits gut vorbereitet ist.<br />

Unter Diversem begründete der Präsident die nochmalige<br />

erschiebung der Statuteurevifion. Ennetbürgen wird im Au-<br />

>ust seine Fahnenweihe abhalten. Weitere Themen waren:<br />

ne Blasmusik am Radio und Kantonalfahne. Wohl besteht<br />

'in bescheidener Fahnenfond, aber nur außerordentliche Zu-<br />

Wendungen edler Gönner können dieses zarte Pflänzchen im<br />

wr? m Kantonalverbandes rasch kräftigen und fördern.<br />

Uls Vertreter des Gemeinderates Beckenried richtete Germann<br />

-'urer Worte des Dankes an die Versammlung.<br />

£>« Kantonalverband hat heute 65 eidgenössische und 108<br />

nntonale Veteranen; 14 Sektionen mit 371 Aktivmitgliedern<br />

gehören ihm an.<br />

Sarnen. Eine Einsendung über eine nicht harmlose „Strolchenfahrt<br />

einiger junger Sarner legen wir beiseite. Die Pol-zei<br />

wird für die „Fortsetzung" sorgen.<br />

Streiflichter<br />

Der politische Himmel zeigt Aufhellungen, denen man aber<br />

in London noch recht zaghaft Vertrauen entgegenbringt. Zwar<br />

wird der Beginn des Rückzuges der sowjetrussischen Truppen<br />

in Persien von Teheran offiziell bestätigt; da aber in der<br />

betreffenden Moskauer Erklärung insofern ein Vorbehalt gemacht<br />

wird, als für die vollständige Räumung 5—6 Wochen<br />

in Aussicht gestellt werden und nur „sofern sich nichts Unerwartetes<br />

ereignet", empfiehlt sich jedenfalls Zurückhaltung in<br />

der Beurteilung der plötzlichen Nachgiebigkeit des Kremls.<br />

Das ändert nichts an der Feststellung, daß durch den zweifellos<br />

geschickten Schachzug der Sowjetregierung im Sicherheitsrat<br />

der Uno eine bedeutend bessere und ruhigere Atmosphäre<br />

herrschen wird, als bis unmittelbar vor Tagungsbeginn 'erwartet<br />

werden konnte. Von diesem günstigen Stimmungsumschwung<br />

wird selbstverständlich Rußland in erster Linie<br />

profitieren. Ungeachtet der neuen Sachlage in Persien, bleiben<br />

noch verschiedene wichtige Punkte abzuklären, so u. a. die Frage,<br />

ob und gegebenenfalls mit welchen Konzessionen die perfische<br />

Regierung den Abzug der Sowjettruppen erkaufen<br />

mußte.<br />

Mit einer neuen Ueberraschung trumpfen die Sowjets in<br />

Deutschland auf. Gemäß einer Entscheidung des alliierten<br />

Kontrollrates darf Deutschland keine Kugel- und Rollenlager<br />

mehr herstellen. Nun wird aus Thüringen gemeldet, die Rufsen<br />

hätten die Kugellagerfabrik in Schweinfurt wieder aufgebaut.<br />

Sarnen. (Korr.) Aufgebot. Die Ortswehr Sarnen<br />

wurde am letzten Sonntag, den 24. März, nochmals ausgeboten,<br />

aber diesmal nicht in Uniform und mit Gewehr, sondern<br />

im Zivil, zur Entgegennahme des Schluß-Rapportes.<br />

Der Ortswehr-Kommandant, Förster Ettlin, Ramersberg, eröffnete<br />

mit einer markanten Ansprache den Rapport. Er<br />

streifte kurz die Tätigkeit der Ortswehr Sarnen im letzten<br />

Krieg und gedachte der zwei verstorbenen Ortswehrmännern<br />

Kommandant Hophan, Dorf, und Soldat Scheuber, Feld, zu<br />

deren Ehren sich die Anwesenden von den Sitzen erhoben und<br />

im Stillen ein „Vater unser" beteten. Im Namen der Gemeindebehörde<br />

überbrachte Herr Gemeindepräsident H. Stockmann<br />

den Gruß des Gemeinderates, warf einen kurzen Rückblick<br />

über den grausamen Krieg und die Gefahren, die der<br />

Schweiz drohten. Er dankte den Ortswehrmännern für ihre<br />

guten geleisteten Dienste und übergab persönlich jedem die<br />

Dankesurkunde. Während der Mittagsverpflegung im Saale<br />

des Hotels Krone (aber diesmal nicht nur Spatz und Suppe),<br />

verlas der Ortswehr-Kommandant das vom Platzkommandanten<br />

Oberstlt. von Moos, Hergiswil, eingetroffene Telegramm,<br />

mit dem er der Tagung den militärischen Gruß und Dank<br />

übermittelte, was mit Freude entgegengenommen wurde. Der<br />

Ortswehrmann Julius Stockmann verschönerte die Tagung<br />

mit seinen klangvollen Jodelliedern. Bei der Musterung waren<br />

Männer im Alter von 75, 74 und 72 Jahren erschienen,<br />

die immer treu ihre Dienstpflicht erfüllten, wenn sie gerufen<br />

wurden. Es sind dies Männer vom Sonnenberg — Ramersberg.<br />

Diesmal mußte man nach der Mittagsverpflegung nicht<br />

auf den Wachtposten, man gruppierte sich zu vieren zu einem<br />

gemütlichen Jaß.<br />

Schwendi. (Eing. aus Giswil.) „Seele, vergiß sie nicht,<br />

Seele, vergiß.nicht die lieben Toten!" Ich kann es mir nicht<br />

nehmen lassen, namens der Giswiler Freunde dem lieben, leider<br />

allzufrüh Heimgegangenen Kameraden Karl Bnrch ein<br />

treues Gedenken zu widmen. Es ist kaum zu fassen, daß seine<br />

liebe Gestalt nicht mehr unter uns weilt. Gottes Wege sind<br />

nicht unsere Wege, nnerforfchlich seine Gründe. Gerecht sind<br />

seine Fügungen, wenn wir sie auch nicht verstehen. Uns bleibt<br />

der Trost zurück; er hatte eine arbeitstreue, dienstfertige Hand.<br />

Und überall, wo er hinkam, warf sein liebes Wesen Sonnenschein<br />

in die Herzen, mochte er noch so trübe Launen finden.<br />

Dem Herrgott blieb er treu als guter Christ, der ihn in harter<br />

Leidensschule erprobt, 'bis die liebe Dulderseele geläutert<br />

war, den Himmel zu erklimmen. Wie freute sich Maria am<br />

Gnadenthrone, einen goldenen Stern zu finden in diesem guten<br />

Sohne, der so kindlich sie verehrte.<br />

Werfe deinen Schimmer ins leidgeprüfte Mutterherz und<br />

lindere ihr den Trennungsschmerz. Einst gibts ein Wiedersehen<br />

ob den Sternen. Laß diese Hoffnung Freude werden! In<br />

Ehren bleibe dein Andenken. Herzliche Kondolenz den Angehörigen.<br />

-de-<br />

„Wer im Herzen feiner Lieben lebt,<br />

ist nicht tot, er ist nur fern.<br />

Wer den Heimweg fand zum Heim,<br />

der bleibt in der Familie."<br />

Schwendi. (Korr.. aus Giswil.) Am Vorabend des St. Jofefstages<br />

ist wieder ein guter Schwander heimgegangen. I o -<br />

sef Furrer-von Ah, des „Schlosserbats" im Volksmund<br />

bekannt, war ein Mann von gutem, altem Schlag, treu seiner<br />

Familie und der Scholle als guter Bauer. Ein Wanderer<br />

war er stets, von einer Station zur andern, und doch glücklich<br />

dabei. In Armut und größter Bescheidenheit begann ^seine<br />

Erdenlaufbahn in Lungern anno 1860. Bald packte ihn<br />

die Wanderlust. Zirka 1888 verehelichte er sich mit Witwe<br />

Josesa von Ah. Seiner Ehe entsprossen drei Söhne, von denen<br />

einer ans der Alp Egg ob Lungern 4jährig ertrank.<br />

Zirka 1896 siedelte Josef Furrer mit seiner Familie nach<br />

Kerns, drei Jahre später nach Menzingen, Kt. Zug, von wo<br />

er nach sechs Jahren nach Allenwinden weitersiedelte. Nicht<br />

lange duldete es ihn draußen in der Fremde. Seine alte, liebe<br />

Heimat, das <strong>Obwaldner</strong> Ländchen, war ihm sehr ans Herz<br />

gewachsen. Er kam wieder nach Kerns, sogar nach Giswil;<br />

die Kapellmatt wurde sein Gut. Schwendi war nun seine letzte<br />

Station, wohin er 1910 auf die Rüti zog. Ueberall hatte mau<br />

ihn als werkigen, redlichen Bauern geachtet, der sich durch<br />

seiner Hände Fleiß glücklich emporgerungen hat. Während<br />

seiner Wanderzeit im Leben hat er nach seinen Aussagen 28<br />

Landkäufe gemacht und war zugleich Viehhändler. 1912 ist ihm<br />

seine Gattin in die Ewigkeit vorausgegangen. Vater Furrer<br />

-war eine kerngesunde Natur. Bis zu seinem Tode war er wohl<br />

nie krank, so daß er nie Medizin brauchte. Als guter Christ lebte<br />

er mit Gott verbunden. So legte eine überaus große Trauergemeinde<br />

Zeugnis ab, daß Vater Furrer ein guter Mensch<br />

war. Der Herrgott sei ihm ewiger Vergelter. Aufrichtige<br />

Teilnahme!<br />

-he-<br />

F a s t e n m a n d a t 1 9 4 6<br />

(Schluß!)<br />

Die Epistel<br />

bringt die Ehe in Beziehung zum bräutlichen Verhältnis zwischen<br />

Christus und der Kirche.<br />

Jeder erkennt, daß der hl. Paulus in der Epistel ohne<br />

Ausschluß der natürlichen geschlechtlichen Liebe das Verhältnis<br />

zwischen Mann und Frau hinaushebt ins Uebernatürliche.<br />

Paulus weiß, daß die triebhafte Zuneigung keine allzulange<br />

Dauer hat. Er fordert von der Frau, daß sie ihrem<br />

Manne Untertan sei, weil er das Haupt ist; aber sie ist ein<br />

Glied dieses Hauptes, sagen wir das Herz. Das Haupt darf<br />

im harmonischen Haushalt des menschlichen Leibes vom Herzen,<br />

von diesem Gliede seines Leibes, nicht Dinge fordern,<br />

die es vor der Kirche, vor Christus und seiner Lehre nicht<br />

verantworten kann; denn sie hat die Pflicht, ihm nur so zu<br />

folgen, wie Christus, das Haupt der Kirche, es will. Die Frau<br />

hat das Recht, vom Manne zu verlangen, daß er sie liebe<br />

und für sie sorge, wie Christus seine Kirche, für die er Mensch<br />

geworden ist und bis zum Tode gelitten hat, liebte.<br />

Das Evangelium<br />

mahnt zur Treue in der Ehe. Wir hören hier die Antwort<br />

des Herrn auf die Frage der Pharisäer, ob es erlaubt sei,<br />

die Frau aus irgend einem Grunde zu verlassen: „Was Gott<br />

verbunden hat, soll der Mensch nicht trennen" (Math. 19,6).<br />

Damit ist auch vom höchsten Gesetzgeber und Staatenlenker<br />

allen weltlichen Gerichten das Recht verweigert, das Eheband<br />

auszulösen. Es kann gewiß eng werden in mancher Ehe;<br />

aber die allgemeine Lockerung des Jawortes schafft unendlich<br />

viel Scherben und Tränen. Uebrigens kann ein göttliches<br />

Gesetz deswegen, daß die Beobachtung unter Umständen sehr<br />

schwer werden'kann, nicht aufgehoben werden. Der Trost in<br />

solchen Lagen muß wie bei jedem Martyrium aus dem Gebet<br />

und aus der Hoffnung jenseitiger Güter geholt werden. Wir<br />

sind mit dem Staat vollkommen einverstanden, daß er die rein<br />

weltlichen Belange der Ehe durch gerechte Gesetze ordne;<br />

aber im Weitern müssen >vir bei der Schilderung der Ehescheidung<br />

bleiben, die Papst Leo XIII. in der Enzyklika „Arcanum"<br />

niedergelegt hat: „Es läßt sich kaum schildern, wieviel<br />

Böses in der Ehescheidung liegt, das gegenseitige Wohlwollen<br />

wird vermindert, der Untreue wird Vorschub geleistet, erschwert<br />

wird die Pflege und Erziehung der Kinder, die Familiengemeinschaft<br />

kommt in Auflösung, Samen der Zwietracht<br />

wächst auf in den Familien, die Würde der Frau<br />

schwindet durch die Gefahr, verlassen zu werden."<br />

Das Bangen des Ehepaares beim Ueberprüfen der Gefahren<br />

des zukünftigen Ehelebens wird vom Ofsertorium<br />

ausgenommen und hinüber geleitet ins tröstende Psalmwort:<br />

„Aus dich, o Herr, vertraue ich; ich sage: Du bist mein Gott,<br />

in deinen Händen ruht mein Geschick."<br />

Hl. Wandlung.<br />

Dann kommt der Augenblick, wo der Priester die Worte<br />

Christi zu sprechen wagt, welche Brot und Wein so verwandein,<br />

daß unsichtbarer Weise Christus selber anwesend wird<br />

zur Anbetung und Nahrung für die Seelen. Man bereitet<br />

sich zum Mahl, indem man das Gebet verrichtet, welches<br />

Christus selber gelehrt hat. Am Hochzeitstag betet der große<br />

Gast des Wunders zu Kana mit dem Hochzeitspaar zum<br />

himmlischen Vater. Es wird das Gebet sein, welches in der<br />

Familie in Freud und Leid, Tag und Nacht, in Versuchungen<br />

und in Kämpfen durch Vater und Mutter und Kindern<br />

wiederholt werden soll. Es muß zum Spiegel werden, in dem<br />

alle Ereignisse des Ehelebens vergeistigt werden können. Mit<br />

diesem Geist auf den Lippen empfängt das neue Ehepaar gemeinsam<br />

das Mahl des ewigen Lebens; aber erst nachdem<br />

der Priester der Braut die besondere Ehre eines eigenen<br />

Segens erteilt hat. Ueber sie wird der Segen erbeten, zu sein:<br />

„huldvoll, liebwert, treu, fest im Glauben, würdevoll, sittsam,<br />

begnadigt mit Kindern und Kindeskindern." Solche Segensspräche<br />

wiederholen sich nach der Kommunion bis zum „Benedicamus",<br />

wo alle aufgefordert werden, Gott zu preisen<br />

für die Gnaden des Hochzeitstages. Wir glauben wahrlich,<br />

daß es ^nicht möglich sein sollte, nachdem man vernahm, wie<br />

nahe Jesus die Ehe seinem Erlösungswerk gerückt hat,<br />

die Messe des Hochzeitstages gering zu schätzen oder durch<br />

weltliche Prachtentfaltung und Ausgelassenheit zu verunehren.<br />

In die Seelen unserer Familien möchten wir heute mit<br />

größter Erschütterung die Worte des großen Terwllian, nicht<br />

eines Priesters, sondern eines Advokaten aus Kartago einbrennen,<br />

welche lauten: „Die Eheleute beten zu gleicher Zeit,<br />

sie werfen sich zusammen nieder, sie halten zu gleicher Zeit<br />

die Fasten, sie belehren, sie ermähnen, sie tragen sich gegenseitig.<br />

Sie finden sich in gleicher Weise in der Kirche Gottes<br />

und beim Tische des Herrn ein, sowie sie auch in Bedrängnissen,<br />

-bei Verfolgungen und in guten Tagen in gleicher<br />

Weise sich verhalten. Keins hat vor dem andern Heimlichkeiten,<br />

keins meidet das andere, keins wird dem andern zur<br />

Last. Gern besucht man die Kranken und kommt den Dürftigen<br />

zu Hilfe. Die Almosen werden gereicht ohne Quälerei,<br />

das Opfer gehalten ohne Erregung von Verdruß, die tägliche<br />

Beobachtung der Religion ist ungehindert. Dergleichen zu sehen<br />

und zu Hören ist ein Gegenstand der Freude für Christus.<br />

Solchen sendet er seinen Frieden."<br />

Ehnr, am Feste Maria Lichtmeß <strong>1946</strong>.<br />

t Christianus, Bischof.<br />

Sächseln. (Eing.) Die Böllerschüsse vom Obkirchenhügel<br />

und vom -durm die große Glocke gäben am frühen Morgen<br />

des vergangenen Donnerstag den gewohnten Auftakt zum gro-<br />

Ken Tag unseres lieben Landesvaters Bruder Klaus. Die gediegene<br />

Festfeier, von Freude uud Ernst getragen, die zahlreiche<br />

Beterschar, die zu jeder kirchlichen Veranstaltung das<br />

Gotteshaus füllte, zeugte von der Dankesschuld, die dem BeschüAer<br />

unserer Heimat abzutragen ist. Diese Gedanken brachten<br />

auch die Festprediger, P. Tertullian von Sarnen im<br />

Frühamt, und Prälat Dr. Josef Scheuber von Chur<br />

beim Festgottesdienst in beredten Worten zum Ausdruck. Der<br />

Kirchenchor, unter der tüchtigen Leitung von Herrn Lehrer<br />

Paul Weber, sang beim Hochamt/das Pfarrer Dominik<br />

Mettler von Hergiswil zelebrierte, die ^ubiläumsmesse<br />

„Pro Patria" von Hilber, die mit ihrer Bläserbegleitung<br />

und Bodenständigkeit stets erhebend wirkt und<br />

fallen findet. Noch mehr des gläubigen und dankbaren Volkes,


wohl vom warmen Frühlingswetter angelockt, fand sich zur<br />

nachmittäglichen Feier ein. In deren Mittelpunkt stand die<br />

kraftvolle Predigt über die Bedeutung der nahe bevorstehenden<br />

Heiligsprechung Bruder Klausens, gehalten vom nimmermüden<br />

KaplanWernerDurrer. Die Behandlung dieses<br />

lehrreichen nnd erbaulichen Themas wurde vom Volk besonders<br />

dankbar aufgenommen. Der Abend war der Pfarreifamilie<br />

gewidmet, wo Pfarrer Emil Gaffer von Wolfenfchießen<br />

zur Aufnahme von 32 Jünglingen in die Jung-<br />

Mannschaft ein trctfes Kanzelwort sprach und die jungen Herzen<br />

für Gott und den heiligen Glauben begeisterte.<br />

Neben dem Danken mußte Bruder Klaus wohl auch manche<br />

Bitte entgegennehmen, daß er auch fernerhin als Vater des<br />

Vaterlandes Volk und Land schütze und leite.<br />

Sächseln. (Eiug.) Je näher die Heiligsprechung Bruder<br />

Klausens rückt, desto mehr gibt es allerlei Fragen zu lösen.<br />

So wurde aus der Mitte der versammelten Geschäftsleute<br />

von Sächseln eine Kunstkommission ins Leben gerufen, der<br />

auch Herr Kunstmaler I. Haas-Triverio als Kenner und<br />

Fachmann angehört. Die Kommission setzt sich zur Aufgabe,<br />

kitschige religiöse Artikel und Wallfahrtsandenken vom Berkaufe<br />

an die Pilger auszuschalten. Die bisherigen Erfahrungen<br />

machen diese Maßnahme notwendig. Auf jeden Fall ist<br />

ein Borstoß auf diesem Gebiete sehr zu begrüßen, wie es auch<br />

erfreulich ist, daß die hiesige Geschäftswelt für diese Anregung<br />

von H. H. Kaplan W. Durrer Verständnis zeigt. Daß man<br />

natürlich auf den einfachen Mann Bedacht nehmen muß, der<br />

sich keine teuren Kunstgegenstände leisten kann und doch ein<br />

würdiges Andenken an die Wallfahrt bei Bruder Klaus mitnehmen<br />

möchte, ist selbstverständlich. Es gilt hier vor allem,<br />

gegen den eigentlichen Kitsch Stellung zu nehmen.<br />

Anch die Frage der Verkaufsstände wird in Zukunft durch<br />

gemeinderätliche Weisungen geregelt werden. .<br />

Alpnach. (gg.-Korr.) T o t e n t a s el. Die Totenglocke will<br />

nicht mehr schweigen. Am 7. März trug sie die Kunde vom<br />

Hinscheiden des jungen Ehemanns Hermann Küchler-<br />

Kastlunger, Schoried, hinaus. Hermann entstammte der<br />

großen Familie im Zelg. Harte Arbeit war sein Los von früher<br />

Jugend aus. Mit seinem Vater zog er bald hinauf zum<br />

Steinbruch Guber, wo er als Steinspalter eine große Fertigkeit<br />

erlangte. Das Jahr 1933 sah ihn am Traualtar mit Frieda<br />

Kastlunger. Wie er vorher für die Seinigen daheim gearbeitet,<br />

so -galt nun seine ganze Kraft der neugegründeten<br />

Familie. Zwei Töchterchen wurden die Sonne seiner Tage.<br />

Da kam der Krieg. Als Luftschutzsoldat tat er treu seine<br />

Pflicht. Infolge einer starken Erkältung zog er sich bei diesem<br />

Vaterlandsdienst ein unheilbares Leiden zu. Zweieinhalb<br />

Jahre dauerte der Leidensweg. Fort von den Seinen, hoffte<br />

er auf Genesung. Heimweh und Schmerzen opferte er auf für<br />

die Seinen. Ein gottergebenes Leiden hat ihn reif gemacht<br />

für die frühe Ewigkeit. 39 Jahre Erdendasein waren ihm<br />

nur vergönnt. Doch wird er für die Seinen vom Himmel aus<br />

. besorgt sein. Das ist Trost im herben Leid.<br />

Am 16. März bereits klagte die Trauerglocke wieder.<br />

Franz Z u r f l u h - B ä b i, Schoried, war hinübergegangen<br />

ins bessere Leben. Als echter Sohn der Nrnerberge stand<br />

seine Wiege an der schäumenden Reuß eingebettet zwischen<br />

Wichelhorn, Bristenstock und der Kleinen Windgälle. Bauernblut<br />

rollte durch seine Adern. Doch die karge Scholle ernährte<br />

nicht alle daheim, so zog Franz als 17jähriger fort in<br />

die Fremde. Auf den verschiedensten Bauplätzen war er tätig.<br />

Zwanzig Jahre stand er im Dienste der Firma Araber, wo<br />

er Chefmineur ward. 1932 kam Franz nach Alpnach. Nach<br />

fünf Jahren reichte er Emma Bäbi vom Rütiberg die Hand<br />

zum Lebensbund. Fünf Kinder waren der Segen der glück-<br />

.Eichen Ehe. Arbeitsam und voll Freude sorgte der Vater für<br />

die junge Familie. Vor zehn Monaten stellten sich die ersten<br />

Anzeichen einer Krankheit ein. Nach langem Leiden, das er<br />

gottergeben ertrug, holte ihn der Vater heim. Der Trauerfamilie<br />

unser Beileid, die den guten Vater am offenen Grab<br />

betrauert.<br />

Schon am 17. März erreichte uns die Todesnachricht von<br />

Frau Johanna Heß - Tilders, Bahnhofplatz. In einem<br />

Schuhgeschäft in Kleve erblickte Johanna im Jahre 1876<br />

das Licht der Welt. Später lernte sie den Schweizer Heß kennen,<br />

dem sie eine treue Gattin ward. Nachdem die junge Familie<br />

mit ihren 9 Kindern alle Habe im letzten Krieg verloren,<br />

zogen sie heim in die Schweiz, nach Alpnach. Wenn auch<br />

fern ihrer Heimat, Frau Heß tat still und bescheiden ihre<br />

Pflicht. Langes Leiden bereitete sie vor auf einen guten Tod.<br />

So gab sie gottergeben ihre Seele dem Schöpfer zurück. R.J.P.<br />

Alpnach. (gg.-Korr.) Die Darlehenskasse Alpnach<br />

lud auf Sonntag, den 24. März, abends 8 Uhr, die Mitglieder<br />

zur ordentlichen Generalversammlung ein. Von den 202<br />

Mitgliedern konnte der Präsident, Hr. Kantonsratspräsident<br />

I ö r i, zirka 130 persönlich willkommen heißen. Er gedachte<br />

der verstorbenen Mitglieder, besonders des verdienten Gründers<br />

und langjährigen Aufsichtsratspräsidenten alt Oberrichter<br />

Gerold Wallimann. Diesen stellte er uns als wahres Beispiel<br />

eines uneigennützigen Raiffeifenmannes vor. Und wahrhaftig,<br />

wir haben viel verloren. Die statutarischen Geschäfte<br />

wurden rasch nnd mit Zustimmung aller erledigt. Freudig<br />

nahm die Versammlung Kenntnis vom großen Umsatz, der<br />

im 15. Geschäftsjahr eine respektable Höhe erklommen hat.<br />

Wenn demgemäß der Reingewinn normal ist, so aus dem<br />

Grund, weil eben die Steuern stiegen und wir den Grundfatz<br />

verfechten: Nicht verdienen, sondern dienen! Besondern<br />

Dank gebührt dem Kassier, Herrn Oberlehrer Villiger, und besonders<br />

seiner Frau, die ja die meiste Arbeit leistet. Den Bericht<br />

des Ansiichtsrates gibt Hr. a. Kantonsrat Gallatti ab.<br />

Nen in den Aufsichtsrat wird gewählt Hr. Bürgerpräsident<br />

Jakob Hug. Zwei Mitglieder des Vorstandes sind nach 15<br />

Jahren amtsmüde. Für ihre treue Mitarbeit in den steinigen<br />

Anfängen wird der Dank zu Protokoll erklärt. An ihre Stelle<br />

treten junge Kräfte, die Herren Wallimann Hermann, Stieg,<br />

und Jmfeld Arnold, Sennerei. Nach Auszahlung des Anteilscheinzinfes<br />

dürfte sich jeder noch stärken an einem Gratisznüni.<br />

— Die gut verlaufene Generalversammlung zeigte das<br />

Wirken und den Segen einer Dorfkasse für die Allgemeinheit.<br />

Radio — Beromünfter<br />

Mittwoch, 27. März.<br />

11.00 Les refrains que vous aimez. 11.30 Genöve vous<br />

parle. 12.40 Walzerkrieg in Wien. 17.00 Studioorchester.<br />

17.55 Lieder und Tänze des Todes. 18.25 Kath. Rundschau.<br />

19.00 Musik zum Nachtessen. 20.10 Die Angeklagte schweigt.<br />

Hörspiel. 21.20 Unterhaltungskonzert. 22.10 Studioorchester.<br />

Donnerstag, 28. März.<br />

11.00 Tschechische Musik. 12.40 Parade der Novitäten.<br />

17.00 Junge Musiker machen junge Musik. 17.45 Jugendstunde.<br />

18.30 Für den Jazzliebhaber. 19.00 Musik der Meister.<br />

19.55 Volkstümliche Stunde. 21.30 Radio-Briefkasten.<br />

22.10 Variationen von Bach.<br />

Freitag, 29. März.<br />

11.00 Das Freitags-Mofaik. 12.40 Studioorchester. 17.00<br />

Radioorchester. 17.45 Gedichte. 18.15 Höfische Musik. 18.35<br />

Der medizinische Vortrag. 19.10 Weltchronik. 19.55 Studioorchester.<br />

20.25 Unsere Mundarten. 21.15 Ein Strauß geselliger<br />

Lieder.<br />

Samstag, 30. März.<br />

11.00 August Walter: Oktett op. 7. 11.35 Ferien im Tefsin.<br />

12.40 Die Woche im Bundeshaus. 14.15 Die Provinzen<br />

Frankreichs. 14.45 Kammermusik. 15.10 „Der Larventanz".<br />

Musikalisch-literarische Sendung. 15.40 Schallplatten. 16.10<br />

Das Dubi-Dörsli in Gstaad. 16.40 Walliser Monatsbilder.<br />

17.00 Kapelle Jean Louis. 17.55 Ds Schuelexame. E Gschicht.<br />

18.15 Kinderkonzert. 19.10 Der westschweizerische Beobachter.<br />

19.40 Die Woche. 20.05 Ländlermusik. 20.25 Historische Hörfolge.<br />

21.45 Tanzmusik. 22.10 Tanzmusik.<br />

Zivilstandsnachrichten vom Monat Februar.<br />

Sächseln.<br />

Geburten: Keine.<br />

Ehen: 15. Gasser Josef Melchior, Steinen, mit Bieri Martha.<br />

22. von Flüe Franz, Flüeli, mit Rohrer Mathilda.<br />

Todesfälle: 15. Haas geb. von Wyl Franziska, Dorf, geboren<br />

g. November 1859. 20. Omlin-Rohrer Balz, Unterholz, qeboren<br />

14. Juli 1863.<br />

Alpnach.<br />

Geburten: 1. Johann, des Johann Ehart-Greiseneder,<br />

Schmied, Schoried. 9. Alfred Klemenz, des Franz Fallegger-Röthlin,<br />

Chauffeur, Dorf. 25. Katharina Josephina, des Johann Zumbühl-Wanner,<br />

Landwirt, Sattel.<br />

E h e n : 1. Muff Alfred, Holzarbeiter, mit Hermina geb. Kunz,<br />

Brand. 9. Fallegger Johann, Handlanger, mit Rosa geb. Weyermann,<br />

Großmattli. 13. Eberli Bernhard, SBB-Angeftellter, mit<br />

Katharina geb. Jsenschmid, Slad.<br />

Todesfälle: 16. Lüthold Ottilie, z. Post, Alpnachdorf, aeboren<br />

den 7. Dezember 1874.<br />

Giswil.<br />

Geburten: 2. Fritz, des Leonhard Suter-Zürcher, Bahnbeamter,<br />

Diechtersmatt. 17. Kurt Robert, des Anton Blum-Abächerli.<br />

Kapellmatt. 19. Felix Karl, des Hans Enz-Kiser, Herber.<br />

25. Josef Wendelin, des Josef Amgarten-Jakober, Nageldach.<br />

Ehen: 16. Oberli Hans, Monteur, mit Berchtold Brigitte,<br />

Kleintheil. 26. Riebli Johann Theodor mit BerchtM Lina Helena<br />

Kleintheil.<br />

Todesfälle: Keine.<br />

Lungern.<br />

Geburten: 23. Serafina, des Josef Gaffer-Ming, Lehn.<br />

Ehen und Todesfälle: Keine.<br />

Engelberg.<br />

Geburten: 2. Heinz Josef Maria, des Alois Johann Amstutz,<br />

Horblsftraße. 14. Johann Hermann Anton, des Hermann Amstutz.<br />

Gäßli. 24. Elsbeth, des Albert Woerlen-Müller, Villa Mailand.<br />

Ehen: 23. Güggi Bruno Bernhard mit Martha Margrith<br />

Fluri, von Grenchen.<br />

Todesfälle: 1. Waser Melchior Niklaus, Klosterknecht aeboren<br />

6. Dezember 1859. 11. Amstutz Karl Arnold, Landwirt. GäKli<br />

geboren 20. Februar 1882. 23. Kuster-Unternährer Maria Espen'<br />

geboren 21. Juli 1907. 24. Christen-Gander Kreszentia, St Hubert'<br />

geboren 26. April 1869.<br />

'<br />

Viehmarkt in Luzern vom 19. März 194«.<br />

Auffuhr: Kühe 19, Rinder 3, Kälber 284, Schaf 1<br />

Schweine 324. Total 631 Stück.<br />

Pr-u« per Sta.<br />

L-bendqewicht Handel Preise<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der ff. E. A festgesetzten<br />

Höchstpreisen angenonimen.<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—50 je n. Qual.<br />

51—55<br />

56—60<br />

61—65<br />

66—70<br />

Markenkälber 80 kg u. m.<br />

Rotfleischige<br />

Weißfleischige, mittelgr.<br />

Ausstich<br />

Die Preise verstehen sich<br />

nüchtern, sonst bis zu 3 kg<br />

Eigengewicht<br />

Schweine.<br />

Fette Schweine<br />

Absäugerinnen<br />

tFerkel, 7— 9 Wochen<br />

erkel, 10—13 Wochen<br />

pringer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Ausmastschweine<br />

2.50—2 60<br />

2.60—2.70<br />

2.80—2.90<br />

3.—<br />

3.10—3.20<br />

3.30—3.50<br />

3.60—3.80<br />

4.—<br />

per Stück Fr.<br />

K6-83<br />

85—102<br />

105—135<br />

140—200<br />

200<br />

flau<br />

flau<br />

flau<br />

eher finkend<br />

eher sinkend<br />

fest<br />

sinkend<br />

| Todes-Anzcige<br />

K a r l<br />

L n t o l f<br />

Schuhmachermeister<br />

au sich in die ewige Heimat abberufen. Er starb nach<br />

lanaer. mit größter Geduld ertragener Krankheit, im<br />

Alter von 43 Jahren. Ein kurzes, aber arbeitsreiches Leben,<br />

mit Hingabe für die liebe» Seinen, hat er dem<br />

Herrn zum Opfer dargebracht. 195<br />

Wir bitten um stille Teilnahme und treues Gedenken<br />

ini Gebete.<br />

Sachfeln, den 26. März <strong>1946</strong>.<br />

Die tieftrauernden Eltern:<br />

Albert und Benedikta Ettlin-Llltols<br />

Hulda Lütols<br />

und übrige Anverwandte.<br />

Siebenter: Dienstag, den 2. April, 7.30 Uhr,<br />

Dreißig st er: Mittwoch, den l7. April, 7.30 Uhr.<br />

Stadttheater<br />

Luzern<br />

Mittwoch, 27. März, 20—23 Uhr: Lärmen. Oper in 4 Akten, Musik<br />

von Georges Bizet. Eintrittspreise Fr. 2. bis K—.<br />

Donnerstag, 28. März, 20.15—22 Uhr: Nonzert. Leitung: Max<br />

Sturzenegger, Solist: Georg Kulenkampss, Violine. Billettvorverkauf<br />

im Musikhaus Hug & Cie.<br />

Freitag, 29. März, 20—23 Uhr. Gastspiel Käthe Gold: Des Meeres<br />

und der Liebe Wellen.<br />

Samstag. 30. März, 20—23 Uhr: Carmen. Eintrittspreise Fr. 2.-<br />

bis 6.—. Gutscheine aus wer Heften mit Aufzahlung gültig.<br />

Sonntag, I „, 31. März, W> 14.30-17.15 Uhr: Ferien *w-— im — Tessi». TeMn. 20 2« bis<br />

aa 23 — Uhr: Zum ~ ' letztenmal: • Die lustigen Weiber von ©in" Windsor.<br />

Wochenmarktdericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 19. März I94V.<br />

(Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Frische Gemüse. jfigK!,, Marroni '*1"<br />

Spinat, inländischer<br />

Rosenkohl<br />

120 Kastanien, gewöhnliche<br />

£00—220 (jj er<br />

175<br />

S Ä «'Trinkeier. inländisch« 3<br />

Kohl (Wir». Wirsing) ^ Frischeier, ausländische x<br />

Blumenkohl, Mittel 190 Butter und Riih<br />

Endiviensalat 10.g Tafelbutter, geformt 782<br />

Brüsseler Chicoree<br />

Rüßlisalat, 100 gr<br />

Karotten, rote<br />

Randen, gekocht<br />

Randen, roh<br />

Schwarzwurzeln<br />

Sellerieknollen<br />

iuog 25 ({ein geformt, 100 gr s><br />

D ° 55 groß geformt, 200 gr isi<br />

^ ^ Kochbutter ' 757<br />

60 Emmentaler Käse, 1. Qual. 41s<br />

36 Greyerzer, 1. Qual. 415<br />

13 °— 1#0 Sbnnz, 1. Qual. 500<br />

95-K«,^n_ et {^| e<br />

2R<br />

Zwiebeln, gewöhnliche '°°— ,10 2Ujiler 415<br />

Lauch, gelb und JHL, weiß >w.[] 110—120 110-120<br />

Laues) grün 80-85 Geflügel, Meintiere und<br />

Kartoffeln, alte, inland. 34-3« fSUiihhr*»<br />

Tomaten ausl.<br />

lA'ilooret (tot).<br />

Knollenfenchel u 0 Suppenhühner 700<br />

Feldrüben, gelbe Kaninchen 600<br />

Bierrettig frommer- und<br />

Winterrettig) , l Stücki»_«, «ugwasferfilche<br />

900<br />

Weißrüben (Rüben, Herbst» Regenbogenforellen<br />

540<br />

rüben)<br />

zo-« Großselchen, tot<br />

Bodenkohlraben Kleinselchen, tot 420-440<br />

Petersilien, l Büschel ,5 Hechte<br />

Kresse, 100 gr<br />

30_< 0 Barsche (Eglij<br />

m<br />

Brachsen<br />

Früchte und Beeren. Hasel<br />

Aepfel<br />

Drüschen<br />

Kontrollware, inland. 80-90 Meersische.<br />

Baumnüsse, große 75Kabeljau. *ilct«<br />

Orangen, Halbblut,<br />

Merlans<br />

I n s e r a t e<br />

fördern den<br />

Qeachttftnerfolg<br />

Gesucht sür sofort der Schule<br />

entlassener 186<br />

B u r s c h e<br />

zur Mithilfe in kleinem Land-<br />

Wirtschaftsbetrieb mit einem<br />

Pferd. Muß nicht unbedingt<br />

melken können, evtl. auch älterer<br />

Mann. Familiäre Be.<br />

Handlung und rechter Lohn.<br />

Ioh. Ulrich, Schmiede,<br />

Lostors bei Ölten.<br />

Telephon 7 01 33.<br />

(besuch, aus 15. April ob«<br />

nach Uebereinkunst katholisch^<br />

Ä c h t «<br />

für HauHalt und Garten,<br />

miliäre Behandlung. Lohn» -<br />

1<br />

130.— bis 150.—.<br />

Offerten mit Zeugnissen und<br />

Photo an<br />

rau Hunkeler, Hirschapoth^,<br />

1 iohlcn (Aargau).<br />

8<br />

Gesucht treuer, zuverläl'I'g^<br />

A l h s e u n<br />

in guteingerichtete Sllptöf etC '<br />

Ios. Hofst-«ter,Ncuhus I 94<br />

«utlcbnch Del. 6 67 60<br />

m


J > % Y a<br />

Tarnen / Samstag, den 30. März <strong>1946</strong>,<br />

' 76. Jahrgang — Rr. 25<br />

O b w l ö n e r Ä f r e u n ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post Jnsertionspreis: Millimeterzeile:<br />

a.<br />

l zugestellt<br />

L« u y u iäkrlicb Jn,crtwnspre>s: Für den Raum einer einspaltigen Mllimeterzeile:<br />

iJ°OT


£en dazu: „Der Kandidat der Christlichsozialen war als Kaholik<br />

die Zielscheibe einer unerhörten, wahrheitswidrigen,<br />

ügnerischen Hetze!" Allen voran machten dabei mit — die<br />

Demokraten! Einmal mehr hat es sich gezeigt, wie weit sich<br />

der Freisinn um positives Christentum und Bekenntnis kümmert.<br />

Er ist im Grunde schuld, daß der Kommunist obenauf<br />

schwang. Wie viele Katholiken sind dabei in fahnenflüchtiger<br />

Untreue der breiten Masse des Liberalismus nachgelaufen,<br />

ohne zu bedenken, daß es heute letztlich nicht nur um Bürgerliche<br />

Partei oder Sozialismus geht, sondern vielmehr um<br />

Christentum oder Atheismus.<br />

Allüberall liegt doch diese Tatsache auf der Hand, daß<br />

die Geister sich ganz nach Links und ganz nach Rechts orientieren.<br />

Der Freisinn ist heute zur großen „Partei der Mitte"<br />

geworden, der sich nach und nach ausspalten muß: Jene, die<br />

sich auf ihr Christentum besinnen, werden sich durchschwingen<br />

müssen zum Bekenntnis der christlichen Politik, die andern<br />

schwenken ab oder leisten durch ihre Haltung dem Linkskurs<br />

Borspanndienste. Der Ausgang der Zürcher Wahlen kann diesem<br />

und jenem <strong>Obwaldner</strong> Katholiken die Augen öffnen, wenn<br />

er meint, man könne heute Katholik und Freisinniger miteinander<br />

sein. (Korr.)<br />

Abgeklärte Situation. Es wird uns geschrieben: Der amtlichen<br />

Mitteilung der Standeskanzlei am letzten Mittwoch im<br />

„<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" über die Sitzung der kantonsrätlichen<br />

Kommission zur Begutachtung der Initiative Franz<br />

Müller, vom 23. März <strong>1946</strong>, kann entnommen werden, daß<br />

nach dem Eingang des Gutachtens Giacometti die Situation<br />

abgeklärt erscheint. Als „Krvnjurist" der Kommission — wie<br />

die „LNN" zu schreiben belieben — war vorsichtigerweise,<br />

und um auch jeden bloßen Anschein der Beeinflussung zu<br />

vermeiden, der freisinnige Staatsrechtslehrer an der<br />

Universität Zürich angegangen worden. Daß auch dieser und<br />

gerade dieser die Initiative klipp und klar als versassungswidrig<br />

bezeichnet, erleichtert die Sachlage. Die Kommission<br />

hat deshalb nach der Kenntnisnahme vom Ergebnis des Gutachtens<br />

nichts weiter zu tun, als ihre frühere Stellungnahme<br />

zu bestätigen: dem Kantonsrat den Nichteintretensantrag<br />

zu stellen. Herr Müller verließ dann die Sitzung; er habe<br />

noch anderweitig zu tun. Also nicht die dramatische Pose, die<br />

man fast aus einem Luzerner Pressebericht herauslesen mußte.<br />

Eine sonderbare Fügung übrigens, daß die „Luzerner Neuesten<br />

Nachrichten" am gleichen Tage, da die Lokalpresse das offizielle<br />

Kommunique publiziert, schon ihr „Amtlich wird mitgeteilt"<br />

erhalten...<br />

Zweckmäßig wäre jetzt eine Totalrevision der Kantonsverfassung.<br />

Die Kommission hatte über diese Frage keinen Beschluß<br />

zu fassen. Dazu war ihr weder Auftrag noch Vollmacht<br />

erteilt.<br />

Das Bruder-Klausen-Fest und die Landsgemeinde von<br />

1815 in Uri. Unter diesem Titel schreibt der hochwst. Herr<br />

Prälat Dr. Eduard Wymann, Staatsarchivar in Altdorf, im<br />

„Urner Wochenblatt" folgendes, das uns <strong>Obwaldner</strong> sehr interessiert:<br />

Die allgemeine Lage Europas und auch diejenige der Eidgenossenschast<br />

glich 1815 sehr stark der heutigen. Der große<br />

Krieg gegen den Unterdrücker Napoleon war gewonnen, und<br />

der Wiener Kongreß suchte wieder Ordnung in das von Napoleon<br />

angerichtete Chaos zu bringen. Auch innere Krisen<br />

störten die Eintracht und das alte eidgenössische Vertrauen<br />

sogar unter den ältesten Bundesbrüdern in den Urkantonen.<br />

Schwyz und Nidwalden wollten vom neuen Zürcherbund<br />

nichts wissen, sondern den Dreiländerbund von neuem aufrichten<br />

und auch Uri bewegen, diesem beizutreten. Uri hielt<br />

sich jedoch diesen Bestrebungen mehrheitlich fern, aber war<br />

zeitweise auf der Tagsatzung in Zürich nicht vertreten oder<br />

fand nur mit größter Mühe jeweilen einen Mann, der sich<br />

zum Tagsatzungsgesandten wählen und nach Zürich schicken<br />

ließ.<br />

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel wirkte daher am 10.<br />

März und in den nächsten Tagen in der Schweiz herum die<br />

unglaubliche Kunde, Napoleon habe die Insel Elba verlassen<br />

und suche wieder die Macht an sich zu reißen. Nach Uri drang<br />

diese überraschende Botschaft am Abend des 11. März. Schon<br />

auf den 13. März wurde ein Kantonslandrat einberufen und<br />

auf den 19. März eine Landsgemeinde auf der Landleutenmatte<br />

zu Altdorf angekündigt. — Schon kurz zuvor hatte das<br />

Priesterkapitel von Uri eine Eingabe an den Landrat gerichtet,<br />

worüber der Fronfastenlandrat vom 22. Februar 1815<br />

folgenden Beschluß faßte:<br />

„Da eine Bittschrift vom hochwürdigen Kapitel der hiefigen<br />

Priesterschaft für Abschaffung oder Verbietung des Tanzens<br />

wie auch wegen Einführung einer jährlichen Feierlichkeit<br />

zu Ehren des seligen Niklaus von Flüe abgelesen<br />

und sodann in Beratung genommen worden, so ward dann<br />

erkennt: daß diesem durchaus willfahret, somit das Tanzen<br />

bis auf weitere Verfügung verboten sein solle, und obige<br />

Feierlichkeit nach Wunsch statt haben, und der 'Geistlichkeit<br />

lassenen Fabrik und ganz ohne Anweisungen von oben, da die<br />

Verbindung mit dem Ministerium abgeschnitten ist.<br />

Aber ich habe alles getan, was nötig war; und es bleibt<br />

mir jetzt nur noch die Lage meiner armen Chantal zu regeln<br />

übrig. Ich habe schließlich den Mut aufgebracht und die Frage,<br />

der sie mit Bangigkeit entgegensah, nämlich die ihrer<br />

Abreise, angeschnitten.<br />

Sie war natürlich drauf gefaßt.<br />

Während des ganzen Frühstückes heute morgen hat sie<br />

kaum ein Wort gesagt. Ich selber mußte also das Schweigen<br />

brechen und tat es nicht ohne große Selbstüberwindung.<br />

„Meine liebe Chantal!", sagte ich zu ihr, „die Stunde der<br />

endgültigen Entscheidung ist gekommen. Ich möchte Sie unter<br />

keinen Umständen in die Hände der Feinde fallen lassen. Diese<br />

aber sind im Anzug."<br />

„Das heißt?" sagte sie, indem sie bittend die Hände faltete<br />

und niir in die Augen sah.<br />

„Das heißt... nun, das heißt, daß Sie fort müssen."<br />

„Wie? fort?" wiederholte sie, und man sah es ihr an, daß<br />

ihr diese Worte einen Stich ins Herz gaben.<br />

Und sie, sonst die Willensstärke und Selbstbeherrschung seider,<br />

hat niir in diesem Augenblicke Dinge gesagt, die für immer<br />

das tiefste Glück meines Lebens ausmachen werden.<br />

ihre mitgeteilten löblichen Ansichten bestens verdankt werden<br />

Wie die Anregung von der nächsten ordentlichen Landgemeinde<br />

zu Bötzlingen am 7. Mai 1815 aufgenommen un<br />

verabschiedet worden sei, meldet das Protokoll mit den ^orten:<br />

„Da nach dem geäußerten Wunsche der hochwurdigen<br />

Geistlichkeit vom wohlweisen Landsrat dem heutigem Gewalt<br />

der Vorschlag vorgebracht worden, daß zu größerer Verehrung<br />

des seligen Niklaus von Flüe, dieses großen<br />

Friedensstifters bei der eidgenössischen Versammlung zu<br />

Staus, und zur Abhaltung eines Festes für denselben aUjährlich<br />

auf einen schicklichen Sonntag nach Ostern ein Hochamt<br />

und Predigt gehalten werden möchte, so ist solches angenommen,<br />

gutgeheißen und bestätigt worden, in der >n<br />

von Moos-Hauses durchwegs auf Kritik, die sich auch in dtt<br />

Presse geäußert hat. Vielleicht vermag das Werk, einmal voll'<br />

endet, die ungünstigen Wirkungen doch noch etwas abzuschw^<br />

chen. Gerade dieser Ausbau ist ein Schulbeispiel für die Dring-<br />

Iichkeit einer festeren Anwendung der baulichen Borschriften<br />

Es muß in künftigen Fällen strikte darnach getrachtet<br />

den, daß den Forderungen eines schönen Dorfbildes und des<br />

)>atur- und Heimatschutzes bei solchen Erneuerungen<br />

; ' uC '<br />

nung getragen wird. Eine eigentliche Bauplanung" wäre unserem<br />

Dorfe zu wünschen, vor allem jetzt, da wir uns auf d>e<br />

.Heiligsprechung^rüsten müssen. Häßlich machen sich da »n°<br />

dort auch die Stangen der elektrischen Leitungen, insbeson<br />

dere ausgerechnet jene an der Kantonsstraße vor dem Neu'<br />

bau Ringeisen. Könnte nicht auch diesem Problem das Auge«'<br />

merk zugewendet werden?


Sächseln. (Eing.) Auf den 8. und 9. Juli <strong>1946</strong> ist eine<br />

Wallfahrt des Schweiz. Sakristanenverbandes nach Sachsein<br />

angesetzt.<br />

Sächseln. (Eing. v. ate.) Die Marienpilger, die einst eine<br />

Wallfahrt ins Tal der Melchaa unternahmen und es wohl<br />

heute noch tun, prägten damals den ironischen Satz, als man<br />

dort die Klosterkirche von Rheinau zum Teil als Copie en<br />

iniature hinstellte und ein Scherflein für deren Bau angealten<br />

wurde: Melchtal sei ein Melktal. Das Portemonnaie<br />

erde einem dort gemolken. Und was sagen die Bruder-Klau-<br />

^en-Pilger? Neulich meinte einer, der etliche Jahre nicht mehr<br />

im Sachsler Heiligtum, in seinem Wald von schwarzen Marmorsäulen<br />

kniete: Das Dorf Sächseln habe sein Antlitz schrecklich<br />

geändert. Neue Geschäftshäuser seien wie Pilze nach einem<br />

' armen Sommerregen aus dem Boden gewachsen. Dem Dorfach<br />

entlang und im Unterdorf sei keine Hausfassade mehr,<br />

n der nicht Schaufenster eingebaut wurden. Auch das würige,<br />

herrschaftliche Landammann von Moos-Haus habe seinen<br />

Dorfcharakter als Wohngebäude eingebüßt und erfülle bald<br />

^en Zweck eines Groß-Magazins. Sogar das Bureau der eidgenössischen<br />

P. T. T., das ohnehin mit einem fetten Salair<br />

besoldet wurde, übe das Doppelverdienertnm. Da sei der reinste<br />

Ansichtskarten-Berlag äußerst bequem eingerichtet. Man<br />

brauche nur das Portemonnaie und etwas Speichel, um die<br />

Wertzeichen auf den Rücken der Sachsler Helgen zu kleben.<br />

Schreibgelegenheit, Tinte und Blei sei gratis. — Was sagt da<br />

wohl die Oberpostdirektion dazu droben am Bärengraben?<br />

Der braune Mutz würde sicher sein zottiges Fell schütteln,<br />

seine Krallen spreitzen und ins Posthorn blasen: das ist unsozial<br />

und reglementwidrig. Leben und leben lassen ist unsere<br />

alte eidgenössische Devise.<br />

Früher war Sächseln ein schmuckes, bürgerliches Dörfchen,<br />

das vom heiligen Odem seines seligen Landsmanns atmete.<br />

Da sah man das Dorf von der erhöhten Kirchentreppe aus<br />

wie ein geöffnetes Buch vor sich, rechts und links eine stille<br />

Häuserreihe mit gemütlichen Sitzbänklein davor, den Bach<br />

wischendrin und grüne Wiesenufer. Wer nicht in der Kirche<br />

ar, wollte sich wenigstens nicht mitten durch diesen Dorfrieden<br />

bewegen. Die staubige Straße lag weiß und lautlos<br />

da und duldete nichts Lärmendes, das die andächtige Stunde<br />

stören würde. Heute hat sich das Dorf mit der einstigen Grabesstille<br />

Bruder-Klausens zu einem vielbewegten Geschäftszentrum<br />

entwickelt mit den modern eingerichteten Schauläden.<br />

Man darf fast behaupten, Sächseln nehme sich den Titel, das<br />

Geschäftsviertel unseres sieben Dörferkantons zu sein. Hier ist<br />

alles erhältlich, was Herz und Magen erfreut, je nach dem<br />

Aktionsradius des Portemonnaies, je nach -den Lüsten und<br />

Geschmäckern. Es fehlt nur noch der rote Regenschirm des<br />

billigen Jakobs und die Budenstadt ist fertig. Wohl war früher<br />

ab und zu der Hunziker vom Wissibach mit seinem lotterigen<br />

Wägelchen und Blutorangen -darauf, am Kirchplatz erschienen.<br />

Heute ist er vielfach und reichlich erfetzt worden.<br />

Wenn ich mich nicht täusche, verkaufte man noch vor kurzem<br />

Bruder-Klausen-Wunderbalsam, der bestimmt für alle Gebrechen<br />

Wunder wirken mußte. Dann Bruder-Klausen-Zigarren,<br />

deren Räuchlein, wie Weihrauch, die Männer nach oben<br />

zur Vollkommenheit erheben mußte. Sogar Bruder-Klansen-<br />

Backwerk mit dem aufgeprägten Bild des Seligen, so daß man<br />

achtgeben mußte, wo man hineinbiß, um die Ehrfurcht nicht<br />

zu verletzen. Die Liebe ist doch erfinderisch, auch die Liebe<br />

zu Bruder Klaus! Wenn diesem Unfug inzwischen der Riegel<br />

geschoben wurde, so ist das eine lobenswerte Sänberungsktion.<br />

Federer, der Dichter und Ehrenbürger von Sächseln,<br />

hat in seinem „Mätteliseppi" geschrieben: „Das Dorf Sachsein<br />

ist stolz auf sich selber. Aber es ist doch nicht eitel. Darum<br />

bleibt es vom See gerade so weit weg, daß es sich nicht beständig<br />

im Spiegel betrachten muß. Es weiß auch ohne das,<br />

wie tüchtig es ist." — Hätte sich das der hagere Klausner<br />

vom Rauft damals gedacht, als er 19 Jahre fastend, von irdifchen<br />

Bedürfnissen losgelöst, lebte, daß seine Nachkommen nun<br />

aus ihm einen solchen Profit schlagen. Seine heiligen Ge-<br />

"eine unter dem silbernen Reliquar würden staunend den<br />

Erdenstaub abschütteln.<br />

Analog zur Intensivierung der Bruder-Klausen-Verehrung<br />

kam auch der Pilgerstrom 'von allen Ecken und Enden<br />

aus der großen und doch so kleinen Schweizerstube nach<br />

Sächseln. Mit ihm hat auch der Geschäftsgeist umfassendere<br />

Formen angenommen. Wo ein Aas ist, da sammeln sich die<br />

Geier, heißt es irgendwo. Dieser Pilgerbesuch lockte die Ge-<br />

^schäftsleute herbei. Jene, die schon dagewesen und bereits eineu<br />

Platz an der Sonne innehatten, änderten ihre Haussassade<br />

zu einem Geschäftsbau. Man merkt es, daß es fünf Minuten<br />

vor zwölf ist, daß die Heiligsprechung des Seligen bevorsteht.<br />

Man will die Gelegenheit nicht versäumen, etwas<br />

von seiner Gloriole für den eigenen Heiligenschein abzugewinnen,<br />

wenn et auch nur mit Nikel- und Silberglanz gefaßt<br />

erden sollte. Bei dieser glänzenden Zuversicht leben die Kaholiken<br />

wie die Protestanten, die ihr Geschäft im Schutze der<br />

allfahrtskirche wohl geborgen haben, friedlich nebeneinaner<br />

und sind eins in dieser Glaubensüberzeugung. Die Heiigenverehrung<br />

ist für ihr Dasein die condicio sine qua non,<br />

ie unerläßliche Bedingung.<br />

Nun hat sich das einstige schmucke, ländliche Dorfbild gendert.<br />

Der Strich zwischen gestern und heute ist unauslöschich<br />

tief gezogen. Ade, du liebe, traute, romantische Berganenheit,<br />

du hast einer realistischen, materialistischen Zeit Platz<br />

emacht. Es war nicht die Absicht des Schreibers, jene zu taeln,<br />

deren Nase und Neugier gestreift wurden. Sie mögen<br />

ir diese Freiheit verzeihen. Ich habe sie nirgends mißbraucht,<br />

ancher wird sich beim Lesen doch an die Stirne greifen<br />

und längst Verschollenes mag wieder durch seine Seele klingen,<br />

so daß er auch meinem Abschluß zustimmen muß: wenn<br />

nn tausendstimmigen Volkschor ans der Kirche das gewaltige<br />

Te Deum sensterklirrend herausdringt, könnte man draußen,<br />

Pas letzige Dorfbild betrachtend, freilich mit etwas abgeänertem<br />

Text mitsingen: du großes Gold, wir loben dich, wir<br />

reisen deine Stärke!<br />

Giswil. (Eing.) Frisch und fröhlich ziehen wir aus in den<br />

rühlingsmorgen zur ordentlichen Rechnnngsgemeinde. Recht<br />

ahlreich mögen dazu die Einwohner und Bürger erscheinen,<br />

'einer fehle, der nicht krank oder sonstwie durch dringende<br />

runde behindert ist. Es ist Bürgerpflicht, sich aktiv zu ben<br />

1 '3 en - Sedes leichtsinnige Fernbleiben ist Feigheit am poli-<br />

>>chen Interesse um das Allgemeinwohl unseres Landes. Vorerst<br />

wird der Gemeindeschreiber, wie üblich, die Resultate der<br />

Einwohner- und Bürgerrechnungen bekanntgeben. Während<br />

in andern Gemeinden die Rechnungen im Druck vorgelegt werden,<br />

sind wir als einzige noch im Rückstand. Wir hoffen, wenigstens<br />

auch unter uns Beamte zu haben, die schwarz auf<br />

weiß Rechenschaft geben dürfen, damit hätte jeder Bürger einen<br />

Ueberblick über den Finanzhaushalt unserer Gemeinde.<br />

Nebst dem Ansatz der Einwohner- und Armensteuer sind noch<br />

einige Wahlen zu treffen. In besonderer Hinsicht sei die Errichtung<br />

einer Krankenpflegestation erwähnt. Dafür verlangt<br />

die Gemeinde einen jährlichen Kredit von Fr. 3000.—. Wer<br />

diesen Gedanken aufgegriffen, hat sicher soziales Pflichtgefühl,<br />

dem Nächsten in Krankheit und Not hilfsbereit zu sein. Wir<br />

hoffen, daß es keine bösen Seitensprünge gibt. Noch viele andere<br />

Fragen harren gerechter Lösung.<br />

-e.<br />

Giswil. (Eing.) Am 21. März führte der Skiklub Giswil<br />

das traditionelle „Bärfallenrennen" durch. Diese, von den<br />

Mitgliedern geschätzte Abfahrt wurde zufolge Maugel an<br />

Schnee in den tieferen Lagen, auf der idealen, sonnenreichen<br />

Fluhalp ausgetragen.<br />

Rangliste. Junioren: 1. Jost Heinz 0.42; 2. Furrer Fritz<br />

1.04; 3. Bienz Josef 1.45. Senioren I: 1. Enz Walter 0.43;<br />

2. Schäli Hans 0.53; 3. Schurtenberger Jof. 0.55. Senioren II:<br />

1. Rohrer Albin 1.35. Senioren III: 1. Mathis Emil 2.00.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Reue Bundesanleihe.<br />

Der Bundesrat hat am 20. März beschlossen, eine Anleihe<br />

in der Höhe von 450 Millionen Franken zur Rückzahlnng<br />

einer fälligen Anleihe und zur Deckung der Geldbedürfnisse<br />

des Bundes aufzunehmen.<br />

Den Inhabern von Obligationen und Gläubigern von<br />

Schuldbuchforderungen der auf den 15. April <strong>1946</strong> zur Rückzahlung<br />

gekündigten 4 Prozent SBB-Anleihe 1931 von 350<br />

Millionen Fr. wird Gelegenheit geboten, ihre Obligationen<br />

bzw. Schuldbuchforderungen in solche der 3Z4prozentigen<br />

neuen eidgenössischen Anleihe zu konvertieren.<br />

Die neue Anleihe wird zu folgenden Bedingungen zur<br />

Zeichnung aufgelegt: Obligationen 450 Mill. Fr., verzinslich<br />

zu 3^ Prozent; Laufzeit 20 Jahre mit dem Recht vorzeitiger<br />

Kündigung des Bundes nach Ablauf von 15 Jahren.<br />

Emissionskurs 100,4 Prozent, zuzüglich 0,6 Prozent eidgen.<br />

Emissionsstempel.<br />

Im Falle einer Ueberzeichnung der vorgesehenen Beträge<br />

behält sich der Bundesrat das Recht vor, die Anleihe zu erhöhen.<br />

Ein Presse-Jnbilänm.<br />

Die „Hochwacht", daschristlichsoziale Tagblatt der Schweiz,<br />

kann in diesen Tagen ihr 25jähriges Jubiläum feiern. Sie unterbreitet<br />

ihren Lesern zu diesem Anlaß eine reichhaltige Festnummer<br />

mit Beiträgen von Nationalrat Scherrer, Nationalrat<br />

Widmer, Dr. Hetz, Nationalrat Dr. Wick, Otto Dudle,<br />

Dr. Bleß, Dir. Müller und mehrerer Mitarbeiter, sowie<br />

Glückwünsche von Bischof Msgr. Meile und den Bundesräte^<br />

Etter und Celio. Glückauf ins zweite Vierteljahrhundert der<br />

Arbeit für die christliche und vaterländische Arbeiterschaft!<br />

Für den Arbeiterstand<br />

Ans dem Jahresbericht 1345 des CHB Obwalden.<br />

Glücklicherweise hatten wir bis jetzt keine großen Arbeitslosenzisfern<br />

zu verzeichnen. Eine schwierige Lage kann aber<br />

eintreten, wenn in den militärischen Betrieben eine größere<br />

Zahl Aroeiter entlassen werden muß, da eine Abwanderung<br />

in das Baugewerbe zu befürchten ist. Arbeiten wären zwar<br />

zur Genüge vorhanden, aber man hört noch nichts, wann<br />

solche zur Inangriffnahme vergeben werden.<br />

Das Schreinergewerbe hat momentan eine gute Zeit; es<br />

ist gut, daß mit dem Schreinermeisterverband ein Vertrag aus<br />

kantonaleni Boden abgeschlossen werden konnte. Leider gibt<br />

es heute noch Schreinermeister, die nur Fr. 1.40 Stundenlohn<br />

bezahlen statt den Tariflohn.<br />

Die Verhandlungen mit dem Baumeisterverband, Gruppe<br />

Obwalden, betr. Grundlohnerhöhung, führte zu keinem Ergebnis;<br />

der Lohn sei groß genug, heißt es, wobei man aber<br />

das Gegenteil beweisen kann.<br />

Zwei Eingaben wurden an die h. Regierung gemacht<br />

zwecks Abschaffung des Doppelverdienertums und Beseitigung<br />

der Schmutzkonkurrenz im Baugewerbe. — Eine Eingabe ging<br />

an die Verwaltung des Eidg. Zeughauses in Sarnen, mit<br />

der Bitte, man möchte die Familienväter so lange als möglich<br />

im Betriebe behalten. Das gute Arbeitsverhältnis und<br />

die gute Entlöhnung wird anerkannt und verdankt. — Ein<br />

Wuhrgeuossenschaftskafsier mußte eingeklagt werden, weil er<br />

zuviel Nichtbetriebsunfallprämie der Arbeiterschaft abgezogen<br />

hatte; die Rückzahlung ist erfolgt. — Ein Arbeitgeber mußte<br />

wegen Lohnforderung und ein anderer wegen Nichtverabfolgung<br />

von Ferienmarken betrieben werden.<br />

Im allgemeinen ist das Zusammenarbeiten mit den Arbeitgebern<br />

sehr gut und zufriedenstellend, wo Arbeitsverträge<br />

vorhanden sind. Für die im Mai vergangenen Jahres zur<br />

Volksabstimmung gelangten Arbeitsbeschaffungsvorlage hat<br />

sich der Christliche Holz- und Bauarbeiterverband mit allen<br />

ihm zur Verfügung stehenden Mitteln eingesetzt.<br />

Der Verband konnte wiederum eine schöne Anzahl von<br />

Neuaufnahmen buchen. Im Jahre 1945 wurden unter anderm<br />

Fr. 33 722.20 an Arbeitslosenunterstützungen ausbezahlt.<br />

Der CHB spricht den Behörden, die eine gute Einstellung<br />

zu unserem Verbände haben, den besten Dank aus. Dank allen<br />

Arbeitgebern, die mit uns ein ersprießliches Zusammenarbeiten<br />

haben. Dank aber auch allen Kollegen, die bei der<br />

Agitation tatkräftig mitgewirkt haben.<br />

Der Christliche Holz- und Bauarbeiter-Verband möge blühen,<br />

wachsen und gedeihen zum Wohl der Arbeiterschaft und<br />

znm Nutzen des Staates!<br />

Erfolg durch Inserate!<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 31. März.<br />

9.00 Dichtung und Musik. 10.00 Protestantische Predigt.<br />

10.45 Klarinettenquintett. 11.15 Vortrag: Kultur und technische<br />

Errungenschaften. 11.30 Studioorchester. 12.40 Zur guten<br />

Unterhaltung. 15.00 Städte der Welt: Venedig. Hörfolge.<br />

15.50 Der populäre Richard Wagner. 16.30 Melodie Rythmus.<br />

17.30 Spuren in der Wüste. 18.20 Der Musikfreund<br />

wünscht... 19.15 Kleine Nachtmusik. 19.40 Echo der Zeit.<br />

20.00 Cabaret „Kaktus": HD-Soldat Läppli. 21.30 Die schönsten<br />

Madrigale von Cl. Monteverdi. 22.10 Beliebte Operettenmelodien.<br />

Montag, 1. April.<br />

11.00 Sinfonische Meisterwerke. Plauderei. 12.40 Studioorchester.<br />

17.00 Kammermusik. 17.45 Stunde für Eltern angehender<br />

Erstkläßler. 18.10 Arbeiter-Kinderchor. 18.30 Lieder<br />

ohne Worte. 19.00 Stadtmusik Bern. 19.40 Echo der Zeit.<br />

20.20 Heldenehren. 21.00 Sendung für die Schweizer im Ausland.<br />

21.50 Wochenrückblick. 22.10 Studioorchester.<br />

Dienstag, 2. April.<br />

11.00 Konzert für Streicher. 11.30 Italienische Lieder.<br />

12.40 Studioorchester. 17.00 Werke für Klavier und Lieder.<br />

17.45 Kinderstunde in romanischer Sprache. 18.05 Kinderstunde.<br />

18.30 Sonatine. 19.00 Schallplatten. 20.00 Gäste Zürichs.<br />

20.15 Uebertragung: Frühjahrszyklus.<br />

Mittwoch, 3. April.<br />

11.00 Les refrains que vous aimez. 11.30 Geneve vous<br />

parle. 12.40 Das fröhliche Klavierduo. 17.00 Studioorchester.<br />

17.45 Frauenstunde. 18.05 Schallplatten. 18.35 Jmmerwährendes<br />

China. 19.00 Musik für Bratsche und Klavier. 19.55<br />

Kleines Honegger-Konzert. 20.15 Hörfolge um das Leben<br />

Pestalozzis. 21.10 Oesterreichische Romantiker. 22.10 Studioorchester.<br />

Kauft<br />

Fleifchkonserven<br />

Armee und Kriegs-Ernährungsamt haben ihre in vorsorglicher<br />

Weise angelegten Vorräte von Fleischkonserven für den<br />

allgemeinen Verbrauch freigegeben. Die Vorräte umfassen:<br />

Fleischpastete, zirka 200 gr Nettoinhalt,<br />

Detailpreis ohne Wust Fr. 1.72<br />

Rationierungswert 150 Punkte<br />

Rindfleisch im eigenen Saft, zirka 340 gr Nettoinhalt,<br />

Detailpreis ohne Wust Fr. 3.18<br />

Rationierungswert 200 Punkte<br />

Kalbfleischpastete, zirka 340 gr Nettoinhalt,<br />

Detailpreis ohne Wust Fr. 3.—<br />

Rationierungswert 200 Punkte<br />

Alle drei Konserven sind ausgezeichnet zum Kaltessen und<br />

eignen sich auch als Beigabe zu Teigwaren und Kartoffeln.<br />

Diese Konserven, welche die rote Etikette des Verbandes<br />

Schweiz. Fleifchwarensabrikanten (VSFF) tragen, werden<br />

in den Metzgereien und Lebensmittelgeschäften verkauft.<br />

Außer dem für 100 P. Fleischkonserven gültigen Sondercoupon<br />

der A-Lebensmittelkarte berechtigen auch alle übrigen<br />

Fleischcoupons zum Bezüge von Fleischkonserven. Ferner<br />

sind die blinden März-Coupons R 3 entweder für 80 gr Importfpeck<br />

oder 100 P. Fleischkonserven gültig. 009<br />

IC. Nr. 62 — 28. 3. 46 Eidg. Kriegs-Ernäyrnngs-Amt.<br />

Stadttheater<br />

Luzern<br />

Samstag, 30. März, 20—23 Uhr: Carmen. Oper in 4 Akten, Musik<br />

von Georges Bizet. Eintrittspreise Fr. 2.— bis 6.—. Gutscheine<br />

aus 10er Heften mit Aufzahlung gültig.<br />

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O b w a l d e n<br />

Die ersten Sektionen des Christlichen Holz- und Bauarbeiterverbandes<br />

der Schweiz in Obwalden, nämlich Alpnach,<br />

Giswil, Engelberg und Lungern, wurden im Jahre 1933 unter<br />

den schwierigsten Verhältnissen gegründet. Im Jahre 1934<br />

folgten Sarnen, Kerns und Sächseln. Bei vielen Arbeitgebern,<br />

zum Teil auch bei Behörden und Volk, war der CHB<br />

als neue Gewerkschastsorganisation nicht gut angeschrieben.<br />

Sozi, Aufwiegler, mit Weihwasser' besprengte Sozialisten,<br />

Kommunisten und andere Spottnamen mußten sich die Geerkschaftsmitglieder<br />

gefallen lassen. Da und dort wurden sogar<br />

die organisierten Arbeiter von den Bauplätzen verwiesen.<br />

Aber die Christi. Holz- und Bauarbeiter hielten zur Fahne<br />

und haben dann alles überstanden. Es gab doch auch weitsichtige<br />

Männer, die den Schutz für die Arbeiterschaft in Obivalden<br />

als notwendig betrachteten; zu nennen sind in erster<br />

Linie die hochw. Geistlichen, Pfarrer Schuler in Alpnach,<br />

Pfarrer Jos. Burch sel. und Kaplan Nikl. Feierabend sei.,<br />

beide von Giswil. Ebenso unterstützten Behördemitglieder den<br />

christlichen Verband und standen für ihn ein.<br />

Die Not der Zeit bedingte es, daß sich die Sektionen Obwaldens<br />

zusammenschlössen. Am 8. Dezember 1935 wurde<br />

durch Kollege Hermann Amrhein, gegenwärtig Vize-<br />

Präsident des Kantonsrates und Statthalter in Engelberg, eine<br />

Kantonalversammlung nach Giswil einberufen, woselbst<br />

der Kantonalverband aus der Taufe gehoben wurde. Als erster<br />

Kantonalpräsident erkor die Versammlung Kollege Hermann<br />

Amrhein.<br />

Im Jahre 1937 wurde in Sarnen ein Plankurs für Maurer<br />

und 1938 in Giswil ein Buchhaltungskurs bei sehr guter<br />

Beteiligung durchgeführt. Viel Arbeit gab die Arbeitsbeschasfung<br />

auf dem Baugewerbe. Eine Eingabe an die hohe Regierung<br />

zwecks Abänderung des Arbeitslosenversicherungsgesetzes,<br />

Erhöhung der Subvention und der Taggelder blieb erfolglos.<br />

1938 fand ein Wechsel im Kantonalpräsidium statt: An die<br />

Stelle von Kollege Hermann Amrhein trat A l o i s E n z,<br />

Giswil, der im folgenden Jahre durch Kollege A l o i s<br />

Wolf - Enz, Giswil, wieder ersetzt werden mußte. Eine<br />

zweite Eingabe an die hohe Regierung betr. Abänderung des<br />

Ärbeitslosenversicherungsgesetzes kam mit dem Bescheid zurück,<br />

nan möge bis 1939 zuwarten, da dann das Gesetz verlängert<br />

der abgeändert werden könne. Einem Gesuch an alle Einwohlergemeinden,<br />

dem Verbände einen Sitz in der Arbeitseintei-,<br />

ungskommission zu geben, wurde in allen Gemeinden entprochen.<br />

Im Oktober 1938 fand eine erste Zusammenkunft<br />

lit den Bauunternehmern statt, zwecks Einführung eines Areitsvertrages<br />

für das Baugewerbe; der Versuch blieb erfolgos.<br />

Der Kampf aber wurde fortgesetzt.<br />

Das Arbeitslosenversicherungsgesetz konnte in der Volks-<br />

Abstimmung 1939 glücklich unter Dach gebracht und im folnden<br />

Jahr der Bauarbeitsvertrag endlich abgeschlossen<br />

erden, mit den Grundlöhnen für Handlanger 99 Rp., für<br />

saurer und Steinspalter Fr. 1.17. Der Vertrag war zuftiedenstellend,<br />

nur die Einhaltung desselben nicht. Speziell<br />

der freie Samstag-Nachmittag gab viel Schreibereien und<br />

Reibereien. Man rannte bei einigen Unternehmern und auch<br />

Arbeitnehmern an harte Felsen.<br />

Das vom Kantonalpräsident Wolf am 26. Dezember 1941<br />

eingereichte Jnitiativbegehren auf Abänderung des Arbeitslosenverficherungsgesetzes<br />

wurde vom Kantonsrat im empsehlenden<br />

Sinne zur Abstimmungsvorlage ausgearbeitet und<br />

1942 vom <strong>Obwaldner</strong>volk angenommen. Dadurch gab es in<br />

der Taggeldauszahlung eine merkliche Besserstellung: für<br />

Unterstützungspflichtige bis 69 Prozent, für Nichtunterstützungspslichtige<br />

50 Prozent des achtstündigen Verdienstes. Somit<br />

war die Zufriedenheit der Arbeiterschaft hergestellt. Mit<br />

aller Kraft stemmte sich der Verband gegen die Einführung<br />

eines kantonalen obligatorischen Arbeitslosenversicherungsgesetzes<br />

(1943).<br />

Zu verschiedenen Malen wurden an die hohe Regierung<br />

mit Erfolg Gesuche gestellt, die bezweckten, die Grundlöhne<br />

für das Baugewerbe zu erhöhen. An das Bundesamt für Industrie,<br />

Gewerbe und Arbeit gelangten (1945) 5 Eingaben zur<br />

Erhältlichmachung der Versetzungszulagen bei Arbeiten von<br />

nationalem Interesse. Der Entscheid ist noch ausstehend. Für<br />

das Schreiner- und Glasergewerbe konnte 1945 mit dem<br />

Schreinermeisterverband ein kantonaler Arbeitsvertrag abgeschlössen<br />

werden, was eine Besserung- in der Bezahlung der<br />

Löhne, der Ferien und Ueberzeitzuschläge zur Folge hatte.<br />

Der Vertrag ist zur Allgemeinverbindlicherklärung eingereicht<br />

worden.<br />

In den 19 Berichtsjahren wurden natürlich noch eine<br />

ganze Anzahl von Eingaben, Forderungen und Anregungen<br />

gemacht; sie betreffen n. a.: Baggerverwendung am Aawasser<br />

in Alpnach und in der Großen Schliere, Abschaffung vom<br />

Doppelverdienertum, Beseitigung der Schmutzkonkurrenz und<br />

der Pfuscharbeiten, Rechtsbeistand in Unfallsachen, Vermittlung<br />

von Streitfällen im Arbeitsverhältnis usw.<br />

Es darf festgestellt werden, daß der Christliche Holz- und<br />

Bauarbeiterverband von Obwalden vieles, sehr vieles zur<br />

Besserstellung der Arbeiterschaft unternommen hat. Er konnte<br />

sehr gute Arbeitsverhältnisse herbeiführen; die Lohnerhöhungen<br />

waren zufriedenstellend, das Zusammenarbeiten mit den<br />

Behörden und Arbeitgebern ein ersprießliches. Das kantonale<br />

Einigungsamt mußte nur zweimal in Funktion treten; beide<br />

Male fiel der Entscheid zu Gunsten der Arbeiter aus. Erwähnt<br />

sei noch, daß der CHB in den 10 Jahren insgesamt<br />

Fr. 248 850.20 an Arbeitslosentage ausbezahlt hat. Daneben<br />

flössen schöne Summen an Wöchnerinnen-, Not-, Hinterbliebenen-,<br />

Umzugs- und Wanderunterstützungen.<br />

Kantonaltage fanden statt: 1937 in Sächseln, 1938 in Lungern,<br />

1939 in Kerns, 1940 in Giswil, 1941 in Sarnen, 1942<br />

in Alpnach, 1943 in Sächseln, 1944 in Lungern, 1945 in<br />

Kerns und <strong>1946</strong> in Giswil.<br />

Der Mitgliederbestand ist heute auf 309 angestiegen. Der<br />

Segen für die große Arbeit des Christlichen Holz- und Bauarbeiterverbandes<br />

von Obwalden ist nicht ausgeblieben. Mögen<br />

noch recht viele Arbeiter den Weg in diese christliche Gewerkschast<br />

finden, zu ihrem eigenen und zum Nutzen der ganzen<br />

Arbeiterschaft.<br />

O b w a l d e «<br />

Erklärung.<br />

In Nr. 25 dieses Blattes erschien unter Einges. von ate<br />

ein Artikel über gewerbliche Auswirkungen der Bruder-Klansen-Wallfahrten.<br />

Jeder Wallfahrtsort muß für Unterkunft, Verpflegung<br />

usw. der Pilger besorgt sein und den verschiedenen Bedürfnissen<br />

der Pilger vernünftigerweise Rechnung tragen: Verkauf<br />

von Gebrauchsgegenständen, religiösen und örtlichen Andenken<br />

usw.<br />

Mißgestimmt durch Aussagen einzelner unzufriedener Pilger<br />

hat der Einsender nun die Pilgerbedienung der Sachsler<br />

Geschäftsleute angegriffen. Die Art und Weise, der er sich<br />

bedient, verdient eine klare Ablehnung. Ebenso entspricht der<br />

Inhalt der Einsendung nicht den heutigen Tatsachen und<br />

verliert in ihrer Verallgemeinerung jedes Maß.<br />

Wir bedauern, daß diese Einsendung in unserem Blatte<br />

Aufnahme gefunden hat. Es liegt uns durchaus ferne, der<br />

Ehre der Geschäftswelt von Sächseln zu nahe zu treten.<br />

Ueberdies haben die Geschäftsleute von Sächseln in letzter<br />

Zeit sich einheitlich zusammengeschlossen, den Dienst am Pilger<br />

in idealer Gesinnung und entsprechender Geschäftspraxis<br />

zu tätigen.<br />

Zum Schlüsse sei festgehalten, daß der Artikel in keiner<br />

Weise Wert und Würde der Wallfahrt als solcher und damit<br />

die religiöse Gesinnung der Gläubigen verletzen oder lächerlich<br />

machen wollte.<br />

Die Redaktionskommission.<br />

In der nächsten Kantonsratssitzung, die am nächsten<br />

Samstag stattfindet, kommen folgende Geschäfte zur BeHandlung:<br />

1. Antrag der kantonsrätlichen Kommission auf Ablehnung<br />

des Volksbegehrens betr. die Teilabänderung der Kantonsversassung<br />

und den Erlaß eines neuen Wahlgesetzes infolge<br />

seiner Verfassungswidrigkeit. 2. Ablage der Rechnung<br />

über die kantonale Viehseuchenkasse. 3. Antrag des Regierungsrates<br />

auf Abänderung der Höchstansätze für die Abschätzung<br />

von Vieh in Seuchenfällen. 4. Antrag des Regiernngsrates<br />

auf Abänderung der Viehzuchtverordnung. 5. Antrag<br />

des Regierungsrates auf Verlängerung des Gesetzes über die<br />

Arbeitslosenversicherung und die Notstandsarbeiten vom 5.<br />

Mai 1935 mit der Abänderung vom 14. Mai 1939. 6. Schulbericht.<br />

7. Berichtgabe über die Auswirkungen des Konkordates<br />

betr. die wohnörtliche Unterstützung.<br />

Anmeldung für die Realschule der Kantonalen Lehranstatt.<br />

Schüler, die sechs Jahre mit Erfolg die Primärschule<br />

besucht haben und nach Ostern in die erste Realschule der<br />

Kantonalen Lehranstalt einzutreten wünschen, mögen sich bis<br />

6. April beim Rektorate melden.<br />

Der Feuerwehrverband Obwalden führt Sonntag, den 7.<br />

April, um 14 Uhr, im Hotel Terminus in E n g e l b e r g die<br />

18. Delegiertenversammlung durch.<br />

Kantoualschützeugesellschast Obwalden. (*) Das kleine Kägiswil<br />

hatte dieses Jahr zum ersten Male die Ehre, die Delegierten<br />

der Kantonalschützengesellschaft Sonntag, den 24.<br />

März, in der „Kreuzstraße" zu empfangen. Zirka 50 Delegierte<br />

haben sich mit den Ehrengästen zusammengefunden.<br />

Präsident Oberförster W. Omlin sprach das gehaltvolle Eröffnnngswort,<br />

das einem Landammann alle Ehre gemacht<br />

TTlenschen auf Irrwegen<br />

Von Pierre l' Ermite. 35<br />

„Natürlich. Und ohne Zögern! Nur eines ist für mich unmöglich:<br />

Sie zu verlassen! Mein Leben — mein Tod — mein<br />

Alles sind Sie!"<br />

„Gut, dann werden wir miteinander weggehen!"<br />

„O danke!"<br />

„Ja — aber nachher?"<br />

„Wie nachher?"<br />

„Nachher, wenn ich Sie da, wo ich Sie hinbringen will,<br />

u Sicherheit gebracht haben werde, müssen Sie mir verspre-<br />

' en, mutig zu sein. Denn schließlich, wenn Sie mich wirklich<br />

ieben, müssen Sie 'damit einverstanden sein, daß ich meine<br />

flicht erfülle. Man kann diejenigen nicht lieben, für die man<br />

eine Achtung hat. Und Sie wollen mich doch auch weiterhin<br />

achten?"<br />

„Wie meinen Sie das?"<br />

„Ich bin Soldat — französischer Offizier —• ich bin also<br />

von dem Augenblicke an, in dem ich meine Fabrik hier, in<br />

der ich mobilisiert worden bin, verlasse, verpflichtet, mich bei<br />

meinem Geschwader zu stellen — mit meinen Kameraden am<br />

Kampfe teilzunehmen. In diesem Punkte darf es für mich<br />

gar kein Zögern göben, wie Sie sich wohl denken können."<br />

Ich war mir wohl bewußt, wie sehr ich mit dieser Ertlärnng<br />

das arme Kind quälte. Aber es blieb mir nichts anderes<br />

übrig.<br />

Chantal ergriff meine Hände, zuerst ohne ein Wort zu fagen.<br />

Dann sah sie mich mit Tränen in den Augen an und<br />

sagte: „Und wo werden Sie Ihr Geschwader antreffen?"<br />

„Wo? — ja, das weiß ich nicht, meine arme Kleine! Vielleicht<br />

in Le Bourget, in Orly, in Villacoublay, in Chartres,<br />

oder vielleicht noch weiter weg. Ich werde mich erkundigen.<br />

Einem Flieger steht ja der ganze Luftraum zur Verfügung."<br />

„Und dann?"<br />

„Dann? — Gott allein weiß, was nachher kommen mag."<br />

Wir standen da, Aug in Auge — Sie hielt immer noch<br />

meine Hände in den ihrigen — ihr Blick las in dem meinen<br />

-1 unsere Seelen waren nur noch eine einzige Seele.<br />

Nie wird die Erinnerung an diese Minute aus meinem<br />

Gedächtnis schwinden. Unvergleichliche Macht eines Wesens<br />

über das andere. — Einzigartiger Augenblick, da unter dem<br />

Blicke Gottes ein Menschenleben in dem eines andern aufgeht.<br />

— Da habe ich begriffen, wie unendlich stärker die Liebe<br />

ist als der Tod.<br />

*<br />

Als ich von Chantal wegging, bemächtigte sich meiner<br />

plötzlich eine beklemmende Angst.<br />

Wie, wenn man mein Flugzeug gestohlen oder sabotiert<br />

hätte? Denn bei der heutigen Mentalität ist ja alles möglich,<br />

und ich mußte unwillkürlich an die kleine Esmerelda und<br />

an unsere beiden gestohlenen Autos denken.<br />

Klopfenden Herzens begab ich mich zum Schuppen, der<br />

noch ziemlich weit von meinem Büro entfernt ist, und ösfnete<br />

ihn mit zitternder Hand. — Gott sei Dank! Mein schönes<br />

Flugzeug war noch da und allem Anschein nach unversehrt.<br />

Es hätten übrigens nur wenige es zu steuern gewußt.<br />

Aber immerhin hätte man es unbrauchbar machen können.<br />

Ich habe es genau überprüft und startbereit gemacht.<br />

Das Gelände des Flugplatzes war von den Bomben sehr<br />

schwer durchlöchert worden und sah wenig einladend ans.<br />

Aber mein Apparat wird vor den großen Trichtern über dem<br />

Boden sein.<br />

Man hört jetzt Kanonendonner von allen Seiten. Die<br />

Zange schließt sich. Es ist kein Augenblick mehr zu verlieren.<br />

Aber da sehe ich auch schon Chantal mit ihrem kleinen Koffer<br />

auf den Startplatz zueilen.<br />

Wann werde ich dich wieder weiterführen können, mein<br />

liebes Tagebuch, vertraulicher Zeuge aller meiner Stunden?<br />

*<br />

Nun bin ich wieder in die Fabrik zurückgeflogen, glücklich<br />

darüber, daß es mir gelungen ist, Chantal in Sicherheit zu<br />

bringen und, zufolge einer Fügung der Vorsehung, unter den<br />

Schutz meiner Schwester Arlette zu stellen.<br />

Es war höchste Zeit und keine leichte Aufgabe für mich.<br />

Aber jetzt ist es getan, und ich danke Gott dafür aus tiefster<br />

Seele. — Die Trennung hatte mir schon zum voran?<br />

furchtbar Sorge gemacht.<br />

Aber Chantal war eine prächtige Fluggefährtin, und alc<br />

sie aus der Heimat der Sterne herabkam, schienen ihre Augeimit<br />

Goldstaub gefüllt zu sein.<br />

Sie weinte, aber hinter ihren Tränen spürte ich den Ent<br />

schluß, sich mutig zu zeigen. Noch sehe ich ihren letzten Blick,<br />

aus dem Schmerz, Stolz, Opfergeist, kurz alles, was dit<br />

Schönheit einer großen Liebe ausmacht, leuchteten.


hätte. Was ist die Aufgabe des Schützen und Soldaten der<br />

Zukunft? Dem Vaterland dienen und es beschützen, wie in<br />

der Vergangenheit. Es gibt ewige Wahrheiten und ewige<br />

Aufgaben. Der Eidgenosse hat sein Vaterland unabhängig zu<br />

erhalten und es nach seinen Kräften und Mitteln den Nachkommen<br />

als wohnliches Haus zu hinterlassen. Das von Hptm.<br />

Dr. Dnrrer verfaßte Protokoll der letztjährigen Versammlung<br />

in Engelberg passierte unter bester Verdankung. Die Kantonalschützengesellschaft<br />

zählt auf Neujahr <strong>1946</strong> über 150(1<br />

Mitglieder. Alle Schießvereine sind darin organisiert. Im<br />

laufenden Jahre beginnt endlich wieder eine belebte Schießtätigkeit.<br />

Das eidg. Feldschießen wird noch im Frühjahr in<br />

Kerns stattfinden, das Einzelwettschießen in Kägiswil. Die<br />

Sektionen werden dringend ersucht, überall Jungschützenkurse<br />

durchzuführen. Das militärische Programm ist dieses Jahr<br />

wieder obligatorisch durchzuschießen und die Uebungen haben<br />

am letzten Sonntag bereits begonnen. Der Veteranenverband<br />

ist willens, wieder einmal ein Veteranenschießen abznhalten.<br />

Alle diese Anlässe sind keine Schützenfeste, sondern<br />

im einfachsten Rahmen und ohne große Kosten durchzuführende<br />

Schießanlässe, um dem Schützen endlich wieder die<br />

Möglichkeit zu geben, sich auszubilden. Die Schießfertigkeit<br />

hat ohne Zweifel während des Krieges gelitten. Die Rechnung<br />

des Verbandes, abgelegt durch Hptm. In fang er, Engelberg,<br />

schließt mit einem bescheidenen Vorschlag ab. Die Finanzen<br />

sind in Ordnung und das Vermögen wird für größere<br />

Anlässe reserviert bleiben. Die Verdienstmedaille des<br />

schweiz. Schützenvereins für feine mehr als 15jährige Tätigkeit<br />

konnte an den Schützen Jos. von>Wyl, Schatzli, Kägiswil,<br />

abgegeben werden. Die vergoldete Feldmeisterschaftsmedaille<br />

des schweiz. Schützenvereins konnten entgegennehmen:<br />

Eberli Roman, Giswil; Alois Enz, Giswil; Leo Gasser,<br />

Lungern; Joses Vogler, Lungern. Die silberne Feldmeisterschastsmedaille<br />

haben erworben: Hermann Bucher, Otto<br />

von Rotz und Dr. Supersaxo, alle in Kerns, ferner Dr. Eabernard,<br />

Lungern; Hans Ming, Lungern und Th. Pfammatter,<br />

Tarnen. Diese Auszeichnungen sind wohlverdient und bilden<br />

den Ansporn für weitere Erfolge. Bereits wird von einem<br />

Kantonalschützensest gesprochen, das wohl am besten für das<br />

Jahr 1948 in Aussicht zu nehmen ist, weil voraussichtlich 1949<br />

wieder ein eidgenössisches Schützenfest stattfindet. Namens der<br />

Ortsbehörde begrüßte Ratsherr I. Kiser, Neuheim, die<br />

Schützen, und Hptm. v o n A h überbrachte die Grüße der Osfiziersgesellschaft.<br />

Präsident O m l i n konnte nach dreistündigen,<br />

harmonisch verlaufenen Verhandlungen die Schützengemeinde<br />

mit einem warmen Dankeswort schließen. Die Delegiertenversammlung<br />

des nächsten Jahres wird in Kerns<br />

stattfinden.<br />

Der Kant. Wirteverein von Obwalden scheint so recht den<br />

1. Friedensfrühling im Sinne vereinter Arbeit, eigener Bildung<br />

und aufstrebender Kollegialität zu beginnen. So führte<br />

er am Donnerstag, den 14. März <strong>1946</strong>, nach einem von 22<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern besuchten Kurs für Küche<br />

erstmals eine Kant. Wirtinnen-Tagnng durch. Dieselbe war<br />

sehr gut besucht und unser Herr Zentralpräsident Herzog hat<br />

unsern <strong>Obwaldner</strong> Wirtinnen persönlich das gesagt, was der<br />

schweizerische Wirtestand seinen treuesten Mitarbeiterinnen<br />

wünscht und was zeitgemäße Weiterbildung, persönlicher Einsatz<br />

und Selbsthilfe von ihnen verlange. Nach dieser Wirtinnentagung<br />

war nun am 26. März die ordentliche General-<br />

Versammlung unseres Vereins. Die gut vorbereiteten Geschäfte<br />

wurden von Herrn Präsident Dürrer und seinem Stäbe nach<br />

eingehenden Diskussionen zu einem guten Abschlüsse gebracht<br />

und der Vorstand erhielt eine recht große Fülle von neuen<br />

Aufträgen. Für eine Besprechung in Engelberg mit den Vertretern<br />

der Hotellerie und mit verschiedenen Herren der Be-<br />

Horden wurde eine Sonderkommission gewählt. Die Rechnungsablage<br />

gab eine ausgeglichene Bilanzsumme mit einer<br />

Vermögensvermehrung von rund Fr. 199.—. Die Rechnungsrevisoren<br />

wurden bestätigt, ebenso der gesamte Vorstand mit<br />

Ausnahme von Herrn Vizepräsident Stutz, Engelberg, der seine<br />

Demission rechtzeitig eingegeben hatte, und der dann von<br />

Herrn Jnfanger, Engelberg, ersetzt wurde.<br />

Die große Wirteschar hatte vorgesehen, um 12.15 Uhr mit<br />

allen Gästen vom Hauptplatz Sarnen zu ihrem Kollegen ins<br />

Hotel Wilerbad zu fahren, woselbst sich rund 79 Teilnehmer<br />

zum gemeinsamen Mittagessen einfanden. Die sehr sinnvolle<br />

srühlingshaste Dekoration und das prächtige Wetter trugen<br />

das ihrige bei, daß bald eine recht frohe Stimmung unsere<br />

Tagung beherrschte. Das vorzügliche Mittagessen mit den Einlagen<br />

des Tischkonzertes waren wirklich geeignet, um die Sorgen<br />

des Alltags leicht zu vergessen. Unser Präsident, Herr<br />

Durrer zum Landenberg, Sarnen, begrüßte die große Wirtefamilie,<br />

insbesondere aber die Herren Gäste vom Gemeinderat<br />

Für mich gibt es jetzt nur noch höchste Eile, damit ich<br />

dem Feind entrinne. — Ich gebe mir Mühe, mich auf der<br />

moralischen Höhe zu halten, zu der Chantal mich geführt hat,<br />

um der Paladin zu werden, den zu sein ich immer geträumt<br />

habe. — Die Erinnerung an Gnynemer verfolgt mich.<br />

Mit dem festen Entschluß, meine Pflicht — meine ganze<br />

Pflicht — „den, Tod inbegriffen", wie Arlette und Chantal<br />

neulich sagten, aus mich zu nehmen, suche ich jetzt mein<br />

Geschwader auf.<br />

„Gottbefohlen, Gerald", hat Chantal mir noch zugerufen,<br />

als ich für den Rückflug startete.<br />

Jawohl! Gottbefohlen! — Ich könnte mir keine schönere<br />

Devise wählen.<br />

Und sie hat mir diese auf den Weg mitgegeben!<br />

»<br />

Dieses letzte Kapitel ist mit Bleistift und von offensichtlich<br />

eiliger Hand geschrieben.<br />

Seither hat niemand mehr etwas von Fliegerleutnant Gerald<br />

Martin-Hnron gehört.<br />

In seinem Geschwader weiß man nur, daß er eines Abends<br />

in einem Flugzeug, das eine furchtbare Geschwindigkeit entwickelte,<br />

und das er ganz allein steuerte, zu einem Erkundungsflug<br />

aufstieg.<br />

Er ist nicht mehr zurückgekommen.<br />

Unfall?<br />

Luftkampf?<br />

Gott allein iveiß es!<br />

4 Juli 1949. Pierre l'Ermite.<br />

Ende!<br />

Sarnen der durch Herrn Präsident Stockmann, Vizepräsident<br />

Saladin und die Herren Burch und Omlin vertreten war. tzr<br />

Vizepräsident Saladin entbot Gruß und Willkomm namenv<br />

der Gemeinde Sarnen. Sein Wort galt insbesondere der<br />

Fortbildung, dem persönlichen Einsatz und der Berufsfremde.<br />

Der Sprechende schloß seine Ausführungen mit dem L/ank für<br />

die Einladung und wir bedauerten, daß sich die Herren allzurasch<br />

wieder abmelden mußten, weil auch sie einer Ratssitzung<br />

nicht ausweichen konnten. In einer kurzen Tischanspräche<br />

gab Sekretär Jmseld in beredter Weise semen Gedanken<br />

freien Lauf. Er unterstrich die Grundgedanken über<br />

Selbsthilfe und Hilfe des Staates, über Anpassung an neue<br />

Verhältnisse, eigene Weiterbildung, über die Erhaltung oder<br />

Sicherung der eigenen Persönlichkeit im Betriebe, über Berufsfreude<br />

und Berussstolz. Sodann schloß der Sprechende mit<br />

dem Dank an die Behörden, an die Armee und vor allem an<br />

die göttliche Fügung für das große, unverdiente Glück des<br />

Verschontbleibens vom Kriege, dann pries er den Wert nnserer<br />

gelegentlichen Zusammenkünfte, um gegenseitig sich besser<br />

kennen zu lernen, um Fragen beruflicher Art im gegenfettigen<br />

Ersahrungs-Austausch zu besprechen, und um so die<br />

Grundlagen zu schaffen zu größer und wertvoller werdenden<br />

Kollegialität.<br />

Nach dem Mittagessen mußten die Verhandlungen wieder<br />

aufgegriffen werden und erst am spätern Nachmittag konnte<br />

der Präsident seinen Mitarbeitern und allen Teilnehmern ihr<br />

großes Interesse und ihr Ausharren verdanken.<br />

Wir danken für die herzlich gute Aufnahme, wir danken<br />

für die reichhaltige Tagung und die interessanten Diskussionen<br />

und wir wollen hoffen, daß auch diese Generalversammlung<br />

sich würdig anreihe an die frühern, durch positive Errungenschasten,<br />

durch gesunde Anpassung an die neueu Bedürfnifse,<br />

durch fachliche und berufliche Weiterbildung und<br />

durch die Förderung einer immer bessern Kollegialität.<br />

Dieses alles wünschen wir unserm Wirtestand, aus daß er<br />

blühe und gedeihe. (Eing.)<br />

Der gefesselte Flügel. (Eing.) „Danket dem lieben Gott",<br />

hat Mutter selig oftmals zu uns gesagt, wenn wir etwa mit<br />

spitzbübischen Versuchungen in den Augen einem Högerliweiblein<br />

oder einem übelhörigen Seegnsler nachschauten, „danket<br />

dem lieben Gott, Kinder, daß ihr gesunde, grade Glieder<br />

habt!" Hätte es einer von uns Buben wagen sollen, die stotternde<br />

Silbermänteli-Marei durch einen nachgerufenen Uebernamen<br />

zum Zorne zu reizen! Hätte sich einer unterstehen sollen,<br />

mit den Fäusten im Hosensack zuzuschauen, wie der alte,<br />

steifbeinige Bürdeli-Ludi seinen Holzkarren den Hoger hinauf<br />

pustete, ohne ihm zu helfen! Wohlwohl, Mutter selig hätte<br />

uns die Leviten verlesen, daß es vierzehn Tage keine Christenlehre<br />

mehr gebraucht hätte.<br />

Einmal, es war ein frösteliger Herbstabend, da hat mir<br />

Mutter etwas Merkwürdiges gesagt. Ganz verstanden habe ich<br />

es erst viele Jahre später, als Mutter längst nicht mehr da<br />

war. Sie hat mir gesagt: „Lueg Bueb! Verkrüppelte Leute<br />

muß man sehr lieb haben. Menschen, die einen lahmen Flügel<br />

haben, brauchen zwei Schutzengel, wie Vögel, die aus dem<br />

Nest gefallen sind. Einen Schutzengel schickt der liebe Gott; der<br />

andere müssen wir ihnen sein. An dieses Wort der Mutter<br />

muß ich mich jedesmal erinnern, wenn ich das merkwürdige<br />

Plakat der „Pro Jnfirmis" oder das Titelblatt ihrer Zeitschrift<br />

sehe. Menschen mit lahmem Flügel — oder es ist noch<br />

schier schwerer: mit gefesseltem Flügel — das sind alle Bresthaften,<br />

alle körperlich und geistig Gehemmten: Invalide,<br />

Blinde, Taube, Stumme, Epileptische, Geistesschwache,<br />

Schwererziehbare. O welch tränenreiche Litanei! Sie wandern<br />

nicht bloß durch kriegsversengte Länder. Durch unser glückliches<br />

Friedland gehen sie ... Menschen mit gefesselten Flügeln:<br />

und sie schauen mit flehendem Auge nach dem zweiten<br />

Schutzengel aus, der wir ihnen sein sollten. — Nein, ich<br />

könnte es nie übers Herz bringen, das kleine Kartenpäcklein<br />

der „Sammlung Pro Jnfirmis" zurück zu schicken.<br />

Mir wäre es, Mutter selig müßte mir in der Nacht darauf<br />

erscheinen und traurig ihre alte Mahnung wiederholen: „Daß<br />

du gesunde, grade Glieder hast ... dankst du es so?"<br />

Verzeiht mir einen Nachsatz: Daß es im Ausland so namenloses<br />

Elend gibt, dispensiert uns nicht davon, den Leidgezeichneten<br />

im eigenen Lande Helfer zu sein. Wer am<br />

rechten Ort helfen will, merke sich Adresse und Grünzettel-<br />

Zahl: Pro Jnfirmis, Fürsorgestelle der Kantone Luzern,<br />

Ob- und Nidwalden in Luzern, Durbacherstraße 29. Postcheck<br />

für die Kartenspende: Obwalden VII 6185.<br />

Sozialer Wohnungsbau und Bodenpreise. (Eing.) Daß dieses<br />

Thenia heute aktuell ist, beweisen die beiden Einsendungen<br />

in Nr. 23 und 24. Sicher ist auch viel darüber diskutiert<br />

worden, welche Meinung wohl die richtige ist. Ich selber habe<br />

zwar keinen Zweifel, daß der Einsender in Nr. 24 die heutige<br />

Lage des Arbeitnehmers und diejenige der kinderreichen Familie<br />

besonders verkennt. Es scheint ein Mann zu sein, der<br />

bereits sein Scherslein im Trockenen hat und keine Wohnungssorgen<br />

kennt.<br />

Die Abstimmung am 25. November 1945 hat aber gezeigt,<br />

wie das Schweizervolk mehrheitlich denkt. Das Resultat von<br />

Obwalden selber ist nicht nur ein Fingerzeig, sondern direkt<br />

ein Wink mit dem Zaunpfahl, der sicher nicht nur unsere hohe<br />

Behörde verpflichtet, sondern auch Gemeinden, Korporationen<br />

usw.<br />

Vielleicht interessiert es viele Leser, wie andere Kantone<br />

für die kinderreiche Familie sorgen.<br />

Der „Basellandschaftlichen Zeitung" entnehmen wir die<br />

folgenden interessanten Ausführungen:<br />

Liestal hat im Sinne der Familienschutzvorlage einen entscheidenden<br />

praktischen Schritt getan und das Unternehmen<br />

eines Architekten so kräftig unterstützt, daß in absehbarer Zeit<br />

6 Familien mit zusammen 43 Kindern (total 69 Personen)<br />

ihre alten, unhygienischen und überfüllten Wohnungen in der<br />

Altstadt verlassen und im Grünen neue, sonnige Einsamilien-<br />

Häuser zu Bedingungen beziehen können, die den bescheidenen<br />

Einkommensverhältnissen der kinderreichen Familienväter<br />

entsprechen.<br />

Die 6 jetzt noch im Bau befindlichen Einfamilienhäuser<br />

an der Erzenbergerstraße enthalten Küche, Bad. Boiler Keller,<br />

Waschraum, großer Estrich und 6 Wohnzimmer Dazu<br />

kommt ein kleiner Garten. Billiges Pflanzland steht den Familien<br />

außerhalb des Wohngebietes zur Verfügung- der Erwerb<br />

von Garten- oder Pflanzland in unmittelbarer Nähe<br />

der neuen Wohnkolonic hätte die Preisgestaltung ungünstig<br />

beeinflußt. ,<br />

Man wird sich fragen, wie ist es möglich, zu monatliche,,<br />

Mietzinsen (bei Kauf entsprechende Annuität) von Fr. 75.._<br />

bis Fr. 89.— Einfamilienhäuser mit soviel Wohnräumen und<br />

einem bescheidenen Komfort zu erstellen ?<br />

Das Rätsel löst sich, wenn man erfahrt, daß neben den,<br />

Architekten und Jnitianten der neuen Wohnkolonie, Hr. K.<br />

Schultz, die Stadtgemeinde Liestal, der Kanton, die Basellandschaftliche<br />

Kantonalbank und der Bund durch weitherzige<br />

Beitragsleistungen resp, günstige Bedingungen dav Werk ermöglicht<br />

haben.<br />

Die Gemeinde stellt der Kolonie das Äauland mit ^öaurechtsvertrag<br />

für 19 Jahre gratis zur Verfügung. Nach diesen,<br />

Zeitpunkt wird den kinderreichen Familien das Land gegen<br />

die Entrichtung eines ganz geringen Zinses abgetreten. Die<br />

Gemeinde hat überdies durch namhafte Subventionen und<br />

durch die unentgeltliche Erstellung der Kanalisations- und<br />

Wasseranschlüsse die Gesamtkosten 'sehr erheblich gesenkt. Bedeutende<br />

Subventionen leisteten auch Bund und Kanton. Gesamthaft<br />

wurden die Bankosten durch Subventionen um 33<br />

Prozent verbilligt. Aber auch die basellandschaftliche Kantonalbank<br />

hat für diesen besonderen Fall niederverzinsliche<br />

Hypotheken errichtet. Die kinderreiche Familie mit ihrer hohen<br />

Arbeitskraft und den spätern Verdienstmöglichkeiten wurde<br />

dabei als genügende Sicherheit betrachtet.<br />

Jungkonservatioer Bund Obwalden. (Mitg.) Am 31. März<br />

<strong>1946</strong> hielt der Jungkonservative Biind Obwalden in Sarnen<br />

seine 9. Jahresversammlung unter dem Vorsitz von Ständerat<br />

L. von Moos (Sächseln). Die Versammlung erledigte die<br />

statutengemäßen Geschäfte und wählte als nenen Landesobmann<br />

Bürgergemeinderat E d i I m f e l d, Sarnen.<br />

Lic. jnr. Jost Dillier, Sarnen, orientierte die Versammlung<br />

in einem aufschlußreichen und anregenden Bortrag über<br />

das Verhältnis der Kirche zur Politik, die historische Entwicklung,<br />

die Entstehung und die Ziele der schweizerischen Parteien<br />

und über die Aufgabe und Verantwortung der jungen<br />

Generation. An dieses Referat und an eine Besprechung der<br />

politischen Situation im Kanton schloß sich eine lebhast benützte<br />

Diskussion, die sich vor allen, um Fragen der Gestaltung<br />

des öffentlichen Lebens im Kanton Obwalden drehte<br />

und aus der eindeutig der feste Wille der jungen lonservativen<br />

und christlichsozialen Bürger im ganzen ttanton hervorging,<br />

durch verantwortungsbewußtes Einstehen für unsere<br />

Ziele zu einer ersprießlichen Entwicklung ihr Bestes beizutragen.<br />

Betrachtungen zum Balisalp-Slalom. Als Freund des<br />

Skirennsportes hatte ich Gelegenheit, als stiller Zuschauer diese,<br />

vom Skiklub Sarnen durchgeführte Konkurrenz zu verfolgen.<br />

Ein schönes Plätzchen hatte ich mir ausgesucht, um den<br />

Wettkampf in allen seinen Einzelheiten vo»l^ Start bis zum<br />

Ziel zu beobachten. Zahlreiche Freunde des Skisportes hatten<br />

sich ebenfalls links und rechts der Slalompiste postiert, um<br />

hier die Grundlage des Skisportes, die Technik in praktischer<br />

Ausführung in allen Einzelheiten ansehen zu können. Immer<br />

wieder, wenn ich so eine Slalomkonkurrenz miterlebe, dann<br />

muß ich mir sagen, es gibt keinen schöneren Wettkampf wie<br />

diesen. Mit einer Eleganz und mit größter Konzentration,<br />

ohne starke Beanspruchung der Körperkräfte, gleiten die Fahrer<br />

über die weiße Masse und schaffen sich mit größter Wendigkeit<br />

durch die die Fahrt bestimmenden Tore durch bis ins<br />

Ziel. Die Schwierigkeiten des Slaloms wurden von allen<br />

Fahrern niit mehr oder weniger Geschick überwunden. Auch<br />

der verwöhnte Sportfreund kam auf seine Rechnung. Die Organisation<br />

entsprach jedoch in verschiedener Hinsicht nicht den<br />

bestehenden Wettkampfvorschriften. Wäre vielleicht nicht manchem<br />

die Fahrt besser gelungen, wenn die vorgeschriebenen<br />

Tordistanzen (2,59 m) eingehalten worden «vären? Nach meiner<br />

Ansicht mußte sich mancher Konkurrent durch Torpartien<br />

irritieren lassen, bei denen stets gleichfarbige Stangen ver-<br />

-wendet worden sind. Es »väre angezeigt, wenn die das Rennen<br />

durchführenden Organe eines Klubs nach den bestehenden<br />

Vorschriften handeln würden, gibt sich doch anch der Rennfahret<br />

die gtößte Mühe, nicht dagegen zu verstoßen. Es ist<br />

wohl zu berücksichtigen, daß es sich hier nicht um einen Groß-<br />

Anlaß handelte, aber es sollte auch bei einer solchen Beranstaltung<br />

den bestehenden Vorschriften Rechnung getragen werden.<br />

Das sind Beobachtungen, die mir als Liebhaber des Ski-<br />

Rennsportes in die Augen sielen. Trotzdem srene ich mich, auf<br />

der Balisalp einen schönen Skitag verbracht zu haben, -r.<br />

Sarnen. (Eing.> H a n d ä n d e r u n g. Das Geschäfts- und<br />

Wohnhaus der Frau Witwe Truttinann-Bonani, an der Lindenstraße,<br />

ist käuflich von Herrn itonrad Tjchuppert-<br />

Spichtig, Schuhmachermeister, erworben worden. Wir wünschen<br />

dem tüchtigen, arbeitsamen Schuhmachermeister auch im<br />

neuen Heim besten Erfolg.<br />

Sarnen. (Eing.) Letzten Sonntag konnten die vom Pfarrgottesdienst<br />

heimgehenden Leute sehen, wie beim Heimwesen<br />

Sigrist, Mühleberg, hinter Kirchhöfen, eine junge Gemse vom<br />

Wald her durch die Wiese in ganz erschöpftem Zustande zu>"<br />

Blattibach lief. Das Tier wurde später völlig erschöpft ii»<br />

Blattibach gesunden. Das Tier wurde vermutlich von Hun<br />

den gejagt. Die Polizei wurde benachrichtigt, die das Gems<br />

jahrtierlein in Obhut nahm und es in einen Stall verbrachte,<br />

wo es sich von seinem Schreck erholen konnte und<br />

anderntags in einem Gemswildgebiet wieder in Freiheit gesetzt<br />

wurde.<br />

Schwendi. Letzten Mittwoch wurde eine liebe Frau 3"<br />

Grabe getragen. Frau alt Ratsherr Marie Burch-<br />

Burch, Eggelen, wurde fast plötzlich zur ewigen Vergeltung<br />

abberufen. Daß sie eine gute, fromme Gattin und Mutter<br />

war, können wohl ihr Gatte und die einzige Tochter bewe>°<br />

sen. Die große Beteiligung an der Beerdigung bekundet, dntj<br />

sie stets von Seite der Bevölkerung geachtet und gesclM<br />

war. Wenn auch ihr Mutterherz aufgehört hat zu schlagt'<br />

so wird sie eine Fürbitterin sein in der Ewigkeit für ih^<br />

Angehörigen. Wenn sich das Wort an ihr erfüllt hat: „<br />

WEISS cfa 4<br />

c/>


Linke soll nicht wissen, was die Rechte tut", so möge ihr Gott<br />

jedes Scherflein der Wohltätigkeit ewig belohnen. Gebe ihr<br />

Gott den ewigen Frieden und uns wird sie im Andenken<br />

bleiben. R. K.<br />

7. April — Engelderg — Titlis-Riesenslalom. Nach einjähriger<br />

Unterbrechung wird dieses traditionelle Gletscherrennen<br />

am kommenden 7. April wieder ausgetrageu. Die Vor-<br />

Bereitungen sind in vollem Gange, wobei der Streckenanlage<br />

größte Aufmerksamkeit geschenkt wird, um trotz hoher Schnelligkeiten<br />

jedes Gefahrenmoment auszuschalten, wird doch die<br />

Höhendifferenz von 1439 Metern von den Erstklassierten in<br />

5—6 Minuten überwunden.<br />

Die Schneeverhältnisse sind derzeit hervorragend, folgt<br />

doch auf führigeu Pulverschnee im obern Teil der Titlisabfahrt<br />

herrlicher Sulzschuee in den untern Partien.<br />

Das Nennungsergebnis scheint ein ausgezeichnetes zu werden.<br />

St. Moritzer, Davofer, Berner Oberländer und Engelberger<br />

werden wohl den Ton angeben, aber schon oft haben<br />

die Fahrer der besonders ausgeschriebenen Unterländerklasse<br />

eine Bresche in die Phalanx der Gebirgler geschlagen. Die beliebte<br />

Titlis-Route wird also den Zuschauern, für deren Information<br />

über den Renuverlauf besonders vorgesorgt wird,<br />

ein hochinteressantes sportliches Schauspiel bieten, besonders,<br />

weil als Abschluß auch dieses Jahr wieder eine Klasse Skisegler<br />

starten werden.<br />

Engelberg. (Eing.) Die Sektion Engelberg des S.A.C. hat<br />

die Initiative ergriffen, in Engelberg einen Bergführerkurs<br />

durchzuführen, um wieder einen jungen Bergführernachwuchs<br />

zu erhalten.<br />

Kleines Feuilleton<br />

Rimea md Schilde der Gaststätten in Sächseln<br />

von Franz Rohrer, Mätteli, Sächseln.<br />

Ueber Gast- und Trinkstätten im Lande hatte stetssort die<br />

hohe Regierung zu befehlen. Es lag immer in ihrer Hand, das<br />

Wirten oder den Alkoholausfchank und Verkauf zu gestatten,<br />

oder, wenn Gründe vorlagen, wieder zu verbieten. So ist es<br />

geblieben bis auf den heutigen Tag. Schon 1570 befahl die<br />

Regierung, daß ein Wirt jeweils einen Schild oder Grotzen,<br />

auch einen Reif, bei seiner Gaststätte hinaushängen müsse. Dadurch<br />

war das Wirtshaus von den übrigen Häusern uuterschieden.<br />

1653 wurde den Wirten befohlen, daß sie ihre Gäste stets<br />

ermähnen sollen, Gott dem Allmächtigen fleißig Dank zu sagen.<br />

Der gleiche Befehl wurde von der Landesregierung 1654<br />

und 1656 erneuert. Laut Ratsbeschluß von 1603 wurde verordnet,<br />

daß die Wirte nach 9 Uhr abends weder Essen noch<br />

Wein verabfolgen dürfen. Aehnlich den kriegswirtschaftlichen<br />

Verordnungen in den verflossenen Jahren. Ausnahmen dnrsten<br />

nur an Hochzeiten oder ähnlichen Anlässen gemacht werden.<br />

Nichtbeachtung zog eine Strafe von 10 Gulden nach sich.<br />

Auch das Spielen und Tanzen war bisweilen in den Wirtfchaften<br />

verboten. Die Verordnung wurde sehr strenge geahndet.<br />

Was die drei Geiger erfahren mußten, welche zur verbotenen<br />

Zeit zum Tanze aufgespielt hatten. Der Rat beschloß,<br />

man soll die drei Geiger, welche zu Sächseln an der<br />

Kilbi zum Tanz aufgespielt hatten, einen Tag und eine Nacht<br />

in den Hexenturm einsperren. Nun zu den Gasthäusern. Warum<br />

tauften wohl die Götschi ihr Haus „zum Kreuz"? Dem<br />

könnten verschiedene Gründe vorausgegangen sein. Vielleicht<br />

ist gerade an dieser Stelle oder in nächster Nähe ein Hölzernes<br />

Feldkreuz gestanden, ähnlich denjenigen, die man heute<br />

noch da und dort antrifft. Oder man beschloß, der vielen auswältigen<br />

und hiesigen Pilger wegen sei es gut, wenn man<br />

~:e,ev Interesse betrifft aber nicht nur unsere Gemeinde,<br />

sondern in gewissem Maße den ganzen Kanton, um damit<br />

oem Bergsport in? ganzen Nnterwaldnergebiet neuen Impuls<br />

zu geben. Deshalb würde es uns freuen, wenn sich auch Kaumdaten<br />

aus den andern Gemeinden melden. Das Kursgeld<br />

ist bedeutend vorteilhafter als in andern Gebirgsgegenden,<br />

uni jedem zu ermöglichen, sich diesem Berufe zuzuwenden, sosern<br />

Eignung, Freude und ein gewisser Idealismus vorhanden<br />

-sind. Hingegen stehen dem Kurs, der vom 20. Mai bis<br />

8. Juni <strong>1946</strong> durchgeführt wird, bekannte Lehrkräfte wie Arnold<br />

Glatthard und Adolf Mathis zur Verfügung.<br />

Interessenten gibt das Sekretariat der Sektion Engelberg<br />

des S.A.C. gerne weitere Auskunft.<br />

Streiflichter<br />

Name und Schild nach dem Schweizerwappen wähle. Vielleicht<br />

lag bei dieser Wahl noch ein viel tieferer Grund vor. Wir<br />

alle wissen ja, wie Bruder Klaus das Leiden Christi tief und<br />

andächtig betrachtet hat. Ob diese Pilgerwirtschaft aus diesem<br />

Grunde „zum Kreuz" genannt wurde? Sei dem wie es wolle,<br />

der uralte Doppelschild „zum Kreuz" ist wieder zu Ehren gekommen<br />

und bildet eine Zierde dieses Hauses. Diese Wahl von<br />

Name und Schild war gut überlegt. Warum hat man für<br />

dieses älteste Pilgerhaus nicht den Steinbock, der doch das Gemeindewappen<br />

ziert, gewählt? Offenbar war dieser Name unbeliebt<br />

und als unpassend angesehen worden, denn bis heute<br />

hat noch kein Wirt sein Haus zum Steinbock genannt. Das<br />

Kreuz wurde 1649 von Niklaus Götschi neu erbaut, kommt<br />

aber in einer Urkunde 1489 schon vor, welche besagt, daß ein<br />

Götschi dort ein Haus erbaut habe. Das Sachsler Geschlecht<br />

Götschi hat der Gemeinde und dem Kanton angesehene und<br />

tüchtige Mäuner geschenkt. Bauherr Götschi vom Kreuz war<br />

ein großer Förderer des Obstbaues in Sächseln. Die letzte<br />

Götschi der Kreuzlinie hat durch ihre Heirat mit dem spätern<br />

Regierungsrat Franz Britschgi dieses Haus auf die Britschgi<br />

übergeleitet. Dieses Hotel ist also seit seinem Bestehen bis<br />

heute iu der gleichen Verwandtschaft geblieben. Im Kreuz<br />

ist die älteste Bäckerei des Dorfes. Als wir dort als Buben<br />

Brot holten, wurde selbes immer auf die Waage gelegt; war's<br />

zu leicht gab es noch das Fehlende nach und für uns noch<br />

ein kleines Mutschli, welches uns natürlich besser mundete als<br />

ein Stück Brot. .In einem Verzeichnis der alten Gülten von<br />

Hanz Azarius von Flüe 1585/1592 ist bemerkt, er habe im<br />

Wirtshaus zu Sächseln mit Ammann Kaspar Jakob ein Paar<br />

Sammthosen gewettet, sein Schwager (des Landschreibers)<br />

Hauptmann Nikiaus Jmfeld werde an der nächsten Landsgemeinde<br />

Bauherr. Der Laudammann gewann die Wette. Diefes<br />

Gasthaus muß bestimmt das Kreuz gewesen sein. Das Hotel<br />

war von jeher gut besucht und hat noch in vielem die alte<br />

Tradition bewahrt. Aus dem Buch „Les Pelerinages de Suisse<br />

par Louis Venillot, Paris 1839" ist folgende Begebenheit erzählt<br />

und wörtlich wie folgt übersetzt: Die Herberge, wohin<br />

Was sich zur Zeit in Persien abspielt, ist höchst seltsam<br />

und unklar. Da der Weltsicherheitsrat erst am nächsten Mittwoch<br />

wieder über den persischen Fall beraten wird, bleibt also<br />

der Sowjetregierung eine Zeitspanne von wenigen Tagen,<br />

um die Teheraner Regierung für ein „Arrangement" mürbe<br />

zu machen und dann möglicherweise die Uno einfach vor ein<br />

fait accompli zu stellen. Daß von russischer Seite und wahrscheinlich<br />

auch von sowjetfreundlichen Kreisen Persiens in dieser<br />

Richtung mjt Hochdruck gewirkt wird, ist unverkennbar.<br />

So gab Prinz Firuz, der persische Propagandaminister, die<br />

tatsächlich merkwürdige Erklärung ab, Botschafter Hussein<br />

Ala, der Delegierte der Teheraner Regierung an der New-<br />

Yorker Tagung des Sicherheitsrates, habe sich „gewisser Uebertreibungen"<br />

schuldig gemacht. Firuz distanzierte sich von Hujsein<br />

Ala, was eine Wendung zugunsten Moskaus bedeuten<br />

würde, sofern der Propagandaminister im Namen des Gesamtkabinetts<br />

gesprochen hätte. Das scheint nun aber nicht der<br />

Fall zu sein, denn gleich darauf erklärte Ministerpräsident<br />

Sultaneh gegenüber der United Preß, Botschafter Ala besitze<br />

sein volles Vertrauen, und der persische Regierungschef deckt<br />

die Erklärungen des Delegierten Ala des Sicherheitsrates.<br />

Wie erklären sich diese Widersprüche? Sollte sich die Meldung<br />

von einem Wechsel auf der persischen Botschaft in Moskau,<br />

bei dem der bisherige Vertreter durch einen ausgesprochenen<br />

„Sowjetfreund" ersetzt werden soll, bestätigen, so<br />

würde dies wohl eine entscheidende Wendung in der Persienfrage<br />

bedeuten, an der zwar Moskau, kaum aber die Westmächte<br />

Freude hätten.<br />

In Bristol sprach Ernest Bevin über die Differenzen zwifchen<br />

den Nationen. Der britische Außenminister bezeichnet<br />

es als eine Notwendigkeit, den „Imperialismus des 19.<br />

Jahrhunderts" zu überwinden; das war unmißverständlich<br />

an die Moskauer Adresse gerichtet.<br />

In Griechenland schritt das Volk zu den Wahlurnen, um<br />

sein Parlament zu bestellen.<br />

Das griechische Volk hat gewählt. Trotz begründeter Befürchtnngen,<br />

verlief der Wahltag im großen und ganzen ruhig.<br />

Auffallend ist die hohe Stimmbeteiligung (70 Prozent),<br />

die beweist, daß die von der linksextremen EAM ausgegebene<br />

Parole zur Stimmenthaltung nur in sehr bescheidenem Rahmen<br />

befolgt wurde. Als Ergebnis zeitigten die Parlamentswählen<br />

einen Sieg der royalistifchen Volkspartei, die in der<br />

Volksvertretung das absolute Mehr besitzt. Schöne Erfolge er-<br />

Wir uns zum Ausruhen begaben, heißt, wenn ich mich nicht<br />

täusche, „Weißes Kreuz". Ich empfehle sie jenen, welche eine<br />

Pilgerfahrt nach Sächseln machen werden. Sie ist auf der Anhöhe<br />

neben der Kirche gelegen. Es ist eines dieser malerischen<br />

Häuser, von denen ich gesprochen habe. Das äußere Holzwerk<br />

ist schwarz, als ob man es angestrichen hätte und man hat<br />

darin feine Verzierungen gezeichnet, welche Sammtstickereien<br />

zu sein scheinen. Wir fanden im Hauptsaal ein armes Mädchen,<br />

das wegen einer englischen Familie, welche Fleisch essen<br />

wollte, in großer Verlegenheit war und der es zu verstehen<br />

geben suchte, daß das an einem Freitag unmöglich sei. Aber<br />

die Engländer bestanden darauf. Fleisch, sagten sie, Eier antwortete<br />

es, indem es versuchte, sich nach ihrem fremdländischen<br />

Deutsch zu richten. Nein, Fleisch. Ja, Eier. Endlich, da sie an<br />

kein Ziel kamen, rief es seine Mutter und erklärte ihr die<br />

Schwierigkeit. Was, sie wollen Fleisch, rief die gute Frau<br />

ganz überrascht. Ja, Fleisch, riefen alle Engländer im Chor.<br />

Denken sie doch, es ist Freitag, Fasttag. Fleisch! Gut, geht<br />

anderswohin, solches zu holen, hier werdet ihr keines bekommen.<br />

Und da der nächste Weg, um woandershin zu gehen,<br />

durch die Türe führte, wies sie ihn mit einer bestimmten Handbewegung.<br />

Die überraschten Engländer berieten sich einen Augenblick.<br />

Sie hatten guten Appetit. Indessen wollten sie sich<br />

nicht ergeben und indem sie das Martyrium des Hungers der<br />

übertriebenen Gewissenhaftigkeit vorzogen, bestiegen sie den<br />

Wagen, sehr enttäuscht, um anderswo Fasttag zu halten; doch<br />

ich bin ganz sicher, daß sie in ganz Sächseln am Freitag keine<br />

Kotelette finden werden. Ehre solch mißlungenem Mut! Uns,<br />

die wir kein so abgeschmacktes Begehren stellten, servierte man<br />

mit viel Freundlichkeit eine der herrlichsten Omeletten, deren<br />

ich mich erinnern kann. Und als man uns das Tischgebet verrichten<br />

sah, kam der Dank aus ganzem Herzen. Was würden<br />

diese Gäste jetzt sagen, wo die Gaststätten trotz Kriegsende imwer<br />

noch drei fleischlose Tage in der Woche zu beobachten haben?<br />

Kreuzwirte: 1799 Gebr. Götschi, 1822 Kirchenvogt Götschi,<br />

1865 Franz Britschgi-Götschi, Reg.-Rat, seither Familie<br />

Britschgi.<br />

(Fortsetzung folgt!)<br />

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Kophulis, sowie die nationalistische Koalition<br />

Papandreus. Die Geschlagenen sind die extreme Rechte und<br />

Linke, was bedeutet, daß das griechische Volk in seiner Mehrheit<br />

weder eine Rechts- noch eine Links-Diktatur, sondern eine<br />

ruhige Entwicklung unter der Monarchie wünscht.<br />

Radio —<br />

Beromünfter<br />

Donnerstag, 4. April.<br />

11.00 Sinfonie in F-dur von H. Goetz. 11.30 Die Schule<br />

Günsberg singt. 12.40 Frühlingsmelodien aus Wien. 17.0t)<br />

Werke von Haydn und Ravel. 17.55 Mir wei theäterle. 18.20<br />

Wir lesen deutsche Schriftsteller. 18.40 Forschung und Technik.<br />

19.02 Englische Unterhaltungsmusik. 20.10 Tric-Trac-<br />

Bernois. 21.20 Kapelle Tibor Kasics. 22.05 Tanzmusik.<br />

Freitag, 5. April.<br />

11.00 Das Freitags^Mosaik. 12.40 Studio-Orchester. 17.00<br />

„Gioielli Pianistin". 17.45 Frauen musizieren. 18.05 Unterhaltungskonzert.<br />

18.35 Wirtschaftsfragen. 19.00 Schallplatten.<br />

19.55 Wir lernen Vaterlandslieder. 20.20 Die Atombombe.<br />

Ein gesprochenetz Oratorium. 21.10 Studioorchester.<br />

21.40 Violinsonate von Hermann Haller.<br />

Samstag, 6. April.<br />

11.00 Unterhaltungskonzert. 11.40 Lieder, Tänze. 12.40<br />

Wie steht unser Wirtschaftsbarometer heute? 12.50 Kapellt.<br />

Tibor Kasics. 14.00 Schallplatten. 14.25 „Groß- und Klembäckerei<br />

Tünkli". 15.25 Der volkstümliche SamstagnachmMag.<br />

16.25 Musikalisch-literarische Sendung. 17.00 Im Satt.<br />

17.45 Jugendstunde. 18.25 Schallplatten für einen modernen<br />

Robinson. 19.15 Miniaturen. 20.00 „Polenblut", Lpeiet e.<br />

21.30 Tanzmusik. 22.10 Tanzmusik.<br />

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Für alle Beweise aufrichtiger Teilnahme beim Hinscheide<br />

unserer lieben Gattin und Mutter 214<br />

Frau<br />

A g n e s W a g n e r Kathriner<br />

spreche» wir der hochw. Geistlichkeit, allen Verwandten,<br />

Freunden und Bekannten den tiefgefühlten Dank aus.<br />

Für die vielen dargebrachten hl. Mehopfer, Kranz. und<br />

geistigen Blumenspenden, die der Seelenruhe der Perstorbenen<br />

zukamen, wird Gott Bergelter sein.<br />

Wir bitten, der lieben Berstorbenen ein treues Andenken<br />

zu bewahren und ihrer Seele auch fernerhin im<br />

Gebete zu gedenken.<br />

S t a n s, im April <strong>1946</strong>.<br />

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Konvergionsaniiieldungen und Barzeichnungen werden Tom 1. bis S. April <strong>1946</strong>, mittags, entgegengenommen bei den Bankea, Bankfirmen und<br />

Schweiz.<br />

Das Eidgenössische Finanz- und Zolldepartement hat sich von obiger Anleihe für die eidgenössischen Verwaltungen Fr. 76600000 reserviert<br />

Im Falle einer Ueberzeichnung behält sich der Bundesrat das Recht vor, die Anleihe zu erhöhen.<br />

Den 30. März <strong>1946</strong>.<br />

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K A F F E E H A G


Tarnen / Samstag, den k. April 194k<br />

76. Jahrgang — Rr. 27 — 1. Matt<br />

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Sinzahwng°aufPostcheckkonto ^VII^1085."—'Neuabo^enwn°werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Samen. Tel. 8 62 37 (


Offiziersgesellschaft Obwalden. (Eing.) Sonntag, den 31.<br />

März <strong>1946</strong>, versammelten sich die beiden Offiziersgesellschaften<br />

von Ob- und Nidwalden im Hotel Pilatus Hergiswil. Hr.<br />

Oberstlt. i. Gst. Dr. M. Waibel, Dorenbach, Luzern, sprach<br />

über: Das Ende der deutschen Armee in Jtal<br />

i e n. In einem glänzenden Vortrag berichtete der Referent<br />

über sein bestimmendes Mitwirken für das Zustandekommen<br />

der Kapitulation der deutschen Heeresgruppe C. Komplizierte<br />

Kommando-Verhältnisse, politische Rivalitäten der Alliierten<br />

bereiteten oft Schwierigkeiten, welche das ganze Unternehmen<br />

in Frage stellten. Die zielbewußte Schweizer Gruppe<br />

und der auf eigene Initiative und Verantwortung handelnde<br />

Oberstlt. Waibel brachten die Verhandlungen, die teilweise in<br />

Luzern durchgeführt wurden, zum Abschluß. Durch diese Kapitulationsverhandlungen<br />

wurden nicht bloß die Häfen von<br />

Genua und Savona mit den Eisenbahnzufahrten zur Schweiz,<br />

sondern auch Oberitalien vor der gänzlichen Zerstörung bewahrt.<br />

Nach authentischem Urteil Churchills wurde durch dieses<br />

Ereignis der Krieg um 6—8 Wochen abgekürzt.<br />

Dieser Vortrag war nicht nur ein rein militärisches Referat,<br />

sondern zeigte vielmehr die Lösung einer jener humanitären<br />

Aufgaben, welche die Schweiz im Herzen Europas während<br />

des grauenhaften Völkerringens vollbracht hat.<br />

Vorblütenbespritzung. Die Winterbespritzung fördert nur<br />

die Menge, nicht aber die Qualität des Obstertrages. Zur Erreichung<br />

der Qualität müssen die Frühjahrs- und Sommerbespritzungen<br />

durchgeführt werden. Mit einer mengenmäßigen<br />

Förderung des Ertrages ohne gleichzeitiger qualitativer<br />

Verbesserung ist dem Obstbau ein schlechter Dienst erwiesen.<br />

Also das eine tun, aber das andere nicht lassen. Ein ganz<br />

wichtiger Punkt ist die richtige Auswahl der Bäume und minderwertige<br />

Sorten zu spritzen, lohnt sich nicht. In erster Linie<br />

sind die Sorten der Preisgruppen 1a, 1, 2 und die wertvollsten<br />

der Preisgruppe 3 zu behandeln. Diese aber dafür<br />

mit aller Gründlichkeit.<br />

Die Vorblütenbespritzung wird wie folgt ausgeführt:<br />

Kernobst: Prozent Schwefelkalkbrühe + 1 — 0,2<br />

Prozent Kupferoxydchlorid. Bei frühzeitiger Bespritzung,<br />

wenn sich die Knospen zu öffnen beginnen, kann das Kupfer<br />

Iprozentig angewendet werden. Je mehr sich aber die Vegetation<br />

der Blütezeit nähert, umso mehr muß der Kupfergehalt<br />

reduziert werden. Kurz vor Blütenaufbruch darf nur<br />

noch 0,2 Prozent Kupfer verwendet werden, um Verbrennungen<br />

zu vermeiden.<br />

Herstellung von 100 Lt. Spritzbrühe: In<br />

zirka 90 Liter Wasser wird 1,5 Liter Schwefelkalkbrühe geschüttet.<br />

Das Kupferoxygchlorid (je nach Vegetationszeit 1 kg<br />

bis 200 gr) wird in einigen Litern Wasser aufgelöst und unter<br />

ständigem Rühren der Brühe zugeführt. Die ganze Lösung<br />

wird dann auf 100 Liter aufgefüllt.<br />

Zwetschgen: 1 Prozent Schwefelkalkbrühe + 0,1<br />

Prozent Eisenvitriol. Kupfer soll bei Zwetschgen nicht verwendet<br />

werden, da gerne Verbrennungen eintreten.<br />

Denkt an die Bienen — nicht in die offenen Blüten spritzen!<br />

S.Z.O.<br />

Kerns. (Einges.) Es liegt mir fern, die Zeitungsartikel im<br />

„Unterwaldner" zu kritisieren. Doch dem Einsender „D" vom<br />

letzten Mittwoch, der wieder einmal alles besser wissen will,<br />

muß ich mitteilen, daß es weder ein April-Scherz noch ein<br />

blöder Witz, sondern reine Wahrheit ist, daß sich Herr Regierungsrat<br />

Röthlin geäußert hat, „daß er froh sei, wenn er<br />

nicht wieder in den Regierungsrat gewählt werde". Will der<br />

„Einsender" die Aussagen von Regierungsrat Röthlin als<br />

blöden Witz taxieren, so ist das seine Sache.<br />

schenke gestattet. Der Wirtshausschild, jedenfalls nicht mehr<br />

der ursprüngliche, zeigte einen gehenden Löwen, mit sprühenden<br />

Augen, was aber die Gäste keineswegs behindert hat,<br />

dort gerne einzukehren. Im Volksmuud wird der Löwen sehr<br />

oft auch zum Hund genannt. Wenn die Annahme zutrifft, daß<br />

dort zuerst eine Weinschenke gestattet war, ist die gute Tradition<br />

dieses Gasthauses bis auf den heutigen Tag wahr geblieben,<br />

denn es ist allbekannt, daß dort immer guter Wein<br />

ausgeschenkt wurde. Auch wenn der Hunger groß war, wie<br />

bei einem Löwen, konnte derselbe dort reichlich gestillt werden.<br />

Folgende Löwenwirte sind mir genannt: 1864 Franz Josef<br />

Durrer, 1868 alt Reg.-Rat Jos. Götschi, zum Kreuz, 1877<br />

im Konkurs des Balz von Flüe, daher geschlossen, 1881 Meinrad<br />

von Flüe-Christen, 1884 Katharina Schäli und Schwester,<br />

1!)00 Wwe. Seraphina Schäli, nachher deren Sohn Josef<br />

Scherer-von Ah und jetzt Jos. Scherrer-von Flüe.<br />

Der in Sächseln am leichtesten auffindbare „Schlüssel"<br />

liegt am Eingang der Ettisriederstraße. Der große, goldene<br />

Schlüssel, der an diesem Wirtshaus früher gehangen ist,<br />

machte immer einen behäbigen Eindruck und man vermißt<br />

denselben heute noch. Uns Buben freute es, wenn wir denselben<br />

irgendwie, etwa mit einer Schneeballe, in Betveguug<br />

Kerns. (Eing.) Wie alljährlich, so waren am vergangenen<br />

Sonntag die Handarbeiten der Haushaltungsschul'e<br />

zu besichtigen. Die Besucher waren erfreut über die prächtige<br />

Schau von allem Schönen und Nützlichen, das gezeigt wurde,<br />

nicht aber erstaunt, denn daran ist man sich seit Jahren gewohnt.<br />

Sr. Michaelis Marsurt aus dem Kloster Baldegg,<br />

die vieljährige Lehrerin, hat den guten Ruf dieser Schule begründet,<br />

und Sr. Modestia, ihre Nachfolgerin, ist ebenfalls<br />

bestrebt, den Töchtern für ihren zukünftigen Hausfrauenberuf<br />

die nötigen Kenntnisse zu vermitteln. Was an der Ausstellung<br />

besonders aufsallen mußte, das waren die langen, weiten Tische<br />

mit den sorgfältig ausgeführten Flickarbeiten. Diese<br />

allein schon verraten so recht den Geist der Schule, der die<br />

Teilnehmerinnen zur Einfachheit und Sparsamkeit erzieht.<br />

Sr. M. Modestia verdient den Dank unserer Familien.<br />

Ein weiterer Dank gebührt Herrn a. Regierungsrat Otto<br />

Heß, dem großen Förderer der Haushaltungsschule Kerns,<br />

der in seiner gewohnt selbstlosen Aufopferung die Schule immer<br />

weiter auszubauen bestrebt ist, keine Mühe und Arbeit<br />

scheut, und dadurch den Töchtern unserer Gemeinde eine solide,<br />

gute Ausbildung ermöglicht. Das sind Leistungen, die<br />

wertvoll sind.<br />

Alpnach. (Korr.) Wie man erfährt, hat sich in unserer Gemeinde<br />

eine Wohnbaugenossenschaft gegründet. An deren<br />

Spitze steht Herr Kantonsrat Oskar Heiinann als Präsident<br />

und Herr Blättler Josef als Aktuar. Wir hoffen, daß die Bestrebungen<br />

zum Wohle der Familien gedeihen und auch allen<br />

zum Besten gereichen. Die Bautätigkeit scheint überhaupt in<br />

unserer Gemeinde recht rege zu werden. Es ist allerdings an<br />

der Zeit, daß auch der Gemeinderat einige Wohnungen von<br />

o1 05<br />

der Benützung ausschalten möchte im Interesse der "°<br />

gesnndheit. Das wäre auch ein Unternehmen, das mehr der<br />

Allgemeinheit gedient hätte, als die Herabsetzung der «teuer<br />

an der letzten Gemeindeversammlung. Aber dann hat man<br />

wieder die Ausrede, man hat keine Mittel. Etwas mehr Wensichtigkeit<br />

wäre nie zum Schaden der Gemeinde.<br />

Alpnach. (gg.-Korr.) Vor 16 Jahren wurde um unsere<br />

Kirche der schöne, neue Friedhof fertiggestellt und im Aprtl<br />

1930 senkte man den ersten lieben Toten in den neuen uo -<br />

tesacker. Und im März dieses Jahres mußte man wieder aus<br />

dem alten Friedhof frische Gräber schaufeln.<br />

Am 26. März trug man als ersten auf den alten Gottesacker<br />

den stillen und arbeitsamen Schuhmacheruieister<br />

Chrispin Lüthold, von Schoried. Seine Wiege stand<br />

in der Kreuzästi. Sein Los hieß Arbeit und Brotverdienen.<br />

Aber er tat es mit Freude und Ausdauer. Er erlernte das<br />

Schusterhandwerk und zog zur weitern Ausbildung in der<br />

ganzen Schweiz herum. 1907 gründete er ein eigenes Geschäft<br />

in Schoried. Von morgens früh bis in die dunkle Nacht hinein<br />

klopfte er das Leder und wenn jemand mehr Löcher als<br />

Schuh zum Flicken brachte, wußte er mit einem trockenen Witz<br />

auch immer alles heiter zu nehmen. Ehrispin machte nicht<br />

viel Wesens von sich. Mit seiner Gattin, die vor einem Jahr<br />

ihm im Tode vorausgegangen, zog er eine sünsköpsige Familie<br />

in christlicher Hingabe groß. Eine Zeitlang versah er<br />

den Posten eines Aushilfsbriefträgers. Daneben war er auch<br />

ein guter Bienenvater. Ein schweres Leiden brachte ihm die<br />

Anzeichen seines Endes. Gottergeben, wie er gelebt, ist er<br />

auch heimgegangen zum Schöpfer. Er ruhe im Frieden.<br />

Der 29. März sah ein Mutterherz brechen, das gereist und<br />

geläutert ward durch ein Leiden von über 5 Jahren. Frau<br />

Witwe Sara Blättler-Wallimann, Heimeli, wurde<br />

endlich erlöst von den schweren Erdenleiden. Geboren war sie<br />

draußen im Stieg als Tochter des Weibel Niklaus Wallimann.<br />

Eine gute Erziehung und tiefchristliche Lebensauffassung waren<br />

das Erbe, das sie mitnahm. Still und treu lebte sie dann<br />

aus dem „Hübeli" als Gattin und Mutter. Früh klopfte das<br />

Opfer an ihre Tür. Sie war sich gewohnt, nicht nur zu<br />

empfangen, sondern andern mit Rat und Tat beizustehen. So<br />

führte sie als Präsidentin 25 Jahre den Frauenverein. Und<br />

33 Jahre lang betreute sie die Krankenpflegestation der Gemeinde.<br />

Sie sah die Not der Mitmenschen und half wo sie<br />

konnte. Ihr letzter Beruf des Lebens war der Leidensberuf.<br />

So durfte sie dem Erlöser Tod mit offenen Augen entgegenschauen.<br />

Der reiche Lohn gebe ihr Gott.<br />

Alpnach. (Korr.) Letzten Mittwoch, den 3. April, nach dem<br />

Morgengottesdienst in der Pfarrkirche, sah man die Schüler<br />

und Schülerinnen der neugebackenen Sekundärschule<br />

dem kleinen, der evangelischen Gemeinde gehörenden Gotteshause,<br />

das von der Morgensonne hell beglänzt, freundlich in<br />

das Tal hinausschaute, zustreben, mit ihren Mappen unter<br />

dem Arme. Die Klasse, insgesamt 25 an der Zahl, sand, dank<br />

Entgegenkommens des Protest. Kirchenrates, vorläufig Unterkunft<br />

in den alten Schulräumen daselbst, die vor 70 Jahren<br />

schon Schulzwecken dienten. Obschon die Räume heutigen Ansprächen<br />

hinsichtlich Belichtung, Heizung, Hygiene usw. nicht<br />

voll entsprechen, so erfüllen sie doch den Zweck wenigstens so<br />

lange, bis eine endgültige Raumfrage gelöst ist. — Ja —<br />

was ist denn los? Ein Ereignis, das wert ist, in den Annalen<br />

des Schulwesens von Alpnach festgehalten zu werden. —<br />

das erste Seknndarschul-Examen in der eigenen Gemeinde.<br />

Schreiber dies wohnte diesem Examen bei, besuchte unter<br />

dem Jahr einige Male die Schule, nicht als Offizieller, fondein<br />

als Laie, das sei vorausgesagt. Selbstverständlich kann<br />

man im ersten Jahre nicht zu viel verlangen, denn es ist<br />

Neuland für Lehrer und Schüler, es muß bearbeitet werden,<br />

und zwar intensiv, bis zur Ernte. Aber der Anfang ist<br />

gemacht und die Aussichten für eine Ernte sind gute. Dafür<br />

bürgt der Geist, der im Schulbetrieb herrscht. Davon zeugte<br />

schon das erste Examina über Religion. Die Kinder sind schon<br />

etwas tiefer eingedrungen in diese Materie des Geistes Gottes;<br />

ihr Horizont hat sich beträchtlich erweitert. Dasselbe zeigte<br />

sich in der Geographie außerhalb unserer Grenzen und in<br />

der Naturkunde, nur beispielsweise angedeutet. Für einen guten<br />

Geist zeugte auch das gute Einvernehmen zwischen den<br />

hiesigen Behörden und der Protest. Minderheit hinsichtlich der<br />

Platzfrage. Seite an Seite saßen die beiden Konfessionen unter<br />

den Zuhörern. Daß man in anderthalb Stunden nur einen<br />

kleinen Ausschnitt aus der Arbeit eines ganzen Jahres<br />

zu hören bekommen konnte, ist ja klar. — Wir können ranmeshalber<br />

nicht Details aufzählen, aber das sei immerhin<br />

gesagt: Der gute Wille seitens Lehrer und Schüler, nur das<br />

Beste herzugeben, ist vorhanden. Der Lehrer, als Arbeiter in<br />

der „Werkstätte des Geistes Gottes", behandelt sein ihn, anvertrautes<br />

„Material" ruhig, sachlich, mit Ueberlegung und<br />

mit Liebe, und das soll uns vorläufig die Hauptsache sein<br />

Denn alle Erziehung geht ja dahin öder soll dahin gehend<br />

beim Kinde diesen göttlichen Geist heranzubilden, zu Pflegen,<br />

... Mrken daß er sich dann in äußerlichen gutenTat<br />

e n m a n i s e st i e r e und zu bleibendem Gute werde. Denn<br />

was helfen alle Wissenschaften ohne «itten? Was alle erwordenen<br />

Kenntnisse ohne Gemüt.<br />

Eine große Zahl Zuhörer mit den spitzen der Geistlichkeit<br />

und der Gemeindebehörden folgte mit großem Interesse dein<br />

Examen Alle Anerkennung der Schul- und Gemeindebehörde<br />

von Alpnach zu dem errungenen Fortschritt, und wir glauben<br />

auch gratulieren zu können zur Wahl des ersten Sekundarlehrers,<br />

Herrn Jost Mäder, der gewiß keine leichte<br />

Aufgabe auf sich nimmt, nunmehr zwei K lassen mit etwa<br />

40 Schülern zu betreuen. Wir wünschen dazu den göttlichen<br />

Segen und ein mutiges „Glückaus" in die Zukunft!<br />

K. L.<br />

Giswil. (Korr.) Trotzdem die liebe Sonne zum Wandern<br />

verlockend strahlte, wurde die R e ch n u n g s g e m e i n d e<br />

nur mittelmäßig besucht. Auf die Traktanden eingehend, wies<br />

Gemeindepräsident Josef Berchtold-Halter auf das Problem<br />

„Heizung für die Pfarrkirche" hin. Man ist daran, die Lage<br />

zu überprüfen, wie inan eine Heizung zu erträglichen Kosten<br />

einbauen könnte. Weil die Kirche auf felsigem Grunde steht,<br />

müßte man Sprengungen vornehmen, wenn wir nach glejchem<br />

System wie im Großtheil bauen wollten. Es gibt'immerhin<br />

große Kosten, wozu das Reklamieren nichts hilft.<br />

Man bittet um Geduld. Gebührend wurde Kenntnis genommen<br />

von den 1945er Rechnungen der Kirch und Einwohnergemeinde.<br />

Während der Ansatz der Kirchensteuer pro <strong>1946</strong><br />

gleich bestuft blieb, wurde die Einwohnersteuer diskutierend<br />

iiuter die Lupe genommen. Bon genieinderätlicher Seite<br />

wollte man auch diese Steuer in gleicher Höhe belassen, da<br />

es immer noch viel zu zahlen gibt und nun auch die Staatssteuer<br />

Inbegriffen ist. Aus dem Publikum stellt Wolf Hans,<br />

Ried, den Antrag, die Steuer von Fr. 7.60 auf Fr. 7.20 zu<br />

reduzieren. Ihn unterstützte Siegfried Berchtold, jun., Eisen-<br />

Handlung, hinweisend auf das große Zteuerkapital, auf Grund<br />

dessen eine Reduktion von Fr. 7.60 aus -.20 der Einwohnersteuer<br />

zu verantworten wäre. Er stellt dem Gemeinderat den<br />

Antrag, ein Budget aufzustellen, wie viel und für was man<br />

brauchen wolle, damit jeder Einsicht hätte davon. Die Mehrheit<br />

entschied sür Reduktion. Die im gesetzliche» Austritt befiudlichen<br />

Herren Verwalter der Einwohnerkasse und der Rosenkrauzbruderschast,<br />

Peter Ming, Zündli, und Lehrer Ernst<br />

Burch, wurden einmütig auf weiteres bestätigt, während als<br />

Bachverwalter Alois Wolf-Enz demissionieren wollte. Sein<br />

Vorschlag auf Alois Sigrift, Fabrikant, mit der Begründung,<br />

man schenke ihm anderswie zu wenig Vertrauen, war erfolglos.<br />

Die Mehrheit der Stimmenden fand sich einig sür<br />

den bisherigen. Der Kredit an den Einwohnergenieinderat sür<br />

Subventionierung von Wohnungsbauten im Betrage von Fr.<br />

5000.—, ebenso für Ortsplanung von zirka Fr. 2000 und<br />

der Beschluß für Errichtung einer Gemeindekrankeilpflegestation<br />

und daheriger jährlicher Kredit von Fr. 3000.- wurden<br />

einstimmig gutgeheißen. Zuguterletzt bemerkte einer aus der<br />

Einwohnerschaft, die Drucklegung der Geineinderechnungen<br />

wieder aufs Traktandum zu nehmen. Es sollte unbedingt angenommen<br />

werden.<br />

Damit war die Traktandeiiliste der Einwohnergemeinde<br />

erschöpft und es folgte die B ü r g e r g e m e i n d e unter der<br />

Leitung von Bürgerpräsident Hermann Abächerli-Enz. So<br />

kamen die Bürgerrechnungen pro 1945 aufs labet. Die<br />

Forstverwaltung wies ein schönes Resultat auf. Der Ansatz<br />

der Armensteuer pro <strong>1946</strong> erfuhr ebenfalls eine Reduktion<br />

von Fr. 2.20 aus Fr. 1.80, ohne Diskussion. Ter Wahl eines<br />

Armen- und Spendcverwalters wollte sich Bernhard Berchtold,<br />

Alpenrösli, nicht mehr unterziehen. Felix Burch, alt<br />

Ratsherr, schlug Felix Enz, alt Briefträger, vor. Alt Bürgerrat<br />

Siegfried Berchtold empfahl, die Stimme Bernhard Berchtold,<br />

einem Mitglied im Bürgerrat, zu geben, was denn auly<br />

mehrheitlich geschah. Deshalb mußte nun dem Alpenrösler die<br />

Verwaltung als Kleintheiler Kapellvogt abgenommen werden,<br />

die auf Augustin Abächerli, Brend, fiel. Dann wurde dem<br />

Kaufvertrag für 1616 Quadratmeter Allmendland mit Alols<br />

Eberli, Kieswerk, einhellig zugestimmt. Es sei noch vermerkt,<br />

daß Bürgerpräsident Abächerli betonte, daß alle — auch die<br />

früheren — Rechnungen in Ordnung find.<br />

Engelberg. (Eing.) Die Zürcher Katholiken haben bei ihren<br />

Gemeindewahlen einen Engelberger in das städtische Parlament<br />

berufen: Herr Dr. m ed. Josef H ä ck i - Blirgisser.<br />

Er entstammt einer christlichen, schasfigen Engelberger Bauernfamilie<br />

und hat sich in Zürich als Arzt im Arbeiterquartier<br />

zu St. Joses eine ansehnliche Praxis geschaffen. Seine<br />

vier Buben gedeihen prächtig und sind die Freude seiner?amilie.<br />

Dr. Häcki hat seine katholische Ueberzeugung !n<br />

Zwinglistadt mitgenommen und sich in wenigen fahren \t*<br />

nes Ansehen und jene Achtung erworben, die ihm nun — °hne<br />

daß er es suchte — dieses Amt und das damit verbundene<br />

Vertrauen seiner Glaubensbrüder eintrug.<br />

Es ist für einen Arzt mitsamt Familie in einer so ,, ö ' e^<br />

farbigen" Stadt nicht leicht, sich der Politik zur Verfügung<br />

bringen konnten. Ob man dort den Schlüssel als Name und<br />

Schild gewählt hat, weil dieses Wirtshaus ausgerechnet die<br />

Eingangspforte nach Ettisried bildet, oder ob bei dieser Wahl<br />

an unser Landeswappxn gedacht wurde, ist kaum zu ergründen.<br />

Immerhin, der Name könnte kaum passender gewählt<br />

sein. Zu diesem Haus gehörte schon seit Jahrzehnten eine<br />

Backerei. Früher wurden dort meistens nur Brot, Mehl und<br />

Futtermittel verkauft. Ich erinnere mich noch lebhaft daß im<br />

Hause gegenüber, in der jetzigen Schuhmacherwerkstätte von<br />

Herrn Walter Omlin, eine weißbezopfte alte Jungfrau einen<br />

sogenannten Kräpsliladen führte. Derselbe hatte nie allzugroßen<br />

Zuspruch und deswegen war es nötig, daß dort zugleich<br />

noch Nachttöpfe feilgeboten wurden. Diese Jungfrau ist<br />

langst gestorben und ihr Geschäft wollte niemand mehr weiterführen.<br />

Der Kräpflihandel blühte nach und nach in der<br />

Backerei zum Schlüssel neu auf. Dieses Gasthaus hat kürzlich<br />

einen Umbau erfahren, um in den kommenden Wien für<br />

mein Gäste .Imuui zu gewinnen. Einige Schlüsselwirte' 1879<br />

Schwestern Omlin, Kellersmatt, 1883 Hptm. Xaver Svicktia<br />

später Reg.-Rat, 1889 Jos. Burch, Pächter: 1905 Frl Stei*<br />

ner später von Ah-Steiner, 1919 Gottfried Rohrer-v 'Moos<br />

Jos. Burch, iun., Karl Burch, Brutschi, Abegg und jetzt Familie<br />

Furrer-Burch. In seinem neue» Hause beim Bahnh^i<br />

betrieb Herr Karl von Moos-Müller, ein Bruder von Landammann<br />

Paul von Moos, eine Sommerwirtschaft, lvttf' 1<br />

von dem spätern Käufer in ein Gasthaus zum Bahnhof<br />

gewandelt werden durfte. Im geräumigen Restaurant s>"<br />

schone Portraits angesehener Männer von Sächseln zu sehe"-<br />

Ebenso die Wappen der Sachsler Bürgergeschlechter, letztere<br />

werden in nächster Zeit vervollständigt. Auch dieses Haus 5 at<br />

den richtigen Namen erhalten und ist eine Sehenswürdigke^<br />

Hirte: 1904 Karl von Moos-Müller, Wwe. von MooS-M»^<br />

ler, Herr Gottfried Rohrer-von Moos. Im Dorfe sind a«c»<br />

zwei Kaffeewirtschaften, die erste schon 1864 von Simon Roh'<br />

,


zu stellen. Umso mehr ist es zu achten, daß Dr. Häcki trotz<br />

vielen damit verbundenen Sorgen in uneigennütziger Weise<br />

den Auftrag angenommen und sich der christlichen Weltanschauung<br />

im roten Zürich zur Verfügung gestellt hat.<br />

Neben ihm ist noch — seit Jahren — ein zweiter <strong>Obwaldner</strong><br />

im Zürcher Gemeinderat, Herr Josef Spichtig,<br />

von Sächseln.<br />

So ehren unsere Mitbürger draußen unser Land und Volk<br />

durch ein tapferes Eintreten für eine christliche und soziale<br />

, Politik.<br />

Es bleibt nur zu wünschen, daß unterdessen im Lande<br />

)bwalden gleiche Linie gehalten wird.<br />

A u s der Nachbarschaft<br />

Autofähre Beckenried — Gersau.<br />

Im Hinblick auf den wiederauflebenden Autotourismus<br />

wird der während des Krieges eingestellte Berieb der Auto-<br />

! fähre Beckenried-Gersau über den Vierwaldstättersee vom 21.<br />

April an wieder eröffnet.<br />

Kautone<br />

Baselland. Lehrer, Pfarrer und Staatsbeamte waren<br />

im Kanton Baselland bisher vom passiven Wahlrecht<br />

ausgeschlossen. Die Delegiertenversammlung der kantonalen<br />

freisinnig - demokratischen Partei hat beschlossen,<br />

für die Aufhebung dieser Ausschließlichkeits-Bestimmung<br />

einzutreten. Fortschrittlicher als ihre <strong>Obwaldner</strong> Gesinnungsfreunde,<br />

die bezüglich der Staatsbeamten vor vier Jahren<br />

das Gegenteil verfochten!<br />

Waadt. Um aus begangenen Bausünden für die Zukunft<br />

zu lernen, arbeitet der Große Rat eine kantonale gesetzliche<br />

Regelung aus, die auf dem Gebiete des Bauwesens überall<br />

anzuwenden wäre, wo nicht die Gemeinden selbst einschlägige<br />

'estimmungen erlassen. Es wird u. a. die Möglichkeit vorgesehen,<br />

die Verwendung von Blech zu Bedachungen zu verbieten.<br />

*<br />

Aufruf<br />

zur Besinnung<br />

Im „Oberländer Sonntagsblatt" (evangelisch) richtet die<br />

Liga „Für das Christentum" in Lausanne einen Aufruf an<br />

das Schweizervolk, der in allen seinen Forderungen berechtigt<br />

ist und auch uns Katholiken aus dem gemächlichen reli-<br />

, giösen und politischen Schlafe aufwecken sollte. Wir geben<br />

^ ihn hier wörtlich wieder:<br />

„An das Schweizervolk! Trotz Krieg, schrecklichen Ruinen<br />

und Elend von Millionen Unschuldiger herrscht noch überall<br />

der Ungeist, der die Welt in den Abgrund führte. Die mächtigen<br />

Mittel, das Volk in seine Gesittung zurückzuführen,<br />

fahren fort, ganz anderen Zwecken zu dienen. Kino und Radio<br />

befriedigen nach wie vor jeden Geschmack und jede Neugier<br />

des Publikums, seine unersättliche Gier nach Neuigkeiten und<br />

Genuß. Wir müssen uns rechtzeitig dagegen wehren, sonst<br />

gehen wir schrittweise dem Verfall entgegen.<br />

Schweizervolk! Christlicher Freistaat! Sei deines Ideals<br />

und deiner Freiheit würdig! — Brich dein Schweigen und<br />

-schüttle deine moralische Neutralität ab! Denn der nächste<br />

Krieg, den viele heute schon mit Schrecken fürchten, kann nur<br />

durch direkten und sofortigen Einfluß der Völker auf ihre<br />

Lenker gebannt werden. Einsichtsvolle Bürger! Habt den Mut,<br />

eckt die Verantwortlichen und macht eure Forderung geltend!<br />

Der<br />

erste Grundsah<br />

heißt: Vor allen irdischen Werten ist der Mensch das Kostbarste<br />

und Wichtigste.<br />

Der Mensch kann nicht bezahlt werden, denn er ist zu<br />

kostbar. Er wird den Eltern vom Schöpfer geschenkt. Die<br />

Eltern dürften ein Kind nicht verkaufen, auch wenn dafür<br />

eine Million geboten würde. Der Mensch ist mehr wert als<br />

alle Erdengüter zusammen.<br />

Der Mensch ist aus Gott. Ein göttlicher Funke brennt<br />

in ihm, die unsterbliche Seele. W?nn einst alle Erdengüter<br />

vernichtet sind, der Mensch bleibt. Darum hat jeder<br />

Mensch eine große Würde. Er ist Gottes Ebenbild und<br />

Gleichnis. Er hat eine königliche Würde, ob arm oder<br />

klein, ob Bettler oder Kapitalist, ob Meister oder Lehrling,<br />

ob Vorgesetzter oder Untergebener, Arbeitgeber oder<br />

Arbeitnehmer. An dieser singebornen Menschenwürde ändert<br />

der Stand nichts.<br />

1. Verlangt Reinigung von Radio und Kino!<br />

2. Erreicht, daß wir durch Radiosendungen ins Ausland mithelfen<br />

an der Wiederaufrichtung und Annäherung der<br />

Menschen, an der Befriedung und Errettung der Völker!<br />

3. Veredelt die erzieherische, moralische und geistige Aktion<br />

unserer Presse durch eure Mitarbeit!<br />

Christen aller Stände! Männer, Frauen, junge Mädchen!<br />

Laßt bei euch allen einen neuen Geist einkehren! Die Zeit<br />

drängt. Unterstützt mit ganzer Hingabe das Ideal Christi,<br />

die einzige und letzte Hoffnung unserer Welt in Verzweiflung."<br />

—<br />

Müssen wir uns das von Nichtkatholiken sagen lassen? —<br />

Freilich haben auch unter uns schon Unzählige zum Wachsein<br />

und zur Tat aufgerufen, aber nur wenige sind es, die sie gehört<br />

haben oder hören wollen. Ich möchte die obigen Forderungen<br />

nur noch unterstreichen mit einem Zitat aus dem<br />

Buch von Dr. I. Strebel „Geschiedene Ehen":<br />

„Es gibt heute noch Kreise, die als Dunkelmann anprangern,<br />

wer die Meinung auszusprechen wagt, daß der Staat<br />

widerspruchsvoll handelt, wenn er sich die Volksbildung zur<br />

Aufgabe setzt und gleichzeitig duldet, daß einige Prositjäger<br />

wie Holzwürmer die Grundbalken anbohren, auf denen er<br />

aufgebaut ist. Fortschritt und Kunst werden in Gefahr erklärt,<br />

als ob nicht neunzig Prozent dieses Schundes mit Kunst<br />

überhaupt nichts zu tun hätten, und als ob es nicht möglich<br />

wäre, Humor und Witz auch in saubern Stoffen zu zeigen.<br />

Es gibt Filme und Theaterstücke genug, die den Beweis<br />

leisten, daß es möglich ist. Soll der Staat dulden, daß verantwortungslose<br />

Unternehmer schmutzigen Gewinnes wegen<br />

dem Volke Tag für Tag vorsetzen lassen, was seine Aussassung<br />

von Moral, Pflicht und Verantwortung nach und nach<br />

verfälschen muß?"<br />

Sogar die sozialistische „Berner Tagwacht" schrieb in einem<br />

Artikel vom 4. April 1942:<br />

„Der Gesetzgeber sollte direkt oder indirekt jenen helfen,<br />

die immer noch die Familie als das höchste Ideal der<br />

Menschheit betrachten. Wollen wir eine gesunde Familie? —<br />

Der Staat soll uns helfen, die Luft, die wir heute atmen<br />

müssen, zu reinigen. Staat, du hast schon gewisse Anstalten<br />

geschlossen, die eine Schande für die zivilisierte Welt waren;<br />

schließe heute jene Anstalten, in denen unsere Jugend zugrunde<br />

geht!"<br />

Wollen wir noch weiter schlafen, uns den Boden langsam<br />

unter den Füßen stehlen lassen? — Oder endlich unsere Augen<br />

der harten, dringenden Wirklichkeit öffnen und unsere<br />

Taten danach einstellen? <strong>Obwaldner</strong>! Es ist Zeit! Handle,<br />

ehe es zu spät ist!<br />

Ein Junger vom Oberland!<br />

Radio — Beromimster<br />

Sonntag, 7. April.<br />

9.00 Kammerensemble. 10.00 Katholische Predigt. 10.40<br />

Wir kommen zu Dir ... 11.30 Studioorchester. 12.40 Für jedermann<br />

etwas. 14.40 Ländlermusik. 14.50 Ein Nachmittag<br />

für Fußballer. 15.40 Nachmittagskonzert. 16.35 Teilreportage<br />

vom 2. Demifinal des Schweizercup. 17.25 Unterhaltungskonzert.<br />

17.45 Mitteleuropäische Dramatiker der Neuzeit.<br />

18.45 Die weltlichen Kantaten von I. S. Bach. 19.55 Volksliederquartett.<br />

20.30 Historische Märsche. 20.45 Christian<br />

Aeschbacher. Hörspiel. 22.10 Waldszenen.<br />

Montag, 8. April.<br />

11.00 Donizetti. Plauderei. 12.40 Studioorchester. 17.00<br />

Moussorgsky: Bilder einer Ausstellung. 18.00 Moderne Etuden.<br />

18.30 Export. Hörfolge. 19.00 Appenzeller Musik. 19.55<br />

Wunschkonzert. 21.00 Sendung für die Schweizer im Ausland.<br />

21.50 Wochenrückblick. 22.10 Studioorchester.<br />

Dienstag, 9. April.<br />

11.00 Typische Musik. 11.30 Radioorchester. 12.40 Studioorchester.<br />

17.00 Werke von Schweizer Komponisten. 17.45<br />

Neuer Betrieb im Autogewerbe. Reportage. 18.05 Kapelle<br />

Tibor Kasics. 19.00 Briefe der Jungen. 19.40 Echo der Zeit.<br />

19.55 Orchesterkonzert. 21.30 Der Islam, den Christen erläutert.<br />

Mittwoch, 10. April.<br />

11.00 Travaillons en musique. 11.30 Genöve vous parles.<br />

12.40 Unterhaltungskonzert. 17.00 Studioorchester. 18.00 G.<br />

Angerer: Schulleben. 18.30 Schweizer in aller Welt. 19.00<br />

Schallplatten. 19.55 Bal Musette. 20.15 Die Frau von der<br />

Rue Sauvage. 21.00 Unterhaltungsorchester. 21.25 Lieder.<br />

21.50 Kammermusik. 22.10 Studioorchester.<br />

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Samstag, 6. April, 20—23 Uhr: Ferien im Tessin.<br />

Sonntag/ 7. April, 14.30—17.30 Uhr: Letztes Gastspiel Käthe<br />

Gold: Des Meeres und der Liebe Wellen. 20—23 Uhr: Carmen.<br />

Oper in 4 Akten. Musik von Georges Bizet. Eintrittspreise:<br />

Fr. 2.— bis 6.—. Gutscheine aus 10er Heften mit Aufzahlung<br />

gültig.<br />

Montag, 8. April, 20—22.30 Uhr: Gastspiel Leopold Bibertl,<br />

Maria Fein, Grete Heger, Rita Liechti, Jürg Medicus, mit<br />

Ensemble: Eine Frau ohne Bedeutung. Schauspiel in 4 Akten<br />

von Oscar Wilde. Gastspielpreise; Abonnemente ungültig.<br />

Dienstag, g. April, 20—23 Uhr: Carmen.<br />

Mittwoch, 10. April, 20-23 Uhr: Professor Bernhardi. Komödie in<br />

5 Akten von Arthur Schnitzte (zum erstenmal!).<br />

Donnerstag, 11. April, 20—22.30 Uhr: Zagreb 1945.<br />

Freitag, 12. April, 20—23 Uhr: Zum letztenmal: Ferien im Tess'n.<br />

Samstag, 13. April, 20—23 Uhr: Paganini. Operette in 3 Akten.<br />

Musik von Franz Lehar. ^Neuinszenierung.)<br />

Sonntag, 14. April, 14.30—17.30 Uhr: Professor Bernhard«. Komodie<br />

in 5 Akten von Arthur Schnitzte. 20—23 Uhr: Carmen.<br />

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Drucksachen von Louis Ehrll A CIe-, Sarnen<br />

S o l i w e l z e r i s o H e E l d g e n o s s s n s o b a s t<br />

Gesucht ein der Schule ei»A><br />

sener "S<br />

zur Konversion bzw. Rückzahlung der<br />

4% Anleihe der Schweizerischen Bundesbahnen 1931<br />

Anleihensbedingungen: Zinssatz 3'/« °/°'> Semestercoupons per 15. April und 15. Oktober. Rückzahlung der Anleihe zu pari:<br />

15. April 1966 mit Kündigungsrecht des Bundesrates auf 15. April 1961.<br />

Ausgabe preis: lOO,4O'/ 0 » zuaiiglleh 0,«0 % eigenössischer Emissionsstempel.<br />

SA976B 213<br />

KonTcrsionsanmeldungen und Barzeichnnngen werden rom 1. bis 9. April <strong>1946</strong>, mittags, entgegengenommen bei den Banken, Bankfirmen und Sparkassen der<br />

Schweiz.<br />

Das Eidgenössische Finanz- und Zolldepartement hat sich von obiger Anleihe für die eidgenössischen Verwaltungen Fr. 76500000 reserviert.<br />

Im Falle einer Ueberzeichnung behält sich der Bundesrat das Recht vor, die Anleihe zu erhöhen.<br />

Den 30. März <strong>1946</strong>.<br />

Kartell Schweizerischer Banken.<br />

Verband Schweizerischer Kantonalbanken.<br />

K n a b e<br />

oder Bursche aus Bauernhoj-<br />

Alles eigene Leute. Familien><br />

anschlus; und gute Kost jufl 8 "<br />

sichert.<br />

Familie Müller,<br />

Oberhonig, Ruswil (Luz).<br />

Telephon v S4 58<br />

Gesucht kinderliebende,<br />

und aufrichtige<br />

T o c h t e r<br />

zur Mithilfe in Küche und<br />

ViuShalt. Rechter Lohn u"°<br />

Familienanfchlub.<br />

Offerten erbeten an<br />

Fam. Röthlisberger-Bucher,<br />

Käserei. Schmk.« b. Surs-^


Sarnen / Samstag, den 6. April <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 27 — 2. Blatt<br />

O b i M i m e r B M s l e m d<br />

O b w a l d e n<br />

Die Zukunft der Ortswehren. Das Eidg. Militärdepartement<br />

teilt mit:<br />

Seit dem Frühjahr 1940 haben sich eine große Zahl von<br />

Männern und Frauen freiwillig zum Dienst in den Ortswehren<br />

gemeldet. Mit vorbildlichem Eifer haben sie sich für<br />

ihre wichtige Aufgabe vorbereitet und haben dem Lande in<br />

Stunden der Gefahr große Dienste geleistet. Es ist an sich verständlich,<br />

daß heute einzelne Ortswehrangehörige der Meinnng<br />

sind, daß seit der Einstellung der Feindseligkeiten in<br />

Europa und der Demobilmachung der Feldarmee der Zweck<br />

der Ortswehren erfüllt sei und diese aufgelöst werden sollten.<br />

Demgegenüber muß auf die Bedeutung der Ortswehren als<br />

Teil des Heeres hingewiesen werden. Sie müssen besonders<br />

'bei einer Mobilmachung für die ersten dringendsten Maßnahmen,<br />

z. B. für die Sicherung von militärisch wichtigen Objekten<br />

in und in der Nähe von Korpssammelplätzen sofort<br />

einsatzbereit sein. Im Zeitpunkt einer unter Umständen plötzlich<br />

auftretenden Gefahr wäre es zu spät, eine Ortswehr aufzustellen.<br />

Daher muß stets über eine Organisation verfügt<br />

werden können, die jederzeit den ersten Schutz der Mobilmachung<br />

der Feldarmee übernehmen kann.<br />

! Die Frage, in welcher Weise die Ortswehren in das Heer<br />

eingegliedert werden sollen, wird gegenwärtig geprüft. Es<br />

mpfiehlt sich, die Ortswehr als Hilfsdienstformation beizubegalten.<br />

Sie würde aus Hilfsdienstpflichtigen und Freiwilligen<br />

gebildet werden. Sämtlichen bisherigen Angehörigen der<br />

Ortswehr soll die Möglichkeit des freien Austrittes innert einer<br />

bestimmten Frist gegeben werden. Es ist jedoch zu Hoffen,<br />

daß eine stattliche Anzahl von Ortswehrleuten sich freiwillig<br />

weiter zur Verfügung stellen.<br />

Die Pneus für Fahrräder. Wie das Eidg. Kriegs-Jndnstrie-<br />

und -Arbeits-Amt mitteilt, können vom 1. April an<br />

Gummireifen und Luftschläuche, die aus fabrikneuen Fahrrädern<br />

montiert sind, ohne Bezugsscheine abgegeben und bezogen<br />

werden. Die im Inland vorhandenen Bestände an bereiften<br />

Fahrrädern sowie die Einfuhr von neuen Fahrrädern<br />

Urlauben es, der Nachfrage in vollem Umfange zu entsprechen.<br />

Die bisherigen einschränkenden Vorschriften für die<br />

Montage bleiben in Kraft. Nach wie vor sollen in erster Linie<br />

die Zuteilungen für den dringenden Ersatz von Bereisungen<br />

gesichert werden. Da hiefür wesentlich mehr Bereifungen nötig<br />

sind als für die Montage, müssen die Ersatzzuteilungen<br />

weiterhin beschränkt bleiben. Immerhin konnten die verfügbaren<br />

Kontingente gegenüber dem Vorjahr erheblich erhöht<br />

werden. Durch die Freigabe der bereiften neuen Fahrräder<br />

werden die Ersatzzuteilungen in keiner Weise beeinträchtigt.<br />

Vorsicht bei Auswanderungen. Der Sektion Lausanne des<br />

Schweizerischen Holzarbeiterverbandes ist ein Brief von einer<br />

Gruppe schweizerischer Bergwerkarbeiter, die in Ehapelle arbeiten,<br />

zugekommen, in dem es heißt, daß die Arbeitsbedingnngen<br />

nicht eingehalten würden, und daß es ihnen unmöglich<br />

sei, für die Bedürfnisse ihrer Familien in der Schweiz<br />

aufzukommen. Belgien vergütet nur die Kosten für die Unterkunft<br />

der Arbeiter. Der Lohn beträgt für einen gelernten<br />

Bergwerkarbeiter 13 Schweizerfranken und 11 Schweizer<br />

Franken für einen Handlanger. Das entspricht ungefähr 130<br />

bzw. 110 belgischen Franken pro Tag. Die Lebenskosten sind<br />

ungefähr 50—60 Rappen teurer als in der Schweiz. In dem<br />

Brief heißt es weiter, die Gesellschaft „SKA.", die ihren Sitz<br />

in Brüssel hat, kümmere sich überhaupt nicht um die schweizerischeu<br />

Grubenarbeiter und beantworte nicht einmal ihre<br />

Briefe.<br />

„Der junge Schweizer kamt es momentan nirgends besser<br />

haben als z n h a u s e, aber einzelnen Auswanderern können<br />

in der Fremde nach mühsamen Anfangsjahren Erfolge Winken,<br />

die ihnen die Heimat mit ihren naturgegebenen engern<br />

Verhältnissen nicht bieten wird. Diese Einzelnen sind Leute,<br />

die ihr Fach von Grund auf beherrschen, die zuverlässig und<br />

ausdauernd mehr leisten, als vom Durchschnitt erwartet werden<br />

darf." — Diese Gedanken entstammen dem Vorwort von<br />

Auslandschweizersekretär Ernst Mörgeli zur neuesten Nummer<br />

des „Echo". Das Organ des Auslandschweizerwerkes der<br />

Neuen Helvetischen Gesellschaft hat sich vorgenommen, seine<br />

nächsten Ausgaben dem Auswanderungsproblem zu widmen.<br />

Im vorliegenden Heft folgt auf eine allgemeine Betrachtung<br />

über die für die Wirtschaft und das Kulturleben der Schweiz<br />

außerordentlich bedeutsame Auswanderungsfrage eine von<br />

behördlicher Seite stammende Darstellung der Auswanderungspolitik<br />

des Bundes. Die Maßnahmen des Bundes auf<br />

diesem Gebiete haben sich ursprünglich auf den Schutz der<br />

Auswanderer und Auswanderungslustigen vor Ausbeutung<br />

und Betrug durch Werber und Agenten aller Art beschränkt;<br />

allmählich trat daneben der Gedanke des staatlichen Eingreifens<br />

in den bevölkerungspolitischen Vorgang der Auswanderung<br />

als solcher, das heißt die Absicht ihrer Kanalifierung<br />

und Lenkung.<br />

Weitere Beiträge aus sachkundiger Feder behandeln Spezialsragen<br />

wie die Auswanderung nach den Tropen, die Emigration<br />

schweizerischer Techniker und die bäuerliche Auswanderung.<br />

Den zahlreichen jungen Schweizern, die heute darauf<br />

brennen, den Ring der Abschließung, den der Krieg um unser<br />

Land gelegt hat, endlich zu durchbrechen, sei das ausschlußreiche<br />

Heft lebhaft empfohlen.<br />

Scheinkonjunktur. Der Pressedienst der „Schweizerwoche"<br />

schreibt: Daß sich unser Land gegenwärtig einer Hochkonjunktur<br />

erfreut, wird ini neuesten Bericht des Eidg. Delegierten<br />

für Arbeitsbeschaffung bestätigt. Diese günstige Wirtschaftsläge<br />

baut sich aber nicht auf natürlichen Grundlagen auf und<br />

birgt den Keim starker Rückschläge in sich. Die Frage ist daher<br />

berechtigt, ob es unter solchen Umständen verantwortet<br />

werden kann, den Dingen freien Lauf zu lassen und zuzusehen,<br />

wie Industrie und Gewerbe künstlich aufgebläht, Preise und<br />

Löhne in die Höhe getrieben und der Landwirtschaft Arbeitskräfte<br />

entzogen werden. Dürfen wir einer Scheinblüte zuliebe<br />

die Gefahr eines Zusammenbruchs der Wirtschaft in einigen<br />

Jahren auf uns nehmen?<br />

Wichtig ist daher, daß mit nicht dringlichen öffentlichen<br />

Arbeiten größte Zurückhaltung geübt werde, und daß sich die<br />

Privatwirtschaft eine freiwillige Beschränkung in der Bautätigkeit<br />

und im nicht unbedingt notwendigen Ausbau der<br />

Produktionsstätten auferlege. Nur so können wir der Ueber-<br />

Beschäftigung entgegenwirken und für kommende Krisenzeiten<br />

Reserven aufsparen.<br />

Bericht über die Generalversammlung der Ortsgruppe<br />

Obwalden der TCS-Sektion Waldstätte. Die OG Obwalden<br />

der TCS-Sektion Waldstätte hielt Samstag, den 23. März, im<br />

Hotel Bahnhof in Giswil die aus allen Gemeinden gut besuchte<br />

3. ordentliche Generalversammlung ab. Präsident Alois<br />

Etlin begrüßte mit Befriedigung eine Delegation des Vorstandes<br />

der Sektion Waldstätte, darunter Verwalter Helmlin,<br />

Ehrenpräsident, und den Sektionspräsidenten, Herrn Otto<br />

gnatius^ Ointtn<br />

® ttiärieb - 2" der Pfarrkirche Stiftjahrzeit für tz. tz. Kpl.<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeitamt für H. H. Schriftsteller und Ehrenbürger H. Federer.<br />

/<br />

9 nf, ^sen 6. 6.30 und 7.10 Uhr (Schulmesse). 7.30 Uhr Einzug des Giswiler<br />

Kreuzes. 7.4o Uhr Amt mit Predigt.<br />

Samstag: Stiftmesst für Melchior von Flüe und Frau Emilie geb. Felder<br />

donntag: Palmenweche. Osterkommunion der Jungfrauen. 14 Uhr Versammlung der<br />

ungmannschast lungere Abteilung, 20 Uhr der ältern Abteilung, im Schulhaus.<br />

• U/N. n n t a g : Hl Messen 6, 7 und 8.45 Uhr. Alle Opfer für notleidende Kinder<br />

n ^riegslandern^ Papst und Bischöfe empfehlen es dringlichst. Nachmittags 1 Uhr Christenlehre<br />

und Andacht. Freitag: Gebotener Fast- und Abstinenztag.<br />

Pfarrei Alpnach.<br />

Monatskommunion für 3. und 4. Klasse. Frühmesse um halb 7 Uhr an-<br />

1<br />

^ B ^ b e t e s Halb 8 Uhr hl. Messe. Hauptgottesdienst um<br />

«rw 1? jf. J / Aelplerbruderschaft für alt Oberrichter Gerald Wallimanutaldi.<br />

Um 10 Uhr Kindergottesdienst. 13 Uhr Christenlehre und Andacht, lg Uhr letzte<br />

n^Schulhau^Mmm^^Nr^ l)<br />

2 ° Sammlung der Katholischen Jungmannschaft<br />

für Ehefrau Katharina Erni-Eggermann. Stad; zugleich Stifttraejt<br />

des Emil Odermatt und Frau Louise geb. von Wyl, Schlieren<br />

^'.^stag: Dreißigster für Schiffskapitän Nikl. Nufer-Jsanger, gest. in Luzern<br />

imor Gedächtnis des Frauenvereins für Frau Wwe. Sara Blättler-Wallimann<br />

imeli; zugleich Stistiahrzeit des Josef Küng und Frau Klara geb. Stofer.<br />

? te^i9 I ter i ür Witwer Hermann Schorno-Durrer, alt Lokomotivfc<br />

a Ä W w i r " nb 8ta " *° ,ie aMi,B, n " nk<br />

1 1 ' . « ? ^ : « » 8 S B ^ j r s S S S f c j f s f c<br />

Pfarrei Giswil.<br />

| Pfarrkirche. S a m stag : Abends halb 8 Uhr Rosenkranz<br />

0 Ubr Verwmmluna «w Abmesse. 9 Uhr Amt. 13 Uhr Christenlehre, auch im Kleintheil.<br />

.nT„! m 9 3 fw Jungmäimer mit Geangprobe.<br />

M v rt t a g : Altes Stiftjahrzeit.<br />

•fl/iVt l' a & • Jüugling Remigi Durrer.<br />

Mittwoch, ^ahresgedachtms des Müttervereins.<br />

bächerli"und Marie Enz^ ^<br />

&ei ber aIten Kirche, Stiftjahrzeit für Kapellvogt Frz.<br />

Halb V fhf»ltor n def<br />

e Ämni?n 6r<br />

Samstag: 8 Uhr hl. Messe bei der alten Kirche<br />

i X<br />

asstssnsÄTfr?.<br />

»in«?»" '


Dönni. — Die statutarischen Traktanden wurden in rascher<br />

Folge erledigt und der Borstand in globo für eine weitere<br />

Amtsdauer in seinem Amte bestätigt. Der Mitgliederbestand<br />

ist wieder auf 30 gestiegen und die Kasse weist einen Aktivsaldo<br />

von Fr. 560.— aus. In seinem Rechenschaftsbericht gibt<br />

der Präsident Auskunft über die trotz jahrelanger Stillegung<br />

geleistete Arbeit, erwähnt das gute Einvernehmen mit den<br />

kantonalen Behörden und mit der Muttersektion Waldstätte.<br />

Der im vergangenen Winter an drei Kursabenden vom kautonalen<br />

Automobilexperten, Herr Beglinger, erfolgreich geleitete<br />

und von rund 100 Automobilisten besuchte Verkehrsunterricht<br />

dürfte zusammen mit der in allen <strong>Obwaldner</strong> Schulen<br />

durchgeführten Verkehrserziehung dazu beitragen, dem zunehmenden<br />

Straßenverkehr erfolgreich zu begegnen und unfallverhütend<br />

zu wirken. Auch zum Resultat der eidgenössischen<br />

Abstimmung vom 10 Februar (Verkehrsteilung) hat die OG<br />

Obwalden ihren Beitrag geleistet.<br />

Das Jahresprogramm sieht die Abhaltung eines Motorenkurses<br />

und eines zweiten Verkehrsunterrichtskurses vor.<br />

Auch ist eine gemeinsame Ausfahrt geplant. Im weitern werden<br />

verschiedene Anregungen gemacht. In der Residenz: Einführung<br />

des Einbahnsystems auf der Straße Dorf-Kirchhofen-<br />

Rüti als Zwischenlösung, bis größere bauliche Verbesserungen<br />

für einen idealern und sicherern Verkehr garantieren; Verkehrssicherung<br />

an der obern und untern Aabrücke im Sinne<br />

einer Verbreiterung oder bessern Markierung. In Alpnach:<br />

Behebung der Gefahrenzone bei der Parketterie Müller,<br />

Kreuzung Brünigstraße-Schoriederstraße, >durch Entfernung<br />

der Lädenhütte an der obern Straßenseite. — Schließlich ergreift<br />

Herr Dönni das Wort. Er betont die Wichtigkeit der<br />

Automobilverbände in der soeben zu Ende gegangenen Kriegs-<br />

Periode, aber auch für die kommenden Jahre. Das Auto hat<br />

der Schweizer Armee und damit dem Vaterland während der<br />

Grenzbesetzung gedient und so auch zur Erhaltung der Neutralität<br />

seinen Beitrag geleistet, so daß wir auch jetzt Verständnis<br />

für unsere Anliegen erwarten dürfen. Bahn und<br />

Auto haben beide ihre Berechtigung, beide ihre wichtigen Aufgaben<br />

zu erfüllen. Verkehrsdisziplin müssen wir in erster Linie<br />

vom Automobilisten verlangen, dann können wir sie auch<br />

von den übrigen Straßenbenützern fordern und unsern Kindern<br />

einimpfen.<br />

Mit einem frugalen^ aus Joe's Schatzkästlein mit Witzen<br />

gewürzten Mahl schloß die flott verlaufene Versammlung. Wz.<br />

Die Tour de Suisse wird dieses Jahr in der Zeit vom<br />

13. bis 20. Juli wieder zur Durchführung kommen. Die Radler<br />

werden am 16. Juli, von Bern über den Brünig kommend,<br />

durch unsern Kanton nach Luzern fahren.<br />

Sarnen. (Ging.) Letzten Sonntag, den 31. März, hielt die<br />

Krankenkasse Konkordia, Sektion Sarnen, ihre<br />

26. Generalversammlung im Hotel Schlüssel, Sarnen, ab.<br />

Präsident Kantonsrat Dr. C. Diethelm eröffnete die Versammlung<br />

mit einem kurzen Begrüßungswort. In seinem<br />

Jahresbericht erwähnte er die Tätigkeit der Krankenkasse im<br />

vergangenen Jahre 1945, die Sektion mußte 381 schadenfälle<br />

(1344 420) buchen, darunter 5 schwere. Er gedachte der<br />

sechs verstorbenen Mitglieder. Das Protokoll der letzten öeneralversammlung<br />

wurde verlesen und genehmigt. Die von<br />

Kassier Franz von Ah, Coisfeurmeister, Sarnen, abgelegte<br />

Jahresrechnung mit Fr. 31 308.50 Einnahmen und Fi-<br />

34 803.95 Ausgaben wurde nach Antrag von Rechnungsrev?-<br />

sor Kantonsrichter Th. Wirz entgegengenommen. Der große<br />

Rückschlag, der die Kasse mit Fr. 5 929.90 belastet, rührt von<br />

5 Tuberkulose-Schadenfällen her. Man sieht daher, wie iegensreich<br />

eine Kasse wirkeil kann, bei so langen, schweren<br />

Krankheitsfällen. Die gutgeführte Rechnung wurde dem Kassier<br />

bestens verdankt. Die Sektion zählt heute 632 Mitglieder,<br />

60 mehr als 1944. Unter Varia wurden Anregungen betr.<br />

Verbesserung des Generalversammlungsbuches vom Vorstand<br />

zur nähern Prüfung und eventuellem Beschluß entgegen<br />

genommen.<br />

Herr Photograph Carl Abächerli zeigte einen wunderschönen<br />

Film vom Lötschentnl, seiner Einwohner und Gebräuche.<br />

Sicherlich hat der Film, der die schönen, farbigen<br />

Trachten mit der prachtvollen Fronleichnainsprozession zeigte,<br />

auf die Anwesenden einen tiefen Eindruck gemacht und mancher<br />

hätte gewünscht, auch einmal an einer Prozession im<br />

Lötschental teilzunehmen.<br />

Es war schade, daß die Versammlung so schwach besucht<br />

war, der schöne Frühlingssonntag mag viele zu einem NachmittagssPaziergang<br />

verlockt haben; so hoffen wir, daß die<br />

Konkordianer an der nächsten Generalversammlung zahlreicher<br />

teilnehmen werden. Herr Präsident Dr. E. Diethelm<br />

verdankte den Teilnehmern ihr Erscheinen, so auch Herrn E.<br />

Abächerli für den vorgeführten schönen Film. Möge die Konkordia<br />

auch im neuen Vereinsjahre wirken und mögen recht<br />

viele neue Mitglieder der Krankenkasse beitreten.<br />

A r den Mmstmi»<br />

Zur Kritik der Heupreise.<br />

In letzter Zeit sind da und dort von Seiten der Landwirtschaft<br />

kritische Stimmen zum Heupreis laut geworden.<br />

Insbesondere wird es nicht verstanden, daß das Import- und<br />

Armeeheu ab Lager oder Grenzstation zu Fr. 23.— an den<br />

Händler abgegeben wird. Von zuständiger Stelle wird hiezu<br />

u. a. Folgendes mitgeteilt:<br />

Das Schwedenheu würde den Verbraucher in der Schweiz<br />

ohne Verbilligung auf Fr. 35.— bis 45.— je 100 kg zu stehen<br />

kommen. Dieser hohe Preis beruht auf den außerordentlich<br />

hohen Transportkosten von Schweden bis in die Schweiz.<br />

Zur Verbilligung des Schwedenheues hat der Bund einige<br />

Hunderttausend Franken zur Verfügung gestellt unter der<br />

Voraussetzung, daß auch das Armeeheu etwas zur Verbilligung<br />

beitrage. Aus diesem Grunde ist der Preis des Armee-<br />

Heues auf Fr. 23.— angesetzt worden. Für das Jmportheu<br />

und das Armeeheu konnten nicht zwei verschiedene Preise angesetzt<br />

werden.<br />

Wenn heute gelegentlich behauptet wird, ein Heupreis von<br />

93 stehe in keinem Verhältnis zum gegenwärtige^<br />

Milchpreis, so darf nicht vergessen werden, daß auch h CUtc<br />

noch lange nicht jeder Betrieb Heu zukaufen muß. Das Gebot,<br />

den Viehbestand der eigenen Futterbasis anzupassen und die<br />

eigenen Futtervorräte rationell zu verwenden, besteht auch<br />

heute noch. Es ist auch nicht ganz richtig, daß man bei dieser<br />

Kritik die Tatsache einfach übergeht, daß^es dank der zahl,<br />

reichen Anstrengungen von verschiedenster Seite nun doch «och<br />

möglich geworden ist, etwas Heu zu beschaffen und so wenigstens<br />

die größte Notlage zu mildern.<br />

Alpsennenkurs in Engelberg. Als Fortsetzung des in, letzten<br />

Frühjahr in Engelberg durchgeführten Alpsennenkurs<br />

wird dieses Jahr bei genügender Beteltigiing wiederum ein<br />

solcher Kurs mit spezieller Berücksichtigung der Fettköserei<br />

durchgeführt werden. Die ^eilnehmerzahl an diesem Kurse<br />

ist beschränkt, weshalb sich die Interessenten sofort, das heißt<br />

bis spätestens am 8. April <strong>1946</strong> beim Zentralschweizerische',,<br />

Milchverband in Luzern anmelden sollen.<br />

Eine neue Alpstatistit.<br />

Das Ziel des Schweizerischen alpwirlschaftlichen Vereins<br />

war und ist heute noch, durch unentwegte Arbeit die Alp- und<br />

Weidewirtschaft der Schlveiz und die Wohlfahrt der Gebirgsbevölkerung<br />

zu fördern. Der Berein hat, mie dein Jahresbericht<br />

für das Jahr 1945 zu entnehmen ist, auch im vergangenen<br />

Jahre eine Reihe von Alpwandelkursen durchgeführt,<br />

um sich an Ort und Stelle ein Bild über die vorzunehinenden<br />

Verbesserungen zu mache». Besondere Erwähnung<br />

verdient auch der Vortrag des Verenisprasidenten, Oberstbrigadier<br />

Strüby, an der letztjährigeii vauptverjanimlung<br />

über die Zukunftsaufgaben des Schiveiz. alpwirtschafllichei,<br />

Vereins, wobei er insbesondere die Güterzusainiiieiilegungen<br />

als dringend in den Vordergrund stellte. Eine große Zukunftsaufgabe<br />

wird die Herausgabe einer neuen Alpstatistit<br />

bilden. Diese soll Auskunft geben über die Zahl und den gegenwärtigen<br />

Zustand und die Bewirtschaftung der Alpen und<br />

Weiden und gleichzeitig eine neue Grundlage sein für die<br />

weiteren Verbefserungsniaßnahmen zur Hebung und Förderung<br />

der Alpwirtschaft und damit zur Besserstellung unserer<br />

Gebirgsbevölkerung.<br />

Kleine Zeitung<br />

Ein schweres Wort.<br />

Statt des allgemein verständlichen Ausdruckes „Annahme<br />

verweigert", wird fast ausnahmslos das französische „refusv"<br />

oder „refusiert" verwendet. Ein Bahnbeamter stellt der Prcsse<br />

die nachfolgende Sammlung von Schreibarten zu, die in<br />

ganz kurzer Zeit genau nach Original von Frachtbriefen abgeschrieben<br />

wurde: revifierd, reversiiert, revoust-, rosüsierd,<br />

resisirt, reserviert, referiert, resiziert, refuge, reseuft, revis6,<br />

resiesiert, revisi, rerfisit, rebis^, resouje, resusier, rewisierd,<br />

revisiert, servisiert.<br />

Stelle dich unter das Kreuz, prüfe dein Christenleben. Welche Figur spielst du?<br />

Wie heißest du?<br />

Möge dir Christus ins Auge schauen, wie dem Petrus! Mögest du den Mut haben,<br />

ihm zu folgen wie Maria und Johannes. Damit du auch mit ihm auferstehen werdest.<br />

K.<br />

Mütter, eine Gewissenspflicht!<br />

Der Frühling beginnt. Damit die wärmere Zeit, die eine lockere und leichtere<br />

Kleidung erlaubt.<br />

Mütter! Seid vernünftig! Seid wachsam! Schützet das Edelweiß auf den<br />

Bergen! Wahret den Kindern, besonders den Mädchen, die Schamhastigkeit, diese<br />

Schutzmauer der Keuschheit. Wenn eure Kinder Gefahr laufen, ihren sittlichen Halt<br />

früher oder später durch ungehörige Lockerungen, durch Vertrautheiten und vor allem<br />

durch Verlust der Scham zu verlieren, ihr tragt daran einen Großteil der Schuld.<br />

In der Kleidung gilt nicht: Was bequem ist, ist erlaubt! Sondern: das Kleid sei vernünftig!<br />

Bequem. Aber es schütze vor allem die sittlichen Werte. Eure Kinder sind<br />

Menschen wie andere. Sie tragen die gleichen Folgen der Erbsünde in sich, wie die<br />

Menschen, die kamen und kommen werden. Darum nochmals: Schützet das Edelweiß<br />

auf den Bergen!<br />

Imigmiinnerwllllslllirt nach G n M e l n<br />

Im Jahre 1938 legte der Schweizerische Jungmannschastsverband ein feierliches<br />

Gelöbnis ab: nach Einsiedeln zu wallfahren, wenn Gott, der Herr, unser Land<br />

auf die Fürbitte Mariens in Freiheit und Frieden bewahre. Nun wird der Jungmannschaftsverband<br />

sein Gelöbnis einlösen. Bereits liegen provisorische Anmeldungen<br />

von zirka 25 000 Jungmännern vor. Die Wallfahrt wird auf die vier Maisonntage<br />

verteilt. Die Jnnerschweiz, also auch Ob- und Nidwalden, fügt sich<br />

der großen Landesprozession ein am 2. Mai-Sonntag, 11./12. Mai.<br />

Die Parole ist: Wenigstens e i n Jungmann aus jeder Familie.<br />

Die Schweizerische Katholische Jungmannschaft wird mit dieser eindrucksmächtigen<br />

Kundgebung vor der Oeffentlichkeit unseres Landes in Einsiedeln ihr Treuegelöbnis<br />

zu Kirche und Vaterland erneuern.<br />

flus<br />

Sen Pfarreien<br />

Passionssonntag, 2. für Kirche oder Papst. Montag, Dienstag, Mittwoch. Ferie, 2. für<br />

Kirche oder Papst. Donnerstag. Hl. Leo, 2. und Schlußev. der Ferie. Oder Tagesmesse.<br />

Freitag. Fest der sieben Schmerzen Mariens, gebotener Fast- und Abstinenztag. 2. und<br />

Schlußev. der Ferie. Oder Tagesmesse. Samstag. Hl. Hermenegild, 2. und Schlußev. der<br />

Ferie. Oder Tagesmesse.<br />

Pfarrei Sarnen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Passionssonntag. Kommuniontag der Männer und Jungman-<br />

»er. Hl. Messen: 5.30, (3.45, 7.45 und 9.15 Uhr, Fortsetzung und Schluß des Mündigen<br />

Gebetes mit den qewohnten Betstunden. 13 Uhr Christenlehre. 16.40 Uhr Andacht zu Ehren<br />

der heiligen fünf Wunden und Schlußsegen.<br />

M 0 n t a g : Dreißigster für Wwe. Josefine Anderhirsern-Wirz. Erstjahrzeit für Ehemann<br />

Robert Bucher-Küttel, Kernserstraße.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit des Nikodem Kathriner-Joller, Oberförster.<br />

Mittwoch: Hausjahrzeit Iurmühle.<br />

Donnerstag: Erstjahrzeit für Balz Huwiler-Fanger, Dorf.<br />

Freitag: Stiftjahrzeit der Familien Bürgt, Meier und Senn. Gebotener Fast- und<br />

Abstinenztag. 17.80 Nhr Slationenandacht. Samstag: Hausjahrzeit Fanger.<br />

Männerapostolat, Jgnatianischer Männerbund, Arbeiterverein, Aejelinverein, Jungmai»-<br />

fchaft, Pfadfinder. Sonntag: Generalkommunion.<br />

Arbeiterverein. Sonntag: Geschlossene Teilnahme an der Versammlung des Pfarrei-<br />

Volksvereins in der .Krone".<br />

Psarrei-Volksverem. Sonntag: Um 14 Uhr spricht H. H. Dr. David auS Zürich über<br />

das Thema: „Lohngerechtigkeit". Zu dieser Versammlung sind alle Männer und Zunyinänner<br />

freundlich eingeladen. Besondere Bitte a» die Mitglieder unserer Behörden, a» die<br />

Arbeitgeber und Arbeiter und nicht zuletzt an unsere Bauern, recht Ulrich zu diesem Ertrag<br />

zu erscheinen. Liedereinlagen. Türopfer.<br />

Iungmannschaft. Sonntag: 20 Uhr Bersaminlung für die jüngere Abteilung.<br />

Jungsrauenkongregation. Sonntag: 15 I« Uhr 4. Faflenvorlrag. Dienstag: Jungfodalinnen.<br />

Wilen. Sonntag: Halb 7 Uhr hl. Messe. Nachmittags I Uhr Christenlehre. Abends<br />

halb 6 Uhr Rosenkranz.<br />

Ramers berg. Mittwoch: 7 Uhr hl. Messe der löbl. ! ilsame RamerSberg für Franz<br />

Ki>er-Kifer, Feld.<br />

Stalden. Sonntag: Passionsfonntag. Seelenjonnlag. Aushilfe (Pater Kapuziner). Gemelnschaftskommunion<br />

der Jnngmannschafi und des MSnnerapostolales. 6.30 Uhr Frühmesse,<br />

8 Uhr Jugendgottesdienst mit Ansprache. !U5 Uhr Amt mit 'bredigi. VmisondSopfer. Fortsttzung<br />

und Abschluß des Mündigen Gebetes nach gewohnter Abwechslung Halb 2 Uhr<br />

Christenlehre. 2 Uhr Kreuzweg und feierlicher Segen, 14.46 Versammlung des Frauenvereins<br />

im Vereinssaal mit Vortrag und Bildern.<br />

Montag: Jahrestag für Frau Nanette Burch-Britschgi, Eqa.<br />

Stiftjahrzeit für Josef Fanger, Sage.<br />

»agiswil. Samstag: Nachmittags von 5 Uhr an Beichtgelegenhe>l.<br />

Sonntag: Bon morgens halb ö Uhr an Beichlgeleaenheil. Halb 7 Uhr Frühmesse<br />

L &<br />

0D "l Fortsetzung der Betstunden, l Uhr Anbetungsstunde aller Lhristen-<br />

^Pflichtigen und Schulkinder. Halb 2 Uhr Kreuzwegandacht und feierlicher Segen, Abends<br />

0 Uhr Gebctswache.<br />

Pfarrei «ernS.<br />

s„ Sonntag: Hl. Messen 4, 6.30, 7.45, 8.30 und 10 Uhr. Monatskommunio»<br />

^ .katholischen Arbeitervereins. Renovationsopfer für unsere Pfarrkirche. Halb l W<br />

Christenlehre und Andacht. Abends halb 8 Uhr GebetSwache.<br />

Vik^r Fr"oUn'Gasser^^ Monatsversammlung im Hotel ..Sonne" mit Vortrag von £>• b<br />

Montag: Alte gest. Jahrzeit.<br />

Mittwoch: Alte gestiftete Jahrzeit.<br />

Donnerstag: Gest. Jahrzeit für Leutnant Jgnaz Cqger.<br />

H<br />

Freitag: Gebotener Fast- nnd Abstinenztag.<br />

rnl^LV 10 Ä Fahrzeit für Conciörge Paul Abegg.<br />

e<br />

S'*""*<br />

9 ' 20 Ud-<br />

Montag: Gest. Jahrzeit (Stelamt) der Frau Christine von Rod-Durrer, Hostet. ,<br />

"" ® ld *"<br />

Klosterkirche. Sonntag: 7.30 und 18 Uhr Gottesdienil<br />

10<br />

Gottesdienst, " '<br />

9 Uhr Beichtgelegenheit. 6 Uhr Frühgottesdienst. v-Z<br />

Kinder- und Christenlehre, ^reuzwegan^ Renovationsopser. Nachmittags I<br />

" rau Wwe.' Burkhardt-Tresch.<br />

•*?' Manien der Mädchen-Arbeitsschule. „1<br />

^nnnpraV« Ul Schulexamen. Eltern und Schulfreunde sind herzlich Willkomms<br />

£ ,<br />

ta J : S-st. Jahrzeit für Jgsr. Serafina und Agnes von zZotz Ried, K-rw'<br />

merke. Der Hanptgottesdienst an Sonntagen beginnt eine halbe Stunde früher<br />

Pfarrei Sachfeln.<br />

Pfarrkirche<br />

f ? r o« 0r: A"Mfe da. Osterkommunion des eucharistischen Männerapo<br />

.<br />

< ou<br />

r'" Hl Messen cvV"«' 4, 5.30 6,<br />

0rI<br />

"•**'' 6.30, 7, '/ 7.30 »no »nd » 0 ui Uhr. Gedächtnis der löblichen J>»>gnl<<br />

. .l^r Jgl- Karl Lüthold, Schuhmachermeister. 13 Uhr Christenlehre und And^<br />

m llhr Gebetswache.<br />

i ' Siebenter für Frau Emma Rohrer-Oinlin, Mätteli<br />

Dienstag: Stift,ahrzei! für H. H. Kommissar und Pfarrhelfer Josef Rohrer


Tarnen / Mittwoch, den 10, April <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 28<br />

O b w O n e r W M m i<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich ^ ^ „<br />

Fr. 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> hfarrblatt<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

- Familienbeilage — <strong>Obwaldner</strong> Äuirästubli. - Spesenfreie Verantwortliche Redaktion- Dr. August Mrz, Sarnen. Tel. 8 62 37<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1035. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp. Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. — Tel. 86132<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden g Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des KantonS<br />

* Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Rückblick a u f d i e F r ü h j a h r s s e f f i o n<br />

% Die Märztage, die sich so warm und fruchtbar anließen,<br />

riefen auch die Mitglieder der eidgenössischen Räte zum üblichen<br />

Frühjahrs-„Anbau" nach Bern. In Mutter Helvetias<br />

buntem Garten gilt es wichtige Zukunftswerke anzupflanzen.<br />

Da und dort muß aber auch wucherndes Unkraut ausgerissen<br />

werden. Nun möchten wir hier nicht mit einem Ueberblick<br />

über die Session langweilen, von der man etwa im „Vaterland"<br />

tagtäglich die ausführlichen Sitzungs-Berichte gelesen<br />

hat. Aber einen zusammengefaßten Strauß aus der Sessionsarbeit<br />

wird der freundliche Löser möglicherweise doch<br />

Doch zu schätzen wissen.<br />

Der Nationalrat<br />

H gab sich in dieser Session unter anderem damit ab, rings um<br />

« sein Sondergärtlein einen neuen Hag zu machen, die Einx<br />

teilung neu vorzunehmen, die Wege neu anzulegen: er beriet<br />

[ über ein neues Geschäftsreglement. Auch das muß sein, und<br />

I es muß besonders dort sein, wo die Redelust einzudämmen<br />

! und der Zeitvergeudung Schranken zu setzen sind. Gar viele<br />

Ratsherren reden um des Redens willen. Die Einschränkung<br />

der Redezeit auf zwanzig Minuten fand denn auch besonders<br />

> bei den Sozialisten Widerstand, die doch durch die Fenster<br />

l hinaus dem ahnungslosen Volke sagen müssen, was für tüch-<br />

' tige und ums Bolkswohl besorgte Kerls sie sind. Auch Duttk<br />

weiler kritisierte den „reaktionären Grundton" des neuen<br />

I Reglements. Der Rat folgte der Mahnung zur Kürze. Er hat<br />

| überdies eine Fragestunde eingeführt, um damit vielleicht den<br />

l Strom von Motionen, Postulaten und Interpellationen etwas<br />

i stoppen zu können.<br />

Zum schwierigeren Pflanzwerk gehörte die Ueberprüfung<br />

der M i li t ä r k r e d i t e im Voranschlag <strong>1946</strong>. Im Dezember<br />

wurde um dieses Geschäft recht viel Aufhebens gemacht,<br />

"n dieser Zeit der Dienstmüdigkeit könne man nicht wohl das<br />

idgenössische Kriegsbudget auf über 800 Millionen Franken<br />

belassen, hieß es. Und man machte sich, unter tüchtiger sozialistischer<br />

Mithilfe und unter dem Präsidium des gescheiten<br />

Thurgauer Freisinnigen Dr. Müller an die Arbeit. Herausgeschaut<br />

hat aber verhältnismäßig wenig, nämlich total eine<br />

Reduktion um nicht ganz 10 Prozent, um insgesamt 78,9 Millionen<br />

Fr. Warum man nicht einfach ins Blaue hinaus streichen<br />

konnte, ist leicht erklärlich. Einmal handelt es sich zum<br />

Teil um die Zahlung bereits gemachter Lieferungen oder Leistungen<br />

oder um die Verzinsung von Schulden. Zum andern<br />

handelt es sich da und dort um Verträge, die der Bund als<br />

Partner einhalten muß so gut als ein Privater. Als Beispiel<br />

ei auch (heute darf ja davon geredet werden) auf die Weiterführung<br />

der Straße „Rothorn-Nord" Giswil-Glaubenbielen-Sörenberg<br />

hingewiesen. Von den Internierten wurde mit<br />

dem Bau der Straße begonnen, das Trassee wurde aufgebrochen<br />

und an vier verschiedenen Orten mit der Arbeit angefanen.<br />

Soll nun alles im Stich gelassen werden? Die erwähnte<br />

mtionalrätliche Militärkommission hat eingesehen, daß das<br />

ier nicht geht, und hat einen Kredit von Fr. 650 000.— für<br />

ie allerdringlichsten Arbeiten an dieser Straße stehen lassen.<br />

Die Räte selbst haben an den Kommissionsvovschlägen keine<br />

Aenderungen vorgenommen.<br />

Ebenfalls ins Kapitel zäher Anbauarbeit mit einigem<br />

Aerger und Schweiß gehören<br />

die neuen Wirtschaftsartikel.<br />

Eine frühere Vorlage wurde 1939 wegen des Kriegsausbruches<br />

zurückgestellt und nicht zur Abstimmung gebracht. Vergangenen<br />

Herbst hat der Nationalrat die vom Bundesrat vorgelegte<br />

neue Fassung in Beratung gezogen. Dabei ist es den<br />

Sozialisten gelungen, einige ihnen genehme Formulierungen<br />

hineinzubringen, die Bedenken erweckten. So hieß es da obenan,<br />

der Staat müsse „die zur Mehrung der Wohlfahrt des<br />

Volkes und zur Sicherung der Existenz der Bürger geeigneten<br />

Maßnahmen" treffen. Und an anderer Stelle (Art. 31— quinquies),<br />

der Staat habe Maßnahmen zu treffen „zur Verhütung<br />

von Wirtschaftskrisen". Dem Bund wurde ferner die<br />

Vollmacht übertragen, auf allen Gebieten der beruflichen<br />

Ausbildung zu legiferieren. Im Ständerat wurde an dieser<br />

Fassung in der Dezembersession 1945 einiges korrigiert. Nicht<br />

mehr für die „Sicherung der Existenz" der Bürger habe der<br />

Staat zu sorgen, sondern etwas schlichter für die „wirtschaftliche<br />

Sicherung". Die Gesetzgebungskompetenz im Berufsbildungswosen<br />

wurde eingeschränkt, und überdies nahm der<br />

Ständerat einen konservativen Antrag mit Stichentscheid an,<br />

wonach die Kantone unter Umständen unter Abweichung von<br />

der Handels- und Gewerbefreiheit sollten vorgehen können,<br />

wenn ein Wirtschafts- oder Berusszweig schwer gefährdet wäre<br />

und der Bund von sich aus nicht einschreite. Diese vom<br />

Ständerat ordentlich umgemodelten Wirtschaftsartikel hat nun<br />

der Nationalrat wieder in die Kur genommen. Die letztere<br />

Bestimmung (Kompetenz der Kantone), die besonders aus<br />

konservativen und aus Gewerbekreisen unterstützt wurde und<br />

für die u. a. Nationalrat Dr. Odermatt mit guten Argumenten<br />

eintrat, wurde vom Nationalrat mit 109 zu 55 Stimmen<br />

wieder gestrichen. In andern Punkten pflichtete der Rat der<br />

Ständekammer zu. Die Wirtschaftsartikel gingen dann zur<br />

Differenzenbehandlung wieder an den Ständerat zurück, und<br />

dieser stimmte nach einem neuen kleinen Rededuell dem Streichungsantrag<br />

des Nationalrates und des Bundesrates schließlich<br />

mit 23 gegen 17 Stimmen zu. Im Punkte berufliche Ausbildung<br />

heißt es jetzt: der Bund sei zur Aufstellung von Vorschristen<br />

befugt „über die berufliche Ausbildung in Industrie,<br />

Gewerbe, Handel, Landwirtschaft und Hausdienst". Statt der<br />

Generalklausel hat man jetzt eine Aufzählung vorgenommen,<br />

die als abschließend gilt und mehr als genug enthält! Vor<br />

den Schlußabstimmungen in den Räten kam es in den Fraktionen<br />

noch zu Beratungen, wie man sich jetzt zur bereinigten<br />

Vorlage stellen wolle. Die katholisch-konservative Fraktion beschloß<br />

mehrheitlich, trotz ganz erheblicher BÄenken, der Vorläge<br />

zuzustimmen, und zwar aus Rücksichten auf die Landwirtschaft<br />

und auf die Bestimmungen zum Nutzen der Arbeitnehmevschast,<br />

sowie aus allgemeinen staatspolitischen Erwägungen.<br />

Die Freisinnigen und die Mitglieder der Bauernund<br />

Gewerbepartei sprachen sich dafür aus, die Sozialisten beschlössen,<br />

sich der Stimme zu enthalten. Sie verfolgen eine<br />

ähnliche Taktik wie in Obwalden jeweilen die Jnitianten.<br />

Man kann ihnen entgegenkommen soweit man will, zuletzt verlangen<br />

sie doch, daß man hundertprozentig vor ihnen die Segel<br />

streiche, und wenn man das nicht tut, so stimmen sie<br />

dem Kompromiß nicht zu. So kam es, daß die endgültige<br />

Fassung der Wirtschaftsartikel, die vermutlich im<br />

Herbst vor die Volksabstimmung kommen wird, im National-<br />

Neues in M m<br />

Das Wochenende hat keinerlei außerordentliche Ereignisse<br />

gezeitigt. Immerhin ist eine programmatische Rede von Präsident<br />

Truman zu verzeichnen, die er am amerikanischen Armeetag<br />

in Chicago hielt und in welcher er für Amerika der<br />

Notwendigkeit eines bewaffneten Friedens lebhaften Ausdruck<br />

verlieh.<br />

Die englische Öffentlichkeit hat den von dem amerikanischen<br />

Staatssekretär Byrnes gemachten Vorschlag einer Außenminister-Konferenz<br />

in Paris, am 25. April, zur Vorbereitung<br />

der Friedensverträge zugestimmt und begrüßt. Das Kabinett<br />

wird bereits am Montag die Tagesordnung der geplanten<br />

Konferenz studieren.<br />

Wie in Bern bekannt gegeben wird, haben die Verhandlungen<br />

Schweiz-Uno hinsichtlich der technischen Liquidation<br />

des Völkerbundes bis jetzt ein zufriedenstellendes Resultat gegeben.<br />

Der Welt fehlt es gegenwärtig nicht an staatsmännischen<br />

Reden: auf die Ansprache Präsident Trumans ist eine solche<br />

des französischen Außenministers Bidault gefolgt, der darin<br />

einmal mehr die französischen Thesen zur Deutschlandfrage<br />

umschrieb: politische Abtrennung des Ruhrgebietes vom Reich,<br />

dauernde militärische Besetzung des Rheinlandes durch die<br />

Alliierten bzw. Frankreich, wirtschaftliche Annexion des Saargebietes<br />

durch Frankreich. Die Kluft zwischen Frankreich und<br />

seinen Alliierten in Bezug auf das Rhein- und Ruhrproblem<br />

ist also nach wie vor tief, haben sich doch die Amerikaner eben<br />

wieder entschieden für die wirtschaftliche Einheit Deutschlands<br />

ausgesprochen. Von den Verhandlungen über eine britischfranzösische<br />

Allianz erwartet man zur Zeit in Paris keine'<br />

großen Fortschritte, da die ganze Frage zu einem Gegenstand<br />

des französischen Wahlkampfes geworden ist.<br />

Der Palast im Genfer Arianapark hat die Delegierten des<br />

Völkerbundes empfangen, die dort die im Dezember 1939 unterbrochene<br />

20. Vollversammlung wieder aufnahmen, um die<br />

Liquidation der Liga in die Wege zu leiten.<br />

rat schließlich mit 100 gegen 10 Stimmen bei mehreren Ent-<br />

Haltungen und im Ständerat mit 17 gegen keine Stimme<br />

bei einer ganzen Reihe Enthaltungen gutgeheißen wurden.<br />

Im Ständerat<br />

kamen nebst vielen kleineren Geschäften und nebst den Wirtschaftsartikeln,<br />

dem Abbau der Vollmachten, den Wirtschaftsmaßnahmen<br />

gegenüber dem Ausland und einigen Jnterpellationen<br />

vor allem Fragen der Luftfahrt zur Behandlung.<br />

Es wurde die nagelneue Vorlage eines eidgenössischen Luftfahrtgeisetzes<br />

durchberaten, und schließlich gab die Subventionierung<br />

des projektierten Großflughafens Zürich-Kloten einiges<br />

zu reden. Nicht so sehr wegen den 34 Millionen, die der<br />

Bund beisteuern soll, sondern mehr wegen der Verlegung des<br />

Artillerieschießplatzes Kloten, für den man den Waffenplatz<br />

Frauenfeld ausbauen möchte, worüber umgekehrt die Ähurgauer<br />

nicht sehr erbaut sind. Dazu kam, daß das Vorgehen<br />

des Bundes nicht eben ein vorsichtiges war, um die Thurgauer<br />

erst recht in Harnisch zu bringen. Man behalf sich dann<br />

mit einem Ausweg. Der Flugplatz Kloten wird vom Bund<br />

subventioniert. Der Bund muß den Artillerieschießplatz verlegen,<br />

wohin, das ist noch nicht gesagt. Diese Nuß ist noch nicht<br />

im Frühjahr reif. Es gibt also später noch einiges zu knacken.<br />

Kleines Feuilleton<br />

Ame» mi> Schilde der WMteil in Sächseln<br />

von Franz Rohrer, Mätteli, Sächseln.<br />

Schluß.<br />

Oben am See bei Diechtersmatt liegt die Wirtschaft zum<br />

ollhaus, auch „zum Schiff" genannt. Beide Namen sind beeichnend.<br />

„Zollhaus", weil dort früher die Zollstätte war,<br />

nd „Schiff", weil in dieser Bucht die Schiffe gern ein- und<br />

usfuhren. Das ist heute noch so. Man kehrt gern im Zollaus<br />

ein, da seine ausgezeichnete Fischküche im ganzen Lande<br />

ekannt ist. Der jetzige und auch der kommende Gastwirt<br />

uedi werden in ihrer Gutmütigkeit ob diesem Lob keinen<br />

utansall bekommen. Ueber diese Gaststätte könnte man viel<br />

reiben. Herr Chronist Schäli wird das auf eine andere Art<br />

? ® e H e besser besorgen. Wie man mir kürzlich sagte, kann<br />

r * zum Schiff nächstens jubilieren. 1800 war Zol-<br />

Ier Kmdlin Wirt. Es besteht noch folgendes Schreiben aus<br />

der Zeit der Helvetik: Bon der Verwaltungskammer der<br />

Laldstätte wurde an den Distrikts-Statthalter von Zuben in<br />

^erns am 8. Februar 1802 geschrieben, daß der Bürger Niklaus<br />

Scheuber seine Zollerstelle zu Diechtersmatt aufzugeben<br />

Wunsche, und man dieses sofort im Distrikt Sarnen aus-<br />

Ichreiben solle. Von den angemeldeten werde dann derjenige<br />

atv Zoller gewählt, der dafür am passendsten erscheine. D i e<br />

V e r w a l t u n g s k a m m e r der Helvetischen Re-<br />

P u b l i k. — Einige Zollhauswirte: 1822 Franz Anderhalden,<br />

a/Zoller, 1864 Simon Burch, a/Zoller, 1887 Gebrüder Burch,<br />

dann Simon Burch, 1919 Hermann Durrer-Burch.<br />

Vom Zollhaus gelangt man nach einem langen, aber genußreichen<br />

Spaziergang aufs Flüeli, wo der müde Wanderer<br />

gerne im dortigen Gasthaus, früher zur „Kaplanei" genannt,<br />

einkehrt. In Obwalden waren früher viele Kurat-Kapläne gezwungen,<br />

in ihren Pfrundhäusern zu Wirten. So auch hier,<br />

deshalb der zutreffende Name zur Kaplanei-Wirtschast. Diese<br />

Gaststätte war eine ausgesprochene Pilgerwirtschaft. Welch<br />

große Ehre war es für dieses Haus, als man dort das Gnadenbild<br />

der Melchthaler Muttergottes in einem Zimmer auf<br />

wunderbare Weise entdeckte. In guter Erinnerung als Wirte<br />

stehen im Vordergrund Kaplan Meinrad Anderhalden, der<br />

durch seine hochherzigen Stiftungen ein großer Wohltäter<br />

der Armen in Sächseln geworden ist. Auch Kaplan Helbling<br />

vom Kollegium Sarnen ist noch in bestem Andenken, denn<br />

der Tiroler und Grieser Wein, den derselbe ausgeschenkt hat,<br />

ist an Qualität noch nicht übertrosfen worden. Jetzt ist die<br />

Kaplanei-Wirtschaft in Kur- und Gasthaus Flüeli abgeändert.<br />

Sehr gut, denn dasselbe liegt am Fuße des Flüeli-Felsen, wo<br />

Bruder Klaus nach seinem Tode mit der Siegesfahne in der<br />

Hand gesehen wurde. Erbaut wurde die Kaplanei Flüeli, jetzt<br />

Kur- und Gasthaus, 1619 von Pfarrer Johann Zimmermann,<br />

der auch die prächtige Flüeli-Kapelle erbaute. Derselbe war<br />

ein hochstehender und edler Pfarrer von Sächseln und ein<br />

großer Förderer der Ehre Bruder Klausens. Sein Portrait<br />

zeigt ihn auf der Totenbahre im Museum zu Sarnen. Auch<br />

existiert noch ein Lebensbild, geschrieben von Pfarrer Johann<br />

Ming, 1862, welches viel Interessantes von ihm und Sachsein<br />

erzählt. Seit 1908 gehört das Kur- und Gasthaus Flüeli einer<br />

Aktiengesellschaft. Im Winter waren dort die Einnahmen<br />

bis vor wenig Jahren äußerst gering. Einige Wirte: 1800<br />

Balz Jgnaz von Flüe, 1822 Kaplan von Flüe, 1864 Kaplan<br />

Etlin Franz, 1869 Kaplan Meinrad Anderhalden, 1899 Kaplan<br />

Jldefons Helbling, 1909 Pächterin Frau Schlegel, 1910<br />

Pächterin Fam. Kühne, 1915 Pächterin Geschw. von Rotz,<br />

1944 Pächterin Fam. Karl Burch.<br />

1869 am 25. Mai kaufte Herr Heinrich Durrer das Heimwefen<br />

Hubel, nun Stolzenfels genannt. Dieser Name ist sprechend,<br />

denn das Gasthaus steht wirklich stolz und frei wie<br />

auf einem Felsen. Es eignet sich deshalb ausgezeichnet zu einem<br />

Hotel-Pension. Wer da die Lage nicht aussichtsreich und<br />

schön findet, dem ist kaum zu helfen. Dieses Haus ging 1892<br />

an Herrn Johann Omlin, einem Neffen des Pfarrers Omlin,<br />

gest. 1890, über. Da Herr Omlin keine Nachkommen hatte,<br />

wurde dieses Haus im Jahre 1907 an Frau Heloise Röthlin-<br />

Durrer, einer Tochter vom ersten Besitzer des „Stolzenfels",<br />

verkauft. Der jetzige Besitzer, Herr Luterbacher-Reinhard, betreibt<br />

noch an der Flüelistraße ein Pilgerstübli.<br />

Die wuchtigste Gaststätte auf dem Flüeli ist das Hotel Nünalphoru,<br />

welches vor 50 Jahren seine Pforten geöffnet hat.<br />

Der Taufname ist wohl geraten, denn die Aussicht auf Nünalphorn<br />

und die Melchthalerberge von der Hotelterrasse aus<br />

ist überwältigend und einzig schön. Dieses Haus ist wie das<br />

„Stolzenfels" nur im Sommer geöffnet. Herr Franz Heß, der<br />

Erbauer desselben, führte dieses Hotel stetsfort ausgezeichnet,<br />

aber die Zeiten spielten auch ihm eine böse Rolle, was sehr<br />

zu bedauern ist. Denn der Aufschwung auf dem Flüeli lag


A n s d e r O b w a l d n e r R a t s s t u b e<br />

Im Mittelpunkt des Interesses anläßlich der Kantonsratssitzung<br />

vom 6. April <strong>1946</strong> unter dem Vorsitz von Kantonsratspräsident<br />

Anton Jöri stand die Behandlung des Volksbegehrens<br />

über die<br />

Teilabänderung der Kantonsverfassung und den Erlaß eines<br />

neuen Wahlgesetzes.<br />

Referent Justizdirektor Dr. G. Odermatt führte aus, daß<br />

die mit der Ueberprüfung des Volksbegehrens betraute kantonsrätliche<br />

Kommission bereits in ihrer ersten Sitzung zum<br />

Schlüsse kam, das Volksbegehren sei verfassungswidrig. Wenn<br />

im „Unterwaldner" von einem „Abwürgen des Volksbegeh<br />

rens" geschrieben wurde, so wollte man von gewisser Seite<br />

dem Kantonsrat die Kompetenz zur Ueberprüfung des Volksbegehrens<br />

auf seine verfassungsmäßige Zulässigkeit (Art. 76,<br />

Absatz 2 der KV.) absprechen. Es berührt merkwürdig, daß<br />

die Jnitianten ihr Begehren unter dem Motto „Erweiterung<br />

der Volksrechte" einreichten und im gleichen Atemzug eine<br />

so weitgehende Beschneidung des freien Entscheides des Biir<br />

gers in praxi betätigen wollten. Im „Unterwaldner" wird g^<br />

schrieben, daß in Obwalden der Begriff Demokratie seit Jahrzehnten<br />

und auch heute noch zusammenfassen läßt in den<br />

Worten: Dem Amte alle, dem Volke keine Rechte. Diese ungeheure<br />

Uebertreibung, die jeder Begründung entbehrt, stellte<br />

der Referent vom Regierungstische aus entschieden in Abrede.<br />

Um auch von dritter, fernstehender, aber authentischer Seite<br />

noch ein Urteil über die Verfassungsmäßigkeit des Volksbegeh<br />

rens zu erhalten, beschloß die Kommission die Einholung eines<br />

Gutachtens bei einer anerkannten Autorität auf dem Gebiete<br />

des Staatsrechtes. Herr Prof. D. Z. G i a c o m e t t i,<br />

Staatsrechtslehrer an der Universität Zürich, wurde mit diesem<br />

Auftrag betraut. Prof. Giacometti ist nicht ein Mann,<br />

der unserer parteipolitischen Richtung angehört. In seinem<br />

elfseitigen Gutachten stellt Giacometti fest: Auch eine Volksinitiative<br />

muß sich im Rahmen der Verfassung halten. Ueber<br />

den Jnitianten steht die Verfassung. Die Jnitianten können<br />

nur innerhalb des verfassungsrechtlichen Rahmens auf die<br />

künftige Ausgestaltung der Kantonsverfassung Einfluß nehmen.<br />

Das erwähnte Volksbegehren bildet zugleich eine formulierte<br />

Verfassungsinitiative und eine formulierte Gesetzesinitiative.<br />

Der Bürger muß sich somit in einer und derselben<br />

Stimmabgabe zur Verfaffungs- wie zur Gesetzesvorlage äußern.<br />

Eine solche Verkoppelnng von Verfaffungs- und Gesetzesinitiative<br />

bietet jedoch nicht die Gewähr einer unverfälschten<br />

Stimmabgabe der Bürger bei der Abstimmung. Denn<br />

diejenigen Stimmberechtigten, die z. B. die Versassungsvorläge<br />

unterstützen wollen, die Gesetzesvorlage aber nicht, müssen<br />

auch für diese stimmen, wollen sie für jene eintreten. Mit<br />

einer solchen Verkoppelung von Verfaffungs- und Gesetzesinitiative<br />

wird daher der Sinn der Volksgesetzgebung verkannt.<br />

Diese Verkoppelung ist denn auch meines Erachtens<br />

sowohl bundesrechtlich als kantonsrechtlich unzulässig. Aus<br />

dem Sinn der Verfafsungsvovschrift — Art. 6, lit. c der<br />

BV. —, die das kantonale obligatorische Verfafsungsreferendum<br />

und damit eine unverfälschte Kundgebung des Volkswillens<br />

bei Verfassungsrevisionen sicherstellen will, ergibt sich,<br />

daß das Volk in der Abstimmung über die Verfassungsrevision<br />

sich einzig und allein über die Frage der Verfaffungsrevis-ion<br />

soll aussprechen dürfen. Denn nur auf diese Weise<br />

läßt sich der wirkliche Wille des Volkes über die Verfaffungsrevision<br />

unzweideutig feststellen. Mit der Frage der Annahme<br />

oder Verwerfung einer Verfassungsvorlage dürfen infolgedessen<br />

nicht noch andere Fragen vermengt werden.<br />

Darüber hinaus entsteht aber die weitere Frage, ob die<br />

vorliegende formulierte Volksinitiative auf Partialrevision<br />

der Kantonsverfassung auch ohne Verkoppelung mit einer<br />

Gösetzesinitiative zulässig sei. Im Art. 76, Abs. 1 und Abs. 4<br />

wird als Partialrevision nur die Abänderung einzelner Artikel,<br />

nicht einzelner Teile der Kantonsverfassung angesehen.<br />

Nur bei einer solchen Auslegung des Art. 76 der KV. in dem<br />

Sinne, daß er den Grundsatz der Einheit der Materie bei<br />

Partialrevisionen enthält, kann außerdem die unverfälschte<br />

Stimmabgabe der Bürger über formulierte Volksinitiativen<br />

gewährleistet werden. Enthält hingegen die formulierte Volksinitiative<br />

mehrere Materien, so besteht, wie bei der Verkoppelung<br />

von formulierter Volksinitiative auf Partialrevision<br />

und Ausführungsgesetz, keine Gewähr einer unverfälschten<br />

Stimmabgabe, indeni Stimmberechtigte, die für den einen<br />

Vorschlag der Volksinitiative eintreten, einen andern Antrag<br />

derselben aber ablehnen, auch diesen in Kauf nehmen müssen,<br />

wollen sie für jenen stimmen. Die vorliegende formulierte<br />

Volksinitiative auf Partialrevision der KV. entspricht nun<br />

demselben immer sehr am Herzen. Einige Jahre wurde das<br />

Hotel von der <strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank betrieben und erst<br />

vor kurzem hat es wieder einen Besitzer gefunden, der das<br />

Hotel auf eigene Rechnung führt. 1896 war Herr Franz Heß<br />

der erste Hotelier dort. Der jetzige Besitzer: Herr von Holzen.<br />

Benjamin der Gaststätten in unserer Gemeinde ist das<br />

auf dem Flüeli 1937 eröffnete, an der Bachgaffe gelegene,<br />

gutgeführte Cafv Rohrer. Wohl aus dem Grunde nach diesem<br />

weitaus zahlreichsten Sachsler Bürger-Geschlecht so genannt,<br />

>veil der Besitzer dieses Hauses keine männliche Nachkommenschast<br />

hat und er so seine Linie noch weiter wachhalten möchte.<br />

Oder wegen Erm Rohrer, dem Jugendfreund des sel. Bruder<br />

Klaus. Es ist gut, daß biefe gepflegte Gaststätte diesen Namen<br />

gewählt hat. Geführt wird dieselbe von Frl. Jda Rohrer. Ob<br />

der Kirche, auf Bunzlisflnh, steht seit 1992 ein schönes, weit<br />

in das Land blickendes Haus, zum Felsenheim getauft. Da<br />

hätte man keinen passenderen Namen finden können, da es<br />

auf einem Felsen steht und ganz staubfrei gelegen ist. Wirklich<br />

eine ideale Stätte der Ruhe und Erholung. 1994—1911 führte<br />

Frl. Marie Krenmeyer dort eine Sommerpension. Reich ist sie<br />

dabei nicht geworden. Der jetzige Besitzer, Herr Klaus Arnold<br />

hat diese Gaststätte seiner Schwester und nach deren Tode<br />

seiner Nichte Frl. Tilly Stettseld verpachtet. Dieselben führten<br />

dort eine gute und gern besuchte Erholungsstätte. Leider<br />

ist die beliebte Frl. Stettfeld, der letzte Sprosse ihres Stammes,<br />

am 13. März <strong>1946</strong> unerwartet gestorben. Sie war eine<br />

beliebte Wirtin und man hätte ihr gerne ein Alter von 89<br />

Iahren gewünscht. Diese guteingeführte Sominerpenfion wird<br />

es leicht haben, einen neuen Pächter zu finden.<br />

im weitgehenden Maße nicht dem Prinzip der Einheit der<br />

Materie im oben erwähnten Sinne. Sie enthält vielmehr<br />

eine Vielheit von Materien. Ja man kann angesichts der großen<br />

Zahl von Verfaffungsartikel und der Vielheit von Gegenständen,<br />

die in Betracht kommen, auch sagen, daß man<br />

es hier mit einer Volksinitiative auf formelle und materielle<br />

Totalrevision der KV. zu tun hat. Denn diese Volksinitiative<br />

beantragt die Revision von 49 Verfaffungsartikeln,<br />

d. h. von zirka zwei Drittel der Kantonsverfassung. Die Inttiative<br />

bezweckt, könnte man sagen, eine kleine Staatsreform.<br />

Gegenstand der Volksinitiatve ist zunächst die Abschaffung der<br />

Landsgemeinde. Dazu kommen Vorschläge über die Volksrechte<br />

im Sinne der Einführung des Referendums gegen Interpretationen<br />

von Verfassung, Gesetzen und Verordnungen<br />

durch den Kantonsrat, der Erhöhung der Reserendumssumme<br />

für Ausgaben, der Einführung des Gegen- und Abänderungsantragsrechtes<br />

von Stimmberechtigten zu kantonsrätlichen<br />

Vorlagen, der Erweiterung der Volkswahlen, der Regelung<br />

der Amtsdauer, des Amtszwanges usw.; weiter enthält die<br />

Volksinitiative Anträge betr. die Beschlußfähigkeit der Räte<br />

und den Amtsantritt der Behörden sowie betr. den Kantonsrat,<br />

so bezüglich seiner Kompetenzen, der Besammlung des<br />

Kantonsrates und der Reduktion der Zahl der Gemeindeinwohner,<br />

auf die ein Vertreter in den Kantonsrat entfällt.<br />

Ebenso betrifft das Volksbegehren die Kompetenz des Regierates<br />

sowie den Erziehungsrat und Sanitätsrat und sieht<br />

eine Verlängerung der Amtsdauer des Vertreters im Ständerat<br />

vor. Ferner weist die Volksinitiative eingehende Vorschristen<br />

über das Gerichtswesen und insbesondere das Gemeinde-<br />

Wesen, sowie über Niederlassung, Petitionsrecht, Vereins-,<br />

Versammlungs- und Pressefreiheit und über die Revifionsbestimmungen<br />

der Kantonsverfassung auf (Ersetzung des Eventnalprinzips<br />

durch das Koordinationsprinzip bei Abstimmungen<br />

über formulierte Volksinitiativen auf Partialrevision<br />

und über Gegenanträge des Kantonsrates). Was kann eine<br />

Totalrevision der Verfassung in Bund und Kantonen — revolutionäre<br />

Umwälzungen vorbehalten — viel anderes sein?<br />

Die vorliegende Volksinitiative kann daher nach den obigen<br />

Ausführungen nicht verfassungsrechtlich zulässig sein. Sie<br />

verstößt gegen das Prinzip der Einheit der Materie im Sinne<br />

des Art. 76 der Kantonsverfassung. Ueberdies verletzt sie<br />

Art. 74 der Kantonsverfassung, wonach eine Volksinitiative<br />

auf Totalrevision nur in der Form der allgemeinen Anregnng<br />

möglich ist.<br />

Der Kantonsrat hat gestützt auf Art. 76 Abs. 2 der KB.<br />

die vorliegende Initiative auf ihre Verfaffungsmäßigkeit zu<br />

überprüfen, und falls er sie für verfassungswidrig ansieht,<br />

zurückzuweisen, d. h. als ungültig zu erklären.<br />

Zusammenfassend kommt Prof. Dr. Giacometti zum Schluß,<br />

daß das vorliegende Volksbegehren sowohl wegen der Verkoppelung<br />

einer Verfaffungsinitiatioe mit einer Gesetzesinitiative<br />

als auch infolge der Vielheit von Materien, die es enthält,<br />

verfassungswidrig ist. —<br />

In der Diskussion ergriff der Jnitiant Kantonsrat Franz<br />

Müller das Wort, um in einem mageren und wenig überzeugenden<br />

Referat den Standpunkt der Jnitianten zu vertreten.<br />

Er will die Argumente von Prof. Dr. Giacometti nicht<br />

anerkennen und spricht ihm somit auch dessen Autorität in<br />

dieser Sache ab; ein Begutachten von Seiten eines Staatsrechtslehrers<br />

wäre nicht notwendig gewesen, ein staatsrechtlicher<br />

Rekurs beim Bundesgericht hätte genügt. Redner stellte<br />

len Antrag, das Volksbegehren als verfassungsmäßig zu erklären<br />

und dasselbe der Volksabstimmung in empfehlendem<br />

Sinne zu unterbreiten. — Justizdirektor Dr. Odermatt bemerkte,<br />

daß sich Kantonsrat Müller in der Kommiffionssitzung<br />

der Stimme enthielt! — Vizepräsident Hermann Amrhein<br />

rechtfertigte das Vorgehen der Kommission betr. Einholen<br />

eines Gutachtens. Man könne sich sehr leicht vorstellen,<br />

ivas die Jnitianten gesagt hätten, wenn die Kommission das<br />

Volksbegehren als verfassungswidrig erklärt hätte, ohne ein<br />

Gutachten einzuholen. Man hätte der Kommission vorgeworfen,<br />

sie verstünde nichts oder habe es nicht riskieren wollen,<br />

ein Gutachten einzuholen. Im übrigen haben wir uns an die<br />

Kantonsverfassung zu halten. —<br />

In der Abstimmung erhielt der Antrag der Kommission,<br />

das Volksbegehren sei als verfassungswidrig zu erklären und<br />

daher dem Volke nicht zu unterbreiten, 2 7 Stimmen,<br />

während auf den Antrag Müller nur eine Stimme entfiel. —<br />

Die Ablage der Rechnung über die kantonale Viehseuchenkasse<br />

und die Behandlung des regierungsrätlichen Antrages<br />

auf Abänderung der Höchstansätze für die Abschätzung von<br />

Vieh in Senchesällen wird in der nächsten Sitzung erfolgen<br />

Wenn wir vom Wissenbach gegen Tarnen durch die Brünigstraße<br />

oder den Seeweg spazieren, sehen wir auf halbem<br />

Weg ein hochgibeliges <strong>Obwaldner</strong> Haus, das ist die Pension<br />

Seehof. Hat man Zweifel, warum diese fast am See gelegene<br />

Stätte so genannt wurde, braucht man nur die Augen auszumachen<br />

und alles läßt sich erklären. Ich erinnere mich noch<br />

lebhaft, daß dort kein Wirtshaus war und man sagte iiiii<br />

diesen Ort näher zu bezeichnen, bei Meisters Haus, weil das<br />

Land dort samt Haus früher dem Staate gehörte und der<br />

Nachrichter dort wohnte. Als noch kein Seeweg bestand und<br />

die Brünigstraße nicht so schön und glatt war, bildeten vom<br />

N-ederdorf abwärts bis zum heutigen Seehof beidfeitia der<br />

«traße machtige Nußbäume wunderschön Spalier. Im Seehof<br />

halten sich die Gäste gerne zu einer Kur auf, der See bietet<br />

,a viel Abwechslung und Freuden. Als Besitzer sind mir aemeldet:<br />

1881 Anton Bucher, 1911 Baptist Gasser.<br />

Auf der Hochalp Aelggi ist seit 1934 eine Sommerwirt,<br />

schast. ^er Name derselben, „zum Bergheim", ist der Laae<br />

gut angepaßt. Diese Gaststätte ist Eigentum von Herr Bürgerpräsident<br />

Paul von Flüe-Fanger und wird von ihm betrieben.<br />

'<br />

«och eine Bemerkung: In einem Schreiben vom 6 Januar<br />

1899 werden als Besitzer von Gasthäusern genannt- Peter<br />

Anderhalden, Balz Jgnaz von Flüe, Franz IM £<br />

Moos, vom 14. März 1899 Meinrad Rohrer vom 8 Crü<br />

I 82 . 2 ^ e r r und Kirchenvogt Hermann. Unterweibel Pe-<br />

Anderhalden Glaser von Flüe, ohne Benennung des zugehörigen<br />

Gasthauses. Die Gasthäuser Engel, Löwen, Schiff<br />

v.l und Flueli sind älter, als die angegebenen Zahlen sagen<br />

Nach Anhören des Referates von Landammann Al. ^<br />

cherli beschloß der Kantonsrat die Abänderung von Art. J<br />

der Verordnung betr. die<br />

Verbesserung der Viehzucht:<br />

Für die Förderung der Kleinviehzucht (Schweine-, Z^g<br />

und Schafzucht) darf aus kantonalen Mitteln jährlich<br />

Betrag von maximal Fr. 3099.— (bisher ,vr. 1099—) ^<br />

wendet werden.<br />

Der Kantonsrat stimmte sodann einem Antrag Müller/vo»<br />

Wyl zu, wonach die Geltungsdauer des<br />

Gesetzes über die Arbeitslosenversicherung und Notstandsarbeiten<br />

von, 5. Mai 1935 mit den Abänderungen vorn 14. Mai 193g<br />

und vom 10. Mai 1942 auf unbestimmte Zeit ver<br />

l ä n g e r t wird. Das Gesetz unterliegt der Volksabstimniuna<br />

Der Abstimmungstag wurde vom Regierungsrat aus dcy<br />

5. SDtoi festgesetzt.<br />

Der Schulbericht,<br />

erstattet von Schulinspektor Pfarrhelfer P i u s B r i t sch q j<br />

Sächseln, wurde auf Antrag von Regierungsrat Alois Röthlin<br />

an eine kantonsrätliche Kommisiion zur Vernehmlassung q c =<br />

wiesen; der Kommission gehören an: die Kantonsräte Dr ß<br />

Diethelm, Dr. I. H. Heb, Albert Reinhard, Franz Mülln<br />

und Leo von Wyl. (Neber den sehr lehrreichen Schulbericht<br />

werden wir an dieser Stelle noch zu sprechen kommen.<br />

Der Referent spendete dem Schulinspektor für seine vorzüg!<br />

liche und ausgezeichnete Arbeit höchstes Lob und verdankte den<br />

Bericht aufs beste.<br />

Abschließend gab Regierungsrat Röthlin Bericht über die<br />

Auswirkungen des<br />

Konkordates betrefsend die wohnörtliche Unterstützung.<br />

Das Konkordat hat sich für unsern Kanton sehr vorteilhast<br />

ausgewirkt. Den Armenverwaltern wurde vom Regierung-,<br />

tische aus ihre uneigennützige und oft undankbare Arbeit<br />

herzlich verdankt.<br />

Dem Regieningsrat wurde von Kantonsrat Dr. C. Diel-<br />

Helm und 27 mitunterzeichnenden Kantonsräten folgende<br />

Motion<br />

eingereicht: „Der Kantonsrat wird eingeladen, im Sinne des<br />

Art. 74 und 75 KV. dem Volke eine Totalrevision der<br />

jiantonsversassung zu beantragen mit der gleichzeitigen Alternativsrage,<br />

ob diese Gesamtänderung der Verfassung durch<br />

den Kantonsrat oder durch einen Verfasfungsrat zu geschehen<br />

habe."<br />

O b w a l d e n<br />

> I Der konservative Parteitag wird am nächsten<br />

Sonntag, den 14. April. 1 3.4 5 U h r, im Hotel Metzgern in<br />

Tarnen abgehalten. Die zu behandelnden LandSgemeinde-Geschäste<br />

rechtfertigen ein vollzähliges Erscheinen der konservativen<br />

Gesinnungsfreunde aus allen Gemeinden, «„schlickend<br />

an die Beratung wird der Parteitag ein Referat oon i)w.<br />

Ständerat Dr. Gustav Muheim, Altdorf, anhören.<br />

R.e serviert den nächsten Sonntag für den konservativen<br />

Parteitag!<br />

Unsere Kantonsbibliothek. Wir besitzen eine sogenannte<br />

Kantonsbibliothek und scheints auch einen Kantonsbibliothekar.<br />

Aber wie wir diese besitzen, darüber scheint es eine Rotwendigkeit<br />

zu sein, einmal auch in der Oesfentlichkeit klar zu<br />

werden. Denn schließlich handelt es sich um eine öffentliche<br />

I n st i t u t i o n. Auch spiegelt eine öffentliche Bibliothek<br />

die geistige Vitalität einer Bevölkerung wider.<br />

Doch will diese Kritik in keiner Weise eine nutzlose P»°<br />

lemik entfachen, sondern sie hegt nur den Wunsch, daß beste»<br />

heiide Ä i ß ft ä n d e einmal behoben werden.<br />

?enn diese Mißstände bestehen. Einmal besteht kein Katalog<br />

mehr über den Bestand unserer KantonSbibliothek, das<br />

heißt, es besteht wohl einer, ein vergilbter und verstaubter<br />

Katalog aus dem Zahre 1898, er ist also bald üOjährig. Ms<br />

seit dieser Zeit Neues hineinkam, oder was auch verloren<br />

ging, von dem „meldet kein Buch". Und das ist schon ein<br />

bedenkliches Zeichen. Dadurch verliert diese Bibliothek aber<br />

auch an Wert. Denn wenn man überhaupt nicht weiß, >vas<br />

wir dort bekommen können, wenn man zuerst tagelang suchen<br />

kann, bis man weiß, ob ein Buch vorhanden sei oder nicht,<br />

dann tut man besser, man gelange an eine andere Bibliothek<br />

Ein weiterer Mißstand besteht in der Besuchszeit die an und<br />

für „ch gar nicht besteht. Offiziell soll am Donnerstag Bor-<br />

c °° r f, I< *' b"se Plauderei beschließe, drängt es mich, an<br />

ie>er stelle zu sagen, daß das Wirten keine leichte und überdies<br />

eine sehr verantwortungsvolle Aufgabc ist Wirte beglciten<br />

sozusagen die Einwohner der Gemeinde von der Wiege<br />

vis zum Grabe, -chon das getaufte ttind wird ja ins Wirts-<br />

Haus zum Göttiwein getragen und so geht es weiter bis »um<br />

^-cichenmahl. In «achseln haben es die Wirte doppelt schwer,<br />

den Pilgern den Kurgästen und den Einheimischen gerech'<br />

zu werden. Es mutet einem oft eigentümlich an. wenn m°n<br />

die neidischen Bemerkungen hören kaun, wieviel Franken diese<br />

Ä.rte.einnehmen und sie eigentlich nicht nötig hätten. Bo"<br />

ihrer treuen Pflicht, allen zu dienen von früh bis spät, im<br />

ifirlTsrL 1 |C ? r , frfl *' lDiri) "ich's gesagt, von der Länge<br />

weniger. Vielfach haben sie auch Gäste<br />

) so gendem Spruch: Gäste ohne Humor find Wiesen ohne<br />

sWÄft Wie tc '^r 2c6c " ""ders sein als dürr! Oder es<br />

gibt Gaste, ivelche nie zufrieden zu stellen sind, ähnlich den<br />

zwei folgenden, welche z»vei Äoteletten bestellten Der eine<br />

wünschte eine von einem Schwein, der andere eine vom Si« 16 -<br />

vierer mit dem Vermerk, es sei ihm nicht möglich, Schweinefleisch<br />

zu essen. Aber ° Zufall! Die Serviertochter verwechselte<br />

die! Plattem, und ausgerechnet jener verzehrte das Schweine'<br />

^wüder Bemerkung: Diese Kalbskotelette sei vorzüglich-<br />

Gute Wirte sind ein Gluck für ein Land und eine Gemeinde-<br />

Sanken wir der Vorsehung, daß die Wirte in Sächseln ftef<br />

stellen Cm, 6 re,t ficf) den Dienst der Pilger und Gäste<br />

Quellenangaben: <strong>Obwaldner</strong> Geschichtsblätter. Dürres<br />

dx", r. Chronik von Sächseln. Staatsarchiv Ob""*


o i t n l o q . D e n 1 4 . M I : K o n s e r b a t i h e l P a r t e i t a g i n S a m e n<br />

ixittag 10—12 Uhr Bücherausgabe sein, aber auch zu dieser<br />

>eit geht man unverrichteter Dinge hin.<br />

Eine eingehende Kontrolle besteht nicht. Es darf sich einer<br />

ruhig erlauben, ein Buch ein bis zwei Jahre zu behalten, er<br />

gewärtigt keine Reklamation, geschweige denn eine Bücherbüße.<br />

So frägt man sich mit Recht, für was der Kanton allirlich<br />

einige hundert Franken für neue Bücher ausgibt,<br />

nn sie doch in der Versenkung einer Bibliothek ohne Ordmg<br />

verloren gehen.<br />

Es ist daher unbedingt notwendig, daß da endlich einmal<br />

etwas geschieht. Unsere Kantonsbibliothek ist im höchsten Grad<br />

"''1e visionsbedürftig oder man kann sie schließen und<br />

mi ganzen wertvollen Bücherbestand dein Schicksal überlassen.<br />

id.<br />

Tarnen. Pfarrei-Volksverein. (Eing.) Auf Einladung des<br />

Pfarrei-Bolksvereins versammelte sich letzten Sonntag, den<br />

7. April, eine große Zuhörevschar im Hotel Krone. Im Mitlelpunkt<br />

der vielversprechenden Versammlung stand das Referat<br />

über das heute immer wieder in Diskussion geworfene<br />

Problem: Lohngerechtigkeit. Der geschätzte Referent H. H. Dr.<br />

David, Zürich, verstand es vortrefflich, das ganze Problem<br />

in tiefgründiger Weife und von allen Seiten zu beleuchten.<br />

Min spannendem Interesse folgten die Zuhörer seinen Ausführungen,<br />

die wirklich aus dem praktischen Leben gegriffen<br />

waren. Es gibt heute verschiedene Richtungen, infolge der<br />

großen sozialen Auseinandersetzung, die diese wichtige Frage<br />

zu lösen versuchen. Wir Christen und Katholiken aber müssen<br />

die Lösung auf christlicher Basis finden, nicht auf dem Wege<br />

der Gewalt, sondern nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit<br />

und Liebe. Die Lohnfrage ist bedeutend für den Einzelnen<br />

wie auch für das Wohl des ganzen Volkes. Von ihr hängt<br />

ab die Existenz, die soziale Stellung, Zukunft, Würde und<br />

Selbstbewußtsein sowohl des Einzelnen wie auch des ganzen<br />

Volkes. Das Lohnproblem muß volkswirtschaftlich gut und<br />

genau ausgearbeitet und als solches in die gesamte Volkswirtschaft<br />

hineingeplant werden. Die Arbeit des Menschen<br />

darf nicht als bloße Ware angesehen, sondern muß als menschltche<br />

Leistung entlöhnt werden. Der Lohn kann auch nicht<br />

nur als individuelle Tauschhandlung betrachtet werden, sondern<br />

er ist eine soziale Frage. Welches ist denn der gerechte<br />

Hohn? Es ist ein erster und entscheidender Gesichtspunkt, daß<br />

der Lohn menschenwürdig und dem Lebensbedarf des Einzelnen<br />

und der Familie entsprechen muß. Als menschenwürdig<br />

muß er so bemessen sein, daß der Arbeiter darin sein Existenz-<br />

Minimum, eine anständige und gesunde Erholung, eine gewisse<br />

Roserve für Krankheit und Alter und Teilnahme an kulturellör<br />

Betätigung finden kann. Von der Lohnfrage abhängig ist<br />

ein zweiter wichtiger Gesichtspunkt, nämlich die Lebensfähigkeit<br />

-des Unternehmens. Groß ist heute der Konkurrenzkampf<br />

des großen Unternehmens gegenüber dem kleinen. Da muß<br />

nun die berufliche Tüchtigkeit des Meisters und Arbeiters sowie<br />

das gute Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeit-<br />

Nehmer als wirksames Gegenmittel auftreten. Bei der Lohnfrage<br />

muß dann auch als dritter Gesichtspunkt das allgemeine<br />

Wohl des gesamten Volkes mitbestimmend sein. Zu niedrige,<br />

aber auch zu hohe Löhne bringen ungesunde Verhältnisse. Die<br />

Schweiz darf nicht zu einer Lohn- oder Preisinsel werden, da<br />

wdurch die Konkurrenzfähigkeit verloren gehen würde. Eine<br />

Mrechte Lohnregelung kann daher nur im Geiste der Gerech-<br />

Hgfeit, der Loyalität und Solidarität gesucht werden nach<br />

||m christlichen Grundsatz, daß dem Arbeiter ein irdischer<br />

menschenwürdiger Lohn in Franken nnd Rappen und der<br />

'^.rdiente Lohn in der Ewigkeit zuteil werde. Mit diesen<br />

Sorten schloß der Redner seine Ausführungen, denen ein<br />

-ästiger und verdienter Applaus folgte. Nach eifrig benützter<br />

siskuffion von feiten der Behörde, Arbeitgeber, Arbeiter und<br />

uern entbot der H. H. Pfarrer Marty dem Referenten<br />

t herzlichsten Dank. Mögen nun, nicht nur die Arbeiter,<br />

Widern Behörde und alle Berufsgruppen solidarisch zusam-<br />

»Inhalten und die Grundsätze einer gerechten und menschen-<br />

Wrdigen Lohngestaltung auf christlicher Basis verwirklichen<br />

i§n Wohle jedes Einzelnen wie auch des gesamten Volkes.<br />

^WSarnen. (Eing.) Ein Katholik, ein Bürger, ein Ehemann,<br />

ein Vater, ein Landwirt und Arbeiter, den man als Muster<br />

vorstellen und als Vorbild zur Nachahmung der Gegenwart<br />

und Zukunft empfehlen möchte, hat am 14. März seine Seele<br />

tr 1 " ® zurückgegeben und ist nach einem religiösen,<br />

erfolgreichen Leben von 6824 Jahren wohlvorbereitet zur<br />

ewigen . iithe eingegangen. Eine unausfüllbare Lücke hat Herr<br />

Simon Ab egg, Balgen, Wilen, durch seinen Heimgang<br />

m feinen trauten Familienkreis gerissen. Eine treue, liebende<br />

Gattin, fünf wohlerzogene, liebenswürdige Töchter, zwei sobe,<br />

arbeitsame Söhne trauern um den'lieben Gatten und<br />

»ater. Auch als Führer einer wohlgeordneten Familie und<br />

ines großen Landwirtschaftsbetriebes wird Herr Abegq<br />

hiver vermißt, sowie auch von feinen Freunden und Bekamt-<br />

!n , überhaupt von allen, die mit ihm in irgendwelcher Beehung<br />

gestanden sind. Herr Abegg hatte aber nach Gottes<br />

lnerfovschlichem Ratschluß sein Ziel erreicht, seinen irdischen<br />

'weck erfüllt und wird nun als getreuer Simeon erhalten<br />

"n wohlverdienten Lohn, von Christus, dem eingeborenen<br />

Gottessohn. — Wir kondolieren der lieben Familie Abeggi<br />

r ?us mitfühlendem Herzen zu dem herben Verluste und<br />

" möge sich trösten an den schönen Dichterworten, die so gut<br />

f den Heimgegangenen passen: Du lieber Vater weilst in<br />

. er ^erne, im Himmel dort, beim goldenen Abendsterne,<br />

rr v I* QUt^ 00,1 uns Schützer sowie Tröster sein für<br />

au die deinen hier im irdischen Dasein. R. I. P.<br />

Hg Sarnen, Auf nächsten Sonntag, den 14. April, 15 Uhr,<br />

n • inv Hotel Mühle eine Dorfschaftsgemeindeversammlung<br />

h!" • Traktanden zu erledigen hat: Jahresbericht<br />

des Präsidenten; Kenntnisgabe des Protokolls der Gekremdeversammlung;<br />

Kenntnisgabe des Resultates der Ger<br />

• Mahnung; Festsetzung des Steuerfußes pro <strong>1946</strong>/47 im<br />

Wahl des Dorsschaftsgemeinderates, des<br />

,2/f 1 1 "nd Vizepräsidenten; Revision des Bebauuugsp<br />

mies der Dorfschaftsgemeinde,- Kredit und Vollmacht für<br />

Heute hörst D u viel diskutiere«<br />

über die soziale Frage. Für die meisten heißt das einfach:<br />

Mehr Lohn, kürzere Arbeitszeit, Ferien usw. Diese bleiben<br />

an der Oberfläche hängen, denn im Grunde genommen<br />

denken sie genau so unsozial wie gewisse reiche Leute, die<br />

den Arbeiter ausnützen, den Lehrling ausbeuten und so<br />

reiche Gewinne einsacken. Wir wollen die Fragen miteinander<br />

gründlich besprechen und studieren, versuchen, die<br />

schwierigen Probleme auseinanderzulegen, um die Dinge<br />

nachher um so klarer zu sehen. Wir werden die soziale Frage<br />

im Geiste der katholischen Kirche behandeln. Wir werden<br />

uns keineswegs scheuen, auf unsoziale Zustände in unserem<br />

Kanton offen hinzuweisen und, wenn nötig, zu<br />

brandmarken. P $<br />

Bau einer öffentlichen Bedürfnisanstalt im Dorfzentrum;<br />

Kredit und Vollmacht für Asphaltierung von Dorfstraßen.<br />

Ski-Klnb-Sarnen. (Eing.) Nach 2jährigem Unterbruch<br />

konnte der Balisalp-Slalom unter sehr günstigen Schnee- und<br />

Wetterverhältnissen am vorletzten Sonntag, den 31. März,<br />

wieder durchgeführt werden. 39 Konkurrenten meldeten sich<br />

zu diesem Anlaß. Der von B. Furrer vorzüglich ausgesteckte<br />

Lauf wies 36 !^ore auf und stellte nicht geringe Anforderungen<br />

an die Fahrer. Die Junioren eröffneten das Rennen und<br />

stellten auch den Tagessieger und Gewinner des Wanderbechers<br />

in Schläppi Werner, Haslithal, mit 1.41.2. Daß bei<br />

diesem Lauf mit Draufgängertum nichts auszurichten war,<br />

bekamen besonders die Junioren zu spüren, da eine Anzahl<br />

Konkurrenten zufolge Hörfehler disqualifiziert werden mußten.<br />

Bei den Senioren 1 und II waren es wieder die Haslithaler,<br />

die in Boß Emil und Boß Fritz die Sieger in diesen<br />

beiden Klassen stellten. Amstutz Otto fuhr ein technisch sehr<br />

schönes Rennen mit der fabelhaften Zeit von 1.32.5, mußte<br />

aber zufolge Torfehler 12 Strafsekunden auf sich nehmen. Bei<br />

den Damen, deren Lauf etwas verkürzt wurde, siegte Trudy<br />

Bucher, Kerns, mit 1.48.8, gefolgt von Dillier Hedy, Sarnen.<br />

Beiw Absenden im Bahnhofbüffet Brüuig und noch einigen<br />

gemütlichen Stunden fand dieser prächtige Tag seinen Abschluß.<br />

Die besten Resultate sind folgende:<br />

Damen: 1. Bucher Trudy, Kerns, 1.48.8; 2. Dillier<br />

Hedy, Sarnen, 1.53.0.<br />

Junioren: 1. Schläppi Werner, Haslithal, 1.41.2.<br />

2. Furrer Fritz, Giswil, 1.51.4.<br />

S e n i o r e n 11: 1. Boß Fritz, Haslithal, 1.51.1. 2. Klay<br />

Hans, Sarnen, 2.08.0.<br />

Senioren I: 1. Boß Emil, Haslithal, 1.42.9; 2. Amstutz<br />

Otto, Sarnen, 1.44.5; 3. Schäli Hans, Giswil. 1.47J2:<br />

4. Michel Paul, Kerns, 1.51.6.<br />

Schwendi. Die Totenglocke will nicht mehr schweigen. Am<br />

2. April trug sie die Kunde vom Hinscheiden der Witwe M,a -<br />

sie Burch - Frei, Wernersegg, hinaus. Im Jahre 1871<br />

erblickte sie im Balgen, Wilen, das Licht der Welt. Sie vereheiichte<br />

sich im Jahre 1894 mit Melk Burch, aus deren Ehe<br />

zwei Kinder entsprossen. Nach dem Hinscheide ihres lieben<br />

Gatten, welcher ihr vor 18 Jahren im Tode vorausging, zog<br />

sie zu ihrer Tochter in die Schwendi hinauf. In der ganzen<br />

Gemeinde war sie bekannt als eine fröhliche und arbeitsame<br />

Weberin. Das bewies die große Teilnahme an ihrer Beerdigung.<br />

Frau Burch tat still und bescheiden ihre Pflicht. Langes,<br />

schweres Leiden bereitete sie vor auf einen guten Tod; so gab<br />

sie gottergeben ihre Seele dem Schöpfer zurück. Aufrichtige<br />

Teilnahme!<br />

^ A<br />

*<br />

inzwischen ist die Gemeinde wiederum in Trauer versetzt<br />

worden. Herr alt Kantonsrat Robert Burch-Burch,<br />

Stalden, ist am Sonntag, den 7. April, nach kurzer Krankheit<br />

in die ewige Heimat abberufen worden. Ein Nachruf wird<br />

folgen. Den Trauerfamilien unsere herzl. Kondolenz. R.J.P.<br />

Gründung einer „Kernser Hochwacht". In Kerns versammelten<br />

sich letzten Freitag die Spitzen des katholischen Jünglingsvereins,<br />

des kathol. Arbeitervereins, der Jungkonservativen<br />

und konservativen Volkspartei, um sich über die momentane<br />

Lage auszusprechen und über die zu unternehmenden<br />

Schritte zu beraten.<br />

Einstimmig befürwortete man eine Koordinierung der<br />

Kräfte, um dem gegenwärtigen Geiste wirksam entgegenzutreten.<br />

^amen „Kernser Hochwacht" kennzeichnet sich<br />

die Devise, den Glauben hochzuhalten und über Recht und<br />

Ordnung zu wachen. Ihrer Aufgabe wollen sie darin gerecht<br />

werden, indem sie durch Wort und Schrift der uuchristlicheu<br />

«trömung des Liberalismus, der gegenwärtig unser<br />

Ländchen zu verseuchen droht, entgegentreten.<br />

„ „ ^>re erste Aufgabe ist es, die durch Herrn Regierungsrat<br />

Rothlm ausgegebenen Versionen zu prüfen und dem Volke<br />

hierüber in objektiver Art in Wort und Schrift Aufschluß zu<br />

geben.<br />

sJ)s<br />

Sächseln. (Einges.) Die Verwaltungskommission der<br />

Trinkwasserversorgung Sächseln Dorf und Umkreiy<br />

berief auf den 3. April, abends 8 Uhr, zum erstenmal<br />

seit Kriegsende und auch zum erstenmal beim jungen Löwensepp<br />

die Generalversammlung in die heimelige Gaststube zum<br />

„Löwen" ein. Herr Kantonsrat Albert von Moos, Präsident<br />

der Trinkwasserversorgung, konnte genau gleichviel Mitglieder<br />

begrüße» wie im vorhergehenden Jahre. Derselbe entwarf in<br />

klarer^ Weise die Arbeiten und Verbauungen im abgelaufenen<br />

Juhre. Hauptsächlich wurden an den Hauptleitungen im<br />

-Lors Erneuerungen und Abänderungen vorgenommen, welche<br />

erhebliche Kosten verursachten, aber leider nicht zu umgehen<br />

neue<br />

! D " re <br />

Mitglieder wurden im abgelaufenen Jahre<br />

in s Wasserrecht aufgenommen. Die Kontrolle der Leitungen,<br />

welche eine Länge von über 7 Kilometer erreichen, sei nach<br />

Bericht des Kontrolleurs in bester Ordnung, ebenso die Quellsajiungen.<br />

Wenn im Winter der Druck manchmal nicht so sei,<br />

wie in den übrigen Jahreszeiten, so sei das nichts Beängstigendes,<br />

wir haben ja eine Trinkwasser- und nicht eine Spül-<br />

Wasserversorgung.<br />

Hierauf verlas der Aktuar das Protokoll vom 2. April<br />

1945, welches angeiiommen und verdankt wurde. Die<br />

Jahresrechnung verlas Herr Ratsherr Nikolaus Omlin, der<br />

Kassier unserer Genossenschaft. Dieselbe zeigt folgendes Bild:<br />

Einnahmen Fr. 10 666.17, Ausgaben Fr. 8560.58, Mehreinnahmen<br />

Fr. 2105.49. Die Darleihensschuld beläuft sich aus<br />

Fr. 69 833.77. Der Rechnungsabschluß kann als gut bezeichnet<br />

werden. Die Herren Rechnnngsrevisoren erklärten die umfangreiche<br />

Rechnung als vorzüglich und sauber geführt. Dieselbe<br />

wurde ohne weiteres von der Generalversammlung genehmigt<br />

und dem Rechnungsführer der Dank zu Protokoll<br />

erklärt.<br />

Es lag noch ein Antrag der Berwaltungskommiffion vor,<br />

welcher vom Aktuar verlesen wurde und der den Ausbau der<br />

Tannlibodeuquellen im Mättental befürwortete. Präsident<br />

von Moos Albert bemerkte hiezu, man müsse an neue Wasserzufuhren<br />

denken, weil die Zahl der Wasserbezüger stetssort im<br />

Wachsen begriffen sei. Die Zahl der Wasserbezüger habe seit<br />

1943 um rund 46 zugenommen und sei heute auf 216 angewachsen.<br />

Der Kostenvoranschlag stellt sich auf zirka 2000 Fr.<br />

Diesem Antrag wurde stillschweigend zugestimmt. Schließlich<br />

brachte der Verwaltungskommissions-Präsident noch Wunisch,<br />

Antrag und Kredit betreffend dem 400jährigen Jubiläum der<br />

Trinkwasserversorgung am 29. Juni <strong>1946</strong> zur Sprache. Dieser<br />

Antrag wurde von einem weitern Mitglied des Vorstandes<br />

lebhaft unterstützt. Unser Mitbürger, der selige Bruder Klaus,<br />

war Ursache der Stiftung dieses ersten Brunnens in Sächseln<br />

Obkirchen. Es wurde die Anschaffung eines Granittroges und<br />

Anbringen einer Gedenktafel bei der Brunnenmatt beantragt<br />

und ohne Einrede beschlossen. Es soll auch eine Jubiläums-<br />

Versammlung abgehalten werden. Ehre dieser Einsicht. Die<br />

Versammlung hielt sich während allen Verhandlungen still<br />

und ruhig. Ein witziger junger Mann meinte nach Schluß<br />

der Verhandlungen: Miänd miär alli 400 Jahr ä Trog<br />

koisä? — Die Verhandlungen konnten nach einer Dauer von<br />

anderthalb Stunden mit Dank für alle Aufmerksamkeit und<br />

Einsicht geschlossen werden.<br />

r.-v.<br />

Giswil. (Eing.) In Nr. 13 der „<strong>Obwaldner</strong> Zeitung", Lungern,<br />

lobt ein „Unterländer" die gepflegte Obstkultur in unserer<br />

Gemeinde und nicht zuletzt die tüchtige Arbeit der Berufsbaumwärter<br />

und ihrer treuen Helfer. Erfreulicher ist noch,<br />

daß sich unsere Bauersame dem praktischen Schnittverfahren<br />

einig dazustellt. Man ist immer drauf und dran, die Frucht»<br />

knltur zu fördern. Lassen wir uns von berufskundigen Baum-<br />

Wärtern beraten. Daß auf diesem Gebiete noch Gegner am<br />

Werke sind, alles nach uraltem, unzulänglichem Muster zu<br />

verhunzen, sind wir uns stets bewußt. Man hat gut, dem<br />

Nachbar die gründlich behandelten Bäume zu kritisieren, wenn<br />

auf der eigenen Obstmatte so viele Lücken gähnen, die sich<br />

sachgerecht ausbessern ließen. Der für sich Bescheidene ist klüger,<br />

wenn er selbständig denkt und handelt nach eigenem Gutfinden,<br />

statt auf solche lästige Ruhestörer zu hören, die sich<br />

ja selber schaden. Den tüchtigen Arbeitern an unserer schönen<br />

Obstkultur wünschen wir weiterhin Glück und Erfolg.<br />

Giswil. (Korr.) Auf nächsten Sonntag, den 14. April,<br />

Palmsonntag, findet eine Extra-Bürgergemeindeverfammlung<br />

statt. Es wird ein Bebauungsplan für die Allmend zu Diechtersmatt<br />

und aus dem Gerbeplätz vorgelegt. Ferner ersucht der<br />

Gemeinderat um Bewilligung zum Verkaufe von Bauplätzen<br />

innerhalb dieser Bebauungspläne.<br />

Lungern. (Eing.) Wir hatten die Ehre, am letzten Sonntag<br />

die Schützenveteranen von Obwaldeu zu Gaste<br />

zu haben. 27 Mann stark sind die alten Kämpen zur Jahres-<br />

Versammlung erschienen. Alt Ständerat Dr. A m stalden<br />

sprach das vaterländische Eröffnungswort und hieß die Mannen<br />

im schönen Lungern herzlich willkommen. In zirka zwei<br />

Stunden wickelten sich die Geschäfte ab. Ein lieber Kamerad,<br />

Jof. Ming-Berchtold, ist zur großen Armee abberufen worden,<br />

sein Andenken wird geehrt. Es konnten sechs neue Mitglieder<br />

aufgenommen werden, so daß der Mitgliederbestand<br />

auf 73 sich erhöht. Obwalden stellt damit im Verhältnis zur<br />

Bevölkerungszahl eine der stärksten Sektionen zum eidgenössischen<br />

Verband. Protokoll (Reg.-Rat Rohrer) und Rechnung<br />

(O. Egger-von Moos, Kerns), passierten rasch und unter befter<br />

Verdankung. Im Sommer soll ein V e t e r a n e n s ch i e -<br />

ß e n in Kerns durchgeführt werden. Schützenmeister I. Vogler,<br />

Lungern, hat das Schießen sehr gut vorbereitet. Es wird<br />

für die ergrauten Mannen eine Freude sein, sich nach langen<br />

Kriegsjahren wieder einmal zusammen im Schießstand zu sehen<br />

und sich kameradschaftlich die Hand zu drücken. Das AIter<br />

führt uns wieder zusammen und schafft unbewußt eine<br />

geistige Solidarität. So ist es erklärlich, wenn die Schützen-<br />

Veteranen in Lungern Stunden der Arbeit und froher Kämeradschaft<br />

erlebten. Lungern dankt herzlich für die Ehre des<br />

Besuches.<br />

Engelberg. K u rd i re k t i o n. (Eing.) Der Kurort Engelberg<br />

hat als neuen Kurdirektor mit Antritt im April Hrn.<br />

D r. B. W i d m e r, aus Lenzburg, gewählt. Der neugewählte<br />

Kurdirektor war in Montana tätig und ist in Sport- und<br />

Sportjournalistenkreisen eine bekannte Persönlichkeit.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Der Abschluß der eidg. Staatsrechnung 1945.<br />

Ein Gesamtdefizit von 1723 Millionen Franken.<br />

In der Berwaltungsrechnung ergibt sich bei 333,5 Mill.<br />

Fr. Einnahmen und 547,9 Mill. Fr. Ausgaben ein Ausgaben-<br />

Überschuß von 214,4 Mill. Fr., gegenüber 207,8 Mill. Fr. pro<br />

1944. Neben dem Ausgabenüberschuß der Verwaltungsrechiiuug<br />

von 214,4 Mill. Fr. wird die Vermögensrechnung mit<br />

900 Mill. Fr. aus dem Vollzug des Bundesgesetzes über die<br />

Entschuldung der Bundesbahnen belastet. Nach Einstellung<br />

£ähnlet, müße/wet<br />

»us HOCHDORFER SEIFEN


der Abschreibungen, der Anleihensemissionskosten und unter<br />

Berücksichtigung der Anlagevermehrung und der Tilgungen<br />

ergibt sich in der ordentlichen Rechnung ein Fehlbetrag von<br />

861,1 Millionen Franken.<br />

Die außerordentliche Rechnung weist folgende Ausgabeposten<br />

auf: Arbeitsbeschaffung 10,1 MilL, außerordentliche Militärausgaben<br />

904,6 MilL, kriegswirtschaftliche Organisation<br />

124 MilL, Maßnahmen zum Schutze des Landes und Bundesleistung<br />

an die zentralen Ausgleichsfonds 326 Mill. Fr., total<br />

1364,7 Mill. Fr. gegen 1904,4 Millionen Fr. nach Voranschlag<br />

1945 und 1540,6 Mill. Fr. nach Rechnung 1944. Die<br />

außerordentlichen Erträge stellten sich auf 502,7 Mill. Fr., so<br />

daß ein nicht gedeckter Aufwand von 862 Mill. Fr. vorhanden<br />

ist.<br />

Zum letztjährigen Schuldenüberschuß von 6753,4 Mill. Fr.<br />

kommen .bie Fehlbeträge der ordentlichen Rechnung von 861,1.<br />

Mill. Fr. und der außerordentlichen Rechnung von 862 Mill.<br />

Fr., so daß auf Ende 1945 der Schuldenüberschuß der Eidgenossenfchaft<br />

den Betrag von 8476,5 Mill. Fr. erreicht.<br />

Die Schlachtungen im Jahre 1945.<br />

Von 1944 auf 1945 ist die Zahl der geschlachteten Tiere<br />

in den Erhebungsstädten weiter um 7,4 Prozent und das<br />

Schlachtgewicht dieser Tiere um 11,1 Prozent zurückgegangen.<br />

Verglichen mit dem zehnjährigen Durchschnitt 1929 auf 38 ergibt<br />

sich für das Jahr 1945 ein Rückgang der Zahl der geschlachteten<br />

Tiere um 47,9 Prozent und der Schlachttonnen<br />

um 53,2 Prozent. Am bedeutendsten ist der Ausfall bei den<br />

Schweinen mit je 76,9 Prozent.<br />

Lustschutz bleibt nötig.<br />

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Die vom Eidgen. Militärdepartement eingesetzte Sonderkommission<br />

zum Studium der Luftschutzfragen wird demnächst<br />

ihren Bericht abschließen. Unter grundsätzlicher Bejahung der<br />

Beibehaltung des Luftschutzes wird die Kommission Vorschläge<br />

für eine Reorganisation vorlegen. Aller Voraussicht nach<br />

wird die Abteilung für Luftschutz als selbständige Abteilung<br />

des EMD aufgehoben und der Generalstabsabteilung im<br />

Rahmen des Territorialdienstes angegliedert. Dabei besteht<br />

die Absicht, die Luftschutztruppe in die Armee einzuordnen und<br />

die baulichen Maßnahmen zum Schutze der Zivilbevölkerung<br />

der Verantwortlichkeit der kantonalen und kommunalen Behörden<br />

zu überlassen. Der Bund würde sie nach wie vor in ihren<br />

Maßnahmen durch Empfehlung und Beitragsleistungen<br />

unterstützen.<br />

Wie Bundespräsident Kobelt im Nationalrat erklärte,<br />

kommt dem Schutz vor Luftangriffen wegen der Atombombe<br />

eine noch größere Bedeutung zu als bisher. Auf Grund von<br />

Gesprächen mit ausländischen Heerführern kann festgestellt<br />

werden, daß die Erfindung der Atombombe vorläufig keinerlei<br />

Anlaß gibt, die Organisation, Bewaffnung und Kampfführung<br />

der Feldheere und die Luftschutzmaßnahmen zu ändern.<br />

Die Erfahrungen in Japan sollen überraschend gezeigt<br />

haben, daß zum Beispiel Lustschutzkeller einen wirksamen<br />

Schutz boten.<br />

M den M m f t M<br />

Die Arbeiten auf dem Bauernhof.<br />

Nachdem die Frühjahrstagundnachtgleiche hinter uns liegt,<br />

stellte sich prächtiges Vorfrühlingswetter ein. Die Natur hat<br />

diesmal eine weise Zurückhaltung an den Tag gelegt mit<br />

ihrem Begetationsbeginn. Die letzten Frühlingstage haben<br />

nun aber die schlummernden Kräfte geweckt. Die Landwirtschaft<br />

steht jetzt mitten im F r ü h j a h r s a n b a u drin. Die<br />

Boden- und Witterungsverhältnisse sind gegenwärtig recht<br />

vorteilhaft, und die Arbeit rückt denn auch rüstig vorwärts.<br />

Die meisten Bauernbetriebe sind maschinell gut eingerichtet<br />

und ausgestattet, und mit der Aufhebung der Rationierung<br />

der flüssigen Treibstoffe stehen auch mehr Zugkräfte zur Verfügung,<br />

indeni nun die landwirtschaftlichen Traktoren wieder<br />

zu vollem Einsatz gelangen können. Einzig der Mangel an<br />

Arbeitskräften macht sich ungünstig bemerkbar. Die Versorgung<br />

mit Düngemitteln, Saatgut usw. ist in diesem Frühjähr<br />

befriedigend. Selbst an Phosphorsäuredüngern sind wir<br />

glücklicherweise wieder wesentlich günstiger gestellt. Der<br />

Landwirt wird der Versorgung der Pflanzen mit diesem<br />

wichtigen Nährstoff daher ganz besondere Aufmerksamkeit<br />

schenken. Das gilt nicht allein für den Ackerbau, sondern namentlich<br />

auch für die Naturwiesen.<br />

Die jüngsten Meldungen über die Versorgungslage der<br />

Welt mit Nahrungsmitteln haben einmal mehr gezeigt, wie<br />

wichtig es ist, daß unser nationales A n b a u w e r k in diesem<br />

Frühjahr auf hohen Touren weitergeht. Speziell der Anbau<br />

an Sommerweizen soll forciert werden, wo es möglich ist.<br />

An Saatgut steht uns hier besonders viel und eine gute Qualität<br />

zur Verfügung. Da aber auch die Futtermittelzufuhren<br />

in der nächsten Zukunft kärglich ausfallen werden, kommt<br />

dem Anbau von Futtergetreide ebenfalls große Bedeutung zu.<br />

Wir wissen ja, daß im viehwirtschaftlichen Sektor noch auf<br />

absehbare Zeit ein erheblicher Mangel herrschen wird, so<br />

daß die Fuktergetreideproduktion zur Verbesserung der Fütterung<br />

der Tiere sehr wichtig ist.<br />

Während wir an Getreide nicht genug produzieren können,<br />

liegen die Verhältnisse bei den Hackfrüchten etwas anders.<br />

Bei den Kartoffeln ist ein Abbau in bescheidenem 11mfange<br />

angezeigt. Beim Feldgemüsebau ist eine Reduktion von<br />

20—30 Prozent der letztjährigen Anbaufläche notwendig.<br />

Einzig bei Zwiebeln und Sellerie wird man das bisherige<br />

Areal wieder anbauen können, ohne Absatzschwierigkeiten ge-<br />

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wärtigen zu müssen. Wir hauen in.mery.n oa.ur, oatz es W<br />

wohl bei den Kartoffeln wie beim Gemüse besser sein wird<br />

etwas zu viel zu produzieren, als im nachsten Winter ,,„d<br />

Vorfrühling zuwenig zu haben, denn die Äeltversorgungslaq,<br />

sieht heute nicht fo aus, als ob wir schon innert Jahresfrist<br />

durchwegs verbesserte Zustände haben wurden. Schließlich »2<br />

es bei den diesjährigen Anbaufragen nicht nur uin<br />

landwirtschaftliche Angelegenheiten, sondern ,um Problem<br />

unseres ganzen Volkes. Wenn aber der Bauer aus diesen Erwägungen<br />

heraus sich erneut anstrengt, um auf Fäi^<br />

die Landesversorgung nach Möglichkeit mit Produken der eigenen<br />

Scholle sicherzustellen, dann darf anderseits erwartet<br />

werden, daß das Volksganze bei allfällig auftretenden lieberschliffen<br />

sich auch einsichtig zeigt und diese lichtig zu verweitden<br />

hilft.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag/ 11. April.<br />

11.00 Mufik aus Goethes Jugendzeit. 12.40 Operetten-<br />

Ouverturen. 17.00 Liederkonzert. 17.45 Kinderstunde. 18 05<br />

Unterhaltungskonzert. 18.35 Aus Wissenschaft und Technik<br />

19.00 Arbeitermusik Oerlikon. 19.55 Bunte Ring-Sendunn<br />

21.25 Jahrmarkt der Zeit. 22.10 Tanzmusik.<br />

Freitag, 12. April.<br />

11.00 Das Freitags-Mosaik. 12.40 Studioorchester. 17.00<br />

Folclore Svizzero. 17.45 Franenstunde. 18.15 Film-Musik<br />

19.10 Weltchronik. 20.00 Konzert der Eiba Ehöre. 21.00 Sendung<br />

für die Rätoromanen.<br />

Samstag, 13. April.<br />

11.00 Vokalquartette. 12.40 Die Woche im Bundeshaus<br />

12.50 Tony Bell spielt. 13.30 Lieder und Klavierstücke. 14.00<br />

Heiteres in Wort und Ton. 14.45 Radio, Rundspruch, Rundfunk<br />

oder...? 15.00 Volkstümliche Stunde. 16.00 Was ihr<br />

wollt! 16.40 Für den Bücherfreund. 17.00 Klavierquintett.<br />

17.50 Aus der Geschichte unserer Lieblingsbücher. 18.20 Der<br />

Naturjodel in den Schweizer Bergen. 19.15 Das soziale<br />

Weltgesicht. Rundschau. 19.45 Unterhaltungskonzert. 20.30<br />

Die Woche. 20.55 Sowieso. 21.39 Tanzmusik. 22.10 Unterhaltung<br />

von jenseits des Atlantik.<br />

Es stand i» Gottes Ratschluß. meinen liebe» Gatten,<br />

unsern lieben Vater, Bruder, Schwager und Onkel 232<br />

Engelbert Reinhard Durrer<br />

Bänischwand, Tietried<br />

nach schwerer, geduldig ertragener Krankheit, wohlversehen<br />

mit den Tröstungen unserer heilige» »irchch um<br />

2.45 Uhr, im 83. Altersjahre, in s bessere Jenseits abzu«<br />

berufen.<br />

Wir empfehlen den lieben Verstorbenen einem liebevollen<br />

Andenken und frommen Gebete.<br />

K e r » s, den 8. April litt«.<br />

In lieser Trauer:<br />

Agnes Reinhard-Turrer, Gattin<br />

Josef Reinhard<br />

Engelbert Reinhard<br />

Marie Reinhard<br />

und übrige Verwandte.<br />

Beerdigung: Donnerstag, den ll. April, bei<br />

der Pfarrkirche Kerns. Weggang vom Trauerhaus 0.30<br />

Uhr. Gottesdienstanfang 7.45 Uhr.<br />

Siebenter: Dienstag, den l«. April, 7.30 Uhr.<br />

Welch'<br />

Wohlbehagen<br />

und welche Sicherheit tadellos sitzende Hemden dem ge><br />

pflegten Herrn verleihen, .das wissen unsere Kunde«,<br />

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Tarnen / Samstag, den 13. April <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 29 — t. Blatt<br />

M M e r M O e m i »<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

bonnementspreis: Durch die Post zugestellt jährlich<br />

r. 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

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jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp. und Verlag: Loms Ehrn & Cie., Sarnen. — Tel. 86132<br />

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Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Atztztz<br />

Der Konvertit Julius Langbehn, der Rembrandtdeutsche,<br />

gestorben 1907, hatte einen aus christlicher Liebe sprossenden<br />

Drang nach Seelenerneuerung. Alles, was er aufschrieb, war<br />

Ausfluß innerer Arbeit an sich und für andere. Daher seine<br />

Menschenkenntnis! Wie traf ist sein Wort: „Bündnisse zwischen<br />

grundsätzlichen Feinden führen nie zu etwas Gutem.<br />

Der Grundsatz: „Die eine Hand wäscht die andere", hat sehr<br />

üble Folgen, wenn die eine Hand aussätzig ist... Mit dem<br />

.iste Gottes, nicht mit dem Geiste der Welt soll man sich<br />

rföhnen. „Verschmierung" — das heißt eine Verschmierung<br />

on reinen, heiligen mit unreinen, unheiligen Elementen —<br />

t das teuflische Gegenteil von Versöhnung. Verschmierung<br />

st nicht nur Schlechtigkeit, sie ist auch Dummheit. Verschmieung<br />

zwischen Himmel und Erde, zwischen Göttlichem und<br />

euflischem ist die eigentliche Erbsünde der Menschheit<br />

Man soll die Geister scheiden, statt sie zu verschmieren!<br />

Scheidung der Geister, das ist Rettung der Geister! Die<br />

rechte Scheidekunst, die rechte Kritik — krino heißt: ich scheide<br />

— ist die, die den vollen und den leeren, den stillen<br />

und den lärmenden Geist zu scheiden und beide richtig<br />

zu werten weiß." Die Welt- und Schweizergeschichte sieht<br />

zur Stunde recht verschmiert aus. Nüchtern sein und kritisch!<br />

Das sind die Gelenke des Denkens.<br />

Väterchen Stalin will Kinderchen haben.<br />

Ende März brachte die Agentur Reuter aus Moskau folgende<br />

Kunde: „Die Probeehe, die leichte Ehescheidung und die<br />

Lehren der „freien Liebe" sind in der Sowjetunion nur mehr<br />

Erinnerungen an die Vergangenheit. Man legt heute den Ton<br />

auf die Bedeutung und den geweihten Charakter der Familie.<br />

Die Zeitungen behandeln immer wieder das Thema: „Die<br />

>^he muß das ganze Leben aushalten." Die Ledigen und die<br />

Bürger mit kleinen Familien haben besondere Steuern zu<br />

zahlen. Die Mutterschaft wird ermutigt durch Hilfen des<br />

Staates, kostenlose Frauenkliniken und Kinderpflegeanstalten.<br />

Eine Frau mit mehr als 10 Kindern erhält eine Medaille<br />

mit dem Titel „Heldenmutter der Sowjetunion" und ihr<br />

Name kommt in die Zeitung. Die Medaille „Ruhm der<br />

Mutter" wird den Müttern von 5—10 Kindern zuerkannt.<br />

Die Ehescheidungsgesetze sind von drakonischer Strenge geworden<br />

und die Ehescheidung selber sehr kostspielig: wenn sie ausgesprochen<br />

wird, sieht ein Dekret die Zahlung von 500 bis<br />

?000 Rubel von der einen oder von beiden Seiten vor."<br />

'Ende 1943 machten 8 Schweizerfranken 1 Rubel.)<br />

Die russische Propaganda erinnert befremdlich an jene<br />

Mussolinis. Für diese hatte die kommunistische Presse damals<br />

rur grimmigen Hohn. Seit 1918 hat die Sowjetmacht ihre<br />

ßhegesetzgebung mehrmals geändert im Sinne weiterer Locke-<br />

-ungen. Für die Kommunisten ist die Ehe eine überlebte<br />

^bürgerliche Einrichtung", die völlig zum Aussterben gebracht<br />

»erden müsse, wenn sich das kommunistische Gesellschafts- und<br />

^ebensideal durchsetzen soll. Die Arbeiterschaft war gegen die<br />

Berlotteruug des Eherechtes, weil sie unter der mangelnden<br />

Sicherheit des Familienlebens schwer litt. Begreiflich! Für<br />

die Begründung der Sowjetehe genügte die Anmeldung bei<br />

der Behörde, daß zwei Leute zusammenleben wollen. Für<br />

die Scheidung tat es die einfache Abmeldung. Das war die<br />

völlige Privatisierung des Zusammenlebens von Mann und<br />

Frau, also die Abschaffung der Ehe im christlichen Sinne.<br />

Nur das Bauernvolk schloß die Ehe noch mit religiösen<br />

Feiern und hielt sie heilig.<br />

Oder braucht er Soldaten?<br />

Die Folgen der Ehelockerung waren traurige. Es gab<br />

nach amtlicher Statistik Monate, in denen soviel Scheidungen<br />

als Eheschließungen vorkamen. Hunderttausende verwahrloster,<br />

elternlos gewordener Kinder zogen durchs Land.<br />

Die Frauen waren die Betrogenen. Erfahrene Sowjetärzte<br />

gaben zu, daß die neuen Eheverhältnisse im kommunistischen<br />

Staat eine ungesunde Frühreife und ein vorzeitiges Altern<br />

der Frauen begünstigten.<br />

Nun ist's mit dem russischen Fest der „freien Liebe" aus —<br />

zu Ende mit der Blitz-Scheidung — aus mit der Selbstsucht zu<br />

zweit! Wiegen und Kinderwagen kommen in Bewegung. Am<br />

Wäscheseil flattern die Windeln mit dem rotgelben Sowjetstern.<br />

All das könnte uns froh stimmen, wenn nicht dieser Apparat<br />

von Zwang, Vorschriften, Steuern und Propaganda wäre.<br />

Wenn das russische Heim nach kommunistischem Geflüster ein<br />

Paradies ist, warum muß der Gartenblühet bis zn dem Maß<br />

erzwungen werden? Weil die Disteln der Selbstsucht<br />

auch im roten Götterhain von selber geraten. Menschen, die<br />

nicht an gottgegebene Naturgesetze glauben, müssen durch<br />

Schaden klug und vernünftig werden, wenn sie dazu noch imstände<br />

sind. Das Christentum schenkt Mann und Frau eine<br />

seelische Kraft, daß sie frei, ohne äußeren Zwang, Sorgen und<br />

Mühen einer kinderreichen FarMie auf sich nehmen. Stalins<br />

Stop in der Ehegesetzgebung ist weit- und kirchengeschichtlicher<br />

Anschauungsunterricht: das Christentum bekommt am Ende<br />

immer recht.<br />

Auch die Weltpolitik darf an dem Ereignis nicht ohne<br />

Stirnfalten vorbeigehen. Der Kommunismus in seinen ersten<br />

und zweiten sowjetistischen Bubenhosen hat nur die Liederlichkeit<br />

westeuropäischer Staaten in Sachen Ehescheidung nachgeahmt.<br />

Nun sieht er sich plötzlich in einer Sackgasse und hat<br />

den Mut, den irren wirren Wortschwall seiner weltfremden<br />

Lehre zu verabschieden. Die Früchte werden nicht ausbleiben.<br />

Auch Italien und Deutschland haben zur Zeit des Faschismus<br />

mit ihrer Propaganda für die Familie Erfolge gehabt. Dann<br />

hat Stalin Nachwuchs an Soldaten, während andere Staaten<br />

mit der Ehescheidung fortfahren, wie die neuesten Statistiken<br />

Frankreichs, Englands, der Vereinigten Staaten und selbst<br />

der Schweiz zeigen. Es wird sich freilich weisen, daß der<br />

äußere Zwang auch in Rußland nicht dauerndes Gelingen<br />

haben wird. Die russischen Herdsteine bedürfen eines bessern<br />

Zements.<br />

Jeden Monat zeigte es sich mehr, daß die Volkswirtschaftler<br />

und Politiker nicht ungestraft die Ansprüche des Christentnms<br />

an der internationalen Ordnung abweisen. Es sind zu<br />

viele satanische Kräfte in das leere Haus der verweltlichten<br />

Zivilisation eingedrungen. „Die Zeit mit ihrem stetigen<br />

Schweigen lehrt uns mehr, als die Menschen mit ihrem<br />

stetigen Reden. Die Zeit ist auch ein Organ des lehrenden<br />

Gottes." (I. M. Sailer.) :—:<br />

Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten.<br />

Des hohen Feiertages (Karfreitag) wegen erscheint die<br />

Samstagnummer des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" früher. —<br />

Inserate müssen bis spätestens Mittwoch, nachmittags 3 Uhr,<br />

in unserem Besitze sein.<br />

Verlag „<strong>Obwaldner</strong> Volkssreund".<br />

Zer PalmOeiü Md das ßhrWsbekemitnis<br />

Die erste Palmeuprozession zog jubelnd und „Hosianna!"<br />

singend durch die Straßen einer großen Weltstadt. Sie war<br />

ein Bekenntnis aus der unmittelbaren seelischen Verfassung<br />

der Menschen. Sie war keine „religiöse Angelegenheit". Sie<br />

spielte sich ab vor der Öffentlichkeit, vor den Fenstern der<br />

Eigenen und an den Türen der Gegner vorbei. Leider war sie<br />

nur ein bengalisches Feuer. Ein Aufflackern, das so rasch erlosch.<br />

Ein Feuer, das bald nicht mehr brannte, sondern in<br />

Rauch und Dunst umschlug — in ein häßliches, undankbares<br />

„Crucifige!"<br />

Wem Christus heute den Palmzweig in die Hand drückt,<br />

dem gibt er sein Wort mit: „Wer mich vor den Menschen<br />

bekennt, den werde ich vor meinem Vater bekennen, der im<br />

Himmel ist!" Christus und die Kirche sind eins! Wer zur<br />

Kirche steht, steht zu Christus. Der Palmzweig wird zum<br />

Zeichen eiserner Konsequenz und Treue.<br />

Der Eine geht in die Familie, er trägt den Palmzweig<br />

des Glaubens in die Stube und Kammer.<br />

Der Andere sitzt im Gericht und über ihm das Kruzifix,<br />

neben seinem Federkiel der Palmzweig der christlichen Gerechtigkeit.<br />

Ein Dritter politisiert. Seine Politik ist durchsäuert<br />

von der Religion. Darum ist ihm das positive Bekenntnis<br />

zu Christus in der Kirche eine Selbstverständlichkeit.<br />

Wo immer Weltanschauung geformt wird, trägt der Katholik<br />

sein Bekenntnis im Herzen und auf der Stirne. Er durchwirkt<br />

die Lebensgebiete aus dem Glauben. Sogar der Turner<br />

weiß das Wort des Apostels: Traget und verherrlicht Gott<br />

in eurem Körper! Weil eure Leiber Tempel des Heiligen<br />

Geistes sind!<br />

Der Palmzweig geht mit ins Leben. Seine Symbolkraft<br />

ist die Treue, die über den Karfreitag hinweg dauert. Be-<br />

Währung ist nötig. Denn die Scheidung der Geister kommt.<br />

Soll der katholische Glaube in Obwalden nicht verwässert<br />

werden durch den Geist der Negation, der sich hinter so viel<br />

allerlei „Neutralität" verbirgt, gilt es für jeden Katholiken,<br />

seinen Palmzweig vom Altare überallhin mitzunehmen, der<br />

Kirche das Mitspracherecht sicherzustellen, wo immer Natur<br />

und Gnade, Leib und Seele ihre Beeinflussung erfahren.<br />

Wenn sich heute um „Sichel und Hammer" so viele Menschen<br />

gruppieren, ihre Schwurfinger um dieses Bekenntniszeichen<br />

„krampfen" und bis zum Fanatismus sich für die<br />

materialistische Weltanschauung einsetzen, muß dies die christliche<br />

Welt alarmieren.<br />

Es wird nicht nur der Kirche Recht sein, sich zu organisieren,<br />

sondern jeder Katholik wird es als seine Pflicht erachten,<br />

sich in die Reihen seiner Kirche zu stellen, ihre Jnteressen<br />

immer und überall zu fördern, christliche Kultur und<br />

Lebensgestaltung im privaten und öffentlichen Leben festzuhalten<br />

und zu erneuern. Darum gehört auch das christliche<br />

Bekenntnis in alle Öffentlichkeit lind alle kulturellen Bestrebungen,<br />

die irgendwie die Fragen der Religion berühren.<br />

Wohin ich gehe, die Treue zu Christus geht mit! -f<br />

Die Vorläufer der -^Äk.torn-Energie<br />

Von Otto Heß.<br />

In einer im Jahre 1945 im „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>"<br />

erschienenen Abhandlung über die „Versorgung des Kantons<br />

Obwalden mit elektrischem Strom", die nachträglich auch in<br />

Broschürenform herausgegeben wurde, ist über die Entstehung<br />

der Versorgung unseres Kantons mit elektrischer Energie<br />

Aufschluß gegeben und in Tabellen und schematischen Darstellungen<br />

ist uns die ungeahnte Entwicklung und der heutige<br />

Stand auf diesem Gebiete vor Augen geführt worden.<br />

Wenn man bedenkt, daß es dem genialen Erfinder Edison<br />

orbehalten war, das erste Elektrizitätswerk zu bauen und<br />

rst im Jahre 1882 aus dessen Leistung in Newyork 59 Abon-<br />

-<br />

ä . u bedienen, so darf der Kanton Obwalden nicht als<br />

ruckständig bezeichnet werden, haben doch die Herren Eugen<br />

Heg in Engelberg schon im Jahre 1888' und Fabrikant Bucher-Durrer<br />

in Kerns im Jahre 1890 elektrische Kraftstationen<br />

gebaut und diese zum Zwecke der Beleuchtung ihrer Hotels<br />

ausgenützt.<br />

Noch ist uns in lebhafter Erinnerung, wie uns als Buen<br />

im schulpflichtigen Alter die Aufgabe zufiel, die Petroeumlampen<br />

in Ordnung zu halten und wir haben keinesvegs<br />

vergessen, daß diese Arbeit nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen<br />

ö<br />

gehörte.<br />

Als Neuerung und Fortschritt gegenüber den damals gebräuchlichen<br />

Beleuchtungskörpern kamen später die großen<br />

sogenannten Kaiserbrenner in Gebrauch, die bei allerdings<br />

größerem Oelverbrauch eine wesentlich intensivere Leuchtkraft<br />

entwickelten. Im Sommer und in niedern Lokalen waren<br />

diese Lampen deshalb unangenehm, weil neben der<br />

Leuchtkraft die Wärme- und Dunstentwicklung eine erhebliche<br />

war. Die erstere Eigenschaft führte dann dazu, solche Beleuchtungskörper<br />

in entsprechend konstruierten Gehäusen als<br />

Heizöfen in Gebrauch zu nehmen.<br />

Mit dem Bau und der Inbetriebnahme von Elektrizitätswerken<br />

verschwanden die Petroleumlampen, so weit wenigstens<br />

die Zuführung des elektrischen Stromes zur Aussührung<br />

kommen konnte. Gerade so, wie sich frühere Generationen<br />

vom Kienspahn auf Kerzen- und Petroleumlicht umstellen<br />

konnten und hierin einen erfreulichen Fortschritt erblickten,<br />

so glaubte man bei Einführung des elektrischen Lichtes, die<br />

höchste Errungenschaft erreicht zu hüben.<br />

Was würden aber die Abonnenten heute wohl sagen, wenn<br />

ihnen für die Beleuchtung der Wohnräume nur die damals<br />

gebräuchlichen Kohlenfadenlampen zu fünf oder zehn Kerzen<br />

zur Verfügung stünden!"<br />

Doch die Verwendung der Kohlenfadenlampen dauerte<br />

nicht viele Jahre und sie wurden, und werden heute noch,<br />

durch alle möglichen Beleuchtungsarten ersetzt, die nicht nur<br />

erhöhte Leuchtkraft, sondern gleichzeitig einen viel geringeren<br />

Stromverbrauch aufweisen. Vielfach tauchten bei Einführung<br />

> der Metallfadenlampen, sowie auf die Rücksicht auf die immer<br />

und immer wieder auftretenden technischen Errungenschaften<br />

Bedenken auf, das Abonnement würde, weil die Leuchtkraft<br />

der neuen Lampen bei gleichem Stromverbrauch fast dreimal<br />

größer wurde, entsprechend zurückgehen. Diese Vermutung erwies<br />

sich in der Folge als nicht zutreffend, indem einerseits<br />

der Anspruch auf vermehrte Beleuchtung sich fortwährend steigerte<br />

und weil anderseits, zur Schonung der Augen, die Einsührung<br />

indirekter Beleuchtung immer mehr Verbreitung<br />

fand, welche Beleuchtungsart selbstverständlich größere Anschlußwerte<br />

beanspruchte.<br />

Obschon die heutige Verwendung der Elektrizität auch in<br />

unserm Kanton eine überraschend vielseitige geworden ist,<br />

bestehen in weiten Kreisen über die Entstehung und die wirtschaftliche<br />

Bedeutung dieser Naturkraft unzutreffende Auffafsungen.<br />

Man geht kaum fehl, wenn man annimmt, daß die<br />

„Elektrowirtschaft" in Zürich von solchen Erwägungen geleitet,<br />

die Herausgabe von kleinen Broschüren veranlaßte, durch<br />

welche die Öffentlichkeit über Fragen, welche die Elektrizität<br />

betreffen oder mit ihr im Zusammenhang stehen, in möglichst<br />

gemeinverständlicher Weife orientiert werden soll.<br />

Im Einverständnis mit dem Verlag dieser Broschüren<br />

möchten wir versuchen, die in diesen Aufklärungsschriftchen<br />

enthaltenen Wegleitungen einem weiteren Jnteressenkreis in<br />

in möglichst faßlicher Form zu übermitteln und wo es nötig<br />

scheint, näher zu umschreiben und zu ergänzen.<br />

Die zuerst erschienene Broschüre behandelt „Fragen und<br />

Antworten aus dem Elektrofach" und die zweite trägt den


B e s u c h t o m M m s o i m w D e n K o i s e r b a t i b e i l P a r l e i t a g i n 6 a r n c n<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 10. April <strong>1946</strong>.<br />

Auf Donnerstag, den 25. April <strong>1946</strong>, wird Kantonsratssitzung<br />

festgestellt. Die Traktanden sind im „<strong>Obwaldner</strong> Amts-<br />

Matt" publiziert.<br />

Das eidgenössische Post- und Eisenbahndepartement hat<br />

die Sommerfahrpläne <strong>1946</strong> für die verschiedenen privaten<br />

Verkehrsanstalten genehmigt.<br />

Arnold Jmfeld, Schuhmacher, von Sarnen, in Altdorf,<br />

wird die Bewilligung zur Eröffnung einer Schuhmacherwerkstatte<br />

in Kirchhöfen, Sarnen, erteilt.<br />

Für das Fruttgebiet (Melchsee-Frutt ob Melchtal) wird als<br />

offizielle Bezeichnung: Frutt (Obwalden) gewählt.<br />

Dem Geb. Ins. Rgt. 29, dem das Geb. Füf. Bat. 108 angehört,<br />

wird an die Herausgabe eines Erinnerungsbuches ein<br />

Beitrag zugesichert.<br />

Eine Kommission wird mit dem Studium für die Herausgäbe<br />

einer Bruderklausen-Medaille anläßlich seiner Heiligsprechung<br />

beauftragt.<br />

Zur Förderung der Bekämpfung des Rinderabortus Bang<br />

wird beschlossen, bei der Durchführung der Impfung durch<br />

Vakzine Buck 19 an die Kosten des Impfstoffes ein Kantonsbeitrag<br />

von 50 °/o zu gewähren, unter der Voraussetzung, daß<br />

die Tierbesitzer die übrigen 50% übernehmen.<br />

Die Rechnung der kantonalen Berufsschule und der kantonalen<br />

Lehrlingskommission für das abgelaufene Jahr 1945<br />

werden genehmigt. Die kantonalen Aufwendungen betragen<br />

zusammen Fr. 9216.87.<br />

Der Kantonsrat ist auf den 2 5. April <strong>1946</strong> zu seiner<br />

letzten Sitzung in diesem Amtsjahr einberufen. Es liegen folgende<br />

Traktanden vor: Ablage der Staatsrechnung pro 1945;<br />

Ablage der Rechnung über die kantonale Viehseuchenkasse pro<br />

1945; Antrag des Regierungsrates auf Abänderung der<br />

Höchstansätze für die Abschätzung von Vieh in Seuchefällen;<br />

Wahl eines neuen Zeichenlehrers und Genehmigung des Anstellungsvertrages;<br />

5. Beantwortung der Motion Kantonsrat<br />

Albert Windlin und Mitunterzeichner sowie der Jnterpellation<br />

Kantonsrat Dr. C. Diethelm. betr. Aenderung des<br />

Steuergesetzes im Sinne von Steuererleichterungen für die<br />

Familie.<br />

Landsgemeindezirkular. Für die Landsgemeinde, die am<br />

Sonntag, den 28. April, auf dem Landenberg stattfindet, sind<br />

folgende Verhandlungsgegenstände vorgesehen:<br />

I. Eröffnung der Landsgemeinde und Kenntnisgabe vom<br />

summarischen Ergebnis der Staatsrechnung<br />

pro 1 945 und vom hieraus sich ergebenden Stand des<br />

Staatsvermögens, sowie Berichterstattung über<br />

die Anwendung der außerordentlichen<br />

Vollmachten.<br />

II. W a h l e n :<br />

1. Wahl von vier Mitgliedern des Regierungsrates auf<br />

vier Jahre für die im Austritt befindlichen Herren<br />

Jnfanger Eduard, Grünenwald,<br />

Rohrer Alois, Sächseln,<br />

Röthlin Alois, Kerns,<br />

Spichtig Leo, Sarnen,<br />

und eines Mitgliedes des Regierungsrates auf zwei<br />

Jahre an Stelle des demissionierenden Herrn<br />

Gasser Franz, Lungern.<br />

2. Wahl des Landammanns und des Landstatthalters auf<br />

ein Jahr.<br />

3. Wahl des Mitgliedes des schweizerischen Ständerates<br />

auf drei Jahre.<br />

4. Infolge von Neuwahlen allfällig notwendig werdende<br />

Ersatzwahlen.<br />

5. Beeidigung.<br />

III. Zur Abstimmung gelangen folgende Vorlagen:<br />

1.Antrag des Kantonsrates betreffend Verleihung des<br />

Landrechtes an den italienischen Staatsangehörigen Peter<br />

Costa sowie an seine Familie, Sächseln.<br />

2. Antrag des Kantonsrates betreffend Verleihung des<br />

Landrechts an die Staatenlosen Gerhardt und Ralph<br />

Olinger, Engelberg.<br />

Titel: „Energie, Blut der Wirtschaft".<br />

Die an zweiter Stelle herausgegebene Broschüre „Energie,<br />

Blut der Wirtschaft" scheint uns mehr grundlegender<br />

Natur zu sein, weshalb wir den Inhalt derselben an erster<br />

Stelle besprechen möchten.<br />

Die erste Frage, die beantwortet wird, heißt:<br />

Was ist Energie?<br />

Energie ist die in den Natnrdingen liegende Kraft, die der<br />

Schöpfer in sie gelegt hat. Sie spielt eine gewaltige Rolle im<br />

Dasein und Leben unserer Welt und unserer Erde. Ueberall,<br />

>oo sich etwas bewegt, wo etwas lebt, wächst, oder wo sich<br />

chemische Veränderungen abspielen, ist Energie in irgendeiner<br />

ihrer Erscheinungsformen beteiligt. Ohne Energie wäre<br />

alles tot, starr, kalt und unbelebt. Man kann sagen, daß alles<br />

Geschehen durch Energie bedingt ist. Es ist ein interessanter<br />

Satz der Naturwissenschaft, daß die Energie erhalten bleibt.<br />

Man kann sie nicht erzeugen, aber auch nicht zerstören oder<br />

vernichten. Aber man kann sie von einer Form in eine andere<br />

umwandeln und sie dadurch in den Dienst des Menschen<br />

stellen. Energie kann in den verschiedensten Formen austreten:,<br />

das Arbeitsvermögen von Mensch und Tier ist Energie<br />

— mechanische Kraft ist Energie — Wärme ist Energie —<br />

Licht ist Energie.<br />

Das sind die wichtigsten Formen der Energie, neben denen<br />

m c h m W g s 1 . 4 5 W i m M l M g e r » !<br />

3. Antrag des Kantonsrates auf Beteiligung an der Durchführung<br />

des technischen Sofortprogramms der Stansstad-Engelbergbahn.<br />

IV. Zur Beratung im Sinne von Art. 25 lit. a der Kantonsverfassung<br />

kommt das Gesetz betreffend die Erstrecknng<br />

der Geltungsdauer des Gesetzes über Arbeitslofenversicherung<br />

und Notstandsarbeiten.<br />

Politisches vor der Landsgemeinde. (Eing.) Die Bekanntmachung,<br />

daß auf den Palmsonntag ein konservativer Parteitag<br />

einberufen wurde, ist im ganzen Land gern gehört worden.<br />

Denn man ist sich gewohnt, daß der Parteitag in aller<br />

Offenheit zu den Landsgemeindetraktanden Stellung nimnit<br />

und daß jedermann die Gelegenheit hat, dabei offen und unbeeinflußt<br />

seine Stellung kundzugeben, so daß der Parteitag<br />

abklärend wirkt und eine klare Marschroute angibt. Bezüglich<br />

der Regierungsratswahlen sind wieder einmal die Lungerer<br />

die „Gleitigsten" gewesen und haben am letzten Sonntag<br />

in Ingenieur Arnold Ming einen tüchtigen Kandidaten<br />

aufgestellt, der dem Regierungsrat und dem Baudepartement<br />

gut anstehen wird. Auch Engelberg wird für Landammann<br />

Jnfanger wieder einen Sitz begehren, und es ist nicht<br />

zu erwarten, daß der jüngsten <strong>Obwaldner</strong> Gemeinde am Fuße<br />

des Titlis dieser Anspruch streitig gemacht wird. Nachdem nun<br />

auch unser Landessäckelmeister, Herr Regierungsrat Rohrer,<br />

zum allgemeinen Bedauern seinen Rücktritt eingegeben hat,<br />

wird die Gemeinde Sächseln sich wieder uin den Ersatz<br />

bewerben wollen. Auch A l p n a ch möchte nach vierjährigem<br />

Unterbruch wieder einmal in der Regierung vertreten sein.<br />

Aus Kerns hört man, daß Regierungsrat Röthlin ernsthafte<br />

Opposition erhält. Wenn es darum geht, die offenbar<br />

ziemlich verfahrenen Verhältnisse in dieser großen und schönen<br />

Gemeinde wieder in ruhigere Geleise zu bringen, so sollte<br />

man den Kernsern dabei helfen. Es gibt besondere Leute, die<br />

es für das Beste halten, wenn Herr Regierungsrat Röthlin<br />

selber freiwillig den Verzicht auf eine Wiederwahl erklären<br />

würde, in der Meinung, daß er damit dem Frieden in<br />

der Gemeinde Kerns und im ganzen Land den besten<br />

Dienst erweisen würde. Ueber alle diese Fragen, die im<br />

Land herum gegenwärtig viel diskutiert werden, muß der<br />

Parteitag vom kommenden Sonntag Klarheit schaffen, und<br />

dann wollen wir uns rüsten und alles tun, um am letzten<br />

Aprilsonntag wieder eine würdige und dem Besten des Landes<br />

dienende Landsgemeinde zu halten.<br />

Auf zum konservativen Parteitag! (Mitg.) Dem Parteitag<br />

der Konservativen Volkspartei Obwalden, der am Palmsonntag,<br />

den 14. April <strong>1946</strong>, um 1 3.4 5 U h r, in der „Metzgern"<br />

in Sarnen stattfindet, kommt naturgemäß eine erhebliche Bedeutung<br />

zu. Er wird die wichtigen Geschäfte der bevorstehenden<br />

Landsgemeinde besprechen und zur Abklärung der<br />

Situation beitragen. Das in Aussicht gestellte Referat' von<br />

Herrn Ständerat Dr. Gustav Muhe im, Altdorf, über<br />

„Eidgenössische Besinnung — Urschweizer<br />

Verantwortung" ist geeignet, den konservativen Stand-<br />

Punkt zu den politischen Tagesfragen zu markieren.<br />

Konservative Mitbürger aus allen Gemeinden, aus allen<br />

Ständen und Berufen, vorab die jungen Mitbürger, auf deren<br />

Schultern die Verantwortung für die Zukunft unseres<br />

Landes ruht, kommt in Scharen zum Parteitag, um zum<br />

Wohl des <strong>Obwaldner</strong> Landes zu raten und zu taten!<br />

Redaktionelle Notiz. Um falschen Gerüchten vorzubeugen<br />

sei hier festgestellt, daß die „ate"-Artikel sowie die Einsendüngen<br />

bezüglich Kerns nicht von Herrn Niklaus Ettlin geschrieben<br />

wurden. Herr Architekt Ettlin steht diesen Einsendüngen<br />

absolut ferne.<br />

Schweizerische Bundesfeiersammluug. (*) Die Bundesfeierfammlung<br />

des 1. August 1945 ergab in der ganzen<br />

Schweiz ein Jahresergebnis von Fr. 1 244 750.— oder netto<br />

nach Abzug aller Kosten, Fr. 1037 300.—. Obwalden<br />

brachte einen Gesamterlös für Abzeichen, Marken und Karten<br />

zusammen von Fr. 13462.— (Nidwalden 8219.— Uri<br />

9221.-,Schwyz 25 114.—). Obwalden steht höchst ehrenvoll<br />

im 4. Rang unter allen Schweizerkantonen und hatte auf<br />

den Kopf der Bevölkerung einen Erlös von Fr. 66 81 gegen'<br />

über dem Durchschnitt in der ganzen Schweiz von Fr. 50 12.<br />

Das Geld geht fast ausschließlich an die kantonalen Komitees<br />

für M ü t t e r h i l f e. Das schöne Resultat unseres Bergkantons<br />

ist im großen Bundesfeierkomitee besonders vermerkt<br />

worden. Es gebührt einmal dem seit Jahren gewissenhaften<br />

es noch zahlreiche andere gibt, die wir hier nicht erwähnen<br />

Für unsere Erde ist die Sonne die Urquelle aller Enereie'<br />

Sie schafft mit ihrer Strahlung die Voraussetzungen für das<br />

Entstehen von Pflanzen und Lebewesen. Vor Tausenden von<br />

wahren ließ sie die Wälder wachsen, die heute, zu K'ohle acworden,<br />

in der Erde ruhen. Die Sonne unterhält aber aucki<br />

wehe.i'wlgen Kreislauf des Wassers und läßt die Winde<br />

Wir wissen also: Energie ist Naturkraft, sie ist die geheimnisvolle<br />

Kraft, die die Welt bewegt. Ohne Energie gäbe es<br />

kein Leben, alles wäre tot, leblos, kalt und unbewegt.<br />

Was ist Energiewirtschaft?<br />

. Aufgabe jeder wirtschaftlichen Tätigkeit ist die Deckuna<br />

der Bedürfnisse, die die Menschen empfinden Unter Emmis<br />

Ä * ? f & & u 6ct w!r.sch»,tt,ch°n L.N?,U<br />

verstehen, der die Deckung von Energiebedürfnissen zum Siele<br />

° 60r ' S C oiJt<br />

ctner ihrer Formen notwendig ist. In diesem tneiw«&•<br />

würbe zum Beispiel auch die Beschaffung der Nahrungsmittel<br />

zur Energieversorgung gehören. Von solchen Energieformen<br />

wollen w,r aber ab.ehen und nur von den technischen^Energie<br />

bedurft.,ssen frechen. Das sind die Bedarfe an mechanjicker<br />

Energie, an Wärmeenergie und an Lichtenergie.<br />

Betreuer, Hrn. Spitalverwalter Josef G a s s e r, öffeittlirf»<br />

der Dank der Oeffentlichkeit und ebenso allen seinen Mithelft<br />

und Helferinnen. Möge der Opfergeist für die Erftaug^<br />

fammlung anhalten.<br />

Kantonsbibliothek. Dem Artikelschreiber „id" sei mitgeteilt<br />

daß die Reorganisation der Bibliothek durch den Krieg Milj.'<br />

tärdienst, Evakuierungsvorbereitungen und so weiter)<br />

zögert wurde, daß sich ein Bibliothekkatalog nicht so leicht wi?<br />

ein Warenhauskatalog bearbeiten läßt und daß wir in,<br />

darsssalle gerne von seinen Kenntnissen und Anregung^<br />

Gebrauch machen werden, wenn wir am Berg sind.<br />

Der Bibliothekar<br />

Aufruf!<br />

Wer hat wohl in seiner Bibliothek nicht eine Ecke, in ^<br />

sich Bücher befinden, die nie hervorgeholt werden, und<br />

Zeitschriften aller Art von vergangenen Jahren liegen, od«<br />

alte Wörter- und Nachschlagcbücher, die nicht mehr gebrauch<br />

werden? —<br />

Wenn Sie darin einmal räumen, schaffen Sie sich Pl^<br />

und machen andere, die alles verloren haben, unsagbar<br />

glücklich.<br />

Wir danken Ihnen aufrichtig für alles, was Sie an<br />

unsere Adresse: Commission mixte de feecours de la Croii-<br />

Rouge internationale, Gein've S, La Cluse, senden könne,,<br />

Aus Geschichte und Tradition leben! Das katholische Taqblatt<br />

von Genf, der „Courier de Genöve", bringt die Nach<br />

richt von Prof. Dr. Z. Giacomettis Gutachten über die Müller<br />

sche Initiative unter dem vielsagenden Titel: „Sauvegardow.<br />

nos traditions — Hüten wir unsere Traditionen!" Die West-<br />

Schweizer haben ein seines Gespür für Geschichte und Ueberlieferung<br />

und beschämen uns Jnnerschwcizer nicht selten. Wir<br />

leben zuviel in der ZeitungSgegenwart. Manche Leute in den<br />

Bergen glauben einer neutralen Mischmaschzeitung, aus die sie '<br />

schwören — genau so wie andere, die ihre Waren lieber aus<br />

einem buntfarbigen Bilderkatalog eines städtischen Waren-<br />

Hauses als bei einheimischen Mitlandleuten wählen. DerWch<br />

schweizer lebt mehr aus der geschichtlichen Betrachtungsart<br />

und ist darum zum Beispiel in politischen Dingen männlicher<br />

als gewisse Urschweizer, die mit ihrer Halbbildung wichtig<br />

tun.<br />

" (_)<br />

Neue Alkoholwirtschasten. (Korr.) Im Wirteverein ist die<br />

Erteilung neuer Patente für Alkoholwirtschaften durch die<br />

Regierung sehr kritisch behandelt worden. Es sollen nicht<br />

weniger als v i c r solche neue AlkoholauSschankstellen für den<br />

Sommer bewilligt werden. In den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

war darüber nichts zu lesen. Die Orsienllichklt<br />

hat aber doch ein Recht, aufgeklärt zu werden; denn die Bermehrung<br />

der Alkoholwirtschaften darf nach l^esetz mir geschehen,<br />

wenn wirklich ein B e d ü r f n i s vorhanden ist. Landammann<br />

Dr. Ming hat einmal gesagt: Nicht zu viele Wirtschoflen,<br />

damit die Wirte es „vermögen", ehrlich zu Wirten!<br />

Dieser gesunde Grundsatz sollte heute noch gelten.<br />

Jubiläumskantonalturnseft Luzern, Lb. und Ridwaldt»,<br />

u. 7. Juli <strong>1946</strong>, Reiben. Am 20. März war die provisorische<br />

Anmeldefrist abgelaufen. Die Zusainmenstellung der<br />

angemeldeten Sektionen zeigt die erfreuliche Tatsache, dax<br />

das ^ubiläumskantonalturnsest mit einer Rekordbeteiligung<br />

zu einer machtvollen Turnerlandsgemeinde wird. Von 52<br />

Verbandssektionen liefen 51 Anmeldungen ein. In freundnachbarlicher<br />

Weise haben auch drei große aargauische die an<br />

sie ergangene Einladung angenommen. Die Zusammenfiel-<br />

Iimg der --tärkeklassen der Verbandssektionen zeigt folgendes<br />

Bild: 1. Kategorie 6 Sektionen; 2. Kategorie 2 Sektionen;<br />

3. Kategorie 9 Sektionen, 4. Kategorie 16 Sektionen. 5. Ka- j<br />

tegone 18 Sektionen. Es werden in Neiden, einschließlich die<br />

aste, ungefähr lfXX) Sektionsturner zur Arbeit antreten.<br />

Utva 500 Frauenturnerinnen werden uns mit ihrer Anwesenheit<br />

beehren, dazu noch 300 Männerturner und zirka IM<br />

Jungturner. Das ergibt die bis anhin an keinem luzernischen<br />

Kantonalturnfest erreichte Zahl von S500 Turnenden. M<br />

Jnnerschweizerischer Schwingerverdand. Der „Eidgen.<br />

Schwinger-, Hornusser- und Jodler-Zeitung entnehmen wir<br />

«onntag, den 24. Februar, hielt der Jnnerschweizerische<br />

hitSi<br />

dleslShrige<br />

lu Restaurant „Frohburg". Luzern. seine<br />

Abgeordnetenversammlung ab. Der umsichtige<br />

Verbandsprasident Hr. Jos. Ming. Engelberg, konnte u»<br />

FmnS<br />

erschienenen Delegierten und 8 Berbandsehrenmitglieder<br />

begrüßen.<br />

her " ac W® 3 nn «fchnwiz. Schwing- und «elplersest wurde<br />

tSLS<br />


uzern, und als Vertreter der Urner Präsident Gisler Hans,<br />

chattdors. —- Der nächste Tagungsort wurde turnusgemäß<br />

en Ob- und Nidwaldner Schwingerverbänden zur Organiierung<br />

betraut.<br />

Nun liebe Schwingerfreunde, die Jnnerschweizer sind<br />

ieder gerüstet, denn am Holz fehlt es nicht. Nur noch Heben<br />

rtd Mut, dann ist es uns nicht bange, daß der Jnnerschwei-<br />

Jlerifche Schwingerverband mit seinen Aktiven die letztjährigen<br />

schönen Erfolge nicht wiederholen kann.<br />

i „Zur Berichterstattung" des „Unterwaldner" über die Tagung<br />

des Jungkonservativen Bundes muß gesagt sein, daß<br />

der größte Teil nichts als Lüge und noch einmal Lüge ist.<br />

Der krasseste Brocken davon ist die Behauptung, daß Ständeit<br />

von Moos als oberstes Prinzip den Satz aufgestellt habe:<br />

^urückeroberung aller verlustig gegangenen Regierungsrats-<br />

Kndate!" Davon wissen wir alle, die wir dabei waren,<br />

Jcht im geringsten etwas. Und zur Diktaturfrage stellen wir<br />

Ge Frage: Wer bemüht sich eifriger um die Alleinherrschaft<br />

ipt Kanton als die Herren Liberalen? F-<br />

Sarnen. Erinnerung. Vor 50 Jahren (29. März<br />

lns 6. April) fand hier eine Bolksmission statt. Der damalige<br />

Weltüberblicker des „Nidwaldner Volksblattes", H. H. Pfr.<br />

; Ä^J- don Ah, schrieb darüber: „Bon den vier Volksmissionen<br />

in Sarnen (1841, 1865, 1886 und 1896) war diese letztere<br />

unbestritten die schönste und großartigste nach jeder Richtung."<br />

Di» Missionäre waren: Pater Wilhelm Sidler, Pater Ddilo<br />

Ringholz und Pater Leodegar Stirnimann von Einsiedeln. (:)<br />

Sarnen. Fußball. Sarnen II — Luzern A und Sarnen<br />

t — Luzerner Sportklub i nächsten Sonntag auf dem<br />

Sportplatz Seeseld", Sarnen. Die beiden Tabellenersten der<br />

3. und 4. Liga der Region Jnnerschweiz am gleichen SonntagMu<br />

sehen, bedeutet einen Genuß für die Fußballfreunde<br />

Wir erwarten einen großen Aufmarsch. Beginn der Spiele:<br />

Inert n — Luzern A morgens 10 Uhr, Sarnen I Luler<br />

Sportklub nachmittags 1 Uhr.<br />

lerns. (Korr.) Die Frühjahrsgemeinde der Einhner<br />

und Bürger von Kerns fand am 7. April statt. Sie<br />

r zur Abwechslung einmal eine ruhige Tagung, und sämtliche<br />

Anträge und Gesuche wurden glatt angenommen. Auch<br />

die Steueransätze blieben auf bisheriger Höhe trotz des bedeutenden<br />

Defizites der Einwohnergemeinde, und somit ist<br />

der Gesamtsteuerfuß Fr. 7.80 pro Tausend für das Jahr <strong>1946</strong><br />

geltend. Es wurden auch die Kredite bewilligt. Die Bau- und<br />

Erneuerungsprojekte sollen von der Gemeinde her mit wenig-<br />

Ms 5% unterstützt werden, denen dann auch Bund und<br />

Kanton je das Doppelte zufügt, so daß die Subvention auf<br />

29% käme, eventuell mehr. Dafür werden 10 000 Franken<br />

bereitgestellt.. Rührige Leute, wie unser Haltensigrist Michel,<br />

Melk und Pius Durrer aus der Wittlingen wünschten sich<br />

Bpuplätze von der Allmend zu kaufen. Sie haben sich nicht<br />

grad ertragsreiche, aber ihnen passende Flecken herausgesucht,<br />

die man ihnen zu billigem Preis abgibt. Der erstere benötigt<br />

für seinen Traktor eine Garage, die ob die Kapelle hin zu<br />

stehen käme. Es ist zu wünschen, daß etwas hinkommt, das<br />

orm und Gefühl für heimatlichen Baustil verrät und nicht<br />

oß ein Kasten ist, der das Ang beleidigt, auch eine einfache<br />

Hütte kann eine gewisse Schönheit haben. — An der Stanserstraße,<br />

oben beim Heimwesen Sonnmatt, liegt auch so ein<br />

Plötzchen, wo sich ein Wohnhäuschen hinstellen ließe und das<br />

eigentlich wenig aushält. Man gibt diese Ecke billig ab. Auch<br />

hier ist zu hoffen, daß etwas gebaut werde, das sich in die<br />

Landschaft glücklich anpaßt und nicht nur wie Dutzendware<br />

aussieht. — Ferner wurde dem Melk Durrer ein Bauplatz<br />

von 750 Quadratmeter auf dem Sande abgegeben, trotzdem<br />

man früher in Unlust ob der fortwährenden Verkleinerung<br />

der Allmend ein ähnliches Begehren abgeschlagen hatte.<br />

KMDie Gemeinde gab aber eingangs Kenntnis von den<br />

Jahres rechn nngen von 1945. Rechtzeitig war allen<br />

ein Bericht zugekommen der 10 der wichtigsten Rechnungen<br />

besuchtet. Ein kurzer Einblick zeigt, daß man gegenüber 1944<br />

viel zusammengezogen und daß keine Bemerkungen gemacht<br />

wurden. Die Einwohner hatten wieder ein wuchtiges Defizit,<br />

volle 47 000 Franken gegenüber 1944 mit rund 32 000 Fr.'<br />

di»Schuldenlast ist über die halbe Million bedeutend gewachsen.<br />

Daß man im Vermögensbestand alte Schulhäuser und<br />

dergleichen hoch einschätzt und damit Gegengewicht schaffen<br />

will, täuscht nicht über die wirklichen Schulden, da diese ObfjjijB<br />

mehr ideellen Wert haben. Bei der Steuer ist die<br />

Steuerpflicht um fast 10 Millionen gewachsen, in der Hauptjache<br />

im größern Erwerb. Erfreulicher geht es bei den Bürgerrechnungen,<br />

Geschäftsgewinne und Subventionen haben gut<br />

aufgeholfen, aber auch Ausgaben von 61 000 Franken für Verbauung<br />

des Sagenbaches stehen zu Buch. Bei der Armen-<br />

Werwaltung konnte die Bankschuld hauptsächlich infolge gütiger<br />

Zuwendung um 44 000 Fr. vermindert werden. Die<br />

sonstigen Rechnungen im Bericht bewegen sich in gewohnten<br />

Wahlen, und das Gleichgewicht ist meistens gewahrt. Von<br />

vielen Rechnungen, wie Kirchen-, Kapellen- Spend- und<br />

Wk^öl^^ö^^^^f^uds, hört man nichts mehr, was auch nicht<br />

recht ist; da weiß man bald nicht mehr, vor wem man als Vogt<br />

den Hut zu lupfen hat. Das ist schwer zu verantworten.<br />

k Kerns. (Eing.) Unter der Aufschrift „Gesinnungsterror<br />

in der Musikgesellschaft Kerns" brachte der „Unterwaldner"<br />

N> Nr. 28 vom 6. April <strong>1946</strong> ein „Eing.", das, wie mir von<br />

verschiedenen Seiten mitgeteilt wurde, in gewissen Kreisen zu<br />

heliegenden Zwecken ausgewertet werde.<br />

Fast dürfte man annehmen, die Verfasser solcher Artikel<br />

erten, um eine bessere Wirkung zu erzielen, ihr Produkt<br />

er der Voraussetzung, daß es dem Gegner widerstreben<br />

de, auf solche Schmähungen überhaupt zu antworten.<br />

xM vorliegenden Falle aber, und in Rücksicht auf die gewärtigen<br />

Verhältnisse, scheint es mir, wenn auch mit Wistreben<br />

notwendig zu sein, eine Richtigstellung anzubrin-<br />

, wobei ich den Anlaß benutzen möchte, auf ein früheres<br />

rkommnls zurückzukommen.<br />

' ' ""läßlich der Gemeindeversammlung vom 19. No-<br />

^ntber 1944 die Verwaltungskommission des Elektrizitätsr<br />

es neu gewählt werden mußte, habe ich die Bürger ge-<br />

' ^ ^thlin als Mitglied dieser Kommisi<br />

A zu Wahlen und ich gab ich, wenn "Z Rothl """ lu n J nettiAfin-<br />

gav gleichzeitig die Erklärung Vi ab,<br />

pU rJ C J m ? Seinä^It werde, meine Tätigkeit beim '<br />

k<br />

a o abgeschlossen betrachte. Röthlin wurde gewählt und<br />

? "?l ete a " Ö " n Tages ein Schreiben an den Bürgerrat,<br />

trt welchem ich demselben mitteilte, daß ich mich ab 1 Dezember<br />

nicht mehr als Angestellten des Werkes betrachte. Am<br />

£\; November erhielt ich von der Kanzlei den Beschluß des<br />

Burgerrates, daß meine Demission nicht angenommen werde.<br />

^ch richte heute an alle Bürger und Einwohner die Frage:<br />

Hat die Gemeindeversammlung gut getan, daß sie meine<br />

Tarnung: Ihr werdet irre geführt, unbeachtet ließ?<br />

Und nun werden in der oben erwähnten Nr. des „Unterwaldner<br />

nicht nur die „Border" angeprangert, sondern<br />

es wird meinem Neffen, dem „langen August", der Vorwurs<br />

gemacht, er habe einem jungen Musikanten, der sich beim<br />

EWK als Lehrling gemeldet habe, die Bedingung gestellt,<br />

wenn er nicht gegen Reg.-Rat Röthlin als Dirigent stimme,<br />

müsse er nie damit rechnen, beim Elektrizitätswerk angestellt<br />

zu werden.<br />

Diese Behauptung ist eine gemeine, schamlose<br />

Lüge; ich fordere den Schreiber dieses Artikels auf, mir den<br />

Namen desjenigen Musikanten zu nennen, dem eine solche<br />

Bedingung gestellt oder auch nur eine ähnliche Andeutung gemacht<br />

worden wäre. Ganz abgesehen davon, hätte der Schreiber<br />

dieses Pamphlets beim Präsidenten der Verwaltungskommission,<br />

Herrn Reg.-Rat Röthlin, vernehmen können, daß<br />

die Anstellung der Lehrlinge nicht von der Zustimmung meines<br />

Neffen abhängt, sondern daß dieses Wahlgeschäft von der<br />

Verwaltungsiommission besorgt wird und zwar unbenommen<br />

davon, ob der technische Betriebsleiter und der Verwalter<br />

mit der Wahl einverstanden waren oder nicht.<br />

Offenkundig zum Zwecke einer möglichst wirksamen Verhetzung<br />

fügt der Einsender sodann noch bei: „Es scheint also<br />

doch, so, daß das Elektrizitätswerk Kerns eine private Angelegenheit<br />

der Herren Heß ist und nicht Gemeingut aller Bürger?"<br />

Der Verfasser dieser Anschuldigung richtet sich mit solchem<br />

Vorgehen selber; es widerstrebt mir, auf solche Gemeinheiten<br />

zu antworten.<br />

Otto Heß.<br />

Kerns. (Eing.) Engelbert Reinhard-Durrer,<br />

Äünischwand f. Die Menschen und Generationen sterben;<br />

die Familie bleibt. Durch die Ahnenstämme, die hinter uns<br />

liegen, greift die Familie durch alle Jahrhunderte auf unsere<br />

heimatliche Geschichte zurück. Und durch die Generationen,<br />

die nach uns kommen, trägt die Familie auch die Zukunft des<br />

Landes in ihrem Schoß, ob sie nun einen besonderen Einfluß<br />

auf die Geschicke der Heimat ausübe, oder ohne großen Namen<br />

sich irgendwie blutswarm und lebensnah daran beteilige.<br />

Vor gut 300 Jahren treffen wir zwei Familienstämme der<br />

Reinhard, der eine auf Großhaus (St. Anton), der andere auf<br />

Obburg. Aus dem Ahnenstamm auf Großhaus folgten bis<br />

heute um 180 Stammfamilien, während aus dem Ahnenstamm<br />

Melk Reinhard-Windlin (ab Brunni), Obburg nur<br />

10 Stammfamilien gefolgt sind. Der Ahnenstamm ab Obburg<br />

konnte sich jeweils nur mit einem einzigen Stanimhalter bis<br />

in die 80er Jahre erhalten. Von Obburg zog Reinhard-<br />

Britschgi Bartholomäus (als Familienname bis heute geblieben)<br />

um 1750 auf den Viland, um 1810 zog Anton Reinhard-<br />

Egger auf das Käli (Sohn: Balz, vereh. Anderhalden).<br />

Dem Ehepaar Balz Reinhard nnd der Jofefa von Moos<br />

wurde dorten als ältester der drei Söhne am 14. Nov. 1884<br />

Engelbert geboren, der den Beruf eines Sennen erlernte<br />

Am 25. November 1924 mit Agnes Durrer, ab Untermoos<br />

vermählt, erwarb er sich das Heimwesen Bänischwand-Dietried<br />

(neuestens Wandelen genannt), dem ehemals das Heimwesen<br />

„Gift" angeschlossen wurde. Seit letzten Herbst an<br />

einem schweren Herzleiden erkrankt trug er mit erbauender<br />

Geduld das schmerzvolle Krankenlager, und erkannte wohl die<br />

heimtückische Folge, die ihn vorbereitet am 8. April plötzlich<br />

erreichte und zur himmlischen Ruhe führte.<br />

Das Sterben ist die größte Tat für jeden,<br />

Das Sterben ist die größte aller Fehden.<br />

Die größte Tat, sie gilt dem größten Lohne,<br />

Der schwerste Kampf, er gilt der schönsten Krone.<br />

Sächseln. (Eing.) Die Nachricht vom Rücktritt von Hrn.<br />

Regierungsrat Rohrer wird hier sehr bedauert.<br />

Der Demission« hätte in seinen Verhältnissen und bei seiner<br />

guten Gesundheit noch ganz gut ein paar Jährchen der Gemeinde<br />

zulieb dem Lande verbleiben können. Es ist deshalb<br />

schade, daß die Schritte, die in diesem Sinne bei ihm unternommen<br />

wurden, nicht zum Erfolg geführt haben. Bezüglich<br />

der Nachfolge wird Sächseln auch wieder seinen Anspruch anmelden<br />

wollen. Jnteressanterweise konnte der „Unterwaldner"<br />

schon letzte Woche behaupten, Herr Gemeindepräsident Ludwig<br />

von Moos „warte" auf diese Nachfolge, und er sei sogar zur<br />

Annahme des Landammannamtes bereit, während es in Sachseln<br />

ein offenes Geheimnis ist, daß er sich bisher überhaupt<br />

nicht dazu bewegen ließ, einer Kandidatur für die Regiernngsratswahl<br />

zuzustimmen.<br />

Sächseln. Antwort an „ ate ". Allem Anschein nach<br />

ist ^hnen der Friede in unserer Gemeinde ein Dorn im<br />

Ange. Sie suchen einmal hinter Theaterkulissen, dann wieder<br />

in Kerns und neulich bei uns in Sächseln Stoff, um Unfrieden<br />

zu stiften. Wenn es Ihnen schon nicht darum zu tun ist, sachliche<br />

Kritik, für die auch wir in Sächseln ein offenes Ohr<br />

haben, zu üben, dann sollten Sie wenigstens nicht in der<br />

Aufmachung des in gerechtem Zorn entbrannten Tempelreinigers<br />

aufzutreten.<br />

Sie machen aus dem Melchtal ein Melktal — aus Sächseln<br />

eine Budenstadt — den Vergleich, den Sie mit unserem Landesvater<br />

vornehmen, den wollen wir gar nicht wiederholen!<br />

Ja, Sie machen nicht einmal Halt vor dem konfessionellen<br />

Frieden, den wir in Sächseln so sehr zu schätzen wissen.<br />

Sollte es nach Ihnen gehen, dann müßte in Sächseln<br />

Grabesruhe herrschen. Es gibt ja nach altem Sprichwort<br />

Leute, die einem den Hunger mißgönnen würden, wenn sie<br />

wüßten, daß er einem wohltäte. Wir müssen Sie zu diesem<br />

Menschenschlag rechnen.<br />

Nachdem Sie in maßlosen Uebertreibungen und giftigen<br />

Sticheleien Ihrem Unmut Genüge getan haben, reden Sie von<br />

Freiheit, die man Ihnen verzeihen soll, da Sie sie nicht mißbraucht<br />

hätten. Sie finden also, daß Ihr Elaborat sich ganz in<br />

den Grenzen des Anständigen bewege. Wie muß dann das<br />

erst aussehen, das Ihnen selbst nicht mehr angängig vorkommt?!<br />

+ All Kantouslat Robert Mch. Ztaldea<br />

»Ich hatt einen Kameraden...." Genau drei Wochen<br />

sind verstrichen, seit die schwermütigen Akkorde den letzten<br />

Gang eines treuen Kameraden verkündeten — und schon wieder<br />

hub ^rauergesang an. Damals begleiteten wir schweren<br />

Herzens einen zwanzigjährigen Freund zur letzten Ruhestätte,<br />

und heute, am 10. April, trug man unsern Senior auf den<br />

Friedhof. Die große Achtung und Wertschätzung zu alt Kantonsrat<br />

Robert Burch kam durch die außerordentlich zahlreiche<br />

Beteiligung von Volk und Behörden bei der Beisetzung<br />

des Verstorbenen so recht zum Ausdruck. Zahlreiche Delegationen<br />

der Musikvereine, des kantonalen Musikverbandes, der<br />

„Harmonie" und der Feldmusik Sarnen (beide mit ihren<br />

Bannern) waren erschienen. Die reichen Verdienste des Verblichenen<br />

um das hiesige kulturelle Leben rechtfertigen es,<br />

seiner an dieser Stelle ehrend zu gedenken.<br />

Robert Burch wurde am 25. März 1876 im Sigerstenhans<br />

im Stalden geboren. 1927 starb ihm seine erste Frau; 1937<br />

verheiratete er sich wieder mit der Tochter von PostHalter<br />

Burch, Wilen, die ihm eine gute und besorgte Gattin war.<br />

Man darf wohl sagen, daß sie ihrem Gemahl durch ihre aufopfernde<br />

Hingabe und Pflege das Leben verlängern half,<br />

nagte doch während mehr als zehn Jahren eine heimtückische<br />

Krankheit an seinem Leben. Der tiefreligiöse und grundsatztreue<br />

Robert Burch war in der Gemeinde eine geachtete Persönlichkeit.<br />

Seine Mitbürger wählten ihn in den Bürger- und<br />

Korporationsrat; er waltete ferner als Einwohnerkommiffionsprästdent<br />

und Baufondsverwalter der Filialkapelle. Als<br />

Nachfolger seines Bruders, Lehrer Johann Burch, gehörte er<br />

seit 1930 während 10 Jahren dem Kantonsrate an. Mit Rat<br />

und Tat half er, wo es not tat. Der „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>"<br />

verliert in ihm einen seiner langjährigen Abonnenten.<br />

Das Lebenselement des Verstorbenen war die Musik.<br />

Der aufgeweckte und begabte Robert hatte — wie übrigens<br />

auch seine Brüder 1 — das Musiktalent von seinem Vater geerbt.<br />

Bereits als 12jähriger Knabe wirkte er^im Kirchenchor<br />

mit. Einige Jahre später sehen wir ihn im damals noch kleinen<br />

Kreise der Musikanten und treffen ihn dann als Mitbegründer<br />

der vergrößerten Musikgesellschaft, die sich die Verschönerung<br />

j kirchlicher Anlässe zum Ziele setzte. Von den Mitbegründern<br />

leben heute noch die Herren Johann von Ah, Müllerhaus,<br />

und Josef Britschgi, Schwandli. Musik war ihm „höhere<br />

Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie" (Beethoven).<br />

Neben seiner Mitwirkung in den musikalischen Vereinen vom<br />

Stalden fand er noch Zeit, während ca. 30 Jahren (seit 1898)<br />

in der Feldmusik Sarnen als bewährter Trompeter mitzuhelfen.<br />

Die Feldmusik Sarnen ernannte ihn — wie die Musikgesellschast<br />

Schwendi — zum Ehrenmitglied. Er gehörte nicht<br />

zu jenen Leuten, die schon im 30., 40. Lebensjahr das Jnstrnment<br />

auf die Seite legen. Nein, über 50 Jahre stand<br />

er aktiv in den vordersten Reihen der Musikgesellschaft<br />

Schwendi. Nur schwere Krankheit galt für ihn als Entschuldigungsgrund,<br />

den Proben fernzubleiben. Noch drei Wochen<br />

vor seinem Tode — am 25. März <strong>1946</strong> hatte er das siebzigste<br />

Älterszahr erfüllt — besuchte er die Proben des Kirchenchores<br />

und der Musikgesellschaft. Beiden Vereinen stand er als Präsident<br />

und in der Musikgesellschaft auch als Dirigent (mit<br />

einigen Unterbrechungen) vor. Im Jahre 1943 übergab er<br />

den Dirigentenstab einer jüngeren Kraft. Der Eidgenössische<br />

Musikverem sowie der Unterwaldner Musikverband überreichten<br />

ihm als Dank für seine großen Verdienste das eidgenössiiche<br />

bzw. kantonale Veteranenabzeichen. Mit bewegtem Herzen<br />

übernahm er anläßlich der letzten Generalversammlung.der<br />

Musikgesellschaft die Urkunde des Kantonalverbandes Bei die-<br />

^^icheit richtete er einen warmen Appell an seine<br />

Musikkollegen, fest zusammenzuhalten und am demnächst stattfindenden<br />

Musiktag in Beckenried ehrenvoll teilzunehmen.<br />

Rlesig freute er sich darauf, an diesem Anlaß aktiv mitmachen<br />

zu dürfen. Nun feiert Robert das ewigdauernde Musikfest bei<br />

den himmlischen Heerscharen. Aus Pietät und in tiefer Trauer<br />

zu den beiden so schnell nacheinander verstorbenen lieben<br />

Musikkameraden Robert und Karl Burch hat die Musikaesellschaft<br />

Schwendi einstimmig beschlossen, auf die Teilnahme am<br />

Mustktag und auf weitere Anlässe (Passivabend) in diesem<br />

Frühjahr zu verzichten.<br />

Am Grabe Robert Burch trauert heute, nebst den Angehörigen,<br />

der Kirchenchor und besonders die Musikgesellschaft,<br />

denn „sie hatt' einen Kameraden, einen bessern sind't<br />

sie nicht!" Robert wird uns allen als leuchtendes Vorbild in<br />

liebevoller Erinnerung bleiben. Seine Seele aber ruhe in<br />

Gottesfrieden!<br />

'<br />

Wir find überzeugt, daß wir durch unsere Antwort auf<br />

^hren Artikel bei Ihnen keine anständigere Einstellung<br />

gegenüber Sächseln und seinen Bewohnern erwirken Wir<br />

fordern aber, daß Ihre Feder in Zukunft nicht mehr den<br />

„<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" verunziere. Es wäre schade um<br />

die Zeitung!<br />

Großtheil. (Eing.) Dem „Unterwaldner" ins Tagebuch!<br />

In Nr. 28 vom 6. April des „Unterwaldner" erlaubte sich ein<br />

sogenannter Einsender, in frechen Glossen gegen unsern hochw.<br />

Herrn Kaplan loszuziehen, angeblich wegen übertriebener<br />

Bettelei Er tat dabei so recht seiner liberalen Gesinnung<br />

Ausdruck schon in der Einleitung, da er seine Betrachtungen<br />

über Sächseln, Ranft und Melchthal anstellte. Wir Großtheiler<br />

haben hierzu nicht viel zu bemerken, nur folgendes:<br />

1. Wir bedanken uns für die Neubezeichnung unseres Bezirkes.<br />

2. sind die Tatsachen — wie gewöhnlich — verfälscht und<br />

verlogen dargestellt. Weder hat die Renovation unseres Gotteshauses<br />

seine Fr. 200 000— gekostet (tatsächlich waren es<br />

zirka 100 000 Fr.), noch wurde gebettelt nach Abzahlung der<br />

Kosten. Was der „Alleswisser" in die Welt Posaunen will ist<br />

alles eine gemeine Hetzerei und Verdreherkunst, die wir uns<br />

nicht gefallen lassen. Bevor man etwas schreibt, sollte man<br />

sich doch um den wahren Sachverhalt erkundigen Das Gleiche<br />

gilt vom Glockenopfer: Auch da sind die Kosten nicht aedeckt<br />

worden, und heute steht noch ein ziemlicher Betrag aus.


Jedenfalls hat die Neuigkeit nicht ein fleißiger Äirchgänger<br />

vom Großtheil gewußt, sonst hätte er Bescheid gehabt; denn<br />

Kaplan Loretz hat seit Anschaffung der Glocken stets dem<br />

Volke über den Bestand der Kosten berichtet und verkündet<br />

fast jeden Sonntag die eingegangenen Beträge. Zudem könnte<br />

ja darüber der Kapellvogt genauen Aufschluß geben.<br />

Ob die Neuanschaffung der Glocken nötig war, darüber<br />

kann man geteilter Meinung sein, jenachdem man etwas aus<br />

den schaut, dem sie übergeben wurden, oder den Geldsack befragt,<br />

der den Herren wichtiger zu sein scheint als die Ehre<br />

Gottes. Wir Großtheiler freuen uns am schönen Geläute und<br />

zahlen gerne unsere Batzen. Jedenfalls hat der gemolkene<br />

„Unterwabdner Kritiker" unsere Opferbüchse nicht am meisten<br />

beschwert.<br />

3. lehnen wir Anfeindung gegen unsere Geistlichkeit, und<br />

besonders gegen unsern verehrten Kaplan, ab. Im Namen<br />

aller Großtheiler bezeugt der Einsender dieses Artikels dem<br />

hochw. Herrn Kaplan die Treue und Dankbarkeit seiner Seelisorgskinder.<br />

Herr Kaplan, wir Großtheiler werden auch weiterhin<br />

— dem „Unterwaldner" zum Trotz — an die Opferbüchse<br />

denken und unser Scherflein einlegen, Gott zu Ehren,<br />

sei es für diei Kirche, sei es für die Glocken, sei es für den<br />

Altarschmuck. Es war und bleibt ja das Vorrecht unserer<br />

„Fortschrittlichen", stets Unfrieden und Mißtrauen ins Volk<br />

hineinzutragen. Wir verzichten gerne auf dieses Privileg.<br />

Man lasse uns gefälligst in Ruhe. Die saubern „Säuberer"<br />

kennen wir ja zur Genüge. Wir haben Besen genug zum Wiischen,<br />

wenn es von Nöten ist, daß wir nicht im „Unterwaldner"<br />

inserieren müssen. Den allzu großen Eifer im „Guten",<br />

den man unserm Kaplan vorwirft, dürften auch die Herren<br />

des Fortschritts sich merken. Recht gueti Besserig!<br />

Gewerbliche Messme«<br />

Der Vorstand des Schweizerischen Gewerbeverbandes behandelte<br />

in seiner letzten Sitzung eine Reihe aktueller Tagesfragen.<br />

Er betont die Notwendigkeit einer zielbewußten Steuerung<br />

der nachteiligen Folgen der Ueberbeschäftigung<br />

durch die Verbände und stellte fest, daß irgendwelche staatliche<br />

Maßnahmen nur bei gleichmäßiger Behandlung aller Wirtschaftszweige<br />

in Frage kämen.<br />

Der Vorstand des Schweizerischen Gewerbeverbandes ist<br />

überzeugt, daß die schwierigen Probleme der Preis- und<br />

Lohnpolitik nur bei Zügelung der heutigen Konjunktur<br />

zu meistern sind. Er erklärt sich gegen die konsequente Sistierung<br />

der Arbeitsbeschaffungsaktion im kommenden Winter und<br />

empfiehlt die Weiterführung der Hotelrenovations-Aktion.<br />

Im übrigen nahm der Vorstand einen Bericht über die<br />

bisherigen Verhandlungen zur Neuordnung im Det<br />

a i l h a n d e l entgegen; die mit den Verhandlungen betraute<br />

Spezialkommission wurde angewiesen, mit den verschiedenen<br />

Gruppen bis spätestens Ende April für eine definitive Abklärung<br />

der Verhältnisse zu sorgen.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Die eidgenössische Berrechnungsfteuer.<br />

Die Eingänge aus der eidgenössischen Verrechnungssteuer<br />

betrugen im Jahre 1945 254 Millionen Franken gegen 124 im<br />

Vorjahre. Der Mehrertrag resultiert zur Hauptsache aus der<br />

Erhöhung des Steuersatzes von 15 auf 25 °/v. Davon wurden<br />

128 Mill. Fr. zurückerstattet. Zur Befriedigung weiterer<br />

Rückerstattungsansprüche, die erst 1Ö46 angemeldet werden<br />

können, mußte ein Betrag von 101 Millionen in Reserve<br />

gestellt werden.<br />

Die Warenumsatzsteuer ergab im Jahre 1945 auf<br />

den Warenumsätzen im Inland Fr. 256 813 436 und auf der<br />

Wareneinfuhr 24 Mill. Fr., auf Warenlagern der Detaillisten<br />

Fr. 371349.—, total Fr. 281244 697.—.<br />

Das erste Wehropfer ergab bis 1945 total 551 317 182<br />

Franken und das freiwillige Wehropfer 1 758 935 Fr.<br />

Die Ausgleichs st euer ergab 6 727 141, Franken,<br />

die Krisenabgabe von 1934 bis 1945 Fr. 221 776 467.—, die<br />

Kriegsgewinnsteuer 1945 ergab für den Bund 53 881 572 Fr.,<br />

für die Kantone 5 871 901 Franken.<br />

Radio —<br />

Beromünfter<br />

Sonntag, 14. April.<br />

9.90 Sonntägliche Morgenmusik. 19.00 Predigt. 10.45<br />

Trio in G-dur von Beethoven. 11.30 Studioorchester. 12.40<br />

Bläserchor Zürich. 14.10 Heiter und virtuos. 14.50 Künstler<br />

erzählen von ihren Reisen. 15.25 „Die Zauberslöte". Oper.<br />

17.45 Schallplatten. 18.00 Pastor Niemöller spricht. 18.25<br />

Abendkonzert. 20.00 Pasiions-Gesänge. >21.35 Sonate von<br />

Othmar Schoeck. 22.10 Gäste Zürichs.<br />

Montag, 15. April.<br />

11.00 Sinfonische Meisterwerke. Plauderei. 12.40 Studioorchester.<br />

17.00 Kammermusik. 18.00 Sonate. 18.20 Die Stimme<br />

meines Volkes. 19.00 Fyrobe. 19.55 Wunschkonzert. 21.00<br />

Bilderbuch ohne Bilder. 21.50 Wochenrückblick. 22.10 Studioorchester<br />

Dienstag, 16. April.<br />

11.00 Italienische Musik. 11.30 Italienische Opern. 12.40<br />

Studioorchester. 17.00 Alte Kammermusik. 17.45 Jugendstunde.<br />

18.10 Schallplatten-Mosaik. 19.10 Schweizerische Wirtschaftschronik.<br />

20.00 Orchesterkonzert. 31.30 Schöne Stimmen.<br />

Mittwoch, 17. April.<br />

11.00 Les refrains que vous aimez. 11.30 Geni?ve vous<br />

parle 12 40 Volkstümliches Mittagskonzert. 17.00 Studioorchester.<br />

17.45 Stille Größe. 18.00 Grande piöce sinfonique<br />

von Cösar Frank. 19.00 Jnftrumentalensemble. 19.55 Musik<br />

für Bläser. 20.20 Der grad Wäg. Berndeutsches Hörspiel.<br />

20.55 Goethe und Eckermann. Hörfolge. 22.05 Studioorchcster<br />

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Sarnen / Samstag, den 13. April <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Rr. 29 — 2. Blatt<br />

M M e r B M s r e n « i ><br />

K i r c h e u n d P o l i t i k<br />

Alljährlich hält der Papst an die Fastenprediger von Rom<br />

eine Ansprache. Der 3. Punkt der diesjährigen Anregungen<br />

war: „Weckung des Geistes von Recht und Gerechtigkeit im<br />

sozialen Leben."<br />

Dabei entwickelte der Papst vortreffliche Linien und Programm-Punkte,<br />

die es verdienen, daß wir sie festhalten.<br />

„Nur wenn wiederum ganze Christen überall tätig in Erscheinung<br />

treten, wird die Wiederherstellung und Rettung der<br />

menschlichen Gesellschaft möglich sein."<br />

Dabei ging der Papst von jenem Grundprinzip aus, daß<br />

die Kirche in der Fortführung des Erlösungswerkes Christi<br />

nd als Hüterin der Wahrheit und der göttlichen Gebote die<br />

^undamentalwerte zum Aufbau der öffentlichen Ordnung<br />

verwaltet und deshalb gehört und ernst genommen werden<br />

muß.<br />

„Ihre Aktion reicht grundsätzlich so weit, als auch die gött-<br />

Üchen Gebote für das menschliche Leben von Bedeutung sind.<br />

Die katholische Kirche wird sich niemals in die vier Mauern<br />

des Tempels einschließen lassen. Jede Trennung zwischen Religion<br />

und Leben, zwischen Kirche und Welt, widerspricht dem<br />

christlichen und katholischen Gedanken."<br />

Daraus folgert der Papst:<br />

1. Es ist Recht und eine wesentliche Pflicht der Kirche, die<br />

Gläubigen in Wort und Schrift, von der Kanzel aus und<br />

mit andern üblichen Formen der Aufklärung über alles das<br />

zu unterrichten, was sich auf Glaube und Sitte bezieht und<br />

was mit der kirchlichen Lehre unvereinbar und darum für die<br />

Katholiken unannehmbar ist, sei es, daß es sich um religiöse<br />

oder philosophische Systeme oder um Bewegungen handelt,<br />

deren Ziele oder moralische Grundlagen sich auf das Leben<br />

des Einzelnen oder der Gemeinschaft beziehen.<br />

2. Die Ausübung des Wahlrechtes ist ein Akt von großer,<br />

moralischer Verantwortung, besonders dann, wenn es sich darum<br />

handelt, jene zu bestimmen, die dem Lande eine Versalsung<br />

und Gesetze geben. Besonders wenn es geht um Sonntagsheiligung,<br />

Ehe, Familie, Schule, Sozialpolitik, nach den<br />

Grundsätzen der Gerechtigkeit und Billigkeit. Es ist Aufgabe<br />

der Kirche, den Gläubigen die moralischen Pflichten zu erläutern,<br />

die sich in diesen Fällen aus dem Wahlrechte ergeben.<br />

3. Punkt 3 handelt vom italienischen Konkordat zwischen<br />

Staat und Kirche und schließt: Die Kirche kann auf das Recht<br />

der grundsätzlichen Stellungnahme gegenüber dem Staate<br />

und seiner Politik in keiner Weise verzichten.<br />

4. Der Staat kann das politische Verhalten seiner Beamteu<br />

regeln. Der Priester dagegen ist Diener der Kirche. Er hat<br />

darum eine Aufgabe, welche sich aus den ganzen religiösen und<br />

moralischen Pflichtenkreis der Gläubigen erstreckt. Der Priester<br />

ist verpflichtet, unter diesem Gesichtspunkte Ratschläge und<br />

Weisungen zu erteilen, die sich auch auf das öffentliche Leben<br />

erstrecken.<br />

Dann kam Pius XII. auf die Frage des sogenannten „Poloschen<br />

Katholizismus" zu sprechen und erklärte wörtlich:<br />

„Man darf nicht vergessen, wie es vom Nationalsozialismus<br />

gemacht worden ist. Derselbe ging eindeutig und klar aus<br />

die Zerstörung der Kirche aus. Er tat dies unter deni Vorwand<br />

eines Kampfes gegen den sogen, politischen Katholizismus.<br />

Dazu diente der Verfolgungsapparat und Polizeispionage.<br />

Die Männer der Kirche haben sich gegen denselben auch<br />

von der Kanzel aus mutig verteidigt und ihr Heldentum hat<br />

die Bewunderung der Welt gefunden." Der Papst ist überzeugt,<br />

daß alle Bestrebungen, Kirche und Priester in der Verkündigung<br />

der für das öffentliche Leben bedeutsamen Grundfätze<br />

der christlichen Moral zu verhindern, ähnlich enden<br />

werden wie die nazistische Kirchenverfolgung.<br />

Jas Gebot der Stunde -<br />

ZWilieimDeichsM»!<br />

Das Zentralkomitee der Schweiz. Konservativen Volks-<br />

Partei hat sich am 9. März n. a. auch mit der künftigen Familienpolitik<br />

befaßt und gefordert, daß die Vorarbeiten für<br />

den Erlaß eines eidg. Rahmengesetzes über die Familienausgleichskafsen<br />

so zu beschleunigen sind, daß baldmöglichst klare<br />

eidgenössische Richtlinien vorliegen, an die sich Kantone und<br />

Wirtschaftsverbände halten können. Solange eine Stellungnähme<br />

des Bundes nicht vorliegt, sind die Kantone in der<br />

Ausarbeitung kantonaler Familienausgleichskassen stark<br />

gehemmt. Das geht auch deutlich aus einer Antwort der<br />

Berner Regierung auf eine Anfrage des katholisch-konservativen<br />

Vertreters der Bundesstadt, Großrat W. Bickel, im bernischen<br />

Großen Rat hervor. Ans diese Anfrage betr. Schaffung<br />

eines kantonalen Rahmengesetzes zur Errichtung von<br />

Familienausgleichskassen im Kanton Bern, antwortete der<br />

Regierungsrat u .a. wie folgt: „Die Schaffung eines kantonalen<br />

Rahmengesetzes zur Errichtung von Familienausgleichslassen<br />

hat die Direktion des Innern schon im Jahre 1943 beschäftigt.<br />

Entsprechende Entwürfe liegen vor. Da heute sowohl<br />

die Alters- und Hinterlassenenversicherung als auch die<br />

Familienausgleichskassen, letztere durch Annahme des Artikels<br />

34 quinquies in die Bundesverfassung, aus eidgenössischem<br />

Boden gefördert werden, scheint es dem Regierungsrat nicht<br />

zweckmäßig, aus kantonalem Gebiete ein Gesetz zur Einführung<br />

von Familienausgleichskassen ohne Rücksicht auf das,<br />

was in der Eidgenossenschaft vorgeht, zu schaffen. Außerdem<br />

ist die rechtliche Zulässigkeit eines kantonalen Gesetzes zur<br />

Errichtung von Familienausgleichskassen, so lange der Bund<br />

nicht selbst legiferiert hat, unabgeklärt. Gegenwärtig sind<br />

beim Bundesgericht Rekurse gegen kantonale Gesetze über Familienausgleichskassen<br />

hängig.<br />

Der Regierungsrat wird auch weiterhin der Frage auf<br />

Einführung von Familienausgleichskassen seine volle Aufmerkfamkeit<br />

schenken. Er ist gewillt, diesen Gedanken nach<br />

bester Möglichkeit, wenn nötig auch durch eine Eingabe an<br />

die Bundesbehörden, zu fördern. Der Regierungsrat hat deshalb<br />

auch durch Beschluß vom 11. Dezember 1945 die Direktion<br />

des Innern beauftragt, ihre im Jahre 1943 begonnene<br />

Arbeit auf diesem Gebiete weiter zu fördern."<br />

Volk und Stände erwarten nun eine baldige Stellungnähme<br />

des Bundes!<br />

M M M I g t M M !<br />

Die moskauhörige Partei der Anpasser veranstaltet gegenmärtig,<br />

unter der Führung von Leon Nicole und mit Beteiligung<br />

sozialistischer Milchbrüder, im ganzen Lande Kundgebungen<br />

gegen Franco-Spanien. In den frechsten Tönen<br />

mischt man sich in die Angelegenheiten eines fremden Staates<br />

und verlangt vom Bundesrat den Abbruch der diplomatischen<br />

Beziehungen zu Franco-Spanien.<br />

Mittwoch: Stiftjahrzeit der Marie Nufer-Niederberger, Zihl. Nachmittags von 1 bis<br />

3 Uhr Beichtgelegenheit für die Schulkinder.<br />

Donnerstag: Hoher Donnerstag. Keine Frühmesse. Austeilung der hl.Kommunion<br />

von 6 Uhr an jede halbe Stunde. Um 7.45 Uhr Generalkommunion aller Schulkinder und<br />

wahrend des Amtes für die Knaben der Oberschule. Nach dem Gottesdienst Uebertraquna<br />

des Allerheiligften in den „Oelberg". Um 16 Uhr Mette.<br />

Freitag: Karfreitag. Gottesdienstbeginn um 8 Uhr. Predigt, Verehrung des heiligen<br />

Kreuzes, Uebertraguug des Allerheiligsten in das Heilige Grab. Heiliglandopfer. Besuchet die<br />

Anbetungsstunden während des Tages und der Nacht recht zahlreich. 17 Uhr Mette. —<br />

Abends halb 8 Uhr Predigt.<br />

Samstag: Karsamstag. Um halb 7 Uhr Feuer- und Wa öasserweihe. Um 8 Uhr Gottesdienst;<br />

nachher Anbetungsstunden für die Kinder. Von 3 Ul,. Uhr an .... Beichtgelegenheit. Von<br />

4 Uhr an ist Aushilfe da. 19.3V Uhr Auferstehungsfeier mit Predigt und Prozession.<br />

Pfarrei Giswil.<br />

Pfarrkirche. Samstag: Von nachmittags 4 Uhr an Beichtaushilfe (H. H. P. Scheuber<br />

vom Missionshaus Werthenstein). Abends halb 8 Uhr Rosenkranz.<br />

Sonntag: Palmsonntag. 4.30 Uhr Beichtgelegenheit. 5 Uhr hl. Messe. 6.3g Uhr Früh,<br />

messe mit Ansprache. Opfer. 9 Uhr Palmweihe, Prozession, Amt, Predigt, Opfer. 13 Uhr<br />

Kreuzwegandacht. 14 Uhr Missionsvortrag mit Film im Schulhaus für Kinder und Erwachsene.<br />

Abends 20 Uhr im Hotel „Krone" Familienabend mit Missionsvortrag.<br />

Dienstag und Mittwoch: Passion.<br />

Mittwoch: Von 15.30—18 Uhr Beichtgelegenheit für Kinder und Erwachsene.<br />

, o n ?,f Iä J a9: Donnerstag. 6 Uhr Beichtgelegenheit. 6.30 Uhr hl. Kommu-<br />

Amt mit hl. Kommunion der Schulkinder und Erwachsenen. Abends v halb<br />

Uhr heilige Stunde.<br />

(r, r K T^^ß : Karfreitag. 8Uhr Gottesdienst mit Passion, Predigt, Kreuzenthüllung, Opfer<br />

stunden 17 Uhr Mette fä Iie & enb Betstunden. 13 Uhr Predigt, Kreuzwegandacht, Bet-<br />

« int" ^ Karsamstag, 7 Uhr Weihe des Feuers, der Osterkerze, des Wassers, Litanei,<br />

und Ai^e?st'ehungsfeier"' ^ Uhr an Beichtgelegenheit. Abends halb 8 Uhr Rosenkranz<br />

Großtheil. Samstag: Nachmittags von 4-« Uhr Beichtgelegenheit.<br />

9:<br />

^0n """gens 4 Uhr an Beichtgelegenheit. 6.30 Uhr Frü^.. je mit Geichulknaben.<br />

meinschaftskommunion des Männerapostolates, Jungmännerbundes und alle<br />

Andacht mif MisswusaVach?^ Opfer. Nachher Christenlehre für alle. 1 Uhr Büß.<br />

Montag: Stiftmesse für Matthias Scherrer.<br />

Dienstag: Stiftmesse für Franz Berchtold.<br />

Pfarrei Lungern.<br />

7 ,Aarrkirche. S o n ntag: Seelensonntag. Hl. Messen 5.30, 6.30, 8 und 8.45 Uhr. Halb<br />

s J ^ e i n o ' j J i i t . Stauen und Mütter, 7 Uhr der Jünglingskongregation<br />

und des Mannerapostolates. 8.45 Uhr Palmweihe, Prozession, Amt 13 Uhr Titularfeier des<br />

Frauen- und Müttervereins mit Predigt, Andacht und Segen<br />

Mittwoch: Hausjahrzeit des Walter Zumstein und ' 5ran Anna Ming. Abends von<br />

4 Uhr an Beichtgelegenheit.<br />

Donnerstag: Hoher Donnerstag Be-chtgelegenheit von morgens 6 Uhr an. 8 Uhr<br />

Amt und gemeinsame Kommunion der Schulkinder. Abends 6 Uhr Mette<br />

..Freitag: d' 9: Karfreitag. Gottesdienstbegmn Gottesdienstbeginn halb 9 !) Uhr. Uk>r. Passion,


Eine Kundgebung in Gens schließt der „Vorwärts" vom<br />

15. März <strong>1946</strong> mit folgenden Worten: „Das Schweizervolk<br />

hat genug von der bundesrätlichen Protektion der Anpasser<br />

und Quislinge". Ganz einverstanden! Weiteste Kreise des<br />

Schweizervolkes verstehen es nicht, daß sich diese Moskau-,<br />

hörigen Anpasser täglich ungestört in Angelegenheiten sremder<br />

Staaten einmischen können, wenn diese Einmischung<br />

Stalin paßt! Wenn man aber die moskauabhängigen „Balkandemokratien"<br />

belächelt, dann schreibt die gleiche rote Meute<br />

von „Hetze gegen Sowjetrußland"! Man könnte ja auch<br />

einmal Kundgebungen zugunsten der einst so blühenden Staaten<br />

Lettland, Litauen und Estland veranstalten, die heute<br />

unter Sichel und Hammer schmachten. Warum Wehren sich<br />

die Partei der Anpasser und die roten Gewerkschaften nicht<br />

für diese Staaten, die ihre Freiheit und Unabhängigkeit mit<br />

der russischen Knechtschaft vertauschen mußten? Tausende<br />

wurden von den roten Henkern ermordet oder nach Sibirien<br />

verbannt! Das findet die PdA. in Ordnung, weil es auf Befehl<br />

von Väterchen Stalin geschah!<br />

Wird man den bundesrätlichen Bericht über die Linksextremisten<br />

nun endlich sofort veröffentlichen? Das Schweizer<br />

Volk hat ein Recht darauf, daß diese trübe Gesellschaft<br />

endlich demaskiert wird! Protektion ist hier wirklich nicht am<br />

Platze!<br />

ein Katombrikf an den kath. Bngfremid<br />

Gott gab uns eine Heimat, die in ihrer naturverbundenen<br />

Schönheit wohl einzig dasteht. Ein stolzes Bergland, das wir<br />

lieben und sehen dürfen. Ein machtvoller Grundsatz, auf der<br />

die Katourg baut und die sie im Kreise edler und fröhlicher,<br />

gleichgefinnter Kameradschaft, Damen wie Herren, ohne<br />

Klassenunterschied und Alters im ganzen Heimatland, genießen<br />

will. Keine Touren ohne Gottesdienst ist unser striktes<br />

und pflichtbewußtes Losungswort. Auf inhaltsreichen Bergund<br />

Skitouren, Bergwanderungen, Velotouren, Gesellschaftsfahrten,<br />

Familienausflügen, Ferienlagern und dergleichen,<br />

wollen wir allen katholischen Kameraden eine sonnige Freizeit<br />

bereiten. Aber wir wollen auch einander helfen und uns<br />

gegenseitig den harten Alltag erleichtern. Eine festgefügte,<br />

harmonische Katourg-Einheit soll in unserem Heimatland erstehen,<br />

dazu sich schon Hunderte gleichgefinnter Kameraden,<br />

mit einer wahren Begeisterung, aus allen Ständen und Kantonen<br />

zusammengefunden haben und so auch Dir die Hand zur<br />

festen Mitarbeit geben möchten.<br />

Lieber katholischer Bergfreund! Es ist eine heilige Gewisfensfache,<br />

wie und wo Du den Sonntag auf Deinen Touren<br />

verbringst, ob Du die Möglichkeit hast, einer zuverlässigen<br />

Gottesdienstgelegenheit beizuwohnen. Gewiß stehen gewaltige<br />

und segensreiche Aufgaben vor uns, die wir nur mit einer<br />

geschlossenen, wuchtigen Einheit bewältigen können, sei es<br />

durch die Erstellung von eigenen Berghütten und Bergkapellenbauten<br />

an exponierten Punkten. Du hast Gelegenheit, an<br />

einem gewaltigen Werk mitzuarbeiten, das zum großen Seiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii<br />

H u m a n i t ä t<br />

Die Menschheit machte bankerott;<br />

warum? — sie suchte ohne Gott<br />

das Heil allein im Menschentum.<br />

Der Menschen Wege doch sind krumm,<br />

der Menschen Weisheit ist verdreht;<br />

die Stärke der Humanität<br />

besteht wie anno dazumal<br />

im größten Kriegspotential.<br />

Man hat, von Mitleid wohl gerührt,<br />

sogar den Krieg humanisiert;<br />

man siedelt aus, verjagt, wie zart,<br />

die Menschen auf — humane Art.<br />

Die Menschheit hat es wirklich weit<br />

gebracht mit ihrer Menschlichkeit.<br />

Ein Irrlicht geistert überm Sumpf!<br />

das ist des Menschentums Triumph.<br />

O Menschentum, du schwankes Schiff,<br />

planlos irrst und zerschellst am Riff,<br />

auf falscher Fährte segelst du<br />

und treibst dem Untergange zu,<br />

wenn du auf Gottes Wort nicht hörst<br />

und nicht nach ewgem Kompaß fährst —<br />

Gott ist der Pol im Weltenspiel,<br />

ist Ursprung, Leben, ew'ges Ziel;<br />

und ohn' ihn fällt, und mit ihm steht<br />

der Mensch und die — Humanität.<br />

Heini Jmgrund.<br />

iiiitiaiillliiiiii<br />

gen Deiner Kameraden überall gereicheu wird. Wir brauchen<br />

mutige Männer auf allen Plätzen. Bereits hat eine Sammelaktion<br />

für den Bau einer Felix- und Regulakapelle auf der<br />

Schwägalp begonnen, die jährlich eine Durchgangsfrequenz<br />

von zirka 14 bis 18 000 Katholiken ausweist. Für dieses Projekt<br />

hat auch seine Exzellenz, der hochwürdigste Diözesanbischos<br />

Dr. Josephus Meile seine Befürwortung gegeben, so auch<br />

viele Freunde aus vielen Gegenden. Dürfen wir auch von<br />

Dir einen lieben Beitrag erbitten, dafür wir im voraus herzlich<br />

danken möchten. Einzahlungen nimmt Postcheck-Nummer<br />

IX 5446 St. Gallen, mit dem Vermerk „Schwägalpkapelle",<br />

gerne entgegen.<br />

Kamerad, mach mit, gib uns die Hand und hilf die Katourg<br />

auch in Deiner Gegend durchzusetzen. — Schreibe uns<br />

bitte Deine Ansicht und unterbreite weitere Vorschläge, wir<br />

freuen uns darauf. Die Katourg marschiert. Gott gebe uns<br />

die Kraft, ein längstersehntes gewaltiges Freizeitwerk durchzusetzen.<br />

Schweiz, kath. Tourengesellschast Katourg Zürich:<br />

Hans Sailer.<br />

A u f der Ehrfurcht<br />

vor der Menschenwürde und den unveräußerlichen Mensch^<br />

rechten baut jede soziale Einstellung auf.<br />

Ein Beispiel. Irgendeine anonyme Aktiengesellschaft<br />

zahlt den Arbeitern sehr kleine Löhne. Die Teuerungszulagen<br />

werden karg bemessen. Man macht aber grohx<br />

Gewinne, zahlt übermäßige Dividenden aus und öuffnet<br />

einen Sozialfonds, um der Kriegsgewinnsteuer zu entgehen.<br />

Alle Berechnungen, die man anstellt, gehen auf<br />

möglichst große Gewinne. Um die Lage der Arbeiter<br />

kümmert man sich kaum. Zur Rot kommt man den Forderungen<br />

der Gewerkschaften nach, nur um den Streik<br />

zu verhindern. Man züchtet Kommunisten, weil man unsozial<br />

denkt und damit auch beim gutgesinnten Arbeiter<br />

Vertrauen und guten Willen zur Pflichterfüllung erstickt.<br />

„Der tiefste Sinn sozialer Unzufriedenheit liegt nicht so<br />

sehr im geringen Lohn, sondern in der Verachtung der<br />

Menschenwürde gewisser Beoölkerungsschichten. Als ob<br />

ein Straßenputzer, ein Dienstmädchen weniger wäre als<br />

ein Bessergekleideter. So ein Mensch dritter Qualität!«<br />

(Mäder.) — Wer den Kommunismus aus der Welt<br />

schassen will, muß damit ansangen, die Menschenwürde<br />

des Proletariers zu achten.<br />

Alls d.'l Weltkirche<br />

Katholischer Stolz.<br />

Der Bischof von Turnai, Mgr. Carton de Wiart, sprach<br />

in seinem Hirtenbrief über den „katholischen Stolz", den es<br />

„in der müden und so entmutigenden Luft unserer Tage<br />

zu bewahren und hochzuhalten gilt." Der Bischof schreibt u. a.:<br />

„Katholischer Stolz! Er gebietet uns, die Freiheit des Glaubens<br />

und Gewissens zu fordern, um dem Glauben in allen<br />

Lebensbezirken zur Ausbreitung zu verhelfe» und das öffentliche<br />

wie das private Leben danach zu gestalten. Katholischer<br />

Stolz! Auch mit Rücksicht aus die letzten Jahre der Bewährung,<br />

des Leidens und der Besetzung gibt e§ einen katholischen<br />

Stolz, denn die Kirche war ein Bollwerk gegen die<br />

deutsche Besetzungsmacht, katholischer Stolz! Ihn heiht es auch<br />

in den Diskussionen um den Weltfrieden und die soziale Befriedung<br />

zu behalten. Dies ist umso leichter, als Papst Pius<br />

XII. in seinen Ansprachen — vor allein i» den beiden Weihnachtsbotschasten<br />

von 1941 und 1942 — klare Richtlinien gegeben<br />

hat. Darum können wir allen Anfeindungen zum Trotz<br />

erklären: Nein, die katholische Kirche ist nicht reakt<br />

i o n ä r, denn der christliche Geist ist von Natur aus fort-<br />

Gesellenverein. Dienstag: 20.15 Uhr Monatsversammlung.<br />

Dienstag und Mittwoch alle Erst- und Zweitkommunikanten um 7.45 Uhr in der Pfarrkirche<br />

einfinden, die Erstkommunikanten überdies am Karsamstag nach besonderen Weisungen.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 Uhr hl. Messe. 13 Uhr Christenlehre. 17.30 Uhr Rosenkranz.<br />

Montag und Dienstag: Stiftmesse des Josef Fanger-Küchler, Schwendi.<br />

Ramersberg. Mittwoch: 7 Uhr hl. Messe (B).<br />

Stalden. Sonntag: Palmsonntag. Ostergeneralkommunion der Jungfrauen. Bitte die<br />

Beichtgelegenheit schon am Vorabend von 5—7 Uhr zu benutzen! Hl. Opfer mit Vorlesung<br />

aus der Leidensgeschichte 6.30, 8 und 9.15 Uhr. Vor dem Amt Palmenweihe. Seelensonntagsopser.<br />

13.30 Uhr Christenlehre. 14 Uhr Kreuzwegandacht und Segen. Nach dem Amt General-<br />

Versammlung der Jungmannschaft und 14.30 der Jungfrauenkongregation im Vereinssaal.<br />

Montag: Dreißigster für Jüngling Karl Burch zum „Rößli".<br />

Dienstag: Siebenter für alt Kantonsrat Robert Burch.<br />

Mittwoch und Donnerstag: Je abends 6 Uhr Trauermette.<br />

Donnerstag: Hoher Donnerstag. Ab 6 Uhr Beichtgelegenheit. Kommunion wie sonntags.<br />

8 Uhr Amt mit Osterkommunion der Kinder und weiterer Gläubigen. 18 Uhr bis<br />

Freitag morgens 6 Uhr: Nächtliche Anbetung beim Hl. Grab.<br />

Freitag: Karfreitag. 9.15 Uhr Trauergottesdienst: Passion, Predigt, Fürbitten,<br />

Kreuzverehrung, Kommunionfeier, Heiliglandopfer. Anbetung des Allerheiligsten: 11—20<br />

Uhr; für alles Volk 14—15 Uhr und 20—21 Uhr.<br />

Samstag: Karsamstag. 6.30 Uhr Feuer- und Wasserweihe. 8 Uhr Amt mit Kommunion.<br />

8—9.30 Uhr Beichtgelegenheit. Aussetzung. Stundengebet. 16—20 Uhr Beichtgelegenheit.<br />

Aushilfe durch hochw. Pater Kapuziner. 19.30 Uhr Auferstehungsfeier.<br />

Kägiswil. Samstag: Von nachmittags 5 Uhr an Beichtgelegenheit.<br />

Sonntag: Palmsonntag. 6.30 Uhr Gemeinschaftsmesse mit Kommunion der Jungfrauen.<br />

9 Uhr Palmenweihe, Amt, Fortsetzung des 40stündigen Gebetes. 1 Uhr Anbetungsstunde<br />

für alle Christenlehrpflicht'gen und Schulkinder. Halb 2 Uhr Kreuzwegandacht, Schlußandacht<br />

und Segen. Halb 4 Uhr Versammlung der Frauen und Mütter in der „Krone".<br />

Abends 5 Uhr Gebetswache. Dienstag: Karitasabend der Jungfrauenkongregation.<br />

Donnerstag: 8 Uhr Amt mit Osterkommunion und Uebertragung des Allerheiligsten<br />

in die Sakristei.<br />

Freitag: Karfreitag. Trauergottesdienst (8 Uhr), Passion, Predigt, Fürbitten, Kreuz-<br />

Verehrung. Nachmittags Anbetungsstunden: 2—3 Uhr Bewohner unter der Brünigstraße,<br />

Dellen und Kreuzstraße; 3—4 Uhr Schwarzenberg; 4—5 Uhr Dörfli. Stationenandacht. Schluß<br />

des 40stündigen Gebetes. Am Karfreitag: Heiliglandopfer.<br />

Samstag: Karsamstag. 6.30 Uhr Weihe des Osterseuers. 8 Uhr Amt, Austeilung der<br />

hl. Kommunion. 7 Uhr Auferstehungsfeier und feierlicher Segen. Am Karsamstag von 4 Uhr<br />

an Beichtaushilfe (hochw. Pater Kapuziner). An Ostern Kommunionseier der Erst- und<br />

Zweitkommunikanten.<br />

Pfarrei Kerns.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen 6.30, 7.45, 8.30 und 10 Uhr. Kirchliche Gedächtnis<br />

der Männer- und Jungmännerkongregation für Jgl. Franz Bucher, Roßmatt. Halb<br />

1 Uhr Christenlehre und Andacht. Abends halb 8 Uhr Gebetswache. •<br />

Jungjrauenkongregation. Nachmittags 1.20 Uhr Versammlung in der Kirche. Vortrag.<br />

Männer- und Jungmännerkongregation und Jungmaunschast. Sonntag: Abends<br />

8' Uhr Versammlung in der Kirche.<br />

Montag: Gottesdienstanfang 6 und 7.30 Uhr. Dreißigster für Jungfrau Josesina<br />

Ettlin, ehemals Dietelmoos. Stiftmesse für Wwe. Josepha Bucher, Käli.<br />

Dienstag: Siebenter für Engelbert Reinhard-Durrer, Bännischwand. Stiftmesse auf<br />

Hochaltar für Kapellvogt Maria Durrer und Josepha Röthlin, Untergaß.<br />

Mittwoch: Alte gestist. Jahrzeit. Stiftmesse auf Hochaltar für A. M. Michel.<br />

Donnerstag: Hoher Donnerstag. Gedächtnis der Einsetzung des allerheiligsten<br />

Altarssakramentes. Abends 7 Uhr Psalter.<br />

Freitag: Karfreitag. Gebotener Fast- und Abstinenztag. Gedächtnis des Leidens<br />

und Sterbens unseres Herrn Jesu Christi. Gottesdienstanfang halb 9 Uhr. Während der<br />

Verehrung des heiligen Kreuzes wird das übliche Opfer für das Heilige Land aufgenommen.<br />

1 Uhr Predigt und Stationenandacht. Abends 7 Uhr Psalter.<br />

Samstag: Gedächtnis der Grabesruhe unseres Herrn Jesu Christi. Die Feuerweihe<br />

beqinnt morgens um 6 Uhr. Kommnniongelegenheit während des hl. Amtes. Am Nachmittag<br />

bitte vor 7 Uhr zur hl.Beicht zu kommen! Abends 7 Uhr Psalter und Auferstehungsfeier.<br />

Melchthal. Sonntag: 6.30 Uhr Frühmesse. 9.20 Uhr Palmsegnung. Gottesdienst.<br />

Christenlehre. 17.30 Uhr Kreuzweg- und Segensandacht.<br />

DonnerStag: Hoher Donnerstag. Sakramentenempfang wie an Sonntagen. 8 Uhr<br />

Gottesdienst (hl. Amt). 20 Uhr heilige Stunde.<br />

Freitag: Karfreitag. 9 Uhr Gottesdienst, anschließend sind die Betstunden, wie gewohnt.<br />

3 Uhr Predigt und Schlußandacht.<br />

Samstag: Karsamstag. 6.45 Uhr Feuer-, Kerzen» und Wasserweihe. Ungefähr 8 Uhr<br />

hl. Amt. Von 17 Uhr an Beichtgelegenheit. 19.45 Uhr Auferstehungsfeicr.<br />

Klosterkirche. Sonntag: 7.30 und 18 Uhr Gottesdienst.<br />

rntt. O st e rn : 9.30 Uhr Gottesdienst.<br />

§ t.Riklausen. Sonntag: Palmsonntag. 5.30 Uhr Beichtgelegenheit. 8.30 Uhr Palmen«<br />

weihe und -austeilung. Amt und Leidensgeschichte. Nach dem Gottesdienst können Palmen<br />

abgeholt werden, die letztjährigen sollen verbrannt werden. 13 Uhr Kinder- und Christenlehre,<br />

Kreuzwegandacht. Keine Christenlehrentlassung.<br />

Mittwoch: 16 Uhr Osterbeichte der Schulkinder.<br />

Donnerstag: Hoher Donnerstag. 8 Uhr Singmesse mit Kommunionempfang. Enthüllung<br />

der Altäre. 19 Uhr Oelbergsandacht.<br />

F r e i t a g: Karfreitag. Gebotener Fast- und Abstinenztag. 8.30 Uhr Enthüllung und<br />

Verehrung des Kreuzes. Predigt. Aussetzung des Allerheiligsten. S-1K Uhr Anbetiiiigsstun.<br />

den. 16 Uhr Schlußandacht.<br />

Samstag: Karsamstag. 19.30 Uhr Auferstehungsfeier, Prozession, TeDeum, Segen.<br />

Man merke: Diesen Monat ist kein Seelensonntag.<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: > Jungfrauen-Osterkonimunion und um 14 Uhr Versammlung<br />

der älteren Abteilung. " Hl. Messen u, S, 7.30 i«, u„v und -> 9 uyi. Uhr. Palmenweihe, PUlmriiweiye, Pmmenprozenion Palmenprozession unu und<br />

Amt. 14 Uhr für die ,üngere und 20 Uhr für die ältere Abteilung der Junginannschaft Bersammlung<br />

im Schulhause.<br />

Montag: Von heute an beginnt an Werktagen die Frühmesse um 6 Uhr; allfällige<br />

Mittelmesse um 6.45 und die Schulmesse um halb 8 Uhr. Siebenter für Frau Agnes<br />

Theiler-Omlin, Flüeli. °<br />

A y ä ä Ä V Ä r<br />

1,5 m ^ ° 6 : Karfreitag. Halb 9 Uhr Karfreitagszeremonien mit Predigt. Bon 10—18<br />

Uhr Anbetungsstunden für freiwillige Anbeter. 13 Uhr Predigt, Kreuzweg und Opfer für<br />

alLfrTrauermettcn. 19-20 Uhr Anbetungsstunde für Gebetswachemitgheder,<br />

20—21 Ettisned und Ewil unter der Straße, 21—22 ab der Straße- von 22 Uhr<br />

laut Einteilung des Dorfkreises.<br />

von<br />

8 m a r *!,! 0 Iii I ^r Weihe des Osterseuers, der Osterkerze und des Osterwassers. Halb<br />

L! lii lt lfr!!'!'? 1 ??ff 1L »T 10 Uhr Anbetungsstunde Ettisried und Ewil.<br />

Auskitt- m'n lÄ m^ laut Eintei ung. 14—15 und 16—18.30 Uhr Beichtgelegenheit m»<br />

»anff ' t a " » » «'-»>' -«»<br />

>3 C 6»


schrittlich eingestellt, da er den Wert der menschlichen Würde<br />

immer mehr und immer besser erkannt haben will."<br />

Dieses mutige Wort darf auch in Obwalden ein Helles<br />

Echo finden. Es wird zur Scheidung der Geister beitragen,<br />

und jedem Katholiken seinen Standort zeigen, sowohl in der<br />

Wirtschaft, wie in der Politik.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Der hohe Benzinpreis.<br />

Die Generalversammlung der Sektion Zürich des Touring<br />

Club der Schweiz behandelte u. a. auch die Frage des heutigen<br />

hohen Benzinpreises von 90 Rappen pro Liter, wobei<br />

- Direktor Britschgi, Genf, einige Aufklärungen hiezn gab. Der<br />

gegenwärtige Benzinpreis ist durch vevschiedene Faktoren bejbingt.<br />

Im Vordergrund steht der gegenüber der Vorkriegs-<br />

Ji^it bedeutend höhere Einstandspreis, dann die erhöhten<br />

»Frachten und nicht zuletzt die Beimischung von 15 Prozent der<br />

ßsehr teuren einheimischen flüssigen Treibstoffe, die von der<br />

«Holzverzuckerungs-AG. in Ems bezogen werden. Immerhin<br />

»dürfte nach den Ausführungen von Direktor Britschgi im<br />

Laufe des kommenden Sommers mit einer erneuten Senkung<br />

des Benzinpreises gerechnet werden.<br />

Kleine Zeitung<br />

Die zehn größten Städte der Welt.<br />

I An der Spitze der 4V Städte unseres Erdballs, die über<br />

eine Million Einwohner zählen, steht Newyork. In dieser<br />

Wolkenkratzerstadt leben gegenwärtig über zehn Millionen<br />

Menschen. Die letzte Volkszählung von London aus dem Iahre<br />

1931 ergab damals 8 204 000 Seelen und diejenige von<br />

Tokio aus dem Jahre 1940 6 778 000. Paris zählte 1936 um<br />

sechs Millionen Einwohner und Moskau gab für 1940 eine<br />

Bevölkerungsziffer von 4 137 000 an. Berlin folgt an sechster<br />

Stelle im Kranz der Riesenstädte mit 4 339 000 Einwohnern<br />

vor Kriegsbeginn. Es folgt Schanghai mit 3 500 000, Chicago<br />

mit 3 396 000 und Osaka mit 3 252 000 Einwohnern. Diese japanische<br />

Stadt hat in den letzten Jahren eine ganz phanta-<br />

»tische Entwicklung durchgemacht, zählte sie doch 1925 noch<br />

' 252 000 Einwohner. Ueber die Bevölkerungszahl von Leingrad<br />

ist man gegenwärtig im ungewissen. Zu Anfang<br />

es letzten Krieges hatte es 3 191 000 Einwohner.<br />

Die Möve an der Angel.<br />

Ein nicht alltägliches Erlebnis hatte unlängst ein Angler<br />

m Rhein. Während er eben damit beschäftigt war, Anen ge-<br />

.fangenen Fisch vom Angelhacken zu nehmen, stieß eine hung-<br />

.rige Möve auf die Brotstücke nieder, die der Jünger Petri<br />

"eben seinem Gerät etwas abseits ausgelegt hatte. Dabei vernckelte<br />

sich der Vogel in die noch nicht aufgerollte Laufschnur,<br />

us der er sich durch Entfliegen retten wollte. Wie ein<br />

brachen an der Leine flog dib Möve davon und flatterte hilflos<br />

in der Luft auf der Stelle, als die 50 Meter lange Fangschnür<br />

abgewickelt war. Schließlich wurde sie von dem Angler<br />

„eingeholt" und befreit.<br />

Humor<br />

l Die deutsche Sprache. Man erzählt, die Gemahlin eines<br />

englischen Gesandten hob einmal im Gespräch mit Bimarck<br />

die Schwierigkeiten der deutschen Sprache hervor und bekritelte<br />

namentlich, daß sich im Deutschen so viele Worte fänden,<br />

die doch nur ein und denselben Sinn hätten und auch<br />

tlicht den mindesten Unterschied in ihrer Bedeutung gestat-<br />

Hen. „Wollen gnädigste Frau mir nicht ein paar Beispiele<br />

in dieser Richtung nennen?" fragte Bismarck. — „0 ja; da<br />

ist „essen" und „speisen", das ist doch dasselbe, wie auch ebenso<br />

„senden" und „schicken", und „sicher" und „gewiß" bedeutet<br />

hwr im Deutschen doch dasselbe!" — Verzeihen Sie, Miu??<br />

fi rt f f te m§maxd > ich mir gestatte, Sie auf die<br />

Unterschiede durch Beispiele aufmerksam zu machen; Christus<br />

hat beispielsweise 3000 Mann in der Wüste „gespeist", aber<br />

sie nicht „gegessen". Ihr Herr Gemahl ist hier „Gesandter",<br />

aber kein „Geschickter" — und wenn plötzlich eine Revolution<br />

ausbrache, würde ich Milady an einen „sichern", aber<br />

nicht an einen „gewissen" Ort bringen. Ich glaube, hiermit<br />

die Unterschiede verständlich genug hervorgehoben zu haben,<br />

die unsere Sprache rechtfertigen."<br />

Kraftmenschen. Redner: „Die Herkunft ber Schrift verliert<br />

sich im Dunkel der Vorzeit. Früher, vor vielen tausend<br />

Jahren, schrieb man auf große Steinplatten..." Eine<br />

Stimme aus dem Hörsaal unterbrach ihn: „Wie vill hat dazumal<br />

en Briefträger verdienet?"<br />

Der gute Advokat. Der bekannte „Großkaufmann" Schlawinfki<br />

ist wegen einer schmierigen Angelegenheit angeklagt<br />

worden. Er trauj der ganzen Geschichte nicht recht und sagt<br />

zu seinem Advokaten: „Sie, Herr Doktor, wenn Sie es fertig<br />

bringen, daß ich sechs Monate Gefängnis bekomme statt Zuchthaus,<br />

so zahle ich Ihnen noch extra fünfhundert Franken!"<br />

Nach der Urteilsverkündung eilt der Advokat zu seinem<br />

Klienten und macht ihm die freudige Mitteilung, daß es<br />

ihm gelungen sei, die sechs Monate Gefängnis durchzubringen.<br />

Der Advokat meinte dann noch: „Es war eine wahre Redeschlacht,<br />

die mit allen Finessen geführt werden mußte. Das<br />

Gericht wollte Sie nämlich unbedingt freisprechen."<br />

Unmöglich. Dienstmädchen: „Und wieviel Lohn zahlen<br />

Sie, Madame?" — Hausfrau: „Ich werde Sie nach Ihren<br />

Leistungen bezahlen." — Dienstmädchen: „Nein! Für so wemg<br />

habe ich noch nie gearbeitet!"<br />

So so... Virchow, der berühmte Arzt, mußte als Vorsitzender<br />

der Examenkommission einen Studenten zweimal<br />

durchfallen lassen. Der Kandidat nahm noch einen dritten<br />

Anlauf und stellte sich wieder zur Prüfung. Ehe er gerufen<br />

wurde, erklärte er in äußerster Erregung zum Pedell, er<br />

würde sich mit dem Skalpell ins Herz stechen, wenn Virchow<br />

ihn wieder dnrchfallen ließe.<br />

Der Pedell hinterbrachte dem Professor diese Drohung, als<br />

dieser gerade in den Papieren des Studenten blätterte.<br />

„Was hat er gesagt?" fragte Virchow trocken, „durch das<br />

Herz wird er sich stechen? Na, bei seiner Unkenntnis wird er<br />

es ja doch nicht treffen!"<br />

Ein Löffel voll Senf. Bei einem großen Festessen<br />

während der Krönungsfeierlichkeiten in London waren auch<br />

einige Indianerhäuptlinge zu Gaste. Einer der Indianer bemerkte,<br />

wie ein neben ihm sitzendes Blaßgesicht sich zu dem<br />

Fleischgericht ein ganz klein wenig von einem Brei nahm, der<br />

in einem kleinen Gefäß auf der Tafel stand. Es war Senf.<br />

Der Indianer glaubte, es müsse eine besonders kostbare Delikatesfe<br />

sein, weil der Tischnachbar nur so wenig davon nahm.<br />

So versuchte er auch diese Speise und aß einen ganzen Löffel<br />

voll auf einmal. Tapfer ließ er sich nichts von dem gewaltigen<br />

Brennen anmerken, aber er konnte es nicht hindern, daß ihm<br />

die Tränen in die Augen traten. — „Warum weint mein<br />

Bruder?" fragte eine andere Rothaut erstaunt. Der Häuptling<br />

faßte sich und erwiderte: „Weil ich gerade daran denke,<br />

daß heute vor dreißig Jahren mein Vater im Mississippi ertrunken<br />

ist." — Darauf nahm auch der zweite Indianer einen<br />

Löffel voll und weinte auch. — „Warum weinst du<br />

denn?" fragte spöttisch der erste. — „Darüber, daß du damals<br />

nicht mit ertrunken bist", versetzte grimmig sein roter<br />

Bruder.<br />

Berufe. „Sehen Sie dort diese herrliche Villa?" —<br />

Ganz schön! Aber der Besitzer hat sie sich aus den Schmerzen<br />

und dem Stöhnen seiner Mitmenschen erbaut." — „War der<br />

Kerl ein Halsabschneider?" — „Nein, Zahnarzt!"<br />

Viehmarkt in Luzern vom 9. April 194«.<br />

Auffuhr: 4 Kühe, 277 Kälber, 8 Schafe, 2 Ziegen,<br />

405 Schweine; total 696 Stück.<br />

Preii» per Kg.<br />

Lebendgewicht Handel Preise<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der K. E. A. festgesetzten<br />

Höchstpreisen angenommen.<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—50 je n. Dual.<br />

51—55<br />

56—60<br />

61—65<br />

66—70<br />

Markenkälber 80 kg u. m.<br />

Rotfleischige<br />

Weißfleischige, mittelgr.<br />

Ausstich -<br />

Die Preise verstehen sich<br />

nüchtern, sonst bis zu 3 kg<br />

Eigengewicht<br />

Schweine.<br />

Fette Schweine<br />

Absüugerinnen<br />

Ferkel, 7— 9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Ausmastschweine<br />

2.60—2 70 Mittel<br />

2.70-2.80<br />

2.80—2.90<br />

3. 3.10<br />

3.10-3.20 .<br />

3.30—3.50<br />

3.60—3.80 gut<br />

4.20—4.30<br />

"<br />

per Stück Fr.<br />

68— 85 ,ng<br />

«7—105 n<br />

110—140<br />

145—200<br />

220—240 „<br />

fest<br />

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Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 9. April <strong>1946</strong>.<br />

(Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Frische Gemüse<br />

Spinat, inländischer<br />

Rhabarber<br />

Weißkabis<br />

Rotkabis<br />

Kohl (Wirz, Wirsing)<br />

Blumenkohl, Mittel<br />

Zitronen<br />

Bananen<br />

70— 80 Kastanien, gewöhnliche<br />

190<br />

380<br />

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Eier.<br />

f'H Trinkeier, inländische 35<br />

70—75<br />

7n_j^ Frischeier, ausländische 32<br />

180 Butter und Käse<br />

Kopfsalat kl. (ca. 100 gr) 4S-S0<br />

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Brüsseler SRriiffpspr KfiirnrÄP Chicoree . uiler, geformt 782<br />

Nnßlisalat, 100 gr<br />

2° 25 nein geformt, 100 gr 81<br />

Karotten, rote<br />

»roß geformt. 200 gr 161<br />

Randen, gekocht<br />

~ Kochbutter 757<br />

Randen, roh<br />

5°- 60 Emmentaler Käse, 1. Qual. 415<br />

Schwarzwurzeln 1« ! 5 «n® iel,etäH '<br />

L Qual. 415<br />

Sellerieknollen<br />

A °?Sbrinz, 1. Qual. 500<br />

90 IGOsjjj<br />

Zwiebeln, gewöhnliche 7°-">°TUsiter<br />

Lauch, gelb und weiß<br />

4i5<br />

100-105<br />

Lauch, grün<br />

60-7 Geflügel, Kleintiere und<br />

Kartoffeln, alte, inländ.<br />

Tomaten ausl.<br />

28 ~ 38 (Wildbret (tot).<br />

Monatsrettig (Radis) 20-25 Suppenhühner 700<br />

Bierrettig (Sommer- und Kaninchen 600-650<br />

Winterrettig) , 1 Stück 15-40<br />

Meerrettig,<br />

Süßwasserfische<br />

Weißrüben (Raben, Herbst- Regenbogenforellen soo<br />

rüben) zg—40 Großfelchen, tot 540<br />

Schnittlauch, 1 Bü!chel 10 Kleinfelchen, tot 440<br />

Petersilien, 1 Büschel 10 Hechte 540<br />

Kresse, 100 gr 20-35 Barsche (Egli) 440<br />

Brachsen<br />

ZOO<br />

Früchte und Beeren. Hasel 200-240<br />

Aepfel Trüschen _ 400<br />

Kontrollware, inländ. 85—100 Meerfische.<br />

Wirtschafts- u. Kochäpfel 75 Kabeljau, ganz 400<br />

Baumnüsse, große imKabeljau, Filets 480<br />

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Montag, 15. April. 20—23 Uhr: Geschlossene Vorstellung für Mj<br />

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von Windsor.<br />

Dienstag, 16. April, 20—23 Uhr: Professor Bernhardi. KomSdie I«<br />

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Mittwoch, 17. April, 20—23 Uhr: Paganini.<br />

Donnerstag und Freitag: «eine Vorstellung. — «m «arsrtitag<br />

bleibt die Theaterkasse den ganzen Tag geschlossen.<br />

Samstag, 20. April, 20—22.30 Uhr: Das Land des Lächelns.<br />

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Sarnen / Mittwoch, den 17. April 194«<br />

76. Jahrgang — Nr. 30<br />

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Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Einzahwng^auf' Postch7ckk^-to ^ V e r a n t w o r t l i c h e Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. Tel. 8 62 37<br />

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Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

K M b a t i b e r P a r t e i t a g v o n R l v a l d e a<br />

Die Delegiertenversammlung<br />

der Konservativen Volkspartei Obwalden tagte am Palmsonntag,<br />

den 14. April <strong>1946</strong>, vorgängig dem Parteitag, in<br />

tarnen. Sie nahm Kenntnis vom Jahresbericht, genehmigte<br />

/die Rechnung und besprach zuhanden des Parteitages die<br />

- Borschläge zu den Landsgemeindegeschästen. (Mitg.)<br />

Der Parteitag.<br />

Als die 62 Delegierten nach ihrer Versammlung vom kleinen<br />

zum großen Metzgern-Saal hinüberwechselten, fanden sie<br />

das großräumige Lokal zum größten Teil besetzt. Und als der<br />

Parteipräsident kurz vor 2 Uhr den Parteitag <strong>1946</strong> mit einer<br />

gehaltvollen Ansprache eröffnete, hatten über 350 Personen<br />

Platz genommen. Parteiprästdent Ständerat Ludwig von<br />

Moos, Sächseln, entbot herzlichen Willkommgruß an die so<br />

zahlreich erschienenen Parteifreunde aus allen Gemeinden,<br />

von der Rengg bis zum Brünigj und vom Fuße des Titlis.<br />

Sein Gruß richtete sich besonders auch an die erschienenen<br />

Mitglieder der Regierung und an den Herrn Referenten<br />

Ständerat Dr. Muheim, Altdorf. Ein Parteitag, so führte der<br />

Redner aus, kommt mir vor wie eine kleine Heerschau. Das<br />

Kampfziel wird markiert, die Reihen geordnet, mit frohem<br />

Mut und mit Zuversicht der Marsch angetreten. Der konservative<br />

Parteitag ist bereits nicht bloß zur Tradition, sondern<br />

zum bestimmenden politischen Faktor geworden. Es ist nicht<br />

bloß ein kleiner Kreis, der unter Ausschluß der Öffentlichkeit<br />

und in aller Heimlichkeit finstere Feldzugsplüne entwirft,<br />

sondern vor aller Welt und in aller Oesfentlichkeit treten wir<br />

zusammen, und jeder, der sich zu unserer Weltanschauung und<br />

unserer politischen Ueberzeugung bekennt, legt gerade mit der<br />

Teilnahme am Parteitag dieses Bekenntnis ab und hat Gelegenheit,<br />

mitzuraten und mitzuentscheiden, wenn wichtige<br />

Beschlüsse zu fassen sind, die über unseres Landes Zukunft,<br />

sein Wohl und Weh bestimmen sollen. Der Parteipräsident<br />

gab nach diesen einleitenden Worten einen Ueberblick über<br />

das eidgenössische politische Leben. Es ist unsere Pflicht, dem<br />

gesamten Bundesrat den Dank des Volkes zu verurkunden für<br />

seine immer wachsame, verantwortungsbewußte Führung in<br />

sechs schweren Kriegsjahren. Ein Gefühl des Dankes erfüllt<br />

uns gegenüber der Armee, dem General und allen Soldaten.<br />

Es gibt genug Eidgenossen und Demokraten, die statt des<br />

Dankes und des Vertrauens Mißtrauen säen wollen, die sogar<br />

von einer Staatskrise sprachen. Wir stellen fest, daß eine<br />

solche Staatskrise nicht besteht. Seit unserem letzten Parteitag<br />

ist das Kriegsende eingetreten. Wir danken dem Herrgott,<br />

- daß er unser Land gnädig bewahrt hat. Aber die Austreugun-<br />

! gen dürfen nicht nachlassen. Auf dem Gebiete der Ernährung<br />

jnind in den letzten Tagen alarmierende Nachrichten eingetroffen.<br />

Die Aufgabe des Bauern ist noch nicht erfüllt. Wenn wir<br />

'heute dem schweizerischen Bauernstand und an dieser Stelle<br />

^bwaldner Bauernsame den Dank nnd die Anerkennung<br />

abstatten, so muß damit der Wille verbunden sein, auch und<br />

gerade in der Zukunft sich dafür einzusetzen, daß diese Arbeit<br />

gleichermaßen anerkannt bleibt, nicht bloß in Worten, sondern<br />

L vfl 9 . a " ä Landwirtschaftspolitik, in der Preis- und Zoll-<br />

Politik, damit der Bauer in Zukunft auch seinen verfassungs-<br />

mäßigen Schutz erlangt, der ihm bisher gefehlt und dessen<br />

Fehlen sich in der Zeit zwischen beiden Kriegen Verhängnisvoll<br />

ausgewirkt hat. Es sind nicht bloß Fragen Von Preis<br />

und Lohn für sich betrachtet, die uns beschäftigen müssen, es<br />

ist die ganze große Frage sozialer Art, die zu lösen ist, die<br />

Obsorge vor allem für die wirtschaftlich Schwächeren; und gerechterweise<br />

müssen wir da in manchen Punkten vor allem<br />

auch den Arbeitnehmer einreihen. Einen herzlichen Glück-<br />

Wunsch der Partei geht an den Kantonalverband der christlichen<br />

Holz- und Bauarbeiter, der am 24. März dieses Jahres<br />

das 10jährige Jubiläum seines Bestehens gefeiert hat. Nicht<br />

bloß der Bund, auch der Kanton muß den sozialen Fragen<br />

Beachtung schenken. Dabei wollen wir aber Sprüche in gewissen<br />

außerkantonalen Zeitungen, es sei „kein innerschweizerischer<br />

Kanton in den letzten 50 Jahren wirtschaftlich so<br />

stark im Rückstand geblieben wie gerade Obwalden" und es<br />

herrschten im Kanton Obwalden „geradezu krasse unsoziale<br />

Zustände" als unsachlich und — um gelinde zu sagen —<br />

als gewaltige Uebertreibungen mit aller nötigen Entschiedenheit<br />

zurückweisen. (Großer Beifall!) Der Redner gedachte sodann<br />

der in diesem Jahre verstorbenen Parteifreunde; wir<br />

erwähnen hier nur Obergerichtspräsident Julian Stockmann,<br />

Sarnen, Oberrichter Gerold Wallimann, Alpnach, Kantonsrat<br />

Robert Burch, Stalden. Mit dem Dank an unsere Behörden<br />

im Kanton und in den Gemeinden für ihre treue Pflicht-<br />

Erfüllung schloß der Parteipräsident die mit großem Beifall<br />

aufgenommene Eröffnungsansprache.<br />

Der Parteitag schritt sodann zur Beratung der Landsgemeindegeschäfte.<br />

Zur Sprache kamen vorerst die<br />

Regierungsratswaylen.<br />

Bekanntlich haben die Regierungsräte Baudirektor Gasser,<br />

Lungern, und Finanzdirektor Rohrer, Sächseln, den Rücktritt<br />

aus der Regierung erklärt. Beiden Staatsmännern sprach der<br />

Parteitag für die umsichtige Betreuung ihres Mandates den<br />

besten Dank der Konservativen Volkspartei aus. Der Dank<br />

wurde zu Protokoll erklärt. Infolge der Amtsdauerbeschränkung<br />

muß Landammann Eduard Jnsanger, Engelberg,<br />

(lib.), aus der Regierung ausscheiden. Im Austritt befinden<br />

sich ferner die Regierungsräte Alois Röthlin, Kerns, und Leo<br />

Spichtig, Sarnen.<br />

In Diskussion stand in erster Linie die Nachfolge von<br />

Landammann Ed. Jnfanger. Im Namen der Talschaft Engelberg<br />

gab Talammann Dr. Jos. Gander dem Parteitag bekannt,<br />

daß Engelberg wiederum auf einen Regierungsratssitz<br />

aus verschiedenen Gründen (Kontakt mit dem alten Kantonsteil,<br />

Regelung der Verkehrsverhältnisse, Fremdenkurort) Anspruch<br />

erhebe. In Engelberg fand eine gemeinsame (konservative<br />

und fortschrittlich-demokratische) Gemeindeversammlung<br />

statt, an der einstimmig Statthalter Hermann Amr<br />

H e i n, Vizepräsident des Kantonsrates, als Regierungsrat<br />

portiert wurde. Der Vorgeschlagene stellte sich mit kurzen,<br />

sympathischen Worten dem Parteitag vor und erklärte sich bereit,<br />

die „Burdi" aus sich zu nehmen. Einstimmig stellte sich<br />

der Parteitag hinter den Vorschlag der Gemeinde Engelberg.<br />

Mit Statthalter Hermann Amrhein wird der erste christlichsoziale<br />

Vertreter in die Regierung einziehen, denn Herr Am-<br />

rhein war bekanntlich der erste Kantonalpräsident des Christlichen<br />

Holz- und Bauarbeiterverbandes Obwalden.<br />

Als Nachfolger von Regierungsrat Alois Rohrer, Sach-'<br />

seln, schlug die Delegiertenversammlung Ständerat<br />

Ludwig von Moos, Sächseln, vor. Zu diesem Antrag<br />

hatte der Vorgeschlagene einige Bedenken und bat den Parteitag,<br />

der Alpnacher Kandidatur, Kantonsratspräsident Anton<br />

Jöri, die Stimme zu geben. Justizdirektor Dr. G. Odermatt<br />

wies darauf hin, daß der Ständerat wegen der Kontaktnähme<br />

zwischen Bund und Kanton unbedingt auch Mitglied<br />

der Kantonsregierung sein sollte. Dieses Votum unterstützte<br />

namens der Gemeinde Sächseln auch Bürgerpräsident Paul<br />

von Flüe. Kantonsratspräsident Anton Jöri, Alpnach, erklärdes<br />

bestimmtesten, eine Wahl nicht annehmen zu wollen; er<br />

sei schon über sechzig und stehe daher nicht mehr unter dem<br />

Amtszwang. In der nun folgenden Abstimmung zwischen den<br />

beiden Vorgeschlagenen erhielt Ständerat Ludwig von Moos<br />

das überwältigende Mehr und wird daher an der Landsgemeinde<br />

als Regierungsrat vorgeschlagen.<br />

Landammann Alois Abächerli verdankte im Namen der<br />

Regierung den scheidenden Regierungsräten die große und oft<br />

undankbare Arbeit, die sie besonders während' der Kriegszeit<br />

geleistet haben.<br />

Eine überaus heftige Diskussion setzte um die Person von<br />

Regierungsrat Alois Röthlin, Kerns, ein. Er wurde vor vier<br />

Jahren entgegen der konservativen Parteiparole in die Regierung<br />

gewählt. In gespannter Aufmerksamkeit lauschte der<br />

Parteitag den Ausführungen von Kantonsrat Albert Windlin,<br />

Kerns. An einzelnen Beispielen stellte der Redner die<br />

Person Röthlins, besonders seine feindliche Einstellung gegenüber<br />

der Kirche und der Geistlichkeit, ins Rampenlicht.<br />

Regierungsrat Röthlin ist aus weltanschaulichen und<br />

politischen Gründen nicht nur für die Gemeinde Kerns,<br />

sondern für den ganzen Kanton unhaltbar geworden.<br />

Zu dieser Auffassung gelangte die am letzten Samstag in<br />

Kerns einberufene und von 260 Personen beschickte Parteiversammlung;<br />

sie beschloß einstimmig, gegen die Kandidatur<br />

Röthlin energisch aufzutreten und als Gegenkandidaten einen<br />

aufrichtigen, senkrechten Mann von konservativer und katholischer<br />

Ueberzeugung vorzuschlagen in der Person von Kantonsrat<br />

Anton Ettlin, Kerns. Herr Ettlin diente der<br />

Gemeinde Kerns während 16 Jahren als Einwohner- und<br />

Bürgerrat, ist seit 15 Jahren Mitglied des Kantonsrates, den<br />

er vor einigen Jahren erfolgreich präsidierte. Mächtiger Beifall<br />

unterstrich das höchst interessante, dreiviertelstündige Votum<br />

von Kantonsrat Windlin. Alt Regierungsrat Otto Heß,<br />

Kerns, bekräftigte die Ausführungen seines Redners und rief<br />

in den Saal hinaus: Es stünde bitter bös um die Grundsätzlichkeit<br />

in der Konservativen Volkspartei, würde sie Regierungsrat<br />

Röthlin unterstützen. In«. Joses Durrer, Kerns,<br />

verlas einen für Regierungsrat Röthlin vernichtenden Brief<br />

von einem außerkantonalen Beobachter, Herrn Prof. Dr. Linus<br />

Birchler, Zürich. Der Parteitag sprach sich nun einstimmig<br />

gegen die'Kandidatur Alois Röthlin aus und ernannte<br />

Kantonsrat Anton Ettlin zum Gegenkandidaten. Für<br />

die Konservativen des ganzen Kantons bedeutet dieser Beschluß<br />

eine Verpflichtung.<br />

Gerichtspräsident Dr. Franz Durrer, Alpnach, berichtete<br />

über die am Sonntagvormittag in Alpnach abgehaltene, neutrale<br />

Gemeindeversammlung, die zu den Regierungsratswahlen<br />

Stellung zu beziehen hatte und zum Schlüsse kam, auf<br />

Die Vorläufer der<br />

kfer<br />

tom-Energie<br />

Bon Otto Heß.<br />

tr»<br />

Bedürfnisse braucht es Energietrager,<br />

das heißt Stoffe, an die die Energie gebunden ist, oder<br />

die sie enthalten Solche Energieträger sind Kohle, andere feste<br />

Brennstoffe, Erdöl und dessen Derivate, Holz und die Wasserraste.<br />

Gewinnung, Forderung, Nutzung, Umwandlung, Übertragung<br />

und Verwendung der Energieträger verlangen wirtschaftliche<br />

Vorkehren, umfangreiche technische Anlagen, die<br />

Gegenstand der Energiewirtschaft sind. Für das Tageslicht<br />

aber und die Sonnenwärme sind keine solchen wirtschaftlichen<br />

Anstrengungen notwendig. Diese Energien sind darum auch<br />

mcht Gegenstand der Energiewirtschaft. „Die Sonne scheint<br />

sur alle Leut", sagt man.<br />

tocl§ e§ aber braucht, bis die Energie der Kohle oder<br />

tm<br />

W°sMs gebändigt ist und in unsern Woh-<br />

' f<br />

un^ Fabriken die Dienste leistet, die wir von ihnen<br />

j erwarten, ist Gegenstand der Energiewirtschaft. Wir leben<br />

heute im Zeitalter der Energie. Ueberall wurde das Energie-<br />

Natur vorhanden ist, durch die Menschen<br />

öv2£ T f ? P vereinfacht und verschönert unser Leben.<br />

w°7Z. tml if" " IC ttit 6 ° mit Etr, " t,e "'<br />

M f<br />

der Energiewirtschaft.<br />

vermögen<br />

au f f ein körperliches Arbeitsf]<br />

ngewlesen. Mit dem offenen Holzfeuer, das seine<br />

W<br />

Höhle erhellte und erwärmte, verschaffte er sich einige Annehnilichkeiten.<br />

Bald lernte der Mensch Tiere zähmen und<br />

machte sie zu Haustieren, die ihm bei der Arbeit halfen. Besonders<br />

im Ackerbau, der mit der Seßhaftwerdung begann,<br />

spielte die Arbeit der Tiere eine große Rolle. Jahrtausendelang<br />

blieben Tier und Holzfeuer die hauptsächlichsten Helfer<br />

des Menschen, bis ein genialer Gedanke das Wasserrad brachte.<br />

Nun konnte auch die Energie des fließenden Wassers dienstbar<br />

gemacht werden. Zunächst wurde diese Kraft für die Bewässerung<br />

und später für den Antrieb von Mühlen und andern gewerblichen<br />

Anlagen verwendet.<br />

Das Arbeitsvermögen des Windes war in der Seeschifffahrt<br />

schon lange bekannt. Der Windmotor aber, die Windwühle,<br />

kam in Europa erst im 11. Jahrhundert auf. Danach<br />

blieb die Energieversorgung über 500 Jahre lang auf das<br />

Arbeitsvermögen von Mensch und Tier, auf das Holz und auf<br />

me Wasser- und Wiudkrast beschränkt. Erst im 18. Jahrhundert<br />

nahm eine gewaltige Entwicklung in der Energieversorgung<br />

ihren Anfang. Die Kohle war die Grundlage, und die<br />

Erfindung der Dampfmaschine durch James Watt im Jahre<br />


einen Sitz in der Regierung Anspruch erheben zu wollen.<br />

An dieser Versammlung fielen drei Vorschläge: Gemeindeschreibe!<br />

Alban Küchler, Kantonsrat Franz Müller und Kantonsratsprästdent<br />

Anton Jöri. Alle drei lehnten eine Wahl<br />

ab. Die große Mehrheit entschied sich für Kantonsratspräsident<br />

Jöri. Kantonsrat Müller soll nur 5 Stimmen erhalten haben.<br />

(Aus dem Leserkreis erhalten wir noch einen weiteren<br />

Vorschlag auf Baumeister Franz Jmfeld, Alpnach. D. R.) Da<br />

nun Herr Jöri auch am Parteitag eine Wahl ablehnt und in<br />

Anbetracht der Verhältnisse in Kerns verzichtet nun Alpnach<br />

auf einen Regierungsratssitz.<br />

Als vierter Regierungsrat befindet sich auch Polizeidirektor<br />

Leo Spichtig, Sarnen, im Austritt. Der Parteitag<br />

überläßt es -dem Vorstand, je nach «der Konstellation an der<br />

Landsgemeinde Stellung zu beziehen.<br />

Endlich mußte für den zurückgetretenen Regierungsrat<br />

Franz Gaffer, Lungern, ein Ersatz bestimmt werden. Gemeindepräsident<br />

Hans Gasser orientierte den Parteitag über<br />

die in Lungern abgehaltene Gemeindeversammlung, an welcher<br />

beschlossen wurde, auf den Regierungsratssitz wieder Anspruch<br />

zu erheben und an Stelle des Demisfionärs Kantonsrat<br />

Anton M i n g, Lungern, vorzuschlagen. Herr Ming studierte<br />

an der ETH in Zürich und erwarb das Diplom als<br />

Ingenieur; er wird daher als Vorsteher des Baudepartementes<br />

wie geschaffen sein. In verschiedenen Beamtungen hat er<br />

der Gemeinde und dem Kanton seine Dienste zur Verfügung<br />

gestellt. Auch er war vor einigen Jahren Kantonsratspräsident.<br />

Der Parteitag schloß sich einstimmig dem Antrag der<br />

Gemeinde Lungern an.<br />

Landstatthalter- und Landammannwahl.<br />

Landammann Alois Abächerli, Giswil, wird als<br />

Landstatthalter unbestritten vorgeschlagen. Der Parteitag<br />

dankte dem abtretenden Landammann für seine sehr gut geführte<br />

Amtsleitung. Als Kandidat für das Landammannamt<br />

wurde bei absoluter Einstimmigkeit Regierungsrat D r.<br />

Gotthard Odermatt, Sarnen, vorgeschlagen.<br />

Ständeratswahl.<br />

Der bisherige Mandatinhaber, Ständerat Ludwig<br />

von Moos, Sächseln, wird einstimmig zur Wiederwahl<br />

empfohlen.<br />

Allfällig notwendig werdende Ersatzwahlen.<br />

Für den Fall, daß Oberrichter Ludwig von Moos in die<br />

Regierung gewählt werden sollte, müßte ein Obergerichts-<br />

Mandat und das Vizepräsidium des Obergerichts neu bestellt<br />

werden. Der Parteitag ist damit einverstanden, daß der bisherige<br />

Ersatzmann im Obergericht, Direktor Beat Schnider,<br />

Sarnen, zum Mitglied des Obergerichts nachrückt und<br />

daß Talammann Dr. Io f. ©anbei, Engelberg, als Vizepräsident<br />

vorgeschlagen werden soll. Dem Parteivorstand<br />

wurde die Kompetenz übertragen, einen geeigneten Ersatzmann<br />

ins Obergericht auszusuchen und der Landsgemeinde<br />

vorzuschlagen. Aus der Mitte des Parteitages hörte man<br />

Vorschläge, die auf Kantonsrichter Anton Schäli, Sächseln,<br />

Regierungsrat Alois Rohrer, Sächseln, und alt Kantonsrat<br />

Dr. med. Theod. Biner, Giswil, fielen.<br />

Nach einer kurzen Pause wurde die Beratung der Landsgemeindegeschäfte<br />

unterbrochen und der Parteitag hörte ein<br />

prächtiges Referat von Herrn Ständerat Dr. Gustav<br />

M u h e i m, Altdorf: „Eidgenössische Besinnung — Urschwei-<br />

Ser Verantwortung." Die beifällig aufgenommene Rede hinterließ<br />

bei allen Zuhörern einen nachhaltigen Eindruck.<br />

Der Parteitag setzte nun die Besprechung der Landsgemeinde<br />

fort und kam zu den<br />

Sachgeschäften.<br />

> Ohne Diskussion beschloß der Parteitag zu den Landrechtserteilungen<br />

(an Familie Costa, Sächseln, und Gebr. Olinger,<br />

Engelberg) Stimmfreigabe.<br />

Ueber den Antrag des Kantonsrates auf Beteiligung an<br />

der Durchführung des technischen Sofortprogramms der<br />

Stansstad-Engelberg-Bahn referierte Justizdirektor Dr. G.<br />

Odermatt. Seine Ausführungen wurden durch das Votum<br />

von Statthalter Hermann Amrhein, Engelberg, ergänzt; der<br />

Parteitag beschloß Zustimmung zu diesem kantonsrätlichen<br />

Antrag..<br />

Ebenso erhielt das Arbeitslosengesetz — von Finanzdirektor<br />

Alois Rohrer klargelegt — die Zustimmung des Parteitages.<br />

Somit waren die Traktanden des Parteitages erschöpft<br />

und Herr alt Ständerat Dr. W. Amstalden trat<br />

vor das Rednerpult, um in einem begeisterten Schlußwort<br />

«feiner Freude Ausdruck zu geben über die glänzende<br />

Beteiligung und die sachliche Durchführung dieses Parteitages.<br />

Der Redner schloß mit einem kräftigen Appell, sich um<br />

die Partei zu scharen und treu zu ihrer Parole zu stehen.<br />

Möge die Landsgemeinde am letzten Aprilsonntag auf dem<br />

Landenberg in der gleichen Eintracht und im Frieden tagen!<br />

Wasserräder ausgenutzt wurden, konnten nun in Elektrizität<br />

umgewandelt und an die Orte geleitet werden, wo man<br />

Energie braucht. Unser Land wurde dadurch von den ausländischen<br />

Zufuhren von Kohle und andern Energieträgern<br />

unabhängiger.<br />

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewann noch eine andere<br />

Energiequelle an Bedeutung: Das Erdöl. Die Erdöl-<br />

Produkte — Benzin, Petrol und Schweröl — spielen für die<br />

Energieversorgung des Verkehrs eine große Rolle.<br />

An der Energieversorgung der ganzen Erde sind gegenwürtig<br />

folgende Energieträger beteiligt:<br />

Stein- und Braunkohle mit 61 Prozent<br />

Erdöl<br />

mit 17 Prozent<br />

Holz<br />

mit 11 Prozent<br />

Wasserkraft mit 8 Prozent<br />

Erdgas u. a. m. mit 3 Prozent<br />

Wie deckt die Schweiz ihren Energiebedarf?<br />

In Rücksicht darauf, daß die Schweiz weder nennenswerte<br />

Kohlenvorkommen noch Erdölquellen besitzt, muß der größte<br />

Teil der Energieträger aus dem Auslande eingeführt werden.<br />

Die einzige bedeutende schweizerische Energiequelle ist<br />

O b w a l d e n<br />

Konlequent sein! (Eing.) Es gehörte zu der bemühenden<br />

Seite des im übrigen >so flott und einträchtig verlaufenen<br />

Parteitages vom Palmsonntag, daß der Präsident eine Aufforderung<br />

ergehen lassen mußte, es solle das Lokal verlassen,<br />

wer nicht zur Partei gehöre, und das Erfreuliche war dabei,<br />

daß ein Zugezogener wirklich unter dem Druck der im Saal<br />

herrschenden „öffentlichen Meinung" ehrlich die Konsequenz<br />

zog. Dagegen wurde es nicht überall verstanden, daß der<br />

Herr Parteipräsident nicht auch noch nach anderer Seite deutlicher<br />

wurde Wie man mehrfach feststellen konnte, herrscht die<br />

Ueberzeugung, daß auch Herr Kantonsrichter und Konkursbeamter<br />

Theo Jmfeld nicht in diese konservative Versammlung<br />

hineingehörte. Es ist ihm unbenommen, an jeder<br />

Landsgemeinde und vor jeder Wahl oder Abstimmung seinen<br />

persönlichen Standpunkt zu vertreten, aber es ist ganz klar,<br />

daß er sich damit schon längst außerhalb der konservativen<br />

Partei gesetzt hat. (Eine weitere Einsendung — aus Kerns —,<br />

die einen ähnlichen Standpunkt vertritt, legen wir dankend<br />

beiseite. Red.)<br />

Weniger Munition für die Jungschützen. Gemäß den Anträgen<br />

der Militärkommission zum laufenden Militärbudget,<br />

denen der Bundesrat und Bundesversammlung folgten, sind<br />

einige Abstriche bei der Munitionsdotation für das außerdienstliche<br />

Schießwesen vorgenommen worden. Der Kredit<br />

für die Kleinkaliber - Jungschützenkurse wurde gestrichen, so<br />

daß Gratismunition und Barbeitrag für diese Lturse dahinfallen.<br />

Bei den Jungschützenkursen 300 m stehen statt der<br />

vorgesehenen 38 bloß 32 Patronen pro Schütze zur Berfügung,<br />

so daß bei den Vorübungen mit den 24 Patronen<br />

besonders sorgfältig verfahren werden muß. Bei den Jungschützen<br />

Wettschießen werden 8 statt 10 Patronen verschossen.<br />

Motorfahrer-Club Obwalden. (Korr.) Letzten Sonntag,<br />

den 14. April, hielt der M.C.O. seine 16. Generalversammlung<br />

im Clublokal Hotel Krone, Sarnen, ab. Präsident Otto<br />

Leibundgut begrüßte die recht zahlreich erschienenen Clubkameraden;<br />

einen speziellen Gruß entbot er dem Clubmitglied Malermeister<br />

Fritz Bucher, der als 75jähriger noch aktiver Motorfahrer<br />

ist. Seit 6 Jahren konnten die Mitglieder zum erstenmal<br />

wieder mit dem Motorrad an die Generalversammlung<br />

kommen. Das Protokoll der letzten Generalversammlung<br />

wurde vom Aktuar O. Britschgi verlesen und vom Präsidenten<br />

verdankt. In seinem Jahresbericht hielt der Präsident einen<br />

Rückblick aus das verflossene Bereinsjahr, er erwähnte<br />

die Clubausfahrten und den gut abgelaufenen Clubfamilienabend<br />

in Kerns. Es wurden 26 neue Mitglieder aufgenommen,<br />

somit ist die Gösamtmitgliederzahl auf 60 angestiegen.<br />

Die von Kassier Omlin, Sächseln, gut geführte Jahresrechnung,<br />

die mit einem schönen Vorschlag abschloß, wurde genehmigt<br />

und verdankt. — Das Traktanduni Wahlen schlug<br />

keine hohen Wogen. Für das demissionierende Vorstandsmitglied<br />

W. Durrer wurde Hans Kaufmann, Wilen, gewählt.<br />

Als Sportpräsident wurde Hans Röthlin, Kerns, bestimmt<br />

und als Mitglied der Sportkommission Engelbert von Rotz, -<br />

Kerns. Präsident Leibundgut ermähnte die anwesenden Motorradsportler<br />

zu vorsichtigem fahren. Ueber die diesjährige<br />

Sporttätigkeit, Clubausfahrten usw. werden die Mitglieder<br />

später auf dem Zirkularweg orientiert. Vorgesehen ist eine<br />

Ausfahrt über die neue Sustenstraße, evtl. auch über die neuen<br />

vtraßen Aecherli-Wiesenberg und Schwendi-Glanbenberg.<br />

Dem abtretenden Sportpräsidenten wurde für feine Tätigkeit<br />

>er verdiente Dank ausgesprochen. Ein älteres, erfahrenes<br />

Gründermitglied des Clubs ersucht die jungen Motorradsahrer,<br />

anständig zu fahren und gute Straßendisziplin zu wahren,<br />

Radaufahrer gereichen dem Club nicht zur Ehre, er<br />

warnte auch vor übermäßigem Alkoholgenuß. Präsident Leibundgut<br />

gab noch auf verschiedene Anfragen betreffend Versicherung<br />

Auskunft und konnte dann die gut verlaufene Generalversammlung<br />

mit einem Dank an die erschienenen Clubkäme<br />

raden schließen. Dann wurde das vom Club gestiftete feine<br />

Zobig serviert. Vor der Heimfahrt wurden die Verfamm- I<br />

lungsteilnehmer vor dem Clublokal bei ihren Stahlrossen<br />

gefilmt.<br />

Eine bewegte Dorffchastsgemeinde in Sarnen. (Eing.) Am<br />

letzten sonntag versammelten sich die Dorfeinwohner von<br />

Sarnen im Hotel Mühle zur diesjährigen ordentlichen Dorfschaftsgemeinde.<br />

Der Präsident des Dorfschaftsrates, Herr Dr<br />

C. Diethelm, konnte eine ungewöhnlich große Zahl von<br />

Stimmberechtigten begrüßen. Kurz, aber eindringlich schilderte<br />

er die Tätigkeit des Rates im verflossenen Jahr Einige<br />

energische und unmißverständliche Worte widmete er dem Fall<br />

Tresch. (Warum wurde nicht eine Diskussion verlangt über den<br />

Tätigkeitsbericht des Präsidenten, um diese Sache einmal an<br />

Ort und Stelle abzuklären?) Das Protokoll des Aktuars Hr.<br />

Carlo Stockmann, ivurde genehmigt und verdankt. Der Kasster,<br />

Hr. Bankdirektor Villiger, gab Rechenschaft über seine<br />

umsichtige und weitsichtig geführte Rechnung, die aus Antrag<br />

der Rechnungsrevisoren die volle Anerkennung und den Dank<br />

der Einwohner sand. Ebenso wurde der bisherige Steueransatz<br />

von 80 Rappen sofort wieder gutgeheißen.<br />

die Wasserkraft, deren Ausbau und Umwandlung in Elektrizität<br />

unsere wirtschaftliche Abhängigkeit vom Auslande schon<br />

wesentlich verringert hat. Aber wir können ohne Kohle nicht<br />

auskommen, denn sie ist nicht nur bedeutender Energieträger<br />

sondern sie ist auch wichtiger Rohstoff.<br />

Die schweizerische Energieversorgung stützt sich also auf<br />

die einheimischen Wasserkräfte und das eigene Brennholz sowie<br />

ans ausländische Kohle und flüssige Brennstoffe Wie<br />

verteilt sich nun der Energiebedarf der Schweiz auf diese verschiedenen<br />

Energieträger?<br />

Wenn wir die Energie in einem Kubikmeter Holz mit<br />

derjenigen in 100 Liter Benzin oder einer Tonne Kohle vergleichen<br />

wollen, so müssen wir ein einheitliches Maß für den<br />

Energiegehalt haben. Als Maß wählt man zweck,näßig die<br />

Kilowattstunde. Sie ist die Maßgröße für elektrische Energie,<br />

mit ihr kann man aber Energie überhaupt messen. Die Erfaljritng<br />

ergibt für die Umrechnung folgende Mittelwerte als<br />

Grundlage: 1 kg Holz entspricht 2,1 Kilowattstunden und<br />

1 kg Siehst oder Del entspricht 5,5 Kilowattstunden Das<br />

heißt zum Beispiel, daß in einem Wasserkraftwerk 5 5 Kilo-<br />

Wattstunden elektrische Energie erzeugt werden müssen damit<br />

1 kg Kohle erspart werden kann.<br />

Wahlen. Schon der zahlreiche Aufmarsch ließ vermuten<br />

daß nicht allein die Sachgeschäfte so anziehend wirkten. Dies'<br />

wurde dann auch durch den Verlauf der Wahlgeschäfte bestg.<br />

tigt. Gegen den im Austritt sich befindenden Ratsherrn Ernst<br />

Müller wurde sofort Opposition gemacht und als Gegenkandidaten<br />

wurden genannt die Herren Oscar Vlach und Dr. $<br />

Kathriner. Es hat schließlich keinen Sinn, an dieser Stelle dw'<br />

hitzigen, ja sehr oft gehässigen Meinungsäußerungen geg^<br />

Herrn Müller zu wiederholen. Einige gründ,änliche Festste<br />

lungen scheinen dennoch notwendig. Sehr bald nämlich^<br />

kam man den Eindruck, daß der ganze Sfainps eine reine<br />

Vereinsangelegenheit darstellte. Dr. Emil kathriner stellte<br />

denn auch fest, daß Vereinspolitik in der Dorfschaft Qbfol llt<br />

keine Rolle spielen darf. Wenn Hr. Landschreiber R. Gasser<br />

fürchtet, die Subventionen der Dorffchastsgemeinde an die<br />

Feldmusik und an die Harmonie könnten geschmälert werde»<br />

wenn Herr Ernst Müller einmal Ratspräsident werden sollte<br />

— Vizepräsident war er ja schon im abgelaufenen Berichte<br />

jähr —, so haben schießlich alle Steuer zahlenden Bürger das<br />

Recht, gegen jeglichen Gesinnungsterror in diesen Vereinen<br />

eine ablehnende Haltung einzunehmen. Trotzdem Herr Müller<br />

als Mitglied der Feldmusik und der Harmonie seine Pfl^<br />

erfüllte — wie übrigens auch als Ratsmitglied und Kriegswirtschaftsbeamter<br />

—, wurde er gerade von dieser Seite maglos<br />

angegriffen und so ist auch das Abstimmungsresultat sehr<br />

verständlich: mit 58 gegen 51 Stimmen ivurde Herr Oscar<br />

Vlach in den Dorfschaftsrat gewählt. So hat also Kirchhöfen<br />

durch diese Vereinsmeierei seinen einzigen Vertreter in diesem<br />

Rat verloren. Weniger zu reden gab die einstimmige Bestätigung<br />

der Herren Villiger und Küchler Leo als Ratsinitglieder.<br />

Trotzdem Herr Dr. C. Diethelm nach 20jähriger<br />

verdienstvoller Tätigkeit — erwähnt sei hier nur die neue<br />

Flüelistraße —, sich am liebsten zurückgezogen hätte, ließ er<br />

sich doch bewegen, weiterhin als Präsident seine ausgezeichneten<br />

Kräfte in den Dienst des Torfes zu stellen. Als neuer<br />

Vizepräsident wird ihm in Zukunft Herr Carlo Stockmaiin<br />

zur Seite stehen.<br />

Sachgeschäfte: Der neue Bebauungsplan wurde von<br />

Jng. Otto Seiler erläutert und schließlich von der Versanimlung<br />

auch gutgeheißen. Im Name», der Kirchhofer setzte sich<br />

Herr Arnold Heß für den sofortigen Umbau der Rütistraße<br />

ein. Soll diese Sache wie bisher wieder auf die lange Bank<br />

geschoben werden? Von Seiten des Rates hat dieses Berkehrshindernis<br />

von einem Schwibogen vorderhand nicht viel<br />

zu fürchten. Aber die Kirchhofer sind gewillt (auch ohne<br />

Vertretung im Rat!) möglichst rasch ein entscheidendes Wort<br />

zu sprechen.<br />

Der Bau einer öffentlichen Bedürfnisanstalt bei der Torskapelle<br />

wird mit einem Kostenvoranschlag von Fr. 7500.<br />

genehmigt. Den, Rat wird ferner noch ein Kredit von Fr.<br />

12 000.— bewilligt zur Asphaltierung der Feld-, Museum-,<br />

Pilatus- und Flüelistraße. Nach 3stündiger Dauer konnte die<br />

Versammlung vom Präsidenten geschlossen werden.<br />

«anten. (Eing.) Am letzten Samstag bestand im Sanier<br />

Rathaus eine junge Obivaldnerin mit bestem Erfolg ihr Examen<br />

als Anwalt.<br />

Es ist dies Frl. Dr. Helen Stockmann, jüngste Tochter des<br />

Herrn Felix Stockmann, Hans am Grund. Wir freuen uns<br />

über den ersten tveiblichen Anwalt in Ob-valden und beglückwünschen<br />

die liebenswürdige junge Juristin herzlich zu ihrein<br />

Erfolg.<br />

Kerns. (Eing.) In unserer Gemeinde existiert seit einiger<br />

Zeit eine gewisse Schicht junger Burschen,' ivelche sich zum<br />

Ziele setzt, am Wirtstische, auf der Straße und auch anderswo<br />

gegen unsern geschätzten H. H. Pfarrer zu schimpfen. Diese<br />

Politisiererei von noch nicht st i m in f ä h i g e » Burschen<br />

verdient eine scharfe Ablehnung eines jeden senkrechten kernsers.<br />

Diese noch nicht trockenen Kerle gehen sogar soweit, eine<br />

geschlossene Versammlung zu belästigen und zu stören. Auch<br />

die alte Regierung ist Gegenstand ihrer „Politik". Es wäre<br />

wohl goscheiter, diese Knübchen würden der Gemeinde Kerns<br />

ihre bezogenen Armenunterstützungen zurückbezahlen!! Es<br />

gibt wirklich Familien, welche eine Armenunterstützung bitter<br />

notwendig haben. Dann zeigen sie aber der (Gemeinde ihre<br />

Dankbarkeit und vergelten es nicht mit solcher genieinen, verlverflichen<br />

Art!!<br />

Leider gib! es auch Franc», ivelche keine, aber auch gar<br />

leine Einrichtung der katholischen Kirche unangetastet blei»<br />

ben lassen können, «je ergehen sich in Vorwürfen gegenüber<br />

unserem hochwürdigsten Bischof, seinen nächsten Untergebenen,<br />

sowie unserer Pfarrgeistlichen usw.<br />

Gott sei s gedankt, daß diese Dbgenannten nur wenige<br />

betrifft. Denn daß die Mehrzahl der Kerns« eine sehr gute<br />

christliche Gesinnung innehat, hat die mächtig eindrucksvolle<br />

Versammlung der konservativen Partei, Gruppe Kerns, und<br />

ihrer Gesinnungsfreunde vom letzten Samstag zu Tage gelegt.<br />

Man darf ruhig sagen, daß eine sympathische Einstellnng gegenüber<br />

dem H. H. Pfarrer die Ehre und das Ansehen ünjerer<br />

schonen Gemeinde mir fördert, und vor allem der Gemeiude<br />

den langersehnten Frieden wieder bringen wird.<br />

7 t* ".«um uu ui'uujirui'ncn<br />

get an der Deckung des Energiebedarfes der Schweiz für drei<br />

vermiedene Jahre. 1913 und 1938 — um die Entwicklung<br />

während der 2b Jahre vor dem Kriege zu zeigen — und das<br />

^ahr 1942, das die gegenwärtigen 'Verhältnisse in unserer<br />

Energieversorgung darstellt.<br />

v\itt vsaljre 1913 beruhte die schweizerische Energieversorgung<br />

zu 84 Prozent auf den ausländischen Energieträgern<br />

oo ;Tcm" n^ DcI ' ® cr 9 c i° mtc Jnlandbedarf betrug damals<br />

^7,7 Milliarden Kilowattstunden. Das einheimische Holz deckte<br />

w Prozent und die eigene Elektrizität aus Wasserkraft 6<br />

Prozent dieses Bedarfes. In den 25 Jahren bis 1938 stieg<br />

»er gesamte Energiebedarf der Schweiz um 3,1 Milliarden<br />

auf 30,8 Milliarden Kiloivattstunden. Trotz dieser starken,<br />

absoluten Zunahme sank die Abhängigkeit von ausländischen<br />

Energieträgern auf 73 Prozent. Diese Verbesserung unserer<br />

Energieversorgungslage verdanken wir dem Ausbau der Was'<br />

lerkräfte, der von 1913 bis 1938 rasch voranging. Die aus der<br />

Wasserkraft erzeugte Elektrizitätsmenge ist in dieser Zeit »m<br />

das Dreifache gestiegen und ihr Anteil am Gesaintenergiebedarf<br />

betrug im Jahre 1938 18 Prozent.<br />

(Fortsetzung folgt!)


Kerns. (Eing.) In Zusammenarbeit der Gemeinde-Ackerausteile<br />

mit dem Obstbauverein wurde auf den 7. April ein<br />

Aufklärungsvortrag über die Bekämpfung des Kartoffelkäfers<br />

und des Unkrautes im Getreidebau sowie über die Sommerbehandlung<br />

im Obstbau veranstaltet. Für dieses vielseitige<br />

und aktuelle Thema konnte als Referent Herr Meier, aus<br />

Dielsdorf, gewonnen werden. Es scheint uns als unsere<br />

Pflicht und Aufgabe, auch an dieser Stelle diesmal aber nur<br />

"ber den Kartoffelkäfer etwas zu berichten. Sind doch schon<br />

Jahre verflossen, seitdem der berüchtigte Kartoffelkäfer zum<br />

' erstenmal in unserem Schweizerland aufgetreten ist und sich<br />

nun über das ganze Schweizerland verbreitet hat. Der<br />

Kartoffelkäfer als einer der größten Schädlinge im Kartoffelbau<br />

wird heute noch viefach in seiner Gefährlichkeit unterschätzt.<br />

Die Verbreitung des Käsers wurde vor allem durch<br />

die Westwinde nach Osten nnd Nordosten getrieben. Er übersintert<br />

in zirka 25—40 cm Tiefe und verläßt sein Quartier<br />

cst bei zirka 15 Grad Celsius Bodenwärme, 'Ende April<br />

der anfangs Mai. Massenhaft erscheint er aber erst im Juni.<br />

Re Lebensdauer beträgt 1—2 Jahre. Ein im Jahre 1945<br />

durchgeführter Versuch ergab folgendes Bild: Auf einer hal-<br />

> ben Are unversuchten Pflanzlandes wurden an Kartoffel-<br />

MUauden 4 Männchen und 4 Weibchen ausgesetzt. Nach kurzer<br />

Zeit konnten 77 Eigelege mit 2633 Eiern des Kartoffelkäfers<br />

gezählt werden. Das kleinste Eihäufchen hatte 9, das größte<br />

108 Eier pro Gelege, durchschnittlich 34 Stück. Es schlüpften<br />

Ms den 2633 Eiern 1921 oder rund 73 Prozent Larven aus.<br />

Hätte man diese Larven weitergezogen und die zweite Käfergeneration<br />

voll entwickeln lassen und mitberücksichtigt, daß<br />

durch verschiedene äußere Faktoren vom lebenden Material<br />

zirka 40 Prozent eingegangen wären, so würde rein rechnerlsch<br />

diesen Sommer statt die 4 Weibchen rund 10 000 Weibchen<br />

bereit sein, ihre Eier abzulegen. Die vier Weibchen vom<br />

Sommer hätten sich um das 2500sache vermehrt. Die Larven<br />

der! Kartoffelkäfer fressen das Laub der Kartoffelstauden. Die<br />

gesamte Blattfläche wird stark verkleinert oder überhaupt vernichtet.<br />

Die Knollenbildung unterbleibt als Folge der fehlenden<br />

Assimilationsorgane. 20V Kartoffelkäfer brauchen für<br />

ihre Entwicklung von Larve zum Vollinsekt 1 kg Blattwerk!<br />

» Aus einem Flugblatt, das im Auftrage des Eidg. Departeinentes<br />

des Innern im Juli 1877 veröffentlicht wurde, entnehmen<br />

wir folgendes: Der Koloradokäfer, dieses für die<br />

Landwirtschaft höchst gefährliche Insekt, kam ursprünglich im<br />

Delsengebirge im Westlichen Amerika vor, wo er schon seit<br />

mindestens 50 Jahren bekannt ist. Er lebte dort auf einer<br />

Milden Kartoffelart. Sobald jedoch in jenen Regionen Kar-<br />

Mffeln gepflanzt wurden, gewöhnte er sich nach und nach an<br />

dieselben und wurde das dort so wohlbekannte, schädliche Intekt.<br />

Die Käfer verbreiteten sich, doch wandern sie nicht in<br />

Vm Sinne, daß sie einen Bezirk ganz verlassen und zum an-<br />

|ern gehen. Da, wo sie einmal festen Fuß gefaßt haben, da ist<br />

u erwarten, daß sie für alle Zeiten auch bleiben werden.<br />

Schwankend von Jahr zu Jahr, sowohl in Anzahl als der daaus<br />

folgenden Macht, Schaden zu tun, je nachdem die Um-<br />

'ände für ein Zunehmen oder Abnehmen günstig sind. Hören<br />

!ir was für eine Bekämpfungsmethode damals angewendet<br />

wurde bezw. vorgesehen war, und was würde die heutige Zeit<br />

zu dieser Methode sagen? Mit bestem Erfolg wendet man gegen<br />

den Kartoffelkäfer das giftige Pariser- od. Schweinfurtergrün<br />

an. Es wird als feines Pulver mit Mehl oder Gips gemischt<br />

und damit bei Tau das Kartoffelkraut bestreut. Doch<br />

haben die in Deutschland zur Vertilgung des Insektes ange-<br />

""Sendeten Maßregeln nicht weniger als guten Erfolg gehabt.<br />

)ie Infizierten Ackerparzellen wurden, nachdem man sie tief<br />

Umgepflügt, mit Stroh bestreut und mit Petroleum begossen,<br />

Worauf das Ganze angezündet wurde. Was würde man in<br />

Heutiger Zeit sagen, wenn diese Bekämpfungsmethode angesendet<br />

werden müßte! Wir können leider an diesem Käfer-<br />

Problem nichts mehr ändern und müssen uns mit der Zeit<br />

Abfinden und alles daran setzen, um diesem gefährlichen Insekt<br />

entgegenzutreten, um weitere Schäden zu verhüten. Es<br />

Ist Pflicht und Schuldigkeit eines jeden, den heutigen Anordjungen<br />

Folge zu leisten. Im weitern verweisen wir auf die<br />

Publikation im <strong>Obwaldner</strong> Amtsblatt vom 11. April <strong>1946</strong>.<br />

Sächseln. (Eing.) Aus dem Teffin kommt die Kunde, daß<br />

ort am 13. April <strong>1946</strong> Ingenieur FriedrichvonMoos,<br />

|m Sächseln, im 74. Altersjahr gestorben sei. Am 13. Sep-<br />

'mber 1872 in Sächseln geboren, war Friedrich von Moos<br />

- jüngste der Söhne des frühern eidgenössischen Staatsreibers<br />

Niklaus von Moos und Bruder von Landammann<br />

Paul von Moos sel. Er bildete sich als Ingenieur aus und<br />

leitete einige Zeit, vor Herrn Oberst Seiler, das Kantonsmgemeurbursau.<br />

Um die Jahrhundertwende trat er in die<br />

»Dienste der Berner Alpenbahn-Gesellschaft. Vor einigen Iahreu<br />

m den Ruhestand getreten, ließ er sich endgültig im<br />

Tessm unseres Wissens in Rodi, nieder. Im Militär war<br />

UÄ 1 tiDrt<br />

:!^ - ® t00 § zum Major und Kommandanten des<br />

«Bat. 47 avanciert. Der ältern Generation in Sächseln bleibt<br />

er in guter Erinnerung. Frieden seiner Seele!<br />

Sächseln. (Korr.) Am Sonntagabend verschied nach kurzer<br />

Krankheit m ihrem 83. Lebensjahre Frau Oberrichter Bernhardine<br />

von Flüe-Müller. Sie war die Tochter des srüheren<br />

Engelwirts Baptist Müller und verehelichte sich 1893<br />

mit Gemeindeschreiber Josef von Flüe, der ihr im Juni 1933<br />

m Tode vorausgegangen ist. Ihm war sie in seinen vielen<br />

Obliegenheiten eine unermüdliche, sorgsame Gefährtin und<br />

?elferin und nach seinem Tode eine treue Hüterin seines<br />

oertvollen Nachlasses. Den Angehörigen aufrichtige Teilnahne.<br />

Frau Oberrichter von Flüe sel. ruhe in Gottes Frieden!<br />

Sächseln. Aus der Vatikanstadt verbreitete die<br />

lgentur „Agence France Presse" am 11. April die überraschende<br />

Meldung:<br />

„Die Heiligsprechung des Seligen Niklaus von Flüe soll<br />

glaubt man, schon imnächstenHerbst erfolgen, nach jener<br />

per seligen Franziska Xaveria Eabrini, welche die erste Heiligsprechung<br />

nach dem Krieg sein und im Mai oder Juki<br />

stattfinden wird."<br />

Groß wird die Freude in unserem Lande sein. (:)<br />

lM -Korr.) Der katholische Gesellenverein Alp-<br />

> r, nach zwei Jahren wieder eine Ausstellung für<br />

artoVJ e


M r<br />

den Arbeiterftand<br />

Der Arbeiter mutz gerecht behandelt werden<br />

und für seine Arbeitsleistung so entlöhnt werden, daß er aus<br />

den Früchten der Arbeit den Lebensunterhalt und die Erfüllung<br />

seiner sozialen Verpflichtungen bestreiken kann.<br />

Hören wir, was Papst Leo XIII. in Rerum Novarum<br />

schreibt: Die Arbeiter dürfen nicht wie Sklaven angesehen<br />

und behandelt werden. Ihre persönliche Würde muß stets<br />

heilig gehalten werden. Handwerk und Arbeit erniedrigt<br />

nicht. Unehrenvoll ist es, Menschen bloß zu eigenem Gewinn<br />

auszubeuten und sie nur so hoch zu taxieren, als ihre<br />

Arbeitskraft reicht.<br />

(Das könnten sich gewisse Arbeitgeber, die nicht einmal<br />

die Gesamtarbeitsverträge innehalten, hinter die Ohren schreiben.<br />

Wenn erwünscht, können die Namen dieser <strong>Obwaldner</strong><br />

Meister bekannt gegeben werden.) d. d.<br />

Aus der Arbeit des Christlichen Holz- und Bauarbeiterverbandes<br />

Obwalden.<br />

An der Kantonaltagung vom 24. März <strong>1946</strong> sind solgende<br />

Anträge der einzelnen Sektionen genehmigt worden:<br />

Sektion Alpnach: Dem Kantonalverband werden<br />

folgende drei Punkte zur Diskussion oder Weiterleitung an<br />

die zuständigen Behörden erteilt:<br />

1. Dahin zu tendieren, bei der kommenden Familienschutzgesetzgebung<br />

das vollste Augenmerk daraus zu richten, daß auch<br />

im Kanton Obwalden Familienausgleichskassen gegründet und<br />

finanziert werden.<br />

2. Daß die Kassen, wie auch die Kinderzulagen von der<br />

Steuerbelastung wegen ihres sozialen Einschlages befreit<br />

werden.<br />

3. Daß die Kinderzulagen nicht durch die Unternehmer,<br />

sondern durch eine bestimmte Stelle der Gemeinde oder des<br />

Kantons ausbezahlt werden.<br />

Sektion G i s w i l. A n t r a g I. Der Kantonalvorstand<br />

soll mit einem Gesuche an den Bund kinderreicher Familien<br />

gelangen, damit bald die Familienausgleichskassen auf kantonalem<br />

Boden geschaffen werden.<br />

Antrag I I. Der Kantonalvorstand wird beauftragt, an<br />

die kantonalen Instanzen zu gelangen, sie sollen für die kommende<br />

Zeit baureife Arbeitsprojekte vorbereiten, so daß zu<br />

jeder Zeit Arbeiten zur Inangriffnahme bereit sind. Wir<br />

wollen keine Arbeitslosenunterstützung, wir wollen Arbeit<br />

und Verdienst.<br />

Antrag I II. Der Kantonalvorftnad soll bei den Borständen<br />

der neugegründeten Wohnbaugenossenschaften vorfiellig<br />

werden, daß die zu vergebenden Arbeiten, welche durch<br />

Bund, Kanton und Gemeinden subventioniert werden, nur an<br />

Bauunternehmer und andere Arbeitgeber vergeben werden<br />

sollen, welche Gewähr bieten für qualitative Arbeit, ferner<br />

die Arbeiter als Arbeiter behandeln und einen anständigen<br />

Lohn bezahlen. Vor allem sollen Arbeitgeber berücksichtigt<br />

werden, welche dem Bertrage nachleben, die Arbeitszeit strikte<br />

einhalten und die Ferienmarken verabfolgen.<br />

Sektion Kerns. Die Sektion Kerns stellt den Antrag,<br />

der Kantonalvorstand soll Mittel und Wege suchen, damit<br />

aus kantonalem Boden für die Gemeinde-, Straßen- und<br />

Forstarbeiter eine Besserung in den Lohnverhältnissen eintritt,<br />

so daß diese Gemeindearbeiter nicht schlechter gestellt<br />

sind als die Bauarbeiter.<br />

Sektion Sächseln. Die Forstarbeiter der Sektion<br />

Sächseln verlangen:<br />

1. Die Schaffung eines Vertrages auf kantonalem Boden<br />

im Forstgewerbe. 2. Eine Besserung der Lohnverhältnisse und<br />

die Gleichstellung aller ständigen Forstarbeiter im ganzen<br />

Kanton. 3. Die Ferienregelung nach dem schweizerischen Bauarbeitervertrag.<br />

S e k t i o n S a r n e n. A n t r a g I. Es soll eine Berufsbildungskommifsion<br />

gebildet werden, welche die finanziellen<br />

und technischen Mittel besorgt, sowie die praktische Ausbildung<br />

an die Hand nimmt oder für solche besorgt ist.<br />

Antrag II. Es sollen für den Arbeiter endlich bessere<br />

Aussichten bestehen zur Erlangung von Velo-Reisen, um ihm<br />

den Weg zur Arbeit, der für viele sehr weit ist, zu erleichtern.<br />

Teuerungszulagen für das Coiffeurgewerve.<br />

Auf Antrag der beteiligten Verbände hat der Bundesrat<br />

die durch Gesamtarbeitsvertrag festgelegten Teuernngszulagen<br />

für das Coiffeurgewerbe allgemeinverbindlich erklärt.<br />

Zioilstandsnachrichten für den Monat März <strong>1946</strong>.<br />

Sarnen.<br />

Geburten: 4. Josef Paul, des Josef von Ah-von Moos,<br />

Landwirt, Sächseln, Ettisried. 6. Alice Anna, des Alois Schwegler-<br />

Burch, Chauffeur, Sächseln. 7. Josef Benedikt, des Joses Gasser-<br />

Heß, Bauarbeiter, Kägiswil. 8. Friedrich Leo, des Fritz Durrervon<br />

Wyl, Schreinermeister, Alpnach. 8. Josef Alois, des Gregor<br />

Burch-Fanger, Hotelier, tzostatt, Schwendi. 8. Eduard Josef, des<br />

Josef Röösli-Waser, Zimmermann, Kirchhöfen. 9. Erwin Martin,<br />

des Alois Schuler-Burch, Fabrikarbeiter, Wilen, Vonderslüe. 9.<br />

Gertrud Luise,des Friedrich tzofer-Sigrist, Mechaniker, Rüteli Giswil.<br />

14. Othmar Hans, des Fritz Jsler-Röthlin, Mechaniker, Marktstraße.<br />

14. Heinrich Josef, des Josef Omlin-Rohrer, Zeughausarbeiter,<br />

Spis, Sächseln. 15. Johann Walter, des Walter Burch-Kathriner,<br />

Landwirt, Leitimatt, Schwendi. 16. Theodor Augustin, des<br />

osef von Moos-von Ah, Landwirt, Ewyl, Sächseln. 18. Berta<br />

§ osefine, des Jak. Josef Küchler-Burch, Landwirt, Grinn, Schwendi.<br />

19. Josefine Marta, des Karl Wallimann-Kiser, Landwirt, Hofmatt,<br />

Kirchhöfen. 19. Rita Josepha, des Josef Ziegler-Fanger, Bauarb'eiter,<br />

Boribach. 19. Kurt Josef, des Otto Jmfeld-Pfulg Chauffeur,<br />

Alpnach, Stad. 20. Brigitte Marie, des Alois Amrein-Großholz,<br />

Bankkassier, Großgasse. 20. Marie Jda, des Josef Kathriner-Zurgilgen,<br />

Landwirt, Kapellmatt, Wilen. 20. Silvia Anna, des EngelbSrt<br />

von Moos-Britjchgi, Landwirt, Durren, Schwendi. 21. Urs llrs<br />

Beat Niklaus, des Dr. 5 Hans Ming-Moser, Rechtsanwalt, Wilen.<br />

23. Anton Werner, des Josef von Deschwanden-Dönni, Landwirt,<br />

Kerns, Haldirei. 26. Annamarie, des Josef Rufer-Flüeler, Land-<br />

Wirt Alpnach. 29. Alois Arnold, des Älois Burch-Kälin, Schreinermeister,<br />

Schwendi, Rüti. 29. Bruno Ernst, des Gregor Berwert-Burch,<br />

Landwirt, Blatti, Schwendi. 31. Hans Karl, oes Haas<br />

Bucher-Bramann, dipl. Zimmermeister, Kerns, Unterdorf. 31. Marie-Theres.<br />

des Rudolf Britschgi-Müller, Forstarbeiter. Hasli,<br />

Schwendi.<br />

Ehen: Keine.<br />

Todesfälle: 4. Amrhein Marie, Schneiderin, geb. 9. Marz<br />

1877, Wilerstraße, Kirchhöfen. 4. von Ah Josef Paul, geb. 4. März<br />

<strong>1946</strong>, des Josef von Ah-von Moos, Ettisried, Sächseln, b. von Moos<br />

Elisabeth Marie, geb. 4. März <strong>1946</strong> des Franz von Moos-Fenk,<br />

Sächseln, Flüeli, Längacher. 10. Anderhirsern Josephina, geb. 13.<br />

November 1870. Witwe des Josef Anderhirsern-Wirz, Unterdorf.<br />

13. Stedtfeld Maria Ottilia, geb. 24. Juli 1908, Felsenheim. Sachseln.<br />

14. Abegg Simon, Landwirt, geb. 12. September 1877, Ehemann<br />

der Marie geb. Bär, Wilen, Balgen. 16. Heß-Thilders Theodora<br />

Johanna, geb. 3. Oktober 1876, Ehefrau des Josef Heß, Alpnach,<br />

Dors. 16. Burch Karl Jgnaz, Landwirt, geb. 27. Februar<br />

1925, „Rößli", Schwendi. 18. Furrer Josef, Landwirt, geb. 6. Februar<br />

1860. Witwer der Josesa geb. von Ah, Rüti, Schwendi. 24.<br />

Barch-Burch Marie, geb. 17. August 1866, Ehefrau des Josef Burch,<br />

Eggelen, Schwendi. 26. Lehmann Hans, Freileitungsmonteur, geb.<br />

19. Juni 1902, Ehemann der Jda Bachmann, Brienz. 30. Rohrer<br />

Emma geb. Omlin, geb. 12. Mai 1880, Ehefrau des Josef Rohrer,<br />

Sächseln, Mätteli. 31. Ebbecke Hans, Musiker, staatenlos (Emigrant),<br />

geb. 1. Juni 1911, Ehemann der Anni geb. Blnm, Basel.<br />

Kerns.<br />

Geburten: 24. Maria Magdalena, des Franz Josef Gasser-<br />

Jnderbitzin, Installateur, Oberdorf.<br />

Ehen: Keine.<br />

Sterbefälle: 3. Röthliu-Abegg Marie, Dietzelbach, Welchthal,<br />

geb. 1. Februar 1874. 4. Vogler-Heß Wilhelm, Schneidermeister,<br />

Untergasse, geb. 30. September 1879. 6. Bucher»Franz, Roßmatt,<br />

geb. 31. August 1864. 12. Ettlin Katharina Josesa, Untergasse,<br />

geb. 16. Mai 1864.<br />

Sächseln.<br />

Gebarten: 1. Emma Josesine, des Niklaus von Moos-Rohrer,<br />

Jfang, Flüeli. 4. Elisabeth Marie, des Meinrad von Moos-Fenk,<br />

Längacher, Flüeli. 14. Bertha Marie, des Leander Rohrer-Spichtig,<br />

Obermatt, Flüeli. 25. Anna Mcirgrith, des Josef Rohrer-Steger,<br />

Hinterdorf.<br />

Ehen: Keine.<br />

Todesfälle: 2. von Ah geb. Spichtig Franziska Mathilda,<br />

Midi, geb. 31. Mai 1880. 23. Lütolf Karl Leo, Wifsibach, geb.<br />

8. Juni 1903.<br />

Alpnach.<br />

Geburten: 12. Rosmarie Josesine, des Joses Matter-Vogel,<br />

Maschinist, Grund. 13. Erwin Anton, des Jsidor Hermann-Jmfeld,<br />

Bauarbeiter, Hofmätteli. 17. Willi Niklaus. des Niklaus<br />

Küchler-Arnold, Landwirt, Hintcregg. 17. Marta Oliva, des Leo<br />

Jmfeld-Kiser, Landwirt, Grund. 21. Rosa Christina, des Josef<br />

Bäbi-Riebli. Landwirt, Rütiberg. 21. Paul, des Paul Hurschler-<br />

Lanz, Bauarbeiter. Hinterdorf. 23. Pius Ernst, des Niklaus<br />

Wallimann-Steppacher, Elektriker, Dors. 29. Edith Josesine, des<br />

Blasius Schleiß-Füglistaler, Bauarbeiter, Sattel.<br />

Ehen: 1. Lehmann Ferdinand, Bauführer, mit Rohrer Marie,<br />

Unterdorf. 9. Herzig Werner, Maler, mit Bngitta Münsch, Delli.<br />

Sterbefälle: 13. Schorno Hermann, alt Lokomotivführer,<br />

Alpnachstad, Witwer der Heinrika Durrer, geb. 26. März 1863.<br />

14. Wallimann Gerold, alt Oberrichter, Zuhn, Ehemann der Elisa<br />

Stäldi, geb. 18. April 1877. 23. Lüthold Crispin, Schuhmachermeister,<br />

Schoried, Witwer der Marie Odermatt, geb. 24. September<br />

1876. 29. Blättler Sara, geb. 3. Juli 1874, Witwe des Otto Blattler,<br />

Heimeli.<br />

Giswil.<br />

Geburten: 3. Johanna Berta, des Andreas Kehrli-Enz, Alt-<br />

Haus. 6. Erika Berta, des Karl Bucher-Furrer, Rüteli. 12. Margrit<br />

Berta, des August Kausmann-von Ah, Schwand. 18. Marie Adelina,<br />

des Josef Abächerli-Berchtold, Riedacher.<br />

Ehen: 2. Berchtold David, Senn, mit Eberli Bertha Theresia.<br />

Todesfälle: Keine.<br />

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Garnen / Samstag, den 20. April <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 31<br />

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Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt jährlich<br />

Fr. 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> ÄZfarrblatt<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

— Familienbeilaze — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli — Spesenfreie . ..., ^ <br />

Einzahlung aus Postcheckkonto VII 10S5. - Neuabonnenten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Tarnen. Tel. 8 62 37<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp. Verlag: Louis Ehrli & Cie., Earnen. — Tel. 8 6132<br />

Jnserttonspreis: Für den Raum einer einspaltigen MillimeterzeUe:<br />

Obwalden 9 Rp.^ Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A M :<br />

> Das Bruderklausenland horcht auf. Die Osterglocken klingen<br />

ins Blau und stimmen die Seelen glücklich. Die Welt ist<br />

froh um Christus. Durch ihn haben die Menschen das Recht,<br />

an den Sieg der Wahrheit und Gerechtigkeit zu glauben. Freilich,<br />

die Uhr der Weltgeschichte hat einen langsameren Pendelgang<br />

als unsere hastigen Stubenuhren. Wir müssen warten<br />

können. Am 10. Oktober 1945 feierte die katholische Welt den<br />

hundertsten Jahrestag der Konversion des großen Engländers<br />

und spätern Kardinals John Henry Newman. Der schrieb 1861<br />

ein unvergängliches Wort, das auch <strong>1946</strong> wie eine Osterbotschaft<br />

zu Herzen dringt: „Die Zeit ist voller Bedrängnis. Die<br />

Sache Christi liegt wie im Todeskampf. Und doch —- nie schritt<br />

Christus mächtiger durch die Erdenzeit, nie war sein Kommen<br />

deutlicher, nie seine Nähe spürbarer, nie sein Dienst köstlicher<br />

— als jetzt. Darum laßt uns in diesen Augenblicken des Ewigen,<br />

zwischen Sturm und Sturm, in der Erdenzeit zu Ihm<br />

beten: „O Gott, Du kannst das Dunkel erleuchten, Du kannst<br />

es allein!"<br />

Blühendes Spanien.<br />

Osterserien sind nicht nur der Wunsch der Buben und<br />

Mädchen, die beim gestrengen Schlußexamen den letzten Zitronensaft<br />

ihres Wissens hergegeben, sondern auch der Staatsschreiner<br />

und Friedensschuster im Sicherheitsrat. War die iral<br />

nische Frage trotz Einspruchs der Russen nicht aus Abschied<br />

: und Traktanden gesetzt, wohl aber bis zum 6. Mai aufs Eis<br />

gelegt worden, setzte Polen einen neuen Pudding auf den<br />

Tisch: Franco-Spanien soll vor den Sicherheitsrat geschleppt<br />

werden. Wäre es nicht netter und höflicher, der ganze Sicherheitsrat<br />

würde selber zu lachenden Ferien ins österlich blühende<br />

Land südlich der Pyrenäen fliegen! Wie würden die<br />

Herren staunen! Denn Spanien lebt im Frieden, pflegt seine<br />

Schafe, Ziegen, Esel und Maultiere, seine Kühe und Rinder,<br />

die Gärten mit den Rebbergen, Orangen, Oliven, Mandeln<br />

und Datteln. Es hegt auch den Frühlingsgarten christlicher<br />

j Kultur und Wissenschaft im „Obersten Rat für Wissenschaftliche<br />

Forschung". Einzig im Jahre 1944 hat das Land für<br />

' letzteren Zweck über 12 Millionen Pesetas (1 Peseta: 40 Rp.)<br />

aufgewendet. Franco bemüht sich, die Professorenschaft aller<br />

Schulen in katholischem Geiste zu bilden. Die letzten sechs<br />

I Jahre waren geistige Blütezeit. Spanien ist heute die einzige<br />

staatlich betreute christliche Kulturinsel des Abendlandes.<br />

Aber es hat in den schielenden Augen gewisser Politiker<br />

j einen Schönheitsfehler: es ist die letzte „faschistische Insel" im<br />

j Südwesten Europas. Es störe darum die demokratische Ein-<br />

!heit und die künftige Glückseligkeit unseres Erdteils. Dazu<br />

z sei Franco immer noch Diktator, Caudillo, was dem deutschen<br />

- Wort „Führer" entspricht. Würde er bescheiden nur den Titel<br />

„Spanischer Maikäfervogt" führen, Hätte der russische Bär,<br />

der polnische Adler und der französische Gockelhahn sich nicht<br />

zu einem mißtönigen Maulorgeli-Terzett zusammengetan.<br />

Summende Wespen.<br />

Die Vorläufer der<br />

tom-Energie<br />

Von Otto Heß.<br />

Der Krieg hat unsere Energieversorgung stark gestört. Die<br />

Kohleneinfuhr, die vorher jährlich etwa 3,5 Millionen Tonnen<br />

betrug, schrumpfte bis 1942 auf 1,9 Millionen Tonnen<br />

zusammen. Flüssige Brennstoffe konnten fast nicht mehr eingeführt<br />

werden. Daraus ergab sich in der schweizerischen<br />

Energieversorgung ein großes Defizit. Die einheimischen Quellen<br />

wurden so weit möglich herangezogen, um die notwendigsten<br />

Energiebedürfnisse zu befriedigen. Die Wasserkräfte<br />

wurden immer besser ausgenutzt, das Holz erhielt gesteigerte<br />

Bedeutung und auch die einheimischen Kohlen- und Torsvorkommen<br />

kamen zu Ehren. Dank diesen Anstrengungen<br />

ü g^ang es — wenn man den Friedensenergiebedarf von 1938<br />

als 100 annimmt — 40 Prozent der gesamten Energiemenge<br />

aus schweizerischen Energiequellen zu decken. 34 Prozent<br />

konnten noch aus dem Ausland beschafft werden und 26 Prozent<br />

blieben ungedeckt. Sie entsprechen dem Energiemangel,<br />

den wir an wenig geheizten Räumen, stillgelegtem AutoPark<br />

unb Einschränkungen im Gas- und Elektrizitätsverbrauch empfinden.<br />

Zufolge verminderter Einfuhr von Kohle und flüffigem<br />

Brennstoff im Jahre 1942, sowie in Rücksicht auf den<br />

durch den Tiefstand des Wassers verursachten Rückgang der<br />

Erzeugung elektrischer Energie, belies sich der Ausfall in diegegenüber<br />

1938 auf schätzungsweise 8 Milliarden<br />

Kilowattstunden.<br />

_ Wie kam das? Frankreich hat sich als Gegner der Franco-<br />

Regierung zuerst bemerkbar gemacht: es hat die Grenze gegen<br />

Spanien geschlossen —- was sich als Fehlschlag erwies —- und<br />

dann noch in London und Washington wirtschaftliche Maßnahmen<br />

und Abbruch der diplomatischen Beziehungen beantragt.<br />

Solches ist nun selber eine Bedrohung des Friedens,<br />

viel mehr als das spanische Regierungssystem. Briten und<br />

Amerikaner winkten ab. Sie haben ja das diktatorische Brasilien<br />

mit Präsident Vargas unter der Schützengesellschaft der<br />

Alliierten auch geduldet.<br />

Nun fährt die Uno mit der Spritze auf, weil Polen es will.<br />

Aber Polen ist nur von Rußland vorgeschickt worden. Auch<br />

nach der Charta der Vereinten Nationen ist das Regierungssystem<br />

eines Landes Sache des Volkes. Will man nun ohne<br />

Recht die spanische Diktatur vor die Uno ziehen, so gehören<br />

Polen und Rußland auf die gleiche Anklagebank — sie sind<br />

nicht minder Diktaturen, sogar Verächter der Menschenrechte,<br />

was Franco nicht ist.<br />

Aber es geht — mit Ausnahme von Frankreich — um<br />

anderes als um Wahrung der Menschenrechte. Der Drahtzieher<br />

Rußland will im Mittelmeer Posten fassen, ähnlich wie<br />

im Dodekanes, Tripolitanien, Rumänien, Polen, Jugoslawien<br />

und Tschechoslowakei. England und Amerika sind sich wohl<br />

bewußt, daß Moskau noch anderes im Schilde führt als bloß<br />

die Entthronung Francos. Aber sie dürfen vorderhand nicht<br />

mit Haglatten dreinschlagen. Das sähe nicht nach Waffenbrüderschaft<br />

aus und könnte zu rote Köpfe geben. Moskau würde<br />

den Angelsachsen auch Imperialismus (Großmachtstreben) vorwerfen<br />

können. Hans ist was Heiri. Es sieht verflixt ähnlich<br />

aus wie 1939, als die Forderungen des Dritten Reiches<br />

Europa in den Krieg stürzten.<br />

Amerika und England föicnen jetzt nur die Bremsen<br />

ziehen, damit das spanische Brautfuder nicht den Berg hinunter<br />

rast. Auch die Franzosen tun das. Denn ihr Eingreifen<br />

war innenpolitisch den Kommunisten, außenpolitisch den<br />

Russen zu verdanken gewesen. Damit der Humor nicht fehle,<br />

wird Spanien nach Artikel 32 der Charta zu den Beratungen<br />

des Sicherheitsrates eingeladen, obwohl die Uno das Spanierland<br />

nicht als Mitglied haben wollte, solange Franco am<br />

Ruder sei. England und Amerika wollen kein kommunistisches<br />

Spanien. So laufen die Interessen der Sieger gegeneinander,<br />

und die Besiegten warten seit bald einem Jahre auf den ersten<br />

Friedensvertrag.<br />

Im Herbst 1850 hat Alban Stolz eine Reise nach Spanien<br />

gemacht und seine Eindrücke im Buche: „Spanisches für die<br />

gebildete Welt" niedergeschrieben. Da kommt er zum Urteil:<br />

„Der Spanier wird wohl, einer in den andern gerechnet, der<br />

tapferste Mann in Europa sein, aber was ich ausdrücklich beifüge,<br />

auf eigene Faust. Zur Kriegsmaschine oder vielmehr<br />

zum einzelnen Stift oder Spulrädchen in der Kriegs-<br />

Maschine gedanken- oder willenlos sich gebrauchen lassen, dazu<br />

taugt der Spanier weniger als der Engländer, Deutsche oder<br />

Russe." Dem Spanier ist es wohl, wenn's ihm seelisch und<br />

materiell erträglich geht. Der Polenadler darf darum ruhig<br />

auf dem Rücken des Bären mit dem Sowjetstern heimzu<br />

balanzieren. Das Land hinter den Pyrenäen lebt im schönern<br />

Ostersrieden als seine Nörgler und Kritiker. Denn Friede ist<br />

nach Thomas von Aquin Ruhe in der Ordnung. :—:<br />

Die Kohlenversorgung der Schweiz.<br />

Die Schweiz besitzt — wie schon gesagt — keine eigenen<br />

bedeutenden Vorkommen an guter Kohle. Sie hat viele, aber<br />

arme Lagerstätten, deren Abbau nur in Zeiten von Brennstoffknappheit<br />

und zu hoher Preise möglich ist. Für den Bezug<br />

von guter Kohle ist die Schweiz also auf das Ausland<br />

angewiesen. Die größten Kohlenvorkommen der Erde befinden<br />

sich in den Vereinigten Staaten, in Rußland, in Deutschland,<br />

Kanada, Großbritannien und Polen.<br />

Der normale Kohlenbedars der Schweiz pro Jahr betrug<br />

vor dem Krieg etwa 3,2 Millionen Tonnen.<br />

Der Verbrauch verteilt sich in folgender Weise:<br />

im Jahre 1913 im Jahre 1938<br />

auf Industrie 33 Prozent 33 Prozent<br />

auf Haushalt und Gewerbe 25 Prozent 40 Prozent<br />

auf Gaswerke 19 Prozent 22 Prozent<br />

auf Bahnen 23 Prozent 5 Prozent<br />

Die Verschiebung ist in der Hauptsache auf die Elektrifikation<br />

der Bahnen und auf die Zunahme der Verwendung im<br />

Hausbrand durch Aufkommen der Zentralheizungen entstanden.<br />

In den Gaswerken der Schweiz wurden im Jahre 1938<br />

aus 685 000 Tonnen 263 000 Kubikmeter Gas und 498 000<br />

Tonnen Koks erzeugt. Außerdem erhielt man 30 000 Tonnen<br />

Teer.<br />

Die für Kohle verausgabten Summen belaufen sich im<br />

Jahre 1913 auf 105,5 Millionen Fr. und im Jahre 1938<br />

auf 127,3 Millionen Fr.<br />

O s t e r n<br />

Die Osterglocken künden<br />

Den Sieg des Lebens an.<br />

Die Fesseln sind gefallen,<br />

Das Grab ist aufgetan,<br />

Der Geist schwang sich zum Lichte,<br />

Der dumpfen Haft entflohn,<br />

Nun klingt hoch in den Lüften<br />

Der Engel Jubelton.<br />

Mit tausend Stimmen fallen<br />

Die Vöglein alle ein,<br />

Und Gras und Blumen schmücken<br />

Die Welt mit buntem Schein.<br />

Sie zeugen von der Liebe,<br />

Die, stärker als der Tod,<br />

Die Gräber überdauert<br />

Und endet alle Not.<br />

Sie zeugen von dem Schöpfer,<br />

Dess' Wesen Liebe heißt,<br />

Und die in goldnen Strömen<br />

Rings um die Erde kreist,<br />

Die keinen je läßt fallen,<br />

Der nicht sein Herz verschließt,<br />

Und selbst den Aermsten allen<br />

Mit Trost das Leid versüßt.<br />

O b w a l d e n<br />

Rud. Hägni.<br />

Zur Landsgemeinde von Obwalden darf füglich und recht<br />

den Stimmfähigen folgendes Programmwort mitgegeben<br />

werden, das Kardinal Salotti letzthin in einem Hirtenbrief<br />

an seine Katholiken schrieb:<br />

„Die Gläubigen können und dürfen ihre Stimmen nur<br />

jenen Männern und jenen Parteien geben, die sich ausdrücklich<br />

zu einer Verteidigung aller christlichen Prinzipien und<br />

zur Achtung vor den religiösen Grundsätzen bekennen."<br />

Darunter fällt auch der Liberalismus als solcher,<br />

mit seinem Prinzip der Selbstherrlichkeit, der Autonomie des<br />

Menschen.<br />

Eine solche Stellung gibt dem Katholiken eine eindeutige<br />

Haltung und sichert eine saubere, geradlinige katholische<br />

Politik.<br />

(Eing.)<br />

Perspektiven der Landsgemeinde <strong>1946</strong>. Das <strong>Obwaldner</strong><br />

Volk schaut seinem Landsgemeindesonntag mit einer ziemlichen<br />

Spannung entgegen. Schon die Festlegung der Nominationen<br />

für die Regierungsratswahlen konnten kaum abgewartet<br />

werden. Die Parteiversammlung der Konservativen war<br />

sehr eindeutig und stand wahrhaftig nicht im Sinne eines<br />

„Gesinnungsterrors", sondern zeigte vielmehr die einhellige<br />

Begeisterung freier Landsleute, die im Sinne haben, ihre<br />

Ansicht offen zu vertreten.<br />

Da und dort wollen die Gerüchte über liberale oder<br />

>sog. parteilose Wahlkandidaten nicht verstummen. Es wird<br />

An flüssigem Brennstoff bezog die Schweiz im Jahre 1913<br />

87 237 Tonnen Benzin, Petroleum usw., und im Jahre 1938<br />

waren es 389 567 Tonnen. Die Einfuhr verteilte sich Hauptsächlich<br />

auf folgende Länder: Vereinigte Staaten, Rußland,<br />

Irak, Iran, Venezuela und Niederländisch Indien.<br />

Mit dem Ende des ersten Weltkrieges begann der rasche<br />

Aufschwung der Verwendung flüssiger Brennstoffe, zur Hauptsache<br />

bedingt durch den Automobilverkehr. Im Jahre 1938<br />

verkehrten in der Schweiz 98 000 Motorwagen und 27 000<br />

Motorräder. Im Jahre 1910 waren es nur 2600 Motorwagen<br />

und 5000 Motorräder.<br />

Unser Wald als Energiespender.<br />

Das Holz unserer Wälder ist neben den Wasserkräften<br />

der bedeutendste Rohstoff, über den wir verfügen. Von den<br />

4,1 Millionen Hektaren, die die ganze Landesfläche der<br />

Schweiz ausmachen, sind 1 Millionen Hektaren oder 24,3°/.<br />

bewaldet. 5 % dieser Waldfläche gehören den Kantonen, 27 %»<br />

sind im Besitze von Privaten, und der größte Teil von 68 %<br />

des Waldes ist Eigentum der Gemeinden und Korporationen.<br />

Die Gemeindewälder stellen einen bedeutenden Vermögenswert<br />

dar und haben daher große Bedeutung für den Wohlstand<br />

des Landes und die politische Selbständigkeit unserer Gemeindewesen.<br />

Der Wald lieferte vor dem Kriege etwa 3—3,5 Millionen<br />

Kubikmeter Holz, davon etwas mehr als die Hälfte Brennholz.<br />

Außerdem führten wir jährlich etwa 300 000 Kubikmeter<br />

Holz mehr ein als aus. Der gesamte Holzverbrauch<br />

der Schweiz belief sich also auf 3,5—4 Millionen Kubikmeter


kaum eine Landsgemeinde des Stillschweigens geben, wo nur<br />

Ja und Amen genickt wird. Offenbar auch keine Tagung, die<br />

sich aus Kompromissen zusammensetzt.<br />

Vielmehr wird die diesjährige Entscheidung auf dem Landenberg<br />

im Zeichen der „S ch e i d u n g d e r G e i st e r" stehen.<br />

Angesichts der immer mehr sich zuspitzenden Weltlage<br />

drängt sich das auf. Anderseits hat die „Partei der Mitte", die<br />

vor wenigen Jahren in Obwalden auftauchte, nun derartige<br />

Erfolge gezeitigt, daß viele <strong>Obwaldner</strong> nicht mehr recht wußten<br />

was rechts und links ist. Eine entschiedene Haltung ist gut.<br />

Das „Auf-beiden-Schultern-tragen" taugt nicht viel.<br />

Da und dort zeigt sich wieder die eindeutige Gesinnung<br />

des christlich orientierten Menschen: daß nur eine christlich<br />

orientierte Politik dem Volke klare Führung bieten kann. Die<br />

Weltanschauung, nicht die Personenpolitik wird daher auf<br />

dem Landenberg die Entscheidung geben müssen. Trotzdem es<br />

seit Jahr und Tag jedem offenen, gutwilligen Menschen feststehen<br />

muß, daß katholische Religion und weltanschaulicher Liberalismus<br />

diametral auseinandergehen, gibt es da und dort<br />

immer wieder Leute, die das einfach nicht klar haben wollen.<br />

Entweder fehlt es da an der richtigen Kenntnis der katholischen<br />

Religion oder am guten Willen dieser Leute. Die kath.<br />

Weltanschauung zielt folgerichtig mit ihren Strahlen in alle<br />

Gebiete des Lebens und darum wird eben Programm und<br />

Bekenntnis der <strong>Obwaldner</strong> Katholiken ein klar katholisches<br />

sein, ob er auf dem Landenberg, oder in einer Gewerkschaft,<br />

oder jsonst irgendwo seinen Arm hochhebt oder seinen Zettel<br />

in die Urne legt.<br />

Wohin die Vermischung der Linien führt, zeigen bestimmte<br />

traurige Vorkommnisse in einzelnen Gemeinden der Heimat<br />

zur Genüge.<br />

Die Snbfilvania, Sektion des Schweizerischen Studenten-<br />

Vereins am Kollegium in Sarnen, hat für das Sommerfemester<br />

folgendes Komitee gewählt: Senior Josef Amgarten,<br />

Lungern; Consenior Anton Holbein, Goßau; Aktuar<br />

Hans Leu, Hohenrain; Fuchs-Major Pius Bucher, Neuenkirch.<br />

Gratulamur!<br />

Der Spielsonntag des Eidgenössischen Musikvereins ist auf<br />

den 12. Mai 19 4 6 festgesetzt worden. Jede <strong>Obwaldner</strong><br />

Musiksektion wird es sich zur Pflicht machen, zu Ehren unserer<br />

Mütter (Muttertag!) Platzkonzerte zu veranstalten. Zugleich<br />

soll dieser Tag zu einem machtvollen Bekenntnis für unser<br />

schweizerisches Blasmusikwesen werden.<br />

Kantonaler Feuerwehroerband Obwalden. (Eing.) Am<br />

Sonntag, den 7. April, versammelte sich der kant. Feuerwehrverband<br />

von Obwalden zu seiner 18. Delegiertenversammlung<br />

um 14 Uhr im Hotel Terminus in Engelberg. Die reich bestückte<br />

Traktandenliste ließ eine lange Versammlung ahnen.<br />

Darum begrüßte der Verbandspräsident, Herr Simon Küchler,<br />

Punkt 2 Uhr die verschiedenen Kameraden und eröffnete<br />

die Tagung. Im Jahresbericht stellte der Präsident fest, daß<br />

wir in Obwalden wenig Schaden fälle zu verzeichnen haben,<br />

daß auch kein Unfall beim Einsatz der Feuerwehr zu beklagen<br />

sei. Die Versammlung ehrte die verstorbenen Kameraden in<br />

üblicher Weise. — Protokoll und Jahresrechnung wurden<br />

vorgelegt und genehmigt. Der Verband verzeichnet heute bei<br />

einer Mehreinnahme von Fr. 277.20 ein Totalvermögen von<br />

Fr. 2111.54. Für diejenigen Sektionen, die Neuwahlen zu<br />

treffen hatten, wurden auf Grund vorliegender Demissionen<br />

folgende Evsatzwahlen getroffen:<br />

Für Alpnach: V.-Kdt. Jfidor Wallimann, zur Pfistern<br />

Für Engelberg: Kdt. Josef Amstutz<br />

Für Giswil: Kdt. Josef Berchtold<br />

Für Kerns: Kdt. Hermann Bucher<br />

Für Lungern: Kdt. Beat Gasser.<br />

Die übrigen Mitglieder wurden bestätigt.<br />

Die nächste Delegiertenversammlung soll in Lungern stattfinden.<br />

Nachdem für die ganze Dauer des Krieges keine Verbandstagung<br />

mehr durchgeführt werden konnte, wurde auch<br />

beschlossen, eine Verbandstagung im Herbst <strong>1946</strong> in Sarnen<br />

zu organisieren.<br />

An Kursen sind vorgesehen: ein Offiziers- und ein Geräteführerkurs,<br />

Frühling 1947. Motorspritzenkurse werden<br />

jetzt noch im Frühling im Kanton Obwalden durchgeführt in<br />

allen Gemeinden.<br />

Ein Antrag des Vorstandes für Ernennung eines Verbandssekretärs,<br />

der die verschiedenen vielseitigen, schriftlichen<br />

Verbandsarbeiten gegen entsprechende Honorierung zu besorgen<br />

hat, wird nach eingehender Diskussion einstimmig genehmigt.<br />

Nun konnte Herr Präsident Küchler die Ehrung aller<br />

jener Feuerwehrmannen vornehmen, die mit mindestens 25<br />

Jahren Feuerwehrdienst aus der Feuerwehr entlassen wurden.<br />

Der kant. Verband hat für diesen Zweck laut Beschluß<br />

der letzten Delegiertenversammlung eine Plakette ausgewählt,<br />

die in sinnvoller, schöner Form den Geehrten ein Andenken<br />

sein wird und die mit großer Freude von den Geehrten entgegengenommen<br />

wurden.<br />

was beinahe einen Kubikmeter pro Kopf der Bevölkerung ausmachte.<br />

Der größte Teil des aus unsern Wäldern genutzten Holzes<br />

dient als Energiespender. Während das Brennholz direkt seiner<br />

Bestimmung als Energieträger zugeführt wird, gelangt<br />

vom Nutzholz etwa die Hälfte erst auf Umwegen und nach<br />

anderweitiger Verwendung, z. B. für Kisten u. a., in den<br />

Ofen.<br />

Die Brennholzverwendung in der Schweiz nahm bis zum<br />

Jahre 1926 ständig zu. Später erfolgte eine rückläufige Bewegung,<br />

da andere Energieträger das Holz mehr und mehr<br />

verdrängten. Im Jahre 1913 wurden 1 421 335 Tonnen, im<br />

Jahre 1938 1 363 728 Tonnen Holz verbraucht.<br />

Der Krieg mit seinem Energiehunger und -Mangel hat für<br />

unsern Wald eine gewaltige Beanspruchung gebracht.<br />

Ueberall muß das Holz für andere fehlende Energieträger<br />

einspringen und Energie spenden: in Fabriken, Haushaltungen,<br />

Gaswerken, auf Dampfschiffen, Lokomotiven und Motorwagen.<br />

Die Brennholznutzung unserer Wälder ist also stark<br />

««gestiegen. 1942 wurden beinahe 2 Millionen Tonnen Holz<br />

verbraucht, die ausschließlich aus den eigenen Wäldern stammten.<br />

Diese Holzmenge macht 13 Prozent unseres Friedensenergiebedarfes<br />

aus.'Was für eine gewaltige Arbeit geleistet<br />

werden muß, bis das Holz aus dem Walde an die Verbrauchsorte<br />

geschasst und aufgearbeitet ist, erkennt inan daran, daß<br />

dazu im Jnkire 1942 zehn Millionen Arbeitsstunde» aufgenvndet<br />

norden mußten.<br />

Diese erstmals in unserem Verband durchgeführte Oh g<br />

hinterließ einen vorzüglichen Eindruck<br />

M f<br />

Vorstand, daß es sicherlich gut war, diese schlichte Formi Ine<br />

Ehrung für treue Dienste endlich zu verwirklichen. 'lmcyleßend<br />

begrüßte Pol.-Direktor Reg.-Rat Leo Spicht.g die Versammlung.<br />

Er empfiehlt den Feuerwehrleuten, mit Interesse<br />

die Aufgaben zu erfüllen, die Matermlien sorgfältig zu vewalten<br />

und treu der Devise: „Gott zur Ehr dem Nächsten<br />

zur Wehr!" ihren Dienst auf sich zu nehmen. Die Anregungen<br />

des Verbandspräsidenten Simon Küchler betr. der ^nreichung<br />

des Jahresberichtes, betr. der Aufstellung genauer Mitaliederverzeichnisse,<br />

sowie der Führung genauer Inventarlisten,<br />

wurden zu Handen des Vorstandes entgegengenommen.Ebenfo<br />

beschloß die Versammlung, die Altersabzeichen im<br />

ganzen Kanton einheitlich zu gestalten und damit eine langst<br />

gefallene Anregung neu aufzugreifen. Herr ^alammann Dr.<br />

Gander wollte nicht unterlassen, der großen Tagung auch<br />

den Gruß der Talschaft Engelberg zu übergeben.<br />

Eine letzte Anregung von Herrn Fridolin Müller betr.<br />

der Wahl der Jnstruktoren und der Durchführung der Kurse<br />

wurde ebenfalls angenommen. Damit konnte der Präsident<br />

die Tagung schließen, wobei der Dank nicht nur an die -leilnehmer,<br />

sondern auch an Gäste und Freunde des Verbandes<br />

und speziell an die Behörden von Engelberg gerichtet war.<br />

Th. I.<br />

Dank und Bitte! (Hilfsaktion für österreichische Theologiestudenten,<br />

Priesterseminar St. Lnzi, Ehnr.) Viele freudige<br />

Herzen und fleißige Hände — gerade auch hier in Obwalden<br />

—- haben im vergangenen Winter für die ö st e r r e i ch i -<br />

schenTheologiestudentenund Priester geopfert und<br />

gearbeitet. Wahrlich, nicht klein wird ihr Lohn sein. Haben<br />

sie doch das Gebot der Liebe erfüllt, von dem Christus selber<br />

sagt: „Es ist das größte und erste Gebot!" — Allen Spendern<br />

ein herzliches „Vergelt's Gott!"<br />

Eine neue und schwere Not lastet auf unserm Nachbarvolk:<br />

der Hunger! Besonders auch die Theologen sind hart betroffen.<br />

Sie sollten arbeiten, sie sollten sich rüsten für das<br />

schwere Amt der Seelsorge ... und sie vermögen es nicht.<br />

Das ganze Volk ruft nach dem Priester, nach mehr Priestern<br />

... und sie können nicht kommen!<br />

Der nächste Winter wird nicht besser, sondern schlimmer<br />

als der vergangene. Da drängt sich die bange Frage auf:<br />

Wer von ihnen wird diese graue Zukunft überstehen, so überleben,<br />

daß er fähig ist, dem Notruf des Volkes nach dem<br />

Priester und Helfer zu folgen?<br />

Hier finden wir ein neues Feld der Karitas! Es ist<br />

unsere neue Aufgabe, viele dieser Theologen in die Schweiz<br />

hineinzubringen zu einem Erholungsaufenthalt im<br />

Sommer.<br />

Können wir im schönen und lieben Obwalden nicht auch<br />

einigen von ihnen für mindestens vier Wochen in der Zeit<br />

von Mitte Juli bis Mitte September ein g u t e s und ruhiges<br />

Heim bieten?<br />

Bedenken wir wohl: Einem Priester oder Theologen<br />

helfen heißt tausend andern Menschen helfen, die nach ihm<br />

rufen und ihn notwendig brauchen!<br />

Nähere Auskunft und Anmeldungen bei den Pfarrämtern,<br />

in den Ferien bei den Chnrer Theologen oder direkt bei der<br />

Hilfsaktion St. Luzi, Chur.<br />

Herzlichen Dank für jeden Liebesbeitrag!<br />

Sarnen. Der Einsendungsbericht über die Dorfschaftsgemeinde<br />

vom Sonntag, den 14. April <strong>1946</strong>, bedarf in folgender<br />

Hinsicht einer Richtigstellung und Ergänzung:<br />

Der Einsender hat ausgeführt, daß die Kandidatur von<br />

Dorfschaftsratsvizepräsident Ernst Müller einzig wegen seiner<br />

Haltung gegenüber den Vereinen bestritten gewesen sei. In<br />

der Versammlung aber wurde als Hauptargument gegen<br />

Müller der Vorwurf unschweizerischer, nazistischer Gesinnung<br />

zu einer für unser Land gefahrvollen Zeit erhoben, und<br />

Müller legte anschließend das Geständnis einer defaitiftischen<br />

Haltung ab. (Es liegt der Zeitung absolut ferne, Müller in<br />

dieser Hinsicht zu schützen.)<br />

Der Einsender ließ ferner in seinem Bericht nur die Anficht<br />

jener Stimmbürger gelten, die den Vereinen das Mitspracherecht<br />

in öffentlichen Versammlungen verweigern, während<br />

viele gegenteiliger Ansicht waren.<br />

Entsprechend der einseitigen Berichterstattung war auch<br />

die Darstellung des Einsenders über die Ausdrucksweise, deren<br />

sich die Gegner Müllers bedienten, subjektiv gefärbt. Zudem<br />

hat der Einsender von diesen (nebst Dr. Emil Kathriner)<br />

einzig Landschreiber Rudolf Gaffer namentlich aufgeführt,<br />

was um so unverständlicher erscheint, da Gasser in durchaus<br />

sachlicher Art votierte.<br />

Wir bedauern die einseitige Berichterstattung und erachten<br />

mit vorliegenden Feststellungen die nötige Abklärung als erbracht.<br />

Die Redaktion.<br />

Mit der Elektrizität aus Wasserkraft zusammen hat unser<br />

Holz mitgeholfen, unsere Energieversorgung im Krieg<br />

aufrecht zu erhalten. Die starke Steigerung der Holznutzung<br />

während des Krieges ist aber an unsern Wäldern nicht spurlos<br />

vorübergegangen, und es wird viele Jahre dauern, bis<br />

die Schäden wieder gutgemacht sind.<br />

Wasserkräfte — unsere Energiequelle<br />

Die Wasserkräfte unserer Flüsse und Bergbäche sind die<br />

bedeutendste Energiequelle, die wir im eigenen Lande besitzen.<br />

Wasserkraftnutzung heißt also Nutzung einheimischer Energie<br />

und Verminderung unserer Abhängigkeit vom Ausland. Nutzung<br />

der Wasserkräfte bedeutet aber Erzeugung von Elektrizität.<br />

Wenn alle ausbaufähigen Wasserkräfte der Schweiz ausgebaut<br />

wären, so könnte eine jährliche Energiemenge von 21<br />

Milliarden Kilowattstunden erzeugt werden. Davon werden<br />

heute etwa 9,5 Milliarden Kilowattstunden genutzt. Es stehen<br />

uns also an unsern Wasserläufen noch bedeutende Energiemengen<br />

zur Verfügung. Sie ausbauen heißt unsere Energie-<br />

Versorgung immer mehr auf einheimische Grundlagen stellen.<br />

Bon der Kohlenzufuhr können wir uns wohl niemals<br />

ganz unabhängig machen.<br />

Indem wir ynsere Elektrizität überall dort einsetzen, wo<br />

es technisch und wirtschaftlich mit Vorteil möglich ist, können<br />

wir diese Abhängigkeit verringern. Dazu müssen wir unsere<br />

Wasserkräfte noch viel mehr ausbauen.<br />

K c h M e S M e M i c h t l m öffentliche»<br />

M o !<br />

Wie der Batikanradio meldet, hat die Katholische Aktion<br />

Italiens allen ihren Mitgliedern zu den bevorstehenden<br />

Wahlen in die verfassunggebende Versammlung ein Zirkularschreiben<br />

zukommen lassen, in dem es heißt, die<br />

Hauptaufgabe der Katholischen Aktion bestehe in der<br />

politischen Erziehung ihrer Mitglieder. In dem Schreiben<br />

gibt sie ihren Anhängern den Rat, bei den kommenden<br />

Wahlen für die verfassunggebende Versammlung<br />

solchen Kandidaten ihre Stimme zu geben, die Gewähr<br />

dasiir bieten, daß die Lehren der kathol<br />

i s che n K i r ch e und die Traditionen des italienischen<br />

Volkes gewahrt blieben.<br />

Auch der <strong>Obwaldner</strong> gibt nur solchen Kandidaten<br />

seine Stimme, die Gewähr dafür bieten, daß die Lehren<br />

der katholischen Kirche und die Traditionen des <strong>Obwaldner</strong><br />

Volkes gewahrt bleiben. Das ist katholische Gewissenspslicht<br />

im öffentlichen Leben!<br />

Sarnen. (Eing.) Die P f a d f i n d e r a b t e i l u n g „Bruder<br />

Klaus" lädt die Bevölkerung von Sarnen und Umgebung<br />

auf Ostermontag, 20.00 Uhr, freundlich zu ihrem traditionellen<br />

und populär gewordenen F a m i l i e n a b e n d in die<br />

Turnhalle Sarnen ein. Mit einem ausgewählten Programm<br />

werden sich die Sarner Pfadfinder in gewohnt froher und<br />

frischer Weise vorstellen. Nebst einem mnsikalischen Programm,<br />

das von Herrn Zeno Beck mit Werken von Mozart, Debussy<br />

und Brahms und der Psadimusik unter der Leitung von Herrn<br />

Jos. Pfammatter bestritten wird, kommt auch ein fröhliches<br />

Bubentheater in fünf Akten, das Bühnenstück „Jgschniit" von<br />

Peter Saas, zur Aufführung. Das Programm verspricht<br />

einen gemütlichen Abend, und die Pfadfinderabteilung erwartet<br />

eine volle Turnhalle. Näheres siehe Inserat.<br />

Giswil. (Eing.) Die Extra-Bürgergemeindeversaminlung<br />

genehmigte am letzten Sonntag die Borlage eines Bebauungsplanes<br />

für Bauplätze auf der Allmend zu Diechtersmatt und<br />

auf dem Gerbeplätz und setzte den Preis pro Quadratmeter<br />

auf Fr. 5— für Bürger fest. Die Vollmachtcrteilung an den<br />

Bürgergemeinderat zum Verkauf von Bauplätzen ab der Allmend<br />

innerhalb des Bebauungsplanes zu Diechtersmatt und<br />

auf dem Gerbeplätz wurde vorderhand nur besprochen.<br />

Lungern. (Eing.) Es kann als ein erfreuliches Zutrauensvotum<br />

unserer Bevölkerung gewertet werden, wenn Herr Jng.<br />

Arnold M i n g anläßlich einer Versammlung von ca. 250<br />

Stimmberechtigten der Gemeinde Lungern als Regierungsratskandidat<br />

aufgestellt wurde.<br />

Herr Arnold Ming hat durch seine bisherige Tätigkeit bewiesen,<br />

daß er die notwendigen Eigenschaften zu diesem hohen<br />

Amte in reichlichem Maße besitzt. Als ehemaliges Mitglied<br />

des Einwohner- und Bürgergemeinderates und Präsident der<br />

Teilsame Dorf leistete er gründliche und einwandfreie Arv?tt.<br />

Zur Zeit Mitglied des Kantonsrates, erwarb er sich durch sein<br />

initiatives Schaffen und das gewinnende Wesen die Achtung<br />

all seiner Ratskollegen.<br />

Infolge der Demission von Herrn Regierungsrat Gasser,<br />

dessen Rücktritt allgemein bedauert wird, muß das Baudepar<br />

tement in andere Hände gelegt werden. Herr Ming bringt als<br />

Ingenieur der E.T.H. Zürich die nötigen Kenntnisse und<br />

Fähigkeiten mit sich, die ihn zur Uebernahme des Amtes eines<br />

„<strong>Obwaldner</strong> Bauherren" ausweisen. Der jianton steht auch in<br />

der Nachkriegszeit wichtigen baulichen Aufgaben gegenüber,<br />

deren Lösung eingehendes Studium durch den Fachmann bedarf.<br />

Ingenieur Ming besitzt die Energie und verfügt über die<br />

nötige Zeit, um solche Probleme einem glücklichen Gelingen<br />

entgegenzuführen.<br />

Das Landvolk wird deshalb gut beraten sein, wenn es an<br />

der kommenden Landsgemeinde diesem Manne eine ehrenvolle<br />

Wahl in den Regierungsrat sichert.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Die Auswanderung nimmt wieder zu.<br />

Während die Auswanderung in den Kriegsjahren sozusagen<br />

gleich Null war, kommt sie nun langsam wieder in Fluß. Im<br />

Februar haben bereits 109 Personen den Sprung über das<br />

große Wasser gewagt, während es im gleichen Monat des Borjahres<br />

nur 16 Personen waren. In den ersten beiden Monaten<br />

dieses Jahres zusammen beträgt die Zahl der über<br />

seeischen Auswanderer 176, gegenüber 19 in der gleichen Zeit<br />

des Vorjahres.<br />

Im Ausbau von Wasserkräften gibt es zwei Möglichkeiten:<br />

Laufwerke und Speicherwerke. Laufwerke müssen sich der<br />

Wasserführung der Flüsse anpassen, während Speichern«^<br />

die im Winter zurückgehende Erzeugung der Laufwerke durch<br />

aufgespeichertes Wasser ausgleichen.<br />

Beim Lungernseewerk sind beide Arten, Laufwerk »nd<br />

Speicherwerk, vorhanden. Das Wasier der beiden Melchaa<br />

kann in einem Laufwerk auf Kaiserstuhl ausgenützt und \°"<br />

dann im Seebecken für den Winterbedarf aufgespeichert wer<br />

den. Laufwerke, die durch das Speicherwerk am Lunger»!^<br />

eine sozusagen für das ganze Jahr ausgeglichene Wasserst"»-<br />

rung erhalten haben, sind die Kraftanlagen in der Parkett"<br />

fabrik in Kägiswil und die Sägerei im Unterdorf in Sarins<br />

Als ein ausgesprochenes Laufwerk müßte nach unserer A»r<br />

faffung auch das zur Konzessionierung angemeldete Kraftwer<br />

an der Aa in Alpnach betrachtet werden.<br />

Betrachten wir nun den Aufschwung, den die schiveizeriM<br />

Elektrizitätsversorgung bis heute durchgemacht hat.<br />

Leistung<br />

Erzeugung<br />

1910 420 000 kW I 220 Mill. kW<br />

1920 780000 kW 2 700 Mill. kW<br />

1930 1 520 000 kW 5051 Mill. kW<br />

1940 2000000 kB 8 000 Mill. kW<br />

1943 ca. 2500 000 kW ca. 9 500 Mill. kW


D e r „ A b b r u c h - H o n e g g e r " i n O b w a l d e n<br />

(Eing.) Wenn irgendein Gebäude, eine Mauer, ein Kamin<br />

oder dergleichen in der Stadt niederzureißen ist, ruft man<br />

einer Abbruchfirma. Die Lastwagen fahren vor, Vorarbeiter<br />

u. Handlanger machen sich ans Werk, und in wenigen Tagen<br />

oder Stunden schleifen sie die Mauern und bergen sie Trümmer<br />

und transportieren, bis der Platz frei ist.<br />

Diese Rolle spielt in Obwalden seit Jahren das Organ<br />

der liberalen Volkspartei, der „Unterwaldner". Ist irgendein<br />

Bürger über irgendeine Sache unzufrieden, schreibt er an die<br />

Abbruch-Firma. Die Sturmhaken werden angesetzt, mit langen<br />

Seilern die Balken geschleift. Nur geht es der Abbruchfirma<br />

nicht ums Abbruchwertige. Sondern was niedergerissen werden<br />

soll, ist die katholische Politik der Konservativen, der<br />

katholischen Mehrheit von Obwalden.<br />

Es steht jedem Leser frei, die Situation zu überprüfen und<br />

sich eine Antwort auf die Frage zu suchen:<br />

a) Was für eine wertvolle Errungenschaft hat die liberale<br />

Politik mit ihrer Zeitung in den letzten fünf Jahren dem<br />

<strong>Obwaldner</strong> Volke gebracht?<br />

Die Unzufriedenheit, die im liberalen Parteiorgan durch<br />

seine oft so maßlose Kritik hervorgerufen und unterhalten<br />

wurde, steckt in vielen Köpfen. „Die Geister, die ich rief, die<br />

werd ich nicht mehr los!" — Die persönliche Verunglimpfung<br />

von Autoritätspersonen, die mit Spott, Hohn überschüttet<br />

und mit Winkelmethoden „gebodigt" werden, sind eine Aussaat,<br />

die weder der liberalen Politik Ehre eintragen, noch<br />

irgendwelche vernünftige Früchte bringen. Sie sind Vorschub<br />

für PdA-Gesinnung. — Die Abstimmung von 1942 über Aemterbeschränkung<br />

weist sich immer mehr als Irrweg aus.<br />

b) Dabei betätigt diese Abbruchsfirma einen seltsamen<br />

Begriff von „Freiheit". Frei ist nach dem „Unterwaldner"<br />

nur, wer „liberal" ist. Leute, die sich das Recht herausnehmen,<br />

zu ihrer katholischen Lebensüberzeugung zu stehen<br />

und sie folgerichtig in das politische Leben einzuordnen, sind<br />

K a n t o n e<br />

Technische Abendkurse in Luzern. Schon seit längerer Zeit<br />

I wurde die Schwierigkeit, sich in Luzern auf technischem Ge-<br />

I biete weiterzubilden, als großer Nachteil empfunden. Gegen<br />

F Ende des letzten Jahres bildete sich ein Initiativkomitee, das<br />

I nach Rücksprache mit den interessierten Kreisen und nach<br />

§ Fühlungnahme mit den zuständigen Behörden eine Kommis-<br />

» sion für technische Abendkurse konstituierte.<br />

Die technischen Kurse werden im kommenden Herbst bejj<br />

ginnen. Den Teilnehmern wird Gelegenheit geboten, sich theo-<br />

! retisch und praktisch mit den Grundlagen der Technik ver^<br />

W traut zu machen. Als Dozenten konnten tüchtige Kräfte, die in<br />

H lebendigem Kontakt mit der Praxis stehen, gewonnen werden.<br />

ß<br />

Gefahren nnö Schuh unsern Zngeni»<br />

ENG. In diesen Frühlingstagen treten wiederum Tau<br />

I sende von hoffnungsvollen jungen Menschen den schicksalsx<br />

schweren Weg ins Leben an. Aus der fröhlichen Schuld<br />

ff" stubenromantik werden sie in die ganz neue, fremde und oft<br />

Wharte Welt der Arbeit hineingestellt.<br />

Manche Schwierigkeiten und Gefahren erwachsen da den<br />

«jungen Leuten! Gesundheitliche Gefahren birgt das<br />

j| Erwerbsleben durch eine ungebührliche Inanspruchnahme der<br />

I jugendlichen Arbeitskraft, durch den Mangel an ausreichenden<br />

> Ferien, sowie ungenügenden Schutz gegenüber den betrieb-<br />

» lichen Gefahren. Auch kommt es immer und immer wieder<br />

i vor, daß in Betrieben mit schwach oder gar nicht gewerkschast-<br />

> lich organisierten Belegschaften die jugendlichen Arbeiter und<br />

» Arbeiterinnen über die gesetzlich zulässige Arbeitszeit hinaus<br />

I beschäftigt werden.<br />

„Wo kein Kläger ist, da ist auch kein Richter!"<br />

Sodann weckt das frühe Geldverdienen der an-<br />

I und ungelernten jugendlichen Arbeiter oft ein gefährliches<br />

« Unabhängigkeitsgefühl gegenüber dem Elternhaus. Wird der<br />

»Junge oder das Mädchen dann von gewissenlosen Kameraden<br />

»oder Freundinnen aufgestachelt, sich nichts mehr gefallen zu<br />

»lassen, dann kommt es leicht zum offenen Konflikt und zum<br />

IMVerlassen des Elternhauses.<br />

Besondere Schwierigkeiten erwachsen später jenen leider<br />

Mmmer noch zahlreichen Jugendlichen, die keine Berufs-<br />

Mehremachen und ins große Heer der un- und angelernten<br />

Mrbeiter stoßen. Einmal ist ihr Einkommen zumeist ganz ungenügend,<br />

sie sind auf öffentliche Hilfe angewiesen. So bildet<br />

'^sich aus diesen Leuten in der Hauptsache jene Volksschicht,<br />

»welche die Härten dieses Lebens wuchtig zu spüren bekommt.<br />

Die Gründung eines eigenen Hausstandes ist<br />

.fast unmöglich oder bedeutet vielfach von Anfang an bittere<br />

Familiennot. Aus diesen Familien wachsen dann je-<br />

^weilen selber wieder Kinder, auf deren möglichst großen Ver-<br />

I dienst man früh angewiesen ist und deshalb auf die Erlernung<br />

seiner Berufslehre neuerdings verzichtet wird.<br />

Das ungenügende allgemeine und berufjliche<br />

Bildungsniveau weiter, vorab unorganisierter<br />

l Arbeitnehmerkreise zeigt noch andere volksschädigende Aus-<br />

Wirkungen. Mangelnde Kenntnis und Fertigkeit in der Haus-<br />

» Wirtschaft und Gesundheitspflege, mangelnde Widerstandskraft<br />

^gegenüber den verführerischen Lockungen der modernen Reklame,<br />

sowie die ungenügende Bereitwilligkeit auf entbehrliche<br />

Genußmittel und Modetorheiten zugunsten notwendiger Bedarfsartikel<br />

zu verzichten, verschärfen die aus einem an sich<br />

schon unzureichenden Einkommen erwachsenden Rückwirkun-<br />

«gen auf die körperliche Entwicklung der Jugend. Dazu kommt<br />

oftmals noch eine gewisse Hilflosigkeit der Eltern in der Bevältigung<br />

der mit der Erziehung unserer Jugend verbundenen<br />

.lnfgnben und Schwierigkeiten.<br />

k Die aufgezeigten Gefahrenquellen weisen zwingend auf die<br />

»Notwendigkeit jener Organisationen, die sich<br />

ium die geistige und soziale Wohlfahrt der Jugendlichen im<br />

Erwerbsleben bekümmern. Neben den konfessionellen Jugend-<br />

Organisationen sind es vorab die<br />

christlichen Berufsverbände,<br />

[welche den Schutz der jugendlichen Arbeiter und Arbeiterinknen<br />

als wichtige Aufgabe betrachten. Zudem pflegen sie eifrig<br />

j as berufliche Bildungswesen und wollen die jungen<br />

„geknechtet unter dem Gesinnungsterror" der Konservativen.<br />

Dabei räumt die Abbruchssirma radikal auf mit dem Einfluß<br />

der Kirche auf die Politik. Geistliche, die sich erlauben, zu<br />

einer öffentlichen Frage Stellung zu nehmen, will man aus<br />

dem Amte werfen.<br />

c) Die Geister finden sich: „Gleich und gleich gesellt sich<br />

gern." Die Zensoren der Geistesfreiheit kontrollieren die<br />

Pfarrblätter. Der „Unterwaldner" wacht über die „Rechtgläubigkeit"<br />

des <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblattes, die „Fr. Innerschweiz"<br />

verdreht einen Artikel des Schwyzer Psarrauzeigers,<br />

und der kommunistische „Vorwärts" nimmt gleich die Blätter<br />

von Uri, Schwyz und Unterwalden aufs Korn. Die rote<br />

„Freie Jnnerfchweiz" hat vor wenigen Tagen einen langen<br />

Artikel aus dem „Unterwaldner" gegen die kirchlichen Opfer<br />

und Sammlungen abgedruckt; er patzte ausgezeichnet in die<br />

rote Umgebung. Das ist schon mehr als bloße Verfchwägerung,<br />

das ist Blutsverwandtschaft im ersten Grad.<br />

Mit einer solchen Politik schleift der „Unterwaldner" als<br />

Abbruchsfirma der liberalen Partei am christlichen Obwalden,<br />

was erreichbar, niederreißbar ist. Diese destruktive Politik<br />

muß gebrandmarkt werden. Sie hat bis heute nichts Posttives<br />

hervorgebracht. Vielmehr sind ihre Früchte: Zersetzung,<br />

Unfriede, Mißstimmung, Aushöhlung. Wer hat in den<br />

letzten Jahren soviel Unfrieden nach Obwalden gebracht? —<br />

Dafür sind nicht der „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" und nicht die<br />

Konservativen verantwortlich, wenn sie sich wehren und die<br />

Hiebe oft parieren müssen.<br />

Aber bevor der <strong>Obwaldner</strong> Landsmann auf den Landenberg<br />

geht, wird er sich überlegen: Soll man einen solchen<br />

Geist weiterhin gewähren lassen? — Soll man ihm Raum<br />

geben, daß er sich ausbreiten kann? Soll man ihm Waffen<br />

liefern, mit denen er seinen Abbruch weiter betreiben kann?<br />

Solange der <strong>Obwaldner</strong> Liberalismus Seiler-Politik ist, wird<br />

er weiterhin nur Schleifarbeit leisten.<br />

Die katholische Jungmannschaft der Schweiz<br />

erfüllt eine heilige Gelöbnispflicht, wenn sie an den<br />

Maisonntagen dieses Jahres in mächtigen Scharen<br />

dankend nach Einsiedeln pilgert. — Jeder katholische<br />

Jungmann ist zu dieser grandiosen Kundgebung eingeladen.<br />

Leute zu charakterfesten, in ihrer religiösen Ueberzeugung verwurzelten,<br />

berusstüchtigen Menschen heranbilden.<br />

Mögen sich deshalb die ins Erwerbsleben eintretenden und<br />

die Lehre verlassenden Arbeiter und Arbeiterinnen lückenlos<br />

den im Christlichnationalen GewerkschaftsbundderSchweiz<br />

vereinigten Berufsverbänden anfchließen,<br />

um so Rückhalt und Schutz in den Wechselfällen des Wirtschaftlichen<br />

Lebens zu finden und darüber hinaus an den<br />

Aufgaben der christlichen Sozial- und Wirtschastspolitik<br />

mitzuarbeiten!<br />

Kleine Zeitung<br />

Der Friedenswein 1945.<br />

Die 1944er Jnland-Weinernte hätte in normalen Zeiten<br />

schwere Absatzsorgen bereitet, nicht nur wegen des Quantums,<br />

sondern auch wegen der Qualität. Da aber die ausländischen<br />

Weine im ersten Halbjahr fast ganz ausblieben, blieb das<br />

Interesse für die Jnlandweine anhaltend rege, und diese<br />

Weine fanden trotz allem einen guten Absatz.<br />

Im umgekehrten Verhältnis zum 44er steht der 45er Jahrgang<br />

mit einem unterdurchschnittlichen Quantum, dafür aber<br />

mit überdurchschnittlichen Qualitäten. „Es ist", so wird im<br />

interessanten Jahresbericht der „Usego" über das Jahr 1945<br />

ausführt, „als ob die Natur gutmachen wollte, was der<br />

furchtbare Krieg zerstört hat. Der Friedenswein 1945 wird<br />

deshalb als einer der besten Jahrgänge in die Annalen der<br />

Weingeschichte eingehen ..."<br />

Nach diesem fachmännischen Bericht soll diese Prophezeinng<br />

nicht nur für die einheimischen Gewächse Geltung<br />

haben, sondern ebenfalls für die Weine fast aller übrigen<br />

Weinbaugebiete.<br />

Als unverständlich wird im vorliegenden Bericht<br />

die Tatsache bezeichnet, daß für die 1945er Jnlandweine eine<br />

nochmalige Preiserhöhung zugestanden wurde,<br />

nachdem bereits für die 1944er Ernte eine solche bewilligt<br />

worden war. Mit Recht wird dies als eine kurzsichtige Preis-<br />

Politik bezeichnet, da der Konsument so ermuntert wird, sich<br />

vermehrt wieder den ausländischen Spezialitäten zuzuwenden,<br />

sobald diese wieder erhältlich sind. Dies dürfte aber der Fall<br />

sein, bevor die 1945er einheimischen Gewächse getrunken sein<br />

werden. Die Abwanderung wird ferner dadurch begünstigt,<br />

daß die Schweiz keine kuranten Rotweine produziert, der<br />

Schweizer aber im allgemeinen zu 75 Prozent „seinen Roten"<br />

trinkt.<br />

—üb—<br />

Wie alt werden die Tiere?<br />

Die Frage, wie alt die Tiere werden, wird immer wieder<br />

gestellt. Bei Pferden ist die Lebensgrenze etwa um das 33.<br />

Lebensjahr. Bei Eseln ist man sicher, es können ihnen 53,<br />

aber auch 106 Jahre gegeben sein. Dagegen weiß man sicher,<br />

daß Katzen das 22. Lebensjahr nur selten überstehen. Eich-<br />

Hörnchen werden kaum einmal 15 Jahre alt, und Murmeltiere<br />

erreichen auch dieses Alter nie. Das Haushuhn kann das Alter<br />

einer Katze erreichen, eine Hausgans aber bringt es, wenn es<br />

gut geht, auf 80. Ein Kanarienvogelkörperchen ist schon mit<br />

24 Jahren abgenützt, auch eine Gartengrasmücke lebt nicht<br />

länger, die Amsel höchstens 18 Jahre und schlägt davon nur<br />

9 Jahre. Aber ein Schwan bringt es auf 102 Jahre und Goldadler<br />

sogar auf 104, ein Geier auf 118 und ein Falke auf 165.<br />

Er ist damit der langlebigste unter den europ. Vögeln. Eine<br />

Blindschleiche stirbt unweigerlich mit 33 Jahren, ein Regenmolch<br />

erlebt nur 11, aber eine Erdkröte geht erst als behäbige<br />

Vierzigerin ein. Bei den Insekten bringt es eine Arbeitsbiene<br />

auf 42 Tage, eine Waldameise jedoch auf 7 Jahre, wenn sie<br />

eine Königin ist. Der Maikäfer stirbt schon nach 16—18 Tagen.<br />

Ein dicker, fetter Wurm kann gute 10 Jahre auf feinem<br />

Buckel tragen.<br />

Streiflicht«<br />

Aus Amerika verlautet von einer Auseinandersetzung<br />

La Guardia-Truman über die Wiedereinführung<br />

der Rationierung in den USA. La Guardia, als<br />

Generalsekretär der UNRRA., ist für eine strenge Rationierung;<br />

er wird unterstützt durch den früheren Generaldirektor<br />

der UNRRA., Herbert Lehman, der die Aufhebung der Rationierung<br />

auf Ende des letzten Jahres als eine höchst unglückselige<br />

Entscheidung bezeichnete. Truman wird sich den Argumeuten<br />

der beiden Fachleute kaum verschließen können, auch<br />

wenn die in Aussicht genommenen Maßnahmen „unpopulär"<br />

sein sollten.<br />

Aus P e r s i e n liegen widersprechende Berichte über Unruhen<br />

vor: Zwischen „Demokraten" und Regierungstruppen<br />

wäre es demnach zu Kämpfen gekommen; die Tudeh-Partei<br />

hätte mit Krawallen gedroht, die Kurden hätten sich erhoben<br />

und wollten einen autonomen Kurdenstaat in Persien errichten;<br />

gleichzeitig befaßte sich der Sicherheitsrat wieder mit<br />

der Persienfrage, wie üblich, ohne zu einer Entscheidung zu<br />

kommen.<br />

Die Verhandlungen in Washington über die deutschen<br />

Guthaben in der Schweiz sollen nach neuesten Meldüngen<br />

vor einem für beide Teile befriedigenden Ergebnis<br />

stehen; die Meldungen lauten indessen sehr unbestimmt.<br />

Dadurch, daß sich Persien nunmehr dem russischen Stand-<br />

Punkt angeschlossen hat und die Absetzung seines „Falles" von<br />

der Traktandenliste des Sicherheitsrates fordert, ist in diesem<br />

Gremium vou neuem eine gespannte Lage entstanden, halten<br />

doch die übrigen Ratsmitglieder, mit Ausnahme des polnischen<br />

Vertreters, dafür, daß der 6. Mai, der versprochene<br />

Räumungstermin, abgewartet werden sollte, bevor der persisch-russische<br />

Streitfall endgültig verabschiedet wird.<br />

In Frankreich droht die schon oft nur mit Mühe wieder<br />

zusammengekleisterte Koalition der drei Regierungsparteien<br />

nun endgültig auseinanderzufallen, da das katholische<br />

MRP. nicht bereit ist, den marxistischen Parteien das Zugeständnis<br />

einer einzigen allmächtigen Kammer zu machen,<br />

die sich für die Zukunft der Demokratie in Frankreich als gefährlich<br />

erweisen könnte.<br />

Die schweizerische Oessentlichkeit wird in ihrer überwältigenden<br />

Mehrheit kaum die Befriedigung des Leitenden Ausschusses<br />

der Partei der Arbeit darüber teilen, daß am 1. Mai<br />

Nicole, Hosmaier und ein Tessiner Kommunist am Schweizer<br />

Radio sprechen sollen.<br />

A r den Bauernstand<br />

Kritische Stimme zur neuen Schlachtviehverordnung.<br />

(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />

Miär Mäpplimannä vom ganzä Land<br />

Miär sreued is groß iber dä Buirästand;<br />

Denn d'Buirä wend nimmä selbständig si,<br />

Drum stellid s' än Huisä Mäpplimannä i.<br />

Sie chend ihri Chiä nimmä verchaifä,<br />

Sie wend ihrer Läbtig a d'Annahm laifä.<br />

A d'r Annahm sind s' ganz rnehig und still,<br />

Det miänd s' halt tuä, was d'r Bormund will.<br />

Miär Buirä miänd schassä und schindä ganz vill,<br />

Bis is eppä stahd d'r Verstand fast still.<br />

Drum meinid diä Fiehrer, äs sig a d'r Zit,<br />

D'r Buir sig jetz dumm und g'säch nimmä wit.<br />

Sie miänd-em hälsä sis Tiärli verchaifä<br />

. Und chenid diä ganz Wuchä Sunntig umälaifä.<br />

Sie redid vo Prisa, vo großä und schenä,<br />

Ich glaibä aber, 's isch-nä bloß wäg dä Löhnä.<br />

Vill Buirä, diä mäinid, chent's ächt nu si,<br />

Daß dasmal wär äs Bitzäli Wahred derbi?<br />

Und d'Friheit verchaisid's, sir nid gänd sie sie här,<br />

's isch grad, als ob d'r Buir käi Schwizer me wär.<br />

Und d'Metzger? — Im ganzä Land ghert mer s' chlagä,<br />

Diä nänd s' de ai nu zinftig am Chragä.<br />

Diä miänd nur nu fchaffä und 's Fleisch verchaifä.<br />

Sie derfid nimmä rächnä und em Veh nachä laifä.<br />

D'War wird nimmä kaift, mä diktiärt-änäs zuä,<br />

Ob z'tiir oder z'mager, b'haltä miänd s' d'Chuä.<br />

Es gid käis Wenn, ä käis Aber, käis Wo,<br />

's Machtwort isch g'sprochä, 's isch vom Mäpplima cho.<br />

's isch nimmä wiä sriäner, dä schen Brnich im Land,<br />

Daß d'r Buir und d'r Metzger tiänd ischlah i d'Hand.<br />

's Band isch verrissä, d'Frindschast ischt gschlissä,<br />

Diä groß Gwalt ischt is blibä, d'r Strit Hemmer da.<br />

Miär Buirä gsehnd jetz, wiäs chund am Aend,<br />

Diä niw Ordnig isch äs grislig strängs Regimänt.<br />

Miär blibid bim Altä, bim Währschastä, Guätä,<br />

Und lahnd is nid so-n-ä Bledsinn zuämuätä.<br />

As Schwizervolch richted mer ä großi Bitt:<br />

Hälsid is vertribä diä Mäppli-Mannä hit!<br />

Miär hend sir iw gschasst und vor-em Hunger bewahrt,<br />

So erhaltid is d'Friheit nach Schwizerart. (Eing.)<br />

HOCHDORFER<br />

SEIFENFlOCKFN<br />

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55<br />

(S)<br />

Bücher u n d Dissertationen<br />

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Louis Ehrli & Cie., Buchdruckerei und Verlag, Sarnen.


Kirchliches<br />

Pfarrei Tarnen.<br />

Kcigiswil. Samstag: Von 4 Uhr an Beichtgelegenheit<br />

(Kapuzineraushilfe!).<br />

Sonntag: Hochheiliges Osterfest. Kommunionfeier der<br />

Erst- und Zweitkommnnikantenkinder. Von halb 5 Uhr an<br />

Beichtgelegenheit. Kommunion aller schulentlassenen Christen-<br />

Pflichtigen, des Männerapostolates. 6.30 Uhr Frühmesse.<br />

8.30 Uhr Sammlung der Kommunionkinder im Schulhause.<br />

8.45 Uhr Einzug der Kommunionkinder. 9 Uhr Amt mit<br />

Kommunionfeier. 1 Uhr Erneuerung der Taufgelübde und<br />

feierlicher Segen. 5 Uhr Gebetswache. Allen Kaplaneiangehörigen<br />

des auferstandenen Heilandes reichste Gnade und<br />

Frieden in ihrer Seele! — Art Ostern wird das Opfer für die<br />

Seelforgsaushilfe aufgenommen.<br />

Dienstag: Beginn der Schule.<br />

Von Dienstag an gilt folgende Gottesdienstordnung:<br />

Sonntags: Frühmesse um 6 Uhr. Hauptgottesdienst<br />

um 8.30 Uhr. Christenlehre um 1 Uhr. Gebetswache um<br />

19.30 Uhr.<br />

Werktags: 6 Uhr Kommunionausteilen, 7.30 Uhr<br />

Schulmesse. 19.30 Uhr Abendrosenkranz.<br />

Beichtgelegenheit: An den Seelensonntagen: am<br />

Vorabend von 16.30 Uhran, am Morgen von halb 5 Uhr an.<br />

An den übrigen Sonn- und Feiertagen: am Vorabend von<br />

17.00 Uhr an und am Morgen von 5 Uhr an.<br />

Radio — Beromünfter<br />

Sonntag, 21. April.<br />

9.00 Dichtung und Musik. 10.00 Predigt mit Gesang und<br />

Musik. 11.30 Studioorchester. 12.40 Unterhaltendes Mittagskonzert.<br />

14.00 Volkstümliche Stunde. 15.05 Musik für zwei<br />

Klaviere. 15.30 „Das Buch der guten Werke". 16.00 Schallplatten.<br />

17.00 Geistliche Volkslieder. 17.45 Protest. Predigt.<br />

18.20 Brahms Sinfonie Nr. 1. 19.15 Schallplatten. 19.40<br />

Meister der Operette. 20.10 Die große Liebe. Komödie. 21.30<br />

Claudio Monteverdi: Madrigale. 22.10 Sonaten für Flöte<br />

und Harfe.<br />

Montag, 22. April.<br />

11.00 Kapelle Tibor Kafics. 12.10 Appenzeller Musik.<br />

12.40 Studioorchester. 14.00 Handharmonikaklub Steffisburg.<br />

14.20 Freundliche Grüße aus... 14.55 Fußball-Cup-Final.<br />

16.45 Musikalische Unterhaltung. 17.20 Die Provinzen<br />

Frankreichs. 18.00 Volkslieder. 18.15 Gesundheitspolizei in<br />

der Natur. Plauderei. 18.30 Sing- und Zugvögel in Not. Vortrag.<br />

18.45 Die weltlichen Kantaten von Bach. 19.55 Mamsell<br />

Angot. Komische Oper. 21.00 Sendung für die Schweizer im<br />

Ausland. 21.50 Wochenrückblick. 22.10 Studioorchester.<br />

Dienstag, 23. April.<br />

11.00 Typische Musik. 11.30 Radioorchester. 12.40 Studioorchester.<br />

17.00 Klassische Musik. 17.45 Kinderstunde. 18.00<br />

Reichtum, der auch dir gehört. 18.30 Schallplatten. 19.00<br />

Volkstümliche Musik. 19.55 Sinfoniekonzert. 21.10 Erinnerungen<br />

an Klabund. 21.30 Wie die Alten sungen ...<br />

Mittwoch, 24. April.<br />

11.00 Travaillons en musique. 11.30 Genöve vous parle.<br />

12.40 Unterhaltungskonzert. 17.00 Studioorchester. 17.45<br />

Frauenstunde. 18.05 Lieder. 18.35 Die Bedeutung der Bluttransfusion.<br />

Vortrag. 19.00 Der Zürcher Radiochor singt.<br />

20.05 „Dichter, gib uns Leben!" Hörspiel. 21.10 De Züriseu<br />

nach der Oschtere. 22.10 Lieder von Hans Ganz.<br />

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Stadttheater Luzern «<br />

Samstag, 20. April, 20.00—22.30 Uhr: Das Land des Lächelns.<br />

Sonntag, 21. April, 20.—23.00 Uhr: Carmen, Oper in 4 Akten,<br />

Musik von Georges Bizet. Eintrittspreise Fr. 2.— bis 6.—. Gutscheine<br />

aus 10er Heften mit Aufzahlung gültig. (Am Osterfonntag<br />

bleibt die Theaterkasse bis 19.00 Uhr geschlossen.)<br />

Montag, 22. April, 14.30—17.30 Uhr: Auf vielfachen Wunsch noch<br />

einmal als Nachmittagsvorstellung: Ferien im Tessin. 20.00 bis<br />

23.00 Uhr: Paganini.<br />

Dienstag, 23. April, 20.00—22.30 Uhr: Zum letztenmal: Zagreb<br />

1S45. Schauspiel in 3 Akten von Tilla Durieux.<br />

Mittwoch, 24. April, 20.00—22.30 Uhr: Gastspiel Rita Wottawa:<br />

Flamme. Schauspiel in 3 Akten von Hans Müller-Einigen (zum<br />

erstenmal). Schauspielpreise. Beginn des Vorverkaufes: Montag,<br />

22. April.<br />

Donnerstag, 25. April, 20.00—23.00 Uhr: Professor Bernhard,.<br />

Freitag, 26. April, 20.00—23.00 Uhr: Paganini.<br />

Samstag, 27. April, 20.00—22.30 Uhr: Gastspiel Rita Wottawa:<br />

Flamme. Schuspielpreise.<br />

Sonntag, 28. April, 14.30—17.30 Uhr: Paganini. 20.00-23.00 Uhr:<br />

Paganini.<br />

vorteilhafte Preise<br />

261<br />

1 r-Familii<br />

Ostermontag, den 22. April <strong>1946</strong>, 20 Uhr,<br />

in der Turnhalle, Sarue«. 264<br />

Aus dem Programm:<br />

„ J g s c h n i i t "<br />

Heiteres Pfadfinderstück in 5 Akten von P. Saas.<br />

Musikoorträge Eintritt gt. 2.—<br />

(15.30 Uhr Schülervorstellung. Eintritt 50 Rp.)<br />

Pfadfioderabteilung „vruder «laus".<br />

R a s c h u n d g u t b e d i e n t<br />

werden Sie in der Buchdruckerei Louis Ehrli & Cie., Sarnen.<br />

Kirchliche f Gedächtnis<br />

Die zweite Gedächtnis oder der<br />

Siebente für<br />

Arau<br />

Rosalia von Rotz-von Rotz<br />

«ahohnfstraße<br />

wird Dienstag, den 23. April,<br />

in der Pfarrkirche von Kerns gehalten,<br />

wozu Verwandte und<br />

Bekannte freundlich eingeladen<br />

sind.<br />

Gottesdienstanfang 7.30 Uhr.<br />

Gesucht auf 1. Mai jüngerer,<br />

tüchtiger und solider 26^<br />

Melker<br />

zu mittlerem Viehstand. Lohn<br />

Fr. 130.— bis 150.-.<br />

Kawilie S»utz-»eller,<br />

Rttditon /S»ongau (Luz.)<br />

Telephon 6 4? 54.<br />

Gesucht treue, zuverlässige<br />

H a u s t o c h t e r<br />

für den Haushalt und etwas<br />

Gartenarbeit. Lohn 100 Fr.<br />

Eintritt nach Uebereinkunft.<br />

Familiäre Behandlung.<br />

Adresse zu erfragen bei der<br />

Expedition d. Bl. 259<br />

Gesucht 258<br />

CaMrtchter<br />

Saaltochter<br />

und<br />

M e u b M e<br />

oder "Mädchen<br />

Eintritt nach Uebereinkunft.<br />

Hotel Kurhaus,<br />

Hohfluh (Berner Oberland).<br />

Viehmarkt in Luzern vom 16. April <strong>1946</strong>.<br />

Auffuhr: 1 Muni, 13 Kühe, 1 Rind, 326 Kälber, 5<br />

Schafe, 1 Ziege, 522 Schweine, total 869 Stück.<br />

Prei, per »g<br />

Lebendqewicht<br />

Handel<br />

Preise<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—50 je n. Qual.<br />

" 51-55<br />

56—60<br />

„ 61-65<br />

66—70<br />

Markenkälber 80 kg u. m.<br />

Rotfleischige<br />

Weibfleischige, mittelgr.<br />

Ausstich<br />

Die Preise verstehen sich<br />

nüchtern, sonst bis zu 3 kg<br />

Eigengewicht<br />

Schweine.<br />

Fette Schweine<br />

Absäugerinnen<br />

Ferkel, 7— 9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Ausmastschweine<br />

2.60—2 70 flau eher sinkend<br />

ii.7tt-L.80 „ ff<br />

2.80—2.90 „ ff<br />

3. 3.10 n fest<br />

3.10-3.20 Mittel •<br />

3.30—3.50 Mittel fest<br />

3 60—3 80<br />

4.30—4.40 "<br />

'<br />

per Stück


Tarnen / Mittwoch, den 24. April 1<br />

76. Jahrgang — Nr. 32<br />

M M l i e r<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

Fr. 10.50, halbjährlich . . , , Fr. „ 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> - Pfarrblatt<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

— Familienbeilaze — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spesenfreie aWntmnrtrfrf,» s» s c« r, m.<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden ^muwortUche Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. Tel. 8 62 37<br />

rucf uni)<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp. . Verlag: Louis Ehrli & (Sie., Sarnen. — Tel. 8 61 32<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

HaM Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

^ ' Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

U n s e r S t a a t s h a u s h a l t<br />

(Mitgeteilt von der Staatskasse Obwalden.)<br />

Die Staatsrechnung des Kantons Obwalden für<br />

das Jahr 1945<br />

weist in der Berkehrsrechnung eine Mehrausgabe von<br />

Fr. 66 818.24 auf. Der Voranschlag sah ein Defizit von<br />

Fr. 225 890.— vor. Die Besserstellung gegenüber dem Budget<br />

macht demnach Fr. 159 000.— aus.<br />

In erster Linie rührt dies von vermehrten Einnahmen<br />

an Steuern, Gewinnanteilen, Wasserrechts- und Konzessionsgebühren<br />

her. Es wurden hier über Fr. 50 000.— mehr<br />

eingenommen, als budgetiert war. Doch muß erwähnt werden,<br />

daß auch die Ausgaben für den Steuereinzug nicht unerheblich<br />

gewachsen sind. — Des weitern machen beim Bauw<br />

e s e n die Mehrausgaben statt Fr. 145 200.— nur 91 483.64<br />

aus. Dieser Abschnitt schließt damit ebenfalls um über 50 000<br />

Franken günstiger ab, in der Hauptsache darum, weil der<br />

Bruttoertrag der Automobil- und Fahrradtaxen auf Fr.<br />

64 034.41 angestiegen ist und die Vergütung der Militärverwaltung<br />

für die großen Kosten der Ofsenhaltung der Brünigund<br />

Engelbergerstraße im Winter den ansehnlichen Betrag<br />

von Fr. 9564.45 ausmacht. In Zukunft fällt diese Entschädigung<br />

dahin. Bei den Ausgaben konnte der Kredit für das<br />

Straßenwesen wegen Materialmangel bei weitem nicht in<br />

Anspruch genommen werden, obwohl die Instandstellung der<br />

staubfreien Straßenbeläge mancherorts dringend nötig wäre,<br />

«odann steht das Forstwesen wegen Nichtbeanspruchung<br />

des Kredites „Kantonsbeiträge an Waldweganlagen" um Fr.<br />

12 000.— günstiger in der Rechnung. Ebenso wird beim<br />

Militärwesen eine Besserstellung um rund 23 000 Fr.<br />

festgestellt, was bereits als Auswirkung des im Mai erfolgten<br />

Kriegsendes bewertet werden muß. Durch die vermehrten<br />

Steuereinnahmen zeigen die im außerordentlichen Verkehr<br />

eingestellten Abschnitte „ Gewässerverbau ungen"<br />

und „Ausbau der Alpen st raßen" statt den veranschlagten<br />

Mehrausgaben von Fr. 14 000.— und Fr. 2900.—<br />

erfreulicherweise Mehreinnahmen von Fr. 13 051.58, respekt.<br />

Fr. 26 007.51. Gegenüber dem Voranschlag schließen lediglich<br />

die Abschnitte „Allgemeine Verwaltung" um Fr.<br />

16 000.— „ E r z i e h u n g s w e f e n " um Fr.^ 11 000.—,<br />

»Fürsorgewesen" um Fr. 29 000.— ungünstiger ab.<br />

Bei der „Allgemeinen Verwaltung" liegt die Ursache einmal<br />

bei den vermehrten Ausgaben für die Kriegswirtschaft (Rationierungswesen<br />

und Liquidationskosten der Lebensmittellager<br />

zugunsten der Zivilbevölkerung), sowie in der nicht budgetierten<br />

Erhöhung der Teuerungszulagen. Im Erziehungswesen<br />

sind die Aufwendungen für die Heizung der kantonalen Lehranstatt,<br />

die die hohe Summe von Fr. 27 732.36 erforderten,<br />

schuld an der Kreditüberschreitung. Infolge Kohlenmangels<br />

teure§<br />

fü<br />

Brennmaterial mit geringem Heizwerte angeschafft<br />

werden. Es ist zu hoffen, daß im Jahre <strong>1946</strong> die Ausgaben<br />

weniger groß sein werden, da wieder Heizöl gekauft<br />

werden konnte. Beim Fürsorgewesen waren die Kantonsbeitrage<br />

an die Altersfürsorge von Fr. 10 000.— und an die<br />

Schweizerspende von Fr. 20 000.— nicht in den Voranschlag<br />

ausgenommen worden.<br />

17 ?!!'<br />

nungauf<br />

i,!jr^- Cn<br />

^schnitte weisen im Verhältnis zu ihrem<br />

Differenzen zwischen Budget und Rech-<br />

Die Gesamtverkehrsrechnung 1945<br />

zeigt folgendes Bild:<br />

Ordentlicher Verkehr.<br />

Einnahmen Ausgaben<br />

1. Allgemeine Verwaltung 35 570.40 173 800.37<br />

2. Kirchenwesen 60.— 2138.43<br />

3. Erziehungswesen 74 045.53 123 088.13<br />

4. Rechtspflege 33 231.64 81233.22<br />

5. Polizeiwesen 52 594.65 70 668.62<br />

6. Sanitätswesen 10 796.75 36 291.24<br />

7. Landwirtschaft 145 036.30 265 077.86<br />

8. Forstwirtschaft 32 158.27 50 550.31<br />

9. Gewerbewesen 68 794.71 108 595.40<br />

10. Bauwesen 113 672.60 205156.24<br />

11. Militärwesen 282 010.06 409 703.42<br />

12. Fürsorgewesen 193 870.26 237 457.30<br />

13. Zinsen und Amortisationen 202 423.87 206 030.30<br />

14. Steuern, Gewinnanteile,<br />

Wasserrechts- und Konzessionsgebühren<br />

837 439.25 207 790.28<br />

Subtotal 2 071 704.29 2 177 581.62<br />

Außerordentlicher<br />

Verkehr.<br />

15. Gewässerverbauungen 163 986.68 150 935.10<br />

16. Ausbau der Alpenstraßen 86 896.46 60 888.95<br />

Mehrausgaben<br />

Total<br />

2 322 587.43<br />

66 818.24<br />

2 389 405.67<br />

2 389 405.67 2 389 405.67<br />

Trotz des verhältnismäßig günstigen Rechnungsabschlusses,<br />

hauptsächlich verursacht durch vermehrte Steuereinnahmen<br />

und Nichtbeanspruchung der Kredite für den Straßenbau, ist<br />

die effektive Staatsschuld unter Nichtberücksichtigung der<br />

unechten Aktiven (zu amortisierende Aufwendungen) und der<br />

Rückstellungen seit dem letzten Jahre um Fr. 18 330.24 auf<br />

Fr. 1 286 118.36 angewachsen.<br />

Bei den Vermögen-Aktiven haben sich die ertragabwerfenden<br />

Immobilien um ein Objekt „Hausanteil an der<br />

Rathausgasse" vermehrt. Als neues Aktivum steht im weitern<br />

das Konto-Korrent-Guthaben bei der eidgenössischen Finanz-<br />

Verwaltung in der Rechnung. Durch einen neuen Zahlungsmodus<br />

ist der Geldverkehr mit dem eidgenössischen Kassen- und<br />

Rechnungswesen vereinfacht worden. Die verschiedenen Forderungen<br />

haben sich um Fr. 55 564.72 vermehrt, während die<br />

Vorräte um Fr. 3113.13 abnahmen, hauptsächlich wegen<br />

Reduzierung der während des Krieges zusätzlich angelegten<br />

Salzlager. Die unechten Aktiven konnten infolge der Mehreinnahmen<br />

in der Verwaltungsrechnung von Fr. 1 012 549.35<br />

auf Fr. 973 490.26 abgeschrieben werden.<br />

Bei den Vermögen-Passiven hat die Konto-Korrentschuld<br />

bei der <strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank um rund 50 000<br />

Franken abgenommen, hingegen wurde das feste Darlehen<br />

beim gleichen Institute um 150 000 Franken erhöht. Die<br />

Schuld: „Rückständige Kantonssubventionen an die Wuhrgenossenschaften"<br />

erfuhr eine weitere Reduktion um 40 000 Fr.<br />

Der Bestand der zweckgebundenen Separat-Fonds<br />

ist im vergangenen Jahre von Fr. 1790 510.49 auf Fr.<br />

1 807 004.33 angewachsen.<br />

Zsl der Wmllsmiis elm M t m W i M g ?<br />

Der heutige schweizerische Freisinn verneint diese Frage.<br />

Noch in jüngster Zeit wurde ein gewisser Eifer darauf verlegt,<br />

zu beweisen, daß der Freisinn eher das Gegenteil einer<br />

Weltanschauung sei. Aber dabei wurde zugleich auch auf<br />

einige Wurzeln des Liberalismus hingewiesen. Liberalismus<br />

ist in diesen Untersuchungen der allgemein verwendete Begriff.<br />

Freisinn ist der hauptsächlich in der Schweiz verwendete und<br />

mehr auf den politischen Bereich eingeschränkte Terminus.<br />

Der Freisinn ist ein Lebenselement, sagt uns Ernst Bieri<br />

(„Neue Zürcher Zeitung" Nr. 1458, 1944), ein Lebenselement,<br />

wie die Luft für uns ein Lebenselement ist.<br />

Freisinn ist, so führt Alfred Jnhelder („Wir Freisinnigen<br />

und die bürgerliche Schule", Schriftenreihe der Freisinnigdemokratischen<br />

Partei des Kantons St. Gallen, 1934) aus, „in<br />

erster Linie eine Verhaltungsweise, eine geistige Haltung<br />

gegenüber Fragen betreffend die Weltanschauung und das<br />

Verhältnis des Einzelnen zu Gesellschaft und Staat". Das<br />

Kriterium dieser Verwaltungsweise bestehe darin, alle Fragen<br />

ohne Ausnahme durch das Mittel des Verstandes zu prüfen.<br />

Jnhelder sagt wörtlich: „Somit hat der Freisinn einen rationalistischen<br />

Wesenszug, wie denn seine Wurzel in das Zeitalter<br />

der Aufklärung hinabgeht." Darin liege kein Verzicht<br />

auf die Autorität, sofern man sich in freier Selbstentscheidung<br />

zu dieser Autorität bekenne.<br />

Aehnlich drückt sich Hans Zimmermann in „Neue Zürcher<br />

Zeitung" Nr. 1474, 31. August 1944) aus: „Freisinn ist<br />

Raum, Raum der Freiheit, Raum der Toleranz, Raum der<br />

Hochschätzung der menschlichen Person". Im gleichen Atemzng<br />

muß sich Zimmermann dagegen verwahren, daß man den<br />

Freisinn mit der „alten liberalen Staats- und Gesellschaftsauffassung<br />

des 18. Jahrhunderts" identifiziert.<br />

Es sei noch einmal Ernst Bieri zitiert: „Aus der Aufklärung<br />

ist das Prinzip der Autonomie des Menschen in den<br />

Liberalismus übergegangen, Autonomie gegen unten und<br />

oben: Der Mensch ist frei vom Zwang der Natur und frei<br />

vom Zwang des kirchlichen Dogmas" („Neue Zürcher Zta."<br />

1944 am angeführten Ort).<br />

Und noch eine ganz jüngste, scheinbar nebensächliche Kennzeichnuug.<br />

In einer Würdigung des Juristen Eugen Curti,<br />

eines Sohnes des bekannten demokratischen Theodor Curti'<br />

zum 80. Geburtstag hieß es am 15. Februar 1945 in der<br />

„Neuen Zürcher Zeitung" (Nr. 267): „Der Sohn wuchs unter<br />

einer ausgesprochenen liberalen Tradition auf, jenes st gallischen<br />

Liberalismus, der heute noch in einem starken Gegensatz<br />

zur katholisch-konservativen Weltanschauung steht." Es sei<br />

hier nicht untersucht, ob es sich dabei um eine st. gallische<br />

Spezialität handelt.<br />

Bei allen diesen Zitaten aus neueren schweizerischen Quellen<br />

handelt es sich nur um feinere Formulierungen dessen<br />

was vor Jahren einmal das „Luzerner Tagblatt" etwas grob<br />

ausgedrückt hat: „Der Liberalismus trägt den Gedanken an<br />

die Selbsterlösung in sich." „Der Liberale trägt das Sittengesetz<br />

in sich, unabhängig von einem außer oder über ihm<br />

stehenden Sittengesetz." „Ein Gesetz von außen nimmt der<br />

Liberale nur an, wenn er will." („Luzerner Tagblatt" vom<br />

5. Februar 1928.)<br />

Wesenselement des Liberalismus — das Element aus<br />

dem er geboren wurde — ist der Gegensatz der menschlichen<br />

Autonomie zu der im Naturrecht und im göttlichen Recht<br />

verankerten Autorität.<br />

Die Vorläufer der<br />

Schluß<br />

tom-Energie<br />

Von Otto Heß.<br />

hie<br />

d-eser ringen Elektrizitätsmenge lösen<br />

e etott<br />

® 5 f l<br />

260<br />

? t Millionen Franken im Jahre.<br />

S -L fD bu> au§ unsern Wasserkräften jährlich erzeugte<br />

Elektrizität wert. Die schweizerische Elektrizitätswirtschaft ist<br />

immer m fortschreitender Entwicklung. Der jährliche Gesamtm<br />

260 i e b < m 3a5t<br />

m<br />

® Iut ber Wirtschaft" schließt mit<br />

erer<br />

S t 5 5 ^<br />

?f n: 3>amit finö mir am Ende un-<br />

"ber die schweizerische Energieerzeuguna Wir<br />

fift<br />

wie im Laufe der Zeit die Anteile unserer Z<br />

aus Wasferfrnft r9 - teqUeltIen Ultö üor rtIIem<br />

'<br />

Elektrizität<br />

!,a x if' "'""er größer geworden sind Als der Kriea<br />

futten'Schwierigkeiten der ausländischen Zuschon<br />

verbälwi^^^<br />

fur<br />

die Schweiz ein Glück, daß sie<br />

auf unser?.ia/n?<br />

'"<br />

Hätten wir nicht<br />

un&<br />

fen können in mn<br />

unser Holz zurückgreiqend<br />

m>2 ,m> V* Energieversorgung gänzlich ungenügewesen.<br />

Man denke nur daran, daß unsere Eisenbahnen,<br />

die für Handel, Industrie und vor allem für unsere Wehrbereitschaft<br />

so wichtig sind, ihren Betrieb aufrecht erhalten<br />

konnten, weil die Elektrifikation durchgeführt war. Aber auch<br />

in der Industrie ist unsere Elektrizität soweit als möglich<br />

eingesprungen und hat damit geholfen, Arbeit und Brot zu<br />

sichern.<br />

Auch unser Schweizer Holz hat mitgeholfen, die Kriegs-<br />

Energiewirtschaft zu entlasten. Das war nur durch eine übermäßige<br />

Waldnutzung möglich, die aber nicht den Bestand des<br />

Schweizer Waldes gefährden darf. Es bleiben uns also nur<br />

die Wasserkräfte als ewige Energiequellen. Wenn sie auch<br />

nicht unsern gesamten Energiebedarf decken können, so wollen<br />

wir sie doch so weit wie möglich nutzen. Wir nutzen damit<br />

unsern Reichtum und helfen Kohle und Oel sparen, deren Borkommen<br />

einmal erschöpft sein werden. Gerade weil die Kohlen-<br />

Vorräte früher oder später zur Neige gehen, ist es notwendig,<br />

die Kohle als Rohstoff und Ausgangsstoff für die chemische<br />

Industrie möglichst vollständig auszunutzen und sie nicht mehr<br />

als Brennstoff zu verwenden. Ueberall, wo Kohle, Gas oder<br />

Koks durch Elektrizität ersetzt werden können, muß es gefchehen.<br />

Das liegt im Interesse der schweizerischen Energiewirtschaft<br />

und der Energiewirtschaft überhaupt.<br />

Der eingangs erwähnten zweiten Broschüre: „Fragen und<br />

Antworten aus dem Elektrofach" entnehmen wir folgende Abschnitte:<br />

Wem gehören die Elektrizitätswerke?<br />

Von den in unsern Elektrizitätswerken und Verteilanlagen<br />

investierten Kapitalien sind 70 »/o von Kantonen oder<br />

Gemeinden, das heißt von der Allgemeinheit, aufgebracht<br />

worden. Oeffentliche Werke versorgen 77 %> aller Ortschaften<br />

Die Reingewinne gehen also zum großen Teil in die Gemeinde-<br />

und Kantonskassen. Das sind jährlich rund 50 Mill.<br />

Franken, was über 18 % aller Einnahmen der Elektrizitätswerke<br />

ausmacht. .<br />

/c.t ® an 5 ttennt . also, daß der größte Teil der Anlagen unserer<br />

Elektrizitätsversorgung — die bis heute etwa 3 Milliarden<br />

Franken gekostet haben — letzten Endes dem Volke gehören.<br />

«> L<br />

ra 9 f°ntmt daher zur Hauptsache wiederum dem<br />

Volke zugute.<br />

Neben den Gemeinde- und Kantonswerken bestehen auch<br />

bedeutende private und gemischtwirtschaftliche Unternehmnngen.<br />

Warum brauchen wir in der Zukunft Speicherwerke?<br />

Ueber den Unterschied zwischen Lauf- und Speicherwerke<br />

,st bereits in einem frühern Abschnitt Aufschluß gegeben<br />

worden. Es erübrigt sich nur noch, die Gründe kurz zu um<br />

fchreiben die die Notwendigkeit der Speicherwerke dartun<br />

Es ist ohne weiteres einzusehen, daß die Laufwerke nur im<br />

Sommer viel Strom zu erzeugen vermögen. Gerade um-


Wie das „Luzerner Tagblatt" am 9. Januar <strong>1946</strong> erneut<br />

unter Beweis stellt, wenn es in einem Leitartikel „Alter und<br />

neuer Aberglaube" ebenso offen wie selbstbewußt feststellt:<br />

„Das ist der tiefste Sinn des Liberalismus, daß er den<br />

Menschen frei macht von dem Wahn, sein irdisches Schicksal<br />

hänge von Mächten außer ihm ab."<br />

iimiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiimiiMiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiimiiiiimiiiiiiimiiifiiiiiiiiiiii<br />

Vielen katholischen Politikern ins Stammbuch. „Es ist<br />

nicht erlaubt, einen Unterschied zu machen zwischen den Pslichten<br />

des Privatmannes und den Pflichten des Staatsbürgers<br />

(Politikers), so zwar, daß die kirchliche Autorität wohl Geltung<br />

habe im Privatleben, im öffentlichen (politischen) Leben aber<br />

nicht." (Leo der Dreizehnte.)<br />

„Nicht wählen und nicht stimmen" und erst recht „schlecht<br />

wählen und schlecht stimmen" ist ein verwerfliches Beginnen,<br />

ist ein Verrat am Vaterlande und an der Kirche." (Pius der<br />

Zehnte.)<br />

„Es ist eine wesentliche Frage für die Kirche, ob sie in<br />

einem Lande frei, ungehindert des ihr von Gott übertragenen<br />

Lehr-, Hirten- und Priesteramtes walten kann: in der Kirche,<br />

in der Schule, in der Seelsorge, im Verein und so weiter."<br />

(Lorenz Rogger in: „Vergib uns unsere Schulden".)<br />

Kernser Hochwacht.<br />

iiiiiriiiiiiiifiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii<br />

O b w a l d e u<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 16. April <strong>1946</strong>.<br />

Am Landsgemeindesonntag wird von Lungern nach Sarnen<br />

ein Extrazug eingeschaltet. Der genaue Fahrplan ist im<br />

Amtsblatt publiziert.<br />

Die von den vier im Kanton bestehenden Viehversicherungsfassen<br />

eingereichten Abrechnungen pro 1945 werden nach Prüüng<br />

durch das Staatswirtschaftsdepartement genehmigt. Der<br />

Nesamtbestand der versicherten Tiere beträgt 4481 mit einer<br />

Versicherungssumme von Fr. 5 661 30Ö.—. Die Beiträge sür<br />

Zas abgelaufene Jahr beziffern sich an Prämien auf Fr.<br />

jO 792.85, an Kantons- u. Bundessubventionen auf 13 313.60<br />

and aus den Viehhandelstaxen auf Fr. 3190.76. Entschädigt<br />

vurden 160 Tiere, woran nebst dem Fleischerlös von 87 760.55<br />

nis den Kassen ein Betrag von Fr. 136 969.60 ausgerichtet<br />

nnrde.<br />

Die Statuten der Wohnbaugenossenschaft Alpnach werden<br />

zenehmigt.<br />

UM- Der Tag der Landsgemeinde. (Korr.) In der „Neuen<br />

Zürcher Zeitung" schreibt ein Appenzeller eine ergreifende<br />

childerung der Außerrhoder Landsgemeinde. Er nennt die<br />

Zandsgemeinde „das politische Ereignis höchster Ordnung,<br />

>as ein Volk erleben kann", und fährt dann u. a. fort:<br />

„Wenn der Weibel die Wähler zum Handmehr ausruft,<br />

wenn der Landammann auf der Regierungskanzel in<br />

seinem feierlichen Ornat unter freiem Himmel<br />

das Landessiegel erhebt, um es der Männergemeinde<br />

mit der Beteuerung, es niemals mißbraucht zu haben,<br />

zu zeigen, wenn man betet und den Eid<br />

l e i st e t, dann ist bei diesem politischen Geschäft die<br />

Trennung von Kirche und Staat für eine Stunde aufgehoben.<br />

Es sei gesagt: An der Landsgemeinde wird<br />

ans uralte, eigene Weise von Volk und<br />

Regierung gemeinsam eine Missa politica solemnis,<br />

eine feierliche politische Messe, zelebriert. ... Wir freuen<br />

uns in froher Erwartung auf den herannahenden Sonntagmorgen,<br />

wo wir in jeder Gemeinde in aller<br />

Frühe von donnernden Böllerschüssen geweckt<br />

werden, die uns ermähnen, den geliebten<br />

Degen zur Hand zu nehmen und uns zeitig auf den Weg<br />

zu machen."<br />

Da ist noch Begeisterung für die Landsgemeinde, wo jährich<br />

Zehntausende sich besammeln und kein Appenzeller<br />

>on der Abschaffung dieses Volkstages spricht. Wie furchtbar<br />

> r o s a i s ch und ideenlos ist doch ein Teil unseres Obvaldner<br />

Volkes geworden, der ohne langes Besinnen ein<br />

olches Institut über den Haufen werfen will, wo der schwarze<br />

Nantel des Landammanns verschwunden und wo Gehrock und<br />

Zylinder zum Fastnachtskomitee hinübergewechselt haben!<br />

„Einer für alle!" (Eing.) Ein interessantes Beispiel libsaler<br />

Berichterstattung bietet der „Unterwaldner". Mit sichtichem<br />

Wohlbehagen wird der Parteitag der Konservativen<br />

»eruntergemacht, und die „konservative Ausschließlichkeit" an<br />

>ie Wand gemalt. Dann erscheint ein ähnlicher Artikel im<br />

Luzerner Tagblatt". Er hat verflixte Aehnlichkeit mit der<br />

!lusdrucksweise des „Unterwaldner". Offensichtlich ist der<br />

gekehrt ist es aber mit dem Verbrauch an Elektrizität. Derelbe<br />

ist im Winter größer, weil niehr Licht notwendig ist und<br />

ußerdem noch für die Heizung und für die elektrischen Kochierde<br />

viel Strom benötigt wird. Würden nur Laufwerke geant,<br />

so würde im Sommer große Ueberproduktion an Strom<br />

sin, also dann, wo nicht genügende Verwendung vorliegt,<br />

dagegen könnte im Winter noch- viel mehr Strom gebraucht<br />

lerden, und dieser Ausgleich kann nur mit Speicherwerken<br />

eschehen.<br />

Warum wird Strom exportiert?<br />

gleiche Schreiberling Autor oder Inspirator. Und nun zitiert<br />

der „Unterwaldner" wieder das „Luzerner Tagblatt": „Das<br />

„Luzerner Tagblatt" schreibt — und die ganzedemokratisch<br />

eSchweiz werde ihm recht geben!!!" Die „ganze<br />

demokratische Schweiz" hat nun sogleich die gleiche Meinung<br />

wie der liberale Berichterstatter von Obwalden. Wahrhaft<br />

„einer für alle!" Immer der gleiche!<br />

Konsequent sein! Zu der Einsendung „Konsequent sein"<br />

teilt uns Herr Kantonsrichter Theodor Jmfeld in Lungern<br />

mit, daß er Mitglied der katholisch-konservativen Partei sei<br />

und sich auch zu dieser Partei bekenne.<br />

Der „gute Hirte" in Anführungszeichen! (Eing.) „Der<br />

Kernser „gute Hirte" weigert sich kategorisch, mit Röthlin<br />

Frieden zu schließen." So heißt es in Nr. 32 des „Unterwaldner".<br />

Und die Zeitung fährt dann fort: „Wer es heutzutage<br />

in Obwalden wagt, in weltlichen Dingen eine eigene<br />

Meinung zu haben und ein freies Wort zu sprechen, der wird<br />

an den Pranger gestellt und um den Brotkorb gebracht. Beispiele<br />

gibt es in Hülle und Fülle! Wer einem Gottesmann in<br />

weltlichen Dingen widerspricht, ist in Obwalden sofort ein<br />

Feind der Kirche, der Geistlichkeit und ein Gottesleugner."<br />

Das ist aslo die „eigene Meinung" vom „Unterwaldner",<br />

und die verdient, an den Pranger gestellt zu werden. Die<br />

„Beispiele" bleibt er natürlich schuldig, und die Behauptungen<br />

wirft er großzügig in die Luft hinaus, auch wenn sie<br />

offensichtlich der Wahrheit nicht entsprechen. Die Stimmungsmache<br />

ist ja die Hauptsache.<br />

Den Pfarrer von Kerns als Priester zweiter Ordnung zu<br />

taxieren, und zugleich als den Streitsüchtigen hinzustellen,<br />

muß mit aller Schärfe zurückgewiesen werden. Der H. H. Pfr.<br />

Fanger nur als einen „guten Hirten" kennt, den man in<br />

Anführungszeichen setzt, der bekennt sich damit als Verlernnder.<br />

Pfarrer Fanger ist zu gut als eifriger, frommer Priester<br />

und Seelenhirte bekannt. Und daß nicht er der Streithahn ist,<br />

der seinen Kopf durchsetzen will, sondern ein anderer, das wird<br />

sich nächstens klar erweisen. Herr Röthlin und Bruder Klaus<br />

miteinander gleichzustellen, ist absurd.<br />

Die Mentalität der Einsendung im „Unterwaldner" zeigt<br />

jedem ernsten Katholiken zur Genüge, wessen Geistes Kind die<br />

Feder führte. Solche Einsendungen sind Beweise genug, mit<br />

wem man es zu tun hat. Da braucht es keine Tarnung mehr,<br />

das ist Feindschaft gegen Priester und Kirche, ob man es wahr<br />

haben will oder nicht.<br />

In diese Linie gehört jener Ausspruch eines solchen „Kernsers":<br />

Wenn ich einem Zuchthäusler begegnen würde und zugleich<br />

dem Pfarrer, dem Zuchthäusler würde ich die Hand<br />

geben, dem Pfarrer aber nicht! — Bruder Klaus hat anders<br />

gesprochen!<br />

Die liberale Partei Obwaldens hatte laut Inserat im<br />

„Unterwaldner" auf Donnerstag, den 18. April, nachmittags<br />

halb 4 Uhr, zum kantonalen Parteitag ins Gasthaus „Kreuzstraße"<br />

in Kägiswil eingeladen.<br />

Höchstens zwanzig Mann waren dazu erschienen. Da die<br />

konservative Partei keine Horcher dazu abordnete, sind wir<br />

leider nicht in der Lage zu berichten, was beschlossen wurde,<br />

wie dies der „Unterwaldner" in sehr gehässiger Weise vom so<br />

glänzend verlaufenen konservativen Parteitag in Sarnen<br />

zu tun in der Lage war.<br />

Wenn man aber den Massenaufmarsch von über 400 Mann<br />

zum konservativen Parteitag vergleicht mit der Teilnahme am<br />

liberalen Parteitag, so kann man sich ungefähr ein Bild<br />

machen über das wirkliche Stärkeverhältnis der beiden Parteien,<br />

und dementsprechend auch überlegen, welche Anzahl Sitze<br />

der liberalen Partei in den Behörden tatsächlich zukommt.<br />

Unterwaldner Schwingertag in Sächseln vom 5. eventuell<br />

19. Mai <strong>1946</strong>. (Eing.) Nur noch eine kurze Spanne Zeit, und<br />

der große Hosenlups der Unterwaldner ist da. Seit längerer<br />

Zeit zum ersten Male wieder wurde ein benachbarter Schwingerverband<br />

eingeladen. Für dieses Jahr wurden die Urner<br />

Freunde berücksichtigt, welche hoffentlich in großer Anzahl<br />

eintreffen werden. Wer wird Schwingerkönig? Der Kampfruf<br />

lautet: „Hie Unterwalden — hie Uri!" Schwingerfreunde<br />

von nah und fern, reserviert den 5. evtl. 19. Mai für den<br />

Hosenlups in Sächseln!<br />

3. Unterwaldner Musiktag <strong>1946</strong> in Beckenried, 26. Mai<br />

evtl. 2. Juni. In vier Wochen schon ist Beckenried bereit,<br />

Musikanten und Gäste aus Ob- und Nidwalden und den Nachbargemeinden<br />

ennet dem See aufs freundlichste zu empfangen.<br />

Um die vielen finanziellen Auslagen einigermaßen decken zu<br />

zu können, wurde eine Tombola in Schwung gesetzt. Die<br />

Gemeinden von Ob- und Nidwalden haben bereits die Lose<br />

erhalten, so daß also die Musikfreunde ihr Glück versuchen<br />

können. Prächtige und nützliche Preise gelangen zur Verteilung,<br />

vierhundert an der Zahl. (Erster Preis: ein gediegenes<br />

Velo: die letzten Preise berechtigen zu einer Gratisfahrt auf<br />

die Klewenalp.)<br />

—k—<br />

Der Bau- und Mübelschreinermeisterverband Obwalden<br />

führte am 12. und 13. April in Sarnen unter der Leitung von<br />

Herrn W. Schmid von der Berechnungsstelle in Zürich einen<br />

Elektrische Energie darf nur mit Bewilligung des Bundesrtes<br />

ausgeführt werden. Daß die Schweiz überhaupt Strom<br />

portiert, hat folgende Gründe:<br />

Wir exportieren Strom, weil wir im Ausland dafür wichge<br />

Rohstoffe erhalten, ohne die unsere Industrie nicht weitercheiten<br />

könnte. Die Schweiz ist ein Land ohne Bodenschätze,<br />

nsere Industrie ist daher darauf angewiesen, Rohstoffe<br />

kohle, Eisen, Stahl, Kupfer und so weiter) aus dem Ausud<br />

ä» erhalten. Nur so kann unsere industrielle Bevölkerung<br />

ben, die sonst auf unserm kärglichen Boden kein Auskommen<br />

,den würde. Außerdem müssen wir auch Lebensrnittel, bender*<br />

Getreide, aus dem Auslande zukaufen. Ueberall werden<br />

Gegenleistungen verlangt. Es liegt also nahe, von unserem<br />

Reichtum — Elektrizität aus unsern Wasserkräften — einen<br />

Teil abzugeben. Zur Hauptsache handelt es sich um Ueberschußenergie.<br />

Strom wird nur exportiert, nachdem er unserer Industrie<br />

angeboten und nicht übernommen wurde. Unsere Industrie<br />

wird also durch den Stromexport nicht beeinträchtigt. Während<br />

den Einschränkungen im Winter wurde die Ausfuhr<br />

ebenfalls eingeschränkt.<br />

Wie wird dafür gesorgt, daß in Zukunft Stromknappheit<br />

möglichst vermieden werden kann?<br />

Die Elektrizitätsversorgung unseres Landes steht aus einer<br />

hohen Stufe. Viel ist schon erreicht worden. Trotzdem dürfen<br />

wir nicht stehen bleiben. Es gilt, alle verfügbaren Wasserfräste,<br />

soweit sie wirtschaftlich sind, auszunutzen; denn der<br />

Verbrauch elektrischer Energie wird weiter steigen. Da der<br />

Bau von Kraftwerken lange Vorarbeiten erfordert und mehrere<br />

Jahre dauert, muß man zeitig an die Arbeit gehen.<br />

Fachleute haben darum einen Zehnjahresplan für den<br />

Kraftwerkbau aufgestellt. Dieser Plan geht von der Annahme<br />

aus, daß die zukünftige jährliche Verbrauchssumme 250 bis<br />

Pater Karl Huber O. S. B. f<br />

Am Todestag unseres Herrn, am Karfreitagabend starb<br />

im Kollegium an einer schweren Herzkrankheit unerwartet<br />

rasch aber versehen mit den hl. Sterbesakramenten, der frühere<br />

Professor Pater Karl Huber. Er stammte aus emer gut Ionservativen,<br />

kinderreichen und begüterten Familie m Kleinwanqen.<br />

1900 kam der wissensdurstige Moritz in die erste<br />

Latein nach Sarnen, durchlief mit Erfolg, zum ^.eil als<br />

terner Schüler, alle Klassen des hiesigen Gymnasiums. Nach<br />

der Matura begab sich der reiselustige /unge Mann aus e.ne<br />

Balästinasahrt wobei er sich ein Uebel zuzog, das ihn zeitlebens<br />

plagte/Im Herbst 1908 klopfte er als Gott>ucher an<br />

der Pforte' von Muri-Gries an, legte 1909 die heiligen Gelübde<br />

ab und erhielt nach Bollendung der theologischen Stndien<br />

in Trient die Priesterweihe. Pater Karl wirkte Zunächst<br />

als Subpräsekt am Pädagogium in Gries, dann von 1915 an<br />

als Professor der untern Klassen des Gymnasiums m Sarnen.<br />

Mit Geschick und großem Eifer lehrte er, meist ni dei ^.Klasse,<br />

Latein Deutsch und Arithmetik, später gab er auch nach zweimaligem<br />

Aufenthalt in Siena Italienisch. Seine Lateinschüler<br />

mußten immer wieder über sein außerordentliches<br />

Orts- und Wörtergedächtnis staunen. Als zweiter Subpräsekt<br />

im Konvikt hielt er im Studiensaal strenge Aufsicht und betreute<br />

mit Umsicht den sogenannten „Markt" der Schiilmaterialien.<br />

Nach dreizehnjähriger Schultätigkeit wurde Pater Karl<br />

Pfarrer von Aermetschwil. Auch als Seelsorger blieb er<br />

seinem urwüchsigen Naturell treu und pastorierte auf seine<br />

Art, tat viel für die dortige Anstalt, zeigte vor allem größtes<br />

Verständnis für das Bauernwesen, weswegen ihn die Hermetschwiler<br />

nur ungern ziehen ließen, als er 1944 nach dem<br />

Tode von Pater Thomas als Oekonom ins Kollegium znrnckgerufen<br />

wurde. Die Todeskrankheit brachte er mit sich. Trotz<br />

aller Herzbeschwerden gab er noch immer mit großem Eifer<br />

Nachhilfestunden, machte sich auf jede Weife nützlich, wollte auf<br />

keinen Fall irgendwie zur Last fallen, besuchte vorbildlich den<br />

Chor. Der Sarner Konvent verliert in ihm einen anhängliehen,<br />

dienstfertigen und uneigennützigen Confrater, und die<br />

Geschwister einen lieben nnd guten Bruder. Möge ihm ein<br />

glorreicher Auferstehungsmorgen zuteil geworden sein! Bt.<br />

Kalkulationskurs durch, woran 22 Schreinermeister von Obwalden<br />

teilnahmen.<br />

Es war erfreulich anzusehen, mit welch großem Interesse<br />

besonders die ältern Meister sich den Aufgaben widmeten, und<br />

manch einer mag dabei an frühere Schuljahre zurückgedacht<br />

haben.<br />

Der Kursleiter hat in sachlicher Weise mit seiner Einsührungsansprache<br />

die große Bedeutung der fairen Berechnung<br />

im Schreinergewerbe dargelegt und den Aufbau der Kalkulation<br />

an Hand langjähriger Erfahrungen als Spezialist in<br />

diesem Fache an den Mann gebracht.<br />

Nur schade, daß nicht alle Mitglieder des Verbandes Zeit<br />

oder die nötige Einsicht hatten, diesen für jeden Berussmeifter<br />

lehrreichen und bedeutungsvollen Kurs zu besuchen.<br />

Zum Abschluß beehrte Herr Regiernngsrat L. Spichtig,<br />

als Präsident des Kantonalen Gewerbeverbandes, die Anwesenden<br />

mit seinem Besuche. In seiner Ansprache beglückwünschte<br />

Herr Regiernngsrat Spichtig den Schreinermeister<br />

verband mit seinem Präsidenten zum vollen Erfolg im ehrbaren<br />

Handwerk.<br />

(Eing.)<br />

Herabsetzung der Brotration. Im Hinblick aus die Weltmangellage<br />

an andern Rohstoffen und in Würdigung der seit<br />

Jahren befolgten Verteilnngspolitik werden für die Sommermonate<br />

die Zuteilungen an Teigwaren, Fettstoffen, Käse,<br />

Hafer und Konfitüre ebenfalls gesenkt. Immerhin bleiben<br />

die Kürzungen in einem ernährungsphysiologisch tragbaren<br />

Rahmen, um so eher, als gleichzeitig eine bescheidene Erhöhung<br />

der Fleischrationen erfolgen kann. — Die Brotration<br />

wird ab 1. Juni von 250 auf 225 Gramm herabgesetzt.<br />

Neue Verteuerung der Milch. Amtlich wird mitgeteilt:<br />

In seiner Sitzung vom 17. April beschäftigte sich der Bundesrat<br />

mit der Eingabe des Zentralverbandes Schweizerischer<br />

Milchproduzenten, den Milch preis ab 1. Mai um 1 Rp.<br />

zu erhöhen. In Würdigung der derzeitigen sehr angespannten<br />

Produktionsverhältnisse und der wesentlichen Steigerung<br />

der Kosten und Löhne in der Landwirtschaft stimmte<br />

er dem Begehren, wenn auch nicht ohne Bedenken, zu. In<br />

Anbetracht der gewaltigen Leistungen, welche der Biiudeskafse<br />

zur Verbilliguug der Lebenshaltung in letzter Zeit zugemutet<br />

worden sind, kann der Bund diese neuerliche Belastung unmöglich<br />

mehr übernehmen. Sie ist deshalb, einschließlich' ihrer<br />

Auswirkungen auf die Butter- und Käsepreise, vom K o n s u -<br />

mentenzutrageu. Immerhin ist der Bund bereit, den<br />

bisherigen Zuschuß von 2 Rp. an den Milchpreis weiterhin<br />

auszurichten, vorläufig für das Sommerhalbjahr <strong>1946</strong>.<br />

300 Millionen Kilowattstunden betragen wird. Nach diesem<br />

Programm müßten innert 10 Jahren Werke gebaut werden,<br />

d,e eine Produktionsmöglichkeit von zwei Milliarden kWh<br />

haben.<br />

Es handelt sich bei diesem Plan aber nicht um eine Bau-<br />

Verpflichtung, sondern um Richtlinien. Ob diese Werke und<br />

die übrigen projektierten Anlagen auch tatsächlich gebaut werden,<br />

hängt von vielen Umständen ab, die nicht alle durch die<br />

Unternehmungen beeinflußt werden können. Teuerung und<br />

Materialknappheit sind in Kriegszeiten ein starkes Hemmnis.<br />

Heute stellt unsere totale Elektrizitätsversorgung etwa<br />

16 % unseres Gesamtenergiebedarses (Kohle, Oel, Holz und<br />

Elektrizität) dar. Auch wenn wir alle vorhandenen' Wasserausnutzen<br />

würden, könnte die Elektrizität höchstens die<br />

Halste des heutigen Gesamtbedarfs an Energie decken. Da<br />

aber wirtschaftlich nicht alle verfügbaren Wasserkräfte ausbauwürdig<br />

sind, vermindert sich diese Möglichkeit »och. Aus<br />

Kohle, oel und Holz werden wir also immer angewiesen sein.<br />

Trotzdem müssen wir auf eigene Kraft bauen und unsere Abhangigkeit<br />

,o weit verringern, als es wirtschaftlich möglich ist.<br />

Die Parole heißt also: Ausbau unserer Wasserkräfte! Steigernng<br />

der Elektrizitätsverwendung!


©anten. Sonderbare Säuberer. (Einges.) Die<br />

Wegwahl des Herrn Ernst Müller aus dem Dorsschastsgemeinderat<br />

hat noch ein anderes Gesicht verraten. Nach dem<br />

<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" wurde gegen Herrn Müller u a<br />

auch der Vorwurf unschweizerischer Gesinnung erhoben Er<br />

soll an der Gemeindeversammlung selbst gesagt haben: er habe<br />

M von dieser Gesinnung erst zurückgezogen, als er von den<br />

Greueltaten in Deutschland gehört habe. Nun haben die<br />

Herren „Obersäuberer" Regierungsrat Spichtig und Postbeamter<br />

Seiler Herrn Müller an der Gemeinde krästiq aestükt<br />

Md den Schild über ihn gehalten! Der „Unterwaldn?"<br />

schweigt sich wohlweislich über diese neue liberale „Ungeschicklichkeit"<br />

i»m mit den „Luzerner Neuesten Nachrichten" zu<br />

reden) vollständig aus. Aber eben, Herr Müller war einer der<br />

Hauptwortstihrcr für die Wahl des liberalen Arbeiter-<br />

Mrers Äari ^>esch als „mitarbeitender Vorarbeiter", und<br />

die Herren Spichtig und Seiler durften daher nicht undankbar<br />

sein. Aber wo ist da die Konsequenz? Eine Hand wäscht<br />

die andere!<br />

Tarnen. (Eing.) Die Schützengesellschast Sarnen hat in<br />

ihrer Frühjahrsversammlung vom Ostermontag das Schieß-<br />

Programm für Sommer und Herbst festgelegt. Der Schießbetrieb<br />

kann sich erfreulicherweise wieder entwickeln. Die<br />

Schützenwirtschaft bleibt im Hotel zur „Metzgern". Die verehrte<br />

Wirtin hat bei den Renovationsarbeiten für die Schützen<br />

einen eigenen Schrank einbauen lassen, wofür sie besten Dank<br />

verdient, ^m Herbst sollen sich die Schützen von Sarnen<br />

mit ihren Angehörigen wieder einmal zu einer Schützenkilbi<br />

vereinigen.<br />

Sarnen. Marktbericht vom 16. und 17. April <strong>1946</strong>.<br />

Ausfuhr:« Stiere, 67 Kühe, 20 Rinder, 1 Zwick, 3 Schafe,<br />

11 Ziegen, 2 Kälber, total 112 Stück. — Per Bahn wurden<br />

an beiden Tagen 78 Stück Groß- und 12 Stück Kleinvieh fpediert.<br />

Mittelmäßige Vertretung dnrch die Händlerschaft:<br />

Handel flau.<br />

Kerns. (Korr.) Rings im Land ist die Kernser Regierungsratskandidatur<br />

allgemein begrüßt worden. Richt minder begeistert<br />

als die Volksversammlung in Kerns hat der Parteitag<br />

zu Sarnen Herrn Kantousrat Anton Ettlin, Bord, das<br />

volle Vertrauen ausgesprochen.<br />

Während 16 Jahren als Einwohner- und Bürgerrat und<br />

15 Jahre als Kantonsrat hat er Gemeinde und Kanton wertvolle<br />

Dienste geleistet. Seine gewandte Führung unseres Kantonsrates<br />

als dessen Präsident steht noch in bester Erinnerang.<br />

Wer das Glück hat, Herrn Ettlin persönlich zu kennen,<br />

schätzt an ihm den klaren, gesunden Menschenverstand, das<br />

ruhige, sichere Urteil und den senkrechten Charakter. Als<br />

überzeugter Katholik steht er auch im politischen Leben jederzeit<br />

konsequent zu seiner Weltanschauung. Selbst tüchtiger<br />

Bauersmann, sind ihm all die Anliegen des Bauernstandes<br />

und die ungelösten Probleme der Nachkriegssicherung bekannt.<br />

Mit ihm ordnet die <strong>Obwaldner</strong> Bauersame darum einen zielbewußten<br />

Standesvertreter in die Regierung ab.<br />

Wenn sich gewisse Kreise im „Unterwaldner" ein „soziales<br />

Mäntelchen" umwerfen und Herrn Ettlin mit dem Hinweis<br />

bekämpfen möchten, daß er früher einmal etwas zn wenig<br />

versteuert habe, so kommen solcke Vorwürfe meist gerade von<br />

jenen Aposteln, die Wasser predigen, selbst aber Wein<br />

trinken!<br />

Herr Kantonsrat Ettlin hat das Anit zu keiner Zeit gesucht.<br />

Schon vor Jahren wollte ihn das Volk von Obwalden<br />

zu Amt und Würden erheben. Herr Ettlin aber hat damals<br />

zugunsten einer andern Gemeinde entschieden abgelehnt. K—<br />

uägiswil. (Ging.) Die Nachricht vom Tode unseres lieben<br />

Eduard von W y l - I m f e l d, Schreiner, kam nicht mehr<br />

überraschend. Trotzdem der erst 34jährige — Vater von vier<br />

Kindern, von denen eines bereits bei den Engeln weilt —<br />

b's vor kurzer Zeit ein gesundes Aussehen hatte.' Edy war der<br />

einzige Sohn des im ganzen Lande und darüber hinaus bestbekannten,<br />

am 11. Juli 1943 verstorbenen Zimmermeisters<br />

Eduard Umfeld-Bücher sel. Die beiden Geschwister verlebten<br />

in ihren, Elternhause treuuntsorgte Jugendjahre. Leider bekam<br />

der Verstorbene früh schon des Lebens Härten zu spüren,<br />

^ine schwere Kinderkrankheit hinterließ ihm eine bleibende<br />

Lähmung. Aber die ihm eigene Energie und Tatkraft befahigten<br />

il,n zum tüchtigen Schreiner. Viele Jahre arbeitete<br />

er in der Firma Jos. Jmfeld in Sarnen. Seit Jahren nagte<br />

enie heimtückische schwere Krankheit an diesem temperamentvollen<br />

Manne. Gewiß eine harte Prüfung, die Edy aber in<br />

vewiniderungswürdiger Weise zu meistern verstand.<br />

. ^rotz aller ärztlichen Kunst und aufopfernder Pflege<br />

inner guten Frau und der treubesorgten Edymutter trat am<br />

'• April der unbarmherzige Tod an sein Krankenlager und<br />

ulvste den jugendlichen Dulder. Gut vorbereitet und gott-<br />

"geben, ist er ins bessere Jenseits gegangen und wird dort<br />

e>m Allmächtigen ein treuer Fürbitter sein für die hinter-<br />

Offene Familie.<br />

^ie außerordentlich große Teilnahme an der Beerdigung<br />

»«k Donnerstag zeigte so recht die große Sympathie<br />

. lu Beliebtheit, die der Verstorbene überall genoß. Er ruhe<br />

"" Frieden. Der Tranerfamilie unsere au'frichtiqste Teil-<br />

Nahme! .<br />

Kerns. (Eing.) Aus Weltkrieg und Gemeindekrieg haben<br />

nr Kernser eines gelernt: Mit politisch verkleideten Fall-<br />

A^abspringern ist aus die Dauer keine Freundschaft zu<br />

ja,ließe,,. Irren ist eben menschlich. Aber jetzt fängt es an zu<br />

9®!!- ?n der Versammlung unserer Gesinnungsfreunde und<br />

"m Parteitag lernten alle, die es nicht schon vorher<br />

ich ' 3suchen und Hintergründe der verfahrenen politijJ<br />

0 " Zustände in unserer Gemeinde kennen. Wir möchten von<br />

den Dokumenten weder hier noch an der Landsgemeinde<br />

>nvtiq Gebrauch machen. Wenn man es aber anders haben<br />

" Schmutzige Wäsche ist genügend da, um sie in den Wahl-<br />

"d p hängen.<br />

6w?'' r ^' e '^rnser heißt die Parole am nächsten Sonntag:<br />

telir w«"* ''^"! Die Mahnung Heinrich Federers im „Mätfolst<br />

1 beherzigen: „Saget es den Alten zu Hause, sie<br />

luien hell und wach sein! Sind faule Tage im Land! Da<br />

in ei'" 0 !lVofee " nb Eilige Stunde bald verschlafen!" Und<br />

^-t)aren an die Landsgemeinde! —1[.<br />

^vtiIw'o wirkliche Schmierfinken. (Korr.)<br />

Gean.»-. " rtt, °ch c (0 haben Schmierfinken Hausmauern von<br />

1<br />

es Herrn Röthlin verschmiert. Ob sie damit dem<br />

Soziale<br />

Gerechtigkeit<br />

Pius XI. fordert in seinem Rundschreiben "Ouadragesimo<br />

Anno": Der Lohnarbeiter soll ein solches Entgelt für die<br />

Arbeit bekommen, daß er durch Fleiß und Sparsamkeit sich<br />

zu einem bescheidenen Wohlstand emporarbeiten kann.<br />

Papst Pius XII. wird nicht müde, in seinen Kundgebungen<br />

die Forderung nach der sozialen Gerechtigkeit zu erheben:<br />

„Ein Lohn, der die Existenz der Familie gewährleistet,<br />

der den Eltern die Erfüllung der naturrechtlichen Pflichten,<br />

eine gesunde Nachkommenschaft zu ernähren, zu kleiden, zu<br />

erziehen, ermöglicht eine Wohnung zu halten, die der Würde<br />

des Menschen entspricht, die Möglichkeit, den Kindern eine<br />

ausreichende Bildung und eine angemessene Erziehung zu verschaffen,<br />

endlich eine weitblickende Vorsorge für die Zeiten<br />

der Not, der Krankheit und des Alters."<br />

Wir Katholiken sollten stolz sein auf dieses päpstliche Programm.<br />

Nun sprechen aber Tatsachen in gewissen Gemeinden<br />

unseres Kantons gerade das Gegenteil. Auskunft kann jederzeit<br />

gegeben werden. d. D.<br />

Genannten einen Dienst erwiesen haben? Wer mit solchen<br />

„Mitteln" politisieren muß, setzt sich vor dem ganzen <strong>Obwaldner</strong>volk<br />

ins Unrecht.<br />

Kerns. (Eing.) Ein häßliches Dorfbild bot sich den festlich<br />

gekleideten Kirchenbesuchern von Kerns am Oskrsonntag.<br />

Einige Häuser waren über Nacht von Bubenhänden mit Meningsarbe<br />

verschmiert worden; an den Mauern leuchteten<br />

große Buchstaben: K K. Wir Katholischkonservativen fühlen<br />

uns zwar damit keineswegs beschimpft, sondern bezeichnen<br />

diese Bezeichnung als Ehrentitel. Leid tun uns allerdings die<br />

geschädigten Hausbesitzer, aber soviel man vernimmt, haben<br />

sie sich über das Bubenstücklein nicht stark aufgeregt. Sie<br />

mögen sich trösten: Hitler hat auch alles angeschmiert.<br />

Kerns. (Eing.) Am Dienstagabend fand hier eine „Volks-<br />

Versammlung" statt. Zu dieser „Volksversammlung" waren<br />

nur die eingeladenen Gäste (etwas über 200 Personen) genehm,<br />

nicht das ganze Volk. In einer von einem Aktionskomitee ausgearbeiteten<br />

Resolution wurde Herrn Regierungsrat Röthlin<br />

das Vertrauen ausgesprochen. Die Diskussion war sehr flau.<br />

Engelberg. Zur Regierungsratswahl. (Korr.)<br />

An einer Volksversammlung in Engelberg ist unter Beisein<br />

der dortigen politischen Parteien ohne Gegenvorschlag Herr<br />

Statthalter Hermann Amrhein als Regierungsratskandidat<br />

aufgestellt worden. Somit ist Engelberg in der<br />

Lage, an der diesjährigen Landsgemeinde einen Talscha<br />

s t s kandidaten zur Wahl vorzuschlagen. Das Volk von<br />

Obwalden wird mit ihm als Regierungsrat sehr wohl versehen<br />

sein, handelt es sich beim Vorgeschlagenen doch um einen<br />

Mann, der sich bereits als pflichtgetreuer Beamter und unermüdlicher<br />

Schaffer ausgewiesen hat. Er ist im Jahre 1940<br />

in den Einwohnergemeinderat und als Statthalter von Engelberg<br />

gewählt worden, verwaltet daselbst seit Jahren die<br />

Einwohnergemeindekasse und gehört seit 1941 dem <strong>Obwaldner</strong><br />

Kantonsrat an, dessen Vizepräsidium er in diesem Jahr innehat.<br />

In seiner ganzen Amtstätigkeit und als Privatmann gemeßt<br />

er sowohl bei der Behörde als auch beim Volk größte<br />

Achtung und Anerkennung, und alle Kreise, die mit ihm zu<br />

tun liaben, wissen, daß er kein Amt annimmt, ohne er führe<br />

es mit unermüdlicher Initiative nnd gewissenhafter Arbeitskraft<br />

durch. Wir empfehlen daher Herrn Hermann Amrhein,<br />

Statthalter, deni Landvolk von Obwalden zur einstimmigen<br />

Wahl als Regierungsrat.<br />

Das vom Schweizerischen Katholischen Jungmannschastsverband<br />

am Vorabend des Krieges abgelegte<br />

Gelübde, in mächtigen Scharen betend nach Einsiedeln<br />

zu pilgern, wenn der allmächtige Gott unser<br />

Land in Freiheit und Frieden bewahrt, naht der<br />

Erfüllung. Ueber 25 000 Juugmänner werden sich<br />

an der Gelöbniswallfahrt beteiligen. Auch du bist<br />

zu diesem eigenartigen religiösen Erlebnis freundlichst<br />

eingeladen.<br />

•iiBiiiiiii«<br />

Eidgenossenschaft<br />

Der große Wunschzettel.<br />

Der Geschäftsbericht der Bundeskanzlei für 1945 verzeichnet<br />

26 erledigte Motionen und Postulate. Im Jahre 1945 kamen<br />

aber 77 neue dazu, die zur Prüfung und Berichterstattung an<br />

den Bundesrat gewiesen wurden. Fast endlos ist aber das Verzeichnis<br />

der bereits anhängigen Motionen und Postulate. Es<br />

umfaßt nicht weniger als 228 Rummern. Davon entfallen<br />

10 auf die allgemeine Verwaltung, 3 auf das Politische Departement,<br />

30 auf das Departement des Innern, 42 auf das<br />

Justiz- und Polizeidepartement, 24 auf das Gebiet des Militärdepartements<br />

inklusive Arbeitsbeschaffung, 30 auf das<br />

Finanz- und Zolldepartement, während das Volkswirtschaftsdepartement<br />

den Rekord innehat mit 72 Postulaten. Das Post-<br />

»nd Eisenbahndepartement weist 17 solcher Wünsche auf. —<br />

Dieser Wunschzettel an Mutter Helvetia umfaßt die verschiedensten<br />

Gebiete. Mitunter muß man sich schon fragen, weshalb<br />

die kantonalen Instanzen einfach übergangen werden.<br />

Wenn der Bund schon immer über Geldmangel klagt, dann<br />

sollte man ihm nicht immer neue Aufgaben überbinden.<br />

Die Posterträgniffe im Jahre 1945.<br />

Der -!.elegraphenverkehr erfuhr eine erfreuliche<br />

Belebung; gesamthaft war er um rund einen Fünftel größer<br />

als im Vorjahre. Bei 34,4 Mill. Fr. Erträgnissen und 26,9<br />

Mill. Fr. Kosten schließt der Telegraphenbetrieb mit 7,5<br />

Mill. Fr. Betriebsüberschuß ab.<br />

Der Telephonverkehr befindet sich in anhaltender<br />

Aufwärtsentwicklung. Der auf ein Mindestmaß gesunkene<br />

internationale Verkehr nahm in der zweiten Jahreshälfte sehr<br />

rasch zu, nachdem die Schranken gefallen waren. Die Teilnehmeranschlüffe<br />

haben um 26 606 Einheiten zugenommen.<br />

Die Telephoneinnahmen sind um 20,938 Mill. Fr. größer als<br />

im Vorjahr und ergeben einen Gesamtbetrag von 178,564<br />

Mill. Fr. Die Personalkosten beliesen sich auf 27,21 Mill. Fr.,<br />

die Sachnusgaben auf 126,32 Mill. Fr.<br />

Das Betriebsergebnis der Post beläuft sich auf 2,09<br />

Mill. Fr. und ist um 4,43 Mill. Fr. günstiger als im Vorjahr.<br />

Der Telegraph weist ein Betriebsergebnis von 7,5 Mill. Fr.<br />

gegen 3,94 Mill. Fr. im Vorjahr auf, während die reinen<br />

Betriebsergebnisse beini Telephon von 22,7 Mill. Fr. auf 25<br />

Mill. Fr. gestiegen sind.<br />

Das gesamte Betriebsergebnis der PTT. beträgt<br />

34,17 Mill. Fr. gegen 25,9 Mill. Fr. im Vorjahr. 8,8 Mill.<br />

Fr. wurden zu Rücklagen und 2,2 Mill. Fr. zur Verzinsung<br />

des Schuldkapitals verwendet. Der eidgenössischen Staatskasse<br />

wurden 25 Millionen Franken abgeliefert.<br />

Die Meisterprüfungen im Jahre 1945.<br />

An dem im Jahre 1945 gemäß den bundesgesetzlichen Vorschriften<br />

durchgeführten Meisterprüfungen, die sich aus 36 verschiedene<br />

Berufe erstrecken, haben 1315 (1944: 1246) Bewerber<br />

teilgenommen, wovon 1058 (1944: 975) oder 80,5 »/o (1944:<br />

78,3%) die Prüfung mit Erfolg bestanden. Bon den Diplomempsängern<br />

waren 1001 männlichen und 57 weiblichen Geschlechts.<br />

In der Zeit von 1934—1945, d. h. seit Inkrafttreten des<br />

Bundesgesetzes, sind von insgesamt 10 333 Prüfnngsteilnehmern<br />

8601 (8124 Männer und 477 Frauen) diplomiert worden,<br />

die sich auf 52 verschiedene Berufe verteilen. Am stärksten<br />

vertreten sind die Bauberufe mit 2128 Diplomempfängern<br />

oder 24,7 % des Totals; die kaufmännischen Berufe sind<br />

mit 1863 oder 21,7 % beteiligt, die Metallarbeiter mit 1764<br />

oder 20,5 % und die Berufe des Bekleidungs- und Reinigungsgewerbes<br />

mit 1717 oder 20°/°, während äuf alle übrigen<br />

Berufe 1129 oder 13,1»/« entfallen.<br />

Helvetische Gutmütigkeit.<br />

Ist es wirklich wahr und möglich, daß die 1. Mai-Feier<br />

der schweizerischen Arbeiterschaft, die im Wehrkleid und im<br />

Betrieb ihre Pflicht erfüllt und zum Durchhalten in schwerster<br />

Zeit wesentlich beigetragen hat, im schweizerischen Radio von<br />

den Führern der Partei der Arbeit, von Nicole, Hosmaier und<br />

Konsorten „bestritten" werden soll? Welche verantwortliche<br />

Stelle, welcher gutmütige Direktor hat der PdA diese Reverenz<br />

erwiesen? Sind auch dann keine Zweifel aufgestiegen, als gelesen<br />

werden konnte, wie Moskau unlängst der PdA sozusagen<br />

den repräsentativen Sowjetorden für liniengetreues kommunistisches<br />

Verhalten verlieh und wie der „Vorwärts" auf die<br />

internationale Schilderhebung mit kritischer Unterwürfigkeit<br />

reagierte?<br />

Man muß weiter fragen: Ist es zulässig, einem Manne<br />

wie Nicole das helvetische Mikrophon freizugeben, der vor<br />

einem Jahre erst, gerade am I.Mai, in Genf erklärte: „Unser<br />

Ziel ist, die Arbeiterklasse zur Macht zu führen; tiefgreifende<br />

Reformen werden folgen ... Denn wir sind Revolutionäre<br />

und wir wollen die kapitalistische Gesellschaft liquidieren, und<br />

wenn es sein muß, auch mit revolutionären Mitteln."<br />

Oder sollen wir weiter zurückgreifen, etwa in die Zeit des<br />

bolschewistisch-nazistischen Freundschafts- und Nichtangriffs-<br />

Paktes, als Nicole die Verbündung der beiden totalitären<br />

revolutionären Systeme verherrlichte? Hat Nicole das Recht<br />

und wer hat ihm das Recht gegeben? — im schweizerischen<br />

Rnndspruch im Namen der Arbeiterschaft zu sprechen? Empfindet<br />

die Arbeiterschaft diese „Ruhmredigkeit" der schweizer!-<br />

scheu Kommunisten nicht als eine Provokation?<br />

Fragen über Fragen, die eine Antwort erheischen!<br />

Für den Arbeiterstand<br />

Beachtliche Summen sind auch in den letzten Jahren aus<br />

der Arbeitslosenkasse des Christlichen Bau- und Holzarbeiter-<br />

Verbandes an die Mitglieder ausbezahlt worden. Trotz guten<br />

Geschäftsganges liegt es eben im Wesen des Baugewerbes,<br />

von der Witterung abhängig zu sein. Dann hat die Arbeitslosenversichernng<br />

einzuspringen. Manche unverschuldete Not<br />

ist gelindert worden dnrch folgende Summen:<br />

Anzahl Anzahl Durchschnitt!.<br />

Jahr Betrag Bezüger Taggelder Taggeld<br />

1942 451 655.60 2576 86 542 5.20<br />

1943 575 256.99 2651 87 029 6.61<br />

1949 1 057 466.37 3787 139 154 7.60<br />

1945 1 180 833.55 3830 151 928 7.77<br />

Total an Arbeitslosenunterstützung seit der Fusion (1. Juli<br />

1933) hat unsere Kasse an die Kollegen ausbezahlt die schöne<br />

Summe von Fr. 14 535 289.34.<br />

Der <strong>Obwaldner</strong> Arbeiter orginisiert sich in den<br />

ch r i st l i che n Arbeiterverbänden, weil diese ihm den nötigen<br />

Schutz gewähren.<br />

Katholischer Publizist<br />

Nun gilt es, den Bleistift zu spitzen:<br />

Es kommt eine schwierige Zeit!<br />

Noch während Geschützfeuer blitzen<br />

Schürt Bosheit zu weiterem Streit.<br />

Den christlichen Glauben zu lähmen,<br />

Versucht sie mit aller Gewalt.<br />

Wir haben die Pflicht, dies zu zähmen<br />

Und rufen gebieterisch: Halt!<br />

Wir dürfen nicht ruhen noch rasten.<br />

Das Höchste steht jetzt auf dem Spiel!<br />

Auch Bleistift und klappernde Tasten<br />

Verhelfen dem Guten zum Ziel. —<br />

Es ist keine Kunst, zu beschreiben,<br />

Was Arglist und Not uns beschert.<br />

Doch trotzdem stets gläubig zu bleiben<br />

Ist Haltung, die Achtung begehrt.<br />

Theo Hagdorfer.


Die A u s ü b u n g des Wahlrechts<br />

ist ein Akt von großer moralischer Verantwortung,<br />

besonders dann, wenn es sich darum<br />

handelt, jene zu bestimmen, die dem Lande eine Versassung<br />

und Gesetze zu geben haben. Dies besonders<br />

dann, wenn sich die geplante Gesetzgebung auf Fragen<br />

wie: Sonntagsheiligung, Ehe, Familie, Schule und Sozialpolitik<br />

nach Grundsätzen der Gerechtigkeit und Billigkeit<br />

bezieht. Es ist Aufgabe der Kirche, den Gläubigen<br />

die moralischen Pflichten zu erläutern, die sich aus<br />

diesem Wahlrecht ergeben.<br />

Papst Pius XII.<br />

B ä T i<br />

Ander KlMsmßhwiitk<br />

Wer stammt von Bruder Klaus ab?<br />

rd. Im großen Saale des Rathauses von Tarnen, wo die<br />

Bilder der Landammänner des Standes Obwalden hängen,<br />

sieht man ein ungefähr lebensgroßes Bildnis des Niklaus von<br />

Flüe. Er war selbst nicht Landammann, aber er wäre es geworden,<br />

wenn er nicht den weltlichen Würden entsagt und<br />

sein Heil in der großen Einsamkeit und Stille gesucht hätte.<br />

In der stolzen Reihe der Bildnisse von <strong>Obwaldner</strong> Landammännern<br />

findet man mehrere Nachkommen des Bruder<br />

Klaus. Dies erinnern uns eindrücklich daran, daß der Einfiedler<br />

vom Ranft nie in legendenhafter Ferne stand, sondern<br />

mit dem Volke seiner Heimat auf Jahrhunderte hinaus durch<br />

Bande der Blutsverwandtschaft verbunden blieb. Schon als<br />

die Bestrebungen der Seligsprechung einsetzten, war es eine<br />

Lieblingsaufgabe der einheimischen Genealogen, die Nachk<br />

o m m e n des Bruder Klaus zusammenzustellen. Solche Auf-<br />

Zeichnungen gibt es seit der Mitte des 17. Jahrhunderts. Sie<br />

müssen allerdings wissenschaftlich überprüft werden. Nun hat<br />

der Familienforscher I. B. Zwickt) in den letzten Jahren die<br />

Initiative zur Schaffung eines Nachfahrenbuches von<br />

Bruder Klaus ergriffen. Er macht darüber eingehende Mitteilungen<br />

im neuen Heft des von ihm herausgegebenen „Archives<br />

für schweizerische Familienkunde" (3. Bd., Lieferung 4).<br />

Ein solches Unternehmen dürste nationale Bedeutung beansprachen.<br />

Denn mit der Deszendenz von Bruder Klaus würden<br />

in erster Linie „die beinahe ganz deutschsprachige Schweiz,<br />

die alteingesessenen Familien von Freiburg und Solothuru,<br />

der größte Teil der Tessiner Bevölkerung, des Wallis, des<br />

romanischen Bündnerlandes und des protestantischen Berner<br />

Oberlandes ersaßt". Man macht sich im allgemeinen kaum<br />

einen zureichenden Begriff von den genialogischen Zusammenhängen,<br />

die aus einem Volke gleichsam auch im verwandtschaftlichen<br />

Sinne ein Ganzes machen. Zur Zeit arbeiten namhafte<br />

Familienforscher an umfassenden Nachfahrenbüchern des<br />

Reformators Ulrich Zwingli und des Staatsmannes Adrian<br />

von Bubenberg. Dadurch werden vor allem zürcherische, oftschweizerische,<br />

bernische und westtschweizerische Kreise in ihren<br />

verwandtschaftlichen Zusammhängen erfaßt, und das Nachfahrenbuch<br />

des Bruder Klaus würde dazu eine wichtige Ergänzung<br />

bilden. Es könnte durch diese großen Werke der<br />

Hauptteil einer schweizerischen Volksgenealogie<br />

geschaffen werden. *<br />

Das geplante Unternehmen ist allerdings abhängig von<br />

einer großzügigen Finanzierung, die nur durch das Zusammenwirken<br />

zahlreicher Stellen denkbar ist. Die Wissenschaftlichen<br />

Grundlagen und Probleme hat I. P. Zwicky in dem genannten<br />

Bericht eingehend dargelegt. Er hat dort bereits auch<br />

eine „belegte Nachfahrentafel" des Bruder Klaus oeröffeutlicht,<br />

die bis in das fünfte Glied, also bis in das 17. Jahrhundert,<br />

reicht. Daraus wird ersichtlich, von welchen Persönlichkeiten,<br />

die direkt von Bruder Klaus abstammen, die weitere<br />

Nachkommenschaft an Hand der genealogischen Quellen noch<br />

festgestellt werden müßte. Die Nachkommenschaft im Berner<br />

Oberland erklärt sich daraus, daß eine Enkelin des Bruder<br />

Klaus, Margareth von Flüe, um das Jahr 1494 Hans von<br />

Beringen heiratete, der Ammauu im Haslital war. Dies geschah<br />

also noch vor der Reformationszeit.<br />

Kleine Zeitung<br />

Handschriften mit Zuschlag.<br />

(Aus den Erinnerungen eines Schriftsetzers.)<br />

Wir können mit einer schönen und großen Auswahl<br />

Bevor die Schreibmaschine bei Reich und Arm ihren Einzug<br />

hielt, wurde alles Schriftliche von Hand zu Papier gebracht.<br />

Die Schriftsetzer hatten täglich Handschriftliches zu<br />

lesen und zn setzen, und es verursachte ihnen manchmal eine<br />

nicht gringe Mühe, sich in besonders eigenartigen Handschristen<br />

zurechtzufinden. Um die Jahrhundertwende gab es<br />

in jeder Setzerei einen Spezialisten für das Enträtseln von<br />

Handschriften. Weil die Setzer bei diesem Enträtseln Zeit verloren,<br />

wurden für schwierige Manuskripte Zuschläge gewährt.<br />

Darüber schreibt ein alter Setzer in der „Zürcher Schreib-<br />

Verlobungsund<br />

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aufwarten. Wir haben für jeden Geschmack etwas und die<br />

gefällige Ausführung erfreut jedes. Verlangen Sie Muster<br />

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inappe": Ich erinnere mich noch heute der charakteristischeil<br />

! Handschrift des ersten SBB.-Generaldirektors Weißenbach,<br />

dessen Manuskript einen Zuschlag von 15% genoß, derjenigen<br />

des berühmten Strafrechtlehrers Stooß (mit 20"/« Extraentschädigung)<br />

und der des Gletscherforschers Forel, dessen Hieroglyphen<br />

eines Zuschlages von 25% gewürdigt wurden. Die<br />

Handschrift von Prof. Ferd. Vetter (des nachmaligen Besitzers<br />

des Klosters St. Georgen in Stein am Rhein) schildert<br />

er anschaulich so: Sein ursprünglich mit einem normalen<br />

Rande versehenes Manuskript war, bis es endlich in die<br />

Setzerei kam, ringsum und bis an den Rand mit Einschaltuugen<br />

versehen, jede für sich mit einer Schlangenlinie umzogen<br />

und auf Schleichwegen an ihren Platz gewiesen; das<br />

gab ein Bild, daß es seinem Schreiber mit dem charakteristischen<br />

Wuschelkopf nicht unähnlich sah.<br />

Wie lang kann eine Hängebrücke sein?<br />

Als größte Hängebrücke der Welt galt lange Zeit die St.<br />

George Washington-Brücke in Neuyork, die eine Spannweise<br />

von 1050 Metern aufwies. Später wurde sie dann von der<br />

Goldenen Brücke in San Franzisko — deren Spannweite<br />

1200 Meter betrug — überflügelt. Aber auch diese Brücke<br />

steht schon hinter derjenigen der Narrows Brücke in der Nähe<br />

von Neuyork, die mit einer Spannweite von rund anderthalb<br />

Kilometern projektiert ist, nun bald wieder zurück. So fragt<br />

man sich wohl mit Recht, wie lange solche technische Wunderleistungen<br />

wohl noch überboten werden können?<br />

Technisch möglich ist der Bau einer Hängebrücke mit einer<br />

Spannweite von 3000 Metern, während rein theoretisch die<br />

größte Spannweite etwa bei 15 000 Metern liegt, denn bei<br />

dieser Länge reist ein Draht, selbst wenn er aus dem zähesten<br />

Stahl erstellt würde, unter seiner eigenen Last.<br />

„Kikeriki" in allen Ländern.<br />

Im allgemeinen halten sich die Hähne an lautliche Variatiouen<br />

unseres Kikeriki. In Italien schreibt man es zwar<br />

„Chicchirichi", spricht es aber ebenso aus. Dasselbe gilt für<br />

Spanien, wo man „Quiquiriqui" schreibt. In Frankreich<br />

kräht der Hahn „Coquerico", in Rußland „Kukareku", in Ungarn<br />

„Kukoriku", in Portugal „Eocoroco", in Griechenland<br />

„Koikoirikoi". Der Stimme nach zu urteilen, sind die Hähne<br />

dieser Länder miteinander eng verwandt. Seitenlinien finden<br />

wir in Bulgarien, wo „Kukurigö" gekräht wird, in Schweden<br />

wird der Hahnenschrei „Kuckeliku" geschrieben und „Kuchelikü"<br />

gesprochen, in Japan erscheint er als „Kokeckkoko". In einer<br />

Beziehung stimmen alle diese Hahnenschreie überein, nämlich<br />

in ihrem „Versmaß": kurz—kurz—kurz—lang. Spitzt man<br />

auf dem Hühnerhof die Ohren, wird man dieses Versmaß bestätigt<br />

finden. Allerdings — in zwei Ländern halten sich die<br />

Hähne nicht einmal an dieses traditionelle Versmaß. So wollen<br />

die Engländer den Hahn „Cock—a—doodle"—doo", also<br />

„Kockedudeldu" krähen hören. Und bei den Chinesen haftet<br />

seinem Schrei gar etwas Gespenstisches an: „Wu—wu—tin".<br />

Nicht hinauslehnen!<br />

In Mißachtung dieser allgemein bekannten Warnung zum<br />

Schutz der Bahnreisenden ereignen sich jedes Jahr einige Unfälle.<br />

Die betreffenden Reisenden streckten entweder den Arm<br />

zum offenen Fenster hinaus oder lehnten den ganzen Oberkörper<br />

so stark hinaus, daß sie mit Fahrleitungsmasten,<br />

Brückenpfeilern, Tunneleingängen oder Eisenbahnfahrzeugen<br />

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in Kollision gerieten. Kürzlich haben sich wiederum zwei solche<br />

^Ein Reisender stand am offenen Wagenfenster, streckte den<br />

Arm zum Fenster hinauf um mit d-r H°nd aus «<br />

Würdigkeit hinzuzeigen. Die Hand schlug tm Vorbeifahren an<br />

?inen Fahrleitungsmast, uud die Folge war eme komplizierte<br />

(£' 18jährige Tochter lehnte auf der offenen Strecke zum<br />

Fenster hinaus, um Bekannten zuzuwinken. Sie erhielt von<br />

der Lokomotive eines kreuzenden Zuges einen Schlag an den<br />

Hinterkopf, so daß sie kurz darauf starb.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 25. April.<br />

1100 Serenade für Bläser und Ehrhard. 11.35 Forellenauintett.<br />

12.40 Walzer. 17.00 Musik von Henri Büßer. 17.55<br />

Mir wei theäterle. 18.35 Die Dissonanz. 19.00 französische<br />

Operetten. 20.00 Aus dem Pensum der Sechstkläßler. Hörer-<br />

Prüfung. 20.15 Wer ist Wer? und Was ist Was? 21.30<br />

Tanzmusik. 22.10 Tanzmusik. 22.25 Eröffnung der Prüfungsaufgaben<br />

von 20 Uhr.<br />

Freitag, 26. April.<br />

11.00 Das Freitags-Mosaik. 12.40 Studioorchester.<br />

Wir stellen Ihnen die Orchesterinstrumente vor. 17.45<br />

Frauenleben in Australien. 18.15 Klavierduo. 19.10 Weltchronik.<br />

19.55 Wir lernen Vaterlandslieder. 20.25 Ux<br />

schwedische Pianistin Greta Erikson spielt. 20.50 Die Schweizer<br />

Spende in Italien. 21.30 Arthur Honegger: Erste Sonate für<br />

Violine und Klavier.<br />

Samstag, 27. April.<br />

11.00 Tanzmusik. 11.30 Heitere Musik. 12.40 Die Woche<br />

im Bundeshans. 12.50 Kapelle Tibor Kasics. 14.00 Schallplatten.<br />

14.25 Groß- und Kleinbäckerei Tünkli. 15.25 Der<br />

volkstümliche Samstagnachmittag. 16.35 Aus neuen Büchern.<br />

17.00 Radiosextett. 17.45 Jugendstunde. 18.30 Schallplatten<br />

für einen modernen Robinson. 19.15 Miniaturen. 10.40 Die<br />

Woche. Hörbericht. 20.00 Konzert des Basler Gesangvereins.<br />

21.30 Beethoven: Sonate. 22.10 Tanzmusik.<br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A<br />

Unser Land mit seinem Blütenduft, Melchaarauschen und<br />

Gipselglanz rüstet sich zur 300. Landsgemeinde. Sie ist eine<br />

von den Altvordern uns überlieferte Einrichtung, die im<br />

Glauben an Gott und in der Treue zu seinem Gebot die<br />

Kraftquelle für den Fortschritt des Volkes und seine sicherste<br />

Stütze sieht. Das Veni Creator am Anfang der Landsgemeinde<br />

und das Te Deum nachher wollen sagen: wir denken,<br />

reden und tagen von Gott aus und zu Gott hin. „Ein<br />

Mensch, der religiös ist, ist es am Morgen, am Mittag und<br />

zur Nachtzeit. Seine Religion ist ein Charakter, eine Form,<br />

die all sein Denken, Roden und Handeln innerlich durchseelt,<br />

und alles ist nur vom ganzen her verständlich als sein<br />

Teil. Man sieht Gott in allem, alles mißt man an Gottes<br />

Willen", sagt Dewman, einer der größten Engländer des<br />

19. Jahrhunderts.<br />

Holland»« docet — Holland ist Lehrmeister.<br />

Der zweite Weltkrieg hat, noch mehr als der erste, tos<br />

Unkraut der Ehrfurchtslosigkeit wachsen lassen. Die Erziehung<br />

wird Jahrzehnte brauchen, um die Schäden zu heilen. Der<br />

alternde Goethe hatte einen klaren Blick für die Bedeutung<br />

der Ehrsucht: sie sei „das, worauf alles ankommt, damit<br />

der Mensch nach allen Seiten zu ein Mensch sei". Er nennt<br />

eine dreifache Ehrfurcht, „die, wenn sie zusammenfließt unv<br />

ein Ganzes bildet, erst ihre höchste Kraft und Wirkung erreicht:<br />

Ehrfurcht vor dem, was über uns ist.., daß ein<br />

Gott da droben sei, der sich in Eltern, Lehrern, Vorgesetzten<br />

abbildet und offenbart — Ehrfurcht vor dem, was unter<br />

uns ist.., daß man die Erde wohl und heiter zu betrachten<br />

habe; sie gibt Gelegenheit zur Nahrung — Ehrfurcht vor<br />

dem, was neben uns ist" (Mitmenschen).<br />

Es ist erfreulich, daß die geistig so ivachen Holländer gegenwärtig<br />

eine vorbildliche Aktion durchführen, um Jugendliche<br />

und Große in die innerste Haltung echter Ehrfurcht<br />

hineinzuführen. Katholiken und Protestanten haben gemeinsam<br />

die Losung ausgegeben: Zurück zu den zehn Geboten!<br />

An den Schaufenstern der Geschäfte, in den Kinos, auf<br />

Straßen und Plätzen sind Plakate angeschlagen, ivelche die<br />

bekannte Statue des Moses von Michelangelo mit einem der<br />

zehn Gebote zeigen. Jede Woche wird e i n Gebot eingeprägt.<br />

Des Abends übernehmen Lichtscheiben und -streifen<br />

— ähnlich den beleuchteten Wegiveisern bei uns — die Ausgabe.<br />

In allen katholischen und protestantischen Kirchen wird<br />

über das Gebot der Woche gepredigt. An den Kirchentüren<br />

werden Flugblätter verteilt. Holland hat wie die andern<br />

Länder, in denen der Krieg wütete, zur Genüge erfahren,<br />

wie die Leute gedankenlos, bar jedes Verantwortungsgefühls,<br />

sich vielfach über die Satzungen Gottes hinwegsetzten. Und<br />

doch ist das kleine Gesetzbuch der Zehn Gebote eine unnmndelbare<br />

Verfassung der sittlichen Lebensordnung, eine Versassung,<br />

die keiner Umarbeitung bedarf und immer gültig<br />

bleibt.<br />

Siegel, Riegel, Spiegel des Volkslebens.<br />

Das holländische Beispiel hat auch politischen Wert. Es ist<br />

Anschauungsunterricht für die weisen Worte Kardinal Faul-<br />

Mers: „Das Gesetzbüchlein mit den nur zehn Paragraphen<br />

Z u r Landsgemeinde 1S4ß.<br />

lEinges.) Im großen Weltgeschehen bilden sich zwei un-<br />

M )eure Blocs: der eine rechts, der andere links: auf der einen<br />

eite die Völker, die zu den christlichen Prinzipien stehen,<br />

und auf der andern jene, die auf dem Boden eines reinen<br />

Materialismus ihre Diktatur errichten. Die Mittelgruppen<br />

zerbröckeln. Kein Land und Volk der Welt steht diesem Wer-<br />

Clt<br />

f rt wid gegenüber. Ideen kennen keine Grenzen, und die<br />

erschiedensten Anschauungen beanspruchen den Luftraum,<br />

w'e das Zelt der Menschen.<br />

Es wäre eine Illusion, am Landsgemeindesonntag um das<br />

l'waldnervolk einen Strich zu ziehen und die Behauptung<br />

ufzustellen, Obwalden halte seine Landsgemeinde nur unter<br />

, cn obwaldnerischen Perspektiven. Die Weltgeschichte schafft<br />

irgendwie, stärker und schwächer, auch an der Weltanschauung<br />

j Cr Bergtäler. Die letzten Jahre haben neben vieler Entwickung<br />

eine ungeheure Mannigfaltigkeit von Ideen durch Raw,<br />

Presse, Gewerbe und Handel, Krieg und Fürsorge, Politik<br />

und Gewerkschaft ins Land gebracht.<br />

Auch vor Jahrzehnten konnten die Landsgemeinden große<br />

^Uen werfen. Dann war es mehr und weniger wirkliche Oba<br />

dner Politik. Es ging um Gemeinden und Personen.<br />

f r "^cr spielt heute die Weltanschauung mit. Der<br />

^ sUtration gegenüber, die der Materialismus in alle Schichund<br />

Kreise zu tragen sucht, gilt es vermehrt zu begegnen:<br />

die Sachlage offen in ihrer Konsequenz erkennen,<br />

m<br />

ist der P r ü f st e i n für den sittlichen Wert und die rechtliche<br />

Gültigkeit aller Staatsgesetze und aller Rechtsurkunden,<br />

aller Verträge und aller Verfassungen.<br />

Wo immer ein menschliches Gesetz mit einem der Zehn Geböte<br />

Gottes im Widerspruch steht, hat es für unser Gewissen<br />

keine verpflichtende Kraft, weil man Gott mehr gehörchen<br />

muß als den Menschen (Apg. 5,29), weil also Gottesrecht<br />

Menschenrecht bricht... Unsere Aufgabe ist es, die<br />

Zehn Gebote Gottes immer wieder zu überdenken und zwar<br />

als Sittenspiegel des völkischen Gemeinschaftslebens<br />

und als Heilquelle der staatlichen Wohlfahrt.<br />

Wir sehen die vielgerühmte Kultur der neuzeitlichen Staaten<br />

wanken und schwanken wie eine Burg im Erdbeben und<br />

möchten wenigstens den Felsboden zeigen, auf dem die<br />

Wohlfahrt der Völker fest gegründet werden könnte... Wir<br />

sind von Kindsbeinen an gewohnt, die Zehn Gebote als Sittenspiegel<br />

der einzelnen Seele, als Richtmaß der per-<br />

>sönlichen Lebensordnung zu betrachten. Die Zehn Geböte<br />

sind aber nicht bloß Sittenspiegel für die einzelnen<br />

Seelen, sie sind von Haus aus weit mehr Sittenspiegel für<br />

die Volksgemeinschaft, Richtmaß der sittlichen<br />

Gesellschaftsordnung. Auch die Völker müssen in<br />

diesem Beichtspiegel ihr Gewissen erforschen, in dieser Schule<br />

der Weisheit (Deut. 4,6) die Wege des Herrn kennen lernen.<br />

Die Zehn Gebote wurden erstmalig einem Volke gegeben.<br />

Der Umstand, daß sie auf zwei steinerne Tafeln eingemeißelt<br />

waren, sollte ihren öffentlichen und staatsrechtlichen,<br />

ihren urkundlichen und monumentalen Charakter ausdrücken.<br />

Tatsächlich wurde am Sinai das ganze Volk auf das<br />

heilige Gesetz verpflichtet: ,Alles, was der Herr geredet hat,<br />

wollen wir tun" (Ex. 19,8). Die Propheten, die Wächter des<br />

Sittengesetzes, haben viel öfter das Volk im ganzen als die<br />

einzelnen auf die göttlichen Gebote hingewiesen. Auch die<br />

kranken Völker des 20. Jahrhunderts könnten an diesen Heilquellen<br />

Gottes sittlich gesunden."<br />

Es ist den Holländern hoch anzurechnen, daß sie der Welt<br />

ein Beispiel geben. Zwei Dinge formen ja das Vaterland<br />

zum „Staat": Obrigkeit und Gesetz. Beiden steht der Christ<br />

in Achtung, Ehrfurcht und Gehorsam gegenüber. Holland,<br />

das uns Schweizern engverbunden ist, macht Ernst mit den<br />

geistigen und sittlichen Aufbaukräften. Darum erholt es sich<br />

erstaunlich rasch, trotz der großen Heimsuchungen, von den<br />

Wunden des Krieges.<br />

Zur gleichen Zeit, da Holland uns lehrt, ist in Montreux<br />

am 2. April ein Held des Widerstandes gegen den Nazismus<br />

gestorben, der Jesuit P. Friedrich Muckermann, ein<br />

Westfale. Von Holland aus leitete er durch sein weltbekanntes<br />

Blatt „Der deutsche Weg" den Kampf gegen Hitler, den<br />

Verächter der Gebote Gottes. Als Holland, Belgien und<br />

Luxemburg von den Deutschen angegriffen wurden, floh P.<br />

Muckermann nach Frankreich, redete durch Radio-Paris weiter<br />

und fand dann in der Schweiz das letzte Asyl. Im vergangenen<br />

Dezember schrieb er in einem Schweizerblatt: „Jede<br />

christliche Politik wird abstellen müssen auf den sicheren,<br />

und eindeutigen Sieg Christi am Ende der Weltgeschichte.<br />

Daruni sollte überall von den Jüngern Christi M u t und<br />

Kraft in die gesamte Volksgemeinschaft ausstrahlen." Dies<br />

Wort sei ein Gruß ans Landsgemeindevolk! : :<br />

mit Eindeutigkeit und Festigkeit die Uebel an der<br />

Wurzel fassen,<br />

eine klare, christliche Stellung beziehen.<br />

Papst Pius der Zwölfte richtete am Karsamstag an zweihundert<br />

Diözesanpräsidenten der italienischen katholischen<br />

Aktion ernste Worte christlicher Erneuerung. „Männer und<br />

Frauen", sagte er, „müssen heute öffentlich und privat auf<br />

die sehr schwere Pflicht aufmerksam gemacht werden, welche sie<br />

als Christen bezüglich der richtigen Erfüllung ihrer politischen<br />

Aufgaben haben. Man sollte heute überall die große Lehre der<br />

Geschichte beachten, wie diese durch die Zeitereignisse gegeben<br />

wird: es gibt kein Beispiel dafür, daß ein Volk, nachdem es sich<br />

von der Kirche und der katholischen Kultur gelöst hat, sich<br />

wieder gesamthaft zu derselben zurückfindet."<br />

„Der Angriff des Gegners", so fährt der Papst fort, und<br />

er meint damit nicht bloß den Kommunismus, sondern eben<br />

jede Weltanschauung, die dem Materialismus Vorschub leistet,<br />

„richtet sich heute nicht mehr bloß, wie in der Vergangenheit,<br />

gegen diesen oder jenen Punkt des katholischen Lebens, sondern<br />

gegen das Ganze des Glaubens und der christlichen<br />

Moral. Es handelt sich um einen totalen Angriff, welcher ein<br />

volles Ja oder ein volles Nein herausfordert. Unter solchen<br />

Umständen muß der wahre Katholik fest und sicher auf dem<br />

Boden des Glaubens bleiben und dies durch seine Tat bezeugen.<br />

Ein bloß äußerliches Christentum schmilzt in der<br />

Hitze des Kampfes von heute wie Schnee an der Sonne zusammen.<br />

Das Volk ist heute aufgerufen, einen immer weiteren Einfluß<br />

auf das öffentliche Leben auszuüben. Das schließt eine<br />

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.<br />

LMsgemelMliliMeis nicht vergessen!<br />

L a n d s g e m e i n d e 1 9 4 6 .<br />

Wahlvorschläge der Konservativen Volkspartei Obwalden.<br />

1. Regierungsräte:<br />

Hr. Regierungsrat Leo Spichtig, Sarnen (lib., bisher)<br />

Hr. Kantonsrat Anton Cttlin, Kerns (neu)<br />

Hr. Statthalter Hermann Amrhein, Engelberg (neu)<br />

Hr. Ständerat Ludwig von Moos, Sächseln (Neu)<br />

Hr. Kantonsrat Arnold Ming, Lungern (neu).<br />

2. Landammann und Statthalter <strong>1946</strong>/47:<br />

Landammann: Hr. Regierungsrat Dr. Gotthard Odermatt,<br />

Sarnen<br />

Statthalter: Hr. Landammann Alois Abächerli, Giswil.<br />

3. Mitglied des Ständerates:<br />

Hr. Ludwig von Moos, Sächseln (bisher).<br />

4. Landrechtserteilungen:<br />

Stimmfreigabe.<br />

5. Beteiligung des Kantons an der Durchführung des technischen<br />

Sofortprogramms der Stansstad-Engelberg-Bahn:<br />

Zustimmung.<br />

O b w a l d e n<br />

Zur Situation der Regierungsratswahlen, (vm) In einer<br />

in Nr. 709 der freisinnigen „Neuen Zürcher Zeitung" vom<br />

24. April <strong>1946</strong> veröffentlichten Korrespondenz zur <strong>Obwaldner</strong><br />

Landsgemeinde wird in Aussicht gestellt, es werde um<br />

die Wahl des Regierungsrates zu einem harten Kampf komnien.<br />

„Die Kampfansage kommt von den konservativen Parteiführern,<br />

die beschlossen haben, den Liberalen das zweite<br />

Regierungsratsmandat, das durch den Rücktritt von Landammann<br />

E. Jnfanger frei geworden ist, strittig zu machen."<br />

Zur rechtzeitigen Feststellung des wahren Sachverhaltes<br />

muß nun doch darauf hingewiesen werden, daß zunächst<br />

nach weit verbreiteter Ueberzeugung der Gemeinde Engelberg<br />

wieder ein Regierungsrat gehört. In Engelberg fanden<br />

sich Vertreter des öffentlichen Lebens aus dem konservativen<br />

und dem liberalen Lager zu einer Besprechung zusammen<br />

und dort wurde, in Anwesenheit des kantonalen<br />

liberalen Parteipräsidenten Landammann Jnfanger, ohne<br />

grundsätzlichen Widerspruch die Kandidatur von Statthaiter<br />

Hermann Amrhein nominiert. Eine auf den 14. April<br />

<strong>1946</strong> einberufene öffentliche Versammlung in Engelberg, wiederum<br />

ohne Unterschied von beiden Parteirichtungen besucht,<br />

sprach sich einstimmig für die Nomination von Herrn<br />

Statthalter Amrhein aus. Damit war Herr Amrhein als<br />

Kandidat der Talschaft Engelberg bezeichnet, aufgestellt<br />

große Verantwortlichkeit in sich, was wiederum die Notwendgikeit<br />

für alle gläubigen Katholiken begründet, klare und<br />

genaue Grundsätze bezüglich ihrer Pflichten und Rechte im<br />

bürgerlichen Leben und vor allem bezüglich der Ausübung des<br />

Stimmrechtes nach moralischen und religiösen Gesichtspunkten<br />

zu besitzen."<br />

Würden alle Katholiken von Obwalden im Geiste dieser<br />

Worte das öffentliche Leben beeinflussen, könnten wir wohl<br />

eine friedvolle Landsgemeinde erleben. Denn diese Grundlagen<br />

der Religion, genau wie das Interesse am Wohle der<br />

gemeinsamen Heimat, wären dann Basis, auf der das Volk<br />

sich finden könnte zu gemeinsamem Schaffen, sozialem Aufbau,<br />

ausgleichender Gerechtigkeit und christlichem Starkmut.<br />

t„, schade, daß der Geist der Negation ein Ruder<br />

fuhren will. Gesunde Opposition, die von ehrlichem Aufbauwillen<br />

beseelt ist, wird es in einem Volke immer geben. Prinzipim<br />

dürfen jedoch dabei nicht geopfert werden um eines<br />

Machtanspruches willen oder einer Personenpolitik. Was der<br />

Ausgleich der Differenzierungen mit sich bringt, muß getragen<br />

werden. Doch wird der <strong>Obwaldner</strong> dann seine Heimat am<br />

besten lieben, wenn er ihr jenen Frieden und jene Ordnung<br />

bewahrt und sicherstellt, die aus dem Glauben an Gott und<br />

Kirche in das private und öffentliche Leben eingepflanzt wird.<br />

Es kann darum nicht anders sein, als daß die Landsgemeinde<br />

<strong>1946</strong> im Zeichen eindeutiger katholischer Gesinnung stehen soll<br />

Möge ein friedvoller, aufrechter, christlicher Geist die Mannen<br />

im Ring beseelen daß jeder nur das geistige und materielle<br />

Wohl der Heimat im Auge hat.


A u s d e r O b w a l d n e r B a t i i t n b e<br />

Der Kanwnsrat nahm in seiner Sitzung vom Donnerstag,<br />

den 25. April, unter dem Vorsitz von Kantonsrats-<br />

Präsident Anton Jöri die<br />

Staatsrechnung pro 1945<br />

entgegen. Der Ordentliche Verkehr ist ausgewiesen mit Fr.<br />

105 877.33 Mehrausgaben und der Außerordentliche Verkehr<br />

mit Fr. 39 059.09 Mehreinnahmen. Es ergibt sich somit ein<br />

Rechnnngs -Defizit von Fr. 66 818.24 (budgetiert war ein<br />

Defizit von Fr. 225 890.—). Wir verweisen auf den ausführlichen<br />

Kommentar zur Staatsrechnung von Hrn. Staatsbuchhalter<br />

Wallimann in Nr. 32 unseres Blattes. Der Kantonsrat<br />

genehmigte die Staatsrechnung und sprach dem Finanzdirektor<br />

und dem Staatskassier für die sauber geführte<br />

Rechnung den besten Dank aus. Auf Antrag der Rechnungs-<br />

Prüfungskommission wurde dem Schulinspektor und dem<br />

Strafhausdirektor eine Zulage von je Fr. 200.— zugesprochen.<br />

Die Separatfonds weisen folgenden Bestand auf: Kirchliche<br />

Fonds Fr. 166 025.90, Fonds für Erziehungswesen Fr.<br />

77 283.26, Fonds und Stiftungen für das Armen-, Fürsorgeund<br />

Krankenwesen Fr. 1 139 177.02, weitere Fonds Fr.<br />

424 518.15. Die kantonale Viehseuchenkasse verzeichnete<br />

Pro 1945 Fr. 56 526.75 Einnahmen und Fr. 69115.78<br />

Ausgaben, somit ein Defizit von Fr. 12 589.03. Diese Mehrausgaben<br />

sind vorwiegend zurückzuführen auf die große<br />

Entschädigungssumme für Rindertuberkulose (30 283 Fr.)<br />

und die Untersuchungen auf Tuberkulose (14 240 Fr.). Das Defizit<br />

ist nicht alarmierend, hält sich doch >der Vermögensbestand<br />

dieser Kasse auf der Höhe von Fr. 233 201.—. Der<br />

Lotte riefonds ist mit einem Vermögen von Franken<br />

74 321.79 ausgewiesen; die Mehreinnahmen betrugen hier<br />

Fr. 5 556.90 bei Fr. 22 577.40 Ausgaben. Aus dem A l k o -<br />

h o l z e h n t e l konnten pro 1945 Beträge von Fr. 4 068.—<br />

ausgerichtet werden. Der Salzverbrauch betrug in Obwalden<br />

im Jahre 1945 3004 kg-Zentner, für welche Franken<br />

90 120.— eingenommen wurden.<br />

Der Kantonsrat änderte sodann die Verordnung betr.<br />

Höchstansätze für die<br />

Abschätzung von Vieh in Seuchenfällen<br />

und beschloß: „Für die Abschätzung von Vieh für die Entfchädigungen<br />

ans dem kantonalen Viehseuchenfonds sind die<br />

jeweiligen Weisungen des eidgenössischen Beterinäramtes<br />

über die Einschätzung der im staatlichen Verfahren zur Bekämpfung<br />

der Rindertuberkulose auszumerzenden Tiere maßgebend.<br />

— Die Höchstansätze für ein Pferd oder ein Maultier<br />

betragen Fr. 2500.—."<br />

Der kantonale Zeichenlehrer,<br />

Herr Emil Leuchtmann, Sarnen, hat die Demission eingereicht.<br />

Während 46 Jahren hat er sein Amt mit großer Gewissenhaftigkeit<br />

und viel Geschick ausgeführt. Landammann<br />

Alois Abächerli sprach ihm dafür ein Wort der Anerkennung<br />

und des Dankes aus. Herr Leuchtmann wird sich aber nicht<br />

gänzlich zurückziehen, sondern weiterhin die kantonale Berufsberatungsstelle<br />

betreuen. Der Erziehungsrat hat für die<br />

Neubesetzung eines Zeichenlehrers Umschau gehalten und<br />

Herrn Josef von Rotz, gebürtig aus Kerns, als den<br />

gegebenen Fachmann aufgelesen. Herr von Rotz ist 1913 geboren,<br />

erwarb sich -die Matura und das Diplom als Zeichenlehrer,<br />

gab an verschiedenen Schulen Unterricht, so zuletzt<br />

in Einsiedeln. Als Anfangsgehalt soll ihm 6000 Fr. zugesprochen<br />

werden, mit einer jährlichen Zulage von Fr. 200.—<br />

bis zum Höchstgehalt von Fr. 7000.—. Die Teuerungszulage<br />

ist inbegriffen. Der Vertrag sieht ferner eine Zulage von<br />

200 Fr. pro Kind bis zum 18. Lebensjahr vor. Der Kantonsrat<br />

war mit der vorgeschlagenen Kandidatur einverstanden<br />

und genehmigte diskussionslos den Anstellungsvertrag,<br />

der am 1. Mai <strong>1946</strong> in Kraft treten wird.<br />

Einer längern Diskussion rief die Beantwortung der Motion<br />

Kantonsrat Albert Windlin sowie die Interpellation<br />

Kantonsrat Dr. C. Diethelm hervor betr.<br />

Abänderung des Steuergesetzes<br />

im Sinne von Steuererleichterungen für die Familie. Finanzdirektor<br />

Alois Rohrer legte die Gründe dar, warum die<br />

Regierung bis heute noch keine Vorlage ausgearbeitet habe.<br />

Der Kantonsrat übergab der Regierung den dringlichen Auftrag,<br />

so bald als möglich die Revision des Steuergesetzes im<br />

Sinne der Motion Windlin an die Hand zu nehmen. Von<br />

der Einsetzung einer Kommission wurde Abstand genommen.<br />

Hierauf begründete Dr. C. Diethelm seine Motion betr.<br />

von einer überparteilichen Versammlung in Engelberg, UNter<br />

Zustimmung der dortigen Liberalen.<br />

Der Korrespondent der „Neuen Zürcher Zeitung" hat<br />

doch sicher nicht im Ernst erwartet, die kantonale konservative<br />

Partei würde unter diesen Umständen, ohne von den<br />

Liberalen des Kantons irgendwie begrüßt zu sein, von sich<br />

aus die kantonale liberale Partei anfragen, ob sie nicht doch<br />

lieber dem Kandidaten der Talschaft Engelberg einen liberalen<br />

Kandidaten gegenüberstellen möchte, den die Konservativen<br />

dann zu unterstützen bereit seien.<br />

Im Gegenteil — im Bewußtsein, daß Engelberg in Hrn.<br />

Statthalter Amrhein eine tüchtige Kraft von gerader Haltung<br />

nnd von konservativer Grundsätzlichkeit ausgestellt habe,<br />

stimmte der Parteitag vom Palmsonntag auch von Partei<br />

wegen mit brausender Einmütigkeit dieser Kandidatur<br />

Engelbergs zu, und es ist anzunehmen, daß das Landvolk<br />

am Sonntag aus dem Landenberg dasselbe tun wird.<br />

Das Landammannamt in Obwalden nicht begehrt! Unter<br />

diesem Titel schreibt der liberale „Bote der Urschweiz":<br />

„Ein Kuriosum für sich bietet das Bild der heurigen Landsgemeinde.<br />

Landesstatthalter Jnfanger (liberal), der wegen<br />

Amtsdauerbeschränkung dieses Jahr nicht mehr auf den Landammannsessel<br />

Anspruch machen darf, muß ersetzt werden. Für<br />

ihn wäre als sicherer Anwärter, Baudirektor Franz Gasser,<br />

Lungern, in Vorschlag gekommen. Derselbe verzichtete auf das<br />

Amt, um gleichzeitig als Regierungsrat zurückzutreten. Als<br />

Nächstfolgender wäre sein Kollege, Finanzdirektor A. Rohrer,<br />

Sächseln, in Betracht gefallen. Allein, auch dieser soll lieber<br />

den Regierungsrat quittieren, als Landammann werden. Es<br />

Totalrevision der Kantonsverfassung.<br />

Wir wollen, so sagte der Motionär, aus den ewigen Verfaffuugskämpfen<br />

herauskommen und zu einer friedlichen<br />

Aufbauarbeit in unserm Staatswesen schreiten. Die Aktion<br />

wurde vom Kantonsrat erheblich erklärt. Das <strong>Obwaldner</strong><br />

Volk wird sich im Mai 1947 darüber auszusprechen haben,<br />

ob es eine Totalrevision der Kantons.verfassung wolle oder<br />

nicht, und ob die Revision vom Kantonsrat oder von einem<br />

Verfassungsrat ausgearbeitet werden soll. Im Jahre 1948<br />

würde dann der Entwurf der neuen Kantonsverfassung der<br />

geheimen Abstimmung unterbreitet.<br />

Während der Sitzung hatten Kantonsrat Josef Zumstein<br />

und die mitunterzeichneten Kantonsräte Josef Rufer, Hans<br />

Stockmann, Albert von Moos und Hans Verwert folgende<br />

dringende — dringend, weil Finanzdirektor Rohrer zum<br />

letztenmal an einer Kantonsratssitzung teilnimmt — Interpellation<br />

eingereicht:<br />

„Die im letzten Jahr nachträglich veranlaßten<br />

Nachschatzungen der Wohn- und Geschäftshäuser<br />

für die eidgenössischen Steuern haben zu verschiedenen Diskussionen<br />

veranlaßt und sollen auch in Kreisen von einzelnen<br />

Gemeindesteuerbehörden nicht durchwegs Unterstützung<br />

gefunden haben. Das Vorgehen, nach pflichtgemäßer Einreichung<br />

der Selbsttaxationen noch eine Nachschatzung der<br />

Wohn- und Geschäftshäuser anzuordnen, war in der Tat geeignet,<br />

Bedenken zu erregen.<br />

Ist der Regierungsrat bereit, über die Veranlassung zu<br />

diesem Vorgehen Aufschluß zu erteilen und zwar noch in der<br />

heutigen Sitzung?"<br />

Diese Interpellation wurde in der Nachmittagssitzung<br />

durch Finanzdirektor Alois Rohrer beantwortet: Aus Alpnach<br />

waren der kantonalen Steuerbehörde 120 Liegenschaften<br />

gemeldet worden, mit dem Verlangen, daß diese einer<br />

steueramtlichen Nachschatzung unterzogen würden. Die<br />

Regierung bestimmte sofort die Schatzungsbehörden, die das<br />

Verlangte ausführten. Wir glaubten nun, es sei alles in<br />

Ordnung. Doch Ende Februar wurde von Architekt Arnold N.<br />

Surret aus Alpnach ein sehr scharfer Brief an den eidgenössischen<br />

Finanzminister, Bundesrat Nobs, geschrieben,<br />

in welchem er aus die Mißstände in Alpnach und im ganzen<br />

Kanton hinwies. Häuser, zu denen er (Durrer) die Pläne geliefert<br />

habe, seien zu tief eingeschätzt worden... Eidgenössische<br />

Beamte kamen nun nach Alpnach. Bern gab sich aber<br />

mit den erfolgten Schätzungen nicht zufrieden und verschickte<br />

Fragebogen. Ja, Bern ging so weit und verlangte, daß im<br />

ganzen Kanton diese Fragebogen verschickt werden mußten.<br />

Der Regierungsrat machte auf die Unmöglichkeit dieser<br />

Ausführung aufmerksam, aber vergebens, denn Bern wollte<br />

nicht nachgeben. Die Fragebogen wurden verschickt. Die 500<br />

bisher neu eingeschätzten Wohn- und Geschäftshäuser ergaben<br />

einen Mehrwert von 6 Millionen Franken. Die Besitzer dieser<br />

Häuser werden nun eine neue Wehropfererklärung zugestellt<br />

erhalten! ! Finanzdirektor Rohrer bedauert sehr, daß<br />

durch Alpnach via Bern die ganze „Ribi" angerissen wurde;<br />

der kantonale Weg hätte unbedingt genügt, um Ordnung<br />

zu schaffen. Durch diese Vorkommnisse werde sich, vielleicht<br />

auf längere Zeit, der Verkehr mit den eidgenössischen Behörden<br />

sehr schwierig gestalten. Der Finanzdirektor gab zu verstehen,<br />

daß hinter der ganzen Angelegenheit der Gemeinde-<br />

Präsident von Alpnach, Kantonsrat Franz Müller, stecke.<br />

— Der Interpellant, Kantonsrat Josef Zumstein, war von<br />

der Beantwortung der Interpellation befriedigt und bemerkte,<br />

daß nun die Geschäftsleute wüßten, wer diese Schikane<br />

verursacht hat. (Was hätte das <strong>Obwaldner</strong> Volk zu<br />

gewärtigen, wenn Kantonsrat Müller erst noch Regierungsrat<br />

wäre?!) Besonders dankbar werden wohl jene Hausbesitzer<br />

fein, die seinerzeit dem Architekt Durrer die Bauführung<br />

übertrugen und nun von ihm hineingeleimt wurden ...<br />

Der Referent bemerkte noch, daß man von der eidgen.<br />

Steuerverwaltung die Zusicherung hatte, daß die nichklandwirtschaftlichen<br />

Liegenschaften nur zu 85 Prozent als Wehropferwert<br />

angenommen wurden. Auf diese sinnlose Schreiberei<br />

nach Bern verlangt die eidgenössische Steuerverwaltung<br />

in einem uns gestern (24. April) zugekommenen Schreiben,<br />

daß diese Liegenschaften nun zu 100 Prozent versteuert<br />

werden müssen!<br />

Um 16.30 Uhr konnte Kantonsratspräsident Anton Jöri<br />

die sehr aufschlußreiche Sitzung schließen, indem er den scheidenden<br />

Regierungsräten, Landammann Ed. Jnfanger, Baudirektor<br />

Franz Gasser und Finanzdirektor Alois Rohrer den<br />

besten Dank für die während vielen Jahren geleisteten Dienste<br />

an Land und Volk zu Protokoll erklären ließ.<br />

werden also auf einmal drei Regierungsräte und ein Landammann<br />

zu wählen fein.<br />

Das ist die logische Folge der Aemtlistürmerei 1941. Wohlbefähigte,<br />

um Land und Volk hochverdiente Männer werden<br />

hinausbugsiert, und heute muß man sie mit der Dioaeneslaterne<br />

suchen."<br />

Diese Feststellung muß sogar eine liberale Leitung<br />

Ö<br />

machen...<br />

Worte und Taten. Im italienischen Wahlkampf bemüht<br />

sich der Chef der kommunistischen Partei, die Katholiken zu<br />

beruhigen, daß die kommunistische Partei den Katholizismus<br />

als Religion der übergroßen Mehrheit des italienischen Volkes<br />

respektieren werde...<br />

In S. Martino di Strada haben die Sozialkommunisten<br />

sofort nach ihrem Wahlsieg die Kreuze aus den Schulen<br />

entfernt ... in verschiedenen Ortschaften wurden Maueranschläge<br />

gemacht: „Es lebe die italienische kommnnistiscke<br />

Partei ... Tod den Priestern! - Lieber als eine christlich<br />

demokratische Regierung möge der Duce wieder auferstehen "<br />

Wenn man diese Meldung liest, erinnert man sich an die<br />

Worte Papst Pms des Zehnten, der geschrieben hat- Nickt<br />

wählen und nicht stimmen, und schlecht wählen und schleckt<br />

stimmen, das ist ein verwerfliches Beginnen, ist ein Verrat<br />

am Vaterlande und an der Kirche."<br />

Vergessen wir auch in Obwalden die Aussprüche der<br />

Papste mcht, wenn ste in verschiedenen Kundgebungen au<br />

d,e große moralische Verantwortung hinweisen die der<br />

Katholik bei der Ausübung des Wahlrechts au [ick<br />

1 ;<br />

nimmt.<br />

'<br />

W M Miierat bon Moos<br />

in de« M i e r m M t !<br />

Streiflichter<br />

In London traten die Premierminister Großbr^ftnnienund<br />

der britischen Dominions zu °u^r^°'"/zu>an,-<br />

men um über Fragen der gemeinsamen Strategie p_ bereiten.<br />

Nach einer Ruhepause während der Ostertage 5rsammeite<br />

sich in Newyork der Sicherheitsrat der U^O. dvt der Traktandenliste<br />

figurieren als die beiden HauptsrarM, mit denen<br />

sich der Rat zu befassen hat, immer noch die persische<br />

Angelegenheit uitd das spanische Problem.<br />

In den deutschen Ostgebieten, die an, Pole(n .gefallen<br />

sind, werden alle Deutschen entschädigungvlov enteignet. Ein<br />

entsprechendes Regierungsdekret überläßt den betroffenen<br />

Deutschen lediglich die täglichen GebrauchSgegenstande, soweit<br />

diese in einem Koffer oder einem Rucksack mitgeführt werden<br />

können.<br />

Bereits bestätigt sich, daß die Eröffnung der Empire $j) on .<br />

ferenz nicht zufällig auf den Vorabend des Pariser Steffens<br />

der Außenminister Großbritanniens, Sowjetrußlands und<br />

Frankreichs angesetzt wurde. England befürchtet offenbar bei<br />

der Ausarbeitung des Friedensvertrages für Italien einen<br />

neuen Vorstoß des Kremls im Mittelmeergebiet, nachdem<br />

Wyschhtski schon seinerzeit in London den Anspruch seiner<br />

Regierung aus Tripolis angemeldet hatte. Nun gaben die<br />

Premierminister der britischen Dominions am ersten ©it=<br />

zungstag bekannt, daß sie sich einer eventuellen Uebertragirng<br />

der Treuhänderschaft über ^ripolitanien an die Sowjetunion<br />

widersetzen würden. Großbritannien wird also in<br />

Paris der Rückendeckung durch die Einpire-Staate» gewiß<br />

sein, falls die Sowjets ihre Forderungen auf afrikanisches<br />

Territorium erneut stellen sollten.<br />

Die Außenministerkonferenz in Paris soll zuerst die<br />

Rhein- und Ruhrfrage behandeln und anschließend die Ausarbeitung<br />

des Friedensvertrages für Italien in Angriff nehmen.<br />

Der zweimillionste Fahrgast. vb. Die bekannte Luftseilbahn<br />

Gerschnialp - Trübsee ob Engelberg seierte<br />

am Mittwoch, den 24. April, seinen zweiniillionsten<br />

Passagier. Der Direktor des Unternehmens, Herr Höchli,<br />

überreichte bei diesem Anlaß dem amerikanischen Urlauber<br />

James Rutkowski als glücklichen Gewinner des Preises eine<br />

geschmackvolle Standuhr der weltbekannten Firma Gübelin<br />

in Luzern. Das am 17. Dezember 1927 als erste Luftseilbahn<br />

der Schweiz erstellte Unternehmen hat damit eine Frequeuzzahl<br />

erreicht, die für Luftseilbahnen in unserem Lande<br />

einzig dasteht. Der im Jahre 1938 erfolgte große Umbau<br />

brachte eine gewaltige Leistungssteigerung der Bahn, konnten<br />

doch von da weg pro Stunde 231 Personen nach jebei<br />

Richtung befördert werden, gegenüber 92 in den Jahren<br />

1927—31 und 123 in der Zeit von 1932—38. Der Statistik<br />

der Luftseilbahn entnehmen wir, daß der 500000fte Passagier<br />

am 25. Januar 1934 und der millionste am 14. August<br />

1937 befördert wurde. Die Kriegszeit und der damit stillgelegte<br />

internationale Fremdenverkehr bewirkten ein langsameres<br />

Ansteigen der Leistungskurve, als man auf Grund<br />

der Zahlen der 10 ersten Betriebsjahre erwartet hatte. In<br />

Berücksichtigung dieser Tatsache ist aber die Gesamtfrequenz<br />

auch in dieser Periode sehr beachtlich, wurde doch die zweite<br />

Million in einer nm ein Jahr kürzeren Zeitspanne erreich!<br />

als die erste. Verwaltung, Direktion und Personal verdienen<br />

für ihre gewissenhafte Arbeit, die einen unfallosen Betrieb<br />

ermöglichte, den Dank der Behörden und Gäste. Möge<br />

der nn Kommen begriffene internationale Fremdenverkehr<br />

der Jubilarin und dem Kurort Engelberg noch größere Besucherzahlen<br />

bringen als bisher!<br />

Eine Erklärung.<br />

Jni „Unterwaldner" vom Mittwoch, den 24. April, wird<br />

Aufschluß verlangt über die Steuerverhältnisse von<br />

Herrn Anton Ettlin, Bord. Es ist aber nicht Sache der<br />

«teuerverwaltung, sich in Presseangelegenheiten dieser Arl<br />

einzumischen, doch wird hier festgestellt, daß Herr Ettlin für<br />

die letzte Stenerperiode 1941/44 seine Steuerfaktoren nach<br />

Genehmigung der Steuerkommission versteuert hat. Für die<br />

«teuerperiode 1945/48 ist noch ein Rekurs hängig gegen die<br />

Höhereinschätzung seiner landwirtschaftlichen Liegenschaften<br />

und die Einschätzung des landwirtschaftlichen Erwerbes. Vor<br />

der definitiven Abklärung des Rekurses kann natürlich nicht<br />

behauptet werden, es werde kein Erwerb versteuert und ^<br />

weiter. Ein Rekurs besagt nicht, daß unrichtig versteuert wird,<br />

dient doch der Rekurs der gesetzmäßigen und richtigen Erfassung<br />

des Pflichtigen.<br />

' Ettlin, Steiierverw,<br />

Steuern...? „...jenen Kernsern, »velche sich mit einem<br />

solchen ^egiernngsratskandidateu vor der ganzen Schweiz 5"<br />

blamieren glauben, genüge e s vollständig" zu wislen<br />

daß auch ich einmal in der Steuerkommission saß und<br />

^! sr ? 0n r ^kursen hörte, die von einem gewissen Herrn<br />

lochlm stammten, welcher sich Regierungsrat nennt. „Wenn<br />

dem aber so ist, so sollte ein solcher Wirtschafter auch g^°<br />

vogtet und nicht in den Regierungsrat gewählt werden"<br />

^ >st du nicht auch gleicher Meinung, Herr Unterwaldner^<br />

Keine<br />

Splittergruppen<br />

unterstützen!<br />

N u r Eintracht sichert den Erfolg!<br />

Nach Tatsachen handeln!<br />

Gerüchte<br />

zurückweisen!


W j j i i f z w e i S c h u l l e r n t t a a e n ! C i k d e v t l g m k a t h o l l s c h e v L i n i e h a l t e « !<br />

lKerns. Lieber <strong>Volksfreund</strong>! Obwohl ich weiß, daß Du aegen^^'«<br />

genug Stoff hast zum Schreiben, so möchte ich Dir<br />

ein V^cht trauriges Ereignis aus unserer Gemeinde mitteilen-<br />

'im wundervoller Ostermorgen; die ganze Gemeinde rüstet<br />

W) zum Einzug unserer lieben Kommunionkinder aber<br />

was Mß ich sehen — fast nicht zum glauben. Die 'ganze<br />

Häuserreihe mit wenig Ausnahme vom Rößli bis zum Kirchhof<br />

ist Mit roter Farbe verschmiert, ein K gezeichnet was<br />

offenbaNdie konservative Partei treffen sollte. Von wem dieses<br />

Bubenstück ausgeführt wurde, muß man sich nicht fragen.<br />

Ich bin >onst nicht Anhängerin vom Frauenstimmrecht aber<br />

wenn wir in unserm Kanton und der ganzen katholischen Geweinde<br />

ü!enis nicht soviel aufrechte und gutgesinnte Einwohner<br />

und Bürger haben, die einer solchen Partei an der<br />

Lan-dsgemeinde und Maigemeinde die richtige Antwort gefreu,<br />

i° ioäi' e Cy gut, wenn wir Frauen auch stimmen könnten.<br />

Uns Frauen sind schon lange die Augen aufgegangen<br />

wohin eine solche Regierung führt. Eine Kernserin!<br />

*<br />

Ein anderer Einsender entrüstet sich ebenfalls über die am<br />

Ostermorgen verübte Lausbuberei und schreibt dann:<br />

Es ist doch noch nicht Ostern geworden in unserer Gemeinde.<br />

Wie ein Karfreitag lastet die Zeit, die auf eine Politik<br />

zurückzuführen ist, die man nicht mehr eine Politik der<br />

Zusammenarbeit nenne» kann, sondern Kulturkampf. Darum<br />

ihr Kernser und Volk von Obwalden und alle, die nach einer<br />

christlichen Staatsauffassung streben, gebt am 28. April<br />

die richtige Antwort und beherzigt, was Papst Pius XII.<br />

gesagt hat:<br />

„Dort, wo die Ordnung und Gesetze geschaffen werden,<br />

die über Leben und Tod christlicher Kultur entscheiden, dort<br />

haben eure Väter in hartem Ringen auch jene Glaubensfreiheit<br />

erstritten oder schützend gesichert, die euch heute vielleicht<br />

als selbstverständlicher Besitz erscheint. Dort müßt auch<br />

ihr und müssen die kommenden Geschlechter tätig sein, um<br />

der christlichen Kultur die Bahn freizuhalten."<br />

Roter Terror in Kerns<br />

„Oh, schönes Kerns, wohin führt dein Weg?" — Diese<br />

Frage stellen wir uns seit Tagen.<br />

Hat man denn in Kerns bei einer gewissen Schicht von<br />

Leuten das Revolutionieren gelernt? So etwas ist noch nie<br />

vorgekommen! Seit wann geht denn das eigentlich so zu? —<br />

Eben seitdem einige Herren an der Spitze sind, die' durch<br />

allerlei Machenschaften hetzen und sticheln und mit den<br />

Schulerbuben politisieren.<br />

Da überstreicht man an Ostern mit Menning die Mauern.<br />

Sechzig Jahre wußte ich nicht, was der Unterschied ist zwischen<br />

konservativ und liberal. Heute weiß ich es. Heute bin ich auch<br />

KK, und am liebsten wäre mir bald, man würde mich auch<br />

mit diesen zwei Buchstaben anstreichen, ich wäre stolz und<br />

würde auf dem Landenberg auf das Podium hinaufstehen und<br />

mich zeigen.<br />

Wer weiß, kommt es noch so weit! Einer von der kathol.<br />

Jungmannschaft, der sich vor der „Krone" aufgestellt hatte,<br />

um zu zählen, wie mancher diese „Volksversammlung" besuche,<br />

wurde von dem bekannten Landsgemeinderedner Leo<br />

Bucher, Fazis, heruntergeschlagen. Andere drohten einem,<br />

daß wenn sie ihn erwischen, daß sie ihm nicht den Grind,<br />

sondern das zusammenschlagen, was für die Fortpflanzung<br />

notwendig ist.<br />

An einem andern Ort klemmt man mit einer Zange die<br />

Striche bei einem erstklassigen Rind zu!<br />

Und man sagt, wenn der Röthlin fliege, dann Gnad Gott<br />

den andern, die sollen dann sehen, wie sie von der Landsgemeinde<br />

heimkommen. Man habe genug Munition, um<br />

einigen den Boden heiß zu machen!<br />

Es sind genug, die das bezeugen können. Ich glaube,<br />

das rächt sich alles einmal, und ich möchte wetten, daß es noch<br />

viele Tagesgespräche im Kanton und in Kerns gibt, wenn<br />

die paar bestimmten Herren einmal das Zeitliche verlassen<br />

müssen. Sei ihnen vergönnt, daß sie eines natürlichen Todes<br />

sterben, aber ich habe Angst, der liebe Herrgott werde einmal<br />

nicht mehr zuschauen und unverhoffte Ernte halten.<br />

Nehmt doch Vernunft an! Werdet wieder Kernser unter<br />

Kernsern! Beter mehr und dann erst politisiert! Mit dem<br />

»Ich bin auch katholisch!" ist es nicht getan, ihr Vordieli- und<br />

Kirchenstegenpolitiker!<br />

*<br />

Arvi-Melk.<br />

Liebe Kernser! Meine Mutter sei. sagte jeweils,<br />

wenn man Zank und Unfrieden in einer Familie haben will,<br />

muß man Lüge und Haß zutragen und den Teufel kochen<br />

M>en. Gewiß kann es etwa Differenzen geben in einer<br />

Familie und Gemeinde, das hatten wir schon; wie es aber<br />

heute zu und her geht, das übersteigt dann doch jedes Bohnenued.<br />

Kürzlich sagte mir ein alter Freund, jetzt sei es fertig,<br />

er müsse gehen, hier halte er es nicht mehr aus. So geht es<br />

noch vielen; besonders uns Alten wird es ungemütlich. Es<br />

nimmt mich wunder, wem es überhaupt noch gefallen kann;<br />

wo vier Beine beieinander stehen, reden sie sicher von „den<br />

andern". Unsereinem lag viel daran, daß alle etwa zu<br />

leben und etwas zu picken hatten; heute vergönnt man einem<br />

^>e gesunde Luft. Auf der Straße wird gegrüßt mit: „Guete<br />

^ag, Halungg!", oder man zeigt nur beide Fäuste. Ueberhaupt<br />

icheint mir bald, die Faust gehöre in das Kernser Wappen,<br />

wie der Fausthammer in das Wappen der Bolschewiki.<br />

„Schwarze Hand": Drohungen...<br />

Es tut es vielen noch nicht, daß sie einander alle Schlöt-<br />

'erlig anhängen können. In letzter Zeit wird viel gewarnt<br />

und ernstlich gedroht. Man sollte also nicht einmal mehr<br />

Itnninen dürfen nach der eigenen Meinung, ohne gewärtigen<br />

3^ müssen, daß einem Haus und Stall angezündet werden.<br />

^ mahnt mich ganz an Nazi Methoden; der Unterschied<br />

esteht bald nur mehr im „N". Solche Droher werden sich<br />

lagen: Hast du kein Pferd, so gebrauche den Esel; sie müssen<br />

Hch eben mit Grobheiten und Drohungen behelfen.<br />

Schläger...<br />

l Tapet kämen auch die Mißhandlungen. War da am<br />

ehten Montag in der „Krone" eine „Volks"-Versammlung — !<br />

ich wurde zwar nicht eingeladen dazu —. Ein ungeschlachter<br />

Grobian hatte da natürlich keine Ruhe, bis er eine Schlägerei<br />

inszeniert hatte. Abnorme Schläger müssen halt ein Zeichen<br />

tun. Ein grobhölziger Bengel meinte sogar, er müsse einer<br />

wehrlosen Frau die Fäuste unter die Nase halten. Es ermnert<br />

mich ganz an das Faustrecht, von dem wir einst in der<br />

Schule gehört haben (und in den obersten Klassen noch gefühlt);<br />

akurat dieses Faustrecht scheint heute wieder Trumpf<br />

zu werden.<br />

Tierquälerei... Schmierfinken.<br />

Was mich aber am meisten beelendet, ist die Tatsache, daß<br />

sogar Hauswände und Tiere herhalten müssen. Das sind nun<br />

keine Nachtbubenstücklein mehr, sondern boshafte Teufeleien.<br />

Und auf diese Weise, ihr Bauern, will man für die Landsgemeinde<br />

Propaganda machen! Da schimpft man über uns<br />

Alten wie die Rohrspatzen und läßt keinen cjuten Faden an<br />

uns; solche Lumpenstücklein, solche Landvogterei kannten wir<br />

beutn aber schon nicht. Ein alter, besorgter Kernser.<br />

Der Priesterhaß<br />

zeigt sich als schwere Folge der Kernser Politik. Seit 15 Monaten<br />

hält der hochwst. Kommissar Albert Lussi in St. Anton<br />

«onntag für Sonntag zur heiligen Messe eine Ansprache. Er<br />

hat bis heute hiefür keine Entschädigung erhalten. Die Bevölkerung<br />

von St. Anton weiß diese Seelsorgshilfe zu schätzen<br />

und ist empört, daß vom Dorf her aus gewissen Kreisen der<br />

Ruf ertönte: Es wäre Zeit, daß man den H. H. Kommissar<br />

auf einem Leiterwagen unter den Kabisstein spedieren würde.<br />

Man beschuldigt ihn als Hetzer.. — Das sind Früchte der<br />

Zwietracht.<br />

Ob- nd Nidwaldner Kantonales Schwingfest in Sachseln<br />

194«. 5. evtl. 19. Mai. lEing.) Die Arbeiten für das<br />

bevorstehende Kantonal-Schwingfest schreitet rüstig vorwärts.<br />

Das Organisationskomitee, unter der Leitung von Herrn<br />

Niklaus von Moos, Mätteli, Sächseln, garantiert für eine<br />

reibungslose Abwicklung des Festes. Wir können heute schon<br />

verraten, daß den Einladungen zur Teilnahme am kantona-<br />

S len Hosenlupf eine große Anzahl Sennen und Turnerschwin-<br />

; ger Folge geleistet haben. Im ganzen haben sich 153 Wettj<br />

kämpfer angemeldet. Davon sind 97 Schwinger aus Unterwalden<br />

und 56 aus Uri. Der Kampf um den ersten Rang<br />

wird interessant und zähe werden. Der diesjährige Hosenlupf<br />

wird der größte kantonale Schwinget sein, seit dem der<br />

Ob- und Nidwaldner Schwingerverband existiert. Deshalb<br />

Schwingerfreunde, erscheint in Massen!<br />

Engelberg. (Korr.) Am 25. April ist Herr Armenverwalter<br />

Johann Amrhein vom Herrgott in die Ewigkeit<br />

abberufen worden. Mit seinem Tode findet ein arbeitsreiches<br />

und opferfreudiges Leben im Dienste der Talschaft Engelberg<br />

seinen Abschluß. Nachruf folgt.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Der Rundspruchdienst.<br />

Im letzten Jahre hat die Zahl der Rundspruchhörer um<br />

35 137 zugenommen und betrug Ende des Jahres 854 639.<br />

Die Hörgebühren beliefen sich auf 11,9 Millionen Fr.<br />

Kommunistische Maireden am Radio?<br />

Die Meldung, daß die kommunistischen Kronredner Hofmaier,<br />

Nicole und Stoppa am 1. Mai über die drei Landessender<br />

Ansprachen an das Schweizevrolk halten sollen, ist<br />

gleich nach ihrer Verbreitung entschieden kritisiert worden.<br />

Wie nun einer neuen Information des „Vaterland" zu entnehmen<br />

ist, soll man im Bundeshaus über das scheinbare<br />

fait accompli, vor welches die Rundspruchleitung die Hörergemeinde<br />

stellte, nicht weniger überrascht gewesen sein und<br />

auch in sozialdemokratischen Kreisen hätte nicht eitel Freude<br />

darüber geherrscht, daß die kommunistische Konkurrenz am<br />

Radio zum Worte kommen sollte. Die gleiche Zeitung weiß<br />

zu berichten, daß die angesagten Ansprachen am 1. Mai nicht<br />

stattfinden werden.<br />

A r den AmeriiM<br />

Zur neuen Schlachtviehordnung.<br />

Deni Dichter der kritischen Stimme zur neuen Schlachtviehordnung<br />

möchte ich als Bauer auch etwas „nberhei gä<br />

z'dänkä". Wie ich es verstehe, sind Sie ein guter Schriftsteller<br />

nicht nur etwa für Aelplerkilbi-Sprüche.<br />

Also möchte ich Sie fragen: Haben Sie gute Erfahrungen<br />

gemacht, wohlverstanden als Bauer, mit den Schlachtviehpreisen<br />

in den 30er Jahren, also vor dem Kriege, und wollen<br />

Sie als Bauer diese Situation wieder herbeiwünschen? Wenn<br />

ja, dann haben Sie mit Ihrem Gedicht recht.<br />

Ich bin vollständig überzeugt, daß kein tüchtiger Bauer<br />

den Vorkriegszustand betreffend Schlachtvieh wieder haben<br />

möchte. Die Hauptsache für uns Bauern ist, daß man einen<br />

gerechten, den Produktionskosten entsprechenden und einen<br />

stabilen Preis für unsere Ware erhält, nicht der kleinliche<br />

Umstand: „Wer bekommt meine Metzgknh?" Diese Freiheit<br />

rechne ich nicht als eine der Freiheiten, die unser Land und<br />

unsere Schweizerart schützen können. Wohl aber ist sicher,<br />

wenn der Bauernstand als Freiwild in die zukünftige Wirtschaftsordnnng<br />

hineinläuft, daß die echte und wahre Freiheit<br />

zugrunde gehen muß, weil der Schweizerbauer seine materielle<br />

Grundlage verliert.<br />

Warum sollen wir Bauern nicht auch endlich machen,<br />

was uns die anderen Berufe schon längst gezeigt und unsere<br />

Vorfahren, die alten Eidgenossen, getan haben, — zusammenstehen,<br />

— denn vereinte Kraft macht stark. Wir katholischen<br />

Bauern sollten wissen, daß die Päpste seit 50-Jahren die berufsständische<br />

Ordnung dem Wirtschaftsliberalismus entgegenstellten,<br />

aber leider ohne Erfolg. Die vorgesehene Schlachtviehordnung<br />

bezweckt gerade die bäuerliche Selbsthilfe auf genossenschaftlichem<br />

Wege. Der Bauernstand selbst sagt ein wichtiges<br />

Wort und hat Einsicht in die Organisation und nicht<br />

mehr nur einige wenige Große, reiche Importeure, die nur<br />

Plus XU- wer ChrisieiWiht im Ztmtsleben<br />

In einer Ansprache an die Delegierten der „Jugend der<br />

katholischen Aktion", die soeben an einem Kongreß über den<br />

sozialen Feldzug dieses Jahres teilgenommen haben, berührte<br />

der Papst das Problem der Haltung der Katholiken gegenüber<br />

den gegenwärtigen politischen Fragen.<br />

Er zog die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer auf folgende<br />

drei fundamentale Punkte:<br />

„Erstens", sagte er, „fällt die Stunde der schweren Entscheidung<br />

mit der noch schwereren der materiellen Bedrängnis<br />

zusammen. Die „Katholische Aktion" muß sich daher auch damit<br />

befassen, die Körper zu ernähren, um die Seelen retten<br />

zu können.<br />

Zweitens wird das Volk aufgerufen, immer mehr am<br />

öffentlichen Leben teilzunehmen. Daher kommt<br />

für die Glaubensbrüder die Notwendigkeit, von ihren Pflichten,<br />

Rechten und vor allem von ihrem Stimmrecht genaue<br />

Kenntnis zu haben. Die Erfahrung der Gegenwart bestätigt<br />

die Lehren der Geschichte. Drei Gefahren bedrohen die Gegenwart:<br />

Die Ehescheidung, die Schule der Gottlosen und die ausschweifende<br />

Literatur und Bühnenkunst. Die Kinder müssen<br />

in der Familie und in einer christlichen Gemeinschaft aufwachsen.<br />

Drittens richten unsere Gegner ihre Angriffe nicht nur<br />

gegen das eine oder gegen das andere der christlichen Priuzipien,<br />

sondern gegen die Gesamtheit der chriftlichen<br />

Gesetze und Moral. Es handelt sich um einen<br />

totalen Angriff. Die Aufgabe der „Katholischen Aktion" besteht<br />

darin, die christliche Doktrin zu verteidigen und diejenigen,<br />

die sich vom katholischen Leben entfernt haben, wieder<br />

zurückzuführen. Habt Mut, laßt euch nicht von Furcht<br />

oder Schrecken erfassen, Gott selbst ist euer Führer."<br />

auf ihren Gewinn, nicht aber auf die bäuerlichen Ansprüche<br />

Rücksicht nehmen.<br />

Wenn der Einsender glaubt im letzten Vers seines Gedichtes,<br />

er könne mit seiner großen Bitte ans Schweizervolk<br />

die wirtschaftlichen Belange erbetteln, so hat er in den letzten<br />

Jahrzehnten nichts gelernt oder will gerade diese Neuordnung<br />

nicht haben, weil er nicht als einsichtiger „Buir" im Existenzkämpf<br />

steht. K.<br />

*<br />

Zum gleichen Thema schreibt uns ein junger Bauer:<br />

In der letzten Samstagnummer des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>"<br />

äußert sich eine kritische Stimme zur geplanten Regelung<br />

des Schlachtviehabsatzes, die, wie es den Anschein hat,<br />

diese wichtige Angelegenheit sabotieren möchte.<br />

Es scheint wirklich, daß diesem Bauern — falls er einer<br />

ist — der Verstand fast stillgestanden ist. Entweder hat er<br />

keine Ahnung von dem gewesenen Zustand auf dem Schlachtviehmarkt<br />

der letzten 20 Jahre, oder er bezweckt mit seinen<br />

zweifelhaften Sprüchen eine Freiheit, die alles andere ist als<br />

zum Nutzen eines großen Teils unserer Bauersame ist.<br />

Wir Bauern haben den Milchverkauf weitgehend genossenschaftlich<br />

organisiert. Und jetzt, wo wir uns anschicken, den<br />

Schlachtviehabsatz auf ähnlicher Grundlage zu organisieren,<br />

kommt da einer und droht uns mit dem Gespenst der „Mäpplimannä".<br />

Ist es etwa gescheiter, wir überlassen die BeHerrschung<br />

des Schlachtviehmarktes wieder ein paar verantwortungslosen<br />

Viehimporteuren, die die schweizerische Bauersame<br />

um Millionen betrogen haben? Das wäre die vielgepriesene<br />

Freiheit der hemmungslosen Konkurrenz, die den Starken<br />

stärker und den Schwachen kapnt macht. Wir Bauern aber<br />

wollen die Freiheit in der Ordnung, also den geregelten<br />

Schlachtviehabsatz; denn etwa passierte Unkorrektheiten<br />

der Annahmekommissionen lassen sich sicher beseitigen.<br />

Es ist höchste Zeit, daß der <strong>Obwaldner</strong> Bauernverein die<br />

angekündigten aufklärenden Vorträge bald veranstaltet, damit<br />

auch der letzte Bauer erfährt, um was es geht, sonst sind<br />

wir auf einmal mitten im Heuen drinnen, wo der Bauer<br />

kaum noch Zeit findet, sich mit diesen Fragen zu besassen.<br />

Im übrigen sind wir <strong>Obwaldner</strong> Bauern hell genug, daß wir<br />

auf solche zweifelhafte Schreibereien der „kritischen Stimme"<br />

nicht hereinfallen.<br />

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In seiner gepflegten, gemütlichen Atmosphäre verbringt<br />

man gerne ein Plauderstündchen mit Freunden. Im<br />

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Stimmung dur chdas sympathische Bar-Orchester. (Siehe<br />

Inserat!)<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 28. April.<br />

9.00 Protestantische Predigt. 9.30 Konzert. 9.45 Kath.<br />

Predigt. 10.35 Wir kommen zu Dir. 11.25 Studioorchester.<br />

12.00 Reportage von der Nidwaldner Landsgemeinde zu<br />

Staus. 12.40 Fortsetzung der Landsgemeinde. 15.00 Volkstümlich.<br />

15.30 Kapelle Tibor Kasics. 15.50 Reportage der<br />

2. Halbzeit eines Meisterschaftsspiels. 17.00 Klavierkonzert.<br />

17.25 Wir lesen deutsche Schriftsteller. 18.05 Die Dissonanz.<br />

18.30 Die weltlichen Kantaten von Bach. 19.55 Stadtmusik<br />

Bern. 20.20 Frühlingslieder. 20.40 Unterhaltungskonzert.<br />

21.15 Paganini-Konzert. 22.05 Amerikanische Orchester spielen.<br />

Montag, 29. April.<br />

11.00 Das Werk Maurice Ravels. Plauderei. 12.40 Studioorchester.<br />

17.00 Kammermusik. 18.00 Sonate. 18.30 Wie<br />

ein Mustermesse-Stand entsteht. 19.00 Nidwaldner Volksmusik.<br />

19.55 Wunschkonzert. 21.00 Erkenntnisse und Erfahrungen.<br />

Vortrag. 21.20 Französische Klaviermusik. 21.50 Wochenrückblick.<br />

22.10 Studioorchester.<br />

Dienstag, 39. April.<br />

11.0t) Typische Musik. 12.40 Studiorchester. 17 00 Werke<br />

von Mozart. 17.45 Arbeit im Sinne Pestalozzis. Reportage.


18.10 Cellorecital. 18.35 Die Dissonanz. 19.00 Musik zum<br />

Nachtessen. 19.55 Sinfonische Musik. 21.00 Georg Kulenkampss<br />

spielt. 21.30 Der Herbst des Einsamen. Kantate. 21.55<br />

Amerikanische Spezial-Schallplatten.<br />

Mittwochs 1. Mai.<br />

11.00 „Les refrains que vous aimez." 11.30 Genöve vous<br />

parle. 12.40 Das fröhliche Klavierduo. 17.0V Studioorchester.<br />

17.45 Dichtung und Musik zum Tag der Arbeit. 18.30 Der<br />

Arbeiter-Musikverein spielt Märsche. 19.00 Gegenwartsstreben<br />

und Zukunftsglaube. Ansprache. 19.40 Echo der Zeit.<br />

Der 1. Mai. 20.00 Chorkonzert. 20.30 „Und dennoch leuchtet<br />

ein Licht..Hörspiel. 21.45 Orchesterkonzert. 22.10 Studioorchester<br />

t<br />

Todes-Anzeige<br />

Tiefbetrübt machen wir allen Verwandten und Bekannten<br />

die schmerzliche Mitteilung, daß es Gott, dem<br />

Allmächtigen, gefallen hat, unsere liebe Schwester,<br />

Schwägerin, Tante und Cousine 277<br />

Fräulein<br />

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Samen<br />

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Samstag, 27. April, 20—22.30 Uhr: Gastspiel Rita Wottawa:<br />

Flamme. Schauspiel in drei Akten von Hans Müller-Einigen.<br />

Schauspielpreise.<br />

Sonntag, 28. April, 14.30—17.30 Uhr: Paganini. 20—23 Uhr:<br />

Paganini.<br />

Montag, 29. April, 20—23 Uhr: Carmen.<br />

Dienstag, 30. April, 20 bis zirka 22.30 Uhr: Einmaliges Gastspiel<br />

Theater in der Josefsstadt Wien: Der Schwierige. Lustspiel in<br />

drei Akten von Hugo von Hofmannsthal. Eintrittspreise Fr. 3.—<br />

bis Fr. 7.—. Abonnemente ungültig.<br />

Mittwoch, 1. Mai, 20—22.30 Uhr: Gastspiel Rita Wottawa:<br />

Flamme.<br />

Donnerstag, 2. Mai, 20—23 Uhr: Carmen.<br />

Freitag, 3. Mai, 20—23 Uhr: Paganini.<br />

Samstag, 4. Mai, 20—23 Uhr: Der letzte Walzer. Operette in drei<br />

Akten, Musik von Oscar Strauß. (Neuinszenierung.)<br />

Sonntag, 5. Mai, 14.30—17.30 Uhr: Carmen. 20—23 Uhr:<br />

Der letzte Walzer.<br />

E l i s e J m f e l d<br />

Unterdorf<br />

von ihrem langjährigen Leiden zu erlösen. Sie starb<br />

wohlversehen mit den Tröstungen unserer hl. Religion,<br />

im 66. Altersjahre.<br />

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frommen Gebete und liebevollen Andenken.<br />

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Im Namen der Trauerfamilien:<br />

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Beerdigung: Sonntag, den 28. April, 8.30<br />

Uhr. Weggang vom Trauerhaus 8.10 Uhr.<br />

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Jünglinge, welche die Rekrutenschule noch nicht absolviert haben.<br />

Anmeldung: Montag, den 29. April <strong>1946</strong>, 20.00 Uhr, im<br />

Schulhaus Sarnen, I.Stock.<br />

Bei der Anmeldung ist das Leistungsheft abzugeben und eine Haftgebühr<br />

von Fr. 3.— zu entrichten, die nach vorschriftsgemäßer Beendigung<br />

des Kurses wieder zurückerstattet wird. 1611/254<br />

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1 Samstag, den 27. April <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 33 — 2. Blatt<br />

M M « M t f t e i n i i<br />

O b w a l d c n<br />

gut La«Vsgem«i»I>e vom kommende«<br />

Sonntag.<br />

Landrechtserteilung an die Gebrüder Gerhardt und Ralph<br />

Olinger, Engelberg.<br />

Das Geschäft wurde schon in der Kantonsratssitzung vom<br />

14. März behandelt. Es ging damals weniger um die Sache<br />

als um die Einkaufsfumme. Immerhin waren damals die<br />

Bemerkungen des Justizdirektors Dr. Odermatt schon merkwürdig:<br />

Er vermisse in dem Gesuch irgendwelche Angaben<br />

über die Gesinnung der Gesuchsteller. Zuerst waren sie Deutsche,<br />

dann Amerikaner und jetzt wollen sie Schweizer werden.<br />

Befremdend sei auch, daß sie erst in dem Moment um das<br />

Schweizerbürgerrecht anhalten, in dem der Aktivdienst zu<br />

Elche ist. (Bericht über die Kantonsratssitzuna in diesem<br />

Blatt Nr. 21.)<br />

Tatsache ist, daß die Gesuchsteller nie Deutsche waren,<br />

sondern staatenlos, bevor sie sich um das Amerikaner Bürgerrecht<br />

bewarben. Ueber den Fall war also nicht einmal<br />

der Justizdirektor aufgeklärt! — Unmittelbar vor dem letzten<br />

Weltkrieg erhielten nach unübersichtlichen Machinationen,<br />

ohne je in Amerika gewesen zu sein, die beiden Olinger<br />

das amerikanische Bürgerrecht. Im Jahre 1941 waren sie<br />

wieder staatenlos. Warum Amerika ihnen die Staatsangehörigkeit<br />

entzog, ist wieder ein Rätsel!<br />

Die Olinger hätten sich vor dem Weltkrieg ebenso gut um<br />

das schweizerische wie um das amerikanische Bürgerrecht bemühen<br />

können. War ihnen damals die Schweiz zu wenig?<br />

Oder ivollten sie damals das Schweizer Bürgerrecht nicht,<br />

weil sie in der Voraussicht des kommenden Krieges bei Be-<br />

Werbung um die schweizerische Nationalität mit einen, eventuellen<br />

schweizerischen Militärdienst rechnen mußten? Entschlössen<br />

sie sich damals für Amerika, weil man einen Eintritt<br />

Amerikas in den europäischen Weltkrieg weniger voraussehen<br />

konnte, weniger an eine obligatorische Dienst-<br />

Pflicht der Amerikaner zu glauben vermochte? Auf<br />

jeden Fall: Heute, nachdem der Aktivdienst vorüber ist,<br />

nachdem sie Amerika wieder ausgebürgert hat, nachdem sie<br />

wieder staatenlos geworden sind, ist Obwalden, ist die Schweiz<br />

gut genug, die beiden jungen Herren in den Staatsverbano<br />

aufzunehmen. Und welches sind die Gründe für die Aufnähme?<br />

Erstens das liebe Geld! Die beiden bieten auch das<br />

Zwei- und Dreifache -der Gebühr, die beantragt ist, wenn<br />

es sein muß! Bor Jahren gab es einmal eine Bewegung<br />

gegen die Aufnahmen ins Landrecht, vor allem gegen Aufnahmen<br />

ans rein finanziellen Gründen. Die Bewegung ist<br />

heute verebbt, der Idealismus kaput! Heute kommt es ja<br />

auf die Gesinnung nicht mehr an. Oder ist die Erkenntnis<br />

des Wertes der schweizerischen Nationalität den Olinger erst<br />

nach dem Ende i>es Aktivdienstes geworden? Es scheint doch<br />

etwas Drückebergertuin vorhanden zu sein! - Zweiter<br />

Grund für eine Aufnahme: die beiden vertreten mit Glanz<br />

und Gloria Engelberg in der sportlichen Welt! S'ist schon<br />

recht! Ich nieine aber: es wäre dem Vaterland besser gedient,<br />

wenn solche junge Leute wie jeder andere Wehrmann<br />

den Militärdienst leisten und sich nicht darum herum drücken<br />

würde, als wenn sie bei Skirennen die ersten Preise holten,<br />

schließlich sollte der Sport nicht nur Äer Befriedigung der<br />

Ehrsucht, sondern auch höhern Zwecken dienen! Eine iveitere<br />

Merkwürdigkeit bei dieser Einbürgerung ist die: als man<br />

vor paar Wochen die Ausweisung eines Emigranten betrieb,<br />

hetzten gewisse Kreise auch mit dem Argument, er sei mit<br />

»nbbmtiop verwandt. Das stimmte nnn tatsächlich nicht.<br />

Verwandt mit Ribbentrop — vielleicht durften sie deswegen<br />

vorher nicht Schweizer werden — sind nun aber die Olinger.<br />

Dort hätte die Verwandtschaft, die nicht existierte, Grund<br />

für eine Ausweisung sein sollen. Hier, beim Gegenteil, bei<br />

der Einbürgerung, wird die Verwandtschaft, die tatsächlich<br />

existiert, vertuscht, verheimlicht, übersehen und übergangen!<br />

Und zwar von denselben Kreisen! Schließlich kann' einer<br />

nichts für eine ihm unangenehme Verwandtschaft! Aber einem<br />

eine Verwandtschaft andichten, um ihn herauszufchmeißen,<br />

beim andern die wirklich bestehende Verwandtschaft bei<br />

einer Einbürgerung übergehen, um ihn ins Landrecht aufzunehmen,<br />

ist eine komische Logik!<br />

Schluß! Ich meine so: War die Schweiz und unser Kanton<br />

der Herren Olinger vor dem Weltkrieg nicht würdig,<br />

so sollen sie es auch heute nicht sein und stimme Nein!<br />

(Eingef.)<br />

Fr. 30 000— für die Engelberger Bahn? (Eing.) Soll<br />

sie die Landsgemeinde bewilligen? Die Verkehrsverhältnisse<br />

ins Engelberger Hochtal sind längst unhaltbar geworden.<br />

Seit Jahren hat das Volk das eingesehen, seit Jahren haben<br />

sich interessierte Kreise in Engelberg um eine bessere Zufahrt<br />

in den Kurort bemüht. Sitzungen über Sitzungen,<br />

Pläne über Pläne! Vor paar Monaten gab Nidwalden sein<br />

erstes zustimmendes Votum. Seither hört man wieder nichts.<br />

Eine unbegreifliche, unverständliche Langsamkeit beherrscht<br />

die ganze Geschichte! Der Karren will nicht vom Fleck!<br />

Unterdessen hat der Autoverkehr wieder eingesetzt. Langsam<br />

wird die Bahn wieder die Passagiere und Güter verlieren.<br />

Ist es unter diesen Umständen wirklich angezeigt, dem<br />

sterbenden Unternehmen noch Fr. 30 000.— nachzuwerfen?<br />

Wir wären ohne weiteres für Gewährung bedeutend<br />

höherer Kredite für eine projektierte erneuerte Bahn<br />

Luzeru-Eugelberg. — sind aber mit aller Kraft gegen eine<br />

Unterstützung der bestehenden Bahn mit Fr. 30 000<br />

Wird die letztere von der Landsgemeinde gewährt, ist die<br />

Situation vorläufig gerettet: Es können weitere Jahre mit<br />

Sitzungen und Planierungen kommen, und das, was schon<br />

da sein sollte, kommt nie — die Verbindung Luzern-Engelberg<br />

per Bahn. Die Obligationäre dürfen, falls noch eine<br />

Rendite da sein wird, weiter ihre Zinsen beziehen, denn für<br />

den Unterhalt der Bahn sorgt jetzt mit Kantons- und Bundesmitteln<br />

der Staat, das Volk! Wie man hört, will von<br />

ihnen auch möglichst wenig für die neue Bahn geopfert<br />

werden.<br />

Wir gehen aufs Ganze! Entweder eine neue Bahn<br />

oder nichts! Für die Reparaturen der alten haben wir nnter<br />

den obwaltenden Umständen nichts mehr übrig und<br />

verweigern ihr daher die Fr. 30 000<br />

<strong>Obwaldner</strong> Bauer! (Eingesandt aus der Schwendi.) Sechs<br />

Jahre strengster Arbeit liegen hinter uns; Jahre mit wahrscheinlich<br />

nicht geringerer Anstrengung erwarten uns.<br />

Wir Bauern haben Anspruch darauf, für unsere Mühe und<br />

Arbeit Verständnis zu finden. Rechtlicherweise fordern wir<br />

darum, daß wir im Verhältnis unserer Bevölkerungszahl in<br />

der Regierung vertreten sind.<br />

Der größte Teil der <strong>Obwaldner</strong> Bauern sind Bergbauern.<br />

Auch ihnen gehört eine Vertretung in der Regierung. Wir<br />

wollen daher den von der katholisch-konservativen Volkspartei,<br />

Dienstag: 9.30 Uhr Brautmesse. Schulanfang.<br />

Mittwoch: 19.30 Uhr Maiandacht. Jedes Haus huldige der Gottesmutter!<br />

Donnerstag: Krankenkommunion. 9.30 Uhr Brautmesse. 17—18 Uhr Beichtzeit<br />

; 0<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag.<br />

Pfarrei Alpnach.<br />

San,s I ag: Von 16 Uhr an Aushilfe da (hochw. Pater Kapuziner). Benützet diese Gelegenheit<br />

gut! Beichtgelegenheit von morgens 4 Uhr an.<br />

Sonntag: Seelensonntag. Monatskommunion für 7. Klasse und 4. und 5. Kurs Chrijlenlchre<br />

und Männerapostolat. Hl. Messen um 5, 6 und 7.30 Uhr. Halb 9 Uhr Hauptaottesoienjt<br />

mit Gedächtnis der Mitarbeiter für Ehemann Franz Zurfluh-Bäbi. Schoried. 10 Uhr<br />

»mdergottesdienst. Um 9 Uhr hl. Messe im Guber. Nachmittags kein Gottesdienst. 19.30 Uhr<br />

Gebetswache mit Predigt.<br />

Dienstag: Von 15 Uhr an Beichtgelegenheit.<br />

Mittwoch (I.Mai): Fest der Kirchenpatronin St. M. Magdalena. Generalkommunion<br />

°er ^ungfrauenkongregation. Erstkommunionfeier. Hl. Messen um 6 und 7.30 Uhr. Halb<br />

t ®' n i u 0 der Erstkommunikanten. Hauptgottesdienst mit Ehrenpredigt und Hausjahrzeit<br />

oes Geschlechtes Wallinianii. Um 10 Uhr Kindergottesdienst. 13.30 Uhr Predigt für alle, Taufvunderneuerung<br />

der Erstkommunikanten und Segen. 14.15 Uhr Generalversammlung des<br />

Katholischen Bolksvereins im „Schlüssel". 19.30 Uhr Maiandacht mit Predigt.<br />

Sreitag: Herz-Jesu-Freitag. Beichtgelegenheit von 5 Uhr an. Um 6 Uhr Frühmesse<br />

und nachher Aussetzung. Um 0.40 Uhr Kommunionmesse für die Schulkinder.<br />

a £ t a 0 : Priestersamstag. Unser Diözefan-Sühnetag. Bei der Frühmesse Aussetzung.<br />

>.40 Uhr Kommunionmefse für die Kinder. Bon 16.00 Uhr an Aushilfe da (Pater Kapuziner),<br />

«enutzet diese Gelegenheit schon heute auf das Maifest hin!<br />

„ ^ merknng : Mit dem 1. Mai beginnt die Frühmesse um 6 Uhr und der Gottesdienst<br />

"" «erktagen um halb 8 Uhr. Im Monat Mai ist jeoen Abend nm 19.30 Uhr Maiandacht.<br />

Pfarrei Giswil.<br />

a» Sainstag: Von 16.00 Uhr an Beichtanshilfe da. 16—18 und 19—20 Uhr<br />

^'chtgelegenheit. 19.30 Uhr Rosenkranz.<br />

< ,°.?'utag: 4.30 Uhr Beichtgelegenheit, 5 Uhr hl. Messe, 6 Uhr Frühmesse, Kommunion<br />

jjp Männer, Jungmänner, schulentlassenen Jünglinge und Mütter. 8.30 Uhr Amt (ohne<br />

Predigt). Opfer für die Glaubensverbreitung.<br />

Dienstag: Stiftiahrzeit für Josef Enz und Jofepha Ambiel.<br />

Mittwoch: Stiftiahrzeit für Jungfrau Anna Marie Griefiger. 19.45 Uhr Maiandacht.<br />

£ o n n erstag: 16 Uhr und während der Maiandacht Beichtgelegenheit.<br />

Freitag : Herz-Jesu-Freitag. 6.15 Uhr Kommunionmefse der Kinder. 7.45 Uhr hl.Messe<br />

""t Herz-Jesu-Andacht und Segen.<br />

Samstag: Priestersamstag. Sühnekommunion. Stiftjahrzeit für gottbekannte Personen.<br />

«rohtheil. Samstag: Von 16.00—18.00 Uhr Beichtgelegenheit.<br />

qaA «r nnta 9' ®° n morgens 5 Uhr an Beichtgelegenheit. 6 Uhr Frühmesse. Opferaufnahme.<br />

«-30 Uhr Amt und Predigt. Opferaufnahme.<br />

Montag: Kreuzgang nach der Schwendi. Abgang vom Großtheil 5.30 Uhr.<br />

« a m s t a g : Stiftmesse für Peter Eberli und Franziska Kathriner.<br />

'<br />

Pfarrei Lungern.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Frühmesse 6 Uhr. Pfarrgottesdienst 8.30 Uhr. 13 Uhr Rosen-<br />

Q M und Andacht zur hl. Familie. 20 Uhr Gebetswache.<br />

Montag: Gemeinschaftsmesse.<br />

Dienstag: Singmesse. Nach dem Gottesdienst Verteilung der Prämien.<br />

Mittwoch: 6.15 Uhr Stistmefse in der Dorfkapelle. 19.30 Uhr Beginn der Maiandacht.<br />

1 2* net recht zahlreich zur Mutter der Gnaden!<br />

^ o n n e r s t ag: Jahrzeit für H. tz. Rektor Frz. Jos. Furrer. Amt. Abends von halb<br />

Wr an Beichtgelegenheit.<br />

. vreitag: Hausjahrzeit des Witwer Johann Halter-Bürgi und Kinder. Herz-Jesu-Freih»<br />

y r ru 9M£ff e 6.15 Uhr. Gemeinschaftskommunion der Erst- und Zweitkommunikanten. Nach<br />

dem Amte Sühneandacht und Segen.<br />

« a m s t a


an Stelle von Herrn Regierungsrat Röthlin, aufgestellten<br />

Kandidaten,<br />

Herrn Kantonsrat Anton Ettlin, Bord,<br />

unterstützen. Dieser kennt alle die Mühsale der Bergbauern.<br />

Sie werden an ihm einen vorzüglichen Vertreter ihrer berechtigten<br />

Ansprüche haben. Kantonsrat Ettlin besitzt aber<br />

auch volle Einsicht in die notwendige Zusammenarbeit aller<br />

Berufsklassen.<br />

Er ist ein einfacher, gerader Mann, auf dessen Wort man<br />

bauen kann, und jedermann weiß, woran er mit ihm ist. Der<br />

einfachste Arbeiter und das ärmste Bäuerlein können mit ihm<br />

frei und ungezwungen verkehren.<br />

Regierungsrat Röthlin ist für die katholische Bauersame<br />

nicht mehr tragbar. Wir wollen keinen Kampf gegen die<br />

Geistlichen; wir wollen die Respektierung der versassungsmäßigen<br />

Rechte der katholischen Kirche.<br />

<strong>Obwaldner</strong> Baner, stimme für K a n t o n s r a t Anton<br />

Ettlin, er ist einer der unsrigen.<br />

Konservative Diktatur oder liberale Selbstvernichtung.<br />

Gedanken zu einer freien demokratischen Politik. (Korr.) In<br />

der liberalen Presse — besonders der außerkantonalen — wird<br />

in heftigen Tönen gegen die „konservative Diktatur" in Obwalden<br />

gewettert. Mit politischer Erbitterung wird das sögenannte<br />

Einparteiensystem gebrandmarkt und der konservativen<br />

Partei Unduldsamkeit vorgeworfen. Wer aber auch nur oberflächlich<br />

die Politik Obwaldens der letzten Jahre etwas verfolgt<br />

hat, der wird zu gänzlich anderen Ergebnissen und Feststellungen<br />

kommen. Es geht natürlich auf die Dauer nicht,<br />

daß man jahraus und jahrein sich in persönlichen Beleidigungen<br />

und Beschimpfungen ergeht, daß man die Behörden besudelt<br />

und alles nndjedes, was nicht aus der liberalen Küche<br />

— denke Postbeamter und Redaktor Josef Seiler — aufgestellt<br />

wird, in dreckiger Weise kritisiert und ablehnt. Ja<br />

kürzlich verstieg sich der „Unterwaldner" zu der Bemerkung,<br />

als sich ein junger Sarner zur jungkonservativen Partei bekannte,<br />

es sei schade um den bisher loyalen Bürger, der nun<br />

bei den Konservativen verdorben werde. Das nennt man dann<br />

ehrliche Politik! Ueberhaupt haben längstens alle Urteilsfähigen<br />

<strong>Obwaldner</strong> festgestellt, daß das politische Gedankengut<br />

des „Unterwaldners" — es stammt nach wie vor zu gut drei<br />

Vierteln vom Postbeamten Josef Seiler! — nichts mehr zu<br />

tun hat mit einer ehrlichen fortschrittlich-demokratischen Politik,<br />

mit einer verantwortungsbewußten Staatsgesinnung und<br />

einer sozial-positiven Aufbauarbeit. Was hier an faulen Eiern<br />

Woche für Woche deponiert wird, das hat wirklich einen Übeln<br />

Geruch. Die Einheitsmeinung resp, die Seilermeinung ist wirklich<br />

mit allen Eigenschaften einer vollblütigen Diktatur behaftet,<br />

und es mutet dann sonderbar an, wenn diese Vorwürfe,<br />

die das Hauptmerkmal der eigenen politischen Agitation bilden,<br />

anderen zugeschoben werden.<br />

Schlimm ist sodann, daß sich die ofsizielleliberale<br />

Parteileitung mit all den zweifelhaften politischen Aktionen<br />

eines Herrn Joses Seiler solidarisch erklärt<br />

und sich auch noch nie von seiner Schreibweise, die genugend<br />

Merkmale einer geradezu krankhaften Leidenschaft und coswilligen<br />

Heruntermacherei zeigt, distanziert hat. Aus diesem<br />

politischen Zustande heraus ergibt sich für Obwalden die betrübende<br />

Tatsache, daß der liberale Parteisekretär auch zugleich<br />

der liberale Diktator ist und daß liberale oder lokalisiert<br />

gesprochen: „fortschrittlich-demokratische Politik" für Obwalden<br />

gleichbedeutend ist mit Josef Seiler-Politik". ^<br />

Und hier bedarf es wahrhaft keines weiteren Beweises<br />

mehr, daß diese Josef Seiler-Politik üble politische Mache,<br />

ganz nach den Regeln einer PdA, Partei der Arbeit (Kommiß<br />

nismus), für Obwalden untragbar ist und daß sich<br />

auch seit Jahren Leute, die etwas auf eine saubere Lxn=<br />

stellung und Haltung im öffentlichen Leben geben, von dieser<br />

Sekretärpolitik distanzieren. Dabei ist es unvermeidlich, daß<br />

auch das Ansehen der Gesamtpartei gemindert wird, und daß<br />

auch an und für sich ehrliche, liberale Politiker diesem Mechten<br />

Rufe verfallen, weil sie der Tätigkeit I. Seilers Nicht<br />

wagen, entgegenzutreten. Daß die liberale Partei unter >olchen<br />

Umständen einem Vertvauensschwunde ausgesetzt ist, Oay<br />

ist begreiflich, und man muß die Gründe nicht in einer konservativeu<br />

Unterdrückung suchen, sondern in einer liberalen<br />

Selbstvernichtung. In diesem Zusammenhang ist ja auch<br />

interessant, daß eine große liberale Tageszeitung vom einzigen<br />

liberalen Regierungsrate Spichtig schreibt, daß er kauni<br />

das öffentliche Vertrauen des Landes genieße. Und wer ist an<br />

dieser großen Vertrauenskrise schuld? Wiederum der Herr<br />

liberale Parteisekretär mit seinen unverantwortlichen schreibereien,<br />

die in ein umfassendes Gerichtsverfahren einbezogen<br />

werden mußten.<br />

Jnnerschweizerisches im Radio. In der Sendung „Fyrobe"<br />

wird Montag, den 29. April, um 19.00 Uhr, „Nidwaldner<br />

Volksmusik" zu hören sein. In das Programm teilen sich:<br />

Die Stanser Trachtenvereinigung und die Stanser Jodlerbuebe;<br />

das Jodlerduett Finy und Käti Blättler, Hergiswil;<br />

die Solojodlerin Liseli Gnos; die Stanser Ländlerkapelle; die<br />

Ennetmoser Hausmusik und d'Bisibiäler Schwyzerörgeli.<br />

Aufruf für individuelle Patenschaften für Wien und Niederösterreich!<br />

In Niederösterreich herrscht große Not! Auch<br />

die Bevölkerung von Wien leidet Hunger!<br />

Die Gemüseläden sind geschlossen. Fleisch gab es vor einigen<br />

Monaten das letztemal. Obst und Fett kennt man in<br />

diesen Gegenden nur vom Hörensagen. Auch Milch ist fast<br />

keine vorhanden.<br />

Unter diesen Zuständen leiden am meisten die Kinder.<br />

Bleich und unterernährt streifen sie durch die Straßen, um<br />

irgend etwas Eßbares zu erwischen. Doch die Hoffnung, etwas<br />

zu finden, ist sehr klein.<br />

Es besteht nun die Möglichkeit, durch die Kinderhilfe des<br />

Schweizerischen Roten Kreuzes Patenschaften für Kinder<br />

in Wien und Niederösterreich zu übernehmen.<br />

Der Schweizer Pate verpflichtet sich, während mindestens<br />

einem halben Jahre monatlich 10 Franken zu bezahlen. Mit<br />

diesem Geld kann dem Patenkind jeden Monat ein<br />

Lebensmitteln geschickt werden.<br />

Ein herzlicher Briefwechsel kann gleichzeitig zwiM //sttc<br />

und Patenkind gepflegt werden.<br />

^<br />

Tausende von Kindern hoffen auf einen ^.chwt Rer<br />

Anmeldung.» b..t.n n». an das<br />

Stote^<br />

Kinderhilfe, Sektion Luzern/Jnnerschwe'z zu ruhten (Luzern,<br />

Schloßstraße 9, Postscheck VII 8155, Tel. 2 65 86) j<br />

Kantonaler Gewerbeverband Ewalden. (EmA ^<br />

Vorstand des kantonalen Gewerbeverbandes ! sj 'u seiner<br />

letzten Sitzung, die diesjährige Delegier env<br />

am Donnerstag, den 9. Mai <strong>1946</strong>, um 16.36 H im Hotel<br />

„Schlüssel" in Sächseln durchzufuhren. — Sa Milche Berufs-<br />

und Fachverbände sind berechtigt, aus je Mitglieder<br />

einen Delegierten zu bestimmen. Für die nicht in Fach-oder<br />

Berufsverbänden organisierten Mitglieder unseres kantonalen<br />

Gewerbeverbandes sind die Delegierten, welche ant<br />

letzten Gewerbetag gewählt wurden, eingeladen.<br />

Es ist vorgesehen, in einem Kurzreferat die Frage betreffend<br />

einer Zusammenfassung der Verkehrs- und Gewerbeinteressen<br />

unseres Kantons zu prüfen. Dagegen wird von<br />

weitern Referaten Abstand genommen, damit die Herren<br />

Delegierten genügend Zeit haben, auch ihrerseits Anregungen<br />

und Tagesfragen gewerblicher Belange eingehend z»<br />

beanspruchen.' Es ist zu hoffen, daß die Herren Delegierten<br />

vollzählig zu dieser Versammlung erscheinen.<br />

Für den Bestich der Schweizer Mustermesse in Basel<br />

wurde erneut eine Reiseentschädigung von unserem Verband<br />

vorgesehen. Die Höhe des Betrages dürfte sich zwischen 3Lg<br />

und 4 — bewegen und wird endgültig festgelegt nach Eingang<br />

der ausgegebenen Ausweise. Alle Mitglieder unseres<br />

Verbandes, sowie der angeschlossenen Berufs- und Fachverbände<br />

sind berechtigt, diese Ausweise beini kantonalen Gc-<br />

Werbesekretariat Obwalden in Sarnen (Tel. 8 61 56) anzufordern.<br />

Diese Ausweise werden auf den Minen ausgestellt<br />

und sind dem Sekretariat nach Absteiupelung in der Mustermesse<br />

(an dem dort hiefür aufgestellten Automaten) dem<br />

Sekretariat nnversäuuit zurückzusenden. Wir bitten uni rechtzeitige<br />

Anforderungen dieser Ausweise, damit keine Exprch<br />

Porti verursacht werden.<br />

Aussetzung von Murmeltieren. (Einges.) Am vergangene»<br />

Dienstag trafen in Begleitung des Glarner Wildhiiters,<br />

schön in Kosten verpackt, eine Anzahl Murmeltiere in Sarnen<br />

ein. Vier davon wurden im Gebiete des Giswilerftockes und<br />

fünf auf den, Pilatus ausgesetzt. Im letzten Herbst sind zulasten<br />

des kantonalen Jagdsonds vom ttanton Granbünden<br />

eine Anzahl gekauft worden, die aus den Engadinerbergen<br />

stammen. Diese „Muiggen", die den Winter in einem Steiler<br />

im Melchthal durchschliefen, gelangen auf Melchsee-Frutl<br />

zur Aussetzung. Es ist zu hoffen, daß sie in unserer Bergweit<br />

gut gedeihen und während des Sommers den aufnierksamen<br />

Bergwanderer durch ihr drolliges Spiel erfreue»<br />

werden.<br />

erziehung, wobei uns die Kirche mit ihren herrlichen Gnadenmitteln zu Hilfe kommt.<br />

Die Kinder zeigen nach dem Weißen Sonntag viel guten Willen. Und die Gnade<br />

wirkt mit. Bauen wir auf beiden weiter, in Liebe, Geduld und Beharrlichkeit! B.<br />

Gedenket der Tuberkulose-kranken<br />

Am Landsgemeindesonntag wird die Tuberkulose-Fürsorge die üblichen Blumen<br />

verkaufen lassen. — Die Sanatorien sind überfüllt — ein Meer von Opfer, Sorgen<br />

und Leiden: Väter, Mütter, Kinder — monatelang, jahrelang zu Liegekuren gezwungen.<br />

Dazu die finanziellen Belastungen, die kaum ertragbar sind. Helfen wir<br />

mit einem kleinen Opfer mit. Kaufen wir ein Sträußchen. Viele kleine Batzen lindern<br />

gemeinsam eine große Not!<br />

M s üen Pfarreien<br />

Weißer Sonntag, 2. hl. Paul vom Kreuz, 3. hl. Bitalis. Montag. Hl. Markus, 2. hl. Petrus.<br />

Dienstag. Hl. Fidelis von Sigmaringen, 2. hl. Katharina. Mittwoch. Hl. Philipp und<br />

Jakob. Donnerstag. Hl. Petrus Canisius, 2. hl. Athanasius. Freitag. Herz-Jrfu-Freitag. Auffindung<br />

des hl. Kreuzes, 2. hl. Alexander und Ges. Samstag. Hl. Monika, 2. für den Papst.<br />

Gebetsmeinung für den Mai: Auf daß die Christen mit einer umfassenden Nächstenliebe<br />

alle Völker betreuen.<br />

Pfarrei Sarnen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Kommuniontag der Frauen. Hl. Messen 5.15, 6.30, 7.30 und<br />

9 Uhr. In allen Gottesdiensten Renovationsopfer für die Pfarrkirche. 19.30 Uhr Osterandacht.<br />

Montag: Stiftjahrzeit des Jgl. Anton Bunter.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für Alois und Theres Ettlin-Amstalden, Kägiswil.<br />

Mittwoch: Erstjahrzeit für (Witwe Marie Kathriner-Kathriner, Kapellmatt, Wilen.<br />

Beginn der Maiandacht. 19.15 Uhr in der Pfarrkirche, 20 Uhr in der Dorfkapelle.<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeit für Kantonsrat Josef und Theresia Burch, Kapellmatt,<br />

Schwendi. Beichtgelegenheit 15.30—17.00 Uhr und von 19.00 Uhr an.<br />

Freitag: tzerz-Jesu-Freitag. Stistjahrzeit des H. H. Psr. Melchior Britschgi.<br />

Samstag: Stistmesse der Elisabeth Fenk-Jossi. 10 Uhr Brautmesse.<br />

Maiandacht. Pfarrkirche: werktags 19.15 Uhr. Dorfkapelle: Montag, Dienstag, Mittwoch<br />

nnd Freitag je 20 Uhr. Frauenkloster: sonntags 15.30 Uhr, werktags 15.15 Uhr.<br />

Mütterverein. Sonntag: Kommuniontag. 7.30 Uhr Gedächtnis und Opfergang für die<br />

verstorbenen Mitglieder Josefine Anderhirfern-Wirz und für Frau Ratsherr Marie Burch-<br />

Burch, Eggelen, Schwendi.<br />

Jungfrauenkongregation. Mittwoch: 19.30 Uhr Gesangprobe für Maiandacht. Freit<br />

a g: 6 Uhr hl. Opfer. »<br />

Kapuzinerkloster und Frauenkloster. Sonntag: Renovationsopfer für die Pfarrkirche.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 Uhr hl. Messe. 19.30 Uhr Rosenkranz.<br />

Ramersberg. Sonntag: 9 Uhr hl. Messe und Ansprache.<br />

Montag: 7 Uhr hl. Messe (B). Samstag: 7 Uhr Kreuzgang nach Stalden.<br />

Bitzighosen. Freitag (Kreuzauffindung): 13.30 Uhr Predigt, Rosenkranz und Opferaufnähme.<br />

Stalden. Sonntage Gemcinschastskoinmunion der Frauen. 6.30 Uhr Frühmesse mit<br />

Ansprache. 8 Uhr Jngendgottesdienst mit Predigt. 9.15 Uhr Amt. Opfer für erholungsbedürftige<br />

Mütter. 18.00 Uhr Osterandacht mit Segen.<br />

Dienstag: Dreißigster für Frau Marie Burch Frei, Wernersegg.<br />

Mittwoch: Anschließend an die Tagesmesse Unterricht für alle Firmlinge in der<br />

Kirche. — Beginn der Maiandacht in Verbindung mit der Tagesmesse.<br />

Donnerstag: Dreißigster für alt Kantonsrat Robert Burch-Burch. Stalden. 20 Uhr<br />

heilige Stunde.<br />

Freitag: Sühneandacht und Segen nach der Frühmesse.<br />

Kägiswil. Samstag: Bon 17.00 Uhr an Beichtgelegenheit.<br />

Sonntag: Von 5 Uhr an Beichtgelegenheit. 6 Uhr Frühmesse. 9 Uhr tzanptgottesdienst.<br />

19.30 Uhr Gebetswache.<br />

Mittwoch: Beginn der Maiandacht um 19.30 Uhr. Man möge die Maiandacht, die<br />

jeden Tag um 19.30 Uhr gehalten wird, recht zahlreich besuchen.<br />

Am Mittwoch führen die H»chw Patres Kapuziner die alljährliche Almvsensaininlung<br />

in unserer Kaplanei durch, und wir wollen ihnen ihre so liebevolle und opferbereite Arbeit,<br />

die sie das Jahr hindurch durch die Seelsorgsaushilfe uns leisten, durch eine hochherzige<br />

Gabe vergelten. Ich empfehle sie dem freundlichen Wohlwollen aller.<br />

Donnerstag: 10 Uhr Hochzeitsmesse. Nachmittags Beichttag der Schulkinder.<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag und Kommunionmesse der Schulkinder, feierlicher Segen.<br />

Samstag: Priestersamstag.<br />

Pfarrei Kerns.<br />

Pfarrkirche. S o n n t a g: Hl. Messen 6, 7.15, 8 und 10 Uhr. Stistmesse in Wißerlen um<br />

8 Uhr. 19.30 Uhr Gebetswache.<br />

M o ntag: Gedächtnis der 33 Franen-Schwestern für Wwe. Rosalia von Rotz-von Rotz,<br />

Bahnhofstraße. Wochengedächtnis. Schulanfang für die Primärschule, ausgenommen 6. Klasse<br />

Knaben, welche 8 Tage später beginnt.<br />

Dienstag: Stistmesse für Nikolaus Rohrer und Familie. Gedächtnis der Römer- und<br />

Magnnsbruderfchaft für Wwe. Rosalia von Rotz-von Rotz, Bahnhofstraße<br />

m rF L* 1® chStiftmesse für Meister Krispin Amstad und seine Ebesrau Marie Durrer<br />

Gest. Jahrzeit für Wwe. Heloife Röthlin-Dnrrer. Abends halb 8 Uhr Beainn der M-i'<br />

andacht und so jeden Abend durch den ganzen Monat.<br />

^euzgang nach St. Anton um 6 Uhr. Anteilen der hl. Kommunion<br />

uw SM Uhr. Stistmeßen für Alois Durrer und Familie. Die Maiandacht am Abend gilt<br />

zugleich auch als Sühneandacht.<br />

Jahrzeit'der ^Ma?andach^"'^'^^ Stiftmesse für Jüngling Albert Reinhard, Klewigen. Gest.<br />

f a x ' « * . w »<br />

"" 3unft "'«"'W" "• »«"' °°» «<br />

' ^feer Sonntag. 6.30 Uhr Frühmesse. v 9.20 Uhr Gottesdienst.<br />

13 Uhr Rosenkranz und Segensandacht.<br />

" '<br />

g- Mit heute beginnt der Gottesdienst 7.30 Uhr. Fest des hl. Markus. Bor dem<br />

9<br />

? ?£ Btttprozesswn Dienstag: 9 U^r Brautmesse<br />

Mittwoch: Beginn der Ma.andaebt 20 Uhr, an Sonntagen 13 Uhr.<br />

ans heiligste Hcrz Jesu^und^Se^^<br />

Anschließend an den Gottesdienst: Weihe<br />

° 3: Gest. Seelamt des Anton Schmid, Nenenkirch.<br />

Ä M e ; S°nntag- 7.30 und 18 Uhr Gottesdienst.<br />

» 8.30 U 6 ,<br />

5Witttooch: 19.30 Uhr Beginn der Maiandacht. Jede Kamilie möae vertreten sein!<br />

8.» m! S'ÄS"""<br />

t c i p H S Ä<br />

und Segen.<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

,S0<br />

Abendfeier mit Taufbunderneuerung und P«t>iG<br />

Die n s°t aq^7 M^lUr^ ^ ?rau Agnes Teiler-Omlin. Flüeli. ,<br />

;<br />

C 'chzeitsmesse. /U '<br />

Schulmesse: Eröffnung des neuen Schuljahres. /Kr 10 Uhr<br />

*""" - '<br />

6 - 1 8 » * r<br />

Sonntaa- fti Ä ^ Kau Agnes Teiler-Omlin, Flüeli 10 Uhr Hochzeitsmesst


(Samen / Mittwoch, den 1. Mai 194«<br />

76. Jahrgang — Nr. 34<br />

O b A l d n e r M M )<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt jährlich<br />

und S,ms..g<br />

Familienbeilage<br />

Einzahlung ^...zahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. Tel. 8 62 37 \jl$|<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich" 50Rp' und Verlag: Louis Ehrli & Cie.. Sarnen. — Tel. 8 6132<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

D i e 3 0 0 . L a n d s g e m e i n d e a u f d e m L a n d e n b e r g<br />

Die große Propagandawelle, die seit mehr als einer Woche<br />

über unser Land hinwegflutete, und die seit Tagen im Hinblick<br />

auf die Regierungsratswahlen eingesetzte Diskussion°auf<br />

Straßen und am Stammtisch ließ einen großen Landsgemeindebesuch<br />

erwarten. Einladend wirkte auch das prächtige<br />

milde Frühlingswetter. Als der historische, von vielen auswältigen<br />

Gästen bestaunte Landsgemeindezng den Landenberg<br />

erreicht hatte, füllte sich der Ring mit gegen 4000 Mannen<br />

aus allen Gemeinden des Kantons, eine wohl noch nie gesehene<br />

Teilnehmerzahl an einer Landsgemeinde.<br />

Jmnier noch strömten Männerscharen in den überfüllten<br />

Ring, als Landammann Alois Abächerli, Giswil, die<br />

Landsgemeinde mit einem<br />

eröffnete:<br />

staatsmännischen Wort<br />

Getreue, liebe Mitlandlente!<br />

Zuni erstenmal nach Beendigung des zweiten Weltkrieges<br />

treffen wir uns zur Landsgemeinde, welche ich zu eröffnen die<br />

Ehre habe. Die Kanonen sind verstumnit, die Armeen wieder<br />

entlassen — doch der langersehnte Friede steht noch aus. Es<br />

ist sicher unser innigster Wunsch, daß ein guter Stern den<br />

Weg weisen möge, damit der Friede unter den Völkern bald<br />

einkehren, den Verfolgten eine Heimstatt und den Hungernden<br />

die so nötige Nahrung geben werde. Schmerzlich müssen die<br />

Wunden des Krieges sein, doch unermeßlich ist das Leid, von<br />

welchem eine unabsehbare Zahl von Menschen heute noch heimgesucht<br />

werden. Es ist daher eine ernste Schweizer-<br />

Pflicht und ein Akt der Dankbarkeit für das uns zuteil<br />

gewordene Glück, die vergangenen sechs Jahre so glücklich<br />

überstanden zu haben, helfend einzuspringen, damit der Hunger<br />

gestillt und das Vertrauen zu sich selbst und zu den<br />

Mitmenschen wieder aufgerichtet wird. Das Rote Kreuz und<br />

die Schweizerspende erfüllen eine große und hehre Aufgabe.<br />

Die stille Arbeit dieser Institutionen anerkennen wir am<br />

besten, wenn wir auch in Zukunft mit tatkräftiger<br />

U n t e r st ü tz u n g zu diesen sozialen Werken verhelfen.<br />

Wir treffen uns heute auf dieser historischen Stätte zur<br />

Erledigung der verfassungsgemäßen Geschäfte. An der Landsgemeinde<br />

vom April 1645 wurde dieser Platz als Landsgemeindeplatz<br />

bestimmt, und im April 1646 fand auf dem<br />

Landenberg die erste Landsgemeinde statt. 300 Jahre lang<br />

haben die <strong>Obwaldner</strong> als freie Mannen auf diesem Platz entschieden,<br />

„was Rechtens sei und dem Lande gebühre". Als<br />

freie Mannen wollen wir auch heute tagen und uns der von<br />

den Altvordern hinterlassenen Freiheit und Selbständigkeit<br />

würdig erweisen.<br />

Als am 7. Mai 1945 in allen Kantonen die telegraphische<br />

Meldung über den europäischen Waffenstillstand verbreitet<br />

wurde und am gleichen Abend das Glockengeläute in alle<br />

Täler drang, ging ein befreites Aufatmen durch das ganze<br />

Schweizerland. Der Eindruck, das Schweizerhaus unversehrt<br />

erhalten zu haben, sich wieder freier dem Berufsleben widmen<br />

zu können, ließen die großen und strengen Arbeiten der vergangeuen<br />

sechs Jahre und die vielmals unpassenden Ablösungsdienste<br />

für den Moment vergessen. Als gar am folgen-<br />

^tt 15. August die Meldung von der Kapitulation Japans<br />

der unheimliche U n b e k a n n t e<br />

Roman von Emil Hering. 1<br />

Drei Morde in der Zeit von knapp vier Wochen! ...<br />

Uttd in einem Umkreis von kaum anderthalb Stunden ...<br />

Schauderhaft!<br />

Und kein einziger Mordfall aufgeklärt! ...<br />

Heute vor genau 27 Tagen hatte man den Böhler vorn<br />

Lindengut im Hardwald tot aufgefunden,<br />

Erschossen ... Nackenschuß! ...<br />

Zwei Tage entdeckten holzsucheude Kaisterkinder bei der<br />

Kiesgrube an der Landstraße gegen Sisseln die Leiche des<br />

Bäckers Manfred. Müller von Kaisten.<br />

Er war erschossen worden.<br />

Resultat der Untersuchung: Nackenschuß!...<br />

Und gestern, am 8. Oktober, war bei der St. Wendelins-<br />

^pelle zwischen Kaisten und Laufenburg der Wirt Xaver<br />

^ebsamen aus Stein, der einen Herbstbummel nach Kaisten<br />

gemacht hatte, mit einem Nackenschuß tot aufgefunden worden...<br />

Alle drei Männer waren bei hellichtem Tag, oder doch bei<br />

er Dämmerung ermordet worden. Auf öffentlichem Wege,<br />

^ngsuttt offenes Land. Topfeben. Bauern waren auf den<br />

»eldern beschäftigt. Beim Kartoffelgraben.<br />

Nur den Lindengutbauer Böhler hatte mau im Wald aufgesunden.<br />

Aber auch er lag nahe der Hauptstraße. Zwei<br />

chritte im Unterholz. Die Polizei hatte festgestellt, daß er<br />

uns erreichte, durfte das Ende des fürchterlichsten aller bisherigen<br />

Weltkriege angenommen werden. Die totalitären<br />

Staatssysteme und deren Länder hatten ihre Niederlage erlitten,<br />

dagegen kamen die demokratischen und die Persönlichkeit<br />

des einzelnen achtenden Staaten zu ihrem vollen Sieg.<br />

Die unabwendbaren Nachkriegsprobleme zeigen uns eigentlieh<br />

erst heute, von welchen Gefahren unser Vaterland lange<br />

Zeit bedroht war. Ein gütiges Schicksal hat uns vor dem<br />

Schlimmsten bewahrt, und die sichere, zielbewußte Hand unserer<br />

obersten Landesbehörde brachte es fertig, daß der<br />

Schweizer in seinen vier Wänden und unter einem ganzen<br />

Dach seinen Hunger stillen konnte. Danken wir vorab dem<br />

Allmächtigen für dieses unverdiente Glück. Danken wir auch<br />

dem Bundesrat für die unermeßliche Arbeit und danken wir<br />

allen Miteidgenossen, welche durch ihre werktätige Arbeit zum<br />

Gelingen dieser Geschlossenheit und Einigkeit beigetragen<br />

haben. Die große Arbeit der Landwirtschaft und die hilfsbereite<br />

Einstellung aller Volkskreise verdienen die öffentliche<br />

und allgemeine Anerkennung.<br />

Der 20. August 1945 war der letzte Aktivdiensttag. 2184<br />

Tage strengster Wachsamkeit und Bereitschaft waren nötig,<br />

um unsern Kindern hinterlassen zu können, was die Altvordern<br />

uns erkämpft hatten. Es gebührt sich daher, allen Wehrmännern<br />

zu danken, vom einfachsten Soldaten bis hinauf zum<br />

General, für ihre Einsatz- und Opferbereitschaft. Getreu dem<br />

Worte „Eidgenosse" haben sie während dieser langen<br />

Zeit dem Vaterland gedient.<br />

In Dankbarkeit gedenken wir der während der Aktivdienstzeit<br />

verstorbenen Wehrmänner. Als pflichtbewußte Schweizerbürger<br />

stellten sie sich in Reih und Glied und gaben in treuer<br />

Pflichterfüllung ihr Höchstes, sie opferten ihr Leben auf dem<br />

Altar des Vaterlandes. Das Opfer dieser Wehrmänner soll<br />

nicht vergessen sein, sondern es muß uns aufmuntern, zu<br />

jeder Zeit für die Heimat einzustehen und sie im Notfall mit<br />

starker Hand zu verteidigen.<br />

Der Armee haben wir <strong>Obwaldner</strong> nicht nur den Schutz<br />

von Haus, Heim und Leben zu verdanken, sondern zufolge der<br />

Reduitstellung sind hier in Obwalden Werke entstanden, deren<br />

wirtschaftlicher Wert geschätzt und anerkannt werden muß.<br />

Danken wir dies alles mit der Versicherung weiterer Bereitschaft,<br />

sei es im Wehrkleid zum Schutze der Heimat und Unabhängigkeit,<br />

oder sei es im Werktagskleid zur Erhaltung eines<br />

freien Vaterlandes. Erinnern wir uns in diesem Zusammenhang<br />

eines Wortes von General Guisan:<br />

„Die Einigkeit, die uns während des Krieges aufrecht<br />

erhielt, muß auch in den kommenden Jahren unsere<br />

Stärke bleiben."<br />

Auf eidgenössischem Boden wird die Abstimmung über den<br />

Familienschutz, vom 25. November 1945, ein soziales Postulat<br />

zu verwirklichen haben, dem in Anbetracht des demokratischen<br />

Grundsatzes der Achtung der Persönlichkeit des Nächsten große<br />

Bedeutung zukommen wird. Das überwältigende schweizerische<br />

Abstimmungsresultat wird unserer obersten Landesbehörde<br />

ein Fingerzeig sein, daß zum Schutze der Familien Maßnahmen<br />

getroffen werden müssen, wie sie nach unserem katholischeu<br />

Glauben stets verlangt worden sind.<br />

Der 13. Mai 1945 rief euch zur Urne, um zu den Fragen<br />

über die Finanzierung von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen<br />

mitten auf der asphaltierten Ueberlandstraße erschossen und<br />

von dem unbekannten Mörder ins Unterholz geschleppt worden<br />

war.<br />

Und alle drei mit einem gutgezielten Nackenschuß aus dem<br />

Leben geschafft.<br />

Es war unheimlich.<br />

Die ganze Bevölkerung im weiten Umkreis fieberte vor<br />

Aufregung und Schrecken. Wo man sich traf, auf Weg und<br />

Steg, sprach man, trotz der aufregenden politischen Weltgeschehnisse,<br />

nur von diesen drei ungeklärten Mordfällen.<br />

Nachts wagte sich niemand mehr aus dem Haus. Wer abseits<br />

des Dorfes oder des Städtchens wohnte, ging nie mehr<br />

allein aus. Jedermann fürchtete sich vor dem unheimlichen<br />

Unbekannten, der ungestraft sein furchtbares Mörderhandwerk<br />

betrieb.<br />

Denn daß es sich um einen einzelnen, immer um den<br />

gleichen handelte, darin war sich auch die Polizei einig.<br />

An allen drei Tatorten hatte sie Patronenhülsen des<br />

gleichen Kalibers aufgefunden. Und alle drei Patronen —<br />

das war das Merkwürdige — waren gezeichnet.<br />

Auf allen drei Revolverhülsen war mit roter Tusche ein<br />

Buchstabe aufgezeichnet. Drei verschiedene, große Buchstaben.<br />

Ein A, ein C, ein R.<br />

Ein A, ein C, ein R! ...<br />

Aber, so sehr auch die Polizei nach Fingerabdrücken auf<br />

den Patronen suchte, sie fand keine. Offenbar hatte der ge--<br />

meine Mörder mit Handschuhen „gearbeitet".<br />

„Ein ganz infamer Kerl! ... ein verflucht raffinierter<br />

Gauner!"<br />

in der Kriegskrisen- und Nachkriegszeit, sowie über den Ausbau<br />

der Kantonsstraßen Stellung zu nehmen. Mit großer<br />

Mehrheit ist diesen Vorlagen zugestimmt worden. Es ist damit<br />

Vorsorge getroffen, daß bei Eintritt ungünstiger Verhältnisse<br />

auf dem Arbeitsmarkt Reserven geschaffen sind und daß unsere<br />

Kantonsstraßen den Bedürfnissen der Zeit angepaßt werden<br />

können.<br />

Wir wollen uns glücklich schätzen, daß die lange befürchtete<br />

Arbeitslosigkeit auf das Ende des Krieges nicht eingetreten ist.<br />

Lassen wir uns aber von der heutigen aufgeblähten Konjunktur<br />

nicht täuschen. Vergessen wir die Vergangenheit nicht und<br />

denken wir daran, daß die Schweiz die Republik des kleinen<br />

Mannes ist.<br />

Es gebührt sich, daß wir noch jener Mitbürger gedenken,<br />

welche im Lause des Amtsjahres verstorben sind und die dem<br />

Kanton in hervorragender oder öffentlicher Stellung gedient<br />

haben. Am 25. Juni 1945 starb der Gnädige Herr Domiuikus<br />

Bucher, Abt des Klosters Muri-Gries. Die Landsgemeinde des<br />

Jahres 1939 hat dem Verstorbenen das Ehrenbürgerrecht verliehen.<br />

Die Verbundenheit des Klosters Muri-Gries durch<br />

die kantonale Lehranstalt Sarnen mit dem Kanton Obwalden<br />

wurde mit dieser erteilten Ehrung dokumentiert und der hervorragenden<br />

Bildungsstätte damit ein Beweis der Anerkennung<br />

erbracht. Im Februar dieses Jahres schied alt Obergerichtspräsident<br />

Dr. Julian Stockmann von Sarnen aus<br />

diesem Leben. In mancher Stellung diente der menschenfreundliche<br />

Arzt der Gemeinde Sarnen und dem Kanton Obwalden.<br />

Der Rat dieses erfahrenen Mannes wurde von vielen<br />

Bürgern gesucht.<br />

Alt Oberrichter Gerold Wallimann von Alpnach segnete<br />

vor Monatsfrist das Zeitliche. Der Gemeinde Alpnach und<br />

dem Kanton stellte er seine Kräfte lange Jahre zur Verfüguug.<br />

Bewahren wir diesen Verstorbenen ein ehrenvolles Andenken.<br />

Ehrfurchtsvollen Gruß entbiete ich dem neugewählten Abt<br />

von Muri-Gries, Se. Gu. Dr. Bernhard Kälin. An unserer<br />

blühenden kantonalen Lehranstalt war der am 10. Aug. 1945<br />

neugewählte Abt lange Jahre als Professor und Rektor tätig.<br />

Die kantonale Lehranstalt steht, dank der vorzüglichen Leitung,<br />

weit über unsere Grenzen hinaus in sehr gutem Rufe.<br />

Es ist dies nicht zuletzt dem hervorragenden Wirken des heutigen<br />

Gnädigen Herrn zu verdanken. Unser aufrichtiger Wunsch<br />

ist es daher, daß Abt Bernhard der Sarner Schule auch<br />

fernerhin seine Aufmerksamkeit widme und daß ihm viele gottgesegnete<br />

und wirkungsvolle Jahre beschieden sein mögen.<br />

Liebe Mitlandleute! Eine neue Zeitepoche zeichnet sich am<br />

wirtschaftlichen und politischen Horizont ab. Es kann uns nicht<br />

gleichgültig sein, wie die Zuluft sich gestaltet. Durch aktive<br />

Teilnahme sind wir mitbestimmend über unser künftiges Ergehen.<br />

Bleiben wir Schweizer nicht nur dem Namen, sondern<br />

auch dem Geiste nach. Unsere Eigenart hat bisher das SchweizerHaus<br />

erhalten und mit zähem Willen und Zusammenhalten<br />

kann es auch in Zukunft erhalten werden. Der Geist eidgenössischer<br />

Brüderlichkeit walte auch in der Nachkriegszeit und<br />

erhalte unsere schöne Heimat!<br />

Mit diesen Worten erkläre ich die Landsgemeinde <strong>1946</strong> als<br />

eröffnet.<br />

Wachtmeister Senger schloß das Aktenbündel, das vor ihm<br />

auf dem Schrägpult lag, und schob es mit einer ärgerlichen<br />

Gebärde von sich.<br />

„Wenn wir nicht bald Licht in diese Sache bringen..."<br />

Er vollendete den Satz nicht, sondern nahm seine erkaltete<br />

Brissago aus dem Munde und warf sie in den Aschenbecher.<br />

Sie war ihm überm Lesen der Akten ausgegangen. Und er<br />

hatte jetzt wirklich keine Lust zum Rauchen.<br />

Da soll einer Lust zum Rauchen haben, wenn vor der<br />

Nase der Polizei, am hellichten Tage, drei angesehene Männer<br />

von einem Unbekannten auf offener Straße erschossen werden,<br />

und die Polizei findet nach vier Wochen nicht die leiseste Spur<br />

von ihm!<br />

Und man hatte doch gesucht!<br />

Gesucht mit einem großen Polizeiapparat. Man hatte jeden<br />

Fleck im Umkreis von Stunden abgesucht. Man hatte<br />

Hunderte von Leuten ausgefragt, verhört. Man hatte sogar<br />

einige Verdächtige verhaftet. Man hatte ... man hatte ...<br />

man hatte alles getan, was zur Aufklärung dieser ungeheuerlicheu<br />

Fälle hätte führen können. Alles hatte man getan, alles.<br />

Und ... nichts gefunden! Nichts entdeckt! Nicht die leiseste<br />

Spur!...<br />

Man hatte sogar Detektive angefordert. Ihrer drei waren<br />

gekommen und hatten ... auch nichts gefunden. Nichts!<br />

Man hatte nicht einmal eine Ahnung, wer der Mörder sein<br />

könnte. Aus welchen Motiven er seine Untaten vollführte.<br />

Man wußte nichts. Rein nichts.<br />

Nach vier Wochen hatte man den Schleier des Geheimnisses<br />

auch nicht einmal um ein Zipfelchen heben können.


Großer Beifall verdankte die schönen Worte des Landammanns.<br />

Landsäckelmeister AloisRohrer gab nun dem<br />

Landvolk Kenntnis vom Stand unserer Staatsrechnung<br />

pro 1945. Sie schließt bei Fr. 2 322 587.43 Einnahmen und<br />

Fr. 2 389 405.67 Ausgaben mit einem Defizit v. Fr. 66 818.24.<br />

Gebrauch von den außerordentlichen Vollmachten hat der Kantonsrat<br />

nur einmal gemacht, als er einen Kredit von 44 000<br />

Franken an das auf 222 000 Franken voranschlagte Entwässerungsprojekt<br />

in der Schwendi (Rohrbiel-Rütimoos) bewilligte.<br />

Mit großer Spannung sah man den<br />

Wahlen<br />

entgegen. Gleich zu Anfang kam es zum Kampf um die Kandidatur<br />

von Regierungsrat Alois Röthlin. Landstatthalter Ed.<br />

Jnfanger empfahl den Genannten zur Wiederwahl, denn er<br />

habe seine Pflicht in der Regierung getreulich erfüllt. — Regierungsrat<br />

Röthlin trat nun selber vor das Volk, um sich zur<br />

Wiederwahl selber zu empfehlen; gegen die Verfasser jener<br />

Broschüre „Dokumentensammlung" werde er gerichtlich vorgehen;<br />

im übrigen sei er kirchlich eingestellt. — Kantonsrat<br />

Leo von Wyl, Kägiswil, stellte als erster eine Gegenkandidatur<br />

auf in der Person von Kantonsrat Anton Ettlin, Bord,<br />

Kerns. Obwalden sei ein vorwiegend bäuerlicher Kanton und<br />

es sei daher recht und billig, wenn der Bauernstand durch zwei<br />

aktive Bauern in der Regierung vertreten werde. — Herr<br />

Hermann Heß, Engelberg, meinte, der Streit in Kerns gehe<br />

den Kanton nichts an; es sei ein Akt des Anstandet und der<br />

Dankbarkeit, Röthlin wieder zu wählen. — Herr Arnold<br />

Durrer, Kerns, stellte sich gegen die Kandidatur Röthlin; wohl<br />

habe er vor vier Jahren in guten Treuen Herrn Röthlin als<br />

Regierungsrat empfohlen, heute könne er dies aus christlicher<br />

Ueberzeugung nicht mehr tun. — Daraufhin trat die ehrwürdige<br />

Gestalt von Herrn alt Regierungsrat und Oberrichter<br />

Otto Heß auf das Podium; er wies entschieden die Anwürfe<br />

der Gegner zurück; unsere Propaganda war sachlich; es wird<br />

sich zeigen, ob uns das Gericht verurteilen wird oder nicht.<br />

Wir ließen uns nicht von persönlichem Haß leiten. Das Vorgehen<br />

der Gegner ist unverantwortlich und ein himmelschreiendes<br />

Unrecht. Glaubt ihr wirklich, so frug der Redner, daß<br />

sich die Tendenz, die sich jetzt geltend macht, nur auf Kerns<br />

beschränken wird? Man wähle daher Kantonsrat Ettlin als<br />

Regierungsrat. — Herr Thade Burch, Sigrist, Stalden,<br />

schlug als weitern Kandidaten Kantonsrat Hans Verwert in<br />

der Schwendi, Herr Britschgi, Alpnach, als dritten Kandidaten<br />

Gemeindeschreiber und Oberrichter Alban Küchler in<br />

Alpnach vor. — Nationalrat Dr. G. Odermatt gab die Parole<br />

der konservativen Volkspartei Obwalden auf die Kandidatur<br />

Anton Ettlin bekannt. —- Herr AI. Britschgi, Brend, Schwendi,<br />

trat für den Schwander Kandidaten, und Kantonsrats-<br />

Präsident Anton Jöri und Kantonsrat A. Windlin für die<br />

Kandidatur Anton Ettlin ein. Einige Redner votierten für<br />

Röthlin, und ein Kernfer stellte die Frage: Was würde der<br />

Bischof, der in vierzehn Tagen in Obwalden firmen wird,<br />

sagen, wenn wir heute Regierungsrat Röthlin in seinem Amt<br />

bestätigen würden? — Endlich konnte zur Abstimmung geschritten<br />

werden. Nach dem dritten Wahlgang erklärten die<br />

acht Weibel, daß Kantonsrat Anton Ettlin das absolute<br />

Mehr erreicht habe.<br />

Oppositionslos bestätigte das Landvolk Polizeidirektor<br />

Leo Spichtig in Sarnen als Regierungsrat für eine weitere<br />

Amtsdauer.<br />

Landstatthalter Ed. Jnfanger, Engelberg, mußte infolge<br />

der Amtsdauerbeschränkung aus der Regierung ausscheiden.<br />

Die Gemeinde Engelberg erhebt wieder Anspruch auf einen<br />

Sitz in der Regierung. Nationalrat Dr. Odermatt und Talammann<br />

Dr. Josef Gander empfahlen als Regierungsrat<br />

von Engelberg: Kantonsratsvizepräsident Hermann Amr<br />

h e i n. Diesem Borschlag stimmte die Landsgemeinde einmütig<br />

zu. Der Gewählte ist im Jahre 1904 geboren und<br />

gegenwärtig Statthalter von Engelberg und Klosterförster.<br />

Die Demission hatte Regierungsrat Alois Rohrer, Sachseln,<br />

erklärt. Der Demissionär war seit seinem Eintritt in die<br />

Regierung im Jahre 1939 Vorsteher des Finanzdepartements.<br />

Landstatthalter Jnfanger hat von der Gemeinde Alpnach den<br />

Auftrag erhalten, als Nachfolger von Regierungsrat Rohrer<br />

Kantonsrat Oskar Heimann vorzuschlagen. — "Im Namen<br />

der konservativen Volkspartei Obwalden schlug Nationalrat<br />

Dr. Odermatt Ständerat Ludwig von Moos, Sächseln,<br />

vor, der von der Landsgemeinde mit gewaltigem Mehr gewählt<br />

wurde. Ständerat Ludwig von Moos ist 1910 geboren<br />

und somit der jüngste Regierungsrat.<br />

Ebenso hatte auch Regierungsrat Franz Gasser den Rücktritt<br />

erklärt; er verwaltete im ersten Amtsjahr (1938) das<br />

Departement des Gemeindewesens, um dann bis zum heutigen<br />

Der Lindengutbauer Böhler, ein stämmiger Mann von<br />

56 Jahren, war am mittag mit einer Knh zum Metzger nach<br />

Laufenburg gegangen. Nach dem Verkauf hatte er im „Schützen"<br />

ein z'Vieri eingenommen und einen Zweier „Jttenthaler"<br />

getrunken und hatte sich dann gegen vier Uhr nachmittags<br />

auf den Heimweg gemacht. Bei den letzten Häusern<br />

des Städtchens war er noch mit dem Bernhofbauer aus Kaisten<br />

zusammengetroffen, der ein Kalb zum Metzger führte.<br />

Sie hatten ein paar Minuten mitsammen geplaudert und<br />

sich dann getrennt. Der Bernhofbauer Bieri war der letzte gewesen,<br />

der mit ihm zusammengetroffen war. Er war auch<br />

der letzte gewesen, der Böhler lebend sah, ehe ihn der Mörder<br />

im Hardwald traf.<br />

Der Tote lag zwei Schritte von der Straße entfernt im<br />

Unterholz, als ihn Waldarbeiter, die um sechs Uhr heimkehrten,<br />

fanden. Die Autopsie der Leiche ergab, daß er ungefähr<br />

eine Stunde zuvor erschossen worden war. Das Geld,<br />

das ihm der Metzger für die Kuh ausgehändigt hatte, lag<br />

wohlverwahrt in seiner Brusttasche. Es fehlte nichts.<br />

War der Mörder überrascht worden und hatte er fliehen<br />

müssen? Die Waldarbeiter, die kaum einige hundert Meter<br />

vom Tatort arbeiteten, wollten nichts gehört und nichts gesehen<br />

haben. Auch gaben sie alle zu Protokoll, daß ihnen absolut<br />

nichts aufgefallen war. Nein, auch gesehen hatten sie<br />

niemanden. — Rätselhaft.<br />

Und auch beim zweiten Mord an dem Bäcker Müller hatte<br />

niemand etwas gesehen noch gehört.<br />

Der Bäcker — er war ein sehr beliebter Mann von 42<br />

Jahren — hatte in Siffeln zu tun gehabt. Der Tag war<br />

Tag dem Baudepartemeut vorzustehen. Wiederum wuroe<br />

durch Landstatthalter Jnfanger Kantonsrat Oskar Heimann,<br />

Alpnach, als neuer Regierungsrat vorgeschlagen, der aber<br />

selber eine Kandidatur ablehnte und die von der konfervativen<br />

Volkspartei Obwalden ausgestellte Nomination auf<br />

Kantonsrat Anton Ming, Lungern empfahl. Mit erdrückendem<br />

Mehr wählte das Landvolk Ingenieur Anton<br />

Ming (geboren 1883) zum Nachfolger von Baudir. Gasser.<br />

Den scheidenden Regierungsräten, Landammann Jnfanger,<br />

Baudirektor Gasser und Finanzdirektor Rohrer wurde angesichts<br />

ihrer großen Verdienste um Land und Volk der Dank<br />

zu Protokoll erklärt.<br />

Die Wahl des Landammanns<br />

verursachte kein Kopfzerbrechen. Auf Vorschlag von Polizeidirektor<br />

Leo Spichtig wurde mit Akklamation Nationalrat<br />

Dr. G. Oder matt gewählt. Er ist im Jahre 1902<br />

als Bürger von Dallenwil in Ennetbürgen geboren. Im<br />

Jahre 1931 eröffnete er eine tierärztliche Praxis in Sarnen.<br />

1936 wurde er Mitglied des Gemeinderates, 1942 Gemeinde-<br />

Präsident von Sarnen, 1943 ins Obergericht gewählt, erfolgte<br />

1944 seine oppositionslose Wahl in den Regierungsrat.<br />

Im Oktober 1943 wurde Dr. G. Odermatt vom <strong>Obwaldner</strong>-<br />

Volk zum Mitglied des Nationalrates gewählt.<br />

Das Landstatthalteramt wurde dem bisherigen Landammann<br />

Alois Abächerli, Giswil, übertragen.<br />

Im bestätigenden Sinne fiel<br />

die Wahl eines Mitgliedes in den Ständerat<br />

aus, in dem der vor drei Jahren zum erstenmal in die Ständekammer<br />

abgeordnete und jetzige Regierungsrat Ludwig<br />

von Moos, Sächseln, ehrenvoll wieder gewählt wurde.<br />

Ersatzwahlen.<br />

Infolge der Wahl von Oberrichter Ludwig von Moos in<br />

den Regierungsrat mußte eine Ersatzwahl ins O b e r g e -<br />

richt getroffen werden. Ususgemäß rückt der amtsälteste<br />

Suppleant als Mitglied nach, in unserem Falle Obergerichtssuppleant<br />

Beat Schnider, Sarnen. Als neuer Obergerichtssuppleant<br />

wurde auf Vorschlag der konservativen Partei<br />

Obwalden alt Kantons- und Gemeinderat Dr. med. T h.<br />

B i n e r, Giswil, gewählt. Als Vizepräsident des Obergerichts<br />

beliebte Talammann Dr'. Josef Gander, Engelberg.<br />

Nach der feierlichen Beeidigung war das Wahlgeschäst in<br />

relativ kurzer Zeit erledigt. Es folgten die<br />

Sachgeschäste.<br />

Ohne jegliche Opposition stimmte die Landsgemeinde dem<br />

Antrag des Kantonsrates auf Verleihung des L a n d r e ch -<br />

tes an den italienischen Staatsangehörigen Peter Costa<br />

und Familie, Sächseln, und an die staatenlosen Gerhardt<br />

und Ralph Olinger, Engelberg, zu.<br />

Auch dem Antrag des Kantonsrates auf Beteiligung an<br />

der Durchführung des technischen Sofortprogramms der<br />

Stansstad-Engelbergbahn mit 30 000 Franken<br />

wurde keine Opposition gemacht.<br />

Zur Beratung kam das Gesetz betreffend die Erstreckung<br />

der Geltungsdauer des Gesetzes über Arbeitslosenversichernng<br />

und Notstandsarbeiten. Landstatthalter<br />

Alois Abächerli erläuterte das Gesetz und bat das Landvolk,<br />

am 5. Mai nächsthin an die Urne zu gehen und ein kräftiges<br />

Ja für die Vorlage abzugeben. Da sich niemand mehr zum<br />

Worte meldete, erklärte Landstatthalter Alois Abächerli die<br />

Landsgemeinde <strong>1946</strong> als geschlossen, indem er an alle für rhr<br />

Erscheinen und Ausharren den besten Dank abstattete und<br />

jedem eine frohe Heimkehr wünschte.<br />

Behörden und Volk trafen sich anschließend in der Dorfkapelle<br />

zur<br />

Begrüßung des Landammanns.<br />

Im Namen des Priesterkapitels sprach H. H. Psr. I. Odermatt,<br />

Alpnach, dem Landammann die ergebensten Glücksund<br />

Segenswünsche aus. An Hand von päpstlichen Ansprachen<br />

beantwortete der geistliche Redner die beiden Fragen: „Was<br />

verlangt die Kirche vom Staatsmann?" und „Was verlangt<br />

die Kirche auch vom Priester?" — Landammann Dr. O d e r -<br />

matt, Sarnen, verdankte die Worte des geistlichen Herrn<br />

und setzte zu Beginn des neuen Amtsjahres die Anfangs-<br />

Worte der Bundes- und Kantonsverfassung: „Im Namen<br />

Gottes, des Allmächtigen!"<br />

schwül und weil er Regenwetter befürchtete, machte er sich<br />

bald wieder aus den Heimweg. Er durchquerte auf der Landstraße<br />

den Hardwald und kam auch au jener Stelle vorbei,<br />

wo zwei Tage zuvor sein Mitbürger Böhler erschossen worden<br />

war. Kaum einige hundert Schritte weiter östlich, beim<br />

Waldausgang, ereilte auch ihn das gleiche Schickfal.<br />

Er lag, mit dem Gesicht gegen den Boden, im Wege zur<br />

Kiesgrube, die hart an die Landstraße anstößt. Kinder hatten<br />

die Leiche zuerst entdeckt. Sie hatten auch die Patrone gefunden,<br />

die ein rotes A eingezeichnet trug, während die Patrone,<br />

die man im Hardwald, mitten auf der Straße gefunden<br />

hatte, den roten Buchstaben C trug.<br />

Und die Patrone, die man bei der Leiche des Wirtes Rebsamen<br />

fand, war mit einem roten R gezeichnet.<br />

Rebsamen war am Vormittag mit dem Zuge nach Frick gefahren.<br />

Dort hatte er seine Schwester besucht und bei zu Mittag<br />

gegessen. Ungefähr um zwei Uhr hatte er sie verlassen und<br />

war in gemütlichem Spaziergang über den Kaisterberg nach<br />

Kaisten gewandert. Dort kehrte er im „Warteck" ein. Er hatte<br />

mit dem Wirt und zwei Bauern einen Jaß gemacht. Bis ungefähr<br />

um fünf Uhr. Dann war Rebsamen aufgebrochen- er<br />

wählte den Weg nach Laufenburg. Dort wollte er den 6 Uhr-<br />

Zug für die Heimfahrt benützen.<br />

Er kam nicht mehr so weit. Bei der St. Wendelinskapelle<br />

auf halbem Wege zwischen dem großen Dorfe und dem Städtchen<br />

schoß ihn der unbekannte Mörder über den Haufen<br />

Und niemand war Zeuge dieser Mordtat.<br />

Der Agent Henzi aus Laufenburg war der letzte der ihn<br />

gesehen hatte. Er war auf seinem Fahrrad gegen Kaisten<br />

O b w a l d e n<br />

Wahlseier voll Land»wm»»n und RaN»n«I-a> Dr. Odu.<br />

matt. (Eing.) Der Sonntagabend war das Bild einer kleine<br />

Landsgemeinde. Alt und Jung, Reich und Arm Bauer und<br />

Gewerbler, Akademiker und Arbeiter fanden sich in freien<br />

Mruvven im Hotel zur „Krone" zusammen, zur ,^e>er ihrxZ<br />

neugewählten Landammanns. Wie sehr der Neuerwählte das<br />

Vertrauen weitester Kreise genießt, angte der »^"fmarscjj''<br />

aus der Mitte des Volkes. Eine berechtigte Freude erfüllte<br />

die Herzen. Die Feldmusik Sarnen unter der bewährten<br />

Direktion von Herrn C. Zajac erfüllte durch die schmetternden<br />

Fanfaren den Saal mit kraftvoller Begeisterung. Herr Landschreiber<br />

Gasser führte das Zepter des Tafelmazors mit der<br />

Präzision eines Conferenciers come il fant.<br />

Ein Bergfreund hatte auf den ^.andammannstisch efrten<br />

Strauß der ersten Enzianen und Flüehblumen aus der Welchtaler<br />

Arnialp hingestellt.<br />

^<br />

Hr. Gemeindepräsident Stockmann und v>. H. Pfarrer<br />

Match eröffneten den Strom der Glückwünsche, der nun ans<br />

allen Korporationen und Berufen seine Zuflüsse erhielt. Der<br />

Erziehungsrat, der Kantonsrat, die Bürgergemeinde entbot<br />

ihre Wünscht, der Freiteil, die Korporationen Kägiswil, Stalden<br />

und Ramersberg, das Gewerbe und die Landwirtschaft<br />

So vielgestaltig die Worte sich zusammenfanden, so einhellig<br />

von Wohlwollen und Freude getragen waren die Wünsche,<br />

die dem Neugewählten den Segen Gottes nnd den guten<br />

Willen der Landleute entgegenbrachten. Bier Brüder unseres<br />

Landammanns teilten sichtlich bewegt mit dem Landvolk von<br />

Obwalden die Freude der Wahl, während die Heimatgemeinde<br />

unseres Landesvaters in Herrn Vizepräsident Frank die Glückwünsche<br />

der Heimat entbot.<br />

Telegramme waren beladen mit hnndert segensvollen<br />

Worten, wobei der hochwst. Gnädige Herr Abt Leodegar von<br />

Engelberg dem einstigen Klosterschüler einen ganz besonders<br />

lieben Gruß entbot.<br />

Selbstverständlich, daß auch der neugewählte Oberrichter,<br />

Herr Beat Schnider, Direktor der Hutfabrik G. Meyer u. Cie.^<br />

von all den Segenswünschen seinen Teil empfing.<br />

Ein frischer Humor würzte die frohen Stunden. In die<br />

Helligkeit der Freude niifchte sich der Ernst. So scharte sich<br />

um den neuen Landesvater die Familie seines Volkes. Mit<br />

großer Klugheit und Wärme verdankte Landammann Odermatt<br />

Vertrauen nnd Wünsche. Für alle und jeden hatte er<br />

ein passendes, froh-ernstes Wort, für den Großen und den<br />

Kleinen, den Präsidenten und den Bürger, für jede Gruppe<br />

und für jeden Stand. In tiefer Egriffenheit nnd dankbarer<br />

Gesinnung sprach Dr. Oderniatt von seinen Eltern fei., und<br />

damit verbunden von Wert und Kraft des Familienlebens,<br />

der Familie daheim und aus dieser heraus der Familie im<br />

Staate. Ein volles Vertrauen wird ihn nun in fein schwerem<br />

Amt geleiten. Möge das Volk zu seinem Landesvater stehen,<br />

wenn der graue Alltag kommt und die Festesfreude vom<br />

Opfer des Werktags abgelöst wird. Wenn das Volk so ist<br />

wie sein Landammann — das darf mit Fug und Recht gesagt<br />

sein —, werden christlicher Friede und einträchtiges Zusammenarbeiten<br />

im <strong>Obwaldner</strong> Volke herrschen.<br />

Nach der Landsgemeind«. (Eing.) »am» jei»als hat der<br />

Landenberg so viele Mannen getragen, die um das Wohl des<br />

Volkes ihre Entscheidungen treffen wollten. Das Interesse an<br />

der Bestellung der Behörden ist also doch sehr groß und die<br />

überaus große Besucherzahl ist ein Hinweis dafür, daß es<br />

jammerschade wäre, die Laudsgemeinde abzuschaffen. Angesichts<br />

der großen Spannungen, mit denen verschiedene Wahlen<br />

erwartet wurden, war die Disziplin sehr gut. Die Entscheidungen<br />

fielen nicht im Zeichen einer Hetze, sondern zeugten vielmehr<br />

von ruhiger Besonnenheit. Daß sich der eine oder andere<br />

Redner ereiferte, war die Liebe zu seiner Sache. Die meisten<br />

Redner hielten sich stramm an den kräftigen Leitsatz von Hrn.<br />

Landammann Abächerli, in sachlicher Form die Stellungnahmen<br />

zu vertreten. Das Ergebnis des ersten Wahlganges<br />

contra Röthlin mit dem eindeutigen Mehr für Anton Ettlin,<br />

Kerns, war ein Zeugnis guter Parteitreue und vor allem der<br />

richtigen Erfassung der Situation: die Weltanschauung gab<br />

den Ausschlag. Nicht die Personen-, sondern die dahinter<br />

stehende Grundsatzfrage gab den Allsschlag. Die katholischkonservative<br />

Partei darf sich dessen freuen, ebenso auch die<br />

Hochwacht von Kerns. Daneben gab es allerdings noch viele,<br />

welche die Lage nicht richtig verstanden hatten.<br />

Die übrigen Wahlen verliefen friedlich und sehr ruhig. Die<br />

sachliche, aber originelle Art von Landammann Odermatt<br />

wirkte sich in Ton und Ueberzeugung im Volke sehr günstig<br />

aus. Die Opposition der liberalen Partei vermochte so wenig<br />

Stimmen auf sich zu vereinigen, daß diese Offensiven sogar<br />

ohne Feuer, nur mit ein wenig Rauch in sich zusammen-<br />

hinausgefahren und Rebsamen beim Dorfausgang begegnet»<br />

wie er sagte. Und kaum war er im Dorfe, mußte ein paar<br />

hundert Schritte hinter ihm die Untat geschehen sein.<br />

Das war aber auch alles, was nian wußte. Es war wenig<br />

genug.<br />

Wachtmeister Senger erhob sich und schob mit dem rechten<br />

Fuß den Stuhl unters Pult. Beide Hände vergrub er<br />

in die Hosentaschen und stellte sich ans Fenster seines ebenerdigen<br />

Amtszimmers. Draußen goß es wie mit dübeln. Senger<br />

sah über den gepflästerten Platz. Links wuchtete der große<br />

Brunnen mit dem vieleckigen Becken, darin die Fischer ih>e<br />

Rheinfänge versorgten, wenn sie sie in den Hotels nicht gleich<br />

an den Mann bringen konnten.<br />

Zwischen dem Brunnen in der linken Ecke des Platzes<br />

und dein Zollhäuschen rechterhand spannte sich ein brusthoh^'<br />

Cisengeländer, das den Platz gegen den Rhein hin schnei<br />

denn das Ufer war hier steilfelsig.<br />

Rechts lief die vereinsamte Brücke über den Strom; ehedem<br />

aus Holz gebaut und zur Hälfte bedacht, war sie stu<br />

dem Kraftwerkbau aus Stein geschichtet. Hatte die alte<br />

brücke ehedem den reißenden Stromschnellen Trotz geboten,<br />

war die neue Brücke fast zu stark gebaut für den gebändigten<br />

Rhein. Und seitdem der Krieg die Länder der ganze"<br />

Welt verwüstete, hätte auch ein schmaler Steg für den erstorbenen<br />

Verkehr genügt. Die Grenze war geschlossen, der Verkehr<br />

hinüber und herüber gedrosselt. Die Grenzgeschäfte ¥ v<br />

ten magere Jahre.<br />

(Fortsetzung folgt!)


achen. Wenn die Stimmen, die auf die Vorschläge von<br />

Herrn Landammann Jnfanger sich erhoben, Parteistimmen<br />

gewesen wären, dann wäre die liberale Partei mit einem<br />

Sitz im Regierungsrat von Obwalden sozusagen übervertreten<br />

Die einmütige Haltung des Landvolkes hat jene Schreibereien<br />

über „konservative Ausschließlichkeit und Intoleranz" ins<br />

rechte Licht gestellt.<br />

Nun ist die Landsgememde vorbei. Die Zeit stiller Arbeit<br />

mag beginnen. Der neuen Regierung wünschen wir von Herren<br />

Gottes Segen zu ihren sorgenvollen Aufgaben. Regierung<br />

und Volk werden nun zur Landesmutter von Einsiedeln wallfahren.<br />

Mögen sie von ihr und vom Landesvater einen Frieden<br />

in Gott erbitten, der herauswächst aus der Treue zu den<br />

christlichen Grundsätzen und aus der vaterländischen Tradition<br />

der Heimat. Zu einer Zusammenarbeit auf diesen Grundlaaen<br />

könnten fich wohl alle christlichen <strong>Obwaldner</strong> zusammenfinden,<br />

die guten Willens sind.<br />

Ob- und Nidwaldner Kantonal-Schwingfest in Sächseln<br />

(5., evtl. 16. Mai). (Eing.) Die Vorarbeiten für den kantonalen<br />

Hosenlupf in Sächseln gehen zu Ende. Sächseln, das<br />

schöne und bekannte Dorf am Sarner See, wird alles daran<br />

setzen, um den Schwingern und Zuschauern den ersten Friedensschwinget<br />

zu einem unvergeßlichen Tage zu machen. Wie<br />

wir bereits schon in der letzten Nummer bekanntgeben konnten,<br />

sind über 150 Meldungen eingegangen. Wer wird kantonaler<br />

Schwingerkönig'!' Durchliest man das Schwingerverzeichnis,<br />

so wird es einem schwer fallen, eine Prognose aufzustellen.<br />

Wird es ein Urner, ein Nidwaldner oder ein <strong>Obwaldner</strong><br />

sein? — Greifen wir ein paar Namen heraus, zuerst<br />

die Freunde aus Uri, danu kommt in Frage der mächtige<br />

Frunz Walter aus Schattdorf, Linggi und Keßler von Altdorf,<br />

aber auch die übrigen werden sich mächtig strecken, um<br />

den begehrten Kranz nach Hause tragen zu können. Von den<br />

Nidwaldnern interessieren nns vor allem Odermatt Theo,<br />

Rohrer Franz, Kiser Anton, Niederberger Alois und Zimmermann<br />

Walter. Die <strong>Obwaldner</strong> werden sich aber zu wehren<br />

wissen,- nennen wir nur die Alpnacher Langensand und<br />

Wallimann, von Giswil Berchtold Oskar und Sigrist Josef,<br />

von Lungern Zumstein Rudolf, und dann vor allem die<br />

Sachsler, die verschiedenen von Moos, Rohrer und Omlin! —<br />

Ein prächtiger Gabentempel wartet auf die Abnehmer. Jedem<br />

eine schöne Gabe ist die Devise des Veranstalters. Ein technisch<br />

gut aufgebauter Festführer orientiert die Zuschauer über die<br />

Geschehnisse des Tages. Und nun erwarten die Veranstalter,<br />

daß Petrus am 5. Mai bei guter Laune ist und daß die Zuschauer<br />

in Massen erscheinen werden.<br />

3. Unterwaldner Musittag in Beckenried. (26. Mai evtl.<br />

2. Jnnil 946). In einer gemeinsamen Sitzung mit dem<br />

Kantonalvorstand wurde folgendes Tagesprogramm festgelegt:<br />

10 Uhr Empfang der Sektionen, 10.15 Uhr Beginn der<br />

Marschmusikdemonstration, 13.00 Beginn der Wettspielkonzerte<br />

in der Festhalle. Zirka 15.30 Uhr Schluß der Konzerte,<br />

offizielle Ansprache und Beteranenehrung. 20.00 Uhr großer<br />

Unterhaltungsabend, dargeboten durch die Beckenrieder Vereine.<br />

— Festzug ist keiner vorgesehen, um die Musikvereine<br />

nicht zu stark binden zu müssen, ein vollwertiger Ersatz dafür<br />

ist die Marschmusikdemonstration am Vormittag. Die Festhalle<br />

befindet sich im Schützenhaus, ist akustisch sehr günstig<br />

und bietet für tausend Personen Sitzplätze. — Eine eigene<br />

Festwirtschaft wird für das leibliche Wohl sorgen. Der neue<br />

Fahrplan bietet günstige Schiffs- und AutoVerbindungen, -k-<br />

Sarnen. (Einges.) Am Ostermontag hat die Pfads inder<br />

- Abteilung „Bruder Klaus", Sarnen, zu einem<br />

F a m i l i e n a b e n d eingeladen. „Da geh ich auch", dachte<br />

ich, „wenns die Pfadi diesmal wieder so gut machen, wie<br />

früher, dann werde ich es nicht zu bereuen haben." Und sie<br />

Habens wirklich gut gemacht, musikalisch und schauspielerisch.<br />

Der neue Feldmeister Sepp Pfanimatter sprach ein sympathisches<br />

Begrüßungswort und Zeno Beck erfreute durch ein<br />

freies, meisterhaftes Klavier-Recital mit drei Stücken von<br />

Mozart, Debussy und Brahms. Alles war Aug und Ohr,<br />

alle lauschten mit wahrer Andacht den wunderbaren Klängen<br />

und ein wohlverdienter Applaus ehrte den jungen Künstler,<br />

den wir noch öfters zu hören wünschen uud hoffen.<br />

Und nun kamen die Pfadi zur Geltung im heitern Stück<br />

,,Jgschniit" und sie spielten ihre Rollen so flott und fein,<br />

so rassig und schneidig, daß man glaubte, wirklich in einem<br />

Pfadilager zu sein, wenn der schließende Vorhang nicht daran<br />

erinnert hätte, daß es doch ein Theater sei. Julian Dillier<br />

hat sein schauspielerisches Können als Leiter und Spieler<br />

neuerdings gezeigt und man hatte an den kleinen und<br />

kleinsten. „Knöpfen" seine helle Freude. Die Blechmusik der<br />

Pfadi war unermüdlich tätig und spielte sauber und rein<br />

den Eröffnungsmarsch, die Zwischenstücks mit dem Roverlied<br />

und schloß den heimeligen Anlaß ab mit dem kräftigen<br />

Zapfenstreich. Der hochw. Herr Kaplan Lüthold darf als<br />

Präses seinen Pfadi einen „Fleißzettel" geben, sie haben ihn<br />

verdient. Liebe Pfadi, ladet uns wieder zu einem so gemütlichen<br />

Familienabend ein, wir kommen wieder mit Freuden!<br />

Sarnen-Kägiswil. Das goldene Berufsjubilanin<br />

feiert am 1. Mai Herr Teilenvogt Jfidor v. Wyl<br />

in Kägiswil. Vor 50 Jahren trat der Jubilar als geistig<br />

wacher Bursche bei Schreinermeister Melchior Burch in Lunöern<br />

in die Lehre. Beruflich ertüchtigt, arbeitete Herr von<br />

während 28 Jahren als Geselle bei 14 Meistern. Im<br />

>mhre 1925 erbaute er sich, umgeben von einem blühenden<br />

Kranz von 6 Kindern, eine eigene Möbelwerkstätte, in der<br />

^r heute noch unermüdlich und beruflich werkt. Herrn Teilen-<br />

Js. von Wyl zu seinen 50 Jahren tüchtiger Berufsarbeit<br />

die besten Wünsche des Glückes und Segens. —e—<br />

Kerns. Glückwunsch und Dank. (Korr.) Die Stun-<br />

^ en nach der Landsgememde sind jeweils kleine Glückswinkel<br />

sur das Landvolk. Auf den Straßen und Plätzen Sarnens<br />

reffen sich frohgestimmte Menschen aus allen Dörfern. Man<br />

W sich während Wochen und Monden nicht mehr gesehen,<br />

sann hat man schön Zeit, die neuen Männer der Regierung<br />

^anzugucken und beruhigt nach Hause zu wandern im Gel"hle:<br />

oben am <strong>Obwaldner</strong> Landestisch sitzen die rechten<br />

cnnnen nnd sorgen als gute Hausväter für Brot und Frie-<br />

? ^er nimmt die Musik oder eine Schar Volkes<br />

»lircn" Regierungsrat zu „väterlichen Handen" und mar-<br />

Ichlert mit ihm Heimen zu.<br />

So war es am Sonntagabend. Unter den strammen Weisen<br />

njerer Feldmusik wurde der neue Regierungsrat, Herr A n -<br />

ton E t t l i n, heimbegleitet durch blühende Matten und<br />

Reihen freudiger Menschen, die an der Gemeindegrenze und<br />

im Dorf nach ihm ausschauten. Eine Trachtengruppe, mit<br />

Blumen reich befrachtet, hielt wacker Schritt. Im „Rößli"<br />

fand man sich zu kurzem Stelldichein zusammen, ganz ungezwungen,<br />

ohne steifes Zeremoniell, ohne offizielles Gestiebe.<br />

Man redete schlicht, gut und knapp zueinander, wie es in<br />

unsern Stuben Brauch und Ordnung ist — nur daß man dies<br />

und jenes etwas lauter sagte, daß es der vierte Nachbar auch<br />

noch hören konnte — in offiziellen Festberichten würde es<br />

heißen: es wurde eine Rede gehalten. Bodenständig und herzlich<br />

wurde dem neuen Regierungsrat gratuliert ohne Rühmens<br />

und Heustaub aufzuwirbeln. Und bald war der Gefeierte<br />

nicht allein Mittelpunkt der Gedanken und Worte,<br />

sondern die Freude war in allen Herzen, vorn dran: christliche<br />

Grundsätzlichkeit, guter alter <strong>Obwaldner</strong> Geist hat die<br />

Wolken durchbrochen. Dank und Gruß all denen in den sieben<br />

Dörfern, die unser Mühen verstanden und gefördert haben!<br />

Ein köstlich Bildchen war s, als plötzlich eine Delegation<br />

des Gemeinderates von Ennetbürgen mit drei Brüdern unseres<br />

neuen Herrn Landammanns unter dem Türrahmen erschien<br />

und unserm neuen Bauernregierungsrat so im Vorbeigehen<br />

auch die Aufwartung machte. Nach kurzem Zusammenlein<br />

zogen sie den Voll hinunter zur Feier ihres großen Mitbürgers<br />

und Bruders, das Reissäckli mit guten Wünschen der<br />

Kernser prall gespickt.<br />

Zum Nachtessen waren auch wir daheim und freuten uns<br />

an den Erinnerungen des Tages.<br />

Sächsele. Haushaltlehr -.Prüfungen. (Eing.)<br />

In Sächseln, Obkirchen, fanden in der Karwoche die Frühjahrsprüfungen<br />

der Haushaltlehrtöchter statt. 3 Lehrtöchter<br />

hatten die bäuerliche, 3 die rein hauswirtschaftliche Lehre<br />

absolviert. Frau Kathriner-Egger von Sursee und Fräulein<br />

Holzgang, Lehrerin in Luzern, «mteten als Expertinnen, wobei<br />

sie sowohl die theoretischen wie praktischen Kenntnisse<br />

der Töchter prüften. Die Prüfungen erstreckten sich auf<br />

Haushaltungskunde, Theorie über das Kochen, Waschen,<br />

Hausreinigen, den Gartenbau und sogar über die Kleintier-<br />

Haltung. Im praktischen Teil mußte jede Lehrtochter eine<br />

vollständige Zimmerreinigung durchführen. Auch am Kochen<br />

mußten sich die Prüflinge bewähren. Schließlich wurde noch<br />

das einwandfreie Bügeln, Strümpfe stopfen und das Flikken<br />

mit Stoff verlangt. Das ganze vielseitige Tagewerk der<br />

Hausfrau wickelte sich so in rascher Folge ab.<br />

Alle Lehrtöchter hatten zuerst den Einführungskurs in<br />

Sächseln (3 Monate) und dann ein Haushaltlehrjahr bei einer<br />

guten Meisterin absolviert. Während dieses Jahres besuchten<br />

sie überdies die Fachklasse für den Hausdienst in<br />

Sächseln (analog der Gewerbeschule). Nun haben sie alle<br />

einen flotten Erfolg davon getragen und konnten ihren<br />

Prüfungsausweis am letzten Montag in Sächseln bei einer<br />

ernst-frohen Diplomierungsfeier in Empfang nehmen. Frl.<br />

Hidber und Frl. Roth, Obkirchen, Sächseln, gebührt wiederum<br />

der wärmste Dank für ihre Aufopferung.. — Jede Lehrtochter<br />

wird nun vom Staate ein Kassabüchlein mit Fr. 20.—<br />

erhalten.<br />

Nachfolgend die Haushaltlehrtöchter und die Lehrmeisterinnen:<br />

Amrhein Margrit, Wil.en, bei Frau Käppeli-Stockmann,<br />

Sarnen. Amstutz Margrit, Alpnach, bei Frau Lehrer<br />

Weber, Sächseln. Berchtold Marie, Giswil, bei Frau<br />

von Ah-Wicki, Sächseln. Gasser Rosa, Lungern, bei Frau<br />

Blättler-Durrer, Kerns. Halter Agnes, Lungern, bei Frau<br />

Enz-Fallegger, Giswil. Jann Anna, Buochs, bei Frau Bucher-Schmid,<br />

Kerns. — Möchten nun recht viele <strong>Obwaldner</strong><br />

Mädchen sich zu einer Haushaltlehre entschließen und mit<br />

Freude und Tapferkeit die hausfraulichen Künste sich erwerben.<br />

— Allen Diplomierten Glückauf zu weiterer Ertüchtigung!<br />

Sächseln. (Eing.) Am Sonntag, den 7. April, abends,<br />

fand sichim Hotel „Kreuz" eine schöne Anzahl aus der Familie<br />

der Krankenkasse Konkordia zur ordentlichen<br />

Generalversammlung. Die Tatsache der 25jährigen<br />

Zugehörigkeit als Sektion zur großen Konkordiafamilie veranlaßte<br />

den Vorstand, das Programm zu einer kleinen Jubiläunisfeier<br />

zu gestalten. Diese Idee ist restlos durchgedrungen.<br />

Nach Abwicklung der ordentlichen Traktanden führte uns ein<br />

versierter Referent an Hand einer reichhaltigen Lichtbilder-<br />

Serie durch das immer aktuelle Rom, an dem auch der Krieg<br />

nicht ganz spurlos vorbeigetobt ist und das auch durch die<br />

kommende Heiligsprechung unseres Landesvaters zur Beoeutung<br />

kommt.<br />

Die Sozialleistungen der Sektion erreichen in diesen<br />

25 Jahren annähernd eine halbe Million Franken. Es ist<br />

die Absicht, von nun an auch stets die Versammlung mit<br />

einer zügigen Programmnummer auszustatten. Es ist auch<br />

für den Vorstand erfreulicher, wenn seine Bemühungen einem<br />

vermehrten Interesse begegnen. A.<br />

Alpnach. Ueber die Osterfeiertage haben die Alpnacher<br />

Gesellen die Bevölkerung mit einem feinen Osterschmaus<br />

überascht. Eigentlich nicht so sehr ein Schmaus für Gaumen<br />

und Magen, als vielmehr einer für Auge und Herz. Die Ausftellung<br />

für Freizeitarbeiten im Schloßhof war ein<br />

feiner Wurf des zahlenmäßig kleinen Vereins. Sie zeigte<br />

die Liebe und Freude am beruflichen Können unserer jungen<br />

Handwerker. Angefangen vom Garten bis zu Stube und<br />

Schlafzimmer nebst Küche und Erholungsraum mit seinem<br />

heimeligen Cheminöe war alles vertreten, was zu einem<br />

netten Eigenheim gehört oder wenigstens — sofern man<br />

einen Amerikaonkel auf dem Friedhof hat — gehören könnte.<br />

Alles war so sinnvoll arrangiert, daß einem der Glust ankam,<br />

immer da zu wohnen. Und tatsächlich schien es so zu sein;<br />

denn einige findige Köpfe ließen sich häuslich nieder zu einem<br />

gemütlichen Jaß, was zur allgemeinen Bewunderung nicht<br />

wenig beitrug. Nebst den handwerklichen Arbeiten zeigten<br />

die Zeichnungen vom winterlichen Zeichenkurs unter kundiger<br />

Leitung ganz hervorragendes Können. In diesem Stil weiter<br />

bilden, das ist sicher ein großer Vorteil des Gesellenvereins,<br />

der so auf die kommende Generation der Handwerker einen<br />

sehr bemerkenswerten Einfluß ausübt. Und mancher Junge<br />

hat sich wieder an dieser Ausstellung Freude zu einem Beruf<br />

geholt, und sicher werden die Eltern dafür auch mehr Verständnis<br />

aufbringen.<br />

Wir dürfen den rührigen Gesellen ein blühendes Frühlingskränzchen<br />

winden und sie mit einem kräftigen „Treu<br />

Kolping" zu neuen Taten anfeuern.<br />

M l v O m LalldsgeniMe<br />

Zum letztenmal stand Landammann Werner C h r i st e n<br />

von Wolfenschießen vor dem Landvolk Nidwalden, das unter<br />

den Bäumen zu Wil an der Aa seinen Regierungsrat neu<br />

bestellte und über das wichtige Sachgeschäft eines neuen<br />

Steuergesetzes zu befinden hatte. In feinem Eröffnungswort<br />

streifte der Landammann die Politische und Wirtschaftliche<br />

Lage in Europa und in der Schweiz. Zum Verhältnis<br />

der Schweiz zu den Vereinigten Nationen stellte er sich<br />

zum Wort von Niklaus von Flüe: „Mischt euch nicht in<br />

fremde Händel". Als Abschied von seinem Amte gedachte er<br />

seines Werks, des Bannalpwerks. Mit dem Auftrage,<br />

dieses zu erstellen und die Wasserrechte im Kanton neu zu<br />

überprüfen, war er vor zwölf Jahren in stürmischer Landsgemeinde<br />

an die Spitze des Volkes berufen worden. Das Bannalpwerk,<br />

so schloß er, müsse nun außerhalb der politischen<br />

Diskussion bleiben.<br />

Vom llköpfigen Regierungsrat stellten sich acht einer<br />

Wiederwahl und wurden bestätigt. Neu in den Regierungsrat<br />

wurden gewählt Werner Blättler, Wolfenschießen, Ernst<br />

Zgraggen, Hergiswil, und Adolf Flüeler, Oberdorf, womit sich<br />

der Regierungsrat aus acht Mitgliedern der Volkspartei und<br />

drei Liberalen (bisher 2) zusammensetzt. Zum Landammann<br />

wurde Landstatthalter Remigi Ioller, zum Landstatthalter<br />

der liberale Otto Wymann gewählt, wobei seit<br />

400 Jahren wieder erstmals ein Beckenrieder zur höchsten<br />

Landeswürde aufsteigt. Schließlich wurden neben den Landschreibern<br />

und Weibeln alt Regierungsrat Josef Blättler als<br />

Mitglied des Obergerichtes und E. Müller, Hergiswil, als<br />

Suppleant des Kantonsgerichtes gewählt.<br />

Einer lebhaften Diskussion rief die Vorlage über das<br />

neue S t e u e r g e s e tz, welche Landessäckelmeister K. Odermatt<br />

mit dem Hinweis auf die neuen Grundsätze der Einkornmenssteuer<br />

und der Verbreiterung der Grundlagen zur Annähme<br />

empfahl. Ihm folgten fünf Votanten, die sich gegen<br />

das Gesetz anssprachen. Dem Gesetz stimmten nur etwa zwanzig<br />

Bürger zu, während unter Jubel von der Verwerfung<br />

Kenntnis genommen wurde. Auch gegen das Gesetz über die<br />

Errichtung einer Pensionskasse für das Staatspersonal wurde<br />

von einem bäuerlichen Votanten Opposition erhoben, doch<br />

stimmte das Volk der Vorlage zu, wie auch dem Gesetz über<br />

die Bodenverbesserungen, einer zusätzlichen Subvention an<br />

eine Güterstraße, der Verleihung erweiterter Kompetenzen an<br />

den Landrat und einem Landrechtsgesuch. — Die von rund<br />

3000 Bürgern besuchte Landsgemeinde dauerte gut drei<br />

Stunden.<br />

—j-—<br />

ZNm Schluß gehört noch ein Dankeswort der tit.<br />

Musikgesellschaft für das auserlesene Ständchen am Osternachmittag.<br />

Das ist ein Zeichen gegenseitigen Verstehens und<br />

Helfens der Dorfvereine. — Auf Wiedersehen und Wiederhören!<br />

gg.<br />

Giswil. (Korr.) Am 2. Mai feiern das Fest der goldenen<br />

Hochzeit Walter Eggler, Schreiner, Forstmattli, und<br />

seine Ehefrau Mathilda geb. Durrer. Herr Walter Eggler<br />

steht im 75. Altersjahre, seine Ehefrau im 71. Die Wiege des<br />

Ehemannes stand in Oberwilen bei Sarnen, diejenige der<br />

Ehefrau in Kerns. Seit vielen Jahren wohnen dieselben im<br />

sonnigen Forstmattli im Großtheil. Zwei Söhne und eine<br />

Tochter werden mit den Eltern den freudigen Tag der goldenen<br />

Hochzeit feiern. Der Sohn Johann ist Pfarrer in Dietikon<br />

im Kanton Zürich.<br />

Behörden und Einwohnerschaft von Giswil gratulieren<br />

dem Jubelpaar herzlich und wünschen demselben noch einen<br />

unbesorgten Lebensabend.<br />

Melchthal. (Korr.) Unser Mitbürger, H. H. Vikar Anton<br />

Ab egg in Uster (Zürich), wurde zum Dekanatspräses der<br />

Jungmannschaft des Dekanates Zürcher Oberland gewählt.<br />

Beste Gratulation!<br />

Eidgenossenschaft<br />

Herabsetzung des Benzinpreises auf 1. Mai.<br />

Der Preis für Benzin erfährt auf den 1. Mai nächsthin<br />

eine namhafte Reduktion. Die Herabsetzung dürfte rund<br />

20 Rappen pro Liter betragen.<br />

K a u t o n e<br />

Luzern. f Franz Heinrich Achermann. Der bekannte<br />

schweizerische Volksschriftsteller, hochw. Herr Franz Heinrich<br />

Achermann, Pfarrhelfer in Kriens, ist am Gründon--<br />

nerstag, abends 6.15 Uhr, im Sanatorium St. Anna in<br />

Luzern, nach kurzer Krankheit im 65. Lebensjahre gestorben.<br />

F. H. Achermann ist 1881 in Oberkirch (Kt. Luzern)<br />

geboren. Er besuchte das Kollegium Sarnen und studierte<br />

in der Folge Theologie in Innsbruck und Luzern. Als<br />

überaus populärer Seelsorger war er nacheinander als Vikar<br />

tätig in Schaffhausen, Oberdorf (Solothurn), an der St.<br />

Josefskirche in Basel, und seit mehr als anderhalb Jahrzehnten<br />

als Pfarrhelfer in Kriens.<br />

F. H. Achermann, den man mit Recht den „schweizerischen<br />

Karl May" nannte, zählt zu den erfolgreichsten fchweizerischen<br />

Volksschriftstellern unserer Zeit. Wenn dessen<br />

Schreibweise auch recht eigenwillig und gar nicht etwa zimperlich<br />

war, so steht doch das Eine fest, daß seine Werke den<br />

Weg zum Herzen ungezählter begeisterter Leser im ganzen<br />

deutschen Sprachgebiet gesunden haben. In Zehntausenden<br />

von Bänden sind seine Romane, seine heimatgeschichtlichen<br />

Erzeugnisse, seine urkomischen Studentengeschichten und seine<br />

sehr ernst gehaltenen Kulturromane, in denen er sich mit<br />

den geistigen Strömungen unserer gottvergessenen Gegenwart<br />

auseinandersetzte, erschienen. F. H. Achermann wird<br />

aus alle Zeiten mit dem Volke verbunden bleiben — dafür<br />

sorgen seine vielen schriftstellerischen Werke.<br />

Das ganze katholische Volk, und alle die ungezählten<br />

Zehntausende, die Achermanns Bücher gelesen und bewundern,<br />

werden dem toten Freunde das allerbeste Andenken<br />

bewahren — der Auferstandene möge seinem treuen Diener<br />

und mutigen Fechter für Gott und Kirche friedvolle ewiae<br />

Ostern schenken! R. I. P.


Q<br />

Bor<br />

der<br />

Beckeli-Aktiott<br />

des Schweizerischen<br />

Roten Kreuzes<br />

Kinderhilfe<br />

Nächsten Samstag und Sonntag, den 4. und 5. Mai,<br />

findet wiederum die Beckeli-Aktion des Schweizerischen Roten<br />

Kreuzes, Kinderhilfe, statt.<br />

Erwachsene und Kinder haben sich in freudiger Bereitschaft<br />

zur Verfügung gestellt, die Beckeli in der Stadt und auf<br />

dem Land zu verkaufen.<br />

Die Beckeli sollen in der Familie als Sparkäfseli aufgestellt<br />

werden. Wenn sie gefüllt sind, können sie dann bei<br />

den vom Schweizerischen Roten Kreuz bezeichneten Sammelstellen<br />

abgegeben werden.<br />

Wir Schweizer dürfen das Elend um unser Land herum<br />

nicht vergessen. Denkt an die hungernden Kinder Europas!<br />

Wer ein Beckeli kauft und es gefüllt zurückgibt, verschafft der<br />

Kinderhilfe neue Möglichkeiten, notleidenden Kindern zu<br />

helfen.<br />

Wir rechnen auf die Mitarbeit des Schweizervolkes und<br />

sehen voll Vertrauen dem Ergebnis des Verkaufes entgegen.<br />

Radio — Beromünfter<br />

Donnerstag, 2. Mai.<br />

11.00 Operetten-Potpourri. 12.40 Parade der Novitäten.<br />

17.00 Sonate. 17.45 Jugendstunde. 18.05 Englische Musik.<br />

18.35 Mundartplauderei. 19.00 Spielen Sie mit! 19.55<br />

Jahrmarkt der Zeit. 20.15 Aus dem Rudolf Bernhard-Theater.<br />

22.10 Fortsetzung der Uebertragung.<br />

Freitag, 3. Mai.<br />

11.00 Das Freitags-Mosaik. 12.40 Studioorchester. 17.00<br />

Schweizerische Musik. 17.45 Frauenstunde. 18.10 Musik für<br />

Flöte. 19.10 Weltchronik. 19.55 Studioorchester. 20.35 Unsere<br />

Mundarten. 21.25 Lieder und Klavierstücke von Schweizer<br />

Komponisten.<br />

Samstag, 4. Mai.<br />

11.00 Schottische Lieder. 12.40 Die Woche im Bundes-<br />

Haus. 12.50 Tony Bell spielt. 14.00 Heiteres in Wort und<br />

Ton. 15.00 Volkstümliche Stunde. 16.00 Was ihr wollt!<br />

17.00 Radio-Kammermusik-Vereinigung. 17.35 Jugendpost.<br />

18.20 Selten gespielter Beethoven. 18.40 Me Dissonanz.<br />

19.10 Der westschweizerische Beobachter. 19.40 Die Woche.<br />

20.05 Familie Aerni. Sechs Szenen. 22.10 Tanzmusik.<br />

Viehmarkt in Luzern vom 23. April <strong>1946</strong>.<br />

Auffuhr: 1 Muni, 1 Kuh, 267 Kälber, 4<br />

452 Schweine, total 725 Stück.<br />

Schafe,<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendqewicht Handel Preise<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der K. E. A. sestgesetzten<br />

Höchstpreisen angenommen.<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—50 je n. Qual.<br />

51—55<br />

56—60<br />

61—65<br />

66—70<br />

Markenkälber 80 kg u. m.<br />

Rotfleischige<br />

Weißfleischige, mittelgr.<br />

Ausstich<br />

Die Preise verstehen sich<br />

nüchtern, sonst bis zu 3 kg<br />

Eigengewicht<br />

Schweine.<br />

Fette Schweine<br />

Absäugerinnen<br />

Ferkel, 7— 9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Ausmastschweine<br />

2.50—2 70 flau sinkend<br />

2.7»—2.80 n<br />

2.80—2.90<br />

3. 3.10 n<br />

S. 10—3.20 » ..<br />

3.30—3.50 mittel fest<br />

3.60—3.80 „<br />

4.20—4.30<br />

" "<br />

per Stück Ar.<br />

68— 85 Mittel fest<br />

88—110 „<br />

115—140 n<br />

145—200 „<br />

220—250 gut eher steigend<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 23. April <strong>1946</strong>.<br />

(Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Frische Gemüse. |£°nen<br />

190<br />

380-400<br />

Spinat, inländischer 60-90 Kastanien, gewöhnliche<br />

Rhabarber<br />

?o-so<br />

Spargeln, ausländische 280 ® ter *<br />

Weißkabis ~ " " ?o-75 Trinkeier, inländische<br />

Rotkabis<br />

gs Frischeier, ausländische<br />

Kohl (Wirz. Wirsing) 95<br />

Blumenkohl, Mittel 170-180 Butter und Käst<br />

Kopfsalat, gr.<br />

60 80 Tafelbutter, geformt<br />

Brüsseler Chicoree<br />

25<br />

klein geformt, 100 gr<br />

Nüßlisalat, 100 gr 40—45 g^ß geformt, 200 gr<br />

Karotten, rote<br />

50 " 60 Kochbutter<br />

Randen, gekocht<br />

50 Emmentaler Käse, 1. Qual.<br />

Randen, roh<br />

^ Greyerzer, 1. Qual,<br />

Schwarzwurzeln<br />

Sellerieknollen<br />

an 8 ^Sbrinz, 1. Qual.<br />

°- 100 3Kaqettä{e<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, gelb und weiß<br />

Lauch, grün<br />

Kartoffeln, alte, inländ.<br />

Tomaten ausl.<br />

Lattich<br />

Monatsrettig (Radis)<br />

Bierrettiq (Sommer- und<br />

Winterrettig) . 1 Stück 10-30<br />

70—i00£ Ufiter<br />

105 '<br />

60-70 Geflügel, Kleintiere und<br />

3 °-^ (Wildbret (tot).<br />

200 Suppenhühner<br />

io_2o Kaninchen<br />

Süßwasserfische<br />

Weißrüben (Raben, Herbst- Regenbogenforellen<br />

rüben)<br />

Großfelchen, tot<br />

Knoblauch<br />

«»-2» Kleinfelchen, tot<br />

Schnittlauch. 1 Büschel 10 Hechte<br />

Petersilien, 1 Büschel 10 Barsche (Egli)<br />

Kresse, 100 gr<br />

25-35 Brachsen<br />

Hasel<br />

Trüschen<br />

Früchte und Beeren.<br />

Aepfel<br />

Kontrollware, inländ. 90—110<br />

Wirtschaft- u. Kochäpfel 75 Kabeljau,<br />

Birnen<br />

Orangen, Blut<br />

240-26o5?abeljau,<br />

iM iMMerlans<br />

Meerfische.<br />

ganz<br />

Filets<br />

35<br />

30-34<br />

782<br />

81<br />

161<br />

757<br />

415<br />

415<br />

500<br />

230<br />

415<br />

650<br />

900<br />

540<br />

440<br />

540<br />

440<br />

300<br />

200—220<br />

400<br />

400<br />

480<br />

*48<br />

Für den Arveiterftand<br />

Allgemeinverbindlicherklärung eines Gesamtarbeits-<br />

Vertrages.<br />

Auf Antrag der beteiligten Verbände wurden die Bestimmuugen<br />

des Gesamtarbeitsvertrages für die schweizerische<br />

Zivil-Herrenmaßschneiderei, die den Lohn, die<br />

Arbeitszeit, das Arbeitsverhältnis und die Ferien betreffen,<br />

allgemeinverbindlich erklärt. Die „AVE" ist bis zum 31. Dezember<br />

<strong>1946</strong> befristet.<br />

Verbesserte Bezugsbedingungen für Arbeiter-<br />

Abonnemente.<br />

(Mitg.) Mit Wirkung vom I.Mai <strong>1946</strong> an wird die<br />

Lohngrenze für die Abgabe von Arbeiterabonnementen der<br />

Bundesbahnen für Verheiratete und Ledige auf 21 Franken<br />

je Arbeitstag erhöht.<br />

Jetzt die Kulturen gegen Hagelschaden versichern. Die<br />

Witterung der letzten Wochen hat das Wachstum der Natur<br />

beschleunigt. Die warme Jahreszeit steht wieder bevor, und<br />

es wird nicht mehr lange dauern, bis die ersten Gewitter und<br />

damit aber auch die Hagelschläge wieder einsetzen. Unser<br />

ganzes Land ist — von einigen Gebirgstälern abgesehen —<br />

dem Hagel verhältnismäßig stark ausgesetzt. Beobachtungen<br />

während vielen Jahren haben ergeben, daß die Hagelschläge<br />

völlig unberechenbar sind. Gebiete, die jahrelang nicht mehr<br />

durch Hagelschläge heimgesucht worden sind, werden plötzlich<br />

verheerend betroffen, während ausgesprochene Hagelgegenden<br />

unerwartet lange Zeit verschont bleiben können. Auch im verfloffenen<br />

Jahr haben die Hagelschläge unserer Landwirtschaft<br />

wieder schwere Schäden zugefügt. Die Schweizerische Hagel-<br />

Versicherungsgesellschaft, eine Genossenschaft, hatte für über<br />

24 000 Schadenfälle Entschädigungen im Betrage von 5,6<br />

Millionen Franken auszurichten. Immer mehr dringt die<br />

Erkenntnis durch, daß die Hagelversicherung für den Banern<br />

eine wirtschaftliche Notwendigkeit bedeutet. Bereits versichern<br />

in der Schweiz über 125 000 Landwirte, Weinbauern und<br />

Kulturbesitzer ihren Ernteertrag gegen Hagelschaden. Frucht-<br />

Wechsel, sowie die von Jahr zu Jahr schwankenden Ernteerwartnngen<br />

bedingen es, daß jedes Jahr ein neuer Versicherungsantrag<br />

erstellt werden muß. Ende April, anfangs Mai<br />

denkt der vorsorgliche Bauer an die Erneuerung seiner<br />

Hagelversicherung.<br />

Familie, die aus 19. Mai in<br />

Sarnen zwei Knaben zur hl.<br />

Firmung hat, sucht<br />

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Ziegelschindeln) tätig war,<br />

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P l a n t a E H 3<br />

I<br />

A r b o G S<br />

ESROLKO A.-G DÜBENDORF<br />

M t s in Kürze<br />

In Paris rechnet man damit, daß der Entwurf des Frjxdensvertrages<br />

für Italien bis Ende dieser Woche fertig vorliegen<br />

werde. Dieser optimistischen Ausfassung wird man sich<br />

allerdings nur mit größter Vorsicht anschließen dürfen, da ja<br />

die Hauptprobleme noch gar nicht zur Sprache gekonimen<br />

sind. Wohl einigte man sich über die Aufteilung der italienischen<br />

Flotte, indessen drohte ein Aufeinanderprallen der alliierten<br />

Interessen ja nicht in dieser Frage, sondern in derjenigen<br />

der Grenzziehung und der Kolonien. Von sowjetrussischer<br />

Seite wird erneut das Begehren auf die Treuhänderschaft<br />

über Tripolitanien erwartet, dem die Arabische Union<br />

bereits vorsorglicherweise in einer Protestnote an den Außenministerrat<br />

in Paris entgegentrat. Ueberraschungen und Explosionen<br />

sind also noch durchaus möglich.<br />

Der Sicherheitsrat der „Uno" tagt weiterhin in Neuyork<br />

und berät die spanische Frage. Sowjetrußlands Delegierter<br />

Gromyko fordert nach wie vor den Abbruch der diplomatischen<br />

Beziehungen mit General Franco.<br />

In der von den Amerikanern besetzten Zone Deutschlands<br />

wurden Wahlen durchgeführt, die große Erfolge der christlichsozialen<br />

Union und der Sozialdemokraten, also der Gemäßigten,<br />

zeitigten, während die Kommunisten eine Niederlage<br />

erlitten.<br />

M<br />

den MeriftM<br />

Der Biehexport.<br />

Wie der Geschäftsbericht des eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartementes<br />

ausführt, war der V i e h e x p 0 r t im<br />

letzten Herbst zum Teil bedeutenden Schwierigkeiten ausgesetzt.<br />

So blieb dem Abkommen mit Italien vom letzten Sommer<br />

die Ratifikation versagt, und erst im November gelang die<br />

Einleitung von Kompensationsgeschäften. Zeitlich günstiger<br />

gestalteten sich die Viehliesernngen nach der Tschechoslowakei.<br />

In 14 Blockzügen zu je 40 Wagen sind nach diesem Land insgesamt<br />

4792 Tiere, vorab der Simmertaler Rasse, spediert<br />

worden. Gesamthaft konnten im letzten Jahr gegen 9000 Stück<br />

Vieh ausgeführt werden. Es handelt sich dabei ausnahmslos<br />

um Nutz- und Zuchttiere, deren Schlachtung nicht zu verant-<br />

Worten gewesen wäre. Auch aus Gründen der Flitterknappheit<br />

war der Export unerläßlich.<br />

Todes-Anzeige<br />

Engelberg, den 28. April <strong>1946</strong>.<br />

Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, unsere herzensgute, liebe<br />

Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin, Nichte, Tante<br />

und Cousine 282<br />

Frau Dr. Berthe Amberg-Henrici<br />

zu sich in die ewige Heimat aufzunehmen. Sie entschlief sanft am<br />

frühen Morgen des Weissen Sonntag in ihrem 53. Lebensjahr.<br />

Während der langen Krankheit wurde sie mehrmals gestärkt und<br />

getröstet durch die Gnadenmittel unserer heiligen Kirche.<br />

Ihr Leben war aufopfernde Liebe für ihre Familie und im Dienste<br />

der Wohltätigkeit.<br />

Wir bitten, der teuren Verstorbenen im Gebete zu gedenken.<br />

In christlicher Trauer:<br />

Dr. Hans-Paul und Piera Amberg-Ballinari<br />

Bernhard Amberg und Annl Aerni<br />

Franz Amberg<br />

Elisabeth Amberg<br />

Margrit Amberg<br />

Herr und Frau Dr. Müller-Henrici, St. Gallen<br />

Familie Dr. Ernst Henricl-Pietzcker, Zürich<br />

Familie Dr. S. Amberg-Blättler, Ettisnil<br />

Familien Daverio und Meyer-Daverio, Zürich<br />

und Übrige Anverwandte<br />

Beerdigung: Mittwoch, den 1. Mai, morgens 9 Uhr.<br />

Siebenter: Donnerstag, den 2. Mai, morgens 8 Uhr.<br />

Im Sinne der teuren Verstorbenen möge man des löbl. Müttervereins Engelberg gedenken.<br />


garnen / Samstag, den 4. Mai <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — St. 35<br />

9 b w l i m B M r e m ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

«bonnementspreis: Durch die Post zugestellt jährlich<br />

St. 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> HZfarrblatt<br />

Erscheint Mittwoch vnd Samstag<br />

*»amilienbetlage — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — ©tiefenfreie<br />

Einzahlung aus Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Tarnen. Tel. 8 «2 37<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp. ® rU( * und Verlag: Louis Ehrli & (Sie., Sarnen. — Tel. 8 60 33<br />

Jasertiouspreis: Für den Raum einer ein ispaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden g Rp.. Schweiz 10 Rp ., Reklame 25 Rp. — Für<br />

und- Arrangement werden abgelehnt.<br />

S t i m m z e t t e l<br />

zur<br />

Monafcn Mänftsiimmnng<br />

vom s. Mai <strong>1946</strong><br />

Wollt Ihr das Gesetz betreffend Erstreckung<br />

der Geltungsdauer des Gesetzes<br />

über Arbeitslosenversicherung und Rotstandsarbeiten<br />

annehmen?<br />

Antwort:<br />

Z ,<br />

G » „ Z l l " « S. M 1 9 4 6<br />

Am kommenden Sonntag haben wir an der Urne über<br />

die Verlängerung der Geltungsdauer des Gesetzes über<br />

Arbeitslosenversicherung und Notstandsarbeiten zu entscheiden.<br />

Das Gesetz wurde in der Krisenzeit der Dreißiger Jahre<br />

erlassen, um einerseits eine rechtliche Grundlage für die<br />

Förderung von Notstandsarbeiten zu schaffen, anderseits<br />

durch Beitragsleistung an die anerkannten Arbeitslosenversicherungskassen<br />

mitzuhelfen, daß die Arbeitnehmer in Tagen<br />

fehlender Arbeit einen materiellen Schutz beanspruchen konnten.<br />

Das Gesetz wurde am 5. Mai 1935 als ein ausgesprochen<br />

soziales Werk erkannt und vom <strong>Obwaldner</strong> Volk mit<br />

großem Mehr angenommen. In den Jahren 1939 und 1942<br />

wurden daran einige Verbesserungen angebracht, jene vom<br />

10. Mai 1942 gestützt auf ein Jnitiativbegehren Alois Wolf,<br />

Giswil.<br />

Die Geltungsdauer des Gesetzes war bisher befristet und<br />

würde am 31. Dezember <strong>1946</strong> ablaufen. Das Gesetz hat sich<br />

aber als Notwendigkeit gezeigt und gute Dienste geleistet.<br />

Die Erstreckung der Geltungsdauer ist daher ein Gebot der<br />

Zeit, der klugen Weitsicht und der sozialen Verantwortung.<br />

Im Interesse des Volksganzen niögen alle, Arbeiter,<br />

Bauern, Handwerker, Gewerbetreibende, zahlreich zu den<br />

Urnen gehen. Unsere Parole zum 5. Mai <strong>1946</strong> ist ein überzeugtes<br />

» J a<br />

Konservative Volkspartei Obwalden:<br />

Der Vorstand.<br />

A n » M e l t f f e n M e « ?<br />

Mai im Land! Der Einsiedler Dichter Otto Hellmut<br />

Lienert besingt ihn:<br />

Vor em Schybli, warm und tanzig,<br />

Spilt sy Gyge fyn dr Föihn.<br />

Jedre Vogel singt em 's Liedli:<br />

„Nei, wie ist das Labe schöin!"<br />

Ja, das Leben wäre schön, wenn die Menschen darnach<br />

täten. Zufrieden sein wär alles. Aber der gescheite Chinese<br />

sagt: „Es ist leichter, das Bett eines Wildbaches auszufüllen,<br />

als eines Menschen Herz zu befriedigen." Die Gier nach<br />

Geld, Macht und Geltung führt die Leute gegeneinander<br />

auf den Jahrmarkt der Zeit.<br />

Wird es aufheitern am Welthimmel?<br />

Am Markustag hat die Pariser Konferenz der<br />

vier Außenminister von Amerika, England, Frankreich und<br />

Rußland begonnen — ein politisch bedeutsames Ereignis.<br />

Es ist viel Heu auf der Matte. Die Entwürfe für die Friedensverträge<br />

mit Italien, Ungarn, Finnland und den Balkanstaaten,<br />

die während des Krieges im Solde Deutschlands gestanden,<br />

sollen bereinigt werden. Die Konferenz wird in London<br />

als „Anker der Sicherheit im Sturm, der auf dem europäischen<br />

Festland wütet", hoch eingeschätzt. Von ihrem Ausgang<br />

hängt es ab, ob die eigentliche Friedenskonferenz alle<br />

Alliierten an die gleiche Deichsel spannen kann oder nicht.<br />

In Washington und London nehmen die Politiker die Pfeife<br />

aus dem Mund und geben mit hochgezogenen Brauen zu verstehen:<br />

wenn diese Konferenz für die Katze ist, dann tut jeder<br />

der „Großen" auf eigene Faust, was ihm paßt. Die Westmächte<br />

würden etwa mit Italien einen Sonderfrieden schließen,<br />

und Rußland würde dasselbe tun mit den Balkanländern<br />

Ungarn, Rumänien und Bulgarien, und Oft- und Südosteuropa<br />

mit einem dicken Stacheldraht gen Westen abschließen<br />

und ihn notfalls auch mit elektrischem Strom laden, damit<br />

keine englisch muhende Kuh in die russische Allmend hinübergrase.<br />

Diese Entwicklung wäre ein Unglück für die ganze<br />

Welt. Der englische Spruch würde sich bewahrheiten: „Das<br />

größte Unglück ist eine verlorene Schlacht, das zweitgrößte<br />

eine gewonnene." Man kann eine Schlacht gewinnen und<br />

doch den Krieg verlieren. Der katholische Erzbischof von Westminster-London,<br />

Kardinal Griffin, kam in seiner Osterpredigt<br />

auf die Pariser Konferenz zu sprechen und erinnerte daran,<br />

daß ohne Gottes Hilfe die Bemühungen der Staatsmänner<br />

umsonst sein werden, und daß diese Tagung den gleich schlimmen<br />

Ausgang nehmen werde wie die Konferenz von Versailles<br />

nach dem ersten Weltkrieg. Jeder Nation müsse die Freiheit<br />

gewährt werden, auf die sie ein Recht habe, um zu leben und<br />

sich wirtschaftlich zu entfalten.<br />

Die Pariser Konferenz wird von den Ereignissen im<br />

Sicherheitsrat drüben in Amerika überschattet. Bei der<br />

Frage, ob der Fall Persien weiter auf der Geschäftsliste varadieren<br />

solle, gerieten die Angelsachsen und Russen einander<br />

wieder in die Haare. Der russische Delegationschef Gromyko<br />

drohte, von der Sitzung am 6. Mai wegzubleiben. An diesem<br />

Tage sollten nämlich Rußland und Persien einberichten, ob<br />

die russischen Truppen mit Bär und Esel aus der persischen<br />

Speuze seien. Wenn der Schulbub mit dem schlechten Zeuguis<br />

sich nicht vor Papa zeigt, kann er keine Rute bekommen.<br />

„Es sind einige Wolken vorhanden!"<br />

Die Siegermächte verstehen einander immer weniger —<br />

Konferenzen her und hin! Moskau ist schlau. Es hat wenig<br />

Interesse, daß die Wolken über Europa sich zerteilen. Was<br />

einst der russische Zar wollte, will Stalin nicht minder. Dazu<br />

meint Rußland, sein Recht reiche genau so weit wie seine<br />

Bärentatzen. Nur so ist der eifrige Ausbau des russischen<br />

Heeres zu verstehen. Rußland hat den Deutschen den Säbel<br />

aus den Händen geschlagen, rasselt aber nun selber mit ihm<br />

und klirrt mit den Sporen. Diese Gefahr hat Churchill klar<br />

erkannt. Am 28. April sagte er in einer großen Rede zu<br />

Aberdeen (Schottland): „Die Welt ist sehr krank. Zwei furchtbare<br />

Kriege in einer Generation haben ihrer Kultur das<br />

Herz aus dem Leibe gerissen. Dem, was das 19. Jahrhundert<br />

die christliche Zivilisation genannt hatte, ist maßloser Schaden<br />

angetan worden. Eine Periode der Erholung tut not<br />

Niemals hat es eine Zeit gegeben, zu der eine Atempause, eine<br />

segensreiche Gesundungszeit, ein Waffenstillstand vor Gott<br />

und den Menschen notwendiger waren als jetzt." England<br />

und Amerika hören auf Churchills Feuerruf und suchen ihre<br />

diplomatische Front enger zu schließen. Die Rnssen bekommen<br />

das zu spüren, indem ihre Winkelzüge immer steifer abgewehrt<br />

werden. Moskau sucht ja starke Stützpunkte im<br />

Mittelmeer und will die Hand auch auf die italienischen<br />

Kolonien Tripolitanien und Erythrea legen. Da werden die<br />

Russen auf Granit beißen. Das englische Blatt „Economist"<br />

schreibt: „Mit dem gleichen Recht wie die Russen im Mittelmeer<br />

können die Briten und Amerikaner Stützpunkte in der<br />

Ostsee und in den Baltischen Staaten beanspruchen."<br />

Ende letzter Woche hat Montgomery, der nie eine Schlacht<br />

verlor, von seinen Soldaten Abschied genommen und den<br />

neuen Posten im Reichsgeneralstab in England angetreten.<br />

In den Abschiedsworten an seine Soldaten kam er auf die<br />

politische Wetterlage zu reden und sagte: „Es sind einige Wolken<br />

vorhanden!" Das ist der Optimist Monty. Wie er sollen<br />

starke Männer kräftig zupacken und die Lage meistern. An<br />

Männern fehlt es nicht. Sie sind durch die harte Schule des<br />

Krieges gegangen und haben ihr Ziel immer fest im Auge<br />

behalten: Tod der Tyrannei, Sieg der Gerechtigkeit! Amerika<br />

wird versöhnen können, weil es selber keine Ansprüche für<br />

sich macht.<br />

Der weltbekannte Professor Friedrich Wilhelm Förster<br />

schrieb 1936 über die moderne Lebens- und Organisationstechnik:<br />

„Da alles auf Kosten der moralischen Ordnung und<br />

ihrer seelischen Bindungen vor sich ging, so bleibt es nur ein<br />

Turmbau zu Babel, der eines Tages krachend zusammenstürzen<br />

muß." Kein Bauen hat Wert an sich, es kommt<br />

immer darauf an, wie man baut und wofür.<br />

Ob es in Paris nicht auch babelt? Die Zehn Gebote<br />

sind die Bundesgesetze Gottes für die Gemeinschaft. Ohne<br />

sie baut man brüchig. :—:<br />

W HOCHDORFER SEIFEN<br />

DER UNHEIMLICHE ^ B E K A N N T E<br />

Roman von Emil Hering. 2<br />

Sengers Blick vermochte kaum das jenseitige Ufer zu er-<br />

!chauen. Wie durch einen Nebel erspähte er dort den großen<br />

steinernen Adler auf dem „Kriegerfelsen", den nach dem ersten<br />

Weltkriege eine reiche Deutsch-Amerikanerin den gefallenen<br />

deutschen errichten ließ. Ihr Schloß auf dem „Bückli", oberhalb<br />

des Rheinfelsens, war jetzt vereinsamt, denn die reiche<br />

Dame war gestorben.<br />

Senger stand immer noch am Fenster. Mißmutig. Verärgert.<br />

Ueber den Platz lief, den Regenmantelkragen aufgestülpt,<br />

mit eingezogenem Kopf, der Lehrbub des Bezirksamtes.<br />

„Er hat natürlich wieder keinen Hut auf und einen Schirm<br />

?at er auch nicht bei sich!", brummte der Wachtmeister. Unwillkürlich<br />

zog er seine Taschenuhr. —> Vier Uhr.<br />

Der Lehrbub ging also zur Post. Senger riß das Fenster<br />

auf. „He, Alois!"<br />

Der Junge kam sofort.<br />

Senger reichte ihm ein paar Postsachen zum Fenster hin-<br />

„S'nächste Mal nimmst dein Parisol mit, verstanden!",<br />

ichnauzte ihn der Wachtmeister an.<br />

Alois lachte bloß und sah, daß er weiter kam.<br />

Auf dem ganzen Weg zur Post lachte er. „Ich und ein<br />

schirm!" Das kam dem Jungen zu drollig vor.<br />

Bier Minuten später überreichte er dem „gestrengen<br />

Octrit Wachtmeister" die eingelaufene Post. Alois lachte immer<br />

noch. Unter der Türe ins Vorzimmer meinte er: „Ich<br />

werde dem Christkindli einen Brief schreiben, daß es mir auf<br />

Weihnachten einen Schirm bringt!"<br />

„Lausbub!" brummte ihm Senger nach, setzte sich wieder<br />

ans Pult und durchging die Post. — Nichts Besonderes!<br />

Er zog wieder die Uhr. 4 Uhr und 25 Minuten.<br />

„Langweilig!"<br />

Er erhob sich, durchmaß noch ein paarmal sein enges,<br />

etwas langgestrecktes Bureau, sah noch einmal ein paar Minuten<br />

durch die Scheiben in den Regen hinaus. Es schüttete<br />

immer noch wie mit Kübeln. Plötzlich gab sich Wachtmeister<br />

Senger einen Ruck. Mit raschem Griff nahm er seinen Hut<br />

vom Haken hinter der Tür, warf seinen weiten Tuchregenmantel<br />

über die breiten Schultern und verließ das „Allerheiligste".<br />

„Ich bin dann im „Meerfräulein" drüben, wenn mich jemand<br />

suchen sollte!", sagte er im Vorraum zum Sekretär und<br />

zum Polizisten Martin, der dort die Zeitung studierte.<br />

„Ist recht, Herr Wachtmeister!" nickte der Sekretär, während<br />

sich Martin bei seiner Lektüre nicht stören ließ.<br />

Senger drückte sich den Hauswänden nach, um doch nicht<br />

etwa zu naß zu werden. Er hatte natürlich auch keinen Schirm<br />

bei sich. Gewiß, er war ja selten in Uniform und das „Ueberspanntsein"<br />

war ihm somit nicht verboten. Aber — ja nun,<br />

er fühlte sich nie recht wohl unter einem Schirm.<br />

Die Gaststube zum „Meerfräulein" lag im ersten Stock des<br />

ersten Hauses zum Eingang der Fischergasse. Das Gasthaus<br />

war altrenommiert und weitherum im Lande bekannt. Eh die<br />

Kriegszeit dazu zwang, den Bauchriemen enger zu schnallen,<br />

gab es im „Meerfräulein" erlesene Delikatessen, die ganz besonders<br />

die Baselstädter zu würdigen wußten.<br />

Der Wachtmeister setzte sich ans Fenster, das den Blick auf<br />

die Rheinbrücke freigab, und bestellte einen Zweier Hallauer.<br />

Er schwärmte nun einmal für den „Süßen" aus Hallau, wie<br />

er spaßhalber zu sagen pflegte.<br />

Die Gaststube, geziert mit den Enblemen der Laufenburger<br />

Fischzunft, war leer. Wer wollte sich auch bei diesem Hudelwetter<br />

aus die Straße hinauswagen.<br />

Senger griff nach einer Zeitung und begann zu lesen.<br />

Aber er saß noch keine zehn Minuten hinter seinem Römer,<br />

den ihm das Servierfräulein serviert hatte, als sich die<br />

Türe wieder öffnete. Sich schüttelnd wie ein nasser Pudel,<br />

der in den Rhein gefallen ist, trat ein mittelgroßes Männlein<br />

in die Stube. Seinen schwarzen Regenmantel hängte er<br />

an den Haken bei der Türe, rieb sich die roten Hände und<br />

trat dann lächelnd an den Tisch am Fenster.<br />

Das war der Agent Henzi.<br />

Ein Hauch überlegener Ironie und alles durchdringenden<br />

Selbstsicherheit spielte um die schmalen, leichtgeschwungenen<br />

Lippen, leuchtete aus den dunklen Augen, ein Lächeln kompliziertester<br />

Art.<br />

Er kam mit dem Wachtmeister ins Gespräch.<br />

„Immer noch kein Licht in den Mordsachen?" Henzi nahm<br />

einen genießerischen Schluck aus seinem Glase und schielte<br />

dabei den Wachtmeister von der Seite an.<br />

Senger machte eine ärgerliche Bewegung mit der Hand<br />

„Nichts! Nichts!"<br />

'


.<br />

O b w a l d e n<br />

Unsere kantonale Regierung.<br />

Vordere Reihe, von links nach rechts: Landstatthalter Alois S..<br />

ächerli, Landammann Dr. G. Odermatt, Polizeidirektor L. Spichtig.<br />

Hintere Reihe: Ständerat Ludwig von Moos, Baudirektor Arnold<br />

Ming, Regierungsrat Anton Ettlin, Finanzdirektor tzrm. Amrhein<br />

(hinter Leo Spichtig).<br />

Departementsverteilung.<br />

Justiz und Politisches: Ständerat L. von Moos, Sächseln.<br />

Staatswirtschaft: Landstatthalter Alois Abächerli, Giswil.<br />

Finanzwesen: Regierungsrat Hermann Amrhein, Engelberg.<br />

Bauwesen: Regierungsrat Arnold Ming, Lungern.<br />

Militärwesen: Landammann Dr. G. Odermatt, Sarnen.<br />

Polizei- und Sanitätswesen: Reg.-Rat L. Spichtig, Sarnen.<br />

Vormundschafts- und Armenwesen: Reg.-Rat Ettlin, Kerns.<br />

Gemeindewesen: Regierungsrat Ludwig von Moos, Sächseln.<br />

Eine Prophezeiung geht in Erfüllung! An der Landsgemeinde<br />

1943 war Generaladjutant Dollfuß bei uns zu<br />

Gast. Hinter ihm saß Feldprediger-Hauptmann Scheuber.<br />

Als Herr Dr. Gotthard Odermatt, damals noch nicht Mitglied<br />

der Regierung, in einer Sache kurz und traf ins<br />

Mikrophon sprach, fragte Dollfuß: „Was ist das für einer?"<br />

Scheuber antwortete: „Aen Aennetbirger!" Dollfuß lachte<br />

und sagte, als Dr. Odermatt das Stegli hinabstieg, ernstfroh:<br />

„Das ist der kommende Mann!" ... Herr Generaladjutant,<br />

das <strong>Obwaldner</strong>volk läßt sie grüßen, es freut sich seines neuen<br />

Landammanns! (:)<br />

Nach der Landsgemeinde sieht es in gewissen Zeitungen<br />

sehr nach „Räbelkinderstimmnng" aus. Bekanntlich gibt es<br />

Kinder, deren Sinn mit Starrsinn sehr viel gemein hat, die<br />

beim Versagen eines Wunsches auf den Boden liegen, schreien<br />

und mit allen Extremitäten dreinschlagen. Was ihnen in den<br />

Weg kommt, schlagen sie kurz und klein. Da nun eben gswissen<br />

Herren an der letzten Landsgemeinde nicht alles am<br />

Schnürchen ging und sie den Kürzern gezogen — das heißt<br />

sicher zum Vorteil des Gesamtwohles! —, da muß alles deschrien<br />

und „angeräbelt" werden, was ihnen in den Sinn<br />

kommt. Angefangen von der Landsgemeinde selber bis zu den<br />

verhaßten K. K., von den acht Weibeln bis zum Landamniann,<br />

alles muß herhalten. Einem solchen „Räbelkind" würde eine<br />

feinere Erziehung und mehr Anstand beizubringen sein, wenn<br />

es eben einen bessern Erzieher hätte als den Redaktor Seiler.<br />

Da sollte jener Landsgemeinderedner von Engelberg einmal<br />

mit seiner Anstandslehre tüchtig einsetzen. Er könnte es sicher<br />

auf Englisch, wenn gewisse Herren nicht mehr Deutsch verstehen.<br />

Tschisäränegg-Ehasp.<br />

Erklärung!<br />

Ich erkläre hiemit ehrenwörtlich, daß der Landsgemeindebericht<br />

des „Unterwäldner" vom 1. Mai <strong>1946</strong>, gezeichnet mit<br />

Id., nicht von mir geschrieben wurde und daß ich mich von<br />

diesem Bericht in aller Form distanziere.<br />

Julian Dillier, Kanzlist, Sarnen.<br />

Die Landeswallfahrt nach Maria Einsiedeln findet am<br />

kommenden Montag und Dienstag, den 6. und 7. Mai, statt.<br />

<strong>Obwaldner</strong> Landeswallsahrt nach Maria Einsiedeln. (Mitgeteilt<br />

vom Pilgerführer.) Die Wallfahrten nach Maria Einsiedeln<br />

haben ihre große und erhebende Geschichte. Die Landeswallsahrten<br />

der Länderkantone können wir ins 14. und<br />

15. Jahrhundert zurückdatieren. Für die alten Eidgenossen<br />

war Einsiedeln der Hort des Friedens und der Landesverteidigung.<br />

Viele Tagsatzungen hielt man bei der Lieben Frau im<br />

Finstern Wald, und in Zeiten der Rot sind die alten Eidgenossen<br />

immer wieder in Scharen oder in einzelnen Grup-<br />

Pen zum Gnadenbild geeilt. „Kostbare Perle" nennen sie ihr<br />

Gnadenheiligtum. So beteten sie auch im „Großen Gebet":<br />

„Wir empfehlen uns in den mütterlichen Schutz der Himmelskönigin<br />

Maria, die sich gewürdigt hat, in unserm Lande eine<br />

Stätte zu erwählen, die Gott selbst zu Einsiedeln im Finstern<br />

Wald geweiht, wo Maria ihre besondere Huld und Gnade uns<br />

erweist."<br />

Die Behörden waren für die würdige und fromme Ab-<br />

Haltung der Bittfahrten besorgt. So wurde für die alte<br />

Schwyzer Wallfahrt behördlicherseits angeordnet: „Aus jedem<br />

Haus soll ein Mensch gehen, vornehmlich ein Mannsbild; wer<br />

aus wichtigen Gründen nicht gehen kann, der stiftet einen<br />

Batzen."<br />

Der Große Rat des Kantons Zürich hat für die Wallfahrt<br />

(vor der Reformation) als Grund und Zweck angegeben: „Die<br />

Ehre Gottes, der allerseligsten Jungfrau Maria, aller Heiligen,<br />

der Trost der christgläubigen Seelen, der göttliche<br />

Schutz für Stadt und Landschaft, die Erlangung guter Witterung<br />

und das Gedeihen der Feldfrüchte."<br />

Das sind auch die großen Anliegen des <strong>Obwaldner</strong>volkes.<br />

Der Sommerfahrplan tritt auf den 6. Mai 194 6 in<br />

Kraft. Auf diesen Zeitpunkt ist wieder der beliebte Wandfahrplan<br />

der Buchdruckerei Louis Ehrli & Co., Sarnen, erhältlich<br />

und kann auf dem Büro der Firma sowie in den bekannten<br />

Ablagen bezogen werden.<br />

Ebenso ist das amtliche Kursbuch, herausgegeben<br />

von der Generaldirektion der S. B. B., erschienen. Es enthält<br />

in übersichtlicher Anordnung sämtliche Eisenbahn-, Schiffund<br />

PostVerbindungen sowie ein Verzeichnis der Personensahrpreise<br />

zwischen den wichtigeren Stationen.<br />

Die Sommerausgabe des Kursbuches „B ü r k l i" verdankt<br />

seine große Beliebtheit vor allem seiner großen Reichhaltigkeit<br />

bei sehr handlichem und geschätztem Format.<br />

Der Fahrplan „Mo nve n t " erscheint dieses Jahr mit der<br />

lange geplanten, nochmaligen Erweiterung. Er ist handlich,<br />

übersichtlich und preiswert, der bequeme Fahrplan für die<br />

Jnnerschweiz.<br />

Zum erstenmal Postkurs Sarnen—Wilen. Mit der Fahr-<br />

Planänderung auf den 6. Mai nächsthin wird zum erstenmal<br />

ein Postkurs Sarnen (Station) nach Wilen mit Endstation<br />

Badmatt (Otto Rammelmeyer, Landesprodukte) eingeführt.<br />

Abfahrtszeiten von Sarncn-Station: 6.55, 9.55, 15.14 und<br />

18.20 Uhr. Von Wilen (Post) Richtung Sarnen: 7.18, 11.53,<br />

16.53 und 19.33 Uhr. Haltestationen auf Verlangen sind:<br />

Kirchhöfen und Pension Vonderflüh.<br />

Eine große schweizerische Schwerhörigentagung findet am<br />

18. und 19. Mai auf dem Bürgen stock statt. Im Mittel-<br />

Punkt der Veranstaltung stehen zwei Vorträge der Herren<br />

Professor Dr. med. L. Rüedi (Bern) und P.-D. Ingenieur<br />

1. Furrer (Bern) über die Entstehung und Verhütung der<br />

Lärmschwerhörigkeit. Die Veranstaltung ist für alle 'Schwerhörigen<br />

offen, und die Vorträge werden durch Vielhörer<br />

übertragen. Ausführliche Programme sind erhältlich beim<br />

Sekretariat des Schwerhörigen-Vereins Luzern: Frau Häfliger-Farner,<br />

Maihosstr. 67, Luzern.<br />

Der Motorfahrerclub Obwalden hielt seinen ersten Clubhock<br />

am Donnerstag, den 2. Mai, beim Passivmitglied Kantonsrat<br />

Joses Zumstein, Bahnhofbuffet, Giswil. Morgen<br />

Sonntag findet die »erste Clubausfahrt rund um den Zuger<br />

See statt, die erste Ausfahrt seit 1939 mit dem Motorrad.<br />

Wir wünschen gute Fahrt!<br />

Sarner See. Das Schwanenpaar brütet gegenwärtig<br />

wieder am See an der Goldmatt. Es ist zu hoffen, daß das<br />

Schwanenpaar bei diesem Brutgeschäft nicht gestört wird. Die<br />

Schwäne sind eine Zierde unseres Sees.<br />

Mehr Disziplin auf der Straße! (Eing.) Seit der Auf-<br />

Hebung der Benzinrationierung sind unsere Straßen wieder<br />

zu Gefahrenherden geworden. Einerseits sind sich viele Fußgänger<br />

und Radfahrer nicht mehr an die notwendige Verkehrsdisziplin<br />

gewöhnt. Anderseits betrachten viele Autound<br />

Motorradfahrer die Straßen jetzt wieder als ihr alleiniges<br />

Reich. Insbesondere was sich vereinzelte T ö f f - F a h -<br />

cer an Tempo und Straßenraserei leisten, ist geradezu b e-<br />

sorgniserregend. Müssen zuerst einige schwere Unsälle<br />

passieren, bevor auf der Straße wieder etwas mehr<br />

Disziplin herrscht?<br />

An die Zukunft denken! (Eing.) In der kantonalen Abstimmung<br />

vom 14. Mai 1939 wurde mit großem Mehr die<br />

Geltungsdauer des Gesetzes über die Arbeitslosenversicherung<br />


Gestartet werden wiederum zwei Konkurrenzen: Einmnl<br />

der Riesenslalom für E i n z e l w e t t käm p f e r<br />

wo um den Wanderpreis der Genossenschaft Jochpaß-Lift ae'<br />

sämpft wird, der im gegenwärtigen Besitz von Viktor DemarmeB<br />

(SC. Davos) steht. Sodann die letztes Jahr mit großem<br />

Erfolg erstmals ausgetragene Slalom st afette für<br />

Dreier-Mannfchaften, in welcher der SC. Enaelberg<br />

den Wanderpreis der Talschaft von Engelberg zu verteidigen<br />

haben wird.<br />

Für die besten Unterländer haben die Stansstad—Enael-<br />

Hera- und die Gerschnialp—Trübsee-Bahn überdies noch<br />

Wanderpreise gestiftet.<br />

Bereits liegen zahlreiche Anmeldungen erstklassiger Abfahrts-<br />

und Slalomfahrer vor, so daß mit rassigen Rennen<br />

der sich vorzüglichem Zustand befindenden, bekannten<br />

Jochpaß^bfahrtsftrecke gerechnet werden darf.<br />

Ob- und Nidwaldner Kantonalschwingfest in Sächseln<br />

(ö evtl. 19. Mai). Seit einigen Wochen hat das Organisationskomitee<br />

unter der Führung von Niklaus von Moos alle<br />

Borbereitungen getroffen, um diesem Anlasse zum guten Gelingen<br />

zu verhelfen. Was man aus dem Schwingerverzeichnis<br />

entnehmen kann, versügt heute der Ob» und Nidwaldner sowie<br />

der Urner kantonale .Schwingerverband über gule, bekannte<br />

Kräfte, nebst einem vielversprechenden Nachwuchs, die gewillt<br />

sind, für das heißersehnte Eichenlaub Ehre einzulegen.<br />

Die Sarner Jodler werden uns mit ihren angenehmen und<br />

schönen Weisen, wie schon öfters, auch diesmal wieder gewaltig<br />

erfreuen. Dann wird an diesem Anlaß das Fahnenschwingen<br />

und das Alphornblasen gepflegt, was ja zu einem<br />

Schwingfest gehört, und ohne die rassigen Tänzchen der<br />

Kapelle Meirisli können wir uns einen schwingerischen Anlaß<br />

kaum vorstellen.<br />

Darum appellieren wir an die Bevölkerung von nah und<br />

fern des Unterwaldnerlandes, am kantonalen Hofenlupf recht<br />

zahlreich in den Landestrachten aufzumarschieren. Reserviert<br />

euch den nächsten Sonntag und besucht das kantonale Schwingfest<br />

in Sächseln; das Gebotene wird euch in den Erwartungen<br />

übertreffen. v. F. K. H.<br />

Schweizerischer katholischer Juugmaunschaftsverband.<br />

Gelöbnis-Wallfahrt<br />

Fahrplan für Samstag/Sonntag, den 11. und 12. Mai 194«.<br />

Strecke Engelberg—Luzern—Einsiedeln.<br />

Fahrpreise Hinfahrt l l. 5.46 Rückfahrt 12. 5.46<br />

13.10 10.50 ab Engelberg an 21.24<br />

15.51 an Einsiedeln ab 16.15<br />

Strecke Giswil—Luzern—Einsiedeln.<br />

8.8V 12.31 ab Lungern an 19.29<br />

8.35 13.10 ab Giswil an 19.93<br />

7.90 13.23 ab Sächseln an 18.55<br />

7.79 13.39 ab Sarnen an 18.51<br />

7.55 13.37 ab Kerns an 18.48<br />

7.25 13.45 ab Alpnachdorf an 18.41<br />

6.75 14.91 ab Hergiswil an 18.29<br />

15.51 an Einsiedeln ab 16.15<br />

Extrazug am Sonntagmorgen, 12. 5. 46.<br />

5.49 ab Kerns<br />

5.46 ab Alpnachdorf<br />

5.57 ab Hergiswil<br />

7.33 an Einsiedeln<br />

Bemerkungen. Für die Teilnehmer an der Wallfahrt<br />

werden auf den oben genannten Bahnstationen die stark<br />

verbilligten Extrabillette abgegeben. Diese Einzelbillette berechtigen<br />

nur zur Hin- und Rückreise mit den angeführten<br />

Extrazügen.<br />

Zusammenarbeit. (Eing.) Richtig verstandene Zusammenarbeit<br />

will heißen, daß ein Stand die Sorgen und Hoffnungen<br />

des anderen versteht. Gewerbe, Bauersame, Arbeiterschast<br />

haben ein Interesse daran, sich gegenseitig zu unterstützen<br />

und gemeinsam allfälligen Schwierigkeiten Meister zu<br />

werden. Am Sonntag gehen darum die Bürger aller<br />

Stände zahlreich zu den Urnen, um ihr „Ja!" zur Verlängerung<br />

der Geltungsdauer des Gesetzes über Arbeitslosen-<br />

Versicherung und Notstandsarbeiten einzulegen und auf diese<br />

Weise ihren Willen zum gemeinsamen Aufbau im Dienste der<br />

ganzen Bevölkeruug zu bekunden.<br />

vierzig Jahre Belorlub Sarnen. (Eing.) Am Sonntagabend<br />

um 29.39 Uhr führt der Veloelub Sarnen seine vier-<br />

Z>!lste Jubiläumsfeier im Hotel „Metzgern" durch.<br />

Eine bestbekannte Stimmungskapelle sorgt für gemütliche<br />

Unterhaltung, und das Kunstfahrer-Trio Schneider-Kißling<br />

aus Colothurn, mehrfache Schweizermeister im Kunstfahren,<br />

vnrd mit seinen Produktionen das Publikum erfreuen. Der<br />

endiger Erinnerung haftet. Zwar haben wir sonst diesen<br />

in stiller Freundschaftsstunde oder auch nur in hastiger<br />

j-tle gefeiert. Auch Du wirst Dich daran erinnern, wie ich in<br />

Mihern Jahren an Deinem Geburtstag aus Alessandros<br />

"anzonis wundervoller Ode „Jl cinque Maggio" Bruchstücke<br />

im italienischen Urtext zu rezitieren wußte. Da der<br />

heurige „cinque Maggio" Dein sünzigster Geburtstag ist,<br />

"xifi ich Deinen Festtag in diesem Blatte öffentlich kund und<br />

Su wissen geben. Denn Deine Lebenskameraden und Daicinsgenossen<br />

werden wie Deine Freunde einen innern Drang<br />

suhlen, Dir herzlich Glück und Segen zu wünschen. Dieser<br />

weite Kreis Deiner Gratulanten, Carlo, umfaßt alle Volkssthichten.<br />

Dich kennt der <strong>Obwaldner</strong> als integren Amtsmann<br />

"ud hervorragenden Richter, als tüchtigen Intellektuellen<br />

""d warmen Freund armer und bedrängter Weggenossen.<br />

Und diese Anerkennung Deiner Lebensarbeit freut auch uns<br />

freunde um so tiefer, da Du Dich nicht mit Stimmbänderkaft<br />

und Ellenbogenpüfse in ein vorderes Glied zu drängen<br />

trachtest.<br />

Wie früher als Bergfreund „über alle Höhen froh Dein<br />

chuh wandelte", so seien auch Deine kommenden Lebensf<br />

C nicn cin<br />

i*" Höhenweg des Edelsinns und der Wissenschaftlchkeit<br />

und der Regsamkeit. Bleib der Apotheker, der nicht<br />

nur dem kranken Menschenbruder den heilenden Trank reicht,<br />

ändern auch dem darbenden Volksgenossen die Zehrung der<br />

Nächstenliebe.<br />

Der Herrgott sei auch in den kommenden Lebensjahren<br />

Dein und Deiner lieben Familie schützender und segnender<br />

Begleitmann. Und wenn wir zwei unsere über dreißigjährige<br />

Freundschaft, die nie brüchig und löcherig wurde, auch nicht<br />

m . e J r " m die gleiche Ringzahl zu mehren vermögen, so ist<br />

mcht die Zahl der Jahre, sondern die seelische Verbundenheit<br />

das entscheidende Kriterium.<br />

Mit mir, mein sehr lieber Freund, legen all Deine Weggenossen<br />

ihre Hand in die Deine, und der Handdruck bekräftigt<br />

die Herzlichkeit unserer Glücks- und Segenswünsche.<br />

Immer Dein Caspar Diethelm.<br />

Sarnen. Dank privater Initiative werden in Sarnen im<br />

i-aufe des Monats Mai zwei Tennisplätze erstellt, die noch im<br />

selben Monat durch ein Tennisturnier eröffnet werden, vz.<br />

Kerns. Im Kantonsrat vom 25. April behauptete Reg.-<br />

Jiat Röthlin, die Broschüren-Dokumentensammlung enthalte<br />

Unwahrheiten. Ein Flugblatt, gezeichnet von fünf Gemeinderäten,<br />

bestätigte diese Erklärung und sprach von „krasser<br />

Entstellung der Tatsachen und zahlreichen Unwahrheiten".<br />

Im gleichen Flugblatt wird erklärt, Regierungsrat Röthun<br />

habe gegen die Urheber der Schmähbroschüre und Flugblätter<br />

gerichtliche Klage auf Wiederherstellung seiner Ehre<br />

eingereicht. Dasselbe wiederholte Röthlin persönlich an<br />

öffentlicher Landsgemeinde.<br />

Wir nehmen Herrn R e g i e r u n g s r at Röthlin<br />

beim Wort und erwarten, daß die „gerichtlichen<br />

Schritte" recht bald eingeleitet<br />

^ e r d c n -<br />

Kernfer Hochwacht.<br />

Sächseln. (Korr.) Herr Dr. med. Edwin Stockmann-Musy<br />

hat Ende letzter Woche seine Wohnung und Arztpraxis im<br />

käuflich erworbenen und zweckmäßig umgebauten Hause am<br />

Bahnhofplatz (Haus Saladin) aufgeschlagen. Ins neue Heim<br />

begleiten ihn unsere besten Wünsche!<br />

Sächseln. (Korr.) Am kommenden Sonntag findet die<br />

Unterwengen-Stuhlung erstmals nach Maßgabe<br />

der von der letzten Martinigemeindeversammlung gutgeheißenen<br />

neuen Unterwengen-Verordnung statt.<br />

Alpnach. (Eing.) Anläßlich der letzten Landsgemeinde<br />

war man in weiten Kreisen überrascht, aus dem Munde von<br />

Herrn Landammann Jnfanger zu hören, er habe einen Auftrag<br />

der Gemeinde Alpnach erhalten, Herrn Kantonsrat<br />

Oskar Heimann als Mitglied des Regierungsrates vorznschlagen.<br />

Die Versammlung vom 14. April nach dem Gottesdienst<br />

hatte von den Kandidaturen Präsident Franz Müller,<br />

Gemeindeschreiber Alban Küchler und Kantonsratspräsident<br />

Anton Jöri gesprochen und mit großem Mehr dem letzteren<br />

das Vertrauen geschenkt, falls Alpnach auf einen Regierungsrat<br />

Anspruch erheben wolle. Hätte Herr Landammann Infanger<br />

der Wahrheit gemäß nicht richtiger sagen sollen, er<br />

richte den Auftrag des liberalen Parteivorstandes aus?<br />

Giswil. (Korr.) Nachdem Meister Lenz im Tale sein<br />

Wunderwerk vollendet, schickt er sich bergan, die Höhen zu<br />

schmücken, dort wo der Föhn bereits des Winters Bann gelöst,<br />

Eis und Schnee gebrochen. Und eine stille Sehnsucht weckt<br />

schon im Aelplerherzen die schönsten Hoffnungen auf ein baldiges<br />

Wiedersehen in den Bergen, wo bald Alpenrosen und<br />

Edelweiß blühen mögen. Inzwischen rückt die Bauersame auf<br />

zur gewohnten Aufrechnung. Glücklicherweise hat die Teilsame<br />

Großteil für dieses Jahr keine Lawinenschäden zu verzeichnen,<br />

einzig hat der Föhn im letzten Herbst das Dach der Honegg-<br />

Hütte zu Hohgehren zum Teil beschädigt. Die Teilenarbeiter<br />

sind schon Mitte April daran, diesen und jenen Schaden auch<br />

anderswo zu beheben. Es gibt immer noch Gelegenheit genug,<br />

die Alpen in wirtschaftlichem Sinne weiter zu verbessern, was<br />

auch die Aelpler ihren Teil dazu beitragen. Es muß auch<br />

dieses Jahr damit gerechnet werden, daß die Alpen der Teilsame<br />

Großtheil mit einem großen Viehsatz bestuhlt werden,<br />

wenn nicht sozusagen ein günstiger Absatz von Marktvieh besteht.<br />

Meist wird auch viel Milchvieh durch Verlehnen abgezogen.<br />

Man wird sehen, was aus der Aufrechnung refultiert.<br />

— Betreffs Alppersonal kann berichtet werden, daß<br />

hier nnd dort, wie in der Bauersame überhaupt, Kräftemangel<br />

herrscht. Daß dementsprechend den meisten Aelplern viel Vieh<br />

anvertraut wird, ist auch die Pflicht und Aufgabe groß genug,<br />

die Arbeit in ordnungsgemäßem Sinne gerecht auszuführen.<br />

Allerdings wäre es dankbar zu begrüßen, wenn etweder mehr<br />

Alppersonal dazu verpflichtet oder die viele Arbeit in<br />

geordnetem Sinne geregelt würde. Möge alles in sachlicher<br />

Hinsicht beraten und geregelt werden. „Wahrheit und Liebe<br />

in Wort und Tat führt zum Ziel!"<br />

Engelberg. (Eing.) Am vergangenen Samstag ist wiederum<br />

einer der markantesten Engelberger Typen zu Grabe<br />

getragen worden. Herr alt Bürgerpräsident, Armen- und<br />

Schulverwalter Johann Amrhein. 1872 geboren, erlernte<br />

er in Kerns bei den „Unterweibels" den Beruf als<br />

Schuhmacher. Die sitzende Beschäftigung des großgewachsenen<br />

Jünglings sagte ihm jedoch nicht recht zu, und er wechselte<br />

sehr bald hinüber zur Post. Als Briefträger bediente er einige<br />

Jahre unser Tal, doch auch diese Beschäftigung sollte nicht<br />

von Dauer sein: das Pferd wurde wiederum umgesattelt, und<br />

diesmal zog er den grünen Rock des Revierförsters an. Volle<br />

zwanzig Jahre betreute er die Waldungen des Klosters Engelberg<br />

mit viel Liebe und Geschick, und noch in den letzten Tagen<br />

seines Krankenlagers blickte er sehnsüchtig hinüber in den<br />

Gerschniwald, wo gerade die Buchen ihr junges Grün ins<br />

Tannendunkel streuten. Im Jahre 1923 zwang ihn sein Leiden,<br />

herrührend von einer Hüftgelenkentzündung, den Beruf<br />

als Förster aufzugeben. Schon in den letzten Jahren machte<br />

ihm sein „Gangwerk", wie er es nannte, viel Beschwerden,<br />

und er nahm mit wehem Herzen Abschied vom Wald. Von<br />

jetzt ab stellte er seine vielseitigen Kentnisse in den Dienst der<br />

Gemeinde; Bürgerrat, Armenverwalter, Einwohnerrat,<br />

Schulverwalter, Bürgersäckelmeister, Bürgerpräsident und<br />

Kantonsrat waren alles Chargen, die er mit Liebe und Umsicht<br />

verwaltet und bekleidet hat. Seine Rechnungsjournale<br />

sind Musterbücher seiner Schreibkunst, und von jeder Seite<br />

lacht einem Liebe zur Sache, Ordnung und Sauberkeit entgegen.<br />

Alle, die mit ihm zu tun hatten, schätzten seinen Rat.<br />

So wie er gelebt hat, ist er auch gestorben: als tiefreligiöser<br />

Mann und unerschrockener, senkrechter Bürger einer Gemeinde.<br />

Seine Werke werden für ihn Zeugnis ablegen, und<br />

seine Persönlichkeit wird unvergeßlich bleiben. Der Herr gebe<br />

ihm die ewige Ruhe!<br />

A r b e i t e r , g e h t a n d i e U r n e !<br />

Sonntag, den 5. Mai, wird in Obwalden die kantonale<br />

Volksabstimmung über die Verlängerung des Arbeitslofenversicherungsgesetzes<br />

abgehalten. Jeder Arbeiter<br />

soll sich an der Abstimmung beteiligen. Es ist doch in<br />

erster Linie unsere Sache, daß dieses Gesetz wiederum<br />

verlängert wird. Werbet im Kreise eurer Mitarbeiter,<br />

daß jeder zur Urne geht. Bedenket, wenn das Gesetz<br />

verworfen würde und keine Gemeinde- und Kantonssubventionen<br />

mehr ausgeschüttet werden könnten, was für<br />

Zustände wir erhalten würden. Die Folgen kann ich<br />

mir nicht denken.<br />

Es ist daher unsere Pflicht, zur Urne zu gehen und<br />

mit einem „Ja!" unsere Interessen selbst zu wahren<br />

und zu verteidigen.<br />

Ein Arbeiter.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Aufhebung der Zementrationierung.<br />

Durch eine Verfügung des Kriegswirtschafts-, Industrieund<br />

Arbeitsamtes vom 18. April <strong>1946</strong> ist, wie dieses soeben<br />

mitteilt, die Zementrationierung mit Wirkung vom 1. Mai<br />

<strong>1946</strong> an aufgehoben worden. Die eingetretene Verbesserung<br />

in der Zementversorgung ist namentlich auf den Import<br />

von Magerfeinkohle zurückzuführen, die nur in den Zement-,<br />

Ziegel- und Backsteinfabriken verbraucht werden kann.<br />

Abschlag des Benzinpreises.<br />

Die eidgenössische Preiskontrollstelle teilt mit: Nachdem am<br />

1. Dezember 1945 eine Preisanpassung für sämtliche Mineralölprodukte<br />

vorgenommen wurde, ist es möglich, auf 1. Mai<br />

<strong>1946</strong> weitere erhebliche Abschläge eintreten zu lassen. Für<br />

Benzingemisch wird der Tankstellenpreis von bisher 90<br />

auf 68 Rp. je Liter inkl. Wust, gesenkt. Es sei daran erinnert,<br />

daß der Benzinpreis vor dem 1. Dezember 1945 noch Fr. 1.25<br />

betrug und demnach innert 5 Monaten eine Herabsetzung von<br />

57 Rappen erfuhr. Der Preis für P e t r o l e u m wird von<br />

53 auf 45 Rp. je Liter und derjenige für Traktorentrieb<br />

sto ff von Fr. 58.55 auf Fr. 41.— je 199 kg, beide<br />

exkl. Wust., herabgesetzt. Für Heizöl werden wie vor dem<br />

Kriege mit Rücksicht auf die Frachtkosten regionale Preise festgesetzt.<br />

Die Preisermäßigung beträgt durchschnittlich 6 bis<br />

7 Fr. per 199 kg.<br />

Radio — Beromünfter<br />

Der Sommersendeplan <strong>1946</strong>.<br />

Der Sommersendeplan des schweizerischen Rundspruchs<br />

tritt Sonntag, den 5. Mai, in Kraft. Er bringt gegenüber<br />

dem bisherigen Sendeplan eine gewisse Verkürzung der<br />

Sendezeiten am Vormittag und am Nachmittag. Zu dieser<br />

Maßnahme wurden die Studios gezwungen, weil die prekäre<br />

finanzielle Lage des schweizerischen Rundspruchs und vor<br />

allem die Überlastung seines Personals die Beibehaltung<br />

der gegenwärtigen Sendezeiten ohne Senkung der Qualität<br />

nicht weiter verantworten ließen. Für die Studios ist die<br />

Kürzung der Sendezeit um so bedauerlicher, als das Ausland<br />

alle Anstrengungen unternimmt, seine Sendungen durchgehend<br />

zu gestalten. Mit Rücksicht auf die Sommermonate werden<br />

jedoch die Spätemissionen mit leichten musikalischen Programmen<br />

bis 23.99 Uhr ausgedehnt, so daß — soweit es die<br />

Verhältnisse gestatten — ein bescheidener Ausgleich für die<br />

während der Tagesstunden eingeführten Reduktionen geschaffen<br />

werden konnte.<br />

Die Sendezeiten sind folgende: Montag bis Sams- '<br />

tag: 96.29—97.19, 11.39—13.45, 17.99—23.99 Uhr; Sonntag:<br />

96.49—97.19, 9.99 bis 22.39 Uhr.<br />

Die Nachrichtendienste werden ab gleichem Tag<br />

wie folgt zu vernehmen sein: 96.45, 12.39, 19.39 und<br />

22.99 Uhr.<br />

Jnnerschweizerisches im Radio.<br />

„Die volkstümliche Viertelstunde" wird Dienstag, den<br />

7. Mai, um 12.15 Uhr, von der Kapelle „Echo vom Stanfer-<br />

Horn" aus Malters bestritten. Donnerstag, den 9. Mai, um<br />

19.55 Uhr, geht Clemens Schildknechts Spiel in Versen „Vo<br />

Luzärn uf Wäggis zue..." in Szene, und anschließend ist um<br />

29.45 Uhr ein „Konzert der Krienfer Zitherklänge" zu vernehmen.<br />

Dazwischen stehen Jodellieder, gesungen v. Schützenquartett<br />

Kriens, auf dem Programm.<br />

Sonntag, den 5. Mai.<br />

9.99 Protest. Predigt, anschließend Katholische Predigt.<br />

19.15 Studioorchester. 12.49 Wettstreit der italienischen und<br />

französisichen Muse. 15.99 „Das Spiel von Lanzelot!" Flämisches<br />

Schauspiel. 16.90 Unterhaltungsmusik. 16.40 Fußballmatsch<br />

Joug Fellows—Bellinzona. 17.39 Schallplatten.<br />

18.99 Protest. Predigt in romanischer Sprache. 18.39 Abendkonzert.<br />

19.10 Betrachtungen. 19.40 Echo der Zeit. 19.55<br />

Hotel Alpenblick. Heitere Monatschronik. 21.15 Musik aus<br />

der Hotelhalle. 22.19 Mus.-lit. Sendung.<br />

Montag, den 6. Mai.<br />

11.39 Richard Wagner und „Tristan und Isolde". Plauderei.<br />

12.49 Studioorchester. 17.99 Suite für Orchester. 18.15<br />

Zwei Schlachtenbummler an der Mustermesse. 18.45 Schweizer<br />

Märsche. 19.90 Fyrobe. 20.00 Aus dem Stadttheater<br />

Basel: „Peter Grimes". Oper. 20.55 In der ersten Pause:<br />

Wochenrückblick für die Schweizer im Ausland.<br />

Dienstag, den 7. Mai.<br />

10.15 Schulfunksendung. 11.08 Hans der Krüppel. Legende.<br />

11.30 Musik von Giuseppe Tartini. 12.49 Studioorchester.<br />

17.99 Werke für zwei Klaviere. 18.15 Kinderstunde in romanischer<br />

Sprache. 18.35 Tänzerische Suite von Künneke. 19.19<br />

Gäste Zürichs. 29.99 Konzert des National Symphony Orchestra<br />

London. 22.39 Tanzmusik.<br />

Mittwoch, den 8. Mai.<br />

11.39 Musik zur Arbeit, Genöve vous parle. 12.49 Unter-<br />

Haltungskonzert. 17.99 Jnstrumentalenfemble von Radio<br />

Bern. 18.15 Forschung und Technik. Vortrag. 18.25 Der<br />

Mensch und die Geschwindigkeit. Plauderei. 18.37 Die Atomkraft<br />

in der Wirtschaft der Zukunft. Interview. 19.00 Musikgesellschaft<br />

Konkordia, Firbourg. 19.55 Kapelle Tibor Kasics.<br />

20.30 Das Schicksal des Erfinders der Banknote. John<br />

Law. 22.10 Trois valfes romantiques. 22.30 Tanzlieder'


Marktbericht<br />

Marktbericht von Sursee vom 29. April <strong>1946</strong>. Der heutige<br />

Markt, war gut besucht und befahren. — Schweinemarkt:<br />

Es galten: 7—9wöchige Ferkel' 68—84 Fr., 10—13wöchige<br />

88—105 Fr., kleinere Springer 11V—135 Fr., größere Springer<br />

14V—200 Fr. Handel mittel, Preise fest. — Auffuhr:<br />

40 Kühe, 14 Rinder, 7 Muni, 901 Schweine, total 962 Stück.<br />

Nächster Vieh- und Warenmarkt: Montag, den 27. Mai <strong>1946</strong>.<br />

Stadttheater Luzern «5<br />

Samstag, 4. Mai, 20—23 Uhr: Paganini.<br />

Sonntag, 5. Mai, 14.30—17.30: Carmen. 20—23: Paganini.<br />

Montag, 0. Mai, 20.00—22.30: Gastspiel Rita Wottawa Flamme.<br />

Schauspiel in 3 Akten von Hans Müller-Einigen (Schauspielpr.).<br />

Dienstag, 7. Mai, 20.00: Geschlossene Vorstellung für die Mitglieder<br />

des Allgemeinen Konsumvereins Luzern,<br />

Mittwoch, 8. Mai, 20.00—22.30: Gastspiel Rita Wottawa: Flamme.<br />

Schauspielpreise.<br />

Donnerstag, 9. Mai, 20.00—22.30: Gastspiel R. Wottawa: Flamme.<br />

Schauspielpreise.<br />

Ende der Spielzeit 1945/46.<br />

Freitag, 10. Mai, 20.00: Vier Borstellungen zugnusten des darstellenden<br />

Personals.<br />

Samstag, 11. Mai, 20.00: Bn—Sta—Ka (Buntes Stadttheater<br />

Kabarett).<br />

Sonntag, 12. Mai, 14.30 und 20.00: Eintrittspreise Fr. 1.30 bis<br />

Fr. 5.50. Abonnemente ungültig.<br />

Wer ernten will muss auch säen! •<br />

Die gleiche Regel gilt auch, »<br />

wenn man bei des Landes- • • •<br />

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CD<br />


Sarnen / Mittwoch, den 8. Mai <strong>1946</strong>/'' *<br />

76. Jahrgang — Nr. 36<br />

O b t v O n e r M O e m d<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

A b o n n e m e n t s p r e i s: Durch die Post zugestellt iäkrlick Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Fr. I0.b0, halb,ahrl,ch Fr. 5^0 Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> hfarrblatt Erscheint Mittwoch und Samstaa Obwalden 9 Rp., Schweiz 1V Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

5. Familienbeilage - <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. - Spesenfreie « . ^ ® mSlsl8 Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Einzahlung auf -I Postcheckkonto - . VII •" 1085. — Neuabonnenten yieuuoonnenten werden Verantwortliche —"'««»WH. Redaktion: Dr. juu August «uyu|t Wirz, «5m, Tarnen. warnen. Tel. a,el. 8 62 Ö53 37 Cm«p) iMCP/ ^eI JLeu - 2 1254, und """ Filialen. tfuiuien. (Mit (.iuui Ausnahme «luauuyme des ocs Kantons jrunion»<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 5V Rp Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie Sarnen — Tel 3 60 33 Vi/ Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

'' ' ° und Arrangement werden abgelehnt.<br />

K a n t o n s r a t D r . C a s p a r D i e t h e l m sel. t<br />

Posthume PostHumus, Heu fugaces fugerint anni!<br />

Wie flüchtig eilen die Jahre, Freund PostHumus, schrieb<br />

der römische Dichter vor 2000 Jahren. Aber noch viel rascher,<br />

als wir alle glaubten, Freund Caspar, hast Du uns verlassen!<br />

Und es will die Tragik, daß Du in der üppigen<br />

Maienblüte einer selten schönen Frühlingsnacht als reife<br />

Frucht befunden wurdest und Dich die Engel in das ewige<br />

Jerusalem begleitet haben. Das Entsetzen ob dem Strahl,<br />

der Dich gefällt hat, will nicht weichen, und Schmerz und<br />

Trauer bilden ein inniges Geflecht mit den wehmutsvollen<br />

Erinnerungen Deines irdischen Wirkens und Wandelns.<br />

Einer jüngern Generation zugehörig, als Du es gewesen<br />

bist, sei es uns trotzdem gestattet, die Trauerklage anzustimmen<br />

nnd Deines Lebens und Deiner Werke zu gedenken!<br />

Der liebe Verstorbene, Bürger von Lachen, wurde im<br />

21. Februar 1890 in Leipzig, als Sohn eines Graphikers,<br />

der bei der angesehenen Zeitschrift „Ueber Land und Meer"<br />

tätig war, geboren. Sein Großvater war in den 00er Jahren<br />

Kantonsingenieur und hatte den Bau der Brünigstraße und<br />

die Korrektion der Großen Melchaa erfolgreich durchgeführt.<br />

Sein Andenken wurde vom Verstorbenen besonders in Ehren<br />

gehalten, und in edlein Stolze hat er gelegentlich von der<br />

verdienstvollen Tätigkeit seines Großvaters uns erzählt. In<br />

seiner frühesten Jugend ist der Verstorbene nach Obwalden<br />

gekommen. Der geweckte nnd lebhafte Knabe besuchte unsere<br />

Volksschulen, die Realschule und das Gymnasiuni in Sarnen.<br />

Nach der im Jahre 1913 bestandenen Matura oblag er in<br />

Freiburg nnd Bern dem Studium der Jurisprudenz, war<br />

allerdings nicht nur in Hörsälen und Bibliotheken zu treffen,<br />

sondern huldigte auch frohem studentischen Treiben. Die<br />

Pandekten Justinians und alles, was dazu gehört, hat er<br />

trotzdem intensiv gebüffelt, so daß er innerhalb eines Minimums<br />

von Semestern mit höchster Auszeichnung das Doktorexamen<br />

bestehen konnte. Seine Liebe und Anhänglichkeit zur<br />

Heimat bewies er mit der Wahl seiner Dissertation, die die<br />

Bistumsverhältnisse im Kanton Obwalden behandelte.<br />

Und nun erfolgte der Eintritt in das praktische Leben,<br />

die ersten Gehversuche des jungen Juristen unter der Patronanz<br />

von Herrn alt Ständerat Dr. W. Arnstalden auf dessen<br />

angesehenem Advokaturbureau, wo ihm der letzte Schliff verabfolgt<br />

wurde, um nachher als staatlich patentierter Anwalt<br />

auf eigene Rechnung in den Strom des öffentlichen Lebens<br />

und der forensischen Praxis einzumünden. Bereits in diesen<br />

Jahren debütierte der für Journalistik immer besonders intrassierte<br />

junge Mann als Mitarbeiter des „<strong>Obwaldner</strong><br />

Volksfrennd" und avancierte 1917 nach dem Ausscheiden<br />

von Herrn alt Ständerat Dr. W. Amstalden zu dessen<br />

Chefredaktor! Der damals entfesselte Tumult um die Abfchafsung<br />

der Landsgemeinde brachte ihn in die Arena der Desfentlichkeit,<br />

insbesondere da ihm damals anch noch das Sekretariat<br />

der konservativen Volkspartei übertragen worden war.<br />

Man sah damals den jungen Anwalt, mit der Mappe unter<br />

dem Arm, die unvermeidliche Parisienne im Munde, den<br />

Zwicker zurechtsetzend, auf die Brünigzüge eilen, um in das<br />

Gewoge der Volksversammlungen sich zu stürzen und mit<br />

jemer dröhnenden Baßstimme, den Posaunen des Jüngsten<br />

Gerichtes vergleichbar, alle guten Geister zum Kampfe für<br />

die Landsgemeinde anzurufen, deren 300. Geburtstag auf dem<br />

Landenberg er noch erleben sollte.<br />

Es kamen jedoch wieder ruhigere Zeiten, die Gründung<br />

der Familie, Jahre unentwegten stillen Schaffens im Berufe<br />

und im gesellschaftlichen Leben, die Uebernahme des Grundbuchaintes<br />

(1920), die Wahl in den Dorfschaftsrät (1926),<br />

die ihn vielleicht von allen ihm verliehenen Ehrungen am<br />

meisten gefreut hat und mit dessen Präsidium er 1936 beauftragt<br />

wurde. Alle Gebiete, die er betreute, fanden in ihm<br />

einen jedem Fortschritt aufgeschlossenen Förderer und Jnitianten.<br />

Es ist unglaublich, welche Unsumme von uneigennütziger<br />

und selbstloser Arbeit er leistete — und es muß leider<br />

auch gesagt sein —, wie wenig Anerkennung er gelegentlich<br />

geerntet hat. Wir erinnern an die im Jahre 1923 durchgeführte<br />

kantonale GeWerbeausstellung, dieser wunderbaren<br />

Manifestation einheimischer Kunst und Arbeit, die Schaffung<br />

des Heimatmuseums, dem er seine beste Zeit geopfert hat und<br />

das ihm besonders am Herzen lag. Seiner Tätigkeit als Dorfschaftsrat<br />

verdanken wir zum großen Teil unser schmuckes<br />

und ansehnliches Dorfbild mit seinen eleganten Boulevards,<br />

breiten Straßen und deren leicht einprägsamen originellen<br />

Bezeichnungen, die einer Großstadt alle Ehre machen würden.<br />

Ein angeborener künstlerischer Sinn für geschmackvolle Architektonik,<br />

ererbt vielleicht von seinem naukundigen Großvater,<br />

ermöglichten es ihm, in unser Dorfbild farbige und bunte<br />

Akzente hineinzutragen, es seiner Lethargie zu entreißen und<br />

es in den Fluß der neuen Zeiten hineinzustellen. In ähnlicher<br />

Weise wirkte er animierend in ' nserem gesellschaftlichen Leben<br />

und man ist ihm wirklich zu Dank verpflichtet, daß er hier<br />

gelegentlich einen anderen Gang eingeschaltet hat. Theaterstücke,<br />

musikalische und gesellschaftliche Anlässe waren ohne ihn,<br />

den gewiegten Regisseur, nicht denkbar. Was er aufzog, das<br />

klappte immer, war amüsant und geistreich und hatte einen<br />

Stich ins Geniale und niemand hatte etwas zu benörgeln.<br />

Würdigen wir aber auch vor allem seine journalistische<br />

Tätigkeit! Er kultivierte, wie bekannt ist, eine eigene originelle<br />

Schreibweise. Er war geradezu ein Erfinder neuer, bizarrer<br />

Wortbildungen, zusammengeballter Satzkonstruktionen, voll<br />

von Prägnanz und Bilderreichtum, sich nie in ausgetretenen<br />

Geleisen bewegend, sondern sich immer schöpferisch betätigend.<br />

Diesen impressionistischen, eine konkrete Situation in ihrer<br />

ganzen Sinnenfälligkeit und ihrem geistigen Gehalt erfassenden<br />

Stil, der den Leser direkt anspricht und ihn in den Bann<br />

der Persönlichkeit des Autors zwingt, hat er in den letzten<br />

Jahren bis zur Meisterschaft entwickelt. Aber das Geheimnis<br />

dieser Kunst erschloß ihm nicht nur seine rasche Aufnahmefähigkeit<br />

und Gestaltungskraft, sondern im wesentlichen sein<br />

grundlauterer, mitfühlender Charakter. Umgekehrt war es<br />

ihm gegeben, gerade in politischen Auseinandersetzungen von<br />

persönlichen Stimmungen zu abstrahieren und in reiner<br />

Sachlichkeit seine Ueberzeugung darzulegen. Der Vehemenz<br />

seines Temperamentes, das ihn, der sonst auf alles reagierte,<br />

was in den Lichtkegel feiner aufnahmebereiten Persönlichkeit<br />

drang, gelegentlich mit sich fortriß, vermochte er in entscheidenden<br />

Augenblicken Zügel aufzuerlegen. Daß ihm, mit solchen<br />

Eigenschaften begabt, eine rein theoretisierende Jurisprudenz<br />

weniger zusagte als das pulsierende öffentliche Leben,<br />

der Kampf in den Gerichtssälen, die Debatte in den Ratsstuben,<br />

ist leicht verständlich. Solide juristische Kenntnisse, ein<br />

gesunder Menschenverstand bildeten trotzdem die Basis seines<br />

Wirkens als Anwalt. Wie viele haben bei ihm Rat geholt,<br />

und wie vielen hat er ihn unentgeltlich erteilt, ohne daß man<br />

ihm gedankt hätte! Die Konzilianz seines Wesens, seine Gefälligkeit,<br />

allen zu helfen, hat man vielfach als eine reine<br />

Selbstverständlichkeit hingenommen, ohne zu bedenken, daß<br />

jeder Arbeiter seines Lohnes wert ist.<br />

Als junger Anwalt mußte er noch mit den alten Kämpen<br />

Dr. Niederberger und Lussi turnieren, von denen bekannt war,<br />

daß sie massiv dreingehauen haben, wenn ihnen jemand vor<br />

die Klinge kam, und zwar so, daß ob dem Waffengeklirr im<br />

Rathaus gelegentlich die Leute auf dem Dorfplatz zusammenliefen.<br />

Er war jedoch nicht der Mann, der sich so leicht einschüchtern<br />

ließ, und in der Anwaltspraxis hat er schöne Erfolge<br />

erzielt. Es wäre ihm ein Leichtes gewesen, sie weiter<br />

auszubauen, wenn ihn nicht seine sonstigen vielseitigen Jnteressen<br />

zu stark absorbiert hätten.<br />

Es muß einer berufeneren Feder vorbehalten bleiben, die<br />

Verdienste des Verstorbenen als Geschichtsforscher zu würdigen.<br />

Seine Publikationen und Forschungen auf diesem Gebiete<br />

haben wertvollen und bleibenden Charakter. Neben der<br />

bereits erwähnten Dissertation sind folgende Publikationen<br />

von ihm erschienen: „Die Hexenprozesse im Kanton Obwalden<br />

(1925), „Heinrich von Wenigshusen" (1936), und vor<br />

allem seine „Geschichte der Dorfschaft Sarnen" (1937). Daneben<br />

war er Mitglied der kantonalen Natur- und Heimatschutzkommission,<br />

Mitbegründer, Mitglied und Präsident verschieden«:<br />

örtlicher und kantonaler Vereine, Ehrenpräsident<br />

des Historisch-Antiquarischen Vereins von Obwalden. Bon<br />

seinen politischen Aemtern erwähnen wir die Mitgliedschaft<br />

zum Kantonsrat (1942). Ferner war er Präsident der Rechnnngsprüfungskommission<br />

der Kantonalbank sowie Präsident<br />

der Rekurskommission für eidgenössische Abgaben. Neben der<br />

vielseitigen Inanspruchnahme durch berufliche und öffentliche<br />

Verpflichtungen pflegte er in besonderem Maße die edle Gesangskunstt<br />

in den verschiedenen Chören unseres Dorfes. Seine<br />

machtvolle Baßstimme ist dort für immer verstummt, und<br />

seine Sängerfreunde, die er durch frohen Humor erheiterte<br />

und durch seine stete Dienstbereitschaft und seine gesellschaftlichen<br />

Talente sich verpflichtete, haben ihrer Trauer in einem<br />

ergreifenden Grablied und einem Requiem Ausdruck verliehen.<br />

Ein harter Schlag hat die Familie des Verstorbenen, seine<br />

edle Frau, seine guterzogenen Kinder (zwei Söhne und eine<br />

Tochter) getroffen. Nur sehr schwer wird sie sich von der unfaßbaren<br />

Tragödie erholen, die über Nacht über sie hereingebrochen<br />

ist. Das tiefe Beileid unserer Bevölkerung, das in<br />

dem zahlreichen Leichenbegängnis, den acht trauerumflorten<br />

Fahnen unserer Vereine, den am Grabe gesprochenen Worten<br />

der Vereinsbrüder von der Subsilvania und Burgundia zum<br />

Ausdruck kam, möge ihnen zum Troste gereichen. R. I. P.<br />

(Korr.)<br />

der unheimliche U n b e k a n n t e<br />

Roman von Emil Hering. 3<br />

Nachdem sie beide ihre Anordnungen getroffen und Bütler<br />

die Schüler noch ausgefragt hatte, fanden sie sich eine<br />

Stunde später im Hinterstübchen des „Salmen" zusammen<br />

M einem wärmenden Kaffee. Auch Karli, der junge Detektiv<br />

fand sich bald darauf ein.<br />

»Wer um des Himmels Willen mag dieser teuflische Geseile<br />

sein, der skruppellos angesehene Männer auf offener<br />

Straße über den Haufen fnalit? Ich neige dazu, anzuneh-<br />

'nen, daß es sich hier unzweifelhaft um einen Verrückten handclt!",<br />

meinte Dr. Bauhofer.<br />

»Ich kann es mir auch nicht anders erklären", pflichtete<br />

der Bezirksamtmann bei. „Es ist festgestellt, daß weder der<br />

Bauer Böhler, noch der Bäcker Müller, noch der Wirt Rebsarnen<br />

Feinde hatten, wenigstens nicht -solch unheimliche Feinde,<br />

denen es nichts ausmacht, das Leben auszuwischen, wie<br />

man an der Schiefertafel eine falsche Rechnung auswischt.<br />

Der Böhler hatte einen Knecht, den er Knall und Fall zum<br />

^enfel gejagt, weil er ihn dabei erwischt hatte, wie er ihm<br />

über den Sekretär wollte. Man hat den Burschen ins Gebet<br />

genomnien. Aber zur Zeit, da der Mord an Böhler geschah,<br />

war der Knecht im Bernischen. Er konnte ein einwandfreies<br />

^llibi beibringen."<br />

»Und Marantelli? — Ich habe keinen friedfertigeren<br />

Menschen gekannt in meinem Leben!", sagte der Arzt mit<br />

Ueberzeugung. „Er ging still seines Weges und hat im Stillen<br />

viel Gutes getan. Ich zweifle daran, daß Marantelli<br />

einen Feind hatte!"<br />

„Ausgeschlossen! Der tat weder Mensch noch Tier ein Leides!"<br />

„Und bei allen vier Fällen handelt es sich nicht um<br />

Raubmord. Keinem der Opfer wurde auch nur ein Batzen<br />

gestohlen. Auch Marantelli hatte vorhin noch ein ansehnliches<br />

Stück Geld auf sich ... an die siebenhundert Franken",<br />

erklärte Karli. „Da fahren sie ihn heim!"<br />

Karli zog den Vorhang vom Fenster. Draußen fuhr ein<br />

Brückenwagen vorbei. Darauf lag die Leiche, bedeckt mit Tüchern.<br />

Die beiden Polizisten liefen dicht hinterm Wagen nach.<br />

„Traurige Heimkehr!", meinte Dr. Bauhofer in der eingetretenen<br />

Stille.<br />

„Es ist sonderbar", meinte Karli, „keines der bisherigen<br />

Opfer hatte Kinder. Auch Marantelli, soviel ich weiß, war<br />

kinderlos."<br />

„Das stimmt", bestätigte der Wachtmeister. „Marantelli ist<br />

sogar ledig ... Entschuldigen die Herren, aber ich muß jetzt<br />

gehen"! — „Auch wir kommen gleich mit. Sie können mit<br />

mir fahren, Herr Karli!", sagte Dr. Bauhofer.<br />

Man fuhr durch den Regen laufenburgwärts. Die Straße<br />

glänzte. Der Regen klopfte an die Scheiben.<br />

Dr. Bauhofer setzte seinen Gast vor dem „Schützen" ab;<br />

denn dort hatte er sich mit seinen beiden Kollegen einlogiert<br />

für die Zeit, da sie beordert waren, die Mordfälle aufzuklären.<br />

Sie trafen sich bald im Speisezimmer hinter der Gaststube.<br />

Karli war der jüngste von den dreien. Seine Kollegen,<br />

an Jahren und Erfahrung älter als er, behandelten ihn insgeheim<br />

als „Grünhorn". Karli aber hatte die gute Eigenschaft<br />

— es sich nicht merken zu lassen.<br />

Seit neun Tagen waren sie nun hinter dem geheimnisvollen<br />

Mörder her. Sie hatten das und jenes herausgefunden,<br />

nur den — Mörder noch nicht!"<br />

Als ihnen Karli den neuen Mordfall bei Rheinsulz erzählt<br />

hatte, meinte Bamert, der älteste: „Es soll mich nicht<br />

wundernehmen, wenn im Laufe von ein paar Wochen noch<br />

zwanzig Morde geschehen, bis wir das ganze Alphabet auf<br />

den Hülsen voll haben!" Er sagte es mit ärgerlicher Stimme.<br />

Bamert war meistens ärgerlich. Wenn er einem langen Faden<br />

„nachspinnen" mußte, war er besonders „schief im<br />

Strumpf". Es strengte offenbar sein Gehirn zu sehr an. Er<br />

verwünschte insgeheim, daß er sich freiwillig für die Entwicklung<br />

dieser Fälle anerboten hatte.<br />

„Auffällig ist, daß uns der Mörder die gezeichneten Patronen<br />

immer schön vor die Nase legt, gerade, als wollte er<br />

uns hänseln!", ergänzte Leuthold. „Und wir drei — äh bah!<br />

— der Teufel soll den Kerl holen!"<br />

„Nicht der Teufel, wir sollten ihn holen, den teuflischen<br />

Kerl!" — Karli hatte wieder einmal in ein Wespennest gegriffen.<br />

„Wir — wir!" Grollend kam's über Bamerts Lippen.<br />

„Du gehörst mit Verlaub auch zu „wir", he?! — Hast du<br />

mehr herausgebracht als wir, he?"<br />

Der alte Detektiv fühlte sich in seiner Ehre gekränkt.<br />

„Nu, nu, Kollege, begütigte Karli", ich wollte dir nicht<br />

nahe treten, aber ich meine —"<br />

»Ich meine — ich meine — Was? He — Tun wir zu


Ge<br />

O b w a l d e n<br />

Ergebnis der kantonalen Volksabstimmung<br />

vom 5. Mai 1S4K.<br />

setz über Arbeitslosenversicherung<br />

und Notstandsarbeiten.<br />

Gemeinde<br />

s<br />


füllte sich rasch der Rötzlisaal wo die Festgemeinde im Rahmen<br />

ner bescheidenen und würdigen Siegesfeier zn einem guten<br />

Trunke geladen war Waren dem uneingeweihten Zuschauer<br />

an der Landsgemeinde ,elber bte Hintergründe des Kernser<br />

Streites, welcher zum Sturze von Regierungsrat Röthlin<br />

führten, noch in einem Rätselraten verhüllt, so schuf nun diese<br />

lotte Versammlung völlige Klarheit über die gut überlegte<br />

Stellungnahme der positiven Kernser Katholiken. Zeugten<br />

wich alle Diskussionsredner und Gratulanten, die sich anaeführt<br />

von der hochw. Geistlichkeit, aus Vertretern der Behörden,<br />

der Bauersame, der Arbeiterschaft, des Gewerbes und<br />

den Spitzen der Kernser Hochwacht rekrutierten, von einer tiefreligiösen<br />

Gesinnung und Treue zur Kirche.<br />

Bewußt seiner Politisch-,veranschaulichen Grundhaltung<br />

n,ie solch« glücklicherweise noch den meisten <strong>Obwaldner</strong>n eigen<br />

ist hat Katholisch-Kerns treu zu seinem Pfarrer gehalten und<br />

unter der einsatzfreudigen Führung der Kernser Hochwacht<br />

den wohlverdienten Sieg errungen. Zur Meisterung dieser<br />

sehr schwierigen Aufgabe gebührt vorab der Hochwacht (aus<br />

den Spitzen der katholischen Vereine organisiertes Aktionskomitee),<br />

sowie allen mutigen Mitkämpfern besondere Ancrkennung.<br />

Unsere herzlichste Gratulation gilt sodann dem<br />

sympathischen Regiernngsrat Anton Ettlin, der nun als währschafter<br />

Bauernvertreter, jedoch aufgeschlossen für alle Volksschichten<br />

und Berufsstände, in die oberste Kantonsbehörde einzieht.<br />

Daß er sich unter den geherrschten unerfreulichen Ver-<br />

Hältnissen in uneigennütziger Weise als Kandidat der positiven<br />

Katholiken zur Verfügung gestellt hat, dafür gebührt ihm der<br />

beste Dank. Nachdem heute in unserem Schweizer Hans starke<br />

kirchenfeindliche Elemente an der Arbeit sind, um den Einfluß<br />

der Katholiken in, öffenltichen Leben auszuschalten, ist es<br />

doppelt notwendig, daß sich die katholischen Stammlande auf<br />

ihre hohe Sendung besinnen und beizeiten zum Rechten<br />

sehen. — Anschließend stellte sich die Kernser Versammlung<br />

hinter die Parole der Hochwacht, Hand in Hand weiter zu<br />

kämpfen bis zur kommenden Genieindeversammlung. Gott<br />

gebe den Nernsern die Einsicht zur gegenseitigen Verständigung,<br />

damit recht bald wieder der Dorffriede erblüht. - A. Z.<br />

Nidwaldner Nachbarschaft<br />

Vereinigung Nidwaldner Akademiker.<br />

Diese Vereinigung aller Akademiker Nidwaldens und aller<br />

auswärtiger Nidwaldner schrieb über die Versammlung vom<br />

Dienstag, den 30. April, da>5 Wort: „20jähriges Jubiläum".<br />

Eine große Zahl, vor allem auswärtiger Nidwaldner Akademiker<br />

— das sei zur Schande derer daheim festgestellt —<br />

fand sich zu diesem besinnlich heiteren Anlaß im Stanserhof<br />

zu Stans. Der geistsprühende Präsident, H. H. I. K. Scheuber,<br />

hatte mit seinem Stab eine Rednerrunde von sieben Jubilaren<br />

und einem Jungen aufgestellt, die er zu einem Kranz<br />

der schönsten Heimatblumen voll duftendem Heimatgeruch erstehen<br />

ließ. Was vor 20 Jahren jugendlicher Optimismus und<br />

Kameradschaft zu Leben erstehen ließ, das ist in allen Jahren,<br />

gepaart mit der Erfahrung der weisen beschneeigten Häupter,<br />

zu einem echten breitbeinigen Nidwaldner geworden, zur<br />

V. N. A. oder, wie einer sinnig meinte, zur UNA, die zum<br />

Unterschied der UNO immer einig ist in prinzipiellen Fragen.<br />

Wollten wir alles schildern, was die Alten von damals zu<br />

erzählen wußten, oder was Junge für Pläue haben, es<br />

würde eben nicht das sprühende Leben sein, wie es an der<br />

Tagung gelebt und getatet hat. Es war eine Landsgemeinde<br />

im kleinen, nur fehlte uns der rechte Landammann: denn<br />

unser Dr. G. Odermatt in Sarnen war verhindert. Doch auch<br />

unser „Landammann" Scheuber fühlte sich um so gewiegter<br />

im Amt. Schade, daß bei diesem „Ting" die Wahlen nicht<br />

fehlen durften. So übernahm Dr. Adelrich Risi, Luzern, das<br />

Leitseil des 29jährigen, immer noch munteren Rößleins.<br />

Neben ihm auf dem Bock sitzt als Vizepräsident H. H. Hermann<br />

Würsch, Kaplan in Stans; die Finanzen und all das<br />

Gesprochene ordnet H. H. Pfarrhelfer Käslin in Alpnach,<br />

während mit großer Amtsmiene der nene Landschreiber und<br />

baldige Dr. jur. Paul Amstad ehrfurchtgebietend dabeisitzt<br />

und immer den Nagel auf den Kopf trifft. So ist dem schönen<br />

Berein ein schönes, fruchtbares drittes Dezennium befchieden<br />

zum Wohle unseres lieben Nidwaldner Ländchens. —gg—<br />

Eidgenossenschaft<br />

Oberftdivisionär Flückiger — Gesandter in Moskau.<br />

Der Bundesrat hat Oberftdivisionär Hermann F l ü k -<br />

kiger zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten<br />

Minister der Schweiz in Moskau ernannt. Diese Ernenuung<br />

kommt für die Öffentlichkeit nicht überraschend, wird<br />

aber überall eine große Genugtuung auslösen, war es doch<br />

Oberftdivisionär Flückiger, der im Sommer 1945 anläßlich<br />

der schweizerisch-russischen Jnterniertenverhandlungen einen<br />

äußerst glücklichen Kontakt mit den russischen Delegierten herstellte<br />

und damit die ersten Voraussetzungen schuf für die<br />

spätere Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen<br />

zwischen der Schweiz und Sowjetrußland und damit auch<br />

für den jetzigen Austausch von Gesandten.<br />

Die Fleischproduktion.<br />

. Die Fleischproduktion war im Jahre 1945 um rund siebenemhalb<br />

Prozent geringer als im Vorjahre. Auffallend<br />

Und namentlich die im Vergleich zum Vorjahre geringen An-<br />

^eserungen von großem Schlachtvieh im letzten Quartal 1915.<br />

~ent Markte wurden rund 89009 Tonnen Fleisch, knapp die<br />

Hälfte des Vorkriegsverbrauches, zugeführt. Durch die ver-<br />

Kehrte Beanspruchung der Fleischvorräte, welche im Februar<br />

1945 mit 13 909 Tonnen Gefrierfleisch den höchsten je festgestellten<br />

Stand erreicht hatten, war es möglich, die Fleisch-<br />

Zuteilungen im wesentlichen auf der Höhe des Vorjahres zu<br />

galten. Die mittlere Monatsration betrug 1171 Punkte,<br />

gegenüber 1159 Punkte im Vorjahre.<br />

Der Arbeitseinsatz.<br />

Der Arbeitseinsatz in der Landwirtschaft hat auch<br />

Monat März noch keinen größeren Umfang angenommen.<br />

^>var ist die Zahl der neu eingesetzten Personen von 263 im<br />

«vebruar auf 885 im März angestiegen, bleibt damit aber er-<br />

Jeblich hinter dem letztjährigen Märzeinsatz von 5296 Per-<br />

Ionen zurück.<br />

Bei den Bauarbeiten von nationalem Inc<br />

1 e s s e stehen einem Neuzugang von 784 Personen 778<br />

Entlassungen gegenüber, so daß sich der Gesamtbestand der bei<br />

diesen Arbeiten Beschäftigten innert Monatsfrist kaum verändert<br />

hat. Er belief sich Ende März auf 3975 Mann, wovon<br />

2475 auf die Meliorations-, 516 auf die Kohlengewinnungsund<br />

84 auf die Torfgewinnungsarbeiten entfallen.<br />

Kantone<br />

Zürich. Zürcher H o ch f ch u l v e r e i n. Am 29. April<br />

— dem Stiftungstage der Universität — hielt der Zürcher<br />

Hochschulverein unter dem Vorsitz seines Präsidenten, Dr.<br />

Charles Zoelly, seine Frühjahrsversammlung ab. — Der<br />

Erledigung der Traktanden folgte ein mit großem Beifall<br />

aufgenommener Vortrag von Professor Dr. Fritz Blanke über<br />

das Thema: „Bruder Klaus von Flüe — Seine<br />

innere Entwicklung".<br />

Luzern. 949 Hunde besuchen Luzern. (Einges.)<br />

Seit der Entschluß bekannt wurde, am 11. und 12. Mai in<br />

Luzern die erste internationale Hundeausstellung seit Kriegsbeginn<br />

durchzuführen, zeigte sich nicht nur bei den schweizerischen,<br />

sondern auch bei den ausländischen Kynologen ein großes<br />

Interesse für diese Veranstaltung, welche seit Jahren wieder<br />

einmal Gelegenheit bieten wird, sich ein Bild über den<br />

Stand der in- und ausländischen Hundezucht zu machen. -<br />

Dementsprechend ist auch das Meldeergebnis erfreulich.<br />

949 Hunde aller Rassen werden Luzern einen Besuch abstatten,<br />

worunter namentlich die in der Zentralschweiz beliebten Entlebucher<br />

Sennenhunde und die Luzerner Lauf- und Niederlaus-<br />

Hunde stark vertreten sein werden, dann aber auch die Deutschen<br />

Doggen, die Schweizerischen Sennenhunde, die Chow-<br />

Chow, Belgische Schäfer, Pudel und Jagdhunde aller Art.<br />

Daneben werden selten gewordene Exemplare zu treffen sein,<br />

wie der im Aussterben begriffene Mops, der Malteser und<br />

der „hochadelige" seit dem Jahre 948 urkundlich bezeugte Spaniel,<br />

ferner Tiere, deren Schicksal einmalig ist. — So wird die<br />

Internationale Hnnde-Ausstellung zu einem Treffpunkt der<br />

Kynologen nnd der reinrafsigenHunde Europas werden.<br />

Jas Heimweh der Schweizer Bergarbeiter<br />

Die mit viel Optimismus und Unternehmungslust >gestartete<br />

Dislokation von 599 schweizerischen Grubenarbeitern<br />

nach Belgien zur Kohlenförderung für die Schweiz scheint<br />

einem Fiasko entgegenzugehen. Ueber die Lohn- und Lebensverhältnisse<br />

berichtete unlängst ausführlich und belegt<br />

ein Aargauer. Zusammengefaßt ergibt.sich die Tatsache, „daß<br />

der belgische Bergarbeiter auf einem derart niederen Lebensniveau<br />

steht, wie es in der Schweiz in diesem Ausmaße<br />

nirgends anzutreffen ist." Die Schweizer haben Mühe, ihren<br />

Kollegen begreiflich zu machen, daß die Arbeitsaufnahme<br />

freiwillig war und die Arbeitsmarktlage in der Schweiz<br />

nicht so schlecht ist, um diese Kumpelarbeit annehmen zu<br />

müssen. Der Gewährsmann schreibt, daß sich die meisten<br />

Schweizer mit dem niedern Lebensstandard der belgischen<br />

Arbeiter nicht abfinden können. „Denn wir alle haben ausnahmslos<br />

in der Schweiz, infolge Unkenntnis der gesamten<br />

belgischen Verhältnisse, ein besseres, ruhigeres und vor allem<br />

gesunderes Auskommen verlassen. Darum zogen schon etliche<br />

ihre Konsequenzen. Wir sind weder aus Abenteuerlust, noch<br />

aus dem andern Grunde, unsere materielle Lage zu verschlechter«,<br />

hieher gefahren, sondern einzig und allein, um<br />

auch hier, fern der Heimat, unser Brot und unser Auskommen<br />

ehrlich und redlich zu verdienen. Wir sind unserer Aufgäbe<br />

vollständig bewußt, auf Vorposten der schweizerischen<br />

Wirtschaft zu stehen, unsern Teil beizutragen, der Schweiz<br />

zur vermehrten Kohleneinfuhr zu verhelfen. Wir wollen aber<br />

für diese ungesunde und gefährliche Arbeit dementsprechend'<br />

bezahlt iverden."<br />

Der Versuch hat immerhin das Gute, daß unsere Arbeiter<br />

die Tatsache unserer befriedigenden Arbeits- und Lohnverhältnisse<br />

erkennen und anerkennen.<br />

JeMlmds MtschistsaasWen<br />

In der Tagespresse wurde wiederholt von der Versorgungslage<br />

nnd den wirtschaftlichen Aussichten Deutschlands<br />

gesprochen. Die folgende Uebersicht soll dazu dienen, dem Leser<br />

einen Begriff über die heutige und zukünftige Wirtschaftsund<br />

Verforgungslage zii geben.<br />

Um zu verhindern, daß das Land je wieder zu einer militärifchen<br />

Macht heranreifen kann, wurde ihm die Anfertigung<br />

irgendwelcher schwerindustrieller Produkte untersagt. Als Ersatz<br />

dafür haben die Besetzungsbehörden den vorläufigen Ex-<br />

Port von Textilprodnkten gestattet. Es erhielt auch das Herstellungsrecht<br />

für viele leichtindustrielle Waren und weitere<br />

Erleichterungen auf wirtschaftlichem Gebiete folgen sozusagen<br />

monatlich. Der aufmerksame Beobachter stellt aber fest, daß,<br />

wie erwartet, die amerikanischen Interessen nicht zu kurz<br />

kommen. Es kann zustimmen, daß die Festlegung der Kohlenund<br />

Erzförderung (Kürzung des Abbaus) eine Gefahr zu einer<br />

Aufrüstung stillegt. Daß aber dadurch anderseits in die umliegenden<br />

Länder sehr viel amerikanische und englische Rohstoffe<br />

geliefert werden müssen und ein Ausgleich des Ausfalls<br />

der deutschen Schwerindustrie aus Amerika eintreffen muß, um<br />

den Bedarf Europas gleichwohl zu decken, wollen wir nicht<br />

verheimlichen. Die endgültigen Grundlinien für die zukünftige<br />

Wirtschaftspolitik Deutschlands sollen erst ab 1949 in<br />

Kraft gesetzt werden.<br />

Die Lebensmittelversorgung steht im allgemeinen noch<br />

nicht so schlecht, wie sie für diese Monate vorausgesehen<br />

wurde. Die tägliche Brotration von 299 Gramm steht der<br />

nnsrigen nicht viel nach, und das Brot soll von guter und<br />

frischer Qualität sein. Der Kaloriengehalt der Lebensmittelration<br />

beträgt 1979. Da aber auch in Deutschland, wie seinerzeit<br />

bei nns, das Vitamin „B" (Beziehungen zwischen Stadt<br />

und Land) eine große und einflußreiche Rolle spielt, darf man<br />

bei der Tagesration durchschnittlich noch 499 Kalorien hinzurechnen.<br />

Am größten ist die Ration noch in der amerikanischen<br />

Zone, der die britische mit 1919 um ca. 269 Kalorien nachsteht.<br />

Man hat vorgesehen, wenn die Lebensmittelversorgung in<br />

andern Ländern gesichert ist, die deutsche Tagesration ab 1949<br />

auf 2900 Kalorien festzusetzen. Bis aber dieses Niveau erreicht<br />

ist, dürften noch etliche Schwierigkeiten zu überwinden<br />

sein.<br />

—n—<br />

Streiflichter<br />

Als Folge des Verwerfens der Verfassung der sog. Vierten<br />

Republik durch das französische Volk ist eine Schwächung der<br />

Position Gouins und seiner Regierung, die sich hauptsächlich<br />

aus die Linke stützt, eingetreten. Ob die Koalition bis zu den<br />

Wahlen für eine neue Konstituante, die auf den 2. Juni angesetzt<br />

sind, zusammenhalten wird, ist noch keineswegs sicher.<br />

Die innenpolitische Entwicklung Frankreichs nach der Abstimmung<br />

vom 5. Mai hängt weitgehend von der künftigen Haltung<br />

der Sozialisten ab, deren Zusammengehen mit der<br />

kommunistischen Partei am letzten Sonntag von der Wählerschaft<br />

mit dem Stimmzettel verurteilt wurde. Das Abstimmungsergebnis<br />

läßt übrigens erahnen, daß sich unter den<br />

Neinsagern sogar Sozialisten befanden, die der Parteiparole<br />

nicht Folge leisteten. Wird nun die sozialistische Partei Annäherung<br />

an das MRP. suchen, ungeachtet der Gefahr eines<br />

Abfalles extremer Elemente zu den Kommunisten? Das ist für<br />

Frankreich eine schwerwiegende Frage.<br />

Trotz dem verheißungsvollen Auftakt der Außenministerkonferenz,<br />

dessen trügerisches Gesicht allerdings unschwer erkannt<br />

werden konnte, sind nun die Verhandlungen in Paris<br />

in eine schwere Krise hineingeraten. Die Sowjetvertreter praktizieren<br />

offensichtlich eine Verzögerungs- und Ermüdungstaktik.<br />

Molotow hält seine Forderung, Trieft den Jugoslawen<br />

zuzuschlagen, aufrecht, wogegen sich die Angelsachsen bisher in<br />

dieser Frage zu keinen Konzessionen bereit zeigten. Sollte infolge<br />

der starren Haltung der Sowjetunion nun die Pariser<br />

Konferenz auffliegen, dann würden die USA. und Großbritannien<br />

wahrscheinlich Sonderfrieden abschließen.<br />

Die Pariser Außenministerkonferenz behandelte über das<br />

Wochenende das jugoslawisch-italienische Grenzproblem und<br />

die Triestiner Frage. Eine Einigung konnte auch diesmal nicht<br />

erzielt werden. Molotow vertrat hartnäckig den Belgrader<br />

Standpunkt, ohne Berücksichtigung des Expertenberichtes.<br />

Zwar gab der Vertreter der Sowjetunion zu, die Bevölkerung<br />

der Stadt Trieft sei mehrheitlich italienisch, doch sei es möglich,<br />

den Anspruch Jugoslawiens auf Trieft gutzuheißen, wenn<br />

dafür den Italienern in der Frage der Kolonien und der<br />

Reparationen Konzessionen gemacht würden. Dieser Vorschlag<br />

des Sowjetministers verdient in der Tat keinen andern<br />

Namen als „Kuhhandel", der mit einem ernsthaften Bemühen<br />

um eine wirklich gerechte Lösung im Interesse aller kaum<br />

mehr in Einklang gebracht werden könne. Ueber den Vorschlag<br />

des amerikanischen Staatssekretärs Byrnes, in Trieft und<br />

dessen Umgebung eine Volksbefragung durchzuführen, wurde<br />

kein Beschluß gefaßt.<br />

Die Araber Palästinas ersuchten die Sowjetunion um<br />

Unterstützung ihres Standpunktes beim Vorbringen der palästinensischen<br />

Frage im UNO-Sicherheitsrat. Aus Solidarität<br />

mit den palästinensischen Arabern protestiert auch der Irak<br />

gegen den Bericht der anglo-amerikanischen Palästinakommission.<br />

In Salzburg fand eine große Volkskundgebung zugunsten<br />

der Rückerstattung des Südtirols statt, wobei dem tiefen Bedauern<br />

über den negativen Vorentscheid der Alliierten Ausdruck<br />

verliehen wurde.<br />

M<br />

Sei Bauernstand<br />

Bergbauer, helfe mit!<br />

Aus der' Vergangenheit, in der wir — namentlich während<br />

den dreißiger Jahren — wirtschaftlich außerordentlich stark gelitten<br />

haben, wissen wir, welche Bedeutung die Schlachtviehpreise<br />

haben. Die Schlachtviehpreise richteten sich nicht nur<br />

nach dem Jnlandangebot, sondern noch mehr nach den die<br />

Landwirtschaft ruinierenden Schlachtvieh- und Fleischimporten.<br />

Die Affäre der Schweizerischen Vieheinfuhrstelle bleibt<br />

uns in Erinnerung. Die gleichen Leute sind heute wieder gsmeinsam<br />

vereint und suchen für sich ein freies, vom Inlandmarkt<br />

unabhängiges Fleischeinfuhrmonopol, das heißt diese<br />

Großhändlerkreise wollen billig importieren und viel Geld<br />

verdienen. Dies wäre soweit in Ordnung, wenn die Landwirtschaft<br />

und besonders die Bergbauern auch davon proftieren<br />

würden. Aber da das Gegenteil der Fall ist, müssen wir<br />

uns wehren. Minderheiten oder wirtschaftlich Schwache können<br />

sich nur durch Solidarität und gemeinsame Aktion, d. h.<br />

im Zusammenschluß in einer Genossenschaft mit Aussicht auf<br />

Erfolg verteidigen.<br />

Diese Tatsache erkennend, bilden sich in den einzelnen<br />

Kantonen die Schlachtviehabsatzorganisation. Wenn wir aber<br />

im Zeitpunkte der Aufhebung der Verfügung Nr. 5 des eidgenössischen<br />

Volkswirtschastsdepartementes, bei gleichzeitigem<br />

Eintreten des Freihandels und voraussichtlich der Preisänderangen,<br />

für die Abnahme des Schlachtviehs bereit sein wollen,<br />

so müssen wir die Organisationsarbeiten beschleunigen. Die<br />

Mitgliederbeitritte sind unverzüglich der kantonalen Stelle zu<br />

melden. Diese wiederum wird, wo dies noch nicht geschehen<br />

ist, sich sofort konstituieren. Damit wird auch die Voraussetzung<br />

zur Gründung des Verbandes Schweizerischer Schlachtviehabsatzgenossenschasten<br />

geschaffen. Wir erwarten, daß dieselbe bis<br />

Mitte Juli aktionsbereit ist, d. h. daß sie in Zusammenarbeit<br />

mit den kantonalen Stellen in der Lage wäre, das angebotene<br />

Schlachvieh anzukaufen und an die Verwerterschaft abzusetzen.<br />

Sind die Verwerterschaft und namentlich die Grotzmetzger<br />

dann nicht bereit, von den Schlachtviehgenossenschaften das<br />

Vieh anzukaufen, so heißt es für uns nur standhaft bleiben.<br />

Während kurzer Dauer werden diese Kreise vielleicht Tiere<br />

von „wilden" Viehhaltern kaufen können, die sich nicht den<br />

Schlachtviehabsatzgenossenschaften angeschlossen haben. Dies<br />

wird aber für den Großkonsum der Städte niemals aiurnchen<br />

können. Deshalb ist eine auf gerechter Vertragsgrundlage bafierende<br />

Zusammenarbeit mit der Verwerterschaft unumgänglich.<br />

Die beiden Hanptbcteiligten, Bauer und Metzger, müssen<br />

aber als gleichwertige Partner dastehen. Die Entschädigung<br />

der geleisteten Arbeit für die Versorgung unseres Landes mit<br />

Fleisch darf nicht mehr nur in die Hände der Vermittler<br />

und Fleischdetaillisten fallen, sondern soll auch den Fleisch-<br />

Produzenten zukommen.<br />

Deshalb helfe auch du, Bergbauer, mit, ein weiteres<br />

Werk der bäuerlichen Selbsthilfe zu schassen und durch<br />

deine Treue für alle deine Standesgenossen erfolgreich<br />

zu gestalten. W R.


M e t K W e n M M<br />

Bruderklausen-Votivbild in Jsenthal.<br />

Dem „Urner Wochenblatt" entnehmen wir:<br />

Der Ostermontag stellt dem schlichten Bergvolk von Jsenthal<br />

ein ehrenvolles Zeugnis aus. Bald jährt sich der Tag,<br />

als den leidenden Völkern das Ende des zweiten furchtbaren<br />

Weltkrieges angekündigt werden konnte. Wir alle wissen, wie<br />

gnädig unser Volk und unsere liebe Heimat aus dem vernichtenden<br />

Weltenbrand des Krieges herausgekommen ist. Das<br />

Schweizervolk dankte. Auch wir im Jsenthal taten es am<br />

Himmelfahrtsfest des vergangenen Jahres nach dem Gottesdienst.<br />

Aber wir wollten es mit einer kurzen Dankfeier nicht<br />

bewendet sein lassen. Durch Anregung und Initiative des<br />

Ortspfarrers ließ man durch einen namhaften Schweizerkünstler,<br />

Herrn Haas-Triverio, Sächseln, zwei Botivgemälde<br />

anfertigen. Sie stellen die Landesmutter Maria von<br />

Einsiedeln und den seligen Landesvater Bruder Klaus als<br />

Beschützer unserer lieben Heimat dar. Auf zwei kleineren<br />

Tafeln wurden ferner die Namen aller in Jsenthal wohnenden<br />

Wehrmänner und Ortswehrsoldaten festgehalten, die während<br />

des zweiten Weltkrieges zum Schutze der Heimat Dienst<br />

leisteten. Herr Kunstmaler Haas-Triverio vollbrachte sein<br />

Werk mit großer künstlerischer Vollkommenheit. Die beiden<br />

Votivgemälde und die Namentafeln mit der Widmung fanden<br />

in der schön gelegenen St. Jakobskapelle ein würdiges<br />

Plätzchen, wo sie nun der Kapelle zur würdigen Zierde und<br />

der Bevölkerung zur bleibenden Erinnerung, Erbauung und<br />

Verehrung dienen. Wenn auch das große Völkermorden ein<br />

Ende gefunden hat, so wissen wir doch, daß wir jetzt und in<br />

Zukunft die vielliebe Landesmutter und den seligen Landes-<br />

Vater Bruder Klaus sehr notwendig haben, um uns den<br />

Frieden und die Eintracht in christlicher Liebe und<br />

und Gerechtigkeit zu erhalten.<br />

Am vergangenen Ostermontag veranstaltete die Bevölkerung<br />

von Jsenthal eine außerordentliche Dankwallfahrt<br />

nach St. Jakob im Großtal, verbunden mit<br />

der feierlichen Einsegnung der beiden Votivgemälde<br />

durch den hochw. bischöflichen Kommissar des Landes Uri.<br />

Diese Wallfahrt wurde in der Tat zu einer eindrucksvollen<br />

und mächtigen Kundgebung der Dankbarkeit von feiten der<br />

Talbevölkerung und ihrer Behörde. Man sagt: „Eine Wallfahrt<br />

sei so viel wert, als Männer daran teilnehmen!" Wer<br />

hätte, ohne ergriffen zu werden, diese große Schar betender<br />

Männer ansehen können? Vielleicht noch nie pilgerte eine so<br />

große Anzahl Wallfahrer zum Heiligtum nach St. Jakob wie<br />

an diesem Tage. Beim feierlichen Hauptgottesdienst hielt der<br />

hochw. Herr Kommissar eine tief ergreifende und der Dankfeier<br />

sehr enstprechende Predigt. Nach der hl. Messe, die für<br />

die toten Wehrmänner und Zivilpersonen der Heimat und<br />

für alle Opfer des zweiten Weltkrieges gelesen wurde, wurden<br />

die Votivbilder eingesegnet, und durch Gebete und Lieder<br />

wurde der lieben Gnadenmutter von Einsiedeln und dem<br />

seligen Landesvater Bruder Klaus nochmals von'Herzen gedankt<br />

für die gnädige Bewahrung während des zweiten Weltkrieges.<br />

Die ganze Feier war gekennzeichnet von der Gesinnung<br />

und der Absicht, daß dieses schlichte Bergvolk danken<br />

wollte, so gut es in seinen Kräften stand. Möge dieses Dankopser<br />

der Jsenthaler dem lieben Gott Wohlgefallen haben.<br />

Jsenthal gebührt dafür Anerkennung und Ehre. So danken<br />

wir nochmals dem hochw. Herrn Kommissar von Uri für seine<br />

Teilnahme und vor allem für sein herrliches Kanzelwort. Aufrichtigsten<br />

Dank auch der löblichen Feldmusik Jsenthal, die<br />

mit drei Einlagen so zuvorkommend unsere Dankwallfahrt<br />

verschönern half. So walte Gott über uns und unserer lieben<br />

Heimat und erhalte sie uns im Frieden und in Wohlfahrt. X.<br />

K l l M W m z t t ,<br />

achtet auf<br />

Den Kartoffelkäfer!<br />

Die ersten Käfer wurden am letzte» So««tag<br />

in Giswil gefunden.<br />

Kleine Zeitung<br />

Katheder-Blüten.<br />

„So Müller, jetzt können Sie mit der Organisation des<br />

Jesuitenordens beginnen."<br />

Heinrich VIII. war insofern ein Tudor, als sein Vater<br />

Heinrich VII. ein Tudor war.<br />

„Besonders Ekkehard IV., den ich jetzt dann gleich heranziehen<br />

werde, war ein berühmter Chronist."<br />

Unser Turnlehrer erklärte: „Ja, ich habe vorhin betont,<br />

mit dieser Krankheit ist nicht zu spaßen. Entweder man stirbt<br />

oder man bleibt ein Idiot ... ich habe sie auch gehabt."<br />

„Heute ist es eben nicht mehr so, daß jeder Löli an der<br />

Hochschule immatrikuliert wird, wie es noch zu meiner Zeit<br />

. der Fall war."<br />

„An allen vier Ecken der runden Moschee steht ein<br />

Minarett."<br />

„Zu seiner Zeit hing das Schicksal Deutschlands an einem<br />

einzigen dünnen Faden, und dieser Faden war Karl der<br />

Dicke."<br />

„Die erste Strophe singt nur die erste Bank, beim Schluß<br />

fällt dann das ganze Gymnasium ein."<br />

Aus der Chemie: „Sehen Sie diese unsichtbare Flamme?"<br />

„Wo Lukrez geboren wurde, ist nicht sicher; immerhin steht<br />

fest, daß er geboren wurde."<br />

Dispensationsgesuch für den Turnunterricht: „Einen Herzfehler<br />

haben Sie?! Möcht auch bloß wissen wo!"<br />

(„Schweizer Spiegel".)<br />

Radio — Beromnnfter<br />

Donnerstag, den 9. Mai.<br />

10.15 Schulfunksendung. 11.30 La valse, von Maurice<br />

Ravel. 12.40 Schallplattenkonzert. 17.00 Frühlingslieder.<br />

18.15 Reichtum, der auch dir gehört. 19.00 Schallplatten.<br />

19.55 Vo Luzärn uf Wäggis zue... Ein Spiel in Versen.<br />

20.45 Krienser Zitherklänge. 21.15 Radio-Brieskasten. 22.10<br />

Für den Jazz-Liebhaber. 22.30 Schallplatten.<br />

Freitag, den 10. Mai.<br />

11.30 Das Freitags-Mosaik. 12.40 Studioorchester. 17.00<br />

Italienische Werke der Barockzeit. 18.15 Als Missionsarzt in<br />

Aegypten und Nubien. Plauderei. 18.35 Klavierjazz. 19.10<br />

Weltchronik. 19.55 Wir lernen Vaterlandslieder. 20.35 Beethovens<br />

V. Sinfonie. 21.00 Sendung für die Rätoromanen.<br />

22.30 Zeitgenössische Musik.<br />

Samstag, den 11. Mai.<br />

11.30 Stuhl Nummer 4. 11.10 Sonate von Beethoven.<br />

12.50 Lustige Jnstrumeutenparade. 16.00 Fußballmatsch.<br />

17.00'Kapelle Jean Louis. 18.15 Jugendstunde. 18.35 Das<br />

soziale Weltgesicht. Rundschau. 19.15 Schallplatten. 19.55<br />

Sowieso. Radiokabarett. 20.30 Wiederholung: Die Csardassürstin.<br />

Operette. 21.40 Tanzmusik. 22.15 Tanzmusik. 22.30<br />

Swing-Serenade.<br />

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Lausanne.<br />

Viehmarkt in Luzern vom 30. April <strong>1946</strong>.<br />

Auffuhr: 2 Muni, 10 Kühe, 333 Kälber, 4 Schaff<br />

4 Ziegen, 604 Schweine, total 957 Stück.<br />

Preis per Kg,<br />

Lebendqcwicht<br />

Handel<br />

Preise<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der K. E. A. feftg e =<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—50 je n. Qual.<br />

.. 51-55<br />

56—60<br />

., 61-65<br />

66—70<br />

Markenkälber 30 lg u. m.<br />

Rotfleischige<br />

Weißfleischige, mittelgr.<br />

Ausstich<br />

Die Preise verstehen sich<br />

nüchtern, sonst bis zu 3 kg<br />

Eigengewicht<br />

Schweine.<br />

Fette Schweine<br />

Absäugerinnen<br />

Ferkel, 7— 9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Ausmastschweine<br />

2.60—2 70 Mittel fest<br />

2.80 „ „<br />

2.90 » »<br />

3'C0—3.10 « »<br />

3.40—3.60 Mittel fest<br />

3.60—3.80 „<br />

4.00—4.20 " "<br />

per Ätöck frt<br />

72— 90 gut fest<br />

95-120 „ „<br />

125-150 „<br />

160—240 n „<br />

240-300 ,,<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 30. April <strong>1946</strong>.<br />

»Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

~ . t „ i. Zitronen 190<br />

Frische Gemüse. Bananen 3b0-Z9o<br />

Spinat, inländischer<br />

Rhabarber<br />

Spargeln, ausländische<br />

Weißkabis<br />

Rotkabis<br />

Kohl (Wirz, Wirsing)<br />

Kohlrabi (Rübkohl)<br />

Kopfsalat, gr.<br />

Brüsseler Chicoree<br />

Nüßlisalat, 100 gr<br />

Karotten, rote<br />

Randen, gekocht<br />

Randen, roh<br />

Schwarzwurzeln<br />

Sellerieknollen<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, gelb und weiß<br />

Lauch, grün<br />

Kartoffeln, alte, inländ. m-z?<br />

Tomaten ausl.<br />

Lattich<br />

Monatsrettig (Radis)<br />

Bierrettig (Sommer- und<br />

Winterrettig) , 1 Stück >5-40<br />

Süßwasserfische<br />

Weißrüben (Räben, Herbst- Regenbogenforellen<br />

rüben)<br />

Großfelchen, tot<br />

Knoblauch<br />

45-50 Kleinfelchen, tot<br />

Schnittlauch, lJSülchel 10 Hechte<br />

Petersilien, 1 Büschel w Barsche (Egli)<br />

Kresse, 100 gr<br />

25—39 Brachsen<br />

Hasel<br />

Früchte und Beeren.<br />

Aepfel<br />

Kontrollware, inländ.<br />

Wirtschafts- u. Kochäpfel<br />

Birnen<br />

Orangen, Blut<br />

so—so Kastanien, gewöhnliche<br />

•'S-<br />

290 Lter.<br />

ffier<br />

Trinkeier, inländische zz<br />

9s Frischeier, ausländische zo.z,<br />

35 .<br />

i8o Butter und Kas»<br />

40—50 Tasxlbutter, geformt 782<br />

25<br />

klein geformt, 100 gr »><br />

groß geformt. 200 gr 161<br />

50-60 Kochbutter 757<br />

50 Emmentaler Käse, 1. Qual. 415<br />

35 Greyerzer, 1. Qual. 415<br />

160 ©&nnz, 1. Qual. 500<br />

80-90 Magerkäse 230<br />

so— loojüf'iter 415<br />

95-100<br />

60-70 Geflügel, Kleintiere und<br />

(Wildbret (tot).<br />

Suppenhühner<br />

20-25 Kaninchen sso<br />

Trüschen<br />

175 Meersische.<br />

noKabeljau, ganz<br />

Kabeljau, Filets<br />

i60Merlans<br />

900<br />

540<br />

440<br />

540<br />

440<br />

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400<br />

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M i l t t ä r - U e b e r h - s e n f t - f f<br />

100 % B'wolle, sanforisiert, 90 breit, per Meter ä Fr. 6.95.<br />

I. Schmid, Sohn, Schwanden S (Glarus).<br />

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Man muss sein Lebens-Schifflein<br />

selber lenken, und dem Glück<br />

zuführen, die gute Chance, die<br />

sieh bietet, wahrnehmen. Jeden<br />

Monat kaufe man ein Los der<br />

Landes-Lotterie - schliesslich<br />

kann daraus ein Treffer werden.<br />

7<br />

S s g i t n ü t b e s s e r s a l s ^<br />

V P E R S I I ^<br />

SA10689X lll<br />

Kirchliche f Gedächtnis<br />

Der Jahrestag für meine liebe<br />

Gattin, unsere liebe Mutter 284<br />

Frau<br />

Dorf<br />

wird Donnerstag, den 9. Mai,<br />

in der Pfarrkirche in Sarnen gehalten,<br />

wozu Verwandte und<br />

Bekannte freundlich eingeladen<br />

sind.<br />

Gottesdienstanfang 7.45 Uhr.<br />

& u 4 e 9<br />

P l a n t a Q 3 3<br />

Einzel-Lose Fr. 5.-, Serien zu 10 Losen unter dem „Roten Kleeblatt" -<br />

Verschluss Fr. 50.- (zwei sichere Treffer), erhältl. bei allen Losverkaufss<br />

teilen u. Banken. Einzahlungen anLandes-LotterieZürich VIII/27600.<br />

Landes- Lotterie<br />

IVEIIEK TKGFFERPLAM<br />

CO<br />

nechte und Mägde<br />

finden gute Stellen<br />

durch ein Inserat<br />

Im „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>"<br />

ßi/t<br />

A r b o E O<br />

ESROLKO A.-G DÜBENDORF<br />

S1<br />

ist<br />

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so<br />

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ganten / Samstag, den 11. Mai <strong>1946</strong><br />

A<br />

76. Jahrgang — Nr. 37 — 1. Blatt<br />

O b A k l i e r M t f r c u n ö<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt<br />

jährlich<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

?• g S S S ' ' l 8 D t Ä Ä ' Ö S | i Ä " 0 !<br />

- ' Ä S ..<br />

a " nä ' a9<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1035. — Neuabonnenten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. Tel. 8 62 37<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp. Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. — Tel. 8 60 33<br />

Jusertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden g Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des KantonS<br />

K Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

EhrfurchtsvollenIGrutz entbietet das ganze katholische <strong>Obwaldner</strong>vol» seinem Oberhirte«<br />

S r . E x z . D r . C h r i s t i a n u s C a m i n a d a<br />

Bischof von C h n r<br />

Zum erstenmal besucht der hochwst. Bischof von Chur unser<br />

<strong>Obwaldner</strong>land, um der Jugend unseres Volkes das Sakrament<br />

des Heiligen Geistes zu spenden. Ab und zu ist er nach<br />

seiner Weihe im Lande gewesen, zum Beispiel zur 2. Jahrhundertfeier<br />

der Pfarrkirche Sarnen; bei der letzten Firmreise<br />

amtete er als Generalvikar und Begleiter des verstorbenen<br />

Oberhirten, Se. Exc. Laurentius Matthias sel. Nun kommt er<br />

als der Träger des Heiligen Geistes, um die Stirne katholischer<br />

Jugend mit dem Zeichen des Kreuzes zu zeichnen und<br />

mit dem Merkmal des Streiters Christi zu siegeln. Er ist ein<br />

unmittelbarer Nachfolger jener Männer, die am Pfingsttage<br />

von den feurigen Zungen umloht, mit der Kraft von Oben<br />

, ausgerüstet wurden, unerschrocken das Evangelium Jesu<br />

Christi in die Welt hinauszutragen. Schon damals legten die<br />

Apostel den Gläubigen „die Hände auf, und sie empfingen<br />

den Heiligen Geist" (Apg. 8, 17). Wie ein Paulus tritt er nun<br />

in das gläubige Volk mit der Sicherheit des Zlpostels, der von<br />

sich sagt: „Gott ist es, der uns in Christus befestigt und uns<br />

gesalbt hat, der uns auch das Siegel aufgedrückt und das<br />

Pfand des Geistes in unser Herz gegeben hat" (2. Kor. 1.21).<br />

Wert und Bedeutung eines Oberhirten der katholischen<br />

Kirche treten klar ins helle Licht der Welt, je mehr die<br />

Zeichen der Zeit beachtet werden, die im großen Geschehen<br />

der Welt zutage treten und sich im Schicksal des einzelnen<br />

Menschen auszuwirken beginnen. Das Chaos geistiger Verwirrung<br />

ist in weiten Kreisen erschreckend geworden. Nicht am<br />

wenigsten wird die Jugend davon ergriffen. Das Schwinden<br />

der Autorität, die Ueberheblichkeit vieler Jugendlicher, die<br />

Entwertung der Werte und die Jagd nach Genußmitteln und<br />

Augenblickserfolgen, die Distanzierung vieler Klassen und<br />

Volksgruppen von geistigen und übernatürlichen Gütern, die<br />

ihnen nichts mehr bedeuten, sind Kennzeichen genug, wie notwendig<br />

eine geistige Führung ist. Dr. H. Meng, Lektor der<br />

Psychohygiene in Basel (der weltanschaulich nicht auf unserem<br />

Boden steht und dessen Werke man nicht empfehlen kann) hat<br />

die Zeitlage gekennzeichnet mit dem Worte „Bakuumskrankheil".<br />

Er schreibt: „Die Schweiz kann sich dem allgemeinen<br />

Zerfall der Wertwelt nicht entziehen, in dem die Bedrohung<br />

der Familie durch die Anarchie am gefährlichsten ist. Das<br />

geistige Vakuum (Leere), in dem wir leben, muß sich vor<br />

allem für die heranwachsenden jungen Menschen Verhängnisvoll<br />

auswirken. Die Symptome dieser Krankheit sind der<br />

Schwund und das NichtVorhandensein der natürlichen Freude<br />

am Leben, in der sich die seelische Gesundheit bezeugt, das<br />

Ansteigen der nervösen Krankheiten, Apathie, Zynismus,<br />

Skeptizismus. All das ist mit erschreckender Häufigkeit gerade<br />

bei den jungen Menschen verbreitet, dazu ein unbezähmbarer<br />

Hunger nach künstlichen Reizen, der keine Grenzen mehr<br />

kennt. Die Menschen scheinen keine Substanz mehr zu besitzen,<br />

aus der heraus sie leben können."<br />

Der aufmerksame Beobachter wird es nicht verneinen<br />

können, daß gewisse Anzeichen dieser Zersetzung auch in nnserem<br />

Ländchen auftreten.<br />

Der katholische Christ hat in seiner dogmatisch festgelegten<br />

Glaubenslehre eine sichere Führung, die nicht bloß vor der<br />

Vakuumskrankheit bewahrt, sondern dem Menschenleben die<br />

rechte Lebensfreude gibt, ihm Freudenguellen eröffnet, daß er<br />

nicht in leeren Zisternen graben muß. Sie bietet ihm eine<br />

Lebenssicherheit, die eine überaus starke Lebensbasis darstellt.<br />

Ihre Zeugen sind schon die Apostel, die in die Trümmer der<br />

altgriechischen und römischen Kultur hinein einen neuen Bau<br />

errichteten: auf den Eckstein Christus. Am Ende des zweiten<br />

Jahrhunderts meißelte Aberkios diese Ueberzeugung in einen<br />

Felsen: „Ich bin Schüler des heiligen Hirten, der Schafherden<br />

weidet auf Bergen und Triften. Dieser nämlich lehrte mich<br />

die zuverlässige Wissenschaft."<br />

Diese zuverlässige Wissenschaft ist die Offenbarung, die<br />

Lehre von der Heilgeschichte, das Kreuz und die Auferstehung.<br />

Dieser einen Wahrheit und Weisheit Gottes beugen sich Religions-,<br />

Gewissens- und Lebensfreiheit aller Völker, die der<br />

Wahrheit dienen wollen. Die kirchliche Autorität, als Trägerin<br />

dieser Weisheit Gottes, erweist sich als die größte Wohltäterin<br />

der Menschheit. Sie begründet und ermöglicht in der<br />

wahren Wertordnung jegliche Kultur der Seele und damit<br />

jegliche Wohlfahrt des Individuums und der Gemeinschaft.<br />

Die katholische Kirche ist die wahre Kulturträgerin der Menschheit.<br />

Treue und Gehorsam gegenüber dem Bischof sind, infolgedessen<br />

gleichbedeutend, wie die Einschaltung der eigenen, persönlichen<br />

Kräfte in die Mitarbeit an der christlichen Lebenskultur.<br />

Aktives Christentum stellt sich kompromißlos zu Christus<br />

und damit auch zu Papst und Bischof. Die Wahrheit<br />

kennen und daneben der Reisläufer des Irrtums sein, hieße<br />

sich selbst das Grab schaufeln. Die Wahrheit lieben und für<br />

die Wahrheit sterben ist das Kennzeichen des konsequenten<br />

Christen. Man darf das Menschliche an der Kirche sehen, ohne<br />

einen Keil hineinzustoßen zwischen Christus und die Kirche.<br />

Gott hat sich von jeher des Kleinen und Schwachen bedient,<br />

um das Starke zu beschämen — Gott hat so oft, was der Welt<br />

niedrig ist, sogar verächtlich erscheint, ja was ihr nichts gilt,<br />

auserwählt (1. Kor. 1, 27). „Ueberall aber", schreibt Aberkios,<br />

„war der Glaube mein Führer, und man setzte mir allerorten<br />

als Speise den Fisch aus dem Quell vor. Ueberall fand ich<br />

Gleichgesinnte. Ein Volk sah ich, das ein strahlendes Siegel<br />

trägt." — Die göttlichen Kräfte schufen aus dem Werk der<br />

irdischen Hände den ewigen Tempel des Heiligen Geistes, die<br />

Kirche. Dies verleiht dem Christen die sieghafte Zuversicht<br />

und die nimmerwankende Treue.<br />

Der Wahrheit dienen ist keine Knechtschaft, sondern Freiheits-<br />

und Friedensarbeit. Die Wahrheit muß sich indessen<br />

durchsetzen. Der Kampf gegenüber aller Zersetzung muß aufgenommen<br />

werden.<br />

Menschenfurcht und Halbheit sind schlechte Soldaten des<br />

Gekreuzigten. Katholisch-Obwalden trägt von Gott her die Bestimmung<br />

in sich, das Volk Gottes zu mehren mit glaubensstarken,<br />

sittlich hochstehenden Menschen in Christus. Darum<br />

wollen wir mit den Firmlingen das Taufgelübde erneuern<br />

und das Siegel des Streiters Christi auf unseren Stirnen zu<br />

neuem Leuchten bringen.<br />

So wird das <strong>Obwaldner</strong> Volk geschlossen zu seinem Bischof<br />

stehen, und damit zu Christus und der Kirche, an jeglichem<br />

Ort und bei jeglicher Tat, die irgendwie von der Sonne der<br />

göttlichen Wahrheit überstrahlt ist. So mag eine volle Einheit<br />

Mischen Hirt und Herde, zwischen Christus und Kirche werden.<br />

der unheimliche U n b e k a n n t e<br />

Roman von Emil Hering. 4<br />

„Er ließ uns nie eigne Wege gehen. Wir haben hundert<br />

und hundert Leute ausgeforscht und ausgehorcht; aber, wenn<br />

von uns eine eigene Idee vorbrachte, lachte er uns<br />

°us, wie heute abend; gerade so, als ob wir Schulbuben wären!<br />

.— Das mache ich nicht länger mit. Ich habe genug<br />

davon. Ich habe es satt, mich schulmeistern zu lassen. Uebrigens<br />

kommen wir auf diese Weise nie ans Ziel."<br />

Er drückte auf den elektrischen Knopf bei der Türe. Er<br />

uuißte sich bei einem Glase noch abregen.<br />

»Schließlich ist er auch nicht mein Vorgesetzter!", nahm<br />

e * dann das Gespräch wieder auf. „Ich habe in dieser Sache<br />

evensoviele Kompetenz wie er. Und ich werde davon Gebrauch<br />

Aachen und auf eigene Faust losziehen, wenn's doch gemein-<br />

1 Q1 » nicht geht. Es tut mir leid um dich, Leuthold, aber ich<br />

yalte es um Bamert herum nicht länger aus.<br />

Leuthold mußte seinem jüngeren Kollegen recht geben.<br />

Bamert spielte sich widerrechtlich als ihr Chef auf. Dabei<br />

wußte er, Leuthold, genau, daß Bamert nicht jene Kapazität<br />

war, für die er sich ausgab. Und der Junge da, Karli, war<br />

nicht ungerade, hatte Einfälle und eine gute Kombinationsgäbe.<br />

Er nahm seine Aufgabe als Pflicht, der möglichst rasch<br />

ans Ziel kommen wollte, lvährend Bamert gern den Geruhsamen<br />

spielte, den Gesättigten, der auf Lorbeeren ausruht.<br />

Leuthold wollte seinem jungen Kollegen nicht verraten,<br />

daß Bamert auch schon manchen Fall „verhäfelet" hatte.<br />

Schließlich war er kein Ohrenbläser. Aber Karli hatte Bainert<br />

doch richtig eingeschätzt. Tatsächlich: Der Alte hatte es<br />

nicht nötig, sie beide zu schulmeistern; dazu besaß er die<br />

Qualifikation nicht.<br />

„Hat Bamert denn die Sache allein drehen wollen?",<br />

fragte Karli.<br />

„Allein? Allein hat er noch keinen einzigen Fall<br />

gelöst!"<br />

„Also: da haben wir es ja!"<br />

„Ich habe noch nie mit ihm zusammengearbeitet. Das ist<br />

das erste Mal!"<br />

„Und du mußt doch selber sagen, daß das so nicht weiter<br />

gehen kann. Wir werden auf diese Weise zu keinem Ziele<br />

kommen!"<br />

„Ich habe tatsächlich das gleiche Gefühl", meinte Leuthold<br />

bedächtig.<br />

„Was, Gefühl? Ich habe die Gewißheit, und darum<br />

arbeite ich nicht mehr mit ihm zusammen. Das führt doch zu<br />

nichts. In der Presse wird jetzt schon gegen uns und die Polizei<br />

der Vorwurf des Unvermögens erhoben. Wenn dann morgen<br />

die neue Mordtat breitgeschlagen wird in den Zeitungen,<br />

wird es nicht an versteckten und offenen Vorwürfen uns<br />

gegenüber fehlen. Höre einmal, Leuthold, ich mache dir<br />

einen Vorschlag: Wir lassen Bamert seine Wege gehen und<br />

wir zwei gehen unsere Wege!"<br />

Leuthold, sonst ein kräftiger Zuschläge?, hatte Mühe sich<br />

zu entschließen. Aber dann gelang es seinem jüngeren Kollegen<br />

endlich doch, ihn znm Mitmachen zu überreden


O b w a l d e n<br />

Zur Landsgemeinde <strong>1946</strong>. (Eing.) Als alter Jungkonservativer<br />

habe ich eine besondere Freude an den diesjährigen<br />

Regierungsratswahlen. Diese sieben Aufrechten auf dem<br />

Landsgemeindebilde fordern ja gerade unsere Sympathie.<br />

Landammann O d e r m a t t an der Spitze des Bildes, mein<br />

bester Freund, bedeutet so recht die Führung. Wer mußte ihn<br />

an der Landsgemeinde nicht bewundern wegen seiner außerordentlichen<br />

Leistungen? Sein sicheres, gütiges und flottes<br />

Auftreten ringt jedermann Achtung und Autorität ab. Nur<br />

im „Unterwaldner" muß ein Schreiberling Landammann und<br />

Nationalrat Dr. Odermatt beschmutzen! <strong>Obwaldner</strong> Volk, urteile<br />

selbst!<br />

Dem abtretenden Landammann und neugewählten Landstatthalter<br />

A l o i s A b ä ch e r l i ist für die ruhige und vorzügliche<br />

Leitung der diesjährigen Landsgemeinde zu danken.<br />

Als amtsältester Regierungsrat und Vorsteher des Staatswirtfchaftsdepartementes<br />

hat er dem <strong>Obwaldner</strong>volk große und<br />

unvergängliche Werte geschaffen. Kaum ein Obw. Staatsmann<br />

hat unserer Landwirtschaft bessere Dienste geleistet als<br />

Landstatthalter Alois Abächerli.<br />

Auf der andern Seite des Herrn Landammann steht auf<br />

dem erwähnten Bilde Regierungsrat Leo S P i ch t i g. Auch<br />

er erfreut sich einer ehrenvollen einstimmigen Wiederwahl.<br />

Freundschaft und sympathische Beziehungen verbinden mich<br />

heute noch mit meinem ehemaligen Kollega. Ich schätze ihn<br />

als achtbaren und grundsätzlichen Vertreter der liberalen Weltanschauung.<br />

Nur schade, daß er die nötige Distanz von ge><br />

wissen Schreiberlingen noch nicht gefunden hat, sonst wären<br />

wir sicher näher beim politischen Frieden.<br />

Den drei älteren Magistraten Glück und Segen zu weiterer<br />

erfolgreicher Tätigkeit.<br />

Hinter Polizeidirektor Spichtig steht der neue Regierungsrat<br />

der jüngsten <strong>Obwaldner</strong> Gemeinde, Statthalter Hermann<br />

Amrhein. Vor zirka 10 Jahren habe ich ihn<br />

kennengelernt als Obmann der Engelberger Jungkonservativen.<br />

Unser Hermann hatte immer ein maßgebendes Wort<br />

in unserem Kreise, und ich weiß, der neue Engelberger Regierungsrat<br />

wird in unserer Regierung eine vorzügliche Kraft<br />

sein.<br />

Wie in Obwalden die Landwirtschaft im Mittelpunkt, so<br />

steht der umstrittene Bauernvertreter Regierungsrat Anton<br />

E t t l i n mitten auf dem Bilde. Er verkörpert so recht den<br />

bedächtigen <strong>Obwaldner</strong> Bauern. Ihm die besten Glückwünsche<br />

auf dem steinigen Kernser Boden.<br />

Herr Ingenieur Arnold Ming, körperlich der kleinste,<br />

aber an Jahren der reichste, ist ein typischer Vertreter der<br />

geistig gesunden, saubern und schönen Gemeinde Lungern.<br />

Er wird der gegebene Baudirektor sein. Auch ihm die besten<br />

Glückwünsche.<br />

Nun kommt der Benjamin, aber gewiß nicht der kleinste,<br />

unser Mitglied im Ständerat LudwigvonMoos, Sachseln.<br />

Er steht unserer Regierung besonders gut an als Jurist<br />

und Standesvertreter. Er war der Gründer und Obmann der<br />

<strong>Obwaldner</strong> Jungkonservativen, Landammann Dr. Odermatt<br />

sein Stellvertreter und der neue Regierungsrat Amrhein Vertreter<br />

der Engelberger Garde.<br />

Ständerat von Moos, Nationalrat Dr. Odermatt und<br />

Statthalter Amrhein, diese drei großen <strong>Obwaldner</strong> Jungkonservativen,<br />

sind heute drei junge, kräftige Stützen unserer<br />

Regierung, und sie werden sicher gute Zusammenarbeit leisten<br />

im Dienste des <strong>Obwaldner</strong>volkes. Ich möchte im Namen der<br />

ältern Jungkonservativen dem großen, schönen Kleeblatt in<br />

der Regierung herzliche Gratulation entbieten und glückliche,<br />

segensreiche Regierungstätigkeit wünschen.<br />

Unsere Jungen haben hier ein selten schönes Beispiel. Ich<br />

hoffe, sie werden ihren Fußstapfen folgen, sich politisch schulen<br />

zu grundsatztreuen Bürgern und Nachfolgern, zum Wohl und<br />

zur Ehre unseres schönen Bruderklausenlandes.<br />

Wie bei uns! (Korr.) An der Glarner Landsgemeinde vom<br />

letzten Sonntag mußte ein neuer Ständerat gewählt werden.<br />

Wie gemeldet wird, war dabei zu entscheiden zwischen dem<br />

freisinnigen Kandidaten Dr. Stüßi, der von allen bürgerlichen<br />

Parteien vorgeschlagen wurde, und dem Sozialdemokraten<br />

Landolt. — In der Abstimmung hielten sich beide Be-<br />

Werber fast die Waage. Als nach viermaliger Aufnahme<br />

des Mehrs Dr. Stüßi von der ganzen Regierung als gewählt<br />

erklärt wurde, gefielen sich seine Gegner in tumultösen<br />

P r o t e st e n, die dann auch auf die bürgerlichen Wähler<br />

übergriffen, als der sozialistische Nationalrat Meier gegen den<br />

Brauch sich Gehör zu einer Erklärung verschaffen wollte. Es<br />

gelang ihm dann, durch den Landammann mitzuteilen, daß<br />

nach seiner Anfafsung der Wahlentscheid richtig sei. Es fiel auf,<br />

daß ein großer Teil der sozialistischen Wähler nach<br />

„Wir lassen uns von Bamert nichts mehr vorschreiben.<br />

Ihm hängt ja doch die ganze Geschichte zum Halse hinaus,<br />

wieder vorher sagte. Schon dieser Ausspruch kennzeichnet ihn<br />

zur Genüge. Gerade ein verzwickter Fall ist das Jnteressanteste.<br />

Er hat keine Ausdauer, und zum Detektiv taugt er wie<br />

zum Coisseur!"<br />

Karli hatte seine gute Laune wieder gefunden.<br />

*<br />

Noch lange saß Karli hinter verdunkelten Fenstern am<br />

Tische seines Hotelzimmers über sein schwarzes Notizbuch gebeugt.<br />

Dabei rauchte er eine Zigarette nach der andern.<br />

Im Zimmer drin herrschte ein so dicker Dampf, daß man<br />

ihn mit einem Messer hätte schneiden können.<br />

Für ihn stand es fest: Der unbekannte Teufel hatte seine<br />

Opfer aus Rache über den Haufen geknallt. Das Motiv seiner<br />

Untaten, die die ganze Gegend in Aufruhr versetzten, war<br />

Rache ... blutige Rache!<br />

Der Unbekannte nahm Rache!<br />

Aber wofür?<br />

Wenn man das wüßte, würde man auch den Mörder<br />

kennen.<br />

Wofür kann ein Mensch Rache nehmen?<br />

Für ein Unrecht ,das ihm angetan wurde.<br />

Wem hatten die Ermordeten Unrecht getan?<br />

Auch biedere, liebe Menschen können unabsichtlich einem<br />

Menschen Unrecht antun. Wie? ... Sie können ihn hintansetzen<br />

... sie können ihn konkurrenzieren. Sie können ...<br />

Aber da greift doch ein normaler Mensch nicht gleich zur<br />

Waffe!<br />

der Ständeratswahl sich an den weiteren Verhandlungen desinteressierte<br />

und denRingverließ.<br />

Also wie in Obwalden! Nach der Niederlage „täubelen",<br />

und die Landsgemeinde verlassen und sich um nichts mehr bekümmern,<br />

nur mit dem Unterschied: in Obwalden richtete sich<br />

der Protest gegen den konservativen Kandidaten und in Glarus<br />

gegen den freisinnig eingestellten Vorgeschlagenen! Ob<br />

nun die Glarner wegen dieser Niederlage des Sozialisten auch<br />

die Landsgemeinde abschaffen wollen?<br />

Obwalden hat den drittgrößten Geburtenüberschuß der<br />

Schweiz. Nach dem neuen Statistischen Jahrbuch der Schweiz<br />

macht der Geburtenüberschuß für 1944 in Nidwalden 17,8<br />

Promille (höchste Zahl der Schweiz), in Uri 16,7, in Obwald<br />

en 14,4, im Wallis 12,7, in Solothurn 11,2, in Luzern<br />

11, in Freiburg und Aargau je 10,5, in Bern 9,2,<br />

in Zug 9,1, in Graubünden 9, in Schwyz 8,6, in St. Gallen<br />

8,3 Promille. Die Jnduftriekantone stehen unter 8 Promille.<br />

Es bleibt weiter wahr: im Bauerntum steckt der<br />

Rückhalt nationaler Kraft. Sonst könnte den Fabrikschloten<br />

und den Sirenen der Großbetriebe der Schnaus ausgehen.<br />

Die Engadiner haben einen alten Spruch: „Der Bauer mit<br />

der zerrissenen Hose und der Ochse mit dem gewundenen<br />

Horn erhalten die ganze Gesellschaft." (—)<br />

Die Aushebung der Rekruten des Jahrganges 1927 findet<br />

am Samstag, den 18. Mai, statt. Die allgemeinen Bestimmungen<br />

sind im Amtsblatt veröffentlicht.<br />

Aus dem Lotteriefonds sind im Jahre 1945 folgende Zu-<br />

Wendungen verausgabt worden: für Kulturelles Fr. 1400.—,<br />

Sport Fr. 500.—, Verkehrsförderung Fr. 500.—, Elementarschäden<br />

Fr. 500.—, Soziale Fürsorge Fr. 400.—, Kant.<br />

Winterhilfe und Kriegsfürsorge Fr. 8000.—, Altersfürsorge<br />

Fr. 5020.—, Kriegsgeschädigte Fr. 700.—, total Fr.<br />

17 020.— Ausgaben. Die Einnahmen betrugen Franken<br />

22 577.40. Das Vermögen des Lotteriefonds ist mit Fr.<br />

74 321.79 ausgewiesen.<br />

„Da wo es am nötigsten ist!" Bei den vielen Sammlungen<br />

überlegt sich mancher, wem er geben will. Mit den Worten:<br />

„da wo es am nötigsten ist", überwies ein Handwerker<br />

seine Gabe an die Kartenspende Pro Jnfirmis. Sind sie es<br />

nicht, unsere Krüppel und Invaliden, die Taubstummen,<br />

Blinden und geistig Zurückgebliebenen, die unsere Hilfe am<br />

meisten benötigen? — Sie brauchen eine spezielle Ausbildung,<br />

besondere Pflege und Behandlung, um später ihre<br />

Kräfte verwerten zu können. Wenn Dir die unbezahlten Pro<br />

Jnfirmis Karten in die Hände konimen, so erinnere Dich dieser<br />

leidgezeichneten Mitmenschen im eigenen Lande und sei<br />

ihnen Helfer! — Postcheck Kartenspende Pro Jnfirmis, Obwalden,<br />

VII 6185.<br />

Spielsonntag des Eidgenössischen Mulikvereins und Muttertag<br />

(12. Mai). (Eing.) Es kommt nicht von ungefähr,<br />

daß der eidg. Spielsonntag mit dem Muttertag zusammenfällt.<br />

Der Eidg. Musikverein hat bewußt den Muttertag<br />

für seinen Spielsonntag gewählt, um allen Müttern zu danken<br />

für ihre Söhne, die sie der Musik zugeführt haben. Ueber<br />

1300 Vereine und über 40000 Musikanten werden am Muttertag<br />

die Herzen aller erfreuen; in der ganzen Schweiz, zu<br />

Stadt und Land, in allen Dörfern und Gemeinden, wo eine<br />

Blasmusik besteht, wird die Mutter geehrt durch Ständchen<br />

und Platzkonzerte. Damit erfüllt der Eidg. Musikverein eine<br />

wirklich segensreiche und dankbare Aufgabe in seiner uneigennützigen<br />

Art und stellt seine vaterländische Gesinnung und<br />

seine kulturelle Bedeutung erneut unter Beweis. Dieser Tag<br />

soll aber zugleich ein machtvolles Bekenntnis sein für die<br />

schweizerische Blasmusik und eine stille Werbung für das<br />

schöne Ideal. Möge dieser Dank an die Mütter dazu beitragen,<br />

der Blasmusik neue Freunde zuzuführen, damit sie auch<br />

fernerhin ihre kulturelle Aufgabe erfüllen kann.<br />

Hilfe für Oesterreicher Kinder. Bis heute haben die Convois<br />

der Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes, wie<br />

dessen Mitteilungen zu entnehmen ist, rund 8000 österreichisehe<br />

Kinder in die Schweiz geführt. Die Kinderzug-Aktion<br />

wird fortgesetzt; noch viele notleidende Menschlein freuen<br />

sich auf einen dreimonatigen Aufenthalt in unserm Land.<br />

Der Schweizerische Gesellentag in Zug. Sonntag, den<br />

30. Juni <strong>1946</strong>, wird erstmals wieder seit 1936 ein Schweizerischer<br />

Gesellentag abgehalten werden. Diesmal findet dieser<br />

Großanlaß in Zug statt. Es werden etwa 5000 Teilnehmer<br />

erwartet. Die ganze Veranstaltung, an der auch der<br />

päpstliche Nuntius teilnehmen wird, steht unter dem Motto:<br />

„Religion und berufliche Tüchtigkeit bauen der Familie das<br />

glückliche Heim". Der Ausbaugedanke, wirtschaftlich, beruflich,<br />

moralisch, wird in den Ansprachen, im Festzug und in<br />

dem ini Freien stattfindenden Festspiel von Prof. Burtschin<br />

zum Ausdruck kommen. Die großen Vorbereitungen lassen<br />

erkennen, daß diese Tagung, die zugleich eine machtvolle<br />

Kundgebung katholischen Berufs- und Wirtschaftsethos fein<br />

wird, einen ganz neuen Typus von katholischen Großveranstaltüngen<br />

prägen wird.<br />

Aushebung der Rationierung von Gitzi- und Ziegenfleisch.<br />

— Neuordnung der fleischlosen Tage. — Herabsetzung der<br />

Punktbewertung für Pferdefleisch. (Mitgeteilt von der kantonalen<br />

Zentralstelle für Kriegswirtschaft.) Der Absatz von<br />

Gitzifleifch ist in letzter Zeit ganz ungenügend geworden, obschon<br />

seit 1. März <strong>1946</strong> für 100 gr Gitzifleifch nur 25 statt<br />

50 Punkte erforderlich und auch die Preise gesunken sind.<br />

Um den Ziegenbauern den Verkauf ihrer Schlachtgitzi nach<br />

Möglichkeit zu erleichtern, wird die Rationierung des Gitzifleisches<br />

ab 13. Mai <strong>1946</strong> aufgehoben, unter Einbezug des<br />

Ziegenfleisches, welches nur für die Selbstversorgung von Bedeutung<br />

ist.<br />

Seit einigen Wochen hat der Umfang der Pferdefchlachtungen<br />

merklich zugenommen. Es ist deshalb möglich, ab 13. Mai<br />

die Punktbewertung des Pferdefleisches von bisher 50 aus<br />

25 Punkte je 100 gr herabzusetzen.<br />

Ferner werden die bisherigen drei fleischlosen Tage in den<br />

Hotels und Gaststätten ab 13. Mai <strong>1946</strong> um einen vermindert.<br />

Damit ist es den Gastbetrieben gestattet, am Montag<br />

wieder Fleisch zu verabreichen. Hingegen bleibt am Mittwoch<br />

und Freitag die Abgabe von Mahlzeiten und Zwischenverpflegungen<br />

mit Fleisch von Warmblütern, einschließlich Gitzi,<br />

Kaninchen, Geflügel und Wild, weiter untersagt. Vom vorgenannten<br />

Datum an wird der Fleischverkauf in den Metzgereien<br />

und Lebensmittelgeschäften am Mittwoch vormittag bis<br />

13.00 Uhr allgemein freigegeben.<br />

Der Motorfahrer-Club Obwalden startete am vergange-'<br />

nen Sonntag, den 5. Mai, seine erste Club-Ansfahrt, die um<br />

den Zuger-See führte. Siebzehn Maschinen machten die Fahrt<br />

mit. In Baar wurde Halt gemacht und die phantastischen<br />

Höllgrotten besichtigt. Die sehr schöne Reise verlief ohne jeden<br />

Unfall. Der Gewitterregen, der die Motorfahrer erreichte,<br />

als sie beim Lopper wieder das <strong>Obwaldner</strong> Ländchen erblickten,<br />

schadete den Wetterfesten nichts, nützte aber sehr den ausgetrockneten<br />

Wiesen und den Obstbäumen. Auf Wiedersehen<br />

wenn die Fahrt dann über die neue Sustenstraße unternommen<br />

wird. (Eing.)<br />

Schutz dem Wild. Vermehrter Jagdbetrieb und Wildsrevel<br />

haben dem Wildbestand in den letzten Jahren überall<br />

arg zugesetzt. Nicht nur in Kreisen des Naturschutzes, auch<br />

einsichtige Jäger sind darüber beunruhigt. Welche Vorkehren<br />

zu treffen find, um den Wildbestand wieder zu heben, regt<br />

ein Kreisschreiben des eidgen. Departementes des Innern an,<br />

das kürzlich den Kantonsregierungen mit Patentjagdsystem<br />

zugegangen ist. Es werden vorgeschlagen: Verkürzung der<br />

Dauer der Hochwildjagd, Festsetzung von Höchstabschußzahlen<br />

pro Jäger für Hirsche, Rehe, Gemsen und Murmeltiere mit<br />

Abschußkontrolle und Verpflichtung des Jägers, das erlegte<br />

Wild vorzuweisen; gänzliches Jagdverbot der Rehwildjagd<br />

für einige Zeit dort, wo der Rehbestand stark zurückgegangen<br />

ist; ferner werden empfohlen die Schaffung gut bewach.er<br />

Jagdbanngebiete, Eignungsprüfung, Ausbau der Jagdstatistik.<br />

Die Patentjagd-Kantone werden dringend ersucht, für die<br />

Erhaltung des Wildbestandes zu sorgen, um zu verhüten, „daß<br />

der Bundesrat von den ihm nach dem eidgenössischen Jagdgesetz<br />

zustehenden Kompetenzen Gebrauch machen müßte."<br />

Die Abwanderung von Bauernknechten. Unter dem Titel<br />

„Klagen eines abgewanderten Bauernknechtes" veröffentlicht<br />

der „Zürcher Bauer" in Nr. 32 einen Auszug aus einer<br />

längeren Zuschrift eines ehemaligen Bauernknechtes, der nun<br />

als Handlanger arbeitet. Darin wird festgestellt, daß „man<br />

zu Unrecht diesen Abgewanderten vorwerfe, sie hätten keine<br />

Freude mehr an der Bauernarbeit. Als Bauernsohn wäre<br />

es ihm — wie Dutzenden seiner Handlangerkollegen —<br />

noch heute das liebste, wieder auf der Scholle arbeiten zu<br />

können. Aber man möchte dabei nicht bloß Knecht sein und<br />

immer nur Knecht bleiben, sondern sehne sich nach einer selbständigen<br />

bäuerlichen Existenz. Hier liege der entscheidende<br />

Punkt. — Statt daß man möglichst viele solcher selbständigen<br />

Bauernexistenzen fördere, müsse man leider zusehen, wie<br />

kleinere Bauernheimwesen immer wieder von Bauern und<br />

andern aufgesogen und zur Vergrößerung ihres Betriebes<br />

verwendet werden. Ferner müsse man zusehen, wie ältere<br />

Bauern ohne Nachkommen es einfach nicht fertig bringen,<br />

ihren Betrieb einem jungen Bauern zu verkaufen. Man müsse<br />

so immer wieder die Beobachtung machen, daß die junge<br />

Bauerngeneration unten gehalten werden wolle. Und endlich<br />

haben die Jungen große Hoffnungen auf die Errichtung<br />

neuer Siedlungen gehegt und auf die praktische Auswirkung<br />

Ein normaler Mensch!<br />

Der unheimliche Mörder konnte kein normaler Mensch<br />

sein. Ein Verrückter war er, wie der Bezirksarzt heute auch<br />

sagte. Unzweifelhaft ein Verrückter.<br />

Aber ein genialer Verrückter.<br />

Denn sonst säße er schon längst in Eisen.<br />

Ein genialer Verrückter, der kaltblütig seine Morde ausführte,<br />

sich wie ein Trugbild hernach verflüchtigte, und doch<br />

mitten unter den Menschen wohnte.<br />

Man hatte nach jeder Mordtat den weiten Umkreis des<br />

Tatortes abgesucht, sogar mit Polizeihunden, und zwar jedesmal<br />

nur wenig später nach vollbrachter Mordtat. Es war<br />

jedesmal, als hätte der Mörder nach dem blutigen Geschehen<br />

eine Tarnkappe über den Kopf gezogen, die ihn unsichtbar<br />

machte. — Vier Morde innert kurzer Zeit!<br />

Das konnte nur ein Teufel tun!<br />

Ein Teufel in Menschengestalt. Ein Ausgespieener der<br />

Hölle! Ein normaler Mensch mit normalen Sinnen hätte<br />

diese Gewissenslast nicht ausgehalten. Bier Männer, im besten<br />

Alter stchend, unbescholten, in allen Ehren und Aemtern,<br />

waren meuchlings über den Haufen geknallt worden.<br />

Nackenschuß. — Also war der Mörder immer nahe seinem<br />

Opfer. Vielleicht liefen er und seine Opfer ein Stück Weges<br />

zusammen, plauderten Harmlos übers Wetter, über die<br />

politische Lage, über den Krieg — bis Plötzlich der Mörder<br />

seine Waffe zog, sie seinem Opfer in den Nacken setzte und<br />

losdrückte.<br />

Die Pulverspuren waren im Nacken der Opfer immer<br />

wahrnehmbar. — Oder vielleicht hielt er sich, wie im Hardwald,<br />

im Gebüsch versteckt, lauerte seinem Opfer auf, au dem<br />

er seinen Rachedurst befriedigen wollte, sprang es an und<br />

streckte es mit einem Schuß nieder.<br />

Aber warum? — Warum?<br />

Au* Rache! — An wem wollte er sich denn rächen?<br />

An den Opfern, die ihm gerade über den Weg liefen?<br />

War s Zufall, daß gerade diese vier Männer sterben mußten,<br />

oder war s Absicht? Wollte der unheimliche Unbekannte «usgerechnet<br />

diese vier — Böhler, Müller, Rebsamen und Marantelli<br />

auslöschen? Hatte er es von Anfang an auf<br />

diese abgesehen? Hatte er ihnen aufgelauert, war er ihnen<br />

nachgeschlichen? Und warum gerade ihnen?<br />

Kas hatten sie ihm getan? — Fragen — Fragen!<br />

Karli nahm sich vor, morgen nichts anderes zu tun, als<br />

noch einmal ganz intensiv die bereits vorliegenden Akten zu<br />

studieren. Von vorne bis hinten. Es mußte sich doch sicherlich<br />

em Fingerzeig weisen, nach welcher Richtung er suchen mußte.<br />

Was nützte es schon, Wege und Straßen abzupatrouillieren?<br />

i)cr Mörder vollführte seine Tat immer, wenn die Straße<br />

frei, wenn kein Mensch — nur sein Opfer — in Sicht war.<br />

Nein: zum „Schmiere-stehen" konnte ihn Bamert nicht<br />

mehr zwingen. Dafür konnte man die Kantons- oder auch die<br />

Verkehrspolizei anstellen.<br />

Karli löschte endlich das Licht und öffnete beide Fenster.<br />

Dann zog er sich aus und legte sich endlich zu Bett.<br />

Es war stille geworden im Hotel. Drunten in der Wirtsstnbe<br />

hörte er nur noch den Wirt die Türe schließen.<br />

(Fortsetzung folgt!)


Ob- u n d Nidwaldner Kantonales Schwingtest in Sächseln<br />

Berchtold Oskar, Giswil, mit 6 Siegen einwandfreier<br />

Tagesbester.<br />

stellt mit von Moos Otto, während Kaufmann Jofef mit von<br />

Moos den Kürzern zieht. Znrfluh Josef sieht das begehrte<br />

sas) Als am Samstagabend der Organisationspräsident Laub fortschwimmen, indem er wohl nach langem gegen Benedikt<br />

Burch gewinnt, aber bei Haldemann Fritz nicht über<br />

Ml von Moos seine Mitarbeiter zum letzten Rapporte aufbot<br />

konnte man erfreulich feststellen, daß alles im „Butter" ein Unentschieden hinauskommt. Hingegen Gisler Max sichert<br />

,yar Es galt dabei nur noch abzuwarten, was Petrus mit sich dann das Laub mit Siegen über Rohrer Josef und<br />

dem Wetter im Sinne hatte.<br />

Schälin Alois. Mit Hüfter und Kurz läßt Omlin Franz<br />

Der Sonntagmorgen brach an und trotzdem der Himmel Scheubet Paul und Keßler Rudolf „obsi" schauen. Schilter<br />

bedeckt war, wurde die Parole ausgegeben: „Es wird geschwungen!"<br />

Die Veranstalter Hatten dabei eine gute Nase<br />

aehabt, verlief doch der Schwinget bis zum Schlußgang ohne<br />

gtegen. Die Unterhaltung der gut 2000köpfigen Zuschauer<br />

bestritten der Jodelklub Saruen, die Kapelle „Maieriesli",<br />

2 Alphornbläser und die Fahnenschwinger Heß Seppi, Sarnett,<br />

und Rohrer Albert, Sächseln.<br />

Der diesjährige Hosenlupf war gekennzeichnet durch die<br />

Teilnahme der Schwingerfreunde von Uri. Es waren gerade<br />

U Jahre verflossen, daß die Urner zum letztenmal dabei<br />

waren. Daß wir heute nun wieder fo weit sind, verdanken<br />

wir vor allem Freund Gisler Hans, dem Präsidenten des<br />

Urner Kantonalverbandes. Wir wollen alle hoffen, daß die<br />

gegenseitigen Besuche nun wieder zur beliebten Selbstverftündlichkeit<br />

gehören!<br />

Der prächtige Gabentempel fand die ungeteilte Zustimmung,<br />

nicht nur der Schwinger, sondern auch der Zuschauer.<br />

Es zeigt dies aufs neue, daß das Schwingen in Obwalden<br />

konkurrenzlos an erster Stelle steht. Es gilt, hier an dieser<br />

Stelle allen Spendern den herzlichsten Dank auszufprechen.<br />

Als der energische Kampfrichterpräsident Mathis Walter,<br />

Stans, morgens 10.15 Uhr die Schwinger zum Appell aufrief,<br />

meldeten sich von den 153 angemeldeten Schwingern<br />

deren 135. Eine begrüßenswerte Neuerung war, daß der<br />

Kampfgerichtspräsident sämtliche Kampfrichter zu sich rief<br />

und dann von allen das erste Schwingerpaar taxieren ließ,<br />

um zu einer einheitlichen Tongebnng zu gelangen.<br />

Als man znm Mittagessen ging, war der Kampf um den<br />

ersten Platz noch vollständig ungewiß. Die Siegeschancen waren<br />

für die Urner größer. Als dann aber Berchtold in den<br />

Kampf Eingriff, stand der Tagessieger bereits eindeutig fest.<br />

Wie er Znrfluh auf das Knie aufladete und dann im Kurz<br />

abdrehte, war eine erstklassige Sache. Die Note 10 war verdient.<br />

Kranz-Ausstich.<br />

Das Wetter hält sich prächtig, aber die drohenden schwarzen<br />

Wolken verheißen nichts Gutes. Mathis Walter, der<br />

Kampfrichterpräsident, gibt dem Publikum die ersten Ränge<br />

bekannt: Berchtold Oskar 39,50; Zgraggen Andreas 38,50;<br />

Schälin Alois, Jakober Hans, Würsch Franz je 38,25. 35<br />

Paare haben soviele Punkte eingesammelt, daß sie in die<br />

Entscheidungen eingreifen können. Berchtold Oskar gewinnt<br />

im Bur mit Würsch Franz und Zgraggen Andreas kürzt<br />

Jakober Hans. Kiser Albert fchlunggt Schälin Alois und<br />

der Hans-Bernhard-Stiftung. Aber bisher seien auch diese<br />

Hoffnungen enttäuscht worden. Der jungen Bauerngeneration<br />

fehle es weitgehend an Möglichkeiten, selber Meister zu<br />

werden und eigener Herr auf einem bäuerlichen Betrieb zu<br />

sein. Sobald hier Wandlung geschaffen werde, dürfe man sicher<br />

sein, daß zahlreiche abgewanderte Bauernsöhne mit<br />

Freuden wieder auf die Scholle zurückkehren. Sie warten<br />

nur auf diesen Moment."<br />

Marktbericht von Tarnen vom 7. und 8. Mai <strong>1946</strong>.<br />

Auffuhr: Stiere 8, Kühe 89, Rinder 18, Kalb 1, Pferd 1,<br />

Schafe 20, Ziegen 5. Total 142 Stück. — Per Bahn wurden<br />

an beiden Tagen 65 Stück Großvieh spediert. Bei gedrückten<br />

Preisen wurde wenig gehandelt; auswärtige Händler waren<br />

nur minimal vertreten.<br />

Sächseln. Herr Hans von Ah, Sohn von Kaminfegermeister<br />

Franz von Ah, hat mit bester Auszeichnung den Lehrbrief<br />

als Kaminfeger erworben. Wir gratulieren und wünichen<br />

znr Meisterprüfung heute schon viel Glück.<br />

Nebst unsern bewährten Kaminfegermeistern hat sich in<br />

unserem Kanton in diesem Beruf eine hoffnungsvolle junge<br />

Garde herangebildet. Die Bevölkerung von Obwalden darf<br />

daher den im Kanton ansässigen Kaminfegermeistern volles<br />

Vertrauen entgegenbringen und sie bei Aufträgen angemesseii<br />

berücksichtigen.<br />

Veteranenschietzen in Kerns. (Korr.) Das zweite Veterauenschießen<br />

in Kerns vom Sonntag, den 5. Mai, nahm einen<br />

«sehr befriedigenden Verlauf. 48 Mitglieder des Verbaudes<br />

beteiligten sich am friedlichen Wettkampfe, den die Kern-<br />

!» Schützen reibungslos durchführten. Es standen für den<br />

^eteranenstich und das Glück pro Mann 10 Patronen zur<br />

Verfügung, wenn auch ab und zu die Scheibe „bockte" und<br />

«n Nuller gezeigt wurde, waren die Resultate durchschnittllch<br />

befriedigend. Mit dem Alter zeigen sich allerhand Schwierigkeiten,<br />

dem einen versagt das Auge, dem andern die Knie<br />

oder ein anderes Gebrechen. Das Absenden in der Schützen-<br />

Wirtschaft zum „Rößli" gestaltete sich zu einem kleinen Feste.<br />

-Zusammen mit den Schützen von Kerns ließen sich die Veteranen<br />

den langen „Ratsherrenschüblig" wohlschmecken. —<br />

nachstehend die fünf besten Resultate: 1. Bet er anenstich:<br />

Gültig 5 Schüsse auf 100er Scheibe: Vogler Josef,<br />

^ungern, Frnnz Adelbert, Sarnen, Bürgi Ferd., Lungern,<br />

-»urch Alois, Schwendi und Fnrrer Hans, Brünig. — 2.<br />

ü ck: 3 Schüsse auf 100er Scheibe, wovon der beste ge-<br />

^>nnt: von Wyl Jofef, Kägiswil, 98P., Wagner Thadä,<br />

^erns, Ettlin Albert, Sächseln, Burch E., Lehrer, Giswil,<br />

und Sigrist Anton, Schwendi. Die vier besten Schützen im<br />

jftch erhielten den silbernen Lorbeerzweig des eidgenössischen<br />

^cteranenverbandes. Allen Dopplern konnten Bar- und<br />

mturalgaben verabreicht werden, was größte Freude ausoste.<br />

Herzlichen Dank allen Gönnern und Gebern von Eh-<br />

Angaben, die über Fr. 300.— einbrachten und 60 Naturalien.<br />

Einen so reichen Gabentempel ist selten in einem<br />

^chießstandi 'zu Ischen. Veheranenpräsident Dr. Amstal -<br />

J! n ' .tarnen, sprach das Begrüßnngs- und Dankeswort.<br />

berrichter O. E g g e r machte sich zum Wortführer der Gemeinde<br />

Kerns, der verehrte Ehrengast und Kantonalpräsioent<br />

Oberförster Omlin brachte die Grüße der <strong>Obwaldner</strong><br />

chützen und Schützenmeister Schenber, Kerns, gab feiner<br />

"verhohlenen Freude Ausdruck über den so friedlichen und<br />

geht es gleich wie Zurfluh. Mit einem Viertelspunkt zu wenig<br />

fährt auch er ohne Kranz heim. Müller Hans unterschwingt<br />

sich gegen Sigrist, Stans, ebenfalls verliert Jakober Nikl.<br />

Gutzählende Punkte sammelt Gasser Franz mit Siegen über<br />

Rohrer Karl und Mathis Arnold, von Moos Meinrad und<br />

Odermatt Theo sichern sich ebenfalls den Kranz. Kiser Anton<br />

und von Moos Leo sind die Opfer von von Moos und Burch<br />

Benedikt und Britschgi Bläsi diejenigen Odermatt. Als<br />

zum Schlußgange aufgerufen wurde, fielen die ersten schweren<br />

Tropfen. Berchtold Oskar und Zgraggen Andreas griffen zusammen.<br />

„Hie Uri, hie Unterwalden", hieß der Kampfruf.<br />

Der Unterwaldner entschied den Kampf eindeutig für sich.<br />

Nach kurzem Abtasten gingen sie Boden und mit einem selten<br />

gesehenen Bodenhüfter flog Zgraggen auf den Buckel. Als<br />

mächtig bejubelter Sieger verließ Berchtold den Schwingplatz.<br />

Infolge des sintflutartigen Regens mußte die Rang- und<br />

Preisverteilung in den Rößlisaal verlegt werden.<br />

Im Namen des kantonalen Schwingerverbandes begrüßte<br />

Ed. Schallberger, Präsident, Ennetmoos, die anwesenden<br />

Schwinger und Schwingerfrennde, insbesondere. diejenigen<br />

von Uri. Anschließend nahm Mathis Walter die Preisverteilung<br />

vor und aus den Händen der jungen und hübschen<br />

Trachtenmeitschi von Sächseln konnten die Schwinger den<br />

Kranz in Empfang nehmen. „Ae währschafte Schmuz" war<br />

die Quittung. Damit war das Kantonale Schwingfest <strong>1946</strong><br />

offiziell zu Ende gegangen. Nachher vereinigte man sich noch<br />

ein paar Stunden beim frohen Tanz und lustigen Becherklingen<br />

und dann ging es den heimatlichen Penaten zu.<br />

Rangliste: (Wir veröffentlichen hier nur die <strong>Obwaldner</strong><br />

Schwinger. D. R.)<br />

Mit Kranz. 1. Rang mit 59.25 P.: Berchtold Oskar, Giswil.<br />

2. Rang mit 57,25 P.: Zumstein Rudolf, Lungern.<br />

3. Rang mit 56,75 P.: von Moos Otto, Sächseln; Omlin<br />

Franz, Sächseln. 4. Rang mit 56,50 P.: Abächerli Alois,<br />

Giswil; Kiser Albert, Giswil; Wallimann Franz, Alpnach.<br />

5. Rang mit 56,25 P.: Langensand Hans, Alpnach; von<br />

Moos Meinrad, Sächseln. 6. Rang mit 56.00 P.: Jakober<br />

Hans, Alpnach.<br />

Ohne Kranz. 7. Rang mit 55,75 P.: Schäli Alois, Sächseln.<br />

8. Rang mit 55,50 P.: ! Rohrer Theodor, Sächseln.<br />

9. Rang mit 55,25 P.: Kaufmann Josef, Lungern; Berchtold<br />

Hans, Kerns; Omlin Josef, Sächseln. 10. Rang mit<br />

55,00 P.: von Wyl Hans, Alpnach; Jakober Nikiaus, Sarnen.<br />

kameradschaftlichen Verlauf des Schießanlasses, es könne den<br />

Jungen nur zum schönsten Vorbild sein. So brachte denn<br />

die ältere Generation der Schützen für einige Stunden das<br />

Friedensidyll nach Kerns, was dort allgemein empfunden<br />

und auch anerkannt wurde. Allgemein kam der Wunsch zum<br />

Ausdruck: Auf Wiedersehen nächstes Jahr in Lungern!<br />

Gemeinds-Elektrizitätswerk Kerns. Der vierzigste Iahresbericht<br />

(pro 1945), abgelegt von Herrn Verwalter<br />

Otto Heß, gibt eine eingehende Orientierung über den Stand<br />

des Gemeinde-Unternehmens. In kurzgefaßter Weise werden<br />

die für die Entwicklung und die Existenz des Elektrizitäts-<br />

Werkes wichtigsten Ereignisse seit dessen Entstehung aufgefrischt.<br />

Die Darlegungen sollen bei der Bürgerschaft das<br />

Interesse und die Erkenntnis dafür beleben, daß das Gemeinde-Unternehmen<br />

einen unschätzbaren Wertfaktor darstellt.<br />

Das Ergebnis der Rechnung für das Jahr 1945 lautet<br />

auf Fr. 666 772.80 Betriebseinnahmen und 453 599.38<br />

Betriebsausgaben. Die Mehreinnahmen von Fr. 213173.42<br />

sind um rund Fr. 30 500.— kleiner als diejenigen im Vorjähr,<br />

was sich durch die Mehrbelastung auf der Rubrik „Steuern"<br />

erklärt. Mit Genugtuung wird die Feststellung gemacht,<br />

daß die finanzielle Situation des Werkes äußerst gesund<br />

und das Unternehmen lebens- und leistungsfähig ist. Gründe,<br />

die die Bürgerschaft bewegen können, der Verwaltung ihr<br />

Vertrauen zu schenken.<br />

Kerns. (Eing.) Am 5. Mai besammelten sich unter dem<br />

Vorsitz von Herrn Leo Bucher, Zuchtbuchführer, eine schöne<br />

Anzahl Interessenten zwecks Abhöriing eines sehr interessanten<br />

und aufschlußreichen Referates von Herrn Reichmuth,<br />

Präsident des Jnnerfchweizerischen Bauernbundes, über<br />

Schaffung einer Organisation für den Schlachtviehabsatz. Der<br />

Aufklärungsvortrag, der in allen Gemeinden und vom <strong>Obwaldner</strong><br />

Milchproduzenten-Verband und <strong>Obwaldner</strong> Bauernverein<br />

durchgeführt wird, kann nur begrüßt werden. Es ist<br />

ein Gebot der Zeit, daß sich auch der Bauer und nicht nur der<br />

Verwerter (Metzgerschaft und deren Verbände) heute auf<br />

dem Gebiet des Schlachtviehabsatzes organisiert, damit den<br />

Gestehungs- und Produktionskosten zeitgemäß Rechnung getragen<br />

wird. Nur durch Zusammenschluß der Bauernsame<br />

können Grundlagen geschaffen werden, damit auch der <strong>Obwaldner</strong><br />

Bauer zum schon lange geforderten Recht kommt.<br />

Wir hoffen, daß die Statuten bzw. Vorlage, die in letzter<br />

Zeit der Bauernsame zur Einsicht, zwecks Gründung einer<br />

<strong>Obwaldner</strong> Genossenschaft für Schlachtviehabsatz, in die Hand<br />

gedrückt wurde, reichlich diskutiert werde. Das gesteckte Ziel<br />

möge zur Befriedigung der Viehbesitzer gereichen. Nur<br />

durch Zusammenschluß, ähnlich allen andern Berufsverbänden,<br />

kann der Bauer feine Ansprüche und Rechte geltend<br />

machen.<br />

Kerns. (Eing.) Der „Unterwaldner" hört nicht auf, den<br />

neugewählten Regierungsrat von Kerns wegen seinen Fähigleiten<br />

anzuöden. Es wird das dem „Frieden dienen", wie er<br />

in der gleichen Nummer heuchelt. Möchte dem „Unterwaldner"<br />

raten, er möge als „guter Demokrat" sich der Mehrheit<br />

fügen und weitere Anrempelungen unterlassen, sonst<br />

könnte es passieren, daß über die Fähigkeiten des liberalen<br />

Vertreters in der Regierung das Volk<br />

wird!<br />

besser unterrichtet<br />

Streiflichter<br />

Die Außenministerkonferenz von Paris steht vor dem Abbruch.<br />

Bereits spricht man davon, daß Bevin und Molotow<br />

die Seinestadt am Samstag verlassen werden. Die Bilanz<br />

ist zweifellos nicht erfreulich. Von allen schwierigen Problemen<br />

konnte kein einziges gelöst werden, weder die Frage der<br />

Grenzziehung zwischen Jugoslawien und Italien, noch diejenige<br />

der italienischen Reparationen oder diejenige der italienischen<br />

Kolonien. Auch die verschiedenen Balkanfragen bleiben<br />

in der Schwebe; wahrlich kein verheißungsvolles Ergebnis.<br />

Ein Vorschlag des amerikanischen Staatssekretärs Byrnes<br />

aus Einberufung der Friedenskonferenz auf den 15. Juni,<br />

wobei sich die Außenminister unmittelbar vorher nochmals<br />

treffen würden, sollte wohl den Eindruck hinterlassen, daß in<br />

Paris doch etwas Positives herausgeschaut hat.<br />

Der Sicherheitsrat der Uno befaßte sich erneut mit dem<br />

Problem Persien, wobei der sowjetrussische Vertreter Gromyko<br />

den Verhandlungen ohne vorherige Mitteilung fernblieb.<br />

Das Verhalten hat dazu geführt, daß der Ruf nach<br />

einer möglichst baldigen Revision der Satzungen der Vereinigten<br />

Nationen im Hinblick auf die Taktik der Sowjetunion<br />

laut wurde.<br />

In Italien erwartet mau auf Ende der Woche die Abdankung<br />

König Victor Emanuels.<br />

Giswil. (Korr.) Beim Schnyder und Bethli (Wirtschaft<br />

Großtheil) waren am 2. Mai die Bauern zu Gast, um das<br />

reichhaltige Traktandum der Aufrechnung zu bewältigen. In<br />

Sachen Bauwesen ist nun der Theilerrat befugt, die notwendigsten<br />

Arbeiten auszuführen, die letztes Jahr zufolge der<br />

großen Schwierigkeiten warten mußten. Einen tiefen Eindruck<br />

erweckte idie abendliche Ausrechnung, Ibie unser umsichtige<br />

Herr Theilenvogt Hermann Abächerli-Enz eröffnet mit dem<br />

schönen Be t r u f, ausgeführt von seinem Sohn Hermann<br />

und Ruedy Rymann, die ein reiches Lob von allen verdienten.<br />

Ueber diesen Brauch wußte der Theilenvogt treffende<br />

Worte anzuknüpfen, daß von nun die Aufrechnung immer in<br />

diesem sinnvollen Zeichen beginne. Leider hat man dieses<br />

schöne Abendgebet auf'gewissen Alpen vergessen. Solche Lükken<br />

sollen nie und nimmer vorkommen. Wir Aelpler und<br />

Bauern sind stets auf Gottes Schutz und Hilfe angewiesen.<br />

Hüten wir den christlichen Aelplerglanben in diesem Betruf.<br />

Das ist des Aelplers doppeltes Abendgebet. Für diesen<br />

Hinweis sei dem Theilenvogt recht herzlich gedankt.<br />

Die Bestuhlung der Großtheiler Alpen ergibt gegenüber<br />

letztem Jahr ein günstiges Resultat. Pro <strong>1946</strong> wurden zirka<br />

51 Kuhschweren weniger aufgerechnet. Im Rüben sind (82<br />

K. Sch.) 5 Kuhschw. weniger als 1945 bestuhlt. In der<br />

Fluhalp und Arni sind je 6 Kuhschweren Uebersatz gebilligt<br />

worden. Dafür sind die Rinderalpen bedeutend entlastet worden.<br />

So läßt sich nun überblicken, daß nach Jahren die Alpen<br />

wieder nach dem Paragraph der" Einung bestuhlt werden<br />

können. Dem Theilenrate danken wir für seine bisher<br />

geleisteten Dienste für die Theilsame Großtheil.<br />

Eidgenossenschaft<br />

7. Eidgenössisches Jodlerfest <strong>1946</strong> in Luzern.<br />

Noch knapp zehn Wochen trennen uns von dem am 13.,<br />

14. und 15. Juli <strong>1946</strong> in Luzern stattfindenden 7. Eidgen.<br />

Jodlerfest. Die Wettvorträge der Klubs, Einzeljodlerinnen<br />

werden im Stadttheater und Knnftchaus stattfinden, während<br />

die Fahnenschwinger ihre Konkurrenz, umrahmt von Klubvorträgen,<br />

in der Festhalle austragen werden. Die Alphornbläser<br />

lassen ihre heimeligen Weisen in Gottes freier Natur<br />

erklingen. Es wird für die Festbesucher von nah und<br />

fern ein Genuß für Auge und Ohr werden, die Wettkonkurrenzen<br />

an den offiziellen Festtagen zu verfolgen. Am Sonntag,<br />

den 14. Juli, wird durch die Straßen der reichbeflaggten<br />

Stadt Luzern ein Festzug ziehen, der an Farbenpracht<br />

und Originalität kaum zu überbieten. sein wird. An den<br />

Abenden der Festtage, sowie am 20. und 21. Juli <strong>1946</strong> wird<br />

das von Hans Täschler, Luzern, verfaßte Festspiel „Bergblneme"<br />

(musikalische Leitung Hr. Dir. Max Lienert) ausgeführt.<br />

Das 7. Eidgen. Jodlerfest in Luzern wird zu einem der<br />

schönsten Feste, die in der Leuchtenstadt je durchgeführt wurden.<br />

Wer Freude an unsern Schweizer Eigenarten: Jodeln,<br />

Alphornblasen und Fahnenschwingen hat, der reserviere sich<br />

heute schon den 13., 14. und 15. Juli <strong>1946</strong> zum Besuche des<br />

7. Eidgen. Jodlerfestes. -ho-<br />

H0CHD0RFER<br />

SEIFENFL0CKFN<br />

'X<br />

co<br />

Kantone<br />

Bern. Der Kanton Bern hat Regierung und Großen Rat<br />

neu bestellt. Ein deutliechr Linksrutsch gegen die Sozialdemokraten<br />

trat in Ercheinung. Typisch ist das fast vollständige<br />

Verschwinden der Iungbanern, deren Großratssitze sozusagen<br />

restlos den Sozi zufieleu! Die Katholiken verloren<br />

leider zwei Sitze. Die „Ostschweiz" schreibt sehr richtig<br />

im Kommentar:<br />

„Einige Lehren und Wegweisuugen lassen sich aus den<br />

bernischen Wahlresultaten aber zweifellos ableiten, nicht zuletzt<br />

für die konservative V o l k s p a r t e i, die allerdings<br />

weniger stimmen- als mandatmäßig zu den Verlierenden<br />

zählt, da der sozialistische Einbruch ins Dorf und in<br />

eigentliche katholische Domänen auch hier einige Dämme in<br />

Mitleidenschaft gezogen hat. Wie die konservativen bernischen<br />

Parteiblätter melden, hätten das Nachlassen zielbewußter Anstrengungen<br />

und die mangelnde Disziplin die<br />

Schlappe veranlaßt, während anderseits die systematische g e -<br />

n> e rkschaftliche und politische Aktivität und der restlose<br />

Einsatz dem unbestreitbaren Erfolg der Sozialdemokraten zu<br />

Gevatter gestanden seien. Man wird sich auch andernorts hinter<br />

die Ohren schreiben müssen, daß unter den heutigen Zu-<br />

o r>-<br />

55<br />


ständen Wahlkämpfe und wichtige Entscheide mehr denn<br />

je einer gründlichen und langfristigen Vorb<br />

e r e i t u n g bedürfen und daß es mit dem allzugrvßen<br />

Vertrauen auf die grundsätzliche Stabilität allein in diesen<br />

tiefaufgelockerten Wendezeiten nicht getan ist. Je mehr die<br />

Konjunkturgruppierungen der Splitterer und Erneuerer<br />

(Jungbauern, Unabhängige, Frdgeldler usw.) zusammensacken<br />

und teilweise von der Bildfläche verschwinden, haben in der<br />

sich auch bei uns anbahnenden Konzentration der<br />

K rä f t e und im Zeichen des Aufmarschs auf einige Haupt-<br />

Parteien die Positiv christlichen und katholischen<br />

Bolkskreise ihre Stimmkraft als äußerst wertvolles<br />

Gut zu wahren und zusammenzuhalten."<br />

Also: Wahlvorbereitungen das ganze Jahr durch Arbeit<br />

in den katholischen Organisationen der Jungen und Alten<br />

und in der Partei und in der christlichen Gewerkschaft.<br />

Im gegebenen Moment der Wahlen, die über das Schicksal<br />

eines Kantons wieder auf Jahre entscheiden, darf es keine<br />

Verräter geben. Wer sich katholisch-konservativ nennt und<br />

von den Grundsätzen der Partei überzeugt ist, hat zur Fahne<br />

zu stehen und darf nicht versagen. (Da können auch ganzseitige<br />

Inserate im Amtsblatt davon nicht dispensieren.)<br />

Baselland. Am Sonntag wurde die von den F reis inn<br />

i g e n verlangte Verfassungsrevision, wonach den Staatsbeamten,<br />

den Lehrern und Geistlichen das passive Wahlrecht<br />

in die Behörden (Großrat, Gemeinderäte etc.) gegeben werden<br />

solle, angenommen. Es wurde schon längst als ein<br />

Unrecht und als eine'Ungleichheit empfunden, daß diche Männer<br />

nur steuern dürfen, aber zur Uebernahme eines politischen<br />

Amtes als unwürdig erklärt wurden. Das Volk hat<br />

dieses Unrecht beseitigt. In O b w a l d e n haben die<br />

Freisinnigen das Gegenteil getan und es zustande gebracht,<br />

dieses Unrecht in die Verfassung aufzunehmen!<br />

Appenzell. In Appenzell starb 63 Jahre alt plötzlich<br />

Landammann Dr. Rusch. In einem eingehenden Nachruf<br />

schreibt der konservative „Appenzeller <strong>Volksfreund</strong>":<br />

Landammann Dr. Rusch sel. war ein großer Schaffer.<br />

Was er in seiner mehr als dreißigjährigen Tätigkeit<br />

als Regierungsmann an Gesetzen und Verordnungen entworfen<br />

und in den Räten durchgesetzt hat, würde ein Buch<br />

füllen und kann in diesem kurzen Nachruf nur angedeutet<br />

werden. Das Steuergesetz, die Besoldungsverordnung, die<br />

Einführung der Fürsorgekassen, das Bankgesetz und die dazugehörige<br />

Verordnung und viele andere gesetzliche Erlasse waren<br />

fast ausschließlich sein Werk. Es wurde hie und da im<br />

weitern Publikum kritisiert, der Landammann befehle<br />

alles und überall. Wir wissen aber aus eigener<br />

Erfahrung, wie froh seine Kollegen waren, wenn der<br />

Landammann zu den Sitzungen mit den fertigen und wohldurchdachten<br />

Gesetzes und Verordnungs-Entwürfen in der<br />

Mappe erschien und wenn er die in denselben niedergelegten<br />

Ideen mit souveräner Beherrschung der Materie, mit kaum<br />

anfechtbarer Folgerichtigkeit und mit seiner gewohnt klassischen<br />

Ruhe vertrat; dann blieb den andern vielfach<br />

nichts anderes als beifälliges Nicken<br />

übrig.<br />

Herr Landammann Dr. Rusch ist in Behörden und Organisationen<br />

für die Grundsätze seiner angestammten Religion<br />

und seiner katholisch-konservativen Ueberzeugung eingetreten,<br />

er hat diese auch in seinem Privatleben mit großer<br />

Treue und beispielgebender Gewissenhaftigkeit hochgehalten."<br />

Die Appenzeller Haben ihren Landammann, weil er fast<br />

Alles selber erarbeitete und als allein Regierender galt, nicht<br />

weggewählt, sondern seine Arbeitskraft und seieen guten<br />

Willen geschätzt und ihm das Vertrauen erhalten.<br />

Radio — Beromiinfter<br />

Sonntag, 12. Mai.<br />

9.00 Protestantische Predigt. 9.30 Schallplatten. 9.45<br />

Katholische Predigt. 10.15 Studio-Orchester. 12.40 Streifzug<br />

durch Opperetten. 13.45 Volkstümliche Schlager. 14.10 Arbeitfparende<br />

Pflege der Hackfrüchte. 14.30 Singe, jödele, bödele.<br />

16.00 Die Stimme meines Volkes: England. 16.30 Melodie<br />

und Rhythmus. 18.00 Der Mnsikfrennd wünscht. 19.00<br />

Ein Abendständchen. 20.15 Zwei Mütter. Hörspiel. 21.30<br />

Die schönsten Madrigale von Monteverdi. 22.10 Klarinettentrio.<br />

Montag, 13. Mai.<br />

10.15 Schulfunksendung. 11.30 Wagner: Tristan und Isolde".<br />

Plauderei. 12.40 Studioorchester. 17.00 Zigeunerweisen.<br />

18.00 Die Provinzen Frankreichs. 18.30 Schallplatten. 19.00<br />

Beliebte Melodien. 19.55 Ländler und Jodel. 30.30 Wahl-<br />

fieber. Ein Dialektlustspiel. 21.45 Wochenrückblick. 22.05 Kammermusik.<br />

22.30 Orchester Radiosa.<br />

Dienstag, 14. Mai.<br />

11.30 Radio-Orchester. 12.40 Musik aus Basler Festspielen.<br />

17.00 Werke von Mendelssohn. 18.00 Kinderstunde.<br />

18.20 Der Blindenchor Basel singt. 18.45 Konzertwalzer.<br />

20.05 „Gäste Zürichs". 20.15 Uebertragung aus der Tonhalle<br />

Zürich: Bruckner, Sinfonie. 21.40 Lieder eines Meisters.<br />

22.30 Tanzmusik.<br />

Mittwoch, 15. Mai.<br />

10.15 Schulfunk. 11.00 Wir kommen zu Dir. 11.30 Les refrains<br />

que vous aimez. 12.40 Kinder-Orgel. Operettenlieder<br />

und Chansons. 17.00 Fröhliche Musik. 18.00 Reportage aus<br />

einem Heim für Ausland-Kinder. 18.35 Unterhaltung. 19.15<br />

Zweite Halbzeit Schottland-Schweiz (Fußball). 20.15 Schallplatten.<br />

20.35 Heiri Wunderli von Torlikon. Hörspiel. 21.35<br />

Eoncerto grosso. 22.10 Orgelkonzert. 22.30 Unterhaltnngskonzert.<br />

Biehmarkt in Luzern vom 7. Mai <strong>1946</strong>.<br />

Ausfuhr: Muni 1, Kühe 5, Rinder 8, Kälber 344,<br />

Schafe 2, Ziegen 2, Schweine 640. Total 1002.<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendgewicht Handel Preise<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der K. E. A. festgesetzten<br />

Höchstpreisen angenommen.<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—50 je n. Qual.<br />

51—55<br />

56—60<br />

61—65<br />

66—70<br />

Markenkälber 80 kg u. m.<br />

Rotfleischige<br />

Weißfleischige, mittelgr.<br />

Ausstich<br />

Die Preise verstehen sich<br />

nüchtern, sonst bis zu 3 kg<br />

Eigengewicht<br />

Schweine.<br />

Fette Schweine<br />

Absäugerinnen<br />

Ferkel, 7— 9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Ausmastschweine<br />

Anilin<br />

us dem<br />

2.60—2 70 flau<br />

2.80<br />

2.90<br />

3.—<br />

3.00-3.10 »<br />

3.40—3.60 flau<br />

3.60—3.80 n<br />

4.00—4.10<br />

"<br />

per Stück St.<br />

70— 85 flau<br />

90—110<br />

ISO—145<br />

150—230<br />

250—300 Mittel<br />

eher sinkend<br />

eher sinkend<br />

sinkend<br />

fest<br />

Verhaftete Velodiebe<br />

ag. Die Kantonspolizei Schaffhausen verhaftete<br />

einen vorbestraften Mechaniker und Vertreter, dem<br />

bis jetzt zwölf Vetodiebstähle nachgewiesen<br />

werden konnten.<br />

ag. Die Genfer Polizei hat zwei Männer festgenommen,<br />

die in den Straßen von Genf eine Anzahl<br />

Fahrräder sowie Pneus, Luftschläuche nnd verschie-<br />

Verkehrsunfall. Am Dienstag kurz nach<br />

versuchte ein durch die Kasemenst<br />

Sihlbrücke fah'..\.4er<br />

Aul<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 7. Mai <strong>1946</strong>.<br />

«Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für<br />

Zitronen<br />

Frische Gemüse. Bananen<br />

Zv—70 Kastanien, gewöhnliche<br />

40— 60 (CJor<br />

220 -255<br />

Trinkeier, inländische<br />

Frischeier, ausländische<br />

Spinat, inländischer<br />

Rhabarber<br />

Spargeln, ausländische<br />

Weißkabis<br />

Rotkabis<br />

Kohl (Wirz, Wirsing)<br />

Kohlrabi (Rübkohl)<br />

Kopfsalat, gr.<br />

Brüsseler Chicoree<br />

Nüßlisalat, 100 gr<br />

Karotten, rote<br />

Randen, gekocht<br />

Randen, roh<br />

Schwarzwurzeln<br />

Sellerieknollen<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, gelb und weiß<br />

Lauch, grün<br />

Kartoffeln, alte, inländ.<br />

Tomaten ausl.<br />

Lattich<br />

Monatsrettig (Radis)<br />

Bierrettig (Sommer- und<br />

Winterrettig) . 1 Stück >°-3o<br />

15o-i70 Butter und Käs,<br />

20—40 Tafelbutter, geformt<br />

klein geformt, 100 gr<br />

groß geformt. 200 gr<br />

65—70 Kochbutter<br />

50 Emmentaler Käse, 1. Qual.<br />

35 Greyerzer, 1. Dual.<br />

160 ©f>ruiz, 1. Qual.<br />

90—1002jj a g et jä[e<br />

50-95 Tilsiter<br />

,25 -160<br />

3^0-360<br />

40-50 Geflügel, Kleintiere und<br />

3°-^ (Wildbret (tot).<br />

150 Suppenhühner<br />

i5_2o Kaninchen<br />

Süßwasserfische<br />

Weißrüben (Räben, Herbst- Regenbogenforellen<br />

rüben)<br />

Großfelchen, tot<br />

Knoblauch<br />

40 Kleinfelchen, tot<br />

Schnittlauch. 1 Büschel >o Hechte<br />

Petersilien, 1 Büschel io Barsche (Egli)<br />

Kresse, 100 gr<br />

20-25 Brachsen<br />

Hasel<br />

Früchte und Beeren. Trüschen<br />

35<br />

30-34<br />

Kontrollware, inländ. 105—112 Meerfische.<br />

Wirtschafts- u. Kochäpfel noKabeljau, ganz<br />


©artteir / Samstag, den 11. Mai <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 37 — 2. Blatt<br />

M a l i m e r B r l k s f l m d<br />

A H I t £ U ? l f f c n ) r t c r<br />

Im schönen Land Tirol lebt und schreibt unter dem Namen<br />

Reimmichl der vielgelesene Volksdichter Sebastian Nieaer,<br />

der edle Priestergreis. Am 28. Mai wird er das 80. Jahr<br />

beginnen. Seine Bücher haben den Weg in manche <strong>Obwaldner</strong><br />

Stube gefunden und dem Tiroler Volk warme Freunde<br />

geworben. Sein Volkskalender wanderte über Land und<br />

Meer und flocht das Band der Heimattreue um die in alle<br />

Welt zerstreuten Landeskinder Andreas Hofers. Im Volkskalender<br />

<strong>1946</strong> beschreibt er den April in köstlicher Art: „Oft<br />

treibt der April ein loses, neckisches Spiel. Die Langesschneelein<br />

(im Tirol wird der Frühling auch Langes genannt) gehören<br />

zur Regel. Die kommen so sicher wie die Donnerwetter<br />

im Juli. Wohl die Hälfte aller Apriltage stehen in der<br />

Früh mit einer weißen Schlafmütze auf. Aber auch untertags<br />

kehrt der April oft alles drunter und drüber. Bald<br />

läßt er den Wind aus diesem Loch herauspfeifen, bald aus<br />

jenem, bald fegt er den Himmel tellerrein, so daß er spiegelblank<br />

und blau herniederlacht, bald strudelt er ihn um und<br />

um mit dickem Wolkenrahm an, bald brennt die Sonne glühendheiß<br />

voni Himmel, als wollte sie Steine schmelzen, bald<br />

ruselt es erbsengroße Pollen (Graupen, kleine Hagelkörner)<br />

ober es schneit förmlich Bettücher." Hat der April <strong>1946</strong> in<br />

iber Natur eine bessere Note verdient, als Reimmichl prophezeihte,<br />

so stimmt's doch für das Wetter in der Weltpolikik.<br />

Von Paris fährt ein Hagelwetter gen Osten.<br />

Just am letzten Tag April haben die Außenminister auf<br />

der Pariser Konferenz die österreichische Forderung aus Rückgliederung<br />

Südtirols an Oesterreich abgelehnt. Das hat<br />

grundsätzliche Bedeutung und kann einen unheilvollen Abgründ<br />

auftun. Das Schwergewicht der internationalen Entscheidungen<br />

hat sich vom Sicherheitsrat der Uno in Newyork<br />

auf die Außenministerkonferenz von Paris verlagert. Bevor<br />

am 8. Mai 1945 die Waffenruhe begann, hieß es rundum,<br />

die Alliierten seien über die Friedensbedingungen, die den<br />

Besiegten auferlegt werden sollten, schon einig. Aber es war<br />

nichts damit. Die Konferenz der vier Außenminister im September<br />

in London, die unter Ausschluß der Franzosen im<br />

Dezember nach Moskau gepfiffene Dreierkonferenz und die<br />

hinter verschlossenen Türen in London geführten Verhandlungen<br />

der Außenminister-Stellvertreter haben nicht viel<br />

Heu zusammengebracht. So mußte die auf Anfang Mai nach<br />

Paris angesagte Friedenskonferenz abgeblasen werden. Die<br />

Außenminister sollen erst die größten Blöcke aus dem Wege<br />

räumen, also eine Art Vorfrieden ebnen.<br />

Es handelt sich um europäische Dinge, die wegen der<br />

Verknüpfung mit den Friedensverträgen nicht übergangen<br />

werden können. Das wissen auch die Oesterreicher. Sie bemühten<br />

sich rechtzeitig um die Rückgewinnung Südtirols.<br />

Darum hat der Beschluß vom 30. April wie ein Wetterschlag<br />

gewirkt. Die Tiroler Landesregierung veröffentlichte sofort<br />

einen Aufruf, der an Mut und Deutlichkeit nichts zu wünscheu<br />

läßt:<br />

„Trotz des einmütigen Willens der gesamten Tiroler<br />

Bevölkerung nördlich und südlich des Brenners, trotz der von<br />

der Bevölkerung des Südtirols gesammelten 150 900 Unterschriften,<br />

obwohl hervorragende Persönlichkeiten erklärt haben,<br />

daß die Zerstückelung des Tirols nach dem ersten Weltkrieg<br />

eine schwere Ungerechtigkeit und eine Quelle dauern-<br />

E i n zeitgemäßer S p o r t<br />

sEing.) Die Pfarrgemeinde ist die erweiterte Familie; als<br />

oas erscheint sie vornehmlich, wenn sie am Sonntag in der<br />

Kirche versammelt ist. Die gleiche Lehre, das gleiche Herzens-<br />

^edürfnis, das gleiche Lebensziel führt sie dort zusammen.<br />

diesen familiären Verkehr tritt der Einzelne nicht nur zu<br />

den übrigen Pfarrangehörigen, sondern auch zum göttlichen<br />

Heiland, „dem Erstgeborenen unter vielen Brüdern"; und<br />

dieses Freundschaftsbündnis umschlingt sie nicht bloß in der<br />

co? 6 ' f on^ct:n auch im täglichen Leben. — Schon den alten<br />

Heiden war dies aufgefallen: „Sehet, wie die Christen einander<br />

lieben!" — Ihnen war nicht nur das Hauptgebot im<br />

besetze gänzlich entgangen, sondern auch daß die Menschheit<br />

von einem Elternpaare abstamme. Die Ahnenreihe bis hinauf<br />

Zu Adam und Eva läßt sich zwar nicht mehr feststellen, dafür<br />

•st. aber durch die Erlösung das Band der Kindschaft Gottes<br />

desto enger um die ganze Christenheit geschlungen. Zudem hat<br />

ö °3 Familienband im Neuen Testament eine eigene Weihe<br />

erhalten. Und die christliche Familie hat diese Weihe auch von<br />

uoten, uni ihre erhabene Aufgabe hier auf Erden nicht nur<br />

iMn Wohle der Einzelnen, sondern auch zur Zufriedenheit des<br />

Allerhöchsten zu erfüllen. Wie dies geschehen oder nicht ge-<br />

Mhen ist, meldet uns zum Teile die Geschichte, und dies ist<br />

mr uns ein Fingerzeig, wie wir unsere Bestimmung auf<br />

^rden zu erfüllen hätten. Um uns hiefür zu begeistern, dient<br />

Erinnerung an die frommen Vorfahren, wie dies im<br />

Milche Ekkles. (Kap. 44) angedeutet ist: „Lasset uns loben die<br />

rühmten Männer, unsere Eltern in ihrem Geschlechte." Was<br />

un Kampfe ums Dasein zu gemeinsamem Vorgehen veruniget<br />

hat, war nicht in erster Linie Eigennutz, der auch heutrl<br />

r Aktiengesellschaften gründet, sondern edler Gemeinlchasts-<br />

und Familiensinn.<br />

vielfach sind wir die Nutznießer von dem, was unsere Vormhren<br />

durch ihr stetes Ringen erreicht haben. „Benütze es,<br />

•m es zu erhalten", aber nicht nur das Greifbare, das wir<br />

rerbt haben, sondern auch die Familientraditionen, die sich<br />

us uns fortgepflanzt haben. Diese Traditionen sind mit dem<br />

der Mißverständnisse darstellte, obwohl die ganze Welt weiß,<br />

daß das Recht auf unserer Seite ist, ist das Südtirol erneut<br />

Italien zugeteilt worden, ohne daß man uns auch nur angehört<br />

hätte.<br />

Der Nationalsozialismus hatte auf das Südtirol verzichtet.<br />

Er hatte 89 000 Tiroler gezwungen, den Heimatboden zu<br />

verlassen. Das demokratische Oesterreich und das demokratische<br />

Tirol müssen die Wiederherstellung der Einheit des<br />

Landes und die Rückkehr der Bevölkerungen verlangen, die<br />

jetzt keine Heimat mehr haben, und sie werden dies immer<br />

tun.<br />

Wir erheben einen leidenschaftlichen Protest gegen diesen<br />

neuen Gewaltakt. Das Tirol wird seine gerechten Ansprüche<br />

auf das Südtirol nie aufgeben. Es wird sich nie eine Tiroler<br />

Regierung finden, die sich nicht gegen die Trennung des Südtirols<br />

vom Nordtirol wendet.<br />

Es läutet über Wetter in Tirol.<br />

In Oesterreich und in Südtirol ist die Entrüstung zu einein<br />

unerhörten Sturm geworden. Zum Protest wurde in<br />

Tirol der Generalstreik ausgerufen. Massenkundgebungen<br />

folgten, wie sie Innsbruck noch nie gesehen. Die italienische<br />

Regierung ließ die Brennergrenze schließen, um dem Zusammenwirken<br />

der Tiroler südlich und nördlich des Brenners<br />

zuvorzukommen. Das bischöfliche Ordinariat Innsbruck ordnete<br />

am 3. Mai ein viertelstündiges Trauergeläute in der<br />

ganzen Diözese an.<br />

Als demokratische Schweizer fühlen wir mit dem tapferen,<br />

schwer geprüften Tirolervolke mit. Unser Herz empört<br />

sich, daß Tirol das erste Opfer Moskaus sein muß. Man<br />

weiß ja, daß sich der rote Kreml schon lange gegen eine<br />

Rückgliederung Südtirols gestemmt hat, offenbar, um den<br />

Italienern den Schwarzbart zu krauen, damit sie den Russen<br />

die Kastanien aus dem Feuer holen. Denn Rußland möchte<br />

nun einmal im Mittelmeer herumgondeln und den Briten<br />

das Leben zwischen Gibraltar nnd Suez sauer machen.<br />

Wir Eidgenossen wollen den Nebel aus den Augen tun.<br />

Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist zwar in der Uno-<br />

Charta verbrieft. Nun hat die Welt das erste Beispiel, wie<br />

man's macht. Die Südtiroler konnten ihren Willen nicht<br />

durch eine Abstimmung kundtun — genau so wie vor einem<br />

Bierteljahrhundert, wo sie, ohne gefragt zu sein, einfach Jtalien<br />

zugeschieden wurden. Daran erinnerten Plakate in Jnnsbrück<br />

am 2. Mai: „Tirol und Oesterreich protestieren gegen<br />

den Sieg Hitlers und Mussolinis in Südtirol. Das Volk<br />

Andreas Hofers geht nicht ein zweites Mal in die Knechtschaft!"<br />

In diesen Tagen hat sich die Befreiung Innsbrucks zum<br />

erstenmal gejährt, die ohne alliierte Hilfe, allein durch die<br />

Widerstandsbewegung erfolgte. Jahrelang hatten die Alliierten<br />

den Oesterreichern das Südtirol versprochen. Nur Frankreich<br />

ist bis heute den Tirolern treu geblieben. Alle Ehre<br />

kommt aus der Treue. Und Frankreich hat noch Ehre. Im<br />

Tiroler Volkswitz gelten der 1. und der 30. April als Lostage<br />

für Bärentreiber und Eselreiter. Wer nicht zu den letztern<br />

gehören will, muß sich vor den erstern hüten — will sagen:<br />

laßt euch nicht in den April schicken! —. Und in Rußland<br />

gibt's Bären. • ;<br />

Namen unserer Vorfahren verwachsen; und wenn auch stets<br />

der Vater das Haupt und der Repräsentant der Familie gewesen,<br />

so hat doch auch die jeweilige Mutter auf die Gestaltung<br />

der Familie einen nachhaltigen Einfluß ausgeübt. Und so war<br />

die spätere Entfaltung der Familie sowohl von den leitenden<br />

Charaktereigenschaften der väterlichen wie der mütterlichen<br />

Ahnenreihe bedingt. Die Erinnerung daran ist in früheren<br />

Zeiten, in denen die abendlichen Klubsveranstaltungen fehlten,<br />

viel eifriger gepflegt worden als heutzutage, wo man oft schon<br />

nicht mehr den Namen der Großmütter weiß.<br />

Zur Belebung des Familiensinnes wäre es also zuträglich,<br />

die Namen der Vorfahren zu sammeln — auch für den Fall,<br />

daß man keinen Goldonkel in Amerika hätte. Bei dieser<br />

Sammeltätigkeit könnte man die Entdeckung machen, daß der<br />

Verwandtenkreis viel größer ist, als man bisher geglaubt<br />

hatte. Und dies könnte zur gegenseitigen Familienachtung beitragen,<br />

wie die Erinnerungen an die Vorfahren den Entschluß<br />

anregen könnte, sich Mühe zu geben — ihrer wert zu werden.<br />

Denn wenn sie auch nichts Großartiges geleistet haben, so<br />

haben sie doch durch ihre geräuschlose Tätigkeit für Haus und<br />

Heimat, durch ihren Biedersinn und ihre Sparsamkeit ihren<br />

Enkeln ein Vorbild hinterlassen und ihren Dank verdient, den<br />

sie ihnen übers Grab hinaus abstatten oder auch schuldig bleiben<br />

können. — Ohne Zweifel gibt es auf diesem Stammbaume<br />

auch solche, welche ihr ewiges Ziel erreicht haben und ähnlich<br />

denjenigen, welche in der Blüte der Unschuld gestorben sind,<br />

wie glitzernde Sterne vom Himmel aus uns grüßen. — Und<br />

damit könnte die Familienkunde, das Interesse für die eigene<br />

Familie, auch für spätere Geschlechter vom Segen sein.<br />

Behinderte<br />

A u s w a n d e r u n g<br />

Es gehörte schon immer zur Tradition vieler Schweizer<br />

Familien, daß die Jungen, nachdem sie ausgelernt hatten, in<br />

die Fremde zogen. Manche kamen wieder zurück; andere<br />

blieben und bauten sich in der Wahlheimat eine neue Existenz<br />

auf. Der Krieg hat diese, für unsere Bevölkerung so wichtige<br />

Ausbildungsmöglichkeit verhindert. Heute wartet eine junge<br />

Generation sehnlichst darauf, das Versäumte nochholen zu<br />

können.<br />

Wir besitzen im Rahmen des „Biga" eine Sektion für<br />

Arbeitskraft und Auswanderung, die sich ganz<br />

besonders mit diesen Fragen abgibt. In ihrer Tätigkeit hängt<br />

sie naturgegeben weitgehend vom Ausland ab. Ohne die Bewilligung<br />

zur Einreise und zum Aufenthalt in einem fremden<br />

Staat kann sie nichts sür unsere Auswanderer tun. Einst in<br />

'glücklicheren Zeiten war die Freizügigkeit eine Selbstverständlichkeit<br />

und die Welt offen. Bis ins Jahr 1939 verließen<br />

durchschnittlich 4009 Personen unser Land. Die blühenden<br />

Schweizerkolonien umfaßten 400 06V Angehörige, die meistens<br />

in guten Verhältnissen lebten. Von 1931 an ging die Auswandererzahl<br />

auf jährlich 1009 zurück, um während des<br />

Krieges auf wenige hundert zu fallen. Dafür flüchteten sich<br />

an die 40 000 Rückwanderer in die angestammte Heimat. Immerhin<br />

betrug die Zahl der Schweizer im Ausland auch<br />

1944 noch 252 000. Davon lebten 167 000 in Europa, 72 000<br />

in Amerika, die übrigen auf andere Kontinente verteilt. —<br />

Heute gehen täglich Anfragen von reiselustigen Schweizern<br />

beim genannten Amt ein, auf die nicht gerade viel Positives<br />

geantwortet werden kann.<br />

Man müßte meinen, daß man im Ausland arbeitsfreudigeSchweizer<br />

willkommen heißen würde im Hinblick<br />

auf all das, was zerstört wurde. Der Schaden an Gebäuden,<br />

Verkehrswegen, Beförderungsmitteln geht in die<br />

Millionen von Einzelobjekten. Aber auch der Verlust an Menfchenleben<br />

ist groß, so daß kaum genügend Arbeitskräfte aus<br />

der eigenen Bevölkerung gestellt werden können. Je rascher<br />

der Wiederaufbau aber geschieht, desto besser! Es ist immerhin<br />

begreiflich, wenn jene Staaten, die einen Teil ihrer Männer<br />

noch unter den Besetzungstruppen stehen haben, mit dem Zuzng<br />

von fremden Arbeitswilligen zaudern. Erst wenn es gelungen<br />

ist, für diese einen Platz zu reservieren, werden sie<br />

ausländische Hilfe in Anspruch nehmen. Zudem ist die große<br />

Völkerwanderung aus dem Osten noch nicht zu Ende. Hnnderttaufende<br />

entwurzelter, vertriebener Flüchtlinge drängen nach<br />

dem Westen auf der Suche nach einer neuen Existenzmöglichkeit.<br />

Die Lage auf dem internationalen Arbeitsmarkt wird<br />

sich nicht klären, bevor sie untergebracht sind. Als weitere<br />

Schwierigkeit kommt dazu, daß viele Betriebsstätten zerstört<br />

wurden oder aus andern Gründen nur beschränkt leistnngsfähig<br />

sind. Noch fehlt es an Rohmaterial, an Kohle und Elektrizität,<br />

und auch die Transporte sind noch keineswegs gesichert.<br />

Wenn auch nach dem Vorhergesagten nicht allzu große<br />

Zuversicht am Platze ist, so bleiben die Aussichten doch<br />

keineswegs hoffnungslos. Den vielen Anwärtern auf eine<br />

Ausreise kann nur erneut geraten werden, daß sie sich gründlich<br />

vorbereiten, Sprach- und Länderkenntnisse erwerben.<br />

In Staaten, in denen die jungen Leute jahrelang als<br />

Soldaten im Felde standen, wird besonders dem ausländischen<br />

Spezialisten eine Bevorzugung gegeben werden, während Ungelernte<br />

im eigenen Land genügend zu finden sind. Eine<br />

sorgfältige Ausbildung auf irgendeinem Fachgebiet wird in<br />

jedem Fall von Vorteil sein. Techniker und Landwirte sind<br />

schon jetzt gefragt, während Kaufleute vielleicht erst später Zugang<br />

erhalten werden. Gegebenenfalls wird ein Anschluß an<br />

eine Arbeitsequipe, wie sie bereits gelegentlich ausgesandt<br />

werden, rascher zur Auswanderung führen. Auf jeden Fall<br />

muß sich der Auswanderer darüber im klaren sein, daß er nicht<br />

in ein Land der Herrlichkeiten reist, wohin es auch sei, sondern<br />

daß das Leben heute überall schwerer ist als vor dem Krieg,<br />

schwerer auch als in der Schweiz. Besonders in jenen Gebieten,<br />

die vom Krieg überflutet wurden, sind die Existenzbedingungen<br />

hart geworden. — Man kommt vielerorts in<br />

äußerst primitive Verhältnisse, die keineswegs erfreulich sind.<br />

Aber sollte das den jungen Schweizer so von seinem Vorhaben<br />

abschrecken? Wir glauben das nicht. So wohl er sich auch zu<br />

Hause fühlt, so wird er draußen doch seinen Mann stellen, mag<br />

der Gegenwind noch so heftig wehen.<br />

R a d i o und Kinder<br />

Es gibt Fragen, die sich zu Großvaters Zeiten einfach<br />

nicht stellten. Um so mehr müssen wir uns mit diesen<br />

Fragen auseinandersetzen, und zwar rechtzeitig.<br />

Ein städtischer Reallehrer hat jüngst bei seinen dreizehnjährigen<br />

Schülern eine Rundfrage gehalten über das Radio.<br />

Was kam dabei heraus?<br />

Von den 32 Familien besaßen 30 Radioapparate.<br />

24 Buben durften das Radio ganz nach Belieben bedienen,<br />

also ohne Rat und Aufsicht, bis 10 Uhr abends.<br />

Ihrer sechs bis 11 Uhr abends und später.<br />

Diese 24 Knaben waren die schwächsten der Klasse. — Vier<br />

Buben hörten am liebsten Reportagen und Hörspiele. —<br />

26 Knaben, darunter die schwächsten und faulsten, fast ausschließlich<br />

Jazzmusik, Ländlerkapellen, Marschmusik und<br />

Jodler. — Acht Schüler, darunter wiederum die schwächsten,<br />

ließen während ihrer Aufgabenzeit das Radio laufen.<br />

So lautet der Bericht, den daraufhin der Lehrer an die<br />

Schulinspektion schickte: Ein vielsagendes Zeitbild! Da muß<br />

man sich gar nicht wundern, wenn die Schüler, eben auch<br />

die leistungsschwächeren, zu wenig ausgeruht in die Schule<br />

kommen. Der Kopf ist voll von Musik. Zu geistiger Sammlung<br />

und zu ruhiger Arbeit bringen sie weder Interesse noch<br />

gedankliche Kraft mit. Oberflächlich find sie, zerstreut und<br />

nervös, weil die „moderne Kultur der Radiomusik" sie zu<br />

solcher Oberflächlichkeit und Zerstreutheit erzieht. Soll man<br />

da mehr die erzieherische Kurzsichtigkeit der Eltern schelten


oder mehr klagen über die tatsächliche geistige Verarmung,<br />

welche Radio und so weiter zur Folge haben? Auf jeden<br />

Fall ist die unkritische Verwendung des Radios, wie sie leider<br />

in vielen Familien üblich zu sein scheint, nicht ohne schädigenden<br />

Einfluß aus die geistige Entwicklung der Jugend. Das ist<br />

dort um so gefährlicher, wo es an kultureller Zucht und erzieherischer<br />

Einsicht der Eltern gebricht.<br />

Was sagt dies uns Eltern?<br />

Jene Schule steht in einem Bezirk, der vorwiegend von<br />

Arbeitern und kleinen Beamten bewohnt wird. Sind sich diese<br />

Eltern ihrer Verantwortung einigermaßen bewußt? — Wie<br />

leicht wird doch das Versagen der Kinder in der Schule dem<br />

Lehrer zugeschoben. Wie selten geben sich die Eltern Rechenschaft,<br />

was außer der Schule mitspielt im Vorwärtskommen<br />

oder im Zurückbleiben der Kinder. Obige Statistik redet eine<br />

deutliche Sprache.<br />

Wir können und wollen hier natürlich nicht das ganze<br />

Radioproblem aufrollen. Es wäre zu viel darüber zu sagen.<br />

Nur einige Richtlinien möchten wir hersetzen und die Eltern<br />

bitten, sie zu beherzigen.<br />

1. Kinder gehören abends rechtzeitig ins Bett und nicht<br />

bis 10 Uhr und länger an das Radio.<br />

2. Aeltere schulpflichtige Kinder werden im Nebenzimmer<br />

kaum schlafen können, wenn in der Stube das Radio Lärm<br />

macht.<br />

3. Schulaufgaben und Radio zu gleicher Zeit Passen<br />

zusammen wie die Faust auf das Auge.<br />

4. Wir überwachen sehr gewissenhaft, was unsere Kinder<br />

„laufen lassen", wenn wir ihnen überhaupt den Apparat<br />

anvertrauen.<br />

5. Wir überwachen besonders das Hören der Auslandsendungen.<br />

Jene Propagandisten wissen, was die Jugend<br />

begeistert.<br />

6. Das Radio könnte und sollte ein Erziehungsmittel sein.<br />

Verständige Eltern studieren und beobachten ihr Kind. Erziehung<br />

geschieht aber nur dort, wo mäßig Radio gehört, wo<br />

rechte Musik und rechtes Spiel eingestellt werden, und auch<br />

das zur rechten Zeit.<br />

7. Wir beherzigen die Statistik und die Worte des Lehrers.<br />

Darnach entscheiden wir in unserer Familie die Frage:<br />

Kinder, Radio und Schulausgaben. (»Für die Familie".)<br />

Es gilt ßiirchi z« bslscheWmn...<br />

Das „Werkvolk" veröffentlicht ein kommunistisches Geheimzirkulär,<br />

das wieder einmal mehr die wahren Absichten dieser<br />

Weltverbesserer enthüllt. Es hat folgenden Wortlaut:<br />

„Genosse Propagandist! Du bist eines der stärksten Werkzeuge.<br />

Damit aber dein Werk wirksamer und zuverlässiger<br />

werde, hast du hier eine kurze Anleitung für deine Propagandaarbeit.<br />

Bedenke immer, daß es unsere Aufgabe ist, Europa<br />

zu bolschewisieren. Deine Aufgabe ist es, deine Umgebung<br />

zu bolschewisieren. Das bedeutet, wie du weißt, die<br />

Menschen aus der Versklavung zu befreien, welche die Jahr-<br />

Hunderte christlicher Barbarei geschaffen haben; die Menschheit<br />

befreien von den Begriffen „Religion", „staatliche Autorität"<br />

und Privateigentum. Hier 10 Gebote für dich:<br />

1. Du sollst unreifen Genossen den Zweck unserer Arbeit<br />

nicht offenbaren; du würdest das Ganze aufs Spiel setzen.<br />

2. Du sollst gegen alle jene, besonders die heuchlerischen<br />

Pfaffen, kämpfen, die völlig Unwahres über unsere Zwecke herumbieten.<br />

Verneine überhaupt alles, was sie behaupten, und<br />

bestreite besonders, daß wir gegen Religion, Vaterland und<br />

Familie seien.<br />

3. Du sollst durch Scherz, durch Spott, aber auch durch<br />

gefälliges und zufriedenes Auftreten zeigen, daß du freier bist<br />

ohne den Ballast der Religion; gib zu verstehen, daß man auch<br />

ohne Religion leben kann, ja sogar besser lebt, wenn man tun<br />

darf, was man will.<br />

4. Deine besondere Aufgabe sei, das sittliche Empfinden zu<br />

zerstören! Verleite daher zum Bösen, bringe es den Unerfahrenen<br />

bei und schaffe eine Umgebung, die von dem gesättigt<br />

ist, was die unverschämten Pfaffen Unsittlichkeit nennen!<br />

Dies soll deine höchste Pflicht sein, jede Art von Moral<br />

zu zerstören.<br />

5. Du sollst deine Genossen immer mehr mit allen Mitteln<br />

von der Kirche abwenden, hauptsächlich dadurch, daß du die<br />

Bischöfe, Pfarrer und so weiter in ein schlechtes Licht, stellst,<br />

daher verleumde und fälsche! Nimm ,wo du kannst, irgendeine<br />

wahre, alte oder neue Skandalgeschichte und wirf sie den Genossen<br />

als gefundenes Fressen hin!<br />

6. Ein anderes großes Hindernis für unsere Arbeit ist die<br />

christliche Familie. Untergrabe sie, säe freiheitliche Auffassungen<br />

in der Ehe, zeige, daß die Ehescheidung eine sehr hohe<br />

Lebenskraft offenbart. Führe die Jungen zur freien Liebe.<br />

Schüre >die Reden gegen die Ehe; bringe so oft als möglich<br />

Mädchen und Burschen zusammen.<br />

7. Du sollst zur Unduldsamkeit in der Familie, auf dem<br />

Arbeitsplatz, im Staate erziehen. Entfremde die Jungen der<br />

Familie!<br />

8. Du sollst den Arbeiter anhalten, Unordnung, rohe Gewalt,<br />

Rache zu lieben und selbst Blutvergießen nicht zu<br />

scheuen!<br />

9. Hämmere besonders folgende Ideen ein: Der Arbeiter<br />

ist das Opfer der Kapitalisten, die von ihren Freunden, den<br />

Behörden und Pfaffen, unterstützt werden. Der Arbeiter ist<br />

der stärkere, und er muß befehlen. Freiheit, besonders für die<br />

Burschen gegenüber den Mädchen.<br />

10. Geh voran in allen Bewegungen. Kämpfe, kämpfe<br />

gegen die Pfaffen, Kirche und jedwede Moral. Verzage nicht,<br />

auch wenn wir noch zwanzig und mehr Jahre versteckt arbeiten<br />

müssen. Unser Werk geht weiter, weil es immer möglich ist und<br />

die Katholiken uns helfen; denn sie sind ja unwissend, furchtfam<br />

und untätig. Wir werden siegen! Sei deshalb eine Zelle<br />

kommunistischen Lebens!"<br />

Ob der Kommunismus nur der Vorläufer nationalistischer<br />

Ziele sein soll oder nicht, entschuldigt jedenfalls den Plan der<br />

Bolschewisiernng Europas nicht. Daß diese Gefahr besteht,<br />

kann man allerdings auch ohne solche Geheimzirkulare erkennen,<br />

wenn man die Augen vor dem Weltgeschehen nicht<br />

absichtlich verschließt.<br />

Moskau Pole» volle» lieber ihre Kinder<br />

berhmlerii als relWs erziehe« lasse»!<br />

Im Vatikan ist man besorgt, weil die Hilfe an polnische<br />

Kinder immer steigenden Schwierigkeiten begegnet.<br />

Vor einiger Zeit sollten 500 polnische Kinder in die englische<br />

nnd amerikanische Zone Irlands geschickt werden. Trotz<br />

aller Vorbereitungen von seiten des polnischen und irländischen<br />

Roten Kreuzes und der UNRRA kam die Abreise<br />

nicht zustande. Die Warschauer Regierung soll, wie verlautet,<br />

diesem Aufenthalt in Irland feindselig gesinnt sein, da<br />

sie eine „klerikale Erziehung" der Polenkinder befürchtet.<br />

Es heißt, daß aus den gleichen Erwägungen heraus<br />

die geplanten Kindertransporte nach der Schweiz auch nicht<br />

zustande kommen. Aus Angst vor einer gottessürchtigen Erziehung<br />

will die polnische Regierung ihre Kinder lieber im<br />

Elend der Heimat lassen! Das Elend ist groß; in den nämlichen<br />

vatikanischen Kreisen zitiert man einen Ausspruch des<br />

einstigen amerikanischen Präsidenten Hoover, der bei seinem<br />

jüngsten Besuch in Rom erklärt hat: „Die Ernährungslage ist<br />

in Polen schlechter als in vielen andern Ländern. Ohne sofortige<br />

Hilfe sterben die Kinder dahin. Zweiundeinhalb Millionen<br />

Kinder sind unterernährt."<br />

! Offenbar zieht die Warschauer Regierung drese Schreckens-<br />

! Perspektive einer gottessürchtigen Unterweisung vor. Dazu<br />

! kommt noch die Erklärung einer polnischen Delegation beim<br />

Besuch russischer Städte, daß legl-che auswärtige Hilfe an<br />

Polen, die Sorge und die Großzügigkeit Rußlandv für Polen<br />

schmälern würde!<br />

f<br />

Kleine Zeitung<br />

Angeheiterter Fahrer — trauriger Fahrer.<br />

In einer Untersuchung über die forensische Bedeutung der<br />

Blutprobe macht Professor Dr. I. Dettling, Direktor des Gerichtlich-modizinischen<br />

Institutes der Universität Bern, folgende<br />

beherzigenswerte Feststellung:<br />

„Nach den bisherigen Erfahrungen liegt die Hauptgefahr<br />

für die Verkehrssicherheit im Zustand ... des Angeheitertseins.<br />

Dieser Zustand kann bei verschiedenen Menschen, je nach ihrer<br />

konstitutionellen und momentanen Alkoholtoleranz, nach ganz<br />

verschiedenen Mengen genossenen Alkohols auftreten, so daß<br />

sich keine genauere konsumierte Menge alkoholischer Getränke<br />

angeben läßt. Sobald aber der auch an Alkohol gewöhnte, gesunde<br />

und gut alkoholtolerante Mensch ein Quantum von<br />

zirka einem halben Liter Wein überschreitet, so kann er in die<br />

rechtlich erfaßbare gefährdete Konzentration von 1 Tausendstel<br />

Alkohol im Blut hineinkommen, viele aber schon darunter<br />

(Körpergewicht und Disposition spielen im Ansteigen der<br />

Konzentration eine große Rolle)."<br />

Die einzig sichere Verhaltungsmaßregel lautet: solang du<br />

zu fahren vorhast, keine alkoholischen Getränke! SAS.<br />

Die Liebe I« der christlichen Stzialard»««»<br />

Es gebührt dem Menschen in einer christlichen Sozialordnung<br />

auch jene Liebe, die seiner Würde als Mensch<br />

und Christ entspricht.<br />

Man sagt von amerikanischen Angestellten, deren Einkommen<br />

ermögliche ihnen die Haltung eines eigenen<br />

Autos. Dennoch sind diese unzufrieden. Die glänzendste<br />

Entlöhnung ist noch keine wahre Lösung der sozialen<br />

Frage, wenn nicht dazu kommt die Nächstenliebe von<br />

Mann zu Mann.<br />

„Das ist mein Gebot, daß ihr einander liebet, wie ich<br />

euch geliebt."<br />

„Daran werde ich euch erkennen, daß ihr meine Jünger<br />

seid, wenn ihr einander liebet."<br />

Im nächsten Artikel werde ich einige Beispiele bringen,<br />

wie die soziale Forderung der Liebe sich im praktischen<br />

Leben auf vielgestaltige Weise äußert. D.D.<br />

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S a r n e n, den 11. Mai <strong>1946</strong> Zwanzigster Jahrgang. Nr. 19<br />

um ca. 15.00 Uhr Ankunsl des hochwst. Bischofs unter Glockengeläute; nachher im Schulhaus<br />

sur alle Schulkinder, die gesinnt werden, Religionsexamen durch den hochwst. Bischof.<br />

Dienstag (14.Mai): Hl. Firmung in unserer Pfarrei. Hl. Messen von halb 6 Uhr<br />

an. 6.15 Uhr Pieneiallominunion aller Firmlinge; keines darf fehlen! Um 8 Uhr Einzug des<br />

hochwst. Bischofs, der Geistlichkeit und der Behörden. Um diese Zeit sollen sämtliche Firmlinge<br />

m.t ihren Paten bereits in der Kirche sein. Empfang des Bischofs beim Portal der Kirche,<br />

-oischöflicher Segen am Altare. Dann Ansprack)e des Pfarrers. Hl. Messe des Gnädigen Herrn.<br />

Spendung der hl. Firmung. Predigt des Gnädigen Herrn. Nachher Besuch des Friedhofes<br />

(wie an Allerseelen). Am Spätnachmittag Abreise des Gnädigen Herrn unter Glockengeläute.<br />

Pfarrei Giswil.<br />

Pfarrkirche. Samstag: 19.45 Uhr Maiandacht.<br />

Sonntag: 6 Uhr Frühmesse (letzter Sonntag für die Osterbeicht). 8.30 Uhr Amt, 13 Uhr<br />

Christenlehre, auch im Kleintheil, für alle Firmlinge. Abends 7.45 Uhr Maiandacht mit<br />

Predigt, Litanei und Segen.<br />

Montag: Diözesananbetungstag. 6.15 Uhr hl. Messe mit Aussetzung des Allerheiligsten,<br />

-öetstunde für Jungfrauen und 3. Orden. 7.45 Uhr Amt, anfchließeiü» Betstunde für Unter-<br />

Ichule, 9—10 Uhr für Mittelschulen, 10—11 Uhr für Oberschulen, Segen. 19.45 Uhr Maiandacht.<br />

Mittwoch: Kreuzgana über die Laui um 6 Uhr (keine Frühmesse, Kommunion 6 Uhr).<br />

»••>0Uhi im Kleintheil hl. Messe.<br />

Donnerstag: Reinigung der Pfarrkirche auf die hl.Firmung hin. Die Töchter werden<br />

gebeten, recht zahlreich mitzuhelfen.<br />

Freitag: Stiftjahrzeit für Ratsherr Alfred Abächerli und Serafina Zumstein.<br />

Bei der alten Kirche: Hl. Messe am Dienstag, Freitag und Samstag um 8 Uhr.<br />

, Montag und Dienstag: Almosensammlung der ehrw. Väter Kapuziner. Lasset uns dankbar<br />

>em für die viele Seelsorgshilfe!<br />

Großtheil. Samstag: lö.00—18.00 Uhr Beichtgelegenheit (Aushilfe!).<br />

Sonntag: Von morgens 4 Uhr an Beichtgelegenheit. Aushilfe. 6 Uhr Frühmesse mit<br />

^eineinschaftskommunion des Männerapostolates, des Jungmännerbundes und aller Schulrnaben.<br />

Opfer. 8.30 Uhr Amt und Predigt. Opferaufnahme. Nach dem Amt Christenlehre für<br />

alle 7.30 Uhr Maiandacht mit Predigt und Segen. 1 Uhr tzerz-Jesu-Andacht.<br />

»reitag: Stift messe für Kantonsrat Kaspar Blättler-Niederberger, Krone.<br />

Samstag: Stiftmesse für Wwe. Josefa Enz-Ambiel.<br />

Pfarrei Lungern.<br />

in P^rrkirche. Sonntag: Seelensonntag. Hl. Messen 5.30, 6.30, 7.45 und 8.30 Uhr. 6.30<br />

£* ^.meinschastskommunion der Frauen und Mütter, 7 Uhr der Jünglingskongregation und<br />

?r ^Männerapostolates. 8.30 Uhr Pfarrgottesdienst. 13 Uhr Christenlehre und Andacht zum<br />

yl. >josef. 4 Uhr in Obfee Vesper, Rosenkranz und Opfer für die Kapelle. 19.30 Uhr Mai-<br />

Andacht mit Predigt und Segen.<br />

Montag: Jahrzeit für Jgfr. Katharina Müller. Gemeinfchaftsmeffe.<br />

Dieustag: Jahrzeit für Kirchenvogt Beat Jgnaz Jmfeld. Amt.<br />

Mittwoch: Jahrzeit für Nikolaus Jmfeld und Frau Marie Gasser. Singmesse. Diözesanunbetungstag.<br />

6.45 Uhr Aussetzung des Allerheiligsten. Bormittags: Betstunden der Schulkinder,<br />

s^on 12 Uhr an Stundenordnung wie am Karfreitag. 4—5 Uhr Tertiaren. 5—6 Uhr Jungswiienkongregation.<br />

19.30 Uhr Maiandacht und Schluß der Betstunden mit Segen.<br />

Donnerstag: Jahrzeit für Jgl. Peter Jgnaz Ming. Amt.<br />

Samstag: Jahrzeit für Gebrüder Nikolaus und Johann Ming. Amt.<br />

NB. Montag, den 13. Mai. werden die ehrw. Väter Kapuziner das Missionsalmosen ein-<br />

>ainineln. Vergeltet ihnen ihre eifrige und unermüdliche Seelforgstätigkeit in unserer Pfarrei<br />

mit einen, reichlichen Almosen!<br />

-vurglen. Samstag: Von 16.30 Uhr Beichtaushilfe (hochw. Pater Kapuziner).<br />

Sonntag: Letzter Sonntag zur Erfüllung der Osterpflicht. Aushilfe. Seelensonntag.<br />

1» 0^ Frühmesse. 9 Uhr Hauptgottesdienst. 13 Uhr Christenlehre und Andacht zum hl. Josef.<br />

^-oO Uhr Maiandacht.<br />

__D onnerstag: Diözesananbetungstag. Anbetungsstunden wie bisher.<br />

Erscheint wöchentlich. Abonnement Fr. 3.40 jährl. Kirchl. Druckbewilligung. Redaktionsschluß<br />

Mittwoch 13.00 Uhr. Druck L. Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33. Postscheck VII 1085.<br />

D e r s s r i e d U n l l w m<br />

i n G o t t : —<br />

S b u m l ö n e r P f a r r b l a s s<br />

dr. Cliristionus Cnmüiaüa von Chur<br />

Siehe Oa der Hohepriester,<br />

üer geistige Vater<br />

aller Pfarreien,<br />

üer Hirte unserer Seelen<br />

E h r f ü r c h t i M<br />

l v l l l k o m m g r u ß<br />

entbieten Klerus, Vei^örüen nnü<br />

Volk von Vbwalüen ihrem hochwürüigften<br />

Sischof<br />


l'usnos V uoa as^ou Xt uoa Lusnbsj^öu^i s;y nx<br />

'ahn<br />

mit aahnij aicu aaqaicu luuißaq ßojuuag um jjj3iu(jruV 3ji3cut ai(£ 'bunuqao,jua>qsa„ok><br />

ua>jW 'aaitpnZ-aaöuoL aiav^ ayj<br />

ajjamijl,9 'n9 'aaaa»lZ,-ipanK opj£ aaq qun JaJoy gaq jianijujiJijg : öojiaig<br />

'1>akahvlM9 gaaanazg : ß o} ga au uo(j iiaVaholijiW' gaaaiiajß : fe0m;;}<br />

•rnjuiQ Snußg; uuvmmvquvA j]D arjj "jia?ihD|}jiJ9 :0Djgiiai(£<br />

laiaß^affi "'9unafi»uaqiDhiaqujß gniS)& uvaA<br />

ayj nakahvftjaZ -mzah,aiT aochvZ 'a^ |uaqijva-tg,jvhz>jaoE anj aaiuaqa»9 : ß d 4 u o<br />

•uaßag qun jßiqaijt '}


^rnen / Mittwoch, den 15. Mai <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 38<br />

O b w l ö n e r M M )<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

-?r 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> HZfarrblatt<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

Familienbeilage — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spe enfreie<br />

^<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. - Neuabonnenten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Tarnen. Tel. 8 62 37<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp. ® rucf und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. — Tel. 8 60 33<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeiie:<br />

Obwalden ö Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

V\y Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

E s w a r n i c h t u m s o n s t , n n s e r F l e h e n !<br />

Gelöbniswallfahrt des Schweizerischen Katholischen<br />

Jungmannschastsverbandes.<br />

Es war nicht umsonst unser Flehen,<br />

du hast es voll Liebe erhört.<br />

Aus Kummer und angstvollen Nöten<br />

uns gnädig Errettung gewährt.<br />

Nun hör unser freudiges Danken<br />

für Frieden und himmlischen Segen!<br />

Es war nicht umsonst unser Flehen,<br />

du hast es voll Liebe erhört.<br />

Als vor 8 Jahren die Gewitterwand des Krieges sich drohend<br />

am Himmel zeigte, da gelobte der Schweizerische Kathol.<br />

Juugmannschastsverband am Christkönigsonntag 1938 feierlich,<br />

daß er in großen, betenden Jungmännerscharen zum<br />

Heiligtum der lieben Gottesmutter nach Einsiedeln wallfahren<br />

und vor Gott dem Herrn und vor dem ganzen Land den<br />

Dank und das Treuegelöbnis für seinen Schutz und Schirm<br />

auf den Altar hinlegen wolle, wenn der gütige Gott unser<br />

Land in Frieden und Freiheit bewahre. Ein Krieg, wie ihn<br />

die Völker nie erlebten, zog an den Grenzen unserer geliebtm<br />

Heimat vorbei. Unser Land blieb in wunderbarer Weise<br />

verschont. Das Gelöbnis ist somit in Kraft getreten. An den<br />

vier Maisonntagen <strong>1946</strong> pilgern die Juugmännerscharen der<br />

katholischen Schweiz nach E i n f i e d e l n, um das feierliche<br />

Gelöbnis zu erfüllen. Am letzten Samstag und Sonntag, den<br />

11. und 12. Mai, standen 6500 Jungmänner aus der Diöz<br />

e s e Chnr im Mariendom zu Einsiedeln und lobten in<br />

einer machtvollen Dankeskundgebung Gott für seine wunderbare<br />

Güte zu unserem kleinen Volke. Aus Obwalden waren<br />

650 jugendliche Pilger hergewallt, die meisten per Bahn,<br />

andere per Velo oder Motorfahrzeug, einige sogar zu Fuß.<br />

Besonders zahlreich war die Sektion Kerns vertreten.<br />

Im lichtüberfluteten Heiligtum fanden sich die betenden<br />

Scharen zur religiösen Abendfeier ein, an welcher der hochw.<br />

Hr. P. Anton L ö t s ch e r, Jmmensee, die Begrüßung?-<br />

predigt hielt. Ihr schloß sich die imposante Dankesfeier an,<br />

die mit der Uebergabe der Friedenskerze und dem feierlichen<br />

Segen ihr Ende nahm. Die ganze Nacht hindurch hielten die<br />

einzelnen Sektionen vor der Gnadenkapelle Gebetswache. In<br />

der Morgenfrühe versammelten sich alle wieder zum gemein-<br />

[amen Empfang der hl. Kommunion. Feierliches Glockengeläute<br />

rief die frommen Pilger um 9 Uhr zu Festpredigt<br />

und Pontifikalanit, zelebriert von Se. Exc. Bischof Franziskus<br />

von Streng. In einem in drei Sprachen (deutsch, romanisch<br />

und italienisch) gehaltenen Kanzelwort richtete der hochwürdigste<br />

Diözesanbischof von Chnr, -Se. Exc. Dr. C h r i -<br />

st l a n u s E a m i n a d c-, einen flammenden Aufruf an die<br />

Jungmänner, den Idealen des Verbandes treu zu bleiben<br />

und auch im öffentlichen Leben, bei Abstimmungen und Wahlen,<br />

die Pflichten als katholische Männer gewissenhaft zu erfüllen.<br />

Bei der nachmittäglichen festlichen Kundgebung in der<br />

Klosterkirche leitete der hochwst. Herr Zentralpräses, Bischof<br />

^r. Franziskus von Streng, mit einem väterlichen<br />

Grußwort über zum Referat von Generalsekretär Msgr. D r.<br />

I o s e f M e i e r :<br />

Katholische Jungmannschaft in der kommenden Zeit.<br />

Einleitend erinnerte der Reder an die erste Friedenswallfahrt,<br />

die von der katholischen Jungmannschaft der Zentralschweiz<br />

am 10. Mai 1936 zum seligen Landesvater Bruder<br />

Klaus nach Sächseln gehalten wurde. Als die katholischen<br />

Jungmänner damals um den Frieden der Völker beteten, haben<br />

sie wohl geahnt, daß Gefahren heraufziehen, aber wohl<br />

kaum an die unermeßliche Katastrophe denken dürfen, die feither<br />

über die Welt kam und durch den besondern Schutz Gottes<br />

unser kleines Land verschonte. So sind wir heute nach<br />

Einsiedeln gekommen, um dem Herrgott zu danken. Zuerst mit<br />

Worten, mit Gebet und Lied in einer Manifestation jungen<br />

katholischen Glaubens und begeisterter katholischer Liebe. Das<br />

genügt aber nicht. Die Tat der Dankbarkeit muß folgen. Wir<br />

als kriegsverschonte Schweizerjugend haben große Pflichten<br />

und Aufgaben der nächsten Zukunft zu erfüllen.<br />

1. Die Schweizerjugend muß einig sein. Das gegenseitige<br />

Vertrauen und das Vertrauen der Jungmänner zu den<br />

geistlichen Präsides ist nach einem Wort von Pius XII. die<br />

Seele unseres Jugendverbandes. Edle Kameradschaft, ideale<br />

Freundschaft, jungstarkes Zusammenhalten aller gutgesinnten<br />

katholischen Jungmänner in Pfarrei, Kanton und Eidgenossenschaft<br />

ist unsere Losung. Alle Berufsstände haben im<br />

SKJV Platz und Gleichberechtigung. Wir wahren die Einheit<br />

des Geistes, unterdrücken aber nicht Eigenart und Eigenständigkeit<br />

des einzelnen Jungmannes und der verschieden<br />

gearteten Verhältnisse. Aus dem starken Eigenleben erblüht<br />

der mächtige Baum des SKJV.<br />

2. Wir wollen dafür sorgen, daß die katholische Jugend<br />

geistig aufgeschlossen bleibt. Die Bildungsarbeit im<br />

Jungmannschaftsverband ist von entscheidender Bedeutung.<br />

Die Ideen, die wir in unserer Lebensschule seit Jahren<br />

planmäßig und durch unsere Bildungsmappen befruchtet ins<br />

Land hineintragen, sind heute schon wirksam geworden und<br />

haben Tausende von Jungmännern geformt zu charaktervollen<br />

Männern, überzeugten Christen, zuverlässigen Eidgenossen.<br />

Die geistigen Auseinandersetzungen in unserm Land<br />

und die neuen Frontbildungen in der Welt werden uns zum<br />

Anlaß, im kommenden Jahr unsere Verpflichtung zum Staat<br />

zu studieren und aus klarer Erkenntnis der Naturgesetze und<br />

der Offenbarung heraus die Folgerungen für die Stellung<br />

der katholischen Jugend im öffentlichen Leben zu ziehen.<br />

3. In unseren Reihen soll eine reine und v e r a n t -<br />

w o r t u n g s b e w u ß t e Jugend heranwachsen. Die katholische<br />

Jugend «soll hingeführt werden zu den Idealen einer sittlich<br />

hochstehenden Jugend: Zum Frühling ehrfürchtiger Liebe,<br />

zur ernsten Verantwortung künftiger Vaterschaft. Ehrfurcht<br />

und Verantwortungsbewußtsein sind die beiden Grundquadern,<br />

auf denen das sittliche Leben und das ungebrochene<br />

Mannestum der kommenden Väter ruhen. In Wort und<br />

Schrift vermittelt die Jungmannschaft Belehrung über die<br />

brennenden sittlichen Fragen des jungen Lebens. Sie weckt im<br />

Jungmann das Verantwortungsbewußtsein, das er für Kirehe<br />

und Vaterland und für seine künftige Familie in sich<br />

tragen soll.<br />

4. Der Ruf nach berufstüchtigen jungen Menschen<br />

ist heute überlaut geworden. Es muß so weit kommen, daß<br />

man den jungen Katholiken kraft ihrer klaren Lebensgrundsätze<br />

überall die berufliche Zuverlässigkeit nachrühmt. Neben<br />

Berufsberatung und Stellenvermittlung m unsern Reihen<br />

und Hilfe durch Stipendien ist vor allem wichtig der Wille<br />

des Jungmanns, in Lehre und Ausbildung Bestes zu leisten<br />

und Ganzes zu erreichen. Vergeudete Zeit in der Jugend<br />

bedeutet vergeudetes Lebenskapital. Exaktheit, Arbeitsdisziplin,<br />

Pflichtbewußtsein find Grundtugenden des berufstüchtigen<br />

Jungmannes, die es in unerbittlicher Selbsterziehung<br />

zu erringen gilt. Auch die sportliche Ertüchtigung des Körpers<br />

soll im Dienste des Lebensberufes und der vaterländischen<br />

Wehrbereitschaft stehen.<br />

5. Unser letztes und höchstes Ziel aber besteht darin, eine<br />

gottverbundene, christustreue Jugend zu formen.<br />

Wir sind Glieder am Leibe Christi. Wir sind Soldaten<br />

Christi. Wir sind Christusträger. Das Ziel unserer Jungmannschastsarbeit<br />

besteht darin, daß wir immer näher zu Gott<br />

kommen, daß das Leben Christi immer reicher aufblüht, daß<br />

die Gnade Gottes in uns genährt und die Liebe Gottes in uns<br />

stark gemacht wird. Oftkommunion, Mitfeier des Pfarrgottesdienstes<br />

und des Kirchenjahres, innigritterliche Muttergottesverehrung<br />

und Apostolat im Dienste des Reiches Christi<br />

sind Mittel zur Erreichung dieses Hochzieles.<br />

6. Wenn wir diese Wege gehen, dann werden wir auch<br />

eine sieghafte Jugend sein. Die Menschheit hat den traurigen<br />

Tausch der Wahrheit, die frei macht, gegen den Irrtum,<br />

der knechtet, eingegangen. Die Irrwege des Neuheidentums<br />

und des gottesleugnerischen Kommunismus drohen. Die<br />

Kirche hat die Stürme der jüngsten Vergangenheit überstanden.<br />

Sie steht vor einem der größten Siege ihrer Geschichte.<br />

Die Jugend der Kirche Gottes steht aus den Gräbern<br />

ihres Karfreitags zum Oftertag der neuen Zeit. Dieser<br />

sieghaft gläubige Optimismus muß uns, die katholische<br />

Schweizerjungmannschaft beseelen. Dann werden wir die<br />

Kraft finden, die großen Ausgaben zn meistern, die der katholischen<br />

Schweizerjugend an der Wende einer neuen Zeit<br />

warten.<br />

*<br />

Zur feierlichen Gelöbniswallfahrt in Einsiedeln verfammelt,<br />

bekennen sich die Kantonalverbände, Pfarreijungmannschasten<br />

und Mitglieder des Schweizerischen Katholischen<br />

Jungmannschastsverbandes zu folgenden<br />

Grundsätzen und Aufgaben der künftigen Arbeit;<br />

1. Die religiöse Vertiefung der einzelnen Mitglieder<br />

ist die Grundlage der erfolgreichen Jungmannschaftsarbeit<br />

im Sinne der Katholischen Aktion. Darum pflegen wir<br />

in unsern Reihen die Oftkommunion. Die Verehrung der<br />

Muttergottes im Sinn und Geist der Kongregationsideale ist<br />

uns Herzensanliegen. Maria geleitet uns Jungmänner in<br />

den Stürmen und Kämpfen unserer Jugendzeit hin zu Christus,<br />

unserm Herrn und König. Er ist die Quelle aller uns<br />

notwendigen Gnaden. Sein Wort wollen wir vernehmen in<br />

der Mitfeier des Pfarreigottesdienstes, im Besuch der kirchlichen<br />

Jugendfeiern, in der Lektüre der Heiligen Schrift und<br />

guter Bücher.<br />

2. Die allseitige Lebensschulung unserer Verbandsmitglieder<br />

gemäß Bildungsparole und Bildungsmappe<br />

ist eine Wesensaufgabe, die jeder Pfarreijungmannschaft obliegt.<br />

Wir erfüllen diese Aufgabe in der nach Alter und Beruf<br />

gegliederten Gruppenarbeit, in Bildungskursen, in Vortrag<br />

der unheimliche U n b e k a n n t e<br />

Roman von Emil Hering.<br />

^ Draußen rauschte der Wind. Es regnete immer noch.<br />

~ie breite Front des gegenüberliegenden Schulhauses war<br />

!ch>varz. Eine Fensterstore, die nicht fest genug eingehängt<br />

^ar, «schlug gegen die nasse Mauer.<br />

Karli konnte nicht gleich einschlafen. Er dachte noch lange<br />

au den heutigen tragischen Fall. Wahrscheinlich hatte<br />

>nan die Leiche Marantellis in der Leichenhalle des Spitals<br />

aufgebahrt. Morgen wollte sie ja Dr. Bauhofer nochmals in<br />

Augenschein nehmen.<br />

Wenn der Tote sprechen könnte! Dann brauchte man<br />

eine Detektiven und keine Kriminalisten mehr.<br />

«o aber —! — Karli wälzte sich auf die andere Seite.<br />

K. Verrückter —!" Plötzlich war er wieder ganz wach.<br />

Un Verrückter? — Den sollte man doch finden! — Das sollte<br />

^ va, sicher nicht eine allzuschwere Sache sein!<br />

, Wenn man einmal — halt! — ja, wenn er den Beairksarzt<br />

fragte, wer — wer in der Umgebung oder hier<br />

w Ort als „verrückt" anzusprechen wäre? — In der Um-<br />

M uyg? __ denn vier Morde waren in einem Umkreis<br />

on nur wenigen Kilonietern geschehen. Wenige hundert<br />

hj t ^UW n ' e sind's bis zur Wendelinskapelle. Nur der<br />

Stund^^tf*t Laufenburgs, kaum eine halbe<br />

der Mörder in Laufenburg zu suchen?<br />

Endlich schlief Karli aber doch ein —<br />

g<br />

Aber schon um halb 6 Uhr morgens war er wieder aus<br />

den Beinen. Er kleidete sich rasch an, holte aus der Garage<br />

sein Fahrrad und fuhr gemächlich nach Rheinsulz hinaus.<br />

Es hatte- zu regnen aufgehört. Die asphaltierte Straße<br />

dampfte. Die Wirtschaft zum „Salmen" war noch geschlossen.<br />

Warten mochte Karli nicht, bis man öffnete. Er schwenkte<br />

von der Ueberlandstraße ab und fuhr ins Dorf Sulz hinaus.<br />

Er kam, so früh und kühl die Stunde auch war, ordentlich<br />

ins Schwitzen. In der „Krone" war die Serviertochter gerade<br />

daran, die Wirtschaft der morgendlichen Reinigung zu unterziehen.<br />

Nachdem er sich bei ihr ausgewiesen hatte, fragte<br />

er nach den Laufenburger Gästen, die gestern tagsüber eingekehrt<br />

waren.<br />

Das Mädchen war aber erst seit zehn Tagen angestellt<br />

und kannte keine Namen. Sie rief nach dem Wirt.<br />

Karli forschte den Wirt aus. — Der kratzte sich umstäudlich<br />

in den Haaren und legte die Stirne in Falten. „Also,<br />

da war einmal Marantelli, der kurz hernach erschossen worden<br />

ist. Und —"<br />

„War Marantelli in Begleitung?"<br />

„Nein, er kam allein. So um die zwei Uhr. Er hätte<br />

von niir gerne Kabis und Kohl eingekauft. Aber die Engerlinge<br />

haben in meinem Garten dermaßen gehaust, daß ich<br />

kaum für mich genug habe. Ich brauche heuer keinen Sauerkrauthobel."<br />

— Karli unterbrach ihn. „Und dann ging Marantelli<br />

gleich wieder?"<br />

„He nein, er trank noch einen schwarzen Kaffee und verhandelte<br />

noch mit zwei hiesigen Bauern vom Sulzerberg.<br />

So gegen drei Uhr hat er die Wirtschaft verlassen."<br />

„Allein?" — „Ja. Ich habe ihn noch zur Türe begleitet."<br />

„Und waren sonst tagsüber keine Laufenburger hier?"<br />

„He — warten Sie einmal — doch —. Aber wissen Sie,<br />

die kommen alle nicht in Frage wegen des Mordes. Der<br />

Bäcker Burri war da —"<br />

„Wann?" — „Am Vormittag, so gegen Mittag, er hat<br />

uns Backwaren gebracht. Und dann — ja, wer war noch da?<br />

Ja, ja, am Mittag war noch der Metzger Mathys da und<br />

«der Agent Henzi. Aber die beiden sind auch schon mitsammen<br />

bald wieder rheinsnlzwärts gezogen. Schon vor ein Uhr.<br />

Karli notierte beide Namen.<br />

„Und wer noch?" — „He — wer war noch da? — Der<br />

Meier Fritz und der Kübler Toni. Die beiden kamen aber<br />

erst, als Marantelli schon erschossen war und blieben bis um<br />

fünf Uhr. Wir wußten es schon wegen des Mordes."<br />

Karli hatte auch diese Namen notiert. — „Sonst waren<br />

keine Laufenburger da?" — „Nein."<br />

Auch in der weiter unten befindlichen Wirtschaft frug<br />

Karli nach den gestrigen Gästen, Marantelli war hier nicht<br />

eingekehrt. Auch Henzi und Mathys nicht. Der Wirt hatte<br />

beide zusammen ungefähr um ein Uhr auf ihren Fahrrädern<br />

vorbeifahren sehen.<br />

Im „Salmen" in Rheinsulz erfuhr der junge Detektiv,<br />

daß die beiden Genannten hier zu einem halben Liter Akln<br />

eingekehrt waren. Um zwei Uhr ungefähr hatten sie sich getrennt.<br />

Der Metzger war Laufenburg zu gefahren, der Agent<br />

rheinaufwärts, Richtung Etzgen.<br />

Es war zehn Minuten nach acht Uhr, als'Karli wieder<br />

im „Schützen" anlangte. Er versorgte sein Rad und bepab


und Aussprachen. Der Bildung und Lebensschulung dienen<br />

unsere Verbandsorgane, „Jungmannschaft" und „Führung",<br />

deren Verbreitung und Lektüre eine ständige Aufgabe des<br />

ganzen Verbandes ist.<br />

3. Mit besonderer Sorgfalt Pflegen wir die Bildung<br />

derJungführerin jeder Jungmannschaft durch den gewissenhaften<br />

Besuch der regionalen und schweizerischen Jungsührerkurse,<br />

durch regelmäßige Teilnahme an geistlichen Exerzitien<br />

der geistig lebendigen und aufgeschlossenen Jungmänner<br />

und durch die regelmäßige Schulung der Jungführergruppe<br />

in der Pfarrei. Neben der religiösen Führung gehört<br />

diese Bildungsarbeit zur schönsten und wichtigsten Aufgabe<br />

des Präses. Er vermittle den Jungführern die Lektüre ent-<br />

«sprechender Bücher und Schriften und rege sie an zu eifrigem,<br />

sittlichem Streben und zu apostolischer Arbeit im Dienste der<br />

Jugend.<br />

4. Unter den vielseitigen Gebieten unserer Lebensschulung<br />

seien für die nächste Zukunft besonders betont: die soziale<br />

Schulung mit ihrer Verpflichtung zur brüderlichen Gesinnung<br />

und Tat auf dem Werkplatz und zur Mitgliedschaft<br />

in den christlichen Berufsverbänden; die vaterländische<br />

Bildung als Gegenwehr gegen vaterlandsfremde, revolutionäre<br />

und antichristliche Wühlarbeit; die A u f k l ä r u n g<br />

über die offenen und geheimen Ziele der an Zahl und Aktivität<br />

wachsenden Gegner des Christentums und der Kirche.<br />

Diese Bildungsarbeit hat zum Ziel, den geistig und sozial<br />

Aufgeschlossenen auch im öffentlichen Leben zum christlich<br />

denkenden und mutig handelnden jungen Katholiken zu formen<br />

und zu erziehen.<br />

5. Ein immer aktueller Kernpunkt dieser Lebensschulung<br />

ist und bleibt die Hinführung des jungen Mannes<br />

zu feinem Lebens stand, sei es in Ehe und Familie,<br />

sei es im Priester- und Ordensstand, sei es in tüchtiger<br />

Erfüllung seiner beruflichen Pflichten. Darum weisen<br />

wir unablässig hin aus die Ideale der jungmännlichen Reinheit<br />

und Frömmigkeit, der reinen, opferstarken Liebe und<br />

der hervorragenden Berufstüchtigkeit. Die harmonische Verbindung<br />

dieser Tugenden formt den ganzen idealgesinnten<br />

Jungmann und bereitet ihn vor auf sein Lebenswerk in Fämilie,<br />

Kirche und Volk.<br />

6. Gesunde Jugend braucht Kameradschaft und<br />

Freundschaft. In der Pfarreijungmannschaft sollen die<br />

O b w a l d c n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates vom 10.<br />

Mai <strong>1946</strong>. Ehrend wird des verstorbenen Kantonsrates<br />

Fürsprech Dr. Caspar Diethelm, Sarnen, gedacht.<br />

Der schweizerischen Organisation für Landschaftspflege<br />

„Pro Campagna" wird ein Beitrag zugesichert.<br />

Dem Gesuch der Zentralstelle der Schweizerspende um<br />

Durchführung einer Kartoffelsammelaktion zugunsten kriegsgeschädigter<br />

Gebiete wird entsprochen. Das kantonale Fürsorgeamt<br />

wird mit der Durchführung beauftragt.<br />

An Stelle des verstorbenen alt Oberrichter Gerold Wallimann,<br />

Alpnach, wird als neuer Ersatzmann in die kantonale<br />

Bodenrechtskommission alt Regierungsrat Alois Rohrer,<br />

Sächseln, gewählt.<br />

In Ausführung des Bundesratsbeschlusses über die Bekämpfung<br />

der San-Josö-Schildlaus vom 30. April <strong>1946</strong> wird<br />

die kantonale Zentralstelle für Obstbau als Dienststelle bezeichnet,<br />

die die Bekämpfung dieses Schädlings und die Vernichtung<br />

des Infektionsherdes anzuordnen und die notwendigen<br />

Vorkehren zu treffen hat, um seine Ausbreitung zu verhindern.<br />

Vom Reinerlös der 75. Tranche der interkantonalen Landeslotterie<br />

sind dem Kanton Obwalden Fr. 1839.60 überwiesen<br />

worden.<br />

Die Schweiz hilft Oesterreich. Das Schweizerische Hilsswerk<br />

für das kriegsgeschädigte Oesterreich als überparteiliche<br />

und überkonfessionelle Dachorganisation und Koordinationsstelle<br />

für alle in Oesterreich wirkenden Fürsorgeorganisatia^<br />

nen ist keine neue Fürsorgestelle, sondern bezweckt, zufätzM<br />

zur Schweizerspende Mittel aufzutreiben, die dann durch die<br />

bestehenden Hilfswerke in Oesterreich zur Verteilung gelangen.<br />

Es hat zur Intensivierung der Hilfeleistungen an unser<br />

«schwer geprüftes Nachbarland in verschiedenen Städten Lokalkomitees<br />

gebildet, so in Zürich, Bern, Basel.<br />

Nun ist auch ein Lokalkomitee Luzern - Zent<br />

r a l schw e i z gegründet worden, dessen Präsident Stadt-<br />

Präsident Nationalrat Nr. Max Wey ist, und dem als weitere<br />

Mitglieder angehören: Pfarrer H. Wildberger, Luzern, Professor<br />

Otto Karrer, Luzern, Walter E. Frech, Luzern,' Kurt<br />

von Iahn, Hertenstein, Eddy Urban, Stadttheater Luzern,<br />

sich zum Frühstück. Seine beiden Kollegen hatten schon gefrühstückt.<br />

Es war ihm recht «so.<br />

„Sind die Herren schon fort?" fragte er die Serviertochter.<br />

„Herr Bamert hat schon um sieben Uhr gegessen und Herr<br />

Leuthold hat am Büffet draußen stehend nur eine Tasse<br />

Kaffee getrunken und ist dann sogleich weg. Er hat für Sie<br />

ein Kuvert abgegeben." — Sie holte es ihm.<br />

„Bin auf dem Bezirksamt zum nochmaligen gründlichen<br />

Studium der Akten. B." — Er hatte also die gleiche Absicht<br />

wie er. Aber ehe Karli sich aufs Bezirksamt begab, läutete<br />

er am Haufe des Bezirksarztes Dr. Bauhofer.<br />

„Ja, der Herr Doktor ist zu Haufe", gab ihm «das öffnende<br />

Dienstmädchen Bescheid und führte ihn ins Sprechzimmer.<br />

Dr. Bauhofer ließ nicht lange auf sich warten. Er<br />

führte Karli hinüber in «feine Privatwohnung. Im Salon<br />

hieß er ihn Platz nehmen. Er war sehr geschmackvoll ausgestattet.<br />

Die ganze Ausstattung verriet Kultur.<br />

„Und nun, Herr Karli, was führt Sie zu wir?", fragte<br />

der Arzt, nachdem er «seinem Gaste eine Zigarre angeboten<br />

hatte.<br />

„Herr Doktor, Sie haben gestern die Aeußerung getan,<br />

der Mörder, nach dem wir fahnden, müsse ein Verrückter<br />

sein. Ich glaube, Sie haben recht! Denn nur ein anormaler<br />

Mensch kann solche Mordtaten häufen. Nun meine ich, sollten<br />

wir diesen Kerl, diesen Verrückten doch eruieren können. Sie<br />

als vielgesuchter Arzt und Bezirksarzt kennen sicher weit<br />

nnd breit alle Leute, aber doch wenigstens in Laufenburg,<br />

Kaisten und Sulz und darüber hinaus. Ich neige zwar zur<br />

Jungmänner diese hohen Werte finden in brüderlicher ~ '<br />

in kulturell hochwertiger Auswertung der Freizeit, tm geg -<br />

fettigen Vertrauen. Dieses Vertrauen „ist die Seele des ^ g-<br />

mannschaftsverbandes". (Pius XII.) Die Pfarretjungina -<br />

schaft soll ein Freundschaftsbund der reifenden Mannesiugeno<br />

einer Pfarrei werden. Sie soll sich eingliedern, beseelt<br />

gleichen Vertrauen, in die kirchliche Jugendgememschas i<br />

Kantonalverbandes und des gesamten SJKV.<br />

7. Da auch das O r g a n i s i e r e n zum Apostolat der Kirche<br />

Christi gehört (Pius XII.), legen wir Gewicht aus die guigeführte<br />

äußere Organisation der Pfarreijungmannschaft uno<br />

aller Gliederungen des Verbandes. Wir fordern gewissenhaf e<br />

Erfüllung der Beitragspflicht und verantwortungsbewnß e<br />

Disziplin in der Befolgung der Verbandsparolen, denen die<br />

kirchlichen Obern ihre Zustimmung gegeben haben.<br />

8. Die T a t b e r e i t fch a f t katholischer Jungmannschaft<br />

im Dienste der Kirche sei Zierde und Größe des SK^V. Äir<br />

kämpfen für die Ehre nnd Freiheit unserer Mutter, der heiligen<br />

Kirche, für die Sicherheit des Vaterlandes gegen innere<br />

und äußere Feinde. Wir erfüllen unsere vaterländischen<br />

Pflichten in der Ertüchtigung der körperlichen und seelischen<br />

Kräfte. Mit Freuden sind wir dabei, wenn es gilt, Aufgaben<br />

im Dienste der Kirche, der Pfarrei und des Verbandes zu<br />

übernehmen und sie in geduldiger und durchhaltender Kleinarbeit<br />

zu erfüllen.<br />

9. Wir stehen ein für die hohen Ideale unseres Verbandes,<br />

die da heißen:<br />

Katholische Ganzheit in Religion, Bildung und Tat<br />

Christi Reich im Jugendreich<br />

Unsere Heimat —- Christus dem König<br />

Reine Jugend — starkes Volk.<br />

10. Der Schwierigkeiten unserer Arbeit sind wir uns voll<br />

bewußt. Wir bauen an der Verwirklichung des Reiches<br />

Christi und vertrauen bei diesem großen Werk aus<br />

die Hilfe Gottes. Wir wissen, daß die von Christus gegründete<br />

Kirche auf dem Felsen Petri steht, der von den Stürmen<br />

der Hölle niemals überwunden wird. Darum gehen wir<br />

mit gläubigem Optimismus an unser Werk.<br />

Dazu helfe uns der allmächtige Gott und die Fürbitte<br />

Mariens, der reinsten Gottesmutter, in deren Landesheiligtnm<br />

wir diese Entschlüsse für die kommende Arbeit gefaßt<br />

haben.<br />

Dr. med. W. Grüninger, Luzern, Redaktor Walter Stettler,<br />

Freie Jnnerschweiz, Luzern, Dr. Peter Müller, Ruswil, die<br />

Schweizerische Caritaszentrale, Luzern.<br />

Ueber die besondern Aufgaben des Lokalkomitees Luzern-<br />

Zentralschweiz, das auf die Unterstützung aller Mitbürger<br />

angewiesen ist, wird zu gegebener Zeit eine Mitteilung verössentlicht<br />

werden.<br />

Nachlese zur <strong>Obwaldner</strong> Landsgemeinde. Die angesehenen<br />

„Basler Nachrichten", politisch vielleicht das führende liberale<br />

Schweizerorgan — also ein unverdächtiger Zeuge — schreiben<br />

in Nr. 178, <strong>1946</strong>, zur <strong>Obwaldner</strong> Landsgemeinde am<br />

Schlüsse einer längeren Betrachtung: „Es wird nun Sache<br />

der Fortschrittlich demokratischen Partei Obwaldens sein,<br />

sich über die im letzten Jahr begangenen Fehler Rechenschaft<br />

abzulegen und für geeigneten Nachwuchs besorgt zu sein, wenn<br />

die Partei inskünftig wieder auf eine stärkere Berücksichtigung<br />

in dex kantonalen Politik und in der Regierung Anspruch erheben<br />

will."<br />

Das Ablegen von Rechenfchaft «scheint gering zu fein und<br />

man ist gewillt, nach wie vor den fanatischen Parteisekretär zu<br />

halten. Aus dieser Haltung werden sich für Obwalden die weiteren<br />

Konsequenzen ergeben. Auf alle Fälle ist der Parteifekretär<br />

Seiler nicht nur für Sarnen, sondern für alle anderen<br />

Gemeinden in einem kantonalen Parlamente untragbar.<br />

(fm)<br />

Bundesbeitrag. Der Bundesrat hat einen Bundesbeitrag<br />

bewilligt an die Korrektion der Großen Schliere in der Gemeinde<br />

Alpnach.<br />

7. Zentralschweiz. Sängerfest in Altdorf. Der Wettgesang<br />

der 80 angemeldeten Gast- und Verbandsvereine beginnt<br />

Samstag, den 29. Juni <strong>1946</strong>, nachmittags, und wird fortgesetzt<br />

Sonntag, vormittag, den 30. Juni. Die Wettgesangvorträge<br />

finden parallel im Tellspielhaus und in der Fest-<br />

Hütte auf dem Turnhalleplatz statt. Als Kampfgericht walten<br />

für die Verbandsvereine die Herren: HH. Dir. Abbs Bovet<br />

Freiburg, Hr. Musikdirektor Hans Lavater, Zürich, und<br />

Hr. Musikdirektor Ernst Schweri, Chur, für die Gastvereine<br />

Herr Kapellmeister Walter Aeschbacher, Basel; Herr Musikdirektor<br />

A. Oetiker, Thun, und Herr Musikdirektor Otto<br />

Kreis, Luzern. — Die Rang-Ordnung mit Punktzahl wird<br />

Ansicht, wir. haben den Mörder hier in Lausenbura selbst<br />

zu suchen Kennen Sie, Herr Doktor, hier ,n der Umgebung<br />

jemand, der der verrückt ist, oder sagen wir einmal mitunter<br />

unter geistigen Defekten leidet? Haben Sie in öftrer<br />

Praxis in den letzten Jahren mit Verunfallten zu tun aehabt,gieren<br />

Gehirn vielleicht verletzt wurde?"<br />

„Ich hatte einige Schädelfrakturen in Behandlung<br />

glaube, ihre Zahl ist gar nicht klein. - Ich folge ihren $,1<br />

dankengangen, Herr Karli. Sie meinen, der Mörder leide unter<br />

einem Gehirndefekt, entweder hervorgerufen «durch einen<br />

Unfall oder angeboren, nicht wahr? Nun, Fälle von Irrsinn<br />

haben wir im Bezirk während meiner über zwanzigjähr gen<br />

Praxis nicht machen können. Diese Leute werden auch alle<br />

versorgt, damit sie kein Unheil stiften. Ein Verrückter wie<br />

man diese Kranken landläufig nennt, ist mir nicht bekannt<br />

„Sie glauben doch auch, daß eine Verletzung des Schädels<br />

mitunter einen Gehirndefekt hervorrufen kann, sö daß der<br />

Patient nicht ganz zurechnungsfähig ist?" °<br />

„Ja. Eine Schädigung eines gewissen Gehirnteiles kann<br />

das normale logische Denken entweder ganz oder teilwpHo<br />

Fall der Morder an einem Gehirndefekt leidet es tft 2<br />

nicht anders erklärlich." ' '<br />

Karli nickte, dann meinte er: „Sie kennen die Namen<br />

nicht auswendig, die einmal wegen Schädelbruchs ode X<br />

hirnerschutterung von Ihnen behandelt worden sind?"<br />

„Mein Gedächtnis reicht leider nicht so weit" MAor* ®<br />

* * »°°° °>n°° pt Mfe Ä t<br />

am Festtage selbst bekanntgegeben. Jedem teilnehmenden 9W<br />

t=<br />

eine wird ein sinnvolles Andenken verabfolgt werden<br />

Sarnen. (Eing.) Der Schweizer Filmdienst bringt nm<br />

aa cmi in on 1 r\ TThv i« X/i«. si 1 ,j<br />

... mit<br />

18, 19. und 20. Mai, je 20 lo Uhr, in der Krone, Sarn!«<br />

ett,<br />

Gefundene Jahre. Ein literar,scher ffielterfoln '<br />

J heute "kaum mehr"denkbar ohne eine auf aus dem Fuße' f oI q<br />

Verfilmung. Die Filmproduzenten stürzen sich unersätwck<br />

aus jeden neuen „Best-seller , denn die Filmindustrie braucht<br />

immer wieder neue «tosse. Und eine ^»chverfilmuna tränt<br />

den Erfolg schon halb in sich, weil Tausende, vielleicht fc 1<br />

nen den Roman gelesen haben und nun auch seine Uebertw'<br />

gung in die silmische Sprache sthen nnd erleben wollen 3};«<br />

meisten Romanerfolge werden deshalb mich Filmerfolge'<br />

Film „Gefundene Jahres nach dem Roman von J atne j<br />

Hilton, ist in feiner filmischen Gestaltung dem literarischen<br />

Vorwurf vollkommen adäquat: Roman nnd Film sind bezaubernde<br />

Meisterwerke. Wohl ist Hiltons Roman Psyche'<br />

gisch vertiefter; der Film neigt gegen Ende ein wenig zu | en ~<br />

sationeller Spannung, was zu dem Poetischen Gehalt vieler<br />

Szenen in einem gewissen Gegensatz steht. Das ist aber nack<br />

unserer Ansicht kein Fehler oder Stilbruch, denn der Fu,,,<br />

darf sich das viel eher erlaube,, als ein literarisches gg erf<br />

„Randoin Harvest" ist vor allem ein Unterhaltungsfilm'<br />

man darf das trotz der ungeniein poesievollcn und künstleri'<br />

schen Gestaltung nicht übersehen. Mervyn Le Roy's «Regickunst<br />

entfaltet sich unaufdringlich und unbetont, und g et nbe<br />

diese scheinbare Absichtslosigkeit, mit der kleinste Einzelheiten<br />

manchmal nur angedeutet und oft hervorgehoben werden<br />

bildet den Reiz seiner Regieführung. Wenn er int letzten Teil<br />

etwas kräftiger aufträgt, ohne aber direkt aus der Rolle zu<br />

fallen, so macht das den Film für das breitere Publikum<br />

etwas wirksamer, ohne das Stilgefühl des anspruchsvollen<br />

Besuchers zu verletzen. Ueber das Spiel der beiden Hauptdarsteller<br />

könnte man ins Uferlose geraten; man kann aber<br />

auch, ohne Uebertreibung, in aller Kürze sagen: Es ist großartig,<br />

voller feinster Poesie und Anmut, eine kleine Kostbarkeit,<br />

die man sich nicht vorenthalten sollte. Wir haben<br />

sonst nicht die Gewohnheit, die Leser zu vermehrtem Kinobesuch<br />

aufzufordern, aber hier möchten wir Ihnen raten, sich<br />

diesen Film anzusehen, denn er gehört auch in seiner ethischen<br />

Haltung zu den besten Werken, die uns Amerika in den letzten<br />

Jahren geschenkt hat. (Siehe Inserat!)<br />

Sächseln. Zur Jahresversammlung des Lbwaldner Bauernvereins.<br />

Letzten Sonntag hielt der <strong>Obwaldner</strong> Bauernverein<br />

in Sächseln seine Jahresversammlung ab. Im Anschluß<br />

an die ordentlichen Geschäfte hielt der Gefchäftsführer<br />

der schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Bergbauern,<br />

Herr Jng. Agr. W. Ryser von Brugg ein aktuelles Referat<br />

über die Produktionsorientierung des Bergbauers in der<br />

Nachkriegszeit. Es >var nun deprimierend zu beobachten, wie<br />

schwach diese Versammlung besucht war. Von der wichtigen<br />

Bauerngemeinde Sächseln sollen ganze zehn Mann anwesend<br />

gewesen sein. Wenn man weiß, wie sich die Organe des<br />

Bauernvereins das ganze Jahr über alle Mühe geben, im<br />

Interesse und für dieBauern zu arbeiten und dies<br />

alles noch ehrenamtlich, so darf man sich schon fragen, ob<br />

ähnliche Veranstaltungen noch in solchen Gemeinden abgehalten<br />

werden sollen, die so wenig Interesse für gemeinsame,<br />

zielbewußte Arbeit in der Landwirtschaft aufbringe». Aas<br />

wird der auswärtige Referent von dieser betrüblichen Erscheinnng<br />

gedacht haben? F. A.<br />

Alpnach. Die Einwohnergemeindeversammlu<br />

n g vom Zonntag, den 10. Mai nächsthin, hat folgende<br />

Traktanden zu erledigen:<br />

A. Politische Gemeinde.<br />

1. Wahl von zwei Mitgliedern in den Kant<br />

o n s r a t auf die Dauer von vier Jahren; im ordentlichen<br />

Austritt befinden sich die Herren Kantonsräte<br />

Oskar Heß und<br />

Josef Rufer, Zihl.<br />

2. Wahl von sechs Mitgliedern in den Gem<br />

e i n d e r a t nnd zwar fünf Mitglieder auf die Dauer<br />

von vier Jahren, ein Mitglied auf die Dauer von zwei<br />

Jahren; im ordentlichen Austritt mit Wiederwählbarkeit<br />

befinden sich die Herren<br />

Gemeinderat Hermann Heß,<br />

Gemeinderat Josef Annen,<br />

Gemeinderat Balz von Atzigen,<br />

Gemeindepräsident Frz. Müller, und<br />

Gemeinderat Joses Spichtig.<br />

(»»folge Erreichung der Altersgrenze scheidet aus und ist<br />

nicht wieder wählbar:<br />

. ^ ^ Herr Gemeinderat Josef Maser, Großmatt.<br />

«>. « a h l des Gemeindepräsidenten auf die Dauer<br />

eines Jahres.<br />

..Können sie mir aber z. B. sagen, ob vielleicht",<br />

zog sein Notizbuch heraus, — „ob vielleicht der Bäcker Burr,<br />

oder der Metzger Mathys oder der Agent Henzi je einmal<br />

einen solchen Unfall erlitten haben?"<br />

«P 0 ' k^.rauf kann ich ^hnen antworten. Der MeWi'<br />

öor Dor<br />

~ vielleicht vier Jahren in seinem<br />

Schlachthaus einen schweren Unfall. Er fiel unglücklich und<br />

k 0m Kr>pf gegen einen Zementsockel, daß er eine<br />

-chadelfraktur davontrug. Er lag etliche Wochen im Spital-<br />

„-das ist interessant!"<br />

»Nein, nein, lieber Herr fcarli, den Mathys dürfe»<br />

nicht verdächtigen. Er wurde vollständig geheilt entlalscn<br />

und nie seither —<br />

»Ich will ihn nicht verdächtigen, Herr Doktor. Aber es<br />

i| '"eine Pflicht, jeden Faden aufzugreifen, auch wenn c<br />

nicht der rechte ist. Metzger Mathys 'war gestern in -uiz,<br />

säst uni die gleiche Zeit, als Marantelli dort nxnlte."<br />

»Mag sein. Aber Mathys nur irgendwie in Verbindung<br />

1<br />

em Mord an Marantelli bringen zu wollen, ist<br />

'st ein grundehrlicher Mensch, ein Ma"<br />

ohne ^.adel in Geschäft und Oeffentlichkeit. Mathys tun<br />

rmi!^ QU ,f, Spiel gelassen werden. Zudem, als die<br />

nden, ^ Morde /•aHUmyni, geschahen, weilte meine er im Militärdienst!<br />

Miuiarv<br />

»Ja, _5la dann!", hnmtl" meinte Karli. « .. Es ... .. klang aber nicht<br />

Ihm schien einzig wichtig: Mathys hatteci.<br />

i T l 's rr<br />

1 Wär's nicht möglich, daß er in einem pW<br />

m! ,? 9cftiger Umnachtung die Tat doch hätte voll<br />

k°""en. Aber ja - er war sa um zwei Uhr von<br />

lutj heimwärts gefahren.


4 Wahl des Gemeindekassiers auf die Dauer von<br />

' vier Jahren; im Austritt befindet sich Herr Gemeindekassier<br />

Oskar Heß.<br />

5 Delegation des Rechtes der Verwalterwahlen an den Ge-<br />

" meinderat; evtl. Wahl des Steuerverwalters und Schul-<br />

Verwalters.<br />

g. Orientierung betreffend Wohnban-Subventionen.<br />

B. Katholische Kirchgemeinde.<br />

Kreditbegehren für Reparatur der Kirchenfenster und Anfertigung<br />

von Vorfenstern im Kostenbetrage von 15 000 Fr.<br />

Lungern. (Korr.) Der Kur- und Verkehrsverein Lungern<br />

hat auf Mittwoch, den 15. Mai <strong>1946</strong>, um 20.00 Uhr, zu seiner<br />

diesjährigen Generalversammlung eingeladen. Neben den<br />

statutarischen Traktanden sieht der Verein ein recht fortschrittliches<br />

Friedens-Programm vor; so stehen als außerordentliche<br />

Anträge zur Diskussion: Durchführung einer GenilÄnschafts-Reklame;<br />

Beschaffung von Drospekt-Matxrial;<br />

Auflage einer Exkkursionskarte von Lungern und Umgebung;<br />

Ausgabe von Pauschalbilletten für das Strandbad. Unter<br />

Varia soll sogar, wie wir vernehmen, ein Vertrag betreffend<br />

Anstellung eines Kur-Orchesters für Lungern vorgelegt werden.<br />

Diese sichtlich siedenszeitmäßige Fülle der Traktandenliste<br />

ist für Lungern ein entscheidender Auftakt und es ist<br />

zu hoffen, daß die Versammlung durch regen Besuch zu guten<br />

Beschlüssen kommt. Dem initiativen Vorstand darf heute<br />

schon zu seinen vorbereitenden Arbeiten gratuliert werden.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Für unverzügliche Einführung der Mutterschaftsversicherung.<br />

Die eidg. Expertenkommission für die Einführung der<br />

Mutterschaftsversicherung hielt unter dem Vorsitz von Direktor<br />

Dr. Saxer vom Bundesamt für Sozialversicherung ihre 2.<br />

Session ab. Sie beendete ihre Beratungen über den Entwurf<br />

des Bundesamtes zu einem Bundesgesetz über Mutterschafts-<br />

Versicherung. In allen wichtigen Punkten der Vorlage konnte<br />

die Expertenkommission sich auf eine Lösung einigen. Abschließend<br />

behandelte die Kommission die Frage, ob die Mutterschastsversicherung<br />

vor der Revision des Kranken- und Unfall-<br />

Versicherungsgesetzes einzuführen oder ob ihre Einführung mit<br />

der Revision dieses Gesetzes zu verbinden sei. Sie sprach sich<br />

mit großer Mehrheit dafür aus, daß die Mutterschaftsversicherung<br />

ohne Rücksicht auf die Revision des Kranken- und<br />

Unfallversicherungsgesetzes so rasch wie möglich verwirklicht<br />

werden sollte.<br />

Pro Juventute dankt.<br />

Das Ergebnis des Pro Juventute Marken- und Karten-<br />

Verkaufs im Dezember 1945 hat erneut den Helferwillen des<br />

ganzen Schweizervolkes bewiesen. So konnten insgesamt<br />

14 207 267 Marken und 1 550 035 Glückwunsch- und Künstlerkarten<br />

abgesetzt werden, was einen Nettoerlös von Franken<br />

1 690 545.64 ergibt. Die Verwendung der Gelder erfolgt nach<br />

dem bewährten Grundsatz der Dezentralisation in den einzelnen<br />

Stiftungsbezirken gemäß dem Jahreszweck zugunsten der<br />

Für- und Vorsorge für die schulentlassene Jugend, wobei die<br />

Pro Juventute Mittel namentlich auch dort einsetzt, wo besondere<br />

Notlagen der heutigen Nachkriegszeit auftreten.<br />

Im gleichen Sinne findet ebenfalls der Reinerlös von Fr.<br />

145 323.25 für die im Jahre 1945 verkauften 322 940 Glückwünsch-<br />

und Trauertelegramme Verwendung.<br />

Die Stiftung Pro Juventute dankt der Bevölkerung und<br />

den zahlreichen freiwilligen Helfern an dieser Stelle herzlich<br />

für die traditionelle, tatkräftige Mithilfe, die den prächtigen<br />

Erfolg ermöglichte.<br />

K a n t o n e<br />

Wallis. Die Erdbebenschäden. Die vom Departement<br />

für öffentliche Arbeiten des Kantons Wallis angestellte<br />

Untersuchung über die durch das Erdbeben vom 25. Januar<br />

verursachten Schäden hat folgende Ergebnisse gezeitigt: 3485<br />

Häuser erlitten Schäden im Gesamtbeträge von Franken<br />

5 265 345.— (öffentliche Gebäude, Kirchen und Schulhäuser<br />

Fr. 850130.—, Privathäuser Fr. 4 415 215.—). In den Bezirken<br />

Siders (Fr. 3 351 880.—) und Sitten (Fr. 900 140.—)<br />

wurden die größten Schäden verzeichnet.<br />

ZchrestWiig des Schweiz. SchWuhmins<br />

Auf Aargauerboden, der die Wiege dreier großer vaterländischer<br />

Verbände trug (Sänger, Turner, Schützen), im<br />

Städtchen Zofingen, das seinerseits durch die Hochhaltung des<br />

Niklaus Trut'schen Wehrgeistes besonders in Schützenkreisen<br />

dem Bannerherrn Ehre macht, tagte über das Wochenende die<br />

ordentliche Abgeordnetenversammlung des Schweizerischen<br />

Schützenvereins. Eine Rekordzahl von Delegierten verabschiebete<br />

unter der straffen Leitung von Ernst Heiniger, Aarau,<br />

die verschiedenen administrativen Sparten und Rechnungen<br />

des letzten Kriegsjahres 1945. <strong>1946</strong> läßt sich immer noch nicht<br />

als volles Friedensjahr einreihen, doch bietet es den Schützen<br />

immerhin mit über 20 Millionen Patronen für Distanz<br />

600 m und 50 m für obligatorische und freie Uebungen in<br />

einer einzigen Jahresdotation schon mehr, als während der<br />

Kriegsjahre 1914—18 im Ganzen. Zentralprästdent Ernst<br />

Heiniger erfuhr trotz den seinerzeit geäußerten Rücktrittsabsichten<br />

—. die Demission wurde zurückgezogen — eine glättäeitde<br />

Wiederwahl und wird Gelegenheit haben n. a. auch<br />

mit neuen Kräften die größer gewordene Arbeitslast weiterzuschleppen.<br />

Dr. Walter Bohny, Baselstadt, Hptm. Burckhardt,<br />

^uzern, und Eh. Schild, Neuenburg, füllen die Vakanzen<br />

aus, die u. a. durch den Rücktritt von alt Ständerats-Präfioent<br />

^ D x. W. Amstalden, ©anten, und Michele Antonini,<br />

^»ellinzona, entstanden waren. Die Demissionäre wurden zu<br />

Ehrenmitgliedern ernannt. Mit dem Rücktritt von<br />

i~i Crr " Ständerat Dr. W. Amstalden verliert die Ur-<br />

Ichiveiz ihren einzigen Vertreter im Zentralkomitee. Der De-<br />

Missionär erhielt zum Dank für seine geschätzte Mitarbeit eine<br />

^nunde (Glasscheibe, von Künstlerhand angefertigt) und<br />

jf Brette mit Widmung. Zur Ernennung als Ehrenmitglied<br />

schweizerischen Schützenvereins — eine selten verliehene<br />

uung — unsere herzliche Gratulation!<br />

-die unter der Leitung von Nationalrat Dr. med. Bircher,<br />

stehende 4. Sparkommission für die Ueberprüfung des<br />

itärbudgets hat das außerdienstliche Schießwesen nur im<br />

""tor Jungschützen beschnitten. Das veranlaßte den eidgen.<br />

Jungschützenchef, Oberstlt. Emil Siegrist, Stäsa, zu einem<br />

Sonderappell und Dr. Bircher warnte unter Voranstellung<br />

des Gesamtinteresses bei der sich immer noch straffer anspannenden<br />

Finanzlage des Bundes fürs Jahr 1947 ungezügelt<br />

zu wünschen. Immerhin tat sich der Wille kund, alle Anstrengnugen<br />

zu unternehmen, um die volle Munitionsfreiheit<br />

wieder zu erreichen.<br />

Unter den Ehrengästen fachlicher oder gesinnungsmäßiger<br />

Verbundenheit, ergriff Oberstkorpskommandant Frick,<br />

Chef der Ausbildung, das Wort, um sich zu seinen Ideen über<br />

dav obligatorische und freiwillige Schießprogramm außer<br />

-Lieust präziser zu äußern. Sie lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />

Eine Leistungssteigerung muß angestrebt werden. Sie<br />

wird sich voraussichtlich in der Ausbildung des Schnellschusses<br />

auf maximale Distanz 300 m, meistens aber darunter, erstl<br />

ecken und ist nicht mit den bisher gepflogenen Serienfeuern<br />

auf Zeit zu verwechseln. Leistungssteigerung kann auch erzielt<br />

werden durch höhergeschraubte Anforderungen, z. B. kleiriete<br />

Scheiben. Auf alle Fälle handelt es sich bei den neuen<br />

Ideen unseres Ausbildungschefs nach seinen Worten nicht<br />

um eine generelle Kritik am Schießwesen außer Dienst und<br />

an den speziellen Verdiensten des Schweizerischen Schützen-<br />

Vereins, sondern um eine Evolution, um die Aufnahme von<br />

neuen Gedanken ohne Vorurteil.<br />

Unglückschronik<br />

Zwei Motorradfahrer verunglückt.<br />

/"^S°nntag früh verunglückte — auf der Pilgerfahrt<br />

nach Einstedeln — oberhalb Sattel der 26jährige Eduard<br />

otrcher, der in Stansstad eine Sennerei betrieb. Er fuhr<br />

!" U ,., cm Motorrad gegen ein Auto und kam ums Leben. Sein<br />

fahriger Bruder, der auf dem Sozhts mitfuhr, erlitt<br />

schwere Verletzungen.<br />

M de» M e w W d<br />

Auf die Heuernte kommt es an.<br />

Von einem landwirtschaftlichen Mitarbeiter wird uns aeschrieben:<br />

Ö<br />

Die schweizerische Rindviehhaltung ist sozusagen restlos<br />

aus das Rauhfutter eingestellt. Es ist sogar eine Besonderyett<br />

unserer Viehhaltung gegenüber den Verhältnissen in<br />

verschiedenen andern Ländern, wie Holland und Dänemark,<br />

f" 1 Rauhfutter ausschlaggebende Bedeutung zukommt.<br />

^)iese Einstellung macht uns in der Ernährung unserer Viehbestände<br />

glücklicherweise vom Auslande unabhängig. Die Heuernte,<br />

die der Gewinnung und Sicherung der Futtervorräte<br />

dient, bildet den Angelpunkt der Viehhaltung und damit der<br />

-Versorgung unseres Landes mit wichtigen wirtschaftlichen<br />

Produkten, ^n der gegenwärtigen Zeit der erschwerten Kraftsuttermitteleinfuhr<br />

und Heuersatzbeschaffung und der verkleinerten<br />

Grasfläche erfordert die Heugewinnung besondere<br />

Sorgfalt. Leider fallen gerade mit der gesteigerten Bedeutung<br />

einer guten und reichlichen Heugewinnung die immensen<br />

Schwierigkeiten infolge Leutemangel zusammen. Aus die<br />

Heuernte aber kommt sehr viel an. Jeder Bauer weiß aus<br />

Erfahrung, daß er einen großen Heustock haben muß. Die<br />

^mdernte vermag wohl qualitativ auszugleichen, aber ein<br />

u.engenausfall bei der Heuernte kann durch spätere Schnitte<br />

nicht mehr wettgemacht werden. Wenn auf einer Fläche 100<br />

Kilo Heu geerntet werden können, so gibt es in der Regel<br />

nur noch 50 bis 60 Kilo Emd und 20 bis 30 Kilo Herbstgras.<br />

^ ei letztere ist auch das Dörren infolge der kürzeren Tage<br />

und des Herbstnebels erschwert. Vom Verlauf der Heuernte<br />

hängt die Qualität des Futters ab. Um befriedigende Milchertrage<br />

zu erzielen, ist eiweißreiches Futter notwendig. Im<br />

Zeitpunkt der Blüte der mittelspäten Gräser ist der Gehalt<br />

an Nährstoffen am höchsten.<br />

Ohne besondere, fast wissenschaftlich anmutende Experimente<br />

haben wir den Einfluß der Futterqualität auf die<br />

Milchleistung im eigenen Betrieb gut feststellen können. Auf<br />

einem Stock hatten wir junges Heu, das gerade im richtigen<br />

Zeitpunkt geschnitten worden war, auf einem andern Stocke<br />

später geerntetes Heu. Aus betriebstechnischen Gründen fütterten<br />

wir zuerst die Hälfte des ältern Heues mit der entsprechenden<br />

Gabe Emd, dann kam von Weihnachten bis Ende<br />

Februar das jüngere Heu zur Verbitterung und zuletzt kam<br />

die zweite Hälfte des älteren Heues an die Reihe. Die Emdgaben<br />

blieben sich gleich. Bei der Versteuerung des jüngeren<br />

H^es stiegen die Milchleistungen etwas an, gingen aber bei<br />

t er Verabreichung von später geerntetem, aber gutem Heu<br />

ziemlich stark zurück. Um den Milchertrag auch gegen das<br />

Frühjahr, wo die Milchergiebigkeit bekanntlich etwas nachlagt,<br />

beibehalten zu können, ist es empfehlenswert, die beste<br />

Futterqualität erst in diesem Teil des Winters zu verabfolgen.<br />

re, , U''rd nicht überall möglich sein, durch zweckmäßige<br />

Einteilung die Heuernte auf einen längern Zeitpunkt zu verteilen,<br />

sondern tze Arbeitsverhältnisse werden die Heuernte<br />

bestimmen und es ist nur zu wünschen, daß die Witterung<br />

den Ernteverlauf begünstigen möge. Immerhin wird es ratsam<br />

sein, mit dem Heuen eher zu srüh als zu spät zu beginnen.<br />

Trotz den erschwerten Erntebedingungen darf die<br />

Sorgfalt bei der Ernte nicht leiden. Auf alle Fälle soll das<br />

Futter gut gedörrt werden, uni einer Uebergärung vorzubeugen.<br />

Noch nicht ganz einwandfrei dürres Heu verteile man<br />

den Wänden nach, an die Außenseiten und luftigen Stellen<br />

des «tockes. Ein gutes Dörren ist umso eher möglich, als die<br />

Arbeiten zur Beschleunigung des Dörrprozesses, wie Wenden<br />

und Zeiten, gut von weiblichen und jugendlichen Hilfskräften<br />

oder mit dem Heuwender bewerkstelligt werden können.<br />

Die Verwendung von Heinzen wird noch erhöhte Bedentung<br />

erhalten. Kinder können bei deren Beladung wertvolle<br />

Dienste leisten, und die Heugerüste ermöglichen bei unbeständigem<br />

Wetter eine Arbeitsersparnis. Durch Ansehung<br />

der Schitlfevien auf die Erntezeit und bei entsprechndem Arbeitseinsatz<br />

kann die Heuernte erleichtert werden. Für die wichtigsten<br />

Arbeiten wie Mähen und Einbringen aber muß man<br />

fachkundiges Personal zur Stelle haben. H. K.<br />

Planmäßige Obstverwertung.<br />

Es erweckt ganz den Anschein, als ob wir heuer mit einer<br />

neuen Rekordobsternte rechnen dürften. Die Baumblüte<br />

war, von gutem Wetter begünstigt, schon Jahre nicht mehr<br />

so prächtig, und wer die Hofstatten einer nähern Betrach-<br />

Streiflichter<br />

Der Thronwechsel in Rom führte in den großen italienischen<br />

Städten zu Kundgebungen für und wider die Monarchie.<br />

In der italienischen Hauptstadt wurde eine Massendemonstrativ»<br />

der Republikaner durchgeführt, während gleichzeitig<br />

die Monarchisten dem neuen König Umberto II. huldigteu.<br />

Zu Ruhestörungen scheint es nicht gekommen zu sein.<br />

König Umberto ersuchte den Ministerpräsidenten de Gasperi,<br />

eine Amnestie vorzubereiten.<br />

Die Pariser Außenministerkonferenz ist zwar über das<br />

Wochenende nicht „aufgeflogen", wie ernstlich befürchtet werden<br />

mußte, doch verheißt die registrierte leichte Aufhellung<br />

noch keinen wesentlichen Erfolg. Man gewinnt den Eindruck,<br />

die weniger starre Haltung der Sowjetvertreter bezwecke lediglich,<br />

die Fassade schlecht und recht zu wahren.<br />

Was den Friedensvertrag für Italien betrifft, zeichnet<br />

sich eine neue Gefahr ab. Die arabische Liga droht nämlich mit<br />

Krieg für den Fall, daß Tripolitanien unter italienische<br />

Treuhänderschaft gestellt werde.<br />

In Athen eröffnete der Regent Erzbischos Damaskinos das<br />

neue griechische Parlament mit einer Thronrede, in der das<br />

Datum der Volksabstimmung über die künftige Staatsform<br />

auf den 1. September festgelegt wurde. Damaskinos erhob<br />

in seiner Rede auch Anspruch auf Rückgliederung griechischer<br />

Provinzen an das Mutterland (Dodekanes, Nordepirus).<br />

An der Pariser Konferenz der Außenminister wurde erstmals<br />

über die deutsche Frage gesprochen, wobei das Rhein-<br />

Ruhr-Problem im Vordergrund stand. Die Konferenz soll vermutlich<br />

auf Mitte dieser Woche abgeschlossen werden. Ob bis<br />

zu diesem Zeitpunkt in den umstrittenen Problemen noch<br />

eine Einigung erzielt werden kann, erscheint mehr als fraglich.<br />

Die Sowjetunion widersetzt sich nach wie vor einer italienischen<br />

Treuhänderschaft über Tripolitanien.<br />

tung würdigt, wird feststellen, daß auch der Behang der<br />

Bäume verheißungsvoll ist. Es kommt jetzt nur darauf an,<br />

daß die Obstträger systematisch gepflegt und die Schädlinge<br />

energisch bekämpft werden. Dabei ist vorzuziehen, nur eine<br />

Auswahl von Bäumen zu behandeln — diese dafür mit aller<br />

Sorgfalt — statt schlechte, alte Bäume auf Kosten der<br />

guten mit durchzuschleppen; schlechte Obstbäume sollten über-<br />

Haupt radikal ausgemerzt werden, und der Bauer sollte danach<br />

trachten, nicht mehr Bäume in seinem Baumgarten zu<br />

haben, als er wirklich pflegen kann. So nur wird die propagierte<br />

Qualitätssteigerung unseres Obstbaues Wirklichkeit<br />

werden und werden wir, Verschonung von tzagelschlag und<br />

allzu großer Trockenheit vorausgesetzt, wirklich „gefreute"<br />

Obsternten erleben.<br />

Eine große Ernte bringt nun allerdings auch eine für den<br />

Produzenten unangenehme Begleiterscheinung: die Absatzschwierigkeit<br />

und damit den Preiszerfall. Mit dem Abbau der<br />

Kriegswirtschaft fallen auch für den Obstbauern die kriegszeitlichen<br />

Sicherungen für die Verwertung seiner Produkte<br />

dahin. Deshalb kommt der Arbeit der verschiedenen Kommissionen,<br />

die Hinter den Kulissen schon jetzt um die diesjährige<br />

Obsternte bemüht sind, erhöhte Bedeutung zu. Wie man am<br />

sonntag anläßlich einer Tagung der Bernischen Obstbau-<br />

Organisationen in Oeschberg von zuständiger Seite vernehmen<br />

konnte, bemüht sich gegenwärtig die sog. Exporteurkom-<br />

Mission, neue Absatzgebiete im Ausland zu erschließen; das ist<br />

besonders wichtig geworden, weil Deutschland, unser bisher<br />

größter Obstabnehmer, wohl für längere Zeit für unsern Ex-<br />

Port verloren sein dürfte. (Eigentlich ein Hohn der Weltgeschichte,<br />

daß ein verhungerndes Land als Abnehmer wichtiger<br />

Lebensmittel ausscheidet!) Um den Jnlandabsatz kümmert<br />

sich die Obsthandelskommission. Sie befaßt sich mit den Preisgruppeneinteilungen,<br />

der Sortenausscheidung, für die Lagerobstwürdigkeit<br />

usw., während sich eine Most- und Süßmostkommission<br />

speziell mit der brennlosen Obstverwertung abgibt.<br />

Eine besondere technische Kommission prüft die Verarbeitung<br />

des Obstes in Konzentrat (dessen Rolle als Zuckerersatz<br />

in normalen Zeiten wieder eher bedroht ist), in Pektin<br />

und die Verwertung als Trockentrester.<br />

Die wichtigste Kommission dürfte die Obstbaukommission<br />

sein: ihr obliegt es, die Richtlinien für den Baumschnitt, für<br />

die Produktionsrichtung usw. aufzustellen. Was hier betrieben<br />

wird, ist eine Planung auf weite Sicht und dient der<br />

Aufklärung der Schweizerbauern über die Aufgaben des<br />

Obstbaues. Neben der Obstbaukommission ist schließlich noch<br />

die sog. Propagandakommission zu nennen; sie unterstützt<br />

speziell die Arbeit der Erpertenkommission, soll di^> eine<br />

ausgedehnte Propaganda im Ausland betrieben werden mit<br />

einem Plakat: „Die Schweiz exportiert Aepsel!"<br />

Es ist zu hoffen, daß alle die erwähnten Maßnahmen sich<br />

die Hand reichen, um einem aufstrebenden Produktionzweig<br />

— eben der Qualitätsobsterzeugung — vorwärts zu helfen<br />

und damit für die schweizerische Bauernschaft eine gesunde<br />

Verdienstquelle zu sichern.<br />

Die zukünftige Regelung der Schweineproduktion.<br />

An der Abgeordnetenversammlung des Verbandes Zentralschweizerischer<br />

Schweinezuchtgenossenschaften und Einzelzüchter<br />

in Langenthal sprach Vizedirektor I. Landis, Bern,<br />

über die zukünftige Regelung der Schweineproduktion. Er<br />

führte dabei aus, daß man nicht an eine Produktionsbeschränkung<br />

in der Schweinezucht denken werde, so lange noch Lebensmittel<br />

rationiert seien. Die Bestimmungen für die<br />

Schweinekontingentierung nach der betriebseigenen Futtergrundlage<br />

seien zwar noch in Kraft, könnten aber erst später<br />

bei wesentlich verbesserter Futterversorgung wieder angewendet<br />

werden. Nach den kriegswirtschaftlichen Einschränkungen<br />

wäre eine direkte Produktionsbeschränkung jedoch verfehlt.<br />

Der Hebel soll vielmehr bei der Kraftfuttereinfuhr-, -verteilung<br />

und ^-Preispolitik angesetzt werden, so daß das Angebot<br />

auf dem Schlachtschweinemarkt indirekt gelenkt werden könnte.<br />

Besondere Bestimmungen regeln die Zuteilungen an Gebirgsbauern<br />

und nichtbäuerliche Schweinohalter. Daneben<br />

müsse aber auch eine Marktordnung für Ferkel und Faselschweine<br />

geschaffen werden, damit die Produktionsregelung<br />

wirklich spiele. Der Vortrag war vor allem als Diskussionsbasis<br />

gedacht.


Hilf mit, als wäre es Deines!<br />

27 Millionen unterernährte Kinder.<br />

22 Millionen Kinder ohne Heim.<br />

2—3 Millionen Kinder ohne Eltern.<br />

Könne wir diesem Kinderelend gegenüber gleichgültig<br />

bleiben? — In Frankreich sterben 15 Prozent der<br />

Kinder im ersten Lebensjahr, in Ungarn über 4V Pro<br />

zent. — Verheerend wirkt die Tuberkulose in den<br />

Kriegsländern.<br />

Unsere Hilfsbereitschaft darf nicht erlahmen. Wir müssen,<br />

können und wollen helfen. Wir nehmen eine neue<br />

Wochenbatzen-Karte und zahlen 50 Rappen im Monat.<br />

Für den Arveiterstand<br />

Erhöhung des Backlohnes.<br />

Die Geschäftsleitung des Schweizerischen Bäckermeisterverbandes<br />

gibt bekannt, daß mit Wirkung ab 1. Juli der Backlohn<br />

eine Erhöhung um einen Rappen pro Kilogramm Brot<br />

erfährt. Damit sei die Backlohnschmälerung, die dem Bäckergewerbe<br />

ini Oktober des letzten Jahres auferlegt worden sei,<br />

zur Hälfte wieder ausgeglichen.<br />

Zivilstandsnachrichten für den Monat April <strong>1946</strong>.<br />

Sarnen.<br />

Geburten: 1. Bruno Ferdinand, des Karl Röthlin-Meier,<br />

kantonaler Turnlehrer, Dorf. 4. Rolando Elvezio, des Elvezio<br />

Derigo-Brunner, Bahnarbeiter, Röhrli, Lungern. 5. Oskar Franz,<br />

des Oskar Blach-Bachmann, Gärtnermeister, Unterdorf. 7. Margrith<br />

Emma, des Alois Hufer-Stalder, Landwirt, Grotzi, Kägiswil. 8.<br />

Johann Anton, des Karl Jmfeld-Fuchs, Malermeister, Boribach.<br />

8. Jacqueline Thsrsfe, des Albert Siegrist-Bufer, eidg. Beamter,<br />

Kirchstraße. 8. Rudolf Paul, des Anton Arnold Windlin-Zihlmann,<br />

Senn, Kerns, St Niklausen. 10. Andreas Melk, des Alois Grifiger-<br />

Mathyer, Maschinist, Bitzighofen, Dreiangel. 10. Josefine Berta,<br />

des Josef Britfchgi-Britfchgi, Landwirt, Schwendi, Kälacher. 10.<br />

Marie Margrit, des Obigen. 10. Pia Rosa, des Clemenz von Moos-<br />

Hofmann, Polizist, Dorf, Sächseln. 11. Franz Josef, des Josef<br />

Müller-Kiser, Landwirt, Kernmatt. 14. Fritz Anton, des Fritz<br />

Schwendimann-Bucher, Hotelier, Kerns, Dorf. 16. Klara Helena,<br />

des Heinrich Müller-von Wyl, Ferger, Milchstraße. 18. Heinz Armin,<br />

des Armin Durrer-Mayr, Werkführer, Kägiswil. 19. Anton<br />

Josef, des Josef Grisiger-Gander, Fabrikarbeiter, Jordanstraße. 21.<br />

Regina Frieda, des Gottlieb v. Ah-Kaufmann, Landwirt, Schwand,<br />

Giswil. 22. Anna Luise, des Walter Durrer-Bucher, Bauarbeiter,<br />

Kerns, St. Anton. 22. Walter Josef, des Walter Durrer-Ettlin,<br />

Landwirt, Kerns, St. Anton. 29. Konrad Richard, des Walter<br />

Bucher-Müller, Möbelschreiner, Kerns, Dorf. 30. Robert August,<br />

des August Burch-Graf, Landwirt, Oberwilen, Seefurren. 30. Josef,<br />

des Josef von Rotz-Omlin, Landwirt, Dietried, llnterbächen, Kerns.<br />

Ehen: IS. Britfchgi Wilhelm Josef, Landwirt, mit Bucher<br />

Margaritha, Schwendi, Zopf. 18. Kathriner Josef Niklaus, Land-<br />

Wirt, mit Schilter Adelheid Gertrud, Rodeli, Schwendi. 13. Kiser<br />

Benedikt Karl, Landwirt, mit Albertini Genoveva Anna, Bitzig-<br />

Höfen, Matten. 18. Klay Hans Adolf, Mechaniker, mit Zeier Emilie<br />

Marie, Dorf. 26. Kiser Kaspar Wendelin, Landwirt, mit Bürge<br />

Anna Maria, Ramersberg, Bergacher. 26. Fanger Josef Ernst,<br />

Landwirt, mit Christen Mathilde Katharina, Oberwil, Schihr.<br />

Todesfälle: 2. Burch Marie geb. Frei, geb. 4. Febr. 1871,<br />

Schwendi, Wernersegg. 7. Burch-Burch Robert, Landwirt, geb. 25.<br />

März 1876, Sonnenberg, Stalden. 9. Odermatt Kurt Othmar, geb.<br />

23. August 1945, Kind des Josef Franz Odermatt-Vogel, Kernserstraße.<br />

16. von Wyl-Jmfeld Eduard Franz, geb. 23. April 1912,<br />

Schreiner, Kägiswil. 19. Huber Pater Karl, Professor und Oekonom,<br />

geb. 24. Januar 1885, Kollegium. 26. Jmfeld Katharina Elifa, geb.<br />

5. Oktober 1880, Unterdorf. 29. von Wyl-Kindler Elisabeth, geb.<br />

22. Februar 1893, Witwe des Walter von Wyl, Kägiswil.<br />

Kerns.<br />

Geburten: 27. Walter, des Walter Sutter-Bratschi, Drainenr,<br />

Obersattel, Wißerlen. 30. Oliva Anna, des Johann Josef<br />

Röthlin-von Rotz, Bannwart, St. Niklausen.<br />

Ehen: 15. Bucher Otto, Huisli, Dietried, mit Röthlin Marie<br />

Berta. 15. Blättler Josef Paul, Dietried, mit Röthlin Margaretya<br />

Karolina. 23. von Deschwanden Josef Albert, Schild, mit Saufmann<br />

Anna Margaritha. 24. Dall'Omo Peter Anton, MelchthÄ,<br />

mit von Deschwanden Martha Christina. 27. Durrer ^ofef .vtaria<br />

Eduard, Dorf, mit Granato Ruth Emma.<br />

Todesfälle: 8. Reinhard Franz Engelbert, Bamschwanv,<br />

^>eb. 14. Nov. 1884. 14. von Rotz-von Rotz Rosalia, Kagiswuerstraße,<br />

geb. 6. Juni 1866. 17. von Rotz-Durrer Josef, Unterbachen,<br />

t<br />

geb. 3. Januar 1883. 30. Abegg-Ettlin Marie, Lätten, geb. 2. Dezember<br />

1884.<br />

Sächseln.<br />

Geburten: 9. Alice Jofefine, des Alois Dmlin-SRosirer,<br />

Aegerli, Ettisried. 16. Verena Emma, des Karl Omlin-Aschwanden,<br />

„Paradisli", Ewil. 20. Siegfried Augustin, des Siegfried Kathriner-<br />

Spichtig, Endi. 26. Margrit, des Otto Grisiger-Kiser, Feld. 30.<br />

Wilhelm Joses, des Wilhelm Rohrer-Müller, Dummlibach, Welchthal.<br />

^ N ,<br />

Ehen: 22. Rauber Adolf, von Egerkingen (Solothurn), in<br />

Balsthal, mit Müller Jda Maria. 26. Anderhalden Nikolaus Alow,<br />

Turmattli, Ettisried, mit von Moos Hilda Margaritha. 26. Rohrer<br />

Alfred Alois, Jfang, Flüeli, mit Rohrer Anna Hermine. 26. Schalin<br />

Nikodem, Dossen, Flüeli, mit Rohrer Anna Sophie.<br />

Todesfälle: 4. Theiler aeb. Omlin Agnes, Lochmannmattli,<br />

Flüeli, geb. 18. April 1883. 5. von Ah Leonhard Paul, Wisfibach,<br />

geb. 10. April 1914. 14. von Flüe geb. Müller Bernhardine,<br />

Mätteli, Dorf, geb. 23. November 1863.<br />

Alpnach.<br />

G e b u r t e u : 1. Josef, des Paul Wallimann-Ettlin, Landwirt,<br />

Schoried. 5. Priska Lore, des Otto Kohl-Kehrli, Handlanger,<br />

Schwand. 12. Elsa Anna, des Alois Hüppi-Odermatt, Bauarbeiter,<br />

Unterdorf. 12. Bernhard Walter, des Walter Britfchgi-Britfchgi,<br />

Mechaniker, Unterdorf. 11. Anton August, des Anton Durrer-<br />

Durrer, PostHalter, Alpnachftad. 16. Margaritha Pauline, des<br />

Maria Blättler-Frühauf, Landwirt, Feld. 17. Alfred Niklaus, des<br />

Anton Renggli-Wallimann, Landwirt, Rütiberg. 18. Walter Albin,<br />

des Hieronymus Bachmann-von Ah, mech. Schreinerei Schoried.<br />

22. Jsidor Karl, des Franz Zumstein-Jmfeld, Forstarb., Wäi»li.<br />

Ehen: 15. Barmettler Arnold, Senn, mit Durrer Agatha,<br />

Rengg. 25. Brnnd Robert, Fräser, mit Lüthold Erna, Seeblick.<br />

29. Flüeler Walter, Landwrt, mit Bolt Josephine, Neuheim.<br />

Todesfälle: Keine.<br />

Giswil.<br />

Geburten: 5. Ernst, des Hofer-Hirsbrunner Johann, Eili.<br />

14. Anton Emil, des Berchtold-Ming Josef Burgmatt. 15. Priska<br />

Anna, des Kathriner-Degelo Josef, Diechtersmatt. 25. Johann<br />

Alois, des Ming-von Deschwanden Hermann, Schrotenhaus. 27.<br />

Margrith Elisabeth, des Riebli-Wolf Joses, Brüggi,<br />

Ehen: 24. Ambiel Joses Remigius, Landwirt, mit Enz Anna<br />

Maria. 25. Jmfeld Johann Alois, Zimmermann, mit Abächerli<br />

Hedwig Alice, Grütli.<br />

Todesfälle: Keine.<br />

Lungern.<br />

Geburten: 1. Rosmarie, des Johann Josef Jmfeld-Kiser,<br />

Grundegg. 8. Rosmarie Agnes, des Albert Nikolaus Zumstein-Jmfeld,<br />

Ei. 10. Anton Wilhelm, des Franz Ming-Halter, alte Kirche.<br />

Ehen: 20. Gaffer Otto Josef, Straßenarbeiter, Kaiserstuhl, mit<br />

Jmfeld Anna Rosalie. 20. Jans Johann, Landarbeiter, Rain, mit<br />

Gasser Martine Karoline.<br />

Todesfälle: Keine.<br />

Engelberg.<br />

Geburten: 1. Heinz Peter, des Götschi-Stern Ernst.<br />

Ehen: 24. Krüger Johannes Emil, Vermessungstechniker, mit<br />

Ilse Stern. 30. Kohn Karl, Kaufmann, mit Marie Gertrud Elsner.<br />

Todesfälle: 25. Amrhein Johann, Armenverwalter, geb.<br />

7. Mai 1872. 28. Amberg geb. Henrici Juliane Henriette Bertha,<br />

Witwe von Dr. Amberg Karl, geb. 28. August 1893.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 16. Mai.<br />

11.3» W. A. Mozart. Violinkonzert. 12.40 Studioorchester.<br />

17.00 Ria Ginster singt. 18.10 Das tapfere Schneiderlein.<br />

Märchenspiel. 18.55 Unterhaltungskonzert. 20.00 Lieder, die<br />

wir lieben. 20.20 Jnstrumentalensemble. 20.50 Tric-trac<br />

bernois. 22.05 Tanzmusik. 22.30 Pariser Swing-Band.<br />

Freitag, 17. Mai.<br />

11.30 Das Freitagsmosaik. 12.40 Studioorchester. 17.00<br />

Zeitgenössische Schweizer Musik. 18.15 Die deutsche Schweiz<br />

„r,d Deutschland. Vortrag. 18.35 Italienische Musik. i 9ln<br />

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eines Konzertes aus der Tonhalle Zur.ch. 22.3g 3 °<br />

Leonard, und Achille Christen et son rythme.<br />

Samstag, 18. Mai.<br />

1130 Stuhl No. 263, Parkett, 11. Reihe, links. i l4 ,<br />

«laviervorträae. 12.00 Volkstümliche Musik. 12.40 Die 3ß n<br />

che im Bundeshaus. 12.50 Tony Bell spielt. I7.0v Radiosertett.<br />

17.45 Chansons. 18.00 Schallplatten. 18.45 Minietuten<br />

19.15 Heimatlieder. 19.40 Die Woche. Hörbericht. 20 gg<br />

Buntes volkstümliches Schallplattenkonzert. 21.00 Wiederholung:<br />

Füsilier Muheim. Ein Spiel. 22.10 Orchester Lothar<br />

Löffler. 22.30 Tanzmusik.<br />

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während des Krieges, weshalb erst jetzt wieder<br />

diese beste Mischung ihre hohe Qualität unter<br />

Beweis stellen kann.<br />

ETLIN-REINHARD<br />

Mitglied des Verbandes schweiz. Kaffe-fachle»^


«unten / Samstag, den 18. Mai <strong>1946</strong> .<br />

® strne 76. Jahrgang — Nr. 39<br />

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Konservatives Organ von Obwalden<br />

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Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Garnen. Tel.86237 Tel. 2 12 54. und Filialen. (MitAusnahme des KantonZ<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rv Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie.. Tarnen — Tel 8 60 33 V5V Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Echriftwahl<br />

'<br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Z U ?<br />

Am 5. Mai waren es 125 Jahre 'seit dem Tode des einst<br />

mächtigen Kaisers Napoleon I. auf der Insel St. Helena. Er<br />

war ein gebürtiger Italiener von der Insel Korsika. Auch<br />

die Freuden eines Feldherrn und Kaisers haben zuweilen<br />

einen kurzen Schnauf. Aber das Sprichwort sagt auch: „Jeder<br />

ist seines Glückes Schmied." Das hat sich letzte Woche neu an<br />

einem König und Kaiser bewahrheitet.<br />

Ein König nimmt den Hut und reist in die Fremde.<br />

Am 9. Mai hat König Viktor Emanuel III. in der Villa<br />

Maria Pia zu Neapel abgedankt. Am 11. November 1869<br />

zu Neapel geboren, regierte er seit 1900. Sein Vater Humbert<br />

I., der volkstümliche Herrscher, war am 29. Juli 1900<br />

in Monza ermordet worden. Der junge König Viktor Emanuel<br />

zeichnete sich anfänglich durch kluges politisches Urteil<br />

aus. Das Haus Savoyen, dem er entstammte, wurde besonders<br />

volkstümlich, als Viktor Emanuel sich mit der Rolle des<br />

konstitutionellen (verfassungsfreundlichen) Herrn begnügte<br />

und wenig persönliche Macht auszuüben gedachte. In der<br />

Außenpolitik blieb er dem bisherigen Kurs treu, der das<br />

Land in das gefährliche Kielwasser des Dreibundes Deutschland-Oesterreich-Jtalien<br />

geführt hatte. Als der erste Weltkrieg<br />

sich von ferne am Horizont wie ein Gewitter am Pilatus<br />

ankündete, wußte er klug, aber sicher, den Rank zu nehmen<br />

hin zu den künftigen Alliierten, also gegen den Dreibund.<br />

Die Monarchie hat damals wohl den Höhepunkt ihrer<br />

Beliebtheit erreicht. Mittlerweilen konnte Italien durch einen<br />

kurzen Krieg mit den Türken Lybien in Nordafrika und die<br />

Dodekanes-Jnseln im östlichen Mittelmeer in den Sack stekken.<br />

Auch sielen ihm nach dem ersten Weltkrieg einige erwünschte<br />

Gebiete wie Trient, Südtirol und Trieft zu. Aber<br />

die großen Brocken in Deutsch-Ostafrika wurden von den<br />

Franzosen und Engländern allein verschlungen. Der Italicner<br />

durfte sich an den eigenen Maroni satt essen. Viktor<br />

Emanuel, dem die stille Häuslichkeit zusagte, war nicht der<br />

Mann, um mit den Fäusten aufzutrumpfen. Wäre es aus<br />

ihn allein angekommen, hatten die Italiener nicht ein Dutzendmal<br />

zum Krieg ausziehen müssen.<br />

Eine schicksalsschwere Wendung kam, als der ehemalige<br />

Maurer Benito Mussolini 1922 seine funkelnden Diktatorenaugen<br />

zu rollen begann und sich auf den Kutschbock setzte.<br />

Der König, von Statur klein, verschwand nun körperlich<br />

und geistig vor dem gewaltigen Gernegroß. Der wußte die<br />

Großmacht zu spielen, indem er Abessinien, das mehr als<br />

dreimal so groß wie Italien ist, trotz ewigem Freundschafts-<br />

Pakt, 1935 mit Krieg überzog. Der Kaiser Haile Selassie verließ<br />

das Land nach Eroberung von Addis Abeba im Mai<br />

1^36, Viktor Emanuel mußte den Titel eines abessinischen<br />

Kaisers annehmen. Aber das „Kaisern" war von kurzer<br />

Herrlichkeit. Am 5. Mai 1941 kehrte der Negus Haile Selassie,<br />

über den jahrelang die Witzblätter und unsere Dorfbuben sich<br />

lustig gemacht hatten, als Herrscher in sein Reich zurück, weil<br />

die siegreichen Engländer ihn großmütig an Ort und Stelle<br />

zurückversetzten. Heute steht sein Thron fester denn je.<br />

Der Mai spielt aber noch ein drittes Mal innert 10 Iahren<br />

eine Rolle in der italienischen Geschichte. Bald nach der<br />

Abdankung verließ Viktor Emanuel 'sein geliebtes Italien<br />

und fuhr in die freiwillige Verbannung nach Aegypten, wo<br />

König und Königin von König Faruk mit allen Ehren empfangen<br />

wurden. Voraussichtlich wird also das italienische<br />

^errscherpaar im Spätherbst die goldene Hochzeit auf fremder<br />

Erde feiern. Einst floh Haile Selassie in die europäische<br />

Verbannung. Heute weilt Viktor Emanuel, sein Demütiger,<br />

nt der afrikanischen Verbannung. Fleck ist Fleck, Schuld ist<br />

«chuld. Es gibt eine ewige Gerechtigkeit.<br />

der unheimliche U n b e k a n n t e<br />

Roman von Emil Hering. 6<br />

„Und der Agent Henzi?"<br />

„Der Henzi? — Der Henzi kam mit seiner Familie vieleicht<br />

vor zwei Jahren nach Laufenburg. Aus dem Berniichen.<br />

Wenn ich nicht irre, aus Langenthal. Er war bis vor<br />

einigen Monaten Agent bei einer Lebensversicherungsgeselllchaft.<br />

Er muß mit ihr Krach gehabt haben. Jetzt soll er Ac-<br />

^tftteur verschiedener Versicherungs-Heftchen sein."<br />

»Und fein Leumund?"<br />

--Tn erkundigen Sie sich am einfachsten beim Bezirksamt-<br />

'»mm. Ich kenne den Mann zn wenig. Er scheint ein Ei-<br />

»enbrödler zu sein. Aber ich habe über ihn nichts Nachteil!-<br />

Leid^lebt" ^ ^ ^ e r ein harmloser Mensch, der keinem zu<br />

„Und der Bäcker Burri?"<br />

firr+"^Utr^ — Nein, Burri ist absolut integer. Uebrigens<br />

er eine» steifen rechten Arm."<br />

soll" s ' a "jemanden verdächtigen, Herr Doktor. Es<br />

aber schon mehr als einmal vorgekommen sein, daß der<br />

Wie du grüßest, so wirst du gegrüßt, sagt der Italiener.<br />

Von 1918 bis 1922 wurde die innere Lage Italiens immer<br />

ernster. Die Hetze der äußersten Linken brachte das<br />

Land bis an den Rand des Bürgerkrieges. Der Faschismus<br />

als Reaktion der äußersten Rechten schoß ins Kraut. Das<br />

Königshaus war unfähig, die Aufgaben der Stunde zu lösen.<br />

Unter dem Einfluß seiner Umgebung weigerte sich Viktor<br />

Emanuel, mit Gewalt dem Marsche der Faschisten nach Rom<br />

sich zu widersetzen. Wohl gewann er dadurch die Führer des<br />

Faschismus für die Idee der Monarchie, aber er hätschelte<br />

im gleichen Zug die Diktatur, die nun die demokratischen<br />

Freiheiten zerstörte, die durch die Verfassung des Königreiches<br />

begründet worden waren. Von da an (28. Oktober<br />

1922), während zweier Jahrzehnten, galt das Haus Savoyen<br />

in den Augen der ganzen Welt als Freund des Faschismus.<br />

Das Volk, dem die Fuchtel Mussolinis seelisch fremd war,<br />

hoffte, daß der König Mussolini von einer Abenteurerpolitik<br />

zurückhalten könnte. Die Kaiserkrone in Abessinien und die<br />

Königskrone von Albanien waren dem König nicht zuwider,<br />

obwohl erstere durch einen Angriffskrieg, letztere nicht einwaudfrei<br />

erworben worden war.<br />

Viktor Emanuel hatte nicht den Mut, die Ehre seines<br />

Landes und seines Herrscherhauses zu retten, indem er die<br />

Unterzeichnung der Kriegserklärung an seine alten Verbündeten<br />

1940 verweigert hätte. Es wurde immer klarer, daß<br />

das Abenteuer Mussolini-Hitler in einer Katastrophe enden<br />

mußte. Italien erlitt durch die angloamerikanischen Bombardierungen<br />

unermeßliche Schäden. Der König sah ein, daß<br />

er mit seinem Verbündeten in Berlin das Tischtuch zerschneiden<br />

müsse. Das geschah im Juli 1943 durch den berühmten<br />

Staatsstreich, bei dem Mussolini in Nummero. Sicher versorgt<br />

wurde. Trotzdem wartete man mit der Kapitulation bis zum<br />

September, was ein unglückliches Zögern war. Die Folge<br />

war die Vermehrung der Ruinen. Der Neu-Faschismus konnte<br />

gedeihen. Viktor Emanuel war unbeliebt geworden. Es<br />

blieb ihm nichts anderes übrig, als seinem Sohne die Regierung<br />

als Generalleutnant zu übergeben, ohne eigentlich<br />

abzudanken. Das war wieder ein Schuß neben die Scheibe.<br />

Die Rolle des Königs war ausgespielt. Sein Sohn Humbert<br />

II. übernimmt ein ungefreutes Erbe.<br />

Warum geht Viktor Emanuel gerade jetzt? Das Land steht<br />

an, 2. Juni vor der Frage, ob weiter Monarchie oder Republik.<br />

Der Kronprinz wäre der Mann, um das Ansehen<br />

der Monarchie zu retten. Aber die Aussichten sind gering, da<br />

die große Partei der Christlichen Gewerkschaften überraschenderiveise<br />

sich gegen die Monarchie ausgesprochen -hat. Der<br />

Wirrwarr ist groß, weil das Volk demokratisch noch nicht geschult<br />

ist und doch mit dem Stimmzettel über Monarchie<br />

oder Republik entscheiden soll.<br />

Der neue König, Humbert II., hat erklärt, er werde sich<br />

bestimmt dem Volksentscheid unterziehen. Drum hat er schon<br />

den Namen „Der Maikönig" erhalten. Es ist schwer zu prophezeiheu,<br />

ob er mehr als einen Dreißigst lang den Königstitel<br />

tragen wird. Wird das Volk sich für die Republik entscheiden,<br />

so wäre dem Haus Savoyen eine Regierungszeit von<br />

85 Jahren beschicken gewesen. Bei allen Mängeln des Herrscherhauses<br />

muß doch anerkannt werden, daß es ehrlich dem<br />

Volkswohle dienen- wollte.<br />

Das Schweizerhaus steht wohlgebaut mitten im Ringen<br />

um den Frieden. Nicht das Maulbrauchen sei dem Schweizer<br />

das Wichtigste, sonderjn Lebens- und Arbeitsgemeinschaft<br />

freier Menschen in tiefchristlicher Gesinnung. :—:<br />

Teufel in harmlose Menschen fuhr und sie zu Dummheiten<br />

verleitete!"<br />

„Gewiß, ich streite es nicht ab. Das ist tatsächlich vorgekommen<br />

und kommt vielleicht noch immer vor. Bei jedem<br />

Verbrechen ist übrigens der Schwarze mit von der Partie,<br />

wenn's wir Moderne auch nicht wahr haben wollen!"<br />

Karli steckte sein Notizbuch wieder in die Brusttasche.<br />

Da er keine weiteren Fragen mehr zu stellen beabsichtigte,<br />

fragte Dr. Bauhofer: „Sie haben vorhin, bei der Deutung<br />

der Buchstaben auf den vorgefundenen Patronenhülsen, gesagt,<br />

der Mörder werde noch einen Mord begehen. Hat man<br />

zur Verhinderung eines fünften Mordes die nötigen Vorkehren<br />

getroffen?"<br />

„Man hat Vorkehren getroffen schon seit dem zweiten<br />

Mord. Der ganze verfügbare Polizeiapparat ist in höchster<br />

Aktion. Man hat nichts unversucht gelassen, dem Mörder<br />

auf die Spur zu kommen. Leider bis heute ohne Erfolg!"<br />

„Sind Sie überzeugt, daß es sich hier wirklich um ein<br />

und denselben Mörder handelt?"<br />

„Ja. Schon die Patronenhülsen beweisen es.<br />

„Es könnte auch ein anderer seine Patronen zeichnen."<br />

„Gewiß. Aber die aufgefundenen, alle desselben Kali-<br />

O b w a l d e n<br />

Sammlung von Lebensmitteln für die Hungergebiete<br />

im Ausland.<br />

Wir treten mit der Bitte an Sie heran, zu prüfen, ob<br />

nicht in Ihrem Haushalt ein Ueberschuß an Lebensmitteln,<br />

Kartoffeln, Dörrgemüse und Dörrobst besteht. Viele dem Hungertode<br />

nahe Familien des Auslandes warten mit Sehnsucht<br />

auf Lebensmittel. Wir wollen ihre Hoffnung nicht enttäuschen<br />

und unsern kleinen Beitrag zur Linderung der großen Not<br />

beisteuern.<br />

Lebensmittel für die Hungergebiete sind in guter, sauberer<br />

Verpackung abzugeben, Kartoffeln sind vorher gut zu<br />

erlesen und abzukeimen.<br />

Die Sammlung findet ab Montag, den 2 0.<br />

bis 27. Mai 194 6 statt.<br />

Folgende Firmen haben sich in freundlicher Weise bereit<br />

erklärt, das Sammelergebnis zur Weiterleitung entgegenzunehmen:<br />

Sarnen-Dorf: Karl Müller, Landesprodukte<br />

Schwendn Hans Verwert, Bäckerei und Landesprodukte<br />

Wilen: Otto Rammelmeyer, Landesprodukte<br />

Kägiswil: Josef Fanger, Sennerei<br />

Alpnach: Simon Heß, Landesprodukte<br />

Alpnachstad: Balz Wallimann, Sektionschef.<br />

Kant. Fürsorgeamt Obwalden.<br />

3. Unterwaldner Musiktag in Beckenried, 26. Mai evtl.<br />

2. Juni <strong>1946</strong>. Da in acht Tagen schon der Musiktag Wirklichkeit<br />

wird, macht die Tombolakommission darauf aufmerksam,<br />

daß ider Losverkauf möglichst «beschleunigt wird, da<br />

man in den nächsten Tagen bereits mit der Abrechnung beginnt.<br />

Die Ziehung der Tombola findet sofort nach dem<br />

Musiktage statt. -k-<br />

Der Kartoffelkäfer ist wieder im Land! Am 5. Mai wurden<br />

in Giswil die ersten Kartoffelkäfer dieses Jahres entdeckt.<br />

In einem Acker von wenigen Aren, wo die Kartoffelstauden<br />

kaum das Erdreich durchbrochen hatten, wurden an<br />

drei aufeinanderfolgenden Tagen weit über 100 Käfer und<br />

zahlreiche Eigelege gefunden. Seither mehren sich die Funde<br />

von Käfern und Eigelegen in Giswil, Alpnach, Sachsein<br />

und vor allem in Sarnen, hier besonders hinter dem Kapuzinerkloster.<br />

Bereits muß für dieses Jahr wieder mit einem<br />

starken Auftreten dieses Schädlings gerechnet werden. Es ist<br />

daher Pflicht eines jeden Kartoffelproduzenten, schon jetzt<br />

die Kartoffelstauden regelmäßig abzusuchen.<br />

Welche Maßnahmen sind zu ergreifen,<br />

wenn Käfer entdeckt werden?<br />

1. Sofort alle Kartoffelstauden genau absuchen und gefundene<br />

Käfer und Eigelege vernichten.<br />

2. Der Ackerbaustelle sofort Meldung erstatten.<br />

3. Alle Wochen wenigstens zweimal den Garten absuchen.<br />

4. Wo in einem großen Acker viele Käfer auftreten, die<br />

Kartoffelstauden mit 1 Prozent Gesarol bespritzen.<br />

5. Sobald kleine Larven auftreten, auf jeden Fall spritzen,<br />

am besten mit 0,4 Prozent Kalkarsen.<br />

Wilde Kartoffelstauden in andern Kulturen, z. B. im Getreibe,<br />

müssen ausgerissen werden. Sie sind die schlimmsten<br />

Verbreitungsherde. Gemäß regierungsrätlicher Verordnung<br />

vom 18. März <strong>1946</strong> ist die Bekämpfung des Kartoffelkäfers<br />

für alle Produzenten obligatorisch. Die Unterlassung einer<br />

gründlichen Bekämpfung wird mit Geldbußen bestraft.<br />

Ein Rücktritt. (Eing.) Mit Schluß des Schuljahres 1945/46<br />

tritt eine Lehrkraft aus dem Schuldienst der Gewerbeschule,<br />

die es verdient, ehrend genannt zu werden, es ist Herr<br />

Zeichnungslehrer K. E. Leuchtmann in Sarn<br />

e n. Volle 46 Jahre hat er mit vorbildlicher Gewissenhafbers,<br />

stammen von demselben Mann. Die Buchstaben haben<br />

alle denselben Charakter, und — was kein anderer wußte<br />

hinter jedem Buchstaben steht ein Ausrufzeichen!"<br />

„Ja — dann kann man daran nicht mehr zweifeln!"<br />

nickte Dr. Bauhofer. „Man wird aber gut daran tun, die<br />

Bevölkerung nochmals darauf aufmerksam zu machen, daß sich<br />

niemand ohne Begleitung außerhalb seiner Ortschaft begiot."<br />

„Das wird das Bezirksamt bestimmt besorgen. Und ich<br />

rechne, nach dem gestrigen Fall wird voraussichtlich für die<br />

Gegend noch mehr Polizei angefordert und vielleicht auch<br />

das Militär in die Suchaktion einbezogen werden."<br />

Es war bereits neun Uhr vorbei, als Karli über den<br />

Marktplatz schritt. Der Platz, umsäumt von hochgiebeligen<br />

Häusern, deren Fenster im Frühling und Sommer mit zierenden<br />

Blumen überfüllt sind, war schier menschenleer.<br />

Karli kam bei der Metzgerei Mathys vorbei und sah den<br />

Metzger in seinem weißen Schurz im saubern Verkaufslokal.<br />

Nein, der sah wirklich nicht aus wie ein Mörder.<br />

Ehe er sich ins Bezirksamt begab, trat er bei Wachtmeister<br />

Senger ein, den er durchs Bogenfenster an seinem<br />

Pulte über Akten gebeugt erblickte.<br />

„Nichts Neues, Herr Wachtmeister?"


tigkeit sein Schulszepter geführt. In unzähligen Fortbildungskursen<br />

holte er das Rüstzeug zu zeitgemäßem Unterricht<br />

und beruflichem Erfolg.<br />

Schon vor dem Bestehen der Gemeinde-Gewerbeschulen<br />

wirkte er als Zeichenlehrer an der kant. Zeich<br />

e n s chn l e. Jeweils an einem Sonntagnachmittag sammelte<br />

er in Sarnen und Sächseln die Lehrlinge des Kantons<br />

zum Unterricht. Nach Obligatorischerklärung der Gewerbeschule<br />

wirkte er auch mehr als ein Dezennium als Zeichenlehrer<br />

in Kerns und Alpnach.<br />

Seit Einführung der Lehrlingsprüfungen im Jahre 1901<br />

war er ununterbrochen P r ü f u n g s e x p e r t e. Er hat in<br />

den 45 Jahren dieser Tätigkeit den großen Aufstieg des geweiblichen<br />

Bildungswesens miterleben dürfen.<br />

Auf seine Anregung hin wurde im Jahre 1322 durch den<br />

Gewerbeverband von Obwalden eine Berufsberatungsstelle<br />

ins Leben gerufen, deren Inhaber Herr<br />

Leuchtmann heute noch ist. — Vor zirka 10 Jahren berief<br />

ihn das Vertrauen der Behörden auch in die Lehrlingsk<br />

o m m i s s i o n und seit Gründung der kantonalen gewerblichen<br />

Berufsschule betreut er in vorzüglicher Weise das Amt<br />

eines Bibliothekars dieser Schule.<br />

Wenn man bedenkt, daß der Demissionär außer dieser Betätigung<br />

noch mit seinen 70 Jahren hauptamtlich im Kollegium<br />

und an der Mädchensekundarschule Sarnen 29 Unterrichtsstunden<br />

erteilte, so nötigt das zu besonderer Hochachtung<br />

vor dieser Leistung, und es ist zu hoffen, daß man durch<br />

eine noble Geste solch langjährige gewissenhafte Arbeit belohnt.<br />

Backlohn und Brotpreis. Der Bund hat sich die künstliche<br />

Verbilligung des Brotes während des Krieges ein erkleckliches<br />

Stück Geld kosten lassen und im letzten Herbst das Brot in<br />

die Verbilligung einbezogen. Dabei wurde aber auch den<br />

Bäckern durch eine Reduktion des Backlohnes um 2 Rappen<br />

ein Opfer zugemutet. Seither hat das Gewerbe einen harten<br />

Kampf gegen diese Maßnahme geführt, besonders seitdem<br />

es -durch einen Gesamtarbeitsvertrag bedeutende soziale<br />

Mehrleistungen auf sich genommen hat. Nun ist den Bäkkern<br />

aus den 1. Juni eine Erhöhung des Backlohnes um<br />

1 Rappen zugestanden worden, d. h. der Bund gibt den Werzen<br />

um einen Franken pro Zentner billiger ab. Damit bleibt<br />

also der Brotpreis unverändert. Aber die Bundeskasse<br />

wird mit rund 3,5 Millionen Franken mehr belastet. Jeder<br />

Milch- und jeder Brotrappen, der auf der Bundeskasse lastet,<br />

zählt sich zu großen Summen zusammen. Auf die Dauer<br />

wird diese künstliche Preismanipulierung nicht durchgehalten<br />

werden können.<br />

Erfolgreiche <strong>Obwaldner</strong> Kynologen an der Internationalen<br />

Hundeausstellung in Luzern am 11. und 12. Mai <strong>1946</strong>.<br />

Afghanische Windhunde: Int. Ch. und Weltsieger<br />

Garrymhor Duvraj, war hors concours ausgestellt; Rahman<br />

of Rohilla, sehr gut; Hazara's Elura, sehr gut. Alle drei im<br />

Besitze von Fr. E. Stockmann-Heinrich, Sarnen.<br />

Chow Chow (chinesischer Spitz): Feng Du Hsiang,<br />

1. Pr. vorzüglich, Schweizer Sieger <strong>1946</strong> und Cacib (3. Anwartschaft<br />

a. d. Int. Schönheits-Champ.) i. d. OK und 1.<br />

Pr. v .i. d. NK. Züchter und Besitzer: Hs. Wirz, Bürgel,<br />

Sarnen; Feng Ling Tu Hanfutschu, 2. Pr. vorzüglich, Bes.:<br />

Fr. Berw. M. Gasser-Jmfeld, Sarnen; Amugha Utschigin,<br />

2. Pr. vorzüglich; Sulamith Drago Ming, 3. Pr. s. g., beide<br />

im Besitz von E. und Hs. Wirz, Bürgel, Sarnen.<br />

Kuvasz (Ungar. Hirtenhund): Cilly v. Kiekemal, 1. Pr.<br />

vorzüglich und Schweizer Siegerin <strong>1946</strong>. Bes.: Dir. Zimmermann,<br />

Alpnach.<br />

Zwergschnauzer: Lorly vom Sarner See, 1. Pr.<br />

vorzüglich und Schweizer Siegerin <strong>1946</strong>; Ria vom Sarner<br />

See, 2. Pr. vorzüglich; Rebus vom Sarner See, vorzüglich;<br />

Margo vom Sarner See, sehr gut. Alle vier im Besitze des<br />

Züchters: Georges Henninger, Sarnen/Wilen.<br />

ai.<br />

Allseits herzliche Gratulation!<br />

5V Jahre Turnverein Sarnen. (Eing.) Am kommenden<br />

26. und 28. Mai, Sonntag und Dienstag abend, nach der<br />

Maiandacht, begeht der Turnverein Sarnen in etwas feierlichem<br />

Rahmen sein 5 0. W i e g e n s e st.<br />

Als Träger vaterländischen Gedankengutes und im Bestreben,<br />

eine seelisch und körperlich gesunde Jugend heranbilden<br />

zu helfen, hat dieser Verein seit seinem 50jährigen<br />

Bestehen große und verdienstvolle Arbeit an der engern und<br />

weitern Heimat geleistet. Der Jubilar freut sich ganz speziell,<br />

an diesem Festanlaß die noch lebenden Gründermitglieder<br />

für ihre T u r n e rt r e u e zu ehren.<br />

Die Aktivmannschaft, die sich seriös für den Sektions vettkämpf<br />

für das Kantonale Turnfest am kommenden 6. und 7.<br />

Juli in Reiden vorbereitet, tritt mit einem reichhaltigen<br />

und gediegenen Programm vor die Öffentlichkeit.<br />

„Nichts Neues, trotzdem wir uns wirklich alle erdenkliche<br />

Mühe geben. Noch gestern Abend spät trafen mehrere Mann<br />

der Kriminalpolizei ein. Ich mußte ihnen ausführlich Bericht<br />

erstatten über alle vier Fälle. Wir tagten bis morgens drei<br />

Uhr. Oberleutnant Metzger aus Zürich •—"<br />

»Ist der auch hier? Ein tüchtiger Mann!"<br />

„Er ist nun der Chef und hat sein Hauptquartier im<br />

Archiv des Bezirksamtes aufgeschlagen. Siebenzehn Mann<br />

sind ihm jetzt unterstellt — Leutnant Morel von der Polizei<br />

hat sich laut Befehl der Polizeidirektion mit seinen<br />

Mannen ihm zur Verfügung gestellt. Nun geht es systematisch<br />

an die Arbeit. Oberleutnant Metzger und Leutnant<br />

Morel haben die ganze Nacht durchgearbeitet und alle Mannen<br />

haben heute in der Frühe bereits ihre Befehle in Empfang<br />

genommen. Es ist aber auch höchste Zeit, daß man endlich<br />

den unheimlichen Burschen faßt. Uebrigens, Oberleutnant<br />

Metzger hat bereits nach Ihnen gefragt, Herr Karli!"<br />

„Ich werde mich sofort bei ihm melden! Ich danke, Herr<br />

Wachtmeister!"<br />

Oberleutnant Metzger war ein Mann anfangs der vierziger<br />

Jahre. Er war ein starker Mann, fest, gerade, von<br />

breitem Wuchs. Sein Gesicht war kühn geschnitten, wie gemeißelt.<br />

Seine Stirne war breit und stark, über ihr stand<br />

das dichte, wellige Haar.<br />

Er sah von den Akten auf, als Karli ins dumpfe Archiv<br />

trat. Und als er ihn erkannte, erhob er sich sogleich und kam<br />

dem jungen Detektiven entgegen. Freudig begrüßte er ihn.<br />

Sonntag, den 26. Mai, nachmittags, findet eine K i n -<br />

der Vorstellung statt. t ^<br />

Die Sarner Turner freuen sich, vor einer vollbesetzte:<br />

Turnhalle ihr Bestes hinzugeben, und bitten die verehrte<br />

Bevölkerung, den 26. und 28. Mai für den Turnverein Sarnen<br />

zu reservieren. — (Man bittet auf Beachtung des m<br />

der nächsten Woche in dieser Zeitung erscheinenden Inserates.)<br />

Sarnen. W u h r g e n o s s e n sch a f t A a - M elcha a.<br />

Dem sehr umfangreichen Tätigkeitsbericht für die ^a9 l ' e<br />

1941/46, abgelegt vom Präsidenten des Verwaltungsrates,<br />

Herrn Spitalverwalter Josef Gasser, entnehmen wir folgende<br />

interessante Angaben über das Sand- und Schotterwerk<br />

in Sarnen:<br />

Noch im Jahre 1930 wurde die Schottergewinnung aus<br />

dem Sandbett mit den allerprimitivsten Mitteln betrieben.<br />

Vor allem fehlte es an jeglicher Waschvorrichtung; der<br />

Betonschotter und der Maurersand waren wegen des Holzund<br />

Schlammvorkommens nicht mehr verwendbar; das Material<br />

lag ungewaschen und unsortiert aus dem Sandbett.<br />

Diese unhaltbaren Zustände führten im Jahre 1932 zum<br />

Bau der gegenwärtigen Baggeranlage. Einige Zahlen mögen<br />

den Baggerbetrieb etwas näher illustrieren. Es gelang<br />

schon in den ersten Betriebsjahren, neben der Verzinsung und<br />

einer angemessenen Amortisationsquote an das Anlagelapital<br />

den größeren Betrag an die Wuhrgenossenkasse abzusühren,<br />

als dies vor der Neuanlage der Fall war. Mit dem<br />

Jahre 1940 waren die damaligen Anlagekosten mit Franken<br />

60 591.05 vollständig amortisiert und dazu noch der Zinsendienst<br />

in der Höhe von Fr. 8820.13 gedeckt. In der Folge<br />

mußte die große Kieswäsche-Trommel mit rund Fr. 3000.-—<br />

Kosten ersetzt und 1944/45 die ganze Anlage einer gründlichen<br />

Revision unterzogen werden, deren Kosten sich auf rund<br />

Fr. 5000.— beliefert. Diese Auslagen sind ebenfalls über Anlage-Konto<br />

verbucht und zu Lasten der Betriebsergebnisse abgeschrieben<br />

worden. Die Gesamtkosten der Anlage im Betrage<br />

von rund 70 000 Franken sind heute vollständig abgeschrieben<br />

und der Genossenschaftskasse seit 1932 bis und mit<br />

1945 rund 70000 Franken abgeliefert worden. In der gleichen<br />

Periode wurden an Arbeitslöhnen an die kantonale<br />

Strafanstalt Fr. 116 710.2^-ausbezahlt. Während der 14-<br />

jährigen Verwaltung von Herrn Strafhausdirektor Joses<br />

Gasser mußte der Staat an den Betrieb der Strafanstalt pro<br />

Jahr durchschnittlich nur Fr. 2500.— zuschießen, während<br />

es in einer vorgängigen 3jährigen Periode gut Fr. 5000.—<br />

bedürfte. In den Jahren 1944 und 1945 war ein Betrieds»<br />

defizit von zusammen über Fr. 14 000.— zu decken.<br />

Kerns. (Einges.) Die Herren Stäubli & Purtschert hatten<br />

sämtliche Arbeiter ihrer Möbelfabrik zum Besuche der<br />

Mustermesse eingeladen. Eine gemeinsame Autofahrt, der<br />

Besuch der Ausstellung und Messestadt brachte jedem ein<br />

außergewöhnliches Vergnügen in den arbeitsreichen Alltag.<br />

Der gemütliche Ausklang bei allseitig bester Laune hat Meisterschaft<br />

und Arbeiter einander näher gebracht und wird<br />

sicher das gute Einvernehmen im Arbeitsverhältnis noch<br />

kräftigen. — Vielen Dank und Anerkennung sei an dieser<br />

Stelle der geschätzten Meisterschaft ausgesprochen.<br />

Kerns. (Eing.) Wie wir vernehmen, hat Herr G u st a v<br />

B e r ch t o l d, Bahnhofstraße, mit einem sehr guten Examen<br />

den Hilfslehrer-Ausweis des Schweizerischen Samariterbnndes<br />

efworben. Dem Samariterverein Kerns sowie dem<br />

neuen Hilfslehrer wünschen wir weiterhin vollen Erfolg in<br />

ihren Bestrebungen und für ihre gemeinnützige Institution<br />

zum Wohle der Allgemeinheit.<br />

Alpnach. Zur Maigemeinde 194 6. (Eing.) Nachdem<br />

die liberale Partei an der diesjährigen Landsgemeinde<br />

in der Regierung zwei Sitze verloren hat, so fühlen sich verschiedene<br />

Herren unserer Gemeinde als die Leidtragenden und<br />

trauernden Hinterlassenen. Darum suchen sie sich irgendwo<br />

zu rächen und ihre Wut auszutoben.<br />

Auf eine gemeine Art und Weise unterrichten sie durch<br />

Wort und Schrift unsere Einwohner, es habe sich innerhalb<br />

der Gemeinde Alpnach eine neue Organisation gebildet aus<br />

jungen Bürgern. An der Spitze stehe der H. H. Pfarrhelfer.<br />

Sie behaupten, wir hätten auf die Maigemeinde eine Geheimliste<br />

aufgestellt, um damit den halben Gemeinderat zu<br />

sprengen, nm so den Frieden der Gemeinde zu unterminieren.<br />

Man spricht von „Kernser Verhältnissen". Die verschiedenen<br />

gemeinen Verleumder und Volkshetzer der Gemeinde<br />

versuchen, ihren eigenen Schmutz in die Schuhe senkrechter<br />

Bürger zu schieben. Die Genannten mögen weiterhin in ihrem<br />

rotgefävbten Politikeranzug an die Oefsentlichkeit treten,<br />

damit es allmählich jedem Rechtdenkenden klar wird, mit<br />

wem er es zu tun hat. Diese Verleumdungen kann ich als<br />

Jungkonservativer nicht dulden und weise sie an die ge-<br />

„So hat man also dich geholt, Fritz. Jetzt kann's nicht<br />

mehr fehlen! Jetzt wird's bald Licht geben!", lachte Karli,<br />

„Keine zu hohen Töne, Emil, wenn ich bitten darf. Bitte,<br />

setze dich. — Leider dürfen wir hier drinnen nicht rauchen<br />

Er schob Karli einen Stuhl zu.<br />

„Und nun erzähle mir einmal, was du bereits ausaekundschaftet<br />

hast. Ich bin neugierig."<br />

„Du wirst enttäuscht sein. Also höre mal gut zu "<br />

Karli erzählte ausführlich. Der Oberleutnant machte seine<br />

Notizen. Er unterbrach den Detektiv mit keinem Wort Hie<br />

und da nickte er bloß.<br />

„Es ist wahrscheinlich nichts Neues, das ich dir berichten<br />

konnte und das du.nicht schon aus dem Studium der<br />

Akten wüßtest!", schloß Karli seinen Bericht.<br />

Metzger überflog, ehe er antwortete, seine Notizen<br />

„Du täuschest dich, mein Lieber. Du hast mir viel mehr<br />

erzählt, als in diesen Papieren zu lesen steht und ich muß<br />

dir mein Kompliment machen. Dein Scharfsinn ist Gold wert<br />

Doch, doch, Emil!" Karli wollte abwehren. „Deine Kombination<br />

betreffend die Buchstaben auf den Patronenhülsen ist<br />

richtig. Du hast bestimmt recht, Emil. Und du glaub st der<br />

Morder sel verruckt? - Hm, als er die Tat ausführte, war<br />

er bestimmt verruckt und man könnte ihn deshalb aar<br />

nicht bestrafen! Anderseits ist er doch auch wieder nicht so<br />

verruckt, daß er nicht helle Stunden hat, und ich nehme an<br />

daß er meist normal ist nnd seine Verrücktheit nur ieweilen<br />

kurze Zeit — vielleicht Augenblicke lang — dauert- denn<br />

sonst müßte er doch auffallen, sonst könnten ihn die'Leute<br />

bei denen er wohnt, namentlich auch der Arzt, bei dem du<br />

Unsere Hilfsbereitschaft darf nicht erlahmen:<br />

Frankreich sterben 15 Prozent der Kinder im ersten<br />

Lebensjahr, in Ungarn über 40 Prozent. gg. ~<br />

heerend wirkt die Tuberkulose in den Kriegsländ«»<br />

Wir können und wollen weiter helfen.<br />

Gaben erbitten wir aus unser<br />

Postcheckkonto VII 9333 S. R. K. Kinderhilse Obioalöett.<br />

meinen Lügner zurück. Wenn inan von einer neuen Organisation<br />

spricht, dann zeugt das von Unwissenheit. Denn sie<br />

war schon lange da! Wenn wir uns auf grundsätzlich katholischen<br />

Boden stellen, dann ist das nicht nur unser Recht, sondern<br />

sogar unsere Pflicht. Als freie Bürger lassen wir es<br />

uns nicht nehmen, über die kommende Maigemeinde zu dis-<br />

Mieren. Es war nie die Rede, daß wir den Gemeinderat auf<br />

den Kopf stellen wollen; es ist auch gar nicht unser Wesen<br />

solche Revolten zu inszenieren. Was unsern H. H. Pfarrhelfer'<br />

anbetrifft, so kennen wir ihn als treuen und eifrigen Seelsorger,<br />

der gemäß seiner Sendung für ganzes Christentum<br />

einsteht und auch nicht zurückschreckt, die klare Wahrheit zu<br />

sagen, wenn es auch manchen Herren nicht paßt.<br />

' Mögen uus Schwierigkeiten und Stürme bereitet werden<br />

vok diesen Hetzern, wir stehen als grundsatztreue Bürger fest<br />

und halten unsere Parole.<br />

Wir nehmen mit Berechtigung und als freie Bürger Stellung<br />

zu den Gemeindegeschäften und bieten Hand zn einer<br />

gefunden, friedlichen Gemeindepolitik, zum Wohle für Voll<br />

nnd Gemeinde. Nicht als Hemmschuh stehen wir den Behörden<br />

gegenüber, sondern helfen zum guten Gelingen der Geschäfte<br />

Wir schützen die Behörden, die ans gemeine Art von ihren<br />

Gegnern angegriffen und verdächtigt werden. Wir stehen<br />

zur Kirche und ihren Priestern und schützen sie.<br />

Wir betreiben eine gemäßigte, gesunde Politik. Es ist unser<br />

Ideal und unsere Gesinnung und jeder rechtdenkende, senkrechte<br />

Bürger soll und darf sich zu uns gesellen. Darum, liebe<br />

Gesinnungsfreunde, wir bleiben, was wir sind: treu den katholischen<br />

Grundsätzen; wir stehen zusammen auch in Stürmen,<br />

die uns bereitet werden. Unsere Parole sei: wir marschieren<br />

rechts, zum Wohl von Volk und Heimat. So wird die<br />

Maigemeinde <strong>1946</strong> in Alpnach unseretwegen ungestört in die<br />

Geschichte eingehen.<br />

Alpnach. (Eing.) Fischereiliches. Die Bewirtschaftnngskommission<br />

des Sportfischervereins Obwalden hält mdrgen<br />

Sonntag, den 19. Mai, eine Sitzung bei Fischermeister<br />

Blättler-Enz, Gasthaus Alpenrösli, Alpnachstad, ab. Zur<br />

Behandlung kommen sischereiwirtschastliche Fragen.<br />

Giswil. (Eing.) In der Berichterstattung betreffend der<br />

Aufrechnung im Großtheil in Nr. 37 des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>"<br />

ist ein Irrtum unterlaufen; es soll heißen, daß zufolge<br />

Billigung des Viehsatzes aus Fluhalp und Arni nicht die<br />

Rinderalpen entlastet werden, sondern die Ried alpen, wo<br />

noch Kühe gealpt werden. Die Stuhlung der Rinderalpen<br />

wird erst in absehbarer Zeit vorgenommen werden. Vielleicht<br />

läßt sich auch hier etwas ausgleichen. Da nun der langersehnte<br />

Regen eingesetzt hat, ist der Graswuchs auf den Alpen<br />

so weit fortgeschritten, daß mit einer frühen Alpfahrt<br />

gerechnet werden darf. Die Bauern sind froh, daß sie bald<br />

ihr Vieh auftreiben können, nicht ohne Grund, da durch die<br />

lange Trockenheit im Tale die Gra^virtschaft stark gefährdet<br />

wurde. Damit können wir zufrieden sein; murren und<br />

schimpfen findet bei Gott kein Gehör. Der Herrgott läßt sich<br />

nicht regieren. Seinem hl. Willen überlassen wir alles. Er allein<br />

kann es zum Besten leiten, worin wir uns gläubig sügen<br />

wollen.<br />

Giswil. (Eing.) Bei unsern Viehzüchter» geht es eigenartig<br />

zu und her. Trotzdem man bestrebt ist, den Viehbestand<br />

von der bösen Viehseuche (Abortus-Bang) fernzuhalten, sind<br />

einige Schlaumeier am Werke, die besten Zuchtstiere unbrauchbar<br />

zu machen, dadurch, daß nian Tiere belegt, die nach<br />

dem Abkalbern zu wenig gesäubert wurden, um die Befruchtung<br />

sicher zu garantieren, oder es sind vielleicht Tiere, die<br />

an Weißfluß oder andern Krankheiten leiden. Ohne Wissen<br />

des Besitzers wurde in der Nacht ein Stier dem Stall entführt,<br />

um die fraglich gesunden Tiere zu belegen. Es ist sogar<br />

dazugekommen, daß ein geachteter Iungbauer den bestprämiierten<br />

Belegscheiiistier der Schlachtbank zuführen mußte<br />

infolge solch verdächtiger Handlungsweise. Solchen Werwölfen<br />

in der Nacht liegt es sehr wenig am Herzen, die Gesundheit<br />

am Vieh zu fördern, daß sie den. Nächsten noch<br />

schaden müssen. Ich möchte allen Stierbesitzern anraten, die<br />

«tiere mit Schloß zu verketten und, wenn ein anerkannter<br />

Herdebuchstier gehalten wird, ein tierärztliches Zeugnis z»<br />

fordern. Nur aus diose Weise könnte weiterer Schaden verhütet<br />

werden.<br />

vorgesprochen hast. Meines Erachtens handelt es sich um einctt<br />

normalen Menschen, der zeitweise verrückt ist —"<br />

»Oder um einen Verrückten, der zeitweise normal ist<br />

Du kannst ihn doch nicht normal nennen, Fritz?"<br />

„Aue ich auch nicht. Ich habe das Normale in Gänsefußchen<br />

gestellt."<br />

„Dann bin ich mit dir einverstanden. Welche Anordnungen<br />

hast du getroffen? Darf ich's wissen?"<br />

„Natürlich, mein Guter. Wir beide haben es nicht nötifl,<br />

voreinander Versteckspiel zu spielen, oder? Uns beiden liegt<br />

doch einzig daran, daß der unbekannte, gemeingefährliche<br />

Zl«TV 1° 6slIb 013 "'öglich unschädlich gemacht werde, n#<br />

lmchr. Wer das besorgt, ist wirklich Nebensache. Hauptsache<br />

« C, " 3 1 9 ' möglichst rasch und bald geschieht! Nun<br />

atjo: ^ch hafte einmal sämtliche Ausfallstraßen von Laufenbürg<br />

nach Kaisten, Siffeln, Eiken, Eulz-Etzgen, unauffällig<br />

^setzen lassen. Ich weiß zwar, das ivird vorderhand zu nich^<br />

lehren, och habe den Leutnant Morel und seine Leute nn<br />

2 et «$ e " auen Untersuchung der brieflichen Hinterlaffenscha t<br />

ev, ; " ra " teIIi und feiner ermordeten Vorgänger betreu^<br />

aufgefundenen Patronen genauesten* '<br />

lr? e r,st(f)<br />

«! 2? 'hrem .Herstellung^« respektive Verkaufsi^t<br />

f,ch<br />

,ft / r Nnderegg. der sich dieser Aufgabe unttt-<br />

£* V'? ^'slMr Kerl. Und nun, mein Lieber, will<br />

u U l~ will die Träger der Namen, die du l"<br />

angegeben haft, und die gestern in Sulz waren, auf ©JJj<br />

Itrfjprfsm" C s "^ersuchen und mir dann auch noch zu<br />

§ m n<br />

forK"<br />

® stmert nach seinen Ergebnissen a»s


Z u r K e r n s e t M a i g e m e i n d e<br />

Kerni er !<br />

Am nächsten Sonntag, den 19. Mai <strong>1946</strong>, hast Du mehrere<br />

Behördemitglieder zu wählen. Denke dabei an das<br />

Napstwort: „Nicht wählen und nicht stimmen, und erst recht,<br />

srftlecfit wählen und schlecht stimmen ist ein Verrat am Ba-<br />

!?rlande und an der Kirche."<br />

-^n brennender Sorge um kirchentreuen Geist im össentlichen<br />

Leben unserer Gemeinde fordern wir Dich auf:<br />

Wähle nur Männer von ehrenhafter Gesinnung!<br />

Männer mit sittlich einwandfreiem Leben!<br />

Männer, die treu zu unsern geistlichen Vorgesetzten stehen!<br />

Männer, die nicht nur in der Kirche katholisch sind, sondern<br />

auch im ganzen öffentlichen Leben!<br />

Männer, die — wie der hochwürdigste Bischof am Firmtag<br />

sagte — dem Pfarrer den Schlüssel zur Kirche belassen.<br />

Kernser! Du und ich und wir alle sind mitverantwortlich,<br />

was für ein Geist von jetzt an in unserer schönen Gemeinde<br />

Kerns herrschen soll.<br />

Darum wähle Liste II!<br />

Als Kantonsräte:<br />

Ettlin Walter, Arli (bisher)<br />

Windlin Albert, Gemeindeschreiber (bisher)<br />

Bucher Arnold, Sennerei (neu)<br />

Bucher Leo, Dossen (neu).<br />

Als Etnwohnerräte:<br />

Alois Röthlin, Forstavbeiter, Hnwel (neu)<br />

Windlin Arnold, St. Niklausen (bisher)<br />

Hofer Pius, Metzgermeister (bisher)<br />

Job Dürrer, Schlossermeister (neu)<br />

Als Einwohnerpräsident:<br />

Job Durrer (neu).<br />

Als Vizepräsident:<br />

Arnold Bucher, Sennerei (neu).<br />

*<br />

Kernser Hochwacht.<br />

(Korr.) Die Kernser Hochwacht lud auf Donnerstag, den<br />

16. Mai, alle Gesinnungsfreunde zu einer Versammlung ein.<br />

Sie war von über 320 Kernsern besucht. Eingangs wurde<br />

in einem Hauptreferat auf die 4jährige Amtstätigkeit Röthlins<br />

Rückblick genommen. In fliessender Rede erschienen vor<br />

unsern Augen die Machenschaften Röthlins und seiner Kumpanen.<br />

Es sind da wahrlich Sachen geschehen, die einen jeden<br />

Menschen, der nur noch ein Fünkchen Ehrgefühl und Religion<br />

in sich trägt, tief beschämen lassen. Es würde zu weit<br />

führen, wollte man auf alle diese Unrechtmäßigkeiten eingehen.<br />

Der Hauptreferent Blättler schloß seine Ausführungen<br />

mit dem eindrucksvollen Appell an alle Familienväter und<br />

zukünftigen Ehemänner, nicht nur heute, sondern auch in Zukunst<br />

daran zu denken, in welchem Geiste unsere Kinder in<br />

Zukunft sollen erzogen werden. Unser Kamps gilt nicht dem<br />

persönlichen Hasse, wie es unsere Gegner immer wieder<br />

glaubhaft machen wollen, sondern um christliche Grundsätzlichkeit,<br />

die wir im Bruder-Klausen-Land bewahren wollen.<br />

Nachdem einige Männer aus der Mitte der Versammlung<br />

das Referat noch weiter ergänzt und erläutert hatten, schritt<br />

der Vorsitzende zu den Wahlgeschäften. (Siehe obige Wahlliste.<br />

(L i st e 11.)<br />

Auffallen wird dem Leser die Nomination eines Arbeiters<br />

in den Gemeinderat. Es ist dies aber sicher am Platze. Kerns<br />

besitzt heute eine große Arbeiterschaft und deshalb haben sie<br />

ein Recht auf eine Vertretung im Gemeinderat. Da unsere<br />

Arbeiter weitgehend, — wie es in einem katholischen Lande<br />

selbstverständlich ist, — christlich-sozial organisiert sind, ist<br />

der Präsident des katholischen Arbeitervereins, Alois Röthlin,<br />

Huwelgaß, der einzig richtige Mann. Er wird die Wünsche<br />

und Sorgen der Arbeiter trefflich zu vertreten wissen.<br />

Ueberraschen wird besonders auch der neu ausgestellte<br />

Einwohnerpräsident. In Herrn Job Durrer findet Kerns eineu<br />

senkrechten Ehrenmann durch und durch. Er stand außer<br />

allen politischen Kämpfen. Er wird deshalb für alle Kernser,<br />

auch für die irrenden, ein aufrichtiger Vater sein. Er ist der<br />

Präsident, aus den wir mft Stolz und Hochachtung aufschauen<br />

können.<br />

Kernser, es geht zum Endkampf. Keiner darf fehlen. Zeigt<br />

dem ganzen <strong>Obwaldner</strong>volk, daß wir nicht nur an der<br />

Landsgemeinde, sondern auch in unserer Gemeinde jenen<br />

Bestrebungen zum Siege verhelfen, die uns die katholische<br />

Kirche anbefohlen hat und auch von uns erwartet. Die wegweisenden<br />

Worte unseres Gnädigen Herrn dürfen nicht im<br />

leeren Kirchenraum verhallen. Wir wählen am nächsten<br />

Sonntag Männer in unsere Behörden, die wissen, wem die<br />

Kirchenschlüssel gehören.<br />

(Eing.) Zu den 10 000 Franken. Seit längerer Zeit zirkulieren<br />

Gerüchte in Kerns und im Kanton, die „Border" hätten<br />

Fr. 10 000.— spendiert, um mit diesem Geld den Gemeindepräsident<br />

Röthlin als Regierungsrat und Präsident zu<br />

stürzen. Der feine „Unterwaldner" brachte dieses Gerücht<br />

schon mehrmals unter die Leute. Gerne hätten wir die<br />

Fr. 10 000.—. Wir könnten damit gerade 10 K.K. Stimmen<br />

kaufen und uns einen glänzenden Wahlsieg sichern!<br />

*<br />

Ehrenvolle Gratulation! Heute, am 17. Mai, sind es genau<br />

10 Jahre, seit unser H. H. Pfarrer Fanger ehrenvoll<br />

zu unserem Hirten gewählt wurde. Ihm ist es bewußt, was<br />

das heißt, Hirte zu 'sein. Was wird er an diesem Tage von<br />

uns Kernsern, von seiner lieben Gemeinde denken? 320 Männer,<br />

die in der Sonne ihre Wahlgeschäste besprachen, beschlossen<br />

einstimmig, ihm aus diesen Tag ein Dankesschreiben zuzustellen.<br />

Wir alle können ihm kein größeres Geschenk machen,<br />

als wenn wir am nächsten Sonntag an der Urne als Streiter<br />

Christi stimmen.<br />

Das Dankesschreiben lautet:<br />

Hochw. Herrn Pfarrer Johann Fanger, Kerns.<br />

Am 17. Mai 1936 erwählte Sie unsere Gemeinde ehrenvoll<br />

zu ihrem Pfarrer. Wir danken heute bewegten Herzens<br />

für alles Gute, das Sie Ihrer Pfarrfamilie erwiesen<br />

haben. Wir danken insbesondere für Ihre unermüdliche<br />

Arbeit in der Pastoration der Gesunden wie der Kranken,<br />

der Armen wie der Reichen, der Arbeiter wie der Bauern.<br />

Wir danken Ihnen für all Ihr Beten und Opfern und<br />

wünschen, daß Sie die Früchte Ihrer reichen Aussaat<br />

reichlich reifen sehen.<br />

Gebe Gott Ihnen ein noch recht langjähriges Wirken<br />

zum Segen unserer Gemeinde.<br />

Wir versichern Sie unserer Ergebenheit, Treue und Hochachtung.<br />

Kerns, den 16. Mai <strong>1946</strong>.<br />

(Eing.) Der letzte „Unterwaldner" glänzt wieder einmal<br />

durch besondere „Wahrheitstreue". Nachdem schon so viele<br />

Ehrenmänner im Dreck herumgezogen wurden, kommt nun<br />

auch die Lehrerschaft noch dran. Besonders wird seit längerer<br />

Zeit von gewisser Seite systematisch gegen die Lehrerschaft<br />

gehetzt. Ihr selbstloses Schaffen für die Jugend, für Kirche<br />

und Gemeinde wird durch böse Verdrehungen, durch Entstellungen<br />

und Verleumdungen verdankt. Wir in Kerns sind<br />

uns gewohnt, daß man uns die Autorität zu untergraben<br />

sucht. Zuerst kamen die alten Behördemitglieder, dann die<br />

Geistlichkeit, und nian scheut nicht einmal mehr, die Ehre des<br />

H. H. Bischofes Dr. Christianus Caminada in Chnr anzutasten,<br />

und nun will man auch noch unsere Lehrerschaft, die<br />

grundsatztreu zur Kirche hält, im Volke heruntermachen.<br />

Lehrer Marty, der uns so frohen Kindergesang in Kirche und<br />

Schule und Haus hineingebracht hat, soll nun den Kindern<br />

das Singen verboten haben. Das ist ja lächerlich. Eine infame<br />

Entstellung! Sogar Frl. Th. Ettlin soll die Kinder<br />

in der Kirche noch „gschwigge" haben. Kernser, wohin führt<br />

uns das!<br />

Kernser Hochwacht.<br />

Bedauerliche Feststellungen eines auswärtigen Kernfers.<br />

Als Bürger von Kerns schon jahrzehntelang Nun auswärts<br />

lebend, habe ich doch immer mit Interesse an den Geschicken<br />

meiner tzeimatgemeinde teilgenommen. Besonders seit einem<br />

Jahr hörte ich so unendlich viel über Kerns berichten, daß<br />

ich am letzten Sonntag im April wohl nur durch eine Krankheit<br />

an der Teilnahme an der Landsgemeinde verhindert<br />

worden wäre.<br />

Red und Widerred schienen mir damals tatsächlich als<br />

eine Auseinandersetzung zwischen zwei Personalgruppen, die<br />

sich leidenschaftlich bekämpften, und ich konnte diese Zankerei<br />

nicht verstehen.<br />

Nachträglich erhielt ich sodann eine Broschüre, herausgegeben<br />

von einer „Kernser Hochwacht" und ich war erstaunt,<br />

feststellen zu müssen, wie sehr von einer Seite gegen H. H.<br />

Pfarrer Fänger, den ich noch von der Studentenzeit her<br />

kenne, mit dreisten Mitteln vorgegangen wurde.<br />

Am letzten Mittwoch war ich nun als Firmpate in Kerns.<br />

Und was ich da von der Kanzel hören mußte, ließ mein<br />

Herz erschauern. Wenn der hochwürdigste Bischof Dr. Christianus<br />

Caminada, der in der ganzen katholischen Schweiz<br />

als ein gestrenger, aber äußerst objektiver und gerechter Kirchenhirte<br />

angesehen wird, mit solchen Worten gegen die<br />

Kernser Politik vorgehen muß, dann kann man das nur als<br />

sehr bedauerlich bezeichnen.<br />

Es fiel mir anfangs schon auf, daß der Einzug des Bischoss<br />

nicht von einem lieblichen Orgelspiel begleitet war.<br />

Da erzählte mir nebenbei ein Kernser, der Bischof habe die<br />

Orgelstille angeordnet, da er nicht wünsche, daß Leute, die<br />

in so perfider Art gegen den H. tz. Pfarrer vorgehen, weiter<br />

die Orgel zu politischen Zwecken mißbrauchen. Und ich hörte<br />

ihn dann während seiner Ansprache dazu Stellung nehmen<br />

und hörte, was er sagte in bezug aus die Wahl einer Be-<br />

Horde. Wie Hammerschläge kamen Satz um Satz und geißelten<br />

wohl das verwerflichste System einer Politik, wie sie<br />

von einer Schicht Kernsern und Nichtkernsern betrieben wird.<br />

Durch meine Tätigkeit komme ich weit in der Schweiz herum<br />

und habe mit allen Konfessionen und Schichten zu Verkehren.<br />

Aber ein solches Treiben habe ich auch nicht annähernd an<br />

einem Ort feststellen müssen, wie in Kerns.<br />

Zu Hause las ich dann die Vorgeschichte zur Reformation<br />

und nur dort konnte ich eine Parallele dazu finden.<br />

Das Bedauerlichste aber hörte ich nach der Kirche. Ein<br />

Musikant in Uniform, jung an Jahren, stand mit ein paar<br />

wohl Gleichgesinnten und einigen Frauen zusammen und<br />

schimpften mit Worten über die Rede des Bischofs und seine<br />

angebliche Einseitigkeit und Parteinahme für Border und<br />

Rößler und schimpften über den Pfarrer mit Worten, die jeder<br />

Beschreibung spotten. Da man mich wohl nicht kannte,<br />

fuhren sie mit einer Leidenschaftlichkeit im Gespräche weiter,<br />

daß ich mich mit Zorn abwandte, da ich mich mit solch<br />

gemeinen Leuten nicht in ein Disputat einlassen will. Leute,<br />

die mit einer Dummheit sondergleichen und mit einer ausgeschämten<br />

Borniertheit so blöd schwatzen, sind meiner Worte<br />

nicht würdig.<br />

Wie ich nun weiß, werden am Sonntag in Kerns geheime<br />

Abstimmungen durchgeführt. Ich hoffe gerne, daß den Kernfern<br />

die nötige Portion Einsicht gegeben wurde durch die bischöflichen<br />

Worte, befürchte aber, daß durch Kesseltreiberei<br />

lieber ein Mann am Ruder gehalten wird, der der Gemeinde<br />

bis anhin nur Zank und Streit bescherte.<br />

Man höre doch auf das Wort des Seelenhirten und<br />

ziehe endlich die nötige Konsequenz. Jawohl, das größte<br />

Unglück einer Gemeinde ist konfessionelle Spaltung und<br />

Bruderzwist und das ist nun mal in Kerns in einem Maß<br />

der Fall, daß man um die Zukunft dieser sonst so lieben Gemeinde<br />

nur größte Sorge haben kann. Ein fortschrittlicher<br />

Geist und Opposition ist niemals verwerflich, wirkt föderativ,<br />

aber das, was sich in Kerns abspielt, ist rote Revolution<br />

nach dem Muster der PdA.<br />

Liebe Kernser! Genügen denn Euch die Bichossworte<br />

nicht? Braucht es noch mehr?<br />

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In Basel ist am Dienstag auf Veranlassung eines bernischeu<br />

Untersuchungsrichters der Direktor des „Vorwärts",<br />

Peter Surava, verhaftet worden. Die Verhaftung stützt sich<br />

auf eine vom Vorstand der Pressegenossenschaft der „Nation"<br />

beschlossene und erhobene Klage wegen Urkundenfälschung<br />

und Betruges, wodurch die Wochenzeitung, bei der<br />

Surava vom Herbst 1940 bis Ende 1944 als Redaktor tätig<br />

gewesen war, um rund 40 000 Fr. geschädigt worden sei. Weiter<br />

ist von einem Komplizen die Rede, mit dem sich Surava<br />

in die umstrittene Summe geteilt habe. Da der Verhaftete<br />

jede deliktische Handlung bestreitet, wird man das Weitere<br />

abwarten müssen.<br />

Peter Surava, gegen den ein Rechtsbegehren der bündnerischen<br />

Gemeinde Surava aus Aberkennung der 1941 vom<br />

Regierungsrat des Kantons Zürich bewilligten Namensänderung<br />

aus Hans Werner Hirsch nach einem zustimmenden Entscheid<br />

des Bezirksgerichts und einem gegenteiligen Urteil der<br />

obern Instanz noch hängig ist, kündigte seine Stelle bei der<br />

„Nation" Ende 1944. Damals war die Redaktion unter die<br />

„Zensur" einer Redaktionskommission gestellt worden, nachdem<br />

Surava eine überaus gehässige Kampagne gegen Bundesrat<br />

von Steiger, gegen Ständerat Dr. W. Amstalden und<br />

die Oöwaldner Geistlichkeit geführt hatte. Bei der Gründung<br />

des Organs der Partei der Arbeit tauchte Surava in dessen<br />

Redaktion auf. Noch in der Dienstagnummer des „Vorwärts<br />

berichtete Surava über eine Konferenz der „Werber un<br />

Presseobleute" der Partei, die der Abonnentenwerbung für<br />

die Zeitung galt. „Die Reaktion mag toben, soviel sie wu,<br />

es hilft ihr alles nichts — die Partei der Arbeit entwickelt<br />

sich und gewinnt mit jedem Tag an politischem Einfluß.<br />

Auf die weitere „Entwicklung" des Direktors darf man fuglich<br />

gespannt sein.<br />

Radio —<br />

Beromünster<br />

Sonntag, 19. Mai.<br />

9.00 Protestantische Predigt. 9.30 Konzert. 9.45 Katholisehe<br />

Predigt. 10.15 Studioorchester. 11.35 Variationen. 12.40<br />

Für jedermann etwas. 14.40 Lieder zur Laute. 14.55 Mandolinenmufik.<br />

15.30 Ländlermusik. 15.55 Studentenlieder.<br />

16.15 Kapelle Tibor Kafics. 17.00 Fußballreportage. 18.00<br />

Mitteleuropäische Dramatiker der Neuzeit. 19.00 Die weitlichen<br />

Kantaten von Bach. 20.25 „Die Perlenfischer", Oper<br />

von Bizet. 21.30 In memoriam Clara Schumann. 22.05 Drgelmusik.<br />

Montag, 20. Mai.<br />

11.30 R. Wagner: „Tristan und Isolde". Plauderei. 12.40<br />

Zu verkaufen ein vierjähriger<br />

Ktudioorchester. 17-00 Kammermusik. 18.00 Die Vögel i«,.<br />

S'SeTL I°-' 18® «te b«<br />

wrw. 19.55 Wunschkonzert. 21 15 Steber. 21.45<br />

rückblick. 22.10 Streichtrw von Beethoven. 22.30<br />

chiana".<br />

Dienstag, 21. Mai.<br />

1015 Schulfunk. 11.00 Der populäre Liszt. H.30 3{ Qbin<br />

Orchester. 12.40 Die Berry's spielen Tanzmusik. 17.00<br />

von Schubert und Brahms. 18äw Kinderstunde. 18.40 Bri.!<br />

der Jungen. 19.05 Empfang des holländischen Kronprinz,<br />

paares in Bern. Ansprache I. K. H. Prinzessin Iulww<br />

20.00 Orchesterkonzert. 22.30 Tanzmusik.<br />

Mittwoch, 22. Mai.<br />

11.30 Travaillons en musique! 11.45 Genf spricht zu %<br />

nen! 12.40 Volkstümliches Mittagskonzert. 17.00 Unterbal<br />

tende Musik. 18.15 Wir besuchen den Basler Bürgerrat 18<br />

Dialektlieder. 19.00 Bunt und heiter. 20.20 „Der Bärenhan<br />

bei". Dialekt-Lustspiel. 21.10 Konzert der Bünbner Kanton/<br />

schule. 22.10 „Vielleicht ein Wort ..22.30 Unterhaltungskonzert.<br />

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C\ Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

I Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des KantonZ<br />

^5^/ Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

D i e V e r g b a n e r n v e r k a<br />

Zum Kampf um Ursern und RYeinwald.<br />

Der Kampf zwischen den Vertretern der Elektrizitätswirtschaft<br />

und den Bergbauern von Ursern und Rheinwald<br />

kommt nicht zur Ruhe. Immer wieder und mit allen Mitteln<br />

versuchen die Vertreter des Unternehmertums, dem<br />

Schweizervolk weis zu machen, der Bau der geplanten Großkraftwerke<br />

liege im nationalen Interesse. Anfänglich versuchten<br />

sie es auf gütlichem Wege, indem sie den Bergdauern<br />

großzügige Entschädigungen für die Preisgabe ihres<br />

Heimatbodens anboten. Als sie damit auf den empörten Widerstand<br />

der Bevölkerung stießen, versuchten sie es auf anderem<br />

Wege: sie inszenierten einen wahren Nervenkrieg und<br />

organisierten mit großen Summen ein wahres propagandiftisches<br />

Trommelfeuer, um die öffentliche Meinung für sich zu<br />

gewinnen. Die an ihrer Scholle hängenden Bergbauern wurden<br />

als Querköpfe und rückständige Egoisten hingestellt, denen<br />

der gewohnte Tramp über die Interessen des gesamtschweizerischen<br />

Vaterlandes gehe.<br />

Gegen solche Verdächtigungen wehrte sich die einheimische<br />

Bevölkerung aufs entschiedenste. Und weitherum im Lande<br />

machten sich einsichtige Leute zu ihren Anwälten. Man wies<br />

den Unternehmern nach, daß ihre Argumente nicht stichhaltig<br />

sind, daß sie andere, kleinere Wasserwerke mit kürzerer<br />

Bauzeit erstellten, um den Bau dieser scheinbar rentableren<br />

Großspeicheriverke zu erzwingen; daß sie sich überdies durchaus<br />

nicht in allem nur vom Landeswohl leiten ließen, auf<br />

das sie sich so gerne beriefen; daß es schließlich nicht angehe,<br />

rein wirtschaftlichen Interessen den nationalen gleichzusetzen.<br />

Wie reagierten die Unternehmer darauf? Sie versuchten<br />

die Konzession auf „gesetzlichem" Wege zu erzwingen, indem<br />

sie im Falle des Rheinwaldwerkes an die bündnerischen<br />

Kantonsbehörden gelangten und von diesen unter Hinweis<br />

auf Artikel 11 des eidgen. Wasserrechtsgesetzes zu erreichen<br />

suchten, daß sie die von den betroffenen Gemeinden verweigerte<br />

Konzession sozusagen im weiteren kantonalen Interesse<br />

erteilen sollten. Wir wollen hier den Streit um den Sinn des<br />

Artikels 11 nicht nochmals aufwärmen. Es ist zur Genüge<br />

erwiesen worden, daß die bündnerischen Behörden weder gegen<br />

den Buchstaben noch gegen den Sinn des Art. 11 verstießen,<br />

als sie zugunsten von Rheinwald und gegen die Unternehmer<br />

entschieden. Die Regierung hat es eindeutig a-bgelehnt,<br />

aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus gegen die<br />

Gemeindeautonomie zu entscheiden. Sie erkannte klar, daß<br />

sich hier Interessen und Rechte schroff gegenüberstehen und<br />

hat folgerichtig zugunsten des Rechts entschieden und die<br />

Zwangskonzession abgelehnt, die einem Rechtsbruch gleichkäme.<br />

der unheimliche U n b e k a n n t e<br />

Roman von Emil Hering. 7<br />

„Dazu wünsche ich dir viel Glück und guten Erfolg!"<br />

„Aha — eifersüchtig wie? — Detektiv Leuthold war bereits<br />

bei mir. Er scheint übrigens kein übler Kerl zu sein.<br />

Etwas zögernd — zu wenig initiativ. Er hat mir von eurem<br />

Verhältnis zu Bamert erzählt. Ich kann nicht verstehen,<br />

du es so lange um ihn ausgehalten hast."<br />

»Was willst du!" — Karli erhob sich. „Wo logierst du?"<br />

»Im Hotel Bahnhof. Du kannst hier oder dort Nachricht<br />

für mich hinterlegen, wenn ich einmal nicht auffindbar sein<br />

sollte. Uebrigens, was willst du jetzt tun?"<br />

„Ich? — Aufrichtig gestanden: ich wollte nochmals ganz<br />

gründlich die Akten studieren."<br />

»Am Mittag kannst du sie haben. Bis dahin überläßt du<br />

He mir, gell?" — „Selbstverständlich!"<br />

„Nuit denn, auf Wiedersehen am Mittag!"<br />

Karli lachte. „Du hast eine eigene Art, einen hinauszukomplimentieren.<br />

Ich räume das Feld."<br />

•rf l lD °Mte sich entfernen, als er unter der Türe mit Wachtelfter<br />

«enger zusammentraf, der eben eintreten wollte.<br />

»Linrn Augenblick, Herr Karli, eine Sensation! Komß^n,<br />

Senger trug eine kleine Schachtel in der Hand.<br />

rat damit an den Tisch des Offiziers. Karli folgte ihm.<br />

in ^"Vuld.gen Sie, Herr Oberleutnant, mein Eindringen<br />

>chr Allerheiligstes. Da habe ich etwas für Sie!"<br />

Nach diesem Entscheid trat der Kampf in ein neues<br />

Stadium ein, in dem wir noch mitten drinn stehen. Denn<br />

die Vertreter der Elektrizitätswirtschaft gaben sich mit dem<br />

Entscheid nicht zufrieden. Jetzt erst recht nicht. Sie suchten<br />

und fanden neue Wege, die sie ans Ziel führen sollten. Sie<br />

versuchen es daher neuerdings wieder mit Geld. Nur gelangen<br />

sie nun nicht mehr direkt an die Gemeinden als solche,<br />

sondern sie machen sich an die Einzelnen heran durch ihre<br />

Agenten, die den Bauern übersetzte Preise anbieten. Die Ursener<br />

haben den Bocksfuß unter dem goldenen Mäntelchen<br />

rasch entdeckt und jüngst so einem Lockvogel auf handgreiflfen<br />

i h r e H e i m a t n i c h t !<br />

liche Weise den Weg dorthin gezeigt, wo er hergekommen war.<br />

Was ist von dieser Praxis der Unternehmer zu halten?<br />

Vor allem zeigt sie, daß diese ihre Miteidgenossen in der Urschweiz<br />

sehr niedrig einschätzen, für Menschen nämlich, die ihren<br />

Heimatboden um ein paar Silberlinge verkaufen, wenn<br />

man ihnen gute Versprechungen macht; denn man lädt die<br />

Bergbauern ein, verkäufliche Liegenschaften im Tiefland (besonders<br />

im Kanton Luzern) zu besichtigen und man verspricht<br />

ihnen dafür sogar freie Reise und Verköstigung. Natürlich<br />

könnte der Bergbauer hier unten mit verlockenden Angeboten<br />

auftrumpfen, da er ja selber für sein Bergheimet königlich<br />

entschädigt werden soll. — Nehmen wir diese Praxis ein<br />

wenig unter die Lupe! Sie offenbart eine krasse Mißachtung<br />

des demokratischen Aufbaues unseres Staates, indem sie in<br />

Fragen, welche die Gemeinde als solche betreffen, sich nicht<br />

an die verfassungsmäßig bestellten Gemeindebehörden resp,<br />

an die Gemeindeversammlung wendet, sondern diese vor vollendete<br />

Tatsachen stellen will. Des weitern versucht sie, den<br />

einzelnen Bürger dazu zu verleiten, den persönlichen Vorteil<br />

über das Gemeinwohl zu stellen, indem sie an den niedern<br />

Instinkt der Gewinnsucht appelliert. Diese Praxis schädigt<br />

aber auch in gefährlichster Weise die Interessen der gesamtschweizerischen<br />

Bauernschaft, denn sie verleitet zu unverantwortlichen<br />

Spekulationsgeschäften im Liegenschaftshandel und<br />

zu Preistreibereien, da heute vielerorts (wie beispielsweise<br />

gerade in dem in Betracht kommenden Kanton Luzern) das<br />

Angebot an Liegenschaften die Nachfrage bei weitem nicht<br />

erreicht. Die Folge ist, daß die Zahl der selbständigen Bauern,<br />

die ohnehin zurückgeht, weiterhin vermindert wird.<br />

Doch was kümmert das die Krastwirtschaftler, die ohnehin<br />

durch ihr ganzes Gebühren beweisen, daß sie die Schollen-<br />

Verbundenheit, die Heimatliebe and die geschichtlichen Traditionen<br />

der Bergbauern für nichts achten! Wie könnten sie<br />

sonst — und das ist das Bedenklichste an ihrer Kampfweise —<br />

systematisch darauf aus sein, durch Versprechen hoher Löhne<br />

beim Werkbau die Bergbauern im Hinblick auf eine spätere<br />

nochmalige Abstimmung für den Bau der Werke umzustimmen?<br />

Was ist das anders als Stimmenkauf? Es paßt zu<br />

jenem andern Argument, das sie anführen: die Betroffenen<br />

würden ja sehr angemessen, ja sogar überreich entschädigt;<br />

sie sollen sogenannten „vollen Realersatz" erhalten. Dieses<br />

„Argument"' verrät so recht die Auffassung, die diejenigen,<br />

die es erfanden, von der Schollentreue haben: für sie ist<br />

offenbar idie engere Heimat nichts weiter als ein Stück<br />

Land mit Gebäuden drauf, das man wie irgend.einen Gegenstand<br />

verkaufen, tauschen und auswechseln kann! Die gleichen<br />

Leute sind es daher auch, die sich mit dem Hinweis darauf<br />

entschuldigen, es wachse über das Leid der Betroffenen mit<br />

der Zeit schon das Gras des Vergessens und sich Dreinschickens.<br />

So ähnlich haben die Deutschen ihre Zwangsumsiedlungen<br />

zu beschönigen versucht, die sich heute so bitter<br />

an ihren eigenen Volksgenossen in Polen, der Tschechoslowakei<br />

und anderswo rächen! Diese Mentalität spottet<br />

der Menschlichkeit Hohn. Und für solche Maßnahmen und<br />

Interessen wird das Argument der nationalen Notwendigkeit<br />

ins Feld geführt! Wir verwahren uns dagegen, daß um solch<br />

engbegrenzter Interessen willen Mitbürger aus ihrer engern<br />

Heimat ausgewiesen werden. Unsere Freiheitsrechte nehmen<br />

wir nicht nur für unsere eigene Person, sondern auch für<br />

Er legte das Schächtelchen, das vielleicht fünfzehn Zentimeter<br />

im Geviert maß, vor Metzger hin auf den Tisch.<br />

„Was ist das? Wer hat Ihnen das gebracht? — „Die<br />

Post!"<br />

Der Offizier griff nach der kleinen Schachtel und öffnete<br />

sie. Sie enthielt Papierwolle und darin eingebettet: eine<br />

Patrone. Metzger nahm sie mit Zeigsinger und Daumen heraus.<br />

Auch Karli sah deutlich: Auf der Parone stand ein<br />

großes H.<br />

Metzger pfiff durch die Zähne..<br />

Karli vergaß vor Ueberraschung den Mund zu schließen.<br />

„Na, na, Herr Wachtmeister, wo kommt denn das Ding<br />

her?" — Senger packte die Patrone wieder in die Schachtel<br />

und schloß sie. Er tat es sehr bedächtig.<br />

„Ich holte eben den Posteingang. Dieses Schächtelchen<br />

war mit dabei. Sie sehen, es wurde mit Klebpapier verschlössen,<br />

mit meiner Adresse versehen und hier in den Postkästen<br />

geworfen."<br />

Metzger beschaute sich die Adresse auf dem kleinen Paket<br />

recht eingehend. „Eine Schrift, scheinbar von einem Schüler<br />

herrührend. Man schreibt in der Schule heute so. Aber<br />

— sie kann auch verstellt sein. Geben Sie das Päckchen<br />

Wachtmeister Anderegg. Der ist Spezialist auf diesem Gebiete!"<br />

Und zu Karli gewandt: „Siehst du, wie recht du hattest,<br />

Emil. Der Buchstabe H fehlte im Wort „Rache"."<br />

„Von wem glaubst du, daß das Päckchen mit der Patrone<br />

geschickt wurde?" — „Vermutlich vom Mörder selbst!"<br />

„So hat er also genug Morde auf dem Gewissen?"<br />

Metzger hob die breiten Schultern.<br />

unsere Miteidgenossen in Anspruch und wir dulden nicht,<br />

daß sie um nicht dringender Interessen willen gröblich verletzt<br />

werden. Hier steht Recht gegen Interesse, Heimatsinn<br />

gegen Gewinn, hier stehen staatspolitische gegen wirtschaftliche<br />

Erwägungen.<br />

Es wäre noch vieles gegen die Argumente der Kraft-<br />

Werkpolitiker zu sagen, sowohl vom Standpunkt des Exportes<br />

aus, als auch aus Gründen der militärischen Landessicherheit,<br />

des Fremdenverkehrs und schließlich der Energiewirtschaft<br />

selber. Wer sich des nähern damit befassen möchte,<br />

lese die Broschüre von Dr. Heinrich Bühlmann: „Ursern und<br />

Rheinwald sollen untergehen? Eine Schicksalsfrage für die<br />

Schweiz", die in überzeugender und sachlicher Weise gegen<br />

die Großwerkpläne Ursern und Rheinwald Stellung nimmt.<br />

Uns war es hier darum zu tun, die Stellung der Talschaften<br />

von Ursern und Rheinwald und den erbitterten<br />

Kampf der Kraftwerkgegner begreiflich zu machen, nachdem<br />

der Standpunkt der Befürworter Immer wieder überdeutlich<br />

genug zum Ausdruck gebracht wird. Der unerschütterliche<br />

Abwehrwille der Ursern und Rheinwalder verdient umso<br />

mehr Beachtung und volle Würdigung, als wir durch ihn<br />

auf die Gefahren grundsätzlicher, staatspolitischer Natur ausmerksam<br />

geworden sind, die uns durch die geplanten Großkraftwerke<br />

drohen. Die beiden Talschaften verdienen die tatkräftige<br />

Unterstützung all derer, die überzeugt sind, daß uns<br />

rein wirtschaftliche Vorteile nicht dazu verleiten dürfen, von<br />

den Grundsätzen unserer Demokratie und unserer schweizerischen<br />

Gemeinschaft abzuweichen. Darum dürfen die beiden<br />

Talschaften der Elektrizitätswirtschaft nicht zum Opfer fallen!<br />

hWb<br />

O b w a l d e n<br />

Ist der Kantonsrat eine Institution für abgesägte Regierungs-<br />

und Gemeinderäte? (Eing.) Diese Frage mußten wir<br />

uns stellen, als wir das Kernfer Wahlresultat soeben vernähmen.<br />

Doch, den Lauf der Kernfer Politik voll würdigend und<br />

ihre Erfolge in den die Gemeinde direkt betreffenden Abstimmungen,<br />

können wir getrost zur obigen Frage mit Nein<br />

antworten.<br />

Gottseidank nein! Die Abstimmung in Kerns hat dem<br />

Kanton eine alleindastehende Situation gegeben, die aber ohne<br />

Folgen sein kann. Im Kantonsrat dringen gewisse Mätzchen<br />

nicht durch und Herr Röthlin kann in dieser kantonalen<br />

Institution so wenig schaden, so wenig als er es durch selne<br />

„parteilose" Sonderstellung im Regierungsrat gekonnt hat.<br />

Dafür haben wir zu großes und uneingeschränktes Vertrauen<br />

in die Vertreter der 6 andern Gemeinden.<br />

Eines aber erachten wir, wenn wir künftig im Kampf<br />

gegen den Liberalismus erfolgreich fein und bleiben wollen,<br />

als sehr wichtig: die Bildung einer Fraktion der Regierungsund<br />

Kantonsräte nach dem Muster der ständerätlichen und<br />

nationalrätlichen Fraktionen, in denen jeweils vorgängig zn<br />

den Geschäften Stellung bezogen wird. Damit wird der Kon^<br />

takt Gleichgesinnter aus allen Gemeinden größer und wirkt<br />

sich fördernder aus. Damit unterstützen sie die Arbeit der<br />

einzelnen konservativen Gruppen in den Gemeinden und die<br />

paar Außenseiter wie Müller, Röthlin und die übrigen Kernser<br />

Neulinge haben zum vorneherein ausgespielt.<br />

Wir alle kennen die Situation, wie sie im Kanton in<br />

den letzten 4 Monaten war. Die Auswüchse, wie sie werden<br />

„Möglich — möglich — vielleicht — wahrscheinlich. —.<br />

Nehmen wir es an und suchen wir mit verdoppeltem Eifer<br />

nach ihm!"<br />

„Ist das nicht eine Ueberraschung, Fritz? Du machst ein<br />

so gleichgültiges Gesicht!"<br />

„Mein Lieber — eine Ueberraschung? — Hm! — Wer<br />

hat das Paketchen auf die Post gebracht? Wer hat es in den<br />

Postkasten geworfen? Glaubst du, daß es gelingen wird, festzustellen,<br />

wer heute morgen oder vielleicht schon gestern<br />

abend den Postkasten benützt hat? Du weißt, die Post ist am<br />

Marktplatz. Man kann seine Postsachen von der Straße aus<br />

einwerfen, ohne die Post selbst betreten zu müssen. Hundert<br />

und hundert Leute werfen im Tage ihre Postsachen „im Vorbeigehen"<br />

ein. Wie willst du nun den Absender ausfindig<br />

machen?"<br />

„Man kann auf der Post nachfragen, wann das Paketchen<br />

eingeworfen wurde."<br />

„Das kann man. Es ist aber nicht einmal nötig. Es wurde<br />

heute morgen nach acht Uhr eingeworfen." — „Hm."<br />

„Der Datumstempel sagt es. Und, wer von außen Postfachen<br />

einwirft, der wird von der Post aus, ich meine vom<br />

Postbureau aus, nicht einmal gesehen, mein Lieber; abgesehen<br />

davon, daß die Angestellten um diese Zeit alle Hände<br />

voll zu tun haben. Da ist leider nichts zu machen. Wachtmeister<br />

Anderegg wird auf ganz andere Weise den Absender zu<br />

eruieren suchen. Es wird zwar eine harte Knacknuß sein<br />

aber ich habe großes Vertrauen zu ihm."<br />

„Ist er denn so tüchtig?"<br />

Etwas wie Neid stieg in Karli auf.


M a i g e m e i n d e 1 9 4 6 i n K e r n s<br />

Kerns erlebte am vergangenen Sonntag eine Gemeinde-<br />

Versammlung, wie sie wohl einzig dasteht in der Weltgeschichte.<br />

Schon der vorangegangene verbissene Wahlkamps<br />

ließ einen harten Zusammenprall der zwei Parteien vorausahnen.<br />

So wurde auch dieser bedeutungsvolle Wahl- und<br />

Schicksalstag der Gemeinde Kerns weit im Lande herum mit<br />

höchster Spannung erwartet.<br />

Für die Außenstehenden muß noch vorausgeschickt werden,<br />

daß weit mehr als ein Fünftel der Stimmberechtigten unterschriftlich<br />

verlangte, daß die Wahlen geheim durchgeführl<br />

werden sollten. Da dies verfassungsgemäß eingereicht wurde,<br />

gingen also die Wahlen geheim vor sich.<br />

Als Bürgerpräsident Reinhard die Bürgergemeinde eröffnete,<br />

war der ganze Kronenplatz mit Männern angefüllt.<br />

Aber immer noch strömten von allen Seiten Stimmberechtigte<br />

herbei. Von den 936 stimmfähigen Kernsern erschienen<br />

beim ersten Wahlgang 784 an der Urne. Das macht die maximale<br />

Stimmbeteiligung von rund 84 Prozent, ein Aufmarsch,<br />

wie ihn Kerns noch nie gesehen hat. Schon die erste<br />

Kapellvogtwahl ließ klar erkennen, daß sich die 2 Parteien<br />

ziemlich gleich stark gegenüberstanden. Die übrigen Geschäfte<br />

der Bürgergemeinde waren bald erledigt.<br />

Nun eröffnete Präsident Röthlin die Einwohnergemeinde<br />

mit Erläuterungen und Erklärungen über den geheimen<br />

Wahlvorgang. Die Borschläge der beiden Parteien wurden<br />

hierauf vorgelesen. Es folgten keine weiteren Vorschläge. In<br />

langer Kette schob sich nun die Menge zu den Urnen, die<br />

in der Kirche aufgestellt waren, -eine für den Kantonsrat<br />

und eine für den Gemeinderat. Sofort versammelte sich die<br />

Einwohnergemeinde wieder auf dem Kronenplatz, um die<br />

Wahlgeschäfte vorzunehmen, die durch Handmehr erfolgten.<br />

Da das Amt des Säckelmeisters in einen Straßenmeister und<br />

in einen buchführenden Säckelmeister getrennt wurde, mußte<br />

letzterer noch vom Volk gewählt werden. Einstimmig wurde<br />

August Bucher, Buchhalter, gewählt. Als Feuevwehrpslichtersatz-Kommissionsmitglied<br />

und dessen Präsident ging der vor<br />

kurzem neugewählte Feuerwehrkommandant Hermann Bucher<br />

aus der Wahl hervor.<br />

Die römisch-katholische Kirchgemeinde bestätigte den Gesatzjahrzeitsvogt<br />

Röthlin Albert, Hostatt, für eine weitere<br />

Amtsperiode. Somit waren die öffentlichen Gemeinden abgeschlossen.<br />

Während die-Stimmbeteiligten in den Privathäusern, in<br />

den verschiedenen Gaststätten und auf öffentlichem Platze ruhig<br />

ihr Mittagsmahl einnahmen, begann das 21köpfige Abstimmungsbureau<br />

ihre aufreibende Stimmenzählerei. Zirka<br />

halb 2 Uhr konnte nach vereinbartem Glockenzeichen das erste<br />

Wahlergebnis bekanntgegeben werden.<br />

Danach waren mit absolutem Mehr gewählt:<br />

In den Kantonsrat:<br />

alt Regierungsrat Röthlin Alois, Liste I, neu<br />

Michel Johann, PostHalter, Melchthal, Liste I, neu<br />

In den Gemeinderat:<br />

Windlin Arnold, St. Niklausen, Liste II, bestätigt<br />

Hofer Pius, Metzgermeister, Liste II, bestätigt<br />

Job Durrer, Schlossermeister, Liste II, neu.<br />

Nun begann der zweite Wahlgang. Es waren noch zwei<br />

Kantonsräte und zwei Gemeinderäte zu wählen. Nach zirka<br />

zwei Stunden kam das Ergebnis. Gewählt waren mit absolutem<br />

Mehr:<br />

In den Kantonsrat:<br />

von Rotz Arnold, Straßenmeister, Liste I, neu<br />

Bucher Johann, Burg, Liste I, neu<br />

In den Gemeinderat:<br />

Röthlin Alois, Forstarbeiter, Huwelgaß, Liste II, neu<br />

Siegfried Michel, tzostettli, Melchthal, Liste II, neu.<br />

Die Partei Röthlins (parteilos!!) trug den vollständigen<br />

Sieg bei den Kantonsratswahlen davon, während die katholische<br />

Volkspartei den vollständigen Sieg in den Gemeinderatswahlen<br />

erreichte. Der zweite Wahlgang brachte<br />

beiden Parteien eine Zersplitterung, weil alle nicht Gewählten<br />

wieder als Kandidaten aufgestellt werden mußten.<br />

So kam es auch, daß Gemeindeschreiber Windlin nicht mehr<br />

das absolute Mehr erreichte und somit aus dem Kantonsrat<br />

ausfiel. Damit entsteht im Kantonsrat eine empfindliche<br />

können, zeigt das Schulbeispiel in der Gemeinde Kerns. Wenn<br />

dem kantonal wirksam begegnet werden soll, dann müssen wir<br />

unermüdlich und tatkräftig zusammenstehen und kämpfen, wie<br />

dies unsere Gesinnungsfreunde in Kerns mit so großem Erfolg<br />

taten. Von den dortigen Kantonsratswahlen abgesehen,<br />

Ein ganz pfiffiger Kerl ist er. Schon manchen verWickelten<br />

Faden hat er spielend gelöst.<br />

„Aber warum schickt denn der Mörder die Patrone dem<br />

Wachtmeister? Ich werde nicht klug aus der Sache."<br />

„Es ist heute noch vieles unerklärlich an dem Falle. Man<br />

darf annehmen, daß der Mörder an den vier Morden genug<br />

hat!"<br />

„Er hätte die Patrone auch in den Rhein werfen können."<br />

„Ja, und dort hätte sie kein Mensch gefunden. Er wollte<br />

der Polizei vielleicht sagen, daß es an den bisherigen Morden<br />

genug sei, daß hiufür kein Mensch mehr vor ihm Furcht<br />

Haben müsse!" — „Oder vielleicht wollte er uns neppen."<br />

„Das glaube ich nicht. Sonst hätte er die Schachtel noch<br />

mit einem Brieflein versehen, worin er sich über uns lustia<br />

macht."<br />

„Vielleicht stammt die Patrone gar nicht von ihm. Vielleicht<br />

hat sie irgend jemand gefunden und schickt sie nun der<br />

Polizei."<br />

„Dann hätte dieser Unbekannte uns einen schlechten Dienst<br />

erwiesen."<br />

„Er getraute sich vielleicht selbst nicht zur Polizei."<br />

„Warum?" — „Das weiß ich nicht. Viele Menschen<br />

scheuen die Polizei wie den Leibhaftigen. Sie fürchten —"<br />

„Ein ehrlicher Mensch hat die Polizei nicht zu fürchten."<br />

„Gewiß! Gewiß!"<br />

„Hätte irgend einer diese Patrone gefunden, hätte er sie<br />

bestimmt selbst gebracht, und wenn er die Polizei „gefürchtet"<br />

hätte. Denn er mußte sich doch sagen: Meine Aussagen sind<br />

äußerst wichtig, »veil die Fundstelle vielleicht auf die Spur<br />

Lücke, die nicht mehr so leicht ebenbürtig auszufüllen ist.<br />

Was Windlin hier durch seine unermüdliche Tätigkeit alles<br />

erreicht hat — denken wir nur einmal an seine großen Verdienste<br />

für den Familienschutz — das hätten vier andere<br />

miteinander nicht fertiggebracht. Wir Familienväter sind ihm<br />

dafür zu tiefem Dank verpflichtet.<br />

Nun begann die Präsidentenwahl. Beim ersten Wahlgang<br />

erhielt nur der Vizepräsident Reinhard das absolute Mehr.<br />

Die beiden vorgeschlagenen Präsident alt Reg.-Rat Röthlin<br />

und Job Durrer erhielten beide je 370 Stimmen, während<br />

4 Stimmen auf zwei andere zur Zersplitterung aufgestellte<br />

Kandidaten entfielen. Schon war es abends halb 6 Uhr und<br />

die wichtigste Wahl des Tages unentschieden. Nun verlangten<br />

einige die Aufschiebung dieser Wahl. Andere die sofortige<br />

Wiederholung. Mit großem Mehr wurde der zweite Antrag<br />

angenommen und so „stürmten" die Männer zum vierten<br />

und letzten Mal zur Urne. Bereits waren einige heimgezogen,<br />

doch mancher wurde noch durch das Glockenzeichen oder<br />

durch einen Gesinnungsfreund aus dem Stall zur Urne geholt.<br />

Mit kaum bezähmbarer Spannung wurde dieser letzte<br />

Entscheid erwartet. Endlich — die Kirchenuhr zeigte schon<br />

mehr als halb 7 Uhr —. ertönte das Glockensignal. Mit 363<br />

Stimmen wurde Job D u r r e r vor alt Präsident Röthlin,<br />

der 344 Stimmen erhielt, gewählt. Lauter Jubel verkündete<br />

die Freude der Kern-ser über diesen Wahlentscheid. M i t<br />

knappem Mehr siegte im katholischen Bauerndorse<br />

Kerns die katholische Grundsätzl<br />

i ch k e i t. Daraus können wir verschiedene Lehren ziehen.<br />

Einmal zeigt dieser geheime Urnengang recht eindrücklich,<br />

welche Bedeutung einer einzigen Stimme zukommt. Meistens<br />

ging es nur um einige ganz wenige, sehr oft nur um eine<br />

Stimme. Mit der alten Gleichgültigkeit und den faulen Ausreden,<br />

die schon so oft so viele von ihrer Stimmpflicht abhielten,<br />

sollte durch diese Lektion endgültig aufgeräumt sein.<br />

Zum Zweiten zeigt das knappe Mehr, wie sehr es immer<br />

noch an wahrheitsgetreuer Aufklärung fehlt und anderseits,<br />

wie sehr empfänglich ein großer Prozentsatz Kernser ist für<br />

Gerüchte, Lügen, Verdrehungen und Unwahrheiten. Damit<br />

werden Ehrenmänner grundlos verdächtigt und schlecht gemacht.<br />

Gerade das ist ein Grundsatz des liberalen Freisinns,<br />

daß solche Machenschaften in der Politik und im öffentlichen<br />

Leben erlaubt sind. Hier will man keine Geistlichen, hier will<br />

man keine Moralprediger. Wohin das aber schlußendlich<br />

führt, zeigt die Weltgeschichte.<br />

Drittens ist vielleicht durch diese langdauernde Abstimmung<br />

mancher von der geheimen, Abstimmung für einige<br />

Zeit geheilt.<br />

Kerns beginnt mit dem 19. Mai eine neue Geschichte.<br />

Der dumpfe Alpdruck der letzten Jahre ist gewichen, alles<br />

atmet auf. Eine große und schwere Arbeit lastet nun auf dem<br />

neuen Präsidenten. Wir sind aber fest überzeugt, daß Herr<br />

Präsident Job Durrer, dem wir von ganzem Herzen zu seiner<br />

Wahl gratulieren, sie be^oältigen wird zum Wohle der<br />

ganzen Gemeinde. Der 57jährige Mann genießt in Kerns<br />

das Vertrauen aller, dessen kann er versichert sein. Auch stehen<br />

ihm nun im Gemeinderat Männer zur Seite, die ihm<br />

helfen, die nur das Gesamtwohl im Auge haben. Herr Gemeindepräsident<br />

Job Durrer hat in seinem Geschäfte bewiesen,<br />

daß er aufbauen kann und daß er vor allem auch fortschrittlich<br />

sozial denkt und handelt. Neben der Bauernschaft und<br />

der Handwerker wird er sich deshalb vor allem der Arbeiterschaft<br />

annehmen. Diese geht der schwersten Zukunft entgegen<br />

und benötigt deshalb auch am meisten Berücksichtigung<br />

und Beachtung. Durch den neuen Arbeitervertreter im Gemeinderat,<br />

Herrn Röthlin, Forstarbeiter, Huwelgaß, ist das<br />

auch gewährleistet, dessen können alle Arbeiter heute schon<br />

versichert sein.<br />

Zum Schluß möchten wir voll Dank aufschauen zum Himmel,<br />

zu Gott, der am Sonntag so sichtlich über unserer Gemeinde<br />

gewaltet hat. Ihm gehört unsere Zukunft. Er hat das<br />

Gemeindeschiff gerettet und die Schlafenden aufgeweckt. Er<br />

verlangt von uns von nun an volle Wachsamkeit und treue<br />

Ergebenheit. Dann bleibt Gottes Schutz und Segen für alle<br />

Zukunft über uns und über unserer so schönen Gemeinde. :<br />

haben sie von Jahr zu Jahr mit wachsendem Erfolg geruugen.<br />

Aus ein paar wenigen wurden es viele, die aufklärten,<br />

arbeiteten und jetzt ernten konnten. Wir gratulieren ihnen<br />

von ganzem Herzen zu diesem Erfolg. Ein Parteitag allein<br />

genügt nicht und nicht einige wenige Sitzungen des Parteides<br />

Mörders führt. Zudem: Ich glaube: im weiten Umkreis<br />

fürchtet kein Mensch die Polizei, nur einen fürchtet man:<br />

den Mörder!"<br />

Karli wußte nichts zu antworten.<br />

„Und jetzt, Emil, überlässest du mich schon den Akten, nicht<br />

wahr?" — „Gut, gut, ich gehe. Ich treffe dich nach dem<br />

Mittagessen im Hotel Bahnhof."<br />

Vor dem Amtsgebäude stehend, entschloß sich der Detektiv,<br />

einer plötzlichen Eingebung folgend, den Agenten Henzi<br />

aufzusuchen. — Er erkundigte sich beim Amtsgehilfen'nach<br />

dessen Wohnung. Sie befand sich in der Herrengasse einer<br />

Häuserflucht, die sich fast terrassenförmig km Fuße des<br />

Schloßberges parallel der Marktgasse hinzog und wo meist<br />

jene Leute wohnten, die mehr die Schatten- denn die Sonnenseiten<br />

des Lebens kannten.<br />

Von der Mitte der holprigen Marktgasse führte ein fchmaler<br />

Hohlweg, zum Teil überwölbt, den Detektiv in die Herrengasse,<br />

deren Eckhaus linkerhand dem Agenten Henzi aehörte.<br />

Es war ein unansehnlicher, grauschwarzer Bau zweistöckig.<br />

— Auf sein wiederholtes Klingeln erschien 'endlich<br />

eine ältere Frau. Sie hatte ein gelbes, verlebtes Gesicht Ihre<br />

Züge waren ebenmäßig, doch von jenen Stürmen verwittert,<br />

die in Menschengesichtern hausen wie Wetter im Weichholz<br />

der Hüttenwände. Große, dunkle Augen standen darin<br />

aus tiefen Höhlen leuchtend, und schwarze Brauen überwölbten<br />

sie.<br />

„Ich möchte Herrn Henzi sprechen."<br />

„Er ist nicht zu Hause!", gab sie ihm zur Antwort.<br />

Vorstandes. Nein! Wr brauchen arbeitsfreudige Männer an<br />

der Spitze unserer Partei, wenn wir hebet vorbeugen, als<br />

wieder heilen wollen. ,<br />

Den Kernsern weiterhin alles Gute in der Erkampfung<br />

des Friedens.<br />

„Die Urkraft demokratischer Ueberlieferung." Im „Genossenschaftlichen<br />

Bolksblatt", dem Organ der schweizerischen<br />

Konsumvereine, vom 18. Mai <strong>1946</strong>, wird> die Appenzeller<br />

Landsgemeinde geschildert. Der Verfasser schließt seine Ausführungen<br />

mit den Worten:<br />

„Das stille Gebet, die feierliche Wiederwahl des Landammanns,<br />

der die Siegel vor der Wahl dem Volk zurückgibt,<br />

um sie nach erfolgter Neuwahl wieder in seine Obhut<br />

zu nehmen. Die ungewohnten Wahlen und Abstimmungen<br />

bei denen sich ein Wald von Männerhänden erhebt und wo<br />

ein ungeübtes Auge ein absolutes Mehr oft kaum zu erkennen<br />

vermag. Die Vereidigung des Landammanns und der<br />

Eid der Stimmfähigen auf die Verfassung, all das hinterläßt<br />

dem Besucher einen unauslöschlichen Eindruck vom Sinn<br />

und Geist einer lebendigen Demokratie. Mögen<br />

sich auch Stimmen erheben, welche diese Form politisehen<br />

Gestaltungswillens als überlebt betrachten, sie werden<br />

mit ihren verstandesmäßigen Ueberlegungen die Urkraft<br />

demokratischer Ueberlieferung nicht ertöten."<br />

Interessante Jugendferien! Der Jugendaustausch ist zu<br />

einer immer beliebteren Einrichtung geworden. Während den<br />

Kriegsjahren konnten leider nur Austausche zwischen den<br />

verschiedenen Sprachgebieten unseres Landes »ermittelt werden.<br />

Dieses Jahr bietet sich nun wieder die lange vermißte<br />

Möglichkeit von Ansland-Austauschen, vorläufig mit Belgien,<br />

Frankreich und Holland. Die ausländischen Anmeldungen<br />

werden von unsern dortigen Vertrauensleuten sorgfältig<br />

überprüft, so daß Gewähr für eine seriöse Vermittlung geboten<br />

ist. Laut zuverlässigen Berichten ist die Ernährungslage<br />

in diesen drei Ländern befriedigend. Welcher Jugendliche<br />

möchte es im übrigen nicht auf sich nehmen, einmal einige<br />

Wochen etwas weniger gut zu essen, als daheim, dafür aber<br />

interessante und abwechslungsreiche Ferien zu verbringen?<br />

Die Austausch-Vermittlung zwischen den verschiedenen<br />

Landesteilen der Schweiz wird in altbewährter Weise weitergesührt.<br />

— Jugendlichen, für die kein Austausch in Frage<br />

kommt, stehen sorgfältig ausgewählte Ferienplätze iit Privatfamilien<br />

zur Verfügung, gegen angemessene Entschädiguiig.<br />

In der deutschen und französischen Schweiz werden wieder<br />

Sprachferien-Kolonien durchgeführt. Die Jugendlichen<br />

werden einzeln in Familien untergebracht und verpflegt, genießen<br />

daneben gruppenweise Sprachunterricht und fröhlichen<br />

Ferienbetrieb unter der Leitung von bewährten Mitarbeitern.<br />

Anmeldungen sind möglichst frühzeitig (spätestens bis 22.<br />

Juni <strong>1946</strong>) an den Jugendferien-Dienst Pro Juventute, Seefeldstraße<br />

8, Zürich, zu richten, der gerne nähere Auskünfte<br />

erteilt.<br />

Eßt Süßwasserfische. (Mitg.) In allen größeren Schweizer<br />

Seen sind zur Zeit ergiebige Fischerträge zu verzeichnen.<br />

Neben Barschen und Weißfischen (Schwalen oder Winger,<br />

Brachsmen, Hasel usw.) werden jetzt schon ziemlich viel Felcheu<br />

gefangen. Da der Absatz Schwierigkeiten begegnet, wird den<br />

Verbrauchern empfohlen, solche Fische zu kaufen und damit<br />

unserem Berufsfischerstand zu helfen.<br />

Die Hutgeflechtindustrie. Konjunkturbild einer<br />

typischen Exportindustrie. Neben der Tabakindustrie<br />

gehört die seit vielen Jahrzehnten im Rayon von Wohlen<br />

niedergelassene Hutgeflechtindustrie zu deil typischen aargauischen<br />

Unternehmen. Eine Zweigstelle befindet sich bekanntlich<br />

in Sa rnen. Diese Industrie belieferte vor dem Kriege<br />

in reichlichem Ausmaße die führenden Modehäuser von Paris,<br />

Newyork und London, um daneben auch die zweitrangigen<br />

Absatzplätze mit ihren Qualitätsprodukten zu versorgen.<br />

Fast ausschließlich auf den Export eingestellt, hatte die<br />

Strohindustrie während des Krieges die Auswirkungen der<br />

Blockade zu spüren bekommen, doch kann im Bericht der<br />

Aargauischen Handelskammer nunmehr festgestellt werden,<br />

daß sich der Geschäftsgang während des Jahres 1945 ganz<br />

erheblich gebessert hat, wobei die erzielten Exportumsätze sowohl<br />

mengen- als wertmäßig größer als in den letzten<br />

Kriegs- und Vorkriegsjahren waren. Sie entfallen etwa zu<br />

90 Prozent auf die überseeischen Absatzgebiete, vor allem<br />

auf die Vereinigten Staaten von Amerika. In Europa war<br />

Frankreich Hauptabnehmer und kleinere Exporte wurden<br />

daneben nach Dänemark, Portugal, Schweden' und Spanien<br />

getätigt.<br />

„Das ist aber schade. Können Sie inir sagen, wo ich ihn<br />

treffe?" — „Nein!"<br />

Sie wollte die Türe wieder schließen. Karli hinderte sie<br />

daran, indem er rasch den Fuß zwischen Schnelle und Türe<br />

setzte.<br />

„Ich muß ihn unbedingt sprechen!", erklärte er.<br />

„Warum?" — „Ich komme — von der Versicherung,<br />

^ch mu 6 — einen neuen Vertrag mit ihm abschließen.!"<br />

Er bemerkte, wie in ihren Zügen eine Wandlung vor sich<br />

ging, sie wurde freundlicher.<br />

„Es tut mir leid, aber mein Mann ist verreist!"<br />

„'Verreist? — Für längere Zeit?" — „Ich weiß es nicht-"<br />

„Fatal. Ich komme eben extra von Zürich. — Hat<br />

Mann nicht gesagt ?"<br />

„Nein. Er sagte mir gestern abend nur, er müsse heute<br />

morgen verreisen." — „Wohin?"<br />

„Das hat er mir nicht gesagt."<br />

"^ud hat er Ihnen nicht gesagt, wann er wieder heim"<br />

kehrt? Mit welchem Zuge er heute —?"<br />

„Ö, heute kommt er nicht mehr zurück. Er sagte, er nttW<br />

einige Tage ivegbleiben."<br />

„Einige ^age?" Karli stand einen Moment da, wie einer<br />

na, wie einer, der sich am liebsten ohrfeigen möchte<br />

und es doch nicht zu tun wagt.<br />

Was sollte er tun?<br />

Es kam plötzlich über ihn wie eine Gewißheit, daß € ,cn^<br />

der lang gesuchte Mörder fei.<br />

(Fortsetzung folgt^


Die bedeutende Zunahme.des Produktions- und Exportnolumens<br />

geht sehr eindeutig aus den Zahlen der in der<br />

^utaeflechtindustrie beschäftigten Arbeiter hervor. Währmd<br />

im März 1945 nur 1511 Arbeiter darin beschäftigt<br />

wurden, stieg ihre Zahl auf Ende Dezember 1945 auf 2971<br />

und hat sich '"uert Jahresfrist verdoppelt und in Berücksichtigung<br />

der Ziffern des Jahres 1940 (Juni) sogar verechsfacht.<br />

Damit ist aber die einst im Dezember 1930 ausgewiesene<br />

Konjunkturspitze mit 5423 Arbeitern noch nicht<br />

erreicht, doch zeigen die gegenwärtigen Zahlen immmerhin,<br />

daß trotz Mangel an Rohstoffen — es fehlen noch die ausländischen<br />

Geflechte sowie gewisse Kategorien schweizerischer<br />

Kunstseide — eine verheißungsvolle Z u k u n f t bevorsteht.<br />

Das ist auch ein Trost für die in unserer Hutfabrik<br />

in Garnen beschäftigten Arbeiter.<br />

Schwingererfolge. (Eing.) Am Balmhofschwinget in Brienz<br />

vom 12. Mai, zu dem auch einige <strong>Obwaldner</strong> Schwinger eingeladen<br />

waren, haben sie sich gut geschlagen. Beteiligung ca.<br />

50 Schwinger. 1. Rang mit 59 Punkten von Moos Meinrad,<br />

Sächseln; 2. Rang von Flüe Paul, Sachsein; 3. Rang<br />

Omlin Franz, Sächseln und von Moos Leo, Giswil; 4.<br />

Rang Zumstein Rudolf, Lungern, Omlin Josef, Sächseln<br />

und Gasser Franz, Lungern; 5. Rang Haldemann Fritz,<br />

Giswil.<br />

Am Urner Kantonal-Schwingfest in Erstfeld vom 19.<br />

Mai nahmen unter Mitwirkung des Kant. Schwingerverbandes<br />

Ob- und Nidwalden 120 Schwinger teil. Von den<br />

17 begehrten Eichenkränzen holten die Ob- und Nidwaldner<br />

Schwinger deren 12. 1. Rang Zurfluh Josef, Schattdorf; 2.<br />

Rang Wallimann Franz, Alpnach; 3. Rang Baumann Alois,<br />

Schattdorf, Odermatt Theo, Büren; 4. Rang Jakober Hans,<br />

Alpnach, Britschgi Bläsi, Sarnen; Gaffer Franz, Lungern,<br />

Omlin Franz, Sächseln, Niederberger Alois, Stans, Planzer<br />

Josef, Schattdorf; 5. Rang von Moos Otto, Sächseln, von<br />

Moos Meinrad, Sächseln, Langensand Hans, Alpnach; 6.<br />

Rang von Flüe Paul, Sächseln, Wyrsch Franz, Schattdorf,<br />

Barmettler Thomas, Ennetmoos, Gmür Franz, Altdorf. —<br />

7. Rang ohne Kranz: Haldemann Fritz, Giswil, Omlin<br />

Josef, Sächseln, Rohrer Karl, Sächseln, Kiser Albert, Giswil;<br />

8. Rang Jnfanger Hans, Buochs, von Wyl Hans, Alpnach,<br />

von Moos Leo, Giswil, Burch Beuedikt, Kerns; 9.<br />

Rang Rohrer Franz, Stansstad, Zumstein Rudolf, Lungern.<br />

Geschäftsjubiläum.<br />

(Mitg.) Sonntag, den 19. Mai 1945, konnte Herr Gallus<br />

von Deschwanden, Obergrundstraße 13, Luzern, auf eine 20-<br />

jährige Tätigkeit als Generalagent der „Vita", Lebensversicherungs<br />

AG., Zürich, zurückblicken. Anno 1923 beginnend<br />

als Inspektor, übernahm der Jubilar im Jahre 1926 die<br />

Generalagentur Luzern, umfassend die Kantone Luzern, Obund<br />

Nidwalden und den Kanton Schwyz. Durch eine unermüdliche<br />

Aufbauarbeit, ein gewaltiges Maß an Energie und<br />

Schaffensfreude, verbunden mit seiner außerordentlichen Willenskraft<br />

und einem Organisationstalent, das seinesgleichen<br />

sucht, hat Herr Gallus von Deschwanden seine Generalagentur<br />

emporgearbeitet und eine Anzahl treuer Mitarbeiter<br />

um sich geschart. Tausende haben sich in dieser Zeit seinen<br />

Rat in Versicherungsfragen geholt. Unzählige, denen der Inbilar<br />

durch eine „Vita"-Police Schutz und Sicherheit verschaffte,<br />

werden es ihm zu danken wissen.<br />

Dem allzeit jungen „Pipin", der am obgenannten Tage<br />

gleichzeitig seinen 50. Geburtstag feierte, gratulieren wir<br />

recht herzlich und wünschen ihm weitere erfolgreiche 50<br />

Jahre!<br />

EH.<br />

50 Jahre Turnverein Sarnen. (Eing.) Am kommenden<br />

26. und 28. Mai, Sonntag und Dienstag abend, nach der<br />

Maiandacht, begeht der Turnverein Sarnen in etwas feierlichem<br />

Rahmen sein 50. Wiegenfest. Reserviert also diese<br />

Abende für den Besuch der Vorstellungen. Näheres siehe Inserat!<br />

Sarnen. (Korr.) H. H. Leo Gemperle, bisher Pfarr-<br />

Helfer in Flüelen, wurde zum dortigen Pfarrer gewählt.<br />

Herzliche Gratulation!<br />

Kägiswil. Zum ersten Mal seit Bestehen der Filialgemeinde<br />

spendete dieses Frühjahr der hochwürdigste Bischof<br />

von Chur in unserer Kapelle 82 Kindern die heilige Firmung.<br />

Der 14. Mai <strong>1946</strong> wird wohl als Freuden- und Ehrentag<br />

in unsere Kirchenchronik eingehen.<br />

Viele fleißige Hände regten sich zuvor, um den großen<br />

Tag möglichst würdevoll zu gestalten. Mit Ernst und Eifer<br />

bereiteten sich die Firmlinge auf -den Empfang dieses Sakramentes<br />

vor, und endlich wurde ihnen die hohe Gnade<br />

zuteil.<br />

Nach der Spendung der heiligen Firmung ergriff der bi-<br />

Höfliche Oberhirte das Wort. Er hielt den Firmlingen das<br />

Bild des Tagesheiligen, des hl. Bonifatius, des Märtyrers,<br />

vor Augen und empfahl ihnen die Nachahmung seines heiugen<br />

Lebens in der von Gott gewollten Weife. Sich zur<br />

ganzen Gemeinde wendend, machte er auf gegenwärtig gefährliche<br />

Zeitströmungen aufmerksam, die nicht nur in der<br />

Großstadt herrschen, sondern allmählich auch in unsere einsamen<br />

Täler dringen und in erster Linie mittelst der Großwacht<br />

Presse verbreitet werden. Klar und deutlich umschrieb<br />

^ die weltanschaulichen Grundsätze des Katholiken, von denen<br />

der Katholik nicht ablassen darf, so lange er diesen Ehrentitel<br />

tragen will.<br />

Mögen die inhaltsreichen Worte Bischof Christianus', die<br />

sicher in jedem Gläubigen tiefen Eindruck hinterließen, nicht<br />

Mich verklungen sein, sondern in Zukunft als Mahnworte bei<br />

Zufälligen Gefahren durch das Gewissen sprechen! n.-y".<br />

Kerns. Wenn ich um ein paar Jährchen Lebensgeschenk<br />

aglich da sag im immer: „Lieber Herrgott, wie Du<br />

willst, mir eilt's nicht!" Akkurat so hab ich heute bei der Ab-<br />

Nnnmung gebetet und es ist denn auch halbi siebni geworden<br />

' es kam doch noch recht heraus.<br />

„Ein paar Jährchen nur!" — Jünger wird man ja doch<br />

lcht mehr! Und doch, sapprament, heute bin ich wieder jung<br />

geworden. Als ich heimkam, hörte ich schon von weitem eine<br />

dnrrf! C tte und ich pfiff zwischen meinen Zahnlücken hin-<br />

[„ r ch' 1° gut ich konnte, das Liedchen, das zum heutigen Tag<br />

l" swtt paßt:<br />

Nach em Rägä schiint d'Sunne,<br />

nach em briegge wird glacht...!<br />

Und jetzt sitze ich da und schreibe und noch so spät! Ja,<br />

spät ist es geworden, bis man allen alles erzählt hatte. Aber<br />

eben, man wird wieder jung, wenn man sieht, daß den Leuten<br />

der Verstand kommt wie den Kleinen das Reden: langsanl<br />

aber sicher!<br />

Trotz allein, die Herrlichkeit Röthlin hat rascher ein Ende<br />

gefunden, als wir träumten. Ein Glück, daß geheime Abstimmung<br />

war, sonst wäre es für uns schief gegangen, denn mir<br />

sagten einige, öffentlich dürsten sie nicht gegen Röthlin stimmen,<br />

so aber schon, sie hätten sonst zu Hause bleiben müssen.<br />

Und so verdreht die Resultate gegeneinander sind, so verdreht<br />

ging es eben in der ganzen Gemeinde zu. Doch es<br />

taget: langsam aber sicher! Und das ist ja jnstament das<br />

Wichtigste!<br />

Der Arvimelk.<br />

Aipnach. (Korr. gg.) Maigemeinde. Die Einwohner<br />

der Gemeinde versammelten sich am 3. Mai-Sonntag zur<br />

Erledigung der öffentlichen Geschäfte. Gerüchtemacher hatten<br />

das eine vermocht, nämlich eine große Zahl der Stimmfähigen<br />

auf den Schulhausplatz zu bewegen. Herr Gemeinde-<br />

Präsident Müller fand anerkennende Worte für die Behörden<br />

des Bundes und des Kantons, sowie für die Arbeit aller<br />

Stände während der schweren Zeit. Er appellierte auch an<br />

die Mildtätigkeit aller, den notleidenden Völkern, vorab den<br />

hungernden Kindern nach Möglichkeit zu helfen. Er verwies<br />

auch auf die wichtigen Arbeiten, die im Laufe der kommenden<br />

Jahre von uns Opfer und Einigkeit fordern. Er bemerkte<br />

die Wichtigkeit einer Wasserversorgung für den<br />

„Grunderberg", die Straßenbauten und vor allem den immer<br />

dringenderen Schulhausbau. Er hoffe, daß alles zur<br />

Zufriedenheit aller gelöst werden könne.<br />

Dann kamen die Wahlgeschäfte. Die beiden Kantonsräte<br />

Heß Oskar und Nufer Josef wurden für eine weitere Amtsdauer<br />

bestätigt. Wenn auch einer glaubte, in persönlicher<br />

Stimmungsmache den Letzteren zu sprengen, zeigte doch das<br />

sehr große Mehr, wie das Volk denkt. Die Gemeinderäte Heß<br />

Hermann, Annen Joses, Balz von Atzigen, Franz Müller<br />

und Josef Spichtig wurden oppositionslos wieder bestätigt.<br />

Dem aus dem Amte scheidenden Ratsherrn Waser Josef,<br />

Großmatt, stattete der Präsident den wohlverdienten Dank<br />

ab, den der Beifall der Einwohner kräftig unterstrich. Herr<br />

Waser empfahl an seiner Stelle wieder einen Mann vom<br />

Bezirk Grund, doch hatten alle Arbeiterorganisationen am<br />

Vorabend einen Vertreter aufgestellt in der Person des<br />

Herrn Johann Bäbi, Schoried. Bäbi genießt als Präsident<br />

der Forstarbeiter und christl. Gewerkschaft das volle Vertrauen<br />

der gesamten Arbeiterschaft und auch der Bauernsame<br />

und so wurde er ehrenvoll in den Gemeinderat entsandt.<br />

Als Gemeindepräsident wird Herr Müller ebenfalls wieder<br />

amten, ebenso Herr Kantonsrat Oskar Heß als Kassier.<br />

Die Verwalterwahlen beanspruchte das Volk als seine<br />

Angelegenheit und wählte aus süns Angemeldeten Herrn<br />

Musikdirektor Barmettler Robert zum Steuerkassier. Schul-<br />

Verwalter Durrer Niklaus wird weiter seine sehr guten Fähigkeiten<br />

in den Dienst der Jugend stellen. Schließlich orientierte<br />

der Präsident noch über die Subventionen bei Wohnungsbauten.<br />

Das Kreditbegehren der katholischen Einwohnergemeinde<br />

von Fr. 15 000.— für die Anschaffung von Kirchenvorfenstern<br />

und Reparierung der defekten Fenster erhielt keinen<br />

Gegenvorschlag, zumal bereits zu diesem Zweck Fr. 5000.—<br />

von edler Stifterseite zur Verfügung stehen. — Somit schloß<br />

der Präsident die ruhig verlaufene Gemeindeversammlung.<br />

Was in Alpnach und sogar über die Kantonsgrenze hinaus<br />

geredet und geschrieben wurde, hat sich als reine Verleumdung<br />

entpuppt und man darf hoffen, daß gewisse Hetzer<br />

zum Wohle der Allgemeinheit in Zukunft schweigen möchten.<br />

Engelberg. (Korr.) Maigemeinde. Eine reichhaltig<br />

befrachtete Traktandenliste wurde am vergangenen Sonntag<br />

in aller Minne erledigt. Rund 200 Einwohner tagten im<br />

Gemeindehaussaal und wir freuen uns, daß Engelberg jeweilen<br />

im gegenseitigen Einvernehmen Wahlkämpfe vermeiden<br />

und den so notwendigen Frieden im Tal bewahren kann.<br />

Hier kurz die Ergebnisse der Tagung im Telegrammstil:<br />

Dr. Gander wird einstimmig und mit Akklamation wiederum<br />

Talammann, die Demission von Statthalter Hermann<br />

Amrhein, Regierungsrat, wird nach Würdigung seiner allseitig<br />

anerkannten Leistungen akzeptiert, an seine Stelle wird<br />

vom Rat Herr Grundbuchsührer Ed. Jnfanger vorgeschlagen,<br />

der gegenüber einem weitern Vorschlag aus der Mitte<br />

der freien Arbeiterschaft obsiegt. An Stelle des ebenfalls demissionierenden<br />

Herrn Dr. Jos. Heß-Jhm wird Bürgerpräsident<br />

Franz Heß einstimmig gewählt. Statthalter wird pro<br />

<strong>1946</strong> Jos. Heß, Bankverwalter. An Stelle des abgetretenen<br />

Kantonsrates Hermann Amrhein wird nach Vorschlag des<br />

Rates Herr Gemeinderat Höchli gewählt. Letzterer erhielt bei<br />

der Bestätigungswahl in den Gemeinderat einen Gegenkandidaten<br />

in Herrn Lehmann Fritz sen., der einen schönen Achtungserfolg<br />

mit 44 Stimmen buchen konnte.<br />

Die Verwaltungsrechnungen wurden genehmigt und dem<br />

verstorbenen Armenverwalter Herr Johann Amrhein, Forsthaus,<br />

der Dank für seine bedeutenden Leistungen während<br />

reichlich 20 Jahren ins frische Grab gesandt.<br />

Der bisherige Steueransatz von 7 pro Mille wird beibehalten.<br />

Eine neue Verordnung betr. Feuerwehrpflichtersatz<br />

wird genehmigt. Dem Gemeinderat wird Vollmacht erteilt,<br />

den alten Sagenplatz von der Kantonalbank zu bestimmten<br />

Bedingungen zu übernehmen. Für die Finanzierung von<br />

beruflichen Umschnlungskursen bzw. Lehrlingswesen wird ein<br />

Kredit von Fr. 3000.— gesprochen, ebenso ein Gemeindebeitrag<br />

von Fr. 2909.— an die Transportseilanlage Engelberg-Flühmatt.<br />

Der Musikgesellschaft Engelberg wird der<br />

Gemeindebeitrag von Fr. 500.— auf Fr. 800.— erhöht.<br />

Kantone<br />

Luzerner Messe vom 20. Mai bis 1. Juni. Nachdem die<br />

Messe-Stadt 1942 erstmals auf dem Bahnhofplatz Luzern<br />

aufgebaut wurde, wurde sie nach nochmaliger baulicher Er-<br />

Weiterung und bedeutender Steigerung der Zahl der Ausstellerfirmen<br />

Montag, den 20. Mai, eröffnet und dauert bis<br />

inkl. Samstag, den 1. Juni <strong>1946</strong>. Der Vergnügungspark im<br />

Jnseli ist sowohl, an den Sonntagen, den 26. Mai und 2.<br />

Juni, wie am Aufsahrts-Feiertag, den 30. Mai, geöffnet.<br />

Streiflichter<br />

Wenn auch letzte Woche alles daran gesetzt wurde, der<br />

gescheiterten Pariser Außenministerkonferenz die Fassade zu<br />

wahren, so tritt nunmehr die ernste Krise zwischen den angelsächsischen<br />

Mächten und der Sowjetunion nun doch ganz ofsen<br />

zutage. Dafür sorgt die Sowjetpresse, die äußerst inassive<br />

Angriffe gegen die Vereinigten Staaten und insbesondere gegen<br />

Großbritannien führt. So bezichtigt das Sowjetblatt<br />

„Neue Zeiten" London und Washington der Gewaltpolitik,<br />

um nur ein bescheidenes Beispiel der russischen Ausfälle zu<br />

nennen. Wie gefährlich sich die Lage zuspitzt, beweist unter<br />

anderm die Publizierung der Westblockidee durch die Londö'-<br />

ner „Times", also eines englischen Blattes, das sich bisher<br />

imnier als überaus sowjetfreundlich gezeigt hatte.<br />

Infolge des Wahlergebnisses in den Niederlanden — katholischer<br />

Wahlsieg — erklärte die holländische Regierung ihrett<br />

Rücktritt. Das Kabinett wird bis zum Zusammentritt des<br />

neuen Parlamentes noch im Amte bleiben.<br />

In Washington wurde am Montag die Ernährungskonserenz<br />

eröffnet, an der 17 Staaten vertreten sein werden. Die<br />

Sowjetunion bleibt aber der Konferenz fern. — Auch bezeichnend!<br />

In Bern ist das holländische Prinzenpaar zu einer<br />

Staatsvisite eingetroffen. Prinzessin Jnliana und Prinz Bernhard<br />

wurden vom Gesamtbundesrat empfangen.<br />

Auf den 28. Mai ist eine Konferenz der Herrscher der<br />

arabischen Staaten (Aegyptens, des Irak, Transjordaniens,<br />

Saudi-Arabiens und Jemens) in Kairo einberufen worden,<br />

die zwei Tage dauern soll.<br />

Im vergangenen Freitag wurde eine neue Eingangs-<br />

Fassade erstellt. Dermalen werden die Besucher aus Stadt<br />

und Land mit Genugtuung feststellen, baß die Messestraßen<br />

wesentliche Verbesserungen aufweisen. Die Vielfalt der Stand-<br />

Dekorationen macht einer einheitlichen Ordnung Platz. MK.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Vom obligatorischen zum freiwilligen Landdienst.<br />

Im Hinblick auf die Ende September ablaufenden Vollmachtenbeschlüsse<br />

über den obligatorischen Landdienst wird<br />

im Bundeshaus ein neuer Beschluß vorbereitet, durch den<br />

das Obligatorium abgelöst werden soll. Mit Rücksicht aus<br />

die Landesversorgting sind gewisse Maßnahmen noch ersorderlich,<br />

doch soll die Hilfe an die unter Mangel an Arbeitskräften<br />

leidende Landwirtschaft auf dem Boden der Freiwilligkeit<br />

erfolgen. Die parlamentarischen Kommissionen sollen<br />

unverzüglich bestellt werden, damit der Bundesbeschluß in<br />

der kommenden Junisession behandelt werden kann.<br />

Die Alters- und Hinterlassenenversicherung.<br />

Der Bundesrat hat sich in seiner Dienstagsitzung erneut<br />

mit verschiedenen Fragen befaßt, die mit der kommenden AIters-<br />

und Hinterlassenenversicherung im Zusammenhang stehen.<br />

Bekanntlich war bis jetzt die Frage unabgeklärt, ob die<br />

Altersversicherung und deren Finanzierung in einer Botschast<br />

oder gesondert vor die eidg. Räte gebracht werden soll.<br />

Da es sich bei der Altersversicherung um ein Gesetz handelt,<br />

bei der Finanzierung jedoch um einen neuen Versassungsartikel,<br />

da die in Aussicht genommene Nachlaßsteuer verfassungsrechtlich<br />

nicht verankert ist, bestanden gegen eine<br />

Zusammenlegung gewisse Bedenken. Nunmehr hat sich der<br />

Bundesrat dahin entschlossen, eine Trennung vorzunehmen in<br />

dem Sinne, daß sich der Nationalrat in der in Aussicht genommenen<br />

außerordentlichen Session mit der Versicherungsvorläge<br />

zu befassen hätte, während dem Ständerat Gelegenheit<br />

geboten würde, zu den Finanzierungsproblemen Stellung<br />

zu nehmen. Ein solches Vorgehen erachtet der Bundesrat<br />

auch deshalb für tunlich, weil auf diese Weise eine Beschleunigung<br />

der Beratungen erzielt werden könnte. Die<br />

Botschaft über die Altersversicherung wird den eidgenössischen<br />

Räten in nächster Zeit zugehen. Auch der Bericht über<br />

die Finanzierung, mit dessen Abfassung das eidgenössische Finanzdepartement<br />

vom Bundesrat schon vor einiger Zeit beauftragt<br />

worden ist, dürfte demnächst unterbreitet werden.<br />

Bundesfeiermarlen <strong>1946</strong>.<br />

Am 15. Juni gelangen wieder vier Bundesfeiermarken<br />

mit einem Verkaufszuschlag, der für die Schweizer im Ausland<br />

bestimmt ist, zur Ausgabe. Mit diesen Marken werden<br />

die letztes Jahr begonnenen Serien „Arbeit" und „SchweizerHaus"<br />

sortgesetzt. Die 5 Rp.-Marke stellt die Tätigkeit des<br />

Käsers dar; sie ist zweifarbig, in den Farben grün und rot,<br />

gehalten. Der 10 Rp.-Wert gibt ein Waadtländer Weinbauernhaus<br />

wieder und auf der 20 Rp.-Marke ist ein Appenzellerhaus<br />

reproduziert; beide haben die drei Farben braun<br />

bzw. braunrot, chamois und rot. Auf der 30er Marke ist ein<br />

Engadinerhaus in den Farben blau, grau und rot abgebildet.<br />

Ueberall Duttweiler.<br />

Einer kürzlichen Notiz in der „Schweizerischen Gewerbe-<br />

Zeitung" ist zu entnehmen, daß dem Migros-Genossenschaftsbund<br />

Zürich heute folgende Produktionsbetriebe gehören:<br />

Konservenfabrik Tobler u. Co. AG., Bischofszell; Produktions<br />

AG., Meilen Schokoladefabrik Jonatal AG.; Fettfabrik<br />

Basel; Gifa AG., Basel; Seifenfabrik AG., Basel; Genofsenschaft<br />

Sabina, Kartonagenfabrik, Zürich. Im weitern<br />

ist die Migros an folgenden Unternehmen maßgebend beteiligt:<br />

Kesselwagen AG., Zürich; Kornhof GmbH., Zürich;<br />

Praefens Film AG., Zürich; Genossenschaft zur Limmat, Zürich;<br />

Kleidersabrik Zürich AG., Zürich; Genossenschaft Monte-<br />

Generoso-Bahn und der Glion-Rochers-de-Naye-Bahn.<br />

»as HOCHDORFER SEIFEN<br />

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co<br />

Ol<br />

HO


D e r Angriff des Gegners<br />

richtet sich heute nicht mehr bloß — wie in der Vergangenheit<br />

— gegen diesen oder jenen Punkt des katholischen<br />

Lebens, sondern gegen das Ganze des Glaubens<br />

und der christlichen Moral, welche bis zu ihren<br />

letzten Konsequenzen hin beseitigt werden soll, mit andern<br />

Worten: es handelt sich um einen totalen Angriff,<br />

welcher ein volles Ja oder ein volles Rein herausfordert.<br />

Unter solchen Umständen muß der wahre<br />

Katholik fest und sicher auf dem Boden des Glaubens<br />

bleiben und dies durch seine Tat bezeugen. Ein bloß<br />

äußerliches Christentum schmilzt in der Hitze des Kampses<br />

von heute wie Schnee an der Sonne zusammen.<br />

Der Katholischen Aktion obliegt es, in diesem kritischen<br />

Augenblicke die Lehre der Kirche in den Herzen<br />

der Gläubigen tief und fest zu verankern und mit<br />

größtem Eifer jene, welche die Religion nicht mehr betätigen,<br />

zu Gebet, Sakramentenempfang und Beobachtung<br />

der Gebote zurückzuführen. Papst Pius XII.<br />

ZU den Blmer»Wi><br />

Naturberafung oder Kunstwiesen?<br />

(Eing.) Nicht selten trifft der Wanderer heute Aecker an,<br />

die einfach ihrem Schicksal überlassen werden, oder wenn es<br />

gut geht, noch mit Heublumen angesät wurden. An Stelle<br />

eines wohlgepflegten Kleeackers bietet sich da ein Bild eines<br />

Unkrautgartens. Unwillkürlich muß man sich bei diesem Anblick<br />

fragen: ist das lohnender Ackerbau oder rationelle Landwirtschaft?<br />

Wohl kaum, denn erfahrungsgemäß wird es einige<br />

Jahre gehen, bis sich da eine geschlossene Grasnarbe<br />

gebildet hat. Nur zu häufig aber sind die Fälle, wo sich fast<br />

ausschließlich Hahnenfuß und andere Unkräuter entwickeln,<br />

die vom Vieh nicht einmal gefressen werden. Ein Landwirt,<br />

der seinen abgehenden Acker derart seinem Schicksal überläßt,<br />

schadet seinem Vieh und sich selber.<br />

Wie ganz anders präsentieren sich demgegenüber jene üppigen<br />

Klee-Gras-Aecker, die mit Ueberlegung und Sorgfalt<br />

angelegt wurden. Sie liefern schon in den ersten Jahren eine<br />

große Masse wertvollsten Futters und machen die Saatgutund<br />

Bestellungskosten reichlich bezahlt. Wer in der Zusammenstellung<br />

der Grassamenmischung und bezüglich des Bor<br />

gehens noch unsicher ist, wende sich doch an die Ackerbaus e<br />

— Auch hier ist es wie in der Viehzucht und im Obstbau<br />

und in allen Erwerbszweigen: nur überlegte und sorgsai ige<br />

Arbeit führt zum guten Erfolg.<br />

Radio —<br />

Beromünster<br />

Donnerstag, 23. Mai.<br />

11.30 Bern er Liedertafel. 12.40 Studioorchester. 17.^ 00<br />

Kompositionen von Willy Burkhard. 18.00 Kinderstunde<br />

18.30 Reise durch die Schweiz. 18.55 Schweizer Wirtschaft^<br />

chronik. 19.05 Reise durch die Schweiz. 19.55 Jahrmarkt der<br />

Zeit. 20.30 X — Y — Z. Klabunds Spiel zu Dreien. 21.40<br />

Frohe Musik. 22.10 Tanzmusik. 22.00 Unterhaltungskonzert.<br />

Freitag, 24. Mai.<br />

10.15 Schulfunk. 11.30 Das Freitagsmosaik. 12.40 Studioorchester.<br />

17.00 Ländliche Musik. 17.20 Bambini Ticinesi.<br />

17.40 Orchester „Radwsa". 18.15 Laßt uns die Bäume lieben.<br />

18.35 Unterhaltungskonzert. 19.10 Weltchronik. 19-55<br />

Wir lernen Vaterlandslieder. 20.25 Zitherquartett Zürich.<br />

20.45 Straße des Himmels. 21.30 Klaviersonaten von Haydn<br />

und Mozart. 22.30 Olivier Messiaen: Quatour pour la sin<br />

du Temps.<br />

Samstag, 25. Mai.<br />

11.30 Uhr Nr. 263, Parkett, 11. Reihe, links. 12.40<br />

Die Woche im Bundeshaus. 12.50 Unterhaltungskonzert.<br />

17.00 Kammermusik. 17 35 Hazy Osterwalder mit seinem Orchester.<br />

18.00 Wir holen kleine Feriengäste im Ausland. 18.35<br />

Der westschweizerische Beobachter. 18.50 Walliser Monatsbilder.<br />

19.15 Lieder. 19 40 Die Woche. 20.05 Studioorchester.<br />

20.40 Sowieso. Radiokabarett. 21.15 Freundliche Grüße<br />

aus... 22.05 Kursaal Jnterlaken neu erstanden. 22.30<br />

Swing-Serenade.<br />

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Todes-Anzeige<br />

In tiefer Trauer teilen wir Verwandten, Freunde»<br />

und Bekannten mit, das; der Herr über Leben und<br />

in die Ewigkeit abberu en hat meinen guten Gatte»<br />

unsern i.migstgellebten Vater, Sohn, Bruder, SchwagZ<br />

und Onkel<br />

H e r m a n n Hetz Helfenftei«<br />

Bauunternehmer und Bergführer<br />

Er starb nach schwerem, mit Geduld ertragenein Leiden,<br />

heute 14.15 Uhr. versehen mit den heiligen Sterbe,<br />

sakramenten, im Alter von öl Jahren.<br />

Den lieben Heimgegangenen empfehlen wir einem<br />

christlichen Gedenken.<br />

Engelberg, den 17. Mai <strong>1946</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Frau Josy Heß-Helscnstcin<br />

Hermann Hetz, Chile, Südamerika<br />

Heid,, Heh<br />

Mutter, Geschwister und Anverwandte.<br />

Die Beerdigung fand statt: Montag, den 20. Mai.<br />

Danksagung<br />

Für die viele» aufrichtigen Beweise herzlicher und<br />

tröstender Anteilnahme während der lange» Krankheit<br />

und beim Heimgang unserer lieben<br />

gz;<br />

Zra» Zr. Berthe Zlmberg-Seirlci<br />

danken wir Ihnen von Herze». - Im Besondern danken<br />

wir allen, die unsere unvergebliche Mutter gekannt und<br />

geschätzt haben, sür die zahlreichen Meßstistungeii, die<br />

mildtätigen Gaben, die schönen »ranz- und Blumenspenden,<br />

sowie für das letzte Ehrengcleite.<br />

Engel b erg. im Mai <strong>1946</strong>.<br />

Die Trauersam >lien.<br />

Dreißigster: Samstag, den 25. Mai. 8 Uhr, in<br />

Klosterkirche Engelberg.<br />

der<br />

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Das Maulbrauchen ist heute innert der rotweißen Grenzpfähle<br />

eine Lautsprecherkrankheit geworden. Man redet viel<br />

und laut und mit rotem Kopf über die verfuhrwerkte Welt,<br />

über den Frieden, der noch int Dornröschensarg schläft, über<br />

morgen- und abendrötliche Staatsschreinerkunst. Neugierig<br />

gucken Hundert und Hundert kleine Fenster und Augen aus<br />

die Weltstraße. Wenn dann und wann langsam aus dem<br />

Staatskamin eines Landes dünner oder dicker Rauch kriecht,<br />

so sagt das, daß noch ein Hauch in diesen Wänden lebt.<br />

Die holländischen Katholiken treffen ins Schwarze.<br />

Die politischen Wetterpropheten hatten den holländischen<br />

Katholiken nur halbgutes Wetter vorausgesagt für die Wahlen<br />

in die Zweite Kammer vom 17. Mai. Zwei Gründe waren<br />

nicht von der Hand zu weisen: erstens der Krieg samt<br />

der Besetzung, der die politischen Kräfte durcheinandermengte,<br />

und ein innerer Grund: die Herabsetzung des wahlfähigen<br />

Alters von 25 auf 23 Jahre, wodurch die Zahl der Wähler<br />

um mehrere Hunderttausend vermehrt wurde. Die Parteien<br />

sind: Die Katholische Volkspartei (ehedem Katholische Staats-<br />

Partei), die Partei der Arbeit (rechtssozialistisch, entstanden<br />

aus der Verschmelzung sozialistischer und radikaler Elemente<br />

und einiger Widerstandsgruppen, also nicht zu vergleichen<br />

mit der schweizerischen Partei der Arbeit), die Antirevolutionäre<br />

Partei, die Christlichhistorische Partei, die Liberale<br />

Partei, die Kommunisten und die Reformisten. Seit 1937 waren<br />

es die ersten freien Wahlen. Der Kampf um die hundert<br />

Parlamentssitze wurde würdig und ruhig geführt. Die Wahlbeteiligung<br />

betrug 94 Prozent, nämlich 4 760 000 Wähler.<br />

Die bisher stärkste historische Partei war die Katholische<br />

Volkspartei. Obwohl die Katholiken und Reformierten sich<br />

der Zahl nach fast die Waage halten, hat das holländische<br />

Volk der katholischen Partei Treue bewahrt und ihr ein<br />

prächtiges Vertrauenszeugnis ausgesprochen. Der Wahlsieg<br />

der Katholiken ist eindeutig durch die 1 460 000 Stimmen besiegelt.<br />

Vor den Wahlen glaubte man eher an einen Stimmenverlust<br />

der Katholiken. Statt dessen ziehen sie mit 32 Männern<br />

(bisher 31) wieder als stärkste Partei ins Parlament.<br />

Sie ist das getreue Bild der Wichtigkeit der Katholiken im<br />

Lande der Königin Wilhelmine, die von der Säule der protestantischen<br />

Reform, Wilhelm dem Schweigsamen, abstammt.<br />

Die Partei der Arbeit hat mit 29 Sitzen den zweiten<br />

Rang erobert, den bisher die Sozialisten innehatten. Ihr<br />

folgen mit 13 Sitzen die Antirevolutionäre Partei (kalvinistische<br />

Rechte) und die Kommunisten mit 10 Sitzen. Die übrigen<br />

Sitze verteilen sich auf die kleinen Parteien. Die Christlich<br />

historische Union und die Partei der Staatsreformisten<br />

sind Verteidiger der politischen, religiösen und sozialen Ueberlieserungen<br />

des holländischen Protestantismus. Alles in allein<br />

betrachtet, bleiben die ch r i st l i ch e n Parteien des Landes<br />

in deutlicher Mehrheit.<br />

Der gute Schütze hält das Auge klar.<br />

Der weltbekannte katholische Dichter Chesterton, ein sehr<br />

gescheiter Engländer, schrieb einst: „In Fällen körperlichen<br />

Zusammenbruches sprechen wir zuerst von der Krankheit, und<br />

das hat seinen guten Grund. Denn obwohl Zweifel herrschen<br />

mögen über die Art und Weise, wie der Körper zusammengebrochen<br />

ist, gibt es keinen Zweifel über die F o r m, in die<br />

er wieder aufgerichtet werden sollte. Kein Arzt wird vorschlagen,<br />

eine neue Art Mensch t zu schaffen, mit neuartiger<br />

Anordnung der Augen oder Gliedmassen. Ein Spital kann<br />

notgedrungen einen Menschen mit einem Bein weniger nach<br />

Hause schicken, aber niemals wird es ihn (in schöpferischem<br />

Entzücken) mit einem Bein mehr zurückschicken. Die medizinische<br />

Wissenschaft ist mit dem normalen menschlichen Körper<br />

zufrieden und sucht nur, ihn wieder herzu st elle n."<br />

Die holländischen Wahlen haben uns einen tiefen Blick<br />

in die holländische Volksseele tun lassen. Das edle Volk hat<br />

den Leidenskelch des Krieges und der deutschen Besetzung<br />

bis zur Neige gekostet. Wie eine Felseninsel ragt Holland aus<br />

dem Wirrwarr der Nachkriegszeit — ein neues, vielversprechendes<br />

Staatsgebilde und Leben läßt sich aufbauen. Holland<br />

ist gutdemokratisch und christlich geblieben. Es sucht den normalen<br />

Staatskörper wieder herzustellen ohne gewagte Versuche<br />

und soziale Gesundheitstränklein. Alle Parteien reichen<br />

sich die Hand, um das Land wirtschaftlich neu auszurichten,<br />

die sozialen Sicherungen zu schaffen und gerechte Gutmachung<br />

der Kriegs- und Besetzungsschäden zu leisten. Alle erstreben<br />

eine ernste Reform der Verwaltung und wollen den bürokratischen<br />

Amtsschimmel für immer verabschieden. Sie wollen<br />

auch das, was Königin Wilhelmine versprochen hat, die<br />

Kolonialregierung ersetzen durch die Selbstverwaltung Ostindiens.<br />

Was uns Schweizer besonders freut, ist das deutliche Abwinken<br />

gegen den Kommunismus. Die 10 kommunistischen<br />

Schalben machen noch keinen russischen Sommer in den Niederlanden.<br />

Holland hat sein demokratisches Herz vor kurzem<br />

gezeigt, als es in mehreren Städten den alten Churchill mit<br />

einer Wärme und Herzlichkeit feierte, wie es, nach Berichten<br />

der Beobachter, einem Fremden nie zuteil geworden sei. Der<br />

gleiche ExMinisterpräsident hatte kurz vorher in Amerika<br />

mannesmutig den Russen 'die Pelzkappe gewaschen. Es ist<br />

nicht von ungefähr, daß Holland fast zu gleicher Zeit den<br />

Katholiken freundlich zuwinkt und zu ihnen mehr Vertrauen<br />

hat als zur russischen Bärenmeute. Die Herabsetzung des<br />

wahlfähigen Alters hat ferner Hunderttausende junger Menschen<br />

an die Urne geführt, die in den prächtigen katholischen<br />

Organisationen ihre Schulung geholt haben. Sie haben den<br />

Kommunismus kennengelernt und auf ihn den holländischen<br />

Spruch angewendet: „Wer mit unsaubern Leuten umgeht,<br />

lernt bald stinken." Bärengestank paßt besser in russische Wälder<br />

als in holländische Landschaften.<br />

Die holländischen Katholiken zeigen, was Geschlossenheit<br />

und Zielstrebigkeit vermögen. Ohne diese politisieren wollen,<br />

heißt neben die Scheibe pulvern. :—:<br />

Die antidemokratischen Umtriebe.<br />

Der Bundesrat hat soeben zuhanden der Bundesversammlung<br />

den zweiten und dritten Teil des Weißbuches über die<br />

antidemokratische Tätigkeit von Schweizern und Ausländern<br />

in der Zeit vor und während des zweiten Weltkrieges verössentlicht.<br />

Während der erste Teil vom Dezember 1945 die<br />

nationalsozialistischen Umtriebe behandelte, gilt die jetzige<br />

Ergänzung der staatsgefährlichen Tätigkeit der Faschisten und<br />

Kommunisten. Wir werden nächstens auf dieses Weißbuch des<br />

Bundesrates zurückkommen.<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Erziehungsrates vom 2v.<br />

Mai. (Mitg.) An Stelle des verstorbenen Dr. C. Diethelm<br />

wird als Mitglied und als Präsident der kant. Maturitätskommission<br />

gewählt: Talammann Dr. I. Gander, Engelberg,<br />

und als Ersatzmann der Kommission Dr. phil. I. Heß, Erziehungsrat<br />

in Engelberg. —• Professor E. Leuchtmann, Sarnen,<br />

wird für seine 46jährige Tätigkeit als Zeichenlehrer an<br />

der kantonalen Lehranstalt, an der Gewerbeschule und der<br />

Sekundärschule Sarnen der beste Dank ausgesprochen, an<br />

seine Stelle ist am 1. Mai Zeichenlehrer I. von Rotz getreten.<br />

— Der ausführliche Jnspektionsbericht von Musikdirektor<br />

Zajack über den Stand des Gesangsunterrichtes an den<br />

Sekundär- und Primärschulen in der Berichtsperiode 1943<br />

bis 1945 wird zur Kenntnis genommen. Der Bericht wird<br />

den Schulräten und Lehrkräften zugestellt werden. Der Stand<br />

des Gesangsunterrichtes ist im allgemeinen ein sehr znfriedenstellender.<br />

— An Hand einer gründlichen Untersuchung<br />

durch die Sektion Bergbauernhilfe beim Bauernverband in<br />

Brugg über die ungleiche Verteilung der eidg. Schulsubvention<br />

wird -die Regierung ersucht, die notwendigen Schritte für<br />

die Revision des Bundesgesetzes zu unterstützen. — Der<br />

Schulinspektor erstattet einen provisorischen Bericht über<br />

den Stand der Schulen im Jahre 1945/46. 2620 Kinder haben<br />

die Schulen besucht, gegenüber 2644 im Vorjahre. Es<br />

wird erneut der dringende Wunsch ausgesprochen, es möchte<br />

das neue Schulgesetz behandelt und darin der Ausbau des<br />

vollen siebten Schuljahres vorgesehen werden.<br />

Knappere Lebensmittelrationen. Das eidg. Kriegsernährnngsamt<br />

teilt mit: Wie im Zusammenhang mit dem Bericht<br />

über die Londoner Ernährungskonferenz weiter mitgeteilt<br />

wurde, müssen die Lebensmittelrationen im Juni teilweise<br />

reduziert werden. So wird die Teigwarenration auf 500 gr<br />

und die Fettstoffration auf 700 gr (einschließlich 200 gr Bntter)<br />

herabgesetzt. Dagegen ist es möglich, die Fleischgrundration<br />

um 150 aus 1250 Punkte zu erhöhen, wobei noch mit<br />

der Inkraftsetzung blinder Coupons gerechnet werden kann.<br />

Die Kürzung der Vollfettkäseration von 400 auf 300 gr wird<br />

durch die Inkraftsetzung blinder Coupons zum Bezug von<br />

200 gr Mager- oder Viertelfettkäse ausgeglichen. Die empsindlichste<br />

Einschränkung erfährt die Brotration, welche von<br />

250 auf 225 Punkte im Tag reduziert werden muß. Nur so<br />

besteht Aussicht darauf, trotz des vorläufigen Verzichts auf<br />

Eindeckung unserer Einfuhrquote für Brotgetreide zugunsten<br />

der notleidenden Länder, den Anschluß an die inländische Getreideernte<br />

des laufenden Jahres zu finden.<br />

Wieder Kartoffelbrot. Im Hinblick auf die bereits angekündigte<br />

Herabsetzung der Brotration hat das eidg. Kriegsernährungsamt<br />

die Bäcker ermächtigt, ab 23. Mai <strong>1946</strong> Brot<br />

unter Beimischung von Frischkartoffeln oder Kartoffelmehl<br />

herzustellen. Für kommenden Herbst ist bei befriedigender<br />

Ernte die 'allgemeine nnd obligatorische Beimischung von<br />

Kartoffeln zum Brot vorgesehen.<br />

Die Bäcker, welche von der Möglichkeit zur Beimischung<br />

von Kartoffeln Gebrauch machen, haben das Kartoffelbrot<br />

ausdrücklich als solches zu bezeichnen. Für ein Kilogramm<br />

Kartoffelbrot sind lediglich 900 Punkte Brotcoupons bzw.<br />

Mehlcoupons sür 675 gr oder 9 Mahlzeitencoupons abzngeben.<br />

der unheimliche U n b e k a n n t e<br />

Roman von Emil Hering.<br />

Und die Frau da — die so unordentlich gekleidet war,<br />

deren Haarstränen wirr über die Stirne hingen — war die<br />

Frau des Mörders.<br />

Er entschloß sich, im Augenblick nichts zu unternehmen.<br />

„Das ist wirklich 'schade, daß Ihr Mann nicht zu Hause<br />

'st. Je nun —" Er machte einen Versuch zu lächeln, „so<br />

werde ich halt allein den Vertrag aufsetzen und ihn Ihnen<br />

am Nachmittag bringen. Wenn dann Herr Henzi heimkommt<br />

und er damit einverstanden ist, kann er ihn nur unterschreiben<br />

und mir zuschicken."<br />

Er lüftete den Hut und ging.<br />

Das Hans mußte noch heute vom Keller bis zum Estrich<br />

untersucht werden.<br />

Henzi war fort! — Verduftet!<br />

Hatte er? ><br />

Hätte Karli zwei, drei Mann bei sich gehabt, er hätte die<br />

Haussuchung allsogleich vorgenommen.<br />

Sie trafen sich am Mittag zum Kaffee im Hotel zum<br />

"Bahnhof": Metzger, Morel, Karli und Leuthold. Im Ne-<br />

Lnzimmer, das man gegen die Gaststube hin abschließen<br />

wnnte.<br />

ftatli hatte seine Meinung bezüglich den Agenten Henzi<br />

w 96 r 9t- Metzger versprach eine sofortige systematische Un-<br />

Versuchung des Hauses.<br />

g<br />

Diese Hausuntersuchung, unter Leitung von Leutnant<br />

Morel, bestärkte den Verdacht und dann ...<br />

Henzi, ein gebürtiger Berner Oberländer, war am 1. Oktober<br />

1941 mit seiner Familie von Langenthal nach Laufenbürg<br />

gezogen. Nach telephonischen Erkundigungen in Spiez,<br />

Thun, Jnterlaken, Langenthal, Herzogenbuchsee und Hnttwil,<br />

wo Henzi im Laufe der letzten vierzehn Jahre niedergelassen<br />

war, besaß er nicht den besten Leumund. In Langenthal, wo<br />

er vor seiner Uebersiedlung nach Laufenburg anderthalb<br />

Jahre wohnte und eine Veloreparaturwerkstätte betrieb, war<br />

er wegen Raufhandels zu drei Wochen Gefängnis verurteilt<br />

worden; in Jnterlaken hatte er leichtsinnig Konkurs gemacht.<br />

Von seiner ersten Frau wurde er in Thun geschieden. Wegen<br />

zerrütteter Eheverhältnisse. Seine jetzige Frau hatte er<br />

vor sieben Jahren in Herzogenbuchsee geheiratet. Sie war<br />

vorher Kellnerin gewesen. Auch ihr Vorleben wies allerlei<br />

dunkle Punkte auf.<br />

Im Hause an der Herrengasse, das vom Keller bis zum<br />

Estrich untersucht wurde, fand man keine Beweise, daß Henzi<br />

der gesuchte Mörder war. Belastendes wurde nicht gefunden.<br />

Wohl entdeckte man die Korrespondenz Henzis mit der Lebensversicherungsgesellschast,<br />

deren Agent er siebzehn Monate<br />

lang war. Aus der Sichtung der Papiere war zu ersehen,<br />

daß er ein sehr eifriger Werber gewesen war.<br />

Und eine Entdeckung überraschte. Alle vier Ermordete<br />

hatte Henzi mit bedeutenden Summen in die Versicherung<br />

ausgenommen. Alle hatten sich bei seiner Gesellschaft versichern<br />

lassen. — War es Zufall?<br />

Freilich, er hatte neben ihnen noch viele andere versi-<br />

chert. Aber diese vier — Marantelli, Böhler, Müller, Rebsamen<br />

— hatte er alle im letzten Monat seiner Agententätigkeit,<br />

im Verlaufe des Monats Juni aufgenommen.<br />

Und warum hatte Henzi feine Stellung aufgegeben? Sie<br />

war doch recht einträglich gewesen. Leutnant Morel hatte<br />

anhand des Vertrages und der getätigten Geschäfte errechnet,<br />

daß Henzi im Monat durchschnittlich Fr. 750.— verdiente.<br />

Das war immerhin ein recht schönes Salär, mit dem<br />

sich auch heute noch wohl leben ließ.<br />

Frau Henzi gab keinerlei Auskunft.<br />

„Er hatte Krach mit der Gesellschaft."<br />

Eine Nachfrage bei der Direktion der Gesellschaft in Zürich<br />

ergab als Grund der Kündigung: Henzis Forderung<br />

nach einem Monatslohn von Fr. 1200.— nebst Spesenoergütung.<br />

Die Direktion war geneigt, seine Provision zu erhöhen.<br />

Doch Henzi beharrte auf seiner übertriebenen Fördernng.<br />

Daraufhin sah sich die Gesellschaft gezwungen, den Vertrag<br />

mit ihm zu lösen. Henzi reagierte darauf mit groben,<br />

drohenden Briefen.<br />

Eine Schußwaffe fand man im ganzen Hause nicht. „Nein,<br />

er besaß keine Waffe!" erklärte die Frau mit feindseliger<br />

Miene.<br />

„Und wohin ist denn Ihr Mann gefahren?"<br />

„Ich weiß es nicht. Er hat es mir nicht gesagt."<br />

„Das ist schwer zu glauben, Frau!" lächelte Morel.<br />

„Ich lüge nicht!" schrie sie ihn an. „Er ist schon manches<br />

Mal weggereist, ohne mir zu sagen, wohin."<br />

„Dann will ich es Ihnen sagen: Er hat am Bahnhof ein<br />

Billett nach Basel gelöst und ist mit dem Acht-Uhr-Zug gx-


3. Unterwaldner Musiktag <strong>1946</strong> in Beckenriev, 26. Mai<br />

evtl. 2. Juni. Beckenrieb ist bereit, all die lieben Musikanten<br />

und Gäste am Unterwaldner Musiktag vom Sonntag, den<br />

26. Mai, zu empfangen. Der Bormittag bringt eine Demonstration<br />

schöner Marschmusik, der Nachmittag bringt das genußreiche<br />

Konzert der elf teilnehmenden Musikvereine. Der<br />

Abend ist der gemütlichen Unterhaltung gewidmet. Die Fest-<br />

Halle befindet sich im geräumigen Schützenhause, die sehr günstig<br />

gelegen ist. Ueber weitere Einzelheiten orientiert das<br />

Inserat in dieser Zeitung; ebenso gibt der geschmackvoll ausgeführte<br />

Festführer erschöpfend Auskunft über alles Wissenswerte.<br />

-k-<br />

Eidgenössischer Singsonntag. Am 26. Mai findet der Eidgenöfsische<br />

Singsonntag statt. In Stadt und Dorf, auf Plätzen<br />

und Straßen, in Sälen und Kirchen, in Feld und Wald<br />

werden die Lieder zum Preise unserer Heimat und ihrer<br />

Freiheit erklingen und zugleich für die Freude am Lied<br />

werben.<br />

3. Schweiz. Sakristanenwallfahrt nach Sächseln am 8. und<br />

9. Juli. Vor zwölf Jahren sind die Schweizersakristane das<br />

erstemal miteinander beim Seligen Landesvater Bruder<br />

Klaus im Ranft gewesen. Vor sechs Jahren zogen sie zu Unserer<br />

Lieben Frau im Finstern Wald. Heute rüsten sie sich<br />

zur Jubiläums- uud Dankeswallfahrt nach Sächseln, die wiedernm<br />

unter dem Protektorate des Ehren-Präsidinms, des<br />

hochwürdigsten Herrn Bischof Dr. Josephns Meile, St. Gallen,<br />

steht. Die Sakristane des ganzen Landes, mit ihren Gattinnen<br />

und Angehörigen sind eingeladen, die Wallfahrt mitzufeieru.<br />

Die Snbsilvania, Gymnasialsektion des Schweizerischen<br />

Studentenvereins am Kollegium Sarnen, hat am vergangenen<br />

Donnerstag, anläßlich einer wissenschaftlichen Sitzung,<br />

ihren Stamm wieder in die M etz g e r n verlegt, nachdem<br />

die Verbindung während der Mobilisationszeit gastliche<br />

Aufnahme in der Mühle gefunden hatte. Die Familie Strähl<br />

betreute die Subsilvaner während der Zwischenzeit in zuvorkommender<br />

und familiärer Weise, wofür ihr der beste Dank<br />

ausgesprochen sei. Im Hotel Metzgern sind in letzter Zeit beachtliche<br />

Renovationen vorgenommen worden oder werden<br />

noch vorgenommen. Den Subsilvauern wünschen wir im<br />

neuen, schmucken Heim frohe studentische Stunden. -z<br />

Kerns. Bürger- und Korporations-Gemeindeversammlung<br />

vom 19. Mai <strong>1946</strong>. (Eing.) Der Einwohnergemeindeversammlung<br />

vorangehend, fand eine Versammlung der Bürger- und<br />

Korporationsgemeinde statt. Die Bürgergemeinde wählte als<br />

neuen Kapellvogt von Siebeneich Josef Egger, Riedtli, und<br />

für Wißerlen a. Ratsherr Albert Röthlin, Schür. Der Gehalt<br />

des Armenverwalters wurde nach Antrag des Bürgerrates<br />

festgesetzt.<br />

Von der Korporationsgemeinde wurde ein Antrag des<br />

Bürgerrates auf Aenderung der Grenzen der Teilsame<br />

Melchthal nach Antrag der Melchthaler abgelehnt. Ein Antrag<br />

des Bürgerrates, an Siegfried Bucher, Monteur, 300<br />

Quadratmeter Land beim Schützenhaus zum Preise von 6 Fr.<br />

pro Quadratmeter abzugeben, wurde mehrheitlich zugestimmt.<br />

Dem Bürgerrat wird Vollmacht gegeben, aus dem Reinertrag<br />

1945 des E.W.K. ein ihm gut scheinender Betrag an<br />

die Armenverwaltung abzuliefern, zur Abzahlung der sich<br />

noch auf Fr. 80 000.— belaufenden Schulden. Damit waren<br />

in nicht viel mehr als einer halben Stunde in völliger Ruhe<br />

die Geschäfte der Bürger- und Korporationsgemeinde erledigt.<br />

Kerns. (Eing.) Zum M a i g e m e i n d e b e r i ch t vom<br />

letzten Mittwoch. Wie schon bereits in der Mittwochnummer<br />

erwähnt war, erhielt die katholisch-konservative Partei bei<br />

den Gemeinderatswahlen alle fünf von ihr portierten Gemeindeväter,<br />

samt dem Gemeindepräsidenten.<br />

Unter den Neugewählten befindet sich erstmalig ein Vertreter<br />

der Arbeiterschaft in der Person des Herrn<br />

Alois Röthlin, Forstarbeiter, Präsident des katholischen Arbeitervereins.<br />

Herr Alois Röthlin wurde vorgeschlagen von<br />

einem verständigen Bauersmanne, Herrn Regierungsrat Anton<br />

Ettlin. Das ist ein deutlicher Beweis treuen Zusammen-<br />

Wirkens zwischen Bauer und Arbeiter. Unserem Präsidenten<br />

Alois Röthlin, Forstarbeiter im Namen des Arbeiter-Vereins<br />

herzliche Gratulation!<br />

Daß Alois Röthlin portiert wurde und somit die Arbeiterschast<br />

einen Vertreter im Gemeinderat erhielt, geschah<br />

nicht von ungefähr. Im Jahre 1943 gründete H. H. Kaplan<br />

fahren!" — „Ja, mag sein. Er hat vor seinem Weggehen<br />

noch zu Morgen gegessen!"<br />

„Und hat er das kleine Paketchen mitgenommen, oder haben<br />

Sie es in den Postkasten eingeworfen?"<br />

„Er hat es mitgenommen."<br />

Morel jubelte innerlich — Henzi war verraten!<br />

Nur jetzt nichts merken lassen!<br />

Kühl bleiben! Sachlich.<br />

„Hat er die Adresse selbst geschrieben?"<br />

„Nein. Ich habe sie geschrieben."<br />

„Warum nicht er selber? Was sagte er denn?"<br />

„Nichts. Ich schrieb, wie er es mir diktierte."<br />

„Wußten Sie, was in der Schachtel war?" — „Ja —"<br />

„Eine Patrone, nicht wahr? — Was dachten Sie sich dabei?"<br />

„Mein Mann sagte, er hätte sie gefunden und er schicke sie<br />

dem Wachtmeister, denn solche Sachen seien gefährlich."<br />

Morel, der die Frau schon über eine Stunde lang verhörte,<br />

betrachtete sie mit einer Art interessierter Abgespannt-<br />

Fridolin Gasser in Kerns einen katholischen Arbeiterverein.<br />

Er war ein sehr beliebter, uneigennütziger Arbeiterseelsorger.<br />

Durch seine geistigen Schiilungsvorträge und durch sein<br />

unermüdliches Schaffen für den Verein brachte er es so weit,<br />

daß der Arbeiterverein auch bei den Arbeitern Ansehen erhielt.<br />

Somit wurde den Arbeitern der Platz für einen Bertreter<br />

in den Gemeinderat eingeräumt. Vieltausend Dank unferem<br />

ehemaligen Präses, H. H. Fridolin Gasser, für das<br />

große'Werk. Es ist oft sehr interessant, wie der Segen Gottes<br />

int rechten Moment auf das gute Werk herabkommt.<br />

Christliche Arbeiter! Reichet den Bauern die Hand und<br />

steht einmütig zusammen, denn erst, wenn das Gesinnungs-<br />

Verhältnis beim Arbeiter und Bauer das gleiche ist, entsteht<br />

eine Macht gegenüber der Gefahr des zügigen Ostwindes.<br />

Kerns. (Eing.) Ganz erstaunt horchte ich am vergangenen<br />

Donnerstagabend halb 10 Uhr aus. Plötzlich ertönten harmonische<br />

Männerstimmen an mein Ohr. Und richtig, was man<br />

nur zu denken wagte, ward Wirklichkeit. Der Jodlerklub<br />

„Fruttklänge" gab dem neuen Präsidenten, Herrn Job Durrer,<br />

ein Gratulationsständchen. Deutlich und klar klangen<br />

die trauten Melodien der prächtigen Jodellieder durch die<br />

ruhige Nacht. Ja, der Kernser Jodlerklub darf sich schon<br />

hören lassen. Der neue, sympathische Präsident verdankte die<br />

Ovation durch ein paar träfe, von Herzen kommende Worte.<br />

Bravo, ihr Kernser Jodler, bravo und noch einmal bravo!<br />

Alpnach. Bürgergemeinde - Versammlung.<br />

Am Sonntag, den 26. Mai nächsthin, findet die Bürgergemeindeversammlnng<br />

mit folgenden Traktanden statt: 1. Bau-<br />

Holzgesuche. 2. Kreditbegehren für Jnstandstellung der Schonistraße.<br />

3. Kaufsvorlage betreffend Allmendland in der Kleewigen.<br />

Giswil. (Eing.) Die Maigemeindeversammlung findet am<br />

26. Mai statt. Die Wahlen in den Kantonsrat und Einwohnerrat<br />

werden keine großen Wellen werfen. Als Sachgeschäste<br />

kommen zur Verhandlung die Erstellung eines neuen Feuerwehrlokals<br />

zu Diechtersmatt. Das wertvolle Feuerwehrmaterial<br />

braucht eine gute Wahrung und Versorgung. In den<br />

bisherigen Privatlokalen war immer Platzmangel. Geeignete<br />

Lokale sind selten und werden je länger je mehr selbst gebraucht.<br />

Die Bürgergemeinde bringt zur Verhandlung den Ankauf<br />

einer Militärbaracke auf der Herber und der Seilbahnanläge<br />

gegen dem Schälf. Ferner hofft man, die Kaufsver-<br />

Handlungen für den Verkauf von Allmendland zu Diechtersmatt<br />

für Industrieanlagen noch abzuschließen uud vorlegen<br />

zu können.<br />

Giswil. (Korr.) Nachdem der herrliche Blütenzauber des<br />

Frühlings ins fruchtende Grün des Sommers sich wandelte,<br />

hat der Bauer bereits seine erste Heumahd begonnen. So<br />

macht es auch Meister Tod, der jederzeit auf heimlichen Spuren<br />

Visite macht unter uns. Vor allem hat er es auf die unschuldigen<br />

Kinder abgesehen. Gottes Fügung ist es.<br />

Inzwischen wies der Todesengel Herrn alt PostHalter<br />

Theodor Enz - Riebli, Unterni, die gottbefohlene Vifitenkarte<br />

vor und hieß ihn abzutreten von der irdischen Sorgenbühne.<br />

89 Jahre waren ihm gegeben, die er mutig und<br />

opferstark überwunden. Sturm und Sonnenschein, so abwechslungsreich,<br />

standen auf seinem Lebensprogramm. Der „Postthedori"<br />

war ein urchiger Typ, aufgelegt zu tollen Spässen,<br />

ohne jemand beleidigen zu wollen. Was sein Arbeitseifer anbelangte,<br />

war Gründlichkeit, Sauberkeit und Korrektheit in<br />

allem zu finden. Als PostHalter von anno dazumal rühmt<br />

man ihn eines guten Lobes. Nun hat Theodor seinen irdischeu<br />

Wandel treu vollendet. Der Himmelsvater möge ihm<br />

den verdienten Lohn für vieles Gute, das er Armen ohne<br />

Wissen der Linken getan, reichlich vergelten. Friede seiner<br />

Seele!<br />

Giswil. (Eing.) Ehrenmeldung. Wie. wir vernehmen,<br />

hat Herr Carlo B i n e r, Sohn des Herrn Dr. med.<br />

Theod. Biner in Giswil, sein medizinisches Staatse<br />

x a m e n an der Universität Basel mit bestem Erfolg bestanden.<br />

— Wir gratulieren dem jungen Doktor zu seinem<br />

seinen Le-<br />

schönen Erfolg und wünschen ihm viel Glück auf<br />

bensweg.<br />

R a s c h u n d g u t b e d i e n t<br />

werden Sie in der Buchdruckcrei Louis Ehrli & Cie., Sarnen.<br />

Heit. Konnte er ihren Worten Glauben schenken? Waren<br />

ihre Aussagen glaubhaft? — Er besprach sich mit Karli noch<br />

am gleichen Abend in dessen Zimmer. Sie saßen lange beisammelt.<br />

Die Stunden waren ausgefüllt mit Vermutungen,<br />

Kombinationen, zermürbendem Grübeln.<br />

Am andern Morgen erwartete sie, als sie den Oberleutnant<br />

im Bezirksarchiv aufsuchten, eine neue Ueberraschung.<br />

„Wachtmeister Senger hat mir diesen Brief überbracht,<br />

den ihm die Post zustellte!"<br />

Metzger entnahm einem blan-grauen Briefumschlag, das<br />

die Adresse des Wachtmeisters trug nebst dem Poststempel<br />

Basel, einen Briefbogen im Quartformat, und reichte diesen<br />

Bogen Morel hin. — Morel las:<br />

„Herrn Wachtmeister Senger, Lausenburg! — Das Paketchen<br />

mit betn Inhalt werden Sie unterdessen erhalten ha.<br />

ben. Ich hatte die Patrone für mich selbst bestimmt. Ich ziehe<br />

es jedoch vor, ins Ausland zu flüchten. Während Sie in Jhrem<br />

muffigen Amtszimmer diese Zeilen lesen, bin ich bereits<br />

über der Grenze. Nichts für ungut. Und schicken Sie die Polizisten<br />

und Detektive bald Herrn! — Fritz Henzi!"<br />

Morel reichte den Brief wortlos an Karli, der ihn mit<br />

ebenso großem Staunen las.<br />

„Entwischt!" kam es enttäuscht von Morels Lippen.<br />

„Ein ganz toller Bursche!" nickte Metzger. „Ich habe sofort<br />

die Grenzpolizei avisiert und einen Steckbrief hinter<br />

Henzi hergeschickt. Aber ich fürchte, wir kommen damit schon<br />

zu spät. Er wird die Grenze bereits überschritten haben."<br />

„Schwarz natürlich!"<br />

Karli, der sich gesetzt hatte, und vor sich hinstarrte, fuhr<br />

aus feinem Brüten auf: „Und wenn der Kerl uns an der<br />

Nase herum führte? Ob er wirklich über die Grenze verduftet<br />

ist?" — Metzger wiegte den Kopf.<br />

„Es ist ihm allerhand zuzutrauen. Auf alle Fälle ist uun<br />

int In- und Ausland ein Steckbrief hinter ihm her. Es dürfte<br />

ihm sehr schwer fallen, bei uns im Lande unterzutauchen.<br />

Aber es ist nun notwendig geworden, seine Frau uach allen<br />

Regeln der Kunst nochmals auszuforschen."<br />

Morel nickte. „Sie ist eine 'sehr schlaue Frau. Es wird<br />

nicht leicht sein, aus ihr etwas herauszuholen, was sie nicht<br />

sagen will. Sie wurde schon einmal vor Jahren in einem<br />

Gerichtsfall mangels Beweisen freigesprochen, trotzdem man<br />

sie als Täterin gemeinhin ansah. Sie soll, so lautete die<br />

Anklage, in einer Wirtschaft in Herzogenbuchsee, in der sie<br />

angestellt war, in der Privatkasse der Wirtsleute gemaust<br />

haben. Man konnte ihr den Diebstahl jedoch nicht nachweisen<br />

und sie leugnete."<br />

Morel hatte wirklich einen schweren Stand. Sobald er ei-<br />

EtreisWtt<br />

Die Lage in Persien ist nach wie vor gänzlich - Un!I<br />

Die sich widersprechenden Meldungen tragen nicht dazu 5/<br />

das Dunkel zu erhellen. Radio Täbris fährt in seinem kriti<br />

schen Ton gegen die persische Regierung fort; indessen scheid<br />

der der „Regierung" Aserbeidschans unterstehende Rundfun<br />

die Situation absichtlich zu dramatisieren. Was Täbris »e<br />

stern noch Krieg nannte, war offenbar ein bloßes Scharmükes<br />

zwischen aferbeidschanischen und Regiertingstruppen. Immerhin,<br />

die Lage ist ernst und könnte leicht von einer Stunde<br />

zur andern eine Verschärfung erfahren. Allzu leicht wiederholen<br />

sich bewaffnete Zwischenfälle, die zu gefährlichen Auswirkungen<br />

auf internationalem Boden führen könnten.<br />

In einer Radio-Rede über die gescheiterte Pariser Autzenrninisterkonferenz<br />

erklärte Staatssekretär Byrnes, da?<br />

Ziel der USA sei nicht ein Rachefriede, sondern ein gerechter<br />

Friede.<br />

Der Sicherheitsrat des neuen Völkerbundes ist um eine<br />

Sorge ärmer geworden. Es wird ihm nämlich vergönnt fein<br />

die leidige Persienangelegenheit, die zeitweise die Alliierten<br />

des zweiten Weltkrieges zu trennen drohte, eidlich ad acta<br />

zu legen; denn die Regierung von Teheran gab die Erkläruug<br />

ab, Sowjetrußland habe nunmehr seine Truppen vom<br />

persischen Boden, auch aus Aserbeidschau abgezogen. Soweit<br />

wäre also alles im Butter. Wirklich? Man wird mit Recht<br />

daran zweifeln. Die diversen persischen Erklärungen lauten<br />

derart widerspruchsvoll, daß kaum alles in Ordnung sein<br />

kann. Es besteht kaum ein Zweifel, daß Teheran ständig unter<br />

russischem Druck stand und wohl noch steht. Ueberdies bestehen<br />

in Persien selbst verschiedene politische Strömungen.<br />

Item, vorderhand wird Persieu-Jran die Uno nicht mehr in<br />

Verlegenheit bringen. Das persische Problein indessen dürfte<br />

kaum endgültig erledigt sein.<br />

Die Vereinigten Staaten bekunden den Willen, dem<br />

Kesseltreiben gegen General Franco Einhalt zu gebieten. Im<br />

Bericht der Washingtoner Regierung an den Spanienausschuß<br />

der Uno wird nämlich erklärt, Spanien bedeute keine iuternationale<br />

Gefahr und besitze weder die militärische noch Wirtschaftliche<br />

Macht, einen Angriffskrieg zu unternehmen. Das<br />

ist eine deutliche Sprache.<br />

Der Vertragsentwurf der Londoner Regierung für Aegypten,<br />

der die vollständige Räumung des Nillandes durch die<br />

britischen Truppen vorsieht, rief in Großbritannien eine<br />

scharfe Opposition hervor, deren Wortführer Churchill und<br />

Eden waren. Das also vielen Engländern zu weit gehende<br />

Angebot von Eairo genügt nun den Aegypteru nicht; diese<br />

fordern die Evakuiernng Aegyptens durch die Briten im<br />

Zeitraum eines Jahres und lehnen zudem die englische Forderung<br />

auf Benützung des ägyptischen Territoriums im Falle<br />

einer Kriegsdrohung ab. Vorerst wurden jetzt die anglo-ägyptischen<br />

Verhandlungen zur Revision des Vertrages von 1936<br />

unterbrochen.<br />

Wider Erwarten hat der Uno-Sicherheitsrat bic persische<br />

Angelegenheit nicht von der Tagesordnung abgesetzt, sondern<br />

bloß vertagt. Das beweist einerseits, daß der Rat ber jüngsten<br />

Erklärung Teherans über bie Räumung Irans durch die<br />

Sowjettruppen nicht recht Glauben scheitle» ivill; anderseits<br />

wird damit der Wille der angelsächsischen Mächte dokumcntiert,<br />

ihre Interessen in Persien nicht glattweg den Russen<br />

zu opfern.<br />

W i e lange noch Rationierung?<br />

Nach ber Aufhebung ber Schokolaberationierung stellt sich<br />

die Frage, ob uicht auch auf andern Gebieten eine baldige<br />

Lockerung oder Sistieruug der Rationierung möglich erscheint.<br />

Außer Diskussion steht zweifellos im gegenwärtigen Augenblick,<br />

da wir eine Reduktion der Brotzuteilung in Staus nehmen<br />

müssen, eine Aushebung der Brotrationierung. Mit der<br />

staatlichen Lenkung aus diesem Gebiete werden wir uns wohl<br />

mindestens bis zur Ueberwinbung ber gegenwärtigen Mangelläge<br />

in Brotgetreide abfinben müssen, wenn auch unser Bedarf<br />

an Brotgetreide, gemessen am Weltbebars, nur sehr gering<br />

ist. Die von ber Schweiz vorgenommene Herabsetzung<br />

der Brotration bürste beim auch mehr symbolischen Charaktei<br />

haben uub in erster Linie aus politischen uub psychologisch^<br />

Gründen erfolgt sein. Es ist möglich, das; sich schon<br />

nach der diesjährigen Getreideernte günstigere Perspektiven<br />

eroffnen.<br />

ite verfängliche Frage stellte, sprang ein Lauern in ihren<br />

-ölicken auf. Als er ihr mitteilte, daß ihr Mann die vier<br />

JJiorbe begangen habe, bewegte sie biese furchtbare Mitteilung<br />

scheinbar nicht sehr.<br />

Zornesflammen schlugen Morel ins Gesicht. „Frau, haben<br />

tote mich eigentlich nicht verstauben? Ihr Maun hat vier<br />

Menschen kaltblütig umgebracht."<br />

Die Frau antwortete nicht.<br />

„Ich glaube balb, Sie stecken mit Ihrem saubern Manne<br />

unter einer Decke. Unb wenn Sie mir nicht ettblich bie Wahrheit<br />

bekennen lasse ich Sie abführen. Haben Sie mich ver-<br />

«rl f. 1 ! kommen mir sehr verdächtig vor!"<br />

' ber so broheub Morel auch rebetc, es machte auf die<br />

Frau keinen Eiiibruck.<br />

Morel wußte sich nicht mehr zu helfen. — Er ließ bie<br />

hn-m/r ^"1 T ^ acht Tagen Einzelhaft im Wasentürme,<br />

bem Untersuchungsgefängnis, war sie eublich so weit,<br />

rVl e ' 'hr Mann hätte bie vier Männer umge-<br />

L T ? r?" bcc Versicherungsgesellschaft zu rächen,<br />

2 'h" Knall auf Fall entlassen hatte. Die Versicherung<br />

Fällen 170 000 Franken an bic Hiuter-<br />

""'ssen. Der Mann habe es ihr am<br />

setttettt Verschwinden gesagt. Er sei damals am<br />

MipL!L<br />

affii l<br />

fen<br />

a f-* jIcn<br />

geraten d ^stenmal betrunken gewesen. Sie habe ihm selbst<br />

feln fi,', t x T L - l ? lTX ' nachdem sie nicht mehr daran zwei'<br />

^l'Jtob. 1 ?* Mann tatsächlich ber Mörber war."<br />

xeia'pn" te w V gehabt, Henzi ber Polizei anzu-<br />

5 ftpJr<br />

0 • l 9 bGm fic<br />

"' ihr Geheimnis anvertraute.<br />

« Ä s , SSf ®' e ,""" »-»--> [oimnen!"<br />

noti ii,, 0 •!* ' "1 S cr Seile Stlinl, Jmcb er nur<br />

d« S-ben geümnmen,<br />

S '°" °°"° W


Unb wie steht es mit dem Fleisch? In der letzten Zeit sind<br />

beträchtliche Mengen Schlachtvieh vorab aus Dänemark<br />

L die rrötrrrrofnfirt Schweiz eingeführt tnnrhpn worden. Ihnen ^Fmprr ts+ ist a-? es zuzuschreiben<br />

daß die Fleischration der letzten Monate und voraussichtlich<br />

auch für die nächste Zeit auf beträchtlicher Höhe erhalten<br />

werden kann. Au eine Aufhebung der Rationierung<br />

denkt man aber bei den Behörden im gegenwärtigen Augenblick<br />

noch nicht, da im Vergleich znr Borkriegszeit im FleischslUf<br />

n II immer noch ein Maugel von nahezu 40 Prozent besteht.<br />

Mit fortschreitender Verbesserung der Schlachtviehsfuhren<br />

sollen aber weitere Lockerungen eintreten und man<br />

hofft, daß möglicherweise im Herbst die Rationierung gänzlich<br />

dahinfallen kann. Auch der stark ausgebreitete Schwarz-<br />

Handel drängt zu einer baldigen Aufhebung der Rationierung.<br />

Bei den Milchprodukten ist die Lage noch ziemlich unge-<br />

,viß. Die Milchproduktion hat zwar in den letzten Monaten<br />

in erfreulichem Maße zugenommen, doch macht die genügende<br />

Butter- und Käseproduktion noch einige Mühe, so daß<br />

die Rationen verkleinert werden mußten. Eine Besserung<br />

könnte durch Butterimporte herbeigeführt werden. Man bemüht<br />

sich dem Vernehmen nach erneut hiefür, und die Aussichten<br />

scheinen nicht ungünstig zu sein. Vorderhand denken<br />

die Behörden auch auf diesem Gebiet nicht an eine baldige<br />

Aufhebung der Rationierung.<br />

Was die Zuckerversorgung anbetrifft, so werden sich wohl<br />

auch erst nach der diesjährigen Ernte die Verhältnisse genauer<br />

überblicken lassen. Auf diesem Gebiete haben sich die Importaussichten<br />

etwas gebessert und Optimisten rechnen, daß vielleicht<br />

schon im Herbst die Zuckerrationierung dahinfallen<br />

kann.<br />

*<br />

Wenn sich unsere Behörden für die nächste Zeit nicht zu<br />

umfassenderen Freigaben und Erleichterungen durchringen<br />

wollen, so sollte wenigstens eine weitgehende Vereinfachung<br />

unseres Bewirtschastungs- und Rationierungssystems ins Auge<br />

gefaßt werden. So kann man sich fragen, ob die abgestufte<br />

Rationierung, die eine außerordentliche Belastung des kriegswirtschaftlichen<br />

Apparates darstellt, noch ihre Berechtigung<br />

hat, nachdem die Versorgung mit billigem Gemüse und Kartosseln<br />

gesichert ist und außerdem verschiedene hochwertige<br />

Nahrungsmittel freigegeben sind. Dasselbe gilt von den B-<br />

Lebensmittelkarten, die gleichfalls eine starke administrative<br />

Belastung bedingen, dabei aber nur von 5—10 Prozent der<br />

Bezugsberechtigten verlangt werden. Auch die Frage der Abschasfuug<br />

der Mahlzeitencoupons sei zur Diskussion gestellt.<br />

Bestehen die sozialen Gründe noch, die seinerzeit bei der Einführung<br />

der Mahlzeitenkarte geltend gemacht wurden? Die<br />

Zahl der allmonatlich in Uinlauf gesetzten Mahlzeitencoupons<br />

überschreitet 50 Millionen. Vielfach ist man der Ausfassuug,<br />

daß die sogen. DoPPelversorgung, die durch diese Rationierungsmaßnahme<br />

unterbunden werden sollte, gegenwärtig<br />

nicht mehr als sozial störend empfunden werden kann.<br />

Auch angesichts des wachsenden Ausländerverkehrs drängt sich<br />

die Freigabe der Verpflegung in den Gaststätten auf.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Wieviele Motorflugzeuge besitzt die Schweiz?<br />

Nach einer Zusammenstellung in der „Aero-Revue" waren<br />

Ende 1945 in der Schweiz 114 Motorflugzeuge vorhanden.<br />

86 davon sind für touristische, 28 für kommerzielle<br />

Zwecke reserviert. 36 touristische Flugzeuge gehören Privat-<br />

Personen, 7 privaten Flugschuleu, 5 kommerziellen Unteruehmungen;<br />

eine Maschine ist im Besitze des Eidg. Lustanites.<br />

Seit Ende 1945 sind einige Maschinen ausgeschieden,<br />

andere dazugekommen. Die meisten Flugzeuge stammen aus<br />

Anierika.<br />

Personalmangel im Gastgewerbe.<br />

Nach zuverlässigen Schätzungen fehlen iin schweizerischen<br />

Hotel- und Gastwirtschaslsgewerbe rniid 15 000 Arbeitskräfte.<br />

Sie „Schweiz. Hotel-Revue" bemerkt dazu, daß angesichts<br />

dieses Mankos der Personalmangel auch dann nicht behoben,<br />

wäre, wenn es gelingen sollte, einige Tausend Angestellte<br />

aus dein Ausland hereinzubringen. Das Personal gehe deshalb<br />

einer strengen Sommersaison entgegen, und es werde<br />

schwer halten, die Gäste gemäß alter Tradition zu betreuen.<br />

Um einer Ueberbeanspruchung des Personals nach Möglichkeit<br />

vorzubeugen, müsse erwartet werden, daß auch die Gäste<br />

verständnisvolle Nachsicht üben, wenn nicht immer alles<br />

klappen sollte, wie sie es von jeher im Schweizerhotel gewöhnt<br />

seien.<br />

M<br />

den Meitersimd<br />

Keine Einheitsgewerkschaft!<br />

CNG. Der Bundesvorstand des Christlichnationalen Gewerlschaftsbundes<br />

der Schweiz hielt am 19. Mai unter dem<br />

Vorsitz von Großrat Ursprung-Basel eine Sitzung in Zürich<br />

ab, die sich vornehmlich mit der Frage der Einheitsgewerkschaft<br />

befaßte. Nach einem Referat des Vorsitzenden stimmte<br />

der Bundesvorstand einmütig folgender Entschließung zu:<br />

Die im Christlichnationalen Gewerkschaftsbund der Schweiz<br />

vereinigten christlichen Berufsverbände, im Bewußtsein der<br />

Verantwortung gegenüber den seit ihrer Gründung vertretenen<br />

Grundsätzen, stellen fest:<br />

1- daß die gemäß Verfassung gewährleistete Koalitionsfreiheit<br />

als ein unveräußerliches Naturrecht auch im Wirtschastsleben<br />

praktisch anerkannt werden muß. Sie allein<br />

gewährt dem Arbeiter die Möglichkeit, sich entsprechend seiner<br />

weltanschaulichen Ueberzeugung gewerkschaftlich zu betätigen;<br />

2. daß die Richtungsgewerkschaft den Traditionen, sowie<br />

der Vielfalt der weltanschaulichen und politischen Verhältnisse<br />

der Schweiz am besten gerecht zu werden vermag;<br />

3. daß die immer wieder zutage tretende Unduldsamkeit<br />

der sozialistischen Gewerkschaften, ihre häufigen Monopolansprüche,<br />

sowie ihre enge Verflechtung mit den Linksparteien<br />

eine lojale Zusammenarbeit aller Gewerkschastsrichtungen erschwert.<br />

Aus diesen Erwägungen lehnen die im Christlichnationalen<br />

Gewerkschaftsbund der Schweiz vereinigten Berufsverbände<br />

die sog. Einheitsgewerkschaft ab.<br />

Sie erklären sich indessen bereit, unter voller Wahrung<br />

ihres eigenen Charakters und ihrer Selbständigkeit, in einzelnen<br />

gewerkschaftlichen Aktionen und Sachfragen mit andern<br />

Gewerkschaftsrichtungen zusammenzuarbeiten.<br />

Sie appellieren neuerdings eindringlich an die christlichgesinnte<br />

Arbeitnehmerschaft der Schweiz, sich entsprechend<br />

ihrer inneren Ueberzeugung den christlichen Gewerkschaftsverbänden<br />

anzuschließen und in diesen aktiv mitzuarbeiten.<br />

Iie<br />

Ketelmelierinig<br />

Aus eine Kleine Anfrage von Almen betr. die Hotelerneuerungsaktion<br />

antwortet der Bundesrat: Der Bundesrat<br />

ist sich der Bedeutung der Hotelerneuerung durchaus bewußt.<br />

So hat er ihr int Rahmen der als Arbeitsbeschaffungsmaßnähme<br />

für das Baugewerbe gedachten winterlichen Umbau-,<br />

Reparatur- und Renovationsaktion jeweils eine bevorzugte<br />

Stellung eingeräumt. Trotzdem in Anbetracht der guten Befchäftigungslage<br />

eine Wiederholung dieser Aktion im Winter<br />

<strong>1946</strong>/47 nicht in Aussicht steht, wird der Bundesrat zu gegebener<br />

Zeit prüfen, ob nicht wenigstens in den Saisongebieten<br />

die Hotelerneuerung als Arbeitsbeschaffung für das dortige<br />

Baugewerbe weitergeführt werden kann, sobald die Arbeits-<br />

Marktlage in den betreffenden Gebieten dies rechtfertigt. Die<br />

Durchführung der Hotelerneuexung unabhängig von der<br />

Arbeitsbeschaffung könnte, abgesehen von den Möglichkeiten,<br />

die das Bundesgesetz vom 28. September 1944 über rechtliche<br />

Schutzmaßnahmen für die Hotel- und Stickereiindustrie bietet,<br />

nur auf dem Wege über ein neues Bundesgesetz erfolgen.<br />

Vor der Annahme der Wirtschaftsartikel würde für ein folches<br />

jedoch die verfassungsmäßige Grundlage fehlen. Außerdem<br />

dürfte sich im Hinblick auf den Arbeitsmarkt sowie auf<br />

die Finanzlage des Bundes im heutigen Zeitpunkt ein derartiger<br />

Erlaß kaum verantworten lassen.<br />

A r<br />

den Bauernstand<br />

Bald wieder Käseexport?<br />

Im Rahmen einer wirtschaftlichen Sondernummer der<br />

„Basler Nachrichten" weist der Verband Schweizerischer Käseexporteure-aus<br />

die Bedeutung des Käseexportes hin, der während<br />

des Krieges vollständig sistiert werden mußte. Es wird<br />

daran erinnert, daß wir im letzten Vorkriegsjahr noch über<br />

2000 Wagen Käse im Werte von fast 50 Mill. Fr. exportierten.<br />

Hauptabnehmer waren die Vereinigten Staaten von<br />

Nordamerika, Frankreich, Italien, Deutschland und Belgien.<br />

Während vor dem ersten Weltkrieg normalerweise rund sieben<br />

Zehntel der technisch verarbeiteten Milch zur Käsefabrikation,<br />

ein Zehntel zur Fabrikation von Dauermilch verwendet<br />

wurde, vermochten diese beiden Verwendungsarten Mitte<br />

der 30er Jahre im Zusammenhang mit der Exportschrumpsung<br />

nur noch etwas über 50 Prozent der Milch aufzunehmen.<br />

Heute warte der Käsehandel mit Ungeduld darauf, daß<br />

der Käseexport baldmöglichst wieder aufgenommen werden<br />

könne. Bleibe nämlich der Käseexport noch lange unterbunden,<br />

so bestehe angesichts der ausländischen Konkurrenz die<br />

Gefahr, daß sich der ausländische Konsument an den Geschmack<br />

unserer Konkurrenzprodukte gewöhne und sich nachher<br />

nicht mehr auf unsern Käse umstelle. Unsere Milchwirtschast<br />

braucht trotz Agrarprogramm einen umfangreichen<br />

Käseexport, wenn sie ihre normale Produktion nutzbringend<br />

verwerten wolle. Die Wiederaufnahme des Käseexportes im<br />

früheren Umfang wird allerdings erst dann möglich isein,<br />

wenn wieder größere Butterimporte in unser Land kommen<br />

und so die jetzt noch zur Verarbeitung gelangende Milchmenge<br />

zur Verarbeitung auf Käse frei werde. Dem Butterimport<br />

komme deshalb eine Art Schlüsselstellung für den<br />

Käseexport zu.<br />

Unsere Sorge:<br />

Der Anbau<br />

Blattläuse — gefährliche Schädlinge.<br />

Früher als gewohnt, sind dieses Jahr die Blattläuse, die<br />

zu den bekanntesten und häufigsten Parasiten zählen, bereits<br />

in allen Gegenden bemerkt worden.<br />

Die unglaublich rasche Vermehrung des Schädlings ist<br />

bekannt nnd im gleichen Maße verschlimmert sich auch der<br />

Schaden.<br />

Die sichtbaren Schäden sind sehr verschiedener Art: Die<br />

Blätter und Triebe werden gelb oder rötlich, oft auch grau;<br />

zarte Blätter verkrümmen sich und kräuseln oder biegen sich<br />

zu einem Knäuel zusammen. Sie können gänzlich vertrocknen,<br />

absterben oder abfallen. In andern Fällen entstehen<br />

gallenartige Anschwellungen und Mißbildungen. Auch vorerst<br />

unsichtbare Schäden, wie >die Uebertragung von Bakterien<br />

und Viruskrankheiten von kranken auf gesunde Pflanzen,<br />

rühren von Blattläusen her (Pfirsichblattläuse an Kartoffelstauden,<br />

Bohnenblattlaus usw.).<br />

Bei Feststellung von Blattläusen, es gibt grüne und<br />

schwarze, wie beispielsweise bei der Bohne, hat nnverzüglich<br />

die Bekämpfung einzusetzen. Am einfachsten geschieht diese<br />

durch eine tüchtige Spritzung der Pflanzen von unten nach<br />

oben mit einem bekannten Blattlausmittel wie z. B. Planta<br />

XM, das sich besonders für zarte Pflanzen eignet und für<br />

diese auch in blühendem Zustande vollständig ungefährlich<br />

ist. Gegen Blattläuse in Gemüse oder an Bäumen empfiehlt<br />

es sich, das etwas stärker wirkende Arbo XEX anzuwenden.<br />

Da beide Mittel nicht flecken, können auch Spaliere ohne Gefährdnng<br />

der Hausmauer bespritzt werden.<br />

Sollten die Schädlinge längere Zeit nicht bemerkt worden<br />

sein, so daß sich die Blätter unter dem Saftentzug durch<br />

die Parasiten bereits gerollt haben, oder eine Verkränselnng<br />

der Endtriebe eingetreten ist, wird zweckmäßig nach 2—3 Tagen<br />

nochmals gespritzt. Dies, damit auch die Läuse, die durch<br />

die erwähnte Deformierung der Blätter bei der ersten Spritzung<br />

nicht mit der Spritzflüssigkeit in Berührung gekommen<br />

sind, nachträglich auch eliminiert werden können.<br />

S E I T 27 J A H R E S lehrt Tarne<br />

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Verlängerung ohne Preiserhöhung.<br />

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Untrautäcker!<br />

Dem Besitzer wie dem Wanderer sind sie ein Dorn im<br />

Auge. Dem Wanderer, weil er sofort einen gleichgültigen<br />

Landwirt als Eigentümer vermutet. Dem Besitzer, weil sie<br />

seinen guten Bauernberuf in ein schiefes Licht stellen, ihm<br />

nur Arbeit und Verdruß verursachen und zudem, jede Verunkrautung<br />

einen kleineren Ernteertrag zur Folge hat. —<br />

Ueberall regt es sich nun wieder, dieses lästige Unkraut. Solange<br />

es jung ist, wird man ihm schon noch meister: im Getreideacker<br />

durch Eggen und Striegeln bei schönem Wetter;<br />

guten Erfolg zeitigt auch ein gleichmäßiges Ausstreuen von<br />

ungeöltem Kalkstickstoff am frühen Morgen in den Tau (zirka<br />

2 kg pro Are) oder auch spritzen mit Stirpan. In beiden<br />

Fällen darf es ein bis zwei Tage nicht regnen. Durch wiederholtes<br />

Hacken mit dem Pflügli oder mit der Pendelhacke wird<br />

man auch im Kartoffel- oder Rübenacker leicht mit dem jungen<br />

Unkraut fertig. Wehe aber, wenn einer allzulange wartet,<br />

sich keine Zeit nimmt, den Acker sorgfältig zu pflegen.<br />

Er wird über das Unkraut nicht mehr Herr und der Garten<br />

verunziert nicht bloß die Landschaft, sondern auch noch den<br />

guten Namen seines Besitzers.<br />

" '<br />

Radio — BeromÄnster<br />

Sonntag, 26. Mai.<br />

9.00 Protestantische Predigt. 9.30 Geistliche Musik. 9.45<br />

Katholische Predigt. 10.15 Studioorchester. 12.40 Schweizer<br />

Lieder. 14.25 Der volkstümliche Sonntagnachmittag. lt>--<br />

Groß- und Kleinbäckerei Tünkli. 16.35 Katholische Predigt<br />

in romanischer Sprache. 17.00 Hohe Messe in h-moll von<br />

S. Bach. 20.10 „Menschenrechte". Schauspiel. 21.45 Helle<br />

Klassik. Zwei junge Solistinnen. 22.10 Fortsetzung des Solistenkonzertes.<br />

Montag, 27. Mai.<br />

11.30 Rimsky-Korsakow und seine musikalischen Märchenbilder.<br />

12.40 Studioorchester. 17.00 Kammermusik. 18.15 Die<br />

Stimme der Arbeit. 19.00 Fyrobe. 19.55 8. Wunschkonzert.<br />

21.15 Streichquartett von Tschaikowsky. 21.45 Wochenrückblick.<br />

22.10 Lieder von Rob. Franz. 22.30 Orchester Radiosa.<br />

Dienstag, 28. Mai.<br />

1130 Radio-llrcyeirer. i*. -puuioe oer Novit^<br />

17 00 Schuberts Schwanengesang 17 20 Musik für 2 ><br />

viere 18.00 Kinderstunde. 18.20 Landlerkapelle Huserb, /^<br />

19 10 Marsch-Revue. 19.55 Studioorchester. 21.05 Gäste A<br />

richs 21 25 Trio in E-dur von Mozart. 22.30 Tanzm,^<br />

Mittwoch, 2S. Mai.<br />

10.20 Schulfunksendung. 11.30 Les refrains que vous<br />

mez. 11.45 Genf spricht zu Ihnen. 12.40 Großes foJw<br />

pourri. 17.00 Theologen und Schulmeister als Komponist<br />

18 00 Theologen und Schulmeister als Dichter. 18.15 C<br />

sonate. 18.35 Die Don-Kosaken singen. 19.00 Süddeutsch^,<br />

fahrt. 19.55 Heitere Muse. 22.05 Schallplatten. 22.30 rw<br />

ster Bob Engel.<br />

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bei andern nur die Pneus entwendeten.<br />

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nachgewiesen werden, wobei ihr Schuldkonto aber<br />

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Tarnen / Samstag, den 25. Mai <strong>1946</strong> 76 g sl i, r9stng _ Nr. 41 — 2. Blatt<br />

M M e r B v l k s s r e « « i ><br />

S c h u l e<br />

Die Schulfreunde der <strong>Obwaldner</strong> Volksschulen haben mit<br />

Spannung dem S ch u l b e r i ch t für die Schuljahre 1943<br />

bis 1945 entgegengesehen, wußten sie doch, daß sie vom Berichterstatter,<br />

H. H. Schulinspektor Pins Britschgi,<br />

Pfarrhelfer in Sächseln, eine den frühern Berichten ebenbürtige<br />

Arbeit entgegennehmen können. Wer den Schulbericht<br />

1943/45 durchgelesen hat, war in der Tat nicht enttäuscht.<br />

Eine Menge wertvoller und nützlicher Hinweise und Anregungen<br />

erfüllt den sehr umfangreichen, 93 Seiten umfassenden<br />

Bericht.<br />

Unsere Schweizer Schulen sind, zum Unterschied jener der<br />

Nachbarstaaten, gottlob nicht allzusehr durch den Krieg in<br />

Mitleidenschaft gezogen worden. Danken wir Gott, daß wir<br />

in Obwalden die konfessionelle Schule haben, in<br />

der unsere Kinder im Geiste unserer Religion herangebildet<br />

und erzogen werden. Wir müssen nicht wieder von vorne<br />

anfangen, unsere Sorge geht dahin, „in einmütiger und zielbewußter<br />

Zusammenarbeit die Erziehung und Bildung der<br />

Jugend zu erhalten und zu f ö r d e r n". Zu diesem großeu<br />

Werke wird der Schulbericht, wenn dessen A n r e g u n -<br />

gen befolgt werden, einen beachtenswerten Beitrag leisten.<br />

Der Schulbericht gliedert sich in sechs Kapitel, in welchen<br />

die Wechselbeziehungen zwischen Schule und Familie, Schule<br />

und Lehrerschaft, Schule und Kirche, Schule und Gemeinde,<br />

Schule und Kanton aufgezeigt und an Hand von Statistiken<br />

die Schülerzahl und Absenzen ermittelt werden.<br />

Aus diesen sechs Kapiteln greifen wir das erste heraus:<br />

Schule und Familie.<br />

Die Familie verkörpert die erste und einfachste Lebensgemeinfchaft.<br />

Sie ist daher die erste Schule, der Vater<br />

der erste Lehrer, die Mutter die erste Lehrerin. Aber die<br />

Schule des Staates will der Schule der Familie weitgehend<br />

entgegenkommen und dienen, auf dem Grund, den die Familie<br />

gelegt hat, weiterbauen und jene Bildungsaufgabe am<br />

Kinde übernehmen, die man der Familie direkt nicht mehr<br />

zumuten kann. Auf welche Weise kann nun die Familie an<br />

der Arbeit der Schule mitwirken?<br />

Bor allem ist es<br />

die Mutter,<br />

die der Schule am nieisten verbunden ist und gegenüber der<br />

Schule eine verantwortungsvolle Aufgabe zu erfüllen hat.<br />

Diese Aufgabe beginnt schon früh im Vorschulalter, wenn<br />

das Kind zu sprechen beginnt. In der Spracherzieh nng<br />

achte die Mutter genau darauf, daß sie den Kindern richtig<br />

und deutlich vorspricht. Es ist ein Unfug, wenn die Eltern,<br />

wie es häufig vorkommt, die unzulängliche Sprechweise des<br />

Kindes nachahmen. Eine weitere, sehr wichtige Aufgabe der<br />

Mutter ist die Erziehung des Kindes zum A n st a n d, zur<br />

Höflichkeit, zum freundlichen Ton auch in der<br />

Familie. Man vergesse nicht: Wie die Mutter spricht und sich<br />

benimmt, werden auch die Kinder sprechen und sich benehmen!<br />

In das Reich der Mutter gehört auch die Reinlichkeit<br />

der Kinder. Die Tatsache, daß es in dieser Hinsicht gegenüber<br />

früher eher schlimmer geworden ist, ist wenig erfreulich. Ein<br />

anderes Kapitel betrifft die Ernährung. Es ist ganz unverantwortlich,<br />

den Lt Indern statt der wirklichen Nahrung<br />

häufig nur blöde und fade Gennßmittel, wie Tee oder<br />

„Cheli", vorzusetzen und ihnen die gute Milch oder kräftige<br />

Suppe vorzuenthalten. Das wichtigste Anliegen aber und die<br />

schönste Aufgabe der Mutter ist die E r z i e h u n g über-<br />

Haupt. Glücklich das Kind, das in seiner Mutter eine ver-<br />

Kleines Feuilleton<br />

Sie HMhrobe des LMommmms<br />

(cd) An der Hauptstraße des Dorfes breitet sich ein hochgiebeliges<br />

Haus. Während sich die andern Häuser in einem<br />

grauen oder weißen Kleid bescheiden zeigen, hat sich dies<br />

Haus ein sattrotes Gewand umgetan: es will die andern<br />

Hausnachbaren nicht nur an Breite und Größe übertrnmpfen,<br />

sondern auch in seiner Farbe, ist es doch das Landammann-Haus.<br />

Die andern Hauskameraden hören vom kleinen Talgescheheu<br />

und vom schalen Dorfklatsch. Dies Landammann-Haus<br />

aber lauscht der Weisheit des Staatsmannes, der ein Tal<br />

mit 17 00 Menschen und 700 Kühen zu steuern und zu lenken<br />

hat.<br />

Heute fühlt sich das Rothaus besonders wichtig. Es<br />

icheint sich in einem Feiertagsgcsühl wahrhaft zu blähen:<br />

/-ach stundenlanger Einsiedlerfron droben im Eckzimmer mit<br />

seinen langen Bücherreihen an den Wänden, mit seinem großen<br />

Tintenfaß und Papierhügel auf dem Pult, mit seinem<br />

hochlehnigen Polsterstuhl, hat der Herr Landammann den<br />

Federkiel stiller Gedanken in tiefem Atemholen hingelegt unö<br />

hat das vierblättrige Manuskript sprachgewaltigen Wortes<br />

^'sammengerafft und ist in den ersten Hausboden, in die<br />

_ tube hinuntergeeilt, die ausschaut nach der Straße und die<br />

Nch beidseitig weitet bis zu den Seitenfronten. In dieser<br />

" übe, deren Wände eng zusammengedrängt die Portraits<br />

er ahnen schmücken und in der die Diplomaten geheimnisyetch<br />

wispern und die Hauptleute degenklirreud poltern, —<br />

jfrr/t 61 ® tu & e schreitet nun der Herr Landammann würdeo<br />

feierlich auf und ab. In seiner linken Hand knistert das<br />

.^angleiche Manuskript, während die rechte Hand zeitwellig<br />

weitausholender Geste in die Luft hinausgreift und seine<br />

"mme in ungehemmter Tonfülle erschallt.<br />

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> F a m i l i e<br />

ständige, liebevolle und tüchtige Erzieherin findet. Wohlerzogene<br />

Kinder sind der Eltern Stütze und Ehre im Alter!<br />

Daß zur Erziehung nicht bloß die Klugheit und Liebe der<br />

Mutter, sondern auch das Vorbild und die feste Hand<br />

des Vaters<br />

nötig sind und man die Mutter lange nicht für die ganze<br />

Erziehung verantwortlich machen kann, ist selbstverständlich.<br />

Auch der Vater hat ein Interesse an der Schule und an der<br />

Erziehung! Er ist ja das Haupt der Familie, .die Autorität<br />

im Hause, darum ebenso verantwortlich für das geifüge,<br />

sittliche, religiöse Wohl seiner Kinder wie die Mutter.<br />

Zunächst hat der Vater Gelegenheit, der Schule Interesse<br />

entgegenzubringen, wenn er das Zeugnis seines Kindes<br />

p r ü f t. Diese Aufmerksamkeit erwartet das Kind nicht bloß<br />

von.der Mutter, sondern auch vom Vater. Was die Eltern<br />

dazu bemerken, bedeutet für das Kind irgendwie eine Richtl<br />

i n i e, die lange Zeit wieder seine Anstrengungen in der<br />

Schule beeinflußt. Sehr dankbar ist die Schule dem Vater,<br />

wenn er dem Kinde Zeit gibt zum Lernen. Das<br />

Kind braucht Zeit für seine Hausaufgaben, soll es seinen<br />

Pflichten in der Schule genügen. Das Kind soll nicht über<br />

Gebühr zur Arbeit beansprucht werden, damit es nicht am<br />

andern Tag übermüdet und ohne gelernt zu haben in der<br />

Schule erscheint. Der Vater verliere die Schule nie aus dem<br />

Auge. Das Interesse des Vaters gibt dem Kinde<br />

jedesmal einen Antrieb zu Fleiß und Ausdauer; für die<br />

Schule aber bedeutet das eine moralische Hilfe, die man<br />

dankbar vermerkt und gerne annimmt.<br />

Die Einigkeit zwischen Familie und Schule<br />

ist auf dem Gebiete der Erziehung eine ganz nnentbehrliche<br />

Forderung. Obwohl die Schule vor allem Kenntniffe<br />

zu vermitteln hat, besitzt sie doch den ehrlichen Willen,<br />

auch ihren erzieherischen Beitrag zu leisten und den Eltern<br />

nach dieser Richtung dienend und ergänzend in die Hände<br />

zu arbeiten. Dazu ist der richtige Kontakt mit der Lehrerschaft<br />

notwendig, indem die Eltern nachfragen, die Lehrerschast<br />

orientieren, ihre Autorität schützen und die berechtigten<br />

Forderungen der Schule erfüllen. Es ist Verhängnisvoll,<br />

wenn Eltern dem Kinde mit der Schule drohen oder<br />

über das Verhalten des Lehrers zu Gericht sitzen, seine An-<br />

Ordnungen tadeln, an jeder Hausaufgabe nörgeln. Sie vernichten<br />

so das Vertrauen des Kindes zur Schule, schüren einen<br />

Ungehorsam und untergraben die Autorität des Lehrers<br />

und seine erzieherische Einwirkung aus das Kind. Wenn<br />

man daheim die Maßnahmen der Schule ins Lächerliche<br />

zieht, abfällige Bemerkungen macht und die Kinder gegen<br />

ihre Schulpflichten aufwiegelt, wird sich das Gift der Auflehnung<br />

später einmal gegen die Eltern selbst richten.<br />

Es wäre viel besser, an der Türe des Lehrers oder der<br />

Lehrerin anzuklopfen und etwelche Schwierigkeiten in Ruhe<br />

abzuklären. Eltern und Lehrer helfen einander und sind nachher<br />

froh über die Aussprache: sie sehen das Kind mit etwas<br />

andern Augen an, regen sich über seine Art und Eigenheit<br />

weniger auf, weil sie den Grund dafür in der Aussprache abgeklärt<br />

haben oder wissen viel eher, wie man dem Kinde<br />

helfen und es voranbringen kann. Den Eltern sei ganz besonders<br />

der Besuch der Examen anempfohlen.<br />

H. H. Schuliuspektor Pius Britschgi schließt das erste, speziell<br />

den Eltern gewidmete Kapitel des Schulberichts, den<br />

wir jedermann zum Durchlesen und Beherzigen angelegentlichst<br />

empfehlen, mit folgenden träfen Sätzen:<br />

Das einmütige Zusammengehen von Familie und Schule<br />

ist für eine ersprießliche Erziehung unerläßlich. Je mehr die<br />

„Der Herr Landammann übt." So raunen sich die paar<br />

Buben und Mädchen, die bisher am jenseitigen Brunnen dem<br />

muntern Spiel der flinken Forellen zugeguckt, ins Ohr. Der<br />

Herr Landammann hat, offenbar aus dem Bedürfnis nach einem<br />

selbstgefälligen Echo, alle neun Stubenfenster weit geöffnet.<br />

„Herr Präsident, meine Herren!" So tönt's soeben<br />

in tongewaltiger Fülle aus den neun Fenstermündern, 's<br />

Anny mit dem lustigen Stupsnäschen, 's Finy mit dem<br />

vollmondigen Gesichtchen und die andern Rangen kichern.<br />

„Tut doch nicht so dumm", schimpft ein Bube mit löcherigem<br />

Hosenboden. „Seid still, der Herr Landammann übt. Uns<br />

Buben interessiert mächtig, was der Landammann an die<br />

Stubenwände und zu den Fenstern hinausschmettert. Der<br />

Laudammann muß wohl droben in Bern, im Ständerat eine<br />

Rede halten und jetzt probiert er, ob er sie gesatzlich vorbringen<br />

und ohne Gestolper und Gestotter vortragen kann."<br />

„Hihihihi!" So purzelt's kugelig aus dem Plappermündchen<br />

des Anny. „Schaut, schaut, wie der Landammann fuchtelt<br />

und in der Luft herumschlägt, als ob er hundert Fliegen<br />

auf einen Schlag zu Tode tatschen wolle. Hihihihi!" „Still,<br />

still, Du strohdummes Tipfi!" So wehrt der elfjährige Hansli<br />

ab. „Weißt Du nicht, daß zu einer Rede auch Aktionen gehören,<br />

weißt, so, wie wenn Dir der Vater eine viel zu seltene<br />

und viel zu wenig saftige Ohrfeige gibt. Warum man<br />

auch mit den Händen reden soll, ist mir zwar nicht klar. Aber<br />

es macht sich immer gut, wenn an der Landsgemeinde der<br />

Landammann die Hände vertut und verwirft, als ob er sich<br />

eines bös gewordenen Bienenschwarmes erwehren wolle.<br />

Und schließlich ist der Landammann gescheit genug, um zu<br />

wissen, was er machen muß, daß er den Kanton droben in<br />

Bern nicht blamiert. Auch unser Pfarrer kann doch predigen<br />

und christenlehren wie keiner weit herum. Und auch<br />

er redet nicht mir mit dem Munde, sondern auch mit den<br />

Händen. Am liebsten mit beiden. Wenn er recht schimpft und<br />

wettert, dann macht er immer so, als ob er wie die Verbannallgemeinen<br />

G e i st e s st r ö m n n g e n den erzieherischen Einfluß<br />

zersetzen, je mehr sie Zerfahrenheit und Unsicherheit in<br />

die Lebensgrundsätze hineintragen und eine frühreife, oft mit<br />

ungesundem Selbstbewußtsein behaftete Jugend formen, desto<br />

mehr müssen Familie und Schule zusammenhalten und einmütig<br />

im gleichen Geiste aus das gleiche Ziel zusteuern. Dieser<br />

Geist aber kann kein anderer sein als jener unseres ch r i st -<br />

lichen Glaubens und unserer echten Liebe zur<br />

Heimat, die allein jene dauernden starken Lebenswerte in<br />

sich bergen, die wir heute brauchen.<br />

Früchte der Kulturtampfhetze<br />

(Korr.) Der Bündner Presse ist ein betrüblicher Fall zu<br />

entnehmen. Bekanntlich blüht die Kulturkampfhetze gegen uns<br />

Katholiken wohl nirgends so wie im Kanton Graubünden,<br />

wo die Demokratische Partei des Herrn Regierungs- und<br />

Nationalrat Dr. Gadient unter der Führung des patentierten<br />

Hetzers Redaktor P. Schmid-Ammann mit dem Schlagwort<br />

„politischer Katholizismus" ihr politisches Geschäft zu<br />

machen sucht. In einer ländlichen, rein protestantischen Gemeinde,<br />

Waltensbnrg, ließ sich ein Bürger dieser Gemeinde,<br />

nachdem er zunächst mit einem katholischen Fräulein aus<br />

dem Unterland sich nur zivil verheiratet hatte, am letzten<br />

Ostermontag katholisch trauen. Als die Leute nachts ins Dorf<br />

zurückkehrten, war durch die Einwohnerschaft jener Gemeinde<br />

auf dem Hausdach ein Mistkarren montiert und an diesem<br />

ein ans Zaunlatten angefertigtes Kreuz angebracht. Die<br />

Fenster des Hauses waren demoliert und aus dem Schlafzimmer<br />

ein vollständiges Bett entfernt und über die Halde<br />

hinuntergeworfen worden. Weitere Schäden waren angerichtet<br />

und nach Ankunft des Brautpaares fand ein großer<br />

Auslauf statt, bei dem auch die Litanei blasphemiert wurde.<br />

Der Lärm konnte sogar auf der andern Talseite gehört werden.<br />

—- Das scheinen nette Früchtchen der Kulturkampfhetze<br />

zu sein!<br />

Für den Arbeiterstand<br />

Landesmantelabkommen im Bau-, Stein- und Zimmergewerbe.<br />

Am 12. Mai <strong>1946</strong> hat der Christliche Holz- und Bauarbeiterverband<br />

der Schweiz zum neuen Landesinantelabkommen<br />

für das Hoch- und Tiefbau-, das Zimmer-, Stein-<br />

Hauer- und Steinbruchgewerbe an der schweiz. Fachgruppenkonferenz<br />

in Zürich Stellung bezogen. Diese Konferenz hat<br />

dem bereinigten Entwurf der Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />

zugestimmt, wobei nun endlich die Arbeiter von Luzern als<br />

städtisch anerkannt werden und somit St. Gallen, Winterthur,<br />

Viel und Schaffhausen gleichgestellt sind.<br />

Die neue Teuerungszulage beträgt 20 Rappen pro<br />

Stunde, total Fr. 0.78 und für das übrige Gebiet der<br />

Zentralschweiz 15 Rappen, total Fr. 0.73. Dazu kommt noch<br />

die Feiertagentschädigung von 5 Rappen pro effektive Arbeitsstunde.<br />

Die Ferienentschädigung wird um 1 Prozent<br />

erhöht und macht demnach insgesamt 3 Prozent des Bruttolohnes<br />

aus. Ebenso werden die abgeschlossenen Verträge am<br />

15. Mai laufenden Jahres für ein weiteres Jahr in Kraft<br />

gesetzt. Die Erhöhungen treten ein, sobald hierzu von der<br />

Eidg. Preiskontrollstelle die Bewilligung erteilt wird.<br />

Der Arbeitsfriede konnte somit auf zentraler Basis gesichert<br />

werden.<br />

ten am Morgarten mit beiden hocherhobenen Händen von<br />

der Kanzelherab einen mächtigen Stein hinunter auf die<br />

sündigen Christen schmettere, daß diesen der Schnauf ausgeht."<br />

Der landammännliche Redestrom fließt in starkem Wortgang<br />

weiter. Die kleinen Hirne seiner Zuhörer vermögen<br />

der lauten Worte innern Sinn nicht zu deuten und zu ergründen.<br />

Jetzt, bei Gott, jetzt tut der Landammann einen<br />

Seitenschritt zum hohen Spiegel mit breitem Goldrahmen,<br />

der miteinander das Bild von drei Buben fassen könnte.<br />

Und der ekstatisch versunkene Redner hebt die beiden Hände,<br />

als ob er einen Morgartenstein heben und hinschmettern<br />

wolle, nicht auf die cheiben Oesterreicher, sondern auf die<br />

verehrten Herren Kollegen. Und die Kinderaugen staunen<br />

groß und weit ob der Gescheitheit des Landammarnis, i h -<br />

res Laudammauns und die Kindermünder bleiben stumm<br />

und still...<br />

Auch der landammännliche Wildbach hat nun ausgetobt<br />

und ausgegrollt. Der außer Atem geratene Redner läßt sich,<br />

erleichtert seufzend, in einen Polsterstuhl fallen und wischt<br />

sich mit dem großen roten Taschentuch, das einem Allmendteil<br />

gleicht, hellrieselnde Schweißperlen von der Stirn, der<br />

der das Haar bis weit hinten zum Haarwirbel Platz gemacht,<br />

was vom einfachen Landsmann als Symbol ratsherrlicher<br />

Würde besonders beachtet wird.<br />

Belustigt ringelreihen die gedankenleichten Mädchen heim.<br />

Die Buben aber stehen eng und ernst zusammen und übertreffen<br />

sich in Lobpreisungen auf ihren Landammann, der<br />

mehr weiß, als in einem großen Hans Platz hat. Und jeder<br />

denkt, wenn ich einmal Landammann bin, werde ich noch<br />

viel, ja hundertmal lauter reden und werde noch viel, ja<br />

hundertmal mehr Morgartensteine aus meine Zuhörer herniederschmettern<br />

lassen, daß ihnen Hören und Sehen vergeht...


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Der christlichen GederkschastsbcheWg<br />

ant 12. und 13. Mai <strong>1946</strong> trafen die Delegierten des Ver-<br />

Kandes der christlichen Gewerkschaften des Verkehrspersonals<br />

s er Schweiz zur 27. ordentlichen Delegiertenversammlung im<br />

alten heimeligen Grafenstädtchen Willisau, der Metropole<br />

des Luzerner Hinterlandes, zusammen. Unter der straffen<br />

Leitung des Tagesprüsidenten Hrn. Lischer vom Kreis Gol-<br />

ÖCIlt wurden die statutarischen Jahresgeschäfte erledigt. Sodann<br />

nahm die Versammlung ein orientierendes Referat von<br />

Hrn. Dr. Kleiner, Sektionschef beim Bundesamt für Sozial-<br />

Versicherung, über die Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />

entgegen. Der Referent behandelte in vorzüglicher Weise nebst<br />

d^r Finanzierungsfrage die Regelung der Rentenhöhe und<br />

im Besonderen den Einbau der bestehenden Pensionskassen<br />

in die allgemeine Altersversicherung. Nach Anhören der<br />

Referate in deutscher und französischer Sprache der beiden<br />

Sekretäre Schmidt, Zürich, und Curty, Lausanne, zu den<br />

wichtigsten Fragen des Personals der SBB und der Privatbahnen,<br />

stimmten die Delegierten der nachfolgenden Entschließung<br />

zu:<br />

1. Trotz der Gewährung neuer Zulagen für das Jahr<br />

<strong>1946</strong> ist beim Personal des Bundes und der SBB die<br />

Kriegsteuerung nur teilweise ausgeglichen. Mit einem fühlbaren<br />

Rückgang der Teuerung kann in absehbarer Zeit nicht<br />

gerechnet werden. Die Wiederherstellung des Reallohnniveaus<br />

von 1939 läßt sich nicht nur dnrch den Wegfall der<br />

kriegsbedingten Teuerung erreichen, sondern der Ausgleich<br />

muß durch weitere Nominallohnerhöhungen erfolgen, wobei<br />

Reallöhne, die schon vor dem Kriege zu niedrig waren, eine<br />

besondere Berücksichtigung verlangen. Die Verbandsleitung<br />

wird deshalb beauftragt, möglichst bald an den Bundesrat<br />

zu gelangen, damit dem Bundespersonal sowie den Renteubezügern<br />

auch für <strong>1946</strong> eine zusätzliche Teuerungszulage<br />

gewährt wird.<br />

2. Der Unterhalt und die Reparatur des Lokomotiv- und<br />

Wagenparkes der SBB sind Arbeiten, die aufs engste mit der<br />

Betriebssicherheit verbunden sind. Nachdem dem Werkstättenpersonal<br />

der SBB die gleichen Pflichten wie dem übrigen<br />

Personal auferlegt worden sind, erwartet die Gewerkschaft<br />

des christlichen Verkehrspersonals, daß dieser Personalgruppe<br />

durch die Unterstellung unter das Beamtengesetz auch die<br />

gleichen Rechte eingeräumt werden.<br />

3. Der Verband erachtet eine Teilrevision des Arbeitszeitgesetzes<br />

als notwendig und zwar namentlich im Hinblick auf<br />

die Gewährung vermehrter Ferientage an das junge Perfoual<br />

und einer besseren Bewertung der Nachtarbeit.<br />

4. Nach Anhörung eines Referates von Herrn Sektionschef<br />

E. Kaiser, Bern, gibt die Delegiertenversammlung in solidarischer<br />

Verbundenheit mit dein werktätigen Schweizervolk<br />

der Erwartung Ausdruck, daß die parlamentarischen Arbeiten<br />

für die Alters- und Hinterlassenenversicherung in befchleunigtem<br />

Tempo durchgeführt werden, so daß der auf den I<br />

1. Januar 1948 vorgesehene Termin für das Inkrafttreten I<br />

des großen Sozialwerkes eingehalten werden kann. .<br />

Aus den Verhandlungen konnte entnommen werden, daß<br />

der Verband auch im Jahre 1945 einen erfreulichen Mitgliederzuwachs<br />

verzeichnen kann. Wenn sich eine merkliche Verjüngung<br />

der Delegierten feststellen läßt, bietet dies eine<br />

weitere zuversichtliche Gewähr, damit die Ideale des Verbaudes<br />

mit heiligem Feuer der Zukunft überliefert werden<br />

sollen. Darum christlicher, katholischer Jungmann, katholisicher<br />

Eisenbahner, schließe dich demjenigen Verband an, der<br />

deiner Ueberzeugung entsprechend die christlichen, vaterländischeu<br />

Grundsätze hochhält und nicht Klassenkampf, sondern<br />

Zusammenarbeit und Ständeversöhnung anstrebt. I.<br />

Koisttdgtibe Parole» Wen Anklang<br />

Am letzten Sonntag fand in Sargans der Parteitag der<br />

sozialdemokratischen Partei des Kantons St. Gallen statt.<br />

Er nahm, nach einem ag.-Bericht einen Antrag an, der die<br />

sozialdemokratische Großratsfraktion beauftragt, im Hinblick<br />

aus die kommende eidgenössische Altersversicherung eine kantonale<br />

Zusatzversicherung zu postulieren.<br />

Der Gedanke, daß eine eidgenössische Altersversicherung<br />

nur Basisversicherung sein kann und die verschiedenen Ver-<br />

Hältnisse der Kantone durch kantonale Zusatzordnungen berücksichtigt<br />

werden müssen, hat bekanntlich die Schweizerische<br />

Konservative Volkspartei in ihrer Eingabe zur Altersversicherung<br />

erstmals in Diskussion geworfen. Das Kernstück der<br />

konservativen Eingabe vom Juli 1945 bildet gerade der Gedanke<br />

der Basisversicherung. Jene Eingabe wurde — aus<br />

parteipolitischer Kurzsichtigkeit — gelegentlich als Dolchstoß<br />

gegen das eidgenössische Versicherungswerk bezeichnet. Heute<br />

sind wir so weit, daß selbst sozialdemokratische Parteigruppen<br />

den konservativen Vorschlag aufnehmen und ihn —•<br />

selbstverständlich als eigene Lösung — in Vorschlag bringen.<br />

Nichts zeigt mehr als diese Tatsache, wie absurd der Vorwurf<br />

ist, die konservative Volkspartei torpediere die AHB.<br />

Der konservative Vorschlag schließt 2 Vorteile in sich: Erstens<br />

gewährleistet er eine bessere Berücksichtigung der unterschiedlichen<br />

Verhältnisse in den verschiedenen Landesgegenden,<br />

Kantonen und Berufsgruppen; zweitens aber umgeht<br />

er die Hauptschwierigkeiten, die noch heute in der Finanzieruug<br />

der Expertenvorschläge für die AHB liegen. Es wurde<br />

nämlich vorgeschlagen, die eidgenössische Basisversicherung sei<br />

durch die heute zur Verfügung stehenden Bundesmittel und<br />

die Beiträge der Wirtschaft zu finanzieren; die kantonalen<br />

Zusatzordnungen aber durch die Mittel der betreffenden Kantone<br />

und Berufe, die dadurch frei wären sowohl in der Gestaltung<br />

der Zusatzversicherungen wie in der Höhe der Beitrüge.<br />

Es ist nun typisch, daß die Sozialdemokraten von dieser<br />

vernünftigen Austeilung nichts wissen wollen: ihr Beftreben<br />

geht einfach dahin, eine möglichst hohe eidgenössische Altersversicherung<br />

mit einer möglichst hohen kantonalen Zusatz-<br />

Versicherung zu kombinieren! Die Totengräberavbeit geht also<br />

weiter.<br />

Kopfklärung notwendig<br />

So sehr die Normalisierung des schweizerisch-russischen<br />

Verhältnisses als außenpolitischer Erfolg des Bundesrates<br />

und gleichzeitig als innenpolitischer Prestigezuwachs unseres<br />

Bürgertums gewürdigt werden darf und soll, so sehr denten<br />

verschiedene Anzeichen daraufhin, daß die schweizerische Oefsentlichkeit<br />

den „Friedensschluß" Schweiz-Sowjetrußland<br />

zum Anlaß einer gründlichen Kopfklärung<br />

nehmen muß.<br />

Man weiß, daß die schweizerischen Kommunisten und<br />

L6on Nicole's „Partei der Arbeit" in der Vergangenheit alles<br />

unternommen haben, um eine Verständigung zwischen<br />

der bürgerlichen Schweiz und dem Kreml nach Möglichkeit zu<br />

hintertreiben. Noch am 14./15. Oktober 1944 erklärte Lson<br />

Nicole am ersten Parteitag der PdA in Zürich, „daß der<br />

Weg zur Wiederaufnahme der Beziehungen mit Rußland<br />

über grundlegende Aenderungen in unserer Innenpolitik<br />

führt." Angesichts solcher Quislingmethoden der<br />

L i n k e n ist es höchste Zeit, hente festzustellen, daß der jetzige<br />

Gesandtenaustausch zwischen Bern und Moskau nicht unfern<br />

Linksextremisten zu verdanken ist, sondern vielmehr der<br />

erfolgreichen diplomatischen Ueberwindung ihrer Sabotageversuche.<br />

Welche Konsequenzen ergeben sich aus dieser Tatfache?<br />

Diese Konsequenzen sind in erster Linie innenpolitischer<br />

Natur, und sie sind soeben in einem Aufsatz „Partei der<br />

Arbeit" von Ständerat Ludwig von Moos (Schweizer<br />

Monatshefte, Mai <strong>1946</strong>) trefflich dargestellt worden.<br />

„Vor Jahresfrist", so erklärt von Moos, „stellte sich<br />

die Alternative, entweder die Partei der Arbeit, die als<br />

kommunistische Ausweichorganisation bereits damals erkannt<br />

war, ebenfalls auszulösen oder das Kommunistenverbot,<br />

d. h. das Parteiverbot aufzugeben. Daß sich der<br />

Bundesrat für die zweite Lösung entschieden hat, darf<br />

nicht rein negativ oder nicht einmal überwiegend negativ<br />

gewertet werden. Ein überwiegend positives Element liegt<br />

in der neuen Formulierung der Staatsschutzbestimmungen,<br />

die eine rechtlich ausreichende Handhabe liefern,<br />

staatsgefährlichen Handlungen entgegenzutreten.<br />

Das Uebereinkommen von Belgrad, das<br />

als ein historisches Ereignis bezeichnet worden ist, dürste<br />

nach vielverbreiteter Auffassung auch geeignet sein, den<br />

Weg zur Anwendung der in diesen Staatsschutzbestimmungen<br />

liegenden Mitteln freizulegen, sobald Vorberertun-<br />

Mittwoch: Um 6 Uhr Kreuzgaug nach Kügiswil.<br />

Donnerstag: Auffahrtsfest. Gottesdieustordnung wie an Sonntagen. Heute Gedachtnis<br />

der Schützenbruderfchaft für Schisfskapitän Nikl. Nufer-Jfanger, gestorben in Lnzern,<br />

ebenso für Bauführer Arnold Britschgl-Matyis, gestorben in Baden. Nachmittags halb 2 Uhr<br />

Vesper und Andacht. Nachher Versammlung des Müttervereins in der Kirche. Abends<br />

halb 8 Uhr Maipredigt.<br />

Freitag: Dreißigster für den Schulknaben August Jmfeld, Grund. Zugleich Stiftjahrzeit<br />

der Frau Major Karolina Britschgi-Wallimann.<br />

Samstag: Stiftjahrzeit der Geschwister Arnold Heß-Vogel und Christina Häcki-Heß,<br />

Riedacher.<br />

Bemerkung: Die hintersten zwei Bankreihen auf der Kanzelfeite sind in Zukunft beim<br />

Hauptgottesdienst und 10 Uhr Gottesdienst für die Männer reserviert; die Frauen und Töchter<br />

sollen die vordern Bänke besser besetzen.<br />

Pfarrei Giswil.<br />

Pfarrkirche. Samstag: Von 1(3 Uhr an ist Aushilfe da. 7.45 Uhr Maiandacht.<br />

Sonntag: Halb 5 Uhr Beichte. 5 Uhr heilige Messe. 6 Uhr Frühmesse, Kommunion der<br />

Männer, Jungmänner, Frauen und Mütter. 3.30 Uhr Amt, Opfer für die Heizung. 13 Uhr<br />

Allmendsegnung, Aaried, Schiebenried, Stampfiried, Außerlinde. Abends 7.45 Uhr Maiandacht<br />

mit Predigt, Litanei und Segen.<br />

Montag: Keine Frühmesse. Halb 6 Uhr Kreuzgang nach Sächseln.<br />

Dienstag: 6 Uhr hl. Messe. 6.30 Uhr Kreuzgang in den Kleintheil.<br />

Mittwoch: Keine Frühmesse. 6.30 Uhr Kreuzgang in den Großtheil. Halb 4 Uhr Beichte.<br />

Donnerstag: Fest Christi Himmelfahrt. 6 Uhr Frühmesse. Halb 9 Uhr Amt, Opfer<br />

für den Schmuck des Maialtars. Nach dem Amt Christenlehre für die drei letzten Kurse<br />

Knaben. 13 Uhr Christenlehre für die andern, auch im Kleintheil. Abends 7.45 Uhr Maiandacht<br />

mit Predigt, Litanei und Segen.<br />

Freitag und Samstag: Hl. Messe bei der alten Kirche um 8 Uhr.<br />

Großtheil. Samstag: 4—6 Uhr und Sonntag ab 5 Uhr Beichtgelegenheit.<br />

S o n n t a g : 6 Uhr Frühmesse, Opfer. Halb 9 Uhr Amt und Predigt, Opfer. Nach dem<br />

Amt Christenlehre für alle. 1 Uhr Nachmittagsandacht. Halb 8 Uhr Maiandacht mit Predigt<br />

und Segen.<br />

Donnerstag: Stiftmesse für Wilhelm Enz nnd Frau Marie Rohrer, Althaus.<br />

Psarrei Lungern.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen: 6 und 7.10 Uhr. Pfarrgottesdienst halb g Uhr.<br />

13 Uhr Christenlehre und Andacht zur heiligen Familie. 19.30 Uhr Maiandacht und Predigt,<br />

®ff er für die Maipredigten.<br />

.Montag: Landeswallfahrt nach Sächseln. Wegzug von der Kirche halb 7 Uhr. Abfahrt<br />

mit dem Zug 6.59 Uhr. Rückkehr mit dem Zug 9.52 Uhr. Dreißigster für Frau Marie<br />

Gafser-Heß, Mühlebach, 7.45 Uhr.<br />

Dienstag: Kreuzgang zur Dorfkapelle 6 Uhr. Daselbst hl. Messe. Nach der Rückkehr<br />

«weite heilige Messe.<br />

Mittwoch: Kreuzgang zur Kapelle in Obsee 6 Uhr. Daselbst hl. Messe. Jahrestag für<br />

Witwer Joh. Bürgi-Fanger, Obsee, 7.45 Uhr. Von halb 5 Uhr an Beichtgelegenheit.<br />

Donnerstag: Fest Christi Himmelfahrt. Hl. Messen: 6 und 7.10 Uhr. Pfarrgottesdienst<br />

halb 9 Uhr. 13 Uhr Flurprozession zu den beiden Kapellen. Daselbst Opfer. 19.30 Uhr<br />

Maiandacht und Segen.<br />

Kirch r e * f 0 ß : Kreuzgang nach Bürgten um Abwendung von Viehseuchen. Weggang von der<br />

Samstag: Jahrzeit für Jungfrau Marie Halter. Amt.<br />

. k®c? rö * en . Sonntag: 6 Uhr Frühmesse. 9 Uhr Hauptgottesdienst. 13 Uhr Christenlehre<br />

und Bittandacht. 19.30 Uhr Maiandacht.<br />

Montag: Landeswallfahrt nach Sächseln. Hier keine heilige Messe.<br />

Donnerstag: Fest Christi Himmelfahrt. 6 Uhr Frühmesse. Opfer an die Kinderhilfe<br />

oes schweizerischen Roten Kreuzes. 13 Uhr Bittandacht. 19.30 Uhr Maiandacht.<br />

"'tag: Kreuzgang unserer Pfarrei nach hier. Einzug zirka 7.15 Uhr. Singmesse,<br />

pser zu Ehren des heiligen Wendelin.<br />

wöchentlich. Abonnement Fr. 3.40 jährl. Kirchl. Druckbewilligung. Redaktionsschluß<br />

Mittwoch 13.00 Uhr. Druck L.Chrii & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33. Postscheck VII 1085.<br />

S a r n e n, den 25. Mai <strong>1946</strong> 20. Jahrgang Nr. 21<br />

D e r S n e Ä U n l l w e a<br />

N l © O f f 7 —<br />

S v u m l ö n e r P f a r r b l a t t '<br />

G o t t , u n s e r Z u s c h a u e r u n d H e l f e r<br />

! er hl. Augustin schrieb einst über das Wirken des Hl. Geistes: „Wenn Ihr, sagt<br />

der Apostel Paulus, durch den Geist die Werke des Fleisches tötet, so werdet<br />

Ihr leben (Röm. 8). Das ist unsere Arbeit in diesem Leben: die Gelüste des Fleisches,<br />

das heißt der verderbten, irdischen, sinnlichen Natur zu bekämpfen, zu zügeln,<br />

zu mindern. In diesem Kampfe haben wir Gott zum Zuschauer und müssen ihn<br />

notwendig zum Helfer haben. Denn, wenn er uns nicht hilft, so können wir, ich<br />

will nicht sagen, nicht siegen, sondern auch nicht kämpfen. Wenn also der Apostel<br />

vom Geiste redet, so denke nicht: dies vermag allein mein Wille, dies vermögen meine<br />

eigenen Kräfte. Der Apostel meint vielmehr den Geist Gottes, den Heiligen Geist:<br />

wenn der dich nicht leitet, so fällst du; wenn er dich nicht erhebt, so bleibst du<br />

liegen. Es sagt mir da jemand: also wirkt der Geist Gottes in uns, und wir find'<br />

untätig! Nein, sondern der Geist Gottes ist dein Helfer bei deiner Handlung. Niemand<br />

wird unterstützt, wenn er selbst nicht arbeitet und handelt. Bete also zum<br />

Heiligen Geist mit dem Psalmisten: „Sei mein Helfer und verlaß mich nicht", und<br />

er wird dir Licht und Führer und Helfer sein."<br />

Die Firmreise des Bischofs ist zu Ende. Was der Oberhirte durch die Sakramente<br />

und durch die Predigt tut, ist Arbeit am Ausbau des Leibes Christi (Eph. 4,12). Nun<br />

gilt es, an diesem Werke des Reiches Gottes mitzuarbeiten und Gott immer neu als<br />

Helfer anzurufen.<br />

flus<br />

den Pfarreien<br />

5. Sonntag nach Ostern, 2. hl. Philipp Neri, 3. hl. Eleutherius. Montag. Bittag. Hl. Beda,<br />

2. von der Bittmesse, 3. hl. Johannes, Schlußev. der Bitfmesst. Oder Bittmesse. Dienstag.<br />

Bittag. Hl. Viktor von Tomils, 2. hl. Augustin, 3. Bittag. Mittwoch. Hl. Maria Magdalena<br />

von Pazzis, 2. Viail von Christi Himmelfahrt, 3. Bittmesse, Schlußev. der Vigil. Donnerstag.<br />

Christi Himmelfahrt. Gebotener Feiertag. Freitag. Hl. Angela von Merici, 2. Himmelfahrtsoktav,<br />

3. hl. Petronilla. Samstag. Von der Oktav, 2. Concede, 3. für den Papst.<br />

Gebetsmeinung für den Monat Juni. Für die ganze Welt, die den heiligsten Herzen Jesu<br />

und Maria geweiht ist.


gen zur Unterhöhlung und zum Umsturz der verfassungsmäßigen<br />

demokratischen Ordnung festgestellt sind. Zum<br />

letzteren Unterfangen ist in unserem Lande weder das<br />

Recht freigegeben, noch sind irgendwelche materiellen<br />

Voraussetzungen dazu vorhanden."<br />

In eine weniger akademische Sprache übersetzt heißt dies<br />

nichts anderes, als daß gerade das Abkommen von Belgrad,<br />

d. h. die außenpolitische Verständigung mit Rußland, es uns<br />

endlich ermöglicht, eine saubere Trennung von Innen-<br />

und Außenpolitik vorzunehmen. Indem der<br />

Kreml mit einer von kommunistischen Parteisanatikern hüben<br />

und drüben als „profaschistisch" verschrieenen Regierung diplomatische<br />

Beziehungen ausnimmt, bekennt er sich — jedenfalls<br />

in den Augen der Weltöffentlichkeit — zu dem Grundsatz<br />

der Nichteinmischung in fremde Angelegenheiten. Der<br />

Bundesrat und die schweizerischen Staatsschutzorgane können<br />

als in Zukunft mit Energie gegen alle linksautoritären Umtriebe<br />

vorgehen, ohne daß sie länger befürchten müssen, daß<br />

die schweizerische Innenpolitik im Ausland als „unfreundlich"<br />

empfunden würde. So wenig sich die Schweiz in innenpolitische<br />

Diskussionen Rußlands einmischen wird, so wenig<br />

ist es anderseits Sache Rußlands, sich um das Schicksal<br />

staatsgefährlicher Wühler zu bekümmern, welche der dem<br />

Kreml befreundeten schweizerischen Regierung Schwierigkeiten<br />

in den Weg legen.<br />

Zlir den tatftooi)<br />

Die Aufzuchtkosten von weiblichem Zuchtvieh im Jahre<br />

1944/45.<br />

SAB. Zum zweiten Mal veröffentlicht die Geschäftsstelle<br />

der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Bergbauern in<br />

Brugg (Aargau) als 6. Heft (Separatabzug aus Nr. 5 der<br />

landwirtschaftlichen Monatsblätter, Benteliverlag, Bern-<br />

Bümpliz) ihrer Schriftenreihe einen Bericht über die Kosten<br />

der Viehzucht im Berggebiet. Die Ergebnisse der Untersuchung<br />

sind sehr aufschlußreich. Die Produktionskosten von im Herbst<br />

1945 2%- bis 3jährigen hochträchtigen Herdebuchrindern betrugen<br />

Zucht- und Rassengebiete<br />

Franken je Stück<br />

Rotfleckvieh 1804—2022<br />

Berneroberland 1831—2122<br />

Freiburg und Waadt 1849—2021<br />

Jura 1769—1957<br />

Schwarzfleckvieh 1704—1795<br />

Eringervieh 1295—1511<br />

Braunvieh 1636—1828<br />

Urkantone 1698—1883<br />

Schwyz 1595—1850<br />

Ostschweiz 1675—1851<br />

Graubünden 1552—1790<br />

Oberwallis 1373—1506<br />

Die Äuszuchtkosten sind vom Jahre 1944 aus das Jahr<br />

1945, je nach Gegend, um rund 5—8 Prozent angestiegen.<br />

Beim Rotfleckvieh ergibt sich für einjährige Tiere sogar eine<br />

Kostenerhöhung von 13 Prozent, für zweijährige dagegen<br />

nur eine von 3 Prozent. Im Fleckviehzuchtgebiet konnten<br />

diese erhöhten Kosten im Verkaufsjahr 1945 durch die<br />

dank dem Exportgeschäft nach der Tschechoslowakei erzielten<br />

Preise realisiert werden. Im Gegensatz zum Fleckviehzuchtgebiet<br />

konnten aber für die meisten im Inland abgesetzten<br />

Tiere der Braunviehrasse nur in den wenigsten Fällen<br />

Preise erzielt werden, die die Produktionskosten decken.<br />

Neben einer weiteren technischen Förderung der Tierzucht<br />

im Berggebiet ist nach wie vor die Sicherung eines geregelten<br />

und preislich befriedigenden Viehabfatzes im In- und<br />

Ausland notwendig. Die Züchter werden weiterhin auf eine<br />

gute Haltung und Auswahl der Zuchttiere bedacht sein.<br />

Kleine Zeitung<br />

Das Coffeinproblem<br />

wie es sich -dem Kaffeetrinker stellt.<br />

Die wissenschaftliche Forschung hat in den letzten Jahrzehnten<br />

über viele den Kaffee betreffenden Dinge Klarheit<br />

gebracht. Wir wissen, daß für die Wirkung des Kaffeegetränkes<br />

zwei Faktoren verantwortlich sind: Die beim Rösten der<br />

Kaffeebohnen entstehenden Geschmacksstosfe und das Coffein.<br />

Erstere wirken in ihrer Gesamtheit und schaffen ein wohliges<br />

Behagen; eine nachteilige Wirkung kommt ihnen nicht<br />

zu. Anders aber das Coffein: Es ist ein Reizstoff, der in<br />

erster Linie das Nerven- und Gefäß-System angreift uud<br />

aufpeitschend wirkt. In der Hand des kundigen Arztes kanu<br />

das Coffein als stark wirkendes Arzneimittel gute Dienste<br />

leisten. Ganz gesunde Menschen, die es in mäßigen Mengen<br />

im Kaffee zu sich nehmen, können Behagen und eine vorübergehende<br />

Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit finden.<br />

Ebenso zutreffend aber ist, daß bei vielen Leuten nach dem<br />

Genuß cosfeinhaltigen Kaffees mehr oder weniger starke Erscheinungen<br />

innerer Unruhe und Schlafstörungen auftreten.<br />

Radio und Frauenstimmrecht.<br />

„Es ist sehr auffallend, wie die Radiosendungen systematisch<br />

in den Dienst der Propaganda für das Frauenstimmrecht<br />

gestellt werden. Nicht nur spricht selten eine Frau am<br />

Radio, ohne die Gelegenheit zu benützen, Bemerkungen zugunsten<br />

des Frauenstimmrechts einzuslechten, sondern die Leitung<br />

der Radiosendungen organisiert noch spezielle Diskussionsprogramme,<br />

bei denen das Frauenstimmrecht diskutiert<br />

und unter dem Deckmantel der Neutralität die Forderung<br />

nach dem Frauenstimmrecht begründet wird."<br />

Die das schreibt, ist die „Schweizerische Bauernzeitung",<br />

das offizielle Organ des Schweiz. Bauernverbandes in Brugg,<br />

in ihrer Nummer vom Dezember 1945 Heute sieht sich . -<br />

gleiche Blatt veranlaßt, .semen warnenden Ruf z„<br />

holen: „Im schweizerischen Rundspruch w.rd in steig^<br />

Maße systematisch Propaganda für das Frauenstimme^ *<br />

macht, und zwar nicht nur etwa für d,e Betattgung der aT<br />

im öffentlichen Leben der Gemeinden, sondern m erster 8i nlp<br />

für die Erteilung des aktiven uud passiven Wahl- JJ<br />

Stimmrechtes in den Kantonen und im Bund. Die Bew?<br />

gung löst namentlich auch in den landwirtschaftlichen Krei ~<br />

schwere Beoenren auv. miS."<br />

Wenn das zutrifft, was die Bauernzeitung sagt, fteW<br />

wir vor einem äußerst befremdenden Sachverhalt — Um nL<br />

mehr zu sagen. Am Radio würde gewissermaßen halbstaatlich,<br />

Propaganda für das Frauenstimmrecht gemacht. Es gab eii<br />

Zeit, da war das Schweizervolk gegenüber „Propagandaininisterien"<br />

sehr mißtrauisch. Sollte es heute anders geworden<br />

sein?<br />

Hitler unbekannt!<br />

Die Berliner nahmen dieses Jahr keine Notiz davon, daß<br />

am 20. April der Geburtstag des „Führers" unbemerkt<br />

vorüberging. Dein dänischen Journalisten Tage Vansted begegnete<br />

jedoch am 21. April zwischen den Ruinen der Reichskanzlei<br />

ein Briefträger, welcher vergeblich versucht hatte<br />

eine aus Hamburg datierte und an „Herrn Hitler" adressierte<br />

Postkarte ihrem Empfänger abzuliefern. . Der Hamburger<br />

wünschte seinem „Führer" viel Glück zum Geburtstag! 'Um<br />

den ratlosen Briefträger versammelte sich rasch eine'große<br />

Zahl zum Spaß aufgelegter Berliner, welche ihm mit nützlichen<br />

Ratschlägen behilflich sein wollten. Der dänische Journalist<br />

offerierte dem Briefträger zehn Zigaretten für die Postkarte,<br />

was im Heutigen Berlin ein sehr verlockendes Angebot<br />

darstellt. Doch der pflichtbewußte Postbote weigerte sich, die<br />

Postkarte zu verkaufen und vermerkte feierlich auf der Sendung,<br />

unter Beifall der Menge: „Adressat unbekannt!"<br />

Tieferlcguug der (Yotthardbahn?<br />

Vor einiger Zeit hat Herr Dr. R. Lämmel den Vorschlag<br />

gemacht, die Gotthardbahn tiefer zu legen, um dadurch die<br />

Konkurrenz gegenüber der Brennerlinie wirksamer gestalten<br />

zu können. Nach diesem Vorschlag ist vorgesehen, von Amsteg<br />

bis Lavorgo einen 38 bis 40 Kilometer lange! Tunnel anzulegen,<br />

der etwa 600 Meter tiefer zu liegen käme als der<br />

bestehende. Der jetzige Tunnel könnte zu einer Autostraße<br />

umgebaut werden, um eine ganzjährige benutzbare Straße<br />

zu erhalten. Eine Tieferlegung des GottHardtunnels um<br />

600 Meter würde nach deren Befürworter diesem schweizerischen<br />

Alpenübergang eine derartige Ueberlegeuheit über die<br />

bestehenden und noch weiteren möglichen Schienenübergänge<br />

über die Alpen geben, daß die Vorzugsstellung der Schweiz<br />

im europäischen Nord-Süd-Berkehr für alle Zeiten gesichert<br />

wäre. Die Baukosten sollen etwa 200 Millionen Franken betragen.<br />

Pfarrei Sarueu.<br />

Pfarrkirche. Samstag (25. Mai): Dreißigster für Jungfrau Elise Jmseld, Unterdorf.<br />

Sonntag: Kommuniontag der Frauen. Hl. Messen: 5.1b, 6.15, 7.30 und 9 Uhr. Im<br />

Amt Gedächtnis des Turnvereins für die verstorbenen Mitglieder seit der Gründung vor<br />

50 Jahren. 13 Uhr Christenlehre. 19.30 Uhr Maiandacht. Predigt und Segen. Renovationsopfer<br />

in allen Gottesdiensten.<br />

Montag: 6.15 Uhr Kreuzgang nach Sächseln. Siebenter für Jüngling Fridolin Sigrist,<br />

Murhof, Wilen.<br />

Dienstag: 6.30 Uhr Kreuzgang nach Kerns. Gedächtnis für Frau Anna Grab-Siqrist,<br />

gestorben in Basel. Stistjahrzeit für Bürgerrat August Omlin-von Rok.<br />

Mittwoch: Kreuzgang von Sächseln und Kerns. 17—18 Uhr Beichtgelegenheit, ebenso<br />

wahrend der Maiandacht.<br />

Donnerstag: Fest Christi Himmelfahrt. Gebotener Feiertag. Hl. Messen: 5.15, 6.15,<br />

7.30 und 9 Uhr. 13.30 Uhr Flurprozession, nachher Aussetzung, Andacht und Segen. 19.30 Uhr<br />

Maiandacht, Predigt und Segen. Opfer für die Maiandacht.<br />

Freitag: Gedächtnis für Josef Häller-Kiser. gestorben in Rothenbura.<br />

Samstag: Altes Stistjahrzeit. 10 Uhr Brautmesse.<br />

Frauen- und Mütterverein. Sonntag: Generallommunion. 14 Uhr Generalversammlung<br />

im Hotel Mühle.<br />

Gemeindcfürsorge. Montag- und Dimstaguachmittag sammeln Schulkinder von Haus zu<br />

Haus Dörrobst uud Kartoffeln für die Hungergebiete in Oesterreich. Alles, was man entbehren<br />

kann, möge man gütigst bereithalten. Herzlichen Dank allen, die schon größere oder kleinere<br />

Mengen nn die Sammelstellen abgeliefert haben.<br />

Christenlehre. Letzter Kurs: Knaben'nach dem Amt im Pfarrhof, Mädchen nach der Maiandacht<br />

im Schulhaus.<br />

Kapuzinerkloster. Sonntag: Renovationsopfer für die Pfarrkirche. Keine Drittordens-<br />

Versammlung.<br />

Frauenkloster. Sonntag: Renovationsopfer für die Pfarrkirche.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 Uhr hl. Messe. 13.00 Uhr Christenlehre. 15.30 Uhr Rosenkranz.<br />

Donnerstag: Ordnung wie am Sonntag.<br />

Ramersberg. Montag: 7 Uhr hl. Messe.<br />

Mittwoch: 7 Uhr Stiftmesse für Albert Röthlin, Eggeli.<br />

Stalden. Sonntag: Gemeinschaftskommunion der Frauen. Hl. Opfer mit Prediat:<br />

6.30, 8, 9.15 Uhr. Oigelbauopfer. 13.30 Uhr Christenlehre. 14 Uhr Andacht in allgemeinen<br />

Nöten (Kant. S. 513) uud Segen. 19.30 Uhr Rosenkranz, Maipredigt und Segen<br />

Donners tag: Christi Himmelfahr!. Gottesdienste wie sonntags. Beginn der Sommerordnnng<br />

auch sonntags: Frühmesse 6 Uhr, Jugendgottesdienst 7.30 Uhr Amt 8 45 Uhr<br />

14 Uhr Vier-Evangeli-Umgang mit Flursegen. 19.30 Rosenkranz, Maiprediqt und Seaen<br />

Freitag: Beginn der Pfingstnovene.<br />

Kägiswil. Samstag: Von halb 5 Uhr an Beichtgelegenheit.<br />

® 0 " ntag : Seelensonntng. Von halb 5 Uhr an Beichtgelegenheit, Kommunion der katholischen<br />

Juiiginnnnschaft, des Mäniierapostolates und der christenlehrp lichtiqen Schuleutlassenen.<br />

6 Uhr Frühmesse. Halb 9 Uhr Hauptgottesdienst (in beiden Gottesdiensten Opfer<br />

für die Seelsorgsaushilfe). 1 Uhr Christenlehre und kurze Andacht. Halb 8 Uhr Maiandacht<br />

(Predigt und feierlicher Segen, Opfer für die Kapelle). Versammlung der katholischen Juuq-<br />

Mannschaft in der Krone (ältere Gruppe).<br />

M v n t a g : Bittgang nach Sachsein.<br />

Mittwoch: Von 5 Uhr an Beichtgelegenheit.<br />

Donnerstag: Fest Christi Himmelfahrt. Bon 5 Uhr an Beichtaeleqenheit 6 Uhr<br />

Frühmesse mit Ansprache Halb 9 Uhr Hauptgottesdienst. 1 Uhr Flurpro-ession mit Allmendsegnung.<br />

Halb 8 Uhr Maiandacht (Predigt und feierlicher Segen, Opfer für die Kapelle)<br />

Versammlung der katholischen Jungmannschaft in der Krone (jüngere Gruppe).<br />

Samstag: Stiftmesse für Franz Herlig-Rohrer.<br />

re<br />

f)nlü"0° 11 sjr° " ' ® '^'^er<br />

für<br />

Frau Marie Abegg-Ettlin, Latten. Bittgang nach Sächseln<br />

Dienstag: Alte gestiftete Jahrzeit. Bittgang von Sarnen nach Kerns.<br />

Mittwoch: Bittgang nach Sarnen «.30 Uhr.<br />

,o »t n « er § ® *' Himmelfahrt. Heilige Messen wie am Sonntag. Nachmittags<br />

12 Uhr Kreuzgang nach Wißerlen und daselbst Predigt und Andacht. Abends halb 8 Uhr<br />

(Prediger Blumm'ustrO' Herausnahme zur Bestreitung der «iislogen Lei der Maiandacht<br />

Freitag : Bittgang nach Siebeneich 5.45 Uhr. — Beginn der Pfingstnovene.<br />

Samstag: Alte gestiftete Jahrzeit.<br />

Melchthal. Sonntag: 6.30 Uhr Frühmesse. 9.20 Uhr Gottesdienst. 1 Uhr Christen<br />

lehre und Maiandacht mit Segen.<br />

ihZ<br />

"" «*•"•*• Bitlprozession in die Wallsahrls<br />

10<br />

und Gottesdienst. 7.15 und<br />

D n'n<br />

Ubr Bittprozession um die Kirche. Gottesdienst.<br />

i lli ki'e ' tlf Himmelfahrt. 7.30 Uhr Frühmesse. 0.20 Uhr Gottesdienst.<br />

1 Uhr Ankunft des Kreuzganges vom Flüeli, feierliche Maiandacht mil 'Ansprache.<br />

l'n ® }iH . au f cn ° ® 0 ,n r § n 0 : 11 lIt,r<br />

' Kinderbeichte 16 30 111)r Aushilfe.<br />

Hauvtaottesd?m,st Il T 1 ? ! i l^r Beichtgelegeuheit. 0 Uhr Frühgottesdienst. 8.30 Uhr<br />

tffÜSSSgk. «*• - * »»-"<br />

1 Station-^ vo/ dpr<br />

e i r '& f. in,me Ä!- 8-"' Gottesdienst. Nachher Bittprozessi-n.<br />

S a n l U " - ^ »• Station: »nmrt. 4. Station:<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

dach?°Abends' Ankunft de/ V' 30 imb 0 13 Uhr Christenlehre und Anmit<br />

Predigt. * 2BalItfer Jungmanner mit Abendandacht. 10.30 Uhr Maiandacht<br />

lU;i<br />

7.45Uhr"Amt mU Predigt 'igt ° '<br />

n "<br />

2)?e^en SKc (f en - Halb H° tsi s 8 Uhr Einzug des <strong>Obwaldner</strong> Kreuzest Kreuzes^<br />

Dienstag: Halb 7"<br />

Kreuzes Sarnen. Jahrestag ^^L^tg^g nach Ettisried. Halb 0 Uhr Einzug des KollegiumslCnJ!it<br />

itttDOrf,: 620 IX<br />

H/"rica Svichtig von Roh, Buuzli.<br />

Uhr Kreüzgang^nach<br />

Kreuzgang nach Sarnen. Bon 2- 3 und 4—0 Uhr Beichtgele'<br />

Steinen -^Feld<br />

,<br />

! H^nterdör?<br />

•uiiut'cuurr.<br />

1930<br />

i.'.iO Uhr<br />

tthr'w<br />

Maiandacht<br />

/«x !i'l b mit lU Prediat<br />

' r 8 1!1 ><br />

und r Fliirprozesslon:<br />

Seaen<br />

Obkirchen '<br />

'<br />

•<br />

10 l5<br />

lo<br />

Nffr<br />

Uhr ÜinAua<br />

fff" fÖr S> 6 ' i an ^r'<br />

«<br />

der Wallknbr»<br />

® cnt f<br />

he.-,<br />

von Ah r mit Ämteihrng. Almosenverteilung. . .<br />

Vereins mit Gottesdienst ltmYr'mf<br />

hc ' 3 schweizerischen katholischen Studenten'<br />

Aushilfe da!<br />

Unser Pfarrgottesdienst: 8.45 Uhr. Mäimerapostolatskommunion.<br />

ei<br />

S o n n t a a :<br />

^<br />

Hl. MeNi'n<br />

.<br />

19.30 Uhr Maiandacht.<br />

6, 7 und 8.45 Uhr. 13 Uhr Christenlehre und Andacht-<br />

i H S ® « W ' f T f ö r, Uhr. Keine<br />

Andacht.<br />

->-Mialtars. 11.30 Uhr Bittgang nach Melchthal. Abends<br />

Pfarrei Alpnach.<br />

Alle<br />

keine.<br />

Pfarrei Kerns.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen: 6 Uhr, 7.15 Uhr, 8 Uhr und 10 Uhr. Anläßlich des<br />

eidgenössischen Feldwettschießeiis von Obwalden 7.45 Uhr Feldgottesdienst auf dem Schulhansplatz<br />

i i ... i\<br />

(Predigt).<br />

. ! I, 1 17s.««<br />

Opferaufuahme<br />

rC I. si \n ! .ili<br />

in allen Gottesdiensten<br />

Ol s, K? s*.%<br />

für<br />

l s» O<br />

arme,<br />

11 s. i.<br />

erholungsbedürftige<br />

CY\ ~ i. < iYYI * c v i<br />

7~ V J? uyr. HnuvtslottesdipnfV um r,, *.<br />

für Witwer Crispm Lüthold-Ldp,,»,!? ^<br />

M Ä<br />

1 m > r an. oiu-n um •>, " . .<br />

Uhr mit Gedächtnis des katholischen Bol.svei<br />

Weggang des Kreuzes immer Gelegenheit zum Kommunionempfang.<br />

Spezialbillette rechtzeitig abholen Ruckfahrt u, Sächseln 9.21 Uhr. Man möge<br />

''"-'tag. Um l> Uhr Kreuzgang an den Stad.


S.-N-» '<br />

bt " 29 ' ® ,ai ' " ' y 76. Zich-M.» - *,.42<br />

O b M n e r V M s W n ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

«>. n » n e I» e I, t s v r e i s : Durch die Vost zugestellt isrhr-rirf, Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen MillimeterzcUe:<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. - Neuabonnenten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Garnen. Tel. 8 62 37 (&M Tel. 2 12 54, und Filialen. Kit Ausnahme des KantonS<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp. Druck und Verlag: Louis Ehrli ä. Cie., Garnen. — Tel. 8 60 33 ?n^Ärranaement° werden^ Schristwahl<br />

R o t e O<br />

In Fortsetzung des Berichtes über antidemokratische Umtriebe<br />

während des zweiten Weltkrieges hat nun der Bundesrat<br />

am 23. Mai seine Berichte über die faschistischen Umtriebe<br />

und die linksextremistischen Organisationen publiziert. Damit<br />

liegt nun der ganze bundesrätliche Bericht vor. Der 1 Teil<br />

behandelte in 140 Seiten die Nationalsozialisten, der 2. Teil<br />

stellt in 40 Seiten die faschistischen Umtriebe dar, wobei der<br />

Bundesrat ausdrücklich feststellt, daß der italienische Faschismus<br />

für unser Land während des Krieges nicht die gleich<br />

große Gefahr darstellte wie der deutsche Nationalsozialismus<br />

und daß von dieser Seite gegen die Schweiz keine namhafte<br />

Spionagetntigkeit entfaltet worden; der 3. Teil des Berichtes<br />

ist der kominunistischen Bewegung gewidmet und behandelt so<br />

auf 60 Seiten ein Thema, das im Unterschied zu den beiden<br />

andern, von höchster Aktualität ist. Man wird auf diesen<br />

Bericht gelegentlich noch zurückkommen müssen, stellt er doch<br />

eine Fundgrube von Tatsachen dar, die den revolutionärstaatsgefährlichcn<br />

Charakter der Kommunistischen Bewegung<br />

in all ihren Schattierungen und Tarnungen eindeutig belegen.<br />

„Die kommunistische Bewegung in der Schweiz", so berichtet<br />

der Bundesrat, „erfordert die Aufmerksamkeit der<br />

Behörden wegen ihrer revolutionären Tendenzen und ihren<br />

ausländischen Beziehungen." Gerade die letztere Feststellung<br />

bietet Gelegenheit 311 einer eindrucksvollen Parallele zwischen<br />

der linksextremistischen Staatsgefährlichkeit und derjenigen<br />

der einstigen Faschisten und Nazis. Der burrdesrätliche Bericht<br />

erwähnt, wie bei Kriegsausbruch sämtliche auf demokratischem<br />

Boden stehenden politischen Parteien die Notwendigfeit<br />

erkannten, die parteipolitischen Belange hinter die gesamten<br />

Landesinteressen zu stellen. „So wenig dies aber die<br />

Rechtsextremisten raten, so wenig taten es die Linksextremstett."<br />

Das gilt auch schon für die Jahre vor dem Kriege.<br />

Einige Beispiele aus dem neuen Weißbuch mögen dies<br />

verdeutlichen. In der Vorkriegszeit war die Abhängigkeit der<br />

schweizerischen Kommunisten vom Ausland besonders unverhüllt.<br />

In einem Schreiben der Moskauer Exekutive der Kommunistischen<br />

Internationale, gezeichnet von dem finnischen<br />

Kommunisten Kunsinen, wird den Kameraden in der Schweiz<br />

Weisung erteilt, keine Wahlbündnisse mit der Sozialdemokratie<br />

einzugehen. Die Umtriebe der Linksextremisten, zu denen<br />

neben den Kommunisten auch die Anarchisten und Trotzlisten<br />

gehörten, sowie die unter der Führung von Nicole<br />

stehenden Gruppen der Westschweiz, -beschäftigten die Behörden<br />

seit langer Zeit. In den Jahren 1931—1935 fiel die<br />

häufige Verwendung von Sprengstoffen zu Anschlägen uud<br />

Demonstrationen auf. 1932 inszenierte Nicole einen Ausruhr<br />

in Genf und im gleichen Jahre erfolgte ein Sturm auf die<br />

Militärkaserne in Zürich.<br />

Was speziell die Abhängigkeit vom Ausland betrifft, so<br />

spielte dabei die „Rote Hilfe Schweiz" eine große Rolle. Diese<br />

Sektion der russischen „Internationalen Roten Hilfe" be-<br />

!chäftigte sich unter anderem mit der Unterbringung ausländischer<br />

Kommunisten in der schweizerischen Parteiarbeit. Aus<br />

zahlreichem Briefmaterial geht hervor, daß die „Rote Hilfe"<br />

direkte Richtlinien und Weisungen aus Moskau erhielt, daß<br />

Ausländer zu politischem Einsatz kamen und andere Ausländer<br />

illegal in der Schweiz Unterschlupf erhielten und der<br />

DER UNHEIMLICHE QZNBEKANNTE<br />

Roman von Emil Hering.<br />

„Ich habe in Erfahrung gebracht", erzählte Metzger seinein<br />

Freunde Karli beim Kaffee, den sie, iveil das Hotel<br />

^Bahnhof" inzwischen mit Truppen belegt worden war, im<br />

Hotel „Solbad" einnahmen, ,>daß Henzi während des spanischen<br />

Bürgerkrieges auf Seite der „Roten" gekämpft hat.<br />

Bon dorther brachte er wahrscheinlich bie 1 Methode des Nakkenschusses<br />

mit heim. Zudem eine Verwundung am Kopf —"<br />

„Also doch!"<br />

„Er muß in Barcelona lange Wochen schwer verwundet<br />

gelegen sein!"<br />

„Aha!", meinte Karli und nickte: „Gehirnstörungen!"<br />

„Es -scheint so!"<br />

. »Und glaubst du wirklich, daß er sich ins Ausland geflüchtet<br />

hat?"<br />

»Ich bin noch zu keinem Schluß gekommen. Vieles sprich.<br />

Mw. Anderseits ist es heute nicht mehr so einfach, unbemerkt<br />

über die Grenze zu schlüpfen. Und dann ist es noch<br />

weniger leicht, als Ausländer in fremdem Lande nnterzutauchm,<br />

weder in Deutschland, noch in Frankreich. Ich bezweifle,<br />

daß er nach Deutschland geflohen ist. Deutschland würde ihn<br />

ausliefern; denn als politischer Flüchtling wird er sich wohl<br />

tauin ausgeben können. Wenn er ins Ausland geflohen ist,<br />

dann nach Frankreich. Und dann könnte er versuchen, sich<br />

"ach Spanien durchzuschlagen, da er dorc immerhin einige<br />

g<br />

fremdenpolizeilichen Kontrolle, entzogen wurden. Hand in<br />

Hand mit solchem Treiben ging eine intensive und vom Ausland<br />

inspirierte Propaganda.<br />

In der Kriegszeit wurde 'die landesfeindliche Tätigkeit<br />

noch schlimmer. Nicole gründete die „Föderation socialiste<br />

suisse", die nichts anderes als eine kommunistische Tarnung<br />

war. Die Zeitungen „Le Travail" und „Droit du Peuple"<br />

mußten verboten werden, weil sie geistig im Dienste Sowjetrußlands<br />

standen. In einer Zeit, wo -die militärische Landes-<br />

Verteidigung besonders wichtig war, im Juni 1940, betrieb<br />

eine Gruppe von Trotzkisten eine systematische Zersetznngspropaganda<br />

gegen die Armee. Es geschah dies in der gefährlichen<br />

Epoche, da der deutsche. Nationalsozialismus auf das<br />

engste mit der russischen Diktatur verbündet war. Ein gerichtspolizeiliches<br />

Ermittlungsverfahren führte zu zahlreichen<br />

Verhaftungen. „Die Kommunisten", schreibt der Bundesrat,<br />

„nnterstützten vorbehaltlos die Politik Rußlands. An einer<br />

kommunistischen Versammlung wurde sogar das Erstellen von<br />

Befestigungsanlagen an unserer Nordgrenze bedauert, weil<br />

diese unter Umständen auch gegen sowjetrnssische Truppen verwendet<br />

werden könnten." (!)<br />

Während sämtlicher Kriegsjnhre war eine intensive propagandistische<br />

Tätigkeit und eine Verherrlichung ausländischer<br />

Diktatureinrichtungen festzustellen. In einem Entscheid des<br />

Bundesgerichtes über die illegale Tätigkeit Lvon Nicole's steht<br />

zu lesen, Nicole sei ein kommunistischer Agitator, „der blind<br />

und servil die russische Außenpolitik verherrlicht." Es ergab<br />

sich auch, daß Nicole bezahlter Korrespondent der russischen<br />

Agentur „Supreß" und Mitarbeiter der „Welt" war, des<br />

offiziellen Organs der Komintern, später bezahlter Korrespondent<br />

der „Prawda". Im Jahre 1940 pflegte Nicole außerdem<br />

Beziehungen zu dem Rechtsextremisten Dr. Michel.<br />

Es wäre aber unrichtig, anzunehmen, daß die Nicolisten<br />

sich mit der Propagierung ausländischer politischer Ziele begnügt<br />

hätten. Die Spionageaffäre Rado im September 1943<br />

ergab, daß von Genf aus mit zwei Geheimsendern militarischer,<br />

wirtschaftlicher und politischer Nachrichtendienst betrieben<br />

wurde, der hauptsächlich für Rußland bestimmt war. Der<br />

Hauptagent, namens Rado, war Chef einer sowjetrussischen<br />

Spionageorganisation in der Schweiz. Sein erster Mitarbeiter,<br />

Hamel, war Mitglied der „Parti socialiste genevois" und<br />

Sympathisant von Nicole. Rado verausgabte für seine Spionageorganisation<br />

im April 1941 bis September 1943 mehr<br />

als 300 000 Franken.<br />

Im Schlußabschnitt seines Berichtes kommt der Bundesrat<br />

ausführlich auf die im Jahre 1944 von Hofmaier und<br />

Nicole gegründete „Partei der Arbeit" zu sprechen. Der bundesrätliche<br />

Bericht kommt zu folgendem Ergebnis: „Die ausländischen<br />

Beziehungen der Linksextremisten gehen von der<br />

ideologischen Abhängigkeit, über die Ausrichtung ihrer Taktik<br />

nach internationalen Richtlinien, bis zur Unterstützung<br />

ausländischer Interessen zum Nachteil der Schweiz durch leitende<br />

Persönlichkeiten der Partei der Arbeit. Solche Verbindüngen<br />

mit dem Auslande bilden für unsere Staatssicherheit<br />

ähnliche Gefahren wie früher die Beziehungen der rechtsextremistischen<br />

Gruppen zuin Ausland. Die Gefahr wird bei<br />

einem Anwachsen der revolutionären kommunistischen Bewegung<br />

in andern europäischen Staaten zunehmen. Zu höchster<br />

Zeit weilte uud Bekannte zu treffen hofft. Aber, es ist auch<br />

nicht leicht, durch Südfrankreich unbemerkt durchzukommen;<br />

denn es ist vom deutschen Militär stark besetzt, weil mair<br />

dort eine Invasion der Alliierten befürchtet."<br />

„Wenn einer fremd ist in fremdem Lande und keine Freunde<br />

dort hat, wird er heute kaum weit kommen, ohne daß er<br />

sich nicht auszuweisen hätte."<br />

„Ja, aber in unserem Lande unterzutauchen, dürfte ebenfalls<br />

keine Leichtigkeit sein. Gewiß, ein findiger Kerl wird<br />

verschiedene Möglichkeiten der Tarnung wissen; aber auf bie<br />

Dauer? — Nein, er wird über kurz oder lang aufgeschnappt<br />

werden!"<br />

Leutnant Morel gesellte sich zu ihnen. Die drei waren<br />

noch die letzten auf deni Schauplatz. Die übrige Mannschaft<br />

war zurückgezogen worden. Auch Leuthold und Bamert. Ihre<br />

Aufgabe hier war ja erfüllt, ihre Anwesenheit nicht mehr<br />

vonnöten. Morgen würden auch die drei Laufenburg verlassen.<br />

„Was sagen Sie dazu, meine Herren", fragte Morel, als<br />

ihm die Kellnerin seinen Kaffee gebracht und sich wieder entfernt<br />

hatte. „Henzi befindet sich noch immer im Land. Er hat<br />

neuerdings dem Wachtmeister geschrieben."<br />

„Na, na!" sagte Metzger bloß.<br />

Karli machte vor Ueberraschung sein dümmstes Gesicht.<br />

Morel zog einen Brief aus der Tasche und reichte ihn<br />

Metzger über den weißgedeckten ^Lisch,<br />

„Ohne Zweifel: es ist die Schrift Henzis. Stempel: Luzern.<br />

Datum: 18. Oktober. — Das war also gestern, Monl„g.<br />

Abgang: 18 Uhr."<br />

Wachsamkeit geben namentlich die Unterstützungen der ausländischen<br />

Interessen zum Nachteil der Schweiz Anlaß. Wie<br />

früher bei der Bekämpfung der rechtsextremistischen Uintricbe<br />

haben sich jetzt die Strafverfolgungsbehörden des Bundes,<br />

der Kantone und der Gemeinden für die Abwehr der Gefahren<br />

einzusetzen, die aus der Tätigkeit der Linksextrem!-<br />

sten entstehen können."<br />

O b w a l d e n<br />

Jetzt während dem Heuet...! ist es doppelt notwendig,<br />

daß der Bauer den Sonntag heilig hält, nicht entweiht und<br />

schändet durch unnötige knechtliche Arbeiten. Unser Bauern-<br />

Pater, Pater Siegward, zeigt in einer volkstümlichen Broschüre<br />

eindringlich mid überzeugend Verpflichtung und Segen<br />

der Sonntagsheiligung für den Bauer. Sogar beim<br />

katholischen Bauernvolk bröckelt der christliche Sonntag immer<br />

mehr ab. Sei darum Apostel! Verbreite in Deiner Gemeinde<br />

dieses zeitgemäße, religiöse Flugblatt mit dem tiefsinnigen<br />

Titelbild: Betender Bruder Klaus. Gott macht seineu<br />

Segen abhängig von der Beobachtung des dritten Gebotes.<br />

So droht Gott den Sonntagsschändern: „Wenn ihr meine<br />

Gebote nicht haltet, so will ich euch heimsuchen mit Armut<br />

und Elend. Vergebens werdet ihr dann euren Samen säen.<br />

Ich will euch den Himmel oben machen wie Eisen, die Erde<br />

drunten wie Erz. Trockenheit soll eure Kornfelder verbrennen<br />

und der Hagel sie vernichten. Ihr werdet euch nutzlos<br />

abquälen. Der Boden wird euch keinen Ertrag mehr liefern.<br />

Die Bäume auf den Feldern werden keine Früchte mehr<br />

liefern. Das Schwert will ich über euch kommen lassen, die<br />

Pest unter euch senden, euch in die Gewalt der Feinde übergeben!"<br />

(3. Mos. 26.)<br />

So lohnt Gott die Heiligung des Sonntags: „Haltet meine<br />

Ruhetage! So will ich euch Regen geben zu seiner Zeit. Das<br />

Land wird seinen Ertrag liefern. Die Bäume -des Feldes<br />

werden voll von Früchten sein. Die Dreschzeit wird sich bis<br />

zur Weinlese hinziehen und die Weinlese bis zur Saatzeit.<br />

Ihr werdet Brot in Fülle zu essen haben und sicher in eurem<br />

Lande wohnen. Ich will Frieden geben euren Landesgrenzen,<br />

so daß ihr euch niederlegen könnt, ohne daß euch<br />

jemand aufschreckt!"<br />

Ausländische Arbeitskräfte für den Hausdienst. Wie auf<br />

andern Arbeitsgebieten besteht auch im privaten und bäuerlichen<br />

Hausdienst ein großer Mangel an weiblichen Arbeitskräften.<br />

Viele Frauen und Mütter find überarbeitet, die Familien<br />

leiden darunter. Es ist verständlich, daß unter diesen<br />

Umständen weite Kreise nach ausländischen Hilfskräften rufe:i.<br />

Praktisch ist die Einreise von ausländischen Arbeitskräften<br />

durchaus möglich. Wenn eine Ausländerin sich mit einem<br />

ärztlichen Zeugnis und einem Leumundszeugnis darüber<br />

ausweisen kann, daß sie frei von ansteckenden Krankheiten<br />

und politisch nicht belastet ist; und wenn sie über die nötigen<br />

Papiere verfügt, die ihr jederzeit erlauben, wieder in<br />

ihre Heimat zurückzukehren, werden ihr die schweizerischen<br />

Behörden die Einreisebewilligung geben. Es ist dies in den<br />

letzten Monaten auch tatsächlich in Hunderten von Fällen<br />

geschehen, eingereist sind bisher aber nur ganz wenige Ar-<br />

Er öffnete den Brief und las ihn:<br />

„Herrn Wachtmeister Senger, Laufenburg. — Ich weiß,<br />

daß man mich sucht wie eine verlorene goldene Stecknadel.<br />

Ich habe mein Bild in den Zeitungen und auf den Plakatfaulen<br />

gesehen. Ich gleiche meinem Bild jetzt aber nicht<br />

mehr. Ich weiß auch, daß meine Frau sich im Wasenturm erhängt<br />

hat. Ich werde ihr Beispiel nachahmen, wenn es Zeit<br />

sein wird. Sorgen Sie nicht, ich werde wahrscheinlich keinen<br />

Menschen mehr umbringen, oder es sei denn in Notwehr.<br />

Denn ich hasse die Menschen nicht, ich hasse nur die Lebens-<br />

Versicherungsgesellschaften und die Konkursämter.<br />

Fritz Henzi."<br />

„Donnerwetter!", entfuhr es Metzger. „Der Kerl ist —<br />

ist — verrückt und — Was bezweckt er eigentlich mit seinen<br />

Briefen?" — Er hatte den Brief Karli zu lesen gegeben.<br />

„Ich muß mich sofort mit Luzern in Verbindung setzen.<br />

Entschuldigt mich einen Augenblick!"<br />

Er ging zum Telephon, das sich im Hotelbureau befand.<br />

„Das ist unerhört!", meinte Karli und gab den Brief<br />

an Morel zurück. „Der Bluthund treibt mit uns noch Spott."<br />

„Es scheint richtig zu sein, er wollte mit den Morden die<br />

Versicherungsgesellschaft schädigen!"<br />

„Was er auch getan hat. Die Versicherung mußte 175000<br />

Franken Versicherungsgelder ausbezahlen."<br />

„Und jetzt hält sich der Kerl in Luzern aus."<br />

„— hielt sich auf. Er kann schon weiter sein", ergänzte<br />

Karli. — „Ja. Aber auf alle Fälle hat er geschwindelt, als<br />

er in seinem ersten Brief aus Basel Wachtmeister Senger


V o r s c h a u a u f d i e M a i g e m e i n d e i n G a r n e n<br />

Die diesjährige Sarner Maigemeinde ist auf Sonntag,<br />

den 2. Juni, anberaumt. Nicht weniger als elf Traktanden<br />

stehen auf der Geschäftsliste der Einwohnergemeindeversammlung.<br />

Nach dem üblichen Rechenschaftsbericht des Gemeindepräsidenten<br />

wird den Einwohnern Kenntnis gegeben<br />

vom Resultat der Gemeinde - uud Schulrechnung<br />

e n. Zum erstenmal hat der Gemeinderat beschlossen, diese<br />

Rechnungsergebnisse versuchsweise an alle Haushaltungen zu<br />

verschicken, damit sich jedermann ein Bild machen kann über<br />

unsern mit großen Schulden belasteten Gemeinde-Haushalt.<br />

Die Gemeinderechnungen sollen, falls die Neuerung beifällig<br />

aufgenommen wird, auch in den kommenden Jahren in alle<br />

Haushaltungen verschickt werden. Die Rechnungen liegen<br />

zwar drei Wochen auf der Gemeindekanzlei zur Einsichtnahine<br />

auf, doch hat die Erfahrung gelehrt, daß durchschnittlich<br />

nur etwa ein (!) Manu zu diesem Zwecke auf der Gemeindekanzlei<br />

vorsprach.<br />

Die Gemeindeversammlung hat ferner den S t e u e r f u ß<br />

der Polizei-, Kriegswirtschafts-, Schul- und Subveutionssteuer<br />

festzusetzen. Da die auszurichtenden Subventionen eine<br />

beträchtliche Höhe erreicht haben, sieht sich der Gemeinderat<br />

gezwungen, den Steuerfuß der Subventionssteuer um<br />

20 Rp. auf 50 Rp. zu erhöhen. Ein erfreulicher Ausgleich<br />

der Steuern wird aber durch die Senkung des Armensteuerfußes<br />

unk 40 Rp. herbeigeführt (Antrag des Bürgerrates<br />

zuhanden der Bürgergemeindeversammlung), so daß in<br />

Wirklichkeit eine Reduktion der Steueransätze — gesamthaft<br />

betrachtet — um 20 Rappen eintritt. Dem erwähnten<br />

Antrag des Gemeinderates wird wohl keine Opposition gemacht,<br />

da es sich um eine erwiesene Notwendigkeit handelt.<br />

So liegt ein Antrag des Gemeinderates auf Gewährung<br />

eine Gemeindebeitrages an die Alpverbesserung W o l f e t s -<br />

matt und an die Entwässerung R ü t i m o o s - Rohrb<br />

i e l, Schwendi, vor. Beim letztern Projekt handelt es sich<br />

um verschiedene kleinere Liegenschaften, die in einem größeren<br />

Projekt zusammengefaßt worden sind. „Es geht bei<br />

dieser Ausführung", wie Jng. Anton Ming «seinerzeit im'<br />

Kantonsrat sehr richtig bemerkte, „um die Verbesserung eines<br />

Stückes heimatlichen Bodens". Der Gewährung einer<br />

Gemeindesubvention an dieses Projekt sollte unbedingt zugestimmt<br />

werden, da sonst später die Bnndessubventionen<br />

nicht mehr erhältlich sind.<br />

Ein weiteres Begehren des Gemeinderates bezieht sich auf<br />

die Bewilligung eines Nachtragskredites für die Erstellung<br />

des linksufrigen Leitwerkes am Steinibach und des<br />

Kredites für Teilübernahme am Unterhalt der Forststraße<br />

und der Furten für den Gehris- und Steinibach. Infolge<br />

beitskräfte. Der Grund dafür liegt darin, daß es eben nicht<br />

genügt, die Einreisebewilligung für die Schweiz zu besitzen,<br />

sondern daß auch noch die Ausreiseerlaubnis nachgesucht werden<br />

muß von den Besatzungsbehörden oder vom Heimatstaat<br />

oder von beiden zusammen. Und hier liegen die Schwierigleiten.<br />

Es darf aber angenommen werden, daß zwischenstaatliche<br />

Verhandlungen doch in absehbarer Zeit zu einer Lockeruug<br />

der Ausreisepraxis durch die zuständigen ausländischen<br />

Behörden führen.<br />

Schweiz. Arbeitsgemeinschaft für den Haushalt.<br />

Der Z. Unterwaldner Musiktag in Beckenried, der am<br />

26. Mai der schlechten Witterung wegen verschoben werden<br />

mußte, findet nun definitiv am 2. Juni statt und zwar bei<br />

jeder Witterung. Das Tagesprogramm wird unverändert bei-<br />

'behalten. Neu kommt hinzu, daß sich mittags um 13.00 Uhr<br />

alle teilnehmenden Musikvereine hinter der Kirche sammeln,<br />

um in einem gemeinsamen Aufmarsche durch das Dorf die<br />

Festhalle zu erreichen. Sofort anschließend beginnen die<br />

Wettspielkonzerte, deren Beginn auf 13.30 Uhr angesetzt ist.<br />

Chemid zuenis am 2. Juni!<br />

-k-<br />

Wallfahrt des Schweizerischen Studentenvereins nach<br />

Sächseln. Der Schweizerische Studentenverein veranstaltet<br />

Sonntag, den 2. Juni, seine mitten im Kriege gelobte Dankes-Wallfahrt<br />

nach Sächseln. Bereits haben sich 500 Studierende<br />

zur Teilnahme angemeldet. Zahlreiche Verbindungen<br />

erscheinen mit sämtlichen Mitgliedern. Die Vereinsleitung<br />

richtet auch an die 4000 Ehrenmitglieder den Appell, in Scharen<br />

an der großen Dankeskundgebung teilzunehmen. Ganz<br />

besonders seien die in Obwalden ansässigen Altherren zur<br />

Teilnahme aufgerufen. Die Teilnehmer besamineln sich um<br />

10 Uhr beim Bahnhof Sächseln und ziehen, nach Verbindüngen<br />

geordnet, zum Pontifikalamt in die Kirche. Um 13.30<br />

Wegzug der Internierten müssen die Arbeiten durch die 4>u»<br />

vatwirtschaft weitergeführt werden, die Ansätze kommen daher<br />

höher zu stehen. Sollte die Kreditgewährung (6000 Fr.><br />

vom Souverän nicht genehmigt werden, so würde das ganze<br />

Projekt und damit auch die Verbindung zwischen Sarnen<br />

und Giswil „ins Wasser fallen". Auf Giswiler Seite ist das<br />

Leitwerk rechtzeitig in Ordnung gebracht worden.<br />

Ein anderes Kreditbegehren des Gemeinderates lautet<br />

aus Anschaffung von feuersichern Schränken für das G r u nd -<br />

buchamt (4000 Fr.). Schon im Jahre 1900 wurde bei der<br />

Einführung des Grundbuchamtes gleichzeitig die Anschaffung<br />

von feuersichern Schränken von Seiten des Bundes angeordnet.<br />

Diesem Begehren ist die Gemeinde Sarneu trotz wiederholten<br />

Reklamationen aus Bern nicht nachgekommen, obwohl<br />

es eine unbedingte Notwendigkeit ist, daß die Originalpläne<br />

und Akten feuersicher aufbewahrt werden.<br />

Die Wohnbauaktion ist eine der größten Sorgen<br />

unseres Gemeindesäckelmeisters, da durch die geplante Neuerstellung<br />

von Wohnbauten ein vorläufiger Gemeindebeitrag<br />

von 40 000 Fr. pro <strong>1946</strong>/47 vorgesehen ist. Durch diese Aktion<br />

dürfte eine äußerst fühlbare Behebung des Wohnungsmangels<br />

eintreten, und zudem würde es für viele Arbeiter<br />

und Handwerker einen zusätzlichen Verdienst geben. Die meisten<br />

Projekte betreffen den sozialen Wohnungsbau. Die Ge<br />

meindeversammlung möge daher auch bei diesem Traktandum<br />

ihre fortschrittliche und soziale Einstellung bekunden.<br />

Beim nächsten Geschäft wird um einen Gemeindebeitrag<br />

an eine Hotelrenovation nachgesucht, die von det<br />

Schweizerischen Hotel-Treuhand-Gesellschaft begutachtet uud<br />

befürwortet wurde. Dafür sind mehrere andere Projekte fallen<br />

gelassen worden. Es zeigt dies die sorgfältige und streuge<br />

Ausscheidung solcher Projekte.<br />

Wie üblich wird vom Resultat der Pfarrkirchen- uud Stiftmeffen-Fondsrechnungen<br />

Kenntnis gegeben, mit Festsetzung<br />

des Steuerfußes der Kirchensteuer pro <strong>1946</strong>.<br />

Die Wahl eines K i r ch e n f i g r i st e n scheint großes<br />

Interesse in der Gemeinde hervorgerufen zu haben. Es sollen<br />

sich nicht weniger als 13 Bewerber angemeldet haben, von<br />

denen der Gemeinderat in sorgfältiger Siebung fast alle in<br />

die Wahl bringt. Die konservative Volkspartei hat Stimmfreigäbe<br />

beschlossen, wird sich aber gegen die Wahl eines<br />

beim freisinnigen Landesverband Freier Schweizerarbeiter<br />

angegliederten Kandidaten aussprechen. — Die Vorschau auf<br />

die Kantonsrats- und Gemeinderatswahlen mit den diesbe<br />

züglichen Vorschlägen der konservativen Volkspartei wird m<br />

nächster Nummer erfolgen. Wir verweisen unsere Leser heute<br />

schon auf diese Publikation.<br />

Uhr ist Sammlung zum Aufstieg auf's Flüeli; daselbst (14.45<br />

Uhr) Dank und Huldigung des Studenten-Vereins an Bruder<br />

Klaus, Eröffnungswort des E.P., Ansprachen von H. H. Kaplan<br />

Werner Durrer, Sächseln, und Nationalrat Waldo Riva,<br />

Lugano, Eucharistischer Segen, Te Deum.<br />

An der Wallfahrt sind nicht nur die Ehrenmitglieder,<br />

sondern anch alle ihre Familienangehörigen herzlich willkommen.<br />

Wir bitten die Ehrenmitglieder dringend, sich unverzüglich<br />

bei H. H. Kaplan Werner Durrer, Sächseln, anzu<br />

melden. Ueber alle weiteren organisatorischen Fragen<br />

orientiert die „Civitas", das offizielle Organ des Schweizerifchen<br />

Studentenvereins.<br />

Spendet Liebegabenpakete! Tagtäglich bringt uns die Post<br />

aus deutschen, österreichischen nnd ungarischen Gebieten fleheude<br />

Bitten von Menschen, welche durch Hunger und Krankheiten<br />

der Verzweiflung nahe sind. Müßig ist es, einige Berichte<br />

wiederzugeben, denn wem wären sie nicht schon zu Ohren<br />

gekommen, wem nicht durch die Tagespresse bekannt geworden.<br />

Seit einigen Tagen besteht die Möglichkeit, Expreß-Liebesgabenpakete<br />

an Private nach Deutschland, inklusiv Berlin,<br />

aber die übrige russische Zone ist vorläufig ausgeschlossen'<br />

Oesterreich und Ungarn zu senden. Darum bitten wir herzlich,<br />

gedenkt dieser notbedrängten, alleinstehenden und vereinsamten<br />

Armen. Spendet Liebesgabenpakete. Folgende Typen<br />

von Paketen sind sofort lieferbar aus unsern Paketdepots<br />

in den betreffenden Ländern:<br />

Lebensmittelpakete<br />

(Butter, Speck, Käse usw.) 5 kg Fr. 28.—<br />

(Bohnenkaffee, Zucker, Milch usw.) 3 ka Fr. lö!—<br />

Kinderpaket<br />

(3 Dosen Kondensmilch) 1500 gr Fr. 4.—<br />

mitteilte, er sei im Begriffe, die Schweiz zu verlassen. Henzi<br />

wollte uns offensichtlich irreführen." — Karli nickte.<br />

„Aber was in aller Welt treibt ihn denn dazu, uns heute<br />

mitzuteilen, daß er sich immer noch in der Schweiz aufhält?<br />

Das verstehe ich nicht. Fühlt er sich denn so sicher vor einer<br />

Verhaftung?" — „Er will uns ulken. Er macht sich lustig<br />

über uns!", sagte Karli erbost.<br />

„Da schreibt er, er hätte fein Bild in den Zeitungen gesehen.<br />

„Ich gleiche meinem Bild jetzt aber nicht mehr." Der<br />

Kerl hat sich natürlich äußerlich verändert. Vielleicht einen<br />

Bart angepaßt, eine schwarze Brille aufgesetzt, oder was<br />

weiß ich. Aber ich meine denn doch, es sollte möglich sein,<br />

seiner habhaft zu werden. In Luzern kann doch kein Mensch<br />

spurlos verschwinden."<br />

Metzger kam zurück. — „Luzern ist orientiert. Man wird<br />

verdoppelte Aufmerksamkeit walten lassen. Mir ist nnbegreiflich,<br />

was dem Mann einfällt, uns mitzuteilen, daß er noch<br />

in der Schweiz weilt und uns dazu noch sagt, wo wir ihn<br />

zu suchen haben."<br />

„Wenn es nicht wiederum eine Finte ist!", meinte Morel.<br />

„Ein solch verrückter Mensch ist mir in meiner ganzen<br />

Praxis noch nicht vorgekommen." Er wandte sich an Karli:<br />

„Uebrigens, Emil, man wird dich wahrscheinlich von Luzern<br />

aus anfordern in dieser Sache. Hier haben wir ja sowieso<br />

nichts mehr zu tun!"<br />

„Ich zweifle, ob sich Henzi in Luzern aufhält. Er kann<br />

auch irgend jemand beauftragt haben, den Brief in Luzern<br />

aufzugeben, während er sich anderswo aufhält. Aber es ist<br />

recht, wenn ich nach Luzern komme. Ich hätte doch keine Ruhe,<br />

bis dieser verrückte Mensch hinter Schloß und Riegel steckt<br />

und könnte keine andere Sache anpacken. Ungelöste Rätsel<br />

verursachen mir Kopfschmerzen."<br />

Sie stiegen alle drei, da sie nichts mehr zu erledigen und<br />

bereits gepackt hatten, auf den Schloßberg hinauf, um Abschied<br />

zu nehmen von dem idyllischen Städtchen, das ihnen<br />

in den paar Wochen vertraut geworden war.<br />

Sie trafen dort mit Dr. Bauhofer zusammen, der seinen<br />

obligaten Nachmittagsspaziergang machte.<br />

„Sie haben es selbst empfunden, meine Herren" erklärte<br />

der gesprächige Doktor, „daß Laufenburg, das man'das alte<br />

Felsennest am Rhein nennt, eines jener beschaulichen Städtchen<br />

ist, wie man sie immer wieder aufsucht, und die man<br />

liebt. Als Vater Rhein noch in wildem Bubenübermute Purzelbäume<br />

über klotzige Felsblöcke schlug, da standen schon<br />

dort unten, eingebettet in die Bucht des einst wilden grünen<br />

Stroms und zierlich gruppiert um den trotzigen Schloßbera<br />

auf dem wir jetzt stehen, die Soldatenhütten der vordringenden<br />

Römer. Ja schon vorher mag der Germane am stillen<br />

Felsen dem beschuppten Kostgänger der reißenden Stromschnellen<br />

oder Laufen genannt, aufgelauert haben, »nd man-<br />

^r heute m dieser Rheinstrecke sehr selten gewordene Lacks<br />

wurde, wenn der Abend über dem blautannene» ^ur» „nd<br />

Schwarzwald seine Schleier legte, am Lagerfeuer bei einem<br />

Trnnke Met zum Leckerbissen."<br />

Karli lächelte.<br />

„Die Archäologen haben mit Spaten und Schaufel nock<br />

Beweisen für diese Tatsachen gegraben und sie auch gefunden<br />

Was war natürlicher, als daß sich hier in altersgrauer Zeit<br />

m<br />

SmIeleglerteiidllSGeizKrMeiiWeM^<br />

Zentralschweizerischer Verband.<br />

Am Auffahrtstag, den 30. Mai werden sich die Delegj».<br />

ten des Zentralschweizerischen Verbandes der Schweizerisch,'<br />

Krankenkasse Helvetia zur 17. zentralM'e.zerischen Deleqj?<br />

tenverfammlung im Hotel Mühle in Sarnen treffen. ~<br />

hatte bereits schon einmal, nämlich im Jahre 1938, die<br />

die Delegierten dieser Krankenkasse beherberge» zu biiJ '<br />

Die Schweiz. Krankenkasse Helvetia umfaßt zirka 550 Sekiö<br />

sehen Verband sind die Kantone Luzern, Uri, Schwyz, 5^.<br />

und Nidwalden uud Zug mit 40 Sektionen vertreten'<br />

Obwalden bestehen Sektionen in Sarnen und Kerns mit «,<br />

sammen zirka 500 Mitgliedern.<br />

Wir heißen die Herren Delegierten herzlich willkommen<br />

»nd wünschen ihnen eine ersprießliche Tagung<br />

Medikamentenpaket<br />

(Arznei und Vitaminpräparate) Fr. 22<br />

Wer nicht in der Lage sein sollte, einen Pakettyp zu bestellen,<br />

der möge sich wenigstens mit einer kleineren Gabe q„<br />

einem solchen beteiligen. Enttäuscht nicht den Glaube» der<br />

Kinder, Kranken und Greise.<br />

Verlangen Sie Prospekte bei der Schweiz. Earitaszentrale<br />

Luzern, Löwenstraße 3. Telephon 2 12 72.<br />

Sich selbst entlarvt. Das mußte man denken, wenn »um<br />

den „Unterwaldner" vom Samstag las. Es ist also doch so,<br />

daß es gegen den Pfarrer ging, wenn die Röthlin-Anhänger<br />

von Kerns auch behauptet haben, sie hätten nichts gegen ihn.<br />

Ein neugewählter Ltantonsrat wollte sich an der LandSgemeinde<br />

mit seiner Rede auf den „lieben und guten Herr»<br />

Pfarrer" einen Lorbeerkranz holen. Und der bekannte Fürfprecher<br />

Röthlins bei», Bischof schrieb: „Mich reut der hochw.<br />

Herr Pfarrer, wir finden wahrscheinlich keinen bessern".<br />

Ist das leere Phrase? Es scheint so zu sein, denn mit diesen<br />

Worten wurden viele Kernser verblendet. Damit hat mfm<br />

sie am Wahlsonntag gefangen. Denn jeder glaubte, ivenn er<br />

die Stimme für Röthlin abgebe, so stelle er sich nicht gegen<br />

den Pfarrer, ja gegen die gesamte Kernser Geistlichkeit. Der<br />

„Unterwaldner" vom 5. Dezember >945 verlangte: „die Kirche<br />

hat diesen zersetzenden und schweren Schaden stiftenden<br />

abnormalen Verhältnissen nicht mehr länger untätig zuzusehen."<br />

In eindeutig klarer Weise, daß es das letzte Firmkind<br />

verstehen konnte, hat der hochwiirdigste Bischof am Firm tag<br />

von der Kanzel herab die Antwort gegeben. Eine Antwort,<br />

wie sie wohl im Schweizerlande selten gegeben werden muß<br />

und für die wir Vergleiche aus Hitler-Deutschland herholen<br />

müssen. Wenn des Bischofs Stimme nicht vermochte, den<br />

Kernsern (der „Unterivalduir" schreibt von der Hälfte) Sie<br />

Ohren zu öffnen, so vermag nun hoffentlich die Unterwaldner-Druckerschwärze<br />

die Verblendeten sehend zu machen.<br />

Denn dort steht nun schivarz auf weiß zu lesen, der ganze<br />

Kampf sei gegen den Pfarrer gegangen. (Siehe<br />

im „Unterwaldner" vom 25. Mai <strong>1946</strong>.)<br />

Wie sehr es Röthlin selbst um den dampf gegen den Psarrer<br />

ging, beweist, daß er am 12. Februar <strong>1946</strong> an einer<br />

Versammlung seiner Vertrauensleute sich zum Ausspruch verstieg,<br />

der Kernser Pfarrer sei in seine» Augen kein Geistlicher<br />

mehr. Dies durfte er natürlich nur seinen schärfsten<br />

Parteigängern sagen. Wer die sind und wie sie sich betragen,<br />

das sollte in Kerns zur Genüge bekannt sein. Es ist eine<br />

Schicht, der nichts mehr heilig ist. Die selbst von Bruder<br />

Klaus mit ihren Zoten nicht halt machen und Wallfahrten<br />

zu ihm als Maskeradelaufen bezeichnen uud ein Röthlianergemeinderat<br />

glaubt, ein Radikalmittel dagegen wäre, den<br />

Wallfahrern „die Deckel einzuschlagen". Das bekannte Sprichwort<br />

sagt: „Sage mir, mit wem du gehst, und ich sage dir,<br />

wer du bist."<br />

Haben die 393 Wähler nach reichlicher Ueberleguug ihre<br />

Stimme wirklich bewußt gegen katholische Grundsätzlichkeit<br />

uud damit gegen den Pfarrer abgeben »vollen? Haben sie<br />

Freude au den Lorbeeren, die ihnen der „Unterwaldner"<br />

dafür windet? Wollten sie wirklich so dein H. H. Pfarrer<br />

Fanger für seine ziveiundzwanzigjährige Tätigkeit in der Gemeinde<br />

danken? Was würde» die verstorbenen Angehörigen<br />

dieser Wähler zu diesem Tanke sagen? Waren es nicht gerade<br />

diese Stimmenden selber, die den Pfarrer bei Tag oder Nacht<br />

an deren Sterbebett riefen? Wollen auch sie einmal einen<br />

Flößer und Schiffer niederließen und später dann die Römer,<br />

da der Rheinstrom die einzige „Eisenbahnlinie" darstellte,<br />

nach dein mächtigen Augufta Rauracoruiu. Die Römer ivaren<br />

es auch, die den hiesigen Rheinübcrgang mit zwei bewehrten<br />

Wachttürmen vor den ungebändigten Horden im nördlichen<br />

finstern Tann schützten, was der gelehrte Historiker aus<br />

«t. Blafien, Marquart Hergott, bezeugt."<br />

„Ein hochtönender Name!", meinte Metzger.<br />

„Der nicht ausgestorben ist, meine Herren", erklärte der<br />

Doktor. „Der Name existiert hente noch im Fricktal, »oe><br />

wenigstens in Möhlin."<br />

„Lassen Sie sich nur nicht uuterbrechen, Herr Doktor! ,<br />

munterte ihn Karli zum Weitererzählen auf. ...<br />

,,-kas die Römer gebaut, ging unter in der Sturmflut,<br />

mit den Alemannen und Hunnen über den Strom wog^<br />

Und was der Hunne und Alemanne zerstörten, das ba»<br />

m kaufmännischem Eifer der Franke wieder auf uud formte<br />

m, fernen Nachfolgern das Bild des heutigen Städtchens<br />

^rst die Neuzeit hat den Mauergürtel gesprengt und einen<br />

Kranz neuer Blüten gezogen."<br />

»Ich möchte Laufenburg ein Märchenstädtchen taufe"'<br />

sagte Morel. „Man empfindet das so recht eindringlich, wen<br />

man hier oben steht im Schatten dieser altehrivürdigen yabs<br />

bürg und wie jetzt die Strahlen der Sonne das flimmert<br />

Spiegelbild der krausen Dächer und Giebel im Rheins""'<br />

1 ? % " ~ recht, Herr Leutnant. Oder wenn «J<br />

^ Wintermorgen die Türme der architekton s?<br />

interessanten Pfarrkirche zu St. Johann hier unten und J><br />

min terten Burg hier oben über dem verschneiten Da)<br />

'<br />

lm<br />

Ostlichte erglühen", pflichtete Dr. Bauhofer


Hipster am Sterbebett, dann muß anders gehandelt werden,<br />

,st könnte der Herrgott seine Konsequenzen ziehen.<br />

Kernser, wir wollen keinen freidenkenden Pfarrer nach<br />

dem Rezept vom „Unterwaldner". Wir behalten unsern<br />

Pfarrer und bitten Gott darum, daß er seine unermüdliche<br />

Arbeit weiter den Gesunden wie den Kranken, den Armen<br />

wie den Reichen, den Arbeitern wie den Bauern widmen<br />

^'"Kernser, hast Du wirklich s o wählen wollen, wie steht es<br />

mit Deiner Grundsätzlichkeit?<br />

Luctator.<br />

Die Choralwoche <strong>1946</strong> der Schweiz. Studiengemeinschaft<br />

findet entgegen andern Ausschreibungen vom 22. bis 28.<br />

k u li im Exerzitienhaus Wolhusen bei Luzern statt. Die Verschiebung<br />

ist bedingt durch die Teilnahme Sr. Gnaden Abt<br />

Gregor Sunyol OSB., des Direktors der Päpstlichen Kirchenmusikschule<br />

in Rom, der das Ehrenpräsidium sowie eine Anzahl<br />

Vortragsstunden übernehmen und als Abschluß der Woche<br />

das feierliche Pontifikalamt zelebrieren wird. Bei der hohen<br />

Auszeichnung, die unserer Veranstaltung durch die Anmesenheit<br />

der ersten kirchlichen Autorität zuteil wird, hoffen<br />

wir, daß diese Woche trotz des etwas ungünstigen Zeitpunktes<br />

zahlreiche Teilnehmer zusammenführe, die sich die kostbare<br />

Studiengelegenheit zunutze machen wollen. Wir möchten die<br />

hoch». Geistlichkeit, die Herren Dirigenten und Organisten,<br />

Sänger und Sängerinnen freundlich zu dieser neuen Tagung<br />

einladen, indem wir dankbar darauf hinweisen, wieviel Anerkennung<br />

die frühern Choralwochen fanden, die zeigten, daß<br />

sie einem dringenden Bedürfnis entsprechen. Dazu möchten<br />

die Choralwochen Hand bieten, Einführung, Auffrischung,<br />

Ueberprüfung, Weiterführung unter kompetenter Leitung<br />

sein und so neue Anregung uud Orientierung vermitteln. Die<br />

Choralinterpretation wird nach den Grundsätzen des maßgebenden<br />

Päpstlichen Institutes für Kirchenmusik in Rom gelehrt.<br />

— Möge der Veranstaltung int Dienste des hl. Gesanges<br />

der Kirche ein voller Erfolg beschieden sein! Die Leitung<br />

der Studiengemeinschaft entbietet allen Teilnehmern herzlichen<br />

Willkommgruß. P. Jvo Elser O.S.B., Saruen.<br />

Sarnen. (Eing.) Wie üblich, hat die h. Regierung den<br />

hochwürdigsten Gnädigen Herrn Bischof Dr. ChristianusCaminada<br />

anläßlich der Firmreise im Kanton zu einein<br />

offiziellen Empfange geladen auf Donnerstag, den 23.<br />

Mal, ins Gasthaus „Peterhof" in Sarnen. Neben der Regierung<br />

in corpore war die Geistlichkeit durch die hochw. Herren<br />

Pfarrer vertreten und Abordnungen sandten das löbl.<br />

Kollegium und das Kapuzinerkloster. Landammann Dr. G.<br />

Odermatt begrüßte in gewählten Worten den Landesbischos,<br />

Dankbarkeit und Treue des <strong>Obwaldner</strong> Volkes versprechend.<br />

Die Regierung werde stets für die traditionelle<br />

Verbundenheit und Zusammenarbeit mit dem Bischof und der<br />

Landesgeistlichkeit eintreten, denn nur diese Zusammenarbeit<br />

garantiere in einein katholischen Kantone ersprießliche öffentliche<br />

Arbeit. Bischof C h r i st i a n u s erwiderte in herzlichen<br />

Worten, versicherte Regierung, Land und Volk von Obwalden<br />

seiner steten Sympathie und Zuneigung, er dankte der<br />

gesamten Geistlichkeit wärmstens für die vorzügliche Pastorelle<br />

Arbeit und fand auch sehr anerkennende Worte für unser<br />

Schulwesen. Mit diesem offiziellen Akte fand die diesjährige<br />

Firmreise und Visitation das Ende. Abends war der Bischof<br />

noch Gast unseres Kollegiums. Zur Freude aller war am<br />

offiziellen Empfang auch der Gnädige Herr aus Muri-<br />

Gries, Abt Dr. Bernhard K ä l i n, anwesend.<br />

Bei dieser Gelegenheit sei auch noch der Begrüßung des<br />

Bischofs durch die Studentenschaft des Kollegiums gedacht,<br />

die Sonntag, den 19. Mai, im Theatersaale stattfand. Ein<br />

Bündner Student, Thonias Rageht, sprach das begeisterte<br />

Begrüßungswort auf deutsch und romanisch und Sänger<br />

und Musikanten wetteiferten in der Wiedergabe einzelner<br />

Partien aus dem Oratorium „Die Schöpfung" von Hahdn.<br />

Bischof Christianus dankte herzlich für diese ergreifende Ovation<br />

von Professoren und Studenten und in einer geistreichen<br />

Improvisation sang er das Lob des humanistischen Gymna-<br />

. siums und damit einer tüchtigen philosophischen und sprachlichen<br />

Bildung. Aus dem Geiste der Klassiker muß sich die<br />

moderne Zeit wieder befruchten. Nur eine tiefe Geistesbildung<br />

kann den Berg des Materialismus der heutigen Zeit<br />

bezwingen.<br />

Noch wollen wir der Ansprache des Bischofs bei der Firmung<br />

in der Pfarrkirche Sarnen gedenken, Worte, die. zu<br />

Herzen gingen und die F u r ch t Gottes zum Thema hatte.<br />

Unser Landesbischof weiß, was er will. Er ist als Oberhirte<br />

verpflichtet, den Gläubigen die Wahrheit zu sagen und<br />

zu lehren, um sie vor den Irrtümern der Zeit zu<br />

bewahren, daher seine eindringliche Mahnung, den moorniett<br />

Schwarmgeistern auf allen Gebieten des öffentlichen<br />

Gebens die treue katholische Ueberzeugung entgegenzuhalten.<br />

Freuen wir uns, einen solchen verantwortungsbewußten<br />

kirchlichen Oberhirten zu besitzen. Es wäre zu<br />

wünschen, die hl. Firmung und die damit verbundene Visirotion<br />

der kirchlichen Zustände würden in kleinern Jntervalz.<br />

B. alle drei Jahre, erfolgen. Der Gnädige Herr sei<br />

uns jederzeit im Bruder-Klausen-Lande herzlich willkomwen!<br />

Sarnen. Zur Sigristenwahl. (Eing.) Seit Jahr<br />

und Tag wechselte in der Pfarrkirche Sarnen jede Woche die<br />

proportionale Form der Kirchendiener mit dem jedem eigenen<br />

Verständnis und Liebe zur Sache. Die Pfarrkirche bot<br />

em sauberes, edles Bild der Ordnung und Zierde und es geuhrt<br />

beiden Sigristen Dillier und Sigrist der öffentliche<br />

^ank für ihre vieljährige Mühewaltung. Selten eine Kir-<br />

M ist so sauber in Ordnung gehalten und macht in der Deoration<br />

einen so gehaltvollen Eindruck, wie die Pfarrkirche<br />

? atnen - ® Q f" r gebührt den abtretenden Sigristen Lob<br />

wo Ehre. Sie haben ihren Dienst recht versehen.<br />

Eigentümlich ist es, daß die Neuwahl des Sigristen in den<br />

landen ^et politischen Gemeinde Sarnen figuriert. Nach<br />

^rchenrecht (can. 1185) erfolgt die Anstellung der Kir-<br />

' ' ener (Mesner, Sänger, Organist, sogar Totengräber)<br />

fcirr ^CIt Kirchenvorstand. Dabei werden aber rechtmäbiS<br />

/^°h"heiten gewahrt (Wahl durch das Volk), jedoch ist<br />

dos ©• I nur e ' n ^er katholischen Kirchgemeinde, wozu<br />

torLt $^"1* ausdrücklich die bischöfliche Autorität<br />

Verfassung ^er Wahlmodus so nach der <strong>Obwaldner</strong><br />

Noch etwas mag Beachtung finden: Die reiche Zahl der<br />

Bewerber zeigt das Begehrenswerte dieser „Staatsstelle".<br />

Jedem Familienvater ist eine sichere Anstellung von Herzen<br />

zu gönnen, ebenso ein sicheres Einkommen. Doch wird das<br />

Volk sicherlich noch andere Gedanken in Betracht ziehen, als<br />

nur die Existenz. Schließlich kann man eine Sigristenstelle<br />

nicht dem ersten Besten nur nach der Brotfrage überantworlen.<br />

Das ist bei einem Posten eines Straßenmeisters eher<br />

möglich. In die Kirche gehört ein Mann, der auch innerlich<br />

zur Kirche steht. Der so viel christlichen Sinn hat, daß er<br />

weiß, was ihm zur Verwaltung übergeben ist. Es bedeutet ein<br />

großes Vertrauen einer Pfarrgemeinde, einem Mann und<br />

seiner Familie die Pflege des Gotteshauses zu überlassen, wo<br />

in Paramenten, Statuen, Malereien, Dekorationen usw. soviel<br />

Kunstwerte vorhanden sind. — Schließlich darf gesagt<br />

werden, daß auch die Erziehung der Sigristen-Kinder zur<br />

Ehrfurcht vor dem Gotteshaus keine leichte Sache ist, besonders<br />

wenn sie viel in der Kirche mithelfen müßten. Die Geistlichen<br />

aber werden froh sein, wenn sie einen Helfer erhalten,<br />

der Sinn und Sorge hat für Liturgie und das Kirchenjahr,<br />

und allem, was damit zusammenhängt.<br />

Sarnen. Zum erstenmal sind am Dienstag in jedes Haus<br />

die Rechnungen der Einwohnergemeinde Sarnen verteilt<br />

worden. Diese Neuerung ist sehr zu begrüßen. Wir kommen<br />

nach der Gemeindeversammlung auf die Rechnungen zurück.<br />

Wie durchsickert, wird die Bürgergemeinde den Armensteueranfatz<br />

um 40 Rappen ermäßigen, was die Erhöhung<br />

der Staatssteuer kompensiert. Dagegen schlägt der Einwohnergemeinderat<br />

vor, die Subventionssteuer um 20 Rappen<br />

zu erhöhen. Der Steuerzahler.wird also <strong>1946</strong> 20 Rappen<br />

mehr Steuern bezahlen und kommt so mit einem blauen Auge<br />

davon. Man kann eben nicht immer Subventionen austeilen,<br />

ohne wieder Deckung zu haben. Das ist die Kehrseite. In Zukunft<br />

wird es heißen: Steuergesetzrevision, sonst keine Steuererhöhung<br />

mehr!<br />

Das Mandolinenorchester Sarnen wird am nächsten<br />

Sonntag, den 2. Juni <strong>1946</strong>, abends 8 Uhr, anläßlich seiner<br />

3. Gründungsfeier wieder einmal vor die Öffentlichkeit treten.<br />

Direktion und Orchester haben keine Mühe gescheut, auch<br />

dieses Jahr wieder ein ganz gediegenes Programm einzustudiereu,<br />

so daß all die Freunde der schönen Mandolinenmusik<br />

sicher ans ihre Rechnung kommen werden. Eine rassige Stiinmungslapelle<br />

wird mit alten und neuen Weisen auch die<br />

Tanzbeine von jung und alt in Bewegung bringen; die anerkannt<br />

guten Tröpfli aus dem Metzgernkeller werden das<br />

ihrige dazu beitragen. Eine reichhaltige Tombola mit schönen<br />

Preisen lockt gewiß sehr viele zum Kauf von Losen an.<br />

Wir wünschen dem Mandolinenorchester Sarnen und seinem<br />

bewährten Dirigenten Hrn. I. Haas einen recht guten Erfolg<br />

und einen vollbesetzten Metzgernsal. (Eing.)<br />

Sächseln. (Eing.) Am Sonntag versammelte sich in einer<br />

Stärke von etwa 200 bis 300 Stimmberechtigten die Ein-<br />

Wohnergemeinde zur ordentlichen Gemeindevers<br />

a m m l u n g, die vom abtretenden Gemeindepräsidenten,<br />

Ständerat Ludwig von Moos, mit einer Ansprache eröffnet<br />

wurde. Schou bald nach Beginn setzte vorübergehend heftiger<br />

Regen ein, so daß manches von den Einleitungsworten unseres<br />

Gemeindepräsidenten, über die internationalen Ereignisse,<br />

die Aufgaben in Bund, Kanton und Gemeinde und die<br />

Notwendigkeit eines aufrichtigen Zusammenschaffens in der<br />

Gemeinde, bei den aufgespannten Regendächern verlorenging.<br />

Die Abwicklung der Wahlgeschäfte wurde mit großer<br />

Spannung erwartet.<br />

Zunächst wurden widerspruchslos die beiden Kantonsr<br />

ä t e Grundbuchführer Albert von Moos und Josef Rohrer,<br />

Kreuzmatt, auf eine vierjährige Amtsdauer bestätigt. Bei den<br />

Wahlen in den Einwohnergemeind>erat erklärte<br />

Gemeindepräsident Lndwig von Moos, der seit 1934 dem Gemeinderat<br />

angehört und seit 1941 das Präsidium geführt hat,<br />

eine Wahl nicht mehr annehmen zu können. Vizepräsident<br />

Paul von Flüe sprach dem Deiniffionär den besten Dank aus<br />

und schlug au seiner Stelle Hotelier Niklans Britschgi,<br />

„Kreuz", zur Wahl in den Gemeinderat vor. Demgegenüber<br />

brachte Kantonsrat Albert von Moos den Vorschlag auf Bürgergemeinderat<br />

Josef Spichtig, Ettisried, und aus dem Volk<br />

kam die Nomination Theodor Bucher, Gersniatt. Gewählt<br />

wurde im ersten Wahlgang mit dem absoluten Mehr Bürgerrat<br />

Josef Spichtig. Die im Austritt stehenden Gemeinderäte<br />

Konstantin Hinter und Albert von Moos wurden<br />

widerspruchslos bestätigt. Geineinderat Niklaus Omlin-<br />

Blättler hingegen erklärte überraschenderweise, eine Wahl<br />

nicht mehr annehmen zu wollen. Auch ihm wurde Her verdiente<br />

Dank zu Protokoll erklärt.<br />

Nun wurde der vom Vizepräsidenten vorgeschlagene Niklans<br />

Britschgi, „Kreuz", diesmal mit erheblichem Vorsprnng<br />

gegenüber den aus der Versammlung erfolgten Vorschlügen<br />

auf Dr. Edwin Stockmann und auf Theodor Rohrer,<br />

Gersmatt, zum Mitglied des Gemeinderates gewählt. Dem<br />

Demissionsgesuch von Vizepräsident Paul von Flüe wurde<br />

mit allen gegen vier Stimmen nicht entsprochen. Bei der<br />

Wahl eines neuen Gemeindepräsidenten standen<br />

drei Kandidaten im Feuer: Gemeinderat Konstantin Hinter,<br />

Kantonsrat Paul von Flüe und Kantonsrat Albert v. Moos.<br />

Hier legte sich nun alt Regierungsrat Alois Rohrer kräftig<br />

für Konstantin Hinter ins Mittel. Bürgerpräsident Paul<br />

von Flüe empfahl ebenfalls Hinter und wies darauf hin, daß<br />

er selber wegen seiner häufigen Abwesenheit in Aelggi für<br />

das Gemeindepräsidium nicht geeignet sei. Die hierauf vorgenommene<br />

Abstimmung ergab sofort ein überraschend hohes<br />

Mehr für Gemeinderat Konstantin Hinter, der somit höchst<br />

ehrenvoll zum neuen Gemeindepräsidenten gewählt ist. Die<br />

Gemeinde erhält an ihm einen tüchtigen, loyalen, wohlwollenden<br />

Präsidenten, zu dem jedermann Vertrauen hat. Von<br />

den Sachgeschäften wurde dasjenige über die Erstellung eines<br />

neuen Spritzenhauses und Gemeindemagazins vom Gemeinderat<br />

für dermalen zurückgezogen. Der Antrag betreffend<br />

Krediterteilung (Fr. 65 OCX).—) für die Einrichtung der<br />

Kirchen Heizung, des elektrischen Geläutes, der Kirchenuhren<br />

und Verbesserung der Friedhosmauer wurde ohne Diskusfion<br />

gutgeheißen.<br />

Zufrieden über den guten Ausgang der Maigemeinde<br />

<strong>1946</strong>, versammelte sich am Abend nach der Maiandacht die<br />

Streiflichter<br />

Eine Schreckenskunde verbreitete der österreichische Ernahrungsminister.<br />

In Oesterreich sollen die Lebensmittelrationen<br />

für den nächsten Monat -bloß 700 Kalorien im Tag<br />

erreichen. Das österreichische Volk steht also vor einer gräßlichen<br />

Hungersnot.<br />

Nachdem sich vor wenigen Tagen der amerikanische Staatssekretär<br />

Byrnes über die gescheiterte Konferenz der Außenminister<br />

in Paris geäußert hat, gab jetzt auch der sowjetrusfische<br />

Außenminister Molotow Erklärungen ab zur Haltung<br />

seines Landes an den Pariser Verhandlungen. Der wichtigste<br />

Punkt der Ausführungen Molotows, die im übrigen einen<br />

äußerst scharfen Angriff gegen die angelsächsischen Mächte<br />

darstellen, ist die Feststellung, die Sowjetunion werde der<br />

Einberufung der Friedenskonferenz nicht zustimmen, solange<br />

keine vorläufige Verständigung zwischen den Großmächten<br />

über die Friedensentwürfe erreicht sei.<br />

Die Parlamentswahlen in der Tschechoslowakei — es<br />

sind die ersten seit der Befreiung des Landes — haben erwartungsgemäß<br />

den Kommunisten starke Erfolge eingebracht.<br />

Mit der Bildung der neuen holländischen Regierung<br />

wurde der bisherige Innenminister Beel, der der katholischen<br />

Partei angehört, beauftragt.<br />

Bevölkerung zahlreich im Dorf und nachher im Gasthaus<br />

„Kreuz", als die Musikgesellschaft ihrem Ehrenmitglied, dem<br />

neuen Gemeindepräsidenten Konstantin Hinter, und der Männerchor<br />

vorab seinem Vorstandsmitglied- Ratsherr Niklaus<br />

Britschgi mit flotten Ständchen aufwarteten. Einige Redner,<br />

darunter Hr. Kunstmaler Albert Hinter an der Spitze einer<br />

Delegation ans Engelberg, brachten den Neugewählten die<br />

verdienten Glückwünsche zum Ausdruck.<br />

Sächseln. (Eing.) Der Bittgang der sechs alten Gemeinden<br />

an das Grab des sel. Bruder Klaus war gut besucht,<br />

wenn man auch die Vertreter der Männerwelt gerne etwas<br />

zahlreicher gesehen hätte. H. H. P. Dr. Ephrem Omlin aus<br />

dem Stifte Engelberg hielt eine gedankentiefe Predigt über<br />

das Gebet. — Die Reihe der Wallfahrten eröffnete Nidwalden;<br />

es folgten Baden, Gommiswald, Franzöfifch-Freibnrg,<br />

Luzern (3200) und 1050 Jungmänner aus dem Wallis. Der<br />

«chweiz. Kathol. Studentenverein und der Schweiz. Sakristanenvevband<br />

werden demnächst an das Grab des sel. Bruder<br />

Klaus pilgern.<br />

Giswil. (Eing.) Mit tiefer Genugtuung und Freude nehmen<br />

seine ehemaligen Schulgenossen Kenntnis von der Ehrenmeldnng<br />

in Nr. 41 des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>", daß<br />

Herr Carlo Bin er sein medizinisches Staatsexamen mit<br />

bestem Erfolg bestanden hat. Wir fühlen uns selber sehr geehrt,<br />

einen jungen Ehrenmann aus unserer Mitte am großen<br />

Ziele zu wissen. Daher möchten wir es nicht unterlassen,<br />

dem jungen Doktor herzlich zu gratulieren. Glück, Freuden<br />

und Gesundheit und Wohlergehen mögen ihn stetsfort aus seinem<br />

Lebensweg begleiten. Kameraden wollen wir bleiben<br />

immerfort, durch alle Zeiten und treu zusammenhalten in<br />

Sturm und Sonnenschein und einander in Liebe und Freundschaft<br />

begegnen. Auch wir wollen redlich kämpfen für Wahrheit<br />

und Gerechtigkeit, damit wir dem guten Namen alle<br />

Ehre einlegen. Liebe und Vertrauen sei unsere Sympathie zu<br />

unserem jungen Doktor, die uns binden möge für alle Zeiten.<br />

— Herzlichen Gruß im Namen aller Klassenfreunde und<br />

Freundinnen 1918/19, besonders in Hochachtung und Ergebenheit<br />

der Kamerad vom Lindendorf. Th.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Peter Surava verliert Prozeß und Namen.<br />

Jetzt ist dem in Untersuchungshaft fitzenden Direktor des<br />

„Vorwärts" durch bundesgerichtlichen Entscheid wieder der<br />

rechtmäßige Name Hans Werner Hirsch endgültig verliehen<br />

worden. Vom 9. Oktober 1944 datiert die Klage, die im Namen<br />

der bündnerischen Gemeinde Surava beim Bezirksgericht<br />

Zürich eingereicht wurde, um die vom zürcherischett<br />

Regierungsrat zwei Jahre vorher bewilligte Namensänderung<br />

in Peter Surava aufzuheben. Das Bezirksgericht Zürich<br />

schützte die Klage, aber vor Obergericht schwang Surava mit<br />

einer Stimme Mehrheit nochmals obenauf. Nun hatte die letzte<br />

Instanz, die zweite Zivilabteilung des Bundesgerichts,<br />

einstimmig und endgültig entschieden. Peter Surava hat ausgespielt,<br />

und H. W. Hirsch wird sich nun gegen eine ganz andere<br />

Klage wegen gemeiner Delikte vor Gericht verantworten<br />

müssen.<br />

Aushebnng der schwarzen Wen<br />

IreWe<br />

Amtlich wird mitgeteilt:<br />

der schweizerischen Schabe«<br />

In Washington ist zwischen der schweizerischen Delegation<br />

und den alliierten Delegationen ein Abkommen in der Frage<br />

der schwarzen Listen und in derjenigen der Freigabe der<br />

schweizerischen Guthaben in den Vereinigten Staaten erzielt<br />

worden. Die schwarzen Listen, soweit sie ausschließlich schweizerische<br />

Firmen betreffen, werden danach aufgehoben. Die<br />

schweizerischen Guthaben in den Vereinigten Staaten werden<br />

nach einem Verfahren freigegeben werden, das im Verlaufe<br />

der nächsten Tage festgelegt werden wird. Diese Maßnahmen<br />

werden indessen erst in Kraft treten, wenn das Abkommen<br />

rechtskräftig geworden sein wird, demnach nach der Ratifi»<br />

zierung.<br />

Die Unterzeichnung des Abkommens ist am Samstag erfolgt.<br />

Die Rückkehr der Mitglieder der schweizerischen De'legation,<br />

mit Ausnahme der Professoren Rappard und Schind-.<br />

ler, ist für den nächsten Mittwoch vorgesehen.<br />

*<br />

Der Kompromiß in den Finanzverhandlungen mit den<br />

Alliierten, der als „Zwangseinigung" trotz aller realpoliti-


scheu Erwägung und Würdigung einen bitteren Geschmack<br />

hinterläßt, mag durch die längst fällige Aufhebung der schwarzen<br />

Listen und die Freigabe der schweizerischen Guthaben iu<br />

den USA in etwas günstigerem Lichte erscheinen, wenn man<br />

die gegen unser kleines Land stehende Uebermacht von drei<br />

Groß- und Weltstaaten in Rechnung stellt. Als gleichwertige<br />

Konzession gegenüber den schweizerischen Finanzleistungen<br />

kann das ergänzende Abkommen, das immerhin mit anerkennensiverter<br />

Raschheit erfolgte, nicht gewertet werden. In<br />

der amtlichen Mitteilung vom vergangenen Mittwoch war<br />

deutlich erklärt worden, daß die schweizerischen Zugeständnisse<br />

an die Voraussetzung gebunden waren, daß die schweizerischen<br />

Guthaben deblockiert und die schwarzen Listen aufgehoben<br />

würden. Im französischen Text war noch deutlicher von einer<br />

Bedingung die Rede.<br />

Gesamthaft betrachtet, wird man die Regelung wohl oder<br />

übel schlucken müssen, in der Hoffnung, daß damit die allgemeinen<br />

Beziehnngen zu den Weltmächten, die durch die lange<br />

unabgeklärte Lage im Konflikt um die deutschen Guthaben<br />

fowie die Goldfrage einerseits, die blockierten Guthaben und<br />

die schwarzen Listen anderseits getrübt waren, nun endgültig<br />

von diesen hemmenden Einflüssen entlastet sind. Die<br />

Schweiz leistet einen für ihre Verhältnisse erheblichen Anteil<br />

zum Wiederaufbau und zur Ernährung notleidender Menscheu.<br />

Das mag die bittere Pille versüßen und uns die schwere<br />

Last der finanziellen Leistungen und des Eingriffs in unfer<br />

Recht einigermaßen erträglich machen.<br />

GeAffmskllW oder GeWenlosiM<br />

(Eing.) Wider besseres Wissen oder dann ohne Gewissen<br />

verkündet der Liberalismus stets neu die Autonomie des<br />

Menschen. Wenigstens, daß er aus seiner Tarnung heraustritt<br />

und Farbe bekennt. Daniit stellt er sich in Gegensatz<br />

zur katholischen Weltanschauung und beweist, daß es für einen<br />

Katholiken unmöglich ist, liberal und zugleich katholisch<br />

zu sein.<br />

In Fettdruck stellt Jd (d. h. Immer derselbe) in Nr. 39<br />

vom 15. Mai <strong>1946</strong> des „Unterwaldner" sein Evangelium<br />

„von der Gottheit des Menschen."<br />

„Das nur kann das wahre Verständnis von der Bestimmung<br />

des Menschen sein, von seinem Recht auf das eigene<br />

Leben und vom höchsten Sinn dieses Lebens, es durch freien<br />

Willen auf Grund eigener Einsicht den« Dienste an Gott, am<br />

Nächsten und an der Gemeinschaft zu weihen!"<br />

Dieser Satz stellt den Menschen so in die Mitte, daß damit<br />

der Mensch das Maß aller Dinge wird. Die „eigene Einficht"<br />

ist die oberste Gesetzgeberin, sie schafft die Begriffe der<br />

Ordnung und des Rechtes, und der freie Wille allein entscheidet<br />

dann, was man Gott schuldig ist oder nicht.<br />

Ein solches Evangelium zu predigen ist gewissenlos. Es<br />

verstößt gegen die Naturordnung und noch mehr gegen die<br />

katholische Lehre. Papst Gregor XVI. warnte schon 1832 gegen<br />

diese liberalen Ideen mit den Worten: „Die göttliche<br />

Rechtshoheit der Kirche wird bekämpft und nachdem man ihre<br />

Rechte gebrochen, wird sie irdischem Willkürrecht unterworfen.<br />

Der den Bischöfen schuldige Gehorsam wird gekündigt."<br />

(15. Auglist 1832.) Aus der Gleichgültigkeit im Glauben<br />

„fließt jene irrige Meinung, oder noch besser, jener Wahnsinn,<br />

es solle für jeden die Freiheit des Gewissens verkündet und<br />

erkämpft werden." Der Papst bezeichnet dies als feucheuartigen<br />

Irrtum. „Welch schlimmeren Tod kann es für oje Seele<br />

geben, als die Freiheit des Irrtums?" (Augustinus.) Wenn<br />

der Zügel gebrochen ist, mit dem die Menschen auf dem Pf<br />

der Wahrheit gehalten werd?«, dann stürzt die ohnehin z<br />

Bösen geneigte Natur rasend schnell in den Abgrun .<br />

Aus jenem Irrtum kommen die Gesinnungsum>c) ag,<br />

aus ihm die immer größere Verderbnis der Jugend, aus iy<br />

geht ins Volk die Verachtung der Heiligtümer undoer innigsten<br />

Dinge und Gesetze, aus ihm fließt mit einem Wort eine<br />

Seuche, die für das öffentliche Leben todbringender t)t alv jede<br />

andere." (Mirari vos, — aus „Mensch und Gemeinfchas<br />

in christlicher Schau", Pag. 24).<br />

Leo XIII. hat im Jahre 1888 die Anschauungen des ^lberalismus<br />

in gründlicher Weise widerlegt, den rechten $ietheitsbegriff<br />

dem liberalen „Totengräber der Freiheit" gegenübergestellt,<br />

mit den grundlegenden Begriffen, daß Freiheit<br />

nur in der sittlich-positiven Ordnung' möglich ist, daß das<br />

Recht eine sittliche Macht ist, die nur der Wahrheit dienen<br />

darf und daß nur die Wahrheit das Recht hat, vom Menschengeiste<br />

Besitz zu ergreifen.<br />

Weil die Kirche die Hüterin der Wahrheit ist, hat sie auch<br />

das unverletzliche Recht auf Lehrfreiheit. Die Gewissensfreiheit,<br />

in dem Sinne verstanden, daß jeder nach seinem Belieben<br />

Gott verehren und nicht verehren mag, wird strikte verurteilt.<br />

Wir empfehlen dem „Unterwaldner" und allen von ihm<br />

Infiltrierten, das Rundschreiben Leos XIII. über den Liberalismns<br />

einmal gründlich zu studieren. Dann wird eS möglich<br />

sein, daß Katholiken sich auf dein gemeinsamen Boden der<br />

Kirche wieder finden, in der gemeinsamen Abwehr gemeinsanier<br />

Feinde.<br />

M den Bmeriiftmd<br />

Die herrschende Hochkonjunktur<br />

in unserem Lande zeigt für die Landwirtschaft bedenkliche<br />

Schattenseiten. Die Abwanderung in besser bezahlte Stellun<br />

gen und an besser bezahlte Arbeitsplätze, ohne sich genügend<br />

Rechenschaft darüber abzulegen, ob diese Arbeitsplätze auch<br />

wirklich von Dauer sind, birgt die Gefahr eines wirtschaftnchen<br />

Abenteurertums. Das gilt vorab für die Abwanderung<br />

zahlreicher bäuerlicher Dienstboten auf die Bauplätze. Tatsache<br />

ist, daß die Verdienstmöglichkeiten in der Urproduktion mit<br />

jenen in Gewerbe und Industrie nicht Schritt zu halten ver<br />

mochten Der Bauernstand zieht deshalb das Problem seiner<br />

Preise erneut in Erwägung. Es kann und darf sicher kein<br />

Dauerzustand bleiben, daß der Bauernstand aus dem Auslande<br />

Arbeitskräfte heranziehen muß, weil im Inland nie<br />

mand mehr sich der Landwirtschaft als Dienstbote widmen<br />

will. Wer die Bedeutung des Bauernstandes in unserem<br />

Volks- niid Staatsleben erkannt hat, der muß auch die Mittel<br />

und Wege unterstützen, die dazu führen, daß eine Anglei»<br />

chnng der Verdienstmöglichkeiten im Bauernstand mit andern<br />

Erwevbsgrnppen erzielt wird. Eine überspitzte Hochkonjunktur<br />

schadet entschieden einer gesunden Entwicklung unserer<br />

Land- und Volkswirtschaft.^Deshalb sind die mahnenden und<br />

warnenden Stimmen aus den Kreisen der Behörden und<br />

weitsichtiger Wirtschaftsführer der Beachtung und Beherzigung<br />

wert.<br />

Mai-Monat — Sanunel-Monat der S.R.ft. Kinderhilfe.<br />

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Marktbericht.<br />

Sursee, den 27. Mai <strong>1946</strong>. Der heutige Markt<br />

besucht und befahren. Schweinemarkt: Es — galten 7-^,5M 7_ {<br />

Merkel<br />

'<br />

Fr.<br />

-<br />

62.—<br />

« ^<br />

bis 78, . Handel<br />

hntinol<br />

flan, Preise<br />

VU«..ir<br />

ehe.<br />

10—13wöchige Ferkel Fr. > s0 - -- bis 1 10.—, kleiner?<br />

~ r Hu.— bis 145.—, größere -prmger Fr. ,5s)<br />

Z5-! .Handel gut, Preise fest. * ^ bis<br />

Auffuhr: 27 StüHc, 13 Rinder, 8 Muni, 564<br />

total 612 Stück.<br />

Nächster Vieh- und Warenmarkt: Montag, den<br />

24.<br />

1046 (Johannis-Markk).<br />

Radio —<br />

Veromünster<br />

Donnerstag, 30. Mai.<br />

0.00 Festgottesdienst. 10.00 Zwei Konzerte von<br />

Bach. 10.30 Kammermusik. 11.10 Vom goldenen Ue<br />

12.40 Stndioorchester. 14.00 Volkstümliche Stunde<br />

Der gefährlichste Augenblick meines Lebens. 15.20 Unters<br />

tuugsmusik. 16.10 Tanzmusik. 17.00 Geistliche Abend.»!?/<br />

17.30 Katholische Predigt, Is.oo Der Musikfreund n>ih,u'<br />

19.00 Volkslieder und Melodie». 10.55 Frauenchöre ii„I<br />

21.00 Wandern und Wandel. Hörspiel. 22.10 ccr 0n s<br />

Konzert. 22.30 Meister der Leichten Musik.<br />

Freitag, 31. Mai.<br />

11.30 Das Freitags Mosaik. 12.40 Studiorch^<br />

17.00 Radio-Orchester. is.l.> Unsere Handelsbeziehunä<br />

England und die Schweiz. 18.35 Unterhaltungskonzert, ig,«<br />

Weltchronik. 10.55 Vaganten-Poeiie. 20.50 Eindrücke 00» V<br />

iier Reise nach Prag. 22.30 Olivier Messiaen: Qnatuor wiu<br />

' lena<br />

la sin dn teinps.<br />

^<br />

Samstag, 1. Juni.<br />

11.30 Stuhl Nr. 263, Parkett, 11. Reihe, links. 1240<br />

Die Woche im Bundeshaus, 12,80 5om, Bell spielt. 1700<br />

Kapelle Jean üoute.. 18.15 Miiiilgesellschaft Stonkoidio von<br />

uangendorf. 18.30 Das soziale Weltgesicht. 18.45 !Xussis»?<br />

Musik für Bläser. 10.10 Emmentaler Chronik. 1010 T}„<br />

Woche. 20.05 Volkstümliche Stunde. 20.50 endgültiaen<br />

Abschied vom Gurnigel. 21.30 Tanzmusik. 22.10 Modern»<br />

Tanzmusik. 22.30 Tanzmusik.<br />

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Samen / Samstag, den 1. Juni <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 43 — 1. Blatt<br />

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Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

»r lv.bo, halbjährlich Fr. 5.S0. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt Erscheint Mittwoch und Samstaa<br />

Z- Kamilienbeilaze — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spesenfreie «> . ^<br />

Einzahlung aus Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Tarnen. Tel. 3 «2 37<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp. Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. — Tel. 8 60 33<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzeru,<br />

Tel. 212 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kanton?<br />

$V Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.<br />

Sind erst vorbei die strengen Herrn<br />

Pankraz, Servaz, dann tanzt man gern,<br />

wo auf dem Platz der Maibaum steht,<br />

dem süßer Wind die Bänder dreht.<br />

So besingt der Wiener Dichter Weinheber den Mai in<br />

Oesterreich. Es war einmal! Die Eisheiligen sind zwar vorbeigezogen,<br />

aber zum Maibaumstellen fehlte die Lust. Denn<br />

just am 16. Mai, ani Tag nach der kalten Sophie, haben die<br />

Weibel die Fensterladen der Pariser Außenministerkonferenz<br />

zugetan. Sie hat 20 Tage gedauert. Der Anfang ist gut gewesen.<br />

Als die Herren aber in gewisse Wespennester greifen<br />

mußten, stockte die Konferenz und kam nicht mehr recht in<br />

Zug.<br />

Die Außenminister putzen die Smsen und hängen sie aus.<br />

„Was soll am Ende resultieren aus allen deinen Resultaten?"<br />

möchte man mit Feuchtersleben fragen. Paris meldete:<br />

„Man konnte sich dahin einigen, daß die Außenminister am<br />

15. Juni wieder in Paris zusammentreffen. Fern r wurden<br />

die revidierten italienischen Waffenstillstandsbedingungen nnterzeichnet.<br />

Hingegen konnte man sich über Deutschland noch<br />

in keinem Punkte einigen."<br />

Was ist erreicht? Wie im Dezember zu London, mußte der<br />

Rat der Vier sich wieder vertagen, ohne zu einer Einigung<br />

gelangt zu sein. Und doch ist ein Unterschied zwischen London<br />

und Paris. In London ging man voneinander in einer<br />

glatten Krachstimmung, die allgemein überrascht hat. In Paris<br />

nicht. Bevin, Bidault, Byrnes und Molotow wollen in<br />

einem Monat das Gespräch wieder aufnehmen, und man<br />

hofft, daß man auf den 1. oder 15. Juli die Friedenskonfet-enz<br />

einberufen könne.<br />

Trotzdem hat man von der Pariser Konferenz mehr erwartet.<br />

Die Charta der Vereinten Nationen sagt ja, die Auseinandersetzung<br />

mit den Besiegten sei Sache der Sieger. Europa<br />

dürstet nach Frieden. Aber der schläft ruhig weiter.<br />

Denn es braucht zuerst einen Waffenstillstand zwischen den<br />

westlichen Alliierten und Rußland selber. Darüber täuscht die<br />

Szene nicht hinweg, die von Paris gemeldet wird: Molotow<br />

sei einige Minuten nach Schluß der Konferenz in einer Bar<br />

— vieleicht im „Roten Bären" — zum ersten Male erschienen<br />

und habe mit den drei Kollegen ein Glas Champagner<br />

getrunken — Marke „Abschiedsaugen" — und allen die<br />

Hände geschüttelt. Man kann auch init Champagnertröpschen<br />

im Schnauz ein Bär sein — und der Braunbär war einst<br />

das größte Raubtier in fast ganz Europa und im angrenzenden<br />

Asien.<br />

Gewiß, Molotow hat sich in Paris weniger bärenmäßig<br />

gezeigt als anderswo. Als die Friedensverträge zu Faden<br />

geschlagen wurden, ließ er sein Veto gegen das Mitraten und<br />

Mittaten Frankreichs fallen, verzichtete auf die Vormundschast<br />

über Tripolitanien, irnlligte in eine friedliche Teilung<br />

der italienischen Flotte ein, stimmte der Rückgabe der Dodekanesinseln<br />

an Griechenland zu und ließ sich herbei, daß ein<br />

Ausschuß von Sachverständigen die Unterlagen und Voraussetzungen<br />

der italienischen Gutmachungen studiere. Er war<br />

auch nicht dagegen, daß die italienischen Waffenstillstandsbedingungen<br />

geändert und die alliierte Kontrolle gelockert<br />

wurden, was auch dem Schweizer Handel zugute kommt.<br />

der unheimliche U n b e k a n n t e<br />

Roman von Emil Hering.<br />

Unten in der Tiefe floß träumerisch der Rhein, die Schick-<br />

Inlslinie unseres Kontinents, der die „mehrere", die schweizerische,<br />

von der „minderen", der badischen Stadt trennt. Poli-<br />

''Ich halbert wurde das harmonische Städtebild bekanntlich<br />

°utch »apoleonischen Machtspruch im Jahre 1803, indem<br />

Groß-Laufenburg an die Schweiz, das heißt, zum Kanton<br />

Uargau, und Klein-Laufenburg an das neugebildete Groß-<br />

Herzogtum Baden geschlagen wurde.<br />

Als sie wieder vom Schloßberg niederstiegen, begegnete ih-<br />

^em busch- und baumbekränzten Wege, der zur altehrwürdigen<br />

St. Johannkirche führt, eine ältere Frau, die<br />

nnen offenbar nicht leichten Reisekoffer schleppte. Sie hatte<br />

!lch auf einem Bänklein ausgeruht und nahm nun den Wög<br />

Mm Bahnhof.<br />

N? "^Cr W schwerer als die kleine Frau!", meinte<br />

— machten zum letztenmal einen Gang durchs<br />

Städtchen und die Gassen und Gäßchen und durch die trau-<br />

^Winkel, die heute noch liebliche Biedermeierluft atmen.<br />

Sie erinnerten sich an die Frau vom Schloßberg mit dem<br />

1 ssir ®°ff er erst anderntags wieder, als sie reisefertig um<br />

3,, f , e f<br />

Qm Bahnhof standen, um von Laufenburg wegmlrl<br />

t — Sisseln hatte die Ankunft des Zuges bereits gelieft<br />

h r ® arr ' ere beim Ostübergang glitt nieder, als plötz-<br />

> pustend Wachtmeister Senger angerannt kam und einen<br />

II<br />

Nicht eitel Freude bereiten die Bereinigung der bescheidenen<br />

französischen Granzansprüche gegenüber Italien und die<br />

Rückgabe Siebenbürgens an Rumänien — die Ungarn und<br />

Rumänen werden sich vielleicht vor dem nächsten Vollmond<br />

deswegen wieder in die Haare geraten. Weder Salomon noch<br />

Bruder Klaus war dabei, als die Bier das Südtirol neuerdings<br />

den Oesterreichern vorenthielten. Frankreich hat auch<br />

nichts erreicht in der Saarfrage, die doch sein Herzensanliegen<br />

ist. Bidault selber mußte gestehen: „Das ist ein Ring<br />

mehr, der sich an die lange Kette der Enttäuschungen fügt,<br />

die Frankreich seit einem Vierteljahrhundert in der Regelung<br />

des deutschen Problems erfährt."<br />

Vor dem Mähen heißt's dengeln und wetzen.<br />

„Wer lange bedenkt, der wählt nicht immer das Beste",<br />

sagt Goethe. Die vier Außenminister haben vier Wochen Bedenkzeit.<br />

Der amerikanische Außenminister Byrnes hat eine<br />

lange Erfahrung als Staatsmann. Darum hielt er es für<br />

ratsam, in einer sehr beachteten Radioansprache zum Fenster<br />

hinaus zu reden, aber nicht minder sollen die drei drinnen,<br />

seine Kollegen, es hören:<br />

„Das einzige Ziel der Außenministerkonferenz ist der Aufbau<br />

eines Danersriedens. Die Pariser Konferenz hat<br />

nns vieles geoffenbart. Wir wissen jetzt, welches die fundamentalen<br />

Fragen sind und in welchen Fragen wir auseinandergehen.<br />

Wir zwingen keiner Nation unsern Willen auf,<br />

lassen uns aber auch von keiner Nation ihren Willen aufdrängen.<br />

Die Sicherheit ist Sache aller. Erhöhte Sicherheit<br />

einer einzelnen Nation bedeutet verminderte Sicherheit<br />

der andern Nationen. Rußland verlangt von Italien Gutmachungen,<br />

welche die Westmächte hätten finanzieren müssen.<br />

Das mußten wir ablehnen. Wir waren einverstanden,<br />

daß Trieft zum Freihafen unter internationaler Kontrolle<br />

gemacht würde. Jugoslawien und den mitteleuropäischen<br />

Staaten würde freier Zugang nach Trieft zugesichert. Unser<br />

Ziel war, wenn möglich nach ethnographischen (volklichen)<br />

Grundsätzen die ganze Triestersrage zu entscheiden. Trieft<br />

darf nicht zur Brutstätte der Unruhen und beständiger Konstifte<br />

werden.<br />

Die Friedensverträge mit den Balkanstaaten sind wegen<br />

wirtschaftlichen Forderungen Rußlands nicht zustande gekommen.<br />

Amerika und Rußland lehnen die Bildung ausschließlicher<br />

politischer und wirtschaftlicher Staatenblocks ab.<br />

Die Länder Mitteleuropas müssen ihre Tore nach allen Seiten<br />

für den Welthandel öffnen. In der Konferenzpause, die<br />

wir eingeschaltet haben, wollen wir alles nochmals überlegen<br />

und nach neuen Lösungen suchen, um zu einer baldigen Verständigung<br />

zu kommen. Wir können und dürfen die unterlegenen<br />

Völker nicht mehr lange auf die Friedensverträge<br />

warten lassen. Der Sinn und Zweck der Außenministerkonferenz<br />

ist, den Friedensschluß zu erleichtern und nicht, ihn zu<br />

verhindern. Es darf nicht passieren, daß eine einzige Großmacht<br />

die aufbauende Friedensarbeit aufhalten kann.<br />

Der Friede ist nicht teilbar. Ein neuer Krieg würde restlos<br />

die ganze Welt umspannen. Wir leben auf Erden wie eine<br />

große Familie zusammen."<br />

Der ungekrönte König Freiburgs, Georg Python, hat einst<br />

gesagt: „Man muß auch in der Politik Herz haben, Herz und<br />

nochmals Herz." Byrnes hat Herz. :—:<br />

Brief in seiner Rechten schwang. Er war krebsrot im Gesicht<br />

von der Anstrengung. — „Lesen Sie schnell!"<br />

Er reichte den Brief Metzger.<br />

„Donnerwetter —• Wieder von Henzi!" Er las den Brief.<br />

„Wir müssen unsere Abreise verschieben!", sagte er zu seinen<br />

Kollegen und reichte den Brief Karli zum Lesen.<br />

„Herr Wachtmeister Senger, Laufenburg! Die drei Oberschnüffler<br />

sind ja noch immer nicht fort, wie ich heute auf<br />

dem Schloßberg feststellen konnte. Sie mögen ruhig abmarschieren.<br />

Ich tue niemand mehr ein Leid an. Ich habe die<br />

drei erkannt, weil Dr. Bauhofer sie mit „Herr Leutnant"<br />

usw. titulierte.<br />

Fritz Henzi."<br />

„Die Frau auf dem Schloßberg!", entfuhr es Karli.<br />

Eben fuhr der Zug in die Station ein.<br />

„Der große Koffer ist mir aufgefallen. Aber —" Morel<br />

machte ein ärgerliches Gesicht. — „Der Lausekerl war hier —<br />

der Verrückte!"<br />

Der Zug fuhr weg ohne die drei Detektive. Sie kehrten<br />

ins Städtchen zurück und beratschlagten in Sengers Wachtstube,<br />

was nun zu tun sei.<br />

Das war Henzis letzter Brief an Wachtmeister Senger gewesen.<br />

Es kam keiner mehr.<br />

Woche um Woche verging. Es kam Weihnachten. Der<br />

Winter ritt mit Ungestüm ins Land, der sich dann im Januar<br />

so frühlingshaft gebärdeke, als würde er bereits seine<br />

Kapitulation vorbereiten. Aber im Februar und März kehrte<br />

er zu seiner alten Strenge zurück. Wer glaubte, von seinem<br />

spärlichen Holzvorrat für den nächsten Winter zu sparen,<br />

O b w a l d e n<br />

Eidg. Feldschießen 369 m in Obwalden. (Eing.) Dein<br />

Feldschießen von Obwalden, das am verflossenen Samstag<br />

ilnd Sonntag in den Ständen zu Kerns und Engelberg zur<br />

Austragung gelangte, war auch dieses Jahr wieder ein schöner<br />

Erfolg befchieden. 733 Schützen nahmen an diesem Anlaß<br />

teil. Der Rückgang von 24 Schützen im Vergleich zum<br />

Vorjahre trifft dermalen die Gesellschaften des Ödlandes, der<br />

anhaltende Regen am Sonntag mag hier nachteilig gewirkt<br />

haben. Die Beteiligungszahl 100 übertrafen oder erreichten<br />

annähernd die Schützen von Engelberg, Alpnach und Kerns.<br />

Erstmals seit vielen Jahren sind die Sarner wieder mit 70<br />

Mannen aufgerückt. Mit flotten Scharen präsentierten sich<br />

ferner die Sachsler, Schwander und Kägiswiler. Bei der<br />

Würdigung der erreichten Resultate darf nicht nur auf die<br />

erreichte Punktzahl abgestellt werden, es muß auch die Teilnehmerzahl<br />

mitberücksichtigt werden. Gerade in den Aufmarschzahlen<br />

zu entfernten Schießplätzen kommt die große<br />

„Kleinarbeit" der Gesellschastsvorstände besonders zum Ausdruck.<br />

Nach wie vor soll das eidg. Feldschießen eine eindrucksvolle<br />

Kundgebung senkrechter Schützen und Eidgenossen bleiben.<br />

Der Kantonalvorstand wird daher nicht müde, immer<br />

und immer wieder die Schützen zum Besuche dieses patriotischen<br />

Anlasses zu begeistern.<br />

Wie üblich wurde auch dieses Jahr vor dem Schießen ein<br />

Feldgottesdienst abgehalten. Flott war der Altar dekoriert,<br />

zu Herzen gingen die fein angepaßten Worte des Feldpredigers<br />

H. H. Kaplan Zumbühl. Die Kernser Musikanten ließen<br />

es sich nicht nehmen, die heilige Messe mit ihren Weisen zu<br />

umrahmen. Soweit war alles in Ordnung! Was aber leider<br />

auffallen mußte, das war die schwache Beteiligung. Es wäre<br />

zu wünschen, wenn die Schützen und vor allem jene der<br />

durchführenden Gesellschaft zu dieser Gottesdienstgelegenheit<br />

besonders aufmerksam gemacht würden. Wir Schützen wollen<br />

jeweils mit dem Feldgottesdienst unsere Dankschuldigkeit und<br />

Treue der göttlichen Allmacht gegenüber bekunden. Es wäre<br />

zu bedauern, wenn künftighin von der Abhaltung des üblichen<br />

Gottesdienstes im Freien mangels größerer Beteiligung<br />

Umgang genommen werden müßte.<br />

Das offizielle Absenden fand in der Schützenwirtschaft<br />

zum - „Rößli" statt. Kantonalpräsident Willy Omlin begrüßte<br />

in gewohnt meisterlicher Weise die Schützen. Als Vertreter<br />

der Gemeinde konnte er die Herren Gemeindepräsident Job<br />

Durrer und Bürgerpräsident Albert Reinhard willkommen<br />

heißen. Es bedeutet für die Schützen und nicht zuletzt für die<br />

viel Mühe und Zeit aufopfernden Funktionäre in den Vorständen<br />

eine besondere Anerkennung und Aufmunterung zu<br />

weiterem Wirken, wenn auch seitens der Behörden dem freiwilligen<br />

Schießwesen Sympathie bekundet wird. Sinnvoll<br />

verstand der Kantonalpräsident auf das sportliche und zugleich<br />

demokratische Bild hinzuweisen, wie im Schießstand der<br />

Landammann neben dem einfachen Knechtlein, der Arbeite?<br />

neben dem Geschäftsherrn die Karabiner führten und den<br />

gestrengen Weisungen der mit Stoppuhren bewaffneten<br />

Standchefs zu gehorchen hatten. Bald winkte dem „Kleinen",<br />

bald dem „Großen" der ersehnte Kranz oder die ebenfalls<br />

begehrte eidgen. Anerkennungskarte. Namens der Gemeinde<br />

sah sich um eine Hoffnung ärmer. — Aber endlich wurde<br />

es doch auch Frühling. Wie mit neugierigen Kinderaugen<br />

schaute die Natur auf das Wunder, das sich an ihr wieder<br />

vollzog. Tage kamen, an denen vom Morgen bis zum Abend<br />

das Himmelsgewölbe in blanker Klarheit über allem Land<br />

hing. — Der Frühling verging, der Sommer kam.<br />

Ans der großen Weltbühne waren ebenfalls große Veränderungen<br />

vor sich gegangen. In Nordwest- und Südsrankreich<br />

waren die Alliierten gelandet und vertrieben die deutfche<br />

Besetzungsmacht aus Frankreich und Belgien. Im Osten<br />

hämmerte der russische Koloß ständig auf das deutsche Heer<br />

ein und trieb es unter blutigen Peitschenhieben der alten<br />

Reichsgrenze entgegen.<br />

So viel und so eifrig die Polizei auch nach Henzi fahndete,<br />

sie fand von ihm keine Spur. Nicht die leiseste Spur.<br />

Man hatte auch die Öffentlichkeit zum Mitsuchen aufgefordert.<br />

Es war alles nutzlos gewesen. Die hohe Belohnung,<br />

die man für seine Ergreifung aussetzte, konnte sich niemand<br />

verdienen. — Henzi, der vierfache Mörder, war und blieb<br />

verschwunden. Lebte er vielleicht gar nicht mehr?<br />

Oder war er doch ins Ausland geflüchtet? Karli neigte<br />

zur Annahme, Henzi habe der Last der Gewissensbisse seinem<br />

Leben ein Ende bereitet. — Aber dann hätte man doch wenigstens<br />

seine Leiche finden müssen! —• Man sah sich endlich<br />

gezwungen, die Fahndung nach ihm insgeheim einzustellen.<br />

Vielleicht führte mit der Zeit ein Zufall auf seine Spur.<br />

(Fortsetzung folgt!)


Kerns richtete Präsident Job Durrer sympathische, vaterländische<br />

Worte an die Schützengemeinde. Abschließend wurde<br />

den Schützen von Kerns für ihre bewährten organisatorischen<br />

Arbeiten der wohlverdiente Dank ausgesprochen.<br />

Was die Würdigung der Resultate anbetrifft, so darf ein<br />

wesentlicher Fortschritt in den Leistungen festgestellt werden.<br />

7 von 15 Sektionen — im Vorjahr waren es nur 3 — erreichten<br />

das schöne Durchschnittsresultat vsn 70 und mehr<br />

Punkte. Während im Vorjahr 6,6 Prozent der Schützen das<br />

Kranzresultat erreichten, konnten dies Jahr 10 Prozent mit<br />

geschmücktem Rock Kerns verlassen. 176 Schützen (im Vorjähr<br />

129) erhielten die eidgen. Anerkennungskarte für 70 und<br />

mehr Punkte.<br />

Sektionsresultate: 1. Feldschützen Kerns, 26 Teilnehmer,<br />

74.889 P.; 2. Schützengesellschaft Lungern, 59 Mann, 72.303<br />

P.; 3. Feldschützen Kägiswil, 23 Mann, 72.272 P.; 4. Rütlischützen<br />

Engelberg, 26 Mann, 71.222 P.; 5. Ramersberg, 22<br />

Mann, 70.750 P.; 6. Giswil, 44 Mann, 70.615 P.; 7. Alpnach,<br />

98 Mann, 70.333 P.; 8. Schützengesellschaft Kerns, 92<br />

Mann, 69.216 P.; 9. Schwendi, 64 Mann, 68.826 P.; 10.<br />

Sächseln, 61 Mann, 68.500 P.; 11. Melchthal, 20 Mann,<br />

68.125 P.; 12. Sarnen, 69 Mann, 67.113 P.; 13. Schützengesellschaft<br />

Engelberg, 57 Mann, 66.375 P.; 14. Schützengesellschaft<br />

Kägiswil, 21 Mann, 65.000 P.; 15. Militärschießver<br />

ein Engelberg, 51 Mann, 60.520 P.<br />

Beste Einzelresultate: 81 P.: Ming Walter, Lungern.<br />

80 P.: Müller Franz, Alpnach; Dr. P. Supersaxo, Kerns;<br />

Waser Adolf, jun., Engelberg; Vogt Paul, Kerns. 79 P.:<br />

von Rotz Josef, Sarnen; Feierabend Franz, jun., Engelberg;<br />

Götschi Ernst, Engelberg; Gasser Josef, Lungern; Vogler<br />

Josef, Lungern; Bucher Hermann, Kerns; Bucher Josef,<br />

Giswil; Flück Hans, Kerns. 78 P.: Reg.-Rat Eattani Ed.,<br />

Engelberg; Langenstein Josef, Engelberg; Abächerli Ed., Giswil;<br />

Schallberger Alois, Kägiswil; Blättler Josef, Sarnen;<br />

Jmfeld Walter, Sarnen; von Rotz Otto, Kerns; Steiger Frz.,<br />

Giswil; Durrer Josef, Kerns; Dr. Eabernard, Lungern; A.<br />

Guallini, Sarnen. 77 P.: Heinrich Josef, Sarnen; von Rotz<br />

Melk, Kerns; von Büren Josef, Engelberg; Omlin Josef,<br />

Sächseln; Durrer Werner, Kerns; Enz Walter, Giswil; v. Ah<br />

Hermann, Giswil; Bunter Jakob, Schwendi; Egger Josef,<br />

Kerns; Bucher Bernhard, Kerns.<br />

Auszeichnungen für vorbildliche Leistungen im Anbauwerk.<br />

Seit dem Jahre 1941 wurde vom Eidgen. Volkswirtschastsdepartement,<br />

Abteilung Landwirtschaft zusammen mit<br />

den kantonalen Ackerbaustellen, ein landwirtschaftlicher Wettbewerb<br />

durchgeführt. An Landwirte und nichtlandwirtschaftliche<br />

Pflanzer wurden als Anerkennung für vorbildliche Erfüllung<br />

der Anbaupflicht kantonale Dankesurkunden, eidgen.<br />

Ehrendiplome und teilweise noch eine besondere Ehrengabe<br />

verabreicht. Mit dem Jahr 1945 fand dieser Wettbewerb seinen<br />

Abschluß. Das Ergebnis dürfte auch eine weitere Oeffentlichkeit<br />

interessieren.<br />

135 Pflanzer erhielten die kantonale Dankesurkunde, 86<br />

bekamen im Auftrage des Eidg. Volkswirtschastsdepartementes<br />

das eidgenössische Ehrendiplom und in 76 Fällen konnte<br />

noch als Ehrengabe das prachtvolle Buch „Ewige Heimat"<br />

verabfolgt werden. Das eidgen. Ehrendiplom ist mit einem<br />

Pergament-, Bronce-, Silber- oder Goldsiegel versehen, je<br />

nachdem diese Auszeichnung ein-, zwei-, drei- oder noch mehrere<br />

Male verdient wurde. Auf dem sinnvollen Diplom steht<br />

die Widmung: „In dankbarer Anerkennung der hervorragenden<br />

Leistungen zur Sicherung der Landesversorgung". Unterzeichnet<br />

ist die Urkunde von Bundesrat Stampsli, dem<br />

Schöpfer des Anbauwerkes Dr. Wahlen, ferner von Dr.<br />

Feißt und Direktor Landis von der Abteilung für Landwirtschaft.<br />

Sicher eine ehrenvolle Anerkennung und ein bleibendes<br />

Andenken an die sorgenvollen Jahre des zweiten<br />

Weltkrieges!<br />

Es würde zu weit führen, all die Ausgezeichneten oder<br />

auch nur alle mit einein Ehrendiplom Bedachten hier namentlich<br />

anzuführen. Wir müssen uns darauf beschränken,<br />

die mit dem Gold- und Silbersiegel Ausgezeichneten hier zu<br />

nennen. Zu ihnen gehören vor allem sämtliche Ackerbauleiter,<br />

die von Anbeginn an diesem oft undankbaren Posten vorstanden,<br />

nämlich die Herren Küchler Simon, Sarnen; Spichtig<br />

Zeno, Alpnach; Abächerli Otto, Giswil; Furrer Johann,<br />

Lungern; Amrhein Walter, Engelberg. Dazu kommen selbstverständlich<br />

auch die Herren Landstatthalter Al. Abächerli,<br />

Chef des Staatswirtschastsdepartementes, und I. R. Bürki,<br />

als Ackerbauberater. Im weitern ist Sarnen vertreten mit<br />

Simon Kaufmann, Endlosen; Kerns mit Bucher Adolf, Roßmatt,<br />

und Sächseln mit Familie Britschgi, zum „Kreuz", und<br />

ihrem Meisterknecht Alfred Amgarten. Von Alpnach wurden<br />

mit Gold- Hzw. Silbersiegel ausgezeichnet: Britschgi, Hofmatt;<br />

Heß Hermann und Robert zur Mühle; Gebrüder Nufer,<br />

Zihl; Wallimann Hermann, Stieg, und Pius Küchler,<br />

Baumlisberg. Unter Giswil finden sich die Namen: Josef<br />

Berchtold-Halter; Fallegger Thomas, Bärenfallen; Ammann<br />

Romann; Friedrich Adalbert; Sigrist Alfons, Aefchi, und<br />

Berchtold Johann, Ey. Von Lungern erhielten das Silbersiegel<br />

Polizist Gasser und Sebastian Vogler, Rüti.<br />

Es ist sicher nur billig, daß all den genannten und auch<br />

den nicht namentlich aufgeführten Pionieren des Anbauwerkes<br />

auch an dieser Stelle der öffentliche Dank ausgesprochen<br />

werde. Gerade diese unverdrossenen Mannen und ihre Familien<br />

haben durch ihr Beispiel das Anbauwerk so recht in<br />

Schwung gebracht und so in vorderster Linie mitgeholfen,<br />

unser Land ohne allzugroße Einschränkungen durch die<br />

Kriegsjahre hindurchzuretten. Mit dem Dank an alle, die<br />

zum guten Gelingen des Anbauwerkes beigetragen, verbinden<br />

wir zugleich die Hoffnung, der Anbau der Groß- und<br />

der vielen Kleinpflanzer möchte auf freiwilligem Wege solange<br />

noch beibehalten werden, als die schwierige Versorgungslage<br />

es verlangt und soweit als es im Interesse einer<br />

risikosichern Betriebsweise und gesunden Selbstversorgung<br />

liegt.<br />

Kant. Ackerbaustelle.<br />

Sportfischerverein. Der Borstand des kantonalen Sportfischervereins<br />

von Obwalden versammelte sich dieser Tage zu<br />

einer ersten Borstandssitzung seit der Generalversammtung.<br />

Herr Vizepräsident Degelo leitete die Versammlung. Er gerächte<br />

in pietätvoller Weise des so plötzlich verstorbenen Vereinspräsidenten,<br />

Herrn Dr. C. Diethelm, Sarnen. Er würdigte<br />

dessen großen Verdienste um unsern Verein und dankte<br />

dem Verstorbenen in bewegten Worten für seine große Treue<br />

und Mitarbeit.<br />

Laut Beschluß der G.-V. soll das Fischen auf Melchsee-<br />

Frutt und dem Aelggi-Alp-See auf den 15. Juni eröffnet<br />

werden. Daher sorgt unser Verein am 1. Erösfnungs-Sonntag<br />

um eine Gottesdienstgelegenheit auf Melchsee und wird<br />

die nötigen Gesuche an zuständige Stellen sofort einreichen.<br />

Um die Anträge auf Abänderung der Fischereiverordnung<br />

rechtzeitig und sachgemäß zu formulieren, wird eine Kom-<br />

Mission gewählt, die sich zusammensetzt aus Vertretern des<br />

Sportfischervereins, der Bewirtschaftungskommission, sowie<br />

aus Kreisen der Sport- und Berufsfischer aus allen Gebieten.<br />

Ferner soll der hohe Regierungsrat von Obwalden eingeladen<br />

werden, zwei Mitglieder der Behörden und einen<br />

Vertreter der Polizei-Direktion in diese Kommission zu delegieren.<br />

Die Herausgabe der Patente für Melchsee-Frutt und dein<br />

Aelggi-Alp-See soll neu organisiert werden. Es ist vorgesehen,<br />

daß auf Melchsee-Frutt Herr Rohrer, zum „Posthaus",<br />

und auf Aelggi-Alp Herr Kantonsrat Paul von Flüe die<br />

Ausgabe wieder übernehmen. Die Karten sollen aber verschiedene<br />

zweckmäßige Abänderungen und Ergänzungen erhalten.<br />

Die freiwillige Fifcherei-Aufsicht wird noch ergänzt<br />

durch weitere Mitglieder, und deren Obmann, Herr Hans<br />

Burch, Sarnen, wird, soweit notwendig, Instruktionen erteilen.<br />

Die Vorarbeiten für Anträge auf Abänderung der kantonalen<br />

Fischerei-Verordmnig sollen so gefördert werden, daß<br />

den zuständigen Behörden bis im Herbst konkrete Vorschläge<br />

eingereicht werden können. Der Vorstand hat damit neben allen<br />

statutarischen Aufgaben ein Pensum aufgenommen, das<br />

mit außerordentlich viel Arbeit verbunden sein wird. Es ist<br />

zu hoffen, daß die damit betrauten Herren sich mit vollem<br />

Interesse in diese Aufgabe teilen und daß damit für eine<br />

längere Zukunft alle Grundlagen geschaffen werden können<br />

für eine gedeihliche, zweckmäßige und Erfolg versprechende<br />

Bewirtschaftung unserer schönen Fischerei-Gewässer des Kantons.<br />

Für die kommende Sommer-Saison entbieten wir unsern<br />

Vereinsmitgliedern von- Herzen Gruß und „Petri Heil" und<br />

bitten alle um Hochhaltung fischereilicher und sportlicher<br />

Grundsätze zur Hebung und Förderung unseres edlen Sporles.<br />

Die Öffentlichkeit möchten wir bitten, auch ihrerseits<br />

Rücksicht zu nehmen auf unsere Interessen. Bor allem sind<br />

Gewässer-Verunreinigungen und Schutt-Ablagerungen an unfern<br />

Bächen und Seen oder anderweitige Zerstörungen des<br />

Fischbestandes überall zu verhindern. Im übrigen dürfte auch<br />

bei Benützung von Ruderbooten und bei Ausübung des<br />

Badesportes nach Möglichkeit Rücksicht genommen werden auf<br />

unsere Angler. Dafür wissen wir jedem Dank, der uns hilft<br />

und unterstützt in unsern Bestrebungen und es wird uns<br />

freuen, wenn unsere Einladung etwelchen Erfolg hat. Th. I.<br />

Aus dem Bankpersonal. (Einges.) An der ordentlichen Generalversammlung<br />

<strong>1946</strong> des Bankpersonalverbandes der Zentralschweiz<br />

wurde einstimmig folgende Resolution gefaßt:<br />

„Die Generalversammlung, nach Anhörung eines orieiitierenden<br />

Referates, begrüßt die Eingabe an die Banken betreffend<br />

die Klasfifikationsregelnng, stellt sich geschlossen hinter<br />

die Verbandsbehörde und die Eingabe und erwartet nach<br />

der bedrückenden Zeit der Ungewißheit eine befriedigende Regelung<br />

in der Zukunft, die nicht nur im Interesse des Bank-<br />

Personals, sondern des Bankgewerbes überhaupt liegt. Sr<br />

Unterwalduer Musiktag in Beckenried (2. Juni <strong>1946</strong>)<br />

Am kommenden Sonntag, den 2. Juni, findet in Beckenried<br />

der 3. Unterwaldner Musiktag statt. Der Festort ist bis in<br />

alle Details gerüstet und bietet Gewähr, den lieben Musikanten<br />

owie all den vielen treuen Freunden, Gönnern und Gästen<br />

von nah und fern einen Freudentag zu bereiten unter dem<br />

Motto: „Wenn am Sonntag die Dorfmusik spielt" Während<br />

emes Monats ist mm ein Teil der wirklich schönen und nützlichen<br />

Preise der Tombola im Schaufenster in der „Seebnra"<br />

ausgestellt. Hoffen wir, daß die noch restlichen Lose an den<br />

zwei letzten Tagen ihre Abnehmer finden werden, denn die<br />

Ziehung findet unter amtlicher Aufsicht während des abwechslungsreichen<br />

Unterhaltungsabends in der Festhütte statt Und<br />

nun mit einem allseitigen Glückauf und auf Wiedersehen am<br />

1. Juni in Beckenried! ^<br />

Sarnen. Eiuwohnergemeindeoersammluug. Sonntaa. den<br />

2. ^um <strong>1946</strong>, um 10.15 Uhr, bei der Pfarrkirche. Es kommen<br />

folgende Traktanden zur Behandlung-<br />

1. Kenntnisgabe vom Resultat der Gemeinde- und Scknlrechnungen.<br />

'<br />

2. Festsetzung des Steuerfußes der Polizei-, Kriegswirtschafts-,<br />

Schul- und Subventionssteuer (20 Rp Erliöhung<br />

der Letztgenannten).<br />

3. Wahlen:<br />

a) In den Kantonsrat aus 4 Jahre. — Im verfassungmaßigen<br />

Austritt befinden sich die Herren:<br />

Wirz Walter, Schatzli<br />

^1942"'<br />

von Wyl Leo, Hostatt, Kägiswil 1942<br />

Sifer Josef, Haliberg, Ramersberg 1944<br />

Ersatzwahl für das wegen Erreichung der<br />

Altersgrenze nicht wieder wählbare Mitglied<br />

Dillier Chr., sen., geb. 1875 193.<br />

Ersatzwahl für das verstorbene Mitglied<br />

Dr. E. Diethelm, Fürsprech '<br />

b) jjn den Einwohnergemeinderat auf vier<br />

1942<br />

,77 verfassungsmäßigen Austritt<br />

befinden sich die Herren:<br />

von Wyl Leo, Hostatt, Kägiswil<br />

iqo,<br />

Verwert Hans, Kaufmann, Schwendi qr«<br />

K"thriner Josef, Kapellmatt, Wilen i,,,t„ h<br />

Anwärtern befindet sich auch Hr. Hans B u r ch - D u 11 C "<br />

und ich möchte die Stimmbürger ersuchen, diesem ReM^'<br />

ten zu einer ehrenvollen Wahl zu verhelfen. Hans Au?»<br />

stand seit Kriegsbeginn im Dienste des Bundes (Armeen<br />

gazin). Diese Stelle wurde ihm auf Anfang Juni gelurtbioT<br />

da mit Kriegsende auch das Arnieemagazin aufgehoben iuifr<br />

de. So ziemlich alle übrigen Bewerber haben aber eine Po<br />

fition inne, tmihratb Herr Burch vor dem Nichts steht °<br />

ist Vater von fünf Kindern und als äußerst solider Mann' i*<br />

sannt. Treu und in jeder Lage sich immer zur katholische,, gf =<br />

ehe bekennend, gehört er zu den Gründern des katholische<br />

Arbeitervereins Sarnen und war dessen erfter*unb lanajäEi<br />

riger Präsident. Ich bin überzeugt, daß die Pfarrkirche in >fm,<br />

einen vorzüglichen Betreuer erhält; mit der Wahl verhelfen<br />

wir diesem lvackern Manne zudem zu einer sichern Existem<br />

und nehmen ihn, und seiner Familie eine schwere Sorge von<br />

den Schultern; zugleich verwirklichen wir damit ein' gutes<br />

Stück Familienschntz, da die Behörde die Besoldungsverhältnisse<br />

in zeitgemäßer Weise geregelt haben, was hier »och<br />

speziell dankbar anerkannt sein soll. — Also, Mitbürger aus<br />

allen Bezirken, an die Gemeindeversammlung von morgen<br />

Sonntag; harren wir ans und stimmen wir beim letzten Traktandum<br />

Herrn Hans Burch Dürrer als Sigrist.<br />

Sarnen. (Eiliges.) Die Wahl eines Kirchensigristeu macht<br />

viel von sich reden. Das Gotteshaus verdient liebevolle Bctrcnung.<br />

Darum soll die Auswahl nicht nach persönlichem<br />

Standpunkt, sondern nur nach jenem Gesichtspunkt erfolnen:<br />

Wer ist für das Gotteshaus der günstigste? — Es scheint<br />

daß die Nomination Karl Jmfeld Jakober das orrfite Zutrauen<br />

0<br />

verdient.<br />

Sarnen. (Einges.) ttantons. und Gemeinderäte sind nicht<br />

bloß Vertreter einer Gemeinde, sondern ebenso Kennzeichen<br />

vom Verantwortungcbewußtsein der Bürger. Darum wird<br />

die persönliche Integrität eines Wählbaren stark in die Wagschale<br />

fallen, die den Wählern die Linie weist.<br />

Es kann nie bloß eine Parteizugehörigkeit genügen, um<br />

ein Amt zu erreichen, sondern die nötigen ethischen Voraussetzungen<br />

müssen aus einem Menschen den Charakter bilden:<br />

.Religion, Tüchtigkeit, Seriosität usw. Wie das Volk moralisehe<br />

Qualifikationen überlegt, darin zeigt sich seine Reife und<br />

Hohe, — event, auch seine Tiefe.<br />

Großes Fußball-Turnier vom 23. evtl. 30. Juni auf dem<br />

„«ccfeld" in Sarnen. (Eing.)Wir möchten heute schon auf<br />

das große Fußball Turnier des einzigen Fußballklub von Ob-<br />

Waiden hinweisen. 9 Mannschaften aus 6 Kantonen werden<br />

iieics Mal nm den wunderbaren „Fresca"-Wanderbecher, gelüftet<br />

von der sportfrenndlichen, im ganzen Kanton bestens<br />

bekannten L ö w e n a p 0 t h e k e in Sarnen, antreten. Fußballfreunde,<br />

beachtet die Einsendungen und Inserate in den<br />

nach>,en Nummern. Reserviert heute schon diese Sonntage<br />

und erscheint zahlreich.<br />

or f®? rne . n ' I» frühern Jahren konnte man bei der<br />

«abrücke sehr viele Fischer, einer nach dem andern, sehen, die<br />

dem ichonen Fischersport oblagen. Nicht nur die Residenzfl>cher<br />

sah man, sondern auch etliche Giswilersischer, die manch<br />

1 hone Alet, Barben, Aeschen usw. herausholten. Letztes Jahr<br />

und auch dieses Jahr sieht man selten einen Fischer mehr,<br />

ragt man nach den Gründen, so erfährt man, daß den Fischen<br />

vom .llpnachersee, welche immer im Frühjahr die Aa hinaufzogen,<br />

der Aufstieg beim Rütlisteg versperrt sei. Wenn wir<br />

auch nicht Fischer sind, so erkennen wir nun auch, durch das<br />

fehlen der Fischer, wie man durch eine unverständige Verbauungsarbeit<br />

in den Flüssen dem Fischbestand schaden kann.<br />

c ! n . egehren der Fischer soll nun entsprochen worden sein<br />

und der nicht nötige Fall der Aa beim Rütlisteg bei der dieslaiiigen<br />

Korrektioiisarbeit herabgesetzt worden sein. Hoffen<br />

wir, daß die Fische ihre frühere Wanderung Alpnachersee-<br />

^arncrsee wieder aufnehmen werden, trotzdem die immerwährende<br />

Ausbaggern ng beim Aa-Ans lauf in<br />

en . p n a ch e r s e e der Fischerei gewiß auch schadet.<br />

Kerns. Jubilarenfeier. (Korr.) Der Verband schweizerischer<br />

Elektrizitätswerke, dem alle Elektrizitätswerke des<br />

-andes angeschlossen sind, feiert seit über 30 Jahren seine<br />

Urbeitslubilare, die 25 und mehr Jahre in, gleichen Unternehmen<br />

tatig waren. Die diesjährige Feier fand letzten Samstag<br />

und Sonntag in Montreux statt. 203 Jubilare erhielten<br />

m E ireiidiplom, 47 Veteranen einen Becher. Zu letzteren<br />

Dekorierten, die 40 Jahre gedient haben, gehört Herr alt<br />

bö"? ^ ° H ° K- Ihn, sxj herzliche Gratulation ent-<br />

Zug mit Gratulieren sind, so sei noch ein<br />

zweites ^ubilaum genannt. Der Bruder des obigen, hoch^<br />

£• ^" ter Zgnaz Heß in Engelberq wurde am ^<br />

nh v!<br />

Ü °" B'lchof Fidelis Battaqlia zum Priester gewcch<br />

und pr.mizierte am 14. Juni 1896. Am kommenden 30 I""'<br />

wird er in der Klosterkirche zu Engelberg die goldene Jube<br />

hochoorfer<br />

seifenflockfn<br />

(D<br />

&<br />

SM<br />

5


Sarnen / Samstag, den 1. Juni 194«<br />

7«. Jahrgang — Nr. 43 — 2. Blatt<br />

M i i t B M s r e u n d<br />

ZmBerkMdes GlticksWrs m<br />

I. unö 2. Zml<br />

für das finbetDotf PestaW in Troge»<br />

Hundertwusende von Kindern sind durch den Krieg Vollwaisen<br />

geworden. Ihre Heimat, selbst aus vielen Wunden<br />

blutend, kann sie nicht mit jener Liebe und menschlichen Einsüfiung<br />

betreue», wie das diese Aermsten der Armen nötig<br />

hätten. An einem Teil dieser unglücklichen Geschöpfe muß<br />

unser Land Elternstatt übernehmen, und zwar diesmal im<br />

Rahmen einer Dauerhilfe. Sie brauchen mehr als bloß einen<br />

kurzbefristeten Ferienaufenthalt, sie brauchen Erziehung,<br />

Verständnis, Geduld, Liebe.<br />

Für diese Vollnmisen wird in Trogen das Kiuderdorf Pestalozzi<br />

gebaut. Dort sollen sie in Großfamilien mit Erwachsenen<br />

ihres und unseres Landes zusammenwohnen, um das<br />

Bewußtsein zu behalten, im Schoße ihrer Eigenen zu loben,<br />

auch wenn die Behausung auf fremdem Boden steht. Bei voller<br />

Wahrung ihrer nationalen Besonderheiten lernen sie in<br />

ihrem Dorf die Wesensart anderer Nationen kennen, achteu<br />

und liebe».<br />

So soll das Kinderdors Pestalozzi am Fuße des Gäbris<br />

aus kleinsten! Raum ein lebendiges Mosaik verschiedener Völker<br />

werden, deren kleinste und ärmste Glieder hier eine Er-<br />

Ziehung erhalten, die neben der peinlichen Beachtung aller<br />

wirklich aufgeschlossenen pädagogischen Grundsätze frei ist von<br />

haß und Bergeltnngsgelnsten. Sie werden von Anfang an<br />

aus ihre künftige Rückkehr in die Heimat vorbereitet, um<br />

dort »ach Jahren als starke und fröhliche Bauleute an der<br />

Errichtung einer schöneren und gerechteren Ordnung mitzuarbeiten.<br />

Für diese Heimstätte wird an» 1. und 2. Juni in der ganzen<br />

Schweiz ein S t r aß e n v e r k au s durchgeführt, dessen<br />

Organisation die Stiftung Pro Juventute übernommen hat.<br />

Als Verkaufsgegenstand wählte man mit Absicht keine Plakette,<br />

mit dem sonst üblichen Festbändel, sondern ein leuchtend<br />

rotes, schwarzpunktiertes Marienkäserchen, welches aus<br />

einem grünen Efeublatt ruht. Mögen alle Schweizer diesen<br />

Glückskäfer an ihr Revers heften, damit dieses Symbol vielen<br />

Kriegswaisen echtes Kinderdorfglück verheiße!<br />

Müde« in der Landschaft<br />

Der Berner Heimatschutz schreibt uns:.<br />

Angesichts der furchtbaren Zerstörungen, die der Krieg an<br />

den Städten, Dörfern und an der Landschaft in den benachbarten<br />

Ländern angerichtet hat, will uns unser Land mit seinen<br />

unversehrten Siedelungen, den wohlbestellten Feldern<br />

nnd gepflegten Wäldern als ein wahres Schmuckstück vorkommen.<br />

Heiße Dankbarkeit überfällt uns, wenn wir den<br />

Blick an einem Sommertag von der Höhe aus über Täler<br />

und Höhen schweifen lassen, wo alles der Reife entgegenwächst,<br />

wo keine Wunden das Antlitz der Landschaft entstellen.<br />

Doch, wer aufmerksamer hinsieht, der entdeckt auch bei uns<br />

Wunden, Wunden, die nicht unbedingt sein müssen. Da und<br />

dort gähnen verlassene Kiesgrube». Man hat e r 5 r i e V U n l l w e l l<br />

i n © o f f : — -<br />

S v w a l d n e r P f a r r b l a s s<br />

Unermüdliche Kleinarbeit unseres Herzens<br />

-ir stehen in der Vorbereitung auf das P f i n g st f e st. Die morgige Epistel weist<br />

!in besonders eindringlicher Art darauf hin. Jesus hat gesagt: „Der Beistand,<br />

der Heilige Geist, wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch<br />

gesagt habe" (Joh. 14,26). Seien wir uns bewußt, daß Gott in jeder Messe, in der<br />

Epistel und im Evangelium, mit seinen eigenen Worten sich an uns wendet!<br />

Der Heilige Geist steigt herab und lehrt uns alles und erinnert uns an alles, was<br />

Christus einst gesagt hat. Die Hl. Schrift ist die schriftlich niedergelegte Botschaft Gottes<br />

an uns, das Sendschreiben, der Brief Gottes an die Menschheit. Wichtige Briefe<br />

verwahren wir gut und lesen sie immer und immer wieder. Damit sich kein Irrtum<br />

in die Hl. Schrift einschleiche, hat der Heilige Geist die Verfasser in besonderer Weise<br />

erleuchtet, hat ihnen Wahrheiten geoffenbart, die jenseits der natürlichen Erkenntnis<br />

liegen, hat dafür gesorgt, daß die Hl. Schrift in der katholischen Kirche unverfälscht<br />

bewahrt und erklärt werde.<br />

Die E p i st e l (epistula — Brief) enthält meist ein Kapitel aus einem Apostelbrief.<br />

Was war es für die Urgemeinden von Rom, Korinth, Ephesus ein. Fest, wenn ein<br />

Brief des hl. Paulus eintraf! Wie drängten die Leute zu den gottesdienstlichen Versammlungen,<br />

wo dieser Brief erstmals vorgelesen wurde! Justin, der um 165 den<br />

Martertod erlitt, berichtet, daß bei den sonntäglichen Zusammenkünften die Denkwürdigkeiten<br />

der Apostel oder die Schriften der Propheten vorgelesen wurden, solange die<br />

Zeit es erlaubte. Dieser Brauch wurde in der Messe beibehalten, nur hat die Kirche<br />

diese Lesungen bedeutend gekürzt und die- Auswahl der Abschnitte auf den jeweiligen<br />

Charakter des Tages oder des Festes abgestimmt.<br />

Die Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes beschreiben<br />

das Leben Jesu. Evangelium bedeutet „frohe Botschaft". Die Evangelienabschnitte<br />

des Meßbuches beginnen mit den Worten „In illo tempore, in jener Zeit", in jener<br />

glücklichen Zeit, wo Jesus sichtbar auf Erden wandelte und lehrte, wo das Volk ihn<br />

umdrängte und die Apostel bei ihm waren. Das Evangelium ist nicht nur selige<br />

Erinnerung an jene Zeit, sondern im Evangelium der Messe tritt Jesus selbst vor<br />

uns hin und lehrt uns genau wie damals, so wie er in der Konsekration und Kommunion<br />

als Priester und Hirte sich opfert, uns führt und nährt. Fein sagt der hl.<br />

Augustin: „Das Evangelium ist >der Mund Christi. Er selbst thront im Himmel.<br />

Aber auf Erden hört er nicht auf, zu uns zu sprechen." Darum betet der Priester tiefgebeugt<br />

vor dem Evangelium in der Altarmitte um reines Herz und reine Lippen<br />

und um den besondern Segen Gottes, „um das heilige Evangelium würdig und geziemend<br />

verkünden zu können." Jeder Christ lerne gleiche Ehrfurcht vor dem Worte<br />

Gottes!


haben es hier also mit Anfängen einer Brutpflege zu tun,<br />

so wie wir dies bei höher entwickelten Tieren vorfinden.<br />

Die Nahrung der Werre besteht zur Hauptsache aus<br />

pflanzlicher Kost, doch werden Engerlinge, Schnecken und<br />

Regenwürmer nicht verschmäht, insofern wäre -die Maul<br />

wurfsgrille also zum Teil ein nützliches Tier (Insekt), schadet<br />

aber beim Graben ihrer Gänge durch das Zerbeißen der<br />

Wurzeln und Ausheben junger Pflanzen. Der dadurch angerichtete<br />

Schaden kann unter Umständen enormen Umfang<br />

annehmen.<br />

Bekämpfung. Als besonders radikales Mittel haben<br />

sich die TET-Werrenkörner seit langem einen Namen gemacht.<br />

TET-Werrenkörner werden am Abend breitwürfig ausgestreut<br />

oder in kleinen Häufchen von 10—20 Körnern aus das Beet<br />

verteilt. Die Prozedur ist nach 10—14 Tagen zu wiederholen<br />

bis zur vollständigen Vernichtung des Schädlings. Bedarf<br />

je nach Befall: 250—350 gr pro Are Land (100 Quadratmeter).<br />

Obstmade und Schorf.<br />

Wurmstichige Früchte werden vom Handel und vom Kon<br />

sumenten mit Recht abgelehnt. Statt im Herbst darüber zu<br />

schimpfen, muß jetzt dagegen angekämpft werden. Die Bespritzung<br />

gegen die Obstmade hat auf nußgroße Aepfel zu erfolgen.<br />

Das wird in frühern Lagen Ende Mai und in fpätern<br />

Lagen anfangs Juni der Fall sein. Damit gleichzeitig<br />

der Schorf bekämpft wevden kann, der infolge der regnerischen<br />

Witterung sehr stark auftritt, ist mit folgender Brühe<br />

zu spritzen: 0,5 — 0,8 Prozent Schwefelkalkbrühe -f 1 Prozent<br />

Bleiarsen, d. h. auf 100 l Wasser 5—8 bl. Schweselkalkbrühe<br />

+ 1 kg. Bleiarsen. Für die gegen Schwefelkalkbrühe<br />

empfindlichen Sorten wie Sauergrauech und Bernerrosen<br />

usw. kann statt 5 dl. Schwefelkalkbrühe 7,5 dl. Organol<br />

oder Pomarsol verwendet werden.<br />

Sicherer wirken zwei Obstmadenbespritzungen. In diesem<br />

Falle wird nur % Prozent Bleiarsen verwendet. Die zweite<br />

Bespritzung hat 14 Tage nach der ersten zu erfolgen. Nur<br />

wertvolle Sorten spritzen, diese aber mit aller Gründlichkeit.<br />

S. Z. O.<br />

Für den Arbeiterstand<br />

Die christlichen Gewerkschaften im Vormarsch.<br />

In ^ den christlichen Gewerkschaftskreisen wird seit einiger<br />

Zeit wiederum darüber gesprochen, daß der rote Terror<br />

um sich gegriffen habe. Bor allem melden die christlichen Metallarbeiter,<br />

daß das Zusammenarbeiten mit den sogenannten<br />

neutral organisierten Gewerkschaftern heute durch die<br />

extremen Gewerkschafter, die sich politisch in der PdA gruppiert<br />

haben, sehr schwer geworden sei. Man schrecke in diesen<br />

Kreisen nicht mehr davor zurück, die Koalitionsfreih<br />

e i t zu einem Nichts zu machen. Der rote Terror mit dem<br />

Schlagwort „Rot oder kein Brot" sei wieder an der Tagesordnung.<br />

Wir christlichen Holz- und Bauarbeiter müssen gestehen,<br />

daß wir in dieser Beziehung im Holz- und Baugewerbe<br />

noch wenig zu spüren bekamen. Unsere christlichen<br />

Holz- und Bauarbeiter sind heute so gut gewerkschaftlich ge^<br />

schult, daß sie gegen solche Angriffe ohne weiteres die Stirne<br />

bieten können. Allerdings können auch wir feststellen, daß<br />

iin Baugewerbe sich seit einiger Zeit Extremisten bemerkbar machen.<br />

Da es sich aber vorwiegend nur uni Schlagwortgewerkschafter<br />

handelt, sind diese Angriffe bis heute<br />

belanglos gewesen und werden es auch in Zukunft sein.<br />

Das beweist auch unser aktives Vorwärtsschreiten, unsere<br />

gewerkschaftlichen Erfolge, die der CHB zu verzeichnen hat.<br />

Aus dem Bericht des erweiterten Zentralvorstandes konnte<br />

man entnehmen, daß es auch in bezug auf die Mitgliederzahlen<br />

aufwärts gegangen ist.<br />

Auch die Christlichen Gewerkschaftsverbände der Bundes-<br />

Hahnen und der PTT können berichten, daß es aufwärts gehe.<br />

Alle Angriffe der Reaktionäre von links und rechts können<br />

der erfreulichen Entwicklung der christlichen Gewerkschaftsbem-gung<br />

der Schweiz keinen Abbruch tun. Deshalb ergeht<br />

der Ruf an unsere Kollegen vom CHB: immer wieder freudigen<br />

Einsatz für unsern CHB, für die Werbung von Mann<br />

zu Mann!<br />

(»Holz-, und Bauarbeiter".)<br />

Für die Hausfrau<br />

Einmachen mit wenig Zucker.<br />

Die Einmachzuckerration reicht trotz ihrer Erhöhung auf<br />

4,5 kg nicht aus, um Konfitüren uud Kompott nach den Vorkriegsrezepten<br />

einzumachen. Wir werden uns daher die<br />

Kriegserfahrungen zunutze machen und alle eingemachten<br />

Früchte, Konfitüren und Kompott kochend einfüllen. Wenn<br />

alle Borsichtsmaßregeln eingehalten werden, halten diese Konserven<br />

sehr gut. Gläser und Gummiringe dürfen nicht defekt<br />

und müssen peinlich sauber fein. Sie sind vor dem Einsüllen<br />

zu erwärmen. Wichtig ist, daß das Einmachgut rasch siedend<br />

heiß eingefüllt wird und daß man die Gläser bis zum<br />

Rand füllt. Der Verschluß ist sofort aufzulegen; die Bügel<br />

dürfen nicht entfernt werden.<br />

Um möglichst viel von dem dieses Jahr voraussichtlich<br />

reichen Früchtesegen einmachen zu können, werden wir uns<br />

von der Monatsration etwas zu Einmachzwecken ersparen.<br />

Während mancher Monate sind wir ja mit einer Zuteilung<br />

von nur 500 gr ausgekommen, was uns somit auch heute möglich<br />

sein dürfte.<br />

Die vielseitige Verwendung von Birnendicksaft.<br />

Birnendickfaft dient vor allem als Brotaufstrich. Er ist<br />

nicht nur wohlschmeckend, sondern auch sehr ausgiebig und<br />

deshalb nicht teurer als Konfitüren. Sehr praktisch ist sodann<br />

die Verwendung als Tourenproviant und zwar sowohl als<br />

Nahrung, wie bei 6—8fachcr Verdünnung mit Wasser als<br />

erfrischendes Getränk. Tee, besonders Linden-, Apfel-, Kräuter-<br />

und Hagenbnttentee kann mit Birnendickfaft gesüßt werden<br />

Ein kleiner Löffel voll genügt für ein Glas Tee '<br />

mich in Frucht- und Süßspeisen kann der Zucker —<br />

teilweise durch Birnendicksaft ersetzt werden. Das gleick.<br />

l '<br />

für das Einmacheu, und zwar in erster Linie beim<br />

einfüllen von Früchten und bei der Herstellung von T<br />

konfitüre. Dicksaft wirkt dabei allerdings etwas weniger *<br />

servierend<br />

,<br />

als<br />

„ra<br />

Zucker.<br />

Qiirfpr re-<br />

(S.P.Z)<br />

Vorteilhafte Rezepte mit Birnendicksaft.<br />

Fruchtsalat: Zugabe an Stelle von Zucker, wirkt p 9lci f<br />

bindend. ' ^<br />

Birchermüesli: Birnendicksaft statt Zucker, wirkt bm* ,<br />

und süßend.<br />

Kompotte: Die Früchte mit wenig Wasser unter öfter<br />

Rütteln weich dämpfen und nach dem Auskühlen mit Di?<br />

saft, evtl. wenig Zucker süßen. )n Frage kominen besonder/<br />

»e Fruchtkompotte, die dem Dicksaft geschmacklich verwand<br />

sind wie Aepfel, Birnen, Rhabarber und Pflaume» foJJJ 1<br />

und Beeren mit zartem Aroma ertragen das Süßen mit 3??<br />

saft weniger (Erdbeere, Hagenbutte, Aprikose). (S.P;z ,<br />

Die Erfüllung der Sozialforderung der Liebe<br />

äußert sich praktisch im Alltag aus vielgestaltige<br />

Schon die Art und Weise, wie man beim Beginn d<br />

Arbeit einander begrübt, wie der Vorgesetzte den >>,?<br />

tergebenen empfängt, wie der Untergebene von, $ 0t<br />

geletzten in seiner Abwesenheit spricht, wie man J<br />

genseitige v"" Charaktersehler ' .—' • ' erträgt, " " ' beurteilt Uno und ver-<br />

zeiht, wie man einander aus der Verlegenheit hilft [i»h<br />

Möglichkeiten zur Betätigung der Bruderliebe. Nehme» NcL»,,<br />

mir wir rttf an Bundesrat tUftnH£äl*ni Motta sei. fpf f*itf ein Beispiel. cn Von ihm<br />

wird erzählt, daß, wen» er am Morgen ins Bitt« kam<br />

jeden Angestellten in zuvorkommender und liebenswürdiger<br />

Weise begrüßte und für jeden ein freundliches<br />

Wort bereit hatte.<br />

S o m a h n t der Papst<br />

„Priester, geht zum Arbeiter! Geht vor allen, zum<br />

armen Arbeiter und überhaupt, geht zu den Armen! Die<br />

Armen sind ja in der Tat den Nachstellungen der Aufiviegler<br />

am meisten ausgesetzt... Wenn der Priester nicht<br />

zu den Armen und Arbeitern geht, um ihnen die Augen<br />

zu öffnen und sie vor Vorurteilen und falschen Theorie»<br />

zu beivahren, so werden sie leicht eine Beute der<br />

Sendlinge des Kommunismus!"<br />

Aus dein Papstrundschreiden gegen den Kommunismus.<br />

Der Kommunismus und seine Brüder in verschiedeiler<br />

roter Farbe sind heute die größte Gefahr des ChriftentuinS.<br />

Jeder zeitausgeschlossene Katholik schöpfe hier<br />

klare Antivort auf die brennenden Gegenwartsfragen und<br />

kaufe das preisiverte, übersichtliche Rundschreiben: „Riindschreiben<br />

gegen den Kommunismus".<br />

Sammelstelle für Sie KorrtffcloMfon<br />

sür öle hungernden in Österreich<br />

Sarnen: Herr Karl Müller, Landesprodukte<br />

Schweudi: Herr Verwert, Bäckerei<br />

Wilen: Herr Otto Rammelmeyer, Landesprodukte<br />

Kägiswil: Herr Josef Fanger, Sennerei<br />

Ramersberg: Herr Kiser, Teilenvogt, Hostatt<br />

Alpnach: Herr Heß, Landesprodukte<br />

Alpnach-Stad: Herr Balz Wallimann, Sektionschef<br />

Sachsein: Landwirtschaftliche Genossenschaft<br />

Lungern: Landwirtschastliche Genossenschaft (Depot: Familie Mina)<br />

Kerns: Herr Röthlin, Konsum<br />

St. Niklausen: Herr PostHalter Etlin-Michel<br />

Melchthal: Herr Röthlin, Kirchensigrist.<br />

flus<br />

Die Firmung in Engelberg findet Dienstag, den 4. Juni, statt.<br />

Den Pfarreien<br />

Bischöfliches Kommissariat.<br />

in fCrmJf, > ^ l Ehr,st. Himmelfahrt, Jahrestag der Kirchweihe der Kathedrale<br />

in Chur, Messe von der Kirchweihe 2. und Schlußev. vom Sonntag in der Oktav von Christi<br />

Himmelfahrt Montag. Von der Himmelfahrtsoktav, 2. Kirchweihoktav, 3. für den Papst<br />

Dienstag. Hl Franz Carraccioli, 2 Himmelfahrtsoktav, 3. Kirchweihoktav. Mittwoch. Hl'<br />

Bonifaz, 2. Hrmmelfahrtsoktav, 3. Kirchweihoktav. Donnerstag. Oktavtaa von Christi Himmelfahrt,<br />

2. hl. Norbert, 3. Kirchweihoktav. Freitag. Her^-Jefu-Freitaa. Kirchweihoktav, 2. vom<br />

S 2 m'xt ® bm u Papst. Samstag. Vig.l von Pfingsten, gebotener Fast- und<br />

Abst«nenztag. Wasserweihe, Prophetien. Amt.<br />

Pfarrei Sarnen.<br />

f S o n n t a g : Kommuniontag der Männer'und Jungmänner. Sl. Messen-<br />

Her -Jesu-AndochTnnd Cegci^1"<br />

des Allgemeinen Krankenvereins. 19.30 Uhr<br />

Mon tag : Dreißigster für Dorfschastspräsident Dr. Caspar Diethelm.<br />

Dienstag und Mittwoch: Alles Stiftjahrzeit.<br />

ie.ä^Si n 17<br />

5^<br />

u»'<br />

»•«<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag. Altes Stiftjahrzeit.<br />

Pauline^Jmftld-Odermatt" ^ ^stinenztag. Wasserweihe. Stiftmesse für Gottfried und<br />

Männerapostolat, Jgnat. Männerbund, Arbeiterverein, Gesellenverein, ^unamannkckait<br />

Pfadfinder. Sonntag: Generalkomniunion.<br />

'<br />

Jungmai,nfchaft. Sonntag: 20 Uhr Versammlung der jüngeren Abteilung<br />

Jungfrauenkongregatlon. Der Gruppenabend der Jungsodalinnen wird um acht Tage<br />

M<br />

verschoben.<br />

Freitag: 6 Uhr hl. Opfer.<br />

'<br />

Wilen. Sonntag: 0.30 Uhr hl. Messe. 19.30 Uhr Rosenkranz<br />

Ramersberg. Montag und Mittwoch (B): 7 Uhr heilige Messe<br />

Stalden. Sonn lag: Seelensonntag. Gemeinschaftskommunion der Junamaimsckast und<br />

des Männerapostolates. Aushilfe P. Kapuziner. Bitte Beichtgelegenheit schon Vorabends von<br />

17—19 und 2V-2I Uhr benutzen! 6 Uhr Frühmesse. 7.30 Uhr Jugendgottesdienst. 8 45 Uhr<br />

Hauptgottesdienst. Baufondsopfer. 13.30 Uhr Christenlehre. 14 Uhr Segensandacht ,um Heiligen<br />

Geist. Werktags Herz-Jesu-Andacht anschließend an die Schulmesse.<br />

Donnerstag: 20 Uhr heilige Stunde.<br />

. Frühmesse Suhneandachl und Segen Feierliche Clifljahrzeil für Jung,<br />

frau Christina Verwert, Sage.<br />

'<br />

Z.??lstag: Tauswasserweihe anschließend an die Frühmesse.<br />

Kagiswil. Samstag: Von 5 Uhr an Beichlgelegenheil.<br />

«w? «'In * c.® * . ®. on J'<br />

Q " beichlgelegenheil. 6 Uhr Frühmesse mit Ansprache.<br />

Halb 9 Uhr Hauptgottesdienst. I Uhr Christenlehre. Halb 8 Uhr Gebetswache.<br />

:<br />

ber<br />

gelegenheit<br />

^tta9<br />

Schulkinder. Von 5 Uhr an auch für Erwachsene Beichtgebet<br />

und^eier'lich^Ägen^^'^^<br />

8 11<br />

iiommunionmesse der Schulkinder, Weihe-<br />

- a m s t a g : Priestersamstag. Gebet für die Priester. Sliflmesse für Melchior Fanger.<br />

Pfarrei KernS.<br />

0 " " * «0 : Heilige Messen: 4 Uhr, 6 Uhr, 7.15 Uhr. 8 Uhr und 10 Uhr.<br />

, m unwn der Mäniier- und Jungmännerkongregation und der Jungmannschast.<br />

Zungmannschaft<br />

1 2<br />

im<br />

3EWK. 0<br />

wnä d e ä<br />

12.30 Uhr Christe,»ebre Christenlehre und Andacht. ' Bersainmm<br />

Arbeitervereins im im .Rökl!" „Rößli". 1 In o .m iihr Uhr Gebetswache.<br />

M 0 n t n S . &<br />

Uhr. Alte gest<br />

^ayrzeit.<br />

^ak' ett<br />

Lammlung der eyrw.<br />

l<br />

Patres<br />

?<br />

jtapuziner.<br />

urrcr / ilapellmatl, in Eiebeneich,<br />

seit für 0 (fhunrj? SA,?i'i tmCf L e cT ^nhauS für Jüngling Arnold Dürrer, Weid. Gest. Jahr-<br />

®<br />

U ? b i fetn Ehefrau Joseflna Bacher.<br />

Alte gest. Jahrze'it" Beinhans für Franz Egger und seine Ehefrau Jaliana Egger.<br />

Röchlin^ Bunibnl^<br />

>m Beinhaug für Kapellvogl Maria Durrer und 3°f e f sl<br />

Freitaa. A°hrse.t f..r Ltirchensigrist Zosef Rölhlin-Durrer.<br />

n m a t ru r Stiftmesse für Ungenannt. Alle gest. Jahrzeit.<br />

n8 ' ^'bolener Fast- und Abslinenzlag. Pfingstwasferweihe. Alle gest. Jahrzeit-<br />

"" WO«»««"»- ° »<br />

Montag sind Brmitniessen.<br />

»20 »h- totKMmt. 13 lll)t<br />

i i . « w « S A S i f t i Ä « . . .<br />

"T' X :: ¥ ; 7.«0«nb 18 Uljr fflMte, 61ei# .<br />

Gottesdiensteil Opstt ü- Tr">Mttrsdienst^ H.30 '.Im! mit Predigt. beid""<br />

Jesu-Andacht.<br />

' ° Kirchenrenovation. 13 Uhr jiinder. und Christenlehre. Herz<br />

FrVitaa'- l 1 p«^f äa


messe feiern. Kerns und ein weiterer Bekannten- und Freundeskreis<br />

im alten Land schicken herzliche Glückwünsche an den<br />

Fuß des Atlis. Auf noch viele Jahre bei ignatianischem Humor!<br />

Kerns. V e r t a u s ch t e R o l l e n. (Eing.) Ein Narr oder<br />

eine Närrin erbricht die Täubi wegen der Landsgemeinde dadurch,<br />

daß er oder sie letzter Tage im „Vaterland" und im<br />

Luzerner Tagblatt" ein Inserat erläßt, worin für den neuen<br />

Regierungsrat ein Bürofräulein gesucht wird. Nur Dumme<br />

haben die Fälschung nicht bemerkt. Die Annoncenbüros können<br />

zusehen, wie sie sich für die Inserate bezahlt machen. Vielleicht<br />

so, daß sie den Jnseratbefteller in Hose oder Unterrock<br />

als Güselkübel anstellen. Maul und Deckel wären große genug.<br />

Sächseln. (Korr.) Im Hause des Herrn Schuhmachermeister<br />

Walter Omlin, gegenüber der Kirche, das gegenwärtig im<br />

Keller- und Erdgeschoß einer durchgreifenden Erneuerung<br />

unterzogen wird, grub mau ani Freitag der vergangenen<br />

Woche, den 24. Mai, ca. einen halben Meter unter dem bisherigcn<br />

Kellerboden und zweieinhalb Meter unter dem Heutigen<br />

Straßenniveau fünf menschliche Skelette aus.<br />

Die Skelette lagen parallel nebeneinander, und es muß angenommen<br />

werden, daß es sich um eine Begräbnisstätte aus<br />

der Zeit handelt, da der Dorfbach noch nicht das heutige Bett<br />

benützt, sondern weiter hinten seinen Weg in den See genommen<br />

hat. Die Sache wird noch eingehender untersucht.<br />

Giswil. (Korr.) Obwohl St. Petrus das Regenprogramm<br />

nicht abändern wollte, mußte die Maigemeinde in die<br />

Pfarrkirche verlegt werden. Das so reichhaltige Traktandum<br />

an Wahlen und Beschlüssen vermochte die Stimmfähigen<br />

recht zahlreich heranzulocken. In taktvoller Weise eröffnete<br />

Einwohnergemeindepräsident Josef Berchtold-Halter die Gemeinde<br />

und wies auf die weltpolitische Lage hin, die sehr prekär<br />

vor uns liegt. Trotz Not, Elend und Bitterkeiten läßt sich<br />

heute noch kein Friede fühlen. Heimsuchung und Verbannung<br />

lasten noch schwer auf den Völkern Europas, die Heim und<br />

Habe und all ihr teures Gut verloren haben, das Glück des<br />

Familienlebens zerstört und nun in Trümmern und Höhlen<br />

verfolgt und vertrieben, armselig einer neuen Zukunft harren.<br />

Und wir im Friedenslande können unverdient, gehütet von<br />

Gottes Barmherzigkeit und Güte, das Glück der Freiheit und<br />

den Frieden in Gemeinde und Pfarrei, in Familie und Beruf<br />

ungestört genießen. Doch haben wir linksextreme Stürmer<br />

am Werke, die Haß und Zwietracht säen, Mißtrauen einflößen<br />

und die Bürger aufwiegeln, um alles Gute und Bindende<br />

über Bord zu werfen. Diesen satanischen Kräften müssen wir<br />

mit aller Entschiedenheit entgegentreten, indem wir für<br />

Wahrheit und Gerechtigkeit und für das Gute und den Wohlstand<br />

aller kämpfen. Halten wir treu zusammen, schaffen wir<br />

miteinander und füreinander in gutem sozialem Sinne. Nur<br />

so können wir all das Schwere überbrücken. Betreff Arbeitsbeschaffung<br />

muß erwähnt werden, daß noch verschiedene Projekte<br />

der Prüfung unterliegen und erst im Herbst zur Vollmachterteilung<br />

unterbreitet werden können. Man trage Sorge<br />

zu den Gemeindefinanzen. Das Geld ist schwer einzubringen,<br />

ausgegeben ist es leichter, und die Zukunft zeigt uns mehr<br />

Dornen als Rosen. Was die Einrichtung der Kirchenheizung<br />

betrifft, sind die Behörden daran, auf billigstem Wege die<br />

Sache zu verwirklichen. Man bittet um Geduld. In Sachen<br />

Steuerfragen muß gesagt werden, daß man es sehr begrüßt,<br />

mit der Steuerangabe ehrlich zu sein. Wir wissen es zur Genüge,<br />

daß keiner gerne Steuern bezahlt. Doch aus diesem<br />

Steuergeld muß vieles unterhalten werden. Seid aufrichtig,<br />

damit unliebsame Differenzen vermieden werden. Mit diesen<br />

Worten eröffnete der Präsident die Maigemeinde.<br />

Die Wahlen in den K a n t o n s r a t wurden erledigt mit<br />

der Bestätigung der zwei Mitglieder Otto Halter, Schribersmatt,<br />

und Hermann Abächerli, Bürgerpräsident. Letzterer<br />

dankte dem Volke für das Zutrauen und erklärte sich bereit,<br />

auch künftighin das Möglichste zum Wohle der Allgemeinheit<br />

zu tun. Von den vier Mitgliedern des Einwohnergemeinderates:<br />

Peter Ming, Rudeuz, Jos. Abächerli-Euz, Schwand,<br />

Fabrikant Alois Sigrist-Wehrli, und Förster Josef Eberli,<br />

demissionierte der erstere, während die übrigen auf weitere<br />

vier Jahre bestätigt wurden. Den Grund der Demission Peter<br />

Ming gab Gemeindepräsident Berchtold-Halter bekannt, der<br />

zugleich die Verdienste des Zurücktretenden während der<br />

Amtsdauer von 12 Jahren würdigte und ihm den Dank des<br />

Einwohnergemeinderates und der ganzen Gemeinde erstattete.<br />

Gemeinderat von Moos, Metzgermeister, ersuchte Herrn Ming,<br />

sich einer Wiederwahl zu unterziehen, wozu sich dieser aber<br />

nicht mehr bewegen ließ. Von feiten der christlich-sozialen<br />

Arbeiterschaft ist dem Gemeindepräsidium das Gesuch gestellt<br />

worden, ihnen diesen Sitz zu überlassen; sie portierten Herrn<br />

Werner Wälti. Von anderer Seite fielen Vorschläge auf Hans<br />

Halter, Bäckermeister, Arnold Mathis, Dürrast, und Sigsried<br />

Berchtold jnn., Eisenhandlung. Letzterer unterstützte den<br />

Vorschlag von Bäckermeister Halter. Das absolute Mehr fiel<br />

auf Bäckermeister Halter. Zur Wahl des Gemeindepräsidenten<br />

siel ein Vorschlag auf Sigrist Alois, der aber die Wahl energisch<br />

ablehnte. Gewählt wurde wiederum ehrenvoll Berchtold-<br />

Halter. Als Vizepräsident wurde Josef von Moos, Metzgermeister,<br />

gewählt. — Die Vollmacht- und Krediterteilung an<br />

den Gemeinderat für Erstellung eines neuen Feuerwehrgebäudes<br />

zu Diechtersmatt, hinreichend orientiert von Feuerwehrinspektor<br />

Hptm. Hermann von Ah, wurde unbestritten gutgeheißen.<br />

Damit war das Traktandum der Einwohnergemeinde<br />

erschöpft, und Gemeindepräsident Berchtold-Halter bemerkte<br />

abschließend noch, allzu viele Anlässe und weltliche Feiern<br />

der Jahrgänger zu beschränken. Das Geld soll für notwendigere<br />

Dinge gebraucht werden. Man möge auch aus den<br />

Sonntag besser Rücksicht nehmen, ihn besser heiligen und das<br />

Heuen am Sonntag nach Möglichkeit unterlassen. Die Witterung<br />

ist günstig genug, das Dürrfutter werktags unter Dach<br />

zu bringen. Damit schloß würdig die schöne Maigemeinde<br />

der Einwohner.<br />

Die Bürgergemeinde unter Hermann Abächerli-<br />

Enz, Bürgerpräsident, beschäftigte sich mit der Vollmacht- und<br />

Krediterteilung an den Gemeinderat für Ankauf und Ausbau<br />

einer Militärbaracke auf der Herber für eine Familienwohnung<br />

und ebenfalls dem Ankauf einer Drahtseilanlage vom<br />

Militär, was einmütig gutgeheißen wurde. Schließlich wurde<br />

auch gebührend Kenntnis genommen von den Verhandlungen<br />

mit der Firma Boltz in Luzern, für den Verkauf von Allmendland<br />

zu Diechtersmatt. Um 11.45 Uhr konnte die in Eintracht<br />

verlaufene Tagung geschlossen werden.<br />

Engelberg. Theater - Aufführung. Die Engelberger<br />

Theatergesellschaft hat sich mit dem Stücke „Bärgkamerade",<br />

Volksschauspiel in fünf Akten von I. Muff, als eine<br />

spielgewandte Truppe vorgestellt. Vor dem immer vollbesetzten<br />

großen Kursaal ging das Stück bereits dreimal über die<br />

Bretter, und im kommenden Sommer steht es erneut auf<br />

dem Plan der Kurortveranstaltungen. Das Stück mit seinen<br />

Motiven aus der Bergwelt, mit Problemen, die jedes Berg-<br />

Volk beschäftigen, muß als eine glückliche Wahl für Engelberg<br />

bezeichent werden, was auch die große Anteilnahme des<br />

Talvolkes bestätigte. Die Aufführung war ein kleines Meisterstück,<br />

denn Spieler wie Bühnenausstattung waren durchwegs<br />

glänzend und einige Szenen und Bühnenbilder von<br />

einer natürlichen und eindringlichen Schönheit. Besonderes<br />

Lob verdient das glatte Zusammenspiel, die belebten Volksszenen<br />

und das Hervorheben des Wesentlichen. So gewann<br />

die gesamte Handlung an Leben und Frische, und die im<br />

Stücke gelegene Dramatik wurde plastisch herausgearbeitet.<br />

Wie sorgfältig und gewissenhaft die Regie arbeitete, das zeigt<br />

allein die Kostümierung, denn man scheute sich nicht — das<br />

Stück spielt im Bündnerlande — echte Bündnertrachten beizubringen.<br />

Die Einzelspieler standen teilweise auf einer erfreulichen<br />

Höhe der Schauspielkunst und machten einer Dilettantenbühne<br />

alle Ehre. So Ambros Badrutt, der alte Bergsührer,<br />

und Maria, sein Weib, Jürg, der junge Führer, und<br />

Angelika, .das Mündel, ein vorzügliches Charakterpaar; vortrefflich<br />

interpretierte der Kronenwirt Marzett seine Rolle,<br />

wie Nino Falett, der Wilderer, und geradezu groß waren<br />

Erich von Selten, als Fabrikdirektor und seine Tochter Thilde.<br />

wie die nervöse Sekretärin Silvia. Von einer reizenden<br />

Natürlichkeit war der Geißhirt Seppli, wie Bonatsch, der<br />

Senn, und Jöri Malaun, ein Seiler. Man darf der Spielleitung<br />

das Kompliment machen, daß sie in der Personenauswahl<br />

eine glückliche Hand hatte. Der rührigen Theatergesellschaft<br />

Engelberg aber gebührt Dank und Lob für die<br />

vortreffliche Leistung und die Tätigkeit auf dem Gebiete des<br />

kulturell-gesellschaftlichen Lebens der Talschaft. (Eing.)<br />

Engelberger Sommersaison. Der führende Sommerplatz<br />

unter den zentralschweizerischen Höhenstationen hat seine Saisonvorbereitungen<br />

getroffen. Ein neuer, sinnvoller und schön<br />

gestalteter Sommerprospekt verkündet wiederum die Herrlichleiten<br />

dieses einzigartigen Hochtales am Fuße des Titlis. Ersrenlich<br />

ist, daß darin die Landschaft besonders stark betont<br />

wird, denn der Hauptvorzug von Engelberg wird immer seine<br />

ideale Lage bilden und die verschwenderische Fülle der<br />

landschaftlichen Schönheiten. Das Sommerplakat wirbt mit<br />

einem stolzen Fahnenschwinger aus hoher Alp und vermittelt<br />

so den gebirgigen Charakter Engelbergs. Bereits haben eine<br />

Reihe von Hotels ihre Pforten geöffnet und in den nächsten<br />

Tagen folgen weitere, wie auch die Betriebsanlagen der verschiedenen<br />

Sportplätze frei gegeben werden. Daß das „Kinderparadies<br />

Engelberg" diesen Sommer ebenfalls in vollem<br />

Umfange wieder eröffnet wird, das dürfte bei groß und klein<br />

Beachtung finden und Freude auslösen, s.<br />

Mscha« ms öle «gemeinSe in Lärmn<br />

ii.<br />

Neben den Sachgeschäften wird an der diesjährigen Maigemeinde<br />

auch den Wahlen in den Kantonsrat und Gememderat<br />

große Beachtung geschenkte Drei Mitglieder des<br />

Kantonsrates, die Herren Walter Wirz, Leo von Wyl und<br />

Josef Kiser befinden sich im Austritt; ihre Wiederwahl ist<br />

unbestritten. Eine Ersatzwahl muß für das wegen der Erreichung<br />

der Altersgrenze nicht wieder wählbare Mitglied<br />

Christian Dillier, fen., und für das verstorbene Mitglied Dr.<br />

C. Diethelm getroffen werden. Beide Mandate wurden seinerzeit<br />

von der konservativen Volkspartei gestellt. Die konservative<br />

Volkspartei beansprucht auf alle Fälle das erste<br />

Mandat und schlägt dem Volke als Kantonsrat Herrn D r.<br />

Hans Ming vor. Dem Frieden zuliebe ist man geneigt,<br />

bei einer geeigneten Kandidatur der Oppositionspartei das<br />

zweite Mandat für diesmal zu überlassen.<br />

Für den Einwohnergemeinderat kommen 10 Mitglieder<br />

in die Wiederwahl: Leo von Wyl, Hans Verwert, Josef Kathriner,<br />

Viktor Saladin, Gregor Burch, Simon Küchler,<br />

Beat Schnider, Josef Seiler (Stimmfreigabe!), Christian Dillier-Wyrsch<br />

und Melk Kathriner. Zum großen Bedauern hat<br />

Korporationspräsident Hans Verwert, Schwendi, die Demission<br />

eingereicht. Am letzten Donnerstag hat eine öffentliche<br />

Versammlung in der Schwendi zu dieser Ersatzwahl Stellung<br />

bezogen und mit großer Mehrheit Herrn Landesfähnrich<br />

Alois Burch, Rütihaus, Schwendi, als Gemeinderats-<br />

Kandidaten in Vorschlag gebracht. Herr Alois Burch dürfte<br />

der gegebene Mann sein, den Bezirk Schwendi im Gemeinderat<br />

tatkräftig und ehrenvoll zu vertreten. In mustergültiger<br />

und uneigennütziger Weise hat sich Herr Alois Burch den<br />

ganzen Krieg hindurch als Quartiermeister für die gesamte<br />

Schwendi zur Verfügung gestellt; die abgelegten Rechnungen<br />

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waren sauber und tadellos geführt. In seiner Eigenschaft als<br />

Feuerwehrtommandant und nicht zuletzt als Präsident der<br />

Musikgesellschaft Schwendi hat sich der Vorgeschlagene als einen<br />

fähigen Stopf erwiesen. Seine Hilfsbereitschaft auf allen<br />

möglichen Gebieten ist überall in der Schwendi bekannt. Hr.<br />

Alois Burch verdient eine ehrenvolle Wahl.<br />

Unbestritten ist die Wahl des Gemeindepräsidenten.<br />

Die Bürgergemeindeversammlung wird anschließend an<br />

die Einwohnergemeindeversammlung Kenntnis nehmen vom<br />

Resultat der Armen-, Spend- und Waisenhausrechnungen Pro<br />

194K. Bekanntlich liegt ein Antrag des Bürgerrates vor aus<br />

Senkung des Armensteuerfußes um 40 Rp.<br />

Du an der diesjährigen Maigemeinde sehr wichtige Beschlüsse<br />

und Wählen zu treffen sind/ werden die konservativen<br />

Gesinnungsfreunde ausgerufen, geschlossen an der Gemeinde<br />

zu erscheinen.<br />

BttbereltW der MorfchrzeW'ZtWWoii<br />

Der Aktivdienst ist abgeschlossen. Die Armee ist demobilisiert.<br />

Die requirierten Motorfahrzeuge, deren die Armee bedurfte,<br />

sind an ihre Besitzer zurückgegeben worden.<br />

Damit die Armee jederzeit wieder mobilisiert werden<br />

kann, müssen alle hiefür notwendigen Anordnungen vorsorglich<br />

getroffen werden. Zu den wichtigsten Borbereitungen<br />

gehören diejenigen für die rechtzeitige Bereitstellung öer<br />

Motorfahrzeuge.<br />

01t<br />

Daß es im Zeitalter des motorisierten Krieges nicht der<br />

Improvisation überlassen werden kann, welche Motorfahrzeuge<br />

für die Armee requiriert werden sollen, ist klar, ganz<br />

abgesehen davon, daß im Notfall keine Zeit zur Verfügung<br />

stehen würde, um Anordnungen für die Requisition von Tausenden<br />

von Motorfahrzeugen zu erlassen. Aus diesen Gründen<br />

muß diese Requisition bis in alle Einzelheiten heute<br />

schon vorbereitet werden. Dazu gehört vorerst die vorsorgliche<br />

Auswahl derjenigen Fahrzeuge, welche bei einer Mobilmachnng<br />

zur Verfügung der Armee gestellt werden sollen.<br />

Zu diesem Zweck wird an diejenigen Besitzer, deren Fahrzeuge<br />

für den Dienst in der Armee ausersehen sind, ein Stellungsbefehl<br />

erlassen. In diesem Stellungsbefehl ist notiert,<br />

wie, wann und wo das Fahrzeug der Armee zur Verfügung<br />

zu stellen ist. Die Meinung vieler Fahrzeughalter, daß mit<br />

Aufhören des Aktivdienstes auch die Stellungsbefehle ungültig<br />

oder überflüssig geworden seien, ist unrichtig.<br />

Es ergeht deshalb an alle Motorfahrzeughalter, die im<br />

Besitze eines Stellungsbefehls sind, die Aufforderung, diesen<br />

nicht nur sorgfältig aufzubewahren, sondern wie darin vorgeschrieben,<br />

der untenstehenden Dienststelle unaufgefordert alle<br />

Angaben zu liefern, deren sie bedarf, um die Motorfahrzeugrequifition<br />

ununterbrochen sicherzustellen. Die Halter sind<br />

verpflichtet, jede Adreßänderung, jeden Tausch, Verkauf oder<br />

Abbruch eines militärisch belegten Fahrzeuges zu melden. Der<br />

Meldung ist der Stellungsbefehl beizulegen, damit dieser berichtigt,<br />

dem neuen Besitzer zugestellt oder annulliert werden<br />

kann.<br />

I. C, Nr. 64 — 28. 5. 46 Generalstabsabteilung<br />

Sektion Mobilmachung<br />

Bundeshaus-Ost, Bern.<br />

wünscht. 19.00 Ein Abendständchen. 19.55 Im Dreivierteltakt.<br />

20.45 Radio-Brieskasten. 21.30 Die schönsten Madrigale<br />

von El. Monteverdi. 22.10 Waldszenen von Schumann.<br />

Montag, 3. Juni.<br />

10.15 Schulfunk. 11.30 Joh. Seb. Bach. Plauderei. 12.40<br />

Studioorchester. 17.00 Kammermusik. 18.00 Feuergefahren im<br />

Gewerbe. Vortrag. 18.15 Volkstümliche Melodien. 18.30<br />

Hausweberei im Saanenland. Reportage. 19.00 Allerlei frohliche<br />

Unterhaltung. 19.55 Beliebte Schnbert-Melodien. 20.-5<br />

Katharina Schratt, eine berühmte Wienerin. Hörfolge. 21.45<br />

Wochenrückblick. 22.10 Zwei tschechische Balladen. 22.30<br />

Volkstümliche Tessiner Musik.<br />

Dienstag, 4. Juni.<br />

11.30 Musik aus Opern. 12.40 Leichte Musik. 17.00 Lieder<br />

und Klavier. 18.00 Romanische Kinderstunde. 18.15 Kinderstunde.<br />

18.30 Mädchenlieder. 19.00 Fadezeindli, aus der<br />

Revue der Pfadfinderabteilung Musegg. 19.55 Studioorch.<br />

21.00 Erinnerungen an Tschaikowsky. 21.20 Russische Lieder.<br />

21.30 Musik für Viola und Klavier. 22.30 Leichte Unterhaltungsmusik.<br />

Mittwoch, 5. Juni.<br />

11.30 Travaillons en musique. 11.45 Genf spricht zu<br />

Ihnen. 12.40 Petersdorfer Maxi mit seiner Schrammelkapelle.<br />

17.00 Insekten in der Musik. 17.40 Schallplatten.<br />

18.00 Klosters im Prättigan. Plauderei. 18.15 Bündner<br />

Volksmusik. 18.55 Lieder von Schubert. 19.55 Schallplatten.<br />

20.10 „Antigone". Tragödie. 21.30 Sonate von Händel.<br />

22.10 Vielleicht ein Wort ... 22.30 Tanzmusik.<br />

Mandolwen-Orchester,<br />

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Garnen / Mittwoch, den 5. Juni <strong>1946</strong> 7g __ ^ u<br />

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Konservatives Organ von Obwalden<br />

Einzahlung^auf JoWecIfontrviri085 U -Sa6onnenS e anbot Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz. Tarnen. Tel. 8 62 37 Tel. 2 12 54, und Filialen, (Hlttt Ausnahme des Kantons<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 50 Rp. Druck und Verlag: Louis Ehrli & (Sie., Sarnen. — Tel. 8 60 33 un^Arrangement°Ärden" abgelehnt" Schrtstwahl<br />

Z i e F i n a n z i e r u n g d e r A l t e r s b e c h c h e r m g<br />

Erhöhung der Tabakzölle, Erhebung einer Bundes-Rachlas;-<br />

steuer.<br />

Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom Mittwochnachmittag<br />

die Vorlage des Finanz- und Zolldepartements über<br />

die Finanzierung der Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />

behandelt und zur Weiterleituug an die eidgen. Räte gutgeheißen.<br />

Treu dem Grundsatz „Keine Versicherung ohne Finanzierung"<br />

verlangt die Vorlage, daß gleichzeitig mit der Einführung<br />

der Alters- und Hinterlassenenversicherung dem Bunde<br />

auch die Quellen für seine Beiträge an das Versicherung^<br />

werk zu erschließen seien. Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt<br />

der Bundesrat-vor, die fiskalische Belastung des Tabaks zu<br />

erhöhen und eine Bundes-Nachlaßsteuer einzuführen. Die erhöhte<br />

Tabakbesteuerung soll jährlich rund 20 Millionen Fr.<br />

mehr als bisher einbringen. Dies wird sich dank der zu erwartenden<br />

Preisrückgänge auf den Rohstoffen voraussichtlich<br />

trotz Erhöhung der Ansätze des Tabakzolles sowie der Abgaben<br />

auf den inländischen Tabaksabrikateu und auf dem Zigarettenpapier<br />

erreichen lassen, ohne daß deswegen die Verkausspreise<br />

der Rauchwaren merklich verteuert werden.<br />

Die Bundes-Nachlaßsteuer, deren Ertrag auf rund 33 Millionen<br />

Franken jährlich veranschlagt wird, wovon 10 Prozent<br />

den Kantonen zufallen sollen, wird nach dem Vermögen des<br />

Erblassers gestaffelt. Die ersten 20000 Franken jedes Nachlasses<br />

sind steuerfrei; für einen Nachlaß von 100 000 Franken<br />

beträgt die Steuer 2,9 Prozent; für einen solchen von einer<br />

Million Franken macht sie 7,8 Prozent aus.<br />

Da eine verfassungsrechtliche Grundlage sür eine Bundes-<br />

Nachlaßsteuer bis jetzt fehlt, wird das Schweizervolk in einer<br />

Bersassnngsabstimmung zu dieser Frage auf jeden Fall Stellung<br />

zu nehmen haben. Mit dem Entwurf des Verfassungsartikels<br />

wird den eidg. Räten gleichzeitig das Finanziernngsgesetz<br />

für die Alters- und Hinterlassenenversicherung unterbreitet.<br />

Es enthält ein vollständiges Tabaksteuergesetz, weil die<br />

Tabakbesteuerung bis jetzt auf der Ende 1949 ablaufenden<br />

notrechtlichen Finanzordnung beruht, und überdies enthält es<br />

in Ausführung des neuen Verfassungsartikels eiu vollständiges<br />

Nachlaßsteuergesetz. Das Parlament wird somit den gesamten<br />

Fragenkomplex sowohl dem Grundsatz nach als auch<br />

in den Einzelheiten beraten können. Um Zeit zu gewinnen,<br />

soll das eigentliche Versicherungsgesetz zunächst vom Nationalrat<br />

und das Finanzierungsgesetz vom Ständerat behandelt<br />

werden. Dabei nimmt der Bundesrat in Aussicht, nach<br />

Abschluß dieser ersten Beratungen die ganze Versicheruugs-<br />

Vorlage mit Einschluß der Finanzierung zu einem gemeinsamen<br />

Gesetzeswerk zusammenzulegen.<br />

Im Anschluß an die Bundesratssitzung machte Bundesrat<br />

Nobs noch einige ergänzende Mitteilungen. Bekanntlich<br />

stellen sich die Bundesaufwendungen für die ersten 20 Jahre<br />

der Versicherung auf jährlich 127 Mill. Fr. Sichergestellt sind<br />

bis jetzt aber nur 72 Mill. Fr., b. h. 60 Millionen Fr. aus<br />

der Tabaksteuer, 5 Mill. Fr. aus der Alkoholbelastung und<br />

7 Mill. Fr. aus den Zinsen des Versicherungsfonds. Es fehlen<br />

somit noch 55 Mill. Fr., die wie folgt aufgebracht werden<br />

sollen: 30 Mill. Fr. durch eine Buudes-Nachlaßsteuer, 20<br />

Mill. Fr. durch Erhöhung der Tabakbelastung und 5 Mill.<br />

Fr. durch die Herausnahme der Umsatzsteuer auf Tabakprodukten<br />

aus der bisherigen Umsatzsteuer. Die Gesetzesvorlage<br />

über die Versicherung und die Finanzvorlage sind vom Bnndesrat<br />

noch nicht endgültig bereinigt; es sind noch einige<br />

Einzelheiten abzuklären. Im gesamten aber hat der Bundesrat<br />

die beiden Vorlagen gutgeheißen. Bis Mitte Juni dürften<br />

die endgültigen Projekte dem Parlament und der Oeffentlichkeit<br />

zugehen.<br />

Zur Tabakbelastung führte Bundesrat Nobs aus,<br />

daß sich der Tabakkonsum während des Krieges und besonders<br />

auch in der neuesten Zeit beträchtlich gehoben hat, was<br />

Bundesrat Nobs vor allem auch der ständig wachsenden Borliebe<br />

des weiblichen Geschlechtes für die Zigarette zuschreibt.<br />

Die starke Konsulnzunahme hat zur Folge, daß bei der Mehrbelastung<br />

eine gewisse Zurückhaltung geübt werden konnte,<br />

jedenfalls nicht diejenigen Sätze zur Anwendung kommen<br />

müssen, die ursprünglich geplant waren. Im gleichen Sinne<br />

wirkte der sich abzeichnende Rückgang der Rohstoffpreise.<br />

Sollte diese sinkende Tendenz weiter anhalten, bestehe sogar<br />

Aussicht, daß für die Raucher keine oder dann nur eine ganz<br />

geringfügige Preiserhöhung der Rauchwaren eintritt. Die<br />

neuen Steueransätze würden mit der Versicherung aus 1. Jannar<br />

1948 in Kraft treten. Da die Tabaksteuer bereits verfassungsmäßig<br />

verankert ist, muß lediglich ein Gesetz geschassen<br />

werden, das die Steuermethoden umschreibt. Sowohl die<br />

Zigarren- als die Zigarettenfabrikanten haben den Vorschlägen<br />

des Finanzdepartements zugestimmt.<br />

Was die Nachlaß st euer anbetrifft, ist zu sagen, daß<br />

die meisten Kantone eine Erbschaftssteuer besitzen, einige wenige<br />

Kantone auch eine Nachlaßsteuer. Drei Kantone führen<br />

beide Steuersysteme nebeneinander. Für eine eidg. Nachlaßsteuer<br />

besteht zur Zeit keine verfassungsmäßige Grundlage.<br />

Es muß somit ein neuer Bersassnngsartikel geschaffen werden,<br />

der alle Details über die Steueransätze, die Progression etc.<br />

enthalten wird. Bundesrat Nobs betonte, daß die maximen<br />

Ansätze im Vergleich zum Ausland sich in mäßigem Rahmen<br />

halten.<br />

Schätzungen haben ergeben, daß im Erbgang in der<br />

Schweiz pro Jahr 800—900 Mill. Fr. den Besitzer wechseln,<br />

d. h. geerbt werden. Der Bundesrat hat sich für die Wahl<br />

dieser Steuer entschlossen, nachdem sie bereits von der Finanzexpertenkommission<br />

vorgeschlagen und von der Expertenkommission<br />

für die Bnndesfinanzreform ebenfalls mit 14 gegen<br />

4> Stimmen bei zwei Enthaltungen empfohlen worden ist.<br />

Die Steuer soll von den Kantonen erhoben werden. Es ist<br />

vorgesehen, ihnen vom Ertrag 10 Prozent zu überlassen. Der<br />

Gesamtertrag der kantonalen Erbschafts- und Nachlaßsteuern<br />

belief sich bis jetzt jährlich auf rund 23 Millionen Fr. Aus<br />

der Bundesnachlaßsteuer wird ein Ertrag von 30—33 Mill.<br />

Fr. erwartet, so daß der Nachlaß und Erbgang im gesamten<br />

inskünftig mit etwa 55 Mill. Fr. belastet würde.<br />

Bundesrat Nobs erklärte zum Schlüsse, es sei einmütige<br />

Auffassung des Bundesrates, daß die Versicherung nicht in<br />

Kraft treten könne, ohne daß die Finanzierung sichergestellt<br />

sei. Deshalb ist es notwendig, daß die Verfassungsvorlage<br />

über die Nachlaßsteuer spätestens im Frühjahr 1947 dem Volke<br />

zur Abstimmung unterbreitet wird, damit im Falle einer<br />

Ablehnung durch das Volk noch genügend Zeit für die Erfchließung<br />

einer andern Finanzquelle besteht.<br />

M e s in Kürze<br />

Da die Parlamentswahlen in Frankreich der republikanischen<br />

Volkspartei zum Sieg verhalfen, das katholische<br />

MRP ist jetzt die stärkste Fraktion, muß der Rücktritt des sozialistischen<br />

Ministerpräsidenten Gouin erwartet werden. Als<br />

zukünftiger Regierungschef wird der bisherige Außenminister<br />

Bidault, der dem MRP. angehört, genannt. In Paris wird<br />

auch von der Möglichkeit eines Appells an General de Gaulle<br />

zur Kabinettsbildung gemunkelt. Obwohl de Gaulle keiner<br />

Partei angehört, steht er doch der Volkspartei nahe.<br />

Die Stimmbeteiligung bei den Wahlen in Italien und<br />

der Abstimmung über die Staatsform -scheint außerordentlich<br />

hoch gewesen zu sein. Resultate liegen bis dahin noch keine<br />

vor.<br />

Am Montag traten die eidgenössischen Räte in der Bundesstadt<br />

zu ihrer Sommersession zusammen.<br />

Für Dienstag war eine bedeutungsvolle Rede des Außenminister<br />

Bevin im englischen Unterhaus angekündigt.<br />

O b w a l d e n<br />

Verhandlungen des Regierungsrates vom 29. Mai <strong>1946</strong>.<br />

Auf Montag, den 24. Juni <strong>1946</strong>, wird Kantonsratssitzung<br />

angesetzt.<br />

Der Verwalter der Hilfskasse für notleidende Bauern erstattet<br />

Bericht und Rechnung über das Geschäftsjahr 1945.<br />

Ein Gesuch um Abänderung des Namens „Vogler" wird<br />

ans prinzipiellen Erwägungen abgewiesen.<br />

Auf Antrag des Vorstehers des Armenwesens wird die<br />

Zinsverteilung ans dem Anormalenfonds und der Kaiser-<br />

Röthlin-Stiftung an die Ausbildung Anormaler und Taubstummer<br />

vorgenommen.<br />

Dem eidgenössischen Verband „Für die Familie" wird zur<br />

Unterstützung feiner Ziele aus dem Lotteriefonds ein Beitrag<br />

gewährt.<br />

Die Dampfschiffgesellschast des Vierwaldstättersees begeht<br />

dieses Jahr die Feier ihres 75jährigen Bestehens. Sie ladet<br />

zu diesem Anlaß die Kinder der Waisenanstalten der Uferkantone<br />

zu einer Seerundfahrt ein.<br />

Gemäß Bundesratsbeschluß über die Ortswehren vom 21.<br />

Mai <strong>1946</strong> können die Ortswehrangehörigen bis zum 31. Juli<br />

<strong>1946</strong> bei der kantonalen Militärbehörde schriftlich um ihre<br />

Entlassung nachsuchen. Der Beschluß wird im Amtsblatt publiziert.<br />

Als Rekursverfahren bei steueramtlichen Liegenschaftsschatzungen<br />

gilt gemäß Weisungen des Regierungsrates vom<br />

8. März 1937 das ipr Steuergesetz geregelte Verfahren.<br />

Der Bundesrat genehmigte den Beschluß des Kantonsrates<br />

von Obwalden vom 25. April 1936 über Höchstansätze für<br />

die Abschätzung von Vieh in Seuchefällen.<br />

Maturitäts-Kommission. Durch den Tod von Hrn. Dr.<br />

C. Diethelm sel. war die Kommission zu ergänzen. Es rückte<br />

als Mitglied vor der bisherige Ersatzmann Hr. Talammann<br />

Dr. G a n d e r in Engelberg und er wurde zugleich als Präsident<br />

bestimmt. Die übrigen Mitglieder, die Herren Dr. Egger,<br />

Kerns, und Schulinspektor Britschgi haben die Präsidentenwahl<br />

abgelehnt. Damit erhält Engelberg zum ersten-<br />

der unheimliche U n b e k a n n t e<br />

Roman von Emil Hering. 12<br />

Detektiv Karli blieb ebenfalls nichts anderes übrig, als<br />

die Sache „aufzugeben". Nicht bloß, weil alles Suchen erfolglos<br />

blieb, sondern weil ihn kurz vor Weihnachten eine Lnngen-<br />

und Brustfellentzündung aufs Bett warf und an den<br />

Rand des Todes brachte. Der Hausarzt verordnete einen<br />

längeren Kuraufenthalt in Davos. — Hier blieb er drei<br />

Monate lang. Zur Untätigkeit verdammt. Wohl oder übel<br />

mußte er jetzt zuerst einmal an seine Gesundheit denken,<br />

ehe er sich wieder seinem Berufe widmen konnte. Dr. Clavetfch,<br />

der Kurarzt, riet ihm zudem, seinen Beruf auszugeben.<br />

Dagegen wehrte sich der junge Mann mit Händen und<br />

^üßen. Es mußte gehen. Er wollte wieder ganz gesund<br />

werden.<br />

Er wehrte sich dagegen so lange, bis er einsah, daß der<br />

^rzt doch recht hatte.<br />

„Aber, was soll ich denn werden?", fragte er den Arzt<br />

*echt ungehalten. — „Das Beste wäre — Bauer!"<br />

Da lachte Emil Karli doch laut heraus.<br />

„Ich — ausgerechnet Bauer!"<br />

»Ich weiß für Sie nichts Besseres! Adieu, Herr Karli!"<br />

Dr. Clavetsch war heute kurz angebunden.<br />

Bauer — werden? — Karli lachte noch lange über diew<br />

„Witz" des Doktors.<br />

Aber es war kein „Witz" gewesen. Ein paar Tage später<br />

hatte Karli mit dem Arzt eine lange, ernste Unterredung.<br />

„Ich weiß, daß meine Gesundheit stark gelitten hat, aber —"<br />

„— so stark hat sie gelitten, mein lieber Karli", ergänzte<br />

der Arzt sehr ernst, „daß es Ihrerseits ein Verbrechen wäre,<br />

zu Ihrem bisherigen Beruf zurückzukehren. Dafür sind Sie<br />

mir viel zu schade, mein Lieber! Sie sind stark gefährdet!<br />

Ihr aufregender, anstrengender Beruf würde Sie nach einem<br />

halben Jahr wieder hier hinaufzwingen, aber dann garantiere<br />

ich für nichts mehr."<br />

„So bös steht's um mich?" Karli wurde nun doch etwas<br />

beklommen.<br />

„Ich kann Sie in ein paar Tagen als geheilt entlassen,<br />

mein Lieber. Aber zum Detektiv taugt Ihre jetzige Konstitutiou<br />

nicht mehr."<br />

„Aber zum Bauern?" Das Wort fiel Karli nur so heraus.<br />

Dr. Clavetsch lächelte.<br />

„Jawohl, dieser Beruf wäre Ihnen sehr zuträglich.<br />

Denn —" und nun hielt der Arzt dem jungen Manne einen<br />

längern Vortrag über den Bauernstand, seine Arbeit<br />

und seine Schönheit. „Ich bin das Kind eines Bauern, mein<br />

Lieber, und kenne das."<br />

„Aber das Bauern ist doch auch ein Krampf, besonders<br />

heute, in der Zeit des Mehranbaues. Und wie soll gerade<br />

ich zum Bauern taugen?"<br />

Der Arzt redete solange auf ihn ein, daß sich Karli beinahe<br />

als „geborener Bauer" vorkam.<br />

Acht Tage darauf hatte Dr. Clavetsch Karlis Versicherung,<br />

daß er seinen Rat befolgen werde. Und als der junge<br />

Mann so weit „bearbeitet" war, rückte nun Dr. Clavetsch<br />

seinerseits mit seinem Plane heraus:<br />

Zuerst kam Emil Karli, von Beruf Detektiv, auf einige<br />

Monate auf ein größeres Bauerngut im Emmenthal, um<br />

dann im Sommer ein schönes Gut im Obern Simmenthal<br />

zu übernehmen, das dem Davoser Arzt gehörte.<br />

Es ging alles wie am Schnürchen, daran Dr. Clavetsch<br />

heimlich zog. — Aus dem Gut mit den zwölf Stück Großvieh,<br />

das gegenwärtig auf der Alp fömmerte, wirtschaftete schon<br />

seit einer Reihe von Jahren ein älteres, kinderloses Ehepaar,<br />

das dem Arzt ergeben war und sein Gut auf das gewissenhafteste<br />

betreute. Karli war als willkommene „Hilfe"<br />

gedacht, mit allen „Autoritäten" des Arztes ausgerüstet.<br />

Und Emil Karli stellte seinen Mann. Wie er früher seinem<br />

Berufe als Detektiv mit ganzem Herzen ergeben war, so<br />

war er jetzt ganz Bauer. Er wirtschaftete und hantierte im<br />

Stall und auf dem Feld, auf Acker und Wiese, als hätte er<br />

Zeit seines Lebens nichts anderes getan, als die tägliche Arbeit<br />

des Landwirtes.<br />

Und mit dem Ehepaar Klipfel verstand er sich vorzüglich.<br />

Er ließ sich willig von der Erfahrung der alten Leutchen<br />

leiten. — Der Arzt war begeistert über die guten Fortschritte<br />

seines „Schützlings".<br />

Im Juli besuchte er das „Heimetli" und ließ sich von<br />

Karli, der gesundheitlich wieder „ganz auf der Höhe" war<br />

wie er sich ausdrückte, des langen und breiten berichten und<br />

erklären. Karli hatte Freude an seinem neuen Berufe Wenn<br />

er abends nach vollbrachtem Tagewerk noch auf ein Stündlein<br />

auf dem Bänklein vor dem geraniumgeschmückten Hause


mal den Präsidenten der Maturitätskommission, eine Ehrung<br />

für den Gewählten, aber besonders auch sür die Stiftsschule<br />

und die Talschaft. Als neuer Ersatzmann wurde Hr. Dr. Phil.<br />

I- Heß, Engelberg, berufen, da sich das Bedürfnis herausgestellt<br />

hat, in Engelberg wegen den dortigen Maturitäts-<br />

Prüfungen zwei Mitglieder in Engelberg zu haben. Diesem<br />

Wunsche aus Engelberg wurde umso lieber entsprochen, als<br />

eine ganz vorzügliche Kraft in Hr. Dr. Heß zur Verfügung<br />

stand. In der Kommission sitzen nun: ein Geistlicher, ein Inrist,<br />

ein Philosoph und drei Mediziner. Wir beglückwünschen<br />

die Neugewählten und freuen nns über die vorzügliche Zusammenfetzung<br />

dieser für unser Bildungswesen wichtigen<br />

Kommission. Dr. W. A.<br />

Eine Sonder-Aktion des Schweiz. Gewerbes zu Gunsten<br />

Kriegs-Geschädigter, Kinderhilfe. (Einges.) Der Schweiz. Gewerbeverband<br />

frägt uns an, ob in unserem Kanton noch irgendwo<br />

Plätze wären für bedürftige, unterernährte Kinder<br />

im Alter von viep bis dreizehn Jahren. In Frage kommen<br />

Kinder aus Frankreich, wo die Not sehr groß ist. Es kann<br />

ungefähr mit einem Aufenthalt von drei Monaten pro Kind<br />

gerechnet werden. Familien oder Leute, die bereit wären, ein<br />

Kind aufzunehmen, könnten uns melden, ob sie sich sür einen<br />

Knaben oder ein Mädchen im genannten Alter interessieren.<br />

Da die Hilfs-Aktion durch das schweiz. Rote Kreuz und mit<br />

den gewerblichen Organisationen in Frankreich durchgeführt<br />

wird, möchten wir alle Freiplätze so bald als möglich melden.<br />

Wir bitten um Bekanntgabe und Meldung hierüber und<br />

danken heute schon namens der aufzunehmenden Kinder und<br />

ihrer Eltern. Meldungen werden gesammelt innert den näch<br />

sten Tagen im kantonalen Gewerbesekretariat Obwalden,<br />

Sarnen, Telephon 8 61 56. Th. I.<br />

Aeltestes Dokument Wer Bruder Klaus. (Eing.) Die Ent<br />

deckung historisch wertvoller Zeugnisse über Bruder Klaus<br />

nimmt in letzter Zeit ausfällig zu. Nachdem das älteste Bild<br />

und die Biographie von Abt Wittwiler über den Seligen ans<br />

Tageslicht kamen, wurde nun in Bologna (Italien) das einzige<br />

Original des Osfizinms und der Geschichte Bruder Klausens<br />

von Heinrich Gundelfingen aufgefunden. Bis<br />

1647 lag es im Pfarrarchiv Sächseln, seither fehlte davon<br />

jede Spur. Der geschichtlich hohe Wert der Schrift besteht darin,<br />

daß Gundelfingen, der 1480 Besitz von der Chorherren-<br />

Pfründe in Beromünster nahm, im gleichen Jahr Bruder<br />

Klaus besuchte und somit als Augenzeuge seine persönlichen<br />

Eindrücke niederschreiben konnte. Das dem Rat zu Luzern gewidmete<br />

Original datiert vom 13. August 1488 (das Kirchenbuch<br />

von Sächseln datiert vom 14. September 1488), stellt<br />

somit die älteste Bruder-Klausen-Biographie dar, der bereits<br />

schon ein in Choral gesetztes kirchliches Osfizium beigegeben<br />

ist. — Vom Original wurden zwei Photokopien hergestellt:<br />

die eine erwarb sich der Vatikan, die andere wurde vom<br />

Schweiz. Kathol. Studentenverein anläßlich seiner Dankeswallfahrt<br />

nach Sächseln am 2. Juni <strong>1946</strong> dem Pfarramt zu-<br />

Handen des Bruder-Klausen-Archives als höchst wertvolles<br />

und dankenswertes Geschenk überreicht. Die glänzend ausge-<br />

«führten Photokopien sind in einen prächtigen gepreßten Lederband<br />

gebunden und präsentieren für jeden Geschichtsfreund<br />

ein interessantes Dokument.<br />

Bon Therese Neumann. (Eing.) Im Bruder Klausenland<br />

hat man sich immer für die Resl von Konnersreuth interesfiert,<br />

wie auch die Stigmatisierte zu Bruder Klaus eine besondere<br />

Vorliebe hat. Ihr Fastenwunder übertrifft nun bereits<br />

der Zeit nach jenes von Bruder Klaus, indem es volle<br />

20 Jahre anhält. Die Sühneleiden treten nur noch an ungefähr<br />

30 Freitagen im Jahr ein, nehmen aber ihren gewöhnten<br />

Verlauf wie bisher. Konnersreuth liegt in der amerikanischen<br />

Besetzungszone und erfreut sich eines besonderen<br />

Wohlwollens der Behörden. Im vergangenen Jahre besuchten<br />

über 7000 amerikanische Offiziere und Soldaten die Stigmatisierte<br />

und große amerikanische Zeitungen entsandten ihre<br />

Korrespondenten nach dem kleinen bayrischen Dorf. Resl lebt<br />

seit Ende des Krieges in relativ erträglichen Verhältnissen.<br />

Eine große katholische Gesellentagung am 30. Juni in<br />

Zug. In der Kriegszeit, wo oft bis zu 70 Prozent der Mitglieder<br />

des katholischen Gesellenvereins im Dienste des Vaterlandes<br />

standen, konnte die Tradition der schweizerischen Geisellentage<br />

nicht mehr weitergeführt werden. Jetzt aber ist auf<br />

den 30. Juni die Abhaltung des 4. Schweiz. Gesellentages in<br />

Zug vorgesehen.<br />

Dieser Anlaß soll eine gewaltige Kundgebung des Kolpingsgedankens<br />

in der Schweiz werden. Nach dem Gottesdienst<br />

wird ein Festzug von etwa 5000 Teilnehmern mit den<br />

Bannern stattfinden. In diesem Umzug werden die Bauteile<br />

eines Hauses mitgeführt werden, die nachher auf dem Tagungsplatz<br />

am See im Rahmen eines Festspiel von Professor<br />

Brutschin, in Schwhz, zum Hause zusammengefügt werden.<br />

saß, die kurze Stummelpfeife rauchend, dann kam er sich<br />

so wunschlos glücklich vor wie nie bisher.<br />

Er dachte kaum mehr zurück an die Zeit, da er hinter<br />

Verbrechern und Gaunern herjagte, da er in der Hast und<br />

Jast der Verfolgung sich selbst vergaß und keinen höhern<br />

Ehrgeiz kannte, als verfolgte Verbrecher zu fangen.<br />

Hier war Friede und Ruhe. Gewiß, die Arbeit war nicht<br />

leicht. Man mußte beide Arme und Hände brauchen und sich<br />

tüchtig regen. Und auch der Kopf mußte dabei sein. Und der<br />

Tag war lange von morgens vier Uhr bis spät in den<br />

Abend hinein. Aber er tat die Arbeit gerne. Sie hatte einen<br />

Sinn. Einen hohen Sinn. Jeder Beruf bringt, richtig ausgeübt,<br />

seine Befriedigung. Gewiß. Aber — Bauer sein, das<br />

war mehr als jeder andere Beruf! Gerahe heute. Bauer seilt<br />

hieß Vater sein, Vater des Volkes, sorgender Vater!<br />

Im Juli kam Dr. Clavetsch schon wieder auf Besuch. Doch<br />

diesmal nicht allein. In seiner Begleitung war so ein lustiges,<br />

fröhliches, zwanzigjähriges Ding, das sich Anita<br />

nannte nnd des Arztes drittältestes Töchterlein war.<br />

Und dieses Töchterlein überließ der um ihre Gesundheit<br />

besorgte Vater der Fürsorge und Obhut des Ehepaares Klipsel,<br />

damit es sich stärke und kräftige.<br />

Auf der großen, steinfreien Alp südlich des Lanberhorns<br />

besaß Dr. Clavetsch einen Anteil. Die Megleralp. Sie war<br />

ausreichend für seinen Viehbestand.<br />

Jede Woc!,? einmal machte Karli den Weg dort hinauf.<br />

Er brachte dem Sennen Jakob allwöchentlich Proviant und<br />

trug dann auf dem Räf die Käse und Ankenballen zu Tal.<br />

In diesem Hause drinn und auf seinen Aufgängen spielt sich<br />

bann das mannigfache Leben ab, das berufliche, das fannliäre,<br />

das gemeinschaftliche und das geistige Leben. Wie Gefellschaft<br />

und Seelenkultur im Geiste Kolpings einen Neuaufbau<br />

erleben sollen, das will dieses großartige Festspiel in lebendigen,<br />

schnell aufeinanderfolgenden und ineinander greifenden<br />

Szenen dartun. Beim Festakt wird Herr Bundesrat<br />

Dr. Philipp Etter die Rede halten.<br />

Nicht nur die 86 blühenden katholischen Gesellenvereine<br />

der Schweiz und ihre ehemaligen Mitglieder werden diesen<br />

Tag besuchen, sondern er soll ein katholischer Großanlaß werden<br />

für das christliche Berufsethos und den Familiengedanken.<br />

Ein großes Organisationskomitee und verschiedene Unterkomitees<br />

bereiten den Tag so vor, daß er dem seinerzeit!-<br />

gen prächtigen 3. Gesellentaa von 1936 nicht nachstehen wird.<br />

H. B.<br />

Die Kollegi-Chronik. (*) Sie ist uns iminer ein lieber,<br />

vertrauter Gast, verbindet eine alte und junge Generation.<br />

Neben den „Weltereignissen" aus dem Studentenviertel enthält<br />

das neue Heft sehr lesenswerte Nekrologe über Jng. F.<br />

von Moos, Sachseln/Rodi, Dr. Jul. Stockmann, Sarnen,<br />

Oberrichter G. Wallimann, Alpnach, Psarrhelfer und Schriftsteller<br />

F. H. Achermann, Kriens, Dekan Nösberger, Schmitten<br />

und Prof. P. Karl Huber, Kollegium. Diesen verdienten<br />

alten Sarner Studenten ist damit ein bleibendes Denkmal<br />

gesetzt. Die Chronik wirbt recht herzlich bittend um eine Gabe<br />

für den Wiederaufbau der gänzlich zerstörten Erzabtei von<br />

Montecassino, welche Bitte wir allen alten Sarner Stndenten<br />

ebenso warm in Erinnerung rufen möchten.<br />

Die Schweizerischen Raifseisenkassen im Jahre 1945.<br />

Nachdem int Berichtsjahre Kerns neu hinzugekommen ist,<br />

bestehen nun im Kanton Obwalden 4 Raiffeifenkassen<br />

mit zusammen 303 Einzel-Mitgliedern. 1002 Spareinleger<br />

verfügen über ein Sparkafsa-Guthaben von Fr. 1 663 939.—.<br />

Pro 1945 hat sich die Bilanzsumme um 345 900 Fr. auf<br />

Fr. 2 276 718.— erweitert. Der Reingewinn von Fr. 9400.—<br />

erhöhte die Reserven auf Fr. 40 335.—.<br />

Das Jnnerschweizerische Schwing- und Aelplersest, das<br />

am 23. evtl. 30. Juni in Stans stattfindet, wird den Steinpel<br />

eines echten Volksfestes tragen. Rührige Komitees sind<br />

eifrig mit den Vorarbeiten beschäftigt, um dieser bodenständigen<br />

und heimatverbundenen Veranstaltung allseits zum<br />

guten Gelingen zu verhelfen. Die festgebende Nidwaldner<br />

Schwingersektion wird sich auch alle Mühe geben, den 240<br />

gemeldeten Schwingern durch die Verabreichung von gediegenen<br />

Ehrengaben den gebührenden Dank zu zollen. Sie bedarf<br />

dazu allerdings der Unterstützung der Schwingerfreunde<br />

und aller, die Freude an altem Volksgut und guter<br />

Schweizerart bekunden, und appelliert daher erneut an sie,<br />

ihr Scherslein zur Ausgestaltung des Gabentempels beizntragen.<br />

Barspenden wolle man bitte auf Postcheck-Konto<br />

VII 11003 einzahlen.<br />

Den 23. eventuell 30. Juni reservieren wir uns heute<br />

schon für das Jnnerschweizerische Schwing- und Aelplersest<br />

in Stans.<br />

Die Maigemeinde von Sarnen<br />

Die Sarner Maigemeinde, die von über 600 Stimmberechtigten<br />

besucht war, tagte des regnerischen Wetters wegen<br />

in der Pfarrkirche. Einwohnerpräsident Hans Stockmann<br />

gab einleitend Rechenschaft über die im Amtsjahr<br />

1945/46 geleistete Tätigkeit der Gemeinde. Aus seinen Aussührungen<br />

entnehmen wir, daß der neueingeführte Postautokurs<br />

Sarnen-Wilen eine wider Erwarten gute Frequenz aufweist.<br />

Die Behörden hätten gerne gewünscht, daß dieser Postautokurs<br />

bis nach Oberwilen, evtl. sogar bis Großtheil geführt<br />

würde; die PostVerwaltung lehnte aber vorläufig ab.<br />

Der Prüfung obliegt noch die Einführung eines Postkurfes<br />

Sarnen-Flüeli.<br />

Gemeindekassier Ratsherr Christian Dillier-Wyrsch und<br />

Schulverwalter Ratsherr Viktor Saladin gaben Kenntnis vom<br />

Ergebnis der Gemeinde- und Schulrechnungen. Die Rechnungen<br />

wurden bekanntlich an alle Haushaltungen verteilt so<br />

daß sich jeder Bürger ein Bild machen konnte über 'den<br />

Stand der Gemeindefinanzen. Die Polizeisteuerrechnung verzeigt<br />

bei 36 390 Fr. Ausgaben eine Mehreinnahme von 1920<br />

Fr., während die Kriegswirtschaftsrechnung bei 87 747 Fr<br />

Einnahmen eine Mehrausgabe von 20 251 Fr. und die Subventionssteuerrechnung<br />

bei 15 000 Fr. Einnahmen eine Mehrausgabe<br />

von 4175 Fr. aufweist. Die Gemeinderechnung<br />

schließt also mit einem Defizit von 22 505 Fr ab Die Passiven<br />

belaufen sich per 31. Dezember 1945 auf 318 247 Fr,<br />

die Schulden sind um 22 505 Fr. angestiegen. — Die Rechnung<br />

der Schulverwaltung schließt bei 161 625 Fr Ausga-<br />

Das war immer ein lieber Gang.<br />

Wer einmal die große und herbe Schönheit der Berge erfaßt<br />

hat, den läßt es nicht mehr los, der wird im Lärm des<br />

Tales seines Lebens nicht mehr froh. Aufwärts strebt der<br />

Mensch. — Nun ging Karli nicht mehr allein.<br />

Anita hatte sich ihm als Begleiterin anerboten.<br />

Und Emil Karli war kein Unmensch — und er nahm das<br />

holde Mägdlein freudig mit.<br />

*<br />

Ringsum herrschte Stille. Die große Stille der Berge,<br />

die in der Nacht schwebte, begleitet von der Stimme der<br />

wildtosenden Bergbäche. Aber des einsamen Wanderers Ohr<br />

war sich an diesen Ton so gewöhnt, daß es ihn kaum mehr<br />

unterschied von der Stille. — Die Dunkelheit lag wie ein<br />

schwarzes Tuch über den Wiesen, durchzogen von den milchweißen<br />

Lichtern der Sterne.<br />

Weitausschreitend ging der Mann über die Alpweide<br />

Leichtfüßig ging er. Unbeschwert. Fast ein Springen<br />

Sein vollgepackter Rucksack schien ihn nicht zu'drücken.<br />

Nun hatte er die Wand erreicht. Ein steinig Weglein<br />

führte ein paar Dutzend Kehren zum Seelein hinauf<br />

Der warme Nachtwind strich ihm gleich Fingern einer<br />

Hand durchs lange, schwarze, wilde Haar. Mühelos stiea er<br />

aufwärts. Die Eisenspitze seines derben Stockes klirrte auf<br />

den Steinen und Felsplatten. Linkerhand, nah des Weaes<br />

hatte sich vor Jahren ein Bergsturz ereignet. Schon wuchs<br />

wieder Gras auf der Abbruchsfläche und genügsame Eschen<br />

und Lärchen hatten neuen Grund gefaßt. Schafe weideten<br />

ben mit Mehreinnahmen von 1023 Fr. ab; das Reinw,v<br />

steht heute auf 360 667 Fr.<br />

°9en<br />

Der Steuerfuß der Polizei-, Kriegswirtschafts- und<br />

steuer bleibt auf der bisherigen Höhe, während der ErfiKh<br />

der Subventionssteuer um 20 auf 50 Rappen<br />

zugestimmt<br />

.<br />

wurde.<br />

vr*i»vXn "**•' OS<br />

Das Wahlgeschäft leitete Gemeindepräsident ©, rt<br />

mann mit einem Dankeswort an den zurücktretenden ©!<br />

tonsrat Chr. Dillier, sen., ein. Zu Ehren des verstorben<br />

Kantonsrat Dr. Caspar Diethelm erhob sich die Bersamn<br />

lung. Zuerst erfolgten die Wahlen in den KantonZr t<br />

Die Kantonsräte Walter Wirz, Schatzli, Leo von Whl o.<br />

statt, Kägiswil, Josef Kiser, Haliberg, Rainersberg, U>e t iw<br />

für eine weitere Amtsdauer ins kantonale Parlament o&o<br />

ordnet. Auf das freigewordene erste Mandat erhob die kon<br />

servative Partei Anspruch und portierte Staatsanwalt D?<br />

Hans M i n g! er wurde einstimmig als Kantonsrai a<br />

wählt. Das zweite Mandat beanspruchte die liberale Part//<br />

die Verhörrichter Dr. Emil Kathriner in Vorschlag bracht<br />

Dieser Kandidatur wurde von der christlich-sozialen Arbeitn<br />

schaft heftig opponiert, indem Hans Burch die politische Ein'<br />

stellung von Dr. Emil Kathriner init folgenden Worten schj,<br />

derte: „Gestern war er bei den konservativen, heute bei den<br />

Liberalen und morgen — ich darf es nicht sagen". Der Gegenvorschlag<br />

fiel auf den sozial eingestellten Schreinermeist»'<br />

I o e I m s e l d, der die Erklärung abgab, daß er das Amt<br />

nicht gesucht habe, doch werde er, falls gewählt, seine Wichten<br />

als Kantonsrat in christlicher Weise erfüllen. Edi Abächerli<br />

gab noch bekannt, daß sich Herr Jmfeld zu den Christlich-Sozialen<br />

bekenne. Mit einem deutlichen Vorsprung ging<br />

Herr Joe Jmfeld siegreich aus der Wahl hervor.<br />

Ohne jegliche Opposition wurden folgende Gemeinderä<br />

te in ihrem Amte bestätigt: Leo von Wyl, Kägiswil; J„-<br />

ses Kathriner, Wilen; Viktor Saladin, Dorf; Gregor Burch<br />

Schwendi; Simon Nüchler, Dorf: Beat Schnider, Dorf; Josef<br />

Seiler, Dorf; Christian Dillier-Wyrsch, Dorf; Melk Kathrjuer,<br />

Oberwil. Für den demissionierenden Ratsherrn Hans<br />

Verwert, Schwendi, dessen Tätigkeit im Gemeiuderat bestens<br />

verdankt wurde, schlug die Teilsame Schwendi Alois<br />

Burch, Rüti, vor. Ein zweiter Vorschlag lautete auf Josef<br />

Kathriner, jun., Huob. Doch siegte Alois Burch mit einem<br />

erdrückenden Mehr.<br />

Ehrenvoll wnrde Hans Stockman» als Gemeindepräsident<br />

bestätigt.<br />

Allen Geniählten entbieten wir die beste Gratulation!<br />

Nun mußten die Stimmberechtigten zu mehreren Anträgen<br />

und Begehren des Gemeinderates Stellung beziehen.<br />

Alle Sachgeschäfte fanden einen gnädigen Souverän.<br />

Es wurden zugebilligt: an die Alpverbesserung Wolsetsmatt,<br />

Schwendi, 1380 Fr., an die Entwässerung Rütimoos-Rohrbiel'<br />

Schwendi, 88 000 Fr., einen Nachtragskredit von 6000 Fr. für<br />

die Erstellung des linksufrigen Leitwerkes am Steinibach, für<br />

Anschaffung von feuersichern Schränken für das Grundbuchamt<br />

4000 Fr., an die Wohnbauaktion 37 000 Fr. und an die<br />

Hotelrenovation Schwendi-Kaltbad 1500 Fr.<br />

Kirchenvogt Theodor Wirz gab sodann Kenntnis von der<br />

Pfarrkirchenrechnung, die bei Fr. 45028.2*4 Einnahmen eine«<br />

Rechnungsvorschlag von Fr. 136.35 aufweist, und Dr. Aug.<br />

Wirz orientierte die Einivohner über den Stand der Stiftinefsen'Fondsrechnung;<br />

das Vermögen des Stiftmessenfonds<br />

ist auf 126 712 Fr. und dasjenige der St. Gallerftiftung auf<br />

I I 822 Fr. angewachsen.<br />

Mehr zu reden gab nun die Wahl des Kirchensiglisten.<br />

Den abtretenden ttirchensigristen Dillier und Sigrist<br />

wurde der beste Dank abgestattet für ihre 48 bzw. 42jährige<br />

treue und gewissenhafte Dienstausführung. Um die Stellung<br />

bewarbeu sich anfänglich 13 Kandidaten, endlich beharrten<br />

noch 9 darauf, in die Wahl genommen zu werden. Beim siebten<br />

Wahlgang standen sich schließlich Jakob Burch Burch und<br />

5iarl Jmfeld-Jakober gegenüber; die Stimmenzähler konnten<br />

kein eindeutiges Mehr herausgeben, es mußte daher abgezählt<br />

werden. Mit zehn Stimmen Vorsprung wurde Jakob<br />

Burch-Burch (302 Stimmen) mit Akklamation als Kirchenfigrift<br />

gewählt erklärt.<br />

Es war bereits 13 Uhr, als der Gemeindepräsident die<br />

Einwohnergemeinde schließen konnte. Die Bürger hielten<br />

noch eine gute Viertelstunde länger aus, um unter dem Borsitz<br />

von Bürgerpräsident Christian Dillier Wyrsch vom Resultat<br />

der Armen-, Spend-, Waisenhaus- und kapellenrechnungen<br />

Kenntnis zu nehmen. Die Armenrechnung, geführt<br />

vom Bürgerpräsident, hatte im Jahre 1945 18 322 Fr. Mehreinnahmen<br />

(Vermögen Fr. 76 210.39), die Armenspendrechnung<br />

Fr. 1079.— Mehreinnahmen (Vermögen Fr. 43 055.48)<br />

und die Waisenhausrechnung, geführt von Verwalter Karl<br />

Müller, Fr. 2792.— Mehreinnahmen (Vermögen 3 1,<br />

dort. Die Fruchtbarkeit der Natur ist größer als das Verwelken,<br />

größer das Leben als der Tod. Die Zeit streicht über<br />

die Wunden am Erdenleib, über die Stätten des Unglücks<br />

wie eine sanfte Hand über die Falten im Antlitz eines Menschen,<br />

und die nachher kommen, die wissen nicht mehr, wa<br />

geschehen ist.<br />

Nim hatte der Unbekannte das Bergseelein erreicht. ^<br />

lag vor ihm, friedlich und still. In seinen tiesdunkleii M>lern<br />

spiegelte sich das flinimernde Sternengefunkel und die<br />

jchroffe Wand gegenüber.<br />

Er ließ sich Zeit zum Verschnaufen. Er stopfte seine<br />

^s war ihm doch ein ivenig warm geworden den jähen<br />

herauf. Und das schwerste Wegstück kam erst noch. ®°,<br />

rechts, an der Narbe des Gletschers mußte er noch vorvci.<br />

-Ver Weg war nicht ungefährlich. Einer, der ihn noch >u<br />

gegangen, gerät dort leicht in die Arme des Todes. Aber der<br />

Einsame hatte den Weg bei Tag und bei Nacht schon dmzende<br />

Male gemacht. Er kannte ihn. — Er ging weiter.<br />

Zuerst dem Ufer des Seeleins entlang. Dann verfo g<br />

er das schmale, steile Weglein bis zum Sattel. Hier hat F<br />

der Graswuchs aufgehört. Kein Strauch wächst hier. ""Y<br />

einmal die kühne Alpenrose wagt sich da hinauf. Nur k"<br />

Stein und zackiger Fels. * m<br />

lint vattel war gebaut von lockerem Schiefergestein. .<br />

fetfncH'r ist trügerisch. Weh dem Bergsteiger, der ihm<br />

Leben anvertraut! Es ist ein gefährliches Gehen und Tasten-<br />

-.elcht rutscht^der Fuß auf den losen Platten, die in<br />

^ro^en und Formen herumliegen in unendlicher Zahl.


105 761.69) zu verzeichnen. Selbstverständlich stimmten die<br />

Bürger dem Antrag des Bürgerrates auf Reduktion des Armensteuerfußes<br />

um 40 Rappen mit Freuden zu. Mit diesem<br />

Beschluß war die Maigemeinde, die während drei Stunden<br />

würdig und sachlich getagt hatte, zu Ende.<br />

Die Kirchensigristenwahl in Tarnen begegnet weitherum<br />

einigem Kopfschütteln. Der kleine Stimmenunterschied von<br />

uur 10 Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von beinahe 600<br />

Mann beweist aber auch den Zufall dieser Wahl. Es scheint<br />

höchst eigentümlich, daß ausgerechnet der Vizepräsident des<br />

Verbandes freier Schweizer Arbeiter zu diesem Amt auserkoren<br />

wurde, während der Präsident der gleichen Organisation<br />

kürzlich aus dem Dienste der Dorfschaftsgemeinde entlassen<br />

wurde, weil er bort nicht mehr tragbar war.<br />

Da keine offizielle Stellungnahme für die Wahl einer bestimmten<br />

Person, weder von feiten des Pfarramtes noch des<br />

Kirchenrates (Einwohnergemeinderates) vorlag, verteilten sich<br />

die Stimmen nach Sympathie und Verwandtschaft, wobei gegen<br />

Schluß der Wahlausgang — ohne jede Berechtigung —<br />

sozusagen eine politische Färbung erhielt. Vielen Wählern<br />

schien auch die Zugehörigkeit zum Landesverband unbekannt<br />

zu sein. Auch herrscht vielfach die Annahme, daß der Erwählte<br />

nicht aus Ueberzeugung beim Landesverband weilte,<br />

sondern aus Ueberredung, was einer „Bekehrung" rasch die<br />

Türe öffnen wird. (Eing.)<br />

Sarnen. Turnverein, (r) Ein überaus zahlreiches<br />

Publikum folgte am Sonntag, den 26. Mai, der Einladung<br />

des Turnvereins zu seiner Jubiläums-Veranstaltung. Die<br />

geräumige Turnhalle war überaus gut besetzt. Die turnenschen<br />

Darbietungen zeugten von fleißigen und intensiven Proben.<br />

Freiübungen, Kürturnen und Akrobatik überraschten<br />

durch Schneid und famose Präzision, und der Lumpenreigen<br />

mutzte sogar wiederholt werden. Das freudig-froh gestimmte<br />

Publikum kargte denn auch nicht mit verdientem Beifall. Und<br />

gar als die „jungen Schweizer", diese vielversprechenden<br />

Schosse im Pflanzgarten des Turnvereins, auf die Bühne<br />

traten, wollte das Klatschen schon gar kein Ende nehmen.<br />

Was da der Leiter aus diesem Jungholz herausgeholt, verdient<br />

ein besonderes Lob und restlose Anerkennung. Kein einziger<br />

Versager war zu konstatieren, über „Stock und Stein"<br />

gings wie im Fluge ... möge der Verein zu gegebener Zeit<br />

die Früchte ernten.<br />

Zu einer schönen, erhebenden halben Stunde gestaltete sich<br />

die Veteranenehrung. Der derzeitige Präsident, Herr<br />

Turnlehrer Karl R ö t h l i n, streifte in seiner einfachen,<br />

aber gediegenen Ansprache die Verhältnisse vor fünfzig Iahren,<br />

da noch keine Halle zur Verfügung stand und man notgedrungen<br />

in einem Tanzsaal oder auf dem Landenberg dem<br />

Turnen oblag. Und heute!? — Es ist bedeutend besser geworden,<br />

dank der Einsicht einer zeitgemäß eingestellten Behörde<br />

und der Opferwilligkeit einer turnfreundlichen Bevölkerung.<br />

Von den damaligen Gründern war es noch fünf Herren vergönnt,<br />

an dieser Feier teilzunehmen, es sind dies: Christian<br />

Dillier, Gemeindeweibel Joses Dillier, Wagnermeister Arnold<br />

Dillier (letztere alle in Sarnen), Fabrikant Otto Durrer in<br />

Kägiswil und Karl Feierabend in Engelberg. Haben auch die<br />

Jahre ihre Haare gebleicht, schritten sie doch noch stramm wie<br />

die Jungen zur Bühne empor, um einen Blumenstrauß, als<br />

bescheidene Anerkennung für 50jährige Turnertreue in Empsang<br />

zu nehmen. Daß auch dem derzeitigen Oberturner, Hr.<br />

Heinrich Müller, für seine vieljährige Tätigkeit als turnerischer<br />

Leiter ein Präsent überreicht wurde, konnte ebenfalls<br />

angenehm vermerkt werden. In zwei Wochen hebt nun<br />

der Verein ein neues Banner aus der Taufe, und nachher<br />

beginnt wieder der Werktag mit seiner praktischen Arbeit. —<br />

Turnverein Sarnen: Frohe Fahrt ins 2. Halbjahrhundert!<br />

Schwendi. (Einges.)<br />

Auf Moosacher in blühendem Rosen-Rank<br />

Guckt lieblich ein trautes Heim so nett und blank.<br />

Drinnen hauset z'Weibelis Senn: Burch-Omlin Sepp<br />

Und trompetet mit Fini harmonisch Duett.<br />

Erkoren als Vertrauensmann im Genossenrat,<br />

Handelt er ehrlich mit ratsherrlicher Tat.<br />

Milch, Käse, Anken, Nidel und gar Ziger,<br />

Fundierten ihn zum festen Börsen-Tiger.<br />

Aber nicht weniger halfen ihm zu dem Schick,<br />

Die geringelten Schwänzchen mit Borsten so dick.<br />

Den Ertrag des Feldes um Vielfaches gehoben,<br />

Sein Anbauwerk wär auch mit „Gold-Siegel" zu loben.<br />

Sepp, Du sagst es selbst ehrlich und offen,<br />

Daß Dein Knecht zu Deinem Satz geholfen.<br />

R o in a n Müller hat Dir sicher treu gedient,<br />

Wie Du heutzutage keinen andern sindst.<br />

In Deinem Dienst mit gar so langen „ZehnJahre n",<br />

Hast Du seine Zuverlässigkeit erfahren.<br />

Ob früh oder spät — er zauderte nicht,<br />

Er handelte stets mit Gewissenspflicht.<br />

Bewandt, still, solid, sparsam und fleißig,<br />

Auch nie merktest ihn als irgend dreistig.<br />

Roman, wir gratulieren Dir mit Freuden,<br />

Beglückt dankt Dir der Sepp in guten Treuen.<br />

Und Dein großer Herr und Meister meint es recht,<br />

Spricht er ja „Du guter und getreuer Knecht".<br />

PS. Lieber Roman! Dein Götti freut sich auch sehr, gratuliert<br />

Dir von Herzen und verspricht Dir wieder einmal zu<br />

helfen.<br />

Kerns. (Korr.) Sind nicht zehn rein geworden? Wo sind<br />

die übrigen neun geblieben? Dieses Wort aus dem Evangelium<br />

ist mir unwillkürlich durch den Kopf gefahren, als ich<br />

in der letzten Nummer des „<strong>Volksfreund</strong>" die Korrespondenz<br />

über die Jubelfeier des Verbandes Schweiz. Elektrizitätswerke<br />

las. Dem freundlichen Einsender war, wie es scheint, nur ein<br />

einziger Jubilar bekannt, während es doch sechs Angestellte<br />

oes Elektr.-Werkes Kerns waren, die diplomiert wurden. Ich<br />

will also über den Verbleib der übrigen fünf Aufschluß geben.<br />

Der Verband Schweiz. Elektrizitätswerke hält alle Jahre<br />

eine Versammlung ab, an der diejenigen Angestellten von<br />

Verbandswerken, die 25 oder 40 Jahre beim gleichen Unternehmen<br />

gedient haben, ein Diplom erhalten. Diese Diplomierung<br />

ist regelmäßig mit einem Festakte verbunden, an dem<br />

nicht nur die Jubilaren, sondern in den meisten Fällen auch<br />

deren Frauen teilnehmen. Vom Gemeinde-Elektr.-Werk Kerns<br />

war also dieses Jahr nicht nur ein Jubilar, sondern es waren<br />

deren sechs Angestellte, die ihr Diplom entgegennehmen<br />

konnten. Die Herren Ganz Rudolf, techn. Betriebsleiter, Egger<br />

Othmar, Buchhalter, Röthlin Walter, Maschinist und<br />

Heß Otto, Verwalter konnten ihr 40jähriges und Müller-<br />

Heinrich und Bucher Leo, Monteur, ihr 25jähriaes Dienstjubiläum<br />

feiern.<br />

Diese Berichterstattung würde mir nicht vollständig erscheinen,<br />

wenn ich nicht auch vier Angestellte des Lungernseewerkes<br />

erwähnen würde, die ebenfalls beim gleichen Anlaß<br />

ihr 25jähriges Dienstjubiläum feiern konnten. Es sind dies<br />

die Herren Rothensluh, Christen, Rohrer und Vogler, die<br />

mit uns am Festakte teilnahmen.<br />

Die Feier wurde dieses Jahr in Montreux gehalten, was<br />

für die Großzahl von uns wie erwünscht war, indem wir bei<br />

dieser Gelegenheit nicht nur die schöne Gegend am Genfersee,<br />

sondern auf der Heimreise auch das interessante Gebiet<br />

durch das Wallis genießen konnten.<br />

Lungern. Die Maigemeinde wählte anstelle des in den<br />

Regierungsrat gewählten Jng. Anton Ming neu in den Kantonsrat<br />

Herr Gemeinderat Hans Vogler, Dießelbach.<br />

Eine Neuwahl mußte auch für den zurücktretenden Gemeinderat<br />

Ferdinand Bürgi, Förster, getroffen werden; sie fiel auf<br />

Herrn Karl G a s s e r, Unternehmer. Derselbe wurde von<br />

der Bürgergemeindeversammlung auch in den Bürgerrat gewählt.<br />

Engelberg. Land und Leute. Unter diesem Titel publizierte<br />

der bekannte Klostermönch und Heimatfreund von<br />

Engelberg, H. H. Dr. P. Plazidus Hartmann, eine schöne<br />

und wertvolle Heimatkunde von Engelberg. Das prachtvolle,<br />

reich und schön illustrierte Heimatbuch wird vor allem von<br />

Freunden des Tales, Kurgästen und Bergwanderern lebhaft<br />

begrüßt werden. Das geschmackvoll ausgestattete Werklein<br />

orientiert nach dem Stande der neuesten Forschung klar und<br />

stilistisch hervorragend über den Namen „Engelberg", das<br />

Wappen, über Lage und Größe, Grenzen, Bodenbeschaffenheit,<br />

Gewässer, Klima, Pflanzenwelt, Tierwelt, Siedlung und<br />

Geschichte, Wirtschaft, Verkehr und abschließend über Engelbergs<br />

Eigenart. „Die Entwicklung seiner Natur und in der<br />

Geschichte der Menschen verlieh Engelberg seine Eigenart,<br />

die es zu einem Kleinod der Jnnerschweiz erstehen ließ."<br />

Verlag Stistsdruckerei Engelberg. s.<br />

Engelberg. In Engelberg blühen die Alpenrosen! Und immer,<br />

wenn hart unter der Schneegrenze auf dem frischen<br />

Grün der Alpen das brennende Rot der Alpenrosen aufleuchtet,<br />

ist es das Zeichen der beginnenden Sommersaison. Die<br />

Wanderlust erwacht, die Bergpfade sind wieder gangbar und<br />

die ganze Herrlichkeit der vorsommerlichen Flora blüht und<br />

leuchtet. Für Freunde der Natur eine schöne Zeit im Ablaufe<br />

des Jahres im Tale von Engelberg. Und bald ertönen wieder<br />

die Glocken auf den Alpweiden, jodeln in den Höhen die Sennen<br />

und der schöne Bergsommer ist da. s.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Die reiselustigen Schweizer.<br />

Von den Schweizerischen Bundesbahnen sind im Jahre<br />

1945 total 204 883 108 Personen befördert worden. Davon<br />

benützten 114 200 die erste, 12 402 000 die' zweite und<br />

192 360 000 die dritte Wagenklasse. Gegenüber dem Jahre<br />

Das Weglein hat sich verloren. Die ersten kleinen Schneeflächen<br />

tauchen auf. Sie liegen in den Mulden, zu denen<br />

des Tages selten ein Sonnenstrahl sich hin verliert. Schmut-<br />

Zlg sind sie und Steine sind darüber hinweggerollt.<br />

Der einsame Wanderer kletterte aufwärts. Immer höher.<br />

Ohne einmal zu rasten.<br />

Er hielt sich immer rechts, nah des jähen Sturzes, der immer<br />

schreckhafter wurde, je höher er klomm. Wildbäche tobten<br />

in der grausigen Tiefe und durch die eingefressenen Rinnen<br />

unter nachstürzendem Gestein lauert der Tod. Ein<br />

schritt nebenaus — und es ist um den Bergsteiger gescheven,<br />

und keiner holt ihn mehr aus der schwindelnden Tiefe.<br />

Zwei Drittel des Sattels hatte er nun zurückgelegt. Nun<br />

kam die schwerste Partie. Ehe er in die zerklüftete Wand einstieg,<br />

steckte der Unbekannte seinen Stock in den Rucksack, daß<br />

er ihn beim Klettern nicht behindere. Stellenweise mußte er<br />

^eide Hände zu Hilfe nehmen. Schon am Tage darf nur ein<br />

geübter Kletterer diesen Weg gehen. Ihn nachts zu begehen,<br />

ist eine Herausforderung.<br />

Er wollte eben, nachdem er auf einen Felsvorsprung hinaufgeschwungen<br />

hatte, auf ein Band hinübersetzen, das geradezu<br />

zum Abbruch des Gletschers führte, als sein Ohr<br />

nmmen wahrnahm, die von dorther herüberklangen.<br />

Er ließ den Sprung unausgeführt.<br />

»Verflucht!" knischte er. — Was nun... ? Die Stimmen<br />

kamen näher. — Jetzt unterschied sein lauschend Ohr<br />

schon feste Tritte. Genagelte Bergschuhe klirrten auf den<br />

Felsplatten, die dort breit lagen. — Zurück konnte er nicht<br />

mehr. Es war zu spät, und zu gewagt. Sie hätten ihn auch<br />

bald erspäht, die dort näher kamen. Es gab nur eine Rettung,<br />

er mußte wieder über die Felsplatte zurück und dann<br />

das Felsband links nehmen. Er wußte zwar nicht, wohin<br />

es führte. War er aber um den Felskopf herum, war er vor<br />

jedem Späherblick geschützt. Es war nicht anzunehmen, daß<br />

ihn jemand gesehen und ihm nun folgen würde.<br />

Der kurze Rückzug gelang. Er erreichte das Band in dem<br />

Augenblick, als oben, wo er eben noch gestanden, zwei Soldaten<br />

auftauchten. Er sah noch die Läuse ihrer Gewehre über<br />

ihre Schultern ragen.<br />

Hatten sie wohl den Fliehenden erspäht?<br />

Er fragte jetzt nicht danach. Vorsichtig tastete und griff<br />

er sich weiter. Das Band schien breiter, gangbarer zu werden.<br />

Nur an einer Stelle, da der Felsen überhing, mußte er seinen<br />

dickgefüllten Rucksack abschnallen und auf Händen und<br />

Füßen vorwärtskriechen. Aber dann konnte er wieder ausrecht<br />

gehen.<br />

Nun war er gerettet. — Er blieb stehen und lauschte.<br />

Nichts! — Kein Ton! — Kein Geräusch!<br />

Man mußte ihn doch nicht gesehen haben!<br />

(Fortsetzung folgt!)<br />

1903 hat sich die Zahl der beförderten Personen mehr als<br />

vervierfacht. Bis zum Jahre 1924 blieb die Zahl der beförderten<br />

Personen unter der 100 Millionengrenze. Im Jahre<br />

1925 wurden 102 Millionen Personen befördert. Seither ist<br />

nunmehr eine Verdoppelung eingetreten. Sehr stark ist die<br />

Zunahme des Personenverkehrs während der Kriegsjahre<br />

1940—45, macht sie doch rund 80 Millionen Reisende aus.<br />

Aus dem Personenverkehr wurden im Jahre 1945 total<br />

254,2 Mill. Fr. eingenommen. Die erste Klasse lieferte Fr.<br />

767 000, die zweite Fr. 38,2 Millionen und die dritte Fr.<br />

215,2 Millionen. Gegenüber dem Jahre 1903 haben sich die<br />

Einnahmen aus dem Personenverkehr versechsfacht. Die Zunähme<br />

seit 1940 macht 120 Millionen Franken aus.<br />

Unglückschronik<br />

Zur Explosion in Dailly.<br />

Die Untersuchung über das Explosionsunglück wird in<br />

großem Stil unter Beizug erster Fachgelehrter fortgesetzt.<br />

Was bisher als Ursache in der Presse erwogen wurde, kann<br />

als Vermutung richtig oder auch falsch sein. Menschliche Unzulänglichkeit<br />

oder chemische Vorgänge oder gar Erdstoßwirkung?<br />

Man erinnert sich eines Unglücks in einer Munitionsfabrik,<br />

wo die Expertise chemisch-technische Ursachen ergab.<br />

Daß der Materialschaden, abgesehen vom schweren Menschenopser,<br />

sehr groß ist, steht fest, doch dürfte die Angabe von<br />

40 Millionen Fr., die dieser Tage zu lesen war, eine reichlich<br />

übertriebene Schätzung sein. Die Explosions- und Brand-<br />

Wirkung betraf hauptsächlich Installationen wie Kantonnemente,<br />

eine Telephonzentrale und Werkstätten.<br />

Zwei Flugzeuge kollidieren und stürzen ab.<br />

Die Abteilung für Flugwesen und Fliegerabwehr teilt mit:<br />

Anläßlich eines Patrouillenfluges von Buochs nach Emmen<br />

stießen am Montagnachmittag über dem Vierwaldstättersee<br />

zwei Morane-Flugzeuge zusammen und kamen zum Abstürz.<br />

Das eine Flugzeug stürzte östlich von Meggen ab, dessen<br />

Pilot konnte sich durch Fallschirmabsprung retten. Der<br />

Pilot des andern Flugzeuges, Lt. K. Stiessel, stud, mafch. ing.<br />

ETH, eingeteilt in Fliegerstaffel 19, von Herrliberg, wurde<br />

vom stürzenden Flugzeug mitgerissen. Pilot und Flugzeug<br />

fielen zwischen Bürgenftock und Rigi in den See und versanken.<br />

Die Untersuchung ist im Gange.<br />

Ziir den BmeniWt<br />

Gegen die Einschleppung der Maul- und Klauenseuche.<br />

In verschiedenen ausländischen Staaten des europäischen<br />

Kontinentes tritt die Maul- und Klauenseuche wieder in größerer<br />

Ausbreitung auf. Es besteht die Gefahr, daß sie durch<br />

Stroh, das mangels anderen Packmaterials für zahlreiche in<br />

die Schweiz importierte Waren zur Verwendung gelangt,<br />

in unser Land eingeschleppt wird. Da die jetzige Versorgungslage<br />

möglichst große Importe von sozusagen jeder Warengattnng<br />

erfordert, so daß an ein Verbot der Verwendung<br />

von Stroh als Packmaterial nicht zu denken ist, und da ein<br />

Umpacken auf den Eingangszollämtern auf Schwierigkeiten<br />

stößt, läßt es sich zur Zeit nicht umgehen, daß in Stroh verpackte<br />

Waren ins Innere des Landes gelangen. Das eidgen.<br />

Veterinäramt hat deshalb verschiedene Maßnahmen verfügt,<br />

um zu verhindern, daß derartiges Stroh mit Klauentieren<br />

in Berührung kommt und dadurch die Maul- und Klauenfeuche<br />

vermittelt werden kann. Zollmeldepflichtige haben bei<br />

allen Sendungen, welche als Packmaterial Stroh, Streue und<br />

dergleichen enthalten, den Empfänger davon zu benachrichtigen,<br />

daß solches unmittelbar nach dem Auslad durch Verbrennen,<br />

Vergraben oder Kompostieren auf eigene Kosten zu<br />

beseitigen sei. Ausnahmsweise können die Kantonstierärzte<br />

gestatten, daß solches Packmaterial an Personen abgegeben<br />

werden darf, die es ausschließlich als Einstreue für Pferde,<br />

Kaninchen oder zu technischen Zwecken verwenden. Keinesfalls<br />

darf derartiges Material mit Klauentieren in<br />

kommen.<br />

F ü r die N a i v e n<br />

Berührung<br />

wiederholt die „Tagwacht" die Behauptung: An der Wiege<br />

des Nationalsozialismus stand zu Gevatter die Kirche Roms.<br />

Solche Märchen kann die Tagwacht ihren Lesern immer<br />

wieder vorsetzen, obwohl geschichtlich erwiesen ist, daß der<br />

Hauptwiderstand gegen den Nationalsozialismus gerade von<br />

feiten der katholischen Kirche kam. Die Kirche Roms hat den<br />

Nazismus längst schon als Irrlehre verurteilt, als die Tagwacht<br />

selber aus antikapitalistischer Voreingenommenheit<br />

oder politischem Hosenschlotter denselben noch verherrlichte.<br />

Es gibt heute ein anderes Urteil über die Stellung der<br />

Katholiken in Deutschland und den deutschbesetzten Ländern<br />

und das liegt in den dortigen Wahlergebnissen, die niemals<br />

D a s M a h n w o r t des Papstes<br />

Papst Pius XII. hielt eine Ansprache, in der er eine<br />

Parallele zwischen der gegenwärtigen Lage und jener<br />

vor einem Jahrhundert, vor den Umwälzungen des<br />

Jahres 1848, zog. Wie damals und wie immer, so<br />

sagte der Papst, sucht die Masse die materiellen Freuden.<br />

Wie damals liegt die Welt heut?, trotz den im<br />

Lause eines Jahrhunderts erreichten materiellen Fortschritten,<br />

in schweren Zuckungen. Der Heilig? Bater<br />

betonte dann, wie notwendig es sei, daß die Christen<br />

die Jugend richtig erzögen, damit eine Generation<br />

heranwachse, die den politischen und sozialen Erfordernissen<br />

der Zukunft gewachsen sei.<br />

WEISS<br />

cfa MtocÄc<br />

§


so günstig für die Katholiken ausgefallen wären, wenn diese<br />

sich nicht im Kampfe gegen den Nazismus bewährt hätten.<br />

Die gleiche „Tagwacht" hat ja gerade zwei Tage vorher<br />

über den Wahlausgang in Holland gejammert:<br />

„Auch der große Durchbruch nach den konfessionellen<br />

Gruppen kann als mißlungen betrachtet werden. Der<br />

Durchbruch nach den Katholiken hatte dabei einen noch<br />

geringeren Erfolg als der zu den protestantischen Kreisen.<br />

Die (sozialistische) Partei ist nicht die größte Partei<br />

des Landes geworden, wie es ihre leitenden Persönlichkeiten<br />

mit großer Zuversicht erwartet haben. Mit 29 von<br />

100 Mandaten bleibt sie hinter der Katholischen Volkspartei,<br />

die 32 Mandate erhielt und ihren traditionellen ersten<br />

Platz behauptet hat."<br />

Dabei fanden die Wahlen unter einer mehrheitlich sozialistischen<br />

Regierung statt. Sehr nett sagt der gleiche sozialistische<br />

Bericht aus Holland:<br />

„Zu sehr hat die Partei der Arbeit die Katholiken geschont,<br />

weil man sich völlig eingestellt hatte auf eine Koalition<br />

mit den Katholiken, und weil man soviel wie möglich<br />

katholische Wähler auf die Seite der Partei der Arbeit<br />

holen wollte."<br />

Eine sehr nette Koalition. Man war bei den Sozialisten<br />

Hollands auf eine Koalition mit den Katholilen eingestellt<br />

und wollte gleichzeitig der Katholischen Volkspartei so viel<br />

wie möglich katholische Wähler entziehen. — Sozialistische<br />

Freundlichkeit für die Dummen ...<br />

Kleine Zeitung<br />

25 Jahre Schweiz. Missionsgesellschaft Vethlehem-Jmmensee.<br />

„Um den Glauben über den Erbkreis auszubreiten, sollen<br />

auch aus dem edlen Schweizervolke tüchtige Missionare ausgesandt<br />

werden. Zu diesem Zwecke hielten wir es für notwendig,<br />

das Institut Bethlehem, das schon seit einer Reihe<br />

von Jahren «durch seine Schule und durch seine Erziehungsweise<br />

blüht, als Schweizerisches Seminar für auswärtige<br />

Missionen zu errichten unter der Jurisdiktion dieser Kongregation<br />

zur Verbreitung des christlichen Namens und Glaubens..."<br />

Durch dieses Gründungsdekret der Kongregation<br />

von der Verbreitung des Glaubens wurde die Missionsgesellfchaft<br />

Bethlehem am 30. Mai 1931 kirchlich errichtet. Nachdem<br />

nun Bethlehem am vergangenen 2. Mai das 50jährige Jubiläum<br />

seiner Schule feiern konnte, auf die das päpstliche Dekret<br />

so anerkennend hinweist, konnte es am 30. Mai bereits<br />

auf das 25jährige Bestehen als Missionsgesellschaft zurückblicken.<br />

Die Missionsgesellschaft Bethlehem (SMB.) zählt<br />

heute 214 Mitglieder, wovon 156 Priester, 16 Laienbrüder<br />

und 42 Kleriker, die in der unmittelbaren Vorbereitung aufs<br />

Priestertum stehen. In der Mandschurei wirken 52 Missionare<br />

(14 sind noch auf der Reise dorthin), in Südrhodesien 29.<br />

In der Mission starben bis heute 10 Missionare, die ein<br />

Durchschnittsalter von kaum 35 Jahren erreichten. Die fünf<br />

Aussendungen seit dem Kriegsende (denen bald eine weitere<br />

folgt), zeigen, daß sich Bethlehem nun erst recht mit ganzer<br />

Jugendkraft seiner schönen und hohen Aufgabe weiht.<br />

Die Intervalle der Vogelstimmen.<br />

Schon ist die Zeit -da, wo der Kuckuck wieder seinen befreienden<br />

Ruf erschallen läßt. Wenn wir uns die Mühe nehmen,<br />

den Gesang dieses bekanntesten der Frühlingskünder<br />

einmal einer akustischen Prüfung zu unterziehen, so bemerken<br />

wir bald, daß sich der Kuckucksruf in der Regel im Intervall<br />

der kleinen Terz bewegt. Daneben gibt es freilich<br />

noch Kuckucke, 'die ihren Gesang in Quarten- oder Quintengängen<br />

erschallen lassen. Das Beispiel des Kuckucks soll uns<br />

Anlaß sein, einmal festzustellen, wie es mit den Intervallen<br />

anderer Vogelstimmen bestellt ist. Terzensänger sind: die<br />

Kohlmeise, das Bruchweißkehlchen, die Blaumeise und der<br />

Ortolan, wobei der nachfolgende Ton oder die nachfolgende<br />

Tonreihe ausnahmslos eine große oder kleine Terz nach abwärts<br />

gerichtet ist. Der Gesang «des Baumpiepers besteht aus<br />

zwei Tonreihen, deren zweite eine Quinte höher liegt als<br />

die erste. Der Fink kombiniert seine Gesangstour mit dem<br />

Intervall einer Sekunde, während der Sperling, nach einem<br />

Vorschlag, einen eine Quarte höher liegenden Pfiff in der<br />

Tonlage des viergestrichenen f hören läßt. In Oktaven fingen<br />

oder rufen die Sumpfmeise und die Silbermöve. Unbestimmt,<br />

d. h. zwischen einer Terz und Quarte schwankend,<br />

ist der aufwürtsgerichtete Ruf des Fischreihers und des<br />

Waldkauzes, wo der Intervall zwischen Sekunde und Quinte<br />

schwankt. Zu den bereits erwähnten Vogelstimmen, deren<br />

musikalische Intervalle mit mehr oder weniger großen Genauigkeit<br />

feststellbar sind, stößt dann allerdings noch die<br />

Zahl jener Vogelstimmen, denen gegenüber die Notenschrift<br />

versagt, da die einzelnen Töne dazu viel zu nahe beieinander<br />

liegen. In diese Kategorie gehört unter anderm der Gesang<br />

der Grasmücke und der Zaungrasmücke.<br />

Hitler oder nicht Hitler, das ist hier die Frage...<br />

Die dunkeläugige Oberschwester des Privatsanatoriums in<br />

Posadas in der argentinischen Provinz Misiones hatte von<br />

Anfang an Verdacht geschöpft. Wo hatte sie doch nur diesen<br />

lächerlichen Schnurrbart schon gesehen? Am zweiten Tage nach<br />

der Ankunft des Patienten fiel es ihr ein: Natürlich, das<br />

war Hitler, Adolf Hitler, der so viel Unheil über die Welt<br />

gebracht hatte! Hatten die Zeitungen nicht gemeldet, er sei<br />

von einem geheimnisvollen Unterseeboot bei Nacht und Nebel<br />

an der Küste Argentiniens abgesetzt worden? „Sonnenklar:<br />

dieser Mann vor mir ist Hitler!" sagte sich die hübsche<br />

Krankenschwester, eilte zur Polizei und kam gleich mit einer<br />

bewaffneten Eskorte wieder zurück.<br />

Nun ging das Verhör los. Was für ein Landsmann er<br />

sei und wo er geboren? Er sei gebürtiger Oesterreicher und<br />

habe am 20. April 1889 in Braunau das Licht der Welt erblickt.<br />

„Braunau", stimmte, und der „20. April" stimmte<br />

auch. „Dann sind Sie also Adolf Hitler, heraus mit der<br />

Sprache!" herrschte einer der Polizisten den Patienten an.<br />

Nein, er heiße Hans Wetzer. Aber die Polizei war mißtrauisch<br />

geworden und nahm den armen Kranken gleich mit. Er sah<br />

Hitler tatsächlich zum Berlvechseln ähnlich. Das war das charakteristische<br />

„Fliegenschnäuzchen", das war die gleiche spitze<br />

Nase, und das ivaren die gleichen blaugrauen Augen. Nur<br />

die Körperlänge stimmte nicht — es fehlten 5 Zentimeter.<br />

Schließlich wurde dann Hans Wetzer wieder aus freien Fuß<br />

gesetzt; aber die Gerüchte um ihn wollen nicht verstummen.<br />

Die fehlenden 5 Zentimeter seien noch lange kein Beweis meinen<br />

die Leute; denn es gebe heute Aerzte, die es fertig bracyten,<br />

jedermann nach Wunsch zu „verkürzen" oder zu „verlängern".<br />

Das einzige, was die Zweifler stutzig macht, ist dnu<br />

Fliegenschnäuzchen, das sich Hans Wetzer sofort nach der penilichen<br />

Verwechslung abnehmen ließ. „Wenn er tatsachu i<br />

Adolf Hitler wäre", so argumentiert man, „so hätte er sich den<br />

fatalen Schnurrbart sicherlich schon früher abrasiert."<br />

Die Uhr als Kompaß.<br />

Man hat in der Natur manche Ersatzmittel für den Kompaß<br />

gefunden; so bestimmt man zum Beispiel die Himmelsgegenden<br />

nach den mehr oder weniger rauhen Seiten der<br />

Waldbäume, nach dem Schatten usw. Keines derselben t)<br />

aber so zuverlässig, als die Taschenuhr. Man legt die Uhr<br />

derart horizontal vor sich hin, daß der kleine Zeiger nach der<br />

Sonne weist. Die Mitte zwischen dem kleinen Zeiger und<br />

der Zahl 12 des Ziffernblattes zeigt genau nach Suden.<br />

Steht zum Beispiel der kleine Zeiger um zehn Uhr auf^die<br />

Sonne gerichtet, so wird Süden in der Richtung der Zah<br />

elf sein. Diese Verwendung der Uhr als Kompaß ist sehr tve*<br />

nig bekannt, selbst Stanley, als man ihn bei seiner Rückkehr<br />

aus Jnnerasrika fragte, ob er diese so einfache Methode kenne<br />

gestand zu, niemals davon gehört zu haben.<br />

Alles mit Maß<br />

Ein Wort an unsere Raucher.<br />

Die schweizerische Zigaretten-Industrie hat sich während<br />

der Kriegsjahre mit Erfolg bemüht, den gesteigerten Bedarf<br />

an Zigaretten zu decken. Der Schweizer Raucher konnte ohne<br />

nennenswerte Einschränkungen und in gewohnter Güte<br />

seine liebgewordene Marke rauchen. Der Händler hatte sein<br />

gesichertes Einkommen. Unter großen Opfern und Risiken gelang<br />

es den Zigarettenfabriken immer wieder, die schwer erhältlichen<br />

Rohstoffe zu beschaffen. Tausende von Mitbürgern<br />

und Mitbürgerinnen finden in diesem Industriezweig ihren<br />

auskömmlichen Verdienst.<br />

Soll dies alles, kaum daß der Krieg vorbei ist, vergessen<br />

sein? Gewiß wollen wir uns freuen, daß die Grenzen jetzt<br />

aufgehn und lange Vermißtes wieder erhältlich ist. Daß aber<br />

unsere bekannte wirtschaftliche Weltoffenheit auch Gefahren<br />

in sich birgt, zeigt der plötzlich enorme Zustrom ausländischer<br />

Zigaretten, besonders der stärkeren Sorten, die heute ebenso<br />

gut und preiswert in der Schweiz hergestellt werden. Unsere<br />

sympathischen Militärgäste sollen allein jeden Monat mehrere<br />

Millionen (zoll- und steuerfrei!) über die Grenze bringen.<br />

Wie man hört, hat die jedes gesunde Empfinden überschreitende<br />

Anbeterei fremder Erzeugnisse schon zu Betriebs-<br />

Unterbrechungen und Entlassungen in einheimischen Zigarettenfabriken<br />

geführt. Wir wollen nicht engstirnig sein. Sollten<br />

wir aber nicht Maßhalten und uns als Raucher auf das<br />

beschränken, was wir uns vor dem Krieg etwa an ausländischen<br />

Spezialitäten geleistet haben, statt sie jetzt im Unmaß<br />

den eigenen vorzuziehen?<br />

Bom Büchertisch<br />

Marienlob in den schönsten Gebeten, Hymnen und Liedern<br />

aus zwei Jahrtausenden. Walter-Verlag, Ölten.<br />

Diese gediegene Textauswahl schuf der große Theologe<br />

M. I. Scheebeu in tiefer Frömmigkeit und verantwortungsbewußter<br />

Weitsicht. Fern einer nur oberflächlichen, faden<br />

Gefühlsschwelgerei holt Scheeben die von erhabener Berehrung<br />

getragenen, kernhaften Gebetsbetrachtungen der ältesten<br />

Schriftsteller aus der Vergessenheit, stellt ihnen viele<br />

wundervoll poetische, alte Hymnen auf Maria zur Seite, alles<br />

in einer von edlem Barockgeist getragenen, dichterisch<br />

beschwingten Uebertragung. — Mehr als ein Dutzend Bilder<br />

aus dem Marienleben schmücken den Band.<br />

Religiös-sittliche Erziehung der Kinder und Jugendlichen,<br />

von F. Bürkli. Walter-Verlag, Ölten.<br />

Das neue Schriftchen der beliebten pädagogischen Reihe<br />

will in einer leichten Form die Grundlage aller Erziehungsaufgaben<br />

den Eltern nahebringen. Es eignet sich für alle<br />

Kreise. Gerade Eltern, die für einläßliche pädagogische<br />

Schriften weder Zeit, noch die nötige Bildung, noch das<br />

Geld haben, werden aus diesem Bändchen wertvolle Anregungen<br />

schöpfen.<br />

Der föderalistische Weg zur Bundesfinanzreform. — Verlag<br />

Helbling & Lichtenhahn, Basel. — Bis zum 1. Januar<br />

1950 muß das Schweizervolk zu einer Neuordnung der Buudesfinanzen<br />

seine Zustimmung gegeben haben. In der vorliegenden.<br />

Schrift teilen sich elf Autoren — darunter bekannte<br />

Steuersachverständige und Politiker — in die Aufgabe,<br />

eine föderalistische Lösung des Bundesfinanzproblems<br />

zur Darstellung zu bringen. Das Buch gehört in die Hand<br />

eines jeden, der sich mit Finanz- und Steuerfragen zu befassen<br />

hat.<br />

Land der Liebe, von Pilgrim. 2. Band, Caritas-Verlag,<br />

Luzern. — Das Evangelium muß jedem Volk und jedem<br />

Jahrhundert neu verkündet werden. Die Wahrheit bleibt<br />

ewig dieselbe, aber sie muß immer wieder in ein neues,<br />

ansprechendes Gewand gekleidet werden. Pilgrim, der bereits<br />

in seinem ersten Band „Land der Liebe" durch seine gottbegnadete<br />

Art in Sprache und Auslegung in vielen Herzen<br />

tiefste Saiten zum Erklingen brachte, legt im zweiten Band<br />

eine Erklärung der Sonn- und Festtagsepisteln auf den Büchertisch,<br />

die eine wertvolle Ergänzung zum ersten Band, Er-<br />

Hevte handelt es sich dämm<br />

die Menschen, auch die katholischen Menschen, die katholischen<br />

Arbeitgeber und die katholischen Arbeitnehmer<br />

""t°'nander zu versöhnen. Den Arbeitgeber zum Bruder<br />

des Arbeitnehmers zu machen. Das kann kein Machtgebot<br />

des Staates. Das bringt nur eine tiefe, reliaiössittliche<br />

Bewegung fertig. Dafür zu sorgen, wä» die<br />

Pl.cht aller, die den Mut haben, sich Christen zu nennen.<br />

(Rob. Mäder.)<br />

klärung zu den Sonn- und Festtagsevangelien, bildet *<br />

Reinerlös aus dem Buchverkauf ist für caritative „'„x ei<br />

ziale Werke bestimmt. Möge dieses Buch recht biefe« ! 0=<br />

finden.<br />

e ' et<br />

Radio —<br />

Beromünster<br />

Donnerstag, 6. Juni.<br />

10.15 Schulfunk. 11.30 Rückblick auf das<br />

1945. 12.40 Studioorchester. 17.00 Serenade. 18."lo V i 71<br />

stunde. 18.45 Mendelssohn-Sonate. 19.00 Katholische i ,<br />

schau. 20.10 Freundliche Grüße aus ... 20.5g @^un i>=<br />

Radiokabarett. 21.30 Unterhaltung und Tanz. 2210 n<br />

chesterkonzert. 22.30 Klavierrezital. ' ^r-<br />

Freitag, 7. Juni.<br />

11.30 Das Freitagsmosaik. 12.40 Franz Lehar birindas<br />

Studioorchester. 17.00 Italienische Musik. 18.00 »J<br />

dem Wege. 18.20 Volkstümliches Unterhaltungskonzert l'q ,1<br />

Weltchronik. 19.55 Wir lernen Vaterlandslieder. 20 25<br />

Rhein". Hörfolge. 21.15 Musik aus slawischen knber<br />

22.30 Quatuor pour la sin du temps.<br />

n -<br />

Samstag, 8. Juni.<br />

11.30 Stuhl Nr. 263, Parkett, 11.Reihe, links iu n<br />

Novelty-Trio. 12.40 Wie steht unser Wirtschastsbarom^<br />

heute? 12.50 Volkstümliches Mittagskonzert. 17.00 Schg//<br />

platten. 18.00 Tier-Kinder im Zoologischen Garten.<br />

Schallplatten. 19.10 Miniaturen. 19.40 Die Woche sin<br />

bericht. 20.00 Ein bimter Abend mit Schwanken und MM<br />

22.10 Tanzmusik. 22.30 Swing-Serenade.<br />

Pjehmarkt in Luzern vom 28. Mai <strong>1946</strong>.<br />

Auffuhr: Muni 1, Stiche 18, Rinder 5, Kälber 281<br />

Schafe 3, Schweine 458. Total 772 Stück.<br />

~ '<br />

Hrei» per *g.<br />

ebendqewittzt Vanfcti Preise<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der K. E. A. festig<br />

setzten Höchstpreisen angenommen.<br />

tileiavieh.<br />

K^ber 30-50 je n. Dual. 2.0U SV—2 2 70 70 flau<br />

eher finkend<br />

2.80<br />

2 90<br />

3.— *<br />

300—3.10 •<br />

56—60<br />

61—65<br />

66—70<br />

Markenkälber 80 kg u. m.<br />

Weißslei^ige, mittelgr.<br />

Ausstich<br />

Die Preise verstehen sich<br />

nüchtern, sonst bis zu 3 kg<br />

Eigengewicht<br />

3.40—3.60 flau<br />

3.60—3 80<br />

4.00<br />

"<br />

eher sinkend<br />

Schweine. pci statt Ist<br />

Feile Schweine<br />

Absäugerinnen<br />

Ferkel, 7— 9 Wochen 65— 66— 80 «0 flau<br />

eher sinkend<br />

Ferkel, 10—13 Wochen 85—110<br />

Springer, kleinere<br />

110-148<br />

Springer, größere<br />

155—230 mittet<br />

Ausmastschweine 2M—300 2tO—300 , fest<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 28. Mai <strong>1946</strong>.<br />

00 gr<br />

klein geformt, lOO gr 84<br />

Karotten, rote<br />

groß geformt. 200 gr 167<br />

Randen, gekocht<br />

90 Kochbutter<br />

7i>4<br />

Randen, roh<br />

f0 Emmentaler Käse, 1. Oual. 430<br />

Schwarzwurzeln<br />

^Greyerzer, 1. Oual. 430<br />

Sellerieknollen<br />

^ l


Samen / Samstag, den 8. Juni 194« 78. Jahrgang — Rr. 45<br />

M O l i e r<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnements preis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

* t >0.50, halb,ahrlich Fr. 5.00. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt Erscheint Mittwoch und Samstag<br />

^n^hwm/?u^P-'stcheckkmtto°Vu"o8?>^ Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. Tel. 8 62 Z?<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 5« Rp. ® rudf und Verlag: Louis Ehrli & (Sie., Sarnen. — Sei. 8 60 33<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzelle«<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. Mit Ausnahme des Kanton?<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A t z t » M «<br />

„Der Brächet ,nacht Heu", sagt der Bauer. Diesmal ist<br />

viel Juniheu auch auf der politischen Kuhweid gemäht worden.<br />

Italien und Frankreich hatten am letzten Sonntag die<br />

Konstituante (Verfassunggebende Versammlung) zu wählen.<br />

Alle Parteien hofften auf gutes Heuwetter. Das große Ereignis<br />

des Eugenitages ist: in beiden Ländern sind die<br />

Christlichdemokraten (Katholiken) die besten Heuer gewesen.<br />

Die Italiener hatten sich zudem auszusprechen, ob sie weiterhin<br />

einen König mit Krone oder einen Präsidenten mit Filzhüt<br />

wünschen. Das Volk hat sich für letzteren entschieden. Da<br />

die Zahlen beider Länder noch nicht endgültig sind, so klopfen<br />

wir erst nächste Woche ans italienische und französische Barometer.<br />

Der Bater redet zur Welt.<br />

der unheimliche 9 / n b e k a n n t e<br />

Roman von Emil Hering.<br />

»Verfluchtes Pech!" — Er fuhr sich mit der Rechten über<br />

die Stirne. „Die haben mir ordentlich warm gemacht!"<br />

Er lehnte sich an den kalten Fels.<br />

Vor ihm gähnte die Tiefe. Die Wand fiel fast senkrecht<br />

einige hundert Meter tief ab. Da hinunter kam keiner lebend.<br />

Da unten gähnte der aufgesperrte Rachen des Todes.<br />

^ Horch! ... Nein, es war nichts. — Er stand eine halbe<br />

Stunde am gleichen Fleck. — Sollte er das Band nun weiter<br />

verfolgen oder den Weg zurück gehen? — Nein, zurück durfte<br />

jetzt noch nicht. Vielleicht paßten ihm die beiden Soldalen<br />

dort vorne auf, weil sie ihn gesehen hatten — also weiter?<br />

— Wenn er nur wüßte, wohin der Felsweg führte.<br />

Er mußte es versuchen, weiter zu kommen. — Langsam<br />

Ul ib vorsichtig ging er — ein falscher Schritt — und er<br />

toar des Todes! Dann lehnte er sich wieder gegen die kalte<br />

>»and. Er war kein Angsthase. Bewahre! Er fürchtet w^der<br />

^-od noch Teufel! — Aber jetzt? — Merkwürdig war das<br />

jch° n ' — Dieses Zittern in den Knien! — Wo war denn<br />

leine Kühnheit — wo war sein Wagemut hingekommen! —<br />

,,-vorwärts!" — Er zwang sich vorwärts. Er mußte versu-<br />

)en aus dieser unbekannten Wand herauszukommen.<br />

Aber nach ungefähr zwanzig Schritten hörte das Band,<br />

vyne sich zu verengen, plötzlich auf. Ein vorspringender Fels<br />

Ichnitt es ab. — Es gab kein Vorwärts mehr. Das sah auch<br />

iz<br />

Am 1. Brächet hat eine Radiorede die Welt aufhorchen<br />

lassen. Samstag vormittag brachten die Kardinäle dem Papste<br />

die Namenstagswünsche dar. Nach alter Sitte feiert der<br />

Papst Namenstag am Feste seines Taufheiligen. Papst Eugen<br />

I., nicht Pius XII, steht dann für ein paar Stunden im<br />

Vordergrund. Aber die Sorgen des Vaters der Christenheit<br />

drängten den Papst, nicht nur zu den Kardinälen, sondern zur<br />

ganzen Welt zu reden. Der Vatikansender und die italienischen<br />

Radiostationen liehen ihm das Mikrophon und wiederholten<br />

um die Mittagszeit die Rede in mehreren Sprachen<br />

— ein Zeichen, wie sehnsüchtig die Menschen ein verstehendes<br />

und mitfühlendes Wort erwarten. Die Kerngedanken der<br />

Radioansprache sollen an unsern Familientischen wiederholt<br />

und beherzigt werden. Wir übersetzen sie aus dem großen katholischen<br />

Mailänder Tagblatt, „L'Jtalia", das seit dem 21.<br />

April wieder erscheinen darf.<br />

„Unsere Gedanken tragen uns zurück bis vor einem Jahre.<br />

Auf der ganzen Fläche Europas waren endlich die Waffen<br />

niedergelegt, der Sturm des Krieges war zur Ruhe gelangt,<br />

ein Gefühl der Erleichterung überströmte alle Herzen, die<br />

nach einem so langen und herzzerreißenden Kummer schon<br />

den Advent des Friedens grüßten, einen Frieden, der, wenn<br />

auch noch ungenügend, um alle berechtigten Hofsnungen zu<br />

erfüllen, doch mindestens genügt hätte zur Schaffung erträglicher<br />

Lebensbedingungen. Ein Jahr ist vorbei. Heute sieht<br />

man klar, daß Wir damals leider Grund hatten, durch Unser<br />

Wort die Beunruhigung Unseres Vaterherzens durchschimmern<br />

zu lassen, die große Angst, die Unsere'Freude verdunkelte.<br />

Der harte Weg des Friedens. Von der Wasfenruhe<br />

zum wahren und aufrichtigen Frieden wird der Weg<br />

steil und lang sein, zu lang für die begierigen Wünsche einer<br />

Menschheit, die nach Ordnung und Ruhe hungert. So sagten<br />

Wir damals. Von jener Zeit an haben sich die Anstrengungen<br />

und Diskussionen vermehrt, die Aenderung der Ansichten, auch<br />

die direkte Fühlungnahme unter den Staatsmännern, die das<br />

Schicksal der Welt in Händen haben. Aber man hat nicht<br />

selten den Eindruck, daß ein wahrer Friede, ein Friede,<br />

der den Forderungen und Wünschen des menschlichen und<br />

christlichen Gewissens entspricht, sich eher entfernt als sich näj)nt,<br />

sich eher verflüchtigt und entschwindet, als daß er sich<br />

l^stigt und wirklich Haltbarkeit annimmt, die Vertrauen einflößt.<br />

Je mehr die Papiere auf dem Tisch der internationalen<br />

Konferenzen sich häufen, desto mehr wachsen die Schwierigfeiten<br />

und Hindernisse, die sich der Erreichung von Löfungen<br />

entgegensetzen, die moralisch zu rechtfertigen wären. Wie<br />

verfrüht, um nicht zu sagen trügerisch, erscheint uns heute<br />

die Hoffnung, daß ausnahmslos alle verantwortlichen Männer,<br />

belehrt in der blutigen Schule des Krieges, sich wahrhast<br />

durchdrungen zeigen von einem höchsten Schrecken vor jeder<br />

Idee einer Gewaltherrschaft, vor jedem Versuch einer Welt-<br />

Herrschaft, die mit Gewalt ausgezwungen würde."<br />

Der Vater weih zu trösten.<br />

Die Guten sollen auf ihre Kraft Vertrauen<br />

haben. Wir werden nicht müde, Unsern Söhnen<br />

und Töchtern und denen, die ähnliche Gefühle haben, zu wiederholen:<br />

Habt Vertrauen! Ihr seid zahlreich, zahlreicher,<br />

als der äußere Schein anzeigt. Ihr seid stark, stärker als<br />

eure Gegner, weil eure innersten Ueberzeugungen — und<br />

diese gelten vor allem — wahr, aufrichtig, solid, gegründet<br />

sind aus ewige Grundsätze und nicht aus falsche Begriffe, auf<br />

trügerische Grundsätze, auf Eindrücke oder Zweckmäßigkeiten<br />

des Augenblicks.<br />

Gott ist mit euch! In tiefer Demut, aber zugleich mit dem<br />

lebhaftesten Dank gegen Gott, können Wir wohl reden vom<br />

Schutz, mit dem der Herr nicht aufgehört hat, seine Kirche<br />

zu verteidigen, die Windstöße der letzten Jahre siegreich auszuhalten,<br />

besonders zur Kriegszeit, auf der ganzen Fläche<br />

der Erdkugel."<br />

Der Papst redet dann vom wunderbaren Schutz, den die<br />

Kirche allüberall erfahren, auch in den Ländern, wo sie verfolgt<br />

worden ist. Der Wiederaufbau der Welt kann nur geschehen<br />

durch Recht, Ordnung und Gesetzmäßigkeit. Er kommt<br />

auch auf die Wahlen in Jtalicn und Frankreich zu reden:<br />

„Es geht darum, zu wissen, ob beide Nationen, die beiden lateinischen<br />

Schwestern einer mehr als tausendjährigen christlichen<br />

Kultur, weiterhin sich stützen aus die feste Burg des<br />

Christentums, auf die Anerkennung eines persönlichen Gottes,<br />

auf den Glauben an die geistige Würde und die ewige Bestimmung<br />

des Menschen, oder ob sie statt dessen das Los ihrer<br />

Zukunft der gefühllosen Allmacht eines materialistischen<br />

Staates anvertrauen wollen, der ohne überirdische Ideale,<br />

ohne Religion und ohne Gott ist. Die ch r i st l ich e Kultur<br />

steht aus dem Spiel, die Antwort liegt in den Händen<br />

d e r W ä h l e r."<br />

Pius XII. legt ein tapferes Wort ein für die Kriegsgefangenen<br />

und Zivilinternierten, die immer noch zu Hunderttausenden<br />

in Gefangenschaft sind. Er schließt die Rede mit dem<br />

flammenden Ausruf zu einem Sühnekreuzzug, einem neuen<br />

Bund der Völker mit Gott durch „die fromme und glühende<br />

Vorbereitung des Herz-Jesu-Festes durch Akte des Mitleids,<br />

der Liebe und der Buße."<br />

Die Welt hat die Papstworte vernommen, die ein wahres<br />

Labsal für die verängstigten Herzen sind. Wer kann so trösten<br />

wie der Papst! Fr. W. Förster hat einst geschrieben:<br />

„Das Recht zu trösten haben nur jene wenigen, die aus der<br />

Tiefe überwundener Schmerzen kommen." Trösten heißt von<br />

Kraft überströmen und Kraftquellen im andern zu wecken.<br />

Trost muß befruchtend wirken. Darum können nur die trösten,<br />

die im andern das Gute sehen und sich durch das vorhandene<br />

Böse nicht irremachen lassen. :—:<br />

der Mann ein. Da kam keiner weiter. Der Weg war abgeschnitten,<br />

verrammelt. Vieleicht mit Eisenhacken und Seil<br />

käme man um das Hindernis herum. Aber so war keine Ausweichmöglichkeit.<br />

Er war gefangen. Er mußte wieder zurück.<br />

Der Unbekannte rastete eine Weile. Und sann vor sich hin.<br />

In seinem dunklen Gesichte wetterte es. Kalter Schweiß stand<br />

ihm auf der Stirne. — Er mußte wieder zurück.<br />

Langsam, wie einer, der von lähmendem Schrecken sich erholt,<br />

erhob er sich wieder.<br />

„Verflucht noch einmal!", knirschte er wieder.<br />

Und er tappte wieder zurück zum überhängenden Felsen.<br />

Dort setzte er sich wieder, fest an die Felswand gepreßt. Er<br />

war so müde und matt. So müde wie noch nie. Er schloß die<br />

Augen. Aber eine qualvolle, innere Unruhe, die Vorstellung<br />

von langsam unentrinnbar heranschleichendem Furchtbaren<br />

marterte ihn. — Er schaute in die Tiefe. — In feinen Augen<br />

stieg das Entsetzen empor. — Er hob wie abwehrend die<br />

Hand. „Nein! Nein! Noch nicht!" Tonlos und matt sagte<br />

er diese Worte. — „Du bist doch verloren!" schrie es in ihm.<br />

Er spürte etwas Furchtbares um sich. Lachte dort unten<br />

nicht bereits der Tod? Höhnte er nicht? Er riß sich zusammen.<br />

Er mußte da heraus kommen, auch wenn dort vorne<br />

die Soldaten waren und ihn erwarteten. Er mußte...<br />

Die Soldaten waren verschwunden. — Da ging ein grobes<br />

Lachen über das Gesicht des Mannes. Er wischte sich den<br />

Schweiß ab, schwang sich hinüber aufs rechte Band und verschwand<br />

in den Felsen.<br />

*<br />

P f i n g s t g e i s t ü b e r u n s<br />

Ihr, Geliebte, baut euch auf dem Fundament<br />

eures hochheiligen Glaubens auf, betet im Heiligen<br />

Geiste, bewahret euch so in der Liebe<br />

Gottes und harret auf das Erbarmen unseres<br />

Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben.<br />

(Jud. 20f.)<br />

Die Harmonie der Natur-Ordnung verlangt es, daß das<br />

Leblose dem Lebendigen, die Materie dem Geiste diene, die<br />

Natur der Uebernatur — bis die verschiedenen Linien in einem<br />

Punkte sich treffen: in der Verherrlichung Gottes. Jedes<br />

Abweichen von dieser Linie ist in sich irgendwie Disharmonie,<br />

Zerstörung, und in dieser Disharmonie liegen die Wurzeln<br />

des Leides und des Elendes. Selbst die Sünde ist ein Abweichen<br />

von dieser Ordnung und darum ist die Schuld gegen<br />

Gott und Mensch die eigentliche und letzte Ursache aller Not<br />

auf Erden.<br />

Eine christliche Knltnr-Ordnung hingegen ist naturgemäß<br />

der Weg zur Befriedung. Denn Kultur besagt Pflege — und<br />

was gepflegt wird, wird veredelt, „geheiligt", und dient in<br />

der Weltordnung der Dinge als Schlüssel zum Höheren tfNd<br />

Vollkommeneren. Die Erforschung der Naturgesetze bereichern<br />

nicht bloß das Wissen des Menschen, sondern sie führen dessen<br />

Erkenntnis empor zur Weisheit eines Schöpfers und lehren<br />

das Staunen vor dem Unerforfchlichen. Wahre Kultur ist geborgen<br />

in einer Hülle tiefer Ehrfurcht und eingebettet in<br />

die Weihe des Geheimnisses.<br />

Die Erkenntnis führt zum Wissen, der Wille zur Liebe.<br />

Beide aber führen empor zum Glauben an die Größe und<br />

Schönheit und Weisheit Gottes. Die Glaubensgüter aber sind<br />

die Wegbereiter des Friedens.<br />

So steht der Christ mitten in der Wertordnung von Natur<br />

und Gnade. Nicht bloß als Empfänger der Heilsgüter,<br />

sondern als unmittelbarer Träger. Er ist zum Kulturträger<br />

berufen. So nimmt er eine wesentliche Stelle im ganzen<br />

Heilsplane Gottes ein. Nicht bloß Predigt und Sakramentenspendung<br />

sind Mehrung des Reiches Gottes auf Erden, vielmehr<br />

ist jeder Christ berufen, eine christliche Lebensordnung<br />

in allen irdischen Lebensbereichen zu schaffen.<br />

Die Aufgabe der Kirche ist es wohl, die Menschen mit dem<br />

Heiligen Geiste zu erfüllen und sie hinauszusenden. Dann<br />

aber ist es Aufgabe und Berufung aller Getauften und Gefirmten,<br />

in diesem Geiste aus eigener Verantwortung die irdischen<br />

Lebensbereiche so zu gestalten, „daß in allem Gott<br />

durch Jesus Christus verherrlicht werde!" (1. Petr. 4,11.)<br />

Die „Kraft von oben" indes bedarf des guten Willens<br />

„von unten", von Seiten des irdischen Menschen. Die Gnade<br />

einer neuen Zeit und Welt ist bereit, wenn die Menschheit<br />

hiefür fähig, aufgeschlossen, guten Willens ist. Vielleicht erleben<br />

wir im Aufbruch der christlichen Volksteile in unseren<br />

Nachbarstaaten Frankreich, Italien, Belgien, Holland, Spanien<br />

die Anfänge einer neuen christlichen Aera. Wir dürfen<br />

einen Hoffnungsstrahl hiefür aus den Ergebnissen der letzten<br />

Tage Pflegen. Das „Zeugnis Christi" wächst in den Nationen<br />

und Stämmen. Unendlich viel ehrlicher Wille steht im<br />

Aufbruch, die Materie mit dem Heiligen Geiste des Glaubens<br />

und der Liebe zu durchdringen. Ein allzufrüher Optimismus<br />

wäre verfehlt. Aber wenn die Völker sich mehr und mehr der<br />

christlichen Lehre wieder zuwenden und gewillt sind, ihre Gesetze<br />

durchgehend zu verwirklichen, dann darf dies doch als<br />

Diesmal war Anita nicht mit auf die Alp gekommen, weil<br />

Emil Karli erst am Mittag aufbrechen konnte und über Nacht<br />

in der Sennhütte blieb. Jakob, der Senne, hatte in der<br />

schwarzen, verrußten Küche im kleinen „Kessi" einen gemischten<br />

Kaffee gebraut. Der mundete trefflich. Dazu aßen die<br />

beiden Ankenschnitten. Fingerdick war der goldgelbe frische<br />

Anken aufs Brot gestrichen.<br />

Aber noch köstlicher mundete dem bartstoffeligen Jakob der<br />

Stumpen aus dem Päckchen, das ihm Karli hinaufgebracht<br />

hatte. Zu diesen „Kostbarkeiten" mußte er schön Sorge tragen!<br />

Also: „Mit Verstand rauchen!", lächelte er und zeigte<br />

dabei seinen einzigen gelben Zahn.<br />

Die Sennhütte war ein fester Bau; ihre Wände waren<br />

braunschwarz, ihre Scheiben trüb. Das Dach war aus weißschimmernden<br />

Brettern und Schindeln neu gefügt und stach<br />

sonderbar von dem dunklen Untergrund ab. Eine kurze, f-'ste<br />

Steintreppe führte zu der rauchgeschwärzten Türe hinan.<br />

Eine Petroleumlampe erhellte schwach den hohen Raum.<br />

Kein Ding hatte seine genauen Umrisse. Die Linien verschoben<br />

sich, zitterten je nach der Flamme.<br />

Nach dem kargen, aber kräftigen Abendessen setzten sich<br />

Karli und Jakob auf die Steintreppe.<br />

Die Sonne stand westwärts; ihre Strahlenblitze zuckten<br />

noch hoch am Berg über Felszacken und Triften. Wo sie trasen,flammten<br />

die Spitze auf. Nur kurze Weile.<br />

Jakob war ein Mann von fünfzig Jahren, dessen G"sicht<br />

von ganz feinen Runzeln durchfurcht war, welche schief vom<br />

Munde ausgingen und strahlenförmig die Augen umgaben


Anzeichen gewertet werden, daß Millionen von Menschen er<br />

konnt haben: die Ursachen des Krieges, der Bestialität der<br />

Menschen, der gegenseitigen Vernichtung war die Loslösung<br />

vom Geist, — die Rückkehr zum Geiste Gottes, das Ernstmachen,<br />

die Durchdringung des irdischen Lebens mit den geistig-übernatürlichen<br />

Werten ist allein der Weg zu einer neuen<br />

Ordnung, die einen sichern Frieden unter die Menschen bringen<br />

kann. Möge uns Christus und seine Kirche in dieser<br />

gigantischen Auseinandersetzung zwischen Kultur und Unkultur,<br />

zwischen Licht und Finsternis in den Reihen der Aktiven<br />

finden, da uns allen das Merkmal des Streiters Christi eingezeichnet<br />

ward: „Ihr werdet meine Zeugen sein!" -j-<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierunasrates vom 3. Juni<br />

<strong>1946</strong>. — An Stelle des verstorbenen Kantonsrat Dr. Caspar<br />

Diethelm wird als Mitglied der Natur- und Heimatschutzkommission<br />

Herr Hans W a l l i m a n n, Schneidermeister,<br />

Alpnach, und als Mitglied und Sekretär der Schiedskommission<br />

für die Lohnausgleichs- und Verdienstersatzordnung<br />

Herr Kantonsgerichtspräsident Dr. Franz Durr<br />

e r, Alpnach, gewählt.<br />

Vom Jahresbericht und Rechnung des obwaldnerischen<br />

Bauernvereins über das abgelaufene Jahr 1945 wird Kenntnis<br />

genommen und ihm zur Erreichung seiner Bestrebungen<br />

ein Beitrag von Fr. 1000.— zugesprochen.<br />

Die Taren pro <strong>1946</strong>/47 für die Wirtschafts- und die<br />

Kleinhandelspatente werden festgelegt.<br />

Kartosfelkäferbekämpfung mit Hilfe der Schüler. Wie nicht<br />

anders zu erwarten, tritt der Kartoffelkäfer auch dieses Jahr<br />

'wieder stark auf. Ausschlaggebend für eine erfolgreiche Bekämpfung<br />

ist ein möglichst frühzeitiges, wiederholtes und<br />

gründliches Absuchen der Felder. Gelingt es, die Käfer bald<br />

nach dem Verlassen der Winterquartiere und vor der Eiabläge<br />

zu vernichten, dann ist der Kampf weitgehend ge-<br />

Wonnen. Wird aber im Frühjahr nichts oder zu spät etwas<br />

unternommen, und den Käfern Zeit gelassen, Tausende von<br />

Eiern abzulegen, dann ist eine erfolgreiche Bekämpfung sehr<br />

in Frage gestellt.<br />

Oft ist es aber den Landwirten nicht möglich, ihre z. T.<br />

recht ansehnlichen Kartoffeläcker selbst wiederholt und gründlich<br />

abzusuchen. Hier hat sich die Mithilfe von Schulklassen<br />

als äußerst wertvoll und geradezu unentbehrlich erwiesen.<br />

Auch in unserem Kanton hat sich in verschiedenen Gemeinden<br />

-die Lehrerschaft mit ihren Schülern in verständnisvoller<br />

Weise in den Dienst der Kartosfelkäferbekämpfung gestellt.<br />

Dafür gebührt Lehrern und Schülern der Dank' der Oeffentlichkeit<br />

und namentlich auch der Bauernschaft.<br />

Mit welchem Erfolg unsere Kartoffeläcker abgesucht werden,<br />

zeigt z. B. das bisherige Sammelergebnis der Sarner<br />

Schüler allein im Dorfbezirk: 24. Mai 56 Käfer, 25. Mai<br />

225 Käfer, 27. Mai 54 Käfer, 28. Mai 438 Käfer und die<br />

ersten Larven, 29. Mai 240 Käfer, 1. Juni 331 Käfer, 3.<br />

>suni 133 Käfer; total also 1477 Käser. An jedem Tage wurde<br />

auch noch eine Unmenge von Eigelegen eingesammelt und<br />

vernichtet. Fast in jedem AAer und Gärtlein wurden Käfer<br />

gefunden und in den letzten Tagen auch immer Larven. —<br />

In G i s w i l haben die Schüler an einem einzigen Halbtag<br />

sogar rund 1500 Kartoffelkäfer abgelesen! Solche Zahlen mahnen<br />

geradezu zum Aufsehen. Angesichts der drohenden starken<br />

Verseuchungsgefahr werden die Kartoffelpflanzer eindringlich<br />

ersucht, ihre Felder regelmäßig und gründlich zu<br />

kontrollieren und alle wilden Kartoffelstauden, besonders in<br />

Getreideäckern, auszureißen. Der Absuchdienst durch die Schulen<br />

entbindet die Kartoffelpflanzer nicht von der Pflicht, ihre<br />

Aecker auch selbst wiederholt und gründlich abzusuchen und<br />

den Käfer in allen seinen Formen zu bekämpfen.<br />

Kantonale Ackerbaustelle.<br />

„ Der Fremdenverkehr. Im Monat März sind in den Gaststätten<br />

von Obwalden 11 253 Gäste übernachtet, worunter<br />

911 Ausländer. Besetzt waren 9,9 Prozent der vorhandenen<br />

Betten, 0,7 Prozent weniger als im Vorjahr.<br />

Die Gelöbniswallfahrt des Schweizerischen Studentenvereins<br />

zum Vereins- und Landespatron nach Sächseln am dergangenen<br />

Sonntag war mit einer Beteiligung von etwa 800<br />

Aktiven und Alten Herren ein schöner Erfolg des vor vier<br />

Jahren in Lugano abgelegten Gelöbnisses. Unter den auswältigen<br />

hohen Gästen sahen wir Ständeratspräsident Prof.<br />

Dr Jos. Piller, Magnifizenz Prof. Dr. Gebhard Blum,<br />

Seftot oet Universität Freiburg, die Universitätsprofessoren<br />

Mgr. Dr. von Hornstein und Dr. Kälin, nebst hohen geistlichen<br />

Würdenträgern. Der hochwst. Bischof von Freiburg Lausanne<br />

und Genf, M s g r. Jofefns Eharriere, hielt das<br />

Pontiflkalamt und die Festpredigt, in welcher er in französischer<br />

Sprache das Andenken an Bruder Klaus pries und sich<br />

in einer in deutscher Sprache gehaltenen Ansprache an die<br />

Er war von kräftigem Wuchs, stark wie ein Stier, furchtlos<br />

und — treu. Auf ihn konnte man sich verlassen. Er besorgte<br />

die Alp, als gehörte sie nicht Dr. Elavetsch, sondern ihm.'<br />

Sommersüber blieb er ganz allein da oben zwischen Himmel<br />

und Erde. Das war ihm die liebste Zeit. Im Herbst kam<br />

er dann mit dem wohlgenährten Vieh zu Tal und vertrieb<br />

sich den Winter mit Holzen und den Arbeiten im Stall.<br />

Eine Weile saßen die beiden schweigend, bis Jakob zu<br />

erzählen begann: „Ein halbes Dutzend mal oder schon abends<br />

um diese Zeit beobachtete ich von hier aus einen rucksackbeschwerten<br />

Unbekannten in die Wand aufsteigen und hinter<br />

dem Gitzlistock verschwinden. Was ist das wohl für ein<br />

Mensch?, frage ich mich. Und was klettert der abends in den<br />

gefährlichen Felsen herum? Ich muß dir sagen, Emil", er<br />

nahm den Stumpen aus dem zahnarmen Mund, „es ist sehr<br />

gefährlich, um diese Zeit dort oben herumzuturnen. — Und<br />

wohin geht der Mann? — Wenn wir an der Grenze lebten,<br />

würde ich annehmen, er sei ein Schmuggler. Aber jenseits<br />

des Gitzlistockes ist eine meilenweite Steinwüste. Wer zur<br />

Klubhütte des Alpenklubs will, die weit ab — rechter Hand,<br />

steht, der wählt nie diesen gefährlichen Weg. Auch wer zum<br />

Wildstrubel hinauf will, geht ihn nicht. Dort oben ist weit<br />

und breit keine Hütte, und ich glaube, außer den Soldaten<br />

hat diesen Weg noch nicht mancher gemacht, nicht einmal die<br />

Sennen. Gestern Abend sah ich den Mann wieder, und heute<br />

morgen erzählten mir zwei Soldaten, die regelmäßig alle<br />

jubilierende Theologensektion „Leonina" wandte, deren neue<br />

Fahne er alsdann weihte.<br />

Die Huldigungsfeier wurde nicht, wie vorgesehen, auf dem<br />

Flüeli, sondern des ungünstigen Wetters wegen in der Turnhalle<br />

abgehalten. Nach dem Begrüßungswort durch Zentral-<br />

Präsident Orazio Dotta sprachen Bruderklausen-Kaplan<br />

Werner Durrer, Sächseln, und Nationalrat Riva,<br />

Lugano, eindrucksvolle Worte an die Festversammlung. Ungebrochen,<br />

unverbogeu und uuverblutet ist das weiße Kreuz<br />

im roten Feld, dank der Fürsprache des Landesvaters bei<br />

Gott, dem Lenker aller Völkergeschicke, aus der Kriegszeit hervorgegangen.<br />

— Das war der Grundton der ersten Ansprache.<br />

Der zweite Referent zeichnete ein Bild des Landespatrons,<br />

seiner einfachen, aber von Wahrheit und Weisheit erfüllten<br />

staatspolitischen Lehren, die da sind Friede, Eintracht, Neutralität,<br />

Föderalismus.<br />

Die erhebende Dankeswallfahrt schloß in der Pfarrkirche<br />

mit dem „Te Deum" und Eucharistischen Segen, gespendet<br />

vom hochwst. Gnädigen Herrn Msgr. Bernardus Kä -<br />

l i n, Abt von Muri-Gries.<br />

Der „Unterwaldner" auf der Suche nach dem Luctator.<br />

In den letzten zwei Nummern des „Unterwaldner" ist der<br />

Luctator gekennzeichnet als Lügner und Verleumder. Es fehlt<br />

diesem Schreiberling nur noch den Mut, mich, den Luctator,<br />

beim Namen zu nennen. Wenigstens glaubte er, von einem<br />

bestimmten Manne schreiben zu können, aber da täuschte er<br />

sich. Ich glaube, man dürfte diesem Jäger auf nächsten Herbst<br />

ruhig ein Gratispatent für die Gemsjagd ausstellen. Wenn<br />

er auf der Jagd nach den Gemsen das Visier nicht besser<br />

zu gebrauchen weiß, als auf der Jagd nach dem Luctator,<br />

so ist kein einziger Gemsbock in Lebensgefahr. Vielleicht<br />

könnte nun da der geschmähte und abgelehnte Polizeihund<br />

gute Dienste leisten.<br />

Warum antworte ich? Weil der „Unterwaldner" mich<br />

dazu auffordert, weil ich die Pflicht habe, der Unwahrheit<br />

entgegenzutreten, denn Schweigen würde Zustimmung bedeuten.<br />

Ich antworte nicht aus Liebe zum Zank, sondern um<br />

der Gerechtigkeit willen und hoffe, daß jeder Leser meine<br />

Schreibweise versteht, mag er Freund oder Feind sein. Denn<br />

joder, der den „Unterwaldner" liest, wird sich sagen müssen,<br />

diese Zeitung ist für gewisse Leute so notwendig, wie ein<br />

bestimmtes kleines Gefäß aus dem Nachttisch von mit Aus-<br />

Wurf belästigten Kranken. Am Mittwoch wurde der „Unterwaldner"<br />

in jede Haushaltung der Gemeinde Kerns verteilt.<br />

In dieser Nummer sind verschiedene Persönlichkeiten der Gemeinde<br />

Kerns in einem Gedicht in gemeiner Weise angegriffen<br />

worden. Der „Unterwaldner" behauptet, diese Strophen<br />

seien die Fortsetzung der ersten Strophe eines Gedichtes von<br />

Frau Egger-von Moos, die ich im „Vaterland" veröffentlichte.<br />

Diese Strophen sind aber gemeine Fälschung und Mißbrauch<br />

des guten Namens der Kernser Dichterin.<br />

D-r Kernser Gemeinderat nicht wortbrüchig. Der „Unter<br />

waldner" möchte dies seinen Lesern glauben machen. Er<br />

schreibt, die Organistenstelle in Kerns sei Alois Röthlin fristlos<br />

gekündigt worden, trotzdem der Vertrag bis 1948 rechtsgültig<br />

sei. Ich frage Herrn Alois Röthlin an, ob die Redaktion<br />

des „Unterwaldner" Einsicht in den Vertrag gehabt<br />

hat? Dann hätte sie sehen müssen, daß darin keine bestimmte<br />

Anstellungsdauer vereinbart wurde und über die Art und<br />

Weise der Kündigung überhaupt nichts darin steht. In diesem<br />

Falle treten von gesetzeswegen die Bestimmungen des Schweizerischen<br />

Obligationenrechtes in Kraft, die jederzeitige zweimonatliche<br />

Kündigung erlauben, oder fristlose Entlassung bei<br />

Zahlung von zwei Monatsgehalten. Von diesem Rechte hat<br />

der Kernser Einwohnerrat Gebrauch gemacht, Gebrauch machest<br />

mußte aus dringenden, von der Kanzel herab geäußerten<br />

Wunsch des Bischofs.<br />

« dreckiger Kommentar, heißt der Titel eines weiteren<br />

Artikels im „Unterwaldner". Der Vergleich zwischen alt Regierungsrat<br />

und Gemeindepräsident Wilhelm Enz in Giswil<br />

und Alois Röthlin in Kerns hinkt bedenklich. Der Einsender<br />

muß an Gedächtnisschwund leiden, sonst hätte er sich erinnern<br />

können, daß alt Regierungsrat Enz nicht zu den abaesagten<br />

Behordemitgliedern gehört wie Alois Röthlin Und<br />

darum war damals das Lob für die Tat der Giswiler am<br />

Platze.<br />

Luctator lügt und verleumdet. Diesen Beweis will der<br />

„Unterwaldner" mit der Veröffentlichung eines Schreibens<br />

if<br />

antreten. Alt Gemeindepräsident<br />

Älois Rothlm stellte nämlich an den Gemeinderat Kerns das<br />

Ansuchen, wieder an der Primärschule Kerns angestellt zu<br />

werden. Der Gemeinderat wies dieses Gesuch zurück. Hierauf<br />

veröffentlichte Röthlin im „Unterwaldner" einen Brief des<br />

Schulinspektorats Obwalden, den er zu seinem 25jährigen<br />

^ubilaum als Lehrer m Kerns erhalten hat und offenbar<br />

feine Qualitat als Lehrer beweisen sollte. Der Brief stellt<br />

'der Lehrtätigkeit Röthlins ein gutes Zeugnis aus. Er wurde<br />

aber im ^ahre 1940 geschrieben; es ist daher verständlich,<br />

Wochen einmal diese Patrouille machen, sie hätten im Felsen<br />

einen Menschen gesehen, der ihnen jedoch plötzlich aus den<br />

Augen gekommen sei. Vielleicht ist er abgestürzt. Ich bestätigte<br />

ihnen, daß ich ihn ebenfalls im Aufstieg beobachtete."<br />

x j ! ^ ^ ^ 5 .daß er abgestürzt ist. Man kann<br />

dort oben nicht einfach verschwinden, oder?"<br />

„Die Gegend ist klüftig und bietet manch gutes Versteck<br />

Wenn er dort abgestürzt wäre, wo sie ihn erspäht hatten'<br />

hatten sie ihn weiter unten gefunden. — Daß sich der Mann<br />

vor den Soldaten verbarg, deutet darauf hin, daß er etwas<br />

B<br />

zu verbergen hatte."<br />

»War's etwa ein Wilderer?"<br />

„Bestimmt nicht. Dort oben gibt es nur höchstens Murmeltiere,<br />

sonst kein jagbares Wild. Drüben am Wildborn<br />

hat s Gemsen. Hier oben aber sind sie nicht heimisch '<br />

„Oder ist s vielleicht ein Spion?"<br />

Jakob wiegte seinen struppigen Kops hin und her.<br />

,,^ch habe auch schon daran gedacht und es auch den Sol-<br />

S r i f 'x "?r 0lIen 'brem Offizier Rapport erstatten<br />

Freilich, sonderbar ist es schon, daß der Mann immll<br />

Freitagabend da hinaufsteigt."<br />

immer am<br />

„Immer am Freitag!"<br />

„Ja Ich sah ihn, wie bereits gesagt, sechs- oder siebenmal;<br />

aber jedesmal war es an einem Freitag.<br />

„Und n.edersteigen hast du ihn nie gesehen?"<br />

„Nein. Er wird vielleicht zu einer Tageszeit herunter<br />

daß der Schulinspektor, der erst zwei Jahre im Amte<br />

war, nicht einen vollen Einblick vor allem in die er»> ^<br />

herische Arbeit Röthlins gewinnen konnte. Zudem wv<br />

Röthlin bei Schulbesucheil sich nicht derart vergeben l,^<br />

daß er als Erzieher in ein schiefes Licht gekommen Z?'<br />

so daß der Schulinspektor in gutem Gewissen diesen 3V !<br />

abgefaßt hat. Es ist bedauerlich, daß nun dieses a e uo?!<br />

mißbraucht wird als Beweis für die Qualität eines Mcu Ul<br />

der sich nun nach 6 Jahren ganz anders entpuppte jf'<br />

Volk wird in dieser Hinsicht von selbst zum richtigen UrtJi<br />

kommen und leicht einsehen, daß es sich hier um eine vl,,J.<br />

Irreführung handelt.<br />

Luctato?<br />

Zum Unterwaldner Musiktag in Beckenried fcfirptist<br />

„Nidwaldner Volksblatt":<br />

daz<br />

Noten können wir nicht austeilen, das tun die Prxj?<br />

richter und auch sie nur geheim. Und doch möchten wir jedem<br />

Verein ein freundliches Wort sagen, sie haben es alle <<br />

ernsthaft verdient. Von der Feldmusik des Gastortes ocfilr<br />

uns vor allem der Tusch, mit dem sie zum fröhlichen<br />

überleitete. „Im Hochwald" hieß das Stück der Gisrniw<br />

das schöne Tonmalerei brachte. Hergiswil besitzt in Herrn<br />

Blättler einen Dirigenten, der schon ein Brigadespiel leitete<br />

und unter Volkmar Andreae lernte, was Musik ist. Schneidici'<br />

am schneidigsten von allen haben die Dallenwiler ihre glänzenden<br />

Trompetli an den Mund gehoben. Schönen, weiche«<br />

Zusammenklang boten die Spielleute von Gersau. Die<br />

sikgesellschaft Ennetbürgen überraschte außerordentlich „ IIt<br />

ihrem Können, und an Zahl (28) folgt sie den Stanfern (29)<br />

auf dem Fuße. Engelberg, 26 Bläser, ohne jegliche Hol--<br />

instrumente, verkörpert bestens die reine Blechmusik. Gerade<br />

umgekehrt, mit sehr vielerlei Stimmen, präsentiert sich<br />

nach unter dem unauffälligen Stab von Arnold Bäbi. Vjj<br />

Stanfer schmettern ihren Don Pasquale prächtig sicher ich,<br />

— leider werden wir den Dirigenten Herrn Greinminger<br />

bald scheiden sehen. Sarnen und Buochs — hier treten wir<br />

in den Bereich der Tondichtung und wir danken dafür ganz<br />

I besonders, weil sie uns zutiefst ergreift.<br />

Somit sind wir mit allen zufrieden; alle und jeder haben<br />

ihre Kraft hergegeben, mit voller Hingabe gespielt. Herr<br />

Oberstlt. Stadler, unser Tischnachbar, der für die Märsche<br />

beim vormittägigen Umzug als Facherperte wirkte, hat uns<br />

gegenüber seiner hohen Befriedigung Ausdruck verliehen. Es<br />

sei viel Sinn für Musik in unserem Volke; auch die Dirigenten,<br />

die zum Teil keine Musikschule besuchen konnten, sind dafür<br />

Beweis.<br />

Als E h r e n v e t e r a n e n werden aufgerufen Theodor<br />

Wyrsch, Buochs, 52 Jahre aktiv! Thomas Hürlimann, Buochs<br />

und Josef Bucher, Alpnach. Drei Beckenrieder Trachtenmeitschi<br />

überreichten jedem einen prächtigen Blumenstrauß.<br />

Weiter werden auf die Bühne gerufen die eidgenösfischen<br />

Veteranen, Mitglieder von 35 und mehr<br />

Jahren Es sind: Ernst Burch, Giswil; Josef Spitz, Giswil;<br />

Ernst Zurslüh, Engelberg; Robert Haas, Sächseln; Franz<br />

scheuber, Buochs; Peter Odermatt, Buochs; Josef Blättler,<br />

Hergiswil; Johann Bottini, Hergiswil; Alois Kaufmann'<br />

Kägiswil; Alois Lüthold, Alpnach; Franz von Atzigen, Alpnach;<br />

Alfred Schorno, Alpnach; Anton Odermatt, Stans;<br />

Alois Burch, Schwendi; Augustin Burch, Cchwendi; Alois<br />

von Ah, Schwendi; Josef Anistad, Beckenried; Oskar Mäder,<br />

sarnen.<br />

^ Kantonale Veteranen (25 und mehr Jahre):<br />

Jo>es Halter, Giswil; Josef Am stutz, Engelberg; Karl Inlanger,<br />

Engelberg; Adolf Matter, Engelberg; Alfred von<br />

Moos, Sächseln; Viktor Anderhalden, Sächseln; Theodor<br />

Haas, Sächseln; Hans Reinhard, Sächseln; Leo Thalmann,<br />

hergiswil; Alois Blättler, Hergiswil; Johann Suter, Hergiswil;<br />

Wilhelm Etlin, Hergiswil; Josef Liem, Hergiswil;<br />

'leschlimann, Alpnach; Franz Jmfeld, Alpnach; Stesan<br />

schupfer, Alpnach; Alois Gasser, Lungern; Arnold Gasser,<br />

^ungern; Hans Gasser, Lungern; Simon Küchler, Sarnen;<br />

-theooor Haas, Sarnen; Josef ttastlunger, Sarnen; Viktor<br />

Saladin, Sarnen; Theodor Bienz, Giswil.<br />

Dann hielt der Präsident des Unterwaldner Musikvcrlandes,<br />

Herr Saladin, Sarnen, ein inhaltsreiche Besiliißungsansprache.<br />

Sie brachte den Vertretern beider Regierungen,<br />

den Behörden des Festortes, all seinen fleißigen<br />

Handen allen Musikanten und Gästen einen herzlichen Gruß,<br />

^er erste Musiktag im Frieden! Wir Musiker wollen den<br />

Frieden begrüßen und dem Frieden dienen. Ausgabe der<br />

Schweiz ist es. den Geist zu bilden. Musik ist Geist. „Wer<br />

musizieren kann, den muß der Herrgott lieb haben."<br />

W>r brauchen den Musiktag, um von Zeit zu Zeit an<br />

überdurchschnittliche Aufgaben heranzutreten, und ebenso um<br />

ie Kameradschaft zu Pflegen. Werden wir nicht müde, die<br />

geistigen und künstlerischen Werte zu Pflegen, sie sind zum<br />

gestand des Vaterlandes notwendig. Ein Musiker muß streng<br />

eui gegen sich selbst, denkt an die Proben! Kameradschaft ist<br />

dort am schönsten, wo die Opfer die größten sind. —<br />

kommen, da ich beschäftigt bin, oder vielleicht gar nachts, was<br />

allerdings lebensgefährlich ist. Vielleicht nimmt er auch einen<br />

andern Weg."<br />

„Könnte es nicht ein Einheimischer sein, der über das<br />

SÄ 6 ?? ° Iä ^mzelgänger in die Berge steigt, um dort<br />

zwei Ruhetage zu verbringen?"<br />

„Ich kenne keinen, der so verrückt wäre! Zudem habe ich<br />

UM einmal aufsteigen sehen, da regnete es, als würden ganze<br />

. . °? m Himmel geschüttet. Da steigt kein Vernünftiger<br />

miüaen" «rliche Wand ein, schon gar nicht zum Ver-<br />

Gitzlistock?" ^ weiter als bis zum<br />

„Nein. Nicht einmal bis dorthin. Dahinter ist eine steinige<br />

Einode. Rechts der Gletscher, links das Massiv des Wildstrubels.<br />

Weit und breit keine Hütte."<br />

»Und was meinten denn die Soldaten?" „Sie werden<br />

die ganze dortige unwirtliche Gegend absuchen.""<br />

Sie schwiegen beide wieder. Es war spät geworden. Die<br />

Sonne war längst untergegangen. Auf dem ioimmel liefen<br />

nur noch einzelne, schmale, goldgeränderte Streifen dahin,<br />

als wollten sie einander haschen.<br />

Jakob erhob sich; denn sein Stumpen war — fertig S e '<br />

raucht! Sie begaben sich in die Hütte<br />

Ik& seinen „Gast" im Bett schlafen. Er selbst<br />

e |ich ins Heu. Dort schlief er so gut wie im Bett.


Bäuerinnen-Exkursionen. (Voranzeige.) Auch dieses Jahr<br />

führt die Gruppe Landfrau Luzern des kant. Frauenbundes<br />

ibre beliebten Exkursionen durch.<br />

Die erste Besichtigung, Mittwoch, den 26. Juni <strong>1946</strong>, gilt<br />

dem weitausgedehnten, mustergültig geführten G u t s b e -<br />

trieb Witzwil bei Ins, Kt. Bern. Reiseroute: Luzern-<br />

Olten-Biel-Neuenburg, Fahrt auf dem Neuenbnrger See bis<br />

La Sauge und Rückreise über Bern-Langnau nach Luzern.<br />

Die zweite Exkursion führt uns zu den bekannten Mang-<br />

Kulturen in Dielsdorf und in die kant. Anstalt<br />

Regensberg. Sie ist auf Donnerstag, den 4., evtl. 11.<br />

Juli vorgesehen.<br />

Tarnen. Zur Maigemeinde. (Eing.) Die von den historiichen<br />

Parteien, speziell aber von der Liberalen Partei kaum<br />

beachteten oder absichtlich um die Ecke gebogenen Christlich-<br />

Sozialen haben diesmal unerwartet einen Kantonsrat hereingebracht.<br />

Der gewählte Schreinermeister Joe Jmfeld, Unterdorf,<br />

besitzt alle Fähigkeiten, um die auf sich genommene<br />

Verpflichtung gegenüber dem Volke, der Gemeinde und dem<br />

Staat zu erfüllen.<br />

Wir gratulieren ihm zu dieser ehrenvollen Wahl. Mit den<br />

Christlich-Sozialen wurde kein Wahlabkommen getroffen und<br />

erlebten sie auch an zwei Gemeindeversammlungen Enttäuschungen.<br />

Kerns. Ich erkläre hiemit, daß die im letzten „Unterwaldner"<br />

veröffentlichten Verse — unter dem Titel „Fortsetzung"<br />

— eine absolute Verfälschung meines Gedichtes: „Der<br />

Chärnser ist e ruiche Ma" darstellen.<br />

Es spricht aus diesem Elaborat ein wirklich gemeiner Geist,<br />

der seinem Verfasser keine Ehre macht.<br />

Ich protestiere energisch gegen die Niederträchtigkeit, mich<br />

als Autorin eines Gedichtes hinzustellen, das einen offenen<br />

und versteckten Angriff gegen die Geistlichkeit und gegen anständige<br />

Personen darstellt. Hedwig Egger-von Moos.<br />

Kerns. (Einges.) Dr Nnderwaldner, dr Underwaldner, das<br />

ischt ä schern Zitig. Fri und frank vergäbä chund si is Huis,<br />

mä muäß fi nur läsä. So han ich dankt am letschtä Mittwuchä,<br />

wonich bin schenä Värsli gläsä ha, vomänä B underschribä.<br />

Liäbi Chärnser! Wenn iär gärä wissä wend, wer dä „Ma"<br />

isch, so läsit witer, är underschribt mit ämä B, das isch<br />

sowiso ä Bnäb (Belzebuäb), hät starchi Plattfiäß und ergeret<br />

sich schwär, will gar niit uf sii Mihli gat und är sini Propagaudäbazä<br />

is Blaiw nisä griert hed.<br />

Aer wirft sinä Gägner immer dr Ufridä vor, derbiä<br />

ischt är däjenig, wo dr Ufriedä stifted. Si Frind isch<br />

wägä im ai i Ugnadä gfallä. Wenn är's ai nur würd igfeh!<br />

Si Zorn ischt unbeschränkt. Oeffentlich uifträtä darf är nid,<br />

suscht gsächid d'Buirä, was fir. nä Schmutzfink är wär.<br />

Jetz wo alls Verbi und gued uisächo isch, tued är dä niw<br />

Gmeindrat scho wieder verdräckä und is Fir sprengge. Mini<br />

Chärnser, was sägid iär derzuä?<br />

Kerns. (Einges.) Mit Ekel und Abscheu greife ich zur Feder.<br />

Ich muß hier Elementen antworten, welche sich zum<br />

Ziele setzen, alles zu beschmutzen und beschmieren, was nicht<br />

von ihrer Sorte ist. Wenn ich daran denke, wieso das liberale<br />

Hetzblatt überhaupt „Unterwaldner" heißt, komme ich<br />

zu keiner Erklärung dafür. Unterwalden war bekanntlich einer<br />

der drei Kantone, welche im Jahre 1291 die Eidgenossenschast<br />

gründeten. Diese alten Eidgenossen zogen m i t ihren<br />

Geistlichen in die Kriege für die Freiheit und die Erhaltung<br />

der Klöster und Kirchen. Sie hielten zu ihren Geistlichen! Und<br />

auch in der gegenwärtigen Kantonsverfassung steht's geschrieben,<br />

daß die römisch-katholische Kirche den Schutz des Staates<br />

genießt. Und so gemein ist man in der Presse gegen Kirche<br />

uud Geistlichkeit vorgegangen. Und da will man noch<br />

„Unterwaldner" heißen!?<br />

Abgesehen vom „Dichter", welcher seine gemeine Gesinnung<br />

sehr gut zum Ausdruck bringt, möchte ich auf den Artikel<br />

vom „B" zurückgreifen. „Der Gemeinderat von Kerns<br />

wird kontraktbrüchig!"<br />

Den katholischen Kernsern zur Orientierung und Beruhigung,<br />

daß der neue Gemeindepräsident die erste Sitzung vorzüglich<br />

leitete.<br />

Die Behauptung, daß Röthlin die Organistenstelle sristlos<br />

gekündigt wurde, stimmt, wie man es sich gewohnt ist,<br />

nicht. Röthlin wird bis zum 31. Juli <strong>1946</strong>, also für zwei<br />

volle Monate als Organist bezahlt. Und das ist ja die Hauptsache,<br />

daß er bezahlt wird! Im Anstellungsvertrag steht nichts<br />

von einer Anstellung bis 1948, nurdas, daß dieKündigungsfrist<br />

2 Monate beträgt!<br />

Kerns. (Einges.) Der alte Uhu unter dem Kabisstein —•<br />

„Unterwaldner" genannt — geht am letzten Mittwoch in alle<br />

Kernser Häuser und sucht den „Luctator" des „<strong>Volksfreund</strong>".<br />

Aber er findet ihn nicht. Der ist ganz anderswo. Drum<br />

verhallen die Uhu-Rufe in: leeren Raum. Alter Uhu, gelber<br />

Neidhart! Guggu, guggn!<br />

Kerns. (Eing.) Im Zuge der Renovation der <strong>Obwaldner</strong><br />

Gaststuben ist dieses Frühjahr auch die Gaststube des Gast-<br />

Hauses zum Sand, Wißerlen, renoviert worden. Bei der sehr<br />

gut gelungenen Renovation ist dem Stil der alten Gasthäuser<br />

Rechnung getragen worden. Das schöne Getäfel, die Tische,<br />

Stühle, Leuchter und die Fenster, alles ist in guter Harmonie<br />

und nicht etwa mit zu vielen Dekorationen überlastet. Man<br />

hört nur ein Lob von den Gästen, die in der neuen Gaststube<br />

eingekehrt sind, alle sagen, daß die Gaststube zum Sand<br />

eine der schönsten Gaststuben unseres Kantons sei. Herr Architekt<br />

Furter, Sarnen, dem die Renovation übertragen wurde,<br />

verdient volles Lob, ebenso der Hersteller der Tische und<br />

Stühle usw., Herr Möbelfabrikant Arnold Durrer, Sarnen,<br />

sowie alle andern, die zum guten Gelingen dieser Renovation<br />

beigetragen haben. Es ist nur zu wünschen, daß recht viele einen<br />

Besuch machen im Gasthaus zum Sand, sei es bei einem<br />

Spaziergang durch die Felder, dem Kernmattbach entlang,<br />

oder anläßlich einer Fahrt mit dem Stanserauto, das hier<br />

eine Haltestelle hat. Von der Gaststube aus hat man einen<br />

herrlichen Ausblick ins Pilatnsgebiet. Man kann den Besuch<br />

im Gasthaus zum Sand auch verbinden mit einem Spaziergang<br />

nach Siebeneich und dort die alte Kapelle besuchen,<br />

' dann weiter durch den Wald über die neue Etschistraße, von<br />

der man eine herrliche Aussicht genießt über die ganze Gemeinde<br />

Alpnach, dann an die Aa hinunter und von dort<br />

nach dem Wychel und nach Sarnen, oder über die Eichibrücke<br />

nach Alpnachdorf. Wenn Sie eine Autorundfahrt machen<br />

nach Stans - Dallenwil - Wiesenberg - Aecherli - Wißerlen,<br />

dann liegt das Gasthaus zum Sand sehr günstig für<br />

einen Halt, wo Sie ein gutes Zobigplättli und einen guten<br />

Tropfen alten Wein bei freundlicher Bedienung erhalten<br />

können.<br />

Sächseln. Mütterverein. Da „trämpeln" sie zum<br />

Bahnhof, langsam oder flink, gebückt oder schnurgerade, aber<br />

alle mit frohem Gesicht, die Frauen von Sächseln. Heute<br />

morgen, es ist der 3. Juni, lassen wir Arbeit und Sorgen,<br />

Männer und Kinder zu Haushund fahren ins schöne Berner<br />

Oberland. Wie sollten wir nicht froh und glücklich sein in der<br />

Pracht dieses Ländchens, worüber der Schöpfer an Reichtum<br />

und Schönheiten der Natur ausgegofsen hat, was man sich<br />

nur denken kann: Berge, Seen, Wälder, wilde Wasser, Gletscher,<br />

Schluchten und fruchtbares Land. In Spiez besuchen<br />

wir das heimelige Kirchlein und lauschen dem Vortrag unseres<br />

Predigers, des braunen Kuttenmannes, welcher wie<br />

einst Bruder Franz von Assisi das Lob des Herrn heute<br />

nicht nur in ernsten Worten, sondern auch mit einfachem Gemüt<br />

im frohen Lied verkündet. Freude und Frohsinn bannen<br />

alles Böse und alle Sorgen. Im Hotel des Alpes wird<br />

Letzte Nachrichten<br />

Nach dem Sieg der Republik haben Umberto II. und die<br />

königliche Familie die italienische Hauptstadt verlassen. Sie<br />

sollen sich, wie man vernimmt, nach Portugal begeben.<br />

Der Ausgang des Referendums über die Staatsforni hat die<br />

Spannung in Italien nicht beseitigt. Was Wunders, da das<br />

Zahlenverhältnis zwischen den Anhängern der Monarchie und<br />

demjenigen der Republik so klein ist!<br />

Die Sowjets sind mit dem Bericht des Spanienausschusses<br />

sehr unzufrieden. Botschafter Gromyko wird die Absicht zugeschrieben,<br />

im Sicherheitsrat einen neuen Vorstoß gegen das<br />

Regime General Francos zu unternehmen, um dieses nicht<br />

bloß als „potentielle", sondern als tatsächliche Bedrohung des<br />

Weltfriedens bezeichnen zu lassen. Der Sinn eines solchen<br />

Schrittes wäre offensichtlich. Er sollte die Intervention der<br />

Mächte (obligatorischer Abbruch der Beziehungen und eventl.<br />

„Sanktionen") ermöglichen und damit selbstverständlich der<br />

Sowjetunion Einfluß auf der iberischen Halbinsel verschaffen.<br />

neue Stärkung geholt und auch ein Tropfen „Spiezer" nicht<br />

verschmäht. Dann rauschen die Wellen des Thuner Sees um<br />

unser Schiff. In der Beatenbucht besteigen wir die Drahtfeilbahn<br />

und lassen uns auf die Höhen des Beatenberges führen.<br />

Hier, wo einst vor alten Zeiten Beates das unbändige<br />

Völklein christianisiert hat, sollte man glauben, sei das Paradies.<br />

Und wie freundlich sind diese Oberländer! Wehmut<br />

möchte einen überschleichen beim Gedanken, daß uns der unheilvolle<br />

Riß der Glaubensspaltung einstens von diesen guten<br />

Leuten getrennt hat. Dunkle Wolken überschatten für<br />

kurze Zeit das herrliche Land. Doch bald leuchtet uns wieder<br />

die Abendsonne zur Seefahrt nach Jnterlaken. Jnterlaken<br />

— wo sich der Reichtum der Welt und ihre Kultur eingenistet<br />

haben in dieses kleine Paradies! Doch, was ist Menschenwerk<br />

im Vergleich zu Gotteswerk, welcher mit einem Gedanken<br />

die Pracht der Berge aufgebaut und den rauschenden<br />

Wassern den Weg gewiesen! — Manches Fraueli steht zwar<br />

ebenso entzückt vor den Schaufenstern des großen Kurortes<br />

wie vor Naturschönheiten und es ist gut, daß unser Herr<br />

Präses eine laute Stimme hat, sonst hätten wir gewiß nicht<br />

alle zusammen auf das Brünigzügli gebracht. Unter Scherzen,<br />

und Singen geht's heimwärts, und wenn wir auch am morgen<br />

noch so gerne ausgeflogen, so sagt doch jede, wenn der<br />

Abend naht: „Gottlob sind mr bald diheime!" So sind wir<br />

halt wieder daheim in unsern Familien, bei Kindern und<br />

Vätern und wollen das Wort des Predigers vom Spiezer<br />

Kirchlein beherzigen, die Männer nehmen wie sie sind: eckig<br />

oder rund, gröber oder feiner, ungehobelter oder manierlicher,<br />

und überall Friede und Liebe verbreiten. (I. L. M.)<br />

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Radio —<br />

Beromttnster<br />

Sonntag, den 9. Juni.<br />

8.55 Prot. Gottesdienst. 10.00 Festliche Musik von Händel.<br />

10.15 Katholische Predigt. 10.45 Studioorchester.<br />

12.40 Für jedermann etwas. 14.40 Buntes Schallplattenkonzert.<br />

15.00 Die Quäker und wir in Krieg und Frieden.<br />

16.20 Kammermusik. 17.00 Mitteleuropäische Dramatiker der<br />

Neuzeit. 18.00 Die schöne Magelone. 18.45 Die weltlichen Kantaten<br />

von Bach. 19.10 Kammermusik. 20.00 Orgelkonzert.<br />

20.45 „Beatrice und Benedikt". Oper. 22.10 Concert pathetiqu«.<br />

Montag, den 10. Juni.<br />

11.00 Stadtmusik Zürich. 12.40 Studioorchester. 13.30<br />

Groß- und Kleinbäckerei Tünkli. 14.25 Volkstümliches Unter-<br />

Haltungskonzert. 15.35 „Zwischen Lachen und Weinen". 16.15<br />

Frohe Musik. 16.50 Kleiner Gottliebener Bilderbogen. Hörfolge.<br />

17.30 „Cosi san tutte" von Mozart. 18.00 „Wovon<br />

die Menschen leben". Melodrama. 19.00 Klavierquintett. 20.00<br />

Frühling und Sommer aus den „Jahreszeiten" von Haydn.<br />

21.30 Gäste Zürichs. 21.45 Wochenrückblick. 22.10 Tanzmusik.<br />

22.30 „Rhythmus und Chansons".<br />

1<br />

Todes-Anzeige<br />

In tiefer Trauer machen wir Verwandten, Freunden<br />

und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, daß es<br />

Gott, dem Allmächtigen, gefallen hat, meinen innigstgeliebten,<br />

unvergeßlichen Gatten, unsern treubesorgten<br />

Bater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel<br />

Dienstag, den 11. Juni.<br />

11.30 Meisterwerke der Klavierkunst. 12.40 Schallplattenkonzert.<br />

17.00 Werke französischer Komponisten. 17.25 Sonate.<br />

18.00 Jugendstunde. 19.00 Jnstrumentalensemble. 20.00 Bläserserenade.<br />

20.10 Die schöne Magelone. 20.50 Studioorchester.<br />

22.30 Konzert eines Männerchors.<br />

Mittwoch, den 12. Juni.<br />

10.15 Schulfunk. 11.30 Les refrains que vous aimez. 11.45<br />

Genf spricht zu Ihnen. 12.40 Das fröhliche Klavierduo. 17.00<br />

Kapelle Tibor Kafics. 18.10 Klaviervorträge. 18.30 Vom<br />

Unfug der Titelsucht. 19.00 Bunt und heiter. 20.00 's Storcheslorli.<br />

Ein Spiel. 21.30 Violincello und Klavier. 22.30 Tanz-<br />

Musik.<br />

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Stillstand ist Rückschritt! — Darum inserieren!<br />

M » W Berwett-Blitschgi<br />

Mütteli<br />

heute nachmittag 3 Uhr zu sich aus dem irdischen zum<br />

ewigen Leben abzuberufen. Er starb nach längerm,<br />

schwerem, geduldig ertragenem Leiden, gestärkt mit den<br />

Tröstungen unserer hl. Religion, im 67. Altersjahr.<br />

Wir bitten, des lieben Verstorbenen im Gebete zu<br />

gedenken. 361<br />

S ch w e n d i, den 6. Juni <strong>1946</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Wwe. Theresia Berwert-Britschgi<br />

Bernhard und Marie Berwert-Burch<br />

Marie Verwert<br />

Anna Verwert<br />

Josef Verwert<br />

Margrit Verwert<br />

Theres Verwert<br />

Geschwister und Anverwandte.<br />

Beerdigung und erste Gedächtnis:<br />

den 9. Juni, 8.15 Uhr, im Stalden.<br />

Siebenter: Samstag, den 15. Juni.<br />

Dreißig st er: Montag, den 8. Juli.<br />

Sonntag,<br />

Zürich, Spitalgasse 14, den 5. Juni <strong>1946</strong>.<br />

Todesanzeige<br />

Wir teilen Verwandten und Freunden mit, daß es<br />

Gott gefallen hat, in die Ewigkeit abzurufen 362<br />

Frau Witwe<br />

F r a n z i s t a F r i e s<br />

geborene Mathis<br />

aus Ennetbürgen, zum „Barsüßer" in Zürich<br />

Sie starb in ihrem 63. Altersjahr, unerwartet rasch,<br />

versehen mit den hl. Sterbsakramenten, infolge Operation.<br />

Für die trauernden Hinterlassenen:<br />

Werner Mathis, Bruder, Zürich.<br />

Beerdigung findet statt: Samstag, den 8. Juni,<br />

9.09 Uhr, im Friedhof Sihlfeld, Zürich.<br />

Siebenter: Mittwoch, den 12. Juni, 7.00 Uhr,<br />

in der Liebsrauenkirche, Zürich.<br />

Dreißig st er: Mittwoch, den 3. Juli, 7.00 Uhr.<br />

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Musikgesellschaft «Eintracht» Sachsein, sowie<br />

der Soubrette Rita Wottawa, Luzern, am Flügel<br />

Otto Strauß vom Radio Zürich und des Jodlers<br />

Werner Schnellmann, Flüeli-Ranft.<br />

Eintritt hat jedermann, der im Besitze eines<br />

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sieben Diebe festgenommen.<br />

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Sarnen / Mittwoch, den 12. Juni 194<br />

- f<br />

76. Jahrgang — Nr. 46<br />

O b t P ö l ö n e r M M<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

«bonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

»r. 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

Ericheint Mittwoch und Samstag<br />

;L Familienbeilage — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spesenfreie m ^<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. Tel. 8 62 37<br />

jederzeit gerne angenommen. Feldabonnements monatlich 5v Rp. ® ruc! unb Verlag: Louis Ehrli & (Sie., Sarnen. — Tel. 3 60 33<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzer«,<br />

Tel. 2 12 54. und Filialen. (Mit Ausnahme des Kautoni<br />

H Obwalden.) — Vorschristen betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A u s d e r J u n i s e f f i o n<br />

% Im Augenblick, da diese Zeilen geschrieben werden, weih<br />

man noch nicht recht, ob nicht aus der Junisession noch eine<br />

halbe Julisession wird. Das am 21. Mai in Washington zustandegekommene<br />

Abkommen über die deutschen Vermögenswerte<br />

und Goldbestände in der Schweiz soll durch die eidgenössischen<br />

Räte ratifiziert werden, und zwar, so will es<br />

vermutlich die Höflichkeit, möglichst rasch. Umgekehrt wollen<br />

sich die Parlamentarier nicht das Recht nehmen lassen, das —<br />

inhaltlich bisher nicht genau bekannte — Abkommen kritisch<br />

unter die Lupe zu nehmen, es in den Kommissionsberatungen<br />

gehörig zu durchleuchten. Und der Effekt lautet dahin, daß infolgedessen<br />

die Session um eine Woche unterbrochen werden<br />

solle. Also doch Julisession! Am 19. August soll zudem eine<br />

außerordentliche Session beginnen, weil es mit der Alters-<br />

Versicherung pressiere. Auf 16. September werden die Rats-<br />

Herren wieder zur ordentlichen Herbstsession aufgeboten. Arbeit<br />

genug in der Zukunft!<br />

Der Nationalrat<br />

beschäftigte sich in der ersten Sessionswoche mit einem Rückblick<br />

auf die Vergangenheit. Dazu bot ihm, wie üblich in der Junisession,<br />

die Behandlung des bundesrätlichen Geschäftsb<br />

e r icht e s pro 1945 die Gelegenheit. Diesmal werden nicht,<br />

wie bisher üblich, die mit einzelnen Teilen des Berichtes im<br />

Zusammenhang stehenden Motionen nnd Postulate zugleich<br />

mit dem Bericht behandelt, sondern davon separiert. So schreitet<br />

die Geschäftsdebatte rüstiger vorwärts als gewohnt, und<br />

am Mittwochmittag kann sie schon abgeschlossen werden, mit<br />

Worten dankender Anerkennung des Kommissionspräsidenten,<br />

des freisinnigen Berners Seematter, an die Adresse des Bundesrates.<br />

Große Sensationen bringt die Diskussion nicht an<br />

den Tag. Es sind die üblichen Themcrte, die angetupft werden:<br />

Vorwürfe an das Justiz- und Polizeidepartement von fozialistischer<br />

Seite wegen des Vorgehens in Sachen „Säuberung" —<br />

der Ton hat sich bereits stark gemildert —, Behauptungen<br />

Duttweilers über angebliche Geheimdossiers, Versicherung der<br />

Erdbebenschäden, Luftschutzfragen bezw. billige Kritik, Feststellungen<br />

über die „erschreckenden Ergebnisse" pädagogischer<br />

Rekrutenprüfungen. Odermatt (kath.-kons., Obwalden)<br />

verlangte Auskunft über die Liquidierung militärischen Materials<br />

und die Wiederinstandsetzung von Grund und Boden<br />

beim Abbruch von Baracken. Der Genfer Sozialist Oltramare<br />

rief einer Neuauflage des eidgenössischen Schulvogtes, nämlich<br />

einer eingehenderen Kontrolle der Verwendung der vom Bund<br />

ausgerichteten Primarschulsnbventionen. Beim Abschnitt<br />

Volkswirtschaftsdepartement wird kritisiert und von Bundesrat<br />

Stampsli zugegeben, daß die wöchentliche Ruhezeit in<br />

Hotelbetrieben nicht überall eingehalten werde; es seien die<br />

Kantone, die es mit ihrer Ueberwachungsaufgabe zu wenig<br />

genau nähmen. Ein Sozialist setzt sich im Zusammenhang mit<br />

den Mindestaltersbestimmungen mit dem Zuger Schulgesetz<br />

auseinander, worauf der Zuger Konservative Stutz Auskunft<br />

erteilt, daß Zug gegenwärtig seine Schulgesetzgebung überprüfe<br />

und dabei die Einführung des achten Schuljahres im<br />

Auge habe. Hiezu äußert sich auch Bundesrat Stampfli, in<br />

dem Sinne, daß für die Festsetzung des Alters und der Dauer<br />

der Schulpflicht die Kantone zuständig seien. Immerhin läßt<br />

sich in dieser Beziehung sagen, daß ein Kanton, um auf der<br />

Höhe zu sein und mit den Mitständen punkto Volksschulbildung<br />

konkurrieren zu können, mindestens das siebente Schuljahr<br />

voll ausgebaut haben sollte. Weitere Sitzungen des Nationalwtes<br />

galten der Behandlung einer Reihe von Postulaten,<br />

Motionen und Interpellationen. Darunter nahm die Frage<br />

der Wohnungsnot und der Förderung des sozialen<br />

W o h n u n g s b a.u e s besondere Aufmerksamkeit in Anfpnich.<br />

Es wird die Kompliziertheit des Verfahrens kritisiert,<br />

konservative Luzerner Dr. Winiker wendet sich gegen<br />

die geplante Einführung der Bewilligungspflicht im Bauwesen.<br />

Bundespräsident K o b e l t sieht einen Hauptgrund<br />

des großen Wohnungsbedarfes in der Zunahme der Eheschließungen,<br />

natürlich nebst dem Mangel an Baumaterial und<br />

Arbeitskräften während des Krieges. Der Baukostenindex<br />

steht heute auf 189 Punkten (= 109 vor dem Krieg). Beim sogenannten<br />

sozialen Wohnungsbau, wo der Bund 15 °/«leistet,<br />

.übernehmen hievon Bund, Kanton und Gemeinde zusammen<br />

81 Punkte, gleichen also damit fast genau die Teuerung aus.<br />

Die Reparaturaktion soll nicht mehr aufgenommen werden,<br />

die öffentliche und industrielle Bautätigkeit soll eingeschränkt<br />

werden, wir müssen uns heute auf den Wohnungsbau konzentrieren.<br />

Der Nationalrat wendet sich dann dem 15. bundesrätlichen<br />

Vollmachtenbericht (Vollmachtenbeschlüsse<br />

vom Februar und März <strong>1946</strong>) zu. Diskussion veranlaßt auch<br />

hier die Wohnungsfrage, beim Bundesratsbeschluß betreffend<br />

Maßnahmen gegen die Wohnungsnot, vom 8. Februar <strong>1946</strong>.<br />

Der Solothurner Freisinnige Dietschi ist mit der eingetretenen<br />

Lockerung nicht einverstanden, bleibt aber mit seiner Auffassung<br />

in Minderheit. Ein drittes Mal kommt die Frage des<br />

Wohnungsbaues aufs Tapet bei Behandlung einer Motion<br />

des Sozialisten Reinhard (Bern), der ein eidgenössisches<br />

Wohnbaugesetz befürwortet. Die Motion wird aber mit 68<br />

gegen 45 Stimmen abgelehnt. Am Freitagvormittag wird noch<br />

die eidgenössische Staatsrechnung 1945 in Angriff genommen<br />

und die ordentliche Rechnung verabschiedet.<br />

Im Ständerat<br />

ist die Behandlung der Staatsrechnnng 1945 das erste<br />

große Sessionsgeschäft. Die Diskussion darüber dreht sich weniger<br />

um Einzelheiten der Rechnung als um die Grundfragen<br />

der eidgenössischen Finanzpolitik Die Zahlen sehen nicht eben<br />

erfreulich aus. In der ordentlichen Rechnung ein Fehlbetrag<br />

von 861.3 Mill. Fr., in der außerordentlichen Rechnung (Aktivdienst,<br />

Kriegswirtschaft, Arbeitsbeschaffung) ein solcher<br />

von 861.9 Mill. Fr., zusammen also 1,7 Milliarden in einem<br />

einzigen Jahr. Der Schuldenüberschuß des Bundes<br />

beträgt Ende 1945 nahezu 8.5 Milliarden Franken. Bundesrat<br />

N o b s machte, nachdem die Eintretensdebatte nicht lange<br />

benützt worden war, längere Ausführungen. Sein Ressort<br />

gehöre zu den „kriegsverwüsteten Gebieten". Die gemäß Bundesverfassnng<br />

dem Bund zugewiesenen Einnahmequellen decken<br />

ungefähr noch 15 °/o der dem Bund übertragenen Ausgaben.<br />

Ein Ausgleich steht noch nicht in Aussicht. Größte Sparsamkeit<br />

sei am Platze. Das Ziel der geplanten Finanzreform müsse<br />

es sein, Einnahmen und Ausgaben inskünftig in ein vernünftiges<br />

Gleichgewicht zu bringen. Der gesamte Aufwand des<br />

ersten Weltkrieges bis 1929 betrug rund 2 Milliarden Franken,<br />

derjenige des zweiten Weltkrieges annähernd 19 Milliarden.<br />

Der militärische Aufwand der Schweiz im zweiten Weltkrieg<br />

betrug sogar das Sechsfache desjenigen im vorderen<br />

Krieg. Die Kriegswirtschaft erforderte ungefähr das Doppelte,<br />

dazu kamen die Aufwendungen für den Lohn- und Verdienstersatz.<br />

Vom gesamten Aufwand 1939/45 (19 Milliarden) sind<br />

bisher rund 3 Milliarden Franken oder 32"/« gedeckt worden.<br />

Der Schuldenüberschuß der Eidgenossenschaft betrug 1929 total<br />

1.2 Milliarden, Ende 1938 1.5 Milliarden und Ende 1945,<br />

wie erwähnt, 8.5 Milliarden Franken. Die Einzelbehandlung<br />

ging ziemlich rasch vorwärts. Namens der Kommission hatte<br />

zuletzt der Genfer Liberale P i c t e t, seines Zeichens Bankier,<br />

über die Bilanz zu referieren. Er benützte den Anlaß, nochmals<br />

außerordentlich eindringlich auf den Ernst der Situation<br />

hinzuweisen. Oft mache es den Eindruck, auf eine Million<br />

mehr oder weniger komme es nicht an. Jetzt heiße es aber, die<br />

Zügel fest in die Hand zu nehmen. Auch bei sozialen Werken<br />

müsse man sich die Lage der Finanzen vor Augen halten.<br />

Redner ersucht den Chef des Finanzdepartements, alle künftigen<br />

Ausgaben sorgfältig auf ihre Notwendigkeit zu über-<br />

Prüfen. Mit diesen Ausführungen hatte Pictet den Hasen aufgescheucht.<br />

Der Neuenburger Sozialist Eymann verlangte das<br />

Wort, um zn erklären, es gebe Ausgaben, um die man nicht<br />

herumkomme. Es gebe in der Schweiz noch Geldquellen, die<br />

noch nicht ausgeschöpft seien. Der Fonds der Lohnausgleichslasse<br />

müsse für die Altersversicherung verwendet werden. Auch<br />

Bundesrat N o b s sah sich nochmals auf den Plan gerufen.<br />

Er führte aus, man dürfe, bei aller Würdigung der ernsten<br />

Lage, auch nicht in Panik verfallen. Schließlich sei es erträglich,<br />

wenn von einem Volkseinkommen von 12 Milliarden<br />

Franken 17 %> von den Steuern beansprucht würden; andere<br />

Länder hätten viel mehr ^u tragen. Die Altersversicherung<br />

einzurichten, ohne die Kaufkraft des Frankens zu bewahren,<br />

wäre ein Unrecht. Deshalb müsse jeder inflatorischen Entwicklung<br />

entgegengetreten werden. Man spürt aus den Ausführungen<br />

der Sozialisten inklusive Bundesrat Nobs immer ein<br />

Einesteils — andernteils heraus: Einerseits sei es<br />

richtig, daß die Schulden groß seien, anderseits dürfe man die<br />

Ausgaben nicht drosseln. Die Sozialisten waren und sind<br />

immer noch der Auffassung, daß dem Staate in sozialer Hinsicht<br />

immer größere Lasten aufgebürdet werden sollen. Die<br />

Konsequenz daraus sind natürlich erhöhte Steuerlasten. Deshalb<br />

lautet ihr ständiger Kehrreim, es seien immer noch Geldquellen<br />

vorhanden, und man dürfe über die Steuerlasten in<br />

der Schweiz nicht jammern.<br />

Zu längeren Debatten führten in der Ständekammer die<br />

Vorlage über die Auslandschweizerfürsorge und jene über die<br />

Zuckerwirtschaft. Beide Geschäfte wurden in der ersten Sessionswoche<br />

nicht abgeschlossen. Für die Auslandschweizer<br />

und Rückwanderer will der Bund einen Kredit von<br />

75 Millionen Franken eröffnen. Eine Rechtspflicht zur Vergütung<br />

der von Schweizern im Ausland erlittenen Kriegsschaden<br />

wird nicht anerkannt. Dagegen erweist es sich als<br />

dringende Notwendigkeit, vor allem den in die Heimat zurückkehrenden<br />

Auslandschweizern Hilfe zu gewähren. Diese Hilfe<br />

wird in Zukunft nur noch unter der Voraussetzung bewilligt,<br />

daß im Einzelfall der K a n t o n hieran einen Beitrag bis zu<br />

einem Drittel leistet. Der Basler Vertreter Wenk (Sozialist)<br />

warf die Frage in die Debatte, was mit jenen Schweizern zu<br />

geschehen habe, die sich n i ch t im Ausland befanden, aber durch<br />

den Kriegsverlauf ihr Arbeitseinkommen oder ihre Rente aus<br />

dem Ausland verloren haben. Beispiel: Die Arbeiter nnd<br />

Angestellten der deutschen Reichsbahn in Basel und Schaffhausen,<br />

die Arbeit und, wenn sie pensioniert sind, die Rente<br />

verloren haben. Die ganze Angelegenheit wird von der<br />

Kommission nochmals geprüft werden.<br />

Ueber die geplante Ordnung der Zuckerwirtschaft<br />

referiert mit interessantem Material Ständerat Dr. W a h -<br />

l e n. Zum Ausgleich in der Landwirtschaft (Erhaltung der<br />

Viehzucht in den Berggebieten und so weiter) ist die Beibehaltnng<br />

einer Ackerfläche von 399 999 Hektaren geplant. Um bezüglich<br />

dieser Ackerfläche ebenfalls einen Ausgleich punkto<br />

Notwendigkeit, Rendite und Absatz der einzelnen Anbauarten<br />

zu schaffen, wird eine Erweiterung der Zuckerproduktion —<br />

von insgesamt 5609 Hektaren im Jahre 1944 auf mindestens<br />

10 009 Hektaren — in Aussicht genommen. Das bedingt dann<br />

auch die Erstellung einer zweiten Zuckerfabrik, als deren<br />

Standort Andelfingen im Kanton Zürich ausgewählt wurde.<br />

Gegen diese Vorlage zum Nutzen der Landwirtschaft ziehen<br />

die Sozialisten ins Feld, die mit verfassungsrechtlichen Argumenten<br />

kämpfen: es fehle für eine solche Vorlage die verfassungsmäßige<br />

Grundlage. Nach einem eindringlichen Votum<br />

von Bundesrat Stampfli sprach sich aber der Rat mit 29<br />

gegen 6 Stimmen für Eintreten aus. Es handelt sich nämlich<br />

um eine Maßnahme, die einen Aufschub schlecht erträgt. Die<br />

Diskussion wird diese Woche weitergehen.<br />

Da der Pfingstmontag vielerorts Feiertag ist, wird die<br />

Arbeit der zweiten Sessionswoche erst am Dienstagnachmittag<br />

wieder aufgenommen.<br />

der unheimliche U n b e k a n n t e<br />

Roman von Emil Hering. 14<br />

Am andern Morgen brach Karli schon frühzeitig auf.<br />

Kaum, daß der Tag aus den Tiefen gestiegen.<br />

Der östliche Himmel schimmerte in einem lichten, safranartig<br />

umränderten Grün. Die Berge tauchten aus dem<br />

Schatten. Der grüne Streifen' im Osten hellt sich mehr und<br />

wehr auf, färbte sich golden. Rosiges Licht küßte die Berge.<br />

Zitterndes Laub uud Tautropfen empfingen die ersten Sonnenstrahlen<br />

und sandten sie glitzernd zurück. Dünner und<br />

dünner wurden die Morgennebel, und plötzlich stieg die Sonne<br />

empor. Ein majestätisch schöner Morgen! — Ströme von<br />

Duft aus hochzeitlichen Blüten und Blumen umfingen den<br />

lrühen Wanderer. Karli schritt rasch aus. Es lief sich ja flott<br />

am frühen Morgen! Die armen Menschen in den engen<br />

«chächten der steinernen Städte! Er möchte nicht mehr tauichen<br />

mit ihnen. Was wissen die von der Natur! Was wissen<br />

we von einein golden-schönen Sommermorgen im Gebirge!<br />

Sie sehen höchstens ein kleines, winziges Stücklein. Sie rennen<br />

gesenkten Hauptes an ihr Tagewerk. Hasten aneinander<br />

vorüber, als gingen sie alle einander nichts an. Sie kennen<br />

nur ihre Arbeit in den dumpfen Schreibstuben und in den<br />

maschinendurchlärmten Fabriken. Arme Stadtmenschen!<br />

Der Himmel war jetzt so blau und so rein, daß ihm fast<br />

schwindelte, wenn er in die Höhe schaute. Die Luft strahlte<br />

jetzt vor Licht und Düfte wie eine blaue, frische Blume.<br />

Bei den „Sieben Brunnen" hielt er eine Weile Rast. Die<br />

„Sieben Brunnen" sind der Ausfluß des Bergseeleins weit<br />

oben im Berg. Hell und kalt sprudelten die Wasser aus dem<br />

Innern des Berges und ergossen sich in die enge Schlucht,<br />

wo sie, vereinigt, als wilde Wasser und kleine Wasserfälle<br />

tosend zu Tal schießen. — Karli setzte sich am Wegrand auf<br />

einen gefällten Baumstamm. Das schwere Rär stellte er neben<br />

sich. Da saß er mitten in der Sonne drin und war zufrieden<br />

und glücklich. Vor einem Jahr noch war er der eisrige<br />

„Fahnder", der selbstzufriedene Detektiv, der Sucher und<br />

Grübler. Und jetzt saß er da — ein Bauer! Wer ihm das<br />

vor einem Jahr prophezeit hätte!<br />

Wie recht hatte Dr. Clavetsch! Er dankte es ihm alle Tage.<br />

Nun war er wieder vollständig gesund. Gesund an Leib<br />

und Seele, kräftig, mutig, lebensfroh und heiter.<br />

War das dort vorne... ? — Dort kam ein Mädchen aus<br />

den Tannen heraus. Emil Karli erkannte es sogleich. — Es<br />

war Anita. — Er sprang auf, er fühlte einen Wirbel von<br />

Glück in seinem Herzen aufsteigen.<br />

Sie kam fröhlich lächelnd näher. Er sah nur ihr schönes,<br />

leicht gerötetes Gesicht und ihre Augen.<br />

Die Liebe war in der Luft, im Dufte des Alpengrases,<br />

in den Geräuschen, überall, wie eine große kosmetische Strömung,<br />

die in Wellenlinien flutet, um Insekten und Pflanzen<br />

und Gräser weiter mit sich zu ziehen.<br />

„Hallo! Anita!" rief er ihr entgegen.<br />

„Huhui! Emil!" lachte sie ihn an. — Und da er ihren<br />

Mund so nahe vor sich aufblühen sah und ihre Augen so<br />

glückstrahlend, da konnte er nicht länger an sich halten. Er<br />

riß das Mädchen an sich. Und Anita schlang die Arme um<br />

seinen Nacken und in heißen, wilden Küssen vergaßen sie die<br />

Umwelt.


O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Erziehungsrates<br />

vom 10. Juni 1945.<br />

Eine Erhebung über die geistig und körperlich abnormalen<br />

Kinder hat ergeben: an Debilität leiden 22 Knaben und 17<br />

Mädchen, zusammen 39 Kinder bei einer Schulkinderzahl von<br />

2600. Die Einführung besonderer Schulklassen für diese<br />

Kinder, die sich auf alle Gemeinden und Bezirke verteilen, ist<br />

nicht möglich. Dagegen soll diesen Kindern in der Schule<br />

selbst besondere Sorgfalt bezüglich Lernen und Erziehung zuteil<br />

werden. Es wird die Organisation einer kantonalen Erziehungsberatungsstelle<br />

in Aussicht genommen.<br />

Der Bericht über den Handarbeitsunterricht in den Schulen,<br />

von der Fachinspektorin Sr. Alberta Filliger, und der<br />

Bericht des kantonalen Turnlehrers K. Röthlin über den<br />

Stand des Turnwesens werden entgegengenommen, behandelt<br />

und bestens verdankt. Die Berichte werden den Schulratspräsideuten<br />

und dem Lehrpersonal zugestellt; sie lauten im allgemeinen<br />

sehr befriedigend.<br />

Im Winter <strong>1946</strong>/47 sollen wiederum im ganzen Kanton<br />

Erziehungsvorträge stattfinden. Das Programm und die<br />

Herren Referenten werden rechtzeitig bekanntgegeben werden.<br />

Einem Lehramtskandidaten wird für das Schuljahr <strong>1946</strong>/<br />

1947 ein Stipendium von Fr. 200— zugesprochen.<br />

Vom günstigen Abschluß der Rechnung der Lehrerversicherungskasse<br />

wird Kenntnis genommen. Es sind 16 Lehrer der<br />

Kasse angeschlossen.<br />

Die Lehrerkonferenz der Lehrervereine Ob- und Nidwalden<br />

findet nächsten Donnerstag, den 13. Juni, in Samen statt.<br />

Lehrer Kiser wird die Lehrübung halten, dann folgen Referate<br />

von H. H. Dr. Kißling (Luzern) über „Karitas-Fürsorge" und<br />

von H. H. Psarrhelser Küster (Sarnen) über „Unterstützuugs-<br />

Möglichkeiten für Jugendliche". Anschließend gemeinsames<br />

Mittagessen im Gasthaus zur „Krone". Dann werden die<br />

Lehrerinnen und Lehrer die Sehenswürdigkeiten von Sarnen<br />

besichtigen. Wir heißen unsere Jugenderzieher in Sarnen herzlich<br />

willkommen!<br />

Die alte Sparkassengesellschast besammete sich Freitag, den<br />

7. Juni, unter dem Vorsitz ihres Präsidenten, alt Gerichts-<br />

Präsident I. K ü ch l e r, aus dem Rathaus in Sarnen. Anwesend<br />

waren 20 Herren geistlichen und weltlichen Standes.<br />

Der Präsident gedachte in ehrenden Worten des verstorbenen<br />

Gesellschaftsmitgliedes Gerold Wallimann fel. in Alpnach,<br />

dessen Verdienste um Gemeinde und Kanton nochmals in Erinnerung<br />

gerufen wurden. Das Protokoll von Oberrichter<br />

I. Vogler, Lungern, passierte unter bester Verdankung<br />

unbeanstandet. Die Jahresrechnung, abgelegt ebenfalls durch<br />

Oberrichter Vogler, verzeigt einen kleinen Rückschlag. Es wurden<br />

rund 2000 Fr. an wohltätige Zwecke vergabt. Das Vermögen<br />

auf Ende 1945 beträgt Fr. 86 511.—, eine ausstehende<br />

Forderung für verrechnete Bundessteuer inbegriffen. Die Verfammlnng<br />

beschloß, wieder 2360 Fr. wohltätigen Zwecken zuzuführen.<br />

Daran partizipieren die Milchsuppenanstalten, die<br />

Haushaltungsschulen des Landes, die Krankenpflegestationen,<br />

die Stiftung „Für das Alter", der Historisch-antiquarische Verein,<br />

das Bruderklausenmuseum und neu der Tuberkuloseverein<br />

Obwalden. Es dürfen nur Institutionen bedacht werden,<br />

die nicht durch die Steuern unterhalten werden. Die An-<br />

Meldung für eine Gabe hat immer vor Neujahr zu erfolgen.<br />

Die Verwalter mögen sich das merken. Aus dem Vorstand<br />

zurückgetreten sind alt Gerichtspräsident I. Küchler und<br />

Kassier Vogler in Lungern. Beiden Herren wurde für ihre<br />

jahrelange gewissenhafte Arbeit der wärmste Dank ausgesprochen.<br />

Die Verwaltung ist ehrenamtlich. An ihre Stelle wurden<br />

als Mitglieder des Vorstandes gewählt: Bankdirektor V i l -<br />

l i g e r, Sarnen, und Gemeindeschreiber A. K üch l e r, Alpnach.<br />

Als neuer Präsident rückte alt Ständerat Dr. A m -<br />

st a l d e n, Sarnen, vor. Als Kassier und Aktuar wird künftig<br />

Bankdirektor Villiger amten.<br />

Am 2. November 1886 hat die <strong>Obwaldner</strong> Kanton<br />

a l b a n k den Schalter geöffnet. Vorher bestand die Ersparniskasse<br />

Obwalden, gegründet von gemeinnützigen Männern<br />

im Jahre 1849. Diese Kasse wurde von der Kantonalbank<br />

übernommen zu einem Preise, bei dem die Aktiven die Passiven<br />

um 80 000 Franken überstiegen. Dieses Kapital wurde<br />

Stammkapital der heutigen sog. Alten Sparkassengesellschast,<br />

und der Zins ist nach dem Abkommen vom Jahre 1885<br />

ausschließlich zu gemeinnützigen und wohltätigen<br />

Zwecken zu verwenden. Durch den Zinsrückgang haben auch<br />

die Vergabungen vermindert werden müssen, immerhin ist das<br />

Stammkapital von 80 000 Franken gemäß Statuten noch voll<br />

erhalten und es darf nicht vermindert werden. Die Gesellschaft<br />

kann dieses Jahr auf ihr 60jähriges Bestehen zurückblicken.<br />

Sie hat in diesem Zeitraum unsern wohltätigen In-<br />

Einzigartige ^ » - h r ^<br />

(Eingesandt aus Engelberg.) Ueber die geradezu unmöglichen<br />

Verkehrsverhältnisse im Tale der Engelberger-Aa<br />

ist schon viel geschrieben und geredet worden; leider bis zur<br />

Stunde mit wenig Erfolg. Es wurde immer wieder darauf<br />

hingewiesen, daß es einen Anachronismus bilde, wenn im<br />

20. Jahrhundert für eine 32 km lange Fahrt mit Schiff und<br />

Bahn 2—2Va Stunden benötigt würden, währenddem bei Erstellung<br />

einer Verbindungsbahn von sage und schreibe 2,6 km<br />

die Reisedauer auf 1 Stunde herabgesetzt werden könnte. Daß<br />

für die 2—2^stündige Fahrt dann noch Fr. 7.15 bezahlt<br />

Strecke:<br />

Art der Beförderung Gattung:<br />

Engelberg—Sächseln Expreß<br />

Effekten<br />

Konolsingen—Engelberg Eilgut<br />

Aepfel<br />

Hergiswil—Engelberg Ord. Gut Aepfel<br />

Muri—Engelberg<br />

Ord. Gut Ziegel<br />

Basel SBB.—Engelberg Ord. Gut Gascoks<br />

Engelberg—Reiden<br />

Ord. Gut Heu od. Stroh<br />

Bei den angeführten Wagenladungsgütern entfallen auf<br />

die Seefracht = 9 fm (einschl. Umlad in Luzern und Stansstad)<br />

= Fr. 125.10, resp. Fr. 122.10, resp. Fr. 131.10, währenddem<br />

für die gleichen Sendungen für die 23 km Stansstad-<br />

Engelberg nur Fr. 77.— bzw. Fr. 70— bezw. Fr. 67.10 bezahlt<br />

werden. Diese einzigartige Tarifbildung wurde in dem<br />

Gutachten eines Experten wie folgt charakterisiert:<br />

„Erschwerend kommen die teuren und übersetzten Fahrpreise<br />

des Schiffsbetriebes dazu. Weil Stansstad auf den Zubringerdienst<br />

angewiesen ist, mit keiner direkten Bahnvervindnng<br />

zusammenhängt, konnte sich die Schiffsgesellschast eine<br />

Monopolstellung schaffen, die sie reichlich und zum Schaden<br />

der Bahn auswertet."<br />

Kurz und prägnant ausgedrückt würde man sagen: Die<br />

durch das Fehlen einer Bahnverbindung (Hergiswil—Stansstad)<br />

bestehende Zwangslage wird rücksichtslos<br />

ausgenützt! Wir stehen vor der einzigartigen Tatsache,<br />

daß Nidwalden mit Engelberg, wegen Fehlen der genannten<br />

Verbindung, gegenüber den SBB.-Kantonen 108 bis<br />

192 °/o höhere Frachttaxen bezahlen müssen. Nach den Geschästsberichten<br />

belaufen sich die jährlichen Einnahmen aus<br />

dem Güterverkehr für die StEB. während des Krieges auf<br />

Fr. 115 000— bis 120 000—. Es kann sich jeder selbst ausmalen,<br />

welch enorme Mehrbelastung der Volkswirtschaft aus<br />

den überhöhten Transportkosten entsteht, und es ist nicht zum<br />

Verwundern, wenn Handel, Industrie und Gewerbe im Tale<br />

der Engelberger-Aa, namentlich in Engelberg, sich nicht entwickeln<br />

können.<br />

Es ist auch leicht einzusehen, daß es unter diesen Umständen<br />

den Auto-Camionbesitzern nicht schwer fällt, die Bahntransportpreife<br />

zu unterbieten. Bei Frachtkosten von nur<br />

Fr. 128.— (Beispiel Engelberg—Reiden) statt Fr. 274.—<br />

stitutionen mehr als 180 000 Franken zugeführt. Sie wird I<br />

getreu ihren Satzungen auch in Zukunft dem gleichen Zwecke I<br />

dienen.<br />

(Korr.)<br />

Dank für die Hilfsaktion an österreichische Theologiestndenten.<br />

Mitteilungen des Priesterseminars Ehur an die Presse<br />

ist zu entnehmen, daß sein im Januar ersolgter Aufruf zur<br />

Hilfe für notleidende Theologiestudenten von großem Erfolg<br />

begleitet war. Es konnten 3000 Kisten Liebesgaben an den<br />

Erzbischos Dr. Rohracher von Salzburg geschickt werden, darunter<br />

viele Bücher und Kleidungsstücke. Wie sehr willkommen<br />

die Hilfe war, bezeugt ein Dankschreiben des Bischofs an die<br />

Organisation, in dem es unter anderem heißt: „Die beschenkten<br />

Theologen werden in allen Priesterseminarien Oesterreichs<br />

aufgefordert, für ihre Wohltäter in der Schweiz ihren Dank<br />

durch Gebet zu verwirklichen. Ich wäre sehr froh, wenn Sie<br />

die Güte hätten, allen in Frage kommenden Personen von<br />

diesem Dank und Gebet Kenntnis zu geben."<br />

Nachdem die Gaben auch in Obwalden recht reichlich<br />

flössen, dürfte diese Dankeskundgebung alle unsere edlen<br />

Wohltäter aufrichtig freuen.<br />

Milch, Butter, Käse. Wie einem Lagebericht im „Zentralblatt<br />

für Milchwirtschaft" zu entnehmen ist, wiesen zufolge des<br />

frühen Vegetationsbeginnes die Milcheinlieferungen<br />

des Monats April gegenüber dem Vorjahr ein deutliches Plus<br />

auf. Seither sei aber das Gegenteil eingetreten; denn das rasch<br />

hartgewordene Gras beeinträchtige den Milchfluß sichtlich.<br />

Was die Butterproduktion anbetreffe, könne das aufgestellte<br />

Programm von den wenigsten Zentralen erfüllt werden.<br />

Eine im Monat April geschaffene bescheidene Butterreserve<br />

habe bereits wieder teilweise zur laufenden Bedarfs-<br />

b,e Nicht mwde^schädlich für die Volkswirtschaft wirkt sich bei<br />

den bestehenden Verkehrsverhältnissen auch die Tarifgestaltung<br />

w «««-Ich- aus. Einige pr°,lisch- B-G-ele Im Vergiß<br />

-u den entsprechenden Tarifen nach Erstellung der 'infiiti<br />

U * * .<br />

Fracht<br />

Gewicht:<br />

nach Bau<br />

Heute mehr:<br />

kg Jetzige Fracht: der Vrb.B. Fr. in »/„<br />

45 4.80 3.20 1.60 50<br />

20 2.30 1 — 1.30 130<br />

94 3.80 1.30 2.50 192<br />

10 000 243.90 104.40 139.50 133<br />

10 000 299.90 144 — 155.90 108<br />

10 000 274.20 128 — 146.20 114<br />

(jetzt zu Bahn-Schiffspreis) wäre es schon schwieriger. Es ist<br />

auch ohne weiteres klar, daß bei den bestehenden Verhaltnissen<br />

mit einem Wiederaufleben des Autoverkehrs der Güterverkehr<br />

-um großen Teile wieder auf die Straße abwandern wird.<br />

Als weiteres typisches Merkmal der geradezu unmögliche<br />

Tarifverhältnisse mag ein Vergleich Post-Bahntaxe bieten:<br />

Ein Postpaket 15 kg Schuls—Tarasp—Bern - 378 km<br />

(wovon 130 km auf der Rhät. Bahn) kostet Fr. 2.—.<br />

Eine Gepäcksendung 15 kg Engelberg—Altdorf = 87 km<br />

kostet Fr. 2.05. ^ ^ ,<br />

Für einen 87 km langen Transport bezahlt der Unterwaldner<br />

also mehr als der Bündner für einen 378 km langen<br />

Transport! ,<br />

Es ist schwer verständlich, daß sich die zustandigen Behörden<br />

nicht für unverzügliche Sanierung der unhaltbaren<br />

Zustände energisch ins Zeug legen. Ist es doch allgemein anerkannt,<br />

daß Voraussetzung für wirtschaftliches Gedeihen jeder<br />

Gegend moderne Verkehrsmittel sind. Und in einem Lande,<br />

in dessen Verfassung die Gleichbehandlung aller Stände verankert<br />

ist, sollte die Erfüllung dieser Bedingung eigentlich eine<br />

Selbstverständlichkeit sein. Es stimmt auch mehr als nachdenklich,<br />

wenn immer wieder die Kostenfragc als Hindernis<br />

herhalten muß. Ein Land, das M i l l i a r d e n dem Ausland<br />

zur Verfügung stellt, teils freiwillig, teils gezwungen, sollte<br />

nicht die Mittel aufbringen können, im eigenen Lande eine<br />

2,6 km lange Bahnlinie zu bauen und eine schon bestehende<br />

Linie von 23 km zu modernisieren? Man sollte es sich schon<br />

aus rein politischen Gründen reiflich überlegen, ob es klug sei,<br />

einen Halbkanton mit einem internationalen Kurort praktisch<br />

vom Verkehrsnetz des Landes abgeschnitten zu halten und ihm<br />

damit die Möglichkeit zum Durchhalten und zur Weiterent-<br />

Wicklung vorzuenthalten. W.<br />

deckung herangezogen werden müssen. Leider seien die Aussichten,<br />

die fehlende Jnlandbntter durch Importe ersetzen zu<br />

können, äußerst bescheiden. Bereits werde denn auch die<br />

Frage der Wiederermäßigung der Milchration und des vorübergehenden<br />

Verbotes der Fettkäse-Fabrikation in Erwägung<br />

gezogen. Immerhin betrachte der Leitende Ausschuß des Zentralverbandes<br />

den Moment für derartige Maßnahmen noch<br />

nicht für gekommen. Die Vorratslage für K ä s e sei ebenfalls<br />

nicht rosig. Die Lager seien um 330 Wagenladungen kleiner<br />

als vor Jahresfrist.<br />

Die Selbstversorgungspslicht. Der Bundesrat hat einen<br />

Beschluß über die Aufhebung der Selbftversorgungsp<br />

flicht der nichtlandwirtschafttreibenden Bevölkerung<br />

und die Sicherung des Neulandes gefaßt. Darin wird<br />

auf Ende des Kulturjahres <strong>1946</strong> die Anbanpflicht wirtschaftlicher<br />

Unternehmungen und die individuelle Selbstversorgungspslicht<br />

der nichtlandwirtschasttreibenden Bevölkerung<br />

aufgehoben. Es ist zu beachten, daß sich diese Maßnahme<br />

erst auf das Kulturjahr 1947 auswirkt. Die für <strong>1946</strong> bereits<br />

aufgelegten Anbaupflichten sind also nach wie vor zu erfüllen.<br />

Dies bedeutet für die wirtschaftlichen Unternehmungen die<br />

Zulassung einer Anbaureduktion gegenüber 1945 um 40°/».<br />

In bezug auf die Anbaupflicht der nichtlandwirtschafttreibcnden<br />

Kleinpflanzer sind die Kantone und Gemeinden bereits<br />

ermächtigt worden, für <strong>1946</strong> die nach den lokalen Verhältnissen<br />

angezeigten Lockerungen eintreten zu lassen. Aus dem<br />

Erlaß des Bundesratsbeschlusses dürfen also keine Rückschlüsse<br />

auf die augenblickliche Versorgungslage gezogen werden.<br />

Im Zusammenhang mit der Aufhebung der industriellen<br />

Anbaupflicht wurde das kriegswirtschaftliche Bodenrecht in<br />

dem Sinne gelockert, daß die Genehmigung für den Erwerb<br />

„Still! Still!" hauchte sie und schenkte ihm ihre Lippen.<br />

Er sah ihre Augen und darin den warmen Glanz. Ihre<br />

Seele sprach zu der seinen.<br />

„Anita!", sagte er, und alle Zärtlichkeit, alles Glück lag<br />

in dem Klang seiner Stimme. Sie küßte ihn heiß und in<br />

überquellender Zärtlichkeit und ihre weiche Hand glitt sanft<br />

über sein Haar, die Stirne, die Augen. — Und dann setzten<br />

sich beide an den Wegrand auf einen Stein, vorschriftsgemäß<br />

eng umschlungen. Regelmäßig jede Minute küßte er sie einmal<br />

und zwischenhinein, damit die Minute sich nicht zu lange<br />

ausdehne, küßte sie ihn. Sie waren beide restlos glücklich.<br />

*<br />

Es hatte Emil die ganze Woche keine Ruhe gelassen, was<br />

ihm Jakob auf der Alp erzählt hatte. Und als sich gar noch<br />

sein Freund Fritz Metzger aus Zürich zu einem „kleinen Besuche"<br />

bei seinem alten desertierten Freunde anmeldete, da<br />

war Emils Beschluß gefaßt. Zudem: die Hauptarbeit war hier<br />

getan. Das Heu war eingetragen. Er durfte schon zwei, drei<br />

Tage frei machen, wenn es ihn auch hart ankam, von der<br />

liebgewordenen Arbeit davonzulaufen und —- drei Tage<br />

Anita nicht zu sehen und zu küssen.<br />

Er hatte das Mädchen ganz in sein Herz geschlossen.<br />

Anita war auch ein liebes Mädel! So natürlich! So<br />

ungeziert! Und — schön! Ja schön.<br />

Wenn er nächtens, im Bette liegend, die Sache überdachte,<br />

was daraus werden sollte, dann kamen ihm oft bange<br />

Zweifel. „Ach, Emil, mach dir nur keine Illusionen! Was<br />

solltest du und das hochgestellte Doktorsfräulein!" Aber —<br />

Emil erinnerte sich dann immer wieder an das Wort seines<br />

väterlichen Freundes Dr. Clavetsch, als er Anita, sein Töchterlein,<br />

der besondern Obsorge von Frau Kipfel übergab:<br />

„Frau Kipfel, ich übergebe Ihnen hiemit mein kleines Töchterlein<br />

Anita. Sie werden es in Ihr Herz schließen und vielleicht<br />

auch mein lieber Herr Emil!" Und er hatte dabei ganz<br />

fein gelächelt.<br />

Anita war das drittälteste Töchterlein von Dr. Elavetfch.<br />

Seine älteste, Paula, war mit einem Arzt in Ehur<br />

verheiratet; seine zweite Tochter stand im dritten medizinisehen<br />

Semester an der Universität Freiburg; ein jüngerer<br />

Bruder, Robert, besuchte das Gymnasium in Disentis; auch<br />

Robert wollte, wie es sein Vater war, Arzt werden. Frau<br />

Dr. Elavetsch-Decurtins, eine echte Bündnerin, war eine<br />

seingliedrige, zarte Frau. Dr. Clavetsch hatte hohe Berufungen<br />

abgelehnt, seiner Frau zu Liebe. Ihre Gesundheit ging<br />

ihm höher als sein Ruhm und Ehrgeiz.<br />

Und was war er, Emil Karli? — Ein Bauer!<br />

Gewiß, er entstammte einer rechtschaffenen Familie und<br />

er war, mehr aus Abenteuerlust Detektiv geworden als aus<br />

den Wunsch seiner Eltern, die sich erst nach und nach mit<br />

dem Beruf ihres einzigen Sohnes abfinden konnten. Jnsgeheim<br />

waren sie doch stolz auf ihn gewesen, wie er sich ihm<br />

ganz hingab und darin Erfolg hatte. Die Mutter, ja die<br />

fürchtete zwar immer für ihren Liebling und betete viel für<br />

ihn, daß ihn Gott in seinem gefährlichen Berufe beschützen<br />

möge. — Nun war er Bauer geworden und — bis über<br />

beide Ohren verliebt in das Töchterlein des lieben Doktors.<br />

Und Anita liebte ihn. Und so würde er halt einmal sich ein<br />

Herz fassen müssen und dem „Vater" Dr. Clavetsch Bericht<br />

und Antrag stellen.<br />

Fritz Metzger war am Dienstagabend angekommen.<br />

„Na, du siehst aber blühend aus!", begrüßte er seinen<br />

Freund und schüttelte ihm lange kräftig die Hand. „Das<br />

Bauern muß tatsächlich gesünder sein als'unser Beruf", lachte<br />

er, „und wahrscheinlich auch einträglicher. Mensch, was sehe<br />

ich — du hast dir ja bereits ein ansehnliches Ränzlein angeschnallt."<br />

— Fritz Metzger war in bester Laune. Er hatte<br />

sich lange schon gefreut auf diese paar Tage Ausspannung.<br />

Er fand das Heimetli wundervoll und als gesprächiger<br />

Ostschweizer wußte er sich allsogleich ins Herz von Papa un<br />

Mama Klipsel einzuschmuggeln. Mutter Klipfel bemühte D<br />

besonders eifrig, dem „Herrn Detektiv" nur das Beste ali<br />

Keller aufzutischen. Das ließ sich Fritz wohl gefallen! E^er<br />

und Speck in der Pfanne! Hei! Das hatte er schon lange<br />

nicht mehr gesehen, geschweige denn gegessen! Und der<br />

fen! Und die viele Butter! Die durfte er ganz, ganz di<br />

streichen. Nein, er mußte sogar, wollte er Mutter Klipfel nia?<br />

böse machen. Und das wollte Fritz Metzger auf keinen F« 11 '<br />

„Morgen kommst du mit auf die Alp", sagte Emil «m<br />

Donnerstagabend. „Der Tag wird herrlich werden."<br />

„Kommt Anita auch mit?" — „Nein!" , ,<br />

„Und du sagst, der Tag werde herrlich werden! —<br />

Emil!" neckte Fritz. — In der Tat: es wurde ein heriW<br />

^ag. Kein Wölklein stand am Himmel. Das Goldlicht<br />

Sonne hing schon früh in allen Bäumen.<br />

(Fortsetzung folgt!)


Z u m A b o n n e m e n t<br />

auf den „<strong>Obwaldner</strong> Yolkssreund" laden wir hiermit<br />

ergebenst ein. — Neueintretende Abonnenten für<br />

das II. Halbjahr <strong>1946</strong> erhalten das Blatt bis 1. Juli<br />

<strong>1946</strong> gratis.<br />

landwirtschaftlichen Bodens durch Nichtlandwirte in der<br />

«eael erteilt werden soll, wenn eine wirtschaftliche Unter-<br />

Innung ein Grundstück, auf welchem sie ihre industrielle Anbaupflicht<br />

erfüllte, zur landwirtschaftlichen Nutzung oder zur<br />

Errichtung von Siedlungen mit Pflanzland erwirbt.<br />

Um in gewissen Fällen die freiwillige Fortführung industrieller<br />

Pflanzenwerke zu fördern, wird die weitere Gewährung<br />

von Berfetzungsentfchädigungen für den Arbeitseinsatz<br />

$a die künftige Bewirtschaftung des während der Kriegs-<br />

'abre geschaffenen Neulandes, besonders der von den anbau-<br />

Pflichtigen Unternehmungen bewirtschafteten Areale noch nicht<br />

Gerall gesichert ist und mitunter auf große Schwierigkeiten<br />

ftö&t enthält der Beschluß auch Bestimmungen zur Lösung<br />

dieses Problems.<br />

Wer würde uns ungebrauchte Coupons geben? (Einges.<br />

aus Genf.) Die Durchführung von katholischen Ferienkolonien<br />

ist in einer Großstadt wie Genf unbedingt notwendig.<br />

Mehr als je hat diese Organisation eine große Rolle zu spiej<br />

en __ Die Pfarrgemeinde Sainte-Croix (Carouge), in einein<br />

großen Volksquartier, richtet hiermit einen dringenden<br />

Appell an alle Katholiken der Zentralschweiz, uns überflüssige<br />

Coupons zu übermitteln für die bedürftigen Kinder. — Dadurch<br />

wird unzähligen Kindern die Möglichkeit geboten, in<br />

unseren Gebirgen Kraft und Gesundheit wieder zu erlangen.<br />

Bitte ihre Gabe an Pfarrer Pomel zu übersenden, Colonies<br />

de Bacanses Sainte-Croix, Jacques-Dalphiustraße 32, Carouge<br />

(Genf).<br />

Vor der Bundesseiersammlung <strong>1946</strong>. Das Schweizerische<br />

Bundesseierkomitee schreibt uns:<br />

Mit dem kommenden 15. Juni eröffnet das Schweizerische<br />

Bundesseierkomitee seine diesjährige Aktion. Es ist die 37.<br />

in der Reihe dieser patriotischen und gemeinnützigen Veranstaltungen.<br />

Nahezu 16 Millionen Franken konnten als<br />

Reinertrag derselben den verschiedensten Organisationen, die<br />

alle gut vaterländischen Aufgaben dienen, zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

Diese Zahl zeigt deutlich, was dieser „Opfersinn im kleinen",<br />

wie es im Aufruf zur ersten Sammlung im Jahre 1910<br />

hieß, erreicht hat, welch tiefer, ethischer Gehalt diesen Bundesseiern<br />

der Tat inne wohnt im Gegensatz zu jenen Veranstaltungen,<br />

die mit viel äußerlichem Aufwand aufgezogen,<br />

ohne nachhaltige Wirkung ausklingen und der Vergessenheit<br />

anheimsallen. Dessen möge das Schweizervolk sich erinnern,<br />

wenn vom 15. Juni an die Buudesfeierkarten und -marken<br />

feilgeboten werden. Es gilt ein kleines, für den Einzelnen<br />

kaum spürbares Opfer. Den Schweizern im Ausland aber, für<br />

welche der Reinertrag bestimmt ist, bedeuten diese Opfer<br />

eine dringend notwendige Hilfeleistung, und was ebenso<br />

Bei den Basier Zungkatholiken<br />

Begegnung und Auseinandersetzung mit der Urschweiz.<br />

Die Begegnung<br />

Lr. Ans Gegensätzen entsteht Kritik am „andern". Es<br />

wäre verfehlt, über all dem Einigenden die Verschiedenheiten<br />

Mischen katholischer Diaspora und katholischen Stammlanden<br />

zu bagatellisieren; sie sind da und werden gerade<br />

von den besten und aufgeschlossensten Vertretern hüben und<br />

drüben durchaus auerkannt. Gegensätze tauchen auf aus den<br />

Verschiedenheiten, in der Beurteilung politischer, wirtschaftlicher,<br />

sozialer und kultureller Belange. Und hieraus dann<br />

eben die Kritik, die Vorwürfe wegen „reaktionärer Verknöcherung<br />

einerseits" und „jugendlichem Leichtsinn" anderseits.<br />

Kritik ist gut und wirkt fruchtbar — wenn sie aus klarer<br />

Erkenntnis der Verhältnisse und aus der unnmgänglichen<br />

Berücksichtigung nicht wegzudisputiereuder Eigenheiten<br />

erwächst. So steht am Anfang jeder positiven A n s e i n a n -<br />

d e r s e tzu n g um das Seinsollende die Begegnung mit<br />

dem Seienden.<br />

Ein Ausspracheabend der Basler Jungkatholiken<br />

bot hierzu anregende Gelegenheit. Mit Ständerat und Regierungsrat<br />

Ludwig von Moos aus Obwalden war ein<br />

überaus sympathischer, beredter und weitblickender Vertreter<br />

der U r sch w e i z im Kreise der zahlreich erschienenen jungen<br />

Männer (leider fehlten die älteren „Semester" fast gänzlich!)<br />

zu Gaste, der in Vortrag und Diskussion Wertvolles zur Bereicherung<br />

unseres Wissens um seine Heimat beitragen konnte.<br />

In einem inhaltlich und formal gleich eindrücklichen Referat<br />

gab er eine weite Schau der kulturellen, wirtschaftlichen und<br />

politischen Art und Eigenart der Urschweiz im gesamten und<br />

der vier Urstände unter sich. Aus dem historischen Rückblick<br />

öffnetesich das Verständnis für die Gegenwart, für die lichten<br />

und auch die dunkleren Seiten, für die Kräfte bester Tradition<br />

und auch gefährlicher Verschlossenheit gegenüber dem Neuen.<br />

Trotz großer Gegensätze in Natur und Bevölkerung<br />

faßt der Außenstehende die Urschweiz, die Stände Uri, Schwyz,<br />

Ob- und Nidwalden als etwas Gemeinsames auf, tragen die<br />

Urschweizer selber das Gemeinsamkeits bewußtsein<br />

stark in sich. Alles ordnet sich irgendwie in eine unauffällige,<br />

aber stets nnd überall spürbare größere Gemeinschaft ein,<br />

eine Art von alters her verwandter Sippschaft umschließt alle.<br />

Dem kaun auch nicht Abbruch tun, daß die Verschiedenheit bei<br />

Natur und Mensch zu deutlichen Sonderheiten sich ausgebildet<br />

haben, selbst innerhalb der engeren Kreise und Landschaften.<br />

Von den „zwei Gesichtern" Obwaldens hat Heinrich Federer<br />

geschrieben, daß scheinbar lange alles Sanftmut, ist und Harwonie,<br />

daß diese aber in einem erregten politischen Moment,<br />

bei einem wichtigen religiösen Interesse auseinanderklafft,<br />

^>e und da, wie die Melchaa tost und dann wieder ruhig<br />

dahinfließt.<br />

Woher das Gefühl der Zusammengehörigkeit und G e -<br />

^ e j n sch a s t ? Einmal aus dem gemeinsamen Erlebnis der<br />

Natur, sich äußernd im harten Kampf gegen den steinigen<br />

Boden, gegen die Unbilden der Witterung. Die Berge sind oft<br />

unberechenbare Gesellen. Sie lassen eine gewisse fatalistische<br />

Einstellung aufkommen, das Wissen um etwas Unabwendbares,<br />

etwas, das schon die Vorfahren erlebt haben und das<br />

jede Generation wieder von neuem erleben muß. Dieser Zug<br />

wird vertieft durch die nicht unbegreifliche Neigung zur Sage<br />

und zum Aberglauben. Dann das g e f ch ich t l i ch e Erlebnis.<br />

Das große gemeinsame Schicksal in vielen Jahrhunderten, bis<br />

in die Zeit des neuen Bundesstaates hinein, ließ die urschweizerische"<br />

Schicksalsverbundenheit nicht bloß auf dem Papier<br />

stehen, sondern sie in der Tradition fortleben und den Charakter<br />

des Volkes einprägen. Das Abwehren-Müssen brachte<br />

indes mit sich, daß beste Kräfte sich im Negativen erschöpften<br />

und nur schwer zum Guten des laut sich anpreisenden allgemeinen<br />

Fortschritts ein positives Verhältnis fanden — ein<br />

tragisches Geschick, das den ganzen schweizerischen Katholizismus<br />

der ersten siebzig Jahre des 19. Jahrhunderts charakterisiert.<br />

Wo liegen die U n t e r s ch i e d e innerhalb der Urschweiz?<br />

Zwischen den einzelnen Ständen und ihren Bewohnern sowohl<br />

wie auch innerhalb der Kantone. Vieles wird allerdings unnötig<br />

aufgebauscht; vor allem die zeitweiligen und traditionellen<br />

Differenzen zwischen Ob- und Nidwalden machen oft<br />

in der Eidgenossenschaft mehr Aufsehen als unter den Beteiligten<br />

selbst.<br />

Die w i r t s ch a s t l i ch e und p o l i t i sch e S i t u a t i o n<br />

von heute: Die Urschweiz zählt zusammen eine Bevölkerung<br />

von 131 545 Seelen, wird also von Basel allein erheblich übertroffen.<br />

Der Anteil der Katholiken schwankt zwischen 94 und<br />

97 Prozent. In den letzten Jahrzehnten ist ein ziemlich starker<br />

Abbau der bäuerlichen Bevölkerung festzustellen; die nationalen<br />

BauarbÄten im Rednit, die Munitionsfabrik in Altdorf,<br />

die Draht- und Gummiwerke sowie die Flugzeugwerke in<br />

Nidwalden haben einen starken Zuzug aus andern Berufen gebracht,<br />

der natürlich in der politischen und sozialen Struktur<br />

zum Ausdruck kommt. In den gesetzgebenden Behörden besitzen<br />

die Konservativen naturgemäß überall die Mehrheit, besonders<br />

ausgesprochen in den nach dem Majorzsystem bestellten Räten<br />

von' Uri, Ob- und Nidwalden. Daneben sind überall die<br />

Liberalen, wie die Sektionen der Freisinnig-demokratischen<br />

Partei hier benannt werden, und in Uri und Schwyz auch<br />

Sozialdemokraten vertreten. Die Wahlen erfolgen aber nicht<br />

nur nach rein-parteipolitischen Gesichtspunkten; eine ausschlaggebende<br />

Rolle spielen sehr oft Ansprüche der Gemeinden und<br />

persönliche Momente. Im ganzen gesehen haben alle urschweizerischen<br />

Stände ihren konservativen Charakter in politischen<br />

Dingen gewahrt. Zur umstrittenen Frage der Landsgemeinde<br />

äußert sich der Referent dahin, daß wohl zn erwägen<br />

ist, ob es heute bei den verbesserten Verkehrsverhältnissen<br />

angezeigt sei, die Landsgemeinde der Tendenz der<br />

Gleichmachung und einer angeblich besseren Wahlgerechtigkeit<br />

zu opfern, daß man anderseits aber nicht sentimentalen oder<br />

bloß historischen Gefühlen und Ueberlieferungen nachgeben<br />

dürfe, sondern Gründe und Gegengründe sorgfältig abwägen<br />

müsse.<br />

schwer wiegt, ein Bekenntnis, daß die Heimat ihre Mitbürger<br />

jenseits der Grenzpfähle nicht vergessen will.<br />

Zinssutzsenkung. (Mitg.) Dem allgemeinen Zug nach Verbilligung<br />

des Zinssatzes ist, wie die Publikation im Amtsblatt<br />

.Weist, auch die <strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank gefolgt.<br />

Der Minimalsatz für erstrangige Hypotheken auf<br />

ländlichen Grundstücken und Häusern wird aus den 1 1. N o -<br />

vember bzw. Ende Dezember <strong>1946</strong> auf 3K # /o gesenkt.<br />

Bei Uebernahme neuer Hypotheken und Abgabe neuer<br />

Darleihen kann die Direktion den neuen Zinssatz bereits ab<br />

1. Juli <strong>1946</strong> anwenden.<br />

Diese Zinsreduktion bedingt für die Bank ein Opfer, sie<br />

hat aber davon abgesehen, den Sparkassazins während dieses<br />

Jahres zu senken. Auf Neujahr wird eine gewisse Aenderung<br />

in Aussicht genommen.<br />

Zehn alt-Regierungsräte! (Eing.) Mit dem Rücktritt der<br />

Herren Jnsanger und Gasser hat sich die Zahl der „alt-<br />

Regierungsräte" auf zehn erhöht. Und die Zahl der „alt<br />

Kantonsräte" und Richter geht in die Dutzende. Glücklicher<br />

Kanton, der so viel ratsherrensähiges Holz auszuweisen hat,<br />

und noch sind es deren viele, die es noch werden möchten!<br />

Wienerkinder kommen in die Schweiz. (Eing.) Der Schweizerische<br />

Katholische Turn- und Sportverband hat es übernommen,<br />

für einige Hundert von kriegsgeschädigten Kindern<br />

der Verbandsfreunde vom Oesterreichischen Katholischen Turnund<br />

Sportbund aus der Gegend von Wien Freiplätze für drei<br />

Monate in der Schweiz zu verschaffen. Die Beschaffung der<br />

Lebensmittelkarten wird, wie bei allen Aufenthalten auslänbischer<br />

Kinder in der Schweiz, das Schweizerische Rote Kreuz<br />

vornehmen. — Anmeldungen von Freiplätzen mit Angaben,<br />

ob ein Mädchen oder ein Bub gewünscht wird, sind unverzüglich<br />

an das Sekretriat des Schweizerischen Katholischen Turnnnd<br />

Sportverbandes, Zürich 4, Knüslistraße 5, zu richten.<br />

Generalversammlung des Kur- und Berkehrsvereins Engelberg.<br />

vb. Der Kur- und Verkehrsverein Engelberg hielt<br />

kürzlich seine ordentliche Generalversammlung ab. Neben den<br />

üblichen Geschäften, wie Verlesen des Protokolls der letzten<br />

Generalversammlung, des Jahresberichtes und der Rechnnngsablage,<br />

wurde das Budget für den Sommer <strong>1946</strong> ausgestellt.<br />

Dabei konnte die erfreuliche Feststellung gemacht werden,<br />

daß in Anbetracht des im Zeichen der Wiederbelebung<br />

stehenden Fremdenverkehrs für den Ausbau und Unterhalt<br />

der Wanderwege, der Tennisplätze, des Schwimmbades und<br />

der Kurmusik beträchtliche Mehraufwendungen gegenüber den<br />

Kriegsjahren festgesetzt wurden. Die Anstellung eines neuen<br />

Kurdirektors, in der Person von Dr. Bernhard Widmer, der<br />

seine Tätigkeit bereits am 15. April aufgenommen hat, zeigt<br />

ebenfalls, daß der Kur- und Sportplatz Engelberg alle Anstrengungen<br />

macht, um seinen früheren guten Ruf im In- und<br />

Ausland zurückzuerobern.<br />

Sarnen. (Eing.) Am Samstag, den 1. Juni, besammelten<br />

sich zahlreich die Fußballer sowie Passivmitglieder zu<br />

ihrer ordentlichen Generalversammlung. Vizepräsident Albert<br />

Seiler begrüßte die Anwesenden. Das Protokoll der letzten<br />

Versammlung, der Kassa- und Revisorenbericht wurde genehmigt,<br />

ebenfalls der Jahresbericht des.Vizepräsidenten. Der<br />

Vorstand wurde wie folgt bestellt: Für den verstorbenen Präsidenten<br />

Marcel Paratte, dem wir immer ein ehrendes Andenken<br />

bewahren werden, wurde Herr W. Keßler, ^oisseurmeister,<br />

mit Beifall einstimmig gewählt. Im weitern: die Herren<br />

Hans Spichtig als Vizepräsident, Hr. Walter Matter als<br />

Aktuar, Hr. Portmann Jos. als Kassier, Hr. Amstad Otto als<br />

Beisitzer, alle in Sarnen. Der Spielkonimission gehören die<br />

folgenden Kameraden an: Hr. Alemann Hugo, Präsident;<br />

Hr. Küster Karl, Trainer; als Mitglieder die Herren Rohrer<br />

Walter und Gasser Franz.<br />

Die übrigen Traktanden waren bald erledigt. Vizepräsident<br />

Seiler konnte die Versammlung um 22.30 Uhr schließen. Zum<br />

Abschluß unserer arbeitsreichen Saison findet auch dieses Jahr<br />

am 23. Juni unser Fußballturnier statt, mit einem gemütlichen<br />

Fußballerabend.<br />

Sarnen. Mandolinenkonzert. (Korr.) Zum dritten<br />

Male seit seinem Bestehen wagte sich das Mandolinenorchester<br />

Sarnen an die Oessentlichkeit. Ein vielseitiges Programm trug<br />

jedem Zuhörer Rechnung, dem Liebhaber von Straußmusik,<br />

wie auch dem Liebhaber von moderner Unterhaltungsmusik.<br />

Dem Dirigenten I.Haas sei ein besonderes Lob gespendet,<br />

denn das ganze Konzert zeugte von seiner unermüdlichen<br />

Arbeit und seinem musikalischen Können. Wenn man auch bet<br />

einigen Stücken etwas mehr Rasse gewünscht hätte, sei damit<br />

seiner Leistung in keiner Weise Abbruch getan. Nicht nur die<br />

Leitung, sondern auch die Spieler haben mit ihren Darbietungen<br />

gezeigt, daß das Orchester leistungsfähig und entwicklungsfähig<br />

ist.<br />

Mit ein paar kurzen, witzigen Worten dankte der Präsident<br />

KarlRammelmeyer den Gästen für ihr zahlreiches Erscheinen.<br />

Möge das Mandolinenorchester Sarnen erhalten<br />

bleiben und ihm noch recht viel Erfolg beschieden sein. Denn<br />

gerade Gitarre, Mandoline und Zither sind die Grundlagen<br />

einer Hausmusik, die heute leider selten mehr gepflegt wird.<br />

Anschließend an das Konzert sorgte eine Unterhaltungskapelle<br />

für Stimmung und frohe Geselligkeit. Mit diesem<br />

Abend kann sich der Mandolinenclub einen gelungenen Anlaß<br />

buchen; es mögen ihm aber auch noch viele beschieden sein.<br />

Kerns. Klausenfahrt der Klassengemeinschast<br />

1924/25. Unsere Klausenfahrt war auf Sonntag,<br />

den 2. Juni, festgesetzt worden. Der strömende Regen des<br />

letzten Sonntagmorgens machte uns zwar unschlüssig, doch<br />

vertrauten wir auf den Wettergott, daß er Einsicht habe und<br />

baldigst besseres Wetter schicken werde. So fuhren wir denn<br />

wohlgemut mit Sang und Klang der Leutchenstadt entgegen.<br />

Dort stiegen noch zwei Kameradinnen ein, so daß sich die schöne<br />

Zahl von 30 Mitgliedern ergab. Nachdem wir bei Küßnacht<br />

der Astridkapelle einen kurzen Besuch abgestattet hatten, ging<br />

es weiter gegen Goldau und Brunnen. In Altdorf nahmen wir<br />

eine kleine Erfrischung ein, nachdem man dem Telldenkmal<br />

ein besonderes Augenmerk geschenkt hatte. Bei immer noch<br />

strömendem Regen steuerten wir dem Klausenpaß entgegen.<br />

Es schien uns, als ob die Nebelwände die Durchfahrt verhindern<br />

wollten, doch unsere braven Benzinrosse nahmen die<br />

Steigung mit Leichtigkeit unter die „Füße". Als wir auf der<br />

Paßhöhe ausstiegen, um uns durch eine Schneeballschlacht Bewegung<br />

zu verschaffen, war es so kalt geworden, daß wir nur<br />

zu gerne unsere Autos wieder bestiegen. Gegen 2 Uhr fuhren<br />

wir in Linthal ein. Bald saßen wir im „Raben" gemütlich beisammen,<br />

und nachdem das vorzügliche Mittagessen einge-<br />

So rundet sich das Bild — Besonderheiten aufzeigend und<br />

erklärend, aber durch seine klare Zeichnung auch vertiefstes<br />

Verständnis weckend für jene, die durch Tradition und durch<br />

das gemeinsame Glaubensbekenntnis mit uns verbunden sind.<br />

Die Auseinandersetzung.<br />

Verstehen wollen heißt nicht: alles Verstehen können.<br />

Das Wissen um das, was anders sein muß, weil die Voraussetzungen<br />

verschieden sind, darf nicht dahin führen, offenfichtliche<br />

Mißstände zu betonen, die wirklich zu ändern wären.<br />

Vieles, das aus echter Besorgnis heraus als Kritik vorgebracht<br />

wurde, fand bei Ständerat von Moos Unterstützung,<br />

weil es größtenteils zu seinen eigenen Sorgen gehört. Der<br />

Gast aus der Urschweiz warnte aber vor ungerechtfertigten<br />

Verallgemeinerungen. Die kritisierten Steuerabkommen<br />

haben ihre zwei Seiten; grundsätzlich sind sie aber<br />

eine nicht zu billigende Erscheinung. Schwer zu verstehen<br />

bleibt immer für den Städter die Mentalität der Bauern, in<br />

den Urkantonen wie auch überall. Aus ihr resultieren gewisse<br />

Vorkommnisse, vor denen man ratlos steht, eine beharrliche<br />

Weigerung vor Neuerungen, sogar mangelnder Eifer zum<br />

Vorwärtskommen durch die Ablehnung zielbewußter Fortbildung.<br />

Dem sozialen Fortschritt steht, wie der ebenfalls anwesende<br />

Engelberger Kantonsrat Dr. H e ß bemerkte, vor<br />

allem die Tatsache entgegen, daß die sozialen Spannungen<br />

noch nicht so offen zutage treten wie bei uns. Der entscheidende<br />

Gegensatz aber zwischen katholischer Diaspora und katholischem<br />

Stammland liegt sehr tief verankert: In der Haltung dem<br />

Katholischsein selber gegenüber. Der Katholik in der Diaspora<br />

steht sozusagen in ständigem Kampf um seinen Glauben und<br />

ist sich deshalb viel bewußter, was er eigentlich zu verteidigen<br />

und dann in die Umwelt und in alle Belange des privaten<br />

und öffentlichen Lebens hinauszutragen hat. Der Katholizismus<br />

der Jnnerfchweizer jedoch ist vielleicht etwas zu sehr zur<br />

alltäglichen Selbstverständlichkeit geworden, zur Gewohnheit,<br />

die die Gefahr in sich birgt, abzustumpfen. Unsere Glaubensgenossen<br />

im Herzen der Schweiz haben drei Erscheinungen und<br />

Bewegungen nicht erlebt, die für uns Gefahren, aber auch das<br />

Positive des Aufgerütteltwerdens im Gefolge hatten und<br />

haben: Die Reformation, die Aufklärung und die Verstädterung.<br />

Indessen wird mit der Zeit das Eindringen neuer Ideen<br />

an ihren Grenzen nicht aufzuhalten sein. Und die Aufgaben,<br />

die sich den Behörden, der Geistlichkeit und den Akademikern<br />

damit aufdrängen, immer größer und verantwortlicher.<br />

Der Ausspracheabend war in Begegnung und Auseinandersetzung<br />

wertvoll, im Geben und Nehmen für beide Teile.<br />

Solche unmittelbare Fühlungnahme kann und wird beidseits<br />

bestehende Vorurteile lockern, gegenseitige Wünsche in richtiger<br />

Form und an die geeignete Stelle weiterhin und das Verständnis<br />

vertiefen. Zum Nutzen für unsere gemeinsame Sache, die<br />

eine gute, aber nur im beharrlichen Bemühen und Vorwärtsstreben<br />

und Sichergänzen zum Erfolg zu bringen ist.<br />

(„Basler Volksblatt".)


Viele haben eine enge Auffassung<br />

von der sozialen Frage. Sie betrachten sie ausschließlich<br />

als eine Lohnfrage; kürzere Arbeitszeit, längere Ferien<br />

und mehr Lohn, darin gipfelt meistens ihre Forderung.<br />

Sie übersehen die größeren Zusammenhänge. Mag der<br />

Lohn noch so groß sein, ist die Behandlung schlecht, vsrliert<br />

auch der Lohn seinen Wert. Es wäre kurzsichtig,<br />

wollte man auf höhere Löhne dringen, dabei aber das<br />

Geschäft ruinieren und dabei Arbeitslosigkeit verfchulden.<br />

Die Löhne werden bedingt durch den Geschäftsgang<br />

und die Konkurrenzfähigkeit eines Unternehmens. Wo<br />

Gerechtigkeit und Liebe die Leitung eines Unternehmens<br />

beseelt, wird man auch für Festsetzung eines Lohnes besorgt<br />

sein, der gerecht ist.<br />

nommen war, ging's wieder los, durchs Glarnerland hinaus.<br />

Da sich das Wetter inzwischen gebessert hatte, stiegen wir in<br />

Glarus wieder aus, um das schöne Städtchen ein wenig zu betrachten.<br />

In Baar machten wir einen kleinen Abstecher in die<br />

„Höllgrotten". Um 9 Uhr fuhren wir wieder in Kerns ein,<br />

um dann im „Sand" bei frohem Spiel noch einige gemütliche<br />

Stunden zu verbringen. Es waren alle begeistert von diesem<br />

schönen Ausflug, und dieser Tag wird uns allen in guter,<br />

schöner Erinnerung bleiben.<br />

Wir möchten es nicht unterlassen, an dieser Stelle unserer<br />

Vizepräsidentin zu danken für ihre zuvorkommende Mitarbeit,<br />

sei es die Zurverfügungstellung ihres Restaurants oder sei es<br />

ihre Arbeit bei der Organisation des Ausfluges. Speziellen<br />

Dank auch unsern Chauffeuren, welche uns mit bewundernswerter<br />

Sicherheit um alle die Kurven des Klausenpasses „kutschiert"<br />

haben.<br />

Ah.<br />

Z W ~ " " 7 7<br />

Sächseln. (Korr.) Obwohl am Psingstheiligtag nach dem<br />

kurzen, erfrischenden Spätnachmittagsregen ein milder Abend<br />

ins Freie lockte und dazu inmitten silberner Wolkennester ein<br />

freundlicher Juniniond sich als Werber gesellte, gelang es doch<br />

nicht, der Musikgesellschaft „Eintracht" zu ihrem angekündigten<br />

Pfingstkouzert die erwartungsfrohen Zuhörer und An-<br />

Hänger abspenstig zu machen. Als sich ganz allmählich die<br />

Turnhalle zu füllen begann und der Dirigent mit strammer<br />

Geste den Taktstock hob, da waren Silbermond und Juniabend<br />

vergessen, da ließ man sich nur noch von Frau Musika<br />

— und zur Tombola zwischenhinein von ihrer Schwester<br />

Fortuna — in Bann schlagen und gab sich ganz den melodienreichen<br />

Gaben unserer Musikanten hin. Ein bunter Strauß<br />

solcher Gaben wurde dargeboten, sozusagen für jeden etwas,<br />

vom hüpfenden Allegro, von den perlenden Kaskaden des<br />

„Ländlers" (der sogar wiederholt werden mußte) und der anmutigen<br />

Tonmalerei der „Post im Walde" bis zum gemessenen<br />

„Jter majestaticum" und der funkelnden Arie aus Donizettis<br />

Oper „Belisar", eingerahmt von schmetternden Märschen,<br />

jedes einzelne Stück ausgefeilt gespielt, so daß der Laie zur<br />

begründeten Ueberzeugung kam, unsere Dorfmusik könne etwas<br />

und sei auf der Höhe, und der Fachmann mit seiner Anerkennnng<br />

auch keinesfalls hinter dem Berge hielt. Also verdiente<br />

Komplimente von allen Seiten! Es sei auch nochmals<br />

beigefügt, daß die Turnhalle zu derartigen Anlässen einen<br />

schönen, auch akustisch ausgezeichneten Rahmen bietet.<br />

Unsere Musikanten, ihre Direktion und alle Mitwirkenden,<br />

seien für den wohlklingenden Pfingstabend aufrichtig bedankt.<br />

Nun aber heraus mit den Instrumenten und Melodien zu den<br />

Platzkonzerten!<br />

Engelberg. (Eing.) Am Abend des Himmelfahrtsfestes hielt<br />

die Krankenkasse K o n k o r d i a, Sektion Engelberg, ihre<br />

Generalversammlung, die den Charakter einer<br />

Jubiläumsversammlung trug. Eigentlich wäre die Gedenkfeier<br />

letztes Jahr fällig gewesen, mußte aber verschiedener Umstände<br />

wegen auf heuer verschoben werden. Im Jahre 1920<br />

hatten Herr Talamniann Dr. Amberg sel. und Kunstmaler Albert<br />

Hinter die Sektion ins Leben gerufen. In den 25 Jahren<br />

nahm die Sektion an Prämiengeldern die Summe von Fr..<br />

480 643.— ein lind verausgabte an Kranken- und Unfallgeldern<br />

Fr. 496 943.—. Aus der Eigenkasse, von wohltätigen<br />

Institutionen gespiesen, wurde« ärmern Mitgliedern und versicherten<br />

Familien mit mehreren Kindern an die Prämien beträchtliche<br />

Zuschüsse gewährt. Heute übernimmt diese Kasse die<br />

Prämienzahlung für das vierte und die folgenden Kinder,<br />

wenn die Eltern und drei Kinder bereits Mitglieder der<br />

Konkordia sind.<br />

Herr Präsident Franz Rotz-Waser begrüßte die inr Saale<br />

des Hotel Heß zahlreich erschienenen Konkordianer und gab,<br />

nach der Verlesung des Protokolls der letzten Generalversammlung,<br />

einen eingehenden Ueberblick über die Jahre seit<br />

der Gründung. Herr Kassier Kantonsrat Walter Amrhein legte<br />

die Rechnung des verflossenen Jahres vor. Leider mußte auch<br />

dieses Jahr wieder ein beträchtliches Defizit gebucht werden.<br />

Herr Dr. Aschwanden, Zentralsekretär, hatte der Sektion die<br />

Ehre seines Besuches gegeben. In seiner sympathischen Art<br />

sprach er über die Geschichte des Versicherungswesens in der<br />

Schweiz im allgemeinen und über die Konkordia im besondern.<br />

Sie ist heute unter den 1153 vom Bund anerkannten Krankenkassen<br />

mit ihren 130 000 Mitgliedern die drittgrößte Krankenkasse<br />

der Schweiz. Auch sie macht, wie die meisten Krankenkassen,<br />

schwere Zeiten durch. Der Sprechende ging den Gründen<br />

der Defizits nach und erwähnte die Heilmittel, die langsam<br />

wieder zu einer Gesundung der Kassen führen könnten.<br />

Seine Worte klangen in einer herzlichen Gratulation zum<br />

Jubiläum und in den Dank an die Gründer für ihre soziale<br />

Tat, an die Funktionäre für ihre mühevolle Tätigkeit und an<br />

die Mitglieder für ihre Treue aus.<br />

Herr Talamniann Dr. G a n d e r gab seiner hohen Anerkennung<br />

der großen Wirksamkeit der Konkordia für die Bevölkerung<br />

des Tales beredten Ausdruck.<br />

Zwei Filme von Walter Küster sel. zeigten auf der Leinwand<br />

das Brnderklausenjubiläum von 1937 und eine obwaldnerische<br />

Landsgemeinde.<br />

Mit einem Gratis-Znüni schloß die bescheidene, aber harmonisch<br />

verlaufene Jubelfeier.<br />

Engelberg. Am Sonntagabend kehrte die siegreiche Mannschaft<br />

der Angelo-Montana, Sektion des Schw. St.V.<br />

am hiesigen Kollegium, mit zwei Pokalen und drei Einzelpreisen<br />

von den Leichtathletikmeisterschaften des Schw. St. V.<br />

aus Freiburg zurück. Den einen Pokal hatte die Mannschaft<br />

als Gesamtsieger, den andern als beste Gymnasialsektion errungen.<br />

Alle sechs Kämpfer standen in den ersten zwanzig<br />

Rängen. Wir gratulieren den Siegern recht herzlich und<br />

möchten gleichzeitig der Schulleitung den verbindlichsten Dank<br />

aussprechen, da sie in so zuvorkommender Weise die Teilnahme<br />

an den Meisterschaften ermöglichte.<br />

—z.<br />

Kirchliches<br />

Kapuzinerkloster Sarnen.<br />

Fest des hl. Antonius von Padua: Donnerstag,<br />

den 13. Juni, morgens 6.10 Uhr feierliche Conventmesse<br />

mit Ansprache, Segensandacht; anschließend hl. Messe. Abends<br />

8 Uhr Predigt, Antoniusandacht und Segen.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, den 13. Juni.<br />

11.30 Mozart: Suite aus der Oper „Jdomeneo". 12.40<br />

Radioorchester. 17.00 „Junge Musiker machen junge Musik".<br />

18.00 Kinderstunde. 18.20 Unterhaltungskonzert. 18.40 Aus<br />

Wissenschaft und Technik. 19.00 Spielen Sie mit! 19.55 Jahr-<br />

Türöffnung 19.15 Uhr<br />

Beginn 20.00 Uhr<br />

Unterhaltungsprogramm unter Mitwirkung der<br />

Musikgesellschaft «Eintracht» Sachsein, sowie<br />

der Soubrette Rita Wottawa, Luzern, am Flügel<br />

Otto Strauß vom Radio Zürich und des Jodlers<br />

Werner Schnellmann, Flüeli-Ranft.<br />

Eintritt hat jedermann, der im Besitze eines<br />

Loses der 78. oder 79. Tranche ist (BHd mit<br />

Bannerträger von Obwalden oder Appenzell<br />

A.Rh.)<br />

Kaufen Sie Ihre Lose noch heute, damit Sie<br />

an der Ziehung teilnehmen können.<br />

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Behandlung, auch Anfängerin.<br />

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Wald (Ich.). Tel. 3 14 84.<br />

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nechte und Mägde<br />

finden gute Stellen<br />

durch ein Inserat<br />

Im „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>"<br />

markt der Zeit. 20.35 Zehn Frauen und kein Mann. Cabaret<br />

22.10 Virtuose Handharmomkamusik. 22.60 Für den ^<br />

rettensreund.<br />

Freitag, den 14. Juni.<br />

1130 Das Freitagsmosaik. 12.40 Studioorchester. 17^<br />

Moderne italienische Komponisten. 18.00 Bauwerke, die insizj<br />

rierten. 18.15 Wir müssen bauen! Gesprach. 18.35 Tänze fü'<br />

Klavier. 19.10 Weltchronik. 20.05 Volkslieder. 21.00 Sendu»,<br />

für die Rätoromanen. 22.30 Tanzmusik. »<br />

Samstag, den 15. Juni.<br />

11.30 Stuhl Nr. 263, Parkett, 11. Reihe, links. 12.40<br />

Woche im Bundeshaus. 12.50 Schallplatten. 17.00 Aus»?<br />

wählte Brahms-Lieder. 17.15 Klavierquintett. 18.00 ChrU<br />

kathol. Rundschau. 18.20 Schweizerische Klaviermusik. 1335<br />

Walliser Monatsbilder. 19.10 Der westschweizerische Beob<br />

achter. 19.40 Die Woche. 20.05 Stadtmusik Solothnrn. ZgJa<br />

Hansruedis Letzi. (Ein ländlicher Polterabend.) 22.10 Walzerklänge.<br />

20.30 Tanzmusik.<br />

Viehmarkt in Luzern vom 4. Juni 194«.<br />

Auffuhr: Stiche 11, Rinder 3, Kälber 348, Schafe 5<br />

Ziegen 3, Schweine 375. ^otal 74;> ctiidf.<br />

PreiZ per ffß.<br />

»ikbeiidqewicht Handel Stti(e<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der St. E. A. festgesetzten<br />

Höchstpreisen angenommen.<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—50 je n. Qual. 2.50—2 70 flau eher finfenh<br />

„ 51—55<br />

56—60<br />

„ 61—65<br />

66—70<br />

Markenkälber 80 kg u. m.<br />

Rotfleischige<br />

Weißfleischige, mittelgr.<br />

Ausstich<br />

Die Preise verstehen sich<br />

nüchtern, sonst bis zu 3 kg<br />

Eigengewicht<br />

oan<br />

2.80<br />

2 90 »<br />

3.00-3.10 .<br />

3.40—3.60 flau<br />

3.60—8 80<br />

3.80—4.00<br />

*<br />

eher sinkend<br />

Schweine. per Stücf ?r<br />

Fette Schweine<br />

Absäugerinnen<br />

Ferkel, 7— 9 Wochen 65— 80 flau<br />

Ferkel, 10—13 Wochen 85-115 85—115 Mittel mittel fest<br />

Springer, kleinere ISO—155 « steigend<br />

Springer, größere<br />

160—240<br />

Ausmastschweine<br />

250—310 „<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 4. Juni <strong>1946</strong>.<br />

(Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für<br />

Orangen, blond<br />

Zitronen<br />

7_qo Bananen<br />

50-60 .<br />

200—235 ® ,er "<br />

60—so Trinkeier, inländische<br />

iio-lZoFrischeier. ausländische<br />

«—>00<br />

70-« Butter und käs»<br />

Frische Gemüse.<br />

Spinat, inländischer<br />

Rhabarber<br />

Spargeln, ausländische<br />

Spitzkabis<br />

Blumenkohl<br />

Kohl (Wirz. Wirsing)<br />

Kohlrabi (Rübkohl)<br />

Kopfsalat, gr.<br />

Kiefelerbsen, inländische<br />

Kieselerbsen, ausländische<br />

Feine Bohnen<br />

Karotten, rote<br />

Randen, gekocht<br />

Randen, roh<br />

Schwarzwurzeln<br />

Sellerieknollen<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, gelb und weiß<br />

Lauch, grün<br />

Kartoffeln, alte, inländ.<br />

Lattich<br />

Monatsrettig (Radis)<br />

Bierrettig (Sommer-<br />

20-25 __ Tafelbutter, geformt<br />

a»- 220 klein geformt. 100 gr<br />

«roß geformt. 200 gr<br />

ftodjbutler<br />

15-50 Emmentaler Käse, 1. Dual.<br />

Greyerzer. 1. Qual.<br />

35 Sbrmz, 1. Oiial.<br />

an ,«J? a 9 erW f e<br />

,w £U(itei<br />

75-80<br />

175—190<br />

150<br />

300-32»<br />

35<br />

30-31<br />

7° Geflügel, Kleintiere und<br />

40-60 (Wildbret (tot).<br />

30-35<br />

60-70 Suppenhühner «00<br />

15-20 Kaninchen<br />

«00<br />

Winterrettig) , 1 Stück 10-30 Süßwassersische<br />

Weißrüben (Räben, Herbst. Regenbogenforellen<br />

rüben)<br />

25-35 Großselchen, tot<br />

Knoblauch<br />

50ttleinselchen, tot<br />

Schnittlauch, l Büschel ,0 üxchle<br />

Petersilien. 1 Büschel 10-15 Barsche (Eali)<br />

Kresse, 100 gr<br />

Brachsen<br />

Früchte und Beeren. Trüschen<br />

Kirschen, inländische iw-izo<br />

Aprikosen, ausländische 210<br />

Erdbeeren, inländische 2i»-23sKabeljau,<br />

Aepfel<br />

Kabeljau.<br />

Kontrollware, inländ. noMerlans<br />

Meersische.<br />

anz<br />

iletS<br />

£09<br />

84<br />

167<br />

784<br />

430<br />

430<br />

515<br />

240<br />

430<br />

900<br />

500- 520<br />

400-420<br />

5W<br />

400-440<br />

280<br />

200-220<br />

400<br />

•MIIIIIIIIIIMHI iHMiMitn •tlllllilltttlltllll III,«>«»«"" ""'<br />

Kollegium<br />

Kamen<br />

D i e S c h ö p f u n g<br />

Oratorium für Chor, Soli und Orchester<br />

von Jos. Hay d n.<br />

Sonntag, den 1#. Juni, nachmittags 4 Uhr,<br />

im Theatersaal des Gymnasium*.<br />

Preise der Plätze: I. Platz Fr. 2.— II. Platz Fr. 1.50<br />

Zu zahlreichem Besuche laden freundlich ein<br />

365 Di c Studenten.<br />

"""'<br />

^ £ s g i t ? i ü t b e s s e r s a l s ^<br />

^ P E R S I L *<br />

400<br />

489<br />

480<br />

SA10689X 1»


76. Jahrgang — Nr. 47 — 1. Blatt<br />

«bonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

-kr 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

_L" Familienbeilage — <strong>Obwaldner</strong> Buirästnbli. — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. Tel. 8 62 37<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Sie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Jnsertionsvreis: Für den Raum einer einspaltigen Mülimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

s~r Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

(A>U • Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

V$" • Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

^<br />

A i t t W e l<br />

Wer Zeit hat, öfters während des Tages den Hahnen des<br />

Radios aufzudrehen, bekommt alle Mostsorten in die Stube<br />

geschüttet: Frühturnen, Schrammelkapelle, Schulfunk, Kläntze<br />

aus den Bergen, notier's und probier's, Rückblick auf ein<br />

politisches Käferjahr, Kinderstunde: mir wei theäterle, Echo<br />

der Zeit, Sport, Frauenstunde, Mikrophon im Leben und<br />

Sterben, Jodellieder, Kropfleerete aus dem Bundeshaus, Damenchor<br />

„Gespensterfahne", Sängerbund „Spritzehüsli",<br />

Neuigkeiten. Ein zusammenhangloses Durcheinander! So erzieht<br />

man die Menschen, daß auch ihr Geist ein zusammenhangsloses<br />

Durcheinander wird. Der Radiohörer, vorab der<br />

junge, Prüft nicht, was auf ihn zukommt, er ist zufrieden,<br />

daß überhaupt etwas aus dem Radiofäßlein fließt. So verlernt<br />

der Mensch das eigene Denken, er entlehnt die Gedanken<br />

von andern, aus dem Radio und dem „Neuesten Nachrichtenblatt".<br />

Drum selig der Mensch, der sich noch Zeit<br />

nimmt, sonntags zwischen Traubenblättern hindurch vom geruhsamen<br />

Vorläubeli des <strong>Obwaldner</strong> Hauses in die Welt zu<br />

gucken und sich seine eigene Meinung und ein christlichkräftig<br />

Sprüchlein zu machen.<br />

Es hellt auf in Italien.<br />

Die Christlichdemokraten (Katholiken) haben den Lorbeerkränz<br />

aus den Wahlen für die Konstituante (Verfassunggeibende<br />

Versammlung) geholt. Kurz vor dem Wahltag gab's<br />

im Land der Zitronen und Orangen eine fröhliche Hosenstäubete:<br />

sozusagen alles kämpfte gegen die Kommunisten. Die<br />

kommunistische Brüderschar galt als fremde Fötzelbaude<br />

— die aus der russischen Gefangenschaft heimgekehrten Solbaten<br />

hatten seit Wochen mit Hand und Mund dem Volk das<br />

Gruseln vor dem russischen Bärendreck beigebracht. Am Vorabend<br />

des Wahltages schärfte die klug abgestimmte Radioansprach?<br />

des Papstes das christliche Gewissen der Italiener<br />

— im richtigen Augenblick. Stalin wird wohl vor Täubi<br />

einen Kopfstand gemacht haben.<br />

Die Christlichdemokraten haben 35,5 Prozent der Stimmen<br />

(195 Sitze) erhalten, die Sozialisten 21,1 Prozent (123<br />

Sitze), die Kommunisten 19,3 Prozent (113 Sitze), die übrigen<br />

Parteien 124 Sitze. Der Block der Linken zählt 236, die<br />

Mitte und die Rechte 285 Abgeordnete. Es ist das erste Mal<br />

in der Geschichte Italiens, daß eine von christlichen Idealen<br />

begeisterte Partei zu einer führenden Rolle gerufen wird. Da<br />

die christlichdem»kratische Partei während des Wahlkampfes<br />

nachdrücklich den Kommunismus als ihren Hauptgegner angeprangert<br />

hat, so wird sie ein Granitblock bei der Ausarbeitung<br />

der neuen Verfassung sein, sobald von der Linken mar-<br />

Mische Vorstöße gemacht würden. Die Christlichdemokraten<br />

werden den Gang in die Irre, in die Wüste, in Nacht und<br />

Nebel verhindern, wie die Christliche Volkspartei Oesterreichs,<br />

die schon an der Arbeit ist, und die christlichen Parteien<br />

in der nichtrussischen Zone Deutschlands.<br />

Der Nebel zerfließt über Franlxeich.<br />

Am gleichen 2. Juni hatten auch die Franzosen die Konstituante<br />

zu bestellen. Auch hier blieb die Republikanische<br />

Volksbewegung (Katholiken) Siegerin des Tages. Der heiße<br />

Wahlkampf zeitigte gegen Schluß allerlei Manöver der drei<br />

Hauptparteien. Die Katholiken benützten die Ermordung eines<br />

ihrer Kandidaten durch den Sohn eines kommunistischen<br />

Kandidaten zu Großangriffen gegen die kommunistische Partei.<br />

Die Sozialisten trompeteten vom Erfolg Lson Blums<br />

f f e t t p e t ?<br />

in Washington in Sachen Geldhilfe der Amerikaner an Marianne.<br />

Die Kommunisten schrien sich die Kehlen heiser mit<br />

schönen Versprechungen für Lohn- und Gehaltserhöhungen<br />

des Staatspersonals. Nichts Neues unter der Sonne! Auch in<br />

der Schweiz verheißen Rote und Rötliche, daß im Zeitalter<br />

des Sozialismus und Kommunismus selbst die Einsiedler<br />

Schafböcke Milch geben werden.<br />

Der Wahlausgang hat die bisherige Spitzenpartei der<br />

Kommunisten in den zweiten Rang gestellt. Die Katholiken<br />

eroberten von 521 Sitzen deren 161, die Kommunisten 144,<br />

die Sozialisten 114, die konservative Republikanische Freiheitspartei<br />

61, die Radikalsozialisten 41. Eine größere Zahl<br />

Sozialisten haben ihrer Partei den Rücken gekehrt und bei<br />

den Bürgerlichen Anschluß gesucht. In London, wo man eineu<br />

besonders guten Sinn für politische Wetterkunde hat,<br />

wurde der Sieg der französischen Katholiken als wichtiges<br />

Beruhigungselement der ganzen europäischen Politik gewertet.<br />

Die Ursachen des katholischen Sieges liegen darin, daß<br />

diese Partei wachsam die demokratischen Einrichtungen hütet,<br />

aufgeschlossen ist für soziale Reformen und unentwegt den<br />

Kommunismus bekämpft. Auf die Republikanische Volksbewegung<br />

paßt das prächtige Wort des großen katholischen Dichters<br />

Frankreichs, Paul Claudel: „Der C h r i st ist jemand,<br />

der weiß, was er tut und wohin er geht, mitten<br />

unter Leuten, die, schlimmer als die unvernünftigen Tiere,<br />

den Unterschied zwischen Gut und Böse, zwischen Ja und<br />

Nein nicht mehr kennen."<br />

Der 2. Juni wird ein wichtiges Datum in der Geschichte<br />

Europas bleiben. Westlich des Eisernen Vorhanges, vom<br />

Norden bis zum Süden Europas, wächst ein starker christlicher<br />

Damm gegen die Wildbachflnten des östlichen Kommunismus.<br />

Nicht mehr Vermischung, Verwischung und Verschmierung,<br />

sondern Scheidung der Geister! Daß am gleichen<br />

Wahltag das italienische Volk die Monarchie verabschiedet<br />

und sich zur Republik bekannt hat, steht in innerem Zusammeuhang.<br />

Die Kirche hat sich nie für eine bestimmte Staatsform,<br />

weder für die Monarchie noch für die Republik, ausgesprochen.<br />

Sie kann in beiden und mit beiden leben. Das<br />

Haus Savoyen war in seiner 85jährigen Regierungszeit zu<br />

wenig klar katholisch. Es übersah, daß gerade beim italienischen<br />

Volke die Religion meistens in der Tiefe wirkte, aber<br />

von Zeit zu Zeit die Oberfläche streifte. Liberalismus, papftfeindliche<br />

Nationalfeiern am 20. September, Antiklerikalismus,<br />

Freimaurerei und Mussolinismus waren der tiefern<br />

Volksseele zuwider. So haben sich 46 Prozent des Volkes für<br />

die Monarchie, 54 Prozent für die Republik entschieden.<br />

Unsere Schweiz darf sich in diesen Tagen besinnen. Der<br />

Spanier Donoso Eortes (1809/53), einer der hellsichtigsten<br />

Männer Europas, schrieb am 19. Juni 1852: „Es gibt keineu<br />

modernen Irrtum, der nicht mit einer Häresie (Ketzerei),<br />

und es gibt keine moderne Häresie, die nicht mit einer andem,<br />

von der Kirche schon längst verurteilten in Zusammenhang<br />

stünde. Die Kirche hat mit den frühern zugleich die jetzigen<br />

und die spätern Irrtümer verworfen. Alle Irrtümer<br />

sind identisch (ein und dasselbe), wenn man sie vom Stand-<br />

Punkt ihrer Natur und ihres Ursprunges aus betrachtet; berücksichtigt<br />

man jedoch, auf welche Weise sie sich in die Praxis<br />

übertragen, so zeigen sie uns das Bild einer außerordentlichen<br />

Verschiedenheit." Liberalismus, Sozialismus, Kommunismus,<br />

Faschismus, Nationalsozialismus sind weltanschauliche<br />

Irrlehren. Drum den Nebel aus den Augen! :—:<br />

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates vom 8. Juni<br />

<strong>1946</strong>. Der Bundesrat hat den Kantonsratsbeschluß vom<br />

25. April <strong>1946</strong> betreffend die Höchstansätze für die Abschätzung<br />

von Vieh in Seuchenfällen genehmigt.<br />

Die eidgenössische Inspektion für Forstwesen, Jagd und<br />

Fischerei ersucht in einem Kreisschreiben, die Ausführung aller<br />

forstlichen Projekte, deren Rückstellung verantwortet werden<br />

könne, mit Rücksicht auf die derzeitige Lage des Arbeits-<br />

Marktes, auf später zu verschieben.<br />

Die Tour de Suisse passiert am 16. Juli <strong>1946</strong> auf ihrer<br />

Rundfahrt den Kanton Obwalden. Sie trifft voraussichtlich<br />

um 16.30 Uhr in Lungern und um 16.58 Uhr im Hauptort<br />

Sarnen ein.<br />

Dem schweizerischen Roten Kreuz und dem schweizerischen<br />

Verband für Berufsberatung und Lehrlingsfürsorge werden<br />

die üblichen Jahresbeiträge zugesprochen.<br />

Aus dem Sport-Toto-Fonds werden zu sportlichen Zwekken<br />

Fr. 490.— ausgerichtet.<br />

An Stelle des verstorbenen Kantonsrat Dr. Caspar Diet-<br />

Helm wird in die Rekurskommission der Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />

als Mitglied und zugleich als Aktuar der<br />

bisherige Ersatzmann, Gemeindeschreiber Alban Küchler, Alpnach,<br />

und als neuer Ersatzmann Bürgerpräsident Christian<br />

Dillier-Wyrsch, Sarnen, gewählt.<br />

Der Verordnung des Einwohnergemeinderates Engelberg<br />

betreffend den Blumenverkauf auf Wegen, Straßen und Plätzen<br />

in der Gemeinde Engelberg wird die Genehmigung erteilt.<br />

<strong>Obwaldner</strong> Verkehrsverein. Das <strong>Obwaldner</strong> Verkehrsbureau<br />

erstattet seinen Tätigkeitsbericht für 1945.<br />

Im Berichtsjahre ist das <strong>Obwaldner</strong> Verkehrsbureau<br />

stark in Anspruch genommen worden. Es waren viele mündliche<br />

und schriftliche Anfragen aller Art zu beantworten. Nach<br />

Prospekten der Kurhäuser im <strong>Obwaldner</strong> Land war eine rege<br />

Nachfrage. Den Schweizerischen Verkehrsbüros haben wir<br />

Pliants und Prospekte der Hotels, welche den Jahresbeitrag<br />

bezahlen, in großem Ausmaße zur Verteilung an Jnteressenten<br />

zugestellt. Den Verkehrs- und Reisebüros, sowie an<br />

Private wurden etwa 2750 deutsche und ungefähr 300 englische<br />

Pliants und zirka 1900 Prospekte der <strong>Obwaldner</strong> Hotels<br />

und Pensionen eingesandt.<br />

Die vielen schriftlichen, mündlichen und telephonischen<br />

Auskünfte haben sich in der Hauptsache über die Hotels, Pensionspreise,<br />

möblierten Wohnungen, Ausflüge und allerlei<br />

andere Angelegenheiten erstreckt. Wir waren in der Lage, immer<br />

mit genauer Auskunft zu dienen. Wir haben neulich 2000<br />

französische und 2000 englische Pliants erstellen lassen, so daß<br />

zurzeit etwa 4950 deutsche, 2250 französische und 3080 englische<br />

Pliants vorrätig sind.<br />

Die Jnlandwerbunng durch Inserate erfolgte nach Maßgäbe<br />

der vorhandenen Mittel. Während im alten Kantonsteil<br />

alle Gemeinden den <strong>Obwaldner</strong> Verkehrsverein angemessen<br />

unterstützen, blieben seit einigen Jahren jeweilen durch Jaresrechnung<br />

und Tätigkeitsbericht wohl belegte Beitrags-Gesuche<br />

vom Kanton Obwalden unbeantwortet.<br />

Im Jahre <strong>1946</strong> haben 67 Inhaber des Gastgewerbes im<br />

alten Kantonsteil lückenlos die Mitgliedschaft zu unserer Institution<br />

erklärt und versprochen, einen Jahresbeitrag von jeweilen<br />

50 Rp. pro Bett zu entrichten. Da im Kanton Obwalden<br />

der Fremdenverkehr neben der Landwirtschaft der wichtigste<br />

Zweig unserer Volkswirtschaft ist, wird der Hoffnung<br />

der unheimliche 9 / n b e k a n n t e<br />

Roman von Emil Hering. 15<br />

Rüstig zogen die beiden Freunde fürbaß, froh und sröhftch,<br />

leichtbeschwingt. Emil trug den schweren Rucksack mit<br />

dem Proviant und allem Nötigen für Jakob.<br />

Bei den „Sieben Brunnen" gabs den ersten Marschhalt<br />

und hier erzählte Emil seinem aufhorchenden Freunde von<br />

„unbekannten Kletterer in den Felsen" und daß er Fritz<br />

deswegen heute mitgenommen, um ihm gemeinsam auf die<br />

Spur zu gehen.<br />

„Wer weiß, wer der Unbekannte ist! Vielleicht gar ein<br />

Spion!" — „Na, na, wer will denn grad so hoch greifen!"<br />

lächelte Fritz über den Eifer des einstigen Detektivs und<br />

Zeichnete mit der Spitze seines knorrigen Stockes Figuren<br />

ui den Sand. — „Es könnte doch sein. Oder nicht?"<br />

»Es könnte sein — es könnte auch nicht sein. — Es<br />

°nnte auch ein einfacher Mensch sein, der genug hat vom<br />

gemeinsamen Leben — ein Eigenbrödler — ein Einsiedler,<br />

— was weiß ich. Ihr beide, du und der Jakob, sehen<br />

wahrscheinlich Gespenster, wo keine sind. Aber immerhin —<br />

"achsehen kann man ja einmal." — Sie brachen wieder auf<br />

und erreichten die Alphütte noch vormittags. Jakob erhielt<br />

s<br />

Ration Rößli-Stumpen, da ihm auch Fritz<br />

wiche mitbrachte. Jakob wurde schier verlegen über soviel<br />

Luxus. Aber insgeheim hatte er doch eine Mordsfreude. —<br />

Gleich fünf Pakete in einer Woche! Na, da brauchte er einmal<br />

tatsächlich nicht zu fasten!<br />

„Jakob", fragte nach dem Mittagsmahl Emil, „wie lange<br />

braucht man, bis man über der Wand ist vor dem Gitzlistock?"<br />

— „Ich mache den Weg in zweieinhalb Stunden."<br />

„Und was meinst du, wie lange haben wir beide dort<br />

hinauf?" — „Ihr wollt dort hinauf?" Er sah Emil groß<br />

an und nahm seinen Stumpen aus dem Mund. „Ihr kennt<br />

ja den Weg nicht und es ist gefährlich dort oben. Mit dem<br />

Berg ist nicht zu spassen!" Im Tone seiner Stimme lag eine<br />

leise Warnung.<br />

„Du beschreibst uns genau den Weg, Jakob. Den Abstieg<br />

nehmen wir über den Gletscher nach der SAC.-Hütte^ der<br />

ist ganz ungefährlich."<br />

„Ja, den Weg dorthin kann man mit einem Kinder-<br />

Wägelchen machen. Aber da hinauf —!" er streckte den Arm<br />

gegen die Wand aus: „Da muß einer schon ordentlich klettern<br />

können." — „Das können wir beide, Jakob!"<br />

Der Senne schielte von einem zum andern und meinte<br />

dann „hm". Es klang halb zustimmend, halb ungläubig.<br />

An Hand einer Siegfriedkarte, die Emil mitgebracht und<br />

an Hand des „lebenden Objektes", das vor ihnen gegen den<br />

Himmel wxchtete, erklärte ihnen Jakob, nachdem Emil den<br />

Zweck der Tour erklärt hatte, den Weg. Emil zeichnete ihn<br />

genau in die Karte ein. — „Ich werde keine Ruhe haben,<br />

bis ihr wieder da seid, ihr beide!" sagte er beim Abschiede.<br />

Es war ehrlich gemeint. Er wäre am liebsten, zur Sicherheit,<br />

selbst mitgegangen. Doch er durfte nicht vom Vieh weglaufen.<br />

Emil und Fritz zogen los. Anfänglich war der Weg unbeschwerlich.<br />

Auch die Kehren bis zum Seelein hinauf erforderten<br />

nicht viel Anstrengung, nur eine tüchtige Portion<br />

Schweiß, besonders bei Fritz! „Das Schwitzen tut mit gut, das<br />

ist beste Kur!" — Der Himmel war so blau und rein, daß<br />

ihnen fast schwindelte, wenn sie in die Höhe schauten. Das<br />

Licht, das er in die Berge warf, war gleißend hell wie ein<br />

Feuer aus dürrem, trockenem Holz.<br />

Nun kam die schwierige Partie. Vorsichtig gingen die<br />

beiden an der Narbe des Gletschers vorbei, genau den Weg,<br />

den ihnen Jakob anschaulich beschrieben hatte. Anhand von<br />

einzelnen Stellen, die er ihnen beschrieben, als sähe er sie<br />

tagtäglich vor sich, konnten sie immer wieder feststellen, daß<br />

sie sich auf dem richtigen Boden befanden.<br />

Nun kam das letzte, schwerste Stück.<br />

„Wir brauchen uns gar nicht zu beeilen!" erklärte Emil.<br />

„Wir steigen langsam und vorsichtig. Der Unbekannte kommt<br />

immer erst gegen Abend da hinauf und wir haben jetzt kaum<br />

vier Uhr. Wir können uns also genügend Zeit lassen."<br />

„Desto besser!"<br />

Emil ging voraus. Sie hatten sich angeseilt, und immer<br />

erst, wenn Emil feststand, folgte ihm Fritz, der des K'letterns<br />

weniger gewandt war.


Z u m A b o n n e m e n t<br />

auf den „<strong>Obwaldner</strong> Yolkssreund" laden wir hiermit<br />

ergebenst ein. — Neueintretende Abonnenten für<br />

das II. Halbjahr <strong>1946</strong> erhalten das Blatt bis 1. Juli<br />

<strong>1946</strong> gratis.<br />

Raum gegeben, daß nunmehr auch die neue Regierung für<br />

die Förderung des Fremdenverkehrs durch alljährliche angemessene<br />

Unterstützungen Verständnis zeigt. Die Geschäftsleute,<br />

namentlich der Metzger, Bäcker, Senn und viele andere Gewerbetreibende<br />

sind am Gedeihen des Fremdenverkehrs stark<br />

interessiert, so daß auch aus diesen Kreisen ein jährlicher, angemessener<br />

Beitrag erwartet wird.<br />

Seit der Beendigung des Krieges hat sich die Lage im<br />

schweizerischen Fremdenverkehr merklich gebessert. Während<br />

der Sommermonate zeigte sich eine vermehrte Ausdehnung<br />

des einheimischen Reise- und Fremdenverkehrs.<br />

Die Uebernachtungen nahmen um über ein Viertel zu. Die<br />

Frequenz der ausländischen Gäste hat sich beachtlich vermehrt,<br />

was sich owohl in der Zunahme der Ankünfte wie der Logiernächte<br />

äußert und hauptsächlich auf die amerikanische Urlanberaktion<br />

zurückzuführen sein dürste, die im August in<br />

Gang kam und ein ursprünglich kaum erwartetes Ausmatz<br />

angenommenn hat.<br />

Mit der Besserung des internationalen Reiseverkehrs ist<br />

zu erwarten, daß auch für die schweizerische Fremdenverkehrswirtschaft<br />

rasch eine spürbare Erholung eintreten wird. Das<br />

Gastgewerbe im alten Kantonsteil hat gut gearbeitet. Die<br />

Kurorte in diesem Gebiet hatten voll besetzte Häuser. In Engelberg<br />

dagegen waren im Winter 1944/45 sowohl die Anfünfte<br />

als auch die Logiernächte rückläufig, wogegen im<br />

Sommer 1945 die Ankünfte und Uebernachtuugen bemerkenswert<br />

anstiegen. Die vermehrten Besuche befriedigen angesichts<br />

der Leistungsfähigkeit dieses Kurortes, seiner vorteilhasten<br />

und einzigartigen Lage immer noch nicht. Das Bundesgesetz<br />

über rechtliche Schutzmaßnahmen für die Hotelindustrie<br />

ist am 1. Januar <strong>1946</strong> in Kraft getreten. Seine Bestimmungen<br />

ermöglichen erstmals hypothekarisch gesicherte, aber außerhalb<br />

der Pfandschatzung liegende Kapitalforderungen abzubauen,<br />

um damit das seit Jahren gestörte Verhältnis zwischen<br />

Ertrag und Aufwand wieder herzustellen. Dieses Gesetz<br />

ermächtigt die Schweizerische Hotel-Treuhand-Gesellschaft,<br />

durch Gewährung von Meliorations-Hypotheken die notwendig<br />

gewordene Erneuerung der Hotelanlagen zu finanzieren,<br />

-was nicht nur im Interesse der Pfandgläubiger liegt, fondern<br />

auch zur Förderung der internationalen Konkurrenzfähigkeit<br />

beitragen wird. Das kantonale Parlament hat neulich<br />

beschlossen, die Regierung zu ermächtigen, Subventionen<br />

für die Hotelerneuerungen zu gewähren, was für die künftige<br />

Entwicklung von Engelberg, welches in der Kurort-Sanierung<br />

einbezogen ist, mit der weiteren finanziellen Hilfe<br />

der Gemeinde Engelberg von Bedeutung sein kann. Eine<br />

dringende Aufgabe der Hotellerie wird auch sein, für geschultes<br />

Personal Sorge zu tragen.<br />

Die Jahresrechnung des <strong>Obwaldner</strong> Berkehrsvereins erzeigt<br />

für das Jahr 1945 bei Fr. 1556.50 Ausgaben und Fr.<br />

872.25 Einnahmen Fr. 684.25 Mehrausgaben, um welcher<br />

Betrag sich die Vermögensrechnung reduziert hat, so daß sich<br />

zurzeit noch ein Vermögen von Fr. 130.75 ergibt.<br />

Berg-Gottesdienst auf Pilatus-Klimsenhorn. Mit Sonntag,<br />

den 9. Juni, wird in der Klimsen-Kapelle wieder regelmäßig<br />

Gottesdienst gehalten an allen schönen Sonntagen im<br />

Juni, Juli und August, und die ersten zwei Sonntage im<br />

September. Gottesdienstbeginn morgens 9.30 Uhr. Viele Pilatustouristen<br />

werden sich diesen Berggottesdienst freudig<br />

merken.<br />

Aktivität der Konsession. „Das Verhalten der evangelischen<br />

Kirche ist in politischer Hinsicht nicht von Bedeutung.<br />

Dagegen ist die katholische Kirche nach wie vor sehr aktiv.<br />

Die Fronleichnamsumzüge waren in großer Aufmachung.<br />

Die Beteiligung, namentlich in den Landgemeinden, war sehr<br />

stark. Leider mußte wieder festgestellt werden, daß auch Parteigenossen<br />

diese Umzüge mitmachen." Rastatt, 23. Juni 1944.<br />

(Zitiert aus: Steward, Sieg des Glaubens. Authentische Gestapoberichte<br />

über den kirchlichen Widerstand in Deutschland,<br />

Seite 66.)<br />

In Obwalden kann man Kirche, Geistlichkeit, Katholizismus,<br />

jeden grundsätzlichen Artikel einer katholischen Zeitung<br />

jahrein, jahraus in ungezogener Art und Weise bekämpfen<br />

(siehe: Der Abbruch-Honegger in Obwalden!) ohne daß man<br />

„Ich bin schon über Gartenzäune geklettert und über Manern",<br />

meinte er, als sie auf einer Schieferplatte eine Weile<br />

Atem schöpften, „das war nur eine Kleinigkeit gegen diese<br />

Kletterei. Von unten sieht man es dieser Wand nicht an, wie<br />

abscheulich tückisch sie ist."<br />

„Aber schön ist es doch, oder nicht? Wir bezwingen das<br />

Gestein aus eigener Kraft und je höher wir steigen, desto<br />

herrlicher wird der Rundblick. Sieh dich mal ordentlich um."<br />

Der Ausblick war wirklich wundervoll. Doch wagte es<br />

Fritz nicht, in die Tiefe zu schauen, nur den Riesenbergen<br />

ringsum schenkte er einen Moment seine Aufmerksamkeit.<br />

Wenn er dann droben sein würde, ja dann ...<br />

Sie kletterten weiter. Kamen immer höher und höher.<br />

„Bald sind wir oben", munterte Emil auf. Behende<br />

schwang er sich auf einen Felsvorsprung hinüber. Fritz folgte,<br />

es ging, wenn auch unter Herzklopfen. Und dann waren sie<br />

endlich droben. Auf der letzten Wegstrecke hatte sich Fritz insgeheim<br />

doch gefragt, was für ein Narr er sei, da in diese<br />

halsbrecherische Wand hinaufzuklettern, wo jeder falsche<br />

Tritt den sichern Tod bedeutete. Er getraute sich schon gar<br />

nicht mehr, in die Tiefe zu schauen. Er sah nur immer starr<br />

vor sich hin auf den Weg, den seine Füße nehmen mußten.<br />

Nun war es „geschafft".<br />

„Gott sei Dank!" Das war sein erstes Wort. Es kam aus<br />

keuchender Brust. — „Herrlich!" jubelte Emil und streckte<br />

und dehnte sich. Dann löste er das Seil.<br />

„Nun guck dich mal ordentlich um!" lachte er. „Sieh mal<br />

diese Pracht! Diese Berge! Je höher man steigt, desto mehr<br />

Riesen erblickt man!"<br />

sich einer Ungehörigkeit bewußt wird. Hitler und Goebbels<br />

waren konsequenter! (Eing.)<br />

Von Molotow und Hofmaler zum „Unterwaldner". „Es<br />

ist unsinnig und sogar verbrecherisch, einen Krieg zur Vernichtung<br />

des Hitlerismus zu führen, in dem man dem Krieg<br />

das Mäntelchen eines Kampfes für die Demokratie anhängt.<br />

Die Furcht, ihre Vorherrschaft zu verlieren, diktierte der britischen<br />

und französischen Regierung ihre Politik der Aufhetzung<br />

zum Kriege gegen Deutschland ... Ein solcher Krieg<br />

kann aber auf keine Weife gerechtfertigt werden."<br />

So Molotow in seiner Rede vom 31. Oktober 1939. Also:<br />

„Der Krieg zur Vernichtung des Hitlerismus ist verbrechelisch"<br />

— also sprach Molotow. Sein gelehriger Schüler Hofmaier<br />

aber erklärte: „Wer den Krieg gegen Franco-Spanien<br />

nicht mitmacht, der ist kein Demokrat!" (Vaterland vom<br />

9. März <strong>1946</strong>.) Dem „Unterwaldner" geht es ebenso. Recht<br />

und Unrecht kann er, wenn es ihm nicht paßt, nicht unterscheiden.<br />

Die gediegene Nr. 45 des „<strong>Volksfreund</strong>" hat ihn<br />

in Aufregung versetzt. Da er die kurzen, träfen Ausführungen<br />

nicht widerlegen kann, begnügt er sich damit, sie als bodenlos<br />

dumm und einfältig zu bezeichnen. Daß der „Unterwaldner"<br />

jedesmal, wenn er seine Behauptungen nicht beweisen<br />

kann, dem „<strong>Volksfreund</strong>" Mangel an christlicher Gesinnung<br />

und Nächstenliebe vorwirft, ist nicht neu. Eine eigentümliche<br />

Auffassung bei diesem Blatte: Auf Konto der christlichen<br />

Nächstenliebe sollte man die Wahrheit preisgeben.<br />

Hitler machte es genau so: Er Pickte aus der katholischen Religion<br />

jene Körner heraus, die ihm gerade paßten, den Katholizismus<br />

als Gesamtgebäude bekämpfte er. (Eing.)<br />

Der Motorfahrzeugbestand in Obwalden. (Eing.) Die Statistif<br />

setzt die Zahl der Motorfahrzeuge Ende August 1939 uud<br />

Ende September 1945 in Vergleich. Die in den letzten Monaten<br />

festgestellte große Zunahme ist also noch nicht berücksichtigt.<br />

Ende August 1939 gab es in Obwalden 238 Motorwagen,<br />

darunter 163 Personenwagen; dazu ferner 74 Motorräder.<br />

Ende September 1945 lauten die Zahlen: 139 Motorwagen<br />

(wovon 61 Personenwagen) und 34 Motorräder.<br />

Die schöne Zeit für die Fußgänger ist heute aber vorbei, und<br />

für die Automobilisten und Töffahrer ist sie jetzt angebrochen.<br />

Priesterseminar „St. Luzi" Chur. (Eing.) Vergangenen<br />

Sommer wurde die uralte Ostkrypta in der Seminarkirche<br />

„St. Luzi" Chur unter fachkundiger Leitung vbn Herrn Architekt<br />

Walther Sulser restauriert. Der Rundgang der Krypta,<br />

der zur Riliquienverehrung diente, wurde in seiner ursprünglichen<br />

Form freigelegt. Der westlich angrenzende Innenraum,<br />

wo im Mittelalter die Reliquien aufbewahrt wurden,<br />

ist nun als Kultstätte wiederhergestellt. Zur Feier des<br />

heiligen Opfers dient ein neuerrichteter schöner Blockaltar.<br />

Ein passendes Reliquiar und Altarkreuz, dessen Ausführung<br />

der Künstlerhand von Hans von Matt in Stans anvertraut<br />

ist, geht der Vollendung entgegen. Auch der Kultraum, der<br />

östlich an den Rundgang anschließt, die sogenannte Emerita-<br />

Krypta, ist wieder hergestellt worden. Diese ehrwürdige<br />

Krypta in St. Luzi ist spätestens in karolingischer Zeit (8.<br />

Jahrhundert), nach Meinung einzelner Fachgelehrter schon<br />

bedeutend früher entstanden. Roch andere alte Teile des Seminarbaues<br />

harren feit längerer Zeit der Erneuerung, die<br />

ein dringendes Bedürfnis geworden ist. Möge das S e m i -<br />

n a r o p f e r, das am nächsten Sonntag (16. Juni) in den<br />

Kirchen des Bistums Chur aufgenommen wird, die dazu erforderlichen<br />

Mittel bereitstellen.<br />

Für die Schweizer im Ausland. Am kommenden 15. Juni<br />

beginnt der Verkauf der Bundesfeier-Karten und -Marken.<br />

Der Reinertrag desselben soll den Schweizern im Ausland<br />

zukommen, eine Bestimmung, der kaum jemand interesse- und<br />

tatenlos gegenüber stehen will.<br />

Die Schweiz hilft Oesterreich. (Mitg.) Unser Nachbarland<br />

Oesterreich leidet Not, schwere Not. Es fehlt der Bevölkerung<br />

an Kleidern, an Nahrung, an Medikamenten. Rasche, wirkfame<br />

Hilfe ist dringend. Die Schweiz, die Oesterreich warme<br />

Sympathien entgegenbringt, kann und will helfen.<br />

Es wird gegenwärtig im Kanton Luzern eine große Äartoffelfarnrnlung<br />

durchgeführt, deren Ertrag zum Teil Oesterreich<br />

zugute kommt. Viele Haushaltungen haben aber nicht<br />

nur Kartoffeln im Ueberfluß, sondern auch Bohnen, Dörrobst<br />

und Gemüse, Hülsenfrüchte, Gries und Mais. Solche<br />

haltbare Lebensmittel — auch Kondensmilch, Ovomaltine<br />

usw. — sind sehr erwünscht. Das Schweizerische Hilfswerk<br />

für das kriegsgeschädigte Oesterreich, Regionalkomitee Luzern-Jnnerfchweiz,<br />

hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese<br />

überschüssigen Lebensmittel, ferner Kleider, Schuhe und Wäsehe<br />

zu sammeln und sie den in Oesterreich tätigen Hilfsorganisationen,<br />

denen die Mittel auszugehen drohen, zukommen<br />

Es kam beiden vor, als ständen sie mitten drin unter<br />

diesen Schneeriesen, die sich von Osten nach Westen dehnten<br />

Einer neben dem andern. Keiner gleich wie der andere. Aber<br />

alle majestätisch, stolz, mit dem königlichen Hermelinmantel<br />

geschmückt.<br />

„Unsere Schweiz ist doch das schönste Land aus Erdenl"<br />

sagte ergriffen Emil. „Drum soll kein fremder Fötzel es 'je<br />

wagen, sich ihm feindlich zu nahen! Für dieses Land sich m<br />

schlagen, ist Ehre und Ruhm!"<br />

Vor ihnen dehnte sich eine steinerne Wüste, die bis aum<br />

Fuß des Wildstrubels reichte, der dahinter thronte Von hier<br />

aus sah er nicht mehr so gewaltig aus, wie vom Tale her.<br />

„In einer Stunde wären wir auf dem Gipfel", erklärte<br />

Emil. „Doch dorthin kommen wir vielleicht morgen früh ^efet<br />

müssen wir uns etwas verziehen. Wenn der Unbekannte uns<br />

von unten da auf Posten sieht, weicht er uns aus. Wir lassen<br />

uns hier ganz in der Nähe nieder, daß er uns von unten<br />

Iletot e " en finb wir vergeblich da hinauf ge-<br />

Sie zogen sich ein wenig zurück.<br />

Emil warf seinen Rucksack von sich und streckte sich ans<br />

1<br />

dem Boden aus.<br />

' '<br />

„Jetzt wird zuerst einmal tüchtig gefuttert! Oder hast du<br />

keinen Appetit, Fritz?"<br />

" '<br />

„Und ob ... o ich könnte Zement verdauen'"<br />

Emil packte den Rucksack aus, und beide ließen es firf, nnr<br />

»Führt denn kein anderer Weg da hinaus?«, erkundigte<br />

zu lassen. Neben dieser allgemeinen hat sich das Komitee noch<br />

eine besondere Aufgabe gestellt: Die Hilfe! an das Niederösterreichische<br />

Kinderheim in Wien, wo die Uermsten der Armen<br />

die elternlosen Kinder der Hungergebiete Niederösterreich's,<br />

Ausnahme finden. Um diese doppelte Aufgabe erfüllen<br />

zu können, ist das Komitee auf die Hilfe aller Gutgesinnten<br />

in Stadt und Land angewiesen.<br />

^<br />

Naturalspenden sind erbeten an: Uatyol. Frauenbund,<br />

Moosmattstraße 4, Luzern.<br />

Barspenden sind erbeten an Postcheckkonto VII 8893, Luzern.<br />

„Massenmord aus der Straße", -die „Thurgauer Zeittung"<br />

schreibt: „Unter diesem krassen Titel weist der „Observer"<br />

darauf hin, daß feit dei Freigabe des Automobil-<br />

Verkehrs in E n g l a n d die Zahl der Unfälle grauenhaft eniporschnellte:<br />

600 Tote oder Verletzte werden pro Tag gezählt<br />

In London wird im Laufe von 15 Jahren jedes sechste And<br />

einmal überfahren.. Materialschaden entsteht jährlich für loo<br />

Millionen Pfund, also für mehr als anderthalb Milliarden<br />

Schweizerfranken. Die Zeitung erhebt einen dringenden<br />

Alarmruf gegen solche Vergeudung von Menschenleben nnd<br />

Material.<br />

Auch bei uns erscheinen Tausende von Autos auf den<br />

Straßen, die jahrelang aufgebockt waren. Schon ist es vielen<br />

Eltern bang um ihre Kinder. Die Nachricht, daß ein betrunkener<br />

Autofahrer zwei kleine Kinder getötet hat, mahnt<br />

zum Aufsehen. Tausende fragen, wie dieser Unhold wohl bestraft,<br />

wie der Straßenbenützer gegen ihn und seinesgleichen<br />

beschützt werde. Geldbußen? Wer ein Auto vermag, vermag<br />

schmerzlos auch eine Buße zu bezahlen. Da gibt es nur eines:<br />

E n t z u g d e r F a h r b e w i l l i g u n g, öffentliche Anprangerung<br />

mit vollem Namen und Gefängnis. Wenn es je<br />

am Platze war, Exempel zu statuieren, dann hier. Alle Straßenbenützer,<br />

vor allem alle Eltern müssen das verlangen,<br />

und der anständige und pflichtbewußte Automobilist wird<br />

damit einverstanden sein!"<br />

Turnverein Tarnen. (Mitg.) Nächsten Sonntag, den Ib.<br />

Juni (bei jeder Witterung), finden auf dem Sportplatz Seefeld,<br />

Saruen, Sektionsübungen (Marsch-, Frei- und Geräte-<br />

Uebungen), vorgeführt von den Turnvereinen Giswil, Sachsein,<br />

Samen, Alpnach und Hergiswil, statt. Mit diesem Anlasse<br />

ist die Fahne«Übergabe des Turnvereins Garnen<br />

verbunden. Mittags um 12.45 Uhr wird sich der Festzug mit<br />

sämtlichen Turnern vom Hotel Krone, Tarnen, zum Sport-<br />

Platz Seefeld begeben, wo anschließend der Akt der Fahnen-<br />

Übergabe stattfindet. Die Feldmusik Schwendi wird das Publikum<br />

mit einem Konzert erfreuen.<br />

Bei schlechter Witterung wird der Anlaß in der Turnhalle<br />

abgehalten. Wir bitten die Bevölkerung von Tarnen<br />

und Umgebung, alle Turn- und Sportfreunde, am Sonntag<br />

dem Turnverein Tarnen mit einem Besuch die Ehre zu geben.<br />

Großes Fußball-Turnier in Tarnen. (Eing.) Große gelbe<br />

Plakate werben seit ein paar Tagen für das große Fußball-<br />

Turnier vom 23. evtl. 30. Juni. Die Borarbeiten des Organisationskomitees<br />

unter dem Präsidium von Ehrenmitglied<br />

Herr Dr. E. Kathriner schreiten rüstig vorwärts. Das Rennungs-Ergcbnis<br />

war über Erlvarten sehr erfreulich. Dn&<br />

selbstverständlich der letztjährige Wanderbecher-Gewinner, der<br />

bekannte Graßhoppers-Klub aus Zürich wiederum dabei ist,<br />

ist ja ganz klar. Er wird alles daran fetzen, denselben zum<br />

zweiten Male nach Haufe zu führen. Doch wird ihm das nicht<br />

leicht gemacht. Neunen wir vorab den starken Sportklub<br />

Buochs, Zportklub Osterniundingen, den FE. Billniergen und<br />

F. E. Altdorf. Aber auch Obergeißenstein, Luzern, Wolhusen,<br />

Flüelen und der Platzklub, F. C. Tarnen, werden alles<br />

daran setzen, um den Favoriten das Siegen schwer zu machen.<br />

Es kann heute schon allen Sportfreunden versichert werden,<br />

es wird rassige und schöne Spiele geb


Sarnen / Samstag, den 15. Juni <strong>1946</strong> 76> Jahrgang - Rr. 47 — 2. Blatt<br />

M O n e r V » l t s f t e a « d<br />

Zm AxMniiis des Sratoriims<br />

„Zie ZWs«»g" bo» Zos. H D «<br />

ain Kollegium Sarnen, Sonntag, den 16. Juni <strong>1946</strong>,<br />

nachmittags 4 Uhr.<br />

Haydns Meisterwerk „Die Schöpfung" ist eine jener Kom-<br />

Positionen, die einmal gehört, oder noch besser, einmal mitgestaltet,<br />

jeden Musikbeflissenen durchs Leben begleiten. Nicht<br />

deshalb, weil sie immer wieder aufgeführt werden; Ursache<br />

und Wirkung liegen gerade umgekehrt, weil sie nun einmal<br />

zum musikalischen Menschen gehören. Haydn verstand es,<br />

über einen an sich nicht allzu hoch stehenden Text eine Musik<br />

auszugießen, die auf jeden jungen Menschen in ihrer beglückenden,<br />

klassischen Einfachheit und Tiefe wie eine Offenbarung<br />

wirkt, während der ältere immer neue Züge und Benehungen,<br />

neue Schönheiten, neue Beweise für Haydns Geisteskraft<br />

und Größe entdeckt.<br />

Oratorien sind Musikwerke großen Stiles, die in manchen<br />

Punkten der Oper ähnlich sind. So bildet das Oratorium ein<br />

textlich in sich geschlossenes Ganzes wie die Oper, nicht bloß<br />

eine lose zusammenhängende Folge von Einzelnummern.<br />

Ebenso gehören Rezitative, Arien, Duette, Terzette auch zum<br />

Oratorium, jedoch ist dabei im Unterschied zur Oper der<br />

Chor mit besonders großen und reichhaltigen Aufgaben betraut,<br />

die mit dem Orchester sich zu einem Werke mit gewaltiger<br />

Ausdruckskraft zusammenschließen. Das Oratorium<br />

überbietet die Oper in diesem Punkte sogar, weil ihm keine<br />

dramatische Handlung zugrundeliegt und der verengende szenische<br />

Rahmen fehlt. — Als Text diente Haydn für seine<br />

„Schöpfung" ein von van Swieten aus dem englischen übersetztes<br />

und eingerichtetes Stück, das sich in freier Gestaltung<br />

an das Sechstagewerk des biblischen Schöpfungsberichtes anlehnt.<br />

Es zieht in einer Reihe von musikalischen Bildern an<br />

uns vorüber. Drei Engel singen jeweils den verbindenden<br />

Text,, während der Chor der „himmlischen Heerscharen" jedes<br />

vollbrachte Tageswerk Gottes mit gewaltigen Lobpreijungen<br />

bejubelt.<br />

„Die Schöpfung" kam 1798 ein erstes Mal zur Ausführung<br />

unter Haydns eigener Direktion. Aus einem zeitgenöfsischen<br />

Berichte erfahren wir: „Wer vermöchte den Enthusiasmus,<br />

die Freude, die Beifallsstürme jenes Abends zu schildern!<br />

Ich war dabei und kann Sie versichern, ich habe nie<br />

Aehnliches erlebt..." Schon zu Lebzeiten Haydns erfuhr das<br />

Werk denn auch zahlreiche Aufführungen, selbst schon in verschiedenen<br />

Sprachen, und wurde zu einer Quelle zahlreicher<br />

äußerer Auszeichnungen und Ehrenernennungen für unsern<br />

Meister. Seither verschwand das geniale Werk nicht mehr aus<br />

den Spielplänen, ja, es stellte einen derartigen Höhepunkt<br />

dar, daß ihm die neuere Zeit nichts Ebenbürtiges an die<br />

Seite stellen konnte, so daß aus der reichen Oratorienliteratur<br />

eigentlich außer «den Werken von Händel und Bach nur die<br />

beiden Meisterwerke von Haydn sich durchsetzen konnten. Vom<br />

zweiten Oratorium Haydns „Die Jahreszeiten" schreibt eine<br />

Biographie: „ „Die Jahreszeiten" wären in der beschreibenden<br />

Musik die schönste Sache der Welt, wenn die „SchöP<br />

fung" nicht existierte.<br />

Wir hoffen und wünschen, daß das Werk, das zu einem<br />

Strom der Freude und Labung für die Menschen geworden<br />

ist, unsern Lernbeflissenen zum unvergeßlichen Erlebnis<br />

werde und daß die frohe, unbeschwerte Freudenstimmung, die<br />

dieses Werk durchzieht, auch ein zahlreiches Publikum beglücke.<br />

-v-<br />

Um die BttivirWnilg des ZMiemKels<br />

Es wurde immer wieder betont, daß der Familie mit einem<br />

bloßen Bundesverfassungsartikel nicht geholfen ist, sondern die<br />

praktische Hilfe erst Wirklichkeit wird, wenn die im Familienartikel<br />

der Bundesverfassung verankerten Grundsätze durch<br />

Ausführungsgesetze Wirkkraft und Gestalt angenommen<br />

haben. Aufgabe des Verfassungsartikels war es, diesen Aussührungsgesetzen<br />

die Verfassungsgrundlage zu geben, die bisher<br />

leider Gottes gefehlt hat. Durch die Familieninitiative ist<br />

diese Lücke in der Bundesverfassung geschlossen worden. Aufgäbe<br />

einer zielbewußten Familienpolitik, als deren Träger sich<br />

die konservative Volkspartei bekennt, ist es nun, die Ausarbeitung<br />

der Ausführungsgesetze zu veranlassen.<br />

Es hat an verschiedenen Vorstößen schon bisher nicht gefehlt.<br />

Auf Teilgebieten wurden Erfolge erzielt. Erinnert sei<br />

an die Familienzulagen für landwirtschaftliche Dienstboten<br />

und Bergbauern — eine Regelung, die bisher allerdings nur<br />

in Form eines Vollmachtenbeschlusses möglich war und deren<br />

Ausdehnung auch auf die Kleinbauern des Mittellandes bisher<br />

an der Opposition der Linkskreise scheiterte. Aber auch<br />

hier gilt der Satz, daß „nid lugg lah gwinnt".<br />

So ist durch den Walliser Konservativen Favre, namens<br />

der katholisch-konservativen Fraktion, im Nationalrat am<br />

5. Juni <strong>1946</strong> erneut ein Postulat eingereicht worden, das<br />

folgenden Wortlaut hat:<br />

„Der Bundesrat wird eingeladen, den eidgenössischen<br />

Räten im Laufe dieses Jahres einen Gesetzes- oder Bundesbeschlussesentwnrf<br />

vorzulegen, der bis zur allgemeinen Regelung<br />

der Familienunterstützungen die Beihilfeordnung für die<br />

landwirtschaftlichen Arbeiter und die Bergbauern, vor allem<br />

zugunsten großer Familien, weiterführt und diese Hilfe auch<br />

auf die Kleinbauern des Mittellandes ausdehnt."<br />

Durch diesen konservativen Borstoß wird neuerdings ein<br />

sehr dringendes Sozialproblem ins Rampenlicht der öffentliehen<br />

Diskussion gerückt. Zugleich werden die zuständigen<br />

Bnndesstellen vor die Frage der Verantwortung gestellt. Aus<br />

Gründen der Gerechtigkeit und staatspolitischen Ueberlegnngen<br />

ist es einfach nicht mehr annehmbar, daß immer dann, wenn<br />

bäuerliche sozialpolitische Fragen zum Entscheid stehen, das<br />

Finanzdepartement mit seinem Veto in die Schranken tritt,<br />

während die gleiche Amtsstelle sich in allen Fragen, die die<br />

sozialistische Agitation zu stützen vermögen, sich sehr dienstbeflissen<br />

erweist. Die bäuerlich-mittelständischen Kreise sind<br />

nicht gewillt, ihre Beitragsleistungen an die Ausgleichsfonds<br />

der Wehrmännerkassen widerspruchslos zu Maßnahmen verwenden<br />

zu lassen, die der Landflucht weiteren Auftrieb geben.<br />

Hier hört die Geduld einmal auf, mag dies nun gewissen<br />

Kreisen ins feingesponnene politische Konzept passen oder<br />

nicht.<br />

Nur kurze Zeit<br />

Der Heiland tröstete seine Apostel mit den Worten: „Nur<br />

kurze Zeit, und ihr werdet mich wiedersehen." Das Warten,<br />

das Geduld-haben ist nicht mehr für uns moderne Menschen.<br />

Schauen wir in die Wartzimmer der Aerzte, wie die Patienten<br />

ungeduldig warten. Und ist zu Haufe jemand krank, so<br />

muß, ob Tag oder Nacht, Sonntag oder Werktag, der Arzt<br />

sofort auf den Platz. In der Predigt warten wir mit Ungeduld<br />

Pfarrei Alpnach.<br />

Sonntag: Dreifaltigkeitsfest. Monatskommunion für 6. Klasse. Hl. Messen um 6, 7.30,<br />

3.30 und 10 Uhr. Salzsegnung. Heute Seminaropser. Wer für das Priestertum opfert, hat Anteil<br />

an den Werken und Verdiensten der Priester. — 13 Uhr Christenlehre 1. bis und mit<br />

4. Kurs und Andacht. 19.30 Uhr Gebetswache mit Predigt.<br />

Dienstag: Stistjahrzeit der Jungfrau Ursula Röthlin, Niederstad.<br />

Mittwoch: Stiftjahrzeit des Reg.-Rat Melchior Britfchgi. — Abends halb 8 Uhr Aussetzung,<br />

Sakramentsandacht und Segen.<br />

Donnerstag: Fronleichnamsfest. 6 Uhr Frühmesse mit Aussetzung und Segen. 3 Uhr<br />

Kindergottesdienst, auch bei schlechtem Wetter. Halb 9 Uhr Prozession nach alter Ordnung.<br />

Man geht zu vieren hoch! 13.30 Uhr Feierliche Vesper und Segen. Abends keine Segensandacht.<br />

Samstag: Heute Alpmesse aus Aemsigen um 9 Uhr.<br />

Pfarrei Giswil.<br />

tfarrkirche. Samstag: Abends 7.45 Uhr Herz-Jesu-Andacht.<br />

o n n t a g : 6 Uhr Frühmesse. 8.30 Uhr Amt, Opfer für das Priesterseminar in Chur,<br />

wird sehr empfohlen. Nach dem Amt Christenlehre für die drei letzten Kurse Knaben. 13 Uhr<br />

Christenlehre, auch im Kleintheil. Heute Salzsegnung. 14.1b Uhr Versammlung der Jung«<br />

srauen im Schulhaus.<br />

Montag: Altes Stiftjahrzeit.<br />

Dienstag: Altes Stiftjahrzeit. Um 8 Uhr hl. Messe bei der alten Kirche.<br />

Mittwoch: Bruderschaftsfahrzeit. Um 3 Uhr hl. Messe bei der alten Kirche. Abends<br />

7.45 Uhr Sakramentsandacht.<br />

Donnerstag: Fronleichnamsfest. 6 Uhr Frühmesse. Halb 9 Uhr Amt, anschließen!) die<br />

feierliche Prozession. 13.30 Uhr heilige Vesper, Herz-Jesu-Litanei und Segen.<br />

Während der Oktav ist an Werltagen bei Frühmesse, Tagmesse und abends 7.45 Uhr Aussetzung<br />

t<br />

des Allerheiligsten mit Segen.<br />

r e i t a g: Stiftjahrzeit für Alois Denni-Hofmann.<br />

a m s t a g : Stistamt für Niklaus Ming und Karolina Jmfeld zur Krone.<br />

Grobtheil. Samstag: 4—« Uhr Beichtgelegenheit.<br />

Sonntag: Ab 5 Uhr Beichtgelegenheit. 0 Uhr Frühmesse. Glockenopfer. Halb 9 Uhr<br />

Amt mit Predigt. Glockenopfer. Nach dem Amt Christenlehre für die Knabenchristenlehrkurse.<br />

1 Uhr Herz-Jesu-Andacht und Christenlehre für alle Schulkinder.<br />

Freitag: Stiftmesse für Jüngling Theodor Halter, Bergmannsmatt.<br />

Pfarrei Lungern.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen: 6 Uhr (Gemeinsame Kommunion der Schulkinder<br />

der Oberschule und Sekundärschule) und 7.10 Uhr. Psarrgottesdienft halb 9 Uhr. Opfer für<br />

das Priesterseminar in Chur. Wärmstens empfohlen! 13 Uhr Christenlehre und Herz-Jesu-<br />

Andacht. Salzweihe. 20 Uhr Gebetswache.<br />

Montag: Gemeinschaftsmesse.<br />

Dienstag: Jahrzeit für Säckelmeister Jos. Gasser und Frau A. Gasser. Amt.<br />

Heilige Messe in der Dorfkapelle 6.15 Uhr.<br />

Mittwoch: Von halb 5 Uhr an Beichtgelegenheit. Halb 3 Uhr Segensandacht mit Complet,<br />

Rosenkranz und Segen. (So die ganze Oktav hindurch.)<br />

Donnerstag: Fronleichnamsfest. Gebotener Feiertag. Frühmesse halb 6 Uhr. Beginn<br />

Fronleichnamsprozession 7.45 Uhr. Zugsordnung wie gewohnt. Bitte, den Weisungen<br />

^ Zugsordner sich bereitwillig zu fügen. 13 Uhr Vesper, Complet, Herz-Jesu-Andacht und<br />

„ Freitag: Fest des hl. Aloisius. Jahrzeit für Franz Josef Unterberger und Aloisia<br />

Unterberger. Amt.<br />

.. Bürgten. Sonntag: Dreifaltigkeitssonntag. Keine Frühmesse. 3.30 Uhr Hauptgottesdrenst.<br />

Opfer für unser Priesterseminar in Chur. 13 Uhr Christenlehre. 19.30 Uhr Herz-<br />

>;esu-Andacht.<br />

D o n n e » s t a g : Fronleichnamsfest. 6 Uhr Singmesse. Nachher Teilnahme an Prozession<br />

und Gottesdienst in Lungern. Hier ist weder Haupt- noch Nachmittagsgottesdienst. 19.30 Uhr<br />

Herz-Jesu-Andacht mit Segen.<br />

Samstag: Aushilfe.<br />

^scheint wöchentlich. Abonnement Fr. 3.40 jährl. Kirchl. Druckbewilligung. Redaktionsschluß<br />

Mittwoch 13.00 Uhr. Druck L. Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 3 60 33. Postscheck VII 1035.<br />

Sarnen, den 15. Juni 194k Zwanzigster Jahrgang Nr. 24<br />

fllis<br />

D e r S r i Ä i s l n l l w e g<br />

i n G o l t t —<br />

S d u m l ö n e r P f a r r b l a N<br />

den Pfarreien<br />

Erster Sonntag nach Pfingsten, Dreifaltigkeitsfest. Messe von der heiligsten Dreifaltigkeit,<br />

2. und Schlußev. vom Sonntag. Montag. Messe vom Sonntag, 2. A cumtis, 3. für den<br />

Navst Dienstag. Hl. Ephraem, der Syrer, 2. hl. Markus und Marzellwn, 3. für den Papst.<br />

Mittwoch. Hl. Juliana Falconieri, 2. hl. Gervasius und Protasms, 3. für den Papst. Donnerstag.<br />

Fronleichnamsfest. Gebotener Feiertag. Prozession. Freitag. Messe von Fronleichnam.<br />

2. hl. Aloisius. Samstag. Messe von Fronleichnam, 2. hl. Paulmus, 3. u. Schlußev.<br />

der Vigil des hl. Johannes des Täufers.<br />

Das Opfer für das Priesterseminar wird allen Gläubigen wärmstens empfohlen!<br />

-0F- Die Pfarreinachrichten für die nächste Nummer erbitten wir uns bis spätesten«<br />

Dienstag mittag an die Druckerei, da des hohen Fronleichnamsfestes wegen das „Pfarrblatt"<br />

einen Tag früher zum Druck gelangt.<br />

Pfarrei Sarnen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Kommuniontag der Jungfrauen und Christenlehr-Mädchen. Hl.<br />

Messen- 5 15, 6.15, 7.30 und 9 Uhr. In allen Gottesdiensten Opfer für das Priesterseminar<br />

in Chur. Salzsegnung. 13 Uhr Christenlehre. Letzter Kurs Knaben 20 Uhr im Pfarrhof.<br />

1Ö " M cnft t?g T et^g\ter^für"üngifng Fridolin Sigrist, Murhof, Wilen. Erstjahrzeit für<br />

Frau Marie Stöckli-Halter, Baumeisters, Wilen.<br />

Dienstag: Stistjahrzeit für Jüngling Oskar Durrer.<br />

Mittwoch: Stistjahrzeit der Jungfrau Anna Marie Wirz, Steinhaus. Beichtgelegenheit<br />

Mtt^ n n f ^/u g: Fronleichnam. Gebotener Feiertag. Hl. Messen: 5, 5.45 und 6.30 Uhr.<br />

7.30 Uhr Prozession, nachher hl. Amt. 19.30 Uhr feierliche Komplet, Herz-Jesu-Andacht und<br />

eitag: Stiftjahrzeit der Familie Dr. Melchior Stockmann-Wyrsch.<br />

Samstag: Hausjahrzeit Burch von Wilen.<br />

^ronleichnamsprozession. Beim ersten Altar (Papeterie Spichtig) stellen sich alle Proxessionsteilnehmer<br />

mit Front auf den Altar hin auf. Man beachte die Weisungen der Ordnunqsoraane.<br />

Sollte die Prozession wegen schlechter Witterung morgens nicht stattfinden<br />

können wird sie bei aufhellendem Wetter nachmittags halb 2 Uhr gehalten werden.<br />

Prozess ionsordnung: 1. Kreuzfahne, kl. Kreuz. Jungmannschast mit Banner.<br />

Viadfinder. übrige Jünglinge (Haus Wirz, Bergli). 2. Kleine rote Fahne. Knaben (unterhalb<br />

Peterhof"). 3. Kantonale Lehranstalt (unterhalb „Peterhof"). 4. Kleine gelbe Fahne (Jesuskind)<br />

Mädchen (vor „Peterhof"). 5. Weiße Fahne. Blau Ring, Jungfrauenkongregation<br />

(Fahne in der Mitte), übrige Jungfrauen (bei Pfarrhelferei). Trachtengruppe. 6. Gesellenverein<br />

mit Banner (unterhalb Kaplanei). 7. Subsilvania mit Banner (vor Kaplanei).<br />

3 Feldmusik Harmonie-Banner, Kirchenchor (unterhalb Kirchenstiege). 9. Kleine gelbe Fahne<br />

(Herz-^esul. Erstkommunikanten (Kirchenstiege). 10. Kapuziner mit Kreuz, Benediktiner, übr.<br />

Geistliche mit Kerzen (Kirche). 11. Großes Kreuz, Datschen, Blumenstreuer. Ministranten,<br />

Leviten (Kirche). 12. A l l er hei l i g st e s. 13. Kantons- und Gemeindebehörden (Kirche).


aus das Amen. Wehe dem, der fünf Minuten über die ftatuta<br />

rische Zeit hinaus zu predigen wagt. Im Hochamt warten wir<br />

mit Ungeduld auf das Jte, missa est. Im Konsum heißt es<br />

bald: „I chome es anders mol", wenn über vier Personen<br />

warten, oder zu einem Kind: „Du chauscht scho no e chli<br />

warte, Mniteli, weißt, i mueß halt prässiere." Die Ungeduldige<br />

denkt gar nicht daran, daß zu Hause die Mutter dieses<br />

Maiteli schon lange ungeduldig wartet, bis ihr Kind endlich<br />

einmal heimkommt. Oder bringen wir ein Paar Schuhe zum<br />

Schuhmacher, so heißt es: „Chani öppe grad druf warte,<br />

oder chani sie wenigstens hott z'Obe cho hole!" Die Ungeduld<br />

sieht gar nicht, wie 13 Paare (Schuhe natürlich) geduldig am<br />

Boden stehen und auch warten.<br />

Nur mit Ungeduld warten wir. Dazu sind jedem Wartenden<br />

andere im Wege. Der Bauernsohn wartet, bis der alte<br />

Vater ihm endlich den Hof übergibt. Der Staatsangestellte<br />

wartet, bis endlich sein Vordermann stirbt und Platz macht.<br />

Die junge Frau wartet ungeduldig, bis die Schwiegermutter<br />

in den Himmel kommt. Und ist jemand gestorben, so fragen<br />

wir, bevor das Endzeichen geläutet ist, wer wohl der Nachfolger<br />

sei und ob wohl guterhaltene Leintücher von den Erben<br />

zu ersteigern wären. Ja, der Siebente und Dreißigste werden,<br />

wie unsinnig, schon am zwanzigsten Tage zusammengenommen,<br />

um möglichst bald mit den Erbsberhandluugen beginnen<br />

zu können.<br />

So ist die Ungeduld das Zeichen unserer Zeit. Wir sind<br />

nicht mehr innerlich freie Menschen. Die Zeit und die Ereignisse<br />

beherrschen uns, wir stehen nicht mehr über ihnen.<br />

Die Ruhe halten wir fast nicht mehr aus, nicht die Ruhe<br />

des Sonntags, noch die Ruhe des Feierabends, noch die<br />

Ruhe des Alters. Lärm, Betrieb, Hetze muß sein. Stille<br />

ist etwas Unheimliches. Wenigstens der Radio muß lärmen.<br />

Wagt es einer zu denken und zu betrachten, so gilt er bald<br />

als fauler Mensch. Vergleichen wir nun im Frühling unsere<br />

Unruhe mit der Ruhe in der Natur draußen. Welche Riesenarbeit<br />

leisten all die Pflanzen Tag für Tag. Und alles wächst<br />

so ruhig, so ohne jeden Lärm, so ohne Hetze. Denk einmal<br />

darüber nach, wenn, ja wenn du Zeit hast!<br />

(Anz. f. b. Michelsamt.)<br />

Z m Kabltel ReottalM der Gewerkschaften<br />

Als der frühere Redaktor der „Nation" und heutige Direktor<br />

des „Vorwärts", Hans Werner Hirsch — so heißt er nun<br />

wieder, nachdem ihm das Bundesgericht den angemaßten<br />

Namen Surava abgesprochen hat — auf eine Klage der<br />

„Nation" wegen Urkundenfälschung, Betrug und ungetreuer<br />

Geschäftsführung in Untersuchungshaft gesetzt wurde, ist der<br />

„Berner Tagwacht" das Geständnis entschlüpft, die Wochenzeitung<br />

„Nation" sei — „nicht zuletzt unter erheblichen Opfern<br />

aus Gewerkschaftsmitteln gegründet worden".<br />

Das wußte man zwar, aber die ausdrückliche Bestätigung<br />

von Leuten, die orientiert sein müssen, ist trotzdem äußerst<br />

wertvoll.<br />

Daß die Unterstützung der „Nation" seitens des sogenannten<br />

neutralen Gewerkschaftsbundes das Durchhalten dieses linksgerichteten<br />

Boulevardblattes ermöglichte, hat inzwischen der<br />

frühere „Nation"-Redaktor Hirsch bestätigt. In einem Zirkular<br />

vom 8. Januar 1945, das er nach seinem Ausscheiden aus<br />

der „Ration"-Redaktion zu seiner Rechtfertigung verschickte,<br />

findet sich die folgende Feststellung:<br />

„Ich habe die Redaktion der „Nation" im Herbst 194«<br />

übernommen, nachdem ich bereits seit dem Frühjahr des gleichen<br />

Jahres als Administrator gearbeitet hatte. Die Zeitung<br />

hatte damals eine Auflage von 8000 Exemplaren und kostete<br />

die Gewerkschaften alljährlich über 50 000 Franken."<br />

Schließlich nimmt Hirsch im „Vorwärts" v. 25. Mai <strong>1946</strong><br />

in einem „Briefe aus dem Gefängnis" das Thema wieder auf,<br />

und zwar in folgendem Dialog:<br />

Was ist die „Nation"?<br />

Eine Zeitung.<br />

Wem gehört sie?<br />

Einer Genossenschaft?<br />

Wer finanziert diese Genossenschaft?<br />

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund.<br />

Wieviel hat er ihr schon gegeben?<br />

Etwa eine halbe Million Franken!<br />

Man darf gespannt sein, welche Einblicke der Prozeß gegen<br />

Hirsch in die Querverbindungen der Linksgruppen noch vermittels.<br />

Die obigen Hinweise auf das Verhältnis des Gewerkschaftsbuudes<br />

zur „Nation" sind bis heute noch nicht bestritten<br />

worden — ein Beweis mehr für die eigenartige „politische<br />

Neutralität" des sogenannten neutralen Gewerkschaftsbundes.<br />

(„Neue Ordnung".)<br />

M O umdie roten GewerkschaflsMer<br />

Ein sozialistischer Ehrabschneider wird eingeklagt.<br />

Alt Nationalrat Ernst Flückiger (Solothurn) hat gegen<br />

den Sekretär des Gewerkschaftsbundes, G. Bernasconi, der<br />

Flückiger in der sozialistischen Oltener Zeitung „Das Volk"<br />

wegen eines Artikels, in dem die Bemerkung enthalten war,<br />

die Sozialdemokratische Partei würde vom Gewerkschastsbnno<br />

finanziell unterstützt, in gemeiner Weise angegriffen und einen<br />

„ganz gewöhnlichen Bluffer, gemeinen Verleumder und<br />

Ehrabschneider" bezeichnet hatte, Strafklage eingereicht.<br />

In einem offenen Brief an G. Bernasconi bemerkte Flükkiger<br />

zu dieser Angelegenheit: „Sie schreiben in Ihrem Artikel,<br />

der Gewerkschaftsbund sei unabhängig von jeder Partei<br />

und die Verwendung von Gewerkschaftsgeldern für irgendwelche<br />

Parteizwecke sei durch die Statuten des Gewerkschaftsbundes<br />

ausgeschlossen. Gut! Wenn dem nun so ist, wie<br />

kommt es, daß der Gewerkschaftsbund der „Nation" rund<br />

eine halbe Million Franken zuschanzte, daß der VPOD<br />

(Verband des Personals öffentlicher Dienste) der Sozialdemokratifchen<br />

Partei Baselstadt zur Finanzierung der Großratswählen<br />

20 000 Fr. gab? Und ist es nicht wahr, daß der Qv<br />

werkschaftsbund in eidgenössischen Ab timmungsfragen wiederholt<br />

schon gemeinsam mit der sozialdemokratischen Partei<br />

der Schweiz marschierte und diese Ubstlmmuugvkampfe fitt ön=<br />

liprpjt half? Ist es weiter nicht wahr, daß zu einem großen<br />

Teile die führenden Persönlichkeiten der sozialistischen %<br />

werkschaftsbewegung zugleich fuhrende Persönlichkeiten der<br />

Sozialistischen Partei sind? Alt Nationalrat Flückiger betrtovft<br />

merkt dazu Sstiu ergänzend, prnsinjpTib. wer da die Oeffentlichkert Öffentlichkeit glauben mochen<br />

wolle, daß der Gewerkschaftsbund mit der Sozialistische<br />

IN»<br />

Partei nichts gemeinsam habe, der müsse dies Leuten angeben,<br />

die — noch Hosen und Gilet aneinander tragen.<br />

Man darf auf das Urteil gespannt sein, das in dieser gründsätzlichen<br />

Angelegenheit gefällt wird.<br />

-nier.<br />

Zsl das I e m k r M r W<br />

der Armee<br />

Als kleiner Beitrag zur Diskussion um einen neuen „vffizierstypus"<br />

und zur Frage der Auslese und der allgemeine»<br />

Haltung der Offiziere mögen einige Hinweise auf das russ<br />

i s che Offizierssystem dienen, die wir einem interessanten<br />

offenbar von einem guten Kenner stammenden Artikel im'<br />

„Berner Tagblatt" entnehmen. Nicht zum Nachahmen, sondern<br />

zum Vergleich und Nachdenken darüber, welches System<br />

demokratischer ist, das schweizerische oder das russische.<br />

Die Offiziere der Roten Armee haben die der alten preußischen<br />

Armee übertrumpft. Bei der Aufnahme in die Kriegsschulen<br />

werden die Söhne von Offizieren bevorzugt — wegen<br />

der Tradition. Die Offiziere geben sehr viel auf ihr Aeußeres.<br />

Das prächtigste Eoisseurgeschäft iu Moskau ist immer<br />

voll von Offizieren, die sich die Augenbrauen zupfen, rasieren<br />

und das Gesicht massieren lassen, um zum Schluß noch<br />

mit Parfüm bespritzen zu lassen. Ihre Freizeit verbringen<br />

die Offiziere unter sich, im Tanzsalon oder Offiziersklubhaus.<br />

Im Jahre 1940 hat die Rote Armee ihre eigenen großen,<br />

modernen Theater in Moskau bekommen. Die Marschälle<br />

und die „Helden der Sowjetunion" haben hier ihre eigenen<br />

Fauteuils mit ihren Namen in Goldschrift auf den Lehnen.<br />

Seitdem die Offizierstitel wieder eingeführt wurden und die<br />

Achselklappen wieder im Gebrauch sind und Siegerorden die<br />

Marschälle zieren, haben die Offiziere wieder das Ansehen<br />

wie während der Zarenregierung bekommen. Die Disziplin<br />

ist in der russischen Armee viel strenger als zur Zarenzeit.<br />

Während der letzten Jahre ist die Grußpflicht wieder eingeführt<br />

worden. Mit dem Besitz verschiedener Orden erhalten<br />

die Inhaber 500 Rubel monatliche Pension. Die Marschälle<br />

und Generale der Roten Armee — es sind jetzt 1300 — bekommen<br />

ebenso große Gehälter wie die besten Künstler und<br />

Artisten, die bis zu 100 000 Rubel bekommen, außer verfchiedenen<br />

Gratifikationen für besondere Leistungen.<br />

Ist dieser überpreußische Kastengeist für uns etwa nachahmenswert?<br />

Vielleicht gibt uns der „Vorwärts" eine Antwort...<br />

14. VeretnSbanner (Vorzeichen). IS. Rote Fahne, Männerapostolat, Jgn. Männerbund, Arbeiterverein<br />

mit Banner, übrige Männer (Vorzeichen). 16. Neue Rote Fahne. Frauen der Behörten,<br />

Mütterverein, übrige Frauen (Kirche). — Die Prozession beginnt punkt halb 8 Uhr.<br />

Mit dem ersten Kanonenschuß setzt sie sich in Bewegung. Die einzelnen Gruppen sollen vor<br />

Beginn der Prozession aufgestellt sein, alle in Reihen zu vier. Lücken sollen vermieden<br />

werden. Nähert sich das Allerheiligste einem Altare, so wird durch einen Kanonenschuß<br />

das Zeichen gegeben, daß die Gruppen 1 bis und mit 7 stille stehen sollen. Die<br />

Gruppen 13 bis 16 stellen sich möglichst nahe an den Altären auf, damit alle die Sicht auf<br />

diese haben. Niemand trete aus der Reihe heraus, aber alle wenden sich dem betreffenden<br />

Altare zu! Beim Segen an den Altären werden drei Schüsse abgegeben. Nach dem<br />

dritten Schuß setzt sich die Prozession sofort wieder in Bewegung. Auf dem ganzen Weg<br />

soll gruppenweise gebetet werden. — Bei zweifelhafter Witterung beachte man: wird<br />

die Prozession dock) abgehalten, so werden um halb 7 Uhr drei Kanonenschüsse abgegeben. —<br />

Wenn die Prozession nicht abgehalten werden kann, finden die heiligen Messen um 5.15, 6.15,<br />

7.30 und 9 Uhr statt.<br />

Jungmaunschast. Donnerstag: 20.15 Uhr Versammlung der ältern Abteilung.<br />

Frauen- und Müttcrverein. Die Anmeldungen. für den Vereinsausflug nach Engelberg<br />

müssen bis 2 0. Juni im Besitze des Präses oder der Vorstandsmitglieder sein. Spätere<br />

Anmeldungen können nicht mehr berücksichtigt werden.<br />

Jungsrauenkongrcgation. Sonntag: 6.10 Uhr Prim und hl. Opfer. Nach der Christenlehre<br />

Kandidatinnen-Unterricht. 20.00 Uhr allgem. Versammlung in der Pfarrkirche.<br />

Dorskapelle. Donnerstag: 5.30 Uhr hl. Messe. Keine 7 Uhr-Messe.<br />

Fericnplätzchen. Für arme Arbeiterkinder aus dem Industriegebiet Balsthal und Umgebung<br />

werden für 3—4 Wochen Ferienplätzchen gesucht. Eine Familienfürsorgerin bringt die<br />

Kinder persönlich nach Sarnen. Es sind ausschließlich Kinder aus armen, kinderreichen Arbeiterfamilien,<br />

denen moralisch und finanziell geholfen werden muß. Anmeldungen an das<br />

Pfarramt.<br />

Kapuzinerkloster und Frauenkloster. Sonntag: Seminaropfer.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 Uhr hl. Messe. 13 Uhr Christenlehre. 19.30 Uhr Rosenkranz.<br />

Montag: Stiftmesse des Anton Müller, Weid.<br />

Donnerstag: Ordnung wie Sonntag.<br />

Freitag: Stiftmesse des Anton Burch-Dönni.<br />

Ramersberg. Dienstag: 7 Uhr Stiftmesse für Schwestern Kiser, Jsängli.<br />

Stalden. Sonntag: Hl. Opfer mit Predigt: 6, 7.30 und 8.45 Uhr. Opferaufnahme ans<br />

Priesterseminar. 18 Uhr Christenlehre. 18.30 Uhr Segensandacht zur heiligsten Dreifaltigkeit.<br />

Mittwoch: 19.30 Uhr Fronleichnamsandacht und Beichtgelegenheit.<br />

Donnerstag: Fronleichnam. 6 Uhr Frühmesse. 7.30 Uhr Jugendmesse. 8 Uhr Fronleichnamsprozession.<br />

Bei zweifelhafter Witterung wird 6.45 Uhr mit der großen Glocke geläutet,<br />

falls die Prozession stattsindet. 9 Uhr, ungefähr, Hochamt. 19.30 Uhr Fronleichnamsandacht.<br />

Samstag: Hausjahrzeit Familien Burch, Obstalden.<br />

In der Fronleichnamsoktav werktags täglich 7.30 Uhr Lobamt und 19.30 Uhr feierliche<br />

Segensandacht.<br />

Kägiswil. Samstag: Von 5 Uhr an Beichtgelegenheit.<br />

Sonntag: Dreifaltigkeitssonntag. Von 5 Uhr an Beichtgelegenheit. 6 Uhr Frühmesse<br />

mit Ansprache. 8.30 Uhr Hauptgottesdienst. Vorher Salzsegnung. 1 Uhr Christenlehre und<br />

kurze Andacht. 7.30 Uhr Gebetswache mit eierlichem Segen. — Am Sonntag wird der H. H.<br />

Pfarrer W. Lussi für seine arme Diasporapfarrei Mettmenstetten Predigt und Kollekte halten.<br />

Wir wollen seine Pfarrei durch eine hochherzige Gabe unterstützen und Gott wird es uns<br />

reichlich lohnen.<br />

Montag: Neuere Stiftmesse.<br />

Mittwoch. Vorabend vom hl. Fronleichnamsfest. Von 5 Uhr an Beichtgelegenheit<br />

(Kapuzineraushilfe).<br />

Donnerstag: Fronleichnamsfest. Von halb 5 Uhr an Beichtgelegenheit. 6 Uhr Frühmesse.<br />

Halb 9 Uhr Feierliche Fronleichnamsprozession, anschließend Smgmesse. Mit dem ersten<br />

Schuß um halb 9 Uhr beginnt die Prozession. Halb 8 Uhr Andacht zum allerheiligsten Altarssakrament<br />

und feierlicher Segen. — In beiden Gottesdiensten wird das Opfer für die Seelsorgsaushilfe<br />

aufgenommen.<br />

Während der Fronleichnamsoktav wird abends um halb 8 Uhr feierliche Segensandacht<br />

gehalten.<br />

Pfarrei Kerns.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen: 6, 7.15, 8 und 10 Uhr. Gedächtnis der Aelpler für<br />

Jungling Othmar Kretz. Opfer für das Priesterseminar. Iungsrauen-Uongregation. 13.30 Uhr<br />

Versammlung im hintern Schulhaus mit Vortrag von H. H. Pfarrer Eugen Meier: „Ein<br />

Mädchen rettet ein Land und Volk". Paramentenausstellung im hintern Schulhaus vom Morgengottesdienst<br />

bis 20 Uhr. Nachmittags halb 1 Uhr Christenlehre und Andacht. Abends<br />

halb 8 Uhr, bei gunstiger Witterung, Abendfeier in der Lourdesgrolte, sonst Gebctswache.<br />

ru F°Ll n0 : Jahrestag für Peter Röthlin-Schwander. Hobiel. Wochenaed. Stistmesse für<br />

Gustav Affentranger und seine Ehefrau Elsa Froelicher, Hoheneich.<br />

Dienstag: Stiftmesse in St. Anton für Ungenannt. 7 Uhr.<br />

M i t t w och : 19.30 Uhr Rosenkranz und Segen und so während der qanzen Fronleichnamsoktav.<br />

(Sonntag ausgenommen.)<br />

i l t,)nIe l j ([ » mm W' Heilige Messen wie am Sonntag. Nachmittags<br />

1 Uhr Sakramentsandacht und Segen.<br />

fÜr<br />

Johani/Michel'<br />

Jüngling Alois Britschgi. Kleewigen. Gest. Jahrzeit des<br />

Samstag: Gest. Jahrzeit für Jungfrau Josesa Durrer, Grabbeterin.<br />

kran?an?a? S°"^ag: Von abends 5.30 Uhr an Beichtgelegenheit. 8 Uhr Rosm-<br />

„tf"" 1 Q i = Seelensonntag. 5.30 und 6.30 Uhr sind Frühmessen, v.20 Uhr Salzsegnung.<br />

Montag: 7.30 Uhr Jahrestag für Frau Marie Bösch.<br />

Mittwoch: Abends 8 Uhr feierliche Segensandacht.<br />

,.ns®fc»- n "» a Fronleichnamsfest. 7.30 Uhr Frühmesse. 9.20 Uhr Gottesdienst<br />

Segensandacht'^ ^'"^uug gewohnte Prozession mit dem Allerheiligsten. I Uhr feierliche<br />

1 . 4 ' . « ' Ä S m Ä Ä " " b '-30 «»d 20 llh- «-->»<br />

Klosterkirche. Sonntag und Fronleichnamsfest 7.30 und lg Uhr Gottesdienst.<br />

Riklausen. Sonntag: 5.30 Uhr bis 6.30 Uhr Beicbtaeleaenbeit 810 Ubr Gottes-<br />

. Jt* ® eu * e toir & das vom hockwst. Bischof sehr empfohlene ^pser für das Priestersemtnar<br />

451 1 1<br />

IN Chur aufgenommen. 13 Uhr Kinder- und Cbristenlebre Äi>,<br />

a0ti21l X *ll S: Ä X ? nklä > nam - Der Gottesdienst ist'wie au Sonntagen. — Von M'tt-<br />

) j und durch die ganze Oktav ist morgens und abends um 19.30 ^lhr Segensandacht<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

wei^^bekn^Kin^or^ttos^>»nl^'i^nk.^^r?-r^^<br />

dessen. Mütlervereinskommunion. Sch'<br />

ried" J ' 0 n ' 11 ® ' dreißigster für Frau Wwe. Franziska Anderhalden-Jakober, Turmmatt, Elti^<br />

D i e n s t a<br />

Mit! m «a J? ' Stiftjahrzeitamt für Fam. Oberrichter Jos. von Flüe '<br />

sion fmö?liM in 5^-.^°"/!'^"°'"' Hl- Messen: 6, 7.15 Uhr. 8 Uhr SakramentsproM<br />

banm<br />

Hochamt. 19.30 Uhr^a^amentsmwacht init^Segen.<br />

tei,n^mcn) - 9 ^<br />

stenfeSültinm" k? 9 S1jJ eeI " , f 0 " n ' a 9- Kommunion der verschiedenen Stände und der Chnsterieminn^<br />

f cffcn . 4 ' 6 - 7 und 8.45 Uhr. Salzsegnung. Alle Opfer an unser P"°'<br />

für d?n Dritten^rden. Segnen! empfohlen! 19.30 Uhr Christenlehre mit Versammlung<br />

Freitag. Stiftiahrzeit (Lobamt) für Ratsherr Alois Schaun.<br />

Uh- Sa"-«'-'


Aufruf<br />

a n das Schweizervolk!<br />

Die Zahl unserer Mitmenschen, die sich in die Schweiz<br />

sr'rfitetcit weil sie sich in ihrer früheren Heimat an Leib und<br />

! ben bedroht fühlten und aus verschiedenen Gründen nicht<br />

*u- in ihr Vaterland zurückkehren können, ist groß. Sie<br />

'"-Nen sich irgendwo in der Welt eine neue Heimat suchen.<br />

111 Me Schweizerische Zentralstelle für Flüchtlingshilfe beübt<br />

sich, Jugendlichen, Kranken und Greisen eine dauernde<br />

Aufnahme in'der Schweiz zu ermöglichen. Andern sucht sie<br />

durch berufliche Schulung und Weiterbildung den Aufbau ei-<br />

»r neuen Existenz irgendwo im Ausland zu erleichtern.<br />

" Die Mittel der Zentralstelle für Flüchtlingshilfe sind erschöpft.<br />

Die Beschaffung neuer Mittel ist dringend erforderlich<br />

Vergessen wir nicht, daß wir es einem gütigen Geschicke<br />

verdanken, wenn wir selber von einem ähnlichen schweren<br />

Schicksalsschlag verschont geblieben sind. Helfen wir deshalb<br />

freudigen Herzens mit, das Los unserer bedauernswerten<br />

Mitmenschen zu erleichtern.<br />

Die segensreiche Tätigkeit der Schweizerischen Zentralstelle<br />

für Flüchtlingshilfe verdient die volle Unterstützung<br />

be


T r i u m p h der Bekenntnisschule<br />

Wie der „Tablet" mitteilt, gestaltete sich die Befragung<br />

der Eltern und Vormünder in der britischen Zone über den<br />

von ihnen gewünschten Schultypus zu einem unbestreitbaren<br />

Triumph der Bekenntnisschule. Die britische Militärregierung<br />

wollte durch diese Abstimmung darüber entscheiden lassen,<br />

welcher Schultypus eingeführt werden sollte: Die vom<br />

Reichskonkordat gewährleistete und von den westlichen Alliierten<br />

anerkannte Bekenntnisschule oder die neutrale Staatsschule,<br />

mit deren Einführung in der britischen und amerikanischen<br />

Zone gegen den Willen der Eltern bereits begonnen<br />

worden war. Nur die Eltern, die für die Bekenntnisschule<br />

sind, mußten am Urnengang teilnehmen. Ueber denselben liegen<br />

nun wichtige Teilergebnisse vor:<br />

In Köln, wo die britische Militärregierung bekanntlich<br />

einen Sozialisten zum Oberbürgermeister ernannt hat, waren<br />

46 899 Eltern stimmberechtigt; von diesen stimmten<br />

32 583 für eine katholische und 3610 für eine protestantische<br />

Schule, was also 76,4 Prozent aller Eltern zugunsten der<br />

konfessionellen Schule ergibt. Von 28 000 stimmberechtigten<br />

Eltern in Düsseldorf sprachen sich 19 851 für die Bekenntnisschule<br />

aus. Im Kreis Dinslaken stimmten 84 Prozent der<br />

katholischen und 68 Prozent der protestantischen Eltern für<br />

die Bekenntnisschule. Selbst in Solingen, das bereits vor<br />

1933 eine Linksmehrheit besaß, werden nach dem Wahlergebnis.<br />

von 11 000 Schulkindern nunmehr 2201 in die katholische<br />

und 1460 in die protestantische Schule geschickt werden.<br />

Vom Biichertisch<br />

Begnadetes Alter. Von Dr. Josef S ch e n b e r. Rex-<br />

Verlag, Luzern. — Mit wunderbarer Einfühlungskraft verfolgt<br />

der gelehrte Verfasser die Altersentwicklung im menschlichen<br />

Leben, das allmähliche Welken und Abnehmen der Leiblichkeit,<br />

während die Seele wächst, er spricht vom Sinn und<br />

Segen des Greisenalters. Das besinnliche Buch wünschen wir<br />

in den Händen aller älteren Leute: sie werden großen Trost<br />

und manche gnadenvolle Anregung darin finden. Aber auch<br />

den Jüngeren hat es vieles zu sagen.<br />

Heinrich Pestalozzi. Von Lorenz Rogger. Rex-Verlag,<br />

Luzern. — Pestalozzi ist keine Persönlichkeit mit eindeutiger<br />

Geistesrichtung. Lorenz Rogger umschreibt in gründsätzlicher,<br />

klarer und auch für Andersdenkende sympathischer<br />

Weise den katholischen Stadpunkt zu Pestalozzi und zur Feier<br />

seines 200. Geburtstages. Alle, die sich mit den Fragen der<br />

Erziehung und Jugendführung befassen, werden gerne zu<br />

dieser Schrift greifen. Sie gehört zum Besten und Klarsten,<br />

was über Pestalozzi in so knapper Form geschrieben wurde.<br />

Radio —<br />

Beromünster<br />

Sonntag, 16. Juni.<br />

9.00 Christkatholische Predigt. 9.30 Geistliche Musik. 9.45<br />

Katholische Predigt. 10.15 Volkskonzert. 11.35 Lieder. 12.40<br />

Internationale Marschmusik. 14.15 D'Notbrämse. Plauderei.<br />

14.30 Kapelle Walter Wild. 15.30 Gäste Zürichs. 16.00 Je<br />

nachdem. 16.30 „Ein Leben für andere." Hörszenen. 17.30<br />

Sonate für Cello und Klavier. 18.00 Chronik des rätoromanischen<br />

Kulturlebens. 18.30 Werke von P. I. Tschaikowsky.<br />

19.55 Bar-Musik. 20.10 „Hotel Alpenblick", heitere Monatschronik.<br />

21.00 Serenata von Händel. 22.10 Vielleicht ein<br />

Wort ...<br />

Montag, 17. Juni.<br />

11.30 Werke und Musiker des 18. Jahrhunderts. Plaudem.<br />

12.40 Studio-Orchester. 17.00 Orchestre de la Suisse<br />

romande. 18.15 Die Stimme der Arbeit. 19.00 Fyrobe. 19.55<br />

Wunschkonzert. 21.15 Basler Männerchor. 21.45 Wochenrückblick.<br />

22.10 Serenade. 22.30 Kinder- und Blumenlieder.<br />

Dienstag, 18. Juni.<br />

10.15 Schulfunk. 11.30 Radio-Orchester. 12.40 Aus mobernen<br />

Tonfilmen. 17.00 Romantische Musik. 18.00 Jugendstunde.<br />

18.20 Unterhaltungskonzert. 18.50 Schweizer Wirtschaftchronik.<br />

19.00 Flötenmusik. 20.15 Benjamino Gigli singt<br />

in „La Boheme". 21.00 Sinfoniekonzert. 22.30 Tanzmusik.<br />

Mittwoch, lg. Juni.<br />

11.30 Travaillons en musique. 11.45 Genf spricht zu<br />

Ihnen. 12.40 Volkstümliches Mittagskonzert. 17.00 Jnstrumentalensemble<br />

von Radio Bern. 18.30 Die schöne Magelone.<br />

19.05 Unterhaltungskonzert. 20.05 Ländler und Jodel. 20.30<br />

Erbschaft. Berndeutsches Zeitstück. 21.30 Lieder. 22.10 Kapelle<br />

Tibor Kasics. 22.30 Berner Maisänger.<br />

ß h a l e l o d e r F e r l e n w o h n u n g<br />

in etwas erhöhter Lage, in der Gegend des Sarner Sees,<br />

langfristig zu mieten gesucht. Evtl. Kauf des Objektes oder<br />

eines Bauplatzes.<br />

Schriftliche Offerten erbeten unter Chiffre 374 an die Expedition<br />

d. Bl.<br />

Was ist Kapital?<br />

Unter Kapital verstehen wir Geld und Sachwerte (Gebäude,<br />

Land, Acker, Maschinen, Instrumente usw.), die<br />

im Besitze von einzelnen Personen oder Gesellschaften<br />

sind, um damit einen Betrieb (Bauerngut, Fabrik, Handelsgeschäst<br />

usw.) zu ermöglichen oder zu führen.<br />

Was ist Arbeit?<br />

Unter Arbeit verstehen wir die persönlichen, geistigen<br />

und körperlichen Leistungen, die der Mensch im Dienste<br />

des eigenen oder fremden Unternehmens beiträgt.<br />

Gesucht auf 20. Juli tüchtiger<br />

Melker<br />

zu 15 Kühen nebst Jungvieh,<br />

und ein SA16914Lz 367<br />

Landarbeiter<br />

Carl Haas, Salzfaß,<br />

Seeburg (Luzern).<br />

Gesucht kräftiger, ehrlicher<br />

Bursche als 372<br />

A u s l ä u f e r<br />

Guter Lohn nebst Kost urid<br />

Logis. Familiäre Behandlung.<br />

Eintritt sofort, spätestens 1.<br />

Juli.<br />

M. Humbel, Bäckerei-<br />

Konditorei, Obcr-Rohrdorf<br />

Tel. 3 31 09. (Aargau).<br />

Tochter<br />

gesucht, für allgemeine Büroarbeiten,<br />

in Fabrik und Handelshaus<br />

der Zentralschweiz.<br />

Kost und Logis beim Arbeitgeber.<br />

SA20111A 368<br />

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JR an Publicitas Luzern.<br />

Gesucht für sofort tüchtige,<br />

selbständige 375<br />

Tochter<br />

für Küche und Haushaltung,<br />

Rechter Lohn und gute Be-<br />

Handlung.<br />

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Frau Roos-Habermacher,<br />

Modes, Sursce.<br />

Telephon 5 70 63.<br />

Gesucht auf 1. Juli aufrichtige,<br />

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in gepflegtes Einfamilienhaus,<br />

neben Kinderschwester.<br />

Geregelte Freizeit, bezahlte<br />

Ferien. Lohn Fr. 120.—.<br />

Dauerstelle.<br />

Frau Irene Ackermann-<br />

Krummenacher, Sonnhalde,<br />

Entlebuch. Tel. 6 57 50.<br />

Gesucht für 2—3 Monate arbeitsames,<br />

kinderliebendes<br />

M d c h e n<br />

für Ferienheim Käsernalp.<br />

Kochen nicht erforderlich. —<br />

Rechter Lohn und gute Verpflegung.<br />

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Fam. Frnnz, Bergli, Sarnen.<br />

Gesucht in Sarnen oder näheren<br />

Umgebung vom 15. bis<br />

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Diibendors/Ziirich.<br />

Zu vermieten im Dorf Kerns<br />

sehr schöne 371<br />

CO<br />


*<br />

satnen / Mittwoch, den 19. Juni <strong>1946</strong> / ^ ?«. Jahrgang — Nr. 48<br />

W O n e r M U r e m ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

^usertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Abonnements preis: Durch die Post zugestellt, jährlich „ t, . , £m.,, , . _ ,, Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

«r 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt Erscheint Mittwoch und Samstag. — Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

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D i e z w e i t e S<br />

J Die zweite Woche der Junisession — Dienstag bis<br />

Freitag der Pfingstwoche — war kurz und brachte Abwechslung.<br />

Im Rationalrat<br />

begann sie mit der Behandlung der Staatsrechnung<br />

1945. Grundsätzliche Gegnerschaft trat nicht hervor; was will<br />

man nachträglich an den Zahlen ändern? Dagegen bietet sich<br />

ßei der Staatsrechnung die Gelegenheit, seine Kritik an den<br />

Mann zu bringen. Ein Beispiel hiesür: Duttweiler verlangt<br />

die baldige Aufhebung der Sektion für Kraft und Wärme<br />

(deren Chef — Grimm — auf dem nationalrätlichen Präsidentenstuhl<br />

sitzt). Der Berner Sozialist Weber widersetzt<br />

sich; die Kriegswirtschaft dürfe nicht zu früh abgebaut werden.<br />

In der Antwort weist Bundesrat Stampfli darauf hin,<br />

daß die Weltproduktion an Kohle gegenwärtig zurückgeht<br />

imd unsere Zufuhren sich verschlechtert haben. Befriedigend<br />

sind die Zufuhren aus Belgien und Holland und verheißungsvoll<br />

jene aus Polen, schlechter jene aus dem Ruhrgebiet.<br />

Bei unseren Industrien besteht die Tendenz, die Inlandkohle<br />

sitzen zu lassen. Die Bewirtschaftung des Kohlen-<br />

Verbrauchs kann noch nicht aufgehoben werden. — Dem<br />

Voranschlag der Alkoholverwaltung pro <strong>1946</strong>/47,<br />

schließend mit einer Mehreinnahme von rund 16 Millionen<br />

Franken, wird zugestimmt. Der Schwyzer Vertreter Schuler<br />

bringt einige kritische Worte zur starken Belastung gebrannter<br />

Wasser an. Der Mittwoch bringt dem Rat eine Reihe<br />

von Postulaten, Motionen usw. E s ch e r (kath.-konf., Wallis)<br />

begründet ein im Dezember 1945 eingereichtes Postulat über<br />

die Unterstützung der V i e h w i r t s ch a f t (durch Förderung<br />

der Viehzucht in Berggegenden, Sicherung des Absatzes und<br />

der Preise, Maßnahmen zur Hebung der Leistungsfähigkeit).<br />

In der Beantwortung weist Bundesrat Stampfli — der<br />

als Volkswirtschaftsminister auf allen Gebieten beschlagen<br />

sein muß — auf die bisherigen Leistungen zur Förderung<br />

der Viehzucht hin. Er nimmt das Postulat unverbindlich zur<br />

Prüfung entgegen; man dürfe aber nicht alles dem Bund<br />

überlassen, sondern es sei auch Sache der Kantone und der<br />

Bergbauern selbst, hier das Ihre zu tun. Die Motion des<br />

Berner Bauernvertreters G f e l l e r betreffend Beveitstellung<br />

eines Überbrückungskredites für den Uebergang vom<br />

außerordentlichen zum ordentlichen Meliorations-<br />

Programm wurde entgegen der ablehnenden Haltung des<br />

Bundesrates mit 79 gegen 9 Stimmen gutgeheißen. In der<br />

Donnerstagsitzung, nach der Vereinigten Bundesversammlung,<br />

wurde die Vorlage über den Bau des interkontinentalen<br />

Flughafens Zürich-Kloten wider Erwarten mit 99<br />

Stimmen ohne Gegenstimme, aber bei vielen Enthaltungen,<br />

genehmigt. Ueber eine Zuwendung von 6 Millionen Fr.<br />

aus dem Zentralen Ausgleichsfonds an die Nationalspende<br />

erstattete als deutschsprachiger Referent Dr. O d e r m a t t<br />

(Obwalden) Bericht. Die Sache wird nicht bestritten.<br />

Am Mittwochnachmittag hatte der Nationalrat zum erstenmal<br />

die neu in sein Geschäftsreglement eingeführte<br />

»Fragestunde", die allerdings in ihrem Verlauf recht<br />

wenig befriedigte. Die Ratsherren hatten ihre Fragen vorher<br />

schriftlich einzureichen, in der Fragestunde wurde der Inhalt<br />

der gestellten Frage kurz resümiert, und der betreffende bundesrätliche<br />

Departementsvorsteher gab mündlich die mehr<br />

oder weniger befriedigende Antwort, ohne daß der Fragesteller<br />

replizieren oder sich befriedigt erklären konnte. Zuerst<br />

mußten die Bundesräte von Steiger, Nobs und Celio antreten.<br />

Als man Bundesrat Stampfli hätte haben sollen, war<br />

er just nicht da; Ratspräsident Grimm wollte darauf mit den<br />

ordentlichen Traktanden weiterfahren. In diesem Augenblick<br />

kam der gesuchte Bundesrat in den Saal herein und konnte<br />

die an ihn gestellte Frage beantworten. In einer halben<br />

Stunde war das ganze Antwortspiel vorbei. Fünf Bundesräte<br />

hatten ihren Arbeitstisch je für fünf Minuten verlassen<br />

müssen, um auf acht Fragen zu antworten, die die Fragesteller<br />

ebensogut dem betreffenden Herrn Bundesrat in anderer<br />

Form, öffentlich oder privat, hätten vorlegen können.<br />

Der Erfolg wäre größer und das Drum und Dran bescheidener<br />

gewesen.<br />

Der Ständerat<br />

bewältigte in rascher Folge die einzelnen Abschnitte des G e -<br />

schäftsberichtes pro 1945. Auch hier geht es ohne<br />

sensationelle Zwischenspiele ab. Der Sozialist Killer (Aargau)<br />

verwendet sich für die Einstellung von Frauen in den<br />

diplomatischen Dienst. Beim Abschnitt Bundesanwaltschaft<br />

wünscht Zust (kat.-kons., Luzern) als Kommissionsberichterstatter<br />

ein weniger zurückhaltendes Vorgehen der Bundesbehörden<br />

gegenüber der revolutionären Partei der Arbeit.<br />

Nebst dem Geschäftsbericht wird auch der 15. Vollmach -<br />

t e n b e r i cht des Bundesrates ohne Widerspruch genehmigt.<br />

Einzig beim neuen Bundesratsbeschluß betreffend Maßnahmen<br />

gegen die Wohnungsnot kritisiert der freisinnige Solothurner<br />

Stadtammann Häfelin die eingetretene Lockerung.<br />

Die Vereinigte Bundesversammlung<br />

hatte ani Donnerstag ein Mitglied und zwei Ersatzmänner<br />

des Bundesgerichtes zu wählen. Der in der Märzsession<br />

auf Vorschlag der radikal-demokratischen Fraktion<br />

neugewählte Bundesrichter Prof. Hug (Zürich) hatte mehrere<br />

Wochen nach ersolgter Wahl seine Ablehnung bekanntgegeben.<br />

Das sonderbare Vorgehen hatte zur Folge, daß die<br />

Freisinnigen ihren Anspruch auf diesen Sitz nicht mehr ausrechterhalten<br />

konnten und Stimmfreigabe proklamierten.<br />

Nun wurde von den Liberal-Demokraten Bundesgerichtsschreiber<br />

Dr. Geering, von den Sozialisten Nationalrat Kurt<br />

Düby und vom Landesring der Unabhängigen Oberrichter<br />

Dr. Albrecht (Zürich) portiert. Die katholisch-konservative<br />

Fraktion war in ihrer Meinung sehr geteilt und erklärte<br />

ebenfalls Stimmfreigabe. Von der Vereinigten Bundesversammlung<br />

wurde schon im ersten Wahlgang gemäß sozialistischem<br />

Vorschlag Nationalrat Düby mit 112 Stimmen ins<br />

Bundesgericht gewählt. Dr. Geering erhielt 83 und Oberrichter<br />

Albrecht 8 Stimmen. Als Ersatzrichter beliebten mehrheitlich<br />

Regierungsrat Dr. Obrecht (Solothurn) und Oberrichter<br />

Dr. Baur (Zürich). Die 110 Begnadigungsgesuche wurden<br />

nach den Anträgen des Bundesrates und der Kommission entschieden.<br />

Letztere hatte in einigen Fällen weitgehende Milderungen<br />

vorgeschlagen, womit sich der Bundesrat nachträglich<br />

einverstanden erklärte.<br />

Der leider stark verregnete Donnerstagnachmittag brachte<br />

die üblichen Fraktionsausflüge. Die katholisch-konservative<br />

Fraktion fand sich zum Mittagessen in Riggisberg ein.<br />

Zu ihr gesellten sich mehrere Gäste und alte Freunde, vor<br />

allem die beiden katholischen Bundesräte Etter und Celio.<br />

Herr Bundesrat Etter verstand es wie immer, in einem begeisternden<br />

Appell an die Verantwortung der Fraktion zu<br />

erinnern, ein Turm christlicher Geisteshaltung und bürgerlicher<br />

Staatsaufsassung zu sein, das benediktinische „Ora et<br />

labora" in -die Tat umzusetzen. Der Ausflug bot die Gelegenheit,<br />

die Ueberreste des mit der Reformation eingegangenen<br />

Cluniazenserpriorates Rüeggisberg zu besichtigen.<br />

Die Junisession wurde am Freitag abgebrochen. Die<br />

Arbeit soll am 24. Juni wieder für eine Woche aufgenommen<br />

werden. Zwischenhinein tagen die Kommissionen zur Be-<br />

Handlung der bundesrätlichen Botschaft betreffend die Genehmigung<br />

des in Washington am 25. Mai <strong>1946</strong> abgeschlossenen<br />

Finanzabkommens, das der Bundesversammlung zur<br />

Ratifikation unterbreitet wird.<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates vom 15.<br />

Juni <strong>1946</strong>. Auf Grund bestandener Prüfung wird folgenden<br />

Bewerbern das Bergführerpatent erteilt:<br />

Stehrenberger Josef, 1910, Dachdecker; Stehrenberger Jakob,<br />

1911, Dachdecker: Gander Paul, 1914, Hauswart, Grüßboden;<br />

Luster Karl, 1915, Schreiner; Lehmann Edy, 1917,<br />

Bäcker; Feierabend Karl, 1919, Bauarbeiter, alle in Engelberg.<br />

Den schweizerischen Frauenverbänden wird die Durchführung<br />

einer Sammlung von Naturalien, Geld und Lebensmittein<br />

zugunsten hungernder Kinder und Mütter bewilligt.<br />

An Stelle des verstorbenen Kantonsrat Dr. Caspar Diet-<br />

Helm wird als Mitglied der kantonalen Rekurskommission für<br />

die Wehrsteuer- und Wehropferveranlagung der bisherige<br />

Ersatzmann Roman Eberli, Gemeindeschreiber, Giswil, und<br />

als neuer Ersatzmann Kantonsrat Leo von Wyl, Kägiswil,<br />

gewählt.<br />

In die kantonale Oberexpertenkommission für die Anpafsung<br />

der Viehbestände an die betriebseigene Futterbasis<br />

wird an Stelle des verstorbenen Gerold Wallimann, Oberrichter,<br />

Alpnach, Kantonsrat Walter Wirz, Schatzli, Sarnen,<br />

gewählt.<br />

Vom Bericht und Abrechnung des kantonalen Fürsorgeamtes<br />

über die eidgenössische Alters- und Hinterlassenenfürsorge<br />

1945 wird Kenntnis genommen. Diese Fürsorgeaktion<br />

ist nun durch die Altersversicherung ersetzt worden.<br />

DER UNHEIMLICHE UNBEKANNTE<br />

Roman von Emil Hering. 16<br />

Da ... hatte sein Ohr richtig gehört?<br />

Er kniete am Rande nieder tind beugte sich vor. Lauschte<br />

angestrengt. — Dann erhob er sich hastig, sprang zurück.<br />

„Er kommt!", flüsterte er Fritz zu.<br />

Sie verteilten sich links und rechts des Felsenweges, der<br />

gegen die Steinwüste führte.<br />

Der Mann, der lange erwartete, kam. Das heißt: zuerst<br />

sahen die beiden nur einen Schatten, der aus dem Dunkel auftauchte<br />

und dann dort, wo Emil vor wenigen Augenblicken<br />

noch gekniet war, eine Weile stillestand. Unbeweglich. Dann<br />

kam er näher.<br />

Zum Sprunge bereit, sah ihn Fritz auf sich zukommen.<br />

Äetzt ... er war nur mehr zwei Schritte von ihm entfernt,<br />

erhob er sich plötzlich aus seiner knienden Stellung und schrie<br />

^m Unbekannten zu: „Halt!"<br />

Im gleichen Augenblicke kam auch Emil, der weiter vorne<br />

ln Position stand, herangesaust.<br />

Der Mann, vom plötzlichen, unerwarteten Anruf aufgeschreckt,<br />

machte unwillkürlich einen Schritt nach rückwärts.<br />

„Verflucht!", hörten ihn die beiden zischen.<br />

Obwohl es dunkel war, sah Fritz sein Gesicht. Es war<br />

*>art gemeißelt und obwohl jung, schon von Furchen vielfacher<br />

Erlebnisse gezeichnet. Ihm blitzte der Teufel aus den Augen.<br />

Seine kleine, kraftvolle Gestalt war wie sein Gesicht, gleich-<br />

Nläßig, aber wild, und auch in ihrsteckte der Teufel.<br />

„Laßt mich in Ruhe!", schrie er jetzt und jagte, wie von<br />

einer Feder geschnellt, davon.<br />

Geistesgegenwärtig setzte ihm Fritz nach und es gelang<br />

ihm noch, seinen Rucksack zu fassen.<br />

„Halt!", schrie er hinter ihm her.<br />

Der schwere Rucksack fiel zu Boden. Der Mann jagte ohne<br />

ihn davon. — Fritz fiel über den Rucksack.<br />

Entwischt!<br />

Fritz hätte sich ohrfeigen können! So wütend war er im<br />

Augenblick. Er durfte es in dieser steinernen Wüste nicht<br />

wagen, bei dieser Dunkelheit dem andern nachzujagen, der<br />

offenbar Weg und Weglein kannte, während er nicht wußte,<br />

wo er sich befand.<br />

Emil kam dazu.<br />

„Er ist uns entwischt!", knurrte Fritz und nahm den Rucksack<br />

an sich. Schweigend legten sie die nur kurze Strecke<br />

zurück.<br />

„Der Mann muß kein sauberes Gewissen haben, daß er<br />

vor uns flieht. Ein gewöhnlicher Bergwanderer flieht doch<br />

nicht vor zwei andern Bergwanderern, oder?"<br />

„ ... Wir haben wenigstens seinen Rucksack!", tröstete sich<br />

Fritz. „Der Mann wird ihn sicher vermissen und vielleicht<br />

umkehren, um ihn zu holen. Sonderbar ..<br />

„Dann können wir ja immer noch Bekanntschaft mit ihm<br />

schließen...! Wie sieht er denn aus? Du standst ja unmittelbar<br />

vor ihm."<br />

„Der Mann gefällt mir nicht. Seine Züge — soweit ich<br />

in der Dunkelheit unterscheiden konnte — hatten einen kühnen<br />

Schnitt, aber darin lag viel Verschlagenheit. Das Gesicht war<br />

Bekämpfung der Kraut- und Knollensäule der Kartoffeln.<br />

Durch die Kraut- und Knollenfäule gehen besonders in naßen<br />

Jahren große Mengen Kartoffeln zugrunde. Das von der<br />

Krankheit befallene Blattwerk stirbt vorzeitig und oft innerhalb<br />

weniger Tage ab. Dadurch wird auch der Knollenertrag<br />

kleiner. Bei Regenwetter wird der Krautfäulepilz von<br />

den Blättern abgewaschen, gelangt in den Boden und steckt<br />

dort auch die Knollen an. Befallene Knollen gehen schon im<br />

Boden in Fäulnis über oder verfaulen nachher im Keller.<br />

Die Krankheit kann durch Bespritzen mit Kupfermitteln<br />

bekämpft werden. Die Bekämpfung kann erfolgen mit 0.5prozentigem<br />

Kupferorxydul, 1—l^prozentigem Kupferoxydchlorid<br />

(Virikupfer) oder 1 2prozentiger Bordobrühe (Kukabartlos,<br />

schwere Brauen liefen über die Stirne, darunter<br />

glühten böse Augen. Der Blick war scharf und frech, klug und<br />

finster zugleich. Als er so einen Augenblick unschlüssig vor<br />

mir stand, leuchtete sein Auge wie in plötzlicher Wildheit auf<br />

und dann sank sein Feuer nach innen und er schien aus dem<br />

Innersten der Augenhöhlen wie das Raubtier aus dem Bau<br />

zu lauern. Dann aber rannte er wild davon."<br />

Emil betastete den schweren Rucksack.<br />

„Was mag er alles enthalten?"<br />

„Sobald es Tag wird, .werden wir es erfahren!"<br />

Der Tag in den Bergen kommt früher als in den Tälern.<br />

Sie untersuchten den Rucksack. Er enthielt einige Büchsen<br />

Fleisch- und Suppenkonserven, Kaffeepulver, Zucker, Hartbrot,<br />

Schokolade, Tabak und Zigaretten, Feuerzeug, Verbandstoff,<br />

eine Flasche Kirschwasser, kondensierte Milch ... Proviant<br />

also für viele Tage.<br />

„Wo bezieht er diese Waren? ... Woher hat er so viele<br />

Rationierungsmarken? ... Ich wette, das ist „schwarzes<br />

Zeug", meinte Emil.<br />

„Es muß sich da offenbar um einen Menschen handeln,<br />

der unerkannt sein will, der sich versteckt, der sich vor Menschen<br />

fürchtet, weil er irgendeine Bosheit begangen hat!"<br />

„Und diese Sachen", Fritz deutet auf den Rucksack, „wird<br />

er unbedingt nötig haben und er wird sich in den Besitz derselben<br />

zu setzen versuchen. Sollen wir ihn hier erwarten?"<br />

„Da könnten wir vielleicht noch lange warten, Emil. Er<br />

hat offenbar mehr Zeit als wir und vielleicht ist ihm die<br />

Gegend, da wir ihn getroffen haben, nicht mehr sicher genug,<br />

und er verzieht sich anderswohin."


W i e v i e l e r h a l t e n u n s e r e A l t e n ?<br />

Ein großes Werk wie die eidg. Alters- und Hinterbliebenenversicherung<br />

kann nicht auf einmal in vollem Umfange<br />

in Wirksamkeit treten. Das Versicherungsprinzip setzt ein stufenweises<br />

Vorgehen voraus, haben doch die im Zeitpunkt der<br />

Inkraftsetzung Rentenberechtigten überhaupt keine Prämien<br />

bezahlt und rücken ihnen Jahrgänge nach, die das Recht auf<br />

Rentenbezug erwerben, obschon sie bloß einige wenige Jahre<br />

Beiträge geleistet haben. Der bundesrätliche Entwurf zu einem<br />

Altersversicherungsgesetz sieht denn auch je nach der<br />

Dauer der Beitragsleiftung verschiedene Rentenarten<br />

vor: Bedarfsrenten, Teilrenten, Vollrenten. Die Unterschiede<br />

zwischen diesen verschiedenen Rentenarten finden sich<br />

im folgenden erläutert, wobei zu Vergleichszwecken noch die<br />

Renten der gegenwärtig in Kraft stehenden Uebergangsordnung<br />

angeführt seien. Die Angaben beschränken sich auf die<br />

einfachen Altersrenten und die Ehepaar-Altersrenten und<br />

lassen die Witwen- und Waisenrenten unberücksichtigt.<br />

1. Renten der Uebergangsordnung.<br />

(Gelten bis zum Inkrafttreten der eigentlichen AHV, vorläufig<br />

für die Jahre <strong>1946</strong> und 1947.) Bedarfsrenten, da keine<br />

Prämien erhoben werden. Abstufung nach Ortsverhältnissen.<br />

Die Renten betragen:<br />

Ortsverhältnisse: Einfache Altersrenten; Ehepaar-Renten:<br />

städtisch Fr. 600— Fr. 1000.—<br />

halbstädtisch Fr. 480.— Fr. 800.—<br />

ländlich Fr. 360.— Fr. 600.—<br />

Ein Rentenanspruch besteht nur, soweit das Jahreseinkommen,<br />

unter Hinzurechnung eines angemessenen Teils des Vermögeus,<br />

folgende Grenzen nicht überschreitet:<br />

sür Bezüger von<br />

städtisch<br />

halbstädtisch<br />

ländlich<br />

einfachen Altersrenten: Ehepaar-Renten<br />

Fr. 1750.— Fr. 2800.—<br />

Fr. 1500.— Fr. 2400.—<br />

Fr. 1250.— Fr. 2000.—<br />

2. Renten der Alters- und Hinterbliebenenversicherung.<br />

a) Bedarfsrenten für die Uebergangsgeneration, d. h. für<br />

Peronen, die im Zeitpunkt des Inkrafttretens mehr als 65<br />

Jahre alt sind und somit nicht mindestens einen vollen Iahresbeitrag<br />

bezahlt haben:<br />

Ortsverhältnisse: Einsache Altersrente: Ehepaar-Rente:<br />

städtisch Fr. 750.— Fr. 1200.—<br />

halbstädtisch Fr. 600.— Fr. 960.—<br />

ländlich Fr. 450.— Fr. 720.—<br />

Der Anspruch auf Bedarfsrenten ist an die Voraussetzung<br />

geknüpft, daß folgende Einkommensgrenzen nicht überschritten<br />

werden:<br />

sür Bezüger von<br />

einfachen Altersrenten: Ehepaar-Renten<br />

städtisch Fr. 2000.— Fr. 3200.—<br />

halbstädtisch Fr. 1750.— Fr. 2800.—<br />

ländlich Fr. 1500.— Fr. 2400.—<br />

b) Teilrenten für jene Versicherten, die mindestens während<br />

eines vollen Jahres, jedoch während weniger als vollen<br />

ka). Gründliches Spritzen von oben und vor allem auch von<br />

unten ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Bekämpfung. Da<br />

die Krankheit nur vorbeugend bekämpft werden kann, muß<br />

rechtzeitig gespritzt werden. Frühe Sorten müssen schon jetzt,<br />

d. h. in der zweiten Junihälfte, späte Sorten anfangs Juli<br />

gespritzt werden. Bei regnerischem Wetter und wo die Stauden<br />

bei der ersten Bespritzung noch nicht ausgewachsen sind,<br />

muß die Spritzung nach 2—3 Wochen wiederholt werden.<br />

Besonders gefährdet sind die Sorten Bintje, Frühbote, Eerstelinge,<br />

Böhms, Up-to-date, Flava, Erdgold. Spät gepflanzte<br />

Kartoffeln sind der Krautfäule besonders nnterworfen<br />

und sind daher frühzeitig zu spritzen. Durch Zusatz von<br />

1 Prozent Gesarol oder 0.4 Prozent Kalkarseniat kann gleichzeitig<br />

auch der Kartoffelkäfer bekämpft werden. K.Z.A.<br />

Eidgenössische Diplomprüfung für Bankbeamte. Dem Beispiel<br />

anderer Berufszweige folgend, hat nun auch das Bankgewerbe<br />

für die Zukunft solche Prüfungen vorgesehen. Erstmals<br />

im Herbst (August/September) <strong>1946</strong> werden diese durchgeführt.<br />

Die Diplomprüfungen haben den Zweck, den Bankbeamten<br />

und Bankangestellten, die im Bankwesen gründliche<br />

Kenntnisse erworben haben, gestützt aus eine Fachprüfung einen<br />

Ausweis über das Maß dieser Kenntnisse zu geben; dem<br />

Bankgewerbe durch die Förderung der beruflichen Ausbildung<br />

die Auswahl tüchtiger, vertrauenswürdiger Bankbeamter<br />

zu erleichtern.<br />

Ferienlager im Wallis. Die Ferienlager des Schweiz.<br />

Vereins für katholische Ferienkolonien im ideal gelegenen<br />

Saas-Grund (Wallis) finden auch dieses Jahr von Mitte Juli<br />

bis Ende August statt. Schulpflichtige Kinder von der zweiten<br />

Klasse an werden für 3—7 Wochen aufgenommen.<br />

In froher Kameradschaft, bei guter Führung und schönen<br />

Ausflügen finden die Kinder wohltuende Bergferien.<br />

Wegen starker Nachfrage haben die Anmeldungen bald zu<br />

erfolgen, spätestens bis Ende des Monats. Den Anfragen bitten<br />

wir Rückporto beizulegen und möglichst von telephonischen<br />

Anfragen abzusehen.<br />

Leiterkurs für Freizeitwerkstätten. Der Freizeitwerkstätten-<br />

Dienst Pro Juveutute veranstaltet vom 14. bis 20. Juli in<br />

Zürich den 6. zentralen Leiterkurs für die deutschsprachige<br />

Schweiz. — Das reichhaltige Programm bietet Interessenten<br />

aus allen Kreisen, Damen und Herren, Gelegenheit, sich im<br />

Modellieren, Schnitzen, Bubenbasteln u. a. Handfertigkeiten<br />

aus- und weiterzubilden. Technische Vorkenntnisse werden<br />

nicht verlangt.<br />

Kirchliches. Am 23. Juni findet die <strong>Obwaldner</strong> Terziarenwallfahrt<br />

nach Sächseln statt. Gottesdienstbeginn 15.15 Uhr.<br />

Die Offiziersgelellichaft Obwaldeu versammelte sich am<br />

Auffahrtstage in Sächseln im Hotel Kreuz zur ordentlichen<br />

Jahresversammlung 1916. Der Präsident Herr Hauptmann<br />

Businger begrüßte die anwesenden Offiziere der alten und<br />

jungen Garde und erstattete Bericht über die Tätigkeit des<br />

20 Jahren Beiträge entrichtet haben. Gleiche Ansätze für das<br />

ganze Land, keine Einkommensgrenze. Zur Berechnung der<br />

Teilrenten wird zunächst die dem maßgebenden durchschnittlichen<br />

Jahresbeitrag entsprechende Vollrente ermittelt. Beträgt<br />

der durchschnittliche Jahresbeitrag (errechnet durch Division<br />

der vom Versicherten gesamthaft geleisteten Beiträge durch<br />

die Anzahl der Beitragsjahre) nicht mehr als 75 Fr., so wird<br />

die entsprechende Vollrente ausgerichtet; übersteigt er 75 Fr.,<br />

so setzt sich die Rente zusammen aus einem Grundbetrag von<br />

750 Fr. (einfache Altersrente) bzw. 1200 Fr. (Ehepaars-Altersreute)<br />

und aus einem Zuschlag, der für jedes Beitragsjähr<br />

einem Zwanzigstel der Differenz der Vollrente und dem<br />

Grundbetrag entspricht.<br />

Nehmen wir z. B. an, ein selbständigerwerbender Ehemann<br />

sei im Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes 55 Jahre<br />

alt. In den 20 Jahren bis zum Beginn des Anspruchs auf<br />

eine Ehepaars-Altersrente habe er einen durchschnittlichen<br />

Jahresbeitrag von 200 Fr. (entsprechend von 5000 Fr. Erwerbseinkommen)<br />

entrichtet. Die Berechnung der Ehepaar-<br />

Teilrente gestaltet sich wie folgt:<br />

Grundbetrag Fr. 1200.—<br />

Vollrente Fr. 2080.—<br />

Differenz zwischen Vollrente und<br />

Grundbetrag Fr. 880.—<br />

Anrechnung von 10/20 der Differenz Fr. 440.—<br />

Teil-Ehepaar-Altersrente somit Fr. 1640.—<br />

c) Vollrenten sür über 65jährige Personen mit mehr als<br />

20 Beitragsjahren:<br />

durchschnittlicher entsprechender einfache Ehepaar-Rente<br />

Jahresbeitrag Jahreslohn Altersrente Fr. Fr.<br />

25 u. weniger 625 u. weniger 450 720<br />

50 1250 600 960<br />

75 1875 750 1200<br />

100 2500 900 1440<br />

150 3750 1200 1920<br />

200 5000 1300 2080<br />

250 6250 1400 2240<br />

300 u. mehr 7500 u. mehr 1500 2400<br />

Soweit die Beiträge vom Lohneinkommen erhoben werden,<br />

sind sie nur zur Hälfte vom Versicherten selber zu tragen;<br />

die andere Hälfte wird dem Arbeitgeber auferlegt. Bei<br />

Selbständigerwerbenden mit Einkommen unter 4800 Fr. tritt<br />

eine Abstufung der Beitragsansätze in nachstehendem Sinne<br />

ein:<br />

jährliches Erwerbseinkommen<br />

in Fr.<br />

Beiträge der Selbständigerwerbendcn<br />

in % d, ErwerbSeinkomm. in Fr. jährlich<br />

4800 4,0 192<br />

4000 3,8 154<br />

3500 3,6 126<br />

3000 3,3 99<br />

2500 3,0 74<br />

2000 2,6 53<br />

1500 2,3 35<br />

1000 2,1 21<br />

600 2,0 12<br />

Vereins seit der Rekonstituierung vom letzten Dezember. In<br />

dieser Zeit wurden veranstaltet ein Vortrag gemeinsam mit<br />

der Nidwaldner Offiziersgesellschaft, ferner die monatlichen<br />

Hocks, während der Vorstand sich mit der Mitgliederwerbung<br />

und mit der Revision der Satzungen befaßte. Der Präsident<br />

gedachte ferner des zur großen Armee abberufenen Ehren-<br />

Mitgliedes Herrn Major Friedrich von Moos, Rodi-Fieffo,<br />

der unserem Verein über 40 Jahre angehörte. Die statutarischen<br />

Geschäfte waren rasch erledigt, während der neue Satzungsentwurs<br />

verschiedene Anregungen aus dem Kreise der<br />

Mitglieder brachte. Dieser Entwurf wurde einstimmig genehmigt<br />

und bildet nun die Grundlage zu einer erfolgsreichen<br />

Tätigkeit. Eine Seerundfahrt auf dem Sarner See mit einer<br />

Zwischenlandung beim Zollhaus Giswil bildete den Abschluß<br />

dieser kameradschaftlichen Tagung. (Eing.)<br />

7. Zentralschweizerisches Sängerfest 29./30. Juni in Altdorf.<br />

Das Sängerfest findet bei jeder Witterung statt, da eine<br />

geschlossene, neukonstruierte Festhalle zur Verfügung steht. Es<br />

haben sich gegen 8-0 Gesangsvereine mit 3500 Aktivsängern<br />

angemeldet. Am Samstag nachmittag und Sonntag vormittag<br />

finden die Wettgesänge im Tellspielhaus und in der Fest-<br />

Halle statt. Am Sonntag nachmittag großer Festzug, Festkonzert<br />

und Rangverkündung. Vom Donnerstag, den 27. Juni,<br />

bis Montag, den 1. Juli, mit Ausnahme des Freitags,<br />

sind abwechslungsweise Unterhaltungsabende in der Festhütte<br />

vorgesehen.<br />

Sommerkonserenz der Lehrervereine Ob- und Nidwalden.<br />

(Eing.) Unter dem zeitgemäßen Motto „Caritas" trafen sich<br />

in Sarnen die Lehrer und ehrw. Lehrschwestern von Ob- und<br />

Nidwalden zu ihrer gemeinsamen Sommerkonferenz. Lehrer<br />

I. F a n g e r, Schwendi, der neue Präsident des Lehrervereins<br />

Obwalden, schuf mit seinem gewählten Eröffnungsworte<br />

jene erhebende Stimmung, die das Thema „Caritas" auszuströmen<br />

vermag. Die nachfolgende Lehrübung von Herrn<br />

Lehrer A. Kiser, Sarnen, und das tiefgreifende Referat<br />

von Msgr. H. H. Dr. Kißling, Luzern, über „Caritas-<br />

Fürsorge" vermittelten uns Erziehern ein harmonisches Ganzes<br />

von der helfenden und dienenden Nächstenliebe. H. H.<br />

Pfarrhelfer Küster, Sarnen, ergänzte das Thema „Caritas"<br />

in praktischer Hinsicht, indem er die reichlichen „Unterstützungsmöglichkeiten<br />

für Jugendliche in Obwalden" schilderte.<br />

Die Tagung war dazu angetan, der Lehrerschaft klar<br />

vor Augen zu halten, welch hohe und edle Aufgabe ihr in<br />

der Erziehung der Jugend zu dienender und helfender Liebe<br />

obliegt.<br />

Das vortreffliche Mittagessen im Hotel „Krone" ließ die<br />

Herzen bei Gesang und Scherz in der gewohnten Kollegialität<br />

höher schlagen. Herr Erziehungsdirektor D r. W Amstalden<br />

überbrachte die Grüße des Erziehungsrates und<br />

dankte der Lehrerschaft für ihre treue Pflichterfüllung. Die<br />

Berichte des kant. Schulinspektors sowie diejenigen der Inspektoren<br />

der Spezialfächer (Handarbeit, Gesang und Turnen)<br />

zeugen von pflichtbewußter und fortschrittlicher Erzieherarbeit.<br />

Im Namen der Schul- und Gemeindebehörden von Sar-<br />

Mit dem 1. Juli beginnt wieder ein neues Semester<br />

zum Abonnement aus den<br />

p u l t o f r e r n t b «<br />

mit wöchentlicher Beilage „<strong>Obwaldner</strong> Psarrblatt".<br />

Wir laden sowohl die bisherigen Abonnenten, deren<br />

Abonnement mit Ende Juni abläuft, nla auch ein<br />

weiteres Publikum zum Abonnement höflichst ein.<br />

Der Abonnementsbetrag von Fr. 5.60 sür das 2.<br />

Halbjahr <strong>1946</strong> kann bis 1. Juli <strong>1946</strong> spesenfrei auf<br />

unser Postcheck-Konto VII 1085 oder direkt auf dem<br />

Bureau der Expedition einbezahlt werden.<br />

Expedition des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>".<br />

Neu-Abonnenten erhalten den „<strong>Obwaldner</strong><br />

Bolksfreund" von jetzt an bis 1. Juli gratis. —<br />

Abonnementsbestellungen werden jederzeit entgegengenommen.<br />

nen entboten der Vizepräsident des Gemeinderates, Herr<br />

V. Saladin, Schulverwalter, und H. H. Pfarrer Mart<br />

y, Schulratspräsident, der Lehrerschaft von ennet und diesfeits<br />

dem Kernwalde die herzlichsten Willkommgrüße. Die<br />

sehr anregende Konferenz fand ihren Abschluß in der Besichtigung<br />

historischer Dokumente (weißes Buch) im Rathaus<br />

und der Schätze unseres sorgfältig betreuten Heimatmuseums.<br />

Fremdenverkehr im Jahr 1945. (Korr.) Eine vom Eidg.<br />

Statistischen Amt erlassene Publikation enthält die Zahlen<br />

über den Fremdenverkehr im Jahre 1945. Daraus notieren<br />

wir die Ziffern betreffend die Fremdenorte im Kanton Obwalden.<br />

Logiernächtc Besetzung in %<br />

(In Mnmtncr: der verfügbare n<br />

hievon Ausland- Bette» (in Klam-<br />

Engelberg<br />

(mit Grafenort und Trübsee)<br />

Kerns<br />

(mit Melchthal und Frutt)<br />

Lungern<br />

Sächseln (mit Flüeli<br />

Sarnen<br />

(mit Wilen und Schwendi)<br />

• güsrc)<br />

mer: «orjahr)<br />

63 391 (13 102) 22.2(17.2)<br />

35 054 (153) 26.3(25.3)<br />

27 971 (1142) 31.5(15.3)<br />

25 617 (11) 25.3(19.9)<br />

37 496 (94) 31.8 (27.9)<br />

Die Bundesbahnstationen in Obwalden. (Korr.) Dem<br />

Statistischen Jahrbuch der Schweiz. Bundesbahnen sind bezüglich<br />

der Bundesbahnstationen in Obwalden folgende Verkehrszahlen<br />

für das Jahr 1945 zu entnehmen.<br />

Alpnachstad<br />

Alpnachdorf<br />

Kerns-Kägiswil<br />

Sarnen<br />

Sächseln<br />

Giswil<br />

Kaiserstuhl<br />

Lungern<br />

Bruttoeinnahme»<br />

Ausgegebene Bruttoeinnahmen Gepäck-, Tier-, u.<br />

«Mette Personenverkehr Güterverkehr<br />

Fr. Fr.<br />

20 780 34 336 21053<br />

59 944 139 635 228 673<br />

23 421 58 220 160 804<br />

119 727 321 556 271 987<br />

73049 128134 95 191<br />

77 706 191 187 122025<br />

7 977 9 175 5 565<br />

43265 97 373 93 770<br />

Gegenüber 1944 weisen in der Zahl der ausgegebenen<br />

Billette alle Stationen mit Ausnahme von Lungern eine,<br />

zum Teil erhebliche Abnahme auf. Entsprechend sind auch die<br />

Bruttoeinnahmen aus dem Personenverkehr (mit Ausnahme<br />

von Lungern und Kaiserstuhl) gesunken. Bei den Bruttoeinnahmen<br />

aus dem Gepäck-, Tier- und Güterverkehr verzeichnen<br />

Sarnen und Lungern eine Steigerung, die andern Stationen<br />

einen Rückgang.<br />

Sarnen. Schlußkonzert der Kantonsschule.<br />

(Eing.) Der in den langen Kriegsjahren anderweitig beanspruchte<br />

Musentempel unserer Kantonsschule hat am letzten<br />

Sonntag erstmals wieder seine Tore zu einem großangelegten<br />

Schlußkonzert geöffnet.<br />

Zwei Großmeister der Tonkunst standen auf dem Programm:<br />

Haydn und Schubert; beide Klassiker waren mit einem<br />

ihrer Hauptwerke vertreten, dieser mit der „Unvollendeten",<br />

jener mit dem Oratorium „Die Schöpfung", für die sich die<br />

Sarner Studenten mit jugendlicher Begeisterung und mit bewundernswerter<br />

Einfühlung eingesetzt haben.<br />

Der I.Satz von Frz. Schuberts ti-mvII-Symphonie, mit<br />

seinem aus schattenhaften Urgrundtiefen emporsteigenden<br />

Hauptthema und den in der Durchführung gewaltigen Anspanmingen<br />

kosmischer Kräfte, war sehr geeignet, die Zuhörer<br />

auf das große Haydnsche Werk vorzubereiten. Lobenswert enrledigte<br />

sich denn auch das Orchester dieser heiklen symphonischen<br />

Aufgabe und konnte diese Leistung nur vereint mit Chor<br />

und den Solisten in Haydns „Schöpfung" überbieten. In der<br />

Darbietung dieses schwierigen Chorwerkes lag denn auch das<br />

Ueberragende und Ungewöhnliche des diesjährigen Schülerkonzertes.<br />

In Anbetracht der Schwierigkeiten, mit denen bei einer<br />

Oratorienaufführung mit Studenten gerechnet werden muß,<br />

wo Solisten, Chor und Orchester erst geformt, Sänger und<br />

Jnstrumentalisten herangebildet werden müssen, möchte ick)<br />

mich in bezug auf Jntonationsreinheit, die Plastik der Polyphonie,<br />

Phrasierung, Stimmbildung, nicht allzu kritisch äußern,<br />

nur sei festgehalten, daß man sich in dieser Hinsicht bemühte,<br />

das Beste zu geben, was den Gesamteindruck zu einer<br />

mustergültigen Leistung emporhob. Wenn die Solisten im<br />

großen und ganzen ihrer Aufgabe gewachsen waren, der<br />

kleine „Gabriel" sogar vortrefflich seine Koloraturen meisterte,<br />

so lag doch das Hauptgewicht, der tiefste und nachhaltigste Eindruck<br />

in den Chorpartien, bei denen man ganz besonders die<br />

ruhigen, hellen, nicht tremoliereuden Knabenstimmen bewunderte.<br />

Einflüsse Händelscher Oratorien in Haydns „Schöpfung<br />

sind vornehmlich in den fugierten Sätzen unverkennbar.


•Wh und in guter stimmlicher Disposition und Aussprache<br />

9 «rost Das hohe Lied" auf „des Herren Ruhm" das dem<br />

reichen und dankbaren Auditorium zu einem hohen Genuß<br />

ä • L-heite Konzert, dem die scharfe benediktinische Geistes-<br />

?ße Form und Schönheit verlieh.<br />

Samen. Maigemeindeglossen. Wir geben sol-<br />

ZZ. Meinungsäußerung aus unserem Leserkreis Raum:<br />

01


und große Getier in den drei weiten Stallzelten. Ueberall<br />

peinlichste Ordnung und liebevolle Pflege. Stallmeister Smith<br />

ist ein großer Kenner seines Fachs und hält streng darauf,<br />

daß seinen Schützlingen kein Haar gekrümmt wird. Schlußendlich<br />

sei noch angeführt, daß in einer Liliput-Arena alle<br />

Kinder sich im lustigen Poneyreiten versuchen können.<br />

Die<br />

verständnisvolle Haltung<br />

die dem Geist christlicher Liebe entspringt, in den Betrieben<br />

heimisch zu machen, ist Aufgabe eines jeden<br />

Christen. Laß dich nicht davon abschrecken, daß es gelegentlich<br />

Reibungen und Mißstimmungen gibt. Diese zu<br />

überwinden und trotz aller Mißverständnisse guten Willen<br />

zeigen, einen Strahl der Liebe und Freundlichkett<br />

scheinen zu lassen, ist der Sieg, den die Sonne des Christentums<br />

über alle Gewitterwolken des Grolles davon<br />

tragen muß.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 20. Juni.<br />

11.30 Messe von Schubert. 12.40 Studioorchester. 17.0»<br />

Zwei Werke von Franz Schubert. 18.00 Klaviervorträge.<br />

18.15 Wiener Kinder im Studio Basel. 18.45 Singen und<br />

Wandern. 19.55 Basler Musikverein. 20.30 Schweizer Volkstänze<br />

auf zwei Klavieren. 20.55 Basler Liedertafel. 21.15<br />

Radio-Briefkasten. 22.10 Englisches Unterhaltungskonzert.<br />

22.30 Klaviertrio.<br />

Freitag, 21. Juni.<br />

10.15 Schulfunk. 11.30 Das Freitagsmosaik. 12.40 Studio-Orchester.<br />

17.00 Radio-Orchester. 18.00 Plauderei in Sarganser<br />

Mundart. 18.20 Das fröhliche Klavierduo. 19.10<br />

Weltchronik. 19.55 Wir lernen Heimatlieder. 20.25 Studioorchester.<br />

21.15 Aufgabe und Bedeutung der E.T.H. 22130<br />

Puccini: „La Tosca" mit Benjamino Gigli.<br />

Samstag, 22. Juni.<br />

11.30 Stuhl Nr. 263, Parkett, 11. Reihe links. 12.40<br />

Die Woche im Bundeshaus. 12.50 Tony Bell spielt. 17.00<br />

l||i||p^<br />

cv. 30. Juni ! 9 4 6 ^ W M M<br />

Beginn 9 Dbr<br />

Kapelle Jean Louis. 18.00 Jugendstunde. 18.20 Lieder ohne<br />

Worte. 18.30 Anspruchsvollere Ferienlektüre. 19.10 Das soziale<br />

Weltgesicht. 19.40 Die Woche. 20.05 Wer tanzt mit?<br />

20.50 Der letzte Besuch. Kriminalstück. 22.10 Tanzmusik. 22.30<br />

Swing-Serenade.<br />

Sportplatz S a r n e n<br />

Sonntag, den 23. Juni <strong>1946</strong><br />

G r o ß e s M M - T m n i e r<br />

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Hotel Metzgern.<br />

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4 Wochen einfache, saubere<br />

Todesanzeige<br />

In tiefer Trauer erfüllen wir die schmerzliche<br />

Pflicht, Verwandte, Freunde und Bekannte vom Hinscheiden<br />

meines innigstgeliebten Gatten, unseres Herzensguten<br />

Vaters, Schwiegervaters, Großvaters, Schwagers,<br />

Onkels und Großonkels 377<br />

Herrn<br />

Leopold Z m s c k - M m r<br />

alt Schreiuermeister<br />

in Kenntnis zu setzen. Er starb nach kurzer, schwerer<br />

Krankheit, wohlversehen mit den hl. Sterbsakramenten,<br />

im 77. Altersjahr.<br />

Wir empfehlen den lieben Heimgegangenen einein<br />

frommen Gebete und guten Gedenken.<br />

Sarnen, den 16. Juni <strong>1946</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

B r i e n z e r<br />

Adele Jmseld-W'dmer, Gattin<br />

Joses und Hanna Jmseld Wirz<br />

und Kinder Margrith und Joses<br />

Georg Henninger-Jmseld<br />

und Kinder Regina und Julia<br />

und übrige Anverwandte.<br />

Beerdigung: Mittwoch,den lS.Juni, 7.30 Uhr.<br />

Weggang vom Trauerhaus 7.10 Uhr.<br />

Siebenter: Montag, den 24. Juni, 7.45 Uhr.<br />

3 - R o t h o r n<br />

Zahnradbahn, Kulmhotel und Höhenweg Rothorn-Brünig<br />

das diesjährige Reiseziel<br />

Eröffnung am 22. Juni<br />

saistob 3m<br />

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Hotel Krone<br />

Samstag, den 22. Juni, 20.16 Uhr 384<br />

Sonntag, dln 23. Juni, 15.00 und 20.16 Uhr.<br />

Eintritt: Fr. 1.60 und 2.—, Militär Ar. 1.—.<br />

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Regie: Geza von Bolvary.<br />

Wer über diesen Film nicht lachen kann, dem ist nicht zu<br />

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Interessantes Beiprogramm.<br />

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L U Z E R N<br />

AUmend<br />

vom 21. — 27. Juni<br />

Das interessante Flugblatt enthält wichtige Mitteilungen<br />

V E L O - W A C H E<br />

Küsnacht/Zch - Tel. (051) 9116 77


garne» / Samstag, den 22. Juni <strong>1946</strong> 7V. Jahrgang — Nr. 49<br />

N W l l e r M O e m ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

„bonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

2, 10 50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

Familienbeilnge <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Kupfpttfrptp<br />

ffiru&g auf Postcheckkonto VII 1085. - Neuabonnenten f Äwerden t w ^unrworincye Verantwortliche Redaktion: Neoanwn: Dr. ^r. August Augu,i Wirz, W.rz, Sarnen. warnen, Tel. ^eu 8 62 37<br />

^dÄzcit gerne angenommen. Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

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Jnseraren-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

$ Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A m M e I ß f e t t s t e Z ?<br />

Kämst fremd du vom Gebirge herab<br />

verriete nichts als fern hoch groß<br />

die Kuppel von Sankt Peters Dom,<br />

daß diese Ebene kein Grab<br />

und daß sie trägt auf ihrem Schoß<br />

die Stadt der Welt: das ewige Rom.<br />

DER UNHEIMLICHE UNBEKANNTE<br />

Roman von Emil Hering. 17<br />

So beschreibt der katholische Dichter Christoph Flaskamp<br />

auf einer Jtalienreise den Blick auf Rom von den Albanerbergen<br />

aus. Goethe hat 1790 ähnliche Worte gefunden: „Eine<br />

Welt zwar bist du, o Rom; doch ohne die Liebe wäre die Welt<br />

nicht die Welt, wäre denn Rom auch nicht Rom." Die Blicke<br />

der Welt waren während des Krieges hilfesuchend nach dem<br />

Vatikan ge>vandt, nach der geistigen Weltmacht des Papsttums.<br />

Von dort bekamen die armen Menschen nicht nur materielle<br />

Linderung, sondern auch das Brot der Wahrheit für<br />

Zeitliches und Ewiges. Papstworte sind heute Goldmünzen<br />

geworden.<br />

Christliche Gruudsäke siegen in Italien.<br />

In der Radioansprache vom 1. Juni redete Pius XII. den<br />

Staatenlenkern und Staatsschreinern ins Gewissen: „Der<br />

Wiederaufbau wird nie seine glückliche Vollendung für die<br />

Zukunft haben, wenn er sich nicht gründet auf Recht, Ordnung<br />

und Freiheit; auf die Freiheit, wir wollen sagen, zu<br />

streben nach dem, was wahr und gut ist, eine Freiheit, die<br />

im Einklang sei mit dem Wohlergehen eines jeden Volkes im<br />

einzelnen und der ganzen großen Völkerfamilie. Für diese<br />

Freiheit ist die Kirche immer Verfechterin, Schützerin und<br />

Rächerin gewesen."<br />

Man geht nicht fehl, wenn solch ernste Worte als entscheidend<br />

für den Großteil des italienischen Volkes bei den<br />

Wahlen vom 2. Juni gehalten werden. Letzten Samstag saßen<br />

die Beamten des italienischen Innenministeriums immer<br />

noch beisammen und berechneten und überprüften im Schweiße<br />

des Angesichtes — in Rom hat's weder in Bindfäden noch<br />

Heuseilen geregnet wie bei uns — die 22 951 880 Wahlstimmen.<br />

Um Betläuten herum bekam das Volk zu hören: die<br />

Resultate für die Katholiken sind noch günstiger, als zuerst<br />

gemeldet worden. Die Linke muß den Docht ihres Bärenschmalzlichtes<br />

etwas herabschrauben. Die Christlichdemokraten<br />

bekommen 206 Sitze (8 830 208 Stimmen, 35,2 Prozent<br />

aller Stimmen), die Sozialisten 115 Sitze (4 744 749 Stimmen,<br />

20,7 Prozent) und die Kommunisten 105 Sitze (4 342 722<br />

Stimmen, 18,9 Prozent). 129 Sitze fallen den übrigen 9 Parteieu<br />

zu.<br />

Der 2. Brächet <strong>1946</strong> bedeutet für Italien den Beginn eines<br />

neuen Geschichtsabschnittes. 1848 hatte die liberale Bewegung<br />

eingesetzt zur Einigung der ganzen Halbinsel. Das<br />

Haus Savoyen stellte sich an die Spitze des Unternehmens<br />

und geriet in Gegensatz zur Kirche, da es liberale Grundsätze<br />

annahm, die von der Kirche verurteilt wurden. Der 2. Juni<br />

<strong>1946</strong> macht mit einem Schlag der liberalen Strömung und<br />

dem Haus Savoyen als italienisches Königshaus ein Ende.<br />

Die Christlichdemokraten nehmen das Ruder zur Hand, mit<br />

dem Unterschied, daß ehemals die Bewegung des Grafen Eavour<br />

nur gegen eine kleinere Gegnerschaft zu kämpfen hatte,<br />

die Republikaner Mazzhiis und Garibaldis, die Partei de<br />

Gasperis heute gegen die zwei mächtigen Gruppen der Sozialisten<br />

und Kommunisten. Ermutigend für die Christlichdemokraten<br />

ist die Tatsache, daß die Kommunisten, trotz aller<br />

Propaganda mit Hand- und Mundharmonika, Pauken und<br />

Trompeten, ihre Erwartungen getäuscht sehen müssen. Wie<br />

in Frankreich, so haben nun in Italien drei große Parteien<br />

die Führung. Die Stellung der Christlichdemokraten ist aber<br />

in Italien stärker als in Frankreich. Der Ruf des Papstes<br />

und der Bischöfe hat die Kathol-ken die Verantwortung des<br />

Tages erfassen lassen. Die Veteranen unter den Katholiken,<br />

ferner die Frauen und Töchter haben sich als beste Berfechter<br />

der christlichen Grundsätze erwiesen. So kam es, daß die<br />

Christlichdemokraten in Rom mehr Stimmen haben als die<br />

beiden Linksparteien zusammen. Die Katholische Aktion Pius'<br />

XI. und Pius' XII. hat ihre Früchte im ganzen Lande getragen.<br />

Drum ist es nicht zu verwundern, daß von den 206 Abgeordneten<br />

der Christlichdemokraten über 120 ehemalige sührende<br />

Männer der Katholischen Aktion sind: so de Gasperi,<br />

Spataro, Corsanego, Giordani, La Pira, Gonnella, Andreotti.<br />

Sofort nach dem 2. Juni haben sie öie Arbeit für die<br />

neue Verfassung aufgenommen. Sie wollen nicht den Fehler<br />

der Katholiken in Frankreich und Spanien wiederholen: beiseite<br />

stehen mit dem Schmollfinger im Munde.<br />

Eine Abreise ohne Rückkehr — von Rom nach Lissabon.<br />

König Umberto II. hatte versprochen, dem Volksentscheid<br />

über die Frage der Monarchie oder Republik sich zum vorneherein<br />

zu fügen. Die Würfel sind am 2. Juni gegen die<br />

Monarchie gefallen. Umberto ist also nur 25 Tage König gewesen.<br />

Seine Familie reiste nach Portugal ab — von Neapel<br />

aus, in dessen Nähe die Felsenfestung Gaeta ins Meer<br />

schaut, wo 1848 Pius IX. Zuflucht gefunden vor den Römer<br />

Revolutionären, wo der letzte König der beiden Sizilien,<br />

Franz II., 1861 vergebens sich gegen die eindringenden Savojaner<br />

wehrte. Am 10. Juni <strong>1946</strong> wurde de Gasperi als provisorischer<br />

Staatschef erklärt — Umberto war noch da. Am<br />

10. Juni 1940 hatte Mussolini das Land in den Krieg gejagt,<br />

der zum Unglück für Volk und Krone wurde. Am 13.<br />

Juni hat der König unvermutet Italien verlassen, nachdem er<br />

noch eine Botschaft ans Volk gerichtet hatte, worin er sich beschwert,<br />

daß die Abstimmung nicht einwandfrei erfolgt sei.<br />

Umberto bleibt König im Exil, er hat nicht abgedankt. Dem<br />

gegenüber hat nun der Kassationshof letzten Dienstag die Republik<br />

Italien proklamiert.<br />

Am Tage vor der Abreise besuchte Umberto, der gläubige<br />

Katholik, den Papst. Eine historische Stunde! Was sie gesprachen<br />

oder nur gedacht haben? Die Begegnung hat etwas<br />

Ergreifendes. Der Papst hat sich nach der Beraubung seines<br />

Kirchenstaates nie gerächt, weder an Italien noch am Haus<br />

Savoyen. Er hat gelitten und gewartet nach dem Worte des<br />

Herrn: „Nach ihrem Tun und den Werken ihrer Hände werde<br />

i ch ihnen vergeben" (Jer. 25,14). Umberto büßt die Sünden<br />

seiner Väter. Am 8. Oktober 1870 — Rom war von<br />

den italienischen Truppen am 20. September erobert worden<br />

— zog Viktor Emanuel II., der Urgroßvater des heutigen<br />

abgesetzten Königs, von Turin in den Quirinal in Rom ein,<br />

der von den Päpsten erbaut und ihr Eigentum war. Da<br />

schauen von den Wänden heute noch die Freskengemälde der<br />

Päpste herab. Bis zur Aussöhnung im Lateranvertrag vom<br />

11. Februar 1929 muß es den Herrschern nicht gemütlich vorgekommen<br />

sein in diesen Räumen. Nun marschiert kein König<br />

mehr über das Parkett, an seiner Stelle wird der neue<br />

Staatspräsident schalten und walten.<br />

Als der erste König Italiens in den Quirinal einzog,<br />

hatte Pius IX. feierlich protestiert: „Ihre Tat, Majestät, wird<br />

Ihnen keinen Segen bringen." Rom war nun die Hauptstadt<br />

des geeinten Italiens —gegen die Warnung Cavours. Heute<br />

geht der König, der Papst bleibt. Auch die Weltgeschichte hat<br />

ihre warnenden Stundenschläge: der Mensch denkt, Gott<br />

lenkt! !— :<br />

O b w a l d e n<br />

Kantonsrat. (Korr.) Mit dem Ausscheiden von Hr. Regierungsrat<br />

Jnfanger verbleibt kein Mitglied des RegieruNgsrates<br />

mehr im Berwaltungsrat der Kantonalbank. Hr. Oberrichter<br />

Josef Vogler in Lungern ist deshalb freiwillig<br />

aus dem Verwaltungsrat ausgeschieden, um einem Mitglied<br />

des Regierungsrates Platz zu machen. Die Regierung macht<br />

den Vorschlag auf Hr. Regierungsrat und Ständerat L. v o n<br />

Moos in Sächseln. Dieser Vorschlag dürfte vom Kantonsrat<br />

einhellig begrüßt werden.<br />

*<br />

Der Kantonsrat, der heute Samstag zur ersten Sitzung<br />

im neuen Amtsjahr zusammentritt, hat verschiedene Wahlen<br />

vorzunehmen. Zur Behandlung kommen ferner folgende Geschäfte:<br />

Teuerungszulagen an die Staatsangestellten; Genehmigung<br />

des Bebauungsplanes der Dorfschaftsgemeinde Sarnen;<br />

Vollmachterteilung an den Regierungsrat zum Ankauf des<br />

Hausanteils, Blatt 226 A, hinter dem Rathaus, Sarnen;<br />

Kredit- und Vollmachterteilung an den Regierungsrat für<br />

die Ausarbeitung eines Skizzenprojektes über den Umbau<br />

und die Erweiterung des Kantonsspitals; Beschlußfassung über<br />

die Erstellung einer Holzhütte und eines Arbeitsraumes in<br />

der kantonalen Strafanstalt; Genehmigung des Schulberichts;<br />

Kantonsbeiträge an die Korrektion der Melchthalerstraße,<br />

Partie hinter Eistlibach, an die Erstellung -der Güterstraße<br />

Etzweid-Buchen, Kägiswil-Alpnach, an das Entwässerungsprojekt<br />

Maienalp, Alpnach, an die Erstellung einer Seiltrans-<br />

Portanlage Sattelmatt/Breitenfeld, der Teilsame Obsee, Lungern.<br />

Ablieferungspflicht der Getreideernte <strong>1946</strong>. Nach einer<br />

Verfügung des eidg. Kriegsernährungsamtes untersteht auch<br />

die inländische Getreideernte <strong>1946</strong> der Ablieferungspflicht.<br />

Für die Selbstversorgung dürfen zurückbehalten werden: 175<br />

kg nackte Frucht oder 250 kg Spelzsrucht pro Person.<br />

Beginn der Frühkartoffelernte. Die eidg. Alkoholverwaltung<br />

teilt mit: Vom 15. Juni <strong>1946</strong> an dürfen voll ausgereifte<br />

Frühkartoffeln der Sorten Eerstelinge, Ideal, Kaiserkröne<br />

und Frühe Rosen in den Verkehr gebracht werden. Für<br />

diese Sorten ist der Produzentenpreis bis auf höchstens Fr.<br />

32.— je 100 kg, ohne Sack, franko nächste Bahnstation, festgesetzt.<br />

Zu diesem Preise kommen für die Verbraucher noch die<br />

Frachtkosten und die von der eidg. Preiskontrollstelle bewilligten<br />

Handelszuschläge. Es wird darauf aufmerksam gemacht,<br />

daß bis auf weiteres auf Frühkartoffelfendungen keine Frachtbeitrüge<br />

gewährt werden. Die weiteren Preisfestsetzungen werden<br />

gleich wie in den letzten Jahren periodisch nach Füh-<br />

Inngnahme mit Vertretern der Produzenten, des Handels<br />

und der Konsumenten stattfinden.<br />

»Sollen wir den Rucksack hier liegen lassen?"<br />

»Nein, wir nehmen ihn mit. Er wird uns vielleicht von<br />

irgendwoher beobachten. Doch, was ist das?"<br />

Fritz untersuchte eine Außenseite des breitbauchigen Rucksackes<br />

und sagte überrascht:<br />

„Ein Buch ... nein, ein Heft ... Was steht denn darin?<br />

- -. Was? ... Anleitung zur Errichtung von Schwarzsendern<br />

Sieh da! Emil, was sagst du dazu?"<br />

Er reichte Emil das Heftchen. Es sah ziemlich abgegriffen<br />

aus. Emil blätterte eine Weile darin. Es handelte sich um eine<br />

keich illustrierte Broschüre von 96 Seiten.<br />

»Und da!"<br />

Fritz hatte unterdessen ein zweites Büchlein der Rucksacktasche<br />

entnommen.<br />

»Du, Emil, ich glaube, du hast recht: Wir sind einem<br />

^pion auf die Spur gekommen. Sieh dir mal dies an!" Er<br />

seichte seinem Freunde das handliche Heftchen mit dem roten<br />

Umschlag. „Lies den Titel, der sagt schon alles: Die NSDAP<br />

kämpft überall!"<br />

»Also ein Nazi!", staunte Emil.<br />

»Und hier!"<br />

Fritz hatte ein drittes Büchlein in der Hand — nein diesmal<br />

war es eine geographische Karte, allerdings von Hand gezeichnet,<br />

die er entfaltete und die das Wildstrubel- und Wildhorngebiet<br />

darstellte. Sie war mit schwarzer Tusche gezeichnet.<br />

Als Unterschrift war quer unter der Karte mit Bleistift geschrieben:<br />

„Einzutragen: Standort der Wachen, Befestigungen<br />

(nähere Angaben), Luftlandeplätze, eventuell ungefährliche<br />

Gletscher oder Schneefelder."<br />

„Also —!"<br />

Emil war blaß geworden. Er konnte sich von semem maßlosen<br />

Erschrecken nicht gleich erholen.<br />

„Ich sage dir, Emil, der Mann wird nicht mehr hierher<br />

zurückkehren."<br />

„Aber er muß hier herum gehaust haben, und es wäre<br />

wichtig zu wissen, wo. Vielleicht liegen in seinem Versteck<br />

wertvolle Angaben. Wir müssen unsern Fund der Armee<br />

bekanntgeben."<br />

„Das ist auch meine Meinung. Und zwar müssen wir das<br />

so rasch wie möglich tun. Das ganze Gebiet hier herum muß<br />

systematisch abgesucht werden. Unser Jakob kann sich gratulieren:<br />

er hat unserem Lande vielleicht einen unschätzbaren<br />

Dienste erwiesen. Es ist mir ganz klar, daß wir es da mit<br />

einem ganz gefährlichen Spion zu tun haben, der, wie andere<br />

in andern Teilen unserer Schweiz, dreckige Verräterarbeit<br />

leistet. Solche Gesellen sollte man, wenn man ihrer habhaft<br />

wird, öffentlich auspeitschen, bis sie achtzig Jahre alt sind."<br />

Alle Unwetter des Zorns wetterleuchteten in seinen Augen.<br />

Er war außer sich. Er hob beide Fäuste, als wollte er sie<br />

gegen den verschwundenen Unbekannten schleudern.<br />

„In den Psingsttagen 1940 wollten die Nazis einen Durchgang<br />

durch unser Land erzwingen und heute gehen sie daran,<br />

es bis ins kleinste auszuspionieren. Warum? Wir müßten tatsächlich<br />

lauter Dreck im Hirn haben, wie Göring sagte, wenn<br />

wir nicht merkten, was im Spiele steht."<br />

„Ist nichts mehr in der Tasche?", lenkte Emil ab.<br />

„Nein! — Pack das Zeug wieder zusammen. Wir nehmen<br />

den Rucksack mit. Halt!"<br />

Er nahm zwei Büchsen in die Hand und suchte auf ihnen<br />

wie auf den andern nach dem Verkaufsort. Außer der Gebrauchsanweisung<br />

war er jedoch aus keinem der Gegenstände<br />

aufgeschrieben oder aufgedruckt.<br />

„Wir werden es gleichwohl herausbringen, woher der<br />

Bursche diese Sachen hat. Ich wette, daß er sie in L. beim<br />

Kaufmann B. holte; der ist als Nazi im ganzen Simmental<br />

verschrien."<br />

Nachdem sie auch noch ihre Sachen gepackt hatten, brachen<br />

sie auf. Fritz trug den Rucksack des Fremden. Fast eine halbe<br />

Stunde benötigten sie, bis sie das Steinfeld durchquert hatten<br />

und dann stiegen sie gegen den Wildstrubel hinauf. Der Weg<br />

über das abgebröckelte Gestein war recht beschwerlich und<br />

mühsam, namentlich für Fritz, der den schweren Rucksack trug.<br />

Und als sie oben auf dem Gipfel standen und sich rings die<br />

Pracht der Alpenwelt mit staunenden Augen betrachteten, da<br />

wallte neuerdings ein freudiges Gefühl in ihrer Brust: „Wie<br />

schön bist du, Schweiz!" Aber dieses Gefühl währte nur einen<br />

Augenblick lang; denn die Last der Ereignisse und die Entdeckungen<br />

der letzten Nacht drückten schwer auf ihre edle<br />

Seele. In welcher Gefahr schwebte doch das schöne, herrliche<br />

Land, wenn mitten drin ruchlose Gesellen daran sind, es<br />

fremden Eroberern auszuliefern, die nur Gewalt kennen und<br />

Tyrannei... Welche, fremden Eroberer? ... War es Zufall,


Die Kartoffeln sind gut erlesen und abgetrocknet, aber<br />

nicht gewaschen zum Versand auf den Markt zu bringen.<br />

Vorsicht beim Baden! Der Schweizerische Samariterbund<br />

teilt folgend^ mit: „Die Badesaison hat eingesetzt. Bald wird<br />

wieder HoA ^krieb herrschen in den Badanstalten und den<br />

Strandbädern. Leider finden jedes Jahr zahlreiche junge und<br />

hoffnungsvolle Menschen den Tod beim Baden, oft nur deshalb,<br />

weil sie die einfachsten Vorsichtsmaßregeln, die ihnen<br />

schon in der Schule beigebracht wurden, außer acht lassen. Es<br />

sei deshalb daran erinnert, daß das Baden sofort nach einer<br />

Mahlzeit gefährlich ist. Man soll sich nicht erhitzt ins Wasser<br />

stürzen, sondern sich vorher vorsichtig abkühlen. Ohrenkranke<br />

sollen ihren Gehörgang mit Watte schützen. Alle, die sich dem<br />

gewiß so gesunden Wassersport hingeben, sollten sich aber auch<br />

mit den Methoden der Wiederbelebung vertraut machen. Gelegenheit<br />

hiezu bieten die zahlreichen Samariterkurse, die<br />

überall von den Samaritervereinen durchgeführt werden. Neben<br />

vielen andern nützlichen Kenntnissen, die in diesen Kursen<br />

vermittelt werden, erhalten die Teilnehmer auch Unterricht<br />

in der Ausübung der künstlichen Atmung. Interessenten<br />

wenden sich an die über 1180 lokalen Samaritervereine oder<br />

direkt an das Verbandssekretariat des Schweizerischen Samariterbundes<br />

in Ölten."<br />

Subsilvania. Als zur Mittagsstunde des vorletzten Donnerstags<br />

melancholisch und trostlos ein kalter Dauerregen auf<br />

das glänzende Straßenpflaster herniederplätscherte und trübe<br />

Nebelfetzen an den fast winterlich verschneiten <strong>Obwaldner</strong><br />

Berghäuptern Vorbeistrichen, da war die Stimmung bei den<br />

Subsilvanerburschen und -süchsen im Kollegi alles andere als<br />

festfreudig. Schlotternd und rauchend stand man umher und<br />

wartete, bis man sich in die weichen Lederpolster eines Autocars<br />

fallen lassen konnte, der die ganze junge Gesellschaft auf<br />

den Fnchsenbummel nach Kastanienbaum führen sollte.<br />

Doch es dauerte nicht lange, bis zum gemütl. Brummen des<br />

Autocars die ersten frischen Burschenlieder erklangen, und als<br />

dann im Dorf noch unser lieber A. H. Dr. W. Amstalden<br />

v/o Tel! unser Gefährt bestieg, da machte das Stimmungsbarometer<br />

einen übermütigen Ruck aufwärts, die letzte „Schopenhauermiene"<br />

glättete sich, und unter Gesang und Ulkereien<br />

ging's nun schnell der Stätte unseres Wirkens zu. Unsere Vorfreude<br />

wurde nicht enttäuscht. Der Fuchsenstall der Subsilvania<br />

hatte seit Monaten alle seine Kräfte zum Gelingen des<br />

Festes angestrengt, und unter dem Präsidium eines strammen<br />

Externenfuchses Pablo, der mit dem Geschick eines alten, bankettgewohnten<br />

Parlamentariers die biertrinkenden Völker befehligte,<br />

wurde der Kommers zu einem waren „Gemütlichkeitkonzentrat",<br />

in dem launige Produktionen, Studentenlieder<br />

und Vorträge unserer Verbindungsblechmusik „Grille" sich zu<br />

überbieten suchten.<br />

Es hat uns Subsilvaner vor allem herzlich gefreut, daß wir<br />

trotz des schlechten Wetters eine hübsche Anzahl von Alten<br />

Herren bei unserem Bummel begrüßen durften. Ein Kommers<br />

ohne Altherren ist immer etwas Halbes, die „Hohen Semester"<br />

gehören mit ihrer nie verblühenden jugendlichen Begeisterung,<br />

mit ihren ernsten und heitern Reden, ihren alten Erinnerungen<br />

und — last not least — mit ihren großherzigen Spenden<br />

an klingender Münze zum Wesen echt studentischer Gemütlichkeit.<br />

Unsern lieben alten Freunden sei darum hier unser<br />

herzlicher Dank gesagt! — —<br />

Nun, der Sang ist verschollen, und der Wein, das Bier, die<br />

Zigarren, Stumpen und Zigaretten sind in Rauch und guter<br />

Laune aufgegangen, und wir Kollegianer hocken wieder hinter<br />

den Büchern und stopfen unser Hirn mit Wissenschaft voll. Der<br />

Fuchsenbummel <strong>1946</strong>, der in den letzten Jahren der Subsilvanergeschichte<br />

einzigartig dasteht, wird uns aber immer als<br />

ein vergnügliches Fest voll übersprudelnder, unbeschwerter<br />

Studentenfröhlichkeit in guter Erinnerung bleiben. C.<br />

Fnnerschweizerisches Schwing- und Aelplerfest <strong>1946</strong> in<br />

Stans! Der schmucke Kantonshauptort Staus rüstet sich, ein<br />

nrchiges Volksfest durchzuführen. Das Organisationskomitee<br />

hat alles daran gesetzt, um den Schwingern wie den Zuschauern<br />

all das zu bieten, was an einem solch bodenständigen<br />

Anlaß geboten werden kann. Der prächtig angelegte Schwing-<br />

Platz in der „Tottikon", inmitten grüner Matten ermöglicht<br />

auch eine sehr schöne Rundsicht, wo sich der Besucher gewahr<br />

wird, daß er sich wirklich „im Herzen der Urschweiz" besindet.<br />

Der prächtige Gabentempel (den freundlichen Spendern<br />

sei hier der beste Dank ausgesprochen) wird den Schwingern<br />

Ansporn sein, den Kampf mit dem Einsatz äußerster Kräfte<br />

und Technik zu führen.<br />

Was die schwingerischen Darbietungen anbetrifft, so darf<br />

verraten werdeu, daß diese ganz besonders interessant werden.<br />

Das geht einmal aus der Tatsache hervor, daß zehn der<br />

bösesten Berner Schwinger ihre Visitenkarte abgegeben haben.<br />

Da sind zu lesen: Pfäffli Werner, Abplanalp Ernst, Boß<br />

Christian, Steuri Willy, Michel Hans, Kopp Hans, Siegenthaler<br />

Fritz usw. Etliche der Obgenannten sind eidgenössische<br />

Kranzschwinger. Da werden die Jnnerschweizer erpicht sein,<br />

den „bösen Bernern" das Siegen so schwer wie möglich zu<br />

gestalten und womöglich selber obenauf zu kommen. Schon<br />

letztes Jahr haben die Luzerner eine Elite-Gruppe ins Feld<br />

geschickt, und es ist zu erwarten, daß ein Bellmont Alois,<br />

ein Lustenberger Alois, ein Christoffel John auch dieses Jahr<br />

erstklassige Arbeit leisten werden. Nicht nachstehen werden<br />

auch die Gebrüder Hofstetter aus Entlebuch, der untersetzte<br />

Steinmann Hans, Ufhufen, der rassige Gisler Hans, Luzern,<br />

die bewährten Turnerschwinger: Schumacher Josef, Luzern,<br />

und Haupt Walter, Ruswll, und der gädrige Senne: Brunner<br />

Leonz, Rain. Besondere Aufmerksamkeit dürfte auch die<br />

Gruppe der Uuterwaldner verdienen, mit Haldemann Walter<br />

und Berchtold Oskar, beide von Giswil, an der Spitze.<br />

Der dunkelhaarige Wallimann Franz aus Alpnach scheint<br />

dieses Jahr mit seiner unbändigen Kraft zu allerlei überraschenden<br />

Leistungen aufgelegt zu sein, und der blonde<br />

Odermatt Theo aus Büren kann auch „loslegen", wenn er<br />

will. Ein immer gern gesehener Schwinger ist der Sachsler<br />

Omlin Franz, ein absoluter Techniker und Schönschwinger,<br />

von Moos Meinrad ist einer der ältern Garde, ein gefürchteter<br />

Kurzzieher und griffester Schwinger. Auch die Urner<br />

sind aus hartem'Holz „geschnitzt" und sind in der Lage, manch<br />

einem der vorerwähnten die gutgemeinten Siegerabsichten zu<br />

vereiteln. An Zurfluh Josef hat sich schon mancher verrechnet,<br />

der junge Schilter Josef hat wahrscheinlich seine besten Tage<br />

noch nicht hinter sich, und ein Planzer Joses, ein Zgraggen<br />

Andreas, ein Wyrsch Franz, ein Arnold Christian und wie<br />

sie alle heißen, sind unbedingt bewährte Kämpfer.<br />

Ein sieggewohntes „Völklein" sind dann wieder die Schwyzer.<br />

Der schlanke Betschart Paul aus dem Muotathal darf sich<br />

auf seine Kraft verlassen, und er wird unbedingt im Sinne<br />

haben, in Stans einen innerschweizerischen Kranz zu holen.<br />

Der untersetzte von Euw Josef, der kleine Mettler Paul und<br />

Schuler Paul sind schon manchem recht „ndienig" in die Beine<br />

geraten. Die Namen Birchler, Schönbächler, Beeler hat<br />

man schon oft auf Schwingplätzen gehört und die Träger dieser<br />

Namen erwiesen sich als gute Schwinger.<br />

Aus Zug haben sich neben dem bärenstarken Aschwanden<br />

Alois, Unterägeri, und dem wendigen Turner Hegglin Alfred,<br />

Oberwil, noch einige junge, unerschrockene Burschen gemeldet,<br />

die gewiß mit Elan den Kampf aufnehmen werden.<br />

Wenn die Schwingerfreunde diese kleine Auslese aus dem<br />

Schwingerverzeichnis studiert haben, dann werden sie sicher<br />

auch zur Ueberzeugung kommen, daß es am „Jnnerschweizerischen"<br />

in Stans ganz interessant werden muß. Also auf<br />

Wiedersehen am 23. Juni <strong>1946</strong> in Stans! A. K.<br />

Sarnen. (r) Die überaus zahlreiche Beteiligung an der<br />

Beerdigung von Herrn alt Schreinermeister Leopold Imfeld-Widmer<br />

legte Zeugnis ab von der überaus großen<br />

Achtung und Beliebtheit, deren sich der Verstorbene bei der<br />

ganzen Bevölkerung erfreute. Das Leben hat auch ihm nicht<br />

lauter Rosen aus den Weg gestreut. Seine überaus strenge<br />

Lehrzeit machte er beim Stellbach-Balzi (Balthasar Reinhard),<br />

wo 12—Idstündige Arbeitstage gar keine Seltenheit<br />

waren. Das Lehrlingswesen erfreute sich damals, in der sogenannten<br />

„guten alten Zeit" noch nicht der staatlichen Regelung,<br />

und den Besuch von Berufsschulen, die heute dem angehenden<br />

Handwerker das Lernen zur Freude machen, kannte<br />

man nicht einmal vom Hörensagen. Auch mit der maschinellen<br />

Einrichtung war es in Stellbach-Balzis Budik nicht zum Besten<br />

bestellt; viele Handgriffe, die heute in kurzer Zeit mit<br />

Maschinen erledigt werden können, erforderten zu ihrer Vollendung<br />

oft mehrere Stunden. Nach beendeter Lehrzeit tresfen<br />

wir den jungen Handwerksgesellen an verschiedenen Arbeitsplätzen,<br />

wo ihm Gelegenheit geboten war, seine beruflichen<br />

Kenntnisse zu erweitern. Früh schon machte er sich selbständig,<br />

um dann schlußendlich nochmals den Wanderstab zu<br />

ergreifen — übers große Wasser nach dem Lande der unbegrenzten<br />

Möglichkeiten. Mit zwei seiner Brüder farmerte er<br />

dort mehrere Jahre, konnte aber seine Heimat nie vergessen.<br />

Anno 1902 kehrte er wieder zurück und baute sich im Unterdors<br />

ein stattliches Heim, in dem er eine Schreinerei betrieb<br />

und durch saubere, exakte Arbeit, vernünftige Preise und<br />

pünktliche Jnnehaltung der eingegangenen Lieferfristen sich<br />

bald eine feste Kundschaft erwarb. Man konnte sich auf sein<br />

gegebenes Wort verlassen. Bald erwiesen sich seine Lokalitäten<br />

als zu klein, und kurz entschlossen schritt der Verstorbene<br />

zu einer Vergrößerung. Mit Hilfe seines Sohnes und einem<br />

Stamm tüchtiger Gehilfen entwickelte sich die Bauschreinerei<br />

zum heutigen achtunggebietenden Betrieb, der über die Grenzen<br />

nnferes Kantons sich eines guten Rufes erfreut. Dem<br />

Verstorbenen war es vergönnt, einen durch materielle Sorgen<br />

ungetrübten Lebensabend zu verbringen. In jüngeren<br />

Jahren konnte man den „Pöldi" etwa in Gesellschaft treffen,<br />

wo er mit seinen gesunden Ansichten nie hinter der<br />

Bank hielt, sondern frisch von der Leber weg seine Meinung<br />

sagte. Es kamen aber auch für ihn die Tage, die einem nicht<br />

Mit dem 1. Juli beginnt wieder ein neues Semest er<br />

zum Abonnement auf den<br />

„ Ö l l t w a l b « « *<br />

p o H t o f c e t t t t b «<br />

mit wöchentlicher Beilage „<strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt".<br />

Wir laden sowohl die bisherigen Abonnenten, deren<br />

Abonnement mit Ende Juni abläuft, als auch<br />

weiteres Publikum zum Abonnement höflichst<br />

Der Abonnementsbetrag von Fr. 5.60 für das 2.<br />

Halbjahr <strong>1946</strong> kann bis 1. Juli <strong>1946</strong> spesenfrei auf<br />

unser Postcheck-Konto VII 1085 oder direkt auf dem<br />

Bureau der Expedition einbezahlt werden.<br />

Expedition des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>".<br />

3^- Neu-Abonnenten erhalten den „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>" von jetzt an bis 1. Juli gratis. —<br />

Abonnementsbestellungen werden jederzeit entgegengenommen.<br />

mehr gefallen und um den einst frohen Jaßkameraden war<br />

es stiller geworden. Am letzten Sonntagabend erlöste ihn der<br />

Herrgott von schweren Leidenstagen. Ten trauernden Hjyverlassenen<br />

entbieten wir unsere innige Teilnahnie, dem tenren<br />

Verstorbenen aber werden wir ein ehrendes Andenken<br />

bewahren.<br />

Tarnen. Unglücksfall. Am Freitag, den 14. Juni,<br />

Herr Dr. jur. Josef Schreiber, Privatier, Unterdorf,<br />

auf dem Spaziergang in der Nähe seines Hauses in die Sarner<br />

Aa und ertrank. Der hohe Wassergang erschwerte die<br />

Suche nach dem Verunglückten. Erst am Donnerstag, den<br />

20. Juni, fand ihn Briefträger Franz Dillier um 13.00 Uhr<br />

unterhalb der Station Kägiswil. Dr. Schreiber hatte am Unglückstag<br />

sein Haus 5 Minuten vor 7 Uhr abends verlassen?<br />

wie nachträglich festgestellt »verden konnte, blieb seine Taschenuhr<br />

4 Minuten nach 7 Uhr stehe»! der Unfall dürfte<br />

vermutlich um diese Zeit passiert sein.<br />

Den Angehörigen entbieten wir herzliche Kondolenz.<br />

Frieden seiner Seele!<br />

Sarnen. Ein dreifaches Jubiläum kann Herr Anton<br />

Durrer, Gastwirt zum „Landenberg", feiern. Im April<br />

war er seit 25 Jahren verheiratet; am 1. Juni vor 25 Iahren<br />

übernahm der Jubilar das Gasthaus zum „Landenberg",<br />

und morgen Sonntag, den 23. Juni, erfüllt er das 60. Altersjahr.<br />

Herzliche Gratulation!<br />

Turnverein Sarnen. Wir iverden darauf aufmerksam gemacht,<br />

daß die Stelle einer Fahnengotte in verdankenswerter<br />

Weise Frau Zahnarzt Hs. Wirz übernommen hatte. Es muff<br />

dies unserem Berichterstatter entgangen sein, was wir gütigst<br />

zu entschuldigen bitten.<br />

Großes Fußball-Turnier in Sarnen. (Eing.) Die Vor«-<br />

beiten für das morgige Turnier sind abgeschlossen. Punkt<br />

10 Uhr beginnt das erste Spiel. Und dann folgen sich die<br />

Matchs pünktlich einen um den andern. Die Spielleitung liegt<br />

in den bewährten Händen der beiden Schiedsrichter, Herren<br />

Sigrist, Hergiswil, und Duvaimey, Kriens. Die drei Grup-<br />

Peneinteilungen sind wie folgt: In der ersten Gruppe steht<br />

der Wanderpreisträger Graßhoppers. Den Gruppensieg werden<br />

ihm streitig machen der starke Sportklub Buochs und<br />

Ostermundingen. In der zweiten Gruppe kämpfen um die<br />

Finalberechtigung der F. C. Villmergen, Altdorf und Obergeißenstein.<br />

Die ausgeglichenste Gruppe wird zweifellos die<br />

dritte Gruppe sein. In dieser stößt der Gastgeber, F. C. Sarnen,<br />

auf Flüelen und Wolhufen. Sämtliche Paarungen verheißen<br />

schönen und interessanten Fußballsport. Die Finalspiele<br />

um den prächtigen Wanderbecher, zwischen den drei<br />

Gruppensiegern, beginnen 16.15 Uhr. Anschließend findet die<br />

Preisverteilung auf dem Sportplatze statt. Wir hoffen nur<br />

eines, daß der liebe Petrus uns einen prächtigen Sommertag<br />

schenkt, damit nicht nur die Zuschauer, sondern auch unser<br />

Klub- und Festwirt-Beizer, jlathriner Noldi, auf die Rechnung<br />

kommen.<br />

Ist dann das „Tschüttelen" fertig, erwarten wir nicht nur<br />

die Fußballfreunde, sondern auch alle Tanzlustigen am Abend<br />

in der Hotel Metzgern zu unserer gemütlichen Abend-Unter-<br />

Haltung. Wir beginnen Punkt 20 Uhr. Die Unterhaltung bestreitet<br />

das neugegrundete Orchester „Filix", Sarnen. Alle<br />

und neue Weisen werden die Anwesenden unterhalten und<br />

Bombenbetrieb wird garantiert! Die verehrten Passives<br />

„Passiv-Ausweis" nicht vergessen! Sportfreunde, reserviert<br />

den 23. Juni für den Fußballsport. Wir erwarten Euch in<br />

Massen!<br />

daß von hundert Verrätern, denen man habhaft wurde, über<br />

neunzig für Deutschland Verräterdienste leisteten?"<br />

„Schau, Fritz, dies Land ... Dort weit hinten die silbrigen<br />

Walliser Berge ... da unten die grüne Gemmi ... links die<br />

Berner Alpen und da ... ach ... und da gibt es noch meineidige<br />

Fötzel bei uns in der Schweiz ... Fritz ... da mitten<br />

drin in dieser herrlichen Gotteswelt ... die nichts anderes<br />

sinnen als auf Verrat! Man will und kann es nicht<br />

glauben und kann es nicht fassen!"<br />

Trauer und Zorn bebten in seiner Stimme.<br />

Fritz schwieg ... er nickte bloß.<br />

Sie rasteten eine halbe Stunde auf dem Gipfel und stiegen<br />

dann wieder bedächtig hinunter. Sie wählten diesmal den<br />

Weg westwärts, der sie über das Schneefeld, das sich über<br />

anderthalb Stunden weit dehnte, nach der SAC.-Hütte führen<br />

mußte. Bei einer Biegung des steinernen, geröllgefüllten Wegleins<br />

mußte Fritz Halt machen. Die Schuhnestel an seinem<br />

Schuh waren gerissen. — Sie legten die Rucksäcke ab. Und<br />

während Fritz seine Schuhnestel flickte, blickte sich Emil rundum.<br />

Durch seinen Feldstecher, den er übergehängt auf der<br />

Brust trug, äugte er hierhin und dorthin.<br />

„Du, Fritz", sagte er plötzlich und stieß seinen Freund an.<br />

„Stehe einmal auf und sieh da durch die Gläser — E r<br />

reichte dem Knieenden den Feldstecher. „Sieh einmal — dort<br />

in der Richtung meines Armes — nein, mehr rechts, noch<br />

etwas mehr — ich weiß nicht, wie der Hoger heißt — ja, der<br />

mit der flachen Kuppe — was siehst du? Noch ein bißchen<br />

weiter nach rechts — Fritz — die Wand des Hogers ist dort<br />

dunkel — du siehst dort ein Loch — ich sehe es jetzt von bloßem<br />

Auge — siehst du es? — Ja?"<br />

„Ja, wahrhaftig, dort im Loch bewegt sich etwas — ein<br />

Vogel? — Nein, ein Mensch — und jetzt — jetzt klettert er<br />

langsam die glatte Wand hinunter — wie kann ein Mensch<br />

so mühelos eine glatte Wand hinuntersteigen? — Emil — das<br />

könnte unser Mann sein! — Jetzt sehe ich es genau — er hat<br />

den Boden erreicht — er entfernt sich dem Fuße der Wand<br />

entlang — jetzt verschwindet er hinter Felsen<br />

Fritz ward ganz aufgeregt und gab den Feldstecher zurück<br />

Sie sahen sich beide an. Ernst und entschlossen.<br />

„Ich muß wissen, was dort drüben los ist", sagte dann<br />

nach einer Weile, Fritz.<br />

„Ist es nicht zu gefährlich?", meinte Emil.<br />

„Gefährlich ..?" Es schien, als grüble Fritz dem Worte<br />

nach. „Nein! sagte er dann bestimmt. „Ich habe auf alle<br />

Falle meinen Revolver bei mir." Er betastete seine Rocktasche.<br />

„Gehen wir!<br />

„Also nicht bis zur SCA.-Hütte?"<br />

>uuß ich erst wissen, was dort drüben los<br />

ist , er streckte die Hand nach der Felswand aus.<br />

„Gut — ich komme mit!"<br />

Schweigend schritten sie weiter, jeder mit seinen eigenen<br />

Gedanken beschäftigt. Um den Weg abzukürzen, rutschten sie<br />

rechterhand auf einer steilen Schneehalde hinunter, llnten,<br />

der Steinwüste angelangt, legten sie die Rucksäcke nieder.<br />

„Wir kommen ja doch wieder hier vorbei, weil wir den Abstieg<br />

durch die Wand vermeiden wollen", erklärte Fritz. „Und<br />

jetzt gehen wir geraden Weges auf die Felsenhöhle los. Der<br />

Mann ist vorhin weggegangen; es droht uns also vorderhand<br />

keine Gefahr."<br />

Sie durchquerten die Steinwüste, die sie schon in der Frühe<br />

traversiert hatten, nnd langten in kaum zwanzig Minuten<br />

stillen Marsches bei der Wand mit der Höhle an. Sie snheu<br />

bereits aus einiger Entfernung, daß aus der Felsenhöhle >n<br />

ungefähr zehn Meter Höhe eine Strickleiter die Wand ¥ p<br />

unterhing, die ein fast müheloses Aus- und Einsteigen ermöglichte.<br />

„Ich gehe voran!", entschied Fritz, entnahm seiner<br />

lasche den Revolver und begann alsogleich die schwankende<br />

Leiter hinanfzusteigen.<br />

„Warte, bis ich oben bin!"<br />

Emil sah ihm nach. Immer den Blick nach oben gerichtet,<br />

die schußbereite Waffe in der Rechten, klomm Fritz, sich n , u J<br />

mit der Linken festklammernd, hinauf. Oben war alles M 11 -<br />

Der Mann war also doch nicht zurückgekehrt.


ganten. (Eing.) Der „<strong>Volksfreund</strong>" meldet die ehrenvolle<br />

«p hl des Herrn W. Amstalden, ehemals Abwart in der<br />

7^?/ Strafanstalt, zum Vorarbeiter der Dorfschaft Garnen.<br />

??ir' beglückwünschen Hr. Amstalden zu dieser Wahl, er hat<br />

rv wohlverdient und wird das ihm entgegengebrachte Vertrauen<br />

sicher rechtfertigen.<br />

Kerns. (Korr.) Ein neuer Kernfer Kantonsrat dürfte dem<br />

Eantonsrat folgende Anfrage an die Polizeidirektion und<br />

n Verhöramt einreichen: „Welches ist das Resultat der<br />

Strafuntersuchung wegen dem räubermäßigen nächtlichen<br />

neb er fall auf zwei harmlose Bürger in Kerns unmittelj,<br />

nr vor der Landsgemeinde? Welchen Wert mißt die Polizeidirektion<br />

einem Polizeihund noch bei, wenn seine deutl<br />

ich e n Feststellungen einfach ignoriert und als wertlos taxiert<br />

werden? Welches Resultat, Herr Polizeidirektor, hat die<br />

Untersuchung ergeben über die in Kerns vorgekommenen<br />

nächtlichen Schmierereien an verschiedenen Hausmauctn?<br />

Auf die Antwort auf diese öffentliche Anfrage ist Kerns<br />

gespannt!<br />

Engelberg. (Eingef.) Anläßlich der Generalversammlung<br />

hes Kur- und Verkehrsvereins wurde Herr Alfred Cattani,<br />

Hotelier, zum Ehrenpräsidenten und Herr Dr. I. Heß-Jhm<br />

zum Ehrenmitglied ernannt.<br />

Herr Cattani ist nicht nur in Engelberg ein bekannter<br />

Pionier, sondern er ist auch eine der markantesten Persönlichkeiten<br />

der Jnnerschweizerischen Hotellerie. Es ist nicht der<br />

Hweck dieser Zeilen, ein abschließendes Bild über die Tätigfeit<br />

des Geehrten zu geben, es sei nur auf einige Marksteine<br />

seiner großen, vielseitigen Leistungen hingewiesen. Als Talammann<br />

hatte Herr Cattani seine Dienste jahrelang der<br />

Talschaft Engelberg zur Verfügung gestellt, als Präsident<br />

t,es Kur- und Verkehrsvereins während 37 Jahren — in welcher<br />

Zeitperiode zwei Weltkriege mit den verheerenden Aus-<br />

Wirkungen zu verzeichnen waren — nach bester Möglichkeit<br />

gewirkt. Bedenkt man, daß in Engelberg der Kurverein bis<br />

vor kurzen Jahren das ganze Straßennetz, die Spazierwege<br />

und Kanalisationen, nebst den kurörtlichen Aufgaben, zu betreuen<br />

hatte, so gibt es ein kleines Bild der großen Aufgaben,<br />

die zu erledigen waren. Als Mitinitiant und großer Förderer<br />

können auch die Erstellung der Drahtseilbahn Engelberg-<br />

Gerschnialp, der Luftseilbahn Gerschnialp-Trübsee, deren<br />

Verwaltungsratspräsident er heute noch ist, sowie das Alpine<br />

Sonn- und Schwimmbad zu seinen Hauptwerken gezählt werden.<br />

In den kurörtlichen Belangen gelten auch heute noch<br />

seine stets voller Optimismus klingenden Voten.<br />

Herr Dr. I. Heß-Jhm, der über 20 Jahre Kurdirektor<br />

war, hat dank seiner vielseitigen Kenntnisse und Beziehungen,<br />

sowohl im In- und Auslande, dem Kurorte wertvollste Dienste<br />

geleistet. Er hat stets redlich mitgeholfen, den guten<br />

Namen des weltbekannten Sommer- und Winterkurortes wieder<br />

in Erinnerung zu rufen, was bei den prekären — kriegsbedingten<br />

— Verhältnissen nicht immer leicht war. Wir hoffen<br />

gerne, daß er auch fernerhin seine wertvolle Mitarbeit dem<br />

Kurorte zur Verfügung stellen wird. K. V.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Mißglücktet Start ...<br />

Der erste Kanton, der sich seit der künstlich entfachten<br />

Propagandaflut für das Frauenstimmrecht an der Urne zu<br />

entscheiden hatte, hat das Frauenstimmrecht mit 19 898 gegen<br />

11 709, also mit einem Mehr von über 8000 Stimmen<br />

abgelehnt. Dabei fiel dieser Entscheid nicht etwa in einem<br />

sog. „schwarzen" und „reaktionären" Kanton, sondern im<br />

„fortschrittlichen" Baselstadt und in allen Stadtbezirken gleichmäßig<br />

negativ, in den Bürgervierteln sowohl wie in den<br />

Hochburgen der Sozialdemokraten und PdA-Kommunisten.<br />

Die stets wiederholte Behauptung, die Zeiten hätten sich geändert<br />

und mit ihnen die Volksmeinung, hat sich also ^— was<br />

das Frauenstimmrecht betrifft — als falsch erwiesen. Die<br />

große Mehrheit unserer Stimmbürger ist dem Frauenstimmrecht<br />

nach wie vor abhold (Baselstadt hat es nun schon zum<br />

drittenmal verworfen!) —- und könnten die Frauen mitstimwen,<br />

so wäre — das wagen wir zu behaupten — der negative<br />

Entscheid noch wuchtiger. Jene haben Recht bekommen,<br />

die sich bisher ob der Frage des Frauenstimmrechtes nicht erhitzt<br />

haben — und den Befürwortern mag der Start von<br />

Basel zeigen, daß das Volk in den Kantonen und in der gesamten<br />

Schweiz grundlegende Aenderungen erdauern will,<br />

ist damit bisher nicht schlecht gefahren.<br />

Kantone<br />

Waadt. Die Erfahrungen mit den Familienzulagen. Als<br />

erster schweizerischer Kanton hat die Waadt im Jahre 1943<br />

die Ausrichtung von Familienzulagen an Unselbständig-Erwerbende<br />

obligatorisch erklärt. Die seither gemachten Ersahrungen<br />

erlaubten nun, gewisse Schlüsse zu ziehen und das Familienzulagengesetz<br />

entsprechend zu revidieren. 82 berufliche<br />

und zwischenberufliche Kassen sowie 97 Betriebskassen (bei Betrieben<br />

von über 100 Arbeitnehmern) richten heute im Kanton<br />

Waadt Zulagen an 23 500 Familienväter aus. Die Zuläge<br />

beträgt Fr. 10.— im Monat und wird erst vom zweiten<br />

Kind an ausbezahlt, ferner nur an Schweizerbürger und bloß<br />

unter der Voraussetzung, daß der Enipfänger mindestens seit<br />

zehn Jahren im Kanton niedergelassen ist. Einzelne Kassen<br />

gehen jedoch über das gesetzlich vorgeschriebene Minimum hinaus<br />

und leisten Zulagen von 15, 20 und mehr Fr. im Monat.<br />

Einige der erwähnten einschränkenden Bestimmungen sollen<br />

bei der bevorstehenden Revision gelockert werden. Umstritten<br />

ist auch weiterhin die Frage dies Ausgleichs zwischen den einzelnen<br />

Berufszweigen (bisher erfolgt der Ausgleich einzig<br />

zwischen den einzelnen Betrieben eines Berufszweiges); Berufszweige<br />

mit relativ wenigen kinderreichen Familien sind<br />

begreiflicherweise für die weitergehende Solidarität wenig<br />

eingenommen.<br />

M e s<br />

im der GeselWst SdM-Mjctunion<br />

„Die Aenderung der Lage bestimmt auch die Aenderung<br />

der Taktik und unserer Losungen zur Landesverteidigung..."<br />

(Humbert-Droz in seinem „Selbstschulungskurs über<br />

Strategie und Taktik der revolutionären Arbeit".)<br />

-i. Getreu dem oben angeführten Wort von Humbert-Droz<br />

versuchen es unsere PdA-Kommunisten immer wieder, ihren<br />

Einfluß auf die Beziehungen zu Sowjetrußland geltend zu<br />

machen. Ein brauchbares Instrument für diese Zwecke glaüben<br />

und scheinen sie in der Gesellschaft Schweiz-Sowjetunion<br />

gesunden zu haben.<br />

Die Gesellschaft Schweiz-Sowjetunion<br />

wird heute von PdA-Leuten überwacht und sogar bereits dirigiert.<br />

Diese Elemente mißbrauchen die Gesellschaft für ihre<br />

niedrigen Zwecke. Nicole, Hofmaler und Woog sind heute tonangebend<br />

in ihr. Sie benutzen sie, um auf diesem Umweg Gutgläubige<br />

langsam und unmerklich in die Netze der PdA zu<br />

locken. Daher verdient die Meldung des „Vorwärts", der über<br />

das interne Leben der Gesellschaft immer auffallend gut<br />

orientiert ist, besondere Beachtung, daß bis Jahresende der<br />

Mitgliederbestand der Gesellschaft auf mindestens 10 000 erhöht<br />

werden soll, damit auf diese Weise eine „Massenbasis im<br />

Schweizervolk" geschaffen werden könne.<br />

Daß diese Leute um den „Vorwärts" in dieser Organisation<br />

den Ton angeben, ist nicht nur betrüblich, sondern gemahnt<br />

zur Wachsamkeit. Im Interesse des Landes mutz von den v|e=<br />

hörden verlangt werden, daß sie, nach allem wie hier die<br />

Dinge liegen, die Tätigkeit der Gesellschaft aufmerksam im<br />

Auge behalten. Wie nötig das ist, bezeugen Äre Aeußerungen<br />

der in ihr ihr mächtigen PdA-Kommunisten. Wir erinnern<br />

in diesem Zusammenhang nur an ein Wort von Nicole, das<br />

er am 7. November in Lugano öffentlich ausgesprochen hat:<br />

„Das einzig mögliche und natürliche Regime für<br />

irgendein Volk sei das Regime Stalins..." (!)<br />

Es ist bedauerlich und bedenklich, daß die Gesellschaft<br />

Schweiz-Sowjetunion ins Schlepptau von Leuten wie des zitierten<br />

Nicole geraten ist und daß sie nun sogar der PdA ihre<br />

Tore für den Kollektiveintritt öffnet. Dies zeigt deutlich genug,<br />

wes Geistes Kind diese Gesellschaft in ihrer Mehrheit ist<br />

— ein paar bürgerliche Mitläufer hin oder her. Wer sich der<br />

Hetz- und Terrorpolitik der PdA verschreibt, hat keinen Anspruch<br />

mehr daraus, daß sein Verständigungswille ernst genommen<br />

werde. Eine solche „Verständigung" ist weiter nichts<br />

als schlecht getarnte Anpassung.<br />

So fordert die Gesellschaft in einer Resolution vom 28.<br />

April <strong>1946</strong> eine „Aktion zur Aufklärung des Schweizervolkes<br />

über das Wesen der Großmacht des Ostens mit behördlicher<br />

Unterstützung (!)". Als ob diese „Aufklärung" in ihrem Sinne<br />

nicht zur Genüge besorgt würde! Wie wäre es —• fragt<br />

man sich —, wenn sich die Gesellschaft für eine Aktion- zur<br />

Aufklärung des russischen Volkes über das Wesen der schweizerischen<br />

Demokratie mit Unterstützung der Sowjetbehörden<br />

einsetzte? ? Wäre das nicht viel nötiger und ebenfalls in ihrem<br />

Aufgabenbereich?<br />

Anläßlich der erwähnten Tagung vom 28. April <strong>1946</strong> hat<br />

übrigens die Gesellschaft zu ihrem neuen Präsidenten i>en<br />

Schriftsteller<br />

Dr. Hans Mühlestein,<br />

in Celerina, gewählt. Das ist ein starkes Stück, mit dem sich<br />

die Gesellschaft auch nach außen zur Anpafserin stempelt. Dieser<br />

Dr. Mühlestein schrieb seinerzeit eine Broschüre über<br />

„Deutschlands Sendung", in welcher er von einem auch die<br />

Schweiz umfassenden mitteleuropäischen Bund unter Deutschlands<br />

Führung schwadronierte. Das russische Volk aber, für<br />

dessen Verständnis zu werben er nun vorgibt, kommt darin<br />

denkbar schlecht weg. Für die Russen hatte er in jenem Pamphlet<br />

nichts als Schimpfwort« wie „gemeingefährliches hungriges<br />

Vieh" übrig. Herr Mühlestein schrieb übrigens auch ein<br />

Drama „Menschen ohne Gott" gegen den bolschewistischen<br />

Atheismus. Stalin läßt er darin als Urheber der größten<br />

Barbarei der Geschichte eine sehr unvorteilhafte Rolle spielen<br />

— was nun unter sehr veränderten Verhältnissen den<br />

selben Herrn Mühlestein nicht hindert, in einer Stalinbiographie<br />

das Lob des russischen Staatschefs zu singen!!<br />

Wahrlich, eine zu Herzen gehende Konversion, die aber nicht<br />

so unglaublich wirkt, wenn man bedenkt, daß Herr Mühlestein<br />

heute nicht mehr gut-Pronazistisch schreiben kann, wenn<br />

er es nochmals zu etwas bringen will. Der Vollständigkeit<br />

haber sei noch beigefügt, daß Mühlestein heute bei der PdA<br />

als Propagandist und Referent tätig ist.<br />

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sab. Der Schweizer Bauer ist je länger je mehr auf die<br />

Zuverfügungstellung fremder Gelder angewiesen. Diese<br />

Fremdgelder betragen rund die Hälfte des gesamten landwirtschaftlichen<br />

Aktivkapitals. Bei den Mittelbetrieben von 5 bis<br />

15 Hektaren ist der Schuldenanteil noch größer. Der Höhe des<br />

Zinsfußes kommt deshalb eine Überagende Bedeutung zu. Je<br />

mehr ein Betrieb verschuldet ist, um so mehr spielt der Zins<br />

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eine ausschlaggebende Rolle. Weil insbesondere auch in einzelnen<br />

Gebirgsgegenden stark verschuldete Bauernbetriebe anzutreffen<br />

sind, waren die Bergbauernvertreter von jeher an<br />

niedrigen und stabilen Zinsfüßen interessiert. Diese verlangten<br />

immer wieder, daß der Bund als Hauptschuldner den ersten<br />

Schritt im Sinne einer Senkung des Zinsfußes vornehmen<br />

solle. Nachdem es im Kanton Bern seit einem Jahr gelungen<br />

war, den Zinsfuß zu senken und sich der Bundesrat dieses<br />

Frühjahr entschloß, Anleihen zu 3 °/o Zins aufzunehmen und<br />

zudem die Geldflüssigkeit ständig zunimmt, haben sich nun<br />

endlich auch die größten Hypothekarunternehmungen dazu entschließen<br />

können, den Zinssatz für erste Hypotheken von 3% %><br />

auf 3)4 % herabzusetzen. In den Kantonen mit gut sunktionierenden<br />

Kreditinstituten ist es also heute möglich, genügend<br />

Geld zu 314 % auf I. Hypothek zu erhalten. Im Kanton Obw<br />

a l d e n beginnt diese Regelung ab den nächsten Zinsterminen<br />

(11. November und 31. Dezember <strong>1946</strong>) für alte Geschäfte;<br />

für neue Geschäfte kann die Direktion, laut Amtsblatt,<br />

den reduzierten Zinsfuß von 3% °/o bereits mit Wirkung ab<br />

I.Juli <strong>1946</strong> bewilligen.<br />

Wir wollten es nicht unterlassen, unsere Landwirte darauf<br />

aufmerksam zu machen.<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 23. Juni.<br />

9.00 Protestantische Predigt. 9.45 Katholische Predigt.<br />

10.15 Studioorchester. 1120 Dichtung und Musik. 12.40 Der<br />

unsterbliche Johann Strauß. 14.30 Singe, jödele, bödele.<br />

16.00 Vergnüglicher Höflichkeitsunterricht. 16.30 Melodie<br />

und Rhythmus. 18.00 Der Musikfreund wünscht. 19.00 Ein<br />

Abendständchen. 19.40 Echo der Zeit. 20.15 Hinter den Kulissen<br />

des Zirkus Knie. 21.00 Musikalische Akrobaten. 21.20<br />

Volkslied und Volkstanz in der Schweiz. 22.10 Leichter<br />

Abendausklang.<br />

Montag, 24. Juni.<br />

11.30 Berlioz beim König von Preußen, Plauderei. 12.40<br />

Studioorchester. 17.00 Kammermusik. 18.00 Besuch in Holly-<br />

Wood. Plauderei. Schallplatten. 18.40 Musik für die Jugend.<br />

18.55 Kameradschaftsswnde. 19.10 Unterhaltungskonzert.<br />

19.55 Berner Stadtmusik. 20.20 „All', die Wehr und Waffen<br />

pflegen..." 21.30 Dem Vaterland gesungen. 21.45 Wochenrückblick.<br />

22.10 Ländlermusik. 22.30 Melodie und Rhythmus.<br />

Dienstag, 25. Juni.<br />

11.30 Radioorchester. 12.40 Parade der Novitäten. 17.00<br />

Werke von englischen Komponisten. 17.45 Schallplatten. 18.00<br />

Kinderstunde. 18.20 Reichtum, der auch dir gehört. 19.00<br />

Volkstümliche Musik. 19.55 Sinfoniekonzert. 21.00 Die jüdische<br />

Religion den Christen erläutert. 21.30 Klavier. 21.55<br />

Ungarische Volkslieder. 22.30 Tanzmusik.<br />

Mittwoch, 26. Juni.<br />

10.15 Schulfunksendung. 11.00 Wir kommen zu Dir. 11.30<br />

Les resrains gue vous aimez. 11.45 Genf spricht zu Ihnen.<br />

12.40 Unterhaltungskonzert. 17.00 Interessantes für den<br />

Musikfreund. 18.00 „Lieber Peter", Vorlesung. 18.30 Neue<br />

holländische Orgelmusik. 18.45 Laßt uns die Bäume lieben.<br />

19.00 Aus alten Märchen. 19.55 Fliegermärsche. 20.05 Spiel<br />

mit dem Rekord. Schauspiel. 21.30 Sonate für Violine und<br />

Klavier. 22.10 Vielleicht ein Wort ... 22.30 Malerische Musik.<br />

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in das ewige Leben abzuberufen. Er starb am 14. Juni,<br />

infolge Unglücksfall, in seinem 79. Altersjahre.<br />

Sein Leben war nur Liebe und Aufopferung für<br />

uns.<br />

Wir bitten, des lieben Verstorbenen im Gebete zu gedenken.<br />

S a r n e n, den 20. Juni <strong>1946</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Rosa Schreiber-Otten<br />

Dr. Jos. Schreiber, Psarrhelser, Silenen<br />

Rosa Schreiber, Basel<br />

Margrith Schreiber<br />

Pia und Willy Jmseld-Schreiber<br />

und Kinder, Zug<br />

Josy Schreiber, Luzern<br />

und Anverwandte.<br />

Beeerdigung fand statt: Freilag, den 21. Juni.<br />

Siebenter: Montag, den 24. Juni, 7.45 Uhr, in der<br />

Pfarrkirche in Sarnen.<br />

Dreißigster: Montag, den 15. Juli.<br />

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Kantonsratssitzung vom 22. Juni <strong>1946</strong>.<br />

Zur Eröffnung der ersten Kantonsratssitzung im neuen<br />

Amtsjahr sprach der abtretende Kantonsratspräsident A n -<br />

ton Jöri, Alpnach, ehrende'Worte auf das verstorbene<br />

um unsern Kanton hochverdiente Ratsmitglied Dr. Caspar<br />

Diethelm, und gab in kurzen, prägnanten Worten einen Rückbick<br />

auf die Tätigkeit des Rates im verflossenen Jahr. Willkommgruß<br />

entbot er den vier neuen Regierungsräten, die am<br />

Regierungstisch Platz genommen hatten, sowie den acht Kantonsräten,<br />

die heute zum ersten Male an der Sitzung teilnahmen.<br />

Allen zurückgetretenen Amtsmännern sprach der<br />

Präsident für ihre uneigennützige Tätigkeit im Dienste der<br />

Oeffentlichkeit Dank und Anerkennung aus.<br />

Wahlen.<br />

Nach der feierlichen Beeidigung der neugewählten und bestätigten<br />

Mitglieder schritt der Rat zur Wahl des Präsidenten.<br />

Von den 31 abgegebenen Stimmen wurde Dr. I. H.<br />

H eß, Engelberg, mit 27 Stimmen ehrenvoll zum Kantonsratspräsidenten<br />

gewählt. Das Vizepräsidium erhält mit 26<br />

Stimmen Kantonsrat Albert von Moos, Sächseln.<br />

Als Stimmenzähler beliebten die Kantonsräte Osk. Heß,<br />

Alpnach, und Robert Burch, Wilen.<br />

In den Verwaltungsrat der Kantonalbank wurden gewählt:<br />

Dr. Walter Amstalden (zugleich als Präsident), Ed.<br />

Jnsanger, Josef Berchtold, Alois Ettlin, Ludwig von Moos,<br />

und als Ersatzmänner: Franz Vogler und Alois Rohrer; als<br />

Rechnungsreviforen: Josef Gasser, Simon Heß, Josef Zumstein<br />

und Dr. I. H. Heß (Ersatzmann).<br />

Die Aufsichtskommission für das Kantonsspital besteht aus<br />

den Herren Landstatthalter Alois Abächerli, Dr. Leo Egger,<br />

Dr. Rem. Küchler, die Kantonsräte Walter Wirz und<br />

Sebastian Vogler.<br />

Die Prüfungskommission für die Landesrechnungen setzt<br />

sich aus folgenden Kantonsräten zusammen: Paul von Flüe,<br />

Josef Rufer, Joh. Verwert, Nikl. Jmfeld, Alb. Reinhard;<br />

Ersatzmänner: Hans Stockmann, Hermann Abächerli.<br />

An Stelle des verstorbenen Herrn Gerold Wallimann,<br />

Alpnach, wurde Kantonsrat Anton Jöri, Alpnach, als Mitglied<br />

der Viehseuchenkommission gewählt.<br />

Verschiedene Kommissionen wurden wie folgt ergänzt:<br />

Kommission für die Revision des materiellen Strafrechts:<br />

Kantonsrat Dr. Hans Ming. Kommission für die Revision des<br />

Armengesetzes: Regierungsrat Anton Ettlin, Landammann<br />

Dr. G. Odermatt, Kantonsräte Dr. Hans Ming, Sebastian<br />

Vogler und Hermann Abächerli. Kommission für die Erstellung<br />

eines kantonalen Verwaltungsgebäudes: Regierungsrat<br />

Arnold Ming, Regierungsrat Hermann Amrhein, Kantonsrate<br />

Walter Wirz, Alois Röthlin, Hans Stockmann und Seb.<br />

Vogler. Kommission für die Beratung des Schulgesetzes:<br />

Landammann Dr. G. Odermatt, Kantonsrat Alois Röthlin,<br />

Regierungsrat Alois Ming. Kommission für die Ausarbeitung<br />

eines neuen Geschäftsreglementes für den Kantonsrat:<br />

die Kantonsräte Dr. Hans Ming, Jofef Zumftein und Albert<br />

Reinhard.<br />

Finanzdirektor Herrmann Amrhein begründete<br />

hierauf den Antrag auf<br />

Ausrichtung von Teuerungszulagen<br />

an das Staatspersonal und an die Behördemitglieder. An<br />

alle hauptamtlich beschäftigten Angestellten wird, ohne Rück-<br />

I n e r R u t ü t i i b e<br />

ficht aus ihre Besoldung, eine Grundzulage von Fr. 70t).—<br />

ausgerichtet, an Verheiratete und Ledige mit eigenem Haushalt<br />

darüber hinaus eine Familienzulage und zwar für Beamte<br />

mit einer Besoldung bis zu Fr. 5000.— Fr. 500.—,<br />

für Beamte mit einer Besoldung über Fr. 5000.— Fr. 400.—,<br />

dazu für jedes Kind unter 18 Jahren eine Kinderzulage von<br />

Fr. 200.—. Art die Sitzungsgelder, Fixa und Stundengelder<br />

der kantonalen Behördemitglieder (Kantonsrat, Regierungsrat,<br />

Gerichte, Kommissionen, Verhörrichter und Staatsanwalt)<br />

wird ein Teuerungszuschlag von 25 Prozent ausgerichtet.<br />

Die Dorfschaftsgemeindeversammlung vom 14. April <strong>1946</strong><br />

hatte den neuen<br />

Bebauungsplan der Dorsschast Sarnen,<br />

der denjenigen von 1912 ersetzt, genehmigt. Der Plan lag nun<br />

auch dem Kantonsrat zur Genehmigung vor; er wurde von<br />

Baudirektor Anton Ming erklärt. Eine längere Diskussion<br />

drehte sich um die Frage, ob sich der einzelne Bürger<br />

überhaupt an einen aufgestellten Plan zu halten habe, was<br />

Justizdirektor Ludwig von Moos unbedingt bejahte. Der Rat<br />

gab mit 29 Stimmen seine Genehmigung. Dem Regierungsrat<br />

wird das Recht übertragen, im Rahmen des vorliegenden<br />

Bebauungsplanes aufgestellte Deilbebauungspläne<br />

(Quartierpläne) und die dazugehörigen Bauvorschriften zu genehmigen.<br />

Hausankauf.<br />

Ohne Diskussion erteilte der Rat Kredit und Vollmacht,<br />

den der Frau Witwe Sigrist-Fanger gehörenden Hausanteil<br />

zum Preise von Fr. 20000.— zu Staatseigentum zu erwerben<br />

und den Kaufvertrag namens des Staates rechtsgültig<br />

abzuschließen. Der Platz, auf welchem das Haus steht (Süd-<br />

West-Seite des Rathauses), eignet sich vortrefflich für den geplanten<br />

Bau eines kantonalen Verwaltungsgebäudes.<br />

In der Nachmittagsfitznng referierte Landstatthalter AI.<br />

Abächerli über die Kredit- und Vollmachterteilung an den<br />

Regierungsrat für die Ausarbeitung eines Skizzenprojektes<br />

über den<br />

Umbau und die Erweiterung des kantonalen Krankenhauses.<br />

Die Raum- und Platzverhältnifse im Krankenhaus entsprechen<br />

in verschiedener Hinsicht den Bedürfnissen sowie Ansorderungen<br />

eines modernen Spitals durchaus nicht mehr. Insbesondere<br />

stellt der Ausbau der Wöchnerinnenabteilung ein<br />

dringendes Bedürfnis dar. Auch ist nur e i n Operationsraum<br />

vorhanden, der den heutigen Anforderungen nicht mehr genügt.<br />

Die Röntgenanlage wirkt in ihrem jetzigen Zustand<br />

für den Krankenhausbetrieb ungünstig und störend; die dafür<br />

benötigten Räumlichkeiten schien zum Teil noch. Gemäß eingeholtem<br />

Gutachten eines im Spitalbau erfahrenen Fachmannes<br />

kann durch Umbau und neue Anbauten am bestehenden<br />

Krankenhaus auf dem heute noch zur Verfügung stehenden<br />

Baugelände diese Krankenhauserweiterung in gefordertem<br />

Umfang in durchaus zweckmäßiger Weise vorgenommen werden.<br />

Polizeidirektor Leo Spichtig sowie die Kantonsräte Josef<br />

Zumftein und Franz Müller sprachen sich für einen Neubau<br />

aus (bei einem Neubau käme das Bett auf 30 000 Fr.<br />

zu stehen!). Auch sollte für die Ausarbeitung eines Bauplanes<br />

unter den Architekten ein Wettbewerb durchgeführt werden.<br />

Diese Anträge — Neubau, Wettbewerb — fielen bei der<br />

Abstimmung durch und die Borlage der Regierung wurde<br />

Er hatte doch geglaubt, der Mann ...<br />

„Pst!", machte Fritz und deutete auf das Bett im Hintergrund.<br />

Emil nickte bloß.<br />

Fritz, den Revolver vor sich hinhaltend, näherte sich jetzt<br />

dem Bett — der Mann darin rührte sich nicht — er schlief<br />

offenbar —<br />

Fritz beugte sich vor. „Du — das ist ja — Henzi!"<br />

Es kam fast wie ein Schrei über seine Lippen.<br />

Jetzt kam auch Emil näher heran. In der Bettstatt, auf<br />

einem schmutzigen Laubsack, lag unter einer braunen Decke<br />

tatsächlich der Agent Henzi.<br />

„Glaubst du?" — „Jawohl, es ist Henzi!"<br />

Ja, es war Henzi, Henzi, der vierfache Mörder, den sie<br />

damals wie eine goldene Brillantnadel gesucht, der sie aber<br />

am Narrenseil herumgeführt, der ihnen entschwunden war<br />

unb trotz allen systematischen Suchens unauffindbar war.<br />

Fast ein Jahr war es her, seitdem —• Der „Fall" war ösfentlich<br />

bereits in Vergessenheit geraten; denn auf der Weltbühue<br />

spielte sich „Interessanteres" und „Sensationelleres"<br />

ab, das man von Tag zu Tag, ja schier von Stunde zu<br />

Stunde mit aller Spannung verfolgte.<br />

Nun war er endlich gefunden! Er, der vier Menschenleben<br />

auf dem Gewissen hatte, der sie kaltblütig niedergeknallt.<br />

Da lag er. Und die beiden, die sich fest über seine Jdentität<br />

überzeugt hatten, sahen es allsogleich, daß der Mensch da<br />

in dem primitiven Bette schwer krank war. Eingefallen waren<br />

seine bärtigen Wangen. Trotz der morgendlichen Frische<br />

— es war kaum 7 Uhr — schwitzte der Kranke unter seizum<br />

Beschluß erhoben. Darnach wird der Regierungsrat ermächtigt,<br />

die nötigen Vorarbeiten für die Erweiterung und<br />

den Umbau des Krankenhausgebäudes zu treffen und es wird<br />

ihm hiefür ein Kredit bis zu Fr. 7000.— erteilt. Die Regierung<br />

will das Projekt bereits an der nächsten Landsgemeinde<br />

zur Abstimmung unterbreiten.<br />

Der Kantonsrat erteilt ferner dem Regierungsrat Vollmacht<br />

und Kredit bis Fr. 6000.— zur Erstellung einer Holz-<br />

Hütte mit Arbeitsraum und Material- und Werkzeugmagazin<br />

bei der kantonalen Strafanstalt. Die bisherige Holzhütte<br />

wurde in eine Korbereiwerkstätte umgebaut.<br />

Namens der kantonsrätlichen Kommission referierte Kantonsratspräsident<br />

Dr. I. Heß über den<br />

Schulbericht<br />

und führte aus:<br />

Die bestellte kantonsrätliche Kommission zur Prüfung des<br />

Schulberichtes 1943/45 verdankt den vorzüglichen Bericht.<br />

Er gibt ein ausführliches und gutes Bild über die Tätigkeit<br />

und Aufgaben unserer Schulen und ist zugleich eine Vorzugliche<br />

Dokumentation über das gesamte Erziehungswesen unseres<br />

Kantons. Der vorgelegte Bericht von H. H. Schulinspektor<br />

Pius Britschgi, Sächseln, ist zu genehmigen und dem<br />

Verfasser hiefür der öffentliche Dank auszusprechen.<br />

Anschließend — auf Grund von Erhebungen und Feststellungen<br />

—> stellt die Kommission nachstehende Postulate und<br />

ersucht den Regierungsrat zur Entgegennahme.<br />

1. Postulat: Der Schulbericht stellt fest, daß über Reinlichkeit<br />

in den zwei Berichtsjahren wenig Erfreuliches zu fagen<br />

ist. „Gegen früher ist's eher schlimmer geworden." —<br />

Dieser Zustand verlangt aus erzieherischen und hygienischen<br />

Gründen größte Aufmerksamkeit und der Regierungsrat wird<br />

ersucht, den Erziehungsrat zn beauftragen, zur Hebung der<br />

Reinlichkeit der Kinder in den Volksschulen unverzüglich strenge<br />

und geeignete Mittel zu ergreisen.<br />

2. Postulat: Die Kommission Hat festgestellt, daß in unserm<br />

Kanton inbezug auf Unterrichts-Räumlichkeiten teilweise<br />

absolut unhaltbare Zustände bestehen. Stark überfüllte Klasseu<br />

und untragbare Zusammenlegung von Schulklassen. —<br />

Der Regierungsrat soll mit den zuständigen Organen eine<br />

zweckmäßige Lösung anstreben, damit eine Aufteilung der<br />

Klassen im Interesse der Schule möglich ist.<br />

3. Postulat: Die Schweiz. Arbeitsgemeinschaft der Bergbaueru-Zeutralstelle<br />

zur Wahrung der Interessen der Bergbevölkerung,<br />

Brugg, legt eine „Untersuchung über die Aus-<br />

Wirkung des Bundesgesetzes vom 25. 6. 1905 betr. die Unterstützung<br />

der öffentlichen Primärschulen sowie Vorschläge für<br />

dessen Anpassung an die heutigen Bedürfnisse" vor. Darin<br />

wird in fachlicher Begründung und objektiver Betrachtung die<br />

Revisionsbedürftigkeit dargetan, neue berechtigte Anträge formuliert<br />

im Sinne einer gerechteren Berücksichtigung der Interessen<br />

der Gebirgsgegenden. — Die Kommission legt dem<br />

Regierungsrat nahe, die Angelegenheit aufmerksam zu verfolgen<br />

und je nach Gegebenheit die Aktion zu unterstützen.<br />

4. Postulat: Am 1. Juli <strong>1946</strong> wird der Bundesbeitrag an<br />

die Schülerspeisung sistiert, d. h. der Bund übernimmt inskünftig<br />

nicht mehr einen Drittel der Kosten zugunsten der<br />

minderbemittelten Bevölkerung. Damit wird auch der Kantonsratsbeschluß<br />

vom 11. März 1943: Beitragsleistung zugunsten<br />

der minderbemittelten Bevölkerung (Schülerspeisung)<br />

kraftlos, da er in der Voraussetzung des Bundesbeitrages gefaßt<br />

wurde. — Der Regierungsrat soll, in Erwägung der<br />

Tatsache, daß die Schülerspeisung für unsern Kanton eine<br />

der unheimliche U n b e k a n n t e<br />

Roman von Emil Hering. 18<br />

Nun war Fritz oben und bedeutete Emil, nachzukommen.<br />

Dieser kam rascher aufwärts, weil er für die Kletterei beide<br />

Hände gebrauchen konnte. Als er oben anlangte, zuletzt heraufgezogen<br />

von Fritz, da sah er vor sich eine geräumige<br />

Höhle, von der Natur geschaffen, die wohl einem Menschen<br />

guten Unterschlupf gegen die Witterung gewähren konnte.<br />

Sie war geräumig. Er spähte in den Hintergrund, der im<br />

Halbdunkel dalag, und gewahrte sofort, daß die Höhle tatsächlich<br />

bewohnt war; denn da war rechterhand aus Schiefer-<br />

Platten eine Art Tisch aufgebaut, daneben eine Kochstelle und<br />

drum herum lagen Pfannen und Büchsen. Viele Büchsen, die<br />

sich beim Zusehen als leere erwiesen, waren im linken Hintergründe<br />

aufgestapelt. Natürlich: man konnte sie nicht einfach<br />

Mr Höhle hinauswerfen, wollte man nicht die Spur auf sich<br />

lenken.<br />

Und da, links hinter einer fast meterhohen Schieferplatte,<br />

tostt ein Radio aufgebaut, primitiv, das mußte er sagen —<br />

fder war das vielleicht ein Sendeapparat? Item — das<br />

interessierte ihn jetzt nicht stark, das konnten sie immer noch<br />

untersuchen ... dort ganz hinten in der Höhle — sie hatte die<br />

^orm eines unregelmäßigen Dreiecks — war eine sehr primi-<br />

^ve Bettstatt aufgestellt, aus rohem Holz und Aesten gezimmert<br />

— aber immerhin eine Bettstatt ... und darauf ...<br />

fügten ihn denn die Augen? ... lag ein Mensch ausgestreckt.<br />

Wahrhaftig.<br />

ner schäbigen Decke. Helle Schweißperlen standen auf seiner<br />

Stirne.<br />

„Diesmal entwischt er uns nimmer", meinte leise Emil.<br />

„Oder vielleicht auf immer — E r ist doch vom Tode<br />

gezeichnet. Und wenn er uns und ihm keine Zeit mehr läßt,<br />

dann erfahren wir sein Geheimnis nie!", ergänzte Fritz. „Er<br />

liegt im Fieber. Siehst du, wie abgemagert er ist! Die Bakkenknochen<br />

stehen ihm vor. Ich bin zwar kein Arzt, aber soviel<br />

weiß ich, daß seine Tage gezählt sein dürften."<br />

„Was machen wir also?"<br />

„Sobald er erwacht, werden wir uns um ihn bemühen<br />

und sehen, was aus ihm herauszubringen sein wird. Indessen<br />

untersuchen wir einmal diese Räuberhöhle!"<br />

Die Höhle enthielt indessen nicht viel mehr, als was die<br />

beiden beim Einstieg sofort erkannt und wahrgenommen hatten.<br />

Bücher oder Hefte fanden sie im ganzen Raum keine;<br />

nicht einmal ein beschriebenes Blatt Papier. Nirgends war<br />

eine Aufzeichnung zu entdecken. Der Apparat hinter der<br />

Schieferplatte war tatsächlich ein Sendeapparat, primitiv<br />

zwar, aber immerhin gefährlich genug.<br />

Jetzt bewegte sich Henzi im Bett. Sofort standen Emil<br />

und Fritz an seiner Seite. „Henzi!" rief ihn Fritz an. „Erwachen<br />

Sie endlich, es ist Zeit!"<br />

Der Kranke öffnete langsam die Augenlider, ganz langsam,<br />

und sah die beiden Männer an seinem Bette und starrte<br />

dann von einem zum andern, als besänne er sich.<br />

Dann ging plötzlich ein Beben durch seine schmächtigen<br />

Glieder, als würde er von unsichtbaren Händen geschüttelt.


edeutsame Rolle spielt, zuhanden des Kantonsrates Antrag<br />

stellen auf Wetterführung der Schülerspeisung nach Wegfall<br />

der Bundessubvention.<br />

Landammaun Dr. G. Odermatt nahm die Postulate cntgegen.<br />

Abschließend hat der Kantonsrat<br />

Kantonsbeiträge<br />

zugesichert und zwar an die Korrektion der Melchtalerstraße,<br />

hinter dem Eistlibach (Kostenvoranschlag Fr. 27 000.—) Fr.<br />

5400.—, an die Erstellung der Güterstraße Etzweid-Buchen,<br />

Kägiswil-Alpnach (Kostenvoranschlag Fr. 146 500.—) Fr.<br />

18 300.—, an das Entwäfserungsprojekt Maienalp, Alpnach<br />

(Kostenvoranschlag Fr. 35 700.—) Fr. 5355.— und an die<br />

Erstellung einer Seiltransportanlage Sattelmatt/Breitenfeld,<br />

Lungern (Kostenvoranschlag Fr. 19 000.—) Fr. 2850.—.<br />

Schluß der Sitzung 16.30 Uhr.<br />

O b w a l d e n<br />

Außerdienstliche Benützung der persönlichen Ausrüstung.<br />

Das eidg. Militärdepartement hat eine Verfügung über die<br />

außerdienstliche Benützung der persönlichen Ausrüstung erlassen.<br />

In dieser Verfügung ist festgelegt, welche Ausrüstungsgegenstände<br />

zu militärischen Uebungen oder zum Training benützt<br />

werden dürfen. Gegen die unberechtigte außerdienstliche<br />

Benützung von Uniformstücken und andern Gegenständen der<br />

persönlichen Ausrüstung, einschließlich Ordonnanzschuhwerk,<br />

werden die kantonalen Militärbehörden einschreiten und Fehlbare<br />

bestrafen. Zudem haben Fehlbare für den vollen Schaden<br />

aufzukommen.<br />

Bekanntmachung betreffend die Aushebung von Funkerrekrnten.<br />

V o r d i enstli ch e M o, r s e k u rf e. Um der Armee<br />

die benötigten Funkerrekruten für die Uebermittlungstruppen<br />

zu sichern, führt die Abteilung für Genie vordienstliche<br />

Morsekurse durch. Diese Kurse vermitteln den Teilnehmern<br />

die für den Funkdienst nötigen Vorkenntnisse. Sie<br />

finden einmal wöchentlich abends statt, beginnen nach den<br />

Sommerferien und dauern bis in den Frühling 1947. Kursgeld<br />

wird keines erhoben.<br />

Schweizerbürger der Jahrgänge 1928, 1929, 1930 und<br />

1931, die bei den Funkern der Uebermittlungstruppen eingeteilt<br />

werden wollen, müssen sich bei der Rekrutierung über<br />

die Absolvierung der vordienstlichen Morsekurse durch Vor-<br />

Weisung der Eintragung und des entsprechenden Vorschlages<br />

im Leistungsheft ausweisen können.<br />

Im Kanton Unterwaiden sind Morsekurse an folgenden<br />

Orten vorgesehen: Sarnen und Stans.<br />

Die Anmeldungen sind schriftlich mit Angabe von Name,<br />

Vorname, Jahrgang, Heimatort, Beruf, genauer Adresse und<br />

gewünschtem Kursort bis 15. August <strong>1946</strong> zu senden an: Abteilung<br />

für Genie, Zentral st eile für Funkerkurf<br />

e, Bern 3.<br />

Jünglinge, die schon Kurse besucht haben, haben ihre An-<br />

Meldung zu erneuern. Desgleichen sind Jünglinge der Jahrgänge<br />

1926 und 1927, die bei den Funkern eingeteilt wurden,<br />

ihre Rekrutenschule aber noch nicht absolviert haben, verpflichtet,<br />

sich unter Beilage des Dienstbüchlein für die Morsekurse<br />

anzumelden.<br />

Genauere Auskunft über die Durchführung der Morsekurse<br />

kann bei den kantonalen Militärdirektionen Bureau für Vorunterricht,<br />

eingeholt werden.<br />

Was geschieht mit dem Kleinpflanzeranbau? Durch den<br />

Bundesratsbeschluß vom 1. Juni <strong>1946</strong> wird die Anbaupflicht<br />

der nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung aufgehoben. Diese<br />

Lockerung im Zwangsanbau wird man allgemein begrüßen.<br />

Trotzdem muß man sich fragen: Was geschieht nun mit dem<br />

Anbau der vielen Kleinpflanzer? Im letzten Jahre hatten in<br />

Obwalden 1480 Kleinpflanzer mit einer Gartenfläche von<br />

weniger als 8 Aren zusammen rund 50 Hektaren angepflanzt.<br />

— Zahlreiche Kleinpflanzer sind schon in diesem<br />

Jahre anbaumüde geworden. Recht viele aber haben den<br />

Wunsch, ihren Pslanzgarten auch in den nächsten Jahren<br />

beizubehalten. Der Garten ist ihnen nicht so sehr eine kriegsbedingte<br />

Zwangsbelastung. Er bietet ihnen vielmehr eine angenehme<br />

Freizeitbeschäftigung. Vor allem aber bedeutet er<br />

für jede Hausfrau eine fühlbare Reduktion der Haushaltungsausgaben.<br />

Ein Verzicht auf den Garten hätte deshalb eine<br />

Steigerung der Haushaltungskosten zur Folge.<br />

Ein Großteil unserer Kleinpflanzer hat selber kein Land.<br />

Gestützt auf die kriegsbedingte Anbaupflicht ist es ihnen bisher<br />

zumeist von den Korporationen zur Verfügung gestellt<br />

Seine Stirne zerklüftete sich, seine Augen nahmen einen eigentümlich<br />

dunklen Glanz an.<br />

Er wandte jetzt kein Auge von Emil. Verschüttetes und<br />

Begrabenes begann in seiner Seele aufzusteigen. Tastend wie<br />

ein Blinder schien sein Geist den Pfad zurückzuwandern von<br />

dieser Höhle bis — wohin?. Die beiden verhielten sich ruhig,<br />

sahen ihn nur immer wieder unverwandt an. — Endlich hob<br />

Henzi den Kopf und, als erwache er aus einem langen Traume,<br />

blickte er um sich wie einer, der aus tiefster Nacht zum<br />

Licht emporsteigt, das seine Augen blendet.<br />

Dann blickte er erstaunt Fritz an, unheimlich dünkte ihn<br />

dieser Blick. Und hernach, langsam, sank sein Kopf auf das<br />

harte Polster zurück und er schloß mit einem Seufzer feine<br />

Augen wieder. Die beiden ließen ihn eine Weile ruhen, dann<br />

rief Fritz abermals „Henzi!"<br />

Er öffnete die Augen wieder, widerwillig. Und er sah<br />

wieder Emil an. Lange und starr, als besänne er sich neuerdings.<br />

Aber diesmal erhob er den Kopf nicht. Er flüsterte<br />

bloß: „Alles ans!". Und dann schloß er die Augen wieder.<br />

*<br />

Es war keine leichte Arbeit gewesen, den Fieberkranken<br />

aus der Höhle in die SAC-Hütte hinüber zu schaffen. Das<br />

schwerste Stück war, ihn mit Hilfe der Strickleiter und des<br />

Gletscherseiles über die zehn Meter hohe glatte Felswand<br />

abzuseilen: ein hartes Stück auch, ihn auf der mit Teilen<br />

der Bettstadt improvisierten Bahre über das Geröll- und<br />

hernach über das Schneefeld zu tragen. Es war Frühnachmittags,<br />

als sie todmüde in der Hütte anlangten.<br />

Der andere, der Unbekannte, war nicht mehr in die Höhle<br />

zurückgekehrt. Wahrscheinlich hatte er auch gar nicht mehr die<br />

Absicht zurückzukehren und überließ Henzi einfach seinem<br />

Schicksal. Offenbar hatte er nach seinem Rucksack gesucht, nnd<br />

worden. Was nun, wenn die Korporationen ihr Allmendland<br />

zurückziehen, um es ihren Nutzungsberechtigten wieder<br />

zur Verfügung zu stellen? Es wäre sicherlich zu bedauern,<br />

wenn dadurch auch der freiwillige Kleinpflanzeranbau verschwinden<br />

müßte. Die anbaufreudigen Kleinpflanzer würden<br />

es jedenfalls begrüßen, wenn die Korporationen und Gemeinden<br />

ihnen auch in Zukunft das nötige Pflanzland überlassen<br />

würden. Anderseits wäre es sicher auch am Platze, wenn sich<br />

unsere Kleinpflanzer da und dort zu Kleinpflanzer-<br />

Vereinigungen zusammenschließen würden, um das<br />

Land gesamthaft zu pachten und es dann an die Mitglieder<br />

abzugeben. K. Z. G.<br />

Die einheimische Landwirtschaft und der Früchteimport.<br />

Aus bäuerlichen Kreisen wird uns geschrieben: In diesem<br />

Sommer macht sich bereits wieder das vorkriegszeitliche Bild<br />

in den Früchteläden geltend. Lange bevor unsere Früchte reif<br />

sind, können ausländische in größeren und großen Mengen<br />

gekauft werden und dazu mitunter sogar wesentlich billiger<br />

als sie unsere Landwirtschaft' abgeben kann. Wir verstehen<br />

es, daß die Konsumenten dies zu schätzen wissen und nach<br />

den Kriegsjahren über diese Abwechslung froh sind. Anderseits<br />

muß aber unser Bauernstand verlangen, daß verhindert<br />

wird, diese Früchte zu einer großen Gefahr für die Verwertung<br />

der einheimischen Produkte anwachsen zu lassen. Schließlich<br />

hat sich unsere Landwirtschaft nicht während allen Kriegsjähren<br />

sich bemüht, unser Volk bestmöglichst auch mit Früchten<br />

zu versorgen, um dann bei erster bester Gelegenheit einfach<br />

wieder verdrängt zu werden. Die Handelsabteilung des<br />

eidg. Volkswirtschaftsdepartementes hat hier zum Rechten gelsehen.<br />

Dies ist umso notwendiger, als wir im Handel vor<br />

großen Ernten stehen. Die Kirschenernte wird nun in den<br />

nächsten Tagen voll einsetzen und an ei.ne reibungslose Ver-<br />

Wertung gewaltige Anforderungen stellen. Bald folgt dann<br />

die Walliser Aprikosenernte und hernach reiht sich beim<br />

Kernobst Sorte an Sorte, welche zur Reife gelangt. Wir werden<br />

an Stein- wie Kernobst allgemein eine Großernte zu<br />

verwerten haben. In gleicher Weise stehen auch die Aussichten<br />

im Rebbau durchwegs günstig. Aus diesem Grunde ist mit<br />

dem Import ausländischer Früchte Vorsicht und Zurückhaltung<br />

geboten. Diese Zurückhaltung muß sich namentlich auch<br />

der Handel auferlegen und die Konsumentenschaft selber hat<br />

nun den Beweis zu erbringen, daß sie der Landwirtschaft in<br />

ihren diesjährigen Früchteverwertungssorgen zur Seite steht<br />

und ihre Produkte in großem Umfange berücksichtigt und tonfurniert.<br />

Eine Anregung. (Eing.) Es kommen die Blinden, die Lahinen,<br />

.die Krüppel, die Alten, die Waisen, die Tuberkulösen und<br />

noch viele andere. Rotkreuz und Caritas nicht gerechnet. Man<br />

frägt sich weniger, wo nehme ich das Geld her, um allen Anliegen<br />

gerecht zu werden, als vielmehr: wer kontrolliert das<br />

alles? Die unzähligen Fonds gehen ins aschgraue. Die Perfernen,<br />

die Behörden wechseln immer. Hin und wieder kommen<br />

Veruntreuungen, Bereicherung an solchen Sammlungen und<br />

Fonds an die Öffentlichkeit. Oft ist die Ausregung größer<br />

über den Plauderer, als über den Sünder.<br />

Schon oft wurden Stimmen laut, die eine Zentralisation,<br />

Vereinigung, behufs besserer Kontrolle aller dieser erfaßten<br />

Sammlungen anregten. „Der Schweizerische Beobachter" in<br />

Basel hat in einer seiner letzten Nummern auch auf diesen<br />

wunden Punkt hingewiesen.<br />

Es widerstrebt uns zwar, eine zentrale Stelle zu schasfen<br />

für solche Zwecke und die Verteilung dann willkürlich<br />

vorzunehmen. Da würden die Quellen bald versiegen, aber es<br />

sollte eine Stelle geschaffen werden, die solche Sammlungen,<br />

ihre Verwendung und Verwaltung strenge kontrolliert und<br />

genaue Rechenschaft fordert. Denn es sind Gelder und Fonds,<br />

die in die Millionen gehen, sie werden im guten Glauben gespendet<br />

und sollen auch treuhänderisch verwaltet werden.<br />

Es ist aber doch etwas Widernatürliches, daß für alles<br />

Staatshilfe verlangt wird, während man die Aermsten der<br />

Armen, die Blinden und Krüppel, die Tuberkulösen, der ösfentlichen<br />

Mildtätigkeit überläßt.<br />

Am 13. Juni dieses Jahres hat man in Sächseln die Lotterie<br />

für die Interkantonale Landeslotterie gedreht. Das<br />

Lötterlen ist nun sozusagen unter staatlichen Schutz gestellt<br />

und das Lotteriewesen blüht. Nicht die Besitzenden sind es,<br />

welche am meisten Lose kaufen. Ergo, sollte der Reingewinn<br />

wieder ungefähr dahin, woher er geflossen. Wie wäre es, wenn<br />

auch diesen ansehnlichen Betreffnissen in erster Linie die oben<br />

genannten Hilss- und Erwerbslosen nicht nur unterstützt,<br />

sondern ihnen dauernd geholfen würde?<br />

da er ihn nicht mehr gefunden, sich aus dem Staube gemacht.<br />

Er hätte auch nicht mehr in die Höhle einsteigen'können;<br />

denn Emil und Fritz hatten die Strickleiter weggenommen.<br />

Die beiden trafen es gut. Vor der Hütte rastete eine<br />

Militärpatrouille mit einem Leutnant. Dem gaben sie sogleich<br />

Bericht über ihre Entdeckungen und händigten ihm auch den<br />

fremden Rucksack und die Strickleiter aus. Der Offizier gab<br />

seinen Mannen unverzüglich seine Instruktionen. Im Verlause<br />

von nur kurzer Zeit waren sämtliche Patrouillen des<br />

ihm unterstellten Gebietes auf den Beinen nach der Suche<br />

nach dem unbekannten Fremden und zur Untersuchung der<br />

Höhle, wohin sich der Leutnant mit zwei Mann selbst hinbegab.<br />

— Nach zwei Stunden traf auch der Militärarzt ein<br />

der Henzi gründlich untersuchte und behandelte.<br />

„Er scheint vergiftet worden zu fein; doch war die Dosis<br />

zn schwach, um ihm das Leben zu nehmen, wie es wohl beabsichtigt<br />

war." — „So wird er mit dem Leben davonkommen?"<br />

„Wahrscheinlich!"<br />

„Das wäre gut. Er hat noch verschiedene Geheimnisse die<br />

wir iind die Öffentlichkeit gern erführen."<br />

»Wer ist der Mann?" — „Ein vierfacher Mörder namens<br />

Henzi. Sie haben gewiß vor ungefähr einem Jahr von<br />

den Mordtaten gehört, die er bei Laufenburg verübt bat<br />

Er hat vier biedere Männer niedergeknallt. • Das ist der<br />

Mann! Wir fanden ihn versteckt in einer Höhle ain<br />

H " -T *?» °«»° w» -»,h°rche»den 0,!i,w d>-G.I<br />

schichte Henzis und seine unverhoffte Auffindung<br />

Der Hauptmann erklärte, daß der Mann wohl kaum vor<br />

drei, vier Tagen transportfähig fei; er werde einen Sanitäter<br />

und zwei Mann Wache heraufschicken, obwohl keine Gefahr bestehe,<br />

daß er durchbreunen werde. Er selbst werde morgen<br />

Lehrlingsdiplömierung. (Eing.) Es mußte! wohl ein<br />

xjjijiuuB r > d a 6 um die Mittagsstunde dp? 3<br />

besonderer > [> > Nebelschleier und Regentropfen<br />

mrnn<br />

in (leiser 6l!„„ « te Präsident<br />

der kantonalen Lehrlingskomnusston Herr Regierung^<br />

S p i ch t i g, entbot der großen Festversammlung herzliche<br />

Willkommgruß. Sein spezieller Gruß und Gluckwunsch tt5 er<br />

galt den Prüflingen, die allen Schwierigkeiten zum Trotz niit<br />

Fleiß und Ausdauer ihr erstes Ziel erreich haben. Der verdiente<br />

Prüfungsleiter, Herr R o t h e n f u h orientierte über<br />

den Verlauf der Prüfungen, die dank des flei,zigen und disziplinierten<br />

Verhaltens der Lehrlinge reibungslos vor sich<br />

gingen. 32 Lehrlingen und 11 Lehrtochtern konnte der U<br />

higkeitsausweis und die wohlverdiente Prämie des Kantons<br />

in Form eines Sparkassabüchleins der <strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank<br />

übergeben werden. Die Anforderungen an die Prüflinge<br />

werden immer größer und so eroberte sich nur einer die Qualifikation<br />

„sehr gut", 23 erreichten die Durchschnittsnote „sehr<br />

gut bis gut", 15 „gut" iind zwei „gut bis genügend". Die<br />

zwei Absolventen einer Zusatzlehre haben diese ebenfalls mit<br />

der Durchschnittsnote „sehr gut" abgeschlossen. Als die fünf<br />

Besten der diesjährigen Prüfung werden proklamiert und erhalten<br />

einen Sondertusch der Musik:<br />

Kaufmann Anton, Holzbildhauer, bei Beat Gasser, Lungern,<br />

Note 1,24; Bürgler Josef, Elektromechaniker, bei Siunbig<br />

Wilhelm, Sarnen, Note 1,34; Gasser Alois, Bauschreiner<br />

bei Holzbau AG., Lungern, Note 1,35; Spichtig Alois, Weihküfer,<br />

bei Josef Spichtig, Sächseln, Note 1,37; Lölscher Josef,<br />

Herrencoiffeur, bei Louis Anderhalden, Sächseln, Note 1.37.<br />

Nach Bekanntgabe der Prüfnngsresultate gab der Präsidnt<br />

den jungen Handwerkern einige gute Lehren mit ans den Lebensweg:<br />

Seid dankbar euren Eltern, die euch mit großen<br />

Opfern und vielen Sorgen zu einem Handwerk verholfen haben,<br />

seid dankbar euren Lehrern und Lehrmeistern, die unter<br />

vielen Mühen euch das Rüstzeug zum Berufsmann vermittelt<br />

haben. Pflichtbewußt in der Arbeit, gerecht in Handel<br />

und Wandel, treu dem Herrgott, das sei euer Dank. Der heutige<br />

Tag ist nur ein Meilenstein auf dem Wege zum Ziel und<br />

das Ziel des tüchtigen Gesellen ist der Meister. Darum heißt<br />

es von heute an erst recht lernen, sich nnentwegt weiterzubilden.<br />

Dem Gesellen, der in die Fremde zieht, wird der Beitritt<br />

zum Gesellenverein empfohlen.<br />

Den Gruß der Talbehörden und des Talvolkes entbietet<br />

Herr Talammann Dr. Ga n d er. Herr Finanzdirektor Amr<br />

h e i n überbringt den Willkommgruß des Regierungsrates<br />

und die besten Wünsche an die jungen Gesellen, und Herr<br />

Bäckermeister Halter jene des <strong>Obwaldner</strong> Gewerbeverbandes.<br />

Herr a. Regierungsrat Rohrer, der mit viel Liebe während<br />

7 Jahren das Lehrlingswesen betreut hatte, mahnt jur<br />

Berufsfreude, dann wird die Arbeit zum Vergnüge».<br />

Mit dem Absingen der Vaterlandshymne und dem Dank<br />

des Vorsitzenden an alle jene, die zu dieser schönen Feier beigetragen<br />

haben, wird das offizielle Programm abgeschlossen.<br />

Bei Musik und Tanz, die Alten erzählten von längst vergangenen<br />

Tagen und die Jungen schwärmten von der Zukunft,<br />

so kam all zu schnell die Abschiedsstunde von Engelberg, das<br />

gar mancher <strong>Obwaldner</strong> heute zum erstenmal sah. Dieser Tag<br />

geht als ein schöner und erinnernngsiverter Anlaß in die<br />

Chronik der Lehrabschlußprüfungen ein.<br />

Totentafel. In Sarnen verstarb am Montag die bekannte<br />

Schriftstellerin Frau R o s a l i e k ü ch l e r - M i n g im Alter<br />

von 65 Jahren. Den Angehörigen entbieten wir herzliche<br />

Teilnahme. Ein Nachruf folgt. R. I. P.<br />

Die soziale Arbeiterschule in Lungern. Nun soll also doch<br />

ein alter Wunschtraum in Erfüllung gehen. Ein Traum, der<br />

nicht aus einer Liebhaberei, sondern aus den Bedürfnissen<br />

des Lebens entstanden ist! Wer von uns hat nicht schon den<br />

Wunsch gehabt: „Wenn wir doch nur mehr znverlässige, imtiativc,<br />

sachkundige Männer und Frauen Hütten, die man an<br />

führende Posten stellen könnte!" Aber diese Leute falle» nicht<br />

vom Himmel, und mit dem Wünschen allein kommen wir »ich*<br />

vorwärts.<br />

wieder heraufkommen, iim nach ihm zu sehen. Indessen sei<br />

zu hoffen, daß man den flüchtigen Unbekannten erwischen<br />

werde. Er werde Fritz und Emil niorgen oder übermorgen<br />

Bericht schicken.<br />

Beide warteten, bis die drei Soldaten heraufkamen u"d<br />

verließen dann mit dem Leutnant, der von der Besichtigung<br />

der Höhle zurückgekehrt war, die Hütte, in der Henzi li"!<br />

weichem «trohlager lag, um sich auf den Heimweg zu inachen.<br />

Es war schon Spätnachmittag geworden. Als sie vor dem<br />

Heimetli anlangten, war der Himmel noch eine feurige<br />

Wand, in der es wogte und lebte wie in einem Spiegel. Muken<br />

stoben wie von einem gewaltigen Amboß, und<br />

Brunnen von Feuern schössen auf und ergossen sich in g®*<br />

hcndem Regen zurück. Die schwarzen Riesenglieder der Berge<br />

hoben sich haarscharf von dem lohenden Grund ab.<br />

Anita stand an der Gartenpforte und erwartete sie.<br />

„Endlich seid ihr da. Ich —. wir haben euch schon lange<br />

sehnsüchtig erwartet!"<br />

„Wenigstens unsern Emil!" neckte Fritz.<br />

„Auch Sie, Herr Metzger!" lächelte sie frauenhaft g» M ;<br />

„Uebrigens: ine in lieber Vater ist unverhofft und unange^<br />

meldet angekommen."<br />

„O, das ist fein! Dann also schnell hinein. Lassen<br />

'hu nicht länger warten. Wir haben nämlich viel Nenigkeiten,<br />

Anita!"<br />

In der Stnbe waren Dr. Clavetsch und Vater und<br />

ter Klipsel versammelt. Im traulichen Lampenschei». ^<br />

zeigten größtes Interesse sür die Neuigkeiten der l"- 11 .,,<br />

Freunde. Es wurde heute einmal reckt spät bis man \ w ><br />

zur Ruhe legte.<br />

'


3Kit dem 1. Juli beginnt wieder ein neues Semester<br />

zum Abonnement auf den<br />

g t t t l i t f i f e n m f r "<br />

mit wöchentlicher Beilage „<strong>Obwaldner</strong> Psarrblatt".<br />

Wir laden sowohl die bisherigen Abonnenten, deren<br />

Abonnement mit Ende Juni abläuft, als auch ein<br />

weiteres Publikum zum Abonnement höflichst ein.<br />

Der Abonnementsbetrag von Fr. 5.60 für das 2.<br />

Halbjahr <strong>1946</strong> kann bis 1. Juli <strong>1946</strong> spesenfrei aus<br />

unser Postcheck-Konto VII 1085 oder direkt auf dem<br />

Bureau der Expedition einbezahlt werden.<br />

Expedition des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>".<br />

jäp- Neu-Abonnenten erhalten den „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>" von jetzt an bis 1. Juli gratis. —<br />

Abonnementsbestellungen werden jederzeit entgegengenommen.<br />

Am stärksten empfinden wir diesen Mangel gerade heute in<br />

unserer christlichen Arbeiterschaft. Wohlverstanden, es geht<br />

nicht in erster Linie darum, einen zügigen Präsidenten für<br />

oder jene Organisation zu haben, obwohl viel von so<br />

einem Manne abhängen kann. Aber wir sollten in jeder Gentetttbe,<br />

in jedem Betrieb ein paar Leute haben, Männer und<br />

grauen, die imponieren durch ihre Leistung, durch ihr Auftreten<br />

und durch ihr sachliches Wissen. Es genügt nicht, daß<br />

irqend jenkand von uns in den Betriebsräten, im Gemeindegder<br />

Kantonsrat sitzt. Es müssen Leute sein, auf die man hört,<br />

die man ernst nimmt, die sich zu geben wissen und die unsere<br />

christlichen Grundsätze kennen.<br />

Nun ist es gerade für den Arbeiter nicht leicht, das nötige<br />

Wissen, das sichere Auftreten und den guten Ausdruck<br />

sich anzueignen. Gewiß, es wurde in den Gewerkschaften und<br />

in den sozialen Standesvereinen seit jeher viel getan, um<br />

solche Männer und Frauen heranzubilden. Auch die Schulungskurse<br />

und Kcrngruppenarbeiter der letzten Jahre wollten<br />

nicht zuletzt diesem Zwecke dienen. Aber wir sehen immer<br />

niehr, daß wir mit dieser zerstückelten Arbeit zu wenig rasch<br />

an das gewünschte Ziel kommen. Dabei ist es uns klar, daß<br />

wir keine Zeit zu verlieren haben.<br />

Darum wurde nun der Gedanke der konsequenten Schulung<br />

neu aufgegriffen und er soll schon in diesem Herbst<br />

verwirklicht werden. Das schöne Ferienheim der Arbeiterinnen,<br />

St. Josephshaus am Lungern See, steht uns für den<br />

ersten Versuch zur Verfügung. Der Kurs wird doppelt gehalten<br />

werden, für Arbeiter und für Arbeiterinnen. In je<br />

14 Tagen kommt ein Programm zur Durchführung, das eine<br />

gute Einführung in die sozialen, wirtschaftlichen und praktischeu<br />

Grundfragen des heutige» Lebens bieten wird. Auch die<br />

religiöse Fundierung ist eingebaut.<br />

Wir sehen natürlich auch die Schwierigkeiten.<br />

Zuerst gilt es, die richtigen Leute zu finden. In der<br />

christlichsozialen Presse wurde die Sache seit Monaten mundgerecht<br />

gemacht. Arbeiter und Arbeiterinnen und Angestellte<br />

zwischen 20—40 Jahren sind vorwiegend erwünscht.<br />

Die Kosten belaufen sich auf Fr. 90.— für die Pension.<br />

Das ist an sich bescheiden. Aber wenn man die Reise dazu<br />

rechnet, vielleicht einen acht- oder gar vierzehntägigen Lohnausfall,<br />

dann setzt das Mitmachen allerlei Opfergeist voraus.<br />

Der Kurs findet im September statt. Für genauere Einzelheiten<br />

wende man sich an das Generalsekretariat des CAB.,<br />

Merkurstraße 2, St. Gallen. L. B.<br />

Hunger ... Kinder haben Hunger! Sie „wohnen" in feuchten<br />

Kellern oder Bunkern. Durch den Schutt tropft der Regen.<br />

Der Boden ist vom Grundwasser durchnäßt. Die Kleider<br />

dieser Kinder sind armselig, ihre Nahrung ist tief unter dem<br />

Normalen. Die Kochtöpfe sind leer. Allzu oft kommt die<br />

Mutter mit leeren Händen vom stundenlangen Schlangestehen<br />

zurück. Große Kinderaugen in eingefallenen Gesichtern bitten<br />

hossnnngslos um Brot.<br />

Aus solchen Wohnstätten, die keine sind, sollten wir die<br />

Kinder heraushole» und sie in unser Land, in unsere Fami<br />

lien bringen können. Aus dem Trümmerhaufen der euro<br />

Peitschen Städte strecken sich uns tausend Kinderhände, um<br />

Hilfe bittend, entgegen. Es fehlen uns viele hundert Frei-<br />

Mtze, speziell für Krnxbe«.<br />

Wer bereit ist, Knaben aus Wien, Oesterreich lind<br />

Deutschland aufzunehmen, der hilft denen, die am meisten<br />

hungern. Wer ist bereit? Wer hilft?<br />

Anmeldungen für Freiplätze bitte« wir zu richten au:<br />

Schweiz. Rotes Kreuz, Kinderhilfe, Obwalden: Frl. Marta<br />

Bnrch, Gartenstraße, Sarnen.<br />

An die Bäuerinnen der Urschweiz. Etwas Frohes dürfen<br />

wir Euch melden. Die Gruppe Landfrau des luzernischen<br />

katholischen Frauenbundes ladet Euch herzlich zu ihren Bäuerinneu-Exkursionen<br />

ein. Wer letztes Jahr schon dabei war,<br />

weiß, wie viel Anregungen diese wertvollen Besichtigungen<br />

den Bäuerinnen bieten, wie viel Freude und Begeisterung<br />

jede mitheimbrachte.<br />

Wir erwarten in diesem Jahre viel Neue. Es wird keine<br />

gereuen. — Die erste Exkursion findet schon Mittwoch, den<br />

26. Juni, statt. Sie geht nach Witzwil. Es wird dort einer<br />

der größten und interessantesten Gutsbetriebe der Schweiz bes'chtigt.<br />

Daneben freuen wir uns au der Schönheit unserer<br />

Heimat, die wir durchsahren. — Die Reise geht per Bahn<br />

über Olten-Biel nach Neuenburg. Schiffahrt über den Neuenburgersee<br />

nach La Sauge. Besichtigung in Witzwil, Zobig in<br />

\Ws, Heimfahrt über Bern-Emmental. Abfahrt in Luzeru<br />

(Perron 3) 7.3k Uhr. Ankunft in Luzern 18.45 Uhr.<br />

Die zweite Fahrt, Donnerstag, den 11. Juli, geht per Auto<br />

nach Dielsdorf-Regensberg. Besichtigt werden die interessanten<br />

Maag-Kulturen, der Betrieb und die Anstalt Regensberg.<br />

Die Gemütlichkeit wird bei allen diesen lehrreichen<br />

^undgängen nicht zu kurz kommen — und auch unser Appe-<br />

M nicht.<br />

Die Bäuerinnen aus dem Kanton Luzern werden sich herz-<br />

Ic § freuen, wenn recht viele Berufsschwestern, Bauernfrauen<br />

und Bauerntöchter aus Obwalden bei diesen Fahrten dabei<br />

sind. — Herzlich laden Euch ein der Schweiz, kathol. Frauenbund<br />

und die Gruppe Landfrau des Kantons Luzern.<br />

Sarnen. Herr Robert Grether-Stückelberger aus Basel,<br />

ein eifriger Förderer der Heiligsprechung von Bruder Klaus<br />

und großer Freund des <strong>Obwaldner</strong> Landes, hat in mühseliger<br />

Arbeit während der vergangenen 8 Jahre ein Werk geschaffen,<br />

die „M ü n z g e s ch i ch t e von Obwalde n", das<br />

die Beachtung von Behörden und Volk hierzulande verdienen<br />

soll. Da bis auf heute keine derartige Arbeit vollbracht wnrde<br />

und die meisten bekannten Münzen von Obwalden überallherum<br />

in den Museen zerstreut sind, wird dieses Buch von<br />

großer kulturhistorischer Bedeutung werden. Obwalden ist bekanntlich<br />

der Kanton, wo am wenigsten Münzen geprägt wurden,<br />

sind doch für gewisse Stücke bis zu 3000 Mark in<br />

Frankfurt vor dem Kriege bezahlt worden. Die beschränkte<br />

Buchausgabe wird rasch ihre Abnehmer finden. (Pn.)<br />

Sarnen. Vor 200 Jahren waren die Sarner mit dem Bau<br />

des Kollegiums beschäftigt. Am 3. April 1746 wurde von<br />

den Freiteilern der jetzige Platz geschenkt. Der Stifter des<br />

Kollegiums war der Priester Dr. Johann Baptist Dillier von<br />

Wolfenschießen. Die Regierung hatte den Bau .schon beschlössen.<br />

Am 5. April 1746 wurde der Vertrag mit dem<br />

Meister Jakob Singer aus Tirol gefertigt. Im Herbst war<br />

der Bau unter Dach. (—)<br />

Kerns. (Korr.) In der Chronik von Pfarrhelfer Anton<br />

Küchler ist zu lesen: „1796, 19. Juni, stiftete Kapellvogt Frz.<br />

Windlin von St. Niklausen 2009 Pfd. an die Frühmesserei,<br />

damit der dortige Kaplan nicht bei allen Gedacht-,<br />

nissen in die Pfarrkirche gehen müsse, um das Seelamt zu<br />

halten, und damit sie in St. Niklausen mehr Gelegenheit haben,<br />

der heiligen Messe beizuwohnen."<br />

Unserer Welt mit dem kurzen Gedächtnis ist's heilsam, an<br />

solche Ereignisse vor 150 Jähren erinnert zu werden, damit<br />

sie das Danken nicht verlernt.<br />

Sächseln. (Korr.) Am Dienstag der vergangeneli Woche<br />

hielt der V e r I e h r s v e r e i n Sächseln im Gasthaus<br />

zum „Kreuz" seine 29. ordentliche Generalversammlung.<br />

Präsident Franz Oehen schickte den Verhandlungen ein gehaltvolles<br />

Eröffnungswort voraus und die Versammlung<br />

ehrte das Andenken des verstorbenen treuen Vereinsmitgliedes<br />

Frl. Tilly Stettfeld, Felsenheim. Die von Kassier Alois<br />

Hinter gewissenhaft besorgte Rechnung verzeigte einen kleinen<br />

Vermögensrückgang, der mit den ausgeführten Arbeiten<br />

in der Seeanlage und der Anschaffung eines Postwerbestempels<br />

zu erklären ist und durch diese Positiva mehr als aufgewogen<br />

wird. Die Wahlen brachten zufolge der Demission<br />

des Vereinspräsidenten Herrn Geschäftsführer Franz Oehen,<br />

der nächstens im Kanton Luzern einen neuen Posten antritt,<br />

die Berufung von Herrn Otto von Ah, Holzbildhauer, in den<br />

Vorstand und des Herrn Gemeinderat Nikolaus Britschgi,<br />

zum „Kreuz", mit dem Vereinsprästdium. Er wird das Schifflein<br />

zielsicher steuern. Aber auch das Dankeswort war angebracht,<br />

das der neue Präsident seinem Vorgänger widmete.<br />

Herr Oehen hat sich immer lebhaft um die Entwicklung unseres<br />

Kurortes interessiert; er gehörte seit 1939 dem Vorstand<br />

an und führte seit 1941, ausgerechnet während trüber<br />

Kriegsjahre, das Präsidium. In'sein neues Wirkungsfeld begleiten<br />

ihn aus Sächseln beste Wünsche. Ueber das Verkehrsbüro<br />

erstattete Hr. Josef Reinhard aufschlußreichen Bericht,<br />

der von reger Frequenz erfreuliches Zeugnis gab. Gegenüber<br />

dem vorgeschlagenen Beitritt zum Verkehrsveroand<br />

Zentralschweiz, der am 2. Oktober 1945 in Luzern aus der<br />

Taufe gehoben worden ist, bestehen noch einige Hemmungen.<br />

Der Vorstand wird die Sache weiter verfolgen. Verschiedene<br />

Anregungen belebten die Aussprache, und dem Verein, der<br />

nächsten Herbst sich seines vierzigjährigen Bestehens erinnern<br />

darf, wird der Faden nicht so rasch ausgehen.<br />

Sächseln. (Korr.) Am nächsten Sonntag, den 30. Juni,<br />

feiert die Sachsler Wasserversorgung ein sage und<br />

schreibe vierhundertjähriges Jubiläum. Eine Urkunde vom<br />

1. Juli 1546 im Gemeindearchiv enthält ein „Abkommnis<br />

wegen der Leitung des Brunnens von Obkirchen ins Dorf".<br />

Aus ihr redet die Kunde, daß schon damals in Sachsein eine<br />

Art Wasserversorgung bestand. Mit der Weihe eines neuen<br />

Brunnens in Obkirchen und einem Erinnerungsakt im<br />

„Kreuz" soll am Sonntagabend des Jubiläums gedacht werden.<br />

(Eine zweite Einsendung folgt in der nächsten Nr. Red.)<br />

Flüeli. (Korr.) Am 15. Juli kann H. H. Pfarresignat<br />

Emilian Stutz in hier den 25. Jahrestag seiner Priesterweihe<br />

in Luzern feiern. Wir gratulieren ihm heute schon<br />

und wünschen ihm weitere Jahre des Segens Gottes.<br />

Großtheil. (Korr.) Am 17. Juli werden es 25 Jahre sein,<br />

da unser H. H. Kaplan Friedrich Loretz zu Chur zum<br />

Priester geweiht worden ist. Unsere Filiale wird es sich nicht<br />

nehmen lassen, des Tages in gebührender Weise zu gedenken.<br />

Heute schon herzliche Glückwünsche!<br />

Eidgenossenschaft<br />

Wann kommt Winston Churchill?<br />

Von ausländischer Quelle ist dieser Tage gemeldet worden,<br />

daß der frühere britische Premierminister Winston Churchill<br />

diesen Sommer der Schweiz einen Besuch abstatten werde.<br />

Wir erfahren dazu von zuständiger Seite, daß Churchill<br />

sich tatsächlich mit dem Gedanken trägt, zu Erholuugszwek-<br />

Kirchliche Gedächtnis<br />

Der Siebente für unsern lieben<br />

Vater 393<br />

Alois Enz-Mbli<br />

Ried, Großtheil<br />

wird Samstag, den 29. Juni,<br />

in der Pfarrkirche in Giswil<br />

gehalten, wozu Verwandte und<br />

Bekannte freundlich eingeladen<br />

sind.<br />

Gottesdienstanfang 7.39 Uhr.<br />

ZtreWter<br />

Die vier Außenminister in Paris, die ein neuerliches<br />

Scheitern der Konferenz verhindern möchten und jedenfalls<br />

darnach trachten, wenigstens das Gesicht zu wahren, glauben<br />

offenbar, das Ei des Kolumbus gefunden zu haben. Diejenigen<br />

Fragen, in denen man sich nach wie vor nicht auf einen<br />

gemeinsamen Nenner einigen kann, werden kurzerhand verschoben.<br />

Das gilt vorerst für die italienischen Kolonien. Für<br />

diese besteht der Plan, eine provisorische Treuhänderschaft auf<br />

die Dauer eines Jahres zu errichten, und erst hernach über<br />

die definitive Treuhänderschaft zu beraten. In Bezug aus<br />

Trieft schlug der französische Ministerpräsident und Außenminister<br />

Mdanlt vor, die umstrittene Adriastadt und ihren<br />

Hafen für zehn Jahre einer internationalen Kontrolle zn unherstellen<br />

und nach Ablauf dieser Frist erneut zn prüfen, ob<br />

das Streitobjekt Italien oder Jugoslawien zuzuschlagen sei.<br />

Was die Frage der italienischen Reparationen betrifft, soll<br />

möglicherweise die Friedenskonferenz die Entscheidung fällen.<br />

All das nennt man ganz einfach Verschiebungsmanöver, beileibe<br />

aber nicht Lösungen!<br />

Dank neuer britischer Vorschläge scheint der tote Punkt<br />

in den anglo-ägyptischen Verhandlungen überwunden zu sein.<br />

ken in Zermatt Aufenthalt zu nehmen, jedoch findet dieser<br />

Besuch unseres Landes vermutlich erst im Monat Septernber<br />

statt. Falls der hohe Gast bei dieser Gelegenheit anch nach<br />

Bern kommt, kann er sich eines begeisterten und äußerst herzlichen<br />

Empfanges durch die Bevölkerung unserer Hauptstadt<br />

gewiß sein.<br />

Mit Genugtuung vernimmt man auch, daß wahrscheinlich<br />

im Juli eine schottische Militärkapelle eine Konzertreise<br />

durch die Schweiz unternehmen will als Dankeskundgebung<br />

für den jetzt abgeschlossenen Transit britischer Truppen<br />

durch unser Land.<br />

K a n t o n e<br />

Uri. 7. Zentralschweiz. Sängersest in Altdorf: 29. und 30.<br />

Juni <strong>1946</strong>. Die Vorbereitungen für dieses erste Friedensgesangfest<br />

des zentralschweiz. Sängerbundes sind getroffen.<br />

Der alte Marktflecken Altdorf rechnet es sich zur hohen Ehre<br />

an, für das 7. zentralschweizerische Sängerfest Treffpunkt so<br />

vieler Sänger nnd Sangessreunde zu sein nnd entbietet allen<br />

Festteilnehmern freundeidgenössischen Sängergruß. — Für die<br />

Teilnahme sind gegen 80 Verbands- und Gastvereine mit ca.<br />

3500 Aktivsängern und Sängerinnen angemeldet. Das Sängerfest<br />

findet bei jeder Witterung statt. Es steht eine neukonstruierte,<br />

geschlossene Festhalle zur Verfügung, die über 4000<br />

Personen aufnehmen kann. Vom Donnerstag, den 27. Juni,<br />

bis Montag, den 1. Juli, finden Unterhaltungsabende mit<br />

abwechslungsreichem Programm nnd einmaligen Glanznummern<br />

statt. Wir verweisen diesbezüglich auf das Inserat und<br />

möchten noch besonders daraus aufmerksam machen, daß nach<br />

den abendlichen Veranstaltungen sich Fahrgelegenheit bietet<br />

nach allen Richtungen.<br />

Das Sängertreffen, die Fahrt ins kleine, aber schöne Urner<br />

Ländchen, verbunden mit einem Abstecher über den Urner<br />

See nach dem Rütli, ins wildromantische Gotthardgebiet oder<br />

in die schöne Alpengegend des Klausen werden jedem Teilnehmer<br />

des 7. zentralschweizerischen Sängerfestes unvergeßliche<br />

Erinnerungen hinterlassen.<br />

PPK.<br />

Todes-Anzeige<br />

In tiefer Trauer bringen wir Verwandten, Freunden<br />

und Bekannten zur Kenntnis, daß unsere liebe<br />

Mutter, Schwiegermutter und Großmutter 399<br />

Frau Witwe<br />

E m m a S c h n e p f - S t a l d e r<br />

Hotel <strong>Obwaldner</strong>hof<br />

heute nacht, unerwartet rasch, infolge tzerzlähmnng, in<br />

ihrem 74. Lebensjahre sanft im Herrn entschlafen ist.<br />

Ihr Leben wctr unermüdliche Arbeit und stille Sorge<br />

um uns alle.<br />

Sarnen, E n g e l b e r g, den 25. Juni <strong>1946</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

E. und V. Saladin-Schnepf und Kinder<br />

H. und Dr. I. Gander-Schneps und Kinder<br />

M. und R. Schnepf-Binggeli und Kinder<br />

und Anverwandte.<br />

Die Beerdigung findet statt: Donnerstag, den<br />

27. Juni, in Alpnach-Dors. — Weggang vom Trauerhaus<br />

mittags 12 Uhr.<br />

? J ? s g i f n ü t ö e s s e r s a l s ^<br />

^ P E R S I I<br />

SA10689X Hl


H. Arpad, 1936, Wiener Neustadt<br />

„6 Kinder. Der Vater befand sich 2 Jahre im Krieg.<br />

Kriegsverletzung und Lungenleiden. Die Familie ist<br />

total bombengeschädigt und ausgeplündert, sie ist ohne<br />

Einkommen. Sie leben vom Ersparten und von Krankengeld.<br />

Fall von Unterernährung."<br />

Millionen von Kindern in allen Ländern sind vom gleichen<br />

Schicksal betroffen worden. Helfen Sie mit, daß wir die<br />

unschuldigen Opfer des Krieges, die Kinder, die auf unsere<br />

Hilfe warten, nicht enttäuschen müssen, daß in ihre Herzen<br />

Mut zurückkehre und der Glaube, daß der Mensch gut ist.<br />

Wer bereit ist, Kinder, vor allem. Knaben, aus Wien,<br />

Oesterreich und Deutschland aufzunehmen, richte seine An-<br />

Meldung an:<br />

Schweiz. Rotes Kreuz, Kinderhilfe, Obwalden:<br />

Frl. Marta Burch, Gartenstraße, Sarnen.<br />

Bruder KWeii ßhwmk<br />

Am Dreifaltigkeitssonntag hatte die Stadt Zug ihren<br />

Bruder-Klauseu-Tag. Der Stadtpfarrer, H. H. Domherr Fr.<br />

Taver Schnyder, hatte für die St. Oswaldskirche vom Sachsler<br />

Pfarramt Reliquien des Landesvaters erbeten und erhalten.<br />

Im Pfarrgottesdienst war H. H. Bruder-Klausen-Kaplan<br />

W. Dürrer der gegebene Festprediger, ebenso in der<br />

Nachmittagsandacht. Dann wurden die Reliquien in feierlichem<br />

Zug von der nahen Pfarrkirche nach St. Oswald übertragen,<br />

an welches Heiligtum Bruder Klaus einst auch sein<br />

Scherslein (1 Goldgulden) beigetragen hat.<br />

Im Bruder-Klausen-Altar ruhen nun die Reliquien in einein<br />

vom Zuger Goldschmied Werner Bossard, Luzern, kunstsinnig<br />

geschaffenen Reliquiar, das die zur Zeit Bruder-Klausens<br />

übliche Gestalt eines Hauses hat. An den vier Ecken stehen<br />

achtkantige Pfeiler, die nach oben in verschiedenen Abschlüssen<br />

enden: einem Steinbock (Wappen von Flüe), Schlüsfei<br />

(Wappenzeichen Obwaldens), Wappen der Stadt Zug,<br />

Schere (Wappen des jetzigen Stadtpfarrers). Das Reliquiar<br />

befindet sich nun im Unterbau des Bruder-Klausen-Altars<br />

in einer Nische, die durch ein kunstvolles Eisengitter verschlossen<br />

ist.<br />

Am Abend bei der Bvuder-Klausen-Feier im Kasino war<br />

Bruder-Klausen-Kaplan Durrer zum drittenmal Redner. Farbige<br />

Lichtbilder folgten dem Vortrag, dann das neue Bruder-Klausen-Spiel<br />

von Frl. Lehrerin Elsa Bossard, Zug. Kautonsschulprofessor<br />

Dr. Eduard Montalta, Zug, der soeben zum<br />

Universitätsprofessor in Freiburg ernannt worden ist, erklärte<br />

den Sinn des Spieles. — Zug freut sich nun seines Klein-<br />

Sachselns. 0)<br />

Unsere Sorge- Der Anbau<br />

Die Krautfäule der Kartoffeln.<br />

Die Eidgenössische Landwirtschaftliche Versuchsanstalt in<br />

Zürich-Oerlikon teilt mit: Die diesjährige abwechselnd feuchte<br />

und warme Witterung -ist für das Auftreten der Krautfäule<br />

der Kartoffeln außerordentlich günstig. Bereits sind Meldungen<br />

über das Auftreten der Krautfäule eingetroffen. Wir<br />

fordern alle Landwirte auf, vor allem die frühen und mittelspäten<br />

anfälligen Kartoffelsorten wie Bintje, Frühbote,<br />

Eerstelinge, Ideal, Weltwunder, Flava, Böhms Allerfrüheste<br />

Gelbe, Up-to-date, Erdgold, sobald es die Witterung erlaubt,<br />

mit den üblichen Kupferspritzmitteln Bordobrühe (1.5—2 pro»<br />

zentig), Kupfoxydchloride (eiuprozentig), Kupferoxydule (¥*<br />

prozentig) zu behandeln. Die Kartoffelstauden sind gut von<br />

unten her zu bespritzen. Betreffend Anwendung und Herstellung<br />

von Spritzbrühen vergleiche die bereits erschienene Mitteilung<br />

der Eidg. Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt Zürich-<br />

Oerlikon.<br />

Radis — Beromiinster<br />

Donnerstag, 27. Juni.<br />

«11.30 Dumky-Trio von Dvorak. 12.40 Studioorchxst.<br />

17 00 Klassik und Romantik. 18.10 Jugendstunde. 18.30 öattb<br />

armomkaklub Berna. 18.45 Schallplatten. 19.00 P l -<br />

üsche Rundschau. 1C.55 Eine neue Vorprüfung. 20.10<br />

vielseitigen Wunsch wiederholen wir W.10 Sinfonisches<br />

tung von Richard Strauß. 22.30 Beliebte Iielodien.<br />

Freitag, 28. Juni.<br />

11.30 Das Freitags-Mosaik. 12.40 Studioorchester. i 7


76. Jahrgang — Nr. 51 — 1. Blatt<br />

gflrnen / Freitag, den 28. Juni <strong>1946</strong> * 76. Jahrgang — Rr. 51 —<br />

O M d n e r Ä M e m i »<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

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\!$y Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten.<br />

A n » M e U f e I T s t e « ?<br />

Bor hundert Jahren hat der gescheite Spanier Donoso<br />

Cortes ganz Europa zum Aufhorchen gebracht mit seinen<br />

tresssicheren Warnungen vor dem Abgleiten ins geistige und<br />

politische Güselloch der Unordnung. Eines feiner geflügelten<br />

Worte ist: „Die Welt geht mit Riesenschritten der Vernichtung<br />

eines Despotismus entgegen, der gigantischer nnd zerstörender<br />

ist als alles, was das Gedächtnis der Mischen aufbewahrt<br />

hat." Despotismus ist die Willkürherrschaft eines ein-<br />

^elnen Menschen oder einer Volksklasse. Joseph von Görres<br />

(f 1848), der katholische Schriftsteller und leidenschaftliche<br />

Borkämpfer für Deutschlands Freiheit und Einigung, hat die<br />

Wegpflästerung des Despotismus klar gezeichnet: „Ich habe<br />

nie den Despotismus einen Schritt tun sehen, ohne daß nicht<br />

vorher teils der Egoismus, teils die N i e d e r t r ä ch -<br />

t i g k e i t ihm alles dafür zurechtgelegt hätten." Der Despotismus<br />

in neuzeitlichen Hosen ist der Kommunismus.<br />

De Gaulle,<br />

der zürnende Achilles, schweigt — redet — schweigt.<br />

Am 20. Jänner <strong>1946</strong> hat General de Gaulle als proviforischer<br />

Staatschef und Ministerpräsident ganz Plötzlich abgedankt<br />

und der Politik den Rücken gekehrt. Er nahm den Filz<br />

und ging aus Protest gegen die wie Marktweiber feilschenden<br />

Politiker der Linken — damals waren die Kommunisten die<br />

stärkste Partei Frankreichs. Unterdessen arbeitete die Verfassunggebende<br />

Versammlung (Konstituante) eine neue Verfassung<br />

aus, die am 5. Mai zur Abstimmung kam. Die sozialistisch-kommunistrsche<br />

Mehrheit der Konstituante brachte ein<br />

Verfaffungswerk zustande, durch das der sozialistische Volksstaat<br />

gezimmert werden sollte. Es ging gegen die Trusts (vereinte<br />

Großunternehmungen desselben Gewerbsz>veiges), gegen<br />

die Geldmauer — „le mur d'argent" — gegen die Bürger,<br />

die Generäle und die Geistlichen. Die Kirche sollte aus Schule<br />

und Öffentlichkeit verdrängt werden. Ein angeblich gefälschter<br />

Aufruf de Gaulles, der aber die ganze Ueberzeugung des<br />

Generals wiedergab, tat das Seine, um die Verfafsungsvorläge<br />

zu Fall zu bringen. Die Vierte Republik mußte nun am<br />

2. Juni eine neue Konstituante wählen. Der Ausgang ist<br />

bekannt: die Volksrepublikaner (Katholiken) gewannen die<br />

Mehrheit, die Kommunisten wurden auf den zweiten Platz<br />

verwigsen. De Gaulles Ansehen wuchs gewaltig — trotz seiner<br />

Schweigsamkeit. Er ist der große Retter Frankreichs, der am<br />

18. Juni 1940 von London aus die Franzosen zum Widerstand<br />

gegen die deutschen Eindringlinge aufgefordert hat:<br />

„Frankreich hat eine Schlacht, nicht aber den Krieg verloren!"<br />

Der 18. Juni, als historisches Datum der neuen französischen<br />

Geschichte, wird heute in Paris begeistert gefeiert. De Gaulle<br />

nahm aber an der Parade nicht teil, sondern fand sich auf<br />

dem Mont Valerien ein, wo Gefallene der Widerstandsbewegung<br />

zur letzten Ruhe gebettet sind.<br />

Am 16. Juni hat de Gaulle -sein Schweigen gebrochen,<br />

nicht in Paris, sondern -in Bayeux, wo er am 15. Juni 1944<br />

bei der Landung der Alliierten in der Normandie aufgetaucht<br />

ist. Eine unübersehbare Menge hörte ihm zu. Der General<br />

nannte nun die Gründe seines Schweigens: „Wir haben uns<br />

von der Szene zurückgezogen, nicht nur, um das nicht in<br />

das Ringen der Parteien zu verwickeln, was wir auf Grund<br />

der Ereignisse symbolisieren können (die französische Einheit),<br />

und was der ganzen Nation gehört, sondern auch, damit keine<br />

Rücksicht auf einen Mann, der den Staat leitet, das Werk<br />

der Gesetzgeber irgendwie irreleiten könne." Die erste Konstituante<br />

hatte die Befugnisse des künftigen Staatspräsidenten<br />

— offenbar in der Vermutung, de Gaulle habe diktatorifche<br />

Ziele — ziemlich beschnitten. Darum schenkte der General<br />

auch hier klaren Franzosenwein aus: er nennt die Diktatur<br />

ein „großes Abenteuer": „Ihre Anfänge erscheinen ohne<br />

Zweifel als blendend, es ist jedoch das Schicksal aller Diktaturen,<br />

ihre Unternehmungen auf die Spitze zu treiben.<br />

Aber in dem Grad, wie unter den Bürgern die Ungeduld über<br />

die Zwangsmaßnahmen und das Heimweh nach der Freiheit<br />

sich Bahn bricht, muß sie ihnen als Ersatz immer größere Erfolge<br />

bieten. Die Nation wird zu einer Maschine, der ihr<br />

Meister eine immer zügellosere Schnelligkeit aufzwingt...<br />

Schließlich bricht ihre Spannkraft entzwei. Das grandiose Gebäude<br />

stürzt in Unglück und Blut zusammen. Die Nation findet<br />

sich wieder zurück, zerbrochen, tiefer noch, als sie damals<br />

war, als das Abenteuer begann." Bei diesen Worten mußten<br />

die Franzosen an die Diktatur Napoleons I., Hitlers und<br />

Mussolinis denken. De Gaulle will weder selber Diktator sein<br />

noch einen dulden. Daß die verworfene Verfassung zur roten<br />

Diktatur hätte führen können, das wollte de Gaulle dem<br />

Volke klar machen. Darum hat die Rede in ganz Frankreich<br />

befreiend gewirkt. Der General ist nicht nur der militärische<br />

Befreier, sondern auch der politische Retter, der klar sieht und<br />

es mit dem Lande gut meint. Darum überall der Ruf:<br />

de Gaulle ans Ruder! Er soll der künftige Staatspräsident<br />

werden.<br />

Bidault schlägt den Kommunisten den Haken.<br />

Es ging lange, bis die neue französische Regierung gebildet<br />

war auf Grund der Wahlen vom 2. Juni. Daß die Katholiken<br />

(Volksrepublikaner) als stärkste Partei die Minister-<br />

Präsidentschaft übernehmen, war allen klar, bis auf die Kommunisten.<br />

Diese erklärten rundweg: wir machen in einer<br />

Regierung unter einem Volksrepublikaner als Chef nicht mit.<br />

Forsch ging der von der ersten Versammlung der Konstituante<br />

erkorene Premierminister Bidault, der noch junge<br />

Mann, ein großer Denker und hinreißender Redner, an die<br />

Regierungsbildung. Und siehe da! Er bringt ein Meisterstück<br />

fertig: am letzten Montag früh wird den ungeduldig gewordenen<br />

Franzosen, die sich erst die Augen ausreiben müssen,<br />

verkündet: die neue Regierung ist da: 9 Volksrepublikaner,<br />

7 Kommunisten und 6 Sozialisten. Bidault bleibt als Mi'<br />

nisterpräsident noch Außenminister. Er mußte den Linksparteien<br />

wohl Konzessionen machen, die aber in Wirklichkeit ein<br />

Sieg Bidaults sind. Hätte er die Führung den Sozialisten<br />

oder Kommunisten überlassen, wäre das Land bald durcheinander<br />

gekommen. Die Kommunisten hatten für ihr Mitmachen<br />

in der Regierung die erpresserische Bedingung gestellt,<br />

daß eine sofortige Lohnerhöhung von 25 Prozent beschlossen<br />

werde. Bidault schnitt die Birne entzwei und versprach 15<br />

Prozent. Er will also den Wettlauf der Löhne und Preise<br />

nach oben verhindern, um den Arbeiter und Bauer leben zu<br />

lassen.<br />

Indes schweigt de Gaulle wiederum und überlegt. Er hat<br />

das Vertrauen des Volkes und erzieht dieses zum klaren Denken.<br />

Wer mit Erfolg erziehen will, muß warten können. Das<br />

gilt in der Kinderstube wie in der mit farbigen Wappenfcheiben<br />

geschmückten Butik der Staatsschreiner an der Aa, Seine<br />

und Themse oder sonst an einem Tschoderibach. „Wer warten<br />

kann, bekommt, was er will", heißt's im Engadin. :<br />

Wettpressetag 194«<br />

Am 29. Juni, am Feste des Völkerapostels Paulus, wird<br />

jedes Jahr der Weltpressetag begangen. Dieser ist kein Fest,<br />

sondern ein Tag ernster Einkehr. An diesem Tage sollen sich<br />

die Katholiken lebendig vor Augen führen, welche ungeheure<br />

Wirkung die Presse für das Gute wie für das Böse in der<br />

Welt hat und welches die Pflicht aller Katholiken der Presse<br />

gegenüber ist.<br />

Die Vorgeschichte des zweiten Weltkrieges, dieser selbst<br />

und bereits auch wiederum die Nachkriegszeit haben gezeigt,<br />

welch ungeheuren, ja unheimlichen Einfluß die Presse auf die<br />

Völker ausübt. Es war noch immer der erste Regierungsakt<br />

aller Diktatoren, daß sie der Presse eine Halfter anlegten und<br />

sie mundtot machten. Sie wissen ganz genau, daß die Presse<br />

die Freiheit liebt und daß eine freie Presse eine sehr gute<br />

Waffe ist, dem Bösen die Stirne zu bieten. Das wahre Volksglück<br />

steht und fällt mit der guten Presse.<br />

Wir Katholiken haben heute allen Grund, zur katholischen<br />

Presse zu stehen. Diese allein verteidigt mutig und unerfchrocken<br />

den Glauben, die Kirche, das C h r i st e n t u m.<br />

Sie steht auch im Staatsleben ein sür die Erhaltung und Befolgung<br />

der gesunden moralischen Grundsätze.<br />

Alle katholischen Zeitungen und Zeitschriften haben in der<br />

Schweiz bisher schon sehr viel Schlimmes abgewendet und<br />

großen Segen gestiftet. In engster Schulterfühlung mit allen<br />

katholischen Zeitungen arbeitet der schweizerische katholische<br />

Preßverein. Seine Aufgabe ist es, die Interessen der katholischen<br />

Presse in der Schweiz in Besonderheit zu betreuen. Er<br />

ist eine notwendige und wirksame Stütze für die gesamte<br />

katholische Presse in der Schweiz.<br />

Aber was sind die katholischen Zeitungen und Zeitschriften,<br />

was ist der Schweizerische katholische Preßverein, wenn<br />

das gläubige Volk nicht zu ihnen steht! Jeder Abonnent einer<br />

katholischen Zeitung, jedes Mitglied des Schweizerischen<br />

katholischen Preßvereins hilft mit, die große geistige und moralifche<br />

Front gegen das unterminierende Schlechte, gegen<br />

Umsturz und Volkszersetzung zu halten. In dieser geistigen<br />

Front find wir alle Soldaten. Mit ein wenig gutem Willen<br />

und einem kleinen Opfer kann hier jeder Großes schaffen.<br />

Jeder Mann und jede Frau, welche in dieser Front stehen,<br />

verteidigen die christliche Tradition in unserem Volke und<br />

bilden alle zusammen einen starken Damm gegen die Flut<br />

des gottlosen Kommunismus und die Mächte des Umsturzes<br />

und der Finsternis. Wir alle haben hier eine heilige Pflicht<br />

zu erfüllen. Bringen wir das kleine Opfer für die gute Presse<br />

und den Schweiz, katholischen Preßverein gerne. Halten wir<br />

der angestammten katholischen Presse die<br />

Treue! Denken wir bei Testamenten und Vergabungen<br />

oder wenn wir sonst ein wirklich gutes Werk tun wollen, an<br />

den Schweizerischen katholischen Preßverein und an die hochwichtige<br />

Bedeutung der guten Presse in unserem Volke. Halten<br />

wir die christliche Front! Arbeiten wir mit allen gutgesinnten,<br />

christlich denkenden Männern und Frauen getreu<br />

zusammen! Das sei von neuem unser Vorsatz in dieser unsicheren,<br />

gefahrvollen Zeit des Weltpressetages <strong>1946</strong>.<br />

Schweizerischer katholischer Preßverein.<br />

Verbreitet de« „Maldmr<br />

Bolkssreimi»"<br />

O b w a l d e n<br />

Gesinnungslumperei. Im „Unterwaldner" ist die Rede<br />

l'on einem Sondersbundsgesamtprogramm — eine journalistische<br />

Gesinnungslumperei, — paßt aber ausgezeichnet zu seinem<br />

Freunde und Vorbild: „Der Eidgenosse", wohl die beste<br />

Quelle der Geisteskost für Katholikenhasser? — Da „es bald<br />

so weit ist", wie es weiter heißt, so drängt sich für heute doch<br />

die Frage auf: Ist die Redaktion des „Unterwaldner" bereit,<br />

auch den dazugehörigen Jakob Müller von Stechenrain zu<br />

besorgen?<br />

(Harte Kämpfe wickelten sich vor hundert Jahren ab für<br />

Religion und Demokratie, sür die Freiheit der Kirche, für<br />

die politische Volksherrschaft, die wirkliche, maßgebende Herrschaft<br />

des Volkes. Wir finden Ähnlichkeiten in den Geschehnissen<br />

der Jahre 1939—45. Es ist nicht unzeitgemäß, unangebracht,<br />

heute wieder daran zu erinnern, die Erinnerung an<br />

wildbewegte Zeiten aufzufrischen, die glücklicherweise vorüber<br />

!nid und hoffentlich nie wiederkehren werden. Der Kampf um<br />

die religiösen Güter wird immer andauern, wenn nicht mit<br />

Gewehr und Kanonen, so doch mit geistigen Waffen.<br />

Es sei hingewiesen auf: Josef Leu von Ebersol 63 Seiten<br />

(Kanisiusdr. Freiburg). Ratsherr Josef Leu. Werk und Leden<br />

von Dr. Th. Bühlmann 282 Seiten und K. Müller, Die<br />

katholische Kirche in der Schweiz 341 Seiten.)<br />

Der Einsender aus Kerns hat es getroffen, als er schrieb:<br />

25 solche Redaktionen in der Schweiz und wir können unsere<br />

Heimat dem umstürzlerischen Ausland überlassen. (Eing.)<br />

Heute hat es Goldstücke geregnet! Haben Sie auch eines<br />

erwischt? Nein? Dannn beeilen Sie sich, es hat noch einige,<br />

einen Franken kosten sie und sind an jeder Straßenecke zu haben.<br />

Wir meinen das Abzeichen der Flüchtlingshilfe-Sammlung,<br />

den „Goldenen Rappen" für die Heimatlosen!<br />

Kauf auch Du den Goldenen Rappen für die Heimatlosen!<br />

— Abzeichenverkauf am 29./30. Juni.<br />

Jnnerschweizerisches Schwing- und Aeplersest in Stans<br />

194k. Nachdem am letzten Freitagnachmittag der Regen ganz<br />

fachte einsetzte, um gegen Samstagmorgen in Wolkenbruchartige<br />

Ergüsse auszuarten, hegte man leise die Hoffnung, daß<br />

es auf den Sonntag doch wieder besser werde. Dem war leider<br />

nicht so, und die Organisatoren vom innerschweizerischen<br />

Schwing- und Aelplerfest in Stans sahen sich in ihrer Hofsnung<br />

getäuscht und mußten den Anlaß auf den 39. Juni<br />

verschieben. Wir wollen hoffen, daß nun St. Petrus endlich<br />

ein wenig Einsicht hat und der Sonne wieder einmal die<br />

„Vorherrschaft" einräumt! War nun eine Verschiebung am<br />

letzten Sonntag nicht zu umgehen, so hoffen wir umso mehr<br />

auf den nächsten Sonntag. Also, Schwinger und Schwingerfreunde,<br />

am 30. Juni auf nach Stans ans innerschweizerische<br />

Schwing- und Aelplerfest! A. K.<br />

Land der Zukunft. In einem Spezialbericht aus USA, veröffentlicht<br />

im „Aargauer Volksblatt", lesen wir folgende<br />

interessante Stelle:<br />

Im Süden (von Kalifornien) hat sich aber der Großteil<br />

der Schweizer in der Landwirtschaft eine Position gesichert.<br />

Auch für die nächsten Jahre bietet dieser Berufszweig verlokkende<br />

Aussichten. Augenblicklich ist, wie in San Francisco zu<br />

erfahren war, ein „Import" von gegen 20 <strong>Obwaldner</strong><br />

Melkern im Gange, weil diese Kategorie in Kalifornien<br />

rar sein soll. Die Chance ist da. Sie sollte nicht ungenützt<br />

verstreichen. Vielleicht kann es ein gutes Zeichen sein, daß die<br />

Schöpfer des schweizerischen Standardfilms „Die letzte Chance"<br />

eben in Hollywood für ihre große Leistung einen ersten<br />

Preis entgegennehmen dursten.<br />

Segelsluggruppe Obwalden. (Eing.) Nachdem vor einigen<br />

Jahren in Nidwalden eine Segelfluggruppe und letzten Herbst<br />

gar eine Sektion Nidwalden des Aero-Klub der Schweiz gegründet<br />

wurde, ist nun auch in Obwalden die Initiative zur<br />

Gründung einer Segelfluggruppe ergriffen worden. Es ergeht<br />

deshalb der Appell an alle flugbegeisterten <strong>Obwaldner</strong><br />

— junge und alte —> sich unserer Gruppe anzuschließen.<br />

Mindestalter 17 Jahre! Anfragen und Anmeldungen an: SG<br />

Obwalden, postlagernd, Sarnen.<br />

Walter Ackermann, unser großer Schweizer Flieger und<br />

Dichter, schrieb einmal: „Ein Volk, das nicht fliegt, wird<br />

überflügelt!" Handeln wir danach!


f Frau Rosalie Küchler-Ming, Sarnen<br />

„Mitten im Leben sind wir vom Tode umgeben", hat schon<br />

der Mönch des Mittelalters wehmütig gesungen. Von unserer<br />

Geburt an trägt der Leib b 5 ie Sterblichkeit durch diese<br />

Welt, bis er eines Tages dahinwelkt, beklagt und beweint<br />

von vielen, die erschüttert vor der Majestät des Todes stehen.<br />

Wer kann es fassen, daß heute schon die Erde das Sterbliche<br />

der Schriftstellerin Frau Rosalie Küchler-Ming deckte<br />

An ihrem Todestag noch kniete sie in der Pfarrkirche — und<br />

heute ruht sie im Grab! Sollte dieser Mund verstummt sein,<br />

die Hand keine Feder mehr führen? —- Wohl schweigen die<br />

Lippen, wohl ruhen die Hände, aber die Seele schweigt^ in<br />

Ewigkeit nicht; sie, die so viel gesungen schon aus dieser Welt,<br />

wird ewig jung und feurig einstimmen in jenes „neue Lied",<br />

das nie mehr verstummt. Diese große Frau und Mutter, welche<br />

nicht nur liebliche Kinder geboren, sondern auch geistigen<br />

das Leben geschenkt, stirbt nicht. Ihr Leben war ein so starkes,<br />

schöpferisches und doch wieder im Leiden geprüftes und<br />

geläutertes, daß es unmöglich wie ein Schatten verschwinden<br />

könnte. Unser Glaube, der das Leben dieser Frau durchflutete,<br />

der sie am letzten Tag noch hinführte zur Quelle des Lebens,<br />

ist ein Glaube der Lebendigen, nicht der Toten. „Deineu<br />

Gläubigen, Herr, wird das Leben ja nicht genommen,<br />

sondern nur gestaltet, und wenn die Herberge ihres Erdenwallens<br />

in Staub zerfällt, gewinnen sie eine ewige Heimstatte<br />

im Himmel!"<br />

Aber auch in unserer Erinnerung wird das Leben dieser<br />

großen Schweizerin nicht wie ein Schatten verschwinden. Wir<br />

<strong>Obwaldner</strong> können stolz sein, eine der größten katholischen<br />

Schriftstellerinnen der Gegenwart als die Unsere zu heißen.<br />

Rosalie Küchler-Mings Lauwiefer haben ihren Namen in alle<br />

Gaue der deutschsprachigen Schweiz getragen und darüber<br />

hinaus, nicht nur ihren Namen, «sondern auch jenen unseres<br />

Volkes und Landes. Sie hat ihre Heimat, welcher ihr großer<br />

Vater Landammann Dr. Peter Anton Ming seine Lebenskrast<br />

schenkte, sie hat diese liebe Heimat besungen in kräftigen<br />

Klängen. In jüngeren Jahren schon hat sie als Zeitungsschreiberin<br />

mit Glut und Geist ins Schicksal dieses Ländchens<br />

eingegriffen. Und wer sie gekannt hat, kann voll verstehen,<br />

was sie sagt: „Eine geistig aufgeschlossene Frau kann nicht<br />

anderes, als sich um Wohl und Weh ihres Landes und Volkes<br />

zu kümmern." Wie eine „Judith" unseres Volkes mag sie<br />

uns erscheinen, kraftvoll in weiblicher Zartheit. Ihr schriftstellerisches<br />

Wirken möge von einer berufeneren Feder gewürdigt<br />

werden, damit auch in unserem lieben engen <strong>Obwaldner</strong><br />

Tal ein wenig Begeisterung geweckt werde für das<br />

Schaffen einer Frau, die fönst still ihren Weg ging.<br />

Es mag vielen bekannt sein, daß Frau Rosalie Küchler-<br />

Ming in enger Beziehung mit Heinrich Federer gestanden ist<br />

und daß dieser große, weltberühmte Dichter ihr Talent entdeckt,<br />

anerkannt und gefördert hat. Ihr Buch „Unseres lieben<br />

Herrgotts Orgel", welches so traut und heimelig zu Bruder<br />

Klaus in den Ranst führt, findet einen leisen Anklang an<br />

Federers Schriften.<br />

Es ist nicht lange her, als sich der Club Hrotsvit (Vereinigung<br />

katholischer Frauen für Literatur, Journalistik und<br />

Kunst) im Peterhof zusammenfand. In diesem Kreis sprühte<br />

Frau Küchlers Geist in seiner ganzen Lebhaftigkeit und die<br />

Hoffnung auf Verwirklichung neuer Pläne machte sie trotz<br />

den Leidenszügen ganz jung. Gottes Wege aber sind unersorschlich<br />

und plötzlich hat der Herr sie abberufen. Sie kam<br />

nicht mit leeren Händen zu ihm. Ihre Werke folgen ihr nach.<br />

I. L.<br />

Von anderer Seite wird uns noch geschrieben:<br />

In Sarnen ist die Schriftstellerin Rosalie Küchler-Ming<br />

gestorben. Die 1882 in Sarnen Geborene hat erst spät zur<br />

Feder gegriffen. Das schriftstellerische Talent hatte sie von ihrem<br />

Vater geerbt, einem vielbeschäftigten Arzt von lebhastem,<br />

aufgeschlossenem Wesen, der das <strong>Obwaldner</strong> Volk während<br />

34 Jahren in der Bundesversammlung vertreten hatte.<br />

Von ihm auch hatte sie den Sinn für die unverfälschte Mundart<br />

übernommen. Heinrich Federer war, wie sie selber bekannte,<br />

ihr bester Lehrer und Meister. 1923 verfaßte sie für<br />

die obwaldnerische Kunst- und GeWerbeausstellung die ausgezeichnete<br />

Mundart-Komödie „D'r Amerikaner", der überall<br />

mit großem Erfolg aufgeführt wurde. Erst als sie ihre fünf<br />

Kinder erzogen hatte, wurde sie Schriftstellerin. Sie schrieb<br />

die Lauwiser-Romantriologie, wovon der erste Band „Die<br />

Lauwiser und ihr See" den Streit um die Absenkung des<br />

Lungern Sees schildert, der zweite, „Die Lauwiser im Krieg",<br />

die Tage des Sonderbundskrieges heraufbeschwört, und der<br />

dritte, „Die Lauwiser und ihr Pfarrer", den Kampf um einen<br />

Geistlichen schildert. Alle drei Bücher sind sprachlich ausgezeichnet<br />

verfaßt und geben ein treffliches Bild des <strong>Obwaldner</strong><br />

Volkes. Sie beruhen alle auf tatsächlichem Geschehen und<br />

enthalten viel altes Brauchtum. Die Erzählungen „Unseres<br />

lieben Herrgotts Orgel" handeln von Niklaus von Flüe.<br />

Sarnen. (Eing.) Am letzten Sonntag, den 23. Juni <strong>1946</strong>,<br />

feierte Herr Anton Durrer, zum Landenberg, Sarnen,<br />

in aller Stille mit seiner Familie den 60. Geburtstag. Neben<br />

iseinen nächsten Angehörigen ließen es sich auch einige gute<br />

Freunde nicht nehmen, ihrem lieben „Landenberg-Toni" die<br />

Glückwünsche am Krankenlager zu entbieten. Insbesondere<br />

freute ihn eine Delegation des kant. Wirtevereins, dessen<br />

Präsident er ist, die ihm ihre Glückwünsche mit einem schönen<br />

Blumenstrauß überreichte.<br />

Neben all seinen beruflichen und persönlichen Aufgaben<br />

lag unserem Präsidenten die restlose Erfüllung seiner Präsidial-Pslichten<br />

sehr nahe. Es ist daher auch verständlich, daß<br />

ihn diese Ehrung von seinen Fachkollegen besonders gefreut<br />

Hat. Wir wünschen ihm recht viel Geduld und gute, baldige<br />

Genesung. Mögen unsere Wünsche ihm neue Kraft und Le-<br />

Hensmut geben und ihm helfen, die langwierige Krankheit<br />

stark zu ertragen. So möge er sich bald wieder in alter Freude<br />

an unsern Verhandlungstisch setzen. — Dies hoffen und wünschen<br />

alle aus der kantonalen Wirtegilde und viele Freunde<br />

von nah und fern.<br />

Blasmusik-Konzerte in Sarnen. (Eing.) Nachdem die<br />

Studentenmusik am Freitagabend bei günstiger Witterung<br />

die Ständchen-Saison eröffnet haben wird, wird die<br />

Feldmusik Schwendi am Peter- und Paulstag (29.<br />

Juni)« auf dem Dorfplatz in Sarnen mit einem Platzkonzert<br />

— günstiges Wetter vorausgesetzt — aufwarten.<br />

Sarnen. Der Männerchor Sarnen verreist am Samstag<br />

zur Teilnahme am 7. Zentralschweizerischen Sängers<br />

e st nach Altdorf, wo er um 15.39 Uhr mit dem Wettlied<br />

„Cantate Domino" von Hans Leo Haßler im Tellspielhaus<br />

auftreten wird. Gleichen Tags geht die Fahrt unserer Sänger<br />

weiter und zwar über Andermatt nach Brig und am nächsten<br />

Tag ins Welschland. Die Rückkehr erfolgt am Montag. Wir<br />

wünschen dem Männerchor Sarnen großen Erfolg in Altdorf<br />

und eine frohe Fahrt!<br />

Sarnen. (Korr.) Verschönerungen. Unser Gastgewerbe<br />

sucht sich auch in Sarnen ein neues Kleid anzuziehen.<br />

Bereits haben die beiden heimeligen Gasthäuser in K i r ch -<br />

Hosen — schon vor Kriegsschluß — „Peterhof" und<br />

„Mühle" unsere handwerkliche Kunst angewandt und ihre<br />

Gaststätten prächtig herausgeputzt und stilgerecht renoviert<br />

zur Freude fremder und einheimischer Gäste. Die „Krone" in<br />

Sarnen kam einem eigentlichen Bedürfnis entgegen, indem<br />

Hr. Präsident Stockmann einen Teil des Gartens in einen<br />

gefälligen Parkplatz verwandelte, die Gartenwirtschaft neu<br />

einrichtete — allerdings nur für schönes Wetter — und weitere<br />

Verschönerungen sollen geplant sein. Aber auch die Frau<br />

Metzgernwirtin wollte nicht zurückstehen und es gelang ihr,<br />

den „Metzgernkeller" in ein Bijou von Wirtschaftslokal zu<br />

gestalten. Der ältere Gast würde es fast zu einfach finden,<br />

aber gerade diese saubere, heimelige Einfachheit soll auf den<br />

Gast anziehend wirken. Auch die obere Gaststube in den<br />

„Metzgern" wird neu eingekleidet. Neues Leben blüht aus<br />

den Ruinen, sagt der Dichter, was hier besagen will: auch<br />

das Gastgewerbe in unserer kleinen Residenz muß mit O u a -<br />

l i t ä t aufwarten, Qualität von hübschen einfachen Räumen,<br />

in Speise und Trank, um prosperieren und konkurrieren zu<br />

können. Wir beglückwünschen die Gastgeber zu diesen Verschönerungen,<br />

winden aber auch den Handwerkern für ihre<br />

kunstgerechte Arbeit ein Kränzlein.<br />

Sarnen. (Eing.) Am 29./30. Juni zeigt der Schweizer<br />

Filmdienst im Hotel Krone in Sarnen „Die letzte<br />

Chance". Seht euch diesen neuen Praesens-Film an! „Und<br />

wieder einmal ein Film vom Krieg oder doch vom Kriegsschicksal?"<br />

Ich sah der Uraufführung der „Letzten Chance" mit<br />

leisem Bedenken entgegen. Es geht mir ja nicht anders als<br />

vielen anderen! Nach dem vielen Schrecklichen, das man hört<br />

und liest, meidet man instinktiv allzu Schweres im Film und<br />

Theater, sucht mehr Entspannung denn einen aufwühlenden<br />

Eindruck. Und doch ging ich aus diesem neuen Schweizer-Film<br />

mit einem beglückenden Erlebnis heim. Es war, als ob Krieg,<br />

Angst, Flucht nur ein undeutlicher, grauer Rahmen wären,<br />

aus dem sich leuchtend das einzig Wesentliche heraushob:<br />

Die Menschlichkeit einfacher Menschen.<br />

Der „Curato", die italienischen Bauern, die den Flüch'tlingen<br />

unter eigener Lebensgefahr helfen; aber auch die englischen<br />

Offiziere und der amerikanische Soldat, die fast gegen<br />

ihren Willen andere Menschen retten, statt allein sich<br />

selber; diese Gesichter vergißt man nicht. Noch tagelang später<br />

sah ich die Szenen auf der Leinwand an mir vorüberziehen<br />

— und es war kein bedrückendes, sondern ein befreiendes<br />

Gefühl.<br />

Daß der Film von der ersten bis zur letzten Minute fpannungsgeladen<br />

ist, daß er zum Teil unvergleichliche Bilder<br />

nnd eine technische Vollendung zeigt, die man sonst nur von<br />

Filmen großer internationaler Klasse gewohnt ist, kommt dazu.<br />

Das Künstlerische und Menschliche finden sich zu einer<br />

Einheit verschmolzen, wie ich sie ähnlich zuletzt im „Mrs.<br />

Miniver"-Film empfand.<br />

Die Schweiz darf stolz sein auf diesen großen Film<br />

der Menschlichkeit. — Der Film „Die letzte Chance"<br />

läuft gegenwärtig mit größtem Erfolg in den beiden Weltstädten<br />

Newyork und London, und wird so im Auslande für<br />

unsere Filmproduktion alle Ehre einlegen.<br />

Kerns. Polizeidirektion und Verhörrichteramt teilen mit,<br />

daß die Strafuntersuchung bezügl. der Vorfälle vor der Landsgemeinde<br />

in Kerns noch nicht abgeschlossen ist.<br />

Kerns. (Eing.) Der „Unterwaldner" Nr. 50 ist unter<br />

„Kerns" wieder um ein Märchen reicher geworden. Denn der<br />

„berühmte" B.-Einsender im „Unterwaldner" glaubt den Artikelschreiber<br />

im „<strong>Volksfreund</strong>" unter dem Namen „Arvimelk"<br />

festgestellt zu haben und zwar in der sog. Hintermatt. Daß<br />

in Kerns mehr als eine Hintermatt existiert, scheint der „liebenswürdige<br />

Zeitgenosse" nicht zu wissen. Es kann Wb.°<br />

Einsender immerhin mitgeteilt werden, daß er am falschen<br />

Ort gelandet ist. Solche auf Unwahrheit beruhende Einsendüngen<br />

und Verdächtigungen sind vor aller Oesfentlichkeit zu<br />

verurteilen. Im übrigen hoffen wir, daß der in Ungnade gefallene<br />

„Arvimelk" sich deswegen nicht entmutigen läßt und<br />

daß wir gelegentlich wieder etwas von ihm hören werden.<br />

Sächseln. Ein seltenes Jubilänm. (Eing.) Die<br />

Trinkwasserversorgung Sachseln-Dors und Umkreis darf am<br />

Sonntag, den 30. Juni <strong>1946</strong>, das 400jährige Gründungsjubiläum<br />

feiern. — Der laufende Brunnen in Obkirchen ist aenau<br />

vor 400 Jahren von zwei edlen Sachsler Bürgern Risi<br />

und Lagger, wie der Stiftbrief sagt, zu Ehren des heiligen<br />

nnd seligen Bruder Klaus gestiftet worden. Der Brunnen dort<br />

ist auf dieses seltene Fest erneuert worden. Die Gedenktafel<br />

welche Namen und Zweck der Stiftung festhält, ist mit dem<br />

Bruder-Klausen-Kopf von Anton Stockmann geschmückt Dieser<br />

Brunnen erfüllt immer noch den gleichen Zweck wie aur<br />

Zeit seiner Errichtung, anno 1546.<br />

Am Abend des Jubiläumstages wird dieser Brunnen kircktch<br />

eingesegnet werden Die Weihe wird in Obkirchen anschließend<br />

an tue Abendandacht, 8.15 Uhr, stattfinden, allwo<br />

dann auch die denkwürdige Stiftungsurkunde von 1546 bekanntgegeben<br />

wird. Unmittelbar nachher ist die Festversammlung<br />

ms Hotel Kreuz einberufen. Alle sind hiezu freundlich<br />

eingeladen und willkommen. Neben Plänen und Bildern wir^<br />

auch die ehrwürdige Urkunde dort zu sehen sein


Neues<br />

in Kürze<br />

goroofjl die Pariser Verhandlungen der Außenminister wie<br />

. iejjjqen des UNO-Sicherheitsrates in Newyork bieten nach<br />

tl0t das gewohnte Bild der Uneinigkeit der Siegermächte.<br />

Paris gab Molotow zu verstehen, Moskau werde in der<br />

Triestiner Frage nur eine Lösung akzeptieren, die der jugoslawischen<br />

Forderung gerecht werde. Byrnes und Bevin ihrerseits<br />

sind nicht gewillt, klein beizugeben, und so lehnten sie<br />

auch einen Vorschlag der Sowjets ab, der die Zuschlagung<br />

Trieft zu Jugoslawien etwas versüßen wollte.<br />

An der Tagung des Sicherheitsrates in Newyork beantraqte<br />

der australische Delegierte Ewatt, das spanische Problem<br />

auf der Tagesordnung zu belassen, es aber der General-<br />

Versammlung der UNO zu überlassen, die Frage selbständig<br />

m behandeln. Der neuerliche Einspruch des Sowjetvertreters<br />

Gromyko riß den Geduldsfaden Ewatts, der unter heftiaem<br />

Protest erklärte, es gehe nicht so weiter, daß die Mehrheit<br />

immer im Unrecht iein soll.<br />

Ier große Tag der Kch'mgMee<br />

4. Schweizerischer Gesellentag in Zug.<br />

Sonntag, den 30. Juni <strong>1946</strong>.<br />

H.B. Ani kommenden Sonntag findet in Zug die große<br />

und imposante Tagung der Kolpingssöhne statt. Um 9.3V Uhr<br />

findet aus dem Festplatz am See der Festakt statt, dem das<br />

Pontisikalamt, zelebriert vom Fürstabt Dr. Jgnatius Staub<br />

von Emsiedeln, folgt, mit Predigt von Kanonikus Brühlmann,<br />

Goßau.<br />

Um halb 2 Uhr wird der große und überaus schmucke Fest-<br />

»ug der Fünftausend durch die Stadt beginnen. Nachher wird<br />

das Festspiel von Prof. F. Brutschin, Schwyz, aufgeführt,<br />

das als Freilichtspiel einen ganz neuen Spielgedanken verwirklicht.<br />

Bundesrat Dr. PH. Etter wird die Festansprache<br />

halten.<br />

Die ganze Tagung will dem christlichen Aufbauwillen dienen,<br />

will das christliche Berufsethos und den Familiengedanken<br />

hineinstellen in unsere fragende Zeit, so wie es im „Bannerlied"<br />

des Festspieles heißt:<br />

„Laßt auch mich im hehren Streben<br />

für Familie, Volk und Recht<br />

Baustein sein im Völkerfrieden,<br />

Wegbereiter und nicht Knecht."<br />

Sport<br />

Großes Fußball-Turnier in Sarnen.<br />

(Eing.) Es brauchte wirklich große Optimisten, um Sonntag<br />

morgens 6.30 Uhr all den telephonischen Anrufern zu erklären,<br />

daß das Turnier heute abgehalten werde. Der Veranstalter,<br />

der F.C. Sarnen, hatte dann aber das Glück, daß<br />

er mit einem lachenden und einem blauen Auge davon gekommen<br />

ist. Mit einem lachenden, daß das Turnier ohne<br />

schwerere Regenschauern durchgeführt werden konnte und die<br />

auswärtigen Fußballklubs sehr viele Schlachtenbummler mitbrachten<br />

und mit einem blauen Auge, daß die sportliebende<br />

Bevölkerung von Sarnen dem F.C. Sarnen einmal<br />

mehr die Gefolgschaft versagte. Dabei muß einmal öffentlich<br />

festgestellt werden, daß kein Sportverein von Sarnen so viel<br />

Verdienst in die Gemeinde hineinbringt, wie gerade der F.C.<br />

Carnen mit seinen allsonntäglichen Spielen. Das einmal nur<br />

so nebenbei gesagt.<br />

9 Mannschaften aus 7 Kantonen stellten sich den beiden<br />

sehr guten Schiedsrichtern, Herren Sigrist, Hergiswil, und<br />

Duvanney, Kriens, zum Kampf um den prächtigen Wanderbecher.<br />

Punkt 10 Uhr begann das erste Spiel zwischen Buochs<br />

und Ostermundingen, welches die Nidwaldner knapp sür sich<br />

entscheiden konnten. Dann folgte das schönste Spiel des Bor-<br />

Mittages zwischen Sarnen und Wolhusen. Sarnen gewann<br />

in einem wundervollen Spiele klar mit 3 : 1 Toren. Obergeißenstein<br />

und Altdorf trennten sich unentschieden nach einem<br />

verbissenen Kampfe. Das letzte Spiel am Vormittag sah<br />

den Wanderpreissieger 1945, Graßhoppers, als sicherer Sieger<br />

über Ostermundingen.<br />

Den Reigen der Nachmittagsspiele eröffneten Flüelen und<br />

Wolhusen und mit 1 : 2 Toren behielt Wolhusen das bessere<br />

Ende für sich. Altdorf, bedeutend besser als am morgen, errang<br />

einen seinen Sieg über Villmergen. Während Graßhop-<br />

Pers und Buochs sich nach sehr hartem Kampfe unentschieden<br />

trennten, gewann Sarnen wiederum nach sehr schönem Kampfe<br />

mit 1 : 3 Toren über Flüelen. Sicherer als erwartet, errang<br />

Obergeißenstein ein flotter 3 : 0 Sieg über Villmergen.<br />

In den Ausscheidungsspielen war es bemerkenswert, daß der<br />

F.C. Sarnen die rassigsten Spiele lieferte.<br />

Resultate in den Ausscheidungsspielen:<br />

Gruppe 1: Buochs-Ostermundingen 1 : 0; Graßhoppers-Ostermundingen<br />

3 : 0; Graßhoppers-Buochs 0 : 0. Gruppe 2:<br />

Obergeißenstein-Ältdors 1:1; Villmergen-Altdorf 0 : 2; Villmergen-Obergeißenstein<br />

0 : 3. Gruppe 3: Wolhusen-Sarnen<br />

3:1; Flüelen-Sarnen 1 : 3; Flüelen-Wolhusen 1 : 2.<br />

Den Kampf um die Finalberechtigung errangen sich somit:<br />

Graßhoppers, Obergeißenstein und Sarnen.<br />

Im ersten Finalspiel trafen G.C. und Sarnen aufeinander.<br />

G.C. errang einen sichern 2:0- Sieg! über die gegen<br />

die Ausscheidungsspiele nicht wieder zu erkennenden Sarner<br />

Elf. Die größte Ueberraschung des Tages war das vollständige<br />

Zusammenklappen des F.C. Graßhoppers gegen Obergeißenstein,<br />

welche die G.C. mit 5 : 2 Toren regelrecht niederkanterten.<br />

Mit dem knappsten aller Resultate, nämlich 1 : 0<br />

gewannen die Obergeißensteiner gegen Sarnen und wurden<br />

damit einwandfreier und verdienter Turniersieger. Die<br />

Preisverteilung wurde anschließend auf dem Sportplatz vorgenommen.<br />

Herr Dr. E. Kathriner richtete ein paar träfe<br />

Worte an die Sportsgemeinde und dankte allen Sportvereinen<br />

für ihr Erscheinen und ihr Fairneß. Die anschließende<br />

Rangverkündung ergab folgende 3 erste Sieger:<br />

1. Sportklub Obergeißenstein, Wanderbecher-Gewinner.<br />

2. F.C. Graßhoppers.<br />

3. F.C. Sarnen.<br />

Fairneßpreis-Gewinner: F.C. Villmergen.<br />

Damit war der sportliche Teil des diesjährigen Turniers,<br />

welches zum guten Glück ohne nennenswerten Unfall ablief,<br />

beendigt. Am Abend traf man sich dann noch einmal bei der<br />

gemütlichen Abend-Unterhaltung im Hotel Metzgern. Das<br />

neu gegründete Tanzorchester „Filix" Sarnen gab sein Debut<br />

und es fiel glänzend aus. Mit dieser Kapelle bekommt<br />

Obwalden wieder ein frisches Tanzorchester, welches nicht nur<br />

in den alten Tänzen, sondern auch mit der neuen Tanzmusik<br />

auf der Höhe ist. Im Verlause des Abends begrüßte der neue<br />

F.C.-Präsident, Herr Walter Keßler, Sarnen, mit viel Humor,<br />

in einer kurzen Rede die Anwesenden, insbesondere die<br />

beiden Herren Schiedsrichter, welche es sich nicht nehmen ließen,<br />

ihre Sympathie zum F.C. Sarnen auch am Abend durch<br />

ihre Anwesenheit zu beweisen. Im weitern dankte Herr Keßler<br />

auch dem Organisationskomitee und der Protestkommission<br />

für ihre speditive Arbeit und erklärte zum Schlüsse noch die<br />

Attraktion des Abends: Der Päckli-Verkaus! Jedes Paket zu<br />

1 Fr. ohne Kenntnis des Inhalts. Daß dabei die größten<br />

Uoberraschungen herauskamen, war selbstverständlich. Die<br />

Päckli fanden dann auch reißenden Absatz und viele waren<br />

es, welche leer ausgingen. Und weiter ging das Fest und nur<br />

allzuschnell wurde Feierabend geboten. Dank allen Spendern<br />

und Freunden des F.C. Sarnen und heute schon auf Wiedersehen<br />

nächstes Jahr, 1947!<br />

Sie deutsche shumge in der Schweiz<br />

während des Krieges<br />

Ueber die Ziele, Mittel und Methoden der deutschen Spionage<br />

während des Krieges in der Schweiz erhält man jetzt<br />

aus dem Bericht des Generalstabschefs an den General ein<br />

lückenloses Bild. Die deutsche militärische Spionage hatte<br />

schon vor dem Kriege eingesetzt. Schweizerische Spione waren<br />

in unserem Lande schon im Jahre 1938, ja sogar schon<br />

1936 in Dienst genommen worden. 1940 veröffentlichte der<br />

Generalstab der Wehrmacht eine kleine Schrift „nur für<br />

dienstlichen Gebrauch der Truppen im Felde", welche detajllierte<br />

Berichte über die Schweizerarmee enthielt. Das Werkchen,<br />

das auch Abbildungen von Waffen und Befestigungsanlagen,<br />

sowie über die Angabe der Mauerdicke unserer Besestigungsanlagen<br />

enthielt, konnte nur das Resultat mehrere<br />

Monate dauernder Spionage sein. Der deutsche Nachrichtendienst<br />

arbeitete bis zuletzt. Als die Lage der deutschen Truppen<br />

in Italien immer hoffnungsloser geworden war, zogen<br />

die Führer der deutschen Spionage in Italien für den Fall,<br />

daß sie dieses Land verlassen müßten, in Erwägung, einen<br />

Teil ihrer Zentrale in Mailand in die Schweiz zu verlegen.<br />

Die deutsche Spionage entwickelte in der Schweiz eine rege<br />

Tätigkeit. Der Leiter der Spionagezentrale Säckingen war im<br />

Besitz von Taschentüchern, in denen die Namen seiner 97<br />

Spione geschrieben standen, von denen die meisten in der Gegend<br />

von Rheinselden und Schasshausen eingesetzt wurden.<br />

Ein anderer Leiter hatte in seinem Dienst 95, ein dritter 14<br />

Agenten, so daß in den drei Abschnitten zwischen Bodensee<br />

und Basel wenigstens 206 Spione tätig waren. Im ganzen<br />

mag die Zahl der in der Schweiz für Deutschland arbeitenden<br />

Spione etwa 1000 gewesen sein. Dazu gesellten sich noch die<br />

landesflüchtigen Schweizer, die den deutschen Organisationen<br />

Nachrichten über unsere Verteidigung zukommen ließen.<br />

Die Hauptziele der deutschen Spionage lagen nach den Angaben<br />

eines der Leiter der deutschen Spionage in den solgenden,<br />

ihrer Bedeutung nach geordneten Punkten: a) Besestigungsanlagen,<br />

b) Operationspläne sür den Kriegsfall,<br />

c) Stärke und Ausrüstung der Truppen, d) neue Waffen<br />

und technische Neuheiten, e) Beziehungen zwischen dem schweizerischen<br />

Nachrichtendienst und demjenigen der Alliierten, s)<br />

Lieferungen an die Alliierten. Die militärgerichtlichen Untersuchungen<br />

gegen die Spione haben tatsächlich ergeben, daß es<br />

in erster Linie unsere Befestigungsanlagen waren, die die<br />

Aufmerksamkeit des deutschen Nachrichtendienstes aus sich zogen.<br />

Die mit dieser Aufgabe betrauten Spione suchten vor<br />

allem in den Besitz von schriftlichen militärischen Befehlen zu<br />

gelangen. Der deutsche Nachrichtendienst machte auch große<br />

Anstrengungen, um genaue und vollständige Angaben über<br />

neue schweizerische Massen zu erhalten. In einem Fall versprach<br />

man sür eine solche Masse eine Belohnung von 50 000<br />

Franken. Die schweizerische Spionageabwehr ergriff aber<br />

rechtzeitig Gegenmaßnahmen und konnte so Waffen- und Munitionsdiebstähle<br />

und entsprechende Transporte nach Deutschland<br />

verhindern.<br />

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Aus einem Fragenschema, das den Spionen übergeben,<br />

wurde und das nicht weniger als 55 Fragen enthielt, lauteten<br />

einige u. a.: „Kennen Sie Bundesrat Kobelt? Ist er beliebt?<br />

Kennen Sie Divisionär Bandi, ist er beliebt? Was ist aus<br />

der Nationalen Front geworden? Kennen Sie Henne und<br />

Tobler? Wie ist die Lage der Schweiz in Bezug aus Ernäh<br />

rung, Schuhe, Schokolade, Zigaretten, Käse? Wie vollziehen<br />

sich die Ablösungen der Truppe? Wo befindet sich das<br />

Reduit? Was versteht man unter der Bezeichnung Glarus?<br />

Ueber wieviel Tank verfügt die Schweiz? Besitzt die Schweiz<br />

viele 10,5 cm Kanonen? Hat es mehr als 300 Bat.Nummern<br />

in der Schweiz? Wo sind die Bat. 236 und 242 stationiert,<br />

wo die Bat. 211 bis 216? Zu wem gehören die Grenzbrigaben?<br />

Welches ist die Zahl, Stärke und Bewaffnung der<br />

Fliegertruppe? Wo sind die Sammelplätze der Artillerie? usw.<br />

Eine der ersten Erhebungen des deutschen Nachrichtendienstes<br />

nach dem Ausbruch des Krieges waren die Nachforschungen<br />

über die schweizerische Spionageabwehr. Als in der<br />

Schweiz die Todesstrafe eingeführt wurde und die Militärgerichte<br />

die Strafen gegen Verrat und Spionage verschärften,<br />

befaßte sich der deutsche Nachrichtendienst auch damit, die<br />

Namen der Großrichter unserer Militärgerichte zu erfahren.<br />

Die Anwendung aller denkbaren Mittel verschaffte den<br />

Deutschen, so führt der Generalstabschef aus, wohl gewisse<br />

Resultate und manches unserer militärischen Geheimnisse ijT<br />

von ihnen aufgedeckt worden. Auf der andern Seite aber kann<br />

man den ganzen Aufwand nicht anders erklären, als daß<br />

Deutschland die Absicht hatte, bei passender Gelegenheit unser<br />

Land in den Krieg hineinzuziehen.<br />

In einem nächsten Artikel berichten wir über die Mittel<br />

und Methoden der deutschen Spionage.<br />

Für die Hausfrau — Kirschenzeit<br />

Be. Jung und alt fühlen sich von dem magischen Zauber<br />

der rot und schwarz glänzenden Kirschen angezogen, welche<br />

nun in Hülle und Fülle auf dem Markt angeboten werden.<br />

Es ist, als ob auch jedes Kind um die Wunder wirkende Kraft<br />

wüßte, welche in dieser Sommernahrung aufgespeichert ist<br />

und deshalb mit beiden Händen danach greifen möchte. Während<br />

der Kirschenzeit sollte aber auch tatsächlich kein Tag vergehen,<br />

ohne daß in jeder Familie Kirschen in irgend einer<br />

Form gegessen werden, denn der Gesundheits- und Nährwert<br />

dieser herrlichen Früchte ist sehr groß.<br />

Die Kirschen spenden uns in ihrem süßen Safte eine<br />

Quelle des reinsten Fruchtzuckers, deshalb genießen wir diese<br />

vortreffliche Gabe schon beim Frühstück im Birchermüesli.<br />

Zu jeder Tageszeit und bei jeder Mahlzeit sollten die Kirscheu<br />

roh oder in Form einer erfrischenden, leckern Speise<br />

dargereicht werden. Hier einige Anregungen:<br />

Die Kirschenkaltschalen sind angenehm als Ergänzung und<br />

können mit den unrationierten Flocken serviert werden. Wie<br />

herrlich schmeckt die Kirschensauce oder der Kompott als Beigäbe<br />

zu entsprechenden Puddings oder Flammeris. Wer kennte<br />

nicht den Kirschenprägel und alle übrigen Gerichte, wie<br />

Kivschenpfannkuchen, Omeletten-Knödel und Küechli. Momentan<br />

stehen uns wieder Eier, Mandeln und Nüsse zur Versügung,<br />

dementsprechend lassen sich allerlei knusprige Gebäcke<br />

herstellen, wie Ausläufe, Wähen, Strudel, Kuchen, ja sogar<br />

die feinsten Torten können gebacken werden.<br />

Eine ganz besondere Note in der Reihe der kulinarischen<br />

Genüsse unserer Kirschspeisen verdienen die Kirschencreme,<br />

das Kivschenköpsli und die Bavaroise mit Kirschen.<br />

Ob all den mannigfaltigen Verwendungsmöglichkeiten<br />

der Kixschen in der Küche wollen wir das Einmachen und<br />

Dörren der Kirschen nicht vergessen, damit wir uns für den<br />

Winter einen «schönen Vorrat an Einmachgut, wie z. B- heißeingefüllte<br />

Kirschen und Konfitüre sichern können.<br />

Genaue Rezepte werden in den kommenden Wochen in allen<br />

Zeitungen und Zeitschriften zu lesen sein. Die Hauswirtschaftlichen<br />

Beratungsdienste geben gerne Auskunft und auch<br />

die neuzeitlichste Küchenberatung, nämlich das „Sprechende<br />

Menü" in Zürich, Tel. 27 44 30 oder 27 54 30 wird während<br />

der Kirschenzeit wertvolle Anregungen machen. (S.P.Z.)<br />

S c h w e i z e r G e x i k o n<br />

Stabil» — veromünfter<br />

Sonntag, 30. Juni.<br />

9.00 Protestantische Predigt. 9.30 Oboenkonzert. 9.45 Katholische<br />

Predigt. 10.15 Studioorchester. 11.40 Goethe-Lieder.<br />

12.40 Schweiz. Straßenmeisterschasten <strong>1946</strong>. 13.00 Für jedermann<br />

etwas. 14.40 Schweiz. Knabenmusik-Tag. 15.35 „Die<br />

Prinzessin von Trapezunt", Buffo-Oper. 16.55 Amerikanische<br />

Orchestermusik. 17.25 Der russische Mensch zwischen Christentum<br />

und Kommunismus, Vortrag. 17.50 Die französischen<br />

Provinzen. 18.40 Die weltlichen Kantaten von I. S. Bach.<br />

19.45 Echo der Zeit. 20.00 Schweiz. Arbeiter-Sängerverband.<br />

20.25 Ouverture von Dvorak. 20.40 Die Bürgschaft. Hörspiel.<br />

21.20 Die erste Walpurgisnacht. 22.05 Orchesterkonzert.<br />

Montag, 1. Juli.<br />

10.15 Schulfunksendung. 11.30 Musik und Musiker des 18.<br />

Jahrhunderts. 12.40 Studioorchester. 17.00 Orchesterkonzert.<br />

18.00 Südliche Klänge. 18.35 Eindrücke von einer Fährt nach<br />

Portugal. 18.55 Auf zwei Klavieren. 19.55 Lieder. 20.35<br />

Gäste Zürichs. 21.00 Franz Lehar und Richard Tauber. 21.45<br />

Wochenrückblick. 22.05 Kantate. 22.30 Orchester Radiosa.<br />

Dienstag, 2. Juli.<br />

11.30 Radio-Orchester. 13.40 Aus dem Reich der Operette.<br />

17.00 Sonate, Melodien. 18t00 Kinderstunde in romanischer<br />

Sprache. 18.30 Drei Bündner Tänze. 18.30 Aerzte und Juristen<br />

als Dichter. Vortrag. 19.00 Die Instrumente des Jazz.<br />

20.00 Abend mit österreichischer Musik. 21.20 Zwei heute in<br />

Wien lebende Komponisten. 22.30 Moderne Tanzmusik.<br />

Mittwoch, Z. Juli.<br />

11.30 Travaillons en musique. 11.45 Genf fpricht zu Jhnen.<br />

12.40 Volkstümliches Mittagskonzert. 17.00 Streichquintett.<br />

18.00 Unterhaltungsmusik. 18.40 Alte Zürcher Haus-<br />

Tonfilm Krone S a r n e n<br />

Samstag, den 29. Juni, 20.15 Uhr 401<br />

Sonntag, den 39. Juni, 14.30, 17.00, 20.15 Uhr.<br />

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Wie die Leistungen des Kapitals<br />

bei einem Unternehmen verschieden groß sein<br />

so ist auch die Arbeitsleistung des e.nzelne« * r ^<br />

und Angestellten in einem Betrieb verschie^^ 5<br />

Wer an der Spitze steht und die Verantwort<br />

trägt, hat mehr zu leisten, als wer nur in unterge^<br />

neter Stelle seine Arbeit verrichtet. Nicht, als oh ^<br />

Pflichterfüllung des Einzelnen in ihrem Werte ÖOt<br />

Gott verschiedenartig wäre. Keineswegs. Aber der $ E j.<br />

trag zur Frucht des Unternehmens ist verschiedenartig<br />

Jeder soll zuerst entsprechend seiner Leistung bezahl<br />

werden. Der Leistungslohn nimmt Rücksicht aus ^<br />

Wert und die Qualität der Arbeit vom Standp^^<br />

des Unternehmers aus gesehen. Dieser LeistunW^<br />

ist dann gerecht, wenn er dem Beitrag des Einzelne»<br />

ans ganze Wert entspricht. Schenlt ein Mensch |, ill{<br />

ganzen vollen Kräfte einem Werk, dann hat er Anspruch<br />

auf einen solchen Leistungslohn, der ihm erst^<br />

ein standesgemäßes Leben ermöglicht und ihn in Stanz<br />

setzt, für Tage der Not oder Krankheit etwas zu er|p 0=<br />

ren, und zweitens ihm ermöglicht, seine sozial<br />

Pflichten für seine eigene Familie und seine Ateri,<br />

zu erfüllen.<br />

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Margherita Perras singt Mozart. 20.30 Ein verstockter Lü°ner,<br />

Hörspiel. 21.30 Alte und neue Klaviermusik. 22.10 Eine<br />

Stunde mit den Bar Martinis.<br />

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@ariten / Freitag, den 28. Juni <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 51 — 2. Blatt<br />

M M n<br />

D e r<br />

B e r i c h t<br />

Sozialpolitik der W o r t e<br />

Nach dem bundesrätlichen Vorschlag soll die Alters- und<br />

Hinterlassenenversicherung zum Teil durch eine eidgenössische<br />

Nachlaß- Steuer finanziert werden. Die Ansätze dieser<br />

Steuer gehen von 1—10 Prozent oder nach Abzug des<br />

steuerfreien Mindestbetrages von 29 990 Fr., von 9,3 bis —<br />

fast — 10 Prozent.<br />

Der heutige Vorschlag ist nun nicht mehr ganz so — „grob"<br />

wie der erste Entwurs, weil ein Betrag von 20 090 Fr. von<br />

dieser neuen Steuer ausgenommen sein soll. Das iväre also<br />

eine Art „Sozialabzug".<br />

Was ist nun von einer solchen Besteuerungsart zu halten?<br />

Die materielle Seite der Vorlage bedarf in erster Linie der<br />

Ergänzung durch die Hinzurechnung der kantonalen Erbschaftssteuern.<br />

Diese Erbschaftssteuern 'belasten den einzelnen<br />

Erben je nach dem Verwandtschaftsgrad, wobei einzelne Kantone<br />

die direkte Erbfolge, >d. h. Ehegatten und Kinder nicht<br />

mit der Erbschaftssteuer belasten, oder dann eben mit einem<br />

niedrigeren Steueransatz.<br />

Die Nachlaß-Steuer als solche nimmt keine Rücksicht aus<br />

die Verwandtschaft des Erben zum Erblasser, d. h. sie belastet<br />

die ganze Erbmasse, gleichgültig darum, ob Kinder oder entserntere<br />

Verwandte die Erben sind. Das ist die „gröbere"<br />

Steuerveranlagung.<br />

Wird nun dieser Mangel durch den steuerfreien Betrag<br />

von 29 000 Fr. aufgehoben? Nein. Die sozialen Belange werden<br />

auch so nicht oder zu wenig gewahrt. Gewiß liegen barin<br />

schon eine Erleichterung für einen Erben eines kleinen<br />

Nachlasses. Aber die Berücksichtigung der sehr unterschied^chen<br />

Verhältnisse der Erben fehlt gleichwohl.<br />

Da kann ein Vermögen von 190 000 Fr. mit Fr. 2900.—<br />

Steuern belastet iverden, gleichgültig, ob die ganze Erbmasse<br />

3lm 25. Juni ist der mit großer Spannung erwartete Bericht<br />

des General Guisan über den Aktivdienst 1939—1945<br />

erschienen. Zehn Monate nach Abschluß der Akivdienst-Zeit<br />

erhält so das Schweizervolk Rechenschaft über die Tätigkeit<br />

seiner Armee in den verflossenen Kriegsjahren. Dieser historische<br />

Bericht ist ein Dokument unseres Wehrwillens. Unsere<br />

oberste militärische Führung, der die Bundesversammlung in<br />

den stürmischen Tagen des August 1939 die ganze Verantwortung<br />

für die Sicherheit von Land und Volk vertrauend in die<br />

Hände legte, gibt hier vor dem ganzen Schweizervolke Rechenschaft<br />

über ihre Verwaltung. Dieses Dokument ist aber<br />

auch eine Vertrauenskundgebung der Armee in die politische<br />

Reise des Eidgenossen und an die Einsicht des Bürgers. Nicht<br />

zuletzt beweist gerade dieser Rechenschaftsbericht, daß Volk und<br />

Armee im Schweizerlande eins sind. Nicht nur „jeder Schwei-<br />

" er ist wehrpflichtig", sondern auch jeder Soldat ist Bürger<br />

eben dieses Landes, das er schützt und erhält.<br />

Neben dem Bericht des Oberbefehlshabers der Armee werden<br />

auch die Berichte eines Teils der dem General direkt<br />

unterstellten Untergebenen, nämlich der Bericht des Generalttabsches,<br />

des Kommandanten der Flieger- und Flieger-M-<br />

«,ehrtruppen, des Generaladjutanten, des Chefs der Ausbilimng<br />

und des Chefs des Personellen veröffentlicht.<br />

Der Bericht des Generals ist nicht nur Tätigkeitsbericht<br />

wie die mehr technischen Rapporte seiner Untergebenen, sondern<br />

vor allem eine Kritik über die Leistung unsres Heeres.<br />

Aus Grund dieser Wertung und der sechsjährigen Ersahrungen<br />

werden Richtlinien für die künstige Gestaltung unseres<br />

Wehrwesens aufgestellt. Es ist dabei dem General hoch anzurechnen,<br />

daß er sich nicht gescheut hat, auf Irrtümer und Mängel<br />

hinzuweisen. Darüber bemerkt er selber im Vorwort:<br />

„Wenn es dabei vorkommt, daß meine Bemerkungen<br />

nicht nur Einrichtungen, sondern auch Personen betreffen,<br />

so nicht deshalb, weil ich damit der Kritiksucht unserer<br />

Zeit hätte nachgeben wollen. Die Wiederholung dieser Irre<br />

s<br />

G e n e r a l s<br />

tümer und Unterlassungen verhindern, den einzuschlagenden<br />

Weg beleuchten: das ist es, worauf es ankommt und<br />

was für mich allein wegleitend war."<br />

Zunächst befaßt sich der Bericht mit den grundlegenden<br />

strategischen Entschlüssen, die angesichts der jeweiligen Kriegsläge<br />

zu treffen waren. Dieses erste Kapitel gliedert sich in<br />

drei Abschnitte:<br />

In die Periode vom Kriegsausbruch bis zur Einschließung<br />

der Schweiz durch die Achsenmächte, in den Abschnitt über<br />

das reduit national (Alpenfestung) und in die Zeit von der<br />

Invasion in Frankreich durch die Alliierten bis zum Waffenstillstand.<br />

Das zweite Kapitel befaßt sich mit der Doktrin, d. h. der<br />

Lehre von der Kriegskunst, und mit den uns zur Verfügung<br />

stehenden militärischen Mitteln. Die Ideen über die Art der<br />

modernen Kriegführung klafften nicht nur in schweizerischen<br />

Militärkreisen weitauseinander. Der Feldzug in Polen<br />

hat erst die nötigen Erfahrungen vermittelt, die dann zu den<br />

Richtlinien für den Einsatz der Armeen im motorisierten<br />

Krieg führten. Dies geschah in den „Weisungen für die<br />

Kampfführung in der Verteidigung" vom November 1939.<br />

Die nächsten zwei Kapitel sind ausschließlich der Kritik<br />

gewidmet und zwar befassen sie sich mit der Beurteilung der<br />

Kader und mit dem Geist der Armee. Zum Abschluß des Berichtes<br />

finden den Auftrag an den General im Wortlaut und<br />

Angaben über die Ausübung des Oberkommandos.<br />

Die ganze Tragweite all der Gefahren, die unser Land in<br />

diesem Krieg ständig bedrohten, wird erst aus einer gewissen<br />

zeitlichen Distanz richtig beurteilt werden können. Heute aber<br />

schon kann festgestellt werden, daß unsere Armeeleitung ihrer<br />

Aufgaben vollauf gewachsen war. So ist der Bericht des Generals<br />

nicht nur Rechenschaft vor dem Volk, sondern zugleich<br />

ein ehrendes Zeugnis für General Guisan, daß er die beste<br />

Arbeit geleistet hat im Dienste der Heimat, deren Schicksal<br />

ihm in den schwersten Tagen der Geschichte anvertraut war.<br />

einem einzigen volljährigen Erben oder mehreren Minderjährigen<br />

zukommt. Es ist doch wahrhaftig nicht gleichgültig,<br />

ob eine solche Erbschaft auf eine Seitenlinie fällt, auf ernmchsene<br />

oder minderjährige Kinder, ob einer 100 000 Fr.<br />

erbt, oder ob minderjährige Kinder einen Drittel, einen Fünftel<br />

oder nur einen Zehntel °davon erhalten. Diese Steuer<br />

wird um so sinnwidriger, als sie gerade im Interesse einer<br />

sozialen Einrichtung erhoben wird.<br />

Auf der einen Seite erklärt der Staat die Notwendigkeit,<br />

für Witwen und Waisen zu sorgen, auf der andern Seite<br />

nimmt er ihnen zuerst noch einen Teil ihres Vermögens weg.<br />

Diese Sache wird noch umso bedenklicher, wenn man daneben<br />

die Waisenrenten der Uebergangszeit, d. h. die Bedarfsrenten<br />

mit 299 — 279 — und 340 Fr. stellt, die in keinem Fall<br />

für den Unterhalt minderjähriger Nachkommen ausreichen<br />

können. Ferner ist darauf hinzuweisen, daß die Bedarfsrenten<br />

für einfache Waisen bei Fr. 450 — 525 — 699 je nach<br />

ländlichen, halbstädtischen oder städtischen Verhältnissen — -<br />

Einkommensgrenze beginnen; die Vollwaisenrenten bei 790<br />

— 890 und 909 Fr. Einkommen. Der Kapitalertrag von<br />

20 009 Fr. wird heute nicht mehr ausreichen, um Minderjährigen<br />

ein solches Einkommen zu verschaffen. Der Staat anerkennt<br />

also in diesem Falle die Bedürftigkeit der Kinder<br />

und trotzdem geht er im Namen der Sozialpolitik hin und<br />

belastet diese Waisen zuerst mit einer Nachlaßsteuer, uni^ihnen<br />

nachher großmütig zu helfen. Das ist wohl eher ein Sozialtheater,<br />

aber nicht eine ehrliche Sozialpolitik.<br />

Die Kantone, welche die Erbschaftssteuern abgestuft nach<br />

Verwandtschaftsgrad eingeführt haben, haben wohl gewußt,<br />

wie das Volk in diesen Dingen denkt. Deshalb haben sie nicht<br />

diese schablonenhafte Nachlaßsteuer gewählt. Der Bund mit<br />

seiner „einsichtigeren" Sozialpolitik kann sich nicht dazu verstehen.<br />

Dazu kommt noch die alte Salbaderei der Schlagworte.<br />

Man will angeblich die großen Vermögen zugunsten der Besitzlosen<br />

besteuern, aber in Wirklichkeit kommt es dann wieder<br />

so heraus, daß man den Mittelstand schröpft und weiter<br />

unterminiert, während für Millionäre genug Bewegungsfreiheit<br />

bleibt.<br />

Dieser Finanzierungsvorschlag ist unter sozialpolitischen<br />

Gesichtspunkten zu grob, um auf die Zustimmung des Volkes<br />

rechnen zu können und staatspolitisch ist er ebenso heuchlerisch<br />

wie verfehlt, wenn der Bund den Kantonen Aufgaben abzunehmen<br />

vornimmt und gleichzeitig auch die Einnahmequellen<br />

wegnimmt.<br />

Ae Wale« ßmrWmsen des SesMdmlns<br />

Aus Anlaß des 4. Schweizerischen Gesellentäges in Zug<br />

am 39. Juni wird die Öffentlichkeit wieder stärker auf die<br />

im Aufbau und Lebensnähe geniale Gründung Adolf Kolpings<br />

gelenkt. Wer schon einmal im Handbuch des Katholischen<br />

Gesellenvereins geblättert hat, der fand auf diesen 399 Seiten<br />

des Wissenswerten viel. Mit Stolz dürfen ab« die<br />

schweizerischen Gesellenvereine gerade auch auf ihre sozialen<br />

Einrichtungen hinweisen. Unmittelbar nach Inkraftsetzung des<br />

Bundesgesetzes über die berufliche Ausbildung erfolgte im<br />

Jahre 1933 die Gründung 'der Arbeitsgemeinschaft<br />

der Fachabteilungen im Schweiz, katholischen Gesellenverein<br />

als Zusammenschluß der im Verbände bestehenden<br />

Fachabteilungen. Diese bezwecken die Förderung der berusserzieherischen<br />

Aufgaben, berufliche Weiterbildung nach<br />

der Lehrzeit und insbesondere Vorbereitung auf die Meister-<br />

Prüfung. Als weitere Einrichtungen sind zu nennen der A r -<br />

b e i t s n a ch w e i s, sodann die Wanderfürsorge mit<br />

klarer Ordnung durch Wanderbuch, Gesellenhäuser und Wanderunterstützung,<br />

die z. B. im Jahre 1932 gegen Fr. 29 990.—<br />

ausbezahlte. Die K o l p i n g s kr an k enk ass e, eine der ältesten<br />

Krankenfürsorgen, hatte 1944 insgesamt 3624 Mitglieder<br />

und in diesem Jahre Fr. 173 899 an Leistungen auszuweisen.<br />

Ueber diese Sozialfürsorgen hinaus aber ist der Gesellenverein<br />

ein eminent wichtiger gemeinschaftsbildender Faktor im<br />

mittelständischen Berufsleben. Richtige Berufsehre, die nicht<br />

über den Stand hinauswachsen will, sondern den eigenen<br />

Stand sördert durch hochstehende Arbeit und durch eine dementsprechende<br />

Erziehung seiner Mitglieder in religiöser, ethischer<br />

und beruflicher Hinsicht, das war Kolpings bis heute<br />

'fortwirkender Wille bei der Gründung. Diese Erziehungsarbeit<br />

wendet sich nicht direkt an die Masse, an einen Gesamtstand,<br />

sondern an den Einzelnen. Sie wirkt im kleinen<br />

Kreise der sogenannten Kolpingssamilie, im einzelnen Verein<br />

mit Gesellenhaus oder Gesellenlokal. Hier in dieser gewollten<br />

Begrenzung liegt das Geheimnis der starken Solidarität,<br />

die in den Gesellenvereinen beachtet werden kann. Ein Gesellentag<br />

hat daher ein ganz bestimmtes Gepräge, er fällt aus<br />

einer gewöhnlichen Demonstration heraus, er ist vielmehr<br />

Manifestation von etwas fest Bestehendem und nicht Umzug<br />

mit Forderungen. Das wird sich, soweit die Vorbereitungen<br />

jetzt schon erkennen lassen, auch am 39. Jnni in Zug wieder<br />

erweisen.<br />

Eine<br />

offene Kampfansage<br />

Nachdem die „Berner Tagwacht" tagtäglich versteckt und<br />

perfid gegen alles Katholische gistelt und hetzt, wagt sich nun<br />

am 21. Juni <strong>1946</strong> diese Zeitung zu einem offenen Angriff.<br />

Untsr dem Titel „Wozu noch Nonnen?" glossiert sie<br />

den Heutigen Mangel an Krankenpflegepersonal und benützt<br />

den Anlaß zu einem offenen Angriff auf die Frauenklöster.<br />

Die „Tagwacht" schreibt:<br />

„Wir haben in der Schweiz noch viele Tausende von<br />

Nonnen. Diese haben auf das Heil der Familie bereits<br />

der unheimliche U n b e k a n n t e<br />

Roman von Emil Hering. 19<br />

Es war am Nachmittag des nächstfolgenden Tages. Dr.<br />

Clavetsch und Emil Karli saßen in der Stube in „geschäftli-,<br />

chem Gespräch", als plötzlich Anita eintrat und Emil meldete:<br />

„Es will dich — eh — Sie ein Offizier sprechen. Er<br />

wartet draußen im Garlen."<br />

Dr. Clavetsch — lächelte. Na, da hatte sich die „Kleine"<br />

aber gehörig verraten.<br />

„Ich komme, oder — nein, er soll hereinkommen!", und<br />

Zu Dr. Clavetsch gewandt, meinte er: „Er bringt sicher Bericht<br />

über Heirzi in der SAC-Hütte und den andern."<br />

Es war der Sanitätshauptmann. Emil stellte die Männer<br />

vor: „Dr. Clavetsch — Hauptmann Segmüller!"<br />

„O, wir kennen uns doch, sollte ich meinen — sind wir<br />

denn nicht? — Aber natürlich, Segmüller — Hans —. Na,<br />

too kommst du denn auf einmal her?", begrüßte ihn Dr. Clavetsch,<br />

überaus erfreut, so unverhofft einen seiner Studien-<br />

Kameraden aus der Universitätszeit hier zu treffen. Die Begrüßung<br />

war überaus herzlich und ehe der Hauptmann über<br />

den Zweck seines Besuches zu Worte kam, „fachsimpelten" die<br />

beiden „Alten" erstmals tüchtig miteinander.<br />

Unterdessen brachte Anita eine Flasche Wein. „Vater ist<br />

guter Stimmung!", flüsterte sie Emil zu. „Heute ist es<br />

günstig." Sie sah ihn bedeutungsvoll an. — Schlaue Kleine!<br />

Die beiden Mediziner unterhielten sich immer noch, als<br />

wären sie allein in der Stube und erzählten von den schönen<br />

Zeiten und den lustigen Streichen, die sie ehemals verübt.<br />

Endlich besann sich Hauptmann Segmüller auf den<br />

Zweck seines Besuches.<br />

„Ich bin eigentlich nicht wegen dir gekommen, Spitz",<br />

lachte er. — „Entschuldigen Sie, Herr Karli, aber — wenn<br />

so zwei alte Haudegen nach Iahren sich unverhofft einmal<br />

treffen, dann geht das eben so — da laufen Herz und Mund<br />

über. — Aber, vielleicht ist auch Herr — Herr Metzger<br />

erreichbar — es würde ihn sicher auch interessieren, was ich<br />

zu melden habe."<br />

„Er ist aus seinem Zimmer. Ich rufe ihn sogleich."<br />

„Und bringen Sie gleich noch eine Flasche mit!", bedeutete<br />

Dr. Clavetsch. — Als auch noch mit Fritz angestoßen war,<br />

begann Hauptmann Segmüller zu erzählen:<br />

' „Dieser Henzi ist, wie ich vorgestern annahm, tatsächlich<br />

mit Gift traktiert worden. Es wird wahrscheinlich Wochen<br />

dauern, bis er „entgiftet" sein wird. Ob er vollständig genesen<br />

wird, darüber kann ich heute noch keine sichere Prognose<br />

stellen. Gestern Abend noch hatte er hohes Fieber. Der<br />

Sanitäter maß über 39 Grad. Im Fieber hat er allerlei<br />

krauses Zeug zusammengeschwatzt. Namentlich von den<br />

Mordtaten bei Laufenburg. Das Gewissen ist bei ihm doch<br />

noch nicht ganz abgestorben. Und er sprach im Fieber immer<br />

wieder mit einem „Adolf". Das dürfte der Geselle sein, der<br />

mit ihm die Höhle teilte und den man unterdessen gefunden<br />

hat —"<br />

„Man hat ihn gefunden?" Gleichzeitig fragten es Emil<br />

und Fritz.<br />

„Ja — tot! Zerschmettert! In der Wand des Gitzlistockes.<br />

Offenbar wollte er dort hinunter entwischen. Eine Patrouille<br />

fand ihn noch vorgestern abends. Er ist vom Sturze arg zugerichtet<br />

und muß sofort tot gewesen sein. Man fand auf<br />

ihm verschiedenes belastendes Material. Es handelt sich um<br />

einen Reichsdeutschen namens Adolf von Lanthen-Hegweiler<br />

aus Dresden mit Niederlassungsbewilligung in Bern. Man<br />

ist daran, weitere Nachforschungen anzustellen. Man wird<br />

ihn natürlich in deutschen Kreisen verleugnen und ihn nicht<br />

kennen wollen —• das kennen wir ja — aber es dürfte sich<br />

auch hier wieder erweisen, daß offizielle deutsche Kreise die<br />

Hand im Spiele haben und seine Auftraggeber waren. Was<br />

Henzi mit ihm zu tun hatte und wie er mit ihm zusammengekommen,<br />

das bleibt noch unklar, bis Henzi soweit hergestellt<br />

sein wird, daß er uns Auskunft geben kann. Das dürfte<br />

immerhin noch einige Tage dauern."<br />

„Vielleicht wird man mit Vorteil beim Kaufmann B. in<br />

L. Erkundigungen einziehen. Ich wette, daß dieser von Lanthen-Hegweiler<br />

den Proviant dort bezogen hat. Der Kaufmann<br />

B. ist als Nationalsozialist berüchtigt."<br />

„Sie haben diese Bemerkung bereits vorgestern fallen<br />

lasten, Herr Metzger. Auf Grund derselben hat man bei L.<br />

einen inoffiziellen Besuch abgestattet mit dem Erfolg, daß L.<br />

bereits hinter Schloß und Riegel steckt. Einmal wegen dem<br />

„Schwarzhandel", dann wahrscheinlich als Mitwisser und<br />

Mitverschworener in dieser Sache."<br />

„Das ist gut. Je mehr Mitwisser eingesteckt werden, desto<br />

erfolgreicher ist die Fahndung auch nach landesverräterischen<br />

Verbrechern. Was der eine verstockt nicht bekennt, das sagt


verzichtet. Sollten sie darum nicht veranlaßt werden, sich<br />

der Krankenpflege in vermehrtem Maße, ja ausschließlich<br />

zu widmen, statt in den Klöstern ein meistens unnützes,<br />

unproduktives Leben zu führen?"<br />

Dieser Angriff enthüllt wieder einmal die ganze Gesinnung<br />

des bernischen Sozialistenblattes und damit aber auch<br />

das Verhältnis von Sozialismus und Katholizismus.<br />

Es ist ja nicht uninteressant, daß heute sogar eine sozialistische<br />

Zeitung feststellen muß, der Mangel im Krankenpflegeberuf<br />

sei auch dann nicht zu beheben, „wenn ^nian tatsächlich<br />

die Arbeits- und Lohnverhältnisse in den Spitälern<br />

weitgehend bessert." Es ist doch noch nicht sehr lange her, daß<br />

die gleichen Kreise den Kampf gegen katholische Krankenfchwestern<br />

führten, die als Fremdkörper im sozialistischen Paradies<br />

betrachtet wurden. Heute gibt man zu, daß dieses Paradies<br />

auch mit verbesserten „Arbeits- und Lohnverhältnissen nicht<br />

zu erreichen ist und daß die Lösung nur darin bestehen könne,<br />

daß die durch tiefe Religiöfität untermauerte Opferbereitfchaft<br />

der katholischen Klosterfrauen eingesetzt werde. Darin liegt<br />

eine ungewollte Anerkennung der stillen Größe des Klosterideals.<br />

Daß die „Tagwacht" es nicht voll zu erfassen vermag,<br />

verwundert ja nicht und beweist die Forderung auf staatliche<br />

Beengung des klösterlichen Lebens. Es liegt uns fern, mit der<br />

„Tagwacht" über die Nützlichkeit des kontemplativen klösterlichen<br />

Lebens zu streiten. Aber soviel müssen wir doch festste!-<br />

len: Das sogenannte „unproduktive Leben" in den Klöstern<br />

ist zweifellos für das Volks- und Staatsganze viel nützlicher,<br />

als die unsinnige Produktivität oder der produktive Unsinn,<br />

auf die sich die Redaktion der „Berner Tagwacht" verlegt.<br />

Wertvoll an der sozialistischen Kampfansage an die<br />

Frauenklöster ist auf alle Fälle eines: Man weiß nun, wohin<br />

man zielt und wessen man sich zu gewärtigen Hätte, wenn den<br />

Linksparteien ihre Machtergreifung gelingen sollte!<br />

Zwei Worte für die Zeit -<br />

Zwei Fragen fürs Gewissen!<br />

Zu allen Zeiten hat es Menschen gegeben, welche die Religion<br />

in die Sakristei und ans Krankenbett verbannen wollten.<br />

Wer die einzig richtige Auffassung vertrat, daß die Religion<br />

den ganzen Menschen erfassen muß: den seelischen,<br />

wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Lebensbezirk,<br />

der wird recht naiv des „politischen Katholizismus"<br />

gescholten. Ein unverdächtiger Zeuge — Dr. Brunner, Professor<br />

der prot. Theologie in Zürich — hat aber in seinem<br />

Heft Nr. 11 „Kirchliche Zeitfragen" geschrieben: Der Christ<br />

als Bürger muß seine grundsätzliche politische Linie innehalten,<br />

die durch die Gottesoffenbarung der Heiligen Schrift<br />

vorgezeichnet ist. (S. 14.)<br />

In dieser Allseitigkeit der Religion nimmt die Presse<br />

(Tageszeitung) und die Gewerkschaftszugehörigkeit eine nicht<br />

unbedeutende Stellung ein.<br />

1. „Wenn ihr nicht gleichzeitig dafür sorgt ..."<br />

Pius X., der heiligmäßige Papst, hat zur religiösen Erneuerung<br />

der Welt nicht bloß zur Oft- und Frühkommunion<br />

ausgerufen. Er hat besonders auch die Haltung und Unterstützung<br />

der katholischen Presse zur Gewissenspflicht eines<br />

jeden Katholiken gemacht. Hören wir ihn selber:<br />

„Ihr werdet vergebens katholische Kirchen und katholische<br />

Schulen bauen, ihr werdet vergebens katholische<br />

Missionen errichten, wenn ihr nicht gleichzeitig dafür<br />

sorgt, eine gute, weitverbreitete katholische Presse zu besitzen."<br />

Wenn für Katholiken irgendwo eine Gewiffenserforfchung<br />

nötig ist, dann sicher in der Frage nach der Tageszeitung<br />

auf dem Familientisch. Heute mehr denn je ist es nach den<br />

Worten Pius X. und anderer Päpste und Bischöfe<br />

Gewissenspslicht, jene Zeitung zu abonnieren, die unser<br />

katholisches Gedankengut hochhalten und verteidigen.<br />

Wie steht es bei dir? Glaubst du, auf dem richtigen Wege<br />

zu sein, wenn du die Stimme der Päpste und Bischöfe einfach<br />

ignorierst ... ?<br />

2. Der Schweizerische Gewerkschastsbuud fährt aus<br />

sozialistischem Geleise.<br />

So schrieben schon am 18. Februar 1921 die schweizer!-<br />

fchen Bischöfe als Antwort auf das Memorandum des Schweizerischen<br />

Eisenbahnerverbandes.<br />

„Die religiöse und politische Neutralität steht zwar<br />

in den Statuten, entspricht aber nicht der Wirklichkeit."<br />

So heißt es dort weiter. Heute ist die Situation um kein<br />

Haar besser. Man gibt sich nur ganz selten noch Mühe, das<br />

Mäntelchen der weltanschaulichen Neutralität umzuhängen.<br />

Man bekennt sich offen, die Statuten ausgenommen, zum Sozialismus.<br />

Schon die weitgehende Personalunion in der<br />

Leitung von Partei und Gewerkschaft zeigt die innere Ver-<br />

' wandtschast der beiden. An Kundgebungen zum 1. Mai demonstrieren<br />

sozialistische Partei und die Gewerkschaften gemeinsam!<br />

Sie demonstrieren nicht für die Neutralität, noch<br />

weniger für das Christentum, sie demonstrieren für den Sozialismus!<br />

— In Zürich und anderswo gingen die „neutraten"<br />

Gewerkschaften noch weiter: Kampfgemeinschaft mit<br />

der P. d. A. (Kommunisten).<br />

Wohin die sauerverdienten AewerkschastÄatzen der Arbeiter<br />

fließen, nein — strömen, zeigte gerade dieser Tage wieder<br />

der Fall Hirsch. — Eine halbe Million an die sattsam bekannte<br />

Zeitung „Die Nation"!<br />

Wir fagen dies niemandem zu Leid, niemandem zur Freude<br />

— wir sagen nur die Wahrheit! Weisen nur hin auf<br />

Tatsachen, die wir mit einer überbordenden Fülle von Geständnissen<br />

aus Zeitungen belegen können.<br />

Katholischer Mann und Jungmann, glaubst du wirklich,<br />

auf dem richtigen Wege zu sein, dem Wege deines Gewissens,<br />

wenn du die Stimme der Päpste und Bischöfe auch in dieser<br />

Frage einfach ignorierst?<br />

Schweiz. Kath.<br />

Preszverein<br />

Unter dem Borsitz von Herrn alt Ständerat Dr. Amstalden<br />

fand in Zürich die Delegiertenversammlung des schweiz.<br />

katholischen Preßvereins statt. Mehrere hochwst. schweiz. Bischöse<br />

hatten der Tagung ihren Gruß entboten, und der Bifchof<br />

von Basel und Lugano, Mgr. von Streng, unterstrich<br />

in einer längern Zuschrift die Wichtigkeit dieser Organisation<br />

zur Förderung der katholischen Presse, der gerade in der Gegenwart<br />

eine große Aufgabe zukommt. Hr.Ständerat Amstalden<br />

würdigte in einem gediegenen Eröffnungsworte die von<br />

der kathol. Schweizer Presse im vergangenen Jahre wiederum<br />

geleistete Arbeit und betonte in eindringlicher Weise die Wichtigkeit<br />

dieser Abwehrwaffe im immer schärfer werdenden Geisteskampf<br />

unserer Tage. Erfreulicherweise ist das Interesse des<br />

kath. Schweizervolkes für seinen Preßverein ein reges. Wie<br />

aus dem von Herrn Dr. Koch erstatteten Jahresbericht und<br />

und aus der von Herrn Kanntonalbankdirektor Gut geführten<br />

Jahresrechnung hervorgeht, gingen an Beiträgen zirka<br />

25 000 Fr. ein, die für die Subventionierung kathol. Zeitungen<br />

und allgemeiner Presseinstitutionen verwendet wurden.<br />

Die Mitgliederzahl beträgt heute 4000. Das stetige Anwachsen<br />

ist nicht zuletzt dem eifrigen Pressesekretär Hrn. Kugelmann<br />

zu verdanken, welcher mit großem Idealismus und Hingäbe<br />

die Mitgliederwerbung betreibt und dabei gelegentlich<br />

Mißverständnis und Verschlossenheit, aber glücklicherweise<br />

auch vielem Verständnis des katholischen Volkes für seine<br />

Presse begegnet. Im kommenden Jahre wird der Preßverein<br />

einen Wettbewerb zur Erlangung guter Feuilletons unter den<br />

katholischen Schriftstellern der Schweiz durchführen. Ebenso<br />

soll im Oktober <strong>1946</strong>, wie der Präsident des Direktionskomitees,<br />

Hr. Red. Dr. A. Bärlocher, mitteilte, in Luzern ein katholischer<br />

Pressetag durchgeführt werden, mit dem erstmals ein<br />

Schulungskurs für praktische Pressearbeit verbunden wird.<br />

Der Preßverein ist der Unterstützung durch das kathol. Volk<br />

würdig. Möge er diese für seine wichtigen Arbeiten mehr<br />

und mehr erfahren!<br />

E i n R a p p e n wird S y m b o l<br />

Das Abzeichen der Flüchtlingshilfe ist hübsch und originell<br />

wie selten eines, das wir in den letzten Jahren kauften.<br />

Auf einer kleinen symbolischen Flagge — auf ihr leuchten<br />

die Farben aller Länder — aus denen Flüchtlinge zu uns<br />

kamen — glänzt ein goldener Rappen Er hat in den letzten<br />

Tagen die Münzstätte in Bern verlassen, um einmal nicht<br />

den Weg aller Räppler zu gehen, sondern um mit Hunderttaufenden<br />

seiner Gefährten zu einer kleinen Stecknadel verarbeitet<br />

zu werden.<br />

(yr mutet uns fast ein wenig symbolisch an, dieser 9W<br />

Wohlstand. Und wir leisteten einen wmz.gen Bruchs Z<br />

dieser Opfer, ungefähr einen Hundertstel von dem, was andere<br />

geben mußten. Und daran erinnert uns der glänz^<br />

Rappen. — Kauft den Goldenen Rappen für die tzei^<br />

lose»! — Abzeichenverkauf am -9./30. Juni.<br />

Biehmarkt in Luzern vom 25. Juni 1846.<br />

Auffuhr: Muni 3, Kühe 13, Rinder 1, Kälber<br />

Ziege 1, Schweine 393. Total 680 Stück.<br />

Prei» per Hfl.<br />

i-rvendqewicht VanOd Strife<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der K. E.<br />

setzten Höchstpreisen angenommen.<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—50 je n. Qual. 2.6U—z 2.60—2 70


Der Papst entschuldigt sich...<br />

Als Radioreporter erlebt man so manches, Trauriges<br />

. lustiges, Erhabenes und Kleines — und sehr oft ein<br />

filmisch ein Nebeneinander von allem. Leider sind meist die<br />

/testen kleinen Erlebnisse nicht dazu angetan, daß man sie<br />

ne • der gewaltigen Radioössentlichkeit erzählen könnte. Man<br />

eben nie, ob es unter den Hörern nur Verständige gibt<br />

und schließlich will man seine Kundschaft nicht „vertäu-<br />

• "« m hätte mich zum Beispiel nicht getraut, das folgende<br />

kleine Erlebnis am Mikrophon zu erzählen, nachdem ich vom<br />

weihevollen Empfang bei Papst Pins XII. und seiner geist-<br />

,ud stimmungsvollen Rede berichtet hatte. Entweder das eine<br />

vder das andere ... Hier nun das andere.<br />

Also denn: Der Heilige Vater wandte sich an jeden einluen<br />

der 30 Schweizer (Journalisten, Reporter), die er<br />

empfangen, und fragte ihn, wer er sei, wen er repräsentiere.<br />

Er kam auch zu mir, und ich stellte mich vor als Reporter<br />

D0Tl Radio Beromünster. Ein freudiges Erinnern leuchtete<br />

slUs dem edlen, feingeschnittenen päpstlichen Gesicht auf; ein<br />

mar Mal wiederholte er das Wort „Beromünster". „Ci<br />

siamo stati parecchie volte... mi ricordo bene di Beromünster!"<br />

(»Wir sind oft dort gewesen, in Beromünster... o,<br />

ich erinnere mich gut an Beromünster!) Das sreute mich<br />

natürlich, ja, ich glaube, ich habe es sofort registriert, daß die<br />

Unterhaltung mit mir etwas länger gedauert hatte als mit<br />

j, en andern Reisekameraden. Aber auch an mir schritt der<br />

Papst nun vorüber und weiter zum nächsten. Indem ich mich<br />

noch freute über meine kleine Bevorzugung (so ist der Mensch<br />

nun eben!), kam mir aber zum Bewußtsein, daß ich auch benachteiligt<br />

worden war: der Papst hatte einem jeden nach der<br />

kurzen Befragung ein kleines blaues Eouvertchen mit goldenem<br />

Wappenschmuck und unbekanntem Inhalt geschenkt. Bor<br />

lauter Erinnerung an Beromünster hatte er jedoch vergessen,<br />

auch mir die kleine Erinnerungsgabe, denn das war es<br />

wohl, das blaue Etwas, zu überreichen. Da stand ich nun<br />

mit leeren Händen! Ich war beim Papst gewesen, hatte mit<br />

ihm gesprochen und sollte nun ohne greifbaren Beweis von<br />

diesem Ereignis nach Hause kommen? Nein, das wäre zu ärgerlich<br />

gewesen! Mein Nebenmann, Hans Ruedi Schmid vom<br />

„Schweizerischen Feuilletondienst", dem ich mein Mißgeschick<br />

zuflüsterte, riet mir, einen der Zeremonienmeister, die am<br />

Schluß des päpstlichen Gefolges standen, zuzurufen, denn daß<br />

ich einfach dem Papst nachlaufe und sage: „Entschuldigung,<br />

ich habe nichts bekommen ...", daß das nicht angehe, darüber<br />

waren wir uns bald klar.<br />

Inzwischen entfernten sich der Papst und die römischen<br />

Nobili immer mehr, und die Gefahr, daß mir die letzte Chance<br />

entgleite, machte mich mutig. Der Zeremonienmeister im<br />

Frack (wie ich ihn nenne) rollte erst seine schwarzen Augäpfel,<br />

als ich aus der Reihe des Gästespaliers heraustrat, hatte<br />

aber rasch Verständnis für mein Anliegen und sagte wie ein<br />

Bater zu seinem unglücklichen Söhnchen: „Natürlich, Sie<br />

müssen auch eins haben ... schnell, stellen Sie sich nochmals<br />

am Ende der Kolonne an!" Das tat ich denn auch. Nein, es<br />

tat es in mir. Ich fühlte, daß meine Beine sich bewegten, ich<br />

fühlte mich mutterseelenallein durch diesen Prunksaal schreiten,<br />

spürte, wie aller Augen auf mich gerichtet waren: Was<br />

untersteht sich denn der? Kälte rieselte über meinen Rücken.<br />

Schritt ich da nicht, ein völlig unwichtiges Etwas, quer durch<br />

die Weltgeschichte hindurch? Wie ich drüben ankam, weiß ich<br />

nicht mehr. Glücklicherweise überlegte ich auch nicht, was ich<br />

denn sagen wollte, italienisch noch dazu! Ich stellte mich am<br />

Ende der Kolonne an, und schon nähte sich mir der Papst.<br />

Zum zweiten Male hielt er mir die Hand hin. Was ich stammelte,<br />

weiß ich nicht mehr. Jedenfalls wurde ich sofort wieder<br />

erkannt ... „War das nicht eben der von Beromünster<br />

..Und lächelnd bekam ich auf meine Bemerkung, an<br />

die ich mich nicht mehr recht erinnere, die päpstliche Antwort:<br />

„O, scusi tanto, e soltanto nn piccolo ricordo, un piccolo ricordo<br />

... o, scusi tanto!" (Entschuldigen Sie, es äst nur eine<br />

kleine Erinnerung.) Wenn ich nun die Gedenkmünze im<br />

blauen Eouvertchen mit dem päpstlichen Siegel betrachte, muß<br />

ich immer an diese zwiefache Audienz im Vatikan denken und<br />

daran, daß es sicher nicht viele Menschen gibt, bei denen sich<br />

der Papst entschuldigt hat.<br />

Arthur Welti, Radio Zürich, in der „Wochenzeitung".<br />

Eidgenossenschaft<br />

Der Güterverkehr der SBB im Jahre 1945. Das Jahr<br />

1945 zeichnete sich im Güterverkehr der SBB durch eine<br />

ganze Reihe von wohl einmaligen Besonderheiten aus. An<br />

solchen sind zu nennen: der beinahe vollständige Ausfall des<br />

Transitverkehrs, dann die monatelang andauernde Drosselung<br />

des Jmportgüterverkehrs, ferner die in der zweiten Jahres-<br />

Hälfte sich ständig mehrende Notwendigkeit, zur Sicherung unserer<br />

Zufuhren eigene Güterwagen, zeitweise sogar mit eigenen<br />

Traktionsmitteln, ins Ausland zu schicken. So befanden<br />

sich an einzelnen Tagen allein in Frankreich über 4000<br />

schweizerische Wagen.<br />

Zur Bewältigung des Güterverkehrs verfügten die Bundesbahnen<br />

über 18 265 eigene Güterwagen und 2346 Privatwagen.<br />

Dazu kamen 649 Gepäckwagen und außerdem 330<br />

Postwagen der Ptt. Die Güterzüge legten insgesamt 12 308 434<br />

Kilometer zurück. Einschließlich Post-, Gepäck- und Tierverkehr<br />

belief sich der gesamte Güterverkehr aus 13 447 803 t.<br />

Die durchschnittliche Beförderungsdistanz pro t betrug 95,95<br />

Kilometer und blieb damit um 26,49 Kilometer hinter den<br />

letztjährigen Ergebnissen zurück. Diese Erscheinung erklärt sich<br />

hauptsächlich aus dem Wegfall des Transitverkehrs. Bei einer<br />

durchschnittlichen Einnahme von Fr. 16.64 pro t ergab<br />

sich im Güterverkehr eine Gesamteinnahme von Franken<br />

238 715 341.—. Damit waren die Einnahmen aus dem Güterverkehr<br />

zum erstenmal seit der Verstaatlichung niedriger<br />

als diejenigen aus dem Personenverkehr und zwar um mehr<br />

als 16 Mill. Fr. Mit rund 13,5 Mill. t erreichte der Güter-<br />

Umschlag nicht einmal ganz denjenigen des Jahres 1938 der<br />

13,86 Mill. t auswies, und steht nur um rund 0,5 Mill. t<br />

über demjenigen des Krisenjahres 1936. Trotzdem sind die<br />

Einnahmen des Jahres 1945 bedeutend höher, und zwar<br />

um rund Fr. 80 Millionen gegenüber 1936 nnd um Fr.<br />

53 Millionen gegenüber 1938. Selbst wenn man die von<br />

den 10prozentigen Kriegsteuerungszuschlägen herrührende<br />

Einnahmenvermehrung in Abzug bringt, so ergeben sich immer<br />

noch Mehreinnahmen von Fr. 56 Mill. bzw. Fr. 29<br />

Mill. Diese Erscheinung erklärt sich ausschließlich daraus, daß<br />

wegen des auch im Jahre 1945 noch stark gedrosselten Straßentransportes<br />

die meisten hochtarisarischen Güter wie während<br />

des ganzen Krieges zum überwiegenden Teil auf der<br />

Schiene befördert wurden.<br />

$•<br />

Ein Unternehmen<br />

ist aus zwei Teilen zusammengesetzt: Aus dem Kapital<br />

als dem Fundament und der Arbeit als das Mittel, um<br />

neue Werte hervorzubringen. Ohne die menschliche<br />

Arbeit bleibt das Kapital fruchtlos. Die menschliche<br />

Arbeit ist die Voraussetzung zu erfolgreichem Wirken.<br />

Zum Beispiel: Die Arbeit eines Bauern ist fruchtlos<br />

ohne Grund und Boden. Ein Schreiner, er kann nicht<br />

arbeiten ohne Werkzeug, also braucht er zuerst größere<br />

oder kleinere Kapitalwerte. Aber alle Werkzeuge, aller<br />

Boden, alle Maschinen sind wertlos, wenn nicht der<br />

Mensch dabei ist und diese toten Dinge bedient und ergänzt,<br />

um so produktiv zu schassen. Arbeit und Kapital<br />

ergänzen einander und bringen nur miteinander Produkte<br />

hervor, die dem Mensch und seiner Wirtschaft<br />

dienen.<br />

Vom Büchertisch<br />

Maler, Tod und Juugsrau. Von C. M. H a u s e r. Rex-<br />

Verlag, Luzern. — Die Malermärchen, vom Verfasser selbst<br />

meisterhaft illustriert, wollen nicht Zuflucht bieten vor dem<br />

wirklichen Dasein, sondern eine gültigere Welt vor uns erstehen<br />

lassen; sie nur schützt uns vor aller Verdumpsung und<br />

bewahrt Edelstes.<br />

Weltkirche und Weltfriede. Im Rahmen der Veröffentlichungen<br />

der Enzykliken und Kundgebungen Papst Pius' XII.<br />

sind in der vorliegenden, im Rex-Verlag in Luzern erschienenen<br />

Broschüre zusammengefaßt: Die Ansprache über die Stellung<br />

der Kirche zum Nationalsozialismus, die Weihnachtsansprache<br />

über die völkerumfassende Friedenssendung der Kirche,<br />

das Rundschreiben für die notleidenden Kinder, die Anspräche<br />

über die Stellung der Kirche gegen den modernen<br />

Fliieli. Sonntag: 6 Uhr Frühmesse. 7 Uhr Jugendgottesdienst. 8.45 Uhr Amt. Alle<br />

Opfer als Peterspfennig sehr empfohlen. 19.30 Uhr Christenlehre und Andacht.<br />

Donnerstag: Krankenkommunion. 17—18 Uhr Beichtzelt. 19.30 Uhr hl. Stunde.<br />

Freitag: Singmesse. Segen.<br />

Pfarrei Alpnach.<br />

Sonntag: Hl. Messen um 6, 7.30, 8.30 und 10 Uhr. Heute >eterspfennig-Opser. Nachjebetswache<br />

mit Predigt.<br />

mittags 13 Uhr Christenlehre und Andacht. Abends 7.30 Uhr<br />

Kommet zahlreich! ^ v ... - , ,, ~,. t ,<br />

Montag: Siebenter für Ehemann Franz Jmfeld-Langensand, Meisi. Zugloch Stiftjahrzeit<br />

für Bürgerpräsident Emil Wallimann-Gut. Heute (1. Juli) abends 8.15 Uhr Monatsversammlung<br />

des katholischen Gesellenvereins.<br />

Dienstag: Stistjahrzeit des Präsident und PostHalter Anton Durrer, Stad.<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag. Gelegenheit zum Empfang der hl. Sakramente. 6.40 Uhr<br />

Kommunionmesse für die Schulkinder. — Heute Jahresgedächtnis für Frau Marie Waser-<br />

Christen, Großmatt. . „. .<br />

Samstag: Priestersamstag. 6.40 Uhr Kommumonmesse für die Schulkinder.<br />

Pfarrei Giswil.<br />

Pfarrkirche. Samstag: Abends 7.45 Uhr Rosenkranz. .<br />

Sonntag: Herz-Jesu-Fest. 6 Uhr Frühmesse. 8.30 Uhr Amt, Opfer für die Heizung<br />

und Bestuhlung der Pfarrkirche, nach dem Amt Sühnegebet und Segen. 13 Uhr Herz-Jelu-<br />

Andacht aus dem Kantate. 14 Uhr Versammlung des Mütterverems im Schulhaus. — Auf<br />

Jänzimatt: 11 Uhr heilige Messe.<br />

Montag, Donnerstag und Samstag: Altes Stiftiahrzeit.<br />

Dienstag, Mittwoch und Donnerstag: Keine Frühmesse, 6 Uhr hl. Kommunion.<br />

Dienstag: 6 Uhr Kreuzgang in den Großtheil.<br />

Donnerstag: 16 Uhr Beichte. 19.45 Uhr heilige Stunde<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag. 6 Uhr Kommunionmesse. 7.30 Uhr hl. Messe mit Herz-<br />

Jesu-Ändacht und Segen. t <br />

Samstag: Priestersamstag. Sühnekommumon zu Ehren des Unbesl. Herzens Maria.<br />

Diese Woche ist Alpsegnung, jedoch sür Rüben und Fluonalp erst die andere Woche nach<br />

e \1'ftnui ch, Donnerstag und Samstag: Hl. Messe bei der alten Kirche um 8 Uhr.<br />

Grohtheil. Samstag: 4—6 Uhr Beichtgelegenheit.<br />

Sonntag: Ab 5 Uhr Beichtgelegenheit (Aushilfe). 6 Uhr Frühmesse mit Ansprache.<br />

Opferaufnahme. 8.30 Uhr Amt mit Predigt. Opferaufnahme. 1 Uhr Nachmittagsandacht.<br />

Mittwoch: Stiftmesse für Josef und Albertine Abächerli.<br />

Pfarrei Lungern.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Herz-Jesu-Fest. Titularsest unserer Pfarrkirche Seelensonntag.<br />

Hl. Messen: 5.30, 6.30, 7.10. 7.45 und 8.30 Uhr. 6.30 Uhr Gemeinsame Kommunion der<br />

Frauen und Mütter, 7 Uhr der Jünglingskongregation und des Mannerapostolates. 8 30 Uhr<br />

Festgottesdienst mit Ehrenpredigt. Opfer für den Peterspfennig. 13 Uhr ^fper, Ptoäefjton,<br />

Weihe der Pfarrei ans heiligste Herz-Jesu, Segen. 4 Uhr in der Dorfkapelle: Vesper, Rosenkränz,<br />

Opfer für die Kapelle.<br />

Montag: Kapelljahrzeit in der Dorfkapelle 7.30 Uhr.<br />

D i e n s t a q : Fest Maria Heimsuchung. Kreuzgang in die Dorfkapelle 6 Uhr. Nach der<br />

Rückkehr in die Kirche zweite heilige Messe. Mittwoch: Gemein chaftsmcsse<br />

Donnerstnq - Fahrzeit für Jnngfrau Josefti Ming. Amt. 16.30 Uhr Beichtgelegenheit.<br />

Freitag. ArM für Jungfrau Sopl^egelo. Amt Herz-Jesu-Freitag Frühmesse<br />

6 Uhr. Gemeinsame Kommunion der Erst- und Zweitkommumkanten. Nach dem Amt Sühne-<br />

GNdflcht Und 0GQGN<br />

t Bürgten. Sonntag: Titularsest unserer Pfarrkirche. 6 Uhr Singmesse Nachher ist<br />

hier weder Haupt- noch Nachmittagsgottesdienst. Teilnahme an den Festgottesdiensten und<br />

an der Prozession in Lungern. Um 19.30 Uhr Herz-Jesu-Andacht m h irr -<br />

Montag: Fest im ^akramentswald. Alpmesse daselbst. Hier keine hl. .^esse. Genaueres<br />

siehe unter Giswil. „ , , , „ , ...<br />

^Freitag: Herz-Jesu-Freitag. Gelegenheit zum Sakramentenempfang. 7.30 Uhr heilige<br />

Messe, Sühneandacht und Segen.<br />

Erscheint wöchentlich. Abonnement Fr. 3.40 jährl. Kirchl. Druckbewilligung. Redaktionsschluß<br />

Mittwoch 13.00 Uhr. Druck L.EHrli & (Sie., Garnen. Tel. (041) 8 60 33. Postscheck VII 1085.<br />

Tarnen, den 28. Juni <strong>1946</strong> Zwanzigster Jahrgang Nr. 26<br />

D e r S r i e d U n l l w e g<br />

i n ( S u f f : —<br />

S d w a l ö n e r P f a r r b l a t t<br />

lleuzeltliche flpostel<br />

HMot sind die Apostelfürsten Petrus und Paulus. Ihr Geist aber lebt weiter in<br />

Wollen guten Frauen und Männern, die wie Apostel aus diesem oder jenem Gebiet<br />

Gutes tun und wirken. Mit Recht nennen wir jene, die für Kranke, Invalide,<br />

Waisenkinder, Heimatlose, oft um wenig Dank, oder um Gotteslohn besorgt sind,<br />

Apostel der Liebe. Apostel sind, wer sich verwahrloster Jugend annimmt wie einst Don<br />

Bosco, oder sich betätigt auf dem weltweiten Gebiet der Caritas. Sogar Klopfapostel<br />

soll es 'geben, die durch Klopsen und Wecken Saumselige und Laue zur Erfüllung<br />

der Sonntagspflicht rufen und ermähnen. Von einem Mann, der ein modernes und<br />

sehr segensreichesApostolat ausübte, hören wir in der folgenden Erzählung:<br />

Daze hieß der Mann und war Lokomotivführer. In Los Angeles, drüben am<br />

andern Ende der Welt, wohnte er. Täglich fuhr sein Zug dieselbe Strecke durch ein<br />

weites, wenig bewohntes Land. Nur hin und wieder lag eine Farm an der Eisenbahnlinie.<br />

Die Farmer waren katholisch, das wußte Daze, der es auch war, als Jrländer<br />

katholisch bis ans die Knochen. Ebenso wußte er, daß diese Katholiken wegen der<br />

großen Entfernungen kaum dreimal im Jahre zur Kirche kamen. Eine Zeitung hielten<br />

die wenigsten. Wo die Welt wie mit Brettern zugenagelt ist, braucht man doch keine<br />

Zeitung, so dachten die Leute.<br />

Daze war anderer Meinung. Täglich las er seine katholische Zeitung. Hatte er sie<br />

gelesen, nahm er sie mit auf die Lokomotive. Wo er dann an der Linie einen Farmer<br />

sah, warf er ihm das Blatt zu, bald diesem, bald jenem. Nicht lange dauerte es,<br />

da standen überall an der Strecke mit Eisenbahnpünktlichkeit die Farmer und warteten"<br />

aus ihren Zeitungsmann. Dieser unerwartete Erfolg freute den Mann auf der<br />

Lokomotive. Er organisierte einen unentgeltlichen Zeitungsvertrieb. Jeden Abend<br />

schickte er seine beiden ältesten Buben zu Verwandten und Bekannten in der Stadt<br />

und ließ um Zeitungen bitten. So kam es, daß er jahrelang seine Abonnenten kostenlos<br />

mit Lesestoff versorgen konnte.<br />

Wieviel Gutes dieser Mann dadurch gewirkt hat, ist leicht zu begreifen. Schon auf<br />

Erden wurde sein gutes Werk belohnt, denn seine beiden Söhne wählte sich Gott zu<br />

seinen Priestern.<br />

Nichts ist heute zeitgemäßer als das P r e s s e a p o st o l a t. Wieviel Schaden und<br />

Verwirrung stiftet die schlechte Presse. Wieviel Gutes aber und Aufbauarbeit leistet<br />

die gute Zeitung. Die katholische Zeitung ist der erfolgreichste Missionär unserer Zeit.<br />

Namenlos viel Gutes tut derjenige, der Apostel der Presse ist.<br />

-er.


Jmperialismus.Diese Ansprachen sind grandiose Dokumente<br />

für die Haltung der Kirche in der Nachkriegszeit und liefern<br />

den Beweis dafür, daß sie niemals mit dem Nationalsozialismus<br />

paktiert hat, aber auch neuen Ansprüchen auf totalitäre<br />

Beherrschung der Völker die Stirne bieten wird. Diese Doku<br />

mente verdienen eingehendes Studium und weiteste Ver<br />

breitung.<br />

Kleine Zeitung<br />

Ferien-Illustrierte, Sommer <strong>1946</strong>.<br />

Dem Hotel-Plan, der seine Ferien-Jllustrierte so „anmächelig"<br />

als nur möglich gestaltet hat, sind fast hundert<br />

Häuser neu angeschlossen worden.<br />

Wir verweisen besonders auf die „Familien-Ferien", die<br />

sich besonders wohltuend für die geplagten Mütter auswirken<br />

werden. Die Zahl der Gäste, die dieses Arrangement benutzten,<br />

stieg von 600 im Jahre 1944 auf 1100 im Jahre 1945 an.<br />

Das beweist, daß diese Familien-Ferien einem großen Bedürfnis<br />

entsprechen. Daher hat auch der Hotel-Plan sein<br />

diesbezügliches Angebot erweitert. Heute kann die Familie<br />

Braunwald, Champx, Churwalden, Ebnat-Kappel, Klosters,<br />

Lauterbrunnen und Walzenhausen zum Aufenthalt wählen.<br />

Der Seelöwe im Kuhstall.<br />

Ein nicht alltägliches Erlebnis hatte letzter Tage' ein<br />

Bauer am Zürichberg. Als er in aller Morgenfrühe seinen<br />

Stall betreten wollte, verlegte ihm mit Geknurr und wüstem<br />

Gekläff ein Tier den Weg, das sich in der Folge als<br />

Seelöwe entpuppte. Dem Bauern gelang es nicht, in den<br />

Stall einzutreten, denn die Robbe wich nicht von der Stalltür<br />

weg; sie bekundete deutlich die Absicht, dort zu bleiben.<br />

Das nächtliche Abenteuer endigte damit, daß der ausgebrochene<br />

Seelöwe in einer Transportkiste in den Zoo zurückgebracht<br />

wurde, denn dort ist er, was nahe lag, auf bisher<br />

unerklärliche Weise ausgebrochen. Das Interessante an der<br />

ganzen Flucht ist jedoch das, daß das Tier voraussichtlich nur<br />

durch die sogenannte „Trülle" am Ausgang des Gartens<br />

hatte entweichen können. Wie ein Tier von so respektabler<br />

Größe dies hatte bewerkstelligen können, ist allerdings bis<br />

jetzt noch ein Rätsel. Tierpsychologisch interessant ist auch die<br />

Tatsache, daß in dunkler Nacht, ohne irgendwelche Ortskenntnisse<br />

der Seelöwe aus dem Pazifischen Ozean ausgerechnet<br />

den Weg zum Kuhstall gesucht und gefunden hat. Ob<br />

ihn die Stallwärme oder die Gesellschaft der freundlichen<br />

Tiere angezogen hat, bleibt wohl nnabgeklärt.<br />

Zioilstandsnachrichten pro Monat Mai <strong>1946</strong>.<br />

Sarnen.<br />

Geburten: 1. Maria Magdalena, des Wilhelm Omlin-<br />

Vogler, Fabrikarbeiter, Sächseln, Flüeli. 2. Stephan Heinrich,<br />

des Stephan Weber-Müller, Fabrikarbeiter, Menzingen. 2. Josef<br />

Alois, des Josef von Flüe-Spichtig, Bauarbeiter, Sächseln, Flüeli<br />

Zuhn. 6. Josef Alois, des Max Röthlin-Windlin, Dachdecker<br />

Kerns, St. Niklausen. 9. Pius Alois, des Sales Sigrist-RothliN.<br />

Straßenwärter, Schwendi, Kilchmätteli. 10. Anton Hans, des<br />

Arnold Kathriner-Capraro, PostHalter, Kägiswil. 13. Lina Sophie,<br />

des Leo Britschgi-Britschgi, Bauarbeiter, Stalden, Schwendi. 14.<br />

Leopold Jgnaz, des Oskar von Ah-Jakober, Landwirt, Giswil,<br />

Erdbrust. 14. Theresia Rosa des Roman Arnold-Kiser, Landwirt<br />

Wilen, Rädershalten. 15. Josef Jakob, des Josef Kiser-Christen<br />

Landwirt, Gabel, Ramersberg. 16. Maja Lina, des Gottfried Kappeler-Würsch,<br />

Former, Professorenweg. 21. Ernst Karl, des Wendelin<br />

Kathriner-Zibung, Landwirt, Gassen, Schwendi. 22. Margrit<br />

Luise, des Johann Rohrer-Ulrich, Landwirt, Dorni, Sächseln. 22<br />

Josef Anton, des Josef Burch-Burch, Landwirt, Oberwil, Mätleli<br />

23. Adrian Kurt, des Basil Blumenthal-Bruhin, Mineur, Alpnach,<br />

Niederstad. 26. Margrit Martha, des Hans Jmdorf-Kifer, Chausseur,<br />

Kerns, Oberdorf. 23. Josephine Marie, des Jakob Burch-<br />

Kathriner, Coiffeur, Schwendi, „Rößli". 28. Paul Josef, des Josef<br />

Barmettler-Burch, Landwirt, Unterdorf. 29. Edith Ruth, des<br />

Albert Schild-Wyß, Zeughausarbeiter, Giswil.<br />

Ehen: 3. Berlinger Johann, Zimmermann, Oberwil, Nothalten,<br />

mit Pfister Kornela Lina. 3. Burch Joses Maria, Fabrikarbeiter,<br />

Wilen, mit Dahinden Martha Barbara. 3. Kiser Karl<br />

Pius, Landwirt, Ramersberg, Stiicki, mit Burch Theresia Christina.<br />

3. Amstalden Paul Melchior, Landwirt, Feld-Professorenweg, mit<br />

Marie Aschwanden. 10. Kiser Ernst, Landwirt, Hostatt, Ramersberg,<br />

mit Durrer Berta Sabina. 14. Murer Peter Josef, Stationswärter,<br />

Kägiswil, mit Josefine Agnes Odermatt. 17. Sigrist Johann Fritz,<br />

Fischer, Wilen, mit Wallimann Marie Augustina. 17. Fanger<br />

klaus Josef, Bahnarbeiter, Oberwil, Schihr, mit von Rotz Lina<br />

Gertrud. 17. Burch Josef Wilhelm, Magaziner, Oberwil, mit Ottiger<br />

Marie Theresia. 17. Verwert Josef Bernhard, Landwirt,<br />

Mätteli, Schwendi, mit Burch Marie Josepha. 17. Müller Melchior<br />

Jgnaz, Dachdecker, Lindenmätteli, Schwendi, mit Sigrist<br />

Marie Katharina. 17. Gasser Johann Otto, Fabrikarbeiter, Kägiswil,<br />

Kreuzstraße, mit von Holzen Berta Agnes. 22. Kathriner Josef<br />

Arnold, Landwirt, Kaltibach, Schwendi, mit Burch Marie Josefa.<br />

22. Zurgilgen Gottfried Franz, Fournierer, iiernserstraße,<br />

mit Müller Anna Margaritha. 31. Dillier Julius Balthasar,<br />

Kanzlist, Rathaus, mit von Rotz Emma Dominika. 31. Durch Johann<br />

Werner, Landarbeiter, Wilen, „Luegisland", mit von Rotz<br />

Marie Agnes. 31. Lötscher Joses Albert, Landwirt. Reckholter, mit<br />

Odermatt Josefina Bertha.<br />

T o d e s f ä l l e : 3. Jmfeld Rudolf August, geb. 8. April 1936,<br />

des August Jmseld-Bäbi, Grund, Alpnach. 3. Dr. jur. Caspar<br />

Diethelm, Fürsprech, geb. 2. Februar 1890, Brünigstraße. 14. An»<br />

derhalden-Jakober Franziska, geb. 2. Mai 1886, Witwe des Franz<br />

Meinrad, Turmatt, Sächseln. 20. Sigrist Fridolin, Landwirt, geb.<br />

24. September 1869, Murhof, Wilen.<br />

Kerns.<br />

Geburten: 2. Pia Rosa, des Friedrich Josef Reinhard-von<br />

Moos, Mingetloh. 3. Arnold Gustav, des Arnold Röthlin-tzuber,<br />

Wißerlen. 4. Gertrud Anna, des Siegsried Michel-Abächerli,<br />

Schild, St. Niklausen. 16. Rosmarie Anna, des Niklaus Röthlin-<br />

Ettlin, Unterstellbach. 20. Erna Alice, des Johann Arnold Jfanger-Aufdermauer,<br />

Untersteinacher, Schild. 23. Margrit Agnes, des<br />

Johann Reinhard-von Rotz, Unterkennel, Melchthal, 26. Eduard,<br />

des Johann Eduard Frunz-Schlumps, Schneckenhubel.<br />

Ehen: 1. Schnhder Werner mit Röthlin Elisa Adelheid, l.<br />

von Deschwanden Walter mit Durrer Karolina. 7. Käslin Alfred<br />

Ernst mit Schuhmacher Christina Paulina. 20. Weber Otto mit<br />

Michel Maria Emma. 27. Ettlin Robert Julius mit Fluri Josefina.<br />

27. Roßacher Walter Konstantin mit Röthlin Martha Anna.<br />

Todesfälle: 31. Kretz Johann Othmar, Landwirt, Reih,<br />

geb. 11. Februar 1907.<br />

Sächseln.<br />

«iNR-S Wilhelm, Sullien, mi, urs Knaben und Mädchen.<br />

Jungsraucnkongregation. Sonntag: Kandidatinnen-Unterricht in Sarnen und Wilen.<br />

Freitag: 6 Uhr hl. Opfer. — Der Ausflug ist aus 8. Juli verschoben. An- oder Abmeldüngen<br />

sobald als möglich.<br />

Kapuzinertloster und Frauenkloster. Sonntag: RenovalionSopfer für die Pfarrkirche.<br />

Wilen. S 0 nntag : L.3V Uhr hl. Messe. 19.30 Uhr Rosenkranz.<br />

Ramersberg. Mittwoch: 7 Uhr Alpmesse. Donnerstag: 7 Uhr Stistmesse.<br />

Stalden. Sonntag: Hl. Opfer mit Predigt: 6, 7.30 und 8.45 Uhr. 1* Uhr Christenlehre.<br />

18.30 Uhr Herz-Jesu-Andacht und Segen.<br />

Donnerstag: 20 Uhr heilige Stunde.<br />

Freitag: Nach der Frühmesse Sühneandacht und Segen.<br />

Kägiswil. Samstag: Von 5 Uhr an Beichtgelegenheit. lBorabend vom Teelensonntag,<br />

Kapuzineraushilse ist da.)<br />

11 ' ^ : Seelensonntag. Von halb 5 Uhr an Beichtgelegenheit. Kommuniontag der<br />

katholischen Jungmannschaft, des Männerapostolates und der christenlehrpflichtigen Schulentlassenen.<br />

6 Uhr Frühmesse. 8.30 Uhr Hauptgottesdienst (in beiden Gottesdiensten Opfer<br />

für die Seelsorgsaushilse). 1 Uhr Christenlehre und kurze Andacht Halb 8 Uhr Gcbetswachund<br />

feierlicher Segen.<br />

>.• Donnerstag: Beichttag der Schulkinder. Von 5 Uhr an auch Beichtgelegenheit für<br />

die Erwachsenen.<br />

„ '1 0 ® • Herz-Jefu-Freitag. Bon 5 Uhr an Beichtgelegenheil und M ommniiionou»tcilen.<br />

7.30 Uhr Kommumonmesse der Schulkinder, Weihegebet und feierlicher Segen<br />

Samstag: Priestersamstag. Gebet für die Priester.<br />

Pfarrei Kerns.<br />

WnÄ'Ä n-° "c"' "L ; V; 15 8 unb<br />

'<br />

10 Uhr hl. Messen. Halb l Uhr Christenlehre und<br />

»°lh,ld. mm«. 1«.«......»»<br />

Dienstag: Dreißigster für Jüngling Othmar Kretz. Reih.<br />

Donnerstag: Eidgenofsenjahrzeit. Sühneandackit >9.30 Uhr<br />

y<br />

F r e i t a g : Herz-Jesu-Freitag.<br />

Samstag: Stiftmessen für Robert Bucher-Heß, Grund.<br />

*"9 : Seiet des heiligsten Herz-Jesu-Festes S30 Uhr Frühmesst^<br />

und Kliche tt4t 1Öge|,t ' t,B Allerheiligsten. Feierliche Weihe.' 1 Uhr Christenlehre<br />

SoZie Mättl°e?-Bru? Maltet ^""'"5""°' Wallsahrtsablaß. Gestiftetes Lobamt der Fr°u<br />

Sonntag: Hohes Primizsest.<br />

Klosterkirche. Sonntag: 7.30 und l8 Uhr Gottesdienst.<br />

St. Niklausen. Samstag: 16.30 Uhr Aushilfe.<br />

htnTtft 0 ©nmm 9 • und Seelenson»tag. 4 lihr Beichtaeleaenheit 6 Uhr Frühg°!^<br />

S V ? S t ü n d . Vor der ^11®.- mgift bdne «nbatht<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

130 lmb<br />

dach? 14 Uhr' Äakrau^R ^<br />

0 "hr<br />

13 Uhr Christenlehre und F<br />

liche Weibe der<br />

sarnnlujtsj, ältere Abteilung, im Schulhaus. 19.30 Uhr<br />

fiilie Sie Lfil a P?iTÄ be Herz.Jesn mit Ehrenpredigt und Segen, fg<br />

Montan<br />

3!n^„ bc F Andacht Weihe des renovierten Obkirchenbrunn<br />

Mittwn». V'iLr-» Marie Omlin-von Ah. Hinterdorf. irilü<br />

Christina Andech'alden ^ ® tHärieb - Pfarrkirche: Stiftjahrzeitamt für Jung?<br />

Fr "i"t an 5 -<br />

Beichtgelegenheit.<br />

11« i .^„Uhr Herz.Zesu.Amt.<br />

Sonnt«»'<br />

kür Leo Hermann. Flüeli.<br />

a g . Aushilfe. Eucharistisches Männerapostolat.


76. Jahrgang — Nr. 52<br />

O b A l ö n e r B M r e m d<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

Z"7'w°-.uch- --»»«->.<br />

162 37<br />

bex§eit gerne angenommen. Drua Druck und Verlag: Louis 9nms Ehrli fffftrTt & Cie.. Cie., (Kirnipn. Sarnen. Tel. ^ps. (041) r041 ^ 8 60 33<br />

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Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

/"TX Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG,, Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

V!»!/ Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A b s c h l u ß d e r Z u n i s c f f i o n<br />

$ Im Mittelpunkt der Beratungen der nach einwöchigem<br />

Unterbruch am 24. Juni wieder aufgenommenen Sessionsarbeit<br />

stand die Genehmigung des Abkommens von Washington.<br />

Die Leser werden wissen, daß bei erheblichen Widerständen<br />

die Ratifizierung des Abkommens sowohl vom Nationalrat<br />

wie tags darauf vom Ständerat ausgesprochen worden ist.<br />

Um was handelte es sich?<br />

Das Abkommen, das am 25. Mai <strong>1946</strong> in Washington<br />

zwischen einer schweizerischen Delegation — an deren Spitze<br />

Minister Dr. Walter Stucki — und Delegationen der Vereinigten<br />

Staaten, von Großbritannien und Frankreich, die<br />

zugleich namens 18 anderer alliierter Staaten handelten, abgeschlossen<br />

wurde, ist in die Form eines Briefwechsels gekleidet,<br />

weil vor allem die Amerikaner eine andere Form nicht<br />

akzeptieren wollten.<br />

Bekanntlich hat schon im Frühjahr 1945 eine alliierte<br />

Mission sich in der Schweiz aufgehalten und von Bern<br />

ein Abkommen vom 8. März 1945 mit sich nach Hause genommen.<br />

Die Namen des amerikanischen Delegationschefs<br />

Laughly Currie und des Briten Dingle Foot sind heute noch<br />

den meisten geläufig. Damals erklärte die Schweiz, dafür sorgen<br />

zu wollen, daß ihr Gebiet nicht für die Hehlerei von gestohlenem<br />

Gut verwendet werden könne. Sie werde von sich<br />

aus eine Inventarisierung der in der Schweiz liegenden<br />

und von der Schweiz aus verwalteten deutschen Guthaben<br />

durchführen und die Goldkäufe in Deutschland auf einen<br />

Betrag reduzieren, der für die Bestreitung der Auslagen<br />

der Deutschen Gesandtschaft und der deutschen Konsulate in<br />

der Schweiz, der Auslagen für die Kriegsgefangenen und Intermerten<br />

und die Zahlungen an das Internationale Rote<br />

Kreuz erforderlich seien. Als in Europa das Kriegsende eingetreten<br />

war, verfügte der Bundesrat am 29. Mai 1945 die<br />

Meldepflicht für deutsche Vermögenswerte in der<br />

Schweiz und beauftragte die Verrechnungsstelle in Zürich mit<br />

der Inventarisierung. Ende Juli und anfangs August 1945<br />

tagten in Potsdam Churchill, Truman und Stalin, jeder mit<br />

seinem Stab, und diese „Großen Drei" beauftragten den alliierten<br />

Kontrollrat in Deutschland, der heute praktisch eine<br />

deutsche Zentralregierung vertritt, mit den nötigen Maßnaymen,<br />

um die deutschen Guthaben im Auslande zu kontrollieren<br />

und in Besitz zu nehmen. Durch Noten vom 3.<br />

und 4. August 1945 machten die Vereinigten Staaten, Großbritannien<br />

und Frankreich auch bei der Schweiz ein<br />

Kontroll- und Eigentumsrecht an den deutschen Guthaben<br />

in der Schweiz geltend. Das Politische Departement<br />

bestritt die Rechtsgrundlage dieses Anspruches. Am 39. Oktober<br />

1945 erließen die Besetzungsmächte in Deutschland bzw.<br />

ihre dortigen Organe das sog. „Kontrollratsgesetz Nr. 5",<br />

durch welchen Erlaß die Enteignung aller deutschen<br />

Vermögenswerte im neutralen Ausland und deren Uebertragung<br />

auf den alliierten Kontrollrat angeordnet wurde.<br />

Bon dieser Auffassung gingen die Alliierten bei den Ver-<br />

Handlungen aus, die auf ihr Begehren am 18. März <strong>1946</strong><br />

mit einer schweizerischen Delegation in Washington eröffnet<br />

wurden. Der alliierte Kontrollrat in Deutschland, als Organ<br />

der Besetzungsmächte, erklärt, er sei der rechtmäßige Ersatz<br />

einer heute nicht mehr vorhandenen deutschen Zentralregierung;<br />

er verfüge, daß alle deutschen Guthaben im Ausland,<br />

also auch in der Schweiz, enteignet seien, also nicht mehr ihren<br />

bisherigen Eigentümern oder Gläubigern gehören, sondern<br />

den Besetzungsmächten, die darüber zu Reparationszwecken<br />

verfügen. Gegen diesen Standpunkt hatte die schweizerische<br />

Delegation einen harten Kampf anszusechten, und<br />

mehr als einmal schien es, als ob die Verhandlungen ergebnislos<br />

abgebrochen werden müßten. Denn der Bundesrat<br />

vertrat die richtige Ueberzeugung, daß das Kontrollratsgesetz<br />

Nr. 5, das die Alliierten in Deutschland erlassen hätten,<br />

für die Schweiz nicht verbindlich<br />

«sein könne. Also könne die Schweiz nicht anerkennen, daß<br />

alles deutsche Eigentum in der Schweiz einfach als zugunsten<br />

der Alliierten enteignet zu gelten habe. Diese Ueberlegungen<br />

stellte der Bundesrat sicher nicht wegen der schönen<br />

blauen Augen der deutschen Nachbarn an, sondern aus Erwägungen<br />

der Souveränität und Erwägungen des Rechtes.<br />

Erwägungen der Souveränität: Die Schweiz ist ein<br />

selbständiger Staat. Nun verlangen die Alliierten von ihr die<br />

Anerkennung oder jedenfalls die Anwendung eines Gesetzes,<br />

das sie, die Alliierten, für das besetzte Deutschland erlassen<br />

haben. Diese Anerkennung mußte die Schweiz verweigern.<br />

Die Anwendung hat sie — nach hartem Kamps — im Abkommen<br />

von Washington teilweise zugestanden, ihre Mitwirkung<br />

beim Vollzug zusichern müssen. Das ist die schmerzliche<br />

Tangierung unserer schweizerischen Souveränität. Erwägungen<br />

des Rechtes: In der Schweiz steht man aus dem Boden<br />

des Privateigentums. Es gibt freilich eine Möglichkeit der<br />

Expropriation, wenn es das höhere Interesse der Allgemeinheit<br />

erfordert und wenn voller Ersatz geleistet wird. Nun<br />

kommen die Alliierten und verlangen, daß ihnen das Eigentum<br />

an allen deutschen Vermögenswerten in der Schweiz<br />

entschädigungslos zu übertragen sei. Würden wir das zugestehen,<br />

wenn es eine legale deutsche Regierung von uns verlangen<br />

würde? Dann hätten wir uns mit Recht auf den Wert<br />

des Privateigentums berufen und eine solche Forderung<br />

rundweg abgelehnt. Dürfen wir eine derartige Forderung<br />

nun deswegen annehmen, weil Deutschland am Boden liegt,<br />

weil keine deutsche Regierung besteht und weil die Alliierten<br />

heute die Macht in den Händen haben? Das sind keine<br />

Gründe, die am Recht des Privateigentums zu rütteln vermögen,<br />

im Gegenteil wäre es eine wenig noble Gesinnung,<br />

wenn man das Recht des Nachbarn anerkennt, so lange er<br />

mächtig ist; wenn aber der Nachbar hilflos und gefesselt am<br />

Boden liegt, sollte man erklären: jetzt hat er kein Recht<br />

mehr auf Privateigentum! Das Privateigentum beruht aus<br />

dem Naturrecht, und das Naturrecht beugt sich nicht nach den<br />

augenblicklichen Macht- und Schwächeverhältnissen. Eine entschädigungslose<br />

Enteignung des deutschen Eigentums in der<br />

Schweiz hätte nicht bloß eine Kapitulation vor der alliierten<br />

Gewalt, sondern auch eine Preisgabe des Standpunktes des<br />

Rechtes bedeutet. Deshalb wehrten sich der Bundesrat und die<br />

schweizerische Delegation in Washington mit aller Kraft dagegen.<br />

Bei dieser Betrachtung muß aber auch<br />

der Standpunkt der Alliierten<br />

gewürdigt werden. Sie erklären, nachdem Deutschland so<br />

furchtbares Unglück in die Welt gebracht habe, müsse alles<br />

deutsche Guthaben herangezogen werden, um den Schaden<br />

einigermaßen gutzumachen. Ob sich die Schweiz wirklich den<br />

Bestrebungen der Wiedergutmachung und des Ausbaues Europas<br />

widersetzen wolle? Diese Ueberlegungen moralischer<br />

Art haben die Schweiz schließlich zum Einlenken bewogen. Sie<br />

will nicht in der ganzen Welt als das schwarze Schaf dastehen,<br />

das vom Krieg nur profitiert habe, aber nichts zur<br />

Wiedergutmachung des Schadens beitragen wolle. Diese<br />

Schwarz-Weiß-Zeichnung ist zwar etwas grob und wird den<br />

tatsächlichen Verhältnissen auf keine Weise gerecht. Aber in<br />

Wirklichkeit scheint die Rücksichtnahme auf die Weltmeinung<br />

beim Abschluß des Abkommens und noch mehr bei der Ratifikation<br />

durch die eidgenössischen Räte eine große, vielleicht<br />

eine allzugroße Rolle gespielt zu haben.<br />

Die Alliierten spielten noch andere Trümpfe aus. Bekanntlich<br />

haben die Amerikaner alle schweizerischen Guthaben<br />

in Amerika blockiert. Bei den vielen Beziehungen verwandtschaftlicher<br />

und manchmal auch erbrechtlicher Art, die zwischen<br />

Obwalden und Amerika bestehen, hat es auch in Obwalden<br />

Leute gegeben, die von dieser fatalen Sperre Kenntnis nehmen<br />

mußten. Zusammengezählt sind es natürlich große<br />

schweizerische Guthaben-Summen, die in den Vereinigten<br />

Staaten liegen. Das war der Trumpfbauer. Das Trumpfnell<br />

stellten die „Schwarzen Listen" dar, die von den Alliierten<br />

geführt wurden, Listen schweizerischer und überhaupt neutraler<br />

Fabriken und Geschäftssinnen, die auch mit Deutschland Geschästsbeziehungen<br />

hatten und mit denen deshalb die Alliierten<br />

dafür ihre Beziehungen abgebrochen haben, was sich<br />

sehr empfindlich auswirken konnte. In der nationalrätlichen<br />

Debatte wurden übrigens noch andere von den Alliierten verwendete<br />

Druckmittel genannt. Das sind nicht gerade seine<br />

Behandlungsmethoden.<br />

Neben der Enteignung und Liquidierung der deutschen<br />

Vermögenswerte in der Schweiz spielte in den Verhandlungen<br />

von Washington<br />

das Gold<br />

eine erhebliche Rolle. Anhand der Bücher der Deutschen<br />

Reichsbank und der Einvernahme deutscher Persönlichkeiten<br />

haben die Alliierten herausdividiert, daß die Schweiz in den<br />

letzten Jahren von Deutschland bedeutend mehr Gold bezogen<br />

habe, als Deutschland jemals rechtmäßig besessen hatte.<br />

Die „Goldpolitik" ist Sache der Schweizerischen Nationalbank,<br />

die durch An- und Verkauf von Gold das Verhältnis zur<br />

Aufrechterhaltung des Frankenwertes schafft. Der Goldhandel,<br />

wenn man so sagen will, gehört also zu den Geschäftszweigen<br />

der Nationalbank. Dabei hat sie während des Krieges von<br />

den Alliierten Goldmengen im Werte von 3,7 Milliarden<br />

Schweizer Franken erworben, von Deutschland aber nur 1,2<br />

Milliarden. Aber die Alliierten haben ausgerechnet, daß<br />

auch diese 1,2 Milliarden teilweise von Deutschland unrechtmäßig<br />

erworbenes Gold seien. Besonders viel wird vom beigischen<br />

Gold gesprochen. Die belgische Nationalbank rettete<br />

vor dem deutschen Zugriff einen Teil ihrer Goldreserve rechtzeitig<br />

nach Frankreich, von dort kam das Gold nach Dakar,<br />

aber Laval holte es zurück und händigte es den Deutschen<br />

aus, und nach den Angaben des Gouverneurs der belgischen<br />

der unheimliche U n b e k a n n t e<br />

Roman von Emil Hering. 20<br />

Und dann begann er wieder von den Streichen zu erzählen,<br />

die sie mitsammen auf der Universität geleistet hatten.<br />

Und wie er sie erzählt! — Hauptmann Segmüller hielt sich<br />

den Bauch vor Lachen.<br />

„Ihr habt, meine ich, allerhand getrieben, Vater!", drohte<br />

Anita drollig. „Wenn wir das täten!"<br />

„O, ihr Jungen seid nicht besser als wir es waren", gab<br />

der Bater prompt zurück. „Ist's nicht so, Emil?"<br />

Es war das erstemal, daß er Karli bei seinem Vornamen<br />

allein nannte.<br />

»Ich bin darin ganz unerfahren!"<br />

„So ein Heimlichtuer!" lachte Dr. Clavetsch laut heraus.<br />

»Was sagst du dazu, mein Goldtöchterchen?"<br />

„Ich __ Im Rate der Männer soll die Frau schweigen!"<br />

„Na, na — klug ist ist mein Mädchen — Was sagst du<br />

^azu, Knorr?"<br />

Hauptmann Segmüller, der daran war, mit Fritz Metzger<br />

neuerdings anzustoßen, antworte lachend:<br />

„Klug und schön. Ich gratuliere dir dazu und dem Mantte,<br />

der einmal das Glück hat, sie heimzuführen."<br />

Fritz stach der Kobold, er fragte:<br />

„Wer mag das sein, Fräulein Anita?"<br />

Aber Dr. Clavetsch gab die Antwort darauf, indem er<br />

bedeutungsvoll sagte: „Der meine volle Wertschätzung hat!"<br />

und meine Liebe", ergänzte sofort Anita.<br />

Dr. Clavetsch lächelte, lächelte zu Anita und Emil hinüber.<br />

— Es war abends neun Uhr, als sich endlich die fröhliche<br />

Tischgesellschaft auflöste, zu der sich auch Vater und<br />

Mutter Klipsel noch gesellen mußten, nachdem sie ihre Stallund<br />

Hausarbeiten verrichtet hatten. —<br />

„Das war ein schönes Festchen gestern abend!", meinte<br />

am andern Morgen Dr. Clavetsch zu Emil, der eben aus<br />

der Scheune trat, wo er has Vieh gefüttert hatte. Er war erstaunt,<br />

den Doktor schon so frühzeitig aufgestanden zu sehen;<br />

aber der Doktor war eben ein Frühaufsteher. Es litt ihn<br />

nicht im Bette, sobald der Tag erwacht war. Auch wenn er<br />

einmal erst spätabends zu Bett gegangen, am andern Morgen<br />

war er doch wieder frühe auf.<br />

„Ich bedaure die Stelle des Heimetli nicht, Herr Doktor",<br />

erwiderte Emil ernst und legte die Gabel, die er in der Hand<br />

trug, gegen die Wand der Tenne. „Aber ich muß^ sagen:<br />

ein Vergnügen zu seiner Zeit mit frohen Leuten ist eine Erlabung<br />

für Herz und Gemüt. Es war so schön gestern." Er<br />

betonte das „so" ausdrücklich.<br />

„Es ist Ihnen also nicht langweilig hier?"<br />

„Langweilig? — Ich wüßte nicht, warum. Ich habe meiue<br />

Arbeit und ich kann Ihnen verraten, sie gefällt mir von<br />

Tag zu Tag besser. Sie tut mir nicht bloß gesundheitlich wohl.<br />

Ich bin auch restlos zufrieden."<br />

„So habt Ihr keinen Gedanken mehr nach dem Weg zurück?"<br />

— „Ich? Nicht um alle Welt, Herr Doktor Clavetsch.<br />

Nicht um viel Geld. Und wenn Sie mich absetzen hier und<br />

mir kündigen, ich laufe nicht mehr zurück in mein ehemaliges<br />

„Berufsleben" — eher gehe ich anderswohin als simpler<br />

Knecht oder kaufe mir ein kleines Heimetli."<br />

„Davon ist nicht die Rede, Emil, daß ich Ihnen kündige.<br />

Sie sind tatsächlich ein tüchtiger Mann."<br />

„Herr Doktor, keine Schmeicheleien!"<br />

„Doch, doch! — Ich habe auch meine Augen, mein Lieber,<br />

und sehe, daß Sie es geschafft haben. Das Heimetli ist in<br />

bester Ordnung und ich weiß, daß es neben den alten Klipfels<br />

Ihr Werk ist. Mama und Papa Klipsel sind voll des Lobes<br />

über Sie und meine Tochter Anita —"<br />

Emil sah in diesem Momente nach dem kleinen Birnbäum;<br />

dort hatte sich eben eine Amsel niedergelassen; die<br />

schien ihn zu interessieren. — Es entstand eine Pause.<br />

Dr. Clavetsch war Menschenkenner genug, um zu ergründen,<br />

was jetzt in der Brust des jungen Mannes vor sich<br />

ging. Er kämpfte mit dem Entschluß, sein Herzensgeheimnis<br />

vor der „entscheidenden Instanz" preiszugeben.<br />

„Zeit lassen! Zeitlassen!" sagte sich der erfahrene Mann.<br />

Aber dann kam das Geheimnis viel schneller über die<br />

Lippen des jungen, gesunden Burschen, der da vor ihm stand,<br />

wettergebräunt und voller Kraft.<br />

Die Amsel auf dem Birnbaum flog davon. Es war, als<br />

gebe sich Emil innerlich einen zünftigen Ruck. Er wandte sich<br />

wieder an Dr. Clavetsch.<br />

„Herr Doktor — ich muß Ihnen etwas bekennen!"<br />

Der Doktor lächelte. „Es wird doch nichts Gefährliches<br />

sein, mein Lieber?"<br />

„Herr Doktor — ich liebe Ihre Tochter — und bitte<br />

um ihre Hand!" — Heraus war es! Heraus!


Nationalbank hätte die Schweiz tatsächlich einen Teil des belgrschen<br />

Goldes gekauft, ober ohne die Vorgeschichte und die<br />

Irrfahrten dieses Goldes zu kennen. Ueber die durch die<br />

Goldfrage aufgeworfenen Probleme sind umfassende Gutachten<br />

eingeholt worden.<br />

Die Lösung, die nun im Abkommen von Washington<br />

gefunden worden ist, soll die Schwierigkeiten in allen diesen<br />

Streitfragen beseitigen.<br />

Kurz zusammengefaßt<br />

besagt das Abkommen: 1. Die Guthaben in der Schweiz, die<br />

Deutschen in Deutschland gehören, werden von der schweizerischen<br />

Verrechnungsstelle unter Konsultierung einer Gemischten<br />

Kommission festgestellt und liquidiert. 2. Vom<br />

Ergebnis dieser Liquidation werden 50 Prozent zum Zwecke<br />

•des Wiederaufbaues zerstörter oder durch den Krieg verarmter<br />

alliierter Länder sowie zur Ernährung von Hungervnot<br />

betroffener Bevölkerungen ausgehändigt. 3. Die<br />

Vermögenswerte von Deutschen, die i n d e r S ch w e i z wohnen,<br />

werden von diesen Maßnahmen nicht betroffen; Deutsehe,<br />

die in Deutschland wohnen und denen auf diese Weise<br />

ihre in der Schweiz liegenden Vermögenswerte -enteignet<br />

werden, werden dafür in deutscher Währung (zu einem noch<br />

nicht festgesetzten Kurs) e n t fch ä d i g t. 4. Die Schweiz übergibt<br />

den Alliierten einen Betrag von 250 Millionen Schwelzer<br />

Franken, zahlbar auf Sicht in Gold in Newyork, womit<br />

alle auf das Gold bezügliche Fragen ihre Erledigung finden<br />

Die Gegenleistungen der Alliierten bestehen in<br />

der Deblockierung der schweizerischen Guthaben in den Vereinigten<br />

Staaten und in der unverzüglichen Aufhebung der<br />

„Schwarzen Listen".<br />

Die Schweiz hat zwei Grundsätze in den VerHandlungen<br />

durchgesetzt, auf die sie mit Recht großes Gewicht<br />

legte: die in der Schweiz wohnhaften Deutschen werden von<br />

den vorgesehenen Maßnahmen nicht betroffen, weil sie nnmöglich<br />

mit Hab und Gut für die Untaten der Naziregierung haftbar<br />

erklärt werden können; und die übrige^ Deutschen, deren<br />

Werte in der Schweiz enteignet werden müssen, werden<br />

dafür in Mark entschädigt, allerdings eben in Mark, und<br />

wieviel das praktisch heute bedeutet, ist schwer zu sagen. Fälle,<br />

in denen es sich um in der Schweiz liegende Werte schweizerischen<br />

Ursprungs handelt, die gebürtigen Schweizerinnen gehören,<br />

die heute mit Deutschen verheiratet sind, -sollen „wohlwollend<br />

geprüft" werden. Darüber sprechen die alliierten Vertreter<br />

in der „Gemischten Kommission" das gewichtigste Wort.<br />

Solche Fälle können sehr häufig vorkommen und auch ehemalige<br />

<strong>Obwaldner</strong>innen betreffen<br />

In den Debatten im Nationalrat und nachher im Ständerat<br />

kamen die verschiedenen Gesichtspunkte ausführlich zur<br />

Sprache. Im Nationalrat hat ein Sozialist das üble Wort<br />

geprägt: „Das Recht ändert sich mit der Macht" — also müsse<br />

die Schweiz den Rechtsgedanken der heutigen Machtsituation<br />

unterordnen und dem Abkommen zustimmen. Andere Redner<br />

kritisierten das Abkommen, nicht als solches, aber wegen des<br />

darin sichtbar werdenden Geistes der Gewalt gegenüber<br />

einem kleinen, neutralen Lande. In der Abstimmung unter<br />

Namensaufruf genehmigte der Nationalrat das Abkommen<br />

mit 142 gegen 29 Stimmen bei fünf Enthaltungen.<br />

Am Donnerstag spielte sich dieselbe Debatte im Ständerat<br />

ab. Hier war es Ständerat Dr. Wahlen, der mit ernster Begründung<br />

seine Ablehnung motivierte, und der Genfer Pictet,<br />

der direkt den Verwerfungsantrag stellte. Ein Freisinniger<br />

und ein Sozialist sprachen dafür, ein Konservativer<br />

(Dr. Egli-Luzern) äußerte starke Bedenken. In der Abstimmung,<br />

die ebenfalls unter Namensaufruf erfolgte, antworteten<br />

24 Ständeräte mit Ja, 11 mit Nein, einer enthielt sich<br />

der Stimme. Die <strong>Obwaldner</strong> Vertreter waren in beiden Räten<br />

bei den Neinstimmern. Es handelte sich um eine Frage des<br />

Gewissens und der Verantwortung. Die einen dachten mehr<br />

an das Recht und die Würde der Schweiz, die andern an die<br />

Folgen einer Nichtgenehmigung. Es ist zu wünschen, daß die<br />

Zukunft den letzteren Recht gebe, nachdem die Ratifikation<br />

nun einmal erfolgt ist.<br />

O b w a l d c n<br />

Kantonsspital. (Eing.) Der Kantonsrat hat einen Kredit<br />

bis Fr. 7009.— für ein „Skizzenprojekt" für einen Anbau<br />

und Umbau des heutigen Krankenhauses bewilligt. Ein<br />

Fachmann fragt sich, was denn der Kantonsrat unter<br />

einem Skizzenprojekt verstanden habe! Nur ein „Skizzenprojekt"<br />

kann doch nicht Fr. 7000.— kosten, sondern es wird sich<br />

um ein in die Details gehendes Projekt drehen. Das Volk<br />

spricht bereits ebenfalls über die Verhältnisse im Kranken-<br />

Haus Sarnen. Nicht einverstanden ist sicher die öffentliche Meinnng,<br />

der Kanton sollte nach den Ideen von Polizeidirektor<br />

Spichtig und Franz Müller einen S p i t a I n e u b a u mit einem<br />

Kostenaufwand von zirka 3 Millionen studieren. Haben<br />

denn die Herren auch nur eine Minute über die Mittel-<br />

-besch affnng, die Tilgung und Verzinsung einer<br />

solchen Schuld nachgedacht? Baufonds sollen keine vorhanden<br />

sein. Ans einem Spital kann kein Betriebsgewinn herausgewirtschaftet<br />

werden. Alle öffentlichen Spitäler verlangen im<br />

Gegenteil noch Subsidien seitens der Kantone und Gemeinden.<br />

Der Kanton wird daher am besten das heutige Krankenhaus<br />

erweitern, um mehr Betten und andere notwendige<br />

Räume zu schaffen. Es hat diese Lösung auch den großen<br />

Vorteil, daß der alte Spital und das Krankenhaus von e i -<br />

n e t Stelle aus betrieben und verwaltet werden können. Dem<br />

Kanton erwachsen dann noch Kosten genug. Aber im Interesse<br />

d'er Krankenpflege muß er ein tragbares Opfer auf sich<br />

nehmen.<br />

Die eidg. Altersversicherung soll in einer besonderen Sitzung<br />

der eidgenössischen Räte im August behandelt werden.<br />

Zur Finanzierung ist die Einführung einer eidgen. Erbschaftssteuer<br />

vorgesehen und darüber hinaus hätten der<br />

Bund in den ersten 20 Jahren jährlich Fr. 127 Millionen<br />

und die Kantone 63 Millionen aufzubringen. Auf<br />

den Kanton Obwalden würde das im Jahr mindestens<br />

3 00 00 0 Fr. treffen. Diese für einen kleinen Kanton UNmögliche<br />

Summe müßte wahrscheinlich auf die B ü r gerund<br />

Einwohnergemeinden abgewälzt werden, da diese durch<br />

die Altersrenten stark entlastet wären. Bevor ein so folgenschweres<br />

soziales Werk empfohlen werden darf, ist dem<br />

Volke zu sagen, was es kostet und woher das Geld<br />

genommen werden soll. (Korr.)<br />

Der „Eidgenosse" gegen den „<strong>Volksfreund</strong>". Wer war denn<br />

„Der Eidgenosse?" Hier eine Episode: Als das Luzerner Volk<br />

einen schweren Kampf gegen einen unchristlichen Zeitgeist<br />

führte und zugleich durch die radikale Regierung bedrückt<br />

wurde, entstand ein Gebetsverein und der Katholische Verein,<br />

der durch das Apostolat der guten Presse wirken sollte. Die<br />

Gegner antworteten auf diese Aktion mit giftigem Hohn, von<br />

dessen geistigem Tiefstand ein Satz zeugen möge, den der radikale<br />

Dr. Steiger im „Eidgenosse" schrieb: „Nur sanatische<br />

Schwachköpfe und einige feine Betrüger, die wahren Katholiken,<br />

stimmen nicht in das Rosenkranzgeschnatter der Krautstirzler<br />

ein." (Jos. Leu Seite 24.) Es scheint, der „Eidgenosse"<br />

damals und der „Unterwaldner" heute haben den Katholizismus<br />

ebenso unsanft und unfreundlich behandelt, eine<br />

Krankheit, die nicht auszurotten ist. Was nützt da die Beteuerung:Wir<br />

sind auch katholisch? r-<br />

Vom Hysteriker zum Hystoriker. Der „Unterwaldner" ist<br />

zu bedauern. Immer ist etwas „lätz" im Ländli. In keinem<br />

Postbureau der Schweiz käme es einem Postangestellten in<br />

den Sinn, ungültig gewordene Briefmarken zu verkaufen.<br />

Ausgerechnet dem „Unterwaldner" mußte es passieren, den<br />

untauglichen Versuch zu unternehmen, ein durch eigenes Verschulden<br />

ganz schadhaft gewordenes Zeugnis als vollwertig<br />

hinstellen zu wollen. Um im <strong>Obwaldner</strong> Teil weiter der Aufblähungen<br />

frönen zu können, verstieg er sich zu dem Satz:<br />

Der Bischof ist einseitig orientiert, — eine Beleidigung und<br />

Unverschämtheit gegenüber der kirchlichen Behörde. Kaum<br />

zwei Monate nach der Landsgemeinde findet der „Unterwaldner",<br />

daß die Wähler auf dem Landenberg die Regierung<br />

nicht richtig zusammensetzten, denn in Nr. 51 vergleicht er sie<br />

mit einem Ornament, hinter dem kein Licht der Freiheit<br />

brennt. Und wie traurig: „Wer aufbauen will, wird wirtschaftlich<br />

ruiniert." Nit mööögli! Ob nicht das Gegenteil wahr<br />

ist? Daß trotz antikirchlicher Haltung offizielle Aufträge erteilt<br />

werden? (Die Augen aufmachen — nicht fabulieren!)"<br />

„Der Eidgenosse" als Zeuge gegen den „<strong>Volksfreund</strong>" zu<br />

zitieren, ist wirklich gewagt. Hier die Antwort: In der Presse<br />

vertrat den Kampf für den Liberalismus die Zeitschrift „Der<br />

Eidgenosse", die Steiger gegründet hatte, und in empörender<br />

Weise der im offenen Konkubinat lebende Professor Fischer...<br />

(K. Müller, Geschichte, Seite 140.) Unsaubere Säuberer!<br />

(Einges.)<br />

Schießwesen in Obwalden. (Eing.) Am Samstag, den 6.<br />

und Sonntag, den 7. Juli <strong>1946</strong>, gelangt in A l p n a ch das<br />

zentralschweizerische Feldmeisterschaftsschießen<br />

zur Durchführung. Die Sektions- bzw. Gruppenanmeldungen<br />

hiezu sind bereits erfolgt. .'Allfällige Einzelschützen können<br />

sich bei ihren Sektionsvorständen noch melden, sofern sich die<br />

betreffende Sektion wenigstens mit einer Gruppe beteiligt.<br />

Das Programm umfaßt 12 Schüsse auf Scheibe B. Ab 40<br />

Punkten wird das Kranzabzeichen des Verbandes zentralschweizerischer<br />

Feldschützen abgegeben. — Im Schießstand zu<br />

K ä g i s w i l findet des weitern am Sonntag, den 21. Juli<br />

<strong>1946</strong>, das Einzelwettschießen des schweizerischen<br />

Schützenvereins statt. Es werden 30 bzw. 40 Schüsse auf die<br />

Zehner-Scheibe geschossen. Schützen, die noch nicht gemeldet<br />

sind, können sich bei ihren Vereinsvorständen stellen. Letztere<br />

haben die Beteiligungslisten unverzüglich an Herrn Josef<br />

Vogler, Mitglied des Kantonalvorstandes, Lungern, weiterzuleiten.<br />

Es ist zu hoffen, daß eine ansehnliche Zahl Schützen<br />

an diesen Anlässen teilnimmt.<br />

Schläft der Bund kinderreicher Familien? (Korr.) Wohl ist<br />

mit erdrückendem Mehr die Familien-Initiative angenommen<br />

worden und keiner von jenen, die dabei um ihren Geldbeutel<br />

fürchteten, kam bisher zu Schaden, aber noch wenige<br />

merkten etwas von einer Besserung. Und doch gehen die Arbeiten<br />

weiter, um auf der gesetzlichen Grundlage praktisch<br />

aufzubauen. Das sah man an der erweiterten Vorstandssitzung<br />

unseres <strong>Obwaldner</strong> Familienbundes vom Sonntag, den<br />

23. Juni, im Hotel Bahnhof in Giswil. Der Sekretär des<br />

Eidgen. Verbandes für die Familie, Hr. Dr. Bischof, erläuterte<br />

das weitere Vorgehen auf eidgenössischem Boden und<br />

gab wertvolle Anregungen für unsere kantonalen Verhältnisse.<br />

Gerechte Leistungslöhne, gerechte landwirtschaftliche<br />

Produktenpreise, Familien-Ausgleichskassen, Mutterschafts-<br />

Versicherung, Wohnungsbau, Gesetz gegen Bodenspekulation;<br />

das sind einige der großen Aufgaben, die vor uns liegen.<br />

Daß dies besonders in den volksreichen, aber finanziell<br />

schwachen Urkantonen nur geschehen kann durch weitgehendes<br />

Entgegenkommen an die überwiegend landwirtschaftliche Bevölkerung<br />

und damit auch für Kleingewerbe und Arbeiterstand,<br />

leuchtet sofort ein. Daß aber auch eine Hebung des Familienlebens<br />

erfolgen muß durch eine heimelige Wohnstube,<br />

Erweckung guter alter Sitten und Gebräuche, ist ebenso notwendig.<br />

Dies unterstreichen etliche Diskussionsredner, besonders<br />

Hr. Landstatthalter A l o i s A b äch e r l i, der ebenfalls<br />

der Tagung die Ehre gab. Wenn man bedenkt, warum die<br />

Linke gegen verschiedene Familienpostulate und deren Verwirklichung<br />

Sturm läuft, daß ferner der Amtsschimmel oft<br />

jahrelang an dringenden Problemen ergebnislos kaut<br />

(wenn er überhaupt kaut), dann ist es doppelt angebracht,<br />

den Bestrebungen des Eidgen. Bundes für die Familie und<br />

deren Organe in Kanton und Gemeinden tatkräftig und sofort<br />

zum Durchbruch zu verhelfen. Es gibt auch bei uns reichliche<br />

Arbeit und riesige Schwierigkeiten zu überwinden.<br />

Klubtour nach Greyerz der Ortsgruppe Obwalden des<br />

T.C.S. Es war ein vielversprechender Sonntag morgen, als<br />

sich am 30. Juni um 6 Uhr die Tourteilnehmer aus'deik<br />

Bahnhofplatz in Sarnen zur Abfahrt bereitmachten. Zuerst<br />

gings in der erfrischenden Morgenluft den heimatlichen'Matten<br />

und Seen entlang dem Brünig zu und dann hinunter<br />

ins Berner Oberland, an die Ufer des Brienzer und Thuner<br />

Sees, in deren ruhig-tiefem Blau sich frischgrüne Wiesen und<br />

Wälder spiegelten. Sonnenüberflutet umsäumten Gipfel in<br />

ihrem glitzernden Weiß den fernen Horizont. Durch schmucke<br />

Städtchen und Dörfer ging die Fahrt weiter den. munter<br />

'sprudelnden Wellenlauf der Simme entlang und hinauf zur<br />

^aunpaßhohe, wo sich die Tourteilnehmer auf einem idyllischen<br />

Plätzchen gemütlich zum z'Nini lagernden und dampende<br />

Automotoren etwas „verschnaufen" konnten. Kurz unterhalb<br />

Charmey machten wir einen Abstecher nach Valsainte<br />

wo nach Besuch" der hl. Messe in der Klosterkirche der Kart'<br />

A n d e r S c h w e l l e<br />

als je dazu. Unter den Ausgaben steht^<br />

teil Z t l t m M N M X N l l<br />

Dein Geldbeutel verlangt Schonung. Wenn aber eine<br />

tuna ins Haus muß, dann nur eine katholische Zeitung eine<br />

die aufrecht und mutig vom Boden unsererchristlichen Ueber-<br />

-euaung aus ihre Meinung sagt und die nicht als neutrale<br />

Klatschbase auf beiden Schultern zugleich tragen will. Kalt<br />

oder warm, nur nicht lau, heißt es heute mehr als irgendwann!<br />

Fortlaufend kurzgefaßt über die allgemein interessierenden<br />

Ereigmsse orientieren, den eidgenössischen -i.agessrngen<br />

Beachtung schenken und dabei guten, echten <strong>Obwaldner</strong> Geist<br />

pflegen, das ist das Programm des<br />

„<strong>Obwaldner</strong> Volkssremid".<br />

kialt ihm die Treue und werbe ihm neue Leser!<br />

Nen-Abonnements werde» jederzeit angenommen.<br />

Häusermönche den Männern Gelegenheit geboten war, die<br />

Kapellxn, Zellen, Werkstätten und Gärtchen der dort in großter<br />

Einsamkeit und Weltabgeschiedenheit lebenden Mönche zu<br />

besichtigen. Und mancher hat es sich verständlicherweise nicht<br />

nehmen lassen, als kleine Erinnerung an die Karthause eine<br />

Originalflasche des bekömmlichen grünen oder gelben Liqueur<br />

Chartreuse zu kaufen. (Es werden wohl kaum alle Flaschen<br />

ungeöffnet die Heimfahrt über den Brünig überstanden<br />

haben!) Nach Besichtigung des Klosters fuhr die Kolonne<br />

der 14 teilnehmenden <strong>Obwaldner</strong> Wagen zurück, am malerischen<br />

Stausee Montsalvens vorbei, um kurz vor Bulle auf<br />

Gruyeres zuzusteuern, wo im Hotel de Ville reichlich und gut<br />

fürs leibliche Wohl der Ausflügler gesorgt ward. Der Präsident<br />

begrüßte die zahlreichen Fahrtteilnehmer mit einem<br />

herzlichen und humorvollen Wort, und in gemütlichster Stimmung<br />

gingen die vorgesehenen kurzen Raststunden nur zu<br />

schnell vorbei. Kaum reichte die Zeit noch zu einem Besuch<br />

des mittelalterlichen Schlosses der Grafen von Greyerz, und<br />

schon niußten wir vom schönen Städtchen aus dem steilen<br />

Hügel über der Saane Abschied nehmen. Weiter ging die<br />

Fahrt durchs festtagsgeschmückte Bulle nach Frybourg, wo<br />

ein kurzer Aufenthalt den Besuch der prachtvollen Kathedrale<br />

St. Nicolas ermöglichte, um dem alle Sonntag nachmittags<br />

stattfindenden Orgelkonzert zu lauschen. Die in den Jahren<br />

1824—34 erbaute Orgel mit 90 klingenden Registern von<br />

selten schönem Klang ist ein Meisterwerk, dessen Melodien auch<br />

heute, von Meisterhand gespielt, einen ergreifenden, bleibenden<br />

Eindruck Hintersassen.<br />

Leider war es dem Schreiber nicht möglich, an der Weiterfahrt<br />

nach Thun teilzunehmen, aber es ist nicht zu zweisein,<br />

daß die fonnig-frohe Sonntagsfahrt in der engern Heimat<br />

ihren würdigen Abschluß fand. Es sei mir erlaubt zu<br />

vermerken, daß mir der Präsident uiit der unerwarteten CÄladung<br />

zu dieser Klubtour ein Heimaterlebnis ermöglicht hat,<br />

für das ich ihm und dem gemütlichen Kreis der Tourteilnehmer<br />

herzlich danken möchte. Ich wünsche der Ortsgruppe Obwalden<br />

des T.C.S. auch weiterhin gut Gedeihen und Ölücf.<br />

Und möge sich der Leser dieser Zeilen immer wieder daraus<br />

besinnen: Aes scheners Ländli as isi Heimet gids niene meh.<br />

Dr. K. L.<br />

Schweizer Spende. Die Sammlung für die Schweizer<br />

Spende hat in Obwalden einen Totalbetrag von 107 317 Fr.<br />

ergeben. Die Gesamteinnahmen in der ganzen Schweiz betragen<br />

146 150 202 Franken.<br />

Schon im Winter 1944/45 gingen größere Lebensmittelsendungen<br />

nach Frankreich, Belgien, Holland, später nach<br />

Norwegen, Oesterreich und Italien, wo sie zugunsten der Kinder<br />

und Mütter eingesetzt wurden.<br />

Neben Kinderspeisungsaktionen in Frankreich, Italien, Jugoslawien,<br />

Finnland, der Tschechoslowakei erhalten einige tausend<br />

Kinder in Deutschland, Oesterreich und Ungarn durch<br />

die Schweizer Spende und andere Hilfsaktionen zusätzlich<br />

Nahrung. Außerdem wurden 2935 Tonnen Gemüse und durch<br />

verschiedene Kartoffelaktionen 1500 Tonnen Kartoffeln sowie<br />

1410 Tonnen Saatkartoffeln und 72 Tonnen Gemüsesamen<br />

ins Ausland gesandt. Täglich können an 150 000 Kinder<br />

Zwischenmahlzeiten abgegeben werden.<br />

Die vom Bundesrat freigegebenen 10600 Tonnen Lebens-<br />

Mittel (Zucker, Schokolade, Kondensmilch, Fett, Fleischkvnserven,<br />

Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Dörrobst) werden es erlauben,<br />

während 6 Wochen einer Million Kinder zusätzliche<br />

Nahrung zukommen zu lassen. Es wird dort geholfen, wo die<br />

Not am größten ist und wo andere Hilfsaktionen nicht eingreifen<br />

oder wieder aufhören.<br />

Sarnen. Verkehrssicherheit. (Korr.) Der beim<br />

Eintreten besserer Witterung enorm zugenommene Autoverkehr<br />

bringt für die Straßenbenützer vermehrte Gefahren.<br />

Wer am letzten Sonntag im Sarner Dorf diesem Verkehr<br />

etwas zuschaute, muß sich verwundern, daß nicht schwere Unfälle<br />

passierten. Es gibt immer einzelne Autolenker u>w<br />

Töffahrer, die keine Gefahren kennen und mit einer Schne -<br />

ligkeit ein Dorf passieren, dabei vorfahren, Krach macheu,<br />

so daß andere Straßenbenützer froh sein müssen, noch<br />

dem Leben davon zu kommen. Allgemein fragt man sich! 11,0<br />

find an solchen Tagen die P o l i z i st e n ? An verkehrsreichen<br />

-lagen gehört mindestens einer der vielen Polizisten<br />

auf die Straße.<br />

Der anständige Fahrer hat die Kontrolle nicht ^<br />

fürchten, aber der steuerzahlende Bürger verlangt s ch 1 j<br />

Kontrolle gegenüber denjenigen, die allen Fahrregeu'<br />

zuwider sich als die einzigen Herren der Straße fühlen.<br />

Die Sarner Pflegerin. Dem Mitteilungsblatt des Schweiz<br />

Caritasverbandes entnehmen wir: Der Verein hat im ^<br />

richtsjahre den viel verdienten Vereinsgründer, Herrn<br />

Stockmann, verloren. Im Andenken an Herrn Dr. Stockman"<br />

hat die Familie des Verstorbenen dem Vereinsvorstand 20°"<br />

Franken überreicht zur Förderung der Ausbildung der<br />

milienpflege.<br />

Die Gesuche um Pflegerinnen haben im vergangenen W<br />

re außerordentlich zugenommen. Sarnen erhielt 2831 Answ


«Überwangen 1038, total 3869 gegenüber 3608 im Jahre<br />

?oi4 Hievon wurden besetzt: durch Tarnen 1799 Pflegestelf<br />

plt durch Züberwangen 542, total 2341 Pflegen. Infolge<br />

Personalmangel mußten von Sarnen 1032, von Züberwangen<br />

Igg total 1528 Gesuche abgewiesen werden, 143 mehr als<br />

im vergangenen Jahre.<br />

«ahl der Pflegetage: Sarnen 103 950, Züberwangen<br />

10 024. Total 113 974 Pslegetage.<br />

q;m verflossenen Jahre fanden 25 Austritte aus dem Ver-<br />

M statt: 11 der Ausgetretenen heirateten, 4 gingen ins Klofter<br />

3 Schwestern absolvierten die Hebammenschule.<br />

Im Jahre 1945 wurden 2 Diplomkurse durchgeführt, um<br />

den ältern Schwestern auch Gelegenheit zu bieten, die Abschlußprüfung<br />

zu absolvieren. Am Schlüsse beider Kurse wurden<br />

die Schülerinnen durchleuchtet, um etwaigen Vorhändenen<br />

Erkrankungen rechtzeitig vorzubeugen. Die Durchleuchtungsresultate<br />

waren allgemein ohne Befund.<br />

Die Betriebsrechnung verzeichnet nnter Einnahmen und<br />

Ausgaben die Summe von Fr. 15 891.78 mit einem Betriebs-<br />

Vorschlag von Fr. 256.30. Der Vermögensausweis gibt die<br />

Summe von Fr. 46061.86 an.<br />

Sarnen. Musikalischer Erfolg. Am zentralschweizerischen<br />

Sängerfest in Altdorf kam der Männerchor Sarnen<br />

in der 11. Kategorie von 12 Verbandsvereinen an die zweite<br />

Stelle mit 9)4 Punkten. Die gleiche Punktzahl in dieser Kategorie<br />

erreichten die Männerchöre von Arth und Küßnacht,<br />

während der Männerchor Kriens mit 9'A P. an erster Stelle<br />

steht. Zum großen musikalischen Erfolg des Männerchors<br />

Sarnen gratulieren wir herzlich! Ein Spezialbericht über<br />

die Welfchland-Fahrt wird folgen.<br />

Sarnen. Ständchen-der Schwander Musik. Am<br />

letzten Peter- und Paulstag hielt die Feldmusik Schwendi<br />

unter der Leitung von Dr. August Wirz auf dem D o r f p l a tz<br />

zu S a r n e n ein vorzügliches Platzkonzert ab.<br />

Unter dem vielseitigen Repertoir fanden sich nebst zügigen<br />

und äußerst flott gespielten Märschen auch Werke konzertmäßiger<br />

Art, wie zum Beispiel das Adagio aus der „Zauberflöte"<br />

oder der „Pilgerchor" aus Tannhäuser, die durch<br />

eine besonders andachtsvolle Interpretation hervortraten.<br />

Dr. August Wirz verstand es mit seiner saubern Direktion,<br />

einen ausgezeichneten Klangkörper zu schaffen. Was im Vor><br />

trag besonders angenehm auffiel, war ein Crescendo von ungemeiner<br />

Sorgfalt und Ausgeglichenheit, ebenfalls eine überraschend<br />

gute Akzentuierung mit dem Schlagzeug, wie man es<br />

selten findet.<br />

Die Schwander-Mufik darf zu ihrer ungewöhnlich guten<br />

Leistung ehrlich beglückwünscht werden, vor allem aber auch<br />

der Dirigent, Hr. Dr. Wirz, durch dessen nimmermüde mnsikalische<br />

Initiative das Platzkonzert auf unserm Dorfplatz zustände<br />

kam.<br />

id.<br />

Sarnen. (Ging.) Am Freitagabend erfreute die S t u -<br />

dentenmusik unsere Bevölkerung mit einem gut vorbereiteten<br />

Platzkonzert. Der Vortrag der zum Teil nicht leichten<br />

Märsche sowie anspruchsvollen Konzertstücke zeugte von<br />

erprobtem Können der jungen Musiker. Sie und ganz besonders<br />

auch der sympathische Dirigent, H. H. Prof. P. Notke<br />

r, der die Studenten in aufopfernder Liebe und mit viel<br />

Verständnis in die edle Musica einführt, verdienen Anerkennung<br />

und Dank.<br />

Sarnen. Dem Vernehmen nach, wird die Feldmusik<br />

Sarnen am nächsten Samstagabend auf dem Dorfplatz zu<br />

ihrem ersten Sommerständchen antreten. Wir machen die Bevölkeruug<br />

auf diese musikalische Veranstaltung höflichst aufmerksam.<br />

Engelderg. (Eing ) Wie wir vernehmen, feiert dieser Tage<br />

Herr Albert H i n t e r - W a s e r im Kreise seiner nächsten<br />

Angehörigen sein 70. Geburtsfest. Es haben es nicht alle so<br />

schön eingerichtet wie er, daß sie gleich an drei Tagen hintereinander<br />

ihr Wiegenfest begehen können, denn während das<br />

Sachsler Zivilstandsbuch den 3. Juli 1876 als Geburtstag angibt,<br />

und das Taufbuch den 4. Juli als Geburts- und Tauftag<br />

verzeichnet, behauptete seine Mutter immer, ihr Albertli<br />

sei am 5. Juli geboren und getauft, und die mußte es doch<br />

wissen. Nun, so freuen wir uns mit ihm an drei Tagen und<br />

wissen, daß schon seine Geburt im Zeichen besonderer Dinge<br />

stand. Herr Albert Hinter ist mit dem Bruder-Klausen-Land<br />

in mannigfacher Beziehung verbunden. Sein Vater, Joses<br />

Albert Hinter, war vor rund 80 Jahren aus dem Thurgau<br />

nach Obwalden gezogen, hatte sich in Sarnen in Theresia<br />

Fruonz eine Gattin geholt und in Sächseln niedergelassen;<br />

feit seiner Geburt pulst in den Adern Albert Hinters, durch<br />

seine Mutter vermittelt, echtes Bruder-Klausen-Blut. Nachdem<br />

er sich in München zum tüchtigen Künstler in Holzschnitt<br />

und Glasmalerei ausgebildet hatte, widmete er sich seit 1913<br />

m Engelberg ganz seiner geliebten Kunst und wußte sich im<br />

ganzen Schweizerland einen Namen zu verschaffen. Besondere<br />

Verdienste hat er sich auch durch seine fachmännisch gediegenen<br />

und mit feinem historischem Gefühl ausgeführten<br />

Restaurationsarbeiten an den verschiedensten Heiligtümern<br />

Obwaldens u. der Jnnerschweiz erworben; wir nennen nur die<br />

Beinhauskapellen in Kerns und Schwyz, die untere Ranftkapelle,<br />

die Kapelle im Müsli, den herrlichen Chor von St.<br />

Niklausen, die Allerheiligen-Kapelle in Weggis, die St. Andreas-Kapelle<br />

bei Cham, St. Gangulf zu Einsiedeln und neuestens<br />

auch die prächtige Kapelle im Dörfli bei Wolfenfchießen.<br />

Mögen die Schutzheiligen dieser Gnadenstätten dem liebenswürdigen<br />

und feinsinnigen Restaurator ihrer Heiligtümer<br />

noch lange ihren reichen Segen spenden, damit er noch manches<br />

Werk feiner Kunst unserer Heimat schenken und einen<br />

langen sonnigen Lebensabend im Kreise seiner Lieben genie-<br />

Ken kann. Ganz Obwalden wünscht ihm Glück zu seinem<br />

festlichen Triduum und reiht sich mit Stolz unter seine Gratulanten<br />

ein. E.<br />

Eidaenofienschast<br />

Um die Freigabe der Velopneus.<br />

Auf eine Kleine Anfrage Barben betreffend die Freigabe<br />

"er Belopneus antwortet der Bundesrat, daß der Bedarf<br />

heute noch nicht gedeckt werden kann, weshalb die Bewirtschaftung<br />

der Fahrradbereifungen einstweilen noch beibehal»<br />

ten werden muß. Die Jnlandproduktion reicht für sicki allein<br />

bei weitem nicht aus. Die Bewirtschaftung kann deshalb erst<br />

aufgehoben werden, wenn Fahrradbereifungen in großem Umfange<br />

aus dem Ausland eingeführt werden können. Lediglich<br />

die auf neuen Fahrrädern montierten Bereifungen konnten<br />

freigegeben werden, weil es die im Inland vorhandenen Bestände<br />

an bereiften Fahrräden sowie die Einfuhr von neuen<br />

Fahrrädern erlaubt haben, der Nachfrage in vollem Umfange<br />

zu entsprechen. Durch die Freigabe der bereiften neuen<br />

Fahrräder wurden die Ersatzzuteilungen von Bereifungen<br />

in keiner Weise beeinträchtigt.<br />

Die Verurteilten im Aktivdienst.<br />

Im Rahmen der Berichterstattung über den Aktivdienst<br />

1939—45 ist auch der Bericht des Oberauditors der Armee,<br />

der im dritten Band enthalten ist, von höchstem Interesse,<br />

gibt er doch einen umfassenden Ueberblick über die verschiedenen<br />

Rechts- und Spionagefälle im Verlaufe des Aktivdienstes.<br />

Wir beschränken uns hier aus die Wiedergabe einiger<br />

statistischer Zahlen.<br />

Wegen Verletzung militärischer Geheimnisse sind total 320<br />

Personen, wegen militärischen Nachrichtendienstes 119, wegen<br />

Nachrichtendienst gegen fremde Staaten 42 und wegen<br />

Neutralitätsverletzungen 6 Personen, total somit 478 Personen<br />

verurteilt worden. Von den Verurteilten waren 283<br />

Schweizer, 142 Deutsche, 10 Franzosen, 18 Liechtensteiner, 9<br />

Italiener, während sich der Rest auf verschiedene andere Länder<br />

verteilt. Zum Tode verurteilt wurden 33 Personen, zu<br />

Zuchthaus 291, zu Gefängnis 152 und zu Buße 2. Von den<br />

Todesurteilen erfolgten 15 in contumaciam. Zu lebenslanglichem<br />

Zuchthaus wurden 50 Personen verurteilt, davon 7<br />

in contumaciam. Unter den zum Tode Verurteilten waren<br />

22 Schweizer, 7 Deutsche, 3 Liechtensteiner und ein Franzose.<br />

Das erste Todesurteil war am 9. Oktober 1942 gegen<br />

den Fahrer Schrämli ausgefällt worden.<br />

Die Mobilmachung im Aktivdienst.<br />

Während des Aktivdienstes find zwei allgemeine Kriegs-<br />

Mobilmachungen und rund 80 Teilkriegsmobilmachungen,<br />

wovon ein großer Teil ganze Heereseinheiten betraf, durchgeführt<br />

worden. Der Verlaus bestätigte die Zweckmäßigkeit der<br />

getroffenen Vorbereitungen. Dabei muß freilich in Berücksichtigung<br />

gezogen werden, daß sie alle ohne feindliche Störungen<br />

durchgeführt werden konnten. Im einzelnen zutage gegetretene<br />

organisatorische Unzulänglichkeiten konnten meist<br />

unverzüglich behoben werden. Das Ziel der Anstrengungen<br />

war einerseits eine weitere Beschleunigung der Mobilmachung<br />

und anderseits eine zweckmäßigere Zuteilung der Pferde<br />

und Motorfahrzeuge an die Truppe. Diese allerdings stieß<br />

allmählich auf immer größere Schwierigkeiten, da die Zahl<br />

und die Qualität der Pferde und Motorfahrzeuge im Laufe<br />

des Aktivdienstes immer weiter sank.<br />

Kantone<br />

7. Eidgenössisches Jodlersest Luzern, 13.—15. Juli <strong>1946</strong>.<br />

Luzern, die Leuchtenstadt mit ihren malerischen Museggtürmen,<br />

das kristallklare Gletscherwasser des Bierwaldstätter<br />

Sees, die massiven Höhenzüge mit ihren weiß gekrönten<br />

Häuptern, wahrlich, eine klassische Stätte für das 7. Verbandssest<br />

des Eidgenössischen Jodlerverbandes.<br />

So wie die Seitenarme des Vierwaldstätter Sees die unzähligen<br />

Wildwasser zu einer Einheit zusammenfassen, so wird<br />

das große nationale Volksfest die Vielfalt in der Einheit der<br />

fchweiz. Eidgenossenschaft illustrieren.<br />

Der Festzug vom Sonntag, den 14. Juli, wird einer der<br />

farbenreichsten sein seit vielen Jahren.<br />

Eine Reitergruppe an der Spitze, einige Dutzend Kindergruppen<br />

mit verschiedenen Sujets, sechs Musikkorps, unzählige<br />

Eigenarten der Kantone, historische Bilder, Alpaufzüge, Bilder<br />

aus dem Schweiz. Volksleben, Trachten und Sennen,<br />

Aelpler und Fahnenschwinger, geben dem Zug ein Bild einzigartiger<br />

Schönheit. — Dazu ertönen mächtig die Urklänge<br />

unserer Heimat, das Lied der Bergler.<br />

Mächtig rüstet das Schweizervolk zum Aufbruch nach Luzern,<br />

Luzern freut sich, das Schweizervolk in hellen Scharen<br />

zu empfangen.<br />

Sie hebe« den ZeSel boi» Hase»<br />

„Nation" und „Vorwärts" werfen sich gegenwärtig aller-<br />

Hand Dinge an den Kopf, trotz dem „gentlemen's agreement",<br />

das Surava alias Hirsch (oder umgekehrt) bei seinem Austritt<br />

aus der Redaktion der „Nation" mit dem dortigen Redaktor<br />

Dr. Schnöller geschlossen hat. Aber eben,' inzwischen<br />

ist einiges vor sich gegangen, die „Nation" hat gegen den Direktor<br />

des „Vorwärts" Klage erhoben, und Surava mußte<br />

einige Zeit in Untersuchungshaft verbringen. Nun spritzt das<br />

Gift nur so hin und her. Die beiden fanatischen „Säuberungsblätter",<br />

schreibt Redaktor Horat, weisen sich nun selber über<br />

haushohe eigene Misthaufen aus. Es ist ja schon recht interesscrnt,<br />

wenn man vernimmt, daß man die Auflageziffer der<br />

„Nation" mit sensationellen Beiträgen zu erhöhen suchte, die<br />

an die niedersten Instinkte der Leserschaft appellieren. Das<br />

Publikum hat sich aber mit dem allein nicht mehr zufrieden<br />

gegeben, und die Auflage der „Nation", die, wie Surava<br />

heute feststellt, „vom Cafe- und Bierdtisch aus" redigiert werde,<br />

sei stark gesunken, trotz den fürchterlichen Greuelbildern.<br />

Dabei soll der Deckel noch gar nicht ganz abgehoben sein.<br />

Man kann sich also noch auf allerhand gefaßt machen. In<br />

der Nummer des „Vorwärts" vom 22. Juni stellt Surava<br />

erneut fest, daß vor seiner Uebernahme der Geschäftsführung<br />

der „Nation" durch die Gewerkschaften jährlich ein Defizit<br />

von weit über 50 000 Fr. gedeckt werden mußte. Aus einem<br />

von Surava publizierten Protokollauszug über die General-<br />

Versammlung der Verlagsgenossenschaft der „Nation" vom<br />

29. April 1944 werden folgende anwesende Vorstandsmitglieder<br />

genannt: H. Allemann, E. Bircher, P. Schmid-Ammann,<br />

O. Meyer und E. F. Riemensberger. Der Protokollauszug<br />

ist unterzeichnet von P. Schmid-Ammann als Prästdent<br />

und Surava als Geschäftsführer. Surava kündigt nun<br />

die Publikation weiterer Dokumente an, die, wie er sagt, auch<br />

eine breitere Oeffentlichkeit interessieren werden. „Ich habe<br />

dabei einige Zusammenhänge und Fäden aufzuziehen, die so<br />

aufschlußreich sind, daß mich „Castor" und „Pollux" darum<br />

beneiden wetden..." Und ausgerechnet<br />

'* wollten das Schweizerhaus ausräuchern!<br />

diese Herrschaften<br />

Streiflichter<br />

Das Experiment von Bikini war vor allem deshalb >e^<br />

deutungsvoll, weil aus dem Ergebnis Rückschlüsse auf c le<br />

künftige Seekriegführung gezogen werden können, sind wegen<br />

der Erfindung der Atombombe Kriegsflotten in Zutunsr<br />

wertlos? Nach den ersten Berichten über die Versuche bei Blkini<br />

scheint dies nicht der Fall zu sein. Das amerikaittiche<br />

Schlachtschiff „Nevada", das im Zentrum des Zielgebiets vor<br />

Anker lag, wurde interessanterweise nicht zerstört, sondern<br />

nur leicht beschädigt. Indessen wird man sich vor voreiligen<br />

Folgerungen zu hüten haben, muß doch erst der amtliche<br />

Schlußbericht über das AtoMbombenexperiment abgewartet<br />

werden. Wenn die Zerstörungswucht der abgeworfenen Atombombe<br />

auch nicht den Erwartungen und Befürchtungen entsprach,<br />

dann verdient die Bemerkung des Evening-Standard<br />

ganz besonders unterstrichen zu werden. Das Londoner Blatt<br />

erblickt nämlich eine Gefahr darin, daß das theatralische Experiment<br />

von Bikini die Oeffentlichkeit über die tatsächliche<br />

Gefahr der Atombombe für die Fortdauer der Menschheit<br />

mißleiten könne. rr r„ .<br />

Die Lage in Palästina ist beunruhigend. Die Englander<br />

setzen ihre Aktionen gegen die jüdischen Terroristen fort.<br />

Im Kanton Graubünden hat alt Nationalrat Canova seinen<br />

Austritt aus der dortigen sozialistischen Partei genommen.<br />

Offenbar find auch dort Dinge vor sich gegangen, die<br />

einiges Aussehen erregen. Im Schreiben, in welchem er den<br />

Austritt aus der Partei begründete, lehnt sich alt Nationalrat<br />

Canova dagegen auf, daß die sozialdemokratische Partei<br />

sich zu Handlangern egoistischer Privatinteressen degradieren<br />

und sich zum willfährigen Instrument der Besriedigung der<br />

persönlichen Ambitionen kleiner und kleinster Ehrgeizlinge<br />

mißbrauchen lasse. Die sog. Säuberungsaktion, so wie sie in<br />

Graubünden aufgezogen wurde, sei nichts anderes als ein im<br />

höchsten Grade unwürdiges, unsozialistisches, widriges ~he«-<br />

ter. Canova gibt seinem Bedauern Ausdruck, daß die Partei<br />

sich dazu verleiten ließ, einigen Wichtigtuern zu solch lächerlicher<br />

politischer Falschmünzerei Dienste zu leisten. — Auch<br />

dieser Fall ist aufschlußreich.<br />

El» Hirsch bringt es an den Tag<br />

Am 21. Juni sprach Hans Werner Hirsch, alias Peter Surava,<br />

in einer öffentlichen Versammlung der P.d.A. Berns,<br />

um' den Berner Parteigenossen über seinen „Fall" zu berichten.<br />

Wir wollen der ganzen Assäre nicht mehr Bedeutung<br />

zumessen, als ihr wirklich zukommt, nämlich der einer ganz<br />

privaten Angelegenheit zwischen Hirsch und „Nation". Die<br />

Abklärung dieses Privatstreites wollen wir ganz ruhig dem<br />

Richter überlassen. Jede Aufbauschung dieses Falles, so wie<br />

sie z. B. Hirsch propagiert, als handle es sich hier um ein<br />

Seilziehen zwischen rechts und links, um einen Versuch der<br />

sog. Reaktion zur Verhinderung einer weiteren Entwicklung<br />

der P.d.A. und des „Vorwärts", ist eine glatte Ueberheblichfeit<br />

und schon deshalb absurd, da man die „Nation" beileibe<br />

nicht als bürgerliche Zeitung bezeichnen kann. Treffend bemerkt<br />

dazu „Der Bund" in seiner Ausgabe vom 23. Juni:<br />

„Nun wissen wir doch endlich, wie weit nach links die<br />

Reaktion reicht! Bis zur „Nation", und nur noch die<br />

Jakobinergenossen allein sind fortschrittlich. Die Ueberreste<br />

des Fortschrittes sozusagen, in einer reaktionären<br />

Welt."<br />

Daß bei einer solchen Rechenschaftsversammlung mit ganz<br />

grobem Geschütz aufgefahren wird, war zu erwarten und es<br />

j scheint der ganzen Mentalität dieser P.d.A. zu entsprechen, daß<br />

sie den Schreihals zum König machen. So hagelte es auch<br />

bei dieser Veranstaltung haufenweise Angriffe auf die „Reaktion",<br />

den Bundesrat, die staatliche Ordnung, die Parteien<br />

aller Richtungen und Farben (ausgenommen immer die einzig-wahre<br />

P.d.A.) und selbstverständlich die Anpasser. AM<br />

diese Schlagworte sind weder neu noch besonders originell,<br />

doch scheinen sie in P.d.A.-Kreifen mangels geistiger Ideen<br />

als Massenköderung notwendig. Andererseits fehlte es natürlich<br />

auch nicht an eigenen und parteibrüderlichen Lobhudeleien<br />

auf den sozialen Märtyrer Hirsch.<br />

Warum wir eigentlich diese düstere Angelegenheit über-<br />

Haupt aufgreifen, hat einen ganz andern Grund:<br />

Es ist im Laufe der Polemik zwischen „Nation" und „Vorwärts"<br />

von beiden Seiten bekannt geworden, daß die „Nation"<br />

während einer ganzen Reihe von Jahren eine beträchtliche<br />

Defizitwirtschaft betrieben habe und daß diese Rückschläge<br />

vom schweizerischen Gewerkschastsbund gedeckt wurden. So sollen<br />

die Unterbilanzen in „guten" Jahren über 50 000 Fr.<br />

betragen haben, die von der Gewerkschaftskasse berappt werden<br />

mußten. Es ist dies wieder einmal ein ganz bezeichnendes<br />

Beispiel für die Neutralität der sog. „neutralen" Gewerkschaften,<br />

wenn diese mit den Geldern ihrer Mitglieder so eindeutig<br />

„neutrale" Blätter wie die „Nation" unterstützen. Diese<br />

Tatsache wurde endlich einmal in aller Oeffentlichkeit bekanntgegeben<br />

und vom Gewerkschaftsvorstand nie bestritten.<br />

Wir fragen uns nun: Wie lange noch gibt es Mitglieder<br />

dieser „neutralen" Gewerkschaften aus unseren Reihen? Es<br />

ist zu hoffen, daß bald auch dem hintersten Katholiken im<br />

Lande die Augen über diese Neutralität aufgehen und sich<br />

zweimal überlegt, ob er seine Batzen zur Finanzierung sozialistischer<br />

Zeitungen opfern will oder doch besser unsern christlichen<br />

Gewerkschaften anvertraut.<br />

Aus<br />

der Zusammengehörigkeit<br />

von Kapital und Arbeit ergibt sich die berechtigte Fordernng,<br />

daß das Unternehmen, also das Kapital und<br />

der Arbeiter als die notwendige Ergänzung dazu, das;<br />

beide Teile an den Früchten eines Unternehmens teilhaben<br />

sollen, so, daß der Arbeiter seinen gerechten<br />

Lohn empfängt und darüber hinaus in einer tunlichen<br />

Weise auch am Ertrag dieses Unternehmens teilhaben<br />

kann und daß der Unternehmer, resp, der Besitzer ebensalls<br />

die ihm gebührende Frucht erntet, die seinen Bemühungen<br />

und seinem Beitrag entspricht.


(Korr.) Das Charakteristische des 4. Schweizerischen Gesellentages<br />

von Zug, der in der katholischen Presse in verheißungsvoller<br />

Weise Wochen voraus angekündigt war und<br />

am Sonntag im ungetrübten Glänze eines Hochsommertages<br />

seinen Verlauf genommen hat, muß oder darf vielmehr<br />

in der ungewohnt eindrücklichen und unerhört sinnvollen<br />

Herausstellung des Gedankens des Aufbaues,<br />

so wie ihn eben nur unser katholischer Gesellenverein kennt,<br />

erblickt werden. Der Aufbau im religiösen Leben, im Beruf,<br />

in der Welt ist kaum jemals -schöner, edler und bildhafter<br />

zugleich an irgend einer Gesellentagung zum Ausdruck gekommen.<br />

Das war wirklich der Gesellenverein. Wäre er nicht<br />

so, dann hätte auch Prof. Friedrich Brutschin aus<br />

Schwyz trotz seiner dichterischen Fähigkeiten, seines feinen<br />

Einfühlungsvermögens und seiner Gestaltungskraft dem Gesellentag<br />

<strong>1946</strong> nicht das verklärte Kleid schenken können, das<br />

er mit seinem Festspiel dem Gesellenverein schlechthin gegeben<br />

hat.<br />

Zujuta-Wetter strahlte am Sonntag über dem Seegestade.<br />

Die Gesellen der Vereine von Zug, Baar und Cham trugen<br />

Altarplatte, Altarkreuz, Altarleuchter, Altartücher herbei als<br />

Spieler der Morgenfeier und bereiteten im Gegenspiel<br />

von Sprecher und Sprechchor das hl. O p f er vor, das, zelebriert<br />

vom hochwst. Stiftsabt Dr. Ignatius Staub,<br />

von Einsiedeln, alle die vielen Tausend von Gesellen fichtbar<br />

im Gemeinschaftsgebet zusammenschloß. Dem Bild vom<br />

Aufbau im Religiösen fügte Hochw. Herrn Canonicus<br />

K. Brühlmann (Gotzau, St. Gallen), Vizezentralpräses,<br />

eine Aufforderung zum weitern Aufbau an: Denn die Welt<br />

scheint einen Bund mit dem Tod und dem Verderben geschloffen<br />

zu haben. Der katholische Geselle aber will aufbauen<br />

auf Christus dem Eckstein, im privaten religiösen Leben, in<br />

der Ehegemeinschaft, im Verein und im Beruf, in -der Welt.<br />

Er will, daß wir ein glückliches Volk in einem gesegneten<br />

Lande sind. Nach der Wirklichkeit des Meßopfers gewann das<br />

Spiel wieder die Oberhand. Kandidatenaufnahme<br />

und Beteränenehrung waren in den Schlußteil der<br />

Morgenfeier eingebettet, ebenso glücklich und trefflich, wie es<br />

-der Altaraufbau in deren ersten Teil war. Hochw. Herr C a n.<br />

Fridolin Schönenb erger, Freiburg, Zentralpräses,<br />

fügte eine ergreifende Ansprache hinzu. Ergreifend war dieser<br />

Akt vor allem auch, weil 25- und 50jährige Mitgliedschaft<br />

zu ehren war.<br />

Selbst im Kreise der Ehrengäste wurde in einigen Tischreden<br />

über Mittag Wesentliches über das Gesellentum gesagt.<br />

Leider siel das Wort vom unbekannten Gesellen nicht ganz<br />

zu Unrecht, denn viel zu wenig ist die emsige, aufbauende,<br />

jahrzehntelange Arbeit des katholischen Gesellenvereins im<br />

Schweizerland bekannt<br />

Der F e st z u g war in der Ausgestaltung vielleicht etwas<br />

schlichter als der Gesellentag von Luzern vor 10 Jahren, aber<br />

nicht weniger wirkungsvoll. Zudem führte er neben den<br />

Symbolen des handwerklichen Schaffens auch Bestandteile,<br />

Bauteile im wahrsten Sinn des Wortes für den zweiten Teil<br />

des Festspieles mit sich. Eindrucksvoll war auch die Gruppe<br />

der Veteranen mit den alten Bannern.<br />

Die Nachmittagsfeier hatte im Süden wiederum<br />

den lachenden See und bald auch sich türmende Wolken an<br />

der Rigi zur Seite. Vor sich -das Gerüst des Hauses, das Ku-<br />

Achtung! Kartoffelkäfer!<br />

Die Bekämpfung ist obligatorisch!<br />

liffe und Symbol zugleich sein sollte. Was im Festzug an<br />

Bauteilen mitgetragen und an Möbeln und Hausrat auf dem<br />

Brautfuder mitgeführt worden war, diente zum Bau dieses<br />

Hauses, der sich vor -den Augen der vieltausendköpfigen Zuschauerschar<br />

vollzog. Während der Arbeit aber ging das Festspiel<br />

weiter. Die Rede zwischen Meister und Meisterin, zwischeu<br />

Baumeister und Bauleuten war ein erneutes sinnvolles<br />

Zusammenspiel der Gedankenwelt des katholischen Gesellen,<br />

die sich um berufliche Ertüchtigung, um Aufbau des Familienlebens<br />

dreht. Seinen Abschluß fand das Feftspiel in der<br />

Rede vonBundesratEtt-er, der im Anschluß an die<br />

alte Benediktinerweisung „Ora et labora", die auch die des<br />

Gesellenvereins sein könnte, über Beruf, Familie, Staat im<br />

Tatfeld des katholischen Gesellen sprach und wiederholt die<br />

Zustimmung -der großen Versammlung fand. So endete der 4.<br />

Schweiz. Gesellentag für die schweizerischen Gesellen und die<br />

ausländischen Gesellen gleich erhebend und verheißungsvoll,<br />

für die einen ermunternd, für die andern so tröstlich. Dr.A.St.<br />

Radio —<br />

Beromünfter<br />

Donnerstag, 4. Juli.<br />

11.30 Allerlei musikalische Raritäten. 12.40 Studioorchester.<br />

17.00 Tschechische Musik. 18.05 Kinderstunde. 18.3J<br />

kann wiederum bezogen werden<br />

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TEIL<br />

A U S V E R K A U F<br />

Donnerstag<br />

4 Juli<br />

beginnt unser großer<br />

' T t o f d t n a t w<br />

Telephon 22611 L(JZ6m Weggisgasse<br />

> Die Fahrraddiebstähle<br />

häufen sich<br />

Fahrraddiebstähle ereignen sich massenhaft. In<br />

letzter Zeit konnten durch die Berner Polizei 25 Fahrraddiebstähle<br />

abgeklärt werden. Einige der gestohlenen<br />

Velos wurden komplett demontiert, die einzelnen<br />

Bestandteile verkauft, und, was nicht verkäuflich war,<br />

wurde von den Schelmen im Bremgartenwald liegengelassen.<br />

j^ödliche Gasvergiftung. Genf, 6. April, ag Die<br />

ter''


76. Jahrgang — Nr. 53 — 1. Blatt<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

cL 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

Familienbeilage — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Samen. Tel. 8 62 37<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Insertiouspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

/X\ Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A t z t z » M e !<br />

Vor einem Jahre schrieb der englische katholische Kultur-<br />

Philosoph Dawson: „Die letzten hundert Jahre haben das<br />

menschliche Leben vollständiger verändert als irgendeine anbete<br />

Periode der Weltgeschichte. Es ist, als ob der Zeitstrom,<br />

der bisher trag dahinzog, zum tosenden Wassersall geworden<br />

wäre. Vor hundert Jahren lebte die menschliche Rasse großenteils<br />

noch so, wie sie immer gelebt hatte. Der Ferne Osten<br />

war noch eine Welt für sich und war dem europäischen Denken<br />

so fremd, als ob er auf einem andern Planeten läge, während<br />

der Ferne Westen noch unbesiedelt und das tropische<br />

Afrika noch unbekannt war. Im Zeitraum von drei Geschlechterfolgen<br />

aber ist die ganze Welt erschlossen, Teil mit Teil<br />

verbunden und das Ganze verändert worden. Die Städte haben<br />

nicht nur an Zahl und Größe zugenommen, sie haben<br />

die Welt zu einer einzigen Gesellschaft zusaMmengesaßt. Die<br />

Zeit ist nicht mehr fern, da die Städte sozusagen eine einzige<br />

Stadt sein werden, ein Babylon, das jedermann seinen<br />

geistigen Stempel aufdrücken und das Verhalten jeder menschlichen<br />

Tätigkeit prägen wird."<br />

Die Prophezeiung ist rascher erfüllt worden, als man gedacht<br />

hat. Die babylonische Verwirrung lastet als Hypothek<br />

auf der Menschheit.<br />

Der Bühnendonner von Bikini.<br />

Letzten Sonntag abends 11 Uhr haben die Amerikaner<br />

die Versuchs-Atombombe auf Atoll (Korralleninsel) Bikini<br />

im Stillen Ozean fallen lassen. Die Welt war in Spannung.<br />

Die Propaganda hatte amerikanisches Ausmaß angenommen<br />

— schon wegen der Weltpolitik. In Paris wartete man aus<br />

den großen Klapf mit Gruseln, denn die Leute erinnerten<br />

sich allzu lebhaft an die Bombardierungen der Hauptstadt.<br />

In den Kreisen der Außenministerkonferenz wird Molotow<br />

wohl am nervösesten gewesen sein. Denn er weiß am besten,<br />

daß die Atombombe nicht nur eine militärische Waffe, sondern<br />

ebenso sehr eine politische sein wird. Der Wahn vom<br />

Recht und der Macht des Stärkeren spuckt in den Köpfen<br />

rundum.<br />

Nun ist's vorbei. Der Ozean hat keine entfesselten Wassergewalten<br />

über die Ufer der Welt geschleudert; die Zielflotte<br />

ist nur zu einem guten Drittel kaputt geschlagen worden;<br />

die Palmen von Bikini fächeln geruhsam weiter. Kurzum:<br />

der Schaden, der erwartet oder gewünscht wurde, wird<br />

von einem russischen Beobachter mit der Note versehen „Es<br />

ist nicht sehr viel passiert!" Wäre mehr passiert, paßte es den<br />

Russen nicht. Vielleicht hätten sie gern mehr wissen wollen<br />

und müssen mit Faust bekennen:<br />

Da steh ich nun, ich armer Tor,<br />

Und bin so klug als wie zuvor. (Goethe.)<br />

Wird die Atombombe Erleichterung oder Enttäuschung für<br />

die Friedensfreunde sein? Wer schon einen Waldbrand erlebt<br />

hat, weiß, wie schwer es ihm beizukommen ist. Die atomische<br />

Feuersbrunst knistert wie ein Waldbrand in den Gedanken<br />

gewisser Machthaber: „Willst du nicht mein Bruder sein, heiz<br />

ich dir Atombomben ein!" Mit drohender Faust schafft man<br />

aber keinen Frieden, nur geöffnete Hände kann man ine.nander<br />

legen. Die Zyklopengoschichte von Bikini gleicht einem<br />

Kampf von Negern — in einem Tunnel<br />

der unheimliche U n b e k a n n t e<br />

Roman von Emil Hering.<br />

2t<br />

»Na, na, das ist etwas viel auf einmal, mein lieber<br />

Emilius —Die Attacke des Jungen war doch etwas scharf<br />

geritten. „Aber so ist es recht", überlegte der Aeltere. „Das<br />

ist das Recht, das ist der Vorzug der Jugend: aufrichtig,<br />

forsch, geradeaus aufs Ziel!"<br />

»Und wenn ich dir sage, daß ich mir die Sache erst einmal<br />

gründlich durch den Kopf gehen lassen will —?", erklärte<br />

er. Er nannte Emil schon wieder mit dem vertraulichen<br />

»Du".<br />

„Selbstverständlich —", beeilte sich Emil zu sagen.<br />

»Und wenn ich dir sage, daß ich es schon lange bei mir<br />

überlegt habe —" — „Sie hätten —"<br />

„Emil, nenne mich doch einfach Vater!"<br />

»Ist es wahr —? Ist es wahr? — Ich — o Herr Doktor!"<br />

»Vater habe ich gesagt!" — „Vater!"<br />

Sie fielen sich nicht um den Hals. Nein. Sie umarmten<br />

sich auch nicht. Aber sie schauten sich in die Augen, glücklich,<br />

frohe beide. Und dann umschloß Emil die Hand seines Vaters<br />

stürmisch, impulsiv und mit Kraft.<br />

Das war wieder einmal leicht gegangen. Spielend leicht!<br />

hatte es sich viel komplizierter vorgestellt.<br />

In Emils Brust jubelte und jauchzte es. Wenn Anita<br />

gleich hier wäre!<br />

»Ich nehme an, das heißt: ich weiß, daß dich Anita ebenso<br />

uebt wie du sie. Aber, mein lieber Sohn, glaubst du, daß<br />

l i t t s t * * * ?<br />

Vernichtung oder Frieden?<br />

Durch internationale Verträge ist die Verwendung von<br />

Giftgasen im Krieg verboten. Nicht minder müssen Atomwassen<br />

geächtet werden. Das sind nicht mehr „ritterliche" Wasfen.<br />

Auch in einem gerechten Krieg sind die Mächte an das<br />

Völkerrecht gebunden und verpflichtet, unnötige Grausamkeiten<br />

zu vermeiden. Die Verwendung von Atomwaffen führt<br />

zur Massenvernichtung ganzer Bevölkerungen zu Stadt und<br />

Land, ohne Unterschied zwischen Militär und Zivil.<br />

Es ist eine Beruhigung für die Welt, daß die gegenwärtig<br />

tagende Atomenergie-Kommission der UNO sich mit diesen<br />

Fragen beschäftigt. Amerika hat sich bereit erklärt, das Geheimnis<br />

der Atombombe einer internationalen Kontrollkom-<br />

Mission preiszugeben und ihr die uneingeschränkte Kontrolle<br />

über die gesamte Atomenergie-Entwicklung anzuvertrauen.<br />

Die Entwicklung der Atomkraft sür Friedenszwecke soll zu einem<br />

internationalen Monopol gemacht werden. Rußland<br />

lehnt ebenfalls die Verwendung der Atomwaffen ab, will<br />

aber den Gebrauch der Atomenergie für friedliche Aufgaben,<br />

zur Wohlfahrt der Völker, jeder einzelnen Nation überlassen<br />

— also auch hier wieder eine Meinungsverschiedenheit?<br />

Warum? Etwa im Sinne des kranken Appenzellers, der zu<br />

seiner kranken Frau sagte: „Wenn gad au emool de Liebgott<br />

ääs vo üüs beide hole wöör, i gieng denn zue mimm Vetter is<br />

Toggeborg."<br />

Am Tage nach dem Experiment von Bikini erlebte die<br />

Welt eine Ueberraschung. Auf der Außenministerkonferenz<br />

zu Paris zeigt sich Molotow plötzlich nachgiebig. Er stimmt<br />

dem Plan Bidault zu und will sich nicht länger um den<br />

Zankapfel Trieft streiten. Auch der baldige Beginn der Friedenskonferenz<br />

ist gesichert. Hat die Atombombe das russisch?<br />

Einlenken erleichtert? Es besagt immerhin viel, daß das<br />

Atomfeuer von Bikini zwischen Waffenstillstand und mißglücktem<br />

Friedensschluß blitzen mußte. Der 30. Juni wird<br />

ein weltgeschichtliches Datum bleiben wie der 6. August 1945,<br />

da die erste Atombombe auf die japanische Stadt Hiroschima<br />

fiel. Wenn eine andere Großmacht — wir wissen, welche —<br />

nun hinter das Geheimnis der Atombombe käme, dann würde<br />

der kommende Krieg das Ausmaß des Jüngsten Gerichtes<br />

haben<br />

Ein wunderliche Geschäftigkeit und ständige Ruhelosigkeit<br />

treibt die Welt voran. Man ist anspruchsvoll geblieben trotz<br />

der Verarmung der Menschen, und doch könnte man es mit<br />

der Hälfte machen. Die Menschen haben neu zu lernen, daß<br />

das Erdenleben nur ein Durchgang zur Ewigkeit ist. Der<br />

Turmbau von Babel in der Ebene von Sennaar wiederholt<br />

sich heute samt seinem unglücklichen Ende. Der englische Konvertit,<br />

Dichter und Politiker Chesterton sagt: „Die Geschichte<br />

besteht nicht aus vollendeten und eingestürzten Ruinen; eher<br />

besteht sie aus halbfertigen Villen, die ein bankrotter Erbauer<br />

stehen gelassen hat. Diese Welt gleicht mehr einer unfertigen<br />

Vorstadt als einem verlassenen Friedhof." Aehnlich schreibt<br />

der deutsche katholische Dichter Julius Maria Becker in seinem<br />

„Babellied":<br />

Nun muß ich wie ein lastgebückter Riese<br />

die Trümmer meines Ichs von dgnnen schleppen;<br />

roll sie ins Meer, zerstreue sie in Steppen,<br />

daß keiner käme, meine Torheit priese. :—:<br />

Anita zur Bäuerin taugen wird? Glaubst du, daß sie es an<br />

deiner Seite als Bäuerin aushalten wird? Das stille, arbeitsreiche<br />

Leben?"<br />

„Herr Doktor! —• eh Vater!" Sofort war Emil beim<br />

Wort. „Ich glaube es nicht nur, ich weiß es. Wir werden<br />

das Heimetli ausbauen, erweitern. Ich habe schon meine<br />

Pläne gemacht, die sich verwirklichen lassen, ohne große Hindernisse<br />

übersteigen zu müssen. Wir werden —"<br />

„Nur sachte, sachte! Eines nach dem andern! Laß mal<br />

hören!" — „Ja, eines nach dem andern, Vater! Zuerst kaufen<br />

wir das „Haldengut". — „Donnerwetter!" entfuhr es<br />

dem Doktor.<br />

„Es ist recht erträglich. Es rundet das Heimelt fast um<br />

das Doppelte. Es ist auch feil, weil der Zehnder, der Haldengutbauer,<br />

der ohne Nachkommen ist, zufolge seines Alters<br />

sein Gut veräußern will. Ich habe insgeheim mit ihm gehandelt.<br />

Er überläßt es uns um ein halbes hunderttausend<br />

Franken. Der Gewinn ist aber viel größer."<br />

„Wieso?" — „Wir haben dann alles schön beieinander,<br />

an einem Stück schier; es läßt sich viel rationeller wirtschaften.<br />

Wir benötigen dafür nicht viel mehr Bedienstete und<br />

wir können Vater und Mutter Klipfel bei uns behalten. In<br />

das Haldengut kommt ein tüchtiger Knecht mit seiner Familie.<br />

Wir bleiben auf dem Heimetli. Anita braucht sich gar<br />

nicht um die Stall- und Feldarbeiten zu kümmern, sie wird<br />

mit der Mutter Klipfel im Hause genug zu tun haben. Und<br />

das gefällt ihr. O, Anita ist ein ganz prächtiger Mensch.<br />

Emil kam in Eifer. Dr. Clavetfch freute sich.<br />

„Ich versichere dich, Vater, keines hat das andere gesucht.<br />

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.<br />

Heilige Primi) in Melchthal<br />

Das katholische Volk liebt und achtet und schätzt seine<br />

Priester, die Seelsorger, hoch. Darum ist auch jede Primizfeter<br />

ein Freudenfest für eine Gemeinde. Die Ehre, einen<br />

Priester zu haben, gehört nicht bloß zu den Kleinodien der<br />

Familie, sondern ist auch ein hellstrahlender Edelstein im<br />

Schmucke einer Kirchgemeinde.<br />

Morgen Sonntag hat Melchthal wieder heilige Primizfreuden.<br />

Schon zum drittenmal hält ein Sohn unseres<br />

Alpentales seinen feierlichen Einzug in unser neues Muttergottes-Heiligtum.<br />

Es ist der hochwürdige Neupriester Pater<br />

Walter Ab egg, ein Pater Kapuziner, der letzten Dienstag,<br />

am Feste Maria Heimsuchung im Kloster Solothurn<br />

mit der hl. Priesterweihe geschmückt wurde.<br />

Unsere aufrichtigsten Segenswünsche begleiten den hochw.<br />

Herrn Primizianten, wie auch dessen liebe Familie A b e g g,<br />

Buchenschwand. — (Ankunft des Postautos 9.13 Uhr. Primizgoüesdienst<br />

9.20 Uhr.)<br />

Obwalden<br />

Neupriester. (Eing.) Sonntag, den 7. Juli, werden in der<br />

Seminarkirche St. Luzi in Chur die hl. Priesterweihen erteilt.<br />

Unter den 11 Neupriestern befinden sich drei <strong>Obwaldner</strong>:<br />

H. H. Bucher Theodor, Küßnacht (von Kerns)<br />

H. H. Burch Gregor, Schwendi<br />

H. H. Jmseld Johann, Lungern.<br />

Die beiden Letztern werden am 14. Juli in ihrer Heimatkirche<br />

die hl. Primiz feiern. Allseits herzliche Gratulation!<br />

Möge der Segen des ewigen Hohenpriesters und das Gebet<br />

des Volkes ihr Priesterleben begleiten.<br />

Eine Anfrage. (Eing.) Ich möchte an den Gemeinderat<br />

als Wegpolizeibehörde die höfl. Anfrage richten, wer die<br />

Unterhaltspflicht besitzt der Straße auf der rechten Seite des<br />

Bahntracss vom Schlenggenried bis zur Station Kägiswil.<br />

Diese Straße ist bei gutem Wetter schwer und bei schlechter<br />

Witterung fast gar nicht mehr gang- und fahrbar.<br />

Anita weder mich, noch ich Anita. Ich hätte es nie getraut,<br />

weil sie hoch über mir steht ... Aber nun weiß ich es: wir<br />

sind bestimmt für einander, wie lieben einander, und wir wollen<br />

miteinander Freud und Leid des Lebens getreulich teilen.<br />

Was braucht es da mehr, wie?"<br />

„Geld!" Das Wort war gefallen.<br />

„Geld?" Emil kam wieder aus seinem Himmel herunter.<br />

„Geld? — Ich möchte Pächter bleiben auf dem Heimetli, bis<br />

es mir gehört. Es ist aus dem schönen Gut viel herauszuschaffen.<br />

Damit ich aber auch meinen Teil daran leiste, lege<br />

ich mein ganzes Erspartes hinein, um das Haldengut zu erwerben;<br />

und was daran mangelt, werden mir meine Eltern<br />

geben!"<br />

„Große Pläne, mein lieber Emil. Unser Heimetli und<br />

das Haldengut? — Weißt du was, Emil: Ich gebe das Heimetli<br />

als Mitgift meinem Töchterchen Anita in die Ehe und<br />

du erwirbst dir mit deinem Gelde das Haldengut!"<br />

„Vater — Das Heimetli ist aber viel mehr wert als das<br />

Haldengut!" — „Auch du bist mir viel mehr wert! Aber,<br />

damit beide, du und Anita, ihren Teil mitgebracht in die<br />

Ehe, damit sich keines „abhängig" fühlt vor dem andern, soll<br />

der Plan so verwirklicht sein. Du bist ein kluger Bauer, Emil,<br />

und ich bin recht stolz auf dich."<br />

Emil schwamm in einem Meer von Glück und Seligkeit.<br />

„Siehst du nun, wie recht ich hatte, als ich dir in Davos<br />

dringend anriet, Bauer zu werden. Zuerst hast du mich ausgelacht.<br />

Ich sehe es dir an, du bist zufrieden und glücklich.<br />

Du bist auch wieder vollständig gesund. Ich gebe dir von<br />

Herzen gerne meinen Segen zu eurer Verbindung. Anita und


Blindenfürsorge. (Korr.) In Obwalden finden sich folgende<br />

Mitglieder des kant. Blindenfürsorgevereins Luzern:<br />

Sarnen 119, Kerns 55, Sächseln 81, Alpnach 144, Giswil 31<br />

und Engelberg 30. Die Beiträge aus Obwalden machen im<br />

Jahre 1945 zusammen Fr. 968.—. Unsere Blinden finden im<br />

Blindenheim in Horw jederzeit liebevollste Ausnahme. Wir<br />

sanken den Vertrauenspersonen in den Gemeinden herzlich<br />

für ihre Arbeit. Wäre es nicht möglich, auch in Lungern<br />

eine Vertrauensperson zu finden, die etwelche Mitglieder<br />

werben würde? Die Blindenfürsorge ist Sorge für die Aermsten<br />

der Welt.<br />

<strong>Obwaldner</strong> Coiffeurmeisterband. (Eing.) Montag, den 1.<br />

Juli <strong>1946</strong>, versammelten sich die Coiffeurmeister von Obwalden<br />

zu einer außerordentlichen Versammlung abends um<br />

7 Uhr im Restaurant Sarnerhof. Traktandum: Montagl<br />

a d e n s chI u ß. Da diese Frage schon längere Zeit akut war,<br />

aber immer wieder auf die lauge Bank geschoben wurde mit<br />

allen möglichen und unmöglichen Ausreden, so ging es nun<br />

endlich nicht anders, als dazu definitiv Stellung zu nehmen.<br />

Der Gefamtarbeitsvertrag mit dem Schweiz. Gehilfenverband<br />

schreibt uns ein Maximum au Arbeitsstunden vor, die nicht<br />

anders eingehalten wenden können, außer die Geschäfte werden<br />

jeweils Montag ab 12 Uhr an geschlossen, denn nur so<br />

ist es uns möglich, diese Vorschrift einzuhalten. Es ist dies<br />

eigentlich leine Neuerung, sondern lediglich eine Anpassung,<br />

wie es die meisten der Kantone der ganzen Schweiz schon<br />

besitzen. Unsere verehrten Kollegen von Nidwalden haben vor<br />

zirka einem Jahr dasselbe eingeführt. Wie zu erwarten war,<br />

hat sich daraus eine rege Diskussion entwickelt, jedoch konnte<br />

eine Einigung erzielt werden. Bei jeweiligen Anlässen in der<br />

betreffenden Gemeinde kann beim Sektionsvorstand die Bewilligung<br />

zur Montagnachmittagarbeit eingeholt werden.<br />

Dies ist unumgänglich notwendig, um zu diesem gefaßten<br />

Beschluß auf der ganzen Linie Ordnung halten zu können.<br />

Der Schweizerische Wasserwirtschaftsverband und die<br />

Schweiz. Vereinigung für Landesplanung haben in der Zeit<br />

vom 27. bis 29. Juni, vom schönsten Wetter begünstigt, eine<br />

Exkursion für Berghang-Entwässerung im Flyschgebiet des<br />

Glaubenberges oberhalb Sarnen, der Möhrlialp und der<br />

Kratzern am Uebergang Giswil-Sörenberg und im Gebiet<br />

des Hilfernpasses (Flühli-Marbach) durchgeführt.<br />

Die Leitung für den <strong>Obwaldner</strong> Teil hatten in Vertretung<br />

von Herrn Reg.-Rat Abächerli Hr. Kantonsingenieur<br />

Wallimann und für den Luzerner Teil Hr. Nat.-Rat und<br />

Reg.-Rat Dr. Winiker mit Herrn Kantonsingenieur Enzmann<br />

inne. Die Führung übernahmen die Herren Geologen<br />

Dr. H. Stauber von Zürich und Dr. I. Kopp von Ebikon.<br />

Die von zirka 60 Teilnehmern besuchte Exkursion versprach<br />

viel Interessantes. Leider hat aber die Theorie der beiden<br />

Geologen der offenen Hangentwässerung bei den Sachverständigen<br />

wenig Interesse gefunden. Das Ableiten der am<br />

obern Hang auftretenden Quellen in offenen, ca. 50 cm. tiefen<br />

Gräben, sei das einzig richtige und erübrige zum größten<br />

Teil jede Detailentwässerung und die Neubildung von Wildbächen<br />

könne dadurch vermindert, ja sogar ausgeschlossen werden,<br />

wurde anläßlich eines am zweiten Tag unter der glänzenden<br />

Leitung von Herrn Nationalrat Dr. Winiker durchgeführten<br />

Diskussionsabends in Sörenberg von allen Reduern<br />

des entschiedensten verneint und abgelehnt. Dagegen<br />

fanden die vielen Erörterungen über Erfahrungen und Erfolge<br />

in Entwässerungen, Aufforstungen, Straßenbau usw. in<br />

verwässerten und rutschigen Gebieten durch Exkursionsteilnehmer,<br />

als auch das vorzügliche Referat von Herrn Gemeinde-<br />

Präsident Berchtold über die Ortsgeschichte von Giswil volle<br />

Anerkennung. — Die glänzend durchgeführte Organisation<br />

der Veranstaltung durch das Sekretariat des Wasserwirtfchaftsverbandes<br />

sei auch an dieser Stelle bestens verdankt.<br />

M. Sch.<br />

Schwingererfolge. Am innerschweizerischen Schwing- und<br />

Aelplerfest in Stans sind folgende <strong>Obwaldner</strong> als Kranzschwinger<br />

hervorgegangen: im ersten Rang Haldemann<br />

Walter, Giswil, mit 58,50 P. und im vierten Rang<br />

Berchtold Oskar, Giswil, mit 57,25 P. Ferner: 7. von<br />

Moos Meinrad, Sächseln, 56,50 P. 8. Zumstein Rud. und<br />

Gasser Franz, Lungern, Omlin Franz, Sächseln, je 56,25 P.<br />

Der Fremdenverkehr in Obwalden im Monat April 194«.<br />

In den Hotels von Obwalden sind im April 2831 Schweizer-<br />

Gäste und 82 Ausland-Gäste, total 2913 Personen angekommen.<br />

Logiernächte wurden 10 105 für Schweizer-Gäste und<br />

668 für Ausland-Gäste, total 10 773 gemeldet. Von den vorhandenen<br />

Betten sind 9,7 Prozent (1945: 6,1 Prozent) besetzt<br />

worden, 0,2 Prozent weniger als im März.<br />

Seit der Einstellung der Feindseligkeiten am 8. Mai 1945<br />

ist festzustellen, daß sich der schweizerische Fremdenverkehr<br />

du! Glaubst du, ich und meine Frau hätten jedem Hergelausenen<br />

zu dem „Ding" geraten und ihn in das „Ding" hineingedrängt?<br />

Du warst mir in Davos schon ans Herz gewachsen<br />

und schon damals schwebte mir so etwas vor, das nun<br />

Wirklichkeit wird. Ich darf dir als Arzt auch versichern, daß<br />

meine Tochter Anita nicht kränker war als du. Ich würde es<br />

mir als nie zu verzeihende Todsünde anrechnen, wenn ich<br />

dir ein krankes Kind an den Hals gebunden hätte, um mich<br />

landläufig auszudrücken. Anita war schon vollständig gesund,<br />

als sie hieher kam. Sie machte vorher eine schwache Lungenentzündung<br />

durch, die heute vollständig ausgeheilt ist. Das<br />

war ihre einzige Krankheit. — Außer ihrer Verliebtheit in<br />

dich! — Werde mir jetzt nur rot! Das ist doch schön, wenn<br />

zwei junge Menschen sich innig lieben. Uebrigens habe ich<br />

das kommen sehen, und ich bin so froh darüber und auch<br />

meine Gattin, dein zukünftiges Mütterlein, weiß davon und<br />

freut sich ... Und nun wisse: Mutter Klipfel ist nicht bloß<br />

eine gute Hausmutter und Prima-Köchin, sie ist auch eine<br />

gewissenhafte Reporterin!"<br />

„So, so! — So dick hat es Mutter Klipfei hinter den<br />

Ohren!", lachte Emil.<br />

„Sehr dick sogar — Sie hört und sieht viel, Emil — und<br />

sie ivar tiuch einmal jung. Sie hat ihren Papa Klipfei auch<br />

zuerst angesehen, bevor sie ihn genommen!"<br />

Nun lachten sie beide. Aber gleich wurde Emil wieder<br />

ernst. Er fragte: „Werden sich Anitas Geschwister nicht beimchteiligt<br />

fühlen, wenn du ihr das Heimetli vermachst?!"<br />

„Die Frage ehrt dich, Emil. Aber sei ohne Sorge. Es<br />

,eht alles nach Recht und Gerechtigkeit. Keines wird deshalb<br />

und damit auch derjenige der Zentralschweiz, durch die Wiederausnahme<br />

der Verkehrsbeziehungen mit dem Ausland wesentlich<br />

verbessert hat. Nach der mehrjährigen, völligen Abgeschlossenheit<br />

darf dieses Ereignis als eines der erfreulichsten<br />

bezeichnet werden. Obwohl die Normalisierung unserer Vorkriegsbeziehungen<br />

aus begreiflichen Gründen nur schrittweise<br />

vorwärts gehen kann, ergeben sich für die Fremdenverkehrswirtschaft<br />

doch wieder bessere Aussichten, die einen gesunden<br />

Optimismus unbedingt rechtfertigen.<br />

!>'<br />

Eine Firma beschenkt ihr Personal. Die letzte Woche machte<br />

die Firma Georges Meyer & Cie., Sarnen, an ihre Arbeiterschaft<br />

ein Geschenk in Form einer extra Sommer-Teuerungszulage.<br />

Bereits gelangten am Silvester des Geschäftsjahres<br />

von obiger Firma namhafte Beträge zur Auszahlung.<br />

Die Arbeiterschaft weiß einer so edlen Spende und einer<br />

so hohen Sozialeinstellung schuldigen Dank. Mit Freude<br />

und Arbeitsbereitschaft sehen daher die Arbeiter der kommenden<br />

Saison der Hutgeflechtindustrie entgegen.<br />

Christlichsoziale Textilgewerkschaft, Seition Sarnen.<br />

Bänerinnen-Exkurfion. (Mitg.) Nachdem die Luzerner<br />

Landfrauen unter der Leitung ihrer Geschäftsstelle (Maria-<br />

Hilfgasse 9, Luzern) am 26. Juni bereits eine glänzend durchgeführte<br />

Exkursion nach Witzwil veranstalteten, an welcher<br />

auch Bäuerinnen aus der übrigen Jnnerschweiz sich beteiligten,<br />

findet Donnerstag, den 11. Juli, eine weitere Exkursion<br />

statt. — Es kommen dabei zwei Betriebe zur Besichtigung,<br />

nämlich der Musterbetrieb der Eidgen. Techn. Hochschule in<br />

Roßberg und die Maag-Kulturen in Dielsdorf. Die Exkursionen<br />

finden unter fachlicher Führung statt, so daß die Teilnehmerinnen<br />

beruflich etwas mit heim nehmen können. Aber<br />

auch für den gemütlichen Teil ist gesorgt, findet diese Ausfahrt<br />

doch erstmals seit dem Kriege wieder in Autocars statt.<br />

Kerns. Mit Freude vernehmen wir, daß Herr Josef<br />

A m st u tz im Missionshaus Bethlehem erfolgreich die Malura<br />

bestanden hat. Auf den weitern Lebensweg wünschen wir<br />

Segen.<br />

(°ni)<br />

Sächseln. (Eing.) Ein ganz seltenes Fest beging am 30.<br />

Juni <strong>1946</strong> die Wafferversorgungs-Genossenschast von Sächseln.<br />

Eine Urkunde vom Freitag nach St. Peter und Paul des Iahres<br />

1546, gesiegelt von Landammann Niklans Wirz (gest.<br />

1556), berichtet eindrucksvoll von der Stiftung eines Brunnens<br />

zu Obkirchen durch die ehrsamen Sachsler Bürger Heini<br />

Risi und Peter Lagger, damit ein jeglicher Pilger, der aus<br />

Armut oder Andacht „nit win trincken weltte", sich dennoch<br />

zu laben die Gelegenheit finde. Die Urkunde, die überdies<br />

anschaulich vom Legen der Dinkel und der Bestellung eines<br />

Brunnenvogtes berichtet, verrät damit die Frühspuren einer<br />

organisierten Wasserversorgung in Sächseln, weshalb es sich<br />

die Wasservevsorgungs-Genossenschaft angelegen sein ließ, des<br />

400jährigen Gedenkens sinnvoll sich zu erinnern.<br />

Dieses Gedenken wurde gehaltvoll gefeiert durch die Weihe<br />

des renovierten Brunnens zu Obkirchen, der, von liebevoller<br />

Hand freundlich geschmückt, mit doppeltem Stolz sein frisches<br />

Naß spendete. Hochw. Herr Pfarrer Huber fprach segnend die<br />

immer gedankentiefen Weiheformeln unserer hl. Kirche, und<br />

der Präsident der Wasserversorgung, Hr. Kantonsrat Albert<br />

von Moos, verlas der andächtigen Festgemeinde die Urkunde<br />

von 1546-. Dann begab man sich, dem freundlichen Rufe folgend,<br />

in den Saal zum „Kreuz", wo nach kurzer Begrüßung<br />

Hr. Franz Rohrer-von Moos, Mätteli, zu einem mit lebhaftem<br />

Interesse angehörten Vortrag, einem Rückblick auf das<br />

vierhundertjährige Geschehen und die seitherige Entwicklung<br />

des Wasserversorgungs- und Brunnenwesens in Sächseln, ausholte.<br />

Der Urkundentext und das Wesentliche des Rückblickes<br />

werden noch einer weiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht<br />

werden. Als hübsche Umrahmung sprachen zwei trachtengeschmückte<br />

Dorfkinder flott ein Sprüchlein und überbrachten<br />

einen leuchtenden Blumenstrauß zur Jubelfeier, und Frl. Felizitas<br />

Rohrer, Mätteli, trug einfühlend und fröhlich einen<br />

Mundartgruß vor, den Frau Hedwig Egger-von Moos köstlich<br />

verfaßt hatte, zu Ehren des Brunnen als freigebigen Wirtes,<br />

der keine Konkurrenz scheut und allen Durstigen reelles Naß<br />

offeriert.<br />

Alte und neue Pläne und Bilder an den Saalwänden verdeutlichten<br />

die Entwicklung und mahnten an den „heiligen<br />

und seligen Bruder Klaus", wie die Urkunde von 1546 sich<br />

ausdrückt, den großen Friedensmann, den die feiernde Jnbiläums-Generalversammlung<br />

der Wasserversorgungsgenossenfchaft<br />

Sachseln-Dorf und Umkreis sich einstimmig auf Antrag<br />

des Borstandes zum Patron erwählte. Seine Hand schütze<br />

weiterhin unser liebes Dorf und Heimatländchen!<br />

Sächseln. Turnverein. Aus das kant. Jubelturnfest<br />

hat auch der Turnverein Sächseln seine Vorbereitung getroffen,<br />

um den Sektionswettkampf ehrenvoll zu bestehen und<br />

fein neues Banner lorbeergeschmückt heimbringen zu kön-<br />

nen. G.<br />

zu kurz kommen, weder meine Mädels, noch mein Jüngster, i<br />

Jedes erhält seinen rechten Anteil, der ihm gebührt. Es wird<br />

keines zu kurz kommen." — „Dann ist es gut!"<br />

„Ich fahre also morgen mit froher Botschaft wieder nach<br />

Hause." — „Du willst morgen schon fort?"<br />

„Die Pflicht ruft. Du kannst also Anita die frohe Botfchaft<br />

als erster verkünden, daß wir Eltern voll einverstanden<br />

sind und ihr gleich mitteilen, daß sie mit mir heimkomme."<br />

— „Anita soll heim?"<br />

»Ja —! Und zwar soll sie daheim bleiben bis zu eurer<br />

Heirat, die ihr beide nach eurem Gutdünken ansetzen dürft.<br />

„Ja — aber —"<br />

»Ich weiß, was du sagen willst, Emil. Es ist besser so.<br />

Glaube es mir. Nicht euretwegen. Ich weiß, daß ihr zwei<br />

brave, saubere Menschenkinder seid. Aber wegen der Leute.<br />

Damit ihr nicht in den Mund vielgeschwätziger Verleumder<br />

und Ehrabschneider geratet, die vom Nebenmenschen nur immer<br />

das Schlechte kennen."<br />

„Du hast recht, Vater!", entschied nach einer Weile Emil.<br />

„Die Trennung ist zwar schwer, aber sie wird bewirken, daß<br />

wir uns noch inniger lieben werden."<br />

„Ist das noch möglich —?", lächelte der alte Doktor und<br />

ging dann davon. Er pfiff ein Liedlein vor sich hin.<br />

Emil sprang mit einigen Sätzen ins Haus.<br />

In der Küche war Mutter Klipfel nicht wenig überrascht<br />

uud erschrocken, als auf einmal die Türe aufgerissen wurde<br />

und Emil hereinstürmte rnid mit einem lauten, jauchzenden<br />

„Hurra!" Anita, die sich am Tische zu schaffen machte, umarmte<br />

und nach allen Regeln der Kunst küßte.<br />

Das Privatcigciitiim<br />

««d seine soziale» Verpflichtungen<br />

Unter Privateigentum verstehen wir jene Sachwxx^<br />

geistiger und materieller Art, über die ein Mensch N<br />

verfügen kann. Der Dichter wie der Komponist ist<br />

gentümer dieses geistigen Gutes wie der Besitzer von<br />

Geld, Fabriken, Aeckern und Werkzeugen. Es liegt in<br />

der Natur des Menschen, daß er ein Stück irdisch^<br />

Gutes für sich besitzen will. Das Recht aus Eigentum<br />

ist in seiner Natur verwurzelt und von Gott durch<br />

ein Naturgesetz in die Herzen der Menschen eingegraben.<br />

„Du sollst nicht stehlen — nicht begehren deines<br />

Nächsten Gut." Papst Pius XII .in Demokratie und<br />

soziale Erneuerung: „Der Eigentumserwerb hat seinen<br />

treibenden Grund in dem entschlossenen Willen des Arbeitenden,<br />

mit seiner Hände Krast die Grundlagen der<br />

eigenen Existenz und der seiner Familie zu sichern und<br />

zu verbreiten, der Arbeiter will für sich und die Seinen<br />

ein Feld gerechter Freiheit schassen, und zwar<br />

nicht nur in wirtschastlichen, sondern auch in politischen,<br />

kulturellen und religiösen Belangn."<br />

Schwinget<br />

Großes Schwing- und Aelplerfest auf Rigi-Kulm.<br />

Am nächsten Sonntag, den 7. Juli <strong>1946</strong> (bei ungünstiger<br />

Witterung am Sonntag, den 21. Juli <strong>1946</strong>), findet auf Rigj-<br />

Kulm das alt eingebürgerte Schwing- und Aelplerfest statt.<br />

Nach Beendigung des Feldgottesdienstes beginnt der<br />

Schwingbetrieb auf dem idealen Festplatz. Um die Mittagsstunde<br />

bewegt sich ein farbenfroher Alpaufzug über den Festplatz,<br />

der schöne, bodenständige Bilder zeigt. Eine flotte Landlermufik<br />

verschönert das Volksfest, während die heimeligen<br />

Klänge des Alphorns, die heimatlichen Vorträge des Jodelklubs<br />

Oberarth in der schmucken Tracht wie die behenden Fahnenschwinger<br />

Auge und Ohr erfreuen.<br />

Dieses Jahr haben sich wiederum die Wägsten und Besten<br />

aus der Schwingergilde aus 18 verschiedenen Kantonen<br />

angemeldet, die einen interessanten und spannenden Wettkämpf<br />

liefern.<br />

Die Ob- und Nidwaldner und Urner werden mit einer<br />

stattlichen Zahl stämmiger Sennenschwinger ein zünftiges<br />

Wörtlein mitreden.<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 2. Juli <strong>1946</strong>.<br />

(Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Hollunderbeeren<br />

Frische Gemüse. Pflaumen<br />

Spinat, inländischer 60-80 Orangen, blond<br />

Rhabarber<br />

Zitronen<br />

Spargeln, ausländische 40-45 Bananen<br />

Mangold<br />

Eierschwämme<br />

Weißkabis<br />

eo „.<br />

Blumenkohl<br />

100—140 " ä,cr -<br />

Kohl (Wirz. Wirsing) 60—70 Trinkeier, inländische<br />

Kohlrabi (Rübkohl) 60-70 Frischeier, ausländische<br />

Kopfsalat, gr.<br />

Kieselerbsen, inländische I50_,70 Butter und Kas.<br />

Auskernerbsen, inländische go—,«Tafelbutter, geformt<br />

Feine Bohnen<br />

Karotten, rote<br />

Tomaten ausl.<br />

Gurken<br />

Sellerieknollen<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, gelb und weiß<br />

Lauch, grün<br />

Kartoffeln, alte, inländ.<br />

Kartoffeln, neue, inländ.<br />

Lattich<br />

Monatsrettig (Radis)<br />

Bierrettig (Sommer- und<br />

,60-190 klein geformt, 100 gr<br />

75—oo grob geformt. 200 gr<br />

iZ0-iZ5Kochbutter<br />

zxoEmmentaler Käse, l. Qual.<br />

«o-iooGreyerzer, l. Qual.<br />

60—80 Sbrinz, l. Qual.<br />

Magerkäse<br />

iggTilsiter<br />

50-«,<br />

95-1,5<br />

145-190<br />

130-190<br />

260-350<br />

430<br />

Geflügel, Kleintiere und<br />

^ (Wildbret (tot).<br />

A-25 Suppenhühner<br />

Kaninchen<br />

Winterrettig) , I Stück w-25<br />

Weißrüben (Räben, Herbst<br />

Süßwassersische<br />

rüben)<br />

«o-zo Regenbogenforellen<br />

Knoblauch<br />

35 Grotzfelchen, tot<br />

Schnittlauch, 1 Büschel >0 Kleinselchen, tot<br />

Petersilien, 1 Büschel >0-15 Hechte<br />

Früchte und Beeren.<br />

Kirschen, inländische<br />

Aprikosen, ausländische<br />

Pfirsiche<br />

Erdbeeren, inländische<br />

Johannisbeeren<br />

Heidelbeeren<br />

Stachelbeeren<br />

Barsche (Egli)<br />

Brachsen<br />

8o-!05Hasel<br />

«»—izoTrüschen<br />

140<br />

200 Meersische.<br />

100—izoKabeljau, ganz<br />

180-zMabeljau, Filets<br />

no-i2oMerlans<br />

35<br />

31<br />

609<br />

84<br />

167<br />

754<br />

430<br />

430<br />

515<br />

240<br />

430<br />

600<br />

900<br />

450- 540<br />

350<br />

520-540<br />

400-440<br />

240-280<br />

200<br />

400<br />

400<br />

480<br />

Sollte sie hinausgehen und die beiden allein lassen?<br />

Aber die Milch auf dem Herde? ... Sie begann gleich zu<br />

sieden ... Sie konnte sie jetzt nicht einfach den beiden zur<br />

Aufsicht überlassen ... Es war zu gefährlich.<br />

Uud so blieb sie — Aber sie sah nichts — Sie hörte nur.<br />

Hörte, was zwei verliebte junge Menschen sich in ihrem jungen<br />

Glück zuflüsterten.<br />

Und Mutter Klipfel lächelte verschmitzt. O — sie hatte<br />

es ja kommen sehen, wie es kommen mußte und wie es<br />

gekommen ist. — Hopla — jetzt wäre die Milch doch schier<br />

übergelaufen!<br />

*<br />

Anita und ihr Vater waren abgereist. Emil hatte sie ' uit<br />

dem Brests nach der Bahnstation 'gefahren und von ihnen<br />

herzlich Abschied genommen. Auch Fritz war anderntags weggefahren;<br />

er hatte Emil das Versprechen abgenommen, ihm<br />

sofort zu berichten, wenn er von Henzi ein Mehreres erfuhr-<br />

Am Freitag war dann Emil zur Alp hinauf, um 3 slIofl<br />

wieder mit dem Nötigen für eine Woche zu versorgen. Die«'<br />

mal fiel die Stumpenration noch größer aus als das letzte<br />

mal. „Wenn das so weiter geht, habe ich nichts anderes mehr<br />

zu tun als den ganzen Tag zu rauchen!", meinte Jakob lachend<br />

und hörte dann voll Spannung den Bericht Ein"»<br />

über ihre Expedition nach dem Wildftriibel nnd ihre Entdekkungen.<br />

Als er erfuhr, daß ihm eine Belohnung zugespr^<br />

chen sei, wehrte er mit Händen und Füßen ab. Er >»° IU<br />

davon nichts wissen. Dr. Elavetsch hatte also Recht behalten-<br />

(Fortsetzung folgt!)


Tarnen / Samstag, den 6. Juli <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 53 — 2. Blatt<br />

M a l i m n T M l e m d<br />

S p i o n e u n d V e r r ä t e r<br />

Aus dem Bericht des Chefs des Generalstabes der Armee.<br />

. Eine große Zahl von Spionen arbeitete gegen unsere Landesverteidigung.<br />

Es handelte sich vor allem um Ausländer,<br />

welche in die Schweiz gekommen waren, um hier ihre Aufträge<br />

zu erfüllen. Neben diesen betütigten sich auch solche, die<br />

hei uns niedergelassen waren. Dazu kamen Schweizer, von<br />

denen einige 1939 in ihre Heimat zurückgekehrt waren. Die<br />

Mehrzahl der Agenten wohnte aber schon längere Zeit in der<br />

Schweiz. Andere wieder reisten nach Erfüllung der ihnen<br />

überwiesenen Aufträge ins Ausland oder flohen und teilten<br />

jenseits unserer Grenze alles mit, was unsere Landesverteidiguug<br />

betraf.<br />

Die aus dem Ausland zu uns gekommenen Spione waren<br />

technisch aus ihre Ausgabe vorbereitet. Sie hatten Spezialschulen<br />

vor oder während des Krieges besucht, oder wurden<br />

sonstwie methodisch und bis ins kleinste Detail instruiert, bevor<br />

sie zu uns geschickt wurden. Viele von ihnen kannten unser<br />

Land sehr gut. Die Gelegenheitsagenten waren Jndustrielle,<br />

Handelsreisende oder Universitätsstudenten.<br />

Die Schweizer, welche sich während des Krieges ins Ausland<br />

begaben, haben in einem Ausmaß, das man sehr oft erkennt,<br />

dazu beigetragen, unsere militärischen Geheimnisse an<br />

Deutschland zu verraten. Wenn auch nicht alle, die ausreisten,<br />

die Absicht des Landesverrates hatten, so besaßen doch die wenigsten<br />

genügend Widerstandskraft, um sich in den Momenten<br />

der Gefahr zu bewähren, besonders wenn sie nach ihrer Ankunst<br />

im Panoramaheim in Stuttgart besammelt und einer<br />

mehrtägigen Befragung unterworfen wurden, die den Zweck<br />

hatte, alles aus ihnen herauszubringen, was für Deutschland<br />

irgendwie von Nutzen sein konnte. Nachher wurden unsere<br />

Landsleute je nach ihren Fähigkeiten, manchmal auch nach<br />

ihren Wünschen, in die Armee, in den Arbeitsdienst oder in<br />

die Gestapo eingegliedert, oder auch mit einem Spionageauftrag<br />

in die Schweiz zurückgeschickt. Einige abtrünnige Schweizer<br />

Polizisten traten in den Dienst der Gestapo, die sie nahe<br />

an der Grenze in Deutschland oder im besetzten Frankreich<br />

gelegenen Orten verwendete.<br />

Um schweizerische Agenten zu erhalten, übten die deutschen<br />

Stellen einen sehr starken moralischen Druck aus. Sehr<br />

oft wurde dem zukünftigen Verräter im Falle des Entdeckt-<br />

Werdens eine «schöne Stelle im neuen Großdeutschland zugesichert,<br />

ja man fügte hinzu, daß eine Verhaftung und Berurteilung<br />

in der Schweiz nicht zu fürchten sei. Eine solche Strafe<br />

müsse nicht verbüßt werden, denn in spätestens sechs Monaten<br />

würde die Schweiz von den deutschen Armeen besetzt sein.<br />

Ueberdies versprach man auch Verwendung in der zukünstigen<br />

Staatsverwaltung. Die Einführung der Todesstrafe hatte<br />

dann einigen dieser Versprechungen den Boden entzogen. Dennoch<br />

mußten die deutschen Stellen in vielen Fällen keine großen<br />

Anstrengungen unternehmen, um Feiglinge oder Leute<br />

mit verräterischer Gesinnung zu gewinnen.<br />

Zu den gefährlichsten Agenten gehörten jene aus Jdealismus.<br />

Das waren Fanatiker, die ihre Mission als eine Heilslehre<br />

auffaßten. Einer schrieb im Jahre 1941 an die deutsche<br />

Gesandtschaft: „Alle meine Wünsche begleiten Sie im Kampf<br />

um Erstarkung und Ordnung Europas unter Deutschlands<br />

Führung. Heil Hitler! Es würde mich freuen, Erfahrungen<br />

und Arbeitskraft in diesem Kriege der deutschen Sache geben<br />

zu können. Leider bin ich nicht Reichsdeutscher, ich würde<br />

aber gerne deutscher Staatsangehöriger werden."<br />

Sämtliche Spione, auch die fanatifierten, ließen sich bezahlen.<br />

Es ist aber erstaunlich, wie bescheiden die Summen<br />

oft waren, die die schweizerischen Spione für ihren verbötenen<br />

Nachrichtendienst erhielten. Ein Korporal eines Abschnittes<br />

im Jura verriet für 20 Franken den Standort seiner<br />

Kompagnie, den Namen des Kompagnie-Kommandanten und<br />

die Lage eines Bunkers. Andere begnügten sich mit einigen<br />

20er oder 100er Noten. Die Bezahlung überstieg 1000 Fr.<br />

nur in jenen Fällen, wo ein langwährender Auftrag Orts-<br />

Wechsel und persönliche Ausgaben erforderte. So erhielt ein<br />

Versicherungsreisender für jede seiner Reisen 300 bis 400 Fr.<br />

zum voraus.<br />

Die Versprechungen des deutschen Spionagedienstes gegenüber<br />

den deutschen Agenten wurden oft nicht erfüllt. Es<br />

erwies sich in wiederholten Fällen, daß gewisse deutsche Stellen<br />

die Gelder, die sie zur Finanzierung des verbotenen Nachrichtendienstes<br />

empfingen, für sich zurückbehalten haben. Diese<br />

bildeten für sie eine ihrer Einnahmequellen. Es ist bemerkenswert,<br />

daß auf allen Stufen des der Gestapo oder der nationalfozialistischen<br />

Partei unterstellten Spionagedienstes die<br />

Bestechlichkeit herrschte. An den höhern Stellen verlegten sich<br />

die Leiter auf Käufe und Verkäufe von Devisen, Bildern, Besitzungen,<br />

Fabriken etc. und konnten auf diese Weise ganz<br />

beträchtliche Gewinne erzielen. Die Subalternbeamten bereicherten<br />

sich mit dem Schmuggel ihrer Agenten, dem Plündern<br />

und Prellen der Flüchtlinge, die die von den deutschen<br />

Armeen besetzten Gebiete passieren wollten, um auf Schweizergebiet<br />

zu gelangen. Vielfach hielt mau sie vor dem Grenzübertritt<br />

nochmals an, um ihnen auch noch das Letzte abzunehmen.<br />

Hier feien auch noch kurz die verschiedenen Sabotagefälle<br />

erwähnt. 1940 wurde von 10 deutschen Saboteuren der schon<br />

srüher bekanntgegebene Versuch unternommen, auf einigen<br />

Flugplätzen und in der Munitionsfabrik Altdorf Sprengungen<br />

vorzunehmen. Kurz vorher hatte ein Unteroffizier bei<br />

zwei Minenkammern einer Brücke über den Rhein die Zündischnur<br />

durchschnitten. Im Kanton Wallis wurde eine Zeitzündermine<br />

in der Nähe eines wichtigen elektrischen Betriebes<br />

gesunden. Alle Nachforschungen, in deren Verlauf 800 Perfönen<br />

verhört wurden, blieben erfolglos. Ebenfalls im Wallis<br />

wurden 1942 Vorbereitungen zu Sabotagehandlungen gegen<br />

eine sehr bekannte Fabrik aufgedeckt. In diesem Falle<br />

liefen die Fäden zu einem alliierten Dienst. 1945 fand man<br />

auf einem Grundstück des Reduits, auf dem sich ein Militärdepot<br />

befand, 18 Altorfitpatronen, eine Zündkapsel und eine<br />

Zündschnur. Gegen Ende der Feindseligkeiten zogen die Deutschen<br />

Erkundigungen über die Basler Rheinbrücken ein, um<br />

festzustellen, ob es möglich wäre, diese Brücken bei einem alliierten<br />

Durchmarschversuch mit Hilfe von „Kampfschwimmern"<br />

zu sprengen. Die Sabotagemannschaften sollten schwere<br />

Explosivladungen verwenden, welche an den Brückenpfeilern<br />

hätten angebracht werden sollen. Das Projekt wurde wegen<br />

der starken Strömung und der hellen Brückenbeleuchtung<br />

fallen gelassen. Interessant ist die Tatsache, daß >seit Oktober<br />

1944 sich an unserer Nordgrenze ein Kampsschwimmerverband<br />

befand, der Skorzeny unterstand, dem gleichen Mann, der die<br />

Expedition zur Befreiung Mussolinis leitete. Die schweizerische<br />

Spionageabwehr verfolgte die Pläne Skorzenys, soweit<br />

sie unser Land betrafen, und ergriff die notwendigen Maßnahmen.<br />

Je nach den Kriegsereignissen hätten die Verkehrsknotenpunkte<br />

in der Schweiz durch die Waffen-SS, die unerkannt<br />

eingedrungen wären, zerstört werden sollen. Diese<br />

Truppen waren bereits in der Nähe unserer Grenze verfammelt<br />

und ihr Stab befand sich in der Nähe von Singen. Sie<br />

St. Niklausen. Sonntag: 5.30 Uhr Beichtgelegenheit. 6 Uhr Frühgottesdienst. 8.3g Uhr<br />

Gottesdienst mit Predigt. In beiden Gottesdiensten Opfer für unsere Kirchenrenovation. 13 Uhr<br />

Christenlehre. Andacht für das gute Gedeihen der Feldfrüchte.<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen: 4, 6, 7.30 und 9 Uhr. Aushilfe. Eucharistische Mannerapostolatskommunion.<br />

13 Uhr Christenlehre und Andacht. 19.30 Uhr Gebetswache. Peterspsennigopfer.<br />

Montag: Stiftamt für Apotheker Forster, Luzern. Im Ewil: 7 Uhr hl. Messe. 16.15 Uhr-<br />

Einzug der Wallfahrt des Schweizerischen Sakristanenverbandes mit Eröffnungsfeier. 19.30 Uhr<br />

Festversammlung in der Turnhalle mit Referaten und Lichtbilder- und Männerchorvorträgen.<br />

Dienstag: Von 5 Uhr an hl. Messen. 6 Uhr Pontifikalmesse mit Ansprache des hochwürdigsten<br />

Bischofs von St. Gallen. 10 Uhr Feier auf dem Flüeli.<br />

Mittwoch: Eine heilige Messe in Ettisried.<br />

Freitag: Stiftmessen für Wwe. Karolina Zurgilgen-Burch und Gemahl und Söhne.<br />

Sonntag: Jungfrauenkommunion. Missionssonntag für die Pfarrei, Bülach Opfer bereithalten.<br />

14 Uhr Müttervereinsversammlung im Schulhaus. 20 Uhr Jungfrauenversammlung,<br />

allgemein, im Schulhaus.<br />

i^üleli. Sonntag: 6 Uhr Frühmesse. 7 Uhr Kindergottesdienst. 8.45 Uhr Amt. Abends<br />

halb 8 Uhr Christenlehre und Segensandacht.<br />

Psarrei Alpnach.<br />

Sonntag: Monatskommunion für 3. und 4. Klasse. Hl. Messen um 6 und 7.30 Uhr.<br />

Um 8.30 Uhr Hauptgottesdienst mit Gedächtnis des kathol. Volksvereins für Ehemann Franz<br />

^mfeld-Langensand, Meisi. Um 10 Uhr Kindergottesdienst. Nachmittags 1 Uhr Christenlehre<br />

und Andacht. Abends halb 8 Uhr Gebetswache mit Predigt.<br />

Montag: Stiftjahrzeit des Nikodem und der Christina Wallimann-Bucher, Zuhn.<br />

Dienstag: Eidgenossenjahrzeit.<br />

Mittwoch: Stiftjahrzeit des Joseph Wallimann-Rohrer, Kreuzstraße.<br />

re i t a g : Stiftjahrzeit des Balz und Anna Marie Nufer-Villiger.<br />

a m s t a g : Jahresgedächtnis für Jüngling Ernst von Ah, Schoried.<br />

E<br />

Pfarrei Giswil.<br />

Pfarrkirche. Samstag: Abends 7.45 Uhr Rosenkranz.<br />

Sonntag: 6 Uhr Frühmesse. Kommunion der Jungfrauen, des Blau-Ring, der Schulmadchen.<br />

8.30 Uhr Amt. Nachher Christenlehre für die drei letzten Kurse Knaben. 13 Uhr Christenlehre,<br />

auch im Kleintheil.<br />

Montag: Fest im Sakramentswald. Halb 8 Uhr heilige Messe, 8 Uhr Amt und Predigt<br />

Nachher Alpsegnung.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für Alois Berchtold, Rompilger.<br />

Pfarrei Lungern.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Frühmesse 6 Uhr. Gemeinsame Kommunion der Jungfrauen-<br />

Kongregation und des Blau-Ring. Aussetzung des Allerheiligsten. Betstunden. Pfarrgottesdienst<br />

8.30 Uhr. 14 Uhr Schlußgottesdienst mit Rosenkranz, Abbitte, Prozession und Segen.<br />

14-45 Uhr Versammlung der Jungfrauenkongregation mit Ansprache. 20 Uhr Gebetswache.<br />

Heute im Priesterseminar in Chur: Priesterweihe unseres Mitbürgers Joh. Jmseld.<br />

Montag: Siebenter für Frau Hermina Ming-Gasser, Ledi, 7.45 Uhr.<br />

Dienstag: Jahrestag für Johann Zumstsin-Fruuz, Zeigerhaus. Vor dem Gottesdienst<br />

^der Primizsegen erteilt.<br />

Mittwoch: Jahrzeit für Ratsherr Joh. Ming und Frau Marie Halter. Amt.<br />

„.Donnerstag: Jahrzeit für Jungfrau Katharina Jmfeld. Amt. Hl. Messe in Obsee<br />

v-45 Uhr.<br />

Freitag: Gemeinschaftsmesse 0.15 Uhr.<br />

Samstag: Jahrzeit für Jüngling Beat Ming. Amt.<br />

Gurgle». Sonntag: Keine Frühmesse. 8.30 Uhr Hauptgottesdienst. 13 Uhr Christenund<br />

Andacht zum kostbaren Blute. 19.30 Uhr Rosenkranz.<br />

° n t a g : Fest im Sakramentswald. Alpmesse daselbst. Hier keine hl. Messe. — Näheres<br />

neye unter Giswil.<br />

^scheint wöchentlich. Abonnement Fr. 3.40 jährl. Kirchl. Druckbewilligung. Redaktionsschluß<br />

Mittwoch 13.00 Uhr. Druck L. Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33. Postscheck VII 1085.<br />

Sarnen, den 6. Juli <strong>1946</strong> Zwanzigster Jahrgang Nr. 27<br />

I M D e r F r i e d U n l l w e a<br />

w * » i n G o t t : —<br />

< 2 9 S b w a l ö n e r P f a r r b l a j t '<br />

S e ! f r o h u m ilen P r i e s t e r s<br />

M^orgen ist in Chur Priesterweihe — ein Ereignis, das die ganze Diözese ergrei-<br />

^Wpfen muß. Das katholische Priestertum ist immer jung — nur die Priester werden<br />

alt. Am Gründonnerstag war Jesus Primiziaut. Da feierte er die erste Messe,<br />

das Abbild und die Fortsetzung seines Opfers am Kreuz. Er wollte unter den Seinen<br />

bleiben, um sie in ihren Kämpfen zu stützen. Darum setzte er die Messe ein und ersand<br />

durch sie ein ungewöhnliches und geheimnisvolles Hiersein: seine wirklich- Gegenwart<br />

in der Eucharistie. „Tut das zu meinem Andenken!" sagt er den Aposteln.<br />

Diese haben seither ihre Gläubigen um den Altar versammelt. Der Herr war bei<br />

ihnen. Der Priester spricht achtmal in der Messe: „Dominus vobiscum — der Herr<br />

ist bei euch!" Das ist nicht nur ein Wunsch, sondern eine frohe Wirklichkeit. Der Herr<br />

ist da, persönlich, sein Leib, sein Blut, seine Seele und seine Gottheit. Er ist's, der<br />

gleiche wie im Abendmahlssaal. Altar und Kommunionbank in unsern Kirchen von<br />

heute sind wie Tische, die man an den Haupttisch in Jerusalem angereiht hat. Bei<br />

einem Familienmahle kann der Hausvater von seinem Platze aus alle sehen, ihnen<br />

zugrüßen, mit ihnen reden. So sieht Jesus uns alle unter seinen Tischgenossen —<br />

schon damals, vom Abendmahlstisch wie vom Kreuze aus. Heute nimmt der Priester<br />

den Platz des Herrn ein, beim Opfer und beim Opfermahl, als gesalbter Stellvertreter<br />

des Priesterkönigs.<br />

Darum wohnt der innerliche Christ nicht bloß der Messe bei, sondern er feiert<br />

sie mit. Er fühlt sich vom Herrn angesprochen, von ihm persönlich geliebt, als Gotteskind<br />

bevorzugt. Die Messe ist nicht nur die Angelegenheit der Pfarrei, zu der mit<br />

den Glocken ein- und ausgeläutet wird, sondern auch eine innerste Herzenssache des<br />

einzelnen, zu der einer Sammlung und guten Willen mitbringen muß. Sonst hat die<br />

Antwort, die der Ministrant im Namen des Volkes und des einzelnen gibt, keinen<br />

Sinn: „Et cum spiritu tuo — und mit deinem Geiste!" Es ist unhöflich, auf eine<br />

Anrede nicht oder sinnlos zu antworten.<br />

Unsere Vorfahren hatten weniger Bücher und Zeitungen, aber mehr religiöse<br />

Ueberzeugung. Die Religion war der Mittelpunkt ihrer Gedankenwelt. Darum haben<br />

sie den Seelsorger einfach „unsern Herrn" genannt. Der Priester macht, daß an jedem<br />

Ort Jesus, der Herr, wirklich gegenwärtig wird. Man hat die Kirche verfolgt,<br />

aber die Eucharistie hat man nicht unterdrücken können. Selbst in den grauenvollen<br />

Konzentrationslagern gab's Priester-Gesangene, die über ein kleines Stücklein Brot<br />

und ein paar Tropfen Wein die Wandlungsworte sprachen und so den gequälten<br />

Mitbrüdern die tröstende Gegenwart des Herrn schenkten. Da war man glücklich und<br />

froh um den Priester, der ganz zu Diensten des Volkes ist, wie Jesus es war L


waren mit Panzern, Flugzeugen und andern modernen<br />

Kampfmitteln ausgerüstet.<br />

Allgemein ist zu sagen, daß nur wenige Sabotageakte zur<br />

Ausführung gelangten, baß es -eine gewisse Anzahl von Versuchen<br />

gab, daß aber zu wiederholten Malen namentlich an<br />

unserer Nordgrenze sehr gut organisierte und schon weit vorgeschrittene<br />

Vorbereitungen festzustellen waren. Spezielle Detachemente<br />

wurden dort versammelt, ausgerüstet und über ihre<br />

Aufgabe orientiert. Diese zum Einsatz bereiten Truppen<br />

verfügten über Material und Sprengstoffe, die in Kleidungsstücken<br />

und Spazierstöcken verborgen waren. Die Leute verfügten<br />

auch über tragbare magnetische Minen. Namentlich in<br />

den Perioden der größten Spannung mußte man die Ausführung<br />

der einzelnen Pläne befürchten.<br />

Zär im BMnistmd<br />

Dreierlei Schweizer.<br />

sab. Auf dem Wege.der außerordentlichen Vollmachten hat<br />

der Bundesrat mit Wirkung ab 1. Januar <strong>1946</strong> die Uebergangsordnung<br />

zur Alters- und Hinterbliebenenversicherung in<br />

Kraft gesetzt. Danach erhalten unsere bedürftigen alten Leute,<br />

Witwen und Waisen aus den Mitteln des Fonds der Wehrmannsausgleichskassen<br />

Renten, wobei dieselben in einer ganz<br />

willkürlichen Art nach städtischen, halbstädtischen und ländlichen<br />

Verhältnissen abgestuft sind. Ein alter Greis in Andermatt,<br />

wo doch das Leben nicht billig ist, erhält im Jahr Fr.<br />

360.— und sein Altersbruder in Altdorf Fr. 600.—. Dabei<br />

handelt es sich um gesamteidgenössische Gelder. Der Bundesrat<br />

betrachtet diese Abstufung merkwürdigerweise als gerecht, weil<br />

man auf dem Lande billiger lebe als in der Stadt.<br />

Wir geben ohne weiteres zu, daß verschiedene Lebenskosten<br />

aus dem Lande niedriger sind als in der Stadt. Die Preisdifferenzen<br />

sind aber sehr klein. Der Kaufkraftunterschied<br />

dürfte kaum mehr als 10—15 Prozent betragen. Der Bundesrat<br />

weiß das auch und verhält sich dementsprechend bei der<br />

Festsetzung der Löhne in den Gesamtarbeitsverträgen. Auf<br />

Grund derselben erhält beispielsweise ein Arbeiter auf dem<br />

Lande 12 Prozent weniger Lohn als sein Kollege in der<br />

Stadt, nicht aber 60 Prozent, wie das bei den Altersrenten<br />

der Fall ist! Der Bundesrat begründet sein Vorgehen mit der<br />

Feststellung, daß die Leute früher aus dem Lande sozusagen<br />

keine Altersfürsorgebeiträge erhielten und darum jetzt nicht<br />

so plötzlich zuviel Geld erhalten dürfen, weil das gegenüber<br />

denen, die schon bisher viel hatten, ungerecht wäre.<br />

Da in den Land- und namentlich in den Gebirgskantonen<br />

die finanziellen Mittel fehlen, waren die bisherigen sreiwilligen<br />

Altersunterstützungen sehr bescheiden. Die Bezüger von<br />

Unterstützungen waren deshalb weiterhin auf Erwerbstätigkeit<br />

angewiesen oder mußten sich in der Befriedigung ihrer<br />

Bedürfnisse auf das Allernotwendigste beschränken.<br />

Das ist aber kein Grund, diesen Alten auf dem Lande heuteeinen<br />

Rentenbetrag, der ihnen nach schweizerischem Empfinden<br />

zukommt, zu verkürzen. Wir sind deshalb neuerdings erstaunt,<br />

daß der Bundesrat im Entwurf für die definitive Alters- und<br />

tzinterbliebenenversicherung diese Abstufung für die Bedarfsrenten<br />

wieder übernommen hat. Diese Auffassung verletzt das<br />

Empfinden des Volkes. Im Zeitalter der Ueberstädterung wird<br />

dem Landvolk ein weiterer Stoß versetzt. Hoffen wir, daß dieser<br />

Fehler am AHV-Gesetzesentwurs noch vor der Volksabstimmung<br />

ausgemerzt wird und das Wort:<br />

„Jeder ist vor dem Gesetze gleich!"<br />

wieder für alle gelte.<br />

•<br />

Bäuerliche Berufsprüfungen und Landflucht.<br />

Die Berufsprüfung ist in verschiedenen Kantonen bereits<br />

gut eingebürgert und ist dazu berufen, die jungen Bauern zu<br />

tüchtiger Berufsarbeit anzuspornen und in ihnen einen gesunden<br />

Berufsstolz zu fördern.<br />

Wie wichtig dies ist, zeigt die erschreckend um sich greisende<br />

Landflucht bei den bäuerlichen Angestellten, die in die<br />

Industrie und auf die Bauplätze gelockt werden. Man muß<br />

sich vielfach mit ausländischen Arbeitskräften behelfen. Aber<br />

bis man sie im Lande hat, braucht es sehr viel und wenn sie<br />

einmal da sind, zeigt es sich, daß man darunter nicht immer<br />

nur sehr gute Hilfskräfte findet. Wir kommen heute um<br />

diesen Notbehelf nicht herum, aber eine ideale Lösuug ist es<br />

nicht. Es muß ein Armutszeugnis genannt werden, daß der<br />

Bauernstand — dessen Bedeutung man nun voll erkannt haben<br />

sollte — bereits wieder so wenig geschätzt wird, daß man<br />

alles lieber sein will als ein Bauernknecht oder eine Bauernmagd!<br />

Die Mentalität, die sich hier zeigt, ist ungesund.<br />

Aber man muß die Erscheinung ernst nehmen und namentlich<br />

die wirtschastlich-soziale Seite im Auge behalten. Hier<br />

geht es um Kernfragen unseres Bauernstandes. Der Bauer<br />

kann einem Angestellten wirtschaftliche und soziale Verbesserungen<br />

gewähren, wenn sie für ihn tragbar sind und wenn<br />

er selber über eine gesunde wirtschaftliche Grundlage verfügt.<br />

Diese zu erhalten und zu fördern, muß Aufgabe des<br />

Bauernstandes wie der Gesamtheit sein.<br />

Machenschaften um einen Zuchtstier.<br />

Auf der Anklagebank des Solothurner Obergerichts fitzt<br />

ein Landwirt, der im Besitze eines an einer Schau zurückgewiesenen<br />

Zuchtstieres ist. Zum Zeichen dafür, daß das Tier<br />

endgültig nicht mehr zum Züchten verwendet werden dürfe,<br />

verfügten die Experten, baß der Zuchtstier mit dem Hornbrand<br />

„00" versehen und auf dem Abstammungs- und Leistungsausweis<br />

der Vermerk „Aargau 1945 abgewiesen" angeoracht<br />

werde. Allein unser Bauer wollte sich damit nicht abfinden,<br />

und um das Tier trotzdem vollwertig verkaufen zu<br />

können, beging er die Unvorsichtigkeit, um nicht zu sagen,<br />

Dummheit, auf der Urkunde den Vermerk über die Abweisung<br />

auszuradieren und durch einen Mitbeschuldigten den<br />

Hornbrand „00" durch Wegfeilen zu beseitigen. So gelang<br />

es ihm denn auch, das Tier zu verkaufen. Nachdem jedoch<br />

der Käufer die Rasuren entdeckt hatte, wurde der Verkäufer<br />

veranlaßt, das Tier zurückzunehmen. Das Obergericht verur-<br />

Empfindliche Kartoffelforten (Bintje, Böhms usw.)<br />

müssen sofort gegen Krautsäule gespritzt werden;<br />

teilte den Erstbeschuldigten wegen Urkundenfälschung »nd<br />

Rötruaes zu einer Gefängnisstrafe von zwel Monaten bedingt<br />

Wwie auch zu?iner Geldstrafe von 50 Fr. Durch die BesL<br />

gung des Kornbrandes „00" machte sich der ^ttbeschuldigtx<br />

der Gehilfenschaft zur Urkundenfälschung und zum Betrug<br />

schuldig, weshalb er ebenfalls zu einer Geldbuße von u0 Fr,<br />

verurteilt wurde. Die beiden Verurteilen haben natürlich<br />

auch die Gerichtskosten zu bezahlen und zwar unter Solidarhaft.<br />

Aus „Der Schweizer Bauer vom 28. Juni 194«,<br />

Ausstellungsmärkte für Zuchtstiere der Braunviehrasse.<br />

Die diesjährigen Ausstellungsmärkte für Zuchtstiere der<br />

Braunviehrasse, welche voui Schweizerischen Braunviehzuchtverband<br />

veranstaltet werden, sinden in ^jug am 4. und 5.<br />

tember statt. Marktprogramme und Anmeldeformulare sind<br />

erschienen und können bei der Geschäftsstelle Zug (Telephon<br />

40 921) bezogen werden, wo auch gerne jede weitere Auskunft<br />

über dieise wichtige züchterische Veranstaltung erteilt wird.<br />

An diesem Ausstellungsmarkt können nur Stiere der<br />

Braunviehrasse aufgeführt werden, welche vor dem I.Januar<br />

<strong>1946</strong> geboren, Eigentum von Verbandsgenossenschaften oder<br />

deren Mitglieder, frei vom Verdacht auf Tuberkulose, nicht<br />

bösartig sind und markierte Muttertiere haben. Im übrigen<br />

wird aus die Bestimungen des Programms verwiesen. Die<br />

Anmeldungen haben bis zum 8. Juli zu erfolgen. Nachtragliche<br />

Anmeldungen können nicht mehr berücksichtigt werden.<br />

Meine Zeitung<br />

Spielkarten?<br />

Jeder, der schon eininal französische Spielkarten in der<br />

Hand gehabt hat, hat sich sicher gefragt: „Was bedeuten eigentlich<br />

Kreuz, Ecken, Herz und Schaufel?" Warum nennt<br />

man das einzelne Zeichen „As"? As kommt von den alten<br />

Römern und bedeutet dasselbe wie Geld. Es ist also ganz<br />

amüsant, zu wissen, daß das Geld „As" sogar die Könige<br />

aussticht. Kreuz bedeutet Futter für die Pferde, Schaufel bedeutet<br />

Waffen, Herz ist das Zeichen für Mut und Ausdauer,<br />

und Ecken ist das Symbol für Pfeile. — Der Kreuz-König<br />

soll Alexander den Großen vorstellen: Schaufel-König ist<br />

König David; Herz-König ist König Karl und Ecken-König<br />

ist Cäsar. Kreuz-Dame soll Maria von Anjon, Königin von<br />

Frankreich, darstellen. Schaufel-Dame ist Jeanne d'Arc, die<br />

Jungfrau Orlöans. Herz-Dame ist die Gemahlin Kaiser Ludwig<br />

des Frommen, Judith. Und Eckstein-Dame ist die Freundin<br />

König Karls, Agnes Sorell. — Die vier Buben sind:<br />

d'Orgier und Cancelot, zwei Ritter aus Karls des Großen<br />

Zeit, und La Hire und Gals, zwei Edelleute vom Hofe Karl<br />

VI.<br />

prlesterjubilare<br />

Vor 25 Iahren hat Christus zwei Erwählte mit der priesterlichen Würde bekleidet:<br />

i chw Herrn Friedrich Loretz, Kaplan in Eroßtheil, und hochw. Herrn Emil Stutz,<br />

Flüeli. Ein volles Vicrteljahrhundert sind sie „Ausspender der Geheimnisse Gotc<br />

" ae..csen keines Menjchen Maß kann es errechnen, welcher Gnadenstrom aus dem<br />

»glichen Osfer, aus segnenden Händen und aus der frohen Botschaft in das Erdreich<br />

der Menschen sich ergoß. Dominus benedicat! — Gott möge segnen! — flehen wir<br />

mit der Kirche, da wir danken und gratulieren.<br />

Ein ganz besonderes Wort der Verehrung und einen besonders herzlichen Glückwünsch<br />

senden wir ins Hochtal von Engelberg, ins goldene Jubiläum von hochw.<br />

Herrn Dr. P. Jgnaz Heß, O.S.B., Kapitular des Stiftes Engelberg. Sein Priestertum<br />

ist in seinen Talenten ein Benedicite geworden, das in mannigfachster Weise<br />

Gott verherrlichte, wie es der Benediktiner als Proseßgabe gelobt. Sein Mund sang<br />

im Chor der Mknche das tausendjährige Lied der Psalmen, seine Violine jubelte<br />

die Melodien aller Künstler zum Herrn empor, seine Hand grub tiefe Furchen in den<br />

- eichen Acker der Lehrmeisterin Geschichte, und sein Herz hing in voller Liebe an<br />

der Heimat der Erde und des Himmels. 50 Jahre Mönch und Priester — der Vater<br />

^enedikti s wird sicher einmal freudig einladen: Veni, fili, audi me, gloriam Dei<br />

docebo te. •— Gott bewahre ihm seine Schaffensfreude, bis einst das Blättern in den<br />

Annalen und Büchern ein ewiges Schauen in Gott sein wird.<br />

..Trost"<br />

Die Bibelforscher verschicken ein Heft, betitelt „Trost", und betreiben mit ihren<br />

offenbar ganz beträchtlichen Finanzquellen Propaganda für ihre Sekte.<br />

Wieder einmal mehr wird darin der Papst zum Knecht des Teufels gestempelt<br />

und der fanatische Haß gegen alles Katholische zwischen und in die Linien hinein<br />

geschrieben.<br />

Wenn auch einige mannhafte Bibelforscher in den Konzentrationslagern waren, wir<br />

achten eine Ueberzeugung, die für eine geistige Idee Opfer bringen kann — so bringt<br />

uns Katholiken das nicht in Verlegenheit, angesichts der Tausenden von Priestern<br />

und Millionen von Märtyrern, die mit ihrem Blute die Treue zu Christus und zur<br />

Kirche besiegelt haben. — Darum weisen wir einen derartigen „Trost" ab.<br />

Sagt es euren Gästen vorher<br />

Rasch rückt die Zeit der Ferien heran, nicht der Ferien für unsere Bauern, aber<br />

für jene aus der Stadt, die in Fabriken, Büros und Geschäften tätig sind und bei<br />

uns auf dem Lande Erholung suchen. In vielen <strong>Obwaldner</strong> Häusern schränkt man sich<br />

etwas ein und macht den Gästen Platz, um ihnen einen angenehmen Aufenthalt zu<br />

bereiten. Das mag alles in Ordnung sein, und wir gönnen jedem die schönen Tage<br />

der Erfrischung an Leib und Seele.<br />

Aber eines war in den letzten Jahren nicht immer in Ordnung: manche<br />

Städter glaubten, bei uns könne man sich in Kleid und Benehmen freier<br />

u n d unanständiger geben als in der Stadt. Man müsse hier keine Rücksicht<br />

nehmen auf unsere Bevölkerung und ihr sittliches Empfinden. Das ist sehr bedauerlich!<br />

Um diesem Uebel rechtzeitig vorzubeugen, möge man beim Vergeben von Ferienwohnungen<br />

den Gästen höflich, aber deutlich nahe legen, sie möchten in dieser Beuehnnq<br />

alle Auswüchse moderner Nacktkultur unterlassen oder dann auf den Ferienvlatz<br />

verzichten. Die Erhaltung der Sittlichkeit und die Bewahrung der Jugend<br />

vor Aergernissen steht über jedem finanziellen Gewinn!<br />

Mareus.<br />

Bus Öcn Pfarreien<br />

4. Sonntag nach Pfingsten, 2. hl. Cyrill und Method, Montag. Öl. Elisabeth, 2. A. cumtis<br />

3. nach Wahl. Dienstag. Ferie, Messe vom Sonntag. 2. A runctts, 3. Fidelium tVerstorbene),<br />

4. nach Mahl. Mittwoch. Sieben hl. Brüder und hl. Rufina und Sekunda, 2. A cunctis,<br />

3. nach Wahl. Donnerstag. Hl. Plazidus und Sigisbert, 2. hl, Plus. Freitag. Hl. Iohannes<br />

Gualbertus, 2. hl. Nabor und Felix. Samstag. Hl. Anaklet, 2. A cunctis, 3. nach Wahl.<br />

Pfarrei Tarnen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Kommuniontag der Männer und Jungmönner. Hl. Messen<br />

5.15, 6 15, 7.30 und 9 Uhr. Opfer für den schweizerischen katholischen Frauenbund. 13 Uhr<br />

Christenlehre. 19.30 Uhr Andacht sür die hl. Kirche. — Montag: Altes Stiftjahrzeit.<br />

Dienstag: Dreißigster für Frau Theresia Berwert-Fanger. Ruggerli, Wuen.<br />

Mittwoch und Donnerstag: Altes StistiahrzeU.<br />

§<br />

reitag: Stiftjahrzeit der Jungfrau Marie Amstalden, Gehren.<br />

a m s t a g : Altes Stiftjahrzeit.<br />

Mäniierapojtolat, Jgnatianischer Männerbund, Arbeiterverein, Wejellenverein, Inngmannfchast,<br />

Pfadfinder. Sonntag: Generalkommunion.<br />

Jungmannschast. Sonntag: 2V Uhr Versammlung der jüngeren Abteilung.<br />

Jungsrauenkongregation. Montag: Ausflug. DienStag, falls Montag schlechtes -llieiter<br />

wäre: Gruppenabend der Jungsodalinnen.<br />

Opfer sür den katholischen Frauenbund. Das Opfer, das alle zwei Jahre ausgenommen<br />

wird, dient dem schweizerischen katholischen Frauenbund zur Unterstützung erholungSbedursti'<br />

ger Mütter. Aus diesem Unterstützungsfond sind schon namhafte Beiträge an erholungsbedurstige<br />

Mütter aus unserer Pfarrei gespendet worden. Das Opfer wird allen Psarrkindern freunolich<br />

empfohlen.<br />

Kapuzinerkloster und Frauenklofter. Sonntag: Opfer für den schweizerischen kaiho»'<br />

scheu Frauenbund.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 Uhr hl. Messe. 13 Uhr Christenlehre. 19.30 Uhr Rosenkranz-<br />

Ramersberg. Mittwoch: 7 Uhr Wenglimesse. .. ..<br />

Stalden. Sonntag: Seelensonntag mit GemeinschaftSkommnnion der JungmannsaM<br />

und des Männerapostolates. Aushilfe Pater Kapuziner. Bitte Beichtgelegenheit schon Vorabends<br />

17—19 und 20—21 Uhr nützen! Im Chor keine Gelegenheit. 0 Uhr Frühmesse.<br />

Uhr Juaendgottesdienst mit Ansprache. 8.45 Uhr Amt mit predigt. 18 Uhr Christenlehre-<br />

18.30 Uhrtzerz-Jesu-Andacht mit Segen.<br />

Montag: Dreißigster für Bernhard Benvert-Britschgi, Mätteli.<br />

Mi t tw och : Feierliche Stiftjahrzeit für Niklaus Brilschgi, Dornacher.<br />

Auf Prirmz, 14. Juli: Montag, 8. Juli, nach Tagmesse. Beginn der Kranzarbeil.<br />

Freitag Asparagus! Töpfe anschreiben!<br />

Kapelle Schwendi-Kaltbad. Jeden Sonntag: Gottesdienst V.l5 Uhr.<br />

Kaglswu. Samstag: Von 5 Uhr an Beichtgelegenheit. „ n »u<br />

Sonntag: Von 5 Uhr an Beichtgelegenheit. 6 Uhr Frühmesse mit Ansprache. 8.30 "9<br />

Hauptgottesdienst. 1 Uhr Christenlehre und kurze Andacht. Halb 8 Uhr Gebeiswache. Rachy<br />

Versammlung der katholischen Jungmannschaft (jüngere Gruppe).<br />

Montag: Neuere Stiftmesse.<br />

Pfarrei KernS.<br />

bet<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen: 4, 6, 7.15, 8 und 10 Uhr. Generallommunion<br />

marianischen Jungfrauenkongregation. Halb 1 Uhr Christenlehre und Andacht. Die M'P<br />

^Pflichtigen gewissenhaft antreten! 19.30 Uhr Gebet'swache.<br />

Auf Melchfee. 10 Uhr Gottesdienst.<br />

Montag: Gedächtnis des Müttervereins für Witwe Marie Etlin-Röthlin, Huwel.<br />

Mittwoch: Gestiftete Jahrzeit für Witwer Franz Ctlin, Sidern.<br />

«^.srau<br />

^.vunerstag: Gestiftete Iahrzeit für Kapellvogt Anton von Rotz und seine Eyes<br />

A. M. Röthlin, St. Niklausen. m(lrie<br />

r r e i t o g : Gestiftete Jahrzeit für Kirchenvogt Alois Egger und seiner Ehefrau »<br />

Mr<br />

Melchthal. Sonntag: Hohes Primizfest. 6, 6.30, 7, 7.30 Uhr find hl. Messen. 9-20 A<br />

Kreuzubergabe und Einzug in die Kirche. Primizamt und Ehrenpredigt. 13 Uhr f nC<br />

, un^ Segensandacht. Montag und Dienstag sind Brautmessen.<br />

Mittwoch: Siebenter des Jünglings Joseph Berchtolo.<br />

Donnerstag: Jahrestag der feierl. Grundsteinweihe unserer Wallfahrtskirche.<br />

Klosterkirche. Sonntag: 7.30 und 18 Uhr Gottesdienst.


TelschlaMhrt des Wimrchm Samen<br />

(ging.) Samstag, den 29. und Sonntag, den 30. Juni abbin<br />

fand in Altdorf das 7. Zentralschweizerische Sängerfest<br />

» n tt, allerdings schon vor dem letzten Kriege in Aussicht ge-<br />

Kommen, durch denselben aber notgedrungen hinausgeschoben.<br />

Mit umso größerer Freude machte sich der Festort daran,<br />

aroße Vorbereitungen zu schaffen, um etwas Gediegenes zu<br />

bieten und den 3370 angemeldeten Sängern einen gebührenden<br />

Empfang zu bereiten. Zu den Verbandsvereinen zählte<br />

auch Sarnen. Im Gefühle der Pflicht bereitete unser Chor<br />

sich ebenfalls vor, mit einem Wettlied dott aufzutreten und<br />

.sein Können zu zeigen, mit dem Cantate Domino voy<br />

Leo Haßler. Der Kasimir brachte es auch fertig, wohlgemut<br />

den Sprung wagen zu dürfen. Wir Männerchörler wären jedoch<br />

nicht zufrieden gewesen, wenn wir nicht eine schon viele<br />

^ahre geplante Sängerreise hätten damit verbinden können.<br />

In froher Stimmung reiste die 41 Mann starke Gruppe mit<br />

dem 12 Uhr-Zug ab und langte zirka halb 3 Uhr nachmittags<br />

in Flüelen an, um sofort mit Autocar nach Altdorf zu fahren.<br />

3 Uhr Vorprobe im dortigen Rathaus und schon 20 Minuten<br />

später Antreten zum Wettgesang. Gähnende Leere im<br />

großen Raum; denn das Publikum hatte sich erst spärlich eingefunden,<br />

die Experten aber thronten auf ihren Plätzen. Wir<br />

entledigten uns unserer Aufgabe, daß wir beim Verlassen der<br />

Festhalle ein befriedigendes Gefühl verspürten. Kurze Zeit<br />

daraus erschien wiederum der Chauffeur und entführte die<br />

verringerte Last nach Flüelen zurück, weil Reisefieber die<br />

Sänger zur Eile antrieb. Noch eine Viertelstunde Wartezeit!<br />

Als aber der Zug einfuhr, erschrack ein Reisekösferli derart,<br />

daß es zu rinnen begann. Um die Ursache zu erforschen, wurde<br />

es schnell geöffnet und es zeigten sich Ruinen einer geborstenen<br />

Weinflasche und ein weindurchtränktes Nachthemli.<br />

Au! Mit Schnellzugseile ging's nun aufwärts durch's immer<br />

enger werdende Urner Land, wenn auch stellenweise hin und<br />

her. Bei Göschenen gähnte uns der Gotthardtunnel derart<br />

entgegen, daß wir der Schöllenenbahn zueilten und mit ihr<br />

Andermatt zuflohen durch die schaurigschöne Schöllenenschlucht,<br />

wo seinerzeit der Teufel über die schäumende Reuß<br />

eine Brücke erbaut haben soll, von den Urnern jedoch arg<br />

überlistet wurde. Andermatt lag zur Zeit noch ganz ruhig<br />

da, wohl nachsinnend, wie es gelingen könnte, dem angedrohten<br />

Schicksal der Ersäufung der ganzen Talschaft zu entrinnen.<br />

Mögen sie doch den Rank finden! Die Furkabahn entführte<br />

das Schärli dem unsichern Gebiet an Hospenthal und<br />

Realp vorbei in höhere Gegend, wo die Vegetation fast aufhört,<br />

dafür noch hohe, schwer gelagerte Schneeschwaden neidisch<br />

uns Platz machten, dafür jedoch von oben herab weit sich<br />

ziehende Alpenrosenhänge freundlich zuwinkten und unser<br />

Begehren wohl gewahrten. Frau Sonne half mit voller Kraft<br />

unser Gemüt zu begeistern an Gottes Alpenschöpfung; denn<br />

klarer Ausblick bis in die höchsten Gipfelgebiete. Es tritt der<br />

Rhonegletscher auf die Bühne und entzückt unser Auge. Station<br />

Gletsch! 15 Minuten Aufenthalt! Ein Büffet zur Kühlung<br />

der trockenen Sängerkehle! Ergiebiger Gebrauch der,<br />

Aufforderung! Wie von Erstfeld weg eine gute Wurst mit<br />

Weggli, so schmeckte in Gletsch eine saftige Schinkenwade und<br />

schuf die nötige Unterlage. Noch ist aber ein weiter Weg zu<br />

befahren bis zum heutigen Zielpunkt. Viel des Interessanten<br />

bot nun das Gebiet des obersten Wallis bis hinunter nach<br />

Brig. Bon Unterwassern und Oberwald mit ihren schwarzbraunen,<br />

dürftigen Wohnstätten, gleichsam auf Stelzen ruhend,<br />

reihte sich in gleicher Art Dörfchen und Dorf fast aneinander,<br />

aber überall gekrönt mit einer schönen Kirche, die<br />

wie Königinnen die enggedrungenen Heimstätten beherrschten.<br />

Tiefgläubige Bevölkerung! Von was leben wohl die Einwohner,<br />

frägt man sich notgedrungen, bei so ärmlichem Wachsturn.<br />

Doch, mit was begnügt sich oben die Genügsamkeit! Je<br />

weiter abwärts, desto mehr weitet sich auch das Tal und schon<br />

zeigt sich hie und da ein kleines Aeckerlein zwischen dem grüneu<br />

Rasen. Nach und nach gibt's deren mehr und sieht solch<br />

Gelände arg und bunt geflickten Schulbubenhosen ähnlich.<br />

Auch drängten sich in der Zeitfolge einzelne Steingebäude in<br />

die Schar der Brännlinge, je näher der Talboden heranrückt.<br />

Plötzlich ganz neue Eindrücke bei Sicht auf den Hauptort des<br />

Oberwallis, auf Brig, dem Ziel des ersten Tages.<br />

Endlich wieder mal die langen und kurzen Beine strecken!<br />

Wie wohl tut das! Brig verleugnet sich nicht als Bahnkno-<br />

tenpunkt der Furka-, Jura Simplon-, Zermatt- und Lötfchbergbahn.<br />

Ein wildes Durcheinander der vielen Geleise. Unser<br />

Geleise aber nahm Richtung Hotel „Krone-Post" an, wo<br />

wir gastliche Ausnahme fanden und recht gut gehalten waren.Da<br />

schon 9i Uhr vorbei, tat ein Nachtimbiß doppelt gut,<br />

Appetit vorhanden! Herr Hotelier, ein feiner Mann, bewirtete<br />

gut mit Speise und süffigem Fendant; ein Labsal, in Ehren!<br />

Aber etwas frische Lust tat doch noch gut. Im benachbarten<br />

— Glis — ward auf diesen Abend eine Art Waldfest arrangiert,<br />

und die Gwundrigen mußten halt auch davon nip-<br />

Pen. Was Wunder, wenn es einige eilig hatten, nach der Polizeistunde<br />

noch zu einem Ständchen bei „Moritze-Chappeli"<br />

zu erscheinen. Ein vorbeifließender, geräuschvoller Bach sang<br />

das Schlummerlied. Andern morgens um 7 Uhr war Gelegenheit<br />

zur Erfüllung der Christenpflicht in der Kollegikirche<br />

droben; nebenbei erhebt sich der ehrw. Stockalperpalast, in Restauration<br />

der 3 Kuppeltürme. Bei der Kollegikirche prächtige<br />

Aussicht über die ganze Stadt und Umgebung. Ob nicht<br />

alle Wecker gleich funktioniert haben oder überhört wurden,<br />

schien sich zu bewahrheiten wegen leeren Plätzen zu festgefetzter<br />

Frühstückszeit. Die Hauptsache war, daß um 8 Uhr 55 auch<br />

die verirrten Schäslein sich am Bahnhof einfanden zur Abfahrt<br />

nach Maurice. Eine lange Strecke beachteten Jura Simplon-<br />

und Lötschbergbahn nachbarliche Gleichrichtung, nur<br />

letztere beträchtlich höher, aber ortsärmer. Die lange Strecke<br />

bis zum gesteckten Ziel erheischte schnellern Gang und die<br />

schönen und blühenden, immer rebenreicheren Ortschaften<br />

flogen nur fo vorbei, wie Leuk, Siders, Sitten mit dem ehemaligen<br />

Bischofssitz oben auf Baleria und dem Schloß Tourbillon.<br />

Bis Sitten große Strecken Aprikofenbäume. Immer<br />

breiter wurde der Talboden bis Martigny. Schade, daß keine<br />

Zeit zu Gebote stand zu einem Abstecher nach dem Großen<br />

St. Bernhard; denn in St. Maurice wartete die Mittagstasel.<br />

Halb 11 bis 11 Uhr Erfrischung im Restaurant des Hotel<br />

„de l'Ecu de Valais", wo dann ein Franzose sich an unserer<br />

deutschen Sprache schwer ärgerte, dann aber eine gründliche<br />

Abfuhr einheimste. Bald rief das ehemalige Martha<br />

Durrer von der Parketterie Kägiswil zu Tische und mit ihrer<br />

dort in den Ferien weilenden Schwester Selina bewirtete<br />

sie ihre heimatlichen Gäste mit aller Aufmerksamkeit splendid<br />

und gut mit Speise und Trank, nur unser Direktor kam<br />

zu kurz, weil das Mundwerk zu wenig stille stand. Etwas<br />

vor ein Uhr herzlicher Abschied und dann Abfahrt nach Villeneuve.<br />

Tramfahrt nach Schloß Ehillon zu dessen Besichtigung.<br />

Etwas enttäuscht, fanden wir dann Trost im nahegelegenett<br />

Restaurant. Hernach um 15 Uhr Dampfschiffahrt über<br />

den Genfer See. Bei musikalischer Unterhaltung, geboten<br />

durch die Firma Meyer-Odermatt, und Gesang gings am<br />

prächtigen Gestade des Genfer Sees entlang an Montreux<br />

vorbei, mit seinen vielen Straßen und Bahnen in die Höhenwelt,<br />

wo große, stolze Hotels thronen, dann Vevey usw., das<br />

ganze lange Ufer beherrschend. Reichen Segen versprechende<br />

und ansteigende Flächen lachten den Reisenden zu, Reklame<br />

machend für die vielen hier gedeihenden Weinmarken. Nach<br />

bereits zwei Stunden Fahrzeit wurde Ouchy, der Landungs-<br />

Platz von Lausanne, erreicht. An der Landungsstelle tauchten<br />

einige bekannte Gesichter auf zu freudiger Begrüßung, hierauf<br />

Fahrt mit der Drahtseilbahn nach dem Bahnhof Lausanne.<br />

Daselbst sofort Verteilung in 3 Hotels: de l'EuroPe, Lausänne<br />

und Jura-Simplon". Schade, diese Trennung! Besammlungert<br />

da und dort! Nach dem Nachtessen, das zu keiner Klage<br />

Anlaß bot, ging's nochmals an den Seestrand, wo groß angelegte<br />

Vergnügungen reichlich abwechselten und mächtig anzogen,<br />

sei es zu einer Fahrt mit dem Luftschiff, oder zu einem<br />

Glücksschuß usw. Eine schöne Armbanduhr war doch<br />

wöhl ein paar Schüsse wert? Heißgetretene Füße verlangten<br />

jedoch nach einem kühlen Bad, daher zeitlich Rückkehr, Besuch<br />

eines Nachtlokales blieb rechts liegen. Am 1. Juli etwas spälere<br />

Tagwache, nach dem Frühstück kurze Besichtigung der<br />

Stadt, bei welcher Gelegenheit noch mehr bekannte Gesichter<br />

auftauchten, die uns dann an den Bahnhof begleiteten, wo<br />

wir um 10 Uhr wegfuhren, Richtung NeuchStel. Die Gegend<br />

bis dorthin zeigte weite Strecken Getreidefelder, der Erntefegen<br />

in Garben stehend, nebenan üppig Wiesen, untermischt<br />

mit Ackerfeldern und Weingebiet. Iverdon am Neuenburger<br />

See eröffnete den Reigen schöner Orte bis zu unserem Ziel-<br />

Punkt zweiten Ranges. Das unweit gelegene Auvernier war<br />

e r st e r Anziehungspunkt, eine weitbekannte Fischküche zog<br />

eben mehr an. Auf holperigem Absteigewege erreichte man<br />

endlich, am See gelegen, das Hotel du Lac, wo wir unsere<br />

-Reiseeffekten vorläufig einstellten. Aber sofort Gang nach<br />

dem Schlosse mit dem Weinkeller, zur Besichtigung desselben.<br />

Einige Reihen mächtiger voller Fässer und zahlreiche Gestelle<br />

mit gefüllten Flaschen erweckten einett ganz gewaltigen Glnst<br />

nach einer Kostprobe. Weil eine solche im kühlen Keller zu<br />

gefährlich, bot sich eiue solche im Freien unter schattigen Bäumen.<br />

Dort standen in langen Reihen kleine Trinkgläser aufgestellt,<br />

die alsbald kein gehaltloses Bild mehr boten; denn<br />

dienstbare Geister standen zu Gebote, die Gäste mit dem Herrlich<br />

prikelndeu, aber tückischen Tropsen dieser Gegend eifrig<br />

bekannt zu machen. Wie Milch, so süssig, die Stimmung gewaltig<br />

anregend. Mit großer Begeisterung schritt man zur<br />

Festlichkeit. Geschwungen wurde urchig von gewichtigen und<br />

weniger gewichtigen „Schwingern", dann wieder geturnt in<br />

verschiedenen Varianten. Was da alles geleistet wurde, spottet<br />

jeder Beschreibung, erste Preise wären da nur so geflogen,<br />

so ein kleines Schränzli in den Hosen war da ein Ehrenzeichen<br />

der Tapferkeit. Und wie hoch die Turner ihre Sprünge<br />

sprangen, hat man schon sehen müssen. Es kann diese<br />

Festlichkeit als Knalleffekt der ganzen Reise gebucht werden.<br />

Der Wein verlieh Kraft und Gelenkigkeit ohnegleichen. Beim<br />

Mittagessen stieg die Gemütlichkeit auf den Höhepunkt; denn<br />

auch die Redseligkeit behauptete ihr Dasein. Eine wirklich<br />

echte Fleischsuppe tat dem Magen einmal wohl. Und als erst<br />

die hochgetürmten Platten mit recht appetitlichen Fischleibern<br />

aufrückten! Die gewandte Serviertochter (eine alte, aber<br />

sehr rührige Aushilfsfrau), stellte viele junge gewaltig in<br />

den Schatten, sie verstand die Leute und die Sache, wie bei<br />

uns das Metzgern-Theresli. Darum auch ein rechtes Trinkgeld<br />

wohl am Platze. Küche und Keller Nr. 1. Nur ungern verließen<br />

wir diese Stätte der Gemütlichkeit, aber das Tram kam<br />

in Sicht, das uns nach Neuenburg brachte, um von dort<br />

doch die Heimreise anzutreten. Von dort gings nun direkt<br />

Bern zu. Auch in der Bundesstadt gab's keinen Aufenthalt,<br />

nur umzusteigen. Die Fahrt durch's Berner Biet und Entlebuch,<br />

den meisten wohlbekannt, erfordert keine weitere Extrabefchreibung.<br />

Aber in der Nähe der Berner und Luzerner<br />

Grenze begann Petrus zu ermüden und ließ den Wasserhahn<br />

laufen, stellenweise stark und — dreckig. In Luzern eingefahren,<br />

erging der Befehl, die drei Viertel Stunden Aufenthalt<br />

in der „Frohburg" sich besammein mit den Delegationen<br />

von Luzern und Kriens, die sich eingefunden hatten. Jetzt<br />

doch wieder Sehnsucht nach Hause! In der Brünigbaihn kaum<br />

Platz genommen, war Petrus' Laune ganz verdorben, er<br />

stieß das Regenfaß ganz unsanft um bis Hergiswil, aber ennet<br />

dem „Gotthard" sah man doch noch trockene Straßen.<br />

Wer aber beschreibt unser Erstaunen, als am Bahnhof Sarnun<br />

eine gewaltige Volksmenge zum Empfange bereitstand,<br />

die Musik einen Begrüßungsmarsch spielte und der Turnverein<br />

mit seiner neuen, prächtigen Fahne sich ebenfalls eingefunden<br />

hatte, Ehrenjungfrauen den heimgekehrten Männerchörlern<br />

in silbernen Pokalen den Ehrentrunk anboten,<br />

die Frauen der Gefeierten es sich auch nicht nehmen ließen,<br />

ihre Männer zu begrüßen und ihnen zur „Krone" zu folgen.<br />

Dort, bei angefülltem Saale, begrüßte und beglückwünschte<br />

der frühere Vereinspräsident den Männerchor mit seinem<br />

lorbeergeschmückten Banner zu seinem respektablen Erfolge<br />

und gab noch frühere Erfolge bekannt. Ihm schloß sich sodann<br />

der Einwohnergemeindepräsident H. Stockmann mit einem<br />

kurzen, aber guten Willkomm an, begrüßte den Chor,<br />

weil derselbe der Gemeinde Ehre eingelegt habe und wünscht<br />

weiteres gedeihliches Wirken auf dem musikalischen Gebiete.<br />

Direktor Zaijak entbot warm gefühlten Dank allen, die erschienen<br />

waren, den Vertretern der h. Regierung, Einwohner-,<br />

und Bürgergemeinderäten für bezeigte Ehrung und erging sich<br />

noch etwas in der Berichterstattung betreff unserem Erfolg.<br />

Präsident Alois Kiser, Lehrer, schloß sich diesen Dankes-<br />

Worten an, wobei er insbesondere des Reisechefs Seppi Wildisen,<br />

Zahnarzt, gedachte für dessen flotte Reiseorganisation.<br />

Er ehrte ihn mit einem großen Nelkenstrauß.<br />

Der Männerchor will aber auch künftig sich bestreben, sein<br />

Möglichstes zu tun, sich auf der Höhe halten zu können und.<br />

dienstbar zu sein. Die Vereinsannalen werden den Erfolg und<br />

die Reiseeindrücke für spätere Zeiten festhalten.<br />

R a s c h u n d g u t b e d i e n t<br />

werden Sie in der Buchdruckcrei Louis Ehrli & (Sie., Sarnen.<br />

Fritzchens Nachtgebet<br />

Zum Nachdenken für Jedermann!<br />

»Mutter", fragt vor dem Schlafengehen der kleine Fritz,<br />

„weißt du noch, als jüngst auf meiner Stirn zu lesen war,<br />

daß ich gelogen hatte; wie ich dem lieben Gott versprechen<br />

wußte, es nie wieder zu tun?" — „Aber sicher", sagte die<br />

Mutter, „weiß ich's noch, und ich will auch hoffen, daß du, liebes<br />

Fritzchen, dein Versprechen gehalten hast." Fritzchen schaut<br />

mit ^ großen Augen seine Mutter an und bittet sie: „Mama,<br />

bück' dich ein bißchen; ich will auch mal sehen, was auf deiner<br />

«tirn geschrieben steht."<br />

Lachend meint die Mutter: „Kind, ich hab' doch nicht gelogen?"<br />

Fritzchen tut's nicht anders; die Mutter muß ihm<br />

die Stirn zeigen. Der Kleine prüft sie ganz genau und fragt<br />

dann wieder, aber diesmal klingt sein Stimmchen traurig:<br />

„Hört denn der liebe Herrgott nur, wenn die Kinder lügen?"<br />

^ Die Mutter reckt sich wieder hoch und sagt: „Aber Fritzchen,<br />

ich lüge doch nicht." — Der Kleine sagt: „Hast du nicht,<br />

Mama, bevor du mich ins Bett brachtest, Vater deinen neuen<br />

0»t gezeigt und ihm erzählt, er hätte vierzig Franken geko-<br />

Du hast aber doch sechzig dafür bezahlt!" — Der Muttcr<br />

Wangen färben sich rot, verlegen stammelte sie: „Ich will's<br />

nie wieder tun und will auch beten, daß es mir der liebe<br />

^>ott^ verzeihe." — „Vielleicht weiß es 5cr liebe Gott gar<br />

nicht", sagt Fritzchen, „denn auf deine Stirn hat er nichts<br />

schrieben. Vielleicht gibt er gar nicht auf die Großen acht,<br />

netter hat gestern auch gelogen. Ich durfte doch mit ihm,<br />

1<br />

Sonntag war, ins Wirtshaus. Dir hat er gesagt,<br />

^ hatte nur ein Glas Bier getrunken. Ich aber habe sie<br />

jj^ahlt, es waren drei. Und auch auf des Vaters Stirn stand<br />

.. Ie nachher nicht geschrieben." — Der Mutter Wangen<br />

Jj jetzt purpurrot. Hastig drückt sie einen Kuß auf des Liebmgs<br />

Stirn und murmelt ihm ins Ohr: „Fritzchen, schlafe<br />

»t, aber bete vorher!"<br />

Die Mutter löscht das Licht. Vor der Türe stehend, hört<br />

sie, wir ihr Fritzchen treuherzig betet: „Lieber Gott, gib doch<br />

besser auf die Großen acht! ... sie lügen viel!"<br />

Aus „Die Stimme der Familie".<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 7. Juli.<br />

9.00 Protestantische Predigt. 9.30 Geistliche Musik. 3.45<br />

Katholische Predigt. 10.15 Studioorchester. 12.40 Musik aus<br />

Radiooperetten und Hörspielen. 13.45 Der volkstümliche<br />

Sonntagnachmittag. 15.00 Leitfaden für fröhliche Liebesleute.<br />

15.20 Städtisches Orchester St. Gallen. 16.30 Großund<br />

Kleinnbäckerei Tünkli. 17.30 Abendmusik. 18.00 Protestantische<br />

Predigt in italienischer Sprache. 18.20 Arabella,<br />

Oper, 1. Teil. 19.40 Echo der Zeit. 19.55 „Arabella", Oper,<br />

2. Teil. 21.20 Geographische Merkwürdigkeiten. 22.10 Cello-<br />

Recital.<br />

Montag, 8. Juli.<br />

11.30 Musik und Musiker des 18. Jahrhunderts, Plauderei.<br />

12.40 Studioorchester. 17.00 Werke von Joh. Brahnts.<br />

18.00 Die russischen Denker Dostojewski und Solowjow und<br />

der Westen, Vortrag. 18.20 Klaviersonate. 18.45 Das Problent<br />

der Beschäftigung unserer zurückgekehrten Auslandschweizer.<br />

19.05 Ein Auslandschweizer singt. 19.55 Volks*<br />

liederquartett. 20.10 Dem Landmann dankt's die gute Erde.<br />

Hörfolge. 21.10 Männerchor Bümplitz. 21.45 Wochenrückblick..<br />

22.05 Orchester-Konzert. 22.30 Melodie und Rhythmus<br />

Dienstag, 9. Juli.<br />

11.30 Jazzquintett. 11.50 Chansons, Volkslieder. 12.40<br />

Das fröhliche Klavierduo. 17.00 Lieder, Sinfonie Nr. 8.<br />

18.00 Kinderbastelstunde. 18.20 Schallplatten. 18.40 Da?<br />

rätoromanische Schrifttum, Vortrag. 19.00 Schallplatten.<br />

19.55 Amerikanische Musik. 21.10 „Der Oepfelfchuß", E chlyfes<br />

Oratorium. 22.30 Tanzmusik.<br />

Mittwoch, 10. Juli.<br />

11.30 Werke von Gustave Doret. 12.40 Filmmelodien.<br />

Streiflichter<br />

Die zu Beginn des letzten Wintermonates in Ungarn<br />

durchgeführten Parlamentswahlen sielen bekanntlich nicht<br />

ganz nach Wunsch der Sowjetrussen aus, da die westlich orientierten<br />

Kleinlandwirte und nicht etwa die Kommunisten deN<br />

Sieg davontrugen. Zwar versuchte der Kreml, auf eine „Korrektur"<br />

hinzuwirken, aber offenbar nicht mit dem gewünschten<br />

Erfolg. Nun nimmt Moskau einen neuen Anlauf. In emer<br />

Note an die ungarische Regierung fordert der sowjetrussische<br />

Vorsitzende der alliierten Kontrollkommission Maßnahmen<br />

gegen den katholischen Klerus wegen angeblicher Aufreizung<br />

der Bevölkerung gegen die sowjetrussischen Besetzuugstrup-<br />

Pen. Gleichzeitig verlangen die Sowjets eine „Säuberung"<br />

der ungarischen Presse und der Beamtenschaft und die Ver-<br />

Haftung zweier Abgeordneter der Kleinlandwirtepartei. Wie<br />

wird die Regierung Nagy auf diesen Schritt Moskaus reagieren?<br />

Offensichtlich will der Kreml Ungarn völlig unter seine<br />

Botmäßigkeit bringen. Daran ist ihm heute mehr denn je<br />

gelegen, da der Sowjetunion bei den Wahlen in Oesterreich<br />

die Felle die Donau hinuntergeschwommen sind.<br />

In Palästina haben die Briten ihre Aktionen gegen die<br />

jüdische Zentrale abgeschlossen. Die dadurch eingetretene Beruhigung<br />

dürfte allerdings kaum als endgültig angesehen<br />

werden, umso weniger, als die Stellungnahme des Präsideuten<br />

Truman zugunsten der Juden die Araber erneut ausgestachelt<br />

hat.<br />

17.00 Eine italienische Rarität. 17.20 Eine Berner Schulklaffe<br />

singt Lieder. 18.00 Jugendpost. 18.30 Ein neues englisches<br />

Werk für zwei Klaviere. 19.10 Heitere Bläsermusik.<br />

19.40 Echo der Zeit. 19.55 Beliebte Melodien. 20.25 „Pygmalion",<br />

Komödie von Bernhard Shaw. 21.45 Unterhaltungsmusik.<br />

22.05 Die Instrumente des Jazz. 22.30 Tanzmusik.<br />

0


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per Nachnahme einzuz.eh-n und wir bitten,<br />

dieselben beim ersten Vorweisen einzulösen - Sollten Cie<br />

aber inzwischen auf dem Postbureau einbezahlt haben. s,<br />

bitten wir höflich, auf der Nachnahmekarte das diesbezügliche<br />

Datum und die genaue Adresse unter welcher Sie einbezahlt<br />

haben, anzugeben. Der einfache Vermerk: „Schon bezahlt!"<br />

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76. Jahrgang — Rr. 54<br />

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E W H r m g eines W<br />

In der vergangenen Herbstsession des Nationalrates hat<br />

der Jungbauerirführer Dr. Müller, Grohhöchstetten, folgenbes<br />

Postulat eingereicht: „Der Bundesrat wird ersucht, die<br />

Frage zu prüfen und den Räten darüber zu berichten, wie vom<br />

Bunde aus die Einführung eines Haushalt- und Lehrjahres<br />

für die Schweizerjugend vor ihrem Eintritt ins Erwerbsleben<br />

gefördert werden könnte."<br />

Nach einem Votum von Herrn Nationalrat Dr. Gotth<br />

a rd O d e r m a t t, Sarnen, ge g e n dieses Postulat, wurde<br />

dasselbe mit 47 gegen 45 Stimmen, bei zahlreichen Enthaltungen,<br />

abgelehnt. Wir wollen unsern Lesern die Aussührungen<br />

von Herrn Dr. Odermatt hier auszugsweise zur Kenntnis<br />

bringen.<br />

Herr Dr. Müller verlangt in seinem Postulat die Einführung<br />

eines Landjahres. Mit diesem Landjahr, das er fordert,<br />

hat er tatsächlich den Bogen überspannt. Er will zugleich<br />

die Einführung eines Haushaltjahres, und zwar in der<br />

Weise, daß er vom Bund die Forderung der Einführung einer<br />

solchen Institution verlangt. Damit ist aber doch indirekt<br />

der Wunsch ausgesprochen, der Bundesrat möchte auf<br />

dem Gesetzeswege den ersten Schritt zur Verwirklichung tun.<br />

Ich kann mir kaum vorstellen, daß Herr Dr. Müller nur eine<br />

materielle Unterstützung des Landdienstes und der Landdienstbeftrebungen<br />

wünscht, sondern er muß doch von der<br />

Ueberlegung ausgehen, daß der Bund nur Mittel für bestimmte<br />

Zwecke ausschüttet und zur Verfügung stellt, wenn<br />

er durch entsprechende Gesetze hierzu ermächtigt ist. Heute gewährt<br />

er Unterstützung für die Kosten des Landdienstes zu<br />

zwei Dritteln, indein er durch den Vollmachtenbeschlutz hierzu<br />

ermächtigt ist. Mit dem Postulat wird eine Art Fortsetzung<br />

des Landdienstes für die Schweizer Jugend gefordert,<br />

wie er heute auf dem Vollmachtenwege ini Interesse des<br />

Mehranbaues eingeführt wurde. Bei der Beurteilung des<br />

Postulates müssen wir deshalb von der Kardinalfrage ausgehen,<br />

ob wir den Landdienst in irgendeiner Form beibehalten<br />

und gesetzlich verankern wollen.<br />

Die Absolvierung des Haushalt- und Landjahres wird als<br />

nützlicher Teil der Jugenderziehung dargelegt. Wenn in dieser<br />

Frage etwas getan werden muß, kann dies nur auf absolut<br />

freiwilliger Basis und im Rahmen der Kompelenzen<br />

der Sl ti n t o n e geschehen. Das ganze Erziehungswesen,<br />

mit Ausnahme der ETH und der militärischen Ausbildung,<br />

fällt in den Aufgaben- und Rechtsbereich der Kantone. So<br />

weit man beurteilen kann, darf gesagt werden, daß die Kantone<br />

dieser Aufgabe vollauf gerecht geworden sind. Freilich<br />

können sie diese Aufgaben der Erziehung nur mit materieller<br />

Unterstützung des Bundes besorgen. Es liegt aber keine<br />

Ursache und kein Grund vor, dieses Recht der Kantone in irgend<br />

einer Form zu schmälern. Deshalb muß vom föderalistischen<br />

Standpunkt aus — das ist kein leeres Schlagwort —<br />

eine Zentralisation und eine Vereinheitlichung der Jugenderziehung<br />

auch in Form des Haushalt- und Landjahres mit<br />

aller Entschiedenheit abgelehnt werden. Man kommt bei der<br />

Analysierung des Postulates von Herrn Dr. Müller, nebenbei<br />

bemerkt, nicht darum herum, Vergleiche zu ziehen mit<br />

Jugenderziehungsmethoden, wie sie in totalitären Staaten<br />

betrieben worden sind.<br />

DER UNHEIMLICHE ^ B E K A N N T E<br />

Roman von Emil Hering.<br />

2Z<br />

halt- u n d L m d j l l h r e s ?<br />

Vom gesetzlichen Standpunkt aus existieren Bestimmungen<br />

des Schweiz. Zivilgesetzbuches. Nach diesen Bestimmungen gehört<br />

das Kind bis zur Volljährigkeit unter die elterliche Gewalt.<br />

Ich verweise speziell auf Art. 273. Des weitern bestimmt<br />

Art. 276: „Die Ausbildung der Kinder in einem Beruf erfolgt<br />

nach den Anordnungen der Eltern. Die Eltern haben<br />

auf die körperlichen und geistigen Fähigkeiten und Neigungen<br />

der Kinder soweit als nötig Rücksicht zu nehmen." Wenn<br />

der damalige Gesetzgeber diese Elternrechte im Zivilgesetzbuch<br />

festgehalten hat, so geschah dies in erster Linie aus naturrechtlichen<br />

Erwägungen. Die Eltern haben, allgemein gesprachen,<br />

ein bürgerliches und gesellschaftliches Recht auf ihre<br />

unmündigen Kinder. Wollen wir nun diese Rechte der Eltern<br />

schmälern, oder soll der Bundesrat durch die Annahme<br />

des Postulates dazu gebracht werden, die Ausgabe zu übernehmen,<br />

die Elternrechte zu schmälern? Ich glaube, da müssen<br />

wir den Ansängen wehren.<br />

Das Landjahr für Jugendliche könnte vom Bund in Form<br />

des Obligatoriums oder des Fakultativums eingeführt werden.<br />

Das Obligatorium wird von der Jugend als Zwang<br />

empfunden werden. Wollen wir unsere Jugend in die Gußform<br />

eines Landjahres pressen, so werden wir die jungen<br />

Leute zu widerwilligen Mitmachern zwingen. Wir wollen<br />

selbst wieder an unsere Jugendzeit zurückdenken.<br />

Wenn wir die bisherigen Erfahrungen im Landdienst heranzichen<br />

wollen zur Beurteilung des' Postulates Müller-<br />

Großhöchstetten, so können wir nur die Erfahrungen des<br />

Landdienstes während der Kriegszeit ins Auge fassen. Aber<br />

diese Resultate und Ergebnisse scheinen mir noch nicht genügend<br />

ausgewertet zu sein. Ich glaube auch, daß insbesondere<br />

die schlechten Erfahrungen zu wenig bekannt geworden sind,<br />

als daß wir uns schon ein objektives Bild über den Landdienst<br />

während der Kriegszeit machen könnten.<br />

Ich möchte nun noch einige Gründe gegen das Landjähr<br />

kurz anführen: Wir müssen bedenken, daß das Bedürfnis<br />

nach Hilfskräften in der Landwirtschaft und insbesondere das<br />

Bedürfnis nach Absolventen des Landjahres sehr variabel<br />

sein kann. Heute besteht das Bedürfnis. Ob aber dieses Bedürsnis<br />

in fünf Jahren weiter besteht, das kann uns niemand<br />

sagen. Aber wenn einmal das Landjahr eingeführt worden<br />

wäre, dann müßten wir doch die Sache von Gesetzes wegen<br />

durchführen und dann müßten wir auch bedenken, daß es sich<br />

bei diesen jungen Leuten nicht um qualifizierte Leute handelt.<br />

Wäre da der Landwirtschaft wirklich geholfen? Ich<br />

möchte das sehr bezweifeln.<br />

Die Absolvierung eines Landjahres wirkt auch sehr hemmend<br />

aus die berufliche Ausbildung. Das braucht wohl nicht<br />

lange begründet zu werden. Damit würde auch der Eintritt<br />

ins Erwerbsleben hinausgeschoben. Man muß bedenken, daß<br />

ein junger Mann auch noch, neben der beruflichen Ausbildung<br />

zum militärischen Vorunterricht herangezogen wird.<br />

Die Schwierigkeiten, den Landdienst der Jugendlichen mit<br />

ihrer beruflichen Ausbildung in Einklang zu bringen, werden<br />

um so größer sein, je länger der Landdienst dauert.<br />

Und Herr Dr. Müller fordert ja nicht etwa nur einige<br />

Wochen Landdienst, sondern erfordert ein Land jähr. Diese<br />

Forderung ist ganz deutlich und zeitlich genau umschrieben<br />

zum Ausdruck gekommen. Es gibt eine sehr große Anzahl von<br />

Familien und das müssen wir auch bedenken, das trifft be-<br />

Diesmal hatte es Emil mit dem Wetter nicht gut getrofsen.<br />

Schon beim Aufstieg hatte ihn in der Schlucht zu den<br />

»Sieben Brunnen" ein Unwetter überrascht. Aus der Schlucht<br />

klang die Stimme des Sturmes wie Winseln. Der Wald<br />

rauschte, als bräche eine Windflut aus dem Mattental. Die<br />

Lust war voll stäubenden Regens. Emil wurde bis aus die<br />

Haut naß. — Auf dem Heimweg hatte er sich verspätet. Leise<br />

legte sich schon die Dämmerung aufs Land. .<br />

Zu Haufe empfing er die Meldung, daß nachmittags der<br />

»lustige Hauptmann" dagewesen und nach ihm sich erkundigt<br />

hätte. Er habe ihm einen schriftlichen Bericht hinterlassen.<br />

Mutter Klipsel, die noch auf seine Heimkehr gewartet<br />

hatte und ihm einen warmen Kaffee servierte, übergab ihm<br />

einen verschlossenen Brief. Hauptmann Segmüller fchrieb:<br />

„Gestern wurde Henzi ins Spital nach Zweisimmen eingeliefert.<br />

Sein Gesundheitszustand ist derart (er ist seit gestern<br />

morgen fieberfrei), daß ich gegen eine Einvernahme<br />

nichts mehr einzuwenden habe. Dieselbe kann ohne Beeinirächtigung<br />

seiner Gesundheit vorgenommen werden. Der<br />

der Untersuchung betraute Territorialoffizier (ein Mawr<br />

Müller aus Bern) hat die erste Einvernahme des Henzi<br />

in dessen gesicherten Zimmer auf den kommenden Sonntag<br />

vormittag 1100 Uhr angesetzt und ersucht um Ihre und die<br />

Teilnahme des Herrn Metzger, da Sie beide ja den „Fall"<br />

Anfang an verfolgt haben und der Untersuchung wertvolle<br />

Dienste leisten werden. Ich habe daselbst ebenfalls anwesend<br />

zu fein..<br />

Gleich in der Frühe des andern Tages läutete Emil Fritz<br />

nach Zürich an. Dieser versprach Sonntag um 11 Uhr im<br />

Spital zu sein.<br />

Dort wurden die beiden von Major Müller und Hauptmann<br />

Segmüller empfangen. Major Müller, im Zivil Gerichtspräsident,<br />

war groß und hager wie eine Haselgerte.<br />

Scharf wie ein Haken sprang seine Nase aus dem Gesicht, hart<br />

gruben sich die Lippen heraus und die Augenbrauen stießen<br />

über den Nasenwurzeln zusammen.<br />

Ehe sie ins Zimmer Henzis gingen, vereinbarten sie das<br />

Vorgehen der Vernehmung. Ein Sekretär, im Grade eines<br />

Wachtmeisters, war ebenfalls anwesend. Dann traten sie ins<br />

Krankenzimmer, das, zum Unterschied aller andern Zimmer,<br />

vergittert war und vor dessen Türe, die ein Guckloch hatte,<br />

immer eine Wache stand.<br />

Im Zimmer befand sich außer dem weißen Bett, in dem<br />

Henzi jetzt wach lag, kein Gegenstand. Nicht einmal ein Stuhl<br />

oder Tisch waren vorhanden. Auch kein Bild an der Wand.<br />

Nichts als das Bett. — Als sich die Türe öffnete, wendete<br />

Henzi den Kopf und seine dunklen Augen starrten die Eintretenden<br />

an. Man wußte nicht, ob Furcht darin stand. Sie waren<br />

wieder so unergründlich wie früher. Sein Gesicht war<br />

blaß und eingefallen, seine Stirne gefurcht. Wirr hing ihm<br />

das ungepflegte Haar in die Stirne, hinter der jetzt wahrscheinlich<br />

merkwürdige Gedanken sich jagten.<br />

Die Wache und der Wachtmeister trugen ein Tischchen und<br />

fünf Stühle herein. Der Sekretär setzte sich ans Tischchen<br />

sondern bei jenen armen Familien zu, deren Kinderzahl groß<br />

ist, die auf den frühzeitigen Erwerb der Kinder angewiesen<br />

sind.<br />

Dann ein weiterer Grund: Ein ausgezwungener Landdienst<br />

würde auf jeden Fall einen sehr starken Eingriff in die persönlichen<br />

Rechte bedeuten.<br />

Wir fragen uns des weitern: Muß das Landdienstproblem<br />

vom Bunde aus an die Hand genommen werden? Wir<br />

haben ja bisher schon eine Art Landdienst gehabt. Es haben<br />

sich private Institutionen dieses Problems angenommen.<br />

Sie haben alle auch den Jahresbericht über den freiwilligen<br />

Einsatz der Studierenden bekommen. Diese Institution hat<br />

schon vor dem Kriege bestanden und hat sich sehr segensreich<br />

ausgewirkt. Ich glaube auch, daß die Studenten, die in<br />

diesen Studentenarbeitslagern mitgemacht haben, eine viel<br />

größere Genugtuung hatten, weil sie diese Arbeit vollständig<br />

freiwillig geleistet haben. Deshalb kommt solchem Arbeitsdienst<br />

viel größeren moralischen Wert zu.<br />

Ueberlassen wir auch weiterhin den Eltern und sozialen<br />

Stellen und, wenn es notwendig wird, den Kantonen die<br />

Durchführung des freiwilligen Arbeitsdienstes.<br />

O b w a l d e n<br />

7. Eidgenössisches Jodlerfest in Luzern, 13.—15. Juli <strong>1946</strong>.<br />

Am nächsten Samstag kommen die Jodler, Fahnenschwinger,<br />

Alphornbläser, die Bergler und Sennen unseres Schweizerlandes,<br />

ihrer 3000 an der Zahl, nach Luzern. Die Konkurrenzen,<br />

die für die Jodler im Kunsthaus, Stadttheater und<br />

Volkshaus, für die Fahnenschwinger in der Festhalle Allmend,<br />

für Alphornbläser aus dem Jnseli ausgetragen werden, beginnen<br />

am Samstag um 14.00 Uhr. Aus Obwalden haben<br />

sich die Jodlerdoppelquartette von Sarnen und Kerns, 7 Einzeljodler,<br />

6 Fahnenschwinger und drei Alphornbläser zum<br />

edlen Wettkamps gemeldet. Die meisten hiesigen aktiven Teilnehmer<br />

müssen bereits am Samstag, der Rest am Sonntagvormittag<br />

auftreten. Es wäre zu begrüßen, wenn am Samstagabend<br />

(nach 23.00 Uhr) eine Fahrtgelegenheit (Bahn oder<br />

Autocar) von Luzern nach Obwalden geschaffen würde, damit<br />

unsere Bevölkerung Gelegenheit hätte, den Vorträgen der einheimischen<br />

Jodler, die zum großen Teil erst in der Zeit von<br />

20.40 bis 23.00 Uhr (im Kunsthaus) antreten können, beizuwohnen.<br />

Den Aktiven wünschen wir recht viel Erfolg!<br />

Turnererfolge. Am 4. Turnfest des Zentralschweiz. Kath.<br />

Turn- und Sportverbandes vom 6./7. Juli <strong>1946</strong> in Rotkreuz<br />

erreichte die Sektion Lungern „Fides" in der 4. Kategorie<br />

mit 96.22 P. den zweiten Rang. Im Nationalturnen<br />

nehmen in der zweiten Kategorie (mit Zweig) Kaufmann Jos.<br />

und Gasser Franz, beide aus Lungern, mit 65.85 Punkten<br />

den 2. beziehungsweise 3. Rang ein. Wir gratulieren! — Als<br />

Vertreter der <strong>Obwaldner</strong> Regierung folgte Finanzdirektor<br />

A m r h e i n, Engelberg, den interessanten Wettkämpfen. Beim<br />

Festgottesdienst wies H. H. Vikar Jenny aus Luzern auf die<br />

Richtlinien vom Diesseits zum Jenseits. Größe und Würde<br />

liegen nicht nur in der Pflege von Leib und Seele, unsere<br />

Krönung ist Teilnahme am göttlichen Leben. Wir müssen unsere<br />

Schwächen überwinden, dürfen nicht liegen bleiben am<br />

Wege, aufstehen heißt das große Turnerwort. Mit Kraft und<br />

Glaube wollen wir einstehen für die Körperertüchtigung.<br />

Heute werden Achtund und menschliche Würde mit Füßen getreten.<br />

Darum sei unser Sieg dort, wo das Größte und Herrliche<br />

erstrebt werden kann. Treu zu sich, zum Mitmenschen, zu<br />

beim Fenster. Hauptmann Segmüller nahm Platz zu Häupten<br />

des Kranken, Major Müller und Emil und Fritz bei der<br />

Türe, so daß sie Henzi immer im Auge hatten.<br />

Es wurde kein Wort gesprochen. Henzi rührte sich nicht.<br />

Nur als Emil als letzter ins Zimmer trat, zuckte es kurz in<br />

feinem verwitterten Gesicht. Er verzog die Lippen.<br />

Major Müller eröffnete die Vernehmung.<br />

„Henzi", sagte er mit tiefer, ernster Stimme, „wir sind<br />

gekommen, um Sie zu vernehmen. Die beiden Herren hier<br />

werden Sie kennen: das sind die beiden Detektive, die Ihnen<br />

wegen Ihrer Mordtaten in Laufenburg auf der Spur waren<br />

und die Sie im Wildstrubelgebiet endlich nach Jahr und Tag<br />

entdeckt haben. Sie kennen sie, nicht wahr?"<br />

Henzi gab keine Antwort.<br />

„Ich mache Sie daraus aufmerksam, Henzi, daß Sie uns<br />

wahrheitsgetreu auf unsere Fragen zu antworten haben. Sie<br />

stehen unter Militärstrafgesetz. Sekretär, verlesen Sie die<br />

Personalien."<br />

Der Wachtmeister öffnete sein Protokollheft und las: „Sie<br />

sind Henzi Fritz, des Christian und der Alma geborene von<br />

Allmen, geboren am 21. Oktober 1897 in Spiez, gebürtig von<br />

Spiez. Stimmt das?" — Ein kaum hörbares „Ja" kam vom<br />

Bette her. Dabei sah jetzt Henzi gradaus gegen die weißgetünchte<br />

Decke.<br />

„Und nun, Henzi", ergriff der Major das Wort, „nach<br />

unsern Nachforschungen gingen Sie in Spiez in die Schule.<br />

Dort starb Ihr Vater im Jahre 1907, als Sie zehnjährig<br />

waren; und bald darauf auch die Mutter. Sie kamen I9W<br />

zu einem Onkel, dem Bauern von Allmen — Stimmt's?


Gott. Mächtig rauschte der Schlußaefang durch die heiligen<br />

Hallen: „Gott im hehren Vaterland ....!"<br />

*<br />

Zur gleichen Zeit wurde in Reiden das Jubiläums-Kantonalturnfest<br />

durchgeführt. Auch bei diesem Anlaß konnten die<br />

<strong>Obwaldner</strong> Turner sehr schöne Erfolge buchen. Wir entnehmen<br />

der Rangliste:<br />

Sektionsturnen. 3. Kategorie: 14. Alpnach 140,79. 4. Kat.:<br />

6. Sarnen 142.74. 10. Giswil 140,36. 5. Kat.: 9. Sächseln<br />

141.41 Pkte.<br />

Einzelwettkämpfe. Kunstturnen, Kategorie B (mit Zweig):<br />

4. Mäder Armin, Sarnen, 74.90 Pkte.<br />

Nationalturnen, Kategorie A (mit Kranz): 8. von Wyl H.,<br />

Alpnach 91.95. Kategorie B (mit Zweig): 5. Wiese Max,<br />

Sarnen 92,20.<br />

Allseits herzliche Gratulation!<br />

Gewerbliche Berufsschule von Obwalden. Vor kurzem ist<br />

der 10. Jahresbericht der kantonalen gewerblichen Berufsschule<br />

von Obwalden erschienen. Verschiedenes daraus wird<br />

auch die Öffentlichkeit interessieren.<br />

Die Zahl der Lehrkräfte betrug 14, die der Schülerinnen<br />

nnd Schüler 145. Noch vor fünf Jahren zählte man nur 89.<br />

Der Zuwachs beträgt 62 Prozent. Es ist deshalb begreiflich,<br />

daß die Platzfrage der Schulleitung Sorge bereitet.<br />

Im Schulbericht wird die Schaffung einer gewerblichen<br />

Sekundärschule angeregt. Der Zustrom zur Realschule unseres<br />

bestrenomierten Kollegiums ist nämlich derart groß, daß<br />

jeweils viele Anmeldungen nicht berücksichtigt werden können.<br />

Die Leidtragenden sind dann nicht zuletzt die Anwärter eines<br />

gewerblichen Berufes.<br />

In Dankbarkeit wird dann auch der Männer gedacht, die<br />

in den zwei letzten Jahren zurückgetreten sind und sich seit<br />

der Zusammenlegung der Gemeinde-Gewerbeschulen große<br />

Verdienste nm die kantonale Organisation erworben haben;<br />

es sind dies die Herren Reg.-Rat Rohrer, Präsident der<br />

Lehrlings- und Schulkommission, Spenglermeister Muss, Vorsteher<br />

des Lehrlingsamtes, alt Bäckermeister Zemp, Kassier der<br />

Gewerbeschule, und Zeichenlehrer E. Leuchtmann.<br />

Daß in der kurzen Zeit von 30 bis 32 Schultagen pro Jahr<br />

tüchtig gearbeitet wird, zeigen jeweils die Lehrlingsprüsungen,<br />

wo genau dieselben Ausgaben gelöst werden wie z. B. in<br />

Zürich, St. Gallen, Basel usw.<br />

Der Schulvorsteher gibt dem Wunsche Ausdruck, es möchten<br />

die Berufsverbände in vermehrtem Maße, als es bisher<br />

geschehen ist, Schulbesuche machen und sich vom hohen Stand<br />

der Schule überzeugen.<br />

Im Anhang des Jahresberichtes findet man eine Zusammenstellung<br />

der Schülerinnen und Schüler nach Berufen. Es<br />

sind vertreten: das Holzgewerbe mit 34 Schülern, die Damenschneiderinnen<br />

mit 30 Schülerinnen, das Bau- und Metallgewerbe<br />

mit je 23 Schülern usw. G.<br />

Die Stiftung „Für das Alter" im Jahre 1945 durfte erfahren,<br />

daß ungeachtet der außerordentlichen Beanspruchung<br />

der Gebefreudigkeit durch die Schweizer Spende und der Ankstndigung<br />

der Uebergangsordnung zur Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />

zahlreiche Freunde und Gönner ihr die<br />

Treue halten. Die von weiten Volkskreisen getragene freiwillige<br />

Altershilfe ist neben der staatlichen Altersfürsorge und<br />

-Versicherung notwendig, damit unsere Greise und Greisinnen<br />

sich in unserem Volke wie in einer großen Familie geborgen<br />

fühlen. Liebevolles Verständnis und teilnehmende Hilfe im<br />

Einzelfall kann bloß von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen<br />

eines freiwilligen Hilfswerkes kommen, welche aus innerem<br />

Drang in den Dienst der Alten treten.<br />

Das Gesamtergebnis der kantonalen Sammlungen ist von<br />

Fr. 1 099139.— im Jahre 1944 zurückgegangen auf Fr.<br />

1084 062.— im Jahre 1945. Immerhin haben 13 Komitees<br />

ein höheres Ergebnis erzielt als im Jahre vorher. Zu diesen<br />

gehört in lobenswerter Weise auch der Kanton Obwalden.<br />

Es wurden Fr. 5310.05 im Jahre 1945 gesammelt gegenüber<br />

Fr. 5292.— im Vorjahr.<br />

Die Gesamtsumme der ausgerichteten Fürsorgebeiträge<br />

hat sich von Fr. 8 677 999.— im Jahre 1944 vermindert<br />

auf Fr. 6 456 850.— im Jahre 1945. Dabei ist es aber beachtenswert,<br />

daß 21 Komitees gegen 19 im Vorjahre ihre<br />

Fürsorgeleistungen erhöhen konnten, so auch der Kanton Obwalden<br />

von Fr. 22 478.— im Jahre 1944 auf Fr. 26 935.—<br />

im Jahre 1945. Die Zahl der bedürftigen Greise in Obwalden<br />

betrug 130, das sind 10 weniger als im Vorjahre.<br />

Die Stiftung dankt allen freiwilligen Helfern und Helferinnen<br />

im Kanton und in den Gemeinden und ganz besonders<br />

den Freunden und Gönnern für ihren tatkräftigen Beistand<br />

und bittet sie, der Sache der freiwilligen Altershilfe ihre<br />

Sympathie weiter zu bewahren.<br />

Schweizerisches Krantenanstaltswesen. (Korr.) Unter dem<br />

Namen Verband Schweizerischer Krankenanstalten (VESKA),<br />

welcher öffentliche und Private Spitäler, Kliniken, Heil- und<br />

Pflegeanstalten und Sanatorien der Schweiz umfaßt, besteht<br />

ein Verein gemäß Art. 60 ff ZGB. Er bezweckt die Förderung<br />

des schweizerischen Krankenhauswesens insbesondere<br />

durch: Abhaltung von Kongressen mit belehrenden Vorträgen<br />

und Ausstellungen, praktische Zusammenarbeit zwischen<br />

Krankenhaus-Aerzten, Krankenhaus-Verwaltungen und Krankenhaus-Persoual,<br />

Abhaltung von Fortbildungskurse!! für<br />

Krankenhaus-Aerzte, Verwalter und Personal, gegenseitigen<br />

Gedankenaustausch und Austausch von Jahresberichten und<br />

Jahresrechnungen zwischen einzelnen Krankenanstalten, Vereinheitlichung<br />

der Betriebsstatistik der schweizerischen Kranlenanstalten,<br />

Schaffung einer Auskunfts- und Beratungsstelle<br />

für Bau, Einrichtung und Betrieb von Krankenanstalten,<br />

Wahrung der Interessen des Verbandes und der ihm nngeschlössen«?<br />

Anstalten und endlich die Herausgabe einer Veska-<br />

Zeitschrift als offizielles Publikationsorgan des Verbandes.<br />

Dem Verbände ist ein Sekretariat angegliedert, das von einem<br />

<strong>Obwaldner</strong> Ehepaar, Hr. Gallus von Deschwanden und<br />

seiner Gattin, mustergültig besorgt wird. Dessen Bater, Hr.<br />

San.-Oberst Dr. med. Gallus von Deschwanden, von Kerns,<br />

gewesener Spitaldirektor in Luzern, war Mitbegründer des<br />

Verbandes und u. W. erster Präsident desselben. Letzten<br />

Freitag fand sich der Veska-Vorstand, dessen Mitglieder sich<br />

aus allen Teilen der Schweiz zusammensetzen, im Kurhaus<br />

Friedenfels in Wilen bei Sarnen zu einer arbeitsreichen Sitznng<br />

ein, bei welchem Anlasse es dem Verwalter des <strong>Obwaldner</strong><br />

Krankenhauses vergönnt war, die Gäste im sonnigen<br />

Wilen zu begrüßen. Er tat dies mit lebhafter Freude, iveil<br />

ihm aus persönlicher Erfahrung bekannt ist, welch' große<br />

Verdienste sich diese Herren, insbesondere während des zweiten<br />

Weltkrieges, um das Krankenanstaltswesen erworben haben.<br />

Wir sind ihnen für ihre hingebungsvolle und erfolgreiche<br />

Tätigkeit im Interesse der Kranken zu tiefem Danke<br />

verpflichtet und möchten diesem Danke auch an dieser Stelle<br />

öffentlichen Ausdruck verleihen; er richtet sich an den Gesamt<br />

vorstand und feine verschiedenen Kommissionen, speziell an<br />

den Verbandspräsidenten, Hr. Dr. phil. O. Binswanger, Kuranstalt<br />

Bellevue, in Kreuzlingen, den Präsidenten der Berwaltungskommission,<br />

Hr. Verwalter P. Barbeu, in Bern, sowie<br />

an das Veska-Sekretariat. In aufrichtiger Dankbarkeit<br />

und Pietät gedenken wir auch des unlängst ganz unerwartet<br />

durch den Tod mitten aus seiner Tätigkeit am Kantonsspital<br />

in Aarau abberufenen Dr med. Hüffy, Vizepräsidenten der<br />

Veska. Dr. Hüssy hat der Veska I. G. als Präs. der Aerzte-<br />

Kommission u. als Redaktor für den ärztl. Teil der Veska-Zeitfchrift<br />

hervorragende Dienste geleistet. Am Anfang des Novemberheftes<br />

steht von ihm noch ein Artikel: „Vom Tode und<br />

von Todesahnungen", dessen Schluß so recht seine mitfühlende<br />

Einstellung zum Kranken kennzeichnet. Es heißt dort: „Ich<br />

habe diese Zeilen geschrieben, um zu zeigen, daß wir nicht<br />

nur die Aufgabe haben, nach Möglichkeit Krankheiten zu heilen,<br />

sondern daß wir als Aerzte und natürlich auch als<br />

Schwestern und Pfleger dazu da sind, um denjenigen Patienten,<br />

die nicht mehr zu retten sind, den Uebergang in die<br />

Ewigkeit so stark als angängig zu erleichtern und ihnen die<br />

Todesfurcht zu nehmen. Das muß auch das Ziel des Pfarrers<br />

fein, der den Arzt und die Pflegepersonen in taktvoller<br />

Weise unterstützen soll. Gelingt ihm das, so hat er sich ein<br />

großes Verdienst um die hoffnungslos darniederliegenden<br />

Mitmenschen erworben." Vom gleichen Geiste ist die gesamte<br />

Leitung der Veska beseelt. Möge ihre menschenfreundliche Tätigkeit<br />

weiterhin vom besten Erfolg begleitet sein. Wir hoffen<br />

gerne, daß sie ihr leider nur kurze Aufenthalt im <strong>Obwaldner</strong><br />

Ländchen befriedigt habe und danken ihr den freundlichen,<br />

für uns ehrenvollen Besuch.<br />

Vom Schleimbach bei Schwendi. Der Schleimbach hat sich<br />

in den letzten Jahrzehnten zu einem besonders schlimmen<br />

Wildbach entwickelt, so daß das Studium der Abhilfemaßnahmen<br />

dringend geworden ist.<br />

> Von Golpi (Pt. 1023) durchfließt der Bach Flyschrut^chgebiet<br />

und Moränenhänge bis zum Flyschfelsriegel von Hostet<br />

unterhalb Pt. 661. Nach einer kurzen Passage durch anstehenden<br />

Flysch folgt dann der Schuttkegel bis zum Sarner See.<br />

Die Beobachtung ergab, daß der Bach im Gebiet oberhalb<br />

Hostet in Tiefenerosion begriffen ist, so daß die Bachhänge<br />

fast überall angerissen sind und in das Bachbett abrutschen.<br />

Begünstigt wird das Abrutschen durch eine mehr oder weniger<br />

starke Durchnässung der Flyschschutt- und Moränengebiete,<br />

welche von zahlreichen ungefaßten oder ungenügend<br />

gefaßten Quellen der Schwander Allmend herrührt. Bei einem<br />

Ferienhäuschen oberhalb Golpi greifen die Rutsch-<br />

Diesem Onkel sind Sie kurz nach Ihrer Schulentlassung durchgebrannt<br />

— und Sie haben sich bald da, bald dort als Knecht<br />

aufgehalten und sind schon zeitig wegen verschiedener Delikte<br />

mit dem Strafgesetz in Konflikt geraten. Ist es so?"<br />

Henzi nickte bloß. Er preßte die Lippen zusammen. Eine<br />

Rinne riß sich in seine Stirne.<br />

„Mit dreiundzwanzig Jahren haben Sie 1920 geheiratet,<br />

eine Anna Mosimann aus Seftigen. Die Ehe wurde jedoch<br />

gerichtlich aufgelöst und zwar im Jahre 1924 auf Antrag Jhrer<br />

ersten Frau. Sie trieben sich während dieser Ehe und<br />

nachher im Lande herum als Gelegenheitsarbeiter ohne sesten<br />

Wohnsitz. Im Jahre 1929 kamen Sie wieder einmal nach<br />

Spiez und eröffneten dort eine Veloreparaturwerkstätte, aus<br />

Mitteln, deren Herkunft recht zweifelhaft war. Wollen Sie<br />

uns nicht sagen, woher Sie das Geld dazu hergenommen hatten?"<br />

Henzi biß sich auf die Lippen und schwieg. Sein Gesicht<br />

war steinern. Starrsinn war in seinen Zügen eingegraben.<br />

„Wie Sie wollen, Henzi. — Wir können es auch ohnehin<br />

erraten und verlangen darauf keine Antwort." Der Major<br />

sah wieder in sein Notizbuch. „Das Geschäft ging schlecht.<br />

Und zwar deswegen, weil Sie mehr in der Wirtschaft zu<br />

treffen waren als in der Werkstatt. Eines Tages sind Sie<br />

aus Spiez wieder verduftet und tauchten dann später in Interlaken<br />

auf. Das war anno 1931. Dort machten Sie ein<br />

Jahr später leichtsinnig Konkurs und verschwanden wiederum<br />

u>cg, um dann im Dezember 1932 in Langenthal aufzutauchen,<br />

wo Sie in einer Autoreparaturwerkstätte angestellt wurden;<br />

bald darauf haben Sie dort wieder eine Veloreparaturwerkstätte<br />

eröffnet. Wegen eines Raufhandels wurden Sie zu<br />

einer Gefängnisstrafe verurteilt, wie schon früher zweimal.<br />

Nach Verbüßung der Strafe gingen Sie außer Landes, nach<br />

Spanien und ließen sich dort von den Roten gegen die Iranco-Truppen<br />

anwerben. Stimmt's?"<br />

Wiederum nur ein leises Kopfnicken.<br />

„Ich verlese Ihnen einen Abschnitt eines Briefes, den ein<br />

Kamerad, der mit Ihnen in Barcelona war, an die zivilen<br />

Untersuchungsbehörden geschrieben hat. Hören Sie!" Er entnahm<br />

seinem Notizbüchlein ein Schriftstück, entfaltete es und<br />

las: „... Es war ein heißer Tag. Hart und heiß brannte die<br />

Sonne. Sie brannte in unsern Köpfen und im Blute und die<br />

entzündete Leidenschaft tobte los, blind, rücksichtslos und<br />

wild. Henzi war einer der Wildesten. Verwegen, draufgängerisch.<br />

Er kannte keine Furcht, und je toller es zuging, desto<br />

mehr freute es ihn. Er machte sich nichts daraus, auf die<br />

Menschen zu schießen und er hat mehr denn einen um die<br />

Ecke gebracht ... Es war in Barcelona. Wir hatten eine<br />

Barrikade zu verteidigen. Wir waren nur wenige Mann und<br />

der Angreifer waren viele. Wir mußten unterliegen. Unsere<br />

Munition war verschossen. Wir verteidigten uns bloß nrfch<br />

mit der blanken Waffe. Es gab ein wildes Durcheinander.<br />

Die andern hatten die Revolver entsichert, durften aber nicht<br />

schießen, wegen der eigenen Leute. Ich floh in einen Hausgang.<br />

Henzi wehrte sich rasend und verzweifelt. Er war umringt.<br />

Sie rissen ihm das Gewehr aus der Hand und hieben<br />

mit ihren Gewehrkolben unbarmherzig auf ihn ein, bis er<br />

blutüberströmt zusammensackte. Sie ließen ihn liegen und<br />

gingen hurrahschreiend auf die nächste Barrikade los. Mich<br />

„rille 4 fölfÄ'Ä<br />

d7nB.«°nS g-l-Mw-d-» ist und auch-m feS<br />

sind Risse, von Terrainbewegungen herrührend, zu erkennen erkenne^<br />

Bis Hostet hinunter haben die Hangrutichungen den Anw^ Umd<br />

uern bedeutende Schäden zugefugt. Erkundigungen bei einem ii<br />

Anwohner ergaben, daß dw ^lefenerosion dev Schleimbachxz ic<br />

wie uoriaeiiv w»"" 1 " ;• ' ... t£„, "j eines<br />

5—>6 m hohen Felsriegels bei Hostet Suruckzufuhren ist.<br />

folge dieses, Ende des vorigen Jahrhunderts stattgefundenen<br />

Durchbruchs, hat sich die Bachsohle um emige Meter vertief?<br />

so daß das Bachtobel stellenweise doppelt so tief wie •'<br />

Jahre 1891 geworden ist. Um der Tiesenerosion wirksam begegnen<br />

zu können, wird die Wiederherstellung des Ursprünge<br />

chen Riegels durch eine Staumauer nicht zu umgehen feitt. %<br />

der Folge wird sich dann eine rückgreifende Sohlenerhöhum,<br />

einstellen und die Hangrutschungen werden abnehmen. Gleich,<br />

zeitig mit der Wiederherstellung des Riegels sollte eine Ent-<br />

Wässerung deS Einzugsgebietes des Schleimbaches und der<br />

Seitenhänge stattfinden. Zu diesem Zwecke empfiehlt sich<br />

genaue hydrogeologische Planaufnahme als Vorbereitung j eg=<br />

licher Projektierung.<br />

Das Studium zahlreicher geschiebereicher Wildbäche zeig,<br />

daß sich eine Hangverfestigung und damit ein merklicher Rückgang<br />

des Geschiebes am wirksamsten durch eine gründliche<br />

Entwässerung des Einzugsgebietes und der Bachhänge erzielen<br />

läßt. Durch solche Maßnahmen können in vielen Fällen<br />

teure Kunstbauten im Bachbett vermieden werden.<br />

Mögen sich die Studien zum Nutzen der durch die Beiträge<br />

an die Bachverbauungen schwer belasteten Berggemeinden<br />

auswirken!<br />

Dr. I. Kopp, prakt. Geologe.<br />

Hochwasser. Infolge des anhaltenden Regens führen einige<br />

Bäche H o chw a s s e r. Am Sonntag mußten die Feuerwehren<br />

von Sarnen und Alpnach aufgeboten werden, um die wilden<br />

Wasser des Voribaches bzw. der Kleinen Schliere zu<br />

bändigen. Größerer Landschaden ist nicht entstanden. Die<br />

Sarner-Aa ist an einigen Stellen über das Ufer getreten, so<br />

bei der Mosterei Heß in Sarnen.<br />

Kerns. Acker bauliche Beobachtungen. (Eing.)<br />

Zurzeit machen die imposanten Ackerflächen ans dein Großund<br />

Sagenried, aus Riebeten und im Wad im großen und<br />

ganzen einen recht guten Eindruck. Jeder Wanderer darf sich<br />

besonders an den schönen Getreideäckern freuen. Kerns macht<br />

heute seinem Namen nnd seinem Wappen wieder alle<br />

Ehre! Schöne und saubere Frucht- und Kartoffeläcker ehren<br />

eine Gemeinde und vor allem auch den Besitzer. Sie zeugen<br />

von Tüchtigkeit nnd beruflichem Können.<br />

Leider wird dieses Bild durch einige Unkrautäcker etwas<br />

gestört. Da liegt im Großried ein lang gezogener Acker, zur<br />

Hälfte mit kümmerlichen Kartoffeln bestellt, die im Unkraut<br />

kaum zu finden sind, die andere Hülste — oh Schande — leere<br />

Furchen, unbestellt, ein 10vprozentiger Unkrautacker. Einige<br />

Schritte weiter trifft der Wanderer am Wegrand einen vermoderten<br />

Miststock, dafür im Acker lauter Unkraut — die gefürchtet?<br />

sog. wilde Gerste — und nur kümmerliche Resten<br />

von Gerste und Korn.<br />

Auch im Sagenried steht die Frucht im allgemeinen schön,<br />

doch muß auch hier teilweise eine sehr starke Verunkrautn»?<br />

mit der wilden Gerste (Queckenart) festgestellt werden. Auch<br />

trifft man hier bei näherem Zusehen viele taube Aehren.<br />

Beide Uebel sind wohl die Folge des ständigen Getreideanbaues<br />

und des fehlenden Fruchtwechsels.<br />

Melchthal. (Einges.) P r i nii z f e i e r von H. H. Pater<br />

Walther Ab egg, OFMEap., am 7. Juli <strong>1946</strong>. Eine<br />

Kapuzinerprimiz, feierlich in der ttirche, schlicht und heimelig<br />

nachmittags im Alpenhofsaal, daß sie all denen, die daran<br />

teilnehmen durften, auf lange Zeit als ein schönes Erlebnis<br />

in der Erinnerung bleiben wird, auch wenn sich für kein<br />

Halbstündchen des Tages die Sonne am Himmel gezeigt hat.<br />

Die Kreuzübergabe fand des strömenden Regens wegen<br />

am Hochaltar statt, bei der der geistliche Vater, P. Mich<br />

a e l, O.S.B., der langjährige und verdiente Seelsorger<br />

t>es Melchthales, ein erhebendes Wort von der Sieghaftigleit<br />

des Kreuzes sprach. Der jlirchenchor sang dann unter der benediktinisch<br />

bewährten Leitung seines Dirigenten, P. Felix,<br />

O.S.B., die Missa Pastoralis von Rihovzky. Auch auf der Orgelbank<br />

saß ein schwarzer Vater aus dein Beiiediktiuerstift<br />

Engelberg und verstand es, alle Register spielen und klingen<br />

zu lassen, so daß eine reiche Tonfülle durch die Hallen der<br />

saubern Barockkirche schwoll, die in ihren Ausmaßen und<br />

Formen so einzigartig hineingebaut ist ins liebe Bergtal.<br />

Von derselben Feierlichkeit getragen war das jtanzelwort von<br />

H. H. Vikar Anton A b e g g, eines leiblichen Bruders<br />

des Primizianten, der uns das priesterliche Opferamt, das<br />

Hirten- und Lehranit in dogmatischer Schau aufzeigte, aber<br />

hatten sie unbeachtet und deshalb unbeteiligt gelassen. 3$<br />

konnte Henzi, der da auf dem Pflaster lag und stöhnte, nicht<br />

helfen. An der nächsten Barrikade aber wurden die Francoleute<br />

geschlagen. Sie wußten umkehren und stürmten davon.<br />

Die Straße war wiederum frei. Unsere Leute kamen nnd wir<br />

trugen Henzi, der arg zugerichtet war, in ein Spital, wo er<br />

ein paar Wochen lang gepflegt wurde, bis er in die Schweiz<br />

zurückkehrte..."<br />

Der Major faltete das Schriftstück wieder zusammen und<br />

barg es in seinem Notizbuch. „Sie waren also ein recht wu*<br />

der Geselle, Henzi!"<br />

Henzi hatte die Augen geschlossen und rührte sich nicht-<br />

»Sie kehrten anfangs 1937 in die Schweiz zurück und<br />

zwar nach Herzogenbuchsee. Dort bändelten Sie mit einer<br />

Kellnerin an und heirateten sie vor acht Jahren. Ihre Frau<br />

— sö steht in den Akten —. hatte wie Sie eine recht zwci!^<br />

hafte Vergangenheit. Nun, wie dem auch sei, Henzi. @I e -<br />

nach der Heirat zogen Sie mitsammen nach Huttwig,<br />

Ihre Frau in einem Restaurant servierte, während Sie al»<br />

Abonnentensammler sich betätigten, um dann auf kurze ^<br />

nochmals nach Langenthal zurückzukehren, wo Sie als Versicherungsagent<br />

Beschäftigung fanden. Am 1. April 1940 kamen<br />

Sie nach Laufenburg. Sagen Sie mal, Henzi, waru>"<br />

sind Sie nach Laufenburg gegangen?"<br />

Der Major mußte lange auf Antwort warten. Endlich<br />

sagte Henzi: „Weil meine Frau gestorben war."<br />

Es war der erste Satz, den er während seiner Verneymung<br />

sagte.


.. (eg agnze Priesterwirken hineinstellte ins Zeichen des<br />

Kreuzes und ihm damit eine lebens- und zeitnahe Note zu<br />

^Unttr dem schneidigen Taselmajorat von H. H. Pfarrhelfer<br />

c-, Huwiler wickelte sich anschließend an das Hochamt die<br />

« ier im geselligen Kreise der nächsten Verwandten und<br />

^kannten ab. P. Michael ergriff hier nochmals das Wort<br />

h gab der väterlichen Freude Ausdruck, innert wenigen<br />

wahren drei geistliche Söhne an den Gnadenaltar der Gottesmutter<br />

geführt zu haben. Und wenn er dabei den Wunsch<br />

aussprach, sie möchten ihm und damit der Kirche Gottes zur<br />

Ehre gereichen, so waren wir alle der Ueberzeugung, daß we-»<br />

flen seinen geistlichen Vatersorgen sicher keines seiner weißen<br />

f>aare noch weißer werden wird. — P. Engelbert, ein<br />

Mitbürger und Mitbruder des Primizianten, überbrachte die<br />

Grütze der Heimatgemeinde Lungern, sind doch die Abegg dort<br />

eingebürgert und ist auch die leibliche Mutter des Primizianten<br />

eine schlichte Frau aus Lungern. So war's denn auch<br />

nicht von ungefähr, daß die Heimatgemeinde auch die geistliche<br />

Mutter, in der Person von Frau M. Vogler-Zumstein,<br />

stellte. Abschließend dankte der Redner als brauner Bruder<br />

nuch den schwarzen Vätern aus dem Benediktinerorden für<br />

ihre aufrichtige Sympathie, die sie dem Kapuzinerorden immer<br />

entgegenbrachten und entgegenbringen. — Aber es wurde<br />

nicht nur geredet, es wurde auch gesungen und es wurden<br />

allerliebste Gedichte aufgesagt, vorab von den geistlichen<br />

Bräutchen. Doch durften auch die Buben nicht fehlen. Grad<br />

zu dritt traten sie in den Saal und stellten sich in einem löstlichen<br />

Zwiegespräch keck als gntes Holz für die Kapuzinerpromnz<br />

vor. Doch meinte einer nachher, es wäre ihm doch nicht<br />

so ernst gewesen! — Eine Schlußandacht in der Wallfahrtskirche<br />

versammelte noch einmal Fest- und Kaplaneigemeinde,<br />

um dem Herrgott Dank abzustatten für die Gnade des schöneu<br />

Primiztages.<br />

Giswil. K l e i n t a l i b e r s ch ü tz e n. Wir machen die<br />

Schützen, sowie Gönner des Schießwesens auf die am Samstag,<br />

den 13. Juli, von 16.00—18.00 Uhr, und ebenfalls am<br />

Sonntag, den 14. Juli, von 13.00—17.00 Uhr, in unserem<br />

Stande zur Durchführung kommende Eidg. Kleinkaliberschietzkonkurrenz<br />

aufmerksam. An diesem Schießen kann jedermann<br />

teilnehmen, wenn er auch keinem Schießverein angeschlossen<br />

ist. Ein jeder werbe bei seinen Kameraden und reserviere sich<br />

jetzt schon einen dieser beiden Schießtage.<br />

Mit gut Ziel im Kleinkaliberschießstand Giswil.<br />

Der Vorstand.<br />

Engelberg. 33. Jahresbericht der Drahtseilbahn Engelberg-<br />

Gerschnialp AG. (Eing.) Der Jahresbericht <strong>1946</strong> orientiert<br />

eingehend über das Unternehmen, das stark mit der Luftseilbahn<br />

nach Trübsee verbunden ist und auch Direktions- und<br />

teilweise Verwaltungsunion niit dem Schwesterbetriebe gemeinsam<br />

hat. Für das verstorbene Verwaltungsratsmitglied<br />

Hr. Dr. Heß-Naeder wurde der Betriebsdirektor Eugen Heß-<br />

Matter neu gewählt.<br />

Die Betriebseinnahmen pro 1945 erreichten Fr. 64 874.74,<br />

gegenüber Fr. 55 685.75 im Jahre 1944. Mehreinnahme Fr.<br />

9188.99. Die Betriebsausgaben mit Fr. 51 270.80 gegenüber<br />

1944 mit Fr. 41 578.14 ergeben eine Vermehrung von Fr.<br />

9692.66. Der Grund der Mehrausgaben beruht auf den vorgenommenen<br />

Entwässerungsarbeiten im Betrage von Franken<br />

5000.—, wie auf vermehrten eidgenössischen Steuern.<br />

Die Passagierzahl ist von 141 186 im Jahre 1944 auf<br />

147 236 im Betriebsjahre gestiegen. Insbesondere waren die<br />

Sommermonate günstig.<br />

Nach Abgabe der vorgeschriebenen Quote von Franken<br />

6046.— an den Erneuerungsfond verbleibt ein Aktivsaldo<br />

der Gewinn- und Verlustrechnung im Betrage von Fr.<br />

8414.98. Derselbe fand folgende Verwendung: 4 Prozent Dividende<br />

Fr. 8000.— und Vortrag auf neue Rechnung Fr.<br />

414.98. Das Aktienkapital ist -unverändert mit Fr. 200 000.—<br />

in der Bilanz. Die Barbestände werden mit Fr. 27 814.22<br />

ausgewiesen, die Wertschriften mit Fr. 6004.—. An Spezialfonds<br />

sind ausgeführt: Erneuerungsfonds mit Fr. 192 023.—,<br />

Reservefonds Fr. 58 300.— und Spezialreserve für Kabel<br />

Fr. 15 500.—. In erster Jahresrechnuug wird eine Versicherung<br />

für das Personal gegen Alter und Tod verzeichnet.<br />

Engelberg. 18. Jahresbericht 1845 Lustseilbahn Gerschnialp-Triibsee<br />

AG. (Eing.) An Stelle des verstorbenen Verwaltungsratsmitgliedes<br />

Dr. Heß-Naeder wurde Hr. Eugen Heß-<br />

Matter gewählt, weitere Veränderungen fanden im Betriebsjähre<br />

nicht statt.<br />

Die Betriebseinnahmen betragen Fr. 144 512.43 gegenüber<br />

dem Vorjahre Fr. 120 460.40, während die Betriebsausgaben<br />

auf Fr. 87 376.71 stiegen, annähernd Fr. 7000.—<br />

mehr als 1944. Während die Einnahmen der Wintermonate<br />

in den beiden letzten Jahren ungefähr gleich waren, brachten<br />

die Sommermonate eine Mehreinnahme von annähernd Fr.<br />

24 000.—. Die Mehrleistungen beschlagen einen Beitrag an<br />

den Höhenweg Jochpaß-Frutt, wie vermehrte eidg. Steuern.<br />

Die Luftseilbahn Trübsee steht in engster Verbindung mit der<br />

Drahtseilbahn Gerschnialp, wie nun neuerdings mit der Joch-<br />

Paß-Sesfel-Bahn, welche eine besondere Attraktion dieses Tourengebietes<br />

bildet.<br />

Nach Einlage von Fr. 30 000.—- in den Erneuerungsfonds<br />

ergibt sich ein Aktivsaldo von Fr. 24 053.29. Gemäß Antrag<br />

des Verwaltungsrates wurde der Gewinnsaldo wie folgt verteilt:<br />

4 Prozent Dividende Fr. 15000.—, Einlage in den<br />

Reservefonds Fr. 2500.—, Abschreibungen Fr. 2400.—, Vortrag<br />

auf neue Rechnung Fr. 4153.29.<br />

Die Bilai^z führt unter den Aktiven auf: Baukonto mit<br />

Fr. 700 000.—. Zu tilgende Verwendungen Fr. 100 000.—,<br />

Wertbestände u. Guthaben (davon Kassagelder Fr. 81 139.44),<br />

(Wertschriften Fr. 72 518.—) Fr. 165 349.09.<br />

An Passiven: Aktienkapital Fr. 375 000.—, Obligationenanleihe<br />

4 l A % Fr. 280 000.—. Der Reservefonds wird mit<br />

Fr. 37 500.— und der Erneuerungsfonds mit Fr 240 000.—<br />

ausgewiesen.<br />

Die Passagierzahl stieg von 1944 mit 104 255 Personen<br />

auf 119 400 im Betriebsjahre 1945. Mit dem zunehmenden<br />

Straßenverkehr, das Auto als Zubringer spielt für das Unternehmen<br />

eine sehr große Rolle, entwickeln sich Betriebseinnahmen<br />

und Frequenzen automatisch. Das abgelaufene Jahr<br />

1945 war seit Kriegsausbruch das beste, erreichte aber noch<br />

nicht das letzte Friedensjahr.<br />

Nidwaldner Rachbarschaft<br />

Die Staatsrechnung von Nidwalden schließt bei<br />

Einnahmen von Fr. 2 598 349.— mit einem Vorschlag<br />

von 20 060 Fr. ab, während ein Defizit von 85 000 Fr. budgetiert<br />

worden ist. Glücklicher Kanton!<br />

Eidgenossenschaft<br />

Bor der Erhöhung der Radiogebühren.<br />

An der Delegiertenversammlung der Schweiz. Rundspruchgesellschast<br />

wurde von Sprechern des Rundfunks und<br />

der PTT-Direktion eine Erhöhung der Radio-Konzeffionsgebühren<br />

von 15 auf 24 Franken im Jahr in Aussicht gestellt.<br />

Gerechtfertigt wird die beantragte Erhöhung, die auf<br />

Neujahr in Kraft treten soll, mit dem Hinweis auf die Verbefferung<br />

der Programme seit 1931, als die heute geltenden<br />

Gebühren festgestzt wurden, mit der Notwendigkeit kostspieliger<br />

technischer Ausbauarbeiten und mit der allgemeinen<br />

Teuerung. Nur dank der Zunahme der Zahl der Konzessionäre<br />

habe nicht schon früher eine solche Erhöhung vorgenommen<br />

werden müssen.<br />

Der unannehmbare Verteilungsvorschlag.<br />

Der Bundesbeschlussesentwur?, der gegenwärtig vor den<br />

Kantonsregierungen zur Begutachtung liegt, will die Ausgleichssonds<br />

der Wehrmannskassen wie folgt aufteilen: -<br />

Wehrmannschutz 160 Millionen, Nationalspende 6, Krisenmaßnahmen<br />

344, Arbeitslosenfürsorge 50, Landwirtschaft<br />

17,8 und Gewerbe 5,7 Millionen. Der Altersversicherung sollen<br />

aus den Fonds 80 Millionen Fr. zufließen und dazu die<br />

Jahreseinkünfte <strong>1946</strong> und 1947 — also total 400 Millionen!<br />

Die Familie soll leer ausgehen! Ein einfach unannehmbarer<br />

Vorschlag!<br />

K a n t o n e<br />

Luzern. Ein neuer Versuch für die Umleitung von Fahrzeugen.<br />

Anläßlich des Umzuges am Eidgen. Jodlerfest vom<br />

14. Juli in Luzern, welcher rund eine Stunde Vorbeimarschzeit<br />

benötigt, wird der ganze Verkehr in der Innenstadt von<br />

Luzern umgeleitet. Zu diesem Zwecke wird ein Kennmarkensystem<br />

verwendet, welches in der Schweiz erst einmal während<br />

einer Mobilmachungsübung erprobt worden ist. Die<br />

Autos, welche die Stadt zu passieren wünschen, erhalten beim<br />

Stadteingang je nach der Route, welche sie einzuschlagen haben,<br />

einen verschiedenfarbigen Zettel auf die Windschutzscheibe<br />

geklebt. Die Verkehrspolizisten auf dem ganzen Stadtgebiet<br />

erkennen daraus von weitem das Ziel der Wagen und<br />

Streiflichter<br />

Die Verfahrensfrage an der Friedenskonferenz beschäftigt<br />

weiterhin die Außenminister in Paris. Die Haltung Molotows,<br />

der den 17 andern Delegationen nicht die gleichberechtigte<br />

Stellung mit den Großmächten einräumen möchte, um<br />

ein Ueberstimmtwerden der Sowjets und ihrer Vasallen zu<br />

vermeiden, hat die Westmächte stark verärgert. Wird die<br />

Außenministerkonserenz wegen der neuen Kontroverse in letzter<br />

Minute noch scheitern? Ein Nachgeben Byrnes und Bevins<br />

müßte aber ebenso verhängnisvoll sein. Sollte man den<br />

Vorschlag Molotows akzeptieren oder wiederum einen saulen<br />

Kompromiß schließen, der das Mitspracherecht der mittleren<br />

und kleineren Staaten wesentlich einschränkte, dann<br />

wäre es doch wohl ehrlicher, sich offen zum „Direktorium der<br />

Großmächte" zu bekennen. Es geht jetzt um eine der bisher<br />

für die Zukunft der UNO entscheidensten Fragen.<br />

Die antialliierte Stimmung wegen des Entscheides über<br />

Trieft machte sich in Italien in neuen Demonstrationen Luft.<br />

In Padua stürmten Studenten den englischen Offiziersklub.<br />

können sie, ohne sie anhalten zu müssen, auf die richtige Route<br />

weisen. Aehnlich wird mit den Wagen verfahren, welche während<br />

des Umzugs in der Stadt parkieren wollen. Es wird<br />

ihnen eine Nummer auf die Windschutzscheibe geklebt, welche<br />

das Kennzeichen für einen bestimmten Parkplatz bietet, und<br />

nach welcher die Wagen zu ihrem Standort dirigiert werden<br />

können. Da nicht mehr Nummern ausgegeben werden, als der<br />

Parkplatz effektiv Wagen aufnehmen kann, wird jeder Automobilist<br />

auf dem ihm angewiesenen Parkplatz sicher seinen<br />

Standort finden.<br />

Baselland. Frauenstimmrecht bachab geschickt.<br />

Am Samstag und Sonntag fand im Kanton Baselland die<br />

Abstimmung über die Frauenstimmrechtsfrage statt. Trotz der<br />

recht intensiven Vorbereitung der Frauenstimmrechtsanhänger<br />

war die Stimmbeteiligung nicht überwältigend, denn es gingen<br />

bloß 48 °/o der Stimmberechtigten an die Urne. Bekanntlich<br />

hatten nicht nur der Landrat, sondern mit Ausnahme der<br />

Katholiken und Bauern auch sämtliche politischen Parteien die<br />

Annahme empfohlen. Doch ähnlich wie vor drei Wochen in<br />

Baselstadt wurde nun auch im Baselbiet das Frauenstimmrecht<br />

wuchtig, nämlich mit 10,396 Nein gegen 3853 Ja-Stimnien<br />

verwo rfen. Dabei lehnten nicht nur alle vier Bezirke,<br />

fondern sogar alle Gemeinden ab, darunter zwei Oberbasel-<br />

Bieter Gemeinden total, indem hier keine einzige befürwortende<br />

Stimme abgegeben wurde.<br />

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!, der dies erkennt inim<br />

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/ Ob waldner "Volksfrennd<br />

/ /<br />

„Ihre Frau war gestorben? — Soviel mir bekannt ist,<br />

lebt Ihre erste Frau noch, von der Sie in Thun geschieden<br />

wurden. Sie wurde sogar einvernommen und wir kennen ihren<br />

Aufenthaltsort."<br />

„Ich meine meine zweite Frau — die —!" Henzi verstummte<br />

plötzlich. Er hatte das Wort herausgestoßen, gleich<br />

einem, der in Ketten liegt und seinem Peiniger Rede und<br />

Antwort steht.<br />

„Ja, Henzi, Ihre zweite Frau ist doch erst in Laufenburg<br />

gestorben. Sie hat sich im Turm das Leben genommen. Sie<br />

irren sich, Henzi —"<br />

Er wartete auf eine nähere Erklärung. —• Plötzlich fuhr<br />

der Kranke aus seinem Schweigen. Er machte eine wilde<br />

Gebärde. „Ach, lassen Sie mich doch in Ruhe!"<br />

„Henzi, jetzt erzählen Sie uns erst einmal, warum Sie<br />

nach Laufenburg gekommen sind, verstanden! Aber die volle<br />

Wahrheit, Mann!"<br />

Endlich kam wieder Bewegung in sein fahles Gesicht und<br />

mit zynischer Aufrichtigkeit sagte er rauh:<br />

»Ich habe die Frau umgebracht!"<br />

„Welche Frau?" — „Meine zweite Frau —!"<br />

Der Major zog die Stirne zusammen. „So war die Frau,<br />

die sich im Turm zu Laufenburg erhängte, gar nicht Ihre<br />

Frau?" __ „Nein!"<br />

Die Männer sahen sich entsetzt an. Eine Weile herrschte<br />

eisige Stille. Das Grauen schlurfte durch das weiße Zimmer.<br />

„Wer war es denn? — Henzi, erzählen Sie uns alles,<br />

ich befehle es Ihnen!", sagte dann unter Mühe der Major.<br />

Stockend, mit müder, rostiger Stimme erzählte Henzi das<br />

«fürchterliche. Er war seinerzeit darum von Huttwil nach<br />

^angenthal zurückgekehrt, weil er auf seinen „Geschäftsreisen"<br />

dort eine Kellnerin kennen gelernt hatte. Das ungesetzliche<br />

Liebesverhältnis führte zu großem Streit mit seiner<br />

Frau. Es kam wiederholt zu Streitigkeiten zwischen den beiden,<br />

die manchmal zu Tätlichkeiten ausarteten. Henzi war<br />

ein brutaler, rücksichtsloser und jähzorniger Mensch und er<br />

kannte in seinen Leidenschaften keine Grenzen und keine Hemmungen.<br />

Er hatte sich entschlossen, seine Frau auf die Seite<br />

zu «schaffen, und er tat es mit Hilfe der Kellnerin. Die Leiche<br />

vergrub er bei Nacht unter einem alten, zerfallenen Gemäuer<br />

im nahen Walde. Alles war sehr schlau ausgedacht. Er verließ<br />

Langenthal und bald darauf kündigte die Kellnerin<br />

ihre Stelle und sie kamen beide als „Herr und Frau Henzi"<br />

nach Laufenburg, wo sie unbekannt waren und, unerkannt,<br />

sich in Sicherheit wähnten. Die Kellnerin, angeblich seine<br />

Frau, durste das Haus an der Herrengaffe nur selten verlassen<br />

oder dann nur in seiner Begleitung. Kam je einmal<br />

ein Bekannter aus dem Bernbiet, wurde die ehemalige Kellnerin<br />

als Haushälterin vorgestellt.<br />

Der Major gab Fritz das Zeichen, daß er nun weiter<br />

fragen wolle.<br />

„Henzi, Sie hatten als Agent einen schönen Verdienst. Sie<br />

fühlten sich in Laufenburg sicher. Wieso kamen Sie auf den<br />

Gedanken, vie Menschen aus dem Leben zu schaffen, vier unschuldige<br />

Menschen, die Ihnen nichts zuleide getan lmtten?"<br />

„Ich wollte rasch reich werden und nach Amerika auswandern.<br />

Ich fühlte mich in Laufenburg doch nicht sicher."<br />

„Ja, das ist aber doch kein Grund für die vier Morde."<br />

„Die Versicherungsgesellschaft wollte mich nicht anständig<br />

entlöhnen. Hätte sie nachgegeben, dann wäre das alles nicht<br />

geschehen. Die Versicherung ist an allem schuld!"<br />

„Nein, Mann, daran ist die Versicherung nicht schuld, sondern<br />

daran sind einzig Sie schuld. Sie und Ihre ungezügelte<br />

Leidenschaft. Aus purem Zorn, um Ihre Rache zu kühlen, nur<br />

um der Versicherungsgesellschaft einen Schaden zuzufügen,<br />

haben Sie ruchlos vier unbescholtene Männer über den Hausen<br />

geknallt. Das ist furchtbar, Henzi. Haben Sie das Niederknallen<br />

in Spanien gelernt?"<br />

Der andere antwortete nichts darauf.<br />

„Haben Sie denn kein Gewissen, Mann? — Wissen Sie<br />

eigentlich nicht, was Sie angerichtet haben? — Und empfinden<br />

Sie darüber keine Reue?"<br />

Henzi gab immer noch keine Antwort.<br />

„Ich glaube, Sie haben einen Stein in der Brust, nur kein<br />

Herz. Und ein Gewissen haben Sie auch keines, sonst hätte<br />

es Sie schon längst umbringen müssen. Das Gewissen ist<br />

wahrscheinlich in Spanien geblieben, wie? Erzählen Sie uns<br />

nun den Hergang der Morde, aber wahrheitsgetreu!"<br />

Nach einigem inneren Widerstreben berichtete Henzi seine<br />

schrecklichen Untaten. Und wie er sie erzählte! — Als erzähle<br />

er irgend eine Geschichte aus einem Buche. — Ohne jede<br />

Reue, ohne jedes Empfinden mit den Menschen, die er kaltblütig<br />

und berechnet umgebracht hatte. Er hatte allen vier Opfern<br />

aufgelauert: dem Böhler und dem Bäcker Müller im<br />

Hardwald, dem Wirt Rebsamen beim Schützenstand zwischen<br />

Laufenburg und'Kaisten und dem Maranielli, nachdem er noch<br />

mit dem Metzger Mathys im „Salmen" zusammengesessen<br />

war, bei den Fischweihern oben. Und er hatte es verstanden,<br />

jede Spur zu verwischen. Mit dem Bauern Böhler und dem<br />

Wirt Rebsamen war er noch ein Stück Weges Plaudernd gegangen,<br />

hatte dann plötzlich seinen Revolver gezogen und ihn<br />

in ihren Nacken gesetzt und abgedrückt. Den Bäcker Müller<br />

und den Marantelli hatte er von der Seite angesprungen und<br />

sie, die durch sein plötzliches Auftauchen erschrocken waren,<br />

wortlos niedergeknallt. Er gab zu, daß er den Nackenschuß<br />

im Bürgerkrieg in Spanien gelernt und vielfach ausgeführt<br />

habe.<br />

(Fortsetzung folgt.)


Der<br />

Mensch,<br />

der über Privateigentum verfügt,<br />

darf diesen seinen Besitz nach freiem Ermessen benutzen,<br />

aber im Rahmen folgender drei durch Naturrecht und<br />

positiv göttliches Recht gegebenen Gesetzen:<br />

Er darf<br />

sein Eigentum nicht mißbrauchen zum eigenen Schaden<br />

und zum Nachteil anderer. Das Privateigentum ist gegeben<br />

zum Wohle des Besitzers und der ganzen menschlichen<br />

Gesellschaft. Der Eigentümer ist verpflichtet, wenn<br />

nötigenfalls, sein Privateigentum so zu gebrauchen,<br />

daß er der Gesamtheit nützt. In Zeiten großer Rot ist<br />

der Reiche verpflichtet, von seinem Besitz und Eigentum<br />

den Notleidenden mitzuteilen. Als Glied des Ganzen hat<br />

er auch durch Steuern seinen Beitrag zu leisten zum öffentlichen<br />

Wohl.<br />

Iit itilienische KniWMelliiiil l» {«Hl<br />

Luzern war es vorbehalten, auch während den dunkelsten<br />

Tagen des Weltkrieges die internationalen Beziehungen auf<br />

dem Gebiete der Musik zu pflegen. Es setzt diese schöne Tradition<br />

fort, indem es nicht nur wiederum musikalische Festwochen<br />

organisierte, sondern, unter beträchtlichen Risiken, zu<br />

einer wohl einzigartigen Ausstellung italienischer Kunst einladen<br />

kann, auserlesene Schätze der berühmten Ambrosian<br />

a in Mailand, nebst Meisterwerken aus oberitalienischen<br />

Kirchen, Museen und Privatsammlungen. In Anbetracht der<br />

großen Schwierigkeiten, irie sich unsern Wünschen zu einem<br />

Besuche Italiens und seiner Kunstwerke heute noch entgegenstellen,<br />

ist diese Ausstellung doppelt willkommen.<br />

Samstag, den 6. Juli, ist die Ausstellung im Kunsthaus<br />

in Anwesenheit zahlreicher Gäste, kirchlicher Würdenträger,<br />

unter ihnen Bischof von Streng, ferner Vertreter der Behörden,<br />

der Kunst und Wissenschaft eröffnet worden. Die<br />

Beziehungen der Herden Länder würdigte Bundesrat Dr.<br />

E t t e r; er pries die großen italienischen Meister und die<br />

Ausstellung als ein Zeichen des Glaubens an die Unsterblichfeit<br />

und der Hoffnung auf eine bessere Welt.<br />

Als Vertreter des Papstes ergriff Erzbischos G i o v a n -<br />

n i C o st a n t i n i das Wort, sprach der Schiveiz für ihre<br />

Bemühungen den Dank aus und betonte, Haß die Ausstellung<br />

doch in die Zukunft weise, wenn sie auch alte Kunst zeige,<br />

denn Tradition und Fortschritt bedingen sich gegenseitig.<br />

Die Ambrosiana, aus deren Beständen die Ausstellung sich<br />

zur Hauptsache zusammensetzt, gilt als eine der b e r ü h m -<br />

testen Sammlungen namentlich von Büchern, Manuskripten<br />

und Codices. Sie 'ist 1609 von Kardinal und Erzbischof<br />

Federico Borromeo gegründet worden. Aus allen<br />

Ländern Europas sammelte Borromeo kirchliche und weltliche<br />

Werke, Handschriften und Zeichnungen und errichtete zu<br />

Lebzeiten einen Bestand von 30000 wertvollen Büchern und<br />

14 000 Manuskripten. Die Sammlung ist von seinen Nachfolgern<br />

vermehrt worden, und bald galt die Ambrosiana als ein<br />

Zentrum der Kunst und Gelehrsamkeit. Sie umfaßt heute<br />

500 000 Bücher und 35 000 Manuskripte. Während des Krieges<br />

ist die Bibliothek von Bomben nicht verschont geblieben!<br />

ihre wertvollen Bestände jedoch konnten rechtzeitig in Sicherheil<br />

gebracht werden. Es wird noch einige Zeit dauern, bis<br />

die Schätze wieder ihren alten Platz einnehmen können, inzwischen<br />

genießen wir den seltenen Vorzug, sie in Luzern<br />

bewundern zu können.<br />

Kleine Zeitung<br />

Kampf gegen den Schnupfen an menschlichen<br />

»Versuchskaninchen".<br />

Schon seit langer Zeit bemühen sich die Aerzte, ein wirksames<br />

Mittel zur Bekämpfung von Schnupfen ausfindig zu<br />

machen. Es wurde festgestellt, daß die zahlreichen Experimente,<br />

welche an Versuchstieren vorgenommen worden waren<br />

und zu bestimmten Ergebnissen führten, bei der Be<br />

kämpfung dieser Erkrankung bei Menschen nicht verwertet<br />

werden konnten. Nun hat sich das britische Gesundheitsministerium<br />

gemeinsam mit dem britischen Rat für medizinische<br />

Forschungen entschlossen, weitere Versuche zur Schuupfenbekämpfung<br />

an „menschlichen Versuchskaninchen" vorzunehmen.<br />

Zu diesem Zwecke haben sich 23 Studenten verschiedener britischer<br />

Hochschulen zur Verfügung gestellt, und bereits im<br />

Juli sollen die neuen Experimente beginnen. Im Spital der<br />

Harvard-Universität werden die Studenten zwei Wochen lang,<br />

von der Außenwelt isoliert, verbringen und einer ständigen<br />

ärztlichen Beobachtung unterzogen. Es soll versucht werden,<br />

den Schnupfenerreger oder >die Ursachen der Erkrankung festzustellen,<br />

sowie verschiedene Experimente mit der Uebertragung<br />

von Schnupfen anzustellen. Die Auswertung der Versuche<br />

wird mindestens zwei Jahre beanspruchen.<br />

Humor<br />

In Gedanken. Dienstmädchen: „Herr Professor, es ist ein<br />

Herr am Telephon, der Sie zu sprechen wünscht, ich kann<br />

aber seinen Namen nicht verstehen." — Professor: „Wie sieht<br />

er denn aus?"<br />

Auch noch. Bei Huggelers ist große Gesellschaft. Einer<br />

Dame passiert das Mißgeschick, daß sie ein Weinglas fallen<br />

läßt. Das 12jährige Haustöchterchen, das neben der Mama<br />

sitzt, erhebt sich langsam und meint: „Du, Mama, es isch<br />

grad eis vo de entlehnte!"<br />

Darum. „Lueg, Joseph«, das ist uüd vorn guete, wenn<br />

de Maa und d'Frau mitenand tüend stritte, wenn die chline<br />

Chinder nmme sind. Wenn mer eniol nid glicher Meinig ist,<br />

söttmer Chinder usgschicke!" — Josepha: „Jäso, drum sind<br />

dini Gose nie diheime."<br />

Kurtchen, auf zwei Herren zeigend, die vorübergehen:<br />

„Du Muetter, lueg emol, die sebe zwei hend ja Glatze!" —<br />

Mutter: „Bis doch still, nicht daß sie hören!" — Kurtchen:<br />

„Warum? Müsset fies nid?"<br />

Modern. „Was sind denn das wieder für Sachen", wunderte<br />

sich die Städterin. — „Das sind Heugabeln", sagte die<br />

Bäuerin. — „Herrjemineh", sagte die erstere, „was macht<br />

doch d'Kultur Fortschritt. Jetz fräffid d'Chüe schon 's Heu mit<br />

der Gable."<br />

Der zerstreute Professor. „Denkt denn dein Mann an deinen<br />

Geburtstag?" fragte die Freundin die Gattin des Prosessors.<br />

— Niemals", erwiderte diese. „Deshalb erinnere ich<br />

ihn im April und im September daran und bekomme jedes<br />

mal Geschenke."<br />

Radio — Beromünfter<br />

Donnerstag, 11. Juli.<br />

11.30 Funkpotpourri. 12.40 Studioorchester. 17.00 Eine<br />

Stunde mit Beethoven. 18.00 Kinderstunde. 18.20 Tänze aus<br />

verschiedenen Ländern. 18.45 Reiseeindrücke aus Portugal.<br />

19.05 Kleines Konzert. 19.55 Jahrmarkt der Zeit. 20.30 Bunter<br />

Wiener Abend. 22.05 Fortsetzung des bunten Abends.<br />

22.30 Sinfonie von Josef Haydn.<br />

Freitag, 12. Juli.<br />

11.30 Schallplatten. 12.40 Studioorchester. 17.00 Kinder<br />

anderer Länder singen. 17.30 Zwei Operettenquerschnitte.<br />

17.45 Italienische Arien von Mozart. 18.00 Ein Sommerfest<br />

der Jugend. Hövbericht. 18.15 Kammermusik. 18.50 „Mensch<br />

und Gesellschaft". 19.10 Weltchronik. IS«) Echo der sw<br />

19.55 „Der häusliche Krieg", Singspiel. -1.00 Sendung «•.;<br />

die Rätoromanen. 22.30 Tauzmustk.<br />

Samstag, 13. Juli.<br />

11. .30 Das Samstagmosaik. 12.40 Wie steht unser fc,<br />

schaftsbarometer heute? 12.50 Wunschkonzert. 17.0o<br />

[<br />

und Jnstrumentalwerke lebender Komponisten. 18.00<br />

zer Seen. Orchestersuite. 18.20 Frohes Wochenende, ig.'<br />

Neues aus Wissenschaft und Technik. 19.10 Bericht von h,<br />

Tour-de-Suisse. 19.40 „Die Woche". Hörbericht. 20.05 Lied<br />

im Volkston. 20.45 „Reizende Leute". Komödie. 22.10 W<br />

«musik. 22.30 Tanzmusik.<br />

+ Todes-Anzeige<br />

In tiefster Trauer machen wir allen Verwandten<br />

Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung'<br />

daß es Gott, dem Allmächtigen, gefallen hat, unsern<br />

innigstgeliebte» Bruder, Schwager und Onkel 41g<br />

Jüngling<br />

Z - s e f C a f i n i<br />

Biintli<br />

heute mittag 12 Uhr, nach schweren, Unglücksfall, gestärkt<br />

durch die hl. Sterbsakramente, im 42. Altersjahr<br />

zn sich in die ewige Heimat abzuberufen.<br />

Wir bitten, den, lieben Heimgegangenen ei» treues<br />

Andenken zu bewahren und seiner im Gebete zu gedenken.<br />

K e r n s, den 8. Juli <strong>1946</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Hermann und Emma Casini-Durrer und Kinder<br />

Adelina und Josef von Rotz-Easini und ttinder<br />

Berta und Alben Röthlin-Easini und Kinder<br />

Walter Casini<br />

Marie und Hans Lmlin-Casini und »int»<br />

Emmi und Uarl Spichtig-Casini und Kinder<br />

und übrige Anverwandte.<br />

Beerdigung: Donnerstag, den ll. Juli, 7 Uhr<br />

in Kerns.<br />

Siebenter: Montag, den 15. Juli, 7.30 Uhr.<br />

Z M c h c h m M g M Sächseln<br />

B a r - V e r k a u f<br />

von diversen gebrauchte« Werkzeuge»<br />

4 lg<br />

Donnerstag, den tl. Juli 1»46, von OH.OO—17.00 Uhr.<br />

Für sofort gesucht selbständige.<br />

aufrichtige SAlW23Lz 417<br />

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Rund 3000 solche Zeugnisse und Dankschreiben<br />

haben wir schon erhalten!<br />

Unsere Vertreter und die Velofachgeschäfte erteilen bereitwillig Auskunft<br />

und tätigen Abschlüsse.<br />

(12. Juli)<br />

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Stillstand ist Rückschritt! — Darum inserieren!<br />

415<br />

V E L O - W A C H E<br />

Küsnacht/Zch. - Tel. (051) 9116 77<br />

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76. Jahrgang — Nr. 55<br />

O b A l i m Ä M e l l l l d<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

«"" c&nmiUpiiheilaap « W — Dfitnsrshnpr W M"«ti't'trftf+i.M; K M . — Erscheint Mittwoch — und — Samstag. r sx ^nirraren-Ztnnayme: r n s s «ryweMr-ANlivi^c» m i i Fuv*}., ^ujccu, m<br />

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jederzeit<br />

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gerne<br />

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Sarnen.<br />

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A — M t e i<br />

Der unerbittlich aufrichtig denkende Dichter Hugo Ball<br />

(gest. 1927) schrieb 1916: „Es ist nur ein Lärm. Ob mit<br />

Kanonen oder mit Debatten, das ist ja kein großer Unterschied."<br />

Das war im ersten Weltkrieg. Auch der zweite Weltkrieg<br />

brannte wie ein Schadenfeuer aus — seitdem ist das<br />

laufende Band der politischen, wirtschaftlichen und sozialen<br />

Debatten ruhelos im surrenden Gang. Der Lärm der Welt-<br />

Politiker gleicht dem Gepolter der Steine, die in den letzten<br />

Wochen durch die Bergbäche zu Tale rumpelten. Es ist weitherum<br />

Regenwetter in den Gemütern. Drum machen wir das<br />

Guckfenster gen Paris zu, wo die vier Außenminister fleißig<br />

russische Krotten vorgesetzt bekommen, und wenden uns zuerst<br />

ein Weilchen dem sonnigen Osten zu.<br />

Auf den Philippinen läutet's zur ersten Staatschilbe.<br />

Im Großen Ozean gibt's seit dem 4. Heumonat eine neue<br />

Republik. Uns Schweizern schlägt das Herz ordentlich froh<br />

unter dem Brusttuch, daß wir ein braves, munteres, pausbackiges<br />

Schwesterlein bekommen haben: die Republik der<br />

Philippinen. Ueber 7000 Inseln spiegeln sich im grünen<br />

Meer, von Korallenriffen umsäumt. Ihr Name stammt 1543<br />

vom spätern spanischen König Philipp deni Zweiten. 1565<br />

hat Spanien das Jnselreich in Besitz genommen. Die Bewohner,<br />

Filipinos genannt, sind malaiischen Ursprungs,<br />

mittelgroß, mit gelblich brauner Haut, straffem schwarzem<br />

Haar und breitem Gesicht, bekannt als tüchtige Seefahrer,<br />

Handelsleute und Handwerker. Im Spanisch-Amerikanischen<br />

Krieg eroberten die Amerikaner im August 1898 die Inseln<br />

und behielten sie im Frieden mit Spanien gegen eine Zahlung<br />

von 20 Millionen Dollar. Die Vereinigten Staaten wußten<br />

die Filipinos politisch zu schulen und sie allmählich für die<br />

Selbstverwaltung reif zu machen. Am 13. August 1898 war<br />

die Hauptstadt Manila von den Amerikanern genommen<br />

worden. Am 13. August 1943 — sinnige 45-Jahr-Erinnerung!<br />

— erklärte Präsident Roosevelt: „Die Filipinos haben<br />

den endgültigen Beweis erbracht, daß sie eine Nation sind, die<br />

keiner andern auf dieser Erde nachsteht, und entsprechende<br />

Achtung verdienen." Bald nachher ermächtigte der amerikonische<br />

Kongreß den Präsidenten, im Juli <strong>1946</strong> die Unabhängigkeit<br />

und Selbständigkeit der Philippinen zu verkünden.<br />

Roosevelt ist tot. Sein Nachfolger Truman hat nun am<br />

4. Juli das Versprechen eingelöst. Die Amerikaner wollen sich<br />

dankbar zeigen, daß die Inselbewohner, die heute über 16<br />

Millionen zählen, gegen die eindringenden Japaner sich<br />

heldenhaft zur Wehr gesetzt und damit Mac Arthur während<br />

fünf Monaten wertvolle Waffenhilfe geliehen haben. Als sie<br />

trotz allem am 9. April 1942 sich ergeben mußten, ging der<br />

stille Widerstand der Filipinos weiter und half, im Juni<br />

1942 die Japaner mit der Einkreisung ihres Landes langsam<br />

zu fangen, wie die Spinne ihre Beute im Netz. Ende 1944<br />

waren die letzten Japaner aus der Speuzweite der Philippinen.<br />

Mac Arthur ist der volkstümliche Befreier und Freund<br />

der Filipinos und freut sich heute von Japan aus, daß sein<br />

Werk nun gekrönt ist durch die Erklärung der Republik der<br />

Philippinen.<br />

Uns Katholiken darf auch die geistige Verbundenheit mit<br />

dem tapferen Volke freuen, bekennen sich doch neun Zehntel<br />

zum katholischen Glauben, der im ganzen Jnselreich in Herrlicher<br />

Blüte steht.<br />

In Italien läutet's im Beinhaus.<br />

Wenn man von einem Kleinkind verlangt, daß es marschieren<br />

soll, bevor die schwachen Beinchen es tragen, wird<br />

man der Mama kein gutes Zeugnis ihrer Erzieherinnenweisheit<br />

geben. Dieselbe Note verdient die Außemninisterkonserenz<br />

von Paris. Sie hat auf den 29. Juli den Beginn der Friedenskonferenz<br />

angesagt, just aus den Tag der hl. Martha von<br />

Bethanien, die einst beim Besuch des Herrn „um vieles bekümmert"<br />

war. „Eines nur ist notwendig", möchte man den<br />

Staatsschreinern von Paris zurufen: die Papstworte vom<br />

1. Brächet <strong>1946</strong> nochmals zu überdenken: „In der rechten<br />

und geraden Haltung der Mächtigen den Schwachen gegenüber<br />

offenbart sich das ehrliche Aufgeben des imperialistischen<br />

imachthungrigen) Herrschergeistes, das ernste Stehen zu den<br />

Grundsätzen der Gerechtigkeit. Aber solange die mehr oder<br />

minder verschleierte Drohung einer Rückkehr zur Gewalt oder<br />

zu politischem und wirtschaftlichem Druck die Stimme des<br />

Rechts unterdrückt, muß man wohl sagen, daß der erste, sichere<br />

und entschlossene Schritt zu einem gerechten Frieden noch nicht<br />

getan ist." Die Beinchen des Friedenskindes sind dünn. 21<br />

Nationen sind zur Friedenskonferenz eingeladen. Merkwürdig!<br />

Diese Kunde hat nicht ein einziges Bimmelglöcklein zum<br />

frohen Läuten gebracht. Die Friedensstimmung ist noch weit<br />

weg. In Italien schon gar. Letzten Dienstag traf ich auf der<br />

Bahn einen Schweizergardisten, der tags zuvor von Rom abgereist<br />

ist, heim in die dreimonatigen Ferien in seiner Heimat<br />

Wolsenschießen. Er erzählte: „Im italienischen Volk herrscht<br />

tiefe Gedrücktheit." Die Süditaliener können es nicht verwinden,<br />

daß die Monarchie so mir nichts, dir nichts verabschiedet<br />

sei. Das ganze Volk sei schmerzlich enttäuscht von der<br />

Außenministerkonferenz von Pacis, die in der letzten Woche<br />

an all den italienischen Problemen herumgedoktert hat nach<br />

dem Quacksalberrezept: zu Ader lassen, dann schröpfen und,<br />

weil man nichts mehr anzufangen weiß, noch einen Zahn ausrupfen!<br />

Trieft soll internationalisiert werden. Molotow<br />

mußte lange würgen und worgslen, bis diese Krott geschluckt<br />

war. Sein Freund Tito ist nicht erbaut. Die Jugoslawen<br />

hätten gar zu gern den Großhans in Trieft gespielt. Bereits<br />

sagt man: Ein zweites Danzig! Von dort aus holte man verschiedene<br />

Zündhölzchen für den zweiten Weltkrieg. Die Welt-<br />

Presse jedoch meint, die Herdäpfel seien jetzt in Butter. Trieft<br />

hat einen der größten und modernsten Häfen Europas mit<br />

einer großen Schiffswerft. Stadt und Hafen haben durch den<br />

Krieg fast keine Wunden bekommen. Von Trieft aus führen<br />

gute Bahnverbindungen nach Italien, Jugoslawien, Oesterreich,<br />

Ungarn und nach der Tschechoslowakei. Die Italiener<br />

schmerzt es, daß sie Trieft verlieren sollen. Um das Unglück<br />

noch größer zu machen, wurde den Italienern letzte Woche<br />

von Paris aus erklärt: ihr habt den Russen 199 Millionen<br />

Dollar Kriegsschäden zu vergüten, habt alle Kolonien in<br />

Afrika herzugeben und an der französisch-italienischen Grenze<br />

Briga und Tenda mit den großen Elektrizitätswerken den<br />

Franzosen abzutreten. Das heißt man schon das magere<br />

Friedensrößlein am Schwanz aufzäumen.<br />

Der große Regensburger Bischof Michael Sailer (1751/<br />

1832) hat einst geschrieben: „In den Tagen der Unordnung ist<br />

doch keine Ruhe als im Ausblick zu dem, der Ordnung schafft<br />

und auch aus Unordnung Ordnung schaffen kann." Bruder<br />

:<br />

Klaus mit dem Bätti muß noch auf die Friedenskonferenz.<br />

O b w a l d e «<br />

Aus den Verhandlungen des Regieruugsrates<br />

vom 8. Juli <strong>1946</strong>.<br />

Auf Einladung des eidgenössischen Finanz- und Zolldepartements<br />

wird zur beabsichtigten Verwendung der Mittel<br />

der zentralen Ausgleichsfonds in ablehnendem Sinne Stellung<br />

genommen. Es wird die Auffassung vertreten, der Bundesrat<br />

habe zunächst die Vollmachtenbeschlüsse betreffend die<br />

Beitragsleistungen aufzuheben, und es könne erst nachher<br />

über die Verwendung der Fonds beschlossen werden, jedoch<br />

nicht in der Form eines dringlichen Bundesbeschlusses. Wenn<br />

die Verteilung gleichwohl beschlossen werden sollte, so sei auf<br />

jeden Fall der Familienschutz der Altersversicherung gleichzuordnen.<br />

Der Kantonsanteil aus dem ordentlichen Benzinzoll beträgt<br />

Fr. 4223.— und aus dem Ausgleichsfonds Fr. 7000.—.<br />

Die Verfügung des eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements<br />

vom 1. Juli <strong>1946</strong> über den Fähigkeitsausweis für<br />

die Eröffnung von Betrieben im Coiffeurgewerbe wird im<br />

Amtsblatt bekanntgegeben.<br />

Der Einwohnergemeinderat Lungern wird, gestützt auf<br />

Art. 57 des Wirtschaftsgesetzes, ermächtigt, den Wirtschaftsbetrieben<br />

in Lungern für die Dauer der Sommersaison <strong>1946</strong><br />

eine generelle Bewilligung zur Hinausschiebung der Polizeistunde<br />

an jenen Tagen zu erteilen, an denen das Kurorchester<br />

im betreffenden Wirtschaftsbetrieb konzertiert.<br />

An die vom Vaterländischen Verband veranstaltete diesjährige<br />

Bundesfeier auf dem Rütli wird ein Regierungsvertreter<br />

abgeordnet.<br />

Dem Schweizerischen Braunviehzuchtverband werden zur<br />

Förderung der Braunviehzucht und an das Herdebuchwesen<br />

die üblichen Beiträge ausgerichtet.<br />

Die Kontrollstelle der Hilfskasse für notleidende Bauern<br />

wird wie folgt neu bestellt: Herren alt Regierungsrat Alois<br />

Rohrer, Sächseln, Finanzdirektor Hermann Amrhein, Engelberg,<br />

und Walter Wirz, Kantonsrat, Sarnen.<br />

Als Grundbuchführer von Sarnen wird aus<br />

den vom Einwohnergemeinderat Sarnen gemachten Vorschlügen<br />

Herr Hanscaspar Diethelm gewählt.<br />

Maturi. (Eing.) An der kantonalen Lehranstalt in Sarnen<br />

bestanden aus Obwalden folgende Herren die Maturitäts-<br />

Prüfung mit Erfolg: von Sarnen: Josef Pfammatter,<br />

Heinrich Länbli und Anton Burach (Kägiswil), von Alpnach:<br />

Werner Küng und Hans Niederberger, von L u n -<br />

gern: Josef Amgarten und von Engelberg: Josef<br />

Heß. — Am Gymnasium der Stiftsschule Engelberg<br />

schlössen erfolgreich ihre Studien ab die Herren Anton Amstutz<br />

und Alexander Höchli von Engelberg, Paul Oechsli von<br />

Sarnen und Alfons Vogler von Lungern. Von den<br />

insgesamt 48 Abiturienten an unseren beiden Mittelschulen<br />

sind nicht weniger als 11 in Obwalden wohnhaft, was für<br />

unser kleines Ländchen einen schönen Beitrag an die akademischen<br />

Berufe bedeutet. Wir gratulieren unsern Maturi<br />

von Herzen und wünschen ihnen besten Erfolg im künftigen<br />

Studium.<br />

DER UNHEIMLICHE QZnBEKANNTE<br />

Roman von Emil Hering. 23<br />

„Und was bedeuteten die Buchstaben auf den Patronen?"<br />

„Ich habe sie gezeichnet aus Rache."<br />

»Es war aber noch eine Patrone, Henzi. Warum habt Ihr<br />

sie dem Wachtmeister Senger geschickt?"<br />

„Weil ich mich nicht mehr sicher fühlte. Weil ich meinte,<br />

es hätten mich zwischen Sulz und Rheinsulz Schulkinder gesehen<br />

und würden mich nun verraten. Es war allerdings ein<br />

Irrtum. Darum bin ich auch von Laufenburg weggefahren."<br />

„Warum habt Ihr die Patrone dem Senger geschickt? Die<br />

hätte Euch doch verraten können. Hättet Ihr sie in den Rhein<br />

geworfen, man hätte sie dort bestimmt nicht gesucht."<br />

„Ich mochte den Wachtmeister nicht leiden. Ich leide niemanden<br />

von der Polizei. Ich wollte ihm zuleidewerchen."<br />

„Und dann sind Sie nach Basel gefahren?" — „Ja!"<br />

„Was haben Sie dort getrieben?"<br />

„Nach Spanien?"<br />

„Ja — und er half mir weiter — Ich schrieb dem Wachtmeister,<br />

ich gehe über die Grenze. Ich wollte die Nachforschungen<br />

nach mir irreleiten. Ich konnte gar nicht über die<br />

Grenze. Das wäre zu gefährlich gewesen. Ich kehrte noch einwal<br />

nach Laufenburg zurück. Ich hatte dort, hinter meiner<br />

Wohnung, einen Kaninchenstall, wo ich mein ganzes Geld<br />

und anderes versteckt hielt und das ich in der Eile meiner<br />

Abreise mitzunehmen vergessen hatte. Das holte ich mir —"<br />

„— als Frau verkleidet?"<br />

„Ja. — Mein Freund aus der Rheingasse fuhr mich in<br />

einem Lastwagen bis ins Städtchen. Ich holte mir die Sachen<br />

im Kaninchenstall, ohne von jemandem gesehen oder gehindert<br />

zu werden, stieg dann wieder ein und wir fuhren wieder<br />

nach Basel zurück. Dort hielt ich mich sieben Monate lang<br />

versteckt,"<br />

„Ihr >naret doch in Luzern?"<br />

„Nein. — Ich blieb versteckt in Basel."<br />

„Sie schrieben doch einen Brief an Wachtmeister Senger<br />

aus Luzern!" — „Den schrieb ich in Basel und mein Freund<br />

warf ihn in Luzern ein."<br />

„Warum das?"<br />

„Ich wollte die Polizei, die nach mir suchte, nach der Innerschweiz<br />

dirigieren. Ich wollte sie von Basel weg haben.<br />

Mein Freund riet mir dazu. Es war gut so. Ich blieb die<br />

ganze Zeit unbehelligt. Ich konnte sogar die Wirtschaften der<br />

Rheingasse aufsuchen, ohne daß mich jemand erkannte.<br />

„Und dann?"<br />

Eines Tages betrat er — unvorsichtig geworden — eine<br />

Kellerwirtfchaft, die er bisher noch nie besucht hatte. Eine<br />

Wolke heißer, tabakdurchschwängerter Luft schlug ihm entgegen,<br />

als er den schmalen, von kleinen, roten Lampen erhellten<br />

Kellerraum betrat, zu dem einige ausgetretene Stusen<br />

hinabführten. An kleinen Tischen saßen meist einzelne<br />

Paare in eifrigem Gespräch. In der Mitte drehten sich ein<br />

halbes Dutzend Paare im Tanze. Er blickte über sie hin; eine<br />

Auswahl aus der Gesellschaft, mit der die Polizei immer<br />

Schutz der landwirtschafttreibenden Bevölkerung. Auch<br />

diesen Sommer werden wiederum eine Reihe von U n f ä l -<br />

l e n durch Mitfahren auf dem Traktor, auf der Verbindungsstange<br />

oder dem Anhänger gemeldet. Die Unsitte ist ziemlich<br />

verbreitet, Leute mitfahren zu lassen, wobei sich die Mitwieder<br />

zu tun hat; „Apachen" mit ihren Stierköpfen und<br />

schlammigen Augen. Entlassene Sträflinge, an ihrer grauen<br />

Gesichtsfarbe zu erkennen; erfolgreiche Geschäftsverbrecher mit<br />

dicken Zigarren und einer Flasche „Neuenburger" neben sich.<br />

An einem Tischchen saß ein einzelner Mann. Ein großer,<br />

wuchtig gebauter Kerl.<br />

„Der Mann muß ein Aufseher in einem Konzentrationslager<br />

fein!", dachte Henzi unwillkürlich, und setzte sich zu ihm<br />

an den Tisch.<br />

Dünn war dessen Mund, hart und grausam; klein und<br />

verschlagen die Augen, schlau der ganze Mensch, rücksichtslos<br />

und brutal, eine Macht in sich.<br />

„Ich bestellte einen Römer und prostete dem andern zu,<br />

der einen Likör nach dem andern hinter seine Binde stürzte.<br />

Aber der Schnaps machte ihm nichts. Während der Zeit, da<br />

wir beisammen saßen, hat er mindestens zehn Schnäpse getrunken.<br />

Wir kamen ins Gespräch. Er sprach schriftdeutfch.<br />

Er erkundigte sich bei mir, zu welcher Partei ich gehöre und<br />

dies und jenes. Ich erklärte ihm, ich bekümmere mich um<br />

keine Partei und sei momentan auf der Suche nach Arbeit.<br />

Was ich denn betreibe, wollte er wissen. Ich sagte ihm, daß ich<br />

Mechaniker sei. Er gewann Interesse an mir und bestellte<br />

für mich noch zwei Römer und spendierte mir Zigaretten.<br />

Ich ließ mir das wohl gefallen. Er fragte mich im Laufe des<br />

Gespräches, ob ich nicht mit ihm geschäftlich in Verbindung<br />

treten möchte, ich hätte es nicht zu bereuen. Ich fragte, was<br />

das für ein Geschäft fei; denn ich durfte mich ja nicht öffentlich<br />

blicken lassen. Er gab mir darauf keine Antwort, sondern<br />

K


fahrer und der Traktorführer offenbar nicht bewußt sind, daß<br />

diese üble Gewohnheit sehr gefährliche Folgen haben kann.<br />

Eine Störung oder eine kleine Unaufmerksamkeit genügt, damit<br />

der oder die Mitfahrer das Gleichgewicht verlieren und<br />

sich entweder durch den Sturz verletzen oder durch den nachfolgenden<br />

Anhänger überfahren werden. Es sind in den<br />

letzten Jahren eine Reihe von Todesfällen zu beklagen. Traktorführer<br />

und Arbeitgeber übernehmen eine schwere Verantwortnng,<br />

wenn sie das Mitfahren auf einem Traktor gestatten.<br />

In einer Zeit, in der landwirtschaftliche Arbeitskräfte<br />

besonders rar sind, bedeutet das Ausscheiden eines Verunfällten<br />

eine große Lücke im Betrieb, abgesehen davon, daß<br />

der Unfall für den Betroffenen schwere Folgen haben kann.<br />

Eine weitere Unsitte ist das Herumfahren mit ungesicherter<br />

Sense. Man scheint sich in den letzten Jahren immer weniger<br />

an die bindende gesetzliche Bestimmung zu erinnern, wonach<br />

Sensen beim Velofahrer gesichert sein müssen. Diejenigen, die<br />

so herumfahren,' sind sich offenbar nicht bewußt, daß sie sich<br />

und die übrigen Straßenbenützer einer großen Gefahr aussetzen.<br />

Es liegt im ureigenen Interesse der landwirtschaftlichen<br />

Bevölkerung, wenn auf diese Unsitte wieder aufmerksam gemacht<br />

wird, und es darf nicht als Schikane ausgefaßt werden,<br />

wenn die Polizeiorgane gegen derartige Verkehrssünder einschreiten<br />

und sie zur Anzeige bringen. Also: Wer sich und<br />

andere vor Schaden bewahren will, beachte die Verkehrsvorschristen<br />

und fahre nicht mit ungesicherter Sense herum. Vorbeugen<br />

ist auch hier besser als heilen.<br />

BsU.<br />

Jetzt dürfen wir wieder jodeln und singen? (Eing.) Der<br />

Waffenlärm ist verstummt, und unsere Heimat ist vom großen<br />

Unglück verschont geblieben. Jetzt sollen, nein, jetzt müssen wir<br />

wieder singen und fröhlich sein, um neue Kraft für den Alltag<br />

zu gewinnen. Das Volkslied, ist es nicht eine Kraftquelle für<br />

die Seele und ein Gesundbrunnen für das Gemüt? Das<br />

urchige Jodellied, ergreift es.uns nicht im Innersten und<br />

stimmt es uns nicht freudig?<br />

Das eidgenössische Jodlerfest vom 13./15. Juli in Luzern<br />

soll nicht nur ein Fest der harten Arbeit und der strengen<br />

Wettkämpfe werden, sondern es muß vor allem ein heimeliges<br />

und gemütliches Volksfest werden.<br />

Die vielen Gäste werden mit Begeisterung und Interesse<br />

den eigenartigen Darbietungen der Alphornbläser und Fahnenschwinger<br />

folgen. Ueberdies wird der über 4 Kilometer<br />

lange Umzug, die Konkurrenzen und Gesamtchöre und — nicht<br />

zuletzt — das volkstümliche Festspiel „Bärgblume" Tausende<br />

und aber Tausende von Festbesuchern nach Luzern locken.<br />

Sollen wir da nicht auch mittun, wir Jnnerschweizer, und uns<br />

freuen am großen Fest der Jodler, Fahnenschwinger und Alp-<br />

Hornbläser.<br />

Feldmeisterschaftsschießen in Alpnach. (Eing.) Das Feldmeisterschaftsschießen<br />

des Verbandes zentralschweizerischer<br />

Feldschützen war am verflossenen Samstag und Sonntag im<br />

Schießstand zu Alpnach außerordentlich stark besucht. Sehr ersreulich<br />

war der starke Aufmarsch der Kameraden aus dem<br />

benachbarten Berner Oberland. Die heftig einsetzenden Niederschläge<br />

machten die Arbeit der im offenen Scheibenstand<br />

waltenden Zeiger nicht leicht. Auch auf die Resultate dürste<br />

die allgemein dunkle Beleuchtung nur nachteilig gewillt haben.<br />

Am Wettkampf beteiligten sich insgesamt 532 Schützen,<br />

wovon Obwalden 223 und das Oberland 399 Mann stellten.<br />

18 Gruppen rekrutierten sich aus obwatdnerischen Verbandssektionen,<br />

während auf die Gastsektionen des Berner Oberlandes<br />

22 Gruppen entfallen. — Servicegewinner<br />

sind: Wallimann Jsidor, Alpnach; Urweider Hs., Meiringen;<br />

Stähli Hans, Schwanden; alle mit 45 Punkten, und Rohrer<br />

Robert, Sächseln, mit 43 Punkten.<br />

Im Gruppenwettkamps stehen in den vordersten<br />

Rängen:<br />

a) Verbandssektionen: 1. Alpnach 391 Punkte; 2. Feldschützen<br />

Kerns, 382; 3. Lungern, 381; 4. Giswil, 367; 5.<br />

Schützengesellschaft Kerns, 353 Pkte. nnfw.<br />

b) Gastsektionen: 1. Meiringen, 407; 2. Schützengesellschaft<br />

Jnterlaken, 402; 3. Feldschützen Schattenhalb, 392; 4. Schützengesellschast<br />

Kienholz, 391; 5. Feldschützen Hosstetten, 390;<br />

6. Feldschützen Guttannen, 383; 7. Schützengesellsch. Schwanden,<br />

381; 8. Feldschützen Jnterlaken, 380; 9. Feldschützen<br />

Brienz, 379; 10. Militärschießverein Jnnertkirchen, 376 Pkte.<br />

Beste Kranzresultate: 45 P.: Urweider Hans,<br />

Meiringen, Wallimann Jsidor, Alpnach, Stähli Hs., Schwanden;<br />

44. P.: Michel Werner, Kerns, Neiger Th., Hasleberg,<br />

Dräher Hans, Brienz. 43 P.: Streun Hans, Gutannen, Rohrer<br />

Robert, Sächseln, Bieri Ernst, Meiringen, Heimann Hermann,<br />

Reute, Zybach Peter, Jnnertkirchen, Streich Adolf,<br />

Brienz, Gertsch Hans, Hosstetten, Znmbühl Josef, Alpnach.<br />

Urschweizerisches Standschiehen in Stans. (Mitg.) Am<br />

24., 25. und 31. August und am 1. September <strong>1946</strong> führt die<br />

Schützengesellschaft Stans ein urschweizerisches Standschießen<br />

verbunden mit dem eidgenössischen dezentralisierten Meisterschastsschießen<br />

für Gewehr und Pistole und mit einem Sektionswettkamps<br />

des Schweizerischen Revolver- und Pistolenschützenverbandes,<br />

durch. Nach alter Tradition ist Stans bestrebt,<br />

dem Schützen eine gute Auszahlung und hochwertige<br />

Naturalprämie zu bieten. Der Schießplan ist genehmigt und<br />

wird in den nächsten Tagen zum Versand kommen.<br />

Schwing- und Aelplerfest auf Rigi-Kulm. (Mitg.) Zufolge<br />

der ungünstigen Witterung konnte das auf Sonntag, den 7.<br />

Juli <strong>1946</strong>, vorgesehene Schwing- und Aelplerfest auf Rigi-<br />

Kulm nicht abgehalten werden. Das eidgenössische Jodelfest<br />

in Luzern vom nächsten Sonntag macht eine Verschiebung<br />

auf Sonntag, den 21. Juli <strong>1946</strong>, nötig, wovon bitte Vormerk<br />

genommen werden soll.<br />

Nachklang zum Jnnerfchweiz. Schwing- und Aelplerfest in<br />

Stans. Nachdem am 23. Juni das Schwingfest um acht Tage<br />

verschoben werden mußte, konnte es bei Prächtigstem Wetter<br />

und unter tadelloser Organisation am 30. Juni abgehalten<br />

werden. Dem Organisationspräsident E. Schallberger (Ennetmoos)<br />

sprechen wir den besten Dank dafür aus, daß er dieses<br />

große Fest zu einem guten Gelingen zu meistern wußte. Der<br />

Verlauf der Kämpfe der größten Favoriten, die uns vom<br />

Eidgenössischen in Bern noch gut bekannt find, bis zum Anfanger<br />

des Jnnerschweizerischen Schwingerverbandes zeigten<br />

uns seh^ befriedigende Arbeit, und es gab auch die gewaltigsten<br />

Ueberraschungen. Zu wünschen wäre vielleicht, daß unter<br />

dem Kampfgericht etwas mehr Einigkeit herrschen sollte. —<br />

Unter den Aktiven waren zwei Schwinger, die wirklich einige<br />

anerkennende Worte verdienen. Wer kennt ihn nicht, den<br />

leichtesten der ganzen Schwingerschaft? Das ist der Kaufmann<br />

Seppi von Lungern, der vielleicht für seine schönen<br />

Leistungen zu schlecht taxiert wird, und es ihm deshalb vergönnt<br />

blieb, kranzgeschmückt ins Bergtal heimzukehren. Wohl<br />

speziell erwähnenswert ist der Odermatt Theo, der mit echtem<br />

Schwinger- und Kameradschaftsgeist dem Luzerner Hinterländer<br />

Häfliger sein eigenes Kränzchen aufsetzte, als die<br />

Kranzjungfern ausverkauft hatten. Bravo! v. F. K.<br />

Sarueu. (Korr.) Auf Einladung der h. Regierung von<br />

Nidwalden begaben sich die Herren Regierungsräte von Obwalden<br />

am letzten Montag nach der Regierungsratssitzung Per<br />

Auto nach Stans zu einem gemeinsamen Ansslug und Mittagessen<br />

auf das Stanferhorn. An diesem Tage regnete es in<br />

Strömen, was schade war; denn wir hätten den h. Magistraten<br />

sonniges und nebelfreies Wetter gönnen mögen, damit sie die<br />

herrliche Rundschau aus 1900 Meter Höhe hätten genießen<br />

können.<br />

Saruen. Handänderungen. (Korr.) Das Haus des<br />

Herrn Baumeister Garovi (Sächseln) in der Hostatt ist<br />

käuflich an Herrn Dorfschaftsrat Otto Seiler, Ingenieur,<br />

übergegangen.<br />

Das Geschäftshaus des Herrn Sattlermeister W. Halter<br />

im Unterdorf wurde von Herrn Otto Leibundgut, Reparaturwerkstätte,<br />

Sarnen, käuflich erworben.<br />

Saruen. (Eing.) Wie wir vernehmen, ist Herr B. S a n t i,<br />

der in Sarnen aufgewachsen ist und in der Firma L. Ehrli<br />

die Lehre als Buchdruck-Maschinenmeister gemacht hat, in<br />

Lausanne zum Vizedirektor der P a ra go n Co. ernannt<br />

worden. Die „Paragon" ist eine modernst eingerichtete<br />

Spezialdrnckerei und beschäftigt 150 Angestellte. — Wir gratulieren<br />

dem jungen, strebsamen Manne und ehemaligen<br />

Sarner zu dieser ehrenvollen Ernennung und wünschen ihm<br />

für die Zukunft alles Gute.<br />

Sarnen. Ausbau der Wasserkräfte. (Eing.) Der<br />

Bundesrat hat Ingenieur Franyois Kuntschen, bisher erster<br />

Sektionschef beim Eidgenössischen Amt für Wasserwirtschaft,<br />

zum Vizedirektor dieser Abteilung gewählt. Herr Kuntschen<br />

erhält den Spezialanstrag, in Verbindung mit den Kantonen<br />

und den Elektrizitätswerken einen Plan für den Ausban der<br />

schweizerischen Wasserkräfte auszuarbeiten. Dieser soll gleichzeitig<br />

im Rahmen der Bedürfnisse unserer Volkswirtschaft mit<br />

den in Frage kommenden Interessenten die Verwirklichung<br />

baureifer Projekte fördern. Herr Dr. A. Nizzola, Verwaltnngspräfident<br />

der Aare-Tefsin AG., hielt kürzlich ein Referat<br />

über die Frage der Beschaffung von mehr Energie und<br />

äußerte sich dazu wie folgt:<br />

„Wenn vorläufig der Schweizer Energiebedarf fast vollständig<br />

gedeckt werden kann, so nur deshalb, weil der Export<br />

zur Hauptsache eingestellt oder stark reduziert wurde. Ohne<br />

diesen zufälligen, für uns günstigen Umstand hätte sich schon<br />

jetzt eine bedenkliche Energieknappheit in der Schweiz eingestellt,<br />

mit einer unvermeidlichen, weitgehenden Verbrauchsemschränkung<br />

von selten der Behörden. Bei der zu erwartenden<br />

weiteren Zunahme des Konsums und erst recht, wenn das<br />

Exportgeschäft wieder aufgenommen werden sollte, wird ^<br />

Manko entstehen, das unmöglich durch die jetzt im Bau bx.<br />

findenden neuen Kraftwerke oder von solchen, deren Erstellung<br />

beschlossen ist, ausgefüllt werden kann. Die Erfahrung J<br />

gezeigt, daß auch in normalen, ruhigen Zeiten die sozusagen<br />

vegative Konsumzunahme in der Schweiz zwischen 200 ^<br />

300 Millionen kWh im Jahr beträgt, wobe, die sprunghaft<br />

Entwicklung der letzten Jahre außer acht gelassen wird. Die<br />

gegenwärtige Lage darf also nicht darüber hinwegtäuschen<br />

daß wir einer bedrohlichen Elektrizitätsmangelwirtschaft ent-'<br />

gegensteuern. Die Folgen hiervon können sehr schwer sein<br />

wenn dadurch nicht allein der Bedarf im Haushalt und der<br />

Landwirtschaft nicht befriedigt, sondern auch die volle Entsaltung<br />

der gewerblichen und industriellen Tätigkeit behindert<br />

wird, von welcher der Beschäftigungsgrad der Bevölkerung<br />

und der nationale Wohlstand überhaupt in so hohem Maße<br />

abhangen. Bei den schweizerischen Elektrizitätsunternehmungen<br />

fehlt es nicht am guten Willen, soweit es an ihnen liegt<br />

diese Gefahren abzuwenden. Sie sind alle bereit, trotz der<br />

Teuerung neue Kraftwerke in Angriff zu nehmen oder an<br />

solchen sich zu beteiligen. Die Hindernisse sind fast ausschließ.,<br />

lich in den Schwierigkeiten zu suchen, die sich der Erlangung<br />

der Wasserechtskonzessionen entgegenstellen, eine Feststellung,<br />

die nicht eindringlich genug den maßgebenden kantonalen<br />

und eidgenössischen Behörden vor Augen geführt werden<br />

kann."<br />

Kerns. Erklärung. Als „Redaktor der Hochwacht von<br />

Kerns" fühle ich mich verpflichtet, folgende Erklärung zu veröffentlichen:<br />

Ich schulde es meiner Ehre und meinen Kindern, mich<br />

energisch dagegen zu verwahren, daß man mich unter unwahren<br />

Angaben meines Postens entheben will. Laut „Unterwaldner"<br />

soll ich „Spezialist sein in Fahnenweihe-Arangements"<br />

und, um mich ganz „der edlen Turnerei widmen zu<br />

können", mich selbst von meinem Posten zurückziehen. Man<br />

suche darum bereits einen Nachfolger.<br />

Du armer Schreiber in den „Unterwaldner"! Wo schielst<br />

Du hin? Ich habe weder mit Fahnenweihen etwas zu tun<br />

noch interessiert mich das Turnen, weder für mich noch für<br />

andere. Ich glaube sicher, die Temperaturschwankungen der<br />

letzten Zeit haben Deine Nerven etwas nachteilig beeinflußt.<br />

Ich möchte Dir anraten, ein bißchen Ferien zu machen, da<br />

Deine verworrene Sprache der verworrene Ausdruck verwotrener<br />

Ideen ist. Ich darf Dich versichern, daß ich weder in<br />

Zürich noch in Sächseln wohne, weder in Tanger noch in<br />

Brannan, weder Richtung Kabisstein noch Bnrgfluhtossen,<br />

und zu Deiner Beruhigung darf ich Dir sogar verraten, daß<br />

ich an all diesen Orten und in diesen Richtungen nicht einmal<br />

nähere Verwandte habe.<br />

Ich versichere Dich bei meinem Manneswort, ich verrichte<br />

meine Arbeit restlos ehrenamtlich, ohne jegl. Entgelt.<br />

Ich rechne es mir zur hohen Ehre an, mich in den Dienst der<br />

Wahrheit stellen zu dürfen. Hätte ich früher eine Ahnung gehabt,<br />

daß Du auf der Such» nach dem Redaktor der „Kernser<br />

Hochwacht" in dermaßen vernebelte Jdeengefilde Dich verwirren<br />

könntest, wäre es wahrhaftig meine Pflicht gewesen,<br />

Dich darauf aufmerksam zu machen, als die Radargeräte in<br />

der Schweiz waren. Vielleicht hätten die Deinen Nebel zu<br />

durchdringen vermocht und Dich in eine ganz andere Richtung<br />

verwiesen. Sei versichert, ich bleibe auch weiterhin<br />

wachen Auges auf meinem Posten als Redaktor der „Kernser<br />

Hochwacht".<br />

Luctator.<br />

Kerns-Melchsee. (Korr.) Seit Dienstag, den 9. Juli, hört<br />

man wieder die Glocken der Viehherden von der schönen Alp<br />

Melchsee-Frntt. Eine Herde Vieh nach der andern kam am<br />

Dienstag früh auf die Alp, auch die Freiteiler trafen ein mit<br />

Herrn Kantonsrat Walter Wirz, Sarnen, Präsident des <strong>Obwaldner</strong><br />

Bauernvereins, an der Spitze der Senate, um hier<br />

als Aelpler zu schaffen und zu werken.<br />

Der Graswuchs ist gut, die Bestoßung der Alp Melchsee<br />

ist dieses Jahr früh (9. Juli) gegenüber 18. und 20. Juli<br />

1939. Nun wird man wieder jeden Abend den heimeligen Betruf<br />

hören können auf den Alpen Melchsee und Tannen. Wir<br />

wünschen den Aelplern einen guten Sommer — behüt euch<br />

Gott vor schweren Unwettern und Schäden am Vieh.<br />

Die im April unterhalb der Boni hinter der Frnttkapelle<br />

ausgesetzten 7 Murmeltiere aus dem Kanton Graubünden<br />

erfreuen die Fruttbewohner nnd Gäste mit ihren schrillen<br />

Pfiffen und ihrem drolligen Wesen.<br />

Man kann die Tiere von der Straße Frutt-Tannalp aus<br />

sehen hinter der Kapelle. Es darf noch erwähnt werden, dah<br />

die Herren Durrer-Amstad, Hotel Kurhaus Frutt, einen Beitrag<br />

geleistet haben zum Ankauf der Murmeltiere. Es wäre<br />

zu begrüßen, wenn auch im Gebiet Blausee — Aabödeli einfragte<br />

unvermittelt, was ich von Hitler halte. Ich erklärte ihm,<br />

daß ich mich nicht um die Politik bekümmere; jeder solle nach<br />

seiner Fasson selig werden. Hitler habe zwar den Krieg angefangen,<br />

aber wenn er siege, dann werde alles nach seiner<br />

Geige tanzen müssen. Mir sei das ganz egal!"<br />

„Und dann?", dränate Emil unvermittelt. Ihn langweilte<br />

diese breitspurige Schilderung.<br />

„Er bezahlte meine Rechnung und bestellte mich ans den<br />

andern Abend ins gleiche Lokal. Ich besprach mich mit meinem<br />

Freunde und er riet mir, vorsichtig zu sein. Am folgenden<br />

Abend traf ich den Mann wieder. Er war aber nicht allein.<br />

Er hatte eine Frau mitaebracht, eine rassige Frau mit roten<br />

Haaren. Wir haben zuerst tüchtig miteinander getrunken, und<br />

er spendierte auch noch ein feudales Nachtessen. Es aab da<br />

Sachen, die ich meiner Lebtage noch nie gegessen. Sie kosteten<br />

eine schöne Stanae Geld. Vom „Geschäftlichen" sagte er an<br />

diesem Abend nichts. Erst am andern Abend, als er wieder<br />

allein kam, sagte er mir unvermittelt: „Ich weiß, wer du bist<br />

und was du angestellt hast!" Ich war betroffen und wollte<br />

bei der ersten Gelegenheit verduften. Aber er lächelte ein<br />

dickes Lachen, legte mir seine protzige Hand auf die S hulter<br />

und sagte: „Du brauchst dich vor mir nicht zu fürchten. Ich<br />

will dir helfen, dank Hitler, der der beste Menschenfreund ist."<br />

Er eröffnete mir dann seine Pläne. Er wollte mich in Verbindung<br />

bringen mit einem Manne meines Faches für technische<br />

Arbeiten. Meine Arbeit sei nicht schwer: nnd da ich mich<br />

in der Öffentlichkeit nicht zeigen dürfe, ich hätte meine Arbeit<br />

ganz im Verborgenen zu tun. Ob ich damit einverstanden sei.<br />

Ich willigte ein,' nachdem er mir für meine Arbeit im Monat<br />

500 Franken versprochen hatte. Ein paar Tage später kam er<br />

wieder, diesmal mit dem Manne, mit dem ich zusammenarbeiten<br />

sollte. Er war auch ein Deutscher, der in Bern niedergelassen<br />

war."<br />

„Wie hieß er?"<br />

„Adolf!"<br />

„Jawohl, Adolf van Lanthen!", ergänzte Fritz. „Und was<br />

geschah dann? Was habt ihr beide zusammen geschafft?"<br />

„Zuerst mußte ich ihm helfen, Broschüren herzustellen."<br />

„Was für Broschüren?"<br />

„Das weiß ich nicht. Ich habe keine ganz gelesen. Es war<br />

nationalsozialistisches Zeug, mit „Heil Hitler, unserm glorreichen<br />

Führer!" und ähnlichem Quatsch."<br />

„Und wo habt ihr die Sachen denn gedruckt oder vervielfältigt?"<br />

»In einem Keller nahe beim Badischen Bahnhof. Dort<br />

herum wohnen sehr viele deutsche Eisenbahner und Nationalsozialisten...<br />

Wir arbeiten immer des Nachts. Wir<br />

waren nie allein, der Adolf und ich. Wir arbeiteten manchmal<br />

mit zwanzig Personen zusammen, darunter waren viele<br />

Frauen. Die einen mußten falzen, das heißt, die Bogen zusammenlegen,<br />

die andern waren an der Heftmaschine beschästigt;<br />

die einen warteten, bis die Sachen fertig waren um sie<br />

abzuholen und nachts in die Briefkasten zu werfen oder sie<br />

nach der Schweiz zu verschicken; die andern halfen uns an<br />

der Presse."<br />

„Was, ihr hattet auch eine Presse?", staunte Fritz.<br />

„Ja, wir hatten sogar deren zwei, und wir haben immer<br />

viel Arbeit gehabt. Und es war manchmal sehr lustig. Die<br />

Frauen waren nicht unzugänglich. Und manchmal haben<br />

wir bis zum Morgen gefestet. Nur eines durften wir nicht:<br />

Kein Wort verlauten lassen nach außen, oder „wir seien des<br />

Todes".... So wurde uns immer wieder von unserem Ehes<br />

erklärt."<br />

„Wie heißt denn dieser Chef?"<br />

„Ich weiß es nicht!"<br />

„Und das sollen wir Ihnen glauben? Halten Sie uns<br />

wirklich für so dumm!"<br />

„Ich weiß es bestimmt nicht! Das machte mir doch «ar<br />

nichts aus, euch den Namen zu nennen, wenn ich ihn wüßte.<br />

Adolf und alle andern nannten ihn einfach den „Chef", und<br />

auf meine Fragen, wer er sei, hieß es immer: Nicht fragen,<br />

nicht fragen! ... Schließlich war mir das auch egal. Ich<br />

hatte ia mein Auskommen!"<br />

»Wir werden darauf später zurückkommen. Wir wollen<br />

alles aenan wissen nnd auch den Keller kennen lernen, wo<br />

die illegalen Schriften gedruckt worden sind und wer da alle--<br />

mitgeholfen hat... Aber was geschah dann weiter? Warum<br />

kamen Sie, Henzi, daher?"<br />

„Das war so!"<br />

Henzi erzählte, als berühre ihn die Sache nur wenig und<br />

belaste ihn absolut nicht. In diesem Momente war er fv0 ar<br />

recht gesprächig. Offenbar freute er sich darüber, den f) iCt<br />

um sein Bett versammelten Neugierigen Neuigkeiten zu et "<br />

zählen, von denen sie nichts wußten.' Er gab sich mitunter<br />

sogar einer stillen Heiterkeit hin, wenn er in den Gesichtern<br />

der Männer vor sich ein Staunen sah.<br />

(Fortsetzung folgt.)


mal Murmeltiere ausgesetzt würden, da diese auch dort nur<br />

noch ganz Men zu treffen sind.<br />

Die drei neuen Ferienhäuschen gehen der Vollendung enteaen.<br />

__ Am Melchsee sind immer viele Fischer zu treffen, die<br />

dem Bergforellenfang obliegen. Man sieht sehr viele Forellen<br />

nach Mücken schnappen, zum Leidwesen der Angler schnappen<br />

die Fische lieber nach lebenden Mücken als nach künstlichen.<br />

Indem hat der See viel Forellennahrung, und die Fische<br />

aehen deshalb nicht so leicht an den Köder. — Die Alpenflora<br />

ist in schönster Blüte; es ist eine Freude, durch das<br />

chöne Alpenflorareservat zu gehen über die Boni. Die Jnitianten<br />

des Blumenreservats verdienen den gebührenden<br />

Dank. Ist man ein Frühaufsteher und bereit zum Wandern in<br />

der goldenen Morgensonne, trifft man auf der Boni noch<br />

Gemsen an, und mit dem Feldstecher kann man ob dem<br />

Blauseeli ein ganzes Rudel dieser Grattiere beobachten. —<br />

Mögen recht viele Freunde der schönen Alpenwelt und des<br />

Wildes nach der schönen Frutt wandern, wo jetzt die Alpenrosen<br />

blühen.<br />

Ein Freund der Berge.<br />

Sächseln. Jnbiläums-Kantonal-Turnfest<br />

Luzern, Ob - und Nidwalden in Reiden. (Eing.)<br />

Am letzten Samstag und Sonntag fand als Jubiläum zum<br />

25jährigen Bestehen des Verbandes in Reiden das Kantonal-<br />

Turnfest statt. An diesem Fest beteiligten sich 55 Sektionen am<br />

Wettkampf mit über 2000 Turnern. Leider litt der Anlaß sehr<br />

unter der Ungunst der Witterung, so daß mancher Programmteil,<br />

wie der Festzug und die allgemeinen Uebungen, buchstäblich<br />

»ins Wasser gefallen" sind und nicht durchgeführt werden<br />

konnten. Ein Teil der Wettkämpfe fand in der großen Festbütte<br />

und in der Turnhalle statt, während andere Teile bei<br />

strömendem Regen im Freien durchgeführt werden mußten.<br />

Daß unter diesen Verhältnissen auch die Resultate stark gelitten<br />

haben, ist selbstverständlich. Es ist bedauerlich, daß dem<br />

reich geschmückten Festort und dem rührigen Organisationskomitee,<br />

das in monatelanger Arbeit das Fest mustergültig<br />

vorbereitet hatte, durch die Ungunst des Wetters ein großer<br />

Ausfall entstanden ist, da das große Festpublikum fehlte.<br />

Nach jahrelangem Unterbruch nahm auch der neuerstarkte<br />

Turnverein Sächseln an diesem Feste teil. Mit seinem<br />

neuen Banner zog er wohlvorbereitet in den heißen Wettkämpf.<br />

In der 5. Kategorie errang er von 18 konkurrierenden<br />

Sektionen mit 141.41 Punkten den 9. Rang. Dieser schöne<br />

Erfolg ist in erster Linie dem tüchtigen Oberturner Walter<br />

Rohrer zu verdanken. Als die Turner am Sonntagabend<br />

wohlgemut ins heimatliche Dorf zurückkehrten, wurden sie von<br />

der gesamten Bevölkerung mit Beifall empfangen und durch<br />

die Musikgesellschaft Sächseln mit klingendem Spiel begrüßt.<br />

Der rührige Präsident, Herr Bürgerpräsident Paul von Flüe,<br />

verdankte den herzlichen Empfang. Anschließend wurde dann<br />

im Vereinslokal zum „Engel" bei einem gemütlichen Beisammensein<br />

der erfolgreiche Tag beendet. Es ist dem Turnverein<br />

Sächseln der schöne Erfolg von Herzen zu gönnen.<br />

Alpnach. (Korr.) Der Motorfahrerclub Obwalden hielt<br />

am letzten Donnerstag im Hotel „Krone" seinen Klubhock ab.<br />

Am kommenden Sonntag, den 14. Juli, nachmittags, veranstaltet<br />

der Club seine zweite Ausfahrt — Fahrt ins Blaue.<br />

Wir wünschen frohe, glückliche Fahrt!<br />

Alpnachstad. Herr Albert Hausheer ist zum Stationsbeamten<br />

2. Klasse und Herr Ernst von Moos zum Transportsichrer<br />

ernannt worden.<br />

Kantone<br />

Basel. Schwein überquert den Rhein. Aus<br />

einem Gutsbetrieb im elsässischen Hüningen entwich dieser<br />

Tage ein junges Schwein und rettete sich vor der Verfolgung<br />

durch einen Knecht in den Rhein. Obwohl der tapfere Knecht<br />

nach Entledigung seiner Schuhe dem nicht minder tapferen<br />

Schweinchen in die Fluten folgte, konnte er es nicht mehr<br />

einholen. Das Schweinchen aber schwamm tüchtig weiter und<br />

erreichte gesund und munter das jenseitige Ufer bei Kleinhüningen.<br />

Es wurde in das Basler Schlachthaus verbracht,<br />

wo es der rechtmäßige Besitzer wieder abholte. Es ist fraglich,<br />

ob das Schweinchen wieder zurückgekehrt wäre, hätte es einige<br />

hundert Meter rheinabwärts das badische Ufer betreten.<br />

Zm<br />

den MMstand<br />

Allgemeinverbindlicherklärung.<br />

Der Bundesrat hat von der Vereinbarung vom 21. März<br />

<strong>1946</strong> über die Gewährung von Tenerungs-, Kinder- und<br />

Haushaltungszulagen im Spengler - und sanitären<br />

Jnstalla'tion'sge werbe folgende Bestimmungen allgemein<br />

verbindlich erklärt:<br />

»Die im Spengler- und sanitären Jnstallationsgewerbe<br />

durch den Bundesratsbeschluß vom 19. Februar <strong>1946</strong> allgemein<br />

verbindlich erklärte Grundzulage wird von 55 auf<br />

65 Rappen pro Stunde erhöht. Die Haushaltungszulage und<br />

die Kinderzulage betragen wie bis anhin 2 bzw. 5 Rp. pro<br />

Stunde."<br />

Die Allgemeinverbindlicherkläruug erstreckt sich auf das gesnmte<br />

schweizerische Spengler- und Jnstallationsgewerbe mit<br />

Ausnahme der Gas- und Wasserwerke, der Betriebe der Jndustrie,<br />

soweit sie keine handwerklichen Spengler- und Jnstallationsarbeiten<br />

für den Markt herstellen, und der gemischten<br />

Betriebe, die nur ausnahmsweise und vorübergehend Spengler-<br />

und Jnstallationsarbeiten ausführen. Bestehen für den<br />

Arbeitnehmer günstigere gesetzliche Vorschriften, so kommen<br />

diese zur Anwendung.<br />

Sie Politik SMckliWnds<br />

Wenn wir die Geschehnisse der letzten Wochen verfolgen,<br />

wüssen wir feststellen, daß die Politik Rußlands noch lange<br />

uicht auf festem Boden steht, sondern, wenn sie sich überhaupt<br />

gewisses Ziel setzt, man dieses auf Zickzackwegen, ja sogar<br />

deutlichen Gegensätzen und Manövern suchen muß. Dem aufmerksamen<br />

Beobachter fällt sogar auf, daß Rußland zu dieser<br />

Haltung sich gezwungen fühlte, um den Westmächten seine<br />

stärke und seinen Einfluß auf die Welt plausibel zu machen.<br />

Seine feste Haltung gegenüber dem Jranproblem und vor<br />

allem sein Vorschlag, eine Erdölgesellschaft mit 51 Prozent<br />

Neues in M z e<br />

Wahrscheinlich wird die Pariser Außenministerkonferenz<br />

noch diese Woche abgeschlossen werden. Molotow hält dafür,<br />

das Deutschlandproblem in einer späteren Session, vielleicht<br />

im Herbst, separat zu behandeln. Bevin und Byrnes scheinen<br />

diesem Wunsch nicht abhold. Es ist übrigens logisch, daß das<br />

europäische Zentralproblem nicht nur so am Rande gelöst<br />

werden kann. Deshalb kommt den Schlußdebatten der Pariser<br />

Konferenz über Deutschland kaum mehr Bedeutung zu als diejenige<br />

eines Meinungsaustausches.<br />

In London ist eine Delegation des Präsidenten Truman<br />

angekommen. Es sollen erneut britisch-amerikanische Besprechungen<br />

über Palästina geführt werden. Dabei spricht man<br />

wiederum von der Möglichkeit einer eventuellen Teilung des<br />

Heiligen Landes, obschon der Teilungsplan des Jahres 1937<br />

bekanntlich am Widerstand sowohl der Araber wie der Juden<br />

gescheitert war.<br />

des Aktienkapitals auf seiner Seite zu gründen, läßt uns darauf<br />

schließen, daß es sich weniger strategischen, als aber kaprtalistischen<br />

Neigungen hingibt. Wenn es durch seinen Borschlag<br />

verhindern wollte, daß Englands Kapitalstärke weiterhin in<br />

Irans Oelquelleu einen Einfluß ausübe, so will es sich damit<br />

einer allgemeinen Ausschaltung als ebenbürtiger Metropolstaat<br />

des Kapitalismus zur Wehr setzen. Seine Ansprüche sind<br />

somit als finanzpolitisches Begehren eher gerechtfertigt, wenn<br />

wir überdies langsam wahrnehmen, wie sich der angelsächsische<br />

Wirtschafte und Finanzblock festigt und sich geradezu eine<br />

Vormachtstellung sichert.<br />

Daß sich Rußland aber gerade mit solch scharfen Jnterventionen<br />

und militärischen Drohungen seine Macht sichern<br />

wollte, machte es sich viele Gesinnungsfeinde, was ihm erst<br />

recht verunmöglichen wird, seine Ansprüche zu rechtfertigen.<br />

Das Finanzmonopol wurde nun einmal wieder von der<br />

westlichen Hemisphäre erobert, und diese wird die Vorteile<br />

aus dieser Weltmachtstellung wie immer auszunützen verstehen,<br />

ohne vor militärischen Bedrohungen von ihrem Ziele<br />

abzuweichen.<br />

Der einseitige Widerstand Sowjetrußlands begann lange<br />

bevor die Jransrage akut wurde. Wir erinnern uns noch an<br />

das von den Russen vor Monaten in ihrem Besetzungsgebiet<br />

herausgegebene Verbot, das die Einfuhr gewisser amerikanischer<br />

Rohprodukte nicht erlaubte. Zweifellos wollte Rußland<br />

dadurch schon damals seine Macht als Wirtschaftsstaat den<br />

andern Siegermächten in Erinnerung rufen und sich Absatzgebiete<br />

der einheimischen Industrie sichern.<br />

Die Innenpolitik Sowjetrußlands weist geradezu Parallelen<br />

zum ehemaligen Nazitum auf, indem es den Kommunismus<br />

mit Macht und Zwang verbreiten will. Großes Aussehen<br />

bereitete eine Meldung des Labourorgans „Daily Herald"<br />

in London, wonach das Konzentrationslager Buchenwalde<br />

durch die Russen wieder eröffnet wurde. Die darin<br />

internierten Personen sind keineswegs nur Nationalsozialisten,<br />

sondern auch gegenüber dem Kommunismus nicht gerade<br />

gut gesinnte Liberale und Sozialdemokraten. Auch der<br />

„Manchester Guardian" und die „Tribune" berichteten über<br />

diese Tatsache und vermuten, daß die Parteien der russischen<br />

Zone, vor allem die Hauptsitze in Berlin, unter starkem Druck<br />

der Geheimpolizei und der Kommunisten sind.<br />

Rußland will sich dadurch einen einheitlichen Block, sowohl<br />

in seinem Mutterlande als auch in seiner Besetzungszone,<br />

die es mit solchen Maßnahmen „einzuverleiben" gedenkt,<br />

stark und uuwidersprechlich hinter dem Befehl Moskaus,<br />

sichern.<br />

Zu welchem Ziele aber solche Maßnahmen führen, hat<br />

uns der Untergang des „tausendjährigen Reiches" gezeigt.<br />

Es scheint tatsächlich, daß sich die Geschichte wiederholt! —n—<br />

Kommt der snwMe LaMenst?<br />

Der Bundesrat hat am Dienstag eine Botschaft samt Beschlussesentwurs<br />

über die Förderung des freiwilligen Landdienstes<br />

genehmigt, die schon bald die Kommissionen der eidgenössischen<br />

Räte beschäftigen werden. Die neue Vorlage soll<br />

das Landdienstobligatorinm ersetzen, das auf der Grundlage<br />

der Arbeitsdienstpflicht während des Krieges namhafte znfätzliche<br />

Arbeitskräfte der Landwirtschaft zugeführt hat. Da nun<br />

aber am 30. September die Arbeitsdienstpflicht dahinfallen<br />

wird, die Landwirtschaft aber auf zusätzliche Hilfskräfte heute<br />

weniger als je verzichten kann, soll ein beschränkter Einsatz<br />

Jugendlicher in der Landwirtschaft in den kommenden<br />

zwei Jahren auf der Grundlage der F r e i w i l l i g k e i t erfolgen.<br />

Selbstverständlich wird dadurch die dringende Frage<br />

der Versorgung der Landwirtschaft mit Arbeitskräften nicht<br />

gelöst: der freiwillige Landdienst ist nicht mehr als ein<br />

Tropfen auf den heißen Stein und packt das Problem vor<br />

allem an der Peripherie an. Der Landwirtschaft ist auf die<br />

Länge nicht gedient mit vorübergehend eingesetzten Jugendlichen,<br />

die nur leichtere Hilfsarbeiten verrichten können; die<br />

Landwirtschaft benötigt dringend dauernde Arbeitsk<br />

r ä f t e, die sich auf dem Lande verwurzeln und an die<br />

Arbeit in der Landwirtschaft gewöhnt sind. Dies aber kann<br />

nur erreicht werden durch eine ausgebaute bäuerl<br />

i che S o z i a l p o l i t i k, die der Landflucht steuert und abgewanderte<br />

Arbeitskräfte wieder auf das Land zurückführt. —<br />

Wenn der Bundesrat heute nun eine Vorlage für die Förderung<br />

des freiwilligen Arbeitsdienstes vorlegt, so muß von<br />

allem Anfang an Gewißheit darüber bestehen, daß dieses<br />

Randgesetz den Bund von einschneidenderen und konstruktiveren<br />

Maßnahmen niemals dispensieren kann.<br />

Die Vorlage für die Förderung des Landdienstes auf der<br />

Basis der Freiwilligkeit präsentiert sich als reines Subventionsgesetz.<br />

Aus öffentlichen Mitteln sollen nicht nur den<br />

Jugendlichen, die sich für den Landdienst melden, Zulagen<br />

bezahlt werden, auch die Verbände, die die Werbung für den<br />

freiwiligen Landdienst durchführen, werden finanziell gestützt.<br />

In die Auslagen aber hätten sich Bund und Kantone zu<br />

gleichen Hälften zu teilen, wobei der Anteil der Kantone entsprechend<br />

der Wohnbevölkerung auf die einzelnen Stände<br />

verteilt werden soll. Die Kantone werden auch als befugt erklärt,<br />

die Gemeinden zum Mittragen der Kosten zu beanspruchen.<br />

Wie hoch der geplante freiwillige Landdienst zu<br />

stehen kommen wird, ist ungefähr aus dem Kreditbegehren des<br />

Bundesrates ersichtlich: Er verlangt für die Jahre 1947 und<br />

1948 zusammen eine Summe von 500 000 Franken, behält<br />

sich aber einen Zusatzkredit ausdrücklich vor. Da der Bund die<br />

Hälfte der Kosten trägt, haben die Kantone also gleich viel<br />

aufzubringen. Ein weiterer Punkt fällt in der Botschaft auf:<br />

Obwohl im Ständerat in der Märzsession 1944 die einschlägige<br />

Motion Wahlen, die vor allem mit dem sogenannten „staatsbürgerlichen<br />

Unterricht" argumentierte, verworfen wurde,<br />

finden sich in der bundesrätlichen Botschaft wieder auffallend<br />

zahlreiche Hinweise auf dieses alte freisinnige Postulat. Man<br />

muß sich aber auch beim freiwilligen Landdienst darüber klar<br />

sein, daß via „staatsbürgerlichen Unterricht" ein nicht unwesentlicher<br />

Einbruch in die Schulhoheit der Kantone erfolgen<br />

kann. Und dies läßt sich aus grundsätzlichen Erwägungen nicht<br />

verantworten — um so weniger, als der praktische Wert des<br />

freiwilligen Landdienstes noch nicht erwiesen ist.<br />

Wochenmarktvericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 9. Juli <strong>1946</strong>.<br />

,Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

^ ... ... Hollunderbeeren 50—60<br />

Fnsche Gemüse. | flaumen ns<br />

Spinat, inländischer >oo Orangen, blond<br />

545 — 190<br />

Rhabarber 40—50 Zitronen 120—170<br />

Spargeln, ausländische Bananen 320—360<br />

Mangold 6O-70 Eierschwämme 600<br />

Weih'kabis 55<br />

Blumenkohl no—140 Cter.<br />

Kohl (Wirz. Wirsing) 65 Trinkeier, inländische ZS<br />

Kohlrabi (Riibkohl) 60-70 Frischeier, ausländische 31<br />

Kopssalat, gr. 30 35 Nuttek liitb Vliilt<br />

Kiefelerbsen, inländische 100-I60 ^ ^ »no stau<br />

Auskernerbsen, inländische 90 Tafelbutter, geformt 809<br />

Feine Bohnen 140-180 klein geformt, 100 gr 84<br />

Karotten, rote 80-90 groß geformt. 200 gr 167<br />

Tomaten ausl. izoKochbutter 7*4<br />

Gurken i50-i?oEmmentaler Käse, 1. Qual. 430<br />

Sellerieknollen ,zgGreyerzer, 1. Qual. 430<br />

Zwiebeln, gewöhnliche 60—80 Sbrinz, 1. Qual. 515<br />

Lauch, gelb und weiß Magerkäse 240<br />

Lauch, grün leoTilsiter 430<br />

Kartoffeln, alte, inländ<br />

Geflügel, Kleintiere und<br />

Kartoffeln, neue, mland. 40-45 Wildbret (tot).<br />

Monatsrettig (Radis) 20-25 Suppenhühner 600<br />

Bierrettig (Sommer- und Kaninchen K00<br />

Winterrettig) , 1 Stück 1Q — 25<br />

Weißrüben (Raben, Herbst-<br />

Süßwasserfische<br />

900<br />

rüben)<br />

40-50 Regenbogenforellen<br />

Knoblauch 35 Großfelchen, tot 400-540<br />

350<br />

Schnittlauch, 1 Büschel 10 Kleinselchen, tot<br />

Petersilien, 1 Büschel 10-15 Hechte 520—540<br />

Barsche (Egli) 300—440<br />

Früchte und Beeren. Brachsen 240-280<br />

Kochäpfel 60—70 Hasel 200<br />

Kirschen, inländische S5-H5Trüschen «0<br />

Aprikosen, ausländische 130<br />

Pfirsiche ieo Meerflsche.<br />

Erdbeeren, inländische Kabeljau, ganz 400<br />

Johannisbeeren 100—izoKabeljau, Filets 480<br />

Stachelbeeren «0—woMerlans 480<br />

Viehmarkt in Luzern vom 9. Juli <strong>1946</strong>.<br />

Auffuhr: 5 Muni, 8 Kühe, 5 Rinder, 208 Kälber, 2<br />

Ziegen, 507 Schweine, total 735 Stück.<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendgewicht Handel Preise<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der K. E. A. festgesetzten<br />

Höchstpreisen angenommen.<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—50 je n. Qual.<br />

51—55<br />

56—60<br />

61—65<br />

66—70<br />

Markenkälber 80 kg u. m.<br />

Rotsleijchige<br />

Weißfleischige, mittelgr.<br />

Ausstich<br />

Die Preise verstehen sich<br />

nüchtern, sonst bis zu 3 kg<br />

Eigengewicht<br />

Schweine.<br />

Fette Schweine<br />

Absäugerinnen<br />

Ferkel, 7— 9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Ausmastschweine<br />

2 70 Mittel<br />

2.80<br />

2.90<br />

3.20<br />

3.40—3.60<br />

3 60—3.80 "<br />

4.10 flau<br />

per Stück Fr,<br />

68— 85 flau<br />

88—115<br />

120—155<br />

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Zivilstandsnachrichten pro Monat Juni <strong>1946</strong>.<br />

Kerns.<br />

Geburten: 8. Verena Theresia, des Fridolin Durrer-Windlin,<br />

Ennerried, Halten. 17. Margrith Anna, des Balz von Rotz-<br />

Windlin, Manzigen, Melchthal.<br />

Ehen: 29. Michel Christian Karl mit Köpsli Emilie.<br />

T 0 d e s s ä l l e: 26. Marie Ettlin-Röthlin, Wwe., Huwel, geb.<br />

18. November 1872.<br />

Sächseln.<br />

Geburten: 2. Martha Anna, des Adolf Rohrer-Rohrer,<br />

Dorf. 9. Marianna Irene, des Paul Fanger-oon Moos, Ettisried.<br />

30. Paula Emma, des Hermann Rohrer-Rohrer, Steinen.<br />

Ehen: 14. Rohrer Joses Anton, Dors, und Egger Maria Theresia.<br />

Todesfälle: Keine.<br />

Alpnach.<br />

Geburten: 6. Verena Elsbeth, des Arnold Bäbi-Durrer,<br />

Briefträger, Alpnachdorf. 20. Alfred Meinrad, des Augustin Wallimann-Jakober,<br />

Landwirt, Zuhn. 23. Norbert, des Paul Gassertzospenthal,<br />

Landwirt, Grunz. 27. Frieda Lydia, des Franz Frei-<br />

Jmseld, Forstarbeiter, Wicketli, Schoried.<br />

E h e n : 14. Jmseld Josef, Forstarbeiter, Gehretschwand, mit Bieber<br />

Blanda. 15. Ettlin Jo es, Käser, Schoried, mit Lüthold Aanes.<br />

18. Dürring Emil, Bäcker, Feld, mit Flückiger Rosa. 22. Lüthold<br />

Albert, Fabrikarbeiter, Schoried, mit Küchler tzedwig.<br />

Todesfälle: 24. Jmseld-Langensand Franz, Landwirt,<br />

Meist, geboren den 10. Oktober 1891.


Giswil.<br />

Geburten: 7. Hugo Ernst, des Josef Riebli-von Rotz, Zündli.<br />

14. Ruth Marie, des Peter Burch-Abächerli, Landwirt, Juch. 16.<br />

Bernhard Alois, des Johann Burch-Bucheli, Furri. 3V. Hugo Otto,<br />

des Otto Ming-Enz, Baumeister. 30. Margrith Emma, des Alfred<br />

Schäli-Truns, Diepigen. 30. Dora Emma, des Josef Haltervon<br />

Ah, Landwirt, Eili. 29. Richard Peter, des Josef Zumstein-<br />

Bernet, Sattlermeister.<br />

Ehen: Keine.<br />

Todesfälle: 18. Enz Alois, geb. 10. Februar 1864, Land-<br />

Wirt, Ried.<br />

Engelberg.<br />

Geburten: 5. Annelise Eugenie Emilie, des Anton Waser-<br />

Vogler, Kaminfeger. 11. Karl Joses, des Josef Heß-Bättig, Totengräber.<br />

1k. Paul August, des Dominik Geißer-Waser, Chauffeur.<br />

18. Josef, des Joses Feierabend-Niederberger, zum Wasserfall. 30.<br />

Peter Louis, des Paul Felix Waser-Furrer, Hinterdorf.<br />

Ehen: 8. Jnsanger Alfred Basilius Maurus, Landwirt, mit<br />

Klara Brigitta Häcki.<br />

Todesfälle: 12. Zumstein Josef Eugen, Schreiner, geb. 14.<br />

September 1887.<br />

Radio — Beromünfter<br />

Sonntag, 14. Juli.<br />

9.00 Prot. Predigt. 9.30 Konzert. 9.45 Katholische<br />

Predigt. 10.15 Studioorch. 11.25 Warum ist der 14. Juli<br />

französischer Nationalfeiertag? 12.40 Für jedermann etwas.<br />

13.30 Us em blumete Trögli. 14.20 Ratgeber für Landwirtschaft<br />

und Gartenban. 14.40 Zitherklub Solothnrn. 15.00<br />

Freundliche Grüße aus.... 15.50 Feld ohne Erde. Hörspiel.<br />

17.00 Neuere westschweizerische Kammermusik. 17.40 Französ.<br />

Gastspiel der compagnie Jean-Bard. 18.05 Die weltl. Kantaten<br />

von Johann Sebastian Bach. 19.10 Hörbericht von der<br />

Tour de Snisse. 19.45 Das eidgenössische Jodlerfest in Luzern.<br />

Hörbericht. 21.15 Emil Balmer liest aus „Mümpfeli". 21.30<br />

Musik für Stadt und Land.<br />

Montag, 15. Juli.<br />

11.30 Sinfonische Kunstwerke. Plauderei. 12.40 Studioorchester.<br />

13.30 Die Viertelstunde der Frauenbrufe. 17.00<br />

Volkstümliche Schweizer Musik. 18.00 Gäste Zürichs. 18.40<br />

Mensch und Staat. 20.15 Aufgabe und Bedeutung der ETH.<br />

21.45 Wochenrückblick für die Schweizer im Ausland.<br />

Dienstag, 16. Juli.<br />

11.30 Das Jazz-Qnintett spielt. 12.40 Marschmusikkonzert.<br />

13.10 Soldatenlieder. 13.25 Unterhaltungskonzert. 17.00 Musik<br />

aus Spanien. 18.00 Emmentaler Chronik. 18.20 Alpenblumenlieder.<br />

18.40 Briefe der Jungen. 19.50 Nachrichten für<br />

die ^rau 20.00 Unterhaltungsmusik. 20.30 Sontmerli^<br />

Swfoniekönzert. 21.35 Lieder von Johannes Brahms.<br />

Mittwoch, 17. Juli.<br />

1130 Werke von Schweizer Komponisten 12.40 Volktümliches<br />

Mittagskonzert. 17.W Querschnitt durch die<br />

sche Klavierliteratur. 18.00 Jnterlude aus „Shylock" 1<br />

Gabriel France. 18.35 Eindrucke emer Reise nach Portes<br />

18.55 Beschwingte Rhythmen 19.40 Echc'der Zeit. 20.00<br />

Hu Gerhard .ftauptmanns Tod. „Und Pippa tanzt!" 2 l3ft<br />

Die Jägermusik Wettingen spielt. 23.10 Vielleicht ein Wort,<br />

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76. Jahrgang — Nr. 5V<br />

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Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

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Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

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f i n g l Z a u f x r a n t w o r t l i c h e Redaktion: Dr. August Mrz, Garnen Tel. 8 62 37<br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

F a m i l i e m d Kirche<br />

Kundgebung der schweizerischen Bischöfe an das Volk.<br />

Am 1. und 2. Juli waren die schweizerischen Bischöfe unter<br />

dem Vorsitze ihres Dekans, Mfgr. Dr. Viktor Vieler, Bischof<br />

von Sitten, zu Einsiedeln versammelt, um ihre Arbeit im<br />

Dienste der Seelsorge wiederum Gott, dem Herrn, und der<br />

Fürbitte Unserer Lieben Frau zu empfehlen und gemeinsam<br />

Rat zu halten.<br />

Die schweizerischen Bischöfe rufen das katholische Schweizervolk<br />

auf, fortzufahren, Gott, dem Herrn, für die<br />

außerordentliche Bewahrung unseres Landes vor dem<br />

Kriege zu danken.<br />

Trotz der Waffenruhe ist die Not in andern Ländern noch<br />

im Steigen begriffen. Mancherorts ist der Hunger und die<br />

geistige Zerrissenheit unvorstellbar groß. Wieder werden Verfolgungen<br />

der Kirche heraufbeschworen. Neue Gefahren bedrohen<br />

die Völker und verunmöglichen den lange ersehnten<br />

Frieden. Unser Land ist nicht weniger als bisher auf den<br />

gütigen Schutz Gottes augewiesen.<br />

Die schweizerischen Bischöfe richten an ihre Diözesen die<br />

Bitte, eingedenk zu bleiben ihrer Christenpflicht, das Mögliche<br />

zu tun zur Linderung der leiblichen und geistigen Not<br />

des Auslandes. Der gemeinsame Auftrag an die Schweizer!-<br />

sche Caritaszentrale bleibt bestehen, sowie der Zusammenschluß<br />

mit den großen Hilfswerken der ganzen Volksgemeinschaft,<br />

dies unter Wahrung politischer Neutralität und konfessioneller<br />

Loyalität. Die Diözesanen sind aber auch gebeten, die eigenen<br />

Werke der Caritas im Jnlande nicht zu vergessen.<br />

Die Weltlage überblickend, sehen wir uns mit allen versönlich<br />

denkenden Menschen beunruhigt, über den Geist des<br />

Hasses und der Gewalttätigkeit, der immer noch in der Welt<br />

regiert.<br />

Als Christen haben wir die Aufgabe, Versöhnlichkeit und<br />

Liebe zu künden und uns jeder Macht entgegenzustellen,<br />

welche die Grenzen des Rechtes und der Solidarität<br />

unter den Völkern mißachtet<br />

und über kurz oder lang wiederum eine totalitäre Vergewaltigung<br />

der Menschheit herbeizuführen droht. Macht allein<br />

schafft kein Recht, weder unter den Völkern noch im engern<br />

Vaterlande, weder im Großen noch im Kleinen. Darum erheben<br />

wir unsere warnende Stimme, wenn irgend eine Macht,<br />

sei es Regierung oder Partei, Wirtschaftsgruppe oder Verband,<br />

Klasse oder Stand mit Anwendung von Gewalt die gebührende<br />

Freiheit und die wohlerworbenen Rechte anderer<br />

unterdrückt und wider alle Billigkeit schmälert. Derartige Gesetze<br />

wären ungerechte Gesetze.<br />

Der Dämon der Gewalt aber kann nicht mit bloßen äußeren<br />

Maßnahmen überwunden werden, sondern durch Erziehung<br />

des innern Menschen zur Selbstverantwortung<br />

vor Gott, dem Herrn, zu wahrer Freiheit, bindende Treue<br />

und Nächstenliebe. Dazu aber muß den erzieherischen Kräften<br />

der F a m i l i e und der K i r ch e die ihnen zukommende freie<br />

Bahn gelassen werden. Den Aufgaben und Werten der christlichen<br />

Erziehung ist größte Aufmerksamkeit und Sorgfalt zu<br />

schenken.<br />

Die erste Erziehungsgemeinschast, in der größtenteils<br />

Wohl und Wehe der Völker entschieden werden, ist die<br />

Familie.<br />

Wir befürworten alle Bestrebungen, die der Familie den<br />

Lebensraum, die erzieherische Kraft und den Platz im öffent-<br />

DER UNHEIMLICHE ^ B E K A N N T E<br />

Roman von Emil Hering. 24<br />

„Adolf hatte von unserem Chef eine neue Aufgabe erhalten,<br />

eine wichtige Aufgabe. Er sollte das Gebiet des<br />

Wildstrubels auskundschaften."<br />

„So? ... Nach was denn?"<br />

„Er mußte ausfindig machen, wo die Befestigungen waren,<br />

wo die Wachen standen und wo und wann die Patrouillen<br />

verkehrten. Er nahm mich mit. Vor drei Wochen ungefähr<br />

sind wir beide nach diesem Gebiet gekommen und<br />

haben uns in der Höhle häuslich niedergelassen. Ich mußte<br />

Adolf die Mahlzeiten bereiten und ihm helfen, den Sendeapparat<br />

aufzumontieren. Adolf- war viel unterwegs, und<br />

ich war manchmal ganze Tage und ganze Nächte allein in<br />

der Höhle. Er hatte sie vorher ausgekundschaftet und es ließ<br />

sich bei schönem Wetter wohl darin leben. Zu essen hatten<br />

ivir ja mehr als genug. Dafür sorgte Adolf. Wenn wir noch<br />

ein paar Weiber bei uns gehabt hätten, hätte ich niit niemanden<br />

auf der Welt getauscht."<br />

Die Männer wechselten einen bedeutungsvollen Blick.<br />

„Und ist es Ihnen denn niemals in den Sinn gekommen,<br />

daß Sie dabei Landesverrat trieben?"<br />

„Landesverrat? ... Ich war doch bezahlt für meine<br />

Arbeit, und sie wurde gut bezahlt. Ich hatte mich um nichts<br />

Zu kümmern. Was fragte ich darnach, was der andere, der<br />

Adolf, trieb. Meine Herren, wollen Sie sagen, ich hätte da<br />

flicht mitmachen sollen? ... Ich bekam mein Geld, und es<br />

- Q u e l l e « d e r Liebe<br />

lichen Leben zurückgeben, deren sie zur Erfüllung ihrer Sendung<br />

bedarf und welche ihr die moderne Wirtfchafts- und<br />

Gesellschaftsentwicklung in so schädlicher Weise entzogen hat.<br />

Durch manche Fehlentwicklungen moderner Technik und Kultur<br />

scheint uns besonders die Frau und das Mädchen im<br />

jugendlichen Alter gefährdet. Die Vermännlichung und Entartung<br />

des fraulichen Charakters nimmt beklagenswerte Formen<br />

an. Und doch hängt von der geistigen und sittlichen Haltung<br />

der Frau für die Erziehung, Kultur und Religion des<br />

Volkes so viel ab, vor allem im Dienste der Familie, aber<br />

auch des öffentlichen Lebens. Wir begrüßen es, wenn dem<br />

wohltuenden Einfluß der Frau im öffentl. Leben — außerhalb<br />

des parteipolitischen Getriebes — größerer Raum gewährt<br />

wird durch wirksame Mitsprache auf allen jenen Gebieten,<br />

die den fraulichen Aufgaben und Eignungen naheliegen.<br />

Vor allem aber bedürfen die sittlichen Werte des<br />

fraulichen Charakters Schutz und Pflege.<br />

Es darf uns auch nicht gleichgültig sein, wie die Schule<br />

sich zu all den Fragen der religiösen und sittlichen Erziehung<br />

der Jugend einstellt. Die Eltern haben hier die erste Pflicht<br />

und das unveräußerliche Recht, zum Guten zu sehen.<br />

Augenblicklich herrscht in unserem Land eine industrielle<br />

Hochkonjunktur. Und damit die Möglichkeit einer Besserung<br />

der Löhne, und zwar auch bei den Jugendlichen. Dies entspricht<br />

voll und ganz den Lehren der Kirche. Man muß aber<br />

auch dafür sorgen, daß die Jugend sparen lerne und ihr Geld<br />

zu nützlichen Zwecken brauche. Besserung der Löhne ohne<br />

Besserung der Seele bringt mehr Elend und Not, auch in<br />

materieller Hinsicht.<br />

Dem Christentum bleibt die hohe Sendung und Aufgäbe,<br />

den Menschen zum Recht, zur wahren Freiheit<br />

und zum Frieden zu erziehen.<br />

Dabei gilt es, der gemeinsamen feindlichen Front, dem<br />

Atheismus und der Entsittlichung, dem Materialismus und<br />

aller Unruhestiftung entgegenzutreten. Die christlichen Gemeinschaften<br />

werden ihre Aufgabe nur dann lösen, wenn sie<br />

untereinander Frieden halten und positive Aufbauarbeit leisten,<br />

statt sich gegenseitig zu bekämpfen. Damit ist nicht gesagt,<br />

daß ernste Menschen den edel geführten geistigen Kampf um<br />

die Wahrheit wegen falscher Kompromisse aufgeben<br />

sollen.<br />

Möge unser Land unbeirrt den Weg des Rechtes,<br />

des Friedens und der Solidarität aller<br />

Volksschichten gehen.<br />

Möge der Geist des Christentums über den Materialismus<br />

und die bloße Diesseitskultur den Sieg davontragen.<br />

Die schweizerischen Bischöfe benützen diese Gelegenheit, den<br />

Landesbehörden den Dank auszusprechen für die vorsorglichen<br />

Maßnahmen uud die feste Hand zur Wahrung von Ordnung<br />

und Recht und ermähnen ihre Diözesanen zu gehorsamer Befolgung<br />

der nötigen und gerechten Verordnungen,<br />

sowie zur Einfachheit und Genügsamkeit. Sie laden ein zu<br />

eifrigem Beten um fruchtbare und ergiebige Ernte und empfehlen<br />

Land und Volk dem Machtschutze Gottes, der<br />

Fürbitte Unserer Lieben Frau von Maria Einsiedeln und<br />

unseres seligen Landesvaters Bruder Klaus von Flüe.<br />

fehlte mir an nichts. Allerdings, in der Höhle war das Leben<br />

nicht immer gemütlich, und ich hätte es auch nicht mehr<br />

lange ausgehalten. Nachts war es sehr kalt, auch wenn man<br />

seinen Schnaps trank. Ich habe mich dort oben auch stark<br />

erkältet und ich wurde sehr krank... Und dann ... haben<br />

Sie mich erwischt."<br />

In dem bleichen Gesichte brannten in dunklem Feuer die<br />

Augen. Die dünnen Lippen waren zu einem feinen Strich<br />

zusammengepreßt.<br />

„Und Sie wissen nicht, daß dieser Adolf Sie vergiftet<br />

hat? Daß Sie nur deswegen so krank und hinfällig sind?<br />

Sie wissen also noch nicht, daß er Sie elend zugrunde gehen<br />

lassen wollte? ... Wären wir nicht gekommen, wir beide,<br />

dann wären Sie verelendet wie ein angeschossenes Wild,<br />

Henzi!"<br />

Henzi, der nun fast selbstvergnügt in seinen weißen Kissen<br />

dalag, riß jetzt die Augen weitaus. Die Kette seiner Gedanken<br />

zerriß jäh. Seine Hände wollten sich ballen. Er fand dazu<br />

wahrscheinlich die Kraft nicht mehr.<br />

„Habt Ihr beide, Sie und der andere, mit dem Sendeapparat<br />

Botschaften gesendet?", begann nun der Major wieder<br />

auszufragen.<br />

„Er hat nicht richtig funktioniert. Daran war aber der<br />

Adolf schuld. Er wollte immer alles besser wissen als ich.<br />

Und dabei versteht er doch gar nichts. Wenn ich nicht gewesen<br />

wäre... Ja, und er hat mich umbringen wollen?<br />

... So ein miferabliger Schuft! ... Ich werde es dem Kerl<br />

aber eintränken!"<br />

„Er ist tot. Er ist an der Gitzlistockwand abgestürzt."<br />

O b w a l d e n<br />

Die Geschichte ist eine gute Lehrmeisterin. (Eing.) Das<br />

stimmt und wird von niemand bestritten. Man sollte nun<br />

meinen, wenn „Der Unterwaldner" in Nummer 54 sich aus<br />

diesen Satz stützt, würde er in solchen Fällen zuverlässige<br />

Autoren zu Rate ziehen. Das hat er bisher ängstlich vermieden.<br />

Als Ersatz kann man wohl die Zeitungsschreibern durch<br />

einen guten Tropfen Roten zu fördern suchen, aber wer die<br />

Dosis zu stark nimmt, muß eben riskieren, daß die Geschichte<br />

in eine Falschmünzerei schlimmster Sorte ausartet. — War<br />

der Waffengang vor 99 Jahren nicht die große Illustration<br />

des Satzes: Macht geht vor Recht? Katholiken und konservative<br />

Protestanten scheuten sich nicht, der Wahrheit Zeugnis<br />

zu geben. (Metternichs Vertreter mahnte, das größte Kleinod,<br />

den kräftigsten Alliierten nicht preiszugeben: s e st e n R ech t s-<br />

b o d e n. Gagliardi, Geschichte III/1373.) „Ein Bandenchef<br />

war mit Ulrich Ochsenbein nach ihrer Auffassung höchster<br />

Vertreter der Eidgenossenschaft geworden." (Gagliardi III/<br />

1385.) War das nicht eine treffende Aeußerung der auswärtigen<br />

Gesandten in der Schweiz über die Freischarenzüge? —<br />

Der Freisinn hat Verhältnisse geschaffen, daß Bundesrat<br />

Jakob Dubs in Zürich sagte: „Wir müssen uns vor ganz<br />

Europa schämen." (F. Meyer, Religion und Politik, S. 30.)<br />

Was würde er wohl heute zur Geisteshaltung des „Volksblattes<br />

für Ob- und Nidwalden" alias „Unterwaldner" sagen?<br />

Welche Leser sind durch seine Haltung in Sachen Kerns sehend<br />

geworden?<br />

Schulschluß an der kantonalen Lehranstalt. .'Eing.) Nach<br />

einem feierlichen Hochamt, zelebriert vom Rektor des Kollegiums,<br />

H. H. Dr. Pater Bonaventura Thommen, und einem<br />

begeisterten Te Deum als Dank an den Allerhöchsten, begab<br />

sich die Studentenschaft in den Theatersaal zur kurzen wcltlichen<br />

Schlußfeier des Schuljahres. Herr Erziehungsdirektor<br />

Dr. W. Amstalden begrüßte den hochwst. Gnädigen Herrn<br />

von Muri-Gries, Abt Dr. Pater Bernard Käliu, sowie die<br />

Mitglieder des Erziehungsrates, und erteilte hierauf Herrn<br />

Erziehungsrat Dr. I. Heß, Engelberg, das Wort. Mit seinen<br />

gedankentiefen und formschönen Ausführungen über die Beziehungen<br />

des Studenten zum Leben und zur Heimat setzte<br />

der Redner dem arbeitsreichen Schuljahr einen würdigen<br />

Schlußstein. Mit einem praktischen Mahnwort und dem<br />

väterlichen Segen des Abtes zog die große Studentenschar in<br />

die ersehnten Ferien. Wir wünschen den Herren Professoren<br />

wie den großen und kleinen Jüngern der Wissenschaft recht<br />

sonnige Tage erfrischender Erholung.<br />

Zentralschweizerischer Militärradsahrerverband. Ueber das<br />

nächste Wochenende (20./21. Juli) führt der Zentralfchweizerische<br />

Militäradfahrerverband einen Reisemarsch aufs Brienzer<br />

Rothorn durch. Bei schlechtem Wetter acht Tage später.<br />

Das erste gemeinsame Ziel der getrennt fahrenden Gruppen<br />

Luzern und Unterwalden ist das Gasthaus „Sonne" in<br />

Flühli, das am Samstagabend um 19.00 Uhr erreicht wird.<br />

Gleich nach dem Nachtessen wird ein gemütlicher Kameradschastsabend<br />

gestartet, der aus echtem Radfahrer - Humor,<br />

Musik, Gesang und so weiter besteht und bestimmt jedem Teilnehmer<br />

zu einem unvergeßlichen Erlebnis wird.<br />

Sonntag morgen Aufstieg aufs Brienzer Rothorn..<br />

Zu dieser anderthalbtägigen Tour wird jeder Radfahrer<br />

recht kameradschaftlich eingeladen, und selbstverständlich sind<br />

auch Radfahrerinnen willkommen. — Auf Wiedersehen am<br />

nächsten Samstag in Flühli! W.<br />

„Tot...?" Er grinste. „Dann ist es auch so recht. Er<br />

hat es nicht anders verdient. Am letzten Zahltag hat er mich<br />

noch um ein paar Franken betrogen. ... So geschieht es ihm<br />

recht."<br />

Ueber sein blasses Gesicht huschte ein kleines Lächeln ...<br />

die drei sahen es deutlich.<br />

Der Major erhob sich.<br />

„Was wollen wir noch weiter fragen, meine Hcren? Die<br />

Mentalität dieses Mannes ist derart, daß ..er vollendete<br />

den Satz nicht.<br />

Die andern nickten stumm und ernst. Was sie da vernommen,<br />

erschütterte einen jeden zutiefst. Der Mensch, der<br />

da schmächtig und gebrechlich im Bette lag, war ein abnormales<br />

Subjekt.<br />

Hauptmann Segmüller trat an die Seite des Bettes und<br />

fragte Henzi:<br />

„Ist Ihnen denn nicht bewußt, was Sie angerichtet<br />

haben, Fritz Henzi? Haben Sie gar keine Reue? Oder haben<br />

Sie wenigstens nicht Mitleid mit den Angehörigen Ihrer<br />

Opfer? Die haben Ihnen doch rein gar nichts zuleide getan.<br />

Bereuen Sie auch nicht, daß Sie Ihre Frau umgebracht<br />

haben?"<br />

Henzi antwortete nicht. Er drehte nur den Kopf gegen<br />

die Wand.<br />

„Henzi, denken Sie einmal darüber nach! Sie sind schwer<br />

krank und vielleicht müssen Sie sterben. Es gibt einen Herrgott,<br />

Henzi, der unsere Taten vergilt. Vergessen Sie das ja<br />

nicht, Mann!"<br />

(Schluß folgt!)


E i d g e n ö s s i s c h e s J - d l e r s e s t i n L u z e r «<br />

Der letzte Samstag und Sonntag waren dem schweizerischen<br />

Jodlerverband gewidmet, der in der Museggstadt Luzern<br />

sein 7. Eidgen. Jodlerfest feierte. Die beiden Tage voll<br />

sommerlicher Schönheit, die prächtig und fonnräglich aufgeputzte<br />

Stadt schienen zu diesem Fest des feurigen und begei<br />

sterten Patriotismus, der Symphonie von Natur, Volk und<br />

Lebensfreude, wie geschaffen zu sein.<br />

An die 4000 aktive Festteilnehmer wurden vom Organisationskomitee<br />

des Festes betreut. Bereits in den späten Vor<br />

Mittagsstunden des Samstags färbten die Trachten das Straßenbild<br />

der Stadt und frohe Jauchzer mischten sich mit dem<br />

Lärm des regen Verkehrs.<br />

Bereits nachmittags 2 Uhr begannen die<br />

Wettlämpse<br />

Auf dem verträumten Jnseli erklangen die Alphörner weit<br />

in den See hinaus. Der Platz da draußen hätte nicht besser<br />

gewählt werden können. Die Weisen bekamen durch die natürliche<br />

Akustik eine prächtige Weite nnd Größe. Man bekam<br />

feiten schöne Vorträge zu Gehör. Zarte und feinste Stimmungen,<br />

sanfte und matte Tonfärbungen, die sich wie ein<br />

Geblüt von Männertreu und Enzianen anfühlen ließen, dazwischen<br />

wieder Pianos, die sich über das ganze Tongemälde<br />

wie hinschimmerten.<br />

Einige Dutzend gaben auf dem Jnseli Rechenschaft von<br />

ihrem Können ab, von denen die Ostschweizer besonders durch<br />

ihre innigen Melodienweisen hervortraten, während die Innerschweizer<br />

herbere und festere Akzente gebrauchten, die wohl<br />

landschaftlich zu begründen sind. Nicht wenige <strong>Obwaldner</strong> wagten<br />

den Kampf, so unter andern auch der bereits an die 70<br />

Jahre reichende Josef Püntener aus Kerns (27.47 P). Sein<br />

Spiel war ungemein abgeklärt und mit einer ruhigen Sicherheit.<br />

Als weitere <strong>Obwaldner</strong> beteiligten sich noch Leo Kurmann,<br />

Giswil (28.27 P.), Jof. Küster, Alpnachstad (27.24 P.).<br />

Zur gleichen Zeit begannen in den drei Sälen des Kunst-<br />

Hauses, des Stadttheaters und des Volkshauses die Vorträge<br />

der Jodelchöre und E i nz el j o d ler i n-<br />

nen und -Jodler. Leider erlaubte es die Zeit nicht,<br />

alles anzuhören. Was man aber zu hören bekam, das war<br />

alles Prächtig und Prächtigstes. Allgemein konnte man feststellen,<br />

daß der Naturjodel immer so etwas wie ein Merkmal<br />

für einen wesensechten Chor ist. Sämtliche Chöre, die sich vor<br />

allem gesanglich hervortaten^ muteten einem schon mehr<br />

„männerchörlich" an, aber dennoch pendelten sie zwischen beiden.<br />

Wir können hier nicht auf einzelne Vorträge eingehen,<br />

aber zusammenfassend kann gesagt sein, daß man selten schöne<br />

Stimmen hören durfte mit kräftigen und wohlgeschulten Organen,<br />

nebst Chören mit einem wundersamen Chorklang und<br />

Stimmungsgehalt. Von unsern <strong>Obwaldner</strong> Chören Sarnen<br />

und Kerns stellte das Kampfgericht die bestmöglichen Zeugnisse<br />

aus, nämlich „sehr gut". Kerns hat mit diesem Erfolg<br />

sich in kurzer Zeit zu einem besten Chor gemacht, was<br />

wohl ein Verdienst der beiden Unermüdlichen, Herrn Widmer<br />

und Herrn Lehrer Marty, nebst dem vorzüglichen Fleiß der<br />

Mitglieder ist. Von Sarnen hat man nichts anderes erwartet,<br />

nachdem der Klub schon etliche Male ruhmgekrönt<br />

heimkehren durfte. Auch der Erfolg des Jodlerklub Sarnen ist<br />

eine schöne Ehrung für die ganze Gemeinde. Bei diesem Anlaß<br />

darf die große Arbeit ihres Leiters, Herrn Dr. August<br />

Wirz, nicht übersehen werden, der sein Bestes für den Chor<br />

hergibt, und, was betont werden darf, nicht nur auf einen<br />

solchen Wettkampf hin, sondern beständig. Ueber die Einzep<br />

jodler lesen wir u. a. in der Rangliste, daß Herr Stockmann<br />

Julius wieder mit einem „Sehr gut" aus dem<br />

Kampfe ging. Ebenso Herr N o l d i Michel aus Kerns, dessen<br />

Stimme nun die Ehrung erreichte, die man sich schon vor<br />

Jahren von ihm versprach. Die weitern lobenswerten Resultate<br />

führen wir untenstehend an.<br />

Zur Exkursion des Schweizerischen Wasserwirtschaftsverbandes<br />

Obwalden-Entlebuch. In einer am 6. Juli erschienenen<br />

Einsendung über die Exkursion behauptet Herr M. Sch.,<br />

die Theorien der Geologen hätten wenig Interesse gefunden<br />

und seien am Diskussionsabend in Sörenberg auf das entschiedenste<br />

verneint und abgelehnt worden. Hingegen hätten<br />

die Erörterungen der Exkursionsteilnehmer volle Anerkennung<br />

gefunden. Er verdankt die glänzend durchgeführte Veranstaltung<br />

durch das Sekretariat des Schweizerischen Wasserwirtschaftsverbandes.<br />

Diese Darstellung des Exkursionsverlaufes ist sehr einseitig<br />

und bedarf in verschiedener Hinsicht der Berichtigung.<br />

Vorerst ist zu bemerken, daß die Initiative zur Exkursion<br />

vom Unterzeichneten ausgegangen ist, der auch einen großen<br />

Teil der organisatorischen Arbeiten übernommen hat.<br />

Was die durch Herrn Nationalrat Dr. Winiker geleitete<br />

Diskussion in Sörenberg betrifft, so sind von mehreren Ingenieuren<br />

Bedenken gegen die offene Entwässerung durch<br />

Gräben geäußert worden; von seiten der Vertreter der Bergbevölkerung<br />

sind indessen die von den Geologen vorgeschlagenen<br />

Entwässerungsmethoden im Laufe der Exkursion mehrmals<br />

befürwortet worden. Zudem haben manche Kritiken der<br />

Geologen an ausgeführten Meliorationen von seiten erfahrener<br />

Ingenieure Zustimmung gefunden. Nationalrat Dr. Winiker<br />

verdankte in seinem Schlußwort die wertvollen Ratschlüge<br />

der Geologen und ermunterte sie zur Weiterarbeit auf<br />

dem Gebiete der Entwässerungen. Seine Ausführungen bewegten<br />

sich im Sinne der Eingabe des schweizerischen Wasserwirtschaftsverbandes<br />

über Berghangentwässerung an das eidgenössische<br />

Volkswirtschaftsdepartement, die eine Aktion auf<br />

der Grundlage der Vorschläge von Dr. Stauber befürwortet.<br />

Daß die Theorien der Geologen großes Interesse fanden, zeigt<br />

ja gerade der starke Besuch der Exkursion und die ausgedehnten<br />

Diskussionen der Geologen mit den Exkursionsteilnehmern<br />

über die Zweckmäßigkeit der Alpentwässerung durch offene,<br />

aber durch Steinschalen gesicherte Gräben. Da der Einsender<br />

nicht die ganze Exkursion mitgemacht hatte, dürfte ihm manchcr<br />

Diskussionsbeitrag entgangen sein.<br />

Auf jeden Fall war keiner der teilnehmenden Ingenieure<br />

in der Lage, einen Mißerfolg einer durch einen Geologen geleiteten<br />

Entwässerung nachzuweisen. In mehreren Kantonen<br />

liegen günstige Resultate vor, so daß Dr. Stauber die Kritiken<br />

gestützt auf seine praktischen Erfahrungen leicht entkräften<br />

konnte.<br />

~ r - 3- öiopp.<br />

Unter den Fahnen sch wingern, die in der Festhalle<br />

auf der Allmend um den Sieg wetteiferten, konnte man<br />

erfreulich einen jungen hoffnungsvollen, Nachwuchs aus dem<br />

Kanton Obwalden feststellen. Herr H e ß S e p p i enttäuschte<br />

auch diesmal nicht, konnte er sich doch den zweiten Platz<br />

(29.50 P.) erzwingen. Sein Spiel war ungemein klar, sauber,<br />

für einen Laien überhaupt fehlerlos, mit überlegener Sicherheit<br />

führte er sämtliche Figuren aus. Die Jungen, wie Josef<br />

Durrer, Kerns (26.50 P.), Otto Abächerli, Giswil (26.50 P),<br />

Josef Bühler, Kerns (25.25 P.), Albert Rohrer, Sächseln<br />

(23.25 P.), Alfred Küster, Engelberg (18.75 P.) sind vielversprechend.<br />

Vor allem aber ist zu rühmen, daß sie sich über-<br />

Haupt in das „Kampfgetümmel", das oft geradezu hart und<br />

verbissen war, hineinwagten.<br />

Nach Abschluß der meisten Wettkämpse, die bis in die späte<br />

Nacht des Samstags, und von morgens früh bis zur Mittagszeit<br />

des Sonntags dauerten, fand am Sonntagnachmittag der<br />

Festzug<br />

statt, der sich wie eine glitzernde, farbenprächtige Perlenkette<br />

durch die festlichen und menschengesäumten Straßen der<br />

Stadt hinzog und bei allen Freude und Begeisterung auslöste.<br />

Nebst den vielen Chören, Alphornbläsern und Fahnenschwingern<br />

sah man Bilder aus dem Leben und Treiben des<br />

Volkes, Alpauffahrten, Fischerleben und symbolhafte Darstellungen.<br />

Der Festzug dauerte an die zwei Stunden und wurde noch<br />

durch musikalische Mitwirkungen von verschiedenen musikalischen<br />

Vereinen der Stadt belebt.<br />

Im Anschluß an den Festzug fand in der großen Festhalle<br />

in einer einzigartigen Manifestation die Darbietung<br />

der G e s a m t ch ö r e st a t t. An die 1500 Jodlerinnen und<br />

Jodler machten sich eine Ehre daraus, sich daran zu beteili-.<br />

gen, und dieser Anlaß gestaltete sich zu einer begeisterten Kundgebung,<br />

zu einem Höhepunkt des Festes. Es war ein Bekenntnis<br />

zum Lied, zum Lied des Volkes.<br />

Doch die eindringlichste Kundgebung und das schönste Bekenntnis<br />

für das Lied des Volkes wurde das Fest spiel<br />

„Bergblueme". Dieses Werk von Täschler, mit Musik von<br />

Lienert, das mit Mitwirkung sämtlicher Vereine Luzerns unter<br />

der Leitung von Oberregisseur Schill noch einige Male<br />

aufgeführt werden wird, verherrlicht unsere alten und fchönen<br />

Bräuche, das schlichte und echte Tun und Handeln des<br />

ländlichen Volkes. Das Werk riß oft zu einer solchen Begeisterung<br />

hin, daß die ganze Menge, die in die Tausende ging,<br />

mitjauchzte und sozusagen mitspielte. So wurde das Festspiel<br />

jedem ein Erlebnis unseres Volkes, jener Gefühle, die im Taumel<br />

der Zeiten und der beängstigenden Emsigkeit unseres Zeitalters<br />

beinahe verschüttet worden sind, aber durch solche Feste,<br />

die vor allem volksverbindend und volksvertiefend wirken,<br />

wieder zum Erlebnis werden.<br />

Wie „ein stilles Leuchten" wünschte der Festredner, Stadt-<br />

Präsident Wey, das Fest in allen Teilnehmern weiterleben.<br />

Und wie ein stilles Leuchten wird die Erinnerung dieses einzigartig<br />

schönen Festes in jedem Teilnehmer weiterleben. War<br />

es doch ein Fest, das uns in außergewöhnlich schöner Weise<br />

das zum Bewußtsein brachte, was wir alle lieben, unser geliebtes<br />

Vaterland, mit allen seinen Schätzen und Kostbarkeiten<br />

an Lied, Frohsinn, Bräuchen und Trachten, und das<br />

schönste dabei fanden wir, daß wir in all den schönen Dingen<br />

ein unendlich zartes und tiefstes Volksgemüt wiedergespiegelt<br />

fanden.<br />

id.<br />

*<br />

Weitere Resultate von Einzeljodlern aus Obwalden: Note<br />

„gut": Michel Seppi, Kerns; Schnellmann Werner,<br />

Flüeli-Ranst.<br />

Stimme aus dem Publikum.<br />

In einem größern Betrieb wurde den Arbeitern der<br />

Stundenlohn erhöht. Zugleich aber verfügte die Betriebsleitung<br />

denjenigen Arbeitern, die in betriebseigenen Wohnungen<br />

in Miete sind, die Erhöhung der Miete von 20 Fr.<br />

im Monat. Damit wird die Lohnerhöhung wieder zum<br />

größten Teil aufgehoben. Ist das s o z i a l gehandelt?<br />

Motorfahrclub Obwalden. (Korr.) Die schöne Fahrt ins<br />

Blaue führte über die neue Aecherlistraße. Das Wetter war<br />

schön. Auf dem herrlichen Ausflugspunkt „Schwandifluh"<br />

wurde der erste Halt gemacht und ein gutes „Eass negro"<br />

gebraut. Dann ging es weiter nach Äecherli-Wiesenberg-<br />

Dallenwil. Dort angelangt, erreichte uns ein Regenguß, der<br />

uns dann in Stans zu einem kurzen Halt nötigte. Auf dem<br />

Heimweg kehrten wir noch in der schönen, neurenovierten<br />

Gaststube „Sand" ein, um dort von der fröhlichen Fahrt, gut<br />

gelaunt, den richtigen Ausklang zu geben.<br />

Sarnen. P r i e st er k a p i t e l. (Eing.) In der Sitzung<br />

vom 15. Juli a. c. wurde der Vorstand des Priesterkapitels<br />

traditionsgemäß neu bestellt. Als Präses waltet nun hochw.<br />

Herr Pfarrer Marty von Sarnen; als Vizepräses hochw. Hr.<br />

Kaplan Loretz im Großtheil, nnd als Sekretär hochw. Herr<br />

Frühmesser Theodor Niederberger, Sächseln. Herzliche Gratulation!<br />

Sarnen. (Eing.) Am letzten Sonntag erfreute der Männerchor<br />

Sarnen die Patienten des Krankenhauses und die<br />

Insassen des „Alten Spitals" wiederum mit einem Ständchen,<br />

wie er dies schon seit Jahren in verdankenswerter Weise getan<br />

hat. Es ist das für die Kranken und Pfründer immer eine<br />

willkommene Gabe und beweist das Mitfühlen des tüchtigen<br />

Chores für die leidenden Mitmenschen. Wir möchten diese<br />

Tatsache einmal öffentlich anerkennen und dem Männerchor<br />

und seinem tüchtigen, nimmermüden Direktor wärmstens<br />

danken. Der Männerchor hat am Sängerfest in Altdorf bewiesen,<br />

daß er sich im Gesang auf einer lobenswerten Höhe<br />

befindet. Um so mehr freuen wir uns, daß er sein gesangliches<br />

Können auch den Kranken und Armen vermittelt. Auf Wiederhören!<br />

Sarnen. (Eing.) Dem Wunsch, es möchte die Polizei während<br />

des Sommers im Dorfe Sarnen den Verkehr regeln und<br />

mehr kontrollieren, wurde, soviel ich feststellen konnte, entsprachen.<br />

Auch am Bahnhof sollte sich die Polizei zeigen<br />

Bei dem großen Fremden- und Passantenverkehr ist ein polizeilicher<br />

Bahnhofdienst bei den Hauptzügen unerläßlich.<br />

Kernen Cffiind KSBie vorauszusehen war, kam der Bri'w'<br />

a am ätzten Sonntagabend mit ziemlicher Verspätung<br />

Jodlerk<br />

klub'der also am eidgenössischen Jodlerfest<br />

it der Note „Sehr gut!" abgeschnitten?<br />

hatte hc<br />

-g><br />

ten wie sie es jeweilen und immer taten, die ;odler mit • toi" tl<br />

! I<br />

vertreten, und die S ch , w a n d e t


P r i m i ; i m Stalden<br />

(Ging.) Das Erstlingsopfer des hochw. Herrn Neupriesters<br />

« regor Burch gestaltete sich zu einem gnadenreichen<br />

reudentag. Zur Kreuzübergabe versammelte sich überaus<br />

viel Volk auf dem Kapellenplatz, wo der geistliche Vater,<br />

hochw. Herr Frühmesser Josef Gisler, mit zu Herzen gehenden<br />

Worten auf die Bedeutung des hl. Kreuzes im Priesterleben<br />

hinwies. In der im herrlichsten Festschmuck prangenden<br />

Kirche verband sich dann das Erstlingsopfer des Priesters mit<br />

dem Lebensopfer Christi. Jubelnd klang die bewegte Stimme<br />

des Primizianten. Feierlich wogten die Akkorde der Festmesse<br />

preisgekrönte Messe von H. Nibelle zu Ehren der hl. Jeanne<br />

d'Arc) unter der gewandten Direktion v. Hrn. Lehrer Fanger.<br />

Erhebend war die Ehrenpredigt von H. H. Dr. Pater Hugo<br />

Müller, O. S. B., über die Gesinnungs- und Opfergemeinschuft<br />

von Volk und Priester. Ausgehend von den Geschlechtsnamen<br />

der Eltern wußte der volksverbundene Gelehrte von<br />

seinem Schwandervolk Ehrendes zu sagen.<br />

Unter festlichen Klängen der Musikgesellschaft begaben sich<br />

die zahlreichen Ehrengäste zu einem ausgezeichneten Mittagsmahl<br />

ins Gasthaus zuni „Rößli". Als Tafelmajor amtete mit<br />

Schneid und träfem Witz Herr stud. theol. Hanns Pfammatter.<br />

Die Reihe der Tischreden eröffnete der geistliche Vater mit<br />

lieben Worten auf den Herrn Primizianten und seine wackere<br />

Familie. H. H. Kaplan Lüthold ließ den geistlichen Vater humorvoll<br />

hochleben. H. H. Kaplan Omlin gab der Freude der<br />

Kaplaneigemeinde Ausdruck und deutete sinnvoll auf das Amt<br />

pc geistlichen Mutter (Frau M. Wagner-Jakober, Kerns),<br />

uf das herzige geistliche Bräutchen (Klärli Sigrist) toastierte<br />

in ehemaliger Professor des Herrn Primizianten, H. H. Pater<br />

ohann Baptist Weiß vom Kloster Muri-Gries, der eigens aus<br />

em Tirol zur Primiz hergereist war. Namens der Behörden<br />

ntboten ehrenden Glückwunsch die Herren Teilenpräsident<br />

erwert und Oberrichter Beat Schnider. Die gedankenreichen<br />

ieden wechselten ab mit prächtigen Liedergaben des Kirchenores,<br />

frohe Studentenlieder mit sinnigen Gedichten. Ueberaus<br />

viele telegraphische Glückwünsche bekundeten die Beliebtheit<br />

des H. H. Neupriesters. Zum Schluß dankte nochmals der<br />

geistliche Vater allen Wohltätern, Verwandten und Bekannten<br />

für die freudige Sorge um Primiziant und Primiztag.<br />

Eine Segensandacht beschloß die einzig schöne Primizfeier<br />

mit jubelndem Dank gegen Gott für diesen Tag der Freude<br />

und mit inniger Bitte um eine gesegnete priesterliche Wirksamkeit.<br />

Arvimelk aufs Korn genommen wurde, und drum schreibe ich<br />

erst heute.<br />

Ja, man sieht aber schon, daß diese Schützen kein Militär<br />

gemacht haben und nichts von Korn und Visier verstehen,<br />

sonst hätten sie besser getroffen! Wenn man denn schon<br />

schießen will, muß man nicht ein Vetterligewehr hervorehmen.<br />

Aber sie kommen halt aus der Vetternwirtschaft und<br />

ind sich an eine solche gewöhnt, das haben sie bewiesen.<br />

Also, bis der „Unterwaldner" schrieb, habe ich nicht geußt,<br />

daß mir die Hintermatt gehört. Eigentlich könnte man<br />

agen, es müsse schon so sein, denn die nicht-liberal-feinwollenden<br />

Herren vom liberalen Leibblättchen haben „ja<br />

immer recht!" Bigoscht mag ich sie dem rechtmäßigen Besitzer<br />

gönnen, die Hintermatt, denn ich gehöre nicht zu jener<br />

Gattig Leuten, die den andern gar die Chäsmettel vergönnen.<br />

Aber lätz haben sie einetwegen. Daß die Spürhunde bei ihnen<br />

lätz laufen, wissen wir ja seit Ende April.<br />

Drnm, wenn es die ExHerren wissen wollen, wer ich bin,<br />

so will ich die Freude ihnen schon machen. „I b i d ä,<br />

w o - n - i b i — der Arvimelk!<br />

Gschtudiert habe ich nicht, aber so gescheit bin ich auch<br />

noch, daß ich weiß, ob ein Karren in den Dreck hineingesuhrwerchet<br />

wird oder nicht. Man soll sie nur einmal ansehen,<br />

die Partei der Unzufriedenen. Wenn wir mit<br />

ihrem Steuergeld die Straßen unterhalten müßten, vermöchten<br />

wir es nicht, mit Privattraktoren zu kutschieren. Und<br />

wir vermöchten es nicht, Doppellehrerlöhne zu bezahlen. Und<br />

so weiter!<br />

Reich bin ich zwar auch nicht und versteure nur, was ich<br />

muß. Aber ich habe mein Lebtag lang gehauset und gespart<br />

und wenigstens etwas auf die Seite getan, so daß ich es nicht<br />

nötig habe, auf Gemeindesesseln herumzureiten und Berufs-<br />

Politiker zu werden.<br />

Und so ein Schreiberling vom „Unterwaldner" schlägt mich<br />

noch lange nicht mund- und schreibtot, dazu bin ich schon zu<br />

lnnge verheiratet. Und nachdem Wirtshaus- und Vordilistägenpolitik<br />

Trumpf war, habe ich schon gewußt, wohin ich<br />

gehöre, ohne daß ich von einer gewissen Seite „aufgeklärt"<br />

wurde. Aber:<br />

Hetzen und plagieren<br />

und die Wänd mit Färb beschmieren<br />

ist noch lange keine Kunst.<br />

Aber aufregen soll man sich deswegen noch lange nicht. Die<br />

Ernte von ihrer Saat ist schlecht ausgefallen. Wenn sie einen<br />

auch nicht mehr grüßen, ich grüße sie ganz gleich, der Anstand<br />

verlangt es. Wir können nichts Besseres tun, als mit<br />

ihnen Bedauern haben; denn es kommt die Zeit, wo auch sie<br />

einmal Rechenschaft geben müssen, ob sie das erste und größte<br />

Gebot befolgt haben: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie<br />

dich selbst!" Und es kommt die Zeit, wo sie zu spät erkennen<br />

müssen, daß am Sonntag nicht in die Kirche gehen oder dann<br />

nur halbbatzig, sich bitter rächt an ihnen. Aber ich weiß, daß<br />

wohl- und gutgemeinte Worte nichts nützen, weil sie das<br />

Predigen hassen, wie der Teufel das Weihwasser. Das hat<br />

man an der Firmig gesehen. Zu unserer Zeit, wo wir junge<br />

Männer waren, wären Lästerer heruntergeschlagen worden,<br />

wenn sie gegen Geistlichkeit und Kirche gehetzt hätten. Heute<br />

aber führen sie das große Wort und bringen einen Geist in<br />

die Gemeiude, den man nur Pharisäertum nennen kann. Sie<br />

untergraben die Autorität der Kirche und die Autorität der<br />

Behörde, das ist das Traurige, was wir erreicht haben, seitdem<br />

ein paar nur für sich und ihresgleichen politisieren,<br />

schließlich sind wir für alle da. Aber, solange wir die Böcke<br />

fand und alles falsch machen und sie die Schafe und in allem<br />

unfehlbar, so lange ist es schad um jedes Wort.<br />

Der Arvimelk.<br />

Kerns. (Eing.) „Nichts ist schwerer zu ertragen als eine<br />

^eihe von guten Tagen", sagt der fürstliche Dichter. Darum<br />

Erbarmt<br />

der<br />

euch<br />

Kinder klirohas!<br />

ZreiMe werde» gesucht I<br />

Große Kinderaugen in eingefallenen Gesichtern bitten hoffnungsvoll<br />

um Brot. Wir sollten die Kinder aus dem namenlosen<br />

Elend herausholen und sie in unser Land, in unsere<br />

Familien bringen können. Aus dem Trümmerhaufen der<br />

europäischen Städte strecken sich uns tausend Kinderhände,<br />

um Hilfe bittend entgegen. Es fehlen uns viele hundert<br />

Freiplätze für Knaben.<br />

schickt Gott mitunter schweres Leid, das heißt, er läßt es zu.<br />

Zum drittenmal innerhalb desselben Jahres machte sich dieses<br />

herbe Leid zum todbringenden Gevatter der Familie Casini,<br />

Büntli, Dietried. Vor acht Monaten holte der Knochenmann<br />

den Vater heim. Dieses Frühjahr erlöste er die Mutter. Nun<br />

hat er sich sogar an jungem Leben vergriffen.<br />

Vergangenen Montag, den 7. Juli, starb an den Folgen<br />

eines bedauernswerten Unfalles in der Vollkraft seiner Jahre<br />

und in der Blüte seines Lebens Casini Josef. An ihm<br />

verliert die Schwingersektion Kerns ein treues und sehr beliebtes<br />

Vorstandsmitglied, dessen Fehlen man noch lange als<br />

schmerzliche Lücke empfinden wird. Sein ruhiges, unauffälliges<br />

und aufrichtiges Wesen mußte jedem imponieren, was<br />

denn auch das zahlreiche Leichengeleite von Schwingern aus<br />

Ob- und Nidwalden bewies.<br />

Seit 1925 war Casini Josef bei der aktiven Schwingersektion<br />

und seit 1931 deren Kassier. Anno 1940 wurde er in<br />

den Kantonalvorstafld des Ob- und Nidwaldner Kantonal-<br />

Schwingerverbandes gewählt. An verschiedenen Anlässen amtete<br />

er als Kampfrichter. Als eifriger, aktiver Schwinger<br />

stellte er sein Können öfters unter Beweis und holte sich so<br />

kantonale Kränze. Oefters findet man ihn in den ersten<br />

Rängen an verschiedenen Alp- und Rangschwinget. Auch das<br />

innerschweizerische Schwingfest in Hergiswil sah ihn unter den<br />

Kranzträgern.<br />

Nun hat er sich den letzten Kranz erstritten. Nach kurzem,<br />

schmerzlichen Leiden im Krankenhaus in Sarnen ward er für<br />

reis befunden. Er hat den guten Kampf gekämpft. Möge ihn<br />

der göttliche Kampfrichter als wahren Kranzschwinger bewerten<br />

und ihn würdig erachten der Krone des ewigen Lebens.<br />

Die Schwinger aber werden ihrem verstorbenen Kameraden<br />

ein unvergeßliches Andenken bewahren.<br />

Sächseln. (Eing.) Die Musikgesellschaft Sächseln konzertiert<br />

am nächsten Donnerstag, den 18. Juli, um 20.30 Uhr, in<br />

der Nähe der Pfarrkirche, bei schlechtem Wetter im Gasthaus<br />

„Rößli". Anschließend gemütliche Unterhaltung im „Rößli".<br />

Alpnach. (l.l.) An der Universität Freiburg hat Herr Jg.<br />

B r i t s chg i, Sohn des Herrn Meinrad Britschgi, Hofmatt,<br />

sein juristisches Studium mit einem glänzenden Lizentiat abgeschlossen.<br />

Herr Britschgi ist in Obwalden schon längst kein<br />

Unbekannter mehr, hat er sich durch seine außerordentliche<br />

theatralische Begabung und seine geistreichen politischen Publikationen<br />

weit über die Grenzen seines Heimatdorfes hinaus<br />

einen Namen geschaffen. Dem tatkräftigen jungen Juristen<br />

unsere aufrichtigsten Glückwünsche und eine erfolgreiche Laufbahn.<br />

Möge ihm die Alma mater Friburgensis bald die Würde<br />

eines Dr. jur. verleihen!<br />

Eidgenossenschaft<br />

Ein neues Bundesgesetz über den Eisenbahn- und<br />

Schiffstransport.<br />

Der Bundesrat genehmigte am Freitag Botschaft und Beschlussesentwurf<br />

zu einem neuen Bundesgesetz über den Trans-<br />

Port auf Eisenbahnen und Schiffen. Es handelt sich um die<br />

Anpassung der veralteten Vorschriften an die neuen internationalen<br />

Uebereinkünfte. In der neuen Vorlage ist der<br />

Grundsatz der Beförderungspflicht für die Bahnen aufrechterhalten,<br />

weil es unmöglich sei, eine brauchbare Formulierung<br />

zu finden, wonach der Umfang der Beförderungspflicht<br />

nach dem Gesichtspunkt der Treue des Interessenten zur<br />

Bahn gerichtet werden sollte.<br />

Die besondere Gewerbehilfe aufgehoben.<br />

Auf Ende <strong>1946</strong> fällt die besondere Gewerbehilfe dahin,<br />

während die allgemeine Gewerbehilfe für Unternehmungen,<br />

die durch den Aktivdienst des Betriebsinhabers unverschuldet<br />

in Finanzschwierigkeiten geraten sind, weiter bestehen bleibt<br />

und auch auf Unternehmungen ausgedehnt werden kann, die<br />

bisher im Genuß der besonderen Gewerbehilfe standen.<br />

Verbreitet den ObfonlÖner Bolkssttmid!"<br />

:;Sm<br />

Wer bereit ist, Knaben aus Wien. Oesterreich und Deutschland<br />

aufzunehmen, der hilft denen, die am meisten hungern.<br />

Wer ist bereit? Wer hilft?<br />

*<br />

Anmeldungen für Freiplätze bitten wir zu richten an:<br />

Schweizerisches Rotes Kreuz, Kinderhilfe, Obwalden: Frl.<br />

Martha Bnrch, Gartenstratze, Sarnen.<br />

Neues in Kürze<br />

Der jugoslawische Marschall Tito, alias Josef Broz, ist<br />

seinen verhaßten Rivalen endlich losgeworden. —• General<br />

Mihailowitsch wurde von dem Militärtribunal in Belgrad<br />

zum Tode durch Erschießen verurteilt. Das gleiche Schicksal<br />

teilen elf andere Mitangeklagte. Wurde in Belgrad wirklich<br />

Recht gesprochen, war Mihailowitsch wirklich ein Verräter? —<br />

Soviel ist sicher, daß das Verfahren gegen den einstigen Chef<br />

der Tschetniks und Freiheitskämpfer ein „dirigierter Prozeß"<br />

war, dessen Ausgang schon zu Beginn feststand. Weshalb<br />

denn wurden vom Gerichtshof die britischen und amerikanischen<br />

Entlastungszeugen nicht einvernommen? Die Antwort<br />

lautet eindeutig. Mit der Verurteilung Mihailowitfchs soll<br />

auch den Angelsachsen, besonders den Engländern, noch eins<br />

ausgewischt werden.<br />

Aus Belgrad wird gemeldet, die jugoslawische Delegation<br />

für die Friedenskonferenz werde von Italien die westlich von<br />

Trieft gelegene Stadt Monfalcone fordern. Der erste Schritt<br />

Titos zur „Korrektur" der Außenministerentscheidung über<br />

Trieft<br />

Kantone<br />

Uri. In Hospenthal starb letzter Tage Oberstlt. Kaspar<br />

Meyer, Hotelier zum „Löwen", im 78. Altersjahre. Er<br />

stammte aus dem alten Urserengeschlecht Meyer, das vor dem<br />

Bau der Gotthardbahu dem Gasthaus- und Transportbetrieb<br />

über die berühmte Gotthardstraße eng verbunden war. Der<br />

Verstorbene war der Bruder von Ständerat Jsidor Meyer<br />

sel. und diente seiner engern Heimat in den verschiedensten<br />

öffentlichen Stellungen. Im Militär stieg er bis zum Oberstleutnant,<br />

war Kommandant des Urner Bataillons 87 und<br />

kam durch dieses Kommando mit den Offizieren des Bat. 47,<br />

als dieses noch am Gotthard Dienst leistete, in engste Beziehungen.<br />

Die alten 47er — sie sind bald dünn gesät —• werden<br />

sich des strammen Urner Offiziers noch lebhaft erinnern. Ein<br />

echter „Urschner", feuriger Patriot und treuer Sohn der<br />

Kirche ist mit Oberst Meyer ins Grab gestiegen. Möge ihm<br />

der Herrgott sein reiches Lebenswerk lohnen. Er ruhe im<br />

Frieden! Dr. W. A.<br />

Zur den Boiieriisland<br />

Die Erhöhung des Milchpreises.<br />

Wie man hört, lautet die neueste Forderung des Zentral-<br />

Verbandes Schweizerischer Milchproduzenten dahin, den Produzentenmilchpreis<br />

auf 1. September um 2 Rp. zu erhöhen.<br />

Die welschen Milchverbände hatten eine Erhöhung um<br />

vier Rappen verlangt. Ein Mittelantrag im Vorstand des<br />

Zentralverbandes lautete dann auf 3 Rappen, dem aber die<br />

welschen Vertreter nicht zustimmten. Mehrleitlich beschloß<br />

dann der Vorstand, dem Bundesrat zu beantragen, eine Erhöhung<br />

um 2 Rappen zu bewilligen. Ausdrücklich wird erklärt,<br />

daß es sich dabei um eine Minimalforderung<br />

handle. Der Bundesrat hat die Eingabe des Zentralverbandes<br />

vorderhand zur Prüfung an die Preiskontrolle gewiesen.<br />

Er selbst hat zur Frage noch nicht Stellung genommen.<br />

Marktbericht<br />

Marktbericht von Sursee vom 15. Juli <strong>1946</strong>.<br />

Der heutige Markt war nur mittelmäßig besucht und<br />

befahren.<br />

Schweinemarkt: Es galten: 7—9wöchige Ferkel 66<br />

bis 84 Fr., 10—13wöchige 86 bis 112 Fr., kleinere Springer<br />

120 bis 150 Fr., größere Springer 155 bis 235 Fr. Handel<br />

flau, Preise eher sinkend.<br />

Auffuhr: 2 Kühe, 2 Rinder, 2 Muni, 510 Schweine;<br />

total 516 Stück.<br />

Nächster Vieh- und Warenmarkt: Montag, den<br />

26. August <strong>1946</strong>.


Sabotage im Zirkus Knie?<br />

Wie die „Basler Nachrichten" melden, unterzog man am<br />

Dienstagvormittag im Zirkus Knie die Drahtseile, die den<br />

„Todessprung" der Trapezkünstlerin Miß Lambard aufzuhalten<br />

haben, einer Reißprobe. Dabei mußte man mit Schrekken<br />

feststellen, daß sie aller Wahrscheinlichkeit nach durch-<br />

.gesägt worden waren, so daß Miß Lambard bei einem ihrer<br />

nächsten Sprünge mit ziemlicher Sicherheit den Halt verloren<br />

hätte und in die Tiefe gestürzt wäre. Der „Todessprung"<br />

hätte mit Bestimmtheit schlimme Folgen gezeitigt, nachdem er<br />

bis jetzt allabendlich einen glücklichen Verlauf genommen hat.<br />

Die Zirkusdirektion hat nach dieser Feststellung sofort bei der<br />

Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet. Das Kriminalkommissariat<br />

Basel hat eine Untersuchung eingeleitet.<br />

Radio — Beromünfter<br />

Donnerstag, 18. Juli.<br />

11.30 Schöne schweizerische Kammermusik. 12.15 Klavierjazz.<br />

12.40 Studioorchester. 17.00 Musik von Rich. Strauß.<br />

18.00 Kindernachrichtendienst. 18.10 Kinderstunde. E Chüngeligschicht.<br />

18.45 Der See im Leben der Fischer. 20.45 Tanz-<br />

ü<br />

Vesodiebstähte<br />

über den Sonntag<br />

Ueber den vergangenen Sonntag sind<br />

Ecken und Enden der Stadt nicht weniger als sech<br />

zehn Fahrräder von unbekannten Dieben entwendet<br />

worden. Es besteht natürlich die Hoffnung, daS das<br />

eine oder andere Rad wieder zum Vorschein kommen<br />

dürfte.<br />

Brand einer Sciireiaerei. Lausanne, 13. April,<br />

ag Am Samstagmorgen "rr 3 Uhr brannte die Schrei-<br />

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abend. 22.05 Aus italienischen Opern. 22.30 Berner Stadtorchester.<br />

Freitag, 19. Juli.<br />

11.30 Das Freitagsmosaik. 12.40 Studioorchester. 17.00<br />

Eine bunte Stunde. 18.00 Volkstümliches Unterhaltungskonzert.<br />

18.25 Schweizer Wirtschaftschronik. 18.40 Funkpotp.<br />

19.10 Weltchronik. 19.55 Wir lernen Heimatlieder. 20.25<br />

Teilübertragungen eines Wunschabends der Sommerkonzerte<br />

aus der Tonhalle St. Gallen. 21.10 Geographische Merkwürdigkeiten.<br />

22.30 Werke von Jacques Jbert.<br />

Samstag, 20. Juli.<br />

11.30 Berner Stadtorchester. 12.40 Die Woche im Bundeshaus.<br />

12.50 Tony Bell spielt. 13.15 Unter uns gesagt...<br />

13.25 Klavierjazz. 16.45 Zielreportage von der Tour de<br />

Suisse: Ankunft auf der Rennbahn Oerlikon. 17.15 Studioorchester.<br />

18.00 Walliser Monatsbilder. 18.15 Kammermusik.<br />

18.45 Alte Kunst aus dem Lande der „Grauen Puren". 19.10<br />

19.10 Der westschweizerische Beobachter. 19.40 Die Woche.<br />

Hörbericht. 20.05 Volkslieder. 20.25 Ds Sühniswyb. Berndeutsches<br />

Zeitstück. 22.05 Schlußbericht von der Tour de<br />

Suisse. 22.30 Tanzmusik.<br />

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Der spanische Schriftsteller Gracian (1601/58) schrieb einst:<br />

^Der aber ist der größte Narr, der es nicht zu sein glaubt und<br />

alle andern dafür erklärt." Das träfe Sprüchlein gehörte in<br />

den Briefkasten der rotläufigen „Berner Tagwacht" geworfen.<br />

Diese legte am 21. Brächet <strong>1946</strong> folgendes Reis vom Narrenbäum,<br />

in das geduldige Zeitungspapier gehüllt, ihren Lesern<br />

auf den Tisch: „Wir haben in der Schweiz noch viele Tausende<br />

von Nonnen. Diese haben auf das Heil der Familie bereits<br />

verzichtet. Sollten sie darum nicht veranlaßt werden, sich der<br />

Krankenpflege in vermehrtem Maße, ja ausschließlich zu widmen,<br />

statt in den Klöstern ein meistens unnützes, unproduktives<br />

Leben zu führen?" Zwei Wochen später, am 7. Heumonat,<br />

ziehen mehr als 35 000 Personen über den Petersplatz von<br />

Rom — unter ihnen wohl auch gwundrige Rote — zur<br />

Heiligsprechung einer — Klosterfrau. Alle führenden amerikanischen<br />

Zeitungen, auch die nichtkatholischen — die etliche<br />

Hunderttausende Abonnenten mehr als das rote Nachtlicht<br />

von Bern zählen — bringen große Festartikel über die heilige<br />

Franziska Taveria Cabrini. In Denver, der<br />

Hauptstadt des Staates Colorado, Vereinigte Staaten, mit<br />

322 000 Einwohnern — Bern hat nur 130 000 — soll eine<br />

Hauptstraße zu Ehren der neuen Heiligen benannt werden.<br />

„Tagwacht", streich dir Kölnisch Wasser an!<br />

Eine Frau schafft Heimatgefühl unter den Auswanderern.<br />

Mutter Franziska Cabrini ist am 15. Heumonat 1850 in<br />

Sant' Angelo Lodigiano, Lombardei, Oberitalien, geboren als<br />

das letzte von 13 Kindern einer einfachen Familie. Das Städtchen<br />

mit den 5000 Einwohnern ist nun weltbekannt geworden.<br />

Eine tief christliche Erziehung war der einzige Reichtum, den<br />

die Eltern ihr mit ins Leben geben konnten. Angeregt durch<br />

das Lesen von Missionsannalen regte^sich in der jungen Seele<br />

der Wunsch, selber Missionär zu werden. Das Mädchen mußte<br />

früh ditz Wahrheit erfahren, die der hl. Johannes vom Kreuz<br />

ausspricht: „Je mehr Gott eine Seele liebt, um so mehr prüft<br />

er sie." Wegen ihrer schwächlichen Gesundheit wird sie von<br />

zwei Kongregationen abgewiesen. Darum unterrichtet sie<br />

Kinder und gründet 1880 mit Hilfe von Priestern eine Kongregation<br />

für Erziehung. Die Schwestern leben in größter<br />

Armut. Mutter Cabrini freut sich darüber. Wohlhaben und<br />

Wohlsein sind wie Vogelleim: sie heften die Seele an die Erde<br />

und hemmen ihren Flug nach oben. Die Ordensregel wird<br />

vom Bischof genehmigt. Es entsteht eine Schule zu Grumello<br />

Cremonese, eine Studentinnenpension zu Mailand, eine<br />

Schule zu Borghetto Lodigiano. Später folgen Kranken-<br />

Häuser, Waisenheime, Asyle, die um Gotteslohn Tausende<br />

von Armen aufnehmen. Der heute zum Greis gewordene, seit<br />

einem Jahre in die Öffentlichkeit zurückgekehrte italienische<br />

Politiker Nitti wunderte sich einst, daß Schwester Cabrini so<br />

viele Werke erhalten konnte. „Ich fragte sie", schreibt er, „wie<br />

sie so viele Werke ohne Geldquellen gründen konnte. Sie antwortete<br />

mir einfach, daß es keine Hindernisse gebe, wenn in<br />

uns der Glaube aufrichtig und der Wille zäh ist, und sie fügte<br />

bei: Gott segnet die Menschen des guten Willens." Als tiefste<br />

Herz-Jesu-Verehrerin setzte sie ihrem Vertrauen auf die Macht<br />

und Güte Gottes keine Schranken. Ihre Hingabe an die Vorsehung<br />

gleicht jener ihrer Landsmänner Cottolengo, Don Bosco<br />

und Don Orione.<br />

Eine Frau baut Heimstätten für Arme in zwei Weltteilen.<br />

Franziska Cabrini reichte 1887 in Rom die Bitte ein, in die<br />

Mission gehen zu dürfen, und wird abgewiesen — ohne Wissen<br />

des Papstes. Zwei Jahre später erhält sie eine Audienz bei<br />

Leo XIII. Dieser klarsichtige Mann weist ihr eine ganz neue<br />

Aufgabe zu, die italienischen Auswanderer nach Amerika<br />

zu betreuen: „Kommen Sie, Sie haben den Geist Gottes.<br />

Tragen Sie ihn in die ganze Welt!" Einen Monat darauf<br />

verläßt sie mit sechs Schwestern Le Havre und reiste nach<br />

Neuyork. Die erste Nacht mußten sie in einem Kellerloch unter<br />

Würmern und Ratten zubringen Das war der Anfang eines<br />

Riesenwerkes, zählen ja heute die italienischen Auswanderer %<br />

in Amerika mehrere Millionen.<br />

Mutter Cabrini ging an die Arbeit. Gott erweckte ihr<br />

Wohltäter. Nach drei Wochen eröffneten die Schwestern ein<br />

Auswanderer-Waisenhaus und wenig später eine Gratisschule.<br />

Aber die Not war furchtbar. Schulen, Kinderheime, Spitäler,<br />

Kirchen und Priester sollten her. Bischof Scalabrini von Piacenza<br />

(f 1905) und Bischof Bonomelli von Cremona (f 1914)<br />

kamen ihr zu Hilfe. Ersterer gründete die Missionäre von<br />

St. Karl für die italienischen Amerika-Auswanderer, letzterer<br />

das Hilfswerk für die Auswanderer. So konnte Mutter<br />

Cabrini in den Vereinigten Staaten, in Panama, Nikaragua,<br />

Argentinien, Brasilien und Großbritannien Schulen, Waisen-<br />

Häuser, Spitäler und Töchterinstitute gründen. 24mal überquerte<br />

sie den Atlantischen Ozean. Die „Mutter der Aus-<br />

Wanderer", wie sie nun genannt wurde, erlebte unendliche<br />

Schwierigkeiten, selbst von Christen, die ihr hätten helfen oder<br />

sie wenigstens nicht bekämpfen sollen. „Was sind die Schwierigkeiten?<br />

Kinderspiele, durch unsere Phantasie vergrößert,<br />

die noch nicht gewöhnt ist, sich in der Allmacht Gottes festzusetzen<br />

und in ihr unterzutauchen. Was sind Gefahren? Phantasten,<br />

welche die Seelen überfallen, die sich zwar Gott ergeben<br />

haben oder glauben, es zu tun, aber noch im Geist der Welt<br />

leben oder wenigstens mit einigen Funken davon." So sagte<br />

sie. Entmutigung war ihr fremd, auch ihren Töchtern verbot<br />

sie das.<br />

Kein Wunder, daß die Päpste Mutter Cabrini hochschätzten.<br />

Leo XIII sagte einst zu ihr: „Wie können Sie solche Mühen<br />

überwinden? Ich, der ich stärker bin als Sie, wäre dessen<br />

unfähig." Pius X. sah in ihr „die wahre Apostolin des<br />

Evangeliums". Pius XI., damals noch Präsekt der Ambrosianischen<br />

Bibliothek zu Mailand, sah sie oft und bewunderte,<br />

besonders bei einem Aufruhr in Mailand 1898, ihre Kaktblütigkeit<br />

und ihren Frohsinn. Als Papst reihte er sie 1938<br />

in die Schar der Seligen.<br />

Mutter Cabrini starb am 22. Dezember 1917 in Chicago.<br />

Tausende zogen an ihrem offenen Sarg vorbei. Ihr Antlitz,<br />

das immer bleich gewesen, blieb von einem feinen Rot überhaucht.<br />

Eine Riesenschar von weißgekleideten Waisenkindern,<br />

Lilien in den Händen, geleiteten den Leichenzug durch den<br />

Schnee zum Friedhof. Die Tote hinterließ 1500 Missionsschwestern<br />

des heiligsten Herzens in 77 Hänsern mit über<br />

10 000 Mädchen und 30 000 Kranken.<br />

Weder Sozialismus noch Kommunismus haben ein solches<br />

Weltwerk einer Frau aufzuzeigen. Zur Lösung der sozialen Not<br />

braucht's eben mehr als nur Subventionen von Bern. :—:<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 15. Juli <strong>1946</strong>.<br />

Das Bundesgericht teilt mit, daß es die Beschwerde der ,<br />

Centralschweizerischen Kraftwerke (Art. 4 BV- Steuereinschätzung<br />

für die Erwerbssteuer) gegen den Kanton Obwalden<br />

mit Urteil vom 11. Juli <strong>1946</strong> abgewiesen habe. Die Urteilsbegründung<br />

ist noch nicht eingetroffen.<br />

Vom 10. Jahresbericht der gewerblichen Berufsschule Obwalden<br />

pro 1945 wird unter bester Verdankung an den Schul-<br />

Vorsteher Kenntnis genommen.<br />

Die vom Bürgergemeinderat Kerns am 6. Juli <strong>1946</strong> erlassenen<br />

Verkehrsvorschriften für die Straße Stöckalp—Melchsee—Frutt<br />

werden genehmigt und im Amtsblatt publiziert.<br />

Als Vertreter des Kantons im Verwaltungsrat der Großen<br />

und der Kleinen Schliere, Alpnach, und der Laui in Giswil<br />

wird Herr Baudirektor Arnold Ming, Lungern, bezeichnet.<br />

Verschiedene Beitragsgesuche an Gewässerkorrektionen (Giswiler<br />

Bäche, Große Schliere) werden an den Bund weitergeleitet.<br />

Vom vorläufigen Bericht des Staatswirtschastsdepartements<br />

und des Kantonsingenieurbureaus über die Durchführung<br />

des außerordentlichen Meliorationsprogramms im Kauton<br />

Obwalden von 1940 bis <strong>1946</strong> wird Kenntnis genommen.<br />

Von den Gesamtkosten von Fr. 2 136 727.60 für eine meliorierte<br />

Fläche von 498,5 Hektaren entfallen Fr. 1 625 332.95<br />

auf Entwässerungen, Fr. 427 094.55 auf Güterzusammenlegungen<br />

und Fr. 84 300.— aus Rodungen. Die hieran bewilligten<br />

Bundesbeiträge beziffern sich auf Fr. 916 736.45<br />

(42,9 °/o), die Kantonsbeiträge auf Fr. 362 781.91 (17%) und<br />

die Gemeindebeiträge aus Fr. 101 974.40 (4,8 °/o).<br />

Vom Bericht des Schweizerischen Braunviehzuchtverbandes<br />

über die Koutrolle der Zuchtbuchführung im Kanton Obwalden<br />

wird Kenntnis genommen. Die Zuchtbuchführung<br />

sämtlicher 11 Genossenschaften des Kantons konnte in der<br />

1. Klasse prämiiert werden.<br />

Die Einfrage eines Einwohnergemeinderates, ob die Unterstützungskosten<br />

für einen außerkantonalen Schweizerbürger,<br />

für den gestützt auf mietnotrechtliche Bestimmungen der Mietzins<br />

bezahlt werden müsse, die Einwohnergemeinde oder die<br />

Bürgergemeinde zu tragen habe, wird mit dem Hinweis auf<br />

das Armenkonkordat dahin beantwortet, daß grundsätzlich nur<br />

die Armenverwaltungen der Bürgergemeinden und nicht die<br />

Einwohnergemeinden Armenunterstützungen zu leisten haben.<br />

Die Einwohnergemeinden sind daher berechtigt, solche Zins-<br />

Zahlungen von den Armenverwaltungen zurückzufordern.<br />

Als Kreisexperte für die Lebensmittelpolizei Obwalden<br />

wird Herr Josef Kaiser, Kirchhöfen, Sarnen, gewählt.<br />

Ein katastrophaler Irrtum. (Ein Interview mit Pfarrer<br />

Niemöller.)<br />

Der amerikanische Feldprediger: „Glauben Sie, daß der<br />

Einfluß der Kirche im Nachkriegsdeutschland sich unterscheidet<br />

von dem im Vorkriegsdeutschland?"<br />

Pfarrer Martin Niemöller: „Ja, die Kirche hat jetzt gelernt,<br />

daß sie eine Verantwortung für das öffentliche Leben<br />

hat. Diese Blindheit war schuld (neben andern Gründen), daß<br />

die Kirche nicht so laut und nicht so deutlich gesprochen hat,<br />

wie sie es hätte tun sollen. Denn die Kirche sah sehr wohl,<br />

wohin Hitler das deutsche Volk führte, sie schwieg aber still,<br />

DER UNHEIMLICHE ^ B E K A N N T E<br />

Roman von Emil Hering. 25<br />

„Ae bah!", kam es spöttisch über Henzis znsammengekniffenen<br />

Mund. „Das hat unser Pfarrer früher auch immer<br />

gesagt. Und dem habe ich sowieso nichts geglaubt. Der Uli<br />

beim Bauern von Allmen hat jeweils gesagt: „Fritz, glaub<br />

dem Pfaffen nichts, der lügt! Was dir nützt, das ist gut.<br />

Und damit basta!" — Und damit bin ich immer ganz gut<br />

gefahren!"<br />

„Das hat auch Hitler gesagt, Henzi! Und damit hat er<br />

sein Volk und eine ganze Welt ins Elend gestürzt ...<br />

Mensch, mit einer solchen Mentalität kann man Ihnen nicht<br />

helfen... Sie werden die Folgen Ihrer Untaten noch zu<br />

spüren bekommen, Henzi. Haben Sie schon daran gedacht,<br />

daß man Sie erschießen wird?"<br />

„Erschießen...?!"<br />

Er zuckte nun doch etwas zusammen. Aber gleich sagte<br />

er wiederum spöttisch: „Na, dann soll man es halt tun.<br />

Lieber erschießen, als jahrelang im Gefängnis sitzen. Viel-<br />

Reicht mache ich auch selber ein Ende."<br />

„Das wird man zu verhindern wissen, Mann", sagte<br />

streng der Major.<br />

Dann gingen sie.<br />

„Mit diesem Menschen ist der Teufel!", meinte Hauptmann<br />

Segmüller, als sich die Türe hinter ihnen geschlossen<br />

hatte.<br />

„Was er uns da zuletzt gesagt, wirft ein grelles Licht auf<br />

seine Mentalität. Es hat sich hier am einzelnen erwiesen,<br />

wohin der Grundsatz führt: Recht ist, was dir nützt. Daß der<br />

Grundsatz falsch ist, das sieht weder der Mensch da drinnen<br />

ein, noch in Deutschland die Nationalsozialisten, bis alles<br />

kaputt und zertrümmert ist und sie unter den Trümmern<br />

liegen werden."<br />

Es kam, wie es Hauptmann Segmüller vorausgesagt<br />

hatte. Man stritt in den deutschen Kreisen sowohl in Bern<br />

wie in Basel Rundweg ab, einen Adolf von Lanthen-Heg-<br />

Weiler in Dresden zu kennen, und der Kaufmann in L. beteuerte<br />

hoch und heilig, je einem unbekannten oder bekannten<br />

Menschen „schwarze Ware" verkauft oder ausgehändigt zu<br />

haben. Ja, es sei richtig, einer armen Familie in L. hätte er<br />

ab und zu ein Pfund Reis oder sonst eine Gefälligkeit ohne<br />

Rationierungsmarken verschenkt, aber sonst halber nie, gar<br />

nie Sachen ohne Marken verkauft. Und einen Adolf von<br />

Lanthen kenne er überhaupt nicht.<br />

Man konnte ihm das Gegenteil nicht beweisen und mußte<br />

ihn wieder springen lassen.<br />

In Basel war auch der „Chef" nirgends zu finden. Man<br />

entdeckte wohl im Keller einer verlassenen Garage beim<br />

Badischen Bahnof eine kleine Druckerpresse und einen Tigel.<br />

Das war aber auch alles. Offenbar war der Keller noch<br />

rechtzeitig, ehe die Polizei ihre Nase hineinstecken konnte,<br />

ausgeräumt worden.<br />

Man mochte die Oertlichkeit auch einen ganzen Monat<br />

unauffällig bewachen lassen, es kam kein Mensch dorthin. Der<br />

Geheimdienst der fünften Kolonne spielte offenbar tadellos<br />

und fehlerfrei.<br />

Es war nichts zu machen. Auch Henzis angeblicher Freund<br />

Morgenthaler in der Rheingasse war unauffindbar. Die Haus-<br />

Wirtin erklärte, er sei vor einer Woche plötzlich abgereist.<br />

Wohin wisse sie nicht. Sie behalte ihm das Zimmer in Ordnung,<br />

vielleicht werde er zurückkehren; er habe noch einige<br />

Kleidungsstücke zurückgelassen.<br />

Er kam nie mehr zurück und blieb, trotz eifrigsten Fahndens,<br />

verschwunden. Die Polizei vermutete ihn im Ausland,<br />

Richtung Frankreich-Spanien. Es war jetzt nicht mehr so<br />

gefährlich und schwierig, schwarz über die Grenze zu gelangen<br />

und in Frankreich unterzutauchen. Nach der Wiedereroberung<br />

Frankreichs durch die alliierten Truppen und die französischen<br />

Partisanen, die hauptsächlich an der Schweizergrenze ihre<br />

Operationsgebiete hatten, konnte sich ein Mann wie Morgenthaler<br />

schon als Mitglied der FJF. ausgeben und irgendwo<br />

„spurlos verschwinden".<br />

Henzi wußte den Untersuchungsbehörden auch nicht viel<br />

mehr zu verraten, als was er in der ersten Vernehmung ausgesagt<br />

hatte.<br />

Sein Gesundheitszustand verschlimmerte sich übrigens zusehends.<br />

Um Neujahr herum glaubte man, daß sein Ende gekommen<br />

sei. Doch er erholte sich wieder, und im März war er<br />

wieder derart hergestellt, daß man ihn aus dem Spital ins<br />

Gefängnis überführen konnte.<br />

Auf den 9. April, einem Montag, war die Gerichtsver-<br />

Handlung angesetzt.<br />

Als ihn die Wache abholen wollte, fand sie ihn tot in der<br />

Zelle. Er hatte sich mit den Zähnen die Schlagader des


weil sie glaubte, es sei nicht ihre Sache, sich in Politik einzumischen,<br />

was sicher ein Irrtum, und zwar ein katastrophaler<br />

Irrtum war. Ich glaube, das wird sich nicht mehr ereignen."<br />

(Niemöller, Deutsche Schuld, Not und Hoffnung, S. 46. Ev.<br />

Verlag, Zollikon.) Sehr treffend sagt schon der deutsche<br />

Philosoph Kant: „Es kann ja die Politik keinen Schritt tun,<br />

ohne vorher der Moral gehuldigt zu haben."<br />

Bei uns weiß jeder Primarschüler, wie im Zeitalter der<br />

sogenannten Reformation katholische Fürsten und Regierungen<br />

oder Regierungsmänner es waren, die ganze Länder im<br />

katholischen Glauben erhielten (zum Beispiel auch den Kanton<br />

Luzern), während protestantische Fürsten und Regierungen<br />

ganze Länder, auch schweizerische Kantone, von der katholischen<br />

Kirche losrissen. Kirche und Staat! Religion und Politik!<br />

Für den denkenden Katholiken sind beide untrennbar! Wieso<br />

serviert der „Unterwaldner" seinen Lesern immer wieder die<br />

jeglichem Christentum widersprechende Irrlehre: Religion<br />

und Politik haben miteinander nichts zu schaffen? (Eing.)<br />

Vernichteter Ernährungsraum. Unsere Ernährungslage<br />

während des Krieges hat mit aller Deutlichkeit gezeigt, daß<br />

alles daran gesetzt werden muß, um unseren Ernährungsraum<br />

bis zur letzten Möglichkeit auszunützen, denn während die zu<br />

ernährende Bevölkerung ständig anwächst, nimmt das Kulturland<br />

von Jahr zu Jahr ab, sei es infolge Anwachsen der<br />

Städte und Dörfer oder durch Beanspruchung für Verkehrsanlagen,<br />

Stauwerke und so weiter. Außerdem aber gehen<br />

jährlich zahlreiche Hektaren von Kulturland durch Rutschuugen,<br />

Rufen, Verschüttungen durch Wildbäche und Versump-<br />

- fung verloren. Die Feststellungen des Hydrologen Dr. Hans<br />

S t a u b e r in Zürich, wonach in unseren Bergen rund zwei-<br />

Malhunderttausend Hektaren besten Weidelandes durch Vernachlässignng<br />

der Quellen, Wasserläufe und Brunnenabläufe<br />

versumpft und versäuert sind und damit zu Rutschungen und<br />

Rufen führen, entsprechen durchaus den Tatsachen. Bereits<br />

vor Jahresfrist hat der Schweizerische Wasserwirtschaftsverband<br />

gemeinsam mit der Schweizerischen Vereinigung für<br />

Landesplanung die interessierten Fachkreise zu einer Exkursion<br />

ins Prättigau eingeladen, die erschütternde Eindrücke<br />

geboten hat.<br />

Die erwähnten Organisationen haben nun neuerdings eine<br />

Exkursion veranstaltet, die diesmal ins Gebiet der<br />

Giswilerstöcke und ins Gebiet des Entlebuchs führte.<br />

Neben mehr als 60 Bau- und Kulturingenieuren nahmen daran<br />

Vertreter der interessierten Kantonsregierungen von Obwalden<br />

und Luzern, Geologen, Forstleute, Wasserfachmänner<br />

und so weiter teil. Was die Teilnehmer sahen und hörten,<br />

gemahnt zum größten Aufsehen. Reben Bündner<br />

Schiefer und Moränen sind die Flischgebiete die eigentlichen<br />

UnHeilstätten unseres Landes. Auf dem undurchlässigen<br />

Mergel verläuft sich das Wasser, schmiert den Abhang, sodaß<br />

er selbst bei geringer Neigung wie auf Kugellagern ins Rutscheu<br />

kommt. Das Unheil hat stark zugenommen, seitdem das<br />

während Jahrhunderten ausgeübte „Grabnen", das Entwässern<br />

mittelst offener Gräben, in Vergessenheit geraten ist.<br />

Noch stößt man allerdings auch heute oft auf Reste dieser<br />

alten Gräben, aber sie sind meist verstopft, verwachsen, überlausen.<br />

Und als Resultat: Stundenweit ganze Berghänge vernäßt,<br />

versumpst, versäuert, der Wald modrig, krank mit<br />

Kümmerformen. Die Entwicklungsstadien der Rutschungen<br />

lassen sich sehr eindrücklich verfolgen. Erst Sackungen, Wülste<br />

im Boden, wie wenn man ein Tischtuch seitlich zusammenstößt,<br />

dann Abrisse, offene Wunden in der Landschaft, und<br />

damit beginnen die jungen Rufen ihr Dasein, werden in<br />

wenigen Jahren zum Tobel, dessen Hänge zufolge bei Vernäffung<br />

gelegentlich rutschen, das Wasser stauen und bei einem<br />

Gewitter als Murgang zu Tale rutschen.<br />

So ungefähr lag das Bild am Steinibach und am<br />

Schleimbach, dessen Erosion sich seit dem Ausbruch 1926 gewalttätig<br />

in den Berg fraß. Meist fehlen die Finanzen, um<br />

rechtzeitig dem Unheil zu wehren, oder man begnügt sich mit<br />

sogenannten Verbauungen, faßt aber in der Regel das Uebel<br />

rechten Armes aufgebissen und war verblutet. Die irdische<br />

Gerechtigkeit konnte ihn nicht mehr erreichen.<br />

-i°<br />

Als Anita heimkam, da fiel sie ihrer Mutter stürmisch<br />

um den Hals und küßte sie auf beide Wangen: „Liebes, gutes<br />

Mütterlein!", begrüßte sie sie. Sie schwamm in einem Meer<br />

von Freude. Und was wußte sie nicht alles zn erzählen von<br />

dem Heimetli und — natürlich von Emil.<br />

Es folgte für Anita eine glückliche Zeit. An Weihnachten<br />

wurde Verlobung gefeiert, droben in Davos im glitzernden<br />

Schnee. Im Familienrate wurde dann die Hochzeit auf den<br />

Ostermontag festgesetzt.<br />

Eine echte Bauernhochzeit war es, „wie es sich sur einen<br />

Bauern geziemt", hatte Emil bestimmt. Eine richtige Bauernhockzeit,<br />

die zu einem Dorffeste wurde. Das Heimetli hatte<br />

nun auch noch das Haldengut als Zuschuß erhalten. Bereits<br />

war auch ein tüchtiger Knecht mit Familie „aufgezogen .<br />

Das heißt: die Familie bestand vorderhand noch aus „Er"<br />

und „Sie", da die beiden kurz vor ihrem Einstehen ge-<br />

Keimtet hatten.<br />

nicht an der Qeulle an durch planmäßiges Entwässern<br />

der Hänge von oben nach unten.<br />

Zu welcher Katastrophe es führen kann, zeigt wohl am<br />

deutlichsten das Beispiel des Lauibaches, den heute gewaltige<br />

Cyklopeumauern umgeben. Unter dem Schutt begraben<br />

liegt das alte Giswil. Zufolge der vernähten Hänge<br />

hatte 1629 ein gewaltiger Rutsch den Lauibach hoch oben zu<br />

einem See gestaut, der am 13. Juli durchbrach und Giswil<br />

verschüttete. Aber noch heute müssen sich die Giswiler immer<br />

wieder des Wassers erwehren, und die Chronik des Dorfes ist<br />

eine Kette von Verzweiflungskämpfen mit Wasser und Geschiebe.<br />

Steigt man hinauf ins Einzugsgebiet des Lauibaches,<br />

so bietet sich einem das schon oben erwähnte Bild. Hangversumpfungen<br />

den ganzen Tag. Und doch zeigt es sich gerade<br />

hier, was mit relativ wenigen Mitteln gemacht werden kann.<br />

Denn wenn man die Quellen ganz oben saßt, so wird das<br />

Wasser kein Unheil mehr anrichten, ja es kann, wie es in Giswil<br />

der Fall sein wird, der Gemeinde dienstbar gemacht werden.<br />

Daß dies der einzig gangbare Weg ist, hat übrigens auch<br />

der Bau einer Militärstraße während des Krieges gezeigt. Die<br />

Trasseführung und die Erstellung der Straße schien vor lauter<br />

rutschreifer vernäßter Hänge kaum möglich zu sein, und doch<br />

hat man schließlich durch die Quellfassungen das Problem bewältigt.<br />

Die Möhrlialp zeigt bereits die ersten Spuren des<br />

Erfolges. Durch einen steilen, nun nicht mehr rutschenden<br />

Hang sprudelt ein prächtiger junger Bergbach. Er ist noch sehr<br />

jung; denn es handelt sich eben um einen jener künstlichen<br />

„Stauberbäche", dank dessen aber die Sicherung des Straßenstücks<br />

möglich war<br />

Aehnliche Bilder bot auch der dritte Tag der Exkursion in<br />

die Gegend von Flühli. Hier hat die teure Drainage mehr<br />

geschadet als genützt; denn solange die Quellen oben am Hang<br />

ungezähmt weiter sprudeln, nützt das teuerste Röhrenwerk<br />

weiter unten gar nichts. Solche Teilmeliorationen am vernäßten<br />

Hang sind zudem direkt gefährlich für die übrige Umgebung.<br />

Man war sich an der interessanten Führung einig darüber,<br />

daß das ganze Entwässerungsproblem nicht einseitig schematisch-technisch<br />

behandelt werden darf, sondern daß den örtlichen<br />

Naturgegebenheiten Rechnung zu tragen ist. Einig war man<br />

sich allerdings auch, daß das Problem der Berghangentwässeruug<br />

sehr dringend einer eidgenössischen Regelung bedarf. Es<br />

ist nur zu hoffen, daß den Behörden, die zahlreiche Vertreter<br />

an die Exkursion schickten, die Augen rechtzeitig aufgehen, und<br />

daß sie hernach das Problem im wahren Sinne des Wortes<br />

an der Quelle anpacken. Sie werden dadurch gewaltige Summen<br />

einsparen können, die bei Verbauungen doch nur in unzulänglichen<br />

Mitteln verlocht würden.<br />

Sarnen. (Eing.) Ein schöner Tag war am Mittwoch<br />

der L e h r e r s ch a f t der Gemeinde Sarnen und deren Filialen<br />

beschieden. Herr Schulverwalter S a l a d i n organisierte<br />

zusammen mit der Firma Dillier AG. Autotransporte eine<br />

Fahrt nach Engelberg. Mittags versammelte sich die Lehrerschaft<br />

beim Schulhaus, und in gut einstündiger Fahrt wurde<br />

das Hochtal erreicht. Gerschni- und Trübseebahn trugen die<br />

Ausflügler auf die Höhen des Trübsees, wo zuerst ein schmack-<br />

Haftes Zabig serviert wurde. Namens der Lehrerschaft verdankte<br />

Herr Josef Fanger, Lehrer in der Schwendi, die nachahmenswerte<br />

Idee und deren Ausführung. Die Zeit reichte<br />

noch zu einem Spaziergang und der Besichtigung der prächtigen<br />

Bergwelt. Wieder im Tale angelangt, wurde dem Kloster<br />

und seiner Orgel ein Besuch abgestattet. Auf der Heimfahrt<br />

fegte ein heftiger Gewitterregen über das AutoVerdeck<br />

hinweg, vermochte aber die gute Stimmung der Insassen keineswegs<br />

zu verwässern. Nach einem kurzen Imbiß im Hotel<br />

„<strong>Obwaldner</strong>hos" zerstreute sich die Reisegesellschaft wieder. —<br />

Dieser Ausflug führte die Lehrerschaft einmal aus der Schulstubenlust<br />

hinaus und vermochte den Kontakt mit der Behörde<br />

wohltuend zu festigen. Schulverwaltung und Firma Dillier<br />

AG. verdienen für diese gefreute Ueberraschung den besten<br />

Dank aller Teilnehmer.<br />

Sarnen. (Eing.) Kürzlich wurde eine Anfrage gestellt, wer<br />

die Unterhaltspflicht der Schlenggenriedstraße besitze. Diese<br />

wurde seinerzeit den Bundesbahnen überbunden. Bereits<br />

letzten Herbst hat die „Wegpolizeibehörde von Sarnen"<br />

die Kreisdirektion Luzern der S. B. B. auf die mißlichen Zustände<br />

der betreffenden Straße aufmerksam gemacht.<br />

Sarnen. (Eing.) In letzter Zeit mehren sich die Fälle immer<br />

häufiger, daß auf der P o st st e l l e Sarnen den Postfachabonnenten<br />

falsche Sendungen zugehen. Dem Vernehmen<br />

nach sollen Sendungen überführt und sogar vermißt<br />

werden, ohne daß sich die verantwortlichen Organe ernstlich<br />

und pflichtgemäß darum bekümmern würden. Es sei an dieser<br />

Stelle einmal die Frage erlaubt: „Wo fehlt es eigentlich?"<br />

Ist die PostVerwaltung von Sarnen den täglichen Aufgaben<br />

nicht gewachsen oder fehlt es am Pflichtbewußtsein der Angestellten?<br />

Kerns. (Eing.) Endlich zeigte der Kalender das lange ersehnte<br />

Datum, den Tag unserer Schülerreise. Alle Vorbereituugen<br />

und Maßnahmen waren getroffen, die bäumige<br />

Reise war bis ins kleinste Detail vorbereitet. Aber auch unser<br />

Geldbeutel konnte es sich leisten. Bei der rassigen Tannzapfenjagd<br />

erlegten wir manchen Batzen. So erwarteten wir nur<br />

noch die freundliche Miene des guten Wetters: blauer Himmel<br />

und Sonnenschein.<br />

Richtig, Petrus zeigte gute Launen! Nach dem feierlichen<br />

Gottesdienst ertönte das Signal. Singend, jauchzend und<br />

lachend und unter Begleitung des Trommelwirbels marschierten<br />

wir, über 200 Schüler, nach Sarnen. Bald verschwanden<br />

wir im Zug. Die schönsten Naturbilder flogen an<br />

uns vorbei. „Brünig, alles aussteigen!", ertönte der Ruf des<br />

Kondukteurs. Ein bäumiger Waldmarsch begleitete uns auf<br />

die Hohfluh. Bei wundervoller Fernsicht genossen wir das<br />

herrliche Znüni. Vor uns türmten sich die opfersuchenden<br />

Bergriesen auf, die Engelhörner, der mächtige Rosenlauigletscher<br />

und die Wetterhörner. Fröhlich spazierten wir nach<br />

Meiringen. Dort erwartete uns eine feine Suppe. Als Dessert<br />

genossen wir ein wohlklingendes Liederkränzchen. Bald ritten<br />

wir auf Schusters Rappen in die wunderbare Aareschlucht.<br />

Hei, war das romantisch! Der Felsensteg konnt? uns nicht<br />

lange genug sein. Ein imposantes Naturwunder, diese Aareschlncht!<br />

Bald rasten wir mit dem Brünigznge wieder dahin,<br />

in fröhlicher Fahrt heimzu. Noch zur rechten Zeit erreichten<br />

wir das schützende Vaterhaus. Ein Gewitter überraschte die<br />

Erde. Der Regen ergoß sich über die durstige Wiesen und<br />

Bevor aber Emil und Anita „einstanden", machten sie<br />

noch acht Tage lang von dem Recht einer Hochzeitsreise Gebrauch.<br />

Sonniger, blühender Lenz war's.<br />

Und dann kehrten sie heim; nach ihrem Heim, nach ihrem<br />

Zu-Hause! Hand in Hand schritten sie auf das Heimetli zu.<br />

Sie hielten sich fest, und froh sagte Emil zu Anita:<br />

„Wir helfen einander, Anitakind, in Freud und in Leid.<br />

Dann meistern wir das Leben!"<br />

„Und ich helfe dir, Liebster!", erwiderte Anita und lächelte<br />

ihm zu.<br />

Unter der Haustüre standen Vater und Mutter Klipfel<br />

Herzlich begrüßten die Alten das junge Paar und brachten<br />

ihm ihre Segenswünsche bei ihrem Eingang ins neue und<br />

so hübsche Heim dar.<br />

„Jetzt gibt's nach Davos aber nichts mehr zu rapportieren,<br />

Mutter Klipfel!", drohte Emil lachend.<br />

„Wer weiß, wer weiß, Emil!", gab sie schelmisch zurück,<br />

und es flog ein Lächeln über ihr runzeliges Gesicht wie goldner<br />

Sonnenschein. )<br />

P r i m h in Lungern<br />

Der letzte Sonntag war für unsere Pfarrei ein Freude,,,<br />

tag brachte doch unser Mitbürger, H. H.. |S!M ein<br />

Erstlingsopfer Gott, dem Herrn, dar. ® 0r bct «<br />

u6er =<br />

gab der geistliche Vater, H. H. Pfarrer Em.l Gasser, Wölfenschießen<br />

ein naher Verwandter des Primizianten, seinem<br />

geistlichen Sohne das Kreuz. Der Vorplatz und die Kirche<br />

waren von fleißigen Händen festlich geschmückt worden Unter<br />

Assistenz des geistlichen Vaters und zweier junger .Nitbrüder<br />

trat dann der Neupriester an den Altar zur Wiedererneuerung<br />

des heiligen Kreuzesopsers Der wrchenchor unter der<br />

Direktion von Herrn Gemeindefchreiber Oskar ^mfeld sang<br />

die anspruchsvolle Messe „Pro Patria" von Hilber Der Fest-<br />

Prediger, H. H. Pater Heinrich Vogler Benediktiner des<br />

Stiftes Engelberg, ebenfalls ein Verwandter des Primizianten,<br />

sprach in gewählten Worten und mit großer Beredsamkeit<br />

über das Priesterwirken.<br />

Nach der kirchlichen Feier versammelten sich die Gaste zum<br />

gemeinsamen Mittagessen im Hotel Löwen, wo unter der<br />

schneidigen Leitung von Herrn Gemeindepräsident und Lehrer<br />

Gasser sich rasch eine anregende Unterhaltung entwickelte.<br />

Nach eiiier herzlichen Begrüßung nach allen Seiten der Weltlichen<br />

und geistlichen Verwandtschaft, der Behörden und<br />

„zivilen" Teilnehmer, eröffnete die Feldmusik Lungern mit<br />

einem flott vorgetragenen Marsch die weltliche Feier.<br />

Das geistliche Bräutchen, Beatrix Schallberger, Kerns,<br />

ebenfalls aus der Verwandtschaft des Primizianten, überraschte<br />

die Tafelrunde mit einem vorzüglich vorgetragenen<br />

passenden Gedicht, dem die beiden Begleitbräutchen mit ebensolcher<br />

Sicherheit mit Vorträgen folgten. Den Reigen der<br />

Toaste eröffnete der geistliche Vater, Psr. Gasser, mit einem<br />

solchen auf seinen Sohn. Es sei ein merkwürdiges Zusammentresfen,<br />

daß auch er genau vor 1? Jahren am gleichen Tag<br />

seine Primiz feiern konnte. Er gab seiner Ueberzeugung Ausdruck,<br />

daß das viele und fleißige Gebet der Tanten in der<br />

„Stapfern" ihm und auch seinem geistlichen Sohn den Weg<br />

zum Priestertum geebnet habe.<br />

Bethli Gasser, Lehrers, trug niit drei Gespaninnen das<br />

sinnvolle Gedicht „Die Priesterstola" mit Selbstsicherheit und<br />

großem Können vor. Zwischenhinein folgten Solovortrag mit<br />

Klavierbegleitung und viele Telegramme. Der geistliche Vater<br />

des geistlichen Vaters gab dem „geistlichen Großsohn" praktische<br />

Ratschläge ins Leben mit. Pater Engelbert Ming, Kapuziner,<br />

zur Zeit Guardian in Schüpfheim, toastierte witzig auf<br />

die geistliche Mutter, auf das geistliche Bräutchen und die<br />

Nebenbräutchen. Der hochwürdige Pfarrer Annen freut sich<br />

als Seelsorger unserer Gemeinde, daß seit seinem Wirken in<br />

Lungern schon so viele Primizen stattfinden konnten und daß<br />

das als ein Zeichen guter seelsorglicher Betreuung gewertet<br />

werden dürfe.<br />

Dann trat der Töchterchor auf und brachte einige passende<br />

Lieder mit Guitarrebegleitung zum Bortrag, ebenso einen<br />

Sprechchor. Für die Gemeinde Lungern sprach Herr Vize-<br />

Präsident Johann Furrer, der sich mit der Gemeinde über die<br />

glückliche Erreichung des hohen Zieles des Primizianten freute<br />

und ihm auf den Lebensweg alles Gute und recht viel Seelsorgererfolg<br />

wünschte. L^urz und traf waren seine Worte. —<br />

Damit war der Reigen der Redner abgebrochen. Kirchenchor<br />

und Feldmusik hatten in den „Zwischenakten" Frau Musika<br />

reichlich zum Worte kommen lassen.<br />

Es bleibt dem Berichterstatter das slotte Mittagessen des<br />

Hotels „Löwen" zu erwähnen übrig, das mit aller Sorgfalt<br />

vorbereitet worden war und auch Feinschmecker zu befriedigen<br />

vermochte.<br />

Nach dem Mittagessen ging die Festgemeinde zur feierlichen<br />

Vesper in die Kirche, wo der offizielle Primiztag seinen Abschluß<br />

fand.<br />

G.B.<br />

Gärten. — Wir danken allen von Herzen, die uns eine solch<br />

schöne Reise ermöglicht haben. Diesen prächtigen Tag werden<br />

wir nicht so bald vergessen.<br />

Sächseln. HoherBesuch. (Eing.) Am Mittwoch machte<br />

S. E. Josephus Rancane, der Bischof von Riga, eine Wallfahrt<br />

zum seligen Bruder Klaus. Der hohe Kirchenfürst war<br />

zugleich einer der höchsten staatlichen Würdenträger von Lcttland.<br />

Die Nazis verschleppten den Bischof aus Lettland, wodurch<br />

der Bischof vor dem sichern Tode durch die Kommunisten<br />

gerettet wurde. *<br />

Sächseln. (Eing.) Wie wir vernehmen, hat unsere Mitbürgerin<br />

in der Fremde, Frl. JnstinavonMoos, Tochter<br />

des Herrn Lehrer Hans von Moos, Oberurnen, im Institut<br />

Menzingen die Patentprüfung als Haushaltungslehrerin sehr<br />

gut bestanden. Wir wünschen der strebsamen Tochter viel<br />

Glück in ihrem schönen Beruf!<br />

Alpnach. (gg.-Korr.) Jubilarin, so dürfen wir der<br />

Frau Witwe Theresia Spichtig-Fanger, Grunz,<br />

zurufen. Sie feiert in voller Rüstigkeit am 24. Juli den<br />

9 «.Geburtstag, 's Raindli-Resi, wie sie im Volksmund<br />

genannt wird, kannte ihrer Lebtag mir eines: „Bet' und<br />

arbeit', Gott hilft allzeit!" Heute noch arbeitet sie Tag f' ,r<br />

Tag. Die Liebe eines Sohnes und ihrer Enkelkinder umsorgen<br />

sie, und sie genießt einen sorgenfreien Lebensabend. Wenn<br />

Gott ihr weiter die Gesundheit läßt, dann darf Alpnach ">r<br />

Zentenarium feiern in 10 Jahren. Wir wünschen der Jub>larin<br />

noch alles Gute in der Zukunft.<br />

Lungern. (Von auswärts einges.) Schon steht wieder die<br />

Zeit der Ferien vor uns. Nicht selten fällt es einem fW<br />

etwas schwer, dazu den richtigen Ort auszuwählen. In der<br />

heutigen Zeit, wo das Geld nicht immer weit reicht, überleg<br />

man doppelt, ehe man definitiv wählt. Man möchte eine<br />

ruhigen Ort, prächtige Ausflugsziele, freundliche Bedienung<br />

und vor allem gutes Essen.<br />

Der Schreibende wählte dieses Jahr als seinen Ferien^<br />

Lungern. Es ist dies das friedliche und liebliche Bergd^I<br />

unterhalb des Brünigs. Man wurde nicht enttäuscht. S c '>°<br />

der erste Anblick beim Aussteigen an einem heißen<br />

machte einen vorzüglichen Eindruck, nachdem einein bereu»<br />

auch der untere Teil des <strong>Obwaldner</strong>ländchens mächtig imp^<br />

niert hatte. Gesunde und frische Luft, ein schön Plätschern^<br />

See, eine Umzäunung von prächtigen Bergriesen, hinter denc<br />

die Schneegipsel der Hochalpen zahlreich hervorgucken. Sc!F<br />

Spaziergänge finden sich nach allen Seiten, an denen 9'


A k t u e l l e<br />

Delegiertenversammlung des Eidgenössischen Verbandes<br />

„Für die Familie".<br />

diegene Ruhebänke überall gleichmäßig verteilt sind. Für<br />

Unterhaltung sorgt eine wohlklingende Kurmusik, die dann<br />

nd wann von Gesang und Humor einheimischer Frohnaturen<br />

abgelöst wird. Vor allem verdient auch die Freundlichkeit der<br />

Bewohner und der Kinder besondere Erwähnung, wie übrigens<br />

auch eine feingepflegte Ordnung im Dorfe, wie auch auf<br />

bäuerlichen Gehöften und selbst in den prächtigen Wäldern<br />

besondere Erwähnung verdienen.<br />

Am vergangenen Sonntag durfte man sogar eine Primizseier<br />

miterleben. Das war ein Erlebnis, das man nicht an<br />

jedem Kurorte mitfeiern kann. Die prächtige Pfarrkirche war<br />

von kundiger Hand schön geziert, die Festpredigt ein Genuß<br />

und der Primizsegew eine geistige Gnade. Kirchenchor, imposant<br />

untermauert mit Akkorden von Blechinstrumenten, und<br />

die Feldmusik wetteiferten mit ihren vorzüglichen Darbietnngen,<br />

was einem alles zeitlebens in bester Erinnerung bleiben<br />

wird. Dem hohen Festtage hatte in verdankenswerter Weise<br />

auch der Wettergott nachher eine besondere Gunst verliehen,<br />

was dem Anlaß nach außen ein noch schöneres Gepräge gab.<br />

Lungern, an seinem gleichnamigen lieblichen See, an der<br />

Peripherie der Urschweiz, ein prächtiger Fleck Erde. Ein<br />

Ferienaufenthalt oder ein Abstieg auf der Durchfahrt lohnt<br />

"') und kann an dieser Stelle bestens empfohlen werden.<br />

Engelberg. Der bekannte Berg- und Landschaftsmaler Ed.<br />

Senn, der früher auf dem Berggut Bord in Engelberg beheimatet<br />

war und nunmehr in Horw lebt, hat in Engelberg<br />

eine Saisonaus st ellung seiner Bilder organisiert. Die<br />

Bilder: Aquarelle, Oelbilder und Skizzen, befinden sich in den<br />

Räumen des Hotel Bellevne-Terminus. Wie nicht anders zu<br />

erwarten, stellt ein Großteil Engelberger-Motive dar, was die<br />

kleine Kunstausstellung zu einer richtigen Bildergalerie des<br />

Hochtales stempelt.<br />

8 -<br />

Engelberg. Am Samstagmorgen traten die Maturi <strong>1946</strong><br />

von Engelberg ihre Maturareise nach dem Süden an. In Locarno<br />

erholten sie sich während drei Tagen von den Anstrengungen<br />

der Reifeprüfung. Frisch gestärkt kehrten sie am<br />

Dienstagabend wohlbehalten nach Hause, um sich dort auf das<br />

Universitätsstudium vorzubereiten. Sie möchten bei dieser Gelegenheit<br />

nicht unterlassen, dem hochwst. Gnädigen Herrn Abt<br />

Leodegar Hunkeler, der Schulleitung und dem ganzen Konvente<br />

recht" herzlich zu danken für die Mühen, die sie für die<br />

Klasse während acht Jahren aufgewendet haben, und wünschen<br />

ihnen ein recht frohes Wiedersehen! —3-<br />

Eidgenossenschaft<br />

Bekenntnisse der christlichen Schweiz.<br />

Das historische Schreiben des Bundesrates an den General<br />

vom 31. August 1939, mit dem der Oberbefehlshaber der<br />

Armee den Auftrag bekam, die Unabhängigkeit der Schweiz<br />

und die Unversehrtheit ihres Territoriums mit allen militari-<br />

!chen Mitteln zu verteidigen, ist unterzeichnet von Bundes-<br />

Präsident Etter und Bundeskanzler Bovet und schließt mit<br />

den Worten: „Wir empfehlen unsere Armee, unser Land und<br />

unser Volk dem Machtschutze Gottes."<br />

General Guisau schließt das erste Kapitel seines Rechenschaftsberichtes<br />

über die „grundlegenden strategischen Entschlösse"<br />

mit dem Wort: „Aber ich vergaß keinen Augenblick<br />

und werde es auch jetzt, nach dem Drama, nie vergessen, daß<br />

die Bewahrung des Landes vor allen Dingen die Auswirkung<br />

^r göttlichen Vorsehung ist."<br />

F a m i l i e n p r o b l e m e<br />

(Korr.) Der Eidgenössische Verband „Für die Familie"<br />

am 7- Juli in Aarau seine Delegiertenversammlung ab.<br />

-Die Delegierten, die 18 Familienbünde vertraten, hörten<br />

'inen umfassenden Jahresbericht des abtretenden Präsidenten<br />

gr Studer (Solothurn) über die Tätigkeit des Verbandes im<br />

abgelaufenen Jahr, die vor allem durch die Abstimmungskampagne<br />

zugunsten einer schweizerischen Zentralstelle „Pro<br />

«rammet" in Luzern gekennzeichnet war.<br />

Zum neuen Verbandspräsidenten wählten die Delegierten<br />

einstimmig Nationalrat Paul Zigerli (Zürich). Der kantonalbcrnische<br />

Verein für Kinder-, Frauen und Familienschutz<br />

erbielt, seiner numerischen Stärke in der Dachorganisation<br />

entsprechend, eine Zweiervertretung; er wird in Zukunft im<br />

Eidgenössischen Verband „Für die Familie" vertreten sein<br />

durch Pfarrer Schneeberger, Langenthal, und Dr. Zehnder,<br />

Bern.<br />

Anschließend qtt die Erledigung der statutarischen Geschäfte<br />

hielt der Geschäftsführer des CVF. und Leiter der Schweizerischen<br />

Zentralstelle, Dr. A. Bischof, einen Vortrag über<br />

Aktuelle Familienprobleme". Einleitend referierte er über<br />

die Richtlinien, die für den CVF. in den kommenden Jahren<br />

wegleitend sein werden. Die Familienschutzbewegung kämpft<br />

egen die Vermassung und Radikalisierung. Sie will nicht<br />

erweichlichung des Familienvaters, eine Versicherung von<br />

er Wiege bis zum Grabe gegen alle Unbild des Lebens.<br />

er Familienvater wird immer größere Lasten zu tragen<br />

aberi er muß aber von eigentlicher Not befreit sein. Der<br />

ZVF.' kämpft nicht nur für die wirtschaftliche Hebung — sondern<br />

ebenso sehr für die geistige und moralische Erneuerung<br />

er Familie. Der Familienvater will nicht Almosen und Fürorge,<br />

der Familienschutz nmß vielmehr auf den Rechtsboden<br />

gestellt werden.<br />

Von den P o st u l a t e n des Familienschutzes sind nun<br />

eine Reihe verfassungsrechtlich verankert: Familienausgleichslassen,<br />

Mutterschaftsversicherung und Wohnungsbau. Die<br />

Mutterschaftsversicherung dürfte in Bälde verwirklicht sein;<br />

es ist das am wenigsten umstrittene Postulat des Art. 34quinquies.<br />

Leider steht es mit der Behebung der Wohnungs- und<br />

Siedlungsnot und der Schaffung eines eidgenössischen Rahmengesetzes<br />

zum Zwecke der Verallgemeinerung der Familienzulagen<br />

weniger günstig. Der Mangel an Arbeitskräften und<br />

das unaufhörliche Ansteigen der Löhne wirken trotz Subventionen<br />

hemmend auf den Wohnungsbau. In ländlichen Gegenden,<br />

wo die Wohnungsnot nicht weniger fühlbar ist als in<br />

Jndustrieorten, fehlt vielfach noch das Verständnis. Gemeinden,<br />

die finanziell gesund dastehen, sollten in zwingenden<br />

Fällen verpflichtet werden können, Subventionen zu gewähren.<br />

Um den nachgeborenen Bauernsöhnen und Knechten das<br />

Verbleiben auf dem Lande zu ermöglichen, fordert der EVF.<br />

eine umfassende Bodenrechtsreform, ein zeitgemäßes Bodenspekulations-<br />

und Siedlungsgesetz und den vermehrten Bau<br />

von Knechtewohnungen.<br />

Mit Bedauern stellt der EVF. sest, daß gewerkschaftliche<br />

linksradikale Sekretäre der Verallgemeinerung der Familienzulagen<br />

die schärfste Opposition ansagen, obwohl Tausende<br />

von Arbeitern auf die Wohltat der Familienzulagen nicht<br />

mehr verzichten möchten und die Verwirklichung auf breiterer<br />

Grundlage ersehnen, aus der Erkenntnis heraus, daß nur angemessene<br />

Familienzulagen für die Großzahl der Mehrkindersamilien<br />

eine auf die Länge fühlbare Verbesserung ihrer gedrückten<br />

Lebenshaltung bewirken können. Die Privatwirtschast<br />

ist gut beraten, wenn sie den arbeitenden Familienvater<br />

durch Familien- und Kinderzulagen stützt und fördert, denn<br />

kinderreiche und zufriedene Familien sind stabile Arbeits- und<br />

Konsumkräfte. Die Familie konsumkräftig zu erhalten, wird<br />

besonders wichtig sein für den Augenblick, wo unser Außen-<br />

Handel wieder auf Schwierigkeiten stoßen wird.<br />

Der EVF. will nicht nur wirtschaftliche Hebung der<br />

Schweizerfamilie; er will Familienschutz im weitesten Sinne.<br />

Er fordert eine verantwortungsbewußtere Handhabung der<br />

Ehescheidungspraxis, eine Verbesserung der Hauswirtschaftliehen<br />

Ausbildung und der Ehevorbereitung, Eindämmung des<br />

Dancing- und Barbetriebes für Jugendliche und der sehr gefährlichen<br />

Abzahlungskäufe, Ausbau der Stipendienfonds für<br />

die Berufsbildung Minderbemittelter, Förderung einer gefunden<br />

Wohnkultur und eines traditionsgebundenen Familiengeistes.<br />

Eine von den Delegierten einstimmig gutgeheißene Resolution<br />

hat folgenden Wortlaut:<br />

„Der Eidgenössische Verband „Für die Familie" betrachtet<br />

die Schaffung eines eidgenössischen Rahmengesetzes<br />

zur Verwirklichung der Familienausgleichslassen<br />

auf breiterer Grundlage als unerläßlich. Die<br />

Familienausgleichskassen sind das Kernproblem eines<br />

tatkräftigen Familienschutzes. So sehr der EVF. die<br />

Inkraftsetzung der Altersversicherung begrüßt, kann er<br />

nicht umhin, der Besorgnis Ausdruck zu geben, daß die<br />

Alters- und Hinterbliebenenversicherung in wenigen<br />

Jahrzehnten gefährdet sein müßte, wenn nicht gleichzeitig<br />

die wirtschaftliche Erstarkung der Mehrkindersamilien<br />

umsichtig gefördert wird. Der EVF. ist der<br />

Meinung, daß die Buudes-Nachlaßsteuer in der vorgesehenen<br />

Form unannehmbar ist, solange die Familienlasten<br />

der Erben nicht gebührend berücksichtigt und keine<br />

Differenzierung vorgesehen ist zwischen direkten und<br />

entfernten Erben.<br />

Die Kosten der Heeresmotorisierung.<br />

Die Kosten der Heeresmotorisierung während des Aktivdienstes<br />

stellten sich auf total 269,5 Millionen Franken. Davon<br />

entfallen rund 94 Mill. Fr. auf die Motorfahrzeugbeschaffung,<br />

59 Mill. Fr. auf Taggelder für requirierte Motorfahrzeuge,<br />

61 Mill. Fr. auf Betriebsstoffe, 17 Mill. Fr. auf Bereifungen<br />

und 4 Mill. Fr. auf die Ausrüstung der Motorfahrzeuge.<br />

Durch Liquidation von Heeresmaterial reduzieren sich<br />

diese Kosten um rund 24 Mill. Fr.<br />

Die Zahl der Motorsahrzeug-Unfälle während<br />

des Aktivdienstes belief sich auf 19 799 mit einer Eigenschadensumme<br />

an Motorfahrzeugen von rund 3,1 Mill. Fr.<br />

Kantone<br />

Luzern. Union-Bazar. (Mitget.) Um die Tage der<br />

LuzernerKilbi, also vom 12. bis 15. Oktober, wird im<br />

Hotel „Union" der auf die alte Tradition zählende Union-<br />

Bazar stattfinden. Die jetzt schon einsetzenden Vorbereitungen<br />

versprechen ein bedeutendes und sympathisches gesellschaftliches<br />

Ereignis zu schaffen. Das Initiativkomitee, das in — hoffen<br />

wir, berechtigtem — Optimismus auf die Mitwirkung weitester<br />

Kreise aus unserem Kanton und seiner Umgebung zählt, wird<br />

nichts unversucht lassen, auch hochgesteckte Erwartungen auf<br />

eine bodenständig-luzernische Art zu befriedigen.<br />

M den Melterstmd<br />

Die soziale Arbeiterschule in Lungern.<br />

Am 15. September eröffnet sie ihre Tore zum ersten vierzehn<br />

Tage dauernden Kurs. Es geht darum, fähigen Arbeiterinnen,<br />

Angestellten und Arbeitern die Möglichkeit zu geben,<br />

ihren Schulsack auszubauen, um führend am Arbeitsplatz im<br />

Sinn und Geist christlicher Sozialreform wirken zu<br />

können. Bewährte Persönlichkeiten, die sowohl über das nötige<br />

Wissen als auch über reiche praktische Erfahrung verfügen,<br />

stellen sichin den Dienst dieser Aufgabe.<br />

Junge aufgeweckte Werktätige, die in sich den Drang fühlen,<br />

für die christliche Sache in ihrer Umwelt einzustehen, sind zu<br />

diesen Sammelwochen freundlichst eingeladen.<br />

Sport<br />

Großes Schwing- und Aelplersest auf Rigi-Kulm.<br />

(Mitget.) Am nächsten Sonntag, den 21. evtl. 28. Juli<br />

findet auf Rigi-Kulm das große traditionelle Schwing- und<br />

Aelplerfest statt. Kaum ein Schwingertreffen kann sich der<br />

großen Anziehungskraft im ganzen Schweizerlande so erfreuen<br />

wie dieses volkstümliche Schwingfest auf Rigis Höhen.<br />

Dieses Jahr hat sich beinahe eine Hundertschaft der besten<br />

Kämpen aus der Schwingergilde von 18 verschiedenen Kantonen<br />

angemeldet, die einen interessanten und spannenden<br />

Wettkampf liefern.<br />

Das schöne Rigi-Schwing- und Aelplerfest verkörpert eine<br />

alte, bodenständige Tradition, das vom Schwingerverband am<br />

Rigi- und der Sennengesellschaft Arth seit Jahren erfolgreich<br />

durchgeführt wird. Wenn am nächsten Sonntag der Wettergott<br />

eine schöne Miene zeigt, werden sich wiederum Tausende<br />

von Besuchern auf den Höhen der Rigi versammeln, um das<br />

bodenständige Fest der Heimat in vollen Zügen zu genießen.<br />

Mtlll AMMWsMlllcht<br />

Im Jnni-Hest der sozialistischen Monatsschrift „Rote<br />

Revue" veröffentlicht Werner Rings auf Grund einer mehrwöchigen<br />

Reise in den drei westlichen Zonen eine Studie über<br />

die wirtschaftliche, soziale und politische Lage Deutschlands im<br />

Frühjahr <strong>1946</strong>. Uns interessieren dabei besonders einige Betrachtungen<br />

aus dem Kapitel über die ökonomischen Ursachen<br />

des Zerfalles.<br />

Der Autor beurteilt die Chancen eines industriellen Wiederausbaues<br />

in Deutschland recht pessimistisch. Dafür macht<br />

er einmal verantwortlich die neue Steuerordnung, die alle<br />

Einkommen über 29 999 Mark zu 95 Prozent wegsteuert, so<br />

daß es praktisch gleichgültig sei, ob man 29 999 oder 59 999<br />

Mark verdiene. Damit werde wohl jede Spekulation auf<br />

außergewöhnliche Profitchancen beseitigt, gleichzeitig aber<br />

auch der Unternehmungsgeist des Industriellen geknebelt;<br />

denn man frage sich natürlich: „Wozu aufbauen, wenn es sich<br />

nicht lohnt?"<br />

Als zweiter hemmender Faktor werden genannt die Vorfchristen<br />

über eine starke Herabsetzung der Produktion im Vergleich<br />

zum Vorkriegsvolumen. Ein industrieller Betrieb,<br />

dessen Produktion bis auf 69 Prozent der Kapazität gedrosselt<br />

werde, könne niemals einen Ertrag abwerfen, sondern müsse<br />

defizitär werden. An einem solchen Betrieb hat aber naturgemäß<br />

niemand ein Interesse. Weder die bisherigen Besitzer<br />

noch die Industrie- und Finanzkreise der Siegerstaaten. Niemand<br />

will sie, so daß es beschlagnahmte Werke gebe, von<br />

denen man gar nicht wisse, auf wessen Rechnung sie arbeiten.<br />

Nicht einmal die Ueberführung in Gemeinbesitz scheint erwogen<br />

zu werden, weil die Sozialisierung des Defizites<br />

selbst für einen enragierten Marxisten offenbar<br />

kein verlockendes Geschäft bedeutet.<br />

Und noch die Folgen dieses industriellen Zerfalles für die<br />

Allgemeinheit? Der Oberbürgermeister einer deutschen Industriestadt<br />

klagte dem Verfasser der eingangs erwähnten Studie,<br />

die ohne Mittel dastehende Industrie könne dem Finanzamt<br />

keine Steuern bezahlen, sondern müsse um<br />

Stundung nachsuchen, weshalb die Steuereingänge, über die<br />

er verfüge, so gering seien, daß er nicht wisse, „was damit<br />

zuerst beglichen werden soll". Das ist ein bitterer Anschauungsunterricht,<br />

und vielfach müssen wir ja zuerst etwas verlieren,<br />

um es in seinem wahren Wert erkennen zu können.<br />

R a s c h u n d g u t b e d i e n t<br />

werden Sie in der Buchdruckerei Louis Ehrli & Cie., Sarnen.<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 16. Juli <strong>1946</strong>.<br />

iWo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Hollunderbeeren, 50-60<br />

gnsche Gemüse. Hfwumen »s<br />

Spinat, inländischer 8S-100 Orangen, blond 190<br />

Rhabarber so Zitronen 190<br />

Mangold 60-70 Bananen 320<br />

Weißlabis 55 Eierschwämme 500—550<br />

Blumenkohl<br />

110-I60 re.<br />

Kohl (Wirz, Wirsing) 65 ^>er.<br />

Kohlrabi (Rübkohl) 70 Trinkeier, inländische 35<br />

Kopfsalat, gr. 30-35 Frischeier, ausländische 31<br />

Kiefelerbsen, inländische 120-140 Butter und Kalt<br />

Auskernerbsen. inländische 30 ^Ut t un0 n0 ' 1<br />

Feine Bohnen l?o—isoTafelbutter, geformt 809<br />

Karotten, rote 70-90 klein gesormt, 100 gr 84<br />

Tomaten ausl. iso groß gesormt. 200 gr 167<br />

Gurken M.Kochbutter 784<br />

Sellerieknollen ,zoEmmentaler Käse, 1. Qual. 430<br />

Zwiebeln, gewöhnliche 65-80 Greyerzer, 1. Qual. 430<br />

Lauch, gelb und weiß Sbrinz, 1. Qual. 515<br />

Lauch, grün ,«oMagerkäse 240<br />

Kartoffeln, alte, inländ. Tilsiter 430<br />

Kartoffeln, neue, inländ. 35 Geflügel, Kleintiere und<br />

Lattich 70—>0 ' ..<br />

Monatsrettig (Radis) 20—25 (ÄUdvret (tot).<br />

Bierrettig (Sommer- und Suppenhühner<br />

«00<br />

Winterrettig) , l Stück >0—30 Kaninchen<br />

600<br />

Weißrüben (Räben, Herbst-<br />

KNk-mnki-rkik^»<br />

rüben) 40-50 Sutzwassersliche<br />

Knoblauch 35 Regenbogenforellen 200<br />

Schnittlauch, 1 Büschel 10 Großfelchen, tot 400-540<br />

Petersilien, 1 Büschel 10—15 Kleinfelchen, tot 25»<br />

Hechte «0-540<br />

Früchte und Beeren. Barsche (Egli) 300-440<br />

Birnen zzoBrachsen 220—240<br />

Kochäpfel 30-5» Hasel 200<br />

Kirschen, inländische S0-U5Trüschen «00<br />

Zwetschgen, gewöhnliche 115<br />

Aprikosen, ausländische !20—loo Aieerslsche.<br />

Pfirsiche i50Kabeljau, ganz 400<br />

Johannisbeeren ivy-iz.>Kal>eljau, Filets 480<br />

Stachelbeeren<br />

no—>>5Merlans<br />

Viehmarkt in Luzern vom 16. Juli <strong>1946</strong>.<br />

Auffuhr: 5 Muni, 12 Kühe, 3 Rinder, 212 Kälber,<br />

1 Schaf, 559 Schweine, total 783 Stück.<br />

Prei« per Stg.<br />

Lebendgewicht Handel Preise<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der K. E. A. festgesetzten<br />

Höchstpreisen angenonimen.<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—50 je n. Qual.<br />

„ 51—55<br />

56—60<br />

61—65<br />

66—70<br />

Markenkälber 80 kg u. m.<br />

Rotsleiichige<br />

Weißsleischige, mittelgr.<br />

Ausstich<br />

Die Preise verstehen sich<br />

nüchtern, sonst bis zu 3 kg<br />

Eigengewicht<br />

Schweine.<br />

Fette Schioeine<br />

Abfäugerinnen<br />

Ferkel', 7— 9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Ausmastschweine<br />

2 80 gut<br />

8.90 n<br />

3.10 "<br />

3.20 "<br />

3.40—3.60 Mittel<br />

3 60—8.80<br />

4.10<br />

"<br />

per Stück Ar<br />

65— 83 flau<br />

88—115<br />

1"0 >55<br />

160-240 Mittel<br />

250- 310<br />

fest<br />

fest<br />

480<br />

sinkend<br />

eher sinkend<br />

sest


©ne ßchnftttforni<br />

soll für die schweizerischen Schulen durchgeführt werden. Die<br />

sogenannte Hulliger Schrift wird mit Recht abgelehnt<br />

und eine Schulfchrift wird von einer Studienkommission<br />

in Vorschlag gebracht. In ländlichen Kreisen ist man schon<br />

lange ungehalten darob, daß Schulmagnaten die alte deutsche<br />

Kurrentschrift einfach aus. dem Schulunterricht ausmerzten.<br />

Die „Schweizerische Bauernzeitung" schreibt: „Die heutige<br />

Jugend kann die Briefe ihrer Väter und Großväter nicht<br />

mehr lesen. Auf dem Lande schreiben Bauern und Gewerbetreibende<br />

die Rechnungen in der überlieferten deutschen Schrift.<br />

Die Jungen können diese Rechnungen weder lesen noch kontroliieren.<br />

Die alten Kauf- und Schuldbriefe, Testamente und<br />

Verträge sind in deutscher Kurrentschrift geschrieben. Die heutige<br />

Generation kennt diese aber nicht mehr. Schweizerische<br />

Gymnasiasten lernen wohl die griechischen Buchstaben, die<br />

alten Schriftzeichen der Heimat sind aber für sie Hieroglyphen.<br />

Es wird vielleicht nicht mehr lange dauern, da wird an<br />

den Schulen die russische Schrift geübt. Die schweizerische<br />

Schrift aber hat man schmählich hinausgeworfen, und die<br />

Schweizer Jugend ist aus dem Gebiete der heimischen Schrift<br />

zum Analphabetentum herabgesunken."<br />

Kleine Zeitung<br />

Wegen Nichtgewährung des Vortrittsrechtes.<br />

Im Straßenverkehr gilt in den Ortschaften grundsätzlich<br />

die Regel, daß das von rechts kommende Fahrzeug den Bortritt<br />

genießt. Außerhalb der Ortschaften wird diese Regel nur<br />

in jenen Fällen durchbrochen, wo es sich um eine Kreuzung<br />

einer Haupt- und einer Nebenstraße handelt, wobei aber das<br />

fehlende Vortrittsrecht für den Befahrer der Nebenstraße<br />

durch eine besondere Tafel gekennzeichnet wird.<br />

Es ist auffallend, wie gerade diese einfache Regel am meisten<br />

mißachtet wird. Im Polizeibulletin der Stadt Zürich<br />

über die Verkehrsunfälle finden sich tagtäglich eine ganze Liste<br />

von Unfällen, die auf diese Mißachtung zurückzuführen waren.<br />

So führt das Bulletin vom 11. Juli zwei solcher Fälle auf,<br />

bei denen zusammen 10 500 Franken Sachschaden entstand,<br />

während dasjenige vom 12. Juli drei analoge Vergehen nennt<br />

mit Schaden von 500, 1400 und 1000 Franken. Im Vergleich<br />

dazu sind die übrigen Verstöße gegen die Verkehrsvorschriften<br />

nur sporadisch festzustellen. Es scheint, daß die Regel über<br />

das Vortrittsrecht Mühe hat, sich dem Kopf der Automobilisten<br />

einzuprägen.<br />

Blinddarm und Sterblichkeit.<br />

In der Medizinischen Wochenschrift vom 6. Juli unterziehen<br />

Dr. S. und J.-F. Cuendet die Sterblichkeit infolge<br />

Blinddarmentzündung in der Schweiz auf Grund der Statistik<br />

einer aufschlußreichen Betrachtung. Darnach ergibt sich,<br />

daß die Sterblichkeit zufolge der schnelleren und besseren<br />

operativen Behandlung von 21 % Ende des letzten Jahr-<br />

Hunderts auf 6«/» im Jahre 1912, auf 3°/o im Jahre 1937<br />

und auf 1 % und weniger in der Gegenwart gesunken ist.<br />

Dennoch ist die Zahl der absoluten Todesfälle bis 1937 in<br />

bemerkenswerter Weise gestiegen. Dann sank sie wieder, und<br />

zwar von 530 Fällen in jenem Jahre auf 315 im Jahre 1944<br />

und zwar trotz der durch die Mobilifation verursachten ungünstigen<br />

Verhältnisse. Ob diese Annahme der Blinddarm-<br />

Todesfälle einer Abnahme der Sterblichkeit oder einer Abnähme<br />

der Schwere der Fälle zugeschrieben werden kann,<br />

lasse sich nicht feststellen. Die beiden Aerzte neigen dazu, sie<br />

vor allem der Diagnostik und der immer frühern Operation<br />

sowie der bessern Aufklärung des Publikums zuzuschreiben.<br />

Die Abnahme der Sterbefälle hat vor Anwendung neuer<br />

Mittel, wie Penicillin, eingesetzt. Wie diese Mittel sich statistisch<br />

auswirken, ist noch nicht feststellbar.<br />

In der Schweiz sterben jährlich noch mehr als 300 Personen<br />

an Blinddarmentzündung. Die Todesfälle sind am<br />

häufigsten zwischen dem 5. und 15. und zwischen dem 55. und<br />

70. Altersjahr. Man darf hoffen, daß die Sterblichkeit sich<br />

weiterhin senken wird. Die Aerzte werfen die Frage auf, ob<br />

sie fast ganz behoben werden könnte durch eine vorbeugende<br />

Entfernung des Blinddarms bei den Kindern. Trotz gewissen<br />

Vorteilen scheint ihnen eine allgemeine Durchführung solcher<br />

Operationen nicht möglich. Individuell kann sie angeraten<br />

werden, wobei immerhin zu bedenken ist, daß auch eine Operation<br />

nicht immer ohne Gefahr ist.<br />

Radio — Beromünfter<br />

Sonntag, den 21. Juli.<br />

9.00 Prot. Predigt. 9.30 Geistliche Musik. 9.45 Katholische<br />

Predigt. 10.15 Volkskonzert. 11.20 Alexander Eastell. Hörfolge.<br />

12.40 Unterhaltungskonzert. 14.15 Uebertraguug vom<br />

Kasernenhof Zürich: Festkonzert der Stadtmusik Zürich. 16.30<br />

De Herr Statthalter chunt in Verlägeheit. 17.30 Uebertragnng<br />

vom Kasernenhof Zürich: Schluß des Festkonzertes. 18.15<br />

Schallplatten. 18.30 Volkstümliche Lieder. 19.00 Klavierkonzert.<br />

20.15 Rund um den Zürichsee. 20.45 De Zürileu i de<br />

Hundstage. 21.35 Musik für Cello. 22.05 ... und Geige.<br />

Montag, den 22. Juli.<br />

11.30 „Pastorales". Plauderei. 12.40 Studioorchester.<br />

17.00 Jnstrumentalquintett. 18.00 Klavier. 18.15 Die Stimme<br />

der Arbeit. 19.00 Fyrobe. 19.55 Wunschkonzert. 21.00<br />

„Hier ist England". 21.15 Solosonate für Violoncello. 21.45<br />

Wochenrückblick. 22.10 Mozart-Lieder. 22.30 „Soiree musicale".<br />

Dienstag, den 23. Juli.<br />

11.30 „Canzoni trentino". 11.45 „Aus jedem Tal ein Lied".<br />

12.00 Volkslieder. 12.40 Parade der Novitäten. 17.00 „Petites<br />

histoires Kretonnes". 17.15 Suite. 17.30 Klavier. 18.00 Gedenkstunde<br />

für Rofalie Küchler-Ming IS A> Mensch und<br />

sellschaft. 19.00 Schallplatten. 20.00 Fröhliche Kammern,uii-<br />

20.25 Die Maler von Chexbres. Vortrag. „0.55 Sinfonie^<br />

zert. 22.30 Beliebte Melodien.<br />

Mittwoch, den 24. Juli.<br />

11 30 Das Ensemble Ars Rediviva. 12.40 Unterhaltung,<br />

konzert. 17.00 Musik aus Mittelmeer-Landern. 18.00 Zwch Z<br />

Richard Katz. 18.30 Volkstümliches Konzert 19.00 Cowboy<br />

und Hawai-Musik. 19.55 „'s Frmla.n vo Paris". LustspjZ'<br />

22.30 Musik zum Träumen.<br />

Zivilstandsnachrichten für den Monat Juni Mg.<br />

Sarnen.<br />

Geburten: 2. Hans Eduard, des Johann Gasser-Wirz, @ a<br />

nen. 3. Marie Franziska, des Johann Jose /tMhnner-Britjchgj<br />

Niederholz. 4. Klara Josefine, des Franz Joses Huser-Sigrift K<br />

giswil. 4. Franz Erwin, des Johann KaUn-Durrer Eunendo'r^<br />

6. Berta Agnes, des Jakob Josef K'ser-Durrer, W.len. 7. Ag^<br />

Berta, des Augustin Jinseld-Jneichen. Bchlghofen. 9 Georges, de-<br />

Georges Eugöne Sirjacques, Sarnen. 12. Michvle Catherine,<br />

Charles Chomvth-Waridel, Dorf. 14. Anton Josef, des Peter' £<br />

fef Burch-Röthlin, Sommerweid. 14. Mare-Luise Frieda. L<br />

Gregor Alois Sigrist-Müller, Wilen. 14 Rita. Maria, des<br />

Burch-Herget, Giswil. 16. Urs Karl, des Erwin Pius Wallimann<br />

Furrer, Alpnach. 18. Magdalena Emma, des Max Frieds<br />

Schnepf-Binggeli, Dorf. 19. Silvia Nicole, des Silvio Enül<br />

Chiesa-Frelvchox, Dorf. 19. Judith Gertrud, des Johann Jakober-<br />

Bühler, Unterdorf. 20. Otto Karl, des Otto Christian Britichgi'<br />

Achermann,, Wilen. 25. Werner Emil, des Emil Augustin Riebli-<br />

Bucher, Dorf. 26. Ruth Martha, des Felix Franz Heiinann-Buch»<br />

Dorf. 26. Peter Walter, des Johann Rill. Sigrist-Achermann, Kz.'<br />

giswil. 27. Annemarie Helene, des Carl Läuchli-Rohner, Sarm»<br />

30. Marie Margaritha. des Albert Bucher-Michel. Kerns, zn<br />

Rosmarie, des Joses Benvert-Ziinmermann, Unterdorf.<br />

E h e n : 3. Keift Hans, Bäcker-Konditor, mit Anna Adeliw<br />

von Wyl. 7. Fanger Bernhard Benedikt, Senn, mit tzophan M-<br />

ria Margrith, l4. Häfliger Johann, Conciürge, Marbach. mit Dillicr<br />

Marie Margaritha. 22. Matter Johann Josef, Bäcker.<br />

Troxler Katharina.<br />

Todesfälle: 5. Rüthlin Mathilde, geb. 16. April 1859,<br />

6. Verwert Bernhard, Mätteli, Schwendi, yeb. 19. August 187&<br />

8. Verwert Theresia geb. Fanger, Ruggerli, Wilen, geb. 7. November<br />

1866. 14. Schreiber Joseph Martin, Dr. jur., geb. 2. September<br />

1867. 16. Jmseld Leopold, alt Schreinermeister, geb. 8. November<br />

1869. 23. Amstad Aiitoinette Dorothea, des Ainstad Otto<br />

geb. 6. Juni 1944. 24. Küchler Rosalia geb. Ming, Kirchstrabe!<br />

geb. 3. Januar 1882. 24. Schnepf Emma geb. Stalder, geb. 6<br />

Mai 1872.<br />

Lungern.<br />

Geburten: 14. Margaritha Katharina, des Josef Bogler-Gizler,<br />

Obsee. 25. Ernst Johann, des Franz Johann Vogler-Aogler.<br />

Dbsee.<br />

Ehen: 1. Vogler Wilhelm Johann, Bahnaiigestellter SBB.<br />

mit Rosina Theresia geb. Sträub. 7. Amgarten Arnold Johanns<br />

Bauzeichner, mit Vogler Bernadetta Serafine. 8. Peter Heinrich,<br />

Artist, mit Lanz Hanna Martha.<br />

Todesfälle: 27. Gasser Alois Theodor, Kaiserstuhl, geb.<br />

13. September 1935. 30. Ming-Gasser Hermine Pauline, Ledi.<br />

geb. 29. August 1911.<br />

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Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

Nnz^Mng^aus^PostcheckkoMo^VI^lg8^^^Neuabonmn^n^ werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Tarnen. Tel. 8 62 37<br />

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E r w a r t u n g e n u n d F o r d e r u n g e n d e r S c h u l e<br />

Schlußrede, gehalten an der Kantonalen Lehranstalt<br />

in Sarnen am 13. Juli <strong>1946</strong>.<br />

Von Erzichungsrat Dr. I. H. Heß,<br />

Kantonsratspräsident.<br />

a n d i e studierende J u g e n d !<br />

Sinnvoll ist Euer Jahresabschluß, denn er fällt mit der<br />

Zeit zusammen, da «der Hochsommer überm Lande liegt, die<br />

Wälder in vollem Grün dastehen, Dörfer und Täler der Herrliche<br />

Sommerwind umrauscht und auf Aeckern und Feldern<br />

die Frucht der Reife entgegengeht.<br />

In diese Zeit hinein erklingen froh die Studentenlieder:<br />

„Ich wandre in die weite Welt —" oder<br />

„O wonnevolle Jugendzeit mit Freuden ohne Ende"<br />

und etwa das alte Gymnasiastenlied:<br />

„A, a, valete Studia".<br />

Und es ist recht so! Ihr habt wieder ein Jahr hinter Euch,<br />

Ihr habt wieder am geistigen Auf- und Ausbau gearbeitet,<br />

Ihr schreitet wie die Natur, allmählich dem Reifen entgegen,<br />

um einst als Krönung die goldenen Früchte zu empfangen.<br />

In diese Ferienstimmung hinein möchte ich ein paar Worte<br />

tragen, ein paar Gedanken über Studium und Leben, über<br />

Heimatsinn, eidgenössische Haltung und verpflichtendes Erbe.<br />

Gewiß, Ihr seid noch jung, viele von Euch müssen noch in<br />

die wunderbare Geschichte unseres Landes eingeführt werden;<br />

nur wenige sind schon wehr- und stimmfähige Bürger!<br />

Aber, meine liebe Studenten, Ihr seid die junge, kommende<br />

Generation, Ihr seid die Jugend, die in die neue Zeit<br />

hineinwächst, und in einigen Jahren wird wahr, was Ihr jetzt<br />

noch unbeschwert, mit gehobenem Gefühle singt:<br />

„Den Riesenkampf mit dieser Zeit zu wagen."<br />

Meine lieben, jungen Freunde, das Welt- und Zeitbild<br />

hat sich gänzlich geändert!<br />

In unerhörter Wucht sind die letzten Jahre über die Erde<br />

gestampft. — Sie brachten Tod, Vernichtung, Elend! — Die<br />

Not liegt wie grauer Nebel über den Landen. Wohin man<br />

schaut, ein großer Jammer, eine Unsumme von Leid, schmerzzerquälte<br />

Völker, Mütter, die den Verlust ihrer Söhne beklagen,<br />

weinende Kinder, die vergebens die Heimkehr des Vaters<br />

erwarten und in dieser Welt voll Marter ist auch unheimlich<br />

viel Kultur- und Gesellschaftsgut in Brüche gegangen und<br />

neue Ideen und neue Aufgaben wachsen aus der versunkenen<br />

Welt.<br />

Die veränderte Zeit wird aber auch eines Tages mit ihren<br />

Forderungen und harten Aufgaben neben Euch stehen und<br />

dann kommt die Bewährung und Bejahung dessen, was Ihr<br />

heute sorglos in den Tag hinaus singt:<br />

„des Lebens Bürde mutig stark zu tragen".<br />

Aber Euch ist ein großes Glück zugefallen, denn das Heranwachsen<br />

zum gebildeten Menschen vollzieht sich in guter<br />

Obhut, in weiser Pflege und Betreuung, in einer natürlichen<br />

Verbundenheit mit Gott und der Welt. Aber das bedeutet<br />

auch, ein verpflichtendes Erbe zu übernehmen!<br />

Ihr habt das Glück, an einer Lehranstalt zu studieren,<br />

die Euch zu lebenstüchtigen Menschen bildet!<br />

Ihr erfaßt heute noch nicht, wie zerfahren vielerorts die<br />

Jugendbildung, wie viel leere Vielwisserei und Halbbildung<br />

existiert; wie arm die Geistesbildung bleibt ohne sittlich-religiöse<br />

WeltanschaWing.<br />

Bildung setzt auch menschliche Haltung voraus, Bildung<br />

ist nicht bloße Nutzwissenschaft, sonst wäre ja das ganze Studium,<br />

das ganze Wissen ohne Gehalt, ohne tiefere Deckung<br />

und genau so wenig wert wie Papiergeld ohne Golddeckung!<br />

Arm ist der Mediziner, der im Menschen nur Knochen,<br />

Muskeln, Nerven sieht und nichts weiß vom Zusammenspiel<br />

von Geist und Körper, vom tiefern Sinn des Lebens, vom<br />

großen Geheimnis des Werdens und Vergehens!<br />

Arm der Jurist, Verwalter oder Handelsmann, der alles<br />

nur auf rein materieller Basis austrägt und nichts weiß vom<br />

edlen Recht der Persönlichkeit, der Natur und von den ewig<br />

gültigen Normen des Sittengesetzes!<br />

Arm der Seelsorger, der nicht verstehen würde, seine hohe<br />

Berufung und Sendung mit dem Leben in Einklang zu bringen,<br />

und in Schule und Kirche nicht die Herrlichkeit und<br />

Schönheit unseres Glaubens hineinstrahlen läßt!<br />

Darum hütet Euch vor geistig--seelischer Verödung, vor<br />

Blasiertheit und Entfremdung. Bleibt immer, schon jetzt in<br />

Eurer Jugend, lebensverbunden, öffnet jetzt in den Jahren<br />

des größten Wachstums weit Seele und Herz zur Aufnahme<br />

der Saat, denn ohne Saat keine Ernte!<br />

Ihr habt das Glück, Euch ausbilden zu lassen an einer<br />

Schule, deren Lehrer das Kleid des hl. Benedikt tragen.<br />

Das heißt: Ihr nehmt teil am Geiste, der einst die abendländische<br />

Kultur erneuerte, der die ausgewogene Haltung der<br />

Frühantike im christlichen Sinne gestaltete, an jenem Geiste,<br />

der die schöpferischen Kräfte, die im Adel, im Bürgertum, im<br />

Klerus, in Kirche und Heidentum, in den Ständen und Völkern<br />

vereinzelt wirkten, aufeinander abstimmte und dem christlichen<br />

Leben und der Arbeit wieder Sinn und Würde gab!<br />

Ora et labora! Darin liegt eine große Tradition und wie<br />

die Mönche mit Ehrfurcht und Eifer den Geist der Regel hüten,<br />

so sollt auch Ihr als verpflichtendes Erbe etwas in Euch<br />

ausnehmen von diesem Geiste, als Vermächtnis an die Zeiten,<br />

die Ihr an einer benediktinischen Lehranstalt verbracht.<br />

Die benediktinischen Lehranstalten stehen heute noch in der<br />

menschlichen Ausbildung, in der Uebermittlung i>es Wissens,<br />

als Pflegestätten des humanistischen Ideals groß und vorbildlich<br />

da in der Welt der Jugenderziehung!<br />

Ihr habt das Glück, im Herzen der Heimat zu studieren,<br />

in der Urschweiz!<br />

Das soll Euch mit Stolz erfüllen, das soll Euch die Herrliche<br />

Geschichte unseres Landes besonders zum Erlebnis werden<br />

lassen. Ist doch dieser Boden um den Vierländer See Heimat<br />

des Vaterlandes, Welt unserer Ahnen, historisches Land,<br />

das uns -bei jedem Schritt und Tritt an den Ursprung der<br />

Eidgenossenschaft zurückerinnert!<br />

Hier sollt Ehr in Eurer jugendlichen Begeisterungsfähigfeit<br />

die Liebe zur Heimat tief verankern! Denn neben der<br />

Landschaft, einer wunderbaren Bergwelt, über die seit Jahrtaufenden<br />

der Höhenwind weht, wie ein Atem aus der Ewigkeit,<br />

den blühenden Alpweiden, den rauschenden Wäldern, den<br />

leuchtenden Seen, unserem fruchtbaren Mittellande und den<br />

arbeitsfrohen Städten, ist uns auch der schönste Name gegeben:<br />

Schweizerische Eidgenossenschaft.<br />

Wie viel Würde, Kraft und Tradition birgt dieser Name!<br />

Wenn auch die alten Pergamente der Eidgenossen in den<br />

Archiven liegen und die Bünde und Schwüre durch einen<br />

einzigen Bund ersetzt wurden, so soll doch nie der Geist jener<br />

Männer archiviert sein! Verliert nie den Zusammenhang mit<br />

dem Boden, denn wer die geschichtliche Sendung der Schweiz<br />

nicht mehr versteht, wer in ungezügelter Neigung fremden<br />

Wesen zustrebt, wer in wilder Verblendung nicht mehr weiß,<br />

was er als Schweizer dem Lande schuldet, der wäre ja ein<br />

Fahnenflüchtiger, ein Verräter! In Treue dürfen wir unser<br />

Land lieben, weil es die Erde ist, über die Du einst in Deinen<br />

Vorfahren geschritten; die Erde, in die unsere Vorfahren<br />

zurückgekehrt find, und die Erde, in die wir selbst einmal zurückkehren<br />

werden. — Es ist die heilige Erde der Heimat, das<br />

Vaterland!<br />

Ihr habt das Glück jung zu sein.<br />

Jugend ist Euch eigen und das heißt unberührt 'sein von<br />

der Schwere des Lebens, fähig für alles Schöne. Jugend soll<br />

Poesie des Lebens sein, die Zeit des Studiums soll eine schöne<br />

Zeit sein, denn man singt ja, wenn sie entschwindet, so<br />

wehmütig:<br />

„Ach Gott, ich bin nicht mehr Student,<br />

die schöne Zeit hat nun ein End!<br />

Wie tut mir das im Herz so weh!"<br />

Also meine Studenten, bleibt jung, jung, solange Ihr<br />

könnt, es ist die Blütezeit des Lebens, und ohne Blüte keine<br />

Frucht! Gewiß, je älter Ihr werdet, je näher Ihr dem werktätigen<br />

Leben rückt, werdet Ihr einsehen, daß über Idealen<br />

vielfach der Staub des Alltags liegt, daß viele Hoffnungen<br />

im harten Lebenskampfe zerbrechen; aber gerade diese schwere<br />

Zeit, die keinem erspart bleiben wird, ist die Zeit, wo Ihr<br />

Euch zurückerinnern sollt an Eure Jugend, an Eure Studienstätte,<br />

darum soll es Euch jetzt schon zum Bewußtsein kommen,<br />

daß Ihr nicht allein für die Schule, sondern für das<br />

Leben lernen müßt!<br />

Gerade in den Ferientagen pflegt und mehrt das Erworbene,<br />

seid lebensverbunden, meidet nicht die alten Kameraden,<br />

wenn sie auch das Feld bebauen oder in einer Werkstatt<br />

den Hammer schwingen, laßt die Liebe zum Elternhaus, zum<br />

Dorf oder der Stadt nicht verblassen, bleibt aufgeschlossene,<br />

frische und lebensbejahende Studenten, denn nur so werdet<br />

Ihr brauchbare Menschen!<br />

Und dann könnt Ihr einst das Banner des verpflichtenden<br />

Erbes flattern lassen, in Kraft und Reinheit, in Sonnenschein<br />

und Wettersturm, und dann, meine jungen Freunde,<br />

erfüllt sich auch der Sinn des Liedes:<br />

„Um den Altar des Vaterland's zu stehen<br />

Zum Schutz der Kirche und der Freiheit Hort,<br />

Für Recht und Eigentum in Kampf zu gehen,<br />

Das sei der wahren Schweizer Losungswort."<br />

O b w a l d e n<br />

Um unser kantonales Strafrecht. (Eing.) Der Kantonsrat<br />

hat in seiner letzten Sitzung das Präsidium der Kommission<br />

für das materielle kantonale Strafrecht Herrn Dr. H. Ming<br />

übertragen, anstelle des verstorbenen Herrn Dr. C. Diethelm.<br />

Diese Kommission wurde vom Kantonsrat am 29. September<br />

Kleines Feuilleton<br />

Geschichte in MsserbechrgW ©achjeln-Sotf<br />

imd Umkreis bo« I54K-1W<br />

Vorgetragen anläßlich der 4. Jahrhundertfeier am 30. Juni <strong>1946</strong><br />

im „Hotel Kreuz".<br />

Von Franz Rohrer, Aktuar der Wasserversorgung.<br />

Stiftungsbrief.<br />

Wir die nachgenannten Heiny Risi der Alte genannt, als<br />

recht gegebener Vogt Heinrich Risis Kindern und Peter Lagger<br />

beide Landleute von Ünterwalden und wohnhaft in der Kilchhöri<br />

Sächseln, bekennen und tun kund mit diesem Brief, daß<br />

^or Datum dieses Briefes uns gütlich bittend in freundlicher<br />

Weise und Form angesucht haben, die frommen Kirchgenossen<br />

von Sächseln und uns zu verstehen gegeben, wohl wissend, daß<br />

Gott der Allmächtige aus seinen göttlichen Gnaden, den Kirchgenossen<br />

von Sächseln und jene, die ihn anrufen, die gnaden-<br />

Wichen Stätten verliehen, nämlich den Ort und die Matte des<br />

heiligen und seligen Bruder Klaus, welche Orte<br />

viele Aus Andacht besuchen. Damit für jene, welche aus<br />

Ärmut oder Andacht nicht Wein trinken wollen oder verflögen,<br />

ein fließender Brunnen könne errichtet werden. Den<br />

"Orten wie den Reichen, den Fremden wie den Einheimischen<br />

urch Gott zur Ehre diene. Deswegen die Bitte, wir Heini<br />

Mi und Peter Lagger und meine Vogtskinder als Besitzer<br />

es Heimwesen Obkirch und weiteren Matten, sowie Peter<br />

Lagger, als Besitzer des Heimwesen Balmacher und einer<br />

weiteren Matte, wir möchten gestatten, dort nach Wasser und<br />

Quellen zu graben, und wenn dort ein guter fließender<br />

Brunnenquell gefunden, soll ein Brunnenvogt dazu bestimmt<br />

werden. Derselbe soll, wie es am schicklichsten sei, das Wasser<br />

in Dinkel zu einem fließenden Brunnen nach Obkirchen leiten.<br />

Wenn das getan sei und später die Dinkel faul seien, oder<br />

sonst etwas wegen Wasser getan werden müsse, die faulen<br />

wegzunehmen und durch neue zu ersetzen. Ungeachtet welche<br />

Zeit es sei im Jahre, stetsfort Steg und Weg dazu und davon<br />

haben. Man habe deswegen weder ihnen noch den späteren<br />

Besitzern eine Entschädigung zu bezahlen. Das alles tun sie<br />

zur Ehre Gottes, Bruder Klausens und auf ernstliche Bitte<br />

und Ansuchen der Kirchgenossen von Sächseln wegen.<br />

Zur Bekräftigung soll der Landammann Nikolaus Wirz,<br />

der Gemeinderat und wir deßwegen bitten, seinen Sigel an<br />

diesen Brief zu hängen. Also geschehen am Freitag nach<br />

Peter und Paul des Jahres 1546.<br />

*<br />

In Rom, am Grabe des hl. Petrus, brennen, auf Wunsch<br />

der Katholiken der Welt, eine Menge Lampen. In Paris<br />

stifteten die Franzosen ihrem unbekannten Soldaten unter<br />

dem Triumphbogen Napoleons eine ewige Flamme, als<br />

Dank des Vaterlandes. In der polnischen Krönungsstadt<br />

Krakau halfen Tausende von Händen mit, einen Hügel über<br />

das Grab ihres Feldherrn und Patrioten Kosciusko ausfchichten.<br />

Denn er hatte den Bauern 1794 Freiheit, Freizügigkeit<br />

und Grundeigentum verbürgt. Man erzählt, Kosciusko habe<br />

die Gewohnheit gehabt, jedem Bedürftigen, der ihm begegnete,<br />

etwas zu schenken. Täglich ritt er in der Stadt Solothnrn,<br />

wo er im Exil lebte, auf seinem langsam trabenden alten<br />

Pferde aus, welches ohne weiteres bei jedem ärmlich gekleideten<br />

Menschen stillestand. Er starb anno 1817. 1818 wurde<br />

seine Leiche nach Krakau überführt. In Sächseln haben zwei<br />

edle Männer zu Ehren ihres großen Mitbürgers 120 Jahre<br />

bevor man über das Grab Bruder Klausens die jetzige prächtige<br />

Kirche erbaute, den ersten öffentlichen Brunnen gestiftet<br />

und sich ob dieser edlen Tat Dank- und UnVergeßlichkeit gesichert.<br />

Es heißt in der Schrift, die Gerechten sterben nie.<br />

Sächseln erneuert heute, mit der 400jährigen Jubelfeier und<br />

einer Gedenktafel den Dank dafür.<br />

Lang, lang ist's her seit jenen denkwürdigen Tagen um<br />

Peter und Paul des Jahres 1546, wo die Herren Heinrich<br />

Risi, genannt der Alte, und Peter Lagger zu Ehren des<br />

heiligen und seligen Bruder Klaus die Trinkwasserversorgung<br />

Sächseln gegründet haben. In diesen vier Jahrhunderten<br />

sind unsere Vorfahren schon fünfmal 80 Jahre alt qeworden.<br />

Soeben haben Sie in Obkirchen vom Inhalt der denkwürdigen<br />

Urkunde, wie über eine ähnliche weit und breit<br />

keine Wasserversorgung verfügt, Kenntnis genommen. Dieselbe<br />

hat uns bei Streitigkeiten stetsfort vor Schaden bewahrt.<br />

Es muß Ihnen aufgefallen sein, welch herrliches Beispiel<br />

diese Stifter uns in der Nächstenliebe, Opferbereitschaft und<br />

der Liebe zu Bruder Klaus hinterlassen haben. Heinrich Risi<br />

genannt der Alte, Vogt seiner Großkinder, welche Besitzer des<br />

Heimwesens Obkirchen, der Landgüter Balm, Essenhalten<br />

und Feld waren, muß unbedingt Bruder Klaus noch bei


1941 bestellt, um eine Revision des kantonalen Strafrechtes<br />

vorzubereiten, soweit es nach dem Inkrafttreten des eidgenössischen<br />

Strafgesetzbuches (1. Januar 1942) in Kraft bleiben<br />

kann. Die Kommission ist nicht etwa einseitig zusammengesetzt,<br />

es gehören ihr u. a. Herren wie Dr. Albert Lüthold und Postboamter<br />

Joseph Seiler in Sarnen an. Die Kommission besammelte<br />

sich am 18. November 1941 und neuerdings am 19. Februar<br />

1943 und bestellte in der letzteren Sitzung eine Subkommission,<br />

die inzwischen eine neue, behandlungsreife Vorläge<br />

ausgearbeiet haben soll.<br />

Die Grastrocknungsgenossenschaft Obwalden verzeichnet im<br />

Geschäftsjahr 1945 einen Gewinn von Fr. 11 818.39. Dieses<br />

erfreuliche Resultat konnte dank des großen Zuspruches und<br />

des reibungslosen Betriebes erreicht werden. Es wurden insgesamt<br />

1260 Tonnen Futter getrocknet. Im Jahre 1944 waren<br />

es 960 Tonnen und in diesem Jahre bis Ende Juni 360 Tonnen.<br />

Die Betriebsrechnung weist an Einnahmen Fr. 52 961.65<br />

als Dörrlohn auf, denen Ausgaben im Gesamtbetrage von<br />

Fr. 41 143.35 gegenüberstehen. Unter den Ausgaben macht<br />

die Stromrechnung allein Fr. 21 803.50 aus.<br />

Sollte es gelingen, den Strompreis etwas zu senken, dann<br />

wäre der Nachteil der hohen Trocknungskosten wohl weitgehend<br />

behoben. Ersahrungsgemäß sind die Trocknungskosten<br />

auch wesentlich billiger, wenn das Grünzeug vorher angewelkt<br />

werden kann. Die Grastrocknungsanlage hat in den Kriegsjahren<br />

unserer <strong>Obwaldner</strong> Landwirtschaft wertvolle Dienste geleistet<br />

und es ist zu hoffen, daß sie auch in den Friedensjahren<br />

reichlich benützt wird.<br />

Konferenz der Landwirtschaftsdirektoren der Gebirgskautone.<br />

An, 12. Juli waren in Appenzell unter dem Borsitz von<br />

Herrn Landammann A b ä ch e r l i die Landwirtschaftsdirektoren<br />

der Gebirgskantone der Deutschschweiz versammelt. Sie<br />

besprachen die aktuellen Fragen des Ackerbaues im Berggebiet,<br />

den Herbst-Viehabsatz und die Regelung des Schlacht-<br />

Viehabsatzes in der Nachkriegszeit. Sie kamen zum Schluß, daß<br />

die Pflicht des Mehranbaues im Berggebiet, nach ersolgter<br />

Besserung der Lebensmittelversorgung, aufgehoben werden<br />

müsse. Sie sind aber für die Beibehaltung einer gesunden<br />

Selbstversorgung in Ackerbauprodukten und sür die Fortsührung<br />

der wertvollen Tätigkeit der Ackerbauberater, aber für<br />

die Aufhebung der Bewirtschaftungsmaßnahmen im Strohund<br />

Heuhcmdel. (—)<br />

Unsere Landammänner als Sänger. Unter diesem sröhlichen<br />

Titel schreibt das „Urner Wochenblatt":<br />

„Am Sängerfest in Altdorf konkurrierten in Reih und<br />

Glied mit den andern Sängerkameraden auch unsere innerschweizerischen<br />

Landammänner. So sah man beim Männerchor<br />

Frohsinn, Brunnen, Hrn. Landammann Bösch, beim Männerchor<br />

Einsiedeln Hrn. Landammann Betschard, beim Männerchor<br />

Hätzingen Hrn. Landammann Hesti und bei den vereinigten<br />

Chören von Altdorf Hrn. Landammann Huber mitsingen,<br />

treu der Devise: ,Dem Vaterland soll's klingen, ihm<br />

unser Herz und Singen"."<br />

„Singe, wem Gesang gegeben", sagt der Dichter Uhland,<br />

und der Luzerner Dichter Zyböri fügte bei: „Blase, wem Geblas<br />

gegeben!" Wenn die Herren Landammänner von Obund<br />

Nidwalden zwar nicht am Altdorfer Sängerfest neben<br />

ihren Kollegen von Uri, Schwyz und Glarus aufgetreten<br />

sind, so würden sie zweifellos einen währschaften Jodler zustände<br />

bringen. (:)<br />

Jagdliches. (Korr.) Der Regierungsrat genehmigte in seiner<br />

Sitzung vom letzten Montag die Bestimmungen der jagdpolizeilichen<br />

Vorschriften pro <strong>1946</strong>, welche letzte Woche durch<br />

die kantonale Jagdaufsichtskommission aufgestellt wurden.<br />

Die Jagdzeiten haben verschiedene Abänderungen erfahren,<br />

so dauert die Hochwildjagd nur mehr 12 Jagdtage, vom 10.<br />

September bis 23. September (3 Tage weniger als wie bisher).<br />

Das Erlegen der Murmeltiere ist im Kanton gänzlich<br />

verboten. Die Jagd auf Gemsen ist im ehemaligen Jagdbannbezirk<br />

Schlierental nun auch gestattet (leider). — Die<br />

allgemeine Niederjagd dauert vom7 15. Oktober bis 30. November<br />

(früher bis 15. Dezember), und die Rehbockjagd ist<br />

gestattet vom 15. bis 30. Oktober.<br />

Maßnahmen zum Schutze der Fischerei. Im Juli-Hest der<br />

Schweizerischen Fischerei-Zeitung ist eine Abhandlung über<br />

die „Maßnahmen zum Schutze der Fischerei bei G e w ä s -<br />

serkorrektionen" erschienen. Möge die hochinteressante<br />

und wertvolle Arbeit, in welcher der Standpunkt der Fischerei-<br />

Verwaltung und eines Wasserbau-Ingenieurs zur Sprache<br />

kommt, bei den Behörden und allen, die sich mit Gewässerkorrektionen<br />

zu besassen haben, die nötige Beachtung finden.<br />

Zum Artikel über die Poststelle Sarnen. (Eing.) In der<br />

letzten Nummer wurde diesbezüglich ein Artikel veröffentlicht,<br />

der nicht ohne weiteres schweigend hingenommen werden kann.<br />

Lebzeiten gekannt haben. Risi war kein zahlreiches Bürgergeschlecht<br />

und ist im vergangenen Jahrhundert ausgestorben.<br />

Hier erinnert noch das Land Risimattli und Risiried an sie<br />

und hält diesen Familiennamen noch Jahrhunderte wach.<br />

Lagger stammen aus dem Wallis und sind Bürger von<br />

Münster in Goms. Dieses Geschlecht hat viele angesehene<br />

Männer auszuweisen und blüht noch in großer Zahl in<br />

Münster weiter. In Obwalden waren viele Lagger, ca. 1600,<br />

in Giswil eingebürgert. In Sächseln ist als Bürger nur der<br />

obgenannte Zweig Peter Lagger bekannt, der Besitzer des<br />

Balmachers war. Die letzte seiner Nachkommen hat sich mit<br />

Nikodem von Moos verehelicht, und so kam der Balmacher<br />

in den Besitz der Familie von Moos. Diese letzte Anna<br />

Maria Josef Lagger starb 1797 im August, 43 Jahre alt,<br />

Porträt und Denkmal sind noch vorhanden. Diese edlen<br />

Männer ließen zur Bekräftigung ihrer Stiftung noch das<br />

Siegel des Landammanns an diese ehrwürdige Urkunde hängen,<br />

worin dieselben Bruder Klaus als heilig und<br />

selig preisen. Landammann Nikolaus Wirz wurde im<br />

Jahre vorher, also 1545, an die Spitze des Landes gestellt.<br />

Sein Bater, sein Onkel und sein Bruder waren und wurden<br />

Landammänner. Er war Bannermeister in der Schlacht bei<br />

Kappel, war oftmals Gesandter an die Tagsatzungen, Vermittler<br />

in verschiedenen wichtigen Angelegenheiten des Landes.<br />

Ein Borfahre von Landammann Nikolaus ist Landannimmt<br />

Johann Wirz, unter dem Bruder Klaus 1460<br />

Kriegsdienste gegen Oesterreich leisten mußte. Derselbe be-<br />

Es war darin von falschen Sendungen in Postfächern, Ueberführungen<br />

oder gar Vermißungen solcher Sendungen die Rede,<br />

wobei darauf hingewiesen wurde, ob es da an der Postverwaltung<br />

fehle, indem sie den täglichen Aufgaben nicht gewachsen<br />

sei, oder am Pflichtbewußtsein der Beamten.<br />

Ich frage mich da ernstlich, was hat den Einsender wohl<br />

bewogen, diesen Artikel zu veröffentlichen? Wollte er damit<br />

wirklich in guter Absicht, wie er glaubte, Pflichtsäumige an<br />

ihre Arbeit erinnern, oder entspringen diese Zeilen, darunter<br />

besonders die zwei letzten Sätze, nicht vielmehr einer lieblosen<br />

und damit absolut unchristlichen Gesinnung?<br />

Nun, was ist überhaupt von der ganzen Angelegenheit zu<br />

halten? Möglich und auch wahr ist, daß hin und wieder ein<br />

Brief oder irgend eine Drucksache in ein falsches „Loch", d. h.<br />

Postfach geraten mögen. Doch wird sich kaum ein verständiger<br />

Postsachinhaber deswegen besonders aufregen, sondern gibt<br />

ohne viel Umstände den „Verirrten" dem Postbeamten wieder<br />

zurück. Zudem kennen wohl die meisten Abonnenten eines<br />

Postfaches dessen System und wissen daher, daß es leicht begreislich<br />

ist, wenn vielleicht dann und wann durch einen, wenn<br />

auch nur kleinen Mißgriff nach rechts oder links nach oben<br />

oder unten irgend ein „Flüchtling" ihr Postfach als Zusluchtsstätte<br />

ausgesucht hat. Dazu kommen noch oft zwei- und<br />

undeutliche Adressen, die leicht in der Eile verwechselt werden<br />

können. Daß aber auf der Post und gerade beim Verteilen<br />

der Postgegenstände ein reges Getriebe herrscht und die Sache<br />

rasch von der Hand gehen muß, sollte einigermaßen bekannt<br />

sein. Trotz alledem darf behauptet werden, daß solche Unkorrektheiten<br />

nur Ausnahmen in der Regel sind. Schließlich kann<br />

jedem Menschen hin und wieder etwas passieren und kann<br />

deswegen noch keinesfalls als Pflichtvernachlässigung beurteilt<br />

werden.<br />

Ebenso verhält es sich betreff der Ueberführung oder Vermißung<br />

von Postsendungen. Es entspricht nicht den Tatsachen,<br />

wenn im Artikel behauptet wird, daß sich in solchen Fällen die<br />

verantwortlichen Organe nicht ernstlich und pflichtgemäß um<br />

die Wiedererlangung derartiger Postsendungen kümmern würden.<br />

Bei Uebersührnngen kann z. B. nicht viel anderes gemacht<br />

werden, als die nächste Station zu avisieren und dann in<br />

Gottes Namen zu warten, bis der nächste Zug den Durchbrenner<br />

an den Bestimmungsort zurückbringt. Was aber die<br />

ernstliche Vermißung von Postobjekten anbetrifft, bin ich überzeugt<br />

und weiß ich aus eigener Erfahrung, daß die Postverwaltung<br />

alles daran setzt, solche Gegenstände wieder zum Vorschein<br />

zu bringen oder mindestens die Sache abzuklären und<br />

unter Hunderten verhältnismäßig sehr selten solchen Fällen<br />

gibt es wohl kaum einen, in dem der vermißte Gegenstand<br />

wirklich als verloren gelten muß.<br />

Es ist daher ungerecht und geradezu gemein, an der Oualisikation<br />

der Postbeamten und vor allem der PostVerwaltung<br />

hernmzudeuteln und sie auch nur in Frage zu stellen. Sie hat<br />

es wirklich nicht verdient, daß man ihr derartiges Mißtrauen<br />

entgegenbringt, denn sie ist ihren Pflichten immer in korrekter<br />

und vornehmer Weise gerecht geworden.<br />

Damit hoffe ich den diesbezüglichen Artikel zur Genüge<br />

berichtigt und widerlegt zu haben und wünsche nnr, daß sich<br />

der Einsender eine Lehre daraus ziehen möge und es in Zukunst<br />

unterbleiben lasse, solche voreilige und giftige Bemerkungen<br />

fallen zu lassen.<br />

l.-l.<br />

Sarnen. (Eing.) Karl Tresch, Gelegenheitsarbeiter, schrieb<br />

vor einiger Zeit u. a. folgenden Passus in einer Arbeiterzeitung:<br />

„Könnte man sich nicht auf die hundertprozentige<br />

Sicherheit unserer Geschichtsforscher verlassen, so würde es<br />

heute niemand glauben, daß die Vorfahren dieses Volkes fähig<br />

waren, Vögte zu verjagen und ihre Burgen dem Erdboden<br />

gleich zu machen."<br />

Dieser kurze Auszug aus einem Artikel, in dem das <strong>Obwaldner</strong><br />

Volk in gemeiner Weise von Tresch heruntergemacht<br />

wird, genügte der Freiteilversammlung am letzten Sonntag,<br />

das Ansinnen Treschs um Kauf einer Bauparzelle auf Freiteilboden<br />

einstimmig zu verwerfen.<br />

Kerns. Im PTT-Amtsblatt ist die Stelle eines Landbriesträgers<br />

II in Kerns ausgeschrieben. Die Anmeldefrist<br />

(bei der Kreispostdirektion Luzern) läuft bis zum 3. August<br />

<strong>1946</strong>.<br />

Kerns. (Eing.) Am Montag nach dem Eidg. Jvdlerfest erlebte<br />

Kerns eine angenehme Ueberrafchung. Vormittags<br />

11 Uhr spazierte eine bunte Gruppe Trachten aus verschiedenen<br />

Kantonen durch das Dorf. Es war das allen Radio-<br />

Hörern wohlbekannte L a n d i ch ö r l i von Zürich. Nachdem<br />

es am Jodlerfest mit einem „sehr gut" abgeschlossen hatte,<br />

machte es einen Abstecher nach Kerns, um hier Frau Eggervon<br />

Moos durch ein Sympathie-Ständchen zu beehren. Sie<br />

sangen dabei neben andern zwei prachtvolle Liedervorträge:<br />

„Schwyzerärde" und „'s ist halt eso!", beide von Frau H.<br />

förderte Nikolaus von Flüe zum Fähnrich und Rottmeister<br />

und schenkte ihm überdies wegen seiner Tapferkeit und seiner<br />

Verdienste eine goldene Denkmünze. Landammann Nikolaus<br />

Wirz erbaute das Rote Haus in Sarnen und stiftete zu<br />

Sarnen ein ewiges Licht. Für seine Frauen Margreth<br />

Nohrer und Elisa Kretz stiftete er ein Jahrzeit für 400 Pfd.<br />

Er war Guttäter der Kirchen und Stiftungen. Starb 1556.<br />

Die Sachsler hatten offenbar zu ihm großes Zutrauen, weil er<br />

aus unserer Gemeinde seine erste Frau holte. Ob dem<br />

schönen und sinnreichen Anfang unserer Genossenschaft die<br />

nun schon vier Jahrhunderte hinter sich hat, wollen wir uns<br />

von Herzen freuen; denn wahrhaftig, der heutige Jubeltag<br />

ist berechtigt und ist ein Tag, den der Herr gemacht hat.<br />

freuen sollen sich darob alle Sachsler, insbesondere die<br />

Wasserabonnenten. Denn selten hat ein Dorf so reichlich<br />

kaltes und gesundes Trinkwasser, wie wir Sachsler haben.<br />

Aber vieles hat schön angefangen, später viel Mühe und<br />

Ungemach bereitet. Sie werden davon noch hören. Anno<br />

1546 muß es mit Quellwasser in Sächseln noch schlecht bestellt<br />

gewesen sem, das geht aus dem Stiftungsbrief deutlich<br />

£or. Es gab damals wohl Wasser aus den Bächen und<br />

Bachlem und den Soodbrunnen; Quellwasser aber mangelte<br />

dem Dorfe leider sehr. Der Weg von der ersten Quelle in<br />

der Brunnenmatt-Sommerweid von 1546, welche noch jetzt<br />

eine der besten und schönstgesaßten ist, bis zu den Quellen<br />

im Tannliboden-Mättental 1939 dauerte beinahe vierhundert<br />

Jahre. Ueber 7 Kilometer lang ist unsere jetzige Haupt-<br />

Streiflichter<br />

China am Vorabend eines neuen Bürgerkrieges", i m<br />

eine Meldung aus dem Fernen Osten. «Kjon<br />

Marshall mühsam zustandegebrachte Waffenstillstand<br />

schert den beiden innerchinesischen Zagern — Nationalregj^<br />

rung und Kommunisten — der _ schon wiederholt gebracht<br />

wurde, scheint vor seinem endgültigen Ende zu stehen. Bereis<br />

sollen Truppen der chinesischen Regierung zum Schutze<br />

Shanghai gegen einen drohenden kommunistischen Angriff gh.<br />

gegangen sein.<br />

Auch überall sonst brodelt es weiterhin einer Welt, die<br />

noch nicht über Vorentwürfe für die Friedensverträge näch<br />

' dem letzten Völkerringen gekommen ist: soeben werden, das fei<br />

in diesem Zusammenhang erwähnt, die Militärklauseln, die<br />

den frühern Verbündeten Deutschlands auferlegt werden sol=<br />

len, als neueste Neuigkeit für den Stand der Friedensver-<br />

Handlungen bekannt gegeben. Inzwischen explodiert in Jen,-<br />

salem der Sitz des Hauptsekretärs der palästineensischen Regierung,<br />

wird° in Bolivien der Staatspräsident gestürzt und<br />

aufgehängt und macht die Sowjetunion in einer ununterbrochenen<br />

Propaganda-Campagne gegen den Westen Front.<br />

Ein kleiner Lichtblick sind die freien Wahlen in der Türkei<br />

— nicht wegen ihres Ausgangs, der der Opposition Gewinne<br />

brachte, sondern allein der Tatsache wegen, daß sie<br />

abgehalten werden konnten — und der neue Versuch, in der<br />

Königssrage in Belgien durch die Einbringung eines Abstimmungsantrages<br />

endlich Klarheit zu schaffen.<br />

Egger-von Moos, vertont von H. W. Schneller, der das rührige<br />

Landichörli dirigiert. Diese Geste der Dankbarkeit gereicht<br />

dem Landichörli und seinem Dirigenten, Herrn Schneller, zur<br />

Ehre. Frau Egger sei zu dieser verdienten Dankesbezeugung<br />

von ganzem Herzen gratuliert.<br />

Schwing- u. CYilbifest auf der Aellggi-Alp. Der Schwingklub<br />

Sächseln führt am 28. Juli den traditionell gewordenen<br />

Schwinget auf der Alp Aellggi durch. Wie bekannt gegeben<br />

wurde, konkurrieren die Bürger-Turner von der Stadt Luzern<br />

bei diesem echt älplerischen Anlaß mit. Schwinger und<br />

Schwingerfreunde, Touristen, Bergkraxler und Erholungsbedürftige,<br />

reserviert euch den nächsten Sonntag nnd kommt<br />

hinauf in die unbestreitbar schönstgelegene Aellggi-Alp. Ihr<br />

werdet ein Tag erleben ganz fürs Harz und fürs Gmiät.<br />

Für das Wohl des Körpers sorgt die Frau Wirtin des Berggasthofes,<br />

indem sie aus Küche und Keller nur das Allerbeste<br />

bieten wird. Drum aus Wiedersehen am Sonntag auf Aellggi-<br />

Alp. v. F.' K.<br />

Giswil. (Einges.) Von der Residenz war jüngst in diesem<br />

Blatte zu lesen, wie sich einzelne Häuser herausgeputzt, welche<br />

der Ortschaft zur Zierde gereichen. Auch von Giswil ist<br />

Aehnliches zu melden. Bäckermeister Otto von Wyl ist es im<br />

Mühlemattli zu feucht geworden. Er hat sich ennet dem Bach<br />

neben dem Aaried ein neues, schönes Geschäftshaus erstellt.<br />

Eine moderne Bäckerei mit allen maschinellen Einrichtimgen,<br />

modernst eingerichteter Laden, frischen Weggli, <strong>Obwaldner</strong><br />

Lebkuchen, Patisserie usw., „Mein Liebchen, was willst<br />

du noch mehr?".<br />

Der Zuinstein-sepp hat sich eine neue Terrasse bauen lassen,<br />

mit und ohne Sonnenschirm. „Wenn es dem Eichhorn zu<br />

heiß im Neste, kann er lvechseln", d. h. die nördliche Terrasie<br />

wählen. Die Zimmer sind mit fließend Wasser ausgerüstet,<br />

was auch im Keller der Fall ist, denn das Getränk muß doch<br />

der Temperatur entsprechend gekühlt werden.<br />

Ganz besonders obenaus geschwungen haben sich die Geschwister<br />

Ming zur Krone. Das Hotel sieht heute innen und<br />

außen aus wie ein Schinuckdruckli und gereicht deut Dörsli<br />

Rudenz zur Zierde. Saal und Gänge neu renoviert, zum Teil<br />

im Heimatschutzstil. Geschmack und Ausführung dürfen sich sc<br />

hen lassen und lohnt es sich, die Arbeit anzusehen. — Glück<br />

und Erfolg den strebsamen Geschäftsleuten!<br />

K a n t o n e<br />

Zürich. Die ersten Erfolge der Schirmbildzentrale.<br />

Im abgelaufenen Jahr hat die Stadt Zürich<br />

— bahnbrechend vorausgehend — eine Schirmbildzentrale<br />

eingerichtet, die zum Teil der Untersuchung von Schulkindern,<br />

zum andern Teil von Erwachsenen, insbesondere von ganzen<br />

Belegschaften industrieller Unternehmungen diente. Die' Eröffnung<br />

erfolgte am 1. Oktober. Bis Jahresende wurden bereits<br />

von 4471 Erwachsenen und 3939 Schulkindern Schirmleitung<br />

gewachsen. Dazu kämen noch die vielen Zweigleitungen<br />

zu den Wohnstätten und Scheunen, denn es ist innert<br />

* ^^n 25 Jahre recht bequem geworden, man durfte<br />

nach Belieben das Wasser in die Häuser und Ställe leiten<br />

lassen und mußte nur den Hahnen drehen und man hatte<br />

-Wasser. Von da weg hatte man es nicht mehr nötig, wie<br />

unsere Eltern und Vorfahren, das Wasser aus dem Bach,<br />

Sood oder (viel später) vom Nächstliegenden Brunnen zu<br />

holen. Seither ist der beliebte Dorfklatsch bei den Brunnen<br />

verstummt. Auch die prächtigen Kupferkessel und dickbauchi-<br />

>! Cn e .^ern ^0tI) ' e viel fassenden Wasserbrennten<br />

der Backereien sind aus dem Weichbild des Dorfes verschwanden.<br />

Bis das alles so schön und angenehm war, gab<br />

es in der langen Zeitepoche manchen Sturm und nicht wenig<br />

Verlegenheiten für die damaligen Vorstände der Wafserversorgung<br />

und dem oft zu Hilfe gerufenen Gemeinderat und<br />

weiterer Sach- und Rechtsverständigen. Bruder Klaus sagte<br />

schon: „Wenn ihr zu unrecht angegriffen werdet, so wehret<br />

euch tapfer. Es ist nachweisbar, daß neben einer großen<br />

Zahl von angesehenen Persönlichkeiten sich 13 Herren Landammänner<br />

und ein Landstatthalter mit unserer Wasserversorgung<br />

befaßt haben. Somit haben wir bei unferer Genofsenschaft<br />

14 weltliche Nothelfer gehabt. Wahrhaftig, die<br />

sachsler brachten ihrem Trinkwasser stetsfort die größte<br />

Aufmerksamkeit und Vorsicht entgegen. Deswegen ailt ihnen<br />

unser ungeteiltes Lob.<br />

(Fortsetzung folgt.)


Mdausnahmen angefertigt. Die Schirmbilder wurden durch<br />

. fachärztliches Dreierkollegium in 15 Sitzungen beurteilt.<br />

Rxi 211 Untersuchungen erwies sich eine weitere Abklärung<br />

ß notwendig. Bis zum Jahresende wurden 6 offene und 17<br />

weitere Tuberkulosen aufgedeckt, die bisher weder einem Arzt<br />

ch einer Tuberkulosefürsorgestelle bekannt waren.<br />

Ein kleiner Prozentsatz, wird man sagen, und im Vergleich<br />

u den großen Aufwänden, die die Schirmbildzentrale verlangt,<br />

gering. Und doch von so großer Wichtigkeit, denn wie<br />

leicht hätten diese 23 Tuberkulosekranke zu Infektionsherden<br />

für ungezählte Mitbürger werden können, ganz abgesehen davon,<br />

daß für sie selbst die rechtzeitige Erkenntnis der Krankheit<br />

unter Umständen die einzige Rettung bedeutet. Deshalb<br />

kann der Erfolg nicht hoch genug gewertet werden.<br />

Aargau. Falsches Zeugnis abgelegt. In einem<br />

Scheidungsprozeß hatte eine Zeugin falsches Zeugnis abgelegt.<br />

Sie war dazu durch den klägerischen Ehemann angestiftet<br />

.worden. Das aargauische Kriminalgericht verurteilte sie zu<br />

einer Gefängnisstrafe von drei Monaten, bedingt erlassen,<br />

und den Anstifter zu einer solchen von sieben Mo-<br />

7i a t e n. Auch dem Letztern wurde die Strafe bedingt erlassen<br />

auf eine Probezeit von drei Jahren.<br />

Basel. Ein teures Mittel. Das Polizeigericht verurteilte<br />

einen Appenzeller „Naturarzt" wegen Kurpfuscher<br />

e i zu 300 Franken Buße und zu den Kosten. Er hatte einer<br />

magenkrebskranken Patientin wertlose Mittelchen für 67 Fr.<br />

verkauft und durch eine Augendiagnose bei ihr einen Ueberschütz<br />

an Herzwasser, Gallensteine und ein Magengeschwür<br />

festgestellt. Nachdem die Kur erfolglos blieb, mußte die Patientin<br />

in bedenklichem Zustand ins Spital eingeliefert und<br />

operiert werden. Zwei Monate später starb sie an ihrem Leiden.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Was tun wir,<br />

damit die Auslandschweizer wirklich Schweizer bleiben?<br />

Im Znsammenhang mit der Verurteilung eines Auslandschweizers<br />

ivegen Leistung von fremden Kriegsdiensten ist die<br />

Frage aufgeworfen worden, ob wir wirklich alles tun, um<br />

die Kinder von Auslandschweizern der Heimat zu erhalten?<br />

Wenn wir ehrlich sein wollen, müssen wir die Frage verneinen<br />

und überlegen, wie diesem Mangel abgeholfen werden<br />

kann.<br />

Die diesjährige Bnndesfeiersammlung gibt uns Gelegenheit,<br />

bisherige Unterlassungen nachzuholen — ihr Ertrag soll<br />

zur Hauptsache für die geistige Betreuung der Mitbürger im<br />

Ausland eingesetzt werden und so mithelfen, ein gesundes Auslandschweizertum<br />

zu erhalten, aus dessen Leistungen die Heimat<br />

in jeder Hinsicht nur Gewinn ziehen kann. Vor allem<br />

ist es das Auslandschweizerwerk, das sich dafür einsetzt, unsern<br />

Landsleuten im Ausland die lobendige Verbindung mit zuhause<br />

zu bewahren; das Bnndesseierkomitee hat daher beschlossen,<br />

ihm einen Teil des Sammlungsergvbnisses zukommen zu<br />

lassen.<br />

Ueber das Wesen und Wirken dieser privaten Institution,<br />

die der geistigen und materiellen Unterstützung durch das ganze<br />

Schweizervolk würdig ist, orientiert ein kurzer Bericht in<br />

der neuesten Ausgabe des „Echo", der Zeitschrift für die<br />

Schweizer im Ausland.<br />

Schrott nach wie vor gesucht!<br />

Wie aus einem Bericht der Sektion für Eisen und Mafchinen<br />

des KJAA an den Schweizerischen Gelverbeverband<br />

hervorgeht, zeigen die Schrottablieferungen der Verbände seit<br />

Jahresanfang einen starken Rückgang. In den ersten vier Monaten<br />

des Jahres wurden nur 1800 Tonnen abgeliefert statt<br />

der erwarteten 2600 Tonnen. Die Bestimmungen über die<br />

Pflicht der Schrottablieferung und über die Eisensteuer bleiben<br />

jedoch bis auf weiteres in Kraft. Das KJAA ist auf den<br />

Schrott in unserem Lande nach wie vor dringend angewiesen,<br />

da die erwarteten Schrottimporte aus dem Ausland bisher<br />

den erhofften Umfang nicht angenommen haben. In der<br />

»Schweiz. Schlosserzeitung" wird deshalb im besondern das<br />

Schlosser- und Eisenbaugewerbe nachdrücklich angehalten, auch<br />

weiterhin das Aeußerste zu tun, um allen Schrott so rasch als<br />

möglich der Wiederverarbeitung zuzuführen.<br />

Frau Rosalie Küchler-Ming v<br />

Mit Frau Rosalie Küchler-Ming verliert Obwalden eine<br />

Heimatschriftstellerin, die sich mit ihren Erzählungen, historischen<br />

Arbeiten und mundartlichen Köstlichkeiten weit über die<br />

Grenzen unseres Kantons hinaus den besten Rainen machte.<br />

Der viel zu frühe plötzliche Tod zwang sie, die Feder nieder-<br />

Zulegen, aus der so viel Liebe zu Menschen und Landschaft<br />

der Heimat geflossen sind. Glänzend hat diese kluge und talentierte<br />

Frau die väterliche Tradition weitergeführt und<br />

vieles, ivas die starke Persönlichkeit von Landainmann P. A.<br />

Ming als Staatsmann und Landarzt an Erfahrungen sammcite,<br />

hat in ihrem Werk den schönsten Ausdruck gefunden.<br />

Sicheres politisches Empfinden und starkes Interesse für Geschichte,<br />

Brauchtum und Sprache ihrer Heimat sind ebenfalls<br />

^rbe des Vaters. Frau Küchler verband dieses Ideengut bester<br />

Jnuerschweizer Tradition mit den Qualitäten der begabten<br />

Schriftstellerin zu einem ausgewogenen Werk, das trotz<br />

seiner Vielgestaltigkeit dem heimatlichen Grundgedanken immer<br />

treu bleibt.<br />

Schgn als ganz junge Frau begann sie ihre literarische<br />

Tätigkeit und z>var vorerst auf journalistischem Gebiete. Geweinsam<br />

mit ihrem Gemahl, Herrn Gerichtsschreiber I. Kücher,<br />

betreute sie mehrere Jahre die Redaktion des „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>". Mit ihren gelungenen Dialektplaudereien,<br />

^uen immer ein Körnchen pädagogischer Wahrheit beige-<br />

Milcht ist, uud kleinen feulletonistischen Arbeiten, gestaltete sie<br />

besonders lebendig. Daneben wirkte Frau Küchler<br />

nc e ^ahre als zuverlässige Korrespondentin des „Vaterland".<br />

0 erschien eine erste kleine Erzählung im Druck: „Das<br />

chaukelpferd und die kleinen Engelein", eine reizende, weihachtliche<br />

Kindergeschichte, die die junge Schriftstellerin und<br />

Mekmtmle Lehranstalt iv Schuljahre 1945/46<br />

Mit dem Ende des Schuljahres ist, wie gewohnt, der Iahresbericht<br />

unserer Kantonsschule in Sarnen erschienen. Aus<br />

den Schulnachrichten wollen wir hier einige interessante Begebenheiten<br />

festhalten.<br />

Das Schuljahr 1945/46 wurde am 26. September in An-<br />

Wesenheit des h. Erziehungsrates, des neugewählten hochwst.<br />

Gnädigen Herrn von Muri-Gries, Abt Bernardus, und des<br />

neuen Rektors, Dr. P. Bonaventura Thommen, mit feierlichem<br />

Hochamt nnd einer Ansprache des Präsidenten des Erziehungsrates,<br />

Dr. Walter Amstalden, eröffnet. Der Beginn des<br />

Schuljahres der Real- und Handelsklassen fiel aus den 2. Mai<br />

<strong>1946</strong>.<br />

Im abgelaufenen Schuljahr hat sich die Schülerzahl im<br />

Gegensatz zum Borjahr um rund 30 vermehrt und betrug 383.<br />

138 Schüler besuchten die Realschule, 65 die Handelsschule,<br />

131 das Gymnasium und 49 das Lyceum. — 244 Zöglinge<br />

hatten Kost und Wohnung im Pensionate, 139 (letztes Jahr<br />

118) waren extern.<br />

Heimatberechtigt sind in Obwalden 79, in Lnzern 78, im<br />

Aargau 44, in St. Gallen 33, in Bern 25, in Schwyz und<br />

Solothurn je 14, in Zug 12, in Zürich 10, in Nidwalden 9,<br />

im Wallis 8, in Graubünden 7, in Freiburg, Bafel und im<br />

Thurgau je 6, in Schaffhansen und im Tessin je 4, in Uri 3,<br />

in Appenzell 2, in Glarns 1 Schüler; in Italien 12, in<br />

Deutschland 3, in Frankreich 2 und in Rußland 1 Schüler. —<br />

Es sind somit 365 Schweizerbürger und 18 Ausländer.<br />

Wohnhaft sind in Obwalden 136, in Lnzern 67, im Aargau<br />

36, in St. Gallen 26, in Zürich 18, in Bern 13, in Schwyz<br />

und Basel je 12, in Zug 11, in Solothurn 10, im Thurgau 7,<br />

in Graubünden 6, im Tessin 5, in Nidwalden, Schaffhausen<br />

und im Wallis je 4, in der Waadt 3, in Freiburg 2, in Uri und<br />

Genf je 1 Schüler. Ferner ist in Deutschland, Italien,<br />

Oesterreich, Spanien und im Südtirol je 1 Schüler wohnhast.<br />

Das Lehrpersonal setzte sich aus 29 Patres aus dem Kloster<br />

Muri-Gries, einem Pater aus dem Zisterzienserklofter<br />

Mehrerau und aus 7 Laien, die zum Teil als Hilfslehrer<br />

angestellt waren, zusammen. Durch die Wahl des bisherigen<br />

Rektors Dr. P. Bernhard Kälin zum Abt von Muri-Gries<br />

erlitt der Lehrkörper eine tiefgreifende Veränderung. Der neue<br />

Abt ernannte zu seinem Nachfolger im Rektorate den Aesthetik-<br />

und Deutschprofessor Dr. P. Bonaventura Thommen. Der<br />

würdige Senior des Stiftes und der Schule, H. ,H. P. Augustin<br />

Staub, zog sich in seinem 108. Semester gänzlich vom<br />

Lehrfach zurück. Ihm sei für seine so segensreiche und lange<br />

Lehrtätigkeit der wärmste Dank ausgesprochen. Mit dem Gesundheitszustand<br />

der Lehrer und Schüler konnte man im allgemeinen<br />

zufrieden fein.<br />

Manigfache Anlässe, Vorträge und Unterhaltungen verschiedenster<br />

Art boten den Schülern Gelegenheit, neben dem<br />

eigentlichen Schulprogramm und der gewohnten Studienordnung<br />

Seele und Körper, Verstand und Gemüt zu bilden und<br />

zu vervollkommnen.<br />

Am 13. Juli fand das Schuljahr in Anwesenheit des h.<br />

Erziehungsrates und im Beisein Sr. Gnaden des Abtes<br />

Bernardus mit einem feierlichen Gottesdienste seinen Abschluß.<br />

Herr Erziehungsrat und Kantonsratspräsident Dr. phil. Josef<br />

Heß von Engelberg hielt die Schlußrede (wir verweisen<br />

auf den Leitartikel von heute), und P. Rektor gab den Heimziehenden<br />

noch einige heilsame Winke für die Ferien.<br />

Die Leitung des Kollegiums von Sarnen hat es sich zur<br />

lobenswerten Pflicht gemacht, alljährlich mit dem Jahresbericht<br />

zugleich eine wissenschaftliche Beilage herauszugeben.<br />

Die diesjährige Beilage ist betitelt: „<strong>Obwaldner</strong> Flurnamen,<br />

III. Teil", verfaßt von unserem geschätzten <strong>Obwaldner</strong><br />

Gelehrten Dr. P. Hugo Müller, O.S.B. Wir werden<br />

auf dieses umfangreiche Buch noch zurückkommen, möchten<br />

aber heute schon dem Verfasser für die immense Arbeit im<br />

Dienste der Wissenschaft und unserer Heimatgeschichte den<br />

öffentlichen und wärmsten Dank aussprechen.<br />

Mersbersicheraag md Zamilleaschch<br />

In einer Eingabe an den Bundesrat nimmt die schweizerische<br />

konservative Volkspartei Stellung zur Frage der Ver-<br />

Wendung der Einnahmenüberschüsse des zentralen Ausgleichssonds,<br />

nachdem den Kantonsregierungen kürzlich der Entwurf<br />

zu einem diesbezüglichen Bundesbeschluß zur Vernehmlassung<br />

Mutter für ihre eigenen Kinder erzählte und damit vielen<br />

andern Freude bereitet hat.<br />

1923 gelangte an der <strong>Obwaldner</strong> GeWerbeausstellung unter<br />

der kundigen Regie der Verfasserin die Bauernkomödie<br />

„D'r Amerikaner" zur Uraufführung. Dieses in der Fabel<br />

einfache, in bester <strong>Obwaldner</strong> Mundart geschriebene Stück<br />

hat seine Eignung für die Volksbühne in mehr als 200 Aufführungen<br />

auf Landbühnen fast aller deutsch-schweizerischen<br />

Kantone bewiesen. Ein von Frau Küchler sorgfältig zufammengestelltes<br />

Ensemble von <strong>Obwaldner</strong> Spielleuten brachte<br />

das Stück auf die Stadttheaterbühnen von Luzern und Bern<br />

und mehrere Schweizerkolonien in den USA spielen den<br />

„Amerikaner" an Klubveranstaltungen, wobei sich immer wieder<br />

<strong>Obwaldner</strong> als begeisterte Interpreten fanden. Diese<br />

Bauernkomödie, deren humorvoll gehaltene pädagogische Note<br />

für die Treue zu Sprache und Brauchtum der Heimat wirbt,<br />

schrieb Frau Küchler-Ming als ausgezeichnete Kennerin der<br />

<strong>Obwaldner</strong> Mundart. Im Bewußtsein, daß auch die bäuerliche<br />

Jnnerschweiz der immer stärkeren Dialektverslachung Versallen<br />

ist, hat sie damit wertvolles Sprnchgut gesichert und ihrer<br />

<strong>Obwaldner</strong> Heimat einen unschä!.,baren Dienst geleistet.<br />

— Auch ihre heimeligen Dialektlieder, „O mis liäbs <strong>Obwaldner</strong>ländli"<br />

und „Ich ha - n - äs scheens Huisli gha",<br />

die im Volksgesang eine spontane Aufnahme fanden, werden<br />

noch lange treue Künder ihrer schönen Heimatsprache sein.<br />

Mehrere Jahre amtete Frau Küchler als zuverlässige Aktuarin<br />

des Historisch-Antiquarischen Vereins von Obwalden.<br />

Im Rahmen einer Jahresversammlung hielt sie ein Referat<br />

über die Bedeutung des Gries- und Brünigpafses in Altertum<br />

und Mittelalter. Diese gründliche Arbeit wurde später<br />

veröffentlicht (Schweizerische Rundschau 1936) und fand in<br />

Fachkreisen allgemein Anerkennung. Sie zeigte Rosalie Küchzugestellt<br />

worden ist. Meser sieht vor, daß die Einnahmen-<br />

Überschüsse in erster Linie verwendet werden sollen für die<br />

Sicherstellung des Wehrmannsschutzes, der Alters- und Hinterlassenenrenten,<br />

der Arbeitslosenfürsorge, der Arbeitsbeschaffung<br />

sowie für besondere Maßnahmen der Landwirtschaft. Die<br />

Frage, ob auch andere Sozialwerke, wie z. B. der Familienschütz,<br />

berücksichttgt werden können, sei eingehend geprüft worden.<br />

Obschon man sich bewußt fei, daß früher oder später für<br />

derartige Sozialwerke Bundesmittel aufgebracht werden müfsen,<br />

soll grundsätzlich davon abgesehen werden, andere, als<br />

bisher aus den Einnahmen der Lohn- und Verdienstersatzordnung<br />

finanzierte Maßnahmen zu berücksichtigen.<br />

Gegen diese Argumentation nimmt nun die Eingabe der<br />

schweizerischen konservativen Volkspartei entschieden Stellung.<br />

Nachdem nun die verfassungsmäßige Grundlage für den<br />

Familienschutz geschaffen sei, sei es unerläßlich, auch die Familienhilfe<br />

einznbeziehen. Es wird sogar die Ausfassung vertreten,<br />

daß es zu begrüßen wäre, wenn schon heute ein angemessener<br />

Anteil ans dem zentralen Ausgleichssonds für Familienzulagen<br />

ausgeschieden würde. Dies erscheine umso angebrachter,<br />

als die Wehrmannsausgleichskassen ursprünglich<br />

weitgehend vom Gedanken der Familienhilfe ausgegangen<br />

seien. Angesichts der Schwierigkeiten, die zur Verwirklichung<br />

der AHV überwunden werden müssen, sei es ein Gebot staatspolitischer<br />

Klugheit, wenigstens die psychologischen Hemmnisse<br />

zu beseitigen, die ohne Beeinträchtigung und im Interesse<br />

der AHV bei gutem Willen beseitigt werden könnten.<br />

Ae Gründe der Mlchhreiserhöhvag<br />

Wie bereits gemeldet, hat die Delegiertenversammlung<br />

des Zentralverbandes schweizerischer Milchproduzenten beschlössen,<br />

beim Bundesrat eine Erhöhung des Produzentenmilchpreises<br />

ab 1. September um 4 Rappen zu verlangen.<br />

Der Vorstand hatte sich in einer früheren Sitzung auf eine<br />

zwei-räppige Erhöhung geeinigt, die Delegiertenverfammlung<br />

hat jedoch dem westschweizerischen Antrag auf 4 Rappen<br />

zugestimmt.<br />

Verbandsoffiziell werden in der Hauptfache drei Gründe<br />

für die Erhöhung geltend gemacht. Einmal werden die andauernd<br />

ungünstigen Produktionsverhälkniffe<br />

ins Feld geführt. Lange Zeit bildete die Trockenheit<br />

eine schwere Beeinträchtigung namentlich der westschweizerischen<br />

Produktionsgebiete. Die Folge war eine starke Reduktion<br />

der Milchviehbestände in den betroffenen Gegenden. Die<br />

neue Wachstumsperiode sodann litt während längerer Zeit<br />

unter häufigen Niederschlägen. Das überständige, hart und<br />

holzig gewordene Gras ließ den Milchertrag der Tiere in einem<br />

starken Maße absinken. In der Folge blieb auch die Bu5-<br />

terproduktion stark im Rückstände, und auch die Käselager<br />

zeigen gegenüber dem Vorjahr eine bedeutende Senkung.<br />

Der zweite Hauptgrund für die prekäre Lage wird darin<br />

gesucht, daß der Milchpreis seit Kriegsbeginn immer einem<br />

starken Druck ausgesetzt war und eigentlich nie eine den<br />

Produktionskosten entsprechende Höhe erreichte. Die Preise<br />

boten keinen besonderen Anreiz für eine reichliche Milchproduktion.<br />

Die Folge war, daß sich mancher Landwirt an der<br />

Milchproduktion mehr oder weniger desinteressierte.<br />

Als dritter Grund wird die durch die Hochkonjunktur in<br />

Industrie und Gewerbe ausgelöste Lohnsteigerung angeführt,<br />

welche vor dem Bauernhofe nicht haltmache. Zahlreiche<br />

Knechte, Bauernsöhne und Bauerntöchter kehrten der<br />

Landarbeit den Rücken, weil ihnen andernorts ein großer<br />

Verdienst winkte. Die Knechte- nnd Melkerlöhne mußten wiederholt<br />

erhöht werden und stehen heute um 20 bis 30 Fr.<br />

per Monat höher als vor Jahresfrist. Betont wird in diesem<br />

Zusammenhang erneut, daß die Preise für Milch und Milch-<br />

Produkte eine weit unter dem Mittel liegende Teuerung aufweisen.<br />

Ende Juni <strong>1946</strong> verzeichnete der amtliche Index für<br />

die Nahrungsmittel im Vergleich zum Jahre 1939 einen mittleren<br />

Stand von 158,6 Punkten. Darin sind die Milch unD<br />

Milchprodukte mit 134,9 Punkten eingeschlossen. Daraus wird<br />

abgeleitet, daß diese nach wie vor zu den preiswertesten Nahrungsmitteln<br />

zählen.<br />

Zur Frage, wer eine eventuelle Preiserhöhung zu tragen<br />

hat, bemerkt das „Zentralblatt für Milchwirtschaft": „Die<br />

Sachlage erfährt dadurch eine Erschwerung, daß der Bund<br />

schon heute 2 Rappen des Produzentenmilchpreises von 31<br />

Rappen aus öffentlichen Mitteln bezahlt, die Verkaufspreise<br />

für Konsummilch, Butter und Käse also auf der Preisbasis<br />

ler-Ming als tüchtige Forscherin auf dem Gebiet der Landesgefchichte<br />

und leitet über zu ihren auf historischer Grundlage<br />

aufgebauten tzeimaterzählnngen, in denen ihr bedeutendes<br />

episches Talent erst zu voller Entfaltung kommt.<br />

Mit der zwischen 1935 und 1939 erschienenen Lauwiser-<br />

Trilogie schenkte sie Obwalden drei Heimatbücher von seltener<br />

Echtheit und Wärme. Was darin an Kulturhistorischem und<br />

Historischem, an Verständnis und Liebe zu Menschen und<br />

Landschaft der Heimat geboten wird, ist vorzüglich. Den zähen<br />

Kampf um die Tieferlegnng des Lungernfees, die der<br />

katholischen Tradition treue, tapfere Haltung einer <strong>Obwaldner</strong><br />

Dorfschaft zur Zeit des Sonderbundskrieges und das tragifche<br />

Geschehen um den problematischen Idealisten Pfarrer<br />

Johannes Ming sind hier zu einer prächtigen Einheit verschmolzen.<br />

Mit dieser in bester Epik dargebotenen Trilogie<br />

tritt Frau Küchler-Ming in die Fußstapfen des großen Berner<br />

Pfarrers und Volkserziehers Jeremias Gotthelf. Auch<br />

bei ihr ist neben dem absoluten Einfühlungsvermögen in die<br />

bäuerliche Gefühlswelt der pädagogische Unterton deutlich und<br />

bewußt. Weit über die Schweizergrenzen hinaus hat dieses<br />

Werk eine dankbare Lesergemeinde gefunden.<br />

Ihrem seligen Landsmann Bruder Klaus sind die vier<br />

kleinen Erzählungen gewidmet, die 1937 unter dem Titel<br />

„Unseres lieben Herrgotts Orgel" erschienen, ein frommes,<br />

inniges, mit feinstem Verständnis geschriebenes Bändchen.<br />

Ein Rückblick auf das reiche literarifche Schaffen dieser<br />

bedeutenden <strong>Obwaldner</strong>in läßt ahnen, wieviel sie ihrer Heimat<br />

noch hätte geben können. Als Journalistin, Historikerin,<br />

Dramatikerin, hervorragende Erzählerin wie auch als Versasserin<br />

der populären Dialektlieder hat sich Frau Rosalie<br />

Küchler-Ming ein Andenken geschaffen, das zu Dankbarkeit<br />

verpflichtet und immer lebendig bleiben wird.


von 29 Rappen berechnet sind. Wie der Borsteher des Eidg.<br />

Volkswirtschastsidepartementes in der kürzlichen Ratssession<br />

zu verstehen gab, ist der Bundesrat nicht gewillt, diese Verbilligung<br />

aus Kosten der Bundeskasse länger andauern zu lassen.<br />

Dies würde eine Ueber,wälzung sowohl des bisherigen<br />

Verbilligungsbeitrages, als der neuen Preiserhöhung aus den<br />

Konsumenten bedingen. Mese Normalisierung der Situation<br />

ist vom Produzentenstandpunkte aus grundsätzlich erwünscht,<br />

was indessen nicht über die Tatsache hinwegtäuschen kann, daß<br />

sie, im gegenwärtigen Zeitpunkt vollzogen, eine Belastung<br />

der hängigen Begehren bedeutet. Nicht anders dürfte sich das<br />

Verlangen des Detailhandels um Erhöhung der Verschleißspanne<br />

um wenigstens einen Rappen per Liter auswirken. So<br />

wird es des guten Willens aller Beteiligten bedürfen, um<br />

einen allseitig annehmbaren Ausweg aus einer Sachlage zu<br />

finden, die verschiedene Gefahrenmomente in sich schließt."<br />

Sie habe» das „Paradis" keaaea gelernt<br />

Schon wiederholt hat die Presse gemeldet, daß die aus rufsischer<br />

Kriegsgefangenschaft heimkehrenden italienischen Soldaten<br />

zu den schärfsten Gegnern des italienischen Kommunismus<br />

gezählt werden dürfen.<br />

In der Montag-Nummer der „Basler Nachrichten" schildert<br />

uns ein Korrespondent aus Rom neuerdings die vollständige<br />

Bekehrung der italienischen Soldaten, die das rote<br />

„Paradies" an ihrem eigenen Leibe erfahren mußten:<br />

„Eine vom Moskauer Rundfunk durchgegebene Nachricht<br />

hat 50 000 Familien mit tiefer Betrübnis erfüllt. Danach<br />

befinden sich im Gebiete der URSS keine italienische Kriegsgefangenen<br />

mehr, und mit dem Eintreffen von zwei kleineren<br />

Eisenbahntransporten in Italien sei die Heimschaffung<br />

italienischer Kriegsgefangener abgeschlossen. Nun gibt es minbestens<br />

50 000 italienische Familien, die direkt oder indirekt<br />

gehört haben, daß ihre Väter, Brüder oder Söhne seinerzeit<br />

von den Russen gefangen genommen wurden; was ist<br />

aus diesen Unglücklichen geworden? Das ist die große Frage,<br />

die sich die Presse der Hauptstadt vorlegt; sind alle infolge<br />

der seelischen und körperlichen Leiden gestorben, oder sind sie<br />

in den Weiten Rußlands vermißt?<br />

Eine gewaltige Menge Leute hatte sich in Rom zum Bahnhos<br />

begeben, um die mit dem letzten Transport eingetroffenen<br />

paar hundert Gefangenen zu empfangen. Es handelte sich<br />

nicht um Demonstranten, sondern um Familienangehörige,<br />

die hofften, unter den Angekommenen einen der ihren zu<br />

finden, auf den sie bereits seit Jahren warten, oder um wenigstens<br />

Nachricht zu bekommen. Ich sah den Zug bei seiner<br />

Ankunft und erhielt dabei neuerdings die Bestätigung, daß<br />

die aus URSS zurückgekehrten Italiener grimmige Antikommunisten<br />

sind. Die Wände der Eisenbahnwagen waren mit<br />

zahlreichen Aufschriften versehen, wie „Kommunismus bedeutet<br />

Terror und Polizei", „Krinovaja, Tambov, Migiurinskj<br />

Lager des Todes und des Kannibalismus", „Wir Lebenden<br />

3 Prozent, unsere Toten 97 Prozent", „Hunger, Kälte,<br />

Elend, Sklavenarbeit, das war unsere Gefangenschaft in<br />

Rußland", „Italienische Arbeiter, laßt Euch nicht verführen<br />

von der falschen kommunistischen Propaganda", „Togliatti<br />

(der italienische Kommunistenführer) ist dem Ausländer verkauft",<br />

„Weiß das italienische Volk, daß es in Moskau einen<br />

ständigen Vertreter der Kommunistischen Partei Italiens<br />

gibt? Er heißt Paolo Robotti und ist der Schwager von Togliatti",<br />

„Die italienischen Kommunisten werden ausgefordert,<br />

unsere furchtbaren Leiden während der letzten vier Jahre<br />

nicht mit Geschenken und Gaben zu beleidigen", „Kommunisten,<br />

kommt nicht an unsern Zug heran!", „Während Togliatti<br />

zur Kriegszeit vor dem Mikrophon des Moskauer Rundfunks<br />

sprach und die sowjetischen Siege rühmte, starben<br />

100 000 Söhne des italienischen Volkes an Hunger, Kälte und<br />

Elend in den russischen Konzentrationslagern", „Wir, die<br />

wir aus russischer Gefangenschaft heimkehren, bringen den<br />

Leidensschrei des russischen Volkes", „Kommunisten, besucht<br />

Rußland, das Paradies des Terrors und der Polizei!".<br />

Aus dem Bahnhof befand sich aber kein Vertreter der<br />

italienischen Kommunistischen Partei. Damit wurde der Wiederholung<br />

von Vorfällen vorgebeugt, die sich vor einigen<br />

Monaten ereigneten, als die Kommunisten der Halbinsel es<br />

t<br />

Todes-Anzeige<br />

In tiefer Trauer machen wir allen Verwandten,<br />

Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung,<br />

daß es Gott, dem Allmächtigen, gefallen hat, meinen innigstgeliebten<br />

Gatten, unsern treubesorgten Vater, Bruder,<br />

Schwager und Cousin 442<br />

als ihre Pflicht ansahen, die glücklich aus dem „Sowjetparadies"<br />

zurückgekehrten Kriegsgefangenen mit Musik und Fahnen<br />

zu empfangen; statt zu danken, stürzten sich diese Heimgekehrten<br />

aus dem Zuge, sobald sie die russischen Flaggen sahen<br />

und die „Internationale" hörten, und verprügelten die<br />

Kommunisten. Offenbar um derartige, der marxistischen Propaganda<br />

in Italien nicht günstige Szenen zu vermeiden,<br />

hat Togliatti seinen treuen Anhängern jeden Kontakt mit<br />

den aus Sowjetrußland heimgekehrten Gefangenen untersagt."<br />

Dieser Bericht erübrigt jeden weitern Kommentar.<br />

Christlich unö demokratisch I<br />

In einer Ansprache an einer Tagung der Genfer Christlichsozialen<br />

gab Bundesrat C e l i o dem Wunsch Ausdruck,<br />

daß zwischen den verschiedenen Nationen Europas eine Annäherung<br />

stattfinde und daß auch zwischen den verschiedenen<br />

Teilen der Eidgenossenschaft eine bessere Verständigung zustände<br />

komme, worauf er die Funktionen und die ausgleichende<br />

Rolle schilderte, welche die christlichen Parteien innerhalb<br />

der verschiedenen Nationen zu spielen berufen sind. Was<br />

in dieser Hinsicht in Frankreich, Holland, Belgien, Italien<br />

und Oesterreich geschehen sei, bilde Gegenstand lehrreicher<br />

Feststellungen. Kaum sei sich die Welt ihrer grundlegenden<br />

Freiheiten bewußt geworden, so hätten das christliche Denken<br />

und Handeln sich leichter entfalten können und sich im zivilen<br />

Leben behauptet. Eine weitere Feststellung sei die, daß die<br />

Katholiken nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht hatten,<br />

am öffentlichen Leben teilzunehmen. Bundesrat Celio<br />

fügte bei,<br />

die schweizerische katholisch-konservative Partei fordere<br />

von den Behörden keine Sonderrechte für die katholische<br />

Religion. Sie verlange lediglich, daß diese den andern<br />

Konfessionen gleichgestellt werde. Damit stehe sie auf<br />

dem Boden der Demokratie und der Freiheit!<br />

Am Schlüsse seiner eindrucksvollen, beifällig aufgenommenen<br />

Rede machte Bundesrat Celio den Vorschlag, daß der<br />

Name der katholisch-konservativen Partei der Schweiz durch<br />

„christlich - demokratische Part e i" ersetzt werde.<br />

Das sei der neuen Entwicklung der schweizerischen Politik<br />

besser'angepaßt und entspreche den demokratischen und christliehen<br />

Grundsätzen, die sie vertrete, in größerem Maße.<br />

ZtrelkdeM ia kommunistischen Anden!<br />

In seinem Buch „Die Arbeitersyndikate in Sowjetrußland"<br />

schreibt Lozovsky, ehemaliger Jnformationskommiffar:<br />

„Der Streik gegen die Bourgeoisie ist ein heiliges Recht<br />

des Proletariats in seinem Kampf gegen die Ausbeuter. Wenn<br />

jedoch gegen die Revolution gestreikt wird, so ist das ein Verbrechen<br />

gegen die Arbeiterklasse und damit auch ein Verbrechen<br />

gegen Rußland und gegen den internationalen Sozialismus."<br />

Tausende von Kindern in Wien und Budapest warten<br />

auf einen Schweizerpaten!<br />

Leider können nicht alle das Glück eines Schweizerausent-<br />

Haltes genießen.<br />

Helft diesen Kindern, die immer noch hungern, mit einem<br />

monatlichn Lebensmittelpaket, das ihnen das Rote Kreuz<br />

Kinderhilfe bringt, wenn Sie eine Patenschaft übernehmen<br />

(monatlich Fr. 10.— während mindestens einem halben Jahr).<br />

Ein herzlicher Briefwechsel kann gleichzeitig zwischen Pate<br />

und Patenkind gepflegt werden.<br />

Anmeldungen erbitten wir an das: SRK Kinderhilfe, Sektion<br />

Luzern/Jnnerfchweiz, Schloßstraße 9, Luzern, Telephon<br />

2 65 86, Postcheck VII 8155.<br />

Kataloge<br />

nechte und Mägde<br />

finden gute Stellen<br />

durch ein Inserat<br />

Im „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>"<br />

„ mir wieder einmal das Doppelgesicht der Kon,.<br />

Da haben n w^i{chbiüder! In Anwendung tu "<br />

munisten<br />

übrigens \g««<br />

ftat die ihr aber von der roten Diktatur «ufgezi 0lUt .<br />

gestimmt hat Sowjetrußland das Streikrecht abgeschgf.<br />

gen wurde r t m SowM v ^ Tatsach ?<br />

ntitjj<br />

r Ä Ä ^ e n , daß die Kommun^' l in<br />

x m rfr;rff hpinofra tischert Ländern, die ja das Streif<br />

den wirklich demokratischen M nnoern, ^ uw Besserstellmm<br />

-<br />

'echt<br />

aberkennen nicht in erster Linie um die Besserstellung ©et ^<br />

Täterschaft kämpfen, sondern ganz einfach um die politjs^<br />

Mackit Da wo sie die Macht haben, wird den Arbeitern daz<br />

Streikrecht'einfach weggenommen! Das ist eben Balkandeinokratie<br />

der Nicole, Loew und Eie..<br />

Sport<br />

cfcit Rückblick auf die Tour de Suisse.<br />

Vom Sport-Toto-Sonderwettbewerb.<br />

Obwohl die Radsportliche Großveranstaltung wie erwattet<br />

im Zeichen italienischer Erfolge stand, fallen nur wenige<br />

der rund 700 000 eingereichten Tipkolonnen für die Gewinnauszahluna<br />

in Betracht. Die richtige Lösung zeigt folgendes<br />

Bild: Sieger der Etappe Zürich-Bafel: Bartali (Italien),<br />

Gewinntip 3; Sieger der Etappe Basel-Morges. Zanazzj<br />

(Italien), Göwinntip 3; Sieger der Halbetappe Morges-Murten-<br />

Lapöbie (Frankreich), Gewinntyp 2; Sieger der Halbetappe<br />

Murten-Bern: Wagner (Schweiz), Gewinntip 1; (Sieger<br />

der Etappe Bern-Zug: Martin (Schweiz), Gewinntip l,<br />

Sieger der Etappe Zug-Lugano: Bartali (Italien), Gewinntip<br />

3; Sieger der Etappe Lugano-Arosa: Bartali (Italien),<br />

Gewinntip'3; Sieger der Etappe Arosa-St. Gallen: Thietard<br />

(Frankreich), Gewinntip 2; Sieger der Etappe St. Gallen-Zürich:<br />

Bartali (Italien), Gewinntip 3; Sieger de, Tour<br />

de Suisse: Bartali (Italien), Gewinntip 3; Zweiter der<br />

Tour de Suisse: Wagner (Schweiz), Gewinntip 1; Dritter<br />

der Tour de Suisse: Ronconi (Italien), Gcwinntip 3.<br />

Die Einsatzsumme betrug für den Tour de Suiffe-Sonder-<br />

Wettbewerb Fr. 181 468.—, so das; auf jeden Gewinnrang<br />

Fr. 30 244.55 ausbezahlt werden. Zwölf Punkte erreichten<br />

insgesamt vier Teilnehmer, nämlich ein Westschweizer (gleich<br />

zweimal auf dem gleichen Coupon!), ein Tessiner und ein<br />

Zürcher. Sie alle erhalten je Fr. 7561.15, während die 85<br />

Teilnehmer mit 11 Punkten je Fr. 864.10 und die 375 Tipper<br />

mit 10 Punkten je Fr. 80.65 erhalten.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 25. Juli.<br />

11.30 Naturerlebnis mit Felix Mendelssohn. 12.40 Studioorchester.<br />

17.00 Musik für Bläser und Streicher. 18.00<br />

Jugendstunde. 18.20 Ein englisches Klaviertrio. 18.45 Laßt<br />

uns die Bäume lieben. 19.00 Kleines Funkpotpourri. 19.55<br />

Märsche. 20.05 Jahrmarkt der Zeit. 20.40 Unterhaltungsmusik.<br />

21.10 Groß- und Kleinbäckerei Tünkli. 22.10 Operetten.<br />

22.30 Zu Tanz und Unterhaltung.<br />

Freitag, 2«. Juli.<br />

11.30 Das Freitagsmosaik. 12.40 Studioorchester. 17.00<br />

Schallplatten. Berühmte Kapellen der Borkriegszeit. 18.35<br />

Badeunfälle. Vortrag. 18.55 Schallplatten. 19.10 Wcltchwnik.<br />

19.55 Musik aus vier Ländern. 20.40 Mensch und Staat.<br />

21.05 Chorgesänge. 21.35 GästeZürichs. — 22.30 „Pendant<br />

la nuit". Sieben Lieder.<br />

Samstag, den 27. Juli.<br />

11.30 Stuhl Nr. 263, Parkett, 11. Reihe links. 11.40 Variationen<br />

von Schubert. 12.40 Die Woche im Bundeshaus.<br />

12.50 Klänge aus dem Süden. 17.00 Radiosextett. 18.00<br />

Tierkinder im Zoologischen Garten Basel. 18.30 Schallplatten<br />

für einen modernen Robinson. 19.10 Joseph Haydn: Duo<br />

B-dur. 19.55 Schallplattenkonzert. 21.15 Radio-Briefkasten.<br />

22.10 Tanzmusik. 22.30 Tanzmusik.<br />

A n t o n<br />

D u r r e r B u r c h<br />

Gasthaus zum Landenberg<br />

nach längerer, mit großer Geduld ertragener Krankheit,<br />

wohlversehen mit den Tröstungen unserer hl. Religion,<br />

im 61. Altersjahr zu sich in die ewige Heimat abzuberufen.<br />

Wir empfehlen den lieben Heimgegangenen einem<br />

liebevollen Andenken und frommen Gebete.<br />

S a r n e n, den 23. Juli <strong>1946</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Frau Marie Durrer-Burch, Gattin<br />

Marlies, Paul, Liny, Gritli,<br />

Ernst, Otto, Seppi und Willi Durrer<br />

und übrige Anverwandte.<br />

Beerdigung: Donnerstag, den 25. Juli,7.15 Uhr.<br />

Weggang vom Trauerhaus 7.00 Uhr.<br />

Siebenter: Freitag, den 26. Juli, 7.3V Uhr.<br />

Jahresberichte<br />

Preislisten<br />

Programme<br />

Molare<br />

Privatdroehsaehea<br />

empfiehlt höflich<br />

Buchdrucker«!<br />

Loni« Ehrli «fe Cle.<br />

Samen<br />

Telephon 86033<br />

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J e * "<br />

Rund 3000 solche Zeugnisse und Dankschreiben<br />

haben wir schon erhalten!<br />

Unsere Vertreter und die Velofachgeschäfte erteilen bereitwillig Auskunft<br />

und tatigen Abschlüsse.<br />


gflfiten I Samstag, den 27. Juli <strong>1946</strong> 76. Jahrgang — Nr. 5#<br />

O b v M e r M M<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

«bonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich , . ,<br />

«i 10-60, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt Erscheint Mlttwoch und Samstag.<br />

i-??: I T 1'"' l «n S<br />

feberaeit gerne angenommen. Druck und Verlag: Louis Ehrli & Gte., Tarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

rr\ Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Ajb) Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

-- ' Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A m | U c l t f ? u f t c r<br />

Im Volkskalender <strong>1946</strong> des Tiroler Dichters Reimmichl<br />

steht zu losen: „Um Jakobi herum beginnt fast durchaus die<br />

Bergmahd. Alles, was gute Füße und einen gesunden Blasbalg<br />

hat, steigt mit Sense und Rechen in die Almwiesen hinauf,<br />

um das köstliche, würzige Bergheu einzubringen. Es<br />

sind schöne Tage da oben aus den sonnigen, freien Höhen, und<br />

trotz der harten, oft gefährlichen Arbeit wird viel gesungen<br />

und gejauchzt; aber auch furchtbare Wetter treffen ein, und<br />

das „W i l d f e u e r" (Blitz) funkt aus den Jöchern ganz anders<br />

als im Tal. Da braucht's ein gutes Gewissen und einen<br />

guten Schutzengel."<br />

Just in diesen Tagen gleicht die Weltpolitik einem mühsamen<br />

und gefahrvollen Bergheuet. Es sind unter den Staatsmänuern<br />

nicht alles berggewohnte Leute an steiler Halde, denen<br />

die harte Heuerarbeit ganze Bächlein von Schiveiß über<br />

Stirn und Wangen treibt. Die Mähder wägen bang das<br />

Wetter ... mög uns der Himmel gnädig sein!<br />

Das russische „Wildfeuer" funkte vor 16 Jahren in Spanien.<br />

Am 14. April 1931 war die spanische Republik ausgerufen<br />

worden. Im Mai wurde schon ein Kirchen- und Klostersturin<br />

entfacht. Die neue Verfassung vom 9. Dezember trennte mit<br />

aller Schärfe Kirche und Staat. Der Religionsunterricht in<br />

den Schulen wurde aufgehoben, der Jesuitenorden aufgelöst.<br />

Das Ausnahmegesetz vom 2. Juni 1933 verstaatlichte die Häuser<br />

der religiösen Orden und Genossenschaften, die Kirchen<br />

aller Art, die Bischofspaläste und Psarrhäuser mit ihren Gärten,<br />

die Seminarien und alle andern für den katholischen Kultus<br />

bestimmten Gebäude, sowie die in diesen Kirchen und Geöäuden<br />

dauernd für kirchliche Zwecke bestimmten Wert- und<br />

Gebrauchsgegenstände. Und das alles in so beleidigender Maßlosigkeit<br />

in einem katholischen Lande wie Spanien! Der Liberalismus<br />

hatte seit der Verfassung von 1812 unter König<br />

Joseph Bonaparte (1808/13) genug Zeit gehabt, die Geister zu<br />

verschmieren, die Augen der Katholiken zu vernebeln — und<br />

dem Kommunismus den Weg zu pslästern.<br />

Es war höchste Zeit, daß die Katholiken unter Führung<br />

von Gil Nobles sich zur Gegenwehr erhoben. Ihre Kraft war<br />

aber bei den Wahlen vom 16. Februar 1936 noch zu klein,<br />

fo daß die Linke unter Führung der Kommunisten mit einer<br />

Zufallsmehrheit obenauf schwang. Als Wochen nachher der<br />

Monarchistenführer Calvo Sotelo meuchlings erschossen wurde,<br />

war das Signal zur Erhebung des Generals Franco und<br />

zum Bürgerkrieg gegeben —am 18. Juli 1936. Die Sozialisten<br />

und Kommunisten der ganzen Welt hatten schon ihren<br />

spanischen Weizen reifen sehen — da fuhr ihnen Franco dazwischen.<br />

Die rote Volksfront-Regierung wurde gestürzt, die<br />

ja überhaupt keine Demokratie, sondern eine rassenreine, zerfahrene<br />

und verlogene Linksdiktatnr gewesen war. Eine lange<br />

anarchistische und kommunistische Propaganda hatte soviel<br />

Dynamit angehäuft, daß zum Bürgerkrieg ein nicht weniger<br />

grausamer Krieg gegen die Religion von Seite der Roten<br />

kam. Kirchen und Klöster gingen in Flammen auf. Priester<br />

und Ordenssrauen wurden zu Tausenden hingemordet. Aber<br />

Franco siegte und erwies der abendländischen Kultur einen<br />

unermeßlichen Dienst. Es war kein Schleck, das spanische Volk<br />

nach einem fast dreijährigen blutigen Bürgerkrieg mit neuem<br />

Kleines Feuilleton<br />

Geschichte der M s s n b M W g<br />

öchseA-Iorf<br />

und « r e i s von I M « - I M -<br />

Vorgetragen anläßlich der 4. Jahrhundertfeier am 30. Juni <strong>1946</strong><br />

im „Hotel Kreuz".<br />

Von Franz Rohrer, Aktuar der Wasserversorgung.<br />

Wenn ich Ihnen heute etwas über die Entwicklung der<br />

Wasserversorgung platidere, so ninß das möglichst kurz geschehen;<br />

denn ich möchte Ihnen die Freude am heutigen äußerst<br />

seltenen Festtage durch langes Reden nicht verderben. Aber<br />

Wasser ist etwas so Wertvolles und Unentbehrliches, was man<br />

erst erkennen kann, wenn dasselbe fehlt. Kaum sind wir am<br />

Morgen aufgestanden, brauchen wir Wasser, und so geht es<br />

weiter bis am Abend, wenn wir wieder das Bett besteigen.<br />

Jene Kinder schimpften über schlechte Suppe, die ihnen die<br />

Schwester, in Abwesenheit der Mutter, gekocht hatte. Als diese<br />

heimkam, sagten sie: „Mutter, geh nie mehr fort, die Schwester<br />

hat mehr als die Hälfte Wasser zur Suppe genommen, deswegen<br />

war sie so schlecht. Du kochst uns viel bessere Suppe."<br />

Was Quellwasser vom gesundheitlichen Standpunkte ans bebeutet,<br />

wird ihnen ohne weiteres klar sein. Nicht nach Geld<br />

war die fortwährende Einstellung unserer Wasserversorgung,<br />

sondern das Bestreben, jedem die Wohltat reinen Trinkwaisers<br />

Zukommen zu lassen. Und da haben sie ganz im Sinn und<br />

leiste unserer Stifter und des heiligen und seligen Bruder<br />

Klaus gehandelt. Letzterer ist ja Grund und Ursache unserer<br />

Mut und Willen zum Aufbau zu begeistern. In sieben Iahren<br />

können nicht alle Wunden vernarben. Was aber aus politischem,<br />

wirtschaftlichem, sozialem und kulturell-wissenschastlichem<br />

Boden schon geleistet wurde, dem kann man nur mit<br />

Achtung begegnen. Spanien h a t den Frieden, die andern mühen<br />

sich, dem Frieden einen — Grabstein auszustellen . . .<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates vom 22.<br />

Juli <strong>1946</strong>. Am 1. August sind die staatlichen Bureaux von<br />

12.00 Uhr an geschlossen.<br />

Die Vorschriften über die diesjährige Jagdausübung werden<br />

festgesetzt. Die Hochwildjagd wird auf zwölf Tage beschränkt,<br />

die Niederjagd um fünfzehn Tage verkürzt, die Jagd<br />

auf Murmeltiere im ganzen Kanton verboten. Das Jagdbanngebiet<br />

Schlierental wird aufgehoben.<br />

Eine Eingabe betreffend Errichtung eines katholischen Jugendamtes<br />

für weibliche Personen wird zur Prüfung an eine<br />

Kommission gewiesen.<br />

Die Frage der Bedienung der Presse mit dem Material<br />

der Kantonsratsverhandlungen wird dem Bureau des Kantonsrates<br />

zur Erledigung unterbreitet.<br />

Der Familie Jmseld, Meisi, Alpnach, wird die Bewilligung<br />

erteilt zur Erössnung einer Saisonspeisewirtschast aus<br />

der Alp Lütholdmatt. .<br />

Ebenso wird Herrn Georges Henninger, Bäckerei, Äilen,<br />

Sarnen, die Führung einer Kaffeestube bewilligt.<br />

O b w a l d e n<br />

Die Lüfte donnern über Europa — schafft Blitzableiter her!<br />

Im September 1936 empfing Pius XI. eine große Zahl<br />

spanischer Priester und Ordensleute, die sich nach Rom geflüchtet<br />

hatten, in Sonderaudienz. In seiner Ansprache an sie<br />

sagte er u. a.: „Die ganze Welt, die gegenwärtig von der revolutionären<br />

Propaganda umspannt und ausgewühlt wird,<br />

und besonders Europa, das so tiefe Erschütterungen und Unruhen<br />

erlebt, können aus den traurigen Ereignissen in Spanien<br />

lehren, von welcher Katastrophe die Grundlagen jeder<br />

Ordnung, jeder Kultur und jeder Zivilisation bedroht sind.<br />

Diese Gefahr ist umso größer und dringlicher, je größer die<br />

Unwissenheit und Unkenntnis der Wahrheit ist, besonders da,<br />

wo ein wahrhaft satanischer Haß gegen Gott und die von seinem<br />

göttlichen Sohne erlöste Menschheit, gegen die katholische<br />

Religion und Kirche sich austobt."<br />

Dieser Warnung vor dem Kommunismus folgte am 19.<br />

März 1937 die große Enzyklika über den „atheistischen (gottlosen)<br />

Kommunismus". Darin stellte der Papst fest, der Liberalismus<br />

habe dem Kommunismus den Weg gebahnt, und er<br />

beschreibt die Verwüstungen des Kommunismus in Rußland,<br />

Mexiko und Spanien. Er zündet der Welt ein Helles Licht an,<br />

damit es wie ein Leuchtturmfeuer in der dunklen Nacht Führer<br />

sei: „Die Rettung der h-.atigen Welt aus dem traurigen<br />

Zusammenbruch, den ein moralisch hemmungsloser Liberalismus<br />

verschuldet hat, liegt nicht im Klassenkampf und im<br />

Terror, viel weniger noch im selbstherrlichen Mißbrauch der<br />

staatlichen Gewalt, sondern in der Durchdringung der wirtschaftlichen<br />

und gesellschaftlichen Ordnung mit dem Geist der<br />

sozialen Gerechtigkeit und der christlichen Liebe...<br />

Wie Christus schreitet die Kirche durch die Jahrhunderte, indem<br />

sie allen Wohltaten spendet. Es gäbe keinen Sozialismus<br />

und keinen Kommunismus, wenn die Lenker der Völker die<br />

Lehren und die mütterlichen Mahnungen der Kirche nicht<br />

verachtet hätten. Statt dessen haben sie auf dem Boden des<br />

Liberalismus und des Laizismus andere soziale Gebäude errichtet.<br />

Mächtig und großartig schienen sie anfangs zu sein,<br />

aber bald zeigte es sich, daß sie kein tragkräftiges Fundament<br />

besaßen, und so brachen sie eines nach dem andern elend zusammen,<br />

wie alles zusammenbrechen muß, was nicht auf dem<br />

einzigen Eckstein ruht, Jesus Christus."<br />

Diese Papstworte gehörten in die Mappen der über 2000<br />

Herren, die am Montag zur Friedenskonferenz in Paris eintreffen<br />

werden. Das wäre nutzbringender, als bei jedem<br />

Mondwechsel Spanien als Diktatur zu verschreien. Franco<br />

blagiert nicht wie der lärmige Hitler, schauspielert nicht wie<br />

der augenrollende Mussolini und braucht sich im Büro nicht<br />

hinter Kassaschranktüren zu verstecken wie der borstenhaarige<br />

Stalin. Franco beseitigen hieße Stalin zum Sieger und Spanien<br />

zu einer roten Eckfestung Europas machen. Zwar — viel<br />

Narren hat die Politik! -— :<br />

Das Owaldner Anbauwerk 1945/46.<br />

Ueber den Stand des <strong>Obwaldner</strong> Anbaues geben die Ergewisse<br />

der Anbauerhebung vom 22. Juni <strong>1946</strong> interessante<br />

Aufschlüsse. Um es gleich vorweg zu nehmen: die Anbauflache<br />

ist gegenüber dem Vorjahre etwas zurückgegangen — msgesamt<br />

um 71 Hektaren. Trotzdem beträgt das Ackerland immer<br />

noch 911 ha gegen 982 ha im Jahre 1945 und 55 ha im<br />

Jahre 1934! Der Anbau der Kleinpslanzer mit weniger als<br />

8 Aren Gartenland beträgt 35 ha gegenüber 51 ha im Vorjähre.<br />

Der Jndustrieanbau umfaßt die respektable Flache von<br />

65 ha. Die Hauptmasse von 811 ha wird natürlich von unsern<br />

wackern Bauernfamilien bearbeitet.<br />

Recht aufschlußreich sind die Ergebnisse über den Anbau<br />

der einzelnen Kulturen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden<br />

folgende Kulturen angebaut:<br />

Kulturart Anbau in ha<br />

1944/45 1945/46<br />

+ Zunahme<br />

— Abnahme<br />

Winterweizen 22.77 113.29 + 90.52<br />

Sommerweizen 252.94 150.55 f'fo<br />

Winterroggen 9.19 10.37 + 1.<br />

Sommerroggen<br />

g otn<br />

9.16<br />

14.57<br />

1.23<br />

26.01<br />

—-<br />

+<br />


muß der starke Rückgang im Maisanbau. Der Haferanbau<br />

war im Jahre 1943 mit 70 ha am größten. Seither ist er<br />

zufolge der unsichern Erträge ständig zurückgegangen. Rund<br />

die Hälfte der gesamten Haferanbaufläche ist in der Gemeinde<br />

Alpnach, wo er im allgemeinen noch am sichersten gedeiht. An<br />

Brotgetreide wurden 322 ha, 20 ha weniger als letztes Jahr,<br />

angebaut. Die Futtergetreidefläche ist von 154 aus 151 ha zurückgegangen.<br />

Kartoffel- und Gemüsebau verzeichnen ebenfalls<br />

einen leichten Rückgang. Erfreulich ist die Zunahme der<br />

Kunstwiesen und es ist zu hoffen, daß sie noch in vermehrtem<br />

Maße Eingang finden.<br />

Interessant ist auch der Anbau nach Gemeinden.<br />

Gemeinde Anbau in ha Anbau in ha<br />

1944/45 1945/46<br />

Tarnen 255.06 237.40<br />

Kerns 169.38 154.58<br />

Sächseln 108.10 99.46<br />

Alpnach 152.34 146.70<br />

Giswil 202.90 192.05<br />

Lungern 44.50 40.41<br />

Engelberg 50.10 40.75<br />

Total<br />

982.42 911.35<br />

Daß Sarnen die größte Anbaufläche aufweist, verwundert<br />

weiter nicht; doch auch Giswil und die flächenmäßig kleine<br />

Gemeinde Alpnach haben ganz bedeutende Ackerflächen.<br />

Abschließend dürfen wir mit Befriedigung feststellen, daß<br />

jede Gemeinde ihre Anbaupflicht erfüllt hat. Ebenso hat der<br />

Kanton die auferlegte landwirtschaftliche Anbaupflicht von<br />

803 ha voll erreicht. Unserer Landwirtschaft insgesamt und<br />

besonders all jenen Pflanzern, die ihre Anbaupflicht erfüllt<br />

haben, gebührt für diese ehrenvolle Leistung öffentlich Dank<br />

und Anerkennung. Ihre Arbeit möge durch einen reichen<br />

Erntesegen und innere Befriedigung am Anbauwerk belohnt<br />

werden.<br />

Kant. Ackerbaustelle.<br />

Der Stand der Ausgleichskasse von Obwalden. sMitg.)<br />

Die Bevölkerung von Obwalden wird sich sicher über die Einnahmen<br />

und Ausgaben der Ausgleichskasse von Obwalden im<br />

Jahre 1945 interessieren.<br />

Einnahmen —Beiträge:<br />

Vom Lohnersatz<br />

Von der Landwirtschaft<br />

Vom Gewerbe<br />

Total<br />

Ausgaben — Entschädigungen:<br />

Aus dem Lohnersatz<br />

Aus der Landwirtschaft<br />

Aus dem Gewerbe<br />

Für den Arbeitseinsatz<br />

Beihilfen an Gebirgsbauern<br />

Beihilfen an landw. Arbeitnehmer<br />

Total<br />

Total ausbezahlte Entschädigungen<br />

Total vereinnahmte Beiträge<br />

Fr. 251 343.45<br />

Fr. 77 681.95<br />

Fr. 48 846.35<br />

Fr. 377 871.75<br />

Fr. 230 137.35<br />

Fr. 109 814.35<br />

Fr. 76120.60<br />

Fr. 118 783.45<br />

Fr. 87161.20<br />

Fr. 13 525.55<br />

Fr. 635 542.50<br />

Fr. 635 542.50<br />

Fr. 377 871.75<br />

Mehrleistungen der Kasse Fr. 257 670.75<br />

Im ersten Halbjahr <strong>1946</strong> hat die Kasse nur an Renten<br />

der Alters- und Hinterbliebenenversicherung (Uebergangsordnung)<br />

die respektable Summe von Fr. 157 086.35 ausbezahlt.<br />

Um diese Renten, finanzielle Beihilfen, Entschädigungen für<br />

Arbeitseinsatz und an Wehrmännern auch weiterhin auszahlen<br />

zu können, ist es unumgänglich notwendig, daß die der<br />

Kasse angeschlossenen Mitglieder nach wie vor ihre Beiträge<br />

fristgemäß bei den Zweigstellen einzahlen. Dienen diese Leistungen<br />

doch einem großen sozialen Werk, denn die meisten<br />

der alten Leutchen, Witwen und Waisen könnten diese Renten<br />

nicht mehr missen und die Gebirgsbauern sind erst recht<br />

auf diese schönen Beihilfen angewiesen.<br />

Ausgleichskasse Obwalden.<br />

Zur Nachahmung empfohlen. Rorfchacher Stadtrat<br />

gegen „Vor wärts". Der Stadtrat von Rorschach<br />

hat gegen die Redaktion des kommunistischen „Vorwärts"<br />

eine Ehrverletzungsklage angestrengt, weil das Organ<br />

der Partei der Arbeit die Behauptung aufgestellt hat,<br />

daß die sozial rückständigen Stadtväter das sogenannte<br />

„Amor-Spiel" in zwei Rorschacher Wirtschaften bewilligt<br />

hätten. Der Stadtrat stellt das entschieden in Abrede.<br />

Der Rorschacher Stadtrat dürste unsern Behörden zum<br />

Vorbild dienen — vor nicht langer Zeit hat ein Niedergelassener<br />

in gemeiner Weise das <strong>Obwaldner</strong> Volk in einer aus-<br />

wärtigen Zeitung heruntergemacht. Es sei an einen Artikel<br />

erinnert, in welchem Karl Tresch u. a. schrieb: „Könnte man<br />

sich nicht auf die hundertprozentige Sicherheit unserer Geschichtsforscher<br />

verlassen, so würde es heute niemand glauben,<br />

daß die Vorfahren dieses Volkes fähig waren, Vögte zu<br />

verjagen und ihre Burgen dem Erdboden gleichzumachen." —<br />

<strong>Obwaldner</strong> Volk! Mußt du dir solche gemeine Aeußerungen<br />

gefallen lassen?<br />

Schwinget auf Aelggi-Alp Obwalden. (Eing.) Traditionsgemäß<br />

findet am nächsten Sonntag, den 28. Juli (am Sonntag<br />

nach St. Anna) der Schwinget auf Aelggi-Alp statt. Wie<br />

gewohnt werden die jungen Sennen, die gegenwärtig auf der<br />

Alp sind, zum Wettkampf antreten. Dazu kommt, daß dieses<br />

Jahr eine größere Anzahl Nationalturner des Bürgerturn-<br />

Vereins Luzern an diesem Schwinget teilnehmen werden, was<br />

sicher an Reiz gewinnen wird. Es sind deshalb interessante<br />

Kämpse zu erwarten.<br />

Auto-Fahrgelegenheit ist geboten am Samstag-Nachmittäg<br />

und Sonntag den ganzen Tag. Die Abfahrtsstelle befindet sich<br />

beim Hotel Schlüssel in Sächseln. Das Bergheim Aelggi-<br />

Alp (Alpwirtschaft) ist in der Lage, den Besuchern eine einfache<br />

Verpflegung zu verabreichen. Touristen, die an schönen<br />

Sonntagen jene Gegend sehr zahlreich besuchen, seien auf diesen<br />

Anlaß aufmerksam gemacht.<br />

Schwing- und Aelplerfest auf Rigitulm vom 28. Juli<br />

<strong>1946</strong>. Das zufolge der Ungunst der Witterung verschobene<br />

Schwing- und Aelplerfest auf dem Rigi findet am nächsten<br />

Sonntag, den 28. Juli <strong>1946</strong>, statt.<br />

Sarnen. Spätmesse im Kap u zinerk loster.<br />

(Eing.) Einer längeren Einsendung eines jungen aktiven<br />

Christen, der die üble Gewohnheit des Draußenstehens krästig<br />

an den Pranger stellt, entnehmen wir: „Viele Kirchenbesucher,<br />

die in Gang und Türe stehen, versperren mit ihrer<br />

Bequemheit den Nachfolgenden den Weg. Andere, die sich vor<br />

der Türe aufhalten, nehmen sich nicht einmal die Mühe, hineinzukommen.<br />

Dieses Draußenstehen ist eine verwerfliche Unfitte<br />

und läßt eine bedenkliche Lauheit gegenüber Gott und<br />

Kirche zu Tage treten. Wenn wirklich nur jene die 10 Uhr-<br />

Messe besuchen würden, die keinem andern Gottesdienst beiwohnen<br />

würden, wäre Platz genug. Man soll doch den Herrgott<br />

nicht wie einen lästigen Gläubiger behandeln, um dann<br />

wieder vor ihm Ruhe zu haben. Vielmehr am Sonntag sich<br />

der Schuldigkeit und Pflicht wieder besinnen und unserem<br />

Herrgott in aufrichtiger Weise dienen und danken. Bei gutem<br />

Willen ist es sicher jedermann möglich, dem Gottesdienste innerhalb<br />

des Gotteshauses ehrfürchtig und aufrichtig teilzunehmen.<br />

Unterdessen sind die prächtigen Gottesdienste in der Pfarrkirche<br />

nicht übermäßig besucht. Ein aktives Pfarreibewußtsein<br />

käme in manch einem Christen wieder zur Geltung, wenn er<br />

sich mit Liebe und Freude zur Pfarrei stellen würde."<br />

Sarnen. (Eing.) Der 17. Juli war für uns Waisenkinder<br />

ein großer Freudentag. Die Dampfschiffahrtsgesellschaft von<br />

Luzern schenkte uns eine Gratisfahrt über den Vierwaldstättersee.<br />

Als wir nach fast dreistündiger Fahrt in Flüelen ankamen<br />

und die herrliche Alpenwelt bestaunt hatten, brachte<br />

uns die Straßenbahn nach Altdorf. Nachdem wir zu Mittag<br />

gespeist und das schmucke Dorf mit der schönen Pfarrkirche<br />

und dem Telldenkmal besichtigt hatten, mußten wir schon wieder<br />

ans Heimgehen denken. Auf der Heimreise fuhren wir<br />

mit dem Dampfer von Flüelen bis Buochs. Hier verließen<br />

wir das fahrende Haus und nach einem kurzen Imbiß machten<br />

wir den letzten Teil der schönen Reise noch mit dem Auto.<br />

Gesund und froh kamen wir wieder in Sarnen an. Dieses<br />

herrliche Erlebnis wird groß und klein noch lange Zeit in<br />

freudiger Erinnerung bleiben.<br />

Der Dampfschiffahrtsgesellschaft sei hiemit für diese große<br />

Ueberraschung von allen Waisenhauskindern herzlich gedankt.<br />

Joh. Riebli.<br />

Tennis in Sarnen. (Eing.) In verdankenswerter Weise<br />

hat das Hotel Mühle in Sarnen die beiden während der<br />

Kriegsjahre eingegangenen Tennis-Plätze wieder in tadellosen<br />

Zustand stellen lassen. Bereits wird morgens und abends sowohl<br />

von Kurgästen wie von Einheimischen tapfer gespielt.<br />

Um alle jene, die Interesse an diesem schönen Sport haben,<br />

von Grund auf in die theoretischen und praktischen Spielregeln<br />

einzuführen, konnte der neuerstandene Tennisclub Sarnen<br />

einen Berufstrainer von Luzern für einen E i n f ü h -<br />

rungsknrs gewinnen. Wegen des schlechten Wetters mußte<br />

dieser Kurs bereits verschoben werden und wird nun nächsten<br />

Sonntag, den 28. Juli, nachmittags, auf dem Tennisplatz zur<br />

alt Landammann Frz. Wirz und Alois Michel von Sarnen.<br />

Götschi ließ später diese Klage bedingungslos fallen. Nach<br />

Landammann Hermann machte später noch ein zweiter Landammann<br />

und Bürger von Sächseln seinen Einfluß bei unserer<br />

Wasserversorgung geltend, nämlich Herr Paul von Moos,<br />

Bankdirektor. Ueberdies hat man im Jahre 1938 die Herren<br />

Landammänner Nationalrat Maria Odermatt, Ständerats-<br />

Präsident Dr. W. Amstalden und Josef Wolfgang Stockmann<br />

zu Rate gezogen. Die ersten zwei Herren freuen sich heute<br />

noch des Lebens. Josef Wolfgang Stockmann versetzte durch<br />

seinen frühen Tod als regierender Landammann am Weihnachtsfeste<br />

1938 ganz Obwalden in große Trauer. Er war ein<br />

Landammann, dem alle <strong>Obwaldner</strong> das größte Vertrauen eutgegenbrachten.<br />

Nun kommen wir zu den öffentlichen Brunnen. Der erste<br />

war der heute jubilierende, 1546. Derselbe lag damals am<br />

alten Flüeliweg, ungefähr da, wo jetzt das Eingangstor zur<br />

Villa Meyenberg ist. Ihr alle kennt die wundervolle Aussicht<br />

dort oben. Damals streckte das Heimwesen Balmacher noch<br />

einen Arm bis dort hinanf. Der Flüelibrunnen wird erst 1620<br />

und der zu Ettisried 1627 erwähnt. Das Wiffibacher Wunderbrünnlein<br />

hat bestimmt ein patriarchalisches Alter Die Regierung<br />

wollte durch öffentliche Brunnen das Wassertrinken<br />

und die Abstinenz fördern, deshalb richtete sie damals an<br />

öffentliche Brunnen Beiträge aus. Das Datum der Geburt<br />

des Kreuzbrunnens und des Brunnens beim Pfarrhof sind<br />

nicht genau festgestellt, dürfte aber zwischen 1546—1630 liegen.<br />

Das privilegierte Balmacherbrünnlein und der Brunnen bei<br />

den Mätteli und Pfarrhof gehören auch zu den Altbrunnen.<br />

Erst seit 1702 singt der Haltenbrunnen drunten an der Brünigstraße<br />

fein Lied. Der obere Dorfteil hatte demnach hundertfünfzig<br />

Jahre früher gutes Quellwasser, als der untere<br />

Teil des Dorfes. Dieselben mußten sich damals mit Bachund<br />

Soodwasser behelfen. An einer Stelle aber konnten sie<br />

vom gesündesten Wässerlein in Sächseln Trinkwasser holen.<br />

Nämlich beim Wunderbrünnlein im Wissibach, jetzt an der<br />

Brünigstraße gelegen. Brunnen und Quelle sind kaum 20 Meter<br />

von einander entfernt. Man sagt, dieses milde Wasser<br />

erkälte niemand, sei Menschen und Tieren außerordentlich zuträglich<br />

und gehe nie ab. Einmal weit zurück, habe das Wässexlein<br />

aber doch zu fließen aufgehört. Da habe eine Frau<br />

ein Brot gestiftet, damit das niemehr vorkomme. Diese Stistung<br />

hat bis heute vollen Erfolg gehabt. Das Brünnlein ging<br />

seit Menschengedenken nie mehr ganz ab. 1857 ist von Neub<br />

r u n n e n bei der Kellersmatt, „Löwenbrunnen", die Rede.<br />

Fast gleichzeitig wurden Neubrunnen, unter strenger<br />

Beschränkung beim Staatsschreiber von Moos, hinter<br />

dem Schlüssel, bei Dr. Omlin, und im Mattli gestattet. 1888<br />

bei der Station und dem Schulhaus. Schon 1859 sind die<br />

geißbergersteinernen Brunnenstöckli angebracht worden. Die<br />

prächtigen Granittröge im Dorf und Umgebung wurden zwichsen<br />

1860 bis 1867 erstellt. Dieselben bilden eine Zierde des<br />

Dorfes und zeugen von Behäbigkeit und Solidität. Laut Vermerk<br />

von Herrn Gemeindeschreiber Bürgi beschloß die Bürgevgemeinde<br />

1865, an die Kosten der Granittröge, an Stelle<br />

von Trogholz, einen Abfindungsbetrag von 10 Prozent auszuzahlen.<br />

Selbstverständlich mußte mit der vermehrten Wasserabgabe<br />

immer mehr an Quellwasserzuleitung gedacht werden.<br />

Es brauchte auch Wasser zum Waschen, im Herbst und<br />

Frühling, wo die Halbjahres-Wäsche bei den laufenden Brunnen<br />

gemacht wurden. Die Haltenwaschhütte, die nicht beim<br />

gleichnamigen Brunnen erstellt war, bat 1875 um das Ab-<br />

Ans dem S c h M M der Msschnle Gnaclbcta<br />

pro 1945/46.<br />

'iTiip Stiftsschule verlor am ^3. ^uli 1945 infolge llria<br />

J JilnSL, ®. ©• D., P, aal« Buch».<br />

nem Nachfolger, tz. H. Dr. P. Johannes Zehnder, teilten sich<br />

im verflossenen Schuljahr 32 Professoren m die ^ehr- und<br />

Erziehungsarbeit bei den Studenten. .<br />

Die Hahl der Schüler belief sich am (>ymnasnim und Lhzenm<br />

zusammen aus 211, davon lebten 10 trn Externat. 203<br />

Studenten waren Schweizerbürger; 208 hatten ihren Wohnsitz<br />

in der Schweiz.<br />

^<br />

Es waren bürgerlich von Luzern 43, Solothurn 28, St.<br />

Gallen 16, Aargau 15, Basel-Stadt 12, Bern, Freiburg und<br />

Tburaau je 9. Schwyz und Obwalden je 8, Zürich und Wallis<br />

je 7, Nidwalden und Zug je 6, Genf 5, Schksfhausen 3,<br />

Appenzell J.-Rh., Tessin und Graubünden je 2, Glarus, Basel-Land,<br />

Appenzell A.-Rh. und Waadt je 1, Deutschland 3,<br />

Großbritannien, Holland, Italien, Oesterreich und Ungarn<br />

je 1.<br />

Ihren Wohnsitz hatten in Luzern 44, Aargau 20, Zürich<br />

19, Solothurn 18, Basel-Stadt und St. Gallen je 15, Obwalden<br />

13 (Engelberg 8), Bern 10, Freiburg 9, Thurgau und<br />

Wallis je 8, Zug und Basel-Land je 6, Schwyz und Genf je 5,<br />

Nidwalden, Tessin und Waadt je 2, Schaffhausen 1, Italien 2,<br />

Oesterreich 1.<br />

Das Schuljahr wurde am 3. Oktober mit einem feierlichen<br />

Gottesdienst eröffnet und am 18. Juli mit Hochamt und Te<br />

Deum geschlossen.<br />

Deni religiösen Leben, sowie der wissenschaftlichen Ausbildung<br />

außerhalb der Schulstunden wurde die gebührende<br />

Aufmerksamkeit und Sorgfalt gewidmet und der Geist samiliärer<br />

Zusammengehörigkeit zwischen Kloster und Schule als<br />

kostbares benediktinisches Erbgut auch dieses Jahr treu gepflegt.<br />

Der Pflege der Gesundheit ließ man alle Sorgfalt angedeihen.<br />

Der Gesundheitszustand darf als ein guter bezeichnet<br />

werden.<br />

Allen 22 Schülern der 2. Lyzealklasse konnte das Reifezeugnis<br />

erteilt werden. Als Berufsstudium haben in Aussicht:<br />

Jurisprudenz 5, Medizin 4, Theologie (einer im Ordensstand)<br />

und Naturwissenschaften je 3, Nationalökonomie und Handel je<br />

2, Lehramt, Pharmazie und Tierheilkunde je 1.<br />

Das Schuljahr <strong>1946</strong>/47 beginnt Mittwoch, den 2. Oktober.<br />

Durchführung gelangen. Bei zweifelhafter Witterung gibt<br />

Tel. Nr. 11 ab 13 Uhr Auskunft über die Abhaltung. Es ist<br />

jedermann zu diesem Einführungskurse freundlichst eingeladen.<br />

Turnschuhe und Tennisschläger mitbringen. Eine beschränkte<br />

Anzahl Tennisschläger stehen vorläufig zur Verfiigung.<br />

Kerns. Um etwelchen unrichtigen Vermutungen vorzubeugen,<br />

erklären wir, daß Herr Otto Widmer mit dem „Arvimelk"<br />

nicht identisch ist und zu diesem in keiner Beziehung<br />

steht.<br />

Die Redaktion.<br />

Kerns. (Eing.) Jugend hilft Jugend! Einige Buben<br />

haben hier ein „Zirkusspiel" aufgeführt, um notleidenden<br />

Kameraden im Ausland zu helfen. Der gute Besuch der<br />

„Vorstellungen" ergab ein ganz nettes Sümmchen. Dieses<br />

konnte dann der österreichischen Kinderhilfe zugeführt werden,<br />

womit wieder einigen sehr bedürftigen Kindern wertvolle Unterstützung<br />

zuteil iverden kann. Ten jungen Veranstaltern sei<br />

ein herzliches Vergelt's Gott ausgesprochen.<br />

(3B.J<br />

Großtheil. (Eing.) Am vergangenen Sonntag feierte »nser<br />

verehrter hochwürdiger Herr K aplan Friedrich Loretz seine<br />

ersten 25 Jahre Priesterleben in ganz unvorhergesehener<br />

Weise. Seine Absicht war es zwar gewesen, für sich im Stilllen<br />

den großen Gedenktag zu feiern. Der Kirchenchor rechnete es<br />

sich aber zu seiner Ehre an, seinem Ehrenpräses den Festtag<br />

mit einem feierlichen Amt gebührend zu gestalten. In feinsinniger<br />

Weife hatten die Studenten die Kirche schlicht und<br />

einfach geziert und in ein festtägliches Kleid gehüllt, ebenso<br />

das Haus des Gefeierten. Und so wunderte sich das Großtheiler<br />

Volk, das größtenteils nichts von dieser Feier wußte, am<br />

Sonntagmorgen sehr über den Aufwand und die Feierlichkeit<br />

des Tages. Der Festprediger, hochw. Hr. Kaplan Omlin vom<br />

Stalden, lüftete aber in gewählten und träfen Worten das<br />

Rätsel des Tages, und ließ in bildhafter und von den Geschehnissen<br />

des Evangeliums durchdachter Sprache das Leben<br />

des Priesters an uns vorbeiziehen gleich einem Filmstreifen.<br />

Das junge, begeisterte Beginnen des Neupriesters in der Diaspora<br />

Zürichs, das gesegnete Wirken in Obwalden: Stalden<br />

wasser beim Haltenbrunnen, was ohne weiteres gestattet wurde.<br />

Von 1546—1796, also 150 Jahre lang, konnte die herrliche<br />

Sommeriveidquelle den Sachsler Dörfern zum Teil geniigen.<br />

Erstmals im Jahre 1796 und später noch öfters suchte<br />

man nach Quellen im Esfenhalten des nachmaligen Taverifranzen,<br />

jetzt Jos. Omlin-Rohrer nach. Man faßte dort das<br />

Wasser nnd leitete dasselbe in das Netz der Dorfbrunnengenossen.<br />

Trotzdem das Dorf sich nicht um viel vergrößert hatte,<br />

wurden immer mehr Bedürfnisse nach Wasser und Neubrunnen<br />

laut. Vor 100 Jahren gab es in Sachseln-Dorf noch<br />

wenig Häuser. Auch hatte damals noch niemand Wasser ins<br />

Haus geleitet. Erst in den letzten 40 Jahren hat sich das Dorfbild<br />

und dessen Umgebung bedeutend verändert und vergr^<br />

ßert. Demnach haben auch die Einwohner an Zahl zugenowmen.<br />

Die Bautätigkeit, neuzeitliche Einrichtungen, der Krieg,<br />

die vielen Pilger und Soldaten riefen in den letzten Jah^<br />

immer nach mehr Wasser. Auch an das Feuerlöschwesen wurde<br />

gebührend gedacht. Die Entwicklung merkt man an folgenden<br />

Zahlen - der Wasserbezüger II - - von einst und jetzt am deutlichsten-<br />

CVrtT%*.rt n n n V *-0"Ö<br />

»r. r, VV 1<br />

Vl»l|4 uiiu um<br />

Im Jahre 1 6 6 6 zählte man<br />

... .<br />

bei<br />

*• #<br />

den<br />

c<br />

Altbrunnen 13<br />

t r><br />

Brunnengenossen.<br />

Im Jahre 1 7 04 deren 23. Im Jahre 191»<br />

CttvilTl*<br />

51 Wasserbezüger. In 6en Jahren 19 2 2 1 9 3 7 durchschnittlich<br />

90 Wasserbezüger. Im Jahre 194 3 171. Anno<br />

194 5 waren es deren 216. Von den Neubrunnen im untern<br />

Dorfteil, welche bei Trockenheit überhaupt das Wasserrecht<br />

verlieren mußten, und den vielen einschneidenden MaßnaYmen<br />

gegen dieselben, kann ich nicht reden Sie würden de»<br />

Kopf schütteln über diese patriarchalischen Zustände von arm"<br />

dazumal.<br />

(Schluß folgt!)


Ausruf M<br />

das Meizerboll<br />

Es ist ein schöner, alter Brauch, daß die Schweizer und<br />

Schweizerinnen an ihrem Nationalfeiertage sich durch frei-<br />

'Mae Spenden an einem gemeinnützigen vaterländischen<br />

Mfswerke beteiligen. Dieses Jahr ist das Ergebnis der Bun-<br />

^ - Versammlung für unsere Landsleute im Auslande und für<br />

^-e schweizerischen Rückwanderer bestimmt, für unsere Brüder<br />

und Schwestern, die fern von der Heimat die Gefahren und<br />

beiden des Krieges unmittelbar erleiden mußten. Mit ihnen,<br />

die ihrem Vaterlande trotz Verlockungen und Drohungen in<br />

schwerer Zeit die Treue hielten, fühlen wir uns im innersten<br />

unseres Herzens verbunden. Ihnen wollen wir unsere Dankbarkeit<br />

und unsern Brudersinn dadurch beweisen, daß wir<br />

nach Kräften mithelfen, ihre Not zu lindern.<br />

Die Schweizer im Ausland haben sich auf wichtigen Au-<br />

Kenposten für Ehre und Ansehen ihrer Heimat eingesetzt und<br />

Werden auch in Zukunft die Verbindung des schweizerischen<br />

Vaterlandes mit der weiten Welt aufrecht erhalten und für<br />

den Schweizernamen im Ausland Ehre einlegen.<br />

Wer das Auslandschweizerwerk der Neuen Helvetischen<br />

Gesellschaft mit liebendem Herzen und offener Hand unterstützt,<br />

dient der Heimat.<br />

Kodelt, Bundespräsident.<br />

und Grotztheil. Die vielen großen Werke, die an beiden Orten<br />

unter seiner Initiative geschaffen wurden, bezeugen es,<br />

daß Gott mit seinem Diener zufrieden ist und sein Schassen<br />

hundertfältig segnet. — Der Prediger streifte dann in feurigen<br />

Aorten das Wirken der Priester in der Gegenwart, wo sie oft<br />

aus der Kanzel wie Löwen fechten müssen für das Recht der<br />

Kirche, für das Reich Christi, und dann doch wieder wie Lämmer<br />

sichdes Volkes erbarmen müßten. Der Bibelspruch: „Mich<br />

erbarmt des Volkes!" stehe eigentlich über jedem Priesterwir-<br />

Jen, und jede priesterliche Großtat sei ein Werk göttlicher<br />

Barmherzigkeit. — Znm Schluß wünschte der Festredner dem<br />

Jubilaren weitere 25 Jahre gesegneter Arbeit im Weinberge<br />

des Herrn.<br />

Der kirchlichen Feier, die mit dem Te Deum abschloß, folgte<br />

eine kleine weltliche Feier im Familienkreise des Jubilaren,<br />

die am Abend abgelöst wurde vom Ständchen des Kirchenchores,<br />

welches zugleich auch den Schluß der Feier bildete.<br />

Es war ein würdiger, schöner und freudiger Festtag, den das<br />

Großtheiler Volk mit seinem geliebten Seelsorger zusammen<br />

beging. Man möchte sich doch wohl auch fragen, wo die übrigen<br />

Vereine geblieben sind, die dem Gefeierten auch ein<br />

Ständchen hätten bringen dürfen?<br />

Zum Abschluß möchte der Einsender einmal einen wunden<br />

Punkt unserer Gemeindepolitik rühren, der dem Frieden keineswegs<br />

dienlich ist. Es gibt nämlich immer wieder Leute,<br />

die Mißstimmung unter das Volk vom Großtheil bringen<br />

möchten durch Protestieren gegen das viele Betteln im Großtheil.<br />

Wie froh wären andere, wenn bei ihnen recht viel gebettelt<br />

worden wäre, dann hätten sie auch größere Fortschritte<br />

mit Kirchenbestuhlung und Heizung zu verzeichnen, als dies<br />

der Fall ist. Aber eben, wer viel hat, gibt von dem vielen<br />

nicht gerne, die armen Teufel von dem wenigen, das sie besitzen,<br />

aber von Herzen gerne. Laßt uns in Ruhe mit eurem<br />

schlechten Gewissen, wir haben gegeben und werden geben,<br />

was unser Gotteshaus auch immer brauchen mag. Und wir<br />

stehen zu unserem Kaplan und seinem Werk, er hat es ja nicht<br />

für sich getan, sondern für Gott, für uns und unsere Nachfahren.<br />

Wer nichts geben will, schweige wenigstens, und schade<br />

so nicht dem Frieden und der Eintracht der Gemeinde. F-<br />

Eidgenossenschaft<br />

Schweiz. Trachten- und Alphirtenfest in Jnterlaken-<br />

Unspunnen.<br />

Als erstes großes Treffen nach dem Kriege führt die<br />

Schweiz. Trachtenvereinigung Samstag und Sonntag, den<br />

7. und 8. September <strong>1946</strong>, in Unspunnen bei Jnterlaken ein<br />

Trachten- und Alphirtenfest durch. Der Anlaß beginnt am<br />

Samstagnachmittag mit der Vorführung von Volkstänzen auf<br />

der Höhematte. Für den Sonntagvormittag ist ein Festzug<br />

vorgesehen, und am Nachmittag finden die großen Darbietungen<br />

in Unspunnen statt. Die Veranstaltung wird vom gleichen<br />

®eift getragen sein wie die berühmten Hirtenfeste von 1805<br />

und 1808.<br />

Eigenartige M M der Bahne»!<br />

Gegenwärtig liegt vor den eidgenössischen Räten der Ent-<br />

^urf zu einem neuen Bundesgesetz über den Transport auf<br />

Eisenbahnen und Schiffen. Dieses neue Transportgesetz enthält<br />

den Grundsatz, daß Kinder je nach Alter taxfrei oder zu<br />

ermäßigter Taxe befördert werden sollen. Im bisherigen<br />

Transportgesetz ist eine solche Bestimmung nicht enthalten, dagegen<br />

haben tue Eisenbahnen im Transportreglement die<br />

Fahrvergünstigungen mit Angabe der Altersgrenzen (bis<br />

zum vollendeten 4. Altersjahre taxfrei und vom vollendeten<br />

4- bis zum vollendeten 12. Altersjahr zur halben Taxe) geordnet.<br />

Im neuen Transportreglement soll es, nach Anssassung<br />

des Bundesrates, allerdings nicht ohne weiteres möglich<br />

Hn, diese Altersgrenzen aus die am 1. April 1944 von den<br />

am direkten schweiz. Personenverkehr beteiligten Transport-<br />

Unternehmungen eingeführten neuen Altersgrenzen (bis zum<br />

vollendeten 6. Jahre taxfrei und vom 6. bis zum vollendeten<br />

lg. Altersjahre zur halben Taxe) zu erhöhen. Auf Grund<br />

»er bisherigen Erfahrungen sollen sich die Eisenbahnen anläßlich<br />

der Beratungen in der kommerziellen Konferenz bereit<br />

Erklärt haben, einer Uebernahme der versuchsweise eingeführ-<br />

*en neuen Altersgrenzen in das revidierte Transportregle-<br />

Zuent zuzustimmen, jedoch mit der Einschränkung, daß die<br />

oahrt zur halben Taxe dann nur. noch bis zum vollendeten<br />

Altersjahr gewährt werden soll.<br />

Im Zeichen der Familienpolitik finden wir diese Stellung-<br />

^ahme der Bahnen etwas stark. Wir finden es auch ein starkes<br />

daß der Bundesrat hier nachgegeben hat und in seiner<br />

^tschaft nichts sagt über die „bisherigen Erfahrungen" mit<br />

oeitt 16. Altersjahr. Die neuen Altersgrenzen haben f. Z. allgemeine<br />

Zustimmung gefunden. Sie sind am 1. April 1944<br />

""t den Kriegstaxzuschlägen eingeführt worden, wohl um die<br />

Pille der Tariferhöhungen etwas zu versüßen. Vor Volksabstimmungen<br />

über Bahnfragen oder Tariferhöhungen ist man<br />

rasch bereit, für eine „bahnfreundliche" Stimmung zu forgen!<br />

Nun will man, auf Kosten der kinderreichen Familien,<br />

wieder zurückrevidieren und gleichzeitig die Kriegstaxzuschläge<br />

noch einmal erhöhen! Das letzte Wort in den eidgenössischen<br />

Räten ist aber noch nicht gesprochen!<br />

Zie Mio-KoMmserWml<br />

Eine Warnung.<br />

Ein Radiohörer schreibt uns:<br />

Wo ein Arbeiter oder Angestellter eines Unternehmens<br />

die Absicht bekundet, in eine höhere Lohnklasse eingereiht zu<br />

werden, wird ihm sein Arbeitgeber.— wenn er mit dessen<br />

Leistungen nicht immer zufrieden war —- die logische Antwort<br />

erteilen: „Beweisen Sie mir, daß Sie nunmehr das Bestreben<br />

haben, Ihren Arbeitseifer in Verbindung mit Ihren<br />

Fachkenntnissen und Leistungen zu erhöhen, so daß diese eine<br />

Lohnaufbesserung berechtigen!" — Genau so oder ähnlich wird<br />

es im Bundeshaus in sämtlichen Abteilungen und in allen<br />

Amtsstuben lauten.<br />

Wenn Nun heute das Radio den Wunsch, oder gar die<br />

Absicht hat, seine Konzessionsgebühren zu erhöhen, so möge es<br />

diesen Beispielen gemäß den bisher unzufriedenen Radiohörern<br />

den Beweis erbringen, daß es in Tat und Wahrheit das<br />

Bestreben hat, sein Programm möglichst den Wünschen der<br />

Radiohörer anzupassen. Die Radiohörer wünschen in ihrer<br />

Mehrzahl erheblich weniger Vorträge, dafür mehr Unterhaltuugsmusik<br />

oder sonstige interessante Abwechslung.<br />

Das sind im Grunde genommen vollberechtigte Forderungen,<br />

die von Seiten des Radio nicht einfach ignoriert werden<br />

dürfen, falls die Radioleitung vermeiden will, daß gegen<br />

eine willkürliche Konzessionsgebührerhöhung, ohne Berücksichtigung<br />

der Wünsche der Radiohörer Protestkundgebungen von<br />

Stapel gelassen werden. Wenn das Radio glaubt, es hätte es<br />

in der Hand, die Konzession rücksichtslos zu erhöhen, ohne<br />

den Wünschen seiner Klienten Rechnung zu tragen, so kann<br />

es vorkommen, daß zahlreiche Hörer sich zusammenschließen<br />

und kurzerhand die Bezahlung der Konzessionsgebühr verweigern.<br />

Die Radio-Hörer glauben außerdem Anspruch auf eine<br />

der Öffentlichkeit bekanntzugebende unverblümte Jahres-Abrechnung<br />

zu haben. Sie wollen endlich wissen, was eigentlich<br />

mit den vielen Millionen Franken geschieht, d. h. wohin diese<br />

Millionen in Tat und Wahrheit das Jahr hindurch wandern!<br />

Es muß nun einmal mit dem verschärmten Versteckspiel in<br />

finanziellen Dingen gründlich Schluß gemacht werden. Die<br />

Geduld des Hörers ist erschöpft!<br />

Ier Streik als rebolullomres Machtmittel<br />

Obwohl die Verantwortlichen für das gegenwärtige Wettstreiken<br />

lange Zeit immer wieder betonten, es gehe in diesen<br />

Auseinandersetzungen bloß um soziale Forderungen der Arbeiterschaft,<br />

war es schon nach dem Genfer Trämlerftreik klar,<br />

daß sich hinter diesen edlen Motiven ganz andere, nämlich<br />

machtpolitische Ziele verbargen, genau wie 1918 hinter dem<br />

Generalstreik. Der Unterschied besteht einzig darin, daß man<br />

diesmal schlauer vorging und anfänglich die wahren Ziele<br />

tarnte. Nun, nachdem die ganze Schweiz systematisch bestreikt<br />

wird und es sich zeigt, daß diese gründlich durchgeführte Operation<br />

nach einem fast militärisch ausgearbeiteten Operations-<br />

Plan vorgeführt wird, läßt man allmählich die Maske fallen.<br />

In Nr. 19 der „Information" schreibt der Kommunist Windler<br />

unter dem Titel „Die Ernte ist reif", die Streiks seien<br />

„das große Zeichen unserer Tage". Er beschwört in seinem<br />

Artikel den Geist „der Bolschewiki ..., die während Jahrev<br />

die große Streikwelle von 1995 bis 1907 in das Zentrum ihres<br />

Tuns und Denkens gestellt haben." Und ganz offen plaudert<br />

er im Verlaufe seines Bekenntnisses aus, daß der Kampf<br />

vom Gewaltigen des Textil- und Fabrikarbeiterverbandes<br />

(nämlich vom mehrmals vorbestraften Kommunisten Leo<br />

Löw!) nach einem wohl ausgedachten Plane geführt werde.<br />

Angesichts der günstigen Situation müsse nun die PdA „rasch<br />

ihre Schlußfolgerungen aus der großen Bewegung ziehen,<br />

d. h. ganz offen und unverblümt gesagt und in eine allgemeine,<br />

klare und verständliche Sprache umgesetzt: die PdA-<br />

Kommunisten sollten jetzt die Arbeiterschaft rasch und schlagartig<br />

der Revolution entgegenführen. Daß dies das wahre Ziel<br />

der Streikbewegung ist, geht nicht nur aus Windlers Theorie,<br />

sondern auch aus der angeführten Resolution des Kominternkongresses,<br />

aus Aeußerungen im Kommunisten-„Vorwärts"<br />

und schließlich aus der Streikpraxis selbst hervor. Die Streiks<br />

in Zofingen und Liestal sind die letzten Beispiele auf diesem<br />

Gebiet.<br />

A r<br />

de« MelterstM<br />

Gewerkschaftliches.<br />

Der Christlichnationale Gewerkschaftsb<br />

u n d der Schweiz ist in letzter Zeit zu vermehrten Tagungen<br />

seines Bundeskomitees zusammengekommen. Bereits ansangs<br />

dieses Monats fand wieder eine Sitzung statt, an der<br />

die Frage des bezahlten Bundesfeiertages und die Lenkung<br />

der Bauwirtschaft besprochen wurde. Auch zu dem Entwurf eiues<br />

Bundesgesetzes über die Verwendung der Einnahmenüverschösse<br />

der zentralen Ausgleichsfonds (Lohn- und Verdienstersatz)<br />

wurde Stellung bezogen. Darnach verkitt der Christlichnationale<br />

Gewerkschaftsbund die Auffassung, daß es nicht<br />

angängig ist, mehr als die Hälfte der zu verteilenden Summe<br />

für die Krisenbekämpfung zu verwenden und damit eine übermäßige<br />

Belastung des Arbeitseinkommens für diese Aufgabe<br />

vorzunehmen. Vielmehr sollen höhere als die vorgesehenen<br />

Beiträge für den Wehrmannsschutz sowie die Alters- und Hinterlassenen-Versicherung<br />

ausgerichtet und eine Summe für<br />

den wirtschaftlichen Familienschutz reserviert werden. Nachdem<br />

das Schweizervolk im vergangenen Herbst sich grundsätzlich<br />

und eindeutig auch für dieses letztgenannte Sozialwerk ausgesprachen<br />

hat, muß dessen Verwirklichung unverzüglich an die<br />

Hand genommen und sollen hiefür auch die entsprechenden<br />

öffentlichen Mittel aufgewendet werden. Dies gilt besonders<br />

für die Mutterschaftsversicherung und die Einführung von<br />

Ausgleichskassen für Kinderzulagen. Auch wir vom CHB sind<br />

dieser Meinung und werden auch alle Bestrebungen zur Einführung<br />

einer eidgenössischen Mutterschaftsversicherung unterstützen,<br />

und zwar in dem Sinne, wie wir das an unserm letzten<br />

Verbandstag in Luzern beschlossen haben.<br />

In einer Eingabe an die Direktion der PTT haben die<br />

christlich organisierten Post- und Telegraphenangestellten ihre<br />

gewerkschaftlichen materiellen Ziele bekanntgegeben. Darin<br />

wird besonders auf die ungesunden Arbeits- und Lohnver-<br />

Hältnisse in den PTT-Betrieben hingewiesen und Vorschläge<br />

für eine Gesundung und Revision vorgebracht. —• Eine ähnliche<br />

Eingabe richtete auch der Verband der Gewerkschaften<br />

des christlichen Verkehrs- und Staatspersonals der Schweiz<br />

an den Bundesrat. In dieser Eingabe wird vor allem das<br />

Begehren auf bessere zusätzliche Teuerungszulagen für das<br />

Jahr <strong>1946</strong> und auch bereits für das Jahr 1947 unterbreitet.<br />

„Holz- und Bauarbeiter."<br />

Fleißige Arbeiter im Weinverg.<br />

Wieder haben einige gute Agitatoren die Mühe nicht gescheut<br />

und Haben durch fleißige Agitation unsere Verbandsreihen<br />

der christlichen Holz- und Bauarbeiter gestärkt, wie<br />

auch dafür gesorgt, daß unsere christlichen und daher gesuuden<br />

Verbandsideen in weitere Kreise getragen und in die<br />

Herzen von Arbeitskollegen gesenkt werden.<br />

Die Arbeit geht weiter, ihr Kollegen überall. Noch viele<br />

sind, die am Wegesrande stehen. Alle Holz- und Bauarbeiter<br />

sollen geistig bearbeitet und als Schweizer und Christen in<br />

unsern Berufsverband eingegliedert werden.<br />

Auf dich, Agitator, warten die Unorganisierten!<br />

Alpnach konnte 11 Neuaufnahmen melden. Bravo!<br />

A r<br />

de« Mer«f


Ae Höhe des gerechte» Lohnes<br />

soll dem Arbeiter, ob einzelner, ob Glied oder Vater<br />

einer Familie, so sein, datz er seine sozialen und persönlichen<br />

Verpflichtung?» erfüllen kann. Das soll einem<br />

gesunden, vollarbeitssähigen Mann möglich sein.<br />

Frauen und Kinder dürfen nicht über das Matz<br />

ihres Alters und ihrer Kräfte belastet werden. Sie<br />

sollen aber in der Grenze des Möglichen beitragen, die<br />

Familienlasten abzubauen und das Familieneigentum<br />

zu vermehren. Die Hauptaufgabe der Frau ist die<br />

Pflege der Häuslichkeit und die Erziehung<br />

der Kinder. Arbeiten, die sie in dieser Hinsicht behindern,<br />

sind unzulässig und müssen vermieden werden.<br />

Sonst mutz von einem sozialen Rückstand gesprochen<br />

werden.<br />

Wahlen des Vorstandes, der gleichzeitig als Stiftungsrat des<br />

Schweizerischen Gebirgshilfefonds fungiert, ergaben mit Einmütigkeit<br />

die Bestätigung der bisherigen Mitglieder mit alt<br />

Regierungsrat Furrer, Altdorf, und Landammann E. Jnfanger,<br />

Engelberg, an der Spitze. Die Versammlung nahm mit<br />

Genugtuung Kenntnis davon, daß die Schewag ihre Tätigkeit<br />

wieder in vollem Umfang aufgenommen hat. Im besondern<br />

konnte eine ganze Reihe von Beiträgen an notleidende<br />

Bergbauern beschlossen und ausgerichtet werden.<br />

Kleine Zeitung<br />

Eine Gefahr für die Kulturen.<br />

Die aufmerksamen Beobachter der Natur machen seit einigen<br />

Wochen eine beunruhigende Feststellung: die Zahl der<br />

Zugvögel ist dieses Jahr wesentlich kleiner als sonst, und namentlich<br />

die Schwalben sind geradezu selten geworden. Ein<br />

Ornithologe, dem wir die Frage unterbreiteten, hält dafür,<br />

daß diese Lücken der zügellosen Jagd zuzuschreiben seien, die<br />

von den Völkern des Südens auf die Zugvögel ausgeübt<br />

werde, um auf diese Weise die spärlichen Mahlzeiten zu erganzen.<br />

In gewissen Gegenden nimmt diese Jagd beunruhigende<br />

Ausmaße an, denn >es ist sicher, daß im umgekehrten<br />

Verhältnis zur Verminderung der Vögel die Zahl der schädlichen<br />

Insekten wächst. Es drängt sich deshalb eine Aktion zugunsten<br />

der bedrängten Vogelwelt auf, wenn wir nicht wollen,<br />

daß unsere Landwirtschaft unter den schlimmen Folgen<br />

der Vermehrung der Insekten zu leiden habe.<br />

Wer hat die Tour de Suisse gewonnen?<br />

Eine einfältige Frage — meinen Sie; jedes Kind weiß<br />

doch, daß Bartali der große Sieger war! — Die Frage ist<br />

nicht so unangebracht, wie Sie glauben!<br />

Der Italiener hat wohl die tausendachthundert Kilometer<br />

in der kürzesten Zeit zurückgelegt. Gewonnen aber hat<br />

die Tour ein anderer. Jener Typer nämlich aus der Westschweiz,<br />

der mit zwei Franken Einsatz einen Coupon des<br />

Tour de Suisse-Totos so ausfüllte, daß er in seinen acht<br />

Kolonnen zweimal alle 12 Fragen, 2 mal 11 und 4 mal 10<br />

Fragen richtig beantwortet hat. Der Glücksvogel gewinnt damit<br />

mühelos Fr. 17 172.10 söhne Berücksichtigung der Steuerabzüge),<br />

während der abgehetzte Bartali nach groben Schätzungen<br />

nicht einmal auf die Hälfte dieses Beträges kam.<br />

Der Typer aus der Westschweiz ist nicht der einzige lachende<br />

Dritte beim schweren Kampf der Tour de Suisse-Fahrer.<br />

Mit ihm freuen sich verschiedene „Geschäftemacher" über<br />

den Erfolg der diesjährigen Tour, die alle mehr verdient haben<br />

als die sich hetzende „Meute" im bunten Trikot, die eigentlich,<br />

wenn man alle Umstände in Rechnung zieht, ziemlich<br />

bescheiden für ihr außerordentlichen Anstrengungen belohnt<br />

wird. Nebenerscheinungen eines entarteten Sportes!<br />

Gino Bartali privat.<br />

Im „Giornale del Popolo", der katholischen Tessiner Tageszeitung,<br />

stand folgende sympathische Notiz über den Sieger<br />

der diesjährigen Tour de Suisse, Gino Bartali:<br />

„Unsere Leser wissen, daß der populäre italienische Meister-Rennsahrer<br />

ein Musterkatholik ist, ohne Menschenfurcht,<br />

Mitglied der Katholischen Aktion Italiens.<br />

Vor seiner Abreise' aus Mailand — so lasen wir im kacholischen<br />

Mailänder Tagblatt „L'Jtalia" — hat er die hl.<br />

Kommunion empfangen. Bei der Ankunft in der Luganeser<br />

Pension, wo die italienische Equipe der „Tour" logierte, überbrachte<br />

ihm ein Führer der katholischen Tessiner Jugend die<br />

herzlichsten Glückwünsche im Namen des ganzen Verbandes.<br />

Bartali war darüber sichtlich erfreut.<br />

Vor Verlassen der Pension, um zur neuen Etappe zu starten,<br />

ließ ihm der Sekretär der katholischen Tessiner Jugend<br />

eine schöne Schachtel Schokoladetäfelchen zukommen. Gino<br />

Bartali telephonierte von der Pension aus seiner Frau —<br />

Bartali ist braver Gatte und Familienvater —, um ihr Nachricht<br />

zu geben, und dann rief er seinen ältesten Buben ans<br />

Telephon und sagte ihm: „Bleib brav!" Wenn ich heimkomme,<br />

bringe ich dir Schokoladentäfelchen aus der Schweiz!"<br />

Als Bartali als Sieger der 1. Etappe in Basel ankam,<br />

überreichte man ihm, wie es Brauch ist, einen mächtigen Bin-<br />

menftrauß. Ein paar Minuten spater erkundigte sich S8art aIi<br />

nach einer katholischen Kirche, wo er die Blumen zu<br />

der Muttergottes niederlegte. Auch m Lugano wurde ihm<br />

wiederholtem Etappensieger unter lebhaften ^tnvarufen eh<br />

prächtiger Blumenstrauß überreicht, 31m gleichen abend noch<br />

zierten diese Blumen den Altar der Kirche Madonna beli a<br />

Grazie." . . ^<br />

Soweit der Bericht in der Tessmer Zeitung. Wir fteu^<br />

uns aufrichtig, auch unter den Straßenrennfahrern so flotte,<br />

stramme Katholiken zn treffen.<br />

Radio —<br />

Beromiinfter<br />

Sonntag, 28. Juli.<br />

9.00 Protestantische Predigt. 9.3V Geistliche Musik. 9.45<br />

Katholische Predigt. 10.15 Volkskonzert. 12.40 Unterhaltungskonzert.<br />

13.45 Der volkstümliche Sonntagnachmittag. 15^<br />

Leitfaden für fröhliche Liebesleute. 15.20 llnterhaltungskonzert.<br />

16.15 De Güggelirank. Heiteres Hörspiel. 17.45 Eine<br />

Aufführung der berühmten Metropolitan Opera Newyork:<br />

Tannhäuser 1. Teil. 19.00 Echo der Zeit. 20.10 Tannhäuser<br />

2. Teil, aus der Metropolitan Opera Newyork. 21.10 „Waidensee",<br />

Hörfolge. 22.05 Tanzmusik.<br />

Montag, 29. Juli.<br />

11.30 „Le souvenir de Nellie Melba", Plauderei. 12.40<br />

Studioörchester. 17.00 Konzert. 18.00 Gedichte. 18.15 Sinsonie.<br />

18.40 Zufall und Schicksal, Gespräch. 19.00 Volksmusik<br />

aus der Jnnerschweiz. 19.40 Echo der Zeit. 19.55 11. Wunschkonzert.<br />

21.15 Klarinettenquintett. 21.45 Wochenrückblick.<br />

22.10 Benjamin Brüten, sieben Sonette nach Michelangelo.<br />

22.30 Tänze und Lieder.<br />

Dienstag, 30. Juli.<br />

11.30 Tessiner Chöre. 12.40 Unterhaltungskonzert. 17.00<br />

Klaviervorträge. 17.30 Werke von belgischen Komponisten.<br />

18.00 Jugendstunde. 18.35 Schnlsunksendnng: Ulrico Hoeppli.<br />

19.00 Russische Volkslieder. 19.55 Sinfoniekonzert. 21.15 Ein<br />

Hindemith-Programm. 22.30 Unterhaltungskonzert.<br />

Mittwoch, 31. Juli.<br />

11.30 Les refrains que vous aimez. 12.40 Orchester Hazy<br />

Osterwalder. 17.00 Kammermusik. 18.00 Schweizer Dichter<br />

lachen, Vorlesung. 18.30 Bunt und heiter. 19.55 Virtuose Accordeon-Mnsik.<br />

20.10 „Die Ersten und Letzten", Hörspiel.<br />

21.00 Populäres Orchesterkonzert. 21.30 Unbekannte Schubertlieder.<br />

22.10 Unterhaltungskonzert. 22.30 Tanzmusik.<br />

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Mhle!<br />

Ja, der Weißwein muß schön kühl serviert werden,<br />

das ist eine Regel, die nicht übergangen<br />

werden darf, wenn Ihr Gast Freude am edlen<br />

Rebensaft haben soll.<br />

Jetzt in der Sommerzeit wird der Weiße geu><br />

getrunken, gar wenn er fast eisgekühlt, !<br />

prickelnd uns die volle Fülle seines Duftes uno<br />

seiner Rasse zu schenken vermag.<br />

Damit Ihr Weißer schön gekühlt auf den Tisch<br />

kommt, halte ich stets ein Tageslager vers-tM<br />

dener Weißweine (auch Süßmost) im KM<br />

schrank, um so meinen Kunden noch besser Z»<br />

dienen.<br />

Auf Ihr Wohl!<br />

Sarnen<br />

ETLIN-KEINHARD<br />

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ganten / Mittwoch, den 31. Juli <strong>1946</strong><br />

/<br />

A<br />

76. Jahrgang — Nr. 60<br />

O b M l i e r<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

ffr. 10-50, halb,ährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

;L Fcimilienbeilage — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spe enfreie<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Tarnen. Tel. 8 62 37<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Jnsertionsprds: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

fr' Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

An der letzten Bundesfeier wurde im Fernen Osten noch<br />

bitter gekämpft. Die ersten Atombomben gingen nieder. Ihre<br />

Wirkung brach den japanischen Widerstand. Das zähe Inselvoll<br />

sah ein, daß es nicht die ganze Nation verpulvern lassen<br />

konnte; daher rang es sich die Bitte um Waffenruhe ab. Seither<br />

ist es auf den Schlachtfeldern ruhig geworden. Umso<br />

heftiger setzte der Kamps am grünen Tische ein. Nur langsam<br />

treten die neuen Grenzen aus dem Schleiernebel der Diplomatie<br />

hervor. Und was sich an deutlichen Linien abzeichnet,<br />

ist nicht sonderlich tröstlich. Dazu geht der gelbe Hunger wie<br />

ein Würgengel durch das Abendland. Wir müssen in der<br />

europäischen Geschichte wohl zehn Geschlechter zurückblättern,<br />

um ein solches Darben so vieler Völker zu entdecken. Dazu<br />

tritt eine große Heimatlosigkeit. Millionen von Menschen haben<br />

nicht nur ihr Haus verloren, sondern auch Baugrund und<br />

Bauwillen. Wozu ein Heim errichten, wenn sich dann gleich<br />

ein fremder Gewalthaber in Stube und Kammer setzt! Wenn<br />

man auf Jahrzehnte alle Arbeit nur als eine Fron vor sich<br />

sieht, wird die Hand von innenher lahm.<br />

Das deutsche Volk, das sich einem Vogte beugte, wird nun<br />

zur Strafe für diese Abdankung vor der Selbstverantwortung<br />

aller auf lange Zeit hin bevogtet. Es begab sich seiner Würde,<br />

und die Untaten seiner Schergen fallen in unheimlichem Gericht<br />

auf das Volk zurück, das sich seinem Vogte auslieferte.<br />

Leider ist die Vergeltung kein Impfstoff gegen die vögtische<br />

Grundgesinnung.<br />

Unser Volk lehnte seit Urbeginn nicht nur jeden fremden<br />

Vogt ab, sondern auch übermächtige eigene Führer. Der Bundesbrief<br />

von anfangs August 1291 nennt nicht einmal die<br />

Namen der ersten Eidgenossen. Wir kennen die Bundesgrünber<br />

zwar aus andern Urkunden. Dennoch erscheint es uns wesentlich,<br />

daß die natürlich notwendige Führerschaft bei diesem<br />

wichtigen Abkommen nicht eigens hervortrat. Die drei Landsgemeinden<br />

gaben sich das Wort, die Landammänner siegelten.<br />

Auch die Macht, welche Vögte sandte, wird nicht mit Namen<br />

genannt. Damals wußte jedermann, daß Oesterreich die<br />

Urschweiz gleichschalten wollte. Es ist indessen ein schöner Zug<br />

des auf Ewigkeit bedachten Bundes, daß das Nein gegen<br />

„fremde Richter" allen Mächten gelten konnte, welche am<br />

Baum der eidgenössischen Selbständigkeit rütteln wollten.<br />

Mit dem besorgten Ruf „Man will uns einen Herrn geben!"<br />

zogen die Eidgenossen im Schwabenkrieg gegen das Reich. In<br />

gleicher Grundgesinnung lehnte auch unsere Schweizerische<br />

Eidgenossenschaft ein Dutzend Jahre lang alles ab, was nach<br />

„Gausührern" roch.<br />

Diesem grimmigen und doch seelenruhigen Nein entspricht<br />

das Ja der Bereitschaft, die Verantwortung selber<br />

zuübernehmen. Der kerngesunde Bauernstolz, Herr und<br />

Meister im eigenen Hause zu sein, wollte lieber eine überblickbare<br />

Talschaft von ein paar tausend Menschen nach bestem<br />

Wissen und Gewissen selber verwalten und notfalls «verteidigen,<br />

als am Glänze eines Riesenreiches teilhaben. Noch<br />

steht es uns allen in heißer Erinnerung, wie man uns nahelegte,<br />

auch wir möchten doch „auf der Höhe der Zeit" sein<br />

Kleines Feuilleton<br />

Geschichte der WMdersoWiis<br />

Eachse>»-Ins<br />

nnb ItartteiS bon 1546-<strong>1946</strong> -><br />

Bon Franz Rohrer, Aktuar der Wasserversorgung.<br />

Vorgetragen anläßlich der 4. Jahrhundertfeier am 30. Juni <strong>1946</strong><br />

im „Hotel Kreuz".<br />

Erstmals 1796 und später hat man von Effenhalten Wasser<br />

zugeführt. Größere Quellenfassungen ab den Blashalden wurden<br />

erst in den Jahren 1885, 1887, 1904, 1907 gemacht.<br />

Quellenfassungen ab Kurigen kamen in den Jahren 1904,<br />

1908 und 1911 dazu. 1921 wurden Quellen im Lanzenbiel<br />

angekauft, welche noch nicht gefaßt sind und als Reserve dieuen.<br />

Die sogenannten Dienenklauen oder Steinerwasserversorgung<br />

wurde 1924 mit der Trinkwasserversorgung unseres<br />

Dorfes verschmolzen. Die Steinerwasserabonnenten kamen<br />

alle zu unserer Wasserversorgung. Dieses größere Werk kostete<br />

Fr. 27 685.— und wurde mit Fr. 6800.— subventioniert.<br />

Kostete also die Wasserversorgung rund Fr. 20 000.—. Allein,<br />

auch diese Wasserzufuhren erwiesen sich leider bald als ungenügend<br />

und entsprachen den Bedürfnissen und Erwartnngen<br />

nicht vollauf. Anno 1943 im Oktober ging die Gibelwas-<br />

^Versorgung, welche neun Häuser im Dorfe bediente, wegen<br />

Wassermangel ein. Die Quellenanlagen gingen in den Besitz<br />

der Wasserversorgung Dorf über und dienen als willkommene<br />

Reserve. Die Gibelwassergenossen traten alle unserer Wasser-<br />

Versorgung bei.<br />

und uns einen guten Platz im „neuen Europa" sichern. Die<br />

Kleinstaaten wurden als „Verdampfungserscheinungen" der<br />

Weltgeschichte verschrien. Was uns Herzenssache war, sollte<br />

in der großen Schmiede eingeschmolzen werden. Der Tanz<br />

um das braune Kalb begann. Es fehlte nicht an Staaten, die<br />

das gewünschte Musikgehör hatten. Andern wurde der neue<br />

Takt, die neue Weise mit Bombern beigebracht. Schreck und<br />

Lockung ergänzten sich dabei alleweil: die gepanzerte Faust<br />

und die fächelnde Hand gehörten zum gleichen Machtwesen,<br />

das bald fortissimo Feuer! befahl, bald pianissimo Gerüchte<br />

flüsterte. Angesichts dieser arglistigen Zeit fand der alte Bundesgrund<br />

seinen entschiedensten Ausdruck im totalen Widerstand,<br />

wie er im Manifest vom 18. April 1940 jede Möglichkeit<br />

,unserem Bundesgedanken untreu zu werden, abschnitt:<br />

„Wenn durch Radio, Flugblätter und andere Mittel Nachrichten<br />

verbreitet werden sollten, die den Widerstandswillen von<br />

Bundesrat und Armeeleitung anzweifeln, so sind diese Nachrichten<br />

als Erfindung der feindlichen Propaganda zu betrachten.<br />

Unser Land wird sich gegen jeden Angreifer und mit allen<br />

Mitteln auf das äußerste verteidigen."<br />

Der Wille zum kleinen, eigenen Staat ist keine Verbohrtheit,<br />

kein Mangel an Weltverständnis. Er wurzelt vielmehr<br />

im Glauben an Den, der als Einziger im Bundesbrief mit<br />

Namen genannt wird und der als Zeuge und Schirmherr<br />

gleich im ersten Atemzuge angerufen wurde: „Im Namen<br />

Gottes des Allmächtigen! Wir glauben nicht, daß<br />

es je Gottes Wille sein konnte noch könnte, die Menschen,<br />

seine Ebenbilder, durch einen a^ler Liebe baren Unmenschen,<br />

der sich alles Heil im Himmel und auf Erden anmaßte, auf<br />

die Dauer knechten zu lassen. Er wollte gewiß den liebenden,<br />

verantwortlichen Mitmenschen, den Bruder. Darum hat aller<br />

Menschenkampf gegen das Unmenschliche (auch wo es mit dem<br />

Machtanspruch des Uebermenschlichen auftritt!) das heilige<br />

Recht, ja die Pflicht zum Widerstand „im Namen Gottes des<br />

Allmächtigen". Das ist der erste und der letzte Bundesgrund!<br />

G Th.<br />

O b w a l d e n<br />

Postdienst am 1. August. Die Generaldirektion der PTT<br />

teilt mit: Der Bundesrat hat angeordnet, daß die Büros der<br />

Bundesverwaltungen sowie die Anstalten und Betriebe der<br />

Departemente von nun an am 1. August um 12 Uhr zu schließen<br />

seien, soweit die dienstlichen Bedürfnisse es gestatten.<br />

Gestützt auf diesen Beschluß werden am Bundesfeiertag dieses<br />

Jahres alle Postschalter um 16 Uhr geschlossen. Die dritte<br />

Briefzustellung und die Paketvertragung am Nachmittag fallen<br />

allgemein aus. Wo nur zwei Zustellungen bestehen, kann<br />

die zweite auf den frühen Nachmittag vorverschoben werden.<br />

In den Kantonen, wo der 1. August ganz oder teilweise als<br />

staatlicher Feiertag anerkannt ist, wird der Postdienst wie an<br />

Sonntagen eingeschränkt. Ueber Einzelheiten geben besondere<br />

Anschläge in den Schalterräumen oder das Schalterpersonal<br />

Auskunft.<br />

Anno 1939 kommen wir hinauf zu den Quellen auf die<br />

Hochalp Mättental, 1600 m über Meer, dort wurde das<br />

größte und kostbilligste Werk unserer Genossenschaft erbaut.<br />

Unangenehmes will ich deswegen nicht sagen, habe mir dafür<br />

folgenden Spruch nach „Schanz" gemerkt:<br />

Was du verschweigst, das bringt dir kein verklagen,<br />

Was du verschweigst, kann keiner weitersagen:<br />

Was du verschweigst, das sagt manchmal so viel!<br />

Knapp vor Ausbruch des Weltkrieges wurde dieses schönste<br />

und rationellste Werk der Genossenschaft fertig erstellt.<br />

Was wäre geschehen, wenn das nicht der Fall gewesen wäre.<br />

Woher hätte man in diesen Kriegsjahrcn soviel dringend nötiges<br />

Wasser hernehmen können. Durch die Zuleitung der<br />

Mättentalquelleu in das Netz der Trinkwasserversorgung<br />

Dorf ist der Wassernot gesteuert und überdies besteht die<br />

Möglichkeit, dort noch weitere Quellen nutzbar zu machen.<br />

Seit jenem glücklichen Tage des 11. Juli 1939, wo zum erstenmal<br />

das Mättentalquellwasser in unser Netz geleitet wurde,<br />

hat es im Dorf an Wasser für jegliche Zwecke nie mehr gefehlt.<br />

Dafür aber in den verflossenen Kriegsjahren umsomehr<br />

an Kaffee und Zucker, um dieses Wasser bei irgend einem<br />

Anlaß noch schmackhafter zu machen. Dieses für unser Dorf<br />

und Umgebung einzig richtige und allgemein zufriedenste!-<br />

lende Wasserwerk kostete rund Fr. 100 000.— und wurde mit<br />

zirka 30 Prozent subventioniert. Neben den schon bestehenden<br />

Reservoirs in der Brunnenmatt und Roothausmatt ist mit<br />

dem Mättentalwerk das große zweiteilige Reservoir für Trinkund<br />

Löschwasser in der Oberfluh erstellt worden. Dasselbe<br />

faßt 300 000 Liter. Alle drei Reservoirs bilden zusammen ei-<br />

Strasrecht. (Eing.) Obwalden ist der einzige Kanton der<br />

Schweiz, der das sog. Uebertretungsstrafrecht nach<br />

Inkrafttreten des eidg. Strafgesetzbuches nicht selbständig geordnet<br />

hat. Auf Betreiben von Mitgliedern der neuen Kom-<br />

Mission wurde s. Z. die Vorlage verworfen. Wenn aber gemeldet<br />

wird, seither werde mit Notverordnungen gearbeitet,<br />

so ist das falsch. Die durch das eidg. Gesetz notwendigen<br />

Einführungsbestimmungen wurden am 29. September 1941<br />

durch den Kantonsrat erlassen. Damit ist dem eidg. Gesetz<br />

Genüge geleistet.<br />

Der Kantonsrat war zum Erlaß dieser Verordnung verfassungsgemäß<br />

z u st ä n d i g. Es ist das keine Notverordnung.<br />

Das Uebertretungsstrasrecht ist im bisherigen Polizeistrafgesetz<br />

enthalten und der Richter hat dieses Gesetz, soweit es nicht<br />

durch das eidg. Gesetz aufgehoben ist, a n z u w e n d e n. So<br />

wird es auch gemacht. Es ist e i n e s vorteilhaft in der Gesetzesmaschine:<br />

wenn ein neues Gesetz verworfen wird, so gilt<br />

wenigstens noch das alte und wenn es auch weniger „fortschrittlich"<br />

ist.<br />

Wie steht's mit dem Wirte-Sonntag? Während für das<br />

gastgewerbliche Personal strenge Bestimmungen über Arbeitszeit<br />

und Ruhetag bestehen, die gerade heute, wo der Mangel<br />

an Arbeitskräften zu ihrer Uebertretung reizen könnte,<br />

den Arbeitgebern neu in Erinnerung gerufen werden, kennen<br />

die allermeisten Wirtefamilien noch keinen regelmäßigen<br />

wöchentlichen Ruhetag. Dieser Zustand bedeutet nicht nur einen<br />

Raubbau an den Kräften des Wirtes und seiner Gattin,<br />

sondern verunmöglicht auch eine gesunde Entfaltung des Familienlebens.<br />

Die außergewöhnliche Arbeitslast der Kriegszeit hat dann<br />

freilich dem Gedanken des „Wirte-Sonntages", d. h. des ganzoder<br />

halbtägigen Ruhetages für die Wirtefamilien, Austrieb<br />

gegeben, und man konnte damit rechnen, daß sich diese Einrichtung<br />

bald einmal allgemein einbürgern werde. Wie nun<br />

aber die „Schweiz. Wirte-Zeitung" bemerkt, haben sich diese<br />

Erwartungen, deren Verwirklichung im Interesse eines gefunden<br />

Familienschutzes gelegen hätte, nicht erfüllt. Die Bewegung<br />

müsse heute als stationär, wenn nicht als rückläufig bezeichnet<br />

werden. Die Ursache dafür sei im Wesen des Gast-<br />

Wirteberufes zu suchen, in dem immer noch allzusehr das ungeschriebene<br />

Gesetz Geltung habe, daß der Gastwirt und die<br />

Gastwirtin zuerst und vor allem für den Gast da seien. Hier<br />

gelte es noch eine Wandlung der Auffassungen herbeizuführen.<br />

Der Wirt, so meint die Verbandszeitung, dürfe sicher<br />

auf das Verständnis und die Sympathie von Behörden und<br />

Gästeschaft zählen, wenn er sich wirklich zum Ruhetag bekenne<br />

und mit Rücksicht aus Gesundheit und Familienleben nicht<br />

mehr von ihm lassen wolle, soweit immer das Recht auf Ruhe<br />

mit der persönlichen Existenz zu verantworten sei.<br />

„Traurige soziale Zustände in Obwalden." (Korr.) Das<br />

behauptete Hr. K. Tresch, gew. Vorarbeiter der Dorfschaft<br />

Sarnen, in einem außerkantonalen freisinnigen Blatte. Im<br />

letzten „Unterwaldner" wird diese Behauptung bestätigt, denn<br />

der Artikel des Hrn. Tresch habe den „Nagel auf den Kops<br />

getroffen". Diese Zustände scheinen aber doch nicht so Himmeltraurig<br />

zu sein, denn die Regierung habe einer Kanzlistin<br />

auf dem Rathaus über die Leistungen der Unfallversicherung<br />

hinaus — die Kanzlistin bezog während der langen, langen<br />

Unfallzeit stets den vollen Lohn, -— 1300 Fr. aus der Staatskasse<br />

geschenkt. Nicht ohne Grund wie die „sehr sozial eingene<br />

gewaltige Wasserreserve von 445 000 Liter. Wahrlich, den<br />

Sachsler Dorfern lag ihre Trinkwasserversorgung und Wasser<br />

zu Löschzwecken stetsfort am Herzen. Besondern Dank betreff<br />

dem Mättental verdienen Hr. Landammann Staub von Baar<br />

und Geologe Prof. Dr. Hug, Zürich, eine internationale Kapazität<br />

in seinem Fach. Ferner unserm weitblickenden, wachsamen<br />

und rührigen Präsidenten Hr. Kantonsrat Albert von<br />

Moos und seinem Stab. Dem damaligen Vorstand, vorab<br />

Hr. Rohrer Otto, Mattli, Ratsherr Nikl. Omlin-Blättler,<br />

Vorarbeiter Josef Rohrer, sowie den zusätzlichen Herren der<br />

damaligen Baukommission: Landschreiber Anton von Ah und<br />

alt Vizepräsident Otto Omlin, Grundbuchgeometer. Sie haben<br />

geholfen, die Trinkwasserversorgung Sächseln in die richtigen<br />

Dinkel zu leiten und deshalb gilt denselben stetsfort inniger<br />

Dank der Wasserversorgung Dorf. Sämtliche Arbeiten wurden<br />

von Sachsler Unternehmern gut ausgeführt. Unternehmer<br />

und Arbeiter verdienen da Lob und Dank. Ueberdies sind noch<br />

zwei Herren, welche sich beim Wasserwerk besonders verdient<br />

gemacht haben, alt Kantonsrat Frz. Britschgi, zum Kreuz, und<br />

August von Moos. Letzterer ist schon 37 Jahre Brunnenmeister<br />

und befindet sich körperlich recht wohl dabei. Von den Heimgegangenen<br />

kann ich leider nur wenige nennen. Es sind dies<br />

Maler Wyß, Gemeindeschreiber Bürgi, der viel Wertvolles<br />

für die Wasserversorgung geschrieben hat, dann Dr. Omlin,<br />

Dr. Rohrer, und insbesonders der alte Brunnenmeister Josef<br />

Durrer, Schreiner. Aber vor allen Regierungsrat Karl<br />

Rohrer, Mattli, der der Wasserversorgung jahrzehntelang<br />

Treue gehalten und uneigennützige Dienste geleistet hat betress<br />

dem Mättentalwerk; so gebührt dem sog. Mattli-Karli


«eichen schrieb der bewährte Dheatersachmann<br />

« einen Aufsatz in die „Schweizerische Theater-<br />

Rrnolo^lmjruy ^ bezüglich Gestaltung der Bundesseier unzeitung",<br />

in de eC, u ngen macht, die auch für unsere Gemeingemein<br />

gute «^fruchtend sein können. Teilweise Forderunden<br />

gelten un . bereits glücklich eingebürgert, z. B.<br />

gen haben t ic 9 von kirchlicher und weltlicher Feier. Wir<br />

die st ootdutst 1 ^^folgende Aufsatz vor allem auf das rege<br />

hoffen, daß oc öe§feterfomitee§ stoßen wird, denen ja al-<br />

Interesse der hj^dnng zu bringen?<br />

miteinander in etwa, eine Revision des Buudesfeierpro-<br />

Oder glaubt ^ und würde doch nur „uralte Traditiogrammes<br />

erübrigi g ar^ roag n0(^ schlimmer wäre, irgend<br />

nen" gefährden ^ Tef n in<br />

einen rührigen<br />

seiner dörflichen Machtstellung<br />

schmälern? . wirkliche Tradition — Ueberlieferung<br />

Tatsache ist, .^lten Mehr vorzufinden ist und daß unsere<br />

— leider ® ot zuletzt der Erweckung alten Volksbrauch-<br />

Bemühungen man o<br />

tums gelten. c etn et, daß im Zusammenhang mit aufge-<br />

Tatsache ^^„enhasten Bundesfeiern die Ansprachen von<br />

bauschten, s$fj!, +eIt Magistraten — vom Gemeinde- bis zum<br />

hohen und höchl mehr und mehr als Schöntuerei, hohle<br />

Bundespräsiden Geschwätz abgetan werden. Hand aufs<br />

Phrasen und le ^ute nicht in abschätzendem Ton von „ge-<br />

Herz: spricht in j* crJt" und werden nicht die Bundesfeier-Anwissen<br />

Augustre<br />

sprachen immer rv<br />

in Verbindung mit Schaum und Rauch<br />

gebracht?<br />

drittens, daß sich das Bnndesfeier-Programm<br />

Tatsach., Tatsache ist -r ,^prl . j ßIl Gemeinden vptuit'inoen vei bei nayerem näherem Zu>eyen Zusehen roeoei weder<br />

itt beträchtlich v ^ entpuppt und genau so verlogen, unals<br />

Fisch noch enihaft ist, wie die schwankende Turnerpyrawirklich<br />

und f^^galischen Feuer. Was in aller Welt haben<br />

mide hinter dein ^^stbungen und keulenschwingende Damen<br />

denn Pyramide!, .^eu! Körperliche Ertüchtigung in Ehren,<br />

an dieser Feier ».^^jer Form im Rahmen unserer Bundesaber<br />

nicht in vermiß<br />

rnokraten. Auch in der Gestaltung der Bundes-<br />

Wir find.xteiliches Komitee wird gebildet, um die<br />

feier. Ein uverp ^ (S} eme j n j-ch Q^ g U stellen. Das ist recht<br />

Feier auf den - freund, in diesem Komitee Sitz und Stimso.<br />

Wenn du a ' ^ dich energisch geg'en die Tendenz, aus<br />

me hast, dann 1 Bereins-Revue zu machen. Dann kämpfe<br />

der Bundesfeier verknorzte Schein-Tradition und hilf<br />

gegen verroste t. gestalten, wie es sich einer kriegsvermit,<br />

Diesen Tag^^ Tstütien Eidgenossenschaft ^HtJiD|!eii|umn geziemt. Ich wünsche<br />

schonten, ä)nm<br />

i Kampf ; ' f Klugheit, Geduld und auch ... eine<br />

dir ötr für die>en diesen ^<br />

her es<br />

gilt, ^<br />

9 l1 die Feier des 1. -> August —a in mutiger<br />

dicke Haut! Aber d m<br />

£slt aU<br />

und freudiger<br />

^ r i st 11 dj e Grundlage<br />

zn stellen, Itnje<br />

Namen Gottev,<br />

E i n W o r t z u r B u n d e s f e i e r<br />

Rund ist ein Bund mit dem Herrgott! „Im<br />

ni" steht einleitend auf dem Geburtsbrief<br />

Leben des M ! j, an fe ich im Namen der Wasserversorgung<br />

ordentlichen v^^henden, welche je einmal fürs Wasserwerk<br />

Sächseln allen geleistet haben, für ihre gemeinützige<br />

gute und treue<br />

Taten. nochmals unsere Blicke hinauf zum heute ein-<br />

Werfen w>^ Bruder-Klausen-Brunnen, welcher ganz<br />

gesegneten al und erhalten ist. Derselbe erfüllt imvon<br />

Sachsein gI , g^neck wie zur Zeit seiner Gründung<br />

mer noch den g^ten. gg^ch ein Strom von Menschen und<br />

vor 4 3 a '' v '%s sl ffen sind in dieser laugen Zeit schon dort<br />

Pilgern aller •> ^ haben die Wohltat dieses edlen Nasses<br />

vorbeigekomme ^ett. Wieviele werden in den kommenden<br />

angenehm empl ^beikommen und die gleiche Wohltat ge-<br />

Zeiten noch 00 ich heute in eurem Namen dem heilinießen.<br />

Desha Klaus, dessen Schutz und Segen wir<br />

gen und selige".. ^^rsorAung ^chtlich verspüren durften, den<br />

bei unserer ~ n, f jj Lagger und überdies auch den veredlen<br />

Stiftern welche einstimmig die Erneuerung dieehrten<br />

Wasserg „„fl beschlossen haben, öffentlich den herzses<br />

Brunnens et) ^ angebrachte Gedenktafel wird viele<br />

lichsten Dank a '., ^hxe Bruder Klausens in diesem Heiligaufklären<br />

u n d a l l ü b e r a l l fördern helfen,<br />

sprechungsjahre N^rsserversorgung steht unser heilige<br />

Zu Beginn 1 _ Eidgenosse Nikolaus von Flüe. Heute<br />

Mitbürger und (P«<br />

Autoraserei. (Einges.) In einer Luzerner Zeitung wird<br />

von einem <strong>Obwaldner</strong> Automobilisten geschrieben, wie er<br />

letzter Tage in Luzern den „Rank" in die tzorwerstraße nicht<br />

gefunden, einen Signalpfosten abrasiert, auf das Trottoir gefahren<br />

und in einem unsinnigen Tempo die Flucht ergriffen<br />

Namen genannt<br />

und, wenn die Tatsachen stimmen, ihm schleunigst die Fahrbewilligung<br />

für eine zeitlang entzogen werden. Es soll auswärts<br />

nicht heißen, die <strong>Obwaldner</strong> Automobilisten feien disziplinlofe<br />

Menschen und die polizeiliche Aufsicht versage.<br />

Endlich schönes Wetter! Herrliche Sommertage sind uns<br />

jetzt beschieden. Der Reiseverkehr auf Bahn und Autos hat große<br />

Dimensionen angenommen. Unsere Fremdengeschäfte haden<br />

endlich Saison bekommen. Ueberall werden „ausverkaufte"<br />

Hotels gemeldet, besonders in den höhern Lagen und<br />

an den Seen. Auch Engelberg hat Hochbetrieb, es hat seine<br />

alte Anziehungskraft behalten. Das Hochtal Engelberg ist aber<br />

auch wirklich unvergleichlich. Kühle Nächte, heiße Tage und<br />

ein Bergpanorama, wie es nicht schöner gedacht werden kann.<br />

am 400jährigen Jubeltage unserer Genossenschaft, bitte ich<br />

den verehrten Vorstand der Wasserversorgung, welcher auch<br />

viel Dank betreff dem heutigen Feste verdient, unser regsame<br />

Herr Präsident Albert von Moos möchte der Jubelversammlung,<br />

insbesondere den Wasserabonnenten, beantragen, sie<br />

möchten beschließen, unseren großen Mitbürger und Landesheiligen<br />

Bruder Klaus öffentlich als Schutzpatron der Trinkwafserversorgung<br />

Sächseln Dorf und Umgebung zuer wählen.<br />

Der Wasserversorgung Sachseln-Dors wünschen wir nebst Gottes<br />

auch Bruder Klausens weitern Schutz und Segen. Alle<br />

Quellen und Brunnen in unserer Gemeinde mögen wie die<br />

Wunderquelle am alten Melchtalerweg, sogenanntes Bruder-<br />

Klausen-Brünnlein, und das Wunderbrünnlein im Wissibach,<br />

nie versiegen, stetssort weiter sprudeln und fließen, hinüber in<br />

glücklichere und friedlichere Zeiten. Zum Schlüsse noch eine<br />

Huldigung an Bruder Klaus nach einem alten Vers von Johann<br />

Kaspar Lavater, gewesener Pfarrer in St. Peter, Zürich,<br />

aus seinem Schweizerliederbuch:<br />

Nun Brüder! Lohnt sichs nicht der Mühe, -dem Bruder Niklaus<br />

von der Flüe zu singen ein unsterblich Lied? Ihm des<br />

Vaterlandes Retter! Der war ein Heiliger und Held!<br />

Wo, Brüder, ist ein frömmerer Beter, ein besserer Bürger<br />

in der Welt?<br />

(Ende.)<br />

CM«»ll der ZriedMovsne»z<br />

Paris wurde am Montag die Friedenskonferenz durch<br />

den ftanzösischen Ministerpräsidenten und Außenminister %<br />

orges Bidault eröffnet.<br />

Am Vorabend der Konferenz erklärte der Leiter der australischen<br />

Delegation, Außenminister Evatt, alle vertretenen Länder<br />

hätten die in der Atlantik-Charta und der Charta von<br />

San Francisco niedergelegten Grundsatze angenommen.<br />

Wenn diese Prinzipien in völkischer, militärischer und wirt.<br />

schaftlicher Hinsicht nicht auf die Friedenvvertiage angewen.<br />

det würden, gingen die Hoffnungen derjenigen, die gelitten<br />

hätten und gestorben seien, zu schänden. Evatt tritt dafür ein,<br />

daß die erwähnten Grundsätze auf der gegenwärtigen Konferenz<br />

in die Tat umgesetzt werden. — Man wird diese Worte<br />

des australischen Außenministers auss wärmste begrüßen. EZ<br />

ist einzig zu befürchten, daß Herbert Evatt ein Rufer in der<br />

Wüste sein wird.<br />

Brünig-Schwinget vom 4. evtl. 11. August <strong>1946</strong>. (Eing.)<br />

Das bodenständigste, volkstümlichste Fest, welches man in der<br />

Jnnerschweiz findet, ist immer uud immer wieder der Brünigschwinget<br />

mit seinen originellen Trachten, mit den Jodlern,<br />

Fahnenschwingern, Alphornbläsern nnd der heimeligen Ländlerkapelle.<br />

Tausende von Zuschauern, welche Jahr für Jahr<br />

immer und immer wieder kommen, sprechen immer wieder<br />

das gleiche Urteil, den Brüuigschwinget muß man erleben<br />

und wieder gesehen haben. — Wir machen sämtliche Schwingerfreunde<br />

auf die nächste Nummer dieser Zeitung aufmerksam,<br />

welcher den technischen Vorbericht bringen wird.<br />

Garnen. Zur Bundesfeier versammeln sich die Behörden,<br />

Vereine und Schuljugend nm 19.15 Uhr beim Schulhaus.<br />

Nm 19.30 Uhr Abmarsch zur Pfarrkirche, daselbst um<br />

19.45 Uhr Dankgottesdienst. Nachher Abmarsch (Route Rütistraße<br />

- Brünigstraße - Dorsplatz) zur Feier auf den Landenberg.<br />

Hier wickelt sich folgendes Programm ab:<br />

1. St. Jakobsdenkmal, Marsch (Feldmusik) von Walter<br />

Schild. 2. Ode an Gott (Männerchor) von I. H. Tobler.<br />

3. Trachtentanz (Trachtengruppe). 4. Fahnenschwingen (Josef<br />

Heß). 5. Sektionsturnen am Barren (Turnverein). 6.<br />

Bergjuiz, Naturjodel (Jodlerklub). 7. Ansprache. 8. Das<br />

Winkelriedspiel von H. F. Schell, in gekürzter Bearbeitung<br />

von I. K. Scheuber. 9. Vaterlandshymne (Volksgesang<br />

mit Begleitung).<br />

Bei ungünstiger Witterung findet die Feier in der Turn-<br />

Halle statt. Die Bevölkerung wird ersucht, beim Dankgottesdienst<br />

und bei der Feier auf dem Landenberg recht zahlreich<br />

teilzunehmen. Die Kinder nehmen die Lampions mit.<br />

Sarnen. Anton D u r r e r, z. „Landenberg" f- Dienstag,<br />

den 23. Juli, starb im Kantonsspital Luzern, wohin er<br />

zur Operation verbracht wurde, Hr. Anton Dürrer-<br />

B u r ch, Gastwirt zum „Landeilberg" in Sarnen. Er ist einer<br />

heimtückischen innern Krankheit, die er schon längere Zeit derspürte,<br />

im 61. Altcrsjahre zum Opfer gefallen. Der Verstorbene<br />

war in Kerns im Jahre 1886 geboren, seine Eltern wanderten,<br />

als er sechs Jahre alt war, nach Amerika und M<br />

seither dort verstorben. Der kleine Anton wurde „verdingt"<br />

und nach fünf Jahren Volksschule kam er als Geißbub im<br />

Jsenthal, Lt. Uri, mit der Landwirtschaft in Berührung. Größer<br />

und kräftiger geworden, wurde Anton ein zuverlässiger<br />

Landknecht, der nebenbei auch die Käserei erlernte. Verschiedenenorts<br />

betätigte er sich in den Alpen als treuer Ltäser.<br />

Ueberall war der junge und intelligente Mann geehrt und<br />

geschätzt. Im Jahre 1920 starb in Sarnen der der ältern Generation<br />

noch wohlbekannte Wirt zum „Landenberg", Herr<br />

Niklaus Amstalden, und als der Verstorbene sich im Jahre<br />

1921 mit einer echten Schwanderin, Frl. Marie Burch, verheiratete,<br />

kaufte er dieses altbekannte, historische Gasthaus,<br />

um hier sein Familienglück zu suchen und auch zn finden.<br />

Seine Ehefrau stand ihm bis zu seinem letzten Atemzuge treu<br />

zur Seite. Echte, unverfälschte Religiösität, christliche Zucht<br />

und Ordnung, ?lrbeitsamkeit und Sparsinn brachte sie in die<br />

glückliche Ehe und sicher waren es diese echten <strong>Obwaldner</strong> Eigenschaften,<br />

welche die Ehe zu einer glücklichen und harmonifchen<br />

gestaltet haben. Acht Liinder waren und sind die Freude<br />

der Eltern. Drei Töchter, die im Gastwirtegewerbe tätig sind,<br />

und fünf Söhne, von denen zwei im väterlichen Betrieb (Gast-<br />

Haus und Landwirtschaft) arbeiten, und drei noch in der Berufslehre<br />

sich befinden. Gattin und Kinder haben leider allzufrüh<br />

ihren sorgenden Vater verloren.<br />

Der „Landenbergtoni", wie ihn der Volksmund kannte,<br />

hat seine angeborene Intelligenz und damit seine Talente<br />

reichlich auch ini öffentlichen Leben ausgenützt. Mit der Landwirtschaft<br />

war er innig verbunden. Ein treues Mitglied der<br />

Aelplergesellschaft, brachte er es da zur höchsten Ehrenstufe und<br />

an der Jubiläumsälplerkilbi 1932 war er Bergammann. Regen<br />

Anteil nahm er an der Entwicklung der Viehzucht, sein<br />

fortschrittlicher Sinn hgtte die Bedeutung dieses für die Landwirtschaft<br />

so segensreichen Wirtschaftszweiges bald erkannt.<br />

Nach der Annahme des kant. Viehversicherungsgesetzes verfocht<br />

er als Jnitiant die Gründung einer Viehversichernngsgenossenschaft<br />

Sarnen. Bis zum Tode war er hier sehr aktiv tätig<br />

nnd bei der letzten Schätzung hat er sich offenbar den Keim<br />

der Krankheit geholt. Er war auch Jnitiant und Gründer<br />

des Viehhändlerverbandes Obwalden, als nach vielfachen<br />

Schwierigkeiten in Obwalden das Viehhandelspatent geschah<br />

fen werden konnte. Seit einigen Jahren war der Verstorbene<br />

regsamer Präsident der Krankenkasse „Humanitas", ein Beweis<br />

für sein Verständnis für die Not der Kranken und ®ebrechlichen.<br />

Der Wirteverein Obwalden betrauert den Tod seines<br />

Präsidenten, volle sechzehn Jahre war er Mitglied des<br />

Vorstandes und seit sechs Jahren Präsident. Er hat allen diesen<br />

gemeinnützigen und sozialen Institutionen u n e i g e n -<br />

n ü tz i g gedient und viele Opfer an Zeit und Geld gebrachtem<br />

sehr zahlreiches Leichenbegängnis aus allen Schichtn<br />

der Bevölkerung war der äußerliche Dank für all das Gute<br />

im Leben des immer tätigen Mannes. Die Krankenkasse,<br />

Schützen, die Turner, die „Harmonie" und die bäuerlichen<br />

Organisationen gaben ihm das letzte Ehrengeleite. Der Mannerchor<br />

brachte seine Dankbarkeit in einem ergreifenden Grablied<br />

zum Ausdruck. So ist wieder ein Manii aus dem Volke<br />

von uns geschieden, der ein dankbares Andenken vollauf verdient,<br />

der ein Beispiel sein kann, was Arbeitsamkeit, ^


Arbeiten für ein Lebensziel und ein ans christlicher Basis ausebautes<br />

Familienleben Glückliches und Segensreiches hervorbringen<br />

kann. Der Trauerfamilie entbieten wir unsere herzuAe<br />

Teilnahme und dem lieben Verstorbenen wünschen wir<br />

&CI! verdienten Lohn in der Ewigkeit! Dr. W. A.<br />

Sarnen. Naturschutz. (Korr.) Als vor einigen Jahren<br />

die Stollenarbeit in Kerns-Kägiswil begonnen wurde, haben<br />

«ch die Behörden sehr intensiv dafür eingesetzt, damit durch<br />

die Deponie das L a n d s ch a f t s b i l d nicht verunstaltet<br />

werde. Der sog. Michel ist ein Idyll von Naturschönheit. Es<br />

war anfangs verlangt worden, den Felsenaushub auf das<br />

qanze rechtsseitige Riedland von der Eisenbahnbrücke abwärts<br />

zu verteilen, d. h. diesen Riesenkomplex zu kolmatisieren.<br />

Die Kosten wären aber zu groß gewesen. Der Bund<br />

versprach aber, wie es geschehen ist, die ganze Deponie zu b e -<br />

grünen und heute können die Landwirte aus diesem „Feisengrund"<br />

bereits heuen und emden. Diese kostenlose Melioration<br />

ist zu begrüßen und die eidg. Bauorgane verdienen für<br />

die wertvolle Rücksicht aus die Belauge des Naturschutzes Anerkennung.<br />

Sarnen. Bauliches. (Einges.) Zu den begrüßenswerten<br />

Renovationen einzelner Gasthäuser gesellt sich eine Reihe von<br />

N e u b a u t e n. Hr. Sattlermeister Halter ist im Begriffe,<br />


Wenn man gleich von Anfang an auf eine möglichst gute<br />

Qualitätslieferung hintendiert, dann hat dies seine bestimmten<br />

GrünÄe. Wir dürfen nicht nachlassen, eine gute Stimmung<br />

für den diesjährigen inländischen Obstabsatz zu schaffen.<br />

Bei den folgenden Sorten wird der Qualitätsgedanke<br />

ohnehin scharf berücksichtigt werden müssen. Man beabsichtigt,<br />

die obligatorische Qualitätskontrolle beim Tafelobst und bei<br />

den Obstprodukten — wie sie während des Krieges für den<br />

Export und für die Jnlandverwertung bestand — weiterdauern<br />

zu lassen. Bestimmte Richtpreise wurden für den Klarapfel<br />

bis anhin nicht festgelegt. Das erklärt die erheblichen<br />

Preisdifferenzen, welche man beobachten kann. Mit der Freigäbe<br />

der Preisentwicklung bei den Klaräpfeln wollte man die<br />

Möglichkeit schaffen, die Früchte nach ihrer sehr unterschiedlichen<br />

Qualität bezahlen zu können. Es fragt sich nun allerdings,<br />

ob in nächster Zeit nicht zur Aufstellung von eigentlichen<br />

Richtpreisen geschritten wird, um für die nun anfallende<br />

bessere Ware und ihre Verwertung etwas mvhr Sicherheit zu<br />

bekommen.<br />

Unsere Sorge: Der Anbau<br />

Faule Kartoffeln!<br />

Die anhaltend schlechte Witterung hat den empfindlichen<br />

Kartoffelsorten stark zugesetzt. Besonders die Frühkartoffeln<br />

wie Bintje, auch Böhms, Uptodate und Erdgold sind von der<br />

Krautfäule stark befallen worden, sofern nicht rechtzeitig gespritzt<br />

worden war. Von den schönsten Bintje-Feldern sind innert<br />

wenigen Tagen nur noch faule Stengel übrig geblieben.<br />

Und nicht nur das, die Krankheit überträgt sich noch auf die<br />

Knollen. Diese werden schon im Boden oder doch nachher im<br />

Keller krank und faul. Von der Krautfäule befallene Kartoffelgärten<br />

sollten möglichst bald ausgebracht werden. Die<br />

Knollen müssen vor dem Einkellern gut abgetrocknet werden.<br />

Sie sind sonst nicht haltbar und sollen wenn immer möglich<br />

rasch konsumiert werden.<br />

Achtet auf den Kartoffelkäser!<br />

Bei einzelnen Kartoffelpflanzern muß leider eine nicht zu<br />

verantwortende Nachlässigkeit bei der Bekämpfung des Kartoffelkäfers<br />

festgestellt werden. In stark befallenen Kartoffelfeldern<br />

findet man denn auch zahlreiche kahlgefressene Stauden,<br />

oft mit 30—50 gefräßigen Larven. Wo die Bekämpfung<br />

nicht rechtzeitig genug an die Hand genommen wurde, sind<br />

bereits zahlreiche KäferderL. Generation vorhanden:<br />

die ausgewachsenen Larven haben sich im Boden entpuppt<br />

und die jungen Käser beginnen nun wieder mit der Eiablage.<br />

Wir richten darum erneut die Aufforderung an alle Kartoffelpslanzer,<br />

die Kartoffelfelder bis zur Ernte regelmäßig zu<br />

kontrollieren. Vereinzelte Larven- oder Käferherde sind mit<br />

der Rückenspritze auszuspritzen oder mit Gesarol zu bestäuben.<br />

Wo der Befall stärker ist, muß der ganze Acker mit 0.4 Prozent<br />

Kalkarsen oder 1 Prozent Gesarol gespritzt werden. —<br />

Im übrigen darf festgestellt werden, daß der diesjährige Befall<br />

nicht jenes Ausmaß angenommen hat, wie ursprünglich<br />

zu befürchten war.<br />

Kant. Ackerbaustelle.<br />

Keine TttkmMW der Rekn>le»schiileu<br />

In einer Kleinen Anfrage Maurox war während der Juui-Session<br />

der eidg. Räte eine Verkürzung der Rekrutenschulen<br />

angeregt worden. Der Bundesrat ist aber, wie aus seiner<br />

am Donnerstag veröffentlichten Antwort hervorgeht, der<br />

Auffassung, daß die neuen Formen der Kriegführung eine<br />

Verkürzung der Ausbildungszeiten nicht erlauben, sondern im<br />

Hinblick auf die zunehmende Zahl technischer Mittel eher eine<br />

Verlängerung erfordern würden.<br />

Im weitern wird in der Antwort wörtlich ausgeführt:<br />

„Auch für uns handelt es sich in erster Linie darum, den<br />

erreichten Ausbildungsstand zu erhalten und zu fördern. Dabei<br />

hat unsere Armee die weitaus kürzeste Ausbildungszeit aller<br />

Länder, und die jetzige Dauer der Rekrutenschule stellt zur<br />

Erreichung eines kriegsgenügenden Ausbildungsstandes das<br />

äußerste Minimum dar. Daß dieses Ziel trotz Einführung einer<br />

großen Anzahl neuer Waffen und Geräte in unserer Armee<br />

überhaupt erreicht werden konnte, ist nicht zuletzt aus die<br />

Tatsache zurückzuführen, daß uns die Ablösungsdienste des<br />

Aktivdienstes Gelegenheit gegeben haben, die in den Rekrutenschulen<br />

erhaltene Ausbildung zu ergänzen und zu vertiefen.<br />

Ob das auch in den Wiederholungskursen möglich sein wird,<br />

muß erst noch die Erfahrung zeigen."<br />

Kleine Zeitung<br />

Ein Blick hinter die Kulissen der Tour de Suisse-Verpflegung<br />

<strong>1946</strong>.<br />

Der Skeptiker mag daran zweifeln, der Nichtsportler darüber<br />

lächeln, Tatsache ist: Die Tour de Suisse stellt an die<br />

Rennfahrer unerhörte körperliche, aber auch allerhand geistige<br />

Anforderungen. Das Beispiel der 2. Etappe hat einmal<br />

mehr gezeigt, daß es nicht damit getan ist, gleich nach dem<br />

Start loszufahren, als ob man die Hölle hinter sich habe. Natürlich,<br />

es braucht Muskeln und Nerven, einen Willen aus<br />

Stahl, aber dazu einen klaren Kopf, der im Stande ist, abzuwägen.<br />

Die Rennleitung der Tour de Suisse widmet dem wichtigen<br />

Problem der Ernährung seit jeher ihre ganze Aufmerksamfeit<br />

und sichert sich jeweils die Mitarbeit des gut eingespielten<br />

Verpflegungsdienstes der Firma Dr. .Wander in Bern.<br />

Darum sehen Sie bei jeder Tour de Suisse den schmissigen,<br />

orange-leuchtenden Ovomaltine-Wagen folgen oder vorausfahren,<br />

je nach den Aufgaben, welche die unermüdliche Verpflegungseguipe<br />

zu bewältigen hat.<br />

Ovomaltine! Seit Jahren erprobt und bewährt, erfreut<br />

sich Ovomaltine bei den Rennfahrern steigender Beliebtheit<br />

und ungeteilter Anerkennung. Dieser hochkonzentrierte Euergiespender<br />

ist leicht verdaulich, geht rasch ins Blut über und<br />

schafft in Kürze neue Kräfte.<br />

Kirchliches<br />

Kapuzinerkloster Sarnen.<br />

Portiunculasest und Diözesananbetungstag,<br />

Freitag, den 2. August <strong>1946</strong>.<br />

Inserieren<br />

bringt<br />

Erich!<br />

9.00 Uhr Ehrenpredigt und hl. Amt.<br />

14.00 Uhr Vesper; anschließend (14.20 Uhr) Portiuncula-Andacht<br />

mit Gewinnung des Portiuncula-Ablasses.<br />

20.00 Uhr Schlußandacht und Segen.<br />

Beichtgelegenheit: Donnerstag und Freitag zu<br />

jeder Tageszeit, ausgenommen mittags 11.30—13.00 Uhr und<br />

abends 19.00—20.00 Uhr.<br />

Der Portuncnla-Ablaß kann gewonnen werden<br />

nach Empfang der hl. Sakramente von Donnerstag mittag<br />

12 Uhr bis Freitag Spätabend. Bei jedem Kirchenbesuch sind<br />

zu beten: 6 Vaterunser, Ave Maria und Ehre sei dem Vater...<br />

Der hl. Franziskus von Assisi hat einst in großer Liebe<br />

und Sorge um unser Seelenheil den vollkommenen Ablaß im<br />

Portiuncula-Kirchlein von Christus durch seine gebenedeite<br />

Mutter Maria uns erwirkt und geschenkt. Unsere Vorfahren<br />

haben diesen Ablaß so hoch geschätzt, daß sie tageweite Entfernungen<br />

hergekommen sind, um für sich und die Verstorbenen<br />

in den franziskanifchen Kirchen diesen Ablaß zu gewinnen,<br />

und das Portiunculasest wurde so zu größtem und segensreichstem<br />

Beicht- und Kommuniontag des katholischen<br />

Volkes. Wir wollen in dieser franziskanifchen Liebe und Sorge<br />

für unser und der Verstorbenen Seelenheil unsern Vorfahren<br />

nicht nachstehen und mit ihrem altchristlichen Eifer den Portiuncula-Ablaß<br />

für uns und unsere verstorbenen Angehörige<br />

gewinnen den Portiunculaablaß wieder zu einem sonnig<br />

freudvollen Gnadentag werden lassen für uns und unsere Da-<br />

Hingeschiedenen.<br />

Radio<br />

— Beromünster<br />

Donnerstag, 1. August.<br />

11.30 Volkstümliche Schweizermusik 12.40 Studioorchester<br />

16 00 Uebertragung vom Münsterhof m Zürich: Bundeskeier<br />

der Stadt Zürich. 17.0« Schweizer Orchester- und Chormusik.<br />

18.00 Jugendstunde. 18.50 Ansprache zum 1. August,<br />

19 00 Schweizer Original-Blasmusik. 20.10 „Die Geburt der<br />

Freiheit", Eantata radiophonica. 21.10 Szenen aus Schillers<br />

Wilhelm Teil". 22.05 Schweizer-Lieder — Schweizer-Gedichte.<br />

Musik von Arth. Honegger und O. Schoeck.<br />

Freitag, 2. August.<br />

11.30 Stuhl Nr. 263, Parkett, 11. Reihe links. 11.40 Zu»,<br />

25. Todestag von Enrico Caruso. 12.40 Studworchester. 17.0g<br />

Radioorchester. 18.00 Dichtung und Musik. 18.45 Handharmonikavorträge.<br />

19.10 Weltchronik. 20.00 M. Glinka: Das Leben<br />

für den Zaren, Oper. 22.30 Sinfonie« da Requiem von<br />

Britten.<br />

Samstag, 3. August.<br />

11.30 Das Samstags-Mofaik. 12.40 Die Woche im Bundeshaus.<br />

12.50 Das Wunschkonzert vom Samstag. 17.00 Mufik<br />

der Romantik. 18.00 Volkstümliche Musik. 18.25 Lieder<br />

und Bilder vom Zürichsee. 19.10 Liederzyklus von L. v.<br />

Beethoven. 19.55 Wir singen Heimatlieder. 20.25 Ein Appenzeller<br />

Abend. 22.05 Tanzmusik. 22.30 Swing-Serenade.<br />

Gesucht<br />

a l t e s<br />

B ü f f e t<br />

K a s t e n u n d K o m m o d e<br />

für Bauernstube.<br />

G. Stöcklin, Vergoldcr-Atelier.<br />

Soodftr. 22, Zünch-Leimbach. Tel.' (051) 45 0861.<br />

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Bei Eignung gutbezahlte Dauerstellen. Anmeldungen<br />

beim Portier I, Fabrik Emmcnbrücke.<br />

Zeugnisse, Dienst- und Familienbüchlein mitbringen.<br />

AG. der von Moos'schen Eisenwerke, Luzern.<br />

Gesucht für sofort aufrichtiger Bursche als<br />

Ausläufer<br />

Rechter Lohn und gute Behandlung. Ebendaselbst wird treue<br />

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gesucht zur Mithilfe im Haushalt. SA417v8Lz 455<br />

A. tioch-Stadelmann, Bäckerei-Konditorei,<br />

Emmenbrückc. Telephon 2 67 23.<br />

Gesucht eine aufrichtige 457 Zu verkausen<br />

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in mittleren Bauernhof.<br />

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Tel. 632 28.<br />

Berücksichtigt die Jnsernten!<br />

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5 Monate alt ä Fr. 8.—.<br />

3 Monate alt ä Fr. 5.—.<br />

Bon abends 6 Uhr an zu treffen.<br />

Fritz von Deschwanden,<br />

Professorenweg, Sarnen.<br />

J<br />

In 5 Wochen 36 Velos gestohlen<br />

ag. Der Basler Polizei ist ein guter Fang gelungen.<br />

Sie konnte in den Langen £r!en einen 26jährigen,<br />

mehrfach vorbestraften Burschen festnehmen, bei des<br />

sen Kontrolle es sich gezeigt hatte, daß das Velo, das<br />

er mit sich führte, gestohlen war. Die weitere Untersuchung<br />

ergab, daß der Mann von anfangs Juli bis<br />

6. Augusi 36 Velos entwendet, deren<br />

Pneus verkauft und die Gestelle in den umliegenden<br />

Wäldern verborgen hatte.<br />

Entdeckung eines neuen Kometen. (Reuter) Nach<br />

einer MeldiivvJNsLn R.idio.\isv*kw x hat Professor D<br />

versität K a<br />

äussres*<br />

Finanz<br />

heißer<br />

stungs<br />

Z i e h u n g<br />

M.<br />

436<br />

Niemals, wenn Sie sich<br />

rechtzeitig vor Schaden<br />

schützen.<br />

Unsers Vertreter und die Velofachgeschäfte erteilen bereitwillig Aus<br />

kunft und tätigen Abschlüsse<br />

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Einzel-Lose Fr. 5.—, Serien zu 10 Losen unter<br />

dem „Roten-Kleeblatt"-Verschluß Fr. 50.— (zwei<br />

sichere Treffer), erhältlich bei allen Losverkaufssteilen<br />

und Banken. Einzahlungen an Landes-<br />

Lotterie Zürich Vlll/27600.<br />

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Küsnacnt/Zch. - Tel. (051) 9116 77<br />

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^ d e s L o t t e r i e


y<br />

gatntn I Samstag, den 3. August <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Rr. 61<br />

O b w l ö l i e r M M M<br />

SbonaementSprei«: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

Zr. 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

^nz^hl^g^^^^^tcheckkonto^VI^IlV^^^Neuabonnen^n^ werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. Tel. 8 62 37<br />

jederzeit gerne angenommen. Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Z»sertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Mülimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 2b Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des KantonZ<br />

H Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A ß t z » M e t t f e n H e « ?<br />

Den Krebsgang geht so mancher Mann,<br />

der nicht fürs Mondgeheimnis kann.<br />

Die Hundstag treten her mit Macht,<br />

drum hab der Kühlung fleißig acht!<br />

I. Weinheber.<br />

Am Montag sind die Vertreter von 21 Nationen im Luxemburg'Schlößchen<br />

von Paris zur Friedenskonferenz<br />

zusammen-, aber nicht Übereins gekommen. Schon die<br />

Uhren des Sitzungssaales zeigten je um 5 Minuten verschiedene<br />

Zeiten. Der Dichter Seidl kann recht bekommen mit seinein<br />

Lobspruch auf die Uhr: „Wieviel es geschlagen habe, genau<br />

seh' ich an ihr." Als Ausweis haben die Teilnehmer eine<br />

Karte mit der weißen Friedenstaube, den Oelzweig im Schnabel,<br />

erhalten. Die Herren haben kaum daran gedacht, daß<br />

dies das Wappen der Pacelli ist. Pius XII. hat der Welt soviel<br />

gute Ratschläge für den Frieden geschenkt, daß es schon<br />

möglich ist, daß sie lieber einen Pius- als einen Stalin-Frieden<br />

annimmt. Bidault wurde zum Präsidenten der Konferenz<br />

gewählt. Bei der Bestellung der Geschäftsordnung kam schon<br />

der erste Protest. Der lebhafte Chef der australischen Delegation,<br />

Dr. Evatt, vertrat den Standpunkt, daß die kleinen<br />

Nationen, die nicht dem Außenministerrat der vier Großmächte<br />

angehören, genau die gleichen Rechte an der Ausarbeitung<br />

des Friedenswerkes haben wie der Außenministerrat.<br />

Mehrmals schlug er mit der Faust auf den Tisch und —<br />

siegte. Recht so! Die politische Kaffeemühle soll auch von den<br />

kleinen Nationen gedreht werden dürfen. Die großen haben<br />

ein Jahr lang leer gemahlt.<br />

Friedenskonferenz ohne srohen Glockenklang.<br />

In Amerika und England ist das Interesse für die Friedenskonferenz<br />

nicht groß, weil die deutsche, österreichische und<br />

japanische Frage noch nicht behandelt iverden, sondern nur<br />

die Friedensverträge mit Italien, Ungarn, Rumänien, Bulgarien<br />

und Finnland. Mit den Vorschlägen der vier Außenminister<br />

ist fast niemand völlig zufrieden. In den genannten<br />

fünf Staaten braucht kein Sigrist ans Glockenseil zu hangen,<br />

wenn die harten Friedensverträge angenommen werden.<br />

Der Bertrag mit Italien ist besonders bitter und schmerzlich.<br />

Fünf Kommissionen beraten die vorgelegten Friedens-<br />

Verträge. In den Kommissionen und in der Vollversammlung<br />

entscheidet die Zweidrittelsmehrheit. Aber auch diese hat keine<br />

bindende Wirkung. Die vier Außenminister können immer<br />

noch machen, was ihnen beliebt. Gutnacht mit solcher Demokratie!<br />

Die Konferenz muß ferner schlüssig werden, ob Aegypten,<br />

Luxemburg, Albanien und Mexiko an den Konferenztisch fitzen<br />

dürfen. Die Schadenersatzfragen, die Zuteilung von Siebenbürgen,<br />

die Gebietsansprüche Bulgariens, Südtirol und<br />

Triests werden schweißtreibende Arbeit bringen. Je weniger<br />

die Welt von der Pariser Konferenz erwartet, umso kleiner<br />

die Enttäuschung.<br />

Die Menschen haben das Kommandogebrüll Hitlers satt,<br />

durch das friedliche Schwarzwald-Bauern, Holländer und<br />

Oesterreicher in ferne Länder geschrien wurden. Wer weiß, ob<br />

zu Paris in den nächsten Wochen nicht auch herumgeschrien<br />

wird. Denn einer, der im August 1939 mit Hitler einen Pakt<br />

geschlossen, „um den Weltfrieden zu retten", hat das Schreien<br />

noch besser gelernt: Stalin. Er ist zwar nicht in Paris, aber<br />

sein Lautsprecher Molotow zeigt durch Geschrei die Existenz<br />

Rußlands an.<br />

Der Friedenstaube fällt der Oelzweig aus dem Schnabel.<br />

Während sie zu Paris das große Käskessi mit der Friedensmilch<br />

über dem Feuer haben, steht das chinesische Volk<br />

vor der Gefahr eines Bürgerkrieges. Acht Jahre lang hat es<br />

sich tapfer gegen den japanischen Eindringling gewehrt, bis<br />

dieser genug Flöhe von den Alliierten ins Fell gejagt bekam.<br />

Am 10. Jänner <strong>1946</strong> hatte endlich der amerikanische<br />

General Marshall zwischen dem nationalen und kommunistischen<br />

China den Frieden zustande gebracht. Nach einem beendigten<br />

Krieg mit dem Nachbarn nun wieder ein Krieg unter<br />

den eigenen Bürgern — wer kann so etwas ertragen! Aber<br />

die Ursachen des bösen Kriegsfeuers? Napoleon I. hat das<br />

prophetische Wort gesprochen: „Rußland ist von allen Mächten<br />

am meisten zu fürchten."<br />

Japan liegt am Boden, es hat seinen Herrschertraum um<br />

China ausgeträumt. Dafür steht Stalin an der rusfisch-chinefischen<br />

Grenze und fuchtelt mit der Mistgabel des Nationalismus<br />

und mit der Heugabel des Patriotismus in der Luft<br />

herum: „Laßt mich herein, bin gut Freund! Der Engländer<br />

und der Amerikaner sollen in ihren Gewässern mit Atombomben<br />

Fische fangen, in China sollen sie hübsch draußen bleiben.<br />

Ich, Väterchen Stalin, mein's gut." Derchinesische Marschall<br />

Tschiang-Kai-Schek hat die Schlitzaugen noch mehr zugekniffen<br />

und gebrummt: „Du kannst mir an die Kägiswiler Kilbi<br />

kommen! Nach dem japanischen Käfervogt einen russischen?<br />

Wir Chinesen haben das Sprichwort: Wer einmal von einer<br />

Schlange gebissen worden ist, wird nicht ein zweites Mal im<br />

Grase gehen."<br />

So ist's klar, warum Molotow in Paris es durchstierte, daß<br />

China seine Unterschrift nicht auf die Einladung zur Friedenskonferenz<br />

setzen durfte. Man wollte dem Patrioten<br />

Tschiang-Kai-Schek eins ans Bein geben.<br />

Die chinesischen Kommunisten sind die Straßenbauer der<br />

russischen Chinapolitik. Können sie aus friedlichem Wege nichts<br />

erreichen, probieren sie's mit einem Bürgerkrieg. Die Kommunisten<br />

sind heute die Koloradokäfer auf dem Herdäpfelacker<br />

des Weltfriedens. In China wiederholt sich das, was 1935<br />

in Frankreich geschehen ist: der Kommunismus beteuert heute<br />

einen heftigen Antimilitarismus, morgen ist er für einen<br />

angriffigen Militarismus, heute ist er Patriot, morgen<br />

Vaterlandsfeind. Drum schreibt der Franzose Batault in seinem<br />

eben erschienenen Buche: „Der Kommunist ist am Abend<br />

als Friedensfreund eingeschlummert, am Morgen erwacht er<br />

als Kriegshetzer, die Stimme Moskaus hat sich in der<br />

Nacht vernehmen lassen."<br />

Der junge katholische Basler Dichter Hans Rudolf Baimer-Basilius<br />

schreibt in seinem neuesten Werklein über den<br />

Frieden: „Sooft wir das auch betrachten: es ist reine Gnade.<br />

Aber wie Gnade nie zerstört, sondern aufhilft und den perfönlichen<br />

Beitrag des Begnadeten will, so ist und bleibt die<br />

Verwirklichung des abendländischen Friedens eine persönliche,<br />

hohe Aufgabe."<br />

Aber nur Gott kann Gnade schenken. Darum muß die<br />

Welt noch auf die Knie. :—:<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates vom 29.<br />

Juli <strong>1946</strong>. Bon der Mitteilung der Ausgleichskasse Obwalden<br />

über die im Jahre 1945 erhobenen Beiträge und ausgerichteten<br />

Entschädigungen wird Kenntnis genommen. Ein eingehender<br />

Bericht ist bereits in der Presse veröffentlicht worden.<br />

Die Salzauswägerei in Kerns wird von Frau Marie Ettlin-Windlin<br />

auf Frau Emma Dillier-von Rotz, an die das<br />

Geschäft käuflich übergegangen ist, übertragen.<br />

Vom Bericht der kantonalen Zentralstelle für Ackerbau<br />

über die Erfüllung der Anbaupflicht im Jahre 1945 im Kanton<br />

Obwalden wird Kenntnis genommen. Mit 911 ha Anbaufläche<br />

ist das Pflichtmaß sämtlicher Gemeinden und des Kantons<br />

erfüllt.<br />

Die Polizeidirektion wird mit der Ausarbeitung einer<br />

Vorlage über die Abänderung der kantonsrätlichen Vollziehungsverordnung<br />

vom 22. November 1923 zum Bundesgesetz<br />

betreffend die Arbeit in den Fabriken im Sinne der Zentralisatiön<br />

der Bewilligungsorganisation für Ueberzeitarbeit<br />

beim Kanton beauftragt.<br />

Der Bundesbeitrag an die Kosten des öffentlichen Primarschulunterrichts<br />

im Jahre 1945 beträgt Fr. 26 238.60.<br />

Bundesseier-Sammlung. (Korr.) Im Jahre 1945 stand<br />

Obwalden beim Ertrag der Bundesfeiersammlung unter<br />

allen Kantonen an vierter Stelle (Luzern 26. Stelle,<br />

Uri 21., Schwyz, 18, Nidwalden 14, Zug 11.). Wir stehen sehr<br />

ehrenvoll da. Hoffentlich auch dieses Jahr wieder. Ersten Dank<br />

gebührt für dieses glänzende Resultat Hr. Spitalverwalter<br />

Gasser und allen seinen Helferinnen und Helfern und nicht<br />

zuletzt dem vaterländischen Sinn unserer Bevölkerung.<br />

Maul- und Klauenseuche. In Baselland sind einige Fälle<br />

dieser gesürchteten Seuche ausgebrochen. Durch die Impfung<br />

aller umliegenden Bestände hofft man die Seuche lokalisieren<br />

zu können. Immerhin ist Vorsicht am Platze. Tiere gut beobachten<br />

und verdächtige Erscheinungen melden. Bei dem großen<br />

Touristenverkehr sind Verschleppungen eher möglich.<br />

Pflanzenschutz. Im Wägital (Kt. Schwyz) hat die Polizei<br />

am letzten Sonntag eine Pflanzenkontrolle durchgeführt<br />

bei den Touristen und bei dieser Gelegenheit 506 Edelweiß<br />

und 250 Männertreu konfisziert und die Inhaber mit<br />

Geld gebüßt. Wie wäre es, wenn unsere Polizei eine solche<br />

Kontrolle auch einmal, zum Beispiel, im Melchthal, durchführen<br />

würde?<br />

Badewesen. (Korr.) In der „Arbeiterin", Organ für die<br />

katholischen Arbeiterinnenvereine, wird mit Recht geklagt, daß<br />

an vielen Orten, selb st inder katholisch enJnnersch<br />

w e i z, für die Frauen und Töchter keine Möglichkeit besteht,<br />

getrennt von den Männern zu baden. Das ist eine<br />

Ungerechtigkeit. Sogar im katholischen Obwalden gibt<br />

es Seebäder, wo dieses Getrenntbaden unmöglich ist. Und da<br />

beklagt man sich noch über den Zerfall der guten Sitten!<br />

Von den Meisterprüfungen. Das BJGA veröffentlicht in<br />

Heft 2 der „Volkswirtschaft" die Ergebnisse der Meisterprüfungen<br />

im Jahre 1945. Die Prüfungen erstreckten sich nach<br />

den bundesgesetzlichen Vorschriften über 36 Berufe. Von den<br />

1315 Prüflingen haben 1058 oder 80,5 Prozent die Prüfung<br />

mit Erfolg bestanden. Seit Inkrafttreten des Bundesgesetzes<br />

1934 sind von 10 333 Prüflingen 8601 diplomiert worden. Am<br />

DIE SCHÖNE UNBEKANNTE<br />

von A. G. Barrilli. 1<br />

Deutsche Bearbeitung von Duri Troesch.<br />

Der Sturm fegt durch die breite Affarottistraße von Genua<br />

Ist es der Nordwind? Braust der Sturm von Osten,<br />

von Westen? Wer kann es bestimmt sagen? Er überfällt einen<br />

von allen Seiten zugleich. Wehe dem armen Bürger,<br />

der nicht sorgsam sein Gesicht schützt! Der aufggwirbelte Sand<br />

dringt in seine Augen, halb erblindet erreicht er die andere<br />

Straßenseite.<br />

Wehe auch der Dame, die nicht behutsam auf ihre Kleider<br />

achtet! Auch ihr spielt der Wind gar übel mit. Er stöbert verborgene<br />

Geheimnisse aus und enthüllt sie schadenfroh aller<br />

Welt.<br />

Doch was kümmert uns der Sturm? Die Geschichte, die ich<br />

hier erzählen will, spielt sich nicht auf offener Straße ab, sondern<br />

im dritten Stock des zweiten Hauses zur Linken, in einer<br />

elegant eingerichteten Wohnung. Dort wohnt ein junger<br />

Mann von etwa vierunddreißig Jahren, Junggeselle, Doktor<br />

der Rechte, mit einem jährlichen Einkommen von dreißigtausend<br />

Lire. Weiterhin ist dieser junge Mann weder häßlich noch<br />

unangenehm im Verkehr.<br />

Vierunddreißig Jahre sind vielleicht zu viel und die Doktorwürde<br />

sehr wenig. Doch ein Junggeselle sein, der weder<br />

häßlich noch unangenehm ist, dazu ein Einkommen von dreißigtausend<br />

Lire, das sollte zu einem glücklichen Dasein genügen,<br />

wenn man bescheidene Wünsche hegt.<br />

Robert Fenoglio war gleichwohl nicht glücklich. Er langweilte<br />

sich vom Morgen bis zum Abend und hernach vom<br />

Abend bis zum Morgen. Er -besaß lustige und gute Freunde,<br />

die ihn oft anpumpten und hin und wieder das geborgte Geld<br />

auch zurückerstatteten. In seinen Diensten standen eine betagte<br />

Haushälterin, die ihn nicht belästigte, und ein Koch, der<br />

ihn nicht bestahl, das heißt, bisher noch nie erwischt worden<br />

war. Er nannte ein Reitpferd sein eigen, dessen sanfter Trab<br />

sprichwörtlich erwähnt wurde, und im Theater hatte er eine<br />

gute Loge inne. Dennoch war Robert nicht glücklich und langweilte<br />

sich zum Sterben.<br />

Er hatte sich schon mit vielerlei zu beschäftigen versucht.<br />

Aber er fand keine Beschäftigung, die ihn zu befriedigen vermochte.<br />

Schon nach kurzer Zeit war er ihrer überdrüssig.<br />

Augenblicklich befand er sich in seinem Salon und verabschiedete<br />

sich, in chinesische Gewänder gehüllt, von einem<br />

Schwärm junger Männer und muntern, maskierten Dämchen.<br />

Es war drei Uhr morgens.<br />

Warum hatte er sich in eine chinesische Tracht gestürzt?<br />

Was haben jene weiblichen Masken zu bedeuten?<br />

Robert hatte an diesem Abend seine Freunde eingeladen,<br />

bei sich eine fröhliche Gesellschaft versammelt, um einmal<br />

seiner Langeweile entfliehen zu können. Man hatte musiziert,<br />

getanzt, soupiert, war lustig und guter Dinge gewesen. Das<br />

blühende Ballettkorps vom Theater Carlo Felice hatte seinen<br />

schönsten Flor reizender Tänzerinnen zu dem kleinen Feste<br />

beigesteuert. Die Damen zeigten sich weder spröde noch sprüde.<br />

Die Ghrenmütter warm satt und zufrieden, schlössen ab und<br />

zu ein bißchen die Augen. Die tanzenden Schönen waren<br />

ebenfalls zufrieden, wenn auch nicht ganz gesättigt, denn sie<br />

baten sich stürmisch eine baldige Wiederholung des heutigen<br />

Zauberfestes aus, das ihnen Robert Fenoglio mit dem eines<br />

gelangweilten Mandarinen würdigen Glänze beschert hatte.<br />

Wohl verwahrt gegen den heulenden Sturm und von ergebenen<br />

Kavalieren achtsam begleitet, machten sich die mnntern<br />

Masken endlich auf den Weg.<br />

Der Hausherr hatte sich, müde vom vielen Abschiednehmen,<br />

auf das Sofa sinken lassen. Er verbarg hinter seiner<br />

gepflegten Hand dis-kret ein tiefes Gähnen, aber nicht so diskret,<br />

um seinem letzten Gast und treuesten Freund, der aufbruchsbereit<br />

vor ihm stand, zu entgehen, denn Felix Magnasco<br />

— so hieß der junge Mann — sagte: „Dein Gähnen wirft<br />

mich hinaus. Wahrhaftig, es schlägt schon drei Uhr, und ich<br />

hatte die Ursache, weshalb ich hier noch zurückblieb, ganz vergessen.<br />

Fenoglio, du mußt mir einen Gefallen erweisen!"<br />

„Dein Wille sei mein Wille! Brauchst du Geld? Leider<br />

könnte ich dir heute wohl nicht mehr als zweitausend Lire leihen."<br />

„Ach was! Es handelt sich nicht um Geld. Sondern um<br />

eine viel wichtigere und heiklere Angelegenheit."<br />

„Ein Ehrenhandel?"<br />

„Nicht ganz: Ich will mir eine Frau zutun."<br />

„Verflixt ...! Und wie und wann ... fing diese Glut in<br />

dir zu lodern an?" begann Robert zu deklamieren?<br />

„Die Geschichte ist zu lang, um sie dir jetzt zu erzählen"<br />

erwiderte Magnasco. „Mit einem Wort habe ich eine Base


stärksten vertreten sind: die Bauberuse, die kausmännischen<br />

Berufe, die Metallarbeiter und die Berufe des Beikleidungsund<br />

Reinigungsgewerbes.<br />

Ob- und Nidwalden hatten anno 1944 keine Diplomempfänger,<br />

1945 hatte Obwalden einen, Nidwalden vier. In der<br />

Zeit von 1934/45 hatte Obwalden 14, Nidwalden 19 Diplomempfänger.<br />

Die katholischen Kantone stehen immer noch an<br />

letzter Stelle. Man kann die Bescheidenheit auch übertreiben.<br />

Gewerbepolitisch und im Hinblick aus das persönliche Fortkommen<br />

gewinnt die Meisterprüfung eine wachsende Bedeutung.<br />

Gerade die Gebirgsgegenden sollen alles daran setzen,<br />

die berufliche Tüchtigkeit wach zu erhalten und zu mehren.<br />

Verkehr. In sehr gefälliger Aufmachung und inhaltsreich<br />

sind mit Nr. 6 die Zentralschweiz. Verkehrsnachrichten erschienen.<br />

Wir machen unsere Verkehrsvereine und<br />

alle um den Fremdenverkehr sich Interessierende aus_ diese<br />

sehr sorgfältig redigierten Nachrichten aufmerksam. Wir bitten,<br />

auch Mitteilungen aus Obwalden der Redaktion zuzuhalten.<br />

Adresse: Zentralschweiz. Verkehrssekretariat, Murbacherstraße,<br />

in Luzern.<br />

Brünigschwinget vom 4. evtl. 11. August <strong>1946</strong>. (Eing.)<br />

Wiederum steht der in der ganzen Schweiz bestens bekannte<br />

Brünigschwinget vor der Tür. Von allen Plakatwänden sieht<br />

man den kräftigen Sennenschwinger, welcher mit klarem Blick<br />

nach dem fernen, vielbegehrten Lorbeerkranz Ausschau hält.<br />

Das typische Urbild des schweizerischen Nationalsportes. Dazu<br />

kommt wohl landschaftlich der idealst gelegene Schwingplatz<br />

mit seinen amphitheaterisch angeordneten Sitzplätzen. Nicht<br />

von ungefähr kommen Jahr für Jahr immer größere Zuschauermassen<br />

auf den Brünig. Es melden sich aber auch immer<br />

mehr und mehr die besten Schwinger der Schweiz zu<br />

diesem Feste, so daß der Ausspruch eines Schwingerveterans<br />

immer mehr zur Wahrheit wird: „Der Brünigschwinget wird<br />

immer mehr ein kleines Eidgenössisches!"<br />

Aus 13 Schwingerverbänden liefen 133 Anmeldungen ein.<br />

Wer wird wohl der Beste sein? Nennen wir vorab den diesjährigen<br />

Lardon-Bezwinger, Haldemann Walter, Chatel St.<br />

Denis. Allen Berichten zufolge muß tzaldemann gegenwärtig<br />

in blendender Form sein. Aber vergessen wir dabei nicht die<br />

Andern, vor allem Pfäffli Werner, welcher bis zum Innerschweizerischen<br />

von Sieg zu Sieg eilte, dann Bellmont, Krummen<br />

und Lerch, vom Mittelländischen Schwingerverband, aus<br />

dem Emmenthal kommen die Gerber, Eggimann, Reber usw.<br />

Mit ganz gewichtigen Kämpen rückt der Seeländer Verband<br />

aus, der „Stecher" Herren, der Routinier Niklaus, sowie Sutter,<br />

werden ein gewichtiges Wort mitsprechen wollen. Das<br />

Oberland schickt Abplanalp, Boß, Ernst, Lörtscher usw. in den<br />

Kampf. Daß selbstverständlich der letztjährige Brünigsieger<br />

Vogt Peter nicht fehlt, ist ja ganz klar. Das evtl. Zusammengreifen<br />

Haldemann-Vogt verspricht eine ganz interessante<br />

Partie zu werden. Eine alte Scharte wird da wohl ausgemacht<br />

werden. Der Oberaargauer Verband zählt auf Bögli und Oppliger,<br />

während der Südwestschweizerische Verband neben<br />

Haldemann noch den Unterwaldner Schwingerkönig Berchtold<br />

Oskar ins Treffen schickt.<br />

Diesen gewaltigen gefährlichen Kämpen gegenüber wird<br />

der Harst aus der Jnnerschweiz einen schweren Stand haben.<br />

Der Luzerner Verband schickt das Beste, was gegenwärtig<br />

aufzutreiben ist, vorab den Sieger des Jnnerfchweizerischen,<br />

Haupt Walter, dann kommen noch die Hosstetter, Anliker,<br />

Schuhmacher, Christoffel, Gisler, und wie sie alle heißen. Die<br />

Schwyzer zählen auf Betschart, Kälin, von Euw und Tonazzi.<br />

Was in Unterwalden schwingen kann, wird ebenfalls dabei<br />

sein. Die Omlin, Langensand, Wallimann, Zumstein, Odermatt,<br />

und wie sie alle heißen, werden ihre Haut möglichst<br />

teuer zu Markte tragen. Das gleiche kann man auch von den<br />

Urnern und Zugern sagen, aber auch alle übrigen Schwinger<br />

werden das Beste geben wollen.<br />

Daß an diesem Anlaß die übliche Unterhaltung nicht sehlen<br />

wird, ist ja selbstverständlich, Ländlermusik, Alphornblasen,<br />

Fahnenschwingen, Jodeln, und nicht zu vergessen die hübscheu<br />

Trachten. Jeder wird auf seine Rechnung kommen. Allen<br />

Schwingerfreunden sei der Anlaß auf das Beste empfohlen.<br />

Eine willkommene Neuerung wird dieses Jahr der neue<br />

Pächter vom Hotel Alpina einführen. Eine vollständig eingerichtete<br />

Militärküche wirfr auf dem Festplatz selber das Mittagessen<br />

abkochen, so daß jedermann in Ruhe zu seiner Verpflegung<br />

kommt!<br />

Anläßlich des Brünig-Schwinget führen die SBB folgende<br />

Extra-Züge: Der Zug, welcher Luzern 10.58 verläßt,<br />

fährt ab Giswil als Extrazug bis Brünig. Brünig an 12.19.<br />

Extrazug am Abend: Brünig ab 21.45 — Luzern an 23.08,<br />

mit Halt auf allen Stationen.<br />

„Die Witwe?"<br />

„Ja, kennst du sie vielleicht?"<br />

„Nein, bis jetzt noch nicht. Aber du selbst haft ja manchmal<br />

von ihr gesprochen, und erst kürzlich sagtest du mir, wie<br />

entzückend sie ist —"<br />

„Ah ja! Was für ein Esel ich doch bin! Nun also, meine<br />

Base, sie ist wirklich entzückend, aber wenn ich ihr von Liebe<br />

spreche, beginnt sie zu lachen."<br />

„Wozu aber soll ich mich in euer Spiel mischen?"<br />

„Du kannst sie besuchen. Ich habe dich ihr bereits als einen<br />

sanften, ehrbaren und verständigen Menschen dargestellt."<br />

„Ich freue mich, daß du mich so gut kennst."<br />

Ohne sich irre machen zu lassen, fuhr Magnasco fort:<br />

„Ich stelle dich ihr vor. Du führst meine Sache — nicht<br />

zu hitzig — wie es sich von selbst versteht —. Weißt du, so<br />

nach und nach, und auf eine feine, zarte Art und Weife. Du<br />

verstehst mich dich? Mit deiner ciceronischen Beredsamkeit<br />

kannst du mir sehr nützlich fein. Du gibst ihr zu verstehen, was<br />

für eine beneidenswerte Partie sie mache, wenn sie einen<br />

Mann wie mich heiratet, einen jungen Mann mit mehr als<br />

guten Manieren, edlem Charakter und in Geschäftssachen sehr<br />

erfahren..."<br />

„Mein Sohn, glaubst du wirklich, das alles zu fein?" —<br />

forschte Robert Fenoglio.<br />

„Aber darauf kommt es ja gar-nicht an. Sie soll es doch<br />

qlauben, nicht du oder ich. Mit einem Wort: Willst du mir<br />

diesen Liebesdienst erweisen?"<br />

„Ich denke gerade darüber nach. Du 'willst so eine Art<br />

Barbier von Sevilla aus mir machen."<br />

Sarnen. (Eing.) Ein initiativer Sarner Handelsmann beabfichtigt<br />

im Unterdorf an der Stelle des Salzhauses ein Geschäftshaus<br />

mit vier Wohnungen zu errichten. Dieser Schritt<br />

wird lebhaft begrüßt. Das Unterdorf kommt endlich auch einmal<br />

zur Geltung. Wir wünschen guten Erfolg!<br />

Schwendi. Herr, Dein Wille geschehe! — Ein schweres<br />

Wort fürwahr, das nur trösten kann, wenn es aus wahrhaft<br />

gläubigem Herzen kommt. Wie ein Alpdruck lastete die Kunde<br />

auf uns vom Hinscheide unseres lieben Gregor Müller-<br />

B u r ch und unwillkürlich formten unsere Lippen die Worte:<br />

Herr, Dein Wille geschehe! Wer ihn kannte, den allzeit hilfsbereiten,<br />

aufrichtigen Mann, stellt sich trauernd die Frage:<br />

Warum? Doch wir wissen, daß Gottes Wege unersorschlich sind<br />

und seine Werke nur das Gute wollen. Gregor, der bescheidene,<br />

charakterfeste Mann, hinterläßt uns ein Erbe, auf das<br />

wir stolz sein dürfen. Sein Geist möge bei der heutigen Jugend<br />

Boden fassen und Früchte tragen, ohne Anspruch auf<br />

Lob und Ehre, wie er es getan hat. In dankbarer Erinnerung<br />

an ihn entbieten wir seinen lieben Angehörigen herzliche<br />

Teilnahme. Herr, gib ihm den himmlischen Frieden! -g-<br />

Engelberg. Bis Mitte Juli sind 248 000 amerikanische Urlauber<br />

in die Schweiz eingereist. Die Amerikaner können selber<br />

sagen, wohin, d. h. in welches Land sie in den Urlaub<br />

reisen wollen. Während anfänglich nur 18 Prozent in die<br />

Schweiz reisten, sind es heute über 50 Prozent. Die Amerikaner<br />

sind voll Lob über unser Land. Auch Engelberg hat von<br />

diesen Urlaubern profitiert. Der seit Jahren in der Krise liegenden<br />

Hotellerie war das sehr wohl zu gönnen. Es gibt immer<br />

wieder Lichtblicke.<br />

Kerns. (Korr.) Die diesjährige 1. Augustfeier verlief in<br />

aller Ruhe. Die Vereine waren bestrebt, durch schöne Darbietungen<br />

der schlichten, bescheidenen Feier einen würdigen Charakter<br />

zu geben. Es ist ihnen das vollständig gelungen. Trotzdem<br />

über dem ganzen Abend infolge der noch nicht zur Ruhe<br />

gekommenen politischen Verhältnisse eine gewisse Spannung<br />

lag, zeigte der mächtige Applaus des Publikums, daß es in<br />

seinen Erwartungen nicht getäuscht wurde.<br />

Der Kronenplatz war von einer großen Menschenmenge<br />

umsäumt, als die „konservative" Musik den Eröffnungsmarsch<br />

mit Schmiß und Schneid vortrug. Klein war die Zahl der<br />

Musikanten — es waren 16 Mann — doch rein im Klang und<br />

sauber im Vortrag, so urteilte wenigstens ein fremder, neutraler<br />

Feriengast, der vermöge seines Amtes und Berufes etwas<br />

von Musik versteht. Der Kirchenchor zeigte mit dem Alpfegen<br />

von Gaßmann sein bestes Können. Der Sprechchor<br />

„Ehlini Mannä" von I. K. Scheuber wurde von den Knirps<br />

sen trefflich vorgespielt; nur schade, daß er nicht länger war.<br />

Die Trachtengruppe führte zwei neue Tänze auf, die allgemein<br />

sehr gut gefielen. Nun trat die „liberale" Musik auf<br />

die Bühne und brachte zwei Märsche zum besten. Die Vorträge<br />

des preisgekrönten Jodlerklubs „Fruttklänge" eroberten<br />

brausenden Beifall. Jetzt erschien der Gemeindepräsident<br />

Job Durrer auf dem Podium und hielt als einfacher Handwerksmann<br />

eine kurze, sinnvolle Ansprache, die ihm das Kernser<br />

Volk mit großer Sympathie verdankte. Zum Schluß zeigten<br />

die Turner mit ihren prächtigen Pyramiden und einem<br />

Schlußbild hervorragendes Können. So schloß die Feier, die<br />

durch Fahnenschwingen und Alphornblasen umrahmt war, mit<br />

der Nationalhymne: „Rufst du, mein Vaterland!" Den Mitwirkenden<br />

sei hier für die flotte Mitarbeit für die Verschönerung<br />

des Nationalfeiertages öffentlich gedankt.<br />

Alpnach. B u n d e s f e i e r. (Korr.) Das feierliche Glockengeläute<br />

rief Behörden und Vereine zum festlichen Zug auf<br />

die Bahnhofstraße. Als die letzte Abendsonne sich im Gewölk<br />

über den freien Bergen widerstrahlte, setzte sich der Zug unter<br />

den festlich-erhabenen Klängen der Musikgesellschaft in Bewegung.<br />

Dichtgedrängt säumte das Volk die Straßen, bis es<br />

sich zum Ring vor dem Schulhaus formte. Vom Kirchtum her<br />

ertönte der Betruf, eine sinnvolle Ueberleitung zur vaterländischen<br />

Weihestunde. Mit dem „Frohsinn"-Marsch erössnete<br />

die Musikgesellschaft die offizielle Feier. Was die Trachtenvereinigung<br />

an prächtigen Volkstänzen bot, war mehr als<br />

eine Bereicherung des Programms, es war echtes Volkstum,<br />

das so recht zum Bundesfeiertag paßt. Die Turner zeigten<br />

zum Teil präzise Arbeit. Besonders hübsch waren die Bilder<br />

der Pyramiden: Blendendes Weiß im roten Licht, Farben<br />

der Heimat. Die Festansprache hielt Herr Werner Küng,<br />

stud. med. vet. In prägnanten Worten zeichnete er unsere<br />

Verantwortung, das zu erhalten, was uns die Väter erkämpft,<br />

was uns der Herrgott durch den Weltenbrand fürsorglich<br />

bewahrt hat. Er rief auf zum Dank an Gott, Behörden<br />

und Volk, das stets still seine Pflicht getan. Der junge<br />

„Kannst du nicht ernst bleiben?"<br />

„Ganz im Ernst, ich glaube es wirklich, ich sehe es! Aber<br />

das schadet nichts. Wenn du meinst, daß ich dir mit meinen<br />

oratorischen Talenten bei ihr nützen kann — ach, lieber Junge,<br />

ich bin zum Redner geboren! Basta, dir soll geholfen werden.<br />

Vielleicht ist das ein Mittelchen gegen meine Langeweile.<br />

Wann kann man sie besuchen?"<br />

„Gegen Mittag. Sie steht mit den Lerchen auf. Ich werde<br />

also um zehn Uhr zu dir kommen. Du ziehst dich an, wir gehen<br />

zusammen zum Frühstück und nachher ganz gemächlich<br />

zum Tempel meiner Göttin. Ergo: Lebe wohl — vorläufig!"<br />

Die Freunde nahmen voneinander Abschied.<br />

„Bleib ruhig liegen", sagte Felix zu Robert, der sich erheben<br />

wollte, um ihn ins Vorzimmer zu begleiten, „ich kenne<br />

den Weg und werde die Türe hinter mir schließen!"<br />

„Dein Wille geschehe!" antwortete Robert, dem in diesem<br />

Augenblicke die liegende Stellung so angenehm war, wie<br />

Magnasco der Gedanke an die Ehe mit seiner Base, oder mit<br />

ihren fünfmalhunderttaufend Lire.<br />

In Gedanken an diese und an die Hilfstruppen, die Fenoglio<br />

gegen den hartnäckigen Widerstand seiner wohlverschanzten<br />

Schönen ins Feld führen würde, entfernte sich Magnasco zufriedeuen<br />

Herzens und leichten Fußes. Wie er dem Freunde<br />

versprochen hatte, zog er im Hinausgehen die Türe hinter sich<br />

zu, dachte aber nicht daran, sich zu überzeugen, ob die Türe<br />

auch wirklich ins Schloß gefallen war.<br />

O Gott des Zufalls, das ist so einer von deinen Streichen.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Streiflichter<br />

t Ä ' Ä r eingeführt! (In der Schmelz würde sie ^<br />

auch nicht mehr abgeschafft!)<br />

Redner verstand es, in heimeliger Ob>°aldner Mundart die<br />

Herzen neu zu erwärmen fürs Heimatland.<br />

Unter den Klängen des Alphorns loste<br />

sammlung auf. Möge das Feuer, das am 1. August loberte,<br />

nicht so rasch verglimmen in den Herzen der Eidgenossen beS<br />

20. Jahrhunderts.<br />

Enqelberger Saisonchronik. (Eing.) Die Saison des weitbekannten<br />

Kur- und Sportplatzes Engelberg steht in ihrem<br />

%>nith. Hotels, Pensionen und Chalets sind ms aus wenige<br />

Ausnahmen besetzt. Neben den Schweizergasten trifft man vor<br />

allem Engländer, Belgier, Franzosen, Hollander und Luxemburaer<br />

Natürlich fehlen auch die nicht. Das hochalpin?<br />

Schwimm- und Sonnenbad, die Tennisplätze und das Kmderparadies<br />

iveisen regen Besuch auf. Besonderer Beliebtheit<br />

erfreut sich das erstklassige Kurorchester. Die Luftseilbahn nach<br />

Trübsee und die Sesselbahn auf den Jochpaß weisen weit besfere<br />

Frequenzen aus als im Vorjahr, -lie Bergführer find<br />

stark beschäftigt.<br />

8 August: Gastspiel des Luzerner Stadttheaters (Harald<br />

Tauber und Ensemble): „Zwei Dutzend rote Rosen."<br />

8./11. August: Internationales Tennistournier.<br />

12. August: Gastspiel des holländischen Knabenchores<br />

Oosterhoutsche Nachtegalen.<br />

18. August: Großes Schwimmfest mit Konkurrenzen und<br />

Einlagen.<br />

Daneben bieten verschiedene Hotels und Restaurants Attraktionen<br />

mit erstklassigen Künstlern. Fünf Dancings mit<br />

vorzüglichen Orchestern sorgen für regen Tanzbetrieb. Große<br />

Bälle ergänzen das Unterhaltungsprogramm.<br />

So bietet Engelberg für jedermann etwas: Sport, Manderungen,<br />

Erholung und Unterhaltung in bunter Abwechslung<br />

und reichem Maß.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Zwei neue Initiativen.<br />

Auf der Bundeskanzlei sind die Unterschristenbogen zweier<br />

Volksbegehren eingereicht worden, die eine Revision von Artikel<br />

89 der Bundesverfassung (Dringlichkeitsklausel) im Sinne<br />

einer Rückkehr zur direkten Demokratie sowie die Aufnahme<br />

entsprechender Uebergangsbestimmungen (neuer Artikel<br />

89 bis) in die Verfassung verlangen. Die Unterschriftenzahlen<br />

werden vom Initiativkomitee mit 57 385 bzw. 56 666 angegeben.<br />

Die Unterschriftenbogen sind dem Eidg. Statistischen<br />

Amt zur Prüfung überwiesen worden.<br />

M<br />

den M U t t n U<br />

Die christliche Arbeiterschaft will ihre Ideen verwirklichen.<br />

Eine auf dem Rütli und in Brunnen durchgeführte Tagung<br />

der christlichen Metallarbeiter der Jnnerschweiz stimmte<br />

nach Anhörung der Referate von Berbandsprästdent Rationalrat<br />

E. Meier (Baden) und Dr. A. Hürlimann (Zug) einer<br />

Resolution zu, wonach die christlichen Metallarbeiter der Innerfchweiz<br />

die Stunde als gekommen erachten für die Verwirklichung<br />

der christlichen Sozialreformen und für die Segnung<br />

einer wahren und vertrauensvollen Gemeinschaft von<br />

Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Betrieb und Beruf; als<br />

eine auf vaterländisch-eidgenössischem Boden stehende Arbeiterschaft<br />

verurteilt sie den in jüngster Zeit durch kommunistische<br />

und ausländische Einflüsse verschärften Klassenkampf als<br />

Mittel zur sozialen Besserstellung und kündigt jeder Art von<br />

Kollektivismus, welcher die soziale Sicherheit mit der Unterdrückung<br />

der Freiheit erzielen will, die schärfste Gegnerschaft<br />

an.<br />

Gleichschaltung?<br />

Es gibt Länder, in denen vor nicht allzulange! Zeit die<br />

Einheitsgewerkschaft, die Einheitspartei, das Einheitsgewand,<br />

der Einheitsgruß, der Eiuheitsschritt und das Einheitsdenlen<br />

eingeführt wurden. Mit Entrüstung denken wir daran, wie<br />

viel Individualismus dort vernichtet, wie viel Eigenart und<br />

Eigenständigkeit zerstört und wie viel Freiheit unterdrückt<br />

werden mußte; mit Schaudern erinnern wir uns an die verhängnisvolle<br />

Entwicklung, die in jenen Ländern mit der<br />

Gleichschaltung eingeleitet wurde und mit der Katastrophe<br />

ihr bitteres Ende gefunden hat.<br />

Nun wollen auch in der Schweiz gewisse Kreise um die<br />

Sozialistische Partei herum in Exklusivität machen. Natürlicherweise<br />

beginnen sie das Experiment auf einem Gebiet, aus<br />

dem sie bereits die Herrschaft besitzen. Sie haben den Kampf<br />

im Sektor der Gewerkschaften angefangen. Aus vielen Be«<br />

richten ist bekannt geworden, welcher brutalen Mittel sich<br />

Hänger der Mehrheitsgewerkschaft bedienen, um die Minderheitsgewerkschasten<br />

zu schädigen und wenn möglich zu vernichten.<br />

Zwar wird von jener Seite behauptet, der Beitritt zu ei*<br />

netn dem Schweiz. Gewerkschaftsbund angeschlossenen Verband<br />

bedeute für die Arbeiter nie eine geistige Vergewaltigung, weil<br />

dort jedermann ohne Rücksicht aus seine politische Ueberzeugung<br />

aufgenommen werde. Ja, es stimmt, zum Beitritt in einen<br />

Unterverband des Schweiz. Gewerkschaftsbundes bedarf es<br />

keines sozialistischen Bekenntnisses. Vielmehr gehört es oft 9 C<<br />

rade zur Taktik jener Kreise, die nicht sozialistischen Arbeiter<br />

f t u n s f l S h i s b l e i b e n ,<br />

> . . o v o m a l t i n e - k a l t .<br />

D». A. Wand« A. 0. <<br />

d a n n<br />

r*»


D i e christlich-soziale A ,<br />

Sechs Jahre Krieg, 6 Jahre Not und Elend, 6 Jahre Tod<br />

. Verderben sind verstrichen, die Gefahren von außen glückrrfi<br />

gebannt. Eine neue Zeit hat begonnen. Die Kämpfe im<br />

innern sind entbrannt. Der Kamps um das s o z i a I e Wohl<br />

Unliniert. Der Arbeiterstand ringt um die wirtschaftliche Bes-<br />

E rstellung. Der Krieg zeigte dem Arbeiter seine Wichtigkeit,<br />

der Krieg brachte ihm eine gewisse Konjunktur. Jetzt ist der<br />

Arbeiter erwacht, jetzt will er sich den sozialen Wohlstand sür<br />

hie Zukunft sicherstellen. In ganz Europa, in Italien, Frankreich<br />

Holland, Belgien, England und in der USA, überall<br />

öiefe gleiche Zeiterscheinung, dieser berechtigte Trieb zur S o -<br />

zialresorm.<br />

Zwei Weltanschauungen stehen im Feuer, diechristliche und<br />

.die antichristliche. Beide arbeiten an der Sozialresorm, beide<br />

Bewegungen ringen um die Oberhand. Die christliche ist<br />

.die ältere, sie ist in ihren Grundsätzen selbst schon sozial,<br />

deshalb zog sie schon feit ihrer Entstehung zur Zeit Christi<br />

die Arbeiter an sich, und daher bekennen sich in der Neuzeit<br />

alle wahrhaft christlich denkenden Arbeiter zu ihrer Sozial-<br />

«form, die in den verschiedenen päpstlichen Enzykliken klar<br />

umschrieben ist. Erst im vergangenen Jahrhundert, als eine<br />

neue Zeitepoche eine neue Weltanschauung brachte, fern von<br />

christlichen Grundsätzen aufgebaut, die nur dem Diesseits huldigt,<br />

entwickelte sich als logische Folge darauf eine neue nicht<br />

christliche Arbeiterbewegung. Selbstverständlich huldigten die<br />

Umdenkenden der neuen Zeitströmung auch auf dem sozialen<br />

Gebiete. In den westlichen Staaten hat sich nach vielen Mißerfolgen<br />

der Linken die christliche Sozialreform obenausgeschwungen.<br />

Das ersehen wir ganz deutlich aus den verschiedeneu<br />

Abstimmungen in Frankreich und Italien in den Jahren<br />

1945 46. In der östlichen Hemisphäre herrscht die nichtchristliche<br />

Weltanschauung vor. Sie ist gekennzeichnet als<br />

kommunistisch. Sie versucht dem Arbeiter das Paradies, den<br />

Himmel auf Erden zu vermitteln. Wie dieser Himmel auf<br />

Erden praktisch aussieht, das zeigen uns die Verhältnisse und<br />

Tatsachenberichte in Polen, Ostdeutschland, Rumänien, Ungarn,<br />

Bulgarien und besonders ausgeprägt in Jugoslawien.<br />

Die Ernte dieser sozialen Saat, dieser vom Diesseits motivierten<br />

Sozialgestaltung zeigt sich in eindrücklicher Art und<br />

Weise im einstigen Dritten Reich, in Deutschland, und in<br />

Italien. Der Nationalsozialismus und der Faschismus, beides<br />

waren antichristliche Sozialreformen, auch mit einem übertriebenen<br />

Patriotismus, d. h. Vaterlandserziehung.<br />

Die Wellen all diefer Bewegungen kennen keine Landesgrenzen.<br />

Sie haben sich schon längst unter harmlosen sogen,<br />

neutralen Masken im ganzen Schweizerhaus festgewurzelt.<br />

Auch die christlichen Urkantone blieben davor nicht verschont.<br />

Ein weitverzweigtes, gut getarntes, raffiniert ausgedachtes<br />

Agentennetz überspannt seit einiger Zeit von der Zentrale<br />

Luzern aus die Waldstätte, so auch das <strong>Obwaldner</strong> Ländchen.<br />

Die Tatsache eines solchen Agentennetzes ist beleuchtet in der<br />

2. Veröffentlichung vom Bundesrat in der Tagespresse. Wer<br />

die Zeitungsspalten aufmerksam verfolgt, kann diesen Kamps<br />

feststellen, nicht nur den Kamps um das Sozialwohl, nein,<br />

vielmehr auch den Rivalenkampf der beiden Weltanschauungen,<br />

dieses Ziel zu erreichen. Jetzt hat dieses Ringen auch in<br />

Obwalden begonnen. Die antichristliche Weltanschauung<br />

schickt eine neutrale Vorhut voraus. Sie soll die Reihen der<br />

Christlich-Organisierten zersplittern. Erst wenn das gelungen,<br />

erst wenn die christlichen Grundsätze aus dem sozialen<br />

und öffentlichen Leben in die Kirchen und Bauernstuben verdrängt<br />

sind, kommt die 2. Epoche, d. h. der Kommunismus.<br />

Die christlich-soziale Arbeiter-Organisation besteht nun<br />

schon Diele Jahre in Obwalden. Seit zirka einem Jahr hat<br />

nun auch eine neutrale Organisation, der Landesverband<br />

sreier Schweizer Arbeiter (nachstehend immer LFSA genannt),<br />

»eiterschaft m a r s c h i e r t !<br />

in verschiedenen Gemeinden Obwaldens Fuß gefaßt. Auffallend<br />

ist nun die Tatsache, daß diese neutral sein wollende Gewerkschast<br />

nur in liberal verseuchten Gemeinden und nur in<br />

liberalen Kreisen Eingang fand. Das Sprichwort: „Gleich<br />

und gleich gesellt sich gern", erklärt hier dieses gegenseitige<br />

freundschaftliche Handreichen. Liberal sein heißt frei denken,<br />

frei von den göttlichen Bindungen! Die nicht christliche Gewerkschaft<br />

nennt sich auch Landesverband freier Schweizer<br />

Arbeiter. Geknechtet sind wir bis jetzt im Schweizerhaus noch<br />

nicht, solange die schweiz. Verfassung mit den Worten beginnt:<br />

Im Namen Gottes, Amen. Also bezieht sich dieses Wort frei<br />

auf die religiöse Einstellung.<br />

Nun hat dieser LFSA mit der christlich-sozialen Gewerkschast<br />

hier in Obwalden den Kampf um die Vorherrschaft aufgenommen.<br />

Innert einem Monat stellte er sich 3mal öffentlich<br />

zum Kampf. Die Schauplätze dieser geistigen Auseinandersetzungen<br />

sind Sarnen, Kägiswil und Kerns.<br />

1. Sarnen.<br />

Auf den 7. Juli dieses Jahres, nachmittags 3 Uhr, rief<br />

der Präsident des LFSA seine Mitglieder aus dem ganzen<br />

Kanton zu einer großen öffentlichen Kundgebung im Hotel<br />

Metzgern zusammen. Zweck und Ziel dieser Kundgebung war,<br />

bei den <strong>Obwaldner</strong>n durch ein Hauptreferat von Herrn Malzacher<br />

den LFSA mit schönen Worten populär zu machen.<br />

Wenn auch 130 Anwesende gezählt wurden, so fragte sich doch<br />

jeder der Neugierigen, wieso sind denn soviele Auswärtige<br />

— sogar Frauen und Kinder —, die zirka 50 Prozent der<br />

Hörerschaft ausmachten, anwesend? Ein biederer Arbeiter<br />

meinte, wahrscheinlich habe der Präsident der Sektion Obwalden,<br />

Tresch, diese eingeladen, damit doch jemand den schmeichelnden<br />

Worten des Referenten Beifall klatsche. Nicht verstehen<br />

kann man, daß die christlich-organisierten Arbeiter nicht<br />

offiziell als Protest in großer Zahl aufmarschierten, um dem<br />

Eindringling zu zeigen, daß man ihm in Sarnen nicht den<br />

Platz räumt. Ebenfalls würden dann die Worte von Herrn<br />

Reg.-Rat Spichtig, (der jedoch erklärte, nicht im Namen der<br />

Regierung, sondern aus eigener Sympathie zum LFSA den<br />

Nachmittag reserviert zu haben, um anwesend zu sein), der<br />

glaubte, der neutrale LFSA hätte eine ch r i st l i ch vaterländische<br />

Einstellung, nicht unbeantwortet geblieben sein.<br />

Da der christlich-soziale Verband mehr oder weniger durch<br />

Abwesenheit glänzte, glaubte der LFSA, seine Daseinsberechtigung<br />

unbestritten zu besitzen und konnte scheinbar triumphieren<br />

2. K ä g i s w i l.<br />

Am Freitag, den 12. Juli, fand, vom LFSA einberufen,<br />

die Betriebsversammlung der Parketterie Kägiswil in der<br />

„Kreuzstraße" statt. Eingeladen waren nur die Mitglieder des<br />

Landesverbandes, sowie die Unorganisierten. Die Christlich-<br />

Organisierten erschienen vollzählig — uneingeladen -— und<br />

nahmen gleich einen Hauptreferenten mit in der Person des<br />

Herrn Baltisberger von Zürich. In der Diskussion wurde bekannt,<br />

daß der Kantonalpräsident Tresch sein gegebenes Versprechen,<br />

daß er nur im Stollen Mitglieder anwerbe und<br />

in der Parketterie Durrer überlasse er es den Christlich-Sozialen,<br />

die ja dort bereits schon organisierten, nicht gehalten<br />

habe. Er bestritt es, weil man es ihm nicht schriftlich vorlegen<br />

konnte. Die ganze Versammlung war ein Fiasco sür<br />

Tresch und LFSA.<br />

3. Kerns.<br />

Schon wieder rief der LFSA auf den 14. Juli im Restaurant<br />

„Turm" in Kerns seine Mitglieder und die Oesfentlichkeit<br />

zu einer Aussprache zusammen und.glaubte, hier im liberal<br />

verseuchten Kerns reiche Ernte zu halten. In einem einstündigen<br />

Hauptreferat berichtete Sekretär Malzacher über<br />

die Aufgaben des LFSA, seine Tätigkeit und seine Grundsätze.<br />

In der sozialen Tätigkeit geht er — wie der anwesende<br />

Vertreter deschristlichen Textilarbeiterverbands, Herr Schuler<br />

von Zürich, in der Diskussion bemerkte — mit den christlichsozialen<br />

Organisationen weitgehend einig. Die sozialen Ausgaben,<br />

die er sich stellt, sind auch unsere Aufgaben, und die<br />

Erfolge der christlichen Gewerkschaft dürfen sich mit denen des<br />

LFSA messen; es besteht nur der Unterschied, daß der LFSA<br />

sie überall in die Welt hinaus posaunt, mit ihnen Propaganda<br />

treibt, und sie überall an die große Glocke hängt, während<br />

der christliche Verband mehr Bescheidenheit und Zurückhaltung<br />

übt. In einem Punkte der Sozialtätigkeit hat sich der Herr<br />

Referent verschieden ausgedrückt. Im Referat legte er dar,<br />

wie sie sich für den Familienschutz kraftvoll einsetzten, und im<br />

Schlußresümü äußerte er sich dahin, daß die Ausgleichsgelder<br />

in die Altersversicherung fließen sollten.<br />

Im wichtigsten Punkte aber, in der grundsätzlichen Frage,<br />

zeigte sich eine weite Kluft zwischen der christlichen und dieser<br />

freien Gewerkschaft. Malzacher wiederholte mehrfach, daß sie<br />

politisch und konfessionell neutral seien, daß sie ihre Mitglieder<br />

in erster Linie zu freien, unabhängigen Staatsbürgern<br />

erziehen wollen. In der Religion herrscht in ihrem Verband<br />

absolute Freiheit; es kann einer glauben was er will, das sei<br />

jedem einzelnen überlassen. So besitzt dieser freie Verband auch<br />

keine religiösen Motive, er ist nur auf das Diesseits gerichtet,<br />

keine höheren Beweggründe veranlassen diese oder jene soziale<br />

Tat. Der ganze zu erstrebende Sozialwohlstand beruht<br />

auf einer rein materialistischen Lebensauffassung und demnach<br />

ist seine ganze Sozialtätigkeit eine rein materialistische.<br />

Sie entspringt also dem gleichen Materialismus, der in seinem<br />

Schoße alle die neuzeitlichen Irrlehren geboren hat und<br />

deshalb auch die ganze Menschheit in dieses unglaubliche<br />

Chaos der letzten Jahrzehnte hineingebracht hat. Der christliehe<br />

Verband verlangt von seinem Mitglied einen 100prozentigen<br />

Christen, und darauf stützen sich alle übrigen Förderungen.<br />

Wenn einer 100prozentiger Christ ist, dann ergibt<br />

sich daraus ohne weiteres ein guter Staatsbürger. Eine vernünstige<br />

Sozialtätigkeit ist dem Christen ein Gebot der Religion.<br />

In der Diskussion drang der christliche Gedanke durch. Hr.<br />

Malzacher konnte in seiner Schlußrechtfertigung nur mit<br />

leeren Phrasen aufwarten, wie z. B., man könne ihn nicht<br />

überzeugen, daß der LFSA in Obwalden nicht notwendig fei<br />

usw., nachdem eine ganze Reihe Diskussionsredner die Ueberslüssigkeit<br />

dieser freien Gewerkschaft im katholischen Obwalden<br />

klar bewiesen hatten. Karl Tresch geriet durch seine Inkonsequenz<br />

in eine üble Sackgasse, aus der er sich bis heute<br />

noch nicht herauswinden konnte, wie die vielsagende Einsendung<br />

im letzten „<strong>Obwaldner</strong>" zeigt. Neben jener interessanten<br />

Zwiesprache erhielt er noch eine zweite Frage. Er hatte<br />

nämlich eingangs erklärt, jenen verhängnisvollen Artikel über<br />

die politischen und sozialen Zustände in Obwalden i m<br />

A u f t r a g e -d e s L F S A geschrieben zu haben. Nun erhielt<br />

er die Frage: „Wieso mußten Sie im Auftrage des Verbandes<br />

über die politischen Zustände Obwaldens berichten, wenn<br />

doch der LFSA sich nicht in die Politik einmischt?" Er wich<br />

aus. Die Antwort blieb er bis heute schuldig.<br />

Auch hier in Kerns erlebte der Landesverband' eine regelrechte<br />

Abfuhr. Jetzt sollte er bald merken, daß er hier nichts<br />

mehr zu suchen hat. In Sächseln wenigstens hat er es gemerkt<br />

und beim ersten Antrittsbesuch dank der flotten Haltung<br />

der Sachsler Arbeiter die Finken geklopft.<br />

Zum Schlüsse verdienen alle jene Arbeiter den öffentlichen<br />

Dank des ganzen christlichen <strong>Obwaldner</strong> Volkes, die durch<br />

ihren mutigen Kampf die Reihen der christlich-sozialen Arbeiterschast<br />

gestärkt und dem neutralen Verband eine Niederläge<br />

bereitet haben. An alle andern ergeht der Ruf der Kirche:<br />

„Jeder gute Katholik organisiert sich christlich!<br />

Luctator.<br />

zu gewinnen. Sind sie aber einmal im Schweiz. Gewerkschastsbund,<br />

so wird ihre Umerziehung oft nicht mehr lange<br />

auf sich warten lassen. Oder will etwa jemand behaupten,<br />

an den Versammlungen und in der Presse jener Gewerkschastsverbände<br />

werde nicht für die Verstaatlichung nach dem<br />

Muster der Neuen Schweiz, sondern für die freie Wirtschaftsordnung<br />

Propaganda gemacht?<br />

Wie die Einheitsgewerkschaft zu verstehen ist, hat die sozialistische<br />

Tessiner Gewerkschastszeitung „I diritti bei laöoro"<br />

in ihrer neuesten Nummer zu verstehen gegeben, indem<br />

sie offen erklärte, die Einheitsgewerkschaft könne nur auf eine<br />

einzige Art geschaffen werden: Auflösung der ungelegenen<br />

Gewerkschaften und Uebertritt ihrer Mitglieder zum Schweiz.<br />

Gewerkschaftsbund.<br />

Die vielen Arbeiter, welche das Heu mit dem Schweiz.<br />

Gewerkschaftsbund nicht auf der gleichen Bühne haben, bedanken<br />

sich für eine solche Gleichschaltung.<br />

Wohnbanfördernng<br />

Ein Aufruf des Schweizerischen Gewerbeverbandes.<br />

Nach dem Verzicht der Behörden auf den Plan einer Bewilligungspflicht<br />

für Hoch- und Tiefbauten und angesichts der<br />

Notwendigkeit, den durch die starke Ausdehnung des industriegewerblichen<br />

Baues gefährdeten Wohnungsbau energisch zu<br />

fördern, sieht sich der Schweizerische Gewerbeverband veranlaßt,<br />

einen Appell an das Baugewerbe zu richten, dem Wohnungsbau<br />

seine ganz besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden.<br />

Die äußern Bedingungen hiezn seien geschaffen worden durch<br />

die behördliche Zustimmung zur Hereinnahme von weiteren<br />

3000 ausländischen Arbeitskräften, vorzugsweise von Maurern,<br />

sowie durch die Versicherung, daß im Rahmen der geltenden<br />

gesetzlichen Bestimmungen sämtliche Wohnbauten subbentioniert<br />

werden sollen.<br />

Der Schweiz. Gewerbeverband, so heißt es in dem Ausruf,<br />

halte es aus wirtschaftlichen und aus politischen Gründen für<br />

notwendig, daß der Wohnungsbau im angedeuteten Sinn gefördert<br />

werde. Er erläßt deshalb an die Firmen, die auf<br />

Grund ihrer Aufträge in der Lage sind, den Wohnungsbau<br />

zu beeinflußen, den dringenden Appell, sich in vermehrtem<br />

Maße diesen Bauobjekten zuzuwenden. Die gewerblichen Auftraggeber<br />

könnten durch Zurückhaltung bei der Auftragerteilung<br />

den Bauunternehmern die vermehrte Berücksichtigung<br />

der Wohnbauten erleichtern. Nachdem es gelungen fei, die Behörden<br />

zu veranlassen, von irgendwelchen staatlichen Maßnahmen<br />

abzusehen, dürfe die aus Grund privater Verständigung<br />

zustande gekommene Lösung nicht scheitern, wenn das Baugewerbe<br />

sich nicht dem Vorwurs aussetzen wolle, daß der Wohnungsbau<br />

durch die private Wirtschaft nicht habe sichergestellt<br />

werden können.<br />

Wenn der Unternehmer<br />

durch Lästigkeit, Mangel an Initiative, technische oder<br />

wirtschaftliche Rückständigkeit sein Unternehmen schädigt,<br />

erfüllt er seine Pflicht nicht und kann nicht von<br />

der Ausrichtung gerechter Löhne entbunden werden.<br />

Wird aber ein Unternehmen durch den Druck ungerechter<br />

Belastungen oder durch unlautere Konkurrenz<br />

gezwungen, niedrigere Löhne auszuzahlen, machen sich<br />

diejenigen, die den Druck oder die unlautere Konturreuz<br />

auslösen, sich einer himmelschreienden Sünde<br />

schuldig.<br />

Ouadragesimo Anno.<br />

Kirchliches<br />

Pfarrei Kerns.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen: 4, 6, 7.15, 8 und 10 Uhr.<br />

Gedächtnis der löbl. Feuerwehr Kerns für Jüngling Josef Casini,<br />

Büntli. — Auf Melchfee: 10 Uhr Predigt und hl. Messe.<br />

Abends halb 8 Uhr Gebetswache.<br />

Montag: Gestistete Jahrzeit sür H. tz. Pfarrer Anton Küchler.<br />

Wochengedächtnis.<br />

Dienstag: Jahrestag für Witwe Katharina von Deschwanden-Suter,<br />

Sattel.<br />

Mittwoch: Gedächtnis der Römer- und Magnusbruderschast<br />

für Wwe. Marie Durrer-Bucher, Hostatt, Siebeneich.<br />

Donnerstag: Dreißigster für Jüngling Josef Casini und<br />

Jahrestag für Meister Severin Casini, Büntli.<br />

Freitag? Gest. Jahrzeit für Gebr. Josef und Fritz Ettlin,<br />

Unterbalm.<br />

Samstag: Gest. Jahrzeit für Kapellvogt Ant. Durrer, Ried.<br />

Sonntag: Gedächtnis des kath. Arbeitervereins für Jgl. Johann<br />

Reinhard, Wißerlen. Kirchl. Gedächtnis der Schwingersektion<br />

Kerns für Jgl. Josef Casini und Jgl. Joh. Berchtold, Melchthal.<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 4. August.<br />

9.00 Protestantische Predigt. 9.45 Christkatholische Predigt.<br />

10.15 Volkskonzert. 11.20 Dichtung und Musik. 12.40 Tänze<br />

aus Wien. 13.45 Schweizer Schlager. 14.30 Singe, jödele,<br />

bödele. 15.45 Das Monument, satyrische Szene. 16.05 Blasorchester.<br />

16.30 Melodie und Rhythmus. 18.00 Der Musikfreund<br />

wünscht. 19.00 Ein Abendständchen. 20.00 „Bözbärg",<br />

eine heimatliche Sendung. 21.00 De Oosterhoutsche Nachtegalen<br />

singen (Knabenchor). 21.25 Klaviersonate. 22.10 Werke<br />

von Brahms.<br />

Montag, 5. August.<br />

11.30 Südländische Folkloristik. 12.40 Studioorchester.<br />

17.00 Konzert. 18.00 Bündner Musik. 18.15 Zwei walderdeutsche<br />

Erzählungen. 18.35 Musik auf Dorf und Land. 19.55<br />

Englische und amerikanische Musik. 20.15 USA-Mosaik. 21.25<br />

Amerikanische Filmmusik. 21.45 Wochenrückblick. 22.05 Neue<br />

Aufnahmen. 22.30 Varists.<br />

Dienstag, 6. August.<br />

11.30 Konzert. 12.40 Unterhaltungskonzert. 17.00 Kammermusik.<br />

18.00 Kinderstunde in romanischer Sprache. 18.15<br />

Der schweizerische Robinson. 18.50 Jodellieder. 20.15 Das<br />

Buch der guten Werke. 20.45 Gstaader Sommerkonzerte.<br />

22.30 „Serenade in Blue".<br />

Mittwoch, 7. August.<br />

11.30 Musik zur Arbeit. 11.45 Genf spricht zu Ihnen.<br />

12.40 Unterhaltungskonzert. 17.00 Konzert der holländischen<br />

Harfenistin Rosa Spier. 18.00 Aus einem neuen Frauenbuch.<br />

18.20 Weibliche Szenen. 18.40 Ein praktischer Versuch zur internationalen<br />

Zusammenarbeit. 19.00 Internationales Konzert.<br />

20.05 „Der Kuß in die Ferne", Hörspiel. 21.15 Konzert.<br />

22.05 Vielleicht ein Wort. 22.30 Tanzmusik.<br />

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Große interkant. Konkurrenz, worunter viele eidg. und kant. Kranzschwinger.<br />

Uebliche Zwischenunterhaltungen (Jodler, Alphornbläser,<br />

ahnenschwinger, rassige Ländlerkapelle). Völksfest ersten Ranges,<br />

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Tel. 8 66 16


Qatnen I Mittwoch, den 7. August 194«<br />

( f -<br />

76. Jahrgang — Nr. 62<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

L- Familienbeilage — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spe enfreie<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. Tel. 8 62 37<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

W e r V a t e r l a n d heilte -<br />

Zahlreiche Teilnehmer an der Bundesfeier auf dem<br />

Landenberg zu Sarnen, Schweizergäste wie Auslandgäste,<br />

haben den Wunsch geäußert, daß die Festanfprache,<br />

die vom Vizepräsidenten des Gemeinderates von<br />

Sarnen, Herrn Viktor Saladin, gehalten wurde,<br />

in der Presse veröffentlicht werde. Wir kommen diesem<br />

Wunsche gerne nach und empfehlen die nachfolgenden<br />

Ausführungen der Aufmerksamkeit unserer Leser.<br />

Die Redaktion.<br />

Getreue Miteidgenossen!<br />

Wieder ist das klassische Datum des Geburtstages der<br />

Schweizerischen Eidgenossenschaft herangekommen. Wieder<br />

hat sich in Stadt und Dorf das Schweizervolk gerüstet, den<br />

Tag des Bundesschwures würdig zu begehen. Wieder läuten<br />

von den Türmen der Kapellen und Kirchen vieltausendfach die<br />

Glocken in das Land. Wiederum haben sich Jung und Alt<br />

versammelt, um in gehobener Stimmung eine kurze Stunde<br />

des Vaterlandes zu gedenken. Lokales Brauchtum in Sang<br />

und Klang, Turnen, Theaterspiel, Fahnenschwingen und<br />

Trachtentanz hat der 1. Augustfeier mehr oder weniger das<br />

Bild einer gewissen Gleichförmigkeit gegeben. Das aber hat<br />

nichts zu bedeuten; denn die äußere Gestaltung bestimmt<br />

in diesem Falle niemals den ethischen Wert der Feierstunde.<br />

Ihr Zweck ist einzig: Unserer Vaterlandsliebe einen neuen<br />

Impuls zu geben. Der 1. August jedes Jahres muß zum Tage<br />

der Freude werden für alle, welchen Platz sie auch einnehmen<br />

mögen in der Gemeinschaft unseres Volkes. Die Freiheitsfeuer,<br />

die durch das Dunkel der Nacht unsern Unabhängigkeitswillen<br />

verkünden, müssen eine reine Freiheit verkünden<br />

können.<br />

Hier auf dem historischen Landenberg mögen einige vaterländische<br />

Worte gesprochen werden, die versuchen sollen, der<br />

patriotischen Feier ein paar Gedanken zu geben.<br />

Es sei mir erlaubt, das Thema: Unser Vaterland heute —<br />

unser Vaterland morgen, zu streifen. Der landschaftliche<br />

Grund unseres Vaterlandes sind die Alpen. Ein herrliches<br />

Stück Erde, um das uns Fremde immer wieder beneiden!<br />

Hart wie das Gestein der Alpen ist das Tagewerk unserer<br />

Bergbewohner und wenn auch der Miteidgenosse in den<br />

Städten und Niederungen sein Berufsleben leichter gestalten<br />

kann: den ewigen Bergen gilt seine Liebe! Frage den<br />

Auslandschweizcr, wie er leidet unter dem Heimweh nach den<br />

Bergen des Vaterlandes! Vaterland ist aber mehr, als nur<br />

der einem Volke auf dem Erdenrund angewiesene Raum.<br />

Vaterland ist alles, wofür Dein Herz in Liebe, Freude,<br />

Schmerz und Kummer schlägt, alles, was Deinem Sinnen<br />

froh und trüb aufsteigt an Erinnerung, Vaterland sind die<br />

Menschen Deiner Umgebung, Vaterland ist Deine Sprache,<br />

Dein Glaube und was Deine Eltern Deinem Leib und Deiner<br />

Seele als Vererbung mitgaben.<br />

Unser Vaterland steht heute in geographischem, materiellem<br />

und geistigem Sinne nach dem 2. furchtbaren Weltkrieg<br />

unversehrt da. Vor nicht zu langer Zeit war der Soldat das<br />

häufigste Bild unserer Landschaft; vor kurzer Zeit noch hörten<br />

wir den stechenden Ruf der Sirenen und die grollenden<br />

Motoren nächtlicher Bomber. Das war der Krieg, der an unfern<br />

Grenzen vorbeischlich, das war das Ungeheuer der Ver-<br />

DIE SCHÖNE UNBEKANNTE<br />

von A. G. Barrilli.<br />

Deutsche Bearbeitung von Duri Troesch.<br />

Wie bereits erwähnt, war Robert Fenoglio auf seinem<br />

Ruhebett ausgestreckt liegen geblieben, auf einem weichen,<br />

Samt überzogenem Ruhebett.<br />

x Zwischen Schlaf und Wachen träumte der gelangweilte<br />

Mandarin noch ein Weilchen hin und her.<br />

Ob wohl Felixens Base so schön ist, wie er sie schildert?<br />

Öder liebt er sie nur ihres Geldes wegen? Man mag wollen<br />

oder nicht, Geld steckt überall dahinter. Auch wenn wir's abstreiten,<br />

einen bürgerlichen Eid schwören, daß es nicht wahr<br />

K der Reichtum blendet gleichwohl die Augen unseres Körpers,<br />

wie die unserer Vernunft. J"'.dessen, wer weiß? Diese<br />

Base könnte zu ihrem Geld tatsächlich auch noch schön sein!<br />

Und mit einem Male war er selig eingeschlafen.<br />

Ich möchte nicht behaupten, daß die reichlichen Libatioum<br />

von perlendem Champagner nicht auch dabei im Spiel<br />

gewesen wären. Robert Fenoglio war ein Mann, welcher die<br />

Rasche durchaus nicht verachtete und besonders während die-<br />

Nacht, inmitten einer Schar von leichten Köpfen und si--<br />

delen Jüngerinnen Terpfikores, hatte er geglaubt, mit gutem<br />

Beispiel vorangehen zu müssen und frisch für Viere getrunken.<br />

Schlafe, Fenoglio! Schlafe, gelangweilter Mandarin, dein<br />

schlaf wird nicht lange währen.<br />

2<br />

unser V a t e r l a n d m o r g e n<br />

nichtung, das in seiner Gier auch uns hätte erfassen können.<br />

Es scheint, als liege diese unselige Zeit weit hinter uns. Und<br />

doch sollten wir heute noch schaudernd erschrecken beim Gedanken<br />

der furchtbaren Möglichkeiten, die unser Vaterland<br />

hätten treffen können. Einige Schritte über unsere Grenzen<br />

hinaus werden arme, hungrige, müde und verzweifelte Menfchen<br />

dauernd erinnert an die blutige Katastrophe, die ihnen<br />

oft alle Habe raubte. Schlimmer noch als materieller Verlust<br />

ist die geistige Katastrophe, die die Völker in unserer Nachbarschast<br />

betraf, wo ewige Werte dem Glauben an Blut, Rasse<br />

und Macht weichen mußten. Und täuschen wir uns nicht: Dieser<br />

infernalische Geist ist noch nicht absolut gebannt, auch wenn<br />

seine Propheten ins Reich der Toten hinabsteigen mußten.<br />

Auch sür unser Land bestand Gefahr kriegerischer Verwicklung;<br />

es bestand bereits die Gefahr der Infiltration und Im-<br />

Portierung unterwühlenden und zersetzenden Geistes. Das ist<br />

heute für uns überstanden und in Demut dürfen wir sagen:<br />

mit Gottes Hilfe glücklich überstanden worden. Daher ist der<br />

in den letzten Jahren üblich gewordene Gang ins Gotteshaus<br />

zu Beginn der 1. Augustfeier heute und in alle Zukunft<br />

eine Pflicht der Dankbarkeit.<br />

Der Kriegsgeschädigte dankt sür die Erhaltung seines Lebens,<br />

ja oft für die Erhaltung eines armseligen Lebens, um<br />

wieviel mehr haben wir Schweizer Veranlassung, für das unverdiente<br />

Wohlergehen dankbar zu sein. Heute merkt man wenig<br />

mehr von den kriegsbedingten Einschränkungen, heute<br />

gibt es in der Schweiz mehr Arbeit als Arbeitskräfte. Heute<br />

ist es aber auch notwendig, an die Lösung der sozialen Fragen<br />

heranzutreten. Die soziale Frage muß sich gründen aus<br />

die Sorge um den Einzelmenschen in den verschiedenen Ständen,<br />

d. h. es darf sich in ihr nicht nur handeln um das Entlöhnungsproblem,<br />

sie muß tiefer gehen und alle Faktoren<br />

berühren, die dem Leben des Menschen Inhalt und Form geben,<br />

die soziale Frage muß sich differenzieren in eine religiöse,<br />

sittliche und wirtschaftliche Frage, in die Erziehungs-,<br />

Bildungs- und Wohnungsfrage.<br />

Die soziale Gestaltung der Gesellschaft kann allein auf<br />

christlicher Grundlage geschehen. Das lehrt die Geschichte aller<br />

sozialer Philosophen, die abseits vom Christentum glaubten,<br />

die richtige, in alle Ewigkeit geltende soziale Heilslehre<br />

gefunden zu haben, in Wirklichkeit aber keine Weltverbesserer<br />

wurden.<br />

Unsere Aufgabe von morgen wird es sein, mit den Nachkriegserscheinungen<br />

fertig zu werden. Der heutigen Arbeitsfülle<br />

kann über kurz oder lang Arbeits- und Beschäftigungmangel<br />

folgen. Wenn in unserem eigenen Lande die durch den<br />

Krieg gehemmte Produktion nachgeholt oder gar überboten<br />

sein wird, wenn eventuell unser Warenabsatz einmal ins<br />

Stocken käme, wenn alle Staaten wieder in der Lage sein werden,<br />

das eigene Produktionsmaximnm zu erreichen, könnte in<br />

verschiedenen Wirtschaftszweigen Arbeitslosigkeit eintreten.<br />

Diese Krisen werden aber weniger gefährlich, wenn Berufsverbände,<br />

Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich schon heute theoretisch<br />

beschäftigen mit der Möglichkeit rückschlägiger Perioden.<br />

— Eine weitere Nachkriegserscheinung betrifft das Geistig-Sittliche.<br />

Der Krieg, der sich gleich einer Todesflut über<br />

Völker und Länder dahinwälzte, hat bei seinem Weichen Sand<br />

und Schlamm der Unkultur, Unsitte und Unsittlichkeit abge-<br />

Meine schönen Leserinnen und werten Leser! Eilen Sie<br />

mit mir in die Nähe der Haustüre! Hören Sie das Geräusch<br />

hastiger Schritte, die leichtfüßig die Treppe heraufeilen? Hegen<br />

Sie zugleich keine Furcht vor Räubern, denn mit den<br />

behenden Schritten hören Sie zugleich das Rauschen eines<br />

seidenen Kleides.<br />

Wer ist diese Frau, die heraussteigt, vielmehr fliegt, die<br />

Stufen kaum mit dem Fuß oder dem Saum ihres Kleides berührt,<br />

oben angstvoll zitternd, atemlos stille hält und sich auf<br />

dem Treppensatz, neben der halbgeschlossenen Türe Robert<br />

Fenoglios hinkauert?<br />

Ein bischen Geduld und Sie sollen es gleich erfahren. Die<br />

schöne Unbekannte — denn daß sie schön ist, weiß ich, obgleich<br />

wir völlig im Dunkeln weilen — hemmt hier oben ihre hastige<br />

Flucht und horcht, die zahlreichen Falten ihres seidenen<br />

Ueberwurses an sich drückend, gespannt auf den leisesten Ton,<br />

der von unten herausdringen könnte. Sie vernimmt nichts<br />

und atmet erleichtert auf. Dann wagt sie es, den Kopf über<br />

das Geländer zu beugen. Aber, o wehe! Gerade in diesem<br />

Augenblick hört sie unten an der Treppe ein Geräusch von<br />

Tritten, hierauf verworrene Laute und gleich darauf ein Knistern,<br />

als ob ein Zündhölzchen auf einem rauhen Gegenstand<br />

gerieben würde und sieht ein blitzartiges Aufleuchten am Fuße<br />

der Treppe.<br />

Die arme Schöne schmiegt sich in ihren Schlupfwinkel zurück,<br />

wagt aber nicht, dort auszuharren.<br />

„Mein Gott, was soll ich tun?" murmelt sie vor sich hin.<br />

„Wohin werde ich mich retten können?" Zitternd und<br />

verwirrt tappt sie weiter, tastet sich vorsichtig an der Wand<br />

worfen, der nach und nach auch in die kriegsverschonten Länder<br />

verweht wird. Es ist der feine Sand, der sich an geeigneten<br />

Objekten leicht festsetzt, vor dem besonders unsere jungen<br />

Menschen geschützt werden müssen. Es ist nicht unsere<br />

Art, sich pharisäerhaft als Tugendbolde auszugeben und das<br />

sittlich Negative nur als Import zu bezeichnen. Auch im<br />

Schweizerlande gibt es genug Unedles, genug Verderbtheit,<br />

so daß es uns niemals einfallen würde, uns als Moralrichter<br />

über andere Völker aufzublähen. Aber der Schweizer soll<br />

über die neuen, kriegsgezeugten Gefahren ausgeklärt sein,<br />

damit er gegen sie gewappnet ist. Der Schweizer sollte diesen<br />

Bakterien nicht erliegen, da er psychisch und physisch weniger<br />

geschwächt sein dürfte, als manche Kriegsvölker; da er aus<br />

der Straße gesunder Ethik und Moral weniger heransgeschleudert<br />

worden ist, als diese und jene vom Krieg geschlagene Nation.<br />

Mehr als der Mensch des Krieges müßte der Schweizer<br />

moralischen Widerstand haben, da ihm auch während der<br />

Kriegszeit in gewohnter Weise genügend Gelegenheit geboten<br />

wurde, sich sittliche Kraftideen zu holen. Noch stehen gottlob<br />

in unserem Vaterlande die Stadt- und Dorfkirchen unversehrt<br />

und mahnen zur Frömmigkeit, mahnen zu dem gläubigen<br />

Geist, durch den sie selbst geworden sind. Die Seele des<br />

Schweizervolkes muß christlich bleiben, soll das Vaterland<br />

blühen und wachsen.<br />

Wir wollen aber auch wachsam und bereit bleiben, wir wollen,<br />

wie am Anfang, ein Land der Gemeinden sein, die Eigenständigkeiten<br />

der kleinen Gemeinschaften fördern und damit<br />

den wirklichen söderativen Volksstaat festigen; wir suchen den<br />

eidgenössischen Brudersinn, der jahrhundertelang die Kraftquelle<br />

unseres Lebenskampfes war, im wirtschaftlichen Alltag<br />

zu fördern. Die christliche Ueberzeugung brauchen wir<br />

heute und morgen mehr als heute. Wir brauchen sie, um innerlich<br />

in unserem Staatswesen stark zu bleiben, brauchen sie,<br />

um dem drohenden Geist des Bolschewismus einen anderen<br />

Geist, einen Geist des Christentums entgegenzustellen. Geist<br />

kann nicht durch Kanonen, nicht mit Atombomben, sondern<br />

einzig wiederum nur durch Geist bekämpft werden. Wir brauchen<br />

den christlichen Geist, um vielleicht einst mitzuhelfen, ganz<br />

Europa und damit auch uns vor der heute schon sichtbaren<br />

Gefahr zu erretten. Heute und morgen aber bleibt uns weiterhin<br />

die Aufgabe, die von der Schweiz bereits begonnen wurde:<br />

im Aufbau der zerschlagenen Welt behilflich zu sein. Wir<br />

helfen durch leibliche und geistige Karitas. Unsere eigenen<br />

Brüder, die Auslandschweizer, sind uns dabei die Allernächsten;<br />

jedoch soweit als möglich soll unsere vielseitige Hilssbereitschast<br />

gehen.<br />

Es mag nicht als Unbescheidenheit gedeutet werden, sondern<br />

als Wille zur Hilfeleistung, wenn hier die Hoffnung ausgesprochen<br />

wird, die Schweiz möge der Nachkriegswelt eine,<br />

wenn auch nicht überragende, so doch achtbare geistige und<br />

ethische Macht werden. Eine geistige Macht nicht in dem Sinne,<br />

als glaube der Schweizer die größten und besten Dichter,<br />

Denker und Künstler zu haben, sondern als Volk, das bereit<br />

ist, durch Wort und Schrift den Geist seiner belebenden Wärme<br />

der verlangenden Welt anzubieten; eine ethische Macht,<br />

d. h. ein kleines Volk, das trotz der eigenen ihm wohlbewußten<br />

Unvollkommenheit versucht, das Unrecht im Weltgeschehen<br />

beim Namen zu nennen und durch moralische Unterstützung<br />

dem Recht und dem Guten Halt zu geben. Der Name<br />

„Schweiz", der vor dem Weltkrieg noch nicht in alle Ecken<br />

der Welt gedrungen war, möge in diesem Sinne der gesamten<br />

fort und hofft, einen Türpfosten zu erreichen, denn eine Tür<br />

muß sich doch auf einem Treppenflur finden. Ihre Absicht<br />

ist, zu läuten und Hilfe zu erbitten — aber wird noch Zeit<br />

sein, ihr zu öffnen? Wer weiß! Inzwischen tasten ihre Hände<br />

weiter nach einer Tür oder einer Klingelschnur. Ihr schönes<br />

Händchen irrt eine Weile im Leeren, stößt darauf an einen<br />

Flügel der Türe, und — oh Wunder! — der Flügel öffnet<br />

sich von selbst und der Treppenabsatz wird auf einmal durch<br />

das Licht erhellt, das aus Robert Fenoglios Vorzimmer<br />

dringt.<br />

Gesegnet sei Felix Magnascos Sorglosigkeit, der sich nicht<br />

überzeugt hatte, ob die Schloßklinke auch zugefallen war. Oh<br />

Zufall! Zufall! Und doch werden die Philosophen kommen und<br />

behaupten, der Zufall sei nicht der Lenker, sondern der Verwirrer<br />

menschlicher Schicksale.<br />

Die bedauernswerte Schöne war anfangs ganz verdutzt,<br />

als sich die Türe bei dem leichten Druck ihrer Finger unerwartet<br />

und wie von selbst öffnete. Diese offene, dem Anscheine<br />

nach verlassene Wohnung erregte ihre Furcht. Sie zitterte<br />

vom Kopf bis zu den Füßen und zog sich gegen das<br />

Treppengeländer zurück. Aber dort vernahm sie wieder das<br />

Geräusch der Schritte, und jetzt sogar die Unterhaltung zweier<br />

Personen, die heraufstiegen. Von dieser Unterhaltung drangen<br />

deutlich die Worte an ihr Ohr:<br />

„Gehen wir hinauf! Dort kann sie uns nicht entwischen!"<br />

Und so faßtesich die Aermste ein Herz, sah nach der Decke<br />

wie wenn sie den Schutz des Himmels herabslehen wollte'<br />

ehe sie sich dem unbekannten Schlupfwinkel dieser leuchtend


Welt ein Begriff werden! Die Amerikaner und Engländer,<br />

die heute und morgen unser Land durchreisen, mögen nicht<br />

nur die Schweizeruhr als Qualitätsprodukt mitnehmen, sondern<br />

etwas erahnen von dem, was die Schweiz als Ideal verwirklichen<br />

möchte, nicht in Selbstgefälligkeit, sondern als dienendes<br />

Volk am Friedensbau der Welt!<br />

Wir hier auf dem Landenberg Versammelten wollen uns<br />

nicht einem Stimmungspatriotismus hingeben, wir wollen<br />

mit Staunen und Ehrfurcht über die Geschichte und Schicksale<br />

unseres Vaterlandes nachdenken, wollen uns in Dankbarfeit<br />

freuen über das von den Vätern erhaltene herrliche Erbe.<br />

Wir wollen in Selbstverständlichkeit die Pflicht dem Vaterlande<br />

gegenüber erfüllen und bitten, der sel. Bruder Klaus<br />

möge auch morgen unser überirdischer Helfer sein! Nur eine<br />

Eidgenossenschaft von tatenfrohen Männern und Frauen wird<br />

das Heute und das Morgen meistern.<br />

Bauen wir weiter, blicken wir vorwärts am 1. August, besinnen<br />

wir uns auf das Beispiel der Männer von Uri, Schwyz<br />

und Unterwaiden! — Gott segne unser liebes Vaterland!<br />

O b w a l d e n<br />

Verteilung der zentralen Ausgleichsfonds?<br />

(Korr.) Kurz nach Ausbruch des neuen, furchtbaren Weltkrieges<br />

im Herbst 1939 machte sich der Bundesrat, einer parlamentarischen<br />

Anregung des frühern katholisch-konservativen<br />

Ständerates Dr. G. Willi folgend, an die Schaffung einer<br />

großen, ganz neuartigen und in der Folge äußerst segensreich<br />

wirkenden Sozialwerkes, der Lohnerlatzordnung, die am 1.<br />

Februar 1940 im vollen Umfang in Funktion trat. Am 1. Juli<br />

1940 gesellte sich als wichtiges Gegenstück dazu die Verdienstersatzordnung.<br />

In beiden bundesrätlichen Erlassen -— ausgesprochenen<br />

Vollmachtenbeschlüssen, gestützt auf den Bundesbeschluß vom<br />

30. August 1939 über Maßnahmen zum Schutze des Landes<br />

und zur Aufrechterhaltung der Neutralität —- wurden Bund,<br />

Kantone und Private zu Beiträgen verpflichtet, die sie gestützt<br />

auf die Verfassung oder die Steuergesetzgebung sonst<br />

nicht hätten leisten müssen. Es handelte sich also um Ausnahmerecht,<br />

das sich nur mit den bundesrätlichen Vollmachten<br />

und dem Kriegsnotstand erklären und begründen ließ. Es hieß<br />

denn auch ausdrücklich in Art. 17 Abs. 4 des Bundesratsbeschlusses<br />

vom 20. Dezember 1939 über die Lohnersatzordnung:<br />

„Der Bundesratsbeschluß wird außer Kraft gesetzt,<br />

wenn der Aktivdienst der schweizerischen Armee als beendigt<br />

erklärt wird und die Liquidation eines allfälligen Rückstandes<br />

gemäß Art. 5 Abs. 2 stattgefunden hat." Später änderte der<br />

Bundesrat — wieder von sich aus durch einen neuen Vollmachtenbeschluß<br />

vom 7. Oktober 1941 — diese Bestimmung.<br />

Jetzt sagte er einfach: „Im Zeitpunkt der Aufhebung dieses<br />

Bundesratsbeschlusses bestimmt der Bundesrat über die Ver-<br />

Wendung der Mittel des Ausgleichsfonds."<br />

Inzwischen haben diese Ausgleichsfonds eine beträchtliche<br />

Höhe erreicht. Ihr Stand am 31. Dezember 1945 lautet zusammen<br />

auf 578,8 Millionen Fr. Dazu laufen die Beiträge<br />

ungekürzt weiter, ohne daß in entsprechendem Maße Lohnoder<br />

Verdienstersatz-Entschädigungen ausgerichtet werden<br />

müssen. In diesen Fonds sind natürlich auch die Beiträge<br />

der öffentlichen Hand enthalten. Es mag nebenbei in aller<br />

Bescheidenheit vermerkt werden, daß der Kanton Obwalden<br />

(Staat und Einwohnergemeinden zusammen), nebst den 4<br />

Prozent der Arbeitgeber und Arbeitnehmer und den Beiträgen<br />

der Selbständigerwerbenden, aus öffentlichen Mitteln<br />

in den Jahren 1940 bis 3. Quartal 1945 hieran Franken<br />

1 076 252.14 beigetragen und anläßlich der kürzlichen Bereinigung<br />

der Beitragspflicht hievon Fr. 225 920.— zurückerhalten<br />

hat. Dieser Betrag — rund Fr. 800 000.— in sechs Jahren<br />

— ist für Obwalden sicher kein Pappenstiel.<br />

Seitdem ist viel Wasser die Aa und die Aare hinuntergeflossen.<br />

Der Aktivdienst ist beendigt erklärt worden: auf den<br />

20. August 1945. Aber den ursprünglich ausschließlich zum<br />

ökonomischen Schutz des Wehrmannes und seiner Familienangehörigen<br />

auf Grund der Lohn- und Verdienstersatzordnung<br />

angesammelten Fonds hat man seitdem noch verschiedene andere<br />

Zweckbestimmungen gegeben: Gebirgsbauernhilse, Arbeitsbeschaffung,<br />

Altersfürsorge — alles sehr segensreiche<br />

Zwecke, die aber der ursprünglichen Bestimmung und dem<br />

urspünglichen Zweck der Erhebung der Beiträge fremd waren.<br />

So kam es, als der Aktivdienst vorbei war, daß der Bundesrat<br />

diese Vollmachtenbeschlüsse nicht aufhob, sondern weiterbestehen<br />

ließ und demgemäß auch die Beiträge weiterbezog.<br />

Und obwohl die Finanzordnung für Arbeit und Lohnersatz<br />

vom 7. Oktober 1941 mit der Bestimmung: „Im Zeitpunkt<br />

der Aufhebung ... bestimme der Bundesrat über die Ver-<br />

nach einem Tage voll Schweiß und Arbeit auf der stillen<br />

Rütliwiese versammelt und dort den Freiheitsbund beschworen.<br />

Einkehr und Besinnung würden in einem lauten Festrummel<br />

untergehen und so die idealsten Absichten sabotieren. Die<br />

weltlichen Nebengeräusche und die geschäftlichen Spekularionen<br />

würden doch die Sonne eines idealen Eidgenosseniages<br />

verdunkeln. Die nun auch durch die Landesregierung sanktionierte<br />

Praxis, die Vormittagsstunden ernster Arbeit zu widmen<br />

und am Nachmittag eine Ausspannung zu ermöglichen,<br />

dürften den richtigen Mittelweg beschreiten."<br />

Das „Aargauer Volksblatt" hat dem Tag der Besinnung<br />

ebenfalls ein kräftiges Sprüchlein gewidmet: „Die Bundesfeier<br />

in den Kriegsjahren war viel ergreifender und packender.<br />

Damals fühlte man den übermächtigen Druck von außen,<br />

die Drohung für unsere Heimat, ihren Frieden und ihre<br />

Freiheit. Man hörte nachts den Lärm der Bomber, welche sich<br />

nicht um Neutralität und Schweiz kümmerten. Man spürte<br />

es viel deutlicher als jetzt, wie sehr wir alle auf Gedeih und<br />

Verderb aufeinander angewiesen waren. Heute haben wir keivor<br />

ichr offenstehenden Wohnung anvertraute, und wagte sich<br />

auf gut Glück in das Vorzimmer.<br />

Der Raum war leer, denn der einzige Diener männlichen<br />

Geschlechtes, der sich im Hause befand, hatte nach der letzten<br />

Flasche Champagner, die bei diesem Zauberseste getrunken<br />

worden war, die Erlaubnis erhalten, zu Bett zu gehen, und<br />

diese Erlaubnis für einen Befehl genommen.<br />

Die Unbekannte getraute sich nicht einmal, die Türe zu<br />

schließen, denn sie fürchtete wahrhaftig, von der Szylla in die<br />

Charybdis zufallen und wollte sich für den schlimmsten Fall<br />

tvenigstens den Rückgang offenhalten. Spähend wagte sie sich<br />

bis zu einer blauseidenen Portiere vor, blieb unschlüssig einen<br />

Augenblick davor stehen, versuchte dann die Falten unhörbar<br />

auseinander zu schieben und ihren hübschen Kopf<br />

durchzustrecken, bis sich ihren Augen das Schauspiel eines<br />

schlafenden Mandarins darbot.<br />

„Himmel, was bedeutet das?" sagte sie sich.<br />

Ein schlafender Mann erschreckt keine Frau. Rahel, Judit<br />

und alle die andern berühmten Frauen jener Art legen<br />

dafür zweifellos Zeugnis ab. Unsere Unbekannte aber, die weder<br />

Nägel in die Schläfen Sisseras hämmern, noch dem Holofernes<br />

den Kopf abschneiden wollte, und daher ein ruhiges<br />

Gewissen besaß, verzog nach dem ersten Augenblick der Verwunderung<br />

ihre Lippen zu einem reizenden Lächeln.<br />

Ein Chinese? dachte die Unbekannte, Fenoglio betrachtend.<br />

Wo in aller Welt bin ich hingeraten? Und sonst ist niemand<br />

in dieser Wohnung? — Keine Frau, an die ich mich wenden<br />

könnte. — Und die beiden auf der Treppe! — Mein Gott!<br />

Wendung der Mittel" formell noch zu Recht besteht, schlägt<br />

heute das eidg. Finanzdepartement vor, das Parlament soll<br />

die bisher angesammelten zentralen Ausgleichsfonds aufteilen,<br />

für die verschiedensten Zwecke. Insbesondere seien dl£<br />

Ueberschüsse seit der Aufhebung des Aktivdienstes, seit dem<br />

20. August 1945, ausschließlich für die Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />

zu reservieren. Begründung für diesen<br />

Vorschlag: es bestehe heute eine „gewisse Zahlungsmüdigkeit"<br />

für die Beiträge. Es gelte deshalb, bis zur Einführung der<br />

Alters- und Hinterlaffenenversicherung das Mögliche vorzukehren,<br />

„um den Zahlungswillen für diese Uebergangszeit zu<br />

erhalten."<br />

Wie alle andern Kantonsregierungen zur Bernehmlassung<br />

zu dieser Absicht eingeladen, hat sich der Regierungsrat von<br />

Obwalden erlaubt, hiezu seine anderslautende Auffassung dem<br />

eidgenössischen Finanzdepartement zur Kenntnis zu bringen<br />

und im Interesse der Offenheit und der Orientierung der<br />

Bürgerschaft von seiner einstimmig zum Ausdruck gebrachten<br />

Auffassung via Regierungsratsverhandlungen Kenntnis zu<br />

geben. Nachdem der Bundesrat auf dem Vollmachtenweg die<br />

Beschlüsse erlassen und sich im Bundesratsbeschluß vom 7. Oktober<br />

1941 ausdrücklich für den Zeitpunkt der Aufhebung vorbehalten<br />

hat, über die Verwendung der Mittel zu bestimmen,<br />

ist es naheliegend, zu folgern, also solle er zuerst über die<br />

Aufhebung beschließen und dann über die Verwendung der<br />

Mittel bestimmen. Der Regierungsrat von Obwalden hat zudem<br />

die Auffassung vertreten, es sollte für die auf dem Vollmachtenweg<br />

eingeführten Sozialwerke eine zuverlässige verfaffungs-<br />

und gesetzmäßige Grundlage geschaffen werden. Verfassungsmäßige<br />

Grundlagen bestehen bereits für die Alters-<br />

Versicherung und seit dem 25. November 1945 auch für den<br />

Familienschutz. Wenn es also ans Verteilen ginge, müßte auf<br />

alle Fälle der Familienschutz, als ebenfalls verfassungsmäßig<br />

verankert, der Altersversicherung gleichgestellt werden.<br />

Solange verfassungs- und gesetzmäßige Grundlagen sehlen<br />

und die Vollmachtenbeschlüsse der Kriegsjahre noch in<br />

Kraft stehen, soll nicht über die Aufteilung der Mittel verfügt<br />

werden. Es wäre nicht demokratisch, die Beiträge einfach<br />

weiterzubeziehen, aber für andere Zwecke zu verwenden,<br />

ohne daß dafür die geordnete Rechtsgrundlage vorhanden ist;<br />

Beiträge zu beziehen, deren Erhebung seinerzeit für ganz andere<br />

Zwecke, nämlich für den Schutz des Wehrmannes und seiner<br />

Familie verfügt worden ist. Es ist interessant, daß man<br />

dem Regierungsrat deswegen „unverständliche Kurzsichtigkeit"<br />

vorwirft, wenn er sich für die demokratischen Rechte gegen<br />

die Vollmachtenpolitik wehrt. Vielleicht 'hätte man sich besser<br />

zuerst vom liberalen Mitglied des Regierungsrates informieren<br />

lassen, bevor man ohne Kenntnis der Rechtslage und Umstände<br />

eine Philippika losgelassen hätte, denn daß diese „ja<br />

einem Rückenschuß gleichkommt, steht auf dem gleichen Blatt<br />

geschrieben!" — (Vorliegende Einsendung mußte mehrmals<br />

zurückgelegt werden. Wir bitten um Entschuldigung. D. R.)<br />

Erster August — Tag der Besinnung. Auch in unserem<br />

Lande ist es eine begrüßenswerte Gewohnheit geworden, die<br />

Erst-August-Feier mit einem religiösen Dank- und Bittakt in<br />

der Kirche zu beginnen. Daß die Vereine schon hier sich beteiligen,<br />

ist eine Selbstverständlichkeit, ebenso die offizielle Teilnähme<br />

der Kantons- und Gemeindebehörden. Zum erstenmal<br />

wurden Heuer die Anstalten und Betriebe der eidgenössischen<br />

Departements, z. B. auch die Post, durch bundesrätliche Anordnung<br />

am nachmittag des 1. August geschlossen. Einzelne<br />

Kantone haben bereits den Bundesfeiertag eingeführt. Soweit.<br />

wird es in der Urschweiz nicht so rasch kommen. Kantonsrat<br />

Aloys Horat, St. Gallen, schreibt als Urschweizer zutreffend<br />

in der „Ostschweiz": „Nicht einmal die Urschweiz, über welcher<br />

die ersten Auguststerne von 1291 leuchteten, würde die<br />

Neuerung begrüßen. Schon die ersten Eidgenossen haben sich<br />

Was für finstere Gesellen! Und wie sie hinter mir herliefen!<br />

Oh, da sind sie schon auf dem Treppenabsatz! Sie stoßen an<br />

die Tür — und ich habe sie nicht geschlossen! Was fang ich<br />

nun an? "<br />

„Mein Herr! Mein Herr!"<br />

Ja, rufe du nur! Robert Fenoglio schlief wie ein Schwerarbeiter<br />

und machte nicht die Miene, als ob er so bald aufwachen<br />

würde. — Sie wiederholte den Ruf mit gedämpfter<br />

Stimme, wie das erstemal: „Mein Herr! Mein Herr!"<br />

Der gute Mandarin murmelte etwas in seiner Schlafbefangenheit.<br />

Die arme Schöne, geängstigt von dem Lärm auf dem Flur<br />

nahm ihre Zuflucht zu einer ähnlichen Kriegslist wie der<br />

Strauß, der den Kopf unter seinen Flügel steckt, wenn Gefahr<br />

im Verzüge ist. Sie warf ihren Kapuzenüberwurf auf einen<br />

Sessel, der neben dem Mandarin stand, und sank dann selbst<br />

darauf nieder, den Kopf hintenüber geneigt, wie eine schlafende<br />

Dame.<br />

„Oho! Piccione, eine offene Türe!"<br />

„Der Vogel wird da hineingeschlüpft sein!"<br />

„Ausgeschlossen! Sie würde sonst die Türe hinter sich zugemacht<br />

haben. Nein, hier spielt sich etwas anderes ab —<br />

hier ist sicher gestohlen worden!"<br />

AvaillU"N mÜffe "<br />

tDit 6tft teCfjt<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

^nein!" -<br />

„Natürlich!<br />

ne Grenzbesetzung mehr, und schon gibt es wieder allzuvjch<br />

Leute welche die sechs Jahre vergessen haben Die Bundes!<br />

feier muß etwas Schlichtes, etwas Starke» etwas aus bc tlt<br />

Lmcn des Volkes sein. Behüte uns Gott davor, daß toie5J<br />

Erst-August-Bälle gehalten würden, daß man aus der Bundesfeier<br />

an gewissen Fremdenorten den Fremden zulieb ein<br />

Affentheater machen würde, mit äußerlichen- Klimbnn und<br />

Tantam „in Vaterlandes SauS und Brau» . Das ganze<br />

und die Behörden voran haben eine große Pflicht, hier m<br />

Rechten zu sehen."<br />

_<br />

Ausstellung italienischer Kunst in Luzern. ^ie große Luzerner<br />

Ausstellung italienischer Kunst, in deren Zentrum die<br />

Schätze der Ambrosiana Mailand stehen, ist jetzt schon mehr<br />

als eine Ausstellung im üblichen Sinn, sie ist bereits zum internationalen<br />

Stelldichein all derer geworden, die seit sieben<br />

Jahren aus die Rückkehr der Schätze abendländischer Kunst und<br />

Kultur warten mußten. Besucher aus halb Europa sinden sich<br />

vor den Meisterwerken zusammen, die Luzern nun während<br />

einiger Monate zeigen darf, nachdem sie jahrelang in Kellern<br />

und Verstecken verborgen waren. Schon vor einigen Tagen<br />

hat der 20 000. Besucher seine Karte gelöst. Gelehrte und prominente<br />

Gäste aus der ganzen Schweiz, Kantonsregierungen<br />

in corpore, geistliche Würdenträger und hohe Militärs kommen<br />

in den Räumen des Kunstmuseums zusammen. Ausländische<br />

Besucher legen ihre Reiseroute eigens über Luzern, und<br />

wenn sich ein Museumsfachmann von internationalem Ruf<br />

wie der Präsident des Bufallo Museum os Science in New-<br />

York, Mr. Chauncey I. Hamlin, nach zweimaligem eingehendem<br />

Besuch begeistert nicht nur über die Qualität des gezeigten<br />

Kunstgutes, sondern auch über die Art seiner Darbietung geäußert<br />

hat, so bedeutet dies für die luzernische Verkchrskom-<br />

Mission und alle beteiligten Organisatoren, welche die Ausstellung<br />

unter großen Schwierigkeiten und mit dem Einsatz<br />

bedeutender Mittel zustandegebracht haben, eine ganz besondere<br />

Anerkennung. — Mögen sich noch recht viele Besucher aus<br />

Obwalden diese einzigartige Ausstellung ansehen.<br />

Liebe Nachbarn sind letzten Mittwoch in die Schweiz eingereist:<br />

200 Theologen aus Oesterreich, denen durch die Bemühungen<br />

der Ehurer Theologen bei guten Familien 6 Wochen<br />

Erholung verschafft werden konnte. In Obwalden haben 31<br />

von ihnen gastliche Aufnahme gefunden. Es sind Theologen<br />

aus Wien, die selber als Soldaten die Schrecken des Krieges<br />

miterlebt haben. Wir wünschen ihnen die verdiente Erholung.<br />

Den Gastgebern Dank und Anerkennung! (:)<br />

Antwort auf „Eine Antwort" (<strong>Volksfreund</strong> Nr. 60). Vorbemerkung<br />

der Redaktion: Wir haben uns erlaubt, die polemisch<br />

geführten Stellen in der vorliegenden Einsendung zu<br />

streichen.<br />

Nachdem uns der Herr Redaktor die freundliche Zusicherung<br />

gegeben hat, von uns eine Erwiderung auf den obigen<br />

Artikel im „<strong>Volksfreund</strong>" wieder zu geben, möchten wir von<br />

diesem Entgegenkommen gerne Gebrauch machen.<br />

Unsere Firma wird im obgenannten Artikel als eine mit<br />

«bedenklicher sozialer Einstellung" genannt und zwar, weil<br />

wir in einem Inserat im <strong>Obwaldner</strong> Amtsblatt S. G04<br />

Frauen gesucht haben für eine leichte Arbeit in einem von<br />

unserem Betriebe getrennten Arbeitsraum. Es handelt sich<br />

hier um eine Arbeit, die sehr für Frauen geeignet ist unh<br />

wozu auch keine Maschinen zur Verwendung kommen. Firmen<br />

der gleichen Branche in Obwalden beschäftigen für die gleiehe<br />

Arbeit schon seit Jahren ebenfalls Frauen.<br />

Tatsächlich arbeiten nun seit einigen Wochen 4—5 Frauen<br />

bei uns in getrenntem Arbeitsraum. Dies ist uns nun beim<br />

Verfasser des obgenannten Artikels, Herrn „h", zum Verhängnis<br />

geworden. Obwohl Herr „h" im allgemeinen gegen die<br />

Frauenarbeit außerhalb des Hauses oder der Familie Siellung<br />

nimmt, sind ausgerechnet wir mit 4—5 beschäftigtön<br />

Frauen das Opfer seiner Ansicht geworden. Im gleichen<br />

Atemzug kommt nämlich ein anderer Fabrikbetrieb, der mehr<br />

Frauen beschäftigt, ohne besonderen Seitenhieb davon.<br />

(Wie wir uns informieren ließen, blieb auch dieser Fabrikbetrieb<br />

von Seitenhieben nicht verschont. Red.)<br />

Wir anerkennen füglich, daß es verschiedene Meinungen<br />

geben samt über Frauenarbeit außerhalb ihres Heimes. Kennt<br />

Herr „h" vielleicht das weibliche Angestelltenproblem in der<br />

Hotellerie? Das Problem der Frauenarbeit liegt auf einer<br />

ganz andern Ebene, die Herrn „h" bekannt sein dürfte, da er<br />

sich schon mit dieser Frage befaßt. Oder handelt es sich nur<br />

darum, einem politisch Andersgesinnten eines auszuwischend<br />

In Nr. 61 des „<strong>Volksfreund</strong>", 3 Tage nach der Feststellung<br />

unseres verwerflichen Handelns, sucht eine Großindustrie aus<br />

Luzern im Inseratenteil für ihren Fabrikbetrieb (Eisenwerk)<br />

Arbeiterinnen, sowie Knaben und Mädchen. (Inserat<br />

Nr. 454).<br />

£). Durrer, jun., Kägiswil.<br />

Sarnen. (Eing.) Die diesjährige Bundesfeier gestaltete<br />

sich zu einer eindrucksvollen Kundgebung für Gott und<br />

Vaterland. Nach feierlichem Dankgottesdienst in der Pfarrkirche<br />

bewegte sich ein malerischer Zug auf den Landenberg,<br />

wo das gediegene Programm rasch und ohne Störung abgewickelt<br />

wurde. Feldmusik, Männerchor und Jodlerklub gaben<br />

durch ihr musikalisches Können der Feier eine besondere Note.<br />

Wie bei jedem echten Volksfest Trachtengruppen dabei sind,<br />

so fehlten sie auch diesmal nicht, und sowohl Trachtentanz<br />

als auch das Fahnenschwingen gefielen allgemein, vorab den<br />

fremden Gästen, sehr gut. Die Turner zeigten ihre Arbeit i ,n<br />

Dienste der Heimat durch einige Uebungen, die Fleiß und eisriges<br />

Schaffen verrieten. Im Mittelpunkt der Feier stand die<br />

Aiisprache von Herrn Gemeinderatsvizepräsident Viktor Saladin,<br />

der sich in gediegenen, inhaltsreichen Worten an die<br />

Versammlung richtete. (Wir veriveifen auf den heutigen Seitortifel.<br />

Die Red.) Seine markanten und tiefen Ausführungen<br />

ließen einen unvergeßlichen Eindruck zurück und gaben der<br />

von gewisser Seite angeztveifelten Institution der Bundesfeier<br />

ein besonderes Gepräge. — Das Winkelriedspiel gefw<br />

durch seine einfache und eindrucksvolle Sprache, sowie die<br />

malerischen Trachten der Spieler. Es bildete einen würdiges<br />

Abschluß der Darbietungen. Möge jeder von diesem Winkelriedgeist,<br />

der uns aus dem Stück entgegenatmete, wieder 1> C "<br />

erfüllt werden. Winkelriedgeist — Opfergeist! Wir brauchen<br />

ihn heute mehr denn je, und nur dann werden wir poD"<br />

an der Gestaltung Europas mitarbeiten können, wenn ® ,r<br />

von ihm beseelt sind.<br />

^ Mit dem Absingen der Vaterlandshymne klang die \¥ n *<br />

Feier aus. Allen, die zu ihrem Gelingen beigetragen habe"'<br />

sei hiemit der beste Dank ausgesprochen, besonders dein


lanisationskomitee mit Herrn Dorfschaftsrat Oskar Vlach an<br />

tn Spitze. — Wenn zwar die Höhenfeuer verglommen sind<br />

,,nd die schöne Feier vorbei ist, so soll doch in aller Herzen<br />

Lk Schwierigkeiten und Anfeindungen der Wille zu aktiver<br />

Mitarbeit für eine christliche und unabhängige Schweiz nie<br />

ersterben.<br />

Sarnen. V er keh rssta t isti k. Am Sonntag, den 4.<br />

August, wurden auf der Brünigstraße, Kreuzung Rütistraße,<br />

von 18—19 Uhr, also innerhalb einer Stunde, 452 Verkchrswittel<br />

gezählt. Davon entfallen auf Autocars 22, aus<br />

Personenwagen 149, auf Motorräder 97 und aus Velos 184<br />

Stück. Das trifft im Durchschnitt auf ölle 8 Sekunden ein<br />

Fahrzeug und zwar alle 164 Sekunden ein Autocar, alle<br />

24 Sekunden ein Personenauto, alle 38 Sekunden ein Motorrad<br />

und alle 20 Sekunden ein Velo.<br />

Sarnen. (Eing.) Voranzeige. Am nächsten Sonntagabend,<br />

den 11. August, gastieren die berühmten „Oosterhoutsche<br />

Nachtegalen", das sind zirka 40 holländische Sängerknaben,<br />

in Sarnen. Sie werden uns mit einem feinen Programm<br />

überraschen. 4—6stimmigeChöre, Motetten aus dem 16. Jahrhundert,<br />

Volkslieder, Holzschuhtänze, kleine Singszenen usw.<br />

werden die Besucher erfreuen. Es ist ein ähnliches Programm,<br />

wie es uns die Wiener Sängerknaben vor Jahren geschenkt<br />

haben. Das Konzert findet in der Turnhalle statt und wird<br />

in der Samstagpresse noch näher erörtert werden.<br />

Sarnen. E h r e n m e l d u n g. An der Universität Freibürg<br />

hat Herr Karl Gisler, Sohn von Herrn Lehrer Karl<br />

Gisler, mit großem Erfolg das zweite medizinische (zahnärztliche)<br />

Propädeutiknm bestanden. Herzliche Gratulation und<br />

viel Glück zum weiteren Studium!<br />

Schwendi-Kaltbad. (Eing.) Sonntag, den 28. Juli, war<br />

Kirchweihfest in Kaltbad. Wie gewohnt war um 6 Uhr Frühmesse<br />

für die Angestellten des Kurhauses und um 9.15 Uhr<br />

jlirchweihgottesdienst, den Kurgäste und Jungmänner vom<br />

Gesellenverein Sarnen mit gottfrohen, kräftigen Liedern wesentlich<br />

verschönerten. Nachher kam statt die Sonne feuchter<br />

Nebel, der sich zum ergiebigen Regen verwandelte.<br />

Als um 2 Uhr die Schwinger sich versammelten, ließ der<br />

Regen nach und nebst nassen Knien unnd Schultern gab es<br />

keine Unfälle. Bekannte Schwinger und solche, die es werden<br />

wollen, leisteten ihr Bestes. Im 1. Rang steht Burch Benedikt,<br />

Kerns, mit 38,25 P. 2. Jakober Hans, Alpnach, 37,50 P.<br />

за. Jakober Josef, Schwendi; 3b. Bieri Jost, Entlebuch; 3c.<br />

Brun Jost, Entlebuch, mit je 37 P. 4. Windlin Walter, Kerns,<br />

зб,75 P. 5. Peter Theodor, Alpnach, 36 P. 6a. Durrer Joses,<br />

Kerns; Haldimann Erwin, Alpnach; 6c. Mathis Arnold, Giswil,<br />

35,50 P. 7a. Blättler Ernst, Alpnach; 7b. Enz Jost, Giswil,<br />

35,25 P. Am Wettkampf beteiligten sich 16 Schwinger.<br />

Als Obmann des Preisgerichtes waltete Hr. Burch Jos., Hostatt,<br />

Schwendi. Zu Gunsten der äußern Renovation der Kapelle<br />

wurde eine Tombola durchgeführt, die aber bei schönem<br />

Wetter mehr eingetragen hätte. Die Jnnenrenovation wurde<br />

voni Besitzer vor 2 Jahren durchgeführt.<br />

Fröhlicher Kilbibetrieb entwickelte sich bis in den Abend<br />

hinein, wobei sich Aelpler, Kurgäste und Touristen gemütlich<br />

machten. — Die 1. Augustseier in hier war wieder ein schönes<br />

Erlebnis für Aelpler und Kurgäste. Hr. Jng. P. Preiswerk,<br />

Basel, stattete unsern Behörden den wohlverdienten<br />

Dank ab und gab der Hoffnung Ausdruck, daß bald ein gerechter<br />

und dauerhafter Friede werde aus der gauzen Welt<br />

im Sinne unseres großen Bundesgenossen Gottes. Schöne,<br />

gemütliche Stunden im Saale des Kurhauses bei echter Ländlermusik<br />

schlössen die originelle und urchige Feier des denkwürdigen<br />

Bundestages.<br />

Kerns. Bei dem schönen Sommerwetter glustete es uns<br />

Frauen, einmal unsere Haushaltsorgen für einen Tag abzuschütteln<br />

und auf die Reise zu gehen. Der rührige Vorstand<br />

des Frauen- und Müttervereins stellte in sehr verdankenswerter<br />

Weise ein schönes Reiseprogramm zusammen.<br />

Am 25. Juli, mittags 12 Uhr, fuhren vier schöne, sehr bequeme<br />

Autocars niit zirka 120 Frauen von Kerns weg, Richtung<br />

Stans. Donnerrollen war die Abschiedsmusik von Kerns.<br />

Noch hatten wir Stans nicht erreicht, regnete es schon in<br />

Strömen. Wenn die Engel reisen, weint der Himmel, ein altes<br />

Sprichwort. Trotz des trüben Himmels ivar die Stimmung<br />

gut. Es wurde gesungen und gejodelt, daß es eine<br />

Freude war. In raschem Tempo gings über Stans, Buochs,<br />

Beckenried zu, allwo wir auf die Autofähre verladen wurden.<br />

Nun gings durchs Wasser. Unter, über und neben uns<br />

alles nur Wasser. Es regnete in Strömen. Kaum waren wir<br />

in Gersau wieder auf festem Boden, sah man Richtung Pilatus<br />

wieder helle Luft. Wir fuhren Brunnen, Jngenbohl zu.<br />

Dort war unser erstes Reiseziel. In Jngenbohl wurden wir<br />

von Hochw. Hr. Vikar Gasser begrüßt. Wir freuten uns, unseren<br />

ehemaligen Herrn Frühmesser wieder zu treffen, hat er<br />

doch in den Jahren, da er in Kerns ivar, der Gemeinde so<br />

viel Gutes getan als Priester und geistlicher Berater. Er<br />

führte uns in die Klosterkirche und hielt eine Ansprache über<br />

die große Dienerin Gottes, Mutter Maria Theresia Scherer,<br />

erste Generaloberin der Kreuzschwestern von Jngenbohl. Wir<br />

dursten auch das Grab der heiligmäßigen Klosterfrau besuchen.<br />

Sicher hat jede Frau und Mutter ein „Hämpseli" Kreuz<br />

und Kummer an der hl. Stätte zurückgelassen, dafür Mut und<br />

Kraft für den Alltag mitgenommen.<br />

Wir fuhren weiter, unserem Endziel Morschach zu. Im<br />

Hotel Rütliblick, bei Familie Säckelmeister Durrer-Fanger,<br />

war für uns das „Zabed" bereit, das dem Hotel alle Ehre<br />

wachte. Bei schönstem Sonnenschein konnte man die wundervolle<br />

Aussicht genießen: die Urner-, Schwyzer- und Unterwaldnerberge,<br />

das Rütli, Seelisberg, Brunnen und noch so<br />

viele andere schöne Orte des Vierländer Sees. Bei Ansicht der<br />

wunderschönen Gotteswelt sprudelten die Lieder nur so heraus.<br />

War das eine Freude! Juhui! Gar bald mußten wir uns<br />

von der gastfreundlichen Familie Durrer verabschieden. In<br />

Schwyz war eine Stunde Aufenthalt zur Besichtigung des<br />

Bundesbriefarchivs, das sehr interessant und wertvoll ist. Dem<br />

^auerzer See entlang kamen wir nach Goldan, Arth, Immen-<br />

!ee. Wunderbar beleuchtet waren die Berge beim Sonnen-<br />

Untergang. In Küßnacht gabs kurzen Halt bei der Astrid-Ka-<br />

Wie. Von unserem Vereinschor wurden einige sehr schöne<br />

wieder gesungen. Es fing an zu nachten, als wir durch die<br />

Leuchtenstadt heimzufuhren. Punkt 9 Uhr zogen wir singend in<br />

unser Heimatdörfli ein.<br />

Schön ist's gewesen! Vielen Dank den Frauen des Vorstandes,<br />

die mit viel Mühe alles gut vorbereitet und uns zu<br />

diesem schönen Tage verhalfen. (Eing.)<br />

Kerns. (Korr.) Dem Bericht über unsere schöne Bundesseier<br />

sei noch angefügt, daß ihr in der Kirche ein prächtiger<br />

Gottesdienst vorangegangen ist. „Das Große Gebet der Eidgenossen",<br />

von den Schulkindern vorzüglich eingeübt, von den<br />

Erwachsenen sinngemäß unterstützt, war eine Neuerung, die<br />

einen tiefen Eindruck und Ernst hinterließ. Man mußte an Oskar<br />

Bauhofers Wort denken: „Das Wort schweizerische Eidgenossenschaft"<br />

ist für jeden Schweizer der Inbegriff eines<br />

heiligen Auftrages, der einem kleinen Volke im Herzen Enropas<br />

geschehen ist."<br />

Melchthal. (Korr.) Tödlicher Bergunsall. Letzten<br />

Samstag begaben sich drei junge Männer aus Horw ins<br />

Melchthal nach Klisteralp, wo sie übernachteten. Sonntag<br />

brachen sie um 6 Uhr aus ins „Rämisflnh", einen Ausläufer<br />

vom Chlisterberg, um Edelweiß zu pflücken. Um 8 Uhr glitt<br />

der 27jährige Eugen Hugentobler (von Henau), der<br />

barfuß ging, aus und stürzte weit hinunter. Seine beiden Kameraden<br />

begaben sich zum verunfallten Kameraden; er war<br />

aber bereits tot, als sie zu ihm kamen. Die Bergung der<br />

Leiche konnte erst am Montag erfolgen.<br />

Sächseln. (Korr.) Im gewohnten, liebgewonnenen Rahmen,<br />

unter der raunenden Linde auf dem Kirchenplatz, die<br />

eindrucksvolle Fassade des Bruder-Klauseu-Heiligtums im<br />

Hintergrund, im Vorzeichen die leuchtende Schweizerfahne, so<br />

feierten wir am letzten Donnerstag unsere Bundesfeier. Zu<br />

den Sachslern gesellten sich zu Hunderten die fremden Gäste,<br />

alle geeint im eidgenössischen Bewußtsein der Zusammengehörigkeit,<br />

das in den vergangenen Kriegsjahren mächtig gefördert<br />

worden ist. In die ausnahmebereiten Ohren und Herzen<br />

sprach Hr. Dr. JosefG ander, Stans, seine markigen, ungemein<br />

gedankentiefen Worte, mit sinnvoller Deutung der<br />

demokratischen Idee und der eidgenössischen Aufgabe, der wir<br />

dienen wollen und müssen und für deren Aufrechterhaltung<br />

in düsteren Jahren wir unserer Armee und unseren Behörden<br />

Dank wissen. Die Vereine —- Musikgesellschaft, Männerchor,<br />

Turnverein, Trachtengruppe — boten farbig und klingend<br />

ihre Gaben zum Lob des Vaterlandes, desfen Geburtstag von<br />

den Höhen die stillen Feuer grüßten und zu dessen Ehren die<br />

wohlgemeinte, aber während der Programmabwicklung und<br />

insonderheit während der Ansprache, recht übel angebrachte<br />

Feuerwerkknallerei wieder einmal Orgien feierte.<br />

Sächseln. (Korr.) Vergangene Woche hat sich unser Kirchtürm<br />

in seinem obern Teil in Gerüste eingehüllt. In der<br />

Föhnnacht vom 18. auf den 19. Dezember 1945 hat der Sturm<br />

Kugel und Kreuz herabgeschlagen. Die Gerüste schaffen die<br />

Voraussetzung, daß das Kreuz wieder auf unserem Kirchturm<br />

aufgepflanzt werden kann und zugleich, daß die geplante Neueinrichtung<br />

der Uhr im Rahmen des Gemeindeversammlungsbefchluffes<br />

vom 26. Mai <strong>1946</strong> vorgenommen werden kann.<br />

Die Baufirma Carl Garovi-Odermatt und ihre Kräfte haben<br />

mit der Gerüsterstellung zuverlässige Arbeit geleistet, eine<br />

wichtige Vorbedingung für die Ausschaltung von Gefahren<br />

bei Ausführung der übrigen Vorhaben.<br />

Giswil. (Eing.) Einiges zur Bundesfeier! Giswil<br />

hat wie die übrigen Gemeinden den Geburtstag der Heimat in<br />

schlichter Weise begangen. Die Darbietungen der Vereine<br />

standen im Zeichen des Tages und trugen das ihre bei, um<br />

eine gediegene Feier erstehen zu lassen. Besonders schade war<br />

es, daß — infolge der schlechten Akustik des Ortes — die<br />

Rede des Herrn Gemeindepräsidenten Berchtold nicht gut zu<br />

Gehör gelangte.<br />

Der Einsender möchte dem Wunsche eines Großteils des<br />

Publikums Ausdruck tun, daß man doch die Bundesfeier in<br />

Zukunft wieder auf dem zentral gelegenen Schulhausplatz abhalten<br />

möchte. Hier wäre es weit günstiger, für Redner wie<br />

für Zuhörer. Noch einen weiteren Gedanken will ich anfügen,<br />

nämlich den, daß man möglichst darauf achten sollte, die Bundesseier<br />

mehr und mehr inhaltsreicher zu gestalten, darum<br />

auch etivas neue Noten auf den Plan zu bringen. Traditionell<br />

ist ja eigentlich nur der Tag, nicht aber auch das Programm.<br />

Man könnte aber bald auch da von einem überlieferten Programm<br />

reden. Denn jedes Jahr wird das gleiche geboten, jedesmal<br />

findet das Volk den gleichen Rahmen, das gleiche<br />

Bild. Dabei ist gerade das Bild unserer Heimat so unendlich<br />

vielgestaltig, daß es nichts anderes als Symbolisierung des<br />

Vaterlandes wäre, würde die Bundesfeier auch stets in einem<br />

andern Kleide, in einem andern Rahmen abgehalten werden.<br />

Das Volk wird für eine solche Festlichkeit sich dankbar zeigen<br />

und gerne an der Feier teilnehmen, wenn wirklich eine Weihestunde<br />

fürs Vaterland veranstaltet wird.<br />

Meine Worte wollen nicht Kritik am Vergangenen, sondern<br />

vielmehr Anregung für die Zukunst sein. Das Bundesfeierkomitee<br />

der Gemeinde verdient den Dank der B^iölkerung.<br />

—.—<br />

Lungern. (Korr.) Auf Grund der erfolgreich bestandenen<br />

Meisterprüfung ist Herrn Josef Vogler, Sohn des Herrn<br />

Josef Vogler, Groß- und Feinbäckerei, Konditorei, vom Bundesamt<br />

für Industrie, Gewerbe und Arbeit in Bern der gesetzlich<br />

geschützte Titel eines Bäckermeister-Patissiers verliehen<br />

worden. Beste Glückwünsche zu erfolgreicher Berufsarbeit!<br />

Der 1. August in Engelberg. vb. In feierlichem Rahmen<br />

beging der bekannte Kur- und Sportplatz Engelberg die diesjährige<br />

Bundesseier. Straßen und Häuser waren mit Fahnen,<br />

Lampions und Leuchttöpschen reich geschmückt. Von den<br />

Bergen herunter grüßten Höhenfeuer. Alphorn und Juchzer<br />

erinnerten einem, daß man in den Bergen, nicht weit von<br />

der Geburtsstätte unseres Vaterlandes, war.<br />

Nach der kirchlichen Feier bewegte sich der Festzug, in welchem<br />

man neben dem Festredner und den Behördevertretern<br />

Pfadfinder, Trachten, Vereinsdelegationen mit ihren Fahnen<br />

und die Musikgesellschaft bemerkte, durch eine dicht fpalierstehende,<br />

erwartungsvolle Menge zur offiziellen Feier auf<br />

der Spielwiese. Dort hielt H. H. Dr. P. Anfelm Fellmann<br />

vom Stift Engelbevg die Festrede. Er erinnerte an die<br />

furchtbare Kriegszeit und bezeichnete das Verschontsein der<br />

Schweiz von der Kriegsfurie als ein Wunder, für dessen Erklärung<br />

er in erster Linie die göttliche Vorsehung erwähnte.<br />

Das rote Kreuz im weißen Feld weist auf den christlichen<br />

Ursprung unseres Heimatlandes hin, ebenso der Anfang unserer<br />

Bundesverfassung: „Im Namen Gottes des Allmächtigen".<br />

Beides verpflichtet uns, helfen wir den armen Opfern<br />

des Krieges materiell, aber auch seelisch. Dadurch haben wir<br />

Gelegenheit, einen Teil unserer großen Dankesschuld für die<br />

Unversehrtheit unseres schönen Landes abzutragen. Nach der<br />

mit großem Beifall aufgenommenen Ansprache trat die Engelberger<br />

Trachtenvereinigung mit originellen Tänzen ans.<br />

Die Feier schloß mit dem gemeinsamen Gesang der Vaterlandshymne.<br />

Anschließend an den ossiziellen Festakt wurden<br />

in den verschiedenen Hotels, Bars und Restaurants Bälle<br />

durchgeführt, teilweise bis in die frühen Morgenstunden hinein.<br />

Engelberg. (Korr.) In Spiringen starb Frl. Salome Gisler<br />

im Alter von 68 Jahren. Sie war uns Engelbergern<br />

wohlbekannt, war sie ja über 30 Jahre treue Angestellte im<br />

Hotel Terminus. Der Schweizerische Hotelierverein überreichte<br />

ihr 1940 Diplom und goldene Uhr als Zeichen der Anerkennung.<br />

Die Treue im weltlichen Beruf war die Frucht<br />

ihrer Treue gegen Gott. Frühmorgens war Salome in der<br />

Klosterkirche zu sehen, um dort den Segen fürs Tagewerk zu<br />

holen. So wußte sie Maria und Martha in ihrem Leben zu<br />

vereinen. Gott wird ihr dafür ewiger Lohner sein.<br />

Engelberg. (Korr.) Kaspar Freuler, der bekannte Glarner<br />

Lustspieldichter, hat der Sesselibahn folgende launige Verse<br />

gestiftet:<br />

Swing, swing, Switzerboy, hogg uff d'Sässelibahn!<br />

Unten wirscht du eingepaggt und oben kommst du an!<br />

Swing, swing, Switzermaid, bis nüd so ne Baabe!<br />

Vu unde chast du obsi schaun, vu oben obenabe!<br />

Eidgenossenschaft<br />

Duttweiler verlangt eine Standesinitiative.<br />

Der Landesring der Unabhängigen hat anläßlich seiner<br />

letzten Delegiertenvevsammlung in einer Resolution Stellung<br />

bezogen zu verschiedenen, von Nationalrat G. Duttweiler aufgeworfenen<br />

Fragen. Dieser hat nun im Zürcher Kantonsrat<br />

eine Motion eingereicht, um den Regierungsrat zu veranlasfen,<br />

beim Bund eine Standesinitiative einzureichen, dahin<br />

zielend: 1. es sei in der Belastung des notwendigen Lebensbedarfes<br />

durch Zoll- und Einfuhrgebühren der verfaffungsmäßige<br />

Zustand gemäß Art. 29 B.V. wieder herzustellen; 2.<br />

Vorschriften über den Zahlungsverkehr mit dem Ausland,<br />

die die notwendigen Importgüter, insbesondere Lebensmittel<br />

und Rohstoffe, stark verteuern und gleichzeitig den Export verbilligen,<br />

aufzuheben; 3. währungspolitische Maßnahmen beförderlich<br />

zu prüfen, die den Importpreis entlasten, ähnlich<br />

wie dies Schweden und Kanada durchgeführt haben.<br />

Finanzielle Beihilfe nn InnwirtschaWe<br />

Arbeitnehmer und SebirMuern<br />

Gewisse Härtefälle bei der Ausrichtung bzw. Nichtausrichtung<br />

finanzieller Beihilfen an Kleinbauern und wenig<br />

bemittelte Landwirte veranlaßten Nationalrat Clavadetscher,<br />

in Form einer Kleinen Anfrage anzuregen, daß auch verheiratete<br />

Familienglieder landwirtschaftlicher Betriebsleiter mit<br />

kleinem Einkommen und kleinen Vermögen die gleichen Bei-<br />

Hilfen erhalten sollten wie die fremden Arbeitskräfte. Dazu<br />

läßt sich der Bundesrat wie folgt vernehmen:<br />

„Die mitarbeitenden Familienglieder befinden sich im allgemeinen<br />

nicht in der gleichen Lage wie fremde landwirtschaftliche<br />

Arbeitskräfte, da sie in der Regel am Betrieb beteiligt<br />

und auch erbberechtigt sind. Sodann gelten die Familienglieder<br />

in der Verdienstersatzordnung als Selbständigerwerbende,<br />

für die ein fester Beitrag von Fr. 2.— im Flach- und Hügelland<br />

und Fr. 1.— im Gebirge monatlich zu entrichten ist.<br />

Wollte man die Familienglieder in der Beihilfenordnung wie<br />

landwirtschaftliche Dienstboten behandeln, so müßten sie auch<br />

aus der Verdienstersatzordnung herausgenommen und als Arbeitnehmer<br />

der Lohnersatzordnüng unterstellt werden. Dies<br />

hätte zur Folge, daß für sie die Lohnersatzbeiträge von 4 Prozent<br />

der Lohnsumme zu entrichten wären, die meist höher sind<br />

als die Verdienstersatzbeiträge von Fr. 2.—. bzw. Fr. 1.—<br />

im Monat. Um eine solche Mehrbelastung zu vermeiden, wurde<br />

bisher davon Umgang genommen, die Familienglieder als<br />

Arbeitnehmer zu behandeln. Immerhin prüfen wir gegenwärtig<br />

die Frage, ob jene Familienglieder, die nicht mehr zur<br />

engern Familiengemeinschaft des Betriebsleiters gehören,<br />

wie dessen Brüder und Schwäger, als Arbeitnehmer behandelt<br />

und ihnen die finanziellen Beihilfen wie den landwirtschaftlichen<br />

Dienstboten ausgerichtet werden sollen."<br />

E i n plumpes M a n ö v e r<br />

Die Russen haben es offenbar in sich, die Welt mit prikkelnden<br />

Ueberrafchungen zu bescheren. Gewöhnlich sind es<br />

aber keine St. Niklaus-Geschenke, die die Sowjets auszuteilen<br />

belieben. Man muß auch zugeben, daß der Geschmack des<br />

östlichen Menschen nicht demjenigen des westlichen entspricht.<br />

Es hält deshalb bisweilen etwas schwer, für den russischen<br />

„Humor" das nötige Verständnis aufzubringen, einen „Humor",<br />

der sicherlich den geringsten Mufchik im höchsten Grade<br />

zu entzücken vermag. Mit dem Humor in der Politik hat es<br />

jedoch seine besondere Bewandtnis.<br />

Außenminister Molotow wollte seine Kollegen einmal<br />

mehr „freudig" überraschen. Und man muß es ihm lassen, in<br />

der Auswahl seines „Geschenks" war er überaus geschickt;<br />

die Ueberraschung war nämlich vollkommen. Zur Friedens-<br />

/j \ Touren- und Ferienproviant:<br />

'<br />

CHALET- SANDWICH-<br />

Streichkäse, */« fett.<br />

m K Ki "> --- 1S0 Paukte. SA9226Z 498


konferenz von Paris waren 21 Nationen eingeladen. Nun befanden<br />

sich aber im Gefolge der Sowjetdelegation auch die<br />

„Außenminister" der von der Sowjetunion annektierten und<br />

sowjetisierten baltischen Staaten! Eine Bescherung, auf die<br />

weder die USA noch Großbritannien, noch irgend andere<br />

Konferenzteilnehmer gefaßt waren. Denn bekanntlich wurde<br />

die Annexion Estlands, Lettlands und Litauens «durch Sowjetrußland<br />

von den angelsächsischen Mächten bis dato nicht<br />

anerkannt. Nun ist außer Zweifel, daß Herr Molotow „seine<br />

baltischen Kollegen" nicht bloß deshalb nach Paris mitgenommen<br />

hat, um ihnen die Reize der weltberühmten „ötlle lurntere"<br />

zu zeigen, etwa aus Anerkennung für ihr vorzügliches<br />

Betragen und ihren Gehorsam gegenüber -dem Kreml. Solch<br />

väterliche Gefühle wären vielleicht in einer andern Situation<br />

denkbar. Nein, die drei baltischen Minister wurden von Molotow<br />

ganz einfach als Schachbauern mitgeführt, die wohl zunächst<br />

noch im Hintergrund als Reserve gehalten werden. Ihr<br />

Einsatz im hohen Spiel der Mächte könnte dann erfolgen,<br />

wenn die Sowjets mißliebige Entscheidungen der Konferenz<br />

mit einem „Coup" begegnen müßten. Eine Zulassung der baltischen<br />

„Außenminister" zur Friedenskonferenz käme der Anerkennung<br />

der sowjetrussischen Annexion Estlands, Lettlands<br />

und Litauens durch die Angelsachsen und die übrigen Staaten<br />

gleich. Aus ein derart plumpes Manöver werden Washington<br />

und London sicherlich nicht hereinfallen. So kaNn man das<br />

Vorgehen der Sowjets nicht anders denn als schweren Affront<br />

gegen alle übrigen Konferenzteilnehmer bezeichnen.<br />

Todesursachen Im Zahn 1945<br />

Im vergangenen Jahre sind in unserem Land insgesamt<br />

51 059 Personen gestorben, davon 3593 im Alter von wemger<br />

als einem Jahr. Die Todesursachen dieser Sterbesälle,<br />

die um rund 1300 niedriger sind als 1944, werden nach einer<br />

Zusammenstellung des Eidgen. Statistischen Amtes wie<br />

folgt aufgestellt:<br />

1023 Personen verschieden an angeborener Lebensschwäche<br />

und 1150 verstarben an Altersschwäche. Auf das Konto der<br />

ansteckenden Krankheiten entfallen 11 Scharlach-, 23 Masern-,<br />

24 epidemische Kinderlähmungs-, 56 Unterleibstyphus-, 209<br />

Diphtherie-, 69 Keuchhusten- und 598 Grippe- (Influenza)<br />

Fälle. 35 mal war das Kindbettfieber die Todesursache. Die<br />

Volksseuchen Tuberkulose und Krebs forderten 3630, bzw.<br />

7253 Opfer. Unter der Kategorie „Uebrige Geschwüre" werden<br />

weitere 894 Todesfälle zusammengefaßt. Groß sind die<br />

Rubriken „Krankheiten des Nervensystems" (2338 Gestorbene),<br />

Herzkrankheiten (8146) und Arterienverkalkung (7072).^ Separat<br />

erwähnt werden die zum Tode führenden Magen-<br />

Darmkrankheiten der Säuglinge (332), während die übrigen<br />

Krankheiten der Verdauungsorgane 2492 Todesfälle nach sich<br />

zogen. Daß die Lungenentzündung trotz Eybazol und ähnlichen<br />

modernen Heilmitteln noch immer eine gefährliche<br />

Krankheit ist, beweisen die 2466 Opfer, die sie in einem Jahr<br />

forderte. Die „Uebrigen Krankheiten der Atmungsorgane"<br />

nahmen 1237 mal einen tödlichen Ausgang. Die Krankheiten<br />

der Harn- und Geschlechtsorgane endlich sührten 1958 mal<br />

zum Tod.<br />

Eine erschreckend hohe Zahl machen noch immer die Selbstmorde<br />

aus, die mit 1188 Fällen 2,3 Prozent sämtlicher Todessälle<br />

beschlagen. Auch die Unfallzisfern sind mit 2167 Todesopfern<br />

(oder 4,2 Prozent) noch immer viel zu hoch. Die<br />

restlichen 6698 Gestorbenen werden unter der Kategorie „Uebrige"<br />

(z. T. Todesursache unbekannt) zusammengefaßt. Besonders<br />

bemerkenswerte Verschiebungen unter den einzelnen<br />

Kategorien sind nicht festzustellen außer bei der Grippe und<br />

der Kinderlähmung, wo die Vorjahreszahlen stark zurückgingen<br />

(bei der Grippe auf weniger als die Hälfte, bei der Kinderlähmung<br />

auf einen Zehntel); die übrigen Verschiebungen<br />

bewegen sich im üblichen Rahmen.<br />

Kleine Zeitung<br />

Beruf und Herkommen unserer Offiziere.<br />

Als Beitrag zur Diskussion über die sog. „Demokratisierung"<br />

unserer Armee mag eine Erhebung der Abteilung für<br />

Infanterie über Herkommen und Beruf der 451 brevetierten<br />

Aspiranten der Infanterie-Offiziersschulen 1945 und der Osfiziersschule<br />

1/<strong>1946</strong> dienen, wie sie in einem Artikel des Redaktors<br />

der „Allgemeinen schweizerischen Militärzeitung", Oberstleutnant<br />

i. Gst. E. Uhlmann, neuestens ausgedeutet wird.<br />

Nach dieser Zusammenstellung sind 40,5 Prozent der Aspiranten<br />

in akademischen Berufen oder als Studierende tätig.<br />

9,5 Zrozent gehören dem Lehrerstand an, 6 Prozent den technischen<br />

Berufen, 30 Prozent kaufmännischen Berufen. Die<br />

Beamten und staatlichen Angestellten machen 6 Prozent aus,<br />

die freien und künstlerischen Berufe 1,5 Prozent, Handwerker<br />

und Gewerbetreibende 3 Prozent, selbständige Landwirte 2<br />

Prozent und Arbeiter und Hilfsberufe 1,5 Prozent.<br />

Etwas anders sieht das Bild aus, wenn die soziale Herkunft,<br />

Beruf des Vaters, untersucht wird. Hier sind die akademischen<br />

Berufe nur noch mit 7 Prozent, die Lehrer mit 8,5<br />

Prozent, die technischen Berufe mit 5 Prozent, die kaufmännischen<br />

Berufe mit 23,5 Prozent und die Beamten und staatlichen<br />

Angestellten mit 22 Prozent vertraten; die freien und<br />

künstlerischen Berufe beschlagen 4 Prozent, Handwerker und<br />

Gewerbetreibende 19 Prozent, selbständige Landwirte 6 Prozent,<br />

Arbeiter und Hilfsberufe 5 Prozent.<br />

Eine Untersuchung des militärischen Grades des Vaters<br />

ergibt das überraschende Ergebnis, daß nur in 18 von 100<br />

Fällen der Vater des Offiziersschülers schon Offizier war;<br />

in 19 Fällen war er Unteroffizier, in 28 Soldat. 35 der<br />

Aspiranten stammen von einem Vater ab, der nicht dienstpflichtig<br />

war.<br />

Aus dieser Zusammenstellung lassen sich weder im einen<br />

noch im andern Sinne scharfe Schlußfolgerungen ziehen. Sie<br />

ist trotzdem aufschlußreich, weil sie vor allem zeigt, daß beim<br />

Offiziersnachwuchs die Söhne von „Offiziersfamilien" am<br />

spärlichsten vertreten sind und daß berufsmäßig die mittelständischen<br />

Schichten die meisten Offiziere stellen. Eine Offizierskäste<br />

gibt es bei uns also nicht.<br />

Unkrautbekämpfung mit Elektrizität.<br />

Was kann man nicht alles mit Elektrizität! Nun ist ein<br />

amerikanischer Agronom — wie wir der Zeitschrift „Electrical<br />

World" entnehmen — auf die Idee gekommen, mittels Elektrizität<br />

das Unkraut aus den Feldern zu vernichten. Die unliebsamen<br />

Gewächse werden nach diesem System gewissermaßen<br />

zu Tode elektrisiert, und zwar mit einer Spannung von über<br />

12 000 Volt. Um das zu beiverkstelligen, ist ein besonderer<br />

Unkrautvertilger konstruiert worden, der den Namen „Ele-<br />

Sie<br />

spielt bei der Ansetzung der Löhne und Produkts<br />

n?p,ie eine entscheidende Rolle. Die Lohne und die<br />

Produktenpreise, auch die landwirtschastlichen sollen<br />

so angesetzt werden, daß wir nicht vom Welthandel<br />

ausgeschlossen werden oder mcht konkurrenzieren<br />

nen Sonst haben wir Arbeitslosigkeit und die Landwirtschaft<br />

muß ihre Produkte zu Schundpre.sen abgeben<br />

und die Bauern werden ebenso ruiniert wie die<br />

Arbeiter. Hier soll eine kluge Schutzgeletzgebung dasiir<br />

sorgen, daß die billige Auslandware nicht unsere<br />

Wirtschaft lähmt. Das kann aber nicht von oben hif=<br />

tisrt werden, dazu müssen alle Beruss>tande Hand in<br />

Hand getreu dem schweizerischen Losungsworte niarschieren:<br />

Einer für alle, alle für einen.<br />

strovator" bekommen hat. Dieser Bertilger führt kammartige<br />

Elektroden über den Boden, die die Spannung von 12 M<br />

Volt durch die Unkrautpflanzen schicken und damit die Zellen<br />

vernichten. Der Strom fließt durch die Pflanze in die Wurzel<br />

und von dort durch den feuchten Boden wieder zur Elektrode<br />

zurück Im Fahrzeug, an dem die Elektroden befestigt sind, ist<br />

ein 21pferdiger Benzinmotor eingebaut, der einen 10 kVA<br />

Generator antreibt. Die Energie des Generators wird aus<br />

12 400 Volt und 0,75 Amperes transformiert, bevor sie über<br />

die Elektroden auf das Unkraut wirkt.<br />

In Kalifornien soll mit diesem Gerät sehr gute Erfahrungen<br />

gemacht worden sein. Zur gründlichen Unkraut-Vertilgung<br />

muß der Boden zweimal mit dem elektrischen Unkrautvertilger<br />

und zwar im zeitlichen Abstand von 20 ^.agen behandelt<br />

werden.<br />

Radio — Beromünfter<br />

Donnerstag, 8. August.<br />

11.30 Orchestersuite. 12.40 Studioorchester. 17.00 Unter-<br />

Haltungskonzert. 18.15 Reichtum, der auch dir gehört. 19.00<br />

Orchester Bob Huber. 20.00 Uebertragung aus Innsbruck:<br />

Tiroler Revue. 20.30 12. Wunschkonzert. 21.15 Radio-Briefkästen.<br />

22.10 Klaviervorträge. 22.30 Tanzmusik.<br />

Freitag, 9. August.<br />

11.30 Das Freitagsmosaik. 12.40 Studioorchester. 17.00<br />

Radioorchester. 18.00 De „Haus" im Alperösli, Dialektplauderei.<br />

18.15 Volkstümliche Unterhaltungsmusik. 18.30 Violinrecital.<br />

19.10 Weltchronik. 19.55 Kindertanz. 20.15 Mensch<br />

und Staat. 20.35 Chöre der Sängertage <strong>1946</strong>. 21.00 Sendung<br />

für die Rätoromanen. 22.30 Zeitgenössische Musik.<br />

Samstag, 10. August.<br />

11.30 Stuhl No. 263, Parkett, 11. Reihe, links. 11.40 Russische<br />

Lieder. 12.40 Wie steht unser Wirtschaftsbaromcter<br />

heute? 12.50 Musikalische Reise in die Jnnerschweiz. 13.30<br />

Für den musikalischen Feinschmecker. 17.00 Radiosextett.<br />

18.00 Tierkinder im Zoologischen Garten Basel. 18.25 Novelty-Trios.<br />

19.15 Schallplatten. 20.00 Gastspiel des Theater<br />

Alsacien Mulhouse. 21.00 Studioorchester. 22.10 Tanzmusik.<br />

22.30 Tanzmusik.<br />

F r e i<br />

8<br />

H a n d e l s s c h u l e , L u z e r n<br />

Bisher über 9800 Schüler! Mitglied des Verbandes Schweizerischer Privatschulen Telephon 211 37<br />

RM" Das 50. Schuljahr beginnt im September<br />

VolUniKrhiintf llnndelftttbt ellane (Diplom)<br />

Arzt gehl Irinnen k um ( l'wrlid >pl •••)<br />

üfaturllätavorberellunK — Fremdsprachen<br />

Vorbereitung ant Pont, Bahn, Telephon<br />

Aelteste und grOBte Privathandelsschule der Innerschweiz<br />

Prospekt und Beiaturg be


galten / Samstag, den 10. August <strong>1946</strong> / ( / / &<br />

76. Jahrgang — Nr. 63<br />

M M e r B o M e m i »<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />


Der Fremdenverkehr in der Zentralschweiz im Winter<br />

1945/46. Trotz der zum Teil unbefriedigenden Schneever-<br />

Hältnisse, die eine Frequenzverminderung erwarten ließen,<br />

sind die Ankünfte der Schweizergäste in den innerschweizerischen<br />

Wintersportorten um nur 1597 zurückgegangen, währenddem<br />

die Logiernächte um 4751 angestiegen sind. Einen<br />

ansehnlichen Logiernächtegewinn hatten die Orte Andermatt,<br />

Engelberg und Luzern durch die Aktion der amerikanischen<br />

Urlauber zu registrieren. Dadurch sind die Ankünfte der<br />

ausländischen Gäste von 448 auf 38 071 und die Logiernächte<br />

von 5411 auf 76 719 angestiegen, so daß mit Ausnahme des<br />

Kantons Nidwalden überall eine Zunahme der Bettenbesetzung<br />

zu verzeichnen ist.<br />

In Obwalden sind im Winter 1945/46 4984 Schwelzergäste<br />

und 5659 Auslandgäste, total 10 643 Gäste angekommen.<br />

Logiernächte — 22 080 Schweizergäste und 24115<br />

Auslandgäste — wurden total 46 195 gezählt. 13,9 Prozent<br />

der vorhandenen Betten waren besetzt, das sind 7,2 Prozent<br />

mehr als im Vorjahre.<br />

Der Fremdenverkehr in Obwalden im Monat Mai 194«.<br />

Es wurden 1962 Ankünfte von Schweizergästen und 208 Ankünfte<br />

von Auslandgästen, total 2170 Ankünfte gemeldet. Die<br />

7924 Logiernächte verteilen sich auf 6545 Schweizergäste und<br />

1379 Auslandgäste. 6,9 Prozent der vorhandenen Betten waren<br />

besetzt, genau 1 Prozent mehr als im Jahre 1945.<br />

Ein zeitgemäßes Wort. (Eing.) Im „Vaterland" las man<br />

kürzlich eine Mahnung des bischöflichen Kommissars von Luzern,<br />

H. H. Stadtpfarrer Kopp, Sursee, vor der gegenwärtig<br />

grassierenden Fest-Seuche. „In den Nachbarländern geht das<br />

Gespenst des Hungers um. Es gibt dort Millionen und Millionen<br />

Menschen, die unsäglich leiden infolge des Krieges.<br />

Bereits 'spricht man von einem drohenden neuen Krieg. Und<br />

in unserem Lande?" Da reihe sich ein Festanlaß an den andern.<br />

„Feste mit Tanz, Feste mit Freinächten, Feste mit Verlängerung<br />

bis in die Morgenfrühe hinein." — „Neue Feste —<br />

neue Bedürfnisse — und dabei Schwinden der Schweizer Einfachheit<br />

und Zufriedenheit!"<br />

Diese Mahnung ist zeitgemäß, auch in unserem Kanton.<br />

Wegen der Not der Nachbarländer müssen wir freilich nicht zu<br />

Duckmäusern werden, aber in Sachen Festen und Tanzanlässen<br />

geschieht doch etwas zu viel. Wo ein Ort sich auch nur ein wenig<br />

auf seinen Fremdenverkehr zugute tut, da „müssen" regelmäßig<br />

in der Woche ein oder zwei Tanzanlässe stattfinden,<br />

„für die Fremden", sonst zeigt man sich nicht auf der Höhe.<br />

Zu diesen Tanzanlässen erscheint dann aber die halbe Dorfjugend,<br />

und nachher klagen Väter und Mütter, ihre Jungen<br />

wollen an jedem Anlaß mitmachen, weil es des Nachbars Kinder<br />

auch so halten. Vom Sparen redet niemand mehr, alles<br />

muß verputzt werden! Und statt der früher mit Recht in Ehren<br />

gestandenen Uebung, daß Kinder ihren alternden Eltern<br />

zu einer ausreichenden Lebenshaltung geholfen haben, h?ißt<br />

jetzt in solchen Fällen die Losung: Die Gemeinde soll helfen<br />

oder die Altersfürsorge oder die kommende Altersversicherung.<br />

Wenn die Gemeindebehörden wieder einen etwas strengeren<br />

Maßstab an solche Ausnahmebewilligungen anlegen würden,<br />

so würden sie vielleicht vorübergehend einem Gefuchsteller<br />

etwas auf die Zehen treten; der Allgemeinheit aber und<br />

den Familien würden sie einen Dienst erweisen.<br />

Feuerwerk am 1. August. (Eing.) Alle Jahre wieder ...<br />

steht vor dem 1. August im <strong>Obwaldner</strong> Amtsblatt die Weifung,<br />

der Regierungsrat habe den Verkauf und das Abbrennen<br />

von eigentlichem Knallfeuerwerk „strikte verboten". Und<br />

alle Jahre wieder knallt es am 1. August, daß es eine Art<br />

hat, und irgendwoher müssen die unschuldig-schuldigen Bösewichter<br />

ihr Knallfeuerwerksicherlich bezogen haben.<br />

Nun hat die Polizeibehörde — nicht des Kantons Obwalden,<br />

sondern der Stadt Bern — nach der letzten Bundesfeier<br />

eine nicht zu überhörende Mahnung erlassen, mit einer Erinnerung<br />

an das auch in Bern bestehende Verbot. „Die zahllosen<br />

Uebertretungen dieses Verbotes am vergangenen 1. August<br />

werden die Polizeiorgane bei den künftigen Bundesseiern<br />

zu schärferen Maßnahmen veranlassen. Aber trotz der Kenntnis<br />

des Verbotes des Verkaufs von Knallkörpern haben mehrere<br />

Geschäftsinhaber derartiges Feuerwerk abgesetzt und damit<br />

der Oesfentlichkeit einen schlechten Dienst erwiesen." Es<br />

sind nämlich in Bern zwei Vorfälle mit Personen- und Sachschaden<br />

gemeldet worden. So traf ein Knallkörper eine junge<br />

Amerikanerin ins Auge, und es ist ungewiß, ob das Augenlicht<br />

erhalten werden kann.<br />

Wenigstens während der Bundesfeier und während der<br />

Ansprachen sollte sich auch derjenige beherrschen können, der<br />

sonst beinahe nicht warten kann, bis es recht zünftig klöpst!<br />

Oder wenn man es doch zulassen will, sollte man nächstes Mal<br />

kein Verbot mehr erlassen.<br />

Krankentag in Einsiedeln. (Mitg.) Seit 1934 hält der<br />

Wallfahrtsort Einsiedsln alljährlich seinen Krankentag. Dies<br />

Jahr fällt er auf den Nachtag des fömmerlichen Marienfestes,<br />

auf den 16. August. — Am Vorabend um halb 8 Uhr ist die<br />

feierliche Eröffnung des Krankentages bei der Gnadenkapelle.<br />

Am Tag der Kranken beginnt der Hauptgottesdienst um halb<br />

10 Uhr. Daran schließt sich die feierliche Krankensegnung. Jeder<br />

Kranke wird einzeln mit dem Allerheiligsten gesegnet. —•<br />

Die Zahl der Leidenden und Hilfesuchenden nimmt mit jedem<br />

Jahre zu. Nur wer sich bis zum 14. August anmeldet, Hat Anrecht<br />

auf reservierten Platz und besondere Hilfe.<br />

Urschweiz. Standschießen in Stans. (Korr.) Als Naturalprämie<br />

soll eine von Haufler/Basel entworfene Wappenscheibe<br />

abgegeben werden. Das ist zu begrüßen. Aber warum<br />

auf dieser offiziellen Schützenwappenscheibe die unrichtige<br />

Anordnung der Wappen von Ob- und Nidwalden? Die Bundesversassung<br />

kennt die Rangordnung: Uri, Schwyz, O b - und<br />

Nidwalden und nicht Nid- und Obwalden. Auch das offizielle<br />

Unterwaldner Wappen im Kreise der Wappen der Miteidgenossen<br />

zeigt den einfachen <strong>Obwaldner</strong> Schlüssel rechts,<br />

d. h. vor dem Nidwaldner Doppelschlüssel. Wäre es nicht<br />

möglich, die gewünschte Korrektur noch vorzunehmen? Ein<br />

Schützenfest ist nicht geeignet, die Kameraden des „obern Tales"<br />

zu brüskieren.<br />

Berichtigung. Im „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>", Nr. 61, steht<br />

im Artikel „Die christlichsoziale Arbeiterschaft marschiert" unter<br />

Kägiswil der Satz:<br />

„Eingeladen (zur Betriebsversammlung) waren nur<br />

die Mitglieder des Landesverbandes sowie die Unorganisierten."<br />

Richtig heißen sollte es:<br />

Eingeladen waren alle, nur hat der Landesverband<br />

diese Versammlung einberufen, ohne vorher den christlichsozialen<br />

Verband, dem mehr Arbeiter angehören,<br />

zu konsultieren.<br />

Luctator.<br />

Tarnen. Gastkonzert der „Oosterhoutsche Nachlegalen".<br />

(Eing.) Diese holländischen Sängerknaben sind in kurzer Zeit<br />

berühmt geworden. Sie bilden die Konzertklasse der Gestingsschule<br />

von Oosterhout, einem kleinen Städtchen im Süden<br />

Hollands. Oosterhout ist schon von altersher bekannt für die<br />

außerordentlich musikalische Begabung der Einwohner. Das<br />

war einer der Gründe, warum der bekannte Gesangspädagoge<br />

Rektor P. Fick diese Gesangsschule gründete. Der Unterricht<br />

wird von sehr fähigen Lehrern erteilt. Ueber 250 Schüler<br />

lassen sich gegenwärtig ausbilden. Sie werden eingeteilt in<br />

vier Kategorien: in die „Spatzen", die den ersten Elementarunterricht<br />

im Singen erhalten, in die „Meisen", die schon etwas<br />

trillern, und in die „Finken", die mehrstimmige Lieder<br />

singen. Zuletzt kommen die Nachtigallen, die wirkliche Konzertklasse.<br />

39 „Nachtegalen" werden in Sarnen ihre Kunst<br />

zeigen. Ueberall, wo sie auftreten, ernten sie außerordentlich<br />

großen Erfolg. So haben sie in einem Jahr in 60 Konzerten<br />

vor 42 000 Zuhörern gesungen.<br />

Das Programm, .das diese, kleinen Sängerknaben beHerrschen,<br />

ist sehr vielgestaltig. Mit ihrer ungezwungenen Frühlichkeit<br />

werden sie auch den schwärzesten Pessimisten aufheitern.<br />

Sie werden in den nächsten Tagen an einigen größeren<br />

Orten der Jnnerschweiz und in einigen Städten ihre Gastkonzerte<br />

geben. Sicher werden die kleinen Stellvertreter des<br />

tapfern und so schwer heimgesuchten Landes an der Nordsee<br />

auch in der Schweiz großen Beifall ernten. (Näheres siehe<br />

Inserat!)<br />

Sarn?n. Gala-Konzert. (Eing.) Wir können die erfreuliche<br />

Mitteilung machen, daß uns am Samstag, den 10. August<br />

<strong>1946</strong>, abends, ein außergewöhnliches musikalisches Ereignis<br />

bevorsteht.<br />

Die bestbekannte Musikgesellschaft „Konkordia" Balst<br />

h a l, unter der vorzüglichen Direktion von Beda Roth, wird<br />

anläßlich ihrer Wallfahrt zum Bruder Klaus in Sächseln, zu<br />

Ehren der Bevölkerung von Sarnen, auf der Terrasse des<br />

Hotels zur „M ü h l e" ein Konzert geben.<br />

Wir freuen uns, dieses Elite-Musikkorps aus dem Kanton<br />

Solothurn bei uns begrüßen zu können, das mit einem ausgewählten<br />

Konzertprogramm aufwarten wird. Die Konkordia<br />

Baisthal hatte, dank des registerreichen, orchestralen Klangcharakters,<br />

schon öfters an kantonalen und eidgenössischen Musikfesten<br />

in den obersten Spielklassen die ersten Ränge belegen<br />

können und wurde schon einmal vom Franco-Suisse-Komitee<br />

zu einer Konzertreise an die Riviera in Südfrankreich ver-<br />

Bei diesen Worten wandte sich Robert Fenoglio zu seiner<br />

improvisierten Ehehälfte, die ihn dafür mit einem Blick unsagbarer<br />

Zärtlichkeit belohnte.<br />

Ich will auf der Stelle sterben, wenn ich bei dieser Geschichte<br />

das Geringste verstehe, dachte er.<br />

„Oh, das freut uns außerordentlich, Herr Fenoglio", sagte<br />

Piccione, der höflichere der beiden Wachtmeister, „und wir<br />

gratulieren auch Ihrer Frau Gemahlin."<br />

„Danke, danke", erwiderte die reizende junge Frau, die<br />

Worte mit ihrem entzückendsten Lächeln begleitend.<br />

„Vorwärts", sagte Negri, „wir dürfen die Herrschaften<br />

nicht länger stören."<br />

„Nein, nein, meine Freunde", unterbrach ihn Fenoglio,<br />

„ihr werdet doch nicht fortgehen, ohne vorher schnell noch<br />

ein Glas Wein getrunken zu haben."<br />

„Entschuldigen Sie, Herr Fenoglio, aber wir waren hier<br />

auf der Treppe hinter einer Dame her — einer —"<br />

„Was für einer?" fragte der Hausherr nun höchst gespannt,<br />

da der Polizist stockte, „Ihr sagtet, hinter einer —<br />

wenn es kein Berufsgeheimnis ist, so habt die Güte und vollendet<br />

den Satz!"<br />

„Oh, nichts Böses in bezug auf ihre Moralität." Fenoglio<br />

atmete tief auf.<br />

„Kurz", fuhr Negri fort, „wenn ich es denn sagen soll:<br />

handelt sich um eine Revolutionärin. Der Herr Polizeikommissär<br />

hat erfahren, daß die betreffende Dame von London<br />

nach Genua gekommen ist, und daß man sie unfehlbar<br />

in einem Hause hier herum finden muß. Durch unser Aufund<br />

Abgehen muß sie Lunte gerochen haben, denn wirklich<br />

ist eine Dame — und sie war es sicher — aus dem angegebenen<br />

Hause getreten und hat sich, sobald wir hinter ihr<br />

her waren, auf die Treppe dieses Palastes geflüchtet."<br />

„Alle Teufel!" rief Robert Fenoglio aus. „Doch, wie<br />

wollt ihr sie jetzt finden?"<br />

„Sie wird die Gelegenheit benutzt haben, um wieder hinunterzugehen",<br />

beeilte sich die Dame hinzuzufügen.<br />

„Verdammt!" stimmte ihr Piccione bei, indem er sich mit<br />

der flachen Hand vor die Stirne schlug. „Wir sind rechte<br />

Tölpel, jetzt müssen wir machen —"<br />

„Es eilt wohl nicht so sehr", unterbrach sie ihn lächelnd.<br />

„Die Gesuchte hat inzwischen schon einen großen Vorsprung<br />

gewinnen können und wie wolltet ihr sie jetzt überhaupt noch<br />

finden? Das ist nun einmal verpaßt und nicht wieder gutzumachen.<br />

Darum dürfte es gescheiter sein, ihr tätet, wie euch<br />

mein Robert gebeten hat. Verweilt noch ein paar Minuten,<br />

um ein Glas Wein zu trinken."<br />

«Die gnädige Frau hat recht", sagte Negri mit betrübter<br />

Miene. „Nun, da sie uns doch entwischt ist, wollen wir<br />

wenigstens ein Gläschen trinken."<br />

„Herr Advokat", nahm Piccione wieder das Wort, „wir<br />

wollen auf das Wohl Ihrer Frau Gemahlin anstoßen, die<br />

ebenso freundlich wie schön ist. Verzeihen Sie das Kompliment,<br />

Signorina, entschuldigen Sie bitte! Wir sind nur einfache<br />

Leute."<br />

Robert Fenoglio, der inzwischen in das Nebenzimmer gegangen<br />

war, kehrte nun mit einer Flasche Champagner zurück,<br />

die er sogleich für die beiden Polizisten entkorkte.<br />

„Auf das Wohl der Signora Fenoglio!" sagte Negri, das<br />

schäumende Glas erhebend.<br />

«?„ den Behörden und der Bevölkerung wu<br />

m rnrtemmg i»--- «IiI°N>ch°n Seihn,*<br />

Umgebung freun chf ^ zahlreich zu besuchen. ^<br />

KonwrdwBalsthal entbieten wir schon jetzt einen herzig<br />

Willkomm!<br />

Kerns. (Eing.) Wie einstens dem Johannes aus Patmos 5 e =<br />

am 19 Juli selig im Herrn entschlafen nachdem er den schwe-<br />

Z Lebenskampf gut gekämpft und den Glauben treu be-<br />

* Dußnang (Thurgau) am10. Februar 1882 als einziaes<br />

Kind des Zimmermanns Alois Reinhard und der Karojina<br />

Wismer (von Fischingen, Thurgau) mit einem Augenleiden<br />

geboren, verlor er nach zwei-Jahren seine Mutter und<br />

nach zehn Jahren seinen Vater. Sein Urgroßvater, ans dem<br />

Anwesen Gift-Dietried wohnend, das nach einer Feuersbrunst<br />

dem 5>eimwesen Benischwand zugestoßen wurde zog aufs<br />

Grobi-Schwarziberg, von wo dem Verstorbenen der Beiname<br />

Grotzi Hansli" geblieben ist. Als vierjährigen Halbwaisen<br />

brachte ihn sein Vater zu seiner Tante Franziska Röthlin-<br />

Reinhard, Käppeli Balzen, Untergingen, in Pflege Als Mitgift<br />

soll er erklärt haben, daß er 365 ^.age zahle, schönes und<br />

wüstes Wetter mit andern teile, Sonne und Mond ihm umsonst<br />

leuchten. Gemäß dem Bibelwort „Nimm das Kind und<br />

ziehe es mir auf" nahmen die Pflegeeltern später den Knaben<br />

mit auf den Benischwand-Ramersberg, wo er bis 1924<br />

geblieben ist. Dorten mag er später einen kleinen Holzhandel<br />

getrieben haben, wie es ein Steiupetdiuck aus seiner Hinterlassenschaft<br />

bezeugt. Der war wohl kaum ins Handelsregister<br />

eingetragen. Vor 22 Jahren kam er nach Kerns und ließ<br />

sich am Forst als Wegmacher und Kiesrichter einstellen, um<br />

sein kärgliches Brot bis zu seiner Krankheit zu verdienen. Zufrieden<br />

und genügsam meinte er oft: „Der Most ergibt besser,<br />

wenn er etwas grääweled."<br />

Sicher sind dies nicht die Taten eines Großen dieser Welt,<br />

aber in seinem Lebenswandel zeigte er sich als friedliebenden<br />

Bürger, vor allem aber gewissenhaft in der Erfüllung seiner<br />

religiösen Pflichten. Schon zwanzig Jahre vor seinem Hinscheiden<br />

ließ er die für ihn zu haltenden kirchlichen Gedachtnisse<br />

besorgen. Er war ein treues Mitglied der Jungmannschaft,<br />

des Arbeiter, und Samaritervereins. Grotzi Hansli —<br />

ruhe im Frieden!<br />

Kerns. (Korr.) Das prächtig geschriebene Tagblatt der<br />

christlichen Arbeiter, die „Hochwacht", erinnert in einen. Aussah<br />

auf den Oswaldstag, den 5. August, daß in der Kapelle<br />

Tannalp auch der hl. Märtyrer Oswald verehrt wird. Das<br />

Bild stammt aus dem Jahre 1511. St. Oswald war König<br />

von England und lebte von 604 bis 612 (5. August). In<br />

Frankreich, am Rhein, in der Schweiz (die 5t. Oswaldskirche<br />

in Zug allen voran, an die Bruder Klaus einen Goldgulden<br />

schenkte), in Bayern, Tirol, Oesterreich und Norditalien gibt<br />

es viele Oswaldsheiligtümer. St. Oswald ist der Lieblinz<br />

der Alpenländer, wo er als Viehpatron und Schützer der<br />

Schnitter gilt. Mancherorts rechnet man ihn zu den 14 Rot-<br />

Helfern.<br />

Sächseln. (Korr.) Das „Nidwaldner Bolkcblatt" bringt<br />

die prächtige Erstaugust-Rede von Hrn. Dr. Josef Gander,<br />

Stans, im Wortlaut. Sie hat bleibenden Wert.<br />

Die hochstehende katholische Illustrierte „Die Woche im<br />

Bild" erinnert daran, daß am 14. August 1846 Pins IX. der<br />

Grabeskirche des seligen Landesvaters besondere Ablässe verliehen<br />

hat. Erstmals waren einige Ablässe von Klemens X.<br />

am 26. Septeinber 1671 bewilligt worden.<br />

Engelberg. Lob des Jochpaß - Liftes. Wenn man<br />

auch die Skepsis der Heimatschützler gegenüber Sesselilifts begreift<br />

und durchaus der Meinung ist, daß vor einer Ueber-<br />

Kotierung unserer Berge mit diesem neueste» Wander-För><br />

derungsmittel nicht dringend genug genxirnt werden kann,<br />

so bleibt doch das Recht bestehen, dem Jochpaßlift ein volles<br />

Lob auszubringen. Und zwar in erster Linie darum, weil er<br />

dem Berggänger nach alter Bäter Sitte keineswegs die Freude<br />

raubt, den klassischen Jochpaßweg, den wohl schon die Röinet<br />

gewandelt sind, selber noch aufzusteigen, denn der Lift berührt<br />

ihn nicht. Abseits von dieser uralten Höhenstraße zieht er seine<br />

Drahtspur durch die Luft, und Freunde und Feinde der<br />

neuen motorischen Bewegungsart haben keinerlei Gelegenheit,<br />

„Der Himmel möge sie segnen und ihr ein Dutzend hübscher<br />

Knirpse bescheren, die alle dem Herrn Advokaten Fenoglio<br />

ähnlich sehen!" fügte Piccione hinzu.<br />

„Schönen Dank, meine Freunde, schönen Dank!" antwortete<br />

Fenoglio. „Wir werden unser möglichstes tun, dann<br />

eure liebenswürdigen Prophezeiungen in' Erfüllung gehen-<br />

Dabei blickte er verstohlen nach der neben ihm sitzenden Unbekannten,<br />

deren Antlitz rot wie eine Kirsche wurde.<br />

Die beiden Polizisten, obgleich sie nach einem zweiten und<br />

dritten Trunk auf den Boden der Flasche gelangt waren,<br />

machten keine Anstalten, aufzubrechen. Fenoglio faß wie aus<br />

glühenden Kohlen, denn er hätte gar zu gerne erfahren,<br />

die Dame eigentlich sei, und wie sie in sein Haus gekommen!<br />

und sie selbst mußte doch auch triftige Gründe haben, um<br />

von Herzen zu wünschen, daß sich die Hüter des Gesetzeendlich<br />

entfernten. — Nach einer Pause von mehreren ^<br />

nuten begann Negri:<br />

„Herr Advokat, verzeihen Sie, ich hätte eine Bitte — Ö^et<br />

halten Sie mich nicht für unbescheiden."<br />

„Oh, durchaus nicht", antwortete Fenoglio. . n<br />

ja. es bleibt gleichwohl eine Unbescheidenheit v<br />

uns — aber es hilft nichts, wir müssen Sie bitten<br />

0 weh, dachte der Mandarin, wo will das hinaus? ^<br />

Die arme Schöne, die ebensosehr errötet war, wurde l e »<br />

totenbleich.<br />

»Euer Gnaden", fuhr der Wachtmeister ahnungslos ^<br />

.stehen in Verbindung mit unserem Chef, dem Herrn<br />

Uere Hallest —<br />

fenne<br />

ihn. Ein sehr würdiger Herr", aIt<br />

wortete Fenoglio. „Aber was —"


I n<br />

drei, vier Zeilen<br />

c* n Bonn starb bet ehemalige deutsche Reichskanzler und<br />

^kannte Katholikenführer Dr. Wilhelm Marx im Alter von<br />

KZ Jahren-<br />

Hitlers Luxusjacht „Grille" wird unter dem Namen „Winftort<br />

Churchill" in ein Vergnügungsschiff umgewandelt. Nel<br />

n einem Restaurant enthält sie eine große Zahl von Ka-<br />

Lm Konferenzsälen, Speisezimmern, einen Kino- und einen<br />

Tanzsaal. — Ironie des Schicksals!<br />

Qn Diano Marino an der italienischen Riviera wurden<br />

mehr als 1WV Fälle einer Krankheit gemeldet, von der noch<br />

inckt feststeht, ob es sich um eine typhusähnliche Krankheit oder<br />

um eine leichte Form der Cholera handelt.<br />

In Smyrna wurde ein großer Silo mit 20 000 Tonnen<br />

Getreide Inhalt ein Raub der Flammen. Der Schaden beträgt<br />

scher eine Million türkische Pfund.<br />

Ein in Luzern stationiertet: Personen-Wagen der PTT-<br />

Verwaltung fuhr bei Grünenwald unterhalb Engelberg über<br />

den Straßenrand hinaus. Er überschlug sich und blieb auf der<br />

untern Straßenkurve schwer beschädigt an einem Randstein<br />

hängen. Der Fahrer kam mit kleinen Verletzungen und dem<br />

Schrecken davon.<br />

Solothurn bereitet aus den 8. September einen KatyoM<br />

kentag vor. Seit Kriegsende ist dies der erste Katholikentag,<br />

welcher in der Schweiz zur Durchführung gelangt. — AIs<br />

Hauptredner werden der hochwst. Diözesanbischof Dr. Franzislus<br />

von Streng und die Herren Nationalräte Jos. Escher,<br />

Brig, und Thomas Holenstein, St. Gallen, auftreten.<br />

Nicola Schwernik, der Präsident des obersten Rates der<br />

Sowjetunion, hat zum 1. August folgendes Telegramm an<br />

den Bundespräsidenten gerichtet: „Anläßlich des Nationalfeiertages<br />

der schweizerischen Eidgenossenschaft bitte ich Sie,<br />

f>err Präsident, meine besten Glückwünsche für Sie und das<br />

Schweizervolk entgegenzunehmen." — Wir sind gerührt ...<br />

Papst Pius hat als besondern Beweis seiner. Freundschaft<br />

und seines Wohlwollens für die Schweiz der Ausstellung italieuischcr<br />

Knnst in Luzern das dem Vatikan gehörende Gemälde<br />

des hl. Hieronymus von Leonardo da Vinci als Leihgäbe<br />

überlassen.<br />

Winston Churchill wird London am 23. August verlassen,<br />

um mit seiner Frau und mehreren Familienmitgliedern seinen<br />

Ferienaufenthalt in der Schweiz zu nehmen. Er wird sich<br />

zuerst an den Genfer See begaben, wo ihm Schweizer Freunde<br />

eine Villa zur Verfügung gestellt haben. Am 16. September<br />

wird er nach Bern verreisen, wo er zwei Tage als Gast des<br />

Bundesrates im „Lohn" bei Kehrsatz wohnen wird. Churchill<br />

verläßt die Schweiz voraussichtlich wieder am 19. September.<br />

Der Eiffelturm wird neu bemalt werden. Dafür sind 65<br />

Tonnen brauner Farbe nötig. Seit 1937 war keine Neubemalung<br />

mehr vorgenommen worden.<br />

Dank der reichen Aprikosenernte des Wallis konnten die<br />

verschiedenen Schweizer Märkte bis heute mit 5 Millionen kg<br />

dieser guten Früchte beliefert werden. Die Ernte hält an ...<br />

In Weggis starb der bekannte Schriftexperte Dr. F.<br />

Buomberger im Alter von 72 Jahren. Um die Jahrhundertwende<br />

kämpfte er in der vordersten Reihe der christlichsozialen<br />

Reformbewegung und war während eines Jahrzehnts ihre<br />

aktivste Kraft. Buomberger war eine tiefreligiöse Natur, die<br />

sich in seinen geistlichen Liedern wiederspiegelt. Er war ein<br />

eifriges Mitglied des Dritten Ordens und ein mutiger Befettner<br />

feines katholischen Glaubens. R.J.P.<br />

In der Nähe von Trubfchachen flog ein Militärflugzeug<br />

in ein Drahtseil und stürzte ab. Die beiden Insassen, Kpl.<br />

Hablützel Ernst, 1926, stud. masch. ing., Zürich, und Kpl.<br />

Knecht Robert, 1925, Feinmechaniker, Zürich, fanden dabei<br />

den Tod. Die beiden Flieger hatten den Auftrag, ihr Flugzeug<br />

in der Höhe von 1500 m von ©turnen nach Payerne zu<br />

steuern. Es ist noch nicht abgeklärt, weshalb sie trotz des Befehles<br />

tief flogen; jedenfalls war es nicht wetterbedingt. Zudem<br />

war das verhängnisvolle Drahtseil in der Fliegerkarte<br />

deutlich eingezeichnet zur Warnung der Flieger. Eine Untersuchung<br />

ist im Gange ...<br />

Der belgische Senat sprach der neuen belgischen Regierung<br />

mit 79 : 77 Stimmen das Vertrauen aus. Vertrauen oder<br />

Vertrauenskrise?<br />

Die alliierte Kommission hat 40 österreichischen Theologiestudenten,<br />

die zur Erholung in die Schweiz eingeladen waren,<br />

die Einreise verweigert.<br />

An der Uno gerieten der russische und englische Vertreter<br />

aneinander, indem jener für die Aufnahme Albaniens plädierte,<br />

jener aber an feinem Friedenswillen zweifelte. Vor dem<br />

endgültigen Entscheid will man nun an Albanien einige Fragen<br />

richten. — Wieder einmal ein Geschäft mehr, das vertagt<br />

wird...<br />

Die amerikanische Luftwaffe ist im Besitze eines neuen<br />

Bombers (B 36), der über einen Aktionsradius von 25 000<br />

Kilometer verfügt. Eine fliegende Festung hat unter einem<br />

Flügel des neuen Riesenungeheuers bequem Platz.<br />

sich in die Haare zugeraten, weil sie einander nicht einmal sehen.<br />

Nur am Ziel treffen sie einander, aber dann streben sie<br />

ja weiter und beide auf Pfaden, die auf Initiative der Jochpaß-Geitoffenschaft<br />

nun ausgebaut werden bzw. schon sind, und<br />

Zwar über den Sättelipaß zur neuen Sustenstraße hinüber und<br />

über Engstlen und Frutt auf neuem, bequemem Weg weiter<br />

gegen den Brünig. Mühelos bringt so der Lift den Wanderer<br />

an den Ausgangspunkt prachtvoller Höhenwege und das ist<br />

bestimmt etwas wert. Aber wer nicht wandern kann und nur<br />

Höhe genießen möchte, auch der — und gerade der — wird<br />

U m .«> Ä ?<br />

schlaff « e r d E b e n s o<br />

Dr.<br />

Wan (,er<br />

sich seinen Lift hier loben. Ich denke an die alten Leutchen,<br />

die ich in den Sesseli vergnügt den Paß hinauf habe schweben<br />

sehen; sie sangen wie die Schulkinder, die in den Abwärtsstühlchen<br />

an ihnen vorbei glitten , und riefen so vergnügt wie nur<br />

sie, daß man so das Bergsteigen wohl auch noch in alten Tägen<br />

aushalten könne. In 70 Sesseli und 2 Kabinen (letztere<br />

für die Nicht-Sesseli-Liebhaber, die es meist nicht gibt) gleiten<br />

so 120 Bergfreunde pro Stunde über das 3 km lange Seil den<br />

Paß hinan, und wenn man die vielen lustigen frischen Mädchen<br />

dabei sich ansieht, -dann dünkt einen Engelberg nun vollends<br />

der Berg der Engel.<br />

vz.<br />

Engelberg. (*) In Basel starb nach kurzem Unwohlsein im<br />

69. Altersjahre Hr. Robert La Röche, Präsident der<br />

schweiz. Bankiervereinigung, ein führender Mann der Wirtschaft<br />

der Stadt Basel. Er leitete letztes Jahr in Engelberg<br />

die Generalversammlung der schweiz. Bankiers in gewohnt<br />

meisterhafter Art. Er hat am Mittagessen im Hotel Heß das<br />

Hochtal Engelberg und die Urschweiz in prächtigen Worten<br />

gefeiert. Wir wollen dem ausgezeichneten Menschen und wahren<br />

Eidgenossen das beste Andenken bewahren.<br />

Engelberg. vb. Montag, den 12. August, 20.45 Uhr, gibt<br />

der bekannte holländische Knabenchor „Oosterhoutfche Nachtegalen"<br />

ein einmaliges Konzert im Konzertsaal des Grand<br />

Hotels. Diese Veranstaltung dürfte den Höhepunkt der Engelberger<br />

Sommersaison auf künstlerischem Gebiete bilden, genießen<br />

doch die rund 40 Sängerknaben einen ganz ansgezeichneten<br />

Ruf. Vergangenen Sonntag sangen sie im Radio und<br />

am Montag begeisterten sie eine 4—bORöPsige Menge aus<br />

dem Bundesplatz zu Bern, anläßlich des dem Bundesrat dargebrachten<br />

Ständchens.<br />

Wir wünschen den Nachtegalen zu ihrem Konzert einen<br />

vollen Erfolg. — Billette sind erhältlich im Vorverkauf durch<br />

das offizielle Verkehrsbureau Engelberg, Tel. 7 71 61.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Interkantonale Landes-Lotterie.<br />

Der erste Treffer der 79. Tranche wurde durch eine Winterthurer<br />

Bank eingelöst. Gewinne von Fr. 5000.— kamen<br />

nach Zürich und Basel, sowie ein weiterer größerer Treffer<br />

nach Weinfelden. —Die Ziehung der 80. Tranche findet am<br />

14. August in Altstätten (St. Gallen) statt.<br />

Brünig-schwinget <strong>1946</strong><br />

(Eing.) Wie heißt doch ein altes Wettersprichwort: „Wenn<br />

es an Pfingsten regnet, dann regnet es sieben Sonntage nacheinander."<br />

Sieben Sonntage hat es nun geregnet, viele Feste<br />

mußten deswegen zwei- bis dreimal verschoben werden und<br />

dann kam der achte Sonntag mit seiner wunderbaren, wolkenlosen<br />

Witterung. Ein Tag, wie geschahen für den in der<br />

ganzen Schweiz beliebten Brünigschwinget. Zum ersten Male<br />

seit dem Kriege pilgerten eine große Anzahl von Autos auf<br />

die Paßhöhe, so daß schon am Morgen an die 3500 Zuschauer<br />

auf dem Festplatz den rassigen'Kämpfen zuschauten, welche<br />

aber am Nachmittag auf über 5000 anwuchsen. Diesen Riesen-Ansturm<br />

bewältigte aber das routinierte Qrganisationskomitee<br />

glänzend, wie auch das Kampfgericht pnter der Leitung<br />

von Omlin Xaver, Sächseln, seiner Aufgabe vollständig<br />

gewachsen war. Mit wachsender Ungeduld warteten dann die<br />

Zuschauer auf die angemeldeten Größen der Sägemehl-Zunft.<br />

Bon den in allen Zeitungen propagierten und auch im Programm<br />

aufgeführten Favoriten, wie Haldemann Walter, Peter<br />

Vogt und Werner Pfäffli, erschien kein einziger. Haldemattn<br />

war der einzige, welchen man entschuldiget konnte, da<br />

er Unfall hatte, 'hingegen die beiden andern blieben dem<br />

Schwinget unentschuldigt fern.<br />

Die Unterhaltung des zahlreichen Publikums bestritten<br />

mit glänzendem Erfolg und Applaus der Jodlerklub „Fruttklänge",<br />

Kerns, die Ländlermusik Flück, Sarnen, Della-Tore<br />

Seppi mit dem Alphorn und die beiden Fahnenschwinger<br />

Heß Seppi, Sarnen, und Rohrer Albert, Sächseln. Beim APpell<br />

der Schwinger meldeten sich deren 110 und am Schlüsse<br />

des Anschwingens standen an der Spitze Ernst Abplanalp<br />

und Paul Eggimann mit 19.75 Punkten.<br />

Ausschwingen: Mit äußerm Brienzer wirft Gerhard<br />

Stucki, Luzern, den Einsiedler Reichmuth im ersten Gang<br />

und im zweiten sehen wir ihn mit prächtigem Hochschwung<br />

siegen. Burch Benedikt, Kerns, wirft zweimal Lörtfcher Hans,<br />

Spiez. Von Moos Meinrad, Sächseln, siegt beidemal über<br />

den gefährlichen Wüthrich, Kröschenbrunnen. Der sympathische<br />

Kiser Albert, Giswil, gibt zweimal Burri, Mattstetten, das<br />

Nachsehen. Das gleiche Resultat erreicht Odermatt Theo, Büren,<br />

über Simon, Niderbipp. Nach dem Ausschwingen liegen<br />

nun an der Spitze: Abplanalp und Bellmont mit 38.50, und<br />

Eggimann und Boß mit 38.25 P.<br />

Kranz-Aus st ich: Abplanalp stellt mit Bellmont.<br />

Dieser gewinnt mit Oppliger, während Kiser Albert mit Oppliger<br />

den Kürzeren zieht. Omlin Franz sichert sich das begehrte<br />

Laub, indem er mit Allenbach Hans stellt, um dann<br />

gegen Hofer Fritz das dickere Ende für sich zu behalten. Mit<br />

seltenem Hochfchwung wirft Haldemann Fritz Flückiger Walter<br />

und nach langem Haldi Karl. Mit diesen zwei Erfolgen<br />

sichert sich tzaldimann den ersten Brünigkranz. Ebenfalls den<br />

ersten „Brüniger" holt sich Burch Benedikt mit zwei Siegen<br />

über Flück Willi und Reichmuth Ernst. Einmal mehr schwingt<br />

sich von Moos Meinrad in die vordem Ränge.<br />

Zum Schlußgang tritt der Lehrling gegen den ehemaligen<br />

Lehrmeister an. Boß Chrigu und Ernst Abplanalp<br />

zeigen dem Publikum das ganze Schwing-Repertoir. Zug um<br />

Zug, verbissen wird um den Ersten gekämpft. Aber unentschieden<br />

trennen sich die Zwei. Mit einem Viertelpunkt Vorsprung<br />

holt sich Abplanalp den ersten Rang, den er allerdings<br />

mit Bellmont teilen muß. Mächtiger Applaus belohnte<br />

die zwei prächtigen Schwinger für ihre interessante Arbeit.<br />

Die Rangverkündigung wurde aus dem Festplatz vorgenommen.<br />

Der Organisationspräsident richtete ein paar kurze<br />

Worte an die Anwesenden, und von zarten Händen konnten<br />

die glücklichen Gewinner den begehrten Kranz in Empfang<br />

nehmen. Ungern trennte man sich von diesem einzig schönen<br />

Flecken Erde, doch auf Wiedersehen nächstes Jahr!<br />

D e m<br />

Arbeitgeber<br />

obliegt als erste Pflicht, die Menschenwürde und die<br />

Menschenrechte des Arbeiters zu achten und ihn als<br />

Menschen zu behandeln, nicht als Arbeitstier und seelenlofe<br />

Maschine. Der Arbeitgeber hat Sorge zu tragen<br />

für die Sicherheit, Gesundheit und Würde des Arbeiters.<br />

Er soll unter würdigen Bedingungen der Arbeit<br />

nachgehen können. Die Arbeitsstätte soll hygienisch<br />

einwandfrei sein. Die Schutzvorrichtungen sollen genügend<br />

sein. Im täglichen Verkehr darf der Arbeitgeber<br />

den Arbeiter nicht so behandeln, als wäre er weniger<br />

wert. Auch ihm gebührt Ehrsurcht und Achtung.<br />

Auch da, wo er mit Strenge vorgehen muß, hüte er sich<br />

vor leidenschaftlichen Zornesausbrüchen oder Ungerechtigkeiten.<br />

Es ist auch seine Pslicht, dafür zu sorgen, daß<br />

nicht untergeordnete Vorgesetzte im Betrieb die Angestellten<br />

schikanieren.<br />

Der Rangliste entnehmen wir: Mit Kranz: 1a. Bellmont<br />

Alois, Zollikofen, 57,50 P. Ib. Abplanalp Ernst, Innertkirchen,<br />

57,50 P. 5c. von Moos Meinrad, Sächseln,<br />

56,50 P. 6a. Haldimann Fritz, Giswil; 6d. Omlin Franz,<br />

Sachsein, beide 56,25 P. 7c. Burch Benedikt, Kerns, 56.00 P.<br />

— Ohne Kranz: 8b. Kiser Albert, Giswil, 55,75 P. 9d. Wallimann<br />

Franz, Alpnach; 9s. Gasser Franz, Lungern; 9H.<br />

Kaufmann Josef, Lungern, alle 55,50 P. 10b. Rohrer Theodor,<br />

Sächseln; 10c. Spichtig Nikodem, Sächseln, beide 55.25 P.<br />

11i. Zumstein Rudolf, Lungern, 55.00 P.<br />

Kleine Zeitung<br />

Direktor E. Frei-Scherz 7» Jahre alt.<br />

Am 12. August feiert Herr Dir. E. Frei-Scherz, Gründer<br />

und Leiter von Freis Handelsschule, Luzern, den<br />

70. Geburtstag. Heute, an seinem Festtag, der zugleich den<br />

Eintritt ins 5 0. W i r k n n g s j a h r bedeutet, darf er in<br />

seinem, den vielseitigen Bedürfnissen entsprechend ausgebauten<br />

Lehrinstitut eine schönste Krönung seines in harter, zäher<br />

Erarbeitung entstandenen Werkes erblicken.<br />

Ihm zur Seite steht heute ein großer Lehrerstab (ca. 30<br />

Lehrkräfte), und seine beiden, akademisch geschulten Söhne<br />

helfen ihm mit zur neuzeitlichen, unermüdlichen Weiterführung<br />

seiner Arbeit, auf bewährter Grundlage.<br />

Aus der Kriegswirtschaft<br />

Inkraftsetzung blinder Coupons!<br />

Das Kriegsernährungsamt teilt mit:<br />

Mit Gültigkeit bis und mit dem 6. September sind folgende<br />

blinde Coupons der violetten August-Lebensmittelkarte<br />

in Kraft gesetzt worden:<br />

1. Auf der ganzen A-Karte: die beiden Coupons K 8 für<br />

je 100 Punkte viertelfetten und mageren Käse; die beiden<br />

Coupons D 8 für je 50 Punkte Jmportspeck oder Siedfleisch,<br />

die beiden Coupons V 8 für je 100 Punkte Siedfleisch und die<br />

beiden Coupons S 8 für je 50 Gramm Schweinefett.<br />

2. Auf der halben A- sowie der halben B-Karte: je ein<br />

Coupon K 8, D 8, S 8 und V 8 für die vorstehend aufgeführten<br />

Waren und Mengen.<br />

3. Auf der Kinderlebensmittelkarte wird einzig der Coupon<br />

KK 8 für 100 Punkte viertelfetten oder mageren Käse<br />

gültig erklärt.<br />

Gleichzeitig gibt das KJAA folgende Inkraftsetzung blinder<br />

Coupons der Seifenkarte bekannt: Auf der silbergrauen<br />

Seifenkarte für das dritte Quartal <strong>1946</strong> sind die beiden Coupons<br />

A, B, C zu je 50 Einheiten, total also 150 Einheiten<br />

zum Bezug sämtlicher rationierter Seife- und Waschmittel in<br />

Kraft gesetzt worden.<br />

Kirchliches<br />

Lourdesgrotte.<br />

Donnerstag, Mariä Himmelfahrt, bei günstiger Wikterung,<br />

abends 7 Uhr Andacht, Predigt, Lichterprozession und<br />

Opfer zum Unterhalt der Lourdesgrotte.<br />

Radio — Beromiinster<br />

Radiosendungen für die Katholiken, sr. „Die Katholische<br />

Radiopredigt" wird Sonntag, den 11. August, um 9.45 Uhr,<br />

von Dr. Pater Leo Helbling aus Einsiedeln gehalten. Gleichen<br />

Tags um 18.00 Uhr wird die „Katholische Predigt" in romanischer<br />

Sprache von Pfarrer Signorell aus Luvis übertragen.<br />

„Musik zu Mariä Himmelfahrt" leitet Donnerstag,<br />

den 15. August, um 6.50 Uhr das Tagesprogramm ein.<br />

Sonntag, 11. August.<br />

9.45 Uhr Katholische Predigt. 10.15 Das Volkskonzert.<br />

12.40 Ballett- und Operettenmusik. — 13.40 Landwirtschaftlicher<br />

Vortrag: Aussichten und Vorkehrungen für die Herbst-<br />

Viehmärkte. 14.00 Der volkstümliche Sonntagnachmittag.<br />

15.30 Unterhaltungsmusik. 19.40 Echo der Zeit. 20.10 Hotel<br />

Alpenblick. 21.35 In den Höllgrotten bei Baar. 22.05 Die<br />

Ländlerkapelle M. Beeler, Einsiedeln, spielt.<br />

Montag, 12. August.<br />

12.15 Die volkstümliche Viertelstunde. 12.40 Musik zur<br />

Erholung. 17.00 Konzert des Orchestre de la Suisse romande.<br />

18.10 Tanzmusik. 19.00 Fyrobe. 19.55 13. Wunschkonzert.<br />

21.00 „Hier ist England!" 21.45 Wochenrückblick für die<br />

Schweizer im Ausland. 22.10 Anette Brun singt Volksweisen.<br />

Touren- und Ferienproriant:<br />

CH1IET-SA5DWICH-<br />

Streichkäse, '/* kett.<br />

225 g Kite = 150 Punkt». SA9226Z 458


Dienstag, 13. August.<br />

11.45 Tessiner Kinder singen. 12.05 Tessiner Märsche.<br />

12.4V Unterhaltungskonzert. 13.30 Eine Viertelstunde mit<br />

Robert Schumann. 17.00 Werke für Violine und Klavier.<br />

18.00 Tischlein deck dich! 18.45 Die Frauengestalten in Heinrich<br />

Federers Werken. 19.05 Unterhaltungskonzert. 19.55 Sinsoniekonzert.<br />

21.30 Gäste Zürichs. 21.40 Othmar Schoeck: Der<br />

Sänger. 22.10 Englischkurs.<br />

Mittwoch, 14. August.<br />

11.30 Beliebte Melodien. 12.40 Parade der Novitäten.<br />

13.15 Streichsextett. 17.00 Drei klassische Variationen für Klavier.<br />

18.00 Italienische Märchen. 18.30 Schallplattenkonzert.<br />

19.40 Echo der Zeit. 20.00 „Wer Pech berührt, besudelt<br />

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A k t i v e r K a t h o l i z i s m u s g e g e n d i e N a z i<br />

Während unsere katholische Kirche bei jeder Gelegenheit<br />

von der Linken des Faschismus und Nationalsozialismus beschuldigt<br />

wird, während immer wieder der alte Ladengaumer<br />

in Gazetten kolportiert wird, unsere Kirche hätte mit den beiden<br />

genannten Systemen paktiert und habe ihnen auf jede<br />

Art Vorschub geleistet, ausgerechnet in dieser Zeit häufen sich<br />

die Zeugen, welche mit all diesen Lügeumärchen und Verleumdungen<br />

gründlich abrechnen. So erschien kürzlich ein<br />

Werk von P Dr. S. Stockmann, O.F.M.: „Die holländischen<br />

Bischöse im Widerstand gegen den Nazismus und die deutsche<br />

Tyrannei" (Verlag Spectrum, Utrecht). Das 300 Seiten umfassende<br />

Buch ist eine sachliche Darlegung alles dessen, was<br />

die holländischen Bischöfe unternommen haben, um das Volk<br />

vor der Vergiftung durch nazistische Ideen zu schützen, die<br />

Rechte der Kirche, der Religion und des Menschen zu verteidigen,<br />

und sowohl geistig als auch materiell den Opfern der<br />

nationalsozialistischen Ungerechtigkeiten zu Hilfe zu kommen.<br />

So sing es an ...<br />

Als in den dreißiger Jahren Faschismus und Nationalsozialismus<br />

auch in Holland an Boden gewannen, bezogen<br />

die holländischen Bischöfe klare Stellung. Sie verwarfen 1934<br />

und ganz besonders 1936 die beiden Systeme. Schon damals<br />

(also lange vor dem Krieg) wurden alle, die der Partei bedeutsame<br />

Unterstützung gewährten, vom Sakramentenempfang<br />

ausgeschlossen.<br />

Die Besetzung 1949 schuf «sowohl in der Politik als<br />

auch in der zivilen Verwaltung eine neue Lage, die ihrerseits<br />

wieder nach einer ebenso neuen Verhaltungsweise rief.<br />

Das katholische Volk Hollands erwartete von feiten der kirchlichen<br />

Autorität klare Direktiven, die in den Hirtenbriefen<br />

und Instruktionen vom 13. Januar 1941 tatsächlich gegeben<br />

wurden. Sie waren bedeutend strenger als die Verurteilungen<br />

aus den Jahren 1934 und 1936, und sie verweigerten<br />

den Sakra inentenempfang: Allen Mitgliedern der<br />

N.S.B. (Nationalsozialistische Bewegung), allen Mitgliedern<br />

von solchen Organisationen oder der holländischen SS, den<br />

Mitgliedern von Vereinen, die mit dem Nationalsozialismus<br />

sympathisierten, allen Propagandisten der N.S.B., sowie ihreu<br />

finanziellen und moralischen Helfershelfern, den Lesern<br />

nationalsozialistischen Schrifttums, den Mitgliedern des „nationale<br />

Jongdstern", die das 16. Altersjahr überschritten<br />

hatten usw. Ein Kompromiß war ausgeschlossen.<br />

Allerdings — diese Maßnahmen verursachten den Geistlichen<br />

bei der Ausübung ihres Amtes verwickelte Einzelfälle,<br />

die eine gerechte Lösung forderten. Die Priester wußten: In<br />

Bausch und Bogen kann man nicht alle verurteilen. Was<br />

sollte mit jenen geschehen, die gezwungen der Partei beigetreten<br />

waren? Und was mit den jungen Mitgliedern der nazistischen<br />

Bewegungen? Mit Gerechtigkeit und Klugheit mußte<br />

jeder einzelne Fall geprüft werden.<br />

Offener Widerstand. Beschwerde bei Seyß-Jnquart.<br />

Nach zwei Jahren Besetzung wurde der totalitäre Charakter<br />

der nazistischen Weltanschauung trotz des Widerstandes<br />

und der bischöflichen Proteste immer spürbarer. Auf skaudalöse<br />

Art und Weise wurden Recht und geistig-kulturelles Leben<br />

in Holland vergewaltigt. Daher kamen die verschiedenen<br />

christlichen Kirchen zur Ueberzeugung, daß mehr Solidarität<br />

im Handeln und gemeinsame Proteste bei den nationalsozialistischen<br />

Regierungsstellen am Platze seien. So machte eine<br />

Delegation der christlichen Kirchen Hollands am 5. Januar<br />

1942 bei Prof. Schrieke, dem Chef des Justizdepartementes,<br />

einen ersten Vorstoß. Am 17. Februar des gleichen Jahres<br />

wurden dieselben Delegierten bei Reichskommissär Seyß-Jnquart<br />

vorstellig. Er antwortete mit einer wohlvorbereiteten<br />

Rede, die keine der ihm gestellten Fragen berührte. Er erging<br />

sich in allgemeinen Phrasen. Der Bolschewismus gefährde<br />

die christliche Zivilisation, daher müßten alle Feinde<br />

Deutschlands verhaftet werden. Die Juden seien eine degenerierte<br />

und staatsgefährliche Rasse. Der Nationalsozialismus<br />

provoziere nicht die Kirche, sondern umgekehrt. Niemals<br />

wollten die Deutschen den Holländern ihre Weltanschauung<br />

aufzwingen (!). Holland müsse sich nur der neuen Ordnung<br />

anpassen; die Kirche aber habe den Bereich ihrer Macht durch<br />

politische Dekrete überschritten. Er bedaure aufs tiefste, daß<br />

sie es gewagt habe, gläubigen Nationalsozialisten die Sakramente<br />

zu verweigern, seien sie doch bereit, ihr Leben im<br />

Kampfe gegen den Bolschewismus zu opfern usw. — Die Delegierten<br />

ihrerseits antworteten, sie hätten nicht für den Bolfchewismus<br />

plädiert; der Kamps zwischen Deutschen und Russeu<br />

erkläre in keiner Weise die Invasion der deutschen Wehrmacht<br />

in Holland. Nicht Blut und Rassentheorie, sondern nur<br />

das Evangelium könne als letzte Norm dienen. Christliche<br />

Ueberzeugung führe unvermeidlich zum Konflikt mit nazistischer<br />

Weltanschauung, die alle Bereiche des öffentlichen Lebens<br />

vergiftet habe.<br />

Der Erfolg dieser Audienz war gleich Null. Die Bischöfe<br />

wurden aber in ihrer Haltung nur bestärkt. Es blieb kein<br />

anderer Ausweg als der Kampf, auch auf die Gefahr hin, daß<br />

der Kirche vorübergehend Schaden daraus erwachse. — Trotz<br />

der gegenteiligen Behauptungen Seyß-Jnquarts ging die<br />

„Gleichschaltung" und Nazifizierung weiter. Van Wondenberg<br />

wurde zum Kommissar der katholischen Arbeiterliga ernannt,<br />

wodurch ihre 200 000 Mitglieder unter nazistische Aufsicht<br />

gestellt wurden. Darauf verließen Zehntausende von Mitgliedern<br />

die Liga. Durch einen neuen scharfen Hirtenbrief wnrden<br />

alle jene Personen vom Sakramentenempfang ausgeschlössen,<br />

die der Liga beitreten würden, die ja nichts anderes<br />

war als eine getarnte Nazi-Organisation. Die Verlesung des<br />

Hirtenbriefes aber wurde zu vereiteln gesucht. Noch am 3.<br />

August 1941, Sonntag morgen um vier Uhr, benachrichtigte<br />

die Gestapo den Erzbischof und alle andern Bischöfe, Seyß-<br />

Jnquart habe die Verlesung des Briefes strikte verboten.<br />

Trotzdem wurde er in allen Kirchen des Landes den Gläubigen<br />

zur Kenntnis gebracht und vorgelesen: Der Hirtenbrief<br />

hatte die Besatzungsmacht ins Lebensmark getroffen. Das<br />

geht aus einer Rede des Generalkommissärs Schmidt hervor,<br />

die er am 15. August 1941 in Utrecht hielt: „Wir Nationalsozialisten<br />

sprechen den Bischöfen und jeder kirchlichen Autorität<br />

das Recht ab, sich in politische Dinge einzumischen, die<br />

nur Sache der politischen Führer und der Laien sind. Unsere<br />

Devise: ,Die Volksführung gehört uns' ist, wie wir wissen,<br />

von der Kirche angegriffen worden. Aber wir werden die Kirche<br />

in ihre Domäne zurückweisen. Wir werden den Priestern<br />

langsam aber sicher jede weltliche Macht nehmen ..." — Politischer<br />

Katholizismus oder katholische Politik der Bischöfe?<br />

Wo wäre heute Holland ohne den Widerstand der katholischen<br />

Kirche gelandet?<br />

Arbeiterdeportationen.<br />

Als die Deutschen mit Arbeiterdeportationen begannen,<br />

erreichte der bischöfliche Widerstand seinen Höhepunkt durch<br />

die laute Anklage im Hirtenbrief vom 12. Mai 1943. In diefem<br />

energischen Protest heißt es u. a.°. »Die Deportationen<br />

sind eine schreiende Ungerechtigkeit ... eine Verletzung aller<br />

menschlichen und göttlichen Rechte. Hier geht eine Deportation<br />

vor sich, wie sie die christliche Welt noch nie gesehen hat.<br />

Der Kampf gegen den Bolschewismus ist nur ein Vorwand.<br />

Wer den Bolschewismus, den vom Papst verurteilten Kommunismus,<br />

wirklich bekämpfen will, darf nicht mit allen<br />

Mitteln das Christentum verfolgen, wie es der Nationalsozialismus<br />

tut, der die Kirche daran hindert, ihr Amt an den<br />

eigenen Kindern auszuüben." Dieser Hirtenbrief ist ohne<br />

Zweifel der heftigste Protest der Bischöfe gegen die Nazimethoden.<br />

Die Kirche — ein Bollwerk gegen den Nationalsozialismus.<br />

Leider haben alle Vermittlungsversuche der holländischen<br />

Bischöfe, ihre Hirtenbriefe, Direktiven und Instruktionen die<br />

Ungerechtigkeiten der Besatzungsbehörden nicht verhindern<br />

können; erst die Waffen brachen die Tyrannei endgültig. Daß<br />

der Widerstand der Bifchöse Propaganda und Vorstöße der<br />

Nazis weitgehend verhinderte, zeigt ganz klar eine Rede, die<br />

der Generalkommissär Schmidt in einer Geheimsitzung der<br />

nazischen Funktionäre zu Utrecht am 15. August 1941 hielt:<br />

„In Deutschland wie in Holland muß der Nationalsozialismus<br />

gegen drei sehr mächtige Kräfte den Kampf führen: im<br />

Osten gegen den Bolschewismus, im Westen gegen die Plutokratie<br />

und im Innern gegen die römisch-katholische Kirche."<br />

Ein herrlicheres Zeugnis hätte er damit dem Widerstand der<br />

holländischen Bischöse nicht ausstellen können! —<br />

Und wir?<br />

Wir Schweizer sind von all diesem furchtbaren Elend wunderbar<br />

verfchont geblieben. Nur allzu rasch haben wir uns<br />

im Laufe der Jahre daran gewöhnt, alles von unserm Blickfeld<br />

aus einseitig zu beurteilen. Ja, es macht sich auch bei<br />

vielen sog. Katholiken die Ansicht breit, die Kirche habe im<br />

öffentlichen Leben absolut nichts zu sagen — genau gleich,<br />

wie Schmidt es in der oben zitierten Rede gefordert hat. Aktiver<br />

Katholizismus im Kampf gegen den Nationalsozialismus<br />

— solche Berichte sollen auch uns wieder zur Besinnung bringen.<br />

Sie sind uns eine Verpflichtung, im öffentlichen Leben<br />

unsere religiöse Ueberzeugung in die Tat umzusetzen. Allein<br />

eine grundsätzlich katholisch orientierte Politik bietet<br />

uns Gewähr für einen dauerhaften Frieden in Staat und<br />

Gemeinde. Nur muß jeder bei sich anfangen — denn jede<br />

Resorm beginnt beim eigenen Ich ...<br />

pH<br />

O b w a l d e n<br />

Die „Berner Tagwacht" sitzt in den Nesseln. Das rote<br />

Berner Blatt hat sich in den letzten Jahren eine Freude daraus<br />

gemacht, den Katholiken am Zeug zu flicken. Es wirft uns<br />

Geldgier, Krämergeist, Geschäftlimacherei vor. Das Inserat<br />

einer Devotionalienhandlnng ist „religiöse Kapitalanlage"<br />

(19. 5. 44), die Spende für den Fronleichnamsschmuck ist<br />

„Fronleichnam mit Defizit" (9.6.44), die Wallfahrt nach Rom<br />

DIE SCHÖNE UNBEKANNTE<br />

von A. G. Barrilli.<br />

Deutsche Bearbeitung von Duri Troesch.<br />

„Sehen Sie", unterbrach ihn Negri, „wir haben unsere<br />

Pflicht getan, nicht mehr, nicht weniger, als unsere Pflicht.<br />

Aber iveun der Herr Cavaliere zufällig erfahren sollte, daß<br />

wir die Verschwörerin entwischen ließen — Sie verstehen<br />

mich."<br />

„Jawohl, ich verstehe", sagte Fenoglio aufatmend. „Ich<br />

soll nichts verraten. Seid unbesorgt, ich werde stumm sein,<br />

wie ein Grab."<br />

„Wir sind dem Herrn Advokaten außerordentlich dankbar<br />

für seine Güte", siel hier Piccione mit champagnerschwerer<br />

Zunge ein. „Wir konnten freilich von einem ehrenwerten<br />

Herrn, wie Sie einer sind, nichts anderes erwarten. Ja, wenn<br />

in dieser schlechten Welt alle ivären wie euer Gnaden —<br />

würden wir unser Brot verlieren, weil es dann in unserem<br />

Geschäft nichts mehr zu tun gäbe."<br />

Mit diesen Worten, von einer Verbeugung begleitet ver-<br />

^bschiedeten sich die beiden Hüter des Gesetzes vom Advokaten<br />

Fenoglio. Zugleich baten sie ihn, ihnen die Belästigung,<br />

sie ihm unfreiwillig bereitet, nicht nachzutragen. So endete<br />

diese Szene, welche für die eine der zurückgebliebenen<br />

Personen ganz andere Folgen hätte haben können. Fenoglw<br />

begleitete die Eindringlinge bis zur Wohnungstüre, die er<br />

diesmal mit aller nur erdenklichen Sorgfalt verschloß und<br />

den Schlüssel zweimal herumdrohte. Darauf kehrte er in den<br />

4<br />

Salon zurück, wo die Unbekannte unterdessen geblieben war.<br />

Auf der Schwelle stand er still, ein großes, lebendiges Fragezeichen,<br />

das eine Antwort heischte.<br />

Die schöne Unbekannte war aus den Sessel neben dem<br />

Ruhebett gesunken. Die Aufregung der eben erlebten Szene<br />

hatte sie so angegriffen, daß sie nicht mehr imstande war, sich<br />

auf den Füßen zu halten.<br />

„Oh mein Herr", flüsterte sie mehr als sie sprach, „meine<br />

Dankbarkeit —"<br />

„Bitte, danken Sie mir nicht", unterbrach sie der Mandarin.<br />

„Sagen Sie mir lieber, wenn das nicht zu viel verlangt<br />

ist: Wer sind Sie, Signorina? Im Handumdrehen sind Sie<br />

meine Frau geworden und haben meine Stirne um den Glorienschein<br />

des eingefleischten Junggesellen und einsamen Dulders<br />

gebracht, der doch so gut für mich paßte."<br />

„Mein Herr", stammelte die arme Schöne, „oh mein Herr,<br />

Sie sind so gut, Sie haben ein so edles Herz."<br />

„Signora, ich habe kein Wachs zur Hand, um mir wie<br />

Odysseus die Ohren zu verstopfen, als er sich in einem ähnlichen<br />

Fall befand. Doch wenn Sie fortfahren, mir so schmeichelhafte<br />

Dinge zu sagen, schwöre ich Ihnen, daß meine slachen<br />

Hände das Wachs ersetzen sollen."<br />

Bei diesen Worten, die für eine ernstliche Drohung viel<br />

zu gedrechselt ausgesprochen wurden, machte Fenoglio die Bewegung<br />

eines Menschen, der sich beide Ohren zuhalten will.<br />

Unser Pseudo-Maudarin nahm sich in dieser Stellung allerliebst<br />

aus. Die Dame, obgleich der Augenblick kaum dazu<br />

angetan war, konnte sich des Lachens nicht enthalten.<br />

„Oh, Sie treiben Ihr Spiel mit mir, schöne Unbekannte",<br />

fuhr Robert Fenoglio fort. „So bin ich denn wahrhaftig verheiratet,<br />

ohne es zu wissen, und mit wem? Mit einer Dame,<br />

auf die der Artikel 185 des Strafgesetzbuches anzuwenden ist."<br />

„Wie?" rief hochfahrend die Dame.<br />

„Erzürnen Sie sich obendrein nicht noch, Signora!" beeilte<br />

sich Fenoglio hinzuzufügen. „Der Artikel 185 kann der<br />

Ehre einer Dame nicht zu nahe treten. Aber es ist nun<br />

einmal so und nicht anders. Die erwiesenen Tatsachen klagen<br />

Sie an, der Schein spricht gegen Sie! Wen verfolgten<br />

jene beiden Wächter der öffentlichen Ordnung? Sie und nur<br />

Sie — eine —- Revolutionärin!"<br />

„Mein werter Herr", sagte die Unbekannte, indem sie durch<br />

eine anmutige Bewegung zu erkennen gab, daß es ihr nachgerade<br />

etwas leichter ums Herz wurde, „ich bitte Sie, bei der<br />

Höflichkeit, die Sie mir bis dahin bewiesen haben, sich noch<br />

ein bischen zu gedulden. Alles, was diese Nacht geschehen ist,<br />

bedarf einer Erklärung. Aber artig, wie Sie sind, werden Sie<br />

mir Zeit und Muße zu meiner Rechtfertigung gönnen."<br />

„Beschütze mich der Himmel, daß ich Sie ohne Verhör verurteilte!"<br />

rief Robert Fenoglio. „Ich bin ganz Ohr, Ihre<br />

Rechtfertigung zu vernehmen."<br />

„Nun gut, mein Herr, ich werde reden — aber vor allem,<br />

Sie sind ein Ehrenmann und —"<br />

„Uno ich bin stolz darauf, Signora! Anvertraute Geheimnisse<br />

habe ich stets zu bewahren gewußt. Dies umso leichter,<br />

als ich der vergeßlichste Mensch unter der Sonne bin. Alles,<br />

was mein rechtes Ohr vernimmt, habe ich schon vergessen,<br />

bevor das Gehörte zum linken gelangt!<br />

„Um so besser! Darum sollen Sie wissen, daß es wirklich


zur Heiligsprechung Bruder Klausens ein „Mumpitz" (Unsinn,<br />

Unfug, Schwindel) (28. 6. 44). Es faselt vom Reichtum der<br />

Walliser Klöster (11. 8. 44), pöbelt gegen die Meßstipendien,<br />

gegen Bruder Klaus (21. 8. 45) und so weiter. Also wir wären<br />

Kapitalisten in Reinkultur. Da kommt einem der Spruch eines<br />

bekannten Soziführers in den Sinn: „Wir Rote sind auch<br />

Kapitalisten wie die Bürgerlichen, nur mit dem Unterschied,<br />

daß wir kein Geld haben."<br />

Aber in gewissen roten Häusern muß heute doch viel Geld<br />

im Kasten sein. Der Untersuch im Jnterniertenlager-Skandal<br />

hat an den Tag gebracht, daß der HD. Meyerhofer als Funktionär<br />

des EKJH. vom 1. Januar 1941 bis zu seiner Ver-<br />

Haftung im Frühjahr <strong>1946</strong> die Schweiz um 397 000 Franken<br />

beschummelt hat, von denen bis jetzt 129 000 Franken durch<br />

die mitwirkenden Lieferanten sichergestellt sind. Meyerhofer<br />

war der gerissene Mitarbeiter der „Berner Tagwacht", indem<br />

er Abschriften der Dokumente erstellte und diese dem roten<br />

Blatt zur Sensationsmache gegen gute Bezahlung überließ.<br />

Man kann also trotz „Tagwacht"-Lärm — schlafen! Der<br />

Name „Berner Nachtlicht" wäre drum passender und zeitgemäßer.<br />

(')<br />

Die Landwirtschaftsschule Uri wurde 1944/45 von 20,<br />

1945/46 von 18 Schülern besucht. Davon waren 8 aus<br />

Unterwalden. Ein eigenartiges Zahlenverhältnis! Sollten<br />

die Urner weiterhin vom Neuen wenig wissen wollen und zäh<br />

am alten Brauch hangen, könnte die sehr nützliche Schule nach<br />

Unterwalden verpflanzt werden. Es ist gut, wenn die Altdorfer<br />

Tellspiele wieder aufleben, damit Attinghausen ins<br />

Land rufen kann: „Das Neue dringt herein mit Macht." (—)<br />

Hundstagshitze und Anstand.<br />

In letzter Zeit ist es wiederholt vorgekommen, daß Velofahrer<br />

im Badekostüm unser schönes Ländchen passieren, ohne<br />

von den zuständigen Stellen zurechtgewiesen worden zu sein.<br />

Müssen wir uns das tatsächlich gefallen lassen, daß verkommene<br />

Swingboys und verwöhnte Stadtbewohner in unsern<br />

Straßen eine Fleischschau organisieren und dadurch unser<br />

Dorfbild schänden? Wer von daheim nur den geringsten Anstand<br />

mitbekommen hat, schämt sich, im Badkleid durch ein<br />

Dorf zu fahren. Aber eben — wo es an der Kinderstube fehlt,<br />

muß man mit andern Mitteln nachhelfen. Wie wäre es, wenn<br />

man solch unanständige Leute auf der Straße anhalten und<br />

erst dann weiterfahren lassen würde, wenn sie sich der Sitte<br />

gemäß gekleidet haben? Unsere Bauern und Arbeiter können<br />

streng schaffen während des Tages und sind anständig<br />

gekleidet. Dazu schwitzen sie sicher noch mehr als die dummen<br />

Tüpfi und undisziplinierten Salonfiguren, die ihren Ferien-<br />

Vergnügungen nachjagen. Was dem einen recht, ist dem andern<br />

billig. Fort also mit der Unkultur und Unsitte im ösfentlichen<br />

Leben! S.<br />

Das Brotaustragen — eine Unsitte. Mancherorts, nicht<br />

nur im Bäckereigewerbe, herrscht noch immer der Brauch oder<br />

die Unsitte, daß sich die Hausfrauen ihre Einkäufe ins Haus<br />

bringen lassen. Gewiß, das ist „Dienst am Kunden", ein Dienst<br />

allerdings, der nichts einträgt und nur zur Warenverteuerung<br />

für alle Kunden, auch für jene, die weiterhin brav die<br />

Mühe des Einlaufens auf sich nehmen, führt. Das Warenaustragen<br />

ließe sich nur rechtfertigen, wenn die Kundinnen,<br />

die davon profitieren, auch einen höheren Preis für die betreffenden<br />

Einkäufe entrichten würden, so daß der Händler<br />

daraus den Lohn des Ausläufers bezahlen könnte.<br />

In der „Bäckerzeitung" stellt ein Einsender „das leidige<br />

Brotaustragen" zur Diskussion. Wenn ein Bäckermeister einem<br />

Ausläufer einen Lohn von 180 Fr. im Monat mit Kost<br />

und Logis entrichten muß, kommt ihn eine solche zusätzliche<br />

Arbeitskraft auf 340 Fr. zu stehen. Unter diesen Bedingungen<br />

könne am Brot bestimmt nicht einmal mehr ein Rappen<br />

verdient werden. Statt auf diese Weise einander die Kunden<br />

abzujagen, schlägt der Kritiker vor, die Ausläuferei ganz abzuschaffen<br />

und den Kunden preislich entgegenzukommen, sei<br />

es durch billigeres Brot oder über den Umweg des Rabatts.<br />

Viele Bäcker verwenden ihre Lehrlinge für das Austragen.<br />

Ueber kurz oder lang aber wird es so weit sein, daß Lehrlinge<br />

für den Kundendienst nicht mehr „mißbraucht" werden dürfen,<br />

und dann wird sich eine radikale Lösung der Frage gebieterisch<br />

aufdrängen.<br />

Die Schwerhörigen pilgern nach Einsiedeln. (Mitg.) Am<br />

31. August und 1. September werden die katholischen Schwerhörigen<br />

der ganzen Schweiz zur Gnadenmutter nach Einsiedeln<br />

ziehen. Vermittels einer großangelegten Vielhöranlage wird<br />

es ihnen möglich sein, dem Tagungsprogramm wie Guthörende<br />

zu folgen; Vortrage und Predigten werden sie ohne besondere<br />

Anstrengung hören können. — Interessenten wollen<br />

sich um Auskunft an die Schweiz. Caritaszentrale wenden.<br />

eine solche Revolutionärin gibt, und zwar genau dieselbe,<br />

welche die beiden Polizisten gesucht haben."<br />

„Ah, Sie geben es also zu? Wer wie kann eine so reizende<br />

junge Dame ... entschuldigen Sie meine Aufrichtigkeit,<br />

aber vor allem liebe ich es, die Wahrheit zu sagen, die reine<br />

Wahrheit, nichts als die Wahrheit ... wie kann eine so reizende<br />

junge Dame, wie Sie eine sind, sich in solch schlimme<br />

Geschichten einlassen?"<br />

„Ich danke Ihren Augen für den Irrtum, in welchem<br />

Sie sich befinden", antwortete die Dame mit einem verräterischen<br />

Lächeln, „aber ich darf Ihr Urteil nicht auf dem gleichen<br />

Irrtum beruhen lassen. Jene Revolutionärin, von welcher<br />

die Rede ist, bin nicht ich. Sind Sie nun zufriedengestellt?"<br />

— „Ich atme auf, Signora! Bitte, fahren Sie weiter!"<br />

„So hören Sie denn", sprach die Dame. „Diese Revolntionärin<br />

ist meine Freundin. Revolutionärin!? Das Wort ist<br />

schlecht gewählt. Denn sie ist nichts weiter als die Frau eines<br />

vortrefflichen Bürgers, der, seiner politischen Anficht wegen,<br />

verurteilt, fern von seiner Heimat weilt, und nichts sehnlicher<br />

wünscht, als ..."<br />

„In die Heimat zurückzukehren?", fiel ihr Robert Fenoglio<br />

ins Wort.<br />

„Oh, ich freue mich, mit einem so klugen Manne zu reden",<br />

sagte die Dame erleichtert, Robert die Hand reichend.<br />

Dieser ergriff sie hastig, um einen ehrfurchtsvollen Kuß darauf<br />

zu drücken, wenn es wahr ist, daß Küsse überhaupt ein<br />

Zeichen von Ehrfurcht sind.<br />

Anmeldungen für die Tagung und die Belegung eines Platzes<br />

am Vielhörer sind zu richten an das zuständige Pfarramt<br />

oder direkt an die Schweiz. Caritaszentrale, Mariahilfgasse 3,<br />

L u z e r n, Abteilung Schwerhörigenfürsorge.<br />

Die Oostxerhoutsche Nachtegalen in Sarnen. Als wir am<br />

letzten Sonntagabend den Raum der Sarner Turnhalle verließen,<br />

da spürte man so etwas wie eine Weihe von Erlebnis:<br />

es schien, als schwebten die süßen Wohllaute goldener Kehlen<br />

wie Silberwölklein noch im Raume, und schmerzlich fühlte<br />

man sich wieder in unsern, an solchen Erlebnissen bettelarmen<br />

Alltag gezerrt.<br />

Was uns an diesem Abend die „Nachtegalen" geschenkt haben,<br />

wird uns für lange wieder eine Wegzehrung sein auf<br />

unserer Wanderung durch die Straßen und verstaubten Gassen<br />

der Wirklichkeit. Haben sie uns doch mit ihren Weisen<br />

gleichsam mit der Innigkeit einer einfachen Gebärde ein Fenster<br />

aufgetan, durch das ein wundersamer Schimmer und Abglänz<br />

jener Schönheit hereinflutete, die wir immer dann felig<br />

erahnen dürfen, wenn uns Begnadete der Kunst begegnen.<br />

Mit ihrem frischen Gesang, dem nichts anhaftete von Raffinement,<br />

von Coloratur, aber dennoch ein unsagbar abgewogenes<br />

Kräftespiel zwischen innerer Forderung und unbefchwerter<br />

Freude, und eine Malerei, die uns hie und da ein Frühlingstag<br />

schenkt, mit diesem Gesang voll herber und echter<br />

Ursprünglichkeit gaben sie uns das, was sie für uns aus Holland<br />

mitgebracht haben: Ihr Lied. Und könnte ihr Dank und<br />

ihre Verbundenheit mit der Schweiz sympathischer zum Ausdruck<br />

gebracht werden?<br />

Ihr Programm war eine reiche, beglückende Fracht, die sie<br />

uns mit einer unwiderstehlichen Anmut schenkten. Es war<br />

ein Chor von solcher Straffheit, mit einer so feinen Linienführung,<br />

die uns an alte Meister der Malerei gemahnt. Er<br />

war gekennzeichnet durch ein beglückendes Pianissimo, von<br />

der Zartheit eines Rosenblattes, auf dem der Hauch einer unsäglichen<br />

Unberührtheit schimmert. Ihre sämtlichen Jnterpretationen<br />

waren getragen von einer ergreifenden, demutsvollen<br />

Ehrfurcht vor dem Werk. Wie strahlende Gebete waren<br />

ihre Motetten, die die Halle mit einer kirchlichen Andächtigkeit<br />

segneten. Und doch waren es Buben wie unsere Buben,<br />

liebe, muntere und frische Jugend, mit gleichen unbändigen<br />

Herzen, aber mit einer vorbildlichen Disziplin und Schulung,<br />

eine schöne Schuld ihres liebenswürdigen Dirigenten, H. H.<br />

Pater Fick, der übrigens über einen bemerkenswerten schönen<br />

Bariton verfügte.<br />

Ihrer Frühlichkeit wurden sie nicht minder gerecht durch<br />

die frohen und beschwingten Borträge inniger holländischer<br />

und fremdländischer Volksweisen. Mit welch sranziskanischer<br />

Fröhlichkeit erklang doch nur das unvergeßliche Ave Maria<br />

von Cherubini. Dazu von einem Sopran gesungen von einer<br />

unwiderstehlich seraphisch-schöner Stimme, mit einem Schmelz,<br />

einer keuschen Innigkeit und einer strahlenden Sicherheit, die<br />

uns an jene Stimme des Herzens gemahnt, wenn wir spüren,<br />

daß, Gott in uns redet.<br />

Zudem war der Chor noch mit einem Alt von einem dämmengen,<br />

satten, sammtweichen Klang gesegnet.<br />

Es ist nicht nötig, auf alle Einzelheiten der Gesänge einzugehen,<br />

wurden sie doch uns allen eine Offenbarung jener<br />

Kunst, über die man nicht mehr spricht, ohne sie zu entweihen,<br />

jener Kunst auch, vor der man nur niederkniet und sich segnen<br />

läßt.<br />

Diese Knaben haben gar nichts starhaftes, keine Wunderkinderallüren<br />

an sich, sondern sie singen einfach wie — Nachtegalen<br />

singen, oder um mit dem Dichter zu sprechen:<br />

„Ich singe, wie der Vogel singt,<br />

Der in den Zweigen wohnet;<br />

Das Lied, das aus der Kehle dringt,<br />

Ist Lohn, der reichlich lohnet."<br />

Besonderer Dank gebührt dem Vermittler dieses Konzertes,<br />

H. H. Pfarrer Marty, der uns mit einer solch beglücken- ,<br />

den Ueberraschung bedachte. — Die lieben Holländerbuben<br />

aber begleiten unsere besten Wünsche für ihre Heimat, die sie<br />

uns durch ihre Kunst noch näher gebracht haben. id.<br />

Sarnen. Neuerdings gehen von verschiedenen Seiten Meldüngen<br />

ein, wonach Postsendungen nicht in die richtigen Fächer<br />

gelegt und verspätet zugestellt werden.<br />

Wir begreifen, daß bei dem großen Betriebe Fehler unterlaufen<br />

können. Wo fehlt es aber, wenn sie so häufig vorkammen?<br />

Sarnen. Ende Juli machte die Belegschaft der Möbelschreinerei<br />

Joe Jmfeld, Kantonsrat, einen Ausflug über den Brünig<br />

auf die Grimfel, wo sie das dortige Elektrizitätswerk besichtigte.<br />

Ein Abstecher brachte die frohe Schar nach Gletsch<br />

und Ulrichen, ins schöne Wallis. Leider fing es beim Anstieg<br />

aus die Furka zu regnen an, und auf der Paßhöhe herrschte<br />

Sie entzog ihm sanft ihre Hand und fuhr fort: „Meine<br />

liebe Erminia, so heißt meine Freundin, ist nicht hieher gekommen,<br />

um Verschwörungen anzuzetteln, sondern um ihr<br />

Söhnchen zu sehen, das sie hier in Genua bei Verwandten<br />

gelassen hat, und das seit einigen Wochen krank war. Die<br />

Aermste, die gestern eingetroffen ist, ließ mich bitten, sie diese<br />

Nacht zu besuchen. Sie können sich leicht denken, daß ich keinen<br />

Augenblick zögerte, ihren Wunsch zu erfüllen. Mein Diener<br />

begleitete mich bis an die Tür, von wo ich ihn der größern<br />

Sicherheit halber nach Haufe schickte. Während ich nun die<br />

Treppen hinaufsteige, höre ich ein Geräusch von Schritten<br />

über mir ... voll Furcht ziehe ich mich zurück. Doch die Häscher<br />

haben mich schon gehört und eilen die Treppe herunter<br />

mir nach. Jetzt weiß ich nicht mehr, was ich tun soll. Ich<br />

mache, daß ich dem Haus entrinne, und ohne auch nur einen<br />

Blick zurückzuwerfen, flüchte ich mich in den Flur dieses Hauses.<br />

Ich hoffte, daß die Verfolger nicht gesehen haben, wo ich<br />

eingetreten. Ein Irrtum! Die beiden folgten mir nach. Ich<br />

schleiche ganz leife die Treppe hinauf ... finde eine offene<br />

Türe und ... das Uebrige ist Ihnen bekannt. Von ganzem<br />

Herzen möchte ich Ihnen danken, daß Sie mich in Schutz genommen<br />

haben, ohne auch nur zu wissen, mit wem Sie es zu<br />

tun haben. Wenn ich auch für meine Person nichts zu befürchten<br />

hatte, so stand doch, so allein bei Nacht und auf solche<br />

Art verfolgt, meine Frauenehre in Gefahr! ... Oh mein<br />

Gott, mir graut, wenn ich nur daran denke!"<br />

Robert Fenoglio stieß einen tiefen Seufzer aus<br />

„Was haben Sie?" erkundigte sie sich teilnehmend<br />

Er murmelte etwas Unverständliches vor sich hin.<br />

„Wie bitte? »Signora ... aber vor allem versprechen<br />

Sie mir, nicht böse zu werden?"<br />

M a r i a H i m m e l f a h r t<br />

• t ' T ' Ä / Ä Ä - t J ä !*•<br />

M<br />

Sraut Mnmimmt in bet. IM-I, R-Ichlum -wMr 3 ir»,<br />

S 5 3 * °°n w<br />

faltiqkeit selbst vorgenommen werde, so empfanden sie ^<br />

Herrlichkeit der Gottesmutter: d.e menschliche Frau mitten<br />

in der Liebe des dreifältigen Gottes. Der Vater nimmt fix<br />

auf als auserwähltes Kind, der Sohn freut sich seme Natter<br />

mit ewiger Dankbarkeit zu beschenken, der heilige<br />

überschattet durch die Liebe seme Braut, »°n ®wtgkeit iu<br />

Ewiafeit. Nie ist ein Mensch naher m Gottes Geheimnis q e=<br />

standen, als Maria, nie ein bloßer Mensch mit größeren Vorzögen<br />

ausgestattet, mit größerer Ehre verherrlicht worden,<br />

wie Maria. 5 .... .<br />

Dabei schließt die übernatürliche Berufung Mariens in Kk<br />

ihre natürliche Vollendung. Die Väter wetteifern durch ^<br />

Jahrhunderte, die unversehrte Reinheit Marien^ zu verknnden<br />

die Dichter und Sänger preisen ihre Mütterlichkeit, die<br />

Gebete der Weltkirche rufen ihre Allmacht an; ihre Gerechtigkeit<br />

und Barmherzigkeit prägen sie zur Königin des Friedens.<br />

Durch diese ihre natürliche Vollendung ist Maria<br />

Kern und Vorbild wahrer christlicher Lebenskultur.<br />

Schon vom rein menschlichen Gesichtspunkte betrachtet,<br />

stellt die Marienverehrung für jeden Stand und für jedes<br />

Alter eine bedeutende Richtlinie dar: die Vollendung des<br />

Menschen erfolgt nur in der Treue zu seiner Gott-Ebenbildlichkeit.<br />

Was gut ist im Menschen drin, wird reicher und reifer,<br />

je mehr es in die Ordnung Gottes gestellt wird. Kultur<br />

ist'Pflege des Guten zum Bessern, ist Emporführung des<br />

Niederen ins Höhere, ist Vollendung der Anlage zum Kunstwerk<br />

nach der Idee des Künstlers, der da Gott ist. Darum<br />

sind die psychologischen Werte der Marienverehrung für jede<br />

wahre Erziehung und Bildung wesentlich. Ohne Marienverehrung<br />

kein Zwischen- und Bindeglied zwischen dem sündigen,<br />

fehlerhaften Menschen und der reinsten Kultur alles Guten<br />

in Gott. Maria ist die frohe Botschaft von der wahren<br />

Menschlichkeit. Maria ist die Darstellerin sittlicher Kraft und<br />

Größe, die in alle Strebenden ein Heimweh nach den reinen<br />

Höhen großer Ideale weckt. Maria ist als vollkommenster<br />

Mensch himmelhoch erhaben über jeder Glanzleistung eines<br />

irdischen Helden, einer Schönheitskönigin, oder eines Rekordlers.<br />

Wenn die Menschheit gesunde Ideale will, die sie aus<br />

der Verirrung und aus dem Sumpf so vieler Tiefen emporführen<br />

in die Höhen sittlicher und geistiger Vollkommenheit<br />

und damit wahrer Lebenskultur, dann muß die Liebe zu Maria<br />

in der Erziehung der Kinder und in der Selbsterziehung<br />

der Großen einen ersten Platz einnehmen.<br />

In ihrer übernatürlichen Erwählung aber ist Maria<br />

ein Magnisicat katholischen Lebensreichtums.<br />

Wer vor Maria steht, weiß sich an den Toren eines stillen,<br />

ungeahnten Reichtums. Hier wohnt Gott! Mehr noch. Hier<br />

lebt die Liebe Gottes. Maria ist so sehr Werk des Heiligen<br />

Geistes, daß sie durch dies Geheimnis Tochter des Vaters wird<br />

und zum Sohne in dem Doppelverhältnis mütterlichen Schenkens<br />

und Empfangens steht. Das eine Wort: „voll der<br />

Gnade" läßt sich von Menschen nie erfassen. Gleichwohl<br />

zeigt es in lebendigster Form, wie nahe der Getaufte zu Gott<br />

erhoben wird, wie die Liebe Gottes ein Menschenschicksal umwobt<br />

und umsorgt, da wir alle teilhaben an Mariens Auserwählung<br />

in unserem Leben mit der Kirche Christi.<br />

Darum freut sich die ganze katholische Welt an ihrem Ehrentage,<br />

da sie ausgenommen wird in die ewige Einsamkeit<br />

des dreieinigen Gottes. Mit den Geistern der Ewigkeit und<br />

der triumphierenden Heerschar danken wir Gott für ihre<br />

Herrlichkeit, fügen aber mit einem alten Kirchenlied die Bitte<br />

hinzu:<br />

Allzeit sanftmütige,<br />

Milde, grundgütige,<br />

Mutter des Heilands, voll Gnade und Huld,<br />

Bitt' für uns sündige<br />

Menschen, verkündige<br />

Du uns vom Sohne Verzeihung der Schuld;<br />

Steh', wenn wir scheiden,<br />

Du uns zur Seiten,<br />

Sühne den furchtbaren Richter uns Du,<br />

Führ' dem göttlichen Sohne uns zu! +<br />

5 - , •<br />

gar dichter Nebel. Dieser vermochte jedoch die heitern Gemüter<br />

nicht zu trüben, und in gehobener Stimmung fuhr man<br />

über Andermatt heimzu. — Ursprünglich war eine Fahrt >u»<br />

Elsaß vorgesehen, die aber nicht durchgeführt werden konnte,<br />

weil die Visa nicht erteilt wurden.<br />

Der sozial fortschrittlich eingestellten Firma, Hrn. Kan»<br />

tonsrat Joe Jmfeld, sei hier der Dank der Arbeiter und ösfentliche<br />

Anerkennung ausgesprochen.<br />

Kerns. C h r i st i n a K i s e r f. Zeitlebens konnte die<br />

Heimgegangene einer heimlichen Angst vor dem Sterben mchloswerden.<br />

Selbst die Schwächen und Mühseligkeiten ihrer<br />

82 ^ahre machten ihr den Tod nicht zum Freund. Und nun<br />

ist er doch gekommen; aber ganz ohne Schrecken, gütig un°<br />

ruhig, wie ein Bruder, draußen in der Klüsen, wo Christ'»<br />

in liebender Geborgenheit ihr schönes Leben beschl-MN<br />

konnte.<br />

Christine Kiser war das älteste Kind einer großen<br />

trnlte tm Feld im Ramersberg. Mit wieviel kindlicher Ehrfurcht<br />

sprach sie stets von ihren Eltern selig! Mit wieviel<br />

e htng sie an den Geschwistern, die ihr alle im Tode v<br />

ausgegangen sind! An Allerseelen 1883 trug ihr ein Alters<br />

genösse der heute noch am Berg droben lebt, das Plund^<br />

chen ans einem Gabeli nach Kerns hinüber. Christine wu<br />

Dienstmagd be, Regierungsrat Wolfgang Windlin in $»<br />

erlen Aber das Heimweh nach dem „Feld" zehrte so «n ?<br />

rem Herzen, daß sie schwur, nicht länger als bis Lichtme«<br />

bleiben. Oberlichter Josef Windlin soll ihr gesagt<br />

Äs? fünfzig Jahre bleibst, dann wird in der<br />

«opellc ein Pontifikalamt gehalten werden " Er dachte J<br />

nie an die Möglichkeit der fünf^g Jahre. Aber Christ


I n drei, vier Zeilen<br />

Durch den Absturz des Postslugzeuges der Linie Nizza-<br />

Marseille gingen zugleich 15 000 Korrespondenzen zugrunde.<br />

8 Pferde eines Fuhrwerkbesitzers in Mülhaufen wurden<br />

••Set Nacht von unbekannter Täterschaft ihres Schwanzes und<br />

L r Schweifhaare entledigte. Was nicht niet- und nagelsest ist,<br />

xvird gestohlen ...<br />

Kardinal Schuster ruft die Mailänder Katholiken auf, im<br />

Kampfe gegen den sich immer mehr breitmachenden Atheismus<br />

einig und geschlossen zu sein und ihre gesetzlich verankerten<br />

Nechte geltend zu machen. In den Schulstuben der Mailänder<br />

Vororte versuchten atheistische Elemente, das Kreuz zu entfernen.<br />

Genau so fing es in Deutschland an ...<br />

50 000 Exemplare des Buches „Dunkelmänner", in dem die<br />

katholischen Priester und protestantischen Pastoren verunaliinpst<br />

werden, sind kürzlich in München entdeckt worden.<br />

Sie hätten am Tage des deutschen Sieges in Deutschland ausaegeben<br />

werden sollen und hatten die Bestimmung, den Endkämpf<br />

des Nationalsozialismus gegen das Christentum einzuleiten.<br />

Die eifrig gefuchte Leiche Mussolinis wurde nun endlich<br />

gefunden. Ein Pater des Franziskanerklosters Pavia übergab<br />

jie der Mailänder Polizei. Sie war im Keller des Klosters<br />

gewesen.<br />

überwand das Heimweh und blieb — 68 Jahre, bis zu ihrem<br />

Sterben. Erst im Tode ist sie heimgekehrt, um, wie sie es<br />

gewünscht, an der Seite ihrer Verwandten zu ruhen. ,<br />

Das Windlin-Haus auf dem Sand war Christina eine<br />

zweite Heimat geworden. Ihr Leben dort war ein Leben<br />

selbstlosen, gewissenhaften Dienens. Der Seele nach wurde<br />

sie wie ein Glied des alten Hauses. Am innigsten war ihr<br />

Leben mit der Persönlichkeit von Frl. Agnes Windlin<br />

(f 1922) verbunden. Der Schreibende erinnert sich noch an<br />

das verklärte Antlitz und die schneeweißen Haare dieses wahrhaft<br />

gütigen Menschen. Sie und ihr Vater, Regierungsrat<br />

Wolfgang sel., haben dem Haus das geistige Gepräge gegehm<br />

— und Christne war ihre und ihres Geistes und ihrls<br />

Hauses treue Dienerin und Hüterin. Während des fünfzehnjährigen<br />

Krankenlagers von Frl. Agnes hat sie diese aufopsernd<br />

gepflegt und dabei ihre eigene Seele am edlen Wesen<br />

der Kranken bereichert. Nach deren Tode verstand es Christine,<br />

diesen Geist, der das Haus wie Kirchen-Andacht erfüllte, ehrfürchtig<br />

zu hüten. Christine war selber ein Sinnbild des gnten<br />

alten Geistes. Nicht nur durch ihre weißen Jungfernzöpfe,<br />

die uns ihre Gestalt nicht so rasch vergessen lassen.<br />

Nicht nur durch ihre köstliche Einfachheit und natürliche<br />

Freundlichkeit. Sondern vor allem durch ihren warm religiösen,<br />

gottverbundenen Sinn und ihre Treue zu den Formen<br />

und Bräuchen des katholischen Lebens. Nur ein Beispiel:<br />

Wenn im Sommer die Frühbetglocke zu läuten anfing, Pflegte<br />

sie zu beten — so wollte es der heilige Brauch ihres Hauses:<br />

„Herr, sägne uns die Frichtä der Aerdä, damit mir alli<br />

megä gspisä lvärdä!" — Ueber all ihrem Tun und Lassen<br />

ruhte eine große Ehrfurcht vor Gott und vor dem überkommenen<br />

Alten. Was ihre Rechte Gutes getan, hat die Linke nie<br />

vernommen. Was sie gebetet, ist ein unvergänglicher Reichtum.<br />

Das hl. Opfer war ihre größte Liebe hier — es ist ihr<br />

größter Trost drüben.<br />

Die Gestalt Christinas ist uns entschwunden. Und mir ist,<br />

als hätte sie eine schöne Welt voll edler Werte und Erinnerungen<br />

mit ins stille Grab genommen. Möge der Segen, den<br />

das einfache, freundliche und gütige Wesen Christinas barg,<br />

uns allen, besonders aber jenen zukommen, in deren Haus<br />

ihr Leben friedvoll in die ewigen Freuden ausklingen durfte!<br />

Herr, gib ihr den ewigen Frieden! — In dankbarem Gedenken.<br />

P. gn. A.<br />

Sächseln. (Korr.) In zwei Konzerten, am Donnerstag der<br />

vergangenen Woche und am letzten Sonntagabend, wartete<br />

der Orchesterverein Sächseln im Saale zum „Rößli" mit einein<br />

netten, sommerlich gelösten Programm auf und dokumentierte<br />

dabei erneut, daß er im musikalischen Leben unseres<br />

Dorfes eine nicht überhörbare Rolle zu spielen berufen<br />

und — erfreulicherweise — auch willens ist. Die gehörfälligen<br />

Weisen wurden unter der Direktion von Herrn Lehrer Paul<br />

Weber flott dargeboten; sie zeugten vom musikalischen Können<br />

und von ernstem Bemühen. Wir hoffen, das Sommer-<br />

Programm des Orchestervereins fei damit noch nicht abgeschlössen.<br />

Gerne würden wir seine Melodien auch einmal im<br />

Freien vernehmen. — Der an beiden Abenden von bewährten<br />

Spielern aufgeführte Schwank „s'Vögelis händ Mngge"<br />

schürzte keine dramatischen Knoten, sondern bot leichte Kost<br />

und erreichte völlig den Zweck, die Zuhörer dauernd zum Lachm<br />

zu bringen.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Zolleinnahmen.<br />

An Zolleinnahmen sind im Juli 23,7 Mill. Fr. eingegangen;<br />

damit wurde in den ersten sieben Monaten des laufenden<br />

Jahres ein Ergebnis von 147,7 Mill. Fr. erreicht.<br />

Konsularisches.<br />

Dem zum Honorarkonsul von Paraguay in Bern, mit<br />

Amtsbefugnis über die ganze Schweiz, ernannten Herrn<br />

Kourad Fehr wurde anstelle des zurücktretenden Herrn<br />

Walter Meyer das Exequatur erteilt.<br />

Weitere Erhöhung der Einmachzuckerration.<br />

Das Eidgenössische Kriegsernährungsamt teilt mit:<br />

Im Mai wurde in Aussicht gestellt, daß die Einmachznkkerration,<br />

sofern es die Zufuhrverhältnisse erlauben, aus den<br />

Herbst noch erhöht werde. Um den Hausfrauen ein besseres<br />

Einteilen des Einmachzuckers zu ermöglichen, erfolgt diese<br />

Erhöhung der Einmachzuckerration schon am 1 3. A u g u st.<br />

Zu diesem Zweck werden die drei blinden Coupons ^Z, L-Z<br />

^d HZ der ziegelroten Einmachzuckerkarte <strong>1946</strong> für je 500<br />

ytaititn Zucker oder die doppelte Menge Konfitüre tn »rast<br />

gesetzt. Diese Coupons sind vom 13. August bis zum 6. November<br />

in Zucker einlösbar. Vom 7. November <strong>1946</strong> bis 6.<br />

->cai 1947 können sie nur noch zum Bezug von Konfitüre versendet<br />

werden. — Mit dieser vierten und letzten Einmachzuk-<br />

Errate von 1,5 kg erhöht sich die gesamte Einmachzuckerration<br />

Jahres auf 6 kg.<br />

Sott die MeazmilttW gefördert ><br />

nnd belohnt werden?<br />

Kürzlich wurde in einer Presse-Mitteilung bekanntgegeben,<br />

daß die nationalrätliche Kommission sür die Alters- und<br />

Hinterlassenen-Bersicherung ihre Beratungen abgeschlossen hat.<br />

So wird also die bundesrätliche Vorlage in der am 19. August<br />

beginnenden außerordentlichen Session der eidgenössischen<br />

Räte durchberaten werden können. Allerdings beantragt die<br />

Kommission dem Plenum des Nationalrates eine Reihe von<br />

Abänderungs-Vorschlägen, die sich hauptsächlich auf das Beitrags-<br />

und Rentensystem beziehen.<br />

Leider kommt in einem Punkt dieser Abänderungsanträge<br />

eine Gesinnung zum Ausdruck, mit der wir nie einig gehen<br />

können, denn es soll — nach dem Presse-Communiquö — „die<br />

Stellung der geschiedenen Frauen gegenüber der Vorlage<br />

des Bundesrates noch verbessert werden ..."<br />

Der betreffende Artikel in der bundesrätlichen Vorlage<br />

führt aus:<br />

„Anspruch aus eine einfache Altersrente haben ledige,<br />

verwitwete und geschiedene Männer und Frauen ..<br />

Sollte nun aber der Abänderungsantrag der Kommission<br />

im Parlament durchdringen, so würde das nicht -weniger bedeuten,<br />

als daß die geschiedenen Personen gegenüber den ledigen<br />

bevorzugt würden.<br />

Aber nicht nur das! Nach der eidgenössischen Vorlage werden<br />

auch die geschiedenen Gatten gegenüber den im gleichen<br />

Haushalt lebenden Eheleuten mit höheren Renten bedacht.<br />

Es ist nun wirklich absurd, nach all den Mahnungen und'<br />

Warnungen, der herrschenden Ehezerrüttung und Ehescheidungspraxis<br />

zu steuern, nun in einem eidgenössischen Gesetz<br />

gerade die Ehescheidung durch höhere Renten zu fördern. Ist<br />

man sich an den zuständigen Stellen nicht im klaren über die<br />

Folgen, die eine derartige verantwortungslose Einstellung<br />

für das Land nach sich ziehen? Und glaubt man eigentlich, die<br />

Alersversicherungs-Vorlage durch solche gefährliche Bestimmungen<br />

dem Schweizerbürger mundgerecht zu machen? Wir<br />

warnen ganz dringend, das große Werk der Altersversicherung<br />

nicht auf diese Weise zu belasten und damit die Annähme<br />

durch das Volk zum voraus in Frage zu stellen.<br />

Znr den Bauernstand<br />

Bergbauernfrage und Finanzausgleich.<br />

Das Problem der Stellung der Landwirtschaft innerhalb<br />

der schweizerischen Volkswirtschaft mit ihrer weit fortgeschrittenen<br />

Industrialisierung wird durch den Umstand noch<br />

kompliziert, daß zwischen Tal- und Bergbauerngut in verschiedener<br />

Hinsicht sehr beträchtliche Unterschiede bestehen, weshalb<br />

eine einheitliche Landwirtschaftspolitik nicht allen Anliegen<br />

gerecht zu werden vermag. Der im Vergleich zur aufgewendeten<br />

Arbeit geringere Ertrag benachteiligt den Bergbauern<br />

ohnehin gegenüber dem Talbauern; dazu kommt eine<br />

größere Krisenempsindlichkeit infolge der einseitigeren Produktionsrichtung.<br />

Es ist daher nicht zu verwundern, daß gewisse<br />

soziale Mißstände in der Landwirtschaft bei den Bergbauernbetrieben<br />

in verschärfter Form auftreten. Das gilt<br />

z. B. für die Landflucht, die in den Gebirgsgegenden bis zur<br />

eigentlichen Entvölkerung gehen kann; dagegen ist in andern<br />

Bergtälern mit geringerer Abwanderung des Gebnrtenüberfchuffes<br />

im Gegenteil eine Ueberbevölkerung anzutreffen. In<br />

einem Aufsatz in der „Agrarpolitifchen Revue", der die Beziehungen<br />

zwischen der Bergbauernfrage und der Finanzlage<br />

von Bund und Kantonen zum Gegenstand hat, weist Jng.<br />

agr. W. Ryser (Brugg), ein Fachmann für Bergbauernprobleme,<br />

auf die Verhältnisse in manchen Walliser Dörfchen<br />

hin, die eine ausgeprägte Wohnungsnot aufweisen. In diesen<br />

Berggemeinden ist eine Sanierung der zum Teil sehr unhygienischen<br />

Wohnungsverhältnisse vielleicht noch dringlicher als<br />

in unsern schlimmsten Altstadtquartieren.<br />

Die besonders schwierigen Produktionsbedingungen der<br />

bergbäuerlichen Wirtschaft sind schon oft statistisch dargelegt<br />

worden. Nach Erhebungen des Schweiz. Bauernsekretariates<br />

ergab sich im Jahr 1941 eine negative Reinertragsdifferenz<br />

der Bergbauernbetriebe von 10—15 Prozent des Rohertrages,<br />

d. h. es hätten der Berglandwirtschaft über ihre tatsächlichen<br />

Einnahmen von zirka 200 Will. Fr. hinaus noch 20—30<br />

Mill. Fr. mehr zufließen müssen, um die mittleren Produktionskosten<br />

zu decken. Kann deshalb auch die Berglandwirtschaft<br />

von einem rein wirtschaftlichen Standpunkt aus als<br />

unrentabel und folglich als nicht erhaltungswürdig bezeichnet<br />

werden, so ist doch die Mehrheit nicht nur der Bergbauern,<br />

sondern auch des Schweizervolkes aus gefühlsmäßigen wie aus<br />

bevölkerungspolitischen, kulturpolitischen und allgemein staatspolitischen<br />

Erwägungen heraus anderer Ansicht und wünscht<br />

die Erhaltung unseres Bergbauerntums.<br />

Dafür braucht es allerdings eine vertiefte Solidarität<br />

des Volksganzen neben einer zielbewußten Ausschöpfung aller<br />

Möglichkeiten der Selbsthilfe. Soweit eine finanzielle<br />

Förderung durch den Bund unentbehrlich ist, erweist sich eine<br />

Reform der bisherigen Subventionsvorschriften als notwendig,<br />

die bekanntlich in den meisten Fällen die Ausrichtung von<br />

Beiträgen nur gestatten, wenn der betreffende Kanton feinetseits<br />

gleichviel leistet. In Gebirgsgegenden sind im allgemetnen<br />

nicht nur die einzelnen Bewohner schlecht situiert und<br />

bedürften deshalb besonders der Hilfe; die Kantone ihrerseits<br />

verfügen nur über geringe Mittel (im Durchschnitt jedenfalls<br />

über viel geringere als die Mittellandlantone) und<br />

können oft ihren Anteil einfach nicht aufbringen. W. Ryser<br />

unterstreicht infolgedessen das große Interesse, das die Gebirgslandschaft<br />

an der kommenden Bundesfinanzreform und<br />

an dem damit in Zusammenhang stehenden gerechten Finanzausgleich<br />

zugunsten der finanzschwachen Kantone besitze.<br />

Sie müsse mit allen Kräften für eine angemessene Verteilung<br />

der Lasten auf die verschiedenen Bevölkerungsschichten und<br />

für abgestufte Förderungsmaßnahmen zugunsten der Gebirgsgegenden<br />

eintreten.<br />

Der elektrische Bauernhof.<br />

Die Elektrizität kann auch dem Landwirt große Dienste<br />

leisten, indem sie seine Arbeit erleichtert und die Erträgnisse<br />

steigern hilft. Um die Möglichkeit der Elektrizitätsverwendung<br />

im bäuerlichen Betrieb zu studieren und praktisch zu erproben,<br />

haben die Zentralschweizerischen Kraftwerke unweit von<br />

Luzern einen Elektrohof eingerichtet. Für 25 verschiedene<br />

Verrichtungen wird auf diesem Musterhof, der den Namen<br />

„Speckbaum" trägt, die elektrische Energie mit Vorteil verwendet<br />

und dabei laufend die Fragen der Wirtschaftlichkeit<br />

abgeklärt und Versuche angestellt.<br />

Um eine Vorstellung der Möglichkeiten der Elektrizität auf<br />

dem Bauernhof zu geben, seien hier die wichtigsten auf dem<br />

Versuchshof der Zentralfchweizerischen Kraftwerke verwirklichten<br />

Anwendungen der Elektrizität kurz beschrieben.<br />

An erster Stelle ist die Grastrocknungsanlage zu nennen.<br />

In ihr wird aus Frischgras hochwertiges Kraftfutter gewonnen,<br />

das in der Heupresse zu Ballen gepreßt wird. Außerdem<br />

ist noch eine Trockengras- und Getreidemühle vorhanden, in<br />

der Trockengras als Futtermittel für Schweine und Geflügel<br />

zu Pulver gemahlen werden kann. Das Trockengrasmehl ist,<br />

gut verpackt, fast unbeschränkt haltbar.<br />

In der Scheune befindet sich die Heurüstmaschine. Während<br />

zwei Arbeitskräfte täglich 1—1% Stunden das an 15<br />

bis 20 Kühe zu verfütternde Heu auflockern und entstauben,<br />

besorgt die Maschine die Arbeit in 10 bis 15 Minuten.<br />

Im Stall ist selbstverständlich ein Boiler installiert, der<br />

pro Tag bis zu 60 Liter heißes Wasser liefert. Der Melker<br />

kann sich leicht sauber halten und auch für die Pflege der<br />

Kühe und die Sauberhaltung des Milchgeschirrs ist das heiße<br />

Wasser von Vorteil.<br />

Damit die Luft im Stall immer frisch sei, ist eine Stallentlüftnng<br />

installiert, die die Ventilatoren automatisch allstündlich<br />

sür 5 bis 10 Minuten in Betrieb setzt.<br />

Damit das Vieh auch im Winter am Brunnentrog getränkt<br />

werden kann, ist ein Tränkewasserboiler vorhanden, der<br />

täglich bis 2000 Liter heißes Wasser liefert. Mit ihm kann<br />

man das Tränkewasser auf 15 Grad temperieren. Das Vieh<br />

fühlt sich dabei wohl und gibt mehr Milch.<br />

Im Stalle wird selbstverständlich mit der elektrischen<br />

Melkmaschine gemolken. Sie ist arbeitssparend und vor allem<br />

arbeitserleichternd. Von 20 Kühen an kann ein Melker eingespart<br />

werden.<br />

Um die schweren Fuder über die Scheuneneinfahrt einzuziehen,<br />

ist ein Heufudereinzug vorhanden, der aus Elektromotor<br />

und übersetzter Seilwinde besteht. Die größten Fuder<br />

können ohne Pferdeschinderei mühelos eingezogen werden.<br />

In der Schweinescheune ist ein Futterdämpfer, der in der<br />

Nacht ohne jede Wartung das Futter vorbereitet, während<br />

ein Wärmestrahler für die Ferkel für die Aufzucht im Winter<br />

von Bedeutung ist. Er kann das Ferkelsterben auf ein Minimum<br />

beschränken.<br />

Auch im Hühnerstall kann die Elektrizität dem Landwirt<br />

von Nutzen sein. Mit der Bestrahlungslampe kann der Tag<br />

für die Hühner künstlich verlängert werden; sie legen dementsprechend<br />

mehr Eier. Auch die Sitzstangenheizung, mit der<br />

die Stange auf eine Temperatur von 35 Grad erwärmt wird,<br />

dient ebenfalls zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der Hühner<br />

um etwa 10 Prozent. Bei strenger Winterkälte und in<br />

der Nacht wird im Hühnerstall noch eine elektrische Raum-<br />

Heizung in Betrieb genomme, um die Hühner bei gleicher Leistung<br />

zu erhalten. Die Aufzucht der Kücken erfolgt mit der<br />

elektrischen Glucke, die für 200 Kücken die Funktion einer guten<br />

Henne übernehmen kann.<br />

Verschiedene Anwendungsmöglichkeiten der Elektrizität,<br />

wie im Garten zur Treibbeetheizung, zur Moststerilifierung,<br />

zum Obstdörren usw. seien nur angedeutet. Daß es auch eine<br />

Maikäferfalle gibt, in die die Tiere mit Licht gelockt werden,<br />

um dann durch einen Ventilator getötet und in ein Sammelgefäß<br />

befördert zu werden, sei zum Schluß nur der Kuriosität<br />

halber erwähnt.<br />

(Die <strong>Obwaldner</strong> Regierung hat am 29. Juli diesen elekirischen<br />

Bauernhof mit großem Interesse besichtigt. Red.)<br />

Spätschorsbekämpsung.<br />

Seit Mitte Juli hat der Schorf außerordentlich zugenom-'<br />

men. Von unbefpritzten Bäumen wird nur mehr ein geringer<br />

Prozentsatz gesundes Tafelobst geerntet werden können.<br />

Hier lohnt es sich nicht mehr, mit der Schorfbekämpfung einzusetzen.<br />

Umso dringender ist es, die behandelten Bäume aller<br />

Lagersorten, deren Früchte heute noch gesund sind, gegen den<br />

Spätschorf zu schützen. Mit der Bespritzung muß sofort eingesetzt<br />

werden, weil sich auch hier die ersten Spätschorsinfektionen<br />

zeigen. Für die Bespritzung verwende man 200 g Kupferoxychlorid<br />

oder 150 g Kupferkarbonat auf hundert Liter Wasser.<br />

A r<br />

den Arbeiterslind<br />

Die Delegiertenversammluug des christlichnationalen<br />

Personals<br />

öffentlicher Betriebe der Schweiz tagte unter dem Vorsitz von<br />

Zentralpräsident Lüthi, Luzern, in Sargans, um zu den aktuellen<br />

Personalfragen Stellung zu nehmen. Sie postuliert<br />

die Wiederherstellung des vorkriegszeitlichen Reallohnes sowie<br />

die Verbesserung der Arbeitsbedingungen des öffentlichen<br />

Personals durch Gewährunng ausreichender Ruhezeit<br />

und Ferien. Die Delegiertenversammlung tritt überzeugt für<br />

die Verwirklichung des wirtschaftlichen Familienfchntzes sowie<br />

der Altersversicherung ein.<br />

Unter<br />

n n s<br />

Kürzlich erschien im „Basler Volksblatt" eine hnmoristische<br />

Betrachtung über gewisse alltägliche Redensarten. Sicher<br />

haben schon jeden Leser unseres Blattes ähnliche Geistesblitze<br />

getroffen, wie sie der Einsender im „Basler Volksblatt" kritisiert.<br />

Als wohltuende Abregung für den Aerger, den ihn<br />

vielleicht dabei befiel, mag er sich nachstehenden Artikel in stiller<br />

Stunde zu Gemüte führen.<br />

Touren- und FerienproTiant:<br />

CHALET-SAMDWICH-<br />

Streichkäse, 3 / 4 kett.<br />

225 g Käs» = 150 I'takte. SA9226Z 458


Leo XIII. m a h n t die Arbeitgeber:<br />

„Habet auch die gebührende Rücksicht auf das geistige<br />

Wohl und die religiösen Bedürfnisse der Arbeiter. Ihr<br />

seid verpflichtet, ihnen Zeit zu lassen für ihre gottesdienstlichen<br />

Uebungen, ihr dürft sie nicht den sittlichen<br />

Gefahren und der Verführung aussetzen. Den Sinn<br />

für Häuslichkeit und Sparsamkeit dürft ihr ihnen<br />

nicht ersticken."<br />

„Es ist ungerecht, sie mit mehr Arbeit zu beschweren,<br />

als ihre Kräste tragen können, oder Leistungen fordern,<br />

die mit ihrem Alter oder Geschlecht im Widerspruch<br />

stehen." (Rerum novarum.)<br />

Gute Ordnung und Sicherung des Unternehmens auch<br />

für Krisenzeiten ist eine soziale Pflicht des Arbeitgebers.<br />

Er soll durch Reservefonds versuchen, eventuelle<br />

Rückschläge aufzufangen. Ein umsichtiger Weitblick gehört<br />

zu jedem gerecht, sozial und wohlwollend denkenden<br />

Unternehmer.<br />

„Haben Sie auch heiß?"<br />

Die Art, wie die Menschen bei allen möglichen und unmöglichen<br />

Gelegenheiten Gespräche anknüpfen, ist ein Kapitel<br />

für sich in der Theorie vom menschlichen Intellekt. Erschütternd,<br />

was man da an geistreichen Redensarten und Fragen<br />

zu hören bekommen kann. Es gibt nicht nur ein Verlegenheitshüsteln<br />

und ein Verlegenheitslächeln, es gibt auch<br />

jene Verlegenheitsfloskeln, die tagtäglich allüberall herumschwirren<br />

und ob deren Einfältigkeit man schier aus der Haut<br />

fahren möchte, müßte man sich nicht selber an der Nase nehmen<br />

und ein zerknirschtes „mea culpa" sprechen. Wir tun ja<br />

auch dergleichen ... So bleibt nichts anderes übrig, als weiterhin<br />

im Brustton der Ueberzeugung ein kräftiges Ja zu sagen.<br />

Ja zu sagen, wenn uns ein erstauntes „Ach sind Sie auch<br />

da?" entgegentönt und wir unsere leibhaftige Gegenwart nicht<br />

ohne Grund bestreiten können. Ja zu murmeln, wenn uns ein<br />

rasender Automobilist in den Straßengraben gefegt hat und<br />

mitleidige Augen uns fragend anblicken: „Ist Ihnen etwas<br />

passiert?" Ja zu brummeln, wenn wir einmal früh aufgestanden<br />

sind und ein Leidensgenosse staunt: „Sind Sie auch<br />

schon munter?" Verschämt Ja zu hauchen, wenn der Nachtschwärmer<br />

einem Zechkumpanen über den Weg schleicht und<br />

neckisch interpelliert wird: „Bist Du auch noch auf?"<br />

Einmal freilich bin ich einem Manne begegnet, der nicht<br />

Ja gesagt hat. Er war auf einer Treppe gestolpert und drei,<br />

vier Stufen hinuntergefallen. Stöhnend lag er da. Ein hilfsbereiter<br />

Samariter (im biblischen Sinne!) beugte sich über ihn<br />

und rang sich die schicksalsschwere Frage ab: „Sind Sie umgefallen?"<br />

Und siehe da: Zu seiner und meiner Verblüffung<br />

bekam er auf seine intelligente Frage die ebenso intelligente<br />

Antwort: „Nein, keineswegs, ich habe mich nur ein Weilchen<br />

hinlegen wollen, um auszuruhen."<br />

Aber das sind Ausnahmen. Sonst geht das tiefschürfende<br />

Frage- und Antwortspiel seinen üblichen Gang. Dazu braucht<br />

das Quecksilber gar nicht bis auf 35, 36 oder 37 Grad im<br />

Schatten hinaufzuklettern. Jetzt ist es aber so weit oben —<br />

und nun hat die Menschheit einen neuen Gesprächsstoff gefunden<br />

und einen neuen Anknüpfungspunkt, der da lautet:<br />

„Haben Sie auch heiß?" Ein lieber Bekannter war es, der<br />

mich gestern mit diesen Worten anredete. Die unbarmherzige<br />

Sonne stand im Zenith, der Tramwagen schien die Funktion<br />

eines Brustkastens ausüben zu wollen, Schwitzen war der Zustand<br />

und Abkühlung der Wunschtraum aller, die sich hier<br />

zufällig zu einer überhitzten Schicksalsgemeinschaft zusammengefunden<br />

hatten. Und da kommt dieser liebe, gute Mensch,<br />

mit triefender Stirn, rotem Gesicht und trotz seines gesetzten<br />

Gebahrens ohne Kragen und Krawatte — und fragt mich, der<br />

ich ebenso Tropfen aus der Stirn und Röte im Gesicht und<br />

ebenso keinen Kragen und Krawatte trug, ob ich auch heiß<br />

habe ...<br />

Sehen Sie: Ich war zu feig, um „Nein" zu sagen. Ich nickte<br />

ergeben mein „Ja". Nachher wollte ich mich aufregen Doch<br />

es war viel zu heiß dazu. Und ich habe es nicht bereut: Denn<br />

dann kam mir in den Sinn, daß in dieser Frage ein kleiner,<br />

kühler Trost steckt. Denn nicht wahr, er hat mich doch gefragt,<br />

ob ich auch heiß habe. Also hat auch e r heiß. Und das ist<br />

ein kleiner, kühler Trost. Und so verzeihe ich von nun ab<br />

im voraus allen, die mich fragen: „Haben Sie auch heiß?"<br />

Bert.<br />

Kleine Zeitung<br />

Verdoppelung der Straßenverkehrsunfälle.<br />

Die Neubelebung des Motorfahrzeugverkehrs hat zu einer<br />

beträchtlichen Vermehrung der Straßenverkehrsunfälle<br />

geführt. Obschon für die ganze Schweiz noch keine vollständigen<br />

Zahlen für die ersten vier Monate des Jahres <strong>1946</strong> vorliegen<br />

— es fehlen die Meldungen einiger Kantone —, läßt<br />

sich doch schon feststellen, daß die Gesamtzahl der Verkehrs-<br />

Unfälle in den Monaten Januar bis April 1W6 fast genau<br />

doppelt so hoch ist wie im Vorjahr. Zwar bleibt nach den Angaben<br />

des Eidg. Stat. Amtes das Total noch um etwa 36<br />

Prozent hinter jenem von 1938 zurück, wobei allerdings zu<br />

berücksichtigen ist, daß damals erheblich mehr Fahrzeuge im<br />

Verkehr standen.<br />

Auch die Zahl der Verunfallten hat sich seit dem Vorjahr<br />

nahezu verdoppelt (Zunahme: 96 Prozent). Besonders stark<br />

angestiegen ist die Zahl jener Personen, die bei einem Automobil-<br />

oder Motorrad-Unfall zu Schaden kamen. Entfielen<br />

im März und April 1945 nur etwa ein Drittel aller Vernnglückten<br />

auf den Motorfahrzeugverkehr, so sind es nunmehr<br />

zwei Drittel, ungefähr gleichviel wie im Jahre 1938. Mit<br />

einer Verdoppelung der Todesopfer hält sich die Zunahme der<br />

ganz schweren Unfälle im Rahmen der Gesamtentwicklung.<br />

Wie im Vorjahre, büßte jeder 25. Verunfallte das Leben ein.<br />

Auch diese Quote nähert sich wieder dem Vorkriegsstand.<br />

Erfahrungsgemäß sind im Straßenverkehr Kinder und ältere<br />

Leute besonders gefährdet. Absolut am meisten Opfer<br />

aber fordert die Straße unter den Radfahrern und zwar leisten<br />

hier nicht zuletzt die jungen Leute von 15 bis 19 Jahren<br />

einen relativ hohen Tribut.<br />

Radio — Beromnnfter<br />

Mittwoch, 14. August.<br />

ii^n Beliebte Melodien. 11.45 Genf spricht zu ^<br />

1» 46 Parade der Novitäten. 17.00 Klavier. 17.25 Hazy ^ ;<br />

wtt« un" lein<br />

3Wfc<br />

2 0<br />

nische Märchen, »orfcfunfl. i a T O j " ° °<br />

Wer Pech berührt, besudelt sich.<br />

Ue6ert ta=<br />

amiq aus dem Basier Münster. Holländische Orgeln^<br />

22.16 Für den Jazzliebhaber. 22.36 Ein Kerk von Benjamin<br />

® ntten - Donnerstag, 15. August.<br />

11.36 Kinoorgelvorträge. 12.46 St "^o° cc W er - 17.00<br />

Arturo Benedetti Michelangeli spielt. 'Jugendstunde.<br />

18 26 Musik für Cello und Orgel. 18.46 Dav Lied vom ® 0 nt=<br />

mer, Plauderei. 19.66 Musik für Orgel und Cello 26.05 Jah^<br />

markt der Zeit. 20.46 Volkstümlicher, bunter Abend. 22.05<br />

Vielleicht ein Wort ... 22.36 Tanzmusik.<br />

Freitag, 16. August.<br />

11.36 Stuhl Nr. 263, Parkett, 11. Reihe links. 12.46<br />

tere italienische Musik, l i.66 Konzert des Itadioorchest^Z<br />

18.66 Zwei Aegypter erzählen von ihrer Heimat. 18.36 Volkstümliche<br />

Musik. 19.ll) Weltchronik. 26.66 „Cosi san tutte"<br />

komische Oper. 21.30 Zu den Internationalen Mu-sik-Festwochen<br />

in Luzern. 22.36 Zeitgenössische Musik.<br />

Samstag, 17. August.<br />

11.36 Das Samstags-Mosaik. 12.46 Die Woche im Bundeshaus.<br />

12.56 Das Wunschkonzert. 17.60 Fröhlicher Ferien,<br />

abschluß. 18.00 Der medizinische Vortrag. 18.20 Instrumentalkonzert.<br />

18.45 Schweizer Wirtschaftschronik. 19.10 Eine Liedexfolge<br />

von Othmar Schoeck. 19.30 Echo der Zeit. 19.55 Wir<br />

lernen Heimatlieder. 20.25 Volkstümliche Schweizer Musik.<br />

26.45 Groß- uud »leinbäckerei Tünkli. 21.46 LändlermuU.<br />

22.16 Ländlermusik. 22.36 Streichquartett von M. Delannoh.<br />

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Immer wieder Velodiebstähle!<br />

Als die Spezialtruppe der Stadtpolizei bei einem<br />

Velohändler Kontrolle ausübte, stieß sie auf ein gestohlenes<br />

Velo. Als Verkäufer konnte dann ein Gärtner<br />

und Kleintransporteur ermittelt werden, der zugab,<br />

acht Velos gestohlen zu haben.<br />

Brand im Hafen von Venedig. M a i I a n d, 6. April.<br />

(S-Tel.) In der Nacht auf den Samstag ist der große<br />

Getreidesilo im Hafen von Venedig nieder-<br />

£tz den Anstrengungen der Feuerwehr<br />

brunst ni


^riten / Samstag, den 17. August 194« f r 76. Jahrgang — «r. «S<br />

M O « e r H M e u m<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

«bonnrmentspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

«r 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

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KjnMhlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Garnen. Tel. 3 62 37<br />

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Iuiertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

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Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

^ ^ und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Atztztz M e t t f e t z t M e A ?<br />

Emd und Korn fährt ein, 's ist eine Freude. Nicht nur<br />

der Bauer steht und staunt, was die geordnete Pflege des Bodens<br />

zuwege bringt. Die alten Lateiner nannten die Bebauung<br />

des Feldes cultura agri, von colere, sorgfältig pflegen. Sin-<br />

,tig erklärt Momme Nissen, der in den letzten Jahren vor<br />

feinem Tode öfters das <strong>Obwaldner</strong>land beisuchte, den Begriff<br />

Kultur: „Kultur des Boden — nebst der Beherrschung alles<br />

dessen, was die Erde trägt und sich auf ihr bewegt — ist<br />

die irdische Uraufgabe des Menschen. Schon im Paradies gebot<br />

ihm Gott, diesen Garten der Freude zu bebauen und<br />

zu behüten. Aus Menschenlust ward Menschenleid: nach dem<br />

Sündenfall niachte Gott das Gebot der Bodenkultur zum Gebot<br />

der Sühne. Er hat es dem ganzen Menschengeschlecht<br />

als bleibende Mühewaltung auferlegt durch die Weisung: Mit<br />

vieler Arbeit sollst du dich von der Erde nähren dein Leben<br />

lang." Naturanlage und menschliche Anstrengung schaffen geineinsame<br />

Frucht.<br />

Das Wort Cultur, zuerst nur auf die Feldbebauung bezogen,<br />

wurde vom römischen Staatsmann und Redner Cicero<br />


F ü n f M i n u t e n W e l t g e s c h e h e n<br />

Zum erstenmal beschäftigte sich die Friedenskonferenz zu<br />

Paris mit einem Hauptproblem: Italien. Ministerpräsident<br />

De Gasperi hatte die nicht leichte Aufgabe, für sein Land einigermaßen<br />

annehmbare Friedensbedingungen zu fordern oder<br />

vielmehr zu erbitten. Sein Plädoyer war nach Form und Inhalt<br />

sehr gemäßigt, jedoch läßt sich heute noch nicht sagen, wie<br />

groß sein Erfolg sein wird. Die Sowjetunion unterstützt durch<br />

dick und dünn die jugoslawischen Forderungen in bezug auf<br />

Trieft und die Venezia Giulia. Die Russen wissen genau —<br />

und das ist für sie maßgebend —, daß die Durchsetzung der<br />

jugoslawischen Begehren eine Stärkung ihrer eigenen Position<br />

auf dem Balkan und an der Adria bedeuten würde.<br />

Moskau versteht es wirklich meisterlich, stets für „Betrieb"<br />

zu sorgen. Nachdem Jugoslawien sich zum Friedensvertrag<br />

mit Italien geäußert hatte — natürlich gegen eine Milderung<br />

des Vertrages! —, legte Molotow gleich mit Volldampf<br />

los. Er kritisierte zuerst die Geschäftsordnung, um nachher<br />

scharf mit De Gasperi abzurechnen. Wie sehr er ihm imperialistische<br />

Ausdehnungspolitik vorwarf, so sehr gefiel er sich<br />

dann wieder in der Rolle eines Verteidigers Italiens gegen<br />

„gewisse Großmächte". Diese hätten die Absicht, die beiden<br />

geschichtlichen Mittelmeerländer Frankreich und Italien in<br />

den Hintergrund zu drängen. Man sieht: Jedes Mittel ist<br />

Molotow recht, um Vorteile für sich zu gewinnen. Sein Benehmen<br />

an der Konferenz könnte man als die „Politik des<br />

Contra" bezeichnen. Bei jedem Antrag hat er etwas zu<br />

stänkern und auszusetzen, so daß man das Gefühl bekommt,<br />

er sei von seiner Regierung nach Paris geschickt worden, um<br />

ja einen Frieden nach Kräften zu verhindern. — Nach Molotow<br />

stieß der abessinische Delegierte ins gleiche<br />

Horn. Er erklärte, die ostafrikanischen Kolonien dürfe man<br />

Italien nicht zurückgeben. Zugleich meldete er den Anspruch<br />

Abessiniens auf Eriträa an.<br />

T s a l d a r i s verlangt für Griechenland beträchtliche<br />

Reparationen von Italien und betrachtet die territoriale Rechnung<br />

nach Rückgabe des Dodekanes als quittiert. — Damit<br />

war die Aussprache über den „Fall Italien" beendet.<br />

Wenn es nur auf Moskau ankäme, würde es am liebsten<br />

die ganze Welt in seinen Sack stecken wollen.<br />

„Verteidigung" der Meerengen.<br />

Die Sowjetunion rechtfertigt in der Tat ihren Ruf als<br />

dynamische Macht immer von neuem. Das braucht indessen<br />

nicht sonderlich zn verwundern; denn wer ein großes Programm<br />

zu erfüllen hat, muß speditiv sein, wie das Beispiel<br />

des nationalsozialistischen Deutschland Hitlers beweist. Die<br />

Meerengen nehmen in der sowjetrussischen Politik längst eine<br />

Vorzugsstellung ein, so daß mit der Aufrollung des Dardanellenproblems<br />

mit Bestimmtheit zu rechnen war. Diese ist<br />

nun erfolgt, indem die Sowjetregierung das Meerengenabkommen<br />

von Montreur vom 20. Juli 1936 kündigte.<br />

Dafür schlägt sie die folgende Neuerung vor:<br />

1. Die Meerengen sollen den Handelsschiffen aller Länder<br />

ständig offen bleiben.<br />

2. Sie müssen auch sämtlichen Kriegsschiffen der Uferstaaten<br />

des Schwarzen Meeres offen stehen.<br />

3. Was die andern Länder anbetrifft, so sollen deren<br />

Kriegsschiffe die Meerengen nur in bestimmten Spezialfällen<br />

benützen dürfen.<br />

4. Die Errichtung des Meerengenregimes soll, da es sich<br />

bei den Meerengen um den einzigen Seeweg handelt, der die<br />

Einfahrt in das Schwarte Meer ermöglicht, ausschließlich von<br />

der Komvetenz der Türkei und aller andern Schwarzmeerländer<br />

abhängen.<br />

5. Die Türkei und die Sowjetunion, als Mächte, die an<br />

der Freiheit der Handelsschiffahrt und der Sicherheit der<br />

Sarnen. (Mitg.) Der Kanton Unterwalden ob dem Wald<br />

brachte in den letzten Tagen eine Zweimillionen-3>i °/°-Anleihe,<br />

fällig 1. September 1864, mit vorzeitigem Kündigungsrecht<br />

des Kantons ab 1958, zum Kurse von 100.40 plus 0.60 °/o<br />

eidgen. Titelstempel, zur Ausgabe. Diese Emission diente zur<br />

Erneuerung einer gleich großen Anleihe und bildet einen<br />

Teil des Dotationskapitals der <strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank.<br />

Die Obligationen werden an der Zürcher Börse kotiert.<br />

Der Anleihe war ein sehr guter Erfolg beschieden, und die<br />

eingegangenen Zeichnungen mußten erheblich reduziert werden.<br />

Sarnen. (SB**) „Gang Bueb und lueg diis Ländli a!", so<br />

heißt es in einem Schweizerliede. Diese Aufforderung befolgten<br />

die Sarnerpsadi, als sie am 5. August in ihr Sommerlager<br />

nach Celerina (Grbd.) zogen, mit hochbepackten Ruckgleich<br />

alles getan, was in meiner Macht stand, um Ihnen<br />

dienen zu können. Wer anders, als das Herz, hat mir gesagt,<br />

daß Sie eine ehrbare Dame seien? Ja, eine ehrbare Dame!<br />

Bei jener Berührung hat die Ueberzeugung mein ganzes<br />

Sein durchdrungen, und um Ihnen zu gehorchen, habe ich<br />

nicht gewartet, bis ich Ihren Namen wußte, wie ich auch<br />

jetzt nicht darnach fragte, bevor ich Ihnen meine Liebe gestanden.<br />

Und nun lachen Sie nur, lachen Sie über mich, so<br />

viel Sie wollen!"<br />

„Warum sollte ich lachen?" sagte die Unbekannte mit lieblicher<br />

Gebärde. „Ein aufrichtiges Wort verlangt eine aufrichtige<br />

Antwort. Was würden Sie zu einer Frau sagen, die<br />

auf die ersten Worte eines Mannes, der sie zum erstenmal<br />

sieht, antwortete: „Ich glaube Ihnen!" und ohne weiteres<br />

seine Liebe annähme?"<br />

„Ich würde sagen, daß diese Frau alle andern überrage,<br />

oder, um mit dem göttlichen Petrarca zu reden: „Daß sie allein<br />

mir scheint, ein Weib zu sein"."<br />

„Nein, Herr Fenoglio, das würden Sie nicht sagen, oder,<br />

wenn Sie es sagten — nicht glauben. Wenn diese Frau den<br />

Mann noch nicht kennt ..."<br />

„Aber auch ich, Signora, kannte Sie nicht, und dennoch —"<br />

„Das ist kein stichhaltiger Grund", unterbrach sie ihn.<br />

„Sehen Sie nun, in was für eine Gefahr Sie sich stürzen?<br />

Und ist es möglich, daß Ihnen Ihr Verstand nicht den<br />

großen, schwerwiegenden Unterschied zwischen dem Herzen eines<br />

und einer Frau zeigt? Was für Opfer bringt der Mann,<br />

der liebt, und seine Liebe gesteht? Er, der Versucher, der<br />

bei dem Spiele kaum etwas verlieren kann. Wir armen<br />

Meerengen am meisten interessiert und am besten fähig sind,<br />

diese Freiheit und Sicherheit zu gewährleisten, organisieren<br />

gemeinsam die Verteidigung der Meerengen, um deren Benützung<br />

durch alle andern Länder zu für die Schwarzmeerländer<br />

feindseligen Zwecken zu verhindern.<br />

Vorderhand haben aber die Türken keine Lust, sich bedingungslos<br />

dem Kreml auszuliefern. Die türkischen politischen<br />

Kreise bezeichnen den Ton der sowjetrussischen Note als<br />

unannehmbar. Die Antwort der Regierung ist zwar<br />

noch nicht veröffentlicht, doch gilt es als sicher, daß sie zu den<br />

Punkten 4 und 5 n e g a t i v sein wird.<br />

Wie weit Rußland mit seiner Art Politik kommt, wird<br />

man sehen...<br />

Das Wespennest Palästina.<br />

Am Dienstagabend wurde ein britischer Palästinapolizist<br />

von der Menge verprügelt, so daß er ins Spital verbracht<br />

werden mußte. An den strategischen Punkten aller Hauptstraßen<br />

stehen britische Truppen. Man will Großbritannien nicht<br />

verzeihen, daß es die illegale Einwanderung nach Palästina<br />

gestoppt hat. Die Juden werden vorderhand nach Eypern<br />

gebracht und dort in Lager gesteckt. Die erste Landung illegaler<br />

Einwanderer vollzog sich in Haifa ohne ernste Zwischenfälle.<br />

Die Juden befinden sich in einem derartigen psychologischen<br />

und moralischen Elend, daß die britischen Behörden<br />

Maßnahmen gegen Kolektivselbstmorde ergreifen mußten. Die<br />

Leute haben nur noch Lumpen an sich und sind vollständig<br />

ausgehungert. — Der jüdischeWeltkongreßin Paris<br />

protestiert gegen die britische Maßnahme, welche die illegale<br />

Einwanderung nach Palästina verhindert. Die Lage in Palästina<br />

bleibt nach wie vor gespannt.<br />

Nürnberg.<br />

Die Stimmung in den Nürnberger Zellen ist gegenwärtig<br />

bedeutend gedrückter als zu Beginn der Verhandlungen.<br />

Man ist sich bewußt, daß die Todesstrafe bevorsteht, und daß<br />

kein anderer Ausweg mehr bleibt.<br />

G ö r i n g ist wieder in besserer Stimmung: ihn stört der<br />

Gedanke an den Tod nicht stark. Die Hauptsache ist für ihn<br />

das Bewußtsein, eine historische Persönlichkeit geworden<br />

zu sein.<br />

Dr. Schacht bleibt hochmütig in der Zelle wie im Gerichtssaal.<br />

Ribbentropp dagegen leidet unter starker Nervosität<br />

und neuralgischen Anfällen.<br />

H e ß wird von ständigen Verdauungsstörungen geplagt,<br />

welche ärztliche Hilfe beanspruchen. Die andern Angeklaaten<br />

sind, mit Ausnahme von drei Zuckerkranken, gesund. Eine<br />

Gewichtskontrolle ergab, daß alle an Gewicht zugenommen<br />

haben. (!) Einzig Göring hat einen Gewichtsverlust von<br />

34 Kilogramm zu verzeichnen. Zu Beginn der Verhandlungen<br />

hatte er nach das respektable Gewicht von 129 Kilogramm.<br />

Die Zellen sind sorgfältig bewacht...<br />

Während die Friedenskonferenz noch nichts Positives geleistet<br />

hat bis heute, geht der Nürnberger Prozeß voran.<br />

Da sind eben alle der gleichen Ansicht! Rußland würde natürlich<br />

auch hier seine Verzögerungstaktik betreiben, wenn<br />

ein Vorteil daraus resultieren würde.<br />

Treffend hat die „Bülach-Dielsdorfer Wochenzeitung"<br />

das Verhalten Rußlands gekennzeichnet:<br />

„Die Sache ist aber so einfach wie bedenklich: wie an<br />

allen möglichen und unmöglichen Orten (u. a. in Deutschland<br />

und Albanien) errichtet Sowjetrußland gigantische Festungswerke<br />

— natürlich für den Frieden. Und überall, wo man<br />

Frieden machen möchte, ist Sowjetrußland gegen den Frieden."<br />

— Wie lange noch wird Rußland dieses Spiel treiben?<br />

pH.<br />

sacken, mit frohen Liedern und mit der sichern Hoffnung, im<br />

vielgerühmten Engadin Unvergeßliches zu erleben. Und wirklich<br />

wurde dieses Lager für uns Pfadfinder ein großartiges<br />

Erlebnis: die wunderbare Fahrt durch Hügel und Berge,<br />

durch Tunnels und schwindelndhohe Viadukte, die gigantische<br />

Bergwelt, die tiefblauen Seen des Oberengadins, die verträumten<br />

Dörfer und Bauernhäuser und die herrlichreine Luft<br />

auf 1800 m Höhe erfüllten Aug und Herz mit immer neuer<br />

Wonne. Und erst, als die Wanderungen und Touren kamen,<br />

da gelangte jedes echte Bubenherz auf den Höhepunkt der<br />

Begeisterung über unsere herrliche Heimat. Eine Wanderung<br />

um den Silvaplaner See, die Tour Diavolezzahütte - Morteratschgletscher<br />

- Bovalhütte, der Marsch über die Fuorcla<br />

Surlej und die Bergtour auf den Piz Languard (3268 m)<br />

wird jedem der 35 Lagerteilnehmer unvergeßlich bleiben. St.<br />

Frauen dagegen büßen, wenn wir lieben — und unser Gefühl<br />

ist aufrichtiger als das eure und überfällt uns viel heftiger<br />

und plötzlicher als ihr glaubt — Nun, wir büßen unsere<br />

Verirrung mit der Verachtung unserer selbst.<br />

Sie schweigen und schütteln nicht mehr ungläubig den<br />

Kopf? Sie sehen also ein, daß Sie unrecht hatten? Aber es<br />

gibt etwas, darin auch ich unrecht habe und, aufrichtig, wie<br />

ich bin, will ich es Ihnen gestehen. Ich habe soeben gesagt:<br />

Wenn diese Frau den Mann noch nicht kennt — und das<br />

ich falsch, weil ich Sie schon gekannt habe, wenn auch erst seit<br />

einer halben Stunde, aber doch gründlicher, als wenn unsere<br />

Bekanntschaft schon seit Jahren dauerte. Sie sind ein Kavalier<br />

und Ehrenmann, und ich habe gesehen, wie Sie die Probe<br />

bestanden. Glauben Sie mir, daß ich Ihnen Gerechtigkeit<br />

widerfahren lasse! Wir armen Frauen können nicht so frei<br />

reden wie ihr. Teils aus natürlicher Anlage, teils durch unsere<br />

hemmende Erziehung sind wir das schwache Geschlecht.<br />

Zu unserer Verteidigung haben wir keine andere Waffe als<br />

das Mißtrauen, das ewige Mißtrauen."<br />

„Das schwache Geschlecht!" Wiederholte Robert Fenoglio.<br />

„Wir sind das schwache Geschlecht!"<br />

„Wenn Ihr uns liebt, natürlich! Aber dieser Krankheitszustand<br />

ist von kurzer Dauer! Die Rekonvaleszenz ist immer<br />

sehr rasch und ersetzt gleich die verlorenen Kräfte."<br />

Robert Fenoglio erwiderte nichts. Es war dies die beredste<br />

Antwort, die er der Unbekannten geben konnte. In<br />

der Hauptsache hatte sie recht, und wenn er auch in seinem besonderen<br />

Fall nicht im Unrecht war, so war doch jetzt nicht<br />

oer richtige Augenblick, dies hervorzuheben.<br />

Peter hatte uns auch wirklich seines Wetter beschert. s 0 b<br />

uns die zehn Lagertage nur zu schnell verflogen und di<br />

meisten schweren Herzens vom wunderschonen Engadin Ab.,<br />

schied nahmen. Unter der tüchtigen Leitung von H. H. %<br />

ihold und Bepp Pfammatter gmg das Lager ohne Krankh^t<br />

und Unfall (Blattern ausgenommen!) gut zu Ende. Seib et<br />

durften wir nicht, wie es Psadern ziemt, dcu Lager in Zeiten<br />

verbringen infolge des Kamplerverbotes aber das f Qtn<br />

sicher unsern trefflichen' Köchinnen Fraü Olivia ^mstld ^<br />

Frl. Marty Beck zugute, die das Kochen deshalb ui einer richtigen<br />

Küche bereiten konnten. Hoffentlich dürfen wir noch<br />

viele so herrliche Lager erleben, wie das vor zwei Jahren in<br />

Täsch (Wallis) und das diesjährige in Graubunden!<br />

Alpnach. Wie wir aus New-Aork vernehmen, starb dort<br />

Frau Witwe Rosa Ochsner-Jfanger. Da sie bis zu ihrem Tode<br />

eine tiefe Heimatliebe hatte, seien ihr diese Zeilen zum Andenken<br />

gewidmet.<br />

Mrs. Ochsner, eine Alpnacherin, war verheiratet mit Joses<br />

Ochsner und kam im Jahre 1886 nach West Hoboken, Sex,<br />

tion von Union City. Herr Ochsner fand seine Beschäftigung<br />

in der Public-Service in der Zeit, als noch Pferde-Tram<br />

üblich waren. Er starb vor 28 Jahren. Seine Gattin war<br />

eine große karitative Helferin in ihrem „Schwyzerheim". Sozusagen<br />

alle <strong>Obwaldner</strong> und viele andere Schweizer-Aus-<br />

Wanderer setzten ihren ersten Schritt, als sie über das große<br />

Wasser waren, über die Schwelle ihres gastlichen Heimes,<br />

wo sie liebe Betreuung ohne jeglichen Entgelt fanden. Sie<br />

freute sich immer riesig, wenn sie Landsleute beherbergen und<br />

ihnen aus den ersten Weg helfen durfte. Sechsmal fand sie den<br />

Weg zurück ins <strong>Obwaldner</strong>ländli, zum letztenmal anno 1937.<br />

Wie gerne machte sie noch ein Tänzchen nach alter gemütlicher<br />

Art und hatte ihre helle Freude, wenn sie singen und jodeln<br />

hörte.<br />

Sie war Urahne geworden und war die letzten acht Monate,<br />

nachdem sie dem Haushalt doch nicht mehr selber besorgen<br />

konnte, zu ihrer Tochter, Mrs. Jda Bruder, in liebevolle<br />

Pflege gezogen.<br />

Am 25. Juni dieses Jahres feierte Mrs. Ochsner ihren<br />

90sten Geburtstag im Kreise ihrer Lieben. Am 18. Juli darauf<br />

ist sie sanft im Herrn entschlafen, nicht aber ohne zuvor<br />

noch in leisem Heimweh der fernen Heimat sich zu erinnern.<br />

Kein Wunder, daß an den Trauerfeierlichkeiten in der Heiligen<br />

Familie-Kirche in Union-City auch so viele Schweizer,<br />

hauptsächlich <strong>Obwaldner</strong>, ihrem lieben, unvergeßlichen<br />

„Schwyzer-Müetti", das ihnen so viel Gutes getan hat, den<br />

letzten Gruß entboten.<br />

Auch wir, die sie gekannt haben, werden ihr ein liebes<br />

Andenken bewahren. Nachdem bereits zwei Gedächtnisse in<br />

Alpnach gehalten wurden, findet das dritte am 19. August<br />

in Alpnach statt. R.J.P.<br />

Nidwaldncr<br />

Nachbarschaft<br />

Allweg-Schwinget <strong>1946</strong>. (Mitg.) Dieser bekannte Schwingeranlaß<br />

in Ennetmoos bei Stans ist auf Sonntag, 25. Aug.<br />

(eventuell 8. September) angesetzt. Auf dem neuerdings stark<br />

vergrößerten und ausgebauten Schwingplatz beim Denkmal<br />

des Nidwaldncr Freiheitskampfes von 1798 messen sich die<br />

stärksten Schwinger aus der Jnnerschweiz mit sehr gcfährlichen<br />

Rivalen aus den Kantonen Bern und Basel. Freunde<br />

echt schweizerischen Volkstums treffen sich auf diesem idealen<br />

Festplatze, der als einer der schönsten der Schweiz bezeichnet<br />

werden darf, bietet er doch dem Zuschauer neben einer »nübertrefflichen<br />

Uebersicht auf sämtliche Wettkämpfer überdies<br />

noch eine einzigartige Aussicht auf das Nidwaldncrländchen,<br />

den Vierwaldstättersee und den stolzen Wall unserer Berge.<br />

Urschweizer. Standschiehen in Stans 24., 25., 31. August<br />

und 1. September <strong>1946</strong>. (Mitg.) Diesem Anlaß liegt ein<br />

Schießplan zugrunde, der es verdient, gelesen zu werden.<br />

Gegenüber den Vorkriegsplänen weist er verschiedene Neuerungen<br />

auf, wobei auch die militärischen Scheiben berücksichtigt<br />

werdey. Speziell dem Mittelschützen wird weitgehend<br />

Rechnung getragen. Ein Mannschaftswettkampf wird die<br />

Schießfertigkeit der Sektionen unter Probe stellen, und die<br />

Sektionen von Ob- und Nidwalden werden sich noch besonders<br />

in einem Sektionswettkampf messen.<br />

Eine prächtige Urschweizer-Wappenscheibe, geschaffen von<br />

der Künstlerhand Haufler, Basel, und weitere Naturalpreise<br />

winken dem Schützen.<br />

Eidgenoficnschaft<br />

Zusammenarbeit mit den Vereinigten Nationen.<br />

Der Jnformations- und Pressedienst des Eidgenössischen<br />

Politischen Departementes teilt mit:<br />

Am 4. Juni <strong>1946</strong> hat die Schweiz um Aufnahme als Mitglied<br />

der Organisation der Vereinigten Nationen für Ernährung<br />

und Landwirtschaft — gewöhnlich mit der Abkürzung<br />

F.A.O. (Food and Agriculture Organisation) bezeichnet —<br />

ersucht. Das Exekutivkomitee dieser Organisation hat gemäß<br />

den Statuten beschlossen, den Antrag der Schweiz der am 2.<br />

September in Kopenhagen stattfindenden zweiten Konferenz<br />

der F.A.O. zu unterbreiten.<br />

K a n t o n e<br />

llri. Regierungsbeluch im Jeep. Regierungsrat Jndergand?<br />

der Besitzer des Hotel SAC im Madranertal, erhielt kürzlich<br />

den Besuch von Regierungsrat Arnold in Flüelen, welcher<br />

seinen Regierungskollegen über den schmalen und steilen<br />

Saumweg im Jeep besuchte. Die Fahrt soll ohne Störung<br />

erfolgt sein und es scheint nun ein Mittel gefunden zu fein,<br />

um der „weitläufigen" Urner Regierung die Geschäfte 3 u<br />

erleichtern.<br />

Zürich. Lehrermangel in der Stadt Zürich. In der Stadt<br />

Zürich sind laut amtlichem Schulblatt des Kantons Zürich<br />

Touren» nnd Ferienproyiant:<br />

CHALET-SAND WICH-<br />

Streichkäse, */« fett.<br />

225 g Kise = 150 Punkt». SA9226Z 458


I n<br />

drei, vier Zeilen<br />

Molotow protestierte gleich zu Beginn der Dienstagraensitzung<br />

der Friedenskonferenz-Vollversammlung. Woaeaen,<br />

ist gleichgültig. Das Protestieren ist ihm „Lebensinhalt<br />

Lh Begriff". Wenn er nur immer protestieren kann. Es ging<br />

Übrigens um — Prozedurfragen.<br />

Attlse, Stalin und Truman sollten schleunigst zu einer<br />

»euen Dreierkonferenz zusammenkommen. Ein amerikanischer<br />

Senator erklärte: „Es ist höchste Zeit; denn die früheren<br />

Alliierten treiben immer weiter auseinander!"<br />

Der finnische Gewerkschaftsbund verlangt nach Radio<br />

Moskau den Abbruch der diplomatischen Beziehungen Finnlands<br />

mit der Regierung General Francs Man kann sich<br />

denken, von wo die Initiative kommt.<br />

Der frühere deutsche Oberbefehlshaber in Italien, Feldmarschall<br />

von Kesselring, wird von seinem Gefangenenlager<br />

in England nach Rom geflogen werden, um sich dort vor<br />

Gericht zu verantworten.<br />

Im Komitee des Sicherheitsrates der UNO widersetzte sich<br />

Sowjetrußland kategorisch den Gesuchen Eires und Transjordnniens<br />

um Aufnahme in die Organisation der Vereinigten<br />

Nationen.<br />

Als Protest gegen die neuen Flcischpreise wurden in acht<br />

Metzgereien von Ambvrieux und Bugey während der Nacht<br />

Bomben gelegt. Vier Metzgereien wurden schwer mitgenommen.<br />

Im Staate Minnesota sind in den letzten sechs Wachen<br />

über tausend Fälle von Kinderlähmung gemeldet worden.<br />

Beinahe drei Millionen Menschen waren am Dienstag<br />

in Philadelphia ohne Brot, da 1850 Mitglieder der örtlichen<br />

Bäckergewerkschaft in Streik traten.<br />

In England wird die Brotrationierung voraussichtlich<br />

nm 13. Oktober wieder aufgehoben werden.<br />

In Haifa traten 4000 illegale jüdische Einwanderer in<br />

Hungerstreik, als sie vernahmen, sie würden nach Cypern in<br />

Lager überführt.<br />

vom l. August <strong>1946</strong> auf Beginn des Schuljahres 1947/48 im<br />

gesamten 52 Lehrstellen an der Primärschule, 5 an der Sekundarschule<br />

und 10 für Mädchenhandarbeit zur definitiven Besetzung<br />

ausgeschrieben.<br />

Zug. Der Tanz am Samstagabend. Im Zuger Kantonsrat<br />

kam am letzten Montag das neue Wirtschaftsgesetz zur<br />

Behandlung, wobei vor allein die Bestimmungen über das<br />

Tanzen an Porabenden von Sonn- und Feiertagen zu reden<br />

gaben. Der Entwurf sah eine Beschränkung der Tanzbewilligung<br />

auf die Zeit bis 24 Uhr vor; aus dem Rate wurden<br />

aber Stimmen laut, die nach einer Ausdehnung bis auf morgens<br />

2 Uhr riefen, entsprechend der Freinachtmöglichkeiten.<br />

Von konservativer Seite wurde insbesondere dagegen Sturm<br />

gelaufen, daß der Kanton Zug sich zum Vorort von Zürich<br />

stemple und meine, immer die große Mode mitmachen zu müsjen.<br />

Das Glück der Bevölkerung sei nicht durch eine solche<br />

Anpassung zu suchen, sondern durch die Besinnung auf die<br />

Tradition. Der Rat entschied denn auch im Sinne d?r ursprünglichen<br />

Fassung und beschränkte die Tanzmöglichkeiten<br />

aiN Samstagabend auf die Mitternachtsstunde.<br />

Aargau. Offizier in der Aare ertrunken. Bei einer Uebersetzübung<br />

über d!e Aare b?i Brugg ertrank am Montag der<br />

s'ch in einem Lsfizierskurs befindliche Oberleutnant Theodor<br />

Bader, geb. 1917, Crenadierkp. 11, von Solothurn. Der Unfall<br />

ereignete sich bei der Vorbereitung einer Nachtübung.<br />

Oblt. Bader hatte d?n Auftrag, mit zwei andern Offizieren<br />

Ve an bic'er Stelle reißende Aare in Ueberkleid, Marschschuh<br />

n und Stahlhelm zu durchschwimmen. In der Mitte des<br />

Flusses 'eri^wand Oblt. Bader lautlos in den Fluten, während<br />

seine beid'n »iameraden das jenseitige User sicher erreichten.<br />

Die sofort nach dem Unfall angestellte Suchaktion,<br />

die bis nach Stilli führte, blieb erfolglos. Man vermutet, daß<br />

der von den Strapazen ermüdete Bader einem Herzschlag erlegn,<br />

ist. £m Zivilberuf war der Ertrunkene Bezirkslehrer<br />

»nd als Student der Philosophie an der Universität Bern immalriküliert.<br />

Aar^au. Liebe kennt keine Grenzen. Zwei Fricktaler Burschen<br />

hatten die Grenze heimlich überschritten, um ihre im<br />

Badijchen wohnende Freundin zu besuchen. Die französischen<br />

Militärbehörden erwischten jedoch die beiden, die bereits schon<br />

einmal den Grenzorganen ins Garn liefen und gewarnt wurden.<br />

Das Militärgericht Säckingen hat die beiden nun zu je<br />

acht Monaten Gefängnis verurteilt, wobei der eine der Burschen<br />

noch eine Zusatzstrafe für freches Benehmen vor Gericht<br />

zudiktiert erhielt.<br />

?l«s der Krifgslvirtschait<br />

Käseversorgung.<br />

Trotz der Knappheit der schweizerischen Käselager verfügen<br />

wir heute über verhältnismäßig viel Viertelfett- und<br />

Magerkäse. Das hängt mit der umfangreichen Buttersabrikation<br />

zusammen. In der „Schweizerischen Milchzeitung" wird<br />

darauf hingewiesen, daß trotz der guten Qualität dieser Viertelsett-<br />

und Magerkäse nur schwer abgesetzt werde. Viele Verlaufsstellen<br />

beklagen sich über die Kaufunlust der Konsumenten,<br />

die bei der sonstigen Bewertung der Rationierungsausweise<br />

für unterfette Käse einigermaßen überrasche. Die Erscheinung<br />

wird zum Teil damit zu erklären versucht, daß bei der warffien<br />

Sommerwitterung und der reichlichen Früchte- und<br />

Beerenznsatznahrung der Bedarf nach Käse naturgemäß immer<br />

etwas sinke. Es werden nun aber Bestrebungen zum Magerkäs-Export<br />

eingeleitet.<br />

Für<br />

die Frau<br />

Arme, arme Schweizerin...<br />

Die Präsidentin des Weltfrauenbundes gab anläßlich der<br />

Eröffnung des Kongresses ihrem Erstaunen über die politi-<br />

!che Rechtlosigkeit der Gastgeberinnen mit folgenden Worten<br />

Ausdruck:<br />

«Wie ist es möglich, daß ein Land, das in der Welt mit<br />

seiner Jngenieurkunst und seiner Elektrizitätswissenschaft an<br />

erster Stelle steht, im Hinblick auf die staatsbürgerliche Stel-<br />

!ung seiner Frauen ein Museumsstück ist?" Das Mitleid aller<br />

Ausländerinnen mit den armen Schweizerinnen soll allgemein<br />

gewesen sein.<br />

Wir sind verblüfft ob dieser Art Frauenlogik. Es soll mir<br />

doch einer sagen: Was hat denn nur Jngenieurkunst oder<br />

Elektrizitätswissenschaft mit der staatsbürgerlichen Stellung<br />

der Frau für einen Zusammenhang? Das sind doch alles getrennte<br />

Sektoren; Gebiete, die für sich ein abgeschlossenes<br />

Ganzes bilden und miteinander absolut keinen Zusammenhang<br />

haben. Diese Frage ist ungefähr gleich gescheit wie die<br />

folgende: Wie ist es möglich, daß das Wallis, welches doch in<br />

bezug auf Trauben- und Aprikosenlieferungen an den<br />

Schweizermarkt an erster Stelle steht, noch keinen Bundesrat<br />

gehabt hat? Abgesehen von solchen logischen Bocksprüngen,<br />

und abgesehen davon, daß die Schweizerfrau in mancher Beziehung,<br />

zum Beispiel in zivilrechtlicher Hinsicht, erheblich<br />

besser dasteht als ihre Schwester in Staaten, die längst mit<br />

dem Frauenstimmrecht gesegnet wurden, und ungeachtet dessen,<br />

daß der eidgenössische Staat verschiedene Besonderheiten<br />

ausweist, die gerade für die Ablehnung des Franenftimmrechts<br />

einen tiefern Grund abgeben, von dem sich ein mit<br />

unsern Verhältnissen nicht näher Vertrauter kaum so obenhin<br />

Rechenschaft zu geben vermag, gibt es noch viel „Verwunderlicheres"<br />

festzuhalten, als es in der eben wiedergegebenen<br />

rhetorischen Frage der Mrs. Corbett-Ashby hervorgehoben<br />

wird, zum Beispiel:<br />

Warum hat das Frauenstimmrecht bis jetzt nicht vermöcht,<br />

die Frauenarbeit in ihrem Werte zu heben (noch<br />

immer wird Frauenarbeit fast überall schlechter bezahlt!);<br />

warum ist an der Friedenskonferenz in Paris keine einzige<br />

Fraue vertreten; warum ist die rechtliche Stellung der Frau<br />

in den Stimmrechtsländern noch immer unbefriedigend? —<br />

All diese Fragen mußten an der Frauenkonferenz in Jnterlaken<br />

als n n g e l ö st bezeichnet werden. Es läge also eher<br />

bei der Schweizerin, ihren ausländischen Schwestern gegenüber<br />

Mitleid zu empfinden. — Die Vertreterinnen des<br />

Schweizerischen Verbandes für Frauenstimmrecht haben allerdings<br />

nichts dergleichen verlauten lassen; sie blicken neidvoll<br />

auf die „glücklichen" Ausländerinnen. Warum?<br />

Weltfrauenbundkongreß in<br />

Jnterlaken<br />

Die 200 Delegierten aus allen Ländern diskutieren eifrig<br />

über Frieden und Demokratie. Sie geben dem Friedenswillen,<br />

der Verständigung aller Völker und ihrer Zusammenarbeit<br />

Ausdruck. Von der Demokratie allein erhofft man alles<br />

Heil, insofern sie allgemeines Stimmrecht, Rede- und Pressefreiheit<br />

und konfessionelle Gleichberechtigung gewährt.<br />

Zur Diskussion stehen besonders die wirtschastli -<br />

chen und politischen Rechte der Frau. Man plädiert<br />

für die Aufhebung der „gesetzlichen Unfähigkeit" (?) der<br />

Ehefrau und Mutter. Es werden alle längst bekannten Forderungen<br />

der Frauenrechtlerinnen wieder neu aufgewärmt<br />

und aufgetischt, angefangen von der gleichen Entlohnung für<br />

gleiche Arbeit, ob sie von Mann oder Frau geleistet werde,<br />

bis zur gleichen beruflichen Ausbildungsmöglichkeit für Knaben<br />

und Mädchen. Alle Einschränkungen aus Gründen des<br />

Geschlechtes will man beseitigen. Schade, daß der Kongreß den<br />

Frauen nicht noch das Geschlecht der Männer geben kann...<br />

Wer die Verhandlungen des Kongresses verfolgt, erwehrt<br />

sich nur mit Mühe eines unangenehmen Eindruckes. Gewiß,<br />

es wird viel von hohen Menschheitszielen gesprochen, deren<br />

Verwirklichung wir alle aus tiefstem Herzen erstreben; Friede,<br />

wahre Demokratie, Achtung der Frau usw. Was aber muß sich<br />

der unbefangene Beobachter denken von Proklamationen, welche<br />

verlangen, die verheiratete Frau soll durch die Eheschließung<br />

nicht die Rechte der ledigen Frau einbüßen, sondern<br />

anch als Frau und Mutter frei und ungebunden bleiben? Solche<br />

Einstellung verrät ein bedenkliches Verkennen der eigentliehen<br />

fraulichen Aufgaben. Wenn sich eine solche Einstellung<br />

durchsetzen würde, bedeutete dies nichts anderes als den ersten<br />

Schritt zur weitern Auslösung der menschlichen Gesellschaft.<br />

Wir wollen ohne weiteres den guten Willen der 200<br />

Frauen in Jnterlaken anerkennen. Es wird aber nichts Positives<br />

herausschauen, wenn man sich nicht nach höhern Normen<br />

richtet. Die unter dem Schlagwort einer sozialeren Gesellschaftsauffassung<br />

segelnden Boten der Frauenrechtlerinnen<br />

verraten — wohl unbewußt — das gesteckte Ziel, und sie<br />

untergraben es zugleich. Man hört an der Tagung der streitbaren<br />

Frauen so wenig von Mütterlichkeit, von der Freude<br />

am Kind usw., daß man annehmen muß, es gehe diesen Vorkämpferinnen<br />

für eine „neue Zeit" viel mehr um die Besriedigung<br />

egoistischer, persönlicher Wünsche als um die Gesundung<br />

der Gemeinschaft. Man will den Staat korrigieren, hat<br />

aber vergessen oder gar noch nicht entdeckt, welches überhaupt<br />

die Fundamente des Staates sind.<br />

Soll der Kongreß in Jnterlaken nicht ein totaler Mißerfolg<br />

und ein Fiasko werden, so müssen die Forderungen<br />

der Delegierten mit den Forderungen in Uebereinstimmung<br />

gebracht werden, die im göttlichen Recht, im Naturrecht und<br />

in der Moral verankert sind. Das ist der einzige Weg, auf<br />

dem man sicher geht, und der Gewähr für eine positive Lösuug<br />

gibt. Die Familie ist und bleibt das Wirkungsfeld der<br />

Frau. Die Mutter soll sich ganz und ungeteilt der Familie<br />

widmen können. Die seelisch-körperliche Konstitution<br />

weist ihr die Familie zu. Soll nun der Mensch mit Gewalt<br />

ändern, was Gott so geschaffen? Wir wollen damit absolut<br />

nicht die Frau ausschließlich auf die Familie beschränken. Es<br />

gibt weite Gebiete, auf denen sie sich unbeschadet ihres Familienberufes<br />

segensreich betätigen und ihrem natürlichen<br />

Berufe der „Mütterlichkeit" nachkommen kann. Das ganze<br />

weite Gebiet der sozialen Fürsorge und Karitas steht ihr<br />

offen. Wir erinnern hier nur an die private und öffentliche<br />

Armen- und Krankenpflege, an die Sorge für verwahrloste<br />

Kinder und Waisen, für die gefährdeten und gefallenen Mädchen,<br />

an die Organisationen für den Schutz der öffentlichen<br />

Sittlichkeit, für die Verbreitung guter Bücher, an die Fürderung<br />

des Missionswesens usw. Wer sich solchen Vereinigungen<br />

anschließt, findet reiche Gelegenheit, die von der Familienforge<br />

nicht in Anspruch genommene Zeit zum Wohle der<br />

Menschheit zu verwenden.<br />

Die<br />

soziale Pflichterfüllung<br />

erfährt ihre Vollendung durch die Ausrichtung des gerechten<br />

Lohnes in geordneten, nicht zu langen Abschnitten.<br />

Der Lohn soll so ausbezahlt werden, daß der<br />

Arbeiter weder in entwürdigender Art und Weife um<br />

ihn bitten muß, noch daß er allzu lange darauf zu<br />

warten hat.<br />

Hier gelten die scharfen Worte Pius Xll. in der<br />

Kommunistenenzyklika: „Der Arbeiter hat es nicht<br />

nötig, als Almosen zu empfangen, was ihm von rechtswegen<br />

zusteht. Es geht auch nicht an, sich von den<br />

schweren Pflichten der Gerechtigkeit freikaufen zu<br />

wollen durch kleine Gaben der Barmherzigkeit." —<br />

„Wo die Lohnfrage nicht gewissenhaft gelöst ist, bieten<br />

billig angelegte Fürsorgefonds keinen gerechten Erfatz."<br />

(Bettagsmandat 1944.)<br />

Die kranke Welt kann nur am Opfergeist, nicht aver am<br />

Egoismus gesunden. Es ist zu wünschen, daß Jnterlaken nicht<br />

die alten Fehler der vergangenen Jahre wieder neu begeht,<br />

sondern die Probleme im Sinne der gottgewollten Ordnung<br />

zu lösen sucht. Möge dem Kongreß ein voller Erfolg beschieden<br />

sein!<br />

Unsere Sorge: der Anvan<br />

Zeit zur Rapssaat!<br />

Das eidgenössische Kriegsernährungsamt hat kürzlich bekanntgegeben,<br />

daß der Preis für die Rapssaat der Ernte 1947<br />

auf Fr. 1.20 pro kg festgesetzt worden sei. Damit weiß der<br />

Bauer schon ein Jahr zum voraus, was er für die nächstjährige<br />

Oelsaatenernte pro Gewichtseinheit erhält. Er kann<br />

sich in seinen Anbauplätzen rechtzeitig darnach einrichten.<br />

Wenn auch der künftige Preis um 10 Rp. tiefer angesetzt<br />

wurde als der in diesem Jahre gültige mittlere Uebernahme-<br />

Preis, so dürfte er doch noch genügend Ansporn zu einem ausgedehnten<br />

Oelpflanzenbau in der Schweiz geben. Daß wir<br />

vorderhand noch nicht auf eine größere Produktion von einheimischem<br />

Pflanzenöl verzichten können, beweisen die erst<br />

kürzlich wieder eingetroffenen Nachrichten über Herabsetzung<br />

des Fettexportes aus der Neuen Welt.<br />

Die Rapssaat fällt bei uns auf Mitte A u g u st. Der<br />

Raps muß so früh gesät werden, damit er möglichst kräftig in<br />

den Winter geht. Je besser die Entwicklung im Herbst, um so<br />

leichter die Ueberwinterung und um so rascher das Wachstum,<br />

die Blüte und Reife im nächsten Frühjahr und Vorfommer.<br />

Der Raps ist ein Düngerfresser. In die Pfluafurche<br />

ist eine mitelstarke Stallmistgabe unterzubringen. Fehlt der<br />

Stallmist, so sind pro Hektar rund 300 kg Thomasmehl und<br />

Kalisalz und 200 kg Ammon- oder Kalksalpeter zu streuen.<br />

Das Saatbeet ist gut durchzueggen, damit er möglichst fein<br />

wird. In verschiedenen Versuchen der Versuchsanstalten und<br />

der Landwirtschaftsschulen haben sich als Saatmenge 8—10 kg<br />

pro Hektare am besten bewährt. Bei dieser Saatmenae können<br />

das zeitraubende Querhacken und Vereinzeln im Herbst unterbleiben,<br />

ohne daß dadurch die Erträge vermindert würden.<br />

Da sich nicht alle Sämaschinen zuverlässig auf eine so geringe<br />

Saatmenge einstellen lassen, ist die Beimischung von Kalkgrit<br />

mit passender Korngröße empfehlenswert. Die aufgehende<br />

Saat ist im Herbst und im Frühjahr für gutes Hacken dankbar.<br />

Vom Büchertisch<br />

Eine neue katholische Wochenschrift.<br />

Die Furche, kulturpolitische Wochenschrift. Herausgeber:<br />

Dr. Friedr. Funder. Schriftleiter: Dr. Georg Zimmer-<br />

Lehmann, beide in Wien.<br />

Die im Herbst 1945 erstmals erschienene Wochenschrift<br />

„Die Furche" ist soeben auch für den freien Verkauf in der<br />

Schweiz eingetroffen. Zeitaufgeschlossen auf das aktuelle Gefchehen<br />

gerichtet, bejaht sie eine gesunde Demokratie und ist<br />

durch katholische Grundsätzlichkeit bestimmt. Die neue Wochenschrist<br />

will mit ihrem Stab hervorragender Mitarbeiter dem<br />

Wiederaufbau des Landes, dem Frieden und Wiederzusammensinden<br />

der mißhandelten Menschheit dienen. Jede Nummer<br />

umfaßt 12 Seiten und enthält zudem als literarische Beiläge:<br />

„Die Warte". Aufsätze über Fragen der Gegenwart,<br />

über politische und wirtschaftliche, kulturelle und literarische<br />

Themen geben ein reiches, gut dokumentiertes Bild vom geistigen<br />

und alltäglichen Leben in Oesterreich, dringen aber<br />

weit über die lokalen und nationalen Grenzen hinweg vor<br />

und bemühen sich, die Umrisse einer kommenden Ordnung im<br />

Sinne eines abendländisch-christlichen Humanismus sichtbar<br />

werden zu lassen. Eine Schrift für jeden Gebildeten, der am<br />

Schicksal unseres Nachbarlandes Anteil nimmt und sich dem<br />

abendländischen Erbe verpflichtet fühlt. — Abonnemente bei<br />

jeder katholischen Buchhandlung.<br />

Radio — Beromünster<br />

Radiosendungen für die Katholiken. „Die katholische Radiopredigt"<br />

wird Sonntag, den 18. August, um 9.45 Uhr, von<br />

Vikar Albert Kamber von der Kirchgemeinde St. Joseph zu<br />

Basel gehalten.<br />

Sonntag, 18. August.<br />

9.00 Protestantische Predigt. 9.30 Aus dem „Deutschen<br />

Requiem" von Johannes Brahms. 9.45 Katholische Predigt.<br />

10.15 Volkskonzert. 11.20 Vom goldenen Ueberfluß. 12.40<br />

* ' ' or. A. Wa«d.r A. O- Bern


Mittagskonzert. 14.15 „D'Sichlete", ein alter, schöner Brauch.<br />

Hörfolge. 14.45 Singe, jödele, bödele. 15.30 Musik für zwei<br />

Klaviere, lß.00 Neue Romane und Erzählungen. 18.55 Der<br />

Muisikfreund wünscht. 19.00 „Laßt uns singen ein frohes<br />

Lied!" 20.00 Nur Mut, Theophil! Hörkomödie von Klaus<br />

Knörri. 20.45 „Cosi san tutte". Komische Oper von Mozart.<br />

22.10 Schallplatten.<br />

Montag, 19. August.<br />

11.30 Südländische Folkloristik. 12.40 Nordische Unterhaltungsmusik.<br />

17.00 Konzert. 18.00 Walter Lang: Aus den<br />

„Galgenliedern", op. 27. 18.15 Die Stimme der Arbeit. 19.00<br />

Fyrobe. 19.55 14. Wunschkonzert. 21.00 Bon unsern Meisterschützen<br />

und ihrer Arbeit. 21.45 WochenrüiKlick. 22.10<br />

Lieder von Othmar Schoeck. 22.30 Melodie und Rhythmus.<br />

Dienstag, 20. August.<br />

11.30 Musik aus dem Park. 11.45 Lieder. 12.40 Buntes<br />

Schallplattenkonzert. 17.00 Vokal- und Instrumentalmusik.<br />

18.00 Jugendstunde. 18.20 Der schwedische Pianist Hans Leygraf<br />

spielt. 18.45 Französische Schriftsteller besuchen die<br />

Schweiz. 19.00 Ingrid Flentjen singt. 19.55 Schallplatten.<br />

20.15 Uebertragung aus Luzern: Sinfoniekonzert. 22.30 Tanzmusik.<br />

Mittwoch, 21. August.<br />

11.30 Mrüsik zur Arbeit. 11.45 Genf spricht zu Ihnen. 12.40<br />

Unterhaltungskonzert. 17.00 Melodienparade. 18.00 Jugendpost.<br />

18.25 Lieder. 18.40 Unser Alltag zwischen Recht und Gesetz,<br />

Vortrag. 18.55 Variationen von Rachmaninosf. 19.15<br />

Schallplatten. 19.55 „Bärn, du edle Schwyzerstärn". 20.00<br />

Volkslieder. 20.20 Lienhard und Gertrud, eine Geschichte von<br />

Pestalozzi. 22.05 Orchesterkonzert. 22.30 Beliebte Melodien.<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 13. August <strong>1946</strong>.<br />

(Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Frische Gemüse.<br />

Spinat, inländischer<br />

Mangold<br />

Rhabarber<br />

Weißkabis<br />

Rotkabis<br />

Kohl (Wirz, Wirsing)<br />

Kohlrabi (Rübkohl)<br />

Blumenkohl<br />

Kopfsalat, gr.<br />

Karotten, rote<br />

Sellerieknollen<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, grün<br />

Kartoffeln, neue, inländ.<br />

Orangen, Halbblut,<br />

Zitronen<br />

>m—iidBananen<br />

W—io Eierschwämme<br />

40-50<br />

45—55 Eier.<br />

65 Trinkeier, inländische<br />

55- 65 Frischeier, ausländische<br />

Butter uitb Käs.<br />

25—30 Tafelbutter, geformt<br />

65—70 klein geformt, 100 gr<br />

120 groß geformt, 200 gr<br />

55—60 Kochbutter<br />

li»-,2oEminentaler Käse, 1. Qual.<br />

25-zs Greyerzer, 1. Qual.<br />

Auskernerbsen, inländische «o-go Sbrinz, 1. Qual.<br />

Feine Bohnen I2o—>40 ~ Magerkäse<br />

Tomaten, inländische W-i2vTilsiter<br />

Gurken<br />

Lattich<br />

'70-80° Geflügel, Kleintiere und<br />

Monatsrettig (Radis) 20 -25 (Wildbret (tot).<br />

Bierrettig (Sommer , Suppenhühner<br />

Winterrettig) 1 Stuck .°-z° Kaninchen<br />

Knoblauch<br />

30—35<br />

Schnittlauch, l Büschel io Süßwasserfische<br />

Petersilien, 1 Büschel<br />

10 Regenbogenforellen<br />

..«s ai..»» Großfelchen, tot<br />

Früchte und Beeren. Kleinfelchen, tot<br />

Zwetschgen, gewöhnliche »5— iisHechte<br />

so-looBarsche (Egli)<br />

Ho—iboBrachfen<br />

i60Hasel<br />

ISO—20OTrüschen<br />

Pflaumen<br />

Aprikosen, inländische<br />

Pfirsiche<br />

Brombeeren<br />

Heidelbeeren<br />

Hollunderbeeren<br />

Trauben, ausländische<br />

Kochäpfel<br />

Birnen<br />

Kontrollware, inländ.<br />

180—200<br />

50-60<br />

1SS-2ioKabeljau,<br />

30—40 Kabeljau,<br />

Merlans<br />

60-90 Colins<br />

Meerfische.<br />

ganz<br />

Filets<br />

195<br />

150<br />

320<br />

380<br />

35<br />

30<br />

800<br />

84<br />

107<br />

784<br />

430<br />

430<br />

515<br />

240<br />

430<br />

500-800<br />

500-800<br />

»oo<br />

450<br />

350<br />

520-540<br />

350—440<br />

220-240<br />

200<br />

400<br />

400<br />

480<br />

400-480<br />

500- 540<br />

Viehmartt in Luzern vom 13. August 194«.<br />

Auffuhr: Muni 9, Kühe 7, Rinder 6, Kälber 198,<br />

Schafe 2, Schweine 510. Total 732 Stück.<br />

Preis per «g.<br />

Lebendqewicht<br />

Handel<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der K.<br />

setzten Höchstpreisen angenommen.<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—50 je n. Qual.<br />

51—55<br />

56—60<br />

61—65<br />

66—70<br />

Markenkälber 80 kg u. m.<br />

Rotfleischige<br />

Weißfleischige, mittelgr.<br />

Ausstich<br />

Die Preise verstehen sich<br />

nüchtern, sonst bis zu 3 kg<br />

Eigengewicht<br />

Schweine.<br />

Fette Schweine<br />

Absäugerinnen<br />

Ferkel, 7— 9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Ausmastschweine<br />

3 20—3.30 flau<br />

B.SO—3.40<br />

3.50—3.60<br />

3.60—3.80<br />

3.80—3.90 »<br />

4.00—4.10 flau<br />

4.20—4.50 „<br />

4.60—4.70 "<br />

per Stück Fr<br />

53- 76 flau<br />

78-108 H<br />

110-140<br />

148—225 m<br />

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daß man lange redt dabon<br />

(Sprichwort.)<br />

Wahrlich, über Rebenblut ist viel gesprochen<br />

und geschrieben worden. Wie manches Dichterwort<br />

und mancher Kernspruch hat dem Wein<br />

sein Lob gespendet.<br />

Daß aber nicht jeder Rebensaft Anspruch aas<br />

ein Loblied machen kann, wissen wir ja leider<br />

alle auch. Bon den „getauften" und gepanschten<br />

Weinen gar nicht zu reden, die ihre Herkunft<br />

nur dem Namen nach kennen.<br />

Wenn ich Ihnen z. B. P r o v i n s - Walliserweine<br />

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gatne« / Mittwoch, den 21. August <strong>1946</strong><br />

7K. Jahrgang — Nr. 66<br />

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Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

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Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

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Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Garnen. Tel. 8 62 37<br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A l t e u n d « e u e P r o b l e m e i n d e r S o z i a l p o l i t i k<br />

Unter dem Datum des 10. Juli <strong>1946</strong> richtete Papst Pius<br />

der Zwölfte ein Handschreiben an die Leitung der Sozialen<br />

Woche Frankreichs. Angesichts der Wichtigkeit der darin berührten<br />

Fragen, die auch für die weitere Entwicklung des<br />

sozialpolitischen Lebens unseres Landes von Bedeutung sind,<br />

veröffentlichen wir zuhanden unserer Leserschaft die darin<br />

enthaltenen haupsächlichsteu Punkte:<br />

„Sie gehen also daran, die verschiedenen Probleme der<br />

nationalen Gemeinschaft zu studieren. Wohlverstanden: nicht<br />

wie gewisse Philosophen das wollten in einer positivistischen<br />

und antiintellektnalistischen Haltung, nicht im Sinne einer<br />

Massengemeinschaft, wo instinktive Auftriebe und herdenmäßige<br />

Leidenschaften den vernunftgemäßen, rechtlichen und moralischen<br />

Charakter jeder wahren Gesellschaft verdunkeln. Es<br />

handelt sich vielmehr einzig darum, alles dasjenige, was ein<br />

Land an rechtmäßigen Verschiedenheiten in einer notwendigen<br />

Einheit besitzt, an spontaner und freiwilliger Zustimmung,<br />

an gegenseitigem Geben im Schoße dieser erweiterten Familie,<br />

welche das Vaterland darstellt, besser zur Geltung zu bringen.<br />

Eine in diesem Sinne verstandene Gemeinschaft hat einen ausgesprochenenchristlichen<br />

Sinn; schon die Urkirche hatte dieselbe<br />

geheiligt. Ist denn nicht die durch göttliche Gründung vollzogene<br />

Einrichtung, die unser Herr Jesus Christus in der<br />

Kirche geschaffen hat, ein unvergleichliches Beispiel, das die<br />

menschlichen Gesellschaften zu ihrem eigenen Vorteile beachten<br />

sollen? Das darf Uns nicht überraschen; denn<br />

die Kirche ist das Vorbild alles sozialen Lebens und dies<br />

gerade deswegen, weil sie den wahren Wert der menschlichen<br />

Perlon gerettet hat und der Erniedrigung entgegengetreten<br />

ist, in welche die Philosophen und die<br />

Sitten des Heidentums sie hinabgezogen hatten. In der<br />

menschlichen Person, die nach dem Vorbilde geschaffen<br />

ist, anerkennt und verteidigt die Kirche den Ursprung<br />

und das Ziel alles sozialen Lebens.<br />

Sie werden darum diese großen Wahrheiten nicht genug<br />

ins Licht setzen und betonen können. Diese Grundsätze müssen<br />

den Aufbau des sozialen Körpers leiten. Und das besonders<br />

heute, wo einseitig übertriebene Systeme auf allen Gebieten<br />

totalitäre Ansprüche erheben und dabei kein anderes Ideal<br />

verfolgen als einen kollektiven Egoismus und keinen andern<br />

Ausdruck zu finden vermögen als einen allmächtigen Etatismus,<br />

wodurch die Individuen zu Bauern auf einem politischen<br />

Schachbrett oder zu Nummern in wirtschaftlichen Berechnungen<br />

herabgewürdigt werden. Es ist schlechthin nnznlässig,<br />

daß ein Christ, und wäre es auch nur, um den Kontakt<br />

mit jenen aufrechtzuerhalten, die sich im Irrtum befinden,<br />

sich auf irgendwelche Weise auf den Irrtum selber einläßt.<br />

Der notwendige Kontakt kommt übrigens ohne weiteres zustände<br />

und wird sich aufrechterhalten lassen, wenn die Christen<br />

loyal und bescheiden die Vorzüge nach der Wahrheit<br />

suchen.<br />

Ein richtig beschaffener Gemeinschaftsgeist mutz in äynlicher<br />

Weise die Mitglieder der nationalen Gemeinschaft<br />

erfüllen und leiten, wie er in natürlicher Weise bei den<br />

Eine Stellungnahme des Papstes.<br />

Mitgliedern jener Mutterzelle der Gesellschaft, welche<br />

die Familie ist, gefunden werden kann. Nur unter diesen<br />

Voraussetzungen werden die grotzen Prinzipien der Freiheit,<br />

Gleichheit und Brüderlichkeit, worauf sich die moderuen<br />

Demokraten berufen, zu fruchtbarer Auswirkung<br />

kommen.<br />

Begreift man sie nicht nach der Art und Weise, zu welcher<br />

das Naturrecht, das Gesetz des Evangeliums und die christliche<br />

Tradition anleiten, welche zusammen und einzig ihre<br />

wirklichen geistigen Ausgangspunkte und zuständigen Ausleger<br />

sind, so wird man Opfer der verhängnisvollsten Fälschungen<br />

werden.<br />

Diese Bemerkung bezieht sich beispielsweise auf den besondern<br />

Fall, der im gegenwärtigen Augenblick die französischen<br />

Katholiken bewegt: die Verstaatlichung der Unternehmnngen!<br />

Unsere Vorgänger und Wir selbst haben wiederholt<br />

über die moralische Seite dieser Angelegenheit gesprochen. Es<br />

wird immer offenbarer, daß solche Nationalisierungen, statt<br />

den mechanischen Charakter des Lebens und der gemeinschaftlichen<br />

Arbeit abzuschwächen, ihn selbst dann, wenn es sich um<br />

erlaubte Nationalisierung handelt, eher zu verstärken geeignet<br />

sind. Aus diesem Grunde ist ihr Vorteil für eine wirkliche<br />

Gemeinschaft, wie Ihr sie versteht, sehr fragwürdig. Wir<br />

halten dafür, daß die Einrichtung von genossenschaftlichen Vereinigungen<br />

oder Einheiten auf allen Gebieten der nationalen<br />

Wirtschaft nicht nur dem Zweck, welchen Ihr verfolgt, viel<br />

besser entsprechen würde, sondern daß dies gleichzeitig auch<br />

vorteilhaft für einen bessern Ertrag der Unternehmungen<br />

wäre. Auf alle Fälle gilt das sicherlich überall dort, wo bisher<br />

die Zusammenlegung der Unternehmung und das Verschwinden<br />

der kleinen, selbständigen Unternehmer sich nur zum<br />

Vorteil des Kapitales und nicht der sozialen Wirtschaft ausgewirkt<br />

hat. Es kann übrigens gar kein Zweifel darüber bestehen,<br />

daß unter den gegenwärtigen Umständen die genossenschaftlichen<br />

Formen des sozialen und besonders des wirtschaftlichen<br />

Lebens praktisch derchristlichen Lehre bezüglich der<br />

Person, der Gemeinschaft, der Arbeit und des Privateigentums<br />

besonders entsprechend sind.<br />

Es ist deshalb von größerer Bedeutung als je, daß heute<br />

die Bedingungen für eine solche nationale Gemeinschaft übersichtlich<br />

zusammengestellt werden: eine Gemeinschaft, die<br />

lebendig und stark, aber doch nicht ausschließlich und gleichmacherisch<br />

gegenüber den berechtigten Selbständigkeiten, sondern<br />

alle Rechte achtet und weit offen hinstrebt auf jene größere<br />

Gemeinschaft, welche die Menschheit selbst darstellt."<br />

Die<br />

soziale Frage<br />

ist nicht nur eine Lohnfrage, sondern sie ist im Grunde<br />

bedingt von der Gesinnung und Art des menschlichen<br />

Umganges auf dem Arbeitsplatz. Sie gesundet an<br />

Arbeitgebern, höhern Beamten, Vorgesetzten und Arbeitern<br />

in dem Matz, wie diese Menschen sein wollen<br />

mit Verantwortungsgefühl und Herz.<br />

O b w a l d e n<br />

Staatskalender <strong>1946</strong>/47. Soeben ist der Staatskalender<br />

pro <strong>1946</strong>/47 erschienen. Jedermann, der mit geistlichen oder<br />

weltlichen Behörden im Verkehr steht, wird die neue Ausgabe<br />

des Staatskalenders durch die Standeskanzlei begrüßen. Der<br />

Registerschnitt ermöglicht eine schnellere und handliche Benützung.<br />

Daß wir immer noch an die zahlreichen Vorschriften<br />

der Kriegswirtschaft gebunden sind, zeigen uns die Seiten 70<br />

bis 76 mit den kriegswirtschaftlichen Stellen von Kanton und<br />

Gemeinden. Der Kalender ist bei der Staatskanzlei Obwalden<br />

zu beziehen.<br />

Viehschauen im Herbst <strong>1946</strong>. Das Schauprogramm für<br />

die verschiedenen Viehschauen im Herbst <strong>1946</strong>, sowie die bezüglichen<br />

Vorschriften sind vom Regierungsrat in der Sitzung<br />

vom 14. August genehmigt worden. Die kantonale Viehausstellung<br />

mit Prämiierung ist auf Dienstag, den 1. Oktober,<br />

angesetzt worden. Dieses Datum mußte gewählt werden, um<br />

neben andern benachbarten Viehschauen vorbeizukommen.<br />

Am 2. Oktober ist die Schau in Meiringen und am 3. Oktober<br />

findet dieselbe in Stans statt. Sodann mußte auch auf die<br />

landwirtschaftliche Ausstellung, verbunden mit Viehausstellung<br />

in Luzern Rücksicht genommen werden.<br />

Um den Platzverhältnissen auf dem Marktplatz in Sarnen<br />

besser gerecht zu werden, wird dieses Jahr die j ü n g st e Abteilung<br />

Rinder weggelassen. Geldprämien erhielten dieselben<br />

ohnehin keine, und das Gesamtbild der Ausstellung wird deswegen<br />

nicht darunter leiden.<br />

Die Beständeschauen der Viehzuchtgenossenschaften, sowie<br />

auch die Schauen der Kleinviehzuchtgenossenschaften werden<br />

im bisher üblichen Rahmen durchgeführt.<br />

Hoffentlich macht die da und dort auftretende Maul- und<br />

Klauenseuche die Durchführung der kantonalen Viehausstellung<br />

und auch der andern Schauen nicht unmöglich. Vorficht<br />

ist immerhin geboten. A.<br />

Auch hierzulande beachtenswert! Der Tierschutzverein des<br />

Kantons Schwyz ersucht alle Tierfreunde, während der warmen<br />

Jahreszeit folgende Ratschläge beherzigen zu wollen:<br />

1. Bei Ausflügen mit dem Fahrrad lasse deinen Hund<br />

zu Hause!<br />

2. Verwehre deinen Tieren niemals, den Durst zu löschen!<br />

Sorge dafür, daß besonders Kettenhunde täglich frisches Wasser<br />

erhalten und daß ihre Futtergeschirre alle Tage gereinigt<br />

werden (sonst wird das Futter bald sauer!).<br />

3. Laß deinen Kettenhund, besonders bei großer Hitze,<br />

einige Stunden frei! Die der Freiheit beraubten Tiere sind<br />

Krankheiten (Tollwut) leichter ausgesetzt als andere.<br />

4. Pferde und andere Tiere, die warten müssen, stelle man<br />

an einen schattigen Ort.<br />

5. Wasche deinem Pferd nach jeder größeren Fahrt Augen<br />

n. Nüstern mit reinem, mit Wasser ausgedrücktem Schwamm;<br />

dies ist ihm eine große Wohltat.<br />

6. Versieh das Pferd mit Ohrenkappen und Netzen, damit<br />

nicht durch Insektenstiche dem Tiere große Schmerzen und dir<br />

noch größerer Schaden erwachse.<br />

7. Zum Schutze deiner Pferde vor quälenden Insekten<br />

verwende einen gut funktionierenden „Brämsenkessel"!<br />

8. Stutze deinem Pferd den Schweif nicht; es ist dies eine<br />

bloße Modetorheit. Der Schweif ist das natürliche Mittel zur<br />

Abwehr der Insektenplage.<br />

DIE SCHÖNE UNBEKANNTE<br />

von A. G. Barrilli.<br />

Deutsche Bearbeitung von Duvi Troesch.<br />

Sein Stillschweigen unterbrach ihr Zwiegespräch und er-<br />

Zeugte eine Pause. Robert zählte mit gesenktem Kopfe die<br />

Marmorstückchen seines Mosaikfußbodens. Die Signora sah<br />

ihn in der Erwartung an, daß er etwas sagen werde. Und<br />

f°, während sie den Schweigenden betrachtete, erwachte in<br />

ihrer Seele ganz unerwartet jenes verräterische Mitleid, welches<br />

als Schwester der Liebe gar keine andere Ausgabe hat,<br />

als dem Bruder das Herzenspförtchen zu öffnen.<br />

»Der arme junge Mann", raunte das Mitleid dem Heräm<br />

zu, „du hast ihm böse Dinge gesagt, nnd nun wagt er<br />

flicht einmal zu antworten! Sieh, wie zerknirscht und gede-<br />

^ütigt er ist! Er hat in der Tat ein anziehendes Gesicht. Und<br />

wie artig er sich benimmt! Aus freien Stücken hat er sich be-<br />

?uüht, dir zu helfen. Wie viele andere Männer würden sich an<br />

semer Stelle so anständig benommen haben? Wie viele Anere<br />

würden nicht auf ganz andere Gedanken gekommen sein,<br />

^nn sie sich mit einer unbekannten, alleinstehenden Frau in<br />

Mer Wohnung befunden hätten? Im allgemeinen sind die<br />

Männer ein arges Geschlecht, niedrige Seelen mit niedrigen<br />

Grieben. Aber er! Der arme junge Mann! Wohlan! Ich muß<br />

mit einem freundlichen Worte belohnen."<br />

Und sie suchte das freundliche Wort, konnte es aber nicht<br />

^gleich finden. Gleichwohl fand sie den freundlichen Ton und<br />

etIt<br />

noch freundlicheres Lächeln, um ihm zu sagen:<br />

7<br />

„Nun, Herr Fenoglio, nicht wahr, Sie werden mein Ritter<br />

sein und mich nach Hause begleiten?"<br />

„Wie Sie wünschen, Signora, ganz wie Sie wünschen.<br />

Ich eile, mich dieses lächerlichen Anzuges zu entledigen und<br />

stehe zu Ihren Diensten. Aber bevor wir gehen, hören Sie<br />

noch ein Wort. Es soll das letzte sein. Ich schwöre es Ihnen."<br />

„Mit was für einer Miene sagen Sie mir das!<br />

„Seien Sie heiterer, ich bitte Sie darum. Lieber höre ich<br />

Sie wie vorhin scherzen, als daß Sie, wie jetzt, in so melancholischem<br />

Ton und mit so düsterem Blick zu mir sprechen."<br />

„Verzeihen Sie", sagte Robert mit unerschüttertem Ernst,<br />

„aber ich kann meiner Natur keinen Zwang antun. Unter der<br />

Maske des Scherzes habe ich Ihnen vor kurzem alles gesagt,<br />

was mein Herz empfindet. Ich habe Ihnen aufrichtig und ohne<br />

Zögern meine Hand angetragen, damit Sie sofort die<br />

Reinheit meiner Absichten erkennen sollten. Das war die erste<br />

Huldigung, die ich einer Frau, wie Sie eine sind, schuldig war,<br />

als ich fühlte, daß ich Sie liebe. Sie nahmen mich statt dessen<br />

für einen leichtsinnigen Menschen, für einen jener hohlen<br />

Köpfe, die sich mir nichts dir nichts verlieben, und nun erdulde<br />

ich die Strafe dafür, daß ich gleich mit meinem ehrlichen<br />

Antrag herausplatzte, ohne Ihnen zugleich die achtenswerten<br />

Gründe auseinanderzusetzen."<br />

„Oh, mein Herr, glauben Sie wirklich, daß ich nicht an<br />

all dies gedacht habe? Gehen Sie! Wechseln Sie Ihre Kleider,<br />

ohne weiter zu phantasieren! Wahrhaftig, wenn Sie Jhren<br />

Kopf auf solche Art und Weise martern, beurteilen Sie<br />

weder sich noch mich gerecht!"<br />

„Ich gehe, Signora, ich gehe. Doch sagen Sie mir noch...<br />

Wenn ich Sie nun nach Hause begleite, und dann ohne Trost<br />

in mein ödes Jnnggesellenheim zurückkehre ... soll ich nie<br />

wieder etwas von Ihnen hören?" rief er betrübt aus.<br />

Verräterisches Mitleid feuchtete ihre Augen.<br />

„Herr Rechtsanwalt!", sagte sie mit der Miene anmntiger<br />

Vertraulichkeit, „Sie werden mich begleiten. Sie werden<br />

erfahren, wo ich wohne, und so erkläre ich Ihnen hiermit, daß<br />

künftighin das Haus von Laura Moneglio für einen Ehrenmann<br />

Ihrer Art immer offenstehen wird."<br />

Wenn ein Blitz zu Füßen Roberts eingeschlagen hätte,<br />

es würde ihn nicht mehr erschreckt haben, als dieser Name,<br />

den die Lippen seines schönen Gastes so sanft aussprachen.<br />

„Wie?" rief er aufspringend, „Sie sind Felix Magnascos<br />

Base?"<br />

„Kennen Sie meinen Vetter?" fragte Signora Laura<br />

überrascht.<br />

„Ob ich ihn kenne, Signora... ob ich ihn kenne? — Denken<br />

Sie sich: Er war hier! Eine halbe Stunde bevor Sie kamen,<br />

saß er im gleichen Armstuhl und bat mich — und sagte<br />

mir — kurz, heute, heute noch wollte er mich Ihnen vorstellen."<br />

„Mir? Sie? Ach ja, nun erinnere ich mich. — Er sprach<br />

mir von einem Herrn —- seinem Freund — Richtig! Ihr<br />

Name ist mir in der Tat nicht unbekannt. Mein Vetter Magnasco<br />

hat mir viel Gutes von Ihnen erzählt, mit Recht. Aber<br />

was finden Sie absonderliches dabei, daß ich seine Base bin?"<br />

„Nichts, Signora, als daß Sie — Sie wissen es ja<br />

Felix liebt Sie —"<br />

»Nun gut, mag er mich lieben!"


F ü n f M i n u t e n W e l t g e s c h e h e «<br />

Friedenskonferenz.<br />

Außenminister Karl Enckell brachte am Donnerstag<br />

die Interessen Finnlands zur Sprache. Er setzte sich dafür ein,<br />

daß die Reparationen seines Landes von 300 auf 200 Millio<br />

nen Golddollars herabgesetzt würden, die dann innerhalb<br />

von 8 Jahren an Rußland zu bezahlen seien. Finnland<br />

könne so seinen Verpflichtungen beff«r nachkommen. Er hoffe<br />

auf ein Entgegenkommen in dem Sinne, daß Wiborg mit<br />

seinen 460 000 Einwohnern nicht geräumt werden müsse, wie<br />

es der Friedensvertrag vorsehe. (Der Friedensvertragsent-<br />

Wurf lautet auf Wiederherstellung der Grenzen nach dem<br />

Moskauervertrag von 1940.)<br />

Indessen findet es Generalmajor Theron (Südafrika) am<br />

Platze, die Konferenz zu ermähnen, alle gegenseitigen Beschuldigungen<br />

beiseite zu lassen. Des weitern anerkennt er die<br />

Leistungen Griechenlands und Italiens. — Auf die Bemerkungen<br />

Molotows zurückkommend, erklärte der britische Delegierte<br />

Alexander, es überrasche, daß Rußland Italien<br />

als nicht demokratischen Staat bezeichnet habe. Das italienische<br />

Volk verdiene Vertrauen. Alexander entkräftete sodann<br />

den Vorwurf, Großbritannien suche Italien zu beherrschen.<br />

— Molotow seinerseits sprach sich gegen die Herabsetzuugen<br />

der finnischen Vorschläge aus. Wie könnte er auch<br />

anders! Desgleichen protestierte Rußland energisch gegen eine<br />

Zulassung Oesterreichs zur Konferenz. — Am Freitag kam es<br />

in der Sitzung der Kommission für die politischen und territorialen<br />

Fragen Rumäniens zu einem heftigen Ausbruch des<br />

neuseeländischen Delegierten Jordan, nachdem Wyschinski<br />

in einer beinahe einstündigen Rede die Forderung gestellt<br />

hatte, daß Frankreich an der Diskussion über den Vertrag<br />

teilnehmen sollte, obwohl es mit Rumänien nicht im Kriege<br />

stand. „Wir haben in der Plenarsitzung Wochen vergeudet",<br />

sagte er, „sollen wir auch hier noch Wochen verschwenden?<br />

Wir führen uns aus wie ein Pöbel, nicht wie eine Versammlnng.<br />

Wir hören stundenlang einem Geschwätz zu. Alle Anwesenden<br />

versuchen etwas zu tun, aber jemand hält eine<br />

Rede; so haben wir zehn Minuten lang Geschwätz und zwanzig<br />

Minuten Uebersetzung, und schon ist eine Stunde wieder<br />

vorüber. Ich habe endgültig genug davon, dummem Geschnatter<br />

zuzuhören..Wyschinski, der sich offenbar am<br />

meisten betroffen fühlte, führte unter Betonung aus, die<br />

Sowjetunion trachte mehr als ein anderes Land darnach, die<br />

Konferenz schnell zum Abschluß zu bringen. Er versuchte den<br />

Vorwurf zu widerlegen, wonach Rußland eine Verzögerungs-<br />

Politik betreibe. — Die Vollsitzung am Samstagnachmittag<br />

war dem Begehren Oesterreichs um Gehör an der Friedenskonferenz<br />

zur Begründung des Anspruches auf das Südtirol<br />

gewidmet. Während die Delegierten Englands, Frankreichs<br />

und Amerikas f ü r Oesterreich eintraten, mußte natürlich<br />

Rußland sofort wieder protestieren. Nach langem Geschwätz<br />

hin und her wurde zur Abstimmung geschritten, die im bereits<br />

fast üblich gewordenen Verhältnis 15: 6 Oesterreichs<br />

Gesuch befürwortete. Die 6 Stimmen setzen sich aus Rußland<br />

9. Kanarienvögel und andere Vögel setze nicht den unmittelbaren<br />

Sonnenstrahlen aus! Goldfischen und anderen<br />

Fischen gebe man genügend Raum und halte sie im Halbdunkel.<br />

Die Heilige Schrift sagt: „Der Gerechte sorgt auch für<br />

sein Vieh; aber das Herz des Gottlosen ist grausam" (Spr.<br />

12, 10). (-)<br />

Obwalden in Kalendern. Die Prattig ist ein lieber Gast<br />

in unsern Familien. Sie bringt nicht nur Ernstes und Frohes<br />

als Sonntagslektüre ins Haus, sie prophezeit sogar das Wetter<br />

und gibt der Mutter weise Ratschläge für Haus und<br />

Garten. Noch mehr ist sie in ihrer guten Schweizerart zu<br />

schätzen, weil sie das Denken und Reden des Volkes von<br />

Kanton zu Kanton widerspiegelt. Unser <strong>Obwaldner</strong>land wird<br />

von den Kalendern immer mehr beachtet und gewürdigt.<br />

Benzigers Einsiedler Kalender 1947 bringt prächtige Bilder<br />

und Erinnerungen an Bruder Klaus, so das Bild von<br />

Hans v. Matt, Stans, „Maria erscheint dem Bruder Klaus",<br />

zwei Legenden und Sagen von I. K. Scheuber, in denen<br />

Bruder Klaus und sein guter Geist vortrefflich geschildert<br />

sind, einen Betruf-Alpfegen vom gleichen Autor. Das „Friedens-Testament<br />

des Landesvaters Bruder Klaus von Flüe"<br />

sollte in allen Stuben an die Wand geschrieben werden. Der<br />

Kalender erinnert an den 350. Geburtstag des hl. Petrus<br />

Canisius (21. Dezember 1597), der das Schweizervolk für die<br />

Bruder-Klaus-Verehrung begeistert und es mit seinen Lehren<br />

und Gebeten vertraut gemacht hat. Das Totenkalendarium<br />

und seinen 5 Satellitenstaaten zusammen. — Die Verhandlungen<br />

der letzten Tage zeigen, wie sehr der Neuseeländer<br />

Jordan richtig hatte. Sein offenes Wort wird ihm allerdings<br />

wenig Sympathie von feiten Rußlands eingebracht haben.<br />

Meerengenfrage.<br />

Wie erwartet, hat sich die türkische Regierung gegen die<br />

russischen Vorschläge ausgesprochen. Die demokratische Partei<br />

hat eine Erklärung veröffentlicht, in der unter anderem die<br />

russische Note „als mit der Souveränität und Unabhängigkeit<br />

der Türkei unvereinbar" erklärt wird. Die Vorschläge könnten<br />

von keinem einzigen türkischen Staatsbürger angenommen<br />

werden! — Die türkische Regierung wird zusammen mit<br />

Großbritannien und den Vereinigten Staaten an Rußland<br />

die endgültige und offizielle Antwort überreichen. Es ist interessant,<br />

wie die Sowjetunion reagiert hat. Das türkische<br />

Regierungsblatt schreibt: „Es ist bezeichnend, daß von dem<br />

Augenblick der Uebereichung der Note zur Dardanellenfrage<br />

die Sowjetunion begonnen hat, die seltsamsten Anklagen<br />

gegen die gleiche Türkei zu richten, mit der sie angeblich zusammenzuarbeiten<br />

wünscht, um die Meerengen gegen dritte<br />

Mächte zu verteidigen. Sollte die Pariser Konferenz versagen<br />

und es zu einem offenen Bruch zwischen den Großmächten<br />

kommen (sie!), dann könnte die Lage der Türkei wahrhaft<br />

kritisch werden." Der ewige Leerlauf in Paris gibt allerdings<br />

Anrecht auf solche Zukunftsperspektiven!<br />

Palästina.<br />

Präsident T r u m a n hat zur Palästinafrage eine Erklärung<br />

abgegeben, wonach er mit Attlee wohl einen Meinungsaustausch<br />

über das heikle Problem gepflogen, nicht aber feste<br />

Stellung bezogen hat. Er hofft, daß eine gerechte und befriedigende<br />

Lösung möglich sein werde, und daß einige Länder<br />

sich zur Einreisebewilligung der Juden entschließen werden.<br />

Der Präsident trägt sich mit dem Gedanken, vom Kongreß<br />

die Zustimmung zu einer besonderen Gesetzgebung zu verlangen,<br />

die die Einreise einer bestimmten Zahl dieser entwurzelten<br />

Personen, einschließlich Juden, ermöglichen würde.<br />

Natürlich möchte sich Truman die Finger nicht verbrennen;<br />

auf die kommenden Wahlen hin kann er die Stimmen der<br />

Pro- und Antisemiten brauchen! — In Haifa wurden am<br />

Freitag 18 jüdische Terroristen zum Tode verurteilt, weil sie<br />

einen Anschlag gegen die dortigen Eisenbahnwerkstätten begangen<br />

haben. Die Gerichtsverhandlungen mußten in Ab-<br />

Wesenheit der Missetäter geführt werden, da diese beständig<br />

nationalistische Lieder sangen und jede Einvernahme ignorierten.<br />

— Diese Verurteilung wird nur neues Oel ins Feuer<br />

gießen. Den britischen Militärpersonen wurde verboten, einzeln<br />

und unbewaffnet in Jerusalem auszugehen. Die Lösung<br />

des Fragenkomplexes lastet nun einzig auf England, da die<br />

Vereinigten Staaten keine positive Stellung beziehen. Ob<br />

wohl die Engländer über das nötige Fingerspitzengefühl<br />

verfügen?<br />

pH.<br />

erinnert unter anderem an S. Gnaden Abt Dominikus Bucher<br />

(mit Bild), Rektor Dr. Pater Basil Buschor, Engelberg<br />

(mit Bild), Pfarrer Friedrich Ettlin, Schattdorf, Kunstmaler<br />

Albin Schweri (mit Bild), Bern, (der die meisten Gemälde<br />

der Melchthaler Kirche gemalt hat), Pater Karl Huber,<br />

O. S. B., Sarnen.<br />

Der Einsiedler Kalender hat Seele. Darum nimm und<br />

lies! (—)<br />

Kerns. Fruttschwinget. (Eing.) Trotz des unfreundlichen<br />

Wetters am War. Himmelfahrtstag wurde der übliche<br />

Fruttschwinget abgehalten. Um 1 Uhr begann der Hosenlupf<br />

der Sennenschwinger. 20 kräftige junge Burschen, darunter<br />

einige Kranzschwinger, zeigten schöne und lebhafte Arbeit.<br />

Wie das Anschwingen fertig war, setzte kalter Regen ein. Nach<br />

einer langen Pause wurde die schwingerische Arbeit fortgesetzt.<br />

Trotz des unfreundlichen Wetters fand das Schwingen<br />

bei den anwesenden Sportsfreunden und den zahlreichen Kurgästen<br />

die größte Aufmerksamkeit. Die Sieger wurden mit<br />

großem Beifall geehrt. Eine flotte Ländlerkapelle und einige<br />

Jodler des Jodlerklubs Kerns verschönerten den Anlaß. Ohne<br />

Unfall konnte der Schwinget nach fünf Gängen rechtzeitig<br />

beendet werden, so daß noch ein jeder auf seine Rechnung kam<br />

bei Tanz und Spiel. Für das leibliche Wohl sorgten die beiden<br />

Hotels vortrefflich. — Die Rangliste zeigt folgendes<br />

Bild:<br />

1. Burch Benedikt, Kerns 48.50; 2. Simon Emil, Krummenbach<br />

46.75; 3. Michel Josef, Melchthal, Durrer Josef,<br />

Kerns ie 46.25; 4. Durrer Hans, Kerns 46 00; 5.<br />

Walter I, Kerns, Langensand Ar., Alpnach, Zum stein 2[ m *<br />

SrS ie 45.75 6. Anderhalden HaF, Sächseln 4& \<br />

^Blättler Ernst, Alpnach 45.00- ^ Math.s Jos.,<br />

44 75; 9. Zumstein Jos., Kerns 44.00. "><br />

Melchthal. Wallfahrtschronik. (Korr.) Der ^<br />

derschöne Maria-Himmelfahrtstag brachte eine >elten g<br />

Zahl Pilger zu Füßen Unserer Lieben Frau Mr. Melchth^<br />

auch fast jeder Stehplatz des reich gejchmuckten Muttergott^<br />

Heiligtums war ausgenutzt. In Sarnen sollen sich die Pj^<br />

um die Postautoplätze fast gezankt haben, indem auf bog<br />

Halbneunuhr-Auto allein sich über hundertfünfzig Pj^<br />

sammelten.^chtjgsten slIkr Gottesdienstbesucher M<br />

der hochwürdigste Herr Generalvikar und Domdekan B e n e -<br />

d i k t V e n z i n , Ehur, das assistierte Hochamt, während der<br />

hochwürdigste Herr Domscholastikus der Kathedrale Chnr<br />

Rev. Johannes Eapaul, die klassisch angelegte, allen<br />

Teilnehmern tief zu Herzen gehende Festpredigt hielt über<br />

die Würde, Macht und Liebe der hehren Mutter unseres Erlösers,<br />

wobei natürlich der sein Melchthal liebende und<br />

segnende BruderKlaus,als innigster Verehrer Unserer<br />

Lieben Frau Maria im Ranft, nun Unserer Lieben Frau Mr.<br />

Melchthal, ausgiebig erwähnt und gefeiert wurde. Den beiden<br />

hochwst. Herren großen und lieben Dank!<br />

Immer wieder hörte man von den vielen Wallfahrern<br />

und Feriengästen sagen: „O das war ein herrlichster Gottesdienst!<br />

Wenn es rar bei uns auch so wäre! O diese Wallsahrtskirche,<br />

dieses Gnadenbild, da kann man beten!"<br />

Sächseln. Hoher Besuch war hier am 22. August<br />

1570: der hl. Karl Borromäo, und am 22. August 1865:<br />

Kaiser Napoleon Hl. Darf man die peacemakers (Friedensstifter)<br />

von Paris daran erinnern? ( : )<br />

Eidgenossenschaft<br />

Delegation.<br />

Der Bundesrat hat Jng. agr. H. K e l l e r, Chef der<br />

Sektion für landwirtschaftliche Produktion und Hauswirtschast<br />

des eidgenössischen Kriegsernährungsamtes, und Direktor<br />

Dr. R. Koblet von der Eidg. Landwirtschaftlichen Versnchsanstalt<br />

in Zürich-Ocrlikon, als Vertreter der schweizer!-<br />

schen Regierung an der zweiten Session des Unterausschusses<br />

für Saatgut des Ernährungswirtschaftlichen Komitees für<br />

Europa, die vom 23. bis 26. August in Kopenhagen<br />

stattfindet, bezeichnet.<br />

Zu Otmar Schoecks 60. Geburtstag.<br />

sr. Der bevorstehende 60. Geburtstag von Otmar Schoeck<br />

gibt dem schweizerischen Rundspruch Veranlassung, dieses<br />

Jubiläums in einer besondern Sendung zu gedenken.<br />

Donnerstag, den 22. August, um 17.00 Uhr, vermittelt<br />

das Studio Zürich in der Gemeinschastssendung die Sonate<br />

für Baßklarinette und Klavier, op. 4l, gespielt von Georg<br />

Bauer und Dora Schnell, und die dramatische Kantate für<br />

Orchester und drei Singstimmen „Vom Fischer und syner<br />

Fru". Ausführende sind: Fischer: Ernest Bauer; seine Frau!<br />

Maria Bernhard-Ulrich; Butt: Felix Loeffel. Am Pult:<br />

Der Komponist.<br />

K a n t o n e<br />

Zürich. Er kennt sich! Auf einer Polizeistation der<br />

Landschaft stellte sich ein angetrunkener Dachdecker aus dem<br />

Zugergebiet mit dem Anliegen, ihn in polizeiliche Obhut zu<br />

nehmen und nicht nach Hause ziehen zu lasten, ansonst er sich<br />

gegenüber seiner Frau, mit der er in Scheidung lebe, in Gewalttätigkeiten<br />

ergehen würde. Um Dummheiten zu verhüten,<br />

wurde dem Wunsche entsprochen, und am folgenden Tage<br />

wurde der Mann vor den Eherichter geführt, der die streitenden<br />

Ehegatten auf diesen Termin vorgeladen hatte.<br />

Neuenburg. Die Jagd nach der Schokolade<br />

und die fremden Touristen. Der Zustrom auslänbischer<br />

Touristen, die über Les Verrii res in die Schweiz kommen,<br />

hat im Neuenburger Ländchen die bereits vorhandene<br />

Schokoladeknappheit noch bedeutend verschärft. Das erste Anliegen<br />

dieser Ferienreisenden besteht in der Tat darin, im<br />

erstbesten Ladengeschäft eine Tafel Schokolade zu erstehen.<br />

Es ist heute so weit, daß die einheimischen Käufer sich eine<br />

Woche zuvor in den Kramläden und Bäckereien einschreiben<br />

müssen, um ihre Tafel zu erhalten. Die. Bevölkerung verhehlt<br />

nicht ihren Unwillen über diese anormale Lage und sehnt sich<br />

beinahe nach der doch gewiß nicht beliebten Rationierung<br />

zurück.<br />

„Gut, sagen Sie?" rief Robert bestürzt.<br />

„Allerdings, aber ich liebe ihn nicht."<br />

Robert Fenoglio unterdrückte einen Ausruf der Freude.<br />

„Sie werden ihn später lieben", stieß er mühsam hervor.<br />

„Sie werden seinen Wünschen, seinen Bitten nachgeben. Felix<br />

ist ein hübscher, junger Mann. Er hat das beste Herz —"<br />

„Alles, was Sie wollen", versetzte Signora Laura, „aber<br />

er gefällt mir weder heut, noch wird er mir morgen oder jemals<br />

gefallen."<br />

„Dann steht die Sache meines Freundes schlecht. Aber das<br />

wird mir nichts helfen! Darum werden meine Aussichten nicht<br />

nm Haaresbreite wachsen. Nach dem Versprechen, das ich ihm<br />

gegeben -r-"<br />

„Was für ein Versprechen?"<br />

„Darf ich es Ihnen sagen? Sie sollten es ja doch erfahren.<br />

Ich versprach, ihn bei seiner reizenden Verwandten zu unterstützen,<br />

Sie zu überreden, ihm Ihre Hand zu reichen."<br />

„Hahaha! Ein vorzügliches Mittel! Er hätte kein besteres<br />

uxihlen können!" rief Laura, in einen Lachtriller ausbrechend.<br />

— „Wieso, Signora?"<br />

„Oh, bitte, lassen Sie mich lachen! Man sieht, wie scharfsinnig<br />

und schlau mein Better ist."<br />

„Signora, ich weiß nicht — ich weiß nicht — ob ich das<br />

übelnehmen oder niit Ihnen lachen soll."<br />

»Lachen Sie! Lacheil Sie! Ich schwöre Ihnen, in meiner<br />

Fröhlichkeit liegt nichts, was Sie beleidigen könnte!"<br />

„Ich glaube Ihnen, schöne Frau, und lache mit. — Armer<br />

Felix!"<br />

„Aber — es wird spät. Gehen Sie, sich uinkleiden!"<br />

»Sie haben recht. Ich gehe gleich. In zwei Minuten bin<br />

ich wieder hier." — Als Robert das Gemach verlassen hatte,<br />

blickte Laura gedankenversunken vor sich hin.<br />

Nach zehn Minuten erschien Robert Fenoglio neuerdings<br />

im Salon, im schwarzen, eleganten Abendanzug, den Mantel<br />

über dem Arm und den Zylinder in der Hand.<br />

•<br />

Nachdem sich unser Held seiner chinesischen Kleider entledigt<br />

hatte, wurde er wieder, was er sonst gewesen, ein charmanter<br />

junger Mann, wenn man jemand noch so nennen<br />

darf, der schon seit einigen Jahren die fatalen Dreißig hinter<br />

sich hat. Signora Laura betrachtete ihn eingehend, und ihre<br />

Augen verrieten eine angenehme Ueberrafchung. Es konnte<br />

auch nicht anders sein, da der Rechtsanwalt nicht nur ein<br />

hübscher Mensch, sondern auch bis über die Ohren verliebt<br />

war. Und die Liebe, wie männiglich weiß, verschönert die<br />

Leute, mag sie nun, je nachdem es eine glückliche oder Unglückliche<br />

Liebe ist, das Auge feuriger oder die Wange bleicher<br />

machen. Von Robert Fenoglios Leidenschaft kann man vorläufig<br />

weder das eine noch das andere sagen. Sie war nicht<br />

älter als eine Stunde, aber schon von Geburt an stark wie<br />

der junge Herkules, von dem die Sage berichtet, daß er bereits<br />

in der Wiege mit seinen kräftigen Händen zwei Schlangen<br />

verwürgte.<br />

Das Verlangen, der schönen Frau zu gefallen, die Achtung,<br />

welche er, trotz der sonderbaren Art ihres Bekanntwerdens,<br />

für sie empfand, ja die Fremdartigkeit des Falles selber,<br />

welche die ganze, an und für sich schon hinreichend pikante<br />

Geschichte noch mehr würzte, all das verklärte Robert<br />

Fenoglio.<br />

„Signora", sagte er mit einer tiefen Verbeugung, „ich<br />

stehe zu Ihren Diensten."<br />

„Sie sind ein höflicher Ritter", erwiderte Signora Laura.<br />

„Gehen wir also, ist mir doch, als ob ich schon eine Ewigkeit<br />

von Hause weg gewesen sei."<br />

„Das Haus hier würde das Ihrige sein, wenn Sie nur<br />

wollten, gnädige Frau."<br />

„Sie sind toll", unterbrach sie ihn, milderte aber ihre<br />

Worte durch ein himmlisches Lächeln. Dabei folgte sie Robert<br />

Fenoglio in das Vorzimmer bis zur Türe.<br />

Und hier ereignete sich etwas, das jedem unglaublich cr<br />

scheinen wird und tatsächlich auch unglaublich war, so unglaublich<br />

wie es oft genug die Wahrheit sein kann.<br />

Verehrter Leser, ist es Ihnen noch niemals begegnet, dav<br />

Sie sich beim Anblick der untergehenden Sonne, bei der c '<br />

trachtung der ungewöhnlichen Farben und der noch ung^<br />

wohnlicheren Lichteffekte sagten: „Wenn ein Maler dicp<br />

Bild getreu wiedergeben wollte, würde man ihn der Uebertreibung<br />

verdächtigen?" Entsinnen Sie sich keines Zufalls<br />

der so phantastisch war, daß Sie ausriefen: „Wenn ei<br />

Schriftsteller das erzählte, würde es niemand glauben?"<br />

Nun, gerade ein solcher Zufall ereignete sich jetzt.<br />

Robert hatte eben die Hand am Schlüssel und drehte ty<br />

(Fortsetzung folgt!)<br />

„Verbreitet oe» M M n e r<br />

Mssteunsf


«euenburg. B un d e sr ä tli cher Rekonvaleszent.<br />

«vr Vorsteher des Eidgenössischen Politischen Departementes,<br />

Rundesrat Petitpierre, verbringt zur Zeit auf seinem Fami-<br />

Kianal" in Cbaumont ob Neuenbiirn (Mononnasurlaub.<br />

Seine Zeit ist geteilt zwischen der ärztlich vorbeschriebenen<br />

Ruhe und der Arbeit. Häufige Besuche seiner<br />

Mitarbeiter und wöchentlich einmal eine Fahrt nach Bern<br />

halten : den hm sku« Magistraten in Kontakt mit der<br />

Iepartementes.<br />

Aus der Kriegswirtschaft<br />

Die Lebensmittelrationen im September.<br />

Wie das eidgenössische Kriegsernährungsamt mitteilt, weist<br />

die U-Lebensmittelkarte im September gegenüber dem Vor-<br />

„totwt eine um 100 Punkte höhere Grundration für Fleisch<br />

(Ulf. Anderseits ist die Fleischzuteilung der Zusatzlebensmittelkarte<br />

von bisher 200 auf 100 Punkte herabgesetzt worden.<br />

Sport<br />

Nachwuchswettkämpfe im ETV.<br />

Sonntag, den 1. September <strong>1946</strong>, finden auf dem Sportplatz<br />

SeefeldinSarnenmit Beginn um 13.00 Uhr die<br />

leichtathletischen Nachwuchswettkämpfe für unsern Kanton<br />

statt. Für diese Wettkämpse sind folgende Jahrgänge berechtigt:<br />

1927, 1928, 1929, 1930, 1931 und 1932.<br />

Als Wettkampf-Difziplinen gelten: 80 bzw. 10 ms. Laus,<br />

Hoch- bzw. Weitsprung und Kugelstoßen.<br />

Jeder Teilnehmer hat drei Disziplinen durchzuturnen.<br />

Nähere Auskunft erteilen alle Turnvereine im Kanton oder<br />

der durchführende Turnverein Sarnen.<br />

Sportabzeichen-Prüfung <strong>1946</strong>.<br />

Am gleichen Sonntag, nachmittags um 1 Uhr, findet in<br />

Verbindung mit den Nachwuchswettkämpfen die diesjährige<br />

Sportabzeichen-Prüfung statt. Für den Wettkampf gilt das<br />

im Herbst 1945 herausgekommene Reglement. Es ergeht an<br />

alle Interessenten, namentlich an die nicht Sporttreibenden,<br />

aber auch an alle aktiven Sportler die höfliche<br />

Eiladung, an dieser Prüfung teilzunehmen. Alle im Kanton<br />

ansässigen Bürger haben zu dieser Sportabzeichenprüfung<br />

Zutritt.<br />

Die Geräte und Turnplatzeinrichtungen stehen für das<br />

Trainig jedermann gratis zur Verfügung.<br />

Die strenge Zeit des Aktivdienstes ist Gott sei Dank vorbei,<br />

aber deshalb muß jeder wehrfähige Bürger seinen Leib<br />

gesund und widerstandsfähig erhalten. Es ist heute ein Gebot<br />

der Stunde, die Volksgesundheit zu fördern und die Leistungssähigkeit<br />

unseres Volkes zu steigern.<br />

„Mit 20 Jahren unter den Ersten,<br />

mit 40 ein Bäuchlein das war einmal.<br />

Mit 20 Jahren unter den Ersten und<br />

mit 50 noch immer dabei — so wird es sein!"<br />

Kleine Zeitung<br />

Sport und Kirche.<br />

Ende Juli haben zum drittenmal Pfarrherren beider Konsessionen<br />

den sechstägigen Vorunterrichts-Leiterkurs in Magglingen<br />

bestanden. Es ist jedesmal ein ungewohntes Bild und<br />

wird von den öfters schon recht bejahrten geistlichen Herren<br />

selber nicht ohne Humor glossiert, wenn die schwarzberockten<br />

oder gar kuttenbewehrten Männer gleich nach dem Antreten<br />

am ersten Morgen einen Teil ihrer angezwungenen Würde<br />

ablegen und im leichten Trainingsanzug, um Jahre verjüngt,<br />

wieder erscheinen.<br />

Doch steckt hinter diesem Kostümwechsel mehr als eine<br />

oberflächliche Annäherung von Kirche und Sport — wenn<br />

sie nur oberflächlich wäre, würde sie von streng urteilenden<br />

Kreisen mit Recht beanstandet —; die 200 Seelsorger, die sich<br />

in der Turn- und Sportschule Magglingen eingefunden haben,<br />

haben sich ungewohnten Strapazen unterzogen, in der Absicht,<br />

Verständnis zu gewinnen für das Wesen des Sportes.<br />

Der Sport hat heute die Jugend in seinen Bann gezogen.<br />

Soll der Pfarrer, der der gleichen Jugend etwas zu sagen hat,<br />

die „Konkurrenz" durch Nichtbeachtung „erledigen"? Unzählige<br />

Male hat es die Kirche erleben müssen, daß sie auf diesem Wege<br />

die Unterlegene blieb. Also gilt es für die Geistlichkeit, aus<br />

den gegebenen Voraussetzungen aufzubauen, den Sport als<br />

Tatsache hinzunehmen, von der sie ausgehen muß.<br />

Der Weg mag uns noch ungewohnt vorkommen. Viel<br />

weniger fremd erscheint er schon den amerikanischen Kirchen,<br />

die, in einem vielleicht über das Ziel hinausschießenden Eifer<br />

überall die Jugend zu erfassen versuchen. Bei uns scheint der<br />

neue Versuch gute Ansätze zu versprechen. In der „Schweizerischen<br />

Turnzeitung" äußert sich ein Einsender sehr befriedigt<br />

über die bisherigen zögernden Schritte. Auf beiden Seiten,<br />

bei der Kirche sowohl wie bei den Sportlern, denen es ernst ist<br />

um die Sache, hat man erkannt, daß beider Anliegen sich nicht<br />

ausschließen, sondern ergänzen: nämlich in der harmonischen<br />

Ausbildung des Menschen an Körper und Geist.<br />

Der Streik ein teures Machtmittel.<br />

Die Linksparteien behaupten immer, die Arbeiterschaft besäße<br />

im Streik ein sehr scharfes Schwert für den Kampf um<br />

ihre Rechte, das mit allem Nachdruck Anwendung finden soll.<br />

Daß es aber oft ziemlich schartig und zugleich zweischneidig<br />

ist, mag folgende Berechnung zeigen, die wir dem Zürcher<br />

»Gewerbeblatt" entnehmen.<br />

In Zürich hat dieses Frühjahr ein Plattenlegerstreik stattgefunden,<br />

der volle fünf Wochen dauerte. Die Streikenden<br />

gingen dabei ihres Lohnes verlustig, wurden jedoch aus der<br />

Streikkasse der Gewerkschaft mit je 10 Franken ,m Tag entschädigt.<br />

Trotzdem dürfte bei einem Stundenlohn vor dem<br />

Streik von Fr. 2.80 ein täglicher Lohnausfall von Fr. 12.40<br />

resultiert haben. Auf 28 Arbeitstage machte das einen Gesamtausfall<br />

von Fr. 347.20 aus. Durch den Streik erlangten die<br />

Arbeiter eine Stundenlohuaufbefserung von 23 Rp. Km nun<br />

aber allein den Verdienstausfall während des Streiks durch<br />

die Lohnverbesserung von 23 Rp. decken zu können, muß der<br />

Arbeiter 1510 Arbeitsstunden leisten. Umgerechnet sind das<br />

189 Arbeitstage oder 38 Arbeitswochen. Die fünf Wochen<br />

Streik bewirken somit, daß rund drei Vierteljahre lang die<br />

Lohnverbesserung illusorisch wird.<br />

Kritik am Schiebwesen.<br />

Die Resultatüberprüfuug eines Einzelwettschießens nach<br />

neuem Programm veranlaßt ein Mitglied des betreffenden<br />

kantonalen Schießkomitees zu einigen kritischen Bemerkungen<br />

in der „Schweiz. Schützenzeitung". Der mit den Problemen<br />

eng vertraute Korrespondent begrüßt grundsätzlich die Ver-<br />

Wendung verschiedener Scheibenbilder und vor allem die<br />

Zeitbeschränkung pro Passe. Er hält ganz allgemein fest, daß<br />

das heutige Programm gegenüber seinem Vorgänger vor dem<br />

Krieg viel größere Anforderungen an die Schützen stellt. Es<br />

stelle sicher ein Programm für die Zukunft dar, für heute<br />

aber sei es für einen großen Teil der Teilnehmer zu schwer,<br />

denn die verschiedenen Uebungen wollen geübt sein. „Welcher<br />

Verein könnte für solche Zwecke heute Munition zur Verfügung<br />

stellen?"<br />

Als unglücklich wird die Bestimmung bezeichnet, daß Besitzer<br />

der großen und der kleinen Meisterschaft die Uebung 3,<br />

das heißt auch stehend zu schießen haben. Sie möge für die<br />

Besitzer der großen Meisterschaft ihre Berechtigung haben, sür<br />

die andern stelle sie aber eine übersetzte Bedingung dar nach<br />

den Jahren schärfster Munitionsrationierung; sie sollten nur<br />

die Uebungen liegend, kniend und die Serie auf Scheibe B<br />

schießen müssen.<br />

Die Hauptkritik wendet sich aber gegen die Teilnahme zu<br />

vieler schlechter Schützen an dem Einzelwettschießen. Neben<br />

einigen recht guten und vielen ordentlichen Resultaten wurden<br />

sehr viele bedenklich schlechte Punktzahlen herausgeschossen.<br />

Vielen Jungen fehlt jede Erfahrung im Kniendschießen, ja<br />

eine Reihe von „Wettkämpfern" habe sich erstmals in dieser<br />

Stellung versucht, was einem „Krampf" gleichkam. Da auch<br />

das Schnellfeuer in vielen Fällen eher mit einem Glücksspiel<br />

zu vergleichen sei, wird der Wettbewerb in vielen Passen<br />

als „wertlose Knallerei" bezeichnet. — Um hier eine Besserung<br />

zu schaffen und dem Andrang solcher Schützen zu steuern,<br />

wird vorgeschlagen, daß — ähnlich wie in der Armee —<br />

nur die Schützen am Wettkampf zugelassen würden, die sich<br />

über gewisse Punktzahlen (100 und 70) bei den obligatorischen<br />

Uebungen und dem Feldprogramm ausweisen könnten.<br />

Eine weitere Anregung erstreckt sich aus eine stärkere Unterscheidung<br />

des großen und des kleinen Kranzabzeichens; das<br />

kleine Abzeichen sollte im 30schüssigen Programm auf 230 P.<br />

herabgesetzt werden. Schließlich werden in der Kritik auch Fragen<br />

der technischen Organisation (Schießkarten) berührt, wo<br />

Vereinfachungen vorgeschlagen werden.<br />

Wer liefert den Schweizerwein?<br />

Vor allem die Waadtländer und Walliser sind unsere<br />

großen inländischen Weinlieferanten. Das weiß man allgemein.<br />

Immerhin ist es nicht uninteressant, einmal unsere<br />

Weinbaukantone unter die Lupe zu nehmen und anhand einer<br />

Produktionsstatistik zu klassieren.<br />

Im letzten Jahr betrug die gesamte für den Rebbau verwendete<br />

Anbaufläche rund 13 200 ha. Mehr als die Hälfte<br />

des Rebenbestandes entfiel aber auf die bereits erwähnten<br />

Spitzenkantone: nämlich 3667 ha auf die Waadt und 3280 ha<br />

auf das Wallis. An dritter Stelle steht der sonnige Südkanton<br />

Tessin mit 1900 ha. — Nach dieser „Kopfgruppe" kommt<br />

das Trio Genf (975 ha), Neuenburg (864 ha) und, als erster<br />

Kanton der Ostschweiz, Zürich (743 ha). Überraschenderweise<br />

findet man an der Spitze der nächsten Gruppe den Aargau<br />

mit 367 ha, dann Schaffhausen (356 ha) und Bern (Vieler<br />

See), auf dem Fuße Folgen St. Gallen (Rheinthal), Graubünden<br />

(Herrschaft), Thurgau und Freiburg weisen immerhin<br />

noch Bestände zwischen 125 und 200 ha auf, während nach<br />

Baselland mit 75 ha die Zahlen bei Solothurn (17 ha) Schwyz<br />

(12 ha), Baselstadt (8,5 ha) und Appenzell A.-Rh. (0,6 ha)<br />

ins Unbedeutende absinken.<br />

Interessant sind die starken Verschiebungen in der Rangliste<br />

der Produktionsziffern gegenüber dem Anbauflächen-Verhältnis.<br />

Wohl bleibt die Rangfolge innerhalb der drei Spitzenreiter<br />

unverändert, allerdings unter deutlichem Abfall<br />

der Tessiner Weinproduktion, die gegenüber 245 000 hl der<br />

Waadtländer und 172 500 hl der Walliser Produzenten (zusammen<br />

mehr als zwei Drittel der gesamtschweizerischen Wenge<br />

von 613 000 hl) nur noch 55 000 hl erreicht. An vierte<br />

Stelle hat sich schon Neuenburg mit 51 000 hl geschoben. Erwähnenswert<br />

sind ferner der 5. Rang Zürichs (27 500 hl) und<br />

der 6. Rang Berns (15000 hl). Mit je rund 8000 hl folgen St.<br />

Gallen und Genf, mit 7600 hl Graubünden, mit 6500 hl<br />

Thurgau, mit 6200 hl Schasshausen und schließlich mit rund<br />

5000 hl der Aargau. Baselland und Freiburg produzierten im<br />

letzten Jahr immerhin noch 2700 HI bzw. 1700 hl, während<br />

Solothurn und Schwyz je zwischen 500 und 600 hl hervorbrachten,<br />

Baselstadt etwas über 200 hl lieferte und der kleinste<br />

Weinproduzent mit seinen 27 hl (Appenzell A.-Rh.) immerhin<br />

auch noch ein paar Fässer zu füllen vermochte.<br />

Die gosamtschweizerische Produktion verteilt sich ungefähr<br />

im Verhältnis von 1 : 4 auf die Weißwein- und die Rotweinherstellung.<br />

Als Weißweinlieferanten stehen wieder Waadt<br />

und Wallis an der Spitze, deren Ernte fast ausschließlich weißen<br />

Wein ergibt. Dem Tessin fällt dafür die Ehre zu, der erste<br />

Rotweinproduzent zu sein, während sein Weißweinquantum<br />

ganz unbedeutend ist. Die 14 000 bzw. 13000 hl Waadtländer<br />

und Walliser Rotweine genügen aber gerade, um diese<br />

beiden typischen Weinbaukantone in der Rangliste „des Roten"<br />

an zweiter und dritter Stelle zu plazieren. Beim Weißwein<br />

gehört der 3. Rang den Neuenburgern. An 4. Stelle<br />

steht in beiden Kategorien der Kanton Zürich. Den Oftschweizern<br />

gehören auch die nächsten vier Plätze in der Rotwein-Rangliste,<br />

nämlich den St. Gallern, Bündnern, Schaffhausern<br />

und Thurgaueru. Erst dann kommen mit den Genfern<br />

und Neuenburgern wieder zwei welsche Kantone. Bei den<br />

Weißweinen wird die „ZeHn-Besten-Liste" durch die Berner,<br />

Genfer, Thurgauer, Aargauer, Basel-Länder, Freiburger, in<br />

dieser Reihenfolge, vervollständigt.<br />

An die Emhsmger ton Chiffre gfferteii!<br />

Es mehren sich immer mehr die Klagen, daß Interessent«« om»<br />

Chissre-Jnseraten, trotz Beilage des Portos sür Rückantwort, oh«e<br />

jegliche Nachricht gelassen werden. Wir ersuchen die Osfertenbesibzer<br />

höflichst, derartige Anfragen bei Klärung der Sache sofort z»<br />

beantworten, damit den Offertftellern nicht wertvolle Zeit durch mw<br />

nutzes Warten verlorengeht.<br />

Die Expeditio».<br />

I n drei, vier Zeilen<br />

Ueber Schweden gehen seit einiger Zeit Raketengeschosse<br />

nieder. Am Freitag explodierte über Malmö wieder ein neues<br />

geheimnisvolles Raketenprojektil mit solcher Wucht, daß in<br />

der Stadt Fensterscheiben zerbrachen.<br />

Am Montag hat Pius Xll. Rom zum erstenmal seit 1939<br />

wieder verlassen. Er hat sich nach seiner Sommerresidenz<br />

Castelgandolfo begeben.<br />

Einer römischen Statistik zufolge sind in der italienischen<br />

Hauptstadt 45 000 Personen im Schwarzhandel tätig. Er<br />

muß rentieren ...<br />

Moskau reklamiert, die Verschmelzung der westlichen Zonen<br />

in Deutschland bedeute den ersten Schritt zur Bildung<br />

eines Antisowjet-Blocks.<br />

In Toulon ereignete sich aus bisher unabgeklärten Gründen<br />

in den Gewölben eines Forts eine sehr schwere Explosion.<br />

Bis jetzt wurden noch keine Opfer gemeldet. Die Evakuierung<br />

von sämtlichen umliegenden Wohnstätten wurde angeordnet,<br />

da sich Tausende von Tonnen Explosivstoff im Gewölbe befinden.<br />

Dr. Tuka, der Quisling der Slowakei, wurde vom obersten<br />

Gerichtshof zum Tode durch den Strang verurteilt.<br />

Robert Wagner, der frühere Nazigauleiter von Elsaß-<br />

Lothringen, wurde mit drei Komplizen erschossen. Wagner<br />

starb mit dem Ruf: „Heil Hitler!" — Noch im Tode ein<br />

Fanatiker...<br />

Durch eine Ueberschwemmuug im Süden des Staates<br />

Illinois (U.S.A.) sind mehr als 2000 Personen obdachlos<br />

geworden. Infolge des dreitägigen sintflutartigen Regens erreichte<br />

das Wasser in der Stadt Washington-Park eine Höhe<br />

von drei Metern.<br />

Ein Protest der jugoslawischen Regierung wegen eines<br />

Zusammenstoßes zwischen angelsächsischen und jugoslawischen<br />

Truppen in der Venezia Ginlia wurde sowohl von Washington<br />

wie von London scharf zurückgewiesen und übereinstimmend<br />

festgestellt, daß die Provokation von den jugoslawischen<br />

Truppen ausgegangen sei. Gleichzeitig beschwerten sich die<br />

beiden Regierungen über die auffallend unfreundliche Haltung<br />

Jugoslawiens gegenüber Amerika und England.<br />

Ein Flugzeug der Linie Wien—Udine ist nicht an seinem<br />

Bestimnngsort angelangt. Es teilte drahtlos mit, vom Boden<br />

aus heftig beschossen zu werden.<br />

England hat mit Dänemark einen Handelsvertrag abgeschlossen,<br />

nach dem Gefrierfleisch und Vieh von Dänemark<br />

ans besetzte Deutschland zu liefern sind.<br />

Der 18jährige König von Siam ist mit seiner Mutter zu<br />

einem Erholungsaufenthalt in die Schweiz abgereist.<br />

Quo<br />

vadis, Rnssia?<br />

Wohin, Rußland?<br />

In der Gegend von Memel, sowie in Ostpreußen sind<br />

russische Ingenieure gegenwärtig in beschleunigtem Tempo<br />

mit dem Bau von Befestigungen beschäftigt. Diese<br />

Arbeiten haben ihren Ansang im März dieses Jahres genommen<br />

und bilden eine Wiederherstellung und Modernifierung<br />

der von den Deutschen in den Jahren 1938 bis 1939<br />

errichteten Fortifikationswerke, so in den Zonen von Bommelvitte,<br />

Försterei und Mallerragen; vor allem in der<br />

Gegend von Memel ist ein umfassender Festungsgürtel entstanden.<br />

Was die von den Deutschen in Ostpreußen gebauten<br />

Forts betrifft, die bekanntlich im Kriege starke Beschädigungen<br />

erlitten, so sind auch sie zur Zeit Gegenstand eines großzügigen<br />

Ausbaues. Es gilt dies für die drei Festungssysteme<br />

Szittkehmen — Treuburg, Gerdauen — Passenheim, sowie<br />

Lyck — Arys — Sensburg.<br />

Ist es reiner Zufall, daß auch im südeuropäischen Randgebiet<br />

der Sowjetrepublik, nämlich in der A d r i a, ähnliche<br />

Unternehmen im Tun sind? In dem von Tito kontrollierten<br />

Albanien beschäftigt sich nämlich Jugoslawien mit ähnlichen<br />

Festungsbauten, wie sie die Russen im Norden errichten, so<br />

daß die Annahme nahe liegt, daß Albanien zu einer eigentlichen<br />

strategischen Basis der Roten Armee werden soll. Es<br />

gibt auch noch andere Symptome, die auf solche Absichten hindeuten.<br />

Zahlreiche alliierte Offiziere warten in der Hauptstadt<br />

Tirana vergeblich auf die Bewilligung der albanischen<br />

Regierung, um sich in Albanien frei bewegen zu können.<br />

Ganze Gebietszonen in der Gegend von Argyrokastro, Korea,<br />

Valona und Podgradetz sind mit Stacheldrahtverhauen abgesperrt,<br />

wobei jedem Zuwiderhandelnden die Todesstrafe<br />

angedroht wird. Dazu kommt die Ausweisung der<br />

britischen Militärmission im vergangenen Frühjähr,<br />

die Visumverweigerung an den britischen Albanienspezialisten<br />

Major Victor Smith durch die albanische Regierung,<br />

die „irrtümliche" Beschießung zweier britischer Kreuzer<br />

durch die albanische Küstenartillerie beim Versuch, die Meerenge<br />

von Korsu zu durchqueren, schließlich die ungehinderte<br />

Anwesenheit zahlreicher russischer Militärmissionen<br />

in ganz Albanien, vorwiegend aber im Bezirk von<br />

Valona.<br />

Ein Beobachter, dem es gelang, die Gegend von Valona<br />

zu besichtigen, begegnete sehr häufig russischen und jugoslawischeu<br />

Offizieren, die gelegentlich auch der strategisch wichtigen<br />

Insel Saseno, welche die Bucht von Valona beherrscht, Besuche<br />

abstatteten. Ebenso fehlt es — nach berühmtem deutschern<br />

Muster aus der Vorkriegszeit —> keineswegs an militärifch<br />

interessierten Touristen und Zivilisten. Dieses beunruhigende<br />

Bild wird ergänzt durch Berichte von Materialund<br />

Maschinentransporten in der Richtung von Valona und<br />

Sasena. Die einheimische Bevölkerung und die westeuropäischeu<br />

Besucher Albaniens legen sich deshalb immer dringlicher<br />

die Frage vor, welche strategischen Absichten des russischen<br />

Militarismus sich hinter dem eisernen Vorhang der Adria<br />

verbergen.<br />

Touren- und FerUnproviant:<br />

CHALET-SANDWICH»<br />

Streichkäse, '/«fett.<br />

225 g Kis» = 150 Pmmki». SA9226Z 458


Touristik<br />

Befahrbarkeit der Alpenstraßen.<br />

Sämtliche Alpenstraßen sind schneefrei.<br />

Zur durchgehenden Eröffnung der Sustenstraße. Montag,<br />

den 19. August, konnte die Sustenstraße dem durchgehenden<br />

Verkehr freigegeben werden. Nach achtjähriger Bauzeit wurde<br />

ein Werk vollendet, das füglich als die modernste und schönste<br />

Hochgebirgsstraße Europas bezeichnet werden darf. Noch sind<br />

zwar auf der Urnerseite die Belagsarbeiten noch nicht gänzlich<br />

zu Ende geführt, und die Automobilisten werden gebeten,<br />

dienötigeVorsicht walten zu lassen. Dies dürfte jedoch<br />

die in- wie die ausländischen Autotouristen nicht hindern,<br />

die Gelegenheit der Freigabe der Strecke, auf die sie längst<br />

sehnlich gewartet haben, mit Freude zu einer Fahrt über den<br />

Paß zu benützen. Der Verkehr dürfte vor allem an den<br />

Wochenenden sehr stark sein, und wir möchten schon heute<br />

denen, die die Möglichkeit besitzen, raten, zu ihrer Reise einen<br />

Werktag zu wählen. Die Fahrt wird dann — schönes<br />

Wetter vorausgesetzt — erst recht ein Vergnügen sein. Sie ist<br />

es ja ohnehin; denn die 48 Kilometer von Meiringen nach<br />

Massen lassen sich auf der durchgehend 6 Meter breiten, mit<br />

vielen Park- und Aussichtsplätzen versehenen, normal nur<br />

mit 8°/o steigenden, technisch mit allen Raffinements angelegten<br />

und landschaftlich großartigen Straße spielend bewältigen;<br />

der Susten darf sich mit feinem Gletscherpanorama<br />

getrost mit der Furka messen; hinsichtlich des Ausbaues übertrifft<br />

er die Route von Gletsch nach Andermatt natürlich ganz<br />

beträchtlich.<br />

Gleichzeitig mit dem allgemeinen Verkehr wird auch der<br />

durchgehende Postautobetrieb aufgenommen. Die Generaldirektion<br />

der PTT hat der Straße eines ihrer vorzüglich ausgestatteten<br />

und redigierten, dazu ausnehmend billigen Alpenpostbüchlein<br />

gewidmet, das innert kurzem in den Verkauf gelangen<br />

wird. Und außerdem hat sie jüngst einen Farbenfilm<br />

herstellen lassen, der in unsern Städten, namentlich aber<br />

im Ausland, für die Sustenstraße werben wird. svz.<br />

Straße nach Melchfee-Frutt. Die Straße von Stöckalp<br />

im Melchtal nach Melchsee-Frutt ist bis nach Dempselsmatt,<br />

unterhalb der Frutt-Kurhäuser, für Personenautos bis 7 uormale<br />

Sitzplätze und Lastwagen ohne Anhänger von<br />

max. 3 Tonnen Gesamtgewicht, sowie für Traktoren und<br />

Motorräder dem Verkehr geöffnet. Einbahnverkehr Stöckalp-<br />

Dempselsmatt:<br />

Bergfahrt ab Stöckalp innert allen geraden<br />

Stund en,<br />

i<br />

also von 6—7, 8—9, 10—11 Uhr usw., die Ankunft in<br />

Dempeflsmatt hat spätestens bis zum betr. Stundenende<br />

zu erfolgen.<br />

Talfahrt ab Dempselsmatt innert allen ungeraden<br />

Stunden,<br />

also von 7—8, 9—10, 11—12 Uhr und so weiter; die<br />

Ankunft in Stöck hat spätestens bis zum betr. Stundenende<br />

zu erfolgen.<br />

Der Motorfahrzeugführer ist für das Schließen der Türgatter<br />

und Haglücken während der Alp- und Weidezeit und<br />

durch Unterlassung entstehenden Schaden verantwortlich und<br />

haftbar. — Vorfahren und Parkieren auf der Straße sind<br />

verboten. — Auf Dempselsmatt sind die Fahrzeuge rechts<br />

der Straße zu parkieren; eine bescheidene Gebühr wird erhoben.<br />

— Während des Viehauf- und -abtriebes ist 'der Motorfahrzeugverkehr<br />

verboten. — Die Talstraße Melchtal-<br />

S t öcka l p ist für Gesellschaftswagen von über acht Sitz-<br />

Plätzen, sowie für Motorlastwagen mit über 5 Tonnen Gesamtgewicht<br />

oder über 2 Meter Wagenbreite gesperrt.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 22. August.<br />

11.30 Unterhaltungskonzert. 12.40 Aus modernen Operetten.<br />

17.00 Zum kommenden 60. Geburtstag von Otmar<br />

Schoeck. 18.00 Kinderstunde. 18.15 Reichtum, der auch dir gehört.<br />

19.00 Klavierpoesien von Franz Liszt. 19.55 Volkstümliche<br />

Stunde. 21.15 Beromünster gibt Auskunft. 22.10 Kammermusik.<br />

22.30 Tanzmusik.<br />

Freitag, 23. August.<br />

11.30 Das Freitags-Mosaik. 12.40 Zur Unterhaltung.<br />

17.00 Radio-Orchester. 18.10 Wanderlieder. 18.40 Kommentare<br />

zur Parlamentarischen Behandlung der Altersversicherung.<br />

19.10 Weltchronik. 19.55 Schallplattenkonzert. 20.10<br />

Mensch und Staat. Ein Sendezyklus. 20.30 Uebertragung aus<br />

Luzern: Requiem von W. A. Mozart. 21.30 Klavierquintett.<br />

22.05 Das Studio Zürich verabschiedet sich. 22.30 Zeitgenössische<br />

Musik.<br />

Samstag, 24. August.<br />

11.30 Heiteres Musikmosaik. 12.40 Die Woche im Bundeshaus.<br />

12.50 Durch das Reich der Operette. 17.00 Jnstrumentalensemble.<br />

18.00 Lebendiger Unterricht. 18.30 Die „Chanson<br />

Valaisaune" singt. 18.45 Walliser Monatsbilder. August.<br />

19.10 Reminiszenzen aus Schweizer Volksweisen. 19.40 Die<br />

Woche. Hörbericht. 20.05 Der Jodlerklub Thun singt. 20.25<br />

Pegasus am Thuner See. Hörfolge. 21.25 Unterhaltungskonzert.<br />

22.05 Bericht von den Rad-Weltmeisterschaften <strong>1946</strong> in<br />

Zürich. 22.15 Tanzmusik. 22.30 Tanzmusik.<br />

Zivilstandsnachrichten pro Juli <strong>1946</strong>.<br />

Sarnen.<br />

Geburten: 1. Marie Katharina, des Franz Müller-Sigrist,<br />

Landwirt, Hintermatt, Schwendi. 1. Bernadette Agnes, des Johann<br />

von Wyl-Jmhof, Landwirt, Kägiswil, Studen. 1. Christian Josef,<br />

des Nikl. Al. Anderhalden-von Moos, Bahnarbeiter, Sächseln. 2.<br />

Theophil Markus, des Verstund Niederberger-Hug, Senn, Unterdorf.<br />

5. Johanna Marie, des Jos. Burch-Ottiger, Sägereiarbeiter, Sächseln.<br />

5. Paul Theodor, des Paul Britschgi-Kathriner, Landwirt, Margi,<br />

Schwendi. 7. Niklaus Alb., des Jos. Theiler-Sterk, Magaziner, Dorf.<br />

7. Heinrich Josef, des Josef Portmnnn-Läubli, Kaufmann, Dorf. 12.<br />

Georg Christian, des Christian Enz-von Moos, Bahnarbeiter, Wissibach.<br />

Sachsein. 12. Hans Arthur, des Hans Oberli-Berchtold, Elektro-Monteur,<br />

Giswil. 15. Franz Pius, des Meinrad Burch-Furrer,<br />

Landwirt, Wilen, Boden. 15. Verena Emma, des Robert<br />

Burch-Amstalden, Förster, Forst, Oberwil. 17. Josef Niklaus. des<br />

Joseph Arnold-Portmann, Landwirt, Alpnachstad, Rengg. 18. Martha<br />

Helene, des Franz Slanzi-Heimann, Velomechaniker, Dorf. 22.<br />

Louise Martha, des Peter Dall'Omo-von Deschwanden, Landwirt,<br />

Kerns, Melchthal. 25. Alois Jakob, des Alois Burch-Duß, Land-<br />

Wirt, Wilermattli, Wilen. 25. Johann Anton, des Johann Berlinger-Pfister,<br />

Zimmermann, Oberwil. Nothalten. 25. Edith Johanna,<br />

des Ernst Bucher-Gunzinger, Magaziner, Dorf. 26. Judith Anna,<br />

Martha Elisabeth. ^ c* 0 t e f Monteur, geb. 9. D-,. r<br />

Abächerli.geb 16. Februar 1863, Ehefrau des Jos. Anton AbächZ'<br />

Giswil, Eggeli. 2$. Enz Bruno Jose, geb. 28. Jul. <strong>1946</strong>,1*<br />

des Paul Enz-Burch, Großtheü. Giswil.<br />

Kerns.<br />

Geburten: Ö. Anton Wendelin des David Bucker-von %<br />

schwanden, Siebeneich. 10. Josef Theodor, Jsldor Durrer-F^.<br />

qer, Oberstellbach. 16. Marie Therese, des Adolf Bucher-Jolln'<br />

Rotzmatt. 18. Josef Armin, des Otto Bucher-von Deschwand^'<br />

Dorf. 20. Arthur Josef, des Josef Durrer-Schmid, Acher.<br />

Todes f ä N°e: 1. Berchtold Johann Niklaus Melchthal, «h<br />

21. März 1919. 25. Durrer-Bucher Marie, Witwe, Hostatt, Siebeneich,<br />

geb. 22. Juli 1881.<br />

Sächseln.<br />

Ge eburten: 21. Kurt Niklaus, des Josef Gafser-Bieri, Stei-<br />

nen.<br />

22. Werner Meinrad, des Werner Rohrer-Rohrer, Ewil 22<br />

Alms Leo, des Werner Rohrer-Rohrer, Ewil.<br />

Ehen: Keine. ,<br />

Todesfälle: 12. Berwert-von Ah Blafius,. Wijsibach. M<br />

3. Februar 1874. 24. Gäntzlen-Holbein Friedrich Max, Hotel<br />

Kreuz, geb. 26. März 1891. 26. Rohrer Anna Marie, Droaerie<br />

Dorf, geb. 9. Juni 1874.<br />

Alpnach.<br />

Geburten: 3. Erika, des Karl Schwab-Zberg, Bahnarbeiter<br />

Delli. 25. Beat Albert, des Pius Küchler-Bäbi, Landwirt, Baumlisberg.<br />

w 31. Eduard, des Johann WalUmann-Langensand, Landwirt<br />

Sattel. 31. Karl Franz, des Josef Jmfeld-Gaffer, Bauarbeite/<br />

Riedacher.<br />

Ehen: Keine.<br />

Todesfälle: Keine.<br />

Giswil.<br />

Geburten: 2. Theodor Otto, des Theodor Riebli-Berchtold<br />

Schletter. 3. Karl Peter, des Josef Kathriner-Enz, Juch. 8. Robert<br />

Anton, des Josef Durrer-Weber, Sommerweid.<br />

Ehen: 29. Ming Josef Johann. Lehrer, mit Müller Marie<br />

Margarethe.<br />

Todesfälle: 17. Kreider Christian Julius, geb. 1. April<br />

1879, von Dättwil, Aargau. 30. Zihlmann Franz Laver. aeb<br />

5. März 1864, Pordmattli.<br />

Lungern.<br />

Geburten 11. Marie Theres, des Josef Jmfeld-von Flüe<br />

Ledi. 22. Louise Agatha, des Alois Beat Gasser-Rohrer, l_„ Sommer- -<br />

weid, Kaiserftuhl. 28. Niklaus Josef, des Fritz Linder.Jmfeld. Ob><br />

fee.<br />

Ehen und Todesfälle: Keine.<br />

Engelbrrg.<br />

Geburten: 17. Karl Gottfried Leodegar. des Karl Hurschler.<br />

Rebmann, Rohr. 27. Anna Maria, des Josef Stohr-StuK, Sattlermeister,<br />

Dorf. 29. Emma Rosa, des Josef Vetz-Wiederkehr, Forstarbeiter,<br />

Festi. 30. Arnold Bernhard, des Eduard Küster, Beraführer,<br />

Bahn.<br />

Ehen: 1. Erlanger Heinrich, stud. theol., mit Retek Jbolha.<br />

6. Sigrist AloiS, Schneider, mit Anna Maria Brigitta Amsiub.<br />

Todesfälle: 27. Balthasar-von Moos, Oskar Ludwig<br />

Ö<br />

Karl,<br />

geb. 23. Juli 1872.<br />

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(gflrneit / Samstag, den 24. August K4«<br />

76. Jahrgang — Rr.S7<br />

O M i n e r W U r e m d<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

U b o n n e m e n t s p r e i s : Durch die Post zugestellt iährlick<br />

Fr. 10.50, halbjährlich Fr. ö.kv Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

a<br />

__ Famiwnbeilage — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — ©hefenfreie m<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Söirz, Garnen. Tel. 8 62 37<br />

jederzeit gerne angenommen. Druck und Verlag: Louis EHrli & (Sie., Garnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 R*>., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

l*|V) Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Vj Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A « ,<br />

St. Bartholomä ist's heute, ehedem Zins- und Zahltermin,<br />

zugleich Herbstanfang. Im Volksbrauch spielt er eine große<br />

Rolle als Wetterheiliger. In Schwyz sagt man: „Barthlime<br />

nimmt de Dunner und bringt de Schnee!" Anderswo heißt's'<br />

„Wie sich Bartholomäus hält, so ist der ganze Herbst bestellt."<br />

Am Bartholomäus-Sountag wird der Alpertrag des Flumserbergs<br />

(St. Gallen) an die Armen verteilt, ähnlich wie in<br />

Bern und Waadt. Unser Land zeichnet sich in der Verehrung<br />

des großen Apostels aus. Die Kapelle in Kägiswil nennt ihn<br />

ihren Hauptpatron, die Pfarrkirche von Giswil, die Kapellen<br />

im Müsli (Kerns) und im Holz (Engelberg) als Mitpatron.<br />

Im Worte Bartholomäus soll das aramäische bzw. hebräische<br />

Wort Thalmai verborgen sein, das Furchenzieher<br />

bedeutet. Drnm paßt Heuer der Name besonders gut auf die<br />

Herren von Paris, die just vor und nach St. Bartholomä<br />

— der Franzose sagt Barthölemy — die Furchen ziehen sollen,<br />

darin die Saat des Weltfriedens gelegt werden kann.<br />

Pflügt Furchen und laßt die Raben schreien!<br />

Die Schweizer Presse, vom Kabisstein bis zum Genfer-,<br />

Langen- und Bodensee und zum PdA-Spatzennest bei Basel,<br />

schreibt von der Friedenskonferenz mehr als die übrigen Weltblätter.<br />

„Das mag von unserer friedfertigen Weltauffassung<br />

herrühren. In persönlichen Händeln find wir weniger sentimental<br />

(gefühlvoll)", schreibt der witzige Schweizer Candide<br />

aus Paris dem „Vaterland". Heinrich Federer hat dieselben<br />

Gedanken in der Novelle „Spitzbube über Spitzbube" dichterisch<br />

ausgesprochen: „Heimat, stille Berge, Wald und Ewigwasser,<br />

Alpenwind, jittchschellen, die braunen Häuser im Berggras<br />

und unter alten Nußbäumen der milde Sarnersee, das<br />

viele Kapellengeläute ringsum, der Schwinget, die Nidel und<br />

die weiß bezopften jodelnden Jungfern um den Kessel ..<br />

— aber auch: „Eidgenössische Rauflust und Prügelfestigkeit<br />

in der groben und wildwüchsigen Schweiz..."<br />

Von unserem vierhandbreiten Weltguckfenster haben wir<br />

die Friedenstaube noch keinen Aufflug tun sehen, nicht einmal<br />

einen Versuchsflug. Drum nehmen wir das Spektivi zur<br />

Hand und schauen den Friedensmannen im Luxemburgpalast<br />

zu Paris ein bißchen schärfer über die Achsel — ins Milchbüchlein.<br />

Am 29. Heumonat hat die Friedenskonferenz ihren Anfang<br />

genommen. Ende der vierten Woche verhandelte man<br />

immer noch über das Verfahren, besonders der Kommissionen.<br />

Auf gut obwaldnerisch heißt das: man ist nicht klar, wie viele<br />

und was für Rosse den Pflug ziehen sollen, der die Furchen<br />

aufreißen soll, darin die vier „Großen" den Friedenshafer<br />

säen wollen. Würde ein <strong>Obwaldner</strong> Bauer vier Wochen lang<br />

mit solcher Roßfrage die Zeit vertrödeln, würde man ihn<br />

nach Zivilgesctz Art. 369 bevormunden. So ist die Konferenz<br />

zu einem Schwinget zwischen Kleinen und Großen und zu<br />

einem Hosenlupf um die Anwendung der westeuropäischen demokratischen<br />

Schwingregeln gegen die diktatorische Bärenhalfter<br />

Rußlands geworden. Wohl sind die vier Außenminister<br />

verpflichtet, wenn auch nicht unter allen Umständen, die Borschlüge<br />

der kleinen Staaten und vor allem die Mehrheitsbeschlüsse<br />

der Konferenz zu berücksichtigen. Die Vertreter der<br />

17 kleinen Staaten sind also nicht bloß Statisten. Zu Beginn<br />

der Konferenz wurde von der Presse Amerikas betont, daß die<br />

DIE SCHONE UNBEKANNTE<br />

von A. G. Barrilli. «<br />

Deutsche Bearbeitung von Duri Troesch.<br />

Robert hatte eben die Hand am Schlüssel nnd drehte ihn<br />

um, als gleichzeitig, genau in dem nämlichen Augenblick, ein<br />

kräftiges Klingeln ertönte. Er konnte, obwohl ihm dieser Ton<br />

höchst unangenehm auf die Nerven fiel, die Hand nicht mehr<br />

zurückziehen. Die Tür ging auf und draußen stand ein Mann,<br />

der eiligst eintrat. Beim'Ausschließen der Tür war Robert<br />

beiseite getreten. So war die erste Person, die der Eintretende<br />

erblickte, die schöne Laura Moneglio.<br />

Wer aber war er? Und warum sprang er beim Anblick der<br />

Frau, die Augen entgeistert ausreißend und wie von einer<br />

Tarantel gestochen, einen Schritt zurück? — Es war Felix<br />

Magnasco, der so unerwartet seine grausame Base vor sich sah.<br />

Ein Theatercoup, wie dieser, läßt sich unmöglich beschreiben.<br />

Wer kann es eins sich nehmen, den süchtigen Moment<br />

einer solchen Begegnung zu schildern? Mit der Miene völliger<br />

-Verblüfftheit trat Felix ein und Robert Fenoglio war nicht<br />

weniger betroffen als sein Freund.<br />

. „Guten Tag, lieber Felix", rief er, ohne zu wissen, was er<br />

'°gte. „Welch guter Wind führt dich her? Wie geht es dir?<br />

»Gut, ich danke! Und dir?"<br />

t<br />

»ÖPtime, Felix, optime! Und was verschafft mir das Vertilgen<br />

deines Besuches zu so früher Stunde?"<br />

»Freilich", versetzte der andere, „die Stunde ist ungewohn-<br />

>ch. — Ich komme ungelegen?"<br />

Lösung der russischen Frage den Frieden bedeuten werde. Die<br />

Amerikaner verstehen unter der russischen Frage die Herstellung<br />

des vollen Vertrauens Amerikas zu Rußland und umgekehrt.<br />

Vertrauen weckt Vertrauen — aber nää!<br />

Lord Cranborne hat Ende Juli im englischen Oberhaus<br />

gesagt: „Niemand will von uns mit Rußland streiten. Aber<br />

wir können unsere Augen vor der Wirklichkeit auch nicht verschließen.<br />

Der Eiserne Vorhang besteht. Rußland hat ihn heruntergelassen.<br />

Man spricht von einem russischen Jmperialismus<br />

(Drang nach Machterweiterung). Vielleicht ist das ein<br />

nicht gang zutreffender Ausdruck. Wir kommen vielleicht der<br />

Wahrheit näher, wenn wir vom russischen Isolationismus<br />

(Streben nach Abschließung vom Ausland) reden. Jsolationismns<br />

ist aber eine Krankheit. Auf der einen Seite will sich<br />

Rußland von der Welt abschließen, aus der andern Seite will<br />

es die ganze Welt für seine Staatsideologie (weltfremde Lehre)<br />

erobern. Beim Friedensschluß muß Rußland mitmachen.<br />

Sonst müßte die Welt diesseits des Eisernen Vorhanges selbst<br />

zum Rechten sehen und unter sich selber Frieden schließen. Die<br />

eigentliche Gefahr besteht heute darin, daß Rußland sich zwei<br />

Täuschungen hingibt, nämlich daß es glaubt, ohne die übrige<br />

Welt auskommen zu können, während der Rest der Welt<br />

— wie es meint — nicht ohne Rußland auskommen könne."<br />

In der ersten Konferenzwoche zeigte sich Molotow recht<br />

nachgiebig, sogar in Fragen, wo man den schärfsten Widerstand<br />

der Russen befürchtet hatte. Daß der östliche Block nicht<br />

funktioniert, muß auffallen. Diktatoren haben keine dauernde<br />

Freunde. Die russischen Satellitenstaaten (Helfershelfer) treiben<br />

selbst in wichtigen Frage» keine einheitliche Politik. Sie<br />

haben dann und wann sogar gegen Moskau Stellung bezogen<br />

— und Rußland gegen sie.<br />

Die zweite Woche brachte die berühmten Debatten über die<br />

Abstimmungsart. Die vier Außenminister hatten ausgemacht,<br />

daß den von der Konferenz ausgearbeiteten Empfehlungen<br />

mindestens 14 von den 21 Staaten zustimmen müßten, also<br />

eine Zweidrittelmehrheit. Die Kleinen Staaten wollten die<br />

einfache Mehrheit. England vermittelte: für wichtige Fragen<br />

Zweidrittelsmehrheit, für einfachere nur gewöhnliche Mehrheit.<br />

Molotow wütete und —unterlag.<br />

Die dritte und vierte Woche boten das Schauspiel, daß den<br />

frühern Feindstaaten an der Seite Deutschlands das Wort auf<br />

der Konferenz gestattet wurde. Italien begann am St. Lorenzentag.<br />

De Gasperis Rede war geschickt und klug. Er stimmte<br />

kein Klagelied an und bettelte nicht um Erbarmen. Nach Jtalien<br />

konnten Abeffinien, Griechenland, Rumänien, Bulgarien,<br />

Ungarn und Finnland zu Worte kommen. Soll es kein Diktatfriede<br />

werden, so muß man auch den Gegner zu den Vertragsentwürfen<br />

reden lassen. Italien hat sich wohl am besten<br />

verteidigt, mit einem angenehmen Selbstbewußtsein und Takt.<br />

Die andern Staaten verlegten sich stark aufs Bitten. Die Balkanstaaten<br />

wetterten rachesüchtig gegeneinander wie seit Jahrzehnten.<br />

Mit denen ist nicht gut Nachbarschaft halten. Molotow<br />

sogar mußte die Balkanknaben zur Versöhnung mahnen...<br />

Schwere Prophetenrolle, wenn man selber Mißtrauen<br />

sät!<br />

Friede ist ein theologisches Problem, hat Marschall Mac<br />

Arthur gesagt. Aber die Welt hat Schübelohren! :—:<br />

„I wo, mein Lieber, i wo! Was denkst du! Ein Freund<br />

wie du ist mir stets willkommen."<br />

„Sehr verbunden. Aber laß mich nur erst zu mir kommen",<br />

fügte Magnasco hinzu.<br />

„Ja, kommen wir zu uns. Willst du dich nicht setzen? Signora<br />

—"<br />

Signora Laura verstand, daß er sie um die Erlaubnis Hat,<br />

noch einige Augenblicke zu verweilen, und alle drei gingen<br />

in den Salon.<br />

„Ich bedaure sehr, daß ich störe", nahm Felix wieder das<br />

Wort, „aber ich weiß wirklich nicht — ich kann mich nicht<br />

mehr erinnern, weshalb ich zurückgekommen bin —<br />

Und der arme Magnasco holte sein Nastuch aus der Tasche<br />

und trocknete sich den Schweiß, der ihm in großen Tropfen<br />

an der Stirne stand.<br />

„Richtig", sagte er, als sie im Salon waren, „jetzt erinnere<br />

ich mich. — Kaum hatte ich dich verlassen, so ging ich<br />

nach Hause Aber unter der Türe des Theaters Felice traf<br />

ich Freunde, die vom Nachtessen kamen —- die hielten mich<br />

mit ihrem Geschwätz auf. Dann bin ich nach Hause gegangen,<br />

aber mitten auf der Treppe bemerke ich, daß ich den<br />

Hausschlüssel nicht mehr hatte. Wo konnte ich ihn gelassen haben?<br />

Da fiel mir ein, daß ich meinen Ueberzieher in deinem<br />

Vorraum abgelegt hatte. Vielleicht war er aus der Tasche<br />

gefallen. Aber erlaube mir, ich will gleich nachsehen. Gewiß<br />

ist er dort in einen Winkel gefallen —"<br />

Und ohne eine Antwort abzuwarten, stürzte Felix Magnasco,<br />

der die ganze Zeit über seine Base nicht anzublicken<br />

gewagt hatte, aus dem Salon.<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 14. August <strong>1946</strong>.<br />

Die Aktion zur Abgabe verbilligten Frühobstes an die<br />

minderbemittelte Bevölkerung ist im Rahmen der Verfügung<br />

des eidgenössischen Kriegsfürsorgeamtes und der eidgenössischen<br />

Alkoholverwaltung vom 24. Juli <strong>1946</strong> auch im Kanton Obwalden<br />

durchzuführen. Mit der Organisation werden das<br />

kantonale Fürsorgeamt und die Gemeinde-Fürsorgestellen beauftragt.<br />

Das Gesuch um Bewilligung einer zweiten Salzverkaufsstelle<br />

in einer Gemeinde wird abgewiesen.<br />

Vom Bericht der Schweizerischen Bundesbahnen über die<br />

Erledigung der aus dem Kanton Obwalden eingereichten Begehren<br />

zum Winterfahrplan <strong>1946</strong>/47 wird Kenntnis genommen.<br />

Einzelne Begehren konnten berücksichtigt werden.<br />

Schwierigkeiten bereitet der Mangel an Wagen und Maschinenmaterial.<br />

Der Kantonsbeitrag an die Ausgaben der lustschutzpslichtigen<br />

Gemeinden im ersten Halbjahr <strong>1946</strong> beträgt Fr. 333.40.<br />

Die kantonale Viehausstellung in Sarnen wird auf den<br />

1. Oktober <strong>1946</strong> in Aussicht genommen. Das Programm mit<br />

den gegenüber dem Vorjahr von der Viehschaukommission beantragten<br />

Abänderungen wird genehmigt.<br />

Das Reglement über die Verwaltung der kantonalen Feuerlöschkasse<br />

und die daraus auszurichtenden Beiträge vom 1. Oktober<br />

1932 bzw. 11. Januar 1949 wird in der Weise ergänzt,<br />

daß in Zukunft ein Minimalbetrag von Fr. 25 900.— als<br />

Fonds in der Kasse zu verbleiben hat. Soweit über den Fonds<br />

hinaus Mittel zur Verfügung stehen, wird an die Erstellung<br />

von Hydranten ein Beitrag von 70 °/o, im Maximum 400 Fr.<br />

pro Hydrant, ausgerichtet. An die Erweiterung von bestehenden<br />

Wasserversorgungen werden keine Beiträge ausbezahlt.<br />

Die Subventionsgesuche für die Neuerstellung von Wasserversorgungen<br />

werden von Fall zu Fall entschieden. Solche Beiträge<br />

dürfen maximal 20 %> der effektiven Erstellungskosten<br />

betragen.<br />

Die Polizeidirektion wird ermächtigt, ein Reglement über<br />

die Erteilung der Fahrlehrer-Bewilligung im Rahmen der<br />

vom Bundesrat in Art. 14 des Motorfahrzeuggesetzes und<br />

Art. 32 der zugehörigen Vollziehungsverordnung aufgestellten<br />

Voraussetzungen zu erlassen.<br />

Dem Herrn geweiht. (Korr.) Vergangenen Donnerstag<br />

sah das Institut Menzingen die Reihen seiner Schwestern<br />

durch eine Schar junger opferfreudiger Neuprofessen sich erneuern.<br />

Unter ihnen sind zwei <strong>Obwaldner</strong>innen. Frl. Margrit<br />

Michel, aufgewachsen im Schild, St. Niklausen, hat alß<br />

Schwester M. Magdalena, und Frl. Brigitte Rohrer, Dorf,<br />

Sächseln, als Schwester M. Simona die Gelübde abgelegt.<br />

Den Nenprofeßschwestern und ihren Angehörigen herzliche<br />

Gratulation!<br />

Für Obwalden war es eine besondere Ehre, daß H. H.<br />

Bruderklausenkaplan Werner Durrer die auf den wichtigen<br />

Tag abgestimmte Ehrenpredigt halten durfte.<br />

Kantonaler Feuerwehrverband Obwalden. (Einges.) Auf<br />

dem Aelggi in Sächseln tagten am 18. August unter der Führung<br />

von Herrn Simon Küchler vollzählig die Delegierten der<br />

Gemeinden von Obwalden. Der an der Generalversammlung<br />

in Engelberg beschlossene kantonale Feuerwehrtag wird auf<br />

den 29. September festgesetzt. Als Experten walten Herr<br />

„Nun, was sollen wir tun?", fragte Robert die Signora<br />

Laura. — „Was wir tun sollen?" antwortete sie. „Ganz einfach:<br />

Ihm alles erzählen. — Das wird das Beste sein."<br />

„Nein, Signora, das dars uns nicht im Traum einfallen",<br />

erwiderte Robert. „Felix würde glauben, daß wir ihm ein<br />

Märchen aufbinden willen. Nichts Schlimmeres als die Wahrheit.<br />

Und dann: Ist Ihnen so viel daran gelegen, sich in seinen<br />

Augen zu rechtfertigen? Hand aufs Herz. Lieben Sie<br />

ihn?"<br />

„Wo denken Sie hin!"<br />

„Nun dann ..."<br />

„Sagen Sie ihm ruhig, was Sie für gut finden."<br />

„Unbeschränkte Vollmacht?"<br />

Sie nickte.<br />

Es war Zeit, daß sie sich verständigt hatten. Felix kam in<br />

den Salon zurück.<br />

„Da ist der Schlüssel!", rief er, mit seinem Fund in der<br />

Hand eintretend. „Er lag neben dem Tisch aus dem Boden."<br />

„Auch ich habe den meinigen gefunden", murmelte Robert<br />

Fenoglio, einen verstohlenen Blick auf Donna Laura werfend.<br />

Dann fuhr er sich mit der Hand über die Stirne, wie ein<br />

Mensch, der einen Entschluß gefaßt hat, und sagte ruhigen<br />

Tones:<br />

„Teurer Felix ... mein lieber alter Freund, ich stelle dir<br />

hier meine Gattin vor."<br />

„Deine Gattin?"<br />

Dieser Ausruf entfuhr Felix Magnasco. wie das Auck<br />

du, Brutus?" dem Munde Cäsars. "<br />

In diesem Ausruf klangen Staunen, Unglauben eine


Liechti, Feuerwehrinstruktor in Zürich, und der kantonale<br />

Inspektor, Herr Hermann von Ah, Giswil. Der Zweck dieser<br />

Tagung ist die planmäßige Weiterbildung im Feuerwehrdienst,<br />

und um dieses Ziel zu erreichen, findet am 31. August,<br />

nachmittags, in Sarnen ein Kaderrapport statt. Die Arbeits-<br />

Pläne werden den Feuerwehrkommandanten zugestellt. Die<br />

Wahl des Verbandssekretärs fällt auf Herrn Theodor Jmseld,<br />

Lungern. Auf dem Aelggi fehlten die Hydranten, deshalb<br />

hatte es „Petrus" für notwendig befunden, aus seiner Anlage<br />

Wasser zu verlangen. Mit einer freundlichen Aufnahme und<br />

einem guten Zabig hat es aber Kamerad von Flüe Paul verstanden,<br />

Stimmung zu machen, bis die schöne Alpenwelt zeitweise<br />

doch wieder mit Sonnenstrahlen beleuchtet wurde.<br />

Schweizerischer Studentenverein. Zentralfest in<br />

St. Gallen, 24. bis 26. August <strong>1946</strong>. In den nächsten Tagen,<br />

am 24. bis 26. August, hält der Schweizerische Studentenverein<br />

in St. Gallen sein Zentralfest ab. Es ist dies zum<br />

erstenmal, daß die „Stadt im grünen Ring", wie St. Gallen<br />

genannt wird, den Rotbemützten Festort sein darf, nachdem<br />

andern Orten des Kantons schon verschiedentlich diese Ehre<br />

zuteil geworden ist.<br />

Das als Schulstadt bekannte St. Gallen weist alte Kultur<br />

und Tradition auf und die Stätte, an der der hl. Gallus<br />

einst gelebt, ist zu einem bedeutenden Zentrum der Bildung<br />

geworden, dessen Anfänge auf die Zeit vor rund 1300 Jahren<br />

zurückreichen. Reich und ausgiebig pflegte das alte Kloster<br />

mit seiner weit über die alemannischen Lande hinaus bekannten<br />

Schule Kunst und Wissenschaft, leistete Pionierarbeit<br />

im Bereich der deutschen Sprachförderung und der Musik und<br />

die Aebte traten als große Bauherren auf, deren kühne Taten,<br />

die heutige Domkirche und die Stiftsbibliothek, noch immer<br />

Zeugnis vom großen benediktinischen Geist ablegen, der<br />

im Stift geherrscht und die st. gallischen Lande befruchtet hat.<br />

K.<br />

Erhöhte Pensionen an das Staatspersonal. Der Kanton<br />

A a r g a n hat dem gesamten Staatspersonal die Besoldungsbezüge<br />

vor etwas mehr als Jahresfrist zeitgemäß neu geordnet.<br />

Für die zufolge Alters oder Invalidität aus dem Staatsdienst<br />

ausscheidenden Funktionäre fand aber keine Anpassung<br />

der Pensionsbezüge an die neue Situation statt. Um die<br />

künftigen Pensionsansprüche mit den neuen Besoldungen in<br />

Beziehung zu bringen, muß die Kasse eine verbesserte Kapitaldeckung<br />

erhalten. Die Regierung beantragt zu diesem Zwecke<br />

dem Großen Rat die Bewilligung eines Kredites von 1,6<br />

Mill. Fr. als Arbeitgeberbeitrag für den Einkauf der erhöhten<br />

Besoldungen in die Pensionskasse. Gemäß den neuen Statuten<br />

haben auch die Versicherten eine revidierte Einkaufssumme<br />

zu bezahlen. Der Leistung des Staates von 1,6 Mill.<br />

Franken wird ein Gesamtbetreffnis des versicherten Staats-<br />

Personals von rund 700 000 Franken gegenüberstehen.<br />

Eine solche soziale Großtat würde auch dem Kanton Obw<br />

a l d e n zur Ehre gereichen, da die Besoldungsverhältnisse<br />

des Staatspersonals schon längstens revisionsbedürftig geworden<br />

sind. Zudem steht die Tatsache aus dem Kanton Aargau<br />

in einem argen Mißverhältnis mit unsern Pensionsverhältnissen:<br />

Dort erhöht man sogar die Pensionen für das Staatspersonal,<br />

in Obwalden aber verwirft man überhaupt ein<br />

Pensionsgesetz. Ist das nicht ein wenig beschämend?<br />

Historischer Verein der V Orte. (Mitget.) Die diesjährige<br />

Jahresversammlung findet Montag, 2. September,<br />

in Seelisberg statt. Außer den statutarischen Geschäften<br />

sind Vorträge von Msgr. Staatsarchivar Dr. Ed. Wymann<br />

und Dr. Hans Muheim, sowie Besuche der Wallfahrtskapelle<br />

Maria-Sonnenberg und des Schlosses Beroldingen vorgesehen.<br />

Tagespräsident ist Herr Nationalrat Karl Muheim,<br />

Altdorf.<br />

Kerns. Harmoniemusik. (Eing.) Unter diesem Namen<br />

und unter der tüchtigen Leitung von Herrn Musikdirektor<br />

Garovi aus Sachsein wurde hier eine Musikgesellschaft ins<br />

Leben gerufen. Mit einer stattlichen Anzahl bewährter Mitglieder<br />

wird sie die Aufgabe übernehmen, in kirchlichen und<br />

weltlichen musikalischen Belangen unserer Gemeinde zu dienen.<br />

Wir freuen uns sehr über solchen initiativen Geist und<br />

wünschen der Harmoniemusik alles Gute.<br />

Frutt. (Eing.) Ferienkolonien! Das ist ein Wort, das<br />

heute für Kinder und besonders für Stadtkinder eine ganze<br />

Märchenwelt bedeutet. 28 Zürcher Knaben hatten das Glück,<br />

auf der Frutt die letzten Wochen in einer Ferienkolonie zu<br />

verbringen. Es mußte für jeden Außenstehenden eine wahre<br />

Freude sein, zu sehen, wie diese Stadtbuben sich tummelten,<br />

wie sie mit heller Begeisterung von den Kühen und Ziegen,<br />

von den Bergen und Blumen erzählten; man wurde selbst ergriffen,<br />

wenn man sah, wie sie in betender Andacht dem Alpsegen<br />

lauschten. Fürwahr, sie wußten es zu schätzen, auf freier,<br />

schönster Bergwelt ihre Ferien verbringen zu können. Es ist<br />

dem Katholischen Frauenbund der Stadt Zürich hoch anzurechnen,<br />

daß er jedes Jahr die große Mühe auf sich nimmt,<br />

solche Ferienlager zu organisieren; es ist dies ein Apostolat,<br />

dem man auch in ländlichen Verhältnissen mehr Beachtung<br />

schenken dürfte.<br />

Die Frutt bietet für solche Kolonien eine überaus günstige<br />

Gelegenheit. In der I. H. oder in der Alphütte beim Kurhaus<br />

Frutt (Durrer & Amstad) ist man in jeder Beziehung<br />

gut aufgehoben. Es ist nur zu begrüßen, daß man sich auch in<br />

Kerns mehr und mehr mit dem Gedanken beschäftigt, solche<br />

Ferienlager durchzuführen. — Wie man vernimmt, soll dies<br />

nächste Woche schon verwirklicht werden. — So werden auch<br />

mittellosen Kindern überaus gute Gelegenheiten geboten, sich<br />

erholen zu können. Abgesehen davon, daß ein solcher Aufeuthalt<br />

7 Aerzten die Türe schließt (sie werden deshalb gewiß<br />

nicht böse sein!), lernen die Kinder unsere eigene, engere Heimat<br />

kennen, schätzen und lieben; sie lernen, einander verstehen,<br />

aufeinander Rücksicht nehmen. Die Ferienkolonie ist also auch<br />

in dieser Hinsicht ein Dienst an den Kindern.<br />

Sächseln. (Korr.) Letzten Samstag und Sonntag, den 17.<br />

und 18. August, machte der Turnverein Sarnen seine obligate<br />

Turnfahrt einmal nach der schönen, 1650 Meter ü. M.<br />

gelegenen Aelggialp, wo im gastlichen Bergheim des Turnerfreundes<br />

Paul von Flüe, Kantonsrat, eingekehrt wurde. Nach<br />

dem Nachtessen ertönten schon bald die frischen Turnerlieder,<br />

die auch gesellige Aelpler anzogen, mit denen einige heitere<br />

Stunden verbracht wurden. Die am Sonntag nach dem Berggottesdienst<br />

geplante Gratwanderung fiel buchstäblich ins<br />

Wasser, indem der Himmel für uns Turner das köstliche Naß<br />

mehrere Stunden allzustark fallen ließ. Die trübe Witterung<br />

vermochte aber den fröhlichen Turnern nichts anzuhaben.<br />

In prächtiger Stimmung wurde über die Aelggistraße die<br />

Heimkehr angetreten. Für jeden Teilnehmer bedeutete die<br />

Bergwanderung ein schönes Erlebnis.<br />

Melchsee-Frutt. (Korr.) Letzter Tage stürzten auf der<br />

Tannalp im Gebiet des Hängli und auf der Aa-Alp unterhalb<br />

des Brüuighauptes je zwei Stück Rindvieh ab, die sofort abgetan<br />

werden mußten. Die Besitzer, Wiudlin, Oberemdi, St.<br />

Niklauseu, und Robert Blättler, Hofur, Kerns, erleiden dadurch<br />

großen Schaden, da leider in Kerns keine Viehversicherung<br />

besteht.<br />

Sächseln. Der Musikpreis der Stadt Zürich im Betrage<br />

von Fr. 5000.— wurde vom Stadtrat dem in Paris lebenden<br />

Schweizer Komponisten Arthur Honegger (geb. 1892) verliehen.<br />

Kaum ein anderer Schweizer Komponist hat unserer Heimat<br />

so viel Ehre im Ausland eingelegt wie Honegger. So<br />

ist durch ihn Bruder Klaus durch das szenische Oratorium<br />

„Nicolas de Flue" in weiten Kreisen des Auslandes noch bekannter<br />

geworden. 0)<br />

Alpnach. Fischereiliches. (Eing.) Früher war im<br />

Horwelibach, der sich im Großen Schlierentale in Alpnach befindet,<br />

ein großer Forellenbestand. In den letzten<br />

zehn Jahren sind nach und nach diese Fische fast ausgestorben.<br />

Im Jahre 1944 wurden nun in das erwähnte Gewässer unter<br />

Aufsicht des Fischereiaufsehers Eölestin Lüthold, Alpnach,<br />

Bachforellensömmerlinge ausgesetzt, die aus dem Aufzuchtteiche<br />

des Sportfischervereins Obwalden in Sarnen kamen<br />

und im Fischbrentli von Sarnen bis zur Horwelialp getragen<br />

wurden. Letzter Tage konnte ein Bergwanderer in den schönen<br />

„Gumpen" des Bergbaches viele Forellen feststellen. Es freut<br />

uns, daß die Wiedereinsetzung des köstlichen Fisches von Erfolg<br />

gekrönt war.<br />

Engelberg. Internationales Pfadfinderl<br />

a g e r. (Eing.) In Engelberg fanden sich am Samstagabend<br />

sieben Nationen der Pfadfinder zu einem Treffen und Lagerfeuer<br />

zusammen. Vertreten waren die Länder: Belgien, Holland,<br />

Luxemburg, Oesterreich, Frankreich, Spanien und die<br />

Schweiz. Die Organisation lag in den Händen der Pfadsinderabteiluug<br />

St. Eugen, Engelberg, unter der rührigen Leitung<br />

des Obmannes Eichmann. Der abendliche Hock im<br />

Eyenwäldli gestaltete sich zu einer imposanten europäischen<br />

Kundgebung. Der Talammann von Engelberg, Hr. Dr. Joses<br />

G a n d e r, hielt die deutsche Ansprache und richtete Prachtvoll<br />

begeisterte Worte an die versammelte Jugend, während<br />

ein belgischer Priester in französischer Sprache den Sinn des<br />

Treffens umriß. Sämtliche Staaten brachten Produktionen<br />

und wurden unterstützt durch einen Fahnenschwinger und Alp-<br />

Hornbläser, wie durch die mit großem Applaus ausgeuommenen<br />

Darbietungen der Trachtengruppe Engelberg. Es war<br />

eine freudvolle, begeisterte Kundgebung, getragen vom Geiste<br />

der Verständigung und des Friedens. s.<br />

A n<br />

drei, vier Zeilen<br />

Nach glaubwürdigen Berichten aus der sowjetrussis^<br />

«one Deutschlands stellen die Russen tn einigen früheren bei"<br />

»e„ S S L » « „V'.mifen Set. Di.,. durch<br />

sche und deutsche Techniker geleitete Fabrikation erfolgt nach<br />

den gleichen Berichten in beträchtlichem ^ Ausmaß. „V"M^<br />

feit mit denen Rußland Europa den „V rieden bringen will?!<br />

In den letzten sechs Wochen sind in der Emilia (Stalten),<br />

einer Hochburg der Kommunisten, 20 Priester ermordet w°rden.<br />

Einige dieser Geistlichen sind von den Mordern auf angebliche<br />

Versehgänge gerufen und dann aus dem Hinterhalt<br />

niedergeschossen worden.<br />

Der amerikanische Flugverkehr zwischen Wien und Udine<br />

ist eingestellt worden, nachdem nun schon das zweite Flugzeug<br />

von den Jugoslawen abgeschossen wurde.<br />

Aga Khan, das geistige Oberhaupt von 25 Millionen Jsmail-Mohammedanern,<br />

wurde anläßlich des 60. Jahrestages<br />

seines Antritts als Führer dieser Mohammedaner, mit Diamanten<br />

ausgewogen. Der Zeremonie wohnten 70 000 Zuschauer<br />

bei. Die Waage zeigte ein Gewicht von 110 Kilo. Die<br />

Diamanten im Werte von 5,95 Millionen Franken stellen ein<br />

Geschenk seiner Anhänger dar. Die Summe wird für wohltätige<br />

Zwecke verwendet werden.<br />

Aus französischer Quelle verlautet, daß der amerikanische<br />

Gesandte in Belgrad eine Unterredung mit Tito hatte, der erklärte,<br />

Jugoslawien sei bereit, die amerikanischen Forderungen<br />

zu erfüllen.<br />

Wie aus Moskau gemeldet wird, führt China eine Registrieruug<br />

aller waffentragenden Männer im Alter von 18 bis<br />

45 Jahren durch, die dann eine dreimonatige Ausbildung zu<br />

absolvieren haben. Diese Maßnahme habe unter der Bevölkerung<br />

große Aufregung hervorgerufen.<br />

Engelberg. Kammermusikabend. (Eing.) Das bestbekannte<br />

Engelberger Kurorchester, seit Kriegsende wieder das<br />

alte italienische Orchester, gab einen Kammermusikabend voll<br />

seltener musikalischer Genüsse. Die fein ausgewählte, klassische<br />

Musik wurde mit einem hervorragenden Können wiedergegeben.<br />

s.<br />

Ridwaldner<br />

Nachbarschaft<br />

Allwegschwinget (25. Aug. evtl. 8. Sept.).<br />

Mit wachsendem Interesse erwarten die Schwinger und<br />

Schwingerfreunde den traditionellen Hosenlupf auf dem Allweg.<br />

In erster Linie will der Zuschauer den im Frühjahr<br />

<strong>1946</strong> durchgeführten Ausbau des Festplatzes sehen, und er<br />

wird angenehm überrascht sein, einen Platz vor sich zu haben,<br />

wie er schöner und idealer kaum denkbar ist. Eine bessere Gesamtübersicht,<br />

wie man sie auf dem Allweg genießt, kann man<br />

an einem Schwingeranlaß nicht finden.<br />

Was aber besonders imponieren wird, ist der große freie<br />

Platz unmittelbar oberhalb des Schwingplatzes, auf welchem<br />

eine ausgedehnte Festwirtschaft eingerichtet ist, die von den<br />

freundlichen Wirtsleuten, Fam. Amstad-Zimmermann, reell<br />

und gut geführt wird. Auch der Unterhaltung wird reichlich<br />

Rechnung getragen: Die Stanser Jodlerbuebä geben ihre heimeligen<br />

Vorträge zum besten, eine lüpfige Ländlermusik spielt<br />

fleißig drauflos, zwischenhinein klingen die immerschönen<br />

Töne des Alphorns, und schließlich zeigen auch die Fahnenschwinger<br />

ihre Kunst. Daß der Wettkampf der Schwinger sehr<br />

interessant wird, geht aus der Anmeldeliste hervor, die 130<br />

Namen ausweist. Nebst den 60 bewährten Kämpfern aus den<br />

Kantonen Ob- und Nidwalden ist eine Auslese der Besten aus<br />

der übrigen Jnnerschweiz vertreten, und eine Reihe ganz<br />

0 . O M W « -<br />

S«htittett»e«her t.<br />

Dr. A. W»nd*r A. O..<br />

Welt von Vorwürfen und Gott weiß, was sonst noch alles<br />

mit.<br />

Robert Fenoglio hatte nicht zu viel gesagt, als er behauptete,<br />

zum Redner geboren zu sein. Die Rede, die er jetzt<br />

in dieser überaus heiklen Lage hielt, stellte ihn — ohne dem<br />

Urteil der Leser vorgreifen zu wollen — auf eine Linie mit<br />

Cicero und Demosthenes, obgleich sie durch einige Zwischenreden<br />

Magnascos ihren ungestörten Fluß verlor.<br />

„Lieber Felix", begann er so ernst, daß von seinem Zu-<br />

Hörer ohne weiteres der gleiche Ernst gefordert wurde, „rekapitulieren<br />

wir, wie alles gekommen, und du wirst einsehen,<br />

daß du mir nichts vorzuwerfen hast."<br />

„Wir werden sehen", antwortete Magnasco.<br />

„Gewiß, wir werden sehen, und zwar im Ernst und nicht<br />

so ironisch, wie du es sagst. Vor allem also: was wußte ich,<br />

daß du dich mit dem Gedanken herumschlugst, deine Base zu<br />

heiraten? Konnte ich voraussehen, daß Signora Laura Moneglio,<br />

ehe sie Signora Laura Fenoglio wurde, eines Tages<br />

von meinem besten Freund mit einem Heiratsantrag beehrt<br />

würde? Und selbst wenn ich vorher daran gedacht hätte,<br />

mußte ich ein so übermenschliches Opfer bringen, ja, war es<br />

auch nur recht und billig, mir zuzumuten, auf diese reizende<br />

cvnid zu verzichten? Du wirst nicht so unmenschlich sein, solche<br />

Ansprüche zu stellen, bester Felix. Nicht wahr? Und überdies<br />

wirst du von deinen Freunden, sozusagen als Freundes-<br />

Pflicht, nicht die Gabe der Weissagung verlangen?"<br />

„Gewiß nicht!" ^ . .<br />

Nun gut: was für einen Strick kannst du mtr daraus<br />

drehen, daß ich deine entzückende und verehrungswürdige Base<br />

geheiratet habe ... daß eine heimliche Ehe ..."<br />

„Aber, mein Herr ...", unterbrach ihn Laura mit verlegener<br />

Miene.<br />

„Wie?", flüsterte Robert Fenoglio, sich ihr zuwendend,<br />

„und meine unbeschränkte Volmacht?"<br />

Sein Gesichtsausdruck war dabei so bestürzt, daß Donna<br />

Laura sich überwunden gab und ihr schönes Köpfchen matt<br />

und willenlos auf den Sessel zurücksinken ließ.<br />

Robert Fenoglio wandte sich wieder zu seinem Freunde<br />

und fuhr fort:<br />

„Ich wiederhole, welche Schuld trifft mich dabei? Diese<br />

Nacht überfällst du mich ganz unvorbereitet, setzest mir das<br />

Messer an die Kehle und bittest mich um meine gütige Ver-<br />

Wendung bei deiner Base... Ich falle aus den Wolken ...<br />

bleibe dir die Antwort schuldig ... besitze nicht soviel Geistesgegenwart,<br />

dir im Augenblick reinen Wein einzuschenken...<br />

Ich will deine Rückkehr abwarten, um dir dann ganz ruhig<br />

und freundschaftlich alles zu gestehen... Da kommst du fünf<br />

Stunden zu früh, findest mich mit meiner Frau allein...<br />

Was kann ich dafür?"<br />

„Schön!", antwortete Felix, die Worte mühsam hervorstoßend,<br />

„deine Erklärungen geben zwar kein klares Bild.<br />

Aber wozu denn eine heimliche Ehe?"<br />

„Mein Lieber, dafür haben wir unsere guten Gründe gehabt.<br />

Ich werde sie dir später mitteilen, wenn meine Frau<br />

damit einverstanden ist."<br />

„Felix, ich schwöre Ihnen...", begann Signora Laura.<br />

„... daß, wenn sie nicht meine Frau wäre", fuhr Robert<br />

eilig dazwischen, geschickt den angefangenen Satz ergänzend,<br />

„du sie nicht so spät in der Nacht und allein in meinem<br />

Hanse getroffen hättest."<br />

„Dem jungen Paare meine besten Glückwünsche!", stammelte<br />

Fritz mit düsterer Miene. „Aber jetzt wird kein Grund<br />

mehr vorhanden sein, die Sache zu verheimlichen, und du wirst<br />

dein Eheglück bekanntgeben."<br />

„Gewiß, schon morgen! Die Gründe, die uns zu schweigen<br />

nötigten, bestehen nun nicht mehr. Nicht wahr, meine liebe<br />

Laura?"<br />

„Sie sind grausam!", flüsterte die Signora.<br />

„Habe ich es Ihnen nicht bereits gesagt?", fügte er halblaut<br />

hinzu, „kein Mensch würde uns die Wahrheit glauben.<br />

„Ich sehe", bemerkte Felix, „daß ihr euch zärtliche Dinge<br />

zu sagen habt, und will darum gehen. Die Müdigkeit ist n»r<br />

vergangen, und ich werde einen Spazierritt unternehmen-<br />

Hast du meinen Braunen gesehen, Fenoglio?"<br />

„Ja, ein prachtvolles Tier. Aber warte, wir gehen w><br />

dir." .<br />

Der schöne Vetter drehte sich auf dem Absatz herum un<br />

tat, als ob er ein an der entgegengesetzten Wand hängend^<br />

Gemälde bewundere.<br />

Inzwischen führte Robert seine Pseudo-Gattin in ein<br />

Fensternische.<br />

„Teure Frau", sagte er, „ich bitte um Entschuldigung,<br />

aber ich hatte Sie darauf vorbereitet, daß . . t<br />

„Schon gut, ich habe verstanden. Sie haben Gleiches n»<br />

Gleichem vergolten."<br />

„Soll es bei dem Ausgleich bleiben?"


(ORfer" aus Basel und der Ostschweiz. Namen wie Bellmont<br />

ffßriftoffel, von Euw, Haupt, Hosstetter, Gisler, Linggi, Schu-<br />

„ncher, Stucki, Tonazzi, Zurfluh und andere mehr stehen<br />

L prächtige Schwingerarbeit gut. Noch eine Reihe weiterer<br />

sianonen sind gemeldet, die für bäumige Ueberaschungen sorgen<br />

Herben.<br />

Schwingerfreunde, reserviert euch den 25. August für den<br />

Allwegschwinget! Direkte Postautoverbindungen zum Festplatz<br />

gb den Bahnhöfen Sarnen, Stans und Hergiswil (f. Inserat).<br />

A u s der Bundesversammlung<br />

Die eidgenössischen Räte traten am Montag zu einer außerordentlichen<br />

Session zusammen, um den bundesrätlichen Enttours<br />

über die Alters- und Hinterbliebenenversicherung zu beraten.<br />

Große Neuigkeiten erzählten die Kommissionsreferenten<br />

bis jetzt noch nicht. Die Meinungen über den bundesrätlichen<br />

Entwurf sind sehr geteilt; viele Redner sagen das gleiche, was<br />

andere schon aufgetischt haben, weshalb man die allgemeine<br />

Langeweile begreift. — Wir werden in der nächsten Nummer<br />

auf den Verlauf und das Ergebnis der Diskussion zurückkommen.<br />

Die katholisch-konservative Fraktion der<br />

Bundesversammlung behandelte in ihrer Dienstagsitzung zunächst<br />

die laufenden Sessionsgeschäfte des Ständerates. Nach<br />

einem Referat Fricker (Aargau) wurde die Vorlage über die<br />

Besteuerung der eidgenössischen Magistratspersonen gntgeheißen.<br />

In Uebereinstimmung mit Bundesrat und Kommissionen<br />

lehnt die Fraktion die Initiative „Recht auf Arbeit" ab. In<br />

Fortsetzung der Aussprache vom Montag über die eidgenössische<br />

Alters- und Hinterbliebenenversicherung hörte die Fraktion<br />

ein Referat von Nationalrat Maspoli (Tefsin). Nach einläßlicher<br />

Aussprache über alle wesentlichen Grundfragen des<br />

Gesetzesprojektes beschloß sie ohne Gegenstimme Eintreten auf<br />

die Vorlage. — In einer dritten Sitzung am Mittwochabend<br />

unter dem Präsidium von Nationalrat Holenstein (St. Gallen)<br />

wurde mit der Detailberatung der Alters- und Hinterbliebenenverficherungs-Vorlage<br />

auf Grund eines Referates von Nationalrat<br />

Escher (Brig) begonnen. Die Fraktion wird in Wahnmg<br />

der Interessen der untern Schichten des Mittel- und<br />

Bauernstandes verschiedene Abänderungsanträge einbringen.<br />

Sie Verwert»»« der W - trab Kartoffelernte<br />

m. Unter dem Vorsitz von Nationalrat Gutknecht und im<br />

Beisein von Bundesrat Nobs versammelte sich am 15. August<br />

m Grindelwald die Delegation der Alkoholkommission der eidgenössischen<br />

Räte zu ihrer ordentlichen Vierteljahrestagung.<br />

Die Delegation nahm einen ausführlichen Bericht von Alkoholdirektor<br />

Kellerhals über die bisherige Obst- und Kartoffel-<br />

Verwertung entgegen.<br />

Die große Obsternte und die gegenüber den Kriegsjahren<br />

verbesserten Absatzverhältnisse erfordern eine zweckmäßige An-<br />

Passung des Verwertungsprogramms. Dabei soll die Verwertung<br />

anfälliger Obstüberschüsse und der Trester als Nahrungsund<br />

Futtermittel weiterhin im Vordergrund bleiben.<br />

Nach eingehender Aussprache stimmte die Delegation den<br />

von der Alkoholverwaltung in Aussicht genommenen Vorkehren<br />

für die Kartoffel- und Obstverwertung zu. Nachdem<br />

diese Woche auch die Alkoholfachkommission und die Jntercssenten<br />

angehört worden sind, wird der Bundesrat nächstens<br />

darüber Beschluß fassen.<br />

M a n <strong>1946</strong> 47<br />

Das eidgenössische Kriegsernährungsamt teilt mit:<br />

Das eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement hat am<br />

6. August <strong>1946</strong> eine Verfügung über den Anbau <strong>1946</strong>/47 erlassen.<br />

Die derzeitigen Nachkriegsverhältnisse machen es notwendig,<br />

auch für das kommende Anbaujahr nochmals behördliche<br />

Anordnungen zu treffen. Die neuen Vorschriften sind jedoch<br />

unter Berücksichtigung der Versorgungsaussichten den<br />

gegenwärtigen Produktionsvoraussetzungen in der Landwirtschaft<br />

im Sinne einer gewissen Lockerung angepaßt worden.<br />

Beim Anbau von Brotgetreide mußte den allgemeinen<br />

Versorgungsschwierigkeiten und den daraus hervorgegangenen<br />

»Darüber wollen wir uns später unterhalten!"<br />

»Nein. Ich muß jetzt mit Ihrem Vetter andere Saiten<br />

ausziehen. Wenn wir jetzt die Wahrheit sagen, wo er keinen<br />

Verdacht mehr hegen kann, daß wir ihn hinters Licht führen<br />

sollen, so kann und muß er uns glauben."<br />

»Aber, mein Herr ..<br />

»Gnädige Frau..."<br />

Robert blickte sie flehend an.<br />

Als Laura sah, daß seine Augen feucht schimmerten, ergab<br />

>>e sich und gestand es ihm mit einem innigen Händedruck.<br />

„Haha!", rief er und tat einen Freudensprung.<br />

»Was gibt's?", fragte Felix, sich umwendend.<br />

»Das gibt's, Teuerster, daß deine reizende Base durchaus<br />

Nicht meine Frau ist."<br />

»Wie? Was sagst du da?"<br />

t<br />

»Das heißt, um mich genau auszudrücken, daß sie es noch<br />

nicht ist, aber innert kurzer Zeit sein wird. Verzeih mir,<br />

uebster Felix, aber die Freude erstickt mich. Ich kannte deine<br />

^°se gar nicht. Ein Zufall, denke dir, ein reiner Zufall hat<br />

s>e hierher geführt, diese Nacht und durch die gleiche Türe,<br />

ie du beim Fortgehen offen gelassen hast..."<br />

»Alle Wetter . "<br />

, "Ja, dir das alles jetzt zu erzählen, würde zu lange<br />

°°uern, aber du sollst es Wort für Wort erfahren, alles,<br />

... menn meine schöne Braut es erlaubt.<br />

»Warum nicht?", lächelte Donna Laura.<br />

y »Es ist nichts vorgefallen, was man nicht erzählen konnte.<br />

' »er gehen wir, es ja schon heller Tag."<br />

»Base", sagte Magnasco, „erlauben Sie mir, ^hnen meiett<br />

Arm anzubieten? Freund Robert wird doch nicht eiser-<br />

'"chtig sein?"<br />

»Oh, ich hoffe nicht!", erwiderte sie, sich mit einem Blick<br />

ff Robert umwendend, wie er nur den Frauen zur Verlegung<br />

steht und auch ihnen nur bei ganz großer Gelegenheit.<br />

Ende.<br />

Empfehlungen der alliierten Behörden zur möglichsten Aufrechterhaltung<br />

der Brotgetreideproduktion Rechnung getragen<br />

werden. Demgemäß wird für Brotgetreide die Anbaupflicht<br />

im bisherigen Rahmen aufrechterhalten,<br />

worüber das KEA im einzelnen Weisungen erlassen<br />

wird. Große Bedeutung kommt wiederum auch dem Anbau<br />

von Raps und Rüben zu, der ebenfalls auf bisheriger Höhe<br />

gehalten werden soll. Der Bund sichert nochmals, wie bereits<br />

bekanntgegeben, die Uebernahme der Ernte 1947 zu.<br />

Ganz allgemein gilt, daß die im Anbauprogramm für 1947<br />

vorgesehenen Anbauflächen wiederum vom KEA. auf die Kantone,<br />

von den kantonalen Zentralstellen für Ackerbau auf die<br />

Gemeinden und von diesen auf die einzelnen Betriebe verteilt<br />

werden. Die Landwirte werden also im einzelnen durch diese<br />

Amtsstellen über die für das Anbaujahr <strong>1946</strong>/47 möglich gewordenen<br />

Erleichterungen und über die ihnen noch verbleibenden<br />

Aufgaben orientiert.<br />

Meiz.MhieWmeinsWM greg. Choral<br />

Bericht über die Choralwoche 194K in Wolhusen.<br />

Die Choralwoche <strong>1946</strong> der Schweizerischen Studiengemeinschaft<br />

für gregorianischen Ehoral, die vom 22—28. Juli in<br />

Wolhusen stattfand, wurde für die weit über 100 Teilnehmer<br />

geistlichen und weltlichen Standes zu einem ganz besonders<br />

tiefen und nachhaltigen Erlebnis.<br />

Zweimal durften wir Gruß und Segen durch Brief und<br />

Telegramm unseres Hl. Vaters, Papst Pius XII., empfangen.<br />

Durch die Teilnahme Sr. Gn. Abt Gregor Sunyol, Direktor<br />

der Päpstlichen Musikschule in Rom, bezeugte der Apostolische<br />

Stuhl nochmals sein reges Interesse für die Bestrebungen der<br />

Studiengemeinschaft. Ganz besondere Beachtung dürfte jenen<br />

Ausführungen des hohen Gastes geschenkt werden, nach denen<br />

die Methode mit den rhythmischen Zeichen der Benediktiner<br />

von Solesmes auch diejenige Roms sei. Die Anwesenheit dieses<br />

großen Gelehrten auf dem Gebiete des Chorals bedeute,<br />

wie H. H. Pater Jvo Elser, als Leiter der Choralwoche, in<br />

seiner Einleitung ausführte, für alle Teilnehmer auch Verpflichtung<br />

zu ernsthafter Arbeit.<br />

Mit je einem liturgischen Vortrag des H. H. Pater M. Volk<br />

wurde die tägliche Arbeit eingeleitet und mit einer abendlichen<br />

Einführung in die hl. Messe des folgenden Tages und<br />

der Complet beschlossen. Dieses sinnvolle, das liturgische Erleben<br />

vertiefende Beginnen und Beschließen umrahmte die<br />

arbeitsreichen Stunden, die jenes Wissen und Können ver-<br />

Mitteln, welches in uns Freude und Liebe zum heiligen Gesang<br />

weckte.<br />

Durch die mit nie ermüdendem Eifer und von großer Begeisterung<br />

getragenen Professoren Dr. P. Carraz, H. H. Don<br />

Luigi Agustoui und H. H. G. Schasshauser wurden wir zu<br />

freudiger und dankbarer Mitarbeit angespornt. Unvergeßlich<br />

werden den Teilnehmern jene Stunden bleiben, die Se. Gn.<br />

Abt Sunyol mit dem Studium der Complet und des Salve<br />

Regina schenkte. Wie drückte sich doch im Gesang seine von<br />

heiligem Eifer glühende Seele aus und vermochte uns zu<br />

betendem Mitsingen zu entflammen. Möge auch unser Singen<br />

immer als Gebet zum Throne Gottes emporsteigen und dort<br />

Gnade und Wohlgefallen finden.<br />

Wir nennen uns „Studiengemeinschaft", so betonte H. H.<br />

Pater Volk in seinem Kanzelwort im feierlichen Schlußgottesdienst:<br />

Aus allen Gauen der deutschen Schweiz sind wir gekommen,<br />

um der Gnade tiefen Erkennens teilhaftig zu werden.<br />

In diesen wenigen Tagen haben Gebet, Arbeit und<br />

Singen eine Gemeinschaft geschaffen, die im feierlichen Schlußgottesdienst<br />

in der aus allen äußern Prunk verzichtenden, in<br />

ihrer schlichten Schönheit dem gregorianischen Choral so nah<br />

verwandten St. Karlskirche in Luzern zum letzten großen Erlebnis<br />

wurde. Nicht zu Propagandazwecken, sondern um mit<br />

dem Choral im Dienste am Worte Gottes zu stehen, ertönte<br />

unser Gesang. Mit dem Deo gratias möchten wir auch<br />

jenen danken, die uns diese Woche möglich gemacht haben.<br />

Gottes Segen, den wir in so reichem Maße empfangen durften,<br />

begleite uns auch im heimatlichen Wirken und Mühen um<br />

die tiefere Erkenntnis des heiligen Gesanges.<br />

Oswald Merkli.<br />

Wieder einmal ei« P r M t<br />

Unter dem Titel „Ein trauriger Prophet und Hetzer" beleuchtet<br />

der Schweizerische Beobachter in Nr. 15 einen gewissen<br />

Rudo Spring. Dieser Mann hat nämlich die Freiheit,<br />

sich von der Dummheit seiner lie'ben Mitmenschen zu ernähren.<br />

Er hat ein eigenes Organ, die „Vorschau", in dem er<br />

jeweils seine „Prophezeiungen" abdruckt, die er von einem<br />

gewissen weisen Prinzen (!) beziehen will. Nun hatte er kürzlich<br />

Pech, weil eine Vorhersage eines neuen Krieges in Europa<br />

unmittelbar nach Ostern <strong>1946</strong> nicht in Erfüllung gegangen<br />

ist. In der letzten Nummer seines Blattes entschuldigt<br />

er sich laut Beobachter, daß der Krieg noch nicht ausgebrochen<br />

sei, und läßt darin den „weisen Prinzen" zu Worte<br />

kommen, der auch gleich den Grund dafür angibt.<br />

Der weise Prinz meldet: „Deine Prognose war richtig und<br />

sie erfüllte sich auch insofern, als der diplomatische Krieg aus<br />

den angesagten Zeitpunkt begann. Wenn die offenen Feindseligkeiten<br />

noch nicht begonnen haben, ist das auf mein Eingreifen<br />

zurückzuführen. Ich habe den Termin verlängert, 1.<br />

um das Blutvergießen durch diplomatische Einigungen zu reduzieren,<br />

2. um den sündhaften Menschen eine letzte Frist zu<br />

gewähren, sich doch noch in letzter Minute eines Bessern zu<br />

besinnen..<br />

Die Ungeduldigen, die nicht warten mögen, bis „der Tenfel<br />

losgeht", mögen sich also beim weisen Prinzen beschweren<br />

über die Verzögerung. R. S.<br />

Es liegt uns fern, diesen Herrn R. Spring in Schutz zu<br />

nehmen. Nur scheint es uns, wenn man schon gegen solche<br />

Mißstände Stellung nimmt, soll man auch positiv den Weg<br />

aufzeigen, wie ähnliche Fälle verhütet werden können. Es<br />

genügt eben nicht, immer und immer wieder gegen die<br />

Schwindler und Propheten loszuziehen, denn so lange es<br />

Menschen gibt, wird es auch unverantwortliche Subjekte geben,<br />

welche die Schwächen anderer auszunützen suchen. Betrügerische<br />

Propheten könnten ja gar keine Tätigkeit entfalten,<br />

wenn nicht die Leute ihnen Glauben schenkten.<br />

Nicht nur der Arbeitgeber<br />

hat seine sozialen Pflichten, nein, der Arbeit n e h m e r<br />

hat auch seinen Aufgabenkreis, den er genau kennen und<br />

halten muß. Der Fabrikdirektor oder der Meister sind<br />

nicht nur die „ A l t e n ", wie man das oft hört. Diese<br />

verdienen unsere Achtung, sind sie doch oft mit weit<br />

schwereren Sorgen belastet als der Arbeiter, auch wenn<br />

er nichts davon sieht. Nur wer Willen hat zu gewissenhafter<br />

und tüchtiger Arbeitsleistung, auch wenn keine<br />

Kontrolle über ihn wacht, ist seines Lohnes wirklich<br />

wert. Wer dazu die moralische und charakterliche Kraft<br />

nicht aufbringt, der bedeutet mehr eine Belastung für<br />

den Betrieb als eine Förderung. Ein solcher erfüllt<br />

seine Pflichten ebenso wenig wie der Arbeitgeber, der<br />

keinen gerechten Lohn auszahlt.<br />

Fragen wir einmal: Wie ist es nur möglich, daß die Leute<br />

solch handgreiflichen Unsinn glauben können, wie er im vorliegenden<br />

Fall aufgetischt wird? Die Antwort gibt uns<br />

Friederich der Große, der einmal sagte: „Der Aberglaube ist<br />

ein Kind der Furcht, der Schwachheit und der Unwissenheit".<br />

Unsere Zeit ist ja geradezu das Zeitalter der Furcht, und<br />

nicht ohne Grund spricht man von der Philosophie der Angst.<br />

Daß Schwachheit und Unsicherheit zwei weitere Faktoren sind,<br />

welche Propheten und Betrüger großziehen, braucht nicht erst<br />

bewiesen zu werden. Gegen solche Schattenpflanzen gibt es<br />

nur e i n Radikalmittel. Es ist zehnmal besser als alle Gesetzlein<br />

und Paragraphen und heißt: Unerschütterlicher Glaube<br />

an den einen, wahren Gott. Für den gottgläubigen Menschen<br />

besteht keine Gefahr, plumpen Prophezeiungen anheimzufallen.<br />

Denn für ihn gibt es nur e i n e n Gott. Er ist ihm Licht,<br />

Wahrheit und Leben. Solange er sich von i h m leiten läßt,<br />

braucht er keine Zuknnftsdeuterei, Wahrsagerei usw. Denn<br />

Gott wird ihn führen, so lange er ihm sich anvertraut und<br />

ihm etwas darnach frägt.<br />

Will man also ein wirksames Gegenmittel, dann muß man<br />

die Leute auf Gott hinweisen, muß man ihn zum Mittelpunkt<br />

des Lebens machen. Andernfalls läßt es Gott zu, daß man<br />

in die Irre geht und erst durch Schaden und Lehrgeld klug<br />

wird.<br />

Liechtenstein<br />

Vaduz. Die Fürstin von Liechtenstein hat am Montagmorgen<br />

in der kantonalen Frauenklinik in Zürich einem zweiten<br />

Knaben das Leben geschenkt. Er wird auf den Namen<br />

Philipp Erasmus getauft. — Die Nachricht vom freudigen<br />

Ereignis im Hause Liechtenstein wurde in sämtlichen Gemeinden<br />

des Landes durch Böllerschüsse und Glockengeläute<br />

bekanntgegeben. Die Meldung von der Geburt eines kräftigen<br />

Knaben ist vom liechtensteinischen Volke mit Begeisterung aufgenommen<br />

worden.<br />

Sozialistische Kirchensreunde?<br />

Die „Freie Jnnerschweiz" feiert wieder einmal Scheintriumphe.<br />

In Nr. 185 des genannten Blattes wird ein<br />

„authentischer" Bericht eines russischen Priesters unter dem<br />

hochtönenden Titel: „Sozialismus befreit die<br />

Kirche!" serviert. Wir entnehmen dem Artikelchen folgende<br />

Lobeshymnen auf die russische „Freiheit" und „Unabhängigkeit":<br />

„Wo, in welchem Lande ist die Kirche so frei von staatlichen<br />

Fesseln und politischen Jntrigen? Wo ist der Staat,<br />

der, ohne etwas von der Kirche zu fordern, ihr so viel wohlwollende<br />

Aufmerksamkeit schenkt? Der Sowjet für die Angelegenheiten<br />

der Russischen Rechtgläubigen Kirche beim<br />

Sownarkon (jetzt Ministerat) der UdSSR, mit seiner Sorge<br />

um alle materiellen Bedürfnisse der Kirche bei gleichzeitiger<br />

völliger Nichteinmischung in ihr inneres Leben personifiziert<br />

quasi die gegenseitigen Beziehungen zwischen dem Staat und<br />

der Kirche in unserem Lande. Niemand wird bei uns hinter<br />

die Kirchenmauer aus irgendwelchen politischen oder gemeinnützigen<br />

Interessen kommen!"<br />

Wirklich großartig! Geradezu rührend! Doch nicht genug<br />

der sagenhaft anmutenden Schilderung des guten Einvernehmens<br />

von Kirche und Staat. In den süßesten Tönen wird<br />

weitergeflötet: „Niemand wird mit Gewalt in den Tempel<br />

gewiesen (wohl das glaubhafteste am ganzen Geschreibsel!),<br />

niemand wird dorthin kommen, nur weil er dem kleiubürgerlichen<br />

„Es ist so Brauch!" gehorchen muß, da wir in unserem<br />

Lande die Freiheit des Gewissens haben. Niemand wird bei<br />

uns den Zugang zum Tempel versperren, und streng bestraft<br />

wird jeder lästernde Glaubensspötter, da wir in unserem<br />

Lande die Freiheit der Religion haben. Niemand steht in<br />

unserem Lande zwischen dem Priester und dem Volke, und<br />

es gibt bei uns keinen irdischen Machthaber, der innerhalb der<br />

Kirche Christi höher stünde als ihr Oberhaupt."<br />

Eines begreifen wir nicht an der ganzen Sache. Mutet<br />

die sozialistische Gazette ihren Lesern tatsächlich zu, daß sie<br />

solchen Märchen glauben sollen? Da muß die Redaktion die<br />

Leser ihres Blattes wirklich als Leute taxieren, die mit<br />

Dummheit buchstäblich geschlagen sind. Anders kann man<br />

sich den Abdruck des zitierten Artikels wirklich nicht erklären!<br />

Wie erklärt man sich aber bei der „Freien Jnnerschweiz"<br />

die Tatsache, daß in den von 'den Russen besetzten Gebieten,<br />

sowie in denjenigen Ländern, wo russenfreundliche Regierungen<br />

an der Spitze stehen, katholische Priester hingerichtet und<br />

hingemordet werden? — Die Antwort würde uns sehr interessieren!<br />

Wie furchtbar ernst es übrigens den Sozialdemokraten mit<br />

ihrer plötzlichen Kirchenfreundlichkeit ist, zeigt Nummer 187<br />

des genannten Blattes. Wir lesen darin:<br />

Touren- und Ferienproviant:<br />

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„Niemöller hat zwei Abfuhren erlitten. Für eine Kirchentagnng,<br />

die in Cambridge stattfindet, gaben ihm die Briten<br />

das Visum nicht, und an den Kongreß für ehemalige politische<br />

Gefangene wurde er auch nicht eingeladen."<br />

Tatsache ist, daß in seinem Paß kein Platz mehr war, um<br />

das englische Einreisevisum hineinzustempeln, und daß sich<br />

das britische Generalkonsulat in Genf nicht für berechtigt<br />

hielt, dem fremdländischen Paß ein Blatt einzufügen. —<br />

Daß Pastor Niemöller an den Kongreß für ehemalige politi<br />

sche Gefangene, der im September in Enschede (Holland) statt<br />

finden wird, nicht eingeladen wurde, braucht niemanden zu<br />

wundern. Denn die kommunistischen Mitglieder<br />

der vorbereitenden Kommission verwehren ihm die Teilnähme.<br />

Was man ja begreift; denn die Kommunisten waren<br />

seit jeher erklärte Feinde des Christentums.<br />

Daß aber die Sozialdemokraten, die nach dem in Nr. 185<br />

der „Freien Jnnerschweiz" abgedruckten Artikel als die besten<br />

Freunde der Kirche hingestellt werden, den mutigen Kämpfer<br />

und Repräsentanten des deutschen Protestantismus gegen alle<br />

Nazipraktiken so pietätlos apostrophieren, das ist schon weniger<br />

verständlich. Man kann wohl einen Frosch auf einen<br />

goldenen Thron setzen — er wird doch wieder in den Sumpf<br />

hinabspringen, weil er nur dort sich wohl fühlt. Genau gleich<br />

ist es mit der „Freien Jnnerschweiz": Wenngleich sie sich<br />

scheinbar f ü r die katholische Sache einsetzt und sich mit einem<br />

kirchenfreundlichen Nimbus umgeben möchte: im nächsten<br />

Augenblick springt sie wieder in den Sumpf der Hetze zurück.<br />

Niemand kann sein Naturell verleugnen...<br />

Bunte Ecke<br />

Der unverbesserliche Weltverbesserer.<br />

„Nein, der Welt ist nicht mehr zu helfen. Wir treiben alle<br />

miteinander unweigerlich dem Untergang zu. Ja, wenn wir<br />

noch ein Christentum hätten — aber gerade mit den Pfarrern<br />

steht es am traurigsten: Schöngeistige Redner sind's, die<br />

mit ihren salbungsvollen Sprüchen über die Probleme hinwegtäuschen<br />

wollen und damit die Welt noch tiefer in die<br />

Auswegslosigkeit hineintreiben!" In diese Worte faßt mein<br />

Reisegefährte seine Ueberzeugung zusammen. Schon gar an<br />

den Theologen läßt er kein gutes Haar. Persönliche Ersahrungen<br />

und Enttäuschungen seien schuld, sagt er, und scheut sich<br />

offensichtlich nicht, seine Ansicht der jungen Generation weiterzugeben:<br />

„Von jeher habe ich meinen Kindern geftrgt:<br />

Glaubt nur den andern Leuten nicht; die meisten führen euch<br />

ja doch bloß an der Nase herum und sind auf ihren eigenen<br />

Vorteil erpicht —- man kann sich nie genug vor den Leuten<br />

in Acht nehmen!"<br />

„Dann tun mir bloß Ihre Kinder leid!"<br />

Erstaunt schaute er mich an: „Wieso? Ist es nicht unsere<br />

elterliche Pflicht, sie richtig auf das Leben und damit auch auf<br />

die Schlechtigkeit der andern vorzubereiten?"<br />

„Gewiß. Aber glauben Sie etwa, eine derartige „Erziehung"<br />

helfe mit, daß es besser werde in der Welt? Wir haben<br />

heute erkannt, daß weder Rousseau recht hat mit seiner Anficht,<br />

der Mensch sei an sich gut, noch anderseits die Pessimisten,<br />

die ihn als absolut schlecht bezeichnen. Es ist vermutlich weise<br />

Schöpferabsicht, daß in jedem von uns sich beides mischt. Eine<br />

Lösung werden wir letztlich nur finden können, wenn wir unser<br />

Möglichstes tun, die guten Kräfte zu fördern und die<br />

schlimmen zu bekämpfen. Der Glaube an die Rechtschaffenheit<br />

unseres Nächsten aber gehört sicherlich nicht zu den bekämpfenswerten<br />

Eigenschaften."<br />

Mein Nachbar zuckt die Achseln: „Das hat doch alles keinen<br />

Wert. Mit dieser Ansicht ändern Sie die Schlechtigkeit der<br />

heutigen Menschen nicht."<br />

Da wirst ein weißhaariger Mann, der bisher schweigend<br />

zugehört hat, einen einzigen Satz in unser Gespräch: „Was<br />

tun denn Sie, damit die Welt von morgen besser wird?"<br />

Mein Partner besinnt sich vergeblich auf eine Antwort;<br />

dann macht er sich zum Aussteigen bereit. Die Frage aber geht<br />

mit mir und läßt mich nicht mehr los. Entscheidet sich an ihr<br />

nicht Sinn oder Sinnlosigkeit unseres Lelbens?<br />

Radio — Beromünster<br />

Radiosendungen für die Katholiken.<br />

sr. Die katholische Radiopredigt wird Sonntag,<br />

den 25. August, um 9.45 Uhr, von Pfr. Jak. Troxler von<br />

der Heiliggeistkirche in Basel gehalten. Mittwoch, den 28.<br />

August, um 18.00 Uhr, vermittelt Prof. E. Müller aus Freibürg<br />

„die Katholische Rundschau".<br />

Sonntag, 25. August.<br />

9.00 Prot. Predigt. 9.30. Kantate. 9.45 Katholische<br />

Predigt. 10.15 Kammermusik. 10.55 Die Wiener Philharmoniker<br />

spielen. 12.40 Mittagskonzert. 13.45 Mandolinenorchester<br />

Luzern. 14.15 Aus der schwedischen Landwirtschaft.<br />

14.30 Stadtmusik Luzern. 16.00 „Advokate-Fueter". Ein kleines<br />

Spiel. 16.20 Unterhaltungskonzert. 17.00 Melodie und<br />

Rhythmus. 18.00 Der Musikfreund wünscht. 19.00 Ein Abendständchen.<br />

20.00 15. Wunschkonzert. 21.20 „Der Brotverdiener"<br />

von W. S. Maugham. 22.10 Tanzmusik.<br />

Montag, 26. August.<br />

11.30 Zur Erinnerung an Nellie Malba. 12.40 Unterhaltungskonzert.<br />

17.00 Konzert. 18.00 Besuch beim Kalendermann.<br />

Plauderei. 18.15 Frohe Lieder. 18.30 Hemmungen.<br />

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Sli'ä.sSoftotta««. °°n s.DeMh. 22.30 -<br />

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Dienstag, 27. August.<br />

11.30 Musik aus dem Park. 1L.40 Chansons und Zv»<br />

musik 17.00 Klaviervorträge. l'.3;> Cellomusik, ls.oo ^<br />

gendstunde. 18.30 Die Wiener Sängerknaben singen. A<br />

Hans Christen Lumbye: Ein Abend im T.voli. 20.00 S<br />

soniekonzert. 21.30 Werner Bergengruen liest eigene Gei»^<br />

2205 Bericht von den Rad-Weltmeisterschaften 1945 Ä<br />

rieh. 22.30 Tanzmusik.<br />

Mittwoch, 28. August.<br />

11.30 Melodien,<br />

vtv<br />

die<br />

W<br />

ll.Ov<br />

Sie lieben. 12.40 Aus Opern hnil<br />

Albert f,nrf flsirfernn Lortzing. 17.00 öommaae Hommage k ü Claude Debussy Debuffh , "<br />

Katholische Rundschau. 18.25 Orgelkonzert. 18.55 Uns.r »<br />

tag zwischen Recht und Gesetz. 19.10 Unterhaltungen^<br />

19.55 Oesterreichische Bauernmusik. 20.05 Frisch s tö^<br />

wend wir singen. 20.35 „Ha a-n-em Ort es Blüemli qf e &«<br />

22.05 Berühmte Musikkapellen des Borkriegs-Auslandes<br />

22.30 Beliebte Melodien auf neue Art.<br />

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quantumsmäßig ziemlich geringer war<br />

als 1944. Freuen wir uns aber desto mehr der<br />

guten Qualität und genießen wir diese Gottes<br />

gäbe maßvoll und mit dankbarem Herzen.<br />

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76. Jahrgang — Nr. 68<br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A u s d e r B u n d e s v e r s a m m l u n g<br />

% Die Augen vieler Eidgenossen sind seit der vergangenen<br />

Woche nach Bern gerichtet. Grund dazu ist nicht etwa die Annähme,<br />

als ob die Mitglieder der eidgenössischen Räte sich<br />

selber so ungeheuer wichtig vorkämen, daß, wenn sie tagen,<br />

die Augen der ganzen Nation auf ihnen hasten müßten. Grund<br />

dazu ist vielmehr das Thema, das während der am 19. August<br />

eröffneten außerordentlichen Session<br />

im Nationalrat<br />

zur Diskussion gestellt ist. Die Alters und Hinterbliebenenverficherung<br />

ist schon lange ein sozialpolitisches<br />

Postulat, dessen Verwirklichung in weiten Kreisen<br />

als ein tiefes Bedürfnis empfunden wird. Sie steht auch nicht<br />

zum erstenmal auf der Traktandenliste. Die verfassungsrechtliche<br />

Grundlage wurde in der Volksabstimmung vom 6. Dezember<br />

1925 durch Einfügung eines Art. 34-quater in die<br />

Bundesverfassung geschaffen. Das Ausführungsgesetz dazu —<br />

die „Lex Schultheß" — wurde aber am 6. Dezember 1931 mit<br />

starkem Mehr verworfen; die Lösung erschien als zu etatistisch<br />

und nivellierend.<br />

Nun tritt der Bundesrat mit einer neuen Vorlage vor<br />

das Parlament. Sie zerfällt in zwei Teile: in den Entwurf<br />

des Bundesgesetzes über die Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />

und in einen Entwurf über die Finanzierung der<br />

Versicherung mit öffentl. Mitteln. Der e r st e Teil wird<br />

gegenwärtig vom Nationalrat behandelt. In der ordentlichen<br />

Herbstsession, deren Beginn auf den 30. September zurückgestellt<br />

ist, wird der Teil über die Finanzierung im Nationalrat<br />

an die Reihe kommen, und im Dezember soll der Ständerat<br />

beide Teile nacheinander behandeln. Die Differenzen<br />

zwischen den beiden Kammern können dann in der Märzsession<br />

bereinigt werden. Nachher würde die Referendumsfrist<br />

laufen, wobei vermutlich von der Referendumsmöglichkeit Gebrauch<br />

gemacht wird, und frühestens im Spätherbst 1947 wird<br />

das Volk über die Vorlage abstimmen können. Je nach der<br />

Art der Finanzierung müßte die Finanzierungsvorlage, da<br />

sie eine Verfassungsergänzung bedingen könnte, auf jeden<br />

Fall, auch ohne Referendum, der Abstimmung des Volkes und<br />

der Stände unterbreitet werden. Im Moment stehen wir also<br />

im Anfangs st adium dieses Fahrplanes, und es ist<br />

auch noch nicht sicher, ob er eingehalten werden kann. Man<br />

möchte aber auf alle Fälle die Altersversicherung aus den<br />

I. Januar 1948 in Kraft treten lassen; einmal deswegen, weil<br />

am 31. Dezember 1947 die gegenwärtig geltende Uebergangslösung<br />

abläuft, zum anderen (und offenbar wichtigeren) aber,<br />

weil sich im besagten Jahre 1848 zum hundertsten Male die<br />

Gründung des schweizerischen Bundesstaates jährt. Die Versicherung<br />

wäre dann eine Art Jubiläumsgeschenk. In den<br />

Räten steht ihre Behandlung also noch im Anfangsstadium,<br />

die Vorbereitungen aber reichen bedeutend weiter zurück, und<br />

es muß mit aller Unbefangenheit festgestellt werden, daß<br />

Kleines Feuilleton<br />

Ae<br />

llrkiiÄta<br />

im JmmtooM der Pfarrkirche }u Sächseln<br />

In der Föhnnacht vom 18. auf den 19. Dezember 1945<br />

hat der Sturm das Kreuz und die Kugel vom Turm der<br />

Pfarrkirche von Sächseln herabgeschlagen. Bei dieser Gelegenheit<br />

wurde die Kassette eröffnet, die im Turmknopf Urkunden<br />

aus den Jahren 1742 und 1841 barg. Leider waren die Urkünden<br />

zufolge der Hitze fast ganz verbrannt und nicht mehr<br />

^ entziffern. Dagegen befinden sich im Gemeindearchlv ihre<br />

Doppel, und es ist geschichtlich und kulturhistorisch von großem<br />

Reiz, sie nachzulesen und sich in die -damaligen Zeiten zuruck-<br />

^versetzen. Bei Anlaß der Turmrenovation diem diesen<br />

Sommertaqen <strong>1946</strong> vorgenommen wird, werden Abschriften<br />

der Urkunden von 1742 und von 1841 und zugleich eine Urkünde<br />

aus der Gegenwart wieder in den Turmknopf gelegt.<br />

Es ist sicherlich für einen größeren Leserkreis von >M°?resse<br />

an dieser Stelle den Wortlaut der einzelnen Urkunde" zu<br />

fmden. Von -der Urkunde von 1742 fand stch lm Arch v nur<br />

«ine Abschrift aus dem Jahre 1841 mit einem Nachsatz aus dem<br />

Zeichen Jahr. Der nachfolgende Text von 174^ ist erje tg<br />

der Kopie von 1841.<br />

das Projekt<br />

sehr sorgfältig ausgearbeitet ist. Die technische Vorbereitung<br />

ist eine ausgezeichnete. Dagegen hat die psychologische Vorbereitung<br />

nicht immer geklappt. Der seinerzeit abgefaßte Bericht<br />

einer Expertenkommission ist sämtlichen Kantonsregierungen,<br />

den politischen Parteien, den Wirtschaftsverbänden<br />

und den gemeinnützigen Organisationen zur Ansichtsäußerung<br />

unterbreitet worden. Die SchweizerischeKonservati<br />

v e V o l k s p a r t e i hat in einer ausführlichen und trefflich<br />

untermauerten Eingabe vom 26. Juli 1945 ihren Stand-<br />

Punkt markiert und grundsätzlich ihre volle Unterstütz<br />

u n g des Versicheruugsgedankens ausgedrückt, zugleich aber<br />

gemäß der erhaltenen Einladung sich gestattet, ihrer Ausfafsung<br />

gegenüber dem unterbreiteten Projekt Ausdruck zu verleihen.<br />

Die Partei schlug eine eidgenössische B a s i s v e r -<br />

sicherung mit Beiträgen der Versicherten und des Bundes<br />

vor und dazu allenfalls zusätzliche kantonale Leistungen<br />

aus Beiträgen der betreffenden Kantone. Diese und andere<br />

Vorschläge wurden ausführlich und einleuchtend begründet.<br />

Diese Stellungnahme nun wurde in der bundesrätlichen<br />

Botschaft so ausgelegt, daß die von der konservativen Partei<br />

vorgeschlagene Basisversicherung gar nicht erwähnt und dagegen<br />

der Eindruck erweckt wurde, als wäre die Schweizerische<br />

Konservative Volkspartei überhaupt nicht für die Verwirklichung<br />

der Alters- und Hinterlassenenversicherung zu haben.<br />

Dieser Eindruck ist ein durchaus unzutreffender, was<br />

sich letzte Woche in der nationalrätlichen Eintretensdebatte bestätigt<br />

hat. Zu sagen ist, daß der Bundesrat, dem von seiner<br />

Expertenkommission erhaltenen Fingerzeig folgend, nur ein<br />

bestimmtes Projekt vorlegt und nicht auf weitere Möglichleiten<br />

eingeht. Da die Altersversicherung ein äußerst kompliziertes<br />

„Gebäude" ist, läßt sich an einzelnen Stellen kaum<br />

daran rühren (Beiträge, Renten), sonst stürzt der ganze<br />

Bau zusammen. Als Kinder haben wir zuweilen mit Spielkarten<br />

hohe Pagoden aufgebaut. Nahm man irgendwo auch<br />

nur eine einzige Karte heraus —- schwupdiwup stürzte das<br />

ganze Kartenhaus zusammen. Mit diesem Vergleich will<br />

durchaus nicht in ungeziemender Weise das imposante Werk<br />

des vorgelegten Projektes herabgesetzt werden. Aber er kommt<br />

der Sachlage sehr nahe. Der Entwurf steht auf dem Boden<br />

des uneingeschränkten Volksobligatoriums: Versicherungspflichtig<br />

und versichert ist jedermann, und grundsätzlich<br />

sind beitragspflichtig alle Versicherten vom vollendeten<br />

20. bis zum vollendeten 65. Altersjahr. Unselbständig<br />

Erwerbende haben Beiträge von 2 % ihres Arbeitseinkommens<br />

aufzubringen (genau wie bisher für die Lohuerfatzordnuug),<br />

ihr Arbeitgeber hat ebenfalls 2 % dazu zu legen.<br />

Selbständigerwerbende haben von ihrem Arbeitseinkommen<br />

4 Vo abzugeben. Beträgt dieses Einkommen weniger als<br />

Fr. 4800.— im Jahr (Art. 8), so vermindert sich der Beitragssatz<br />

in sinkender Skala bis auf 2% hinunter. Auch für<br />

Nichterwerbstätige (reiche und arme) wird ein Beitrag erhoben.<br />

Können sie ihn nicht selber leisten, so hat der W o h n -<br />

sitzkanton für sie monatlich Fr. 1.— zu entrichten. Der<br />

Kanton kann die Wohnsitzgemeinde zur Kostentragnng heranziehen.<br />

A n s p r u ch auf eine Altersrente hat jeder Versicherte<br />

nach erfülltem 65. Altersjahr, Anspruch auf die Ehepaaraltersrente<br />

ein Ehepaar, wenn der Mann 65, die Frau 60<br />

Jahre alt ist und die Ehe mindestens 5 Jahre gedauert hat.<br />

Daneben gibt es Witwen- und Waisenrenten. Die Altersrenten<br />

werden berechnet nach Maßgabe der bezahlten Beiträge<br />

und des durchschnittlichen Jahresverdienstes. Sie darf<br />

höchstens Fr. 1500 — im Jahr betragen, die Ehepaar-Altersrente<br />

höchstens Fr. 2400.—, die Witwenrente mindestens Fr.<br />

360.—, die einfache Waisenrente höchstens Fr. 360.—, die<br />

Vollwaisenrente höchstens Fr. 540.— im Jahr. Wurde nach<br />

Inkrafttreten der Versicherung nicht mindestens ein voller<br />

1742.<br />

Gelobt sey Jesus Christ in Ewigkeit Amen.<br />

Ano 1741. den 10-ten Tag Äugst als an St: Laureutzen<br />

Tag ist zwischen 1 und 2 Uhr Nachmittag gähling ein schwäres<br />

wetter entstanden, dergestalten, daß der Donner in den<br />

Helm des Gloggenthurms und dem Kreüz und Knopf geschlagen,<br />

darauf hat man anfangs gleich den Rauch gesechen, difer<br />

hatt sich aber nach und nach vermehret, bis es hatt angesangen<br />

brinnen, etwan nach zwey stunden ist das Kreüz, und<br />

der Knopf hinunter gefallen, nach diesem hatt das Feüer sich<br />

stark vermehret, ist hin unter gefahren, und hatt bis aus die<br />

unterste zwey Gloggen alles verzehrt äußert die drey obern<br />

Gloggen, so zwar nit geschmolzen, doch hinunter gefallen bis<br />

zu denen unteren Gloggen, und gespalten, daß sie völlig<br />

zum Leüthen untauglich worden feynd. Man hatt zwar gleich<br />

anfangs, so man den Rauch gesechen lermen gemacht, das<br />

Volk zusammen berufen, wie dan auch gleich von Sarnen,<br />

Kerns, Giswyl, und Schwändi uns viel zu Hilf kommen, einige<br />

haben also so hoch in dem Thurn, alls sie haben können<br />

hinauf kommen, den Thurn absagen wollen, welches auch bis<br />

gar noch geschechen, haben aber wegen dem hinunter tringend<br />

und fallenden Feüer weichen müssen, hatt als dann jeder mit<br />

Bedauren fechen müssen, wie das Feür wüete und ihme Niemand<br />

kein widerstand Thun könne, bis alles völlig auf die<br />

Mauren hinunter verbrunnen gewesen, als dann seynd einige<br />

erfahrne Baumeister, so eben selbiger Zeit zu Sarnen an der<br />

neüen Kirchen gearbeithet, uns zu Hilf kommen seynd durch<br />

das Kirchen-Gewölb hinaus gestigen, das Dach ob dem Chor<br />

Jahresbeitrag geleistet, so werden nur Bedarfsrenten<br />

(Uebergangsrenten) ausgerichtet, ähnlich wie es jetzt bei der<br />

Uebergangslösung, die unseren Lesern bekannt sein wird, der<br />

Fall ist. — Das sind die gröbsten Grundzüge des geplanten<br />

Versicherungswerkes, das gemäß Vorlage 105 Artikel umfaßt<br />

und gegenwärtig im Nationalrat behandelt wird. Dazu kommt<br />

die besondere Vorlage über die Finanzierung. Die Versicherung<br />

beruht nicht auf dem reinen Umlageverfahren; man<br />

will nicht einfach von der Hand in den Mund leben, sondern<br />

gleichzeitig einen Ausgleichsfonds anlegen. Die Beiträge der<br />

Versicherten reichen aber zur Finanzierung der Versicherung<br />

bei weitem nicht aus. Nach dem Deckungsplan müssen bis<br />

1967 jährlich 190 Millionen Franken, von 1968 bis 1977<br />

jährlich 270 Millionen Franken und von 1978 an jährlich<br />

330 Millionen Franken aus öffentlichen Mitteln zugeschossen<br />

werden. W i e diese öffentlichen Mittel (durch Bund<br />

und Kantone) Jahr für Jahr aufgebracht werden können, das<br />

ist noch nicht abgeklärt, das auszumachen wird Aufgabe erst<br />

der Septembersession sein. Es geht heute den Herren Nationalräten<br />

wie den Schulkindern: sie behandeln in den Schulstunden<br />

dieser Augustsession nur die Vorlage selbst, während<br />

die Finanzierung noch nicht zu ihrer Schulaufgabe gehört,<br />

sondern erst später an die Reihe kommt. Beim „Aufsagen" in<br />

der Schule des Parlamentes können sie also mit seelenruhigem<br />

Gewissen sagen: Die Finanzierung haben wir noch nicht<br />

„lernen müssen!" Logik und Methode stimmen hier nicht restlos<br />

überein.<br />

Die Behandlung im Nationalrat<br />

sah gegen dreißig Ratsherren schon in der Eintretensdebatte<br />

auf die Tribüne steigen, von denen jeder sagte, er sei dann<br />

auch dafür, von denen aber sehr viele bereits ihre Wänderungsanträge<br />

anmeldeten. Die Duttweilergruppe ließ durch<br />

Münz (Zürich) einen Rückweisungsantrag einbringen, der<br />

aber mit 148 gegen 16 Stimmen abgelehnt wurde. Unter<br />

Namensaufruf wurde am Donnerstagvormittag mit 167 Ja<br />

gegen 1 Nein (Möschlin, unabhängig, Basel) bei 9 Enthaltungen<br />

und einigen Absätzen Eintreten beschlossen. Am gleichen<br />

Tag wurde die Einzelberatung aufgenommen, die in der<br />

zweiten Seffionswoche weitergeht. Es wird darauf noch zurückzukommen<br />

sein.<br />

Ueber die Wochenarbeit des Ständerates zu referieren,<br />

mangelt hier heute der Raum, und der ganze Bericht<br />

würde etwas langatmig ausfallen. Der Ständerat hielt es<br />

diese Woche mit dem Sprichwort von den guten Hausfrauen:<br />

je weniger man von ihnen redet, desto höher soll ihre Qualität<br />

stehen. Im nächsten Bericht läßt sich einiges nachholen.<br />

O b w a l d e n<br />

Noch keine Aushebung der Lebensmittel-Rationieruug. —<br />

Das Eidg. Kriegs-Ernährungs-Amt teilt mit:<br />

Vertreter der Spitzenverbände der Arbeitgeber und Arbeitnehmer,<br />

des Gewerbes, Gastgewerbes und Anstaltswesens,<br />

sowie der Schweizerfrauen stellen an einer vom Eidg. Kriegs-<br />

Ernährungs-Amt einberufenen Konferenz in Bern übereinstimmend<br />

fest, daß auf Grund der heutigen Versorgungslage<br />

die Rationierung nach wie vor notwendig ist, um eine geordnete<br />

Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Die Voraussetzungeu<br />

für einen weiteren massiven Abbau seien erst<br />

gegen dem Gloggenthurn, so viel nöthig eröffnet, als dan<br />

Leüthern in die Schalllöcher des Thurns hinüber gelegt, einige<br />

Läden daraus gethan, auf selbige widerum Leütern hinauf<br />

gestelt, hinauf gestigen, in die Schalllöcher gestanden, den<br />

Schlauch der Wassersprützen /: so man eylend von Sarnen aus<br />

dem Zeüghauß begehrt, sonsten hätte man von dem Thurn<br />

gar nichts erretthen können :/ in den Thurn hinein gerichtet,<br />

auch durch das Kirchengewölb hinauf dennen in den Schalllöcheren<br />

und lauf denen Leütheren stehenden mit Wasser angefüllte<br />

Feüer Kübel gereicht, bis endlich noch also die nnterste<br />

zwey Gloggen sambt der Uhr n. untern Thurn ist errettet,<br />

und das Feür zwischen 8 und 9 Uhr ist völlig gelöscht<br />

worden.<br />

Im selbigen Jahr hatt man hernach widerum drey Gloggen<br />

allhier lassen gießen, wie auf allen dreyen die Jahrzahl<br />

zu sechen ist. Folgendes Jahr hernach als 1742. hatt man<br />

lassen den Sommer hindurch widerum aus diesen Thurn bauwen,<br />

er hatt zu erst miessen noch abgeschlissen werden bis zu<br />

der Uhr, weilen die Mauer wegen dem Feür nit mehr guth<br />

gewesen.<br />

Diser Thurn ist also gedeckh und das Kreütz hinauf gethan<br />

worden den 14-ten Tag Äugst 1742. Der Maurermstr.<br />

demm mau den Thurn verdinget, war einer unweit von Mindelheim,<br />

sein Gschlecht war Singer, demm die Kirchen zu Sarnen<br />

auch verdinget worden. Der Zimmermann war Antoni<br />

Häckhi von Engelberg, dieser Thurn sambt denen Gloggen<br />

ohne die alten Gloggenspeiß, hatt in allem gekostet' bey<br />

5000 gl. Ja Geist und Weltlich hätten noch gern ein Gloggen


dann gegeben, wenn in der Versorgung mit den Hauptnahrnngsmitteln<br />

eine wesentliche Erleichterung eintrete.<br />

Die Vertreter der Konsumenten und Berussverbände sprachen<br />

sich insbesondere gegen eine vorzeitige Aufhebung des<br />

Mahlzeitencouponsystems aus; die an seiner Stelle nötige<br />

Kontingentierung der Zuteilungen würde, abgesehen von anderen<br />

Nachteilen, einen bedeutend größeren und komplizierteren<br />

Verwaltungsapparat bedingen. Befürwortet wurde auch<br />

die vorläufige Beibehaltung der B-Lebensmittelkarte, bis namentlich<br />

die Brot- und Milchration erhöht werden kann. Mit<br />

dem vorgeschlagenen stufenweisen Abbau der Zusätze an die<br />

Schwerarbeiter und Jugendliche erklären sich die Konferenzteilnehmer<br />

einverstanden; auch dieser Abbau könne jedoch erst<br />

mit der Besserung der Versorgungslage einsetzen.<br />

Die Konferenzteilnehmer betonten mit Nachdruck, daß bei<br />

Aufhebung von Rationierungsmaßnahmen die ausreichende<br />

Versorgung der Bevölkerung für den Zeitpunkt des Ueberganges<br />

zur freien Marktversorgung gewährleistet sein müsse.<br />

Benzinzoll 1945. Die Benzinzollanteile der Kantone erreichten<br />

im letzten Jahre 'den Tiefstand. Die vermehrten Zufuhren<br />

dienten zuerst der Auffüllung der Freilager. Daher<br />

wurde nur die geringe Menge von 11400 Tonnen Benzin<br />

verzollt. Das Treffnis der Kantone ist an die Hälfte des<br />

Grundzolles gebunden. Statt 12 Mill. Fr. vor dem Kriege<br />

konnten nur 804 265 Fr. verteilt werden. Ausnahmsweise<br />

sind aus dem jährlich mit 250000 Fr. dotierten Ausgleichsfonds<br />

180 000 Fr. zugeschlagen worden, so daß doch fast eine<br />

Million an die Kantone ausgerichtet werden konnte. Auf<br />

Grund der Netto-Ausgaben in den Jahren 1942/43/44 und<br />

der Straßenlängen erhielten an ordentlichen Anteilen die<br />

Kantone der Jnnerfchweiz: Lnzern 16 870 Fr., Uri 16 510<br />

Fr., Schwyz 14 388 Fr., Obwalden 4223 Fr., Nidwalden<br />

4965 Fr., Zug 10 202 Fr. Vom Ausgleichsfonds sind je<br />

7000 Fr. an Schwyz, Obwalden, beide Appenzell, Wallis<br />

und Genf, 14 700 Fr. an Uri, 8400 Fr. an den Tefsin und<br />

4900 Fr. an Nidwalden zugeteilt worden.<br />

Unterwalden darf Churchill beschützen. Bitte, kein Witz!<br />

Das Landgut, auf dem der berühmte Sieger Churchill mit seiner<br />

Familie mehr als drei Wochen Ferien macht, grenzt einen<br />

Kilometer weit an den Genfer See. Darum mußte nicht<br />

nur zu Lande, sondern auch auf dem Wasser ein polizeilicher<br />

Sicherheitsdienst eingerichtet werden. Dieser wurde dem Armeemotorboot<br />

„Unterwalden" übertragen, das zehn Meter<br />

lang und aus Aluminium gebaut ist. Es wurde extra von<br />

Thun an den Genfer See gebracht. Good morning! (—)<br />

Obwalden in Kalendern. Der St. Michaelskalender 1947<br />

bringt herrliche Wiedergaben von Holzplastiken Beat Gassers:<br />

St. Josef als Zimmermann und als Familienvater. Eine<br />

prächtige Plauderei von I. K. Scheuber über gute Volkskunst<br />

ist „dem Herrgottsschnitzer am Brünig", Josef Gasser, gewidmet.<br />

Wir vernehmen vom schönen Zusammenarbeiten der<br />

beiden begnadeten Künstler Beat und Josef Gasser. Der Auffatz<br />

ist von guten Wiedergaben von Werken der beiden begleitet<br />

und ist es allein schon wert, daß der Kalender in die<br />

<strong>Obwaldner</strong> Stuben wandere. Er belehrt und führt, entspannt<br />

und erfreut. (:)<br />

Hospitalijierung und Auslandsjugend.<br />

Seit gut einem Jahre hat sich die Schweizerische Caritaszentrale<br />

die edle Aufgabe gestellt, erholungsbedüftigen Jugendlichen<br />

und Erwachsenen, unter letztern besonders Priestern,<br />

einen freien Erholungsaufenthalt in der Schweiz zu<br />

vermitteln. Hunderte von Priestern aus dem Elsaß, aus<br />

Belgien, Holland, Frankreich, Oesterreich und einige wenige<br />

aus Deutschland und andern Ländern konnten bisher durch<br />

die Vermittlung der Schweizerischen Caritaszentrale in die<br />

Schweiz kommen und dringend benötigte Ferien verbringen,<br />

um dann nachher wieder im eigenen Lande mit neuem Mut<br />

und neuer Kraft ihr Amt auszuüben. Ebenso haben bisher<br />

Hunderte von Jugendlichen, einzeln und in ganzen Gruppen,<br />

in der Schweiz zur Erholung weilen dürfen. In den letzten<br />

Wochen sind 62 Oesterreicher und Oesterreicherinnen in die<br />

Schweiz eingereist, vergangene Woche hat diese Gruppe unser<br />

Land verlassen. Seither sind schon wieder 1?0.Theologen aus<br />

Oesterreich eingetroffen, die augenblicklich noch in der Schweiz<br />

weilen, ebenso 30 Theologen und 50 Jungmädchen aus der<br />

Tschechoslowakei. Wenn die Ausreiseformalitäten nicht einen<br />

Strich durch die Rechnung machen, werden noch 37 Hochschulstudenten<br />

in den nächsten Tagen eintreffen, die hier in der<br />

Schweiz ein internationales, katholisches Hochschullager durchführen<br />

wollen für einige Wochen. Bis jetzt sind im ganzen<br />

durch die Schweizerische Caritaszentrale total 1530 Gäste in<br />

die Schweiz eingereist. Eingeladen sind seit Wochen 750 Ju-^<br />

gendliche. Für alle unsere Gäste wurden uns in verdankenswerter<br />

Weise Freiplätze zur Verfügung gestellt. Leider ließen<br />

sich wegen Schwierigkeiten, die von ausländischen Stellen<br />

bei der Erteilung von Ausreisebewilligungen gemacht werden,<br />

gehabt etwan von 30 Zentrieren, allein haben sie ilit gewußt,<br />

wo sie sollen dise 5000 gl. nemmen. Derowegen eine hochweise<br />

Obrigkeit verornet, und ist von der Landtsgemeind Ratificiert<br />

worden, das drey Jahr lang alle in dem Kilchgang<br />

Sachflen sollen von 1000 T 10 f. Jährlich, die andern<br />

fünf Kirchgäng aber von 1000 K Jährlich 5 f.<br />

Steüren, noch ein Neüe Gloggen, und das übrige ab zu schräpfen<br />

wollen sie ihren Nachkommenden überlassen, sie hosfen,<br />

es werdeil selbige etwan feißere Jahr und Zeit erleben, als<br />

sie erlebt. Es wird sonsten noch die Kirchen dermahlen etwa<br />

9000 gl. schuldig seyn wegen Kirchenbau, und wegen der Ex-<br />

Position des seelig. Bruder Clausen, welche geschechen und<br />

der Altar mit 6 Saülen gemacht worden vor zechen Jahren,<br />

nemlich anno 1732. Bey disem Gebaü waren von Mggdhrn.<br />

verordnet als Bauherren Titl. Hr. Landamman Johann<br />

Wolfgang von Flüe, und Hr. Landtfeckelmstr. u. Landshauptmanri<br />

Justus Jmfeld.<br />

Geist und Weltliche Herren Vorgesetzte dises Kirchgangs<br />

ivaren dermahlen folgende. — Titl. Hr. Franz Just von Flüe<br />

Pfarrherr, Hr. Johann Andreas Anderhalten Pfarrhelfer, Hr.<br />

Johann Marquard von Flüe Frühniesfer, Hr. Johann Nitlaus<br />

von Flüe Kaplan auf dem Flüely. —<br />

Weltliche vorgesetzte Titl. Hr. Landammann u. gewester<br />

Landtvogt im Thurgöw Johann Wolsgang von Flüe, Hr.<br />

Landtvogt zu Luggaris Johann Peter von Flüe, Hr. Altkirchenvogt<br />

Johann Joseph Krummenacher, Hr. Altkirchenvogt<br />

die Freiplätze nicht so rasch besetzen, wie wir das wünschten.<br />

Schweizerischerseits ist alles in bester Ordnung, aber die Verzögerungen<br />

werden verursacht durch das Besatzungssystem in<br />

Oesterreich.<br />

Wir möchten daher alle jene Pflegefamilien, die einen<br />

Jugendlichen aus Oesterreich aufnehmen wollen, bitten, Geduld<br />

zu üben und mit den Verhältnissen zu rechnen, die nun<br />

einmal sind und die wir nicht ändern können. Trotz allem<br />

wollen wir nicht nachlassen in unserer Aktion. Wissen wir doch<br />

nur zu gut, daß es die jungen Menschen dringend nötig haben,<br />

sich an Leib und Seele bei uns in der frischen Luft und<br />

gesunden, geistigen Atmosphäre zu erholen. Wir hoffen zuversichtlich,<br />

daß die mißlichen Verhältnisse sich bessern und daß<br />

man an zuständiger ausländischer Stelle mit der Zeit für nnsere<br />

Aktionen mehr Verständnis aufbringt wie bisher. Die<br />

Jugendlichen weilten bis jetzt nur 4 Wochen in der Schweiz.<br />

In Zukunft werden wir dafür sorgen, daß sie wenigstens acht<br />

Wochen bleiben können. Nach den gemachten Erfahrungen lassen<br />

die meisten Pflegefamilien ihre Schützlinge nach 4 Wochen<br />

nicht gerne wieder heimkehren, weil sie wohl mit Recht die Anficht<br />

vertreten, daß eben jetzt nach 4 Wochen die „Schweizerkur"<br />

gut anschlagen würde. Meldet uns daher Freiplätze fül<br />

Jugendliche über 14 Jahre und für Erwachsene. Freiplätze,<br />

die im Laufe des Winters besetzt werden sollen, müssen schon<br />

jetzt gemeldet werden und nicht erst 4 Wochen vorher. Allen,<br />

die uns bei unserer Ferienaktion bisher unterstützt haben,<br />

dankt mit einem herzlichen Vergelt's Gott die<br />

Schweizerische Caritaszentrale Lnzern<br />

Löwenstraße 3.<br />

Schwerhörige, freuet euch! Samstag, den 31. August, und<br />

Sonntag, den 1. September, sind Festtage für die katholischen<br />

Schwerhörigen der deutschen Schweiz. Einzeln und in größeren<br />

Gruppen werden sie zu Hunderten nach der Waldstatt<br />

pilgern und dort die liebe Muttergottes grüßen. Ein sorgfältiges,<br />

auf die Bedürfnisse und Wünsche der Gehörgebrechlichen<br />

abgestimmtes Programm wird den Teilnehmern nebst<br />

der religiösen Erbauung viel Freude, Anregung und Abwechslung<br />

bieten.<br />

Die Veranstaltung findet im Theatersaal des Kollegiums<br />

statt. Auch die organisierten gemeinsamen Gottesdienste und<br />

Andachten werden dort abgehalten, damit die Schwerhörigen<br />

ihren Platz am Vielhörer gesichert haben und die Möglichkeit<br />

erhalten, nicht nur das gesprochene Wort zu hören,<br />

sondern wieder einmal unbehindert auch am gemeinsamen Beten<br />

und Singen sich zu beteiligen.<br />

Nur noch wenige Tage trennen uns von der großen Veranstaltnng,<br />

die alle 2 Jahre zugunsten der Schwerhörigen<br />

durchgeführt wird und sich jedesmal größerer Beachtung und<br />

Teilnahme erfreut.<br />

Schwerhörige, die sich bisher noch nicht zur Teilnahme an<br />

dieser Tagung in Einsiedeln entschließen konnten, oder die von<br />

der Tagung noch nichts gehört haben, sind herzlich eingeladen,<br />

die Gelegenheit zu benützen und sich noch raschestens anzumelden<br />

beim Tagungsbureau: Frl. M. Engeler, Grendel 10, Luzern,<br />

Tel. 2 50 90, von wo jede gewünschte Auskunft und auch<br />

die Tagungsprogramme zu beziehen sind.<br />

Am Allweg-Schwinget hatten folgende <strong>Obwaldner</strong> schöllen<br />

Erfolg: 3. Röthlin Josef, Wädenswil, 57,25 P.; 6a. Rohrer<br />

Theodor, Sächseln, 56,50 P.; 6c. von Moos Meinrad, Sachseln,<br />

56,50 P; 7a. Burch Benedikt, Kerns, 56,25 P.; 7b.<br />

Britschgi Bläsi, Sarnen, 56,25 P.; 7c. Kaufmann Josef, Lungern,<br />

56,25 P.; 7s. Zumstein Rudolf, Lungern, 56,25 P.; 8b.<br />

von Wyl Hans, Alpnach, 56,00 P; 8e. Langensand Hans,<br />

Alpnach, 56,00 P.; 8h. Wallimann Franz, Alpnach, 56,00 P.;<br />

9a. Amstalden Walter, Sarnen, 55,75 P.<br />

Sarnen. (Korr.) Jubiläum. Sonntag, den 1. September,<br />

wird im Lehrschwesterinstitut Menzingen unsere langjährige<br />

Sekundarlehrerin, ehrw. Sr. Luise Gonzaga Sedelb<br />

e r g e r, ihr goldenes Profeßjubiläum feiern. Die vielen<br />

Hunderte ehemaliger Schülerinnen werden, in dankbarer<br />

Freude geistig verbunden, der würdigen Jubilarin in Gebet<br />

und Glückwunsch einen sonnigen Tag bereiten. Auf noch recht<br />

viele Jahre! Und dann einen neuen Frühling im Himmelsland!<br />

Sarnen. (Korr.) Die Mutationen der Kapuzinerprovinz<br />

versetzen unsern Sarner Prediger und Drittordensdirektor<br />

P. L a u r i n B ü ß e r, der nur drei Jahre hier wirken konnte,<br />

als Prediger nach Dornach. An seine Stelle tritt P. I o -<br />

hannes Berchmans Egloff. Br. Edmund Dör<br />

i g kommt nach Näfels und wird durch Br. C a f i m i r<br />

Kengelbacher ersetzt. D?n Scheidenden Vergelt's Gott,<br />

den Kommenden Gottwillchem! (:)<br />

Sarnen. (Eing.) Die Eröffnung der Sustenstraße hat auch<br />

für den Kt. Obwalden, speziell für das Wirtschaftsgewerbe,<br />

eine erhöhte Bedeutung erfahren, indem doch der „Einte oder<br />

Andere" irgendwo für eine kurze Rast einkehren wird. Sorg-<br />

und Ehrengesanter Johann Joseph Herrmann, Hr. Altseckelmstr.<br />

und Kirchenvogt Marx Anderhalten, Hr. Altseckelmstr.<br />

Johann Joseph von Moos, Ihr Excellenz Medicinae Doctor<br />

Johann Joseph Ohmli alle des Raths, Hr. Niklaus Ohmli<br />

Weibel, Hr. Johann Melchior von Aha Organist und Schuhl-<br />

Herr.<br />

Diser Zeit kost ein Mittkernen zu Luzern auf dem Kauf-<br />

Haus 12 gl. — Der Elsasser Wein zu Luzern auf der Blatten<br />

der Saum oder 100 Maaß 22, 24, 26, bis 28 oder aar<br />

a<br />

der beste 30 gute gülden.<br />

Anjetzo etwan in 10 Jahren seynd Hier ja fast allenthalben<br />

in der gantzen Eydgenoffenschast die Herdepsel aufkommen<br />

und zu erst gepflantzet worden, deren sich Geist und Weltliche<br />

auch fast bedienen, wann mann Ihnen aber etivas besseres<br />

thut aufsetzen, so nemmen sie es auch desto lieber.<br />

Mann sagt dermahlen stark von der Canonization unsers<br />

seelig. Bruder Clausen, wie man zwar schon viel Jahr davon<br />

geredt, was ein starckhe Verhinderung kann mann zimlich ans<br />

vorgehendem abnemmen, nemlich die große Kösten es ist<br />

auch leichtlich zu gedeukhen, daß wir andern zu schwache Hosen<br />

an haben. — Dermahlen seynd hier in der Sachsler<br />

Pfahrey etwan bey 1000 Communicanten, es thut sich auch das<br />

Volck zimlich starckh vermehren, und finden noch ritt alle ledigen<br />

Weibsperfohnen zu heyrathen die gern wollen. —<br />

Wan wir aber nur alle seelig werden, wie sonderbahr ob<br />

gemelte Geist und Weltliche sich ihren nachkommenden und<br />

A u s<br />

aller W e t t<br />

Winston S. Curchill, Englands großer Premic^n<br />

des zweiten Weltkrieges, ist zu Jemen, mehrwöchigen Ausentt<br />

in er Schweiz auf den. Genfer Flugpktz einget^<br />

Ew herzliches Willkomm ruft d.e schwe'zer.sche^Bevölk^'?.<br />

diesem berühmten Gast zu, der - es ch jai noch nicht<br />

fier! — in Europas schwerster ^eit den Schicksal mutig- ^<br />

trotzig in die Augen schaute, der m.t den damals noch J<br />

schränkten Mitteln der Verteidigung den Widerstand g ege<br />

die bösen Kräfte der Versklavung und Unteriochung crfl<br />

reich führte nnd damit den Grundstein zum späteren Sieg<br />

Alliierten über die Mächte der Achse und Japans legte<br />

Der Gemeinderat von Margate Plant die Errichtung ei ne '<br />

britischen „Freiheitsstatue", die Win,ton Churchill darstelle<br />

soll. Nach dem Projekt soll die Statue Churchills eine Riesenzigarre<br />

im Mund halten. Während der Nacht würde die<br />

Zigarre „brennen" und als Wegweiser für die den Kanal<br />

passierenden Schiffe dienen.<br />

Paris feierte am Sonntag den zweiten Jahrestag feiner<br />

Befreiung. Regierungschef Bidault hielt eine Ansprache. Als<br />

Unfreundlichkeit wurde empfunden, daß Molotow und Manuilski<br />

die als Ehrengäste neben Byrnes der Feier beiwohnten<br />

vor der Rede Bidaults ihre Plätze verließen.<br />

Was kostete der zweite Weltkrieg? Der Washingtoner<br />

Journalist James H. Brady rechnete auf Grund von Angaben,<br />

die er von Regierungsstellen, Gesandtschaften und<br />

Großbanken erhielt, aus, daß der zweite Weltkrieg rund \ibi<br />

Milliarden Dollars gekostet hat, wovon 688 Milliarden aus<br />

die Alliierten entfallen. Auf die Bereinigten Staaten entfallen<br />

davon allein 317 600 Millionen Dollars.<br />

Durch die Entdeckung eines Italieners namens Lnigi Jghina<br />

aus Jmola soll die Atombombe zu einer harmlosen Waffe<br />

geworden fein. Jghina soll laut dem „Mesfaggero" ein System<br />

erfunden haben, nm die Atomenergie auf weite Entfernung zu<br />

übertragen und die Wirkungen der Atombombe zu neutral!-<br />

siereu. Jghina soll erklärt haben, er habe mit seinem System<br />

versucht, die beiden Atombombenerplofionen bei Bikini unwirksam<br />

zu niachen, nnd dieser Versuch soll teilweise gelungen<br />

sein.<br />

In einer Flugzeugfabrik in Long Brach (Kalifornien) geht<br />

ein Riesenflugboot seiner Vollendung entgegen, das eine<br />

Flügelspannweite von 100 Meter besitzt und imstande ist,<br />

gleichzeitig 700 Passagiere von Kontinent zu Kontinent zu befördern.<br />

Das Flugboot besitzt acht Motoren und wiegt 212 500<br />

Kilogramm. Am Meeresstrand mußte für den Bau dieses Luftriefen<br />

ein spezielles Dock errichtet werden.<br />

Die Astronomen des Observatoriums von Greenwich beobachteten<br />

seit dem 20. Jnli neue große Sonnenflecken, welche<br />

etwa zwölseinhalb Milliarden Quadratkilometer bedecken. Die<br />

neuen Sonnenflecken haben bereits zu schweren elektrischen<br />

Störungen und starken Nordlichterscheinungen geführt.<br />

Nach ärztlicher Schätzung sind in Hamburg etwa 10 000<br />

Personen an Hungerodoenien erkrankt. Gleichzeitig steigt die<br />

Kurve der an Tuberkulose Erkrankten.<br />

80 Kilometer nordöstlich von London, in der Nähe von<br />

Bedford, wird für den Betrag von 20 Millionen Pfund Ztnling<br />

die große Liiftverkehrs-Versuchsanstalt gebaut werden.<br />

Die neue Station wird 5000 Gelehrte, Techniker und Angestellte<br />

beschäftigen.<br />

Falls der Nil bis znm 30. August noch mehr steigen<br />

sollte, würden die fruchtbaren Gebiete des Deltas zum grohcn<br />

Teil überschwemmt, was eine wirtschaftliche Katastrophe zur<br />

Folge hätte. Der Regen in der Aequatorialgegend dauert leider<br />

zur Zeit immer noch an.<br />

fällige Erhebungen am Sonntag, den 25. August, ergaben,<br />

daß von 15.00 bis 17.00 Uhr das Sarner Dorf 1300 Autos<br />

und Motorvelos und 461 Velofahrer durchfahren haben.<br />

Kerns. (Eing.) Jagdliches. In fast allen Kantonen, wo die<br />

Jagd nach dem Patentsystem ausgeübt werden kann, ist dieses<br />

Jahr, infolge des allzustarken Rückganges des Gemswildbestandes,<br />

die Jagdzeit der Hochwildjagd verkürzt worden. In<br />

Obwalden sind 3 Tage iveniger Hochwildjagd und im Kanton<br />

Graubünden, welcher der schönste Gemswildkanton ist?<br />

wurde die Gems- und Murmeltierjagd 4 Tage verkürzt. Sie<br />

dauert nur mehr vom V. bis 22. September. Es ist nicht z»<br />

verstehen, daß in den jagdpolizeilichen Borschriften <strong>1946</strong> in<br />

Obwalden der letztjährige Art. e gestrichen wurde, in dem der<br />

Abschuß des Bergfuchses oberhalb der Waldgrenze dieses Jahr<br />

nicht mehr gestattet ist, obwohl der B e r g f u ch S e i n g r o -<br />

ßer M u r m e l t i e r r ä u b e r ist. Solange das Raubwild<br />

nicht besser bekämpft wird, resp, dem Jäger nicht in vermehr-<br />

disers Hörend oder Lesenden thun anbefehlen, das ivau der<br />

einte oder änderte noch solte in dem Fegfeür etwas zu büeßen<br />

haben, daß sie seiner umb baldige erlösnng wollen den<br />

Allerhöchsten inniglich anflehen. Wir iinserseiths wollen ebenfahls,<br />

wan wir für den Thron Gottes kommen, oder uns dar<br />

vor befinden Ihrer nit vergessen Amen.<br />

Difen Dhurn haben gedeckth Mr. Eugeni Sigerift samt»<br />

seinem Sohn Hans Sigerift, und dises Hansen Sohn Josep?<br />

Sigerift so hatt das Kreütz gesteckt, er u«r Elf Jahr alt. Auch<br />

des Eugenis Bruders seel. drey Söhn als Lorentz, Anton',<br />

und Hans Sigerift haben auch geholfen deckhen. .<br />

Und ich Johann Andreas Anderhalden der Zeit Pfahry^<br />

fer hab dis gefchriben.<br />

, Auftrag gegenwärtige Schrift, die am 27-ten AuB<br />

1841. bey der wörtlichen Ausbesserung des erbrochenen *« "<br />

chcnthurndachs in dem großen Messingen Kessel, allwo<br />

ztreuz darin gestelt war, in einem dazu verfertigten Sturz'S<br />

Ichachtel ein gemacht, nebst andern Reliquien ist vorgesunoe<br />

worden, weilen diesen Kessel oder Knöpfe zur Ausbesserun»<br />

durch den Mstr. Dachdeck Lorenz Büchler und Gesellen<br />

-uzent sind hinabgenohmmen worden<br />

Somit für getreüe Abschrift bescheint. „ -<br />

Den 10-ten Herbstmo. 1841. Nikodem von<br />

Weibel.


Itmfang Gelegenheit geboten wird, dieser Aufgabe gerecht<br />

.werden, nützen alle Maßnahmen zum Schutze der Murmellf<br />

ete wenig oder nichts.<br />

Kerns. Brief a b T a n n a l p. (Eing.) Für uns Aelpler<br />

,uif Tannalp, auf fast 2000 Meter Höhe, sowie für die übrige<br />

Kjldi" oder das Fruttgebiet ist der Hauptsommer vorüber<br />

2- aIt darf bereits einen kurzen Ueberblick über Frühling und<br />

Sommer wagen. Das Frühjahr war für unsere Bauersame<br />

gut Der Frühling hatte nnt den kleinen Heustöcken und Heu-<br />

Vorräten, die zu Bedenken Anlaß gaben, sicher Bedauern, und<br />

dnrum hat er seine Pracht auch früh entfalten lassen. Das<br />

außerordentliche frühe Erwachen der Natur brachte auch<br />

frühen Weidegang mit sich. Der Graswuchs in den Alpen<br />

chte ebenfalls prächtig ein, so daß die Bestoßung der Boralpen<br />

gegenüber anderen Jahren 8—10 Tage früher erfolgen<br />

konnte. Es war dies für die Landwirtschaft nutzbringend/da<br />

diese infolge Trockeicheit stark gelitten hatte. Der Borsommer<br />

brachte eine große Trockenheit, und man setzte keine großen<br />

Hoffnungen auf den Hauptsommer. Doch es kam anders; der<br />

Regen setzte ein, leider für die Talschaft zu lange, aber auf den<br />

Bergen erwachte der Frühling, was ebenfalls ein frühes Befahren<br />

der Hochalpen sicherstellte. Der Graswnchs war in<br />

diesem Jahr trotz früher Auffahrt gut und versprach eine<br />

schöne „Wildizeit". In den ersten Juli-Tagen war das<br />

Wetter nicht gerade in bester Laune. Es schneite bis zu den<br />

Alphütten, doch es brachen wieder freundliche Sonnenstrahlen<br />

durch die Wolken, und wir konnten nns, trotzdem wir auch<br />

hier von den Schattenseiten des Bauern- und Aelplerlebens<br />

„icht verschont geblieben sind, eines schönen Sommers erfreuen.<br />

Gegen Ende des Sommers, vom 23. Aug. an, machte<br />

„ns der Herr Winter einen ungeheißenen Besuch, so daß man<br />

laut „Prattig" größtenteils eine Woche früher in die Boralpen<br />

oder ins Tal fahren mußte.<br />

Wenn man in den Jahren und Tagen über Land und<br />

Alpen gezogen ist, so sieht man, daß sich der Bauernstand in<br />

dcn letzten Jahren gewaltig umgestellt hat. Nicht aber der<br />

Bauer als solcher und die Fanülie haben sich umgestellt; sie<br />

sind vielmehr ihrer gesunden Tradition gleich geblieben. Treu<br />

zum Glauben und treu zur Scholle wollen wir auf unsere<br />

Zukunft bauen. Der Bauernstand hat sich die moderne Technik<br />

zu Nutzen gemacht. Eine Seilwindeanlage von zirka 890 m<br />

von der Tannziflucht besorgt seit den letzten Jahren das<br />

mühsame Holz- und Heutragen, eine Arbeit, die früher manchen<br />

starken Rücken vorzeitig gekrümmt hat. Auch straßenbaulich<br />

hat sich Tannalp näher an den Verkehr herangemacht.<br />

Aber in alpwirtschaftlicher Richtung könnte noch vieles getan<br />

und erreicht werden. Probleme und Anregungen sollen gesammelt<br />

und gelegentlich öffentlich diskutiert werden.<br />

Es wird heute viel über Fortschritt, Aufbau und so weiter<br />

geschrieben, und ein Motto heißt: „Schreit mit der Zeit!"<br />

Dieses Motto wurde auch auf die schöne Tannalp angewendet.<br />

Auto, Traktoren und „Töff" sind keine Seltenheit mehr.<br />

Die Alphütten werden verbessert und wohnlicher gemacht, was<br />

zu begrüßen ist. Moderne Bauten erstehen. Aber doch liegt ein<br />

stilles Plätzchen im Mittelpunkt, von Alp und Hütten umgeben,<br />

das schon seit 1765 sein schlichtes Dasein pflegt — es<br />

ist unser Tannä väppeli. Schon Jahrhunderte steht es hier<br />

auf dieser historischen Stätte. — Die Zeiten ändern sich, nicht<br />

aber die Menschen und ihr Streben. Ja, es hat sich schon<br />

vieles geändert auch hier oben, aber die Kapelle ist seit dero<br />

Zeiten gleich geblieben. Ueber die Pforte der Kapelle möchte<br />

ich die Worte schreiben: „Sursum corda!". Der Schreibende<br />

wie auch viele andere haben den Wunsch, daß in Bälde an<br />

einen Um- oder Neubau der Kapelle herangetreten werde.<br />

An allen Sonntagen wird im Sommer eine hl. Messe gelesen;<br />

leider findet oft kaum die Hälfte der Besucher in der Kapelle<br />

Platz. Eine Vergrößerung der Kapelle ist daher ein Bedürfnis.<br />

Hoffen wir, daß dieser Wunsch bald Wirklichkeit werde. Wo<br />

ein Wille, da ist auch ein Weg, und es sind der Wege viele,<br />

die zum Ziele führen.<br />

Fliieli-Ranst. (Eing.) Unser verehrte hochw. Herr Kaplan<br />

Aloi§ Stockma nn samt in den nächsten Tagen das Inbiläum<br />

seiner 30jährigen Seelsorgertätigkeit auf dem Flüeli<br />

feiern. Ende August werden es zwanzig Jahre sein, daß dieser<br />

seeleneifrige Priester ins Kaplanen-Häuschen eingezogen<br />

ist und zum erstenmal auf dem Felsenkopf in der Flüeli-Ka-<br />

Pelle die goldene Patene zum Himmel erhob, um für seine Anvertrauten<br />

zu beten und zu opfern. Wie manches stille Gebet<br />

hat er in diesen Jahren für uns zum Himmel gesandt, wieviel<br />

Gutes hat er in dieser langen Zeit für uns getan! Wir<br />

wollen den stillen Gedenktag in treuer Gebetsgenieinfchaft mit<br />

unserem Seelsorger begehen. Wir wünschen viel Glück, Ge-<br />

Wundheit und Gottes reichsten Segen. Alle Flüeler danken ihm<br />

heute für sein treues Walten und hoffen, er bleibe uns noch<br />

recht lange erhalten als guter Hirte.<br />

*<br />

Einer weiter» Zuschrift entnehmen wir:<br />

Am 20. August waren es 20 Jahre her, seit der H. H. Kaplan<br />

Stockmann auf dem Flüeli seinen Einzug hielt. Damals<br />

kam er als junger, seeleneifriger Priester mit seiner lieben,<br />

uns Flüelern unvergeßlichen Mutter zu uns, um die Seelsorge<br />

am Brnder-Klausen-Heiligtum zu übernehmen. Was er<br />

in diesen zwanzig Jahren, die sein Haar gebleicht haben, für<br />

uns alles getan hat, daß weiß nur der liebe Gott allein. „Betet<br />

für mich", ifo rief er uns am ersten Begrüßungsabend zu,<br />

»betet für mich, daß Gott mich segne, damit ich euch zum Segen<br />

werde." Wie groß ist doch dieser Segen für uns schon geworden.<br />

Wir können heute nach 20 Jahren dem lieben Gott<br />

"ur herzlich danken, daß er uns diesen Priester zum Seelsor-<br />

Zer gegeben hat.<br />

Ja, aus Gottes Hand hat er die Verantwortung um nnfeie<br />

Seelen übernommen und er ruht nicht und rastet nicht,<br />

^ er unsere Seelen reiner und heiliger in Gott geborgen<br />

^iß. Aus dieser Sorge heraus ist er allen alles geworden,<br />

^iese Sorge läßt ihn Stunde um Stunde betend im Felsen-<br />

^chlein ivarten. In dieser Sorge führt und lehrt er unsere<br />

fugend und zeichnet er liebend dem kleinen Kind auf der<br />

Butter Arme das Segenskreuzlein auf die Stirne. Und in die-<br />

>er Sorge eilt er zu jeder Tages- und Nachtstunde zum Bett<br />

er<br />

Schwerkranken, um wenn möglich die Sterbenden perl°nlich<br />

Gott zurückzugeben. Wie viel Menschenleid und seelen-<br />

Not hat sein stilles Stübchen schon geschaut. Wie viele Zweiwurden<br />

dort gelöst, wie manch guter Rat erteilt, wie viele<br />

Kunden geheilt.<br />

Für all das möchte die Gemeinde auf dem Flüeli zufammen<br />

mit all den Pilgern und Gästen, die der gleichen Seelsorge<br />

zuteil wurden, herzlich und ausrichtig danken. Wenn<br />

wir am nächsten Sonntag gemeinsam um den Altar stehen<br />

zum Dankesgottesdienst, dann sei unsere eine große Bitte:<br />

Herr, vergelte Du ihm seine große sorgende Liebe um uns.<br />

Und eine zweite innige Bitte schließen wir an: Herr, erhalte<br />

uns noch recht lange diesen treuen Hirten unserer Seele.<br />

Sächseln. (Korr.) Die prächtige katholische Illustrierte<br />

„Der Sonntag" bringt in seiner neuesten Nummer ein gutes<br />

Bild des erneuerten Bruderklausen-Brunnens in Obkirchen.<br />

Der Jubilar mit der schönen Relief-Gedenktafel zum 400jährigen<br />

Bestehen erfreut sich Heuer bei den Pilgern vermehrter<br />

Beachtung. Möge sein Wasserstrahl versonnen weitersingen<br />

und summen!<br />

Giswil. An der Generalversammlung des Schweizerischen<br />

Studentenvereins vom letzten Sonntag in St. Gallen wurde<br />

Herr Hans Brügger, theol., Großtheil, als Vertreter der<br />

theologischen Verbindungen in das Zentralkomitee gewählt.<br />

Zu dieser hohen Ehrung und Berufung die beste Gratulatiön!<br />

Engelberg. vb. Erfreuliche Juli-Frequenz. Der Kurort<br />

Engelberg wies im vergangenen Monat Juli eine Couchsezahl<br />

von 15 986 auf gegenüber 11 880 im gleichen Monat des Vorjahres.<br />

Die um rund ein Drittel erhöhte Couchsezahl ist vor<br />

allem auf die Ausländer zurückzuführen, die 3713 Eouch«es<br />

oder 23,04 Prozent ausmachen. Aber auch die Schweizergäste<br />

weisen eine um 920 Couchses erhöhte Zahl auf. Unter den<br />

ausländischen Gästen stehen die Belgier an erster Stelle, gefolgt<br />

von den Engländern, Amerikanern, Franzosen und<br />

Holländern. Für den Monat August ist mit einer Erhöhung<br />

des Prozentsatzes der ausländischen Gäste zu rechnen, da einerseits<br />

die Ausländer infolge von Visaschwierigkeiten erst<br />

später als vorgesehen in die Schweiz einreisen können und anderseits<br />

im Schweizerland die Schulferien zu Ende gegangen<br />

sind.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Eine Kinderhilfsaktion des Gewerbes.<br />

Auf Einladung des Schweizerischen Gewerbeverbandes<br />

sind in den letzten Tagen 110 Kinder französischer Gewerbetreibender<br />

zu einem dreimonatigen Ferienaufenthalt in der<br />

Schweiz eingetroffen und bei Angehörigen des Gewerbes in<br />

16 verschiedenen Kantonen untergebracht worden. Weitere<br />

190 Franzosenkinder werden in den nächsten Wochen noch erwartet,<br />

so daß im ganzen 300 Buben und Mädchen sranzösischer<br />

Gewerbetreibender in den Genuß der Kinderhilfsaktion<br />

des Schweizerischen Gewerbeverbandes kommen werden, deren<br />

Durchführung nur dank einer erfreulichen Zusammenarbeit<br />

mit den gewerblichen Organisationen Frankreichs und der<br />

Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes möglich geworden<br />

ist.<br />

Unsere Zufuhren.<br />

In den letzten Tagen sind zwei weitere Kohlenschiffe aus<br />

Nordamerika in ihren Bestimmungshäfen eingetroffen; drei<br />

Schiffe mit Kohle sind unterwegs. Ebenfalls aus Nordamerika<br />

sind drei Schiffe mit Futtermitteln und je ein Schiff mit<br />

Zucker und Getreide ausgelaufen. Aus Südamerika werden<br />

in den nächsten Tagen 14 Schiffe in Antwerpen, Genua oder<br />

Rotterdam eintreffen, die in der Hauptsache Futtermittel,<br />

aber auch Getreide an Bord haben. Aus Afrika ist ein Schiff<br />

mit Kopra unterwegs, während aus der Türkei vier Schiffe<br />

mit Kohle gemeldet sind.<br />

Die Lage auf dem Baumarkt.<br />

Nach den halbjährlichen Meldungen über die Bautätigkeit<br />

erreichen die Bauvorhaben für das zweite Halbjahr <strong>1946</strong><br />

einen Betrag von 848,7 Mill. Fr., gegenüber 502,5 Mill. Fr.<br />

im Vorjahre. Es ist somit eine Steigerung um 69°/o zu verzeichnen.<br />

Die öffentlichen Bauvorhaben weisen eine Zunahme<br />

von 207,8 Mill. Fr. auf 254,5 Mill. Fr. auf; die Wohnbauvorhaben<br />

steigen von 229,5 Mill. Fr. auf 406,8 Mill. Fr.,<br />

während sich die industriell-gewerblichen Bauvorhaben von<br />

65,2 auf 187,4 Mill. Fr. beinahe verdreifachen. Unter Berücksichtigung<br />

der üblichen Unterhalts- und Renovationsarbeiten,<br />

die von der Statistik nicht erfaßt werden, übersteigt<br />

die derzeitige Nachfrage die Vorkriegskapazität des Baugewerbes<br />

um ca. 25 %.<br />

Kantone<br />

Thurgau. Der Hagel schlag vom 28. Juli <strong>1946</strong>.<br />

Der Baumbestand der vom Hagelschlag des 28. Juli am<br />

stärksten betroffenen thnrgauifchen Gemeinden bietet ein trauriges<br />

Bild. Ungefähr 50 Gemeinden des Kantons meldeten<br />

H a g e l f ch a d e n an, wobei es sich zeigte, daß die schwersten<br />

Schäden zwischen Sulgen und Amriswil festzustellen sind,<br />

ausgerechnet in einem Gebiet mit guten Ernteaussichten. In<br />

einigen Gemeinden sind Getreide- und Obsternte nahezu vollständig<br />

vernichtet worden. Bei der Schweizerischen Hagelversicherungsgesellschast<br />

sind aus dem Thurgau rund 500 Schadenmeldungen<br />

eingegangen.<br />

M den Mernsimd<br />

48. Zuchtstiermarkt in Zug.<br />

Am 4. und 5. September werden auf dem bekannten Ausstellungsplatz<br />

in Zug über 1200 Stiere aus dem ganzen<br />

schweizerischen Braunviehzuchtgebiet aufgeführt. Vom zehn<br />

Monate alten Stierkalb bis zum über 5jährigen Zuchtstier,<br />

der sich bereits als Vatertier bewährt hat, sind alle Altersklassen<br />

vertreten. Die meisten Stiere gehören den bewährtesten<br />

Erblinien der Braunviehzucht an. 75 %> gehören zur Linie<br />

148 König, von denen besonders die Unterlinien Timon-Jsak<br />

und Leander-Figi stark vertreten sind. Eine größere Zahl<br />

Stiere mit 77,7«/» stellt die Linie 97 Rubel mit den Unterlinien<br />

Baron und Gold. Sämtliche aufgeführten Tiere sind<br />

tuberkulosefrei und bei den meisten ist die Milchleistung der<br />

Mutter- oder beider Großmuttertiere nachgewiesen. Neben<br />

Einzeltieren werden auch zahlreiche Zuchtfamilien ausgestellt.<br />

So bietet der Zuchtstiermarkt in Zug nicht nur eine vorzügliche<br />

Kaufsgelegenheit für vererbungssichere und typtreue<br />

Gewissenlose Arbeiter<br />

sind oft ein Herd der Unzufriedenheit im Geschäft. Sie<br />

verhetzen die Mitarbeiter, nehmen ihnen die Arbeitsfreude<br />

und den Arbeitswillen. Sie säen Mißtrauen<br />

gegen die Vorgesetzten, verderben in ihrer Flatterhaftigkeit<br />

manche Arbeit und manches Werkzeug und sind<br />

nicht sparsam. Solche bedeuten für ein Werk eine beständige<br />

Behinderung. Solche Elemente sollen als soziale<br />

Schädlinge aus dem Betriebe ausgemerzt werden.<br />

Stiere, sondern er gibt auch ein gutes Bild für den Stand der<br />

Braunviehzucht, und den züchterisch interessierten Besuchern<br />

ist er eine Quelle der Belehrung.<br />

Marktbericht von Sursee vom 26. August.<br />

Der heutige Markt war gut besucht und befahren.<br />

Schweinemarkt: Es galten: 7—9wöchige Ferkel 56<br />

bis 75 Fr., 10—13 wöchige 78 bis 105 Fr., kleinere Springer<br />

108 bis 138 Fr., größere Springer 195 bis 220 Fr. Handel<br />

mittel, Preise fest.<br />

Auffuhr: 19 Kühe, 5 Rinder, 10 Muni, 1 Pferd, 483<br />

Schweine, total 518 Stück.<br />

Nächster Vieh- und Warenmarkt: Montag, den 16. Sept.<br />

Churchill im Schutz der Mchersloite<br />

Winston Churchill ist am Freitagmittag mit Spezialflugzeug<br />

im Genfer Flughafen Cointrin eingetroffen. Der in<br />

allen nicht achsenhörigen Ländern seinerzeit als Verkörperung<br />

des Widerstandes gegen die deutsche Kriegsmaschine bewunderte<br />

englische Staatsmann ist zu uns gekommen, um in<br />

unserem kriegsverschonten Land ein paar wohlverdiente Wochen<br />

der Ruhe zu genießen. Die Villa Choisy in Bursinel<br />

am Genfer See wird ihm sicher alle Voraussetzungen für<br />

einen schönen Aufenthalt bieten.<br />

Große Männer bleiben aber selten wie andere Leute in<br />

ihren Ferien ungestört. Deshalb wird man besondere Maßnahmen<br />

ergreifen. Ueber diese Vorkehren sei hier ein klein<br />

wenig der Schleier gelüftet: Unter anderem wurde mit Churchills<br />

Schutz eines unserer „Kriegsschiffe" betraut. Ein auf<br />

dem Thuner See stationiertes Motorboot der Seepolizei, das<br />

den ehrwürdigen Namen „Unterwalden" trägt, ist einem Bericht<br />

der „Revue de Lausanne" zufolge am Dienstag auf<br />

einem mächtigen Schlepper von einem Armeelastwagen eigens<br />

von Thun nach Vevey gezogen worden.<br />

Eine schaulustige Menge wohnte dem Ereignis bei, als<br />

das 20 Meter lange Boot, das aus Aluminium gebaut ist,<br />

in die Fluten des Genfer Sees gesetzt wurde. Um seine nähere<br />

Bekanntschaft zu machen, fei weiter verraten, daß das Boot<br />

die Kleinigkeit von 6300 Kilogramm wiegt. Es wird von<br />

einem 250 PS starken Hispano-Motor getrieben und macht<br />

überhaupt Eindruck.<br />

Nach einigen Gehversuchen im neuen Element entschwand<br />

es bald den Blicken in Richtung Rolle, wo seiner die wichtige<br />

Aufgabe harrt, Winston Churchill, den „Lord Warrant of the<br />

cinque Ports", den Hüter der fünf Häfen, zu behüten. Möge<br />

sich der große Angehörige der ersten Seemacht im Schutze des<br />

kleinen Schweizer Kriegsschiffes geborgen fühlen.<br />

Äuurlges bm<br />

SnuMuhos Buchs<br />

Nach längerem Unterbruch sind in den letzten zwei Wochen<br />

wieder gegen 1000 österreichische Schulkinder über Buchs in<br />

die Schweiz eingereist, die einen dreimonatelangen Ferienaufenthalt<br />

in unserem Lande machen dürfen. Da die Quarantänelager<br />

in Rheinfelden und Herisan aufgehoben wurden, kamen<br />

die fremden Gäste direkt in verschiedene Kantone zu ihren<br />

Pflegeeltern.<br />

Von den vielen tausend ungarischen Kriegsgefangenen in<br />

Frankreich, die zum Rücktransport längst avisiert waren, hört<br />

man bis jetzt nichts. Die Pilsnerbierzüge aus der Tschechoslowakei<br />

sind seit 4 Wochen sistiert. Es verlautet, das Land leide<br />

an Getreidmangel, so daß die Gerste zu Nährungszwecken verwendet<br />

werden müsse.<br />

An einen polnischen Güterzug mit leeren Kohlenwagen<br />

wurde ein alter Drittklaßwagen dieser Nation angehängt, der<br />

mangels Lampen unbeleuchtet blieb. Er beförderte etwa 50<br />

Polen nach Warschau, überdies einige Schweizerinnen, die<br />

sich mit Internierten verheiratet hatten, und einige ganz<br />

kleine Kinder. Der Zug steht unter Obhut des internationalen<br />

Roten Kreuzes und hat schweizerische Begleiter. Die Leute, die<br />

gut gekleidet waren, hatten so viel Gepäck bei sich, daß ein<br />

ganzer Güterwagen benötigt wurde.<br />

Ein großer Elendtransport war der aus Ungarn gekommene<br />

Zug mit 450 Buben und Mädchen im Alter von vier<br />

bis zehn Jahren, die ein Vierteljahr Schweizermilch trinken<br />

dürfen. Sie boten ein bitteres Bild der Armut und Not, viel<br />

düsterer als die Transporte aus Oesterreich. Sie waren bleich,<br />

mager, schmutzig und arm an Kleidern und Schuhwerk. Nach<br />

Brot zeigten sie eine wahre Gier. Zwei Kinder hatten nur<br />

eine Hand, zwei nur ein Bein. Man sah selber Erwachsene<br />

weinen ob des Jammers.<br />

Unsere Sorge: der Anbau<br />

Saatkartoffeln für 1947 reservieren!<br />

Wie einer Mitteilung des Schweizerischen Saatzuchtverbandes<br />

zu entnehmen ist, macht der schlechte Stand der Kartosfelfelder,<br />

namentlich der späten Sorten, eine starke Saatgnterneuerung<br />

für das nächste Jahr notwendig. Bereits sind<br />

für den Import Vorbereitungen getroffen worden sowohl von<br />

feiten der Behörden wie auch durch die landwirtschaftlichen<br />

Touren» und Ferienprorlant:<br />

CHALET-SANDWICH-<br />

Streichkäse, 3 /< kett.<br />

225 g Käue = 150 Punkte. SA9226Z 461


Genossenschaftsverbände, die in der Vereinigung schweizerischer<br />

Versuchs- und Vermittlungsstellen für Saatkartoffeln<br />

eine Spezialorganisation für die Lösung der Saatkartoffelfrage<br />

besitzen. Es zeigt sich aber dabei, daß in der Hauptsache<br />

nur die frühen und mittelfrühen Sorten: Erstelinge, Ideal<br />

und Bintje eingeführt werden können. In kleineren Mengen<br />

kommt auch die Sorte Voran in Betracht. Die deutschen<br />

Produktionsgebiete, die uns die späten Sorten Böhms, Sabina,<br />

Erdgold und Ackersegen lieferten, fallen leider für das<br />

Jahr 1947 noch gänzlich aus. Wir sind also bei diesen wichtigen<br />

Sorten auf das Jnlandsaatgut angewiesen, wo indessen<br />

an anerkannter Saatware nur ganz kleine Mengen aufzubringen<br />

sind. Die meisten Bestände sind soweit abgebaut<br />

bzw. erkrankt, daß sie den Anforderungen der Feldbesichtigung<br />

nicht mehr genügten. In einzelnen Fällen können sie immerhin<br />

noch als Aushilfssaatgut dienen.<br />

Die große Praxis muß sich infolgedessen möglichst selber<br />

behelfen. Wo diesen Sommer noch einigermaßen gesunde und<br />

ertragsfähige Felder der erwähnten Sorten, besonders von<br />

Böhms allerfrüheste Gelbe und Ackersegen, vorhanden sind,<br />

müssen sie restlos zu Saatzwecken reserviert werden. Schon bei<br />

der Ernte kann der Verkauf im engeren Kreise stattfinden.<br />

Auf diese Weise läßt sich auch die Winterlagerung am besten<br />

lösen und es ist Gewähr geboten, daß die genannten, als<br />

relativ ertragssicher bekannten Sorten dem Anbau erhalten<br />

bleiben.<br />

Kleine Zeitung<br />

Benz ist nicht der Bater des Benzins.<br />

Es ist eine weitverbreitete Ansicht, daß der Autofabrikant<br />

Benz dem Benzin seinen Namen gegeben habe. Die Bezeichnung<br />

„Benzin" ist aber älter. Im „Motorlastwagen", dem<br />

offiziellen Organ des Verbandes Schweizerischer Motorlastwagenbesitzer,<br />

wird ihre Geschichte kurz zusammengefaßt.<br />

Zum erstenmal tauchte sie 1833 auf. Mit ihr bezeichnete<br />

der Chemiker Mitscherlich eine Flüssigkeit, die er durch De-<br />

Todes-Anzeige<br />

Es hat dem Herrn über Leben und Tod gefallen, meineu<br />

lieben Gatten, unsern treubesorgten Vater, Großvater,<br />

Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel<br />

Kaspar<br />

Gallati-Beglinger<br />

Prokurist 500<br />

unerwartet rasch, infolge Schlaganfall, in seinem 68.<br />

Lebensjahr in die Ewigkeit abzuberufen.<br />

Sein Leben war Güte und treueste Pflichterfüllung.<br />

Wir bitten, dem lieben Verstorbenen ein gutes Andenken<br />

zu bewahren.<br />

Alpnach, den 26. August <strong>1946</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

R. Gallati-Beglinger, Alpnach<br />

Rosa Gallati, Alpnach<br />

H. und I. Gallati-Röder und Kinder, Wien<br />

M. und E. Zwicky-Gallati und Kinder, Glarus<br />

H. und T. Gallati-Meyer und Kinder, Bitten<br />

und Anverwandte.<br />

G e -d ü cht n i s : Mittwoch, den 28. August, 15.00<br />

Uhr, in der protestantischen Kirche in Alpnach-Dorf.<br />

Die Beerdigung findet Donnerstag, den 29. August,<br />

11.15 Uhr, in Mollis statt.<br />

Trauerhaus: Wwe. E. Zwicky-Gallati, Selmeß,<br />

Mollis.<br />

stillation von Benzoe-Säure mit Kalk gewonnen hatte. Dieser<br />

Name vermochte sich jedoch nicht zu halten, weil schon ein<br />

Jahr darauf Liebig die Umbenennung dieser Flüssigkeit in<br />

Benzol vorschlug, was allgemein Anklang fand. Das „Benzin"<br />

geriet in Vergessenheit. Erst um 1860 wurde der Ausdruck<br />

wieder gebräuchlich. Den Amerikanern war es nämlich gelungen,<br />

aus Rohpetroleum das Leuchtpetroleum zu gewinnen.<br />

Das Petrol galt zunächst als ein gefährlicher Brennstoff, da<br />

die Behälter oft explodierten. Bald erkannte man aber, daß<br />

diese Explosionen davon herrührten, daß dem Petrol ein Stoff<br />

beigemischt war, dessen Siedepunkt sehr niedrig — bei 70<br />

Grad — lag. Es war nun sehr einfach, diesen Stoff zu entfernen.<br />

Ueberraschenderweife stellte man fest, daß diese Wasserhelle,<br />

ätherisch riechende Flüssigkeit sich sehr gut als Fleckenreinigungsmittel<br />

eignete. Bald kam sie unter dem Namen<br />

„Brönnersches Fleckwasser" in den Handel. In den sechziger<br />

Jahren wurde der Ausdruck „Benzin" wieder aufgegriffen<br />

Todes-Anzeige<br />

Wir haben die schmerzliche Pflicht, Sie vom unerwarteten<br />

Hinschiede unseres verehrten Prokuristen und Mitarbeiters<br />

501<br />

H e r r « C a s p a r G a l l a t i<br />

in Kenntnis zu setzen.<br />

Während 43 Jahren hat sich der Verstorbene mit seiner<br />

unermüdlichen Arbeitskraft dem Unternehmen gewidmet.<br />

Tiefe Dankbarkeit wird unsere Erinnerung an<br />

den Dahingegangenen begleiten.<br />

Alpnach-Dorf, den 26. August <strong>1946</strong>.<br />

Verwaltungsrat und Direktion<br />

der Aktiengesellschaft Steinbruch Guber<br />

Alpnach-Dorf.<br />

Gedächtnis: Mittwoch, den 28. August, 15.00<br />

Uhr, in der protestantischen Kirche in Alpnach-Dorf.<br />

Beerdigung: Donnerstag, den 29. August, in<br />

Mollis (Kt. Glarus). Abgang 11.15 Uhr vom Trauerhaus<br />

Frau Wwe. Zwicky-Gallati.<br />

D r . H e r m a n n W i r ;<br />

I n s e r a t e<br />

eidg. dipl.<br />

fördern den<br />

«••eh&ftserfolg<br />

z u r ü c k<br />

Zahnarzt<br />

Telephon 8 65 50 494/3005<br />

und auf das Bronnerju^ o «.»«-•« " Alz<br />

1889 seinen Benzinmotor erfand, traf es sich itttetefi ai 3<br />

3 , S * I * und d°- des<br />

tcurs beinahe identisch waren.<br />

Sport<br />

Saisonbeginn beim Sport-Toto.<br />

Nach einem Unterbruch unicrtuuu; von nur wenigen T ^ r Wochen beqjn«„ oeot«<br />

am \ 1. September wieder froher die «Port-^oto-Wettbewerbe Svort-Toto-Wettkio^.r.. %•' - Z<br />

Pause war diesmal deshalb so kurz, weil der Sport-Toto? to,<br />

kanntlich Mitte Juli anläßlich der Tour de Suisse versuch : fuci<br />

=<br />

weise einen Radsport-Sonderwettbewerb veranstaltete, der!<br />

-r ei<br />

verhältnismäßig gute Beteiligung aufwies.<br />

Me<br />

Allseits freut<br />

?> .. .<br />

man sich aber<br />

•vfirtv Vrwnhor<br />

wieder<br />

mif<br />

auf den Wiederbe»;.<br />

der ^ Fußball-Wettbewerbe, denn Xorttt die htP Fußball-Meisterschäft^?<br />

ss'9sl>ö»f4-rt«fjr. ... « "<br />

durch die hi 0 von *r,T> TOnrfip Woche zu «i Woche Mockie steigende steiaende Spannung Svannnnn wie f. stu^ 9<br />

eine andere Sport-Konkurrenz für interessante Sport-Toto<br />

Wettbewerbe.<br />

Die Teilnahmebestimmnngen sind unverändert, so w<br />

alles beim Alten bleibt und gleich von Anfang an mit ein)<br />

regen Beteiligung an den Wettbewerben gerechnet werde»<br />

kann. Die Teilnahmecoupons sind bereits bei allen Sport<br />

Toto-Ablagen erhältlich.<br />

Radio — Beromiinster<br />

Donnerstag, 29. August.<br />

11.30 Hector Berlioz: Harald in Italien. 12.40 Ouvertüren.<br />

17.00 Konzert der Radiokammermusik-Bereinigun»<br />

18.00 Kinderstunde. 18.15 Jugendstunde. 18.50 Unterhaltung<br />

musik. 19.55 Operetten-Melodien. 20.15 Bunter Abend des<br />

Studios Basel. 22.05 Reportage von den Rad-Weltmeisterschaften<br />

194ö. 22.30 Tanzmusik.<br />

Freitag, 30. August.<br />

11.30 Allerlei heitere Musik. 12.40 Alles für euch, schö^<br />

Frauen. 17.00 Pergolesi-Respighi. 18.00 Beim Schiffbauer an<br />

der Aare. Reportage. 18.20 Handorgelvorträge. 18.45 Forschung<br />

und Technik. Bortrag. 19.10 Weltchronik. 18.5g<br />

Liebeslieder. 20.30 Sie und Er im Wandel der Zeiten. 21.30<br />

Die schöne Cellosonate. 22.05 Wiener Musik. 22.30 Zeitgenössische<br />

Musik.<br />

Samstag, 3!. August.<br />

11.30 Stuhl Nr. 263. 11.40 Operettenlieder. 12.40 Die<br />

Woche im Bundeshaus. 12.50 Buntes Schallplattenkonzert.<br />

17.00 Kapelle Jean-Louis. 18.00 Tierkinder im Zoologischen<br />

Garten. 18.25. Die Stimme meines Volkes: Die Niederlande,<br />

19.40 Echo der Zeit. 20.05 Schnappschüsse aus der Schweiz.<br />

Radioausstellung in Zürich. 20.15 Sinfoniekonzert. 22.30<br />

Tanzmusik.<br />

fifl<br />

•<br />

(jjnC4i<br />

C O M P T O I R S U I S S E<br />

MESSE DER RHONE-LÄNDER<br />

Wieder ein Velodieb gefasst<br />

Die Zürcher Polizei nahm einen 28jährigen Heizer<br />

fest, dem bei der polizeilichen Einvernahme auf<br />

Grund der Hausdurchsuchungen 10 Velodiebstähle,<br />

5 Velobestandteildiebstähle, 1 Diebstahl am<br />

Arbeitsort und 3 Schaukastencinbriiche nachgewiesen<br />

werden konnten.<br />

£ a w s a n n e<br />

7. . 3 2. SEPT. «94«<br />

einfach« »uieue zu* tocxuise ootno<br />

j<br />

CD<br />

<<br />

Tödlicher Sturz. A I t d o r f.<br />

2jährige Handlanger Karl ('. i s<br />

einem Dac<br />

Transport<br />

April ag Der<br />

r fiel bei einer<br />

wurde so schwer,<br />

Kantonssp<br />

Gesucht junger, kräftiger<br />

die bestohlenen Velobesitzer.<br />

Schlitzen Sie<br />

sich lieber vorher.<br />

Unsere Vertreter und die Velofachgeschäfte erteilen bereitwillig Auskunft<br />

und tätigen Abschlüsse.<br />

B u r s c h e<br />

hauptsächlich als Mitfahrer auf<br />

Traktor für Langholzfuhren<br />

und als Mithilfe in der Landwirtschaft,<br />

Gu>er Lohn und<br />

familiäre Behandlung zuaesichert.<br />

Anmeldungen sind zu<br />

richten an<br />

«ebr. Christen, Landwirtschalt<br />

und Fuhrhalterei<br />

w Grüth «..hrift (Aargau)<br />

Telephon 7 31 25 493<br />

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©efucht treues, zuverlässiges<br />

U E L O - W A O H E<br />

Küsnacht/Zch. - Tel. (051) 9116 77<br />

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r^rs & >. n H°"shalt. Eintritt<br />

°?ld oder nach Uebereinkunft.<br />

Bchandlun?" ^ ^"är-<br />

|u erfragen bei der Exped. d.<br />

H» • N e p i e m l i e r<br />

r j e d e n<br />

S o n n t a g<br />

499


g^nen I Samstag, den 31. August <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — *r. bb — 1. Btatt<br />

M M m r M M e m d<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt. iäkrlick<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Fr. 10.50, halbjährlich Fr. S.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> ^Zfarrblatt<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

t Familienbeilage — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spesenfreie<br />

/T\ Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Einzahlung auf Postcheclkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Tarnen. Tel. 3 62 37 I J Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

jederzeit -U gerne nnrttn angenommen. rtnrtOnrtmmd« Druck und Verlag: Louis Ehrli & o Cie., ss!_ Sarnen. Tel. sy.r (041) /r\ * 1 8 \ n 60 s»/\ 33 nn Vyy Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

3 1 M I P » !<br />

Es ruft eine Stimme im Abendrot,<br />

Das über den Bergen glüht.<br />

Ich weiß nicht, was mir im Blute loht —<br />

Es ruft eine Stimme im Abendrot<br />

So müd<br />

Otto Goldbach, ein vom ersten Weltkrieg körperlich zermürbter<br />

Jungmann, schrieb diese Verse im Gedicht „Abendrot"<br />

und schloß sie mit den Worten:<br />

Ich glaube, ich glaube — mich ruft der Tod —<br />

Es ruft eine Stimme im Abendrot<br />

So müd<br />

Ist das nicht die Stimmung der heutigen Welt? Ende August<br />

— 16 Monate nach der Waffenruhe — nach einem Monat<br />

Pariser Friedenskonferenz — noch kein Morgenrot des<br />

Friedens in Sicht! Ja, man redet davon, die Konferenz zu<br />

vertagen, da am 23. Herbstmonat die Generalversammlung<br />

der UNO auf dem Fahrplan der Weltpolitiker steht.<br />

Es wetterleuchtet in östlichen Fernen.<br />

Kurz vor Mitte Augsten gab's eine neue Ueberraschung.<br />

Rußland verlangte von der Türkei die Revision des Abkommens<br />

von Montreux von 1936. Dieses regelt die Schiffahrt<br />

durch die Dardanellen ins Schwarze Meer für die Dauer von<br />

20 Jahren. An sich ist das Begehren rechtlich begründet durch<br />

die Vereinbarung von Potsdam von 1945, wonach von Amerika,<br />

Großbritannien und der Sowjetunion eine Denkschrift<br />

über die Lösung der Meerengenfrage an die Türkei zugestellt<br />

werden darf. Die ersten zwei Staaten haben das letzten Herbst<br />

getan. Das russische Vorgehen ist aber in der Form so bärentappig,<br />

daß man es in Ankara als neue diplomatische Bombe<br />

taxiert. Moskau will nämlich teilhaben an der Kontrolle und<br />

der Verteidigung der Dardanellen. Was das heißt, muß einer<br />

verstehen, auch wenn er nicht russisch parlieren kann. Was<br />

würden Ob- und Nidwalden sagen, wenn Luzern oder Schwyz<br />

die Aussicht über Lopper, Rengg und Rotzberg verlangten und<br />

zu Lande jede Kindsschäse und an der Loppermeerenge jeden<br />

Sand und Dreknauen untersuchen wollten! Freiheit, die ich<br />

meine! Die Türken haben mit beiden Fäusten nein gewinkt,<br />

weil ein solches Begehren unvereinbar sei mit der Unabhängigkeit<br />

und Sicherheit des Landes. Man möchte nach der träfen<br />

Antwort der Türkei an Moskau versucht sein, Großväterchen<br />

Staltn zu fragen: „Haben S' no kan Türken gsehn?"<br />

So sagen die Wiener, wenn einer über etwas ein sehr verdutztes,<br />

dumm verblüfftes Gesicht macht, eine Redensart, die<br />

wohl aus der Zeit der Türkenbelagerung Wiens 1683 stammt.<br />

Der Blitz schlägt ein, zündet aber diesmal noch nicht.<br />

Englands Stellung im Mittelmeer ist durch die Niederläge<br />

Italiens gefestigt worden. Ein guter Wachtposten am<br />

Meer ist für die Briten Griechenland, das sich ganz an England<br />

anlehnt, ebenso die Türkei, die sich mit den Westmächten<br />

angefreundet hat. Amerika kümmert sich seit längerer Zeit immer<br />

auffälliger ums Mittelmeer. Ein paar seiner Kriegsschiffe<br />

machen jetzt eine Spazierfahrt zwischen Spanien und Italien,<br />

natürlich nur ganz unschuldig — wie etwa die Schuljugend<br />

unseres Landes ohne kriegerische Absicht auf der Rütlisahrt<br />

herumgondelt. Der russische Bär steht aber schon auf die Hinterfüße<br />

und möchte seine rothaarige Leiblichkeit auch im Mittelmeer<br />

baden. Jugoslawien, Busenfreund Moskaus, und AIbanien,<br />

Herzkäser Titos und damit Stalins, bilden die verlängerte<br />

Fratze Rußlands bis ans Mittelmeer.<br />

Das spruchreiche Engadiner Völklein sagt: „Dem, der<br />

nicht traut, traue nicht!" Rußland mißtraut seinen Waffengeführten.<br />

Druni zahlen diese mit gleicher Münze heim. 'Die<br />

letzten vierzehn Tage sind zur steigenden Kundgebung des<br />

Mißtrauens gegen Moskau geworden. Begonnen hat's im<br />

Osten. Die Briten landeten indische Truppen in Basra, der<br />

einzigen irakischen Hasenstadt, am Eingang nach Iran und<br />

Irak. England hat im Gebiet von Abadan (Südpersien) große<br />

Oelselder, deren Ausbeute wesentlich zu den Siegen der Alliierten<br />

an allen Fronten beigetragen hat. Begreiflich! Die Jugoslawien ist seit kurzem den Engländern und Amerikanern<br />

aufsässig geworden. Als zwei amerikanische Flugzeuge<br />

Raffinerieanlagen sind so ausgebaut, daß sie 1945 täglich zirka<br />

57 000 Tonnen Rohöl verarbeiten konnten. England muß verhüten,<br />

daß das persische Oel eines schönen Tages nur mehr abgeschossen. Die Besatzung des einen Flugzeuges ist tot. Die<br />

das Land überflogen, wurden sie von jugoslawischen Jägern<br />

den Russen zufließt. Im Falle eines Krieges würde das plötzliehe<br />

Versagen dieser Oelquellen für Großbritannien eine Ka-<br />

befristete Note, in der die verhafteten Ueberlebenden des ei-<br />

amerikanische Regierung übergab Tito am 22. August eine<br />

taftrophe bedeuten. Kürzlich waren in diesem Oelgebiet Streike nen Flugzeuges frei verlangt wurden. Die Note war sehr<br />

zum Schaden der Engländer angestiftet worden, ohne Zweifel scharf, die schärfste Amerikas seit dem Ueberfall der Japaner<br />

durch die persische Tudeh-Partei, die vor Stalin aus den Knien auf Pearl Harbour. Sie wirkte wie ein Blitz. Die amerikanische<br />

Presse gab Tito Namen, die fast an eine Muniprämiie-<br />

rutscht. Drum die militärische Antwort der Briten! Sicher ist<br />

sicher! Rußland stiefelt ohnehin mit seinen Diplomaten gegenwärtig<br />

ohne Ruh und Rast in Indien, Palästina und Aegyp-<br />

sich — ganz nach dem serbischen Spruch: „Handeln soll man<br />

rung gemahnten. Jugoslawien gab nach und entschuldigte<br />

ten Heruni, um die größten Pflaumen in den Korb zu stecken. wie ein Zigeuner, doch zahlen wie ein Herr." Ob der Blitz<br />

nächstes Mal nicht zünden wird? Die Schüsse von Serajewo<br />

in Bosnien am 28. Juni 1914 waren der Funke zur Explosion<br />

des ersten Weltkrieges. Damals wie heute war die Belgrader<br />

Regierung verantwortlich.<br />

Der Riß zwischen Ost und West wird immer größer. —<br />

Wie bei uns vor Wochen bei langem Regen beginnt's an steilen<br />

Halden der Weltpolitik zu rutschen. Stalin will die unkontrollierbare<br />

Macht und die totale Herrschaft über die Welt.<br />

Mit listiger Diplomatie uqd letzten Endes mit nackter Gewalt<br />

soll der Stacheldrahthag immer weltweiter versetzt werden.<br />

Aber das Naturgesetz wird sich rächen. Sein Urheber, Gott,<br />

hat einen andern Weltplan als die russischen Fünfjahrpläne.<br />

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.<br />

O b w a l d e n<br />

Die Heiligsprechung für Bruder Klaus. Die „Kipa"<br />

meldet: Die Heiligsprechungsfeier für Bruder Klaus ist, wie<br />

wir aus zuverlässiger römischer Quelle erfahren, auf einen<br />

Sonntag nach Ostern 1947 vorgesehen. DerSchweizerische<br />

Katholische Volksverein ist durch die Schweizerische<br />

Bischofskonferenz und den Bruderklausenbund beauftragt<br />

worden, die Rompilgerfahrt zur Heiligsprechungsseier vorznbereiten.<br />

Da infolge der heute noch bestehenden Schwierigleiten<br />

nur eine bestimmte Anzahl Plätze in Rom zur Verfügung<br />

stehen, ist es notwendig, daß jene, die an dieser Romfahrt<br />

teilnehmen wollen, sich unverbindlich voranmelden.<br />

Diese Voranmeldung ist bis zum 5. Oktober zu richten an<br />

das Generalsekretariat des Schweizerischen Kathol. Volksvereins,<br />

Luzern, St. Karliquai 12, Tel. 2 69 12.<br />

Aus den Regierungsratsveryaudlungeu vom 24. August<br />

<strong>1946</strong>. Das Kreisschreiben des Bundesrates vom 19. August<br />

<strong>1946</strong> über die Bekämpfung der Verkehrsunfälle aus der<br />

Straße wird an die Polizeidirektion und an die Gerichtsbehörden<br />

zur Kenntnisnahme und Nachachtung überwiesen.<br />

Die Mitteilung der Korporationsverwaltung Buttisholz,<br />

Kt. Luzern, über die Errichtung eines Brunnens als Erinnerung<br />

an die Schlacht bei Buttisholz vom 19. Dezember<br />

1375, an der auch Obwalden beteiligt war, wird bestens verdankt.<br />

In Ausführung der Verfügung des eidgenössischen Volkswirtschastsdepartementes<br />

vom 6. August <strong>1946</strong> werden über<br />

den Anbau im Jahre <strong>1946</strong>/47 die erforderlichen Vorschriften<br />

erlassen. Sie werden im Amtsblatt publiziert. Die bäuerliche<br />

Pflichtsläche beträgt 650 ha.<br />

Das eidgenössische Meliorationsamt hat an das Projekt<br />

für eine Jaucheanlage mit Stallerneuerung auf Alp Staldischwand,<br />

Giswil, im Kostenvoranschlag von Fr. 5000.— einen<br />

Bundesbeitrag von 20 Prozent zugesichert.<br />

Von der Vereinbarung der interessierten Gemeinden vom<br />

17. August <strong>1946</strong> über die Verteilung der Erwerbssteuer der<br />

Zentralschweizerischen Kraftwerke für die Jahre 1938—1942<br />

wird Kenntnis genommen.<br />

Aus dem Reinerlös der 73. Tranche der Interkantonalen<br />

Landeslotterie sind dem Kanton Obwalden Fr. 1830.60 zugeflössen.<br />

Der Steinbruch AG, Wilen-Sarnen, wird auf ihr Gesuch<br />

hin die Führung einer Kostgeberei bewilligt.<br />

Die „Berner Tagwacht" wieder aus dem Häuschen! Wenn<br />

von der Heiligsprechung Br. Klausens die Gliede ist, da fängt's<br />

im Oberstübchen des roten Jntelligenzblattes zu rumoren an.<br />

Arme Redak-toren! Nach Obwalden kommt Uri dran. Wurde<br />

da an Mariä Himmelfahrt die 2.85 Meter hohe Statue der<br />

Mutter Gottes von Fatima auf dem St. Gotthard eingeweiht.<br />

Der Bildhauer Remo Roffi von Locarno hat das Werk in<br />

Granit von Osogna geschaffen. Die „Tagwacht" kann das einfach<br />

nicht verwinden. Drum die wütende Kritik an den<br />

Leuten, welche die Statue aufstellten!<br />

Nur gemach, ihr Rotschnauzer von Bern! Wir Urschweizer<br />

waren schon Jahrhunderte früher auf und haben das<br />

Kleines Feuilleton<br />

Ae Urkunden 9<br />

im Ärmknohf der Pfarrkirche z« Sächseln<br />

1841.<br />

Lectori benevolo salutcm.<br />

Mit viellem Interesse entnahm man aus der ältern beyliegenden<br />

Schrift die nähern Umstände bey dem Thurmbrande<br />

von 1741. und wie ».durch welchen Kostenaufwand die<br />

Kuppel statt des frühern Helms hergesetzt worden sey. In<br />

der Uoberzeügung, daß es denjenigen, ivelche einst dieses Kästchen<br />

eröffnen werden, angenehm sein werde, zu erfahren, wie<br />

es bei der Reparation der Thurmkuppel zugegangen sey,<br />

Ichreiben wir folgendes nieder:<br />

Schon seit mehreren Jahren sach man die Nothwendigkeit<br />

ein die Kuppel neüerdings zu decken, indem zwischen dem früher<br />

weit aus einander gesetzten Sturzblech das Wasser sich<br />

hineinziehen konnte und bereits auf der Fläche der Kuppel<br />

°>e Schaltladen /: jede Laden, auf welchem das Sturz angenagelt<br />

wurde :/ faul gemacht hatte.<br />

Den 17-ten August 1841. wurde nun also nnt der Arbeit<br />

^gönnen, die sich aber im Verlaufe derselben weiter ertreckte,<br />

als man anfangs erwartete, indem die ganze Kuppel<br />

abgedeckt, die meisten alten Schallladen mit neuen vertauscht<br />

werden mußten, so das vorzüglich nur der größere ^herl de.-<br />

alten Sturzblechs gebraucht werden konnte, der aber, weit<br />

das Sturz viel näher auf einander geheftet wurde, nicht hin-<br />

^'chte, so daß von der Fläche der Kuppel hinauf neües aufgesetzt<br />

werden mußte. — Bey Anlaß dieser Reparation wurde<br />

das alte eiserne Kreüz ausgebessert, statt der großen Kugel<br />

unter dem Kreüze u. den drey kleinen an demselben, die srüher<br />

alle nur von Messing und schwarz waren, wurden neue<br />

küpferne im Feüer vergoldete hergesetzt, so wie auch das Sturz<br />

Theils der Schönheit, Theils der Dauerhaftigkeit halber mit<br />

Kupserfarb bemahlt wurde, was nun die Kuppel mit dem<br />

glänzenden Kreüze prachtvoll auszeichnen wird. — Die Kösten<br />

dieser Kuppelreparation können wir noch nicht angeben, jedenfalles<br />

sind sie viel größer, als man erwartet hatte, was aber<br />

bey von Korporationen befohlenen Arbeiten gewöhnlich der<br />

Fall ist. —<br />

Der Deckmeister Lorenz Bächler von Luzern hatte per Tag<br />

2 Schweizerfranken oder 20 Bzn. u. die Kost, die zwey Geseilen<br />

jeder 1 Frk. 5 Bzn. u. ein kleiner Knabe 6 Bzn. nebst<br />

Kost. Das Pfund Kupfer kostete vom Kupferschmied 1 Frk.<br />

8 Bzn. Der Vergolder Joseph Andres von Luzern, forderte<br />

für den • Fuß neu Schweizermaß 16 Frkn. Die Reparation<br />

des Kreüzes kostete 12 Frkn. Den 1 Weinmonath<br />

1841. war die Arbeit vollendet.<br />

In diesem Jahre hate die Dorfschaft u. der Gemeindeseckelmeister<br />

für die Kirche u. die Kirchgenossen statt der alten<br />

dem Einstürze nahen gefährlichen Bachwuhre die neüe Bach-<br />

Schale anlegen lassen, wo das Klafter /: 6 Rheinländische<br />

Fuß :/ bey 6 Frkn. gekostet hat. — Wir hoffen aber, daß die<br />

Arbeit eine dauerhaft und sichere «sein werde u. bezahlen<br />

mit dem besten Willen diese Auslagen. — In diesem Monath<br />

hat auch die Gemeinde Sächseln mit den Freitheilern von<br />

Sarnen einen Prozeß auszukämpfen über die Frage: „ob nicht<br />

der Gemeinde Sächseln zur Abführung ihres am Klysterberg<br />

im Melchthal gelegenen Waldes das Floßrecht durch die<br />

Melcha unter Bedingungen zu gestatten sey." — In Ueberzeugung<br />

unserer gerechten Sache hoffen wir auf den Sieg,<br />

müssen aber dennoch die Entstehung dieses Rechtsstreites bedauren,<br />

weil er bereits große Spannung hervorgerufen hat,<br />

und bis zum Endurtheil vor dem Appellation oder Geschworenen<br />

Gericht wohl noch größere zwar nicht aus unserer<br />

Schuld verursachen wird. —<br />

Äußert unserm kleinen Kanton ging es dies Jahr besonders<br />

stürmisch in der Eidgenossenschaft zu. Durch einen Machtbeschluß<br />

vom 13. Januar laufenden Jahres hat die Regierung<br />

von Argau zuwieder des klaren Buchstabens des Artikel<br />

XII. des Beschworenen Bundes sämmtliche Klöster auf seinem<br />

Gebiethe — achte an der Zahl — ausgehoben. — Die<br />

Urkantone nebst Zug u. Freyburg erhoben Einsprache gegen<br />

diesen Gewaltstreich u. verlangten eine außerordentliche Tagsatzung.<br />

— Diese tratt den 15. März in der Bundesstatt Bern<br />

zusammen, konnte aber keinen kräftigen Beschluß zum Schutze<br />

des Bundes u. der Klöster fassen, den im Schooße der Tagsatzung<br />

fanden sich zu vielle radikale Vertheidiger der radikalen<br />

Aargauerregierung. Die Angelegenheit kam wieder den<br />

8-ten Herbstmonath abhin vertagten Tagsatzung nochmals zur<br />

Sprache aber mit eben so wenig Erfolg wie früher, so daß<br />

die oberste Bundes Behörde sich den 25ten dieses Monaths<br />

wieder versammeln mutz. — Der seit 1830. besonders hervorgetrettene<br />

Radikalismus treibt es mit dem beschworenen von<br />

den fremden Großmächten garantierten Bunde so arg, daß,<br />

wenn die Vorsehung unser sonst so glückliches Land nicht besonders<br />

begünstigt, die seit mehr als ein halbes Jahrtausend<br />

bestandene Eidgenossenschaft mit Riesenschritten ihrer Auslösung<br />

entgegengeht. — Gott bewahre unser gesammte Vaterland!<br />

Sollte er aber in seinen ewigen Rathschlüssen vor den


Schweizerhaus in Freiheit und Ehre gebaut und heimelig<br />

eingerichtet ohne euch. Wir sind noch freie Leute und lassen<br />

uns von keiner roten Diktatur einstampfen. Uebrigens nennt<br />

sich euer Bruderblatt von Luzeru immer noch „Freie Innerschweiz".<br />

Wir sind frei, aber nicht vogelfrei! (=)<br />

Warme Speisen nach 21.00 Uhr. Die Frage, ob das Abgabeverbot<br />

warmer Speisen nach 21.00 Uhr beibehalten oder<br />

aufgehoben werden soll, beschäftigt seit einiger Zeit die Kreise<br />

des schweizerischen Gastgewerbes. Die Meinungen sind geteilt.<br />

Während sich der Schweizerische Kirteverein vor einiger Zeit<br />

dahin ausgesprochen hat, daß das Abgabeverbot als eine bewährt<br />

kriegswirtschaftliche, Maßnahme unter Berücksichtigung<br />

von einigen Lockerungen auch in der Friedenszeit beibehalten<br />

werde, hat sich der Schweizerische Hotelierverein eher auf den<br />

gegenteiligen Standpunkt gestellt. In einer Eingabe an das<br />

eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement tritt die Union<br />

Helvetia entschieden für die Beibehaltung der Beschränkung<br />

ein. Begründet wird dieser Antrag mit dem Mangel an<br />

Personal, das schon heute überlastet ist. Die schweizer. Köcheschaft<br />

sei nicht willens, die durch Aufhebung des Abgabe-<br />

Verbotes warmer Speisen nach 21.00 Uhr sicher eintretende<br />

weitere Ueberlastung und Gefährdung aller der bescheidenen<br />

Schutzrechte ohne Gegenwehr hinzunehmen. Sie sei der Ansicht,<br />

daß die Bundesbehörden, welche dieses Verbot allerdings<br />

aus kriegswirtschaftlichen Gründen erlassen haben, nicht gleichgültig<br />

an den Folgen seiner Wiederaufhebung vorbeigehen<br />

dürfen.<br />

Sarnen. Arbeitsjubiläum. (§) Letzten Mittwoch<br />

konnte Herr Leonz B ü r g i s s e r, Maschinensetzer, das<br />

seltene Jubiläum seiner 35jährigen Tätigkeit in der Firma<br />

Louis Ehrli & Cie. begehen. Wie alle Tage in dieser langen<br />

Zeitspanne betrat der rüstige Jubilar pünktlich seinen Arbeitsplatz.<br />

Ein prächtiges Blumenarrangement leuchtete dem Eintretenden<br />

entgegen. Schon fand sich die Prinzipalschaft zur<br />

Begrüßung -des Gefeierten ein, um in herzlichem Händedruck<br />

die besten Glückwünsche, verbunden mit aufrichtigem Dank für<br />

all die vieljährigen treuen Dienste, zu entbieten. Doch wie erstrahlten<br />

die Augen unseres Leonz, als ihm von Herr Louis<br />

Ehrli eine prächtige Dankesurkunde und als bleibende Anerkennung<br />

eine goldene Uhr mit Widmuug überreicht wurde.<br />

Die schöne Geste ehrt aber nicht nur den Gefeierten, sondern<br />

in besonderem Maße die hochachtbare Prinzipalschaft, die je<br />

und je in vorbildlicher Art die gute Arbeitskraft des Jubilaren<br />

schätzte und so immer ein gutes Einvernehmen zwischen<br />

Arbeitgeber und -nehmer gewährleistete.<br />

Mit seiner ganzen jungen Manneskraft stellte er sich 1911<br />

in den Betrieb der Firma Louis Ehrli und die lange Epoche<br />

mit all ihren zeitbedingten Anforderungen stand er mit unermüdlichem<br />

Optimismus durch. Ein Unmaß von Arbeit liegt<br />

hinter dem getreuen Veteranen der Schwarzkünstlerzunft und<br />

wenn auch seine ihm „ans Herz gewachsene" Setzmaschine in<br />

den vielen Jahren manchmal bockte, so hielt er sie doch bald<br />

wieder „im Zaum" und holte aus ihr die bestmöglichsten Leistungen<br />

heraus. Mußte er auch manchmal mit saftigen „Kraft-<br />

Wörtern" alle möglichen und unmöglichen Blüten orthographischer<br />

Raritäten von Korrespondenzen zurechtbüscheln, das<br />

men und wird auch mit seiner ganzen großen Aktivmannschaft<br />

(zirka 100 Mann) an der Feier teilnehmen. Und schließlich<br />

werden auch die Schwesternsektionen des Kreises 4 mit<br />

Abordnungen und Fahnendelegationen vertreten sein.<br />

Die Fahnenfeier wird öffentlich durchgeführt und als mitwirkende<br />

Vereine haben in verdankenswerter Weise die Muam<br />

Bunde treülichen Kantonen seine gütige Vaterhand zurückziehen,<br />

so erhalte er doch die treuen Urkantone nebst denjenigen,<br />

die in Vertheidigung des Rechtes mit ihnen halten..!<br />

Im kommenden Frühling sollen die kleinen Thürme auf<br />

der Kirche ausgebessert, das Sturzblech wie die Kuppel bemahlt<br />

u. statt der alten kupfernen Kugeln kleinere im Feuer<br />

zu vergoldende gesetzt werden. Auf die eine dieser Kugeln wird<br />

dann wie vorher das Bild des Bruder Klausen, auf der andern<br />

dasjenige des hl. Maurizius /: beyde von Eisen mit Stanniol<br />

überzogen :/ angebracht werden. —<br />

Zu der Zeit sind Vorgesetzte der Gemeinde:<br />

A. G e i st l i ch e: Der Hochw. Hr. Joseph Jmseld von<br />

Lungern Pfarrer, der Hochw. Baldhasar Jos. Windlin von<br />

Kerns Pfarrhelfer, Hr. Franz Joseph Spichtig Kaplan auf<br />

dem Flüeli, Hr. Niklaus Rohrer Frühmesser, Hr. Anton Anderhalten<br />

Kaplan bey der Kirche, Hr. Anton Omlin Schuhllehrer<br />

letztere Vier aus hiesiger Gemeinde.<br />

B. Weltliche: Titl. Hr. Niklaus Herrmann Landtseckelmstr.<br />

u. des Raths, Titl. Hr. Niklaus von Flüe Landeshauptmann,<br />

Hr. Niklaus Götschi, Hr. Marquard Anderhalten,<br />

Hr. Nikodem Rohrer, Hr. Niklaus Rohrer Arzt, Hr. Balthasar<br />

Grisiger, Hr. Joseph Rohrer — letztere Sechse des Raths.<br />

Weibel ist Nikodem von Moos, Kirchenvogt Hr. Ludwig Omlin,<br />

Seckelmstr. Hr. Joseph von Moos, Spendvogt Melchior<br />

Rohrer, u. Allmendvogt Hr. Aloys Anderhalten. —<br />

Der Unterzeichnete bedauert innig, daß die Zeit ihm nicht<br />

mehr gestattet, noch einige wichtige Zeitereignisse, die sich auf<br />

unser Vatterland — die Schweiz — zunächst beziehen, niederzuschreiben,<br />

doch er ist überzeugt, daß unsere Nachkommen sie<br />

finden werden in den Annalen der Geschichte, die ihnen das<br />

Erfreuliche, Schöne, Edle, das in den letzten Jahren geschehen<br />

ist, erzählen wird, auf deren Seiten aber auch manche den<br />

eidgenössischen Namen entehrende That mit flammenden Zügen<br />

aufgezeichnet sein wird. —<br />

Sächseln, den 1-ten Weinmonath 1841.<br />

Niklaus Herrmann<br />

LandeSseckelmstr. — 23 Jahre alt.<br />

fertige Produkt lobte doch immer wieder den fachkundigen<br />

Jünger Gutenbergs. Man kann sich die herkulische Gestalt von<br />

Hrn. Bürgisser, wie er alle Tage frisch und stramm über den<br />

Hauptplatz zu seinem Arbeitsplatz schreitet, nicht aus dem<br />

Dorfbild wegdenken. Und so wünschen wir unserm Leonz weiterhin<br />

recht gute Gesundheit und noch viele Jahre gutes „Sitzleder"<br />

an seiner Setzmaschine.<br />

Sarnen. V e r e i n s t r e n e. An der Veteranenehrung<br />

des Schweizerischen Studentenvereins am Zentralfest in St.<br />

Gallen konnten auch zwei Sarner das Ehrenband für fünfzigjährige<br />

Vereinstreue entgegennehmen: die H. H. P. Hilarius<br />

Imfeld, Pfarrer in Gries, und P. Bonifaz<br />

Stücheli, Kollegium. Herzliche Gratulation!<br />

Man warf mir um der Treue Ehrenband,<br />

Aus feiner Seid', bestickt mit goldnen Zeichen:<br />

Ich will es tragen, bis wir Hand in Hand<br />

Das blaue Meer der Ewigkeit erreichen. (:)<br />

Sarnen. Das „Vaterland" meldet: „Die Guthirtkirche in<br />

Zug hat einen neuen Schmuck erhalten, indem Herr Zeichenlehrer<br />

von Rotz in Sarnen an die Wand der Taufkapelle<br />

in natürlicher Größe die Szene der Darstellung Jesu im<br />

Tempel recht wirkungsvoll malte." Wir gratulieren unserm<br />

Zeichenlehrer herzlich zu diesem schönen Erfolge!<br />

Kerns. Vor 50 Jahren. (Korr.) Am 22. August 1896<br />

erschien im „Nidwaldner Volksblatt" der letzte Artikel von<br />

Pfarrer Josef Jg. von Ah: „Die Weltlage in einem Wochenbericht".<br />

Am folgenden Samstag, den 29. August, blieb der<br />

Weltüberblick aus. Im Briefkasten der Redaktion stand der<br />

Vermerk: „Unser verehrter Weltüberblicker konnte leider diese<br />

Woche infolge anhaltenden Unwohlseins einen bereits begonnenen<br />

Wochenbericht nicht mehr vollenden." Am 1. September<br />

früh starb Pfarrer von Ah. Das „Volksblatt" brachte auf<br />

der ersten Seite ein prächtiges Gedicht von Franz von Matt,<br />

dem späteren Redaktor der „Alten und Neuen Welt". Die<br />

erste Strophe lautet:<br />

Er schied von uns! Und tausend Herzen klagen<br />

Heut' um ein Herz, das jählings stille stand.<br />

Der sonst wohl, was die Weltenuhr geschlagen,<br />

Am Wochenabend hier verkündet fand,<br />

Der treue Leser nimmt mit bangem Zagen<br />

Dies trauernde, verwaiste Blatt zur Hand.<br />

Er schied von uns! Es sei dem großen Toten<br />

Im armen Lied ein letzter Gruß entboten!<br />

Dreißig Jahre und acht Monate war Kommissar von Ah<br />

der getreue Weltüberblicker des „Nidwaldner Volksblatt" ge-<br />

Wesen. Nur zweimal in dieser Zeit war der Wochenbericht<br />

ausgeblieben wegen Erkrankung des Pfarrers.<br />

29 Jahre lang hat er die Pfarrei Kerns betreut, angesehen<br />

und geachtet von allen, besonders den Armen und<br />

Kindern. Seit 1873 war er dazu noch Schulinspektor, mit<br />

Unterbruch einer Amtsdauer. Seine Schulberichte wurden in<br />

der ganzen Schweiz berühmt.<br />

Trotzdem fand der Mann noch Zeit, Volksbücher über das<br />

Leben des hl. Karl Borromäus und Bruder Klausens zu verfassen<br />

und eine Reihe vaterländischer Volksschauspiele zu<br />

schreiben. Sie waren für die Stanser Bühne berechnet. Bei<br />

ihrer Abfassung hatte von Ah immer bestimmte Schauspieler<br />

der guten alten Theatergarde von Stans vor Augen, denen<br />

die Rollen wie zugeschnitten waren. Kommissar von Ah bleibt<br />

unvergessen.<br />

Sächseln. (Eiug.) Viele werden sich schon gefragt haben,<br />

ob der Sarner Jodlerklub auch dieses Jahr in Sachseln<br />

ein Volkskonzert durchführen werde. Der nunmehr<br />

zur Tradition gewordene Anlaß ist auf den morgigen<br />

Sonntag, den 1. September, abends 8 Uhr, im Hotel „Rößli"<br />

vorgesehen. Die Freunde echten Heimatgesanges werden sich<br />

an den prächtigen Jodelliedern und Einzeljodel, die der mit<br />

der besten Note vom eidgenössischen Jodlerfest heimgekehrte<br />

Jodlerklub Sarnen zu Gehör bringen wird, erfreuen können.<br />

Fahnenschwingen und Alphornblasen ergänzen das reichhaltige<br />

Programm. Daß dabei eine rassige Ländlermusik nicht<br />

fehlt, braucht nicht extra betont zu werden.<br />

Sächseln. (Eing.) Fahnenfeier des Turnvereins Sächseln.<br />

Der Turnverein Sächseln begeht Sonntag, den 8. September<br />

<strong>1946</strong> (bei ungünstiger Witterung am Sonntag, den 22.<br />

September) seine Fahnenfeier. Nach 22jährigem Bestehen des<br />

Turnvereins Sächseln war es der sehnlichste Wunsch der Aktiven,<br />

ein eigenes Vereinsbanner zu besitzen und dieser Wunsch<br />

ist nun dieses Jahr in Erfüllung gegangen. Der Entwurf<br />

der Fahne stammt vom bekannten Kunstmaler Haas-Triverio,<br />

Sächseln, und ist von der bekannten Fahnenfabrik Fräsel-<br />

St. Gallen angefertigt worden. Die Fahne kam bereits vom<br />

diesjährigen Jubiläums-Kantonalturufest in Reiden lorbeergeschmückt<br />

nach Hause.<br />

Zu der Fahnenfeier sind alle Brudervereine von Obwalden<br />

eingeladen worden und diese haben auch ihre aktive Mit-<br />

Wirkung zugesagt. In kameradschaftlicher Weife hat der bestbekannte<br />

Bürgerturnverein Luzern die Patenstelle übernom-<br />

Unterzeichneter fügt nun etwelche Preiße von Lebens-<br />

Mittlen bei, als. Der Zentner fetten Käs kostet circa 22 gl.<br />

Das T Anken 14 f. 3 a. — Das halb Brod 7 f. 4 a.<br />

— Die Maaß gemeiner Wein 30 s. — Der Sackvoll Bürren<br />

zum Mosten 36 s. bis 1 gl. — Der Sackvoll Apfel zum Mosten<br />

n. sonsten 6 bis 7 Batzen. — Der Most per Maaß wird<br />

ausgewirthet um 6 s. Früherhin ist des Landes Gesetz gewesen,<br />

daß kein Weinwirth hat dürfen Most neben dem Wein<br />

im Käller haben, es werden damahls geglaubt haben, sie könnten<br />

sich mit ein andern verbrüdern, — jetzt wird gar viel<br />

gemostet und gebrandt, und alles getrunken<br />

Die Bevölkerung der Gemeinde Sächseln wird sich circa<br />

auf 1400 Seelen belaufen, — hat sich seit 1742 vermehrt.<br />

Aus Austrag hiernach getragen.<br />

Sächseln am 1-ten 8bre 1841.<br />

Nikodem von Moos<br />

Gemeinderathsschrbr. u. Weibel.<br />

(Nachtrag auf besonderem Blatt.)<br />

Der ganze Kostenbetrag, für der Kirchen Thurm-Kugel zu<br />

decken, die Uhren Tafeln zurenufieren und die Kreüz knöpf<br />

zuvergolden ist 9 6 4 G l 16 s.<br />

Wie beim damaligen Kirchenvogt Ludwig Omlin spezisiziert<br />

zu sehen ist<br />

Mit Glück hat man dies Werk vollbracht,<br />

Der vielen und großen Gefahren ohngeacht,<br />

Nicht ohne furcht und vieler sorgen<br />

Ist diese Arbeith unternommen worden<br />

Doch hat Gottes gütige Vaterhand,<br />

Alles Unglück gnädig abgewandt,<br />

Wir wollen uns also dankbar beweisen<br />

und Gottes Güte loben und preisen.<br />

Alles zu größerer Ehre und Glori Gottes.<br />

Auf Martini 1841.<br />

*<br />

(Schluß folgt.)<br />

Neues in Kürze<br />

sowjetrichischen Vertreter wegen Bulgarien. Der Nenseelz^<br />

^Jw^rffüfete seinen australischen Kollegen, und i tt h<br />

Streit ging bloß um eine rein formelle Sache,, die gewechselte<br />

bissigen Worte beweisen aber erneut, welcher Graben die westliche<br />

Welt von der östlichen trennt.<br />

Im Sicherheitsrat der UNO der auf Long Island<br />

sammentrat kam die Beschwerde der Ukraine gegen Griecheand<br />

zur Sprache. Der holländische Vertreter van Klessen<br />

unterstützt von seinem britischen Kollegen Sir Alexander<br />

Eadoaen, beantragte die Zurückweisung der Silage Manuilskyz<br />

während letzterer selbstverständlich von. Sowietdelegierton<br />

Gromiko unterstützt wurde. Der Rat entschloß sich dann, den<br />

Antrag der Ukraine vorerst zurückzustellen und zunächst bj e<br />

neuen Aufnahmegesuche zu behandeln.<br />

sikaesellschaft „Eintracht" und der Männerchor Sächseln zugesagt.<br />

Nach Ankunft der Turner wird sich nachmittags 2 Uhr<br />

vom Bahnhofplatz aus ein Festzug formieren und nach kurzem<br />

Umzug durchs Dorf zum Festplatz (Kuhmatt) gelangen.<br />

Dort wird sich ein lebhaftes Turnerleben entwickeln. Die<br />

Kunstturner werden am Reck, Barren, Pferd und Freiübungen<br />

ihre Künste zeigen. Die Nationalturner werden mit<br />

Steinstoßen und Ringen hervortreten. Auch die Leichtathleten<br />

werden im Kugelstoßen, Hoch- und Stabsprung ihre Fähigkeiten<br />

zeigen. Nach den Vorführungen der Einzelturner,<br />

an denen nur bekannte und bewährte Kräfte mitwirken werden,<br />

findet ein Korbball-Match zwischen dem Bürgerturnverein<br />

Luzern und dem Turnverein Sächseln statt, der interessant<br />

und lebhaft zu werden verspricht. AIs Clou des TageS<br />

werden dann die Sektions-Freiübungen vom Kantonal-Turnfest<br />

in Reiden gemeinsam durch die Turnvereine Luzern-Biirger,<br />

Sarnen, Giswil, Alpnach und Sächseln mit Musikbegleitung<br />

vorgeführt. Auch die Sachsler Schuljugend wird an diesein<br />

Anlaß mit kleinen Wettkämpfen und Spielen tcilnehmen.<br />

Am Abend findet dann im Saal des Hotels Rößli in<br />

Sächseln eine gemütliche Abenduntcrhaltung statt. Dies ist im<br />

Großen das Tagesprogramm.<br />

So wird sich also im Lause des Nachmittags des genannten<br />

Tages ein emsiges Turnerleben entwickeln, an dem jeder<br />

Turnersreund seine Freude haben wird. Alle Gönner und<br />

Freunde der Turnerei und der Jugend sind zur Teilnahme<br />

an diesem Anlaß herzlich eingeladen.<br />

Flüeli. (Korr.) Am I.September findet hier die 21.Generalversammlung<br />

des Schweizerischen Heiliglandvereins statt.<br />

10.30 Uhr hl. Messe, nachher Mittagessen und Generalversammlung,<br />

14.00 Uhr Besuch im Ranft, 15.30 Uhr Andacht in<br />

Sächseln. Die vielen Mitglieder in Obwalden feien zur Teilnähme<br />

herzlich eingeladen!<br />

Alpnach. (*) Hier starb im 68. Altersjahre am letzten Montag<br />

an einem Hirnschlag Herr Kaspar Gallati, Prokurist<br />

bei der Aktiengesellschaft Steinbruch Guber. Der Beistorbene<br />

kam 1904 bei der Eröffnung des Steinbruches Guber<br />

nach Alpnach und hat somit volle 42 Jahre der gleichen<br />

Arbeitgeberschaft als vorzüglicher und gewissenhafter Angestellter<br />

treu gedient. Er baute sich beim Bahnhof in Alpnach<br />

ein schönes Heim, diente verschiedene Jahre der Gemeinde als<br />

Gemeinderat, war auch Mitglied des Kantonsrates. Fast<br />

zwanzig Jahre stand er als Präsident der reformierten Kirchgemeinde<br />

Obwalden vor. Am 1. Oktober wäre der Verstorbene<br />

in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Ein Höherer hat<br />

plötzlich dem arbeitsreichen Leben ein Ende bereitet, und Hr.<br />

Gallati ist im Frieden aus dieser Welt geschieden. Die Beerdigung<br />

erfolgte in der Heimatgemeinde Mollis (Glarus).<br />

Am Tage vorher fand in der protestantischen Kirche eine gutbesuchte<br />

Trauerfeier statt. Die ganze Belegschaft des Steinbruches<br />

Guber war anwesend, um dem beliebten „Gubervater"<br />

die letzte Ehre zu erweisen. Wir wollen dem Verstorbenen<br />

das beste Andenken bewahren.<br />

Engelberg, (vb.) Cabaret „Kobold". Kommenden<br />

Samstagabend, den 31. August, gibt das bekannte Cabaret<br />

„Kobold", das sich aus Mitgliedern des Luzerner Stadttheaters<br />

zusammensetzt, im Kurhaus in Engelberg ein Gastspiel.<br />

Mit Rücksicht auf das internationale Publikum wird der beliebte<br />

Conferencier, Rainer Litten, dreisprachig unterhalten.<br />

Den Freunden der heitern Muse sei dieser Anlaß bestens<br />

empfohlen. Beginn 21.00 Uhr.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Schweiz. Kath. abstinente Studentenliga.<br />

Am 24./25. August tagten im Excrzitienhaus In Wolhusen<br />

die Delegierten der Schweiz. Kathol. abstinenten Studentenliga<br />

mit Ligaführer H. P. Wilhelm Keel, Schriftleiter Dr.<br />

Pater Theodor Schwegler und Ligaverwalter Dr. jur. Mosel<br />

an der Spitze. Auch die Vertreter der Volksliga waren erschienen:<br />

H. H. Kanonikus I. Hermann und Zentralpräsidcnt<br />

Dr. jur. E. Krasft.<br />

Es wurden die üblichen Geschäfte, Berichterstattung, Rechnungsablage,<br />

Wahlen und andere interne Fragen erledigt.<br />

Als neuer Ligaführer wird die Leitung der Studentenliga<br />

Riccardo Bulloni, theol., übernehmen. 'Die Höhepunkte der<br />

Tagung bildeten zwei Borträge: H. H. Dr. theol. L. Weber,<br />

Professor, Solvthurn, sprach über „Sinn und Aufgabe der<br />

Studentenliga in der Nachkriegszeit", Herr Nebel, Direktor<br />

der Pension Vonderslüh in Sarnen, über „Trinkerfürsorge —<br />

Heilstätte — Abstinentenverein". Beide Referate haben überzeugend<br />

dargetan, daß auch heute noch eine große Alkoholnot<br />

besteht, die zu bekämpfen die Studentenliga in ihrem Rahmen<br />

mit neuem Mut und neuer Zielsicherheit in Angriff nimmt-<br />

28.<br />

Kantone<br />

Luzern. Internationale Pferderennen in -<br />

i u j c i n. -Lie glanzvollen Pferderennen auf der Luzein^r<br />

Allmend, die früher zu den führenden internationalen Groß-


.ranstaltungen der schweizerischen Turfsaison gehörten, err<br />

fien dieses Jahr nach einem kriegsbedingten Unterbruch ihre<br />

würdige Wiederauferstehung. Auf der tadellosen Rennbahn<br />

^ii Fuße des Pilatus trifft sich am Sonntag, den 8. Sept.,<br />

sj; e internationale Reiterelite zu dem mit Spannung erwarteten<br />

Meeting, das acht Konkurrenzen für Soldaten,<br />

Unteroffiziere, Offiziere und Herrenreiter umfaßt (Flach- und<br />

Radrennen, Trabfahren und Croß-Conntry). Den Höhe-<br />

Mnkt bildet die große Steeple-Chafe über 5000 Meter. Neben<br />

den besten schweizerischen Pferden konkurrieren gewichtige<br />

Vertreter aus bekanntesten Rennställen Frankreichs und<br />

Italiens.<br />

Tessin. Schmuggel, immer wieder Schmuggel. In drei<br />

Monaten haben die Zollorgane in der Gegend von Chiasso,<br />

Valmara, Valcolla nicht weniger als 160 Schmuggler festgenommen.<br />

Erst in den letzten Tagen wieder wurden 22 Italiener,<br />

die Schmuggelware über die Grenze brachten, in den<br />

Bergen überrascht und dingfest gemacht. Gewaltige Warenmengen<br />

konnten sichergestellt werden. Die Schmuggler entführen<br />

dafür unsern Vorräten Zigaretten, Kaffee und Schokolade.<br />

Diese Genußmittel werden in Italien zu unverschämten<br />

Preisen abgesetzt. Die Mißstände haben so überHand genommen,<br />

daß die Zollorgane eine neue Verstärkung der militärischen<br />

Aufgebote verlangt haben, um. das beunruhigende<br />

Unwesen endlich abstellen zu können.<br />

R o m nnter der Republik<br />

Rom, Ende August.<br />

In der in englischer Sprache erscheinenden Zeitung „The<br />

Rome Daily American" stellte kürzlich eine amerikanische Einsenderin<br />

die folgenden Fragen: „Wie kommt es nur, daß diese<br />

schöne Stadt so abstoßend schmutzig ist? Könnten nicht einige<br />

der vielen Arbeitslosen hier eine nützliche Beschäftigung finden?"<br />

In der Tat, eine der lästigsten Begleiterscheinungen<br />

dieses Sommers in der „Ewigen Stadt" ist der viele Staub<br />

in allen Straßen und auf allen Plätzen, der teils von der<br />

arbeitsfeindlich sich äußernden Politisierung der Straßenkehrerzunft,<br />

teils von dem mysteriösen Wassermangel herrührt.<br />

Es klingt schon sonderbar, in der wegen ihres Wasserreichtums<br />

berühmten Stadt der hundert Brunnen versiegen<br />

die rauschenden Vergnügen ausgerechnet bei der sengenden<br />

Hitze, und niemand weiß einen Grund dafür anzugeben. Oder<br />

doch? Die gleichen Römer, die zur Zeit des Faschismus über<br />

das widrige Polizeiregime seufzten, schimpfen heute über den<br />

„demokratischen" Schmutz, als ob in Italien nur zwei Uebel<br />

möglich wären: Diktatur und Willkür von oben, oder Anarchie,<br />

die man mit Demokratie verwechselt. Unlängst wurde vom<br />

Syndikat der römischen Straßenbahner eine Vorstadtlinie infolge<br />

„schlechten Benehmens der Fahrgäste" für zwei Tage<br />

Wert; in einer Kundmachung desselben Syndikats in der<br />

Presse wird gedroht, überhaupt den ganzen Tramverkehr einzustellen,<br />

falls die Passagiere sich weiter „undiszipliniert"<br />

aufführen sollten. Die Buchdruckergewerkschaft hat gar offiziell<br />

beantragt, daß die Setzer der politischen Tageszeitungen das<br />

Zensurrecht über die Blätter erhalten sollten, um durch Präventivzensur<br />

alle „reaktionären" Artikel auszuschalten. Was<br />

wunder also, wenn der Römer über das „Neue Italien" noch<br />

nicht restlos beglückt ist!<br />

Nur der Gebrauch und Mißbrauch des Freiheitsnamens<br />

scheint konstant geblieben zu sein. Natürlich hat auch Rom<br />

seine „Piazza della Liberia", die in paradoxer Weise symbolisiert,<br />

wie es gegenwärtig um die italienische Freiheit steht: auf<br />

diesem Freiheitsplatz Roms und der Nation gewahrt man<br />

nämlich nur alliierte Fahnen — die italienische fehlt...<br />

Mit der italienischen Nationalfahne hat es heute eine<br />

eigene Bewandtnis; das Problem bereitet der Republik die<br />

schwersten Sorgen. Mit dem Sturze der Monarchie wurde<br />

auch das scivoyische Wappen aus der Nationalfahne entfernt;<br />

ohne Wappen wurde sie aber identisch mit der mexikanischen<br />

Nationalfahne. Nun müßte, um Verwechslungen zu vermeiden,<br />

ein republikanisches Symbol anstelle des getilgten Königswappens<br />

angebracht werden; aber in einer symbolarmen<br />

Zeit hat man weder für die Fahne noch für den Staatsstempel<br />

ein überzeugendes Symbol gefunden.<br />

Republik und Demokratie bestehen vorläufig in Italien<br />

nur dem Namen nach. Der „Commendatore" — Ordensritter<br />

des Hauses Savoyen — läßt sich weiterhin gerne mit seinem<br />

Titel anreden, und wenn der Präsident der Republik dem<br />

Papst seine Aufwartung macht, läßt er sich von lauter Vertretern<br />

des italienischen Hochadels begleiten, um vatikanischerseits<br />

von nicht weniger als vier Prinzen empfangen zu werden.<br />

Die Stadtverwaltung aber steht vor einer gewaltigen<br />

Aufgabe. Sie muß die Häusermauern von den vielen Millionen<br />

Wahlplakaten der ersten Volksabstimmung säubern lassen, um<br />

für die nächsten Wahlkampagnen — zuerst Gemeindewahlen<br />

und dann Parlamentswahlen — neuen Plakatierungsranm<br />

zu schaffen. Für das Plakatabreißen hat sie ein Budget von<br />

16 Millionen Lire ausgesetzt; viel Geld, zumal in den Kassen<br />

Ebbe herrscht. Eine römische Zeitung meinte kürzlich, da es<br />

dem Fiskus nicht gelinge, die Millionen der Schwarzhändler<br />

steuermäßig zu erfassen, könnte die Stadt wenigstens das<br />

Kokain besteuern, das unter dem Namen „Bianchina" auf der<br />

Piazza Colonna um 2500 Lire das Gramm feilgeboten wird<br />

und offenbar zu diesem horrenden Preis auch Abnehmer<br />

findet.<br />

Unsere Sorge: der Anbau<br />

Immer noch Kartoffelkäfer!<br />

(Mitgeteilt von der Kant. Zentralstelle für Ackerbau.)<br />

Um den Kartoffelkäfer ist es in den letzten Wochen wieder<br />

recht stille geworden. Wohl nur wenige Kartoffelpflanzer nehmen<br />

sich noch die Mühe, ihre Kartoffeläcker weiter zu kontrollieren,<br />

und fast hat es den Anschein, der Kartoffelkäfer sei<br />

nun bereits wieder von der Bildfläche verschwunden. Leider<br />

ist dem aber nicht so. Eine nähere Kontrolle ergibt nämlich,<br />

daß besonders in jenen Aeckern, die nicht rechtzeitig oder zuwenig<br />

gründlich gespritzt wurden, auf den halb abgestorbenen<br />

Kartoffelstauden Kartoffelkäfer und Larven in zum Teil<br />

großer Zahl anzutreffen sind. Wenn sie nicht fortlaufend vernichtet<br />

werden, verkriechen sich diese Larven und Käfer bald in<br />

den Boden und begeben sich zur Winterruhe. Im nächsten<br />

Frühjahr erscheinen sie dann wieder massenhaft — zum großen<br />

Aerger der Kartoffelpflanzer! Es ist deshalb dringend notwendig,<br />

die Kartoffeläcker bis zum Ausbringen der Kartoffeln<br />

genau und wiederholt zu kontrollieren, Käfer und<br />

Larven sorgfältig abzulesen oder gar nochmals mit Geasrol<br />

zu stäuben oder zu spritzen.<br />

M den B a m M i d<br />

Der Viehexport im kommenden Herbst.<br />

Nach der Meinung der Vertreter der Zuchtviehverbände<br />

sollten diesen Herbst mindestens 10 000 Stück Braunvieh exportiert<br />

werden können, wobei als Abnehmerland in erster<br />

Linie Italien in Frage kommt. Frankreich soll für die Ausnähme<br />

von etwa 900 Stück in Frage kommen, die Tschechoslowakei<br />

für 3000 Stück, vorab Fleckvieh, und auch Ungarn<br />

soll etwa 1000 bis 1500 Stück Fleckvieh übernehmen, während<br />

nach Spanien etwa 400 Tiere exportiert werden sollen. Unter-<br />

Handlungen sind ferner im Gang mit Rumänien, Jugoslawien,<br />

der Türkei und den russischbesetzten Gebieten Deutschlands,<br />

sowie mit Oesterreich und Polen.<br />

Zu diesem Thema wird uns noch geschrieben:<br />

Eine wirksame Entlastung des diesjährigen Zuchtviehangebotes<br />

wird vom Zuchtviehexport erwartet. Die zuständigen<br />

Behörden des Bundes und die verantwortlichen Züchterorganisationen<br />

sind zurzeit bemüht, Exportmöglichkeiten herbeizuführen.<br />

Wie in den Mitteilungen des Schweizerischen Fleckviehzuchtverbandes<br />

ausgeführt wird, haben sich denn auch Interessenten<br />

aus verschiedenen europäischen Ländern gemeldet,<br />

um Schweizervieh als Kompensationsware zu beziehen. So<br />

bestehen Exportaussichten nach Frankreich, Ungarn, Tschecho-<br />

U m i m S o m m e r<br />

schlaff * » * " . ' E b e n s o<br />

Dr. A . «lanW A "<br />

Bern<br />

slowakei, Polen, Italien und andern Ländern. Der Abwicklung<br />

dieser Exportgeschäfte stellen sich aber erhebliche Schwierigkeiten<br />

der ausländischen Währung und Preisgestaltung,<br />

des Transportes, der politischen Verhältnisse usw. in den<br />

Weg, so daß die Erwartungen nicht zu hoch gestellt werden<br />

dürfen, dies umso weniger, als im gegenwärtigen Zeitpunkt<br />

noch keine vertraglichen Abmachungen vorliegen.<br />

Was den Jnlandabsatz anbetrifft, sollen die gleichen Vor--<br />

kehren beibehalten werden, wie sie letztes Jahr getroffen wurden.<br />

In Frage kommen somit wieder Stützungskäufe an den<br />

Zuchtstiermärkten, eine Ausmerzaktion, die Faselviehverwertung<br />

und Frachtzuschüsse für ganz abgelegene Bergtäler,<br />

Durch diese Maßahmen werden die Voraussetzungen geschaffen,<br />

um bei ernsthaften Marktstörungen wirksam eingreifen<br />

zu können.<br />

Kleine Zeitung<br />

Der gemütsvolle Churchill.<br />

Ueber die Ankunft Churchills auf dem Flugplatz Cointrin<br />

bei Genf vernimmt man noch allerlei teils humorvolle Details.<br />

Eigentlich wollte Churchill incognito in Gens ankammen,<br />

ließ dann aber die Sympathiekundgebung der Genfer,<br />

die von der Ankunftsstuude „Wind" bekommen hatten, willig<br />

über sich ergehen und nahm auch den offiziellen Aufwand<br />

der mit den Standesweibeln erschienenen Behörden mit Humor<br />

auf. Als die beiden Weibel in ihren farbigen Mänteln<br />

vor ihm herschritten, meinte er gutgelaunt, was das für Leute<br />

wären, die Mäntel anhätten, es sei doch heute schönes Wetter!<br />

Churchill macht heute ein wenig den Eindruck eines Großpapas,<br />

und seine Gattin kam ihm mehrmals zu Hilfe, auch als<br />

er den Toast auf „la Snisse, la reine de la liberte et Genöve,<br />

^Internationale" aussprach. Churchill spricht nur mangelhaft<br />

Französisch, und so ließ er sich die Worte von seiner<br />

Gattin zuflüstern.<br />

Churchill gilt nicht gerade als sehr sparsam, aber im<br />

Kleinen scheint er doch sparen zu können. Als man ihm nämlich<br />

von allen Seiten Taschenmesser reichen wollte, damit er<br />

die ihm dargereichte Zigarre präparieren könne, lehnte er ab,<br />

indem er auf seine Weise ein Zündhölzchen in das Ende der<br />

Zigarre stieß, damit sie den nötigen Zug erhalte. Und als die<br />

Umgebung ihm dann die Zigarre anzünden wollte, winkte er<br />

humorvoll ab, indem er meinte: „Man muß sparsam sein",<br />

wobei er sich die Zigarre mit dem gleichen Zündhölzchen anzündete,<br />

das er eben benutzt hatte. So erfolgte der Empfang,<br />

bei der Churchill im ersten Moment vor Rührung sogar Tränen<br />

erhalten hatte, als er die jubelnde Menge sah, in einer<br />

gemütlichen Atmosphäre. Die Genfer Behörden hatten vorher<br />

alles schön präpariert, um Churchill durch die Straßen<br />

des Stadtzentrums zu führen, aber hier schlug der Kriegs-<br />

Premier den Behörden und der in den Hauptstraßen wartenden<br />

Menge ein kleines Schnippchen; denn als man die Autokoloune<br />

auf einem Umweg zum See führen wollte, erklärte<br />

Churchill resolut, daß er direkt zum See zu fahren wünsche.<br />

Wohl oder übel mußten sich die Organisatoren seinem<br />

Wunsche fügen, und die Menge im Stadtzentrum wartete daher<br />

vergeblich auf seine Durchfahrt.<br />

R a s c h u n d g u t b e d i e n t<br />

werden Sie in der Buchdruckerei Louis Ehrli & Cie., Sarnen.<br />

» Volkstümlicher A b e n d<br />

t<br />

Todes-Anzeige<br />

In tiefster Trauer machen wir Verwandten, Freunden<br />

und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, daß Gott, der<br />

Allmächtige, meinen innigstgeliebten Gatten, unseren<br />

herzensguten Vater, Bruder, Schwager und Onkel<br />

Emil<br />

B r u W ' L e i m g r M<br />

nach einem Leben treuer und pflichtbewußter Arbeit,<br />

heute morgen 8 Uhr, im 65. Altersjahr, gestärkt durch<br />

die hl. Sterbesakramente, zu sich in die ewige Heimat<br />

abberufen hat.<br />

^05<br />

Wir empfehlen den lieben Verstorbenen einem frommen<br />

Gebete und ehrenden Andenken.<br />

Oetwil a. See, Rohrbiihl, den 26. August <strong>1946</strong>.<br />

In tieffter Trauer:<br />

Frau Rosa Bruhin-Leimgruber<br />

Emma Bruhin<br />

Anna Bruhin und Bräutigam<br />

und Anverwandte.<br />

Siebenter: Sonntag, den 8. September, in der<br />

Pfarrkirche in Egg.<br />

Z M M E m e n<br />

Sonntag, den 1. September, Punkt 20.00 Uhr, im 498/3012<br />

Rötzli Sächseln<br />

Jodelliedcr, Einzeljodcl, Fahnenschwingen, Alphornblasen.<br />

Rassige Ländlermusik. — Nach dem Konzert gemütl. Unterhaltung.<br />

Eintritt Fr. 2.—.<br />

Freundlich laden ein Jodlerklub Sarnen und der Wirt.<br />

Im Zeichen des Roten Kreuzes soll geholfen werden,<br />

nicht, weil ein Mensch nach irgendeinem menschlichen<br />

Urteilsspruch es „verdient", sondern nach dem<br />

höchsten Gesetz, das die Not zur Hilfeleistung verpflichtet.<br />

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Sichert die Weiterexistenz de»<br />

Internationalen Komitees vom Roten Kreuz<br />

nnd bringt ein Opfer!<br />

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Radio — Beromünfter<br />

Sonntag, 1. Sept.<br />

9.00 Prot. Predigt. 9.30 Messe von Palestrina. 9.45 Kath.<br />

Predigt. 10.15 Berner Stadtorchester. 11.00 Brahms-Lieder.<br />

11.20 Solothurner Kammerorchester. 12.40 Für jedermann<br />

etwas. 14.30 Bericht von den Rad-Weltmeisterschaften <strong>1946</strong><br />

in Zürich. 14.40 Volkstümliches Konzert. 15.40 Das Chorgericht.<br />

16.10 Leichte Musik. 17.15 Die französischen Provinzen.<br />

18.00 Zur Eröffnung der Schweiz. Kunstausstellung in<br />

Genf. 18.05 Orgelkonzert. 18.20 Jeremias Gotthelf als<br />

Pfarrer. Vortrag. 18.45 Die weltlichen Kantaten von Joh.<br />

Seb. Bach. 19.40 Bericht von den Rad-Weltmeisterschaften.<br />

20.15 Englische Unterhaltungsmusik. 20.35 Zu Othm. Schocks<br />

60. Geburtstag. 22.05 Kurz-Reportage. 22.10 Zwanzig Min.<br />

polnisch» Musik.<br />

Montag, 2, Sept.<br />

11.30 Das Wallis. 12.40 Dreimal Strauß. 17.00 Konzert.<br />

18.15 Die Chromatos spielen zur Unterhaltung. 18.40 Vom<br />

Unfug des Telephonierens. 19.00 „Fyrobe". 19.55 Wunschkonzert.<br />

21.00 Schweizer in aller Welt. 21.15 Basler Trio.<br />

21.45 Wochenrückblick. 22.10 Franziska Petri singt. 23.30<br />

Tanzmusik.<br />

Dienstag, 3. Sept.<br />

11.30 Musik aus dem Park. 12.40 „Die Czardasfürstin".<br />

17.00 Tanzmusik. 18.00 Fünfzehn Jahre hochalpine Forfchungsstation<br />

Jungfraujoch. 18.30 22 kleine Klavierstücke.<br />

19.00 Unser Obstsegen. 20.00 Eine kammermusikalische Rarität.<br />

20.20 Sinfoniekonzert des Berner Stadtorchesters. 21.25<br />

Gesänge. 21.45 Sinfonischer Ausklang. 22.05 Die Jnstrumente<br />

des Jazz. 22.30 Moderne Tanzrhythmen.<br />

Mittwoch, 4. Sept.<br />

11.30 Musik zur Arbeit. 12.40 Englische Musik. 17.00<br />

Konzert des Radiosextetts. 18.00 Handharmonikakonzert.<br />

18.30 Gefahren in Haus und Hof. 19.00 Lieder und Chanfons.<br />

19.55 Neue englische Unterhaltungsmusik. 20.15 Anna<br />

Christie von Eugene O'Neill. 21.30 Singchor Basel. 22.10<br />

Für den Jazzfreund. 22.30 „Serenade in Blue".<br />

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2>ie Kürzung der Radiosendezeiten.<br />

Die während der Sommermonate durch die Generaldireltion<br />

der Schweizerischen Rundspruchgosellschaft beschloss^<br />

Kürzung der Sendezeiten bildete Gegendstand etner Kleinen<br />

Anfrage Moine. Der Bundesrat te.lt darauf mit, daß der %<br />

schluß nur vorübergehenden Charakter habe und mit der Inkraftsetzung<br />

des Wintersendeplanes (ab 6. Oktober <strong>1946</strong>) rückgängig<br />

gemacht werden soll. Die gegenwärtige Kurzung wird<br />

von den verantwortlichen Organen der Rundspruchges^<br />

schaft mit den finanziellen Notwendigketten und dem Peronalmangel<br />

der Studios während der Ferienzeit begründet.<br />

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götnert / Samstag, den 31. August 194«<br />

76. Jahrgang — Nr. «9 — 2. Blatt<br />

M a l d u e r B » l k s f l t « i l i »<br />

Die „Satelliten-Offensive"<br />

Was sich während der letzten Tage in Paris und zwischen<br />

Washington und Belgrad ereignete, ist ein äußerst gefährliches<br />

Spiel, dessen Urheber nicht allzuschwer erkannt werden dürfte.<br />

Paris fing sie an, die amerikanisch-jugoslawische Krise; sie<br />

erreichte dann ihren Höhepunkt, als die USA-Regierung wegen<br />

des Abschusses amerikanischer Flugzeuge über Jngoslawien<br />

ein Ultimatum an Belgrad richtete, in dem die Freilassimg<br />

der Flieger und Passagiere innerhalb 48 Stunden gefordert<br />

wurde, ansonst Washington unverzüglich die Einberufung<br />

des Sicherheitsrates veranlassen würde. In den Vereinigten<br />

Staaten herrscht begreiflicherweise bitterböse Stimmung<br />

gegenüber Jugoslawien, und selbst wenn dieser Konflikt<br />

gut ausgeht, wird etwas von den bitteren, enttäuschten<br />

Gefühlen zurückbleiben. Die zwischen Ost und West Herrsehende<br />

Atmosphäre wird nahezu täglich getrübter; denn dem<br />

Zusanimenprall Washingtons mit Belgrad kommt viel größere<br />

Allgemeinbedeutung als Einzelbedeutung zu, da Jugoslawien<br />

ein sowjetrussischer Satellitenstaat ist, und Tito also<br />

nur so handelt, wie es von dem Kreml gebilligt und gewünscht<br />

wird.<br />

Das Vorgehen der Jugoslawen gegen die USA-Flugzeuge<br />

ist eine krasse Herausforderung. Stehen wir denn noch mitten<br />

im Krieg? Oder sind die Amerikaner die Feinde Jugoslawiens?<br />

Hat dieses nicht vielmehr seine Befreiung weitgehend<br />

der USA-Luftwaffe zu verdanken? Es kann kein Zweifel bestehen:<br />

die jugoslawische Herausforderung war gewollt! Dann<br />

aber verfolgt Belgrad eine bestimmte Absicht' mit seinem Vorgehen,<br />

ohne Gründ kann Tito die Amerikaner sicher nicht reizen<br />

wollen.<br />

Ten erklärenden Schlüssel wird man dann erhalten, wenn<br />

die östliche „Satellitenpolitik" im Hinblick auf die Ziele Moskaus<br />

beurteilt wird. Es ist kein Zufall, daß die Schützlinge Sowjetrußlands<br />

auf der Friedenskonferenz eine derart agreffive<br />

Sprache führten wie der Delegierte Bulgariens und Albaniens.<br />

Nun reihte sich Jugoslawien in die gleiche Front, die eineu<br />

regelrechten Angriff gegen die Mächte des Westens richtet.<br />

Je toller diese Vorspannpferde galoppieren, desto geruhsanier<br />

hat es Herr Molotow, der dann nicht immer als der<br />

böse „Saboteur" erscheinen muß. Das Vorgehen Belgrads<br />

gehört zweifellos in den Plan der aktivierten Mittelmeerpolitik<br />

Moskaus, die ihren Niederschlag bereits deutlich zeitigte.<br />

So nämlich in der Unterstützung Albaniens durch die Sowjetdelegation<br />

in Paris, im (rusfisch-gebilligten) Angriff Bulgariens<br />

gegen Griechenland, mit der Forderung auf einen Zugang<br />

zur Aegäis, und jetzt schließlich, geradezu als Höhepunkt,<br />

in der Aufrollung der Meerengenfrage durch die Sowjetregierung.<br />

An sich ist es gewiß kein leichtes Stück, die Engländer aus<br />

dem Mittelmeer zu verdrängen; das mußte das Italien Mussolinis<br />

bitter erfahren. Die Sowjetunion, deren Streben ebenfalls<br />

auf eine Unterhöhlung der britischen Mittelmeerposition<br />

ausgeht, sah sich nun in letzter Zeit einem weiteren Hindernis<br />

gegenübergestellt, da die Vereinigten Staaten ihr Interesse<br />

am Mittelmeer durch Entsendung von Kriegsschiffen<br />

sehr aktiv demonstrierten. Glaubt man nun in Moskau, die<br />

Aankees ließen sich durch „Nadelstiche", wie sie der Abschuß<br />

amerikanischer Zivilflugzeuge über jugoslawischem Gebiet darstellen,<br />

verscheuchen wie Fliegen? Eine derartige Auffassung<br />

wäre in der Tat ganz unbegreiflich; einzig könnte man sie<br />

einigermaßen erklären, wenn die Sowjets auf die Stimmung<br />

in den USA spekuliert haben sollten. Derartige Spekulationen<br />

wären allerdings weit gefehlt gewesen; denn in Amerika erscholl<br />

nicht der Ruf: „Heim mit unsern boys", sondern der<br />

Ruf nach Vergeltung, ja sogar nach der Atombombe! Die<br />

amerikanische Öffentlichkeit wird der Haltung der Sowjetunion<br />

an den Friedensverhandlungen überdrüßig und sie beginnt<br />

auch, die Vorstöße der vorgeschobenen Ostblockstaaten<br />

richtig einzuschätzen. Und das Resultat? Die Kluft zwischen<br />

West und Ost wird immer breiter und tiefer. Ueberdies ist die<br />

Satelliten-Offensive im Mittelmeer, als welche man das Vorgehen<br />

Jugoslawiens, Bulgariens, Rumäniens und Albaniens<br />

bezeichnen kann, ein höchst gefährliches Spiel, bei dem sich sehr<br />

leicht der „Jnitiant" selbst die Finger verbrennen könnte.<br />

Der Krieg ist wohl zu Ende — nicht aber die Not der Welt.<br />

Sie zu lindern ist das Gebot der Menschlichkeit.<br />

Spendet sür das Internationale Komitee vom Roten Kreuz!<br />

Inländische Mission 1945<br />

Der 82. Jahresbericht der Inländischen Mission pro 1945<br />

gibt einen reichhaltigen Ueberblick über das verdienstvolle<br />

Schaffen dieser segensreichen Institution.<br />

Aus dem lehrreichen Vorwort ist ersichtlich, daß von den<br />

1 728 500 Schweizer Katholiken rund 450 000 zur Diaspora<br />

— also zum Betreuungsgebiet der Inländischen Mission —<br />

gehören.<br />

Nach bisher erreichbaren sicheren Angaben sind keine<br />

wesentlichen konfessionellen Verschiebungen zu verzeichnen.<br />

Am meisten Katholiken zählen gegenwärtig die Kantone Luzern<br />

(176 910), St. Gallen (ca. 169 800) und Zürich (150 178).<br />

In einigen Diasporakantonen ist die Katholikenzahl etwas zurückgegangen:<br />

Glarus, Baselland, Appenzell A.-Rh. und<br />

Neuenburg, während Zürich, Baselstadt, Schaffhausen, Waadt<br />

und Genf eine Zunahme notieren.<br />

In zirka 420 Orten der Diaspora wird gegenwärtig katholischer<br />

Gottesdienst gehalten. Wenn man daran denkt, daß<br />

es im Jahre 1863 aus dem ganzen Diasporagebiet der Schweiz<br />

nur 22 Diasporapfarreien mit 15 Kirchen und 11 Notkapellen<br />

gab, so kann man in etwa ermessen, welche Riesenarbeit aus<br />

freien Mitteln und ohne staatliche Hilfe innert 80 Jahren<br />

geleistet werden mußte. Der Löwenanteil an dieser Aufbauarbeit<br />

fiel der Inländischen Mission zu, die jeweils die Missionäre<br />

besolden und die erste Hilfe zur Gründung der vielen.<br />

Gottesdienststationen leisten mußte. Heute unterstützt die Inländische<br />

Mission auf dem weiten Diasporagebiet 155 Pfarreien<br />

mit 100 auswärtigen Kultusstationen, 20 Pfarreischulen,<br />

15 Stationen der sprachlichen Diaspora und 5 Posten der<br />

akademischen Studentenseelsorge, total 295 Missionswerke.<br />

Sämtliche Diasporapfarreien der Schweiz notieren pro<br />

1945: 9264 Taufen (8642 anno 1944), 4279 Ehen (3647), wovon<br />

1832 gemischt (1587), 3919 Beerdigungen (3788), 42 811<br />

Kinder (42 109), 4 700 000 Kommunionen.<br />

Hievon fallen auf das Unterstützungsgebiet der Jnländifchen<br />

Mission 5101 Taufen, 2278 Ehen, wovon 1008 gemischt,<br />

1928 Beerdigungen, 24 536 Kinder im Religionsunterricht<br />

und ca. 2 000 000 hl. Kommunionen. Welche immense Arbeit<br />

in und hinter diesen Zahlen steckt, weiß nur derjenige, der<br />

Pfarrei Alpnach.<br />

Samstag: (31. Slucj.) Keine Frühmesse. Um 10 Uhr Brautmesse. Nachmittags von<br />

16 Uhr an Beichtgelegenheit.<br />

Sonntag: Monatskommunion für 3. und 4. Klasse. Hl. Messen um 6, 7.3V, 8.30 und<br />

10 Uhr. Heute Flüchtlingsopfer. Helfet in christlicher Liebe! Nachmittags halb 2 Uhr im<br />

Schloßhof Kandidatinnen-Unterricht der Jungfrauenkongregation. Abends 7.30 Uhr Gebetswache<br />

mit Predigt. Kommet zahlreich!<br />

Montag: Stiftjahrzeit der Witwe Verena Britschgi-Röthlin, Rose, Schoried.<br />

Donnerstag: Siebenter sür Fritz Fankhauser-Schäli, pens. Stationsvorstand. — Von<br />

16 Uhr an Beichtgelegenheit.<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag mit Gelegenheit zum Empfang der hl. Sakramente. In<br />

den Ferien leine 6.40 Uhr-Messe. Aussetzung bis zum Amt. — Heute Landeswallfahrt nach<br />

Sächseln. Weggang von der Kirche um 6.50 Uhr. Abfahrt in Alpnach-Dorf 7.06 Uhr. In Sachsein<br />

geordnet und betend Einzug in die Kirche. Rückkehr in Sächseln ab 9.21 Uhr. Die Spezialbillette<br />

frühzeitig abholen!<br />

Samstag: Herz Mariä. Die hl. Kommunion wird um 6 Uhr und 6.30 Uhr ausgeteilt.<br />

Priestersamstag. Weihegebet an Maria. Wahrscheinlich keine Frühmesse. Kreuzgang nach Kägiswil<br />

um 6 Uhr.<br />

Psarrei Giswil.<br />

Pfarrkirche. Samstag: 19.45 Uhr Rosenkranz.<br />

Sonntag: 6 Uhr Frühmesse. Kommunion der Jungfrauen, des Blau-Rma und der<br />

Schulmädchen. 8.30 Ul,r Amt. nachher Christenlehre für die drei letzten Kurse Knaben. 13 Uhr<br />

Andacht zum seligen Bruder Klaus. 14 Uhr Versammlung der Jungfrauenkongregation im<br />

Schulhaus (Besprechung des Ausfluges).<br />

Montag, Donnerstag und Samstag: Hl. Messe bei der alten Kirche.<br />

Dienstag: Jahrestag für Jungfrau Christina Riebli, Mühlebach.<br />

Mittwoch: Gedächtnis des Müttervereins sür Frau Karolina Bieler-Enz.<br />

Donnerstag: Siebenter und Dreißigster für Witwe Josefina Scherrer-Degelo. —<br />

Abends 4 Uhr Beichte. 7.45 Uhr heilige Stunde.<br />

Freitag: Her;-Jesu-Freitag. 5.30 Uhr Beichte, hl. Kommunion. Keine Frühmesse. —<br />

5-45 Uhr Kreuzgang nach Sächseln. 7.30 Uhr hl. Messe mit Herz-Jesn-Andacht und Segen.<br />

Samstag. Priestersamstag. Kommunion zu Ehreu des Unbefl. Herzens Maria.<br />

Grohthril. S a m s t a g : 4 bis 6 Uhr Beichtgelegenheit.<br />

S o n n t a g : Ab 5 Uhr Beichtgelegenheit. 6 Uhr Frühmesse mit Opferaufnahme. Gemeinlame<br />

Kommunion der Jungfrauenkongregation, Blau-Ring und aller Schulmädchen. 8.30 Uhr<br />

Amt und Predigt. Opferaufnahme, l Uhr Nachmittagsandacht.<br />

Sonntag': Stiftmesse für Enz-Eberli, Rüti.<br />

Freit ag: Herz-Jesu-Freitag. ~<br />

Samstag Stiftamt für Elias Abächerli uud Marie Rohrer.<br />

Pfarrei Lungern.<br />

Pfarrkirche. S ^ o nntag : 6 Uhr Frühmesse. 8.30 Uhr Pfarrgottesdienst. Opfer für die Kirchensänger.<br />

, msär Betstunden. 14 Uhr Schlußgottesdienst mit Rosenkranz, Abbitte, Prozession und<br />

Segen.<br />

Montaa - ^abrestaa für Frau Marie Bürgi-Gasser, Dießelbach. Gottesdienst 7.45 Uhr. ,<br />

Dienstag: Jahrzett für Jgfr. Anna Marie Halter. Amt. Hl. Messe in Obsee: 6.15 U$r "br.<br />

Donnerstag - Jahrzeit für Gemeindeweibel Seb. Vogler, Frau Katharina Gasser und<br />

Kinder. Amt. Bon halb 5 Uhr an Beichtgelegenheit. . . ~ .<br />

^ Freitag: Herz-Jesu-Freitag. Frühmesse 6 Uhr, gemeinsame Kommunion der Erst-^ und<br />

Zweitkommunikanten. Nach dem Amt Suhneandacht und Segen. Jahrzelt für Jüngling Jgnaz<br />

.^S a m"s t a g?^Jahre^'für Johann Ming-Ming, Arznerbats, Bürglen. Gottesdienst<br />

Uhr. Jahrzeit für Jnngsrau Anna Marie Jmseld.<br />

M o n t a g, den 9. September, Beginn der Schulen.<br />

Bürglen. Sonntag: «eine Frühmesse. 8.30 Uhr Hauptgottesdienst. 13 Uhr Rosenkranz.<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag. 6 Uhr hl. Messe.<br />

scheint wöchentlich. Abonnement Fr. 3.40 jährl. Kirchl Druckbe*<br />

Mittwoch 13.00 Uhr. Druck L. Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 6033. Postscheck VII 1085.<br />

Sarnen, den 31. August <strong>1946</strong> Zwanzigster Jahrgang. Nr. 35<br />

D e r 5 n e d U n l l w M<br />

M G o l t t —<br />

S b u m l ö n e r P f a r r b l a t t '<br />

A b b a , V a t e r !<br />

-orte sind der Seele Bild, sagt ein Spruch. Wie das Gold an seinem Klang und<br />

_j der Vogel an seinem Sang, so wird der Mensch an seinem Reden erkannt. Das<br />

Volk lauschte dem Heiland gern, kam stundenweit zu Fuß und behielt seine Worte tief<br />

im Herzen. Das bezeugt Markus 12, 37: „Das ganze Volk hörte ihn gern." Denn er<br />

sprach von Herz zu Herz, mit Gemütswärme, mit aufrichtiger Liebe. Die Kraft des<br />

Gemütes erkämpft Siegs. In der Klangfarbe des Wortes liegt Blei, Silber oder Gold.<br />

Jesus redete in der aramäischen Volkssprache Palästinas. Er opferte Gott und seinem<br />

Volke das Gold seiner Stimme. Aber auch die Wahl der Worte entsprach seiner<br />

Absicht, für jedes Bedürfnis, für jede Lebenslage das rechte Wort zu finden. Ein<br />

Beispiel sei genannt, das uns täglich begegnet und uns vielleicht doch unbekannt geblieben<br />

ist: das Wort Abba, Vater, Pater, im Paternoster jeder Messe.<br />

Das aramäische Abba hat einen vertraulichen Charakter. Als die Apostel den Heiland<br />

baten: „Herr, lehre uns beten!", sprach er ihnen das erste Vaterunser vor und<br />

wählte als Anrede Gottes das familiäre Abba, Vater! Das Wort ging in den Gottesdienst<br />

der griechischen Urchristenzeit über. Das griechische und lateinische Abbas —<br />

Vater war der Ehrenname für angesehene Mönche. Heute ist Abbas — Abt der Amtsname<br />

des Oberen einer geschlossenen Mönchsfamilie bei den Benediktinern und ihren<br />

Zweigen.<br />

Jesus hat das vertrauliche Abba nicht nur in Freud, sondern auch im Leid gebraucht.<br />

Markus 14, 36 erzählt von der Todesangst am Oelberg: „Er sagte: „Abba,<br />

Vater, alles ist dir möglich, nimm diesen Kelch von mir!" Sollen wir nicht daraus<br />

lernen, allzeit mit Gott vertraut und vertrauend zu reden? Das will St. Paulus doch<br />

sagen: „Ihr habt nicht den Geist der Knechtschaft empfangen, damit ihr euch wieder<br />

fürchten müßt, sondern ihr habt den Geist der Kindschaft empfangen, in dem wir rufen:<br />

Abba, Vater!" (Röm. 8,15) und: „So seid ihr wirklich Gottes Kinder. Darum<br />

sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, der ruft: Abba, Vater! Daher<br />

bist du nicht mehr Knecht, sondern Sohn, als Sohn aber auch Erbe durch Gott"<br />

(Gal. 4,6).<br />

Vor dem Paternoster der Messe werden wir erinnert: „Durch heilbringende Anordnung<br />

gemahnt und durch göttliche Belehrung angeleitet" sollen wir das Vaterunser<br />

beten, in und außer dem hl. Opfer. Der Konvertit Langbehn >sagt: „Gleichwie in der<br />

Anordnung der Bergpredigt und der sieben Worte Christi am Kreuz findet sich auch<br />

im Grundgebet des Christen, im Vaterunser, eine göttliche Gliederung. Sie erfolgt<br />

nach dem Grundsatz: ,Wie der Sterne Chor um die Sonne sich stellt..Mit himm-


Unsere Hilfe soll nicht der Ausdruck unseres Mitleides<br />

sein. Sie soll unsern Willen zum Wiederaufbau der<br />

Welt und zur Gemeinschaft der Menschen bezeugen.<br />

Spendet alle für das Internationale Komitee vom<br />

Roten Kreuz!<br />

selbst in der Diaspora gelebt oder pastoriert hat. Da führt kein<br />

altes Geleise, das regelmäßig befahren wird, zur Kirche, da<br />

hilft nicht altes Brauchtum oder ein christlich durchtränktes<br />

Milieu oder eine starke Majorität nach. Da ist man auf sich<br />

selber angewiesen und vielfach ein unangenehmer Außenseiter.<br />

Der Boöen ist oft steinhart und die Herde ein vielfach<br />

wanderndes Volk, dessen Bürger nicht so leicht zu finden<br />

und zu erfassen sind. Das alles mehrt und erschwert die<br />

Arbeit.<br />

Der Bericht mit seinen anschaulichen Statistiken tut der<br />

Ehestatistik besondere Erwähnung, die die bedenkliche Erscheinung<br />

der so oft im Diasporagebiet nicht kirchlich geschlossenen<br />

Ehe offenbart.<br />

Insbesondere notiert die E h e st a t i st i k traurige Zahlen,<br />

die sehr zu denken geben. Die gemischte Ehe bildete von jeher<br />

eine klaffende Wunde der Diasporakirche, an der viel katholisches<br />

Leben verblutet. Heute aber nehmen nicht nur die gemischten<br />

Ehen in erschreckender Weise zu, sondern noch vielmehr<br />

jene Ehen von Katholiken, bei deren Trauung kein<br />

katholischer Priester amtiert. Die Statistik umfaßt nur 107<br />

Stationen, und zwar vielfach nur die kleinsten; dennoch verzeichnet<br />

sie 746 solcher unkirchlicher Ehen, wobei der eine oder<br />

gar beide Teile der katholischen Konfession angehören.<br />

Diese Zahlenangaben belasten jedoch nicht allein die ortsansässigen<br />

Diasporakatholiken, sondern in sehr starkem Maße<br />

auch die Neuzugezogenen, die, fern ihrer katholischen Heimat,<br />

leichtfertig in den Ehestand treten und ebenso leichtfertig wieder<br />

scheiden. Nebst diesen traurigen Zeiterscheinungen kann<br />

der Jahresbericht von vielem Erfreulichen berichten, von<br />

mancher Pfarrei mit einem religiösen Leben, von all den<br />

vielen Orten, in denen sich im abgelaufenen Berichtsjahr die<br />

Baugespanne zum Himmel reckten und in denen dem Herrn<br />

ein neues Haus des Lobes erstellt wurde. Und da die Jnländische<br />

Mission einfach nicht geben kann — wie gern täte sie<br />

das! —, spricht der Bericht auch von den Opfern und Spenden.<br />

Für die Besoldung der Diasporapriester, für Schulen<br />

und Kultusausgaben und für die Verwaltung wurde gesammelt.<br />

Das Rechnungsjahr 1945 schließt mit einem Sammlungsresultat<br />

von Fr. 429 901.37, was noch nie erreicht<br />

wurde. Dieses Ergebnis übersteigt dasjenige des Vorjahres<br />

um Fr. 24 714.84. Diesen Einnahmen stehen Fr. 487 497.55<br />

Ausgaben gegenüber, so daß das Jahr mit einem Ausgaben-<br />

Überschuß von Fr. 57 595.78 abschließt. Der Bericht erwähnt<br />

ferner die außerordentlichen Vergabungen und Legate, die<br />

Extragaben für Kirchenbanten und SchuldamortZfationen, die<br />

Privatgaben für spezielle Zwecke, den Jahrzeitenfonds. Er<br />

stellt fest, daß die Kollekten, Vergabungen und Stiftungen<br />

eine Glanzleistung der katholischen Wohltätigkeit darstellen.<br />

In der Rangordnung der Kantone nach dem Verhältnis<br />

der Beiträge zur Katholikenzahl steht O b w a l d e n an der<br />

zweiten Stelle. Wir dürfen uns dieses Ergebnisses ehrlich<br />

freuen. Interessieren dürfte vielleicht noch besonders, daß<br />

Sächseln allen Gemeinden punkto finanzieller Leistungen<br />

vorangeht. Durchschnittlich trifft es in der Gemeinde Sachseln<br />

pro Kopf Fr. 1.50. Das ist sicher ein selten hoher Betrag,<br />

welcher der Opferwilligkeit der Sachsler ein gutes Zeugnis<br />

ausstellt.<br />

Rangordnung der Kantone<br />

nach dem Verhältnis der Beiträge zur Katholikenzahl. (Laut<br />

Volkszählung 1941, allerdings noch nicht bei allen Kantonen<br />

vollkommen bereinigt).<br />

In der Rangordnung sind nur die ordentlichen Beiträge<br />

berechnet. Um ein vollständiges Bild zu geben, führen wir auch<br />

noch die außerordentlichen Vergabungen an. — Die Ziffer in<br />

der Klammer verzeigt die letztjährige Rangstufe.<br />

Kantone<br />

Katho. Ordentl. Auf Außerliken-<br />

Jahres- 1000 ordentl,<br />

zahl beitr. Seelen Beitr.<br />

1. Zug (1) 31 041 21 172.35 682.07 11000.—<br />

2. Obwaldeu (2) 19 505 12 729.50 652.63 1000 —<br />

3. Nidwalden (3) 16 135 9 275.— 574.84 —.—<br />

4. Glarus (7) 10 872 5 370.15 493.94 —<br />

5. Schwyz (5) 62 166 29468.80 474.03 22 000 —<br />

6. Lnzern (6) 176 910 72886.45 412— 21390.40<br />

7. Uri (4) 24 997 10 019.05 400.81 1000.—<br />

8. St. Gallen (9) 169 883 58 862.59 346.49 17 806.30<br />

9. Aargau (8) 107 002 35 935.60 335.84 12 031.90<br />

10. Thurgau (12) 44 654 14 906.78 333,83 16 204.70<br />

11. Appenz.JH. (15) 12 854 4154.60 323.21 -.—<br />

12. Graubünden (13) 61337 19 252.80 313.88 —.—<br />

13. Zürich (10) 150178 46 246.03 307.94 21000.—<br />

14. Schaffhausen (11) 11311 2 995.— 264.78 —<br />

15. Baselland (14) 21333 5 336.50 250.15 6 000.—<br />

16. Freiburg (16) 131 225 25 823.89 196.79 20 000 —<br />

17. Solothurn (17) 85 684 12 345.07 144.08 1 000 —<br />

18. Bern (19) 96 033 11427.57 119.96 2 000.—<br />

19. Appenz. ARH. (18) 5 816 675.— 116.06 —<br />

20. Waadt (21) 56 700 5 391.95 95.10 5 000 —<br />

21. Neuenburg (20) 17 267 1 604.47 92.92 —<br />

22. Wallis (22) 142 497 9 927.17 69.66 3 000 —<br />

23. Baselstadt (23) 50184 3 320.05 66.15 19 345.56<br />

24. Genf (24) 73 081 2 785.30 38.11 20000.—<br />

25. Tessin (25) 149 875 4 097.20 27.34 —<br />

Nur sechs Kantone: Uri, Schaffhausen, Baselland, Appenzell<br />

A.-Rh., Neuenburg und Genf, verzeichnen einen kleinen<br />

Rückgang der Kollekte gegenüber dem Vorjahre, während die<br />

übrigen 19 Stände ihre Beiträge zum Teil bedeutend ver-<br />

Taa eine «Ute Tat vollbringen!"<br />

"Dies lernten wir einst in der Schule. Unsere h ettti<br />

nute Tat sei: Eine Spende an das .^nternatlonale g.<br />

mitec vom Roten mm in S-»I> « . «„<br />

notleidenden Mitmenschen!<br />

mehrt haben Der starke Stützpunkt der Inländischen Misste<br />

bl ibt nach wie vor die katholische Zentralschweiz an Q<br />

Spitze wiederum der kleine Kanton Zug im ersten Rang,<br />

^Der Jahresbericht ehrt das Andenken der Verstorben^<br />

Mgr. Besson, Mgr. Mäder und der Heimgegangene Präsident<br />

der Inländischen Mission — Bankdirektor Jten Zug — f eien<br />

daraus erwähnt. Letzterer wurde in. Marz <strong>1946</strong> durch Dir^<br />

tor Gut, Baar, ersetzt. Ihn. stehen im engern Vorstand Mgr<br />

Meier Luzern, und Mgr. Hausheer, Zug, zur Seite.<br />

Mit einem Wort des Dankes wendet sich der Bericht an<br />

alle edlen Wohltäter, Sammler, Mitarbeiter und Seelsorger<br />

die in steter Opferbereitschaft ihre Kräfte dem hohen Werk<br />

zur Verfügung stellten, und versichert sie zugleich des Gebetes<br />

Möge der Herr allen reichlich vergelten, was sie der Jnländischen<br />

Mission Gutes taten. — Hoffen wir, daß dieser edle<br />

Opferwille nie erlahme, und so unsere Diasporapfarreien<br />

weiterhin segensreich blühen können.<br />

Kleine Zeitung<br />

Othmar Schoeck feiert den 60. Geburtstag.<br />

An der Wiege Othmar Schoecks, des bekannten und gefeierten<br />

Komponisten, standen die Musen. Der Vater malte<br />

phantasievolle Landschaften und der Urner See sandte die Melodik<br />

seines Wellenspiels zu den Fenstern des Geburtshauses<br />

in Brunnen hinauf. Dort ist Schoeck am l. September 1886<br />

zur Welt gekommen. Er schwankte zwischen der Malerei und<br />

der Musik. Mit 19 Jahren ging er dann ans Konservatorium<br />

nach Zürich, begann schon früh zu komponieren, und trat, nach<br />

einem Aufenthalt in Leipzig, wo er mit Max Reger in Beruhrung<br />

kam, zum erstenmal als 22jähriger am Schweiz. Tonkünstlerfest<br />

in Baden mit einer Serenade auf, die das Quellfrische<br />

seiner Kunst dartat. Einst ein glühender Verehrer Richard<br />

Wagners, hat Schoeck seinen durchaus eigenen Weg gefunden,<br />

unbeeinflußt von Modeströmungen, wie sie auch in<br />

der Musik sich bemerkbar zu machen pflegen, beeinflußt nur<br />

von einem tiefempfindenden Herzen, das sich in Tönen offenbart.<br />

Zahlreich find die Werke, die er geschaffen: Violinsonate,<br />

Violinkonzert, Streichquartett, Opern und dann Lieder, immer<br />

wieder Lieder, nach Gedichten von Eichendorff, Goethe,<br />

Lenau, Gottfried Keller und Hermann Hesse. Ohne Ueberheblichkeit<br />

dürfen wir sagen, daß Othmar Schoeck zu den bedeutendsten<br />

Komponisten der Gegenwart gehört. Für all das<br />

Schöne, das er uns geschenkt, danken wir ihm an seinem 60.<br />

Geburtstag.<br />

lischer Herrlichkeit fängt das Vaterunser an, um sich von Bitte zu Bitte immer mehr<br />

dem menschlichen Elend zu nähern. Es hat die Form einer nach innen strebenden Spirale<br />

und — umgekehrt gesehen — die einer Himmelsleiter." Die erste Sprosse ist das<br />

Abba. L.<br />

vlenstbotenölplomlermiv<br />

Die Auszeichnung von treuen Dienstboten und Angestellten, die 5, 10 und mehr<br />

Jahre in der gleichen Haushaltung ihre Dienste geleistet haben, wird vom katholischen<br />

Mädchenschutzverein Obwalden am Sonntag, den 8. September <strong>1946</strong>, auf dem Flüeli<br />

bei Sächseln durchgeführt. Um halb 2 Uhr wird in der Kapelle kurze Andacht gehalten.<br />

Anschließend findet im Gasthaus Flüeli die Feier der Diplomierung statt. Dazu<br />

werden alle Mitglieder des katholischen Mädchenschutzvereins, auch jene, von denen<br />

keine Angestellte ausgezeichnet werden, freundlich eingeladen. Von Sachsein besteht<br />

nachmittags Gelegenheit zur Fahrt nach dem Flüeli. Mahlzeitencoupons<br />

mitbringen! — Anmeldungen an Frau M. Businger-Durrer, Samen.<br />

Katholik: deine<br />

Zeitung!<br />

P a p st P i u s X.: „Man begreift immer noch nicht die Bedeutung der katholischen<br />

Presse. Weder die Gläubigen noch der Klerus beschäftigen sich damit, wie es sich eigentlich<br />

gehörte."<br />

flus<br />

ven Pfarreien<br />

12. Sonntag nach Pfingsten, 2. hl. Aegidius, 3. hl. 12 Brüder. Montag. Hl. Apvllinaüs<br />

von Posat, 2. hl. Stephanus. Dienstag. Ferie, Messe vom Sonntag, 2. A cunctis, 3. Fidelium<br />

(Verstorbene), 4. nach Wahl. Mittwoch. Ferie, Messe vom Sonntag, 2. A cunctis, 3. nach Wahl<br />

Donnerstag. Hl. Laurentius Justiniani, 2. A cunctis, 3. nach Wahl. Freitag. Herz-Jesu-Freitag.<br />

Hl. Magnus, 2. A cunctis, 3. nach Wahl. Samstag. Hl. Maria am Samstag. 2. vom Heiligen<br />

Geiste, 3. für Kirche oder Papst.<br />

Pfarrei Sarnen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Kommuniontag der Männer und Jungmänner. Heilige Messen:<br />

5.15, 6.15, 7.30 und 9 Uhr. 19.30 Uhr Andacht für Heimat und Volk.<br />

Montag: 7.45 Uhr Stiftjahrzeit der Familie Zeugherr Albert Omlin-Burch. 7.l0 Uhr<br />

Kommunionmesse.<br />

Dienstag: Augustinusjahrzeit für die Lebenden und Abgestorbenen der Augustinusbruderschaft.<br />

Mittwoch: Altes Stiftjahrzeit.<br />

Donnerstag: Altes Stiftjahrzeit. Beichtgelegenheit von 15.30 bis 17.00 Uhr. 19 30 bis<br />

21.00 Uhr. 20.00 Uhr heilige Sühnestunde. ' '<br />

Freitag: 6.15 Uhr St. Magnusprozession nach Sächseln. Herz-Jesu-Freitag. Altes Stiftjahrzeit.<br />

Samstag: Dreißigster für Jgsr. Christine Kiser, ehemals Feld, Ramersberg.<br />

Männerapostolat, Jgnatianifcher Männerbund, Arbeiterverein, Ge ellenverein, ^unamannschaft,<br />

Pfadfinder. Sonntag: Generalkommunion.<br />

Arbeiterverein und Jgn. Männerbund. Sonntag: 20.15 Uhr Versammlung im Hotel<br />

Mühle. Referat von hvchw. Herrn Pfarrer F. Fertala über „Erlebnisse und geistliche Ersahrungen<br />

ini Konzentrationslager".<br />

Geselleilverein und ältere Abteilung der Jungmannfchast. Sonntag: 20.15 Uhr Versaminlung<br />

im Hotel Mühle. Referent: H. H. F. Fertala, Klagenfurt, Oesterreich.<br />

Frauen- und Mütterverein. Sonntag: 14 Uhr Versammlung im Hotel Mühle. Referent:<br />

H. H- F- Fertala wie oben. Auch Töchter sind zu dieser Versammlung freundlich eingeladen.<br />

Jungfrauenkongregation. Freitag: 6 Uhr hl. Opfer.<br />

Schulamtliches. Montag: Wiederbeginn der Primär- und Sekundärschulen in Sarnen-<br />

Dorf, Wilen uud KägiswU.<br />

Gottesdienstordnung. Ab Montag, den 2. September, wiederum Kommunionmesse 7.10 Uhr.<br />

Werktagsamt 7.45 Uhr.<br />

Michelstistung. Theologen, die sich um ein Stipendium bewerben, haben ihre Gesuche unter<br />

Beilage des Jahreszeugnisses und einer Empfehlung des Pfarramtes bis 14. September an das<br />

Pfarramt Sarnen einzureichen. Wer sich zum erstenmal bewirbt, hat auch einen amilichen<br />

Vermogensausweis beizulegen. Die Verteilung findet Montag, den l». September, statt<br />

Opfer. Das Opfer für die steierische Diözese betrug 080 Fr. Verqelt's Gott'<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 Uhr hl. Messe. 19.30 Uhr Rosenkranz.<br />

Ramersberg. M o n t a g und Mittwoch: 7 Uhr heilige Messe.<br />

Stalden. Sonn tag: Seelensonntag. Aushilfe P. Kapuziner. Gemeinschaftskommunion<br />

der Jungmann,chaft und des Männerapostolates. Bausondopfer. V Uhr Frühmesse. 7.30 Uhr<br />

^ugendgottesdienst mit Ansprache. 8.45 Uhr Amt mit Predigt. 18 Uhr Herz-Irsu-Andach, mit<br />

Segen. — W e r k t a g s : Hl. Opfer 6 und 7.30 Uhr.<br />

Donnerstag: 17.30 Uhr heilige Stunde.<br />

Freitag: Nach der Frühmesse Sühneandacht und Segen.<br />

2°de» Sonntag: 9.15 Uhr Gottesdienst.<br />

Kag'SwU. Samstag: Bon 5 Uhr an Beichtgelegenheit.<br />

s^S°"ntc,g: Von 5 Uhr an Beichtgelegenheit. « Uhr Frühmesse mit Ansprache. 8.30 Uhr<br />

vauptgottesdienst. 1 Uhr Segensandacht. 7.30 Uhr Gebetswache<br />

senen B"eichtge?ege°nheit.^°^"^ ^ Schulkinder. Von 5 Uhr an auch für die Erwach-<br />

7 ?" Beichtgeleaenheit und Kommunionausteilen,<br />

ts 7, ^°m"mnionmcsse der Schulkinder, Weihegebet und feierlicher Segen.<br />

« a m s t a g : Priestersamstag. Gebet für die Priester.<br />

Pfarrei »erns.<br />

^unairauenk^^!i»» : r$ eiIi0( \ Messen:6, 7.16, 8 und 10 Uhr. 19.30 Uhr Gebetswache.<br />

- "•» 8 «Och-»--»<br />

Ropibiel.<br />

andacht um 19.30 Ühr. "-"'""""ar W na i von Ah. - Sühne-<br />

Freitag: Kreuzgang nach Sächseln 5.40 Uhr. — Hen-^eiu-Kreitaa<br />

Mwl« Jahrzeit für Jungfrau Rosalia von Flüe, Unterem.<br />

Uh. ,2.46 .1».»,««<br />

« £ « a s i ,<br />

Pfarrkirche. S<br />

und 9 Uhr. 8.15<br />

,<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

a i a a<br />

,<br />

" "<br />

> v k ' -><br />

Ettisried' ewe M^e'M°esi?^'""' ^<br />

2BUlDe 5KQrio<br />

Oberdorf, Solothurn. - 3"<br />

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1930 U! " *""»•


garitett / Mittwoch, den 4. September <strong>1946</strong><br />

ff / /<br />

76. Jahrgang — Nr. 70<br />

M O l i e r M M e m ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

Fr< 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

Einz^hlung^auf^Postcheckkonto^VII^IW^—^Nenabonnen^n^w"r?en<br />

jederzeit . . . -ii gerne angenommen,<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. Tel. 8 62 37<br />

Druck ^Tw-urf und i.v*x Verlag: Tr>r.v.r^.^. Louis o—.ia Ehrli nzt*~ri & l>. Cie., Sarnen. cv Tel. o~„r (041) /n/ii\ 3 oonoo 60 33<br />

Jniertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseratcn-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschristen betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A u s d e r B u n d e s v e r s a m m l u n g<br />

% Auf der ersten Strecke ist der Fahrplan für die Beratung<br />

der Alters- und Hinterlassenenversicherung eingehalten worden:<br />

Der Nationalrat<br />

hat in der zweiten Woche der außerordentlichen Augustsession<br />

die Verhandlungen über die bundesrätliche Vorlage mit Einschaltung<br />

von Nachmittagssitzungen und einer Nachtsitzung zu<br />

Ende geführt. Dabei gab es eine Menge Zwischenhalte, dann<br />

nämlich, loenn einzelne Artikel umstritten waren und Anträge<br />

von dieser oder jener Seite auf Abänderungen hinzielten.<br />

Die katholisch - konservative Fraktion hat die<br />

Vorlage in mehreren Sitzungen sehr eingehend durchberaten<br />

und Verbesserungsvorschläge diskutiert und vorbereitet. Als<br />

besonders kompetent und beschlagen auf dem weiten Gebiet des<br />

geplanten Sozialwerkes erwies sich immer wieder Nationalrat<br />

Jasef E s ch e r (Wallis), der schon in der Förderung des Familienschutzes<br />

sich größte Verdienste erworben hat und jetzt<br />

auch bei der Altersversicherung sich mit verantwortungsbewußter<br />

Sachkenntnis für die Interessen der in der Partei<br />

zusammengefaßten Volkskreise einsetzt. Allerdings ist es<br />

schwer, mit Einzelanträgen gegen das Gefüge der Vorlage aufzukommen<br />

und Verbesserungen herauszuholen. Dann und<br />

wann hat man das Gefühl bekommen, daß eine von den Sozialisten<br />

und einem Teil der Freisinnigen von Fall zu Fall<br />

gebildete Ratsmehrheit nicht daran rütteln lassen wolle. So<br />

sieht die Vorlage am Ende der zweiwöchigen Beratungen im<br />

Nationalrat kaum viel anders aus als zu Beginn. Hier nur<br />

wenige Hinweise auf die Beratungen. Arbeitnehmer haben<br />

nach Vorlage 2 Prozent Beiträge zu leisten, ihr Arbeitgeber<br />

hat 2 Prozent dazuzulegen. Selbständigerwerbende sind für<br />

ihr eigenes Einkommen, sofern dieses Fr. 4800.— oder mehr<br />

beträgt, mit 4 Prozent belastet. Eine katholisch-konservative<br />

Kommissionsminderheit wollte die Einkommensgrenze auf Fr.<br />

MX).— heraufsetzen und bei selbständigen Einkommen unter<br />

Fr. 6000.— eine sinkende Skala bis auf zwei Prozent hinunter<br />

anwenden, blieb aber auch im Rate in Minderheit.<br />

Ebenso unterlag ein Antrag Odermatt (k.-k., Obwalden), bei<br />

unselbständigen Einkommen über Fr. 7500.— ebenfalls (wie<br />

beim Selbständigerwerbenden mit gleichem Einkommen) vier<br />

Prozent zu erheben. Die Art und Weise, wie Bundesrat<br />

Stampfli einzelne Antragsteller „behandelte" und dabei Persönlich<br />

wurde, fordert zum Widerspruch heraus. Wir möchten<br />

es keinem Regierungsrat anraten, in einem kantonalen Parlament<br />

die Ratsherren derart persönlich anzurempeln; das<br />

gäbe ein Geschrei in der Oppositionspresse! Ein Antrag Guinand-Munz,<br />

die Bundesversammlung zu ermächtigen, „je<br />

nach der finanziellen Lage der Versicherung oder im Bestreben,<br />

eine Verbesserung der Rentenleistungen herbeizuführen",<br />

die Prämien zu erhöhen oder herabzusetzen, wurde mit Recht<br />

abgewiesen. Auch ein aus der welschen Schweiz stammender<br />

Antrag, nach französischem System Einheitsrenten einzuführen<br />

(statt der abgestuften Renten je nach Prämienleistungen)<br />

wurde abgelehnt. Der Basler Kommunist Miville setzte sich<br />

ebenfalls für Einheitsrenten ein; ihm macht es nichts aus, das<br />

Versicherungsprinzip zu Tode zu reiten, wenn er nur bei seinen<br />

Genossen als der große Mann dasteht, der große Renten<br />

bei minimen Beiträgen verlangt. Das wäre nicht mehr Versicherung,<br />

das wäre Kommunismus in Reinkultur, bemerkte<br />

Bundesrat Stampfli. Ein von Escher (k.-k., Wallis) begründeter<br />

Antrag, solchen Versicherten, die wegen ungenügenden<br />

Einkommens nicht die vollen Prämien bezahlen können oder<br />

denen sie herabgesetzt werden mußten, gleichwohl die volle<br />

Rentenleistung zuzubilligen, wurde mit 64 gegen 56 Stimmen<br />

abgelehnt. Angenommen wird dagegen mit 74 gegen 64 Stimmen<br />

ein Antrag des konservativen Luzerner Bauernvertreters<br />

B eck, der bei den Uebergangsrenten die vorgesehenen Unterschiede<br />

zwischen ländlichen, halbstädtischen und städtischen Ver-<br />

Hältnissen etwas mildert. In der zweiten Wochenhälfte der<br />

zweiten Sessionswoche nimmt die Beratung bei den Versahrensvorschriften<br />

ein rascheres Tempo an, und am Freitagmorgen<br />

steht der Rat am Schluß der 105 Artikel umfassenden<br />

Vorlage. Nicht behandelt ist die zweite Vorlage, jene über<br />

die F i n a n z i e r u n g. Man kann wohl einerseits über Prämien<br />

und Renten beraten und verfügen, man muß aber auch<br />

die Mittel bestimmen, die die ö f f e n t l i ch e Hand zur<br />

Verfügung stellen soll. Solange dies nicht geschieht, mangelt<br />

das entscheidende Element des Werkes. Das ist die Anficht<br />

der katholisch-konservativen Fraktion, die durch ihren<br />

Präsidenten Holenstein (St. Gallen) dafür plädiert,<br />

nicht auf halbem Wege eine Gesamtabstimmung<br />

vorzunehmen. Mit 92 gegen 62 Stimmen wird jedoch diese<br />

Auffassung vom Rate abgelehnt, und die Linksallianz spielt<br />

so gut, daß sogar eine Abstimmung mit Namensaufruf<br />

(über ein halbes Werk!) verlangt wird. Unter diesem Druck<br />

stimmen schließlich 161 Nationalräte der Vorlage zu, einer<br />

(Möschlin, unabhängig, Basel) stimmt dagegen, 14 Ratsherren<br />

enthalten sich der Stimme, in der durchaus treffenden<br />

Ansicht, man könne doch unmöglich einer Vorlage zustimmen,<br />

deren wichtigster Teil, die Finanzierung, überhaupt noch nicht<br />

beraten worden ist. Aber man will eben Propaganda, man<br />

will die Zaudernden unter Druck setzen. Dieses psychologisch<br />

verfehlte Experiment ist ein Symptom für die ganze Art und<br />

Weise, wie man die Chancen der Vorlage heben will. In der<br />

Erinnerung an die seinerzeitige Vorlage von 1931, die von<br />

den Räten nahezu einstimmig gutgeheißen und vom Volk am<br />

6. Dezember 1931 wuchtig verworfen worden ist, und im Interesse<br />

der Sache ist dieses Vorgehen der Linksmehrheit außerordentlich<br />

zu bedauern.<br />

Der Ständerat<br />

fand in dieser außerordentlichen Augustsession die Gelegenheit,<br />

mit einer Reihe von kleineren Geschäften aufzuräumen.<br />

Das Hauptinteresse beanspruchte in der ersten Sessionswoche die<br />

Begutachtung der vom Landesring der Unabhängigen am<br />

6. Mai 1943 eingereichten Initiative betreffend das „R e cht<br />

auf Arbeit". Darnach soll jedem Schweizerbürger ein<br />

„Recht auf Arbeit" gewährleistet werden, für das natürlich<br />

der Bund die entsprechenden Maßnahmen zu treffen hätte, allerdings,<br />

gemäß dem Text des Begehrens, unter Förderung<br />

der privaten Initiative durch Bereitstellung und Durchführung<br />

ausreichender Arbeit. Wenige Monate nach Eingang dieses<br />

Volksbegehrens haben auch die Sozialisten am 10. Septcmber<br />

1943 eine Initiative betreffend „Wirtschaftsreform und<br />

Rechte der Arbeit" eingereicht, die dem Bund überhaupt die<br />

ganze Planung und Anordnung der Maßnahmen für die Verwirklichung<br />

der „Rechte der Arbeit" überbinden will. Die gegenwärtige<br />

Behandlung gilt nur dem Begehren der Unabhängigen;<br />

dasjenige der Sozialisten kommt später an die Reihe.<br />

Der Ständerat findet, daß die im Frühjahr zu Ende beratenen<br />

neuen Wirtschaftsartikel dem Bunde genügend Kompetenzen<br />

hinsichtlich der Arbeitsbeschaffung geben und daß<br />

das Jnitiatwbegehren der Unabhängigen mit seinen Widersprüchen<br />

und Forderungen den Bund vor unlösbare Aufgaben<br />

stellen würde. Er empfiehlt die Initiative mit 29 gegen 0<br />

Stimmen dem Volke zur Verwerfung.<br />

In der zweiten Sessionswoche gab die schon seit 1939 auf<br />

der Traktandenliste figurierende bundesrätliche Vorlage zu<br />

einem Gesetz über die Zwangsvollstreckung bei Gem<br />

e i n d e n und andern Schuldnern des kantonalen öffentlichen<br />

Rechts viel zu reden. Seit 1889 gibt es ein Bundesgesetz<br />

über Schuldbetreibung und Konkurs. Gilt dieses auch, wenn<br />

eine G e m e i n d e zahlungsunfähig wird? Das Gesetz selber<br />

sieht (in Art. 30) vor, daß es auf die Zwangsvollstreckung<br />

gegen Kantone, Bezirke und Gemeinden keine Anwendung finde,<br />

soweit hierüber besondere eidgenössische oder kantonale<br />

Vorschriften bestehen. Als in der Krisenzeit der Dreißigerjahre<br />

einzelne Neuenburger Gemeinden in bedrängte Lage gerieten,<br />

erließ der Kanton Neuenburg am 31. März 1936 ein derartiges<br />

kantonales Gesetz mit Eingriffen in die Rechte der Gläubiger.<br />

Nun fühlt sich der Bundesrat genötigt, einzugreifen, damit<br />

die Kantone nicht zu weit gehen. Er erließ am 23. November<br />

1936 einen entsprechenden Bundesratsbeschluß, der<br />

seither mehrmals verlängert wurde und noch in Kraft steht.<br />

Man möchte aber die bestehende Lücke im Schuldbetreibungsrecht<br />

durch die ordentliche Gesetzgebung ausfüllen. Der<br />

Ständerat indessen ist 1939 und 1941 auf die ihm unterbreitete<br />

Vorlage betreffend die Zwangsvollstreckung gegen Gemeinden<br />

nicht eingetreten und hat auch 1945 die Beratung<br />

vertagt. Besonders mißfiel ihm, daß darin vorgesehen wurde,<br />

nötigenfalls die Forderungen von Gläubigern von Gemeinden<br />

einfach herabzusetzen. In der Debatte der vergangenen<br />

Augustsession wurde erneut des langen und breiten darüber<br />

diskutiert. Zuerst wurden ein Rückweisungsantrag, der<br />

von Klöti (soz., Zürich) und ein Nichteintretungsantrag, der<br />

von Lusser (kath.-kons., Zug) gestellt wurde, je mit 17 gegen<br />

16 Stimmen abgelehnt. Die Beratung mußte also aufgenommen<br />

werden, stockte aber wieder beim entscheidenden Artikel<br />

45, wo die Kommission einen ansnahmsweisen Kapitalabstrich<br />

von 10 Prozent vorsah, wenn eine Gemeinde sich nicht anders<br />

zu helfen wisse. Dieser ganze Artikel wurde nach ausgiebiger<br />

Debatte mit 22 gegen 11 Stimmen gestrichen. Die Vorläge<br />

wurde hierauf nochmals an die Kommission zurückgewiesen,<br />

damit sie neuerdings darüber berate, unter Berücksichtigung<br />

dieser Stellungnahme. In der Diskussion zeigte sich, daß<br />

gegenwärtig von den rund 3000 schweizerischen Gemeinden<br />

einzig die beiden Gemeinden Montreux-Chatelard (Waadt)<br />

und St. Moritz (Graubünden) diese weitgehende Hilfe benötigen.<br />

Es kam aber die Auffassung zum Ausdruck, daß nötigensalls<br />

zunächst die Kantone selber bei ihren Gemeinden zum<br />

Rechten sehen sollen.<br />

Die ordentliche Herbstsession, die am Montag nach dem<br />

Eidgenössischen Bettag hätte beginnen sollen, wurde um 14<br />

Tage hinausgeschoben und wird dann in den Oktober hinein<br />

dauern. Zwischenhinein haben die Kommissionen Arbeit in<br />

Hülle und Fülle, und schon spricht man von einer neuen außerordentlichen<br />

Session im Januar, damit die Altersversicherung<br />

auf alle Fälle rechtzeitig unter Dach komme.<br />

Kleines Feuilleton<br />

Sie Htfunöen -<br />

im TmnikiM der Pfarrkirche zu Sächseln<br />

<strong>1946</strong>.<br />

Im Namen des Herrn. Amen.<br />

In der stürmischen Nacht vom 18. auf den 19. Dezember<br />

des Jahres 1945 hat der Föhn das Kreuz und die Kugeln<br />

vom Turm unserer Pfarrkirche herabgeschlagen. Bei diesem<br />

Anlaß wurde die im Turmknopf befindliche Kassette geöffnet<br />

und es wurden mit Interesse die Urkunden gelesen, die unlere<br />

Vorfahren in den Jahren 1742 und 1841 in diese Kassette<br />

hineingelegt hatten.<br />

In der Woche der Bundesfeier des Jahres <strong>1946</strong> wurde die<br />

Kuppel mit einem Gerüst umgeben, um die nötigen Ausbe,-<br />

lerungsarbeiten vornehmen zu können. Gleichzeitig ist gemäß<br />

dem Beschluß der Kirchgemeindeversammlung vom 26. Mai<br />

*946 vorgesehen, an der Pfarrkirche verschiedene bauliche und<br />

technische Verbesserungen auszuführen. So werden die Glokkm<br />

neu gelagert, es wird das Geläute mit elektrischem Antrieb<br />

ausgerüstet und die Kirchenuhr neu eingerichtet. Die<br />

Einrichtung der Kirchenuhr ist der Firma I. G. Baer in Suunswald,<br />

Kanton Bern, übergeben, die Neulagerung der<br />

blocken der Glockengießerei Rüetschi in Aarau und die Ein-<br />

Achtung des elektrischen Antriebes für das Geläute der Fir-<br />

ma Johann Muff in Triengen, Kanton Luzern. Die Gerüste<br />

hat das Baugeschäft Carl Garovi-Odermatt in Sächseln erstellt.<br />

Die Kosten betragen Fr. 2050.—. Das Kreuz, das durch<br />

den Sturz vom Dach beschädigt worden ist, wird von Arnold<br />

Flüeler, Schmied in Sächseln, wieder hergerichtet, und die<br />

Goldschmiedewerkstatt Theodor Müller in Uznach, Kanton St.<br />

Gallen, lieferte eine neue Turmkugel und drei kleinere Kugelii,<br />

alle aus Kupfer und in Feuer vergoldet, zum Preis<br />

von zusammen Fr. 775.95.<br />

In den nächsten Tagen, im August <strong>1946</strong>, wird das Kreuz<br />

wieder auf unserem Kirchturm aufgepflanzt werden. Möge<br />

es auf immer den Segen des Allerhöchsten auf unser Dorf,<br />

unsere Gemeinde und unser Land herabrufen und Ungewittern<br />

jeder Art Einhalt gebieten!<br />

Die Pfarrgeistlichkeit unserer Gemeinde bilden gegenwärtig<br />

die hochwürdigen Herren Johannes Huber, geboren 1890,<br />

Bürger von Zürich und Ehrenbürger von Sächseln, Pfarrer<br />

in Sächseln seit 1930; Pius Britschgi, geb. 1900, Bürger<br />

von AD nach, kantonaler Schulinspektor und Erziehungsrat,<br />

Psarrhclscr in Sächseln seit 1931; Theodor Niederberger, geb.<br />

1904, Bürger von Wolsenschießen, Nidwalden, Frühmesser in<br />

Sächseln seit 1937; Werner Durrer, geb. 1907, von Kerns,<br />

Bruder Klausen-Kaplan in Sächseln seit 1935; und Alois<br />

Stockmann, geb. 1894, Bürger von Sarnen, Kaplan auf dem<br />

Flüeli seit 1926. Das Bistum Chur wird geleitet von Bischof<br />

Dr. Christianus Caminada, der im Mai dieses Jahres in Obwalden<br />

die hl. Firmung gespendet hat; und unsere hl. römischkatholische<br />

Kirche wird glorreich regiert von Papst Pius dem<br />

Zwölften, der kurz vor seiner Wahl im Jahre 1939 als Kardinal<br />

Eugenius Pacelli eine Weihekerze an das Grab des<br />

seligen Bruder Klaus in Sächseln geschenkt und am 17. Oktober<br />

1935 persönlich in Sächseln geweilt hat.<br />

Seit dem 26. Mai <strong>1946</strong> ist zum ersten Mal ein außerkantonaler<br />

Bürger Gemeindepräsident von Sächseln, nämlich<br />

Herr Konstantin Hinter, geb. 1888, von Wilen bei Wil, Kanton<br />

Thurgau. Die übrigen sechs Mitglieder des Einwohnergemeinderates<br />

sind die Herren Paul von Flüe, geb. 1901, zugleich<br />

Bürgergemeindepräsident und Kantonsrat; Anton Schälin,<br />

geb. 1896, Geißmatt, Flüeli, zugleich Kantonsrichter;<br />

Albert von Moos, geb. 1895, zugleich Vizepräsident des Kantonsrates;<br />

Josef Rohrer, geb. 1899, Kreuzmatt, Kantonsrat;<br />

Josef Spichtig, geb. 1899, Edisried, Bürgergemeinderat; und<br />

Nikolaus Britschgi, geb. 1915, Gastwirt zum „Kreuz". Als<br />

Kirchenvogt amtet seit 1935 Hr. Altratsherr Nikolaus Omlin-<br />

Blättler. Regierender Landammann des eidgenössischen Standes<br />

Unterwalden ob dem Wald ist seit der Landsgemeinde<br />

<strong>1946</strong> Herr Dr. Gotthard Odermatt, Bürger von Dallenwil,<br />

Nidwalden. An der Spitze der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />

steht als Bundespräsident Herr Dr. Karl Kobelt, Bürger<br />

von Marbach, Kanton St. Gallen.<br />

Es herrscht gegenwärtig eine große Teuerung als Folge<br />

des furchtbaren Weltkrieges von 1939 bis 1945. Die Versorgung<br />

mit Lebensmitteln hat sich, während in Europa weit<br />

herum Hungersnot wütet, seit dem Kriegsende im Schweizerland<br />

verbessert, aber die Preise sind eher noch gestiegen. Es<br />

kosten heute ein Liter Milch 35 Rappen; ein anderthälbpfündiges<br />

Brot 39 Rappen; ein Ei 34 Rappen; 100 Gramm Butter<br />

82 Rappen; ein Kilogramm Zucker Fr. 1.18; ein Kilo-


A l t e r s v e r s i c h e r u n g u n d d i e „ A b f u h r i « B e r n "<br />

In Nr. 69 des „Unterwaldner" hat ein angeblicher R. I.<br />

einen Artikel publiziert unter dem Titel „Abfuhr in Bern".<br />

Darin wird mein Antrag und mein Votum zu Art. 5 des<br />

Bundesgesetzes über die Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />

in einer total falschen und ehrverletzenden Art und<br />

Weise wiedergegeben und glossiert, wodurch ich mich zur Richtigstellung<br />

verpflichtet fühle. Da ich meine Ausführungen im<br />

Nationalrat nicht nach Manuskript, sondern frei vortrug, habe<br />

ich bis zum Erscheinen des stenographischen Bulletins nicht<br />

die Möglichkeit, mein Votum im Wortlaut anzuführen. Es<br />

soll später nachgeholt werden.<br />

Zur Darstellung des Sachverhaltes seien in kurzen Zügen<br />

die wesentlichen Punkte der Vorlage angeführt, die mich zu<br />

meinem Antrag nach Ueberlegung (nach dem Studium der<br />

189 Seiten umfassenden Botschaft und der Gesetzesvorlage mit<br />

den 195 Artikeln) bewogen haben.<br />

Art. 4 des Gesetzes lautet: Die Beiträge der erwerbstätigen<br />

Versicherten werden in Prozenten des Einkommens aus<br />

unselbständiger, beziehungsweise selbständiger Erwerbstätigfeit<br />

festgesetzt. Für den Selbständigerwerbenden bestimmt Artikel<br />

8 der Beitragspflicht folgendermaßen: Vom Einkommeu<br />

aus selbständiger Erwerbstätigkeit wird ein Beitrag von<br />

4 Prozent erhoben. Beträgt dieses Einkommen weniger als<br />

4899 Franken, aber mindestens 999 Franken im Jahr, so vermindert<br />

sich der Beitragsansatz nach einer vom Bundesrat aufzustellenden<br />

sinkenden Skala bis auf 2 Prozent. Nach dieser<br />

Bestimmung würde ein Großteil der Landwirtschaft und des<br />

Kleingewerbes in unserem Kanton unter den 4 Prozent Beitragspflicht<br />

bleiben. Diese Rücksichtnahme auf jene Kreise<br />

Selbständigerwerbender mit kleinem Einkommen ist sicher gerecht<br />

und war auch nicht umstritten. Alle Selbständigerwerbenden<br />

von über 4899 Fr. Einkommen bezahlen 4 Prozent.<br />

Gegen diese Bestimmung ist von keiner Seite, auch nicht von<br />

mir, irgend etwas gesagt worden. Im Gegenteil habe ich erklärt,<br />

daß die Selbständigerwerbenden gerne das ihre beitragen<br />

zur Finanzierung der Altersversicherung.<br />

Bei einem Einkommen von Fr. 7599.— bezahlt der Selbständigerwerbende<br />

4 Prozent — 399 Franken pro Jahr. Wenn<br />

er diesen Betrag alljährlich bezahlt, und auch bezahlen muß,<br />

so finanziert er damit gerade die Maximalrente, die er bekommen<br />

kann. Höhere Beiträge, entsprechend einem höheren<br />

Einkommen als 7599 Franken, bedingen nun keine weitere<br />

Rentenerhöhung, sondern sie fließen als Solidaritytsbeiträge<br />

in die Ausgleichskasse und kommen den minderbemittelten<br />

Bevöllerungskreisen zugut. Dieser soziale Ausgleich zwischen<br />

Groß- und Kleinverdiener ist gerecht und war auch nicht bestritten.<br />

Wie steht es nun mit den Solidaritätsbeiträgen bei den<br />

Unselbständigerwerbenden? Art. 5 regelt die Beitragspflicht<br />

der Unselbständigerwerbenden wie folgt: Vom Einkommen<br />

aus unselbständiger Erwerbstätigkeit, im folgenden maßgebender<br />

Lohn genannt, wird ein Beitrag von 2 Prozent erhoben.<br />

Dazu kommt der Beitrag des Arbeitgebers gemäß Art.<br />

13: Der Arbeitgeberbeitrag beträgt 2 Prozent der Summe<br />

der an beitragspflichtige Personen ausgerichteten maßgebenden<br />

Löhne.<br />

Der Beitrag des Arbeitgebers kann aber nie als ein Bestandteil<br />

des Lohnes geweitet werden, ebensowenig wie bis<br />

heute die Arbeitgeberbeiträge (z. B. im Kanton oder in den<br />

Gemeinden) an die Lohn- und Verdienstersatzkasse als Lohn<br />

angerechnet wurden.<br />

Zur Veranschaulichung stelle ich die Beitragsleistung für<br />

Unselbständigerwerbende und Selbständigerwerbende<br />

der heutigen Vorlage einander gegenüber.<br />

gemäß<br />

Selbständigerwerbender Unjelbständigerwerbender<br />

Einkommen Beitrag Einkommen Beitrag<br />

5*. Fr, Fr. Fr<br />

5 999.— 200— 5 000— 109—<br />

6 009— 240— 6 000— 120—<br />

8 000— 320— 8 000— 160—<br />

19 000— 400— 10 000— 290—<br />

15 000— 609.— 16 000.— 300—<br />

Aus der Znsammenstellung ist ohne weiteres ersichtlich,<br />

daß ein Selbständigerwerbender bei einem Einkommen von<br />

Fr. 15 999.—, was in unsern kantonalen Verhältnissen eine<br />

große Seltenheit sein dürfte, 399 Franken Solidaritätsbeitrag<br />

bezahlt, was in Ordnung geht, der Unselbständigerwerbende<br />

aber keinen solchen leistet. Denn die Leistung des Arbeitgebers<br />

kann doch nicht als Leistung des Arbeitnehmers taxiert<br />

werden und die Leistungen an die AHV gelten auch nicht<br />

als Lohnleistungen.<br />

gramm Weißmehl, sofern man solches erhält, Fr. 1.53. Für<br />

den Kilozentner Heu ist ein Preis von Fr. 19.— behördlich<br />

bewilligt. Viele wichtige Lebensmittel sind immer noch rationiert.<br />

Während des Krieges hat sich, wie in der ganzen<br />

Schweiz, so auch bei uns notgedrungen der Ackerbau stark<br />

vermehrt. Die gesamte Anbaufläche betrug im Jahre 1945,<br />

als sie am höchsten war, im Kanton Obwalden 982 Hektaren<br />

und in der Gemeinde Sächseln 198 Hektaren.<br />

Anläßlich der eidgenössischen Volkszählung vom 1. Dezember<br />

1941 zählte die Gemeinde Sächseln 2117 Seelen. Gemäß<br />

der Einwohnerkontrolle waren es am 31. Dezember 1945<br />

insgesamt 2248 Seelen. Davon waren 1543 Bürger der Gemeinde<br />

Sächseln, 294 Bürger anderer Gemeinden des Kantons<br />

Obnmlden, 365 Bürger anderer Kantone der Schweiz<br />

und 46 Ausländer, darunter eine Anzahl österreichische Ferienkinder.<br />

Leider verursachen der Materialismus und die Weltsucht<br />

ane Lockerung der alten guten, christlichen Sitten im ganzen<br />

Lande nnd wollen den Väterglauben erschüttern. In der ganzen<br />

Welt scheint sich ein Entscheidungskampf geistiger Art<br />

anzukündigen. Der gottlose Kommunismus will die Macht<br />

an sich reißen, nachdem in Deutschland der Nationalsozialis-<br />

Wer gehört übrigens zu den Unselbständigerwerbenden?<br />

Das gesamte Bundespersonal, angefangen vom SBB-Strekkenwärter<br />

bis hinauf zu den Korpskommandanten und Bundesräten,<br />

die hauptamtlichen Regierungsräte, die Funktionäre<br />

in den Kantonen und Gemeinden (hauptamtlich besoldet),<br />

die Direktoren von großen und kleinen industriellen Unternehmen,<br />

Arbeiter, Knechte, Mägde usw. Die Gehälter der<br />

obersten Kategorien dieser Unselbständigerwerbenden dürften<br />

aber in manchen Fällen 15 999 Franken und mehr betragen.<br />

Und nun mein Vergehen! Ich stellte zu Art. 5, dessen<br />

Wortlaut ich vorgängig zitiert habe, den Zusatzantrag: Bei<br />

einem Einkommen (für die Unselbständigerwerbenden) von<br />

über 7599 Franken beträgt der Beitrag 4 Prozent (gleich wie<br />

bei Selbständigerwerbenden). Der objektive Leser mag nun<br />

selbst urteilen, ob ich mit meinem Antrag so sehr neben das<br />

Ziel geschossen oder etwas gegen das Volksempfinden des<br />

Großteils des <strong>Obwaldner</strong> Volles gehandelt habe, das in seiner<br />

großen Mehrheit (inklusive kantonale Angestellte) nicht über<br />

ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 7599 Franken<br />

verfügt.<br />

Wenn aber der „noble" Artikelschreiber mir die Worte in<br />

den Mund legte: „Den Arbeitgeber und Selbständigerwerbenden<br />

aber will Redner nicht mit 2 Prozent belasten", so ist<br />

das eine grobe Lüge, von der nichts entschuldigen kann, selbst<br />

nicht politische Verdrehung oder Unkenntnis der Sache, da<br />

er ja als Ohrenzeuge mein Votum gehört haben will. Ich habe<br />

gesagt, daß der Arbeitgeberbeitrag von 2 Prozent selbstverständlich<br />

bleiben würde. Aber von einer Reduktion des Beiträges<br />

des Selbständigerwerbenden habe ich kein Wort gesagt,<br />

ebensowenig wie „die Unselbständigerwerbenden können das<br />

gut bezahlen". Die Lautsprecheranlagen funktionieren im Nationalratssaal<br />

und aus den Tribünen für gewöhnlich sehr gut,<br />

so daß auch der Herr R. I., sofern er dort gewesen wäre, meine<br />

Ausführungen unzweideutig hätte verstehen können. Wenn<br />

Herr Bundesrat Dr. Stampsli meinen Antrag als unüberlegt<br />

bezeichnete und sagte, ich könne ja in die Fabrik gehen, wenn<br />

es mir als Tierarzt und Selbständigerwerbender nicht passe,<br />

so hat er damit einen, gelinde gesagt, auch nicht überlegten<br />

Ausspruch getan, der gegen alle Selbständigerwerbenden gerichtet<br />

war und der auch eines obersten Magistraten bei der<br />

Behandlung des größten Soziqlwerkes im eidgenössischen Pa'rlament<br />

einem Volksvertreter gegenüber nicht würdig ist. Dies<br />

ist nicht etwa nur mein eigener, sondern der Eindruck vieler<br />

Parlamentarier anderer politischer Richtung. Uebrigens könnte<br />

Herr Bundesrat Dr. Stampsli diesen Ausspruch in analoger<br />

Weise in der akut gewordenen Milchpreissrage der Landwirtschaft<br />

zurufen.<br />

Zur ganzen Behandlung der Altersversicherungsvorlage<br />

im Nationalrat sei nur bemerkt, daß mit allen Druckmitteln<br />

jede Anregung und jeder Antrag von ettvelcher Bedeutung<br />

bekämpft wurden, weil sie nicht ins „System" paßten. Bei eiuer<br />

ähnlichen Behandlung einer Vorlage in unserem kantonalen<br />

Parlament würde der „Unterwaldner" in Fettdruck von<br />

Diktatur und Vergewaltigung schreiben.<br />

Den Artikelschreiber kann ich heute schon versichern, daß<br />

mein Antrag im Ständerat wieder aufgegriffen wird (nicht<br />

von <strong>Obwaldner</strong>seite), vielleicht in der Form, daß der über<br />

7599 Franken gehende Einkommensbetrag mit 4 Prozent Beitragspflicht<br />

zu belasten sei.<br />

Als Antwort auf die Kleine Anfrage an die Christlichsozialen<br />

im „Unterwaldner" Nr. 79 gebe ich die Erklärung, daß<br />

durch meinen Antrag in keiner Weise die Beitragspslicht unserer<br />

Arbeiter tangiert wurde. Denn sie würden wahrscheinlich<br />

gern 4 Prozent an die Altersversicherung bezahlen, wenn sie<br />

über ein höheres Einkommen als 7599 Franken verfügen<br />

würden. Im Uebrigen würden durch meinen Antrag keine<br />

59 Unselbständigerwerbenden in unserm Kanton zu einer 4-<br />

prozentigen Beitragsleistung verpflichtet. Alle übrigen würden<br />

nur 2 Prozent bezahlen, wogegen ich mit keinem Wort<br />

opponiert habe. Das ist die Wahrheit, Herr R. I. Sie scheinen<br />

also sehr schlecht oder gar nicht meine Ausführungen gehört<br />

zu haben. Ich will nun sehen, ob eine Richtigstellung erfolgt!<br />

Man versuchte nun mit dieser totalen Verdrehung die Arbeiterschast<br />

gegen mich zu mobilisieren. Aber ich glaube mit<br />

Mten Gründen annehmen zu dürfen, daß gerade die Arbeiterschaft<br />

unseres Kantons meinen Standpunkt billigt. Oder wittert<br />

der „Unterwaldner" schon Morgenluft für die nächstjährigen<br />

Nationalratswahlen?<br />

Zum Schlüsse seien mir noch einige Nachbemerkungen gestattet.<br />

Als für die Redaktion verantwortlich zeichnen die liberaten<br />

Parteien von Ob- und Nidwalden. Logischerweise muß<br />

auch angenommen werden, daß die Partei diese Verhetzung<br />

und Falschmeldung deckt.<br />

Die in „meinem Fall" angewandte Journalistik ist in ihrer<br />

Art höchst unfair, wird doch der Artikel so wiedergegeben,<br />

als handle es sich um einen Auszug aus einer andern Zeitung.<br />

Die Quelle wird aber nicht angegeben, sondern „der Einsender"<br />

behilft sich mit der allgemeinen Wendung „man schrieb".<br />

Als Abschluß seines Artikels kann „der Einsender R. I."<br />

nicht unterlassen, noch eine Bemerkung wegen der letzten<br />

Landsgemeinde anzubringen. „Er" schreibt: „Und die Moral<br />

der Episode: Es ist weit schwieriger, in Bern zu politisieren,<br />

— als eine <strong>Obwaldner</strong> Landsgemeinde nach seinem Willen<br />

zu dirigieren!" Nachdem Herr Landammann ganger und<br />

die ausscheidenden Regierungsrate sich n.cht bereit erf %|<br />

'en<br />

konnten, die Wahlvorschläge au der letzten ^andsgemeinde<br />

zu<br />

machen, so blieb nichts anderes übrig, daß der nach dem ^<br />

ammann rangälteste Reg.erungsrat die Vorschlage machen<br />

Ich weiß ja, daß weder Pflichterfüllung dem Vaterla^<br />

gegenüber wahreno während uoei über 799


«ationierungsausweisen für Fleisch und Fett in folgenden,<br />

Ausmaße: für Fleisch von Stieren, Ochsen, Kühen, Rindern<br />

und Kälbern werden 50 Prozent des amtlich festgestellten<br />

Schlachtgewichtes belastet, bei Kälbern jedoch höchstens 30 000<br />

Punkte. Für Pferde und Schafe beträgt die Belastung 30 ProerIt,<br />

bei den letzterwähnten jedoch höchstens 9000 P. Bei den<br />

Äierst angeführten Tierkategorien macht die Fettbelastung 25<br />

Prozent des ausgewiesenen Rohfettertrages aus, bei Kälbern<br />

jedoch höchstes 1,5 kg pro Kalb; bei Schafen erfolgt keine<br />

^ettbelaftung. Die Belastung für Fleisch und Fett von<br />

Schweinen wird auf 30—36 Prozent des amtlich festgestellten<br />

Schlachtgewichtes festgesetzt, überschreitet jedoch nicht 36 000<br />

Punkte je Schwein. Bei nicht amtlich festgestellten Schlacht-<br />

^wichten wird die Höchstbelastung in Anrechnung gebracht.<br />

Für die kollektiven Haushaltungen sind die Fleischansätze<br />

allgemein anf 100 Prozent des amtlich festgestellten Schlachtgewichtes<br />

festgesetzt, die Fettansätze auf 50 Prozent des Rohsettertrages.<br />

Für Fleisch und Fett von Schweinen werden 80<br />

bis 90 Prozent der amtlichen Gewichte belastet. Bei Schafen<br />

erfolgt wiederum keinerlei Fettbelastung.<br />

Bedingt bankwürdiges Fleisch und bedingt bankwürdiges<br />

Fett wird den selbstversorgungsberechtigten Haushaltungen<br />

rationierungsfrei überlassen. — Geht ein Betrieb an einen<br />

neuen Eigentümer oder Betriebsleiter über, haftet der alte<br />

Eigentümer oder Leiter für die Abtragung von Fleisch- und<br />

Fettconponsschulden weiter, sofern die Couponsschuld vom<br />

Nachfolger nicht übernommen wird.<br />

Tagung der alten BerpslegungsKomp. 1/4 aus den Iahren<br />

1914/18. (Eing.) Nach einem Unterbruch von 10 Jahren<br />

treffen sich die Kameraden der alten V.Kp. 1/4 am Sonntag,<br />

den 13. Oktober <strong>1946</strong>, in Luzern, zur 4. Kompagnie-Tagung.<br />

Alles Nähere wird durch Zirkularschreiben bekannt gegeben<br />

werden. Wir ersuchen aber heute schon, sich diesen Sonntag zu<br />

reservieren und die Kameraden aus die Tagung aufmerksam<br />

zu machen.<br />

Korrektur. Im „Weltfenster" der letzten Nummer, zweite<br />

Spalte, zweiter Abschnitt, letzte Zeile, soll es heißen: verlängerte<br />

Pratze Rußlands. — Im Bericht über die Inländische<br />

Mission soll es heißen: In Sächseln trifft es auf den Kopf<br />

der Bevölkerung Fr. 1.05. Auch so noch bleibt das Refültat<br />

an der Spitze aller Pfarreien.<br />

Den Ratten streut man Gift, sie freffen's und krepieren<br />

dran. Das ist recht dumm von den Ratten. Aber sie haben we-<br />

„igstens das Gift nicht selber bezahlt. Den Lesern des „Unterwaldner"<br />

serviert man Stumpfsinn, wie der Artikel gegen<br />

den verehrten Herrn Landanimann Dr. Odermatt einer ist.<br />

Und die öeute kaufen solche Ware um teure Batzen. Gehen<br />

die Herrschaften nach dem Grundsatz:<br />

Stumpfsinn, Stumpfsinn, du mein Vergnügen,<br />

Stumpfsinn, Stumpfsinn, du meine Lust!<br />

Gäb's keinen Stumpfsinn, gäb's kein Vergnügen.<br />

Gäb's leinen Stumpfsinn, gäb's keine Lust.<br />

Ja, ja, ja, ja,<br />

Weißt nicht, wie gut ich dir bin!<br />

Sind die Menschen nicht dümmer als die Ratten? (—)<br />

3. Schweizerischer Bollstheaterkurs in Luzern. Nachdem<br />

die beiden ersten schweizerischen Volkstheaterkurse in Rheinselben<br />

stattfanden, wird der dritte nach Luzern verlegt. Er sindet<br />

Sonntag, den 20. September, bis Sonntag, den 6. Oktober,<br />

im Hotel Krone am theaterhistorisch bekannten Weinmarkt<br />

statt. Fünf Hauptformen des schweizerischen Volkstheaters<br />

werden eingehend erörtert: Weihnachtsbrauch und WeihnachtSsPiel,<br />

Bundesseierspiel, Fastnachtsspiel, realistisches<br />

Volksstück (Heimatschutztheater) und poetisches Volksstück (stilisiertes<br />

Mundartstück). Alle fünf Spielarten werden in charakteristifchen<br />

Jnszenierungsbeispielen praktisch erprobt und<br />

am Abend durch die Luzerner Spielleute vorgeführt. Däneben<br />

wird das Thema Sprechregie durch einen besondern Fachmann<br />

in zehn Arbeitsstunden behandelt. Besichtigung der<br />

Sehenswürdigkeiten der Stadt (Frqilichtplätze, Tribschen) und<br />

eine Seefahrt sorgen für die itötige EMpannuug. Der Luzer-<br />

»er Volkstheaterkurs ist die erste offizielle Veranstaltung der<br />

Abteilung Volkstheater der schweizerischen Theaterschule AG.,<br />

Zürich, deren Leitung Dr. Oskar Eberle übertragen wurde, vz.<br />

Die Teilnahme am Volkstheaterkurs sei auch den Regisseuren<br />

unserer <strong>Obwaldner</strong> Bühnen bestens anempfohlen!<br />

Sächseln, (vm) Letzten Freitag, den 30. August <strong>1946</strong>, nachmittags<br />

zwischen 4 und 6 Uhr, wurde der Turm unserer Psarrkirche<br />

wieder mit Kreuz und Kugel bekrönt. Das Kreuz ist<br />

»on Schmiedemeister Arnold Flüeler wieder trefflich instandgesetzt;<br />

die große Kugel und die drei kleinen Kugeln än den<br />

ikreuzarmen, alle aus Kupfer und in Feuer vergoldet, sind<br />

neu. Die große Kugel mißt 45 auf 47 Zentimeter; in sie hinein<br />

wurden in Flaschen Abschriften der früheren Urkunden von<br />

1742 und 1841 sowie eine neue Urkunde vom 15. Aug. 1046<br />

gelegt, dazu eine Bruder-Klausen-Reliquie, eine Muttergotteswedaille,<br />

einige Fliegerausnahmen von Sächseln, etwas Kleingeld,<br />

eine Anzahl Rationierungskarten seit 1040, ein Druck-<br />

"bzug der Urkunden, ein „Vaterland" und ein „<strong>Obwaldner</strong><br />

Bolksfreuud" vom 24. August <strong>1946</strong>. Im Freien nahm hochw.<br />

Herr Pfarrer Huber die Segnung des Kreuzes vor, dann<br />

wurden Kugel und Kreuz an einem Seil auf den Turm hinaufgezogen.<br />

Oben wurden die Flaschen in die Kugel hineingelegt,<br />

die Kugel aufgesetzt und um 17.18 Uhr wurde von<br />

Zimmermeister Taver Omlin mit starken Armen das Kreuz<br />

eingesteckt.<br />

Möge es, wie es in der Urkunde heißt, den Segen des<br />

Allerhöchsten auf uns herabrufen und Ungewittern jeder Art<br />

Einhalt gebieten!<br />

Sächseln. (Einges.) Geschäftseröffnung. Dieser<br />

^age eröffnet Herr Josef von Moos, Metzgermeister, sein<br />

neues Geschäft neben dem Gasthaus Schlüssel. Nach der Lehr-<br />

^eit bei Hrn. Wägermeister Josef von Moos in Giswil vervollkommnete<br />

sich der neue Geschäftsinhaber während über<br />

einem Jahrzehnt in vevschiedenen Großmetzgereien in Stans,<br />

ern, Rothenburg usw. Ausgezeichnete Branchenkenntnisse<br />

werden ihn befähigen, allen Anforderungen der Kundschaft ge-<br />

M zu werden. Wir heißen unsern Mitbürger zu Hause herz-<br />

'ch willkommen und wünschen ihm beste Geschäftserfolge!<br />

Das Rote Kreuz ist der lebendige Ausdruck der weitweiten<br />

Mission der Schweiz. Unsere Ausgabe ist noch<br />

nicht beendet. Spendet alle für das Internationale<br />

Komitee vom Roten Kreuz!<br />

Der Uvsputtnen-Taler<br />

Zur Feier des Eidgenössischen Trachten- und Alphirtenfestes<br />

vom 7. und 8. (evtl. 22. und 23.) September in Jntcrlaken-Unspunnen<br />

gibt die Schweizerische Trachtenvereinigung<br />

mit Zustimmung des Eidgen. Finanzdepartementes und der<br />

Nationalbank den für das Alphirtenfest des Jahres 1805 ge-<br />

Prägten „Unspunnen-Taler" mit einer neuen Inschrift heraus.<br />

Der Taler, der etwas größer ist als das heutige Fünffrankenstück,<br />

ist ein kleines Meisterwerk schweizerischer Prägekunst<br />

und wird in der eidgen. Münzstätte in Bern hergestellt.<br />

Neben dem silbernen Taler durste zum erstenmal seit<br />

Ausbruch des Krieges auch wieder eine Ausgabe in Gold<br />

(27 Gramm) geprägt werden. Die beiden Medaillen sind<br />

kein amtliches Zahlungsmittel, sie werden jedoch ihrer Schönheit<br />

und ihres Metallgehaltes wegen sehr gesucht sein. Sie<br />

werden am Fest in Jnterlaken verkauft. Der Reinertrag aus<br />

dem ^.aler-Berkauf dient zur Finanzierung des Festes und<br />

zur Förderung von Tracht und Volkslied in der Schweiz.<br />

Giswil. Meinem lieben Freunde Fritz Fankhaufer<br />

gewidmet, der am 28. August so unerwartet schnell aus diesem<br />

Leben geschieden ist.<br />

Den trüben Augusthimmel<br />

von einem schönen Tag erhellt,<br />

im schönsten Sonnenschimmer<br />

erscheint so lebenswert die Welt.<br />

Da kommt ein kühler Herbsteswind,<br />

der gar so bald das Leben bricht.<br />

Er kommt oft gar geschwind<br />

und frägt nach unf'rem Willen nicht.<br />

Ein liebes, gutes Vaterherz,<br />

voll Liebe und voll Güte,<br />

es zerbricht im Todesfchmerz,<br />

weil Gott es so verfügte.<br />

Seiner Gattin lieb und gut,<br />

er treu zur Seite stand,<br />

sie weiß es nur zugut,<br />

wie innig seine Liebe band.<br />

Ein treuer Freund war er,<br />

wie Gold und Edelstein,<br />

darum trauert man sehr<br />

an seinem letzten Meilenstein.<br />

Sein Andenken bleibt in Ehren<br />

bei jedem, der ihn hat gekannt,<br />

so wird man ihn verehren<br />

weit über unser Heimatland.<br />

Gott wollen wir darum ersleh'n,<br />

daß er uns nach dieser Zeit,<br />

führt zu einem Wiederseh'n<br />

in der ew'gen Seligkeit. v.<br />

(Ein weiterer Nachruf folgt in nächster Nummer. Red.)<br />

Giswil. Herr Hans M i n g hat auf Grund erfolgreich<br />

bestandener Prüfung den gesetzlich geschützten Titel eines<br />

Hafnermeisters erworben. Wir gratulieren!<br />

Engelberg. 90 Jahre alt. Unsere Talseniorin, Fräulein<br />

K a t h i e H e ß, Gandli, erfüllte am 2. September ihr 90. Lebensjahr.<br />

Sie war das zweitjüngste der neun Kinder des Nikolans<br />

Heß, Gandli, und der Katharina Engenia Waser im<br />

Flühli, Engelberg, geboren am 2. September 1856. Nach der<br />

Primärschule lernte sie seidenweben, nebenbei aber auch englisch,<br />

und da sie in eine Dienststelle nach Montreux kam, auch<br />

bald französisch und später noch italienisch. Denn sie hatte<br />

schon als junges Mädchen ein großes Verlangen, fremde<br />

Sprachen zu lernen und bewies dafür ein ausgesprochenes Talent.<br />

Bald kam sie in die weite Welt hinaus, nach Italien,<br />

Frankreich und England, dann aber auch wieder heim als<br />

Hotelangestellte zur Familie Cattani im Titlis. In ganz ei°<br />

gener Weise wurde sie hier der gute und stets dienstbare Geist<br />

des ganzen Hauses, die Helferin und Beraterin in allen den<br />

vielfältigen Wünschen lind Anliegen der damaligen Kurgäste,<br />

unter denen sich deutsche Professoren, Grafen, Generäle und<br />

Großindustrielle, aber auch manche englische Familien besänden.<br />

Als Begleiterin dieser Familien kam sie in beinahe alle<br />

Weltteile. Dabei blieb sie die naturwüchsige, unverfälschte,<br />

brave und religionstreue Engelbergerin mit nieversiegendem<br />

Humor und feinem Umgange. Aus dem Dienstverhältnisse erblühten<br />

mit der Zeit so viele treue Freundschaften und noch<br />

heute korrespondiert unsere Kathie in englischer Sprache mit<br />

alten treuen Bekannten im großen. Jnselreiche.<br />

Der Kurverein Engelberg und die Herren Cattani bereiteten<br />

der treuen Veteranin am Samstag, den 31. August, im<br />

Hotel Titlis mit Thee und Imbiß eine intime Festfeier, zu,<br />

der die Spitzen der Behörden, die Vertreter des Kurverei^,<br />

des Klosters und eine Anzahl anderer guter Bekannter eingeladen<br />

waren. Die Gefeierte konnte da von allen Seiten die<br />

besten Glückwünsche entgegennehmen, die sie herzlich und bescheiden<br />

verdankte. Dann erzählte sie in fröhlicher Laune aus<br />

dein Schatze ihrer Erinnerungen so manches lustige Stücklein,<br />

das sie einst, mit und ohne Verkleidung, als englische Dame<br />

oder als deutscher Grafensohn, ihren Kollegen und Kolleginnen<br />

im Hotel gespielt hatte. Aber nie taktlos und nie verletzend!<br />

Und dabei schmauchte sie mit Behaglichkeit eine Zigarette.<br />

Es ist erstaunlich, welche Frische des Geistes und des<br />

ganzen Wesens in Rede, Gedächtnis, in Witz und Humor sich<br />

unsere Seniorin bis zur Stunde bewahrt hat. Der Schalk sitzt<br />

ihr noch im Nacken und zuckt ihr um die Lippen und blitzt aus<br />

ihren Augen. Es war ein schönes, familiäres und erquickendes<br />

Zusammensein mit dieser jugendfrischen, ehrwürdigen<br />

Greisin. Die Zuversicht aller Teilnehmer, daß ihre Gesundheit<br />

noch manches Jahr den Beschwerden des Alters trotzt, begleitet<br />

sie zurück in ihre stille Häuslichkeit im Gandli. Als bleibendes,<br />

schönes Andenken konnte sie eine Rundscheibe mit dem<br />

Familienwappen der Heß aus Meister Hinters Kunftwerkstätte<br />

nach Hause nehmen und dazu die Zusicherung eines doppelten<br />

Holzteiles von Seite der Bürgergemeinde. P. I. H.<br />

Prof. Jakob Lorenz f<br />

Einer der originellsten Köpse der Schweiz, ein volksverbundener<br />

Mensch von großem Verstand und tiefem Gemüt,<br />

hat im Alter von 64 Jahren das Zeitliche gesegnet: der Soziologe<br />

Jakob Lorenz, der die Borboten des Todes vor etwa<br />

2 Jahren schlagartig zu spüren bekommen hat und seither ein<br />

stiller Mann geworden ist, hat sein selbsttätiges Leben lang,<br />

bescheiden und anspruchslos, wie er selber persönlich war, für<br />

andere praktische Nationalökonomie getrieben. Katholischer<br />

Herkunft, kam Dr. Lorenz in jungen Jahren mit der Arbeiterbewegung<br />

in Berührung. Im Schweizerischen Arbeitersekretariat<br />

unter Papa Greulich widmete er sich volkswirtschastlichen<br />

und statistischen Arbeiten (1908—16), wurde Direktor<br />

des Lebensmittelvereins Zürich, um dann als fachmännischer<br />

Publizist das zu sein und zu bleiben, was ihm urtümliches<br />

Lebenselement war: selbständig, unabhängig. Er wollte nie<br />

recht in eine Schablone passen, weder parteipolitisch noch als<br />

Wissenschafter, und doch war er in allen Kreisen woHlgelitten<br />

und geschätzt, weil er Zivilcourage hatte und persönliche<br />

Freiheit und freies Wirken allen politischen oder administrativen<br />

Sicherungen vorzog. Als Experte des Bolkswirtschaftsdepartements,<br />

als bahnbrechender Sozialpolitiker —- er war<br />

der Bater des ersten Lebensmittel-Jndex — vorübergehend<br />

auch als Direktor des eidgen. Statistischen Büros, hatte er<br />

dem Lande unschätzbare Dienste geleistet. Als Mitglied der<br />

Preisbildungskommission und der Kommission für Konjunkturbeobachtung<br />

hat Lorenz redlich und instruktiv mitgeholfen,<br />

haltbare Unterlagen für die praktische Lösung vieler sozialwirtschaftlicher<br />

Streitfragen zu schaffen. An der juggen Freiburger<br />

Universität, deren Ausbau ihm die weitere Möglichkeit<br />

wissenschaftlicher Betätigung gab, fand er das Podium für die<br />

Verbreitung seiner eigens errungenen Erkenntnisse, und in<br />

seinem „Aufgebot", das sich als einziges Organ aus der Zeit<br />

der sogenannten Erneuerungsbewegung der Dreißigerjahre<br />

erhalten hat, stand ihm eine Tribüne zur Belehrung weiterer<br />

Volkskreise zur Verfügung.<br />

Ein liebenswerter Mann, der sein Volk in seinen Vorzügen<br />

und Schwächen kannte und liebte wie selten einer, ein „simpler<br />

Eidgenosse", wie er sich in seine köstlichen Autobiographie<br />

nannte, ein Lebenskünstler und philosophischer Betrachter der<br />

Dinge, ein origineller Schalk, der in seinen lebensklugen, trefflichen<br />

Sinnsprüchen weder bissige noch billige, sondern lachende<br />

Wahrheiten zu sagen wußte, ist mit Professor Jakob<br />

Lorenz dahingegangen.<br />

Engelberg. Nachbarschaft anno dazumal. (Korr.) Das<br />

„Bündner Tagblatt" schreibt: „Während des dreißigjährigen<br />

Krieges errichteten die Urner Schanzen am Susten und an der<br />

Furka, um die Berner von allsälligen Eingriffen in die Bündner<br />

Wirren abzuhalten. Im zweiten Villmerger Krieg stieg<br />

die Spannung zwischen den Anstößern am Susten dagegen<br />

schon etwas höher. Feuerköpfe von Bern trugen sich mit dem<br />

Gedanken, den Urnern die Teuselsbrücke in die Luft zu fprengen,<br />

und es stand zeitweise eine starke Berner Streitmacht im<br />

Haslital. Nach der zweiten Schlacht bei Villmergen drang<br />

diese dann über den Susten, die Urner aber hatten im Meiental<br />

einen Wildbach aufgestaut und es ungangbar gemacht. Im<br />

Kampfe gegen die Helvetik im Jahre 1798 rückten 600 Urner<br />

über den Susten bis nach Meiringen und Brienz vor, und<br />

im Sommer darauf wurde der Sustenpaß durch den sranzösischen<br />

General Loison und 6000 Mann, die aus E n g e l b e r g<br />

über den Jochpaß gekommen waren, überschritten, und zwar<br />

mit Artillerie, um die von den Urnern verteidigte Meienschanze<br />

bei Waffen zu überwältigen." Das Blatt zitiert auch<br />

das Kampflied von 1712:<br />

O Bär! So du auf Uri hast im Sinn,<br />

So reis nicht über den Susten hin!<br />

Sonst würde man dir deine Haar zerzausen<br />

Und übel mit dir hausen.<br />

Daß dn wolltist, du wärist in deinem Näst verblieben<br />

Und hättist dich niemals am Uristier g'rieben.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Unterstellung der Abteilung für Luftschutz unter den<br />

Generalstabschef.<br />

Die Abteilung für Luftschutz des Eidg. Militärdepartementes,<br />

die bisher direkt dem Chef des Eidgen. Militärdepartements<br />

unterstand, wird gemäß einem Bundesratsbeschluß vom<br />

30. August dem Generalftabschef unterstellt. Die Unterstellung<br />

trat auf den 1. September in Kraft.<br />

Die ausländischen Arbeitskräfte.<br />

In Beantwortung einer Kleinen Anfrage Bühler teilt der<br />

Bundesrat nach einem Hinweis auf die längst eingeleiteten<br />

Schritte zu dem aktuellen Thema der Einreise ausländischer<br />

Arbeitskräfte mit, daß Einreisegesuche für Hausangestellte und<br />

Landarbeiter in beschleunigter und entgegenkommender Weise<br />

behandelt würden. Nicht nur, daß die Behörden sich selber um<br />

die Rekrutierung bemühten — sie ermächtigten auch die<br />

schweizerischen Gesandtschaften und Konsulate, Hausangestellten<br />

und Landarbeitern französischer oder italienischer Nationalität<br />

das Visum zur Einreise in die Schweiz auf einem<br />

beschleunigten, außerordentlichen Weg direkt zu erteilen. Daß<br />

bis jetzt so wenig deutsche und österreichische Hausangestellte<br />

und Landarbeiter einreisen konnten, habe seinen Grund nicht<br />

in der Einreisepraxis der eidgen. oder kantonalen Behörden,<br />

sondern im Mangel an solchen Kräften in den betreffenden<br />

Ländern. Erst kürzlich seien aber bescheidene Kontingente zugestanden<br />

worden. Abschließend wird festgestellt, daß dieses<br />

Jahr bereits über 4500 Einreisebewilligungen für Hausangestellte<br />

und 2300 für weibliche landwirtschaftliche Kräfte erteilt<br />

worden seien.<br />

K a n t o n e<br />

. Das Aargauer Volk stimmt sozialen Borlagen zu. Das<br />

stimmberechtigte Aargauervolk hat am Sonntag die Pefsimisten<br />

angenehm überrascht, denn mit wuchtigem Mehr legte cs<br />

ein eindeutiges Bekenntnis zur Sozialversicherung ab ' Mit<br />

45681 Ja gegen 15 949 Nein sind die vom Staat und den


Gemeinden zu finanzierenden zusätzlichen kantonalen Altersund<br />

Hinterbliebenenrenten, die pro <strong>1946</strong> und 1947 zur Aus-<br />

Zahlung gelangen, angenommen worden. Alle Bezirke haben<br />

zustimmende Mehrheiten aufzuweisen. Aus das Gesetz zugunsten<br />

des sozialen Wohnungsbaues' ist mit 39 099 Ja gegen<br />

21 654 Nein angenommen worden. Nur der Bezirk Muri hat<br />

diese Vorlage verworfen. Von den 83 718 Stimmberechtigten,<br />

die der Kanton jetzt zählt, sind 65Z56 an den Urnen erfchienen.<br />

M<br />

den Meiterslmd<br />

Innehalten der Arbeitszeit<br />

pünktlicher Beginn und Ausharren bis zum Schluß der festgesetzten<br />

Zeit und zwar so, daß man nicht gegen Feierabend<br />

mit der Arbeit nachläßt, ist ernste Gewissenspflicht -des Arbeiters.<br />

Warum mußten Kontrolluhren eingeführt werden? Weil<br />

eben der Arbeiter zuwenig gewissenhaft war. Ob es heute ein<br />

größeres Vergnügen ist, mit der Kontrollkarte herzusausen, ist<br />

jedem selbst überlassen, zu beurteilen. Berufsausbildung und<br />

Weiterbildung muß ein Arbeiter betreiben, sonst darf er auch<br />

nicht Anspruch auf einen gerechten Leistungslohn verlangen,<br />

ohne er sei dann schon durch ständige Weiterbildung auf hoher<br />

Stufe. Arbeiter, die aus eigener Schuld den heutigen technischen<br />

Erfordernissen nicht mehr entsprechen, dürfen sich nicht<br />

beklagen, wenn sie nicht mehr eingestellt oder nicht wunfchgemaß<br />

entlöhnt werden. Das gilt von Angestellten und Arbeitern<br />

aller Berufsbranchen.<br />

Sport<br />

Zur Fahnenseier des Turnvereins Sächseln. (Eing.) Vorab<br />

eine Berichtigung, daß der Korbball-Match zwischen dem<br />

Bürgerturnverein Luzern und Sarnen (nicht Sächseln)<br />

ausgetragen wird.<br />

Werfen wir nun einen Blick in den Etat <strong>1946</strong> des Eidg.<br />

Turnvereins, so finden wir sehr interessante Zahlen.<br />

Der Total-Mitgliederbestand beträgt 199 477<br />

Davon sind turnende Mitglieder:<br />

a) Aktive und Mitturner 49 398<br />

b) Männerturner 17 248<br />

c) Frauen 24 347<br />

d) Jungturner und Turnerinnen 36 271<br />

Der Kantonalturnverband Luzern, Ob- und Nidwalden<br />

besteht aus 52 Sektionen des E.T.V., mit einem Gesamt-<br />

Mitgliederbestand von 6 232<br />

davon turnen<br />

a) Aktive und Mitturner 1 935<br />

b) Männer 759<br />

c) Frauen 1813<br />

d) Jungturner und Jungturnerinnen 1 615<br />

Obwalden mit den Turnvereinen Alpnach, Giswil, Sächseln,<br />

Sarnen und Kerns zählt laut Etat 143 Aktive und 24<br />

Männerturner und Nidwalden mit den Sektionen Beckenried,<br />

Buochs, Hergiswil und Stans 119 Aktive.<br />

Der Eidgen. Turnverein wurde im Jahre 1832 gegründet<br />

und feierte 1932 sein 199jähriges Jubiläum am Gründungsort<br />

Aarau, verbunden mit dem Eidgen. Turnfest.<br />

Radio — Beromünfter<br />

Donnerstag, 5. Sept.<br />

1 l 39 Bernische volkstümliche Musik. 12.49 Unterhalts<br />

,»„» rt S »ufif »Oll ®£ R-Il-r. 18.10<br />

18.39 Musik für große und kleine Kinder 19.99 Unser<br />

zwischen Recht und Gesetz. ^ ' cn ö » n Kalnia^<br />

19.55 Liebesfreud — Lwbesleid. _9 49 Jtlcme Anzeigen. 2l. 4o<br />

Jazz zum Tanzen. 22.9o Von Bizet bw Debufsy. ^<br />

Französische Musik für zwei Klaviere.<br />

Freitag, 6. Sept.<br />

1139 Stuhl Nr. 263. 12.40 Parade der Novitäten. 17 r*<br />

17.99 Radioorchester. 18.90 „New York, im August<br />

18 20 Volkstümliches Unterhaltungskonzert. 19.00 Volkstöne<br />

für großes Orchester. 19.10 Weltchronik. 19.55 Schallplatten<br />

20 05 „Polenblut", Operette in 3 Akten von Leo Stein. 2130<br />

Musik und Dichtung. 22.10 Tanzmusik. 22.30 Alte Schweif<br />

Musik.<br />

Samstag, 7. Sept.<br />

11.30 Ein heiteres Musikmosaik. 12.40 Die Woche im<br />

Bundeshaus. 12.50 Tony Bell spielt. 17.99 Uebertragung aus<br />

dem Kursaal Bern. 18.09 Jugendstunde. 18.30 Akkordeon<br />

18.50 Fröhliche Bläsermusik. 19.00 Zur 200. Jahrfeier der<br />

Naturforschenden Gesellschaft Zürich. 20.00 Bon den Eröffnungsfeierlichkeiten<br />

der Sustenstraße. 20.15 Orchesterkonzert<br />

20.30 Volksliederquartett. 20.45 Im Spiegel der Romantik<br />

Hörfolge. 21.40 Unterhaltungskonzert. 22.05 Neue Tanzmusik.<br />

22.30 Tanzmusik.<br />

Unsere Sorge: der Anbau<br />

Unkrautäcker!<br />

Die Ungunst der Witterung besonders in der zweiten Augusthälfte<br />

hat der Verunkrautung unserer Aecker und Gärten<br />

mächtig Vorschub geleistet. Vielfach fehlte es den Landwirten<br />

an der nötigen Zeit, das rasch aufschießende Unkraut zu dernichten.<br />

So sind heute viele Kartoffelfelder ausgesprochene Unkrautfelder<br />

und verunstalten das Landschaftsbild. Gewiß, in<br />

manchen Fällen ist das entschuldbar, in vielen, aber namentlich<br />

bei den Kleingärten, nicht! Wo immer möglich sollten die<br />

Samenunkräuter — es handelt sich vielfach um die sog. Melbelen<br />

— ausgerissen oder abgeschnitten werden, bevor sie verfamen;<br />

sonst wird die Verunkrautung im nächsten Jahr noch<br />

größer. — Umsomehr Anerkennung verdienen jene Pflanzer,<br />

deren Gärten heute noch praktisch unkrautfrei sind.<br />

Kantonale Zentralstelle für Ackerbau.<br />

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90V<br />

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1 "<br />

%%•<br />

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.t®*<br />

Wochenmarktdericht von Luzern.<br />

Winterrettig)<br />

Knoblauch<br />

Petersilien, 1 Büschel<br />

Kresse, 100 gr<br />

Detailpreise vom 27. August <strong>1946</strong>.<br />

(Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Frische Gemüse.<br />

Kochbirnen JO-40<br />

Orangen, blond<br />

195<br />

Spinat, inländischer go-woZitronen<br />

150<br />

Mangold<br />

60—70 Bananen<br />

350<br />

Weißkabis<br />

Rotkabis<br />

50-65 Eierschwämme<br />

380<br />

Kohl (Wirz, Wirsing) 55-65 Eier.<br />

Kohlrabi (Rübkohl) 60—70 Trinkeier, inländische<br />

Blumenkohl<br />

35<br />

loo—'^Frischeier, ausländische<br />

Kopfsalat, kl.<br />

32<br />

100—120 . _, r<br />

Endiviensalat<br />

30 Butter und Saft<br />

Karotten, rote<br />

60—65 Tafelbutter, geformt<br />

Sellerieknollen<br />

S09<br />

loo-no klein geformt, 100 gr 84<br />

Zwiebeln, gewöhnliche 50-60 groß geformt, 200 gr<br />

Lauch, grün<br />

167<br />

ivo—noKochbutter<br />

784<br />

Kartoffeln, neue, inländ. 25-35 Emmentaler Käse, 1. Qual.<br />

Auskernerbsen, inländische<br />

430<br />

Greyerzer, 1. Qual.<br />

Feine Bohnen<br />

430<br />

85—lioSbrtnz, 1. Qual,<br />

Tomaten, inländische<br />

515<br />

so—looMagerkäse<br />

Gurken<br />

240<br />

i2oTilsiter<br />

430<br />

Lattich<br />

Monatsrettig (Radis) 20-25 Geflügel, Kleintiere und<br />

Bierrettig (Sommer- _unb<br />

(Wildbret (tot).<br />

Zwetschgen, gewöhnliche<br />

Pflaumen<br />

Aprikosen, inländische<br />

Pfirsiche<br />

Brombeeren<br />

Heidelbeeren<br />

Hollunderbeeren<br />

Trauben, ausländische<br />

Kochäpfel<br />

Kontrollware, inländ.<br />

Birnen<br />

Kontrollware, inländ.<br />

1 Stück lo—zo Suppenhühner<br />

35 Kaninchen<br />

10<br />

io<br />

Süßwasserfische<br />

so-ss Kleinfelchen, tot<br />

90—looHechte<br />

iboBarsche (Egli)<br />

16»—isoBrachsen<br />

io-2oohasel<br />

180—WoTrüschen<br />

50-60<br />

165-1H5 Meersische.<br />

25—35 Kabeljau, ganz<br />

50-60 Kabeljau. Filets<br />

Merlans<br />

50—90 Colins<br />

600<br />

600<br />

900<br />

45V<br />

350-400<br />

520<br />

400—440<br />

220—240<br />

200<br />

400<br />

400<br />

480—500<br />

<br />

10<br />

&<br />

s<br />

ts<br />

Viehmarkt in Luzern vom 27. August 194«.<br />

Auffuhr: Muni 6, Kühe 10, Rinder 4, Kälber 166,<br />

Ziege 1, Schweine 348. Total 535 Stück.<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendqewicht Handel Preise<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der K. E. A. festgesetzten<br />

Höchstpreisen angenommen.<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—50 je n. Qual.<br />

51— 55<br />

56—60<br />

61—65<br />

66—70<br />

Markenkälber 80 kg u. m.<br />

Rotfleischige<br />

Weißfleischige, mittelgr.<br />

Ausstich<br />

Die Preise verstehen sich<br />

nüchtern, sonst bis zu 3 kg<br />

Eigengewicht<br />

Schweine.<br />

Fette Schweine<br />

Absäugennnen<br />

Ferkel, 7— 9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, grühere<br />

Ausmastschweine<br />

3.20 flau<br />

3.30<br />

3.40<br />

3.50<br />

3.70 »<br />

3 80—3.90 flau<br />

4.00—4.20<br />

4.40—4.50<br />

•<br />

per Stück Fr.<br />

56— 75 flau<br />

77—105 Mittel<br />

11)8—138 m<br />

195—220<br />

240—305 *<br />

eher sinkend<br />

sinkend<br />

sinkend<br />

fest<br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

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Lehrer und Erzieher kennen die Regel: Mach's den Kindern<br />

klar durch Anschaulichkeit! Das Kind muß etwas sehen<br />

und hören. Vom Körperlichen, Sichtbaren und Hörbaren beginnt<br />

die Erkenntnis und steigt auf zum Begriff, zum Uebersinnlichen,<br />

zur geistigen Erfassung der Welt. Anschaulichkeit<br />

befreit die Dinge von ihren Schleiern und zeigt sie in ihrer<br />

Wahrheit. Durch die Sinne zur Seele!<br />

Aug' und Ohr stehen im Dienste der Anschauung und der<br />

Anschaulichkeit. Dinge, Karten, Bilder geben äußere Anschauung,<br />

die anschaulich schildernde Sprache die innere<br />

Anschauung. Der Mensch hat von Haus aus Freude an der<br />

Anschaulichkeit. Das Volk liebt die Sprache eines Abraham<br />

a Saucta Clara, eines Jeremias Gotthelf, eines Heinrich Federer,<br />

einer Rosa Küchler-Ming. Wem müßten Abraham<br />

a Sancta Claras Worte nicht verständlich sein: „Lauf und<br />

schnauf, daß du schwitzest wie ein Postklepper; schab und grab,<br />

daß dir die Händ hundert Blattern bekommen; treib und<br />

schreib, daß dir fast alle Finger verkrummen; wetz und hetz,<br />

daß dir der Lebensatem zu kurz wird; stick und flick, daß dir<br />

kein Feierabend einfällt; ropf und klopf, daß dir auch der lange<br />

Tag zu kurz wird: du wirst gleichwohl nichts oder wenig<br />

erhalten, nichts oder wenig erwerben, nichts oder wenig<br />

erhäschen, wenn du deine Sach nicht mit Gott ansangst."<br />

Die Bergbahn der Weltgeschichte ist entgleist.<br />

Gott ist der beste Lehrer und Erzieher. Drum benützt er<br />

die geschichtlichen Vorgänge als Brücke zum Erfassen und Verstehen<br />

seines Vaterwillens. Gläubigen Menschen ist es klar,<br />

daß sie aus der Weltgeschichte lernen könnten und sollten.<br />

„Auch die Geschichte ist ein Weg zu Gott, planmäßig und ausgerechnet,<br />

eine Führung, die sich geltend macht, ein Ruf Gottes,<br />

der gar nicht überhört werden kann. Gerade an großen<br />

Wendepunkten, wo die Geschichte in neue Bahnen einlenkt, da<br />

geschieht es, daß sich aller Herzen Ahnungen auf den Geheimnisvollen<br />

und Mächtigen richten, der die Geschichte in der<br />

Hand hält und leitet. Da werden die Völker sich ihres ernsten<br />

Berufes bewußt, ihrer Aufgabe und Verantwortung und<br />

zugleich des gewaltigen Herrschers, der sie berufen hat, der sie<br />

auch verwerfen kann: in solch kritischen Stunden, wo sich die<br />

Völkerschicksale erfüllen, wird Gott fast ,greifbar' wirklich und<br />

nahe" (LiPPert).<br />

Zugsentgleisungen auf unsern Bahnstationen sind böse<br />

Dinge. Gestürzte Lokomotiven, die ihren Kontaktbügel hilflos<br />

in die Luft strecken wie die Weinbergschnecken ihre Fühl-<br />

Hörner, wenn sie ihren kalkwandigen Möbelwagen über die<br />

geteerte Kantonsstraße schleifen — ausgerissene oder verbogene<br />

Schienen — wie ein Fadenschlag herabhängende Leitungsdrähte,<br />

das ist die „Kunst" der Zerstörung. Dazu gafsende<br />

Männlein und Weiblein, der Hätti, der Setti, der<br />

Chennti, die alles besser wissen als ein Ingenieur der E.T.H.<br />

Lernen wollen sie nichts, nur schauen und Maul brauchen.<br />

Die Weltgeschichte zeigt heute Entgleisungen — in Paris<br />

und in Nürnberg. Es hat uns angeekelt, in das Gerichtsgebäude<br />

von Nürnberg zu gucken. Nun, da der Prozeß zu<br />

Ende und der 23. Herbstmonat das grausige Amen des End-<br />

Urteils sprechen wird, muß doch eine Szene festgehalten sein.<br />

21 Hauptkriegsverbrechern wurde während 217 Tagen das<br />

weitmaschige Gewissen durchleuchtet, ausgeröntgt, unbarmherzig<br />

ossen vor aller Welt. Was für ein kleines Weh ist so eine<br />

verschwiegene Gewissensschau vor der Beicht im Vergleich zu<br />

Nürnberg! Am Ende der Anklagezeit, am 31. Augsten, durfte<br />

jeder im Sträflingskleid 20 Minuten „Worte zum Schluß"<br />

reden. Die meisten zeigten auch jetzt noch keine Reue, verteidigten<br />

sich nochmals, ja griffen vielfach die Ankläger noch an.<br />

Ihre Schlußreden waren also mit lauter großhansigen Ausruszeichen<br />

versehen — statt mit Punkt und Gedankenstrich.<br />

Wie recht hat Pius XII., der kürzlich in einer Ansprache erklärte,<br />

die Geschichte lehre, daß die meisten Menschen von der<br />

Geschichte nichts lernen!<br />

Wo sind die w«isen Männer?<br />

Nur einer ist in der eintönigen Gefängniszelle weise geworden,<br />

dazu einer der am meisten belasteten Hitlertrabanten,<br />

Hans Frank, einst Generalgouverneur von Polen. Im<br />

Kerker fand er den Weg zum katholischen Glauben. Sein Bekenntnis<br />

in der Schlußrede ist mannhaft, demütig und klar:<br />

„Hitler ist in diesem Prozeß der meist genannte Name. Das<br />

deutsche Volk wartet immer noch auf sein letztes Wort, aber<br />

er ist freiwillig in den Tod gegangen mit den Worten: ,Wenn<br />

ich zugrunde gehe, muß auch das deutsche Volk in den Abgrund<br />

stürzen/' Zu Beginn unseres langen Weges dachten wir nicht<br />

daran, unsere Abkehr von Gott könnte solch entsetzliche Folgen<br />

haben. Die Abwendung von Gott führte uns in Schande,<br />

und wir mußten verderben. Gott hat sein Urteil über Hitler<br />

gefällt und es auch vollzogen. Hitlers Weg war ein Weg<br />

ohne Gott, ein Weg, der zum Tode führt."<br />

Max Picard schreibt ähnlich in „Hitler in uns selbst":<br />

„Selten noch hat der Mensch so deutlich das E i n g r e i s e n<br />

Gottes in die Geschichte sehen können wie hier. Und alles<br />

vollzog sich nach den großen Mustern des Geschehens, bei de<br />

nen Gott selber tätig ist... Denn die Vernichtung Hitlers<br />

ist gegen jede menschliche Erwartung geschehen. Hitler stand<br />

jahrelang immer fast vor dem totalen Sieg, — aber er er<br />

reichte ihn nie ganz. Es war nahe daran, daß Hitler die In<br />

vasion Englands gelungen wäre, — aber sie gelang ihm<br />

nicht. Er stand vor Moskau, er sah schon die Türme von Mos^<br />

kau — und konnte doch nicht in Moskau einziehen. Er hißte<br />

die Hakenkreuzfahne auf dem höchsten Berg des Kaukasus,<br />

— aber die Oelfelder des Kaukasus, die er brauchte, bekam<br />

er nicht. Hitlers Wissenschaftler hätten fast die Atombombe<br />

erfunden, — aber, wie Churchill sagte, die Vorsehung ließ<br />

sie ihm nicht, die Vorsehung ließ es nicht zu, daß das<br />

Furchtbar st e dem Furchtbar st en gegeben wurde.<br />

Es lag nicht an Hitlers Unfähigkeit, wenn er nicht siegte."<br />

Die Weltgeschichte ist heute sehr anschaulich. Der Irrtum<br />

— das ist der Weg ohne Gott — ist bis zum äußersten<br />

gekommen, bis zu dem Punkt, an dem es offenbar wird, daß<br />

der Irrtum nichts ist und nichts kann. „Sache der Weisen ist<br />

es, zu ordnen und zu urteilen... So wird im Gesamtbereich<br />

des menschlichen Lebens ein kluger Mann weise genannt,<br />

wenn er die menschlichen Handlungen auf das rechte Ziel hinordnet<br />

... Wer aber geradewegs die allerhöchste Ursache des<br />

Weltalls, nämlich Gott, betrachtet, der ist der Weiseste" (Thomas<br />

v. Aquin).<br />

O b w a l d e n<br />

Ein Katholikenfresser aufs neue entlarvt. (Eing.) Es erlaubt<br />

einem die Achtung vor sich selbst nicht mehr, auf die<br />

Darbietungen der Einfältigkeit und Geschmacklosigkeit des zur<br />

Bedeutungslosigkeit herabgesunkenen „Unterwaldner" einzugehen.<br />

Aber eines muß doch gesagt werden, mehr grundsätzlich<br />

als konkret, daß ein Blatt des personifizierten Antik<br />

a t h o l i z i s m u s sich dennoch die Unverfrorenheit herausnimmt<br />

und immer und immer wieder aus seine gute katholische<br />

Gesinnung pocht. Doch dies erweist sich immer mehr als<br />

plumpe Bauernfängerei. Daß dies stimmt, haben sie letzthin<br />

in einer Nummer wieder einmal praktisch und anschaulich bewiesen.<br />

Nämlich indem der „Unterwaldner", der sich erlauben<br />

darf, auch seine Direktiven in der Gestaltung der „Psarrblättlis"<br />

zu erteilen, daß er sich in holdseliger Inkonsequenz<br />

erlauben darf, auch über eine durchaus katholische Sache, wie<br />

es die s chw e i z. C a r i t a s z e n t r a l e ist, herzufallen und<br />

jenes häßliche Lied mitzujohlen, das einige Katholikensresser<br />

angestimmt haben. Nach denen soll die Caritaszentrale, die<br />

sich in edler christlicher Gesinnung für die Kriegsgeschädigten<br />

einsetzt, zur Vorsicht gegenüber dem Pestalozzidors und dem<br />

„Roten Kreuz" gemahnt haben, da diese Institutionen nicht<br />

in katholischen Händen seien. Einige linksgerichtete Blätter<br />

haben diese Meldung recht schön aufgebauscht, haben wieder<br />

einmal 'die Intoleranz des Katholizismus ja grell und farbenprächtig<br />

an die Wand gemalt. Doch keines hätte sich herausgenommen,<br />

eine aufklärende Antwort von katholischer<br />

Seite wiederzugeben. Ja man hat den wahren Text geradezu<br />

gefälscht, indem man geflissentlich einen Satz aus dem Schreiben<br />

der Caritaszentrale herausschnitt, wodurch die Mahnung<br />

zur Vorsicht gänzlich entstellt wurde. Denn man warnte nicht<br />

zur Vorsicht vor den Institutionen, sondern vor einer gewissen<br />

Persönlichkeit, die ihr vorsteht, die wirklich von<br />

katholischer Seite Vorsicht erheischt. Denn dem Pestalozzidors<br />

steht ein abgefallener katholischer Priester vor, der sich zudem<br />

als Großmeister der Freimaurerloge „Alpina" als Katholikenhetzer<br />

berühmt gemacht hat. Die Mahnung zur Vorsicht<br />

war wirklich eine gelinde. Aber was will das heißen. Die<br />

Hauptsache ist, daß gewisse katholisch-seindliche Kreise daraus<br />

wieder Kapital schlagen konnten. Doch dem „Unterwaldner"<br />

ist das auch sehr angenehm, kann er doch mit einer solchen<br />

Glosse dem Katholizismus von Obwalden wieder eines auswischen.<br />

Er, der sich immer wieder in kriecherischer Heuchelei<br />

katholisch nennt und brüstet. Der besagte Vorstoß der Links-<br />

Presse gegen den Caritasverband wurde kürzlich im „Vaterland"<br />

vom Präsidenten dieses Verbandes, Nationalrat Dr.<br />

Karl Wick, zurückgewiesen. Trotzdem diese Berichtigung im<br />

„Vaterland" sicher auch dem „Unterwaldner" nicht entgangen<br />

ist, bringt er nachträglich den Angriff auf den Caritasverband!<br />

Wie reimt sich eine solche Haltung? Wahrhaftig,<br />

eine solche Zeitung kann die Achtung eines charaktervollen<br />

Menschen kaum abringen, denn eine solche zwitterhafte Einstellung<br />

zeugt von einer sehr bedenklichen Charakterlosigkeit.<br />

Der „Unterwaldner" wird erst dann menschliche Achtung verlangen<br />

dürfen, wenn er sich zu der Weltanschauung stellt, für<br />

die er sich einsetzt. Bis heute aber scheint seine ganze Arbeit<br />

nur darauf hinzutendieren, alles herunterzumachen, herunterzureißen<br />

und in einer Ehrfurchtslosigkeit sondergleichen vor<br />

Nichts Halt zu machen, selbst nicht vor der eigenen Religion,<br />

Kleines Feuilleton<br />

Crlinernnien on einen beriihmte» Sbwnldnn<br />

Im Organ des Verbandes Schweizer. Transportanstalten<br />

»Der öffentliche Verkehr" veröffentlicht Oskar Welti Eisenbahnmemoiren<br />

aus längst entschwundenen Tagen. In diesem<br />

»Eine Matterhornbahn?" betitelten Aufsatz erinnert er an<br />

einen weitbekannten <strong>Obwaldner</strong>, namens Xaver Jmfeld.<br />

1853 als Sohn von Hauptmann Jgnaz Jmfeld in Sarnen geboren,<br />

besuchte der außerordentlich geweckte Knabe die Priwarschule<br />

und das Kollegium in Sarnen, kam dann an die<br />

Kantonsschule in Luzern und an das eidg. Polytechnikum in<br />

Zürich, wo er sich zum hervorragenden Techniker ausbildete.<br />

Als Kartograph machte er sich nicht nur in der ganzen<br />

Schweiz, sondern in ganz Europa bekannt und berühmt.<br />

Ueberall begegnete man den von ihm gezeichneten Landkarten<br />

und Panoramen. Als Hersteller großer geographischer<br />

Reliefs errang er an den schweizerischen Landesausstellungen<br />

w Zürich und Genf und an verschiedenen internationalen<br />

Ausstellungen ganz gewaltige Erfolge. Auf diesem Gebiete<br />

toird er weder in der Schweiz noch in Europa von einem<br />

pudern übertroffen worden sein. Erwähnt sei das Relief der j<br />

Jungsraugruppe, das Matterhornrelief und das Prächtige ;<br />

Relief im Rathaus Sarnen, welches er dem Kanton zum Geschenk<br />

gemacht hat. Xaver Jmfeld war Mitarbeiter an verschiedenen<br />

technischen und sportlichen Schriften. Er beteiligte<br />

sich an der Montblanc-Expedition, wo er sich ein langwieriges<br />

^rperliches Leiden zuzog, von dem ihn der Tod anno 1909<br />

erlöste. Seine letzte Ruhestätte fand er in Zürich.<br />

Ueber die Tätigkeit von Xaver Jmfeld als Erbauer von<br />

Bergbahnen berichtet nun der folgende Aufsatz von Oskar<br />

Welti.<br />

Das allgemeine Interesse an den Schönheiten der Natur<br />

begann in jenen Tagen mächtig zu wachsen, als der Genfer<br />

Naturforscher Saussure *>ie verlorensten Alpentäler aufsuchte,<br />

die gewagtesten Bergtouren ausführte. Es waren Savoyen<br />

mit dem Massiv des MontBlanc und die Zentralschweiz, welche<br />

damals die größte Anziehungskraft ausübten. Matterhorn,<br />

Monte Rosa und deren Umgebung waren um diese Zeit so<br />

gut wie unbekannt. Erstmals hörte man etwas von ihnen<br />

aus den begeisterten Schilderungen der wenigen Besucher in<br />

den Jahren 1840 bis 1850.<br />

Der Plan, in diese von der Natur so begünstigte Gegend<br />

eine Bahn zu bauen, geht in die Achtzigerjahre zurück. Im<br />

Jahre 1886 wurde die Konzession für eine Bahn von Visp<br />

nach Zermatt erteilt; bereits am 3. Juli 1890 konnte sie ihren<br />

Betrieb eröffnen. Von da an wuchs der Zustrom ins<br />

Zermattertal gewaltig. Als um diese Zeit (1889) namhafte<br />

Fachmänner mit Projekten für eine Jungfraubahn an die<br />

Öffentlichkeit traten, deren Ausführung von keiner Seite<br />

ernstlich bestritten wurde, war natürlich anzunehmen, daß<br />

solch kühnen Vorhaben bald weitere folgen würden. So stellte<br />

; am 22. August 1890 ein Heer-Betrix aus Viel an die Bundesbehörden<br />

das Gesuch für die Konzession einer Eisenbahn<br />

von Zermatt auf das Matterhorn mit einer Zweigbahn auf<br />

den Gornergrat. Auf Empfehlung des Bundesrates hat die<br />

Bundesversammlung schon am 20. Juni 1892 an X. Imfeld,<br />

Zürich, und Heer-Betrix, Biel (bzw. dessen Erben, da<br />

er anfangs 1892 verstarb) die gewünschte Konzession erteilt.<br />

Nach jahrelangen Bemühungen kam die Gornergratbahn zur<br />

Ausführung, allerdings nach neuen Plänen. Ihre Betriebseröffnung<br />

erfolgte noch genau 30 Tage vor derjenigen der<br />

Jungfraubahn, nämlich am 20. August 1898.<br />

Die Matterhornbahn aber blieb für alle Zeiten Projekt.<br />

Sie ist insbesondere in alpinistischen Kreisen auf heftigen<br />

Widerstand gestoßen. Der Verfasser dieses Projektes, der als<br />

kühner Bergsteiger und vorzüglicher Topograph geschildert<br />

wird, wollte lange Zeit nicht als der Urheber des Projektes<br />

genannt sein. Erst nach dem Tode von Heer-Betrix mußte<br />

Jng. X. Jmfeld (in Zürich, bekannt durch sein ausgezeichnetes<br />

Alpenpanorama aus dem Uetliberg der Sektion Uto SAC),<br />

wohl oder übel, an die Öffentlichkeit treten. Am 11. März<br />

1891 referierte Jmfeld im Kreise des Ingenieur- und Architektenvereins<br />

Zürich wie folgt über seine Projekte: Es sind<br />

zwei voneinander unabhängige Hochgebirgsbahnen vorgesehen,<br />

nämlich:<br />

a) ein auf der Spitze des Matterhorns endigender Hauptsträng,<br />

die Matterhornbahn, und<br />

b) ein nach dem Gornergrat führender Seitenzweig, die<br />

Gornergratbahn.<br />

Jede dieser beiden Linien soll entsprechend den jeweiligen<br />

Steigungsverhältnissen in einzelne Sektionen mit verschiedenen<br />

Betriebssystemen aufgeteilt werden. Als natürliche Fortsetzung<br />

der Visp-Zermatt-Bahn führt ein gemeinsamer Schienenstrang<br />

von Zermatt nach Gorge (3,6 km), wo die eigentliche<br />

Talstation der Hochgebirgsbahnen zu liegen kommt. Die<br />

Matterhornbahn besteht dann aus drei Sektionen:<br />

(Schluß folgt.)


die er noch gerade gut findet, um damit Politik zu machen.<br />

Ein ehrlicher und treuer Katholik schreibt sich eine solche bekündete<br />

Haltung hinter die Ohren und weiß, wie er sich darnach<br />

zu stellen hat. „Entweder für mich oder gegen mich". Bei<br />

Christus gibt es keine andere Losung!<br />

Gewerkschaft des christlichen Vertehrspersonals. Me nachste<br />

Quartalversammlung für den Kreis Brünig wird am<br />

8. September <strong>1946</strong>, 13.00 Uhr, im Hotel Bahnhof in G i s -<br />

w i l abgehalten. Die dienstfreien und pensionierten Kollegen<br />

werden ersucht, vollzählig auszurücken. Die Traktanden werden<br />

an der Versammlung bekannt gegeben. Auf Wiedersehen<br />

am 8. September im „Bahnhof" Giswil.<br />

Jagdliches. (Eing. L. I.) Nächsten Menstag, den 10. SePtember<br />

a. c., beginnt in Obwalden die Hochwildjagd für diejenigen<br />

66, welche das Patent gelöst haben. Letztes Jähr waren<br />

es 81 und vor 20 Jahren nur 12, welche das Hochwildjagdpatent<br />

lösten. Jagdkameraden! Nicht nur lesen, sondern auch<br />

beherzigen sollt ihr die mahnenden Verset Die Freude am edlen<br />

Weidwerk klingt uns daraus entgegen in den jubelnden<br />

Worten: Hinaus Kameraden, hinaus ins Jagdgebiet, hinaus<br />

in den dämmernden Morgen, befreit von drückenden Sorgen!<br />

Durchstreift pirschend die <strong>Obwaldner</strong> Alpen, genießt all die<br />

Wunder der Natur.<br />

Wir dürfen uns wirklich glücklich schätzen, das schöne, freie<br />

Jagdrecht in unseren herrlichen Bergen genießen zu dürfen.<br />

Niemals aber vergessen dürft ihr, daß euch der Genuß dieses<br />

Rechts und die Freude, die Pflicht auferlegt, zu eurer Jagd<br />

und zu unserem Wild Sorge zu tragen. Das sehnige Gemswild<br />

hat den Winter ohne nennenswerte Verluste glücklich überstanden,<br />

aber leider ist der Gemswildbestand in den letzten<br />

Jahren zurückgegangen, was auf die große Zunahme ber<br />

Hochwildjäger in den letzten Jahren zurückzuführen ist. Weidmännische<br />

Jagdausübung, richtiges Ansprechen, bevor ihr den<br />

Finger krümmt, ist erste Bedingung. Schonet Muttertiere und<br />

Gemskitzen. Indem wir allen Senkrechten der Jägergilde ein<br />

kräftiges Weidmannsheil zurufen, schließen wir mit den Worten:<br />

„Es jaget der Freie weidmannisch und frank,<br />

Die Lust ist dabei nicht geringer."<br />

Der historische Verein der fünf Orte besammelte sich ain<br />

Montag in Seelisberg. Es waren vier Kantonsregierungen<br />

— von der <strong>Obwaldner</strong> Regierung war Baudirektor Ming<br />

abgeordnet — und 120 Mitglieder aus den Kantonen Uri,<br />

Schwyz, Unterwalden, Luzern und Zug anwesend. Der Fest-<br />

Präsident, Herr Nationalrat Karl Muheim, hielt eine staatsmännische,<br />

vaterländische Ansprache, worin er unter anderem<br />

sich gegen das geplante Stauseewerk im Urserntal wandte.<br />

Hierauf folgte unter dem Präsidium von Hrn. Prof. Mühlebach<br />

in Luzern die Abwicklung der ordentlichen Vereins-Geschäfte.<br />

Herr Justizdirektor Rudolf Huber überbrachte den<br />

Gruß der Urner Regierung und gab einen Rückblick über die<br />

historische Entwicklung des Urner Landrechtes.<br />

Anschließend referierte Herr Dr. Hans Muheim über die<br />

Straßenbaupolitik des Kantons Uri und Staatsarchivar Dr.<br />

E. Wymann über Landammann Ritter Josue von Beroldingen,<br />

dem Erbauer des Schlosses und der Kapelle zu Beroldingen<br />

in Seelisberg. (=)<br />

Wallfahrt nach Padna zum Grabe des hl. Antonius. (Eingesandt.)<br />

Mit Ueberraschung und Freude werden die unzähligen<br />

Antoniusverehrer vernehmen, daß bereits diesen Herbst<br />

zum erstenmal nach dem Kriegsende die Caritaszentrale in<br />

Verbindung mit dem St. Antoniusheim Solothurn eine große<br />

Wallfahrt nach Padua organisiert. Es brauchte aber auch die<br />

zwanzigjährige Erfahrung und das organisatorische Geschick<br />

in der Durchführung von Wallfahrten, über welche die Earitaszentrale<br />

in gleicher Person seit Anfang an verfügt, um<br />

alle die Schwierigkeiten zu überwinden; heute kann sie erklären,<br />

daß die Wallfahrt gleich ruhig und sicher wie vor dem<br />

Kriege sich abwickeln wird.<br />

Zeitpunkt: 14. bis 18. Oktober. Mehr als zwei volle<br />

Tage sind wir in Padua, ein dritter Tag führt uns in die<br />

Märchenstadt Venedig, auf der Heimreise machen wir eine<br />

Rundfahrt durch Mailand mit Besuch des Domes. Die Zerstörungen<br />

des Krieges in Padua und besonders in Mailand<br />

werden uns besonders dankbar in die Heimat zurückkehren lassen.<br />

— Wer die Preise mit denjenigen von Reiseunternehmungen<br />

vergleicht, wird deren Billigkeit konstatieren. Aber:<br />

die Zahl der Plätze ist beschränkt, darum ist dringend ratsam<br />

die unverzügliche Anmeldung an die Schweiz. Caritaszentrale,<br />

Postfach Luzern 1, zu senden.<br />

Vorsicht bei Frühdrusch von Getreide. Da und dort wird<br />

bereits heute schon mit dem Drusch von Getreide begonnen.<br />

Ordentlicherweise sollten die Drescharbeiten erst in den arbeitsarmen<br />

Wintermonaten ausgeführt werden und nicht in<br />

einem Zeitpunkt, da noch andere dringende Arbeiten zu erledigen<br />

sind. Wo ein vorzeitiges Dreschen wegen Platzmangel<br />

usw. nicht umgangen werden kann, da sind besondere Vorsichtsmaßnahmen<br />

zu beachten. Wenn direkt ab Feld gedroschen<br />

wird, muß die Frucht vollständig trocken sein. Die Körner<br />

sind nachher an einem luftigen und trockenen Ort anszuschütten<br />

und regelmäßig umzurühren. Sonst besteht die Gefahr,<br />

daß sie schimmlig werden und dem Landwirt wertvolle Brotoder<br />

Futterfrucht zugrunde geht. — Wo das Getreide bereits<br />

eingelagert wurde, da muß der Stock bis zum Dreschbeginn<br />

richtig vergoren nnd ausgeschwitzt sein. Wenn halb feuchte<br />

Frucht ab Feld oder ab Stock gedroschen wird, entstehen erfahrungsgemäß<br />

beim Drusch selbst oder dann beim Mahlen<br />

empfindliche Ausfülle und Verluste. Die Landwirte werden<br />

daher in ihrem eigenen Interesse dringend ersucht, mit den<br />

Drescharbeiten nach Möglichkeit noch zuzuwarten und wo dies<br />

nicht möglich ist, die angeführten Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.<br />

Süßer Most ab Trotte. Der bevorstehende Herbst wird eine<br />

reich gesegnete Obsternte bringen, die namentlich im Kanton<br />

Bern und in der Z e n t r a l s ch w e i z den jährlichen Durchschnittsertrag<br />

weit übersteigt. Zu beachten ist besonders das<br />

starke Ueberwiegen des Apfelertrages. Zwei Faktoren setzen<br />

indessen die Qualität des Tafelobstes beträchlich herunter: der<br />

große Behang, welcher das Auswachsen der Früchte verhindert,<br />

sowie der durch die regnerische Witterung des Borsomniers<br />

außerordentlich verbreitete Schorf. Es ist^deahalb bestimmt<br />

damit zu rechnen, daß ein beträchtlicher Teil des ApfelertrageS<br />

für den Frischkonsum nicht in Frage kommt. Die<br />

Verwendung dafür muß darum, wenigstens teilweise, über die<br />

Mosterei gesucht werden.<br />

Die vermehrte Herstellung von Most, namentlich von<br />

Süßmost, und dessen geeigneter Absatz bilden unter diesen<br />

Umständen eine dringende Ausgabe. Im Hinblick auf die Volkswirtschaftlich<br />

und volksgesundheitlich wichtige Frage, um die<br />

es hier geht, haben Ende August zwischen der Alkoholverwaltung<br />

und der Verbandsleitung des Schweizerischen Wirte-<br />

Vereins Besprechungen stattgefunden. Es ist nur ein Gebot<br />

der Billigkeit, besonders in den Jahren überdurchschnittlicher<br />

Ernten, auch den Konsumenten am Erntesegen, hier in Form<br />

von Obstsaft süß ab Presse, teilhaftig werden zu lassen.<br />

Das schweizerische Gastgewerbe ist sich seiner Verantwortung<br />

der Landwirtschaft, den Mostereien und nicht zuletzt der<br />

Kundsame gegenüber voll bewußt. Es hat daher nicht gezögert,<br />

sich in den Dienst der Aktion „Süßer Most ab Presse<br />

zu stellen. In enger Zusammenarbeit mit Mostereien und Ladengeschäften<br />

wird es daher, unterstützt durch eine systematische<br />

Werbung, dafür sorgen, daß der Segen des diesjährigen Herbstes<br />

dem ganzen Volke auch in Form eines bekömmlichen Getränkes<br />

zugeführt werden kann.<br />

Indessen würde sich die Wirtschaft dem Ausschau! an offenen<br />

Ständen oder einer Abgabe von Most durch das Mittel<br />

einer sogenannten „Straßenaktion" widersetzen. Sie glaubt<br />

dies mit umso mehr Recht tun zu dürfen, als sie die Pflicht<br />

übernimmt, den Absatz von süßem Most entweder zum Genuß<br />

an Ort und Stelle oder zum Verkauf über die Gasse nach<br />

Kräften zu fördern. Möge diese Aktion des Gastgewerbes überall<br />

die gebührende Würdigung finden.<br />

Die finanziellen Beihilfen an Gedjrgsbauern für die Zeit<br />

vom 1. Juli 1944 bis 31. März <strong>1946</strong> betragen in Obwalden<br />

124 052 Fr. In der gesamten Schweiz wurden 5267 973 Fr.<br />

an Beihilfen ausgerichtet.<br />

Der Bundesrat hat die Beihilfen ab 1. April <strong>1946</strong> um<br />

50 Rp., also auf Fr. 7.50 je Kind erhöht. Im »veitern hat<br />

der Bundesrat am 15. März 1846 beschlossen, die Beihilfenordnung,<br />

deren Geltungsdauer ursprünglich auf die Zeit beschränkt<br />

war, in der die Arbeitsdienstpflicht zur Anwendung<br />

gelangt, bis zum 31. Dezember 1947 weiter zu führen. Die<br />

verlangte Ausdehnung des Geltungsbereiches auf Kleinbau»<br />

ern im Unterland haben die Bollmachtenkommissionen der<br />

Bundesversammlung abgelehnt.<br />

Der Fremdenverkehr im Monat Juni <strong>1946</strong>. Trotz dem<br />

Rückgang der Logiernächte der schweizerischen Gäste um einen<br />

Zwanzigstel, kann die Zentralschweiz dank einem bemerk<br />

kenswerten Zustrom von ausländischen Feriengästen eine wesentliche<br />

Verbesserung ihrer Frequenzen gegenüber dem Vorjähr<br />

verzeichnen. Der Hauptanteil entfällt auf die Orte Luzern,<br />

Vitznau, Weggis und Engelberg.<br />

Obwalden verzeichnete 3776 Ankünfte (1945: 4177), nämlich<br />

3211 (4169) Schweizergäste und 565 (8) Auslandgäste.<br />

18,2 Prozent (18,1) der verfügbaren Betten waren besetzt.<br />

Die 14 776 (12 412) Logiernächte verteilen sich auf 11747<br />

(12 288) Schweizergäste und 3029 (124) Auslandgäste.<br />

Tarnen. (Einges.) Die Beleuchtung unserer Dorfschaftsstraßen<br />

in Sarnen läßt sehr zu wünschen übrig. Wir können<br />

es wirklich nicht begreifen, daß man in einem dtantonshauptort<br />

mit einer Durchgangssätze ersten Ranges so knauserig<br />

ist, daß Automobilisten beim Aussteigen aus deu Autos Taschenlampen<br />

gebrauchen müssen, um sich über Wege und Stege<br />

auf den Karten zu orientieren. Vor Kriegsausbruch war<br />

das Sarner Dorf immer hell beleuchtet. Was nützt es, den<br />

Landenberg mit grellen Scheinwerfern bis morgens früh zu<br />

bestrahlen, währenddem verschiedene Dorfplätze fast in Dunkelheit<br />

gehüllt sind? Wir haben genug „Verdunkelung" durchgemacht<br />

und wünschen mehr Licht am richtigen Orte!<br />

Kerns. Der Samariter verein gedenkt in nächster<br />

Zeit wieder einen Samariterkurs für Damen und Herren vom<br />

17. Altersjahr an durchzuführen. Wer bei Unfällen in Haus<br />

und Feld, bei Arbeit und Sport Hilfe leisten kann und will,<br />

wer überhaupt für das Samariterwefen Interesse hat, der<br />

mache diesen nützlichen Kurs mit und melde sich bis zum<br />

15. dieses Monats. (Eing.)<br />

Alpnach. Pens. Stationsvorstand Herr Fritz Fankhauser-<br />

Schall f. Vorzeitig und unerwartet starb im 62. Altersjahr<br />

um die Mittagsstunde des 28. August an den Folgen eines<br />

Schlaganfalles Herr Fritz Fankhauser-Schäli, pens. Stationsvorstand<br />

der SBB. An seiner Totenbahre stand ich erschüttert<br />

neben seiner Gattin und den fünf Kindern, die so früh<br />

ihren Vater verloren. Schwer fällt es mir, die Totenklage um<br />

diesen Mann in Worte zu formen; sie besitzen zu wenig Ausdruckskrast,<br />

um sein Leben vollwertig zu schildern. Vielleicht<br />

ist es auch nicht nötig — Gott weiß alles, auch ohne Worte.<br />

Ich bin dem teuren Verstorbenen zwar erst in der späteren<br />

Zeit seines Lebens begegnet, aber niemand konnte sich seiner<br />

Freundlichkeit, seiner aufrichtigen Güte entziehen. Zum erstenmal<br />

trat ich ihm vor kaum einem Jahre nahe, als er in unfere<br />

Gemeinde kam.<br />

Seine Wiege stand in Trub, Kt. Bern, wo er am 28. Juni<br />

1885 auf die Welt kam. Als Sohn einer achtbaren Familie<br />

von sorgenden, liebevollen Eltern betreut, verlebte er eine<br />

schöne, sonnige Jugend. Nach abgeschlossener Schulbildung<br />

trat er am 12. März 1903 auf der Station Signau in den<br />

Bundesdienst ein. Am 15. Juni 1904 wurde er nach Sarnen<br />

versetzt, wo er bis zum 1. Januar 1908 tätig war. Von da<br />

an trat er ein kleines Wanderleben an, das ihn im gleichen<br />

Jahre nach Langnan, Alpnachstad und Meiringen führte. In<br />

Meiringen stationiert, wurde der junge, tüchtige Beamte fast<br />

auf allen Stationen der Brünigbahn für den Ablösungsdienft<br />

eingesetzt und so wurde ihm die liebliche Landschaft an der<br />

Brüniglinie bald zu einer zweiten Heimat. Auf Neujahr 1912<br />

trat er in Sursee die Stelle eines Stationsbeamten an die<br />

er 10 Jahre inne hatte.<br />

An der Brünigbahn fand Herr Fankhauser aber nicht nur<br />

glückliche Stunden froher Jugendzeit, sondern auch eine liebe<br />

Braut. Am 23. September 1912 führte er Fräulein Josefina<br />

Schäli, von Giswil, zum Traualtar. In ihr fand er eine überaus<br />

verständige Lebensgefährtin, die ihn stets hilfreich unterstützte.<br />

Der überaus glücklichen, harmonischen Ehe entsprossen<br />

6 Kinder, 2 Söhne und 4 Töchter, die alle die berechtigte<br />

Freude der Mutter und der stille Stolz des Vaters waren<br />

von denen aber das jüngste, Elisabeth, dem Vater in die<br />

Ewigkeit vorauseilte und als Engel im Himmel ihn erwartet.<br />

— Sein Leben als Familienvater war eine unermüdliche<br />

M e ß in M t<br />

* r „ hp, Pariser Friedenskonferenz ist für einmal it>i e W<br />

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Sie Siebt des »m-r»«,ulchen SI-alGIretirz »<br />

nes'in Stuttgart einen gewissen Anstatt darstellte. vaupt>tadl und ihre Utngebung<br />

von britischen Truppen evakuiert jein wird.<br />

Der russische Vorschlag der Verlegung der UNO-Generalversammlung<br />

nach


Aufruf des R o t e n Kreuzes<br />

Noch einmal wendet sich das Internationale Komitee vom<br />

ivoten Kreuz an das Schweizervolk und bittet es um seine<br />

Oilse. Obwohl seit mehr als einem Jahre die Feindselig!«-<br />

tcit aufgehört haben, sind unsere Aufgaben für die Opfer des<br />

Krieges immer noch sehr groß und mannigfaltig. Jnsbesondere<br />

liegt aus uns die Sorge für die noch über zwei Millioneu<br />

Kriegsgefangenen, deren Betreuung unsere wichnqste<br />

Ausgabe während des Krieges war. Diese Aufgabe mutz<br />

deshalb vom Internationalen Komitee fortgesetzt werden, solange<br />

ihm von den Gewahrsamsstaaten die Möglichkeit zu<br />

solcher Arbeit gewährt wird und es die materiellen Mittel<br />

dafür sinden kann.<br />

Da wichtige Geldquellen, die uns im Kriege für die Arbeit<br />

zugunsten der Gefangenen und Internierten aus den<br />

kriegführenden Staaten in steigendem Matze zuflössen, heute<br />

versiegt sind, müssen wir umsomehr auf die Hilfe des<br />

Schweizer Volkes zählen. Es hat, beseelt vom Gedanken<br />

des Roten Kreuzes, geholfen, die schwierige Anfangs-<br />

^jt zu überwinden, indem es damals den grötzten Teil der<br />

nötigen Mittel aufbrachte: es wird uns auch über die noch<br />

schwierigere Nachkriegszeit hinweghelfen. Und schon stehen<br />

wir auch mitten in der Arbeit, um für die Z u k u n s t die Ersahrungen<br />

des letzten Krieges nutzbar zu machen für eine künftige<br />

Rechtsordnung, in der die Achtung der Gebote der<br />

Menschlichkeit mehr als bisher gesichert sein soll.<br />

M a x H n b e r,<br />

Präsident ad interim des Internationalen<br />

Komitees vom Roten Kreuz.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Rückkehr zur direkten Demokratie.<br />

Am 23. Juli hat das Initiativkomitee aus der welschen<br />

Schweiz der Bundeskanzlei Unterschriftenbogen zu einem<br />

Volksbegehren für die Rückkehr zur direkten Demokratie (Auf-<br />

Hebung von Artikel 89, Absatz 3 der Bundesverfassung —<br />

Dringlichkeitsklausel — und dessen Ersetzung durch einen Artikel<br />

89bis) eingereicht. Am 27. Juli folgte eine weitere Anzahl<br />

Unterschriftenbogen zu einem zweiten Volksbegehren des<br />

gleichen Komitees, welches die Aufnahme einer Uebergangsbestimmung<br />

zu diesem Artikel 98bis in die Bundesverfassung<br />

verlangt. Wie in einem bundesrätlichen Bericht zu diesen<br />

Volksbegehren mitgeteilt wird, sind beide Volksbegehren mit<br />

55 796 bzw. 54 552 gültigen Unterschriften zustande gekommen.<br />

Die Altoholbeimischung zum Benzin.<br />

In Beantwortung einer Kleinen Anfrage Lachenal, die<br />

den Vorschlag enthielt, unverzüglich auf die Beimischung von<br />

Alkohol zum Benzin zu verzichten und die Kosten dieses Alkohols<br />

wie bisher als Zuschlag zum Benzinpreis den Automoöilistenkrersen<br />

zu belasten, — die anscheinend hiezu bereit wären<br />

— äußerte sich der Bundesrat am Dienstag in ablehnendem<br />

Sinne. Er möchte vor allem unterstreichen, daß die<br />

Behauptungen über die Störungen bei der Verwendung des<br />

gegenwärtigen Treibstoffgemisches übertrieben seien. Technische<br />

Umstellungen hätten übrigens die Störungen, wo sie auftraten,<br />

weitgehend beseitigen können. Vom 1. September an<br />

werde eine andere Mischung verwendet, die ungefähr der im<br />

Jahre 1945 abgegebenen entspreche; während der Sommersaison<br />

1947 soll die Beimischung überhaupt Wert werden.<br />

In einer Reihe weiterer Begründungen wird schließlich<br />

darauf hingewiesen, datz die Herstellung inländischer Ersatztreibstofse<br />

im Einvernehmen mit den Automobilistenverbänden<br />

aufgenommen und damit der Landesversorgung ein großer<br />

Dienst (es wurden insgesamt rund 68 909 Tonnen Ersatztreibstoss<br />

und zirka 8999 Tonnen Spezialtreibstoff für die<br />

Flugwaffe bereitgestellt) geleistet worden sei. Der heute noch<br />

bestehende Beimischungszwang sei nichts anderes als die einfache<br />

Folge der seinerzeit in eben diesem wirtschaftlichen Interesse<br />

eingegangenen Lieferverträge, die die Amortisation der<br />

Anlage ermöglichen sollen. — Zur Zeit wird nun aber versucht,<br />

wie sich in Zukunft die Beimischung wirtschaftlich und<br />

technisch am einfachsten lösen läßt und ob ebenfalls die Treibstossproduktion<br />

auf andere Produkte umgestellt werden kann.<br />

Sport<br />

Zur Faynenseier des Turnvereins Sächseln.<br />

(Eing.) An der Fahnenseier in Sächseln nimmt der Bürgerturnvereins<br />

Luzern als Patensektion teil. Relativ noch jung<br />

an Jahren (Gründungsjahr 1911), ist.xr in kurzer Zeit einer<br />

der tüchtigsten und grötzten Vereine in der Schweiz geworden.<br />

Er zählt heute zirka 899 Mitglieder. Am Eidg. Jubiläumsturnfest<br />

in Aarau finden wir ihn in der 2. Kategorie<br />

im 3. Rang. Am diesjährigen Jubiläums-Kantonalturnfest<br />

in Reiben erhielt er im Sektionsturnen den 1. Rang. Neben<br />

dieser vorzüglichen Gesamtleistung erzielten seine Einzelturner<br />

in allen Turngattungen die ersten Ränge. Im Kunstturnen<br />

waren der 1. und 2. Bürgerturner, im National der 1.,<br />

2. und 3. und in der Leichtathletik der 1. An den Olympsschen<br />

Spielen 1936 in Berlin waren zwei Mitglieder (Bachmann<br />

und Beck) in der Schweizer-Riege und erhielten sür<br />

ihre ausgezeichneten Leistungen die silberne Olympia-Medaille.<br />

Bei den Meisterschafts-Wettkämpfen sind seit Jahren<br />

immer Bürgerturner von Luzern im Kampf gestanden und<br />

haben erfolgreich abgeschnitten. So ist z. B. Stalder Joses gegemvärtig<br />

Schweizermeister am Reck, Barren und Freiübung.<br />

Auch bei den Nationalturnern des BTB finden wir bekannte<br />

Namen, wie Schumacher, Gysler usw. und in der Leichtathletik<br />

Müller u. a. m. So werden also am nächsten Sonntag die<br />

Besucher der Fahnenfeier des Turnvereins Sächseln die bestbekannten<br />

Turner an der Arbeit sehen. <<br />

Bei zweifelhafter Witterung gibt die Telephonzentrale Nr.<br />

11 von 19 Uhr an Auskunft, ob das Fahnenfest abgehalten<br />

wird oder nicht.<br />

Kleine Zeitung<br />

Der Susten in Zahlen.<br />

Der alte Paßweg des Sustens erreicht die Höhe von 2259<br />

Meter. Die neue Straße kulminiert am Ostportal des Scheiteltunnels<br />

bei 2224 m. Die Länge der Straße mißt von Innertkirchen<br />

bis zum Westportal genau 28 km, von Massen bis<br />

zum Ostportal 17,5 km. Mit dem Tunnel von 325 m beträgt<br />

die ganze Länge der Snstenstraße 45,825 km. Die Straßenbreite<br />

mißt in der Geraden 6 m, in den Kurven bis zu 9,5 m.<br />

Die Steigung beträgt in der Regel 8 Prozent, erreicht ausnahmsweise<br />

aus Bernerseite 9 Prozent, auf Urnerseite 8,7<br />

Prozent, im Mittel auf Bernerseite 5,52 Prozent, auf Urnerboden<br />

7,65 Prozent. Höhenunterschied Jnnertkirchen-Scheiteltunnel<br />

1598 m, Wafsen-Scheiteltunnel 1339 m. Die Zahl der<br />

Arbeitsstunden beträgt total 11 Millionen, der Zement-Berbrauch<br />

29 299 t, der Sprengstoffverbrauch 295 t, der Aushub<br />

949 999 Kubikmeter, Mauerwerk 98 899 Kubikmeter. Brücken<br />

und Viadukte sind 25, Wendeplatten 19, Rampentunnel 23<br />

erstellt worden. Die Länge der Rampentunnel macht im gesamten<br />

1519 m, einschließlich Scheiteltunnel 1844 m. Die Kosten<br />

sollten nach dem 'Voranschlag 22 882 999 Fr. oder 599<br />

Franken pro Lausmeter betragen, werden jedoch voraussichtlich<br />

34399999 Fr. oder 748 Fr. pro Laufmeter ausmachen.<br />

W o l l e « Sie «u* 1 1 . leid<br />

e<br />

' « f ä h i a b l e i b e n , d a n n<br />

. o v o m a l t i n e - k a l t .<br />

Z» Küpen gibt es keine Milch mehr!<br />

„In Ungarn gibt es praktisch keine Milch mehr. Die Kuh<br />

ist geradezu ein unbekanntes Tier geworden. Nach dem Papier<br />

erhalten in Budapest die Säuglinge bis zu einem Jahr zwei<br />

bis drei Deziliter Milch; in der Praxis aber werden sie aus<br />

reinen Mehlabkochungen ernährt, und was daraus entsteht,<br />

zeigt die Zahl von einer dreißigprozentigen Säuglingssterblichkeit.<br />

Die Kinder über einem Jahr sind nicht einmal nach<br />

dem Papier bezugsberechtigt sür Milch." — So berichtet der<br />

Vertreter der Schweizerspende aus Budapest. Er erzählt noch<br />

vieles. In einem Land, dessen Menschen durch Unterernährung<br />

immer gefährdeter find für Tuberkulose, gibt es insgesamt<br />

39 Betten für Tuberkulosekranke, die Kinder sterben dahin<br />

wie Fliegen, es sehlt ihnen an allem — doch das sind<br />

nur einzelne Beispiele. Denn ganz ähnliche Dinge berichten<br />

die Schweizerspendeleute aus Italien, aus Oesterreich, ganz<br />

zu schweigen von Deutschland. Und immer sind es die Kleinkinder,<br />

die am meisten leiden, die am raschesten dahinsterben.<br />

Und mit ihnen die Mütter.<br />

Deshalb haben die Schweizer Frauen ihr großes Hilfswerk<br />

für hungernde Kinder und Mütter geschassen, und wenn je<br />

ein Werk Unterstützung verdiente, so gewiß dieses. Denn man<br />

mag sammelmüde sein oder nicht — hier geht es um größte<br />

Not und schnellste Hilfe. Hinter der ganzen Aktion steht echt<br />

hausfraulicher Sinn und praktische Erfahrung. Man kann so<br />

leicht helfen. Die Kondensmilch-Sammlung ist bereits abgeschlössen,<br />

und obwohl sie nicht mehr als ein Tropfen auf einen<br />

heitzen Stein bedeutet, so erhalten doch in den ärgsten Hungergebieten<br />

einige Tausend Kleinkinder die für sie so wichtige<br />

Milch. Auch der Mahlzeiten-Coupons-Sammlnng in den Hotels<br />

war ein schöner Erfolg beschieden, und jetzt ist vor allem<br />

die „Lebensmittelpaket-Aktion" wichtig. Denkbar einfach auch<br />

diese! Im Lebensmittelgeschäft, das ja jede Frau täglich aufsucht,<br />

gibt sie Coupons und zwei Franken und spendet damit<br />

ein Paket, das 199 gr Fett enthält, 299 gr Kondensmilch, 225<br />

gr Käse und 59 gr Kakao. Wem es an Coupons mangelt,<br />

kann ebenfalls sür 2 Franken ein Paket unrationierte Waren<br />

stiften, nämlich 209 gr kochfertige Suppen, 185 gr Dörrfrüchte<br />

und 199 gr Nährmittel. Jeder Spender erhält einen Bon, die<br />

Lebensmittelgeschäfte schicken die Geldbeträge und Coupons<br />

den Kantonalbanken ein, und aus den Spenden werden die<br />

Waren tonnenweise eingekauft und in die Hungergebiete geschickt,<br />

wo sie den hungernden Kindern und den Müttern zugutekommen.<br />

Manches Menschenleben wird wohl auf diese Art<br />

gerettet werden.<br />

Es ist zu hossen und zu wünschen, daß dieser Aktion ein<br />

voller Erfolg beschieden ist, denn es handelt sich um eine So -<br />

f o r t - H i l f e, hinter der kein großer Apparat steht und die<br />

den Aermsten und Bedürftigsten zum Segen gereicht. N.<br />

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Danksagung<br />

B-w-is. Teilnahme »nd »« »*»<br />

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300 Treffer zu Fr. 100.—<br />

l 600 Treffer zu Fr. 50.—<br />

| 850 Treffer zu Fr. 20 —<br />

'17 000 Treffer zu Fr. 10.—<br />

L17 000 Treffer zu Fr. 5.—J<br />

zugekommen.<br />

Wir danken Herrn Pfarrer Roth für die Grabrede, der Direktion der Guber AG,<br />

und Stuag, der Zentralverwaltung der Schweiz. Grütlikrankenkasse, den Delegationen<br />

von Gemeinde Alpnach, Schützen- und Musikgesellschaft und Darlehenskasse, sowie<br />

allen Freunden und Bekannten für das letzte Geleite. — Speziellen Dank auch<br />

Herrn Stationsvorstand Degen und Herrn Junker für ihre erste Hilfe.<br />

Ferner gebührt unser Dank der Bevölkerung von Alpnach und der Arbeiterschaft<br />

vom Guber für die Teilnahme am Gedächtnis in Alpnach, sowie allen, die dem<br />

lieben Verstorbenen Zeit seines Lebens Gutes erwiesen haben.<br />

Me zahlreichen Karten- und Blumenspenden. sowie die weiter., Beileidsbezeigungen<br />

ehrten den lieben Heimgegangenen und gereichten uns zum Trost.<br />

Alpnach, den 3. September <strong>1946</strong>.<br />

(statt Karten)<br />

Danksagung<br />

Dir Trauersamilicn.<br />

Die große Anteilnahme, welche uns von Freunden und Bekannten anläßlich<br />

des Hinschiedes unseres verehrten 515<br />

Z I E H U N G -<br />

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Einzel-Lose Fr. 5.—, Serien zu 10 Losen unter dem „Roten Kleebktt"-<br />

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i *<br />

M<br />

><br />

o<br />

N<br />

H e r r n K a s p a r G a l l a t i<br />

zukam, sowie die Würdigung seiner Verdienste bei den Trauerfeierlichkeilen, find<br />

uns ein erneuter Beweis seiner großen Wertschätzung.<br />

Ganz besonders möchten wir den Vereinsdelegationen für ihr Geleile unsern herzlichsten<br />

Dank aussprechen.<br />

A l p n ach,den 3. September <strong>1946</strong>.<br />

Schweiz. Wallfahrt nach Padua<br />

vom 14. — 18. Oktober 194«. SA100llLz 516<br />

Erste große Nachkriegswallfahrt ins Ausland. Die Wall«<br />

fahrten der Caritaszentrale haben einen altbewährten guten<br />

Ruf durch religiösen Geist und gute Organisation, vor und<br />

nach dem Kriege gleich.<br />

Auskunft und Anmeldungen:<br />

Schweizerische Caritaszentrale, Postfach Luzern 1.<br />

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Sonntag, den 8. September <strong>1946</strong> 513<br />

(bei ungünstiger Witterung Sonntag, den 22. Sept. <strong>1946</strong>).<br />

Ab nachmittags 2 Uhr<br />

große Tnrner-Vorführung auf dem Festplatz (Kuhmatt).<br />

Jugendfest der Sachsler Schuljugend.<br />

Abends 8 Uhr gemütliche Unterhaltung im Saal Hotel Rößlt.<br />

Wirtschaft auf dem Festplatz / Schießstand usw.<br />

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g^iteit / Mittwoch, den 11. September 194i<br />

76. Jahrgang — Rr. 72<br />

O b w l w r B o M e m ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

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S i e G e g e i t o m l a l ä P M « « m W c h « A W c h l S l W e i l<br />

Wenn wir aus dem Weltgeschehen der Gegenwart nicht<br />

ständig neue Lehren zu schöpfen wüßten, hätten die Zeitgenossen<br />

umsonst die Kriegsleiden erlitten und kein besseres Los<br />

verdient, als dasjenige, das wir soeben durchgestanden haben.<br />

Das Weltgeschehen spricht zu uns laut vom Fluch, aber auch<br />

vom Zusammenbruch der Rücksichtslosigkeit auf allen Lebensgebieten.<br />

Es mahnt uns eindringlich zu geistigen, moralischen<br />

und politischen, zu wirtschaftlichen und sozialen Rücksichten.<br />

Es warnt uns vor jeder sturen, selbstzufriedenen, eigennützigen<br />

und überheblichen Anmaßung. Wer diese Stimme aus<br />

der heutigen Welttragödie hört, stellt sich unwillkürlich die<br />

Frage: haben wirs verstanden, sind wir belehrbar, und können<br />

wir uns gegen Rückfälle als gesichert betrachten? Der rücksichtslose<br />

Mensch ist der Prototyp des Weltgeschehens. Er ist es,<br />

der die Eklavenform des totalitären Staates erfunden und<br />

erzwungen hat. Er ist es, der den freien Bürger unter das<br />

Joch staatlich-bürokratischer Allmacht beugte. Er ersann die<br />

Märe von der Rassenaristokratie und bestimmte andere, angeblich<br />

unterwertige, weil zahlenmäßig kleinere Völker, zur<br />

Ausrottung. Er strebte die Welteroberung an. Er arbeitete<br />

mit der Verfolgung der Glaubens- und Gewissensfreiheit, mit<br />

Verleumdung und Lügenpropaganda. Keine rechtliche Norm,<br />

keine moralische Pflicht finden vor ihm Gnade. Von Menschenliebe<br />

und Menschenwürde weiß er nichts. Er ist der harte<br />

Draufgänger, der zynische Konjunkturritter, der hemmungslose<br />

Profitier!. Um alles auf einen Nenner zu bringen: er<br />

weiß nichts von einer Verantwortung gegenüber dem Höchften,<br />

und er will, weil er sich selber an deren Stelle setzt und<br />

nichts anderes gelten läßt, als seine Macht und seine vorgebliche<br />

Genialität.<br />

Man braucht dabei nicht bloß an die Angeklagten des<br />

Nürnberger Prozesses zu denken, trotzdem sie eindrucksvolles<br />

Sinnbild des rücksichtslosen Herrenmenschentums darstellen.<br />

Es wäre kurzsichtig und naiv, glauben zu wollen, daß mit<br />

dem Zusammenbruch des Naziterrors die Rücksichtslosigkeit<br />

in der Welt überhaupt zusammengebrochen und erledigt wäre.<br />

Wohl hat die Naziherrschaft in Europa überall Rücksichtslosigkeiten<br />

geweckt und gezüchtet; aber die Nazis waren nicht<br />

die ersten und nicht die alleinigen Vertreter dieses Ungeistes.<br />

Der Nationalsozialismus süßte auf Rücksichtssoligkeit.<br />

Aber ein Laval war nicht Nazi und trotzdem als Politiker von<br />

einer fast beispiellosen Rücksichtslosigkeit; er präsentierte sich<br />

als Exponent der Rücksichtslosigkeit in Frankreich und sein<br />

Verhalten während der deutschen Besetzung rückte lediglich sein<br />

Unwesen ins grelle Licht. Es gibt eben rücksichtslose Politiker<br />

auch in demokratischen Staaten, weil die Demokratie die Menschen<br />

nehmen muß, wie sie sind, und nicht immer imstande sind,<br />

sie rücksichtsvoll umzugestalten. Neben Laval steht der Pariser<br />

Massenmörder Pvtiot, der sich unter dem Deckmantel seiner<br />

ärztlichen Mission alles erlaubte, wozu ihn sein unmenschlicher<br />

Instinkt trieb. Er war kein Parteimensch; er war Einzelgänger<br />

und naturwidrig veranlagt, aber leider keine zufällige<br />

Einzelerscheinung. Menschen nach Sorte eines Pstiots<br />

finden sich überall, wo Konzentrationslager bestehen, und wo<br />

sie als Leiter und Henker auftreten können. Man beschaue sich<br />

nur die weltweiten Geschehnisse, z. B. die japanischen Grausamkeiten<br />

in China und Indonesien, man beachte die rücksichtslosen<br />

politischen Schwarzhändler, wie sie in unserem südlichen<br />

Nachbarland Italien auftreten. Man lese an den Mauern<br />

Roms die kommunistische Aufforderung zur Ausrottung<br />

der Geistlichkeit und aller kirchlich-gläubigen Menschen. Man<br />

erinnere sich an die Verfolgungen der Geistlichen in Tito-Jngoslawien<br />

und an die Unduldsamkeit dieses Staates gegenüber<br />

Angehörigen der Volkstraditionen!<br />

Die Rücksichtslosigkeit ist nicht nur im Rechtstotalitarismus<br />

daheim. Der Linkstotalitarismus ging ihm beispielgebend<br />

voran. Rücksichtslosigkeit kann freilich parteimäßig aufgezogen<br />

und zum politischen System gemacht werden. Aber sie kann<br />

auch beim Einzelmenschen und im Einzelbeispiel heranreisen<br />

und sich ausleben. Es gibt überall hartgesottene Leute, imgenierte<br />

Draufgänger, skruppellose Intriganten, hemmungslose<br />

Aspiranten auf Politischen oder wirtschaftlichen Profit. So<br />

war es schon immer. Aber so selbstbewußt und so sicher, so<br />

anmaßend und überheblich wie heute, war Rücksichtslosigkeit<br />

noch nie vorhanden. Freilich wurde Rücksichtslosigkeit im 19.<br />

und 20. Jahrhundert, seit Marx und Nietzsche, immer wieder<br />

zur Doktrin erhoben. Sie blieb Theorie, trotzdem sie glaubte,<br />

die Lösung aller Fragen in ihrem Tornister zu tragen. Erfunden<br />

und verwirklicht wurde sie erst im totalitären Staat<br />

des 20. Jahrhunderts, als neue technische Möglichkeiten sich<br />

mit ungeheurer Selbstüberheblichkeit kreuzten und der moderne<br />

„Leviathan", das politische Ungeheuer des allmächtigen<br />

Staates, die Welt erblickte. Im Nachsinnen über die Ursache<br />

der fürchterlichen Weltkriege und über die Unfähigkeit zur<br />

Verhinderung dieser Katastrophen ergibt sich nur eine Erklärung<br />

des Geschehens: der Mensch ist in geistiger Hinsicht rücksichtslos<br />

geworden! Der Mensch lehnt religiös-ethische Werte<br />

und Methoden ab. Er hat gleichsam seinem Gott gekündigt<br />

und versucht, ein „freies", entfesseltes Leben zu beginnen. Hier<br />

ist die Wurzel der unheilvollen Rücksichtslosigkeit. Das proklamierte<br />

„freie Leben" soll nichts anderes bedeuten, als eine<br />

Generalvollmacht für die Draufgänger und eine Generalverdammung<br />

für die Uebrigen. Das konnte nicht anders sein,<br />

weil Rücksichtslosigkeit eben Entfesselung ist. Was ein entfefselter<br />

Draufgänger zustande bringen kann, hat die erschütterte<br />

Welt soeben erfahren.<br />

Die Menschheit darf aber nicht umsonst gelitten haben.<br />

Sie muß sich aufraffen zur rücksichtslosen Ausrottung der<br />

modernen Rücksichtslosigkeit. Das ist die große weltgeschichtliche<br />

Aufgabe der nächsten Jahre.<br />

Papst P i « s XII.<br />

in seiner Pfingstansprache 1943<br />

„Nicht zerstören also, sondern aufbauen und festigen!<br />

Nicht das Privateigentum abschaffen, das die Grundläge<br />

für den Bestand der Familie ist, sondern bedacht<br />

sein, es auszuweiten als Frucht gewissenhasten Schaffens<br />

jedes Arbeiters und jeder Arbeiterin... Nicht einzig<br />

auf den größtmöglichen Gewinn abzielen, sondern<br />

mit seinen Ergebnissen dazu beitragen, die persönliche<br />

Lage des Arbeiters zu heben, sein Schassen weniger<br />

mühevoll und hart zu gestalten."<br />

O b w a l d e n<br />

Erhöhung des Milchpreises um 3 Rappen. Der Bundesrat<br />

hat in seiner Freitagsitzung in der Milchpreisfrage Beschluß<br />

gefaßt. Nach eingehender Erwägung beschloß er, eine<br />

Erhöhung des Produzentenmilchpreises um 3 Rappen mit<br />

Wirkung ab 1. Oktober zu bewilligen. Ein Garantieversprechen<br />

soll damit nicht verbunden werden. Diese Erhöhung soll<br />

in vollem Umfange vom Konsumenten getragen werden.<br />

Die Erhöhung des Milchpreises wird naturgemäß auch eine<br />

Preiserhöhung der Milchprodukte zur Folge haben und zwar<br />

des Käsepreises um etwa 40 Rp. und des Butterpreises um<br />

zirka 80 Rp. per Kilo. Da im Gefolge auch die Vieh- und<br />

Fleischpreise eine entsprechende Erhöhung erfahren werden,<br />

dürfte der allgemeine Teuerungsindex um 1,5 bis 2 Punkte<br />

ansteigen.<br />

Tagung der Mitr.-Bereinignng von Ob- und Nivwalden.<br />

(Eing.) Sonntag, den 29. September <strong>1946</strong>, findet in Wolfenschießen<br />

die traditionelle Mitr.-Tagung statt. Morgens<br />

06.30 Uhr treten die Kameraden zu einem friedlichen Wettkämpf<br />

im Schießstand Wolfenschießen an und um 10.00 Uhr<br />

ist offizieller Einzug in die Pfarrkirche zum Gottesdienst, der<br />

von H. H. Pfarrer Gemperli zelebriert wird. Anschließend<br />

wird das gemeinsame Mittagessen im Hotel Eintracht eingenommen,<br />

dem ein gemütlicher Nachmittag, bei bester Kameradschast,<br />

folgen wird.<br />

Mit.-Kameraden! Erscheint in Scharen zu unserer Tagung<br />

in Wolfenschießen. Wir erwarten euch! (Anmeldung bis<br />

24. September an Kpl. Ernst Niederberger, Bergblick, Wolfenschießen).<br />

Gewerbliches. Der lant. Gewerbeverband von Obwalden<br />

sieht für den kommenden Winter einige Spezialkurse gewerblicher<br />

und kaufmännischer Fortbildung vor. Insbesondere ist<br />

beabsichtigt, Buchführungskurse für Detailhandel und<br />

Gewerbe zu organisieren, die unsern Geschäftsleuten und angehenden<br />

Gewerblern die Führung der Buchhaltung und die<br />

Sammlung notwendigster geschäftlicher Unterlagen ermöglichen.<br />

Wir wissen, daß sich eine ganze Reihe Vertreter von<br />

auswärtigen Firmen um die Kundschaft der einheimischen Geschäftsleute<br />

für diese und ähnliche Zwecke bemühen. Der Kant.<br />

Gewerbe-Verband aber möchte versuchen, diese Bestrebungen<br />

im Interesse der Mitglieder und unser nachwachsenden Jugeud<br />

in neutrale Formen zu leiten. Er möchte daher einmal<br />

die Bedürfnisfrage und das Interesse bei allen Kreisen des<br />

Gewerbes, des Detailhandels und des Handwerks abklären<br />

und ladet daher alle jene Geschäftsleute und einzelnen Personen<br />

ein, sich beim kant. Gewerbesekretariat zu melden und<br />

uns anzugeben, um welche Spezialkurse sie sich im besonderen<br />

interessieren.<br />

Vorgesehen sind: Buchführungskurse mit Abend-Unterricht;<br />

Kurse für Steuerberatungen und allgemeine Geschäftsführung<br />

für ein bis drei Tage evtl. ebenfalls in Abendstunden;<br />

Kurse für Berechnungen handwerklicher Arbeiten und Spezialkurse<br />

für den Detailhandel.<br />

Falls genügend Interesse für allfällige Sprachen-Kurse<br />

oder Spezialkurse vorhanden wäre, würden wir auch die<br />

Durchführung solcher Kurse vorsehen.<br />

Bei den Anmeldungen und Anfragen bitten wir, uns zu<br />

sagen, um welche Art Kurse oder für welche Sprachen man sich<br />

interessiere, ebenso wären wir dankbar für die Angabe, ob nur<br />

Kleines Feuilleton<br />

ErjmnMtii an einen berühmte» Mnldner<br />

(Schluß!)<br />

1. Elektrische Drahtseilbahn von Zum See nach dem Schafberg,<br />

mit einer Höhendifferenz von 535 m und einer Länge<br />

von 1850 m. Die Maximalsteigung beträgt 55 Prozent (Spurweite<br />

80 cm). Als Konstruktioussystem soll dasjenige der Salvatorebahn<br />

mit zweiteiliger Abt'scher Zahnstange und Motor<br />

in der Mitte der Seillänge zur Anwendung gelangen. Die<br />

Wagen begegnen sich in der Mitte und bedingen ein Umsteigen<br />

der Reisenden. Auf 2320 m über Meer wird die Station<br />

Schafberg erreicht. Baukosten für Sektion I Fr. 550 090.—.<br />

2. Elektrische Zahnradbahn Schafberg- Whympershütte,<br />

mit einer Höhendifferenz von 820 m und einer Geleiselänge<br />

von 4660 m. Die mittlere Steigung wird zu 18 Prozent angenommen;<br />

Spurweite ebenfalls 80 cm. &on der Station<br />

Schafberg steigt die Bahn über offene Alpen hart am Hotel<br />

«chwarzsee vorbei und erreicht den Südostabfall des Hörnligrates.<br />

Teilweise sind kurze Tunnels notwendig. Dieses Teilstück<br />

endet in einem 200 m langen Tunnel, wo die unterndi-<br />

Iche Umsteigestation Whympershütte angelegt wird. Die Traktion<br />

soll auf dieser Sektion mit elektrischen Zahnradlokomo-<br />

^ven (... „für welche ein Vorbild jetzt noch nicht besteht ...)<br />

durchgeführt werden. Ebenfalls findet auch hier wieder die<br />

zweiteilige Abt'sche Zahnstange Anwendung. Die „Station<br />

whympershütte liegt 3140 m über Meer. Baukosten für Sektion<br />

II Fr. i 582 000.—.<br />

3. Elektrische Drahtseilbahn Whympershütte-Matterhornspitze,<br />

mit 1345 m Höhenunterschied und 2230 m Geleiselänge.<br />

Diese ganze Anlage ist unterirdisch angeordnet und hat eine<br />

durchschnittliche Steigung von 75,5 Prozent; Spurweite wie<br />

die übrigen Abschnitte. Die Bahn folgt fast genau dem Nordostkamm<br />

des Matterhorns. Die geologischen Verhältnisse für<br />

den Tunnelbau sollen vorzüglich sein. In der Mitte des 2230<br />

m langen Tunnels wird eine Umsteigestelle errichtet. Etwa<br />

20 m unterhalb des fast horizontal verlaufenden Firstkammes<br />

des Matterhorns wird die Endstation zu stehen kommen. Hier<br />

sollen Galerien angelegt werden mit feudalen Räumlichkeiten<br />

für die Restauration, Zimmer für Personal und Führer, sowie<br />

einige Schlafkabinen. Der Seilbahnbetrieb in diesem<br />

Stück soll demjenigen der Sektion I entsprechen. Es sind besondere<br />

Maßnahmen zur Erhöhung der Betriebssicherheit vorgesehen;<br />

so erhöhte Seilbiegsamkeit durch Verwendung mehrer<br />

Seile, mehrfache Bremsung, Geschwindigkeitsreguliervorrichtung<br />

und Anlage von Treppen und Nischen längs der<br />

Bahn. Die Kosten für das letzte und zugleich auch schwierigste<br />

Teilstück werden mit 2 000000 Fr. angegeben. — Für die<br />

Gornergratbahn waren zwei Sektionen vorgesehen, eine<br />

Drahtseilbahn nach der Riffelalp und von da aus zum End-<br />

Punkt eine Zahnradbahn.<br />

Der Fahrpreis Zermatt-Matterhorn retour wurde auf Fr.<br />

60.— berechnet, während derjenige auf den Gornergrat Fr.<br />

11.— betragen sollte. Für das Matterhorn wurde mit einer<br />

jährlichen Besucherzahl von 6000 Reisenden gerechnet (was<br />

ungefähr einem Drittel der Besucher des Gornergrates im<br />

Jahre 1890 entsprach). Bei der Gornergratbahn versprach<br />

man sich eine Jahresfrequenz von 12 000 Personen. Freilich,<br />

Jmfeld bemerkte dazu, daß man über diese Zahlen absolut<br />

keine Erfahrung habe. Es sei sogar mit Sicherheit anzunehmen,<br />

daß in Anbetracht des Umstandes, daß ein Teil der<br />

Reisenden zu Fuß gehen werde, die angenommenen Zahlen<br />

eher zu groß als zu klein geschätzt seien!<br />

Der Verfasser teilte noch mit, daß Nationalrat Rothen und<br />

Jng. Zen-Ruffinen ein ähnliches Projekt eingereicht hättSu.<br />

Dieses sah für die ganze Gornergratbahn, sowie bis zum Fuße<br />

des Matterhorns Zahnstangenstrecken vor. Der Matterhorngipfel<br />

sollte dann mittels einer pneumatischen Anlage erreicht<br />

werden. Die Kosten waren mit 10 Millionen Franken voranschlagt.<br />

Ueber diese zweite Variante einer Matterhornbahn<br />

ist in der Literatur weiter nichts bekannt.<br />

*<br />

Diese kühnen Projekte wurden im Mattertal keineswegs<br />

etwa mit Begeisterung aufgenommen. Wie Hüttenwart Leo<br />

Brantschen (Domhütte SAC-Uto) von Randa aus Ueberlieferung<br />

von seinem verstorbenen Vater zu berichten weiß, lies<br />

die ganze Talschaft gegen dieses Vorhaben Sturm. Die Bergsührer,<br />

deren Existenz auf dem Spiele stand, schlössen sich zusammen<br />

und richteten eine Eingabe an den Bundesrat. Der<br />

Schweizerische Alpenklub und andere Organisationen schlössen<br />

sich in diesem Sinne an. An der Aktion gegen die Ausführung<br />

der Matterhornbahn war auch eine große Zahl Engländer<br />

beteiligt, die sich mit allen nur erdenklichen Mitteln<br />

für „ihren Berg" einsetzten. Am besten zeigen wohl die Stimmung,<br />

die in alpinistischen Kreisen über die Matterhornbahn<br />

herrschte, die trefflichen Worte Guido Rey's in seinem Pracht-


Abendkurse in Frage kommen dürfen oder ob man auch in<br />

der Lage wäre, Ganztages- oder Nachmittagskurse zu besuchen.<br />

Die zur Durchführung gelangenden Spezial-Kurse werden<br />

nach Möglicheit in zentraler, verkehrstechnisch günstiger Lage<br />

organisiert, die Kosten würden minimal berechnet. Es wäre<br />

im Interesse des ganzen Gewerbestandes, wenn wir die Nachkriegszeit<br />

mit der Durchführung solcher Spezialkurse aussüllen<br />

könnten und wir möchten allen unsern Mitgliedern und<br />

allen jenen, die unserem Verbände noch nicht angehören, aber<br />

doch vielleicht das nötige Interesse haben, angelegentlichst<br />

empfehlen, sich jetzt anzumelden. Die Anmeldungen erwarten<br />

wir bis am 20. September <strong>1946</strong> im Kant. Gewerbesekretariat<br />

Obwalden, Sarnen. Sie sind mit den nötigen Angaben<br />

schriftlich einzureichen. Die einzelnen Interessenten werden<br />

nachher direkt über die sich bietenden Möglichkeiten orientiert.<br />

Kant. Gewerbeverband Obwalden. Th. I.<br />

Schweizer Woche <strong>1946</strong>. Die 30. nationale Warenschau in<br />

den Verkaufsgeschäften des ganzen Landes wird in der Zeit<br />

vom 19. Oktober bis 2. November zur Durchführung gelangen.<br />

Die Vorbereitungen zu dieser alljährlichen Kundgebung<br />

für einheimisches Schaffen sind sowohl in den schweizerischen<br />

Organisationen wie bei den kantonalen Stellen in vollem<br />

Gange. Das offizielle Teilnehmerplakat, eine Porträtzeichnung<br />

des Zürcher Kunstmalers Paul Bodmer, stellt die<br />

Schweizerfrau an den Ehrenplatz.<br />

Kerns. (Einges,) Wir lesen in der „N.Z.Z." folgendes:<br />

Bevor sich der joviale <strong>Obwaldner</strong> Hermano als Heilpraktiker<br />

und Vater von acht Kindern in einen benachbarten Kanton<br />

begibt und der öffentlichen Schaustellung entsagt, hat die<br />

Direktion Corso noch ein letztes, durch Conferencier Walter<br />

Schultheis kommentiertes Bühnengastspiel veranstaltet, das<br />

dem populären Suggestor Gelegenheit gibt, gleichsam den<br />

Extrakt seiner besten Nummern zu zeigen. Da steht er also<br />

wohlgenährt im Frack und kommandiert die wenigen Medien<br />

mit träger Stimme herum, wobei er wissenschaftliche Experimente,<br />

wie die Vornahme von Muskellösung und Muskelspannung,<br />

in der die Körper steif wie ein Bügelbrett werden, geschickt<br />

mit varietistischem Ulk vermischt. So stürmt eine eingebildete<br />

Kavallerie auf Stühlen über die Bühne, diesich kurz<br />

darauf in ein Seebad verwandelt, in das sich ein blonder<br />

Jüngling mit kühnem Hechtsprung wirft. Unscheinbare Amateure<br />

entwickeln sich plötzlich zu mehr oder weniger geeigneten<br />

Pianisten, Sängern usw. Einem Medium fällt plötzlich das<br />

große Los in den Schoß, so daß es aufgeregt nach Champagner<br />

und einem opulenten Diner telephoniert. Ein hysterisches<br />

Persönchen macht einem Ehevermittler einen solchen Skandal,<br />

daß er vor ihren siegellackroten Nägelchen die Flucht ergreisen<br />

muß, während ein anderes Medium auf die Frage des<br />

„Führers", der sein Grüpplein wie Marionetten zappeln oder<br />

in Schlaf fallen läßt: Was möchtest du werden? überaus witzig<br />

antwortet: „Zuschauer".<br />

Was uns <strong>Obwaldner</strong> freut, ist immer der Erfolg, den dieser<br />

Kernser Bürger in der ganzen Schweiz herum buchen kann.<br />

Ein ausgesprochener Künstler ohne Konkurrenz, bescheiden in<br />

seinem Auftreten, und den alten 47er Soldaten dürfte er noch<br />

in Erinnerung sein. Wir vernehmen mit Bedauern von seinem<br />

Abtreten von der Bühne und wünschen weiterhin viel Erfolg!<br />

Alpnach. (Eing.) Das „Friedens-Ziborium" für die Pfarrkirche<br />

in Alpnach. Kein kirchlicher Kunstgegenstand steht in so<br />

inniger und immerwährender Berührung mit der hl. Eucharistie<br />

wie das Ziborium. Es ist die geheimnisvolle Bundeslade<br />

des Neuen Testamentes. Es enthält das Manna des übernatürlichen<br />

Lebens. Es steht im stillen Raum des Tabernakels.<br />

Die Lade des alten Bundes war von auserlesener Herrlichkeit:<br />

Feinstes Gold, feinstes Holz, reichster Schmuck. So wollte<br />

es Jahwe, der Ewige. Arm und öde und künstlerisch wertlos<br />

sind oft Ziborien geworden, oft nur mehr praktische Fabrik-<br />

Produkte, ohne Form und Geist. Wurde nicht in mancher stolzen<br />

Pfarrkirche mehr Auswand gemacht für eine bunte, theatralische<br />

Altarbeleuchtung, als für das Gefäß des Allerhöchsten?<br />

Bon der Jungfrauen-Kongregation in hier ging der edle<br />

Gedanke aus, zum Danke für die Erhaltung unserer Heimat<br />

während des ganzen grausigen Weltkrieges ein neues, großes<br />

Ziborium für die Pfarrkirche der hl. Magdalena zu stiften.<br />

An Maria Himmelfahrt hat nun die Kongregation diesen<br />

prachtvollen, marianisch-eucharistischen Speisekelch der Heimatkirche<br />

als Friedensgabe geschenkt, damit die Alpnacher Sakramentskirche<br />

würdig den hl. Fronleichnam ausbewahren und<br />

tagtäglich den Gläubigen spenden kann. Auch wurde der<br />

Wunsch geäußert, dieses heilige Gefäß möge besonders an hohen<br />

Festtagen und auch an vaterländischen Gedenktagen (Eidg.<br />

Bettag usw.) gebraucht werden und soll zugleich für alle Zuvollen<br />

Buch „Das Matterhorn": „Beschwören wir die Geister<br />

der Toten, daß es nie so weit kommen möge! Rufen wir<br />

die Stürme und die ganze Wildheit des Berges auf zum entscheidenden<br />

Widerstand! Wer das Matterhorn so weit erniedrigen<br />

wollte, dem ist wahrlich der letzte Rest.Achtung vor der<br />

Natur abhanden gekommen."<br />

Lange Zeit hörte man dann überhaupt nichts mehr über<br />

das Matterhornprojekt. Jng. Jmseld soll sich im Sommer<br />

1893 anläßlich Vermessungsarbeiten am Mont Blanc Krankheiten<br />

zugezogen haben, welche ihm die Durchführung seiner<br />

Pläne verunmöglichten. Die Projekte und Konzessionen der<br />

in Frage stehenden Bahnen wurden am 28. Juni 1894 von<br />

einem Herrn Haag, Biel, übernommen. Dieser nahm am<br />

Gornergratbahnprojekt grundlegende Aenderungen vor und<br />

führte anschließend den Bau aus. Das Schicksal für das Matterhornbahnprojekt<br />

war besiegelt. Selbst in der Gründungsund<br />

Baugeschichte der Gornergratbahn („Schweizerische<br />

Bergbahnen", Polygraphisches Institut Zürich, 1901), wie<br />

auch in der Jubiläumsschrift der Gornergratbahn aus dem<br />

Jahre 1938 wird das erste Projekt einer Matterhornbahn,<br />

"mit einer Zweigbahn auf den Gornergrat", verschwiegen.<br />

Das Konzessionsbegehren von Heer-Betrix wird wohl erwähnt,<br />

aber nur für die Gornergratbahn zugeschnitten. — Das Ende<br />

der Matterhornbahn ist mit Dunkelheit umgeben. Jedenfalls<br />

war es ein Glück, daß der einzigartige und schönste Berg des<br />

Alpenkranzes unberührt<br />

ij;.<br />

kunft das Denkmal einer geschichtlich denkwürdigen Zeit und<br />

ein Zeichen der Dankbarkeit sein.<br />

„Gib uns den Frieden, Lamm Gottes, das du die Sünden<br />

tilgst." Diese Worte sind in erhabenen lateinischen Lettern auf<br />

der Ziborium-Kuppa geprägt. Daß sie wahr werden, dafür sind<br />

das Lamm Gottes, die Bruder-Klausen-Bision („Der Fried'<br />

ist allweg in Gott") und Mariä Verkündigung als Friedensbringerin,<br />

als helfende Zeugen ins Ziboriumsilber getrieben.<br />

Diese drei Großen verbürgen den Frieden. Und um den eucharistischen<br />

Opfergedanken noch mehr und besser auszudrücken,<br />

hat Hr. Goldschmiedemstr. Arnold Stockmann, Luzern, in den<br />

Ziborium-Nodus noch drei weitere Symbole getrieben und gehämmert:<br />

Jchthys (Fisch mit Brotkorb), Kongregationsabzeichen<br />

und siebenfacher Gnadenbrunnen und vom Nodus aufwärts<br />

und abwärts Segensstrahlen und als Abschluß aus dein<br />

Ziboriumdeckel Krone und Kreuz als Zeichen der Vollendung<br />

und Erfüllung getrieben. Alles, alles stimmt ein in das Hohe<br />

Lied der heiligen Eucharistie. Das Ziborium ist in rein Silber,<br />

ganz von Hand geschmiedet, gehämmert, in Feuervergoldung<br />

und von Hand poliert, in solider, kräftiger Ausführung.<br />

In der reich gestalteten Form spürt man so recht die Arbeit<br />

des gewandten Hammers. Dem Künstler Stockmann ergebenen<br />

Dank und herzliches Vergelt's Gott auch der hochherzigen<br />

Spenderin, der Mar. Jungfrauen-Kongregation, welche folgende<br />

Dediktion am Fuß des neuen Ziboriums eingravieren<br />

ließ: „Unter dem derzeitigen Präses, H. H. Georg Ulrich, stistet<br />

die Jungfrauen-Kongregation Alpnach als Friedensgeschenk<br />

an Mariä Himmelfahrt <strong>1946</strong> dieses Ziborium der Heimatkirche."<br />

— Der eucharistische Gott im Tabernakel lohn der<br />

Jungfrauen-Kongregation diese eucharistische Friedenstat!<br />

Wenn Feinde die Tempel des Fronleichnams zerstören,<br />

dann drängt es Freunde, dem Fronleichnam ein würdiges Gefäß<br />

zu schenken. Und daraus fließt dann durch die kleine,<br />

blendendweiße Hostie, die der Priester emporhebt, der Friede<br />

und die Schöpferkraft zum Aufbau eines christlichen Lebens,<br />

einer christlichen Familie, eines christlichen Geineinwesens<br />

Durch das Piusgeschenk der öftern heiligen Kommunion wurde<br />

ja das Ziborium zum Speisekelch jeder frommen Gemeinde.<br />

Heimatkirche, nimm es in deine Obhut für alle Zeiten!<br />

Alpnach. (§) Am letzten Freitag erreichte uns die Kunde<br />

vom Hinscheiden der Jungfrau Agnes Reinhard, Rütiberg.<br />

Im sonnigen Haus am Rütiberg erblickte Agnes am<br />

2. Oktober 1914 das Licht der Welt. Die Eltern freuten sich<br />

ob des dritten Kindes, das auch froher Sonnenschein brachte<br />

auf den strittigen Hof. Schon zur Schulzeit mußte das Mädchen<br />

tapfer mithelfen in Haus und Feld. Aber bald verlor sie<br />

die gute Mutter, die ihr im Tode vorausging. Bald nagte<br />

selber eine heimtückische Krankheit am jungen Mark der gwerchigen<br />

Agnes. Trotz allem verlor sie nie den Mut und die '<br />

Hoffnung. Als treues Marienkind stand sie tapfer unter dem<br />

Kreuz. Sieben Jahre Leidenszeit bergen eine Unmenge Opfer<br />

und Verzichten. Sie zog hinauf an den Fuß der ewigen Firnen,<br />

nach Engelberg, um Linderung zu holen. Doch war sie<br />

reif geworden für die Ewigkeit. Am späten Abend des 5. September,<br />

als die Sonne am Titlis verblichen, erblaßte auch ihr<br />

Lebenslicht. Gottergeben schlummerte Agnes hinüber ins ewige<br />

Tal der Engel. Am Fest Mariä Geburt geleiteten wir die<br />

Dulderin auf dem Heimatfriedhof zur letzten Ruhe. Dem<br />

schwergeprüften Vater und den Geschwistern entbieten wir unfer<br />

herzliches Beileid. Agnes ruhe im Frieden des Herrn!<br />

Alpnach. (8) Wenn bereits die ersten kleinen Grüpplein<br />

Vieh von den Alpen trinkeln, ist es das sichere Zeichen, daß<br />

der Herbst schon festen Fuß gefaßt hat im Land. Ein Rückblick<br />

auf den abwechslungsreichen Sommer läßt auf einen guten<br />

Fruchtertrag des Getreides und der Heu- und Emdernte<br />

schließen. Auch das Obst verspricht einen befriedigenden Segen.<br />

Die Alpen würden noch besseres Wetter nehmen, könnte doch<br />

mit einer ganz guten Alpzeit abgeschlossen werden. Das Vieh<br />

ist im allgemeinen gut genährt und auch der Milchertrag war<br />

in manchen Bezirken über dem Mittel. Was aber der September<br />

und Oktober noch bringen, hängt zum guten Teil von<br />

der Sonne ab. Wenn wir das Schönwetter wieder zuriickzahlen<br />

müßten, würde manches wieder verschlechtert. Hoffen wir,<br />

die Fronfastenwoche werde wieder einen großen Ruck zum<br />

Bessern bringen, dann würde manches verschmerzt, und das<br />

Sprichwort könnte gelten: ä guätä Herbscht macht viel zwäg!<br />

Eidgenossenschaft<br />

Die Erhöhung der Hotelpreise.<br />

Nachdem die Bewilligung der eidg. Preiskontrolle eingetroffen<br />

ist, ist nunmehr die Erhöhung der Hotelpreise auf<br />

1. September in Kraft getreten. Von diesem Zeitpunkt an<br />

ist die Erhöhung der Minimalpensionspreise um 1 Fr. für<br />

Häuser mit jetzigen Minimalpreisen bis Fr. 10.—, um 1.50<br />

für Häuser mit jetzigen Minimalpreisen bis Fr. 15 und<br />

um Fr. 2.— für Häuser mit jetzigen Minimalpreisen über<br />

Fr. 15.— verbindlich. Ein Entscheid über die Zimmerpreisfrage<br />

ist bis jetzt noch nicht gefallen<br />

Kantone<br />

Der Luchs im Wallis. Am späten Dienstagnachmittag der<br />

letzten Woche soll sich das „wilde Tier" in einer Alp oberhalb<br />

Ehandolin befunden haben. Es trieb dort eine Kälber-<br />

Herde in die Flucht. Mehrere Tiere flüchteten vor Schreck bis<br />

Chandolin, wobei eines von den Jungtieren stürzte und ein<br />

Bein brach, so daß es abgetan werden mußte. Ein Hirte will<br />

das Tier klar gesehen haben. Er alarmierte dann die Bewohner<br />

des Dorfes. — Die Behörden sind jetzt zu der Ueberzeugung<br />

gelangt, daß es sich bei dem „wilden Tier" u'm eine<br />

ganze Familie von Panthern handeln muß, die wahrscheinlich<br />

während des Krieges in Italien aus einem Zirkus<br />

oder einem zoologischen Garten bei einer Bombardierung entkam.<br />

Im Gebiete des Jllgrabens haben Polizisten einen dieser<br />

Panther, wahrscheinlich ein kleineres Exemplar, für einen<br />

Augenblick auftauchen und dann sofort wieder v'erschwinden<br />

gesehen. In den nächsten Tagen werden neue umfangreiche<br />

Jagden durchgeführt.<br />

„Berbreilet Den M M n e r<br />

BolWemd!"<br />

renz beschlos, ,<br />

M e s in Kürze<br />

Zevtember anberaumte Genera<br />

i der die Zweidrittelsmehrheit der Mitglieder erfordert<br />

angenommen S o « &>, bafft« die ?nedenswnse!^ »<br />

beickleuniaen und soweit zu fördern, da,; die sünf in Ansar<br />

beitung befindlichen Friedensvertragsentwürfe bis Ah. Abr«..r.<br />

s.,— der fl},-,viwfrmfprens Pariserkonferenz vorliegen, vorliegen. ^m v\in November<br />

(nir !^.<br />

schluß<br />

Newyork in einer neuen Viererkonferenz Rat der<br />

minister) endlich auch eine Deutschland-Aussprache stattfinden.<br />

Mit «TM* dieser TOeThima Meldung trifft die MUtemmg Mitteilung ein, ein. daß dasi in London<br />

am Montagnachmittag eine Friedenskonferenz im Kleinen<br />

begonnen hat. Es wurden die Vorbesprechungen für die<br />

Palästinakonferenz eröffnet. Die Araber scheinen sich zu dieser<br />

Auseinandersetzung eingefunden zu haben, dagegen ist immer<br />

noch ungewiß, welche jüdischen Vertreter er,cheineu werden<br />

Die neuen Terrorakte jüdischer Terroristen gegen das palästinensische<br />

Eisenbahnnetz sind nicht gerade ein verheißungsvoll<br />

ler snr Auftakt 9rnftnsf der Beratungen.<br />

In der Sowjetzone Deutschlands haben weitere Gemeindewählen<br />

stattgefunden. Sie ergaben in Thüringen und der<br />

preußischen Provinz Sachsen — wie kurz zuvor schon im ehemaligen<br />

Königreich Sachsen — einen -ieg der kommunistisch<br />

beherrschten sozialistischen Einheitspartei.<br />

Schon wieder Nazimcthoden?<br />

Seit dem Kriegsende hat man in Westeuropa wiederholt<br />

die Erfahrung machen müssen, daß in einzelnen Balkanländern<br />

und in Osteuropa zwar sehr viel von „Demokratie", „Freiheit"<br />

und „Befreiung" die Rede ist, daß man aber mit diesen<br />

für unsere westliche Zivilisation so bedeutungsvollen Worten<br />

ein unwürdiges Spiel treibt. Man spricht von Demokratie<br />

und meint damit Terror. In Jugoslawien kam die kommunistische<br />

Partei dank einer jener fast „hundertprozentigen"<br />

Volksabstimmungen ans Ruder, die nian Hitlers berüchtigten<br />

Plebisztien her zur Genüge kennt. Man verneinte einfach das<br />

Bestehen oppositioneller Strömungen, indem man dem Gegner<br />

jede Pressefreiheit und Propagandamöglichkeit raubte. Was<br />

man in solechn Ländern unter Demokratie versteht, kam dann<br />

auch in dem traurigen Prozeß gegen General Mihailowitsch,<br />

den jugoslawischen Freiheitshelden, lebhaft zum Ausdruck.<br />

Seine Verurteilung stand von vorneherein fest, und als die<br />

alliierte Regierung der USA vertrauenswürdige Eutlastungszeugen<br />

nach Belgrad schicken wollte, verweigerte man ihr dies<br />

in einer diplomatischen Note von beispielloser Arroganz.<br />

Ein ähnlicher Fall von wahrhaftem Nazigeist und saschistifcher<br />

Unduldsamkeit wird soeben von dem in Berii erscheinenden<br />

Pressedienst der britischen Gesandtschaft hervorgehoben<br />

und zwar betrifft er das befreite Polen, dessen Unterdrückung<br />

durch Hitler den Westalliierten zum Signal des ziveiten<br />

Weltkrieges wurde. Wie in andern Ländern gibt die britische<br />

Botschaft in Warschau einen Pressedienst heraus, welcher den<br />

Zeitungen zur Verfügung gestellt wird, um die Bevölkerung<br />

des Gastlandes über die Strömungen der britischen öffentlichen<br />

Meinung orientieren zu können. Da nun für den polnisehen<br />

Geschmack die englische Presse sich allzu kritisch über<br />

polnische Angelegenheiten äußerte, verlangte die polnische Regierung<br />

kurzerhand die Beseitigung aller Kommentare über<br />

Polen im Pressedienst der Warschauer Botschaft. Die britische<br />

Regierung war nicht geneigt, diese Unterdrückung der Presseund<br />

Meinungsfreiheit zu akzeptieren, gab aber schlußendlich<br />

nach, weil die Polen mit der Verhaftung aller Personen drohten,<br />

welche mit der Verteilung des betreffenden Pressedienstes<br />

beauftragt waren.<br />

Alle diese Beispiele „neudemokratischer" Intoleranz sind<br />

auch für uns Schweizer aufschlußreich. Auch bei uns gibt es<br />

Ausländer aus befreiten Ländern, die sich als Lehrmeister<br />

wahrer Demokratie aufspielen möchten und in Wirklichkeit die<br />

Propagierung irgendeiner östlichen Diktatur bezwecken. Da gilt<br />

es unbedingt den Ansängen zu wehren. Wiederuni macht sich<br />

unter neuen Namen der Geist Hitlers und seiner „Blutschuldtheorie"<br />

gegen die Schweizerpresse bemerkbar. Wiederum tun<br />

gewisse östliche Herren dergleichen, als ob freie und kritische<br />

Meinungsäußerungen über das Weltgeschehen „die freundschaftlichen<br />

internationalen Beziehungen gefährden" könnten.<br />

Wiederum wird mit drohendem Unterton Gesinnungsneutralität<br />

und Gleichschaltung der öffentlichen Meinung gefordert.<br />

Wir wollen im Augenblick nicht deutlicher werden. Aber wir<br />

wollen den Anfängen wehren und das Banner der freien<br />

Presse hochhalten!<br />

Radio — Beromünfter<br />

Donnerstag, 12. September.<br />

11.30 Stuhl Nr. 263. 12.40 Internationales Filmkonzert.<br />

17.00 Klaviervorträge. 17.30 Tanzmusik. 18.15 Reichtnm, der<br />

auch dir gehört. 19.00 Nlschwiler Schulkinder singen. 19- 50<br />

Zur Filmwoche in Basel. 20.40 Liederkonzert. 21.15 Bero-<br />

Münster gibt Auskunft. 22.10 Die großen Chopin-Interpreten.<br />

22.30 Allerlei Serenaden.<br />

Freitag, 13. September.<br />

11.30 Neuere französische Musik. 12.40 Opern- und Operettenmnsik.<br />

17.00 Radio-Orchester. 18.00 Kleine Luftnachi^l'<br />

ten. 13.15 Jodelduette. 18.30 Schwyzerörgeliduett. 18.45 ~ ct<br />

soziale Stand eines größern Berner Dorfes. 19.15 SchallM"<br />

ten. 19.55 Beliebte Melodien. 20.25 Kleine Szenen aus dem<br />

Leben einer großen Königin. 20.50 Alte englische Musik. 2U"<br />

•Sinston Churchill, Bilder aus Uinem Leben. 21.35 Engl-M'<br />

irische und schottische Volkslieder. 22.05 Orchesterkonzert. 2^<br />

Die Berner Maisänger. 22.45 Musik auf zwei Klavieren.<br />

Samstag, 14. September.<br />

^<br />

11.30 Eine nordische Sinfonie. 12.40 Wie steht unser WN<br />

Ichaftsbarometer heute? 12.50 Unterhaltungskonzert.<br />

Schone russische Musik. 18.00 Jugendstunde. 18.40 Das '<br />

zicile Weltgesicht, Rundschau. 19.05 Ein Spätwerk von Bee<br />

hoven. 19.40 Die Woche. Hörbericht. 20.20 „Spys Gott, ^<br />

i i & Ü ud - 2135 Alte Volksweisen. 22.05 „Wir PK<br />

euckhoffen". 22.20 Notturno aus „Sommernachtstrai-n- -<br />

22.30 Tanzmusik.


Zuchtstiermartt in<br />

Z u g<br />

Ani 4. und 5. September fand der 48. Zuchtstiermarkt in<br />

«na statt- Von den 1295 im Katalog enthaltenen Stieren<br />

wurden 1198 aufgeführt. Die Veranstaltung war somit sehr<br />

stark befahren. Die Qualität der ausgestellten Tiere war recht<br />

befriedigend, so daß 1147, d. h. 95,7 Prozent, prämiiert werden<br />

konnten. Als Herdebuchstiere wurden 618 Stiere oder<br />

51 6 Prozent, also mehr als die Hälfte, anerkannt. Dazu<br />

kommen noch 171 «tiere der Klasse 1b, welche den Kantonen<br />

.j Ut Anerkennung empfohlen werden. So zählte die Klasse I<br />

^89 (65,9 Prozent), die Klasse II 205 (17,1 Prozent) und die<br />

glasse HI 153 (12,8 Prozent) Stiere. Die Wirkung der Vorschauen<br />

war deutlich spürbar. Ausgestellt wurden serner 14<br />

Zuchtfamilien. Davon sind als erstklassig beurteilt worden die<br />

«uchtfamilien: Bobino 4157 Luzern-Kriens (VZ.G Hasleberg),<br />

Ellin 3444 Sarnen (VZG Grabs-Berg), Optikus 4578<br />

Luzern-Kriens (VZG Sarnen), Rescho 2521 Horgen (VZG<br />

Chur), Riß 1561 Stans (VZG Stans) und Taler 8204 Sachsein<br />

(BZG Sächseln).<br />

Der Besuch war groß. Neben vielen Züchtern aus der<br />

Schweiz waren auch zahlreiche Interessenten aus dem Ausland,<br />

besonders aus Italien, anwesend. Sehr gut gestaltete<br />

sich der Handel. Die Zahl der gemeldeten Verkäufe beträgt<br />

heute schon über 900. Erfahrungsgemäß gehen aber noch viele<br />

Berkaufsmeldungen nach dem Markte ein, so daß über 1000<br />

Stiere verkauft worden sein dürften. Nach dem Ausland gingen<br />

über 300 Stiere, nämlich 8 nach Frankreich und die andem<br />

nach Italien. Entsprechend der großen Nachfrage war<br />

auch die Preisgestaltung befriedigend. Es ist zu wünschen,<br />

daß den ganzen Herbst über diese günstige Marktlage anhalten<br />

werde, damit der Bergbauer seine Zucht- und Nutztiere, die<br />

er nicht benötigt, zu Preisen verkaufen kann, welche die Produktionskosten<br />

decken.<br />

*<br />

Der am 4. und 5. September in Zug abgehaltene Zuchtstiermarkt<br />

war für die <strong>Obwaldner</strong> Viehzüchter ein prächtiges<br />

Erfolg. In nicht weniger als acht Abteilungen kamen <strong>Obwaldner</strong><br />

Stiere in den ersten Rang. 117 Stiere sehen wir in der<br />

la. Klasse, 16 in der Ib. Ä lasse und 40 in der II. Klasse. Nachfolgend<br />

Rang, Name des prämiierten Tieres, Eigentümer und<br />

Punktzahl:<br />

Abteilung I. — la. Klasse, Herdebuchstiere. 1. „Nero",<br />

Omlin Gebr., Steinen, Sächseln, 84 P. 3. „Jux", Rohrer<br />

Gebr., Jsang, Flüeli, 82 P. 7. „Pandur", Reinhard Gebr.,<br />

Feldli, Kerns, 82 P. 11. „Zar", Odermatt Walter, Breiten,<br />

Lungern, 81 P. 22. „Glori", Burch Paul, Bächli, Stalden,<br />

Sarnen, 80 P. — Ib. Klasse. 26. „Jubel", Jmfeld Siegfried,<br />

Dorf, Lungern. 27. „Boß", Ming Franz, Hostatt, Lungern.<br />

— II. Klasse. 5. „Trumpf", Rohrer Wilhelm, Großmatt,<br />

Giswil. 9. „Bismark", Kunz Gebr., Grund, Alpnach-Dorf.<br />

13- „Figi", Schälin Joses, Dossen, Flüeli. 14. „Boß", Ambühl<br />

Pirmin, Ninzenacher, Kleintheil.<br />

Abteilung II. — la. Klasse, Herdebuchstiere. 12. „Echo",<br />

Furrer Josef, Obsce, Lungern, 81 P. 13. „Rigo", Vogler Josef,<br />

Ledi, Lungern. 21. „Prinz", Reinhard Gebr., Feldli,<br />

Kerns, 80 P. 27. „Mai", Rohrer Bernhard, Unterhag, Flüeli,<br />

80 P. 28. „Rigo", Kathriner Fridolin, Hnob, Stalden, Sarnen,<br />

80 P. 30. „Hektor", Sigrist Kaspar, Gehren, Stalden,<br />

Sarnen, 80 P. — Ib. Lilasse. 40. „Bedi", Vogler Gebr., Rüti,<br />

Lungern. — II. Klasse. 7. „Sämi", Schälin Josef, Dossen,<br />

Flüeli.<br />

Abteilung III. — la. Klasse, Herdebuchstiere. 4. „Edel",<br />

Zumstein Gebr., Obsee, Lungern, 84 P. 5. „Hold", Schmitter<br />

Simon, Kägiswil, 83 P. 6. „Zar", Gasser Fam-, Zänzis, Obsee,<br />

Lungern, 83 P. 9. „Tali", Spichtig Hermann, Kellersmatt,<br />

Sächseln, 82 P. 13. „Orbil", Burch Paul, Bächli, Stalden,<br />

Sarnen, 81 P. 17. „Taler", von Moos Nikolaus, Oberhus,<br />

Flüeli, 81 P. 20. „Lord", Zurgilgen Nikolaus, Brend,<br />

Kleintheil, 80 P. 21. „Glück", Burch-Kiser Josef, Schwand,<br />

Stalden, Sarnen, 80 P. — Ib. Klasse. 31. „Jodel", von Wyl<br />

Johann, Studen, Kägiswil. 36. „Jubel", Gasser August,<br />

Grabi, Alpnach-Dorf. 39. „Gold", Bacher Josef, Teisi,<br />

Bürglen, Lungern. — II. Klasse. 1. Wagner Thadäus, Hostatt,<br />

Kerns. 3. „Rio", Flücf Hermann, Unterhag, Kerns. 7. „Juhui",<br />

Jmfeld Baptist, bei der alten Kirche, Lungern. 9.<br />

„Elan", Berchtold-Halter Josef, Kirsern, Großtheil.<br />

Abteilung IV. — In. Klasse, Herdebuchstiere. 7. „Jubel",<br />

»on Moos Kamil, Steinen, Sächseln, 82 P. 15. „Tali", von<br />

Moos Alfred, Totenbiel, Sächseln, 80 P. 17. „„Gold", Rohrer<br />

Wilhelm, Großmatt, Giswil, 80 P. 21. „Figi", von<br />

Moos Nikolaus, Oberhus, Flüeli, 80 P. — Ib. Klasse. 22.<br />

„Leu", Rohrer Leo, Zuhn, Sächseln. — II. Klasse. 9. „Brünig",<br />

Ming Arnold, Unterdorf, Lungern. 10. „Ural", Abegg Gebrüder,<br />

Kehr, Sarnen. 12. „Luchs", Abächerli Hermann, Untersthalten,<br />

Großtheil.<br />

Abteilung V. — la. Lilasse, Herdebuchstiere. 1. „Lord",<br />

Nasser Familie, Zänzis, Obsee, Lungern, 85 P. 2. „Fax",<br />

Kiser Gebr., Bergli, Ramersberg, 84 P. 4. „Lux", Schälin<br />

Anton, Geißmatt, Flüeli, 83 P. 6. „Prinz", Vogler Josef,<br />

Ledi, Lungern, 83 P. 7. „Waldi", Rohrer Anton, Brichenried,<br />

Flüeli, 82 P. 9. „Edel", Kiser Gebr., Neuheim, Kägiswil,<br />

82 P. ly. „Medor", Schälin Theodor, Steinen, Sächseln,<br />

82 P. 13. „Fels", Schälin Josef, Längacher, Flüeli, 81 P.<br />

15. „Prinz", Rohrer Nikolaus, Wydi, Sächseln, 81 P. 16.<br />

„Senn", von Flüe Gebr., Nahwandel, Flüeli, 81 P. 17.<br />

»Amor", Rohrer Joses, Boll, Sächseln, 80 P. 23. „Jubel",<br />

Britschgi Familie, zum Kreuz, Sächseln, 80 P. 27. „Juno",<br />

Rohrer Paul, Kurigen, Sächseln, 80 P. — Ib. Klasse. 29.<br />

"Juno", Gasser August, Grabi, Alpnach-Dorf. 30. „Gunggi",<br />

Burch Josef, Bachschweifi, Stalden, Sarnen. 32. „Goldin",<br />

Küchler Paul, Voribach, Sarnen. 33. „Gloor", Burch Jakob,<br />

Schluocht, Stalden, Sarnen. — II. Klasse. 8. „Aelpler",<br />

Ming Gebr., Ledi, Lungern. 10. „Jodler", Michel Josef,<br />

Aerixmatt, Melchthal.<br />

Flüeli.<br />

12. „Baron", Spichtig Johann, Bitzi,<br />

Abteilung VI. — la. Klasse, Herdebuchstiere. 3. „Galant",<br />

^"rch Franz, Brand, Wilen, 84 P. 7. „Prinz", Jmfeld Siegfried,<br />

Dorf, Lungern, 83 P. 9. „Juno", Rohrer Wilh., Großwtatt,<br />

Giswil, 82 P. 13. „Prinz", Gasser Hans, Kamp, Lungern,<br />

82 P. 14. „Flott", Burch Al., Hostett, Stalden, Sarnen,<br />

82 P. 23. „Ali", Furrer Anton, Obsee, Lungern, 80 P. —<br />

ib. Klasse. 24. „Liebling", Halter Alfred, Feld, Obsee, Lun- !<br />

gern. 26. „Flor", Omlin-Schälin Joses, Efsenhalten, Sachfaln.<br />

32. „Juhe", Rohrer Niklaus, Wydi, Sächseln. — II.<br />

Klasse. 5. „Leu", Gasser Al., Ei, Lungern. 8. „Jodler",<br />

von Atzigen Josef, Hostatt, Alpnach-Dorf. 12. „Thali", Bacher<br />

Hans, Bürglen, Lungern.<br />

Abteilung VII. — la. Klasse, Herdebuchstiere. 1. „Jodler",<br />

Rohrer Paul, Kurigen, Sächseln, 85 P. 6. „Gold", von<br />

Moos Kamil, Steinen, Sächseln, 83 P. 16. „Rescho", Bogler<br />

Konrad, Röhrli, Lungern, 81 P. 17. „Rex", Ming Familie,<br />

Ledi, Lungern, 81 P. 25. „Tali", Schälin Joses, Längacher,<br />

Flüeli, 80 P. — Ib. Klasse. 34. „Cibo", Rohrer Joh.,<br />

Brüggi, Sächseln. — II. Klasse. 3. „Senn", Ming Arnold,<br />

Unterdorf, Lungern. 6. „Cäsar", Rohrer Johann, Brüggi,<br />

Sächseln. 8. „Gold", Rohrer Al., Kreuzmatt, Sächseln. 10.<br />

„Gold", von Flüe Gebr., Nahwandel, Flüeli.<br />

Abteilung VIII. — la. Klasse, Herdebuchstiere. 1. „„Joli",<br />

Omlin Nikolaus, z'Moos, Flüeli, 85 P. 3. „Baron", Gasser<br />

Familie, Zänzis, Obsee, Lungern, 84 P. 5. „Gletscher",<br />

Burch Franz, Wilen, 83 P. 7.. „Juhui", Jmfeld Siegfried,<br />

Dorf, Lungern, 83 P. 8. „Nero", Spichtig Hermann, Kellersmatt,<br />

Sächseln, 83 P. 9. „Gold", Schälin Theodor, Steinen,<br />

Sächseln, 82 P. 10. „Jodler", Vogler Gebrüder, Dießelbach,<br />

Obsee, Lungern, 81 P. 12. „Figi", Rohrer Joses, Gersmatt,<br />

Sachsein, 81 P. 14. „Nero", Vogler Gebrüder, Rüti,<br />

Lungern, 80 P. 19. „Jodel", Furrer-Gasser Johann, Dorf,<br />

Lungern, 80 P. 20. „Dali", Rohrer Nikolaus, Dägelholz,<br />

Sächseln, 80 P. — ib. Klasse. 25. „Senn", Langsnsand<br />

Franz, Bächli, Alpnach-Dorf. — II. Klasse. 3. „Held", Rohrer<br />

Joses, Gibel, Sachsein. 9. „Galop", Küchler Simon, Rüti,<br />

Sarnen. 10. „Gold", Rohrer Joses, Gibel, Sächseln. 14.<br />

„Major", Omlin-von Moos Joses, Essenhalten, Sächseln.<br />

Abteilung IX. —. la. Klasse, Herdebuchstiere. 2. „Baron",<br />

Rohrer Gebrüder, Totenbiel, Sächseln, 84 P. 6. „Sepp",<br />

Furrer Joses, Obsee, Lungern, 84 P. 8. „Rom", Spichtig<br />

Joses, Feld, Sächseln, 83 P. 9. „Galant", Burch Josef, Hostet,<br />

Stalden, Sarnen, 83 P. 12. „Säntis", Spichtig Walter,<br />

Bunzli, Sächseln, 83 P. 13. „Junker", Zumstein Gebrüder,<br />

Obsee, Lungern, 83 P. 18. „Job", Britschgi Albert, Troghaus,<br />

Stalden, Sarnen, 81 P. 21. „Egal", Anderhalden Hs.,<br />

Thurmatt, Sächseln, 81 P. 22. „Grock", Burch Familie, zum<br />

Rößli, Stalden, Sarnen, 81 P. 23. „Extra", Egger Familie,<br />

Mühlematt, Kerns, 81 P. 24. „Rex", Kälin Leo, Kaiserstuhl,<br />

Bürglen, Lungern, 81 P. 27. „Gala", Küchler Leo, Rüti, Sarnen,<br />

80 P. — Ib. Klasse. 37. „Funker", von Flüe Familie,<br />

Kilchweg, Sachsein. — II. Klasse. 1. „Medor", von Flüe<br />

Josef, Unterhag, Flüeli. 4. „Edel", Reinhard Gebr., Feldli,<br />

Kerns. 9. „Risi", Omlin Joses, Unterdorf, Sachsein.<br />

Abteilung X. — la. Klasse, Herdebuchstiere. 16. „Guldin",<br />

Küchler Paul, Voribach, Sarnen, 81 P. 22. „Teil", Rohrer<br />

Wilhelm, Großmatt, Giswil, 80 P. 23. „Figi", Rohrer Gebr.,<br />

Totenbiel, Sächseln, 80 P. 27. „Martin", Omlin Josef, Unterdorf,<br />

Sächseln, 80 P. 28. „Tali", Gasser Familie, Zänzis,<br />

Obsee, Lungern, 80 P. — lb. Klasse. 32. „Zola", Rohrer Johann,<br />

Brüggi, Sächseln. 33. „Flor", von Flüe Fam., Kilchweg,<br />

Sächseln. 35. „Erns", Schmitter Sim., Kägiswil. 38.<br />

„Gondar", Verwert Josef, Egg, Stalden, Sarnen. 39. „Zar",<br />

Rohrer Johann, Brüggi, Sächseln. — II Klasse. 1. „Fex",<br />

Wirz Walter, Schatzli, Sarnen. 3. „Adler", Vogler Gebr.,<br />

Rüti Lungern. 10. „Zar", Rohrer Josef, Boll, Sächseln.<br />

Abteilung XI. — la. Klasse, Herdebuchstiere. 9. „Taler",<br />

Kathriner Wilhelm, Dienenklauen, Sächseln, 83 P. 12. „Loris",<br />

Vogler Konrad, Röhrli, Lungern, 81 P. 14. „Jud",<br />

Gasser Familie, Zänzis, Obsee, Lungern, 81 P. — Ib. Klasse.<br />

29. „Jux", Omlin Nikolaus, z'Moos, Flüeli. 35. „Flor",<br />

Spichtig Leo, Talacher, Sächseln. — II. Klasse. 1. „Loris",<br />

Jmfeld Siegfried, Dorf, Lungern. 2. „Orient", von Atzigen<br />

Franz, Klostermatte, Alpnach-Dorf. 3. „Nox", Halter Josef,<br />

Röhrli, Lungern. 4. „Taler", Rohrer Paul, Kurigen, Sach*<br />

sein. 5. „Reno", von Moos Gebrüder, Fnrren, Sachsein.<br />

7. „Teil", Küng Arnold, Alpnach-Stad.<br />

Abteilung XII. — la. Klasse, Herdebuchstiere. 6. „Konrad",<br />

Amgarten Gebrüder, Aliweg, Lungern, 82 P. 7. „Taler",<br />

Kathriner Wilhelm, Dienenklauen, Sächseln, 82 P. 14. „Dango",<br />

Kathriner Josef, Huob, Stalden, Sarnen, 82 P. 15.<br />

„Nero", Rohrer Josef, Boll, Sächseln, 81 P. 18. „Juno",<br />

Durrer Siegfried, Rufi, Giswil, 80 P. 21. „Riß", Waser<br />

Arnold, Liebetschwand, Kerns, 80 P. Ib. Klasse. 26. „Bern",<br />

Bürgi Familie, Feld, Obsee, Lungern. 28. „Juhui", Jmfeld<br />

Johann, Rüti, Lungern. — II. Klasse. 2. „Adel", Rohrer<br />

Josef, Kurigen, Sächseln.<br />

Abteilung XIII. — la. Klasse, Herdebuchstiere. 2. „Unikum",<br />

Burch Josef, Hostet, Stalden, Sarnen, 84 P. 7. „Walzer",<br />

Rohrer Al., Ewilfeld, Sächseln, 83 P. 10. „Ursli",<br />

Kathriner Jos., Huob, Stalden, Sarnen, 82 P. 12. „Flott",<br />

Burch Benedikt, Gwand, Stalden, Sarnen, 81 P. 13. „Heid",<br />

Omlin Gebrüder, Steinen, Sachsein, 81 P. 17. „Taler",<br />

Sigrist Albert, Ewil, Sächseln, 80 P. — Ib. Klasse. 31. „Ju-<br />

Bei", Schälin Theodor, Steinen, Sächseln. — II Klasse.<br />

2. „Stock", Schälin Josef, Dossen, Flüeli.<br />

Abteilung XIV. — Ib. Klasse. 26. „Senior", Omlin Joses,<br />

Unterdorf, Sachsein.<br />

Abteilung XV. —, la. Klasse, Herdebuchstiere. 2. „Jodler",<br />

Zumstein Gebrüder, Obsee, Lungern, 88 P. 4. „Tell",<br />

von Ah Nikolaus, Erdbruch, Sächseln, 87 P. 10. „Echo",<br />

Spichtig Josef, Brunnenmatt, Sächseln, 84 P. 11. „Rigo",<br />

Vogler Konrad, Röhrli, Lungern, 84 P. 19. „Cinto", Ming<br />

Nikolaus, Gehren, Obsee, Lungern, 80 P. 20. „Fröhlich",<br />

Schälin Joses, Dossen, Flüeli, 80 P. 21. „Eiger", von Atzigen<br />

Josef, Hohstatt, Alpnach-Dorf, 80 P. — Ib. Klasse. 23.<br />

„Aelpler", von Rotz Arnold, Ried, Zuben, Kerns.<br />

Abteilung XVI. — la. Klasse, Herdebuchstiere. 1. „Mars",<br />

Schälin Josef, Dossen, Flüeli, 86 P. —. Ib. Klasse. „Elmer",<br />

Kathriner Gebrüder, Friedenfels, Sarnen.<br />

Abteilung XVII. — la. Klasse, Herdebuchstiere (anerkannt<br />

aus ein Jahr). 24. „Nathan", von Rotz Arnold, Ried, Zuben,<br />

Kerns, 80 P. — Ib. Klasse. 4. „Solo", Fenk Franz Josef,<br />

Dorf, Melchthal.<br />

Abteilung XVIII. — la. Klasse, Herdebuchstiere (anerkannt<br />

auf ein Jahr). 18. „Zar", Spichtig Johann, Bitzi, Flüeli.<br />

Abteilung XIX. — la. Klasse, Herdebuchstiere (anerkannt<br />

auf Lebenszeit). 1. „Jodel", VZG Lungern, 90 P. 8. „Säntis",<br />

Michel Familie, Känel, Melchthal, 85 P.<br />

Abteilung XX. — la. Klasse, Herdebuchstiere (anerkannt<br />

auf Lebenszeit). 2. „Zar", Burch Felix, Unterm, Großtheil,<br />

Giswil, 89 P. — lb. Klasse. 20. „Walo", Anderhalden Gebrüder,<br />

Blatti, Sächseln.<br />

Abteilung XXI. — la. Klasse, Herdebuchstiere (anerkannt<br />

auf Lebenszeit). 1. „Kobi", Odermatt Oswald, Neuheim, Sarnen,<br />

89 P. 9. „Held", Vogler Gebrüder, Dießelbach, Obsee,<br />

Lungern, 85 P. — Anerkannt aus ein Jahr.) 15. „Lodi",<br />

Kiser Gebrüder, Neuheim, Kägiswil, 83 P. 18. „Hektor",<br />

Eberli Alfred, Emmeti, Kleintheil, Giswil, 83 P.<br />

Abteilung XXII. —. la. Klasse, Herdebnchstiere (anerkannt<br />

auf ein Jahr). 17. „Dol", Omlin Niklaus, z'Moos, Flüeli,<br />

83 P.<br />

Abteilung XXIII. — la. Klasse, Herdebuchstiere (anerkannt<br />

aus ein Jahr). 18. „Oberon", Küchler Joses, Eschli, Sarnen.<br />

Abteilung XXIV. —, la. Klasse, Herdebnchstiere (anerkannt<br />

aus Lebenszeit). 1. „Optikus", VZG Sarnen, Wilen, 95 P.<br />

4. „Orpheus", VZG Sächseln, Flüeli, 93 P. 12. „Ozean",<br />

Röthlin Joses, Lauibach, Kerns, 87 P.<br />

Abteilung XXVI. — la. Klasse, Herdebuchstiere (anerkannt<br />

auf Lebenszeit). 5. „Donatz", VZG Sarnen, Wilen, 88 P.<br />

—• (Stiere mit Haiteprämie.) l. „Cinto", VZG Lungern,<br />

93 P.<br />

Sport<br />

Allweg-Schwmget <strong>1946</strong>. (Eing.) 1300 bis 1500 Personen<br />

haben einen überaus interessanten und qualitativ sehr hochstehenden<br />

Schwinger-Wettkampf beobachten können. Ein kurzer<br />

Ueberblick über die Leistungen beim Anschwingen:<br />

Da erweist sich der gewandte Zumstein Rudolf, Lungern, als<br />

siegreicher Techniker gegen den schwerkalibrigen Häsliger Frz.,<br />

Ebersecken, und auch Reichenstein A. unterliegt rasch. Der wieselslinke<br />

Kaufmann Joses, Lungern, bucht zwei Siege über<br />

Käslin Hans, Beckenried, und Britschgi Bläsi, Sarnen, imponiert<br />

durch seine zwei erfolgreichen Passen über den langen<br />

Ochfenbein Fritz, Kriens. Der sympathische Kernser Burch Benedikt<br />

teilt mit Lötscher Anton, Willisau, Sieg und Niederläge.<br />

Ein vielbeachtetes Viererpaar sind: Haupt Walter, Ruswil,<br />

Christoffel John, Luzern, von Moos Meinrad, Sächseln,<br />

und Wallimann Franz, Alpnach. Von Moos Meinrad verliert<br />

nach hartem Kampfe beide Gänge gegen die Luzerner,<br />

während Wallimann Franz gegen Christoffel John, der schon<br />

mehrfacher eidg. Kranzschwinger ist, auch verliert, sich dann<br />

aber gegen den Erstgekrönten vom Luzerner Kantonalen <strong>1946</strong>,<br />

Haupt Walter, mit unheimlicher Angriffslust zu revanchieren<br />

sucht, was ihm leider nicht gelingt, denn der Kampf wird unentschieden<br />

abgebrochen. Ein weiterer eidg. Kranz-Schwinger,<br />

Lustenberger Alois, Littau, bezwingt den Basler Landolt<br />

Iwan und den gesürchteten Thurgauer Bieser Edwin. Langensand<br />

Hans, Alpnach, und Bissig Thomas, Samstagern,<br />

trennen sich unentschieden, dann aber kann sich Langensand<br />

gegen Salzmann Hans das erste Kreuzlein schreiben lassen.<br />

Das Dreierpaar Graß Konrad, Zursluh Joses und Hosstetter<br />

Louis bildet den Mittelpunkt des Anschwingens. Nach äußerst<br />

hitzigem Kampf sieht man den Zürcher platt auf den Rücken<br />

fliegen, eine Bravourleistung des Urners. Dann ist die zweite<br />

Ueberraschung fällig! Hosstetter und Zursluh sind hart aneinandergeraten,<br />

der Kampf wogt auf und ab, plötzlich kann Hofstetter<br />

aufreißen und nach dem Bruchteil einer Sekunde hat<br />

Zursluh platt verloren. Hosstetter Louis möchte dann an<br />

Graß eine Scharte auswetzen, die er im Schlußgang am Innerschwyzerischen<br />

in Zug erlitten hatte, aber alle ,noch so<br />

gut berechneten Angriffe, werden vom Zürcher abgewehrt.<br />

Unentschieden!<br />

Im Ausschwingen wurden unter anderen folgende<br />

Resultate erkämpft: Rohrer Theodor, Sächseln, gewinnt mit<br />

Kaufmann Josef, Lunger, und Roth Alfred, Hergiswil. Von<br />

Wyl Hans ist zweimal erfolgreich über Baumann Alois und<br />

Steudler Hans.<br />

Der forsch aus sich herausgehende Wallimann Franz wirft<br />

Bucher Hans, Emmen, und Clavadetscher, Stans. Der äußerst<br />

schwingkundige von Flüe Paul, Sächseln, ist zweimal erfolgreich<br />

über Ziswil Josef, Zug. Schäli Eduard, Giswil, siegt<br />

auch zweimal über Keiser Josef, Hergiswil. Durrer Hans,<br />

Kerns, erzwingt ebenfalls zwei sehr beachtenswerte Siege<br />

über die Kranzschwinger Tonazzi Anton und Landolt Iwan.<br />

Schumacher Josef bezwingt nach hartem Kampf Zumstein<br />

Rudolf, Lungern, muß aber gegen Roth Alois, Hergiswil,<br />

mit einem Unentschieden vorlieb nehmen. Lustenberger erweist<br />

sich als überlegener Sieger gegen Röthlin Joses, Wädenswil,<br />

und Schälin Alois. Odermatt Theo, Buren, kann den<br />

Zürcher Scheibler Fritz nach kurzem Kamps platt werfen.<br />

Im A u s st i ch wird um das vielbegehrte Abzeichen äußerst<br />

hart gekämpft und es fallen die Vorentscheidungen für<br />

den Schlußgang. Hosstetter Louis bemeistert Gisler Hans,<br />

Lungern, und Schumacher ist gegen Bättig Hans erfolgreich.<br />

Burch Benedikt gewinnt in flotter Manier: Spichtig Nikodem,<br />

Sächseln, und Schälin Eduard, Giswil. Einen guten Abschluß<br />

hat auch der kleine Lungerer Kaufmann Josef, indem<br />

er den gut disponierten Zimmermann Alois, Ebikon, platt<br />

wirft. Auch Britschgi Bläsi erreicht sein gestecktes Ziel mit einem<br />

gewonnenen und einem gestellten Gang. Der rassige Turner<br />

von Wyl Hans, Alpnach, will auch noch den Anschluß erreichen<br />

und er besorgt dies prompt, indem er Meier Walter<br />

und Vogler Walter besiegt. Hart aus hart geht es zwischen<br />

Lustenberger Alois und Zursluh Josef, ohne daß ein Resultat<br />

zustande käme. Ebensolche Partien liefern sich Haupt Walter<br />

und Zumstein und der erstgenannte wieder mit Zursluh.<br />

Dann wird durch den Lautsprecher der bevorstehende<br />

Schlußgang bekannt gegeben. Hosstetter Louis, Entlebuch, und<br />

Schumacher Joses, Luzern: Senne gegen Turner! Vorsichtig<br />

wird gegriffen und schon entwickelt sich ein überaus hitziger<br />

I<br />

Kamps um die Tagesehre, aus welchem — der Turner: Schumacher<br />

Josef, Luzern, als Sieger hervorgeht. Der mächtig einsetzende<br />

Beifallssturm galt wohl dem Sieger wie dem Besiegten<br />

und gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß der Allwe'g-<br />

. Schwinget <strong>1946</strong> durch diesen prächtigen Schlußgang einen<br />

;<br />

würdigen Abschluß gefunden hat.


D a s E n d e des „ V o r w ä r t s "<br />

Wie vor neun Monaten der „Grüne Heinrich", so ist nun<br />

auch die PdA-Tageszeitung eingegangen. Nachdem man am<br />

Montag noch irgendwie dem Gerücht Glauben schenken konnte,<br />

das Nichterscheinen des Blattes hänge mit technischen<br />

Schwierigkeiten zusammen, wurde es am Dienstag Tatsache,<br />

daß die Zeitung aus finanziellen Gründen nicht mehr<br />

erscheinen kann. Die Partei schuldet nach zuverlässigen Angaben<br />

der Buchdruckerei Bärtschi in Basel, die den „Vorwärts"<br />

druckte, bereits den Betrag von mehr als 100 00 Fr., so daß<br />

sich die Druckerei entschloß, von weiteren Leistungen abzusehen.<br />

Durch ein Flugblatt wurden die Abonnenten am Dienstag<br />

davon unterrichtet, daß der „Vorwärts" während einer<br />

noch unbestimmten Zeit aus finanziellen Gründen nicht mehr<br />

erscheinen könne, später aber wieder in größerem Umfange<br />

herauskommen werde. Die Leitung der Zeitung hatte bekanntlich<br />

versucht, die finanziellen Lasten durch Uebernahme von<br />

-großen Inseraten und namentlich auch durch Annahme von<br />

Geldern gegen überdurchschnittlich hohe Verzinsung zu erleichtern.<br />

Zu der Aufnahme von Geld ist in Basel zu ersahren,<br />

daß insgesamt nicht mehr als 2000 Fr. einbezahlt worden<br />

sind. Die Zahl der Abonnenten ist bereits seit Monaten<br />

erheblich zurückgegangen.<br />

Daß der „Vorwärts", dessen journalistischer Krebsgang<br />

seit Monaten offenkundig war, an finanziellen Atembeschwerden<br />

litt und die sture H e tz z e i t u n g bei der politischen Aufgeklärcheit<br />

der schweizerischen Arbeiterschaft auf keinen grünen<br />

Zweig kommen konnte, sah man der kunterbunten Redaktion<br />

2. Klasse mit ihrem Direktor Hirsch-Surava, dem abtrünnigen<br />

Luzerner Katholiken Xaver Schnieper, dem sozial:-<br />

stischen Kapitalisten Harry Gmür, dem ausgebooteten Paul<br />

Fell und ihrem großartig aufgezogenen Organ schon längst<br />

an. Ob eine dringende Sitzung einen Ausweg aus der Klemme<br />

gefunden hat, wird sich zeigen. Es ist schon viel gutes<br />

Arbeitergeld nutzlos vertan worden, und die ominösen Geldgeber<br />

haben das Nachsehen.<br />

Bom Blichertisch<br />

Die Werke von Arnold Ott. Arnold Ott wurde am 6. Dezember<br />

1840 in Bevey geboren. Seine eigentliche Heimstätte<br />

aber, in der er seine Jugend zubrachte, ist Schaffhausen. Später<br />

siedelte er sich in Luzern an, wo er als bekannter Augenarzt<br />

wirkte und nach schweren Krankheitsjahren am 30. September<br />

1910 starb.<br />

Seine Berufung zum dramatischen Dichter wurde erst im<br />

Jahre 1887 zur schöpferischen Tat. — Und was für herrliche<br />

^ Wrnnld Ott in den darauffolgenden 17 o. ,<br />

geschaffen - Auf Anregung des Vorstehers des Eid?^<br />

Sementes des Innern hat die Schweiz. Landesbiblioth^<br />

klarer Erkenntnis der außergewöhnlichen Bedeutung 5^<br />

als vaterländischen Dichter, dessen ge,amten h°ndsch ti L?*<br />

Nach aß erworben. Der Verlag Bentett AG., Büm^"<br />

nun begonnen, das von KarlEm.l Hoffmann sorgfältig ^<br />

treute Gesamtwerk Arnold Otts '"sechs banden heraus^<br />

geben. Bereits sind zwei Baude erschienen; der dritte Ä<br />

soll nächstens herauskommen Die beiden Bande entha^<br />

im ersten den „Festakt zur (.nthullung des Tellendenkin^z<br />

in Altdorf", die erste Fassung des zweiten Aktes von £<br />

der Kühne und die Eidgenossen" und dieses Schauspiel toJ<br />

im zweiten die Sagentragödie „Grabesreiter", das Sch« '<br />

hauser Festspiel von 1901 und das historische Schau J }<br />

„Hans Waldmann".<br />

Es gibt wenige schweizerische Dichtungen, in denen etfit<br />

vaterländisches Empfinden so kräftig und ursprünglich<br />

Ausdruck kommt wie in den Genannten. Wer diese<br />

spiele liest, wird gleicherweise von der Gewalt der Sprafo<br />

und von dem naturgetreuen, wuchtigen, dramatischen © e=<br />

schehen ergriffen.<br />

Umsatzsteigerung durch das Inserat im „<strong>Obwaldner</strong> Amtsblatt«<br />

»rfs und<br />

Aus-<br />

venisch-<br />

i w e i -<br />

Ostern<br />

latten<br />

Aus dem Gerichtssaal<br />

Berufsmäßige Velodiebe<br />

(=) Zwei junge Mechaniker, die sich vor der Kriminalkammer<br />

des bernischen Obergerichts wegen gewerbsmäßigen<br />

Velodiebstahls verantworten mußten,<br />

hatten im Verlaufe von vier Jahren insgesamt 31 Diebstähle<br />

im Schadensbctrage von rund 6000 Fr. verübt.<br />

In der Hauptsache handelt es sich um Fahrräder, aus<br />

denen die beiden einen gutlaufenden Handel organisierten.<br />

Weltausstellung 1951.<br />

Regierung hat beschl<br />

(Exchange) Die britische<br />

|ah-e 1951 eine Wel<br />

konnte durch einen Velodiebstahl<br />

ins Wanken kommen.<br />

Schützen Sie sich deshalb<br />

vorher vor Schaden.<br />

Unsere Vertreter und die Velofachgeschäfte erteilen bereitwillig Aus<br />

kunft und tätigen Abschlüsse.<br />

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Wird Churchill ins Schwarze treffen?<br />

Wie verlautet, hat das Laufanner Organisationskomitee<br />

des dezentralisierten Eidg. Meisterschaftsschießens, das w<br />

renb des Comptoir Suisse stattfinden wird, den gegenwärtig<br />

in den kantonsmarken lebenden großen englischen Gast,<br />

fton Churchill, eingeladen, dieser Demonstration schweif'<br />

ichen Wehrwillens beizuwohnen. Man fchlug dem btitii"^11<br />

Kriegspremier vor, selber einige Passen mit' unserer Ordonnanzwaffe<br />

abzugeben. Sollte Churck^ll dieser Einladung<br />

ge geben, würde sein Antreten im Schießstand sicher im ga"'<br />

zen «chweizerland mit großer Aufmerksamkeit verfolgt >vcr<br />

den. Möge er, wie er es so oft in den hinter uns liegen^<br />

.^negsjahren in politischen Dingen getan hat, auch aus ^<br />

Scheibe mitten ins Schwarze treffen.<br />

Pächter bist du . . .<br />

Pächter bist du dieser Erde,<br />

Wächter! Und zur Rechenschaft<br />

Wirst du einst herangezogen<br />

Und der Wahn ist dann verflogen:<br />

Alles dies gehöre dir!<br />

Wie hast du hier, Mensch, geschaltet,<br />

Das Geliehene verwaltet,<br />

Spricht der Herr einst auch zu mir. ,<br />

Karl Adolf Laubscher-<br />

Gi<br />

(D


76. Jahrgang — Rr. 73 — 1. Blatt<br />

M M e r M O e m ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

j. s.. mr Insertionsvreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

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jederzeit gerne angenommen. Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Samen. Tel. (041) 8 60 33 ^nd Arrangement W<br />

A < I A g t t « J<br />

O Schwizerland, o Schwizerhuus —<br />

Dich soll üs niemerd raube!<br />

Mir lueged über d'Berge-n-us,<br />

Die gänd üs Chraft und Glaube.<br />

Di Alte müend üs Vorbild sy:<br />

Me grochsed nid, me schickt si dry!<br />

Wie mängi Not häuds müeße bstoh,<br />

Und aal ist wider d'Sunne cho.<br />

(Alfred Huggenberger.)<br />

Der Eidgenössische Dank-, Büß- und Bettag soll uns befinnlich<br />

stimmen. So war's der Wille der Tagsatzung anno<br />

1832, als sie den dritten Sonntag im Herbstmonat zum religiös-Patriotischen<br />

Festtag einsetzte. Weil manche Schweizer<br />

durch ihre geistige und geschäftliche Nüchternheit die innere<br />

Fühlung mit Gott verloren haben, ist der Bettag in der katholischen<br />

Jnnerschweiz wie eine Insel geworden, wo man<br />

noch an die Rentabilität des Dankens, Büßens und Betens<br />

glaubt und darnach handelt. Wir vermögen das jetztige Kapitel<br />

der Weltgeschichte noch mit hellen Augen und ohne Brille<br />

zu lesen.<br />

«ach dem Redeschwall von Paris eine sorgfältige Rede zu<br />

Stuttgart.<br />

Am St. Mangen-Tag bekamen die Deutschen eine große<br />

Ziede, gesprochen aus deutschem Boden, zu hören. Der amerikonische<br />

Außenminister Byrnes reiste von Paris nach Stuttgart<br />

und sprach vor 4500 Personen, unter ihnen 120 führenden<br />

deutschen Persönlichkeiten, über die Zukunft des deutschen<br />

Volkes. Es war höchste Zeit, daß diese Worte gesprochen wurden.<br />

Eine bittere Stimmung ging um, daß die Sieger den<br />

Besiegten einfach am Boden lassen und ihn der Verzweiflung<br />

in die Arme treiben. In solcher Seelenverfassung greift der<br />

Mensch am ehesten zur Waffe, entweder allein oder, indem er<br />

sich den Manövern eines der Sieger zur Verfügung stellt.<br />

Byrnes gab den Deutschen zu verstehen, daß Amerika nicht,<br />

wie zwischen den beiden Weltkriegen, abseits stehen und zuschauen<br />

werde, wie ihr Volk sich neu bewaffne und einem<br />

neuen Führer mit Trommeln und Pfeifen nachlaufe. Die militärische<br />

Abrüstung und die Desinfektion vom Nazigeist werden<br />

an der Tagesordnung bleiben. „Die Freiheit vom Militarismus<br />

wird dem deutschen Volke Gelegenheit geben, seine<br />

großen Energien für Werke des Friedens einzusetzen. Doch<br />

muß es gewillt sein, diese Gelegenheit auch zu ergreifen und<br />

sich dadurch der Achtung und Freundschaft der friedlichen Nationen<br />

würdig zu erweisen, um mit der Zeit einen ehrenvollen<br />

Platz unter den Mitgliedern der Vereinten Nationen einzunehmen."<br />

Daß die Alliierten vorsichtig sind, kann man ihnen<br />

nicht verargen. Der deutsche Imperialismus hat innert eines<br />

Vierteljahrhunderts zweimal um sich geschlagen, daß es der<br />

Welt unheimlich wurde. Amerika will einen dauerhaften<br />

Frieden, der auf Gerechtigkeit aufgebaut ist und frei von Rächsucht.<br />

Drum muß den Deutschen die Möglichkeit gegeben werden,<br />

nicht nur ihre Schadenvergütungen zu zahlen, die man<br />

ihnen aufkreiden wird, sondern auch zu leben, ohne daß sie bei<br />

den Siegern ewig die Armensuppe holen müssen. Das bedeuten<br />

die Wortes Byrnes': „Wir leben in einer Welt, in der<br />

wir uns nicht absondern können. Der Friede kann nicht um<br />

den Preis des Friedens und des Wohlergehens eines andern<br />

Landes erkauft werden. Wir werden den Fehler von 1919<br />

nicht mehr wiederholen, da wir es ablehnten, dem Völkerbund<br />

beizutreten. Wir wollen die Organisation der Vereinten Nationen<br />

mit Macht und den uns verfügbaren Mitteln unterstützen.<br />

Wir hoffen, daß die Angreiferstaaten durch die Uno an<br />

der Entfesselung neuer Kriege verhindert werden. Wir wollen<br />

einen dauerhaften Frieden."<br />

Auch Herbstgewitter reinigen die Luft.<br />

Byrnes griff mutig ins Wespennest und sparte nicht mit<br />

Kritik an den Alliierten selbst. Deutschland soll nicht in einen<br />

Kartoffelacker verwandelt werden, wie's ehedem mal im<br />

Morgenthau-Plan hieß, sondern ein Industriestaat bleiben,<br />

soweit es für seinen Hausbedarf und für den Export nötig<br />

ist. Nun habe der alliierte Kontrollrat versagt, indem er<br />

die Wirtschaftsmaschinen nicht einheitlich in Gang setzte: „Die<br />

Warenverteilung zwischen den einzelnen Zonen, um aus<br />

Deutschland eine wirtschaftliche Einheit zu machen und die<br />

Einfuhr herabzumindern, konnte nicht durchgeführt werden."<br />

Amerika betrachte Deutschland als Wirtschaftseinheit, die Zonenschranken<br />

seien wenigstens für den wirtschaftlichen „Betrieb"<br />

umzulegen. Mit einem Blick „Richtung Eiserner Vorhang"<br />

wandte sich Byrnes dagegen, daß die laufende Produktion<br />

Deutschlands für Reparationsansprüche verwendet werde<br />

und daß man Deutschland größere Gutmachungen abfordere,<br />

als im Potsdamer Abkommen vorgesehen sei. Diese Offenheit<br />

des Amerikaners hat dem russischen Bären Hustenreiz bereitet,<br />

wie die russische Presse verrät.<br />

Nach Byrnes betrachten die Vereinigten Staaten von Amerika<br />

Deutschland derart als wirtschaftliche Einheit, daß sie die<br />

wirtschaftlichen Grenzhäge der Besetzungszonen niederlegen<br />

wollen. Vorerst soll das in der amerikanischen und britischen<br />

Zone geschehen, um das gute Beispiel zu geben, in der Hoffnung,<br />

Frankreich und Rußland werden folgen. Hinter dem<br />

Eisernen Vorhang wird man den Wink mit dem Hagstecken<br />

gemerkt haben und die Verdunkelung gen Westen weiterführen<br />

— nachdem Gerüchte umgehen, die Russen produzieren<br />

in deutschen Fabriken mit deutschen Ingenieuren Kriegsmäterial.<br />

Dem deutschen Volk solle jetzt erlaubt und geholfen werden,<br />

die nötigen Vorbereitungen zu treffen für Errichtung<br />

einer demokratischen deutschen Regierung, welche diese Bedingungen<br />

annehmen und einhalten kann. Fremde Soldaten und<br />

Bürokraten seien auf die Dauer kaum die verläßlichsten Hüter<br />

der Demokratie eines andern Landes. Einige Sicherheitskräfte<br />

müßten freilich noch in Deutschland bleiben. Eine nationale<br />

deutsche Regierung solle bald geschaffen werden, die an die<br />

Spitze der „Vereinigten Staaten Deutschlands" zu treten hat.<br />

Amerika wünsche nicht, daß Deutschland zum Satelliten (Helfershelfer)<br />

irgendeiner fremden Macht — wohl Rußlands! —<br />

werde. Die Ansprüche Polens auf ganz Pommern und Schlefien<br />

seien nicht haltbar, die endgültige deutsch-polnische Grenze<br />

sei erst von der Friedenskonferenz festzulegen.<br />

Das Echo der Rede Byrnes' verrät, daß sie ins Schwarze<br />

getroffen. Freude bei den Briten und Deutschen, Täubi bei<br />

den Russen und Polen, Verlegenheit bei den Franzosen. Die<br />

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.<br />

Worte des gescheiten, nüchternen, 66jährigen Staatsmannes<br />

reinigen wie ein Gewitter mit Regen die Luft der Weltpolitik,<br />

die gar muffig und ungemütlich geworden war. Gewitter<br />

mit Regen ist Segen. :—-<br />

O b w a l d e n<br />

Der Heilige Vater zur Jugenderziehung. Die Mitglieder<br />

des ersten nationalen Kongresses der italienischen Vereinigung<br />

katholischer Lehrer sowie weitere Gruppen der Katholischen<br />

Aktion wurden am Montagvormittag vom Heiligen Vater in<br />

Castelgandolfo empfangen. Der Papst führte in einer Ansprache<br />

u. a. aus:<br />

„Die Kriegsjahre waren grausam unglücklich für die Jugend,<br />

und außergewöhnliche Bemühungen sowie eine große<br />

Geduld werden notwendig sein, um die Schäden zu beheben.<br />

Was heute besonders wichtig ist: die Erziehung der Jugend<br />

und des Volkes soll in fester Weise grundgelegt und in der<br />

künftigen Verfassung verankert werden." Der Papst fügte hiuzu,<br />

daß die Eltern ein vordringliches Recht auf die Erziehung<br />

ihrer Kinder besitzen. Doch ein unmittelbares Recht steht<br />

auf erzieherischem Gebiet mit allen nötigen Mitteln auch der<br />

Kirche zu. Der Papst leugnet nicht, daß auch der Staat<br />

Erziehungsrechte hat, die jedoch ihre Begründung, ihr Ausmaß<br />

und ihre Grenzen im allgemeinen Wohle finden. Der<br />

Papst schloß mit einem Aufruf, daß den Eltern die katyolifche<br />

Schule gesichert werde, die sie für ihre Kinder fordern.<br />

„Die Zukunft liegt wie ein undurchdringlicher Nebel vor uns.<br />

Doch Ihr habt sie in Eurer Macht, da die neuen Generationen<br />

in Euren Händen liegen, die die Zukunft lenken und formen<br />

müssen."<br />

Die Mahnung des Papstes soll auch in unserem kleinen<br />

Ländchen stets wegleitend sein.<br />

<strong>Obwaldner</strong> auswärts. (Korr.) Herr Dr. med. Willi<br />

K ü chl e r, Sohn von Hrn. Gerichtspräsident I. Küchler in<br />

Sarnen, ist von der Regierung des Kantons Bern zum Chefarzt<br />

eines neuen Lungensanatoriums in Montana gewählt<br />

worden. — Herr Dr. med. I. E g g e r, Sohn von Herrn O.<br />

Egger-von Moos in Kerns, hat in der Stadt Bern sich als<br />

Spezialist für Kinderkrankheiten niedergelassen, nachdem er<br />

im In- und Ausland sich gründlich dafür ausgebildet hat. —<br />

Allseits herzliche Glückwünsche und beste Erfolge!<br />

Tödlicher Unglücksfall. Am letzten Mittwochnachmittag ereignete<br />

sich in Alpnach ein tragischer Unglücksfall. Der am<br />

1V. Oktober 1909 geborene Herr Arnold Jmfeld, Senn,<br />

fuhr mit seinem Motorrad beim unbewachten Bahnübergang<br />

bei der Kleinen Schliere in den dahersausenden Schnellzug<br />

der Brünigbahn hinein. Der harte Zusammenprall verlief<br />

für den Verunglückten tödlich. Herr Jmfeld, der während des<br />

Aktivdienstes bei der Mitr.Kp. IV/108 zugeteilt war, ist Vater<br />

von vier Kindern. Dem allseits beliebt gewesenen Manne möge<br />

Gott die ewige Ruhe geben, den so schwer geprüften Angehörigen<br />

sprechen wir unser tiefempfundenes Beileid aus.<br />

Die Bauern sind zufrieden. Die vom Bundesrat zugestandene<br />

Milchpreiserhöhung wird von der „Schweizerischen<br />

Milchzeitung" als eine großzügige Lösung bezeichnet, sowohl<br />

hinsichtlich des Ausmaßes als auch hinsichtlich des Zeitpunktes<br />

der Inkraftsetzung. Die Wirkung auf die Produktionsfreu-<br />

Eldstrchleii als K l M h e i l s M M<br />

Von Fibulus. 1<br />

1.<br />

Seit Jahrzehnten bricht sich mehr und mehr die Erkenntnis<br />

Bahn, daß die Ursache vieler Krankheiten in Einflüssen<br />

zu suchen ist, die aus der Erde kommen. Man nennt diese<br />

Einflüsse Erdstrahlen. Heute, im Zeitalter des Radios, ist es<br />

uns ohne »veiteres verständlich, daß es unsichtbare Strahlen<br />

gibt, die aber von großer Wirkkraft sind. Während man vor<br />

Jahrzehnten nur erst wenige solcher Strahlen kannte (Röntgenstrahlen,<br />

Alpha-, Beta- und Gammastrahlen u. ct.), erkennen<br />

die Forscher mehr und mehr, daß jeder Körper, jeder<br />

Stoff, jedes Metall und jedes Mineral, auch das Wasser, seine<br />

Strahlungen hat.<br />

Von besonderer Wirkung sind die Ausstrahlungen des unterirdisch<br />

fließenden Wassers, der sogenannten Wasser-<br />

«der n. Viele Forscher vermuteten schon lange, daß ein Zusammenhang<br />

bestehe zwischen diesen Wasseradern und verschiedenen<br />

Erkrankungen an Menschen und Zieren, ja selbst an<br />

Bäumen. Deshalb arbeiteten und arbeiten solche Gelehrte seit<br />

Jahrzehnten an der Erforschung dieser Zusammenhänge, c»<br />

wurden auch schon verschiedene Bücher über diesen (Jegenstand<br />

geschrieben, in denen an Hand von unzähligen verspielen<br />

nachgewiesen wurde, daß gewisse Krankheiten nur dem<br />

Einfluß von unterirdischen Wasseradern zuzuschreiben sind.<br />

Was sind Wasseradern? Diese müssen nicht unbedingt unterirdische<br />

Wasserläufe sein in der Größe und Wasserstärke eines<br />

Bächleins, das sich etwa eine unterirdische Höhle gegraben<br />

hat. Wasseradern sind vielmehr vielfach nur sickernd fließendes<br />

Wasser, das einem Fluß oder See zustrebt. Solche Wasseradern<br />

können von verschiedener Stärke sein, sie können auch<br />

in verschiedener Höhe sich kreuzen. Solche Kreuzungen haben<br />

die schlimmste Wirkung auf den menschlichen Körper.<br />

In welcher Weise wirken diese Strahlungen und wann?<br />

Sie wirken am nachhaltigsten auf den (menschlichen oder tierischen)<br />

Körper dann, wenn er ihnen am längsten ausgesetzt ist,<br />

also nachts im Schlafe. Aber auch am Tag können diese Strahlungen<br />

schädlich auf die Gesundheit wirken, wenn der Mensch<br />

stundenlang, ja fast den ganzen Tag an ein und derselben<br />

Stelle steht oder sitzt, itrie es bei Beamten, Näherinnen u. a.<br />

der Fall ist. Die Strahlung bewirkt zunächst eine Störung<br />

des Blutkreislaufes. Ferner entsteht eine starke Erregung der<br />

Nerven, die sich durch immer stärker werdende Erregbarkeit<br />

im Gemütsleben äußert. Abends wird durch diese Nervenerregung<br />

das Einschlafen verhindert, so daß viele Menschen trotz<br />

größter körperlicher und geistiger Ermüdung stundenlang keinen<br />

Schlaf finden, oft erst nach Mitternacht einschlafen, anfangs<br />

nur einen leichten, unruhigen Schlaf finden, während<br />

sie gegen Morgen, wenn sie ausgeruht sein sollten, in den<br />

tiefsten Schlaf sinken, aus dem sie ganz zerschlagen erwachen.<br />

Das Aufstehen ist für sie ein heroisches Opfer, und doch fühlen<br />

sie, daß längeres Schlafen und Liegen sie kaum mehr<br />

stärken würde. Das bewirkt natürlich Mißstimmung schon am<br />

Morgen, der Kopf ist schwer, der Körper müder als am Abend,<br />

und in diesem Zustand soll man an die Arbeit gehen! Frühaufstehen<br />

ist unter diesen Umständen fast unmöglich. Solche<br />

arme Menschen bekommen nun noch dazu viel Tadel über<br />

Trägheit, Arbeitsuntüchtigkeit, kurz, alle Fehler werden ihnen<br />

in oft recht liebloser Weise an den Kopf geworfen, die nur<br />

die natürliche Folge dieses ungesunden, mangelhaften Schlafes<br />

sind und mit Charakterfehlern nichts zu tun haben. Die<br />

weitere Folge ist, daß man den ganzen Tag ärgerlich und<br />

mürrisch ist, sich und andern eine Last, immer reizbarer wird,<br />

Streit bekommt und Verdruß, ja viele solche Menschen enden<br />

zuletzt in Wahnsinn und Verzweiflung. Der Forscher Freiherr<br />

von Pohl, der ein Buch über „Erdstrahlen als Krankheitserreger"<br />

schrieb, untersuchte viele Häuser in München und anderen<br />

Städten Bayerns. Er fand, daß schwerst unterstrahlte<br />

Wohnungen immer dieselben Wirkungen auf ihre Bewohner<br />

ausübten. Ehepaare, die ganz gesund in eine schwer unterstrahlte<br />

Wohnung eingezogen waren, kränkelten nach einiger<br />

Zeit. Es gab oft nach wenigen Jahren ständig Streit, obwohl<br />

keines von Beiden richtigen Anlaß dazu bot. Ja, nicht wenige<br />

solche Ehen, die früher in bester Harmonie verlausen waren,<br />

gingen zuletzt in die Brüche, es kamen sogar Selbstmorde vor<br />

ohne eine erklärliche Ursache.<br />

Nun sind freilich nicht alle Menschen gleich empfindlich<br />

gegen solche Strahlungen. Manche Menschen spüren über-<br />

Haupt nichts davon, bis ins hohe Alter nicht. Andere fühlen<br />

die Wirkungen erst nach Jahrzehnten, gegen das 30. oder 40.<br />

Lebensjahr hin. Wieder andere sind von frühester Kindheit<br />

an höchst empfindlich dafür. Woran es liegt, ist noch nicht<br />

ganz geklärt, doch scheinen die von Natur aus schwachen, oder<br />

durch lange Entbehrungen und schwere Krankheiten, wie Typhus,<br />

Lungenentzündung, Erkältungen geschwächten Menschen<br />

am meisten empfindlich für die Erdstrahlen zu sein.<br />

(Fortsetzung folgt!)


Z u m B ä t t a g 1 9 4 6<br />

Glogge-Stimm:<br />

Bätid, bätid, liebi Lyt,<br />

Nur e churzi Spanne Zyt<br />

Wird Dch uf der Aerde z'teil,<br />

Wo Der iwem Seeleheil<br />

Chennid tue, was neetig ist<br />

Fir ne chlini Pilger-Frist.<br />

Bätid, bätid, liebi Lyt,<br />

D'Ewigkeit ist nimme wyt.<br />

Volch:<br />

Tiend is doch'nid eister plage,<br />

Daß me nimme rächt darf wage,<br />

Lustig z'fy und Streiche z'mache<br />

Und die dumme Lyt uisz'lache.<br />

Wo ja ds Läbe nid lang duired,<br />

Jsch es bled, wenn me versuired.<br />

Aesse, trinke, Gäld uisriähre<br />

Und es lustigs Läbe siähre!<br />

Jung Lyt send ds Läbe gnieße<br />

Und uf alli Wys versiehe.<br />

Bäte chennid ja die Alte<br />

Und e jede Rappe spalte.<br />

Land Ach nid is Boxhorn jage<br />

I de junge, schene Tage!<br />

Glogge-Stimm:<br />

Lustig sy, das ist ja rächt,<br />

Aber z'viel ist äbä schlächt.<br />

Überborde soll me nid,<br />

Daß en Uberschwemmig gid.<br />

Jedes „z'viel" ist nimme gued,<br />

Wil's dä Seele schade tued.<br />

Gnuß-Sucht ist es beeses Tier,<br />

Frißt und frißt, Dich sälber schier.<br />

Sini Junge kennt me gly,<br />

Stryt und Habsucht heißid sie.<br />

Drum ist d'Wält voll Chrieg und Weh<br />

Und verhudled eister meh,<br />

Wil der hitig Mensch vergißt,<br />

Daß er ufem Holzwäg ist. —<br />

Ds Läbe ist kei Schnägge-Tanz,<br />

Es verlangt, daß Jedä ganz<br />

Fir si Pflicht und Ornig labt<br />

Und sis ewig Zyl ersträbt.<br />

Anstatt daß me Andri rupft<br />

Und mit Elläboge stupft,<br />

Sett me hälfe, wo me cha<br />

Und nid Zangg und Stryt afa.<br />

O wie bees ists uf där Wält,<br />

Wo so alli Liebi fählt.<br />

Wär sich halt vom Herrgott trennt,<br />

Rittlings is Verdürbe rennt.<br />

Bätid, bätid, liebi Lyt,<br />

Nur e churzi Spanne Zyt<br />

Wird Ach uf der Aerde z'teil,<br />

Wo Der iwem Seeleheil<br />

Chennid tue, was neetig ist<br />

Fir ne chlini Pilger-Frist.<br />

Bätid, bätid, liebi Lyt,<br />

D'Ewigkeit ist nimme wyt.<br />

Volch:<br />

Jetzt, wo d' Bättags-Glogge lytid,<br />

Wiffid mier, was sie bedytid:<br />

Mier miend zrugg uf feste Bode,<br />

Miend erwache, miend is rode,<br />

Wieder nahm Kanisi läbe,<br />

Ds suiber Panner uise hübe,<br />

Ds Tier bi beede Hörne packe,<br />

Nid der Gwinn allei isacke,<br />

Hälfe wemmer, Jung und Alte,<br />

Wieder Gott vor Aige halte.<br />

Hiebe Herrgott, häb Erbarme,<br />

Hilf is Mensche, hilf is Arme,<br />

Lach uf iser schwarze Aerde<br />

Wieder Liecht und Liebi wärde.<br />

Liebi, Liebi muesch is spende,<br />

Allne Egge, allne Ende,<br />

Liebi, Liebi bruichid mier,<br />

Und die chund halt nur vo dier.<br />

Liebe Herrgott, häb Erbarme,<br />

Hilf is Mensche, hilf is Arme,<br />

Herrgott, lach uf Diner Aerde,<br />

Endlich wieder Fride wärde!<br />

H. Egger-von Moos.<br />

digkeit dürfte fraglos eintreten. Die Milchbauern werden danach<br />

trachten, möglichst große Mengen Milch in die Sammelstellen<br />

abzuliefern. Man werde den Milchviehbestand möglichst<br />

zu erhalten und zu mehren suchen und durch Beizug der erhältlichen<br />

Futtermittel deu Milchertrag steigern.<br />

Was die Käse- und Butterpreise anbetrifft, bemerkt das<br />

Blatt, daß der Butterpreis um 75 Rp. per kg erhöht werden<br />

müsse, während der Käsepreis je nach Sorte anzupassen sei.<br />

Eine einheitliche Preiserhöhung komme nicht in Frage, weil<br />

je nach Käsesorte der Butterertrag verschieden hoch in Rechnung<br />

zu stellen sei. Für fette Käse vom Typ Emmentaler<br />

werde ein Preisaufschlag von 37 Rp. per kg erforderlich sein.<br />

Unter Anrechnung der Preiserhöhung von 75 Rappen auf<br />

Butter entfalle auf den Käse noch ein Preisaufschlag von<br />

28 Rp. per kg. Für die übrigen Sorten wie Sbrinz, Tilsiter,<br />

die magern Rundkäse und die Weichkäse sei eine Sonderrechnung<br />

aufzustellen. Für Weichkäse müsse der Aufschlag auf<br />

1. Oktober eintreten. Für die Hartkäse könnte man theoretisch<br />

warten bi* zum 1. Januar 1947, weil diese Käse erst in<br />

jenem Zeitpunkt auf den Ladentisch gebracht werden. Da aber<br />

die Verkaufspreise für »äse schon jetzt ungenügend waren und<br />

weil die Lager sehr klein seien, müsse dieser Aufschlag ebenfalls<br />

auf 1. Oktober in Wirksamkeit gesetzt werden.<br />

Urschweizerisches Standschiehen in Stans. Anläßlich des<br />

urschweizerischen Standschießens in Stans vom 8. September<br />

<strong>1946</strong> wurden von den <strong>Obwaldner</strong> Sektionen und Einzelschützen<br />

folgende Resultate erzielt:<br />

Sektionswettkampf 300 m: 4. Schützengesellschaft<br />

Engelberg 49.992 P/; 9. Schützengesellschaft Lungern 48.556<br />

P.; 10. Schützengesellschaft Alpnäch 48.007 P.; 12. Feldschützen<br />

Kägiswil 47JS12 P.; 13. Schützengesellschaft Sarnen<br />

47.784 P.; 15. Schützengesellschaft Giswil 46.616 P.; 16. Feldschützen<br />

Kerns 46.534 P.; 17. Schützengesellschaft Sächseln<br />

44.980 P.<br />

M a n n s ch a f t s w e t t k a m p f 300 m: 5. Schützengesellschaft<br />

Engelberg 49.200 P.; 6. Schützengesellschaft Sarnen<br />

48.900 P.; 7. Schützengesellschaft Lungern 48.875 P.; 10.<br />

Schützengesellschaft Alpnach I 48.166/81 P.; 15. Schützengesellschaft<br />

Giswil 47.500/68 P.; 19. Feldschützen Kerns 47.0 P.;<br />

20. Schützengesellschaft Engelberg 46.750 P.; 21. Feldschützen<br />

Kägiswil 46.666 P.; 25. Schützengesellschaft Alpnach II<br />

45.500 P.; 30. Schützengesellschaft Kerns 44.666 P.; 31. Schützengesellschaft<br />

Sächseln 44.125 P.; 33. Schützengesellschaft Sarnen<br />

44.100 P.; 35. Alpnach III 42.833 P.<br />

Sektionswettkampf 50 m: 6. Pistolensektion Engelberg<br />

62.177 P.<br />

Mannschaftswettkampf 50 m: 9. Pistolensektion<br />

Engelberg 62.333 P.<br />

Einzelresultate 300 m Rütli: 7. Reinhard Arnold,<br />

Sachsein, 43 P.<br />

Meisterschaft: 2. Vogler Josef, Lungern, 488 P.;<br />

3. Sidler Clemens, Sarnen, 486 P.; 4. Langenstein Josef,<br />

Engelberg, 484 P.; 7. Frunz Adalbert, Sarnen, 474 P.; 8.<br />

von Rotz Melk, Kerns, 473 P.; 10. Zumbühl Josef, Alpnach-<br />

Dors, 472 P.<br />

Winkelried: 2. Sidler Clemens, Sarnen, 47 P. 3.<br />

Langenstein Alois, Engelberg. 4. Bucher Bernhard, Kerns. 5.<br />

Stockmann Paul, Sarnen. 11. Vogler Rudolf, Lungern, jd<br />

46 Punkte.<br />

M i l i t ä r st i ch : 4. Langenstein Alois, Engelberg, 356 P.<br />

Nachdoppelscheibe Stanserhorn: L. Langenstein<br />

Josef, Engelberg, 729 P.; 7. Sidler Clemens, Sarnen,<br />

720 P.<br />

Fortschritt Kat. A.: 2. von Rotz Otto, Kerns, 57 P.<br />

3. Dillier Ernst, Sarnen, 56 P. 11. glück Haus, St. Niklausen,<br />

55 P.<br />

Fortschritt Kat. B.: 4. Odermatt Oswald, Sarnen.<br />

5. Heinrich Josef,Sarnen. 6. von Atzigen Richard, Sächseln.<br />

7. Bloch Gottfried, Alpnachstad, je 53 P.<br />

Einzelresultate 50 in: Militärstich: 2. Matter<br />

Hans, Engelberg, 202 P.<br />

Jagdglück. Am 2. Tag der Hochwildjagd schoß der verdiente<br />

Aktuar des Patentjäger-Vereins, Herr Fritz Rinderknecht,<br />

im Aermi (ob der Stöckalp) einen kapitalen Gemsbock.<br />

Das Tier wog zirka 40 kg und dürfte offenbar einer der<br />

schwersten Böcke sein, die in dieser Saison geschossen werden.<br />

Weidmannsheil!<br />

(lm)<br />

Sarnen. Kirchenmusik am Eidgenössischen Bettag. Die<br />

„Harmonie" Sarnen bringt am Eidg. Bettag, beim Hauptgottesdienst<br />

in der Pfarrkirche, zur Aufführung: W. A. Mozart:<br />

Miffa brevis in D-dur (Köch.-Berz. Nr. 194) für gemischten i<br />

Chor, Streichquartett und Orgel. Als Offertorinm singt der I<br />

Männerchor Sarnen die Motette von H. L. Haßler: Cantate j<br />

Domino canticum novum. Die „Ode an Gott" von I. H. l<br />

Tobler, im Männerchorsatz, wird das Hochamt beschließen.<br />

Sarnen. Gastspiel Amphitheater Rock. Ab und zu sitzt !<br />

man gerne im Zirkus; flutendes Licht, gleißende Zirkusro- !<br />

mantik reißt uns in ihren Bann. Wieviele Menschen mag das<br />

Schlagwort „Zirkus Knie" locken, alles strömt herbei; hier<br />

sieht man Glanzleistungen, dabei vergessen wir aber immer<br />

wieder, daß auch in einem kleinen Zirkus unsere Erwartun- !<br />

gen erfüllt, ja sogar übertroffen werden können. Ein kleiner<br />

Zirkus vermag sich würdig neben seine großen Brüder zu stellen.<br />

Dieser kleine Zirkus gastiert jetzt in Sarnen. Jeder<br />

Einwohner hat jetzt die Möglichkeit, Glanznummern anzu-<br />

Ichauen. Aus dem Programm: Verblüffende Experimente werden<br />

uns hier von Zauberkünstler Anzi Boffy vor Augen geführt.<br />

Staunend sitzen wir da, folgen gespannt seinen Händen<br />

und können es einfach nicht erfassen, daß so etwas möglich<br />

ist. Du-Nau-Chen, der chinesische Meisterjongleur, bereitet<br />

seinem Handwerk wahrhaft Ehre. Er ist eine weltbekannte<br />

Persönlichkeit. In Paris, Newyork, Berlin stand er auf Bühnen<br />

der größten Unterhaltungsstätten der Welt. Die Gelegenheit<br />

ist uns geboten, eine Ringkampfparodie aus dem Tonfilm<br />

„Die gute Erde" zu sehen. Yu leistet hier ganz Großes.<br />

Unterhaltungsvolle und rhythmisch sehr gute Tänze werden<br />

von Rolf und seiner Frau gezeigt. Die Familie Nok präsentiert<br />

sich in ihrer besten Form. Der Papa begleitet uns durch<br />

das Programm als August, der beweist, daß auch ein dummer<br />

Clown sehr schlau sein kann. Sein kleiner Sohn benützt<br />

ihn als Turngerät. Hier beweist uns Papa Nock, daß er selbst<br />

auch ein guter Artist ist. Was uns die Geschwister Nock zeigen,<br />

ist einfach erstklassig. Alles bieten sie uns, von der Bodenakrobatik<br />

bis zum hohen Seil, bis zur Todesleiter und dem<br />

fliegenden Trapez. Alice, Eloira, Hilda, Rita und Sonya bereiten<br />

der Artistenfamilie alle Ehre. Als Abschluß des artistischen<br />

Teils bringt Papa Rock eine ganz famose Nummer er<br />

ist kaum zu übertreffen. Als gewandter Radler bringt er uns<br />

verschiedene Ueberraschungen aus seinem eigenen Velopark.<br />

Zum Abschluß wird uns noch ein vollständiges Theaterstück<br />

geboten, man sieht, die Artisten sind auch in diesem Fache zu<br />

Hause- Zweieinhalb Stunden dauert das Programm und was<br />

gezeigt wird, ist ohne Ausnahme künstlerisch wertvoll und sehr<br />

hochstehend.<br />

Ich wünsche der Familie Nock recht guten Erfolg und hoffe<br />

daß auch die Sarner ihnen ihre volle Sympathie entgegenbangen.<br />

R. R.<br />

Kerns. (Eingef.) Dem Herb st entgegen. Sind es<br />

nicht unsere schönen Berge, die uns zuerst an den Herbst erinnern?<br />

Ist es nicht unsere liebe Alpenwelt, die mit ihrer<br />

stummen Sprache uns an das Memento mori erinnern? ]a<br />

es sind wiederum unsere Berge, die Zeugen der Vergangen.'<br />

heit, mit ihren Abendglüh'n, in welchen wir^as Sterben der<br />

Natur erkennen. Wie viele bange Sorgen bringt uns der<br />

1<br />

. t.2 i na t das treu besorgte Mütterchen oder der 0rei.<br />

Herbst. Was s g . - 1 e^r werken draußen im g c i h<br />

B-Id müssen st. im 3<br />

und °° Ä°n»°n, d°>. ta»e„ « £<br />

L-ndwichd« Bau», d°n,I mit 6ot 9 ra Mi dituenden<br />

Viehabsatzverhältnisse, Vereise, ^roduktenpr^<br />

tm Sp Sen und Steuern. Arbeitslöhne und dergleichen<br />

L S in diese Zeit. Der Herbst ist in gewisser Beäieljuttg<br />

ein Sorgenkind der Landwirtschaft. Doch der<br />

fSnicht nur seine Schattenseiten sondern auch Sonne,-<br />

selten Trotzdem das diesjährige Herbstwetter sehr zu wünsch^<br />

übrig läßt so dürfen wir doch vor allem einer >ehr schönen<br />

und großen Obsternte entgegensehen.<br />

Wie der Frühling, so ist doch auch der Herbst mit seinen<br />

vielseitigen Ernten eine Freude aller. U> ist sonnt auch die<br />

Pflicht aller, daß die diesjährige vielversprechende Obsternte<br />

j, a Obst ein wertvolles Nahrungsmittel ist — weitgehend<br />

der aärlofen Verwertung zugeführt wird. Nicht nur der Laaerung<br />

und Dörrerei soll vollste Beachtung geschenkt werden,<br />

sondern auch die Süßmosterei soll wiederum im Vordergrund<br />

der Obstverwertung stehen. Es gibt kein besseres C 3ctrnrt( für<br />

die Familie und für unsere Bauern als der Süßmost. Süßmost<br />

ist flüssiges Obst und Obst ist Nahrung. Darum tue jeder, was<br />

in seinen Kräften liegt und erfülle seine Pflicht für Familie<br />

und Volksgemeinschaft.<br />

Giswil. (Korr.) Der rege Auto- und Fahrverkehr auf der<br />

Kantonsstraße, welcher geradezu gefahrdrohenden Umfang angenommen<br />

hat, erheischt die Erstellung von T r o t t o i r a n.<br />

lagen. Der Gemeinderat hat beschlossen, dieser Frage näher<br />

zu treten. Vorerst erscheint es notwendig, die gefährliche Kurve<br />

ve zwischen der Melchaa und der Barrriere zu entlasten. Von<br />

der Barriere hinweg gegen Sigersten Melchamatten ivird Borsorge<br />

getroffen für die Erstellung eines Trottoirs. Ebenso von<br />

der Post gegen den Bahnhof.<br />

Giswil. (Korr.) Die Wohnungsnot, welche in unserer Gemeinde<br />

herrschte, rief einer regen Bautätigkeit. — Im Großtheil<br />

hat Frl. Hedy Enz ein schmuckes Einfamilienhaus erstellt.<br />

Hermann Britschgi-Odermatt hat lieben dem PostHause<br />

im Großtheil für seine Familie ein einfaches, gediegenes Haus<br />

gezimmert. Im Brendli arbeitet Albin Furrer an kinem Eigettheiin<br />

und hofft, in den nächsten Wochen einziehen zu köniien.<br />

In der Hostatt hat Otto Bucher-Abächerli bereits den<br />

Dachstuhl aufgerichtet. Dieses Haus scheint uns sehr idyllisch<br />

gelegen. Otto Enz-Kunz hat sein Eigenheim im väterlichen<br />

Heimwesen Brüggi ausersehen. Die Lage ist sehr passend für<br />

ein Wohnhaus.<br />

Zu Diechtersmatt hat es zuerst Gottlieb Schäli, Briefträger,<br />

gewagt, den Grundstein zu einem eigenen Heim zu legen.<br />

Nächstens soll aufgerichtet werden, so daß wir von diesem<br />

neuen Hause ein Bild bekommen. Weitere Wohnhausbaulen<br />

sind in Vorbereitung. Die Verhandlungen der Bürgergemeinde<br />

mit der Firma Bolz, Luzern, sind dem Vernehmen<br />

nach zu einem glücklichen Ende geführt worden. Mit dem<br />

Bau dieser Fabrikanlage dürfte demnächst begonnen werden.<br />

Giswil. Obstbauexkursion. (Eing.) Der Obstbauverein<br />

Giswil hatte auf Sonntag, den 8. dies, zu einer obstbaulichen<br />

Begehung eingeladen. Es war dies nicht etwa um<br />

zu plagiereu, das steht uns ja gar nicht, vielmehr um den<br />

Mitgliedern Gelegenheit zu geben, von erfahrenen Fachmännern<br />

auf Fehler und Mängel unseres Obstbaues aufmerksam<br />

gemacht und belehrt zu werden. Unter der sachkundigen Führung<br />

unseres Herrn Jng. agr. Küchler nahmen an der lehrreichen<br />

Tagung zirka 30 Obstbaukundige aus allen Gemeinden,<br />

außer Engelberg, teil. In verdanken^werter Weise stellten<br />

sich Herr Meier von der Firma Maag, Dielsdorf, es, sowie<br />

Herr Rammelmeyer, Sarnen, zur Verfüg»»! i. Ersterer zeigte<br />

als Fachmann für das Spritzgerät in d der genügend'<br />

zur Verfügung stehenden Musterdei piele, welchen Erfolg die<br />

diesjährigen Spritzaktionen auszuweisen h,<br />

die Mängel, die nach seiner Ansicht den<br />

n und rügte auch<br />

-pritzerfolg nicht<br />

überall zu voller Auswirkung brachten. D<br />

chönen Hofstätten<br />

mit den gut gepflegten Baumbeständen, Groppli, Ei, Kapellmatt<br />

und Juch, gaben einen guten Anschauungsunterricht für<br />

die interessante und lehrreiche Exkursion.<br />

In der Wirtschaft Berchtold referierte Herr Raminelmeycr,<br />

Sarnen, als Vizepräsident der Obstvorbörse über die diesjäh'<br />

rigen Absatzaussichten und Preise, die leider nicht gerade zu<br />

großem Optimismus Anlaß boten. Die sehr rege einsehende<br />

Diskussion förderte noch mancherlei Interessantes zu Tage.<br />

Nicht zu früh und nicht zu spät wurde zum Aufbruch geblasen<br />

und man trennte sich mit dem Bewußtsein, einen intereffanten<br />

und lehrreichen Tag erlebt zu haben. Ch. St.<br />

Engelberg. Schweizerischer Juristentag 1941. (Eiuges.) Anläßlich<br />

des Schweizerischen Juristentages 1046, der vor einer<br />

Woche in Neuenburg bei einer Beteiligung von zirka 4(>:><br />

Mitgliedern stattfand, ist die Durchführung des Anlasses für<br />

das nächste Jahr an Obwalden vergeben und als Tagunü'^<br />

ort Engelberg bestimmt worden. Die Anregung hiezu fiel seinerzeit<br />

von Herrn alt Ständerat Dr. Ainstalden, der Mitglied<br />

des Vereins ist und der denn auch an der Jahresvcrsammlung<br />

letzthin Engelberg als Versammlungsort warm<br />

empfahl, so daß der Vorschlag bei den Juristen' einstimmige<br />

Genehmigung fand. Unser Kurort weiß diesen Beschluß stf<br />

zu schätzen und freut sich schon heute, die Gäste des Schweizerischen<br />

Juristenvereins bei uns willkommen zu heißen. Herrn<br />

alt Ständerat Dr. Amstalden aber gebührt der Dank der W<br />

slgen interessierten Kreise.<br />

Engelb:rg. Starke Erhöhung der Gastezahl. (vb.) Der KMort<br />

Engelberg wies im vergangenen Monat August ^<br />

v-oiichöezahl von 24 368 auf gegenüber 17 620 im gleich?» '<br />

mt des Borjahres, was eme Mehrfrequenz von 38,3 P *<br />

bedeutet. Erfreulicherweise sind die 6 748 Mebreouchöes<br />

allein °(jf die Ausländer zurückzuführen, sondern auch<br />

Zahl der Uebernachtungen der Schweizergäste ist »m ^<br />

Gestiegen, was wohl der intensiven Propaganda in Fon" c<br />

nes ausgedehnten Plakat- und Prospektversandes, in Wirkung<br />

X n j2 ltU t n9 t mfettionen ""d -Artikeln, in über 30 at^<br />

hl ^ch°K,stcraussteIlungen. >" Werbereisen usw. zu<br />

'lt. Die ausländischen Gäste machen 35,9 Prozent<br />

(tpr r n r!?<br />

auä ' ""bei die Belgier ziffernmäßig a'<br />

SLS? gefolgt von den Engländern, Holländern,<br />

Amerikanern und Franzosen.


Zas SGaOort „ « W e r Kalholizismos"<br />

im nichtkatholischen Lager als verschwommener, unkla-<br />

^ Ausdruck gebraucht. Bald bezeichnet es die Geltendma-<br />

^,ma katholischer Lehren und Grundsätze an der Oeffentlich-<br />

7 t durch katholische Zeitungen, Organisationen oder Ber-<br />

•1 usw., bald die Kirchenpolitik des Vatikans, bald die<br />

Staatspolitik katholischer Politiker oder Parteien, bald die<br />

Staatslehre, also die katholische Doktrin der Kirche. Auch bei<br />

mis <strong>Obwaldner</strong>n ist eine deutliche Verwirrung unserer Grund-<br />

Me in diesbezüglichen Fragen festzustellen.<br />

Die Kirche hat das Recht und die Pflicht, auch in der Oeffentlichkeit<br />

zu wirken.<br />

' ^ ist das, was in der katholischen Kirche immer da war,<br />

Ms aber vom Liberalismus durch die Zurückweisung der Reliaion<br />

ins Privatleben bestritten und was vom Marxismus,<br />

für den Religion Opium für das Volk ist, immer wieder bekämpft<br />

wurde. Vergleiche den Wahlkampf an der Landsaemeinde!<br />

Trotzdem war es immer vorhanden und ist heute wieder<br />

neu lebendig geworden unter der Formel: „Katholische Aktion".<br />

Diese katholische Aktion ist nichts Neues, sondern nur<br />

die Erneuerung einer Sache, die so alt ist wie die Kirche selbst.<br />

Dieses Wirken kann erfolgen durch einzelne Personen in<br />

Wort und Schrift, kann aber auch erfolgen durch einzelne<br />

Gruppen, die im Auftrag und in Verbindung mit der Kirche<br />

wirken. Das reichentfaltete Organisationswesen der Kirche gehört<br />

hieher. Die katholische Presse, das katholische Vortragswesen,<br />

Schulungstage und Schulungswochen, die Abhaltung<br />

von Tagungen, Kundgebungen usw., all das ist Wirken der<br />

Kirche in der Öffentlichkeit. Die Kirche besteht nicht bloß aus<br />

Bischöfen und Pfarrherren, sondern besteht wesentlich auch aus<br />

den Laien, dem Kirchenvolk. Beide zusammen, Klerus und<br />

Laien, bilden die Gesamtkirche. Beide wirken in der Oeffentlichkeit<br />

und beide haben als eine Einheit das Recht dazu. Die<br />

Seele der katholischen Aktion ist nicht der Angriff auf Andersgläubige,<br />

ist nicht die Störung des konfessionellen Friedens,<br />

sondern die Geltendmachung unserer christlichen, katholischen<br />

Grundsätze und Ideen und die Entfaltung katholischer Aufbaukräfte<br />

zur Erneuerung des kulturellen Lebens, zum Aufbau<br />

einer christlichen Menschheit.<br />

Sinnlose<br />

Politik<br />

(Eing.) Es ist nicht nötig, daß man den Ton abnimmt, den<br />

der „Unterwaldner" in seiner letzten Nummer wieder einmal<br />

angeschlagen hat. Er scheint wirklich sehr gegenstandslos und<br />

rudimentär, das heißt, uunüh geworden zu sein, denn sonst<br />

würde er sich nicht mit solchen Banalitäten herumwerfen, wie<br />

es der Fall Feldmusik Kerns geworden ist. Es scheint wirklich,<br />

daß dieser noch nicht einmal stimmfähige Musikant Otto<br />

Bucher, oder wie er heißen mag, eine weltgeschichtliche Rolle<br />

spiele. Wenn dem nicht so wäre, so hätte sich der ganze Vorstand<br />

der ehemaligen Feldmusik Kerns, samt seinem Dirigenten,<br />

alt Regierungsrat und Gemeindepräsident, kaum mit ihm<br />

im Bahnhofbuffet Sarnen eingefunden. Das ist wirklich nicht<br />

mehr sehr delikat von einem ehemaligen Regierungsrat. Bon<br />

einer Magistratsperson hätte man so etwas bis heute in Obwalden<br />

nicht erwartet, aber es geschehen eben viele Dinge auf<br />

der Welt. Auf alle Fälle ist noch zu sagen, daß man sich mit<br />

einer solchen banalen Geste noch viel, viel mehr b l a mi e r t,<br />

denn zeigt es doch deutlich, wie gegenstandslos und<br />

leer die Politik dieser Kreise geworden ist, buchstäblich sinnlos.<br />

Und zum andern zeigt es auch, wie hier eine rein musikalische<br />

Angelegenheit politisch verzerrt und verunstaltet<br />

wird. Doch die Hauptsache, daß es Stimmung macht,<br />

Stimmung, nur Stimmung. Und dieser Sucht des heutigen<br />

smsationshungrigen Publikums kommt der „Unterwaldner",<br />

der sogenannte „katholische" „Unterwaldner" liebedienerisch<br />

nach.<br />

Und ein Teil unseres lieben <strong>Obwaldner</strong> Volkes sieht scheinbar<br />

immer noch nicht, welch ein Geist aus all dieser Stimmungsmacherei<br />

fließt, wie er ganz genau auf dort hinaus arbeitet,<br />

wo eben die Ablehnung jeder bürgerlichen<br />

Ordnung beginnt. Der Schleier, der diese letzte<br />

Absicht verdeckt, ist sehr gut; aber hie uud da entsteht irgend<br />

ein Riß durch ein Geschreibsel und schon sehen wir wieder die<br />

Gesinnung. Man sollte doch ja nicht meinen, dem „Unterivaldner"<br />

sei das „Sein und Werden" der alten Feldmusik<br />

mit samt seinem Dirigenten so am Herzen gelegen, daß er<br />

sich dafür bis zur Bedeutungslosigkeit herabwürdige; ihm ist<br />

nur darum zu tun, damit Stimmung zu machen, Stimmung,<br />

nichts als Stimmung gegen alles, was dem Geist dieser Zeitung<br />

zuwider ist.<br />

All die gemeinen S t r a ß e n w i tz e, deren sich wirktich<br />

nur ein Mensch mit einem bedenklich tölpelhaften Wesen<br />

bedient, können einen Menschen von Anstand nicht mehr<br />

berühren; darum sind sie auch gänzlich unwesentlich.<br />

Neues in Kürze<br />

In Nürnberg werden Ueberstunden gemacht, um die Urteilsberatungen<br />

rechtzeitig unter Dach zu bringen, und in Paris<br />

werden die Kommissionen unter Druck gesetzt — sie sollen<br />

alle ihre Berichte bis spätestens 5. Oktober der Vollversammlung<br />

der Friedenskonferenz einreichen, die dem Generalfekretär<br />

der Vereinten Nationen ein förmliches Versprechen abgegeben<br />

hat, daß ein weiteres Hinausschieben, der Vollversammlung<br />

der UNO als bis zum 23. Oktober nicht in Frage komme.<br />

Die Eile ist nach dem langen einleitenden Geplänkel erfreulich,<br />

wenn nur darunter die Solidität der Friedensverträge<br />

nicht leidet.<br />

Während man an den genannten internationalen Konferenzen<br />

mit einemmal Beine bekommen hat, ist in London eine<br />

weitere Tagung, die Palästinakonferenz, am Dienstag eben<br />

erst durch Premierminister Attlee eröffnet worden, und zwar<br />

in Abwesenheit der Hauptbeteiligten, der Palästina-Araber<br />

und der jüdischen Vertretung, die durch ihr Fernbleiben nicht<br />

gerade viel Vertrauen in die begonnenen Besprechungen bekünden.<br />

In der Schweiz wird die Ankunft des russischen Gesandten<br />

Kulatschenkow vermerkt, der mit einem Teil des Gesandtschaftspersonals<br />

per Flugzeug in Dübendorf eintraf. Auf dem<br />

Berner Bellevue Palace, auf dem schon viele rote Fahnen gegeweht<br />

haben, flattert zu seinen Ehren Sichel und Hammer<br />

im roten Tuch.<br />

Amerika richtet sein Augenmerk unzweideutig und in vermehrtem<br />

Maße nach dem arktischen Norden seines Kontinents,<br />

den es plötzlich in den Kreis seiner Militärmaßnahmen<br />

einschließt. Gleichzeitig wird zwischen Amerika und Großbrötannien<br />

eine anglo-amerikanische Waffeneinheit angestrebt im<br />

Sinne einer Standardisierung der Ausrüstung aller Streitkräfte<br />

der beiden Großmächte. Es erübrigt sich, auf die politifchen<br />

Hintergründe dieser beiden Maßnahmen hinzuweisen.<br />

bestandes her. Der Personalbestand ist um 665 Einheiten gestiegen.<br />

Im Jahresdurchschnitt stellte sich der Personalbestand<br />

auf 34 636, gegen 28 611 im Jahre 1938.<br />

Der Ueberschuß der Betriebseinnahmen über die Betriebsausgaben<br />

beträgt 146,4 Mill. Fr. Zum zweitenmal seit 1939<br />

reicht dieser Ueberschuß nicht mehr aus, um die unsanierte Gewinn-<br />

und Verlustrechnung ohne Defizit abzuschließen.<br />

Kantone<br />

Graubünden. Die Walliser Panther verursachen Nervosttät.<br />

In der Nähe von „Valata" am Julier entdeckte dieser<br />

Tage ein Bündner zwei „merkwürdige" Tiere, die aus Beute<br />

lauerten. Der gute Mann, der wahrscheinlich an die „Walliser<br />

Panther" dachte, griff kurzerhand zum Gewehr und schoß<br />

die vermeintlichen „Räuber" im ersten Anhieb nieder. Der<br />

Schrecken des Mannes dürste nicht gering gewesen sein, als<br />

er anstatt der vermeintlichen Bestien zwei erschossene Hunde<br />

vorfand, die ihren Besitzern in Savognin entlaufen waren!<br />

Für die Familie<br />

Süßmost.<br />

Unvergorene Obstsäfte sind ein hervorragendes Nahr<br />

u n g s m i t t e l, das wegen seines Zuckergehaltes als Energiequelle<br />

ganz besonders zweckmäßig ist und ungefähr den gleichen<br />

Kaloriengehalt hat wie Kuhmilch. Beim Auspressen gehen<br />

zwei Drittel der Obstmasse in den Saft über, der dadurch<br />

noch gehaltvoller wird als das Obst selbst. Süßmost enthält<br />

alle wertvollen Bestandteile des Obstes: Zucker, Fruchtsäuren,<br />

Mineralstoffe, Vitamine. Er enthält im Mittel 15 Prozent<br />

Nährstoffe, die in dieser Form besonders leicht verdaut werden;<br />

zugleich ist er ein angenehmes, durststillendes Getränk.<br />

Die alkoholfreie Obstverwertung in unserem Lande hat<br />

im letzten Jahrzehnt einen gewaltigen Aufschwung genommen.<br />

Mehr als ein Fünftel eines normalen Obstertrages<br />

wird heute zu Süßmost verwendet. Der größte Teil wird gewerbsmäßig<br />

hergestellt; aber auch in der Selbstversorgung der<br />

bäuerlichen Mosterei erobert der Süßmost zusehends den ihm<br />

gebührenden Platz. Im Jahre 1922 wurden von der landwirtschaftlichen<br />

Produktion 25 000 hl und von der gewerblichen<br />

Produktion 10 000 hl Süßmost hergestellt; im Jahre 1943<br />

wurden von den Bauern 180 000 hl und von den Handelsmostereien<br />

385 000 hl Süßmost produziert. Seit 1931 hat die<br />

gewerbliche Süßmosterei die bäuerliche Süßmostproduktion<br />

stark überflügelt.<br />

Auch in der gegenwärtigen Zeit der erschwerten Einfuhr<br />

soll unser nationales Getränk, Obstsast oder Süßmost,<br />

in erster Linie getrunken werden. Sicher ist, daß wir<br />

diesen Herbst bei rationeller Verwertung (Einlagerung, Dörren,<br />

Konservenbereitung, Süßmosterei, Gärmosterei) selbst einer<br />

gut ausfallenden Ernte Herr werden können.<br />

Montag, 1«. September.<br />

11.30 Der Berner Jura. 12.40 Studioorchester. 17.00 Werke<br />

für Violine und Klavier. 18.00 Im herbstlichen Wald. Gespräch.<br />

18.30 Jodelvorträge. 19.00 Mensch und Verkehrsunfall.<br />

Vortrag. 19.40 Echo der Zeit. 19.55 Bläserserenade. 20.05<br />

„Bastien und Bastienne", Singspiel. 20.55 Die Schweizer<br />

Reise der Familie Mozart im Jahre 1766. Hörfolge. 21.45<br />

Wochenrückblick. 22.05 Tanzmusik. 22.30 Tanzmusik.<br />

Dienstag, 17. September.<br />

11.30 Musik aus dem Park. 12.40 Schallplattenkonzert.<br />

17.00 Tanzmusik. 18.00 Jugendstunde. 18.35 Schallplatten.<br />

19.00 Saxophon und Klavier. 19.40 Echo der Zeit. 19.55 Sinfoniekonezrt.<br />

21.00 Das Schauspiel am Basler Stadttheater.<br />

Gespräch. 21.20 Musikalischer Querschnitt durch den Opernspielplan<br />

des Basler Stadttheaters.<br />

22.30 Tanzmusik.<br />

22.10 Streichquartett.<br />

Mittwoch, 18. September.<br />

11.30 Musik zur Arbeit. 12.40 Das fröhliche Klavierduo.<br />

17.00 Vergessene, aber schöne Musik. 18.15 Lieder und Märsche.<br />

18.40 Herr Präsident, meine Herren! Plauderei. 19.00<br />

Lieder und Märsche. 19.40 Echo der Zeit. 20.15 Spiel mit<br />

dem Rekord. Hörspiel. 21.15 Richard Strauß: Ein Heldenleben;<br />

sinfonische Dichtung. 22.05 Vielleicht ein wort... 22.30<br />

Tanzmusik.<br />

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Rekorde der S.B.B.<br />

Dem bundesrätlichen Bericht über die Rechnung der Bundesbahnen<br />

für das Jahr 1945, der letzten vor der Sanierung,<br />

ist zu entnehmen, daß der Personenverkehr eine Rekordhöhe<br />

erreicht hat. Es wurden 204,88 Millionen Reisende befördert,<br />

was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 15,32 Millionen<br />

Personen entspricht.. Die Einnahmen aus dem Reisendenverkehr<br />

sind auf 254,3 Mill. Fr. angestiegen und stehen dawit<br />

62,8 Prozent über dem Hochkonjunkturjahr 1929.<br />

Der seit 1942 einsetzende rückläufige Güterverkehr war im<br />

»sten Halbjahr auf einen bedrohlichen Tiefstand gesunken.<br />

^i?r Iahresverkehr wies eine Leistung von nur 1283,8 Ton-<br />

^ukilometern auf und war damit seit 20 Jahren der schwächste<br />

Verkehr.<br />

Die Betriebsausgaben stiegen erneut und zwar um 19,9<br />

^>ll. Fr. auf 365,16 Mill. Fr. Auch sie stellen einen Rekord<br />

(der aber bereits ini laufenden Jahr gebrochen werden<br />

"ürfte). Gegenüber dem Jahre 1929 find sie um 30,2 gestie-<br />

9 etI , während die gesamten Betriebseinnahmen nur e:ne Stei-<br />

Serurtg von 24,1 Prozent ausweisen. Die Mehrausgaben gegenüber<br />

dem Vorjahr rühren hauptsächlich von den höheren<br />

Teuerungszulagen und von der Vermehrung des Personal-<br />

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Handbüchlein für die monatliche Geisteserneuerung, von<br />

Franz Lakner. — Verlag der Paulusdruckerei, Freiburg. —<br />

Das vorliegende „Handbüchlein" wird allen, welche die monatliche<br />

Geisteserneuerung mit großem Gewinn für die Seele<br />

anstellen wollen, einen großen Dienst erweisen. Es wird ihnen<br />

die Uebung der monatlichen Geisteserneuerung erleichtern<br />

und dieselbe befruchten; es wird ihnen aber auch einen<br />

wertvollen Einblick in das geistliche Leben und Streben ver-<br />

Mitteln.<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 15. September.<br />

9.00 Protestantische Predigt. 9.30 Lieder. 9.45 Katholische<br />

Predigt. 10.15 Kammermusik. 11.00 Schallplatten. 12.40 Basler<br />

Orchestergesellschaft. 14.15 Eine Bettagsbetrachtung. 14.35<br />

Eine heimatliche Sendung. 15.30 „Esperia, das Land der<br />

Hoffnung", eine Königslegende. 16.15 Radiosextett. 17.00<br />

Salvati-Quartett. 18.00 Werke von Johann Sebastian Bach.<br />

19.00 Laßt uns singen ein frohes Lied! 19.40 Echo der Zeit.<br />

20.00 Eufes Stedtli. Nach Thornton Wilders Schauspiel „Our<br />

town". 21.40 Englische Suite. 22.10 Feierlicher Orchester-<br />

Ausklang.<br />

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Zivilstandsnachrichten pro August <strong>1946</strong>.<br />

Tarnen.<br />

Geburten: 2. Verena Anna, des Walter von Rotz-Durrer,<br />

Schreinermeister, Oberdorf, Kerns. 3. Josef Alois, des Josef Nufer-<br />

Cadonau, Landwirt, Kägiswil, Rüti. 6. Jsidor Arnold, des Pius<br />

Limacher-Burch, Landwirt, Stöckenried, Schoried, Alpnach. 8. Verena<br />

Hermine, des Arnold Ettlin-Schmidt, Chauffeur, Weid, Kerns.<br />

9. Erika Luise, des Arnold von Wyl-Burch, Gärtnermeister, Kreuzstraße,<br />

Kägiswil. 12. Graziella, des Jsidoro Bombardieri-Belussi,<br />

Steinrichter, Guber, Alpnach. 13. Niklaus Gregor, des Alois Burch-<br />

Britschgi, Landwirt, Hostatt, Schwendi. 15. Maria Bruno Julius,<br />

des Alfred Portmann-Billo, Mechaniker, Dorf, zur Waage. 15.<br />

Walter Johann, des Paul Abächerli-Sigrift, Bauarbeiter, Zistlig,<br />

Schwendi. 16. Josef Alois, des Josef Jakober-Kathriner, Land-<br />

Wirt, Rüti, Schwendi. 17. Peter Anton Konstantin, des Ludwig<br />

von Moos-Durrer, Gemeindeschreiber, Sächseln. 18. Franz Jgnaz,<br />

des Franz Wirz-Schleiß, Bauarbeiter, Kirchhöfen. IS. Rosmarie,<br />

des Robert Müller-Wafer, Bauarbeiter, Kirchhöfen. 20. Ruth Mathilde,<br />

des Dr. Gotthard Odermatt-Fuchs, Landammann, Kernserstraße.<br />

22. Anna Hermina, des Hermann Burch-Jakober, Zimmermann,<br />

Brünigstraße, Unterdorf. 22. Rita Hedwig, des Gotthard<br />

Lang-Bärtsch, Gärtner, Flüeli, Sächseln. 23. Paul Josef, des Ernst<br />

Britschgi-Ziegler, Landwirt, Rädershalten, Wilen. 24. Josef Walter,<br />

des Josef Röthlin-Alig, Landwirt, Rotzibiel, Kerns. 24. Joses Jg-<br />

naz, des Josef " f Durrer-Müller, Durrer-Müller. Landwirt, Landwirt. St. Anton, Kerns.<br />

27.<br />

Walter, des Werner Sigrist-Hügli, Hotelangestellter, Feldheim. 27.<br />

Katharina Bernadetta, ta, des Walter Amstalden-Britschgi, Landwirt,<br />

Sumpf, Schwendi, 31. Thomas, des Theodor Wallimann-Bracher,<br />

Käserei-Inspektor, Hostatt.<br />

Ehen: Keine.<br />

Todesfälle: 8. Sacrs Louis Wfflthsre, Fabrikant-Kansmann,<br />

geb. 7. Mai 1877, Belgier, in Liöge.<br />

Kerns.<br />

Geburten: 9. Alfred Niklaus. des Alfred Röthlin-Keller,<br />

Hintermatt, Kerns. 10. Johann Alois, des Josef Michel-Burch,<br />

Steinweidli, Melchthal.<br />

Ehen: 3. Durrer Hermann Otto, Salzhaus, mit Bösiger Margaritha<br />

Josefina, Untergasse.<br />

Todesfälle: 7. Kiser Christina, Wißerlen, geb. 27. Dezember<br />

1863. 11. Röthlin Alfred Niklaus. Kind des Alfred Röthlm-<br />

Keller, Hintermatt, geb. 9. August <strong>1946</strong>.<br />

Sachjeln.<br />

Geburten: 1. Marie Agnes, des Josef Rohrer-Kathriner,<br />

Riedmatte. 8. Ruth Margrith, des Emil von Ah-Degelo, Wissibach.<br />

21. Lydia, des Joses von Moos-Berchtold, Ettisried, Sagenhaus.<br />

Ehen: Keine.<br />

Todesfälle: 4. Hugentobler Eugen Emil, von tzenau, St.<br />

Gallen, wohnhaft in Horw, geb. 2. November 191S.<br />

Alpnach.<br />

Geburten: 4. Pia Frieda, des Augustin Gasser-Schallberger,<br />

Landwirt, Grabi. 12. Elisabeth Franziska, des Jakob Wyrfch-<br />

Renggli, Landwirt, Gummi. 18. Zita, des Josef Fanger-Brotschl<br />

Eisenwerkarbeiter, Alpnachstad. 19. Ernst Florentin, des Ernst<br />

Kaufmann-Götschi, Koch, Klewigen. 28. Ernst Joses, des Josef Wallimann-Spichtig,<br />

Maurer, Kreuzäfti. 31. Leo Nikodem, des Nlkodem<br />

Wallimann-Arnold, Forstarbeiter, Wiesengrund.<br />

Ehen: 23. Gesiot Giuseppe, Steinrichter, mit Vallata Jnc-s,<br />

Guber.<br />

Gesucht treue, tüchtige 538<br />

„ h 2 f ä 11 e • 26. Gallati Kaspar, Buchhalter, 5B QBn( ,.<br />

Giswil.<br />

rti» h 1. r t e II • 5. Niklaus Paul, des Johann Berchtold-Q<br />

Meilenstein. 17. Jakob Alois. des Jakob Wolf-Ettlin, Eili^^»«.<br />

?odes/äl^e> 13. Bieler geb. Enz Karolina. geh. l3 ,,,<br />

186L 26. Scherrer geb. Degelo<br />

Juni 187r<br />

Vogler Karolina Emma, geb. 4. November 18,^.<br />

Lungern.<br />

j e b u r t e n : 7. Anton Karl, des Johann Gafser-Am<br />

Ei 14. Johann r. Arnold, des Johann vnliann .y^ölipts Halter-Zumstein<br />

bach. 23. Verena Maria, des J^ann Baptist Halter-Jmseld, ^<br />

24. Ruth Bertha, des SermamiErnst Laubli-Baumgartner K<br />

Ehen: 17. Hediger Fridolm Emil, Kaufmann, mit<br />

Anna Marie. ^ ^ ... °<br />

Todesfälle: 8. Furrer-Truttmann Franziska, geb. lg «>>-<br />

1896, Obsee. 30. Ming-Jmfeld Franz, geb. 5. März 1899," Obfe 4<br />

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Sarnen / Samstag, den 14. September <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 73 — 2. Blatt<br />

M l i « B o l k s s r e M<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates vom 9. September<br />

<strong>1946</strong>. — Auf die Umfrage des eidgenössischen Finanzund<br />

Zolldepartements betreffend die Abtretung der Erbschaftssteuerhoheit<br />

an den Bund zur Abgeltung der Kantonsleistunan<br />

die Alters- und Hinterlassenenversicherung wird festgestellt,<br />

daß dieser Abtretung als dem kleineren Uebel zugestimmt<br />

werden könne, unter der Voraussetzung, daß dadurch<br />

die Kantonsleistungen für alle drei Finanzierungsstufen abgegolten<br />

werden und durch den Ertrag nicht mehr als ein<br />

Viertel der Leistungen der öffentlichen Hand gedeckt werden<br />

dürfe.<br />

Als kantonale Amtsstelle für den Verkehr mit der Carnegie-Stiftung<br />

für Lebensretter wird die Standeskanzlei bezeichnet.<br />

Die Staatsrechtliche Kammer des Bundesgerichts hat die<br />

Beschwerde einiger Einwohner und des Einwohnergemeinderates<br />

Alpnach gegen den Regierungsratsbeschluß vom 15. Juli<br />

<strong>1946</strong> betreffend die Wahl des Steuerverwalters von Alpnach<br />

mit Urteil vom 26. August <strong>1946</strong> abgewiesen.<br />

Zum bnndesrätlichen Entwurf einer Verordnung über den<br />

Vorunterricht wird dem eidgenössischen Militärdepartement<br />

eine Vernehmlassung im Sinne einer nachdrücklichen Betoming<br />

der kantonalen Schulhoheit zugestellt.<br />

Der Abschnitt des Bundesratsbeschlusses vom 15. Oktober<br />

1941 mit der Abänderung vom 8. Februar <strong>1946</strong> betreffend<br />

Maßnahmen gegen die Wohnungsnot über die Beschränkung<br />

der Freizügigkeit wird auf Antrag des Einwohnergemeinderates<br />

Sächseln mit sofortiger Wirkung aus die Gemeinde Sachsein<br />

anwendbar erklärt.<br />

Der Kantonsbeitrag an die Hagelversicherungsprämien<br />

pro <strong>1946</strong> beträgt Fr. 4666.70.<br />

Herr Regierungsrat Ludwig von Moos wird als Vertreter<br />

des Kantons in den Verwaltungsrat des katholischen Heilslättevereins<br />

Bonderflüh, Sarnen, gewählt.<br />

Am 4. und 5. Oktober <strong>1946</strong> findet in Sarnen die Konferenz<br />

der kantonalen und eidgenössischen Vermessungsauffichtsbeamtm<br />

statt.<br />

Dienstbotendiplomierung <strong>1946</strong>. (Einges.) Unser Ehrentag,<br />

die Dienstbotendiplomierung, war am 8. September <strong>1946</strong> auf<br />

dem Flüeli bei Sächseln. Oh, wie wir uns alle auf diesen Tag<br />

freuten und erst 'hättet ihr die leuchtenden, frohen Gesichter sehen<br />

sollen, als wir, die junge und ältere Garde, das Diplom<br />

in Empfang nehmen konnten. Gewiß wäre noch hie und da<br />

ein treues, tapferes Dienstmädchen gewesen, das diese Ehrung<br />

auch verdient hätte. Wir hosfen, es komme das nächstemal<br />

an erster Stelle. Das Festchen verlief programmgemäß. Zuerst<br />

war in der schönen Flüelikapelle kurze Segensandacht. Im<br />

schön geschmückten Saale des Kurhauses Flüeli sammelte sich<br />

hernach der Vorstand des Mädchenschutzvereins, die Ehrengäste<br />

H- H. Kaplan Stockmann und H. H. Pfarresignat Schönenberger,<br />

mit den zu ehrenden Dienstboten und ihren Herrschaften<br />

zu einer bescheidenen, aber wohlverdienten Ehrungsfeier.<br />

Ein Lied, „Gott grüße dich", gesungen von den Mädchen der<br />

obern Schulklasse Flüeli, war die Einleitung zum weltlichen<br />

Feste. Kurze Begrüßung durch die Präsidentin des M.S.V.,<br />

Frau a. Landammann Businger, Sarnen. Die Festansprache<br />

hielt H. H. Kaplan Stockmann. Das Motiv der Gedanken war:<br />

„Schaue das Dienen von oben herab an, es zeigt dir die schöne,<br />

bessere Seite". Dieser Gedanke wurde in feinsinniger Art<br />

näher beleuchtet durch ernste und heitere Vergleiche. Herzlichen<br />

Dank unserem Festredner. Hierauf fand die Verteilung der<br />

Diplome und sonstigen Geschenke statt. Die Schulmädchen botm<br />

eine reichhaltige Unterhaltung mit Deklamationen und<br />

Liedervorträgen, die von den ehrw. Lehrschwestern geleitet<br />

wurden. Wir alle freuten uns recht unbeschwert, wozu auch<br />

der gute Zabig noch beigetragen hat. Eine Ueberraschung für<br />

alle war das Erscheinen des Mandolinen-Klub. Die vielen<br />

zarten Saiten zu einem ganzen harmonischen Gesüge vereint,<br />

könnte auch ein Vergleich der Familie sein. In der Familie<br />

muß eben auch von der jüngsten Stimme bis zu Vaters Baß<br />

eine liebe, geordnete Harmonie sein, daß das Dienen in dorten<br />

auch Freude, Liebe und Treue auslöst.<br />

H. H. Pfarrefig. Schönenberger brachte durch seine Schlußansprache<br />

den Dank an die Dienstboren und Herrschaften, an<br />

die lieben Schulkinder und ihren ehrw. Lehrschwestern, an<br />

den Mandolinenklub, den M.S.V. und allen Mithelfern zum<br />

guten Gelingen der Dienstboten-Ehrung. Seine ernsten und<br />

witzigen Zitate nahmen wir mit heim, um noch öfters in einer<br />

Mußestunde uns daran zu erheitern. Auch an dieser Stelle<br />

gebührt von uns allen rech herzliches „Vergelt's Gott".<br />

Eine Teilnehmerin.<br />

Nachfolgend die Namen der Diplomierten:<br />

Frl. Josephine Burch, Leiti, Stalden, 5 Jahre bei Frau<br />

Vogler, Pfarrhaus S. Pietro Pambio, Lugano. — Frl. Marie<br />

Zurmühle, „Spitzler", von Kägiswil, 5 Jahre bei Frau I.<br />

Fanger-Flüeler, Sennerei, Kägiswil. — Frl. Anna Anderhalden,<br />

von Sächseln, 5 Jahre bei Herrn Karl Kiser-Burch,<br />

Gehren, Schwendi. — Frl. Frieda Durrer, von Giswil, 5<br />

Jahre bei H. H. Kaplan Loretz, Großtheil, Giswil. — Frl.<br />

Agnes Spichtig, von Alpnach, 5 Jahre bei H. H. Frühmesser<br />

Th. Niederberger, Sächseln. — Frl. Agnes Ottiger, von<br />

Schwendi, Sarnen, 5 Jahre bei Herr und Frau Rey-Halter,<br />

Konditorei, Sarnen. — Frl. Anna Kiser, Berg, Ramersberg,<br />

5J4 Jahre bei Herrn K. Krummenacher-Kiser, Ramersberg,<br />

Sarnen. — Frl. Lina Ming, von Lungern, 5% Jahre bei<br />

Familie von Wyl, Konsum, Sarnen. — Frl. Marie Feierabend,<br />

von Engelberg, 6 Jahre bei Frl. Agnes Feierabend,<br />

Waschanstalt, Engelberg. — Frl. Berta Britschgi, Holzmatt,<br />

Oberwilen, Sarnen, 6 Jahre bei Familie Michel, Handlung,<br />

St. Anton, Kerns. — Frl. Marie Fries, von Schötz, Kt. Luzern,<br />

6 Jahre bei H. H. Pfarrer Annen, Lungern. — Frl.<br />

Anna Wallimann, von Alpnach, Ladentochter, 6 Jahre bei<br />

Familie Alfred Sigrist, Alpnach-Dorf. — Frl. Marie Müller,<br />

von Schwendi, 10 Jahre bei Herr und Frau Durrer, Forst-<br />

Verwalter, Kerns. — Frl. Emma Riebli, von Giswil, 10<br />

Jahre bei Frau Ammann, Kapellmatt, Großtheil, Giswil. —<br />

Frl. Lina Schäli, von Melchthal, 10 Jahre bei H. tz. Wallfahrtskaplan<br />

Jten, Melchthal. — Frl. Anna Durrer, von<br />

Kerns, 10% Jahre bei Herrn Theodor Haas, Eisenhandlung,<br />

Sächseln. •— Frl. Marie Küchler, von Alpnach, 11 Jahre bei<br />

Gebr. Spichtig, Hohsluh, Sächseln— Frl. Berta Rohrer, von<br />

Sächseln, 12 Jahre bei Herrn Franz Zumstein, Dießelbach,<br />

Lungern. — Frl. Marie Jmfeld, Lungern, Sattelbats Hanfen,<br />

Obsee, 12 Jahre bei Frl. Anna Vogler, Hauskunst, Lungern.<br />

— Frau Marie Holdener, von Kt. Schwyz, 12 Jahre<br />

bei Herrn Alfred Zumstein, Eichbiel, Giswil. —> Frl. Oliva<br />

Eberli, von Giswil, 13 Jahre bei Familie Jmfeld, Rüti, Lungern.<br />

— Frl. Rosa Weiser, von Saulgau, 15 Jahre bei Hrn.<br />

Bürgi-Senn und Frl. Meier, Sarnen. — Frl. Lina Berchtold,<br />

von Giswil, 16 Jahre bei Frl. Johanna von Ah, Handlung,<br />

Sächseln. — Frau Berta Röttele-Sigrist, von Wilen,<br />

Sarnen, 25 Jahre bei Familie Heß-Kathriner, Sarnen.<br />

11—12 Uhr Kurgäste und ehrw. Schwestern von Baldegg, 12—1 Uhr Obersattel, 1—2 Uhr<br />

llntersattel, 2—3 Uhr Schuljugend und Freiwillige. — Möge in dieser schweren Zeit, wo die<br />

Kämpfe um die sozial gerechte Wirtschaft und um den christlichen Staat sich immer mehr zuspitzen,<br />

unsere katholischen Männer vollzählig mitmachen.<br />

Diese Woche werden voraussichtlich keine hl. Messen im Ranft gelesen.<br />

Pfarrei Alpnach.<br />

Sonntag: Eidgenössischer Dank-, Büß- und Bettag. Generalkommunion der G. Klasse<br />

und des katholischen Gesellenvereins. Hl. Messen: 6, 7.30, 8.30 und 10 Uhr. Nach der Frühmesse<br />

Aussetzung und lOstündigcs Gebet. 13 Uhr feierliche Vesper und Rosenkranz. 16 Uhr letzte<br />

Stunde: Stationenandacht, Gebetswache und Segen. — NÄ. Opfer für das kant. Krankenhaus.<br />

Montag: Siebenter für Witwer Meinrad Halter-Salzmann, Stad, und Stiftjahrzeit der<br />

Familie Anton Durrer. 9.30 Uhr Brautmesse. — 20.15 Uhr Monatsversammlung des Gesellenvereins.<br />

Dienstag: Gedächtnis der Jungfrauenkongregation für Jungfrau Agnes Reinhard,<br />

Rütiberg. — Wiederbeginn der Schule, ausgenommen 7. Klasse.<br />

Mittwoch: Fronfastenjahrzeit mit Prozession über den Friedhof. Stiftjahrzeit der Familie<br />

Alois Risi-Barmettler, Sonnegg.<br />

Freitag: Gebotener Fast- und Abstinenztag.<br />

SamStag: Beichtgelegeuheit von 15 Uhr an. Aushilfe von 16 Uhr an!<br />

Pfarrei Giswil.<br />

tHfarvfirrf,» (Rrtmafnn* 1F» Uhr hpr fösfniTftTrhpT 19.45 llfir Rosenkranz<br />

13 Uhr Christenlehre für die Schulkinder (auch im Kleintheil), Andacht und Segen. Abends<br />

H Uhr Versammlung für den Jungmännerbund im Schulhaus.<br />

Montag: Jahrestag für Witwe Emma Wols-Berlinger, Forstmattli.<br />

Dienstag : Stiftjahrzeit für Josef Eberli und Josepha Enz.<br />

M ittwoch und Freitag: Gedächtnis für alle Abgestorbenen mit Vesper, Libera und<br />

Gräberbesuch. .<br />

Donnerstag und Samstag: Stiftmesse für Gebr. Michel, ebenso heilige Messe<br />

bei der alten Kirche.<br />

Meinthcil. Sonntag: 6.30 Uhr heilige Messe, auf Jänzimatt 11 Uhr.<br />

Grohtheil. Samstag: 4—6 Uhr Beichtgelegenheit.<br />

Sonntag: Ab 5 Uhr Beichtgelegenheit. 6 Uhr Frühmesse und Opfer für arme Kranken-<br />

Hausinsassen, Sarnen. 8.30 Uhr Amt und Predigt, Opferausnahme. Aussetzung mit Betstunden.<br />

Christenlehre für die obere Knabenabteilung. 1 Uhr allgemeine Anbetungsstunde, Christenlehre<br />

für die Schüler. — Sonntag: Stiftamt für Berchtold Siegfried.<br />

M i t t w o chund F r e i t a g : Fronfastenmessen.<br />

Psarrei Lungern.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Eidgenössischer Bettag. Hl. Messen: 6 Uhr ^gemeinsame Kommunion<br />

der Schulkinder der Oberschule und Sekundärschule) und 7.10 Uhr. Aussetzung des Allerheiligsten<br />

Betstunden Pfarrgottesdienst 8.30 Uhr. Opfer für die bedürftigen Patienten im<br />

Krankenhaus in Sarnen 14 Uhr Vesper, Gebet fürs Vaterland, Te Deum und Segen.<br />

M o n t a a - Jahrestag für Josef Kausmann-Vogler, Seeplätzli, 7.45 Uhr.<br />

Dienstag: ^ayrzeii Jahrzeit 7 1<br />

für jui . . f..<br />

Joh.<br />

• A<br />

Vogler<br />

1 i.<br />

und Frau ° n-rr rt ntiS<br />

Marie<br />

sU Vrt ^Jmfeld. Tislvn 1 i. Okl<br />

Amt.<br />

Mittwoch: Fronfastenjahrzeit mit Opfergang und Graberbesuch<br />

1 ("¥»<br />

Donnerstag: Gedächtnis der Aelplerbruderschaft für Franz Mmg-Jmseld Obsee<br />

Freitag - Jahrzeil für Jüngling Beat Josef Vogler. Amt. Hl. Messe m der Dorfkapelle<br />

«15 Uh r . Gebotener Fast- und Abstinenztag Gräberbesuch.<br />

Samstag- Jahrzeit für Geschwister Halter. Amt. Gräberbesuch.<br />

. Biirglen. Sonntag: Eidgenössischer Dank-, Büß- und Bettag 6 Uhr Aussetzung des<br />

hochwürdiasten Gutes und Frühmesse. 3.30 Uhr Hauptgottesdlenst. Opfer für arme Kranke<br />

"n Krankenhaus Sarnen bei Frühmesse und Hauptgottesdlenst. 13 Uhr Dank- und Blttgottesd'enst<br />

mit Te Deum und Segen. 18.30 Uhr Rosenkranz.<br />

Freitag: Ouatembertaq. Gebotener Fast- und ^bstmenztag. ,<br />

Samstag : Von 16.30 Uhr an Aushilfe von einem hochw. Pater Kapuziner.<br />

scheint wöchentlich. Abonnement Fr. 3.40 jährl. Kirchl<br />

Mittwoch I3.WZ Uhr. Druck L. Ehrli & Cie., Sarnen. Tel.


Sönnen Sie Mundart schreiben? In der sommerlichen Ferienzeit<br />

hat mancher einen neuen, lebendigen Eindruck von<br />

der vielsprachigen Schweiz erhalten. Nicht nur die vier Landessprachen<br />

prägen sich dem empfänglichen Reisegast ein, sondern<br />

auch die Vielfalt der deutschschweizerischen Mundarten<br />

wird ihm auf Reisen und Wanderungen erneut zum Erlebnis.<br />

Dann und wann erinnert sich auch einer daran, daß die<br />

Mundartfreunde immer wieder mahnen, man solle die Dialekte<br />

Pflegen und im Alltagsleben so viel wie möglich anwenden.<br />

Da denkt sich wohl mancher: Sprechen will ich die Mundart<br />

gern; aber schreiben kann ich sie nicht! Schon das Lesen<br />

mundartlicher Texte fällt dem Ungeduldigen schwer. Und doch<br />

ist die Sache einfacher, als sie aussieht. Das wird uns sehr<br />

einleuchtend erklärt in dem Sonderheft der Zeitschrift „Heimatschutz",<br />

das der Muttersprache gewidmet ist. In der langen<br />

Reihe wertvoller Einzelstudien, die dieses Werbeheft enthält,<br />

findet sich auch ein Artikel mit der Überschrift „Schryb<br />

wie d redkscht!"<br />

So lautet nämlich die Grundregel der neuen, phonetischen<br />

Schreibweise für alle Dialekte. Man soll möglichst gut aus<br />

das Lautliche der Aussprache achten und genau alles so aufschreiben,<br />

wie es klingt, ohne sich irgendwie von der hochdeutschen<br />

Schreibweise beeinflussen zu lassen. Die neue Schreibregelung<br />

soll dem Durcheinander de.r Schreibweisen unserer<br />

Mundarten ein Ende machen. Sie soll die Klangfarben der<br />

einzelnen Dialekte wiedergeben, wenn sie richtig und sorgsältig<br />

gehandhabt wird. Unter dem Vorsitz des Zürcher Universitätsprofessors<br />

Dr. Eugen Dieth hat eine Kommission von etwa<br />

dreißig Sprachwissenschaftern aus allen Gegenden der<br />

deutschen Schweiz diese Regelung gutgeheißen, und die<br />

Schweizer Mundartpflege besitzt nunmehr ein praktisches<br />

Hilfsmittel, das bereits allgemein als Dieth-Schrist bezeichnet<br />

wird.<br />

Man darf sich durch die häufig vorkommenden Verdoppelangen<br />

von Vokalen und Konsonanten, die das Lautbild möglichst<br />

exakt wiedergeben sollen, nicht verwirren lassen; man<br />

gewöhnt sich rasch daran. Eine Erleichterung besteht bei der<br />

neuen Schreibweise darin, daß sämtliche Apostrophe als unnötiger<br />

Ballast wegfallen, ebenso die hochdeutschen Dehnungszeichen<br />

„h" und „ie". Diese werden ersetzt durch Vokalverdoppelungen<br />

und durch den Buchstaben „y". Schärfungen werden<br />

durch Konsonantenverdoppelung wiedergegeben. Eine Neueruug,<br />

die das Hochdeutsche nicht besitzt, ist das „e" mit zwei<br />

Punkten (ö), das ein offenes e (im Gegensatz zu dem ganz offenen<br />

„ä") bezeichnet. Diese wenigen Regeln sollen bei richtiger<br />

und konsequenter Anwendung ein getreues schriftliches<br />

Spiegelbild unserer Mundarten ermöglichen.<br />

Zur Unterhaltung<br />

Der Seifenschaum.<br />

Eine kurze Feriengeschichte von Max Eggimann.<br />

Daß die Seife schäumt, wenn man sie im Wasser auflöst<br />

und sie schlägt wie Rahm, ist eine bekannte Tatsache. Sie tut<br />

es auch, wenn man sich wäscht, oder wenn man sie mit dem<br />

Rasierpinsel um den Bart streicht. Sie schäumt zwar mehr<br />

oder weniger, je nach der Härte des Wassers, das zu ihrer<br />

Auflösung verwendet wird. Im Salzwasser aber, und daher<br />

auch im Meerwasser, löst sie sich nicht auf oder schäumt nicht.<br />

Warum das so ist, das wird jeder Chemiker erklären können.<br />

Ich kenne wohl die Tatsache, nicht aber die Ursache, was mich<br />

nun absolut nicht hindert, mich wohl zu fühlen. Mir genügt's,<br />

wenn sie schäumt und zwar dann, wenn ich mein Gesicht sauber<br />

rasieren will.<br />

In meinen letzten Ferien, auf 1900 Meter Höhe, wurde<br />

mir das Einseifen dennoch zum Problem, zum mindesten damals<br />

am Morgen nach der Bergkilbi. Die Haut unter den<br />

Bartstoppeln war etwas empfindlich geworden. Dennoch strich<br />

ich den Pinsel mutig durch, von hinten nach vorn, von oben<br />

nach unten, und nachdem ich mich überzeugt hatte, daß ich<br />

mich im Spiegel richtig sehen konnte, stellte ich mit einer ebensolchen<br />

Bestimmtheit fest, daß die Seife keinen Schaum abgab.<br />

Ich war versucht, eine Parallele zu ziehen zwischen diesem<br />

Phänomen und dem bißchen Rahm, der nicht dick werden will,<br />

wenn meine Frau eingeladenen Gästen einen Extragenutz bereiten<br />

möchte. Jedenfalls grübelte ich dem Problem nach, und<br />

dann fand ich die Ursache, worüber ich meiner Frau dozierte.<br />

„Siehst du", sagte ich zu ihr, „da hast du nun ein typisches<br />

Beispiel von der Abneigung gewisser Substanzen gegen<br />

die Körperabsonderungen, die ein vermehrter Genuß von Alkoholika<br />

und Tabak, beziehungsweise Nikotin, Ammoniak und<br />

Pyridin hervorriefen. Das aufgenommene Mehr an diesen<br />

giftigen Substanzen wurde durch den Kilbitanz an die Oberfläche<br />

meiner Person befördert in Form von Schweißtropfen,<br />

und diese Schweißtropfen, offenbar salzhaltig, verhindern nun<br />

die Schaumbildung der Seife."<br />

Meine Frau hat diesem Plaidoyer geduldig zugehört und<br />

meinen Bewegungen rund um den Bart gebührend zugeschaut.<br />

Sie war ganz Auge und Ohr. Ein so dankbares Auditorium<br />

freute mich insgeheim und ich schickte mich an, das<br />

Problem noch eingehender zu erläutern, als ich bemerkte, daß<br />

meine Frau nicht gesonnen war, den von mir belegten Spiegel<br />

weiterhin von mir beansprucht zu wissen, schäume die Seife<br />

nun oder schäume sie nicht. Ihre Mundwinkel verzogen sich<br />

nach unten und mit einer leichten Ironie schlug sie mir vor,<br />

die Prozedur einmal mit Rasierssise zu versuchen, denn daß<br />

es mit Zahnpaste nicht gelingen wolle, hätte sie nun selbst bömerkt!<br />

Deshalb dürfte ich nach der nächsten Bergkilbi schwerlich<br />

nochmals in Versuchung kommen, mich zu rasieren oder<br />

das Gespräch auf Seifenschaum zu leiten. —<br />

Kleine Zeitung<br />

Der Tabak — mein Vergnügen.<br />

Daß im Höhepunkt der Mobilisation der Tabakverbrauch<br />

am größten war, dürfte bekannt sein, und wir wissen, daß<br />

Generalstabschef Huber sich um die Forderung des inländische<br />

Tabakbaus bemüht hat: wegen der guten Laune seiner Leute<br />

Die gesamte Verarbeitungsmenge, die 1938 gegen 77 0ü 0 .<br />

betragen hate, überstieg z. B. im Jahre 1941 die Menge ö 011<br />

97 000 a, um letztes Jahr mit 91 600 q wohl den letzt Unq^<br />

fähr üblichen Durchschnitt zu halten. Bemerkenswert ist L<br />

Steigerung des inländischen Änteitdooci den<br />

nicht allgemein bekannt sein dürfte, daß der einst bemitleidete<br />

„Murtenchabis" in zunehmenden Maße sur Zigaretten Ver-<br />

Wendung sindet. An ausländischem Rohtabak wurden verwe»-<br />

det: für Zigarren vor dem Kriege 778, nach dem Kriege 1246<br />

q, für Pfeifentabak 5318 bzw. 7393 q, für Zigaretten 3763<br />

resp. 13 329 q. Die Verwertung von inländischem Rohtabak<br />

hat sich also mehr als verdoppelt, wogegen beim ausländische,,<br />

Tabak eine bemerkenswerte Konstanz festzustellen ist. Die beiden<br />

letzten Jahre weisen mit rund 70 000 q verarbeiteter»<br />

Rohtabak die üblichen Vorkriegsmengen auf. In- und auslän.<br />

bischer Rohtabak zusammengenommen, zeigt sich, daß die zu<br />

Zigarren verarbeitete Menge nach starker Steigung während<br />

der Mobilisation etwas unter Vorkriegshöhe gesunken ist.<br />

Ob Qualitäts- und Preisunterschiede dazu beigetragen haben<br />

wollen wir hier nicht untersuchen. Das Pfeifenrauchen ist entweder<br />

unpopulärer geworden oder es wird wieder vermehrt<br />

fertige Importware verqualmt. Dagegen hat das Zigarettenrauchen<br />

— wohl auch wegen der weiblichen „Tugend" — start<br />

zugenommen, stieg doch die dazu verwendete Menge von<br />

22 500 q vor dem Kriege auf 41 760 q im Jahre 1945. Vielleicht<br />

ist die nervöse Hatz unserer Zeit auch mitschuldig; das<br />

gefühlvolle Rauchen von Pfeifen und Stumpen paßt besser<br />

zur Ruhe und Muße.<br />

Vom Kommunismus geheilt.<br />

Im redaktionellen „Kommentar des Tages" der sozialistischen<br />

Basler „Arbeiter-Zeitung" vom 30. August wird über<br />

Schicksal und Erfahrung eines bewährten Antifaschisten berichtet,<br />

der als ehemaliger Kriegsgefangener gebrochen aus Rußland<br />

zurückkehrte und die Kommunisten, die ihn in ihre Partei<br />

lotsen wollten, vor die Türe stellte. Der Mann erzählte:<br />

„Wie erhofften wir unsere Befreiung durch die Russen und<br />

wie wurden wir enttäuscht. Der Russe machte keinen Unterschied<br />

zwischen Antifaschisten und Nationalsozialisten. Nur die<br />

Arbeitskraft hatte Geltung. Wer schaffen konnte, wurde gut behandelt,<br />

ob Nazis oder Nichtnazis. Wer vom Schaffen zugrunde<br />

ging, wurde, wenn er noch transportfähig war — abgeschoben.<br />

Ich habe Holz gefällt, bis es nicht mehr ging. Meine<br />

antinationalsozialistische Einstellung war durch den Entlassungsschein<br />

aus dem Konzentrationslager nachgewiesen und<br />

durch einen solchen aus dem Zuchthaus. Das wurde gar nicht<br />

beachtet. Nur die Arbeitskraft galt. Lagerchef in diesem Holzfällerlager<br />

war — ein SS^Zturmbannführer! Ein kräftiger,<br />

eifriger Kerl, der den Russen imponieren konnte."<br />

Stillstand ist Rückschritt! — Darum inserieren!<br />

lüithollk,<br />

Seine Zeitung!<br />

Bergmann: „Wer du bist, das sage ich Dir. Nenne nur Dein Leibblait mir!"<br />

Ausspruch eines Dekans: „Abonniere nicht diejenige Presse, die Du in Detnem<br />

Sarge nicht als Kopfkissen haben möchtest."<br />

Und nun noch: „Gut katholisch" ist schließlich kein Faniilienvater, der auf seinem<br />

Stubentisch nichtkatholische Zeitungen liegen hat und das als „Geistiges Brot" serviert,<br />

was die Kirche ablehtnt!?!<br />

Preußische Bischöfe: „Je mehr die katholische Presse in ihrer Existenz und<br />

in ihrem Wachstum einzig aus das katholische Volk angewiesen ist, desto treuer mutz<br />

der einzelne sie zu fördern suchen."<br />

flus<br />

ilen Pfarreien<br />

14. Sonntag nach Pfingsten. Eidgenössischer Dank-, Buh- und Bettag. Fest der Sieben<br />

Schmerzen Mariens. Messe vom Marienfest, 2. vom Sonntag, 3. von der Danksagung. Schlußevangelium<br />

vom Sonntag. Im Amt: Votivmesse der heiligsten Dreifaltigkeil, 2. von der<br />

Danksagung, 3. vom Sonntag, 4. Sieben Schmerzen Mariens, 5. vom allerheiligsten Altarssakramente.<br />

Montag. Hl. Cornelius und Cyprian, 2. HI. Euphemia und Gefährten, 3. A<br />

cunctis. Dienstag. Wundmale des hl. Franz. Mittwoch. Quatember. Hl. Josef von Cuperlino,<br />

2. und Schlußev. der Quatembermesse. Oder Quatembermesse. Donnerstag. Hl. Januarius<br />

und Gefährten. Freitag. Quatember. Gebotener Fast- und Abstinenztag. Hl. Eustachius<br />

und Geführten, 2. Quatember, 3. Vigil des hl. Matthäus, Schlußev. vom Quatember. Oder<br />

Quatembermesse. Samstag. Quatember. Hl. Matthäus, 2. und Schlußev. vom Quatember.<br />

Pfarrei Tarnen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Eidgenössischer Bettag. Kommuniontag der Jungfrauen und<br />

Christenlehrmädchen. Hl. Messen: 5.15, 6.15, 7.30 und v Uhr. Im Amt Eidgenossenjahrzeit mit<br />

Opfergang der löbl. Behörden. In allen Gottesdiensten Opfer für arme Patienten im kantonalen<br />

Krankenhaus. Aussetzung des Allerheiligsten 5.15 Uhr. Betstunden: 10—11 Uhr Wileu,<br />

Oberwilen, Ramersberg. 11—12 Uhr Kirchhöfen. 12—13 Uhr Rüti. 13—14 Uhr Christenlehre.<br />

14—15 Uhr Dorf, Unterdorf, Bitzighosen. 15 Uhr Bettagsfeier der Pfarrei, Ehrenpredigt,<br />

Prozession, Te Deum und Segen.<br />

Montag: Erstjahrzeit für alt Sektionschef Hans Jmseld-Matter, Rüti. Jahrzeit der<br />

Gebrüder Josef Maria und Alois Michel. Stipendienverteilung.<br />

Dienstag: Altes Stiftjahrzeit.<br />

Mittwoch: Quatember. Gräberbesuch. Stiftjahrzeit der Familie Josef Hophan-Spieler,<br />

Tuchgeschäft.<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeit für Jüngling Job Halter.<br />

Freitag: Quatember. Gebotener Fast- ^und Abstinenztag. Gräberbesuch. Altes Stiftjahrzeit.<br />

samstag: Quatember. Gräberbesuch. Altes Stiftjahrzeit.<br />

Jungfrauenkongregation. S o n n t a g : 6.10 Uhr Prim und hl. Opfer.<br />

St. Anton. Montag bis Samstag: 7 Uhr heilige Messe.<br />

Kapuzinerkloster und Frauenkloster. Sonntag: Opfer für bedürftige Patienten im kautonalen<br />

Krankenhaus.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 Uhr hl. Messe. 13 Uhr Christenlehre. 18 Uhr Rosenkranz.<br />

Dienstag: Stiftmesse des Anton Müller, Weid.<br />

Stalden. Sonntag. Hl. Opfer und Bettagsmandat 6, 7.30 und 8.45 Uhr. Opfer für arme<br />

Kranke. Beim Amt Aussetzung des Allerheiligsten. 14 Uhr feierliche Segensandacht für die<br />

Heimat nach Heft „Freier Schweizer, I. und 3. Teil.<br />

W e r k t a g s : Heiliges Opfer 6 und 7.30 Uhr.<br />

M i t l w o ch, Freitag und Samstag: Friedhofumgaug.<br />

M ittwoch und Freitag: Singmesse für die Kinder.<br />

Kapelle Schwendi-Kaltbad. Sonntag: Gottesdienst um 9.15 Uhr.<br />

ttügiswil. Samstag: Bon 4 Uhr an Beichtgelegenheit.<br />

Sonntag: Bon 5 Uhr an Beichtgelegenheit. Eidgenössischer Bettag. 6 Uhr Frühmesse.<br />

S.30 Uhr Hauptgottesdienst. 1 Uhr Christenlehre, Te Deum und Segen. 7.30 Uhr Gebetswache<br />

und Segen. In "allen Gottesdiensten Opferaufnahme für arme Kranke im kant. Krankenhaus.<br />

Pfarrei Kerns.<br />

Pfarrkirche. Sonn lag: Eidgenössischer Dank-, Büß- und Bettag. Heilige Messen: 6, 7.15,<br />

8<br />

Uhr. Ivstündiges Gebet. Opser für arme Kranke im kantonalen Krankenhaus. 13 Uhr<br />

religiös-vaterländische Feier, Te Deum und feierlicher Schlußsegen. Keine Gebetswache. -<br />

13.30 Uhr Versammlung der Jungsrauenkongregalion und der kalh. Turnerinnen im Gasthaus<br />

zum „Rößli" mit Vortrag von Frl. Agnes von Segesser, Luzern. Obligatorisch für alle! -<br />

Psarreibettagsseier für alle Männer und Jungmänner 13.30 Uhr im Hotel „Krone". Bortrag<br />

von Herrn Nationalrat Dr. Wick, Luzern.<br />

«, ^ o n t a g : Stiftmesse für Kapellvogt Joses Durrer, Mingetloh. I. Jahrestag für Frau<br />

Anna Christen-Bucher, Käli. Wochengedächtnis.<br />

Dienstag: Gedächtnis der Römer- und Magnusbruderschaft für Josef Ctllin-Kathriner,<br />

K'nlchern. — In Siebeneich hl. Messe um 6.30 Uhr.<br />

Mittwoch: Gang über die Gräber. Gedächtnis der 72 Herren-Brüder für Josef Ettlin-<br />

Kathriner, Kalchern.<br />

<br />

I L T ?. e .J- g 'n? ' ®''f' me ff e in St. Anton um 7 Uhr für Kapellvogt und Schreinermeifter<br />

Arnold Rothlm-Durrer und Familie, Mattli.<br />

Freitag: Gebotener Fast- und Abstinenzlag.<br />

*.1?9; Gest Jahrzeit für Familie Röthlin-Niederberger, zum Konsum.<br />

A. Anton. Am Bettag Opfer für arme Kranke im Krankenhaus Sarnen.<br />

Rosenkr?nzandach° § 9 = 58rautmef ' e - 5L3 Uhr Dank-, Büßund<br />

Bitt-Andacht, Te Deum und Segen.<br />

Montag: 10 Uhr Brautmesse.<br />

Mittwoch: Gestiftetes Amt der Familie Zürcher-Niederberger, Menzingeu.<br />

Donnerstag: 10 Uhr Brautmesse.<br />

Klosterkirche. Sonntag: 7.30 und 18 Uhr Gottesdienst<br />

« an<br />

a ? : or® ib , S - Dank-, Büß. und Betlag. 5.30 Uhr Beichtgelegeuheil.<br />

Oht «• Feierliches Amt mit Aussetzung des hochwürdigsten Gutes, Te Deum und Segen.<br />

ro i . Patienten im kantonalen Krankenhaus. 13 Uhr Christenlehre und Andachl.<br />

Fast und AMnenMg<br />

Samstag sind Quatembertage. Freitag ist gebotener<br />

O 0^ kleinen. 12—1 £ox] rech<br />

Jungllngskonaregation, Männer und Christenlehre<br />

wuuct mu ^rmpredigt. 3—4 Jungfrauenkongregation. 3.45 Uhr Sckilukandackt mit Seanbächttg<br />

zu besuchen? ' Anbetungsstunden aus jedem Bezirk rech, zahlreich und<br />

Hl. Messen: 6, 7.30 und ö Uhr. 13 Uhr Christenlehre. Müttervereinskommunion 10 Uhr<br />

Glockenweihe: Einzug der geistlichen und weltlichen Behörden voin Pfarrhof mit Weihe,<br />

^Ä^m^der Kirche Alles Volk zahlreich >nitmach?u. WeihZüchlein sind im<br />

»isiuswerk erhältlich. In allen Gottesdiensten Einzug eines Opfers für unsere Glockenreparatur.<br />

Bettagsopfer 22. September.<br />

,er.<br />

Sff ffÄRg** - '<br />

Mittwoch: 7.30 Uhr Quatemberjahrzeitamt mit Gräberbesuch<br />

besuch Fasttag.' ^Mjahrzeiwmt für Jungfrau Karolina Rohrer. tteljr, Fllieli, mit Gräber-<br />

T U r f 4 a 3 : Gedächtnis der Anverwandten für die wohlehno ftrnu Sr Bernadette Roh'<br />

ier,^Menzingen. Generalrätin. Gräberbesuch. - 10 Uhr Hochzeitsmesse ^inadem<br />

Sonntag: 10.15 Uhr Einzug und feierlicher Gottesdienst der Stadt-Berner-Katholiken.<br />

^ S . S S S<br />

tungsltmtm. Snfetmjinwn: JjioSn SraÄ


gslttten / Mittwoch, den 18. September <strong>1946</strong><br />

> /<br />

/<br />

76. Jahrgang — Nr. 74<br />

M O n e r M O e m ö<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt iährlick<br />

Fr. 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

Nnz^hlung^auf^Postcheckkonto^V1I^108^—^Neuabonnen^n^ werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Tarnen. Tel. 86237<br />

jederzeit gerne angenommen. Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

}Vy Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Z « W W r c h m g d e s feit iui B r u d e r K l a n s ' b o u M<br />

Hirtenschreiben der Schweizerischen Bischöfe zum Eidgenössischen Büß- und Bettag 1S46.<br />

Liebe Diözesanen!<br />

Reduit der Schweiz geworden, sondern wohl auch, weil dort<br />

ein! biederes Volk lebt, aus dem das Idealbild eines rechten<br />

Eidgenossen hervorgegangen ist.<br />

Die auf der diesjährigen Konferenz unter dem Schutze<br />

Unserer lb. Frau.von Einsiedeln versammelten Bischöfe glauben<br />

ihren Diözesanen dadurch eine Frohbotschaft zu künden,<br />

daß sie zum erfolgreich abgeschlossenen Heiligsprechungsprozeß<br />

unseres seligen Bruder Klaus' von der Flüe am Bettag<br />

das Leben dieses edelsten Eidgenossen sprechen lassen. Es handelt<br />

sich, wie eine überreiche Literatur bezeugt, um den Einsiedler,<br />

dessen Klause im Ranft beim Flüeli zu Sächseln im<br />

<strong>Obwaldner</strong> Land steht. Gar klein war die Kapelle, niedrig das<br />

Holzhäuschen, hart die Bank mit dem Stein als Kopfkissen<br />

und roh der Balkenboden. Zwei Fensterlein wie Gucklöcher<br />

nur schauten ins Freie, während ein drittes in die Kapelle<br />

blickte, wohin er den Pilgern seinen Gruß bot und wo er selber<br />

der Hl. Messe beiwohnte. Er brauchte weder Kochgeschirr<br />

noch Vorratskammer. Ein kleiner Ofen im Untergeschoß behütete<br />

ihn und seine Besucher vor der Arglist des Unwetters<br />

am schattigen Hang der Melchaa.<br />

Am Altare der Pfarrkirche zu Sächseln, wo seine leiblichen<br />

Ueberreste in silberner Hülle ruhen, wird er Vater des<br />

Vaterlandes genannt; denn als solcher tritt er auf in der<br />

Schweizerischen Volksschule und in den ältesten Urkunden unserer<br />

Heimat. Die Eidgenossenschaft hatte zu seiner Zeit eine<br />

Höhe der Erfolge erreicht, daß sie von allen angrenzenden<br />

Staaten allgemein bewundert und gefürchtet wurde. Im Inneren<br />

begann aber Unfriede, Haß und Ungerechtigkeit lebenbig<br />

zu werden. Der gierige Zugriff von Stadt und Land nach<br />

der Burgunderbeute brachte das ganze Schweizerhaus ins<br />

Wanken. Die Worte des Einsiedlers vom Ranft vermochten<br />

noch im letzten Augenblick das schreckliche Ungewitter zu Bannen<br />

und der Heimat den Frieden und die Fortexistenz zu sichern.<br />

Auch heute steht die Eidgenossenschaft nach zwei schrecklichen<br />

Weltkriegen als Insel des Friedens bewundert und beneidet<br />

da. Man sagt sich, daß die kluge und feste Führung unserer<br />

Behörden und die geschlossene Front der Armee das Gut<br />

des Friedens uns bewahrt haben. Wir wissen das menschliche<br />

Wollen und Können zu schätzen, sind uns aber auch mit allen<br />

noch christlich gesinnten Eidgenossen dessen bewußt, daß<br />

die bittende und schützende Hand des seligen Bruder Klaus'<br />

sowie die Gebete und die Wohltätigkeit des Landes vor Gott<br />

in Berechnung gezogen werden müssen. Die Schweizerischen<br />

Bischöfe ermähnen deshalb am Eidgenössischen Büß- und Bettag,<br />

der schuldigen Dankbarkeit gegen Gott bewußt zu sein,<br />

nicht zuletzt iu ernster Besinnung auf die Pflichten eines jeden<br />

Eidgenossen. Als Spiegelbild dazu halten sie den Eidgenossen<br />

den Einsiedler vom Ranft vor Augen. Durch den soeben<br />

abgeschlossenen Kanonisationsprozeß ist er abermals als<br />

heroisches Beispiel eines christlichen Ehemannes, eines edlen<br />

Familienvaters, eines Soldaten ohne Furcht und Tadel, eines<br />

pflichtbewußten Rates und Richters und eines in Gott verankerten<br />

Christen in auffallender Art in die breite Oeffentlichkeit<br />

gestellt. Während wir diesen Eidgenossen der glorreichsten<br />

Zeiten unserer Geschichte auftreten lassen, können wir<br />

uns nicht enthalten, Obwalden zu beglückwünschen zu diesem<br />

edlen Sohn seines Landes. Ob- und Nidwalden sind nicht bloß<br />

durch minenbefpickte Felswände und sichernde Seefluten zum<br />

Die Jugendzeit<br />

dieses Mannes bestätigt, daß jeder Baum die Bodenkrast jenes<br />

Erdreiches in sich aufnimmt, in dem die Wurzeln stecken. So<br />

wird auch der Selige vom Ranft die Eigenart seines Heimatlichen<br />

Volkes nicht verleugnen. Das Bauernvolk dieses Laudes<br />

hat gewiß neben ererbten Schwächen und derben Eigenheiten<br />

eine große natürliche Religiösität, welche man gerade<br />

in den Verwandtschaftslinien dieses Mannes zu spüren meint.<br />

Herrliche Kirchen, reizende Kapellen, Klöster und Klösterlein<br />

mit vielen Berufen, ein tüchtiger Seelsorgsklerus und manche<br />

ehemalige Einsiedler geben davon Zeugnis. Aus diesem Volke<br />

ging Bruder Klaus im Jahre 1417 hervor. Er verlebte seine<br />

Kindheit in der Umgebung eines Bauernhofes, wo häusliche<br />

Handreichung, Arbeit auf der Alp, auf Wiese und Acker ihm<br />

zuteil wurden. Mutter, Vater, Mitgeschwister, Altersgenossen,<br />

Hirten und Bauern waren Lehrer und Erzieher. Von einer<br />

Volksschule, wo er die Kunst des Lesens und Schreibens sich<br />

angeeignet hätte, erfahren wir nichts; aber uralte Kinderreime,<br />

halbverstandene Verse, fromme Muttersprüche, Volkswitz,<br />

Sagen und Rechtssprichwörter wetzten die kleine Zunge,<br />

pflegten Gedächtnis, Verstand, Herz und Phantasie. Die Malereien<br />

und Statuen in den Kirchen, insbesondere in der alten<br />

St. Niklauseu Kirche, nicht allzuweit von seinem Bauern-<br />

Hof jenseits der Melchaa, besorgten neben dem Vater und der<br />

Mutter den religiösen Unterricht. Die überreichen Schätze des<br />

religiösen Brauchtums, die Prozessionen und Wallfahrten, die<br />

religiösen Volksspiele und die wunderbare Liturgie des Kirchenjahres,<br />

die von Tag zu Tag wieder neu daherrollte wie<br />

eine sprechende Bilderbibel, förderten seine tiefbegründete<br />

klare Gotteserkenntnis. Die Glocken verkündeten abends und<br />

morgens die Grundwahrheiten der Menschwerdung, die Herrlichkeiten<br />

der Auferstehung und die Trauer des Todes mit all<br />

seinen Hoffnungen, Schrecken und Tröstungen! Die Kreuze am<br />

Wege und auf den Alpen redeten von Gottes Schutz und Hilfe<br />

in harter Arbeit und Not. Aus diesen Büchern las er und das<br />

Volk seiner Heimat. Tüchtige Priester unterrichteten durch<br />

Predigt und Seelenführung. Die Hl. Messe, welche heute vielen<br />

unverstanden ist, war für die damalige Zeit durch die Cerinionien,<br />

den Volksgesang und die Farben der Meßgewänder<br />

ein lautsprechendes Buch. In dieser Weise und mit solchen<br />

Mitteln schrieb sich in die Seelen der <strong>Obwaldner</strong> des fünfzehnten<br />

Jahrhunderts wahrscheinlich mehr Bildung als heute,<br />

wo eine Flut von Vielwisserei Schule und Haus heimsuchen.<br />

Wir denken uns auch, daß die Ereignisse der damaligen Zeit,<br />

die Kriege und das Konzil von Konstanz, also in einer Stadt<br />

der eigenen Diözese, die geweckteren Geister tief erfaßten. Das<br />

große religiöse Wissen, die klare Logik der Reden des Einsiedlers<br />

vom Flüeli geben auffallende Kunde von diesem Bildungsgang.<br />

So wurde der zum Jungmann herangewachsene<br />

Jüngling zu einem opferbereiten Soldat, edlen Familienvater,<br />

Rat und Richter.<br />

(Fortsetzung folgt!)<br />

O b w a l d e n<br />

3. Schweizerische katholische Bauerntagung in Einsiedeln.<br />

Am kommenden Rosenkranzsonntag, den 6. Oktober, findet in<br />

Einsiedeln der 3. Schweizerische katholische Bauerntag statt.<br />

Er ist einberufen durch die Schweizerische katholische Bauern-<br />

Vereinigung. Die Organisation dieser wichtigen Tagung ist<br />

dem Generalsekretariat des Schweizerischen Katholischen<br />

Volksvereins in Luzern übertragen worden. Die Programme<br />

und die Anmeldungsformulare für die Tagung sind bei allen<br />

Pfarrämtern erhältlich.<br />

Die erste Schweizerische katholische Bauerntagung fand am<br />

Rosenkranzsonntag 1942 ebenfalls in Einsiedeln statt. Der erste<br />

Bauerntag war zugleich der Geburtstag der Schweizerischen<br />

katholischen Bauernvereinigung, die in den seither verflossenen<br />

Jahren die Interessen des katholischen Bauerntums<br />

mannhaft vertreten und durch die Veranstaltung von Schulungstaguugen<br />

dem geistigen und materiellen Fortkommen<br />

der katholischen Bauernsame gedient hat.<br />

Am Rosenkranzsonntag 1943 fand in Sächseln am Grabe<br />

Bruder Blausens die 2. Katholische Bauerntagung statt. Wer<br />

erinnert sich nicht noch des gewaltigen Aufmarsches des katholischen<br />

Bauerntums mitten im zweiten Weltkrieg! Luftschutzalarme<br />

gellten damals noch durch die abendlichen Feierstunden.<br />

Unterdessen ist der zweite Weltkrieg zu Ende gegangen.<br />

Die katholischen Schweizerbauern haben allen Grund zu danken<br />

für die Bewahrung unseres Landes vor Verwüstung und<br />

Knechtschaft und für so reichen Segen, den sie in den vergangenen<br />

Jahren und auch dieses Jahr empfangen durften. Die<br />

Bauern haben aber auch Existenzsorgen für die Zukunft. Es<br />

geht jetzt darum, den Bauernstand und seine Lebensrechte zu<br />

sichern und den berechtigten Forderungen der Bauernschaft<br />

in einer machtvollen Manifestation öffentlich Ausdruck zu<br />

geben.<br />

Darum ruft die Schweizerische katholische Bauernvereinigung<br />

zur 3. Schweizerischen Tagung der katholischen Bauernschaft.<br />

Sie wird diesmal verbunden mit einer Erntedankwallfahrt.<br />

So darf erwartet werden, daß die .katholischen Bauern<br />

aus allen Regionen unserer lieben Heimat zu vielen Tausenden<br />

nach Einsiedeln zur Gnadenmutter strömen!<br />

Alle katholischen Bauern, Jung und Alt, sind herzlich eingeladen<br />

— aber auch aufgerufen: Es gilt den Dank abzustatten<br />

— es gilt aber auch zusammenzustehen, um einer gestcherten<br />

Gegenwart eine sichere Zukunft der schweizerischen<br />

Bauernsame anzufügen.<br />

Man reserviere sich also Samstag und Sonntag, den 5.<br />

und 6. Oktober. — Man melde sich schon heute bei den Pfarrämtern,<br />

die jede Auskunft über die Organisation der Tagung<br />

erteilen können.<br />

Die Parole aber lautet: Aus jeder katholischen Bauernfamilie<br />

am Rosenkranzsonntag <strong>1946</strong> wenigstens ein Mann<br />

nach Einsiedeln an die 3. Schweizerische katholische Bauerntagung!<br />

Wer ein solches Kind aufnimmt. Das Schweizerische Rote<br />

Kreuz, Kinderhilfe, wird in den nächsten Monaten Kinderzüge<br />

aus verschiedenen deutschen Städten zusammenstellen.<br />

Im ganzen sollen gut 2000, unter Hunger und Not leidende<br />

deutsche Kinder in den Genuß eines Aufenthaltes in der<br />

Schweiz kommen. Wünsche, die darauf abzielen, ein bestimmtes<br />

Kind aufzunehmen, können bei diesen Kinderzügen nicht<br />

berücksichtigt werden. Die Kinder werden nach fürsorgerischen<br />

M r a h l e a als Krankheitserreger<br />

Von Fibulus. 2<br />

2.<br />

Bleiben wir bei der Wirkung auf die Nerven. Es wurde<br />

nachgewiesen, daß in vielen Fällen Nervenschwäche nur auf<br />

diese Strahlungen zurückzuführen war. Denn sobald diese<br />

Menschen, die sonst vernünftig lebten, in andere Umgebung<br />

kamen, wo sie in ganz strahlenfreien Zimmern wohnten und<br />

schliefen, wurden die Nerven in kurzer Zeit gesund.<br />

Ani klarsten aber kann man die Wirkung auf den Menschen<br />

im Schlaf beobachten. Wie sieht ein ganz gesunder Schlaf<br />

aus? Ein Schlaf also, wo der Körper und die Nerven wirklich<br />

ganz ruhen, wo sie weder durch quälende Sorgen, noch durch<br />

andere Erregungen, und auch nicht durch Erdstrahlungen gestört<br />

werden? Ein solcher Mensch sinkt sofort in tiefen, wohltuenden<br />

Schlaf. Er braucht keine zwei Minuten, um einzuschlafen.<br />

Ja, gibt's sowas? werden viele seufzen, die das lesen.<br />

Ja, das gibt es. Und das ist das Richtige, das Normale. Da<br />

ist der erste Schlaf ganz tief, „so daß man keinen Kanonenschuß<br />

hören würde", oder „so daß man einen samt dem Bett<br />

forttragen könnte." Gegen den Morgen wird der Schlaf im-<br />

Mer leichter, ein angenehmes Gefühl des Ausgeruhtseins<br />

durchzieht den Körper, und je näher dem Morgen, um so fri-<br />

Icher ist man — um 5 Uhr ist man bereits vollständig ausgeruht,<br />

und frisch und leicht steht man auf, ohne Gähnen, ohue<br />

ein schlaftrunkenes Gesicht. Man fühlt sich gekräftigt durch<br />

"ie Ruhe, die Stimmung ist froh, Arbeitslust erfaßt den Menschen,<br />

das Gebet kostet keine Mühe, die Sammlung wird leicht<br />

(vorausgesetzt, daß sonst nichts die Sammlung hindert), die<br />

Arbeit, das Tagewerk ist ein Vergnügen. Wer einen solchen<br />

ruhigen Schlaf hat, braucht sehr wenig Nachtruhe. Er .schläft<br />

sich in fünf Stunden besser aus als ein anderer mit acht<br />

und mehr Stunden.<br />

Ich selbst kenne viele Menschen, die jahrelang an Schlaflosigkeit<br />

litten, die schon beruflich als minderwertig galten,<br />

weil sie morgens immer sehr müde waren und keinen rechten<br />

Arbeitsschwung hatten, die in kürzester Zeit geheilt waren,<br />

sobald sie ein Bett bekamen, das ganz frei von Strahlungen<br />

war. Sie, die früher bis ein Uhr und oft bis drei Uhr<br />

morgens nicht einschlafen konnten, also 3—5 Stunden wach<br />

im Bett lagen und morgens ganz zerschlagen waren, müder<br />

als am Abend, waren nach diesem Bettwechsel wie umgewandelt.<br />

In weniger als 5 Minuten waren sie „schon dahin",<br />

und morgens stehen sie mit einer Leichtigkeit früh auf und arbeiten<br />

mit einer Lust und einem Schwung, die man ihnen<br />

früher nie zugetraut hätte.<br />

Deshalb braucht niemand zu verzweifeln, der an Schlaflosigkeit<br />

und den genannten Uebeln leidet. Er muß nur trachten,<br />

sein Bett anders zu stellen, damit es frei von solchen<br />

Strahlungen steht. Um dies festzustellen, muß man freilich einen<br />

guten Rutengänger zu Rate ziehen. Auch ein erfahrener<br />

Pendler kann feststellen, welche Stellen im Haus nicht auf<br />

Wasseradern stehen. Ich sage aber ausdrücklich „guter", „erfahrener".<br />

Es gibt auch auf dem Gebiet des Rutengehens und<br />

Pendeins viele Leute, die ein sehr zweifelhaftes Können besitzen,<br />

zu wenig Erfahrung haben, die die Quellen der Täu-<br />

schungen zu wenig kennen, und auch «solche, die zu oberflächlich<br />

arbeiten, denen es nicht um das Wohl der Mitmenschen<br />

geht, sondern die nur „verdienen" wollen. Leider bringen solche<br />

Rutengeher und Pendler die Sache in Verruf, bewirken<br />

Mißtrauen und sind schuld, daß die Forschung auf diesem Gebiet<br />

vernachlässigt wird. Bisher sind wir auch nur auf Menschen<br />

angewiesen, die das Vorhandensein von Wasseradern<br />

und Kreuzungen feststellen. Deshalb glauben auch viele nicht<br />

an diese Wirkungen, weil nicht jeder Mensch für diese Strahlen<br />

empfindlich ist. Hätten wir Apparate, die rein mechanisch<br />

diese Strahlungen und ihre Stärke aufzeigen würden, dann<br />

könnte kein Mensch mehr daran zweifeln. Ein Ingenieur in<br />

Stuttgart hat vor diesem Krieg an einem solchen Apparat gearbeitet<br />

und die Sache war schon fast am Gelingen, wie das<br />

Institut der Erdstrahlenforschung in München in seinem Bericht<br />

mitteilte, als der Krieg kam, und wegen Bewirtschaftung<br />

des nötigen Materials die weitere Forschung (und erst recht<br />

die Herstellung.solcher Apparate) unmöglich machte. Denn<br />

von 1939 ab brauchte man in Deutschland in erster Linie Ap-<br />

Parate zur Menschenvernichtung, nicht zur Heilung der Krankheiten.<br />

Und seitdem fehlt es dort immer noch an Material.<br />

Aber das ist nur eine Frage der Zeit, eines Tages wird man<br />

doch solche Vorrichtungen haben und dann wird es leicht sein<br />

die Wohnungen zu untersuchen. Aber schon heute sind soviele<br />

ganz ernstzunehmende Forschungsergebnisse da, haben selbst<br />

Aerzte schon erkannt und treten öffentlich für die Wirklichkeit<br />

dieser Erscheinungen ein, so daß es wohl nicht mehr vernünfttg<br />

ist, diese Dinge mit großartiger Geste einfach als Einbildung"<br />

und „Schwindel" abzutun. Es gibt überhaupt kein


D a s außerordentliche Meliorationsprogramm in O b w a l d e n<br />

Dem Bericht des Kantonsingenieurbureaus Obwalden<br />

(Berichterstatter: Hr. Kulturingenieur A. Stockmann) entnehmen<br />

wir folgende Angaben:<br />

Das Bodenverbesserungswesen ist dem kantonalen Staats-<br />

Wirtschaftsdepartement unterstellt und lag während des zweiten<br />

Weltkrieges in den bewährten Händen von Herrn Landanimann<br />

Abächerli. Die kulturtechnischen Arbeiten für das<br />

außerordentliche Meliorationsprogramm besorgte das Kantonsingenieurbureau.<br />

Mit der Einschränkung der Bauarbeiten<br />

im Straßenwesen und bei Wildbachverbauungen, verursacht<br />

durch Mangel an Arbeitskräften und Rohstoffen, wurde<br />

fast sämtliches technisches Personal in den Meliorationsdienst<br />

eingesetzt.<br />

Die total meliorierte Fläche von 489,5 ha beträgt 1,7 Prozent<br />

der gesamten Land- und alpwirtschaftlich benutzten Fläche<br />

des Kantons Obwalden. Verteilen wir die Gesamtauswendüngen<br />

von Fr. 2 IM 727.60 auf die Bevölkerung von Obwalden,<br />

so ergibt sich ein Betrag von über 100 Fr. pro Kopf.<br />

Die Rodungsfläche von 15 ha macht 0,1 Prozent der gesamten<br />

Waldfläche des Kantons aus, mit welcher Obwalden die auferlegte<br />

Rodungspflicht von 15 ha somit erfüllt hat.<br />

Zusammenstellung nach Gemeinden des Kantons geordnet:<br />

Gemeinde Entwässerungen Güter- Rodungen Total<br />

zusammenlegungen<br />

Fr Fr. Fr. Fr<br />

Giswil 464 858.70 265 000.— 20 603.40 750 462.10<br />

Sarnen 522 418.22 — 2 7 787.60 550 205.82<br />

Alpnach 284 848.22 —.— 30 509.10 315 358.07<br />

Kerns 134 454.86 162 094.55 - —.— 296 549.41<br />

Sächseln 186 988.75 —.— — 1 8 6 988.75<br />

Lungern 31 763.45 —.— — 3 1 763.45<br />

Engelberg —.— —.— 5 400.— 5 400.—<br />

Total 1 625 332.95 427 094.55 84 300.10 2 136 727.60<br />

An erster Stelle stehen die Gemeinden Giswil, Sarnen<br />

und Alpnach mit ihren vernähten Talböden. Nun folgt Kerns<br />

mit der entwäfferungsbedürftigen Terrasse, während bei<br />

Sächseln, Lungern und Engelberg es sich mehr um Arbeiten<br />

im Alpgebiet handelt.<br />

Gesichtspunkten ausgewählt. Die Schweizerische Caritaszentrale<br />

arbeitet mit dem Schweizerischen Roten Kreuz, Kinder-<br />

Hilfe, zu sammen und beteiligt sich an der Werbung für Frei-<br />

Plätze, zugunsten der notleidenden Kinder. — Familien, die<br />

ein solches Kind aufnehmen möchten, mögen sich wenden an<br />

die Schweizerische Caritaszentrale, Löwenstraße 3, Luzern.<br />

Kalendarisches. Der Karitas-Kalender in seiner Aussührung<br />

für das Jahr 1947 bietet wirklich wieder ganz Gediegenes.<br />

Das vielfarbige Titelblatt, sowie die 12 Monatstafeln<br />

bringen im Bild ausgezeichnete, berühmte und anerkannte<br />

Meisterwerke. Die kurzen Erklärungen zu jedem Bild wollen<br />

dem Betrachter die Augen öffnen und zu einem gesunden,<br />

sicheren Urteil verhelfen für das wirklich Gute in der Kunst.<br />

In anregenden Kurzgeschichten wird der Leser auf das<br />

Schöne und Erhabene christlicher Hilfe aufmerksam gemacht.<br />

Der liturgische Kalender enthält die wichtigsten Hinweise und<br />

Erklärungen für das Kirchenjahr. Die besonderen Feste der<br />

Schweiz sind eigens hervorgehoben und vermerkt. Der schöne,<br />

schon bekannte und beliebte Kalender wird in seiner Ausmachung<br />

sicher auch dieses Jahr freudige Aufnahme finden, zumal<br />

der Erlös nur für charitative Werke verwendet wird.<br />

Herbstliche Freuden. Es gab und gibt sonderbarerweise<br />

viele Leute — besonders in den Städten — die wollen ä tout<br />

Prix Erdbeeren im Dezember, frische Spargeln im Herbst, reife<br />

Kirschen im März und neue Kartoffeln im April. Wie viel<br />

natürlicher ist jener, der im Juli nach Kirschen oder Erdbeeren,<br />

im September nach Birnen und im Oktober nach den<br />

Trauben gelüstet. Wer auf dem Lande aufgewachsen ist, spürt<br />

Gelüste dieser Art, mehr und intensiver als der Städter. Der<br />

Jahreszeit entsprechend stellen sie sich ein und verraten damit<br />

irgend ein Bedürfnis des Körpers.<br />

Wie herrlich schmecken doch neue Kartoffeln zum frisch von<br />

der Alp gebrachten Zieger oder Käse im Oktober, wenn über<br />

die Felder ein leiser Geruch nach verbrannten Kartoffelstauden<br />

weht, und wenn die Luft nach Morgenreif, fallenden<br />

Blättern und aufgehackter Erde riecht ( wie die Erde anders<br />

im Herbst riecht, wenn sie Frucht hergibt, als im Frühjahr,<br />

gedankenloseres Schlagwort, als das Wort „Einbildung".<br />

Wievieles wollte man damit schon erklären, und dabei ist das<br />

keine Erklärung, sondern höchstens ein Ausweichen vor der<br />

Erklärung, wenn man gleich, mit dem Wort „Einbildung" da<br />

ist. In diesen Dingen aber schon gar nicht, denn Einbildungen<br />

können nur Menschen haben, nicht aber Tiere und erst<br />

recht nicht Bäume! Nun leiden aber nachgewiesenermaßen<br />

auch Tiere und Bäume unter den Einwirkungen der Erdstrahlen.<br />

Und auch diese werden gesund, wenn man jene Einflüsse<br />

beseitigt.<br />

Bisher haben wir nur den Einfluß der Erdstrahlen auf die<br />

Nerven besprochen. Diese Strahlen wirken aber auch auf die<br />

inneren Organe des Körpers. Jenachdem, welches Organ den<br />

Strahlungen am meisten ausgesetzt ist, wird dieses bald in seiner<br />

Tätigkeit gestört werden. Wer mit der Magengegend auf<br />

einer Kreuzung liegt, merkt das bald an Verdauungsstörungen.<br />

Mit der Zeit entsteht eine andauernde, „chronische"<br />

Magenschwäche (chronisch kommt vom griechischen Wort Ehronvs<br />

die Zeit). Zuletzt kommen Magengeschwüre und schließlich<br />

Magenkrebs. Das alles setzt voraus, daß keine anderen<br />

Ursachen für Magenerkrankungen vorliegen, also kein zu<br />

schnelles Essen, kein zu heißes Essen und dergleichen. — Ebenso<br />

ist es mit dem Herzen. Wer mit dem Herzen auf einer<br />

schnüren Kreuzung liegt, fühlt, wenn er sehr empfindlich ist,<br />

schon nach kurzer Zeit ein erhöhtes Tempo der Herzschläge,<br />

es kommen Herzbeklemmungen, Angstzustände, und wenn<br />

man dauernd an solch ungesunder Stelle liegt, kommen Herzleiden,<br />

Herzscknoöche und Herzfehler als Ergebnis. Ist aber<br />

das Herz schwach, so hält der Mensch nicht viel aas, ist für<br />

körperliche Anstrengungen ungeeignet, ermüdet sehr schnell.<br />

Untersuchen wir die drei Gruppen auf die durchschnittlichen<br />

Kosten pro ha, so ergibt sich folgendes Bild:<br />

Entwässerungen Fr. 4 235.—<br />

Güterzusammenlegungen<br />

(inkl. Entwässerungen und Weganlagen) Fr. 4 292.—<br />

Rodungen Fr. 5 546.—<br />

Auch die Kostenerhöhung während des Krieges spiegelt sich<br />

in den Hektarenkosten ab. Von den ersten Beträgen von<br />

Fr. 2000.— bis 3000.— stiegen die Hektarenkosten der letzten<br />

Projekte auf Fr. 4000.— bis 5000.—.<br />

Kostenverteiler:<br />

Bund<br />

Kanton<br />

Gemeinde<br />

Eigentümer<br />

Fr 916 736.45 42,9 %<br />

Fr. 362 781.91 17,0 %<br />

Fr 101 974.40 4,8 %<br />

Fr. 755 234.84 35,3 %<br />

Fr. 2 136 727.60 100<br />

Nachdem die Eigentümer nur noch mit einem Drittel der<br />

Kosten belastet wurden, haben sich die Entwässerungs- und<br />

Zusammenlegungsarbeiten als wirtschaftlich tragbar und rentabel<br />

erwiesen.<br />

Die Erfahrungen, die wir mit dem außerordentlichen Meliorationsprogramm<br />

machten, sind im allgemeinen gute. Der<br />

<strong>Obwaldner</strong> Bauer, der so stark mit seinem Vieh verwachsen ist,<br />

verläßt nicht gerne die Graswirtschaft, um den Boden dem<br />

Mehranbau zur Verfügung zu stellen. So waren die meliorierten<br />

Böden ein günstiger Ersatz und der Viehbestand mußte<br />

nicht dementsprechend reduziert werden.<br />

Diese großen Meliorationen in der Kriegszeit mit dem<br />

Mangel an Material und Arbeitskräften wären ohne die großen<br />

Subventionen unmöglich gewesen durchzuführen. Auch<br />

diese großen finanziellen Opfer waren ein Stück Landesverteidigung.<br />

Für die Zukunft wird infolge der Reduktion der<br />

Subventionsansätze und der hohen Baukosten ein Rückschlag<br />

eintreten. Wir werden nun bei den zukünftigen Arbeiten darnach<br />

trachten, daß der Landwirt weitgehend seinen Kostenanteil<br />

abverdienen kann.<br />

wenn sie Verlangen ausdünstet nach Samen und Fruchtbarkeit).<br />

Wer hat nicht schon, kaum beginnen sich die Blätter zu<br />

färben im Herbst, ein unbändiges Verlangen nach Rehpfeffer<br />

oder anderem Wildbret verspürt, an das man das ganze Jahr<br />

hindurch kaum denkt? Ist das nicht ein Urinstinkt, aus der<br />

Zeit, da unsere Vorvordern noch aus Jagd und Fischerei<br />

lebten?<br />

Und da wir eben beim Herbst sind: nicht nur Bienen und<br />

Wespen treibt ihr Urinstinkt und der Zuckerhunger in die<br />

Nähe der Mostereien. Der herbstliche, süß-herbe Geruch läßt<br />

auch große und kleine Menschen zur Zeit der Obsternte den<br />

Weg zur Obstmühle oder Trotte finden. Wenn sogar die<br />

Luft zuckerbeladen scheint, und nach Früchten und Fruchtsast<br />

riecht, trinkt Groß und Klein f r i sch e n, n e u e n M o st. Wie<br />

im Herbst die Jagd zum Jäger gehört, gehört der Obstsauser<br />

zu jedem naturverbundenen Menschen.<br />

Seht einmal, in welchen Mengen zu jeder Tageszeit unsere<br />

braungebrannten Landkinder von diesem Trunk zu schlucken<br />

vermögen. Und unsere Landjugend ist nie gesünder nnd nie<br />

quicklebendiger, als gerade zur Herbstzeit. Und da sage mir<br />

einer, frischer Obstsaft sei nicht zuträglich, oder zuviel sei ungesund.<br />

Hier gibts ja gar kein Zuviel. Dieser Herbst schenkt<br />

uns eine recht reiche Ernte und es wird frischen süßen Most in<br />

Hülle und Fülle geben.<br />

Zum urschweizerischen Standschiehen Stans 194.6 wird<br />

uns noch geschrieben:<br />

Für diese Veranstaltung haben wir uns zu einer Zeit gemeldet,<br />

als die Durchführung dieses Schießens in der ganzen<br />

Schweiz auf 5 bis 6 Schießplätze mit mindestens 20 Gewehrund<br />

6 Pistolenscheiben zu vergeben ausgeschrieben war. Aber<br />

trotzdem der gleiche Schütze nur an einem eidg. dezentr. Meisterschaftsschießen<br />

teilnehmen durfte, wurden dann Schieß-<br />

Plätze bewilligt, daß uns eigentlich nur noch der eigene Kanton<br />

übrig blieb. Unser Uebernahmerisiko wurde dadurch natürlich<br />

nicht kleiner. Es ist aber nicht urschweizerische Schützenart,<br />

„im Hinblick auf die Arglist der Zeit", wie es im Bundesbriefe<br />

heißt, zu kapitulieren. So hob das Walten des alten<br />

Liegt man mit den Nieren auf einer schwer unterstrahlten<br />

Stelle, so werden die Nieren geschwächt, daß sie weniger<br />

arbeiten. Nun sind aber die Nieren ein ganz eminent wichtiges<br />

Organ im Körper. Denn die Nieren scheiden die schadlichen,<br />

giftigen Harnstoffe, die sogenannte Harnsäure, aus,<br />

sie arbeiten mit der Leber zusammen an der Reinhaltung und<br />

Erneuerung des Blutes. Ist das Blut rein und gesund,'dann<br />

ist der ganze Mensch gesund und kräftig. Hingegen macht<br />

Blutschiväche den ganzen Menschen schwach. Nicht umsonst<br />

heißt es in der Hl. Schrift: „Im Blute liegt das Leben des<br />

Menschen". (Genesis, cap...) Darum muß man sehr auf die<br />

Nieren achten, daß diese gesund bleiben. Sind diese einmal<br />

krank, dann scheiden sie auch nicht mehr genügend Wasser aus<br />

und das Ende ist die Wassersucht und der Tod.<br />

Manchmal entsteht auch eine gewisse Darmträgheit Verstopfung<br />

aus den Einflüssen solcher Strahlungen. Oder 'es ar-<br />

Seiten gewisse Drüsen nicht mehr wie sie sollen. Wenn ; B<br />

die Bauchspeicheldrüse „streikt", dann entsteht die gefürchtete<br />

Zuckerkrankheit. Die Speisen werden nicht mehr richtig in die<br />

Nährstoffe verwandelt, die das Blut braucht, sondern verwandein<br />

sich größtenteils in Zucker. Die Folge ist dann völlige<br />

Entkräftung des Menschen, zuletzt langsames Siechtum und<br />

Tod Oder es werden gewisse Drüsen im Kehlkopf durch die<br />

Erdstrahlen in ihrer Tätigkeit gehindert. Dann entstehen Blä-<br />

^ngen im Hals zuerst „Asthma", Atemschwierigkeiten, die<br />

zuletzt im Blahhals (Kröpf) enden.<br />

Wer mit seinen Füssen im Bett über einer schweren Kreuzung<br />

liegt, spürt alsbald ein böses Ziehen in den Füßen Wohin<br />

er sie legt, findet er doch keine Ruhe. Das ist die Wirkung<br />

auf die Nerven. Außerdem wird die Blutzirkulation gestört<br />

und man bekommt infolgedessen „kalte Füße". Der Grund<br />

??llenaeistes unser Fest über die „^.chützeniväschl. l)irtaiig<br />

Dahe? vomb allen Schützen von Ob.oalden und den<br />

tinn litt neben Kameraden von >^bach, Baar<br />

l°' >* « w. T.« 9 e«<br />

® «!!«'£'M« !'"j<br />

jerMen Schützenfest 1935 kaum gelitten, haben doch 3g P<br />

! t l « .«. d°- sfraitjtefultöt ---eicht,<br />

Sie gute DWpIw to Schild-» 9- t.rtcn »,n 9 c 9 e,, fa„ ; ,<br />

mit den Versuchen des Zentralvorstand^.' verbundene „Schüt,<br />

zensestbesuchsrationierung^ keine Inende Anerkennung. ^<br />

Figurenscheiben E oder F >md Feld>cheiben. .ite klassis^<br />

Scheibe des Schießsportes ist nach w.e vor das runde Schwarz<br />

eines freien Stiches mit Auszeichnung und Auszahlung. ® e=<br />

aenü&er früher wird der ^chießplan allgemein besser studiert<br />

und das „Fliegenlassen" etwa einer Banknote zu Ehren des<br />

„Vatertages" ist fast ganz verschwunden. — Wohl ein fichtbarer<br />

Erfolg der allgegenwärtigen eidgeno»,,chen Steuer-<br />

Verwaltung. — Ein Auszug aus der Rangliste der verschjx.<br />

denen Konkurrenzen und Stichscheiben erfolgte in letzter Nr. N<br />

Sarnen. Hr. Hans Spichtig hat aus den 1. April 1947 die<br />

Demission als Steuerverwalter eingereicht.<br />

Sächseln. (Korr.) Am vergangenen Eidgenössischen Bettag<br />

durfte die Pfarrgemeinde Sächseln einer seit Generationen<br />

nicht mehr erlebten kirchlichen Zeremonie beiwohnen: der<br />

Weihe einer neuen Glocke. Anstelle der bisherigen fünften<br />

Glocke unseres Geläutes, die hätte umgegossen werden sollen,<br />

hatte die Pfarrei Kerns in hochherziger Dankbarkeit gxgenüber<br />

dem seligen Landesvater Bruder Klaus eine neue<br />

Glocke gestiftet, deren Stlang sich harmonisch in den Ehor der<br />

ehernen Stimmen am Grabe Bruder Klausens einfügen wird.<br />

In den Nachmittagsstunden des Eidgenössischen Bettages<br />

hielt bei zahlreicher Teilnahme der Gläubigen, insbesondere<br />

von Sächseln und von Kerns, der hochwst. Stiftsprobft von<br />

St. Leodegar in Luzern, Msgr. Dr. F. A. Herzog, in Begleitung<br />

der hochw. Geistlichkeit und der weltlichen Behörden<br />

der beiden Gemeinden seinen feierlichen Einzug ins Heiligtum,<br />

um hier die sinnvolle heilige Handlung der Glockenweihe<br />

vorzunehmen. Ihr schickte hochw. Hr. Wallsahrtsvikar I.<br />

Scheu b er, Sächseln, ein einführendes nnd einfühlendes<br />

Kanzelwort voraus und gab zugleich von der Kanzel aus zum<br />

Fortgang der Zeremonie die gedankenreichen Erläuterungen.<br />

Dazu saug der Kirchenchor passende Weisen, und ein Sprechchor<br />

der Schulkinder trug beredt Fragen, Dank und Bitten<br />

vor den Allerhöchsten. Es war ein Augenblick der Ergriffenheit,<br />

als Zelebranten und Paten dem Erz die ersten Töne entlockten<br />

und als auf die Frage nach dem Namen der Glocke<br />

die Antwort hieß, sie nenne sich „Friedensglocke" und sei aus<br />

den seligen Bruder Klaus geweiht. Als Paten >valteten würdig<br />

hochw. Herr Pfarrer Johann Fänger, »erns, und Frau<br />

Hedwig Egger-von Moos, Kerns. Ein prächtig vorgetragenes<br />

Glockenlied und das mächtige „Großer Gott, wir loben<br />

Dich" schlössen die erinnernSwerte kirchliche Feier.<br />

An einem kleinen Imbiß im lvasthaus zum „Kreuz" machte<br />

sich hochw. Herr Pfarrer Johannes H u b e r beredt zum Znterpreten<br />

der Gefühle des Dankes und der Freude, die die<br />

hochw. Geistlichkeit und die ganze Gemeinde sächseln gegenüber<br />

dem hochwst. »onsekrator, den Paten und der Pfarrei<br />

Kerns als Stifterin der jüngsten Sachsler Kirchenglocke beseelen.<br />

Die Schuljugend von Sächseln hat die besondere Ehre, am<br />

heutigen Mittwochnachmittag die von der bekannten Firma<br />

Rüetschi in Aarau kunstreich gegossene Glocke in den Turm<br />

aufzuziehen, damit sie hier Gottes Lob singe und der Gemeinde,<br />

dem Land und einer ganzen ruhelosen Welt eine lebendige<br />

Mahnerin uild Künderin des Friedens sei.<br />

Angestellten per Auto über die neu eröffnete Sustenstraße.<br />

Das prächtige Wetter verhalf allen zu gutem Humor. Oben<br />

auf der Paßhöhe wurde ein Imbiß eingenommen und der<br />

gemeinsam gebraute Kaffee schmeckte doppelt gut. Auf der ganzen<br />

Fahrt war eine wunderbare Aussicht zu genießen und<br />

cinein^ Jeden wird es sicher unvergeßlich bleiben, so ein schönes<br />

«tück unseres lieben Schiveizerländli gesehen zu haben.<br />

Herr Reinhard und seine Arbeiterschaft zeugen damit von einem<br />

gegenseitigen guten Einvernehmen zueinander.<br />

^ Alpnach. (§) Voll Wehmut klang am ll. September der<br />

Dauermarsch durch den taufrischen, jungen Herbstmorgen.<br />

Groben leuchteten die Felsen am Matthorn im hellen Sonnenglanz.<br />

Sie wollten einem Manne zu Ehren leuchten, der<br />

für solche kalte Füße im Bett ist fast immer schwere Unterjtrahlung<br />

durch Wasseradern, besonders durch Kreuzungen<br />

von Wasseradern!<br />

schließlich wird die Blutzirkulation überhaupt gestört, und<br />

es kommt zu Schinerzcn in den Gelenken. Die Ausscheidung<br />

der Harnstoffe funktioniert nicht richtig, diese setzen sich in den<br />

Gelenken an, und das bewirkt den so gefürchteten Rheumatismus.<br />

Dieser, sowie Gicht, sind fast immer die Folge von<br />

lochen Strahlungen von Wasseradern. Es kann Rheumatismus<br />

mitunter auch andere Ursachen haben, z. B. schwere Ertaltungen,<br />

besonders dauernde Erkältungen in irgend einem<br />

Ichweren Dienst, wie bei Soldaten, Eisenbahnern u. a., aber<br />

meist wirken beide Ursachen zusammen und fördern das Uebcl.<br />

-^.arum nützt es nichts, wenn man bei Rheumaerkrankungen<br />

teure Bäder aufsucht, Höhenkuren macht, in Kurorte<br />

nnd dergleichen. Denn wenn man auch durch diese Kuren die<br />

«chmerzen vertrieben hat, also die Ausscheidung der verhockv"<br />

; ,t0 f? e reicht hat, so kehren doch die Schmerzen und<br />

me Uebel wieder, sobald man daheim in seinem alten unge-<br />

Ammer schläft. Ja, oft geht es einem solchen „Gehe'lren<br />

nach der Kur so, wie dem geheilten Besessenen, von dem<br />

nl-t*!V m ^augelium sagt: Es kehre der vertriebene bö>e<br />

vigist wieder zurück und bringe noch sieben andere Geister m't,<br />

^nd als er." So hat auch mancher Rhc«-<br />

mat.ker nach emer solchen teuren Stur noch mehr Schmerzen<br />

als früher. Nein, da muß das Uebel an der Wurzel ge^1<br />

w x 11 " D-e Ursachen dieser Krankheiten müssen behoben 'verden,<br />

dann hören die Krankheiten meist von selber aus! Tatstrchv<br />

rC " ,rf,0n „ DieIe<br />

f<br />

ihr Rheuma innerhalb kurzer f<br />

vollständig, wenn sie die Wohnung, oder wenigstens<br />

Schlafzimmer wechseln, oder auch nur das Bett in eine r<br />

sundere Ecke stellen konnten.


Z M l i W e S a m e n : M o , 2 2 . S t M c m t a 1 9 4 6 : J o r f - W i M r t !<br />

am Fuß des Pilatus so manches Jahr gewerkt hatte. Die<br />

Musikgesellschaft geleitete eines der besten Mitglieder zu Grab:<br />

Witwer Meinrad Halter, Strickerei, am Stad. Das<br />

c>ghr 1890 schrieb Meinrad als Geburtsjahr. Drunten am Gestade<br />

des Sees stand seine Wiege. Wie oft mag er den Wellen<br />

gelauscht haben, die einsam ans Ufer geschlagen. Etwas von<br />

ihrer Melodie rollte auch durchs Blut des Knaben. Denn Musik<br />

schien ihm angeboren zu sein. War er doch als Schulbub<br />

Kitbegründer der damals berühmten „Städer-Musik", die fast<br />

ausschließlich aus Schulknaben bestand und nicht Nnbedeutendes<br />

zu leisten verstand. Der Schule und dem Kollegium entwachsen,<br />

zog Meinrad fort. Er wollte fremdes Brot essen lernen-<br />

Das Hotelfach hatte es ihm angetan. So zog er bis nach<br />

England und Italien. Heimgekehrt, verehelichte er sich mit<br />

Hedwig Salzmann. Mit ihr und seiner Schwester gründete er<br />

die Stickerei, die so manchen Brot und Verdienst brachte. Da<br />

widmete er sich ganz der Familie und dem Geschäft und daneben<br />

galt die Freizeit der Musik. Auch zu Gottes Ehre<br />

brauchte er sein Talent als treuer Kirchensänger. Im Jahre<br />

1940 mußte er seine treue Gattin auf den Gottesacker geleiten.<br />

Es wurde langsam einsam um Meinrad und ein tückisches<br />

Leiden uagte seit längerer Zeit an seiner sonst strotzenden Gesundheit.<br />

Geduldig ertrug er alles. Am 9. September erlöste<br />

ihn der Herr vom irdischen Leid. Den Kindern und Angehörtgen<br />

gilt unser aufrichtiges Beileid.<br />

Am gleichen Tag, wie Halter Meinrad zu Grabe getragen<br />

wurde, erntete Schnitter Tod eine volle, reiche Garbe in die<br />

Scheune der Ewigkeit. Wie eine Hiobsbotschaft eilte die<br />

schreckliche Trauerkunde durchs ganze Dorf: der Senn Jmfeld<br />

ist verunglückt. Arnold Jmfeld-Jenny galt in der<br />

ganzen Gemeinde als biederer Gatte und Familienvater. Mit<br />

seinen Buben holte er auf dem Motorrad mit Seitenwagen<br />

in der kleinen Schliere Steine. Bei der Heimfahrt überhörte<br />

er das Signal des Zuges und wurde von diesem ersaßt. Den<br />

mitfahrenden Knaben warf es ab. Ihn aber erdrückte es zwischen<br />

Zug und Signalstange. Der Knabe kam mit leichten Verletzungen<br />

davon. Arnold war ein 1909er, Sohn des Beat Imseid.<br />

Er war in der Schule schon ein geweckter Junge. Kaum<br />

der Schule entwachsen, stellte er tapser seinen Mann und half<br />

dem Bater tüchtig in der Sennerei mit. Zur bessern Ausbildung<br />

besuchte er ein Jahr die Molkereischule in Bern. Mit<br />

neuem Eifer kam er heim. Er fand in Frl. Theres Jenny eine<br />

tüchtige und gwerchige Lebensgefährtin. Die glückliche Ehe<br />

segnete Gott mit vier Kindern. Er war ihnen ein guter Valer,<br />

christlich und echt. Seit einem halben Jahr hat Arnold das<br />

väterliche Geschäft erworben und all sein Schaffen und Werkm<br />

galt seinen Lieben. Das ideale Familienleben wurde nun<br />

jäh zerbrochen. Das Beileid der ganzen Gemeinde gilt der<br />

trauernden Gattin, den Kindern und Eltern. Das bezeugte das<br />

überaus große Tranergeleite, das am Bettag den zu früh<br />

Verstorbenen zur letzten Ruhestätte begleitete. Wir stehen vor<br />

dem Rätsel: Warum? Doch christlich wollen wir an diesem<br />

Grabe lernen, stets die Pflicht zu tun wie Arnold Jmfeld.<br />

Dann werden wir auch bereit sein. Arnold ruhe im Frieden,<br />

Dein Andenken lebt in uns weiter!<br />

Giswil. (Tel.) Eine Erstbesteigung. Am Eidg. Bettag<br />

wurde die Westwand der R o ß s l u h vom tiefsten bis zum<br />

höchsten Punkt in gerader Linie erstmals bestiegen. Die Ausführenden,<br />

drei bekannte Alpinisten aus Luzern: Kasp. Muff,<br />

Paul Gyger und Martin Mai benötigten für den Aufstieg<br />

drei Stunden; an drei Stellen mußten sie sich mit Karabinerhaken<br />

behelfen. Der Stein der Roßfluh ist an einigen Orten<br />

brüchig, jedoch im allgemeinen gut.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Was bringt die Milcherhöhung ein?<br />

Gegenwärtig streitet man sich darüber, was die neue<br />

Milchpreiserhöhung der Landwirtschaft einbringe. Die Schät-<br />

Zungen bewegen sich zwischen 50 und 70 Millionen, je nach<br />

der Höhe des veranschlagten Milchertrages pro Kuhcinheit.<br />

Wie verhält es sich nun damit? Geht man von den Berechmingen<br />

des Schweizerischen Banerusekretariates aus, so darf<br />

der mittlere Milchertrag pro Kuh und Jahr auf 2500 Liter<br />

veranschlagt werden. Nun besitzen wir in der Schweiz laut<br />

Viehzählung vom April dieses Jahres einen Befand von<br />

rund 815 000 Milchkühen. Diese „Herde" würde somit pro<br />

Jahr 815 000 mal 2500 Liter oder rund 2 Milliarden 37 Millionen<br />

Liter Milch geben. Die dreiräppige Milchpreiserhöhung<br />

ergäbe somit eine Mehreinnahme von rund 61 Millionen<br />

Franken. Nun wird aber darauf hingewiesen, daß ein<br />

erheblicher Teil der erzeugten Milch im eigenen Haushalt<br />

des Bauern sowie zur Aufzucht verwendet werde. Bestenfalls<br />

könne man deshalb mit einer reinen Mehreinnahme von 50<br />

Millionen Fr. rechnen.<br />

Bei dieser Mehreinnahme allein wird es nun allerdings<br />

sein Bewenden nicht haben, denn entsprechend werden sich ja<br />

auch die Viehpreise an die neuen Milchpreise „anpassen". Das<br />

wird sicher nochmals einige Millionen ausmachen, so daß die<br />

Schätzung von 60 bis 70 Millionen Fr. nicht übertrieben sein<br />

dürfte. Es muß aber beigefügt werden, daß die von der Arbeitgeberschaft<br />

zugestandenen Lohnerhöhungen ebenfalls in die<br />

Dutzende von Millionen gehen, so daß aus der neuen Milch-<br />

Preiserhöhung nicht ohne weiteres neue Lohnforderungen zu<br />

resultieren brauchen. Immerhin wird der Bundesrat gut tun,<br />

weitere Preissteigerungen mit allen Mitteln zu verhindern,<br />

wenn-nicht die verhängnisvolle Preis-Lohnspirale in eine Be-<br />

Regung geraten soll, die nicht mehr aufzuhalten ist.<br />

Unsere Zufuhren— Durch Streik verzögert.<br />

^ Gegenwärtig kommen aus Uebersee erhebliche Mengen<br />

Futtermittel in unser Land. Nach dem neuesten Ausweis des<br />

^dgen. Kriegstransportamtes sind nicht weniger als 14 Schisfe<br />

mit Futtermitteln aus Nord- und Südamerika unterwegs.<br />

Dagegen sind die Getreideschiffe recht spärlich vertreten, indem<br />

^ur ein einziges Schiff aus Nordamerika gemeldet ist, von<br />

dem es erst noch heißt, daß seine Ausfahrt durch Streik ver-<br />

^gert fei. Aus der Türkei lausen die Kohlenschiffe regelmäßlg<br />

ein. Zur Zeit sind wieder fünf Dampfer mit der so be-<br />

Ehrten Kohle unterwegs oder bereits in Savona eingetroffen.<br />

Der<br />

Liberalismus<br />

will die Kirche einschließen in die Sakristei, ihre gottgegebenen<br />

Rechte beschneiden, die Bestrebungen der Kirche<br />

einengen, verunmöglichen und torpedieren. Er ist<br />

darum ein Schädling einer gesunden Entwicklung und<br />

christlichen Durchdringung des öffentlichen Lebens. Es<br />

ist betrüblich, zu konstatieren, daß vielfach öffentliche<br />

Unfittlichkeit, Uebexhandnahme des Ehezerfalls, Verrohung<br />

der Jugend, freie Entfaltung revolutionärer und<br />

anarchistischer Umtriebe ruhig in Kauf genommen werden,<br />

während die Katholische Aktion, also das Wirten<br />

der katholischen Kräste für die Entfaltung des christlichen<br />

Geistes und christlichen Lebens, mit argwöhnischen Augen<br />

beobachtet, ängstlich unterbunden und mit allen<br />

Mitteln bekämpft wird.<br />

Bei den Aemste» aller Amen<br />

(-z.) Wer von uns erinnert sich nicht an den Namen der<br />

siegreichen 1. Französischen Armee, welche die<br />

Schlachten in Nordafrika, in Italien, auf der Insel Elba und<br />

die Landung in Südafrika mitgemacht hat und die bis an den<br />

^hein, ja sogar bis an die Donau vorgestoßen ist, und die<br />

im Frühjahr 1945 in harten Kämpfen unter der Führung<br />

von General de Lattre de Taffigny das süddeutsche Gebiet<br />

besetzte? Damals bestand für unser Land die Gefahr, daß Teile<br />

der deutschen Armee über die Schweizergrenze gedrängt würden;<br />

durch den geschickten Vormarsch der 1. Französischen Armee<br />

jedoch wurde unser Land von einer deutschen Invasion<br />

verschont.<br />

Gegenwärtig hat das Schweizerische Rote Kreuz 125<br />

Kriegsverstümmelte der genannten Armee — sie zählt im ganzen<br />

600^ Kriegsversehrte! — zu einem Erholungsaufenthalt<br />

in die Schweiz eingeladen. Sie sind in zwei Gruppen in Hotels<br />

aus Brünig-Hohfluh und in Lützelau bei Weggis<br />

untergebracht. Wer diese schwer verletzten Soldaten zu Gesicht<br />

bekommt, erschrickt ob des tragischen Schicksals, das der unsinnige<br />

Krieg diesen armen Menschen hinterlassen hat. Auf<br />

Holzstelzen und an Stöcken gelehnt, halten sie sich mühsam<br />

ausrecht, bei manchen baumeln ein oder beide Aermel leer<br />

von den Schultern, oder — wohl das Schlimmste von allern<br />

— verbergen sich hinter schwarzen Brillengläsern zerstörte<br />

Augen. Der Krieg hat von ihnen schwerste Opfer am<br />

eigenen Leib gefordert: sie sind für den Rest ihrer Tage zum<br />

Krüppel verdammt.<br />

Es ist angebracht, an dieser Stelle allen jenen zu d a n -<br />

k e n, die den Aermsten aller Armen ihr trauriges Dasein zu<br />

verschönern versuchen. Aus Initiative der Auto-Unternehmungen<br />

Dillier AG., Sarnen und Heinrich Heggli,<br />

Kriens, durften die französischen Kriegsverstümmelten am<br />

vergangenen Freitag eine S u st e n f a h r t ausführen. Die<br />

Abteilung von Lützelflüh begann die Reise in Richtung Wassen-Susten,<br />

während die auf dem Brünig stationierten Soldaten<br />

die Richtung Jnnertkirchen-Susten einschlugen. Diese<br />

zweite Abteilung wurde von den Herren Christian Dillier-<br />

Omlin (dem Gönner der prächtigen Fahrt), Spitalverwalter<br />

Jos. Gasser, sowie einem Pressevertreter des „Oberhasler" und<br />

dem Schreibenden begleitet. Ein sonniger und sichtiger Herbsttag,<br />

wie man ihn nicht hätte besser wünschen können, war angebrochen,<br />

als die drei modernen und komfortablen Cars der<br />

Autotransport AG. Dillier die in bester Stimmung befindenden<br />

«oldaten durch die zauberhafte Landschaft des Oberlandes<br />

und Sustengebietes in flotter Fahrt über die bestausgebaute<br />

Alpenstraße hinauf auf die Paßhöhe führten. Die<br />

Kriegsversehrten hatten ihre Gebrechen vergessen, frohe Lieder<br />

erklangen in die reine Luft hinaus, helle Begeisterung<br />

leuchtete aus aller Augen.<br />

Auf der Paßhöhe trafen sich beide Abteilungen zu einem<br />

stündigen Aufenthalt, um dann die Abfahrt ins Maien- bzw.<br />

Gadmental zu unternehmen. Mit Interesse ließen sich die srattzösischen<br />

Gäste über die historischen Stätten rund um den Vierländersee<br />

orientieren. In Luzern kamen sämtliche Fahrtteilnehmer<br />

im Kursaal nochmals zusammen. Eine unbekannt sein<br />

wollende Firma offerierte den Gästen einen Imbiß; das Kurorchester<br />

spielte zur Unterhaltung und Liseli Gnos erfreute die<br />

Anwesenden mit Jodelliedern. Der Delegierte des Schweizerischen<br />

Roten Kreuzes, Dr. H. R. Oeri, verdankte den Herren<br />

Dillier und Heggli ihre Großzügigkeit; der denkwürdige Tag<br />

fand mit dem Absinngen der sranzösischen nnd schweizerischen<br />

Landeshymne einen erhebenden Abschluß.<br />

Kantone<br />

Volkstheaterkurs Luzern. Das Programm des Schweiz?-<br />

rischen Volkstheaterkurses, der vom 29. September bis 6. Oktober<br />

<strong>1946</strong> in Luzern stattfindet, ist erschienen und kann bezogen<br />

werden durch die Schweizerische Theaterschule, Abteilung<br />

Volkstheater, alte Landstraße 57, Thalwil. Im Rahmen<br />

des Programmes werden die Luzerner Spielleute Szenen aus<br />

6 verschiedenen Stücken darstellen. Ueberdies wird das Berner<br />

Volkstheater, unter der Leitung von Rudolf Joho am<br />

Donnerstagabend, den 3. Oktober <strong>1946</strong>, im Kursaaltheater<br />

„E gmachte Maa" von Hans-Rudolf Balmer zur Aufführung<br />

bringen. E.<br />

Marktbericht<br />

Sursee, den 16. September <strong>1946</strong>. Der heutige Markt<br />

war gut besucht und befahren.<br />

Schweinemarkt: Es galten 7—9wöchige Ferkel Fr. 55—<br />

bis 70.—, 10—13wöchige Ferkel Fr. 75.— bis 100.—, kleinere<br />

Springer Fr. 105.— bis 150.—, größere Springer Fr.<br />

160.— bis 230—. Handel flau; Preise eher sinkend.<br />

Auffuhr: 46 Kühe, 19 Rinder, 43 Muni, 1 Fohlen, 577<br />

Schweine; total 686 Stück.<br />

Nächster Vieh- und Warenmarkt: Montag, den 14. Oktober<br />

<strong>1946</strong> (Kilbi-Markt).<br />

Aeues m Kürze<br />

Während in unserem Lande im Zeichen des Bettages der<br />

Sonntag etwas weniger laut war, als die gewöhnlichen Wochenende<br />

es zu sein pflegen, fielen im Ausland wieder allenthalben<br />

Schüsse. So in Griechenland und Palästina, wo die<br />

Terroristen weiter von sich reden machen, und in Bombay, wo<br />

ein blinder Anschlag auf die Volksmenge eine Panik verursachte.<br />

In der großen Politik sind bemerkenswert die amerikanischen<br />

Versuche, die ausfällige Wirkung der Rede von Handelsminister<br />

Wallace abzuschwächen; Präsident Truman will —<br />

ein merkwürdig verklausulierter Rückzug — mit seiner Zustimmung<br />

nicht mehr ausgedrückt haben, als daß er die Tatsache<br />

der Rede billigte, für den Inhalt jedoch keine Verantwortung<br />

übernehmen könne. Aus Amerika, wo erst dieser Tage das<br />

Ende des Seeleutestreiks gemeldet wurde, verlautet nun, daß<br />

die Streitigkeiten anscheinend noch nicht völlig beigelegt sind.<br />

Die Friedenskonferenz in Paris müht sich weiter, in Einzelsragen<br />

zu einem Ende zu kommen. Als Neuestes wird bekannt<br />

gegeben, daß der Freistaat Trieft nach dem Muster des<br />

schweizerischen Bundesstaates organisiert werden soll. (Ein<br />

Experiment, das sich nicht so leicht verwirklichen lassen dürste,<br />

wenn man überhaupt an die Ausführung geht.)<br />

In Deutschland haben wieder Gemeindewahlen stattgefunden,<br />

diesmal in der britischen und sranzösischen Zone. Und das<br />

Ergebnis? Wie sich schon bei den Wahlen in Oesterreich seinerzeit<br />

gezeigt hat, haben die Kommunisten einen großen Mißerfolg<br />

erlitten. Die Sieger heißen in der britischen Zone die<br />

sogenannten „Unabhängigen" — eine politisch noch nicht sestgelegte<br />

Gruppe — vor der christlichdemokratischen Union und<br />

den Sozialisten; in der französischen Zone sind die christlichen<br />

Demokraten führend, gefolgt wiederum von den Sozialisten.<br />

Der kommunistische Einfluß kam dafür in der russischbesetzten<br />

Zone eindrücklich zur Geltung; hier ging die „sozialistische Einheitspartei"<br />

als erste aus dem Kampfe hervor.<br />

In der Schweizerischen Oesfentlichkeit wird eine Erklärung<br />

des russischen Gesandten Kulaschenkow verzeichnet, der<br />

im Anschluß an die Ueberreichung seines Beglaubigungsschreibens<br />

an den Bundesrat einige Pressevertreter bei sich<br />

empfing und ihnen gegenüber zum Ausdruck brachte, daß es<br />

der Wunsch der Sowjetunion sei, die offiziellen Beziehungen<br />

zwischen den beiden Ländern auszubauen. — Auch der Papst<br />

befaßte sich mit unserem Land. In einer Radioansprache wandte<br />

er sich anläßlich des Bettages an das katholische Schweizervolk<br />

und gab seiner großen Zuneigung zur Schweiz Ausdruck.<br />

A u s Zeit und Streit<br />

Die hochdeutsche „Muttersprache".<br />

In Zürich erscheint seit einiger Zeit ein Blatt, das sich<br />

„Neue Politik" nennt, obwohl darin immer wieder altvertraute<br />

Mißtöne aus dem heroischen Zeitalter der Fröntler mitklingen.<br />

Kürzlich jammerte diese „Neue Politik" unisono mit<br />

den Kommunisten darüber, daß Winston Churchill in der<br />

Schweiz eine offizielle Begrüßung durch die Behörden zuteil<br />

werde, was der „strengen Neutralität" zuwiderlaufe. In der<br />

neuesten Nummer vom 7. September vergleicht das offenbar<br />

zwölf Jahre zu spät aufgestandene Blatt die „sogenannten<br />

Rechtsextremisten" mit einem „toten Löwen", ein gewiß sehr<br />

artiges Kompliment für die verflossenen Fröntier, das aber<br />

vom Schweizervolk hinsichtlich der Löwenqualität kaum geteilt<br />

wird. Ebenso wird sich nicht mancher Eidgenosse finden,<br />

der den folgenden bezeichnenden Satz unterschreibt: „Deutsch<br />

und zwar Hochdeutsch ist und bleibt eine der anerkannten<br />

Muttersprachen der Eidgenossenschaft und die Muttersprache<br />

von zirka Dreivierteln der schweizerischen Bevölkerung" (!).<br />

Wer es also noch nicht gewußt hat, der weiß es jetzt: die<br />

Muttersprache des Deutschschweizers ist hochdeutsch. Es ist<br />

also nicht wahr, daß unsere Kinder erst in der Schule — mit<br />

wieviel Mühe und oft zweifelhaftem Erfolg! — sich das Hochdeutsche<br />

als Fremdsprache aneignen. Nein, der Schnabel ist<br />

ihnen hochdeutsch gewachsen. Schade, dajj. Herr Goebbels nicht<br />

mehr lebt; er hätte Grund, sich über die „Neue Politik" zu<br />

freuen!<br />

Aufschlußreiche Geständnisse.<br />

Aus einer in der ganzen sozialistischen Presse verbreiteten<br />

Mitteilung geht hervor, daß im Jahre 1939 im Gesamtdurchschnitt<br />

des Landes insgesamt nnr 31,4 Prozent der in allen<br />

Gewerbebetrieben beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen<br />

im (sozialistischen) Gewerkschaftsbund organisiert<br />

sind. Die Verhältnisse dürften sich auch im Jahre <strong>1946</strong> nicht<br />

stark geändert haben, denn zweifellos steht der Zunahme der<br />

Mitglieder des Gewerkschaftsbundes (rund 300 00 gegenüber<br />

217 000 im Jahre 1941) eine ebensolche Gesamtarbeiterschaft<br />

gegenüber. Also sind knapp ein Drittel der gefamtschweizerischen<br />

Arbeiterschaft in den sozialistischen Gewerkschaften organisiert.<br />

Diese Tatsache wird man sich inskünftig immer vor<br />

Augen halten müssen, wenn die sozialistischen Gazetten in anmähendem<br />

Tone für die gesamte Arbeiterschaft polemisieren.<br />

„Der Industrie-Arbeiter", das Organ des kommunistisch<br />

geleiteten Schweizerischen Textil- und Fabrikarbeiterverbandes,<br />

hat kürzlich ein erfreuliches und einwandfreies Geständnis<br />

abgelegt, indem er schrieb: „Wir geben offen zu, daß die Gewerkschaften<br />

politisch n ich t n e u t r a l sind, weil sie gar nicht<br />

neutral sein können! Sie sind jedoch, und jedermann, der deß<br />

Gegenteil behauptet ,ist ein Lügner, politisch vollständig unabhängig."<br />

Es wäre interessant, die Stellungnahme der offiziellen<br />

Gewerkschaftsführer hierzu zu vernehmen, die stetsfort be-<br />

Häupten, daß die „freien" Gewerkschaften politisch neutral<br />

seien.<br />

JkrtKitrt Den M O « n LMreimd!"


PdA-Aderlatz<br />

Die Mitglieder der Partei der Arbeit sind mit Beiträgen<br />

und Abgaben für alle möglichen Zwecke belastet. Ein Beispiel<br />

für einen Teil dieser übermäßig starken Belastung gibt das<br />

in der „Sozialistischen Information" für die PdA des Kantons<br />

Zürich publizierte „Reglement über die Abgabepflicht<br />

von Parteimitgliedern in Behörden". Gemäß Ziffer 2 dieses<br />

Reglementes gilt für Behördemitglieder folgendes: „Mitglieder<br />

des Kantonsrates, der Gemeinderäte, Schul- und Armenpflege,<br />

Kommissionen usw. müssen von ihren Einnahmen aus<br />

diesen Funktionen einen Drittel der Partei abgeben."<br />

Ziffer 3 bestimmt für die staatlichen Funktionäre: „Parteigenossen,<br />

die durch die Hilfe der Partei in staatliche Funktionen<br />

gewählt werden (Stadträte, Richter usw.) bezahlen den<br />

doppelten normalen Parteibeitrag und zwar<br />

Einkommen 701 bis 800 Fr. pro Monat 10 Fr.<br />

Einkommen 801 bis 900 Fr. pro Monat 20 Fr.<br />

Einkommen 901 bis 1000 Fr. pro Monat 40 Fr.<br />

Einkommen 1001 bis 1100 Fr. pro Monat 50 Fr.<br />

Einkommen 1101 bis 1200 Fr. pro Monat 60 Fr.<br />

Unter Ziffer 6 wird das Reglement rückwirkend auf den<br />

1. April <strong>1946</strong> in Kraft gesetzt.<br />

Dieses Beitragsreglement der PdA entwirft ein anschauliches<br />

Bild von der Höhe der regelmäßigen finanziellen Verpflichtungen,<br />

die ihre Mitglieder zu übernehmen haben. Der<br />

„normale" Beitrag für das „gewöhnliche" Parteivolk schwankt<br />

demnach zwischen 5 bis 30 Fr. pro Monat. Dazu kommen die<br />

Abonnements für den „Vorwärts" und die „Sozialistische Insormation",<br />

die Ausgaben für Versammlungen und sogenannte<br />

„Volksfeste", Solidaritätsbeiträge für im Streik stehende<br />

Belegschaften, Sammlungen für das „Republikanische Spanien"<br />

und die „Rote Hilfe", die Lohnausfälle während der<br />

durch die PdA-Führer vom Zaune gerissenen Streiks; ferner<br />

die Gewerkschaftsbeiträge, die bekanntlich nicht gering sind,<br />

und aus denen schlußendlich auch die gewaltigen Streikkosten<br />

bezahlt werden müssen, die sich z. B. bei den Streiks des<br />

STFV auf rund 400 000 Fr. beliesen.<br />

Man darf derartige Beitragspraktiken wohl als eine eigentliche<br />

Ausbeute mißleiteter und radikalifierter Arbeiterkreise<br />

bezeichnen. Anderseits muß aber diese finanzielle Einfatzbereitschast<br />

einer wirtschaftlich eher schwachen Mitgliedfchaft<br />

im Vergleich mit den Verhältnissen im bürgerlichen<br />

Lager nachdenklich stimmen. Die Mitglieder der bürgerlichen<br />

Parteien und privatwirtschaftlicher Verbände sollten sich die<br />

Beitragssreudigkeit linksextremer Kreise als Borbild dienen<br />

lassen.<br />

An den Rand geschrieben . . .<br />

Wie einst der Warner Churchill von den Nazi, so wird<br />

jetzt Bevin, der Labour-Außenminister, von den Bolschewisten<br />

— man wird doch wohl noch so sagen dürfen? —• als<br />

Kriegshetzer beschimpft. Ist das der Dank für die Hilfe, die<br />

Churchill und Bevin, als sie zusammen im Kriegskabinett saßen,<br />

dem bedrängten Rußland liehen? Die Parallele könnte<br />

zu gewissen Rückschlüssen verleiten.<br />

Es ist die sozialistische Basler „Arbeiter-Zeitung" die gegen<br />

derartige Aeußerungen der Moskauer Presse Stellung<br />

und die englische Arbeiterpartei in Schutz nimmt, wobei das<br />

Blatt auch aus die sehr zu beachtende Rede des amerikanischen<br />

Handelsministers Wallace weist. Mehr als solche Betrachtungen<br />

sagt aber das folgende angeflochtene Genrebildchen:<br />

„Im Kreis Emmendingen, in der badischen Besetzungszone"<br />

hatten die Kommunisten eine Versammlung angesetzt.<br />

Es wurde 9 Uhr, bis der kommunistische Redner erschien und<br />

nach folgender Erklärung sofort wieder verschwand: Heute<br />

Abend ist mein Sohn aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrt.<br />

Was ich von ihm in den letzten zwei Stunden gehört<br />

habe, genügt mir, um den Austritt aus der kommunistischen<br />

Partei zu erklären."<br />

Eine kurze, aber inhaltsreiche Rede.<br />

Vom Büchertisch<br />

Mensch und Gemeinschaft in christlicher Schau. Verlag St.<br />

Paulusdruckerei, Freiburg. — Das 995seitige Werk bietet einen<br />

Aufbau der christlichen Soziologie anhand von Texten.<br />

Es enthält alle wichtigsten Dokumente der Päpste zur Gesellschaftslehre,<br />

von Gregor XVI. bis auf Papst Pius XII. Da<br />

ein Verzeichnis sämtlicher sozialen Verlautbarungen von Bedeutung<br />

beigedruckt ist, kann das Buch auch als bibliographisches<br />

Nachschlagewerk dienen. Jedem Dokument ist eine aussührliche<br />

Inhaltsübersicht vorangestellt, aus der Gedankengang<br />

und Gliederung mit einem Blick klar ersichtlich sind.<br />

Die Dokumente bilden gleichsam in ihrer Gesamtheit die<br />

christliche Verfassungsurkunde dessen, was Pius XI. als „Eivitas<br />

Humana" bezeichnet. In diesem Sinne möchte das Werk<br />

einen positiven Beitrag leisten zum Wiederaufbau einer befseren<br />

Welt, indem es aus dem Trümmerhaufen des verwüsteten<br />

Europa jene ewigen und überzeitlichen Wahrheitsschätze<br />

rettet und birgt, die allein hinlängliche Gewähr bieten können<br />

für die Dauerhaftigkeit der Menschenwerke.<br />

S. Exz. Msgr. Marius Besson, von Francois Charriöre. —<br />

Verlag der Paulusdruckerei, Freiburg. — In schlichten Worten<br />

schildert uns der Verfasser das Leben und Wirken des<br />

großen schweizerischen Kirchenfürsten. Wir lernen Bischof Besson<br />

nicht nur als Gelehrten kennen, sondern ebensosehr als gütigen<br />

Hirten, der als Bischof in möglichst persönlichem Kontakt<br />

mit dem Volke blieb. Wir lernen ihn kennen alZ, unermüdlicher<br />

Helfer und Berater der Armen und besonders als<br />

väterlichen Freund der Jugend, als großen Beter und verantwortungsbewußten<br />

Erzieher seiner Priester und nicht zuletzt<br />

als vorbildlichen Patrioten. Möge das Buch ein würdiges Gedenken<br />

an den verstorbenen großen Freiburger Bischof wachhalten.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 19. September.<br />

11 30 Die ickiöne Hahdn-Sinfonie. 12.40 studioor^,^<br />

'7 00 BWM von Johannes Brahms. 18.00 KinderL''<br />

1840 Violinrezital. 19.00 Wenn der Arzt nicht zur © te H e »!'<br />

19 40 Echo der Zeit. 19.55 Noch einmal die Achtkläßler! Hz!<br />

rerprüfung. 20.10 Ein unterhaltender Abend. 21.20 D ie t<br />

strumente des Jazz. 22.10 Berner Mannerchor. 22.30<br />

mermusik. . .<br />

Freitag, 20. Septemver.<br />

11.00 Das Freitags-Mosaik. 12.40 Studioorchester. 17 0o<br />

Radioorchester. 18.00 Kinderstunde. 18.25 Bundner Volksmusik<br />

18 40 Wenns nit will, setagets mt. Erzählung, ig^<br />

Bündner Volksmusik. 19.10 Weltchronik. 19.40 Echo der Zeit<br />

20 35 Frauen-Liebe und -Leben, ^iederzyklus. 21.00 Sendung<br />

a<br />

für die Rätoromanen. 22.30 Zeitgenössische Mnjtf.<br />

Samstag, 21. September.<br />

11.30 Stuhl Nr. 263. 12.40 Die Woche im Bundeshaus<br />

12.50 Tonni Bell spielt. 17.00 Kapelle Jean Louis. I8.00<br />

Tierkinder im Zoologischen Garten. 18.25 Jugendstunde. 1915<br />

Schallplatten. 19.40 Die Woche. Hörbericht. 20.00 Die Stadtmusik<br />

Laufen spielt Marschmusik. 21.35 Musik aus Holland.<br />

22.10 Tanzmusik. 22.30 Tanzmusik.<br />

D i e n s t a m K u n d e n<br />

durch T M o o - M r a t M W<br />

Wer in der Zeitung ein Inserat aufgeben will, das seinen Namen<br />

nicht enthalten soll, bedient sich der Inserate, in denen es z. SB.<br />

heißt: Adresse zu erfragen bei der Expedition dieses Blattes; bei diesen<br />

Inseraten konnte bisher die Adresse telephonisch oder Persönlich<br />

auf unserem Bureau erfragt werden.<br />

nzz<br />

Wie oft kommt es vor, sei es über Mittag, am Abend, in der Wirlschast<br />

oder auf der Bahn usw., daß man beim Lesen der Zeitung aus<br />

ein Inserat stößt, für welches man sich interessieren würde, wenn<br />

man Gelegenheit hätte, sich nach der Adresse zu erkundigen, um sich<br />

mit dem Inserenten in Verbindung zu setzen.<br />

Um unserer werten Kundschaft noch besser zu dienen, haben wir mit<br />

der Telephondirektion eine Vereinbarung getroffen, die sich an vielen<br />

Orten gut bewährt hat.<br />

Inskünftig wird die Telephondirektion Luzern Rr. N (Auskunft) zu<br />

jeder Tages- und Nachtzeit, auch sonntags, die Adressen von solchen<br />

Inseraten vermitteln. Den, Aufgeber des Inserates entstehen dadurch<br />

keine Mehrkosten. Wer sich beim Telephonbureau über die Adresse<br />

eines Inserates erkundigen will, bezahlt nur die Gebühr für ein<br />

gewöhnliches Ferngespräch. Eine Auskunstgebühr wird nicht verrechnet.<br />

Unser Bureau ist auch fernerhin bereit, soweit dies dienlich ist, von<br />

8—12 und von 14—18 Uhr, wie bisher Auskünfte zu erteilen'.<br />

Mit höflicher Empfehlung<br />

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Die Ziehungsliste der 81. TrancTie ist<br />

ab Oonnersiag, 19. September bei<br />

allen mit dem „Roten Kleeblatt"-Plakat<br />

gekennzeichneten Verkaufsstellen erhältlich,<br />

20 Rp. Wenn Zustellung durch die Post gewünscht<br />

wird, sind 30 Rp. (iTi Marken oder auf Postcheck<br />

VIII27600) an das Offizielle Lotteriebureau, Zürich,<br />

Nüschelerstraße 45, einzuzahlen.<br />

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Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1035. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Tarnen. Tel. 3 62 37<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Garnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Insertionsvreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

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Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

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Vj Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.<br />

A h t z » p « J<br />

Kommt es zum dritten Weltkrieg? Diese Frage geht rund<br />

um die Welt. Man redet überall von Kriegsrüstungen. Allen<br />

voran rüsten die Großmächte — am geheimnisvollsten die<br />

Großmacht hinter dem Eisernen Vorhang. Zu gleicher Zeit beteuern<br />

alle: „Wir wollen keinen Krieg." Aber auf den Stockzahnen<br />

der Staatenlenker sind Fragen parat wie etwa: „Könncn<br />

wir dem kommenden Krieg ausweichen?" ... Der Schatten<br />

eines Weltkrieges ist da, viel näher als die hellen Wolken des<br />

Friedens. Das Vertrauen von Mensch zu Mensch fehlt, weil<br />

man großhansig geworden ist. Der Konvertit Langbehn hat<br />

vor einem Halbjahrhundert geschrieben: „Kindliche Gefühle<br />

sind gerade d i e Gefühle, die heute alle Welt verachtet und<br />

verhöhnt... Ich weiß ein gutes Mittel, um Kindlichkeit zu<br />

erlangen: Die Leute, die einen unkindlichen, greisenhaften,<br />

hochmütigen Geist haben, müssen sich ganz besonders zur Mutter<br />

Gottes halten; denn Kind wird und ist man, indem man zu<br />

seiner Mutter hält." In dieser Woche hat sich ein Ereignis<br />

gejährt, das wir Katholiken nicht übersehen dürfen. Kirchengeschichte<br />

zu kennen ist wichtiger, als die Daten der Weltgeschichte<br />

zu wissen.<br />

Am 19. Herbstmonat 1846.<br />

Im kleinen Bergbauerndorf La Salette in der französischen<br />

Dauphins (Diözese Grenoble), in einsamer Alpenwelt,<br />

in einer engen Talmulde, lebte ein armes Völklein, arm am<br />

Leib und verlottert und verroht an der Seele — ein getreues<br />

Abbild der Welt weitherum. Das katholische Frankreich glich<br />

um die Mitte der vierziger Jahre einem Kampfplatz mit einer<br />

Anzahl tüchtiger Heerführer (Graf Montalembert, Friedrich<br />

Ozanam usw.), aber ohne Armee. Die Kirche sah sich dem<br />

unduldsamen Liberalismus gegenüber; dann rückten Sozialismus<br />

und Kommunismus auf den Plan. Das Volk schied sich<br />

in Klassen: hier übertriebener Luxus und Vermögensanhäufung,<br />

dort Versinken weiter Schichten in das Proletariat (unselbständige,<br />

besitzlose Klasse); hier Villenviertel, ^ort Arbeiterkolonien<br />

der großen Industriestädte. Der Sozialismus<br />

wurde Weltanschauung, Wissenschaft und Glaube der Massen<br />

zugleich. Er drang in die Stellung ein, die sonst die Religion<br />

einnimmt.<br />

In La Salette hüteten am 19. September 1846 zwei Hirtenkinder,<br />

Maximin Giraud (11 Jahre) und Melanie Calvat<br />

(14 Jahre) die Herden. Keines von beiden hat je auf einer<br />

Schulbank gesessen. Das Vaterunser konnten sie so ungefähr<br />

beten; doch waren beide unverdorbene Naturkinder.<br />

Nachmittags 3 Uhr — der Tag war schön und wolkenlos —<br />

erschien ihnen die Gottesmutter. Sie rief die erschrockenen<br />

Kinder zu sich heran, um ihnen „etwas Großes kundzutun":<br />

„Wenn mein Volk sich nicht unterwerfen will, so bin ich<br />

gezwungen, den Arm meines Sohnes gehen zu lassen. Er lastet<br />

so schwer, daß ich ihn nicht länger zurückzuhalten vermag."<br />

Dann nannte Maria die Gründe der Volksschuld:<br />

Sonntagsentheiligung und Fluchen, und fuhr weiter:<br />

„Wenn die Ernte verdirbt, so geschieht es euretwegen. Ich<br />

habe es euch letztes Jahr an den Kartoffeln gezeigt. Ihr habt<br />

euch nichts daraus gemacht. Im Gegenteil, wenn ihr verdatbene<br />

Kartoffeln gefunden, habt ihr geflucht und dabei mitten<br />

drin den Namen meines Sohnes gebraucht. Sie werden weiter<br />

verderben und dieses Jahr zu Weihnachten wird es keine<br />

mehr geben.<br />

Crdstrchlea als Krankheitserreger<br />

Von Fibulus. 3<br />

Gichtkranken ist wohl schwerer zu helfen, besonders, wenn<br />

schon ganz schwere Gebrechen entstanden sind, z. B. verkrümmte<br />

Finger. Aber doch finden auch diese viel Linderung<br />

durch Bettüberstellung, weil ihre Schmerzen geringer werden<br />

und weil sie dann wenigstens schlafen können.<br />

Liegt nun jemand mit dem Kops auf einer schweren Kreuzung,<br />

dann werden selbstverständlich die Kopfnerven und das<br />

Gehirn samt dem zirkulierenden Blut schwer irritiert. Die<br />

Folge ist Kopfweh (schwerer Kopf), Denkunfähigkeit, Zerstreutheit,<br />

Vergeßlichkeit (letztere kann freilich auch andere Urfachen<br />

haben!), Schlaflosigkeit, oft auch Angina, Nasenbluten.<br />

— Wie schon gesagt, verläuft die Schlafkurve beim gesunden<br />

Schlaf umgekehrt, als beim Schlaf auf Kreuzungen. Beim gesunden<br />

Schlaf ist zuerst der Schlaf ganz tief, wird dann immer<br />

leichter und leichter bis zum frischen Erwachen. Bei Unterstrahlnng<br />

jedoch zuerst Schlaflosigkeit, dann, wenn Uebermüdung<br />

eintritt, erst leiser, sehr nnrnhiger Schlaf, voll ausregender,<br />

schwerer Träume, zuletzt, gegen Morgen, der ganz<br />

tiefe Schlaf. Aber es ist kein erquickender Schlaf, eher eine<br />

Art Betäubung, aus der man nur ganz unwohl envacht<br />

ist selbst das Erwachen aus dem gesunden, tiefen Schlaf nie<br />

so unangenehm, man fühlt sich auch 'da noch frischer als beim<br />

Erwachen aus diesem ungesunden „Betäubungsschlas . ~er<br />

gesunde Schlaf auf strahlenfreiem Bett ist außerdem ganz<br />

Es wird eine große Hungersnot kommen. Ehe die Hungersnot<br />

kommt, werden die Kinder unter 7 Jahren von einem<br />

Zittern befallen und in den Armen der Leute, die sie halten^<br />

sterben. Die andern werden durch die Hungersnot Buße tun.<br />

Die Nüsse werden vom Wurm zerfressen, und die Trauben<br />

werden faulen.<br />

Wenn sie sich bekehren, werden die Steine und die.Felsen<br />

zu Getreidehaufen und die Aecker von Kartoffeln übersät<br />

sein.<br />

Ach, Kinder, man muß recht beten, morgens und abends,<br />

und, wäre es auch nur ein Vaterunser und Ave Maria, falls<br />

ihr nicht mehr verrichten könnt.<br />

Nun denn, Kinder, teilet es meinem ganzen Volke mit!"<br />

Die Früchte der Erscheinung zeugten — trotz jahrelangem<br />

erbittertem Kampf um das Ereignis — immer deutlicher<br />

und einprägsamer für die Wahrheit. La Salette und seine<br />

Umgebung erlebten eine seelische Erneuerung voll Glaubenstiefe<br />

und sittlicher Reinheit. Von überallher kam die Kunde<br />

von auffallenden Bekehrungen und Heilungen, so daß 1851<br />

der Bischof von Grenoble, de Bruillard, die Echtheit der Erscheinung<br />

bestätigte. Das gleiche taten -die Päpste Pius IX.,<br />

Leo XIII. und Pius XI. Die Dorfkapelle von Sarnen zeigt in<br />

einem Fenster die Erscheinungsszene: Maria, weinend, lichtnmslossen,<br />

mit Rosen um die haubenartige Krone, um ihr<br />

Brusttuch und auf den Füßen.<br />

Am 19. Herbstmonat <strong>1946</strong>.<br />

La Salette ist ein Warn- und Mahnruf an die Welt. Die<br />

Menschen in ihrem Unglauben fordern den Zorn Gottes heraus.<br />

Maria weiß, was das bedeutet und will die Menschen<br />

davor bewahren. Die weinende Mutter von La Salette bildet<br />

den Anfang weiterer Warnungen: Lourdes 1858 und Fatima<br />

1917. „Mehr als irgendeiner andern Person der Kirche<br />

fällt ihr die Rolle zu, stets von neuem die Schleier, die uns<br />

die Aussicht nach drüben verhängen, zu lüften. Sie ist die<br />

vollkommene Botschafterin. Denn einerseits identifiziert sie<br />

sich mit dem Auftrag, auch wenn er schwer ist, wenn er ihr<br />

völlig gegen die Natur geht. Denn in der Tat, wenn sie Trauriges<br />

meldet, dann drückt ihre ganze Erscheinung vollendete<br />

Trauer aus... sie weint auf dem kahlen Berggipfel von<br />

La Salette, auf einem Stein sitzend, das Gesicht in den Händen<br />

vergraben, heiße Tränen; in der Höhle von Massabielle<br />

sieht die Menge Maria sich sterbensbleich verwandeln und<br />

Tränen der Angst um die Welt ihren Augen entstürzen.. -<br />

Und noch einmal, in Fatima, Tränen und Trauer der schönen<br />

Dame über die Welt, ihre Blindheit und die drohende<br />

Strafe... Aber wenn sie von Gnade redet, was für ein<br />

Licht! Licht umstrahlt die Mutter von neuem in La Salette<br />

und Lourdes, und Lucia von Fatima weiß zu berichten:<br />

Sie war Licht, Licht, Licht!" (H. Urs v. Balthasar.)<br />

Das Volk fühlt es: nie verkündet Maria das nahe Gericht,<br />

ohne den Ausweg der Gnade zu zeigen. Nie aber zeigt<br />

sie die Gnade anders, als indem sie von uns alles fordert.<br />

Kam doch dieser Tage aus Jugoslawien die Kunde, wie das<br />

katholische Kroatenvolk — trotz allem Wüten der Kommunisten<br />

gegen die Marienverehrung selbst im Parlament — in<br />

einer Prozession von 50 000 12 Stunden lang von Zagreb bis<br />

Marija-Bistrica zu Fuß wallfahrtete. Kommunisten bekehren<br />

sich, weil sie das Licht suchen. La Salette, Lourdes und Fatima<br />

haben mehr Licht als Paris. :—<br />

traunilos. Es ist eben ein wirkliches Ruhen des ganzen Körpers,<br />

auch der Nerven, und somit auch des Geistes.<br />

4.<br />

Eine besondere Wirkung dieser Strahlungen ist auch die,<br />

daß sie ein eigenartiges Kältegefühl bewirken. Es ist das aber<br />

nicht jene, den gesunden Menschen wohlig anmutende Kälte,<br />

wie sie der Winter bringt, jene Kälte, die eine verstärkte Reaktion<br />

des Körpers durch Wärme zur Folge hat. Das Kältegesühl,<br />

das diese Wasseradern erzeugen, ist vielmehr äußerst<br />

unbehaglich. Es dringt bis ins Innerste des Menschen, besonders<br />

fröstelt es im Oberkörper, so daß solche unterstrahlt liegende<br />

oder sitzende Menschen sich nie recht zu erwärmen vermögen.<br />

Trotz reichlicher Bedeckung fröstelt es sie im Bett, es<br />

fröstelt sie im Sommer in einem solchen Büro, und die Folge<br />

ist meist Heiserkeit der Stimme, Verschleimung der Atmungsorgane,<br />

Katarrhe, sie müssen sich viel ränspern, bekommen<br />

leicht Husten, zumal im Bett, während sie untertags wenig<br />

oder nie zu husten brauchen. Sänger können sich ihre Stimme<br />

schwer ruinieren, wenn sie viel singen müssen, zumal hohe<br />

Partien, wenn sie in solchen unterstrahlten Betten schlafen<br />

müssen. Morgens bringen sie meist keine schöne, klangvolle<br />

Stimme heraus. Auch für Leute, die viel und laut reden müssen,<br />

wie Geistliche, Lehrer, Rechtsanwälte n. a. ist es bedenklich,<br />

weil diese Strahlungen auf Kehlkopf und Stimmbänder<br />

verheerend einwirken. Einige Erkrankungen, die mit dieser<br />

Kältewirkung der Erd- und Wasserstrahlen zusammenhängen,<br />

sind noch: Frostbeulen an Händen und Füßen, rheumatische<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates vom 16. September<br />

<strong>1946</strong>. Das eidgenössische Kriegs-Fürsorgeamt teilt<br />

mit, daß der Bund die Unterstützung der Notstandsaktionen<br />

mit dem 31. Dezember <strong>1946</strong> abschließe. Der Bundesratsbeschluß<br />

wird im Amtsblatt veröffentlicht.<br />

Die vom eidgenössischen Militärdepartement, Bureau für<br />

Landerwerb, aufgeworfene Frage des Unterhalts der von der<br />

erstellten Glaubenberg- und Aecherlistraße wird zur Prüfung<br />

an die Baukommission gewiesen.<br />

Von dem nunmehr vorliegenden Urteil der staatsrechtlichen<br />

Kammer des Bundesgerichtes vom 11. Juli <strong>1946</strong> in Sachen<br />

Erwerbssteuer 1938—1942 der Zentralschweizerischen<br />

Kraftwerke wird Kenntnis genommen und den interessierten<br />

Gemeinden Abschriften zugestellt.<br />

In Abänderung des Beschlusses vom 18. Oktober 1945<br />

werden die Detailhöchstpreise für dürres Brennholz neu festgesetzt<br />

und im Amtsblatt publiziert.<br />

Vom Reinerlös der 79. Tranche der interkantonalen Landeslotterie<br />

sind dem Kanton Obwalden Fr. 1627.20 zugeflössen.<br />

Dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz wird ein<br />

Beitrag zugesprochen.<br />

11. Erziehungstagung. (Voranzeige.) Am 9. und 10. Oktober<br />

findet in Luzern, wie wir es um diese Zeit gewohnt<br />

sind, eine Erziehungstagung statt. Unter dem Leitsatz: E r -<br />

ziehung zur Gerechtigkeit werden von verschiedenen<br />

Gesichtspunkten aus die Aufgabe, das Wesen und die Bedeutnng<br />

der Gerechtigkeit im Erziehen und Bilden der Jugend<br />

aufgezeigt werden. Die Gerechtigkeit ist das Fundament des<br />

Friedens in der Ordnung der Gesellschaft. Die Erziehung<br />

führt in dieses Leben ein und muß der Jugend die Pflicht,<br />

jedem das Seine zu geben, nahe bringen. So kommt der diesjährigen<br />

Erziehungstagung eine ganz besondere Bedeutung zu.<br />

Der Besuch wird daher Eltern und Erziehern angelegentlich<br />

empfohlen.<br />

Was ist der Landesverband Freier Schweizer Arbeiter?<br />

1. Der Landesverband Freier Schweizer Arbeiter steht gemäß<br />

der weltanschaulichen Einstellung seiner Gründer, seinem<br />

Programm und seiner parteipolitischen Verbindungen auf dem<br />

Boden der freisinnigen Weltanschauung und<br />

Politik.<br />

2. Dieser Verband bildet eine von der Freisinnigen<br />

Partei offensichtlich geförderte und von den freisinnigen<br />

Arbeitgebern bevorzugte Arbeitnehmerorganisation.<br />

3. Der Landesverband Freier Schweizer Arbeiter bildet<br />

eine eigentliche Konkurrenzorganisation zu den christlichen Gewerkschaften.<br />

4. Der Landesverband Freier Schweizer Arbeiter steht in<br />

grundsätzlichen und weltanschaulichen Fragen vielfach in einem<br />

Gegensatz zu unserer religiösen und k i r ch l i -<br />

chen Einstellung.<br />

5. Aus diesen Erwägungen muß für die Mitglieder der<br />

religiös-sozialen Standesvereine die Mitgliedschaft im Landesverbaud<br />

Freier Schweizer Arbeiter als u n z u l ä f s i g erklärt<br />

werden und finden die bezüglich der Zugehörigkeit katholischer<br />

Arbeiter zu den sozialistischen Gewerkschafts- und<br />

Parteiorganisationen ausgestellten Grundsätze sinngemäß An-<br />

Wendung.<br />

Zahnschmerzen, von denen gerade solche Leute geplagt werden,<br />

die in unterstrahlten Wohnungen leben, zuweilen sogar<br />

Fieber, Grippe, Lungenentzündung.<br />

Auf die Dauer wird das Blut geschwächt, es vermindern<br />

sich die roten Blutkörperchen, und Blutarmut, bleiches Aussehen<br />

sind die Folge. Viele Menschen spüren es, wie ihnen<br />

diese Strahlen Kraft aus dem Körper ziehen. Daher sind sie<br />

wenig arbeitsfähig, ermüden schnell, brauchen mehr Nahrung<br />

als andere und werden vor allem viel von Durst gequält, besonders<br />

am Morgen. Während ein vollkommen gesunder<br />

Mensch normalerweise nie ein Getränk braucht, muß der von<br />

Erdstrahlen Gequälte oft trinkend Meist sind ihm kalte Getränke<br />

ein Greuel. Troh der reichlicheren Kost magern aber<br />

solche Menschen ab, und haben fast immer ein leidendes Aussehen.<br />

Zumal in Regenzeiten leiden diese Menschen schwer.<br />

Denn dann quellen auch die unterirdischen Wasseradern stärker<br />

an und „strahlen" entsprechend stärker nach oben. Diese<br />

Erscheinung tritt auch an Haustieren zutage. Wenn diese über<br />

schweren Kreuzungen liegen müssen, magern sie trotz reichlicheren<br />

Futters zusehends ab, ihr Fell wird struppig, die Kühe<br />

z. B. brüllen beständig und bekommen über kurz oder lang<br />

innere Krankheiten oder äußere Geschwüre- Sie geben wenig<br />

Milch, verwerfen oft oder fast immer, Hühner legen wenig<br />

Eier, Pferde gehen fchnell ein. Mancher Viehzüchter hat trotz<br />

größter Bemühung kein Glück mit seinem Vieh, während der<br />

Nachbar mit weniger Mühe mehr erreicht. Die Folge ist,<br />

daß zuletzt manches Bauerngut „abischwimmt", was nicht sein


T u r n h a l l e S o t n e n : C o r n i t a g . 2 2 . E e K l e m b e r 1 9 4 6 : M s - K M - M r i !<br />

Sarnen. Dorf-Kilbi-Märt in der Turnhalle. (Eing.) Farbige<br />

Programme sind dieser Tage in unsere Haushaltungen<br />

geflogen, hangen in den Schaufenstern der Geschäfte und werben<br />

für den Dorf-Kilbi-Märt der Jungfrauenkougregation.<br />

Es wird viel geboten, so daß groß und klein, Sportkanonen<br />

und Feinschmecker, verträumte Naturen und Draufgänger<br />

auf ihre Rechnung kommen sollen. Die Söhne Teils werden<br />

sich besonders vom Schießstand mit seinen verlockenden Preisen<br />

angezogen fühlen. (Ob sich im Zeitalter des Frauenstimmrechts<br />

auch Stauffacherinnen durch Glanzleistungen auszeichnen,<br />

wird sich zeigen!) — Nicht weniger als auf der Luzerner<br />

Allmend wird das Pferderennen in der Turnhalle die<br />

Zuschauer in fieberhafte Spannung versetzen. — Auch das<br />

Kegeln will verstanden sein. Doch wers unverdrossen und mit<br />

Eiser betreibt, wird schöne Gabsn nach Hause tragen. — Passionierte<br />

Fischer werden sich mit Vorteil dem Glücksbrunnen<br />

zuwenden. Dort ersolgt der Ruck au der Angel schneller und<br />

sicherer als jeweils an der Sarner Aa. — Sogar eine Glücksuhr<br />

wird zu sehen sein, deren Zeiger sich unermüdlich dreht<br />

und nur auf Glückszahlen stillsteht. Mit Kopfrechnen wird<br />

man dort nicht ans Ziel kommen, nur nid lugg lah! — So<br />

ziehe denn der Vater mit den Buben und Mädchen gleich<br />

nach dem Mittagessen los. Er wird jedem einen Batzen geben<br />

und sich mit seinem Jungvolk messen. Der sportlichen Anstrengungen<br />

müde, zieht er sich wohl später zum Kaffeejaß<br />

zurück, während die Kleinen sich beim Kasperli fabelhaft amüsieren.<br />

Die Mutter wird für den ruhigen Nachmittag dankbar<br />

sein und sich gern vom Gatten durch den abendlichen<br />

Kilbi-Märt führen lassen. Daß sie als gute Hausfrau vom<br />

1. Preis der Tombola in den Bann gezogen wird und seine<br />

Patisserie besonders zu schätzen weiß, ist ganz selbstverständlich.<br />

— So möchte die Kongregation recht vielen ein paar<br />

frohe Stunden bereiten, um daraus die Mittel für ihre ausgedehnte<br />

karitative Tätigkeit zu gewinnen.<br />

Sarnen. (Eing.) Gründung einer Kleinpflanzervereimgung<br />

Sarnen. Gegenwärtig sind hier Bestrebungen im Gange<br />

zum Zusammenschluß der nichtlandwirtschastlichen Kleinpflanzer.<br />

Dieser Zusammenschluß in eine Kleinpflanzervereinigung<br />

bezweckt vor allem die Erhaltung und Förderung des Kleinpflanzeranbaues<br />

in der Friedenszeit. Viele Arbeiter, Handwerker,<br />

Gewerbetreibende usw. haben den Gartenbau in den<br />

vergangenen Kriegs- und Mangeljahren lieb gewonnen' und<br />

sie würden ihn nur ungern wieder aufgeben. Der Garten<br />

hat ihnen nicht bloß eine gesunde und angenehme Freizeitbeschästigung<br />

geboten, sondern vor allem auch die Ernährung<br />

gesichert, sie zudem auch wesentlich verbilligt und bereichert.<br />

Die Beschaffung von geeignetem Pflanzland war einfach, da<br />

die Gemeinden verpflichtet waren, solches zur Verfügung zu<br />

stellen. Diese kriegswirtschaftliche Verpflichtung wird früher<br />

oder später aufgehoben. Dadurch würde mancher Kleinpslanzer<br />

gezwungen, den Gartenbau auszugeben, was sicher zu bedauern<br />

wäre. — Die zu gründende Kleinpslanzervereiniguug bezweckt<br />

nun vor allem auch die Beschaffung von geeignetem<br />

Pflanzland. Die Kleinpflanzer von Sarnen wollen daher nicht<br />

versäumen, die Gründungsversammlung vom 22. September,<br />

nachmittags 2 Uhr, im Hotel Metzgern zu besuchen und der<br />

Vereinigung beizutreten.<br />

An den Einsender von Kerns. Sie fragen an, ob es richtig<br />

sei, daß Herr Metzgermeister Niederer in Kerns ein Vermögen<br />

von Fr. 4000.— versteuere. Sicher kann Ihnen hierüber<br />

das Steuerbureau Kerns Ausschluß geben.<br />

Kerns. (Korr.) Das Beth anien heim hatte die Ehre,<br />

während einer Woche eine internationale Konferenz zu Gaste<br />

zu haben. Vom 16. bis 22. September fand hier die Studienwoche<br />

der Leiterinnen der „Internationalen Union der<br />

katholischen Frauenverbände" (Jugendabteilung) statt, unter<br />

der Leitung der Gräfin de Hemptinne (Belgien). Vertreten<br />

waren die Schweiz, England, Frankreich, Spanien, Italien,<br />

Polen, Luxemburg und Belgien. Professoren der Universität<br />

Freiburg behandelten die geistigen Fragen der Gegenwart in<br />

fruchtbarer Weise. Mau bekam einen Einblick in die gewaltige<br />

Organisation, die heute in 40 Ländern 7 Millionen Mit-<br />

Glieder zählt. Pius XII. hat ihr kürzlich als Protektor den<br />

Kardinal Pizzardo gegeben. Sehr geschätzt wurde die Anwesenheit<br />

des hochwst. Weihbischofs Hervas von Vasencia (Spanien).<br />

Eine gemeinsame Wallfahrt in den Ranft hat die internationale<br />

Verehrung unseres Landesvaters neuerdings bewiesen.<br />

Möge die Studienwoche viel zum Frieden unter den<br />

Völkern beitragen!<br />

müßte, wenn die Menschen die Ursachen dieser Vieherkranknngen<br />

kennen und ihnen vorbeugen würden. In den meisten<br />

Fällen steht auch der Vieharzt solchen Erkrankungen machtlos<br />

gegenüber. Alle Desinfektionen der Ställe sind wirkungslos.'Ist<br />

auch begreiflich, denn diese Krankheiten entstehen<br />

meist gar nicht durch Uebertragung, sondern die Ursache liegt<br />

„tiefer". In dieser Hinsicht sind die wilden Tiere gegen die<br />

Haustiere im Vorteil, denn sie bauen sich ihre Höhlen nie<br />

über Wasseradern, die sie instinktiv spüren. Nur die Haustiere,<br />

die sich ihre Wohnung nicht selber wählen können, leiden mit<br />

dem Menschen an diesen Einflüssen.<br />

Eine Krankheit sei noch besonders erwähnt, die nnverkennbare<br />

Zusammenhänge mit unterirdischen Wasseradern aufweist,<br />

besonders mit starken Krenzungen: Das ist der Krebs.<br />

Ueber den Krebs und seine Ursachen wurde schon viel geforscht<br />

und geschrieben. Bis heute ist es den Aerzten noch<br />

nicht gelungen, einen „Krebsbazillus" zu finden. Ja, wie in<br />

einem Artikel der Zeitung „Vaterland" im Juli zu lesen<br />

war, hat jetzt ein Arzt endgültig nachgewiesen, daß der Krebs<br />

nicht durch Bazillen hervorgerufen wird. Woher er kommt,<br />

konnte dieser Arzt auch nicht erklären, aber das eine stünde<br />

somit fest, Krebserreger gibt es keine. Er wird also nicht durch<br />

Ansteckung übertragen, auch nicht vererbt. Diese Feststellngen<br />

von ärztlicher Seite sind sehr bedeutungsvoll, ^euu verschiedene<br />

Erdstrahlenforscher, u. a. Frhr. von Pohl, hatten<br />

schon vor längerer Zeit nachgewiesen, daß der Krebs im Zusammenhang<br />

mit den Strahlungen der Wasseradern stehe.<br />

El' linkte viele Tausende von Krebskranken besucht, ihre ^!öohnung<br />

untersucht, und hatte immer wieder feststellen müssen,<br />

Kerns. (Eing.) Der Samariterverein wird, insofern<br />

genügend Anmeldungen vorhanden sind, einen Samariterkurs,<br />

d. h. einen Kurs für erste Hilfe bei Unglücksfällen,<br />

durchführen. Es ist heute wirklich ein Bedürfnis und zeitgemäß,<br />

daß sich nicht nur Männer, sondern auch Frauen und<br />

Töchter gegen die Unfälle, die sich täglich in der Landwirtschaft,<br />

im industriellen Betrieb, aus der Straße, beim Sport<br />

oder sonst irgendwo -ereignen ,die nötigen Kenntnisse der ersten<br />

Hilfe aneignen. Nicht immer kann ein Arzt sofort zur Stelle<br />

sein, oder gerufen werden. Darum ist es außerordentlich wichtig,<br />

daß geübte Samariterinnen und Samariter in diesem<br />

Moment lindernd und vorbeugend eingreifen können. Es<br />

haben sicher alle das Bestreben, einem unglücklichen Menschen<br />

zu helfen. Aber der gute Wille allein genügt nicht, auch die<br />

hiefür nötigen Kenntnisse müssen vorhanden sein. Diese können<br />

sie sich im vorgesehenen Samariterkurs aneignen. Der<br />

vielseitige Kurs wird den Frauen und Töchtern sowie den<br />

Jünglingen und Männern wärmstens empfohlen.<br />

In Anbetracht der vielen Herbstarbeiten wird der Kurs<br />

erst im November oder Dezember mit zirka 20 Uebungsabenden<br />

durchgeführt. Anmeldungen nehmen bis 15. Oktober entgegen:<br />

Gustav Berchtold, Hilfslehrer, und Eduard Egger,<br />

Breiten.<br />

Sächseln. (Korr.) Aus dem Mutterhaus der ehrw. Schwesteru<br />

von Menzingen kommt die Trauerkunde, daß nach kurzem<br />

Leiden am Festtage Mariä Geburt, 8. September 1L46,<br />

die ehrw. Schwester B e r n a d e t t e R o h r e r, ehemals Generalrätin<br />

und Seminardirektorin, iin 83. Lebensjahre und<br />

im 65. Jahre ihrer hl. Proseß von dieser Zeitlichkeit Abschied<br />

genommen habe. Ein im August eingetretener «chlaganfall<br />

hatte sie an den bevorstehenden Tod gemahnt.<br />

Von der heutigen Generation werden sich nicht sehr viele<br />

Sachsler persönlich der jungen Rosalie Rohrer erinnern, die<br />

am 4. Dezember 1863 als Tochter des Metzgers Simon Rohrer<br />

und der Franziska geb. von Moos (aus dem Balmacher)<br />

geboren wurde. Dagegen kennt jedermann hier ihren einzigen<br />

Bruder, Herrn Abraham Rohrer, Schuhmachermeister, der<br />

vor einigen Wochen sein 75. Altersjahr erfüllte. In Sächseln<br />

besuchte Rosalie Rohrer die Schule und wird auch als eine<br />

der letzten Ueberlebenden der Unterrichtsstunden beim unvergessenen<br />

„Mättelifeppi" genannt. In blühendster Jugend trat<br />

sie in das Schwesternhaus vou Menzingen ein und feierte<br />

am 14. September 1881 Profeß. Ihr Lebenslichtlein ist also<br />

wenige Tage vor Erfüllung ihres 65. Profetzjahres erloschen.<br />

Was in einer solchen Spanne von 65 Jahren des Klosterlebens<br />

an Entsagung, Opfer, innerer Freude, Arbeit und Erfolg<br />

enthalten ist, das weitz allein der ewige Vergelter. Lehrerin<br />

an der kathol. Mädchenrealschnle in St. Gallen, Seminarlehrerin<br />

in Menzingen, von 1905 bis 1910 Seminar-Direktorin,<br />

erste Leiterin der im ersten Weltkrieg gegründeten<br />

Sozialen Frauenschule in Luzern, 1927 Generalrätin des<br />

Mutterhauses in Menzingen — das sind die äußern Lebensstationen.<br />

Ihre Aufgaben meisterte sie mit Sachkenntnis, geistiger<br />

Beweglichkeit und vor allem tiefer Frömmigkeit. Den<br />

Lohn für ihren Einsatz im Dienste Gottes von frühester Jugend<br />

an bis ins hohe Alter möge sie nun im Jenseits empfangen!<br />

Ihr Andenken verdient auch in den Blättern der Geschichte<br />

Sachselns ehrenvoll vermerkt zu werden. Ihre edle<br />

Seele ruhe in Gottes Frieden!<br />

Sächseln. Am 8. September starb in Menzingen die ehrw.<br />

Schwester Bernadette Rohr er, Schwester von H. H.<br />

Kommissar Rohrer selig, im 83. Altersjahre und im 65. Jahre<br />

des Klosterlebens. Lange Jahre war sie Lehrerin und Direktorin<br />

des Lehrerinnenseminars Menzingen gewesen, hals die<br />

Soziale Frauenschule in Luzern begründen und übte so einen<br />

segensvollen Einslutz weit über die Grenzen der Schweiz hinaus.<br />

Als 18jährige war sie ins Kloster eingetreten, zeigte aber<br />

bald eine autzergewöhnlich geistige Regsamkeit und tiefgründiges<br />

Ersassen der Erzieherprobleme. Als urchige <strong>Obwaldner</strong>in<br />

schien sie von unbegrenzter Geisteskraft zu sein, die unvergeßliche<br />

Anregungen in den Seelen ihrer Zöglinge zu<br />

wecken verstand. Diese Lebenskraft hielt unvermindert au bis<br />

wenige Tage vor ihrem Tode. Die kluge Frau mit den leuchtenden<br />

Augen freute sich immer, Leute aus der Heimat wiederzusehen.<br />

Obwalden beanspruchte in ihrem Herzen einen guten<br />

Winkel. Drum wird auch die Heimat ihr ein gutes Andenken<br />

bewahren. (:)<br />

Von anderer Seite erhalten wir noch folgenden Beitrag:<br />

Auf dem Schwesternfriedhof in Menzingen, welcher wie<br />

ein einsamer Blumengarten in den Herbsttag hineinträuint,<br />

daß alle Krebskranken jahrzehntelang, mindestens aber 15<br />

Jahre in einer Wohnung schliefen, wo ihr Bett über schweren<br />

Kreuzungen von Wasseradern stand. Ja, er konnte auch<br />

nachweisen, daß alle Bewohner der betreffenden Wohnungen,<br />

die entsprechend lange darin gehaust hatten, zuletzt an Krebs<br />

gestorben waren.<br />

Somit ist es nicht schwer, zu verstehen, wie der Krebs entsteht.<br />

Wenn durch diese schweren Strahlungen der Blutkreislauf<br />

ständig gestört, und die Ausscheidung der Harnstoffe gehindert<br />

werden, so stauen sich diese Giftstoffe im Körper, zumal<br />

in den Gelenken. Es kommt zuerst zum Rheuma, bis durch<br />

fortwährende Vergiftung des Blutes jene zersetzenden Wirkungen<br />

eintreten, die auch das Gewebe angreifen und allinählich<br />

die Fäulnis desselben bewirken.<br />

Freiherr von Pohl fand bei feinen Forschungen, daß mitunter<br />

mehrere Glieder einer Familie ständig kränkelten, während<br />

anders vollkommen gesund waren. In einem Fall traf<br />

er eine Frau von über 80 Jahren, die kerngesund war, während<br />

die jüngeren Familienangehörigen ausnahmslos mehr<br />

oder weniger krank waren. Er untersuchte die Betten, und<br />

fand, daß einzig das Bett dieser alten Frau vollkommen strahlensrei<br />

stand, während alle andern Betten über schweren<br />

Wasseradern, zum Teil sogar über Kreuzungen standen.<br />

Eben dieser Forscher untersuchte auch eine große Zahl von<br />

Pfarrhöfen, weil hier eine Vererbung' von Krankheiten auf<br />

die Nachfolger ausgeschlossen ist. Er fand auch hier, daß alle<br />

jene Geistlichen, die ihr Bett an einer gewissen unterstrahlten<br />

Stelle hatten, kränkelten oder auch schwer krank waren.<br />

sieb das Grab über einer tapfern <strong>Obwaldner</strong>in gefcf,i 0 j =<br />

• L| -st j^e ehrwürdige und hochgeschätzte Frcku ^ernad^<br />

Soire Ä l « » 82<br />

Ä ' sie immer eine waschechte <strong>Obwaldner</strong>m<br />

platzchen fand Obwohl ^ .^cm Iicbcn Heimatdorf £<br />

hat sie"doch ihre ganze Lebenskraft und Intelligenz hj« ^<br />

M n naen entfaltet. Die alten Leute erzählen daß sie e§<br />

damals nicht glauben wollten, als das i-mge, lebhafte Ros-^<br />

ins Kloster ging. Sie konnten sich nicht vorstellen, wie das<br />

Ü c Mettschi eine Klosterfrau werden sollte, war es doch<br />

immer zu allerlei lustigen Dingen aufgelegt, wenn die Dorfbubeu<br />

und Meitli. unter ihnen auch Heinrich Federer vor<br />

dem gestrengen „Mätteli-SePP. den Katechismus aussagen<br />

mußten vor dem „Zuechä-ga". Aber sie haben sich getäuscht.<br />

Aus dem lustigen Rosalie wurde eine ^rdensfrau und Erzieherin<br />

daß man nur so staunte. Früh schon haben die Ordensoberinnen<br />

die Fähigkeiten der jungen Schwester entdeckt und<br />

ihr Gelegenheit genug gegeben, dieselben zu entfalten. Schwester<br />

Bernadette hat mehrere wichtige Posten versehen. Viele<br />

Jahre war sie Seminar-Lehrerin und Direktorin und hat als<br />

solche manche junge Lehrerin geformt und zum Charakter heranaebildet,<br />

denn ein außergewöhnliches pädagogisches Talent<br />

war ihr zu eigen. Sie war auch Leiterin der Haushaltungsschule<br />

Salesianum, Zug. Und als man an die neu zu gründende<br />

Soziale Frauenschule in Luzern Menzingerschwestern<br />

berief, mußte wieder die tapfere Schwester Bernadette ihr<br />

Kösserchen packen und nach Luzern übersiedeln. Natürliche<br />

Begabung und langjährige Erfahrung haben der Schwester<br />

eine große Sicherheit in jeder Lebenslage verliehen. Und es<br />

ist nicht zu verwundern, daß sie von den Menzinger-Schwestern<br />

für das hohe Amt einer Generalrätin, was in einer so<br />

großen Kongregation nicht wenig bedeutet, gewählt wurde.<br />

In den letzten Jahren ist es um Frau Bernadette stiller<br />

geworden. Alterserscheinungen hinderten sie, sich weiterhin<br />

pädagogisch zu betätigen und sie hat die wohlverdiente Ruhe<br />

mit Zufriedenheit genossen. Immer inehr sind ihre Gedanken<br />

zurückgeschweift in die liebe Jugendzeit, ins Dorf am See und<br />

ins Vaterhaus, wo heute liebe Angehörige noch treu an. sie<br />

denken. Und nun haben sich ihre Hände zu ewiger Ruhe gefaltet<br />

und sie wird dem Heiligen ihres Dorfes, unserem lieben<br />

Bruder Klaus, wohl in der ewigen Heimat begegnen. J.L.M.<br />

(Einen in letzter Stunde eingetroffenen Nekrolog legen wir<br />

dankend beiseite. Red.)<br />

Alpnach. Herr F. W. Lüthold, Lbergerichtspräsident und<br />

alt PostHalter, 70jährig. (Eing.) Mit einem soleiinen Standchen<br />

überraschte die Musikgesellschaft Alpnach ihren frühern,<br />

langjährigen Dirigenten und Mitbegründer anläßlich seines<br />

70. Wiegenfestes. Der Jubilar war sichtlich erfreut ob dieser<br />

unerwarteten Ehrung und lud die ganze Mnsika zu einem<br />

Trunk ins nachbarliche Gasthaus zum Schlüssel ein, wo bald<br />

eine frohe Stimmung herrschte und Tischreden gewechselt<br />

wurden. Darin kam so recht die Verbui^>enheit der Dorfinusik<br />

mit dem Werden und Vergehen in der engern Heimat zum<br />

Ausdruck. Der Präsident der Musikgesellschast, Herr Georges<br />

von Atzigen, zum Schlüssel, sprach als erster den Toast aus<br />

den Jubilaren aus und knüpfte an Reminiszenzen an )cr<br />

Jubilar verdankte die schönen Worte, holte zu einer kurzen<br />

Ansprache aus und ergänzte noch diese und jene Episoden aus<br />

frühern Zeiten, zurück bis auf das Gründungsjahr 1909. Für<br />

einen Großteil der jünger» Garde waren diese Ausführungen<br />

neu und sie wurden von der ganzen Festgeineinde mit Interesse<br />

zur Kenntnis genommen. Inzwischen hie» es noch „Tischlein<br />

deck dich" und der generöse Jubilar lieg einen wohlschmeckenden<br />

Imbiß serviere». Bald war die Tafelrunde z»<br />

einem geschwätzigen Familientisch geworden. Der junge M»-<br />

sikant saß neben seinem Kameraden im Silberhaar und so<br />

fühlte man sich so recht geborgen im reise der edlen Musila<br />

und deren hochherzigen Gönner.<br />

Daß man bei solchen Gelegenheiten auch etwa Rückschau<br />

und Ausblick hält, ist bei einem Verein, wo auch Geselligkeit<br />

und Kameradschaft so vortrefflich gepflegt wird, quasi selbstverständlich.<br />

Diese Stunde des fröhlichen Beisammenseins<br />

wurde denn auch benützt, um den Expertenbericht vom kantonalen<br />

Musiktag in Buochs bekannt zu geben. Er lautete ans<br />

vorzüglich und stellt dem Verein erneut ein gutes Zeugnis<br />

aus; wir wünschen weiterhin solch gute Nachrichten zu<br />

vernehmen und dem aufstrebenden Verein fernerhin ein krästiges<br />

Glückauf. Nur allzurasch mahnte die Stunde zur Heimkehr<br />

und in gehobener Stimmung drückte man sich die Hand<br />

zur Reise nach „Bettenhausen". Dem splendiden Jubilaren<br />

Nun entsteht die Frage: Wie kann man sich gegen solche<br />

Einflüsse schützen? — Das Einfachste wäre, eine bessere Wohnung<br />

zu finden. Das ist aber heutzutage auch nicht immer einfach<br />

und dazu sind fast alle Wohnungen mehr oder weniger<br />

„unterstrahlt". So bleibt also nichts übrig, als einen tüchtigen,<br />

erfahrenen Rutengänger zu Rate zu ziehen. Wenn dieser<br />

eine Stelle im Haus gefunden hat, die nicht unterstrahlt ist,<br />

dann sofort das Bett dorthin stellen!<br />

Mitunter sind aber solche Stellen kaum zu finden, oder<br />

man kann das Bett unmöglich dorthin stellen. In solchen<br />

Fällen nniß man trachten, wenigstens das Bett „abzusch^'<br />

men . Wie kann inan das am besten machen?<br />

^<br />

(Fortsetzung folgt-1<br />

Ovornaltine w i r d<br />

a u c h v o n<br />

s c h w a c h e n V e r d a u n s *<br />

g a n e n leicht v e r t r a g e n u n<br />

mit N u t z e n v e r d a u t . ><br />

ist ein richtiger k n e r s '<br />

S p e n d e r für a l t e r n d e<br />

alte<br />

Leute.<br />

Dr. A .W.nd« A *"°*<br />

u<br />

0 mrC


(gnriten / Samstag, den 21. September <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 75 — 2. Blatt<br />

M O o e r M M m d<br />

3 « W W r e c h m , d e s selige« B n i e r K i m s » o « »<br />

Hertenschreeben der Schweezereschen Beschöfe zum Eidgenössischen Butz- und Bettag <strong>1946</strong>.<br />

Im öffentlichen Leben.<br />

Kein militärisches Büchlein gibt uns Aufschluß über die<br />

Zahl seiner Diensttage; aber sein Schwert hängt noch in der<br />

Kernser Kirche beim Taufstein, der die reinigende Flut des<br />

Taufwassers ihn, bot. Mit Ehrfurcht nähert sich der <strong>Obwaldner</strong><br />

diesen Gegenständen, die daran erinnern, daß er als Solbat,<br />

Fähnrich und Rottmeister in schwerer Zeit diente; aber<br />

niemals im Widerspruch mit dem Taufgelübde. Diejenigen,<br />

welche den späteren Einsiedler besuchten, hatten Gelegenheit<br />

zu hören, wie ernst er die Pflichten eines biederen Soldaten<br />

der damaligen Zeit nach den Vorschriften des Sempacherbriefes<br />

vom Jahre 1393 nahm. Fahnenflucht und Beutegier<br />

wurden geahndet und der Schutz von Klöstern, Kirchen und<br />

Kapellen zur Pflicht gemacht. Frauenehre galt als unantastbar,<br />

„weil durch ein Frauenbild aller Menschen Heil erneuert<br />

und geniehrt worden". Die Begründung der Achtung für die<br />

Frau, weil aus ihrem Geschlechte die Mutter des Erlösers<br />

stammt, ist eine Warnung auch für den heutigen Soldaten.<br />

Er soll nicht bloß die Rohheiten des Krieges, sondern auch<br />

jedes ausgelassene Wort und alles Tun unsittlicher Taktlosigfeit<br />

der Frauenwelt ersparen. So lange die Schweiz eine Armee<br />

besitzt, die im Namen Gottes das Schwert ergreift, um<br />

eigenen Boden, Fran und Kind zu schützen und so lange das<br />

ganze Heer wie die alten Eidgenossen noch niederkniet zum<br />

Gebet und die Hand erhebt zum Eid, fürchten wir für den<br />

Fortbestand des Reduits der Schweiz nicht.<br />

Der Ehemann.<br />

Ungefähr um die Zeit, da Bruder Klaus als Soldat nach<br />

der Schlacht bei Ragaz im Jahre 144G heimkehrte, holte er sich<br />

zur Frau die Dorothea Wiß aus Schweudi-Saruen. Er verließ<br />

das Haus seiner Kindheit und Jugendjahre und bezog ein<br />

neues Heim in nächster Nähe. Nach allem zu urteilen, was wir<br />

von dieser Frau wissen, hatte er in ihr eine jener starken<br />

grauen gesunden, die so kostbar sind, daß nean sie nicht bloß<br />

vom jenseitigen Ufer des Sarner Sees herholt, sondern so<br />

wertvoll wie die Dinge, die man von den äußersten Enden<br />

der Erde herbeiträgt. Da sie zehn Kindern das Leben schenkte<br />

und ihr Mann sich in die Klause zurückzog, als das jüngste<br />

noch in der Wiege lag, so kann man sich denken, daß sie eine<br />

starke Frau sein mußte, deren Licht in der Nacht nicht erlosch<br />

und daß sie bei Nacht aufstand, um Speise zu bereiten. Beachtet<br />

man, daß ihr Mann als Rat und Richter oft in öffentlichen<br />

Geschäften abwesend sein mußte, so versteht man auch,<br />

daß sie nach dem Acker schaute und daher sicher sein mußte,<br />

daheim eine Frau zu haben, auf die fein Herz vertraute. Sie<br />

verarbeitete, wie die Hl. Schrift sagt, Wolle und Flachs, um<br />

die Kinder zu kleiden und um den Mann so auszustatten, daß<br />

er unter den Ratsherren des Landes in Ehren dastehen konnte.<br />

Verständnisvolle Opfer solcher Art forderte gewiß auch die<br />

tiefe Frömmigkeit ihres Mannes, der oft bei Tag und Nacht<br />

sich zurückzog, erfaßt von seiner Andacht und seinen Visionen.<br />

Die Perlen des Rosenkranzes glitten damals durch<br />

seine Finger nicht bloß als Spiel. Die Geheimnisse dieser<br />

Andacht standen als Visionsbilder vor seiner Seele. Wie tief<br />

das in ihm arbeitete, zeigt seine Andachtstasel, die seine Seele<br />

besonders in der Klause mit erschütternder Innigkeit ausfüllte.<br />

Diese kleine Bildertheologie war das fortwährende<br />

Buch, aus dem er seelisch mit Gott lebte-<br />

Gewiß hat nicht jeder Eidgenosse Verständnis dafür; aber<br />

er sollte doch mit zitternder Ehrfurcht jenen sich nähern<br />

können, die so begnadet sind. Wir wünschen wahrlich jedem<br />

Staatsmann unserer lieben Eidgenossenschaft, welcher in der<br />

Ratsverfammlung fürs Wohl der Heimat ohne viel Anerkennnng<br />

sich opfert, daß er wenigstens daheim eine starke Frau<br />

habe, wie sie dem Bruder Klaus zuteil wurde.<br />

In dieser begnadeten religiösen Ehe reifte bei Klaus von<br />

Flüe die Ueberzeugung, daß Gott von ihm das Opfer der<br />

Trenung von Frau und Kind um Christi Willen fordere. Die<br />

Gegenwart versteht nur dann die Trennung, wenn die Ver-<br />

Hältnisse zwischen Mann und Frau so zerrüttet sind, daß der<br />

Richter findet, man könne das Zusammenleben nicht mehr zumuten.<br />

Davon war in jenem Heim gewiß nie die Rede; aber<br />

in ihren Seelen lag tiefgeborgen und unüberwindbar das panlinische<br />

Wort der Trennung, um dem Gebete sich zu widmen<br />

und die Mahnung an den reichen Jüngling, alles zu verlassen,<br />

wenn er vollkommen sein wolle. Die Ideen der Jungfräulichfeit<br />

und entsprechenden Verzichtes selbst in der glücklichen<br />

Ehe wurzelten tief in der Religiöfität des Mittelalters. Die<br />

Lehre der Hl. Schrift wurde veranschaulicht durch die Legenden.<br />

Man denke nur an die Hl. Ursula mit ihren zehntausend<br />

Mitmärtyrinnen, die ihre jungfräuliche Ehre den Barbaren<br />

nicht opfern wollten. Deren Reliquien und Bilder waren in<br />

allen Kirchen und auf Tausenden von Altären. Dazu mag<br />

man noch erwägen, daß beim Avelänten abends, mittags und<br />

morgens in jedem „Gegrüßt seist du Maria", das Andenken<br />

an die allerreinste Jungfrau durch Glockenzeichen und Gebet<br />

sich einstellt-<br />

Trotz all dieser glücklichen Atmosphäre zugunsten des<br />

großen Opfers, war die Loslösung von Frau und Kindern<br />

doch gewiß äußerst schwer. Es scheint, daß Bruder Klaus<br />

weit, sehr weit gehen mußte, bis gegen Basel hin, um da's Bittere<br />

dieses Verzichtes überwinden zu können. Erst nach der<br />

Oede der Alp Klisterli hatte er das Gleichgewicht wieder so<br />

gewonnen, daß er in den Ranft sich zurückziehen konnte. Wir<br />

denken uns den Abschied ungefähr in jener Stimmung, welche<br />

entsteht, wenn die einzige Tochter sich verabschiedet, um<br />

den Schleier zu nehmen oder der einzige Sohn sich für die<br />

strengste Klosterklausur entscheidet. Es braucht dazu die<br />

Kühnheit der leidenschaftlichsten Liebe zum Gekreuzigten,<br />

der für uns bis zum Sterben sich opferte und ähnliche Gegenliebe<br />

von denen fordert, die vollkommen sein wollen.<br />

Eine Bestätigung seines Schrittes liegt sicherlich in seinem<br />

Gebetsleben, das sich bis zu visionären Zuständen entwikkelte.<br />

Wir wagen, nachdem wir beim Hl. Paulus solche Beanadigungen<br />

finden, nicht allzuleicht darüber hinwegzugehen;<br />

denn vorausgesetzt, daß es einen Gott gibt, dem wir nicht<br />

gleichgültig sind, dürfen wir ihm gewiß nicht vorschreiben,<br />

wie er mit seinen Auserwählten aus Erden verkehren, wie er<br />

sich offenbaren will. Kluger Weise wüssen wir auch annehmen,<br />

daß der weise Pfarrer von Kerns, welcher als Beichtvater<br />

die Leitung dieses Mannes hatte, von den mystisch-religiösen,<br />

ins Uebernatürliche greifenden Zuständen der damali-<br />

Versammlung der Frauen und Mütter in der Kirche mit Ehrenpredigt von H. H. Pater<br />

Pausch. 19.30 Uhr Gebetswache mit Predigt von H. H. Pater Bausch. — Männer und<br />

Jungmänner vor!<br />

Fliieli. Samstag: Von nachm. 5 Uhr an Beichtgelegenheit. 6 Uhr Rosenkranz.<br />

Sonntag: Von morgens halb 6 Uhr au Beichtgelegenheit. 6 Uhr Frühmesse. 8.45 Uhr<br />

Amt und Predigt. I Uhr Christenlehre und Andacht.<br />

Psarrei Alpnach.<br />

Sonntag: Seelensonntag. Beichtgelegenheit von morgens 4 Uhr an mit Aushilfe<br />

auch im Beichtstuhl des H. H. Pfarrers. Monatskommunion für 7. Klasse, 4. Kurs Christenlehre<br />

und Mönnerapostolat. Hl. Messen 5, 6, 7.30, 8.30 und 10 Uhr. Gedächtnis des Volks-<br />

Vereins für Witwer Meinrad Halter, Stad. 13,00 Uhr Christenlehre und Andacht. Abends<br />

halb 8 Uhr Gebetswache mit Predigt. — Das Missionshaus Immenses hält in unserer<br />

Psarrei einen Missionssonntag. In allen Gottesdiensten Missionsopfer. 14.00 Uhr und<br />

M.15 Uhr in der „Pfiftern" Lichtbildervortrng über die Missionsarbeit der Schweizer-<br />

Missionäre. Wir möchten alle recht freundlich dazu einladen!<br />

Montag: 9.00 Uhr Brautmesse.<br />

Freitag: Stiftjahrzeit des Regierungsrat Jgnaz Britschgi und Frau Josepha geb.<br />

Spichtig, Hofmatt.<br />

Sam s t a g : Dreißigster für alt Stationsvorstand Ehemann Fritz Fankhauser-Schäli,<br />

Bockigen. Jahrestag für Jüngling Josef Hermann, Gorgen.<br />

Psarrei Giswil.<br />

Psarrtirche. Samstag: Von 10.00 Uhr an Beichtaushilfe (hochw. Pater Kapuziner).<br />

>9.45 Uhr Rosenkranz.<br />

Sonntag: Seelensonntag. 5 Uhr hl. Messe. 6 Uhr Kommunion der Männer, Junguiänner,<br />

Frauen und Mütter. 8.30 Uhr Amt, Fronfaftcnopfer. Nach dem Amt Christenlehre<br />

für die drei letzten Uurfe Mädchen. 13.00 Uhr Christenlehre auch im Kleintheil.<br />

Montag: 7.40 Uhr Gedächtnis für den im Melchtal verstorbenen Jüngling Johann<br />

Berchtold.<br />

Dienstag: Stiftmesse für Johann Ming und Frau Katharina Enz, Guggen.<br />

Mittwoch: Bruderschaftsjahrzeit.<br />

Freitag: Altes Stiftjahrzeit.<br />

Samstag: Stiftjahrzeit für Arnold Mathis und Theresia Maser, Dürrast.<br />

Hl. Messe bei der alten Kirche: Mittwoch und Freitag je um 8 Uhr.<br />

Grotzthcil. Samstag: Nachmittags von 4—6 Uhr Beichtgelegenheit.<br />

Sonntag: Von morgens 5 Uhr an Beichtgelegenheit. 6 Uhr Frühmesse. Flüchtlingsopfer.<br />

Halb 9 Uhr Amt und Predigt. Flüchtlingsopfer. Nach dem Amt Christenlehre für<br />

die obere Mädchenabteilung. 1 Uhr Christenlehre für die Schüler. Andacht. Nachher Versammlung<br />

des Dritten Ordens.<br />

Donnerstag: Stiftmesse für Alois Abächerli und Josefa von Ah.<br />

Psarrei Lungern.<br />

Pfarrkirche. Samstag: 14.00 Uhr in Obsee Vesper und Rosenkranz.<br />

Sonntag: Hl. Messen 6 und 7.10 Uhr. Pfarrgottesdienst halb 9 Uhr, zugleich Gedächtnisgottesdienst<br />

der Trompetervereinigung des Bat. 45 mit Ehrenpredigt und Opfergang.<br />

13.00 Uhr Christenlehre uud Andacht zur hl. Familie. 10.00 Uhr in der Kapelle in<br />

Obsee: Vesper, Rosenkranz, Opfer für die Kapelle. 20.00 Uhr Gebetswache. 19.45 Uhr<br />

Arbciterversammlung im Hotel „Löwen".<br />

Montag: »apelljahrzeit in Obsee um halb 8 Uhr. Frühmesse in der Kirche 0.15 Uhr.<br />

Dienstag: Gedächtnis für ehrw. Sr. Leocadia Schmid, gewesene Lehrerin in<br />

Bürglen. 10 Uhr Hochzeitsmesse.<br />

Mittwoch: Gemeinschaftsmesse.<br />

Donnerstaq: Jahrestag für Jgfr. Marie Gasser. Unterweibels, um 7.45 Uhr.<br />

Samstag: Jahrzeit für Maria Vogler und Frau Katharina Bürgi Amt<br />

Biirglen. Samstag: Von 16.30 Uhr au Beechtaushelfe (hochw. P. Kapuziner).<br />

Sonntaq: Seelensonntag. Aushilfe da. 6 Uhr Frühmesse. 8.30 Uhr Hauptgottesdienst.<br />

W.00 Uhr Christenlehre und Andacht. 18.30 Uhr Rosenkranz. _<br />

Montag: 7.30 Uhr Gedächtnis namens der Kirchensanger für ehre langiahrige Dmgentin,<br />

ehrw. Sr. Leocadia Schmid. Requiem.<br />

Erscheint wöchentlich. Abonnement Fr. ».40 jährL Kirchl. Druckbewilligung. Redaktionsschluß<br />

Mittwoch 13.00 Uhr. Druck L. Ehrli & (Sie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33. Postscheck VII 1085.<br />

Sarnen, den 21. September <strong>1946</strong><br />

Nr. 38. Zwanzigster Jahrgang<br />

§Z > e r S n e V U a I l w e a<br />

M d W t T " —<br />

L W u m t d n e r P f a r r b l a s s<br />

V o r 1 0 0 f a h r e n<br />

19. September 1846 erschien in L a S al et te, Südfrankreich, auf einer Höhe<br />

EM von 1800 m die liebe Gottesmutter zwei Hirtenkindern, einem Knaben und<br />

einem Mädchen. Freilich ungewöhnlich, seltsam war die Erscheinung, tief betrübt und<br />

weinend, einfach gekleidet wie eine Frau aus dem Volke, ihr Schmuck waren die Leidenswerkzeuge<br />

ihres Sohnes. Und erst die Worte, die sie sprach, man meint fast, sie<br />

seien der Hoheit und Erhabenheit der Gottesmutter und Himmelskönigin so wenig<br />

würdig. Ihre Erscheinung und vor allem ihre Botschaft galten nicht bloß jenen Kinderu,<br />

sie gelten allen, und gelten uns.<br />

Sie sprach: „Tretet näher, Kinder, fürchtet euch nicht! Ich bin hier, euch<br />

etwas Großes kundzutun-" Auf diese Einladung hin verloren die Kinder ihre anfängliche<br />

Furcht und traten ganz nahe hin zu Maria.<br />

Sie hörten ihre Klagen: „Wenn mein Volk sich nicht unterwerfen will, so bin<br />

ich gezwungen, den Arm meines Sohnes gehen zu lassen. Er lastet so schwer, daß ich<br />

ihn nicht mehr länger zurückzuhalten vermag. Solange leide ich schon um euch." Sodann<br />

gibt sie die Gründe an, warum sie traurig, warum der Arm ihres Sohnes zur<br />

Strafe schon erhoben. Sie klagt über Fuhrleute, die fluchen, über andere, die sonntags<br />

arbeiten, über solche, die zur Kirche gehen, nur um zu spotten und zur Fastenzeit<br />

in die Fleischläden zu laufen. Im Sommer gehen nur ein paar ältere Frauen zur<br />

Messe. Sie erinnert weiter an Mißernten, Hungerjahre, Epidemien. Aber diese Heimsuchungen<br />

haben das Volk noch nicht zum Glauben und Herrgott heimgeführt. Es geht<br />

hier in dieser Botschaft nicht um Belanglosigkeiten, wie es oberflächlich scheinen könnte.<br />

Im Lichte dieser Botschaft leuchten Wahrheiten auf, und zwar jene letzten großen<br />

Wahrheiten des christlichen Lebens, für deren Ernst und Tragweite der moderne Zeitgeist<br />

in feinem Stolze und seiner Glaubenskälte kein Verständnis mehr hat. Ehrfurchtvor<br />

Gott, seinem heiligen Namen, und heiligen Tag.<br />

Maria wird hier wieder in die großen Zusammenhänge unseres Glaubens hineingestellt,<br />

in das Geheimnis um Erlösung und Gnade. Sie offenbart den innigen Anteil,<br />

den sie am Werk unserer Erlösung genommen und immer noch nimmt. Es geht<br />

in der Erscheinung nicht um sie allein, es geht um das Erlösungswerk, um die Gnade<br />

Christi, und um das Heil unserer Seelen.<br />

Indes die Botschaft enthält nicht nur Drohungen, sondern auch Veiheißungen<br />

des Segens, der sich nicht nur aus übernatürlichem Gebiet, sondern auch in<br />

materiellen Dingen offenbaren wird. Dies allerdings unter der einen Bedingung:<br />

„Wenn sie s i ch b e k e h r e n ..." Die Bekehrung aber muß sich erweisen im Geist


gen Zeit mehr verstand, als die heutige materialistisch-rationalistische<br />

Denkart. Dazu kam noch die Tatsache des Fasten-<br />

Wunders. Seit Beginn des Aufenthaltes in der Einsiedelei bis<br />

zum Tode, also während zwanzig Jahren, enthielt sich der<br />

Selige jeder Speise und jeden Trankes. Er selber sprach davon<br />

nur bei größtem Zwang und zwar so demütig und zaghaft,<br />

als fürchtete er der Gnade verlustig zu werden, wenn er<br />

sich dessen rühmen sollte. Die weltliche Behörde umstellte<br />

den Ort und bewachte ihn lange Zeit und die kirchlichen<br />

Obern ließen es ebenfalls an Proben nicht fehlen; die Ergebnisse<br />

bestätigten das Wunder. Zu seinen Lebzeiten wurde an<br />

der Tatsache des wirklichen Fastens ohne Unterbruch, worüber<br />

man bis ins Ausland redete, nicht gezweifelt; nur gab es<br />

Leute, die sich bemühten, eine natürliche Erklärung zu entdecken.<br />

Auch die Kirche beharrt beim Heiligsprechungsprozeß<br />

al^ den natürlichen Erklärungen, bis das Gegenteil zweifellos<br />

wissenschaftlich erwiesen ist.<br />

Das Stanser Verkommnis.<br />

In diese Einsiedlerzeit, da Bruder Klaus durch seine r-eligiösen<br />

Betrachtungen oft in visionären Zuständen war und<br />

durch seine Butzübungen von allen Interessen der Oessentlichkeit<br />

weggerückt schien, fällt das Stanser Verkommnis des<br />

Jahres 1481. Waren seine Sorgen um die jahrelang dauernden<br />

Streitigkeiten zwischen Stadt und Land nicht ein Rücksall<br />

in seine frühere politische Tätigkeit als Rat und Richter? Bedauerte<br />

er vielleicht geradezu, die früher angetragene Würde<br />

eines Landammannes abgewiesen zu haben? —• Seine Beschäftigung<br />

mit diesen eidgenössischen Anliegen, welche zu<br />

einem Zusammenbruch des Staatenbündnisses zu werden<br />

drohten, entstand nicht aus politischer Leidenschaft, sondern<br />

ganz und allein aus seiner religiösen Einstellung zu den Fragen<br />

des öffentlichen Lebens. Das religiöse Mittelalter kannte<br />

keine Lostrennung der Politik von der Religion; es gab nur<br />

eine einheitliche christlichgläubige Weltauffassung. Die Stellung<br />

des Bruder Klaus ward von ihm in den Worten ausgesprachen:<br />

„Frieden ist in Gott allezeit". Das will heißen, daß<br />

in Gott die „tranquillitas ordinis", die Ruhe der Ordnung<br />

ist. Diese ist so sehr dem göttlichen Wesen eigen, daß Gott<br />

von jedem vernunftbegabten Geschöpf verlangt, ja fordern<br />

muß, so gut wie möglich mitzuarbeiten an der Verwirklichung<br />

dieser „tranquillitas ordinis", dieses Friedens, überall und an<br />

allen Orten. Die Verwirklichung des Friedens ist infolge der<br />

Erbsünde sehr schwer geworden. Der Unfriede ist in uns;<br />

aber durch Gerechtigkeit und Liebe kann er überwunden<br />

werden. Bruder Klaus hörte von seinen besorgten Besuchern',<br />

wie der Friede im Vaterland gestört war; also mußte er die<br />

dargebotene Gelegenheit benützen, um den Frieden, die Ruhe<br />

in der Ordnung herzustellen. Aus diesem Grunde übergab er<br />

der streitenden Tagsatzung die Einigungsformel des Friedens.<br />

Sein Wort zerriß das drohende Sturmgewölk, weil es so tief<br />

religiös erfaßt war. Die erbitterten Eidgenossen sattelten bereits<br />

ihre Pferde, um heimzukehren und mit Schwert und Hellebarde<br />

aufeinander loszurücken. — Innert einer Stunde ward<br />

der Friede gefunden. In Tränen umarmten sich die entzweiten<br />

Eidgenossen und die Glocken der Heimat läuteten den<br />

Frieden ein.<br />

_<br />

In die gleiche Linie der Friedensvermittlung in der Eidgenossenschaft<br />

gehören auch die Mahnungen des Einsiedlers:<br />

„Mischet euch nicht in fremde Händel und verbindet euch<br />

nicht mit fremder Macht" und „macht den Zaun der Eidgenossenschast<br />

nicht zu weit, damit ihr um so leichter in Ruhe<br />

und Frieden eure mit solchen Opfern erkämpfte Freiheit besitzen<br />

und genießen könnt". Deswegen wurde Bruder Klaus<br />

nicht mit Unrecht als Schöpfer der schweizerischen Neutralität<br />

bezeichnet. Unsere Archive besitzen noch Urkunden verschiedener<br />

Kantone, welche dem großen Friedensstifter von<br />

Stans danken und ihn und seine Kapelle beschenken. Dieser<br />

Dank blieb in der Eidgenossenschaft immer lebendig. Besonders<br />

ergreifend regte sich die Dankesschuld im Jahre 1917, am<br />

fünfhundertjährigen Geburtstag des seligen Bruder Klaus.<br />

Eine wahre Völkerwanderung von Pilgern stellte sich zur damaligen<br />

Feier ein. Das <strong>Obwaldner</strong> Gebirgsbataillon mit der<br />

Musikkapelle begleitete den Diözesanbischos Georgius Schmid<br />

von Grüneck, der das Pontifikalamt und die Predigt hielt, zur<br />

Kirche. Zur Festversammlung sprachen damals Bundespräsident<br />

Schultheß und der obwaldnerische Landammann Dr.<br />

Ming. Der General der Schweizerischen Armee, Ulrich Wille,<br />

mit zahlreichen Offizieren, welche im damaligen Weltkriege<br />

die Grenzen der Heimat hüteten, nahmen ebenfalls teil. Der<br />

Vorabend des Festes wurde eingeleitet — wie am ersten August<br />

— durch das Läuten aller Glocken der Eidgenossenschaft.<br />

Wir wünschen am diesjährigen eidgenössischen Bettag,<br />

daß der Friede in Gott, den der Einsiedler vom Ranft so eindringlich<br />

und so erfolgreich gepredigt hatte, dem Lande auch<br />

weiterhin erhalten bleibe, so lange Grund und Grat steht.<br />

(Fortsetzung folgt!)<br />

Kantone<br />

Viehausstellung in Schwyz. Die diesjährige Ausstellung<br />

verbunden mit Markt findet am Montag, den 23. September,<br />

statt. Nach wie vor bietet diese Schau inmitten des Braun-<br />

Viehzuchtgebietes die beste Kaufsgelegenheit für Zuchttiere der<br />

Braunviehrasse.<br />

Sport<br />

Futzball-Klub Tarnen. Als Auftakt der Spielsaison <strong>1946</strong>/47<br />

treffen sich am 22. September <strong>1946</strong> auf dem Sportplatz Seeselb<br />

die Mannschaften Horw-Sarnen zu einem Freundschaftsspiel.<br />

Als Vorspiel werden sich ebenfalls die Junioren Horw-<br />

Sarnen auf obgenanntem Platze treffen. Der Sportverein<br />

Horw, wie er sich nennt, kämpft dieses Jahr als Neuling in<br />

der IV. Liga die Meisterschaft und ist in der gleichen Gruppe<br />

wie Sarnen eingeteilt. Wir hoffen, in dem Fußball-Klub<br />

ftnrtv einen fairen Gegner zu fi^en und würden uns gu.<br />

Horw eme i Sarner Bevölkerung tn der kow>^<br />

den'Meisterschaft, bei der sich der Fußballklub Tarnen<br />

IV Lw Angehöriger alle Mühe geben mxb einen eh t ,n b<br />

5<br />

, Platz zu erringen, ihre Sympathie durch den 8e|<br />

Ziele bekunden würde. Im wetteren verwegen wir auf J<br />

Plakate. K.<br />

zm den M e l O M<br />

Richtpreise für Frühobst.<br />

Die regionale Obstvorbörse Luzern hat anläßlich ^<br />

Sitzung von, 17. ©eptent&ei: <strong>1946</strong> mt Wrtjj« W.rkung fol=<br />

gende Richtpreise für Frühobst festgelegt.<br />

per 100 kg netto<br />

Aepfel:<br />

Gravensteiner, Mindestmaß für<br />

A-Sort. 37.^.<br />

B- und C-Sortierung: 55 mni B-Sort.<br />

C-Sort. 16.__<br />

Reife Aepfel der Oualitätsgruppe I<br />

Goldparmänen A-Sort. 35.-,<br />

B-Sort. 30.-,<br />

E-Sort. 15.-,<br />

Reife Aepfel der Qualitätsgruppe II<br />

Breitacher B-Sort. 22.—<br />

C-Sort. 14,__<br />

Reife Aepfel der Qualitätsgruppe III<br />

Danziger Kant B-Sort. 18.—<br />

Reife Aepfel der Qualitätsgruppe IV<br />

Transparent v. Croncel, Jakob Lebel B-Sort. 16.-.<br />

Reife Aepfel der Oualitätsgruppe V<br />

B-Sort. 14—<br />

Birnen:<br />

Reife Birnen der Qualitätsgruppe I<br />

Williams Birne, Andenken an den Kongreß B-Sort. 3».—<br />

Reife Birnen der Qualitätsgruppe II<br />

Doppelte Philipsbirne, Schmelzende von Thirriot<br />

B-Sort. 20.—<br />

Mostobst:<br />

Theilersbirnen 6.50<br />

Andere reife Mostbirnen 5.50<br />

Mostäpfel ö—<br />

Zwetschgen:<br />

per kg netto<br />

Fellenberg-Zwetschgen 50—60<br />

Hauszwetschgen 45<br />

Brennzwetschgen 40<br />

Baumnüsse:<br />

„Unterwaldner", extra große, 32 mm 1.80<br />

I. Qualität, 28 mm 1.40<br />

II. Qualität 1.10<br />

des Gebetes. Wir müssen wieder beten lernen. Und zwar, wie Maria ausdrücklich betont,<br />

recht beten. Und den Geist der Buße üben, wie er in den Fast- und Abstinenzgeboten<br />

der Kirche angeordnet ist. Wo anders wirkt sich die Abkehr von Gott deutlieher<br />

aus als gerade im materialistischen Denken und in der hemmungslosen Gier<br />

nach Lebensgenuß, die den Menschen für höhere Interessen unzugänglich macht. L a<br />

S a l e t t e bedeutet eine Mahnung zur Selbstbesinnung, zur Umkehr und Buße, also<br />

zur sittlich-religiösen Erneuerung und Vertiefung.<br />

-er.<br />

Exerzttlen zur Vorbereitung 0er Heiligsprechung Sruüer Klausens<br />

ii.<br />

Der Papst fährt in der Enzyklika weiter: „Mag die sittliche Verderbtheit noch so<br />

sehr um sich greifen, Gott hört auch in unsern Tagen in seiner Güte und Langmut keineswegs<br />

auf, die Menschen mit reichster Gnadenfülle an sich zu ziehen. Die menschliche<br />

Familie leidet gar heftig an diesem Siechtum. Was läßt sich aber für die entkräfteten<br />

und der Ewigkeit vergessenden Seelen als tauglicheres Heil- und Schutzmittel dagegen<br />

anraten als die fromme Sammlung in den geistlichen Exerzitien? Ja wahrhaftig,<br />

wären die Exerzitien nichts anderes als eine kurze Rast von paar Tagen, wo einem<br />

Gelegenheit geboten ist, sich vom gewöhnlichen Verkehr und von den täglichen Sorgen<br />

zurückzuziehen, nicht um in unbeschäftigter Muße die Zeit hinzubringen, sondern um<br />

die ernsten Fragen zu prüfen, die das Menschengeschlecht im tiefsten Innern ohne Unterlaß<br />

stets unruhig hielten, die Fragen nämlich nach seinem Ursprung und Endziel,<br />

„woher es kommt und wohin es geht", — ja, wären die Exerzitien nichts anderes,<br />

jedermann wird zugeben, daß die heiligen Uebungen so eine Quelle reichen seelischen<br />

Gewinnes werden können."<br />

Damit ist die Bedeutung, die Zeitgemäßheit und der Nutzen der geistlichen Uebungen<br />

klar gezeichnet. Durch die Exerzitien wollen wir nicht gelehrter, sondern besser<br />

werden. Das Leben mit seinen vielen notwendigen und überflüssigen Sorgen bringt<br />

uns in Gefahr, oberflächliche Menschen zu werden, Menschen, die nicht weiter denken,<br />

als sie sehen, Menschen, die ihren Verpflichtungen zwar mechanisch nachkommen<br />

und es sogar zu etwas bringen, aber ihr eigentliches, von Gott geschenktes Talent<br />

vergraben. So verarmt, verödet, verdorrt ihr Leben.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

flus<br />

öen Pfarreien<br />

15. Sonntag nach Pfingsten, 2. hl. Mauritius und Gefährten, 3. hl. Thomas. Montag. Hl.<br />

Linus, 2. hl. Thekla, 3. A cunctis. Dienstag, Hl. Maria von der Erlösung der Gefangenen<br />

Zmuwoq. Ferie, Messe vom «vonntag, 2. A cunctis, 3. nach Wahl. Donnerstag. Hl. Cyprian<br />

und Justina. 2. A cunctis, 3. nach Wahl. Freitag. Hl. Kosmas und Damian, 2. A cunctis,<br />

3. nach Wahl. Samstag. Hl. Wenzeslaus, 2. A cunctis, 3. nach Wahl.<br />

Pfarrei Sarnen.<br />

Pfarrkirche. Samstag: Zweites Gedächtnis für Ehemann Arnold Dillier-Cattani,<br />

Jordanstraße.<br />

Sonntag: Kommuniontag der Frauen. Hl. Messen 5.15, 6.15, 7.30 und g Uhr 18.30<br />

Uhr Andacht für Heimat und Bolk. 20.00 Uhr Christenlehre letzter Kurs Knaben.<br />

Montag: Neuere Stiftmesse. . ,<br />

Dienstag: Gedächtnis der ehrw. Sr. Almsm Signst, ehemals Mühleberg.<br />

Mittwoch: Hausjahrzeit Stockmann und Berchtold.<br />

D o n n e r s t a a : Altes Stistjahrze t.<br />

F reit a g : St-stjabr-eit für Alois Amstalden-Durrer, Ey, Kägiswil.<br />

Samstag: Altes Stistjahrzeit. 10 Uhr Brautmesse.<br />

Gesell» nvcrem. Mittwoch: 20.15 Uhr Religionsvortrag.<br />

Frauen- und Mtitterverein. Sonntag: GemeinschaftSkommunion. (7.3V Uhr ieser<<br />

vierte Bänke!)<br />

Jnngfrauenkongregation. Dienstag: 20.00 Uhr Gruppenabend in der Haushaltungischule.<br />

Dorfkapelle. Sonntag: Kapellweihfest. 7 Uhr Frühmesse, 0 Uhr Festamt und Predigt.<br />

13 Uhr feierliche Ve,per. Montag: 7.45 Uhr jiapellweihjahrzeil.<br />

Bibliothek. Die Bibliothek des Pfarreivolksvereins ist vom ersten Oktobersonntag an<br />

wieder jeden Sonntag nach dem Amt geöffnet. Längst ausgeliehene Bücher möge man biZ<br />

zum I.Oktober zurückgeben.<br />

Lourdesgrotte. Mittwoch: 7 Uhr hl. Messe.<br />

St. Anton. Montag bis Samstag: 7 Uhr hl. Messe.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 Uhr hl. Messe. 18.00 Uhr Rosenkranz.<br />

Montag: 7 und 8 Uhr hl. Messen.<br />

Ramersberg. Dienstag: j Uhr hl. Messe (B).<br />

Stalden. Sonntag: Gemeinschaftskommunion der Frauen. Bitte Beichlgelegenheil<br />

chon am Vorabend von 17—19 Uhr zu benützen. Flüchtlingsopfer nach Anordnung der<br />

schweizer,scheu Bischöfe. Hl. Opfer mit Predigt g, 7.30 und 8.45 Uhr. 14.00 Uhr<br />

Segensandacht.<br />

Werktags: Hl Opfer 6.30 und 8 Uhr. — Beginn der Winterordnung.<br />

Montag: Schulbeginn.<br />

Kägiswil. Samstag: Von nachmittags 5 Uhr an Beichtgelegenheit.<br />

o n i?(, morgens 5 Uhr an Beichtgelegenheit. v Uhr Frühmesse mit Anspr,<br />

IntLhÄ H°"p/gottesdienst. 1 Uhr Christenlehre. Halb 8 Uhr Gebetswache. In beiden<br />

Gottesdiensten Opferaufnahme für die Flüchtlingshilfe<br />

Pfarrei «ernS.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: «i. Messen axmen 6, v, 7.16, uo, ft 8 und 10 Uhr. Gedächtnis der Männer<br />

und Jungmänner für Jgl. Othmar kretz, Wikerlen<br />

Abends halb 8 Uhr Gebetswache<br />

12.30 Uhr Christenlehre und Andacht.<br />

Montag: i. „ Stistmesse P für >—..Ungenannt. Jahrestag für Josef Zurailgen-Durrer Käli.<br />

J ^.'-°?enter für Klara Durrer-Acherman», Stock<br />

Stiftmesse für Ungenannt. Gest. Jahrzeit für Mftr. Josef Röthlin-v. Ah.<br />

«*»,1.« 0 Urzeit für Meister Oidor Bücher und je ne Ehefrau Marie<br />

q?r „' Schmelzi. Stiftmesse IM Bemhaus für Kapcllvogt Jof. Ettlin.Ming, Ried.<br />

Brttschgi-Blättler Klewigen'" Egger-von Rotz. Flüh. Gest. Jahrzeit für MeläM<br />

S a m s t a g: Stifterjahrzeit in Siebeneich.<br />

Sonntag: Flüchtlingsopfer.<br />

lS.4?°N"R°fenkr°nzand°cht ** ® tautme " c - «°" ".30 Uhr an B-ichtgelegenh-i-,<br />

Samstag:' liesse<br />

Oberst Olga Reichlin-Leder, Schwyz.<br />

Mofterkirche. Sonntag: 7.30 und 18.00 Uhr Gottesdienst.<br />

1630<br />

Uhr Beichtgelegenheit. Aushilfe bis is.00 Uhr.<br />

V X S 8 B 2 $ &<br />

Montag: Gest. Jahrzeit für Jfidor Ettlin und feine Ehefrau M. Röthlin, Halte».<br />

Pfarrei Sachfeln.<br />

Z Messen 6, 7.30 und 9 Uhr. Titulariahrzeit für die A<br />

Christenlehre und Andacht I » ^<br />

H.H Pfr Ferwla E?<br />

// Stadtberner-Äatholiken. Gottesdienst ^ J<br />

Gebe swache. 20 Uhr in der Turnhalle ^rtv ,<br />

Ä s « " " "


• auch an dieser Stelle von der ganzen Corona trtttjtcalt?<br />

Mzlichen Dank gesprochen. Ad multos annos! -<br />

Lungern. (Eing.) Sonntag, den 22. September <strong>1946</strong>, trefn<br />

sich im schmucken.Dorf Lungern die Kameraden der Trom-<br />

^'^r-Bereinigung des Geb.Füs.Bat. 47 zur 2. Generalverlavnnlung<br />

und Kanieradschaststagung. Nach dem Gedächtnis-<br />

'ottesdienst für alle lebenden und verstorbenen 47er Trom-<br />

«.«konzertiert auf dem Dorfplatz das Bataillonsspiel unter<br />

her Leitung von Tromp.-Kpl. Bischof Arthur.<br />

Die Vereinigung wurde im September 1945 in Beckenried<br />

.gründet und zählt schon heute 62 Mitglieder, und zwar sind<br />

«ich ehemalige 47er Trompeter bis zum Jahrgang 1874 zurück<br />

in ihren Reihen. Wir wünschen diesem strebsamen und für<br />

echte Kameradschaftspflege sorgenden Verband nicht nur schö-<br />

„es Wetter an ihrer Zusammenkunft, sondern auch einen<br />

künftigen regen Zuwachs und erfolgreichen Weiterbestand.<br />

Josam.<br />

Engclberg. Schöne Herbsttage, (vb.) Das anhaltend<br />

schöne Wetter macht einen Nachsaisonaufenthalt in Engelberg<br />

-um besonderen Vergnügen. Die meisten Hotels sind noch of-<br />

?cu und die Tennisplätze stehen den Gästen weiterhin zur Verfügung.<br />

Besonders günstig sind diese Septembertage für Berg-<br />

Wanderungen und Bergbesteigungen. Oben aus Trübsee erfreuen<br />

den Besucher der goldbraunen Matten rund um den tiefblauen<br />

Trübsee. Das herbstliche Farbenspiel ist einzigartig<br />

und ergibt Stimmungsbilder von seltener Pracht. Die Sesselbahn<br />

von Trübsee aus den Jochpaß hinauf fährt noch täglich<br />

bis zum 6. Oktober und wird auch bann noch den müden<br />

Berggänger an Samstagen und Sonntagen hinaus- und herunterführen.<br />

Die Drahtseilbahn nach Gerschnialp und die<br />

Lustseilbahn nach Trübsee stellen erst im November ihren Betrieb<br />

ein, fährt jedoch an Samstagen und Sonntagen ununterbrochen.<br />

So ist die Möglichkeit gegeben, mühelos in eine<br />

herrliche Bergwelt zu gelangen, bei deren Beschauen der<br />

Mensch unwillkürlich an das prächtige Wort unseres größten<br />

Dichters Gottfried Keller erinnert wird: Trink o Auge, was<br />

die Wimper hält, von dem gold'nen Ueberfluß der Welt!"<br />

Eidgenossenschaft<br />

Begehren der Schützen.<br />

Letzter Tage fand in Bern eine Konferenz zwischen Vertretern<br />

des Zentralkomitees des Schweizerischen Schützenvereins<br />

sowie des Eidg. Militärdepartementes statt, die zum<br />

Zwecke hatte, eine Anzahl von Begehren des Schweizerischen<br />

Schützenvereins zu besprechen. Diese lauten im wesentlichen<br />

auf Aufhebung der Kontingentierung der Kaufmunition, Verzieht<br />

auf die Erhöhung des Munitionspreises für die Kaufmunition<br />

sowie Erhöhung der Gratismunition für gewisse<br />

Uebungen. Von Seiten der Vertreter des Bundes wurde allseitig<br />

die nach wie vor bestehende Wichtigkeit der Aufrechterhaltung<br />

der Schießfertigkeit und das Verständnis für die<br />

Anliegen der Schützen betont, anderseits aber auch auf bie.<br />

angespannte Finanzlage des Bundes hingewiesen. Zur Frage<br />

^es Munitionspreises wurde dargelegt, daß beim heutigen<br />

Ansatz der bezahlte Kaufpreis von 8 Rappen nur noch 38<br />

Prozent der Produktionskosten deckt gegenüber 73 Prozent<br />

vor dem Kriege, und daß eine bescheidene Erhöhung von vier<br />

Rappen tragbar sei. Was die Kontingentierung anbetrifft,<br />

wurde von den Vertretern des Bundes erklärt, daß darauf<br />

nicht verzichtet werden könne. Der für das außerdienstliche<br />

echießwesen vorgesehene Budgetbetrag belaufe sich für 1947<br />

auf 7,3 Millionen gegenüber 2,5 Millionen Fr. vor dem<br />

Kriege, also nahezu auf das Dreifache. Eine Freigabe der<br />

Munition oder eine Steigerung auf die vom Schweiz. Schützenverein<br />

vorgeschlagene Munitionsmenge könne schon aus<br />

Budgetgründen nicht in Frage kommen. Die Kontingentierung<br />

sei daher unvermeidlich, hingegen sollen Mittel und Wege<br />

gefunden werden, um die verfügbaren Munitionsmengen<br />

nicht schematisch, sondern entsprechend den Anforderungen zu<br />

verteilen. Schließlich wurde von den Vertretern des Bundes<br />

der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die Schützenkreise aus<br />

ihrer bekannten vaterländischen Einstellung heraus es verstehen<br />

werden, wenn ihren Forderungen unter dem Zwang der<br />

Verhältnisse in verschiedener Hinsicht nicht entsprochen werden<br />

konnte, weil es das allgemeine Landesinteresse so gebot.<br />

Kantone<br />

Uri. „Schmerz uns ein Spott!" Zwischen Erstfeld und<br />

Ainsteg' wurde von einem Schnellzug ein Mann angefahren,<br />

wobei ihm ein Fuß abgeschlagen wurde. Auf der Suche nach<br />

dem Verunfallten fand man wohl den Fuß, nicht aber den<br />

Mann, denn dieser hatte sich trotz seiner schweren Verletzung<br />

nach Hause begeben und sich, ohne jemandem etwas zu sagen,<br />

zum Schlafen gelegt. Erst als seine Frau durch die Blutspuren<br />

auf den Unfall aufmerksam wurde, konnte sie, mehrere<br />

Stunden später, den Arzt herbeirufen.<br />

Für den Bauernstand<br />

Nach der Alpentladung.<br />

Auf vielen Alpen ist es wieder ruhig geworden. Die Senn-<br />

Hütten sind vereinsamt, das Herdengeläute ist verstummt. Die<br />

Alptiere sind wieder im Tale drunten. Nun ist es außerordentlich<br />

wichtig, daß man sie nicht einfach in die Ställe bindet<br />

>md sie dort füttert und tränkt. Die Alptiere sind an das<br />

Weiden gewöhnt und an viel Bewegung in freier Luft. Den<br />

Weidegang 'und die viele, freie Bewegung müssen wir ihnen<br />

"un auch'im Tale verschaffen durch die Herbstweide. Es ist<br />

außerordentlich wichtig für den Erfolg der Alpung, daß diese<br />

herbstliche Nachweidc möglichst lange aufrechterhalten wird.<br />

Bei den weideqewohnten Tieren ist das Auftreten der Volle<br />

weniger zu befürchten als bei Stallvieh. Vorsicht ist vor allem<br />

geboten bei bereiftem Gras. Grundsätzlich sollte man die<br />

Tiere erst anf die Weide bringen, wenn der Reif weg ist, weil<br />

sich sonst schwere Erkältungskrankheiten einstellen können.<br />

Auch ist es gut, wenn wir den Weidetieren im Spatherbst oder<br />

bei regn^ischem Wetter vor dem Austrieb etwas Durrsut-<br />

^er — und wenn es nur Futterstroh ist — in die Krippe geben,<br />

damit sie nicht völlig nüchtern auf die Weide kominem<br />

Nach dem Eintrieb von der Weide ist wieder etwas Zurre»<br />

'u der Krippe sehr gut.<br />

Neues<br />

in Kürze<br />

Wie undurchsichtig die große Politik ist, und wie nnabgeklärt<br />

und unzuverlässig scheinbar sichere Vereinbarungen in<br />

Wirklichkeit sind, das zeigt ein neuester Vorstoß Jugoslawiens<br />

an der Friedenskonferenz: Jugoslawien droht mit Nichtratisikation<br />

des Friedensvertrages für Italien, wenn die. jugoslawisch-italienische<br />

Grenze nach dem „Beschluß" der großen '<br />

Bier gezogen werden soll.<br />

Die amerikanische Palastrevolution um die Rede des Handelsministers<br />

Wallace scheint zu einem vorläufigen Waffenstillstand<br />

geführt zu haben. Präsident Truman hatte mit Wallace<br />

ein^ ausführliche Aussprache, nach welcher der Handelsminister<br />

den Schluß gezogen haben soll, daß er keinerlei öffentliche<br />

Erklärungen oder Reden bis nach Abschluß der Außenministerkonserenz<br />

in Paris abgeben werde.<br />

Auch aus Frankreich kommt eine wichtige Meldung: De<br />

Gaulle scheint wieder in die französische Politik eingreifen zu<br />

wollen; er äußerte sich im übrigen vernichtend ablehnend gegen<br />

die neue französische Verfassung, die die Gefahr einer<br />

Anarchie oder Diktatur berge.<br />

Das wichtigste politische Ereignis des Tages ist diesmal<br />

aber aus der Schweiz zu melden. Churchill hielt in Zürich<br />

eine höchst bedeutsame Rede über die europäische Politik, die<br />

zweifelsohne in der ganzen Welt weiteste Beachtung finden<br />

wird.<br />

Wenn die Tiere von den Alpen kommen, ist es wichtig,<br />

daß wir sie auf ihren Gesundheitszustand untersuchen. Manchmal<br />

bringen sie Flechten oder Läuse mit sich. Auch bei den<br />

Klauen fehlt es mitunter. Wir müssen also solche Mängel in<br />

Ordnung bringen, damit diese Alptiere auf der Herbstweide<br />

noch recht gut gedeihen können und dann gesund und widerstandsfähig<br />

in den Winter gehen. Die Futterverhältnisse sind<br />

in diesem Herbst anscheinend gut, so daß für die Herbstweide<br />

kein Futtermangel bestehen sollte. Aufzupassen ist vor allem<br />

auf das Weiden in Obstgärten, weil Tiere gerne Obst abfressen<br />

und beim Erschrecken oder sonstwie solche Aepfel im<br />

Halse stecken bleiben können. Es ist also in dieser Beziehung<br />

Vorsicht geboten. Jedenfalls mache man das Schlundrohr<br />

rechtzeitig bereit.<br />

Für die Hausfrau<br />

Süßer Most spart beim Kochen viel Zucker.<br />

Kochen von Apfel- oder Birnenftiickli oder Fruchtmus:<br />

1. Art: Die Früchte werden mit süßem Most weich gekocht,<br />

statt mit Zuckerwasser. Nach Bedarf gibt man ein wenig Konzentrat,<br />

Zucker oder Süßstoff nach (saure Früchte).<br />

2. Art: Bei sauren Aepfeln kocht man den süßen Most aus<br />

großem Feuer bei offenem Fenster, um zirka ein Drittel ein.<br />

Die Fruchtsauce ist dadurch viel süßer und gebundener.<br />

Einmachen von Usteräpfeln, Birnen, Quitten, Zwetschgen.<br />

Die Früchte werden wie gewohnt in großen, weiten Gläfern<br />

sterilisiert oder in engen Gläsern oder Flaschen kochend<br />

eingefüllt. An Stelle von Zuckersirup verwendet man frischen<br />

Süßmost rein (bei süßen Früchten), süßen Most mit wenig<br />

Zucker oder eingekochten wie für das Kompott.<br />

Vom Büchertisch<br />

Der Bauernstand im Wandel der Jahrtausende, von Johann<br />

Schwendimann. — Benziger-Verlag, Einsiedeln.<br />

Das 275 Seiten umfassende und mit über hundert Bildern<br />

illustrierte Werk gliedert sich in die wohlausgewogenen Abschnitte:<br />

Der Bauernstand in der Antike, im Mittelalter, in<br />

der neueren und in der neuesten Zeit. Ein weiterer Abschnitt<br />

vertieft sich in die „Bauernseele", und in ihm gelangt des<br />

Verfassers warmherzige und weitblickende Anschauung des<br />

Bauerntums, die das ganze Werk durchleuchtet, noch einmal<br />

geschlossen zum Ausdruck. Lebendig, anschaulich, im besten<br />

Sinne volkstümlich, fließt die Sprache. Mühelos folgt man<br />

den einzelnen Kapiteln, die auf dem Boden der Rechts-, Kultur-,<br />

Sozial- und Wirtschaftsgeschichte den Bauern in seiner<br />

geistigen Eigenart und in seinem täglichen Leben als den ahnenreichen<br />

Erben einer langen Reihe von UrProduzenten schildern.<br />

Das Buch gehört in erster Linie dem Bauern selbst.<br />

Das Buch wendet sich aber auch an alle, die den Bauernstand<br />

in seiner hervorragenden Bedeutung für das Volksleben achten<br />

und lieben.<br />

Ablaßbüchlein, von Dr. Bernhardin Krempel. — Benziger-Verlag,<br />

Einsiedeln. — Dieses, in neuer Auflage erschienene<br />

Ablaßbüchlein bringt vorerst eine Ablaßlehre, auf die ein<br />

2. Teil mit gut vier Fünfteln aller heutigen Ablaß-Stoßgebete<br />

und zwar den beliebtesten folgt. Ein dritter Teil gibt<br />

die besonders in Bettacht kommenden Ablaßübungen heraus.<br />

Nichts, was hierzulande für Seelsorger oder Gläubige von Interesse<br />

ist, dürfte fehlen.<br />

Kleine Zeitung<br />

Zeichen der Zeit.<br />

Es gibt doch in dieser Zeit des Arbeiter- und Wohnungsmangels<br />

etwas Neues unter der Sonne. Da will ein industrielles<br />

Unternehmen von einem Baumeister mit größter<br />

Dringlichkeit die Ausführung eines Erweiterungsbaues vornehmen<br />

lassen. Der Industrielle kann dann aber zusehen, wie<br />

mehrere Arbeiter an dieser Bauerei tätig sind, die der Baumeister<br />

seinem Auftraggeber ausgerechnet für diese Arbeit<br />

wegengagiert hatte. Auch folgendes ist passiert, das ein grelles<br />

Licht aus die verkehrten Verhältnisse wirst: Arbeit gibt<br />

es überall, aber nicht immer Unterkunft. Bei einer Berner<br />

Oberländer Zeitung geht ein Jnferatauftrag ein: Brautpaar<br />

sucht Wohnung; Offerten an (folgt Name) in Windisch (Aargau).<br />

Rückfrage an den Interessenten, ob er nicht vergessen<br />

habe, den Ort anzugeben, wo er eine Wohnung suche. Rückantwort:<br />

Arbeiter werden überall gesucht, Wohnungen muß<br />

man nehmen, wo man sie findet.<br />

Ae Kicht hat das Recht im die W M ,<br />

KirchenhoW zu treibe»!<br />

Neben dem eigentlichen innersten Geheimnis der Kirche,<br />

die der mystische Leib Christi auf Erden ist, ein Geheimnis,<br />

das nur im Glauben saßbar ist, hat die Kirche<br />

auch eine sichtbare Außenseite. Gläubige, Priester, Bischüfe,<br />

Kardinäle und der Papst, als die Wetterführung<br />

der von Christus geschaffenen Organisation: Gläubige,<br />

Apostel, Simon Petrus. Die Kirche ist eine souveräne<br />

Macht. Wie der Staat auf seinem Gebiete und in seiner<br />

Art souverän ist, so ist die Kirche aus ihrem Gebiete und<br />

in ihrer Art souverän.<br />

Aus diesen beiden Wesensbestandteilen ergibt sich<br />

Pflicht und Recht, mit andern souveränen Mächten in<br />

Beziehung zu treten und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.<br />

Das ist und nennt man Kirchenpolitik. Die Kirche<br />

mutz dem Staate gegenüber ihre eigenen Rechte, ihre<br />

Freiheit und Unabhängigkeit und die Ausübung ihrer<br />

Sendung und ihrer Tätigkeit sicherstellen. Dazu dienen<br />

die Konkordate. Der Inhalt folchxr Abmachungen ist je<br />

nach den Verhältnissen verschieden. Die Kirche kann<br />

durch brutale Macht vergewaltigt werden, das ändert<br />

aber in ihrer Sendung nichts. Die Kirche hat trotzdem<br />

das Recht und die Pflicht zur Kirchenpolitik, auch wenn<br />

Methoden und Verhältniße wechseln.<br />

KAStM<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 17. September <strong>1946</strong>.<br />

SA9226Z 544<br />

lWo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

IS—30<br />

0 J S Z S ,<br />

190<br />

Spinat, inländischer go-nvZitronen<br />

75—150<br />

Mangold<br />

M—70 Bananen<br />

240—280<br />

Rotkabis^<br />

Sie" Eierschwämme ^<br />

430<br />

Kohl (Wirz, Wirsing) s5-es Eier.<br />

Kohlrabi (Rübkohl) 60-70 Trinkeier, inländische 35<br />

Blumenkohl 120—isoFrischeier, ausländische ?2<br />

Kopfsalat, gr.<br />

Endiviensalat so Butter und Kas»<br />

Karotten, rote 40-60 Tafelbutter, geformt «os<br />

Sellerieknollen ^ 100 klein geformt, 100 gr S4<br />

Zwiebeln, gewöhnliche 45-55 groß geformt, 200 gr 157<br />

Lauch, grün 70-80 Kochbutter 7*4<br />

Kartoffeln, neue, inländ. 30—3z Emmentaler Käse, 1. Qual. 430<br />

Auskernerbfen, inländische Greyerzer, 1. Qual. 430<br />

Feine Bohnen ?o-iooSbrinz, 1. Qual. 5,5<br />

Tomaten, inländische so-iooMagerkäse 240<br />

Gurken 40-75 Tilsiter 430<br />

Mon^srettig (Radis) 20 Geflügel, Kleintiere und<br />

Bierrettig (Sommer- und<br />

(Wildbret (tot).<br />

Winterrettig) , 1 Stück 20-30 Suppenhühner 500<br />

Knoblauch<br />

Kaninchen 500<br />

Petersilien, 1 Büschel 10<br />

Kresse, 100 gr<br />

Süßwasserfische<br />

~ v c« . Regenbogenforellen 900<br />

Früchte und Beeren. Großfelchen, tot 450<br />

Zwetschgen, gewöhnliche 60—70 Kleinfelchen, tot 400—450<br />

Pflaumen Hechte 520—540<br />

Aprikosen, inländische Barsche (Egli) 400—440<br />

Pfirsiche I2l>—imBrachsen 280<br />

Brombeeren ib0-A>0Hcisel 200<br />

Heidelbeeren Trüschen 400<br />

Hollunderbeeren 40—so<br />

Trauben, ausländische 165—175 Meerflsche.<br />

Kochäpfel 20—25 Kabeljau, ganz 400<br />

Kontrollware, inländ. 35—50 Kabeljau, Filets 480<br />

Birnen Merlans 480<br />

Kontrollware, inländ. 40-70 Colins 420<br />

Viehmarkt in Luzern vom 17. September <strong>1946</strong>.<br />

, Anfuhr: Muni 6, Kühe 15, Rinder 2, Kälber 125,<br />

Schaf 1, Schweine 449, total 598 Stück.<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendgewicht Handel Preise<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der K. E. A. festgesetzten<br />

Höchstpreisen angenommen.<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—50 je n. Qual.<br />

51—55<br />

56—60<br />

61—65<br />

66—70<br />

Markenkälber 80 kg u. m.<br />

Rotfleischige<br />

Weißfleischige, mittelgr.<br />

Ausstich<br />

Die Preise verstehen sich<br />

nüchtern, sonst bis zu 3 kg<br />

Eigengewicht<br />

Schweine.<br />

Fette Schweine<br />

Absäugerinnen<br />

Ferkel, 7— 9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Ausmastschweine<br />

2.30-3.00 gut<br />

3.00—3.10<br />

3 20-3.30 "<br />

3 40—3.50<br />

3.60-3.70 .<br />

3.80—3.90 gut<br />

4.00—4.20<br />

4.30—4.40<br />

"<br />

per Stück Ar.<br />

54— 73 flau<br />

75—102<br />

105—7 35<br />

190—210 „<br />

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9.00 Protestantische Predigt. 9.30 Uhr Orchesterkonzert.<br />

9.45 Katholische Predigt. 10.15 Studioorchester. 11.40 Herbstliche<br />

Lieder. 12.40 Für jedermann etwas. 14.40 Jodlerklub<br />

„Bahnpost" und Ländlerkapelle Jakob Maurer. 15.35 Handorgel-<br />

und Gesangsvorträge. 15.50 Unterhaltungskonzert.<br />

17.00 Die französischen Provinzen. 17.30 Französische Biolinmusik.<br />

18.10 Freundliche Grüße aus ... 19.00 Das Trachtxn-<br />

und Alphirtenfest in Jnterlaken. Hörbericht. 19-55<br />

Streichorchester. 20.20 Die Karlsbader Reise Äer leibhaftigen<br />

Bosheit. Anno 1912. 21.30 Musik von Karl Stamktz. 22.05<br />

Cello-Recital.<br />

Montag, 23. September.<br />

11.30 Schallplatten. 12.40 Studioorchester. 17.00 Duett<br />

August Nada. 18.00 Klaviermusik. 18.15 Die Stimme der Arbeit.<br />

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Dienstag, 24. September.<br />

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Stadtniusik. 17.00 Tanzmusik. 18.1o ^odellieder. i 8 . 3o A<br />

lia Kreuz Wir besuchen den Wallfahrtsort. 18.50<br />

!S Äung. MO Wme. 20..5 «ta,bm„,„<br />

Berner Münster. 20.55 Smfomekonzert. 22..S0 Tanzmusik"<br />

Mittwoch, 25. September.<br />

11.30 Beliebte Melodien. 12.40 Leichte Unterhciltunazn».<br />

sik 17 00 „Der Dorfmusikdirektor". 17.30 Nordische Mulis<br />

'8.00 Jugendstunde. 18.30 Leichte Musik. 20.20 Aavi'<br />

jazz. 20.35 „Mein Freund vsacf . Komodie. 22.05 Es i uitb<br />

getanzt.<br />

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Hirtenschreiben der Schweizerischen Bischöse zum Eidgenössischen Büß- und Bettag <strong>1946</strong>.<br />

Der Heilige vom Ranft.<br />

einem Reinigungsweg hin zu Gott. Auf diesem Wege mutz<br />

er nach der drastischen Ausdrucksweise des Hl. Paulus vielen<br />

Dingen absterben. Es soll so hart gehen wie bei einem<br />

Sterben. Nachdem das Schlechte abgestorben sei, könne erst<br />

das Gute recht keimen. Wie gründlich Bruder Klaus und<br />

seine Zeit diese heute kaum mehr verstandene Wahrheit des<br />

Reinigungsweges empor zu Gott erfaßt hatten, erkennen<br />

wir aus dem Gebet, welches ihm zugeschrieben wird:<br />

„O herre gott, nimm du mir<br />

alles was mich wendet von dir<br />

O herre gott, wöllst geben mir<br />

was mich kehrt allezeit zu dir.<br />

D herre gott, nimm mich auch mir<br />

und gib mich ganz zu eigen dir."<br />

Für die moderne Welt, welcher das Wort freiwilliger<br />

Butze fremd geworden ist, bedeutet das Leben des Bruders<br />

Klaus eine anschauliche Mahnung, wenigstens auf dem eigenen<br />

Posten durch die harten Opfer des Berufes sich zu reinigen,<br />

sich zu heiligen. Wer den Anschauungsunterricht des Arbeits-<br />

und Butzlebens des seligen Einsiedlers vom Ranft begriffen<br />

hat, wird auch verstehen, daß zahllose Menschen voll<br />

Verehrung seiner Klause und Kapelle, seinen Bildern und<br />

seinen Reliquien sich nähern und bitten, er möchte vor Gott<br />

für sie Fürbitter fein und Spiegel im Hause, in der Kirche,<br />

im Soldatenleben, im Ratssaale und im Gerichte.<br />

Wir sind überzeugt, daß auch die nichtkatholischen Eidgenossen<br />

sich bemühen werden, uns zu verstehen, und daß sie<br />

dann ohne Groll zusehen können, wie wir nach Rom blicken<br />

und nach Rom gehen wollen, um dort die Verkündigung des<br />

erfolgreichen Heiligsprechungsurteils zu hören. Dieses wird<br />

man um so eher verstehen, als durch einwandfrei erwiesene<br />

Wunder bezeugt ist, daß Gott in wunderbarster Weise in<br />

dieses Leben eingegriffen hat und offenbart, daß Bruder<br />

Klaus ein heiliger Gottesfreund war und ist.<br />

In Anbetracht der schweren Zeiten, der Schwierigkeiten<br />

der Reisen ins Ausland und in Erwägung, daß die Wohltätigkeit<br />

der Schweiz für die Kriegsbeschädigten auch weiterhin<br />

in sehr hohem Grade beansprucht werden muß, wird alles<br />

Das ganze Schweizervolk ohne Unterschied der Konfession<br />

und der Sprache ist darin einig, den vaterländischen<br />

Dienst des Bruder Klaus, sein christliches Leben im Haus<br />

und in der Oeffentlichkeit lobend anzuerkennen. Sein Name<br />

wird deswegen in jeder christlichen Schule und Kirche mit<br />

Achtung genannt. Die katholischen Eidgenossen bemühen<br />

sich dieser Anerkennung noch weiter, durch den kirchlichen<br />

Kultus erhöhte Bedeutung zu geben. Man ist innerlich überzeugt<br />

und sagt es auch öffentlich, daß dieser Einsiedler im<br />

Jenseits, wohin wir alle reisen, vor Gott uns ein bittender<br />

Freund und Eidgenosse sein könne. So nahe rücken wir das<br />

Diesseits dem Jenseits! Wir haben ihn schon früher einen<br />

Seligen genannt. Nachdem wir dieses so viele Mal in kirchlicher<br />

Verehrung getan haben, fanden wir es für angemessen,<br />

daß unsere oberste kirchliche Behörde in Rom, die Wächterin<br />

unserer katholischen Glaubenslehre und Sitte, durch kirchlichen<br />

Prozeß nachprüfe, ob unsere Verehrung dieses Einsiedlers<br />

einwandfrei sei. Vor allem handelte es sich darum,<br />

nachzuweisen, daß er die Tugenden eines wahren christlichen<br />

Lebens nicht bloß in gewöhnlicher Christenart, sondern in<br />

heroischer Weise erfüllt habe. Diesem Gesuche der Schweizerischen<br />

Bischöfe wurde in Rom Folge geleistet. Durch einen<br />

langen, äußerst genau geführten Prozeß wurde festgestellt, daß<br />

Bruder Klaus infolge seines heroischen Tugendgrades für uns<br />

ein ideales Vorbild christlichen Lebens sei und daß er nicht<br />

iloß der katholischen Schweiz, sondern der ganzen zermarterten<br />

Welt als Vater des Friedens vorgestellt werden könne.<br />

Durch die Heiligsprechung wird nicht etwa entschieden, daß<br />

nun wieder ein Mensch in den Himmel „eingelassen werde",<br />

der dort vorher nicht war; aber die kirchliche Entscheidung<br />

sagt, daß der Heilige durch heroische Tugendübung sich so<br />

ausgezeichnet habe, daß ihm auch öffentlich kultische Verehrung<br />

und Achtung gezieme. Seine Gottesfreundschaft ist<br />

so groß, daß er uns Segen und Frieden erbitten kann.<br />

Die katholische Heiligenverehrung bekennt unumwunden,<br />

daß die Heiligen wie wir wahre lebendige Menschen waren<br />

vom gleichen Fleisch und Blut. Sie fühlen wie wir und schämen<br />

sich nicht, ihren menschlichen Gefühlen durch Klagen,<br />

Seufzer und Tränen in menschlicher Weise Ausdruck zu geben.<br />

Sie sind so wenig erhaben über die Gefahren der Sinnlichkeit<br />

und die Ausbrüche der Leidenschaften wie wir alle,<br />

und machen daraus nicht das geringste Hebl, daß sie diese<br />

in sich schlummern wissen, ja selbst regsam empfinden. Gerade<br />

deshalb sagen sie es uns mit größter Offenheit, züglen<br />

sie ihre Sinne mit solcher Vorsicht, damit ihre bösen Neigungen<br />

nicht die Ueberhand gewinnen und ihre Seelen töten.'<br />

Sie sind weit davon entfernt zu glauben, als ob die Natur<br />

schon gut wäre, als ob es keine Erbsünde gäbe, als ob man<br />

die Triebe frei gewähren lassen könne, „es werde dann schon<br />

recht herauskominen". Sie waren überzeugt, daß die zum<br />

Bösen geneigte Natur nicht bloß durch Abhärtung des Leibes,<br />

sondern vielmehr durch Kräftigung des Geistes beherrscht<br />

werden könne. Der Mensch befindet sich jetzt auf<br />

innert bescheidenstem Rahmen gehalten werden. Auch die<br />

berechtigte Freude der Kanonisationsfeierlichkeiten soll mehr<br />

eine innerliche als eine äußerliche sein. In solcher Erwägung<br />

bitten die Schweizerischen Bischöfe vor allem Euch lb. Diöze<br />

sanen, das christliche Leben der Familien nach dem Bilde des<br />

Seligen vom Ranft zu erneuern.<br />

Zum Schluffe empfehlen wir Euch wiederum die jährlichen<br />

Opfer für die katholische Karitas, die Inländische Mission,<br />

unsere Priesterseminarien, das Schweizerische Missionsseminar,<br />

die Universität Freiburg und den Peterspfennig.<br />

Indem wir Euch bitten, fortzufahren im Gebet um die Er-<br />

Haltung des Friedens in der eigenen Heimat und um einen<br />

bleibenden, gerechten und christlichen Völkerfrieden, empfehlen<br />

wir unser ganzes Land dem Machtschutz des Dreieinigen<br />

Gottes sowie der Fürbitte Unserer lb. Frau von Einsiedeln<br />

und des seligen Landesvaters Bruder Klaus.<br />

O b w a l d e n<br />

Jnnerschweizer Bauernlandsgemeinde in Altdorf. (Eing.)<br />

Die diesjährige Jnnerschweizer Bauernlandsgemeinde findet<br />

am nächsten Sonntag, den 29. September, im Tellspielhaus in<br />

Altdors statt. Neben den ordentlichen Traktanden ist eine Statutenrevision<br />

zu beraten. Im Mittelpunkt der Tagung steht ein<br />

Referat des Walliser Ständerates P e t r i g. Er wird zu den<br />

heute die Landwirtschaft berührenden Problemen Stellung<br />

nehmen. Die Tagung wird umrahmt durch Musikvorträge der<br />

Feldmusik Altdorf und durch Darbietungen eines Jodler-<br />

Klubs. Die Bauernlandsgemeinden der Jnnerschweiz übten<br />

von jeher eine große Anziehungskraft auf unsere Innerschweizer<br />

Bauern aus und es ist zu hoffen, daß sie auch dieses<br />

Jahr recht zahlreich besucht wird. Die Veranstaltung ist ösfentlich.<br />

Jeder Bauer und Bauernfreund aus der Jnnerschweiz<br />

und überhaupt unseres gesamten Landes ist hiezn freundlich<br />

eingeladen. Der Bauernverein Uri, dem die Durchführung<br />

der Veranstaltung übertragen ist, setzt alles darein, um auch<br />

der <strong>1946</strong> er Bauernlandsgemeinde zu einem vollen Erfolg zu<br />

verhelfen.<br />

Wenig Schweine- und Kalbfleisch, mehr Schaffleisch. Das<br />

eidg. Kriegs-Ernährnngsamt teilt mit: Die Punktbewertung<br />

für Schaffleisch konnte dieses Jahr schon ab Mitte August,<br />

fast einen Monat früher als sonst, auf die Hälfte herabgesetzt<br />

werden. Es war dies dank den Lieferungen von frischem und<br />

gefrorenem Schaffleisch aus Dänemark möglich. Trotz vorübergehendem<br />

Unterbruch der Importe steht heute (infolge<br />

der Alpentladung) reichlich Schaffleisch inländischer Herkunst<br />

zur Verfügung. Um dem gegenwärtigen, fühlbaren Mangel<br />

an Schweine- und Kalbfleisch zu begegnen, wird den Hausfrauen<br />

und Gaststätten empfohlen, den Speisezettel durch Einfügen<br />

von Gerichten ans Schaffleisch zu bereichern.<br />

Gebirgsartillerie-Veteranen-Tagung. (Einges.) Am 29.<br />

September nächsthin, vormittags 11 Uhr, treffen sich in Rapperswil<br />

am Zürichsee, im Hotel du Lac, zum 7. Male die<br />

schweizerischen Gebirgsartillerie-Veteranen zu einem längst<br />

ersehnten Rendez-vous. Seit 8 Jahren konnte bedauerlicherweise<br />

zufolge herrschender Unsicherheit keine Tagung mehr abgehalten<br />

werden. Der Vorstand erwartet „die alte Garde"<br />

recht zahlreich. Anmeldungen nimmt entgegen der derzeitige<br />

Präsident Pfarrer Hs. Roth in Alpnach.<br />

Hallo, hallo, hier Schwefelholz! Vom 10. bis 17. August<br />

tagte in Jnterlaken der „Weltbund der Frauen für gleiches<br />

Recht und gleiche Verantwortung". Madame oder Mademoiselle<br />

Ellen Hagen war als Mitglied der schwedischen Delegation<br />

auch dabei. Zu Muttern heimgekehrt, beschreibt sie im<br />

liberalen „Dagens Nyheter" in Stockholm ihre Schweizer<br />

Eindrücke. Da heißt's u. a.: „In der Schweiz sind die kleinen<br />

Bergkantone ganz isoliert, und mit ihren ultrakatholischen<br />

Führern sind sie die hartnäckigsten Gegner des Frauenstimmrechtes."<br />

(Zitat aus dem „Feuille d'Avis" von Lausanne,<br />

30. 8. 46).<br />

Schweizer Geschichte und Geographie sind nicht die starke<br />

Seite der Dame. Nicht alle Bergkantone sind klein, zweitens<br />

sind sie nicht isoliert. Geh schau nur den Fahrtenplan! Ueberall<br />

PostVerbindungen mit besten Autos, die selbst in Schweden<br />

beim Gabentransport der Schweizer Spende bewundert wor-<br />

ßrdstrchlen als Krankheitserreger<br />

Von Fibnlus. 4<br />

Es wurden schon an die 200 Apparate hergestellt, die solche<br />

Erdstrahlungen „abbiegen" oder neutralisieren sollen. Leider<br />

haben die wenigsten Apparate bisher Dauererfolg aufweisen<br />

können. Viele erwiesen sich für starke Strahlungen überhaupt<br />

zu schwach, andere waren von vornherein wirkungslos, weil<br />

sie nur dem Geschäftsgeist gewisser Leute entsprungen waren,<br />

die an dieser Sache schnell und viel verdienen wollten. Däneben<br />

gab und gibt es auch gute Apparate, die wirklich diese gefährlichen<br />

Ausstrahlungen auszuschalten vermögen. Ihre<br />

Anbringung erfordert fachmännische Beratung, einige Auslagen<br />

sind auch nicht zu umgehen, dafür hören dann alle chro-<br />

Nischen Krankheitserscheinungen bei Menschen und Vieh aus.<br />

Wohl die größten Erfolge hatten die sogenannten „Wehrmeister-Apparate"<br />

in Deutschland. Ihr Erfinder war der bekannte<br />

Benediktiner P. Eyrillns Wehrmeister vom Stift St. Ottilien,<br />

der diese Apparate nur zum Selbstkostenpreis an viele Leute,<br />

besonders aus dem Bauernstand, verkaufte und sie durch Rutengänger<br />

fachmännisch anbringen ließ. Tausende von Dankschreiben<br />

gingen ein, worin ihm in begeisterten Worten gedankt<br />

wurde, und worin es übereinstimmend hieß, daß seit An»<br />

^ringung dieser Apparate die Leiden bei Menschen und Haus-<br />

Vieren aufgehört haben. Besonders die Bauern waren überglücklich<br />

über die gute Wirkung beim Vieh, denn manche hat-<br />

^n schon jahrelang immer Unglück damit gehabt, nun aber<br />

wurde es sofort besser. Nicht nur Bauern, sondern auch prowinente<br />

Führer des Dritten Reiches, wie Göring, schafften<br />

ftch diese „Wehrmeister-Apparate" an. Letzterer ließ sich sein<br />

Prunkschloß „Karinhall" mit solchen Apparaten abschirmen.<br />

Leider wurde das Kloster St. Ottilien später von der Gestapo<br />

beschlagnahmt, und die Herstellung dieser Apparate<br />

mußte schon wegen des Mangels an Material im Krieg eingestellt<br />

werden. Seitdem ist sie noch nicht wieder aufgenommen<br />

worden. Auch von anderer Seite wurden ähnliche Avvarate<br />

hergestellt, doch hatten diese vielfach den Nachteil, daß sie, weit<br />

aus Metall, mit der Zeit rosteten (oxydierten), denn sie mußten<br />

in Keller und in den Boden eingebaut werden. Sobald sie<br />

aber einmal rosteten, hörte auch die abschirmende Wirkung<br />

auf. Auch mußten diese Apparate genau in der Richtung der<br />

Wasseradern eingebaut werden, damit sie voll wirken konnten.<br />

Nun verschieben sich zuweilen die Wasseradern und dann<br />

wirken auch die Apparate nicht mehr.<br />

Deshalb befaßte sich schon Freiherr von Pohl mit dem Problem,<br />

Apparate zu finden, die nicht nur einzelne Wasseradern<br />

ausschalteten, sondern die ganze Fläche abzuschirmen imstande<br />

waren. Wie er in seinem Buch berichtet, gelang ihm dies auch<br />

in der Tat. Seine Erfindung wurde sogar patentiert, nnd<br />

genoß damit den gesetzlichen Schutz des Staates. Ein solcher<br />

Apparat konnte in jedem Keller aufgestellt werden, und damit<br />

war dann das ganze Haus abgeschirmt. — Damit nicht zufrieden,<br />

ging er dazu über, noch größere Flächen abzuschirmen,<br />

also gleich mehrere Quadratkilometer. Er machte diese Versuche<br />

in der Stadt Dachau, die inzwischen eine so traurige Berühmtheit<br />

erlangte. Diese Versuche hatten schon volle Erfolge<br />

zu verzeichnen, als der Forscher starb, und damit blieb seine<br />

Erfindung unvollendet.<br />

In der Tat ist diese Idee wohl die beste von allen. Denn<br />

nicht jede Familie kann sich teure kleinere Apparate leisten,<br />

und wer kann alle ständig kontrollieren? Würden aber solche<br />

Apparate erfunden, die ganze Ortschaften abzuschirmen vermögen,<br />

so wäre es wohl leichter, einen solchen großen Apparat<br />

auf Gemeinschaftskosten instandhalten und besorgen zu lassen.<br />

Hier mutz sich der Erfindergeist unserer Physiker noch fleißig<br />

betätigen, dann wird es sicher auch gelingen, auch dieses<br />

Problem zu lösen.<br />

Vorderhand befassen sich gerade in der Schweiz mehrere<br />

Firmen mit der Herstellung von Abschirmvorrichtungen, die<br />

sehr gut wirken. Sie können auf eine sehr grotze Anzahl von<br />

Dankschreiben hinweisen, die ihnen bestätigen, datz ihre Apparate<br />

hundertprozentig wirken.<br />

Es gibt auch Mittel, die fast nichts kosten, die aber doch<br />

die Strahlungen zum grotzen Teil ausschalten, oder, wenn<br />

es leichte Fälle sind (also keine schweren Kreuzungen), ganz<br />

ausschalten. Solche Mittel wären: Das Anbringen von Flaschen,<br />

die der Länge und Breite nach mit Kupferdraht umwickelt<br />

werden. Doch müssen diese Flaschen richtig liegen, quer<br />

zur Wasserader, und mit dem Draht die Wand berühren.<br />

Man kann die Zahl solcher Flaschen beliebig vermehren, bis<br />

die gewünschte Wirkung erreicht ist. Wichtig ist dabei, daß das<br />

Bett die Außenwand des Hauses nicht berührt, und datz es<br />

mit ihr auch durch keinen andern Gegenstand verbunden ist<br />

(z. B. elektrischen Draht der Klingel, des Lichtzuges, oder<br />

auch durch das Nachtkästchen). Viele empfehlen auch, die Füße<br />

des Bettes auf Gummi zu stellen, es genüge, dabei das Gnmmi<br />

eines Stückes von einem alten Veloschlauch.<br />

Es wäre noch zu bemerken, daß nicht nur Wafferadern<br />

(und besonders deren Kreuzungen) ihre „Strahlungen" haben,<br />

die für die Gesundheit schädlich sind, sondern auch Eisen<br />

strahlt in dieser Weise, ja auch die Kohle. Wenn daher Je«


den sind! Geistig sind wir erst recht nicht isoliert, besitzen gerade<br />

die Jnnerschweizer Bergkantone blühende Mittelschulen,<br />

von denen guter Geist in die ganze Schweiz hinausströmt.<br />

Was sagt die Dame wohl dazu, daß die mehrheitlich protestantischen<br />

Frauenverbände des Kantons Zürich sich scharf<br />

gegen das Frauenstimmrecht ausgesprochen haben? Und erst<br />

Basel, das kein Bergkanton ist und nicht von „ultra-katholischen"<br />

Führern regiert wird, und doch kein Frauenstimmrecht<br />

will!<br />

Lieber schwedische Schwefelzündhölzchen als schwefelnde<br />

Schwedendamen! (—)<br />

Servierkurs im Haus St. Josef in Lungern. Zum erstenmal<br />

wird diesen Herbst vom 4. bis 30. November im Haus<br />

St. Josef ein Servierkurs für Töchter durchgeführt. Er will<br />

nicht die berufliche Lehre ersetzen, noch andern ähnlichen Kursen<br />

Konkurrenz machen. Es soll aber allen jenen hier Gelegenheit<br />

geboten werden, die nicht bloß fachliches Können fuchen,<br />

sondern charakterlich und religiös geschult die Arbeit im<br />

Gastgewerbe aufnehmen wollen. Leider kommen viel zu viele<br />

als Serviertöchter in Gasthöfe und Hotels, die nicht einmal<br />

wissen, daß sie auch gesetzlicherseits das Recht auf die nötige<br />

Freizeit haben, um am Sonntag den Gottesdienst besuchen zu<br />

können; die keine Ahnung haben von christlicher Arbeitsausfassung,<br />

sondern nur allein ans Geldverdienen denken; die<br />

nicht einmal wissen, welche Gefahren sittlicher oder sozialer<br />

Art ihnen drohen können und wie sie Neckereien und Spott<br />

von feiten der Mitangestellten begegnen sollen. Darum werden<br />

in Lungern neben der beruflichen Bildung, die ein Fachlehrer<br />

leitet, auch Vorträge über soziale und religiös-weltanschauliche<br />

Fragen gehalten. Nur Leute, die mit beruflichem<br />

- Können auch einen goldlauteren Charakter verbinden, sind<br />

ihrer Ausgabe voll und ganz gewachsen.<br />

Kerns. (Korr.) Eine pfarreiliche Bettagsfeier schönster Art<br />

wurde uns vorletzten Sonntag zuteil. Nach der kirchlichen<br />

Feier fanden sich viele Männer und Jungmänner in der<br />

„Krone" zusammen, um sich über die dringenden Heimatsragen<br />

und -sorgen im Lichte der Weltlage belehren zu lassen.<br />

Der arbeitsfreudige Kirchenchor unter der Direktion von Hrn.<br />

Lehrer Jost Marty schuf den festlichen Rahmen durch seine<br />

klanglich bis ins feinste ausgefeilten Liedergaben. Hr. Natio-'<br />

nalrat Dr. Karl W i ck, Luzern, ließ uns in die Zusammenhänge<br />

der Weltpolitik schauen, die sonst dem gewöhnlichen<br />

Volke verborgen oder zum mindesten rätselhaft bleiben. Ein<br />

paar Kerngedanken zu Nutz und Frommen eines weiteren Leserkreises<br />

seien hier festgehalten.<br />

Orientierung ist für uns Schweizer heute sehr wichtig. Wir<br />

stehen mitten in einer Revolution. Diese ist immer Verlust<br />

der seelischen Gleichgewichtslage eines Volkes. In unruhigen<br />

Zeiten verliert das Volk leicht das seelische Gleichgewicht.<br />

Heute ist eine solche Zeit da. Unzufriedenheit im Lande, Kritik<br />

an den Beschlüssen und Vorkehren der Behörden, besonders<br />

in den Städten mit ihren Masseninstinkten, sind fruchtbares<br />

Erdreich für Hetzer. In solchen Zeiten hat sich das<br />

deutsche Volk einem Hitler verschrieben.<br />

Revolution ist ein gefährliches Wort, obwohl die sranzösische<br />

den Absolutismus des Zaren und die deutsche Revolution<br />

die Fesseln des Versailler Vertrages beseitigt haben. Das<br />

Mittel der Revolution ist immer schlecht. Alle drei genannten<br />

Revolutionen waren ein Unglück.<br />

Gegen jede Revolution heißt es, auch in der Schweiz, entschieden<br />

aufstehen. Die Schweiz ist keine unzugängliche Insel in<br />

Europa. 1917 ist die russische Revolution auf Schweizerboden<br />

vorbereitet worden. Heute will die PdA. das Volk gegen die<br />

obersten Behörden, den Bundesrat, verhetzen. Sie will als<br />

große Abbruchsfirma alte überlieferte Rechte ohne Rücksicht<br />

auf soziale und geschichtliche Verhältnisse beseitigen.<br />

Der Krieg hat große materielle und geistige Umwälzungen<br />

gebracht, damit eine Neuorientierung. Wir leben in einer geschichtlichen<br />

Stunde, wie damals zur Zeit der Burgunder<br />

Kriege. Dort hatte die Schweiz sich zu entscheiden zwischen<br />

Macht und Freiheit. Bruder Klaus war der Schutzgeist, der<br />

uns den rechten Weg gewiesen: die Schweiz wählte die Freiheit!<br />

Der Freiheitsgedanke ist das erste. Die Freiheit und die<br />

daraus fließende Demokratie fließen aus dem Charakter des<br />

Volkes und sind geschichtlich gegeben. Weil die Freiheit von<br />

Gott kommt, muß sie in Demut, in Magnisikatgeist betont<br />

werden. Wir müssen die Freiheit durch die kommende schwere<br />

mand z. B. über einem Kohlenlager im Keller liegt, wird er<br />

dieselben schlimmen Wirkungen spüren, wie über einer Kreuzung,<br />

vorausgesetzt, daß er dafür empfindlich ist. Auch die modernen<br />

Betteinsätze mit den Metallspiralen, ferner die Eisenträger<br />

(Eisenbalken) in den mehrstöckigen Häusern haben<br />

solche schädlichen Wirkungen. Wer über einem solchen schläft,<br />

darf bei Kränklichkeit den Verdacht auf diese Eisenbalken lenken.<br />

Manche Leute spüren diese Wirkung sogar aus der Bahn,<br />

wenn sie gerade über den Schienen bzw. Rädern sitzen. Sie<br />

bekommen plötzlich Kopfweh, oder werden schläfrig, und können<br />

sich das nicht erklären. Wenn sie sich aber in die Mitte<br />

des Wagens setzen, hört das alsobald auf.<br />

Auch gibt es Tiere, denen die Strahlungen der Wasserädern<br />

nicht nur nicht schaden, sondern die sie sogar brauchen,<br />

um sich wohlzusühlen. Solche Tiere sind bei uns die Katzen,<br />

die Binen und die Ameisen. Die Katzen legen sich mit<br />

Vorliebe auf schwere Kreuzungen von Wasseradern. Ich kannte<br />

eine Frau, die sehr kränklich war, ständig hustete, meist ein<br />

rotes Auge hatte und nur wenig schlafen konnte. Tagsüber<br />

lag ihre Katze am liebsten auf ihrem Bett. Eines Tages hörte<br />

sie von den Abschirmmitteln und ließ einen Apparat in ihrer<br />

Wohnung aufstellen. Von da ab mied die Katze das Bett, dafür<br />

wurde aber die Frau gesünder, das rote Auge wurde alsbald<br />

normal, ohne ärztliche Hilfe, und der Husten hörte auf.<br />

Ebenso brauchen die Bienen die Wasseradern. Wenn ihr Bienenhaus<br />

nicht über einer starken Kreuzung steht, so werden<br />

sie träge, schläfrig, und bringen wenig Honig ein. Die Ameiseil<br />

aber bauen ihre Haufen nur auf Stellen, wo starke Kreuzungen<br />

sind. Sobald man diese Stelle (versuchsweise) abschirmt,<br />

ziehen sie fort und bauen ihre Wohnung an anderer<br />

Stelle wieder auf..<br />

Eine Frage bleibt noch: Wie stellt sich die offizielle Medizin<br />

zu dieser Frage? Unter den Aerzten herrscht da noch<br />

viel Uneinigkeit. Es gibt schon viele Aerzte in allen Ländern,<br />

Zeit tragen. Wir machen nach außen keine politischen Liebeserklärungen,<br />

nehmen aber auch keine an, weder von Deutschland<br />

noch von Rußland. Es gibt für uns nur eine wirtschaftliche,<br />

aber eine politische Anpassung, wohl aber eine politische<br />

Erneuerung nach innen. Geistige und sittliche Haltung<br />

in christlichem Sinne tut not. Der Föderalismus ist Grundregel<br />

für die Schweiz. Der Friede ist nicht in die gepanzerten<br />

Fäuste, sondern in die gefalteten Hände gelegt.<br />

Der Sprechchor unserer Heimatdichterin Hedw-ig Eggervon<br />

Moos „Zum Bättag <strong>1946</strong>" — im „<strong>Volksfreund</strong>" tags<br />

zu vor veröffentlicht — wurde von Kindern begeistert vorgetragen.<br />

Er unterstrich sinnvoll die herrlichen Worte Dr.<br />

Wicks. — Allen herzliches „Vergelt's Gott!" für die Patriotische<br />

Weihestunde.<br />

Kerns. (Einges.) Die Schwingersektion Kerns führt<br />

den Herbstschwinget am 6. evtl. 13. Oktober bei der Wirtschaft<br />

„zum Sand" durch. Es ist der Saisonabschluß, wo sich die<br />

Schwinger noch einmal miteinander messen können und um sich<br />

für eine erlittene Niederlage vielleicht Revanche zu holen.<br />

St. Peter wird gewiß schönes Wetter beitragen. Fürs leibliche<br />

Wohl sorgt der Sandwirt vortrefflich.<br />

Melchthal. (Korr.) Letzten Donnerstag konnte im Eidg.<br />

Bannberg Melchthal ein Wilderer beobachtet werden. Leider<br />

konnte derselbe der Festnahme im Gehölz entfliehen, mußte<br />

aber den Rucksack mit der gesrevelten Gemse zurücklassen. Hosfen<br />

wir, daß der Rucksack den Wilderer doch noch verrät.<br />

Sächseln. (Korr.) Der „Unterwaldner" leidet an Hirnschweiß.<br />

Hat er doch herausgefunden, die Sachsler Geistlichkeit<br />

hätte keine rechte Freude gehabt, daß die Pfarrei Kerns der<br />

Sachsler Kirche eine Glocke stiftete. Drum habe ein auswärtiger<br />

Prediger aus die Kanzel steigen müssen. Bums! Tags<br />

zuvor war ini „<strong>Obwaldner</strong> Amtsblatt" die Niederlassungsbewilligung<br />

für den Festprediger zu lesen... Armer „Uhu" unter<br />

dem Kabis... stein! Dich kuriert kein Viehdoktor mehr!<br />

Laß dich metzgen!<br />

Sächseln. (Eing.) Der schöne Forellenfang ist seit 15. September<br />

vorbei, das Fischen in den fließenden Gewässern nicht<br />

mehr erlaubt. Sehr zu tadeln ist die mangelhafte Fischereianssicht<br />

an unsern Sachsler Bächen, „Gold ist rar", aber den<br />

staatlichen Fischereiaufseher zur Kontrolle zu sehen, ist ganz<br />

rar. Mehr Aufsicht, besonders über den Fang untermäßiger<br />

Forellen, wäre sehr zu begrüßen.<br />

Flüeli. (Eing.) Letzte Woche konnte ein „Wilderer" zur<br />

Anzeige gebracht werden, der im Gebiet „Teisenbach-Müllerschwand"<br />

einen Rehbock schoß. Dieser Wilderer hatte wohl einen<br />

guten Lehrmeister, der ihn für diese Freveltat angespornt<br />

hat. Nur eine recht gesalzene Buße wird ihn vor weiteren<br />

Wildereien abhalten. Von wem kamen die drei Wildererschüsse<br />

einige Tage vor Beginn der Hochwildjagd in diesem<br />

Gebiete?<br />

Eidgenossenschaft<br />

Die Geburtswehen der Altersversicherung. Als Arnold<br />

von Winkelried 1386 in der Schlacht von Sempach mit dem<br />

Ruf „Sorget für mein Weib und meine Kinder" für das<br />

Prinzip der Hinterlassenenversicherung eintrat, konnte er<br />

naturgemäß nicht im gleichen Augenblick noch zur F i n a n -<br />

ziernng Stellung nehmen. Das hat die nationalrätliche<br />

Kommission letzte Woche auf dem Bürgenstock im Beisein von<br />

Bundesrat Nobs nachgeholt. Die Finanzierung erhält alle<br />

Wochen ein anderes Gesicht. Derart sorgfältig scheinen die Berechnungen<br />

der Bundes-Experten gewesen zu sein, daß der<br />

Bundesrat heute findet, es stimme dabei etwas nicht! Nach<br />

der Nachlaßsteuer hat man bereits auch den Gedanken der<br />

Erbschaftssteuer wieder fallen gelassen. Dann hat man den<br />

jährlichen Beitrag der öffentlichen Hand reduziert —<br />

aber nur für die ersten zwanzig Jahre — während nachher<br />

im Gegenteil eine Erhöhung eintreten soll, um die man<br />

sich aber heute nicht bekümmern will. Apres nous le belüge!<br />

Die öffentliche Hand soll nach der neuesten Wendung in den<br />

ersten zwanzig Jahren jährlich 160 Millionen, nachher zehn<br />

Jahre lang 280 Millionen und ab 1978 jährlich 350 Millionen<br />

aufbringen. Heute Mittwoch besammeln sich in Bern die<br />

kantonalen Finanzdirektoren, um erneut zur Finanzierung<br />

und zum Verteilungsschlüssel Stellung zu nehmen.<br />

Eine harte Nuß!<br />

die von der schädlichen Wirksamkeit der Wasseradern fest überzeugt<br />

sind, ja, die sogar selber mit Pendel und Wünschelrute<br />

arbeiten. Diese haben sich eben aus Grund von genauen Versuchen<br />

von der Tatsache der Strahlungen überzeugt. Andere<br />

hingegen erklären noch immer alle diese Dinge für Humbug.<br />

In Deutschland vor allem taten es viele Aerzte auf Befehl<br />

Hitlers, und das hatte seinen Grund. Denn Hitler wollte viel<br />

bauen, durch die Wasserader-Forschung aber wären viele Baugründe<br />

entwertet worden. Dem wollte er radikal vorbeugen.<br />

Und Hitler fand bekanntlich immer willige Aerzte, wenn er<br />

besondere Wünsche hatte ... Dafür verlieh er seinen willigen<br />

Kreaturen hohe Titel, und wenn nun dieser hochangesehene<br />

und hochgeehrte Herr Chefarzt so urteilte, dann unterwarfen<br />

sich ihm und seinem Urteil ohne weitere Untersuchung viele<br />

andere Aerzte.<br />

Wir kennen Fälle aus Selbstbiographien berühmter Aerzte,<br />

die wichtige neue Heilverfahren erfanden, die der Menschheit<br />

zum größten Segen gereichten — aber sie fanden lange<br />

Zeit nur Ablehnung von Seiten ihrer Fachkollegen, ja gerade<br />

auf Aerztekongressen ließ man sie kaum zum Worte kommen.<br />

Einen solchen Fall erzählt der bekannte Stettiner Arzt<br />

Dr. Schleich in seinem Buche „Besonnte Tage", der auch durch<br />

verschiedene wichtige Erfindungen die chirurgische Praxis auf<br />

neue Wege gewiesen hatte. — Deshalb sucht man diese Erkenntnisse<br />

über die Wirkung der Erdstrahlen mit dem billigen<br />

Schlagwort „Einbildung" abzutun, und leider gibt es noch<br />

Leute genug, die dieses Schlagwort gedankenlos nachsagen,<br />

zum Schaden ihrer Gesundheit. Wer aber wahrhaft der<br />

Menschheit nützen will, geht unbeirrt von Modeschlagworten<br />

seinen Weg, eingedenk dessen, daß die Wahrheit sich eines Tages<br />

doch durchsetzen wird. Ihr umso früher zum Sieg zu verhelfen,<br />

und die Leiden unzähliger Menschen abkürzen helfen,<br />

soll auch der Zweck dieser Ausführungen sein.<br />

(Schluß.)<br />

Sie Mollke« habe« das «echt twb die P<br />

ö W s h « zv treibe«!<br />

Hier geht es nicht um die Kirche, sondern um die einzelnen<br />

Katholiken. Sie sind B o l lb ll r g e r ihres Staates<br />

und vollberechtigte Glieder ihrer Kirche. Das eine<br />

stört nicht das andere und beeinträchtigt es in keiner<br />

Weiss. Der Katholik hat nicht nur das völlig gleiche<br />

Recht wie jeder nichtkatholische Bürger, sich am politischen<br />

Leben mit aktivem und passivem Wahl- und<br />

Stimmrecht zu beteiligen, sondern er hat auch die<br />

Pflicht, und zwar gerade auf Grund seines christlichen<br />

Gewissens. Er kann nicht gleichgültig abseits stehen, dars<br />

sich nicht am öffentlichen Leben deöinteressjeren, kann<br />

sich nicht selbstvergnügsam ins Privatleben zurückziehen,<br />

denn er ist der Hüter seines Bruders. Er weiß, daß<br />

Nächstenliebe einen sozialen und sogar einen politischen<br />

Aspekt hat. Er ist mitverantwortlich, daß im staatlichen<br />

Leben die Gebote Gottes und der Geist des Evangeliums<br />

zur Auswirkung kommen. Er weiß, daß weder dem Dekalog<br />

noch der Bergpredigt eine Klausel beigefügt ist,<br />

wonach sie nur für das Privatleben des Einzelnen Geltung<br />

hätten.<br />

Die Traktanden der Herbstsession.<br />

Ant 30. September beginnt die Herbstsession der eidgenössischen<br />

Räte. Neben verschiedenen Geschäften von zweidrangigem<br />

Interesse, wie Gewässerkorrektionen, Meliorationen<br />

und Baukrediten, wird im Ständernt die Beratung des<br />

Bundesrats-Berichtes über die antidemokratischen Umtriebe<br />

größere Beachtung finden. Ferner werden der Geschäftsbericht<br />

und die Rechnung der Bundesbahnen für 1945 und ein bundesrätlicher<br />

Bericht über die Tätigkeit der Schweizerspende<br />

den Rat länger in Anspruch nehmen. Verschiedene Geschäfte<br />

betreffen militärische Probleme. Hierbei gehören vor allem<br />

die Frage des Armeeinspektors, aber auch die Förderung der<br />

Atomsor-schung. An neuen Gesetzen kommt die Transportregehing<br />

auf Eisenbahnen und Schiffen zur Behandlung. Schließlich<br />

werden der 16. Bericht des Bundesrates üb&r die Maßnahmen<br />

zum Schutze des Landes und der Bericht der 21. Session<br />

der Völkerbundsversammlung vorliegen.<br />

Im ganzen eine ziemlich mager befrachtete Session. Sie<br />

wird, dennoch voraussichtlich drei Wochen dauern, weil der<br />

Nationalrat, der gleichzeitig tagt, vor allem mit der Finanzierungsberatung<br />

der AHV in Anspruch genommen sein wird.<br />

Der Stand der zentralen Slusgleichssouds.<br />

Die drei Ausgleichsfonds der Lohn- und Verdiensterfatzordnung<br />

erreichten zusammen auf Ende Juni <strong>1946</strong> (Rückstelluugen<br />

der öffentlichen Hand Inbegriffen) einen Betrag von<br />

rund 769 Will. Fr., gegenüber 724 Will. Fr. zu Beginn des<br />

zweiten Vierteljahres <strong>1946</strong>.<br />

Im Laufe der Monate April, Mai und Juni wurden von<br />

den Arbeitgebern und Arbeitnehmern nach der Lohnersatzordnung<br />

65,9 Mill. Fr. und von der öffentlichen Hand 11,7 Mill.<br />

Franken an Beiträgen aufgebracht. Unter den Ausgaben ftehen<br />

die Alters- und Hinterlafsenenrenten mit 19,9 Mill. Fr.<br />

obenan, gefolgt von der Ausschüttung an die Schweizerische<br />

Nationalspende (4,8 Mill. Fr.). Die Lohnaussallentschädigungen<br />

betrugen nur noch 3,75 Mill. Fr.<br />

K a n t o n e<br />

Zug. £ Unter dem Motto „75 Jahre Konservative Staatsfnhrung"<br />

feierten unsere Gesinnungsfreunde im Kanton Zug,<br />

die Konservative Volks- und Arbeiterpartei, wie sich ihre Organisation<br />

nennt, das Dreivierteljahrhundert-Jubiläum ihrer<br />

Mehrheitsstellung im Kanton. Von 1848 an halte das radikale<br />

Regiment geherrscht, kein mildes Regiment, was ihm<br />

vielleicht gerade zum Verhängnis wurde. Das ungeschickte<br />

Vorgehen der radikalen Kantonsregierung, als in Baar im<br />

Dezember 1869 durch drei Jesuiten Volksmission abgehalten<br />

wurde, mir fte wie Del ins Feuer. Irgendwelche Denunzianten<br />

konnten es nicht ertragen, daß durch die Predigten der Jesuiten<br />

in Baar das Vaterland in Gefahr geriete. Sie gelangten<br />

an den Bundesrat, und dieser bot die ihm willfährige Zuger<br />

Regierung zum Einschreiten auf. Die Volksmission mußte in<br />

der ^at abgebrochen werden. Wenige Tage später, am 2. Januar<br />

1870, fanden Kantonsratswahlen statt, und hier war es<br />

Baai, dav als Antwort auf die Jesuitenhetze von seinen neun<br />

Kantonsräten gleich acht konservative wählte und damit, weil<br />

die radikale Herrschaft nur eine knappe gewesen war, der kon-<br />

Ja<br />

l >! m ^arte ' ' m Ponton zur absoluten Mehrheit verhals.<br />

„Äas der Herr genommen, kann er wieder geben" tröstete<br />

stch damals das freisinnige ..Zuger Volksblätt" über den<br />

Mehrheitsverlust hinweg. Aber die konservative Staatsführung<br />

erwies sich als zielbewußt, klug, fortschrittlich und vor<br />

allem iii Uebereinstimmung mit den weltanschaulichen Grundsatzen<br />

es katholischen Zuger Volkes. Sie hat während einem<br />

Dre.v.erteliahrhundert das kleine Zuger Staatswesen fortschrtttlich<br />

und weise gelenkt und manches schöne Werk vollh<br />

! Ä ^ " e n s t der Mitwirkung besonnener Minderheitsparteien<br />

nicht geschmälert werden soll.<br />

Am letzten Sonntag feierte die Konservative Volks- und<br />

Kantons Zug diese 75 Jahre konservativer<br />

iT 1 ,1 * 9 flotten Aufmarsch aus allen Gemeinden<br />

und einem ungemein eindrucksvollen, erinnerungswerten<br />

«SftStX ft afm V on 3ufl. Der Parteichef, Ständerat Dr.<br />

August , ' [„ e x > .sprach ein Begrüßungswort nnd ließ vor<br />

dem Auge die Geschichte der 75 Jahre Konservativ-Zug vorbeiziehen.<br />

Ocach Gratulationen eines Sprechers der Jungkonerva<br />

iven und der Arbeiterschaft hielt Nationalrat Alban<br />

M u Her ein Referat, „Unser Standort", wobei er in meisterhaster<br />

^iniensuhrung das konservative Programni ans dem<br />

^genwartsprobleme umriß. Redaktor Dr.<br />

.<br />

m luzern sprach den Glückwunsch der<br />

Delegationen vertretenen innerschweizerischen Kantonal-<br />

Parteien aus, und Regierungsrat D? Emil Stew.» f°rmu-<br />

W


Nationalität und Staat<br />

oftmals bis zur Verwirrung übertrieben und man versucht,<br />

die Gleichsetzung beider als ein Dogma aufzuzwingeu. Denigegenüber<br />

stellt die Schweiz einen außerordentlichen Fall dar,<br />

welcher in den Augen gewisser Leute als ein Widerspruch erscheint.<br />

Aber man hätte eher Anlaß, darüber nachzudenken. Die<br />

Schweiz befindet sich geographisch gesehen am Schnittpunkt<br />

dreier mächtiger nationaler Kulturen und sie vereinigt alle<br />

diese drei in der Einheit eines einzigen Volkes. In einer Zeit,<br />

wo der Nationalismus überall zu herrschen scheint, genießt<br />

sie, die mehr eine übergeordnete politische Gemeinschaft denn<br />

ein nationaler Staat ist, die Früchte des Friedens und der<br />

Kraft, welche aus der Einigkeit der Bürger erwachsen. Es gibt<br />

vielleicht kein Volk, das größere Liebe als das schweizerische zu<br />

Heimstätte und Vaterland hat und selten wo anders findet maü<br />

ein lebendigeres und tieferes Bewußtem der bürgerlichen<br />

Pflichten. Die Kraft und die schöpferischen Fähigkeiten, welche<br />

andere in der nationalen Idee zu finden glauben, befitzt die<br />

Schweiz in einem mindestens ebenso hohen Grade im herzlichen<br />

Wetteifer und in der Zusammenarbeit ihrer verschiedeneu<br />

nationalen Bestandteile.<br />

Besonders während den zwei großen Kriegen, aber auch<br />

in der Zwischen-Kriegszeit, haben alle Völker der Welt, in<br />

verschiedenen Formen und Arten,<br />

die Wohltaten der helvetischen Nächstenliebe<br />

zu spüren bekommen und sie haben dafür dankbare Anerkennung<br />

gefpendet. Gefangene, Flüchtlinge und Verfolgte fanden<br />

einen stärkenden Empfang, Einzelmenschen und ganze Völker<br />

materielle Hilfe und besonders den Kindern wurde liebevolle<br />

und hingebende Pflege gewidmet, die sich auch auf Kranke<br />

und Verwundete erstreckte. All das wurde jedermann mit gleicher<br />

Liebe und gleichem Lächeln gespendet, »nd diese gleiche<br />

Behandlung drückte zweifellos nicht Gleichgültigkeit, sondern<br />

gleichmäßiges Mitleid aus, so daß jeder Notleidende im<br />

Schweizervolke seinen Bruder erkennen konnte. Dafür sprechen<br />

wir euch in diesem Augenblicke aus unserem väterlichen Herzen<br />

unsern Dank und unsere Segenswünsche aus.<br />

Zhr seid stolz aus den demokratischen Charakter eures Landes.<br />

Ihr habt tatsächlich Grund zu solchem Stolze, denn bei euch<br />

ist die Demokratie keine künstliche Schöpfung, sondern die in<br />

langem Reifen gewachsene Frucht von Jahrhunderten gemachten<br />

Erfahrungen. Bei euch sind die Vorteile und Wohltaten<br />

der föderativen Selbständigkeit mit jenen der Zentralgewalt<br />

vereinigt. Mit der Gnade Gottes wollt ihr aus euren demokratischen<br />

Formen keine Abgötter machen, sondern ihr seid<br />

euch bewußt, daß die Seele jedes Staates, welches immer seine<br />

Form sei, der lebendige und tiefe Sinn für das Gemeinwohl<br />

ist, und daß es sich nicht darum handelt, sich selbst einen Platz<br />

an der Tonne zu erringen, sondern daß dieser auch jedem Nebemnenschen<br />

»ach Maßgabe der Pslichten und der persönlichen<br />

Verantwortung gesichert werden muß. Auf dieses Ziel, wie<br />

auch auf Loyalität und Gerechtigkeit ist eine gesunde und ergebnisreiche<br />

Sozialpolitik ausgerichtet, die wiederum Sozial-<br />

§ e r Heilige V a t e r a u die Schweizer Katholiken<br />

Radio-Ansprache Papst Pius XII<br />

zum eidgenössischen Bettag <strong>1946</strong>.<br />

Wir haben eine große Liebe zur Schweiz und unser Herz<br />

.st von besonderem Vertrauen zu diesem hochherzigen Volke<br />

Politik und wirtschaftliche Blüte hervorbringt. Wo dagegen<br />

erfüllt. Es war uns darum leicht, die Bitte zu erfüllen, die<br />

der Sinn für das Gemeinwohl schwindet und einer BeHerrschung<br />

durch brutalen Einzel- oder Kollektivegoismus Platz<br />

„„s von eurem Rundspruch vorgetragen wurde, und über<br />

macht, ist eine gesunde Demokratie gefährdet und Parteidiktatur<br />

setzt sich tückisch an deren Platz.<br />

dieses Organ einige Worte an euch zu richten, wie wir schon<br />

kürzlich z» den Vertretern eurer Presse sprachen, als diese eine<br />

Romreise machten und uns einen Besuch abstatteten, welcher<br />

Wahre Freiheit.<br />

un§ das beste Andenken hinterließ.<br />

Bei euch dagegen tönt das Wort „Freiheit" voll und<br />

In unserer Zeit werden die Begriffe von<br />

lierte einen packenden Schlußappell. Die Tagung hinterließ<br />

einen ganz vorzügliche» Eindruck.<br />

Unsere Zuger Freunde seien nicht bloß zui» Verlauf der<br />

Jubiläumsfeier, sondern vielmehr noch zu ihren 75 Jahren<br />

>veifer Staatsführung zum Wohl der Gesamtheit aufrichtig<br />

beglückwünscht. Der Erfolg »löge auch in Zukunft der Lohn<br />

ihrer Mühen sein!<br />

Zürich. Wohnungsnot und Streiks. Wie das Fachblatt des<br />

Zürcher Hauseigentnmerverbandes meldet, sollen in der Stadt<br />

Zürich aus de» 1. Oktober rund 30() Familien keine Wohnung<br />

haben. In diesem Zusammenhang weist das Blatt darauf hin,<br />

daß die im Bau befindlichen Wohnungen in ihrer Großzahl<br />

schön. Wahre Freiheit, die wirklich diesen Namen verdient und<br />

die das Glück der Völker ausmacht, hat nichts mit entfesselter<br />

Ausschweifung und überbordender Sittenlosigleit gemein.<br />

Wahre Freiheit sichert im Gegenteil dem Wahren und<br />

dem Gerechten innert den durch die göttlichen Gebote gezogeneu<br />

Schranken und im Rahmen des Gemeinwohles die Möglichkeit<br />

des Bekenntnisses und der Auswirkung. Sie bedarf<br />

darum richtiger Grenzen, und es bildet einen Ehrentitel eürer<br />

Vorfahren, daß sie mit klugem und starkem Geiste ein. so<br />

kostbares Gut zu verteidigen und zu erhalten verstanden haben.<br />

_ Zwei der Freiheitsregeln eurer Väter verdienen hier eine<br />

besondere Erwähnung, weil sie an den empfindlichsten — oder<br />

wie man sagt: neuralgischen — Punkt zwischen Vorschrift<br />

und Freiheit rühren. In diesem Verhältnisse kann ja die leichteste<br />

Störung fatalste Folgen zeitigen. Die erste dieser Regeln<br />

ist jene der Billigkeit; funm cuique — jedem soll das<br />

Seinige zukommen, und für alle soll das gleiche Maß und<br />

Ziel gelten. Die zweite Grundregel fordert die abfolute A chtuug<br />

des hoch st en Gottesgesetzes über Ehe<br />

und Familie. Wenn Sinn für das Gemeinwohl die Seele<br />

eines jeden gesunden und starken Staates bildet, so bildet<br />

die Würde und Heiligkeit des Ehe- und Familienlebens davon<br />

das Rückgrat. Sobald hier eine schwere Verletzung eintritt,<br />

ist es um die Kraft des Staates geschehen und früher<br />

oder später wird der Ruin des betreffenden Volkes eintreten.<br />

Das Fundament: der christliche Glaube.<br />

In eurer aller Seelen findet der kräftige Appell eures<br />

Nationalhymnus immer Widerhall: „Fährst im wilden Sturm<br />

daher, bist du selbst uns Hort und Wehr!" Das ist eine Zukunftsparole.<br />

Heute greift der Atheismus — einem Bohrwurm<br />

gleich — im Dunkeln, aber sicher die Fundamente an, auf denen<br />

die Staaten ruhen. Um sich seine Stützpunkte zu erhalten<br />

und das Gleichgewicht zu bewahren, bedarf die Welt darum<br />

heute mehr als je der Hände, die sich falten und der Herzen,<br />

die sich zu Gott erheben. Gläubige und betende Christen sind<br />

heute für das politische wie das private Leben notwendig. In<br />

der Gegenwart erleben wir, wie köstliche und überfeinerte Kulturen<br />

eine nach der andern gegen den Zerfall hin gleiten und<br />

in Abgründe zu stürzen drohen. Erinnert euch darum, daß<br />

höhere Kräfte, welche allein der christliche Glaube den Völkern<br />

und Einzelmenschen vermitteln kann, notwendig sind,<br />

wenn jene Blume der Menschlichkeit, welche die Ehre eurer<br />

Einrichtungen und Sitten ausmacht, rein und unversehrt<br />

bewahrt werden soll. Es ist in Wahrheit so, daß allein die<br />

Lehre, der Glaube und die Gnade Jesu Christi den Völkern<br />

eine dauernde Grundlage für Existenz, Fortschritt, Wohlfahrt<br />

und Frieden sicherstellen können.<br />

Der selige Beschützer und Retter eurer Einheit und eures<br />

inneren Friedens, Niklaus von Flüe, hielt mit allen<br />

Fasern seines Wesens an dieser Grundlage fest.<br />

Eure Väter haben darauf das Gebäude eurer Eidgenossenschaft<br />

errichtet. Haltet auch ihr daran unerschütterlich fest; dies<br />

ist der passendste Wunsch und der beste Segen, den wir dem<br />

unserem .Herzen so teuren Schweizervolke entbieten können.<br />

nicht fertig geworden sind; die Herren Parkettleger, Anschläger<br />

und Gipser haben gestreikt. Es sind dies — man beachte<br />

es wohl — die nämlichen Leute, die sich als Förderer des<br />

Wohnungsbaues und Beschützer der Mieter brüsten und im<br />

Parlament darüber Klage führen, der private Wohnungsbau<br />

habe versagt.<br />

^ P v f t J N D E R ß A R<br />

SA9226Z 544<br />

ner solchen Scheibenstiftung entstand im Kreise von Thurgauern,<br />

-die in Zürich zumeist seit Jahrzehnten seßhaft sind.<br />

Mit dem Auftrag an den Kunstmaler und Glasmaler<br />

A d o l f H i n t e r in E n g e l b e r g wollten die Stifter einem<br />

thurgauifchen Künstler von ausgewiesenem Können, der allerdings<br />

im Kanton bislang wenig bekannt war, die Möglichkeit<br />

bieten, ein Werk vorbildlicher Glasmalerei und Wappenkunst<br />

zu schaffen. Wir glauben, daß dem Künstler das Werk auch<br />

vorzüglich gelungen ist. Seine Wappenscheibe atmet volle<br />

künstlerische Klarheit, einfach und klar ist die Darstellung der<br />

Wappen, und prächtig nimmt sich das alte Thurgauerpaar in<br />

der Landestracht aus, das Hauptfeld der Scheibe füllend.<br />

Caritas hilft der Jugevd<br />

In der Woche vom 15. bis 22. September wurden sechs<br />

Transporte mit 169 jugendlichen Ausländern aM Oesterreich<br />

in Buchs von der Schweizerischen Caritaszentrale in Empfang<br />

genommen. In der gleichen Zeit verließen 21 Jugendliche<br />

die Schweiz, die einen Erholungsurlaub von 4 Wochen<br />

verbracht haben. Nach langen Verhandlungen und nach Ueber-<br />

Windung vieler Schwierigkeiten ist es endlich gelungen, die<br />

schon lange eingeladenen Gäste in die Schweiz hereinznbringen.<br />

Sämtliche Formalitäten bezüglich der Ein- und Ausreise<br />

wurden von der Schweizerischen Caritaszentrale aus erledigt.<br />

Ferner hatte die Caritas für die notwendigen Freiplätze<br />

zu sorgen. Sie übernimmt überdies sämtliche Bahnspesen für<br />

die Ein- und Ausreise der jugendlichen Gäste. In Fällen,<br />

wo die Gäste ungenügend oder sehr schlecht gekleidet sind,<br />

stellt sie Kleider, Schuhe, Wäsche usw. zur Verfügung. Dazu<br />

kommen oft noch Arzt- und Spitalkosten, wenn ein Gast während<br />

seines Aufenthaltes ernstlich erkrankt. Die Durchführung<br />

der Gruppentransporte vom Empfang an der Grenze bis zur<br />

Ankunft des einzelnen in der Pflegefamilie und wieder bis<br />

zur Grenze verlangt ebenfalls eine wohldurchdachte Planung<br />

und reibungslos funktionierende Organisation, präzise Arbeit<br />

und manchmal unendlich viel Geduld. Dank der straffen Drganifation<br />

und unbedingten Korrektheit von seilen der Caritas,<br />

konnten bis jetzt 2000 Jugendliche, Priester, einzelstehende<br />

Erwachsene, einen Erholungsaufenthalt in der Schweiz verbringen.<br />

Die Hospitalisierung jugendlicher Ausländer in der<br />

Schweiz hat das Ziel im Auge, körperliche und geistige Erholung<br />

zu vermitteln.<br />

Es zeigt sich immer mehr, wie wichtig und segensreich die<br />

Tätigkeit der Caritas im Dienste der jugendlichen Ausländer<br />

ist. Wir bitten daher, uns auch für den kommenden Winter<br />

möglichst viele Freiplätze für die Dauer von 2 Monaten zur<br />

Verfügung zu stellen, damit wir so am lebendigen jungen<br />

Menschen wichtige Aufbauarbeit leisten können.<br />

Anmeldungen sind zu richten an die Schweizerische Caritaszentrale,<br />

Löwenstraße 3, Luzern.<br />

Radio — Beromünfter<br />

Donnerstag, 26. September.<br />

11.30 Ein lustiges schweiz. Orchesterwerk. 12.40 Studioorchester.<br />

17.00 Italienische Musik. 18.00 Jugendstunde. 18.20<br />

Lieder von Bäumen. 18.45 Laßt uns die Bäume lieben. 19.00<br />

Schallplattenkonzert. 20.15 Seppl muß heiraten. Volksstück.<br />

21.40 Oesterreichische Volksmusik. 22.05 Tanzmusik.<br />

Freitag, 27. September.<br />

11.30 Das Freitags-Mofaik. 12.40 Studioorchester. 17.00<br />

Radioorchester. 18.00 Musik auf klassische Themen. 18.35 Wer<br />

war die Göttin Artemis? 19.10 Weltchronik. 19.55 Lob des<br />

Rebwerks. Herbstspiel. 20.35 Musik aus Zürich. 20.50 De Zürileu<br />

im Septämber. 21.40 Akkordeonduett Achermann. 22.30<br />

Zeitgenössische Musik.<br />

Samstag, 28. September.<br />

11.30 Stuhl Nr. 263. 11.40 Operettenlieder. 12.40 Die<br />

Woche im Bundeshaus. 12.50 Unterhaltungskonzert. 17.00<br />

Radio-Kammermusik-Vereinigung. 18.00 Jugendpost. 18.20<br />

Neue tschechische Bläsermusik. 18.45 Walliser Monatsbilder.<br />

19.10 Der westschweizerische Beobachter. 21.15 ca. Studio-Orchester.<br />

22.10 Tanzmusik. 22.30 Swing-Serenade.<br />

Ale CrimttWeii ><br />

und die Mchtalnslraße einsl und jetzt<br />

von Otto Hcß.<br />

Bor einiger Zeit traf ich mit einem, seit vielen Jahren<br />

auswärts wohnenden Altersgenossen und Schulkamerad zusammen.<br />

Wie es bei einem solchen Anlasse zu gehen pflegt,<br />

wurden alte Erinnerungen aufgefrischt; man erkundigte sich<br />

gegenseitig über diese und jene Begebenheiten, über Jahrgängerinnen<br />

und Jahrgänger und man orientierte den „Studienfreund"<br />

über Veränderungen, die im Lanfe der Jahre<br />

in Bauten, Straßen usw. vorgenommen worden waren. Wie<br />

Knuten wir uns freuen, als wir uns gegenseitig aus der Zeit<br />

^zählten, in der wir unter der gestrengen Führung von Lehrer<br />

Zurfluh die letzte« Primarschuljahre und das siebente und<br />

"chte „Semester" absolvierten. Wie hatte sich im Lause der<br />

&U nicht auch das Dorfbild verändert, wo nun aus einem<br />

der ältesten Häuser die heutige Warenhalle entstanden ist.<br />

Mit Recht hätte man die gegen das sog. Steinhaus gelegene<br />

«eilerwerkstatt, wenn man diesen Keller so nennen darf, auch<br />

schon als Warenhalle bezeichnen dürfen, betrieb doch der Inhaber<br />

derselben, „dr Obereiglaisi", ein Verkaufsgefchäft, in<br />

,5 ln man neben den Seilerwaren auch alte und neue Kleider<br />

Frauen und Männer, Spindeluhren in Silber und Mesj'Ng,<br />

Tschiferli, ausrangierte Handorgeln, ein- und zweirei-<br />

?ig, ältere Jagd- und andere Gewehre niit und ohne Feuer-<br />

^in, ja, auf Wunsch sogar „Ankäbruid" zu Tagespreisen kau-<br />

>en konnte.<br />

Sozusagen unverändert blieb jedoch das Steinhaus (nach<br />

^urrer um 1515—1580 erbaut), dem sich, ein offenbar aus der<br />

gleichen Zeit stammendes Holzhaus anschloß. Im Erdgeschoß<br />

Ü' ir<br />

Thurgau. Aus dem Kunstleden. In der „Thurgauer Zeitung"<br />

lesen wir u. a.: Der Stadt Frauenfeld ist auf ihre<br />

Siebenjahrhundertfeier eine sinnvolle Ehrung zuteil geworden<br />

durch die Stiftung einer Wappenscheibe in das Rathaus. Diese<br />

Ehrung will gleichermaßen dem öffentlichen Gemeinwesen wie<br />

auch der Fraueuselder Bürgerschaft gelten. Der Gedanke eidesselben<br />

war eine Schmiedewerkstatt untergebracht, an deren<br />

Stelle heute ein Haushaltungsgeschäft die Bedürfnisse der<br />

Hausfrauen deckt.<br />

Was jedoch das Dorfbild ganz besonders heimelig gestaltete,<br />

das war die „öffentliche Bank" an der Front von Sagenfeliren<br />

Haus entlang. Jeden Abend, soweit es die Witterungs-<br />

und Teniperaturverhältniffe gestatteten, sammelte sich<br />

die Männerwelt im nahen Umkreis zu einem Plauderstündchen<br />

auf dieser Bank und machten in Politik, oder hörten den<br />

Erzählungen von PostHalter Britschgi, oder den Spässen des<br />

„Nazimelki" zu. Dieses abendliche Stelldichein beschränkte sich<br />

aber nicht nur auf die Bank, sondern in der Stube bei der<br />

„Sagen" fanden sich ebenso regelmäßig drei bis vier Partien<br />

zu einem gemütlichen Jaß ein, die ohne jede alkoholische Beigäbe<br />

den Abend verbrachten. Große Beträge stunden hiebei<br />

aber nicht auf dem Spiel, denn es galt jeweilen nur „uf all<br />

25 ä halb Bazä".<br />

So verplauderte» wir zwei alte Freunde Stunde um<br />

Stunde und wir fanden, daß früher doch vieles weit gemütlicher<br />

und heimeliger gewesen sei als heute. Ein längeres Thema<br />

bildete für uns die überaus starke Veränderung, die durch<br />

den stets wachsenden Verkehr auf der Melchtalerstraße in verhällnismnßig<br />

wenig Jahren eingetreten ist und gerade dieses<br />

Thema veranlaßte mich zu den vorliegenden Aufzeichnungen.<br />

Die Veränderungen auf dieser Straße, von denen ich hier<br />

.sprechen will, beziehen sich einerseits auf den Neu- und Ausbau<br />

der selben und anderseits auf die Art der heutigen Benützung<br />

dieser Straßenstrecke gegenüber früher. Wohl ist uns<br />

von der ältern Generation oft erzählt worden, daß die Straße<br />

von Kerns nach St. Niklaufen vom „Allweg" gegen das Heimwefen<br />

„Gibli" und von da über die „Allmendegg" gegen Bachniatt,<br />

Sagenstutz bis Plätzli geführt habe. Hiefür sind aber<br />

sehr wenig zuverlässige Spuren oder anderweitige Unterlagen<br />

vorhanden; das Fehlen solcher liegt wohl in dem Umstände,<br />

weil angenommen werden darf, daß der Bau der Straße nach<br />

St. Niklaufen in die Zeit von 1460—1500 fallen dürfte. Diese<br />

Auffassung schließt jedoch die berechtigte Vermutung nicht aus,<br />

daß vor diesem Zeitpunkt in der oben angeführten Richtung<br />

ein Fußweg bestanden hat; der eigentliche Viehfahrweg, oder<br />

die Alpgasse verlief in einer ganz andern Richtung.<br />

Ueber den Verlauf der ursprünglichen Alpgasse liegen zuverlässige<br />

Unterlagen vor. Sie nahm ihren Anfang in der<br />

„Siedern" neben dem heutigen Haus „Weißer und Bucher"<br />

durch die Liegenschaft Breiten, dein Hag zwischen Breiten und<br />

Bachmattli entlang gegen die Brücke. Aus einem Urteil im<br />

„Rütibuch" von 1592 geht hervor, daß das Oberdorf mit der<br />

Alpgasse durch einen Viehfahrweg verbunden war, der vom<br />

Speicher (im Jahre 1551 erbaut) gegen die Siedern führte<br />

und wo an dessen Stelle heute noch der Fußweg an Gemeinde-<br />

Präsident Job Durrers Garten entlang besteht.<br />

Von der Brücke beim Bachmattli führte die Straße bis<br />

vor zwei Jahren den beiden Liegenschaften Höchhaus und<br />

Hintermatt entlang; die Verlegung dieser Strecke auf das<br />

Grundstück „Ahrli" erfolgte erst im Jahre 1944. Als Fortsetzung<br />

von der Hintermatt gegen Grund, Käppeli, Unteregg<br />

mit Einmündung in die Spengligasse bis Haueti darf das<br />

heute noch bestehende Trace angesehen werden. Unzutreffend<br />

wäre dagegen die Annahme, die Spengligasse hätte im „Bachmattstutz"<br />

ihre Fortsetzung gefunden, indem sichere Anhalts-<br />

Punkte dafür vorliegen, daß die Alpgasse von der Haueti Richtung<br />

„Räppiswäldchen" gegen „Rämstbach", Weidli, Sagenstutz<br />

bis Plätzli verlief.<br />

(Fortsetzung folgt.)


Streiflichter<br />

In Moskau werden von höchsten Stellen des Staates und<br />

der Partei scharfe Strafmaßnahmen gegen leitende Funktionäre<br />

von Kolchosen (landwirtschaftliche Kollektivbetriebe) bekanntgegeben.<br />

Die über die Tatbestände veröffentlichten Einzelheiten<br />

enthalten alle Züge schlimmster Korruption und<br />

Pflichtvergessenheit — ein Beweis mehr, daß auch der Uebergang<br />

vom Kapitalismus zum Sozialismus den Mißbrauch der<br />

Macht durch charakterlose Menschen nicht verhindert.<br />

Als ein weiteres Zeichen für den Abbau der kriegszeitlichen<br />

Zwangswirtschaft wird man die von Amerika und England<br />

beschlossene Aufhebung der Geleitscheine (Navy Certs)<br />

für den Warentransport zur See begrüßen.<br />

Im Nahen Osten sollen sich nach englischen Berichten die<br />

Bemühungen des derzeitigen Haschimiden-Fürsten Abdullah<br />

von Transjordanien um die Errichtung eines Königreiches<br />

Groß-Syrien verstärken.<br />

Das politische Wochenende stand im Zeichen des Rücktritts<br />

des amerikanischen Han>delsministers Wallace und der Kommentierung<br />

der Zürcher Rede Churchills. Mit Wallace ist<br />

das letzte Mitglied des Roosevelt'schen New Deal-Kabiuetts<br />

aus der Regierung ausgeschieden. Die amerikanische Regierung<br />

steht heute weiter rechts, als sie dies seit Regierungsantritt<br />

der Demokraten je tat. Damit sind die innenpolitischen<br />

Differenzen zwischen den am Ruder befindlichen Demokraten<br />

und den Republikanern eigentlich aus der Welt geschafft. Es<br />

ergibt sich eine recht eigenartige Situation in einem auf dem<br />

Zweiparteiensystem — Regierungspartei und Opposition —<br />

beruhenden Staat. Die Anhänger Wallaces und Gegner des<br />

außenpolitischen Regierungskurses sind heute auf dem linken<br />

Flügel der Regierungspartei selber zu «suchen.<br />

Die Zürcher Rede Churchills wird vor allem von russischer<br />

Seite kommentiert — natürlich in deutlich ablehnendem Sinne.<br />

— Man geht wohl nicht fehl, wenn man auch die Rede<br />

des schweizerischen Außenministers, Bundesrat Petitpierre, am<br />

nationalen Frauenkongreß in Zürich, in diesen Zusammenhang<br />

stellt. Bundesrat Petitpierre verbreitete sich eingehend<br />

über die außenpolitische Lage der Schweiz und fand dabei<br />

sehr freundliche Worte für Rußland; sollten dadurch allfällige<br />

ungünstige Auswirkungen der Churchill-Rede für unser Land<br />

abgeschwächt werden?<br />

Aus der Schweiz sind ferner eine Resolution des schweiz.<br />

Bauernverbandes, der verspricht, für die nationale Befferstellung<br />

der Arbeiterschaft einzustehen, sofern seine eigenen Forderungen<br />

auf angemessene Entschädigung der bäuerlichen Arbeit<br />

unterstützt würden, sowie eine Resolution der Schweizerisehen<br />

Handelskammer festzuhalten; sie lehnt die gegen den Ex-<br />

Port gerichteten Vorwürfe ab und wirft diese auf die massiven<br />

Staatsausgaben zurück.<br />

Nach der heute in der großen Diplomatie beliebten Methode<br />

des Berschiebens schwieriger Entscheidungen soll, wenn<br />

dem Vorschlag der vier Großmächte Folge geleistet wird, die<br />

Verteilung der italienischen Kolonien innerhalb eines Iahres<br />

vom Inkrafttreten des Friedensvertrages mit Italien endgültig<br />

vorgenommen werden, wobei die britischen Dominions<br />

Südafrika, Australien und Neuseeland, die bei der Eroberung<br />

dieser Kolonien beteiligt waren, angehört werden sollen.<br />

Als Nachfolger des zurückgetretenen Handelsministers<br />

Wallace hat Präsident Truman den bisherigen Botschafter in<br />

London, Harrimann, in Aussicht genommen. Harrimann ist<br />

nach Herkommen und Besitz eng mit der amerikanischen<br />

Großindustrie verbunden, doch wird ihm auch „soziale Aufgefchlossenheit"<br />

nachgerühmt.<br />

Das brüchige persische Staatsgefüge wird einer neuen Belastungsprobe<br />

unterworfen, indem in Südpersien ein Ausstand<br />

kriegerischer Stämme ausgebrochen ist. Die Rebellen<br />

sollen bereits große Erfolge erzielt haben und das Gebiet der<br />

anglo-iranischen Oelfelder bedrohen.<br />

A r den SaueralMi<br />

Schweizerischer Bauernverband und Familienschutz.<br />

An der ordentlichen Herbstsitzung des großen Vorstandes<br />

des Schweizerischen Bauernverbandes orientierte Dr. Jaggi<br />

über die schweizerische Sozialgesetzgebung und die Stellung<br />

der Landwirtschaft in dem Sinne, daß die Landwirtschaft für<br />

die Verwirklichung der eidgenössischen Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />

einstehen könne, wenn gleichzeitig auch die<br />

Gesetzgebung über den F a m i l i e n sch u tz vorbereitet werde.<br />

Auf jeden Fall müsse die Beihilfeordnung für die Kleinbauern<br />

und die verheirateten landwirtschaftlichen Dienstboten vom<br />

1. Januar 1948 an auf gesetzlicher Grundlage weitergeführt<br />

werden.<br />

Ausstellung der Landwirtschaft in Luzern.<br />

Das durch die Ausstellung überbaute Areal in- und außerhalb<br />

der Ausstellungshalle Allmend umfaßt über 8000 Quadratmeter.<br />

Die zusätzlichen Bauten erfordern 70 000 Fr., während<br />

die Totalaufwendungen über eine Viertelmillion bettagen<br />

werden. Das Garantiekapital ist durch die Genossenschaft<br />

für landwirtschaftliche Ausstellungen und deren Mitglieder,<br />

sowie durch Kanton und Stadt Luzern gezeichnet worden. Auf<br />

der Einnahmenseite des Budgets stehen u. a. auch die Erträgnisse<br />

der Ausstellungslotterie und des in Regie geführten Restaurationsbetriebes.<br />

Ab Samstag, den 12. Oktober finden täglich Regionaltage<br />

statt. Gesellschaftszüge werden die Bevölkerung aus den<br />

Aemtern des Kantons Luzern und der Jnnerschweiz nach der<br />

Ausstellungsstadt führen. Sonntag, den 13. Oktober, wird der<br />

große Festzug, dem die Organisation des kantonalen Trachtentages<br />

ihre Unterstützung leiht, durch die Stadt ziehen und auf<br />

dem Schiveizerhofgnai vor den Gästen aus Bund und Kantonen<br />

sowie jenen der Landwirtschaft und der Presse vorbeidefilieren.<br />

OLMA, Schweizer Messe für Land- und Milchwirtichast 134«.<br />

Wer die letztjährige „OLMA" und ihren großen Messeerfolg<br />

noch in Erinnerung hat, der wird es sich nicht nehmen<br />

lassen, sie in der Zeit vom 9. bis 20. Oktober in St Gallen<br />

zu besuchen. Die bedeutsamsten Ausschnitte der diesjährigen<br />

Messe liefern der stark vergrößerte niilchwirtfchastliche Sektor,<br />

die Appenzeller Rindviehschau, die sehr bedeutsame Abteilung<br />

Landmaschinen und das ostschweizerische Bijou „Reben und<br />

Wein". Der Wechselcharakter der „OLMA", die ja Jedes Jahr<br />

ganz bestimmte Gebiete herausgreift und messemäßig besonders<br />

Pflegt, hat eine Tradition in der Messetechnik geschaffen,<br />

die man nicht mehr missen wollte. Dieser Wechsel in der Thematik<br />

gestattet es der „OLMA", größere Sonderschauen nach<br />

einem bestimmten Turnus von langer Hand vorzubereiten,<br />

womit denn auch die Gewähr geboten wird, daß gerade diese<br />

speziell betonten Gebiete auf jeder Messe mit Sorgfalt und<br />

durchschlagender Kraft gestaltet werden können.<br />

Wir sind gut davongekommen<br />

Wie die Preise und die Arbeitslöhne seit 1939 gestiegen<br />

sind und wie sich daraus die Kaufkraft, ausgedrückt im Reallohn,<br />

entwickelt hat, wird durch die folgende Tabelle veranschaulicht.<br />

Die Zahlen stammen von der Kommission für. Konjunkturbeobachtung<br />

und stützen sich auf amtliche Angaben je<br />

über das zweite Quartal.<br />

Lebens- Stimbenöerbier.fie<br />

haltungskosten nominal real<br />

1939 100 100 100<br />

1940 109,4 102,9 94,1<br />

1941 127,9 110,7 86,6<br />

1942 141,0 121,6 8ß,2<br />

1943 148,7 130,8 88,0<br />

1944 152,3 137,5 90,3<br />

1945 153,8 144,2 93,7<br />

<strong>1946</strong> 151,6 159,2 105,1<br />

Dazu mögen einige kurze Bemerkungen angebracht sein.<br />

Einmal darf daran erinnert werden, daß die Reallöhne seit<br />

1929 eine Erhöhung von etwa 10 Prozent erfahren hatten, so<br />

daß eine gewaltige Lohnreserve vorhanden war, die. den ersten<br />

Teuerungsanstieg auszugleichen vermochte. Um die Iahreswende<br />

1940/41 stand das Lohnniveau wohl 10 Prozent unter<br />

Vorkriegshöhe, entsprach aber ziemlich genau demjenigen<br />

von 1929. Ein gewisser Reallohnverlust war unvermeidlich,<br />

und es hätte auch mit mehr Geld nicht mehr gekauft werden<br />

können, weil eben die Ware fehlte. Die Lohnbewegung hielt<br />

sich anfänglich an die sog. „Formel Obrecht" mit dem hälftigen<br />

Teuerungsausgleich, aber mit der Dauer des Krieges erfolgte<br />

in ruhiger Entwicklung die Ungleichung nach oben, bis<br />

Ende des letzten Jahres der volle Teuerungsausgleich, das<br />

Ziel der Gewerkschaften, erreicht war. Die bessere Versorgungslage<br />

und der Konjunkturanstieg erleichterten diese Ent-<br />

Wicklung. Der Reallohngewinn von 5 Prozent ist jedenfalls<br />

eine bemerkenswerte Tatsache, ebenso die alte Erfahrung, daß<br />

weite Kreise es nicht merken und nicht wahrhaben wollen, daß<br />

es ihnen besser geht. Ob die Statistik bis auf null-komma-null<br />

stimmt, können wir nicht nachrechnen, aber die Entwicklungslinie<br />

als solche kann nicht abgefälscht sein. Jedenfalls zeigen<br />

die Zahlen des Biga aus der Jndustrieberichterstattung eine<br />

auffallende Uebereinstimmung mit den Berechnungen auf<br />

Grund der Löhne verunfallter Arbeiter, so daß die heutige<br />

Lohnstatistik als zuverlässig beurteilt werden darf.<br />

Die Partei des chronischen Reinfalls<br />

Die Partei der Arbeit und ihre Presseorgane sind bekanntlich<br />

nie müde geworden, die Politik des Bundesrates als „profaschistisch"<br />

zu bezeichnen und Verwaltung und Armee als<br />

„säuberungsbedürftig" hinzustellen. Damit trat offenkundig<br />

zutage, daß man sich bei der fowjetrussischen Großmacht eine<br />

günstige Position und politische Punkte zu erschinden hoffte.<br />

Schon die überraschende Frühjahrsbotschaft von der Herstellung<br />

der diplomatischen Beziehungen zwischen der Sowjetunion<br />

und der Schweiz hat der P.d. A. einen gewaltigen<br />

Strich durch die Rechnung gemacht und ihr zum großen<br />

Leidwesen bewiesen, daß zwischenstaatliche Beziehungen nur<br />

über die beiderseitigen Regierungen gepflogen werden und<br />

nicht über einzelne Parteien.<br />

L<br />

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16- bis 25jährig, für den<br />

Haushalt. Guter Lohn, Eintritt<br />

nach Uebereinkunft. Iahresstelle.<br />

552<br />

Zu erfragen bei der Ervedition<br />

d. Bl.<br />

Der katholische Schweizer Bauer gehört am kommende<br />

Rosenkranzsonntag an die große 3. Schweizerische Kath^.<br />

sche Bauerntagung nach Emstedeln.<br />

Jede katholische Bauernfamilie sollte daran zum minl><br />

sten vertreten sein! - Man melde ,.ch bei den Pf^'<br />

ämtern rechtzeitig an, damit die Organisation<br />

bungslos verläuft.<br />

Trotzdem hoffte die P. d.A. noch im Sommer, schadensroh<br />

frohlocken zu können, daß noch nicht alles „im Butter" sei. jg;<br />

wären sonst die perfiden, im „Vorwärts vom 27. und 31.<br />

Juli <strong>1946</strong> an Bundesrat Petitpierre gerichteten Fragen<br />

verstehen gewesen, welche lauteten: „Kann reist Herr Flückjger<br />

nach Moskau?" und „Wann trifft der sowjetrnsfische Gesandte<br />

in Bern ein?"<br />

Die Antwort ließ allerdings nicht lange auf sich warten.<br />

Sie kam zuerst gleichsam von Moskau selber, indem die Sowjetregierung<br />

dem angeblich „profaschistischen" schweizerisch^<br />

Bundesrat ein Glückwunschtelegramm zur Angustseier zukonimen<br />

ließ. Und im gleichen Monat flog der schweizerische Minister<br />

Flückiger tatsächlich nach Moskau.<br />

Als wenige Wochen später der sowjetrussische Gesandte in<br />

der Schweiz eintraf, war der gleiche „Vorwärts glatt verstummt.<br />

Die Zeitung konnte nämlich im Monat September<br />

wegen ihres liederlichen Geschäftsbetriebes gar nicht erscheinen.<br />

Andererseits ist das gleiche „profaschistische" Bundesratskollegium,<br />

dem Hofmayer und Konsorten den Garaus zu machen<br />

versprochen hatten, immer noch im Amt, und der Sowjetgesandte<br />

hat einer Delegation desselben bereits seinen<br />

Antrittsbesuch geinacht. Auch dabei hat er von der augenblicklich<br />

nur halb lebendigen P. d. A. - Presse und Partei, die nun<br />

ihrerseits bei ihren obersten Spitzen eine gewaltige Säuberung<br />

durchführen mußte, leine Notiz genommen.<br />

Für den verantwortungsbewußten Schweizerbürger ergibt<br />

sich aber aus diesen tragikomischen Episoden erneut mit aller<br />

Deutlichkeit, was er von solchem politischen Abentenertums zu<br />

halten hat. Man wird gut tun, sich beizeiten auf das Wiedererwachen<br />

solcher Machenschaften vorzubereiten und keine Gelegenheit<br />

versäumen, die im gesunden Schweizersinn begründeten<br />

Abwehrkämpfe zu stärken.<br />

Bom Büchertisch<br />

Gian Gandenzi, Roman von Maria Dutli-Rutishauser.<br />

— Benziger-Verlag, Einsiedeln. — Die bekannte Schriftstellerin<br />

ist, wie in ihren früheren Werken, auch im vorliegenden<br />

Buche, den heimatlichen Quellen, aus denen die Dichterin<br />

schöpft, treu geblieben. Der Roman ist die Geschichte des Gian<br />

Gandenzi, der im Fcxtal zwischen Bergen und Gletschern aus-<br />

»nächst. Die Liebe zu einem südlich-schönen Mädchen drängi<br />

ihn, überm Ozean das Leben zu erobern. Nach Jahren ruft<br />

er Urfina zu sich, doch sie kann sich nicht entschließen, ihren<br />

Glauben um einer Heirat willen auszugeben. Er heiratet aus<br />

Trotz eine andere; der spät Rückkehrende begegnet ihr wieder,<br />

und die Weisheit des Alters belehrt ihn: daß es so gut war.<br />

Alles, was uns Maria Dutli-Rutishauser in ihrer warmhcrzigen<br />

Sprache erzählt, kommt aus reiner, guter Quelle.<br />

Unter der Kanzel von Ars. Herausgegeben von W. Ch.<br />

Koch. — Kanisiuswerk, Freiburg. — Die in diesem sehr schön<br />

aufgemachten Büchlein zusammengestellten Aussprüche und<br />

Gebete des hl. Johannes M. von Ars über das Glaubens- und<br />

Gebetsleben, über das sittliche und sakramentale Leben verdienen<br />

weitgehende Beachtung. Das Buch eignet sich zur geistlichen<br />

Lesung und zum besinnlichen Nachdenken über die ewigen<br />

Wahrheiten.<br />

Gegrüßt seift du, Maria. Wir danken der priesterlichen<br />

Sorge von Friedrich Trefzer, daß er uns in seiner gläubigtiefen<br />

und dichterifch-feinen Sprache das „Gegrüßt 'seist du,<br />

Maria", gedeutet hat. Dieses schmale Bändchen, erschienen im<br />

Verlag U. Eavelti & Cie., Goßau, ist mehr als eine trockene<br />

Auslegung: es ist selber schon Gebet, geschöpft aus letzter dogmatischer<br />

Wirklichkeit, getragen von heiliger Ehrfurcht und<br />

Liebe, geprägt aus keuscher künstlerischer Schau.<br />

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A m W e l<br />

B'hüt Gott, du liebe Alma,<br />

Ihr Berge, groß und klein,<br />

Wir fahr'n heut talabwärts<br />

Und lassen euch allein.<br />

B'hüt Gott, nix übel nehmen!<br />

Und schlaft recht fest und g'sund<br />

Den langen, langen Winter,<br />

Wir vergess'n euch keine Stund'.<br />

Wir weck'n euch mix Huiui,<br />

Sobald der Winter gar,<br />

Wir kummen alle wieder,<br />

Will's Gott, ein anders Jahr.<br />

So schildert der Tiroler Dichter Reimmichl die Alpabfahrt<br />

um Michaeli. Die Heimfahrt von den Alpen hat etwas<br />

Feierliches. Stolz und breitspurig treibt die Leitkuh daher,<br />

dahinter die andern, alle nudelfett und blitzblank, mit schwercn<br />

Glocken und Treicheln. Die Hirten schreiten würdig daneben<br />

— ein echtes Fest.<br />

Leit- und Begleitkuh stoßen einander.<br />

Mitten im friedlichen Klingen und Klimpern des Herdengeläutes<br />

kommt's eine blumengeschmückte Lobi an, die Hörner<br />

in die Flanke der Leitkuh zu stoßen. Da muß der Aelpler<br />

mit geschwungenem Stock die tranquillitas ordinis, die Ruhe<br />

und Ordnung herstellen.<br />

Akkurat so geht's heute in der Weltpolitik zu und her.<br />

Die letzten vierzehn Tage waren ein rechtes Hornmessen auf<br />

offener Straße. Die Rede des amerikanischen Außenministers<br />

Byrnes in Stuttgart über die Zukunft Deutschlands war das<br />

Signal gewesen. Der bayrische Ministerpräsident Dr. W.<br />

tzoegener urteilte darüber: „Byrnes sprach zu uns nicht wie<br />

zu einem besiegten Volke, sondern wie zu eineni Freunde,<br />

dem man den rechten Weg weist." Das war die Ansicht der<br />

meisten Deutschen. Die englische Presse war begeistert. —<br />

„Daily Mail" schrieb: „Diese Rede bedeutet einen frischen<br />

Luftzug für die Welt und besonders für Deutschland." Nur<br />

dort, wo man das Heu mit den russischen Kommunisten auf<br />

der gleichen Bühne hat, tönte es anders. Der englische<br />

kommunistische „Daily Worker" überschrieb die Rede Byrnes'<br />

mit dem Titel: Made in Germany! Das ist die Handelsbezeichnnng<br />

für deutsche Einfuhrware nach England, hat also<br />

den Sinn „Deutsches Erzeugnis". Das Blatt bemerkte, Amerika<br />

wolle den Deutschen den Bart streicheln, die Rede nütze<br />

nur dem deutschen Großkapital. Das war der erste Hornputsch.<br />

Der zweite kam aus Frankreich. Marianne erhob<br />

ihren bemalten Mahnfinger: man solle den deutschen Michel<br />

nicht zu galant behandeln, die Deutschen verständen es sonst<br />

gar bald,' den Krach zwischen den Russen imd' Amerikanern<br />

für den eigenen Borteil auszunützen.<br />

Putschen zwei Kühe, so bald auch die dritte. Moskau<br />

konnte drum nicht stillhalten. Das heißt, Rußland hielt sich<br />

scheinbar abseits, aber das polnische Radio meldete, daß in<br />

Warschau Protestversammlungen wegen der „unverdienten<br />

Milde Deutschland gegenüber" gehalten worden seien. Was<br />

Polen schwatzt, ist ihm meist von Rußland ins Ohr geflüstert.<br />

Moskau ist heute mit seiner Deutschlandpolitik in einer Sackgasse<br />

gelandet. Es will den wirtschaftlichen Verkehr von Zone<br />

zu Zone, aber in der russischen Zone will es in einem eigenen<br />

Ale Eriamlmsm -<br />

und die M t a l c t M e cinsl und jetzt<br />

von Otto Heß.<br />

Die heutige Straße durch die Liegenschaft Breiten ist im<br />

Jahre 1883 erstellt und gleichzeitig ist dann die Alte Gasse<br />

von der Siedern gegen Bachmattli zum unter Teil der Liegenschast<br />

Breiten geschlagen worden.<br />

Ueber den Verlauf der alten Straße vom Plätzli, St. Niklaufen,<br />

bis zum Plätzli im Melchthal geben die heute noch<br />

vielfach vorhandenen Trace-Ueberreste zuverlässigen Ausschluß<br />

und es läßt sich auch noch feststellen, daß schon die Strekke<br />

St. Niklausen bis Eistlibach auf verschiedenen Stellen Veränderungen<br />

unterworfen war. Die alte Straße von St.<br />

S JJtklausen<br />

nach Melchthal führte vom Plätzli gegen die Kapelle<br />

über die „Steinerne Brücke" (wahrscheinlich um 1370 erbaut)<br />

gegen das „Engiberg-Kreuz" und oberhalb „Betenebnet ltcich<br />

Eistlibach. Vom Eistlibach bis zum Bildstock beim Acherlibach<br />

darf der heutige Verlauf der Straße als dem ursprünglichen<br />

entsprechend betrachtet werden. Von da weg verlief die ursprüngliche<br />

Straße der Melchaa entlang, worüber die Chronik<br />

von Kerns von Pfarrhelfer Küchler in folgender Weise<br />

Aufschluß gibt:<br />

„1439, 6. Dezember verständigen sich die Kernser mit den<br />

Melchtalern wegen Benutzung der Saumwege im Melchtal.<br />

Der eine ging oben durch bei der Herschwand und der andere<br />

unten durch bei der „Vsensmitte". Mit ungebundenem<br />

Kessi käsen und niemands Augen in die brodelnde Milch blicken<br />

lassen. Heimlichkeiten sind aber auch von Freunden schwer zu<br />

tragen...<br />

Mit „Hoi, hoi — ssä, ssä!" hält Churchill das Senten<br />

beisammen.<br />

Am Ende der zweiten Septemberwoche schaltete sich der<br />

amerikanische Handelsminister Wallace ins politische Weltgespräch<br />

ein. Er vergaß das weise Wort: „Schuster, bleib bei<br />

deinem Leisten!" Bisher wußte man, daß Amerika den Briten<br />

unbedingt treu ergeben ist — mit einer geheimen Spitze gegen<br />

das „imperialistische Rußland". Das ist die Politik des Außen-<br />

Ministers Byrnes. Nun kam der Handelsminister und predigte:<br />

die amerikanische Außenpolitik beruhe auf der Freundschaft<br />

mit Rußland — mit einer geheimen Spitze gegen das<br />

„imperialistische England". Die Rede schlug wie ein Blitz ein,<br />

nicht zuletzt auf der Pariser Konferenz. Ortskundige hatten<br />

es aber bald heraus: der Demokrat Wallace wollte den<br />

roten Parteien in Amerika vor den kommenden Wahlen das<br />

Hälmlein durch den Mund ziehen, darum seine Busenfreundschaft<br />

zu Rußland. Die Briten brachten vor Staunen den<br />

Mund nicht mehr zu — mit Ausnahme der Kommunisten,<br />

die immer das Gegenteil von dem tun, was bei normalen<br />

Menschen Brauch ist. Es war höchste Zeit, daß Präsident Trnman<br />

den Nebel zerteilte und dem redseligen Handelsminister<br />

die Türe zur Treppe auftat. Wallace ging, um eine Lebenserfahrung<br />

reicher geworden: „Erfahren muß man stets, Erfahrung<br />

wird nie enden, und endlich fehlt die Zeit, Erfahrenes<br />

anzuwenden" (Rückert, Weisheit des Brahmanen).<br />

Zwischen Rede und Abschied Wallaces gab's noch ein Zwischenspiel,<br />

das der Welt bedenklich verriet: es gibt in Amerika<br />

eine Russenfreundlichkeit, die m gewissen Kreisen größer ist<br />

als die Englandfrcundlichkeit. Senator Pepper hielt vor<br />

18 000 Personen eine Rede, in der er sofortige Ueberprüfung<br />

der „fehlerhaften" Außenpolitik Amerikas verlangte. Schon<br />

warf man Truman vor, er sei kein Roosevelt — da kam die<br />

Verabschiedung Wallaces. Damit war auch die Rede Peppers<br />

— pepper heißt Pfeffer — dahin geschickt, wo der Pfeffer<br />

wächst.<br />

Indes gondelte Papa Churchill an den Gestaden des<br />

Genfer Sees und hatte schön Zeit, eine Rede wohl dnrchzndenken<br />

und aufzusetzen. Die Schweizer Luft hat dem aufrechten<br />

72jährigen Staatsmann wohl bekommen. Schweizer<br />

Anken hat ihm die Mundwinkel gut gesalbt. Drum konnte er<br />

in Zürich eine so herrliche Rede halten, daß die ganze Welt<br />

nicht aus der Spannung kam. Das Neue dieser Rede ist die<br />

Verkündigung der Europa-Charta: die Vereinigten<br />

Staaten von Europa, so etwa nach dem Muster unseres<br />

Rütlibnndes. Unter den Krieg zieht er den dicken Strich „der<br />

segensvollen Haltung des Vergessens": aufrichtige Verföhnung<br />

zwischen Frankreich und Deutschland. Frankreich soll<br />

die geistige Führung Europas übernehmen. Das geeinte<br />

Europa soll sich an Amerika anlehnen und es zum Freunde<br />

haben. Churchills Rede ist eine friedliche Atombombe.<br />

Fürwahr! Es gibt kein fchön'res Bild in diesem Leben,<br />

Als wo zwei Menschen sich ins Auge schau'n:<br />

Es bahnt von Blick zu Blick sich ein geheimes Weben,<br />

Scheu fragt die Seele dann: Darf ich dir tran'n?<br />

(Joh. Bnrgstaller.) :—:<br />

Vieh soll man den untern Weg bei der Schmitte fahren, ausgenommen,<br />

wenn er nicht fahrbar wäre wegen des Wassers<br />

oder schlechtem Unterhalt, wozu die Melchtaler verpflichtet<br />

waren. Der ober Weg durfte nur im Notfalle mit ungebnndenem<br />

Vieh befahren werden."<br />

Ursprünglich führte dieser Weg von der „Isensmitten"<br />

(heutige Schmittengärten) bis Durrenbach; das Befahren der<br />

untern Strecke wurde dann durch Hochwasser vernachlässigt,<br />

was zu einer Abzweigung im Bereich des heutigen Stollensträßchens<br />

gegen die Liegenschaft Rainweidli und von da gegen<br />

das Plätzli führte.<br />

Wenn man die nun beschriebene Straßenstrecke bzw. deren<br />

Beschaffenheit von Kerns bis Plätzli im Melchtal verfolgt<br />

und wenn man bedenkt, daß vom Plätzli bis Durrenbach<br />

der heute noch zurecht bestehende Viehfahrweg für allen<br />

Transport zur Verfügung stand, so fragt man sich, wie es<br />

wohl möglich gewesen sei, die Milchprodukte von den Vorund<br />

Hochalpen zu Tal zu schaffen und wie das viele Holz,<br />

die Marmorsäulen für die Kirche in Sächseln und das Eisenerz<br />

von Melchsee und dessen Produkte vom Melchthal nach<br />

Kerns transportiert worden sei.<br />

Für die Beantwortung dieser Fragen liegen folgende<br />

Wahrscheinlichkeiten und Tatsachen vor:<br />

In erster Linie muß berücksichtigt werden, daß man in der<br />

damaligen Zeit das Halten und Benützen von. Wagen nicht<br />

oder nur sehr wenig kannte und so kam es, daß die für die<br />

Alpen notwendigen Waren und umgekehrt die Milchprodukte<br />

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.<br />

Wen<br />

lieben Veteranen<br />

Willkommen, hochgeschätzte Gäste,<br />

Aus Stadt und Land, von nah und fern,<br />

Willkomm zum Veteranenfeste,<br />

Dem leuchten mög der Friedensstern!<br />

In Kameradschaft sollt ihr tagen,<br />

Ersprießliches mög draus erstehn.<br />

Vergesset Leid und Alltagssorgen,<br />

Froh sollt ihr in die Zukunft sehn!<br />

Es mög der Aufenthalt in Sarnen<br />

Euch allen unvergeßlich sein;<br />

Der Freundschaftsgeist aufs neu erwachen<br />

Und dringen tief ins Herz hinein.<br />

Der Tag, der einst das Leben gab,<br />

Dir sang die Mutter an der Wiege,<br />

Als Sänger denke ich zurück<br />

An dich, du warst ja meine Liebe!<br />

Und kommt die Stunde, wo wir scheiden,<br />

So frag, hast deine Pflicht getan?<br />

Mit Singen war das Leben schöner,<br />

Ich war ein froher „Veteran".<br />

*<br />

Gruß und Willkomm<br />

den Veteranen des Zentralschweizerischen Sängerbundes.<br />

Sarnen wird am Sonntag, den 29. September <strong>1946</strong>,<br />

erstmals die Ehre zuteil, Tagungsort der Veteranenvereinignng<br />

des Zentralschweizerischen Sängerbundes zu sein. Die<br />

Vereinigung umfaßt die Sängerveteranen der Kantone Uri,<br />

Schwyz, Unterwalden, Zug und Luzern, und zählt heute 240<br />

Mitglieder.<br />

Wenn die Sängerveteranen der Zentralschweiz für ihre<br />

V. Jahresversammlung die Residenz des Kantons Obwalden<br />

auserkoren haben, so mag uns das besonders freuen, werden<br />

doch die lieben Gäste in Sarnen ein sangesfreudiges<br />

Völklein antreffen.<br />

Wir alle erblicken in den Veteranen die Verkörperung von<br />

Ausdauer und Treue. Während 30 und mehr Jahren haben<br />

sie in ihren Gesangsvereinen die Fahne hochgehalten, die<br />

Freuden und Leiden ihrer Kameraden und des Vereins geteilt,<br />

sind mit Idealismus und beispielgebend den Jungen<br />

vorangeschritten. Dreißig und mehr Jahre — das ist eine<br />

Spanne Zeit, eine erlebnisreiche Strecke kulturellen Wirkens<br />

und sängerisch-menschlichen Einsatzes!<br />

Inmitten einer Welt voll Tränen und Schmerz empfindet<br />

der Mensch immer wieder die beglückende und befreiende<br />

Macht der Musik. Ohne Musik wäre das Leben heute endgültig<br />

trübe und leer. Dichter und Wissenschafter sind sich<br />

einig, daß in der Musik etwas Göttliches, etwas Ewiges liegt.<br />

Schiller setzt den Sänger neben den König, wenn er sagt:<br />

„Drum soll der Sänger mit dem König gehen, sie beide<br />

wohnen auf der Menschheit Höhen."<br />

Mögen sich denn die Sängerveteranen in Sarnen recht<br />

heimisch fühlen und hier einen Tag des Frohmutes und der<br />

Freude erleben zn Nutz und Frommen der idealen Sache.<br />

gesäumt oder getragen wurden. Das nach auswärts verkaufte<br />

Holz wurde im Winter in die Nähe der Melchaa gebracht,<br />

um es dann im Frühjahr bei hohem Wasserstand bis Sarnen<br />

oder Alpnach zu flößen; der Eigenbedarf wurde mit Schlitten<br />

befördert.<br />

Ueber den Transport der Marmorsäulen für die Kirche<br />

in Sächseln gibt die Geschichte von Sächseln von Pfarr-<br />

Helfer Küchler in folgender Weise Aufschluß:<br />

„In dem Blunschi Kalender von 1773 schrieb, wahrscheinlich<br />

Landammann und Bannerherr Nikodem von Flüe: die<br />

Kirche ist groß und schön. Es befinden sich in derselben 22<br />

Säulen von schwarzem weiß-aderichtem Marmor; 8 sind aus<br />

einem Stück, jede 13 Schuh hoch, in der Runde hält jede 7<br />

Schuh. Die Postamente haben eine Höhe von 4 Schuh. Der<br />

Marmor ist im Melchtal gebrochen worden. Gemäß den<br />

Staatsprotokollen wollte man denselben zuerst aus den<br />

Brändlistalden beziehen. Als aber der Rat den 11. Juni 1672<br />

erfuhr, daß in der näher gelegenen Alp Stöck, welche alt-Landammann<br />

Wolfgang Wirz gehörte, ein schönes Gestein gefunden<br />

worden, da beschloß man, den Marmor von daher zu beziehen<br />

und denjenigen im Brändlistalden liegen zu lassen.<br />

Man hoffte, die Landleute werden gutwillig Hülfe leisten und<br />

ihn nach Sächseln ziehen. 1673, 14. September an Kreuzerhöhung<br />

haben Sarnen, Kerns und Sächseln die übrigen Marmorsteine<br />

nach St. Niklausen gezogen und daselbst um 10 Uhr<br />

einer hl. Messe beigewohnt."<br />

Für den Transport dieser Marmorstücke konnten in dieser<br />

| Jahreszeit Schlitten nicht in Betracht fallen; es darf daher


O b w a l d e n<br />

<strong>Obwaldner</strong> im Ausland<br />

(©mg. von E. M., Sarnen.)<br />

Einer Meldung der „La Suisse" entnehmen wir:<br />

„Man meldet die Ankunft eines hohen französischen Ossiziers<br />

in Gens, der jt$ durch seine hervorragenden Leistungen<br />

einen Namen gemacht hat, es ist Herr Oberst Hans Jmfeld. Er<br />

stammt aus einer alten Familie von Sarnen (Obwalden).<br />

Nachdem er seine Studien in seiner Heimatstadt absolviert<br />

hatte, reiste Hans Jmfeld nach Frankreich, wo er Schüler<br />

der Militärschulen von Poitiers und Fontainebleu war.<br />

Als Artillerieoffizier wurde er dann nach Französisch^<br />

Jndochina gesandt, wo er laut „Journal ossiciel" unter ungünstigsten<br />

Verhältnissen den Bestand eines großen Teiles<br />

Französisch Jndochinas sicherte. Seine Persönlichkeit hat selbst<br />

seinen größten Feinden Respekt eingeflößt.<br />

Oberst Jmfeld, welcher nach der japanischen Invasion ansänglich<br />

mit einer Handvoll Soldaten unendliche Gebiete verteidigte,<br />

ist heute Gouverneur von Laos, das fünfmal größer<br />

als die Schweiz ist.<br />

Er erweist der Geschichte und der Militärtradition seines<br />

Heimatkantons die größte Ehre."<br />

Als Schul- und Jugendfreund stand ich, soweit es die Ver-<br />

Hältnisse gestatteten, mit Herrn Oberst Jmfeld immer in Verbindung.<br />

Da er in einer Sondermission nach Paris reisen<br />

mußte, konnte er einige Tage Urlaub nehmen, um seiner betagten<br />

Mutter im Elternhaus an der Rüti in Sarnen den<br />

langersehnten Besuch abzustatten. Anläßlich seines Ausenthaltes<br />

in Sarnen hatte ich Gelegenheit, wesentliche Einzelheiten<br />

aus seinem ereignisreichen Leben zu erfahren, somit bin ich<br />

in der Lage, den Mitteilungen der „La Suisse" noch verschiedene<br />

interessante Details über seine bisherige Laufbahn beizufügen.<br />

Oberst Hans Jmfeld ist der älteste Sohn des vor Jahresfrist<br />

verstorbenen, in Sarnen und Obwalden wohlbekannten<br />

Sektionschefs Hans Jmfeld-Matter. Im Jahre 1922 wanderte<br />

er nach Frankreich aus, nachdem er die Handelsmatura absolviert<br />

hatte und trat in die Offiziersschulen von Poitiers<br />

und Fontainebleu ein. 1930 wurde er Leutnant der Artillerie,<br />

1932 Oberleutnant als Berufsoffizier in Jndochina.<br />

1936 wurde er zum graphischen Dienst in Tunesien, 1937 zum<br />

graphischen Dienst in Syrien versetzt, desgleichen bis 1939<br />

in Tonkinchina Moi Land und Cambodge. Er wurde im<br />

Krieg in Siam bis 1941 der Flab und von 1941 bis 1943<br />

der Bergartillerie zugeteilt. 1943 hatte sich Oberst Jmfeld, der<br />

inzwischen Hauptmann geworden war, der Widerstandsbewegung<br />

von General de Gaulle angeschlossen — er wurde in<br />

der Folge von der Vichy-Regierung zum Tode verurteilt. —<br />

Im Dezember 1943 bis Juli 1944 wurde er mit einer Mifsion<br />

in China betraut. Vom Juli 1944 bis 27. Februar 1945<br />

sehen wir ihn bei den englischen Fallschirmtruppen in Rawalpindi<br />

(Indien). Hernach betraute man ihn mit einer Mission<br />

im Stäbe von Admiral Mountbatten in Ceylon. Am 27. Februar<br />

flog er von Ceylon nach Myitkino (Burma), um von<br />

dort einige Tage darauf um Mitternacht in Thay-nguyeu im<br />

Norden von Hanoi mit sechs Unteroffizieren und Soldaten<br />

abzuspringen. Hier tauchte er unter, und am 9. März nahm<br />

er beim Ueberfall der japanischen Armee gegen die sranzösischen<br />

Garnisonen in der Schlacht von Hanoi teil. —<br />

Im April bis Juni 1945 organisierte er den Guerillakrieg.<br />

Wir sehen ihn bei einem Raid auf dem Me-kong (Fluß von<br />

300 km) mit 4 Mann inmitten der Japaner. Hernach trat er<br />

in gleicher Eigenschaft als Guerillaführer bis zum letzten<br />

Widerstand der Japaner in Nord- und Zentrallaos auf. Am<br />

29. August 1945 besetzte er die Hauptstadt von Laos (Luang-<br />

Prabang). Am 2. September 1945 wurde Herr Jmfeld Kommiffär<br />

der „Republique Francaise" sür Laos und zum Oberst<br />

befördert.<br />

Oberst Hans Jmfeld ist Ritter der Ehrenlegion, Großoffizier<br />

vom königlichen Orden von Laos, wurde mit dem Kriegskreuz<br />

mit Palme und mit der Mvdaille de la Röcistance<br />

Franco-Laofienne ausgezeichnet.<br />

Oberst Jmfeld ist Doppelbürger, sein Schweizerbürgerrecht<br />

wollte er nie aufgeben.<br />

Nun ist Oberst Jmfeld zur Beendigung seiner Mission<br />

wieder nach Paris zurückgekehrt, von wo er nach Jndochina<br />

Weiterreisen wird, um bis auf weiteres den Posten eines Zivil-<br />

und Militärgouverneurs von Laos zu übernehmen.<br />

Wir wünschen ihm eine gute Reise und weiterhin viel Glück<br />

in seiner militärischen Laufbahn.<br />

XI. Kantonale Erziehungstagung. (Eing.) Vor uns liegt<br />

das Programm der Erziehungstagung vom 9. und 10. Okt.<br />

in Luzeru (zu beziehen durch die kantonale kathol. Frauenzentrale,<br />

Mariahilfgasse 9, Luzern). Sein Leitmotiv „Erziehung<br />

zur Gerechtigkeit" erweckt das Interesse aller, die<br />

sich mit der Erziehung der Jugend befassen.<br />

Erziehung zur Gerechtigkeit ist das Bestreben, die soziale<br />

Frage von Grund auf lösen zu helfen, was um so eher gelingt,<br />

wenn sich die Erziehung, wie es in der Tagung vorgesehen<br />

ist, an den Ewigkeitswerten orientiert. Gerechtigkeit<br />

in der Beurteilung von Vererbung und Anlägen, Hemmungen<br />

und Ueberbordungen, Gerechtigkeit im Elternhaus und<br />

in der Schule; Erziehung zur Gerechtigkeit dem spätern<br />

Arbeitgeber wie dem Arbeitnehmer gegenüber, Gerechtigkeitserziehung<br />

zu unbedingter Pflichterfüllung u. a. m.<br />

So wird die XI. kantonale Erziehungstagung nicht nur<br />

einen wertvollen Beitrag zur Lösung eines grundlegenden<br />

sozialen Problems, sondern auch eine Fülle von Gedanken<br />

und Anregungen zu bieten vermögen.<br />

Kantonale Lehranstalt. (*) Das Schuljahr <strong>1946</strong>/47 wurde<br />

am Mittwoch durch einen Gottesdienst in der Gymnasialkirche<br />

und nachher im Theatersaale in Gegenwart der Erziehungsbehörde<br />

eröffnet. H. H. Schulinspektor Britschgi aus<br />

Sächseln sprach namens des kantonalen Erziehungsrates an<br />

Professoren und Studenten ein herzliches und inhaltsreiches<br />

Wort der Begrüßung. Den Studenten wußte er in einem<br />

gediegenen Ton wertvolle Mahnungen ins Herz zu legen, die<br />

sicher nicht wirkungslos bleiben werden. Der gestrenge H. H.<br />

Pater Rektor verlas die umfangreichen Statuten und Difziplinvorfchriften,<br />

die zu befolgen erste Pflicht ist. Nachmittags<br />

begann bereits der Schulunterricht.<br />

Das Schülerverzeichnis trägt die Namen von 365 Schülern,<br />

die sich wie folgt verteilen: Realschule 130 Schüler,<br />

Handelsschule 64 Schüler, Gymnasium 136 und Lyzeum 35<br />

Schüler. Davon sind 135 Externe, und 230 Studenten haben<br />

Verpflegung im Internat. Von den in Obwalden wohnhaften<br />

Schülern besuchen 68 die Realschule, 15 die Handelsschule und<br />

46 das Gymnasium und Lyzeum, total aus Obwalden<br />

129 Schüler. Wir wünschen Professoren und Studenten für<br />

das neue Schuljahr beste Erfolge und Gottes reichen Segen!<br />

Wild und Jagd. (Korr.) Die abgekürzte Hochwildjagd ist<br />

zu Ende. Die Jäger müssen es nicht bereuen; denn von Jagen<br />

kann in Obwalden nicht mehr gesprochen werden. Die<br />

Gemsen sind im offenen Jagdgebiet eine Rarität geworden.<br />

Das berühmte Patentsystem hat ihnen den Garaus gemacht.<br />

Allgemein ist heute die Klage der Jäger: „Es ist nichts<br />

mehr vorhanden!" Da nützten alle schönen Mahnungen und<br />

Zeitungsartikel nichts, was vor die Büchse kam, wurde geschössen,<br />

junge und alte Muttertiere und noch mehr. Und<br />

wenn die Gemsen bald „ausgejagt" sind, dann wird der<br />

Bannberg dran kommen, und die Wilderer werden dort ihr<br />

Unwesen treiben. Es wird nötig werden, die Hochwildj<br />

a g d in Obwalden während einigen Jahren zu verbieten.<br />

Für jeden Naturfreund ist eine solche rücksichtslose Jägerei ein<br />

Aergerniß. Was sagen die verantwortlichen Behörden?<br />

Die kaut. Viehausstellung, verbunden mit Prämiierung,<br />

findet am nächsten Dienstag, den 1. Oktober, auf dem<br />

Viehmarktplatz in Sarnen statt.<br />

Die Pferdeschau der Pferdezuchtgeuossenschast Jnnerschweiz<br />

ist auf Donnerstag, den 10. Oktober <strong>1946</strong>, 14.00 Uhr, auf dem<br />

Marktplatz in Sarnen angesetzt worden.<br />

Bauer, notier's im Milchbüchlein! Das Echo nach der Erhöhung<br />

des Milchpreises hat wieder einmal mehr die falschen<br />

Bauernfreunde verraten. Die freisinnige Tante in der großten<br />

Schweizer Stadt, mit Namen „Neue Zürcher Zeitung",<br />

hat sich in eine ganze Seite geschneuzt vor Täubi über die<br />

Bauern. Und wenn die Tante Schnupfen hat, muß auch die<br />

Base „knüseln". Drum zieht auch das freisinnige „Luzerner<br />

Tagblatt" vom Leder und will nicht glauben, daß der Bundesrat<br />

die Milchpreiserhöhung gewährt habe aus Gründen der<br />

allgemeinen Lohnsteigerung. Die Industrie hat heute verlockend<br />

hohe Löhne, wodurch die Bauernsöhne vom Lande abgezogen<br />

werden. Die Landwirtschaft steht vor einer Dienstbotennot.<br />

Sie kann ihre Arbeitskräfte nur sichern, wenn auch<br />

sie höhere Löhne zahlt. Die Mittel dazu sind aus den angepaßten<br />

Preisen für die landwirtschaftlichen Produkte zu<br />

holen. Das sollte die naseweise Base an der Reuß einsehen.<br />

Merkwürdig ist es, daß gerade aus den Städten das größte<br />

Geschrei ertönt, wenn den Bauern eine Preisverbesserung<br />

für ihre Produkte zugestanden wird.<br />

Nicht besser als der Freisinn ist der Sozialismus. Die<br />

„Freie Jnnerschweiz" in Luzern schrieb sogar, der Bundesrat<br />

sei vor „den drohend erhobenen Dreschflegeln der Bauernsichrer"<br />

zurückgewichen. Nur gemach, ihr roten Strohdrescher!<br />

Wenn ihr so weiter flegelt, könnten euch die Bauern bei der<br />

Abstimmung über die Alters- und Hinterbliebenenversicherung<br />

die städtische Vorzugsrente gehörig verschlegeln. „Wer einen<br />

Hintern aus Stroh hat, soll nicht zu nahe ans Feuer", heißt<br />

ein Schweizer Sprichwort. (—)<br />

Rauernreaeln. Kommt St. Michael heiter und schön, wird<br />

e- mch^ vier Wochen so gehn. Hat Michael talten Nordwind<br />

mirh her Winter nicht gelind. M'chael mit Nord und Os<br />

d.ü.°t -^n°» >wr,?n |r„st. EI, Michael sperrt 's Ach, eil,'<br />

iLs I-ghell- Sommcrlictjt). »et M.chl tomint imt bet j>».<br />

tern' (mit der Winterlampe).<br />

Rund ume Chäs und Märkli, vo Chärns, Bärn und<br />

London. Liebe Kernser! Sitze ich da nuindig nn Bahnhofbüffee<br />

in unserer Kantonshauptstadt und warte aus die Post,<br />

oder, -besser gesagt, auf das Poftauto. Kem Mensch weit und<br />

breit, der mir Gesellschaft leisten könnte Da sehe= tch eine<br />

Wand voll Zeitungen, konservative und liberale. Alle sriedlich<br />

nebeneinander. Das heißt schon viel!<br />

Eine um die andere nehme ich herunter, lese, blättere und<br />

aus einmal muß ich laut auslachen. Das Freilein kommt und<br />

meint schier vielleicht, ich leide an Arterienverkalkung, weil<br />

ich mich selber so lustig unterhalten konnte. Vier Zeitungen<br />

liegen auf dem Tisch.<br />

1. Schreibt da ein B, der mit der schwärzesten Druckerschwärze<br />

immer sauberwaschen will, sein Artikel sei die Chäspredigt<br />

in anderer Form von unserem verstorbenen Kommissari<br />

selig und plaziert, sie hätten dem Pfarrer schon den Chäs<br />

abspänstig gemacht. Kein Ruhm für einen solchen Blättli-<br />

Schreiber. Nieder genug ein solcher Treiber.<br />

2. Da steht in einer andern, wie die Sustenstraße eingewichen<br />

wurde. Dabei habe man an Herrn Bundesrat Etter<br />

für seine Rede, ja numen wegen einer Rede, einen Chäs geschenkt.<br />

3. Und eine Zeitung ist voll geschrieben vom Churchill<br />

und seinem Besuch im Welschen und in Bern und in Zürich.<br />

Und da steht schwarz auf weiß, man habe ihm einen fPezM<br />

großen Emmentaler Käs geschenkt. Die haben aber schon<br />

Gnrasch gehabt wegen der Rationierung, und etzt steht es<br />

noch schwarz auf weiß in der Zeitung. Potz Hagel, daß es ein<br />

ganz Großer gewesen sein muß, steht in der<br />

4. Zeitung geschrieben: „Der zur Berühmtheit gelangte<br />

Emmentaler konnte der Größe und des Gewichtes halber nicht<br />

im Sonderflugzeug verfrachtet werden. Er wird in einem der<br />

nächsten Kursflugzeuge nachgeschickt."<br />

Die haben aber beide Glück gehabt, daß die nicht in Kerns<br />

wohnen, habe ich mir gedacht, und dabei mußte ich halt so<br />

gradaus lachen.<br />

Ja, ein Glück, daß die Sustenstraße nicht von Völligen<br />

nach Breiten geht, sonst wäre es aus gewesen mit dem<br />

Snstenchäs!<br />

Im Poftauto drinnen habe ich mir dann meinen Vers<br />

dazu gemacht:<br />

E alte Bruich hed miessä bi iis verschwinde,<br />

nur wägä es paar Märkligrinde.<br />

Paragrafe riite lid miär färn,<br />

gang uf e Sufchte oder Bärn!<br />

Det weiß mä, was Bruich und Aschtand isch<br />

und d'Awendig vo däm Märkliwisch!<br />

Was rächt isch dem Churchill und dem Etter,<br />

isch billig isem Pfarrer, ifem Seeläretter.<br />

Wer vorigi Chäsmärkli hed, dä schickt sie miär<br />

zum-nä Chäs für ä Pfarrer! Ich dankä diär!<br />

Der Arvimelk.<br />

Obwalden und Freiburg. (Korr.) Gemeint sind nicht die<br />

historischen oder politischen Beziehungen, sondern die statistischen.<br />

Der jüngste Band in der Reihe der Veröffentlichungen<br />

des Eidgenössischen Statistischen Amtes über die Ergebnisse<br />

der eidgenössischen Volkszählung vom 1. Dezember 1941 betrifft<br />

den Kanton Freiburg. Diesem Band ist zu entnehmen,<br />

daß im ganzen Kanton Freiburg nur 69 <strong>Obwaldner</strong> Bürger<br />

wohnen (32 männliche, 37 weibliche), wovon 31 in der Stadt<br />

Freiburg. In Obwalden geboren sind 64 im Kanton Freiburg<br />

Voll Ü b e n u n d B e w e g u n g ,<br />

voll F r e u d e u n d U e b e r -<br />

m u t , s o m ö c h t e i e d e<br />

M u t t e r i h r e K i n d e r g e r n e<br />

s e h e n . T .<br />

G e b e n<br />

O v o m a l t i n e<br />

stück.<br />

Sie i h n e n e i n e T a<br />

- u m<br />

F r u h "<br />

>. A. wandw A.-G.. Bern<br />

Dr<br />

mit Sicherheit die Verwendung von „Schleipsen" angenommen<br />

werden. Im übrigen hat man das gleiche Verfahren eingeschlagen,<br />

wie dies bis vor zirka 50 Jahren für den Trans-<br />

Port von schweren Sagbäumen angewendet wurde, d. h. es<br />

wurde das „Holzziehen" auf einen bestimmten Abend bekannt<br />

gemacht, an dem sich dann die Männer auK der Umgebung<br />

einfanden, um den oder die Bäume, ohne sie auf den Wagen<br />

zu verladen, wenn möglich bei gefrorenem Boden zur Säge<br />

zu ziehen.<br />

Das Eisenerz, das in den sog. Schmittengärten, gegenüber<br />

der Liegenschaft „Leh", an der Melchaa verhüttet wurde<br />

i»ie Erzgewinnung wurde 1689 eingestellt — ist sehr<br />

wahrscheinlich auf Schlitten oder Schleipfen transportiert<br />

worden. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, daß an der in<br />

der Chronik von Pfarrhelfer Küchler publizierten Sage ein<br />

Körnchen Wahrheit ist, d. h. daß das Eisen zum Teil auch auf<br />

dem Rücken starker Männer befördert worden ist.<br />

Hanns Rotzer der Starke", so schreibt der Chronist, „habe<br />

auf "einmal 7 Zentner Eisen nach Kerns getragen und aus dem<br />

Heimweg, mit einem 8 Zentner schweren „Salzröhrli" (Salzfaß)<br />

am Rücken in der Melchaa gefischt."<br />

Doch kehren wir wieder zur Straße zuruck. Es ist sehr<br />

naheliegend, daß die damalige Straße von S-t. Nillausen biv<br />

Melchthal der sicher der schon damals stark zunehmenden ^nanspruchnnahme<br />

und den ganz allgemein veränderten in'i-<br />

Hältnissen nicht mehr zu genügen vermochte. Am 2. Novem-<br />

Her 1861 uxihlte die OcutcinbcDcrfcintntlung eine Jtoimniifion,<br />

der die Aufgabe übertragen wurde, den Bau der Melchtalerstraße<br />

und deren Kosten zu prüfen. Ueber die Tätigkeit dieser<br />

Kommission und deren Erfolg gibt der nachstehende Bericht<br />

sehr interessanten Ausschluß.<br />

Bericht bezüglich Bau d;r Melchtalerstraße 1864.<br />

„Die in Sache einer neu zu erstellenden Straße ins Melchtal<br />

unterm 2. November 1861 ernannte Kommission hat sich<br />

nun unterm 27. Oktober 1863 nochmals besammelt und nachdem<br />

vom Hrn. Gemeindepräsident ihr umfassend Bericht erstattet<br />

und jene bezügliche Landratserkanntnuß, gemäß welcher<br />

wenig oder keine Unterstützung von der h. Regierung<br />

für Erstellung dieser Straße zu erwarten, verlesen worden,<br />

vorerst beschlossen:<br />

Es soll über Alles und Jedes, was sie bis dahin getan,<br />

der Kirchgemeinde umständlich relatiert werden.<br />

Ferners wurde erkennt, da nach nähern Erkundigungen,<br />

vom „Endi" bis über die „Eistlibachbrücke" diese Straße 12<br />

Schuh breit, mit Ausnahme einiger schattiger Stellen, nur<br />

10 Schuh breit, ohne Landentschädigung für Fr. 14 000.—<br />

wohl gemacht werden könnte, folgende Anträge dem löbl. Gemeinderat<br />

zur Vorlage an die Kirchgemeinde zu empfehlen:<br />

1. Wenn durch freiwillige Beiträge für Erstellung dieser<br />

Straße wenigstens Fr. 4000.— bestimmt zugesichert, möge<br />

dann selbe, sei es per Accord oder auf andere Weise in Angriff<br />

genommen werden.<br />

2. Solle dann für den Verlauf nächstfolgender zehn Jahre<br />

auf jeden Käs, der über diese Straße, gleich auf was für Weis,<br />

transportiert wird, nach näher zu bestimmendem Regulativ,<br />

eine Auflage von 10 Rp. bezahlt werden, was eine Summe<br />

von ohngefähr Fr. 6000— abwerfen würde.<br />

3. Der noch fehlende Resten wäre dann durch Frohnarbeit,<br />

wobei gute Arbeiter von 2 bis 3 Fr. zu berechnen, zu decken,<br />

jedoch könnten solche, die durch freiwillige Beiträge genug ge°<br />

tan zu haben erachtet würden, von solcher entlassen werden.<br />

4. Die Landentschädigung wird aus dem Gemeindesäckel<br />

getragen, jedoch soviel möglich mit Allmendland vergütet.<br />

5. Im Falle der Annahme wäre dann eine Kommission<br />

zu ernennen, welche die Sache zu betätigen, in nnchtigern<br />

Sachen aber im Einverständnis mit dem Gemeinderat zu handein<br />

hätte.<br />

Aus Auftrag der Kommission<br />

I. M. Durrer, Säckelmeister"<br />

Den 2. November 1863 wurden vorstehende Kommission«!-<br />

Anträge von der Kirchgemeinde genehmigt und dem 1. Gemeinderat<br />

Vollmacht erteilt, mit denjenigen Güterbesitzern,<br />

durch deren Land diese Straße geführt wird, es gütlich oder<br />

rechtlich abzutun.<br />

Und sodann wurde eine Kommission von fünf Mitgliedern<br />

für Ausführung dieser Beschlüsse ernennt, als:<br />

Hr. Gemeindepräsident Nikl. Durrer<br />

Hr. Ratsherr Jos. Windlin,<br />

Gemeindesäckelmeister Jos. Math Durrer,<br />

Hr. Einiger Franz Jos. Bucher, Klewigen, und<br />

Hr. Anton Ettlin, im Feld (Halten).


.ünbafw Personen. Der Kanton Freiburg zählte am 1. Denöer<br />

1941 insgesamt 152 053 Einwohner, die Stadt Freiu,xa<br />

allein 26 045 Einwohner. Der Kanton Freiburg bes/rbergt<br />

die kleinste Gemeinde der Schweiz, Jllens im Saane-<br />

Litt mit ganzen 15 Einwohnern. Auch sonst gibt es eine<br />

!rtttae Anzahl Zwerggemeinden: Neuhaus 34, Villars-d'Avry<br />

49 Einwohner, und weitere 27 Gemeinden unter hundert<br />

Einwohnern!<br />

^<br />

Sarnen. Flaggen heraus! Die Bevölkerung von<br />

Sarnen wird höflichst gebeten, anläßlich der Veteranentagung<br />

vom Sonntag, den 29. September, die Häuser zu beflaggen.<br />

Die Gäste werden sich um 9.47 Uhr auf dem Bahnhofplatz<br />

sammeln, um von hier aus mit Musikbegleitung zum Dorfplatz<br />

zu marschieren. Hier werden die Veteranen zwei Lieder<br />

vortragen. Dann bewegt sich der Festzug via Kirchgasse zur<br />

Pfarrkirche, wo die Gäste unter Mitwirkung des Männerchors<br />

Sarnen zwei Lieder zu Ehren der verstorbenen Sänger und<br />

Veteranen singen werden. Nach der Jahresversammlung, die<br />

„ni 10.45 Uhr im „Hotel Mühle" beginnt, wird daselbst um<br />

1215 Uhr das Bankett stattfinden. Um 16.00 Uhr begeben sich<br />

die Gäste auf die „Pintenkehr" bei den Mitgliedern des<br />

Männerchors Sarnen.<br />

Sarncn. Turnverein. (Eing.) Die Stafette „Quer<br />

durch Sarnen" wird dieses Jahr am Sonntag, den 13. Okt.,<br />

13.00 Uhr, zum fünftenmal gestartet. Zu diesem Wettkampf<br />

sind alle Turn- und Sportvereine von Obwalden, sowie die<br />

außerkantonalen Sektionen des Kreisturnverbandes IV kämeradschaftlichst<br />

eingeladen. Anmeldungen sind bis 1. Oktober<br />

an den Turnverein Sarnen zu richten. Mit diesem W?ttkämpf<br />

ist die Vereinsmeisterschaft <strong>1946</strong> des Turnvereins<br />

Sarnen verbunden, welche anschließend an die Stafette aus<br />

dem Sportplatz Seefeld stattfindet. Der Start zum „Quer<br />

durch Sarnen" wird dieses Jahr ins Seefeld (Hotel Hirschen)<br />

verlegt, ebenso das Ziel. Im Interesse des Turn- und Sportwesens<br />

erwartet der Turnverein Sarnen eine große Beteiligung.<br />

Der zur Austragung gelangende Wanderpreis befindet<br />

sich bei unseren Kameraden jenseits des Sarner Sees, dem<br />

Turnverein Giswil, welchen letztere zu verteidigen haben.<br />

Wir bitten das verehrte Publikum heute schon, davon Notiz<br />

zu nehnien und sich diesen Sonntag zu reservieren.<br />

Kägiswil. (Korr.) H. H. Neupriester Robert vonWyl<br />

hat als ersten Seelsorgsposten ein Vikariat am Wallfahrtsort<br />

des hl. Antonius in Egg (Zürich) zugewiesen erhalten. Er ersetzt<br />

einen andern <strong>Obwaldner</strong>, H. H. Paul Kathriner, der nun<br />

als Pfarrhelfer in Flüelen wirkt. Gottes Segen zur Arbeit!<br />

Kerns. Berichtigung. Im Bericht über die Bettagsseier<br />

sind zwei sinnstörende Fehler stehen geblieben. Im dritten<br />

Abschnitt ist eine Zeile ausgefallen. Der erste Satz soll richtig<br />

heißen: „Revolution ist ein gefährliches Wort, obwohl die<br />

Französische Revolution den Absolutismus der Könige, die<br />

Russische den Absolutismus des Zaren und die Deutsche Revolution<br />

die Fesseln des Verfailler Vertrages beseitigt haben."<br />

— Im zweitletzten Abschnitt hat der denkende Leser wohl<br />

selber richtiggestellt: „Es gibt für uns nur eine wirtschaftliche,<br />

aber keine politische Anpassung, wohl aber eine politische Erneuerung<br />

nach innen."<br />

Kerns. (Eing.) Ein fünfzigjähriger Gedenktag ist ohne<br />

viel Aufhebens vorübergegangen. In der Nacht vom 31. August<br />

auf den 1. September 1896 ist der unvergessene Weltüberblicker,<br />

Pfarrer und Kommissar Josef Jgnaz von Ah,<br />

unvermutet an einem Blutsturz gestorben. Von 1867, als der<br />

Dreiunddreißigjährige zum Pfarrer von Kerns gewählt<br />

wurde, bis zu seinem Tode wirkte er hier segensreich in der<br />

Pfarrgemeinde und erwarb sich Ansehen und Geltung als<br />

Prediger und Schriftsteller weit über unsere Gemarkungen<br />

hinaus. Des fünfzigsten Todestages soll hier in Bescheidenheit<br />

mit einem christlichen Memento gedacht werden!<br />

Alpnach. Nachträgliches zur Steu erverw<br />

a l t e r w a h l. (Eing.) Bekanntlich hat der h. Regierungsrat<br />

seinerzeit eine Beschwerde gegen die von der Maigemeindeversammlung<br />

<strong>1946</strong> erfolgte Wahl des Steuerverwalters von<br />

Alpnach gutgeheißen bzw. den Gemeindebeschluß kassiert<br />

und den Einwohnergemeinderat angewiesen, dessen Wahl in<br />

eigener Kompetenz vorzunehmen.<br />

Hauptsächlich auf Betreiben des Herrn Präsidenten Müller<br />

fühlte sich der Gemeinderat mit einigen anderen Interessenten<br />

veranlaßt, gegen diesen Entscheid des Regierungsrates einen<br />

Rekurs an das Bundesgericht einzureichen.<br />

Mit Urteil vom 26. August <strong>1946</strong> hat nun die staatsrechtliche<br />

Abteilung des Bundesgerichtes diesen Rekurs einstimmig<br />

abgewiesen und die Beschwerdeführer zur Zahlung der<br />

nicht unbeträchtlichen Kosten verfällt.<br />

Aus der Urteilsbegründung sei unter anderem hier nur<br />

eine Erwägung festgehalten:<br />

„In Art. 16 Abs. 2 der kantonalen Vollziehnngsverordnung<br />

zum Steuergesetz sei die Ernennung des Steuerverwalters<br />

ausdrücklich dem Gemeinderate vorbehalten und die<br />

Auffassung der Beschwerdeführer, als ob damit<br />

dem Gemeinderat bloß ein Vorschlagsrechtzu-<br />

Handen der Gemeindeversammlung übertragen werde, finde<br />

im Wortlaut des Art. 16 k e i n e S t ütz e." — (Merkwürdige<br />

Behauptung und Rechtsauffassung der Rekurrenten!)<br />

Herr Franz Müller ist dieses Jahr offensichtlich mit seinen<br />

Verfaffungsvorlagen und Gefetzesanslegungskünsten vom<br />

Pech verfolgt; denn neben dem vom Kantonsrate bachab gesahrenen<br />

Verfassungsfahrplan wird ihm dieser Entscheid des<br />

Bundesgerichtes sehr wenig zu seinem Prestige beitragen.<br />

Es ist aber gut so, wenn die Bürger jeweilen zum rechten<br />

sehen und auch bei den Wahlen sauberen Tisch haben wollen,<br />

besonders dann, wenn offensichtlich eine Zwängerei des Ein-<br />

Seinen vorliegt.<br />

Daß man übrigens auch anderwärts solche Angelegenheiten<br />

mit wachsamen Äugen verfolgt, beweist ein jüngst vom Kassationsgericht<br />

des Kantons Schwyz erfolgtes Urteil! — Die<br />

Gemeindeversammlung Oberiberg hatte den Gemeinderat be-<br />

«uftragt, das Anstellungsverhältnis mit dem Lehrer der Gemeinde<br />

auf den bestmöglichen Termin hin zu kündigen und<br />

einen anderen Lehrer zu berufen.<br />

Dieser Beschluß wurde kassiert, weil er einen Eingriff in<br />

einen Kompetenzbereich bedeutet, der nach der Kantonsverfassnng<br />

dem Gemeinderat vorbehalten ist. — 1942 wollte man<br />

mit den Gemeindemagnaten abfahren, und heute muß sich der<br />

Bürger gegen Verfafsnngs- und Gesetzesverletzungen der<br />

»neuen Herren" zur Wehre setzen!<br />

Giswil. (Korr.) „Wo die Alpenrosen blühen,<br />

Wo das Edelweiß mir winkt,<br />

wo die Berge abends glühen<br />

und der Betruf froh erklingt."<br />

0 du herrliche Aelplerzeit <strong>1946</strong>! Nun gehörst auch du<br />

ins Jahrbuch schönster Erinnerungen. Wie scheint das Dasein<br />

in dieser Umwelt von kurzer Frist bemessen, reich an<br />

Arbeit, Blühen und Pflichten, reich aber auch an vielen<br />

Freuden. Wir danken Gott, daß er uns so liebevoll geführt,<br />

Gesundheit und Wohlstand uns schenkte, wenn auch noch so<br />

viele Stürme und Gewitternächte unsere Gemächer umtobten.'<br />

Und wenn du, lieber Aelpler, der Sonntagsstimme des Alpkirchleins<br />

folgtest, hast du nicht schon des Allmächtigen Segen<br />

verspürt? — Glücklich der Mensch, der es verstand, mit viel<br />

Liebe und Güte ein friedliches und harmonisches Verhältnis<br />

zu schaffen, in der Schwere des Alltags sich aufzuraffen, mit<br />

frohem Blick in die Zukunft schauend. Sind dies nicht wahre<br />

Freunde, Brüder der Berge? Gott sei es gedankt, wer bei<br />

solchen Menschen so glücklich und wohlgeborgen seinen hehren<br />

Pflichten und Aufgaben obliegen konnte. Leicht könnte solchen<br />

das Heimweh nach den Bergen zu bald wieder im Herzen<br />

wecken, nach einer so herrlichen Zeit, so nahe dem Sternen-<br />

Zelt. — — Leider ist es nun Herbst geworden, wir fügen uns<br />

und schicken uns an zur Heimkehr ins Tal zu den Lieben, die<br />

uns im schwelgenden Erntesegen freudig erwarten. Froh<br />

leben wir uns ein in dieses Tun und Lassen, bis nach des<br />

Winters zähem Ende wieder der Frühling lacht, uns lockt in<br />

die Berge. So lassen wir die Berge schweigen mit dem<br />

frommen Hirtengruß: Gott erhalte und segne den edlen<br />

Aelplerstand in Freiheit und Friede und Wohlstand. —de.<br />

Giswil. Schützenkilbi. (Eing.) Der Vorstand der<br />

Schützengesellschaft Giswil hat beschlossen, am 13./14. Okt.,<br />

anläßlich der Rudeuzer Kilbi, wieder die beliebte traditionelle<br />

Schützenkilbi mit einem K i l b i sch i e ß e n dnrchznführen.<br />

Es ist ein großzügiger Schießplan in Vorbereitung,<br />

der besonders darauf abzielt, den Mitgliedern der Schützengefellschaft<br />

ein interessantes Schießen und möglichst viele Gewinnchancen<br />

zu bieten. Der alten Tradition entsprechend<br />

darf mit einer großen Beteiligung gerechnet werden.<br />

Giswil. (Eing.) Die Kleinkaliber-Schützensektion Giswil<br />

konnte am letzten Sonntag bei großer Beteiligung das Kleinkaliber-Jungfchützenwettfchießen<br />

<strong>1946</strong> durchführen.<br />

An diesem Wettschießen konnten Knaben der Jahrgänge<br />

1930, 1931, 1932 und 1933 teilnehmen. Die nachstehenden<br />

hohen Resultate zeigen, wie der Jungschütze heute schon für<br />

die Ehre des Vaterlandes einstehen will. Das Absenden,<br />

umrahmt von einer vaterländischen Ansprache durch den<br />

Chef des Jungschützenwesens Z. K. S. B., Herrn Abächerli<br />

Erwin, erreichte den Höhepunkt des Tages.<br />

Als Auszeichnung wurde das Jungschützenabzeichen abgegeben:<br />

in Silber für 39 und mehr Punkte, in Bronce für<br />

35—38 Punkte. Nachstehend die Rangliste:<br />

1. Sigrist A., 1931, 40; 2. Grisiger Edi, 1932, 40; 3. Enz<br />

Johann, 1930, 39; 4. Grünenfelder Hans, 1931, 38; 5. Enz<br />

Alois, 1932, 38; 6. von Rotz Hermann, 1932, 37; 7. Enz<br />

Arthur, 1931, 37; 8. Loretz Daniel, 1933, 37; 9. Schmutz<br />

Otto, 1931, 36; 10. Kieliger Waldemar, 1933, 36; 11. Enz<br />

Walter, 1931, 35 Punkte.<br />

Die Schulreise der Engelberger Jugend auf das Rütli.<br />

(Mitg.) Die Schüler des Engelberger Hochtales sind mit<br />

Schulreisen nicht verwöhnt; denn nur alle sieben Jahre findet<br />

eine offizielle Schulreife statt. Diesmal war das Rütti das<br />

Reiseziel, die historische Stätte unseres Landes, die immer auf<br />

uusere Jugend einen besonderen Reiz ausübt. Dank der sorgfältigen<br />

Vorbereitung und der freudvollen Mitarbeit des<br />

Lehrpersonals wie des Schulrates, wickelte sich die Tagfahrt<br />

reibungslos und mit außergewöhnlicher Pünktlichkeit ab. —<br />

Ueber 200 Kinder nahmen an diesem Schulausflug teil, wie<br />

auch der Schulrat von Engelberg in corpore. Ein besonderes<br />

Verdienst für die glückliche Abwicklung kommt dem verehrten<br />

Schnlratspräfidenten, H. H. Pfarrer Pater Clemens, zu, der<br />

die Jugend mit unermüdlicher Umsicht betreut. Die Stausstad-<br />

Engelbergbahn stellte Extrazüge zur Verfügung, und dank<br />

des großen Entgegenkommens konnte noch ein Halt in Stans<br />

eingeschaltet werden, der zu einem Ständchen vor dem Winkelrieddenkmal<br />

und einem Kirchenbesuche benutzt wurde. Die<br />

Dampfschiffgesellschaft startete mit einem schönen Extraschiff,<br />

das die Schuljugend zur Treib führte, von wo man mit der<br />

Seelisbergbahn nach Seelisberg fuhr und nach der Mittagsrast<br />

zu Fuß auf das Rütli gelangte. Im Rütli wurde erneut<br />

gelagert und dann eine kleine, aber sehr eindrucksvolle „Rütlifeier"<br />

abgehalten. Es erklangen vaterländische Lieder, sinnvolle<br />

Vortrüge, der Weihestätte angepaßt, wurden gesprochen,<br />

und Talammann Dr. I. Gander hielt sodann eine begeisterte<br />

Ansprache an die Engelberger Schuljugend. In kurzen Worten<br />

verstand er es, den Sinn des Rütli zu erklären, die Liebe zur<br />

Heimat zu entfachen und die Begeisterung für unser Vaterland<br />

zu wecken. — So wurde diese Rütlifahrt vom 24. September,<br />

welche vom herrlichsten Wetter begünstigt war, zu<br />

einem Erlebnis für die Jugend von Engelberg. Freilich gilt<br />

auch der Dank den großartigen Spendern (der Gemeinde, den<br />

Bergbahnen nach Trübsee, dem Kurverein, der Sparkasse<br />

Engelberg), welche der Jugend diese Reise ermöglichten, und<br />

auch einigen zur Zeit in Engelberg weilenden schulpflichtigen<br />

Auslandschweizerkindern.<br />

Sport<br />

Fußballclub Sarnen.<br />

Sonntag, den 29. September <strong>1946</strong>, treffen sich auf dem<br />

Sportplatz Seefeld in Sarnen zum ersten Meisterschaftsspiel<br />

die Mannschaften Buochs II gegen Sarnen. Der Spielbeginn<br />

ist auf nachmittags 15.00 Uhr angesetzt. — Wir erwarten<br />

gerne einen lebhaften Besuch unserer Fußballfreunde; denn<br />

das Treffen scheint interessant zu werden, da unsere Mannfchaft<br />

nach einem regen Sommertraining gut in Form ist. K.<br />

Radio — Veromünster<br />

Sonntag, 29. Sept.<br />

9.00 Prot. Predigt. 9.30 Geistliche Musik. 10.15 Studioorchester.<br />

11.20 Wunder der Heimat. 12.40 Lieder im Volkston.<br />

13.45 Der volkstümliche Sonntagnachmittag. 15.30 Der<br />

Bärenhandel. Dialektlustspiel. 16.30 Konzert mit Werken le-<br />

Streiflichter<br />

Zum Hauptthema der großen Politik, im Gegensatz zwischeu<br />

östlicher und westlicher Welt, haben sich zwei neue Stimmen<br />

vernehmen lassen. Bedeutsam ist vor allem das Juterview,<br />

das Stalin einem amerikanischen Journalisten gewährt<br />

hat. Es soll offensichtlich als Beruhigungsmittel für die Welt-<br />

Öffentlichkeit dienen und wird damit namentlich den amerikanifchen<br />

Befriedungspolitikern von der Art des zurückgetretenen<br />

Handelsministers Wallace gelegen kommen. Stalin<br />

zeigte sich in jeder Beziehung sehr zuversichtlich und wandte<br />

sich besonders gegen die Gerüchte über einen neuen Krieg.<br />

Die Feststellung Stalins, daß die Verwendung Deutschlands<br />

als Waffe gegen Westeuropa und Amerika den grundlegenden<br />

nationalen Interessen der Sowjetunion zuwiderliefe, läßt erkennen,<br />

daß die Niederhaltung Deutschlands trotz allen Gegensätzen<br />

zwischen der russischen und angelsächsischen Besetzungs-<br />

Politik doch immer noch ein einigendes Element im Verhältnis<br />

der Großen Drei bildet.<br />

In Anbetracht des über der Welt lastenden Gefühls der<br />

Unsicherheit und der Bedrohung, ist es selbstverständlich, daß<br />

die optimistischen Aeußerungen Stalins überall — auch beim<br />

russischen Volke — Erleichterung ausgelöst haben. Es bleibt<br />

indessen abzuwarten, ob die Tatsachen den schönen Worten<br />

Recht geben werden.<br />

Der ehemalige britische Außenminister Eden hat in einer<br />

Rede neuerdings für einen wirtschaftlich-politischen Zusammenschluß<br />

der westeuropäischen Nationen plädiert. Es sei<br />

sehr bedauerlich, daß Rußland seine Politik auf andern Vorausfetzungen<br />

als auf derjenigen der Freundschaft Großbritanniens<br />

aufbaue.<br />

In Paris berieten die Außenminister der vier Großmächte<br />

über die Beschleunigung der Arbeiten der Friedenskonferenz.<br />

Man spricht bereits davon, daß die einzige Möglichkeit der<br />

baldigen Beendigung der Konferenz in der Zurückstellung des<br />

Triester Problems bestehe.<br />

Im Sicherheitsrat der „Uno" ist der russische Antrag auf<br />

Veröffentlichung von Angaben über die Bestände fremder<br />

Truppen in nichtfeindlichen Ländern, der eindeutig gegen<br />

die Angelsachsen gerichtet war, in der Abstimmung unterlegen.<br />

Dasselbe Schicksal erlitt in Paris ein ukrainisch-polnischer<br />

Vorschlag, Italien im Friedensvertrag zum Verbot fafcistischer<br />

Organisationen zu veranlassen.<br />

Die USA kündigen die Einstellung wirtschaftlicher Hilfe<br />

an Ungarn an, solange die Sowjetunion nicht mit der Aneignung<br />

ungarischen Besitzes zu Reparationszwecken aufhört.<br />

In Rumänien sind die Parlamentswahlen neuerdings verschoben<br />

worden, da offenbar noch keine Gewähr dafür besteht,<br />

daß sie eine ausreichende „östlich-demokratifche" Mehrheit erbringen<br />

würden.<br />

Die Verhaftung des Erzbifchofs von Zagreb, Mgr. Stepinac,<br />

stellt den schwersten kirchenpolitischen Zwischenfall dar,<br />

welcher sich in Jugoslawien seit Ende des Krieges ereignet hat.<br />

Er hat im Vatikan Schmerz, aber keine Ueberraschnng ausgelöst;<br />

letzteres deswegen, weil schon die jüngsten Ereignisse<br />

Schlimmstes erwarten lassen. Man schätzt im Vatikan der in<br />

den letzten Monaten verhafteten und verurteilten katholischen<br />

Priester auf über 400!<br />

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21.25 Sonaten von Haydn und Mozart. 22.05 Gäste Zürichs.<br />

Montag, 30. Sept.<br />

11.30 Musikalische Hörfolge. 12.40 Studioorchester. 17.00<br />

Zwei Künstler — drei Instrumente. 18.00 Der schweizerische<br />

Robinson. 18.35 Bücher, Bücher... 19.00 Fyrobe. 19.55<br />

19.55 Wunschkonzert. 21.15 Das Henneberger Trio spielt.<br />

21.45 Wochenrückblick. 22.10 Lieder. 22.30 Tanzmusik.<br />

Dienstag, 1. Oktober.<br />

11.30 Musik aus dem Park. 12.40 Moderne englische<br />

Unterhaltungsmusik. 17.00 Tanzmusik. 17.35 Boccherini:<br />

Konzert in B. 18.00 Das „Bruunenhofsextett" stellt sich vor.<br />

19.00 Das Chanson des Monats. 19.55 Sinfoniekonzert. 20.45<br />

Nach den „Berühmten Monologen" — Dialoge. 21.10 Eine<br />

Stunde mit Franz Schubert. 22.30 Tanzmusik.<br />

Mittwoch, 2. Oktober.<br />

11.30 Musik zur Arbeit. 11.45 Genf spricht zu Ihnen.<br />

12.40 Unterhaltungskonzert. 17.00 Moderne französische und<br />

alte deutsche Musik. 18.00 Die Kantone im Lichte der Volkszählung.<br />

18.15 Konzert. 18.40 Mensch und Verkehrsunfall.<br />

Bortrag. 19.00 Ein Jnfanterierekrutenspiel. 19.50 „En Saga",<br />

eine finnische Volkssage als sinfonische Dichtung. 20.05<br />

Klavier-Rezital. 22.30 Für die Tanzlustigen.<br />

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Sonntag, 29. Sept., 11.00—12.00 Uhr: Matinee, veranstaltet vom<br />

Theaterverein. Vortrag Prof. Dr. Walter Fischli: „Moliöre und<br />

das Theater". Zur Einleitung spielt Karl Ulrich Wolf Mozart.<br />

Eintritt Fr. 1.—; für die Mitglieder des Theatervereins und der<br />

Jugendtheatergemeinde gegen Vorweisung der Mitgliedkarte frei.<br />

20.15—22.15 Uhr: Einmaliges Gastspiel Leopold Biberti und Rita<br />

Liechti in Noel Cowards Lustspiel: Intimitäten, mit Silvia Rapold<br />

und Harald Tauber. Gastspielpreise; Abonnements ungültig.<br />

Montag: Keine Vorstellung.<br />

Dienstag, 1. Okt., 20.15—23.00 Uhr: 1. Vorstellung im Dienstagabonnement,<br />

Gastspiel Leopold Biberti: Othello.<br />

Mittwoch, 2. Okt., 20.15—23.00 Uhr: 1. Vorstellung im Mittwochabonnement:<br />

Der letzte Walzer. Operette in 3 Akten, Musik von<br />

Oscar Strauß. (Neuinszenierung.)<br />

Donnerstag, 3. Okt., 20.l5—23.00 Uhr: Othello.<br />

Freitag, 4. Okt., 20.15—22.15 Uhr, 1. Vorstellung im Freitagabonnement:<br />

Der eingebildete Kranke. Lustspiel von Moliöre —<br />

mit Ballett. Musik von W. A. Mozart (Neuinszenierung).<br />

Samstag, 5. Okt., 20.15—23.00 Uhr: Der letzte Walzer.<br />

Sonntag, 6. Okt., 14.30—17.15 Uhr: Der letzte Walzer.<br />

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@ a nte» / Samstag, den 28. September <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 77 — 2. Blatt<br />

M O « e r T M s r e m d<br />

Mufit im Hause<br />

Mit der Musik im Hause wird es heute an gar vielen Orten<br />

recht einfach gehalten — man dreht den Radio an, schaltet<br />

Beromünster ein oder Sottens — und schon ertönt liebliehe<br />

Musik. Schon ein dreijähriges Kind kann die Knöpfe drehen,<br />

und wenn hie und da auch etwas verknaxt wird, im großen<br />

Ganzen erwischt man eine Station und die Familie freut<br />

sich über die musikalische und technische Begabng von Hänsli<br />

und Lieseli. Man kann auch eine Platte auslegen — das ist<br />

fast noch einfacher und hat den unzweifelhaften Vorteil, daß<br />

nach fünf Tagen die letzte Schlagerplatte vom ganzen Hause<br />

beherrscht wird. Vom Großvater bis zum Enkelkind singen<br />

alle: „Nach ein Rüge schiint d'Suuue", uud wenn die Hühner<br />

singen könnten, sie würden wahrscheinlich das „Stägels ns —<br />

Stägeli ab, Jnhee" mit Begeisterung mitsingen, da es ja gewissermaßen<br />

ihrem Horizont entspricht.<br />

Aber ist das Hausmusik? Ein lieber verstorbener Freund<br />

nannte es „Konservenmusik" und pflegte hinzuzufügen: „Wo<br />

man singt, da laß Dich ruhig nieder, böse Menschen haben<br />

Grammophon" — womit nichts gegen die brave Musikinstrumentenindustrie<br />

gesagt sein soll. Sie muß ja schließlich auch<br />

leben. Aber vielleicht könnte man das eine tun und das andere<br />

nicht lassen. Wie schade ist es, daß die Hausmusik so im<br />

Abgang begriffen ist! Wie viele lassen sich da vom Radio zu<br />

sehr beeindrucken! Es ist selbstverständlich, daß in einem Studio<br />

die Darbietungen technisch einwandfrei sein müssen, daß<br />

keine Dilettanten Klavier oder Geige spielen und nur gut<br />

geschulte Chöre singen. Aber es ist nicht notwendig, daß im<br />

häuslichen Streife mit virtuoser Fertigkeit musiziert werden<br />

muß. Manche Mutter hat eine liebliche Stimme, manches<br />

Geschwisterpürchen singt ganz reizend — ohne daß es zur<br />

Konzertreife kommen muß. Es gibt leichte und doch wertvolle<br />

Klaviermusik, es gibt leichte Ensemblestücke — der Sinn dieses<br />

Musiziereus ist nicht der, anderen etwas vorzuspielen, andern<br />

Freude zu machen, sondern sich selber zu freuen. In unserer<br />

Zeit hat man sich viel zu sehr daran gewöhnt, alles<br />

vom Standpunkt des materiellen Erfolges anzusehen und zu<br />

wenig vom Standpunkt der eigenen Freude. Das Kind hat<br />

Musiktalent. In allzu vielen Fällen sagt man sich nun nicht:<br />

„Me schön, dies Talent wird ihm später im Leben viel Freude<br />

bereiten, es wird seine Angehörigen erfreuen und vielleicht<br />

auch gute Freunde gewinnen" — sondern man fragt<br />

sich, ob das Talent wohl für eine Berufsauswertung reiche.<br />

Alles, auch die kleinste Begabung, muß heute gestreckt werden,<br />

um sie finanziell auszuwerten. Wie falsch und wie kurzsichtig.<br />

Das so gestreckte Talent ist keine Freude mehr, sondern<br />

eine Qual.<br />

Wie hübsch dagegen ist es, wenn mau seine Talente im<br />

häuslichen Kreise wirken läßt. Wir lachen mitleidig über di'e<br />

höhere Tochter von 'dazumal, die auf dem Klavier das „Gebet<br />

einer Jungfrau" spielte oder eine Sonatine von Clementi<br />

herunterleierte —- und doch ist es fraglich, ob sie wirklich<br />

der heutigen Tochter, die einen Schlager summen kann,<br />

so sehr unterlegen ist- Das „Gebet einer Jungfrau" ist sicherlich<br />

musikalisch anfechtbar; aber vielleicht war das Familienleben<br />

harmonischer, als die Tochter mit hochroten Wangen<br />

Eltern und Freunden „das Stück" vorspielte, als heute, da<br />

sie, fern vom häuslichen Kreise, in einer Bar sachverständige<br />

Bemerkungen über die Besetzung des Swingorchesters zu<br />

machen versucht.<br />

Musik im Hause solle eine Quelle der Freude seiu. Wer<br />

es erlebt hat, welch Strahlen auf einem Kindergesicht wächst,<br />

wenn es zum erstenmal auf der Blockflöte „Sum, sum, sum"<br />

spielen kann, oder wenn das erstemal zwei Blockflöten zufammen<br />

„richtige Musik" machen, und gar noch das Klavier dazukommt,<br />

dem geht es auf, was „Freude durch Musik" heißt.<br />

Dasselbe ist es mit dem Singen. Mütter sollen mit ihren<br />

Kindern singen. Auch hier kommt es nicht darauf an, daß der<br />

Vortrag künstlerisch ist, sondern daß man zusammen etwas<br />

vollbringt und Freude hat. Nicht umsonst heißt eines der bekanntesten<br />

ostschweizerischen Singbüchlein: Chumm, mer wänd<br />

üs freue!<br />

K M M die MelzerttMn?<br />

Unsere Leserinnen und Leser werden es uns nicht übelnehmen,<br />

wenn wir sie ausnahmsweise einmal mit „Ihr" anreden,<br />

was ja weitherum noch währschafter Brauch ist. Denn<br />

diese Anrede paßt gut zum schweizerischen Trachtenvolk, und<br />

dieses darf gegenwärtig in besonders froher Stimmung sein.<br />

Denn es sind ja gerade zwei Jahrzehnte vergangen, seit in<br />

Luzern die Schweizerische Trachtenvereinigung gegründet<br />

wurde. Bei diesem Anlaß dürfen wir uns auch einmal die<br />

Frage vorlegen, ob wir eigentlich die einzelnen Trachten einigermaßen<br />

kennen. Manche traditionellen Volkstrachten sind<br />

wohl jedermann von altersher vertraut. Auch von den erneuerten<br />

Trachten haben sich einige bereits über ihre Region hinaus<br />

dem Volksbewußtsein eingeprägt. Doch manches schöne<br />

und charakteristische Trachtenkleid, das wir seltener zu sehen<br />

bekommen, ist uns nicht so vertraut, daß wir seinen Heimatbereich<br />

genau augeben könnten. Ein willkommener Helser<br />

bei solchen Fragen ist das Jubiläumsheft der Zeitschrift „Heimatleben",<br />

in welchem die Schweizerische Trachtenvereinigung<br />

eine Fülle lebensfroher Trachtenbilder vereinigt hat.<br />

In der Jnnerschweiz bewundern wir bei den Urner<br />

Frauen das aus schwarzen Bändchen kunstvoll genähte Käppli<br />

der Festtracht, bei den Ledigen den glitzernden Haarpfeil, der<br />

auch der einfachen Tracht der Berglerinnen eigen ist. In<br />

Schwyz hat sich die vornehme Tracht der altertümlichen Ge-<br />

Wandungen mit dem Rosenkäppli der Ledigen und der „Eoiflihübe"<br />

der Verheirateten erhalten; in der Sonntagstracht der<br />

<strong>Obwaldner</strong>innen ist bei den Ledigen noch die weiße<br />

„Jbindi" und der Haarpfeil im Brauch, während zum Feststaat<br />

der verheirateten Frauen die weißleuchtende, leichte<br />

„Schyuhaube" gehört. Reich mit Stickereien und Filigran-An-<br />

Hängern verziert ist die historische Tracht der Nidwaldnerinnen,<br />

die auch einen prächtigen Halsfchmnck tragen. Der Nidwaldner<br />

Bauer erscheint am Sonntag in der reich bestickten<br />

schwarzen Tuchbluse. Aus dem Kanton Luzern sei die schwarzseidene<br />

Tschöpli-Tracht der Eutlebucherinnen mit der dekorativen<br />

schwarzen Spitzenhaube hervorgehoben, aus dem Zugerland<br />

der reiche Schmuck und die Stickereien der färbenfrohen<br />

Tracht, die mit denjenigen von Luzern und vom aargauischen<br />

Freiamt eng verwandt ist.<br />

Das Glarnerland hat heute die erneuerte Sonntagstracht<br />

mit dem schwarzen Seidenhäubchen. Auch in Appenzell A.-Rh.<br />

wurde die einfache Sonntagstracht.neu geschaffen, während<br />

die Jnnerrhödlerinnen auf ihre ungemein reiche Frauentracht<br />

mit Recht stolz sind. Wunderwerke der Goldstickerei sind die<br />

Radhauben der Mädchen aus dem st. gallischen Fürstenland.<br />

Wogegen die Toggenburger Frauentracht in ihrer erneuerten<br />

Form eine kleine, schwarze Flügelhaube aufweist. — Dies<br />

Sonntag: Von morgens halb 6 Uhr an Beichtgelegenheit. 6 Uhr Frühmesse. 8.45 Uhr<br />

Hochamt und Predigt, l Uhr Segensandacht. Zirka 2 Uhr Pilgerpredigt für die Pilger der<br />

Stadt Luzern.<br />

Donnerstag:<br />

Freitag:<br />

Krankenkommunion. 4—6 Uhr Beichtgelegenheit.<br />

Herz-Jesu-Freitag. 5.30 Uhr Beichtgelegenheit.<br />

Pfarrei Alpnach.<br />

Sonntag: Hl. Messen 6, 7.30, 8.30 und 10 Uhr. Tit.-Jahrzeit der Michaelsbruderschaft.<br />

Gedächtnis der Aelplerbruderschaft für Ehemann Arnold Jmfeld-Jenny, Sennerei. 13.00 Uhr<br />

Christenlehre und Andacht, 14 Uhr Versammlung der Jungfrauenkongregation und der kath.<br />

Turnerinnen im Schulhaus (Zimmer Nr. 1) mit Vortrag von tz. H. Pfarrer Fertala über:<br />

„Erlebnisse und geistliche Erfahrungen im Konzentrationslager". Alle Töchter sind freundlich<br />

eingeladen! 19.30 Uhr Gebetswache und Segen. 20.15 Uhr im Saale zur „Krone" Versammluug<br />

der katholischen Jungmannschaft und des Volksvereins mit Vortrag von Pfarrer<br />

Fertala über die Erlebnisse im Konzentrationslager.<br />

Montag: Jahrestag für Jgfr. Agnes Lüthold, Schlieren.<br />

Dienstag: Mit dem 1. Oktober beginnt die Frühmesse um 6.30 Uhr und der Hauptgottesdienst<br />

um 8 Uhr.<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag mit Gelegenheit zum Empfang der hl. Sakramente. —<br />

Aussetzung und Herz-Jesu-Audacht.<br />

Sams tag: Priestersainstag und Weihe ans Herz Maria. — Von 16.00 Uhr an<br />

Beichtaushilse (hochw. Pater Kapuziner).<br />

Pfarrei Giswil.<br />

Pfarrkirche. Samstag: Abends 7.45 Uhr Rosenkranz.<br />

Sonntag: (i Uhr Frühmesse. 8.30 Uhr Amt. Opfer für die Heizung der Pfarrkirche<br />

(bei Frühmesse und Amt), nach dem Amt Christenlehre (und Gebetswache), auch im Kleintheil.<br />

14.00 Uhr Versammlung des Müttervereins im Schulhaus.<br />

Montag: Frühmesse um 0.15 Uhr, Tagmesse um 7.45 Uhr. Dreißigster für Jungfrau<br />

Emma Vogler, Rudenz.<br />

^<br />

Dienstag: Rosenkranzandacht bei der Tagmesse. Stiftjahrzeit für Peter Jgnaz Enz.<br />

Mittwoch: Stiftjahrzeit für Jgfr. Karolina Enz.<br />

Donnerstag: 16.00 Uhr Beichtgelegenheit. 7.30 Uhr hl. Stunde.<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag. 6.15 Uhr Kommunionmesse der Kinder, 7.45 Uhr Stiftjahrzeit<br />

für H. H. Pfarrer und Kommissar Franz Josef Dillier. Herz-Jesu-Andacht, Segen.<br />

Samstag: 6.15 Uhr Sühnekommunion zu Ehren des unbefl. Herzens Maria, um den<br />

Weltfrieden zu erflehen Priestersanistag. Stistjahrz. für Weibel F. Eberli uud Josepha Berchtold.<br />

— Hl. Messe bei der alten Kirche: Dienstag. Mittwoch, Donnerstag und Samstag 8 Uhr.<br />

Großtheil. Samstag: Nachmittags von 4—6 Uhr Beichtgelegenheit mit Aushilfe.<br />

Sonntag: Von morgens 5 Uhr an Beichtgelegenheit mit Aushilfe. 6 Uhr Frühmesse<br />

und Opferaufnahme. Halb 9 Uhr Amt und Predigt. Opferaufnahme. Nach dem Amt Christenlehre<br />

für die obere Mädchenabteilung. 1 Uhr Christenlehre für die Schüler, Andacht und<br />

Segen.<br />

Dienstag: Stiftmesie für tz. tz. Kommissar Franz Josef Dilier.<br />

Pfarrei Lungern.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: tzl. Messen: 6 und 7.10 Uhr. Pfarrgottesdienst 8.30 Uhr. Opfer<br />

für die Flüchtlingshilfe. 13 Uhr Christenlehre und Andacht. 19.30 Uhr Gebetswache, anschließend<br />

um 20.00 Uhr Müttervereinsversammlung.<br />

Montag: Dreißigster für Franz Ming-Jmfeld, Obsee. 7.45 Uhr.<br />

Dienstag: Gedächtnis der Jungfrauenkongregation für Jungfrau Seraphma Gaffer,<br />

Schäfers, Dießelbach, 18.00 Uhr Beginn des Oktoberrosenkranzes mit Segen.<br />

Mittwoch: Jahrzeit für Kapellvogt Jgnaz Gasser und Frau Marie Gasser Amt<br />

Donnerstag: Jahrzeit für Jungfrau Marie Gasser. Amt. tzl. Messe in Obsee 6.1c> Uhr.<br />

Samstag: Jahrzeit für Josef Gasser. Frau Karolina Halter und Tochter. Smgmesse.<br />

Im Monat Oktober wird täglich die Oktoberandacht gehalten und zwar vorläufig abends<br />

6 Uhr mit Rosenkranz uud Segen. Mögen Kinder und Erwachsene diese Andacht fleißig<br />

besuchen.<br />

Biirglen. Sonntag: Keine Frühmesse. 8.30 Uhr Hauptgottesdienst. Opfer für notleidende<br />

Flüchtlinge. 13 Uhr Christenlehre und Andacht. 18 Uhr Rosenkranz.<br />

^Freitag: Herz-Jesu-Freitag. Gelegenheit zum Sakramentenempfang. 7.30 Uhr heilige<br />

Messe, Generalkommunion der Schulkinder, Sühneandacht und Segen.<br />

Erscheint wöchentlich. Abonnement Fr. 3.40 jährl. Kirchl. Druckbewilligung. Redaktionsschluß<br />

Mittwoch 13.00 Uhr. Druck L. Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33. Postscheck VII 1085.<br />

Sarnen, den 28. September <strong>1946</strong><br />

Nr. 39. Zwanzigster Jahrgang<br />

D e r L r i Ä U a l l w m<br />

i n G o t t : —<br />

M u m l d n e r P f a r r b l a s s<br />

eonüesvater unö eanüeskinüer mit dem Sitttl<br />

D^^er liebe traute Oktober steht vor der Türe. In unsern Kirchen und Kapellen<br />

aim kommen die Rosenkranzbeter, die großen und kleinen, allabendlich wie eine<br />

friedliche Familie zusammen. So war's guter Brauch unserer Altvordern, den Tag<br />

mit dem Rosenkranz zu beschließen. Nur wichtige Gründe konnten davon dispensieren.<br />

Das Bätti mit den großen Korallen hing an der Wand als ständiger Mahner:<br />

„Vergeht den Rosenkranz nicht!" Der Priester hat sein Brevier, der Laie seinen<br />

Rosenkranz. Das neue Kirchengesetzbuch mahnt den Priester, neben dem Breviergebet<br />

das Rosenkranzbeten eifrig zu pflegen. Wenn der Seelsorger sich also mit dem Brevier<br />

nicht begnügen darf, so der Laie nicht mit ein paar Vaterunsern und Ave am<br />

Morgen und Abend. Leider hat die Zeit viel geändert. Drum mußte Maria in<br />

Fatima je am 13. der Monate Mai bis Oktober 1917 immer wiederholen: „Betet<br />

den Rosenkranz!" Das Radio scheint manchen Christen wichtiger als der Rosenkranz.<br />

Der Lärm und Unfriede der Welt dringt abendlich wie ein Störefried in unsere<br />

Familien und raubt ihnen die ruhige Sammlung und Zufriedenheit. Wie ist das<br />

Rosenkranzbeten um den Familientisch und auf der Ofenbank heimelig und beruhigend!<br />

Einmal muß Stille in dir sein!<br />

Einmal kehr bei dir selber ein<br />

Aus Alltagshast und Werktagslast<br />

Zu einsam stiller Seelenrast!<br />

(E. Uellenberg.)<br />

Weil die Menschen trotz Auto, Töff und Flugzeug immer noch zuwenig Zeit<br />

haben, finden sie rasch eine Ausrede, um dem gewohnten Familienrosenkranz zu entgehen.<br />

Dann kommt der Tod geritten — er saß vielleicht im gleichen Fahrzeug —,<br />

und andere wickeln um die erstarrten Hände des Toten das Bätti. Ist das nicht wie<br />

eine Lüge?<br />

Andere sagen, der Rosenkranz sei langweilig. Der Konvertit Langbehn hat diesen<br />

die rechte Antwort gegeben: „Wie man Brot nie leid wird, so auch niemals das<br />

Vaterunser, den Englischen Gruß und den Rosenkranz. Manche erklären sich dagegen,<br />

weil sie angeblich ,nichts Neues' enthalten. Aber es wird doch auch in jedem Jahr<br />

immer wieder Frühling und immer wieder grün. Wird man denn müde, in eine<br />

sprudelnde Quelle zu sehen oder zu tanzen?" Als Kardinal Gerlier von Lyon dem<br />

Papste Pius dem Elften kurz vor dem Tode den Rosenkranz des hl. Pfarrers Vianney<br />

von Ars schenkte, sagte der Papst: „Es wäre nicht möglich, mir ein lieberes Geschenk


sind nur einige vereinzelte Hinweise auf Trachten der Innerschweiz<br />

und der Ostschweiz. Nicht weniger vielgestaltig ist<br />

das Trachtenwesen anderer deutsch- und welschschweizerischer<br />

Regionen.<br />

Rechtskuude<br />

Probezeit und Lehroertrag.<br />

Bei Lehrmeistern und Eltern besteht immer noch die irrige<br />

und in ihren Folgen oft verhängnisvolle Auffassung, die<br />

Lehrzeit beginne erst nach Ablauf der Probezeit und der Lehrvertrag<br />

müsse oder könne erst abgeschlossen werden, wenn die<br />

Probezeit erfolgreich zu Ende gegangen sei. Die in Frage<br />

kommenden Gesetzesbestimmungen lassen sich aber eindeutig<br />

in den Satz zusammenfassen:<br />

Kein Lehrvertrag ohne. Probezeit und keine Probezeit<br />

ohne schriftlichen Lehrvertrag!<br />

Ein gültiges Lehrverhältnis liegt nur dann vor, wenn<br />

ein schriftlicher Lehrvertrag abgeschlossen und von den zuständigen<br />

Vertragsparteien rechtsgültig unterzeichnet ist. Die gesetzlich<br />

genau umschriebene Probezeit von vier Wochen, 'die<br />

im gegenseitigen Einverständnis der Vertragsparteien auf<br />

höchstens acht Wochen verlängert werden kann, beginnt rechtlich<br />

erst zu laufen, wenn der schriftlich abgeschlossene Vertrag<br />

vorliegt. Dieser muß auch alle notwendigen Vereinbarungen<br />

über die Probezeit enthalten, um gültig zu sein. Es ist vielleicht<br />

auch nicht unnötig, darauf hinzuweisen, daß der Antritt<br />

einer Berufslehre erst nach vollendetem 15. Altersjahr gestattet<br />

ist. Während der Probezeit kann der Vertrag ohne Begründung<br />

mit einer Frist von wenigstens brei Tagen sowohl<br />

vom Lehrmeister als auch vom gesetzlichen Vertreter des Lehr-<br />

ItTig, dem Vater oder Vormund, gekündigt werden. Damit<br />

ist den Vertragsparteien die Möglichkeit gegeben, während<br />

der Probezeit in aller Ordnung, und innert kürzester Frist auf<br />

ein Lehrverhältnis zu verzichten, dessen Fortsetzung ihnen aus<br />

irgendwelchen Gründen nicht erwünscht ist.<br />

Die Nichtbeachtung dieser bindenden gesetzlichen Form-<br />

Vorschriften hat immer wieder schwerwiegende Folgen. Wenn<br />

ein „Lehrverhältnis" ohne schriftlichen Lehrvertrag begonnen<br />

wird, und wenn nachträglich Differenzen auftreten, so<br />

wird es von den Gerichten eben nicht als Lehrverhältnis, sondern<br />

als Dienstvertrag behandelt und der Lehrmeister wird<br />

regelmäßig dazu verurteilt, dem austretenden Lehrling einen<br />

Lohn zu bezahlen, wie er für einen jugendlichen Hilfsarbeiter<br />

üblich ist (Fr. 2.— bis 5.— pro Tag).<br />

Dem Lehrling wird eine solche formlose „Probezeit" nirgends<br />

als Lehrzeit angerechnet und feine Eltern können, wenn<br />

es sich um eine Lehre mit Kost und Logis handelt, dazu verurteilt<br />

werden, ein Kostgeld zu bezahlen, das weit über die<br />

Ansätze des Lehrgeldes hinausgeht. Genau besehen, wäre der<br />

Lehrling nicht berechtigt, die Berufsschule zu besuchen. Dntzende<br />

von lästigen und kostspieligen Prozessen könnten Jahr<br />

für Jahr vermieden werden, wenn die Bestimmungen des<br />

Bundesgesetzes über die berufliche Ausbildung vom 26. Inni<br />

1930 (§ 7, 20 und 27), die im wohlverstandenen Interesse<br />

des Lehrmeisters und des Lehrlings aufgestellt wurden, genau<br />

innegehalten würden. Der rechtzeitige schriftliche Abschluß<br />

des Lehrvertrages hätte aber auch zur Folge, daß die Probezeit<br />

als wichtige und unerläßliche Einleitung des Lehrverhältnisses<br />

so ernst genommen würde, wie es im Interesse des<br />

Lehrerfolges unbedingt nötig ist. Berufsberatungsstellen stehen<br />

Eltern und Lehrmeistern für die richtige Abfassung der<br />

Lehrverträge gerne zur Verfügung.<br />

(Schweizerische Detaillisten-Zeitung.)<br />

Kantone<br />

Bern. Im Zeich?« der liberalen Freiheit, die man 1948<br />

mit viel Pomp feiern will, hat sich ein freisinniger (!) Bieler<br />

Großrat bemüßigt gefühlt, gegen die zwei Kapuzinerpatres<br />

zu sticheln, die in Spiez wohnen, um in den Fremdenkurorten<br />

des Berner Oberlandes die hl. Messe zu lesen. Von<br />

den Kurvereinen und Hoteliers des Berner Oberlandes wnrden<br />

katholische Gottesdienstgelegenheiten gewünscht, damit<br />

auch die Katholiken die Möglichkeit haben, im Berner Oberland<br />

ihre Ferien zu verbringen. Denn ein praktizierender Katholik<br />

geht eben nur dort in die Ferien, wo er auch Gelegenheit<br />

hat, seine Sonntagspflicht zu erfüllen. Schließlich können<br />

die armen Diasporapfarreien in Thun, Spiez und Interlaken,<br />

die als staatlich anerkannte Pfarreien, ja noch einige<br />

Jahre nicht einmal den vollen Staatsbeitrag erhalten,<br />

nicht Sommer und Winter in 12—15 Kurorten Gottesdienste<br />

veranstalten! Jeden Sonntag Aushilfen kommen zu lassen, ist<br />

für diese armen Pfarreien mit zu hohen Kosten verbunden.<br />

Die Hoteliers des Berner Oberlandes, besonders auch die freisinnigen,<br />

werden über die eigenartige „Fremdenverkehrspropaganda"<br />

des freisinnigen Vieler Großrats Dr. Bänder kaum<br />

entzückt sein... Diese Einfache Anfrage im Großen Rat hat<br />

wieder einmal mehr gezeigt, daß die Freiheit für gewisse Freisinnige<br />

in der Schweiz nur für Kommunisten, Bibelforscher<br />

usw. usw. gilt, nicht aber für die Katholiken! Es gibt offenbar<br />

immer noch Leute, die in den 70er JaHren des setzten<br />

Jahrhunderts stehen geblieben sind... Und so etwas will liberal<br />

sein und Toleranz predigen!... und im Jahre 1948<br />

die Freiheit feiern...<br />

A r<br />

den ftMcfiM<br />

Teuerungszulagen und Feiertagsentschädigungen.<br />

Der Bundesrat hat, nach Prüfung der Anträge der intereffierten<br />

Verbände beschlossen, eine Erhöhung der Grundznläge<br />

im Schlosser- und Eisenbaugewerbe von<br />

55 auf 65 Rappen pro Stunde allgemeinverbindlich zu erklären.<br />

Die H°ushaltungs- ""d die Kinderzulage bleiben<br />

wie bis anhin auf 2 bzw. 5 Rp. mW?*-,, .<br />

Für die schweizerische Engros - M o b e l Industrie<br />

wurde die Vereinbarung allgemeinverbindlich erklärt, daß<br />

allen Arbeitern jahrlich sechs Fmertage die ans einen Werktag<br />

fallen, entschädigt werden «ollen. An ^nc rtogsentfchäbi=<br />

gütigen kommen im allgemeinen folgende Pauschalansätze zur<br />

Auszahlung: an verheiratete Arbeiter 14 Fr an ^<br />

Arbeiter über 20 Jahren 10 Fr. und an ledige Arbeiter unter<br />

90 wahren 6 Fr.; im Maximum wird jedoch nur der effek-<br />

ZeS&SfJlI »«Hütet, den bet Weiter W<br />

normaler Arbeitszeit am betreffenden<br />

erleiden<br />

würde. - Für das laufende Jahr werden noch maximal<br />

zwei Tage entschädigt.<br />

Bom Viichertisch<br />

Aufruf zur christlichen Erziehung der Jugend. Rundschreiben<br />

Papst Pins' XI., deutscher Text erschienen im Verlag Otto<br />

Walter, Ölten. — Die Menschen werden sich nicht bessern,<br />

die schlimmen Zeiten nicht ändern, bevor die Ursache aller<br />

sozialen, wirtschaftlichen und politischen Mlßstände ausgetilgt<br />

ist. Die Ursache ist der Zerfall der christlichen Familie und die<br />

daraus folgende Mißachtung der hl. Religion. Mit unvergleichlicher'Klarheit<br />

und Schärfe hat darum der weitsichtige<br />

Heilige Vater, Papst Pius XI., zur christlichen Erziehung der<br />

Jugend aufgerufen. Die Papstworte dürfe» nicht ungehört<br />

bleiben. Wer sie nicht liest, nicht beherzigt und nicht verwirklichen<br />

-hilft, macht sich mitschuldig am Untergang so vieler<br />

junger Menschen.<br />

Jugoslawien. Band 1 der Historisch-Politischen Reihe,<br />

herausgegeben von James Schwarzenbach. Otto Walter Verlag,<br />

Ölten. — Es ist zu begrüßen, daß hier einer versucht,<br />

einmal die ganze Frage um Jugoslawien aufzurollen und zusammenhängend<br />

darzustellen. Zuerst wird kurz die Geschichte<br />

Jugoslawiens zwischen beiden Weltkriegen skizziert, dann Jugoslawien<br />

unter der Besetzung geschildert. Und endlich kommt<br />

die Rede auf die umstrittene Gegenwart: die jugoslawische<br />

Widerstandsbewegung, die Machtergreifung Titos, die Laufbahn<br />

Titos und seiner Mitarbeiter, die Organisation des demokratisch-söderativen<br />

Jugoslawien und Titos Kulturpolitik.<br />

In ruhig-sachlichem Ton wird die allzu oft verschwiegene<br />

Wahrheit bestimmt, aber würdig gesagt.<br />

Rechenschaft der Demokratie, von Oskar Bauhofer. Verlag<br />

Jofef Stocker, Luzern. — Bauhofer hat sich im Bereiche<br />

des politischen Denkens als nationaler Schriftsteller einen<br />

Namen gemacht. Die Linie seines imposanten Werkes „Eidgenossenschast"<br />

findet in seinem Buche „Rechenschaft der Demokratie"<br />

ihre Fortführung. Die Schrift befaßt sich mit den<br />

menschlichen nnd geistigen Grundlagen der Demokratie, wie<br />

auch mit aktuellen politischen Problemen und Aufgaben — in<br />

schweizerischer nnd europäischer Sicht. Bauhofer wird mit diesein<br />

gehaltvollen Werk das politische Denken unserer Gegenwart<br />

anregen und fördern.<br />

zu machen. Der Papst wird künftig täglich seinen Rosenkranz niit dem eures großen<br />

Heiligen beten."<br />

Das ist Borbereitung auf die Heiligsprechung des Landesvaters, wenn wir neu<br />

aus Kirchen und Stuben frohfrommes Rosenkranzbeten vielstimmig klingen lassen. L.<br />

Geschlossene GxerMeu für Sie frauenrvelt Obwalüens<br />

Im Allerseelenmonat finden auf Burgfluh-Kerns je zwei Exerzitienkurfe für die<br />

Frauen und die Jungfrauen statt. Müttervereine und Jungfrauenkongregationen<br />

seien darauf aufmerksam gemacht! Die Frauenkurse, vom 9. November abends bis<br />

17. morgens, stehen unter Leitung eines Dominikaners, die Jungfrauenkurse vom<br />

17. November abends bis 25. morgens, werden von einem Benediktiner gehalten.<br />

Weiteres in den nächsten Pfarrblättern!<br />

flus<br />

üen Pfarreien<br />

16. Sonntag nach Pfingsten. Hl. Michael, 2. und Schlußev. vom Sonntaq. Montaa. Hl<br />

Hieronymus. Dienstag. Hl. Remigius, 2. A cunctis, 3. nach Wahl. Mittwoch. Hl. Schutzenqel<br />

Donnerstag. Hl. Adalgott und Urfizin. Freitag. Herz-Jesn-Freitag. Hl. Franziskns. Samstag.<br />

Hl. Therefm vom Kinde Jesu, 2. hl. Plazidus und Gefährten.<br />

Gebetsmeinung für den Monat Oktober: Auf daß die Missionen freigebig unterstützt<br />

Pfarrei Tarnen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen 5.15, 6.15, 7.30 und 9 Uhr. In allen Gottesdiensten<br />

Renovatwnsopfer für die Pfarrkirche. 13.00 Uhr Kinder- und Christenlehre. 19 30 Uhr<br />

Andacht für die Heimat.<br />

'<br />

Montag: Erstjahrzeit für Schulkind Irma Mathis.<br />

Dienstag: Altes Stiftjahrzeit. 17.30 Uhr Beginn der Oktoberandacht.<br />

Mittwoch: Altes Stiftjahrzeit.<br />

ä<br />

ä<br />

3 " w<br />

"" 3 ®"' Sutgilflen, Tmmmxtltl,<br />

Christenlehre für den letzten'Kurs Mädchen: 20.00 Uhr im Schulhaus<br />

Schulamtliches. Die Winterfchnle (7. Klasse) beginnt an allen vier Schulorten Montaa<br />

denl 4. Oktober.<br />

a '<br />

m t Gottesdienstordnung. Vom 6. Oktober an beginnen die Sonntagsgottesdienste in der<br />

Pfarrkirche eine Viertelstunde später, die Abendandacht um l7.30 Uhr.<br />

Frauen- und Mütteroerein. Nächste Versammlung für Sarnen-Dorf und Ramersberqa<br />

Sonntag, den 13. Oktober.<br />

Jungfrauenkongregation. Freitag : 6 Uhr hl. Opfer.<br />

Kapuzinertloster und Frauenkloster. Sonntag: Renovationsopfer für die Pfarrkirche.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 Uhr hl. Messe. 13.00 Uhr Kinder- und Christenlehre l8 00 Uhr<br />

Rosenkranz. ' '<br />

Ramersberg. Montag, Dienstag (B), Mittwoch: 7 Uhr hl. Messe.<br />

Staldcn. Sonntag: Zugunsten der Schweiz. Kath. Missionsgesellschaft halten wir heute<br />

einen Heideninisslonssonntag. Gebet tn Fülle, Gang zum Tisch des Herrn in Scharen für die<br />

Arbeit der Missionäre — zuletzt auch ein reichliches Opfer! — seien die Prägung des Taqes<br />

Hochw. Pater Weber, heimgekehrter Chinamissionär, leistet Aushilfe im Beichtstuhl — schon<br />

Vorabends 5—7 Uhr — und auf der Kanzel und hält den verschiedenen Ständen Lichtbildervorträge<br />

über feine Erlebnisse. — Hl. Opfer mit Predigt 6.30, 8 und 9.15 Uhr. Beginn der<br />

Winterordnung, ll Uhr Chinavortrag für Männer und Jungmänner im Gemeindesaal<br />

13.30 Uhr Chinavortrag für die gesamte Christenlehrjugend im Gemeindesaal. 14.30 Uhr<br />

Segensandacht für die Heidenmission. Cantate (<strong>Obwaldner</strong> Anhang!) 15.00 Uhr Chinavortrag<br />

für Frauen und Töchter im Genieindesaal.<br />

Werktags: 6.30 und 8 Uhr hl. Opfer.<br />

Montag: Bittgang nach Wilen. 6.30 Uhr Auszug des Kreuzes. 7.l5 Uhr hl. Messe in<br />

Wilen. Opfer an die dortige Kapelle. Hier keine Frühmesse.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für Familie Burch, Durren.<br />

Donnerstag: Abends halb 6 Uhr heilige Stunde.<br />

H^rz-Jesu-Freitag. Nach der Frühmesse Sühneandacht und Segen. B — Ab<br />

Dienstag bei der Tagesmesse Oktoberandacht.<br />

Nachmittags von 4 Uhr an Beichtgelegenheit. (Pater Kapuziner.)<br />

^^lensonntag. Von morgens halb 5 Uhr an Kommnnionausteilen und<br />

Beichtgelegenheit. Kommunion des Mauuerapo,totales, der »atholifche» ^unqmannlchaft und<br />

schulentlassenen Chr.stenlehrpslichtigen. 6 Uhr Frühmesse. Halb !) Uhr Hauplgottesdienst.<br />

1 Uhr Christenlehre und Andacht. Halb 8 Uhr Gebetswache. Opferaufnahmc für die Eeel-<br />

^igsaushilfe. — Im Monat Oktober wird jeden Tag um S Uhr Oktoderandacht gehalten mit<br />

Segen. Die Eltern mögen die Kinde, recht zahlreich in diese Andacht schicken'<br />

T°"^"stag: Beichttag der Schulkinder. Von 5 Uhr an auch für die Erwachsenen.<br />

teilen 7V)m'r lnmmnl"<br />

re n 9 S ej, 5 ,,?i x an Beichtgelegenheil und Kommunionaus-<br />

(x'n, rTt n i f i Schulkinder, Weihegebet nnd feierlicher Segen.<br />

Samstag: Priestersamstag. Gebet für die Priester.<br />

Pfarrei Kerns.<br />

Pfarrkirche Sonntag: Hl. Messen 6, 7.15, 8 und 10 Uhr. Gedächtnis der Jungund<br />

Andacht. """" 12.30 Uhr Christenlehre<br />

« « - « « * *»<br />

In Sieben eich : Kapellweihe. Um 8 Uhr hl. Messe und Predial,<br />

nff tmeffe j| e<br />

Bri-schglÄttte? KlewiA"'<br />

S,a,f,arinsl<br />

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tfrettag: Herz-Jesu-Freitag. Alte gestiftete Jahrzeit.<br />

Gest Iahr/eit^für IS rMt<br />

für Landammann Röthlin Braun und Familie,<br />

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3 ° f - ®" er Unb f eine Ehefrau Theresia Burch.<br />

6.30 und 7 Uhr sind ^rübmess^q5>n rth' ® T


Briten / Mittwoch, den 2. Ottot-er <strong>1946</strong> 76. Jahrgang — Nr. 78<br />

O b N A e r M W u n i i<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

^bonncmentspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

q-r 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblntt<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

tmmnm. ».«i»: «t. » » Samen. T.,. - « 37<br />

jederzeit gerne angenommen. Druck und Verlag: Louis Ehrli & (Sie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Jnsertionspreis: Für den Ranm einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

JnZeraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

de«<br />

Willkommens!<br />

Bermessungsaus sichtsbeamten!<br />

Die eidgenössischen und kantonalen Vermessungsaussichtsbeamten<br />

halten am nächsten Freitag und Samstag, den 4. und<br />

5, Oktober <strong>1946</strong>, in Sarnen ihre 2 6. Konferenz ab.<br />

An dieser Konferenz, die am Freitag um 8 Uhr im Kantonsratssaal<br />

beginnt, werden eine Reihe zeitgemäßer Fragen<br />

aus dem Gebiet der Grundbuchvermessung zur Behandlung<br />

kommen. Die Herren Verinessungsaufsichtsbeamten besichtigen<br />

am Freitag um 14 Uhr die hauptsächlichsten Vermessungsgebiete<br />

im Sarner Tal und im Melchtal und die darin währeud<br />

des Aktivdienstes 1940—1945 erstellten neuen Straßen<br />

und Brücken, ferner die Wildbachverbauungen. Am Samstag<br />

werden die Gäste nach Pilatus-Kulm fahren und dort die Gebirgsvermessungsgebiete<br />

besichtigen. An der Konferenz werden<br />

Referate gehalten von den Herren Dr. Baltensperger, Eidg.<br />

Bermessungsdirektor, Kantonsingenieur O. Wallimann, Sarneu,<br />

Adj. Schobinger, Adj. H. Härry und Dir. M. Lachavanne.<br />

Die Vermessungsauffichtsbamten, im besondern der um<br />

unser Straßenwesen hochverdiente Herr Oberst Dr. Baltensperger,<br />

seien in Sarnen herzlich willkommen geheißen!<br />

Wir wünschen allen eine erfolgreiche und schöne<br />

Tagung.<br />

K a n t o n e<br />

Wallis. Neue Ueberfälle der Pantherfamil<br />

i e. Nachdem es seit einigen Tagen um die im Umkreis des<br />

Jllgrabens ihr Unwesen treibende Pantherfamilie ziemlich<br />

still gewesen war, hat sich nun in der Nacht vom Samstag<br />

auf den Sonntag wieder ein schwerer Schadenfall ereignet.<br />

In der Nacht zwischen 4 und 5 Uhr haben sich die Raubtiere<br />

neuerdiugs acht Schafe aus der Herde der Gemeinde Ergisch<br />

geholt. Die Herde war in der Hürde der Alp Tschafel bei<br />

Gruben besammelt, und noch um vier Uhr bemerkte der Hirt,<br />

der die Runde machte, nichts Außergewöhnliches. Ungefähr<br />

eine Stunde später wurde er durch die starke Unruhe in der<br />

Herde geweckt, konnte aber der Dunkelheit wegen weder die<br />

angegriffenen Tiere noch die Räuber unterscheiden. Erst gegen<br />

Morgen sah man, daß acht Schafe erwürgt und zum Teil<br />

gefrefseu worden waren. Vier weitere hatten so schwere Verwuudungen<br />

davongetragen, daß sie sofort geschlachtet werden<br />

mußten.<br />

Gens. Auch hier das F r a u e n st i m m r e ch t verw<br />

o r f e n ! Bei einer Beteiligung von nur rund 45 % der<br />

Stimmberechtigten wurde aui Sonntag in Genf der vom<br />

Genfer Große Rat seinerzeit mehrheitlich gutgeheißene Zusatz<br />

zur Kantonsverfassung betreffend Einführung des Frauenstimmrechts<br />

und der vollen Wählbarkeit der Frau zu allen<br />

Aemtern mit 14 065 Nein gegen 10 922 Ja deutlich verwarfen.<br />

M ßrimeriliM -<br />

and die Mlchtalerslrche einst und jetzt<br />

von Otto Heß. ,<br />

Beschluß der Straßenlommission vom 9. November 1863.<br />

Hr. Einiger Franz Jos. Bucher und Herr Anton Ettlin<br />

wurden beauftragt, für Erstellung der Melchtalerstraße im<br />

Sinne des von letzter Äirchgemeinde genehmigten Kommissionalgutachtens<br />

Beiträge zu sammeln und über deren Ergebnis<br />

sobald möglich Bericht zu erstatten.<br />

Beschlüsse der Straßenkommission vom 3. Dezember 1863.<br />

1. Die zu leistende Frohnarbeit auf Mannsteiler wurde<br />

vorläufig auf Fr. 20.— taxiert, wer aber Fr. 25.— zahlt, davon<br />

entlastet.<br />

2. In Betreff der Weibsteilerinnen wurde befunden, daß<br />

sie nach Verhältnis ihrer Umstände, jedoch keine mehr als<br />

Fr. 16.— jn leisten habe.<br />

3. Es solle dem Gemeinderat Bericht abgestattet werden,<br />

wie sich die Sache bis dahin verhalte.<br />

Beschluß der Straßenkommission vom 23. März 1864.<br />

Es sollen dem Gemeinderat die getanen Schritte in beirefs<br />

Geldanleihen mitgeteilt werden und seiner Beratung nn-<br />

Erstellt, ob er glaube, auf diese oder was für Weis und Art<br />

das notwendige Geld beizubringen.<br />

Beschlüsse der Straßenkommission vom 16. Mai 1864.<br />

l. Hr. Säckelmeister Jos. Math. Durrer wurde als Kassier<br />

und Zahlmeister bestimmt.<br />

G e d a n k e n e i n e s J n n g e n z u r A l t e r s v e r s i c h e r u n g<br />

Ein junger Angestellter schreibt uns:<br />

Es mag vermessen scheinen, wenn ein Junger zur AHV.<br />

seine Ansicht äußert. Und doch dürfte vielleicht gerade diese<br />

Frage vor allem uns Junge beschäftigen, sind wir doch die<br />

Träger der künftigen AH. Es ist somit nicht Kritiksucht um<br />

der Kritik willen, die uns die Feder in die Hand drückt, sondern<br />

das Bedürfnis, einige Fragen rund um die AHV., die<br />

uns Junge besonders beschäftigen, aufzurollen.<br />

Es liegt uns — und sicher jedem Schweizer — fern, die<br />

Notwendigkeit einer ausreichenden AHV anzuzweifeln.<br />

Im Gegenteil, eine befriedigende Lösung dieses brennenden<br />

Sozialproblems darf einfach nicht mehr länger hinausgeschoben<br />

werden. Das heißt nun aber nicht, daß uns der Gedanke<br />

der Altersversicherung an sich besonders sympathisch wäre.<br />

Vielmehr erblicken wir darin nur eine Schwäche unserer Wirtschafts-<br />

und Sozialpolitik, denn das Ideal wäre doch eine so<br />

hohe Entlohnung, damit jeder einzelne selbst die Möglichkeit<br />

zur Vorsorge für das Alter besitzt! Mit diesem sozialpolitischen<br />

Ziel erhält der Gedanke des Familienschutzes<br />

eine erhöhte Bedeutung, und es ist uns unverständlich,<br />

warum ein Uebel nicht gerade an der Wurzel angefaßt<br />

wird. Zum Beweis der Richtigkeit dieser Ueberlegung diene<br />

nur der seinerzeit auch in der Schweiz stark beachtete Sozialversicherungsplan<br />

von England, der nach seinem Schöpfer<br />

Beveridge benannt ist und der als Vorbedingung d e r<br />

Altersversicherung den Familienschutz postuliert,<br />

indem er ausdrücklich als „die erste der drei dem Plan<br />

für soziale Sicherheit zugrunde liegenden Voraussetzungen<br />

ein allgemeines System für Kinderzulagen" nennt.<br />

2. Hr. Gemeindepräsident Nikl. Durrer wurde ersucht, mit<br />

dem Hr. Reg.Rath Major Röthlin nähere Rücksprache zu nehmen,<br />

auf welche Zeit zirka Fr. 30V0— von ihm erhältlich.<br />

3. Die Arbeitszeit wurde festgesetzt für 12 Stund, nämlich<br />

von morgens 5 Uhr bis 8 Yi Uhr, von 9 bis 12 Uhr und von<br />

1 bis 4 Uhr und von 4^ bis 7 Uhr; wenn dann aber von<br />

den Arbeitern vorgezogen würde, morgens erst um 5)4 Uhr<br />

au die Arbeit zu kommen und dann am Abend bis 7K Uhr<br />

zu arbeiten, wird es ihnen freigestellt, welche Arbeitsbestimmung<br />

auch für die Frohnarbeiter gelten solle.<br />

4. Franz Lötscher wurde als Straßenmeister für Fr. 4.—<br />

per Arbeitstag angenommen und Eduard Durrer als Aufseher<br />

für einstweilen bestimmt.<br />

Beschluß der Straßenkommission vom 12. Juli 1864.<br />

Da laut Kirchgemeindebeschluß vom 2. November verflossenen<br />

Jahrs an die neu zu erstellende Melchtalerstraße jeder<br />

im Teilrecht stehende Kirchgenoß, der sich nicht durch freiwilligen<br />

Beitrag dieser Pflicht enthoben, Frohnarbeit zu tun<br />

verbunden ist, so wurden die betreffenden aufgefordert, sich<br />

beim Säckelmeister anzumelden, damit er ihnen die Zeit bestimmen<br />

kann, wann sie ihre daherige Frohnarbeit zu leisten<br />

haben; nicht geschehenden Falls angenommen wird, daß sie<br />

selbe nicht tun wollen und daher für dieses Jahr schon, wenigstens<br />

die Hälfte der dafür bestimmten Zahlung gezogen<br />

oder an Rechnung genommen würde, und was daher publiziert<br />

werden solle.<br />

Durch Art. 16 der von der Kirchgemeinde unterm 16. Oktober<br />

1864 einmütig angenommenen Alpenverordnung wurde<br />

tz 2 des unterm 2. November 1863 von der Kirchgemeinde<br />

Gegenwärtig beraten die eidgenössischen Räte ein zweites<br />

Projekt für die Durchführung der Altersversicherung, nachdem<br />

ein erstes im Jahre 1931 als ungenügend vom Volk verworfen<br />

wurde. Was uns beim vorliegenden Entwurf beschäftigt<br />

und mit dem wir uns im folgenden auseinandersetzen<br />

wollen, ist die F i n a n z i e r u n g der Altersversicherung.<br />

Wenn gewöhnlich im privaten Leben etwas gebaut wird,<br />

dann gibt man sich vorerst Rechenschaft über die vorhandenen<br />

Mittel, um dann auf Grund der finanziellen Möglichkeiten<br />

die Größe des Projektes abzustecken. Es leuchtet uns nun nicht<br />

ein, warum beim staatlichen Bauen dieser einzig richtige Weg<br />

nicht auch eingeschlagen werden soll. Man hätte also auch bei<br />

der Altersversicherung zunächst die Finanzierung beraten und<br />

sich erst danach mit der praktischen Durchführung befassen<br />

sollen. Dies schien aber den maßgebenden Herren nicht in den<br />

Kram zu passen. Deshalb hat man ein Riesengebäude frischfröhlich<br />

in die Luft gebaut, ohne vorher das Fundament, nämlich<br />

die Finanzierung, zu sichern. Man wollte eben um jeden<br />

Preis ein aus weiß der Kuckuck welchen Ueberlegungen heraus<br />

festgelegtes Projekt durchstieren. Es kam dazu das Bestreben<br />

gewisser Kreise, aus der ganzen Sache politische Geschäfte zu<br />

machen, da man es in der Schweiz einfach nicht lassen kann,<br />

aus allem Geschehen noch eigene parteipolitische Süpplein zu<br />

kochen. Offenbar will man im kommenden Jahr mit dem<br />

zügigen Schlager „Altersversicherung" in den Nationalratswahlkampf<br />

ziehen. Es liegt somit ganz im Zuge dieser Bestrebungen,<br />

daß der, der nicht mit dem vorgesehenen Projekt<br />

blanko einverstanden war, in den Gazetten dieser Kreise als<br />

asozial und reaktionär, als Gegner des Altersversichernngsgedankens<br />

überhaupt gebrandmarkt und moralisch totgeschlagen<br />

wurde. Offenbar ins gleiche Kapitel gehört der siebenmal<br />

gescheite Trick, im Nationalrat über das Gesetzesprojekt eine<br />

Schlußabstimmung zu veranstalten, bevor überhaupt nur alle<br />

Artikel zu Ende beraten waren. Und dies nur, um nicht nachträglich<br />

bei der Diskussion über die Finanzierung die Möglichkeit<br />

offen zu lassen, am fixfertigen Plan zu rütteln.<br />

Schon diese Machenschaften lassen sich bei der Beurteilung<br />

des Ganzen kritisch werden. Vollends wird aber unser Mißtrauen<br />

geweckt, wenn wir die Art und Weise der geplanten<br />

Finanzierung betrachten. Zunächst hat man<br />

im Brustton der Ueberzeugung nach allen Seiten verkündet:<br />

Keine Altersversicherung ohne Finanzierung. Da dies aber<br />

dann nicht möglich war, hat man sich auf die Finanzierung der<br />

ersten zwei der drei Etappen festgelegt. Später ist man noch<br />

mehr zurückgekrebst, hat sich auf die Sicherstellung der Anlaufetappe<br />

geeinigt — um schließlich einzusehen, daß man nicht<br />

einmal das zustandebringt.<br />

Der einfache Bürger, der schon seit Jahr und Tag seine<br />

2 °/o der Lohnsumme angeblich für die AHV opfert, kommt<br />

da wohl kaum mehr nach, besonders wenn er die Riesenüberschüsse<br />

des Ausgleichsfonds in Erwägung zieht. Und doch ist<br />

des Rätsels Lösung nicht allzuschwer: Man traut sich ganz<br />

einfach nicht an die Erschließung neuer Steuerquellen. Die<br />

gleichen Leute, die unentwegt verkünden, das Schweizervolk<br />

wolle unter allen Umständen diese Altersversicherung, sie<br />

wagen nicht, mit einer Verfassungsänderung zur Erschließung<br />

neuer Steuern vor das Volk zu treten, aus Angst, der Stimmbürger<br />

könnte das ganze Projekt bachab schicken.<br />

Wie eigentlich will man nun aber die Sache finanzieren?<br />

Darüber gibt eine Agenturmeldung über die Verhandlungen<br />

der Kommission des Nationalrates zur Behandlung der Altersversicherung<br />

Auskunft. Danach soll von den vorerst geplanten<br />

Steuern Abstand genommen werden. Um diesen Ausfall<br />

von so und so vielen Millionen Franken zu kompensieren,<br />

hat man ganz einfach den Beitrag der öffentlichen<br />

Hand für die erste Finanzierungsetappe hinuntergesetzt, mit<br />

der Begründung, die Entlastung könne verantwortet werden,<br />

weil die Kostenberechnung für die Uebergangslösung nicht<br />

mehr stimme. Allerdings heißt es dann weiter: „Diese Aenderungen<br />

stellen für die erste Periode eine Entlastung von<br />

30 Millionen Franken im Jahr, in den beiden folgenden<br />

Perioden aber eine Mehrbelastung von 10 bzw. 20 Millionen<br />

Franken im Jahr ... dar."<br />

Dieses Manöver fordert unsern Widerspruch heraus,<br />

denn es heißt doch nichts anderes als, man sei gewillt, die<br />

Schwierigkeiten der Finanzierung einfach auf später zu verschieben.<br />

Und damit können wir uns nie einverstanden erklären.<br />

Einmal ist dieses Ueberbürden auf die junge Generation<br />

nicht gerade sehr fair. Es handelt sich aber gar nicht um<br />

die 16 bzw. 20 Millionen Franken Mehrbelastung jährlich.<br />

Heute will man um jeden Preis ein sehr zweifelhaftes, auf<br />

alle Fälle umstrittenes Projekt zur Ausführung bringen.<br />

Wenn man nun aber bedenkt, daß neben der Finanzierung der<br />

AHV auch noch die ganze ungeheure Verschuldung des Bundes<br />

durch die junge Generation getragen werden muß — der<br />

Steuerzettel für diese Rechnung wird wohlweislich erst<br />

zum Beschluß erhobenen Kommissionsgutachtens für die nächstfolgenden<br />

6 Jahre dahin abgeändert, daß diejenigen, welche<br />

innert der Eistlibachbrücke in einer Gemeindsalp alpen, zur<br />

Erfüllung des oben citierten Gemeindebeschlusses, an die neu-<br />

Melchtalerstraße auf jede Kuhfchwere per Jahr 5V Rp. und die<br />

welche nur auf einer der diesseits liegenden Hochalp alpen,<br />

25 Rp. zu bezahlen haben.<br />

Ausgaben bis zum 28. Oktober 1864 Fr. 6 846.79<br />

Ausgaben bis zum 30. Oktober 1865 Fr. 9 812.59<br />

Ausgaben bis. zum 27. Oktober 1866 Fr. 4 265.84<br />

Gesamtkosten bis Plätzli (Melchthal) Fr. 20 925.22"<br />

Es gereicht der damaligen Straßenbankommission zur Genugtuung,<br />

daß diese Straßenstrecke wohl zu verschiedenen<br />

Malen dem fortwährend zunehmenden Verkehr angepaßt<br />

bzw. ausgebaut werden mußte, daß aber eine Verlegung de*<br />

Traces nicht vorgenommen werden mußte.<br />

Der Vollständigkeit halber seien hier auch die Daten er<br />

wähnt, unter denen die heute dem Fuhrwerk- und Autoverkeh<br />

dienende Straße vom „Plätzli" im Melchthal bis Durrenbac!<br />

und Stöck und von da bis auf die Frutt zur Ausführung kau'<br />

Ich habe weiter oben darauf hingewiesen, daß vom Platz!<br />

bis Durrenbach einzig die heute noch als Viehfahrweg bestc<br />

hende Gasse, der Melchaa entlang, dem Verkehr diente; d!<br />

Benützung derselben mit Fahrzeugen war aber ausgeschloj<br />

sen. Nach Beendigung des Baues der neuen Straße von St<br />

Niklausen bis Melchtal machte sich jedoch in vermehrtem Mai.<br />

das Bedürfnis geltend, mit Wagen wenigstens bis in die Bo<br />

denalpen fahren zu können.


nach Annahme der ÄHV präsentiert —, dann muß man sich<br />

schon fragen, wie denn wir Jungen mit der Finanzierung,<br />

die man uns leichthin auf die Achseln schiebt, fertig werden<br />

wollen. Wenn man heute schon die Schwierigkeiten nicht meistern<br />

kann, wie sollen wir es dann bei unendlich größeren<br />

Belastungen fertigbringen? Ganz abgesehen, daß nach Aussage<br />

prominenter Politiker bei diesem Riesenaufwand für jegliche<br />

weitere Sozialmaßnahme — man denke an<br />

den Familienschutz! •— kein Rappen mehr vorhanden<br />

ist, käme es schlußendlich wohl darauf hinaus, daß<br />

nun die junge Generation den Fonds für die AHV äufnen<br />

hilft und bieder und brav ihre sauer verdienten Franken<br />

opfert, am Ende vom Lied aber der Altersrenten dennoch<br />

verlustig geht. Denn es ist eben nicht ausgeschlossen, daß einmal<br />

unsere Kinder den ganzen Zauber nicht mehr mitzumachen<br />

wünschen und einen Strich unter diese ungenügende<br />

AHV ziehen. Was ihnen nicht einmal zu verargen wäre...<br />

So besehen, bröckelt Stein um Stein vom stolzen Palast<br />

des AHV-Projektes und unter der farbigen Tünche des<br />

„grüßen Sozialwerkes der Eidgenossenschaft" zeigen sich viele<br />

morsche Balken. Wie hat einst Nationalratspräsident Grimm<br />

zu Beginn der außerordentlichen Session vom letzten August<br />

gesagt? — „Heute ist es unsere Aufgabe, dort, wo soziale Ungerechtigkeiten<br />

bestehen, sie auszumerzen, dort, wo trübe<br />

Quellen sozialer Mißstände fließen, sie mit klarer und fester<br />

Hand trocken zu legen." Wir wissen die Mehrzahl der jungen<br />

Generation zur Mitarbeit an diesen Bestrebungen bereit.<br />

Aber bitte, in anständiger und fairer Weise und mit offenen<br />

Heften. Nie wird es möglich sein, die Jugend für ein faules<br />

Projekt zu gewinnen.<br />

Hoffen wir, die eben zusammentretenden eidgenössischen<br />

Räte seien sich ihrer Aufgabe klar bewußt und blasen den geplanten<br />

Kuhhandel frühzeitig genug ab. Sonst könnte es sein,<br />

daß das Volk, wie schon oft, mit dem Stimmzettel seine Vertreter<br />

lehren muß, was man der kommenden Generation schuldig<br />

ist. O d e r w i l l m a n u n s z w i n g e n , N e i n zu<br />

st i m m e n ?<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 23. September <strong>1946</strong>.<br />

Das eidgenössische Militärdepartement teilt mit, daß im<br />

Winter <strong>1946</strong>/47 von Bundes wegen keine Hotel-Erneuerungsaktion<br />

durchgeführt werde.<br />

Der Verwalter der kantonalen Wehrmannsausgleichskasse<br />

Obwalden erstattet Bericht über den Stand und den Verkehr<br />

der Kasse im Jahre 1945.<br />

An die Delegiertenversammlung des kantonalen Feuer-<br />

Wehrverbandes vom 29. September <strong>1946</strong> in Sarnen wird als<br />

Vertreter des Regierungsrates der Polizeidirektor, Herr Leo<br />

Spichtig, abgeordnet.<br />

Dem Sanitätsrat wird zur Durchführung des Schirmbild-<br />

Verfahrens an den Primärschulen und Kollegien der erforderliche<br />

Kredit bewilligt.<br />

Der kantonalen Zentralstelle für Obstbau wird empfohlen,<br />

der von der Schweizerspende vorgesehenen Obstsammlung ihre<br />

Unterstützung zukommen zu lassen.<br />

Mißbrauch des Begriffs „Landsgemeinde".<br />

(vm) Veranstaltet von den roten Gewerkschaften, fand<br />

am vergangenen letzten Septembersonntag in Zug eine<br />

innerschweizerische Arbeitertagung statt. Was für eine Melodie<br />

da gespielt wurde, geht mit aller Deutlichkeit aus dem<br />

Umstand hervor, daß die s o z i a l i st i sch e n Gewerkschaften<br />

die Tagung einberiefen und daß die beiden Redner der<br />

Tagung der sozialistische Bundesrat Ernst Nobs und der sozialistische<br />

Ständerat G. Klaus aus Ölten waren. Das gehört ins<br />

Kapitel der bekannten Neutralität der roten Gewerkschaften.<br />

Zum wiederholten Mal muß aber in diesem Zusammenhang<br />

Protest eingelegt werden gegen die mißbräuchliche Ver-<br />

Wendung des Begriffes „Landsgemeinde". Diese sozialistische<br />

Veranstaltung vom 29. September <strong>1946</strong> in Zug war nämlich<br />

in einem Inserat im Zuger Amtsblatt Nr. 39 als „Arbeiter-<br />

Landsgemeinde" ausgekündigt und den Schluß des<br />

Programms bildete nach dem gleichen Inserat ausgerechnet die<br />

„Internationale", gespielt von der Verkehrspersonalmusik<br />

Luzern. Titel: „Landsgemeinde" — Abschluß und Höhepunkt:<br />

die „Internationale"! Darin liegt, nach unserer bescheidenen<br />

Auffassung, eine unstatthafte Entwürdigung des<br />

Begriffes „Landsgemeinde".<br />

Tuberkulosebekämpfung. (Mitg.) Gemäß Regierungsratsbeschluß<br />

vom 23. September a. c. soll im Verlaufe des Mo-<br />

Im Jahre 1868 konnte mit den Liegenschaftsbesitzern in<br />

der „Lus" ein Vertrag abgeschlossen werden, gestützt auf welchen<br />

schon im folgenden Jahr 1869 mit dem Bau einer Fahrstraße<br />

begonnen werden konnte. Die Teilstrecke vom Plätzli<br />

bis Durrenbach darf aber heute noch nicht mit ungebundenem<br />

Vieh befahren werden.<br />

Die Erstellung der Straße von der Stöckalp durch den<br />

„Brändlistalden" bis Frutt, die den alten Saumweg zu ersetzen<br />

hatte, fällt in das Jahr 1883; sie konnte damals mit eineni<br />

Kostenansivand von rund Fr. 7000.— ausgeführt werden.<br />

Am 6. Oktober 1925 wurde die Straße auf der Strecke zwischeu<br />

„ErzHaus" und Aabach durch eine, vom Brünighaupt<br />

losgelöste, gewaltige Felsn.asse zerstört. Wohl wurde es in<br />

der Folge möglich, die verschüttete Strecke wieder so herzustellen,<br />

daß sie notdürftig befahren werden konnte. Immerhin<br />

zeigte sich die Situation nach mehr als einer Richtung so, daß<br />

eine Neuerstellung bzw. Verlegung als unvermeidlich erschien.<br />

Ueber den Hergang dieses Ereignisses gibt ein von Herrn Melchior<br />

Durrer, Mitklingen, damals Alpvogt, an Herrn Prosessor<br />

Dr. Arbenz erstatteter Bericht interessanten Aufschluß.<br />

Ich entnehme demselben folgende Stelle:<br />

„Hauptabsturz sehr bald nach 15 Uhr. Erst ein kleines,<br />

kaum hörbares Geräusch herabrieselnder Steinchen, zufolge<br />

denen sich an. Fuße des Felsens, zu oberst am Hang, ein klei-<br />

„es Staubwölkchen aufwirbelte. Wenige Augenblicke nachher<br />

fällt ein Stein herunter in der Größe einer Kommode. Dara.if<br />

plötzlich, etwas unter der Mitte der Abbruchstelle, ein<br />

Nüts Oktober bei sämtlichen Schülern in Obwalden das sog.<br />

S ch i r m b i l d v e r f a h r e n zur Durchführung kommen.<br />

Durch dieses Verfahren sollen die bisher üblichen Röntgen-<br />

Durchleuchtungen ersetzt werden, welch Letzteren gegenüber es<br />

bedeutende Vorteile bietet. Während bei den Durchleuchtungen<br />

ein auch nachträglich überprüfbares Bild fehlt, wird beim<br />

Schirmbild von jedem Einzelnen auf einer Filmrolle eine<br />

Kleinaufnahme gemacht, die nachträglich vergrößert projiziert<br />

und von einer ärztlichen Schirmbildkommission überprüft und<br />

diagnostiziert wird. Aus Grund eventueller krankhafter Be<br />

fünde werden die Betreffenden zur einläßlichen Kontrolle und<br />

Untersuchung dem Hausarzt überwiesen, der die nötigen Anordnungen<br />

trifft. Das Schirmbildverfahren ist nicht Krankheitsbehandlung;<br />

es dient einzig nur der Auffindung und<br />

Feststellung von Krankheitsfällen, insbesondere von offenen<br />

Tuberkulosen, die leider nur zu oft in ansteckungsfähigem Zustand<br />

unerkannt und unbeachtet ihre Umgebung gefährden.<br />

Von anderwärts durchgeführten Schirmbildserien weiß man,<br />

daß sich unter 1000 scheinbar Gesunden mindestens 1» tuberkulös<br />

Erkrankte befinden.<br />

Damit die Untersuchungen möglichst umfassend seien, soll<br />

es auch den Schulentlassenen und Erwachsenen ermöglicht<br />

sein, gegen eine kleine Gebühr von Fr. 2.— sich dieser Röntgenuntersuchung<br />

zu unterziehen und es ist zu hoffen, daß möglichst<br />

viele sich so über ihren Gesundheitszustand vergewissern<br />

werden. Insbesondere ist es vom allgemeinen Interesse und<br />

deshalb dringend erwünscht, daß alle mit der Herstellung, Be-<br />

Handlung und Vertrieb von Nahrung?- und Genußmitteln<br />

Beschäftigte sich freiwillig dieser Untersuchung unterziehen.<br />

An alle Arbeitgeber richten wir das höfl. Gesuch, die shstematische<br />

Röntgenuntersuchung der Arbeitnehmer in ihren Betrieben<br />

zu prüfen und zu fördern.<br />

Genaue Zeit und Ort der Schirmbilduntersuchungen werden<br />

durch Publikation bekannt gegeben werden.<br />

Die Leistungen der Kantone an die Alters- und Hinterbliebenenversicherung.<br />

Nach den neuen Vorschlägen des Bundesrates<br />

hätten die Kantone während der ersten 20 Jahre<br />

47,9 Will. Fr. jährlich aufzubringen. Auf den Kanton Obwalden<br />

entfallen 84 000 Fr., Uri 149 000 Fr., Schwyz<br />

410 000 Fr., Nidwalden 142 000 Fr.<br />

Gemsjagd <strong>1946</strong>. (Mitg.) Das Hochwildjagdpatent wurde<br />

von 67 Jägern eingelöst. Zur Kontrolle wurden im ganzen<br />

Kanton 107 Gemsen vorgewiesen. (1945: 81 Jäger und 111<br />

Gemsen.)<br />

Gewerbliches. (Eing.) Zur Behandlung der heute dringendsten<br />

gewerbepolitischen Fragen des Detailhandels haben<br />

die kantonalen Gewerbeverbände von Luzern, Ob- und Nidwalden<br />

beschlossen, einen Detaillistentag in Luzern durchzuführen.<br />

Derselbe soll am 6. Oktober <strong>1946</strong> im Kunsthaus in<br />

Luzern abgehalten werden. Die Tagung ist in erster Linie<br />

eine Veranstaltung des Detailhandels; es find hiezu alle Detaillisten,<br />

Gewerbler und Handwerker mit Detailgeschäften besonders<br />

eingeladen. Die Einladung richtet sich aber nicht nur<br />

an die Mitglieder unserer Gewerbe- und Detaillistenverbände,<br />

sondern an alle Außenstehenden. Die Stunde ist da, wo wir<br />

geschlossen gegen alle Schädlinge an unsern selbständigen Gewerbe-<br />

und Detailhandel auftreten und wo wir auch gegenüber<br />

den zuständigen Behörden endgültig unser Recht auf eine<br />

Existenz und auf einen tragbaren gesetzlichen Schutz verlangen<br />

müssen. Wenn wir einer gefährlichen Ueberfremdung<br />

u. einer Untergrabung aller dieser Existenzen heute nicht entgegentreten,<br />

so nützen alle Bestrebungen um einen selbständigen<br />

Mittelstand unseres Gewerbes nichts. Das Organisationskomitee<br />

wird noch weitere Orientierungen erlassen betreffend<br />

des Besuches dieser Detaillisten-Tagung. Heute aber<br />

muß sich jeder Detaillist und Gewerbler den 6. Oktober reservieren<br />

für diese große Kundgebung im Kunsthaus in Luzern.<br />

Th. I.<br />

Konsumentenpreise für Benzingemisch und Dieselöl. Die<br />

eidg. Preiskontrollstelle teilt mit: Infolge Margensenkungen<br />

beim Groß- und Kleinhandel können die Konsumentenpreise<br />

für Benzingemisch und Dieselöl um 2 Rp. herabgesetzt werden.<br />

Die neuen Tanksäulenpreise betragen demnach ab 1. Oktober<br />

<strong>1946</strong> für Benzingemisch 66 Rp., für Dieselöl 58 Rp. je<br />

Liter, inkl. Wust.<br />

Ein Archiv öffnet sich. Man schreibt uns: Das Wertvollste<br />

an einem Archiv ist der Umstand, daß es fest verschlossen ist.<br />

Nur durch weitgehende Sicherung gegen Feuer und Einbruch<br />

ist es möglich, die Urkunden und Aktenstücke, die zu ewigem<br />

Gedenken geschrieben wurden, über die Jahrhunderte weg<br />

unversehrt zu bewahren. Auch wenn solche kostbaren Pergament-<br />

oder Papier-Urkunden ihre tatsächliche Geltung infolge<br />

der veränderten Zeitumstände verlieren, bleiben sie wertvoll<br />

als Geschichtsdokumente. Ein namhafter Schweizer Archivar<br />

Auswärtsbiegen des Felsens, knieähnlich, eine kleine Drehung<br />

links und sodann schießt die ganze Breitseite pfeilschnell hinunter,<br />

erst sozusagen geräuschlos, bis zum Aufschlag auf die<br />

untern Felspartien.<br />

Ich war mit 3 meiner Leute unten am Hang stehen geblieben<br />

und wir sahen den ganzen Vorgang sehr deutlich. Die<br />

Distanz zwischen uns und der niedersausenden Masse betrug<br />

immerhin zirka 300 bis 400 Meter; aber trotzdem sausten<br />

in weniger als 5 Sekunden die ersten Steine durch die Luft<br />

geschleudert um uns nieder. Die ersten vier Aufschläge waren<br />

noch zu unterscheiden, dann setzte ein Krachen, Sausen und<br />

Poltern herunterkollernder Steine ein, wohl zehn Minuten<br />

lang, ohrenbetäubend. Eine schwarzgraue Wolke, Erde und<br />

Steinstaub, wälzte sich wirbelnd hinter den Steinblöcken her,<br />

wohl eine Viertelstunde lang alle Aussicht hemmend und einem<br />

Mund, Nase und Augen verstopfend."<br />

Der zur Beurteilung der Verhältnisse beigezogene Experte,<br />

Herr Professor Dr. Arbenz, äußerte sich unter anderm in folgender<br />

Weise:<br />

„Ich wüßte in den Alpen der Jnnerschweiz keine zweite,<br />

auf so große Strecke gleichmäßig und zu allen Zeiten dem<br />

Steinschlag ausgesetzte Straße von solcher Begangenheit zu<br />

nennen. Dieser Gefahr sind bis zum einem gewissen Grade<br />

die hier passierenden Menschen und Viehherden ausgesetzt.<br />

Neben dem großen Touristenverkehr ist auch der große alpwirtschaftliche<br />

Verkehr im Auge zu behalten, der, wie auch dieses<br />

Jahr, bis in den Spätherbst anhält."<br />

(Fortsetzung.)<br />

und<br />

und Geschichtsforscher hat vor kurzem neuerdings die<br />

n.l nStelH es sollten alle noch unveröffentlicht 1<br />

It=<br />

SKi^cn'UrJunben'räifsenWnftKch umg n [9J ' ,, hl , n wissenschaftlich verarbeitet verarbeite?»^ „<br />

ffiß werden. Denn nur aus diese,: genauen EtnzelfeuntJ, ]<br />

senläßt sich eine verfeinerte Geschichtsschreibung aufbauen. '<br />

' Das Archiv der Schweizerlichen Eidgenossenschaft in<br />

umfaßt die Dokumente, die seit der Gründung des Bundesstaates<br />

im Jahre 1848 entstanden '"^""ddieienigen b[<br />

einstigen Staatenbundes, die von den ^.agjatzungen in Kra<br />

gesetzt wurden. Daneben besitzt jeder lchwe.zer.iche Kanton ein<br />

Landes- oder Staatsarchiv, das dessen Geltung als eines seih.'<br />

ständigen Staatswesens über die Jahrhunderte hinweg dokumentiert.<br />

Einzelne dieser Archive sind in historischen Gebäuden<br />

untergebracht. Andere in modernen -^erwaltungsbauten<br />

Eine Reihe von Archiven enthalten historische Sehenswürdjq.<br />

leiten, die der Öffentlichkeit gezeigt werden; andere sind zu<br />

wissenschaftlichen Arbeitsstätten ausgebaut, wo die Historiker<br />

die kostbaren Bestände für ihre Studien benutzen können, ig<br />

z. B. das Staatsarchiv Zürich im Chor der Predigerkirchc<br />

Als historische Raumschöpfung ist das alte Archiv im Rathaus<br />

Luzern besonders sehenswert. Unter allen kantonalen Archivs<br />

ragt dasjenige von Schwyz als Bundesbrief-Archiv durch sei„e<br />

vielen Dokumente zur Geschichte der Eidgenossenschaft hervor<br />

Natürlich haben auch die Städte und die ländlichen Gxmeinden<br />

ihre Archive. Diese sollten unter Aufsicht der kantonalen<br />

Archivbeamten möglichst vollständig erschlossen und<br />

übersichtlich angeordnet werden. Zur Zeit vollzieht sich in dem<br />

aargauischen Badeort und Fremdenzeutrum Baden ein durchgreifender<br />

Umbau des Archivs im Stadthaus. Bei diesen. Anlaß<br />

wird auch eine vollständige Neuordnung der Archivbestände<br />

durch den jungen Historiker Dr. Alfred Lüthy Vorgenomwen.<br />

Im Ausstellungssaal des Landvogteischlosses (Historisches<br />

Museum) an der Limmat ist eine sehenswerte Herbstausstellung<br />

eingerichtet worden. Sie enthält die interessantesten Urkünden,<br />

Aktenstücke, Pläne u. Druckwerke des Badener Staatsarchivs,<br />

darunter wahre Schaustücke und viele kulturgeschichjlich<br />

aufschlußreiche Dokumente aus frühern Jahrhunderten.<br />

Wie steht es mit dem Ertrag? In den „Luzerner Neuesten<br />

Nachrichten" vom 19. September <strong>1946</strong> stellt ein Einsender aus<br />

Obwalden die obige Frage und nimmt bezng auf die im Amts'<br />

blatt publizierte Anbauerhebung pro <strong>1946</strong>. Es wird von<br />

diesem Einsender von einer Anbaumüdigkeit berichtet, sowie<br />

von Mißgriffen bei teuren Meliorationen und so weiter.<br />

Wir möchten dem Einsender schon heute mitteilen, das; über<br />

die Erträge von fach gen. äs; bearbeitetem i.' a nv<br />

von direkt beteiligter Seite beantwortet wird. Der Einsender<br />

scheint die für jedermann unentgeltliche Ackerbauberatung sehr<br />

wenig in Anspruch genon.mcn zu haben, ebenso wird er mit<br />

der Teilnahme an den landwirtschaftlichen Fortbildungsschulen<br />

im Winter noch nicht viel Zeit verloren haben, ansonst er sicher<br />

zu vielen Malen vernommen hätte, daß ab magerem, noch unkultiviertem<br />

Land, ohne besondere Bearbeitung und Düngnng,<br />

auch dementsprechend? Erträge^geerntet werden müssen.<br />

Es braucht nicht einmal Meliorationsland zu sein, sondern ein<br />

schattiger, magerer Blätz zu äußerst im Land liefert sicher auch<br />

keine großen Erträge. (Wie viele Bauern glaubten aus diese<br />

Art ihrer Anbaupflicht Genüge zu leisten?)<br />

Mit den. Einsender gehen wir einig, daß es bei der Ersüllung<br />

der Anbaupflicht neben der Fläche auch auf den Ertrag<br />

und die Rendite ankommt. Daß diesem Umstand die<br />

größte Aufmerksamkeit geschenkt worden ist, dürfte schon mit<br />

der Einführung der individuellen Ackerbauberatung bewiesen<br />

sein. Daß es stets „Besserwisser" gegeben hat und auch immer<br />

geben wird, daran ist nicht zu zweifeln. Daß der Einsender<br />

unsern von Giswil zu suchen wäre, liegt außer Zweifel, weshalb<br />

wir ihn nur an die großen Kritiken bei der Melioration<br />

des Aariedes anfangs der l920er Jahre erinnern möchten.<br />

Und heute? Und in den vergangenen 6 Jahren? Wirkte sich<br />

die damals sehr große und weitsichtige Arbeit nicht zum Segen<br />

für die ganze Bevölkerung aus? So werden sich die in den<br />

letzten Jahren mit erträglichen Kosten ausgeführten Meliorationen<br />

in spätern Jahren auswirken. Zuerst muß das Land<br />

bearbeitet und gedüngt werden, bevor es Bollernten<br />

hervorbringen kann, und wer dieser alten Erfahrungstatsache<br />

heute noch nicht glaubt, wird vielleicht durch Schaden eines<br />

andern belehrt.<br />

Ueber die „eigentliche Anbaumüdigkeit" mögen dem Einsender<br />

die nachstehenden Zahlen dienen:<br />

In der Gemeinde Giswil haben im Anbaujahr <strong>1946</strong> von<br />

313 zum Anbau verpflichteten Großpflanzern, deren 155, also<br />

rund die Hälfte aller Anbanpflichtigen, mehr angebaut, als<br />

ihre Anbanpslicht war. Die Mehrfläche schwankt zwischen 1<br />

bis 58 Aaren oder von 1 bis 102«/». Diese Zahlen reden sicher<br />

auch eine deutliche Sprache.<br />

Der Einsender schreibt auch, daß es in unsern, Kanton<br />

„viele ni.d große Anbauflächen" gab, bei denen nicht einmal<br />

da> «aatgut herausschaute. Der verehrte Einsender wird hie*<br />

mit ersucht, diese vielen nnd großen Flächen bekanntzugeben,<br />

tmr sind gerne bereit, über die Zahl, die Flächen und über<br />

die mutmaßlichen Fehler dieser oder jener Art mit ihm zu<br />

iskntieren. Es wird zugegeben, daß in. Meliorations- und<br />

Anbauwefen Fehler vorgekommen sein mögen, doch von dera.t<br />

k.assen Uebelständen ist uns nichts bekannt geworden, -b-<br />

Die 30. Schweizerwoche. (Eing.) In der Zeit vom 19. Okt.<br />

bis 2. November <strong>1946</strong> wird die 30. Schweizerwoche in der<br />

ganzen Schweiz zur Durchführung gelangen. - Diese Veran-<br />

' • ^Ur(^ die älteste schweizerische Organisation für<br />

wirtschaftliche Propaganda auf den. Jnlandin'arkt dnrchgcfuhrt<br />

Es ist d.es der Verband „Schweizerwoche", gegründet<br />

1917. Sie bestrebt, das Schweizer Produkt und ei"-<br />

heimische Arbeit allen Kreisen zu empfehlen und will mit allen<br />

- u e n einer wirtschaftlichen oder geistigen Ueberfremdling<br />

Geschäftsinhaber, vornehmlich die Detailhanoe^geschaste<br />

bezeugen uns von Jahr zu Jahr in vermehrter<br />

se 'hr Bestreben für die Schweizerwoche, ihre Auslagen<br />

nur mit Schweizer Qualitätsware auszustatten. Dies ist eine<br />

wertvolle Kundgebung für gute Schweizer Qualität, für einheimliche<br />

Arbeit und echt schweizerisches Denken. — Auch "<br />

oiesem ^ahre soll die Schweizerwoche diesem Zwecke in ver-<br />

2 <br />

bicnen " ® in kunstvoller Mädchen köpf wirbt für<br />

nlÄ ?^°"ken und wir wollen hoffen, daß die AnstrenguNwa<br />

rl c<br />

1 „schweizerwoche", sowie aller Detailhandelsgejchaste<br />

und aller beteiligten Gewerbekreise für ihre Muh<br />

um die,es große Ziel reich belohnt werden. Herr Bundesrat


*Hpr erklärte einst, schon vor diesen unheilvollen Kriegsf<br />

reu- „Das Aufgebot der Schweizerwoche richtet sich an alle<br />

^Leiser und Schweizerinnen. Es ist ein Aufgebot zur Er-<br />

(VttnxiQ unserer Pflicht gegenüber der schweizerischen Arbeit,<br />

„» Aufgebot zur Ehrung dessen, was Schweizer^" Schweizerhände, Schwei-<br />

• c " aeist gift'xmd und Schweizerfleiß geschaffen haben!"<br />

Die Durchführung der Schweizerwoche ist in unserem<br />

santon wiederum deni kantonalen Gewerbeverband übertra-<br />

Wir empfehlen die Uebernahme der Plakate und vor-<br />

,-chmlich aber die entsprechende sinngemäße Ausgestaltung<br />

der Schaufenster, den Auslagen und Geschäftsräumen. Th. I.<br />

Veteranentagung des Zcntralschweizerischen Sängerbunds<br />

in Sarnen. Was der vergangene Sommer uns an regenfreien<br />

Tagen vorenthielt, holt nun der Herbst in verschwen-<br />

Mischer Weise nach. Ein wolkenloser Himmel wölbte sich über<br />

das mit Naturschönheiten so reich bedachte Tal der Sarneraa,<br />

am letzten Sonntag die wackere Schar der Sängerveteranen<br />

den schmucken Wagen der Brünigbahn entstieg und vom<br />

Mnnerchor und der Feldmusik Sarnen am Bahnhof herzlich<br />

begrüßt wurde. Mit klingendem Spiel begab man sich vorerst<br />

auf den Dorfplatz, um hier mit zwei kräftig vorgetragenen<br />

Liedern, gesungen von zirka 100 Veteranen und den Mitgliedern<br />

des Männerchors Sarnen, gleichsam der Sarner Bevölkerung<br />

die Visitenkarte abzugeben. Die schönen Darbietungen<br />

wurden leider durch den lärmenden Autoverkehr mehrmals<br />

gestört. (Eine Umleitung des Verkehrs wäre bei solchen Veranstaltungen<br />

auf dem Dorfplatz sicher angezeigt.) Nach der<br />

Totenehrung (zwei Liedervorträge) vor dem Vorzeichen der<br />

Pfarrkirche begaben sich die Gäste in die festlich beflaggte<br />

Mühle", wo allsogleich die Jahresversammlung unter dem<br />

Präsidium von Herrn E. Glatzfelder, Luzern, eröffnet wurde.<br />

Einsiedeln fällt die Ehre zu, die nächstjährige Tagung durchzuführen.<br />

Das gemeinsame Mittagessen, von der Familie Strähl<br />

vortrefflich serviert, gab Gelegenheit zu ernsten und heiteren<br />

RedA«. Gemeindepräsident Hans Stockmann hieß die lieben<br />

Gäste, insbesondere die beiden erschienenen Damen-Veteranen,<br />

namens der Gemeindebehörden herzlich willkommen. Die<br />

Veteranen Richard Strähl und Eugen Merian, Sarnen, dankten<br />

den Kollegen, die so zahlreich der Einladung nach Sarnen<br />

Folge geleistet haben. Der Präsident des Männerchors Sarnen,<br />

Lehrer Alois SUfer, gab der Freude beredten Ausdruck,<br />

daß die Veteranen des Zentralschweizerischen Sängerbundes<br />

den Hauptort von Obwalden als Tagungsort gewählt haben.<br />

Sarnen zählt gegenwärtig sieben Veteranen; es sind dies die<br />

Herren Franz Lufsi, sen. und jun., Felix Schellenbaum, Eugen<br />

Merian, Alois von Ah, Richard Strähl und Jof. Burch.<br />

Zu einem Familienfeste, und die Veteranentagung war ein<br />

solches, gehört auch der Vater des Landes, der Landammanu;<br />

Nationalrat Dr. G. Odermatt überbrachte den Willkommgrüß<br />

der Landesregierung und versicherte die Anwenfenden<br />

der Sympathie unserer Bevölkerung gegenüber den Sängern.<br />

Den „Veteranengruß", in Gedichtform gekleidet ,entbot ein<br />

hübsches Trachtenmädchen (Fr. Emmi Wirz, Schatzli), die<br />

musikalische Unterhaltung besorgte erprobt der Männerchor<br />

Sarnen; doch auch die Veteranen selbst sorgten mit humoristischen<br />

Einlagen für eine gehobene Stimmung. Die Organisation<br />

der ganzen Tagung war von Herrn Eugen Merian mit<br />

großer Umsicht vorbereitet worden; der Vorsitzende wie auch<br />

verschiedene Redner sprachen Herrn Merian für seine Arbeit<br />

alle Anerkennung und den besten Dank aus.<br />

Nach dem offiziellen Teil war die „Pintenkehr" vorgesehen;<br />

in Gruppen aufgeteilt, besuchten die fröhlichen Sänger<br />

die Gasthäuser der Residenz, um auf diese Weise den Kontakt<br />

mit unserer Bevölkerung aufzunehmen, was denn auch in<br />

kürzester Zeit gelang. Hochbefriedigt über die gelungene Beteranen-Zufammenkunft<br />

verließen die Gäste mit den Abendzügen<br />

unser Land, und wir sagen: Auf Wiedersehen!<br />

Die Subsilvania, Sektion des Schweizerischen Studenten-<br />

Vereins am Kollegium Sarnen, hat das Komitee wie folgt bestellt:<br />

Senior: Johann Leu, Hoheurain; Confenior: Jean-M.<br />

Maitre, Le Noirmont; Fuchsmajor: Jos. Emmenegger,<br />

Schüpfheim; Aktuar: Josef von Ah, Sarnen. Wir gratulieren<br />

und wünschen der Verbindung ein ersprießliches Winter-Semester!<br />

Sarnen. K a p n z i n e r k l o st e r. (Mit.) Am 4. Oktober<br />

F e st d e s h l. V a t e r s F r a n z i s k u s. 6.15 Uhr hl. Conventmeffe,<br />

Aussetzung des Allerheiligsten, Herz-Jesu-Andacht,<br />

Andacht zum hl. Vater Franziskus, eucharistischer Segen; anschließend:<br />

Ansprache und hl.Messe.<br />

Kerns. (Eing.) Am 22. Septeniber feierte Frau Witwe<br />

Regina Ettlin-Snter, Sack, ihr 90. Wiegenfest. Leid<br />

und Kummer waren ihr in ihrem langen Leben nicht erspart<br />

geblieben. Der Tod entriß ihr schon frühzeitig den Gatten, und<br />

von ihren sechs Kindern sind vier im frühesten Alter gestorben.<br />

Frau Regina Ettlin lebte nach christlichen Grundsätzen, redlich<br />

hat sie ihre Familie durchgehalten. Wenn auch die Gratulation<br />

zum seltenen Jubiläum etwas verspätet kommt, geschieht<br />

sie dennoch von Herzen. Möge der Jubilarin im Kreise<br />

der Großkinder ein sonniger Lebensabend beschieden sein!<br />

Kerns. (Eing.) Am 1. Oktober trat Herr Johann And<br />

e r rn a t t, Briefträger, nach 40 Dienstjahren in den Ruhestand.<br />

Wie viele freudige und auch schlimme Botschaften hat<br />

er in all den Jahren in unsere Familien getragen. Dabei<br />

war Andermatt stets bei gutem Humor. Allgemein hatte man<br />

ihn gern. Er versah den Dienst 39 Jahre lang, ohne krank zu<br />

sein. Aber das 40. Dienstjahr setzte seiner Gesundheit stark zu<br />

Die Anstrengungen des täglichen Auf- und Abwärtsgehen^<br />

machten sich geltend.<br />

Und nun 'soll Herr Andermatt ausruhen. Wir danken für<br />

die gute Arbeit und wünschen ihm noch recht viele schöne<br />

Jahre im wohlverdienten Rnhestand.<br />

Als Nachfolger hat die Postverwaltung Herrn O t h m a r<br />

Hub er, Gehilfe in Luzern, gewählt. Herr Huber ist als<br />

Sohn des verstorbenen Wagnermeisters Huber gut bekannt.<br />

Möge er hier im Briefträgerberuf volle Befriedigung finden.<br />

Wir heißen ihn herzlich willkommen!<br />

Kerns. Der H e r b sts ch w i n g e t findet nicht wie gemeldet<br />

«m 6. Oktober, sondern am 13. evtl. 20. Oktober<br />

statt.<br />

Jkrttfitet Den Sbivaldner BMrenud!"<br />

Eidgenossenschaft<br />

Studienausfallordnung.<br />

Von den Bestimmungen über die Ausrichtung der Studienausfallentschädigungen<br />

an militärdienstleistende Studierende<br />

an höheren Lehranstalten wurde durch Bundesratsbeschluß<br />

vom 24. September die B e i t r a g s p f l i ch t der<br />

Studenten neu geregelt. Der Beitrag beträgt inskünftig<br />

3 Franken je Semester; bisher mußte ein Betrag von 10 Fr.<br />

entrichtet werden.<br />

Der Arbeitseinsatz.<br />

Wie im Vorjahr ist der Einsatz zusätzlicher Arbeitskräfte<br />

in der L a n d w i r t fch a f t vom Monat Juli auf den Monat<br />

August erheblich zurückgegangen. Die Gesamtzahl der neu eingesetzten<br />

Personen Beläuft sich auf 9405, gegenüber 16 505 im<br />

Vormonat, 15 480 im Angnst des Vorjahres und 23 100 im<br />

August 1944.<br />

Bei den Bauarbeiten von nationalem Interesse I<br />

stehen einem Neuzuzug von 299 Arbeitskräften 716 Entlassungen<br />

gegenüber, so daß sich der Gesamtbestand der Beschädigten,<br />

der sich Ende Juli auf 3730 bezifferte, bis Ende<br />

August auf 3313 verringerte. Bei Meliorationsarbeiten waren<br />

1988, bei der Torfgewinnung 892 und in den Kohlengruben<br />

433 Mann beschäftigt.<br />

Um die Austeilung des nationalen Ausgleichsfonds.<br />

Der Bundesrat hat am Freitag nach längerer Aussprache<br />

das eidgenössische Finanzdepartement mit der Vorlage eines<br />

Gesetzesentwurses betreffend Aufteilung der zentralen Ausgleichsfonds<br />

der LEO. und der VEO. beauftragt. Dabei hat<br />

er sich zur Erkenntnis durchgerungen, daß auch die F a m i -<br />

l i e n h i lf e an den Fonds beteiligt werden soll. Bekanntlich<br />

hatte das der Bundesrat ursprünglich nicht vorgesehen. Die<br />

Intervention verschiedener Kantone und der Schweizerischen<br />

Konservativen Volkspartei hat auch hier der Familie ihr<br />

Recht erwirkt. Ein konservativer Erfolg mehr, der uns freuen<br />

darf.<br />

Nur immer „Vorwärts"!<br />

Der samt „Vorwärts" liquidierte „Führer" der Luzerner<br />

P.d.A., Dr. Taver Schnieper, hat dem „Luzerner Tagblatt"<br />

zugemutet, ein konfuses Parteimanisest zu publizieren, wobei<br />

offen von „Krisenerscheinungen in der Führung der schweizerischen<br />

Partei" — also nicht nur beim Presseorgan — die<br />

Rede war. Das freisinnige Blatt illustriert die Verheißungen<br />

Schniepers, die P.d.A. nehme sich „vorab" der wirtschaftlich<br />

Schwachen und der im Existenzkampf des Lebens Benachteiligten<br />

an, wie folgt: Fr. 200 000.— sauer verdientes Arbeitergeld<br />

wurden vorab dazu verwendet, Herrn Direktor Hirsch-<br />

Surava (zuletzt Surava) ein Jahressalär von Fr. 25 000.—<br />

und dazu noch an „Spesenvergütungen" Fr. 10 800.— zu bezahlen.<br />

Bis diese wirtschaftliche Schwächung dem Drucker uuerträglich<br />

und die „Vorwärts"-Pleite Knall auf Fall publik<br />

wurde. Jetzt heißt es gar, der „Vorwärts" könne von seinem<br />

Scheintod nicht wieder aufgeweckt werden, weil die wirtschaftliche<br />

Stärkung ausgeblieben sei, dafür aber soll der alte<br />

„Basler Vorwärts" wieder zu neuem Leben erstehen, mit dem<br />

frühern Nationalrat Arnold als Redaktor, um den es in<br />

Basel merkwürdig still geworden war. Nur immer vorwärts!<br />

Wenn man eine Abfuhr erleidet...<br />

Es war nach dem Churchillbesuch in Bern und Zürich ergötzlich,<br />

aber auch lehrreich, gewisse sozialistische Kommentare<br />

zu lesen. Unmittelbar vor den Besuchen schien es unseren<br />

Sozialdemokraten richtiger, in die allgemeine Begeisterung<br />

einzustimmen, wenn auch da und dort schlecht verhelter Aerger<br />

durchsickerte und eine notdürftig übertünchte eifersüchtige Mißgunst<br />

dem aufmerksamen Besucher nicht entgingen. Seither<br />

hat man die Maske etwas gelüftet und die vorerst im allgemeinen<br />

zustimmenden Betrachtungen haben eine giftige und<br />

für den großen Gast wenig freundliche Färbung angenommen.<br />

Auf dem Umweg über das vielfach von den heutigen Machthabern<br />

dirigierten Weltecho zur Zürcher Rede Churchills hat<br />

man den Rank gefunden, um die Gefühle der Desavouierung<br />

abreagieren zu können.<br />

Um so mehr interessiert uns die Reaktion unseres eigenen<br />

Volkes, wie sie an den Kundgebungen in Bern und Zürich<br />

deutlich genug abgelesen werden konnte. Diese spontanen<br />

Aeußerungen der Volksmeinung sind uns maßgebender<br />

als das hiuterherige Gekläff politischer Neidhammel,<br />

die nicht einmal klug genug sind, die Abfuhr, die ihnen das<br />

Volk erteilt hat, gelassen hinzunehmen. Man sollte eben lernen,<br />

mit gutem Anstand und ohne das Gesicht zu Grimassen<br />

zu verziehen, eine solche Lektion zu akzeptieren. Wir können<br />

in der Geschichte fremder Staatsbesuche zurückblättern, so weit<br />

wir wollen, wir entsinnen uns nicht, daß das Schweizervolk<br />

jemals einen ebenso herzlichen und triumphalen Empfang bereitet<br />

hätte. Es wäre aber unvollständig, in diesem Begeisternngsstnrni<br />

einzig die Aeußerung tiefempfundener Dankbarkeit<br />

zu erblicken. Wer es nicht verschmähte, da und dort hinzuhorchen,<br />

fühlte bald, daß der Jubel des Volkes gleichzeitig<br />

eine in ihrer elementaren Wucht nicht übersehbare D e m o n -<br />

st r a t i o n in sich schloß, deren Zielrichtung wir nicht einmal<br />

näher bezeichnen müssen! Das hat natürlich auch die Linkspresse<br />

sofort herausgefühlt, woraus sich ihre nachträglichen unfreundlichen<br />

Kommentare weitgehend erklären lassen. Churchill<br />

selber könnte sich mit den Versen Heinrich Heines trösten:<br />

„Weil ich es sang in Liedern,<br />

voll Wahrheit und voll Glut,<br />

sie konnten nichts erwidern,<br />

daher die ganze Wut!"<br />

Aus demselben Grunde hielt es ein schweizerisches Linksblatt<br />

für nötig, zu den Großen der Welt höflich und einladend<br />

zu sagen: „Der Nächste bitte!" Selbstverständlich wird jeder<br />

fremde Staatsbesuch bei uns die gebührende Höflichkeit finden.<br />

Hoffentlich passiert aber unsern enttäuschten und verärgerten<br />

Linkspolitikern nicht das Geschick, daß Stalin in höchsteigener<br />

Person „der Nächste" wäre, der einer solch dringend angebrachten<br />

Einladung Folge leistet. Sein Wagen dürfte kaum<br />

Gefahr laufen, mit Blumen der Huldigung überschüttet zu<br />

werden, wie das bei Churchill der Fall war, schon aus dem<br />

einzigartigen Grunde nicht, weil ein Diktator solche Gunstbezeugungen<br />

gar nicht riskieren will...<br />

S & C ,<br />

WEISS<br />

CtreWter<br />

-j&x c&e I'VcIkJlC'<br />

Die Sowjetunion beharrt in einer neuen Note an die<br />

Türkei auf ihrer Forderung, das Meerengenregime in dem<br />

Sinne abzuändern, daß Rußland und die Türkei gemeinsam<br />

und unter Ausschluß anderer Mächte die militärische Kontrolle<br />

über diese wichtigen Wasserstraßen übernehmen sollen.<br />

Die Stellungnahme der Türkei und der angelsächsischen<br />

Mächte gegenüber diesem russischen Begehren bleibt jedoch<br />

weiterhin scharf ablehnend.<br />

In Paris ist es bei der Beschlußfassung der Jtalien-Kommifsion<br />

über die Festsetzung der italienisch-jugoslawifchen<br />

Grenze in Jstrien zu scharfen Zusammenstößen gekommen.<br />

Die Kommission entschied sich für die sogenannte „Französische<br />

Linie". Als der Vertreter Jugoslawiens hierauf bekannt<br />

gab, daß fein Land diesen Entscheid nicht annehmen und die<br />

von ihm besetzten Gebiete westlich dieser Linie nicht heraus--<br />

geben werde, stimmte die Kommission einem amerikanischen<br />

Antrag zu, wonach Jugoslawien auch die ihm zugesprochenen<br />

Gebiete nicht zu Recht besitzen soll, wenn es sich nicht an den<br />

Friedensvertrag hält. Von einer Lösung des Triester Problems<br />

steht man also so weit entfernt als je.<br />

In Frankreich hat die Konstituante mit. 440 zu 106 Stimmen,<br />

das heißt mit der geschlossenen Mehrheit der drei Regierungsparteien,<br />

dem am 13. Oktober zur Volksabstimmung<br />

gelangenden Verfassungsentwurf zugestimmt. General 'de<br />

Gaulle, der sich noch am Vortage erneut gegen das Projekt<br />

ausgesprochen hatte, sieht sich nun — eine eigenartige Entwicklung<br />

der Dinge — im gleichen Lager mit den in der dritten<br />

Republik tonangebenden Kräften der Radikalsozialisten<br />

(Herriot) und der Rechtsparteien, während sämtliche Parteien,<br />

mit denen er seine erste Regierung gebildet hatte, sich von ihm<br />

abwenden.<br />

Die Friedenskonferenz soll durch Beschränkung der Redezeit<br />

neuerdings beschleunigt werden, damit sie bis zum 15. Oktober<br />

— die Kommissionsarbeit sogar bis zum 5. Oktober —<br />

abgeschlossen werden kann. Unterdessen geht das wirkliche Befriedigungswerk<br />

umso zögernder wie nur je voran. So erfolgte<br />

über Trieft noch immer keine Einigung.<br />

Moskau unterstützt inzwischen durch seine staatliche Presse<br />

die „Zwiespaltspolitik" mit neuen Angriffen gegen den angelsächsischen<br />

Partner, dem diesmal zu große Truppenbestände<br />

in fremden Landen vorgeworfen werden.<br />

In Nürnberg hat der letzte Akt des Kriegsverbrecherprozesses<br />

vor dem interalliierten Militärgericht begonnen. An<br />

der Sitzung vom Montag wurde das Urteil gegen die angeklagten<br />

Organisationen des nationalsozialistischen Deutschland<br />

verkündet. 3 dieser Organisationen, nämlich die Reichsregierung,<br />

der deutsche Generalstab und das Oberkommando der<br />

Wehrmacht (als Ganzes) sowie die SA wurden als nicht verbrecherisch<br />

bezeichnet. Am Dienstag soll die Urteilsverkündung<br />

gegen die 21 angeklagten Hauptkriegsverbrecher erfolgen.<br />

Südafrikas Premierminister, Feldmarschall Smuts, appellierte<br />

an einer in Paris gehaltenen Rede an die Großmächte,<br />

ihre Beziehungen unter sich von Grund auf zu prüfen, um<br />

eine Klärung der Atmosphäre und einen neuen, echten Geist<br />

der Zusammenarbeit herbeizuführen.<br />

Zm den Bauernstand<br />

Jetzt gehe ich Vieh kaufen!<br />

(Mitg.) Die Herbstarbeiten sind im vollen Gange. Wir<br />

Unterlandbauern sind gegenwärtig fast nicht vom Hofe abkömmlich.<br />

Das versteht sich; doch für eine Angelegenheit<br />

dürfen wir mit der Zeit nicht geizen. Jetzt ist die Zeit angelangt,<br />

wo der Bergbauer sein Vieh ab den Alpen führt,<br />

wo man seinen Stall für die kommende Futterperiode neu<br />

überprüft, abgehende Ware abstößt und neue gesunde<br />

Rinder und milchergiebige junge Kühe einstellt.<br />

Durch die Erhöhung des Milchpreises ist es nun wieder<br />

etwas besser möglich geworden, beste Qualität anznkaufen.<br />

Zudem werden bald auch die Schlachtvieherlöse steigen.<br />

Es ist deshalb empfehlenswert, selbst einmal Zeit zu<br />

nehmen und einen guten Viehmarkt im Originalzuchtgebiet<br />

zu besuchen und zu kaufen. Die Preise für gutes Nutzvieh<br />

sind heute, gemessen an den Kosten und an der Qualität der<br />

Tiere angemessen. Qualitätsbergvieh ist überhaupt selten zu<br />

teuer.— Gesunde hochträchtige dreijährige Herdebuchrinder<br />

(Ohrmarkte -j- Abstammung) von guter Qualität sind ungefähr<br />

zu folgenden Preisen erhältlich:<br />

Braunviehgebiet: Graubünden 1630—1890 Fr.<br />

Ostschweiz 1750—1940 Fr.<br />

Urkantone 1770—1970 Fr.<br />

Die Preisunterschiede erklären sich durch das verschiedene<br />

Gewicht der Tiere. Es ist überhaupt gut, wenn wir beim<br />

Viehankauf auf das Gewicht sehen; denn wir kaufen nicht<br />

nur die Leistungsanlage und die Rasse, sondern auch die<br />

Masse. Gewöhnliche mittlere Marktware ohne besonderen<br />

Znchtwert sind auch zu tieferen Preisen erhältlich. Ganz allgemein<br />

können wir aber eine Auslage von ca. Fr. 3.20 je<br />

Kilogramm Lebendgewicht machen. Wichtig ist für uns, daß<br />

wir die ersten großen Herbstviehmärkte besuchen und nicht<br />

erst die späten. — Glück auf! Die Reife wird sich lohnen!<br />

An die tzmhsänger hon Wffre Offerten!<br />

Es mehren sich immer mehr die Klagen, daß Interessenten von<br />

Chissre-Jnseraten, trotz Beilage des Portos für Rückantwort, ohne<br />

jegliche Nachricht gelassen werden. Wir ersuchen die Ossertenbesitzer<br />

höflichst, derartige Anfragen bei Klärung der Sache sofort zu<br />

beantworten, damit den Ossertftellern nicht wertvolle Zeit durch unnutzes<br />

Warten verlorengeht.<br />

Die Expedition.


Für den Bauernstand<br />

Richtpreise für Frühobst.<br />

SA0226Z 544<br />

Die regionale Obstvorbörse Luzern hat anläßlich ihrer<br />

Sitzung vom 24. -September <strong>1946</strong> mit sofortiger Wirkung die<br />

folgenden Richtpreise (mit 10 % Toleranz) für Frühobst<br />

festgelegt:<br />

Aepfel.<br />

Produzentenpreis per<br />

Qualitätsgruppe la<br />

100 kg netto<br />

Ananas-Rtte., Cax orange<br />

A-Sort. 40.—<br />

B-Sort. 35.—<br />

C-Sort. 15.—<br />

Qualitütsgruppe 1<br />

Goldparmänen, Boskap A-Sort. 35.—<br />

B-Sort. 30.—<br />

C-Sort. 15.—<br />

Qualitätsgruppe II<br />

Waelty, Breitacher, Berner Rosen B-Sort. 22.—<br />

Menznauer Jäger C-Sort. 13.—<br />

(ohne Toleranz nach oben) B-Sort. 25.—<br />

C-Sort. 13 —<br />

Reife Aepfel der Qualitätsgruppe III B-Sort. 18 —<br />

Reife Aepfel der Qualitätsgruppe IV B-Sort. 10.—<br />

Reife Aepfel der Qualitätsgruppe V B-Sort. 14.—<br />

Birnen:<br />

Reife Birnen der Qualitätsgruppe l L'.-Sorl. 30.—<br />

Reife Birnen der Qualitätsgruppe II<br />

Schmelzende von Thirriot B-Sort. 20.—<br />

Quitten:<br />

Aepfel- und Birnenquitten B-Sort. 20.—<br />

M 0 st 0 b st:<br />

Reife Mostbirnen 6.00<br />

Mostäpfel 6.—<br />

Zwetschgen:<br />

per kg netto<br />

Hauszwetschgen —.45<br />

Brennzwetschgen —.40<br />

B a u m n ü s s e :<br />

„Unterwaldner", extra große, 32 mm 1.80<br />

L.Qualität, 288 mm 1.40<br />

2. Qualität 1.10<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 24. September <strong>1946</strong>.<br />

00 .<br />

Monatsrettig (Radis) 20 Geflügel, Klemtlere und<br />

Bierrettig (Sommer- und<br />

(Wildbret (tot).<br />

Winterrettig) , 1totstes 20—30 Suppenhühner<br />

Knoblauch<br />

35 Kanincbett<br />

Petersilien, 1 Büschel w «anmcyen<br />

Schnittlauch, 1 Büschel 10 Süßwasserfische<br />

u»d<br />

Zwetschgen, gewöhnliche<br />

Baumnüsse, mittlere<br />

Aprikosen, inländische<br />

Pfirsiche<br />

Brombeeren<br />

Hollunderbeeren<br />

Quitten<br />

Trauben, ausländische<br />

Kochüpsel<br />

Kontrollware, inländ.<br />

Birnen<br />

Kontrollware, inländ.<br />

60-70 Kleinfelchen, tot<br />

150—lootzechte<br />

Barsche (Egli)<br />

120—i60Brachsen<br />

ibv—200Hasel<br />

40-50 Trüschen<br />

40—45<br />

>b5-is0 Meersische.<br />

20—25 Kabeljau, ganz<br />

35—50 Kabeljau, Filets<br />

Merlans<br />

40—70 Colins<br />

Viehmarkt in Luzern vom 24. September <strong>1946</strong>.<br />

15—30<br />

ISO<br />

75—150<br />

24o—280<br />

430<br />

£09<br />

84<br />

167<br />

784<br />

430<br />

430<br />

515<br />

240<br />

430<br />

500<br />

500<br />

900<br />

450<br />

400—450<br />

520 —510<br />

400—440<br />

280<br />

200<br />

400<br />

Auffuh r : 5 Muni, 12 Kühe, 119 Kälber, 456 Schweine,<br />

total 592 Stück.<br />

400<br />

480<br />

480<br />

420<br />

Der Verband katholischer Angestellter<br />

und Beamter der Schweiz<br />

veröffentlicht folgendes Aktionsprogramm:<br />

Die Löhne werden sofort an die kriegsbedingte Teuerung<br />

angeglichen. Die Teuerungszulagen werden in Lohnerhöhungen<br />

umgewandelt.<br />

1. Die Wege unserer Wirtschaftspolitik sind darauf auszurichten,<br />

den Arbeitsertrag auf Kosten des Kapitals zu<br />

steigern. Damit soll der Lohn aller Arbeitnehmer soviel<br />

erhöht werden, daß er nicht nur das Existenzminimum<br />

umsaßt, sondern auch jedem einen gerechten Anteil an<br />

den Kulturgütern zusichert. Der Leistungslohn soll so groß<br />

sein, daß eine Familiengründung verantwortet werden<br />

kann. Durch genügende Kinderzulageu ist der kinderreichen<br />

Familie Rechnung zu tragen.<br />

2. Unternehmungen nnd Betrieben jeder Art ist es zu verunmöglichen,<br />

Gewinne auf Grund zu niedrigerer Löhne<br />

zu erzielen. Kontrolle durch eidgenössische und kantonale<br />

Lohnämter.<br />

3. In Verbindung mit allen bestehenden kaufmännischen Berussorganisationen<br />

soll der Abschluß von Gesamtarbeits-<br />

Verträgen und deren Allgemeinverbindlicherklärung erreicht<br />

werden.<br />

4. Durch Betriebs- und Berufsgemeinschaften soll das Mitbestimmungsrecht<br />

der Angestellten in Fragen der Arbeiter-<br />

Organisation und der Arbeitsbedingungen garantiert,<br />

durch Gewinnbeteiligung ihr Interesse gefördert werden.<br />

5. Für die kaufmännischen Angestellten ist durchgängig die<br />

44-Stundenwoche einzuführen. Ueberzeitarbeit, soweit sie<br />

30 Stunden im Jahr übersteigt, ist mit einem Viertel<br />

Zuschlag zu vergüten.<br />

6. Dem kaufmännischen Angestellten ist zu verunmöglichen,<br />

während seiner Freizeit und seiner Ferien für Dritte<br />

gegen Entgelt zu arbeiten.<br />

7. Jedem kaufmännischen Angestellten ist nach einjährigem<br />

Dienstverhältnis ein Minimalanspruch auf zwölf bezahlte<br />

Ferientage zuzugestehen.<br />

8. Treu und Glauben verletzende Kündigungen sind beidseits<br />

zu verhindern. Abfindungen bei Aufhebung langjähriger<br />

Dienstverhältnisse. Obligatorische Einführung<br />

von Pensionskassen, wenn nötig durch Ausgleichskassen<br />

innerhalb der Berufsgemeinschaft.<br />

9. Durch soziale Lohnverhältnisse ist der verheirateten Fran<br />

die Rückkehr aus dem Berufsleben in die Familie zu ermöglichen.<br />

10. Um der Ueberflutung des kaufmännischen Berufes Einhalt<br />

zu gebieten, ist allgemein ein Bernfsausweis zu fordein;<br />

Abschluß einer kaufmännischen Lehre oder Diplom<br />

einer Handelsschule.<br />

1 I.Gas Bundesgesetz über die Arbeit im Handel und in den<br />

Gesucht zu möglichst baldigem Eintritt brave, zuverlässige<br />

H M t M r<br />

Guter Lohn, geregelte Freizeit.<br />

Adresse zu erfragen bei der Expedition d. Bl.<br />

Gesucht gesunder, kräftiger<br />

J ü n g l i n g<br />

574<br />

558<br />

als Ausläufer, dem Gelegenheit geboten wird, vom l. Januar<br />

1947 bis 31. Dezember 1948 in neuzeitlich besteingerichtetem<br />

Betriebe den Bäckerberuf, neben Verbands- und Prüsungsmeister,<br />

zu erlernen. Nur gutgesinnter, in jeder Beziehung<br />

aufrichtiger und braver Knabe kann Offerte richten an<br />

Th. Bolsing-Jten, Brot- und Feinbäckerei, Schwyz.<br />

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vielleicht Einklemmungsgefahr.) Die Erfindung des Speziallsten,<br />

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Die Anwendung ist einfach, ohne Zeitverlust oder Arbeitsbeeinträchtigung.<br />

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Gewerben soll so rasch als möglich ausgearbeitet und i,<br />

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Ni-akt aesetzt werden.<br />

Sekretariat des Verbandes katholischer $ eQ<br />

und Angestellter der Schweiz: ^<br />

Josef Rohner, Felsenstr. 41, St. Gallen<br />

Radio<br />

— Beromimster<br />

Donnerstag, 3. Okt.<br />

11.30 Moderne, aber klangschöne Musik. 12.4« g tubi<br />

orchester. 17.00 Gedächtnisstnnde für Heinrich Kamins^<br />

18.00 Jugendstunde. 18.35 lavier vorträge. 19.00 Leichte<br />

Musik. 19.55 Volkstümlicher Abend. -1.15 .Kndta-Brieskastx,,<br />

22.10 Für die Jazzliebhaber. 22.30 Musik der Gegenwart.<br />

Freitag, 4. Okt.<br />

1130 Das Freitags-Mosaik. 12.40 Studioorchester. 17^<br />

Zeitgenossen Bachs. 18.00 Volkstümliche Musik. 18.20 Schafs,<br />

hufer Bölle, Dialektplauderei. 18.40 Spielen Sie mit? ig^<br />

Weltchronik. 19.55 Schallplatten. 20.15 Jahrmarkt der 5W<br />

20.50 Oesterreichische Lieber. 21.15 Ann-Rutledge, Hörspixf<br />

21.40 Liedervortrüge. 22.30 Streichquartett.<br />

Samstag, 5. Okt.<br />

11.30 Stuhl Nr. 263. 11.40 Sonate. 12.40 Die Wochx<br />

im Bundeshaus. 12.50 Streichorchester Toni Leutwiler. 17 00<br />

Kapelle Jean Louis. 18.00 Im Obstkeller Langenthal. Reportage.<br />

18.20 Ländlerkapelle. 18.35 Schallplatte«. 19.10 Lieder<br />

19.40 Die Woche. Hörbericht. 20.15 Kleine Anzeigen. 21.0g<br />

Uebertraguug aus Twann: Wir sind Gäste in Twann und<br />

tauschen Gastgeschenke aus. 22.05 Tanzmusik nach alter Art.<br />

22.30 Tanzmusik.<br />

Der Wintersendeplan des Schweizerischen Rundspruchs<br />

tritt Sonntag, deu 6. Oktober, in Kraft. Sein wesentlichste<br />

Merkmal ist: Die Vorverlegung der werktäglichen Gemeinschastsseudungen,<br />

die an den Vormittagen um 11 Uhr und ai,<br />

den Nachmittagen um 16.30 Uhr beginnen.<br />

Die Sendezeiten sind demnach: B e r 0 m ü n st c r : Montag<br />

bis Freitag 06.40—07.20, 11.00—13.45 16.30—22.30.<br />

Samstag 06.40—07.20, 11.00—23.00. Sonntag 06.40—07.20<br />

9.00—22.30 Uhr. — Nachrichtendienste: 07.00, 12.30 1930<br />

und 22.00 Uhr.<br />

Jnnerschweizerisches im Radio.<br />

Ein volkstümlicher Abend ist Donnerstag, den<br />

3. Oktober, um 19.55 Uhr, der Jnnerschweiz gewidmet. Zuerst<br />

spielt die Krienser Hausmusik unter der Leitung von<br />

Adolf Sahli. Hernach geht Anton Husisteins Spiel in<br />

Luzerner Mundart um einen Günseprozeß unter dein Titel<br />

„Advokate-Fueter" in Szene. Anschließend werden Lieder<br />

und Tänze aus der Jnnerschweiz, in deren Wiedergabe sich<br />

die Ennetmoser Hausmusik, die Stauser Ländlerkapelle, die<br />

Trachtengruppe Stnns und das Jodelduett Blättler teilen,<br />

zu Gehör gebracht.<br />

Witwer, Mitte 40er, mittlere Postur, katholisch, pensioiisberechtigtei<br />

Bundesangestellter, mit gutem Einkommen, in geordneten Verhältnissen<br />

und mit Charaktereigenschaften, die ein friedliches und qlückliches<br />

Eheleben gewährleisten, sucht auf diesem Wege seine 2. liebe<br />

Gattin. Anhänglichkeit und Treue zu Stinbcrn ist uitcrläßlicf). Rechtschaffene<br />

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19. Okt.<br />

-2. Nov<br />

SA3311Z 537<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendgewicht Handel Preise<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der K. E. A. sestaesetzten<br />

Höchstpreisen angenommen.<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—60 je n<br />

51—55<br />

5&—60<br />

61—65<br />

66—70<br />

Qual.<br />

Markenkälber 80 kg u. m.<br />

Rotfleischige<br />

WeiMeischige, mittelgr.<br />

Ausstich<br />

Die Preise verstehen sich<br />

nüchtern, sonst bis zu 3 kg<br />

Eigengewicht<br />

Schweine.<br />

Fette Schweine<br />

Absüugerinnen<br />

Ferkel. 7— !) Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Auömastschmeine<br />

2.20-3.30 out<br />

8.30—3.40<br />

3 50-3.60<br />

3.60—3.70<br />

3.70-3.80<br />

3.90—4.10<br />

4.20—4.30<br />

4.40—4.60<br />

per Stillt Fr.<br />

50— 70<br />

72—100<br />

102—150<br />

160—200<br />

2(50—300<br />

gut<br />

flau<br />

steigend<br />

steigend<br />

sinkend<br />

Wier<br />

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II01<br />

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jederzeit gerne angenommen. Druck und Verlag: Lou,s Ehrl, & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33 ^ Arrangement werden abgelehnt.<br />

A « » P t i<br />

Der Herbschtwind schittlet gäli Baim,<br />

Ins Däli dien scho d Näbel singge<br />

Und d Amsle schwygt, uf sällem Zwyg,<br />

Dert glyslet non e Pärli Fingge.<br />

(Th. Baerwart, Basel.)<br />

Der Weinmonat ist das Brücklein vom Herbst zum Winter.<br />

Vor dem Welken und Verblühen der Natur erleben wir<br />

noch ein paarmal sommerliche Pracht. Aber einmal müssen<br />

wir alle von ihr Abschied nehmen, wie schwer es uns auch<br />

wird. Die Welt wird stiller mit jedem Tag, wie der Weg in<br />

den ewigen Abend.<br />

Das Friedensheimweh geht durch Stadt und Dorf und Au.<br />

Die Rede Churchills am 19. September in Zürich, ein Meisterwerk<br />

des einfachen und abgerundeten Gedankenausdrucks,<br />

war wie ein riesiger Felsblock, der, ins Wasser geworfen,<br />

weltweite Ringe zog — ähnlich der Anfprache von Fulton am<br />

4. März <strong>1946</strong>. Der geistig überragende Mann, begabt mit<br />

stahlscharfer Urteilskraft und einem löwenhaften Willen, hat<br />

sich auch als Altlandammann von England ein lustiges Augenzwinkern<br />

bewahrt und gönnt sich und andern einen neckischen<br />

Spaß. Drum schlückelten die biedern Schweizer seine doch<br />

ernsten staatsmännischen Worte vergnügt in sich hinein wie<br />

neuen Most von der Trotte weg. Das Schweizerherz fühlte<br />

den menschlichen und christlichen Ton heraus.<br />

Große Geister müssen auf Wirbelstürme von Widerspruch<br />

gefaßt sein. So ging's Churchill nach seiner Rede von Fulton,<br />

wo er ruhig gelassen die russische Ellbogenpolitik angeprangert<br />

und die militärische Zusammenarbeit Amerikas und<br />

Englands offen begründet hatte. In Zürich kam es ihm neuerdings<br />

darauf an, den Menschen den Herbstnebel aus den Augen<br />

zu tun und ein ganz neues Ziel sichtbar zu machen:<br />

Frankreich und Deutschland — Marianne rechts, Michel<br />

links — sollen zusammen das europäische Zelt neu aufbauen.<br />

Ist das nicht ein Hirngespinst? In einer Zeit, wo selbst Männer<br />

niutlos und gelähmt in Finken übers Pflaster marschieren,<br />

statt die gutgenagelten Bergschuhe anzuziehen und den<br />

Schwinget mit dem Leben aufzunehmen. Doch nein! Was in<br />

Fulton zur Märzenzeit gesagt worden, ist heute schon in<br />

Wirklichkeit unigewandelt: Amerika und England arbeiten einander<br />

in den deutschen Besetzungszonen und im Generalstab<br />

gut in die Hand. Die „Dorkshire Post" findet darum das rechte<br />

Wort: „Churchill hat die außerordentliche Gabe, recht zu behalten."<br />

Wir Katholiken freuen uns, daß Churchill eine Reihe von<br />

Grundsätzen wiederholt hat, welche Pius XII. in seinen vielen<br />

Friedensbotschaften verkündet hatte. Der Papst sagte in der<br />

Radioansprache vom 24. Dezember 1941: „Die Geschichte<br />

lehrt, daß Friedensverträge, deren Geist und Bedingungen im<br />

Gegensatz standen mit dem Urteil des Gewissens wie mit<br />

staatsmännischer Weisheit, niemals zu wirklicher Lebenskraft<br />

gelangten. Ihre Kurzlebigkeit war der klare Beweis für den<br />

menschlich begreiflichen, aber deshalb nicht minder verhängnisvollen<br />

Rechenfehler. Das Unglück dieses Krieges ist zu groß,<br />

als daß die Menschheit es sich leisten könnte, ihm noch das<br />

schlimmere Unglück eines verfehlten Friedens folgen zu lassen.<br />

Dieses unabsehbare Verhängnis mit allen Mitteln aufrichtigen,<br />

tatkräftigen und großmütigen Wollens zu vermeiden, ist<br />

Alle ßli»»eriiWii<br />

und die MWMstraße eilist lind jetzt<br />

von Otto Heß.<br />

nicht Sache dieser oder jener Richtung, dieses oder jenes Volkes,<br />

es ist Sache aller Völker, es ist Sache der Menschheit.<br />

Und weil es ein Weltanlieg-m ist, verlangt es die Mitarbeit<br />

der Christenheit um der religiös-sittlichen<br />

Elemente willen, die der Neubau erfordert." Churchill nannte<br />

in Zürich das bedrohte Europa „the fountain of Christian<br />

faith and Christian ethics — den Brunnquell des christlichen<br />

Glaubens und der christlichen Sittenlehre". Papst und Staatsmann<br />

treffen sich hier im gleichen Gedanken, den ihnen eine<br />

reife Lebenserfahrung — Churchill ist am 30. November 1874,<br />

Pius XII. am 2. März 1876 geboren — immer wieder bestätigt<br />

hat.<br />

Stalin läßt sich aus dem Busch klopfen.<br />

Churchill wagte in Zürich, den Finger auch auf den wunden<br />

Punkt zu legen, das Verhältnis der Welt zu Rußland und<br />

umgekehrt: „Wir hoffen, daß Rußland als Freund und vertrauensvolle<br />

Macht dem neuen Europa gegenüberstehen wird."<br />

Trotz diesem unanfechtbaren Worte sind die Kommunisten wie<br />

verstörte Wespen aufgefahren. Der britische „Daily Worker"<br />

nennt die Zürcher Rede eine Schmährede. Das Moskauer Radio<br />

wirft dem Redner „abgekartetes Spiel mit Byrnes' Worten<br />

in Stuttgart" vor und bemerkt: Churchill werde nicht<br />

imstande sein, „die Räder der Weltgeschichte rückwärts zu drehen".<br />

Am 24. September nahm auch Stalin die Pfeife aus dem<br />

Mund und gewährte einem englischen Zeitungsmann eine<br />

Unterredung, die natürlich für die ganze Weltallmend berechnet<br />

war. Er sagte: „Ich glaube nicht an eine wirkliche Gefahr<br />

eines neuen Krieges. Man sollte einen strengen Unterschied<br />

inachen zwischen den jetzigen Gerüchten über einen neuen<br />

Krieg und der wirklichen G e' a h r eines neuen Krieges, die<br />

tatsächlich noch nicht besteht." Stalin unterstrich, daß eine<br />

aufrichtige Zusammenarbeit zwischen Rußland und den Westmächten<br />

möglich sei. Ueber Stalins Rede gab's in Moskau<br />

Freudenkundgebungen. Jedes Volk will den Frieden. In London<br />

fand die Rede gutes Echo, wenn auch gewisse Vorbehalte<br />

gemacht wurden. So schrieb der „Daily Telegraph" in Anspielung<br />

an das englische Sprichwort „Erst beim Essen zeigt<br />

sich die Güte des Puddings": „Die lange Entwöhnung von<br />

irgend etwas Schmackhaftem aus Moskau wird hoffentlich nicht<br />

dazu führen, diese verlockender aussehende Speise allzu gierig<br />

zu verschlingen." Soll also heißen: wir wollen nicht nur schöne<br />

Worte, wir wollen schöne Taten sehen. Die Amerikaner —<br />

weiter vom Geschütz — geben zu bedeuten, eine schöne Tat<br />

wäre es, wenn Moskau seinen Lautsprecher Gromyko von Paris<br />

heimpfeifen würde. Die Geschichte ist noch frisch in Erinnerung,<br />

daß auch Hitler einst beteuert hat, er glaube an einen<br />

langen Frieden, und bald nachher den Krieg angezeuselt<br />

hat mit der Bemerkung, die Völker sollen nicht in Wunschträumen<br />

sich ergehen, sondern Realpolitik treiben ... Gewisse<br />

Leute lügen nur einmal im Tag, wenn man nur wüßte,<br />

wann! — —<br />

Prägen wir die Worte Pius' XII. in seiner Radiobotschaft<br />

an die Schweiz am Bettag tief ins Gedächtnis: „Es ist<br />

in Wahrheit so, daß allein die Lehre, der Glaube und die<br />

Gnade Jesu Christi den Völkern eine dauernde Grundlage<br />

für Existenz, Fortschritt, Wohlfahrt und Frieden sicherstellen<br />

können."<br />

:—'•<br />

Bon diesen Erwägungen ausgehend, kam die Gemeinde<br />

dazu, das Trace der neuen Straße auf die entgegengesetzte<br />

Talseite, durch den Großwald, zu verlegen. Die Ausführung<br />

des Projektes war in drei Etappen vorgesehen und zwar<br />

l Teilstück: Stöckalp — Erzhaus; H. Teilstück: ErzHaus —<br />

Aabach, und letztes Teilstück: Aabach — Frutt. Um jedoch der<br />

Gefahr von weiteren Felsstürzen auszuweichen, wurde die<br />

Zweite Etappe ErzHaus — Aabach in erster Linie an die<br />

Hand genommen und mit diesen Arbeiten konnte im Jahre<br />

1926 begonnen werden. Die übrigen beiden Strecken konnten<br />

in der Folge bis zum Jahre 1935 ebenfalls zur Ausführung<br />

gebracht werden.<br />

In den lektern Zeitabschnitt fällt auch die Erstellung der<br />

Seilbahn Stöckalp — Frutt, was auch die Zuführung des<br />

elektrischen Stromes nach der Stöckalp erforderte.<br />

Die im Jahre 1941 vom Militär auf Melchsee erstellte<br />

«endeanlage veranlaßte sodann die Weiterführung der Hochspannungsleitung<br />

dorthin, wodurch dann auch die Bedienung<br />

^er Hotels auf der Frutt mit elektrischem Strom ermöglicht<br />

wurde.<br />

Wie die in einem spätern Abschnitt folgenden Zahlen über<br />

Frequenz dartun werden, begann sich der Verkehr aus<br />

der neu erstellten Melchtalerstrahe zusehends zu steigern, wodurch<br />

da und dort Verbesserungen, wie Schaffung von Ausweichstellen<br />

ufw., notwendig wurden.<br />

Im Jahre 1928 sah sich das Kurinspektorat der Oberpostdirektion<br />

veranlaßt, die Tragfähigkeit und den Zustand der<br />

Eistlibachbrücke untersuchen zu lassen. Der von Herrn Jng.<br />

Fr. Hübner erstattete Bericht stellte fest, „daß normalerweise,<br />

d. h. unter dem Postwagen, die Beanspruchungen (der Brücke)<br />

durchaus innerhalb der üblichen zulässigen Grenzen liegen."<br />

Der Berichterstatter machte aber darauf aufmerksam, daß<br />

die Querbalken bei ganz schweren Lasten zu hoch beansprucht<br />

würden und er gab für einen allfälligen Neubau verschiedene<br />

Ratschläge. Leider konnten diese nicht so schnell in die Tat<br />

umgesetzt werden und die Folge davon war, daß die Brücke<br />

wohl dem Postverkehr, nicht aber einem schwer beladenen<br />

Lastwagen standhielt. Am 28. November 1929 brach die Brücke<br />

unter der Last eines mit Sand beladenen Lastwagens zusammen<br />

und es datf als sehr glücklicher Zufall angesehen werden,<br />

daß der Chauffeur von starken Verletzungen verschont<br />

blieb und daß sich der Unfall mehr auf Materialschaden beschränkte.<br />

Dieses Vorkommnis, sowie die durch den Stollenbau für<br />

das Lungernseewerk vermehrte Inanspruchnahme der Straße<br />

veranlaßte die Gemeinde im Jahre 1936 ein in Bereitschaft<br />

gestelltes Projekt für den Ausbau der Melchtalerstraße zur<br />

Ausführung zu bringen. Die diesbezüglichen Kosten beliefen<br />

sich auf Fr. 48 560.—, an welche der Kanton eine Subvention<br />

von 20 Prozent zusicherte.<br />

Ein weiteres Projekt folgte im Frühjahr 1932 und die bezüglichen<br />

Kosten von Fr. 40 105— wurden ebenfalls mit 20<br />

Aus jeder katholischen Bauerusamilie<br />

gehört am kommenden Sonntag' ein Mann nach Einsiedeln<br />

an die 3. Schweizerische Kathol. Bauerntagung!<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates vom 30.<br />

September <strong>1946</strong>. Zum offiziellen Tag der „OLMA", oftschweizerische<br />

Messe für Land- und Milchwirtschaft, St. Gallen,<br />

die dieses Jahr zum erstenmal als vom Bundesrat anerkannte<br />

Messe durchgeführt wird, wird Herr Landstatthalter<br />

Alois Abächerli, Staatswirtschaftsdirektor, abgeordnet.<br />

Von der Genehmigung der Abrechnung über die Entwässerung<br />

und Güterzusammenlegung „Schibenried", Giswil,<br />

durch das eidgenössische Meliorationsamt wird Kenntnis genommen.<br />

Die Ausführungskosten betragen Fr. 320 051.08, der<br />

Bnndesbeitrag Fr. 125 600.—.<br />

Der Veranstaltung einer bescheidenen Feier zur Einweihung<br />

des restaurierten Wohnhauses von Bruder Klaus aus<br />

dem Flüeli am 20. Oktober <strong>1946</strong> wird zugestimmt.<br />

Die Polizeidirektion wird beauftragt, die.geeigneten Maßnahmen<br />

zur intensiveren Bekämpfung des durch Motorfahrzeuge,<br />

insbesondere der Motorräder, verursachten Lärms zu<br />

treffen und im Amtsblatt einen diesbezüglichen Aufruf zu erlassen.<br />

Der vom Einwohnergemeinderat Engelberg am 16. Angust<br />

<strong>1946</strong> erlassenen Friedhofverordnung wird die Genehmigung<br />

erteilt.<br />

Dem Kanton Obwalden sind aus dem Reinerlös der 80.<br />

Tranche der Interkantonalen Landeslotterie Fr. 1627.20 zugegangen.<br />

Ein Besuch. (Korr.) Am letzten Samstag weilte die<br />

Staatswirtschaftskommission des sreiburgischen Großen Rates,<br />

begleitet von den Herren Staatsräten Bovet, Bäriswyl<br />

und Ackermann und Staatskanzler R. Binz, auf der Durchreise<br />

in Obwalden. Die Herren nahmen in Sächseln das Mittagessen<br />

ein und wurden bei dieser Gelegenheit von Landammann<br />

Dr. G. Odermatt, Ständerat L. von Moos und Landschreiber<br />

L. Omlin begrüßt. Den Nachmittag verbrachten sie<br />

in Engelberg, mit einer Fahrt nach Trübsee und dem Jochpaß.<br />

Talammann Dr. I. Gander entbot ihnen den Willkomm.<br />

Die freundschaftliche Kontaktnahme vertieft die bestehenden<br />

guten Beziehungen zwischen Freiburg und Obwalden.<br />

Kantonale Biehschau in Sarnen. Bei denkbar günstiger<br />

Witterung konnte am 1. Oktober die kantonale Viehschau in<br />

Sarnen durchgeführt werden. Wie in frühern Jahren wurden<br />

die ungefchaufelten Rinder nicht mehr aufgeführt, wodurch<br />

die Platzfrage in einfacher und durchaus befriedigender Weise<br />

gelöst werden konnte. Unter den Preisrichtern konnte man<br />

verschiedene neue Kräfte feststellen. Demgegenüber ist a. Kantonsrat<br />

I. P s Y l, von Rickenbach-Schwyz, nicht mehr erschienen.<br />

Herr Pfyl war über dreißig Jahre als Preisrichter und<br />

Punktierer an unsern Genossenschaftsschauen tätig. Mit nnerschütterlicher<br />

Ruhe und sachlich hat er jeweils die Tiere nach<br />

ihrer Qualität beurteilt, ohne aus den Namen und die Ansicht<br />

des Besitzers zu schauen. Er hat sich um die <strong>Obwaldner</strong> Viehzucht<br />

große Verdienste erworben. Es sei ihm hiefür auch an<br />

dieser Stelle der Dank und die Anerkennung der <strong>Obwaldner</strong><br />

Züchter ausgesprochen.<br />

Prozent subventioniert. In diesem letzter» Projekt war auch<br />

die Neuerstellung der Eistlibach- und Dießelbachbrücken enthalten.<br />

In Rücksicht auf die sehr starke Beanspruchung der<br />

ganzen Straßenstrecke von Kerns bis Melchthal zufolge des<br />

Stollenbaues nach dem kleinen Melchtal leisteten auch die<br />

Zentralschweizerischen Kraftwerke sowie die Baufirma Prader<br />

und Baumann namhafte Beiträge.<br />

Die beiden Brücken über den Eistlibach und Dießelvach<br />

wurden von dieser Firma ausgeführt. Die Arbeiten an der<br />

Eistlibachbrücke wurden von dieser Firma ausgeführt. Die Arbeiten<br />

an der Aistlibachbrücke wurden am 7. Juli 1933 aufgenommen<br />

und schon am 29. August konnte die Brücke befahren<br />

werden. Die Arbeitslöhne betrugen 90 Rp. bis<br />

Fr. 1.05 per Stunde.<br />

Damit kann ich meine Aufzeichnungen in verkehrstechnischer<br />

Hinsicht schließen und ich werde nun im<br />

II. Abschnitt<br />

anhand der mir von der Kreispostdirektion in freundlicher<br />

Weise zur Verfügung gestellten Unterlagen die Entwicklung<br />

schildern, die hinsichtlich dem Postverkehr im Laufe der Jahre<br />

eingetreten ist.<br />

1. Postverkehr Sarnen — Melchthal — Stöckalp.<br />

1849 Errichtung einer Poststelle in Kerns. Im Jahre 1866<br />

wird dieser Ablage die Rechnungspflicht übertragen und<br />

an, 1. März 1872 wird sie in ein Postbureau umaewandelt.<br />

(Fortsetzung.)


Die diesjährige Auffuhr war auch ohne Berücksichtigung<br />

der ungeschaufelten Rinder etwas kleiner als letztes Jahr.<br />

Immerhin mußten 740 Tiere beurteilt werden. Prämiiert<br />

wurden 613 Stück, oder 83 Prozent, nämlich 113 Stiere, 231<br />

Kühe und 239 Rinder. Die Preisrichter hatten wirklich keine<br />

leichte Arbeit, in 3—4 Stunden 740 Tiere ihrer züchterischen<br />

Qualität entsprechend einzureihen. Besonders die alten Stiere<br />

und Kühe zeichneten sich durch hohe Qualität und eine bemerkenswerte<br />

Ausgeglichenheit aus. Bei den alten Stieren<br />

rivalisierten gleich 5 Stiere mit 95 Punkten, was nicht einmal<br />

am Zugermarkt vorgekommen ist. Dort brachten es von<br />

1200 ausgestellten Stieren nur 2 auf 95 Punkte! Bei diesen<br />

5 Stieren handelte es sich um folgende „prominente" Namen:<br />

Loris/VZG Lungern, Taler/VZG Sächseln, Adler/Kloster<br />

Melchthal, Markus/Gebr. Wyrsch, Kägiswil und Optikus/VZG<br />

Sarnen. Cinto/VZG Lungern und Orpheus/VZG Sächseln<br />

hatten 94 Punkte. — Qualität und Ausgeglichenheit der<br />

Maisstiere ließen eher etwas zu wünschen übrig, während<br />

die Kalbstiere wieder eine gute Durchschnittsqualität ^ aufwiesen.<br />

Hier belegten die Sachsler gleich die drei ersten Plätze.<br />

Wie überhaupt die Sachsler Tiere an der diesjährigen Schau<br />

im allgemeinen wieder recht gut abgeschnitten haben. Bei<br />

den Rindern ließen die jüngern eher etwas zu wünschen übrig.<br />

Der einte und andere meinte, das sei wohl die Folge der<br />

knappen Fütterung im letzten Winter.<br />

Alles in allem war es wiederum eine prächtige Schau und<br />

die <strong>Obwaldner</strong> Züchter dürfen sicher stolz sein auf die gute<br />

Qualität ihres Zuchtmaterials. Halten wir Sorge dazu und<br />

lassen wir uns nicht verleiten, die besten Zuchttiere durch verlockende<br />

Geldangebote zu veräußern!<br />

Zwei italienische Einkaufskommissionen belebten nebst<br />

dem Sachsler Radio-von Ah den Ausstellungsplatz. Es sollen<br />

über 30 Stück für den Export angekauft worden sein. (Korr.)<br />

Mittelständisches Aufgebot — Detaillisten-Tagung Luzern.<br />

Der Kantonale Gewerbeverbaud von Luzern, Ob- und Nid-<br />

Waiden veranstaltet am nächsten Sonntag eine große mittelständische<br />

Versammlung und ladet Vertreter des Detailhandels<br />

und des gewerblichen Mittelstandes ein, um dort die<br />

aktuellen Fragen der Gegenwart gemeinsam zu besprechen.<br />

Ueber die erste Frage: „Wo steht der Detailhandel heute?"<br />

spricht Herr Dr. Chs. Blanc, und über die zweite Frage:<br />

„Wie kann er sich helfen?" Herr Dr. R. Lindt, Sekretär des<br />

Schweiz. Detaillistenverbandes. Anschließend soll eine gemeinsame<br />

Aussprache zu diesen Problemen Stellung nehmen« Es<br />

werden alle Vertreter des Detailhandels und des mittelständischen<br />

Gewerbestandes eingeladen, mit ihren Freunden an dieser<br />

Tagung teilzunehmen. Es gilt, die Bestrebungen landesfremder<br />

Großbetriebe, der Warenhäuser, der Migros usw.,<br />

usw., in Bahnen zu lenken, die unserm gewerblichen Mittelstand<br />

und unserm Detailhandel ihre Existenzen ebenfalls gewährleisten.<br />

— Es ist vorgesehen, daß von allen Stationen<br />

Qbwaldens bei genügend Teilnehmern Kollektivbillets zu verbilligten<br />

Preisen ausgegeben werden. Interessenten sind höflich<br />

ersucht, sich bei ihren Stationen rechtzeitig anzumelden.<br />

Es ist vorgesehen, daß die Teilnehmer aller Stationen mit<br />

dem Zuge Ankunst in Luzern 13.49 Uhr reisen. Für Kerns<br />

kann die Anmeldung bei Herrn Clausen, zur Blume, gemacht<br />

werden. Für die Rückkehr dürfte der Zug 17.30 Uhr Abfahrt<br />

in Luzern in Frage kommen.<br />

Möge auch Qbwalden durch eine starke Vertretung an dieser<br />

mittelständischen Tagung teilnehmen und sich damit an<br />

diesen wichtigen Problemen der Zukunft ein dauerndes Mitspracherecht<br />

begründen. (Eing.)<br />

11. Erziehungstagung. Am 9. und 10. Oktober findet im<br />

Großratssaal in Luzern die Erziehungstagung über „Erziehung<br />

zur Gerechtigkeit" statt. Sie beginnt jeweilen morgens<br />

9 Uhr und nachmittags 2 Uhr.<br />

Nach dem Eröffnungswort, gehalten von Herrn Regierungsrat<br />

Odermatt, Ennetbürgen, verteilen sich die Vorträge,<br />

je zwei am Vormittag und zwei am Nachmittag, wie folgt:<br />

Was bedeutet Gerechtigkeit? (H. H. A. Lufsi, bischöfl. Kommissar,<br />

Kerns). Wie schildert die Bibel den Gerechten? (H.<br />

H. Prof. Dr. G. Staffelbach, Luzern). Wann urteilen wir<br />

gerecht über die Leistungen des Schülers? (H. H. Prof. Dr. A.<br />

Mühlebach, Luzern.) Was muß die gerechte Beurteilung der<br />

Jugend berücksichtigen? (Hr. Dr. R. Widmer, Kinderarzt, Luzern.)<br />

Wo erlebt der junge Mensch zum erstenmal die Gerechtigkeit?<br />

(tzr. £. Schaller, Sek.-Lehrer, Luzern.) Womit<br />

erziehen wir die Jugend zur sozialen Gerechtigkeit? (Ehrw.<br />

Sr- Bonaventura Egli, Altdorf.) Wodurch gewinnen wir die<br />

Jugend für ein gerechtes Leben? (Hr. Dr. P. Hüßer, Zurzach.)<br />

Verdienen auch die Tiere und Pflanzen Gerechtigkeit?<br />

(Hr. Hans Mnri, Luzern.)<br />

Die hochw. Geistlichkeit, Eltern, Lehrerschaft, Erzieher und<br />

Erzieherinnen, alle, denen die Erziehung zur Gerechtigkeit am<br />

Herzen liegt, seien zur Teilnahme an der Tagung nochmals<br />

herzlich eingeladen.<br />

Der Fremdenverkehr im Monat Juli. Die <strong>Obwaldner</strong><br />

Hotellerie verzeichnete im Monat Juli <strong>1946</strong> total 9016 Ankünste,<br />

nämlich 8095 Schweizergäste und 921 Auslandgäste.<br />

Die Ankünste der Auslandgäste haben im Vergleich zum Juli<br />

1945 um rund 800 zugenommen, hingegen sind die Ankünfte<br />

gesamthaft gesehen um rund 600 zurückgegangen. 49,8 Prozent<br />

der verfügbaren Betten waren besetzt (Juli 1945: 53,8<br />

Prozent). An Logiernächten wurden im gleichen Monat total<br />

47 647 gezählt: 43 140 Schweizergäste (Juli 1945: 47 849) und<br />

4507 Auslandgäste (Juli 1945: 530). 40,8 Prozent der vorhandenen<br />

Betten waren besetzt (Juli 1945: 42,4 Prozent).<br />

Der Winterfahrplan tritt am nächsten Montag, den 7. Oktober,<br />

in Kraft. Bemerkenswert ist, daß der im Sommer neu<br />

eingeführte Nachtkurs (Luzern ab 23.26 Uhr) auch im Winter<br />

an Sonn- und allgem. Feiertagen beibehalten wird. Ferner<br />

führt das Wiler-Postauto seinen Kurs nunmehr bis nach<br />

Oberwilen.<br />

Für den in Kraft tretenden Winterabschnitt des Jahresfahrplanes<br />

<strong>1946</strong>/47 ist das amtliche Kursbuch wieder<br />

erschienen. Es enthält in übersichtlicher Anordnung sämtliche<br />

Eisenbahn-, Schiffs- und PostVerbindungen. Ebenso ist auch<br />

der handliche „Bürkli"-Fahrplan erschienen; sein Inhalt ist<br />

dem praktischen Bedürfnis angepaßt.<br />

Der Richtpreis für Mostdirnen beträgt Per 100 kg netto<br />

ftr. 5.50, nicht Fr. 6.50, wie der Druckfehlerteufel in der<br />

letzten Nummer zu viel bot.<br />

Auf nach Einsiedeln zur 3. Schweizerischen Katholischen<br />

Bauerntagung. Die 3. Schweizerische Katholische Bauerntagung<br />

steht nun vor der Tür. Einsiedeln rüstet sich, um die<br />

katholischen Schweizerbauern am kommenden Samstag und<br />

Sonntag zu empfangen.<br />

Der Rosenkranzsonntag <strong>1946</strong> muß wieder zu einem Markstein<br />

schweizerischen katholischen Bauerntums werden. Ein<br />

machtvoller Aufmarsch der Bauern muß Zeugnis ablegen von<br />

der Einheit und vom Selbftbehauptungswillen der katholischen<br />

Schweizerbauern.<br />

Aus berufenem Munde wird den Teilnehmern wesentliches<br />

geboten. Es werden sprechen: Nationalrat Escher über<br />

„Unsere agrarsozialeu Bestrebungen und die bisherigen Erfolge".<br />

— Nationalrat Alban Müller über „Die Selbsthilfe<br />

in der Landwirtschaft". — Nationalrat Eugster über »Was<br />

erwartet der Bauer in wirtschaftlich-technischer Beziehung<br />

vom Staat und der Volksgemeinschaft". — H. H. Dir. ^ P.<br />

Wilh. Meier über „Religiös-kulturelle Aufgaben und Pflichten<br />

im Bauernstand".<br />

Bundesrat Philipp Etter spricht über „Bauer und Staat".<br />

Die Bischöfe von Basel und St. Gallen beehren die Tagung<br />

mit ihrer Anwesenheit. Der feierliche Gottesdienst im<br />

Heiligtum der Gnadenmutter von Einsiedeln bildet den Rahmen<br />

und spendet neuen Mut und Kraft.<br />

Die Tagung von Einsiedeln verspricht wirklich eine Kundgebung<br />

wirklichen Bauerntums zu werden, das die Schweiz<br />

dauernd und groß gemacht hat. — Deshalb: Aus jeder katholischen<br />

Bauernfamilie mindestens ein Mann am Rosenkranzsonntag<br />

nach Einsiedeln!<br />

Kirchliches. Letzten Montag hat das Priesterseminar in<br />

Ehur seine Tore für das neue Studienjahr geöffnet. Die Zahl<br />

der Alumnen beträgt 73. Davon stellt Obwalden fast ein Fünftel:<br />

13. Auf die Pfarreien trifft es: Sarnen 5, Kerns 1, Giswil<br />

3, Lungern 4. Gottes Segen zum Studienjahr! (:)<br />

Jungschützen-Wsttschießeu <strong>1946</strong>. (Eing.) Das diesjährige<br />

Jungschützenwettschießen fand am letzten Sonntag im Schießstand<br />

in Sarnen statt. Sämtliche neun Sektionen, die den<br />

Jungschützenkurs durchgeführt hatten, beteiligten sich am<br />

Jungschützentreffen und 175 Jungschützen fanden sich zum<br />

Wettkampf ein. Es ist das die größte Beteiligung,/die seit der<br />

Einführung dieses beliebten Jungschützen-Anlasses in Obwalden<br />

zu verzeichnen war. Dank der guten Disziplin der Jungen<br />

hat das Schießen unter der Aufsicht und Führung der Schießlehrer<br />

einen trefflichen Verlauf genommen.<br />

Beim Absenden in der Schützenwirtschaft zur „Metzgern"<br />

richtete der Präsident der kantonalen Schießkommission, Hr.<br />

Hauptmann Dr. Franz Durrer, Alpnach, ein von vaterländischem<br />

Geist beseeltes, treffliches Wort an die jungen<br />

Schützen. Hierbei konnte er ans seinen reichen Erfahrungen<br />

als beliebter Kompagnie-Kommandant während des langen<br />

Aktivdienstes schöpfen. In volkstümlicher Weise suchte der<br />

Redner Zweck und Ziel des Schießwesens, sowie die heutige<br />

Bedeutung der militärischen Ausbildung den aufmerksamen<br />

Zuhörern verständlich zu machen. Daß ihm das gelungen ist,<br />

bewies der kräftige Beifall, den ihm.unsere kommenden Rekruten<br />

zollten.<br />

Ein besonderes Dankeswort gebührt hier auch den Kursleitern<br />

und unermüdlichen Schießlehrern, die mit viel Arbeit<br />

und Geduld sich der nicht immer leichten Aufgabe der<br />

Heranbildung junger Schützen unterziehen.<br />

Die mit Spannung erwartete Rangverkündigung, vorgenommen<br />

vom Kantonalschützenmeister Paul Vogt, Kerns,<br />

gibt die nachfolgenden Gewinner der Abzeichen des Schweizerischen<br />

Schützenvereins bekannt.<br />

Abzeichen inSilb er :43 P.: Röthlin Otto, Kerns;<br />

41 P.: Küng Paul, Alpnach; Renggli Kurt, Sarnen; 40 P.:<br />

Blättler Hans, Alpnach; 39 P.: Vogel Hans, Alpnach; 38 P.:<br />

Durrer I., Kerns; Wolfisberg H., Sarnen; Burch I., Wilen;<br />

von Rotz N., Kerns; Blum I., Giswil; Durrer A., Kerns;<br />

Gaffer I., Lungern.<br />

Abzeichen in Bronce': 37 P.: Eberli I., Giswil;<br />

Humbel O., Sarnen; Affolter E., Sächseln; 36 P.: Burch A.,<br />

Schwendi; Mathis A., Alpnach; Rohrer N., Sächseln;<br />

35 P.: Anderhalden I., Sächseln; Jnsanger E., Engelberg;<br />

Bienz I., Giswil; 34 P.: Ausdermauer A., Kerns; Jmseld<br />

E. Lungern; Jmseld K., Lungern; Durrer I., Sarnen; Lüthold<br />

A., Alpnach; Gasser I., Lungern; Reinhard W., Kerns.<br />

4. Ob- und Nidwaldner kantonaler Jungschwingertag in<br />

Giswil. (Eing.) Nach dreimaliger Verschiebung konnte letzten<br />

Sonntag, den 29. September, der 4. Ob- und Nidwaldner<br />

kantonale Jungschwingertag bei schönstem Wetter abgehalten<br />

werden. 58 Schwinger traten den Wettkampf an und zeigten<br />

größtenteils sehr schöne Arbeit. Bei einem einzigen leichten<br />

Unfall verlies das Fest reibungslos. Vor der Rangverkündung<br />

richtete Kantonalpräsident Schallberger einige schöne Dankes-<br />

Worte an die Schwinger für ihre schöne Arbeit und speziellen<br />

Dank an das Organisationskomitee. Der Schönschwingerpreis<br />

konnte mit großer Stimmenmehrheit Blättler Hansruedi,<br />

Kerns, in Empfang nehmen. — Aus der Rangliste:<br />

1. Sigrist Hans, Giswil, 55.75 P. 2a. Blättler Ernst,<br />

Alpnach, 55.50 P. 2b. Jakober Josef, Sarnen, 55.50 P. 4a.<br />

Blättler Hansruedi, Kerns, 55.00 P. 5b. Gasser Arnold,<br />

Lungern, 54.75 P. 5c. Zumstein Josef, Kerns, 54.75 P.<br />

5d. Rohrer Louis, Giswil, 54.75 P. — Ohne Abzeichen:<br />

7a. Bucher Walter, Kerns, 54.25 P. 7b. Schälin Otto, Sachsein,<br />

54.25 P. 7c. Blum Hans, Giswil, 54.25 P. 7d. Spichtig<br />

Engelbert, Alpnach, 54.25 P. 9b. Abächerli Josef, Giswil,<br />

53.75 P. 10a. Ming Josef, Giswil, 53.50 P. 10b. Furrer<br />

Franz, Lungern, 53.50 P. 10c. Ettlin Hans, Kerns, 53.50 P.<br />

Kompagnie-Tagung der V.Kp. l/4. (Eing.) Die Kameraden<br />

der ehemaligen V.Kp. 1/4 (Aktivdienst 1914/1918) besammeln<br />

sich Sonntag, den 13. Oktober <strong>1946</strong>, im neuen Schützenhaus<br />

auf der Allmend, Luzern, zur 4. Komp.-Tagung. Die Tagung<br />

wird durch einen Vortrag von Hr. Oberstlt. Karl Speidel aus<br />

Aarau, über: „Als Verpflegungsoffizier in<br />

Griechenland 1942/43", recht interessant gestaltet<br />

werden. Der Referent, der als Mitglied einer Expedition des<br />

Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Griechenland<br />

tätig war, wird uns Wertvolles zu vermitteln haben. Kämeraden,<br />

denen unser Zirkularschreiben nicht zugekommen ist und<br />

die mangels ungenügender Adresse nicht erreichbar sind, wollen<br />

sich unverzüglich bei Hr. Werner Marti, Morgartenstraße<br />

17, Luzern, melden.<br />

D a s Nürnberger Urteil<br />

«Xm Kriegsverbrecherprozetz vor dem Internationalen wu<br />

litättribuual sind von den 19 schuld.gbefundenen 22 Angeklagten<br />

12 ;um Tode verurteilt worden, nämlich:<br />

Görina Ribbentrop, Keitel, Kaltenbrunner, Rosenberg,<br />

Frank, Frick, Streicher, Sauckel, Jodl, Seiß-Juquart und in<br />

contumaciam Bormann.<br />

Drei Angeklagte wurden zu lebenslänglichem<br />

Zuchthaus verurteilt, nämlich: Heß, Funk und Raeder.<br />

Vier Angeklagte erhielten Gefängnisstrafen, und<br />

zwar: von Schirach 20 Jahre, Speer 20 Jahre, von Neurath<br />

15 Jahre und Dönitz 10 Jahre.<br />

Die Todesurteile lauten samt und sonders Hinrich -<br />

tuugdurch den Strang.<br />

Die Angeklagten wurden der Reihe nach einzeln in den<br />

Saal geführt, um ihre Urteile entgegenzunehmen.<br />

Schacht, Papen und Fritsche wurden freigesprochen.<br />

Die sowjetrussischen Mitglieder des Gerichtshofes erklären<br />

sich mit dem Freispruch der letztern nicht einverstanden. Auch<br />

wünschten die Sowjets die Todesstrafe für den ehemaligen<br />

Stellvertreter Hitlers, Rudolf Heß, der zu lebenslänglichem<br />

Zuchthaus verurteilt wurde.<br />

Die Hinrichtung der 11 zum Tode verurteilten<br />

Kriegsverbrecher soll am 16. Oktober in Nürnberg<br />

stattfinden. Man erwartet, daß diesen- Akt u. a. mehrere<br />

hochgestellte deutsche Persönlichkeiten beiwohnen werden. Dadurch<br />

soll dem Entstehen einer Legende vorgebeugt werden,<br />

daß die Hinrichtungen überhaupt nicht erfolgt seien. Die<br />

Hinrichtungsszene darf weder photographiert noch gefilmt<br />

werden. Aufnahmen von den Leichen werden zu dokumentarischen<br />

Zwecken angefertigt, nicht aber zur Veröffentlichung in<br />

der Presse.<br />

Die Reaktion auf die Nürnberger Urteile in den wichtigsten<br />

Hauptstädten ist im großen und ganzen positiv. Verschiedentlich<br />

wird der Verwunderung oder gar Mißbilligung<br />

der drei Freisprüche für Schacht, Papen und Fritsche Ausdruck<br />

verliehen. Nach den russischen Protesten gegen diese Freispräche<br />

verdient besondere Beachtung, daß die beiden maßgebenden<br />

Blätter der Sowjetpresse, die Prawda und die Jswe-<br />

! stija, das Urteil des interalliierten Militärtribunals in zuj<br />

stimmendem Sinne kommentieren. Kritik wird einzig an den<br />

! Freisprüchen geübt, doch in ganz unpolemischem Ton.<br />

Sarnen. (Einges.) Am 28./29. September abhin tagte in<br />

der Bäderstadt Baden die Allgemeine geschichtsforschende<br />

Gesellschaft der Schweiz. Es war die<br />

98ste Generalversammlung, an der rund 100 Mitglieder teitnahmen.<br />

Es fanden eine Reihe geschichtswissenschaftlicher Vorträge<br />

statt, die höchst interessant waren. Eine Fahrt durch den<br />

Habsburgischen Aargau mit Besichtigung der Klöster Wettingen<br />

und Muri sowie der Schlösser Hallwil und Habsburg bildete<br />

den Abschluß der fruchtbaren und schönen Tagung.<br />

Zufolge der Einladung des Historisch antiquarischen Vereins<br />

Obwalden wird die schweizerische geschichtsforschende Ge-<br />

' sellschaft ihre nächste Generalversammlung im Herbst 1947<br />

j in Sarnen abhalten. Wir freuen uns dessen und entbieten<br />

der Gesellschaft jetzt schon freundeidgenössischen Willkomm!<br />

Sarnen. An der Universität Freiburg hat Herr Walter<br />

W i l d i s e n, Sohn des Herrn Zahnarzt Jos. Wildisen, das<br />

erste medizinische Propädeutikum mit sehr guter Note bestanden.<br />

Gratulamur!<br />

Sarnen. (Korr.) Der in unserer Residenz noch in gutem<br />

Andenken lebende H. H. P. P i u s S u t e r, Ord.Eap., konnte<br />

kürzlich in Sursee das goldene Priesterjubiläum feiern. Herzliche<br />

Glückwünsche rundum aus dem <strong>Obwaldner</strong>land! Nur<br />

immer sacht im Schritt!<br />

Kerns. (Korr.) Vor hundert Jahren. Die Ehronik<br />

von Psarrh. Anton Küchler meldet: „1846 haben die Ge-<br />

Wässer großen Schaden angerichtet. Erlenbach und Mehlbach<br />

sind ausgetreten. Des Maria Ziesaks Stöck wurde überschwemmt.<br />

Es wurden Frondienste geleistet. Den beiden Bächen,<br />

welche bei der Kapelle St. Anton vorbeifließen, suchte<br />

man eine bessere Richtung zu geben."<br />

Giswil. (Eing.) Herr Franz Eberli, Sohn des Herrn<br />

Jos. Eberli, Revierförster, Giswil, hat nach Beendigung seiner<br />

zweijährigen Lehrzeit bei Herrn Ad. Wicki, Sägerei und<br />

Hobelwerk, Schüpsheim, die gewerbliche Lehrabschlußprüfung<br />

als Säger mit einer sehr guten Note bestanden. Für diese<br />

hervorragende Leistung erhält er die Ehrenmeldung. Wir gratnlieren<br />

ihm zu diesem schönen Erfolg recht herzlich und wünschen<br />

ihm weiterhin viel Glück in seinem Berufe.<br />

Engelberger Herbstviehmarkt. (Mitg.) Das Engelberger<br />

Hochtal besitzt nur einen Markt, den herbstlichen Bergviehmarkt.<br />

Dieser findet dieses Jahr Montag, den 7. Oktober, statt<br />

und beginnt, wie bereits seit Jahren/morgens 9 Uhr auf<br />

dem großen Parkplatze beim Bahnhofe. Die Transport-Anstalten<br />

gewähren mit Rücksicht auf die volkswirtschaftliche Bedeutung<br />

eine Frachtermäßigung von 30 Prozent. Die Auffuhr<br />

wird wiederum weit über 100 Stück gutgesömmertes Alpvieh<br />

umfassen. (Siehe Anzeige!)<br />

Eidgenossenschaft<br />

Aus der Partei.<br />

Eine schweizerische Orientierungstagung über eidgenössische<br />

Tagessragen.<br />

Der leitende Ausschuß der Schweizerischen Konservativen<br />

Volkspartei hat am 30. September in einer ganztägigen Sitzung<br />

verschiedene interne Fragen behandelt und die allgemeine<br />

innenpolitische Lage einer grundsätzlichen Aussprache<br />

unterzogen. Er besprach vor allem auch das Programm der<br />

Parteitätigkeit im kommenden Winter und beschloß am 23.<br />

und 24 November einen gesamtschweizerischen Orientierungskurs<br />

über eidgenössische Tagesfragen durchzuführen der dann<br />

die Grundlage bilden soll für die Aufkläningsaktion in den<br />

Kantonen.<br />

Besprochen wurde des weitern die enge Kontaktnahme zwi-<br />

[7 ei ! chnstlichen Parteien der europäischen Länder, für<br />

die überall großes Verständnis festzustellen ist.


Kantone<br />

Luzerner Messe 7. bis 19. Oktober <strong>1946</strong>.<br />

igg Unternehmerboxen werden die mit Blumenrabatten<br />

>lcbniückten Rasenflächen des einzigartigen Bahnhosplatzes<br />

• täumen. Die offenen Stände bleiben den „Spezialisiert"<br />

^rviert, die es oft verstehen, ihre Kundschaft in humorvolr<br />

Weife zu werben. Vor dem Garten des Kunsthaus-Restau-<br />

„"wird der Geschirrmarkt plaziert.<br />

Der Vergnügungspark bleibt bis und mit Sonntag, den<br />

on Oktober geöffnet. Den größten Besuch wird die Luzerner<br />

Messe jedenfalls am Kilbi-Sonntag, den 13. Oktober, erhalda<br />

dann anläßlich der Ausstellung der Landwirtschaft in<br />

Luzern ein großer Festzug die Straßen der Stadt durchzieht.<br />

Sport<br />

Meiringen rüstet noch zu einem Schwingsest. Nachdem die<br />

sommerliche Witterung noch etliche Tage anzuhalten scheint,<br />

Met sich Meiringen noch zu einem letzten Hosenlups. Sonnteil<br />

den 6. Oktober, soll auf dem Alpbach ein Schwingfest<br />

durchgeführt werden, an welchem sich zirka 60 Schwinger des<br />

Berner Oberlandes und von Ob- und Nidwalden miteinander<br />

messen wollen. Der Schwingplatz ist auf dem Alpbach, zwischen<br />

Nlp- und Mühlebach, inmitten von Tannen und Erlen, in<br />

geschützter, idealer Lage. Beginn des Schwingens Punkt 1 Uhr<br />

nachmittags. Eine Festmusik und eine Festwirtschast sind auf<br />

dem Platze. Der Anlaß wäre auch für Jnnerfchweizer mit<br />

Wagen wie geschaffen, um eine Sustenfahrt damit zu verbinden<br />

da die Einbahnvorschrift für den Sonntagsverkehr wieder'aufgehoben<br />

worden ist und die prächtige Alpenstraße bei<br />

e^em Umschlag der Witterung bald wieder eingeschneit sein<br />

wird.<br />

Für den Bauernstand<br />

Ausstellung der Landwirtschaft in Luzern.<br />

Während die Stadt Luzern ein ausgesprochenes Verkehrszentrum<br />

ist, die im weitern aber auch vielseitige Betriebe des<br />

Handwerks, des Gewerbes und der Industrie umfaßt, weist<br />

der Kanton einen ausgesprochen bäuerlichen Einschlag aus.<br />

Diesem Umstand trägt die Ausstellung der Landwirtschaft<br />

Rechnung, welche in den Tagen vom 12. bis 20. Oktober<br />

'auf der Luzerner Allmend durchgeführt wird. Sie wird vöt<br />

allem zweierlei umfassen: eine Tierschau und eine Abteilung<br />

landwirtschaftlicher Erzeugnisse und Hilfsstoffe. Mehrere hunbcrt<br />

Rinder, Zuchtstiere und Kühe sollen zur Schau gestellt<br />

werden, zu denen sich Prachtsexemplare von Pferden, Schweineu,<br />

Schafen und Ziegen gesellen werden. Bon besonderer<br />

Bedeutung ist in einer Zeit, da die Obstverwertung mit Umsicht<br />

an die Hand zu nehmen ist, die Darstellung dieser Aufgäbe<br />

und ihrer Lösung. Garten- und Gemüsekultur, Milchwirtschaft<br />

und Tierhaltung bilden weitere Teile der ausgedehnten<br />

Demonstration.<br />

Bom 12. Oktober an werden täglich Regionaltage stattfinden.<br />

Für Sonntag, den 13. Oktober, ist ein großer Festzug<br />

vorgesehen, der — wie alle in Luzern organisierten Umzüge<br />

— ungewöhnlich farbenprächtig und lebendig zu werden<br />

verspricht.<br />

dh><br />

SA9226Z 544<br />

Richtpreise für Frühobst.<br />

Die regionale Obstvorbörse Luzern hat anläßlich ihrer<br />

Sitzung vom 1. Oktober <strong>1946</strong> mit sosortigerWirkung<br />

folgende Richtpreise (mit 10 % Toleranz) für Frühobst<br />

festgelegt:<br />

Aepfel:<br />

Aepfel der Qualitätsgruppe la<br />

Produzentenpreis<br />

per 100 kg netto<br />

Ananas-Rtte., Cox orange<br />

A-Sort. 40—<br />

B-Sort. 35—<br />

C-Sort. 15—<br />

Aepfel der Qualitätsgruppe I A-Sort. 35—<br />

B-Sort. 30—<br />

C-Sort. 15.—<br />

Boskop (ohne Toleranz nach oben) A-Sort. 38.—<br />

Baumbesichtigt anerkannte Boskop Zuschlag<br />

Fr. 5.— per q für A- u. B.-Qual. B-Sort. 33—<br />

C-Sort. ' 15—<br />

Aepfel der Qualitätsgruppe II<br />

Sauergrauech, Berner Rosen B-Sort. 22.—<br />

C-Sort. 13.—<br />

Menznauer Jäger<br />

(ohne Toleranz nach oben) B-Sort. 28—<br />

C-Sort. 13—<br />

Aepfel -der Qualitätsgruppe III B-Sort. 18.—<br />

Aepfel der Qualitätsgruppe IV B-Sort. 16—<br />

Aepfel der Qualitätsgruppe V B-Sort. 14—<br />

Birnen:<br />

Birnen der Qualitätsgruppe I B-Sort. 30—<br />

Birnen der Qualitätsgruppe II<br />

Schmelzende von Thirriot B-Sort. 20—<br />

C-Sort. 10—<br />

Quitten:<br />

Aepfel- und Birnenquitten B-Sort. 20—<br />

M o st o b st:<br />

Scheidbirnen 7.50<br />

Mostbirnen 5.50<br />

Mostäpfel 7—<br />

Zwetschgen:<br />

per kg netto<br />

Hauszwetschgen —.45<br />

Brennzwetschgen —.40<br />

B a u m n ü s s e (grün):<br />

„Unterwaldner", extra große, 32 mm 1.80<br />

1. Qualität, 28 mm 1.40<br />

2. Qualität 1.10<br />

HOCHDORFER<br />

SEIFENFLOCKFN<br />

Der christliche Bauer im Ringen um seine Existenz!<br />

Das ist das Thema der 3. Schweizerischen Katholischen<br />

Bauerntagung vom kommenden Sonntag in Einsiedeln.<br />

In einer machtvollen Kundgebung soll die Einheit<br />

des Bauernstandes zum Ausdruck kommen. Hilf<br />

auch Du mit!<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, K. Oktober.<br />

9.00 Protestantische Predigt. 9.30 Orgelvorträge. 9.45<br />

Katholische Predigt. 10.15 Das Volkskonzert von Beromnnstet.<br />

11.20 Dichtung und Musik. 12.00 Richard Wagner:<br />

„Tristan und Isolde". 12.40 Musik von Johann Strauß.<br />

13.00 Das neue Unterhaltungs-Orchester Beromünster. 13.30<br />

Wir fragen — Sie antworten. 14.00 Die stunde für dav<br />

Land. 14.20 Händ Si fcho Oepfel ikälleret? Gespräch. 15.00<br />

Schallplattenkonzert zur guten Unterhaltung. 16.00 Messe<br />

in c-moll von W. A. Mozart. 17.45 Der Brunnen von Almazar.<br />

Hörspiel sür die Jugend. 18.30 Wir hören das Ausland.<br />

20.00 Der Kaufmann von Venedig, Komödie. 21.40 Englifche<br />

Musik. 22.10 Tanzmusik.<br />

Montag, 7. Oktober.<br />

11 00 Aus der Oper „Werther". 2. Quintett der Solisten<br />

der „Garde Rspublicaine". 12.15 „Hits on the piano". 12.40<br />

Studioorchester. 13.20 Wienerlieder. 13.35 Die Kantone tut<br />

Lichte der Volkszählung: Neuenburg. 16.30 Mütterstunde.<br />

17.00 „Orchestre de la Snisse romande". 18.00 Besuch bei seltenen<br />

Schlangen. Reportage. 18.20 Lustige Ländlermusik.<br />

18.40 Verschieden! Kantonsjödeli in ihrer Eigenart. 18.55<br />

Kleine Klavierstücke, Schallplatten. 19.00 Die Familie (Vortragszyklus).<br />

19.55 „Les consolations des misöres de ma vie".<br />

20.20 James Fazy und die Genfer Oktobertage 1846, Hörfolge.<br />

21.20 Melodien, die bei unsern welschen Soldaten erklingen.<br />

21.45 Wochenrückblick für die Schweizer im Ausland.<br />

22.05 Kapelle Hazy Osterwalder.<br />

Dienstag, 8. Oktober.<br />

11.00 Musik aus dem Park. 11.45 Touristik. 12.00 „Qld<br />

Favourites". 12.15 Die volkstümliche Viertelstunde. Schallplatten.<br />

12.40 Studioorchester. 13.20 Etüden von Chopin.'<br />

16.30 Lieder. 17.00 Tanzmusik. 17.15 Italienische Lieder.<br />

17.35 Klaviervorträge. 18.00 Jugendstunde: Der schweizerische<br />

Robinson. 18.35 Leichte Musik. 19.55 Lieder. 20.10 Einführung<br />

in das Sinfoniekonzert. 20-15 Abonnementsmusik.<br />

Mittwoch, 9. Oktober.<br />

11.00 Beliebte Melodien. 11.30 Genf spricht zu Ihnen.<br />

11.45 Les beanx moments radiophoniques. 12.15 Neuausnahmen-<br />

12.40 Unterhaltungskonzert. 13.25 Hinweis auf neue<br />

Bücher. 13.30 Besinnliche Viertelstunde. 16.30 Frauenstunde,<br />

Sinn und Ziel von Frauentagungen. 17.00 Musik von Anton<br />

Bruckner. 18.00 Musik aus Oesterreich. 18.35 Der medizinische<br />

Vortrag. 20.10 Die drei Tragödien von Sophokles. 1. König<br />

Oedipus. 21.30 Der belgische Austauschkünstler Eugene Traey<br />

spielt Klavierwerke. 22.05 Russische Lieder und Chöre.<br />

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Sarnen / Mittwoch, den 9. Oktober<br />

76. Jahrgang — Nr. 80<br />

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Konservatives Organ von Obwalden<br />

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und Arrangement werden abgelehnt.<br />

W a r u m christliche<br />

Es gibt immer wieder Kreise, die behaupten, die Existenzberechtigung<br />

christlicher Berufsverbände sei nicht vorhanden.<br />

Wir können heute die Wahrnehmung machen, daß in Resolutionen<br />

gegnerischer Organisationen die sogenannten „Auchgewerkschaften"<br />

abgelehnt werden, eine Zusammenarbeit mit<br />

uichtsozialistischen Organisationen verneint wird, ohne dabei<br />

zu erklären, was unter dem Ausdruck „Auchgewerkschaften"<br />

verstanden wird. Es ist daher notwendig, einmal wieder festzulegen,<br />

aus welchen Gründen sich die Existenzberechtigung<br />

christlicher Gewerkschaften, christlicher Berufsverbände ergeben:<br />

1. Aus der geschichtlichen Tatsache, daß die zuerst gebildeten<br />

Einheitsbernssverbände der Arbeitnehmer mit der Zeit<br />

von ihrer ursprünglichen Neutralität abgingen und sich in ein<br />

ausgesprochen sozialistisches Fahrwasser begaben. Sie zwangen<br />

damit die positiv christlich eingestellten Arbeiter und Arbeiterinnen,<br />

eigene, ihrer Ueberzeugung entsprechende Organisationen<br />

zu bilden;<br />

2. aus der grundsätzlichen Erwägung, daß die weltanschauliche<br />

Einstellung einer Organisation notwendigerweise<br />

von starkem Einfluß auf ihre Betätigung ist;<br />

3. weil die sozialistischen Gewerkschaften in Tat und Wahrheit<br />

wirtschaftliche und soziale Ziele verfolgen, die mit der<br />

christlichen Gefellschaftsausfassung nicht in Einklang gebracht<br />

werden können und praktisch gegen die Religion eingestellt<br />

sind.<br />

Das hindert nicht, daß die christlichen Gewerkschaften bereit<br />

sind, je nach Bedürfnis und zwecks Erreichung bestimmter<br />

berechtigter wirtschaftlicher oder beruflicher Ziele mK<br />

Verbänden anderer Richtung zusammenzuarbeiten, vorausgesetzt,<br />

daß die Selbständigkeit der einzelnen Verbände gewahrt<br />

und in der gemeinsamen Aktion alles vermieden wird, was<br />

der grundsätzlichen Einstellung speziell der christlichen Gewerkschaften<br />

zuwider wäre.<br />

Einheitsverbände sind zu solcher Gemeinschaftsarbeit nicht<br />

erforderlich.<br />

Worin besteht der besondere Charakter der christlichen Gewerkschaft?<br />

Sie ist keine konfessionelle Organisation mit ausgesprochen<br />

religiösen Zwecken. Aber sie will sich in ihren Zielen,<br />

auch in rein wirtschaftlichen Belangen, nach den Grundsätzen<br />

der christlichen Soziallehre richten.<br />

Unter diesen Grundsätzen sind von ganz besonderer Bedentung:<br />

a) Die christliche Moral gilt auch für die wirtschaftlichen<br />

und sozialen Beziehungen unter den Menschen. Insbesondere<br />

gelten für die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern<br />

wechselseitig die Gebote der Gerechtigkeit und<br />

der Nächstenliebe.<br />

Der Arbeitnehmer hat Anspruch auf den gerechten Lohn,<br />

d. h. den Lohn, der ihm und seiner Familie ein ehrbares<br />

Dasein ermöglicht unter Berücksichtigung der Lage des Unternehmens,<br />

das ihn beschäftigt, und der wirtschaftlichen Situation<br />

des Landes.<br />

b) Das Privateigentum ist eine, wesentlichen menschlichen<br />

Bedürfnissen entsprechende und daher notwendige Einrichtung.<br />

B e r u f s v e r b ä n d e ?<br />

Nicht seine Abschaffung, sondern eine bessere Verteilung ist<br />

zu erstreben. Der Gebrauch des Eigentums ist nicht in das<br />

freie Belieben des Menschen gestellt, sondern unterliegt zunächst<br />

dem Gebot der Gerechtigkeit und sodann jenem der<br />

Nächstenliebe. Es ist nicht wahr, daß das Christentum die soziale<br />

Frage mit Almosen lösen will. Es betont in erster Linie<br />

die Pflicht zur Gerechtigkeit. Aber es ist auch darauf hinzuweisen,<br />

daß das christliche „Almosen" nicht dem Zerrbild entspricht,<br />

das die Gegner daraus gemacht haben. Es ist mit<br />

Überheblichkeit unvereinbar und beruht aus dem Bewußtsein<br />

der Verpflichtung der Reichen gegen die Armen und ihrer<br />

Gleichheit vor Gott.<br />

Wenn schon die christlichen Gewerkschaften ihre Ziele nicht<br />

auf gleichem Wege erreichen wollen und auch werden wie die<br />

sozialistischen gegnerischen Organisationen, so haben sie doch<br />

die Interessen der Arbeiterschaft jederzeit mit der gleichen<br />

Energie wahrgenommen. Es ist durchaus nicht jene Gewerkschastspolitik<br />

vom Standpunkt des Arbeiters aus die erfolgreichste,<br />

welche am meisten Forderungen ausstellt. Viel wichtiger<br />

ist es, im Vorgehen auf die tatsächlichen Verhältnisse abzustellen<br />

und zu versuchen, das unter den gegebenen Umständen<br />

Erreichbare herauszuholen.<br />

Das die Grundsätze, nach welchen die christlichen Berufsverbände<br />

ihre Aufgaben zu erfüllen haben. Es ist dabei klar,<br />

daß sie sich unter oft schwierigen Verhältnissen entwickeln<br />

mußten. Wir kennen die brutalen Terrorkämpse gegenüber<br />

den Mitgliedern der christlichen Gewerkschaften aus der Vergangenheit;<br />

wir fühlen heute die erneute Stellungnahme gegenüber<br />

den christlichen Berufsverbänden; wir stellen fest<br />

die Behauptung der Neutralität der Organisationen, die gemäß<br />

ihrem Ausbau, ihrem Programm sich auf den Boden<br />

des Marxismus stellen, dabei jede Ueberzeugung zur christlichen<br />

Weltauffassung ablehnen. Wir haben beobachten können<br />

die Gesinnungswandlung dieser sozialistischen Organisationen<br />

in der Zeit, wo der braune Terror des Nordens seine<br />

Fangarme ausstreckte; wir haben ihre Stellung festste!-<br />

len können im Moment, wo die Gefahr vorüber war. Man<br />

hat im Moment der Gefahr das Gedankengut der christlichen<br />

Gewerkschaften übernommen und im Moment, wo man<br />

glaubte, stark genug zu sein, sich halten zu können, sie wieder<br />

weggeworfen und an dessen Stelle den Klassenkampf zu stellen.<br />

Eine Wandlung, die heute den christlichen Bernfsorganisationen<br />

neuerdings die volle Bestätigung ihrer Existenzberechtigung<br />

gibt.<br />

Aus allsdem ergebt sich die große Ausgabe der christlichen<br />

Berufsverbände in der Gegenwart und in der Zukunft. Ihr<br />

Weg ist mit keinen Trümmern eingestürzter Programmgebilde<br />

gezeichnet. Sie mutzten kein Jota von ihren Anschauungen<br />

umändern oder preisgeben. Sie stehen auf ewigen<br />

Wahrheiten gegründet.<br />

Das allein fordert von jedem christlich denkenden Arbeiter,<br />

Angestellten die praktische Mitarbeit an der Förderung der<br />

christlichen Berufsorganisationen, der Gewinnung neuer Mit-<br />

- glieder. („Verkehrs- und.Staatspersonal.")<br />

O b w a l d e n<br />

Stimme aus dem Publikum.<br />

Der Gewerbeverband wirbt in einem gedruckten Zirkular<br />

um Mitglieder, unter Beilage eines grünen Postscheckscheines<br />

mit der Adresse: Konkursamt Obwalden (Anwaltsbureau<br />

Dr. L. Kathriner). Was ist das für eine Ordnung?<br />

Detaillistentagung. (Mitg.) In Luzern fand am 6. Oktober<br />

unter dem Vorsitz von A. Grüter-Haab, Präsident des Detaillistenverbandes<br />

des Kantons Luzern, eine stark besuchte Tagung<br />

von Detaillisten der Kantone Luzern, Nidwalden und<br />

Obwalden statt. Dr. Chs. Blanc, Sekretär der Gruppe Handel<br />

des Schweizerischen Gewerbeverbandes, erteilte Auskunft über<br />

die Lage des Detailhandels und betonte die dringende Notwendigkeit<br />

des engern Zusammenschlusses zur gemeinsamen<br />

Selbsthilfe. Ueber die einzelnen Selbsthilfemaßnahmen im<br />

Detailhandel referierte Dr. R. Lindt, Zentralsekretär des<br />

Schweizerischen Detaillistenverbandes; er legte besonderes<br />

Gewicht auf die Bildung von Ladenverfchönerungskommissionen,<br />

auf den Ausbau der Erfahrungsaustauschgruppen und<br />

auf die Verbilligung der Einstandspreise durch das Mittel<br />

von Lieferungsabkommen und des gemeinschaftlichen Einkauses.<br />

— In der stark benützten Diskussion kam der eindeutige<br />

Wille der selbständigen Detaillisten zum Ausdruck,<br />

ohne auf die dringlichsten staatlichen Maßnahmen verzichten<br />

zu wollen, den Konkurrenzkampf durch Hebung der eigenen<br />

Leistungsfähigkeit auszufechten. Ebenso bekundete die Tagung<br />

die Solidarität des gesamten selbständigen Detailhandels und<br />

sein geschlossenes Streben zum Ausbau und zur Festigung<br />

seiner Stellung in der Wirtschaft.<br />

Unser Ehrenbürger Heinrich Federer wäre am letzten<br />

Montag achtzig Jahre alt geworden. Er ist geboren am<br />

7. Oktober 1866 und gestorben am 29. April 1928. Die<br />

katholische Presse hat des Verstorbenen in schönen Artikeln<br />

gedacht, so das „Vaterland", die „Neuen Zürcher Nachrichten",<br />

deren Redaktor Federer selber lange gewesen, besonders schön<br />

mit interessanten Bildern die katholischen Illustrierten „Der<br />

Sonntag" und „Die Woche im Bild". Der Rex-Verlag in<br />

Luzern hat sich zusammen mit der Schweizer Volksbuchgemeinde<br />

die Rechte an Federers Werken für die Schweiz erworben.<br />

Bis heute liegen sieben prächtige Bände vor, die es<br />

verdienen, in den <strong>Obwaldner</strong> Stuben Heimatrecht zu bekommen.<br />

Ist ja Federer der große Schilderer des <strong>Obwaldner</strong><br />

Volkes und vor allem der Bruderklansen-Poet. Ein dankbares<br />

Volk ehrt seine Dichter. (:)<br />

Ein Jubilar. Am 9. Oktober vollendet Herr Professor<br />

HansRupe sein 80. Lebesjahr. In seiner Vaterstadt Basel<br />

wird man den verdienten Gelehrten gebührend würdigen.<br />

Wir wollen heute dem Gefeierten besonders danken für seine<br />

Liebe zum <strong>Obwaldner</strong>land. — Seit mehr als dreißig Jahren<br />

verbringt Professor Rupe seine Ferien in Kerns, und er kennt<br />

wohl wie wenige alle die vielen herrlichen Bergeshöhen und<br />

Alpen Obwaldens. Seine Verbundenheit mit Kerns bezeugte<br />

er auch mit seinem Mitwirken im Orchester und mit wertvollen<br />

Vorträgen über seine Reisen in fernen Ländern. —<br />

Darum ist Professor Rupe hier eine geschätzte und populäre<br />

Persönlichkeit geworden.<br />

Me CriiweriiliUN -<br />

miö Die MchtalerstzM eins) und jetzt<br />

von Otto Heß.<br />

1858 Im Melchthal wird eine Postablage eröffnet. Sie wird<br />

1884 rechnungspflichtig und aus 1. Juli 1890 zum<br />

Postbureau befördert.<br />

1885 Errichtung einer Ablage in St. Niklausen. Im Jahre<br />

1900 wird die Ablage rechnungspflichtig und 1924 in<br />

ein Bureau umgewandelt.<br />

Auf ein von der h. Regierung eingereichtes Gesuch gab die<br />

Kreispostdirektion folgende Antwort:<br />

„Luzern, den 10. Januar 1858.<br />

Die Kreisdirektion<br />

an<br />

Landammann und Regierungsrat des .v>ohen Standes<br />

Unterwalden ob dem Wald.<br />

Tit.!<br />

Wir beehren uns hiermit, Ihnen in Erwiderung Ihres<br />

verehrlichen Schreibens vom 11. abhin anzuzeigen, daß das<br />

hohe Postdepartement auf unsern Vorschlag die Einführung<br />

eines Postbotendienstes zwischen Kerns und Melchthal über<br />

St. Niklausen wöchentlich zwei Mal beschlossen und uns mit<br />

der Vollziehung beauftragt hat.<br />

Da der PostVerkehr aber zwischen genannten Orten so<br />

außerordentlich gering ist, z. B. im letzten Semester nach<br />

Melchthal nur 5 Fahrpoststücke, circa 60 Briefe und wöchentlich<br />

5 Zeitungsblätter betrug, so daß er die Anstellung eines<br />

ausschließlichen Postboten bei weiteni nicht bezahlte, so wird<br />

einfach einem bereits vorhandenen Privatboten gegen eine bescheidene<br />

Gratifikation und unter Garantie, die Besorgung<br />

des Postdienstes übertragen werden müssen.<br />

Der neue Botendienst beginnt, wenn keine Hindernisse in<br />

den Weg treten, mit dem Monat nächstkünftig.<br />

Für die Kreispostdirektion:<br />

sig. I. Nager."<br />

1852 Es werden wöchentlich zwei Botengänge Kerns-Sarnen<br />

und zurück ausgeführt.<br />

1858 Errichtung einer Postablage in Melchthal. Der Bote<br />

von Melchthal holt die Post wöchentlich zweimal in<br />

Kerns ab. Auf dem Rückweg wird die Post für die Bewohner<br />

von St. Niklausen zugestellt.<br />

1861 Täglicher Botengang Kerns-Sarnen-Kerns.<br />

1863 Jni Sommer wöchentlich drei Botengänge Melchtal-<br />

Kerns; im Winter nur zwei Botenkurse.<br />

1868 Zwischen Sarnen und Kerns verkehrt der Bote täglich<br />

zweimal.<br />

1880 Melchthal-Kerns: im Sommer wöchentlich 5, im Winter<br />

4 Botenkurse.<br />

1883 Vom 15. Juni bis 15. September vermittelt erstmals<br />

ein Einspänner die Post zwischen Sarnen und Welchthal.<br />

(Von 1889 bis 1908 wird der Postkurs nach Melchthal<br />

von Kägiswil Station aus geführt; ab 1909 wieder ab<br />

Sarnen.)<br />

1893 Es verkehrt ein Zweispänner auf der Strecke Kägiswil-<br />

Melchthal mit Wagen zu 4 bis 5 Plätzen.<br />

! 1835 Der Pserdepostkurs wird auf das ganze Jahr ausgedehnt.<br />

1900 Vom 1. März bis 30. November verkehren täglich zwei,<br />

in der übrigen Zeit täglich ein Pserdepostkurs Sarnen-<br />

Melchthal.<br />

1906 Im Juli und August wird ein Paketwagen Melchthal-<br />

Stöckalp geführt.<br />

1910 Es werden das ganze Jahr täglich zwei Kurse ausgeführt.<br />

1917 Wegen des Krieges verkehrt täglich nur noch ein Pferdepostkurs<br />

Sarnen-Melchthal.<br />

1922 Es werden im Sommer täglich zwei Verbindungen geschaffen.<br />

1. Juni 1924 Einführung des Autobetriebs im Sommer mit<br />

täglich zwei Kursen. Im Winter für Pferdepost.<br />

1925 Täglich drei Autokurse im Sommer.<br />

1927 Es werden Autos zu 12 Plätzen verwendet.<br />

1931 Das Auto verkehrt auch im Winter und hat damit die<br />

Pferdepost endgültig verdrängt.<br />

Von 1928 bis 1931 verkehrt auch zwischen Melchthal und<br />

Stöckalp eine AutoPost. Nachdem die Gemeindeversammlung<br />

Kerns im Herbst 1931 den notwendigen Ausbau<br />

der Straße Melchthal-Stöckalp abgelehnt hatte, wurden<br />

die Autokurse eingestellt. Zwei Jahre später, 1933, werden<br />

sie aber wieder eingeführt.<br />

2. Die Namen der PostHalter.<br />

Kern s.<br />

1849 Witwe Britschgi. 1852 Jahresgehalt Fr. 36.—.<br />

1872 Britschgi Wilhelm<br />

1921 Britschgi Marie<br />

1930 Engelberger Otto<br />

1932 Barmettler Alfred.


Und es ist gewiß der Bevölkerung von Kerns und Obwalden<br />

eine Freude, hier im „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>",<br />

dessen langjähriger Abonnent der Jubilar ist, diesem die<br />

herzlichsten Glückwünsche auszusprechen. S.<br />

Dem Glückwunsch gibt ein anderer Einsender mit folgenden<br />

Zeilen Ausdruck:<br />

Ein alter Freund des <strong>Obwaldner</strong> Volkes und <strong>Obwaldner</strong><br />

Landes, Herr Universitätsprofessor Dr. Hans Ruppe, Basel,<br />

der seit zirka 30 Jahren einen Teil seiner Ferien jeweilen in<br />

Kerns verbrachte, feiert am 9. Oktober in völlig geistiger<br />

Frische seinen 80. Geburtstag. Die Bekannten und Freunde<br />

des verehrten Herrn in Obwalden entbieten ihm bei diesem<br />

Anlaß die herzlichsten Glückwünsche und hoffen, daß ihm noch'<br />

viele Jahre bei völlig geistiger Frische beschicken seien.<br />

Obst- und Lebensmittelsammlung für die Hungergebiete.<br />

Im Hinblick auf den reichen Obstsegen dieses Herbstes haben<br />

die schweizerischen Hilfsorganisationen beschlossen, für die<br />

kriegsgeschädigten Hungergebiete eine Obstsammlung<br />

durchzuführen. Für die Unterernährten und hungernden Kinder<br />

in den zerstörten Städten des Auslandes bedeutet ein<br />

frischer Apfel ein seltenes und heiß ersehntes Geschenk, das<br />

wir ihnen nicht vorenthalten wollen.<br />

Um dem Landwirt möglichst wenig Arbeit zu verursachen<br />

und ihm die Spende zu erleichtern, wird vor allem M o st -<br />

o b st gesammelt. Dieses wird zum üblichen Preis an die<br />

Mostereien verkauft. Aus dem Erlös werden dann Tafelobst<br />

und Obstprodukte gekauft und in die Hungergebiete geliefert.<br />

An Stelle von Mostobst wird aber auch T a s e l o b st entgegengenommen.<br />

Die Obstsammlung wird auch vom Schweizerischen<br />

Bauernverband lebhaft unterstützt.<br />

Zusammen mit der Obstsammlung wird im Kanton O b -<br />

walden auch noch eine Sammlung von Haushaltungsgegenständen,<br />

Möbelstücken, Kleidern und Lebensmitteln wie<br />

Dörrobst, Hülsenfrüchten, Kondensmilch usw. durchgeführt.<br />

Diese Sammlung kommt ebenfalls den Kriegsgeschädigten zugute.—<br />

So haben alle Kreise unserer Bevölkerung Gelegenheit,<br />

sich an der großen Hilfsaktion zu beteiligen. Die Sammlung<br />

findet in der Zeit vom 14. bis 19. Oktober statt. Weitere<br />

Details über die Sammlung werden noch durch die Presse,<br />

durch Anschlag in den Gemeinden und durch Auskündung von<br />

der Kanzel bekanntgegeben.<br />

In den vom Kriege verwüsteten Städten und Ländern<br />

hungern Millionen und bangen vor dem Winter. — Wir<br />

Schweizer sind von all diesem Elend verschont geblieben, und<br />

ein überreicher Obstsegen lacht uns von den Bäumen. Seien<br />

wir diesem gütigen Schicksal dankbar und helfen wir, soviel in<br />

unsern Kräften liegt, mit, die furchtbare Not zu lindern!<br />

Marktbericht vom 1. und 2. Oktober <strong>1946</strong> in Sarnen.<br />

Auffuhr: Stiere 12, Kühe 55, Rinder 43, Pferd 1, Fohlen<br />

1, Schafe 10, Ziegen 3, Kalb 1, total 126 Stück.<br />

Per Bahn wurden an beiden Tagen 215 Stück Großvieh<br />

spediert. — Handel nicht besonders lebhaft; für schöne Ware<br />

wurden jedoch gute Preise bezahlt; Händlerschaft war mittelstark<br />

vertreten.<br />

Mitrailleur-Tagung Ob- und Nidwalden in Wölfenschießen.<br />

Bei schönstem Herbstwetter fand am Sonntag, den<br />

29. September, die diesjährige Kameradschaftstagung der<br />

Mitrailleurvereinigung von Ob- und Nidwalden statt. Während<br />

das untere Tal noch tief im Nebel steckte, kündeten in<br />

Wolsenschießen bereits am frühen Morgen die ersten Schüsse<br />

den Beginn des traditionellen Gewehrschießens an. In ersreulicher<br />

Zahl erschienen auch die letztes Jahr in die Vereinigung<br />

aufgenommenen Gotthard-Mitrailleure und bekundeten<br />

damit ihr großes Interesse. Mit einem ausgezeichneten<br />

Schießresultat sicherte sich der einheimische Werner Bissig den<br />

Sieg, und der Wanderbecher gelangt damit zum drittenmal<br />

nacheinander in die Reihen der 145er. Unter den Klängen<br />

des Musikvereins Dallenwil führte uns hierauf der offizielle<br />

Einzug durch das festlich beflaggte Dorf zum Gottesdienst in<br />

der Pfarrkirche, wobei unser Kamerad H. H. Vikar von Rotz<br />

ein treffliches Kanzelwort hielt. Nach dieser geistigen Stärknng<br />

begaben sich die Teilnehmer in den festlich geschmückten<br />

Saal des Hotel Eintracht zum Mittagessen, das dem Festwirt<br />

alle Ehre einlegte. Sofort begannen in bunter Reihenfolge<br />

die flotten, musikalischen und theatralischen Darbietungen des<br />

Handharmonikaklubs Wolsenschießen, umrahmt mit vortrefflichen<br />

Jodeleinlagen durch das sympathische Jodlerinnenduett<br />

Geschwister Durrer aus Dallenwil. Den Gruß des Nidwaldner<br />

Regierungsrates entbot in markanten Worten Herr Militärdirektor<br />

Blättler und pries die Pflege echter Kameradschast<br />

auch außerhalb des Militärdienstes und wünschte der<br />

Mitrailleurvereinigung weitere erfolgreiche Tätigkeit. Hauptmann<br />

Niederberger richtete an die Tagung herzliche Willkommgrüße<br />

im Namen des Gemeinderates Wolsenschießen.<br />

Kurz nach 2 Uhr ertönte jedoch die Feldweibelstimme unseres<br />

beliebten Präsidenten Meister Hans und eröffnete die Generalverfammlung.<br />

In rascher Folge wurden die vorliegenden<br />

Traktanden erledigt. In seinem Jahresrückblick gedachte der<br />

Präsident der zwei verstorbenen Kameraden Mitr. Berchtold<br />

Johann, Kerns, und Jmseld Arnold, Alpnach, welch letzterer<br />

kurz vor der Aufnahme in die Vereinigung stand. Mangels<br />

an Pflichtbewußtsein des Kernser Vertrauensmannes wurde<br />

der Todesfall von Berchtold dem Präsidenten zu spät mitgeteilt,<br />

wodurch die statutarische Kranzspende leider ausfiel.<br />

Eine enge Fühlungnahme der Mitglieder mit dem Vorstand<br />

ist deshalb unerläßlich. Trotz großen beruflichen Pflichten<br />

konnten sich die Vorstandsmitglieder zu einer Wiederwahl<br />

entschließen. Durch einstimmige Wahl konnten sie hierauf<br />

den Dank und das Vertrauen der Versammlung entgegennehmen.<br />

Nachdem auch noch die Jahresrechnung, in Vorzuglicher<br />

Weise geführt von Kassier Wyrsch Oskar, einstimmig genehniigt<br />

und verdankt wurde, erfolgte die Bestimmung des<br />

nächsten Tagungsortes, wofür Engelberg auserkoren wurde.<br />

Anschließend an die Versammlung sorgte die rassige Kapelle<br />

Klewengrnß noch für einige gemütliche Stunden, und nur<br />

allzubald mußte man sich verabschieden, im Bewußtsein, eine<br />

der schönsten Tagungen miterlebt zu haben.<br />

Nachfolgend die Kranzgewinner im Gewehrschießen:<br />

l. Mitr. Bissig Werner, IV/145, Wolsenschießen, 55 Pkte.<br />

(Wanderbecher). 2. Mitr. Odermatt Anton, IV/145, Dallenivil,<br />

52 Pkte. 3. Mitr. Keifer Remigi, IV/47, Hergiswil, 52;<br />

4. Mitr. Mathis Alois, IV/47, Ennetbürgen, 51. 5. Fahrer<br />

Langenstein Josef, IV/47, Engelberg, 51. 6. Mitr. Döngi<br />

Werner, IV/47, Hergiswil, 50. 7. Gesr. Z'Rotz Walter, IV/47,<br />

Stansstad. 8. Mitr. Mathis Josef, IV/145, Stansstad. 9. Kpl. |<br />

Christen Theo, IV/47, Hergiswil; 10. Mitr. Achermann Edy,<br />

Gotth.-Mitr. 3, Stans; 11. Kpl. Luffi Josef, IV/47, Oberdors.<br />

Sarnen. (Eing.) Am 17. September starb in Sarnen Herr<br />

Wagnermeister Arnold Dillier-Cattani, in seinem<br />

69. Altersjahre. Dieser bescheidene Mann, der nie aus seiner<br />

stillen Zurückgezogenheit in die Öffentlichkeit heraustrat,<br />

wurde innert wenigen Tagen durch einen Schlaganfall den<br />

Seinigen entrissen. Sein Tod hat nicht nur in seiner Familie,<br />

sondern auch in seinem Freundeskreise und bei seiner Kundschast<br />

eine große Lücke hinterlassen. Wenn einer ein Meister<br />

war im Fach, läßt er sich nur schwer ersetzen. — Wer schleift<br />

die Messer so haarscharf wie er, wer schränkt und feilt die<br />

Sägen so genau, wer macht wieder so handliche, glatte Stiele<br />

an Pickel und Karst, an Axt und Haue? — Freund Arnold<br />

war nicht nur ein Meister, er war auch außerhalb seines<br />

Berufes ein Tausendkünstler. Man mochte ihm noch so schwierige<br />

Aufgaben anvertrauen — er packte sie frisch mit seiner<br />

geschickten Hand an, und siehe da — es entstand ein Kunstwerk!<br />

Gerne zeigte er dem, der sich dafür interessierte, seine<br />

Werkstatt mit all den praktischen Anlagen, den Maschinen<br />

und Werkzeugen, die er selbst nach eigenen Entwürfen verfertigt<br />

hatte. An ihm ist bestimmt ein Erfinder verloren gegangen.<br />

— Auch seine Hühnerfarm war ein Musterbetrieb,<br />

seine Gärten Mustergärten. Die Arbeit war sein Lebenselixier.<br />

Er würzte sie mit beständiger, guter Laune. Sein<br />

fröhliches Lachen wirkte stets ansteckend. Heitere Menschen<br />

sind immer auch gute Menschen. Deshalb war die Teilnahme<br />

an seinem Tode auch eine allgemeine und herzliche. — Freund<br />

Arnold ruhe im Frieden, den Hinterbliebenen aufrichtiges<br />

Beileid!<br />

Kerns. „ Ue fers Ob st" und seine Verwertung.<br />

Die diesjährige reiche Obsternte und die berechtigte<br />

Vermutung, daß nächstes Jahr nicht mit einer Wiederholung<br />

derselben in gleichem Umfange gerechnet werden darf, veranlaßte<br />

den Obstbauverein Kerns zur Abhaltung einer Obstausstellung.<br />

Mit dieser Veranstaltung soll einerseits der Obstbau von<br />

einst und jetzt veranschaulicht werden, und anderseits soll gezeigt<br />

werden, wie die diesjährige Ernte die vorteilhafteste<br />

Verwendung finden kann.<br />

In Erkenntnis der volkswirtschaftlichen Bedeutung, die in<br />

einer rationellen Verwertung des Obstes liegt, hat sich eine<br />

Gruppe von „Landfrauen" in zuvorkommender Weise bereit<br />

erklärt, in der Abteilung Süßmost, D ö r r o b st und<br />

Sterilisation die Vorteile dieser Verwertungsart zu<br />

zeigen. — Die Ausstellung wird Mittwoch, den 16. Oktober<br />

(Gallustag), nach dem Vormittagsgottesdienst im Saale des<br />

Hotel „Sonne" eröffnet, und sie bleibt auch am Sonntag,<br />

den 20. Oktober, offen. Jedermann ist zum Besuche freundlich<br />

eingeladen.<br />

Sächseln. (Eing.) Um die Feierlichkeiten für die Heiligsprechung<br />

Bruder Klausens rechtzeitig und gediegen vorzubereiten,<br />

wurden eine Anzahl Komitees ins Leben gerufen, die<br />

bereits ihre Arbeit unter der planmäßigen Führung der geistlichen<br />

und weltlichen Behörden von Sächseln aufgenommen<br />

haben. Wir hoffen gerne, daß auch die Bevölkerung ihre Mitarbeit<br />

bereitwillig und freudig leisten wird, um die großen<br />

Ehrentage unseres seligen Landesvaters würdig zu gestalten.<br />

Sächseln. (Eing.) Diesen Herbst erfüllen sich 25 Jahre,<br />

seit ehrw. Sr. Marie Dolores tzensler als Lehrerin<br />

an der Primärschule Sächseln wirkt. Wir möchten es doch<br />

nicht unterlassen, dieser bescheidenen und sehr verdienten Lehrerin<br />

zu ihrem silbernen Jubiläum im Dienste unserer Gemeinde<br />

unsere herzlichen und aufrichtigen Glückwünsche zu<br />

entbieten und ihr für die langjährige und opfervolle Arbeit<br />

in der Schule bestens zu danken. Während der ganzen Zeit<br />

ihrer Tätigkeit betreute sie die gemischte erste Ülasse und die<br />

2. Kl.-Knaben mit großer Fachkenntnis und ausgezeichneter<br />

Einfühlungsgabe in die junge Seele des Kindes, so daß die<br />

Kleinen jeden Tag mit großem Vertrauen und schönem Lerneiser<br />

zu ihrer Lehrerin in die Schule geheu. Dieser Beweis<br />

dankbarer Anhänglichkeit der Kinder ist das beste Zeugnis für<br />

ihre Lehrtüchtigkeit und erzieherische Liebe, so daß Behörden<br />

und Volk nur wünschen können, es möge der verehrten Jubilarin<br />

noch lange vergönnt sein, unter der Jugend von Sachseln<br />

mit gleichem Erfolg zu wirken.<br />

Nicht weniger Dank und größte Anerkennung schulden wir<br />

ehrw. Sr. A d e l r i c a B r ü d e r l i n, die nun volle 35 Iahre<br />

als tüchtige Lehrerin an der Mädchenoberschule wirkt.<br />

Ihre Arbeit trägt auch heute noch den Stempel eines soliden<br />

und klaren Unterrichtes, der sich stets in aufgeschlossener Art<br />

dem Bedürfnis der Zeit und der Fassungskraft des Kindes anzupassen<br />

weiß. Wir freuen uns, daß Sr. Adelrica ihre angegriffene<br />

Gesundheit wieder herstellen konnte und sie weiterhin<br />

nicht bloß als ausgezeichnete Lehrerin, sondern auch als besorgte<br />

Erzieherin mit ihrer großen Erfahrung und Menschenkenntnis<br />

unserer Jugend zu dienen vermag. Lohne Gott, der<br />

beste Zeuge aller Mühen und Opfer, den berden Jubilarinnen<br />

ihre segenbringende Tätigkeit mit ewiger Vergeltung.<br />

Alpnach. (Eing.) Die sachliche Darstellung über die Wahl<br />

des Steuerverwalters in diesem Blatte, wo Herr<br />

Präsident Müller vorgehalten wurde, er hätte ein v e r s a s -<br />

sungswidriges Jnitiativbegehren von Stappel gelassen<br />

und auch bei der Wahl eines Steuerverwalters hätten Regierung<br />

und Bundesgericht eine Gesetzesverletzung feststellen<br />

müssen, haben den Herrn Präsidenten auf den Plan<br />

gerufen. Im „Unterwaldner" stellt er sich, man staune, als<br />

verfolgten Mann vor, obwohl wir in Alpnach keinen Bedarf<br />

;<br />

an solchen Märtyrern haben.<br />

Die Person des Herrn Barmettler stand nie zur Diskussion,<br />

und wenn der Gemeinderat ihn als Steuerverwalter<br />

gültig gewählt hat, haben wir dagegen nichts einzuwenden.<br />

Die Personenfrage spielte beim Rekurse keine Rolle, sondern<br />

nur die g e s e tz w i d r i g e Wahl.<br />

Herr Müller verläßt ganz den sachlichen Boden und gerät<br />

furchtbar in Harnisch gegen die bösen abgesetzten Kantonsund<br />

Gemeindemagnaten, die nur die Respektierung von Versassung<br />

und Gesetz verlangt haben! Die alten Ladenganmer,<br />

hier die Herren — dort die Knechte! — werden wieder einmal,<br />

in Ermangelung von etwas Gescheiterem, der leichtgläubigen<br />

Leserschaft aufgetischt, und ergötzlich wirkt die<br />

Streiflichter<br />

Segen und sich ins Privatleben zurückzuziehen. Aus einet<br />

RedT die der britische Kriegsprenner vor dem konservativ^<br />

Parteikongreß in Blackpool gehalten ha , vernimmt man „„„<br />

daß sich Churchill tatsächlich m.t d,e ent Gedanken bes^<br />

hatte, nun jedoch entschlossen ist, weiterhin Parte,ches Unb<br />

also politisch aktiv zu bleiben.<br />

In Stockholm erlag Schwedens Ministerpräsident Hansso,,<br />

einem Schlaganfall. Mit Hanffon schied eine politische<br />

sönlichkeit großen Formats und von internationalem Ansehe<br />

aus dem Leben.<br />

Der bayrische Minister sür „Entnazisizierung ordnete ein<br />

Gerichtsverfahren gegen Schacht, Papen und Fritzsche an. Sofern<br />

sich die Anklage nicht auf die gleichen Delikte bezieht, von<br />

denen die Betreffenden in Nürnberg freigesprochen wurden<br />

sollen die amerikanischen Militärbehörden nicht beabsichtig,'<br />

sich einzumischen.<br />

Im Anschluß an die Beendigung des Nürnberger Prozesses<br />

regnet es förmlich Kassationsgesuche. Die deutsche Generalität<br />

und Admiralität setzt sich für die Begnadigung der verurteilten<br />

Keitel, Jodl, Raeder und Dönitz ein. Seiß-Jnquart, ehemals<br />

Hitlers Reichskommissar für die Niederlande, hatte sogar die<br />

Stirne, an Königin Wilhelmine ein Gnadengesuch zu richten,<br />

weil er seinerzeit „viel zur Linderung der Not des holländischen<br />

Volkes beigesteuert habe". Eine derartige freche Verstiegenheit<br />

spricht wahrlich für sich selbst!<br />

In Paris begann die Vollversammlung der Friedenskonferenz<br />

die dreitägige Debatte über den Friedensvertrag „iit<br />

Italien.<br />

Aus Indien wird wieder einmal die bevorstehende Einigung<br />

zwischen Hindus und Mohammedanern angekündigt.<br />

Angesichts der nach wie vor bestehenden großen Gegensätze<br />

ist diese Nachricht vorläufig noch mit gedämpftem Optimismus<br />

aufzunehmen.<br />

Schalmei, die „Alten" würden „die neuen Ratsherren bemuttern".<br />

Ist das in Alpnach wirklich der Fall?<br />

Der Miillersche Erguß erinnert an die Landsgemeinde<br />

1943, wo er mit seiner groß angelegten Rede leinen andern<br />

Erfolg erzielte, als sich hinter die Bretter zurückziehen zu<br />

müssen! Es sei noch die Frage gestattet: Warum hat Herr<br />

Müller dieses Frühjahr, als seine turbulente Versassungsvorläge<br />

vom „bemutterten" Kantonsrate kräftig bachab geschickt<br />

wurde, nicht reinen Tisch geniacht und gegen das Vorgehen<br />

der „Herren" Rekurs an das Bundesgericht gewagt bzw. sich<br />

wochenlang darauf beschränkt, öffentlich den Rekurs in Aussicht<br />

zu stellen? Der Stimmbürger wird dabei etwas merken<br />

und vielleicht ein andermal die Unterschrift den von Fabrikbetrieben<br />

im Taglohn bezahlten Sammlern weniger gedankenlos<br />

hergeben.<br />

Giswil. (Korr.) Mit den Endtagen des September* hat<br />

nun die Aelplerzeit wohl überall in den <strong>Obwaldner</strong>bergen ihren<br />

Abschluß gefunden. Auch hierzulande blickt man auf eine<br />

arbeitsreiche Zeit zurück. Vielfach hatte man mit Schneemlter<br />

oder Hagel zu rechnen. Trotzdem ist dabei alles gesund<br />

geblieben. Das Vieh ist wohlgenährt zurückgelehrt. Einzig Ml<br />

der Absatz von Marktvieh zu wünschen übrig. Die Bauern<br />

müssen Geld haben, damit sie die herbstlichen Zinsen wieder<br />

rechtfertigen können. Es gibt bald wieder genug zu steuern<br />

und zu zahlen. Auch die Obstpreise dürften besser sein. Ein<br />

Scherflein von diesem reichen Obst- »ud Gemüsesegen darf den<br />

armen Verlassenen zufallen. Das wissen unsere Bauern gut<br />

genug. Jeder, der ein treues Herz hat und eine offene Hand,<br />

gibt gerne, und wenn es auch vom Wenigen ist. Wir danken<br />

vor allem Gott, daß er uns in seiner unendliche» Güte so<br />

reichlich beschenkt hat.<br />

Engelberg. (Korr.) Begünstigt vom denkbar schönsten<br />

Herbstwetter unternahm die M n si k g esel l s cha ft Engelb<br />

er g am Ansang dieser Woche ihre vorgesehene, ausgezeichnet<br />

organisierte Welschlandreise. Am Sonntag in aller<br />

Frühe ging es aus die frohe Fahrt, zuerst durch das alte<br />

Land über den Brünig, nach Chateau d'Dejr zum Mittagesien<br />

und gegen Abend noch bis nach Lausanne. Am Montagmorgen<br />

war Gens das Ziel der Reise. Hatte schon in Lausanne<br />

die Sympathie des Publikums und das Beisammensein nut<br />

der Musikgesellschaft l Harmonie die freundschaftlichsten Bande<br />

k""pfen lassen, so war erst recht die Aufnahme in Genf eine<br />

Ueberraschung in liebenswürdigster welscher Art. Dabei gab<br />

es allerhand Neues und Interessantes zu sehen, und dazu ge-<br />

Hort vor allem der Besuch des Flugplatzes Cointrin, wo einzelne<br />

sogar die Gelegenheit erhielten, sich selbst von einem<br />

Stahlvogel in die Lüste tragen zu lassen und wo aufmerksam<br />

äs ^anden internationaler Flugzeuge und gar das in Genf<br />

stationierte bekannte Düsenflugzeug beobachtet und bestaunt<br />

wurden, schnell eilten allen Teilnehmern die Stunden in der<br />

schonen Rhonestadt dahin. Am Dienstagvormittag hieß es die<br />

• tnefretje antreten, die in Bern nochmals Gelegenheit zu einem<br />

Halt gab. Hier traf man auch die beiden <strong>Obwaldner</strong><br />

-Vertreter m der Bundesversammlung und gab es noch einige<br />

Bai"'fi"ii"h ts d'e B""desstadt zu besichtigen, bis es, dankbar<br />

sur die Freundlichkeit der Familie Andr.-Waser, Hotel<br />

Post, endgültig die Heimreise anzutreten aalt. Die von der<br />

ninlTrhr r i trefflich organisierte Reise machten dies'<br />

und mK?f n ? f e a ' ,cf) °ine ganze Anzahl von Damen m-t,<br />

Stt D rpf n sagender Umsicht, fast wie ei» Vater, sorgtr<br />

J Hochli (mit seiner Fra» Gemahlin) Tag und<br />

muna vertips t e " tcc Schutzbefohlenen. In froher St.mfipn<br />

v, r Welichlandreise der Musikgesellschaft Engell7JZ<br />

etfte r 'UM letzten Ai.genblick Sie wird<br />

ben Ew n'Freundliche Erinnerung im Gedächtnis ble>-<br />

1<br />

((£ ' n "usfuhrl.cher Bericht w- d folgen. Red.)<br />

SA9226Z 544


D a s<br />

Wichtigste fehlt<br />

* In Hertenftein am Vierwaldstätter See fand am 21.<br />

Ki-vtember "l94K die Gründungsversammlnng einer „Aktion-<br />

Europa-Union" statt. Sie stellte — wie üblich — gleich ein<br />

.,-nKes und schönes Programm auf, das kurz zusammengefaßt<br />

wie folgt lautet:<br />

I. Eine auf föderativer Grundlage errichtete europäische<br />

^meinschast ist ein notwendiger und wesentlicher Bestandteil<br />

jeder wirklichen Weltunion.<br />

2 Streitigkeiten zwischen den Mitgliedern sollen von<br />

diesen selbst geschlichtet werden.<br />

3. Einfügung als regionale Körperschaft in die Organisation<br />

der Vereinten Nationen.<br />

4. Uebertragung eines Teiles der Souveränitätsrechte<br />

der Mitglieder an die Föderation.<br />

5. Die Europäische Union steht allen Völkern europäischer<br />

Wesensart, die ihre Grundgesetze anerkennen, zum Beitritt<br />

offen.<br />

6. Wetterführung der Rechte und Pflichten der Bürger<br />

in der Erklärung der europäischen Bürgerrechte.<br />

7. Achtung vor dem Menschen in seiner Verantwortung<br />

gegenüber den verschiedenen Gemeinschaften, denen er angehört.<br />

8. Sorge für planmäßigen Wiederaufbau, für wirtschaftliche,<br />

soziale und kulturelle Zusammenarbeit und für die Verwendung<br />

des technischen Fortschrittes im Dienste der Menschheit.<br />

9. Gegen niemand gerichtet. Verzicht auf jede Macht-<br />

Politik. Lehnt es ab, Werkzeug irgend einer Macht zu sein.<br />

1». Regionale Unterverbände sind zulässig und wünschcnswert.<br />

II. Nur die Europäische Union wird in der Lage sein,<br />

die Unversehrtheit des Gebietes und die Bewahrung der<br />

Eigenart aller ihrer Völker, großer und kleiner, zu sichern.<br />

12. Durch den Beweis, daß es seine Schicksalsfrage im<br />

Geiste des Förderalismus selbst lösen kann, soll Europa seinen<br />

Beitrag zum Wiederaufbau und zu einem Weltbund der<br />

Völker leisten."<br />

Allen schuldigen Respekt vor den idealen Zielen der Europa-Union!<br />

Aber solange man nicht den Mut und die<br />

Ehrlichkeit hat, zu erklären, daß die abendländische Gemeinschast<br />

und Kultur wesentlich auf dem Christentum<br />

beruht und nur wiederhergestellt oder erneuert werden kann,<br />

wenn eine christliche Regeneration der Mmschen- und der<br />

Völker vorausgegangen ist, solange wird ihr Streben nicht<br />

zu einem Ziele führen. Aus Aengstlichkeit vermeidet man es,<br />

den tragenden Grund einer abendländischen Gemeinschaft<br />

auch nur zu nennen. Erneuerung der Menschen und der<br />

Völker von innen heraus in christlichem Sinne, in der Besinnung<br />

und Berufung auf den Herrgott und in der Vollziehung<br />

seiner Gebote im privaten wie im öffentlichen Leben<br />

müßte den e r st e n Punkt jedes wahrhaft abendländischen<br />

Aktionsprogrammes bilden. Alles andere heißt aus «and<br />

bauen.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Politik und Humor.<br />

Am Donnerstag sind die eidgenössischen Räte mit Bundesbeamten<br />

und Presseleuten, ungefähr 250 Mann, über den<br />

Susten gefahren. Eine Sitzung in Bern fand an diesem<br />

Tage nicht statt. Der Volkswitz hat bereits herausgefunden,<br />

dieser Tag sei für die Eidgenossenschaft, obschon die Herren<br />

nichts gearbeitet hätten, der b i l l i g st e gewesen; denn die<br />

Räte hätten keine Gelegenheit gehabt, Millionenausgaben zu<br />

beschließen!<br />

Aus der Bundesversammlung.<br />

Am vorletzten Montag traten in Bern die eidg. Räte zu<br />

ihrer sserbstsession zusammen. Im N a t i o n a l r a t war die<br />

Initiative des Landesrings der Unabhängigen, „Recht aus<br />

Arbeit" Gegenstand des ersten Verhandlungstages. Mit 113<br />

gegen 5 Stimmen beschloß der Rat Ablehnung dieser<br />

Initiative. Die umfangreiche Vorlage betreffend die Gewahrung<br />

von Teuerungszulagen an das Bundespersonal wurde<br />

ohne Gegenstimmen angenommen, ebenso genehmigte der<br />

Nationalrat den 33. Bericht des Bundesrates. Am letzten Tag<br />

der ersten Sessionswoche befaßte sich der Rat mit einer Reihe<br />

außenpolitischer Probleme.<br />

Der Ständerat hieß den Bericht über die -1. Volkerbundsversammlung<br />

einhellig gut, ebenso die Berichterstattung<br />

über die antidemokratischen Umtriebe. Im weitern wurde<br />

die Beteiligung der Schweiz an der Städtebauausstellung in<br />

/ Paris befürwortet und die Rechnungsablage der Bundesbahnen<br />

für 194» gutgeheißen.<br />

Ein ausführlicher Bericht über die Herbstsesslvn wird<br />

folgen.<br />

Die Arbeitsdienstpflicht.<br />

Zu der vom Bundesrat vorgenommenen Verlängerung<br />

der Arbeitsdienstpflicht in der Landwirtschaft bis zum 30. November<br />

dieses Jahres schreibt die '.Schweizerische Bauernzeitung",<br />

daß mit dieser Verlängerung das landwirtschaftliche<br />

Arbeiterproblem nicht gelöst sei. Der Mangel an Dienstboten<br />

und Hilfskräften bleibe bestehen und erschwere die Erfüllung<br />

der Anbauvorschristen für das Anbaujahr <strong>1946</strong>/47 ganz gewaltig.<br />

Eine teilweise Verbesserung der Verhältnisse könne<br />

erfolgen durch die Zulassung -ausländischer Saisonarbeiter.<br />

Die bisher eingereisten Arbeiter vermögen aber nur zu einem<br />

Teil zu befriedigen. Die Organisation sur die Rekr Merung<br />

der für den nächsten Sommer notigen ausländischen<br />

Hilfskräfte werde deshalb schon im kommenden Winter vorbereitet<br />

und ausgebaut werden müssen.<br />

Rotes Pech<br />

Eine neue Erfindung? Sicher etwas Amerikanisches. Pech<br />

ist doch schwarz. Schwarz wie die Nacht.<br />

Und doch gibt es neuestens rotes Pech. Mit andern<br />

Worten: die Roten haben Pech! Nämlich unsere roten Stiesbrüder<br />

im sozialistischen Lager. Heillos Pech. Und sie bringen<br />

es nicht von den Fingern.<br />

Die Geschichte vom „Vorwärts" kennen wir ja alle.<br />

Der ging rückwärts statt vorwärts, und schließlich gab er den<br />

Geist auf. Und der Totengeruch verbreitete sich im -ganzen<br />

Land. Ja, wahrhaft, da war verschiedenes schon lange<br />

faul um diesen „Vorwärts" herum, mistfaul, daß man am<br />

liebsten das Fazenetli fest an die Nase drückte.<br />

Und dann die Geschichte mit d e M a n. Ihr kennt ihn doch,<br />

liebe Leser? Nein? — Dann muß ich etwas von ihm<br />

schreiben.<br />

Henri de Man war doch der frühere Sozia listenf<br />

ü h r e r B e l g i e ns. Hat seinerzeit sehr viel von sich reden<br />

gemacht. Er hat für Belgien den berühmten „Plan der<br />

Arbeit" ausgearbeitet. Den schweizerischen Sozialisten hat<br />

dieser de Man so gewaltig imponiert, daß sie ihn förmlich<br />

vergötterten. Ein Jahr später sind sie auch schon mit ihrem<br />

„Plan der Arbeit" für die Schweiz aufgerückt. Heute darf<br />

man es unter uns ja schon sagen, daß dieser „Plan der<br />

Arbeit" getreulich dem belgischen Sozialistenführer abgeschrieben<br />

wurde, natürlich hat man ihn mit ein paar Floskeln geschmückt,<br />

daß es unsere Sozialisten weniger merkten. Es ist ja<br />

nicht das erste Mal, daß man sie elend übers Ohr gehauen<br />

hat. Im Jahre 1942 haben sie dann diesen „Plan" umgearbeitet<br />

zum Aktionsprogramm „Die neue Schweiz".<br />

Aber nicht das ist es, was ich eigentlich sagen wollte,<br />

sondern von de Man wollte ich erzählen. Wißt ihr, diesem<br />

anerkannt geistigen Führer des Sozialismus von weiten<br />

Gegenden Europas ist etwas Menschliches passiert. Er kam in<br />

Belgien vor Gericht und wurde zu 26 Jahren schweren<br />

Kerkers, zu einer Schadenersatzleistung von 10 Millionen<br />

belgischer Franken und zur militärischen Degradierung verurteilt.<br />

Wißt ihr warum? Der Ankläger warf ihm vor, und<br />

das Gericht hat diese Anklage bestätigt, daß de Man beim<br />

Einmarsch der Deutschen mit dem Feinde gemeinsame Sache<br />

gemacht, in einem öffentlichen Aufruf auch die Arbeiter dafür<br />

zu gewinnen gesucht, die sozialistische Druckerei bereitgestellt<br />

zur Herausgabe deutscher Zeitungen und obendrein noch die<br />

sozialistische Gewerkschafts- und Parteikasse den Deutschen<br />

ausgeliefert habe!! Also ein V e r r ä t e r nicht nur der Sache<br />

Todes-Anzeige<br />

t<br />

In tiefer Trauer machen wir Ihnen die schmerzliche<br />

Mitteilung, daß es Gott, dem Allmächtigen, gefallen hat,<br />

meine liebe Gattin, Pflegemutter, unsere liebe Schwester,<br />

Schwägerin, Tante und Cousine 600<br />

Frau alt Stationsvorstand<br />

M a r i e<br />

M e i e r - A l b e r t<br />

Mitglied des Tritten Ordens<br />

zu sich in die ewige Heimat abzuberufen. Sie starb heute<br />

nachmittag um 2 Uhr, unerwartet rasch, versehen mit den<br />

Tröstungen unserer hl. Religion, im 55. Altersjahre.<br />

Wir empfehlen die liebe Verstorbene Ihrem frommen<br />

Gebete und liebevollen Andenken.<br />

Monti della Trinitä-Locarno, den 7. Oktober <strong>1946</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Xaver Meier-Albert, Gatte, und Familie<br />

Geschwister Albert und Anverwandte.<br />

Beerdigung: Donnerstag, den 10. Oktober, morgens<br />

7.45 Uhr, in Alpnach.<br />

Siebenter: Samstag, den 12. Oktober, in Alpnach.<br />

Gottesdienstanfang 8 Uhr.<br />

Dreißigster: Donnerstag, den 31. Oktober, ,n<br />

Alpnach. Gottesdienstanfang 8 Uhr.<br />

der Sozialisten, sondern auch ani belgischen Vaterland" Und<br />

daß dies gerade jetzt bekannt werden mußte, wo man doch in<br />

allen Tonarten über die „Anpasser" geschimpft und grad in<br />

den sozialistischen Zeitungen am meisten nach „Säuberung"<br />

geschrien hatte.<br />

Zu wissen ist nämlich, daß dieser famose de Man sich<br />

unterdessen in die Schweiz geflüchtet und bei den Sozialisten<br />

in Bern gastliche Aufnahme gefunden hat. Wo sind nun<br />

in diesem Fall die sozialistischen Schreier und die „Säubsrer"?<br />

Ueber diesen Fall hört und liest man nichts in der<br />

roten Presse. Welch erbärmliche Charakterlosigkeit!<br />

Ans dem Kanton U r i kommt für unsere Sozialisten<br />

die Trauerbotschaft, daß dort der rote Gewerkschaftssekretär<br />

mit ziemlich viel Geld bei Nacht und Nebel sich davon gemacht<br />

habe. Darob Entrüstung bei den roten Brüdern in<br />

Uri. Begreiflicherweise! Wem ginge so was nicht zu Herzen?<br />

Es soll bei der letzten Gewerkschaftsversammlung sehr laut<br />

hergegangen sein; zirka 150 rot Organisierte hätten sofort<br />

den Austritt aus der roten Gewerkschaft gegeben. Es kann<br />

etwas Dummes in den besten Familien passieren, aber es kann<br />

doch einmal auch zu viel werden. Begreiflich, wenn da viele<br />

sozialistische Büetzer anfangen nachzudenken und sich fragen,<br />

ob sie eigentlich nicht in einen falschen Zug eingestiegen seien<br />

und für wen und für was sie eigentlich die sehr großen<br />

Beiträge zahlen. Auf alle Fälle schaden solche Ueberlegungen<br />

sicher nicht.<br />

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Der Christ im Staats- und Wirtschaftsleben, Hirtenworte<br />

der Schweizer Bischöfe in den Kriegsjahren 1942/45. Rex-<br />

Verlag, Luzern. — Die Schrift enthält jene bischöflichen<br />

Kundgebungen der neueren Zeit, die sich mit den wirtschaftlichen,<br />

sozialen und staatspolitischen Fragen besassen. Die Titel<br />

lauten: „Unsere Arbeit, Der christliche Berufsgeist, Unsere<br />

heimatliche Scholle, Jeder trage des Andern Last^ Der<br />

Arbeiter ist seines Lohnes wert, Treue der Heimat — Friede<br />

den Völkern, Die christliche Auffassung vom Staat. Die einzelnen<br />

Kundgebungen sind nach Abschnitten numeriert und mit<br />

übersichtlichen Marginalien versehen. Dem ganzen Werk ist<br />

ein Sachverzeichnis beigegeben, das die Auswertung in Vorträgen<br />

und Literatur erleichtert.<br />

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Nachrichten" wird wieder einmal beleuchtet, indem z w eit<br />

Redaktoren ausscheiden und an freisinnige Blätter nach<br />

Basel und nach Schafshausen übersiedeln. Die innerschweizetische<br />

Bevölkerung wird aus solchen Tatsachen die Konsequenzen<br />

zu ziehen wissen.<br />

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11.00 Wir kommen zu Dir. 11.30 Musik für kleine Leute.<br />

12.04 Quelle opulence! Causerie. 12.40 Konzert der Kapelle<br />

Tschannen. 13.10 Joseph Haydn: Conzertante Sinfonie,<br />

Schallplatten- 13.30 Notiers und Probiers. 16.30 Für die<br />

Frauen: Die gute Idee. 17.00 Mufik von Max Reger. 18.00<br />

Kindernachrichtendienst. 18.10 Kinderstunde. Sidi Felebo.<br />

18.30 <strong>Obwaldner</strong> Volksmusik. 19.00 Die Familie, Vortragszyklus.<br />

19.55 Unterhaltungskonzert. 20.30 Tric trac bernois.<br />

21.30 Herbstliche Impressionen eines Schlagerkomponisten.<br />

22.05 Beethoven-Sonate.<br />

Freitag, 11. Oktober.<br />

11.00 Das Freitags-Mosaik. 12.15 Verkehrsmitteilungen.<br />

12.40 Studioorchester. 13.20 Beliebte Gesaugs-Solisteu. 16.30<br />

Frauenstunde. 17.00 Konzert des Radiosextetts. 17.45 Werke<br />

von W. A. Mozart. 18.00 volkstümliche Schweizer Musik.<br />

Schallplatten. 18.35 Mensch und Staat. 19.10 Weltchronik.<br />

19.55 Zu Anton Bruckners 50. Todestag. 20.45 Klassische Dialoge.<br />

21.00 Sendung für die Rätoromanen.<br />

Samstag, 12. Oktober.<br />

11.00 Liedervorträge. 11.30 Das Richard-Moser-Quintett.<br />

12.00 Melodien und Rhythmen. 12.15 Borschau auf die sportlichen<br />

Veranstaltungen. 12.25 Luzern lädt ein... 12.40 Wiö<br />

steht unser Wirtschaftsbarometer heute? 12.50 Amerikanische<br />

Musik. 13.05 Tony Bell spielt. 13.30 Schlagzeilen — Schlaglichter.<br />

13.45 Wenn si d'Spirä sammeln. Plauderei. 14.05<br />

Schweizer Blasmusik. 14.45 Glück dur d'Waret, Hörspiel.<br />

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17 ^0 Tessiner Chöre. 17.40 Neue italienische Lieder. 18.00<br />

Mnderstunde- Kind und Tier. 18.20 Reichtum, der auch dir gebüßt<br />

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Konservatives Organ von Obwalden<br />

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f i$ly Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A « » U t c l f f i m f f<br />

„ffio der Kommunismus die Möglichkeit hatte, sich festzu<br />

j c kcn und seine Herrschaft aufzurichten, da hat er sich (nach<br />

einem eigenen Geständnis) mit allen Mitteln bemüht, die<br />

a v i st I ich e Kultur und Religion radikal zu zerstöven<br />

und jede Erinnerung daran in den Herzen der Menschen,<br />

^besondere der Jugend, auszulöschen. Er hat Bischöfe und<br />

Priester des Landes verwiesen, zu Zwangsarbeit verurteilt,<br />

erschossen und auf unmenschliche Weise ums Leben gebracht;<br />

er hat schlichte Laien, weil sie sich für die Religion eingesetzt<br />

haben, verdächtigt, bedrückt, verfolgt und in die Gefängnisse<br />

geschleppt."<br />

Diese Worte stehe.n als ewige Anklage gegen die Geißel des<br />

Konlmnnismus in der Enzyklika Divini Redemptoris Pius'<br />

XI. vom 1!!. März 1937. Die katholische Kirche hat klarer<br />

gesehen als die Politiker. Am 9. November werden es 100<br />

i> S aIjr sein seit dem ersten Rundschreiben Pius' IX. gegen die<br />

Gefahr des Kommunismus. Eine lange Straße ist es, die zur<br />

Klarheit führt. Heute sind die Augen der ganzen Welt, die<br />

noch menschlich und christlich denkt, nach dem kommunistischen<br />

Jugoslawien gerichtet — voll Schrecken und Entsetzen-<br />

Was aus einem braven Bauernbub werden kann.<br />

Am 19. September wurde der 48jährige Dr. Alois Stepinatsch,<br />

Erzbifchos von Agram — kroatisch Zagreb — von der<br />

jugoslawischen Geheimpolizei „Ozna", der gleichen Fadenmunmer<br />

wie die deutsche Gestapo, vom Altare weg verhaftet.<br />

Als Borwand mußte der Vorwurf dienen, der Kirchenfürst<br />

hätte „Verbrechen gegen Volk und Staat" begangen.<br />

Der Erzbischof ist ein bewnndernswerter Charakter. Aus<br />

einem biedern Bauernhaus hervorgegangen, studierte er zuerst<br />

Agronomie (Ackerbaukunde), wie es die wackern Einsiedler<br />

Patres an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in<br />

Zürich tun, um nachher als seingebildete Professoren an der<br />

landwirtschaftlichen Schule in Pfäfsikon unsere Innerschweizer<br />

Bauernsöhne zu unterrichten. Den ersten Weltkrieg machte<br />

Stepinatsch auf Seite der Alliierten mit und nahin teil am<br />

Siegeszug der jugoslawischen Armee 1918, die nach dein Siege<br />

bei Saloniki alle Länder Jugoslawiens befreite. Nachher<br />

bauerte er einige Jahre auf dein väterlichen Hof. Einer inneren<br />

Berufung folgend, wandte er sich dem Studium der<br />

Theologie zu. Rom wnrde für ihn nicht nur die große Bildungsstätte<br />

der Gotteswissenschaft, sondern eine Lebensschule,<br />

die den geistig überragenden Mann in jeder Art zu einem<br />

aufgeschlossenen und energischen Charakter weiterformte. E>.'<br />

gab viel Aufsehen, als Dr. Stepinatsch schon wenige Jahre<br />

nach der Priesterweihe zum Bischof von Agram und damit<br />

zum Metropolit (Erzbischof) der kroatisch-slawonischen Kirchenprovinz<br />

in Südslawien ernannt wurde. Die Katholiken,<br />

1 600 000, machen neun Zehntel der Bevölkerung aus. Sein<br />

Mannesniut zeigte sich bald. Als das Hitlerregiment die Judenverfolgungen<br />

begann, wurde der Erzbischof der Schützer<br />

der armen Verfolgten. Die Wiener Juden suchten durch Vermittlung<br />

Dr. Stepinatschs nach Jugoslawien zu entkommen<br />

und von dort weiter nach Süden. Heute noch nennen die<br />

den voll Dankbarkeit den Agramer Erzbischof den „Vater<br />

der Jsraeliten". Zur selben Zeit trieb Hon die kroatische<br />

„QuiSling"-Regierung Pawelitsch ihr unseliges Wesen. Der<br />

Erzbischof scheute sich nicht, einst in der Kathedrale in Gegen-<br />

Ale<br />

Erinnerungen<br />

nnb die Mlchtnlnslwße einst nnb jetzt<br />

Melchthal.<br />

1858 Jnidorf Josef. Jahresgehalt Fr. 25—, 1863 Fr. 100.—.<br />

>880 Michel Peter<br />

>919 Michel Johann.<br />

S t. N i k l a u s e n.<br />

1885 Britschgi Kaspar<br />

1902 Furrer Hermann<br />

1903 Frl. Emma Furrer / Frau Michel-Furrer<br />

1912 Ettlin Josef .<br />

1921 Wwe. Ettlin Emma, Großtochter des Josef Jmdors.<br />

3. Statistik über die Zahl der Postreisenden.<br />

(Auf Grund der verkauften Fahrkarten )<br />

1896 1366 1916 1917 1925 1933 <strong>1946</strong><br />

Kerns 195 743 1515 564 127 1269 3633<br />

Melchthal 54 638 1078 449 1110 2543 9637<br />

St. Niklausen - - 226 164 65 592 1225<br />

In diesen Zahlen sind diejenigen Passagiere nicht inbegriffen,<br />

die mit dem Privatpostautoknrs Sarnen Kerns<br />

befördert wurden.<br />

4. Die Namen der Postboten.<br />

Die Beförderung der Postsachen von Sarnen nach Kern'o<br />

wurde soweit ich feststellen konnte, bis Ende 1882 durch ^ranz<br />

Jos. Röthlin (ds Chrämer-Nazis Franz Sepp) besorgt. Ro h-<br />

litt ist geboren am 2. Dezember 1805 und er starb am 17.<br />

Juli 1883.<br />

wart der meisten Regierungsglieder unter Tränen auszurufen:<br />

„Ein Hund hat heute mehr Recht als ein Mensch, Gottes<br />

Abbild und Christi Bruder." Jede seiner Predigten war ein<br />

Ereignis. Die Deutschen merkten, was es geschlagen hatte.<br />

Pawelitsch ließ den Oberhirten wissen, er täte besser, die Kommunisten<br />

zu verurteilen, als die Achsenmächte zu kritisieren —<br />

ein Beweis, wie vaterländisch Dr. Stepinatsch gesinnt war.<br />

Tito nützte eine zeitlang die Haltung des Metropoliten gegen<br />

die Deutschen aus und gewann so viele Katholiken auf seine<br />

Seite. Es sollte nicht lange gehen, da mußte der Erzbischof<br />

auch gegen die Kommunisten Titos scharf werden. 1944 warnte<br />

er: „Es ist kein Befreiungskrieg, sondern eine systematische<br />

Versklavung", was Tito und seine Gesellen in Kroatien anzettelten.<br />

Als Titos Sieg sicher war, sagte der Kirchenfürst:<br />

„Ein Christ inuß die Methoden und Ziele des Kommunismus<br />

ablehnen, wir wollen weder den Teufel<br />

noch den Beelzebu b." Damit hat der tapfere Bischof<br />

das Verhältnis zwischen Nationalsozialismus und Kommunismus<br />

treffend gezeichnet. Braun oder rot, es ist der gleiche<br />

Satan.<br />

In Jugoslawien zeigt der Teufel seine roten Krallen.<br />

Die Hirtenbriefe des Agramer Erzbischofs wurden weltberühmt.<br />

Tito erkannte in ihnen eine gefährliche Waffe gegen<br />

das moskauhörige Regiment in Jugoslawien. Drum mußte<br />

der Verteidiger der katholischen Kirche ins Gefängnis. Die<br />

Deutschen hatten das nie gewagt, weil sie die Volkstümlichkeit<br />

des Bischofs kannten. Tito fragt nicht nach dem Wohl und<br />

Frieden des Landes, wenn es nur seiner roten Partei nützt.<br />

Das Naziwort: „Recht ist, was dem Staate nützt" wird heute<br />

von den Kommunisten weiter praktiziert. Hans ist was Heiri.<br />

Der Prozeß gegen einen Erzbischof ist nichts Alltägliches,<br />

besonders weil es sich um einen politischen Prozeß, dazu vor<br />

einem Kriegsgericht, handelt. Die ganze katholische Kirche Ingoslawiens<br />

soll getroffen werden. Nach dem Willen der Kornmunisten<br />

soll Dr. Stepinatsch nicht als Märtyrer, sondern als<br />

Kriegsverbrecher, der mit den Deutschen und dem Quisling<br />

Pawelitsch zusammengearbeitet habe, verurteilt werden. Juden,<br />

Mohammedaner, alle Klassen von verfolgten Menschen<br />

ini Lande stellen sich in größter Entrüstung auf die Seite des<br />

Erzbischofs. Die Kroaten in Amerika, 400 000, haben an Präsident<br />

Truman, an Byrnes, an alle Bischöfe und an viele Politiker<br />

Amerikas ernste Proteste erlassen. Der Pa^st hat vor<br />

wenigen Tagen den Prozeß einen schändlichen genannt.<br />

Giovanni Papini, der ehemalige scharfe Feind des Christentums,<br />

heute der bekenntnisfreudige Vorkämpfer der Kirche,<br />

hat vor 25 Jahren in seinem weltberühmten Buche „Lebensgeschichte<br />

Christi" prophetisch geschrieben: „Seit 500 Jahren<br />

rasen die „freien" Geister - sie nennen sich so, weil sie aus<br />

dem pflichtmäßigen Dienst entlausen sind, allerdings nur, um<br />

in die Zwangsarbeit zu gelangen —, Christus ein zweites<br />

Mal ?u morden? sie möchten ihn in den Herzen der Menschen<br />

tot machen... Trotzdem, nach all dem Aufwand von Zeit<br />

und Kraft, ist Christus noch immer nicht vertrieben von der<br />

Erde. Die Erinnerung an ihn ist überall. Was man auch tun<br />

mag, wo man anfängt und wo man aufhört, ist Christus. Gerade<br />

die Wut so vieler gegen ihn verkündigt, daß er noch nicht<br />

tot ist." Auch Tito wird fein Leben verbrauchen, damit Christi<br />

Name nicht vergessen wird.<br />

Die Kreispostdirektion richtete am 8. November 1882<br />

folgendes Schreiben an Herrn Gemeindepräsident Durrer:<br />

' „Wir haben die Befriedigung, Ihnen anzeigen zu können,<br />

daß das Postdepartement in Bern dem altersschwachen zurückgetretenen<br />

Postboten Frz. Jos. Röthlin in Kerns einen Nachgenutz<br />

von einer vollen Jahresbesoldung, also von 846 Fr.,<br />

zuerkannt hat.<br />

Diese Summe soll aber der Gemeinde- oder Armenbehörde<br />

von Kerns, zu Handen des ausgetretenen Bediensteten in der<br />

Weise ausgehändigt werden, daß sie ausschließlich dem altersschwachen<br />

Greise sofort, nach Bedarf zukömmt und nicht etwa<br />

von eigennützigen Verwandten desselben abgepreßt werden<br />

könnte.<br />

Wir wollen nun gerne vernehmen, ob sich Ihre Behörde<br />

zur Entgegennahme und derartigen Verwendung des Nachgenußbetrages<br />

für den altersschwachen Frz. Jos. Röthlin verbindlich<br />

erklären will, in welchem Falle der Aushändigung<br />

der Summe kein weiteres Hindernis im Wege stehen würde.<br />

In Entgegensicht Ihrer baldigen Rückänßernng zeichnet<br />

mit wahrer '<br />

Hochachtung<br />

Die Kreispostdirektion:<br />

sig. Nager."<br />

Zwischen Kerns und Melchthal wurde der Postbotendienst<br />

von Josef Jmdorf (dr Berner Seppli) besorgt, und wie ans<br />

dem Schreiben der Kreispostdirektion vom 10. Januar 1858<br />

hervorgeht, besorgte Jmdorf den Botendienst auf dieser<br />

Strecke schon vor seiner Anstellung und Besoldung durch die<br />

Postdirektion. Jmdorf ist geboren am 29. Juli 1813, und er<br />

Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten.<br />

O b w a l d e n<br />

Eine Zumutung. Von einem Wehrmann, der „seinen<br />

Aktivdienst absolviert und seinen Lohnausgleich bezahlt hat",<br />

wird uns geschrieben: Im „Vaterland" vom letzten Montag<br />

war zu lesen, daß in Bern beabsichtigt sei, nach Einführung<br />

der Altersversicherung inskünftig für den Wehrmannsschutz<br />

einen S o n d e r z u s ch l a g zur Lohnausgleichsabgabe von<br />

2 Prozent zu erheben. Wenn man der Altersversicherung zum<br />

voraus das Grab schauseln will, muß man solche Vorschläge<br />

machen! Die 2 °/o Lohnausgleich und der Verdienstersatz der<br />

Selbständigerwerbenden wurden am Anfang des Krieges ausschließlich<br />

für den Schutz des Wehrmannes und seiner<br />

Familie eingeführt und in diesem Geiste willig übernommen.<br />

Heute, wo ein Fonds von 866 Millionen Franken beieinander<br />

ist, will man ihn verteilen, davon 400 Millionen der noch<br />

nicht beschlossenen Altersversicherung zuwenden und erst noch<br />

für die Zukunft die nach dem Krieg einfach weiterbezogenen<br />

Beiträge" der Selbständig- und Nichtselbständigerwerbenden<br />

restlos für die Altersversicherung einschalten. Für den Wehrmannsschutz<br />

will man einen Reservefonds von 160 Millionen<br />

Franken schaffen und dann zusätzliche Sonderbeiträge als Zuschlüge<br />

zu den 2°/° erheben. So war es denn doch nicht gemeint,<br />

und der Schreiber hält diesen Vorschlag für eine Zumutung<br />

an die Wehrmänner, die ihren Dienst geleistet und<br />

in der Zwischenzeit und nachher willig ihren Lohnausgleich<br />

bezahlt haben.<br />

Kantonaler Gewerbeverband Obwalden. (Einges.) Zur<br />

Stimme aus dem Publikum! Es stimmt, daß ich die gerügten<br />

Einzahlungsscheine unserm letzten Zirkular beilegen ließ. Ich<br />

wollte nämlich das von unserm Vorstand am Mittwoch, den<br />

2. Oktober, beschlossene Zirkular wegen der Detaillisten-Tagung<br />

vom Sonntag, den 6. ds., noch rechtzeitig zum Versand<br />

bringen und bemerkte erst zu spät, daß nicht mehr genügend<br />

E.-Sch. vorhanden waren. Da ich aber noch einen Posten E--<br />

Sch. von meinem verehrten Vorgänger, Herrn Gewerbesekretär<br />

Dr. Leo Kathriner, hatte, brauchte ich von diesen soweit<br />

notwendig.<br />

Ich bedaure die Aufregung im Publikum und entschuldige<br />

mich bei allen Verbandsmitgliedern für dieses Vorkommnis.<br />

Anderseits aber danke ich allen jenen, die unsere Arbeit im<br />

Interesse des gesamten Gewerbestandes nicht so kleinlich bekriteln,<br />

sondern offen und ehrlich zu uns stehen. Eine persönliche<br />

Aussprache von Mann zu Mann wäre sicher wertvoller gewesen.<br />

Theodor Jmfeld, Kant. Gewerbesekretär, Obwalden.<br />

Die soziale Arbeiterschule. Nicht nur die auf sozialistischem<br />

Boden stehende, sondern anch die christliche Arbeiterschaft<br />

hat in diesem Jahre mit einer eigenen Arbeiterschule den<br />

Anfang gemacht. Droben am prächtigen Lungern See kamen<br />

Mitte September 34 aufgeweckte jüngere Werktätige zu einem<br />

14 Tage dauernden ersten Kurs zusammen. Unter Leitung<br />

bewährter Lehrkräfte wurden sie in die Volkswirtschaft, in<br />

die christliche Soziallehre, in die Geschichte der Arbeiterbewegung<br />

und in die Tätigkeit der Gewerkschaften eingeführt. Aber<br />

auch Anleitungen für die Redekunst und Vereinsführnng fehlten<br />

nicht. Rege Aussprachen und praktische Uebungen trugen<br />

bei znr Vertiefung und Schulung.<br />

Der große Vorzug dieser Schule war, daß sie gleichzeitig<br />

die aus unserm Glauben wachsende christliche Grundhaltung<br />

starb am 26. März 1900. Seine Heimat war Hohslnh, Hasleberg.<br />

Das Datum seiner Uebersiedelnng nach dem Melchtal<br />

konnte nicht genau ermittelt werden; es dürfte um 1835 gewesen<br />

sein. Seiner Uebersiedelnng wurden aber, weil Jmdorf<br />

mit derselben auch den Uebertritt zum katholischen Glauben<br />

verband, große Hindernisse entgegengestellt. Es dürfte zweifelsohne<br />

feine heute hier lebenden Nachkommen interessieren,<br />

zu vernehmen, welche Schwierigkeiten ihr Großvater und<br />

Urgroßvater zu überwinden hatte, bis er als vollwertiger<br />

Melchtaler sein Brot verdienen konnte. Ich lasse hier die<br />

Auszüge aus dem Staatsprotokoll über diese Angelegenheit<br />

wörtlich folgen:<br />

7. Oktober 18 38.<br />

„Dann wurde ein von Joseph Jmdorf von Hoflug, Amts<br />

Oberhasle, unserm titl. reg. Hrn. Landammann überbrachtes,<br />

offenes Schreiben des Hochw. Hrn. Caplan auf dem Flüeli<br />

verlesen, die Anzeige enthaltend, daß jener Erstere gesinnt sei,<br />

den katholischen Glauben anzunehmen und daß er wirklich<br />

bei ihm Hierinfalls Unterricht empfange,<br />

Worüber erkennt ist: es einsweilen dabei zu belassen."<br />

19. I a n n a-.r 19 3 9.<br />

Dann erstattet der Tit. wohl reg. Hr. Landammann Bericht,<br />

daß Joseph Jmdorf von Hofluo, Amts Oberhasle,<br />

Kanton Bern, am 11. dies Monats im Capucinerklofter allhier<br />

das katholische Glaubensbekenntnis abgelegt habe; worüber<br />

nach Ablesung eines vom Hochw. Hrn. Caplan auf dem<br />

Flüeli gestern an unsere Kanzlei gerichteten Schreibens, die<br />

Anzeige enthaltend, daß, da ihm früher keine weitere diesfällige<br />

hohtl. Weisung zugekommen, er auch an nichts weiteres


Konferenz der<br />

Am Freitag und Samstag der vergangenen Woche, den 4<br />

und 5. Oktober <strong>1946</strong>, versammelten sich die eidgenössischen<br />

und kantonalen Vermessungs-Anfsichtsbeamten in Tarnen<br />

zu ihrer 26. Konferenz. Der Präsident, Kantonsgeometer A<br />

Zünd, Luzern, entbot den ca. 50 Teilnehmern herzlichen<br />

Willkommgruß, indem er darauf hinwies, daß das Land<br />

Bruder Klausens die Heimat der berühmten Topographen<br />

Laver Jmfeld (Sarnen) und Müller (Engelberg) sei, die zu<br />

ihrer Lebzeit bahnbrechend gewirkt haben. Nach einem ge<br />

drängten Rückblick auf die Tätigkeit des Vorstandes und der<br />

Konferenz gedachte der Präsident der während des Jahres<br />

verstorbenen Mitglieder, denen die Konferenz die übliche<br />

Ehrung erwies. Protokoll und Jahresrechnung fanden die<br />

Genehmigung. Die Höhe des Jahresbeitrages erfährt keine<br />

Aenderung. Als nächster Konferenzort wurde einhellig Genf<br />

bestimmt. Durch Neuwahlen wurde der Präsident durch Kau<br />

tonsgeometer R. Strüby, Solothurn, der Vizepräsident durch<br />

Kantonsgeometer Th. Jsler, Schaffhausen, ersetzt.<br />

Nach Erledigung der Traktandenliste hörte die Konferenz<br />

orientierende Mitteilungen von Herrn Dr. I. Baltenf<br />

p e r g e r, eidgenössischer Vermessungsdirektor, über die<br />

neuen Weisungen betreffend die Verwendung des Personals<br />

bei Grundbuchvermessungen vom 22. März <strong>1946</strong> (Uebergangsbestimmungen<br />

und Fachausweise), ferner über den<br />

Stand der Frage betreffend die vom eidgenössischen Justizund<br />

Polizeidepartement festzusetzenden Grundsätze über die<br />

Erhebung und Schreibweise der Lokalnamen bei Grundbuch-<br />

Vermessungen; eine diesbezügliche Verordnung für die deutsche<br />

Schweiz soll bis anfangs 1947 in Kraft treten. Der Referent<br />

sprach des weitern über den Stand der Revision des allgemeinen<br />

Planes über die Durchführung der Grundbuchver-<br />

Messungen der Schweiz. Als mutmaßliches Datum, bis die<br />

Grundbuchvermessungen überall durchgeführt sein werden,<br />

wurde das Jahr 2000 genannt. — Die Referate wurden<br />

durch eine kurze Führung durch das <strong>Obwaldner</strong> Staatsarchiv<br />

unterbrochen; hernach ergriff Adj. H. H ä r r y , Bern, das<br />

Wort, um über die Ergebnisse der in den Kantonen durchgeführten<br />

Untersuchungen betreffend den Stand und die Haltbarkeit<br />

der auf Aluminiumtafeln aufgezogenen Grundbuch-<br />

Pläne zu sprechen.<br />

Unsere Leser werden die Ausführungen von Herrn Oberst<br />

Dr. Baltensperger über den<br />

Straßen- und Brückenbau in Obwalden während des<br />

Aktivdienstes 1940—1945<br />

speziell interessieren; wir geben daher das Referat auszugsweise<br />

hier wieder:<br />

Beim Bezug und Ausbau des Zentralraumes (Reduit)<br />

handelte es sich unter anderem um die Anlage von Verbindüngen<br />

wie Straßen, Karr- und Saumwegen und Seilbahnen,<br />

ferner um die Schaffung der nötigen Unterkunft<br />

(Baracken und Kasernen) für Mannschaften, Pferde und so<br />

weiter. In bezug auf die Verkehrsverbindungen wurden<br />

Straßen von 3—5 Meter Breite, Karrwege bis 3 Meter<br />

und Saumwege bis 1,5 Meter Breite angelegt. Die Zahl<br />

dieser neuen Wege beträgt 38, mit einer Gesamtlänge von<br />

118 km. Ferner wurden 21 Wege korrigiert, mit einer Gesamtlänge<br />

von 68 km. Zusammen haben wir also 59 Neubauten<br />

und Korrektionen mit einer Gesamtlänge von 180 km<br />

erstellt. Was nun die Brücken betrifft, so wurden mit diesen<br />

Straßenbauten 24 neue größere oder kleinere Brücken erstellt<br />

und zwei vorhandene Brücken verstärkt.<br />

An Arbeitskräften standen unter anderem zur Verfügung:<br />

HD.-Formationen, wie Bau-, Straßenunterhalts- und Tarndetachemente;<br />

einige Arbeitskompagnien; ca. 2000 Jnternierte<br />

(Polen, Italiener und Russen), die speziell für Straßenbauten<br />

eingesetzt wurden.<br />

Es wurden folgende Straßen gebaut: Flüeli-Melchthal<br />

(am linken Melchaa-Ufer), Flüeli-Hohe Brücke-Kerns, 3111=<br />

mendli-AIpnach, Eichibrücke-Etfchi, Aecherlistraße (hinter dem<br />

Stanserhorn von Kerns nach Dallenwil), Glaubenbergstraße<br />

(die das Sarnertal mit dem Entlebuch verbindet), die Straße<br />

Sörenberg-Bödeli-Glaubenbielen-Mörlialp und weiter im<br />

förderte. So wurde denn dieser erste Kurs, der von einem flotten<br />

Kameradschaftsgeist getragen war, für die meisten Teilnehmer<br />

zu einem eigentlichen Erlebnis. Mit dem festen Willen,<br />

das Gelernte im Dienste Dissertationen<br />

in kürzer Zeit<br />

^.vorteilhaft «"bindung. * "*<br />

hrl, & C.e., Buchdruckerei und Verlag. Sarnen.


D e r<br />

Die ständig hetzende Schreibweise des „Unterwaldner" fors<br />

er t eine gebührende Auseinandersetzung. Die Art und Weise,<br />

i« der diese Zeitung Verwirrung ins politische Leben trägt,<br />

weltliche und geistliche Behörden angreift, verdient scharfe<br />

Ablehnung. Der „Unterwaldner" ist zum „Kantonschemiker"<br />

^worden. Aber nicht zu einem solchen, der entgiftet oder desinfiziert<br />

und chemische Aufbauverbindungen schafft, sondern<br />

J Gegenteil: zu einem solchen, der seine Aufgabe falsch vertcf)t<br />

und darum der Zersetzung und Verpestung dient. So<br />

verlegt er sich auf die Fabrikation von Gasen.<br />

Tränengas produziert dieser „Chemiker", um die<br />

Augen des <strong>Obwaldner</strong> Volkes „ob der konservativen Ausschließlichkeit<br />

und Diktatur" zum Weinen zu bringen. Dieser<br />

Wurf" gegen die konservative Partei ist eine unbewiesene Behauptung.<br />

Solange das Volk frei seine Behörden wählt, kann<br />

von der Diktatur einer „Partei" nicht die Rede sein. Da das<br />

Volk diese „Partei" ist, wettert der „Unterwaldner" gegen<br />

das Volk.<br />

Dann die Methode: sogar große Söhne der liberalen<br />

Partei „trötzlen", wollen noch schärfer werden, wenn das<br />

Volk nicht nachgebe und sie auf bessere Sessel lüpfe. — Die<br />

Mutter Helvetia wäre eine sonderbare Erzieherin, wenn sich<br />

der B (eppi?) auf diese Weise durchsetzen könnte, um sich den<br />

Platz auf dem Schoß der Mutter zu sichern.<br />

Senfgas schwerer Zersetzung sind die Angriffe auf die<br />

Behörden, die Sabotage ihrer Bemühungen. Integre Leute,<br />

denen das Volk sein einhelliges Vertrauen ausgesprochen hat,<br />

werden — sozusagen im Namen des Liberalismus — mit<br />

gpott übergössen, ihre verantwortungsbewußten Bemühungen<br />

um Land und Volk ins Lächerliche gezogen. Dabei fehlt den<br />

liberalen Schreiberlingen sowohl die Klarheit der Begriffe,<br />

die Folgerichtigkeit wie vielfach auch der gute Wille. Das<br />

Volk wird mit Schlagworten erzogen. Im gleichen Augenblick<br />

spielt man den Unschuldigen und setzt ins politische Tagebuch<br />

die Phrase von der Achtung des Nächsten und seiner politischen<br />

Ueberzeugung.<br />

Alpnach. Z ü ch t e r e r f o l g. An den diesjährigen Viehschauen<br />

haben unsere Züchter verschiedentlich beachtliche Erfolge<br />

zu verzeichnen. Nicht nur an der Kantonalschau wurden<br />

schöne Resultate erzielt, sondern auch an der Genossenschaftsschau.<br />

So erreichte zum Beispiel der ca. 10 Jahre in der<br />

Gemeinde ansässige Herr Leo Flück, Brunnmatt, mit seinem<br />

Viehbestand einen Punltdurchschnitt von 90 Punkten. Wir<br />

wünschen ihn, zu seinem Erfolg viel Glück und wollen hoffen,<br />

es werden seinem Beispiel recht viele Züchter folgen. (—en.)<br />

Giswil. (Korr.) „Gewiß ist der Tod, doch ungewiß, wann<br />

wie und wo." Als vor Michaeli die Aelpler mit ihren^Sennten<br />

so fröhlich heimgefahren, stieg inzwischen Meister Tod zu<br />

Berge,sich ein Blümlcin zu holen, eine Rose, so zart und rein<br />

zur Zierde für den ganzen Himmelsraum. Nach menschlichem<br />

Ermessen allzufrüh mußte D o r l i Furrer von ihren<br />

Eltern und Schwestern Abschied nehmen. War dies ihr stürmischer<br />

Abschied von schöner Jugendzeit, um nach 16 Jahren<br />

das Licht einer bessern Welt zu erblicken? Gott weiß es,<br />

warum. Seine Fügungen sind gerecht, wenn wir sie oft auch<br />

nicht verstehen können. So lieb und treu, so hilfsbereit und<br />

zufrieden, christlich und froh die gute Heimgegangene gewesen,<br />

mag es für die Eltern und Geschwister um so mehr ein<br />

wohltuender Trosl sein, daß Gott in sicherster Hut sie liebte,<br />

weil die Welt so viele Gefahren in sich birgt. Indem wie<br />

Dorli ein christliches Gedenken sichern, entbieten wir der verehrten<br />

Trauerfamilie unsere herzliche Teilnahme.<br />

Zu gleicher Abendstunde nahm der ewige Schnitter noch<br />

eine liebe Mutter mit in die große Ewigkeit. Frau Emma<br />

S ch r a ck m a n n - G i s l e r hat nach Gottes unerforschlicher<br />

Fügung ihre mütterliche Lebensaufgabe erfüllt. Leider nun<br />

mußte auch sie scheiden von des Hauses Glück und Frieden,<br />

von geliebter Kinderschar, im Alter von erst 51 Jahren.<br />

In Uri stand ihre Wiege, von wo sie früh ins Leben hinauszog<br />

in den harten Kamps nnis tägliche Brot. Peter Schrackmann<br />

war ihr treuer Lebensgefährte, der sie anno 1922 zum<br />

Traualtare führte. Neun Kindern, sechs Buben und drei<br />

Mädchen, durste sie die liebende und sorgende Mutter sein,<br />

welche Pflicht sie mit nie versiegender Hingabe erfüllte und<br />

daneben int Studenmattli und droben ini strittigen Müsli<br />

selbstlos schaffte und werkte von früh bis spät. Viel Leid und<br />

Kummer hat sie still ertragen, wissend, daß Gott jene prüft,<br />

die er liebt. Mag sie nun ausruhen von des Lebens Mühsal<br />

und Leid, in Gottes Schoß den Lohn empfangen für ihre<br />

Pflicht und Treue in Heim und Familie, und Wiedersehensfreuden<br />

genießen mit ihrem ältesten Sohne Sebastian, der<br />

ihr am 27. Februar 1939 in die Ewigkeit vorausgegangen ist.<br />

Trost und Gnade möge der prüfende Gott ins schwere Leid<br />

der Hinterlassenen gießen. Die Liebe ist nicht tot, sie lebet<br />

fort im Herzen der Familie. Aufrichtige Teilnahme!<br />

Lungern. (Einges.) Letzten Sonntag, nachts, fuhr ein <strong>Obwaldner</strong><br />

Auto, von Kaiserstuhl kommend, in der ersten Sfurve<br />

über den Straßenrand und überschlug sich einige Male, -^on<br />

den vier Insassen mußten zwei in den Kantonsspital überführt<br />

werden. Leicht hätte der Unfall schwere Folgen yaben<br />

können.<br />

E i n e T a s s e 0 * o m a " S ®<br />

Z 7<br />

T a g e s H u b e n ü b e r v l l B .<br />

wohlfl© i n u *<br />

d e n .<br />

Dr.<br />

„ K a n t o n s - C h e m i k e r<br />

... » .o.. H.«"<br />

A, «an« 10 '<br />

4 t<br />

Blausäure sind die Angriffe auf die Kirche, aus<br />

Bischof und Priester. Leute, die sich um den positiven Aufbau<br />

des katholischen Lebens keinen Deut kümmern, wollen sich mit<br />

Papstworten für ihren politischen Ehrgeiz freie Bahn schaffen,<br />

mißbrauchen Papstansprachen, um den Bischof zu schlagen<br />

und ihm in frecher Art und Weise vorzuschreiben: „daß Ehnr<br />

seine Pflicht tut". Dabei wiffen diese Leute genau, wo sich<br />

der Bischof nach eingehender Prüfung der Situation hingestellt<br />

hat. Lächerlich ist es, die Papstansprache vom Eidgenössischen<br />

Bettag <strong>1946</strong> so zu interpretieren, als ob der Papst die „nntragbare"<br />

Drangsal des obwaldnerischen Liberalismus gesehen<br />

und deshalb gegen die schwarzen Konservativen sozusagen den<br />

Bannfluch geschleudert hätte.<br />

Diese Stellung zur kirchlichen Autorität ist eine große<br />

Heuchelei. Was Leo XIII., Pius XI. und Pins XII. gegen den<br />

Liberalismus und Laizismus geschrieben haben, ist für jeden<br />

Katholiken im Gewissen verbindlich. Warum werden diese<br />

Rundschreiben aus dem Gewissen ausgeschaltet, als nicht bestehend<br />

betrachtet, während irgend ein Zitat Leos XIII., auch<br />

wenn es die Sachlage gar nicht trifft, immer wieder herhalten<br />

muß, die subjektive Stellung der liberalen Katholiken zu<br />

stützen. So wird die Treue zur Kirche untergraben.<br />

Eine Zusammenarbeit mit Leuten, die derart<br />

die Zersetzung ins Volk werfen, scheint unmöglich. Es werden<br />

nur ihrer wenige sein. Einmal heißen sie B (eppi?), das<br />

andere Mal Bl , oder es erscheint „immer derselbe" Id.<br />

„Dann wieder kommt Graf Orindur mit seinem Zwiespalt<br />

der Natur!"<br />

Daß diese Gasfabrik nicht abgestellt wird, belastet die<br />

Partei, alle ihre gutgesinnten Leute. Vor einer solchen „Politik"<br />

muß das <strong>Obwaldner</strong> Volk immer und immer wieder gewarnt<br />

werden. Der Kanton wird gut beraten sein, wenn er<br />

solche „Chemiker" nicht an die Spitzen des Staates beruft.<br />

Eine Zusammenarbeit verschieden Gesinnter ist möglich,<br />

bei geradem Charakter, bei gutem Willen und positiver Leistnng.<br />

Doch müssen diese Voraussetzungen im liberalen Lager<br />

erst noch geschaffen werden. (")<br />

•<br />

<strong>Obwaldner</strong> Bauer, vergiß die Obstsammlung für die<br />

Kriegsgeschädigten nicht! (14.—IS. Oktober.)<br />

Ein jeder mache sich zur Ehre, nur gesunde Ware, sei es<br />

Most- oder Tafelobst, abzuliefern!<br />

Kantone<br />

Luzern. Der zehntausend ste Schüler. Letzter<br />

Tage konnte Freis Handelsschule, Luzern, ihren zehntausendsten<br />

Schüler registrieren. Der „Jubilar" wurde seitens der<br />

Schulleitung mit einem Blumenstrauß und einer Erinnerungsgabe<br />

bedacht. Nächstes Frühjahr kann Freis Handelsschule<br />

ihr 50jähriges Bestehen feiern.<br />

Sport<br />

„Quer durch Sarnen".<br />

Sonntag, den 13. Oktober, werden Läufer der Turn- und<br />

Sportvereine Obwaldens und einiger Gäste aus unsern Nachbarkantonen<br />

unsere Residenz durchqueren. Der Spurt beginnt<br />

Punkt 13.00 Uhr beim Sportplatz Seefeld, wo die Aktiv-<br />

Mannschaft des Turnvereins Sarnen anschließend um die<br />

Vereinsmeisterschaft kämpfen wird. Die Rangverkündung des<br />

„Quer durch Sarnen" findet am Nachmittag auf dem Sportplatz<br />

Seefeld statt.<br />

Mit dem Staffellauf „Quer durch Sarnen" startet der<br />

Turnverein Sarnen mit der diesjährigen Propaganda-Woche.<br />

Er wirbt um neue Mitglieder. Jungmann, Jungmädchen,<br />

denke eidgenössisch, erhalte deinen Körper durch ein vernünstiges<br />

Turnen gesund und stark. Der Eidgenössische Turnverein<br />

feierte schon im Jahre 1932 sein hundertjähriges Bestehen<br />

mit einem glanzvollen Jubiläumsturnfest am Gründungsort<br />

Aarau mit einer Beteiligung von 28 000 Turnern<br />

und 5000 Turnerinnen. „Ein Land, das so gesunde Elemente<br />

in sich schließt, wie wir sie hier bewundert haben,<br />

wird nie untergehen", sprach damals Bundespräsident Motta<br />

in seiner vaterländischen Ansprache.<br />

Turnen ist nicht ein Sport, sondern die Förderung der<br />

Gesundheit, Stählung des Körpers und damit die Stärkung<br />

der geistigen Kräfte. Das Betätigungsfeld eines Turnvereins<br />

ist vielseitig. Es erstreckt sich über Sektions-, Kunst-, Ratioual-<br />

und leichtathletisches Turnen, Männer-, Frauyn- und<br />

Jugendturnen. Dank der Vielseitigkeit des Arbeitsprogrammes<br />

bietet der Turnverein jedermann Gelegenheit zur regelniäßigen<br />

Pflege der ihm angemessenen und zusagenden Leibes-<br />

Übungen. ,<br />

Der Turnverein Sarnen mit seinen Umerabteiluugen<br />

(Männer-, Damen- und Jugendriege) bietet jedermann<br />

Gelegenheit, sich körperlich zu betätigen.<br />

„Ein schwacher Körper befiehlt, ein starker Körper gehorcht."<br />

(General Gnisan.)<br />

Fußballclub Sarnen.<br />

Zum dritten Meisterschaftsspiel wird Sonntag, 13. Okt.,<br />

aus^dem Sportplatz Seefeld, Sarnen, vormittags 10 Uhr, der<br />

Sportverein Horw gegen den FC Sarnen antreten. Das<br />

vor drei Wochen mit obigem Club durchgeführte Freundschaftsfpiel<br />

endigte mit einem klaren Sieg für denselben.<br />

Hoffen wir, daß unsere Rotweißen diesmal mehr vom Glück<br />

begünstigt sind. K-<br />

Kerns. (Eing.) Der Herb st schwing et am Sonntag,<br />

den 13. Oktober, gibt noch einmal den Schwingerfreunden Gelegenheit,<br />

die Schwingertätigkeit der Ob- und Nidwaldner zu<br />

beobachten. Jeder Schwinger will sein ganzes Können an den<br />

Mann bringen, um einen Sieg über seinen Gegner zu erzwingen.<br />

Es haben sich eine große Zahl, darunter ganz böse<br />

Schwinger, gemeldet, so daß es ganz interessante Gänge zu<br />

sehen gibt. Darum soll nochmals ein jeder Schwingerfreund<br />

und -gönner diese Wettkämpfe verfolgen; denn es ist für die<br />

Schwinger immer dankbar, wenn man für ihre Arbeit und<br />

Mühe zum Nationalsport Interesse zeigt.<br />

Nur zwei Franken<br />

kostet ein Lebensmittelpaket der Schweizer Frauen —<br />

und doch gibt es einem hungernden Kind die notwendige<br />

Nahrung für 3—4 Tage.<br />

Hilfsaktion der Schweizer Frauen für hungernde Kinder<br />

und Mütter, Zentralsekretariat Kantonsschulstr. 1,<br />

Zürich 1, Postscheckkonto VIII 211«.<br />

Ein Bischofswort<br />

In seiner Schlußansprache in der Delegiertenversammlung<br />

des Schweizerischen Katholischen Volksvereins erklärte am<br />

5. Oktober <strong>1946</strong> Msgr. Dr. Franziskus v. Streng,<br />

der Bischof von Basel und Lugano:<br />

„Wir Katholiken müssen zusammenstehen. Wir müssen<br />

zusammenstehen auf politischem Gebiet. Jeder Schritt<br />

zum Auseinandergehen ist ein Schritt zum Niedergang!"<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 13. Oktober.<br />

9.00 Prot. Predigt. 9.30 Schallplatten. 9.45 Christkathol.<br />

Predigt. 10.'l5 Uhr Studioorchester. 11.20 Wir lesen deutsche<br />

Schriftsteller. 11.40 Schuberts Streichquartett. 12.15 Frühe<br />

Lieder von Schubert. 12.40 Für jedermann etwas. 13.30 Us<br />

em bluemete Trögli. 14.20 Ratgeber für Landwirtschaft und<br />

Gartenbau. 14.40 Ländlermusik. 15.00 Beim Ziviler, Plauderei.<br />

15.20 Tessiner musizieren. 15.50 Fußball. 16.40 Musik<br />

zu Tee. 17.30 Die französischen Provinzen. 18.00 Französische<br />

Musik. 18.30 Das Auslandsprogramm: Uebertragung aus<br />

Turin. 20.00 „Salon Pitzelberger". 20.40 Musik der Manuheimer<br />

Schule. 21.05 Kleine Szenen aus dem Leben einer<br />

großen Königin: Victoria von England. 21.20 Tanzmusik<br />

aus galanter Zeit. 22.05 Schöne Orchestermusik.<br />

Montag, 14. Oktober.<br />

11.00 „Werther", Oper. 11.35 Französische Orchester,<br />

j 12.15 Durchgesallene Meisterwerke. 12.40 Studioorchester.<br />

:<br />

13.20 Jugoslawische Volkslieder. 13.35 Volksweisen vom<br />

Balkan. 16.30 Nur für „Sie". 17.00 Konzert des „Orchestre<br />

de la Suisse Romande". 18.00 Margrit Oesch, Heinz Kreis<br />

und Wolfgang E. Wiesner lesen eigene Lyrik. 18.20 Klaviermusik<br />

von Schubert und Beethoven. 18.45 Mer reisid im<br />

Luzärner Land umenand. 19.00 Volksmusik aus der Innerschweiz.<br />

19.55 Wunschkonzert. 21.00 Divertimente von Mozart.<br />

21.45 Wochenrückblick. 22.10 Lieder von Frz. Schubert.<br />

Dienstag, 15. Oktober.<br />

11.00 Musik aus dem Park. 11.45 Kammerduette. 12.15<br />

Schallplatten. 12.40 Studioorchester. 13.00 Für den Opernfreund.<br />

13.30 Die schönen Neuaufnahmen. 16.30 Die Bergbäuerin.<br />

Vortrag. 17.00 Tanzmusik. 17.30 Werke von Gabriel<br />

Faur«. 18.00 Aus der Geschichte unserer Lieblingsbücher.<br />

18.30 Norwegische Tänze. 18.45 Lieder. 19.00 Vortrag: Charakterentwicklung<br />

und Familie. 19.55 Schlutzkonzert des<br />

Internationalen Musikwettbewerbes <strong>1946</strong> in Genf. 21.15<br />

Ueber den europäischen Geist, Vortrag. 21.35 Amerikanische<br />

Kammermusik.<br />

Mittwoch, 16. Oktober.<br />

11.00 Beliebte Melodien. 11.30 Genf spricht zu Ihnen.<br />

12.15 Schallplatten. 12.40 Das Chanson des Monats. 12.50<br />

Unterhaltungskonzert. 13.25 Hinweis auf neue Bücher. 13.30<br />

Besinnliche Viertelstunde. 16.30 Nur für „Sie". 17.00 Lachender<br />

Herbst. 18.00 Die Stimme der Arbeit. 19.00 Klaviervorträge.<br />

19.55 Brandstifter. 21.15 Hans-Huber-Gedenkfeier.<br />

22.10 Tanzmusik.<br />

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@at«eti / Samstag, den 12. Oktober 194«<br />

76. Jahrgang — Nr. 81 — 2. Blatt<br />

M M n M t i t t i i k<br />

B a u e r n s t a n d u n d S t a a t<br />

Bundesrat Dr. Philipp Etter — an der Bauerntagung<br />

in Einsiedeln.<br />

„Die heutige Tagung der katholischen Schweizerbauern ist<br />

ein Dank - und Erntefest:<br />

Ihr seid hier zusammengekommen, um zu danken. Aber<br />

ihr seid auch hiehergekommen, um an heiliger Stätte euch<br />

wieder zu besinnen auf die tieferen geistigen Grundlagen eures<br />

Standes und eurer Berufung, um euch wieder bewußt zu<br />

werden eurer Bedeutung, eurer Pflichten und eurer Rechte,<br />

im Leben des Staates und des Landes."<br />

Nach einem Rückblick auf die Schwere der vergangenen<br />

Kriegszeit würdigte der bundesrätliche Redner die gewaltige<br />

Arbeit der schweizerischen Landwirtschaft um die Ernährung<br />

des Landes:<br />

„Brot aus eigener Erde und aus eigener Kraft! Wahrhastig,<br />

wenn es noch eines Beweises bedurft hätte für die Bedeutung<br />

eines starken Bauernstandes für den Staat und für<br />

die Sicherung feiner Freiheit und Unabhängigkeit, die Kriegsjähre<br />

hätten diesen Beweis erbracht. Was unsere Wasserkräfte<br />

für unsere Bahnen und für die großen Werkstätten, das bedeutet<br />

der Bauernstand für die Ernährung und für die wirtschaftliche<br />

Widerstandskraft des Landes. Je stärker und leistungsfähiger<br />

unsere Landwirtschaft, desto unabhängiger das<br />

Land.<br />

Daraus ergeben sich zwei Folgerungen. Die erste richtet<br />

sich an e n ch : Die Anstrengungen, die ihr euch während des<br />

Krieges kosten ließet, dürfen dem Lande nicht verloren gehek.<br />

Die Kartoffeläcker und Kornfelder dürfen aus unserem Landschastsbild<br />

nicht wieder verschwinden. Ihr sollt nicht zur alten<br />

Einseitigkeit des Betriebes zurückkehren. Ihr seid Brot- und<br />

Ackerbauern geworden. Brot- und Ackerbauern sollt ihr bleiben,<br />

zur Erhaltung eines starken Bauernstandes und eines<br />

starken Staates. Die zweite Folgerung richtet sich an den<br />

Staat: Er hat die Pflicht, das, was in seinen Kräften<br />

liegt — und auch diese haben ihre Grenzen — vorzukehren,<br />

um unserem Land eine wirtschaftlich leistungsfähige und tragfähige<br />

Landwirtschaft zu erhalten. Wenn der Tag kommt, an<br />

dem das Schweizervolk aufgerufen wird zur Abstimmung über<br />

die neuen Wirtschaftsartikel der Bundesverfassung, dann<br />

sollen wir uns der Dienste erinnern, -die unser Bauernstand<br />

in harter Arbeit während schwerer Jahre dem Land geleistet<br />

hat. Es handelt sich nicht darum, zwischen Stadt und Land<br />

Gräben aufzureißen. Es handelt sich vielmehr darum, Gräben,<br />

wo solche bestehen sollten, zu schließen und dafür zu sorgen,<br />

daß Stadt und Land wie während des Krieges, so auch in Zukunst<br />

verbunden bleiben. Wenn der Staat dem Bauernstand<br />

den erfolgreichen Schutz angedeihen läßt, so nicht deshalb, um<br />

die Landwirtschaft zu privilegieren, sondern zum wohlverstandenen<br />

Nutzen und Vorteil des Ganzen und zur Verteidi<br />

{jung der wirtschaftlichen Widerstandskraft und Unabhängigkeit<br />

des Landes."<br />

Herr Bundesrat Etter vermahnte die Bauern zur Schollcntreue<br />

und Bodenständigkeit, denn es gehöre zu den Geheimnissen<br />

und der Eigenart unserer schweizerischen Demokratie,<br />

TeWaiid-Reise der MsikgesMast ßWlbng<br />

Nach 13jährigem Unterbruch seit ihrer letzten Musikreise,<br />

die seinerzeit die damaligen Teilnehmer in die Nordostschweiz<br />

an und über den Bodensee führte, beschloß diesen Sommer<br />

die Musikgesellschaft, eine solche durchzuführen zu unseren<br />

lieben Miteidgenossen der welschen Schweiz.<br />

Da es mir als Reiseteilnehmer gegönnt war, diese nnvergeßlichen<br />

Tage mitzuerleben, erlaube ich mir, einige Eindrücke<br />

hier wiederzugeben.<br />

In der vierten Morgenstunde des neuerwachenden Herbst-<br />

Sonntagniorgens, des 29. Septembers, weckten mich die lieblichen<br />

Weisen unserer Musikanten. Galt es doch, bei Morgen«<br />

grauen die engeren heimatlichen Gefilde für ein paar Tage<br />

zu verlassen und die Alltagssorgen zu vergessen.<br />

Mit einer chronometrischen Pünktlichkeit fand sich die ganze<br />

Reisegesellschaft um 5 Uhr zur Abfahrt bereit, und es bedürfte<br />

nur der weißen Kraft, um unseren im patriarchalischen Alter<br />

stehenden, manchmal von Altersbeschwerden behafteten Engelberger-Expreß<br />

Mut und Zugkraft zu verleihen, um dies fröhliche<br />

Reisevölklein an die Gestade des Vierwaldstätter Sees<br />

zu bringen. Dank dessen an den Tag legenden Arbeitswillen<br />

konnten wir programmgemäß per Postanto Hergiswil erreichen,<br />

wo uns der Schienenstrang der Brünigbahn mit seinem<br />

elektrischen „Vollblüter" durch das im Morgentau liegende<br />

<strong>Obwaldner</strong> Ländchen beförderte, um uns auf dem Haupt des<br />

Brünig durch den kleinen Stationshalt Zeit zu einer kleinen<br />

Stärkung zu gewähren.<br />

Bei wundebarem, wolkenlosem Herbstwetter, vergoldet im<br />

Glänze der wärmenden Sonne, konnten unsere Augen die<br />

ganze Schönheit der hehren Alpenwelt in seiner Mannigfaltigkeit<br />

so recht bestaunlich genießen, bis uns zur Abwechslung<br />

plötzlich die Ruhe eines Brienzer Sees bezaubernd<br />

band... .<br />

In Jnterlaken vertauschten wir den bis jetzt benutzten<br />

Wagen, in einem speziell reservierten Leichttriebwagen die<br />

fröhliche Fahrt fortzusetzen via Zweisimmen-Chateau-d Oex.<br />

Hier Halt! es harrte unser eine neue Aufgabe, auch oa^mn<br />

zu denken, daß nicht nur von geistiger Kost das Menschlein<br />

lebt, sondern daß auch ein „Gemspfeffer", so vortrefflich ferviert,<br />

seine Wirkung tat.<br />

Schon hier ließ es Friedrich und Hans keine Ruhe, ihr zusätzliches<br />

Reisegepäck in tanzbeschwingenden Tönen erschallen<br />

zu lassen und so mitzuhelfen, daß die eventuell auftretenden<br />

daß in der Schweiz seit Jahrhunderten ein freier, selbständiger<br />

Bauernstand auf eigenem Grund und Boden lebe, der<br />

nicht durch eine Agrar- und Bodenreform künstlich geschaffen<br />

werden mußte. So wie der Bauernstand die Eidgenossenschaft<br />

gegründet, weil er auf freiem, eigenem Boden selbständig denken<br />

gelernt hat und deshalb frei sein wollte, so sei er auch<br />

heute noch das Rückgrat unserer Demokratie, da er dank der<br />

Fruchtbarkeit unserer Bauernfamilie allen andern Ständen<br />

immer wieder neue, unverbrauchte Kräfte zuführe.<br />

„So verdanken wir dem Bauernstand zu einem guten Teil<br />

jene bewunderungswürdige Stabilität, jene ruhige Sicherheit<br />

und das Gleichgewicht in der organischen Entwicklung, die<br />

unsere eidgenössische Demokratie auszeichnen und die ihr, so<br />

Gott will, auch in Zukunft erhalten bleiben sollen. Der in<br />

der Erde der Heimat verwurzelte Bauernstand wirkt im Leben<br />

unserer Demokratie wie der Hochwald an den Flanken<br />

unserer Berge, der die Hänge festigt und sichert und das Tal<br />

gegen Lawinen und Erdrutsch verteidigt. Verteidigung der<br />

Heimat durch die Verwurzelung in der Erde >der Heimat!<br />

Deshalb ist es weder ein unbilliges, noch ein unberechtigtes<br />

Verlangen, wenn die Forderung erhoben wird, daß der Staat<br />

durch eine entsprechende Neugestaltung des Bodenrechtes den<br />

bäuerlichen Boden erhalte und sicherstelle, immerhin unter der<br />

bestimmten Voraussetzung, daß der Staat dabei das naturrechtliche<br />

und verfassungsmäßig verankerte Recht des Eigentums<br />

achte und nicht Wege beschreite, die der schweizerischen<br />

Rechtsauffassung in unserer ganzen bisherigen Geschichte fremd<br />

und unbekannt waren und die uns auch fortan fremd und<br />

unbekannt bleiben sollen. Ich betone, daß der Ausbau des<br />

Bodenrechts, wie der Bundesrat ihn in Aussicht nimmt, sich<br />

vollständig mit dieser Auffassung deckt."<br />

Wichtiger als die staatlichen Maßnahmen zum Schutze des<br />

Bodens sei aber, daß in der S e e l e unseres Bauernstandes<br />

die Schollentreue und Bodenständigkeit erhalten bleibe. Nicht<br />

nur die Treue zum Hof und zur Erde, sondern auch die<br />

Treue zum Geist der Heimat, zum geistigen Erbe der Väter,<br />

zu seelisch und weltanschaulich tief verankerten Standhaftigkeit<br />

und Bodenständigkeit.<br />

„Der katholische Bauer gehört nicht zu jenen entwurzelten<br />

und ewig schwankenden Gestalten, die heute da stehen und<br />

morgen dort. Der katholische Bauer steht fest, weil er die<br />

Fundamente seiner Gesinnung nicht auf den Sand wechselnder<br />

Meinungen, sondern auf den Felsen seines religiösen<br />

Glaubens und festgegründeter politischer Ueberzeugung gebaut<br />

hat. Solche geistige Standfestigkeit und Bodenständigkeit ist<br />

für das Land und für den Bauernstand doppelt notwendig<br />

in einer Zeit der Bewegungen und Entscheidung, wie sie uns<br />

heute beschicken ist. Neue Richtungen, neue Bewegungen, vielfach<br />

auf Umschwung und Umsturz bedacht und von unschweizerischen<br />

Gedankengängen beseelt, werden durchs Land getragen<br />

und wagen sich auch ans Bauernhaus heran. Verwehrt<br />

ihnen den Einbruch ins Dorf und in den Hof. Das katholische<br />

Bauernhaus soll eine Festung des Glaubens, eine<br />

Verdaunngsbefchwerden vermieden werden konnten. Zum<br />

Dank für das bis jetzt Geschaute und Genossene und zugleich<br />

zum Auftakt und Aufbruch gab die Musikgesellschaft ein kurzes<br />

Ständchen, welches auch von den anwesenden Gästen und<br />

Mitreisenden gebührend applaudiert wurde.<br />

Das kleine Intermezzo, das Hans passiert ist, gibt keinen<br />

Fröhlichkeitsabbruch, denn das „Vermißte" holt uns mit<br />

einem „Extrazug" wieder wohlauf ein.<br />

Die Fahrt geht weiter, immer weiter, und bald befinden<br />

wir uns in der Fremden-Metropole Montreux, wo uns eine<br />

kurze Stadtbefichtigung erlaubt, den dort noch herrschenden<br />

Saisonbetrieb mitanzusehen.<br />

Gegen 17.00 Uhr haben wir wohlbehalten unser erstes<br />

Etappenziel, Lausanne, erreicht, wo unter den schneidigen<br />

Marschklängen unseres Musikkorps durch die Stadt unsere<br />

Absteigehotels bezogen wurden. Nach dem gemeinsamen Nachtessen<br />

vereinigten sich sämtliche Reiseteilnehmer zu einer<br />

freundschaftlichen Begrüßung einer „Delegation der Harmonimufik<br />

Lausanne" mit anschließendem gemütlichem Zusammensein.<br />

Die meisten Reiseteilnehmer benützten die zur<br />

Verfügung stehende Zeit des Aufenthaltes in Lausanne zur<br />

Besichtigung der Sehenswürdigkeiten dieser Stadt.<br />

Die zweite Etappe führte uns wie der Vortag durch die<br />

voll- und reifbehangenen Rebberghänge am Gestade des Lac<br />

de Leman entlang, der weltbekannten Schweizer Stadt<br />

Festung der christlichen Sitte und Ordnung, eine Festung des<br />

konservativen Staatsgedankens bleiben, konservativ in des<br />

Wortes wirklichstem und weitestem Sinne, im Sinne der Er-<br />

Haltung jener Kräfte, die unser Land gegründet und groß und<br />

stark gemacht haben. Verteidigt die christlichen Grundlagen des<br />

Staates,-und verteidigt das stärkste Bollwerk des Staates, die<br />

christliche Familie!"<br />

Bauernstand und Familie seien unzertrennliche Begriffe.<br />

Gott sei Dank seien unsere Bauernfamilien stark und gesund<br />

geblieben. Aber es gelte, allen Gefahren, die sie bedrohen, entgegenzutreten.<br />

Das habe die Schweiz. Kath. Bauernvereinigung<br />

als eine der ersten anerkannt und die Forderung an<br />

den Staat erhoben, der Schutz des Bauernstandes müsse über<br />

den Weg eines umfassenden Familienschutzes gehen.<br />

„Die Einführung der Familien- und Kinderzulagen für<br />

die Bergbauernfamilien und für landwirtschaftliche Disnstbotenfamilien<br />

bildete die erste Frucht dieser Anstrengungen.<br />

Der Staat schützt sich selbst, wenn er diese rettende Einrichtung<br />

aufrecht erhält und weiter ausbaut. Familienschutz einerseits<br />

Alters- und Hinterlassenenversicherung anderseits, oas<br />

müssen die beiden Eckpfeiler unserer sozialen AusbaupolitW<br />

sein, beide zusammen ein Ganzes."<br />

Der bundesrätliche Redner vermahnte dann die Bauern<br />

zur inneren Geschlossenheit in den Familien und zur engen<br />

Gemeinschaft zwischen Bauern und Knecht, denn beide seien<br />

ein Stand und beide gehören zusammen. Weiter munterte er<br />

auf zur Geschlossenheit in der großen Familie der katholischen<br />

Schweizer Bauern. So wie der Bauer, wenn er Trumpf<br />

ist, mehr gelte als der König, und wenn alle Bauern beifammen<br />

sind und zusammenhalten, kein anderes Weistnm<br />

gegen sie aufzukommen vermöge, so könne auch ein geschlossenes<br />

Bauerntum alles erreichen. Er warnte aber,<br />

nicht den Blick fürs Ganze zu verlieren und mit allen anderen<br />

Ständen in Eintracht zusammenzuwirken, wie auch den bewährten<br />

Führern das Vertrauen zu wahren und sich geschlössen<br />

hinter sie zu stellen. So könnte die Bauersame aus<br />

der Kraft des Glaubens und der Bodenständigkeit der Polinschen<br />

Ueberzeugung zur Erneuerung und Festigung der christlichen<br />

Grundlagen im Leben des Staates beitragen. Damit<br />

verteidigt er auch die Grundlagen, auf denen er selber steht.<br />

„Das ist kein Kampf um die Macht und kein „politischer<br />

Katholizismus", wie das hohle und einem bekannten nordischen<br />

Sprachschatz entlehnte Schlagwort gewisser Brunnenvergifter<br />

lautet. Wenn der katholische Schweizer Bauer<br />

übrigens in enger Schulterfühlung mit dem gläubigen Volk<br />

aller Bekenntnisse des ganzen Landes, seinen Glauben und<br />

die damit übereinstimmende politische Ueberzeugung vertritt,<br />

so verteidigt er nur, was von allem Anfang an der geistige<br />

Inhalt des eidgenössischen Bundes war, ist und in alle Zukunst<br />

sein wird. Am Anfang stand der Eid und der Namen<br />

des Herrn. Von allen Ständen steht der Bauer dem Kreuz<br />

am nächsten; denn die erste, entscheidende Begegnung zwischen<br />

Bauerntum und Christentum vollzog sich unter dem Kreuz:<br />

Simon von Cyrene, der dem Erlöser das Kreuz tragen half,<br />

kam gerade vom Acker her. Seither ist der Bauer in der<br />

Härte seiner Arbeit ein Kreuzträger geblieben. Aber geblieben<br />

ist auch seine Treue zum Kreuz, zum christlichen Kreuz, zum<br />

eidgenössischen Kreuz!"<br />

Genf zu.<br />

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Nebst den offiziellen Vertretern des Verkehrs- und der<br />

schweizerischen Reisekasse begrüßt uns — i ha's doch dänkk! —<br />

„Maria", eine jetzt in dieser Stadt wohnhafte, gebürtige<br />

Engelbergerin in echter Engelberger Tracht, und gibt uns für<br />

heute ihr Geleit.<br />

Vom Bahnhof geht es durch die rue du Montblanc auf<br />

de Place du Molard, wo sich unsere Musikgesellschaft mit<br />

einem Platzkonzert hören läßt, worauf von der Stadt Genf<br />

der Reisegesellschaft ein Willkommtrunk kredenzt wurde, der<br />

auch an dieser Stelle nochmals bestens verdankt sein soll<br />

Am Nachmittag ging es unter kundiger Leitung zur Besichtigung<br />

des Völkerbunds-Palais, was ganz sicher jedem<br />

Teilnehmer in ständiger Erinnerung bleiben wird.<br />

Auch gilt unsere Reise dem Besuch des internationalen<br />

Flugplatzes Coiutrin, wo jeder Besucher einen Einblick<br />

erhielt von der in vollster Entwicklung sich befindlichen<br />

Zivilverkehrs-Flugtätigkeit.<br />

Der Abend in Genf stand den Reiseteilnehmern nach eigenen<br />

Wünschen zur Verfügung, und ich bin fest überzeugt, daß<br />

diese Grüppleiu und Gruppen ganz sicher bei der Auswahl<br />

des „Genferischen Wochenunterhaltungsprogramms" auf ihre<br />

Rechnung gekommen sind.<br />

Am 1. Oktober, morgens um 9.06 Uhr, bringt uns der<br />

Leicht-Schnellzug Genf via Lanfanne-Fribourg nach der Bundesstadt<br />

Bern, wo uns nach der Ankunft im Hotel de la<br />

Pofte ein vorzügliches Menn wartet, woselbst die Frau des<br />

Herrn Andre, Propr., es sich nicht nehmen läßt, als gebürtige<br />

Engelbergerin ihren Landsleuten den Mittagskaffee zu<br />

spendieren.<br />

Unser umsichtiger, väterlich besorgter Reiseleiter, Herr<br />

Direktor Höchli, kann bei dieser Gelegenheit auch die beiden<br />

obwaldnerischen Herren Vertreter im Stände- und im Nationalrt<br />

herzlich begrüßen, die es sich nicht nehmen ließen,<br />

unsere Anwesenheit in Bern mit ihrem werten Besuch zu erfreuen,<br />

worauf die Musikgesellschaft unter der schneidigen<br />

Leitung ihres Dirigenten, Herrn E. Zurflüh, den Dank mit<br />

einem anschließenden Ständchen zum Ausdruck gab. Die<br />

übrige Zeit galt der Besichtigung der Stadt nach freier, perfönlicher<br />

Wahl eines jeden Teilnehmers.<br />

Nur zu schnell war die Stunde der Abfahrt da, wo uns<br />

die S. B. B. via Langnau Luzern zuführte, wo uns die<br />

abendliche Seefahrt in Stansstad der St. E. B. zur Heimreise<br />

abtrat.<br />

Nach einem kurzen Halt bei Herrn alt Landammann Ed.<br />

Jnsanger zum „Grünenwald" brachte uns der Zug um<br />

22.15 Uhr wieder in den heimatlichen Grand Gare, wo als<br />

offizieller Abschluß die Musikgesellschaft noch allen Reiseteilnehmern<br />

und dem zum Empfang sich eingefundenen<br />

Publikum noch ein musikalischer Gutnachtgruß entbot.<br />

Im Sinne aufrichtigster Ueberzeugung, aus den Herzen<br />

sämtlicher Reiseteilnehmer gesprochen zu haben, gilt der erste<br />

herzlichste Dank unserm sehr geehrten Herrn Dr. A. Höchli,<br />

als allseitig besorgtem Reiseleiter, Betreuer, Berater und<br />

Organisator. Der zweite Dank gilt der Musikgesellschaft<br />

Engelberg, deren tüchtigem Dirigenten, Herrn E. Zurflüh,<br />

ferner ihrem rührigen Präsidenten, Herrn Maurus Wafer,<br />

all den übrigen Vorstandsmitgliedern, sowie sämtlichen Ib.<br />

Kameraden des Vereins.<br />

Möge auch sürderhin der Musikgesellschaft Engelberg der<br />

Stern des Wohlergehens voranleuchten und fämtlichen<br />

Reiseteilnehmern diese herrlichen Tage der Musikreise<br />

' <strong>1946</strong> in steter Lebenserinnerung bleiben.<br />

I. A


M den ArbeltersiM<br />

Erfolge der christlichen Gewerkschaftsbewegung.<br />

Die christliche Gewerkschaftsbewegung der Schweiz, vor<br />

allem der Christliche Holz- und Bauarbeiterverband, war<br />

während den vergangenen fahren ein unentwegter Kämpfer<br />

der Verwirklichung von Gesamtarbeitsverträgen. Diese erfreuen<br />

sich nunmehr einer Beliebtheit in 'der Arbeiterschaft.<br />

Es konnten dadurch Rechtsansprüche der Arbeiterschaft<br />

in bezug auf die Löhne, der Bezahlung der Ferien und<br />

Feiertage verwirklicht werden. Erfreulich ist, daß diese Gesamtarbeitsverträge<br />

auch in andern Berufsgruppen immer<br />

mehr eingeführt werden, und es konnte dieser Tage deshalb<br />

das Bundesamt für Industrie, Gewerbe und Arbeit den tausendsten<br />

in der Schweiz gültigen Gesamtarbeitsvertrag regi-<br />

strieren. Im Laufe vom Jahre 1945 wurden 175 Gesamtarbeitsverträge<br />

abgeschlossen und im Laufe <strong>1946</strong>, bis August<br />

ebenfalls 175. Es ist also eine Steigerung in den Abschlüssen<br />

von Gesamtarbeitsverträgen festzustellen. Besonders in der<br />

Textil- und Bekleidungsindustrie konnten vermehrte Abschlüsse<br />

getätigt werden. 10 von den 21 seit Jahresanfang bis Ende<br />

August abgeschlossenen Landesverträge fallen allein in die<br />

Textil- und Bekleidungsindustrie.<br />

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Dr. Ernst Oberholzer. Verlag Schutzverband der Versicherten,<br />

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" Ä J ! Ä Ä Ä » « . «IM, A-.»-,,<br />

Siarist und Riederveraer, — Heute Sammlung von Lebensmitteln, Obst, Kleidern, Schuhen<br />

und so weiter für Kriegsgeschädigte. Haltet eine Gabe bereit! Gottes Dank wird nicht aus-<br />

Donnerstag: ^ahresgedächtnis für Frau Wwe. Franz. Mathis-Britschgi, Manzigeu.<br />

F r e i t a g : Gedächtnis des Frauenvereins für Ehefrau Agnes Achermann-Jmseld,<br />

^ Bfmc'tkung: In der Kirche gefundene Gegenstände mögen jeweils im Sigristen-<br />

Haus abgegeben werden.<br />

Psarrei Giswil.<br />

Sonnig ® K »cil,W<br />

».MUHr Frühmesse. Kommunwn<br />

der Schulkunden. 9 Uhr Amt. Gedächtnis der Schützen mit Opferaufnahme. 13.00 Uhr<br />

hl. Vesper mit Oktoberandacht und Segen, , , ,,<br />

Montag: Siebenter für Matthäus Mmg-Burgi, Diechtersmatt.<br />

i e ii s t a a ' Stiftjahrzeit für Johann Zumstein und Rosa von .'ly. .<br />

D o u uerstag : Gedächtnis des Müttervereins für Frau Emma Schrackmann-G sler.<br />

Samstag: Singmesse. Dienstag bis Samstag: 8 Uhr hl. Messe b. d. alten Kirche.<br />

Grohtheii. Samstag: Nachmittags von 4-6 Uhr Bcichtgelegenhett<br />

Sonntag: Von morgens 4 Uhr an Beichtgelegenheit. 6.30 Uhr gnthmejemtt^c<br />

meinschastskommuniou des Männerapostolates, des Iungmannerbundes und aller Schulknaben<br />

Opfer 9 Uhr Amt und Predigt. Dankfest mit Gebet. Opferaufnahme Nach dem<br />

Amte Christenlehre sür die obere Mädchenabteilung. 1 Uhr Christenlehre und Oktoberandacht.<br />

Donnerstag: Stistmesse für Gebrüder Sigrist, Fabrik.<br />

Psarrei Lungern.<br />

Psarrkirckc Sonntag: Kirchweihfest. Jahresgedächtnis des Männerchors mit OpferganqSeele.isoi.ntaa<br />

Hl. Messe.. 5 30. 6.30, 8 und 8.45 Uhr 6.30 Uhr Gemeinschafts ommuitinn<br />

h,.r ...» iinh Wiitter 7 Ubr der ^ünqlinaskongregat.on und dev Mannerapostolates.<br />

8.45 Uhr Pfarrgottesdienst. 13.00 Uhr Vesper, Andacht und Segen. l9.30 Uhr Oktoberandacht<br />

UUb SRoatag: Jahrzeit für Eduard von Ah, Frau Sara Fischer und Kinder. Amt. 9 und<br />

Jäheit für Jgl. Alois Gasser, Stüblers, und Geschwister. Amt. In der<br />

Pfarrkirche ist keine Frühmesse.<br />

M i t t w o ch : Gemeinschastsmesse.<br />

mU U m,A ist die,- «»->. >» der »u-sl-p-tte »m 8 IU„<br />

Knabe» und Mädchen.<br />

Bürglcn. Sonntag: »eine » Ä f f i Ä<br />

lehre und Andacht. 18 00 Uhr Rosenkranz. — Anläßlich der Kapellwe.he wird Diese ^5ott)e<br />

b '<br />

e lÄ. 9 4«l 9 sÄV «. Beicht..-«-<br />

«qchew, w-chenllich. Ab-nn.m-n, gi. 3 40 «iL 91* S ? Ä R Ä j ' ' m ' S<br />

Mittwoch 13.00 Uhr. Druck L. Ehrli & Cie.. Sarneu. Tel. (041) 8 60 33. Postscheck Vil ioöo.<br />

Garnen, den 12. Oktober <strong>1946</strong><br />

Nr. 41. Zwanzigster Jahrgang<br />

D e r F r i e d M n l l w e g<br />

i n G o t t : —<br />

S v w a l d n e r P f a r r b l a t t<br />

h e i l i g e s H a u s<br />

?er greise Priester und Dichter Pierre l'Ermite in Paris erzählt eine seine Ge-<br />

'Mi schichte, die als Einläuten zu den Kirchweihen im Lande paßt. Ein Geistlicher<br />

war schon 15 Jahre in einem kleinen Bauerndorf Pfarrer. Etwa 800 Meter von<br />

seiner Kirche entfernt, führt die Autostraße vorbei, auf der die Pariser zum Wochenend<br />

aufs Land fahren, vielleicht ohne sich viel um die Sonntagsmesse zu kümmern.<br />

Der Pfarrer hatte schon oft gelesen: „Die Reklame macht's!" Er probiert dieses<br />

Rezept nun aus für seine Sache. Eines Sonntagmorgens sahen die Ausflügler<br />

eine Riesentafel an der Autostraße angebracht mit der Inschrift: „Alle Sonntage um<br />

8 und 9 Uhr hl. Messe, nicht lang!" Und der Erfolg? Die Bauerndörfler schauten<br />

sich die Augen aus, als ihre Kirche von Pariser Damen und Herren vollgepfropft<br />

wurde. Die Menschen hatten sich auf einmal auf Gott besonnen, in dessen Natur sie<br />

Erholung suchten, und eindringlich erfahren, daß der Sonntag erst dann schön sei,<br />

wenn's auch in der Seele Sonntag ist.<br />

Zwischen Nazareth und dem See Tiberias ragt der Tabor, der Berg der Verklärung,<br />

auf. Frei und weithin sichtbar steht er da, als hätte sich in ihm die Natur<br />

im Dränge nach Himmelsnähe aus dem Talgrunde in die Höhe gereckt. Dort hinauf<br />

schritt eines Abends der Heiland mit Petrus, Jakobus und Johannes, die ihm näher<br />

standen als die andern. In der Bergeinsamkeit wollten sie nächtigen. In dieser Nacht<br />

durchbrach die strahlende Gottheit Jesu in ihrer Glorie die Hülle seines sterblichen<br />

Leibes. Ganz hingerissen von der Pracht dieser Erscheinung, redete Petrus echt<br />

menschlich: „Herr, hier ist gut sein, hier laßt uns Hütten bauen!" Er wollte mit<br />

beiden Händen zugreifen und das Geschaute nicht mehr loslassen. Wenn uns etwas<br />

Frohes, Gutes, ein Glück zuteil geworden, dann wollen wir das Erreichte festhalten.<br />

Wir möchten eine Hütte bauen und unser Glück darin einsperren, damit es uns<br />

nicht entfliehe.<br />

Unsere Kirchen stehen an schönen Punkten, weithin sichtbare Gipfel der Verklärung,<br />

kunstvolle Abbilder der himmlischen Gotteswohnung. Kein Pfarrdörfler<br />

wollte sein Gotteshaus vertauschen mit einer modernen Stadtkirche, die aus lauter<br />

geraden Linien, langweiligen Quadraten und einer rationierten Frömmigkeit bestehen.<br />

Morgen ist Kirchweihsonntag. Lern begreifen: Gott hat sein Haus neben<br />

deinem Haus! Wo Gott wohnt, da wirkt er. Alle Sakramente spendet er in seinem<br />

Hause, nur die Sterbsakramente in deinem. Jesus liebt Kirche und Haus. Dein<br />

Haus darf nicht eine feindliche Scheidemauer gegen das Gotteshaus sein. Unsere<br />

Vorfahren, die wackeren Kirchenbauer, wußten das und lebten darnach. L.


Wäsche (Windeln, Leintücher), Kleidungsstücke, Verbandstoffe,<br />

Medikamente, Milchpulver, Vitamine aller Art.<br />

Der erwähnte Hilfsausschuß hat beschlossen, sich mit diesem<br />

bestimmten Anliegen an die Hilfsbereitschaft unserer Mitbürger<br />

zu wenden und sie zu bitten, bis auf weiteres die Patenschaft<br />

für dieses Kinderheim in Wien zu übernehmen.<br />

Nach erhaltener Ausfuhrbewilligung werden Transportautos<br />

unter schweizerischer Führung und Landesfarbe für billige<br />

und rasche Zuführung an den Bestimmungsort sorgen.<br />

Männer und Frauen von Luzern, Stadt und Land, von<br />

Obwalden, Nidwaldeu, Schwyz und Uri!<br />

Kommt diesen ärmsten Wienerkindern zu Hilfe! Es wird<br />

ein edles Werk unserer Menschlichkeit und Sympathie für das<br />

Volk von Oesterreich sein.<br />

Zur praktischen Durchführung bitten wir:<br />

1. Schickt Geldbeiträge für unsere Wiener Patenkinder<br />

(zur Anschaffung von Medikamenten, Nahruugsmitteln,<br />

Wäsche) an das „Schweizer Hilfswerk für Oesterreich",<br />

Postcheck VII 8893, Luzern.<br />

2. Schickt guterhaltene Kinderwäfche (Windeln, Leintücher)<br />

und Kleidungsstücke an eine der folgenden Sammel:<br />

stellen: Caritashilfe für Oesterreich, Letzigarage, Luzern;<br />

Kirchgemeindehaus der Lukaskirche, Luzern (Herr Bär),<br />

Frau Wermelinger, Margritenweg 2, Luzern.<br />

Mit der Bezeichnung „Zentralkinderheim Wien".<br />

O b w a l d e n<br />

Die Familienpflegerin. Der große Mangel an Arbeitskräften<br />

macht sich immer mehr bemerkbar, besonders hart<br />

trifft er Kranke und Wöchnerinnen, die in ihrem Heim auf die<br />

Betreuung durch eine Familienpflegerin, d. h. einer Schwester,<br />

die neben der Pflege auch den Haushalt besorgt, angewiesen<br />

sind. Nur in den seltensten Fällen wird es nach großen Bemühungen<br />

möglich sein, eine solche Nothelferin zu finden.<br />

Möchten doch möglichst viele gesunde, tüchtige Töchter den<br />

schönen sozialen Beruf einer Familienpflegerin ergreifen, damit<br />

diesen Kranken und Wöchnerinnen die bitter entbehrte<br />

sachgemäße Pflege zuteil wird!<br />

Die Familienpflegerinnen werden durch die Pflegerinnen<br />

- und Mütterschulungkurse Sarnen auf<br />

ihren zukünftigen Beruf vorbereitet. Das Ziel dieser Einführungskurse<br />

ist ein doppeltes:<br />

1. Schulung von Frauen und Töchtern für die Ausübung<br />

der Kinder- und Krankenpflege im eigenen Heim. (Wer seine<br />

Aufgabe als zukünftige Frau und Mutter ernst nimmt, wird<br />

sich nicht nur im Nähen und Kochen ausbilden, sondern auch<br />

in der Kinder- und Krankenpflege einführen lassen.)<br />

2. Vorbereitung von geeigneten Töchtern für die Berufskrankenpflege.<br />

Die Ausbildung der Familienpflegerin wird<br />

nach dem Einführungskurs durch 2jährige praktische und theoretische<br />

Ausbildung in Spital, Kinderheim und Privatpflege<br />

ergänzt und durch einen Diplomkurs abgeschlossen.<br />

Beginn des nächsten Kurses: 7. November <strong>1946</strong>. Dauer:<br />

5 Wochen.<br />

Anfragen und Anmeldungen sind an die Kursleitung, Familie<br />

Dr. Stockmann, Sarnen, zu richten.<br />

Giswil. Am 4. Oktober <strong>1946</strong> entschlief im Kantonsfpital in<br />

Luzern, umgeben von den Seinen, Herr Matthäus<br />

M i n g - B ü r g i, Diechtersmatt. Die Folgen eines schweren<br />

Magenleidens löschten sein Lebenslicht. Der Matthä, so nannten<br />

ihn die Leute, wurde anno 1879 auf „Guggen" geboren.<br />

Der karge Boden zwang ihn schon in jungen Jahren, mit seinen<br />

Brüdern Peter und Josef nach Amerika auszuwandern,<br />

wo ihm das Glück hold war, wenn die gebratenen Tauben<br />

auch nicht umsonst ins Maul flogen. Matthä und Peter zog<br />

es nach einem Dutzend Jahren wieder in die Heimat zurück.<br />

Josef fiel leider einer heimtückischen Kugel zum Opfer und<br />

seinen Leib deckt schon lange die Erde Kaliforniens. Matthä<br />

erwarb dann das schöne Heimwesen Diechtersmatt und gründete<br />

einen eigenen Hausstand. In Frl. Rosalia Bürgi aus<br />

Lungern hatte er eine gute Wahl getroffen. Auch sie trug vieles<br />

bei zum heutigen Wohlstand der Familie. Matthä Ming<br />

war ein Bauer durch und durch. Er war sehr aufgeschlossen<br />

für alle Neuerungen in der Landwirtschaft. Sein Heimwesen<br />

entwickelte er fast zu einem Musterhos. Doch blieb er immer<br />

der bescheidene Matthä. Politisieren war nicht seine Sache.<br />

Wir finden ihn auch selten in öffentlichen Aemtern. Trotzdem<br />

hat er für die Heimat ebensoviel geleistet wie mancher Regiernngsmann,<br />

indem er ihr eine flotte Schar guterzogener<br />

Kinder schenkte.<br />

Nun ist der Matthä nicht mehr unter uns. Seine Seele<br />

hat ins bessere Jenseits hinübergewechselt. Das Sterben<br />

brauchte er nicht so sehr zu fürchten, denn nach der vorbildlichen<br />

Erfüllung seiner religiösen und weltlichen Pflichten durfte<br />

er auf einen gnädigen Richter hoffen. Seine Seele ruhe<br />

im Frieden. Den Angehörigen unser aufrichtiges Beileid, -inj-<br />

Engelberg, (vb.) Der neue WinterprofpeM Dem Wunsche<br />

der ausländischen Reisebureaux auf frühzeitige Belieferung<br />

mit Prospektmaterial hat die Verkehrskommission Engelberg<br />

entsprochen. Bereits vor drei Wochen lag die englische Ausgäbe<br />

des neues Winterprospektes vor und in der ersten Woche<br />

Oktober sind auch die französischen und deutschen Exemplare<br />

ins Ausland verschickt worden.<br />

Der neue Winterprospekt zeigt auf einem Hauptbild von<br />

26 auf 52 cm Größe die prächtige Winterlandschaft von Engelberg,<br />

in der sämtliche Skiabfahrten, Bergbahnen, Skilists<br />

und Sportanlagen eingezeichnet sind. Die bekanntesten Skigebiete<br />

werden überdies weiter unten nochmals auf Detail-<br />

Photos gezeigt. Weitere Landschaftsbilder, sowie Ausnahmen<br />

der Verkehrsmittel und Sportanlagen ergänzen den färbenfrohen<br />

Prospekt. Neu ist ferner ein in weiß-roter Ausführung<br />

geschaffener Situationsplan, auf dem die Lage der Hotels, der<br />

offiziellen Gebäude, der Bahnen und Skilifts, der Sportanlagen,<br />

sowie der Restaurants, Eonditoreien und Dancings ersichtlich<br />

ist. Auf der Rückseite dieses Ortsplanes findet der In-<br />

tereffent alles Wissenswerte über Preise der Hotels, der . Berg,<br />

bahnen und Skilifts, sowie der «k.,chule und enb«, "dlich 4<br />

* £ * 8 5 * > • « , m »<br />

öerg alle Gewähr für eine erfolgreiche Werbung im ,<br />

Utlb<br />

Ausland. , ,<br />

Engelberg. (Einges.) Marktbericht, .lufsuhr: 73 Kühe, 43<br />

Rinder, 14 Stiere, 4 Kälber und ^Schafe. Handel für,w.<br />

sere Ware war bei guten Preisen schleppend, geringere % e<br />

erst unverkäuflich. Es galten Kuhe ohne besonderen Zuchw^<br />

U 1100— bis 1600.—, Rinder, trächtig, bis Fr. 17^^<br />

Tiere mit Marken Fr. 200.- bis 400.- mehr. Nach ^<br />

wärts roätts wurden 84 Stück verkauft. Händler Aanoicr waren zahlreich ^ nn.<br />

wesend. . . Die Annahmekommission<br />

ur «.„.„»„rr.rniffinrr übernahm i'lfiprnnfim zirka jirfrr 10 1A (§ ~ tütf<br />

Ausmerzvieh.<br />

Kleine Zeitung<br />

Der alte Schlager vom Affen.<br />

Kürzlich brachte der „Tagesanzeiger für Stadt und Kanton<br />

Zürich" einen Artikel: „Afrika, die Wiege des Menschengeschlechtes?",<br />

worin der Affenabstamungslehre Darwins gehuldigt<br />

wird. Man stützt sich dabei auf gewisse Ausgrabung^ergebnisse<br />

in Ostafrika. Dort wurde nämlich ein außergewöhnlich<br />

vollständiger Kinnbacken eines fossilen, affenähnlichen<br />

Wesens gefunden. Nach dem Finder Dr. Leakey „zeigt der<br />

Kiefer wichtige Kennzeichen, die der menschlichen Form ahnlicher<br />

find, als dies bei irgend einem der jetzt lebenden Großäffen<br />

der Fall ist, während andere doch unzweifelhaft auf die<br />

Affen hinweisen". — Wir sind erstaunt, daß eine Zeitung<br />

die ernst genommen werden will, heute noch an die Assenabstammung<br />

glaubt. Jeder objektive und unvoreingenommene<br />

Forscher lehnt bekanntlich die Ansicht ab<br />

der Mensch habe sich aus dem Affen entwickelt. Bis heute<br />

haben sich noch immer mensch-affenähnliche Fundstücke entweder<br />

als menschliche oder dann als Affenglieder entpuppt.<br />

Das sehnlichst erwartete Zwischenglied vom Affen zum Wenfchen<br />

blieb bis heute unentdeckt. Der Triumph gewisser<br />

Kreise, nun endlich den Beweis für die Affentheorie gefunden<br />

zu haben, war jedesmal verfrüht.<br />

Wie „wissenschaftlich" gewisse sogenannte Forscher arbeiteten,<br />

zeigt uns das klassische Beispiel Darwins, der bekanntlich<br />

in seinen Werken Klischee fälschte, um seine Theorie besser<br />

„beweisen" zu können. Daß es heute noch Leute gibt, die mit<br />

alten Ladengaumern und abgedroschenen Schlagern Kapital<br />

schlagen wollen, ist ja begreiflich. Nur sollen sie es in Zukunst<br />

gleich bemerken, daß sie Absichten haben. Denn es<br />

macht sich nicht gut, tendenziösen Artikeln den Mantel der<br />

Wissenschaftlichkeit umzuhängen.<br />

Es kann natürlich auch Leute geben, die ernsthaft an alle<br />

Affenhypothesen glauben. Dann sollen sie aber die große<br />

Ehre und Freude, Affen in der Ahnentafel zu haben, fein<br />

säuberlich für sich behalten, und nicht von ihrem Stammbäum<br />

auf den der andern Mitmenschen schließen... pH.<br />

Geschlossene Cxerzltien für Die frauenwelt Obwalüens<br />

Der erste Frauenkurs auf Burgfluh beginnt Samstag, den 9. November,<br />

18.45 Uhr, und dauert bis Mittwoch, den 13. November, 9 Uhr.<br />

Der zweite Frauenkurs dauert von Mittwoch, den 13. November, 18.45 Uhr,<br />

bis Sonntag, den 17. November, 9 Uhr.<br />

Da der erste Kurs bereits besetzt ist, so melde man sich nur mehr für den zweiten!<br />

Anmeldungen direkt an das Hethanienheim Kerns! Den Exerzitantinnen stehen<br />

schöne Einzelzimmer zur Verfügung.<br />

Obst- unü eebensmittelsammlung für Sie yungergediete<br />

Vom 14. bis 19. Oktober wird in Obwalden eine Obstsammlung zugunsten der<br />

hungernden Gebiete Europas durchgeführt. Mostobst, Tafelobst, andere Lebensmittel,<br />

Kleider und sogar Möbel werden entgegengenommen. Die Schulkinder werden bei<br />

der Sammlung mithelfen. Das Mostobst kommt in die Mostereien, die dafür dem<br />

Schweizerischen Obstverband zugunsten der Kriegsgeschädigten den offiziellen Preis<br />

bezahlen.<br />

Wir verweisen auf die Publikation im „<strong>Obwaldner</strong> Amtsblatt" und empfehlen<br />

die Sammlung der Freigebigkeit des <strong>Obwaldner</strong> Volkes.<br />

. M o n tag: Haussammlung der hochw. Bäter Kapuziner. <strong>1946</strong> ist trotz allem viel aus<br />

dem Schwander Boden herausgewachsen. Lassen wir es die guten Patres merken (auch der<br />

liebe Gott wird es sich wieder merken!). Sie spüren vorderhand besonders die Teuerung<br />

und sie sind ;a ganz aus das Wohlwollen des Volkes angewiesen.<br />

Kägiswil. Samstag: Bon nachmittags halb 5 Uhr an Beichlgelegenheit.<br />

Sonntag: Von morgens 5 Uhr an Beichtgelegenheit. 6 Uhr .<br />

lirchlich freiwUIiger i"TrFir^"'"r T r 11^' n et ^^rrkirche litnatlirf) tieschiitzter, aber<br />

1<br />

l S - W Ä . ' © o i t ^ b i e n f t<br />

und Jungmännerkongregation int Schulhaus<br />

Uf ' r Versammlung der Männer-<br />

Montag und Dienstag: Hl Messe in, TOR


~ Gin en I Mittwoch, den 16. Oktober <strong>1946</strong> ^ 76. Jahrgang — Nr. 82<br />

O b R l d n e r W U r e u n i »<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Jniertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich t .. . . . .. Obwalden 9 Rp., Schweiz 10Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

10.50, halbjährlich Fr. S.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt Erscheint Mittwoch und Samstag. Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

^ Familienbeilage — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spesenfreie Verantmni-tsick? 9)r Auault Mi^ Kamen ?el 8 62 37 ( 4aM Tel. 2 12 54, und Filialen. Mit Ausnahme desKantons<br />

Einzahlung aus Postcheckkonto VII 1085. - Neuabonnenten werden " rcf r ,1 Obwalden.) - Vorschriften betr Placierung, Schr.stwahl<br />

jederzeit gerne angenommen. Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8,60 33 un^ Arrangement werden abgelehnt.<br />

A u s d e r B u n d<br />

Z Die letzten warmen Septembertage neigten sich dem Ende<br />

zu, als sich am 30. Herbstmonat die Mitglieder der eidgenössischeu<br />

Räte zur ordentlichen Herbstsession — diesmal eigentlich<br />

einer Oktobersession — nach Bern aufmachten.<br />

Der Nationalrat<br />

beginnt die Sessionsarbeit mit der Begutachtung des Volksbegehrens<br />

des Landesrings der Unabhängigen, die ein<br />

„Recht auf Arbeit" in der Bundesverfassung verankern<br />

wollen. Eine Initiative mit gleichlautendem Titel,<br />

damals von den Sozialdemokraten lanciert, wurde am<br />

8. Juni 1894 vom Schweizervolk mit rund 308 000 gegen<br />

75 000 Stimmen und mit allen Standesstimmen abgelehnt.<br />

Das neue Volksbegehren der Duttweiler-Leute hat der Ständerat<br />

bereits im vergangenen August einstimmig ablehnend<br />

begutachtet. Im Nationalrat hält der Luzerner Christlichsoziale<br />

Dr. W i ck das trefflich fundierte Referat, das mit<br />

gründlicher Beweisführung im Ablehnungsantrag gipfelt. Der<br />

Staat kann nicht ein klagbares Recht auf persönliche Vollbeschäftigung<br />

garantieren. Die Initiative ist unklar. Namens<br />

der Unabhängigen setzt sich Sappeur (Zürich) für die Jnitiative<br />

ein, jedoch vergeblich. Die Räte haben im Frühjahr die<br />

neuen Wirtschaftsartikel der Bundesverfassung bereinigt, die<br />

bei allen Kompromissen eben einen Ausgleich der Interessen<br />

suchen. Die Duttweiler-Jnitiative „Recht auf Arbeit" wird<br />

vom Nationalrat init 113 gegen 5 Stimmen dem Volke zur<br />

Ablehnung empfohlen. Inzwischen hat der Bundesrat die<br />

Abstimmung darüber auf den 8. Dezember <strong>1946</strong> angesetzt. Es<br />

ist zu hoffen, daß sich Volk und Stände mehrheitlich dem Ablehnungsantrag<br />

der eidgenössischen Räte anschließen werden.<br />

Am Mittwoch der ersten Sessionswoche erhielt der Nationalrat<br />

im Anschluß an die Behandlung des bundesrätlichen<br />

Berichtes über wirtschaftliche Maßnahmen gegenüber dem<br />

Ausland die Gelegenheit zu einer umfassenden Stellungnahme<br />

zu wirtschaftspolitischen Fragen im allgemeinen. Der katholisch-konservative<br />

Fraktionschef Dr. Holenstein (St. Gallen)<br />

hatte eine Interpellation eingereicht und darin den Bunde?-<br />

rat um Auskunft ersucht über die Maßnahmen, die er als<br />

notwendig erachte, um den wirtschaftlichen unv sozialen<br />

Gefahren entgegenzutreten, die in der gegenwärtigen H o chk<br />

o n j u n k t u r liegen und sich besonders in der drohenden<br />

allgemeinen Steigerung der Produktions- und Lebenskosten<br />

zeigen. Diese Fragen beschäftigen heute viele besorgte Eidgenossen,<br />

und bisher hatte man nicht den Eindruck, daß der<br />

Bundesrat besonders klare und wirksame Maßnahmen in<br />

petto hätte. Die Ursache zu den heutigen Verhältnissen wird<br />

weitgehend bei der Exportindustrie zu suchen sein, und es war<br />

der Basler Sozialist Herzog, der der Befürchtung Ausdruck<br />

gab, ein Weitergehen des Exportes in diesem Stile werde ein<br />

weiteres Anziehen der Preis- und Lohnschraube im Inland<br />

zur Folge haben. Duttweiler ritt sein Steckenpferd einer<br />

verfehlten Währungspolitik. Auf die verschiedenen Voten gab<br />

Bundesrat S t a in p f l i eine umfangreiche Darstellung der<br />

Wirtschaftslage. Vor einem Jahr rief man nach Exportförderung,<br />

heute nach Drosselung. Aufrechterhalten werden<br />

sollen vor allem die traditionellen, historischen Exporte. Eine<br />

Konjunkturdämpfung kaun nicht durch Maßnahmen gegen die<br />

Exportindustrie herbeigeführt werden. Deshalb werden die<br />

angeregte Exportabgabe oder eine Exportkontingentierung vom<br />

Ate CriMwiM -<br />

mid die MchtalMche einst unii jetzt<br />

von Otto Heß.<br />

2 6. Iannar 1 8 3 9.<br />

„Dann wird ein, wegen der jüngsthin stattgehabten Glaubensänderung<br />

des Joseph Jnidorf mit dem Hochw. Hrn. Ka-<br />

Plan Franz Jos. Spichtig auf dem Flüeli aufgenommenes<br />

Verhör, sowie auch ein von Letzterem an U. G. H. gerichtetes<br />

Schreiben verlesen, die Einfrage enthaltend, ob wirklich ohne<br />

Bewilligung der h. Regierung Niemand das katholische Glaubeiisbekeuntnis<br />

in unserm Kanton annehmen dürfe und ob<br />

die in der vor acht Tagen diesfalls erlassenen Erkanntniß enthaltenen<br />

Ausdrücke „illegal und erschlichen" wirklich in ihreui<br />

eigentlichen und vollkommenen Sinne bestehend angesehen<br />

wissen wollen, drittens endlich das Ansuchen enthaltend, daß<br />

wenn betreffend die Annahme und Ablegung des katholischen<br />

Glaubensbekenntnisses wirklich rechtskräftige bürgerliche Gesetze<br />

sich vorfinden, solche, da sie ihm nicht bekannt, ihm<br />

möchten mitgetheilt werden; auch erstattet der ^itl. reg. Hr.<br />

Landammann zugleich Bericht, daß der Hochw. Hr. Kaplan<br />

Spichtig bei Anlaß des erwähnten Verhörs sich erklärt habe,<br />

daß er vom Hochw. Hrn. Pfarrer Commisfar die Bewilligung<br />

eingeholt, bei demselben zu erscheinen und daß, da gestern<br />

aus gefallenen Bericht, daß Jmdorf sich noch nicht aus dem<br />

Kanton entfernt habe, vom Titl. Hrn. Polizeidirektor der<br />

Landjäger nach dem Melchtal seie abgeschickt worden, um<br />

solchen anher zu bringen, derselbe im Hause des Hochw. Hrn.<br />

Bundesrat abgelehnt. Die von Duttweiler gemachten Vorschlage<br />

auf eine Freigabe des Dollarkurses sind untauglich<br />

und enthalten Widersprüche. Der Bundesrat wird es sich angelegen<br />

sein lassen, einer drohenden Landflucht durch Verlängerung<br />

der sogenannten Beihilfenordnung zu steuern, jedoch<br />

auf dem Wege eines ordentlichen Bundesbeschlusses und<br />

nicht mehr eines Vollmachtenbeschlusses. Die Debatte war<br />

interessant und abklärend, obwohl die bundesrätliche Auskunft<br />

als etwas negativ empfunden wurde.<br />

Noch in der ersten Sessionswoche genehmigte der Nationalrat<br />

mit großem Mehr den von der Schweizer Spende<br />

erstatteten Tätigkeitsbericht, und in der zweiten Woche trat<br />

er auf eine Vorlage ein, die einen neuen Kredit von zwanzig<br />

Millionen Franken für die internationalen Hilfswerke vorsah.<br />

Diesen Kredit erhöhte der Nationalrat mit 70 gegen 58<br />

Stimmen auf dreißig Millionen Franken.<br />

Die zweite Sessionswoche begann im Nationalrat mit einer<br />

großen Luftverkehrsdebatte, die sich zum guten<br />

Teil um die Schaffung einer einzigen schweizerischen Lustverkehrsgesellschaft<br />

und um die Frage drehte, ob die bestehende<br />

„Swissair" diese Rolle übernehmen solle. Den Anstoß zu<br />

dieser Debatte gaben ein Postulat des Zürcher Sozialisten<br />

Oprecht und eine Interpellation des Zürcher Freisinnigen<br />

Stirnemann. Ersteres möchte eine Nationalisierung des zivilen<br />

Flugwesens herbeiführen, letztere postuliert eine erneuerte<br />

„Swissair". Bundesrat C e l i o , dessen Departement diese<br />

Fragen zur Behandlung anvertraut sind, nimmt das Postulat<br />

Oprecht mit dem Wunsche entgegen, es solle eine nationale<br />

Gesellschaft in Form einer Einigung zwischen „Swissair" und<br />

„Alpar" gebildet werden, aber nicht als staatliche, sondern als<br />

gemischtwirtschaftliche Organisation. Die darauffolgende Diskussion<br />

wird großenteils von Bttnern, Baslern und Genfern<br />

bestritten, die alle ihre besonderen Gesichtspunkte zur Geltung<br />

bringen. Ein Beschluß ist nicht zu fassen, aber der gedankliche<br />

Schluß heißt: die ideale Organisation und Zusammenarbeit ist<br />

auf dem Gebiete des zivilen Flugwesens nicht oder noch nicht<br />

vorhanden.<br />

Einen breiten Raum widmete der Nationalrat den Berichten<br />

des Bundesrates über die antidemokratische<br />

Tätigkeit während der Kriegsjahre. In zwei Berichten<br />

sind nationalsozialistische und faschistische Umtriebe und in<br />

einem dritten Bericht die kommunistischen Umtriebe behandelt.<br />

Nach einer langen Debatte und einem Schlußwort von Buudesrat<br />

von Steiger werden die Berichte mit 100 Stimmen genehmigt,<br />

während 33 Gegenstimmen auf den sozialistischen<br />

Antrag fallen, der davon nur „Kenntnis nehmen" wollte.<br />

Im Ständerat<br />

wurde in der ersten Sitzung der Bericht des Bundesrates über<br />

die 21. Session der Völkerbundsversammlung genehmigt. Es<br />

war ein historischer Rückblick; denn der Völkerbund hat am<br />

19. April <strong>1946</strong> zu existieren aufgehört. Am zweiten Sessionstage<br />

nahm der Ständerat ebenfalls zu den bundesrätlichen<br />

Berichten über die antidemokratische Tätigkeit<br />

Stellung. Er tat dies nach einem vorzüglichen Eintretensreferat<br />

von Egli (kath.-kons., Luzern) und nach kurzer Debatte<br />

in der Form der Genehmigung der Berichte, wobei sich<br />

die Sozialisten beim Bericht über die kommunistischen Umtriebe<br />

der Stimme enthielten. Ein Kommissionspostulat, der<br />

Kaplan auf dem Flüeli sei angetroffen worden, bei welchem<br />

Anlaß aber Letzterer gegen dessen Wegnahme aus einem<br />

Pfrundhaus protestiert habe, und eine solche Protestation<br />

an unser Titl. Polizeiamt eingesandt haben; daß übrigens<br />

laut gefallenem Bericht der besagte Jmdorf sich aus unserem<br />

Land nunmehr entfernt haben solle, wird darüber erkennt:<br />

daß die Tit. Herren Landamniann und Pannerherr Spichtig<br />

und Britschgi ersucht sein sollen, sich miteinander zum Hochw.<br />

Herrn Pfarrer und Commissar zu verfügen, demselben diese<br />

Vorfallenheit zur Kenntnis zu bringen und ihn zu ersuchen,<br />

daß er den Hochw. Hrn. Caplan Spichtig innert die Schranken<br />

des Rechts zurückweisen und in dieser Angelegenheit Remednr<br />

verschaffen möchte, widrigenfalls U. G. H. sich vorbehalten<br />

müßten, das weitere den Umständen Angemessene zu verfügen.<br />

Es sollen übrigens den vorgedachten Herren zu diesem<br />

Ende die dahin bezüglichen Akten mitgetheilt werden."<br />

1. Hornung 183 9.<br />

Auf die von Titl. Landamniann und Pannerherr Spichtig<br />

und Titl. Hrn. Landamniann Britschgi erstatteten Bericht<br />

über die vor 8 Tagen ihnen übertragene Sendung an den<br />

Hochw. Hrn. Pfarrer Commissar, den Hochw. Hrn. Caplan<br />

Spichtig auf dem Flüeli betreffend, wird er es dabei belassen.<br />

Da übrigens der Bericht fällt, daß Jos. Jmdorf sich wieder<br />

in unserem Land aufhalte, so wird erkennt: daß derselbe,<br />

insofern er nicht die gehörigen Schriften vorweisen kann,<br />

wiederum solle fortgeführt werden. Daher die Herren Weibel<br />

von Kerns und Sächseln sollen aufgefordert werden, denselben<br />

betrettendenfalls dem titl. Polizeiamt zuzuführen.<br />

Bundesrat solle der Ausgestaltung der ordentlichen Strafrechtsbestirnmungen<br />

über staatsfeindliche Tätigkeit seine Aufmerkfamkeit<br />

schenken, wurde mit 27 gegen 5 Stimmen angenommen.<br />

Die Berichte über die antidemokratische Tätigkeit<br />

enthalten eine Fülle interessanten Materials, wirken aber<br />

schon weitgehend historisch, insoweit nicht die kommunistischen<br />

Umtriebe in Frage stehen; sie bieten also Material für den Geschichtsforscher.<br />

Der 16. bundesrätliche Vollmachtenbericht,<br />

der ordnungsgemäß über die neuen Vollmachtenbejchlüsse<br />

orientiert, enthält nur noch drei solche Beschlüsse,<br />

darunter einen über die Aufhebung der Selbstversorgungsglicht<br />

der nicht landwirtschafttreibenden Bevölkerung. Die<br />

Beschlüsse werden ohne weiteres genehmigt. An den Vollmachten<br />

hat niemand mehr Freude; man ist froh, sie abbauen<br />

zu können. Es muß wieder die ordentliche Gesetzgebung<br />

spielen, sonst leidet die Demokratie Schaden. Ein eigenartiges<br />

Schicksal widerfahrt der bundesrätlichen Vorlage über<br />

die Förderung der Forschung auf dem Gebiete der Atome<br />

n e r g i e. Schmucki (kath.-kons., St. Gallen) hält dazu ein<br />

ausgezeichnetes Referat. Während Jten (kath.-kons., Zug) noch<br />

einer weitern Abklärung der rechtlichen Unterlagen ruft, stellt<br />

Wahlen (Bauernpartei, Zürich) den Antrag auf Rück-<br />

Weisung an den Bundesrat, mit einer Begründung, die<br />

einen hohen sittlichen Gehalt aufweist und auf die Sendung<br />

der Schweiz sich beruft, Angriffswaffen auszuschalten und die<br />

kriegerische Bedeutung der Atomenergie deshalb hintanzustellen.<br />

Obwohl Buudespräsideut Kabelt und Kommissions-<br />

Präsident Schmucki darauf hinweisen, daß es sich für uns<br />

um die wissenschaftliche und wirtschaftliche Förderung der<br />

Forschung handle und niemand daran denke, in der Schweiz<br />

Atombomben zu fabrizieren, wird der Rückweisungsantrag mit<br />

17 gegen 14 Stimmen gutgeheißen.<br />

Der Bericht über die Tätigkeit der Schweizer S p e n -<br />

d e an die Kriegsgeschädigten, über den als Kommissionspräsident<br />

der <strong>Obwaldner</strong> Vertreter referiert, ruft einer interessanten<br />

Debatte. Vor allem im Hinblick auf die Zeituugsmeldungen<br />

über neue Forderungen der Alliierten an die Schweiz<br />

ist man wenig geneigt, neue Gelder für die Hilfe ans Ausland<br />

zur Verfügung zu stellen. Es heißt jetzt doch allmählich<br />

abbauen. Die Schweizer Spende hat zweifellos segensreich gewirkt,<br />

und ihre Organe, mit alt Bundesrat Wetter an der<br />

Spitze, verdienen Vertrauen und Dank.<br />

Auch der Ständerat erhielt eine Wirtschastsdebatt<br />

e. Seine Vollmachtenkommission hatte ein Postulat auf Maßnahmen<br />

zur Dämpfung der Ueberkonjunktur eingereicht und<br />

darin besonders Vorkehren gegen den übersteigerten Export<br />

vorgeschlagen. Nach einer ausgiebigen Debatte nahm Bundesrat<br />

S t a m p f l i das Postulat in etwas modifizierter Form<br />

entgegen und machte dann in der Ständekammer im wesentlichen<br />

die gleichen Ausführungen über die Wirtschaftslage wie<br />

in der Woche vorher im Nationalrat.<br />

Die erste Sessionswoche hatte den Mitgliedern der Räte<br />

Gelegenheit geboten, in einer Fahrt über den S u st e n sich<br />

über die Verwendung der reichlich geflossenen Bundesmittel<br />

zu vergewissern. Der Tag diente selbstverständlich auch einer<br />

frohen Kollegialität. Zwischen den Sitzungen der Kammern<br />

tagen jeweilen die Fraktionen, um zu den aktuellen Problemen<br />

Stellung zu beziehen. In der katholisch-konservativen<br />

Fraktion wurde in zwei interessanten Aussprachen die vorgesehene<br />

Finanzierung der Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />

diskutierte. Der Nationalrat macht sich in der dritten<br />

Sessionswoche ans Werk, diese harte Nuß zu knacken.<br />

9. Hornung 183 9.<br />

Dann wird ein vom Hochw. Hrn. Pfarrer Commissar dem<br />

Titl. reg. Hrn. Landammann zugestelltes Schreiben des<br />

Hochw. Hrn. Caplan Spichtig verlesen, worin Letzterer<br />

U. G. H. die Zusicherung ertheilt, daß er alle ihr zustehenden<br />

Rechte anerkennen und daß, wenn er auch in früheren Zufchrifteu<br />

den Anstand verletzt haben sollte, solches wider seine<br />

Absicht geschehen wäre; wobei er übrigens den Joseph Jmdorf<br />

zur einstweiligen Duldung empfiehlt, bis er seine für ihn erforderlichen<br />

Schriften werde vorweisen können. Zugleich erstattet<br />

der Titl. reg. Hr. Landammann Bericht, daß der<br />

Hochw. Hr. Pfarrer Commissar bei gleichem Anlaß den<br />

Wunsch geäußert, daß das bisherige gegenseitige Wohlvernehmen<br />

zwischen der geistl. und weltlichen Vorsteherschaft ungetrübt<br />

ferners fortbestehen und es also dabei belassen werden<br />

möchte. Worüber erkennt wird: daß dem Hochw. Hrn.<br />

Pfarrer Commissar von jener Zuschrift der Empfang beschienen<br />

werden solle mit Bedeuten, daß man mit den vom<br />

Hochw. Hrn. Kaplan Spichtig darin abgegebenen Erklärungen<br />

sich begnüge, insofern die Bekehrung des Jmdorf ohne weitere<br />

Folgen bleibe.<br />

2. M e r z 1 8 3 9.<br />

Der Regierungsrat des Kantons Bern macht die Anzeige,<br />

daß Joseph Jmdorf in Folge seiner Religionsänderung das<br />

dortige Bürgerrecht und Landrecht nicht verlieren werde, daher<br />

sie demselben zur fernern Duldung in unserm Kanton<br />

empfehle.<br />

Worüber erkennt wird, daß, da Jmdorf die zu seinem hierseitigen<br />

Aufenthalt laut früherer Erkenntnis festgesetzten Be-


O b w a l d e n<br />

Pflege der bodenständigen Kultur in der Volksschule nennt<br />

H. H. Dr. P Hugo Müller sein Thema, worüber er<br />

an der obwaldnerischen Lehrerkonferenz vom nächsten Montag,<br />

den 21. Oktober, auf dem Flüeli sprechen wird. Der H.<br />

H. Referent versteht es, die vielen Kulturwerte unseres Landchens<br />

recht liebevoll und anregend vor seinen Zuhörern auszubreiten.<br />

Zur Vertiefung dieses Eindrucks werden die mit<br />

viel Heimattreue, aber auch technischem Verständnis gesammelten<br />

Farbenlichtbilder von Hrn. Juwelier M. Burch -<br />

Korrodi, Zürich, über Land und Volk von Obwalden das<br />

Ihrige beitragen.<br />

Eine ernsthafte Besinnung auf unsere Eigenart in Sitte<br />

und Sprache, Bauen und Wohnen, tut weiten Kreisen gut,<br />

sie schützt sowohl vor der Unterschätzung, ja Geringschätzung<br />

unserer eigenen Werte. Möge es doch gelingen, dieses Verständnis<br />

recht reichhaltig durch die Lehrerschaft in die Herzen<br />

unseres jungen Volkes zu säen, dann wird «der Lehrerkonserenz<br />

auf dem Flüeli eine reiche Ernte beschieden sein! (Eing.)<br />

Hximatschutz. (Einges.) Die Schweizerische Vereinigung für<br />

Heimatschutz hat an bie Gemeinden Sächseln, Sarnen und Giswil<br />

den Antrag gestellt, das Ufer des Sarner Sees dem Heimat-<br />

und Naturschutz zu unterstellen. Dieser Schritt ist sehr<br />

zu begrüßen.<br />

Haushalt-Lehrprüfung Obwalden. (Eing.) An der Haus-<br />

Haltungsschule in Obkirchen, Sächseln, legten sechs Töchter<br />

(Obwalden 3, Nidwalden 2, Luzern 1) die Haushalt-Lehrprüfung<br />

mit gutem Erfolg ab^ Nach Absolvierung _ des Einführungskurses<br />

in den Hausdienst -sowie eines Lehrjahres bei eii^r<br />

Meisterin in Obwalden wurden die Töchter in den wichtigsten<br />

hauswirtschastlichen Fächern geprüft. Die sehr schönen<br />

Resultate zeigen, daß sich die Töchter unter der tüchtigen Leitung<br />

ihrer Meisterinnen sehr gut eingearbeitet und mit allen<br />

häuslichen Beschäftigungen vertraut gemacht haben. Mit<br />

Freuden dürfen Lehrmeisterinnen und Töchter auf das Erreichte<br />

zurückblicken im Bewußtsein, unserem Volk einen wettvollen<br />

Dienst mit ihren Bemühungen zu leisten. Vor allem<br />

möchten wir der Präsidentin der Prüfungskommission, Frau<br />

Rosa Stockmann-Etlin, Sarnen, und den beiden Expertinnen,<br />

Frau Kathriner-Egger, Sursee, und Fräulein Holzgang, Luzern,<br />

für ihr großes Interesse und ihre selbstlose Bereitwilligkeit<br />

in dieser wichtigen Sache bestens danken.<br />

Leider tritt auch bei uns die betrübliche Tatsache in Erscheinung,<br />

daß sich viele Töchter der Hausarbeit nicht mehr<br />

zuwenden wollen und andere Berufe und Beschäftigungen<br />

wählen, wo sie angeblich mehr verdienen und mehr sreie Zeit<br />

haben. Damit werden die jungen Mädchen ihrer ursprünglichen<br />

Aufgabe entfremdet und die ganze Haus- und Landwirtfchaft<br />

in eine schlimme Lage hineingedrängt. Um so mehr machen<br />

sich die Eltern umdas künftige Glück ihrer<br />

Töchter und das Wohl des Volkes verdient, wenn sie<br />

ihre Mädchen in unsere Haushaltungsschulen schicken und sie<br />

vor allem in jenem Beruf schulen lassen, für den sie in erster<br />

Linie ihrer Natur nach geschaffen sind.<br />

Aushebung der Futtermittelrationierung. Angesichts der<br />

bedeutend gestiegenen Zusuhren von Futtermitteln stellte sich<br />

die Frage der Aufhebung der Rationierung für Kraftfuttermittel.<br />

An einer Konferenz, die zwischen der Sektion für Getreideversorgung<br />

des eidg. Kriegsernährungsamtes und den<br />

Vertretern der interessierten Kreise stattfand, wurde Mehrheitlich<br />

einer Freigabe das Wort geredet. Man erwartet dadurch<br />

vor allem auch eine Steigerung der tierischen Produktion.<br />

Auch glaubt man zufolge der hohen Futtermittelpreise nicht,<br />

daß ein Run zu erwarten ist. Es ist daher damit zu rechnen,<br />

daß aus 1. November die Rationierung sür Kraftfutter-<br />

Mittel aufgehoben wird.<br />

Kettenbries-Schwindel. Während den Kriegsjahren hörte<br />

man wenig mehr von diesem Schwindel. Nun soll ein amerikanischer<br />

Urlauber eine Methode erfunden haben, wo einer<br />

sehr rasch Fr. 15 000.— gewinnen könne. Die Rechnung ist<br />

ein aufgelegter Schwindel, einzelne mögen zu Beginn des<br />

Unfugs einige Zweifränkler erhalten haben, aber je weiter<br />

die Lawine um sich greift, nur auf Kosten der Ganzdummen,<br />

die sicher nie einen Rappen sehen werden. Hand weg von solchem<br />

Zeug.<br />

Turnverein Sarnen. Bei kühler Herbstwitterung wurde<br />

letzten Sonntag zum fünften Male das „Quer durch Sarnen"<br />

ausgetragen. Sieben Mannschaften aus Obwalden und Gäste<br />

aus unsern Nachbarkantonen rangen um den Sieg. Diesmal<br />

waren aber die „Berner" am schnellsten und holten sich mit<br />

der Bestzeit von 4 Min. 5,8 Sek. den ersten Preis. Der Kamps<br />

um den Wanderbecher lieferten der Turnverein Giswil, Sachsein<br />

und Sarnen. Zum erstenmal gelang es unseren Residenzlern,<br />

den Wanderpreis zu erobern. Wir gratulieren! Mit 2<br />

Sekunden Rückstand auf den Sieger (Turnverein Meiringen)<br />

spurtete der Endläufer des T. V. Sarnen durchs Zielband, gefolgt<br />

von Giswil und Gersau.<br />

dingnisse nunmehr in Erfüllung gebracht hat, denselben die<br />

einstweilige Duldung in hier wieder gestattet, er aber gehalten<br />

sein solle, einen neuen, in behöriger Form ausgestellten<br />

Heimathschein beizubringen.<br />

Der Regierung von Bern aber ist von obiger Zuschrift<br />

der Empfang zu bescheinen, mit Bedeuten, daß wir davon<br />

angemessene Kenntnis genommen und daher ihren Kantonsangehörigen<br />

einstweilen den Aufenthalt in unserm Kanton<br />

wieder gestattet haben.<br />

2 3. August 1 839.<br />

Auf Ansuchen des Hochw. Hrn. Pfarrer in Kerns wird<br />

bewilligt, daß vorliegender, von ihm ausgestellter Verkündschein<br />

betreffend dem Jüngling Jos. Jmdorf vom Hasleberg<br />

und die Jgfr. Ma. Josepha Michel von Kerns, welche sich<br />

beim katholischen Hrn. Pfarrer in Bern ehelich einsegnen<br />

lassen wollen, legalisiert werde, insofern Jmdorf von seiner<br />

Regierung eine gehörige Heirathsbewilligung beibringe. Inzwischen<br />

aber soll deren Verkündigung, sowie die Sponsalien<br />

hierorts verschoben bleiben, wovon auch dem Hochw. Hrn.<br />

Pfarrer von Kerns Kenntnis zu geben ist.<br />

7. L> erbstmonat 18 3 9.<br />

Hierauf erstattet titl. Hr. Amtsstatthalter Bericht, daß auf<br />

vom Joseph Jmdorf ihm vorgewiesenen, von der Staatskensei<br />

\n Bern legalisierten Verkündschein, auch die Legaliiotioit<br />

M vom Hrn. Pfarrer zll Kerns ihm .ind seiner Ver-<br />

Rangliste: l. T. B. Meiringen, 4 Min 5,8 Sek.; 2.<br />

T. V. Sarnen I, 4 Min. 7,2 Sek. (Gewinner des Wanderpreises);<br />

3. Turnverein Giswil, 4 Min. 8,2 Sek.; 4. T. V. Gersau,<br />

4 Min. 12,9 Sek.; 5. T. V. Sächseln, 4 Min. 13 Sek.; 6. T. V.<br />

Hergiswil 4 Min. 16,6 Sek.; 7. T. V. Sarnen II, 4 Mm.<br />

25.4 Sek. — Anschließend an die Stafette wurde auf dem<br />

Sportplatz Seefeld das Rangturnen unter den Aktiven des<br />

T. V. Sarnen ausgetragen. Der zu absolvierende Zehnkamps,<br />

welcher an die Teilnehmer nicht zu unterschätzende Ansorderungen<br />

stellte, zeigte, daß im Verein intensiv geturnt »in.<br />

Besonders sind die Leistungen einiger Turner der jüngeren<br />

Generation hervorzuheben. Armin Mäder, der aus der o»-<br />

gendriege hervorging, zeigte seine Uebungen mit Schneid und<br />

Eleganz, das ihm dann den Titel des Vereinsmeisters lJ4b<br />

eintrug. Herzliche Gratulation! Sämtliche Teilnehmer verrieten<br />

in ihrem Schaffen Ausdauer und Fleiß, denn nicht zuletzt<br />

lockte ein schöner Gabentempel, welcher die Bemühungen des<br />

Tages reichlich belohnte.<br />

Abends 8.30 Uhr konnte Präsident Jul. Portmann im<br />

Vereinslokal Hotel Krone vor zahlreichen Turnern und Geladenen<br />

die Rangverkündung vornehmen. Als Tagessieger ging<br />

Armin Mäder mit 96,40 Punkten hervor, gefolgt von unserem<br />

alten Kämpen Jul. Portmann. — Bei gemütlichem Beisammensein<br />

ging der Abend nur zu rasch zu Ende und bald verließen<br />

wohlgemut die letzten Fester die frohe Stätte.<br />

Rangliste: 1. Mäder Armin, 96,40 P. (Gewinner des<br />

neuen Wanderpreises); 2. Portmann Jul., 93,60 P.; 3. Wiese<br />

Max, 93,10 P.; 4. Müller Heinrich, 91,95 P.; 5. Zurgilgen<br />

Walter, 91,25 P.; 6. Furrer .Hans, 91,05 P.; 7a. von Wyl<br />

Hans, 90,35 P.; 7b. Wirz Werner, 90,35 P.; 8. Bissig Walter,<br />

87,75 P.; 9. Ender Franz, 84,45 P.; 10. Gehrig Karl,<br />

83,00 P.; 11. Dillier Erich, 82,55 P.; 12. von Wyl Ed.,<br />

80.05 P.; 13. Bruhin Jakob, 76,90 P.; 14. Wolf Viktor 72,6o<br />

P. °rl.<br />

Kerns. (Einges.) Der H erb stsch w i n g e t wurde am<br />

13. Oktober von der Schwingersektion Kerns unter Dach gebracht.<br />

Der schwingerische Abschluß dieses Jahres war im<br />

ganzen ohne jeglichen Unfall und mit guten, sogar einigen sehr<br />

guten Leistungen vorübergegangen. Doch das schwingerfreundliche<br />

Publikum versagte ein wenig, so daß die Schwinger und<br />

die durchführende Sektion nicht auf ihre Rechnung kamen. Der<br />

Sandwirt versorgte alle Hungrigen und Durstigen zur vollen<br />

Zufriedenheit. Nach dem Absenden trat der gemütliche Teil<br />

ins Programm, so daß ein jeder oder jedes auch noch zum<br />

Rechten kam. Um die Siegerehre kämpften Abplanalp E., Innertkirchen,<br />

und Burch Benedikt, Kerns. Abplanalp kann<br />

schlußendlich Burch mit innerem Brienzer zu Boden sprengen,<br />

um dann mit Bur von da aus zu gewinnen und somit<br />

mit 6 gewonnenen Gängen als Tagessieger hervorzugehen.<br />

Rangliste: 1. Abplanalp Ernst, Jnnertkirchen, 59.25<br />

Punkte. 2a. Zumstein Rudolf, Lungern, 57.00 P. 2b. Omlin<br />

Franz, Sächseln, 57.00 P. 3a. Burch Benedikt, Kerns,<br />

56.50 P. 3b. Durrer Hans, Kerns, 56.50 P. 4. Zumstein<br />

Anton, Kerns, 56.25 P. 5. Kaufmann Josef, Lungern, 56.00<br />

P. 6. Kiser Albert, Giswil, 55.75 P. 7. Schäli Alois, Sachsein,<br />

55.50 P. 8. von Wyl Hans, Alpnach, 55.25 P. 9a. Michel<br />

Josef, Kerns, 55.00 P. 9b. Roth Alfred, Hergiswil,<br />

55.00 P. 9c. Gaffer Franz, Lungern, 55.00 P. 10a. Sigrist<br />

Hans, Giswil, 54.75 P. 10b. Hospentaler Franz, Giswil,<br />

54.75 P. 11. Durrer Josef, Kerns, 54.50 P. 12a. Flüeler<br />

Alfred, Büren, 54.00 P. 12b. Blättler Gottfried, Hergiswil,<br />

54.00 P. 13a. Niederberger Alfred, Dallenwil, 53.75 P. 13b.<br />

Haldimann Erwin, Alpnach, 53.75 P. 14a. Vogler Walter,<br />

Lungern, 53.50 P. 14b. Zanger Emil, Meiringen, 53.50 P.<br />

15a. Zumstein Josef, Kerns, 53.00 P. 15b. Matter Karl, Hergiswil,<br />

53.00 P.<br />

Alpnach. (K-Korr.) Wie wir vernehmen, hat Frl. R o s -<br />

marie Jmseld, Tochter der Familie Jmseld-Kiser, an der<br />

Universität Freiburg das 1. medizinische Propedeutikum mit<br />

bestem Erfolg bestanden. Wir wünschen Glück auch für die weitere<br />

akademifche Laufbahn!<br />

M d w a l d n e r Nachbarschaft<br />

In einer Luzerner Zeitung wird Stans als Fremdenkurort<br />

als zurückgesetzt erklärt, aus eigener Schuld, denn der<br />

Verkehrsverein sei gestorben Usw. Stans hätte doch viele Sehenswürdigkeiten,<br />

so die F r o n l e ich n a m s p r o z e s s i o n<br />

und den Allwegschwinget! Diese Zusammenstellung ist mehr<br />

als geschmacklos und verrät den hundertprozentigen modernen<br />

Zeitgeist des Gelderwerbs.<br />

Sammelmüdigkeit ist kein Grund, die 2 Franken sür<br />

ein Lebensmittelpaket der Schweizersranen nicht auszugeben.<br />

Hilfsaktion der Schweizerfrauen sür hungernde Kinder und<br />

Mütter. Zentralsekretariat Kantonsschulstraße 1, Zürich 1,<br />

Postcheckkonto VIII 2116.<br />

lobten zugestellten Verkündschein bewilligt habe, worüber<br />

nach Ablesung eines vom besagten Jmdorf vom katholischen<br />

Hrn. Pfarrer zu Bern beigebrachten Copulationsfcheines vom<br />

4. September 1839 erkennt: deßfalls dermalen nicht einzutreten.<br />

5. Weinmonat 183 9.<br />

Der im Melchtal sich aufhaltende Joseph Jmdorf von Hosluo,<br />

Amts Oberhasle, für sich und seine Ehefrau Ma. Jofa.<br />

Michel zwar einen Heimathschein beigebracht, nicht aber die<br />

Erfordernisse des Niederlassungsrechtes in Erfüllung gebracht<br />

habe, wird erkennt: demselben den Befehl zugehen zu lassen,<br />

daß er in Monatsfrist als letzten Termin unser Land verlassen<br />

solle.<br />

2 0. Merzen 184 0.<br />

Auf gefallenen Bericht, daß Joseph Jmdorf, welcher<br />

früher von hier weggewiesen worden und sich wirklich zu<br />

Eunetmoos aufhalten solle, hierorts das Niederlassungsrecht<br />

zu erwerben wünsche, wird erkennt: über dieses Ansuchen nicht<br />

einzutreten bis und solange Joseph Jmdorf einen von seiner<br />

Heimathgemeinde ausgestellten und gehörig legalisierten<br />

Schein beibringt, daß Letztere sich verpflichte, ihn und seine<br />

Nachkommen im Erarmnngsfalle auch auf unserm Gebiete so<br />

zu unterstützen, daß man diessalls keine Beschwerde zu führen<br />

habe.<br />

(Schluß folgt.)<br />

S c f i t u e i z e r u j o c f r e 7 9 4 6<br />

Zu des Herbstes Wende<br />

Jetzt, landein, landaus,<br />

Stellen Schweizerhände<br />

Ihre Arbeit aus.<br />

Arbeit ihresgleichen,<br />

Weit- und weltbekannt,<br />

Die das Ehrenzeichen<br />

Trägt vom Ursprungsland.<br />

Eines Volkes Schaffen,<br />

Wagemut und Fleiß,<br />

Sind die besten Massen,<br />

Ihm zum Lob und Preis!<br />

Darum laßt uns schmieden<br />

Mit geeinter Straft,<br />

Für den Arbeitsfrieden<br />

Neue Bruderschaft!<br />

Haltet alle Jahre<br />

Stets zur Armbrust treu:<br />

Gute Schweizerware<br />

Unsere Losung sei!<br />

Eidgenossenschaft<br />

Kein „obligatorisches" Kartosfelbrot.<br />

mg.<br />

Wie erinnerlich, hatte das eidgenössische Kriegsernährungsanit<br />

die Absicht, die Beimischung von Kartoffeln zum Brot<br />

auf diesen Herbst wieder als obligatorisch zu erklären, unter<br />

der Voraussetzung, daß eine reiche Startoffelernte diese Maßnahme<br />

rechtfertigen könnte. Dem Vernehnien nach ist nun<br />

darauf verzichtet worden, die Beimischung obligatorisch zu erklären.<br />

Den Bäckern steht es frei, Kartoffeln beizumischen oder<br />

nicht. Bon der Abgabe verbilligter Kartoffeln au die Bäcker,<br />

wie dies ursprünglich vorgesehen war, soll abgesehen werden.<br />

Ausbildung der Traintruppe.<br />

Die Ausbildung der Angehörigen der Traintruppe und<br />

der Offiziersordonnanzen, deren Einteilung in Stäbe und<br />

Einheiten, sowie die Kontrollführung und Verwaltung wurden,<br />

soweit diese Ausgaben nicht andern Stellen zugewiesen<br />

sind, durch Bundesratsbeschluß der Abteilung für Infanterie<br />

übertragen.<br />

Tanz der Millionen...<br />

Der Nationalrat hat am Donnerstag und Freitag rasch<br />

etwas über 100 Millionen neuer Ausgaben beschlossen —<br />

rund 10 Millionen mehr, als der Bundesrat beantragt hat.<br />

Der Auslandschweizerhilfe wurden 75 Millionen gesprochen;<br />

ein Antrag, auf 100 Millionen zu gehen, wurde hier abgclehnt.<br />

Für die Weiterführung der internationalen Hilfstätigkeit<br />

dagegen ivurde der Antrag des Bundesrates überboten-<br />

Statt den verlangten 20 Millionen wurden 30 bewilligt. Wie<br />

diese Ausgaben gedeckt werden? Nun darüber macht sich niemand<br />

Gedanken, darüber darf heute nicht einmal gesprochen<br />

werden aus Furcht, die gute Stimmung des Volkes für die<br />

Altersversicherung könnte gestört werden. Wer bezahlt und<br />

wie bezahlt werden muß — darüber spricht man dann im<br />

zweiten Teil!<br />

Die nächste eidgenössische Abstimmung.<br />

Der Bundesrat hat die Abstimmung über das von den<br />

eidgenössischen Räten znr Ablehnung empfohlene Volksbegehren<br />

„Recht auf A r b e i t" aus den 8. Dezember angesetzt.<br />

Ueber das Schicksal der Landesring-Initiative, in dessen<br />

Kreisen selber sich seinerzeit Widerstünde bemerkbar machten,<br />

besteht kein Zweifel. Die bürgerlichen Parteien sind aus<br />

grundsätzlichen, die Sozialdemokraten mindestens 'aus taktischen<br />

Gründen dagegen, da sie ihre eigene Initiative über<br />

„Wirtschastsresorm und Recht der Arbeit" im Feuer haben.<br />

Immerhin gibt die Volksabstimmung Gelegenheit, sich über<br />

wesentliche Begriffe wie die Stellung des Staates zur Wirtschast,<br />

die Grenzen der Ttaatcallmacht und die Pflichten des<br />

Bürgers klar zu werden.<br />

Musikalisches<br />

Bruckner-Gedenlseier in Einsiedeln.<br />

Die musikalische Welt feierte am 11. Oktober den 50. Todestag<br />

des großen Sinfonikers und Kirchenmusikers Anton<br />

B r u ckn e r. Der Leitung des löbl. Stiftes Maria Einsiedeln<br />

und dem freundschaftlichen Zusammenwirken der Herren<br />

Stiftskapellmeister P. Otto Rehm und Doinlapellmeister Johannes<br />

Fuchs ist es zu danken, daß in Einsiedeln eine Brmkner-Gedenkfeier<br />

veranstaltet werden kann. Sonntag, den 20.<br />

Oktober wird der Kammerchor Zürich, einer der berufensten<br />

Interpreten Brucknerscher Kirchenmusik, im heiligen Hoch*<br />

amt die 8stimmige E-Moll Messe und als Offertörium des<br />

Meisters wohl schönste Motette „Virga Jesse floruit" zur Aussührung<br />

bringen.<br />

In der nachmittäglichen, jedermann zugänglichen Brnclner-Feierstunde<br />

im Fürstensaal des Klosters wird Ehordirektor<br />

Hermann Odermatt aus Zürich über Brnckners Leben<br />

und seine Bedeutung für unsere Zeit sprechen. Der Vortrag<br />

wird umrahmt von Motetten Brnckners, vorgetragen vom<br />

Kammerchor Zürich.<br />

Wir freuen uns, rechtzeitig auf diese Gedenkfeier hinweisen<br />

zu dürfen. Alljährlich ziehen gegen den Herbst zu stille P>^<br />

ger nach dem Gnadeirort. Möge der eine oder andere seiric<br />

Pilgerfahrt auf den 20. Oktober ansetzen, um diese Weihestunden,<br />

erfüllt von der Musik eines von Gott trunkenen Me>sters,<br />

zu Füßen der Mutter im Finstern Wald zu erleben!<br />

Oscar Sp^n<br />

^ P v y u n d E R B A R<br />

SA9226Z 54t


S i n d w i r stuf d e m W t<br />

Es haftet der freisinnigen Mentalität wie unlöslicher Kitt<br />

die katholische Kirche als ein Wefen zweiter Ordnung dar-<br />

" .»ellen und deren Glieder hinter die Schranken liberaler Anickauung<br />

zurückzuweisen. Obschon die Bundesverfassung die<br />

Gewissensfreiheit gewährleistet, werden aktive Katholiken als<br />

Spalter" des Polkes gebrandmarkt, wenn sie für sich, aus<br />

'hren Grundlagen heraus, ein Vereinlein aufstellen wollen.<br />

Offenbar hat man vor dem Bekenntnis des katholischen Naeinen<br />

Schrecken. Die Herren wollen es einfach nicht verstehen,<br />

daß es auch eine katholische Sammlung gibt, die in kei-<br />

„er Weife ausgestellt wird, einen vermeintlichen Gegensatz zu<br />

schaffen gegen eine andere Konfession, sondern die katholische<br />

Leute aus der Passivität herausreißen und das Eisen im<br />

^-euer zu wärmen zum Kampfe gegen die Verneinung der Religion,<br />

gegen Sichel nnd Hammer und den immer mehr um<br />

sich greifenden Nihilismus.<br />

Sein wahres Geficht verrät der „Unterwaldner" wieder<br />

einmal, wenn Lr sich zum Interpreten eines Artikels vom „Zu-<br />

^r Volksblatt" macht, worin vor der „konfessionellen Ausspalj<br />

u ng des Schweizervolkes im Vereinsleben" warnt. Haben<br />

^nit die Katholiken kein Recht, sich katholisch zu organisieren?<br />

Hr Leute, die ihr euch katholisch nennt, warum greift ihr<br />

Jure Kirche an? Warum sabbotiert ihr ihre besten Absichten?<br />

Warum unterschiebt ihr der Kirche „Spaltung", wenn sie die<br />

E i n<br />

Schandurteil<br />

Erzbischof Stcpinac zu 1k Jahren Zwangsarbeit<br />

verurteilt.<br />

Der katholische Primas von Jugoslawien, Erzbischof Stepinac,<br />

wurde am Freitagvormittag vom obersten Gericht zu<br />

16 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, nachdem er schuldig befunden<br />

worden war, „Verbrechen gegen den Staat" begangen<br />

zu haben. Dem Erzbischof wurden für weitere fünf Jahre<br />

die bürgerlichen Rechte aberkannt.<br />

Der Sekretär des Bischofs, Lisak, der als früherer Ustaschi<br />

und als eine Stütze der „Quisling-Regierung" der Kriegzszeit<br />

geschildert wnrde, wurde zum Tode dnrch den Strang verurteilt.<br />

Die Verurteilung von Erzbischof Stepinac hat im Vatikan<br />

nicht überrascht. Bereits bei Prozeßbeginn war im Vatikan<br />

gesagt und im „Osservatore Romano" geschrieben worden,<br />

daß die Anschuldigungen gegen den Prälaten nnd die<br />

Mitteilungen Titos keine Illusion über das Schicksal des<br />

Chefs des kroatischen Erzbistums zulassen. Die ausgesprochene<br />

Strafe wird jedoch, so hart sie auch ist, als weniger schwer, wie<br />

vorausgesehen, betrachtet. Als Landesfeind hingestellt, hätte<br />

Mgr. Stepinac sogar zum Tode verurteilt werden können. Da<br />

sich das Gericht mit 16 Jahre,i Zwangsarbeit begnügte, glauben<br />

die St reise um den Vatikan, daß die Richter den Folgen<br />

eines Urteils ausweichen wollten, für das sie eine weit schwerere<br />

Verantwortung hätten tragen müssen.<br />

Washington vom Urteil gegen Mgr. Stepinac beunruhigt.<br />

Der amtierende Staatssekretär Dean Acheson erklärte an<br />

der Pressekonferenz, die amerikanische Regierung sei durch<br />

das Urteil gegen Mgr. Stepinac stark beunruhigt, da die zivilen<br />

Freiheiten des jugoslawischen Volkes dadurch gefährdet<br />

werden könnten. Wie iveit dies zutreffe, könne das Staatssekretariat<br />

vor dem Eintreffen offizieller Berichts über den<br />

Protest nicht sagen. Wenn diese Berichte einmal vorlägen,<br />

dann werde die Frage geprüft werden, ob die amerikanische<br />

Regierung in der Angelegenheit an die jugoslawische Regierung<br />

gelangen wolle.<br />

Kardinal Griffin, Erzbischof von Westmiiister, sagte zur<br />

Verurteilung von Mgr. Stepinac: „Der Ezbischof von Zagreb<br />

ist ein treuer Sohn seines Landes nnd der Vater seines ^olkes.<br />

Das Urteil ist eine gräßliche Ungerechtigkeit und ein Verbrechen<br />

gegen einen großen Patrioten, der alle Bedürftige ohne<br />

Unterschied des Glaubens und der Rasse als Freunde behandelte."<br />

Ein<br />

Alarmsignal<br />

In der zweiten Hälfte der zweiten Sessionswoche ist im<br />

Nationalrat etwas passiert, das wie ein Alarmsignal wirkt.<br />

Unter den Postulaten, die am Donnerstag zur Behandlung<br />

kamen, figurierte auch ein konservatives Postulat des Wallifers<br />

Favre betr. Weiterführnng und Ausdehnung der Beihilfeordnnng<br />

in der Landwirtschaft. Es regt an: 1. die Bei-<br />

Hilfeordnung für die landwirtschaftlichen Arbeiter nnd die<br />

Bergbauern auch nach dem Wegfallen des Vollmachtenbeschlusses<br />

über den 31. Dezember 1947 hinaus weiterzusühren<br />

und 2. die Beihilfeordnuug auch auf die Kleinbauern des<br />

Mittellandes auszudehnen. Es handelt sich also um einen ausgesprochen<br />

sainilienpolitischen Vorstoß im Sinne des neueu<br />

Familienartikels der Bnndesverfafsung, wobei nichts ungebührliches<br />

gefordert wird. Die Beihilfeordnung hat sich eingelebt<br />

und außerordentlich wohltuend gewirkt. Man hätte glauben<br />

dürfen, daß es niemandem einfallen würde, eine solche<br />

Institution wieder fallen lassen zu wollen.<br />

Aber hier kommt nun die Ueberraschung. Nach der wohlabgewogenen<br />

und konstruktiven Begründung Favres erklärt<br />

der Chef des Volkswirtschastsdepartementes frisch-fröhlich:<br />

Einverstanden mit der Fortführung der Zulageordnung für<br />

landwirtschaftliche Dienstboten, diese Einrichtung erleichtert<br />

den Einsatz von Arbeitskräften in der Landwirtschaft. Aber<br />

die Beihilfeordnung an die Bergbauern war schon von allem<br />

Anfang an uinstritten und könnte nur weitergeführt werden,<br />

wenn man auch die Kleingewerbler und Kleinbauern des Mittellandes<br />

einbeziehen würde. Das kostete aber Geld aus öffentlichen<br />

Mitteln, bedinge Zuschüsse von Bund und Kantonen,<br />

tttid zudem besteht die Gefahr, daß die Gebirgsbaueru auf<br />

Taglöhnerarbeit verzichten, wenn man ihnen Kinderzulagen<br />

ausbezahlt. Also: An eine Fortführung der Beihilfeordnung<br />

für die Gebirgsbauern ist kau.! zu denken.<br />

Da haben wirs also: Ausgerechnet in der Zeit, wo alle<br />

Welt von Sozialpolitik nur so trieft und sich die Eidgenossenschaft<br />

anschickt, dem Volke das AltersversicheriingsproM<br />

Plausibel zu machen, das jäh^.ich mit 50V—600 Millionen Fr.<br />

;e nach J u g o s l a w i e n ?<br />

Kinder in der Schule unterrichtet, in den Vereinen die christliche<br />

Standeserziehung weiterführt?<br />

Bischos und Priester werden als Gegner der Schweizer<br />

Einheit gebrandmarkt. So sind wir bald aus dem Wege nach<br />

Jugoslawien.<br />

Dabei wird die Kulturkraft des Katholizismus einfachhin<br />

gestrichen. Jeder vernünftig denkende Mensch weiß, daß eine<br />

Religion nur dann ausbauend wirken kann, wenn sie aus dem<br />

ganzen Kern lebt. Der Liberalismus aber braucht einen verwässerten,<br />

subjektiven Glauben, damit die Religion seinem System<br />

gut eingeordnet werden könne. Darum wird dem Katholizismus<br />

die Intoleranz gegenüber den andern Konsessionen<br />

unterschoben.<br />

Die katholischen Organisationen sind Selbstschutz, sind<br />

Schutz der heiligsten Lebensgüter der Wahrheit, des Glaubens,<br />

der Sitte, der christlichen Familie.<br />

Je geschlossener die Katholiken zur Kirche stehen, um so<br />

mehr werden sie bestätigen die bürgerliche, soziale und politische<br />

Toleranz. Aus diesem Grunde ist der liberale Katholik<br />

so intolerant gegen seine eigene Kirche.<br />

Wenn man die Mentalität des Artikels im „Unterwaldner"<br />

überlegt, frägt man sich wahrhaftig noch einmal: Sind<br />

wir denn aus dem Wege nach Jugoslawien? (")<br />

Rentenauszahlungen rechnet, erklärt man kaltlächelnd — für<br />

familienpolitische Fragen ist kein Geld mehr vorhanden und<br />

deshalb muß auch das abgebaut werden, was sich eingelebt hat<br />

und als gesichert galt.<br />

Das ist ein Alarmruf, der vor allem auf dem Lande gehört<br />

zu werden verdient. Die Katholisch-konservative Fraktion<br />

hat ihrem Befremden über diese Auskunft von Bundesrat<br />

Stampfli Ausdruck gegeben und gefordert, daß die Beihilfeordnnng<br />

im Sinne des Postulates Favre gesetzlich verankert<br />

und ausgedehnt werde auch auf die Kleinbauern des Mittellandes.<br />

An der großen Bauernkundgebung vom 6. Oktober in<br />

Einsiedeln hat Nationalrat Escher erklärt, daß die katholischen<br />

Bauern der AHV nur zustimmen könnten, wenn vorher die<br />

Beihilfeordnung durch Bundesgesetz verankert und auf das<br />

Mittelland ausgedehnt sei. Nach der unverständlichen Antwort<br />

des Chefs des Volkswirtschastsdepartementes auf das Postulat<br />

Favre ist offenbar noch eine deutlichere Sprache notwendig.<br />

Wenn nun alles nur der AHV geopfert werden soll,<br />

wenn für familienpolitische Fragen kein Verständnis mehr<br />

herrscht und für die Lösung dieser Frage vom Bunde kein<br />

Geld mehr zur Verfügung gestellt werden will — weil alles<br />

dem Ältersversichernngsmoloch geopfert werden soll —, dann<br />

zwingt eine solche einseitige Sozialpolitik zur Notwehr durch<br />

das Referendum. Wir haben das Warnsignal von Bern gehört.<br />

Wir können nie und nimmer zugeben, daß nur noch die<br />

Altersversicherung zählt und alle andern Sozialprobleme von<br />

ihr verdrängt werden. Wir verlangen nach wie vor, daß vor<br />

dem Inkrafttreten der AHV familienpolitische Realisationen<br />

vorliegen müssen. Es ist höchste Zeit, daß man langsam nach<br />

im Bundeshaus merkt, daß wir uns weder beschummeln noch<br />

unter Druck setzen lassen!<br />

Der christliche Bauer im Ringen<br />

um seine Existenz<br />

6000 Bauern in Einsiedeln.<br />

Die kraftvolle Kundgebung der Schweizerischen Katholischen<br />

Bauernvereinigung vom 5./6. Oktober in Einsiedeln<br />

war nicht nur eine Erntedankfeier für den Segen des Jahres,<br />

war nicht nur eine Wallfahrt zur Landesmutter im Finstern<br />

Wald aus Dankbarkeit für die Verfchonnng des Schweizerlandes<br />

vor Krieg und Verwüstung, sie war auch ein Zeugnis<br />

des lebendigen Glaubens unserer Bauersame und eine Demonstration<br />

der Kraft und Geschlossenheit der katholischen<br />

Schweizer Bauern. Wir dürfen stolz fein auf unsere Bauern,<br />

die so zahlreich dem Rufe gefolgt und aus allen Teilen<br />

des Landes, von Bergen und Tälern der Heimat zusammengeströmt<br />

sind an der Gnadenstätte von Einsiedeln. „Der<br />

christliche Bauer int Ringen um seine Existenz", das war der<br />

Leitgedanke dieser Tagung, und sie galt der Besinnung auf<br />

die geistigen Grundlagen des Bauern, auf die Bedeutung und<br />

den tiefern Sinn ihrer Arbeit im Dienst am Volk und auf<br />

die Pflichten ihres Standes gegenüber dem Staat.<br />

Die Schweizerische Katholische Bauernvereinigung wurde<br />

vor vier Jahren, ebenfalls am Rosenkranzsonntag, in Einsiedeln<br />

gegründet und ist als Glied der Schweizerischen Konservativen<br />

Volkspartei die politische Organisation der katholischen<br />

Schweizer Bauern und damit einer der Pfeiler des<br />

schweizerischen Katholizismus. Aus ihr strömen immer wieder<br />

neu die gesunden Kräfte ins staatliche Leben, sie ist das<br />

eigentliche „nationale Rednit", die Alpenfestung, in der<br />

gegenwärtigen weltanschaulichen Auseinandersetzung. — Die<br />

Schweizerische Katholische Bauernvereinigung ist so zu einem<br />

Einfluß im politischen Leben des Landes gelangt, mit dem<br />

gerechnet werden muß, denn die Zeit ist gekommen, in der<br />

auch die katholischen Schweizer Bauern ihr Wort zur Lösung<br />

der staats- und bauernpolitischen Fragen in die Waagschale<br />

zu werfen haben.<br />

Die Delegiertenversammlung vom Samstag wählte an<br />

Stelle des krankheitshalber zurückgetretenen verdienten Gründers<br />

Nationalrat I. Stutz in Zug, zum neuen Präsidenten<br />

der SKBV. Nationalrat Alban Müller, Ölten. Der<br />

Abend brachte die feierliche Eröffnung der Erntedankwallfahrt<br />

mit einer Predigt von Mfgr. Dr. J.Meile, Bischof<br />

von St. Gallen, in der Klosterkirche und anschließend die erste<br />

Versammlung im überfüllten Theatersaal, in welcher der<br />

Walliser Bauernvertreter, Nationalrat Josef Escher in<br />

Brig, in glänzender Weise über „Unsere agrarsozialen Bestrebungen<br />

und die bisherigen Erfolge" sprach. Der Sonntagmorgen<br />

wurde durch ein feierliches Hochamt und mit einem<br />

prächtigen Kanzelwort des Bischofs von Basel, Msgr. Dr.<br />

Franziskus von Streng, eröffnet. Erhebend war<br />

die Gemeinfchaftskommumon aller Teilnehmer, die eindrücklich<br />

auch die tiefe g e i st i g e Verbundenheit aller Mitglieder<br />

der SKBV. unterstrich. Nach dem Frühstück folgten drei<br />

Kurzreferate: Der neue Präsident, Nationalrat Alban Müller,<br />

M e s i » K W<br />

In der Montag-Sitzung der Pariser Friedenskonferenz<br />

wurde der Vertrag mit Finnland behandelt. Von amerikanischer<br />

Seite wurde versucht, die von der Sowjetunion geforderte<br />

Reparationssumme von 300 Millionen Dollar herabzusetzen.<br />

Der USA-Delegierte Senator Vandenberg, bezeichnete es<br />

als im höchsten Grade unfair und unglücklich, Finnland eine<br />

derartige Last aufzuerlegen; er verlange für eine der kleinsten<br />

Nationen Gerechtigkeit. Diese Stimme Amerikas beweist,<br />

wie groß die Sympathien immer noch sind, die Finnland in<br />

den Vereinigten Staaten genießt.<br />

Die Sowjetregierung hat Persien-Jran ein Militärbündnis<br />

angeboten. Ein weiterer Schritt Moskaus, aus persischem<br />

Boden festen Fuß zu sassen. Auch drängt sich die Auffassung<br />

durch, daß der Kreml durch ein solches Bündnis unter anderm<br />

die Isolierung der Türkei beabsichtigt.<br />

Auf der Pariser Friedenskonferenz wurde der Vertrag mit<br />

Ungarn verabschiedet. In der Frage der Freiheit der Donauschiffahrt<br />

siegte der anglo-amerikanische Antrag.<br />

Feldmarschall Smuts, Südafrikas Premierminister, hielt<br />

vor dem holländischen Parlament eine sehr beachtenswerte<br />

Rede, in der er für die Schaffung der Vereinigten Staaten<br />

Europas im Sinne der Ausführungen Churchills in Zürich<br />

eintrat. Er appellierte an Großbritannien, die Führung zu<br />

übernehmen. Weiter bezeichnete Smuts das Problem Europa<br />

als das größte und schwerste aller internationalen Probleme<br />

der heutigen Welt.<br />

Aus Lissabon wird ein Putschversuch gemeldet. Ein junger<br />

Offizier in Oporto soll die Truppen zum Aufstand aufgefordert<br />

haben.<br />

Ölten, stellte sich seinen Bauern vor und sprach meisterhaft<br />

über „Die Selbsthilfe in der Landwirtschaft". „Was erwartet<br />

der Bauer in wirtschastlich-technischer Beziehung vom Staat<br />

und von der Volksgemeinschaft?", das war das Thema, das<br />

Nationalrat Dr. Eugster, Mörschwil, den Zuhörern bot. Und<br />

schließlich referierte der Direktor der landwirtschaftlichen<br />

Schule Psässikon, 5). H. Pater Wilhelm Meier, über<br />

„Religiös-kulturelle Aufgaben und Pflichten im Bauernstand".<br />

Den Höhepunkt der ganzen Veranstaltung bildete aber<br />

unzweifelhaft die große Bauernkundgebung am Nachmittag,<br />

in der Bundesrat Dr. Philipp E tte r in markanten<br />

und begeisternden Worten über „Bauer und Staat"<br />

richtunggebend in die Zukunft wies. Nun waren die Ziele<br />

abgesteckt; der Kampf der Bauersame um ihre Rechte und<br />

um die christlichen Grundlagen des Landes konnten neu beginnen.<br />

Wie ein Treueschwur brauste das „Trittst im Morgenrot<br />

daher..." durch den heiligen Raum der ehrwürdigen<br />

Klosterkirche. Der Schlußappell von Msgr. Dr. I. Meier,<br />

Lnzern, ermunterte nochmals zur Geschlossenheit, zum Einsatz<br />

und zur Treue, worauf mit Erntedank und Erntesegen die<br />

imposante Kundgebung schloß. Das „Großer Gott, wir loben<br />

Dich ..." ward zum Schlußstein einer Tagung, die aufs neue<br />

eindrücklich die Geschlossenheit und die Kraft des katholischen<br />

Bauerntums bewies.<br />

I m den Bauernstand<br />

Der Viehabsatz aus dem Berggebiet.<br />

Wir stehen heute beim bergbäuerlichen Viehabsatz öox einer<br />

ähnlichen Situation wie im vergangenen Jahre. Anfänglich<br />

ging der Absatz ganz gut und zu günstigen Preisen. Auch<br />

der Viehexport schien sich innert nützlicher Frist in bemerkenswertem<br />

Umfange zu entwickeln. In letzter Zeit ist nun leider<br />

eine Stockung eingetreten. Wir wissen nicht, wie lange sie anhält.<br />

Für den Bergbauern aber ist es wichtig, daß er jetzt seine<br />

überschüssigen Tiere absetzen kann, um nicht von seinen bescheidenen<br />

Wintersuttervorräten für solche Tiere zehren zu<br />

müssen. Die kalten Tage der zweiten Oktoberwoche erschwerten<br />

bereits den Weidegang. Jedenfalls gehen wir der Winterfütternngsperiode<br />

und dem Einstallen des Viehs im Berggebiet<br />

mit raschen Schritten entgegen. Im Flachland kann die<br />

Grünfütterung je nach dem weitem Witterungsverlauf sich<br />

bis weit in den Monat November hinein erstrecken. Grünfutter<br />

ist in den meisten Fällen sehr viel vorhanden.<br />

In dieser kritischen Situation muß der Bergbauer vor allem<br />

an die Flachlandbauern appellieren als wichtigste Abnehmer<br />

seiner Zucht- und Nutztiere. Namhafte landwirtschastliche<br />

Organisationen haben dieser Tage einen Aufruf an die<br />

Flachlandbauern gerichtet und sie aufgefordert, beim Viehabsatz<br />

solidarisch zu handeln und jetzt möglichst rasch die eigenen<br />

Viehbestände restlos zu säubern und anstelle auszumerzender<br />

Tiere Bergvieh zuzukaufen. Auch hier ist ein rasches<br />

Handeln die beste Hilfe. Ueberall im Berggebiet finden noch<br />

große Nutz- und Zuchtviehmärkte statt, auf denen der Flachlandbaner<br />

gute Gelegenheit hat, sich mit passenden Tieren einzudecken.<br />

Sehr wertvoll ist es, wenn von landwirtschatlichen<br />

Organisationen der Flachlandbauern auch kollektive Maßnahmen<br />

ergriffen werden wie die Organisation von Exkursionen<br />

zum Viehankaus. Sehr wichtig ist es natürlich, daß auch jene<br />

Bauern, welche ihren Viehbestand dem Bekämpsnngsversahren<br />

gegen die Tuberkulose angeschlossen haben, passende Tiere<br />

bekommen. Die speziellen, tuberkulosefreien Viehmärkte sind<br />

für diese Bauern von ganz besonderer Wichtigkeit. Im übngen<br />

wollen wir hoffen, daß der Viehexport nun doch rasch<br />

eine Wiederbelebung erfährt und damit die gegenwärtige kritische<br />

Situation überbrücken hilft.<br />

Marktbericht<br />

S u r s e c, den 14. Oktober <strong>1946</strong>. — Der heutige Markt<br />

war gut besucht und besahren.<br />

Schweinemarkt: Es galten 7—9wöchige Ferkel Fr. 45.—<br />

bis 56.—, 10—13wöchige Ferkel Fr. 60.— bis 80.—, kleinere<br />

Springer Fr. 85.— bis 120.—, größere Springer Fr. 150.—<br />

bis 200.—. Handel flau. Preise sinkend.<br />

Auffuhr: 58 Kühe, 65 Rinder, 59 Muni, 1 Pferd, 521<br />

Schweine. Total 704 Stück.<br />

Nächster großer Vieh- und Warenmarkt: Montag, den<br />

4. November <strong>1946</strong> (Seelen-Markt).


5ür den HrteifetftaiiD<br />

Neuer Schweiz. Rahmenvertrag im Schreiner- und Glaiergewerbe.<br />

Durch Zusammenarbeit zwischen den Arbeitgeber- und Arneitnehmerverbänden<br />

ist es dem Christlichen Holz- und Bauarbeitcrverband<br />

der Schweiz gelungen, im Schweiz. Schreiner-<br />

und Glasergewerbe einen neuen Rahmenvertrag abzuschließen.<br />

Es wurden neu die Arbeits- und Lohnverhältnisse<br />

in diesen beiden Berufen geregelt. So tritt ab 1. Oktober<br />

<strong>1946</strong> eine Lohnerhöhung von 6 Rappen Pro Stunde für alle<br />

Arbeiter im Schreiner- und Glasergewerbe ein und ab 1. Januar<br />

1947 eine weitere Lohnerhöhung um 8 Rappen pro<br />

Stunde. Auch die Gewährung von bezahlten Ferien<br />

wurde neu geregelt, indem nun jedem Arbeiter ab 1. Januar<br />

1947 eine Ferienvergütung von 3 Prozent des Bruttolohnes<br />

bis zum 8. Arbeitsjahr und nachher eine Ferienvergütnng<br />

von 4 Prozent des Lohnes ausbezahlt wird. Neu in den<br />

Vertrag wurde die Bestimmung über die Bezahlung von 6<br />

gesetzlichen Feiertagen, die auf einen Werktag fallen, aufgenommen<br />

und zwar auf der Basis der Ortsklasseneinteilung<br />

der Lohn- und Verdienstersatzordnung. Es wird in städtischen<br />

Verhältnissen eine Feiertagsentschädigung v. Fr. 15.—,<br />

in halbstädtischen Verhältnissen von Fr. 13.— und in ländlichen<br />

Verhältnissen von Fr. 11.— gewährt. Diese Neuerung<br />

wird besonders von der Arbeiterschaft begrüßt. Ebenso aber<br />

auch die Neuregelung über die Sicherung bei Krankheit des<br />

Arbeitnehmers, denn es wird nunmehr von feiten des Arbeitgebers<br />

an die Krankenversicherung für Taggeld in städtischen<br />

Verhältnissen dem Arbeiter ein wöchentlicher Beitrag von Fr.<br />

1.39 und in halbstädtischen und ländlichen Verhältnissen ein<br />

solcher von Fr. 1.— pro Woche ausgerichtet. Der neue Rahmenvertrag<br />

im Schweiz. Schreiner- und Glasergewerbe, der<br />

ab 1. Oktober <strong>1946</strong> in Kraft tritt, darf als Borbild in<br />

der heutigen Regelung der Arbeits- und Lohnverhältnisse betrachtet<br />

werden- erden. Es ist deshalb zu hoffen, daß die Arbeiter-<br />

Kleiderschast,<br />

die nun von diesem neuen Arbeitsvertrag einen wesentlichen<br />

Nutzen zieht, nämlich eine Lohnverbesserung von<br />

500—600 Franken im Jahr, sich gewerkschaftlich in den Gewerkschaften<br />

organisiert, die sich für diesen neuen Rahmenvertrag<br />

eingesetzt haben.<br />

Radio<br />

— Beromünfter<br />

Donnerstag, 17. Oktober.<br />

11.00 Die schöne Hahdn-Sinfonie. 11.30 Moderne Musik.<br />

12.0» Berne inconnue, Cauferie. 12.15 Orchester Credic<br />

Dumont. 12.40 Moderne Operettenmusik. 13.00 Eine halbe<br />

Stunde mit den Berrys. 13.30 Notier's und probier's. 16.30<br />

Aufstieg und Ende eines Lebens. 17.00 Musik aus dem 18.<br />

Jahrhundert. 18.00 Kinderstunde. 18.20 Unterhaltungskonzert.<br />

18.40 Aus Wissenschaft und Technik. 19.00 Mufikvorträge<br />

der Spielsektion des Unteroffiziersvereins Zürich. 19.55<br />

Musik aus der Hotelhalle. 20.10 Hotel Alpenblick, eine heitere<br />

Chronik. 21.10 Kleines Land am Meer, holländischer Bilderbogen.<br />

22.05 Der luxemburgische Pianist R. Delporte spielt.<br />

Freitag, 18. Oktober.<br />

11.00 Das Freitagsmosaik. 12.15 Verkehrsmitteilungen.<br />

12.40 Studioorchester. 13.20 Lieder aus verschiedenen Ländern.<br />

16.30 Die halbe Stunde für die Frau. 17.00 Radio-<br />

Kammermufik-Vereinignng. 17.00 Tanzmusik. 18.00 Richard<br />

Strauß, Schallplatten. 18.30 Zurück aus Amerika, Plauderei.<br />

18.50 Schallplatten. 19.10 Weltchronik. 19.55 Drei Schweizer<br />

Märsche. 20.05 Jahrmarkt der Zeit. 20.40 Quasi meteorologische<br />

Musik. 21.05 Reportage über die Entstehung eines<br />

Wetterberichtes. 21.45 Musik von Jan Sibelins.<br />

Samstag, 19. Oktober.<br />

11.00 Moderne Unterhaltungs- und Tonfilmmusik. 11.30<br />

Konzert des Henneberger Trios. 12.00 Lothar Löffler spielt<br />

Melodien und Rhythmen. 12.15 Vorschau auf die sportlichen<br />

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SemnMli.n8tn.TiS B-I-I UM ein,.. 12.40 Sie<br />

im Bundeshaus 12.50 Studioorchester. 13 20 Unter uns gc=<br />

sagt 1?30 Spottliedlein. 13.45 Wie heißen Sie? Otto^<br />

Walter. 14.00 Werke von Beethoven. 15.00 Horbencht über<br />

die Ausstellung der Landwirtschaft in Luzern 15.30 Volkstümliche<br />

Musik. 16.00 Unterhaltungsmusik. 16.30 Eine Champignonskultur<br />

im verlassenen Bergwerk,tollen 17.00 Opernarien.<br />

17.20 Sonate von R. Schumann, l i.40 Piccoli Cantori<br />

18.00 Das vergessene Dorf am Eismeer. 18.20 In:<br />

Kleinstadtparlament. Hörbilder. 19.10 Vwlmvorträge. 2v.vö<br />

Konzert der Stadtmusik Bern. 20.30 Uli, der Knecht. Hörbilder<br />

21 30 Volkslieder aus dem Bernbiet. 21.50 Musik-<br />

Fragmente ans dem Lanpen-Festspiel von Radio Bern. 22.05<br />

Tanzmusik nach alter Art. 22.30 Tanzmusik nach neuer Art.<br />

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M M l i e r W U r e m ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Jnsertiouspreis: Für den Raum einer einspaltigen Anllnneterzeile:<br />

10^ halMhrUch Fr? b.6l?J^egriffe^^b^a^dner^sarrblatt Erscheint Mittwoch und Samstag. Jnseraten-Annahm^ ß^^L.-^^abme Kanw?s<br />

^zaMng^auf^Postch^konto^VII^IgZ^—^Nmaboimen^n^w^rdm Verantw°rMche Red°kli°n:Dr. August Wirz Sarnen Tel. 36237 ( A Obwalden^/'—^Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

^dnzen gerne angenommen. Druck und Verlag: Loms Ehrll & C,e., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33 ^ und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Zu Herbstbeginn tritt die Sonne in das Sternbild der<br />

Waage am Südhimmel. Die Waage ist auch Sinnbild der<br />

Gerechtigkeit. Während und nach dem Krieg ist diese in ge-<br />

Ehrliches Schwanken geraten, so daß der Dichter Weinheber<br />

mahnen konnte:<br />

O Waagemensch, du tust mir leid:<br />

Dein Zeichen heißt Gerechtigkeit.<br />

Auf schwankem Grund ein gutes Licht —<br />

Kein Stern dir raub das Gleichgewicht!<br />

Gerechtigkeit ist die stete innere Bereitschaft, jedem das<br />

Seine zu geben. Gesunder Menschenverstand und normale<br />

Menschenart treiben uns an, der Gerechtigkeit zu dienen —<br />

in Familie, Kirche und Staat. Wer die Hörner selbstsüchtiger<br />

Ansprüche aus dem Schneckenhaus seiner Person immer den<br />

andern zustreckt, ist ein eingebildeter Tropf und darf das<br />

Wort Gerechtigkeit nicht in den Mund nehmen.<br />

Der braune und rote Wirrwarr in Jugoslawien<br />

1941 bis <strong>1946</strong>.<br />

Am 11. Oktober ist der vorbildliche Erzbischof Stepinac<br />

von Zagreb zu 16 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Um<br />

die ganze Gemeinheit dieses Weltskandals zu verstehen, müssen<br />

wir ein ähnliches Ereignis in Vergleich ziehen, das sich vor<br />

einem Vierteljahr in Jugoslawien abgespielt hat: die Verurteilung<br />

und Hinrichtung des Freiheitshelden Mihailowitsch.<br />

Jahrhundertelang waren die Völker Jugoslawiens ausgeteilt<br />

unter dem Joch fremder Herrscher. Serbien (Hauptstadt<br />

Belgrad) wurde 1878 von den Türken unabhängig.<br />

Kroatien (Hauptstadt Zagreb), umfassend Tief- und Hochkroatien,<br />

Bosnien, Herzegowina und einen Teil des dalmatinischen<br />

Küstengebietes, bildete bis 1918 niit Slawonien erit<br />

Land der ungarischen Krone. Die südslawischen Völker hätten<br />

gern schon längst einen geeinten Staatenbund gebildet. Das<br />

erste Hindernis war die entgegengesetzte Staatsauffassung: die<br />

Serben waren Zentraliften, die Kroaten Föderalisten. Das<br />

zweite Hindernis war noch tiefer: die beiden Völkerschaften<br />

waren sich wesensfremd in den verschiedenen Religionen und<br />

Kulturen: die Serben Orthodoxe, die Kroaten Katholiken.<br />

Die Sehnsucht nach einem jugoslawischen Staate nahm während<br />

des ersten Weltkrieges greifbare Formen an. Am<br />

1. Dezember 1918 wurde das „Königreich der Serben, Kroaten<br />

und Slowenen", am 3. September 1931 das „Königreich<br />

Jugoslawien" ausgerufen. Die Kroaten spürten überall die<br />

Bevormundung durch die Serben. Am 6. April 1941 wurde<br />

Belgrad von deutschen Fliegern bombardiert. Deutsche und<br />

italienische Truppen drangen in jugoslawisches Staatsgebiet<br />

ein. Das Königreich brach zusammen, da die Armee zu wenix<br />

gerüstet und das Volk zu wenig einig war. Am 10. Apri,<br />

wurde Zagreb durch die kroatischen Uftaschis — diese Bewegung<br />

war von Dr. Pawelitsch, dem späteren jugoslawischen<br />

Ouisling, gegründet worden — ein unabhängiger Staat<br />

Kroatien gebildet. Die Regierung war diktatorisch und verfolgte<br />

bald die kroatische Bauernpartei, die Juden, Selben<br />

und einen Teil des Bürgertums. Erzbischof Stepinac protestierte<br />

unerschrocken. Damit war der Kampf der katholischen<br />

Kirche gegen den Terror der Uftaschis, den Nazismus und<br />

Faschismus eröffnet. Die Regierung Pawelitsch spielte den<br />

Italienern große Gebiete Kroatiens in die Hände, was eine<br />

wahre Wut unter den Kroaten entfachte. In Slowenien<br />

wüteten die Deutschen und Italiener zusammen. Viele Hunderte<br />

katholischer Geistlicher flüchteten nach Kroatien zu Erzbifchof<br />

Stepinac.<br />

M<br />

ßrinnernnoen<br />

nnö die MWalersMe M l<br />

von Otto Heß.<br />

M e t t k e n A e « ?<br />

mi jetzt<br />

26. Juni 1840. , „ , k t .<br />

Der Regierungsstatthalter von Oberhasle übersendet eine<br />

Erklärung der Bürgergemeinde Hasleberg, den Jos.<br />

betreffend, und dahin gehend, daß sie nur im äußersten Falle<br />

den Jmdorf und seine Nachkommen im Erarmungssalle aus<br />

den Hasleberg nehmen würde und daß sie es immerhin vorziehen<br />

werde,' denselben in Unterwalden oder anderswo zu<br />

unterstützen, wenn die Forderungen nicht hoher gestellt werden,<br />

als in ähnlichen Fällen in eigener Gemeinde.<br />

Worüber in Antwort zu melden, daß auf diese Erklärung<br />

hin dem Jmdorf die Duldung in hier nicht gestattet werden<br />

könne, daher die diesfalls erlassene Erkanntnis vom ^.0. Merz<br />

erneuert bestätigt und er zufolge derselben fortgewesen werden<br />

solle.<br />

8. W e i n m o n a t 1 8 4 2.<br />

Ueber die Einfrage des Konvertiten Jos. ^mdorf, ob er,<br />

wenn er im Kanton Luzern ein Gemeindebürgerrccht erwerben<br />

und die gesetzlichen Requisiten für hierfeitige Niederlassung erfülle,<br />

Hierorts geduldet werde, wird erkennt: daß, insofern er<br />

Mihailowitsch neben Stepinac im Kampf gegen Hakenkreuz<br />

und Sowjetstern.<br />

Bürger, Bauern, Arbeiter und versprengte Soldaten<br />

nahmen den Kampf gegen die Bedrücker auf. Oberst Mihailowitsch,<br />

der später von der jugoslawischen Exilregierung in<br />

London zum General und Verteidigungsminister ernannt<br />

wurde, organisierte in Serbien mit den Tschetniks den Widerland.<br />

Die Mehrheit der Kroaten lehnte die Grausamkeiten<br />

Mihailowitschs ab. Zuerst kämpfte Mihailowitsch allein gegen<br />

die Besatzungsmächte, später verbündete er sich mit dem<br />

kommunistischen Partisanenführer Tito. Bald lagen sich die<br />

beiden in den Haaren, weil der erstere die Deutschen nicht auf<br />

serbischem Boden — Mihalowitsch war serbischer Bauernsöhn<br />

—, Tito aber auf dem gesamten jugoslawischen Staatsgebiet<br />

bekämpfen wollte. Von jetzt an beschuldigte Tito seinen<br />

Gegner der Zusammenarbeit mit den Deutschen und Jtalienern<br />

und kämpfte mit seinen Partisanen auch gegen die<br />

Tschetniks. So wurden große Gebiete Kroatiens verwüstet.<br />

Anfänglich unterstützten die Engländer und Amerikaner den<br />

General Mihailowitsch. In der zweiten Hälfte 1943 anerkannten<br />

sie — man meint, auf Druck Stalins! — Tito als Führer<br />

der jugoslawischen Widerstandsbewegung. Nach dem^Zusammenbruch<br />

der Deutschen wurden die Partisanen Titos<br />

Herren des Landes. Die Kommunisten regieren seitdem in<br />

Jugoslawien. Sie brüsten sich mit dem Namen Demokratie,<br />

sind aber eine brutale Terrorregierung und rotten die Gegner<br />

des Kommunismus aus.<br />

Mihailowitsch wurde als Gegner der Kommunisten von den<br />

Häschern Titos gesucht und im Frühjahr <strong>1946</strong> gefangen, zum<br />

Tode verurteilt und am 17. Juli erschossen, 55 Jahre alt.<br />

Hat der Gerichtete in Kroatie?. ab und zu unmenschlich gehaust,<br />

so bleibt ihm die Ehre gewahrt, als Verteidiger der<br />

Heimat keinen Verrat begangen zu haben. Hitler selbst hat<br />

am 16. Februar 1943 an Mussolini geschrieben: „Ich sehe eine<br />

besondere Gefahr in der Entwicklung der Bewegung Mihailowitfchs.<br />

Dieser Gefahr Rechnung tragend, habe ich den Befehl<br />

gegeben, all seine Mitarbeiter durch meine Truppen zu vernichten."<br />

Der Kommumsmus aber beugt und bricht das<br />

Recht.<br />

Es ist klar, daß die Anklage gegen den Erzbischof Stepinac<br />

— einer der Vorwürfe ist die Zusammenarbeit mit Mihailo-<br />

^jtsch — die Fortsetzung der kommunistischen Methode ist, alle<br />

einflußreichen Männer wegzuräumen, die nicht für Tito sind.<br />

Dieser weiß gut genug, wie unbeliebt er ist. Die katholischen<br />

Slowenen und Kroaten stehen fest zum katholischen Glauben.<br />

Die Spannung zwischen den Völkern Jugoslawiens wird<br />

immer größer. Das Land treibt der wirtschaftlichen Unordnung<br />

zu. Wird das Regiment nicht gestürzt, so ist Jugoslawien<br />

bald nur mehr eine russische Provinz. Dann hat Stalin<br />

leicht, im Mittelmeerraum und in Mitteleuropa den Geißel<br />

stecken zu schwingen.<br />

Das sieht die demokratische Welt ein. Der Name Stepmac<br />

wird heute in der ganzen Welt mit Ehrfurcht genannt als<br />

der Name eines Helden und Warners, der für die Würde<br />

der freien Persönlichkeit, für Recht und Religion eintritt.<br />

Im Königsschloß von Belgrad wohnt Tito, der kroatische<br />

Bauernsohn. Wenn er ausfährt, dürfen keine Fußgänger au<br />

den Straßen sein, und alle Fenster sind zu schließen. Dtfto<br />

toten haben Tag und Nacht Angst. Denn Gottes Gerechtig<br />

keit wacht.<br />

'<br />

.Verbreitet den Mildmr<br />

BMremid!"<br />

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 14. Oktober <strong>1946</strong>.<br />

Im Einvernehmen mit dem Regierungsrat des Kantons<br />

Nidwalden wird an den Hl. Vater Papst Pius XII. der<br />

Wunsch gerichtet, die Heiligsprechung des seligen Landesvaters<br />

Bruder Klaus auf den 20. April 1947 anzusetzen.<br />

Die Bevölkerung wird durch einen Aufruf im Amtsblatt<br />

auf die vom 19. Oktober bis 2. November stattfindende<br />

Schweizerwoche-Aktion aufmerksam gemacht.<br />

Vom Kreisschreiben des Eidgenössischen Kriegsernährungsamtes<br />

vom 8. Oktober <strong>1946</strong> über den Stand der heutigen<br />

Versorgungslage wird Kenntnis genommen. Es wird festgestellt,<br />

daß eine Aushebung der kriegswirtschaftlichen Maßnahmen<br />

noch nicht in Betracht falle und der kriegswirtfchaftliche<br />

Apparat im Kanton und in den Gemeinden vorderhand<br />

aufrechterhalten bleiben müsse.<br />

Vom Bericht und der Rechnung des Tuberkulose-Furorgevereins<br />

Obwalden über das Jahr 1945 wird Kenntnis<br />

genommen. Dem Verein wird zur Unterstützung seiner Bestrebungen<br />

im laufenden Jahr ein Beitrag von 3000 Fr.<br />

ausgerichtet.<br />

Der Polizeidirektion wird Vollmacht erteilt zur Erstellung<br />

einer Schutzhütte für den Wildhüter des Banngebietes<br />

Hutstock im Melchtal.<br />

Hedwig Margaretha Kathriner, 1929, von Sächseln, wird<br />

auf Gesuch hin die Führung des Familiennamens von Moos<br />

bewilligt.<br />

Im Auftrag des Eidgenössischen Kriegsernährungsamtes<br />

wird am 20. November <strong>1946</strong> in den Gemeinden Sarnen und<br />

Giswil eine Zählung des Rindvieh- und Schweinebestandes<br />

durchgeführt.<br />

Schirmbildaufnahmen. (Mitgeteilt von der kantonalen<br />

Sanitätsdirektion.) Ab Montag, den 21. Oktober, bis 11. November<br />

dieses Jahres werden in der Turnhalle in Sarnen<br />

jeweilen Montag, Mittwoch und Freitag Schirmbildaufnahmen<br />

gemacht. Es ist dies ein neues Verfahren in der Röntgennntersuchung,<br />

das für sämtliche Schüler und das Lehrpersonal<br />

obligatorisch ist.<br />

Anschließend wird auch einem weiteren Publikum Gelegenheit<br />

geboten, sich dieser neuartigen, äußerst einfachen<br />

Röntgenunterfuchuug der Brustorgane (Atmungs- und Kreislauforgane)<br />

zu unterziehen. Vorherige, möglichst frühzeitige<br />

Anmeldung ist notwendig und hat bei den zuständigen G e -<br />

meindekanzleien zu erfolgen.<br />

Es ist dringend ratsam, daß außer den obligatorisch Verpflichteten<br />

möglichst weite Bevölkerungskreise sich freiwillig<br />

dieser einfachen und billigen Röntgenunterfuchuug unterziehen.<br />

Dadurch wird es möglich, bisher unbekannte Krankheitsherde<br />

zn entdecken und der Ausbreitung ansteckender<br />

Krankheiten, vor allem Lungenkrankheiten, wirksam zu begegnen.<br />

Kinder unter vier Jahren kommen für die Schirmbildaufnahmen<br />

nicht in Frage.<br />

56 Jahre Pension Vonderflüh. Am 1. September <strong>1946</strong><br />

waren 50 Jahre seit der Eröffnung der Trinkerheilstätte Pension<br />

Vonderflüh verflossen. Zu diesem Anlasse erschien im<br />

Druck und Verlag der eigenen Hausdruckerei eine Festschrift,<br />

in der die Gründung und Entwicklung der Pension Vonderslüh<br />

in anschaulicher Weise zur Darstellung gelangt. Angeregt<br />

vom Kanton Luzern einen gehörigen Heimathschein beibringe<br />

und die durch das Niederlassungsgesetz erforderlichen<br />

Requisiten erfülle, so werde dann sein Ansuchen in Berathung<br />

gezogen werden, was dem Jmdorf angezeigt, nicht aber die<br />

Schlußnahme schriftlich ausgefolgt werden soll.<br />

2 7. Juli 184 4.<br />

Der Convertit Jmdorf von Oberhasle, Kt. Bern, ersucht<br />

um die Bewilligung, sich hierfeits niederzulassen mit dem Anerbieten,<br />

sich in Zeit 5 Jahren irgendwo an einem katholischen<br />

Orte das Gemeindebürgerrecht zu erkaufen. Worauf<br />

erkennt, bei der frühern auf dieses Ansuchen bezüglichen Erkenntnis<br />

zu verbleiben.<br />

*<br />

Es kann nicht in meine Aufgabe fallen, über die Stellungnähme<br />

der h. Regierung eine kritische Betrachtung anzufügen.<br />

Feststellen möchte ich jedoch, daß Jmdorf ein pflichtgetreuer,<br />

wackerer Beamter und Ehemann gewesen sein muß, sonst wäre<br />

es ihm in diesem abgelegenen Bergdörfchen und als Zugewanderter<br />

nicht möglich gewesen, eine zehnköpfige Familie<br />

großzuziehen. Ich erinnere mich noch sehr wohl, wie dieser<br />

markante Postbote mit seinem grau gestrichenen Tschiferli bei<br />

hiesigem Bureau die Postsachen für Melchthal abholte. Wie<br />

aus dem Schreiben der Poftdirektion vom 10. Januar 1858<br />

zu ersehen ist, hat Jmdorf den Botendienst zwischen Melchthal<br />

und Kerns schon besorgt, bevor er von der Direktion als<br />

Postbote anerkannt und mit einer Gratifikation von 25 Fr.<br />

bedacht wurde. Bald werden es hundert Jahre sein, seit die<br />

Postablage und später das Postbureau in der Familie des<br />

Vater Jmdorf verblieb. Die Mutter des heute als PostHalter<br />

im Melchtal im Amte stehenden Johann Michel war eine<br />

Tochter des Jos. Jmdorf, und wie ihr Vater unter dem Namen<br />

„Bernerseppli" bekannt war, so wußte man auch, wenn vom<br />

„Bernermari" die Rede war, daß es sich um Frau PostHalter<br />

Michel handelte. Ihr war aber auch die Geißel viel lieber<br />

als der Federhalter, und sie fuhr ganz unbenommen davon,<br />

was zu transportieren war, lieber mit zwei Pferden als nur<br />

mit einem.<br />

Ich würde es als unverzeihliche Lücke betrachten, wenn ich<br />

im Anschluß an diese Auszeichnungen nicht auch eines Mannes<br />

gedenken würde, der während einiger Jahre als stellvertretender<br />

Postillon amtete.<br />

Eine typische, originelle Berglernatur, wie solche nur in<br />

einem abgeschlossenen Bergtal zu finden sind, vertrat bisweilen<br />

den PostHalter in der Führung des Einspännerpost-<br />

Wagens; es war dies Niklaus Michel, genannt „dr Schnyderglaisi".<br />

Erst im vorgerückten Alter kam Michel dazu, Postillon<br />

zu werden, und sein Gespann hätte er kaum gegen ein<br />

Vermögen eingetauscht. Niemand nahm es dem stets zuvor-


durch die Abstinenzschriften des damaligen Bischofs von St.<br />

Gallen, Dr. Augustinus Egger, und des <strong>Obwaldner</strong> Nationalrates<br />

Dr. Peter Anton Ming in Sarnen, berief der damalige<br />

Präsident des Schweizerischen Katholischen Piusvereins, Dr.<br />

med. Zürcher-Deschwanden, Zug, eine Kommission, welche die<br />

Frage der Gründung einer Trinkerheilanstalt zu prüfen<br />

hatte. Als geeignetster Ort wurde das Haus von Dr. Ming<br />

ani Sarner See auserlesen. Die Leitung der Anstalt' übernahm<br />

zuerst Kaplan Kupferfchmid in Bruggen; in dessen Amt<br />

folgte im Jahre 1911 Vikar Büttler in Winterthur, der im<br />

September 1914 durch Direktor Fidelis Kuriger, Pfarrer in<br />

Schübelbach, ersetzt wurde. Das Haus beherbergte damals<br />

regelmäßig zwischen 50—60 Personen. Der plötzliche Tod<br />

des überaus tätigen Direktors Kuriger riß eine schmerzliche<br />

Lücke in den von wechselvollen Schicksalsschlägen nicht verschonten<br />

Betrieb. Am 9.August 1927 trat Direktor Joseph<br />

Schaffhaufer sein Amt in Sarnen an; unter seiner Direktion<br />

wurde die ganzjährige Kur für alle Pensionäre eingeführt.<br />

Mit Beginn des Jahres <strong>1946</strong> übernahm Herr Lehrer Nebel<br />

von Balsthal die Leitung des Hauses.<br />

Die Jubiläumsschrift gibt unter anderem Auskunft über<br />

die Erfolge der Kur in der Trinkerheilstätte, über die Untev<br />

stützungen, über die Frage, welcher Beruf am meisten zum<br />

Trinken verleitet, wie die Pensionäre die Kurzeit verbringen<br />

und so weiter.<br />

In den 50 Jahren seit Bestehen der Heilstätte sind fast<br />

2500 Personen in dieselbe aufgenommen worden. Im Jahre<br />

1945 waren 50 Personen in Behandlung: sie verteilen sich<br />

auf folgende Heimatkantone: St. Gallen 10, Luzern 9, Solothurn<br />

6, Zürich 4, Wallis 4, Thurgau und Nidwalden je 3,<br />

Bern 2, Bafel, Tessin, Uri, Aargau, Genf, Freiburg, Zug<br />

und Baselland je 1. Berufe der Kuranten: Landwirte 10,<br />

Hilfsarbeiter 6, Fabrikarbeiter 5, Kaufleute 5, Wirte 3, Eisenbahner<br />

3, Schreiner 2, Hafner 2, Bürolisten 2, Händler 2,<br />

Ingenieur, Gärtner, Monteur, Karrer, Heizer, Wagner, Garagist,<br />

Sattler, Schmied, Elektriker je 1.<br />

Aus der großen Zahl der Kuranten geht deutlich hervor,<br />

daß die Pension Bonderflüh als Heilstätte für Trinker notwendig<br />

und deshalb existenzberechtigt ist. Die Anstalt kann<br />

aber nicht leben ohne weitgehende Unterstützung von seiten<br />

der Bevölkerung. Die Anstaltsgebäude zeigen heute mancherlei<br />

Mängel und Alterserscheinungen. Umbau und Ausbau<br />

sind zur dringenden Notwendigkeit geworden. Zudem muß<br />

Gelegenheit geschaffen werden zur Aufnahme einer größeren<br />

Anzahl von Patienten, da die Pension Bonderflüh für katholifche<br />

alkoholkranke Männer die einzige ist für die deutschsprachige<br />

Schweiz. Mögen daher weitere Volkskreise am Ausbau<br />

dieses schönen Sozialwerkes mithelfen und der Anstalt<br />

gegenüber eine offene Hand zeigen.<br />

„Denke eidgenössisch!" (Korr.) Der Turnverein Sarnen<br />

wirbt in vorletzter Nummer des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>"<br />

um neue Mitglieder. „Jungmann, Jungmädchen, denke eidgenössisch!"<br />

— Ich bin Passivmitglied eines Turnvereins und<br />

werde es bleiben und das gesunde Turnen immer unterstützen.<br />

Aber „eidgenössisch" denkt sicher auch ein katholischer Turnverein.<br />

Es soll nicht der Eindruck erweckt werden, als ob die<br />

Sektionen des Schweizerischen Kathol. Turnvereins weniger<br />

vaterländisch denken als solche des Eidgenössischen Turnvereins.<br />

Beide Vereine stehen auf festem vaterländischem Boden.<br />

Wenn Jungmänner und Jungmädchen aus ihrer weitanschaulichen<br />

Grundstellung heraus einer dem Katholischen<br />

Turnverein angeschlossenen Sektion beitreten, verdient das<br />

keine Erniedrigung, sondern Respekt vor ihrer Ueberzeugung.<br />

Wetterregeln. Bringt der Oktober viel Frost und Wind,<br />

wird der Jänner und Horner gelind. — Auf St. Gall bleibt<br />

die Kuh im Stall.<br />

Sankt Wendel fragt den Galle:<br />

„Hast du die Rüben all,<br />

Dann grab sie bal(d)!<br />

Sonst kommt die Urschel<br />

Und gsriert sie dir all."<br />

Späte Rosen im Garten lassen den Winter warten. — Ist im<br />

Herbst das Wetter hell, bringt es uns den Winter schnell. —<br />

Ist der Oktober warm und fein, so kommt ein scharfer Winter<br />

drein. —• Sitzt im Oktober das Laub noch fest am Baum, so<br />

fehlt ein strenger Winter kaum. — Halten die Krähen Konvivium,<br />

so sieh nach Feuerholz dich um! — Am Tage Sankt<br />

Krispin (25, Oktober) sind die Fliegen hin. — Vor Ursula<br />

muß das Kraut herein, sonst schneien Simon und Jnda<br />

drein. (—)<br />

Hochkonjunktur? (Eing.) Wie man der „Hotel-Revue"<br />

entnehmen kann, besteht die Absicht, die Hotelbedürfnisklausel,<br />

die bekanntlich <strong>1946</strong> zu Ende geht, bis Ende 1950 verlängern<br />

zu lassen, um sich bis zu diesem Zeitpunkt darüber Rechenschaft<br />

zu geben, ob sie zu einem Bestandteil der ordentlichen<br />

Gesetzgebung gemacht werden könne. Wenn dieser Schritt<br />

vom Parlament genehmigt wird, was wir zweifellos auch erwarten,<br />

so wird das in Obwalden sehr begrüßt. Der momentane<br />

Aufschwung im Reiseverkehr, der infolge des 7jährigen<br />

Unterbruches selbstverständlich unvorhergesehene Ausmaße angenommen<br />

hat, und der vielleicht im Jahre 1947 noch zunimmt,<br />

darf niemals als Barometer für die zukünftige Ent-<br />

Wicklung des Gastwirtschaftsgewerbes dienen. Die Ueberbeschästigung<br />

auch in dieser Branche wird wieder einmal den<br />

normalen Zeiten weichen müssen, und wie es früher in Obwalden<br />

diesbezüglich bestellt war, davon wissen noch etliche<br />

Leidtragende etwas zu erzählen, wenn sie an die stillen Sanierungen<br />

und Konkurse denken müssen, denen man mit<br />

Zähneknirschen zusehen mußte. Gelegentlich wurde dabei versprochen,<br />

bei besserem Geschäftsgang nachzuzahlen, aber<br />

„Es ist jetzt Krieg!" Der gleichen Situation begegnet man<br />

auch bei kleinen Wirtschaften, die sich immer wieder verleiten<br />

lassen, durch große Saalbauten den Betrieb zu forcieren und<br />

bald nachher einsehen, daß ihre Kalkulation am „Biertisch"<br />

gemacht wurden. Diesbezüglich hat Sarnen auch kürzlich wieder<br />

ein Beispiel erfahren; aber auf diesem Gebiete gibt es<br />

immer wieder Neulinge, die ihre Pappenheimer einzuseifen<br />

wissen. Das Bundesgesetz betreffend Einschränkung der Erstellung<br />

und Erweiterung von Gasthöfen soll auch in Obwalden<br />

strikte gehandhabt werden.<br />

Sarnen. Ein Postbeamter wird Wirt. (Korr.)<br />

Herr Josef Seiler hat das Gasthaus zum „Hirschen" käuflich<br />

erworben.<br />

Kerns. (Korr.) Es war ein glücklicher Gedanke des Obstbauvereins<br />

von Kerns, der Bevölkerung den Fortschritt auf<br />

dem Gebiete des Obstbaues in Form einer Ausstellung<br />

vor Augen zu führen. Erst bei einem solchen Anlasse lernt<br />

man die wirklichen Verhältnisse auf den betreffenden Gebieten<br />

kennen. Mit viel Mühe und Zeitaufopferung haben die beiden<br />

Baumwärter: Paul und Alois Durrer soviel Erzeugnisse<br />

aus unserem Obstbau zusammengetragen, daß sich ein<br />

Besuch der Ausstellung für jedermann lohnt.<br />

Die Ausstellung orientiert den Besucher aber nicht nur<br />

über die Vorteile der Baumpflege, sondern eine Gruppe von<br />

Landfrauen führt nns, in zuvorkommender Unterstützung des<br />

Obstbauvereins, die vielen Möglichkeiten hinsichtlich der Obst-<br />

Verwertung vor Augen.<br />

Schon beim Eintreten in den Saal wird man durch das<br />

aus roten und weißen Aepfeln hergestellte Schweizer Wappen<br />

angenehm überrascht. Ganze Tischreihen sind mit prächtigsten<br />

Aepfel- und Birnensorten bestellt, und ganz besonderes Jnteresse<br />

bietet der in Hürden aufgestellte Totalertrag eines Boskopbaumes,<br />

dem eine in allen Teilen zeitgemäße Behandlung<br />

zuteil geworden war. Die Ernte setzt sich aus 514 kg Sorte B,<br />

112 kg Sorte E und 30 kg Abfall zusammen; gleichzeitig<br />

orientiert eine Tabelle über die Kosten der Behandlung:<br />

Schnitt, Schädlingsbekämpfung, Ernte und Sortierung. —<br />

An Hand eines gebrauchsfertigen Gestells wird die zeitgemäße<br />

Obstlagerung gezeigt.<br />

Auf einem andern Tisch findet sich eine Darstellung des<br />

Obstbaues, wie er einst war und heute nicht mehr sein darf.<br />

Ganz besondere Sorgfalt ist sodann auf die Darstellung<br />

der Verwertung der verschiedenen Obstsorten gelegt worden.<br />

Die prächtigen Birnen- und Apfelschnitze, sowie der Inhalt<br />

der verschiedenen Konservengläser lassen einem das Wasser im<br />

Munde zusammenlaufen. Die Landfrauen haben jedoch ihre<br />

Tätigkeit nicht auf diese Ausstellungsgruppe beschränkt, iondern<br />

sie haben auch dafür gesorgt, daß den Besuchern gerne<br />

ein guter Tropfen „Alkoholfreier" verabreicht wird.<br />

Die Ausstellung bietet vielseitiges Interesse, und den Veranstaltern<br />

gebührt auch an dieser Stelle aufrichtiger Dank.<br />

Sächseln. Am Sonntag, den 20. Oktober <strong>1946</strong>, findet auf<br />

dem Flüeli um 14.30 Uhr die feierliche Uebergabe<br />

und Einweihung des Wohnhauses des seligen Bruder<br />

Klaus statt. Diesem kirchlichen Akte werden n. a. Hr. Bundesrat<br />

Dr. Philipp Etter, Chef des Departementes des<br />

Innern, Herr Professor Dr. Linus Birchler, Zürich, sowie<br />

Delegationen der Regierungen von Fribourg und Obwalden<br />

teilnehmen. Allen verehrten Gästen entbieten wir unseren<br />

herzlichen Willkommgruß!<br />

Sächseln. (Eing.) Das beliebte Kirchweihschießen<br />

oder, wie der Volksmund sagt, Chilbischießen konnte anch<br />

dieses Jahr mit alter Begeisterung durchgeführt werden. Die<br />

Beteiligung war eine sehr starke und zwar von Veteranen und<br />

Junioren. Der neue Scheibenstand erwies sich als sehr<br />

vorteilhaft.<br />

Im Jahre 1920 als offener Scheibenstand erstellt, machten<br />

sich von Jahr zu Jahr so viele Nachteile geltend, daß der<br />

ganze Scheibenstand nach vier Jahren mit einem Dach versehen<br />

werden mußte. Es kam dann die Aktivdienstzeit, während<br />

welcher von vielen militärischen Einheiten und H. D.<br />

der Schießstand zu Lehrzwecken benützt wurde. Die Merkmale<br />

dieser Schießübungen machten sich am Scheibenstand so<br />

unheilvoll bemerkbar, daß die ganze Holzkonstruktion mit<br />

Scheibenrahmen zusammenfiel und nun neu erstellt werden<br />

mußte. Die bisherigen Erfahrungen geboten der Schützengefellschaft<br />

einhellig einen gedeckten Scheibenstand zu erstellen.<br />

Die Sicht auf den neuen Scheibenstand war ausgezeichnet.<br />

Es wurde entsprechend durchwegs sehr gut geschossen. Großes<br />

Interesse boten die beiden blinden 100er Scheiben für Stich,<br />

Zeigerstand und die Scheiben für den Natnralgabenstich. Die<br />

kommenden Postillon übel, wenn er diejenige Person bestimmte,<br />

die bei ihm auf dem Bock Platz nehmen durfte.<br />

Zufällig hatte Niklaus, wie dies vorkommen kann, einen<br />

Passagier zu befördern, den er nicht kannte und der es auch<br />

unterlassen hatte, seine Visitenkarte abzugeben. Nach Abgabe<br />

und Entgegennahme der Postsachen beim Bureau in St. Niklaufen,<br />

das damals noch im Erdgeschoß der Säge untergebracht<br />

war, machte Nikolaus beim „Schlüssel" wieder Halt.<br />

Der er>vähnte Passagier erkundigte sich hierauf, ob da regelmüßig<br />

Aufenthalt gemacht werde, worauf der Gefragte mit<br />

größter Selbstverständlichkeit antwortete: „das weismä tuädmä<br />

(das war sein Wort), da gids äs fifzächäräppigs (Bierli),<br />

hiä und da zahlt's der Passagier und hiä und da dr Postillon."<br />

Bei der Ankunft im Melchtal stellte es sich dann heraus, daß<br />

dr Schnyderglaisi einen Postkontrolleur als Reisebegleiter<br />

mitgebracht hatte, der dann die Weisung gegeben habe, die<br />

zweite Haltestelle in St. Nillausen nicht beizubehalten....<br />

Was würde unser Nikolaus heute wohl sagen, wenn er fast<br />

bei jedem der vier Postkurse nicht uur ein, sondern zwei bis<br />

drei Postauto feststellen könnte! G wiß würde er sich auch<br />

darüber freuen, einen Chauffeur zu treffen, der ihm als Urgroßfohn<br />

des alten Bernerseppli (Werner Michel) bezeichnet<br />

würde.<br />

Aber nicht nur auf der Route Sarnen-Melchthal treffen<br />

wir einen Nachkommen des Jmdorf, sondern auch auf der entgegengesetzten<br />

Linie Kerns-Stans, wo ein Großsohn des Imdorf<br />

(Hans Jmdorf) das Postauto führt. Auch auf dieser<br />

Strecke wurde schon lange vor dem Fahrpostverkehr ein pri-<br />

Vater Botendienst unterhalten. Frau Josepha Bucher (Zuberseppä)<br />

hat während vielen Jahren wöchentlich regelmäßig<br />

„Die Weltlage in einem Wochenbericht" vom „Weltüberblicker"<br />

Hochw. Hrn. Pfarrer und Kommissar von Ah zur<br />

Druckerei des „Nidwaldner Volksblatt" in Stans gebracht.<br />

Um aber auch anderweitige Dienstleistungen verrichten zu<br />

können, hat sie das Manuskript nicht in einer Ledermappe,<br />

sondern in einen, währschaften Kindschaisli nach Stans gebracht.<br />

Damit schließe ich meine kulturhistorischen Betrachtungen,<br />

und es würde mich freuen, wenn denselben da oder dort Jnteresse<br />

entgegengebracht würde.<br />

Kerns, im Herbst <strong>1946</strong>.<br />

Ranaierung in diesen beiden Stichen war striktes Geheiß<br />

k s zum allgemeinen Absenden. Es wurde ,n diesen Stichs<br />

nur annähernd der Schußort gezeigt nicht aber dessen


Ile W r W m s der i« Mmberg zum Tode<br />

durch den A r m bermtMn M W «<br />

erfolgte durch eine Henkersmannschaft in der gleichen Reihenfolge'<br />

wie die Verurteilten in der Anklagebank sahen. Sie<br />

begann um 02.00 Uhr des Mittwochmorgens und war um<br />

0315 Uhr beendigt. Man hörte nur das Läuten einer Glocke<br />

nnb das Klappen einer Falltirre.<br />

Oöring hatte sich am Dienstagabend um 22.45 Uhr<br />

mit Zyankali das Leben genommen.<br />

Die letzten Worte der Hingerichteten.<br />

Auf der Hinrichtungsstätte angekommen, haben die Hauptkriegsverbrecher<br />

noch folgende Worte gesprochen:<br />

Ribbentrop, der bei der Abholung zum Gebet mit<br />

dem protestantischen Geistlichen niedergekniet war, rief:<br />

Gott beschütze Deutschland! Es ist mein letzter Wunsch, daß<br />

Deutschland seine Einheit bewahre und daß der Osten und<br />

der Westen sich zusammenschließen. Ich wünsche der Welt<br />

den Frieden!"<br />

Frank wandte sich an den katholischen Geistlichen, dem er<br />

sagte: „Ich danke Ihnen für die gute Betreuung während<br />

meiner langen Haft in diesem Gefängnis. Ich bitte Gott,<br />

,nich unter seine Obhut zu nehmen." — Frank starb (nach<br />

Exange) mit einem Lächeln auf den Lippen; er hatte sich im<br />

Gefängnis katholisch taufen lassen.<br />

Rosenberg verzichtete mit einem scharfen „Nein!"<br />

auf ein letztes Wort.<br />

Fr ick schrie: „Es lebe das ewige Deutschland!"<br />

Keitel sagte: „Ich bete zum allmächtigen Gott und bitte<br />

ihn, mit dem deutschen Volke Erbarmen zu haben. Vor mir<br />

sind über zwei Millionen deutsche Soldaten für ihr Vaterland<br />

gestorben. Jetzt gehe ich zu meinen Söhnen!"<br />

Kalten brunner: „Ich habe mein Vaterland von<br />

ganzen« Herzen geliebt. Ich habe meine Pflicht nach den Gesetzen<br />

meines Landes getan. Ich bedaure, daß Deutschland<br />

von Leuten geleitet wurde, die nie Soldaten gewesen sind<br />

und die das Land in Verbrechen stürzten, an denen ich nicht<br />

teilnahm. Es lebe Deutschland!"<br />

S a u ck e l hatte sich vor der Hinrichtung geweigert, sich<br />

anzukleiden, und er protestierte laut, als man ihm die Hundschellen<br />

anlegen wollte. Als er aus seiner Zell^ abgeführt<br />

werden sollte, schrie er: „Ich habe alle Achtung vor den<br />

amerikanischen Offizieren und Soldaten, aber nicht v^r den<br />

amerikanischen Juden!" Seine letzten Worte waren:- „Ich<br />

sterbe unschuldig. Meine Verurteilung ist ungerecht! Gott<br />

beschütze Deutschland, damit es lebe und eines Tages wieder<br />

groß werde. Gott schütze meine Familie."<br />

Jodl: „Ich grüße dich, mein Deutschland!"<br />

Seyß-Jnquart: „Ich hoffe, daß diese Hinrichtungen<br />

den letzten Akt der Tragödie des zweiten Wettkrieges bilgen.<br />

Mögen Friede und Verständigung zwifchem^en Völkern<br />

herrschen. Ich glaube an Deutschland!" j<br />

Streicher nahm eine derart drohende Haltung ein,<br />

daß an Stelle der Wachsoldaten Oberst Andrus persönlich<br />

die .Handschellen anbringen mußte. Er schrie aufgeregt: „Heil<br />

Hitler!" und warf auf alle Seiten Blicke des Haffes. Dann<br />

sagte er: „Die Bolschewik! werden euch bald ^lle an den Galgen<br />

bringen. Adieu!" Sich beruhigend, fikste er bei: „Ich<br />

bin bei Gott, meinem Vater!"<br />

M<br />

der Seratteilnng bon ßrzbischos Ctehinch<br />

Ein Protest der schweizerischen Katholiken.<br />

Die schändliche Justizkomödie ostfaschistischer Kirchen- und<br />

Demokratiefeinde, die am 11. Oktober zur Verurteilung des<br />

kroatischen Metropoliten, Dr. Alois Stepinatz, zu einer<br />

Zuchthausstrafe von 16 Jahren durch den jugoslawischen<br />

„Volksgerichtshof" führte, hat auch im Schweizervolk eine<br />

tiefe Entrüstung ansgelöst, die sowohl in der reformierten<br />

wie in der katholischen Presse unseres Landes einen lebhaften<br />

Ausdruck gesunden hat. Es handelte sich in der Tat keineswegs<br />

um eine konfessionelle oder intern jugoslawische Angelegenheit,<br />

sondern darum, daß das kommunistische Regime<br />

Tito einen aufrechten Mann und Patrioten bestrafen wollte,<br />

weil er sowohl den deutsch-italieuischeu wie den kommunistischen<br />

Ostfaschismus als Demokrat und Christ entschlossen bekämpfte.<br />

Dieser tap/ere Gegner jedes Totalitarismus, jeder<br />

Unterdrückung menschlicher und geistiger Freiheit, mußte zum<br />

Märtyrer werden. Aber wir sind gewiß, daß sein Opfer sub<br />

specie aeteruitatis nicht umsonst war.<br />

Wir veröffentlichen nachfolgend einen Protest der<br />

schweizerischen Katholiken, der im Namen des<br />

Schweizerischen Katholischen Volksvereins von Zentralpräsident<br />

Nationalrat Otto Studer und Generalsekretär Dr. Josef<br />

Meier unterzeichnet ist. Der Protest wurde zwar schon vor der<br />

Verurteilung des Erzbischoss gefaßt, ist aber als Dokument<br />

geistiger Solidarität nach wie vor bedeutsam. Er hat folgenden<br />

Wortlaut:<br />

„Mit steigender Besorgnis verfolgen die Schweizer Katholiken<br />

den schändlichen Prozeß gegen Erzbischof Dr. Alois<br />

Stepinatz von Zagreb. Wir wissen von diesem Kirchenfürsten,<br />

daß er ein Vorkämpfer gegen den Nationalsozialismus war.<br />

Als katholischer Bischof erfüllte er seine Pflicht, indem er<br />

gegen die nationalsozialistische Unterdrückung einen nnerbittliehen<br />

Widerstand führte. Das gleiche Pflichtbewußtsein leitete<br />

ihn, als er in ebenso mutiger Weise gegen das totalitäre<br />

kommunistische Regime austrat. Die wilden Beschimpfungen,<br />

die man gegenwärtig als Anklage gegen den untadeligen<br />

Erzbischof schleudert, beweisen vor der Weltöffentlichkeit, daß<br />

seine Ankläger gegen ihn keine stichhaltigen und bewiesenen<br />

Anschuldigungen erheben können. Es entsteht nicht nur in<br />

katholischen Kreisen des Schweizervolkes der peinliche Eindruck,<br />

daß es sich bei diesem Prozeß „um das ewige Schauspiel<br />

der geistigen Hilflosigkeit plumper Macht gegenüber geistiger<br />

Würde" handle. So beurteilen anch führende nichtkatholische<br />

Kreise den Prozeß gegen Erzbischof Stepinatz, der nach<br />

primitive- Ttrrorprinzip geführt wird. In diesem Prozeß<br />

enthüllt der Kommunismus der östlichen Länder seine satanische<br />

Feindschaft gegen christliche Kultur und Kirche.<br />

Die Schweizer Katholiken erheben im Namen der natürlichen<br />

Menschenrcchte und des Christentums entschiedenen und<br />

Schweizerwoche <strong>1946</strong><br />

Aufruf des Bundespräsidenten.<br />

Die diesjährigen Veranstaltungen der Schweizerwoche<br />

stehen im Zeichen des Dankes an die Schweizer Frau. Diese<br />

nimmt auf dem offiziellen Plakat mit Recht den Ehrenplatz<br />

ein. Während des Krieges hat die Schweizerin Gewaltiges<br />

beigetragen zum wirtschaftliches und moralischen Durchhalten<br />

des Landes. Daneben hat sie sich in der Armee an ihrem<br />

Platze als zuverlässige Helferin und treue Kameradin unserer<br />

Soldaten bewährt. Wir wissen aber auch um ihre Bedeutung<br />

als Hüterin schweizerischer Eigenart und der Liebe zur Heimat<br />

in Familie, Öffentlichkeit und Beruf.<br />

Die kommenden Jahre werden uns wirtschaftlich vor<br />

Probleme stellen, vor denen wir heute noch wenig merken.<br />

An Stelle der Hochkonjunktur, wie sie unser Land gegenwärtig<br />

erlebt, werden wir wieder mit der Konkurrenz des<br />

Auslandes zu rechnen haben. Es ist zu hoffen, daß bei der<br />

Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit des Schweizer Arbeiters, bei<br />

der Arbeitsfreudigkeit unserer Bauersame und der hohen<br />

Leistungsfähigkeit unserer Industrie diese vorauszusehenden<br />

kommenden Schwierigkeiten überwunden werden können. Die<br />

Präzision und Qualität schweizerischer Erzeugnisse werben<br />

für sich selbst.<br />

Heute und in Zukunft wird die Parole der Schweizer-<br />

Woche: „Ehret einheimisches Schaffen!" von höchster Bedentnug<br />

sein!<br />

Die Schweizer Frau, welcher volkswirtschaftlich als Käuferin<br />

eine wichtige Rolle zukommt, wird durch richtige Würdignng<br />

schweizerischer Qualitätsware einheimisches Schaffen<br />

unterstützen und fördern.<br />

K o b e l t, Bundespräsident.<br />

A r e i W e r<br />

Die andauernde Spannung und das Mißtrauen in den<br />

amerikanisch-sowjetrussischen Beziehungen kommen neuerdings<br />

in einer Resolution des USA-Gewerkschaftsverbandes AFL<br />

(American Föderation of Labor) zum Ausdruck. Darin wird<br />

gegen die in der amerikanischen Bundesverwaltung tätigen<br />

Kommunisten der höchst gravierende Vorwurf erhoben, sie<br />

hätten wichtige Staatspapiere entwendet und Photokopien<br />

davon nach Moskau geschickt. Diese kommunistischen Vergehen<br />

werden als die schlimmsten Verstöße gegen die Staatssicherheit<br />

des amerikanischen Volkes seit dem Bürgerkrieg<br />

von 1860 bezeichnet. Moskau mischt sich — so heißt es in der<br />

Resolution weiter — aktiv und systematisch in die innern<br />

Angelegenheiten der Vereinigten Staaten ein.<br />

Die Leichen der in Nürnberg Hingerichteten wurden eingeäschert<br />

und die Asche zerstreut.<br />

Görings Selbstmord wird in London als peinliche Sensation<br />

empfunden — so wird aus der englischen Hauptstadt gemeldet.<br />

Der Selbstmord des ehemaligen deutschen Reichsmarschalls<br />

wird sogar mit der Versenkung der deutschen<br />

Kriegsmarine bei Scapa Flow, im Jahre 1918, verglichen,<br />

die damals von den Alliierten als moralischer Schlag empfunden<br />

wurde. Nun, wenn der Schlußakt in Nürnberg nicht<br />

von den Siegern erhoffte Wirkung zeitigen sollte, dann wäre<br />

wohl Göring schuld daran ? Es ist allerdings möglich,<br />

daß in späteren Jahren die Erhängerei in Nürnberg anders<br />

denn in abschreckendem Sinne aufgefaßt wird. Eine kurze<br />

Exekution ohne Publizistik hätte jedenfalls den ganzen<br />

Kriegsverbrecherprozeß würdiger abgeschlossen.<br />

Die Pariser Friedenskonferenz ist am Dienstag nach einer<br />

Dauer von elf Wochen mit einer formellen Sitzung offiziell<br />

abgeschlossen worden. Zahlreiche der Delegierten begaben sich<br />

bereits nach Neuyork, wo am 23. Oktober die Generalverfammlung<br />

der „Uno" beginnen soll. Auf den 4. November<br />

ist eine Sitzung der Außenminister der vier Großmächte angesetzt,<br />

die sich mit der definitiven Beratung der Friedensverträge<br />

befassen wird. Und schließlich sollen am 20. November<br />

die Beratungen über die Friedensregelung mit Deutschland<br />

stattfinden.<br />

In der von der USA-Militärregiernng in Wien herausgegebenen<br />

Zeitung wird schärfste Kritik an der Politik der<br />

Sowjetunion in Oesterreich geübt, der vorgeworfen wird, die<br />

Herstellung der politischen und wirtschaftlichen Unabhängigseit<br />

Oesterreichs zu verhindern.<br />

Aus Nordgriechenland wird eine gefährliche Zunahme des<br />

Bandenkrieges gemeldet, der darauf hinaus zu zielen scheint,<br />

dieses Gebiet vom übrigen Hellas abzutrennen.<br />

Kantone<br />

Bern. (*) In Bern starb am Freitag nach kurzer Krankheit,<br />

kurz vor Erfüllung des 80. Altersjahres, Herr Oberst<br />

A. S ch w e i g h a u s e r. Er stammte aus dem Kanton Baselland<br />

und betrieb in Bern ein Buchbindergeschäft. Schon als<br />

junger Mann wandte er sein Interesse dem Schützenwesen zu.<br />

In/ Militär stieg er bis zum Jnsanterieoberst. Den Obw<br />

a l d n e r Schützen war der Verstorbene bekannt als Präsident<br />

des Schweizerischen Schützenvereins. 1915 wurde er in<br />

das Zentralkomitee und 1925 zum Zentralpräsidenten gewählt,<br />

als Nachfolger des St. Gallers Raduner. 1935 trat er<br />

aus dem Komitee aus und wurde seiner großen Verdienste um<br />

das freiwillige außerdienstliche Schießwesen wegen zum<br />

Ehrenpräsidenten erkoren. Oberst Schweighauser<br />

wird in der ganzen schweizerischen Schützenwelt das beste Andenken<br />

bewahrt werden. Mit ihm ist ein gerader, allzeit hilssund<br />

marschbereiter Eidgenosse ins Grab gestiegen. Auch in<br />

Obwalden werden die Schützen sein Andenken in Ehren<br />

halten.<br />

feierlichen Protest gegen dieses Vorgehen. Sie wissen, daß<br />

die Anklage und Verurteilung des Erzbifchofs von Zagreb<br />

den Katholizismus in Jugoslawien treffen will. Sie vertrauen<br />

aber auf die durch bald zweitausend Jahre geschichtlicher Erfahrung<br />

erhärtete Verheißung Christi, daß die Kirche niemals<br />

von den Pforten der Hölle überwunden werden wird. Sie<br />

grüßen den zum Martyrium bereiten Erzbischof und viele<br />

unschuldig leidende und verurteilte Priester und Glaubensbrüder<br />

in Jugoslawien. In den schweren Stunden der Verfolgung<br />

fühlen sie sich mit ihnen verbunden und senden ihnen<br />

die überirdische Hilfe ihres Gebetes."<br />

Radio — Beromimster<br />

Sonntag, 20. Oktober.<br />

9.00 Prot. Predigt. 9.30 Geistliche Musik. 9.45 K a t h o -<br />

lische Predigt. 10.15 Studioorchester. 11.20 Wunder<br />

der Heimat. 11.55 Das Klaviertrio von Radio Zürich spielt.<br />

12.40 Sonntagsdivertissement. 13.25 Das Einsäuern von<br />

Fntterkartosseln. 13.55 Der volkstümliche Sonntagnachmittag.<br />

15.00 Gottfried Keller: Der grüne Heinrich. 15.40 Reportage<br />

des Handballspiels Schweiz-Holland. 16.10 Unterhaltungskonzert.<br />

16.50 Ein verstockter Lügner. Hörspiel. 17.30<br />

Große Solisten des Winters. 18.00 Chronik ans Romanisch-<br />

Bünden. 18.30 Wir hören das Ausland. 19.55 Aus Opern<br />

von Gluck. 20.15 Oedipus auf Kolonos von Sophokles. Hörspiel.<br />

22.05 Kanm bekannter Schumann.<br />

Montag, 21. Oktober.<br />

11.00 „Werther", Oper von Massenet. 11.50 Jug Zbinden<br />

am Klavier. 12.15 Ein Walliser Lehrer von Schlusnus<br />

und Franz Völker. Interview. 12.40 Studioorchester. 13.20<br />

Schweizerische Operettenunterhaltung. 16.30 Nur für Sie.<br />

17.00 Werke von Schweizer Komponisten. 18.00 „Der Mops<br />

und der Mond". Fabeln. 18.15 Ballade von I. Brahms.<br />

18.40 Schweizer Woche — ernst und heiter. 19.00 Fyrobe.<br />

19.55 Wunschkonzert. 21.00 Kantate zum Frieden. 21.15<br />

Basler Jnstrnmentalquintett. 21.45 Wochenrückblick. 22.10<br />

Lieder von Fanrs und Debnssy.<br />

Dienstag, 22. Oktober.<br />

11.00 Musik von Domenico Scarlatti. 11.50 Touristik.<br />

12.00 Chorsolisten. 12.15 Die volkstümliche Viertelstunde.<br />

12.40 Ungarische und Wiener Unterhaltungsmusik. 13.10<br />

Schallplatten. 13.20 Für den Opernfreund. 16.30 Literarische<br />

Stunde. 17.00 Tanzmusik. 17.20 Violine und Klavier.<br />

17.35 Französische Lieder. 18.00 Jugendstunde. 18.20 Englische<br />

Unterhaltungsmusik. 18.45 Laßt uns die Bäume lieben.<br />

Vortrag. 19.00 Spielmusik für Orgel. 19.55 Lieder von Hugo<br />

Wolf. 20.15 Zweites Abonnementskonzert.<br />

Mittwoch, 23. Oktober.<br />

11.00 Beliebte Melodien. 11.30 Genf spricht zu Ihnen.<br />

12.15 Kleine Jnstrumenten-Revne. 12.40 Gute Uuterhaltuugsmusik.<br />

13.25 Hinweis auf neue Bücher. 13.30 Besinnliche<br />

Viertelstunde. 16.30 Frauenstunde. 17.00 Kleine Revue der<br />

Streichinstrumente. 18.00 Briefe der Jungen. 18.20 Unter-<br />

Haltungskonzert. 19.00 Die Familie. Vortrag. 19.55 Streichorchester<br />

Toni Lentwiler. 20.10 Zigeunerlieder. 20.30 Die<br />

Wollust der Anständigkeit. Komödie. 21.45 Ballettmusik.<br />

22.05 Gedichte von Peter Bratschi. 22.15 Musik in stiller<br />

Stunde.<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 15. Oktober <strong>1946</strong>.<br />

«Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

Zitronen<br />

140—180<br />

Frische Gemüse. Bananen<br />

340<br />

Spinat, inländischer 70—80 Eierschwämme<br />

430<br />

Mangold<br />

Steinpilze<br />

430<br />

Rhabarber<br />

Rosenkohl<br />

i8o<br />

Eier.<br />

Weißkabis<br />

40-45 Trinkeier, inländische 35<br />

Rotkabis<br />

45—55 Frischeier, ausländische 34<br />

Kohl (Wirz, Wirsing) 45—55<br />

Kohlrabi (Rübkohl) 60-70 Butter und Käs»<br />

Blumenkohl<br />

Endiviensalat<br />

'bol^Tafelbutter, gesormt 320<br />

Nützlisalat. 10V gr<br />

klein geformt, 100 gr 92<br />

Karotten, rote<br />

„ groß geformt. 200 gr 183<br />

Randen, roh<br />

, n Kochbutter<br />

824<br />

Sellerieknollen ... ...Emmentaler Käse, 1. Qual. 460<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

50- Greyerzer, 1. Qual. 460<br />

Lauch, grün<br />

" Sbrinz, 1. Qual.<br />

565<br />

Kartoffeln, neue, inländ. Magerkäse<br />

240<br />

Feine Bohnen ,^Alsiter<br />

460<br />

Tomaten, inländische<br />

Kopfsalat, gr.<br />

G %3o Geflügel, Kleintiere und<br />

Monatsrettig (Radis) 2o—25 (Wildbret (tot).<br />

Bierrettig (Sommer- und Suppenhühner<br />

Winterrettig) , 1 Stuck 20-Z0 Kaninchen<br />

Knoblauch<br />

Petersilien, 1 Büschel w<br />

Schnittlauch, 1 Büschel<br />

Früchte und Beeren.<br />

Baumnüsse, mittlere<br />

Orangen, Halbblut,<br />

Pfirsiche<br />

Quitten<br />

Brachsen<br />

25—zo Hasel<br />

>so—isoTrüschen<br />

Trauben, ausländische<br />

Aepsel<br />

Kontrollware, inländ. 35—45<br />

Wirtschafts- u. Kochäpfel 20-30 Kabeljau,<br />

Birnen<br />

Kontrollware, inländ.<br />

Kochbirnen<br />

Süßwasserfische<br />

1° Regenbogenforellen<br />

Großfelchen, tot<br />

Kleinfelchen, tot<br />

imHechte<br />

Barsche (Egli)<br />

Meerfische.<br />

ganz<br />

Kabeljau, Filets<br />

35-50 Merlans<br />

25—30 Colins<br />

Viehmarkt in Luzern vom 15. Oktober <strong>1946</strong>.<br />

500<br />

500<br />

450—460<br />

540<br />

400-440<br />

240—300<br />

20<br />

400<br />

Auffuhr: 1 Ochse, 6 Muni, 25 Kühe, 1 Rind, 129<br />

Kälber, 6 Schafe, 335 Schweine, total 503 Stück.<br />

Preis per Kg.<br />

Lebendgewicht Handel Preise<br />

Das Großvieh wurde zu den gemäß der K. E. A. festgesetzten<br />

Höchstpreisen angenommen.<br />

Kleinvieh.<br />

Kälber 30—50 je n. Qual.<br />

51—55<br />

5&—60<br />

61—65<br />

66—70<br />

Markenkälber 80 kg u. m.<br />

Rotfleischige<br />

Weißfleischige, mittelgr.<br />

Ausstich<br />

Die Preise verstehen sich<br />

nüchtern, sonst bis zu 3 kg<br />

Eigengewicht<br />

Schweine.<br />

Fette Schweine<br />

Absäugennnen<br />

Ferkel, 7— 9 Wochen<br />

Ferkel, 10—13 Wochen<br />

Springer, kleinere<br />

Springer, größere<br />

Ausmastschweine<br />

3.70—3.80 gut<br />

3.80—4.00<br />

4 00-4.10<br />

4 10—4.20<br />

4.20—4.30 »<br />

4 .30—4 50 gut<br />

4.50—4.70<br />

4.90<br />

"<br />

per Stürt Ar.<br />

45— 60 flau<br />

62- 90 n<br />

95—140<br />

150—220 gut<br />

steigend<br />

steigend<br />

sinkend<br />

fest<br />

46<br />

480


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Samstag, 19. Okt., 20.15—22.15 Uhr: Spiel im Schloß von Franz<br />

Molnar (Neuinszenierung).<br />

Sonntag, 20. Okt., 14.30—17.00 Uhr: Der eingebildete Kranke, von<br />

Moliöre. — 20.15—23.00 Uhr: Der letzte Walzer. Operette in<br />

3 Akten.<br />

Montag, 21. Oktober, 20.15—22.15 Uhr: Einmaliges Gastspiel<br />

Maria Fein/Heinz Woester und Ensemble: Medea. Trauerspiel<br />

von Franz Grillparzer. Gastspielpreise Fr. 2.50 bis Fr. 7.—.<br />

Abonnemente ungültig.<br />

Dienstag, 22. Okt., 20.15—22.15 Uhr: Spiel im Schloß<br />

Mittwoch, 23. Okt., 20.15—22.45 Uhr: Der Barbier von Sevilla.<br />

Komische Oper in drei Bildern.<br />

Donnerstag, 24. Okt., 15—17 Uhr: Einmaliges Gastspiel der Heidi-<br />

Bühne Bern: Eveli. Mundart-Theaterstück nach Johanna Spyri<br />

von Josef Berger. Eintrittspreis 50 Rp. bis Fr. 3.—. 20.15 bis<br />

23.00 Uhr: Gastspiel Leopold Biberti: Othello.<br />

Freitag, 25. Okt., 20.15—22.30 Uhr: Der eingebildete Kranke.<br />

Samstag, 26. Okt., 20.15—22.45 Uhr: Der Barbier ron Sevilla.<br />

Sonntag, 27. Okt., 14.30—17.15 Uhr: Der letzte Walzer. — 20.15<br />

bis 22.30 Uhr: Uraussührung: Ballett Trudy Schoop spielt: Barbera.<br />

Tanzkomödie in 10 Bildern. Musik von Rico Kaufmann.<br />

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Im „<strong>Obwaldner</strong><br />

<strong>Volksfreund</strong>"<br />

Att «nsere A r m e e<br />

rückständig<br />

Man spricht heute fast in allen Landern von Arme^<br />

reform Das Problem beschäftigt tue Amerikaner w.e bie<br />

Äsen' In England sorgt Montgomery für die rasch,<br />

Durchsührnng notwendiger Reformen d.e bet uns aufmerki<br />

rpniftriert werden. Ein Teil unserer Presse, die<br />

Beute nicht mehr antimilitaristisch ist, bringt solche Melhgngey<br />

in ein?r Aufmachung, die den falschen Eindruck erweckt, M°maomerys<br />

Reformpläne wären auch sur mi.> notig und erwünscht.<br />

So veröffentlichte die „Berner Tagwacht kurzlich<br />

eine solche Reformmeldung aus England unter der Ueberfchrift*<br />

Armeereform — nicht in der Schweiz . lind was<br />

sind laut „Tagwacht" diese nun in England durchgeführten<br />

Reformen? „Wenn ein General seine Untergebenen „besuchen»<br />

will brauchen diese bedauernswerten Geschöpfe keine Böden<br />

und'Wände mehr schrubben. Die Militärärzte werden wie<br />

ihre Hivilkollegen Sprechstunden abhalten. Und schließlich<br />

brauchen die Lazarettpatienten im Bett nicht mehr in Achtungstellung<br />

zu liegen, was, Gott behüte, der Schlagkraft einer<br />

Armee keinen Abbruch tun wird.<br />

Was in England Gegenstand der Armeereforn, fein soll,<br />

ist in unserer Armee schon lange selb st v erständlich.<br />

Bei uns haben keine „bedauernswerten Geschöpfe<br />

von Soldaten Böden und Wände geschrubbt, wenn<br />

General Guisan sie besuchen kam. Die tägliche Sprechstunde<br />

des Militärarztes ist sogar in unserem Dienstreglement festgelegt,<br />

das Leute, die es nicht oder nur schlecht kennen, als<br />

preußisch verschreien. Und schließlich die ^Ichtungstellung itn<br />

Krankenbett: sie wäre bei uns höchstens im Witzblatt denkbar,<br />

aber weder im Truppenkrankenzimmer noch in der MSA,<br />

weder im Militärsanatorium noch in der Lkrankenabteilung<br />

einer Kaserne.<br />

Wenn wirklich die angeführten Einzelheiten wesentliche<br />

Reformen des englischen Soldatenlebens sind, begreifen wir,<br />

warum es Montgomery mit seiner Arnieereform so eilig hat.<br />

Dann dürfen wir aber auch ruhig Großbritannien den Vortritt<br />

lassen, damit es mit seiner Armeereform erreicht, was bei<br />

uns längst eine Selbstverständlichkeit ist.<br />

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Tarnen / Samstag, den 19. Oktober <strong>1946</strong><br />

7ß Jahrgang — Rr. 8Z — 2. Blatt<br />

S W a l d u e r B M s r m d<br />

All Mcheldnbrmch in den Mgsjchren<br />

Kriegszeiten mit ihren besonderen Sorgen und Nöten sind<br />

an sich geeignet, der Zuflucht zuni „Tröster" Alkohol Vorschub<br />

zu leisten. Die Statistik über die Entwicklung des Alko-<br />

Holverbrauches in der Schweiz während der Jahre 1939—44<br />

beweist indessen das Gegenteil. In Nr. 16 der Beihefts zur<br />

Alkoholfrage in der Schweiz hat Dr. V. I. Steiger, Adjunkt<br />

der ©tbg- Alkoholverwaltung, die diesbezüglichen Zahlen zuiainmengestellt<br />

und mit den Vortriegsberechnungen verglichen.<br />

Seiner Abhandlung („Der Verbrauch geistiger Getränke in<br />

ver Schweiz in den Jahren 1939/44") entnehmen wir folgende<br />

Angaben:<br />

Gosamtverbranch an alkohol. Getränken in Hektolitern:<br />

Gebrannte<br />

Perivden Wein Obstwein Bier Wnsser40"/°<br />

1933/38 1 830 000 1 500 000 2 271000 120 400<br />

1939/44 1 620 000 1 400000 1 681000 98 700<br />

je Kopf der Wohnbevölkerung in Liter Flüssigkeit:<br />

1933/38 43,9 36,1 54,5 2,50<br />

1939/44 37,9 32,7 39,3 2,31<br />

Der Gesamtverbrauch an gegorenen Getränken je Kopf der<br />

Bevölkerung hat somit von 134,5 auf 109,9 Liter abgenommen,<br />

derjenige an gebrannten Wassern in Trinkstärte von<br />

2,9 aus 2,3 Liter.<br />

Aus diesen Feststellungen allzu optimistische Schlüsse zu<br />

ziehen, wäre jedoch nicht am Platze. Bei den gegorenen Getränken<br />

hat im Grund nur der Bierverbranch wesentlich abgenommen<br />

und auch dieser erst seit 1941, als infolge von Zufuhrschwierigkeiten<br />

eine ausgesprochene Qualitätsverschlechterung<br />

des Bieres eintrat. Der Weinverbrauch blieb stationär,<br />

wenn man von der Piquetteweinbereitnng zum eigenen Verbrauch<br />

der Weiilproduzenten absieht, die mangels verfügbaren<br />

Zuckers nahezu gänzlich wegfiel; auch der Verbrauch an<br />

gegorenem Obstwein ist nur wenig abgeflaut. Beim Branntwein<br />

schließlich zeigt eine genauere Beobachtung der Verbrauchskurve,<br />

daß der Rückgang des Verbrauches, der in den<br />

Borkriegsjahren merkliche Fortschritte gemacht hatte, seit den<br />

ersten Kriegsjahren sich nicht weiter fortsetzte, sondern im Gegenteil<br />

wieder einer kleinen Zunahme Platz machte.<br />

Hier also, bei den gebrannten Wassern, macht sich die eingnngs<br />

erwähnte Wirkung der Kriegsverhältnisse bemerkbar,<br />

dies um so mehr, als während des Krieges an andern Genuß-<br />

Mitteln mehr oder weniger großer Mangel herrschte, wogegen<br />

Branntwein stets srei erhältlich war. Ferner ist nicht zu übersehen,<br />

daß die Kriegsjahre gegenüber der vorangegangenen<br />

Krisenzeit für manche Bevölkerungsschicht bessere Verdienst-<br />

Möglichkeiten und damit vermehrten Anreiz zum Genuß alkoholischer<br />

Luxusgetränke (Süßwein, Wermut, Liköre usw.) mit<br />

sich brachten. Schließlich müssen auch Modeströmungen in Anschlag<br />

gebracht werden; namentlich wird von Seiten der Alkoholgegner<br />

aus eine Zunahme des Alkoholverbrauches beim<br />

weiblichen Geschlechte verwiesen, die Hand in Hand geht mit<br />

der stärkeren Verbreitung der sogenannten farbigen und füßen<br />

Schnäpse und der Hausbars.<br />

Eines steht fest: der Alkoholverbrauch in derLchweiz weist<br />

trotz der leichten Verminderung während der Kriegsjahre immer<br />

noch einen erheblichen Umfang auf. Gewiß sind die Fälle<br />

akuter Alkoholvergiftungen in unserem Lande relativ spärlich<br />

geworden, doch zeigen die Untersuchungen von Aerzten und<br />

Sozialfürsorgern übereinstimmend, wie häufig auch die äußerlich<br />

nicht besonders in Erscheinung tretende tagtägliche Konsum<br />

alkoholischer Getränke zur Ursache chronischer Gesundheitsschädigungen<br />

und damit zur Quelle von Armut und Not<br />

wird.<br />

Gewerbe und Altersversicherung<br />

(Mitg.) Unter dem Vorsitz von Nationalrat Dr. Gysler<br />

fand in Bern eine stark besuchte Konferenz der Präsidenten<br />

und Sekretäre der kantonalen Gewerbeverbände und der<br />

schweizerischen Berufsverbände statt, um sich über die neuesten<br />

Vorschläge des Bundesrates zur Finanzierung der<br />

Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />

auszusprechen. Die Versammlung bestätigte neuerdings mit<br />

starker Mehrheit, daß der Schweizerische Gewerbeverband<br />

nach wie vor die Einführung der Alters- und Hinterlassenen-<br />

Versicherung als dringend notwendig erachtet, jedoch seine<br />

Zustimmung zur jetzigen Vorlage ausdrücklich von einer z u -<br />

ver lässigen Finanzierung auf lange Frist<br />

und nicht bloß auf 20 Jahre abhängig machen muß. Zum<br />

mindesten erfordert er für die Zeit nach 1968 bindende Richtlinien<br />

über die Aufbringung der Mittel für den dannzumaligen<br />

starken finanziellen Mehrbedarf.<br />

Die Konferenz nahm sodann einen Bericht über den Abbau<br />

der Kriegsgewinnsteuer und deren Fortsetzung durch Er-<br />

Hebung einer besonderen Wehr st euer entgegen. Einhellig<br />

wurde verlangt, daß diese massive Steuer von sämtlichen<br />

Wirtschaftsgruppen gleichmäßig zu tragen sei und nicht<br />

für einzelne ein Ausnahmerecht geschaffen werde.<br />

Kleine Zeitung<br />

Die Hälfte der SBB-Reisenden bringt einen Zehntel<br />

der Personenverkehrseinnahmen auf!<br />

Statistische Jahrbücher rufen bei vielen Menschen leichtes<br />

Schaudern oder gar geistige Lähmung hervor. Unwillkürlich<br />

lautet der erste Gedanke: was müssen das für Menschen sein,<br />

die ihre Lebensaufgabe darin erblicken, Zahlen auf Zahlen<br />

zu schichten? Sobald man sich aber trotzdem in die verschiedenen<br />

Zahlentabellen vertieft und sie zueinander in Beziehung<br />

setzt, quillt einem aus ihnen kraftvolles, zielbewußtes<br />

Leben und Wollen entgegen. Das ist auch der Fall, wenn man<br />

als unbeschwerter Reisender und Bahnbenützer das über<br />

150 Seiten umfassende Statistische Jahrbuch der<br />

Schweizerischen Bundesbahnen durchblättert.<br />

Man weiß etwa, daß das Netz der SBB rund 3000 km umfaßt,<br />

gibt sich aber keine Rechenschaft, daß dieses Netz total<br />

6152,7 km Geleise umfaßt, die auf über 4 Millionen Eisennnd<br />

über 2 Millionen Holzschwellen ruhen. 820 Bahnhöfe<br />

der SBB stehen dem Reisenden zur Verfügung, dazu noch<br />

über 900 Stationen der Privatbahnen. Für die Bewältigung<br />

des Verkehrs stehen 543 elektrische und 348 Dampflokomotiven<br />

bereit, dazu 32 elektrische Personen- und 41 Gepäcktriebwagen.<br />

284 Rangierlokomotiven sorgen für die Zusammenstellnng<br />

der Personenzüge, für die 3559 Personenwagen<br />

mit 216 067 Sitzplätzen bereitstehen. Wer beim Reisen<br />

gleich noch die Essenszeit einsparen will, kann einen der 22<br />

Speisewagen mit ihren insgesamt 1000 Sitzplätzen benützen.<br />

Eine Fahrt über das ganze Netz der SBB bietet Gelegenheit,<br />

2940 Brücken und Viadukte zu überqueren, deren Ge-<br />

Montag: Stiftjahrzeitamt für Schwestern Omlin. 10 Uhr Hochzeitsmesse.<br />

Dienstag: 8.1b Uhr Hochzeitsmeffe.<br />

Mittwoch: 7 Uhr eine hl. Messe in Ettisried.<br />

Sonntag: Karitasfonntag mit Ehrenprediglen. 19.15 Uhr Christkönigsfeier mit Ehrenpredigt,<br />

«ei» Mann und kein ^unginann dürfen fehlen! 8 Uhr in der Turnhalle Lichtbildervortrag<br />

über die Not im Auslande.<br />

Flüeli. Samstag: Von nachmittags 4 Uhr an Beichtgelegenheit.<br />

Sonntag: Von morgens 4 Uhr an Beichtgelegenheit. 6 Uhr Frühmesse. 7 Uhr hl.<br />

Messe. 8.45 Uhr Hochamt und Predigt. I Uhr Christenlehre und Oktoberandacht.<br />

Pfarrei Alpnach.<br />

Sonntag: Monatskominunioii für 6. Kl. Hl. Messen um 6.30, 8.30 und 10 Uhr. Keine<br />

hl. Messe um halb 8 Uhr. In der Kapelli» am Etad Kapellweihe mit Amt und Predigt um<br />

halb 9 Uhr. Nachmittags 2 Uhr in der Kapelle am Stad Vesper und Andacht. — In der<br />

Pfarrkirche Dritlordensversammlnng um 2 Uhr. Abends halb 8 Uhr Gebetswache mit Predigt.<br />

Montag: Dreißigster für Ehemann Josef Kausmann-Burch. Abends 8.15 Uhr Berufsvortrag<br />

des Gesettenvcreiiis.<br />

Dienstag: Keine Frühmesse! Um 8 Uhr Kapelljahrzeit am Stad. Um halb l0 Uhr<br />

Ärautmesse in der Pfarrkirche.<br />

Donnerstag: Stistjahrzeit des Bürgerpräsident nnd Oberrichter Gerold Wallimann-<br />

Stäldi, Zuhn.<br />

Pfarrei Giswil.<br />

Pfarrkirche. Samstag: Von nachmittags 4 Uhr an Beichtaushilfe (Pater Kapuziner).<br />

Abends halb 8 Uhr Rosenkranz.<br />

Sonntag: 6.30 Uhr Frühmesse. 9 Uhr Amt. Gedächtnis der kleinen Schützen mit<br />

Opferaufnahme. Abends 5 Uhr Oktoberandacht.<br />

Montag: Altes Stistjahrzeit.<br />

Donnerstag: Stistjahrzeit für Albin von Ah und Emma Sigrist, Linde.<br />

Samstag: Stistjahrzeit für alt Kircheuvogt Johann Zumstein und Jofepha Blättler.<br />

Die ganze Woche ist Messe bei der alten Kirche um 8 Uhr.<br />

Kleintheil. Samstag: Abends 16.30 Uhr Vesper.<br />

Sonntag: Kapellweihfest. 6.30 Uhr Frühmesse. 9 Uhr hl. Messe mit Predigt. Opfer.<br />

13.00 Uhr Vesper und Oktoberandacht.<br />

Grohlheil. Samstag: Nachmittags von 4—6 Uhr Beichtgelegenheit.<br />

Sonntag: V«A morgens 5 Uhr an Beichtgelegenheit. 6.15 Uhr Frühmesse mit Anspräche.<br />

Opferaufnahme. 9 Uhr Amt und Predigt. Opferaufnahme. Christenlehre für die obere<br />

Knabenabteilung in der Kapelle. 1 Uhr Schülerchristenlehre und Oktoberandacht.<br />

Sonntag: Jahrzeit der kleinen Schützen.<br />

Montag: Stiftmesse für Wwe. Karolina Enz und alt Kantonsrat A. Enz, Rüti.<br />

Samstag: Stiftmesse für von Ah-Enz, Schreiner.<br />

Pfarrei Lungern.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Kapellweihfest in Bürglen. 6.15 Uhr Frühmesse. Gemeinlchaftskvmmun!ou<br />

der Schulkinder der Oberschule und der Sekundärschule. 7.10 Uhr zweite<br />

vl. Messe. Pforrgottesdicust 8.45 Uhr. Opfer für die Werke der Glaubensverbreitung. 13 Uhr<br />

Christenlehre und Missionsandacht. 19.30 Uhr Oktoberandacht und Gebetswache.<br />

Montag: Dreißigster für Jgfr. Serafina Gaffer, Dießelbach. Siebenter für Witwer<br />

Franz Amgarten-Ming um 8.15 Uhr. ,<br />

Dienstag: Jahrzeit für Jgl. Alois Ming. Amt. 8.15 Uhr hl. Messe m Obsee.<br />

Mittwoch: Gemeinschaftsmesse.<br />

t<br />

Donnerstag: Jahrzeit für Alois Ming und Frau Marie Jmfeld. Amt. Keine<br />

mühmesse.<br />

Bürgten. Samstag: Von halb 5 Uhr nachmittags Bcichtaushilfe (Pater Kapuziner).<br />

» Sonntag: Fest der Kapellweihe und des hl. Wendelin, des ersten Patrons unserer<br />

Kapelle. Seelensonntaa. Aushilfe. 6 Uhr Frühmesse. 9 Uhr Hauptgottesdienst. Opfer zu Ehren<br />

hl. Wendelin. 13.00 Uhr Andacht zum hl. Wendelin, Te Deum und Segen. Abends<br />

" Uhr Oktoberandacht.<br />

... Montag: Stifterjahrzeit. 7.30 Uhr Requiem für die verstorbenen Stifter und Wohliater<br />

der Kapelle. Abends 6 Uhr Oktoberandacht.<br />

^scheint wöchentlich. Abonnement Fr. 3.40 jährl. Kirchl. Druckbewilligung. Redaktionsschluß<br />

Mittwoch 13.00 Uhr. Druck L. Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 6033. Postscheck VII 1085.<br />

Tarnen, den IS. Oktober <strong>1946</strong> Zwanzigster Jahrgang Rr. 42<br />

D e r L r i L Ä M a l l w e Z<br />

i n G o t t : —<br />

S b u m l d n e r P f M ' r b l a s s<br />

M e ü e r f l u s d a u<br />

(Zum Welt missionssonntag.)<br />

Geliebte Glaubensbrüder!<br />

as Losungswort unserer diesjährigen Missionsbotschaft heißt: Wiederauf -<br />

bau! Ueberall sind Missionäre am Werk, mit den Ruinen, dem Schutt aufzuräumen<br />

und die geistig-sittlichen Schäden auszubessern. Sie richten dabei den<br />

Blick auf die Zukunft, die ihr Licht empfängt von dem untrüglichen, hoffnungsfreudigen<br />

Glauben. '<br />

Es ist ein Gebot der Stunde, die tapferen Soldaten Christi zu unterstützen: daß<br />

wir all diesen Trägern christlicher Kultur, diesen Wegbereitern christlicher Liebe gegen<br />

die Barbarei- des Krieges mit Gebeten und Werken der Liebe zu Hilfe kommen.<br />

Der Heilige Vater hat den Bischöfen Japans eine herrliche Ermutigung übermittelt:<br />

„Euer Feuereifer, ehrwürdige Brüder, und euer Glaube kommen angesichts<br />

so vieler Ruinen nicht ins Wanken. Im Gegenteil, man möchte sagen, euer Seeleneifer<br />

schöpfe daraus neuen Ansporn. Aufs neue sammelt ihr eure versprengten<br />

Christen. Aufs neue geht ihr an die Arbeit, die niedergebrannten Mauern aufzurichten,<br />

die Heiligtümer wieder zugänglich zu machen, die materiellen und moralifchen<br />

Wunden zu heilen, die den katholischen Instituten und Werken geschlagen<br />

wurden. Wir wissen es wohl, die Kraftanstrengung, die von euch unter diesen Umständen<br />

verlangt wird, ist eine ungeheure, und darum wollen wir uns mit euch vereinen<br />

und Anweisung geben, daß die Liebestätigkeit des Vaters der Christenheit<br />

euch im Rahmen des Möglichen bei dieser schweren Aufgabe des Wiederaufbaues<br />

zu Hilfe komme."<br />

Brüder! Eine große Stunde hat für die Missionen in der Welt geschlagen!<br />

Die Missionen, die Gottes Werk sind, tragen ihre Zelte immer weiter voran.<br />

Die katholische Welt hat die herrliche Tat des Heiligen Vaters mit Freuden begrüßt,<br />

als er eigentliche Missionäre ins Kardinalskollegium berufen hat. In unseren<br />

Tagen ist die bischöfliche Hierarchie in China errichtet worden. Das ist ein weiterer<br />

Schritt voran.<br />

Folgen wir dem Beispiel des Heiligen Vaters und schicken wir den tapferen<br />

Herolden für Christi Reich den Beitrag unserer menschlichen und christlichen Verbundenheit.<br />

Auch die kleinen Gaben, wie sie in allen Teilen der katholischen Welt gesammelt<br />

werden, machen insgesamt eine große, Hilfe bringende Summe aus. Viele Millionen


samtlänge von 38 km der Strecke Bern-Langnau entspricht;<br />

bei dieser Fahrt würden insgesamt 134 eingeleisige und 106<br />

zwei- und mehrgeleisige Tunnel durchquert, die einer Nachtbzw.<br />

Tunnelfahrt von Luzern nach Bellinzona, d. h. von<br />

170 km, entsprechen! Der Reisende, der sich über das ganze<br />

SBB-Netz befördern läßt, passiert unter 661 Straßenüberführungen,<br />

über 2186 Straßenunterführungen und 4209 Niveauübergänge,<br />

von denen 1814 vom Bahnpersonal bedient<br />

werden, während 1028 keine Bedienung ausweisen; dazu kommen<br />

48 mit elektrischen Signalen, 951 mit Kreuzsignalen und<br />

368 mit andern Warnvorrichtungen ausgerüstete Uebergänge.<br />

Im Jahre 1945 mußten allein im Personenverkehr die Triebsahrzeuge<br />

59 Millionen Kilometer zurücklegen, wovon 54<br />

Millionen Kilometer auf die elektrische Traktion fielen, das<br />

macht durchschnittlich pro Triebfahrzeug 53 852 km; dabei<br />

fallen aber auf die elektrischen Lokomotiven durchschnittlich<br />

90 000 km.<br />

Die Bundesbahnen wurden im Jahre 1945 von 208 883 108<br />

Reisenden benützt, welche ihnen eine Gesamteinnahme von<br />

Fr. 254 254 183.— oder Fr. 1.24 pro Person einbrachten.<br />

Von Interesse ist, wie sich diese Gesamteinnahmen zusammensetzen.<br />

Nur 37 %> aller Bahnbenützer waren Einzelreisende,<br />

welche die normalen Taxen entrichteten; sie trugen damit<br />

55,5 %> an die Einnahmen aus dem Personenverkehr bei.<br />

Der Gruppenreiseverkehr umfaßt 3,1 % Reisende mit 8,25 %<br />

der Einnahmen. 5,5 °/o machten die General- und Netzabounementreisenden<br />

aus mit einem prozentualen Einnahmeanteil<br />

von 10,5 °/o. Die Gruppe der Inhaber von Strecken-, Arbeiter-,<br />

Lehrlings- und Schülerabonnementen stellt mit 49 %<br />

die größte Zahl der Reisenden dar, die aber nur 9,3 °/o an<br />

die Einnahmen beitrugen! Dies beweist recht eindrücklich die<br />

volkswirtschaftliche und soziale Bedeutung des Werttariffystems<br />

unserer Bahnen. Schließlich brachten noch 5,4 %<br />

andere Arten des Personenverkehrs 16,4°/« der Einnahmen<br />

auf. p.<br />

Bom Büchertisch<br />

St. Antonius von Padua, von P. Erwin Frei, Cap. St.<br />

Antoniusverlag, Solothurn. Das Gebetbuch ist eine Erweiterung<br />

des früher im gleichen Verlag erschienenen „St. Antonius-Büchlein",<br />

das in weiten Kreisen Eingang fand, nun<br />

aber längst vergriffen ist. Das neue Gebetbüchlein kann jedem<br />

Antomusverehrer bestens empfohlen werden, enthält es doch<br />

alles, was er sowohl für das persönliche als auch das gemeinschaftliche<br />

Gebet braucht. Nebst einem reichen Schatz an Gebeten<br />

enthält das Büchlein die Lebensgeschichte des hl. Antonius,<br />

die neun Antonius-Dienstage, die kleinen Tagzeiten und<br />

viele andere fruchtbare und anregende Hinweise. Nebst diesen<br />

Vorzügen darf noch besonders die schlichte, ansprechende Ausmachung<br />

und der leicht leserliche Druck hervorgehoben werden.<br />

Männer im Gebet, von Joseph Hüßler. Benziger-Verlag,<br />

Einsiedeln. Das Gebetbuch ist aus der Absicht entstanden, den<br />

Gilt das Teilnehmen am öffentlichen<br />

Geschehen als Christenpflicht,<br />

so gilt es auch von den bürgerlichen Gruppen, den<br />

Parteien. Ein Katholik, der konsequent denkt und haudelt<br />

und der seine Weltanschauung so, wie er müßte,<br />

auch aufs öffentliche Leben anwendet, kann logischerweise<br />

nicht zu einer solchen Partei gehören, deren<br />

geistige Grundlage eine andere Weltanschauung ist. —<br />

Ohne die Zugehörigkeit zu einer Partei verhallt seine<br />

Stimme ins Leere. Gegen die organisierte politische<br />

Willensäußerung einer Partei, gegen die Zahl ihrer<br />

Wähler und Stimmen, gegen ihre Meinungsäußerung<br />

in Presse und Versammlung kommen die alleinstehenden<br />

Einzelgänger unmöglich auf. Darum ist dem<br />

Katholiken in solchen Situationen kein anderer Weg<br />

möglich, als sich selber zu einer politischen Partei zusammenzuschließen,<br />

um seiner Stimme Gehör zu oerschaffen.<br />

Gewiß haben solche Parteien ihre Nachteile.<br />

Sie müssen Stellung nehmen zu solchen Fragen, deren<br />

Beantwortung sich gar nicht vom Weltanschaulichen ergibt.<br />

Die Wort einzelner Parteiführer, die Formulierung<br />

einzelner Postulate, das Vorgehen in Wahlkämpfen,<br />

die Reden bei Parteiversammlungen, menschliche,<br />

allzu menschliche Sesseljägerei, privater oder<br />

kollektiver Egoismus innerhalb Parteibestrebungen<br />

sind lauter unschöne Dinge, die man ungerechterweise<br />

der Kirche zur Last legt und die dann in den Augen<br />

des Volkes das Gewand der Kirche beflecken und die<br />

Kirche in den Parteihader und ins politische Gezänk<br />

hineinzerren. Trotzdem bleibt die Notwendigkeit, in<br />

politischen Parteien dem christlichen Standpunkt kraftvollen<br />

Ausdruck zu verleihen.<br />

Männern ein Hilfsmittel fürs Beten in die Hand zu geben,<br />

das inhaltlich zeitaufgeschlossen, praktisch uud handlich ist. Es<br />

enthält die Andachten und Gebete, die der Mann täglich,<br />

besonders aber am Sonntag, braucht. Berücksichtigt sind vor<br />

allem auch die hl. Sakramente und das Meßopfer, sowie die<br />

Gebete für die verschiedenen Stände und Berufe.<br />

Gotteslob durch Gottes Wort. Von P. Sanktin Wehrle,<br />

Cap. Der Verfasser hat den einzigartigen Versuch gewagt, ein<br />

Gebetbuch herzustellen, das sich nicht menschlich zurechtgemachter<br />

Formulierungen, sondern des inspirierten Gotteswortes<br />

selbst bedient. Aus dem großen Schatz alt- und neutestainentlicher<br />

Gebete und Lobpreisungen Gottes sind mit feinem Verständnis<br />

geeignete Texte gewählt. Man fühlt unwillkürlich<br />

die gewaltige Wucht, die Eindringlichkeit und majestätische<br />

Ruhe, wie sie nur Gottes Wort eigen, und erkennt, wie modern<br />

die hl. Schrift immer ist. Das Büchlein trägt dazu bei,<br />

dem Katholiken die Bibel wieder vertrauter zu machen und<br />

seine Liebe zu ihr wieder neu zu wecken.<br />

Der katholische Schweizer »««er<br />

«efcärt in Bis Konservative Bottspartei<br />

Unter die Voraussetzungen, daß die Existenzsicherung b et<br />

^ndwirtickaft in der Nachkriegszeit erreicht werden ka„n<br />

streifte der St. Galler Bauernführer Nationalrat E ugst^<br />

!„l'Lem Stefmt an tat 8.<br />

»°-h°I!sch„<br />

Bauerntagung auch die politische Geschlossenheit<br />

der Bauern:<br />

„Gleich wie in der Wirtschaft der einzelne schwach |b<br />

wenn er nicht in starken Verbanden se.nen RückHall<br />

findet, so braucht der Bauernstand, der heute nur noch<br />

2» °/o der Gesamtbevölkerung ausmacht, die Mithilfe<br />

anderer Volksgruppen. Der katholische Bauer findet sie<br />

in der Schweizerischen Konservativen Volkspartei, die<br />

sich wie keine andere für die bäuerlichen Interessen<br />

einsetzt."<br />

Eidgenossenschaft<br />

Erhöhung der Radiogcbühren.<br />

Der Bundesrat hat beschlossen, die Konzessionsgebühr i<br />

für Radioempfangsanlagen auf 1. Januar 1947 von 15 auf<br />

20 Franken zu erhöhen. Rundspruchgesellschaft und PTT.-<br />

Verwaltung wollten bekanntlich auf 24 Fr. gehen ... also<br />

wieder eine landesübliche „Mittellösung".<br />

Wirtschaftsreform und Rechte der Arbeit.<br />

Kaum ist die Initiative des Landesrings der Unabhängigen<br />

betreffend „Recht auf Arbeit" von den eidgenössischen<br />

Räten mit Entschiedenheit verabschiedet und dem Volke zur<br />

Verwerfung empfohlen worden, gibt der Bundesrat feine<br />

Stellungnahme zur ähnlich lautenden sozialdemokratischen<br />

Volksinitiative „Wirtschaftsreform und<br />

Rechte der Arbeit" bekannt. Wie erwartet, lautet auch hier<br />

der bundesrätliche Antrag an Volk und Stände auf Verw<br />

e r f n n g. Die bundesrätliche Botschaft, die diesen Antrag<br />

begleitet, wird im Laufe des Dienstags erwartet.<br />

Die Auswirkung der Milchpreiserhöhung.<br />

Auf Grund der im Oktober <strong>1946</strong> zugeteilten Rationen an<br />

Milch, Käse und Butter kann das wirkliche Ausmaß der<br />

Lebenskostensteigerung durch die Preiserhöhung auf Milch,<br />

Käse und Butter genau festgestellt werden. Die effektiven<br />

Mehrausgaben einer 5köpfigen Familie eines Bauarbeiters,<br />

bestehend aus zwei Erwachsenen und drei Kindern im Alter<br />

von l, 3 und 6 Jahren, betragen bei Verwendung der Lebensmittelkarte<br />

A pro Monat Fr. 4.27 oder je Tag 13,8 Rappen.<br />

Bei Verwendung der Lebensmittelkarte B steigt die Verteuerung<br />

pro Monat auf Fr. 4.63 oder je Tag auf 14,9 Rappen.<br />

Die Mehrausgaben eines ledigen Bauarbeiters erreichen<br />

bei Verwendung der Lebensmittelkarte A pro Tag 2,45 Rp.<br />

lind 2,71 Rp., wenn er eine B-Lebensmittelkarte bezieht.<br />

sind nötig. Wir wollen sie sammeln und sie unverzüglich den Missionaren überweisen,<br />

welche sehnlichst auf sie warten.<br />

Wiederaufbau — das ist das heilige Losungswort, das Leitmotiv, das jetzt<br />

die Heerschar der Missionäre bewegt und das auch uns begeistern soll, aus unseren<br />

rückwärtigen Stellungen der Heimat in die vordersten Linien der Missionsländer die<br />

Mittel der Unterstützung gelangen zu lassen.<br />

Eelso Eonstantini, Titularerzbischos, Sekretär der Propaganda.<br />

Exerzitien zur Vorbereitung üerheiligsprechungSruüer Klausens<br />

IV.<br />

Die Welt sehnt den Frieden herbei. „Voller Friede ist nur in der katholischen<br />

Kirche zu finden... Aber der Chor der Hölle will es nicht glauben; er fährt fort, zu<br />

rasen, zu schäumen, zu spucken, zu fluchen und mit Kot um sich zu werfen" (Langbehn,<br />

Konvertit). Das Bettagsmandat <strong>1946</strong> sagt: „Die Verwirklichung des Friedens<br />

ist infolge der Erbsünde sehr schwer geworden. Der Unfriede ist in uns; aber durch<br />

Gerechtigkeit und Liebe kann er überwunden werden." Exerzitien sind ein bewährtes<br />

Mittel des Friedens. Wie aber ein Heilmittel eine gewisse Zeit braucht, um zu<br />

wirken, so auch die Exerzitien. Darüber sagt der Papst:<br />

„Echte Exerzitien fordern eine gewisse Spanne Zeit, die auf sie verwendet wird.<br />

Es ist wahr, daß die Zeitspanne je nach dem Verhältnis der Umstände und der Personen<br />

auf wenige Tage zusammengezogen oder auf einen vollen Monat ausgedehnt<br />

werden kann; nichtsdestoweniger darf sie nicht zu sehr verkürzt werden, wenn man<br />

den Nutzen, den die Exerzitien versprechen, gewinnen will. Wie nämlich die Gesundheit<br />

des Klimas nur dann dem körperlichen Wohlbefinden aufhilft, wenn man sich<br />

dort eine Zeitlang aufhält, so kommt auch die Heilkraft der heiligen Erwägungen<br />

dem Geiste nicht wirksam zu Hilfe, wenn er sie nicht eine Zeitlang übt."<br />

(Schluß folgt.)<br />

Im Namen Jesu.<br />

Der Apostel Paulus mahnt uns eindringlich: „Was ihr auch tun möget in Wort<br />

und Werk, das tut im Namen des Herrn Jesus Christus und dankt durch ihn dem<br />

Vater!" (Kol. 3, 17.)<br />

M s ven Pfarreien<br />

19, Sonntag nach Pfingsten, 2. hl. Johannes von Kenty, 3. für die Glaubensverbreitung<br />

(a. d. Votivmessen). Im Hochamt kann die Messe von der Glaubensverbreitung gesungen werden,<br />

2. und Schlußev. vom Sonntag, 3. hl. Johannes von Kenty. Montag. Hl. Ursula und<br />

Gefärtinnen, 2. hl. Hilarion. Dienstag. Ferie, Messe vom Sonntag, 2. A cunctis, 3. Fidelium<br />

(Verstorbene), 4. nach Wahl. Mittwoch. Wie gestern, außer Or. Fidelium. Donnerstag<br />

Hl. Raphael, Freitag. Hl. Chrysantus und Daria, 2. A cunctis, 3. nach Wahl. Samstag<br />

Bigil von Simon und Juda, 2. hl. Evarist, 3. für Kirche oder Papst.<br />

Pfarrei Sarnen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Weltmissionssonntag. Kommuniontag der Jungfrauen und<br />

Christenlehr-Mädchen. HL Messen 5.30, 6.30, 7.45 und 9.15 Uhr. Opfer für die ausländischen<br />

Missionen. 13.00 Uhr Kinder- und Christenlehre. 17.30 Uhr Rosenkranz und Segen. Im Amt<br />

Jahresgedächtnis der Ursusbrnderschaft.<br />

Montag: Erstjahrzeit für Sigmund von Wyl-Michel, Kapellsigrist, Kägiswil. Stiftjahrzeit<br />

der Jgfr. Rofalia Huber und der Philippina von Rotz.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit der Familie Nikolaus Küchler-Küchler, Efchli.<br />

Mittwoch: Altes Stiftjahrzeit.<br />

Donnerstag: Neueres Stiftjahrzeit.<br />

Freitag und Samstag: Alte Stiftjahrzeiten.<br />

Frauen- und Mütterverein. Sonntag: 12.30 Uhr Versammlung der Frauen »nd<br />

Mütter im Schulhaus Wilen.<br />

Jungfrauenkongregation. Sonntag: 6.20 Prim und hl. Opfer. 19.45 Uhr allgemeine<br />

Versammlung in der Pfarrkirche. Dienstag: Gruppenabend der Iungsodalinnen.<br />

Almosensammlung der hochw. Väter Kapuziner. Dienstag, den 22. Oktober, Almosensammlung<br />

in Sarnen-Dorf und Wilen. Eine kräftige Gabe sei wohlverdienter Dank für die große<br />

und treue Seelsorgshilse.<br />

Kapuzinerkloster und Frauenkloster. Sonntag: Opfer für die ausländischen Missionen.<br />

W'len. Sonntag: 6.30 Uhr hl. Messe. 13.00 Uhr Uinder. und Christenlehre. Abend;<br />

6 Uhr Rosenkranz. Montag: 7 und 8 Uhr hl. Messen.<br />

Ramersberg. Sonntag: St.Wendelinsfest. 6 Uhr hl. Messe. 9 Uhr Amt und Predigt.<br />

Schützenjahrzeit. Donnerstag: 7 Uhr hl. Messe,<br />

Stalden. Sonntag: Hl. Opfer mit Predigt.6.30, 8 und 9.16 Uhr. Opfer an die päpstlichen<br />

Werke der Heidemmssion. Versammlung der Jungmannschaft im Bereinsiaal. 12.45<br />

Kandldatmnenunterricht. 13.30 Uhr Christenlehre. 14.00 Uhr Segensandacht für die Heiden-<br />

Mission. 14.30 Uhr Versammlung der Jungfrauenkongregation im Vereinssaal.<br />

Werktags: Hl Opfer 6.30 und 8 Uhr. Dienstag bis Freitag keine Frühmesse.<br />

Montag: Feierliche Stistiahrzeit für H. H. Prof. Joses Schälin sel.<br />

Mittwoch: Gedächtnis für Hermann Marti, Buchhalter.<br />

D o n n e r s t a g : Gedächtnis des Kirchenchors für Hermann Marti.<br />

Kägiswil. Samstag: Von nachmittags halb 5 Uhr an Beichtgelegenheil.<br />

« rn" "i ", 0 j ? ( °? S . tno r! 0e 5 ä b U>^ an Beichtgelegenheit. 6 Uhr Frühmesse mit Ansprache<br />

3^0 Uhr Hauptgottesdienst. In beiden Gottesdiensten wird das Opfer für die ausländische<br />

Mission aufgenommen. 1 Uhr Christenlehre und Andacht. 5 Uhr Gebetswache, feiert. Segen,<br />

Pfarrei Kerns.<br />

S°nntag : Hl Messen 6.1b, 7.30, 8.1b und 10 Uhr. 12.30 Uhr Christenlehre<br />

und Rosenkranzandacht. 13.30 Uhr Versammlung der Jungfrauenkongregation im<br />

Untern Schulhaus mittag von V s P^Fer/^<br />

Dachau während meiner r 0.^.j zweijährigen Gefangenschaft". (Kommt sehr zahlreich zu diesen hoäy<br />

interessanten Ausführungen!)<br />

IwVL «"A« ^Schulkind Leo Bruu, Grundboden. Wochengedächtnis.<br />

f<br />

7. Masse Knabe^und'Manche?<br />

Bücher-Halter, Allgemeiner Schulbeginn der<br />

Mittwoch: Hausjahrzeit' der Familien von Rotz<br />

D o n n e r s t a g: Hausjahrzeit der Familien Michel. .<br />

den. Küchler und Walter. ^ ® e fö toifter ^ürgi. Hausjahrzeit der Familien von Deschivm»<br />

Samstag: Stifterjahrzeit in Wißerlen.<br />

r S H 5 5 * 0 » Ä t W Ä t r « M M , - - -<br />

•osssug*-<br />

6 - 3 ° u»' "»d i * « « '<br />

f.TrT ® eeIamt fÜr Frl. Sabine Eberli, Giswil.<br />

Klosterkirche. Sonntag: 7.30 und 18.00 Uhr Gottesdienst.<br />

K Ä S M *<br />

»Ä=TS»,<br />

fÜt für bie die^sld^di^en ^.^Beichtg^ g<br />

^ Ä n B ^ 1 3 . 0 0 I r Ä<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

30 Uhr<br />

(B " 6W "' ):<br />

emp^ohlen^Hl. Messen" 6° 7.30^und°g^Uhr" Monats ^eibe "' K. Bater eindringlichst<br />

weihmesse in Ettisried. 9 Usir iituÄbrS W J J I0 \ ber TOüttcr - 8 Uhr Kapel'<br />

13.00 Uhr Christenlehre, lg.30 Uhr Erntedanka^ mit EhrenpredA<br />

auch die Herren Aelpler dabei' 2015 Ufir in hpr ^ l- .Selbstverständlich sind vor allem<br />

Volk von Obwalden" Eintritt' frei und ^hne Opfer ^ ' Lich'bilderoor.rag: „Land und<br />

ÖOm


gurtien / Mittwoch, den 23. Oktober <strong>1946</strong> 76. Jahrgang — Rr. 84<br />

M M e r M O e m d<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

-kr. W.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

Ö gr. " /V . ,T\livnrtsSttslV • i vAi Cl-i. si s J<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

Verantwortliche Redaktion- Dr. August Wirz. Sarnen. Tel. 8 62 37<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & (Sie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Insertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Jnseratm-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Lnzern,<br />

Tel 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

]$j/ Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schrislwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

A u s d e r B u n d e s v e r s a m m l u n g<br />

Z Die Finanzierung der Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />

mit öffentlichen Mitteln — nach der bundesrätlichen<br />

Ergänzungsbotschaft vom 24. September <strong>1946</strong> — bildete<br />

im Nationalrat<br />

das wichtige Traktandum der dritten Sessionswoche. Art.<br />

34-quater der Bundesverfassung, der in der Abstimmung des<br />

Volkes und der Stände vom 6. Dezember 1925 gutgeheißen<br />

wurde (Obwalden hatte verworfen), bestimmt in Absatz 5:<br />

,Die finanziellen Leistungen des Bundes und der Kantone<br />

dürfen sich zusammen auf nicht mehr als die Hälfte des Gefamtbedarfcs<br />

der Versicherung belaufen." Gleichzeitig wurde<br />

in einem neuen Artikel 41-ter der Bundesverfassung die<br />

Grundlage zu einer Besteuerung des Tabaks von Bundes wegen<br />

zugunsten der Altersversicherung geschaffen. Der Beitrag<br />

der öffentlichen Hand an den Bedarf der heute projektierten<br />

Alters- und Hinterlassenenversicherung wurde von den Experten<br />

zunächst so berechnet, daß Bund und Kantone vom Jahre<br />

1948 bis 1967 jährlich 190 Millionen, von 1968 bis 1977<br />

jährlich 279 Millionen und ab 1978 jährlich 330 Millionen<br />

Franken aufbringen sollten. Den Kantonen wurde an diesen<br />

Beiträgen ein Anteil von einem Drittel zugemutet. So stand<br />

es in der Botschaft des Bundesrates vom 29. Mai <strong>1946</strong> zu<br />

lesen. Der Nationalrat hat dann in der außerordentlichen<br />

Augustsession die eigentliche Gesetzesvorlage, jene über die auszurichtenden<br />

Renten durchberaten. Die Vorlage über die<br />

Beschaffung der Mittel wurde zurückgestellt. Inzwischen<br />

regten sich die Kantone durch ihre Finanzdirektoren und brachteil<br />

ihre Bedenken gegen die Belastung der Kantone zum<br />

Ausdruck. Obwalden z. B. hätte nach dem provisorischen Verteiler<br />

schon in der ersten Etappe jährlich Fr. 211 000.— ausbringen<br />

sollen. Eine Anzahl Kantone lehnten die ihnen zugemuteten<br />

Beiträge als untragbar ab, andere machten minbestens<br />

starke Bedenken geltend. Auf der andern Seite hatte<br />

der Bundesrat in seiner Botschaft vom 24. Mai <strong>1946</strong> die Einführung<br />

einer eidgenössischen Nachlaß st euer vorgesehen<br />

und deren jährlichen Ertrag auf 39 Mill. Fr. veranschlagt.<br />

Nun erhoben sich auch gegen eine Nachlatzsteuer schwere Bedenken.<br />

Am 3. September <strong>1946</strong> abends saßen in Bern die<br />

kantonalen Finanzdirektoren zusammen, und am 4. September<br />

<strong>1946</strong>, vormittags, hielten die Vertreter der Kantone eine<br />

Konferenz mit Bundesrat Nobs, deni eidgenössischen Finanzminister.<br />

Dabei wurde großmehrheitlich die Auffassung ausgedrückt,<br />

man solle die Belastung der Kantone mit der liebernahine<br />

der Erbschaftssteuerhoheit durch den Bund ablösen,<br />

der Bund solle dagegen die Nachlaßsteuer fallen lassen. Bundesrat<br />

Nobs schien hoch erfreut ob dieser Stellungnahme, bezeichnete<br />

die Konferenz als einen Markstein und den gemachten<br />

Vorschlag als einen konstruktiven Beitrag zur Lösung<br />

der Schwierigkeiten. Aber sehr rasch darauf tönte es wieder<br />

ganz anders. Die Nachlaßsteuer freilich wurde fallen gelassen,<br />

aber jetzt wollte man in Bern auch von der Erbschaftssteuer<br />

lieber nichts wissen, denn die uneingestandene Losung hieß<br />

jetzt offensichtlich: Finanzierung der Altersversicherung o h n e<br />

obligatorische Abstimmung des Volkes und der Stünde deshalb<br />

unter allen Umständen Vermeidung einer Verfassungsrevision!<br />

Und just in diesem Moment untren die Statistiker<br />

zur Hand, die bewiesen, daß man in den ersten zwanzig >^ahren<br />

gar nicht so viel Geld brauche, wie ursprünglich vorgesehen<br />

gewesen sei. In Wirklichkeit'müsse die öffentliche Hand<br />

in den Jahren 1948 bis 1967 „nur" 160 Millionen (statt<br />

190) aufbringen, dafür dann in den folgenden zehn Jahren<br />

280 (statt 270) und ab 1978 jährlich 350 (statt 330) Millionen.<br />

Mit andern Worten: In den ersten zwanzig Jahren leiften<br />

Bund und Kantone weniger und haben deshalb auch weniger<br />

Mühe, die Finanzen dazu auszubringen. Dafür werden<br />

die Anteile dann in der zweiten und dritten Etappe erhöht,<br />

wenn dann nicht mehr wir, sondern unsere Nachkommen die<br />

Sache berappen müssen.<br />

Ganz wohl ist vermutlich niemandem bei dieser Sache. Aber<br />

der Rat lehnte einen Ordnungsantrag des freisinnigen Genfer<br />

Finanzdirektors Perrsard, die Vorlage an den Bundesrat<br />

zurückzuweisen, mit 123 gegen 11 Stimmen ab. Man müsse<br />

etwas optimistisch sein, hieß es. Perrsard wies hin aus die gewaltige<br />

Schuldenlast des Bundes. Ab 1950 werden wir 12<br />

Milliarden zu verzinsen haben (vom Abzahlen wollen wir<br />

nicht reden). Dabei jährliche Defizits schon heute in der Hochkonjunktur,<br />

und in jeder Session werden noch neue Ansgaben<br />

ohne Deckung beschlossen! „Aber wir dürfen in die komwenden<br />

Generationen Vertrauen haben, sie werden ihre Aufgäbe<br />

schon lösen, (d. h. die Schulden zahlen, die wir beschließen),<br />

meint auf der andern Seite der Schwyzer Freisinnige<br />

Ruoß. Nationalrat Eder (kath.-konf., Thurgau) verlangte<br />

vom Bundesrat zum mindesten eine mündliche Orientierung<br />

über die Grundzüge des kommenden Finanzprogramms, und<br />

der <strong>Obwaldner</strong> Vertreter Dr. Oder matt kritisierte mit<br />

Recht das übersetzte Tempo, das man eingeschlagen hat. Es ist<br />

ja in der Tat interessant, daß der Bundesrat nach der Konferenz<br />

vom 4. September <strong>1946</strong> mit den kantonalen Regierun<br />

gen plötzlich die Pferde wechselte, aber der am 18. Septem<br />

.ber <strong>1946</strong> zusammengetretenen nationalrätlichen Kommission<br />

noch keine Nachtragsbotschaft vorlegte, sondern sie nur<br />

mündlich über den Szenenwechsel orientierte. Erst am 24. September<br />

erschien die bundesrätliche Ergänzungsbotschaft auf die<br />

am 30. September beginnende Session. Jetzt, nachdem der<br />

Nationalrat die ganze Vorlage durchberaten hat, muß eine<br />

Kommission des Ständerates das Geschäft vorberaten; in der<br />

Dezembersession soll programmgemäß der Ständerat es be<br />

handeln und wenn nötig im Januar 1947 wieder eine Extra<br />

session einschalten. Alles pressiert, weil man die Versicherung<br />

auf 1. Januar 1948 in Kraft setzen will, ein Pressieren, das<br />

zusehends zum Schaden der Sache dient. Der Nationalrat hat<br />

in der Sitzung vom Dienstagvormittag stillschweigend Ein<br />

treten beschlossen, da ein Nichteintretensantrag gar nicht vor<br />

lag. Die Einzelberatung brachte nichts wesentlich Neues, obwohl<br />

bei einzelnen Punkten, insbesondere über die Heranziehung<br />

der bestehenden Wehrmanns-Ausgleichsfonds und ihrer<br />

Zinsen, lebhaft debattiert wurde. Am Donnerstagvormittag<br />

wurde die Finanzierungsvorlage mit 152 gegen 8 Stimmen<br />

bei sieben Enthaltungen unter Namensaufruf genehmigt.<br />

Der Namensaufruf hat sich als ein beliebtes Druckmittel erwiesen.<br />

Der Ständerat<br />

diskutierte in der dritten Sessionswoche zuerst den in einem<br />

bundesrätlichen Zwischenbericht vorgelegten Vollmachtenbeschluß<br />

betreffend Aufhebung der Kriegsgewinnsteuer und<br />

Erhebung einer (neuen) zusätzlichen Wehrsteuer. Natürliche<br />

Personen unterliegen dieser zusätzlichen Wehrstener, wenn sie<br />

mehr als 25 000 Fr. Einkommen im Jahr verzeichnen. Sehr<br />

umstritten ist dabei die Frage der Besteuerung von Genossenchaften.<br />

Letztere finden in Klöti (Sozialist, Zürich) einen beredten<br />

Anwalt, der sie von der neuen Wehrsteuer befreien<br />

möchte (Konsumvereine usw.). Der Ständerat heißt aber den<br />

Bundesralsbeschluß mit 18 gegen 10 Stimmen als Ganzes<br />

gut. Der Nationalrat änderte die Skala, ermäßigte sie unten<br />

und erhöhte sie bei Einkommen von über Fr. 100 000.— auf<br />

30 Prozent des überschießenden Teiles. Der Ständerat stimmte<br />

dieser Aenderung in seiner Schlußsitzung zu. Zu Ende behandelt<br />

wurde auch die Vorlage über die Hilfe an Auslandschweizer,<br />

so daß inskünftig die Kantone zur Beitragsleistung<br />

an solche Unterstützungen herangezogen werden müssen.<br />

Die vorletzte Woche zurückgewiesene Vorlage über die<br />

Förderung der Atomforschung wurde nach neuen beruhigenden<br />

Erklärungen von Bundespräsident Kobelt und Kommissionspräsident<br />

Schmuki diesmal mit 35 Stimmen genehmigt.<br />

Sehr rasch ging die Beratung eines neuen Bundesgesetzes<br />

über den Transport aus Eisenbahnen und<br />

Schiffen vor sich; es soll dasjenige vom Jahre 1893 ersetzen.<br />

Eine vom Nationalrat im Juni gutgeheißene Motion des<br />

Berner Bauernparteilers Gfeller, der. Bundesrat solle noch<br />

einen sechsten Kredit für das außerordentliche Meli o r a -<br />

tionsprogramm — einen „Überbrückungskredit" —<br />

bewilligen, wurde vom Ständerat abgelehnt, dagegen wurde<br />

ein Postulat der Kommission gutgeheißen, das den Grundgedanken<br />

der Motion Rechnung trug. Abgelehnt wurde vom<br />

Ständerat auch die vom Nationalrat beschlossene Erhöhung<br />

des Kredites für die internationalen H i l f s w e r k e (Schweizer<br />

Spende) von 20 auf 30 Mill. Fr. Irgendwann mutz<br />

man abbauen, irgendwo muß man einmal bremsen. Der Nationalrat<br />

gab in diesem Punkte nach und stimmte schließlich<br />

ebenfalls den 20 Millionen zu. In der Donnerstagsitzung des<br />

Ständerates gab Bundesrat Petitpierre Aufschluß über die<br />

Sondierungen und Verhandlungen betreffend die Niederlassung<br />

der „Uno" — des neuen Völkerbundes — in Genf. Die<br />

Neutralität der Schweiz muß unter allen Umständen respektiert<br />

werden. In diesem Punkte sind wir alle einig und möchten<br />

dabei der Welt gerne einen dauerhafteren Frieden wünschen,<br />

als es den Anschein macht und als er vom früheren<br />

Völkerbund hatte gewährleistet werden können.<br />

O b w a l d e n<br />

Einweihung des restaurierten Wohnhauses<br />

unseres Landesvaters Bruder Klaus<br />

Das Wohnhaus unseres Landesvaters Bruder Klaus auf<br />

dem Flüeli gehört bekanntlich je zur Hälfte dem Kanton Obwalden<br />

und dem katholischen Volksverein des Kantons Freibürg.<br />

Es wurde in letzter Zeit unter der Leitung der eidgenössischen<br />

Kommission für historische Kunstdenkmäler einer einwandfreien<br />

Restauration unterzogen, d. h. in jenen Zustand<br />

versetzt, wie es zur Zeit seines ersten Besitzers, Bruder Klaus,<br />

ausgeschaut haben mag.<br />

Am vergangenen Sonntag, den 20. Oktober <strong>1946</strong>, konnte<br />

das restaurierte Haus an die Eigentümer übergeben werden.<br />

Das warme und sonnige Wetter lockte viele fromme Pilger<br />

Michels Brautschau<br />

von Jeremias Gotthelf.<br />

Ein klarer Himmel lag über der Erde, und über dieselbe<br />

strich von Osten her ein frischer Wind. Der Ostertag war da,<br />

der schöne und hehre, der alle Jahre uns das Zeugnis bringt,<br />

daß aufersteht, was begraben worden, daß an die Sonne soll,<br />

was im verborgenen liegt. Er bringt als Frühlingsengel<br />

Freude allen Kreaturen, auch denen, welche weder Jahre noch<br />

Tage zählen können, welche keine Ahnung haben von des Tages<br />

hoher Bedeutung als des immer wiederkehrenden Boten,<br />

der das Dasein einer andern Welt verkündet. Die Amseln schlagen<br />

im Busche, vielleicht das bereits ein früherwachter Kukkuck<br />

ruft; munter gackeln die Hühner, verkünden es der -Welt,<br />

wie sie ein -Ei gelegt, aus dem was iverden kann, was noch<br />

im Verborgenen liegt, ein verschlossenes Grab, in welche» ein<br />

Leben geschlossen sei. Darum haben die Eier am Ostertage<br />

ihre wahre, hohe Bedeutung, sie sind gleichsam Wappen und<br />

Sinnbild des Tages. Man hat viel über der Ostereier Ursprung<br />

und Bedeutung gedacht, wenigstens geschrieben, und :s<br />

die Sache doch so einfach. Das Ei ist eine ^geheimnisvolle Kapsel,<br />

welche ein Werdendes birgt, ein rauhes Grab aus welchem,<br />

wenn die Schale bricht, ein neues, feineres ^.eben zutage<br />

tritt. Darum freut sich absonderlich der Ostereier, dessen etgentlich<br />

Leben in der Zukunft ist, dessen eigentlich Wesen noch<br />

verhüllt und verborgen liegt. Darum ist Ostern der Kinder<br />

Freudentag, darum lieben sie so sehr die Ostereier. Der Kinder<br />

Leben liegt in der Zukunft, das Beste in ihm, Zeitliches unü<br />

Ewiges, ist noch verhüllt im Kinde, muß erst auferstehen. Darum<br />

lieben Mädchen, in denen soviel steckt, was werden möchte,<br />

die Ostereier so sehr, lieben das Eierspiel, welches wir<br />

Düpfen heißen, in welchen Schalen zerbrochen, Eier gewonnen<br />

und verloren werden, so sehr, lausen stundenweit auf<br />

einen Platz, wo das Düpfen munter geht, lassen unverdrossen<br />

die Eier sich von Buben zerschlagen, rauben und verschenken<br />

holdselig, was ihnen nicht geraubt, nicht zerschlagen wird.<br />

Für dieses Düpfen am Ostertag ist weit und breit kein<br />

Platz berühmter als Kirchberg mit der langen Brücke über die<br />

wilde Emme. Nach Kirchberg strömt weit umher das junge<br />

Volk füllt die Brücke, füllt die weiten Plätze diesseits und jenseits<br />

der Emme, füllt die Wirtshäuser, düpft und brüllt, trinkt<br />

und zankt unverdrossen bis tief in die Nacht hinein, daß der<br />

ganze Himmel voll Getöse und es dem Pfarrer auf dem Berge<br />

vft ganz übel wird und derselbe jedes Ohr mit einem Baumwollenballen<br />

verpalisadieren muß, um bei Gehör und Verstand<br />

zu bleiben. Viel tausend Eier, hart gesotten, bunt gefärbt,<br />

oft mit schönen Sprüchen verziert, werden hergetragen<br />

und verdüpft. Doch auch in diese harmlose Freude mischt sich<br />

der Betrug. Lose Buben fabrizieren hölzerne, ja steinerne<br />

Eier, füllen ausgehöhlte Eier mit Harz, wodurch die Spitzen<br />

stärker werden als die Spitzen der natürlichen Eier, diese einschlagen<br />

und somit gewinnen, denn wer mit der Spitze seines<br />

Eies die Spitze von des Gegners Ei bricht, hat dasselbe gewonnen.<br />

Starke Eier werden gesucht und gefürchtet, vor den<br />

künstlichen sucht man sich zu hüten, besichtigt des Gegners Ei,<br />

handelt darum, es in die Hand nehmen zu dürfen. Ein Haupt-<br />

Witz besteht darin, daß ein Bursche, der von einem Mädchen<br />

ein Ei zrm Besichtigen in die Hand bekommt, damit davonläuft.<br />

Natürlich das Mädchen in vollen Sprüngen auf und<br />

nach, und wie dann dies fchreit, sich zerrt und sich reißt und<br />

doch nicht beißt! Wer alle Witze und Streiche erzählen wollte,<br />

der müßte viel Zeit und Papier zu feiner Verfügung haben.<br />

An den Ostertagen, von welchen wir reden wollen, ging es<br />

zu Kirchberg ganz besonders laut und lustig zu. Ein Eieraufleset<br />

sollte stattfinden, die Hühner hatten mit Legen nicht<br />

gekargt, besonders da, wo man den Haber nicht sparte. Der<br />

schöne Himmel und der trockene Weg erlaubten auch den Mädchen<br />

mit minder guten Schuhen und Strümpfen, an der<br />

Fröhlichkeit teilzunehmen. So zottelte es von allen Seiten<br />

her Kirchberg zu, noch ganz anders als die eidgenössischen<br />

Truppen Lnzern. Die Brücke war gedrängt voll, die Verbindung<br />

zwischen beiden Ufern war äußerst mühsam geworden,<br />

und wer hinüberwollte, der mußte gut mit Geduld versehen<br />

sein, denn er verbrauchte viel. Fuhr ein Fuhrwerk auf die<br />

Brücke, welcher Art es sein mochte, so war es akkurat wie ein<br />

Keil, der in hartes Holz getrieben werden soll. Kein Mensch<br />

wich einen Zoll breit, bis ihn ein Pferd mit der Nase stieß<br />

und auf die Füße trat, dann wich er fluchend so weit, daß ihn<br />

entweder die Gabel in die Seite stieß oder die Räder seine<br />

Beine streiften und ihm alle möglichen Verwünschungen gegen<br />

Horn- und alles andere Vieh auspreßten. Der Fuhrmann<br />

konnte nichts dafür, warum wich man nicht aus; und wer nicht<br />

auswich, war auch nicht schuld, denn da ist's eine Kunst, auszuweichen,<br />

wo man gepreßt ineinandersteht, zwar auf einer<br />

Brücke, welche seit Menschengedenken morsch gewesen ist und<br />

wahrscheinlich noch zu Kinder und Kindeskinder Zeiten morsch<br />

sein wird und alle Augenblicke die Geländer krachen.


auf das prächtig gelegene Flüeli, wo daselbst um 14.30 Uhr<br />

der weihevolle Akt begann. In einem sinnvollen Gedicht,<br />

vorbereitet durch ein von hellen Kinderstimmen gesungenes<br />

Lied, begrüßte ein Mädchen den großen Verehrer unseres<br />

Landesvaters Herrn Bundesrat Dr. Philipp Et<br />

ter, Chef des eidg. Departementes des Innern, und überreichte<br />

ihm einen duftenden Blumenstrauß. Im urchigen<br />

Berglerdialekt übergab sodann ein Knabe die Schlüssel des<br />

Hauses an den Landammann von Obwalden, Herrn Ratio<br />

nalrat Dr. G. Od er m a t t, Sarnen, der in geistvollen<br />

Worten die Bedeutung dieser geheiligten Stätte umriß, darauf<br />

hinweisend, daß dieses Haus nicht zur Befriedigung der<br />

Sensationslust, sondern zur Weckung der Tugenden des Opfersinns,<br />

der Einfachheit und Frömmigkeit beitragen soll.<br />

Nach altem, weisem Brauch werden unsere Heimstätten durch<br />

die hl. Kirche eingesegnet; so bat denn der Landammann den<br />

Ortspfarrer von Sächseln, H. H. Pfarrer Joh. Huber, die<br />

kirchliche Einweihung vorzunehmen. In seiner kurzen<br />

Ansprache gab H. H. Pfarrer Huber der Freude über das<br />

gelungene Werk der Restauration Ausdruck und bat eindringlich<br />

alle Pilger, die in das Bruder-Klausen-Wohnhaus eintreten,<br />

nicht von den Wänden und Gegenständen des Hauses<br />

zu schnitzen!<br />

Anschließend an die Einweihung besichtigten die geladenen<br />

Gäste unter der Führung von Prof. Linus Birchl er die<br />

Jnnenräume des Wohnhauses. Die Restauration darf in jeder<br />

Hinsicht als gelungen bezeichnet werden und ehrt alle, die an<br />

der Arbeit beteiligt waren.<br />

Die Gäste trafen sich im Kurhaus Flüeli zu einem Imbiß,<br />

bei welchem Anlaß der Landammann in erster Linie<br />

Herrn Bundesrat Etter, sowie die Vertreter des katholischen<br />

Volksvereins Freiburg, der Regierung von Freiburg, der eidg.<br />

Kommission für historische Kunstdenkmäler, der hochw. Ortsgeistlichkeit<br />

und der Gemeindebehörden begrüßte. Trotz der<br />

gewaltigen Arbeitslast hatte es sich Herr Bundesrat Etter nicht<br />

nehmen lassen, persönlich dem Akt der Uebergabe und der<br />

Einweihung beizuwohnen; er, der oft als stiller Pilger, unbeachtet<br />

von der Menge, nach Sächseln kommt, -genießt unsere<br />

vollste Sympathie. Herr Dr. G i r a u d, Freiburg, sprach sowohl<br />

der <strong>Obwaldner</strong> Regierung wie auch allen jenen, die<br />

die Restaurationsarbeiten geleitet haben, den wärmsten Dank<br />

des Freiburger Volksvereins aus. Den Reigen der Ansprachen<br />

schloß H. H. Bruder-Klausen-Kaplan W. D u r r e r, Sachfeln,<br />

mit einem Rückblick auf die Geschichte des Bruder-Klaufen-Wohnhauses<br />

und feierte mit begeisterten Worten die traditionelle<br />

Freundschaft der beiden<br />

Freiburg und Obwalden.<br />

eidgenössischen " Stände<br />

Apostel Petrus Werk. Das Resultat der Gaben und Beiträge<br />

pro 1945 Hat in Obwalden Fr. 1746.— ergeben (ganze<br />

Diözese Ehur Fr. 8911.10).<br />

Wir sprechen hiefür allen verehrten Spendern den herzlichsten<br />

Dank aus; insbesondere ein kräftiges Vergelt's Gott<br />

allen Förderinnen und Fördern. Wenn diese Summe auch<br />

stark hinter den frühern Gaben und Beiträgen zurücksteht, so<br />

hoffen wir doch, daß der ernste Aufruf, dieses Werk zu unterstützen,<br />

in unsern Herzen ein Echo finde und daß es auch<br />

in Zukunft —• trotz der Teuerung — blühe und s i ch in<br />

jeder Gemeinde entfalte. — Apostel Petrus Werk<br />

VII/2496 Jngenbohl.<br />

Sarnen. Berichtigung. Die Mitteilung in Nr. 83<br />

des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>": „Ein Postbeamter wird Wirt"<br />

ist i r r e f ü h r e n d. — Ich habe zwar aus familiären Gründen<br />

das Gasthaus Hirschen erworben; im bisherigen Patent<br />

tritt jedoch keine Aenderung ein.<br />

I. Seiler.<br />

Sächseln. (Eing.) Wie ich ganz zufällig vernehmen durfte,<br />

kann Herr Gemeinderat Kamil von Moos-von Ah<br />

am 24. Oktober den 71. Geburtstag feiern. Wer würde es dem<br />

allzeit noch so rüstigen und gemütlichen „Totäbiel-Kamil" ansehen,<br />

daß er trotz seiner vielen und teilweise sehr mühevollen<br />

Arbeit, die er auf dem Felde und im Wald verrichtet<br />

hat, schon 70 Lenze hinter sich gebracht.<br />

Ich glaube, daß ich nicht allein bin, der unserm Ib. Jubilaren<br />

gratulieren möchte, ist er doch als tüchtiger Bauer und<br />

Handelsmann über die Gemarksn der Gemeinde hinaus besannt<br />

und beliebt, denn jedermann, der schon mit dem Kamil<br />

irgendwie verkehrt, hat diesen Mann ehren und schätzen gelernt.<br />

Wir wünschen also unserem Ib. Jubilaren zum Beginn<br />

des achten Dezenniums recht viel Glück und Segen in Haus<br />

und Stall, und wollen hoffen, daß ihm der lb. Herrgott noch<br />

recht viele gesunde und sorgenfreie Jahre in seinem so trauten<br />

und gastfreundlichen Heimelt ob Steinen, vereint mit<br />

seiner Familie, erleben lassen möge. Wohl weiß ich, daß ich<br />

dem Jubilaren mit meiner Zeitungsschreiberei keine Freude<br />

machen kann. Es wäre ihm jedenfalls ein persönlicher Glückwünsch<br />

Aug in Aug, verbunden mit einem warmen Händedruck<br />

viel lieber gewesen, aber ich will für diesmal eben das<br />

eine tun und das andere nicht lassen. Denn ich bin der Meinung,<br />

daß man auch einmal gerade solche Männer, die sich<br />

nicht aufblähen und in die vorderen Reihen durchzwängen,<br />

dafür aber ihre Pflicht dem Herrgott nnd den Mitmenschen<br />

gegenüber schon siebzig volle Jahre erfüllt haben, öffentlich<br />

benennt. Heute brauchen wir keine Gimpel, Wetterfahnen<br />

oder Biertisch-Politiker, was wir heute nötig haben, sind ganze<br />

Männer.<br />

Ein alter Sachsler.<br />

(Die Redaktion entbietet dem Jubilaren und langjährigen,<br />

treuen Abonnenten des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" ebenfalls<br />

herzliche Gratulation!)<br />

Giswil. (Korr.) Laut Beschluß der Aelplergesellschaft Giswil<br />

wird auch dieses Jahr eine Aelplerkilbi gehalten,<br />

wie bisher im Hotel Bahnhof. Es wird dabei Wert darauf<br />

gelegt, die Aelplerjahrzeit am Sonntag vorher zu halten wie<br />

üblich, nicht am Kilbitag. Bei diesem Gedächtnis ist ja immer<br />

eine große Teilnahme zu erwarten; dabei fällt der Aelplerkasse<br />

ein schönes Wendelinsopfer zu. Bei der Jahrzeit dürfen<br />

alle Mitglieder zum Opfer gehen. Möge davon gütigst Kenntnis<br />

genommen werden. Uebrigens wünschen wir allen ein<br />

frohes Fest in Ehren.<br />

Engelberg. (Einges.) Die Festfeier des goldenen Priesterjubiläums<br />

von H. H. Dr. P. Jgnaz Hetz, O.S.B, vereinigte<br />

am vergangenen Sonntag Klosterfamilie und Talvolk von<br />

Engelberg zu einem freuderfüllten Te Deum in der Klosterkirche.<br />

Jenen -gleichen Kelch, in dem er vor 50 Jahren sein<br />

Erstlingsopfer Gott darbrachte, füllte der Jubelpriester mit<br />

der Freude und dem Leid eines halben Jahrhunderts und<br />

Gott ließ ihn von neuem zuni Kelch des Segens werden.<br />

H. H. P. Pius Suter, O.CaP., selbst Priester-Jubilar, rief<br />

das Gottesvolk in einem klassischen Kanzelwort zu gemeinsamem<br />

Danken und zur Liebe zum katholischen Priestertum aus<br />

und das mächtige „Großer Gott, wir loben Dich" war wie<br />

ein Echo seines Wortes.<br />

Die Feldmusik von Engelberg beehrte nach dem Hochamt<br />

die Festgemeinde mit prächtigen Musikvorträgen. Der Gemeinderat<br />

von Engelberg in corpore, wie eine zahlreiche Festgemeinde<br />

von Verwandten und Geladenen waren die Gäste<br />

des Klosters. Der hochwürdigste Gnädige Herr verband mit<br />

herzlichem Willkommgruß Worte schlichter, tiefer Anerkennung<br />

für seinen geistlichen Sohn und seine reiche Tätigkeit<br />

für das Stift Engelberg.<br />

Die Klosterfamilie vereinigte sich nachmittags inmitten der<br />

jugendlichen Studentenschar, zusammen mit den Geladenen,<br />

zu einer Festfeier im Großen Saal. Dichtung und Musik,<br />

Ernst und Humor woben ein goldenes Lied der Ehrung für<br />

den jubilierenden Pater. Vom Messer des Linolschneiders bis<br />

zum letzten Taktstreich des Dirigenten erwies sich dieser Anlaß<br />

als prächtiges Stück benediktinischer Geisteskultur. „Die<br />

Klostermauer" von H. H. P. Berchtold hat bewußt oder unbewußt<br />

in seinem tiefen Gedankenreichtum die Linie zum<br />

Ganzen gegeben: die Harmonie der Freude und des Gotteslobes,<br />

die alle „Mauern" übersteigen. H. H. P. Jgnaz flötete<br />

eine Freude in einem Rondo von Schubert mit sichtlicher Begeisterung<br />

in die Festtagsfreude hinein, von lebhaftem Beifall<br />

begrüßt. Nicht vergessen seien die Einlagen der Geschwister<br />

Heß vom Rößli Kerns, die das lebhafte Temperament von<br />

P. Jgnaz ins Feuer brachten.<br />

Nun wird der graue Alltag wieder seine Netze weben. Die'<br />

Erinnerung aber bleibt wach an diese sonnenhellen Stunden<br />

im Hochtal von Engelberg. Für P. Jgnaz mag sie bleiben<br />

wie das farbige Gold der herbstlichen Wälder gegen die Flühmatt<br />

hinauf: Sinnbild irdischer Erfüllung, bis zur Verklärung<br />

droben, wo die Mauern der Stadt Gottes das Licht nicht zu<br />

fassen vermögen.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Der eidgenössische Voranschlag.<br />

Der Bundesrat hat den Voranschlag der Eidgenossenschaft<br />

für das Jahr 1947 in Beratung gezogen und in den wesentlichsten<br />

Punkten bereinigt. Das Budget sieht an Einnahmen<br />

1666 Millionen und an Ausgaben 1940 Millionen vor, so<br />

daß sich ein Defizit v on 2 7 4 M i l l i o n en Fr. ergibt,<br />

gegenüber 520 Millionen Fr. im Vorjahr.<br />

Erhöhung von Posttaxen.<br />

Der Bundesrat hat einen Beschluß gefaßt über die Erhöhung<br />

einzelner Posttaxen und Gebühren. Die Erhöhung betrifft<br />

namentlich die Eil- und Nachnahmegebühren, ferner die<br />

Taxen für Drucksachen, Warenmuster usw. Auch wird die<br />

Nahzone im Paketverkehr aufgehoben.<br />

Die Taxerhöhungen, die auf 1. Januar 1947 in Kraft treten<br />

sollen, werden der Post eine Mehreinnahme von jährlich<br />

7 Millionen Fr. bringen. Der Beschluß, heißt es in der Begründung,<br />

bezwecke, die Reinertragsablieferung der PTT-<br />

Klare<br />

Worte!<br />

Ueber Altersversicherung und Familien,chutz äußerte sich<br />

Pationalrat 1 Escher, Brig, in ,einem Referat „Unsere J<br />

Z öllen Bestrebungen und die bisherigen Erfolge" anl^<br />

l?ch der schweizerischen katholischen Bauerntagung in CSinsie<br />

dein wie folgt-<br />

„Im Rahmen der bäuerlichen Sozialpolitik ist auch w<br />

Alters- und Hinterlassenenversicherung, Hinterlalienenoe^^»..», — die gegenwärtig von,<br />

Z Parlament \ ....... behandelt rnirh wird, zu „I würdigen. . C§ Es ist heute beiiw noch Uoch<br />

verfrüht, ein Urteil über dieses groge Sozialwerk, das int<br />

Wurf ist IN, abzugeben. aozugeven. Wir bemühen • uns, —y da^elbe . - - gerade niit<br />

Rücksicht auf die hin Landwirtschaft Onndwirtickaft mid und die kleinen Existenz^ Existenzen zu<br />

verbessern. Die in Aussicht gestellten Renten von 500 bis 1500<br />

für (fmwlnerfonen. 1000—-400 für Familien. «»>,<br />

Was wir heute schon sagen können, ist folgendes: Wir sind<br />

immer für die AHV eingetreten, haben aber von allem Anfang<br />

an Vorbehalte gemacht. Dabei begnügten mir uns nicht,<br />

Kritik zu üben, nein, mir haben positive Vorschlage unterbreitet.<br />

Die meisten dieser Anträge glaubte man ohne weiteres<br />

unbeachtet lassen zu können.<br />

Dies könnte sich rächen und wir hoffen zuversichtlich, daß<br />

man noch vor der endgültigen Verabschiedung der Vorlage<br />

die notwendigen Korrekturen anbringt.<br />

Es darf sich niemand einbilden, daß die AHV unter schrosfer<br />

Ablehnung des Familienschutzes von uns angenommen<br />

wird. Wirtschaftlich und moralisch gesunde Familien sind die<br />

Grundlage für eine solide AHV und es wäre eine Torheit, ein<br />

stolzes Gebäude aufzuführen, ohne vorher das Fundament zu<br />

sichern.<br />

Wenn einzelne Postulate des Familienschutzes auch nicht<br />

sofort verwirklicht werden, so müssen wir doch bestimmte bindende<br />

Znsicherung haben, daß mit einer baldigen Realisierung<br />

gerechnet werden kann.<br />

Vor der Abstimmung über die AHB muß insbesondere solgendes<br />

vorgekehrt werden:<br />

a) Die Beihilfeordnung für die Gebirgsbauern und die<br />

landwirtschaftlichen Dienstboten ist auf alle Kleinbauern auszudehnen<br />

und durch einen Bundesbeschluß sicher zu stellen.<br />

b) Das Rahmengeletz zur Förderung der Familienausgleichskassen<br />

muß den eidgenössischen Räten vorliegen und insbesondere<br />

enthalten: das Obligatorium für die «inderzulagen,<br />

die Minimalleistungen der Familienausgleichskassen, die Beiträge<br />

der öffentlichen Hand.<br />

c) Die Mutterschastsversicherung muß im Stadium der<br />

parlamentarischen Beratungen sein.<br />

Wir wissen, daß Strafte am Werke sind, um den Familienschütz<br />

zu sabotieren. Darum können wir uns mit vagen Beisprechen<br />

und ausweichenden Antworten nicht begnügen."<br />

Verwaltung an den Bundessiskns zu erhöhen. Sie betrug bis<br />

jetzt 25 Millionen Fr.<br />

Neu festgesetzt hat der Bundesrat auch verschiedene Taren<br />

und Gebühren im internationalen Postverkehr.<br />

Kantone<br />

Bern. Der Sekretär des Landesverbandes freier<br />

S ch w e i z e r A r b e i t e r, Hr. a. Nationalrat Flückiger m<br />

Solothurn, wurde von, ersten Gerichte in Bern auf eine Silage<br />

der Partei der Arbeit und des bekannten Uonimuniftensührers<br />

Nicole wegen Ehrbeleidigung zij Fr. ^00. Buße und<br />

Fr. 1000.— Ehrenentschädiguiig und zu den »tosten verurteilt.<br />

Es ist zu erwarten, Hr. Flückiger werde ans Obergericht<br />

Berufung einlegen.<br />

Freibnrg. (Korr.) Die Freiburger Radikalen verlangen für<br />

die nächsten Staatsratswahlen einen zweiten von sieben Sitzen<br />

des Staatsrates. Die konservativen lehnen diesen Anspruch<br />

ab, weil sie als große Mehrheitspartet die Verantwortlichkeiten<br />

nicht zersplittern wollen. Die Radikalen in<br />

Freiburg sind bedeutend stärker als in Obwalden und in Obwalden<br />

ist die Minderheit mit eine in Sitz nicht zufrieden.<br />

ci<br />

>st<br />

8<br />

IS)<br />

WIISS<br />

-fax cfo itäio&i,<br />

Es ist kurios mit dieser Brücke. Die Emme erbarmte sich<br />

schon mehrmals dieser altersschwachen Brücke, ritz Fetzen weg<br />

und begrub sie. Und siehe, handkehrum stand die alte, morsche<br />

Brücke wieder da, streckte sich lang und matt über die Emme<br />

hin alswie ein matter Mensch, der sich zu Bette legen will.<br />

Die Geländer krachten wohl, aber brachen nicht, ein Wunder,<br />

welches alle Jahre sich wiederholt, wohl das größte, das je in<br />

Kirchberg sich zugetragen. Großes Unglück wärs nicht, wenn<br />

einmal ein Geländer brechen würde, Beine würden kaum gebrochen,<br />

die Brücke liegt ja fast mehr unter als über der Emme<br />

und hat bedeutende Anlagen zu Ähnlichkeiten mit dem<br />

berühmten Tunnel zu London, einige würden etwas naß, die<br />

kriegten den Schnupfen, würden abgeschreckt für ein andermal,<br />

nnd um die, welche nicht naß geworden, abzuschrecken, würde<br />

der Herr Pfarrer das Ereignis anziehen in der Predigt und<br />

klar darlegen, wie schrecklich es hätte gehen können, daß es ein<br />

Wunder, daß es nicht so gegangen, daß es aber das nächstemal<br />

sicherlich und bestimmt so Zehen werde-<br />

Fast wie einem Fuhrwerk oder einem schweren Schiffe,<br />

welches zu Berg fährt, mit den Wellen, ging es einem großen<br />

und mächtig breiten Burschen, der mit gespreizten Beinen, die<br />

Arme weit vom Leibe weg, über die Brücke segeln wollte.<br />

In selbstbewußter Ruhe schob er sich vorwärts, schob beiseite,<br />

was ihm im Wege war, doch nicht bnben- und boshaft, sondern<br />

ganz kaltblütig, wars ein trotziger Bursche oder ein hübsches<br />

Mädchen. Was leicht mich, schob er leicht, was sich schwer<br />

machte, schob er halt, bis es ging. Ein großer, schwer mit Silber<br />

beschlagener Kübel hing ihm im Maule und rauchte bedenklich;<br />

am kleinen Finger der rechten Hand hatte er einen<br />

schweren silbernen Ring, Schlagring genannt. Solche Ringe<br />

waren ehedem sehr in der Mode und wirklich ganz besonderlich<br />

dienlich, Löcher in die Köpfe oder Zähne in den Hals zu<br />

schlagen, es waren so gleichsam die Siegel großer Bauernsöhne,<br />

welche sie aus die Köpfe ihrer Nebenmenschen drückten.<br />

Ums Düpfen kümmerte er sich nicht, Eier merkte man nicht<br />

bei ihm, bei keinem Mädchen stellte er sich. Und doch war sein<br />

Gesicht so, wie es die Mädchen gerne sehen, und er war auch<br />

im Alter, in welchem man die Mädchen am liebsten sieht. Sein<br />

Ziel, nach welchem er segelte, schien in der Ferne zu liegen.<br />

Ihm auf der Ferse war ein gewaltiger Hund, und drei muntere<br />

Burschen steuerten hinter ihm im gleichen Fahrwasser.<br />

„Was ist das für ein Gusti?" schrie plötzlich ein Mädchen<br />

auf. Es war eben mitten in einem interessanten Märten ums<br />

Düpfen mit einem sehr interessanten Burschen und meinte,<br />

das Recht, zu stehen, wo es wolle, so gut zu haben als irgend<br />

jemand, und meinte nicht, es inüsse seine Geschäfte abbrechen,<br />

um einem dicken Mannsbild Platz zu machen, ward aber um<br />

seiner freien Meinung willen gar hart und unsanft auf die<br />

Seite mehr geschleudert als geschoben. „Nit so laut!" sagte<br />

ein anderes großes, schönes Mädchen, aber mit kühnen, wilden<br />

Augen. „Es ist Michel auf dem Knubel, ein ungeleckt Kalb,<br />

aber es lohnte sich der Mühe, es zu lecken. Seine Eltern sind<br />

im Kirchhof. Er hat einen bezahlten Hof, ausgeliehenes Geld.<br />

Wart, den will ich stellen!" Und rasch ging da* Mädchen vor,<br />

ergriff den Michel bei einem seiner dicken Arme und rief:<br />

,,«eh, Michel, düpfen, oder hast keine Eier, mußtest die Hühner<br />

verkaufen, weil du den Haber selbst gebrauchtest für Hlibermus<br />

und Haberbrei?" Das war starker Tusch. Habermus<br />

und Haberbrei sind gegenwärtig auf einem reichen Bauern-<br />

Mch, was Kutteln und 5trös auf einem Herrentisch, und niit<br />

Unrecht Haberspeisen waren unserer Väter Speisen, sind sicher<br />

a r 5^ £? nne Kaffeebrühe und bloße Startoffcln. Michc<br />

fit) e den Tusch, doch langsam ging er ihm ins Fleisch-<br />

Langsam drehte er sich um und sagte: „Wenn dein Vater<br />

Solothut» fährt, so sag ihm, er solle auf dem<br />

Knubel vorbeikommen, vielleicht daß noch was für ihn zu han-<br />

S 2 Ä T n m i b" für ein Huhn oder zwei". „Mein<br />

> «uf sieben Höfen herumspringen müssen<br />

er<br />

dern<br />

en<br />

f Mauser hat zahlen wollen, wie es alldern<br />

begegnet sein |oü', antwortete das Mädchen. „Wie lange<br />

m P Ilr r t! n " tmprtctc Michel, „daß er den letzten Kreuzer<br />

wechseln ließ, um «chnaps zu kaufen?" „H e " sagte das Mcid-<br />

£•' nn st f' U 7 flcrstöe stm gleichen Tage, wo du deine letzten<br />

ne Kinderm..^r.g Weggli tauschtest, aus welchem dir deine<br />

indermutter den letzten Milchbrocken machte der so gr»u-<br />

bu ict ' u<br />

Schuß"trafen"'<br />

"°ch «achplärest." Dieser<br />

? ,aate blnb ^ ^ ^ ' ' teIlte daher den Witz em,<br />

* " eel6 lugst!", wollte abbrechen und weiter-


Neues<br />

in Kürze<br />

Polen steht im Zeichen der bevorstehenden Wahlen: nach<br />

vor wenigen Tagen erfolgten Verhaftungen zweier pronenter<br />

Bauernpolitiker, wird jetzt ein direkter Schlag gen<br />

Mikolajczyk persönlich befürchtet. Mit diesem Vorgehen<br />

01 ' b ihrer versteckten Drohung gegen den Führer der Bauern-<br />

.toi will die Warschauer Regierung ihr mißliebige Oppo-<br />

Äonen unter Druck setzen.<br />

Italien beläuft sich die öffentliche Schuld auf mehr<br />

.. ^000 Milliarden Lire, der Notenumlauf auf 40g Millio-<br />

^ £ire. __ Im Gebiet von Cremona streiken 70 000 Landarbeiter.<br />

Feldmarschall Kesselring und drei weitere deutsche Geneäj<br />

c ' sollen von einem Mailänder Sondergericht wegen den<br />

ßriegsverbrechen abgeurteilt werden.<br />

Der neue italienische Außenminister Nenni (foz.) wird<br />

sich nach den Vereinigten Staaten begeben, um für Aufnahme<br />

einer Wiederaufbauanleihe von 500 Millionen Dollars Füh-<br />

Jet auszustrecken.<br />

Die ungarischen Behörden haben von der amerikanischen<br />

Kommandantur in Oesterreich die Auslieferung von Joseph<br />

von Habsburg verlangt, der in Ungarn des Hochverrats bezichtigt<br />

wird.<br />

~tt Belgien sind während des Krieges von rund zwei Milliönen<br />

Gebäuden eine halbe Million beschädigt worden. Der<br />

Materialschaden beträgt 16,5 Milliarden.<br />

den Vereinigten Staaten haben sich als Protest gegen<br />

die Wohnungsnot 75 ehemalige Frontkämpfer während 20<br />

Stunden im Sitzungssaal des Senats des Staates Newyork<br />

festgesetzt-<br />

Die Schweiz soll im November 42 000 Tonnen Kohle aus<br />

den USA erhalten.<br />


Moderne Götzen: Jazz-Unfug<br />

Es war abends um 10 Uhr auf der hellerleuchteten Bahn-<br />

Hofstraße in Zürich. Ein Tramzug schoß daher, auf den Trottoirs<br />

eilten die Menschen gegen den Bahnhof hinunter, aus<br />

den Plattformen der Straßenbahn standen Stadtpolizisten.<br />

Der Tramzug war eskortiert von einigen Kantonspolizisten<br />

auf Motorrädern. Im ersten Moment glaubte ich, es würde<br />

sich um eine Verbrecherjagd handeln. Das Tram hrelt an, die<br />

zahlreichen Velofahrer mußten von der Polizei zurückgedämmt<br />

Werden. Dann dachte ich wieder, es handle sich um einen politischen<br />

Redner, der von der Polizei abgeführt würde, während<br />

die Menge sie daran hindern wollte. Doch es war nichts<br />

von all deni. Auf dem Bahnhofplatz entstiegen den drei Tramwagen<br />

Amerikaner und Nigger in Kakhi-Unisormen. Jeder<br />

hielt ein Jazz-Jnstrument in der Hand, ein Schlagzeug, ein<br />

Saxophon, Klarinette usw. Während die Boys der Bahnhofhalle<br />

zustrebten, wälzte sich eine große Menschenmasse über<br />

den Bahnhofplatz und stand Spalier. Was haben sich diese<br />

Amerikaner wohl über diese bubenhaft gaffende Menge gedacht?<br />

Wenn heute gewisse Swing-Typen einen Neger mit einem<br />

Schlagzeug erblicken, dann geraten sie aus der Fassung, dann<br />

bekommen sie den Koller und werden wie verrückt. Was für<br />

ein Tamtam wurde zum Beispiel gemacht, als die Negertänzerin<br />

Josephine, von der im „Sie und Er" behauptet wurde,<br />

sie sei nicht einmal die echte Josephine Baker, in Genf<br />

eintraf. Sie würde von unsern Schweizer Journalisten, Kino-<br />

Operateuren, Radio-Reportern förmlich belagert. In der<br />

Filmwochenschau, in den Zeitungen, Schaufenstern, an den<br />

Plakatsäulen — überall prangte das Bild der Josephine<br />

Baker...<br />

Solch kleine Episoden sind typisch für unsere Zeit. Jedermann<br />

fand es in Ordnung, als vor einiger Zeit in der<br />

„Schweizer Filmzeitung" ein Artikel erschien unter dem Titel:<br />

„Das Publikum will neue Götter!" Langsam ist Europa<br />

in das alte Heidentum zurückgefallen. Und kein Mensch protestiert<br />

über diese Vielgötterei! Im Gegenteil: -die Filmstars,<br />

Sportkanonen und Rekordbrecher werden immer hemmungsloser<br />

vergöttert!<br />

Unsere Zivilisation artet immer mehr in eine Jazz-Kultur<br />

aus. Das englische Wort „Jazz" heißt wörtlich übersetzt:<br />

„hetzt"; im übertragenen Sinn bedeutet Jazz Satz- und Klangtechnik<br />

der amerikanischen Tanz- und Negermusik.<br />

Prof. Brühl schreibt in der angesehenen katholischen Zeitschrist<br />

Amerikas, „Aurora": „Jazz beherrscht nicht nur die<br />

Musik, er beherrscht unser ganzes Leben... Was ist Jazz?<br />

Der Jazz ist Verzerrung! Fremd ist ihm das Gleichmaß und<br />

schöne Ausgeglichenheit. Fremd ist ihm auch Ruhe und Stimmungsinnigkeit.<br />

Alles am Jazz ist verschoben. Der Jazz will<br />

schnelle Eindrücke hervorbringen und' einen gewaltigen Nervenreiz<br />

erregen. Er entspricht somit ganz der Gemütsversassnng<br />

des modernen Menschen, der stets aus der Suche nach<br />

starken Nervenreizen und heftigen inneren Erregungen ist.<br />

Der Jazz ist daher ein Ausdruck des Zeitgeistes. Der moderne<br />

Mensch kann weder die Ruhe noch das Ebenmaß ertragen. In<br />

allem sucht er die Verzerrung, die Uebertreibung... Seine<br />

Nerven müssen aufgepeitscht werden,'oder die Eintönigkeit<br />

des Daseins ertötet ihn... Aus demselben Geiste stammt auch<br />

die heute so weit verbreitete Auflehnung gegen die bestehende<br />

sittliche Ordnung. Wir können Nietzsche als den ersten Jazz-<br />

Ethiker bezeichnen, da er als einer der ersten den Umsturz aller<br />

Werte gepredigt hat. Tatsächlich liest sich Nietzsches Philosophie<br />

genau wie Jazz. Es ist dort alles ins Groteske verzerrt.<br />

Eine Vorstellung jagt die andere . -. Nietzsche kann<br />

ebensowenig wie die Jazzmusik in sanften Tönen reden. Er<br />

schreit uns immer in die Ohren..."<br />

Auf dem Panhamitifchen Kongreß in Paris machte der<br />

Negerprofessor Stanley Logyar folgende Bemerkung: „Amerika<br />

und Europa sind geistig erschöpft, bald werden sie es auch<br />

physisch sein... Unsere Tänze, unsere Musik sind Vorbilder für<br />

sie geworden, bald wird es unsere Dichtung und Lebens-<br />

Weisheit sein. Und welchen Ersatz suchen^ sie? Der Sport ist<br />

ihr Götze, und Götzenbilder haben sie an die Dutzende um<br />

sich herum errichtet. Wir Hamiten, wir verachteten Neger,<br />

sind darüber hinaus, Bein- und Armmuskeln wie eine Gnade<br />

vom Himmel anzubeten." A- N. G.<br />

Ziir den Weiterstand<br />

Das nächste agitatorische Ziel<br />

Die Kollegen haben es erfaßt, und wir danken ihnen<br />

herzlich. Das erste Ziel, jene 10 000 Mann, sind längst beisammen.<br />

Sie kamen zusammen ganz einfach aus zwei Gründen.<br />

Erstens wollten wir sie haben und zweitens haben wir<br />

gute gewerkschaftliche Arbeit geleistet, was „die andern"<br />

anzog.<br />

Wir müssen das nächste Ziel erreichen. Sehr bald erreichen.<br />

Etwa bis Ende dieses Jahres könnten wir, wenn<br />

wir alle zusammen uns auf die Socken machen, die ersten<br />

15 000 Mann —• eine starke kriegstüchtige Division — auf<br />

die Beine gestellt haben.<br />

Los denn also, zu Stadt und zu Land. An die entschlossene<br />

Arbeit in allen Sektionen! Ihr, Kollegen, habt<br />

doch verstanden: in allen Sektionen. Die 15 000 Mann<br />

müssen einfach her!<br />

Schwierigkeiten? Pah! Ausreden. Die waren früher da<br />

in noch größerem Maße und — wir haben sie auch überwunden.<br />

Schwierigkeiten sind überhaupt dafür da, damit man sie<br />

auf die Seite schiebt und aus der Welt.<br />

Schwierigkeiten — sagen die Holländer — hackt man in<br />

Stücke, und die einzelnen Stücke bearbeitet man der Reihe<br />

nach...<br />

Und was die Holländer können, das werden wir<br />

kohl<br />

h fprtia bringen! . „ . ,<br />

°^Lo?aus?^'chanzen - dasnächste agitatorisch,<br />

Ziel<br />

- 2 »<br />

Radio — Beromünfter<br />

Donnerstag, 24. Oktober.<br />

11.00 Wir kommen zu dir... 11.30 MufilVon<br />

1150 Alte Lieder. 12.05 Jllte Orchestertanze. \2]t<br />

Kinoorgel. 12.40 Studioorchester 13.20 Die schönen Neuaufnahmen.<br />

13.30 Notiers und probiere 16.30 Es ist des Ler-<br />

„ens kein Ende. 17.00 Zürcher Streichquartette I8.og «j.,<br />

linder im Zoologischen Garten Ba,el. 18.30 Don Redm«,<br />

and Hins Orchestra. 18.45 „Wir begegnen uns tm Aether»,<br />

19 00 Konzert des Novelty-Trios. 19.^»., von SuppS: Luve»<br />

ture 20 00 Neues von Konrad und Luise. Eine Preisrätsel<br />

hafte Geschichte. 20.30 Volkstümliche Stunde. 21.15 Radio-<br />

Briefkasten. 22. 10 Franz. Klaviermusik.<br />

Freitag, 25. Oktober.<br />

1100 Das Freitags-Mosaik. 12.15 VerkehrsmitteilunM<br />

12 40' Studioorchester. 13.20 Drei Operetten-Querschnitte<br />

16.30 Für die Frauen: Kind und Kleintierwelt. 17.00 Radiosextett.<br />

17.45 Original-Pnßta-t!länge. 18.00 Kleines Konzert<br />

18.35 Mensch und Staat. 18.55 Kleines Konzert. 19 jq<br />

Weltchronik. 19.55 Studioorchester. 20.45 De Zürileu h,<br />

Oktober. 21.35 Frauen- und Töchterchor Kilchberg.<br />

Samstag, 26. Oktober.<br />

11.00 Schweizer Musik der Gegenwart. 12.00 Lothar<br />

Löffler spielt Melodien und Rhythmen. 12.15) Vorschau aus<br />

die sportlichen Veranstaltungen. 12.40 Die Woche im Bundes-<br />

Haus. 12.50 Schallplatten. 13.05 Tony Bell spielt. 13.U<br />

Schlagzeilen — Schlaglichter. 13.45 Beliebtes. 14.15 Gepräch<br />

über neue Bücher. 14.35 Kammermusik. 15.10 Malliser<br />

Monatsbilder. 15.25 Eine Tanzsantasie von Paul Dukas<br />

15.40 Musik von Gabriel Fanr«'. 16.05 Alexander Andrejewitsch<br />

Archangelski, russischer Mrchenmusiker. 16.20 Schweizerisches<br />

in Uebersee. 17.00 Buntes Unterhaltungskonzert.<br />

18.00 Das soziale Weltgesicht. 18.15 Unterhaltungskonzert.<br />

19.10 Der westschweizer. Beobachter. 20.05 Sowieso, Radio-<br />

Kabarett. 20.40 Herbst- und Weinlieder. 21.05 Einkehr zu<br />

kurzer Rast. Eine'Betrachtung. 21.20 Aus der Bucheggberger<br />

Sinfonie von Richard Flury.<br />

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Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabounenten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. Tel. 86-.3 Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

jederzeit gerne angenommen. Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 36 Arrangement werden abgelehnt.<br />

g U f - g i t t t f r i t i m t t m t t t f u r i t<br />

Am letzten Dienstag, den 22. Oktober, starb nach kurzer<br />

Krankheit in Sarnen Herr alt Landammann Carl Stockmann<br />

im 83. Altersjahre. Wenige Tage vorher mußte sich<br />

der Kranke in das Kantonsspital begeben, wo die ärztliche<br />

Kunst trotz des hohen Alters des Patienten den letzten Versuch<br />

machen mußte, das verdienstvolle Leben des Verstorbenen<br />

zu verlängern Aber die Kräfte versagten, und die Seinen<br />

sahen mit Bangen dem Uebergang vom Zeitl .chen ins Ewigu<br />

entgegen.<br />

Mit dei.i Verstorbenen steigt der siebente <strong>Obwaldner</strong><br />

Landammann aus dem Geschlecht Stockmann ins Grab. Der<br />

erste war Ritter Wolfgang Stockmann, der 1626 erstmals<br />

zur höchsten Würde des Landes erhoben wurde. Als Carl<br />

Stockmann im Jahre 1926 Landammann wurde, waren<br />

hundert Jahre verflossen, als Landammann Joseph Jgnaz<br />

Stockmann, sein letzter Vorgänger aus dem Geschlechte Stockmann,<br />

regierte (1811—1831).<br />

Nach der persönlichen Seite möchten wir folgendes aus<br />

dem Leben des Verstorbenen festhalten. Er war am 8. Septauber<br />

1863 im Haus am Grund in Sarnen als Sohn von<br />

Dr. Melchior Stockmann und der Theresia Wyrfch geboren.<br />

Er hat also kurz vor dem Tode noch in seltener Rüstigkeit<br />

das 83. Jahr erfüllt. Im Kreise der Eltern und Geschwister<br />

(6 Söhne und 3 Töchter) hat der Verstorbene eine schöne und<br />

glückliche Jugendzeit verlebt. Im Doktorhause Stockmann<br />

herrschten tiefe Religiösität, Zucht und Sitte, ein Vorbildlicher<br />

Familiengeist. Haben doch von den sechs Söhnen nicht<br />

weniger als fünf die akademische Laufbahn beschritten, und<br />

der sechste wandte sich den, Bankfach zu. Zur großen Freude<br />

von Eltern und Geschwistern weihte sich ein Sohn dem<br />

Priesterberufe zu und erwarb sich im Jesuitenorden den Ruf<br />

eines anerkannten Gelehrten. Ein Bruder des Verstorbenen<br />

war der leider allzufrüh dahingeschiedene Landammann Josef<br />

Wolfgang Stockniann, und kaum ist ein Jahr seit dem Tode<br />

von Obergerichtspräsident Dr. Julian Stockmann verflossen.<br />

Nach Verlassen der Primärschule finden wir den talentvollen<br />

jungen Mann in den Jahren 1876 bis 1882 am Gymnasium<br />

in Sarnen. Ein Mitschüler von ihm war der Abt Alphons<br />

Augner, und treue Freundschaft verband die beiden während<br />

der ganzen Lebenszeit. Ueberraschend war, daß nach Absolvierung<br />

des Gymnasiums sich der Verstorbene nicht dem<br />

Berufsstudium in der Schweiz zuwandte, sondern im Jahre<br />

1883 als Student der Pharmacie nach Amerika verreiste. Die<br />

Uebersahrt erfolgte mit dem damals größten Ozeandampfer<br />

„Normandie" von Le Havre aus. Hier im Staate Ohio erwarb<br />

er sich in einer Apotheke während zweieinhalb Jahren<br />

gründliche theoretische und praktische Kenntnisse für sein späteres<br />

Berufsleben und zugleich die Kenntnisse der englischen<br />

Sprache, die er in Wort und Schrift beherrschte. Dieser Aufenthalt<br />

in Amerika war für den jungen Mann für sein ganzes<br />

Leben bestimmend. Gewaltige Eindrücke Muß er von dem aufstrebenden<br />

Leben über dem Ozean in sich aufgenommen haben,<br />

was besonders seinen praktischen und kaufmännischen Sinn<br />

weckte und erweiterte. Für einen jnngen begabten und aufstrebenden<br />

Mann war und bleibt der Aufenthalt in der<br />

»Fremde" wertvoll, und zahlreiche <strong>Obwaldner</strong> haben sich<br />

damit in früheren Zeiten vor allem Ehre und ein gutes<br />

Fortkommen geschaffen. 1885 in die Schweiz zurückgekehrt,<br />

ging der Verstorbene in die Westschweiz in eine Apotheke,<br />

nach La Ehanx-de-Fonds, um die französische Sprache zu erlernen,<br />

und nachher an die Universität Bern, um in zwei<br />

Jahren feine Studien abzuschließen. Am 29. April 1889<br />

verlieh ihm die eidgenössische Prüfungskommission nach bestandenem<br />

Staatsexamen das Diplom eines Apothekers. In<br />

Bern hat sich Carl Stockmann als begeisterter katholischer<br />

Student dem Schweizerischen Studentenverein angeschlossen,<br />

dem er zeitlebens die Treue gehalten hat. Ausgerüstet mit<br />

dem nötigen wissenschaftlichen und praktischen Rüstzeug, übernahm<br />

er im gleichen Jahre vorübergehend eine Apotheke in<br />

Glarus, um 1891 definitiv in seine geliebte Heimatgemeinde<br />

Sarnen zurückzukehren. Das alte „Salzherrenhaus" (wo sich<br />

heute die Apotheke befindet) wurde zu einem modernen<br />

Wohn- und Geschäftshaus sehr glücklich umgebaut. Das<br />

»Salzherrenhaus", von dem auch der Name des „Salzherrengäßli"<br />

stammt, war 1596 neu aufgebaut worden, nachdem ein<br />

früheres Gebäude abgebrannt war. Es war eines der ältesten<br />

Gebäude des Dorfes, von dem heute wenigstens noch der Name<br />

geblieben ist. Das Alte stürzt, und neues Leben blüht aus den<br />

Ruinen! Ein Teil des Mattlandes wurde 1906 als Bauplatz<br />

der <strong>Obwaldner</strong> Kantonalbank verkauft, und zugleich mit dem<br />

Bau der Bank wurde die Verbindungsstraße von der Apotheke<br />

in die Kantonsstraße erstellt. Am 1. Januar 1892 wurde die<br />

erste Apotheke des Landes unter dem Namen „Löwenapotheke"<br />

durch den Verstorbenen eröffnet. Volle 54 Jahre Berufsarbeit<br />

und daneben, wie wir sehen werden, eine umfangreiche<br />

öffentliche Tätigkeit in Kanton und Gemeinde, füllen<br />

das überaus reiche Lebenswerk des Verstorbenen. Dieses<br />

Leben war wirklich mit Arbeit und Sorge für die Seinen und<br />

für die Mitbürger ausgefüllt, was uns an der Bahre des Verstorbenen<br />

mit hoher Achtung und Dankbarkeit erfüllen muß.<br />

In Frl. Agnes Durrer von Kerns, Tochter von Landammann<br />

Niklaus Durrer sel., fand der Verewigte eine gleichgesinnt?<br />

und edeldenkende Frau und Mutter einer zahlreichen lieben<br />

Familie. Fünf Söhne und eine Tochter wurden die Freude<br />

der Eltern. Vier der Söhne haben die akademische Laufbahn<br />

beschritten, ebenso die Tochter, während der fünfte Sohn dem<br />

Kaufmannsstande sich zuwandte. Solche Familien sind in<br />

unserm kleinen Obwalden naturgemäß eine Seltenheit, aber<br />

Landammann Stockmann wußte, daß Erziehung und Bildung<br />

der Kinder für sie das schönste und beste Geschenk ist für das<br />

Leben. Nun hat der Tod hineingegriffen in das Ideal eines<br />

Familienlebens, und mit kalter unerbittlicher Hand den Vater<br />

ins Ewige hinübergeleitet unter tiefster Trauer von Gattin<br />

und Kindern. Aber einmal gilt es für uns alle Abschied<br />

zu nehmen, nur wissen wir weder den Tag noch die Stunde.<br />

Landammann Stockmann war für den letzten und schwersten<br />

Gang gut vorbereitet; denn als gewissenhafter katholischer<br />

Mann 'hat er gelebt, und mit dem Segen unserer heiligen<br />

Kirche ist er ruhig ins Jenseits hinübergeschlummert.<br />

Seine öffentliche Tätigkeit war eine bewundernswert<br />

vielseitige. Seine Heimatgemeinde Sarnen und die Freiteilkorporation<br />

haben, wie es in der Demokratie Brauch ist, den<br />

gebildeten und fleißigen Mitbürger zuerst in Anspruch genonimen.<br />

Während seiner langjährigen Präsidentschaft im<br />

Freiteil hatte er die nicht immer angenehme Pflicht, die<br />

schwierige Waldteilung unter den Korporationen durchzuführen.<br />

Diese Waldteilungsprozesse haben damals nicht wenig<br />

Staub aufgeworfen. Die Zeit hat die Wunden geheilt. Zehn<br />

Jahre war der Verstorbene Bürgergemeindepräsident (1906<br />

bis 1916). Dem Einwohnergemeinderat diente er von 1912<br />

bis 1920, und er bekleidete während des ersten Weltkrieges<br />

(1914—1918) das Präsidium. Diese Zeit verlangte viele<br />

Opfer an Zeit und eine kluge politische Führung. Alle Gemeindebeamtungen<br />

waren restlos ehrenamtlich, und auch ein<br />

Gemeindepräsident stellte sich in echt demokratischer Art unentgeltlich<br />

dem Volke zur Verfügung. 1916 berief die Landsgemeinde<br />

den Gemeindepräsidenten von Sarnen in die Regierung,<br />

der Landammann Stockmann bis 1934, also volle 18<br />

Jahre, angehörte. Vorerst wurde ihm, als jüngstem Mitglied,<br />

das Vormundschafts- und Armenwesen übertragen, 1919<br />

das Landsäckelamt und die Verwaltung des Salzregals. Diese<br />

Departements behielt er bis zu seinem Austritt aus der<br />

Regierung. Stockmann war ein sorgsamer und sparsamer Verwalter<br />

der öffentlichen Finanzen. Die gesunden Grundsätze<br />

eines sparsamen Hausvaters färbten auch auf das Departement<br />

ab. Er genoß als Finanzdirektor die allgemeine Achtung<br />

im Kreise der kantonalen Finanzdirektoren der Schweiz.<br />

Mehr ausgeben als einnehmen war ihm zuwider. Wie anders<br />

ist das heute geworden? Es werden Ansprüche an den Staat<br />

gestellt, ohne sich zu überlegen, woher nimmt die Gemeinschast<br />

das Geld. Die beiden Weltkriege haben die Meinungen<br />

vielfach gewandelt, und wo ein Staat landet, wenn er mehr<br />

ausgibt als einnimmt, ist bald erraten. Landammann Stockmann<br />

hat die Staatsrechnung noch selbst geschrieben und das<br />

ganze Jahr alle die kleinen Geschäfte persönlich erledigt. Die<br />

demokratische Auffassung, dem Lande seine Fähigkeiten zur<br />

Verfügung zu stellen und Opfer zu bringen, fast ohne materielles<br />

Entgelt, hat die Autorität der Behörden erhalten und<br />

gehoben. So hat das <strong>Obwaldner</strong> Volk mit Landammann Stockmann<br />

bei seinem Austritt aus der Regierung einen getreuen,<br />

sparsamen und vorbildlichen Verwalter seiner Finanzen verloren.<br />

Im Jahre 1927 stieg der Verstorbene zur höchsten<br />

Ehrenstelle des Landes, zum Landammann, empor. Er<br />

hat dieses Amt fünfmal bekleidet. Er war der Typ eines urschweizerischen<br />

Landammanns, der mehr bedeuten sollte, als<br />

ein gewöhnlicher Regierungspräsident. Das Repräsentative<br />

durfte früher nicht fehlen, es war das äußere Zeichen der<br />

Autorität, der das Volk Ehrfurcht und Rücksicht entgegengebracht.<br />

Die moderne Demokratie hat mit so vielem aufgeräumt,<br />

sicher nicht zum Vorteil des Volkes selbst. Am Herzen<br />

lag dem Verstorbenen auch das Erziehungswesen. Als<br />

Nachfolger von Landammann Ming sel. wurde der Verstorbene<br />

Präsident des kantonalen Erziehungsrates und zugleich<br />

Kollegiverwalter. Er förderte nach Kräften die Weiterbildung<br />

des Lehrpersonals und pflegte die besten Beziehungen mit<br />

unserer kantonalen Lehranstalt und mit dem löblichen Stifte<br />

Muri-Gries. War es doch das Haus Stockmann in Sarnen,<br />

das 1841 die ersten Mönche aus Muri, als diese durch das<br />

radikale Regiment im Kanton Aargau an einem kalten Januartag<br />

auf die Straße gestellt wurden, gastfreundlich aufnahm,<br />

bis sie im sogenannten alten Kollegium einziehen<br />

konnten. Auch dem kantonalen Lehrlingswesen war der Verstorbene<br />

besonders zugetan, und er galt in der Regierung als<br />

Vertrauensmann des Gewerbes. Der kantonale Gewerbeverband<br />

ernannte ihn zum Ehrenpräsidenten. Jahrelang diente<br />

er der „Alten Sparkasse" als Präsident.<br />

Mit dem Austritt aus den politischen Aemtern ist es um<br />

Landammann Stockmann ruhiger geworden. Er konnte sich<br />

in vollen Ehren und im Bewußtsein gewissenhafter Pflichterfüllnng<br />

in den Lebensabend zurückziehen. Nicht vergessen<br />

wollen wir auch noch den Offizier Stockmann. Er hat auch<br />

hier dem Vaterlande seine treuen Dienste geleistet, und die<br />

Offiziersgesellschaft steht am Grabe ihres Seniors. Ebenso<br />

die Schützenveteranen ihren Ehrenveteranen. Der Verstorbene<br />

hat alle Stufen der Beamtungen in der Schützengesellschaft<br />

Sarnen durchlaufen, und früher ging kein Schützenanlaß vorüber,<br />

wo nicht Landammann Stockmann dabei war. Ein verträgliches<br />

und freundschaftliches gesellschaftliches Leben der<br />

Residenz war ihm Bedürfnis.<br />

Nun hat ein Höherer diesen vornehmen und untadeligen<br />

Magistraten abberufen. Es war ihm das Glück eines hohen<br />

Alters befchieden. Seiner religiösen und politischen Ueberzeugung<br />

hat er die Treue gehalten. Landammann Stockmann<br />

wird in hohen Ehren in die Geschichte unseres Kleinstaates<br />

eingehen und die Reihe der Landammänner Obwaldens seit<br />

der Gründung des Rütlibundes mit einem der bedeutendsten<br />

Namen bereichern. Was sterblich war an ihm, ruht in der<br />

Gruft seiner Vorfahren im Vorzeichen unserer Pfarrkirche.<br />

Das <strong>Obwaldner</strong> Volk senkt den Blick, gedenkt in Ehren<br />

und Dankbarkeit seiner reichen Verdienste um das Land und<br />

wird ihm das beste Andenken bewahren.<br />

Der hochverehrten Trauerfamilie, seiner Gattin, seinen<br />

Söhnen und seiner Tochter und der ganzen Verwandtschaft<br />

entbieten wir unsere herzliche und aufrichtige Teilnahme, und<br />

dem lieben Verstorbenen wünschen wir in christlicher Bruderliebe<br />

den ewigen Frieden! Dr. W. A.


A m W e U s t e ! » M e < ?<br />

Ich saß auf einem Steine<br />

Und deckte Bein mit Beine,<br />

Darauf setzt' ich den Ellenbogen,<br />

Und hatt' in meine Hand gezogen<br />

Mein Kind und eine Wange.<br />

Da dacht' ich sorglich lange,<br />

Weshalb man auf der Welt sollt' leben.<br />

So schrieb vor mehr denn 700 Jahren Walther von der<br />

Bogelweide, der große deutsche Lyriker. Will der Mensch<br />

nicht zur Ausschußware auf dem Dorfmarkt gehören, sondern<br />

immer wertvoller werden, so muß er den Hahnen des eidgenössischen<br />

Radiomostfasses zudrehen und sich einwärts kehren.<br />

Denken aus eigenem, zu sich selbst und in sich selbst sich<br />

kehren, ist unsere Ehre. Dann sieht man, auch ohne Brille,<br />

inwendig und auswendig gut.<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 22. Oktober <strong>1946</strong>.<br />

Dem Staatsrat des Kantons Genf wird zum Ableben seines<br />

Kollegen Charles Rosselet kondoliert.<br />

Am 8. Dezember <strong>1946</strong> findet die eidgenössische Volksabstimmung<br />

über das Volksbegehren betreffend das Recht auf<br />

Arbeit statt.<br />

Das eidgenössische Kriegsfürsorgeamt teilt mit, daß die<br />

Schülerspeisungen weiterhin, voraussichtlich bis 31. März<br />

1947, im bisherigen Umfang subventioniert werden.<br />

Korporal Anton Bucher, 1925, von Sächseln, wird mit<br />

Brevetdatum vom 26. Oktober <strong>1946</strong>, zum Leutnant befördert.<br />

Er wird in die Geb.-Füs.-Kp. 1/47 eingeteilt.<br />

Die Friedhofverordnung des Klosters Mnri-Gries für die<br />

Begräbnisstätte des Professorenheims in Sarnen wird genehmigt.<br />

Der Militärkommission der Christlichen Bereine junger<br />

Männer der deutschsprachigen Schweiz wird in der Zeit vom<br />

20. November bis 15. November <strong>1946</strong> der Kartenverkauf zugunsten<br />

der Soldaten-Lesestnben bewilligt.<br />

Der Motorfahrerclub Obwalden veranstaltet am Sonntag,<br />

den 27. Oktober, eine Fuchsjagd. Start beim Hotel zur<br />

„Krone" um 13.00 Uhr. Jedes Clubmitglied bekommt ein<br />

Gratiszabig. Die zwei ersten, die den Fuchs gefunden haben,<br />

erhalten einen schönen Preis. Wir wünschen allseits Glück!<br />

Läßt Gewalt sich blicken, geht das Recht auf Krücken.<br />

Die ungerechte Verurteilung des Erzbischofs Dr. Stepinac<br />

von Agram (Zagreb) hat wie ein Donnerschlag und Blitz gewirkt<br />

und rund um die Welt die Geister geweckt. Die Menschen<br />

greifen sich an die Stirn und fragen bas erstaunt: „Ist<br />

das möglich?" So fragt sich auch ein unglücklicher Hausvater,<br />

der mit Tränen vor seinem brennenden Hause steht und<br />

zu spät einsieht, daß man Kindern keine Zündhölzchen zum<br />

Spielen geben darf. Donoso Cortss (f 1853), der große<br />

spanische Denker, bekommt wieder recht: „Der Baum des<br />

Irrtums scheint jetzt die ihm von der Vorsehung zugestandene<br />

Vollreife erlangt zu haben. Gepflanzt von der ersten<br />

Generation verwegener Häretiker (Ketzer) und begossen von<br />

einer Reihe anderer Generationen, bedeckte er sich zur Zeit<br />

unserer Ahnen mit Blättern und zur Zeit unserer Väter mit<br />

Blüten. Heute aber ist er sichtlich und handgreiflich mit<br />

Früchten beladen. Wie in alten Zeiten die Blüten, die ihn<br />

durchduftet, die Blätter, die ihn bedeckt, der Stamm, der sie<br />

getragen, und die Menschen, die ihn gepflanzt hatten, so<br />

müssen auch seine Früchte mit einem speziellen Milche beladen<br />

werden."<br />

Recht bekommt noch ein anderer, Pius IX., der am 8. Dezember<br />

1864 im berühmten Rundschreiben „Ouanta cnra"<br />

geschrieben hat: „Wo der Glaube von der weltlichen Gesellschaft<br />

zerstört, wo Lehre und Hoheit der göttlichen Offenbarung<br />

verachtet wurde, da verdunkelt sich eben auch und<br />

geht der echte Begriff der Gerechtigkeit und des menschlichen<br />

Rechtes verloren. An die Stelle der wahren Gerechtigkeit<br />

und des gesetzmäßigen Rechtes tritt dann die rohe G e -<br />

w a l t."<br />

Es erfüllt uns mit Freude, daß auch Nichtkatholiken, angesichts<br />

des Agramer Gerichtsskandals, klarer sehen. So<br />

schreibt ein reformiertes Zürcher Blatt: „Es wirkt auffallend,<br />

wenn heute, im Zeitalter des Massenhaften in vielerlei Form,<br />

ein einzelnes Menschenschicksal plötzlich heraustritt und die<br />

Welt beschäftigt. Das ist der Fall mit dem Erzbischof von<br />

Agram, Stepinac. Seine Verurteilung durch den obersten<br />

Gerichtshof Kroatiens, hat überall in der Welt eine starke<br />

Bewegung ausgelöst. Das Rechtsgefühl ist durch das<br />

Urteil verletzt worden, aber zugleich auch meldet sich A n g st<br />

vor dem harten Walten einer politisch-totalitären Rechtsprechung,<br />

bei welcher „Recht ist, was dem Volke (scheinbar)<br />

nützt." Daß das Opfer in diesem Fall ein Priester der<br />

katholischen Kirche ist, macht den ganzen Fall noch symbolischer:<br />

in'Stepinac wurde doch nicht ein einzelner, sondern ein<br />

Repräsentant getroffen. Ein Kampf zwischen Staat und Kirche,<br />

der unser Zeitalter kennzeichnet, geht da nur halbverborgen<br />

weiter. Die weit über tausendjährige Kirche hat das<br />

zwölfjährige Tausendjahrreich Hitlers überlebt. Aber ansgehört<br />

hat der Kampf um sie nicht. Der Fall Stepinac<br />

schwächt sie nicht. Im Gegenteil."<br />

Der Kirchturm ragt aus Schutt und Nebel der Zeit.<br />

Franz Wersel, bekannt durch seinen Roman „Das Lied<br />

von Bernadette", hat geschrieben: „Wenn ich aufhöre, sittlich<br />

zu sein, habe ich keine Gewalt mehr." Sittlich sein heißt gutseinwollen<br />

aus Christengeist. Der gute Mensch — das ist der<br />

ganze Mensch, und nur dieser hat sich und andere in der<br />

Hand, in der Gewalt. Staatsmänner, die das gottgegebene<br />

Natnrrecht beugen, kommen immer unter die Räder. Hitler<br />

ist das grauenvolle Beispiel unserer Tage. Wird der Kirchen-<br />

Verfolger Tito oder ein anderer der nächste sein?<br />

Rom hat die Exkommunikation über alle Katholiken erklärt,<br />

die im Agramer Prozeß die Hand im Spiele hatten.<br />

Tito zeigt die brutal geballte Machtfaust, der Papst die ernst<br />

drohende, aufwärts weisende Vaterhand.<br />

Jugoslawien mit seiner katholischen Bevölkerung in Kroatien<br />

und Slowenien ist, so gut wie Oesterreich und Ungarn,<br />

die feste christliche Mauer — zum Schutze des christlichen<br />

Westens vor der feuerroten Lawine des russischen Kommunismus.<br />

Josef Bros, Sohn eines kroatischen Vaters und einer<br />

slowenischen Mutter, von Beruf Schlosser, hat sich den Namen<br />

des großen römischen Kaisers Titus zugelegt. Als Staatsschreiner<br />

Tito will er eine Bresche in die katholische Mauer<br />

schlagen, damit der kommunistische Wildbach ungehemmt Europa<br />

übersaren könne. Kroatien wird standhalten. Bis hieher<br />

waren im 15. Jahrhundert die Türken gekommen — und<br />

hatten rechtsumkehrt machen müssen. Damals haben die<br />

Päpste dem Lande Kroatien den Ehrentitel „Antemurale<br />

Ehristianitatis — Bastei, Außenwerk des Christentunis" verliehen.<br />

Agram ist von den Türken nie überrannt worden.<br />

Heute ist der katholische Erzbischof geistig der Oberstkommandierende<br />

— trotz Kerker. Die 15 Jahre seines bischöflichen<br />

Wirkens genügten, seine träfen Predigten und Hirtenschreiben<br />

unvergeßlich in die Herzen zu graben. Sätze wie „Es gibt<br />

keine bessere und keine mindere Rasse, es gibt keine Herrenrasse,<br />

es gibt nur eine Rasse, die Rasse Gottes!" sind<br />

zu geflügelten Worten geworden. Die Bauern stehen begeistert<br />

zum Erzbischof und tragen mutig auf der Fahne der<br />

kroatischen Bauernbewegung den Spruch: „Für Kroatien und<br />

Christus gegen den Kommunismus!" und auf der Rückseite<br />

des Fahnentuches: „Glaube an Gott und die Einigkeit der<br />

Bauern!"<br />

Es „titölet" heute weitherum, vom kroatischen Eichenwald<br />

bis zum urschweizerischen Tannenforst. Aber selbst der schlechteste<br />

Christ kann die Kirche nicht ruinieren. Der Christkönig<br />

dankt auch im 20. Jahrhundert nicht ab — auch nicht vor<br />

roten und rötlichen Marschällen und Schallenkönigen. :—:<br />

Die Bettagskollekte pro <strong>1946</strong> ergab die schöne Summe von<br />

Fr. 2103.27, rund 150 Fr. m e h r als letztes Jahr. Zu diesem<br />

verdaukenswerten Ergebnis haben beigetragen: Sarnen Fr.<br />

558.71, Kerns 402.—, Sächseln 302.31, Alpnach 250.75, Giswil<br />

250.—, Lungern 238.—, evangel.-resormierte Kirchgemeinde<br />

Obwalden in Alpnach 101.50.<br />

„Von Kindern und Narren vernimmt man die Wahrheit!"<br />

(Eing. von Schülern der 6. Primarschnlklasse in Kerns.)<br />

Unter dieser Ueberschrift stand letzthin im „Unterwaldner" zu<br />

lesen, unser H. H. Pfarrer hätte anläßlich eines Religions-<br />

Unterrichtes mit uns Sechstklaßbuben einen Schüler gefragt,<br />

was Verleumdung sei? Dieser hätte geantwortet: Verlenmdnng<br />

sei, was dem Herrn Lehrer Röthlin an der Landsgemeinde<br />

und an der Maigemeinde angetan worden sei, worauf<br />

der Herr Pfarrer nichts erwidert hätte und den Unterricht<br />

aber sehr mißmutig zu Ende geführt habe.<br />

Hiezu möchten die Schüler der fraglichen Unterrichtsstunde<br />

folgendes wahrheitsgemäß richtigstellen. Es stimmt, daß unser<br />

H. H. Pfarrer in einer der letzten Unterrichtsstunden mit uns<br />

das 8. Gebot Gottes behandelte und dabei auf die Schändlichkeit<br />

des Lügens und Verleumdens hinwies, daß er aber an<br />

einen Schüler die Frage stellte, was Verleumdung sei und<br />

darauf die oben erwähnte Antwort erhielt, ist v o l l st ä n d i g<br />

erlogen. Der Zweck, der mit dieser Verdrehung verfolgt<br />

wurde, ist leicht ersichtlich. Wir kennen diesen Artikelschreiber<br />

des „Unterwaldner"nicht, nennen wir ihn der Einfachheit halber<br />

Herrn N. N. Nun aber scheint für uns Herr N. N. selber<br />

§iur 11 aefl. Beachtung!<br />

x<br />

^<br />

Des hohen Feiertages<br />

.. . -<br />

(Allerheiligen)<br />

/arissoffifMsfrtP<br />

wegen müssen I«-<br />

serate für die Samstagnummer des „<strong>Obwaldner</strong> Volks-<br />

,-reund" bis spätestens Mittwoch abend in unserm Besitze<br />

Die Expedition des „Obw. <strong>Volksfreund</strong>".<br />

ein unheilbarer Narr zu sein, dem das Lügen und Verdrehen<br />

offenbar so im Fleisch und Blut steckt, daß er sogar sein als<br />

Ueberschrift angewandtes Sprichwort noch Lugen straft. Wir<br />

Schulbuben von Kerns danken Gott mid den Behörden, daß<br />

wir nicht zu diesem Phantast in die Schule müssen. -- ® it<br />

möchten diesem Herrn dringend empfehlen, auch einmal einer<br />

Unterrichtsstunde über das 8. Gebot beizuwohnen, damit er<br />

sich endlich auf diesem, ihm scheints noch ganz ungewohnten<br />

Gebiet die allernotwendigsten Kenntnisse hole und sich aneigne.<br />

(Die vorstehende Erklärung ist unterzeichnet von 1?<br />

Schülern der 6. Klasse. D. R.)<br />

Vermieter von Ferienwohnungen! Das Verzeichnis möblierter<br />

Ferienwohnnngen für die ganze Schweiz, herausgeaeben<br />

von der Ferienwohnungsvermittlung der Schweizer!-<br />

schen Gemeinnützigen Gesellschaft, Baarerstr. 46, Zug, wird<br />

gegenwärtig neu bearbeitet. Die ständig steigende Nachfrage<br />

nach Ferienwohnungen erfordert dringend eine Erhöhung der<br />

Wohnungszahl. Die Vermieter von Ferienwohnnngen und<br />

Massenlaqern werden daher eingeladen, sich bei obgenannter<br />

Geschäftsstelle anzumelden. Anmcldeschlnß 30. Nov. <strong>1946</strong>.<br />

Sarnen. In Auvernier am Neuenburger See starb im AIter<br />

von 68 Jahren Fräulein M arie C h a p a t t e. Sie war<br />

die Schwägerin von Vorstand Saladin sel. und kam mit ihrer<br />

Schwester ' Mathilde von Bassecourt her nach Sarnen, als<br />

im Jahre 1888 die Brünigbahn eröffnet wurde und Vorstand<br />

Saladin nach Sarnen berufen wurde. Sie besuchte die Primarschule<br />

und als dann ihre Schwester Frau Saladin-Chapatte<br />

in erster Ehe nach kurzem Eheglück starb, zog sie später<br />

ins Welschland zurück und fand ein Heim bei ihrem Bruder<br />

und ihren Cousinen, wo sie die Hausgeschäfte besorgte. Bei<br />

jeden. Besuch interessierte sie sich sehr, was in Sarnen vorging<br />

und frug immer nach ihren allen Bekannten.<br />

Ein Halsleiden, dem man anfangs wenig Beachtung<br />

schenkte, verschlimmerte sich und trotz ärztlicher Kunst starb sie<br />

am 12. Oktober wohlversehen. Frl. Chapatte war eine liebe<br />

und gute Person. Wie sie gelebt, ist sie gestorben.<br />

Nun ruht sie im stillen, von Rebbergen umrahmten Fried-<br />

Hof von Auvernier und harrt der Auferstehung. Gott gebe ihr<br />

die ewige Ruhe!<br />

... in.<br />

Sarnen. Fußball-CIub. Sonntag, den 27. Oktober<br />

<strong>1946</strong> treffen sich auf den, Sportplatz Seefeld, Sarnen, die<br />

Clubs Wolhufen B und Sarnen. Der Fußball-Elub Sarnen<br />

konnte sich bis heute in der IV. Liga Gruppe III auf dem<br />

dritten Platz behaupten. Hoffen wir, das; unsere Rot-Weißen,<br />

die übrigens bald in einem neuen Treß antreten werden, auch<br />

nächsten Sonntag vom Glück begünstigt sind und durch krästigen<br />

Einsatz wieder einen Ersolg buchen können. Betreff Zeiten<br />

verweisen wir auf die Plakate. ff.<br />

Kerns. (Eing.) Nächsten Sonntag werden es vierzig Jahre,<br />

seit Herr Alfred Durrer mit Frl. Marie von Rotz<br />

am Traualtar gestanden ist, um den Bund des Lebens zu<br />

schließen. Zu diesem Anlaß entbietet ihm und seiner lieben<br />

Frau ein alter Schulkamerad und niit ihm sicher ein weiterer<br />

Kreis'die herzlichsten Glückwünsche. Möge es den« Jubelpaar<br />

vergönnt sein, noch recht viele Jahre im 4treife ihrer Kinder<br />

ihren Lebensabend zu genießen.<br />

Kerns. (Eing.) Sämtliche landwirtschaftlichen Ausstellungen<br />

haben ihre Tore geschlossen. Diese landwirtschaftlichen<br />

Ausstellungen bieten immer interessante Einblicke in das<br />

Werden und Streben unserer Landwirtschaft. Unter den Ausstellnngen,<br />

die am 20. Oktober zu Ende gingen, steht auch die<br />

Obstausstellung in Kerns im Hotel zur Sonne, die am 16.<br />

Oktober eröffnet wurde. Sind doch 34 Jahre verflossen, seitdem<br />

in Kerns eine solche Ausstellung veranstaltet und eröffnet<br />

wurde. Die damalige Obstausstellung anno 1912 wurde von<br />

privater Seite durchgeführt, obwohl auch iu den Jahren 1910<br />

In Zeiten s t r e n g e r<br />

E t O v o m ^ n e j m m e r d a s ,<br />

W 3 S<br />

^ E r n ä h r u n g h i n a u s<br />

liehe<br />

nötig h a b e n .<br />

Dr. . A- ¥»*n«imr<br />

Michels Brautschau<br />

von Jeremias Gotthelf.<br />

„Ich wollte mich doch schämen", sagte hartnäckig das Mädchen,<br />

„der Bauer aus dem Knnbel sein wollen und nicht ein<br />

einziges Ei vermögen an der Ostern." Zornig sagte Michel:<br />

„Wer sagt, ich habe keine Eier?" „He", antwortete das Mädchen,<br />

„hast welche, so zeig sie, komm und düps!" „Meinst?"<br />

sagte Michel. „Ich hätte viel zu tun, wenn ich mit allen Hagstüdene<br />

und allen Bauerntöchtern vom Gitzigrat und von<br />

Schattenhalb düpfen wollte. Wenn du gedüpft haben mußt,<br />

so frage hinter mir die Knechte; vielleicht, daß einer mit dir<br />

macht, vielleicht auch nicht." Nach diesen Worten segelte Michel<br />

unaufhaltsam weiter vor seinem Gefolge her. Stolzer ist<br />

nie ein Sohn von Frankreich vor seinem Gefolge hergeritten,<br />

als Michel vor seinem Gefolge, dem Hunde uud den drei<br />

Knechten, einherschritt. Die Knechte neckten begreiflich das<br />

Mädchen. Das Mädchen würdigte dieselben keiner Antwort,<br />

sah dem Michel nach mit stillschweigend zornigen Blicken, in<br />

welchen mit großen Buchstaben geschrieben stand: „Wart du<br />

nur, dir will ich!"<br />

Wie oben gesagt worden, war an diesem Tage noch ein<br />

Eieraufleset angestellt. Wir wissen nicht, ist diese Sitte bloß<br />

dernerisch oder weiterhernm verbreitet. Dieses Spiel findet<br />

gewöhnlich an Ostern oder Ostermontag statt. Die Burschen<br />

2<br />

eines Dorfes oder Bezirks teilen sich in zwei Partien: der einen<br />

liegt ob, Eier aufzulesen, der andern, zu laufen an einen<br />

bestimmten Ort und zurückzukehren, ehe die Eier aufgelesen<br />

sind. Begreiflich springt nicht die ganze Partie, sondern jede<br />

derselben wählt sich den bestgebauten, langatmigsten Burschen<br />

als Läufer aus. Nun wird der Ort bestimmt, wohin der Läufer<br />

einer Partie vom Platze weg,' wo die Eier aufgelesen werden,<br />

zu laufen, einen Schoppen zu trinken und zurückzukehren<br />

hat. Dieser Ort ist zumeist eine halbe Stunde entfernt,<br />

doch näher und weiter nach der Lokalität. Im Verhältnis<br />

zn der bestimmten Entfernung werden nun zwei- bis. dreihundert<br />

Eier in einer Entfernung von einem Fuß auseinander,<br />

zumeist iu zwei Reihen nebeneinander, auf die Erde<br />

gelegt. Der Läufer der zweiten Partie hat die Aufgabe, diese<br />

Eier eins nach dem andern aufzulesen und je eins nach dem<br />

andern in eine am obern Ende mit Spreue gefüllte Wanne<br />

hinzutragen. Doch ist es ihm vergönnt, sie in die Wanne zu<br />

werfen, von so weit her er will, und einer aus seiner Partie<br />

kann auch die Wanne halten, drehen und vorstrecken, doch<br />

nicht näher gehen. Indessen ist dieses Werfen nicht immer<br />

fördernd und um so weniger, je mehr der Läufer erhitzt und<br />

gespannt und somit im Werfen unsicherer wird, denn für jedes<br />

im Werfen oder sonstwie zerbrochene Ei nr'rb ihm ein<br />

neues hingelegt, welches wiederum aufgelesen ivcrden muß.<br />

Bon der Wanne weg laufen beide miteinander ab, von der<br />

einen Partie wird der Aufleser beaufsichtigt, von der andern<br />

Partie find einige im bestimmten Wirtshause, sehen zu, daß<br />

dem Läufer der Wein nicht entgegengetragen und von ihm<br />

ordentlich ausgetrunken werde. Darauf 'kommt es also cm,<br />

wer mit seiner Aufgabe zuerst fertig und wieder bei der<br />

Wanne ist; fast immer gewinnt der, welcher die Eier aufliest-<br />

Es ist eine lustige Art von Wettlauf, doch waltet ein eigener<br />

Unstern darüber, denn gewöhnlich endet dieses Spiel mit blutigen<br />

Köpfen oder doch mit Streit uud Zank.<br />

^ede ordentliche Sache hat eine Spitze Das Eierlesen i°"<br />

gar deren zwei. Auf dem Spiel steht eine Wette, bestehend in<br />

einer Uertl Die verlierende Partei muß eine Zeche bezahlen,<br />

das bringt Aerger und Unmut, und, je mehr Wein dazugegossen<br />

wird, desto mächtiger gären beide Elemente. Dazu kommt<br />

noch, daß zumeist jeder Bursche ein Mädchen einladet, das<br />

Fest mit einem Ball eröffnet und beschlossen wird. Man ist<br />

auf dem Lande in der jungen Welt nämlich, nicht so selbstsuchtig<br />

wie m der Stadt, so blasiert, huldigt so ganz dem<br />

Grundsatze: „Selber essen macht fett". Bei solchen Gelegenheiten<br />

haben die Burschen gerne ihre Mädchen bei sich, ma *<br />

\ Äll<br />

9et " e eine<br />

, ^eude und zwar gratis. Geiger<br />

und Madchen sind aber wiederum zwei Elemente, welche nicht<br />

besonders zum Frieden dienen, wenn ohnehin das Blut kocht-<br />

(Fortsetzung folgt.)


1914 ein Obstbauverein bestand. Die damalige VeranstaltUN!<br />

^^«^idermeister ei Johann Jmseld, derzeit im Windeggli. be-<br />

M wurde, soweit dem Schreibenden bekannt ist, von Herrn<br />

Sch f a nnt unter dem Namen „Jmseld, der kleine Obstbauer", anaanisiert<br />

und zum guten Ende geführt.<br />

kan<br />

eregt"und von Herrn Johann Kretz, ^ Reih, später Förster,<br />

ger<<br />

"^Vieles hat sich geändert seit diesen Zeiten, nicht nur im<br />

^ ltaeschehen, sondern anch im schweizerischen Obstbau. Der<br />

fLtott Obwalden blieb bei diesen neuzeitlichen Bestrebungen<br />

nd der Umgestaltung im Obstbau nicht abseits stehen, sondern<br />

" wurde unter der Oberaufsicht des <strong>Obwaldner</strong> Baueruverund<br />

im Einvernehmen mit der Schweizerischen Zentralstelle<br />

für Obstbau eine kantonale Zentralstelle für Obstbau<br />

beschaffen. Dieses neue Amt wurde Herrn Anton Wallimann,<br />

«uhn Alpnach, übertragen. Im Jahre 1936 bis 1937 wurden<br />

die ersten Berussbaumwärterkurse mit einer Dauer von sieben<br />

Kochen durchgeführt.<br />

Auch Kerns wurde von diesen neuzeitlichen Bestrebungen<br />

erfaßt, was zur Gründung eines Obstbauvereins führte, welcher<br />

nun auf eine zehnjährige Tätigkeit zurückblicken kann.<br />

Der Kernfer Obstbauverein hat keine Mühe und keine Arbeit<br />

scheut und sein zehnjähriges Bestehen mit einer Demonftration<br />

in Form einer Obstausstellung den Sinn und Zweck<br />

des Vereins und der zeitgemäßen Anforderungen und KlaffierltTtg<br />

unserer Obstprodukte und deren Verwertung an Hand<br />

djxicr Ausstellung zu zeigen und aufzuklären.<br />

Es waren total 143 Aussteller. 42 Sorten Aepfel und<br />

kirnen konnten benannt werden, 68 Sorten waren unbekannt.<br />

Diese vielseitige Ausstellung hat erneut bewiesen, daß in unsercm<br />

Obstbaumwald noch allzu viele unbekannte und verichiedene<br />

Sorten unseren Qualitätsobstbau einerseits und den<br />

Mostobstbau anderseits erschweren.<br />

Ein weiterer Faktor unseres Obstbaues ist die Verwertung.<br />

dieser Beziehung hat die Kernser Landfrauengruppe an<br />

der Obstausstellung die Vielseitigkeit der Verwertung unserer<br />

Obstprodukte im Haushalt in sehr beachtenswerter und interessanter<br />

Weise demonstriert. Wir danken ihr auch an dieser<br />

Stelle und hoffen, daß diese Zusammenarbeit zur Gesundung<br />

der Landwirtschaft und Volksgemeinschaft dienen werde.<br />

Sächseln. lKorr.) Einer Anregung des Ehrenpredigers<br />

hochw. Herrn Vikar I. K. Scheuber Folge leistend, hat die<br />

Aelplergesellschast am letzten Montag beim Mittagessen anläßlich<br />

der Aelplerchilwi den seligen Bruder Klaus zu ihrem<br />

Ehren-Senior ernannt.<br />

Sächseln. (Korr.) Letzten Sonntag abend erfreute Herr<br />

Goldschmied Meinrad B u r ch, von Giswil, in Zürich, in<br />

der dicht angefüllten Turnhalle eine große und lebhaft intereffierte<br />

Zuhörerschaft mit einem zweieinhalbstündigen Lichtbildervortrag.<br />

Bild reihte sich an Bild,,um Land und Volk<br />

von Obwalden so vorzuführen, wie sie sind, wie sie waren<br />

und manchmal auch wie sie nicht sein sollten. Das'Wort der<br />

verehrten Herren Referenten galt der Verteidigung des guten<br />

Wen, aber „wer das Alte recht versteht, wird auch gutes<br />

Neues schaffen". Das war ein Leitmotiv des zuweilen mit<br />

Pfeffer und Salz gewürzten Vortrages, aus dem jedermann<br />

mit innereni Gewinn und mit dem Vorsatz nach Hause ging,<br />

an seinem kleinen Platz für die Erhaltung des Echten und für<br />

die Beseitigung des Unechten einzutreten und damit Heimatschütz<br />

im besten Sinne zu betreiben.<br />

Giswil. (Einges.) Am nächsten Sonntag, den 27. Oktober,<br />

führen die k le i n k al i b e r s ch ütz e n ihr beliebtes<br />

Kilbischießen durch. Zu diesem friedlichen Wettkampfe sind<br />

sämtliche Schützen, sowie Gönner und Freunde des Schießwefens<br />

freundlich eingeladen. Der großzügige Schießplan mit<br />

seinen vielen Gewinnchancen wird jedem etwas bieten. Daturn<br />

kommt recht zahlreich nach Giswil. Der Vorstand.<br />

Giswil. (Korr.) Am Sonntag vormittag hielt in der Wirtschaft<br />

Großtheil H. H. Dr. Pater H n g o M ü l l e r einen sehr<br />

interessanten Bortrag über Flur- und Geschlechtsnamen iind<br />

ihre Bedeutung. Dieser Einladung folgten sehr viele. Möge<br />

das Interesse am Historischen immer mehr wachsen und sich<br />

auf unsere kommende Generation weiter entwickeln und so als<br />

wertvolles Erbe erhalten bleiben. Am Nachmittag referierte<br />

Pater Hugo im „Alpenrösli" im Kleintheil. Möge dieser<br />

hochw. Naturfreund wieder einnial uns diese schöne Gelegenheit<br />

bieten. Auf baldiges Wiederhören!<br />

Giswil. (Korr.) Am letzten Sonntag war es, da haben<br />

wir zwei treue, gute Bürger ihre liebe Heiniat für immer verlassen,<br />

um in einer bessern Welt ewig das Glück zu finden.<br />

Fast gleichzeitig sind ihre Seelen abgereist zur Gottesstadt.<br />

Beide erreichten ein Alter von 87 Jahren. Der erste war<br />

Simon Bucher-von Rotz, alt Wirt zum Alpenrösli.<br />

Arbeitsreich, doch vielbewegt von Freud und Leid, war sein<br />

Leben, treu und dienstfertig gegenüber jedermann. Seine Kinder,<br />

groß und berufstüchtig geworden, sind nun wohlversorgt,<br />

überall in der Welt zerstreut, einige davon jenseits des großen<br />

Ozeans. Einen geruhsamen Lebensabend konnte er bei seiner<br />

Tochter Lina, die die Wirtschaft mit ihrein Gatten Bernhard<br />

übernommen, verbringen. Durch einen Schlaganfall gelähmt,<br />

beugte er sich wohlvorbereitet dem Tode, der ihn zur ewigen<br />

Belohnung zu Gott heimführte. Friede seiner Seele, und den<br />

Angehörigen unsere aufrichtige Kondolenz!<br />

Mit Simon Bucher ist A l o i s von Ah - Vogler,<br />

Rütell, heimgegangen. Der Verstorbene war anch einer der<br />

Einfachen und Genügsamen im Lande. Stil! und redlich,<br />

arbeitstreu und opferfroh, hat er sich durchs Leben gerungen,<br />

liebend und sorgend für die Seinen. Reifen in die Stadt hat<br />

>^r wenige unternommen. Sein Daheim war ihm das Liebste.<br />

Seine Gattin ist ihm anno 1927 im Tode vorangegangen. Ein<br />

Unfall hat auch ihm den Weg in die Ewigkeit vorgezeichnet.<br />

Wohlgestärkt dürfte er, von den Lieben umgeben, Abschied<br />

nehmen. Gott möge auch ihm gnädiger Richter und Belohner<br />

sein. Herzliche Teilnahme gilt den Angehörigen!<br />

Eidgenossenschaft<br />

Wieder ein neues Volksbegehren.<br />

Am 21. Oktober hat das Initiativkomitee für gerechten<br />

S t e u e r a u s g l e i ch bei der Bundeskanzlei Unterschriften-<br />

^ogeu zum Volksbegehren betreffend die Heranziehung der<br />

öffentlichen Unternehmungen zu einem Beitrag an die Kosten<br />

^r Landesverteidigung eingereicht. Die Bogen sollen nach<br />

den Angaben der Jnitianten 52 179 Unterschriften aufweisen.<br />

&<br />

HOCHDORFER<br />

SEIFENFLOCKFN<br />

Diese Unterschriftenbogen wurden dem Eidgenössischen Statistischen<br />

Amt zur Prüfung überwiesen. Die erforderliche Unterfchriftenzahl<br />

von 50 000 wäre also knapp erreicht, wenn die<br />

Prüfung nicht zu viele davon streichen muß.<br />

21,5 Millionen Reingewinn.<br />

Die Rechnung der eidgenössischen Alkoholverwaltung für<br />

das Geschäftsjahr 1945/46 verzeichnet einen Einnahmenüberschuß<br />

von 21,5 Millionen Franken. Davon gelangen je zwei<br />

Franken pro Kopf der Bevölkerung zur Verteilung an die<br />

Kantone, was 8 531 406 Franken ausmacht, und den gleichen<br />

Betrag erhält der Bund. Vier Millionen werden in den<br />

Reinertrags-Ausgleichsfons gelegt und 400 000 Franken in<br />

den ordentlichen Reservefonds. Der Reinertrags-Ausgleichs- |<br />

fonds erreicht damit die Höhe von 12 Millionen Franken. —<br />

Obwalden erhält einen Beitrag von 41 634 Franken.<br />

Mg<br />

dem Schweizerischen Katholische»<br />

ZuRMMschMTerbMd<br />

Aus Anlaß des 25jährigen Bestehens des Generalsekretariates<br />

des Schweizerischen Katholischen Jungmannschaftsverbandes<br />

und des 15jährigen Bestehens des Rex-Verlages hat<br />

die „Jungmannschaft" iu erhöhter Auflage eine Gedenk-Nummer<br />

herausgegeben. Daraus ist die Geschichte und der Werdegang<br />

der weitverzweigten Organisation des Jungmannschasts-Verbandes<br />

ersichtlich. Nachdem der Verband in seinen<br />

Anfängen bis auf das Jahr 1906 zurückgeht, entstand mit der<br />

Schaffung des Generalsekretariates eine feste Organisation,<br />

die zum Ausgangspunkt der großen Bewegung in die Breite<br />

und in die Tiefe wurde- Erster Generalsekretär war H. H.<br />

Pfarrer Fridolin Suter, dem im Jahre 1937 Mfgr. Dr. Josef<br />

Meier folgte, der bereits feit 1929 Redaktor der „Jung-<br />

Mannschaft" war. Auch Eugen Vogt ist eng mit der Entwicklung<br />

des Jungmannschasts-Verbandes verbunden; heute steht<br />

er an der Spitze des Rex-Verlages und der Volksbuchgemeinde,<br />

die beide in den letzten Jahren einen mächtigen Aufstieg<br />

genommen haben.<br />

Auf das bevorstehende Christkönigsfest erschien die „Jung-<br />

Mannschaft" in der großen Auflage von 40 000 Exemplaren<br />

als Ehristkönigs-Nummer. In einer typographisch glänzenden<br />

Aufmachung wird die Friedenstätigkeit des Jungmannschasts-<br />

Verbandes dargestellt. Zwischen dem Gelöbnis zur Friedenswallfahrt<br />

nach Einsiedeln und den machtvollen Wallfahrten<br />

im Sommer <strong>1946</strong> steht der furchtbare Weltkrieg, der aber<br />

wunderbarerweise unser Land verschont hat, steht aber auch<br />

der jahrelange Gebetssturm der katholischen Schweizerjugend,<br />

der im Himmel nicht unerhört blieb. All das erleben wir<br />

nochmals in Wort und Bild der Christkönigs-Nummer der<br />

„Jungmannschaft" (Verlag U. Eavelti & Co., Goßau). Hg.<br />

Die Bestätigung • . .<br />

Die „Berner Tagwacht" vom 11. Oktober <strong>1946</strong> bringt in<br />

einem Artikel ihres Pariser Korrespondenten, des sattsam bekannten<br />

Gyßling, folgende höchst aufschlußreiche Feststellung:<br />

„Die Entfesselung von Skandalkampagnen gehört zum<br />

traditionellen politischen Instrumental jeder faschistischen<br />

Bewegung."<br />

Damit wird bestätigt, daß sich in den Mitteln der Agition<br />

und der Volksaufhetzung die Linke vom Faschismus und<br />

Nationalsozialismus in nichts unterscheidet. Wer versteht es<br />

bei uns meisterhafter, „Skandalkampagnen" zu entfesseln als<br />

die Linkspresse aller Schattierungen — von der „Nation"<br />

über die „Tagwacht" bis zum verstorbenen und nun neuerstandenen<br />

„Vorwärts"!? Wenn nun aber selbst die „Berner<br />

Tagwacht" feststellen muß, daß die „Entfesselung von Skandalkampagnen<br />

zum traditionellen Politischen Jnstrumeutar jeder<br />

faschistischen Bewegung gehört", so bestätigt sie nur, was wir<br />

schon immer behauptet haben — daß nämlich zwischen<br />

„Rechtsfaschismus" und „Linksfaschismus" kein Unterschied<br />

besteht, weder im Ziel noch in den Mitteln und der Hemmuugslosigkeit<br />

ihrer Anwendung. Deshalb übernimmt der<br />

Linksfaschismus ja auch so bereitwillig das von den Nazis<br />

geprägte Schlagwort vom „Politischen Katholizismus": Wie<br />

schon die Nationalsozialisten, so fühlen es auch ihre heutigen<br />

Nachbeter, daß ihnen im Katholizismus der entschiedenste<br />

Gegner ersteht, der politisch ausgeschaltet werden muß, wenn<br />

sie zur Macht gelangen wollen.<br />

Es ist eben so: Rechts- oder Linksfaschismus, das ist gehupft<br />

wie gesprungen!<br />

Das ist aber auch der Grund, warum die Schweizer<br />

Katholiken den Linksfaschismus mit der gleichen Entschiedenheit<br />

ablehnen, wie sie den Rechtsfaschismus immer bekämpft<br />

haben.<br />

Radio — Beromiwfter<br />

Radiosendungen für die Katholiken.<br />

Die katholische Predigt wird Sonntag, den 27. Oktober<br />

<strong>1946</strong>, um 9.45 Uhr, von Prof. Dr. Burkhard Frischkopf, Kauouikus<br />

in Luzern, gehalten. Freitag, den 1. November <strong>1946</strong>,<br />

um 19.55 Uhr, ist in der Sendung „Musik zu Allerheiligen"<br />

Anton Bruckners Requiem in d-moll sür Soli, Orchester und<br />

Orgel zu vernehmen, und am Allerseelentag, Samstag, den<br />

2. November <strong>1946</strong>, um 20.30 Uhr, gelaugt Giuseppe Verdis<br />

Requiem zur Aufführung.<br />

Sonntag, 27. Oktober.<br />

9.00 Prot. Predigt. 9.30 Bach: Präludium und Fuge.<br />

9.45 K a t h o I i f ch e P r e d i g t. 10.15 Bach: Sonate Nr. 3.<br />

10.30 Uebergabe des Musikpreises der Stadt Zürich an Arthur<br />

Honegger. 11.50 Studioorchester. 12.40 Mittagskonzert. 13.00<br />

Sonntags-Divertissement. 13.30 Wir fragen — Sie ant-<br />

Worten! 14.00 Stunde für das Land. Stadtmusik Brugg.<br />

14.20 Was erwartet die Landwirtschaft von der Landespla<br />

nung? 14.35 Stadtmusik Brn^.. 15.00 Eine heimatliche Sendung<br />

aus Waldenbnrg. 15.45 Unsere Sonutagsgeschichte ..<br />

16.00 Melodie und Rhythmus. 17.00 Albert Ferber, Klavier.<br />

17.30 Gluck und seine Opernrevolution im 18. Jahrhundert.<br />

18.15 Solistische Kleinigkeiten. 18.30 Konzert der Militärmusik<br />

Brüssel. 19.50 Echo der Zeit. 20.00 Uebertragung aus<br />

dem Basler Stadttheater: „Jphigenie in Aulis". Oper.<br />

Montag, 28. Oktober.<br />

11.00 „Bajazzo", Oper, I.Akt. 11.50 Harfensoli. 12.00<br />

Unterhaltungskonzert. 12.15 Durchgefallene Meisterwerke.<br />

12.40 Studioorchester. 13.20 Wiener Lieder. 16.30 Frauenstunde.<br />

17.00 Romantische Musik. 18.00 „Abendlich schon<br />

rauscht der Wald", Plauderei. 18.25 Ein französischer Organist<br />

in Bern. 19.00 Familie und Gemeinschaft, Vortrag.<br />

19.55 Serenade für Bläser. 20.10 Volksliederquartett von<br />

Radio Bern. 20.30 Berndeutsche Lyrik und Prosa aus neuerer<br />

Zeit. 21.20 Populäres Orchesterkonzert. 21.45 Wochenrückblick.<br />

22.30 Tanzmusik.<br />

Dienstag, 29. Oktober.<br />

11.00 Radioorchester. 1^.50 Touristik. 12.00 Chöre und<br />

Solisten. 12.15 Die volkstümliche Viertelstunde. 12.40 Studioorchester.<br />

13.20 Klavierkonzert von Mozart. 16.30 Liederkonzert.<br />

17.00 Tanzmusik. 17.20 Alte englische Weisen. 17.40<br />

S. Prokosieff: Sonate. 18.00 Hörfpielfolge für die Jugend.<br />

18.30 Buntes Schallplattenkonzert. 20.00 Sinfoniekonzert.<br />

21.25 Konzert für Violine und Orchester von Max Lang.<br />

Mittwoch, 30. Oktober.<br />

11.00 Lieder, die Sie gerne hören. 11.30 Genf spricht zu<br />

Ihnen. 12.15 Zwei Neuaufnahmen. 12.40 Das Brunnenhof-<br />

Sextett spiel. 13.25 Hinweis auf neue Bücher. 13.30 Besinnliche<br />

Viertelstunde. 16.30 Die halbe Stunde für die Frau.<br />

17.00 Musik von Doret und Jaques-Dalcroze. 18.00 Lieder<br />

und Bilder vom Zürichsee. 18.40 Spielen Sie mit? Violinsonate.<br />

19.00 Unterhaltungskonzert. 19.55 Aus der Sinfonie<br />

Nr. 5 von Beethoven. 20.10 Antigone, Tragödie von Sophokles.<br />

21.20 Musik von Beethoven. 21.45 Gäste Zürichs. 22.05<br />

Ein rhythmisches Meisterwerk.<br />

Stadttheater Luzern<br />

Samstag, 26. Okt., 20.15—22.45 Uhr: Der Barbier von Sevilla.<br />

Sonntag, 27. Okt., 14.30—17.15 Uhr: Der letzte Walzer, Operette<br />

in 3 Akten. 20.15—22.30 Uhr, Uraufführung: Ballett Trudi<br />

Schoop spielt: „Barbara". Tanzkomödie in 10 Bildern von<br />

Trudi Schoop. Musik von Rico Kaufmann. Decors und Kostüme:<br />

Irene Zurkinden. Gastspielpreise. Abonnements ungültig.<br />

Montag: Keine Vorstellung.<br />

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Wir empfehlen den lieben Verstorbenen einem frommen Gebete und bitten, ihm<br />

ein liebevolles Andenken zu bewahren. 631<br />

S a r n e n, den 22. Oktober <strong>1946</strong>.<br />

t In tiefer Trauer:<br />

Frau Agnes Stockmann-Durrer, Sarnen<br />

Carlo und Tildy Stockmann-Wirz, Sarnen<br />

Kinder Beatrix, Hans-Melk, Emannel<br />

Hans Stockmann, Sarnen<br />

Edwin und Bereue Stockmann-Musq, Sächseln<br />

Felix Stockmann, Sarnen<br />

Marie-Louise und Walter Manrer-Stockmann, Luzern<br />

Kinder Felix, Marie-Therese<br />

Max und Rosmarie Stockmann-Platten, Dübendorf<br />

und übrige Anverwandte.<br />

Die Beerdigung fand Freitag, den 25. Oktober, statt.<br />

Siebenter: Donnerstag, den 31. Oktober. Trauergottesdienst 7.45 Uhr.<br />

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Papst Pins Xll. über grundlegende Fragen.<br />

Am ersten Oktobersonntag.<strong>1946</strong> empfing der Hl. Vater in<br />

Castelgandolfo die Mitglieder der „Rota Romana", des Obersten<br />

kirchlichen Gerichtshofes. Pins XII. hielt bei diesem Aneine<br />

Ansprache, worin er sich zu einigen grundlegenden<br />

Fragen, mit denen der Gerichtshof sich zu befassen hat,<br />

äußerte.<br />

Es gehört zu den Aufgaben des kirchlichen Gerichtes, über<br />

die Reinheit des Glaubens zu wachen und auf juiriftische Art<br />

jedem diesbezüglichen Angriffe entgegenzutreten. Häresie und<br />

und Apostasie (Ketzerei und Abfall vom Glauben) sind Verbrechen,<br />

welche die Kirche nicht gleichgültig lassen können.<br />

„Wohl ist es möglich, daß im Verlaufe der Jahrhunderte<br />

das Gericht bei der Verteidigung des Glaubens Formen und<br />

Methoden angewandt hat, welche der Natur der Dinge nicht<br />

entsprachen, aber im Lichte der besondern geschichtlichen Umstände<br />

ihre Erklärung finden. Es wäre jedoch falsch, daraus<br />

einen Beweis gegen die Rechtmäßigkeit des Gerichtes ableiten<br />

zu wollen."<br />

Der Hl. Vater kam dann auf die Abneigung der Modernen<br />

gegen das Glaubensgericht zu sprechen. „Es ist uns nicht uubekannt,<br />

daß schon allein der Name dieses Gerichtshofes nicht<br />

wenige Menschen unserer Zeit schockiert." Es sind dies Leute,<br />

denen jeder Begriff von Uebernatürlichkeit und Offenbarung<br />

fremd ist und die der menschlichen Vernunft die Kraft zutrauen,<br />

die Welt restlos zu verstehen und das Leben völlig<br />

zu beherrschen, weswegen sie folgerichtig die gänzliche Unabhängigkeit<br />

des Menschen von jeder Autorität behaupten. Die<br />

Anhänger dieser Lehre brnfen sich auf die Prinzipien der Ge-<br />

Wissensfreiheit und der Toleranz. „Wenn diese Leute zur<br />

Macht gelangt sind, haben sie leider oftmals nichts Dringlicheres<br />

zu tun, als selber die Gewissen zu verletzen und dem<br />

katholischen Teil des Volkes ein drückendes Joch aufzulegen.<br />

Dies geschieht besonders in Fragen der Erziehung und des<br />

Erziehungsrechtes der Eltern gegenüber ihren Kindern. In<br />

den vergangenen Jahrhunderten hat vielleicht die Gegenaktion<br />

gegen Glaubensvergehen gelegentlich die richtigen<br />

Grenzen überschritten. Heute jedoch zeigt die menschliche Gesellschaft<br />

in dieser Beziehung eine unverhältnismäßig große<br />

Gleichgültigkeit. Je enger die Beziehungen und die Vermengung<br />

zwischen den verschiedenen Konfessionen in ein und<br />

demselben Volke geworden ist, um so mehr haben die bürgerlichen<br />

Gerichte Anlaß, das Prinzip der Toleranz und Ge-<br />

Wissensfreiheit zu vertreten. Es gibt in der Tat eine politische,<br />

bürgerliche und soziale Toleranz gegenüber den An-<br />

Hängern der andern Konfessionen, was unter den gegebenen<br />

Umständen auch für die Katholiken eine moralische Pflicht ist."<br />

Der Papst wies dann darauf hin, wie Can. 1351 des kirchlichen<br />

Gesetzbuches es strenge verbietet, irgend jemand gegen<br />

seinen Willen zur Annahme des katholischen Glaubens zu<br />

zwingen. Dieser Canon drückt einen Gedanken aus, den Leo<br />

XIII. in der Enzyklika „Jmmortale Dei" von 1885 proklamiert<br />

hat und der in der katholischen Kirche seit den ersten<br />

Jahrhunderten immer befolgt wurde.<br />

„Die katholische Kirche ist eine vollkommene Gesellschaft<br />

mit der Wahrheit eines unfehlbaren, von Gott geoffenbarten<br />

Glaubens als Fundament. Was dieser Wahrheit widerspricht,<br />

ist notwendigerweise Irrtum, und was Irrtum ist, dem könuen<br />

objektiverweise nicht die gleichen Rechte wie die der<br />

Michels Brautscha«<br />

von Jeremias Gotthelf.<br />

Dieses sogenannte Eiermahl, wobei die Wirtin je nach ihrer<br />

Kunst Eier verbraucht, wird jedoch einstweilen noch nicht<br />

am heiligen Tage feblst, an Ostern gehalten, wenigstens in jener<br />

Zeit nicht, in welche unsere Erzählung fällt. Man war<br />

damals noch nicht so gebildet wie jetzt, stand noch nicht auf der<br />

heutigen Kulturstufe, ließ den Geiger nicht die heiligen Töne<br />

derquiken und verquaken, hielt für nötig, ruhige Punkte zu haben<br />

im Weltgetümmel, damit der Mensch zur Besinnung<br />

komme und sich zurechtfinden könne, wo er sei, und ob er auf<br />

dem Kopf oder auf den Füßen stehe. Nun gibt es aber auch<br />

Zeiten und Regierungen, wo alles darauf ankommt, daß<br />

Wonniglich stürm bleibe, nicht wisse, stehe er auf dem Kopfe<br />

oder auf den Füßen, da ists dann freilich notig, daß man<br />

alle Töne losläßt Tag und" Nacht, daß blasen und brüllen,<br />

klarinetten und kanonieren, geigen und gruchsen, posaunen<br />

uich prüften, singen und springen muß, und zwai |c»scharf<br />

er es vermag, wenn er nicht verdächtig werden will, wer<br />

nur immer blasen und brüllen, klarinetten und kanomeren,<br />

geigen und gruchsen, posaunen und prasten, singen und spnngen<br />

kann vom Säuglinge weg bis zum Greis. Das ist einer<br />

der wichtigsten Punkte in der demagogischen Staatskunst, -öegreiflich<br />

gehen die rechten Staatskünstler mit dein -öeijpiel<br />

doran und zwar unnachahmlich. Es ist wohl möglich, daß man<br />

1<br />

Wahrheit zugesprochen werden. Gedankenfreiheit und Ge-<br />

Wissensfreiheit haben darum ihre wesentlichen Grenzen in der<br />

Wahrhaftigkeit des sich offenbarenden Gottes. Wir sagen:<br />

wesentliche Grenzen; denn die Wahrheit ist dem Irrtum<br />

nicht gleichgestellt, und das gesunde Gewissen des Menschen<br />

gleich der Stimme Gottes.<br />

Daraus ergibt sich die Folgerung, daß ein Glied der<br />

katholischen Kirche nicht ohne schwere Schuld die<br />

ihm bereits bekannte und von ihm angenommene katholische<br />

Wahrheit leugnen oder verleugnen darf. —<br />

Weiters solgt, daß die katholische Kirche, nachdem die<br />

Tatsache des Irrtums und des Abfalles feststeht, einen<br />

solchen Gläubigen strasen muß, dabei aber strikte<br />

innerhalb ihrer eigenen Kompetenzen bleibt und — so<br />

möchte man sagen — beim Ausschluß aus der Gemeinschast<br />

der Gläubigen nur ihr Hausrecht geltend<br />

macht."<br />

4-<br />

Im zweiten Teile seiner Ansprache kam der Hl. Vater auf<br />

Fragen des E h e r e ch t e s zu sprechen, wo sich die bürgerliche<br />

und die kirchliche Gerichtsbarkeit ebenfalls unterscheiden.<br />

Die Ehe ist eine heilige Sache, und die Ehe unter Getauften<br />

entzieht sich darum der Kompetenz der bürgerlichen Autorität,<br />

deren Gerichte keine Gewalt zur Ehescheidung haben, weshalb<br />

die Kirche die Gültigkeit solcher Urteile nie anerkannt<br />

hat. Dagegen achtet die Kirche (Can. 1016) die zivilen Urteile<br />

bezüglich der rein bürgerlichen Folgen der Ehe. Aber alles,<br />

was den Schutz des Ehebandes und die Heiligkeit der Ehe anbetrifft,<br />

untersteht nach göttlichem Rechte der Kompetenz der<br />

Kirche. In diesem Zusammenhang bezeichnete es der Heilige<br />

Vater gegenüber den Mitgliedern des kirchlichen Gerichts-<br />

Hofes als eine überaus bedauerliche Tatsache, daß auch ein<br />

ständiges Anwachsen der kirchlichen Eheprozesse festzustellen<br />

ist. Sie zeigt, wie sehr die Auflösung des ehelichen Lebens<br />

auch die Lebensgewohnheiten der katholischen Bevölkerungsteile<br />

zu zerrütten drohen. „Zur Entwicklung einer so traurigen<br />

Unordnung haben die beiden Weltkriege, der zweite je<br />

doch unvergleichlich mehr als der erste, beigetragen." Beson<br />

ders betrübliche Folgen für die Ehe zeitigt die Tatsache, daß<br />

Millionen junger Eheleute durch Krieg und Kriegsgefangen<br />

schaft sehr lange voneinander getrennt waren. Unter solchen<br />

Umständen war die Einhaltung der ehelichen Treue außer<br />

ordentlich gefährdet. Dem häuslichen Herde und der menschlichen<br />

Würde sind schwere Wunden geschlagen worden, und<br />

auch das familiäre Glück zeigt zahllose Ruinen und tödliche<br />

Verwundungen. Das mütterliche Herz der Kirche ist bereit,<br />

zu helfen und innert den Grenzen jedes mögliche Entgegen<br />

kommen zu zeigen. Diese Grenzen sind jedoch feierlich festgelegt<br />

in Can. 1118, der erklärt, daß eine gültige und vollzogene<br />

Ehe durch keine menschliche Gewalt außer dKrch den<br />

Tod aufgelöst werden kann.<br />

Zweifellos muß im gegenwärtigen Augenblick b> Hauptsorge<br />

der Kirche dahin gehen, mit allen Mitteln den wachsenden<br />

Zerfall der Ehe und Familie abzuwehren. Die Kirche ist<br />

sich jedoch vollkommen im klaren darüber, daß die tatsächlichen<br />

Ergebnisse ihrer Sorge von dem Maße abhängen, in<br />

dem sich die allgemeine, wirtschaftliche, soziale und moralische<br />

Lage bessert und ein gottgefälliges Eheleben möglich macht.<br />

„Darum lastet diesbezüglich eine sehr große Verantwortlichkeit<br />

auf den Trägern der öffentlichen Gewalt."<br />

einmal in den Kirchen gegenüber der Kanzel eine Bühne errichtet<br />

für solche Künstler, welche der Teufel angestellt hat<br />

und als Hanswürste figurieren läßt, alles Heilige dem dummen<br />

Volke wegzubugsieren.<br />

Mit Eiermahl, Tanz und obligater Prügelei mußte man<br />

warten wenigstens bis Ostermontag, des Publikums wegen<br />

und nicht wegen der eigenen Religion. Unsere Staatsherren<br />

haben seit langem im Sinn und Gemüte gehabt und zu einem<br />

Ziele hingearbeitet, an die Stelle der christlichen Religion<br />

die-Staatsmoral zu placieren, deren endlich Resultat die Sitte<br />

ist, jedein Regenten, heiße er, wie er wolle, höchstens sechs<br />

Wochen nach seiner Erhebung den Schuh in den Hintern zu<br />

geben und den Kopf ins erste beste Mistloch zu tauchen. Man<br />

ist noch nicht am Ziel, aber man nähert sich demselben mit<br />

sehr schnellen Schritten. Auch damals also ließ man in Kirchberg<br />

Ostern Ostern sein und tat, wozu man Lust hatte, bis ans<br />

Geigen, und die Polizei hatte keinen Sinn für Ostern, war ihr<br />

auch nicht zuzumuten, ja, man gibt' ihr schuld, sie hätte Zwecke<br />

O b w a l d e n<br />

Herbstkonferenz des <strong>Obwaldner</strong> Lehrervereins. In Besinnung<br />

auf die Heiligsprechung unseres seligen Landesvaters<br />

Bruder Klaus traf sich die Lehrerschaft von Obwalden am<br />

Montag, den 21. Oktober, im Schulhaus Flüeli-Sachseln zur<br />

ordentlichen Herbstkonferenz. Der Präsident, Hr. Lehrer Fanger<br />

aus der Schwendi, versetzte uns mit seiner in urchigem<br />

Schwander Dialekt gehaltenen Begrüßungsansprache mitten<br />

in die Zeit und den Geist Bruder Klausens. Der Selige vom<br />

Ranft bildete dadurch gleichsam den Ausgangspunkt zur Herrlichen<br />

Tagung, die im Dienste obwaldnerischen Denkens und<br />

Fühlens in der Schule stehen sollte.<br />

Professor Dr. Pater Hugo Müller O. S.B., Sarnen/<br />

Freiburg, führte uns in seinem Vortrag: „Pflege der bodenständigen<br />

Kultur in der Volksschule" als feinfühlender Kenner<br />

der obwaldnerischen Volksseele in die Geheimnisse der Siedlungsgeschichte,<br />

Sprache und des Charakters unseres Volkes<br />

ein. Pater Hugo sprach als <strong>Obwaldner</strong> in enger Verbundenheit<br />

mit unserem Landvolke und vervollkommnete die Erfahrungen<br />

manches älteren Erziehers in bezug auf Bildungsfähigkeit<br />

und Bildungsfreudigkeit unserer Jugend. Die klaren<br />

Ausführungen über die strenge Gesetzmäßigkeit in der Vokalbildung<br />

unserer klangvollen Mundart werden dazu beitragen,<br />

daß auch zugewanderte Lehrkräfte die etymologisch äußerst<br />

wertvolle Sprache unseres Volkes noch mehr schätzen und<br />

lieben lernen. In der nachfolgenden Diskussion betonte der<br />

hochw. bischöfliche Kommissar Albert Lussi die Bedeutung<br />

bodenständiger Kultur für die Erhaltung des christlichen<br />

Glaubensgutes unserer Heimat.<br />

Anschließend zeigte Herr M. Burch-Korrodi mit seinen<br />

prächtigen Farbenlichtbildern, wie das Landschaftsbild, die<br />

bildende Kunst und der Charakter eines Volkes eng miteinander<br />

verbunden sind. Herr Burch, ein tiefer Verehrer und<br />

Förderer echt obwaldnerischen Kunst- und Heimatsinnes, begeisterte<br />

uns mit seinen leuchtenden Farbenaufnahmen von<br />

sonnenverbrannten Giebeln, unberührten Landschaften und<br />

stillen Heiligtümern für echte Schönheit unseres Landes, an<br />

der man im harten Alltag oft unbeachtet vorübergeht.<br />

Unter den geschäftlichen Traktanden berichtete der Präsident<br />

des Lehrervereins über die Verhandlungen des Schweizerifchen<br />

Katholischen Lehrervereins anläßlich der Delegierten-<br />

Versammlung in Zug. Er erwähnte vor allem die Frage der<br />

Wiedereröffnung des freien katholischen Lehrerseminars in<br />

Zug und die heftige Diskussion über die teilweise noch sehr<br />

rückständigen Lehrerbesoldungsverhältnisse in verschiedenen<br />

katholischen Kantonen.<br />

In der allgemeinen Aussprache wurde der Entwurf zu<br />

einer neuen eidgenössischen Verordnung über Turnen und<br />

Sport erwähnt. — Was die obwaldnerischen Schulverhältnisse<br />

anbetrifft, wurde mit Nachdruck die Beschleunigung der Arbeiten<br />

für das neue Schulgesetz und die Schaffung weiterer<br />

Sekundärschulen durch die Gemeinden gefordert, da wir gegenüber<br />

anderen Kantonen im Lehrlingswesen und der beruflichen<br />

Ausbildung in Rückstand geraten.<br />

Beim vortrefflichen Mittagessen im Kurhaus Flüeli überbrachten<br />

H. H. Pfarrhelfer Britfchgi, Schulratspräsident von<br />

Sächseln, und Herr Schulverwalter Bucher die Grüße der<br />

Schul- und Gemeindebehörden von Sächseln. H. H. Schulinspektor<br />

Britschgi richtete an die Lehrerschaft den überzeugten<br />

Wunsch, im Jahre der Heiligsprechung des seligen<br />

Bruder Klaus recht eifrig um die Erziehung einer wahrhaft<br />

sittenreinen Jugend bemüht zu sein.<br />

verfolgt, welche eben durchaus nicht österlich waren. Die<br />

Wirtshäuser waren überfüllt, es wurden es allgemach auch die<br />

Köpfe; und wenn es voll in den Köpfen wird, fängt es bekanntlich<br />

an in den Fingern zu spucken, und dann Ostern hin,<br />

Ostern her!<br />

Michel auf dem Knubel gehörte zu keiner der Partien, er<br />

wohnte nicht in der Nähe, aber er sah solchen Dingen gerne<br />

zu, und wenn er sich auch nicht nngern zeigte, so viele Menschen<br />

zusammenkamen, so kann man es ihm nicht verübeln.<br />

Seine Vasallen hatten ihm einen großen Begriff von seiner<br />

Majestät beigebracht, ihm eingeredet, er sei mehr als Goliath,<br />

mehr als die sieben Haimonskinder alle miteinander. An solchen<br />

Orten sah er dann, wie die Leute ihn betrachteten, als<br />

wäre er eine fremdländische Kreatur, mit Erstaunen und mit<br />

Grauen, sah, wie einer dem andern die Ellbogen freundschaftlichst<br />

in die Nieren stieß, und hörte mit der größten Wonne:<br />

„Sieh, dort Her Große, wo breit ist wie ein Tennstor, das<br />

ist der junge Bauer auf dem Knubel, das ist ein Grüsel, mit<br />

Geld und Kraft mag den keiner, der schwingt obenaus im<br />

Schweizerland." Michel war ein junger Lasse, tat dümmer,<br />

als er war, meinte, unter den Leuten müsse er so recht spienzeln,<br />

seinen Kübel im Maul, seinen Ring am Finger, und dazu<br />

ein Gesicht machen, als ob er nicht bloß allen Pfeffer aus<br />

dem ganzen Erdboden gefressen hätte, sondern auch das Land,<br />

wo er wächst, mit allen Pfeffersträuchern dazu.<br />

Darum eigentlich kam er mit Gefolge nach Kirchberg und<br />

weder des Düpfens noch des Eierauflesens wegen. Er hatte<br />

zwar des allgemeinen Brauchs wegen auch Eier im Sack und<br />

düpfte sogar und zwar selbst mit Mädchen. Aber sie mußten<br />

ihm bekannt sein und ansprechen dafür, unbekannte Bauerntöchter<br />

vom Gitzigrat fertigte er über die Achsel ab. Ward er<br />

angesprochen, tat er es wie eine Gnade, als ob er Sultan wäre,<br />

schritt dann fürbaß ebenso. Aus dem Weibervolke machte<br />

er sich durchaus nichts; tanzte er einmal und hielt das Mäd-


7 5 J a h r e K o n s e r v a t i v - L u z e r n<br />

$ Seit dem Sonderbundskrieg herrschte im Kanton Luzern<br />

ein radikales Regiment, das zu den christlichen und demokratischen<br />

Grundsätzen und damit zu der Auffassung des<br />

katholischen Luzernervolkes im Widerspruch stand. Am Ostermontag<br />

des Jahres 1871 tagte in Sursee zur Vorbereitung<br />

der Neuwahlen die konservative Delegiertenversammlung und<br />

legte in einer programmatischen Erklärung die Grundsätze fest,<br />

nach denen nach ihrer Auffassung der Staat Luzern regiert<br />

werden solle. Im denkwürdigen Wahlkampf vom 7. Mai 1871<br />

erreichten die Konservativen mit 14 577 Stimmen gegenüber<br />

9469 liberalen Stimmen die absolute Mehrheit, die sich in der<br />

Besetzung des neuen Großen Rates in 81 konservativen von<br />

damals insgesamt 131 Mandaten auswirkte. Seit diesem entscheidenden<br />

Siege hat die konservative Partei diese Stellung<br />

mit kleineren Schwankungen gehalten und zählt auch heute<br />

im Großen Rat 87 konservative und christlichsoziale von insgesamt<br />

157 Mitgliedern. Luzern hat damit in diesen 75 Iahren<br />

seine Stellung als katholischer Vorort auch im politischen<br />

Bereich behauptet, eine Feststellung, deren Bedeutung auch<br />

vom Standpunkte der konservativen Jnnerschweiz aus dankbar<br />

unterstrichen werden muß. Es handelt sich nicht um die<br />

Ausübung der Macht um der „Macht" willen, sondern um<br />

die praktische Anwendung der christlichen und demokratischen<br />

Prinzipien unseres Volkes in der Gestaltung und Führung des<br />

Staatswesens, ihre Anwendung auch in den vielfach gewachsenen<br />

und gewandelten politischen und sozialen Aufgaben der<br />

Gegenwart. Zum Ehrentag der 75 Jahre konservativer<br />

Staatsführung feien unsere Luzerner Gesinnungsfreunde daher<br />

auch hier nochmals herzlich beglückwünscht!<br />

Wie dieser Gedenktag am vergangenen Christkönigsfonntag<br />

in S u r s e e begangen wurde, das bedeutete für alle Teilnehmer<br />

ein bereicherndes Erlebnis. Am späten Vormittag fand<br />

in der prächtigen Pfarrkirche St. Georg ein Gottesdienst statt,<br />

zu dem hochwst. Stiftsprobst Dr. Lorenz Rogger von Bero-<br />

Münster in einem philosophisch fundierten Kanzelwort die<br />

wertvolle Deutung gab. Der Christ muß politisieren, es ist<br />

nicht gleichgültig, w i e er politisiert. „Wer mich vor den Menfchen<br />

bekennt, den werde ich auch vor meinem Vater bekennen,<br />

der im Himmel ist!" Am Nachmittag bewegte sich vom<br />

Bahnhof durch das alte Städtchen zur Festhalle ein unabfehbarer<br />

Festzug, mit einer ganzen Reihe von Musikkorps, vor<br />

allem aber mit den imposanten Viererkolonnen der Mannen<br />

aus dem ganzen Kanton, aus allen Berufen und Altern, alle<br />

geeint in der gleichen weltanschaulichen und politischen Ueberzeugung.<br />

6—7000 Mann füllten die mächtige Halle, als Oberrichter<br />

Dr. Alphons B e ck der Tagung freudbewegten Gruß<br />

entbot und als der kantonale Parteipräsident, Schultheiß Dr.<br />

F. X. L e u, in einem eindrucksvollen Aufriß die 75 Jahre<br />

konservativer Staatsführung im Kanton Luzern skizzierte.<br />

Das Glanzstück der Versammlung war die Rede von Bundesrat<br />

Dr. Philipp Etter, der der innerschweizerischen Verbundenheit<br />

mit Luzern Ausdruck gab und den Geist und das<br />

Am frühen Nachmittag stiegen die Konferenzteilnehmer<br />

zur malerisch gelegenen Flüelikapelle hinauf, um in schlichter<br />

Andacht für Jugend und Vaterland zu beten. Nach einem<br />

Besuche im restaurierten Wohnhause unseres Landesvaters<br />

kehrte die Lehrerschaft mit großer Befriedigung über die harmonische<br />

und lehrreiche Tagung an ihre Wirkungsstätten<br />

zurück. K. R.<br />

Stimme aus dem Publikum. (Eing. aus Lungern.) Samstag,<br />

den 26. Oktober, 20.05 Uhr, brachte der Landessender Beromünster<br />

eine Sendung, betitelt „Sowieso". Was sich der<br />

Programmgestalter hierbei in Verunglimpfung der Bauern<br />

leistete, geht weit über die Grenzen des Schicklichen hinaus und<br />

ist einfach skandalös. Wenn die Herren vom Radio den<br />

M i l ch p r e i s einfach nicht verdauen können, dürste man sie<br />

wohl fragen, ob sie heute etwa auch noch die gleichen Gehälter<br />

beziehen wie vor dem Krieg. Warum denn soll aus Neujahr die<br />

Konzessions-Gebühr für den Radioempfang einen<br />

solchen Sprung nach oben machen? Es hat keinen Zweck, hier<br />

viel Worte zu verlieren. Wir können nur energisch gegen eine<br />

solche Unschicklichkeit protestieren. Es ist nur zu hoffen, daß die<br />

Leitung unserer Bauernverbände, insbesondere des schweiz.<br />

Bauernverbandes, den nötigen steifen Rücken haben werde, um<br />

derartige Vorkommnisse ein für allemal abzustellen. Jeder<br />

senkrechte Bauer, der etwas ans sich und seinen Stand hält,<br />

muß hierbei behilflich sein, und wenn es sein müßte mit Kündigung<br />

der Konzession. Der Bauer, der unter Aufbietung seiner<br />

ganzen Kraft mitgeholfen hat, unser Land in schwerer<br />

Zeit durchzuhalten, braucht und darf es sich nicht bieten lassen,<br />

daß man ihn im schweiz. Rundspruch lächerlich zu machen<br />

versucht.<br />

Eines wissen wir Bauern nun jedenfalls, nämlich welche<br />

Kreise sich immer so aufregen, wenn auch der Bauernstand seine<br />

Existenzberechtigung geltend macht, und so sind wir uns<br />

denn auch klar, auf welchen Boden wir uns in Zukunft zu stellen<br />

haben.<br />

Korrektur. Der 5. Vers des Gedichtes im „Weltfenster"<br />

vom Samstag soll richtig heißen: Mein Kinn und eine Wange.<br />

Aufhebung der Futtermittelrationierung. Durch eine Verfügung<br />

des Kriegsernährungsamtes ist nunmehr die Rationierung<br />

der K r a f t fut t erm itt e l auf den 1. November<br />

aufgehoben worden. Die Sektion für Getreideversorgung<br />

trifft im Einvernehmen mit der Abteilnng für Landwirtschaft<br />

de* eidgenössischen Bolkswirtschastsdepartementes die zur Verteilung<br />

und Verwendung der Kraftfuttermittel noch erforderlichen<br />

Vorschriften.<br />

Gratis Skiaktion des Schweizerischen Skiverbandes. Der<br />

.Zentralvorstand des SSV. hat in seiner letzten Sitzung den<br />

chen zu Gast, so war es nur, um zu zeigen, der Bauer auf<br />

dem Knubel vermöge, den Geiger zn bezahlen und eme Uert.<br />

obendrein Wollte ihm ein anderer ein Madchen abjagen, so<br />

konnte er eine vaterländische Prügelten anstellen aber nicht<br />

des Mädchens wegen, sondern um zu zeigen, wie stark er jei.<br />

Wollte ihm aber niemand das Mädchen abjagen, so ließ er es<br />

sonst lausen. Michel wir so eine rechte, wahrhaftige Lümmelniajestät,<br />

aber eine gutmütige.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Bild der Männer heraufbeschwor, die vor 75 Jahren zum<br />

konservativen Durchbruch in Luzern geführt haben. In der<br />

konservativen Partei, in der vom konservativen Staatsgedanken<br />

getragenen Institution, liegt ein Stück Volksganzheit, eine<br />

Einigkeit, die ans der Gemeinschaft des Gedankens, de?<br />

Geistes, des Glaubens erfließt. Je mehr die Welt aus den Fugen<br />

geht, desto heißer muß die geistige Substanz des Abendlandes<br />

und damit unserer schweizerischen Eidgenossenschaft<br />

verteidigt werden. Unter dem tiefen Eindruck dieser bundesrätlichen<br />

Ansprache sang die ganze vieltansendköpfige Versammlnng<br />

machtvoll das „Rufst du, mein Vaterland". Nationalrat<br />

Dr. K. W ick überbrachte den Gruß der innerhalb der<br />

konservativen Partei organisierten Christlichsozialen, und<br />

Großrat Dr. Peter Müller hielt als Kantonalpräsident der<br />

Luzerner Jungmannschaft das zündende Schlußwort.<br />

Wir haben einen Ehrentag Luzerns miterlebt, der<br />

für die Durchschlagskraft der christlichen und konservativen<br />

Idee im Staatsleben für die Gegenwart und Zukunft flammendes<br />

Zeugnis ablegt.<br />

*<br />

(ff.) Die Konservativ-Christlichsoziale Partei des Kantons<br />

Luzern hat aus Anlaß ihres 75jährigen Regierungsjubiläums<br />

eine gediegene Festschrift veröffentlicht unter dem Titel<br />

Jahre Konfervativ-Luzern".<br />

Diese Schrift bietet dem Leser viel Beachtenswertes. Der<br />

kantonale Parteipräsident Schultheiß Dr. F- & 2 e u leitet<br />

die Schrift mit einem programmatischen Beitrag ein, ausgehend<br />

von der Programmerklärung der Partei im Jahre<br />

1871.<br />

Der Senior der Parteisührerschast, a. Nationalrat uud alt<br />

Regierungsrat Dr. h. c. Heinrich Walther bietet M usterproben<br />

aus dem Schatze seiner persönlichen Erinnerungen aus<br />

der Kampfzeit von 1871. Seine Mahnung an die Jungmannfchaft<br />

hat gewiß allgemeine Bedeutung, wenn er schreibt: „Unsere<br />

ganze politische Zukunft liegt mehr als je bei der. Jung-<br />

Mannschaft. Sie muß die Geschichte und Tradition der Partei<br />

studieren, dann wird bei ihr nicht bloß Sinn und Verständnis<br />

für die Bedeutung und die Aufgaben dieser Partei entstehen,<br />

sondern auch die Liebe und Begeisterung sür den Kampf um<br />

deren Ideen geweckt werden."<br />

Einen wertvollen Beitrag zum Studium der Partei-Geschichte<br />

liefert Redaktor Dr. Eugen K o p p in seinem „Rückund<br />

Ausblick von 19-46".<br />

Sehr aktuell ist auch der Beitrag von Nationalrat Dr. K.<br />

Wick über die Stellung der Christlichsozialen Partei im<br />

Rahmen der gemeinsamen Kampffront. Die „Bereitschaft der<br />

Jungen" von Dr. P. Müller schließt die Serie der gediegenen<br />

Beiträge, denen das Aktionsprogramm der Partei vom<br />

Juni <strong>1946</strong> als Wegleitung für die künftige Arbeit im Dienste<br />

des Volkes beigegeben ist.<br />

Vorschlag seines Gratis-Skiverwalters gutgeheißen, wonach<br />

der Verband im Rahmen seiner alljährlichen Aktion diesen<br />

Winter 800 Paar Ski unentgeltlich an unbemittelte Schulkinder<br />

in den Berggegenden abgeben wird. Die Verteilung<br />

erfolgt ausschließlich über die Regionalverbände und Skiklubs.<br />

Wieder schweizerische Jugendskilager. —sk. Für tausend<br />

Kinder schweizerischer Nationalität organisiert der SSV. vom<br />

27. Dezember <strong>1946</strong> bis 3. Januar 1947 wie in den letzten<br />

Jahren wiederum zwei Lager. 500 Knaben der Jahrgänge<br />

1931 und 1932 werden nach Andermatt und 500 Mädchen<br />

der Jahrgänge 1932 und 1933 entweder nach der Lenk oder<br />

aber ins Melchtal in der Jnnerschweiz fahren. Die An-<br />

Meldungen müssen bis spätestens den 10. November <strong>1946</strong> an<br />

den Schweizerischen Skiverband, place Bel-Air 1, Lausanne,<br />

gerichtet werden und haben zu enthalten: Wohnkanton und<br />

Angabe ob Mädchen- oder Bubenlager (beides in der Ecke<br />

oben links), dann Name und Vorname, Geburtsdatum, Wohnort<br />

mit vollständiger Adresse und Beruf des Vaters. Die An-<br />

Meldung muß von den Eltern unterschrieben sein.<br />

Kinder aus allen Teilen des Landes und aus allen<br />

Schichten der Bevölkerung werden sich zusammenfinden. In<br />

erster Linie gehören selbstverständlich solche Kinder ins Lager,<br />

die nicht auf andere Art in die Berge fahren können. Ueber<br />

die endgültige Zulaffung entscheidet jedoch ausschließlich das<br />

Los.<br />

Buntes aus dem Zeitgeschehen. (Eing.) Die Aelpler-Kilbenen<br />

im <strong>Obwaldner</strong>land nehmen ihren Verlauf. Die Melchthaler<br />

waren die ersten am 7. Oktober, dann die Sachsler am<br />

21. ds. Am 28. hatten die Lungerer, Schwander und Kernser<br />

ihr Fest. Die nächsten werden die Alpnacher und Giswiler am<br />

4. Nov. und die letzten die Sarner am 11. Nov. sein. Das ist<br />

eine uralte Tradition im <strong>Obwaldner</strong> Bauernstand. Der Bauer<br />

gönnt sich im Alltag wenig Vergnügen. Die Aelplerkilbi ist<br />

und bleibt ihm aber ein bodenständiges Fest. Und wenn man<br />

die Freuden einander in Ehren gönnt, dann wird es erst gemütlich,<br />

einige Stunden Frohsinn zu genießen. Aelpler sein<br />

in den Bergen, ist oft eine harte Pflicht und Aufgabe, läßt<br />

sich aber sehr angenehm gestalten, wenn die Aelpler in verständiger<br />

Bruderart zusammenhalten in Freud und Leid und<br />

in Sturm und Sonnenschein. Der Größewahn, das eigene Ich,<br />

ist verwerflich und dient nie dem Frieden. Das hat man zu<br />

oft in den Bergen erfahren, leider aber heute noch nicht ganz<br />

eingesehen. Wir hoffen, die „Wilden" werden die Sache unbeleidigend<br />

ins Reine bringen, was hie und da noch besser<br />

scheinen dürfte. Wir wünschen allen überall ein frohes Fest<br />

mit Humor, bei Tanz und Wein. Dann ersaßt den Alltag mit<br />

ruhigem Ernst und seid gerechte Menschen in Wahrheit und<br />

Liebe. Traget bei zu der andern Glück, dann habt ihr erobert<br />

den Platz an der Sonne. Das Sprichwort heißt:<br />

„Sei zum Geben stets bereit,<br />

Miß nicht kärglich deine Gaben,<br />

Denn in deinem letzten Kleid,<br />

Wirst du keine Taschen haben."<br />

Sarnen. Kirchenmusik an Allerheiligen.<br />

(Eing.) Die „Harmonie" Sarnen wird am Feste Allerheiligen<br />

beim Hochamt in der Pfarrkirche die Therefien-Messe für<br />

Soli, Chor, Streichorchester und Orgel von Joseph tzaydn zur<br />

Erstaufführung bringen. Rein technisch gesehen, stellt diese im<br />

Safire 1799 komponierte Messe an Vokalisten und ^nstruinentffin<br />

fefir erhebliche Anforderungen. Bei ernsthaftem Studinm<br />

aber er Iießt sich den am Werk Beteiligten eine seltene<br />

S e musikalischer Schönheit, Tiefe und Ausdruckskraft<br />

Kirchenmusikalische Autoritäten haben Haydens Theresia-<br />

Messe als eine der erhabensten Schöpfungen ^ der gesamten<br />

liturgischen Tonkunst bezeichnet. Möge es der Auffuhrung gelingen,<br />

der herrlichen Komposition eine würdige Interpret«-<br />

tion zu geben.<br />

Sarnen. (*) Die Beerdigungsfeierlichkeit für<br />

alt Landammann Carl Stockmann vom letzten<br />

Freitag gestaltete sich zu einer imposanten Ehrung des Verstorbenen.<br />

In Anwesenheit des Gnädigen Herrn von Muri,<br />

Abt Dr. Bernard Kälin, zelebrierte der bilchosliche Kommissar<br />

von Obwalden, H. H. Domherr Lnssi, das Totenanit. Vertreten<br />

war das löbliche Kollegium durch die Herren Patres Superior<br />

und Rektor der kantonalen Lehranstalt, das Kloster Engelberg<br />

und das Kapuzinerkloster Sarnen. Die Regierung war in<br />

corpore anwesend. Ferner war der Historische Verein der<br />

V Orte mit einer Dreierdelegation vertreten. Ihnen schlössen<br />

sich frühere Kollegen der Regierung und eine große Zahl von<br />

Kantonsräten, Richtern und Gemeinderäten aus dem ganzen<br />

Lande an. Unter der Verwandtschaft sahen wir Herrn alt<br />

Bundesrat Dr. Mnsy mit Frau aus Freiburg. Die Beisetzung<br />

fand in der Vorhalle der Pfarrkirche statt. Der Männerchor<br />

gab das letzte Geleite in einem ergreifenden Trauerlied. Alle<br />

Banner der Sarner Vereine, darunter die Studentenverbindnng<br />

„Subsilvania" in corpore, senkten sich am offenen Grabe.<br />

Die „Harmonie" und die Feldmusik ehrten den Verstorbenen<br />

mit ihren Darbietungen im Trauerznge und während des<br />

Gottesdienstes. Der hochw. Herr Ortspfarrer segnete die Leiche<br />

ein. Aber auch das Landvolk aus allen Gemeinden war zahlreich<br />

vertreten und gab dein verewigten Landainmann das<br />

letzte Ehrengeleite. Die Herbstnatur mahnte an die Sterblichkeit<br />

der Menschen. Aber der Christ glaubt an den kommenden<br />

Frühling und an eine ewige Auferstehung..<br />

Kerns Am 29. September 1842 faßten die Aelplerbeamteten<br />

von Kerns den einmütigen Beschluß, es sei dafür zu forgen,<br />

daß die kosten der Aelplergedächtnis und die kosten für<br />

die geistlichen Ehrengäste anders als bis anhiu gedeckt werden<br />

könnten. Bisher hatten die zwei ersten Säckelmeister (Perheiratete)<br />

für diese kosten auszukommen. Dagegen konnten<br />

sie an der Aelplerkilbi ein Opfer aufnehmen. Bor der Opferaufnähme<br />

beim Mittagessen hatte dann einer der Säckelmeister<br />

einen entsprechenden Spruch zii sagen, der je nachdem<br />

kürzer oder länger geriet. Um diesem als lästig empfundenen<br />

Umstand abzuhelfen, sollte ein Fond zusaininengesteuerl werden.<br />

Zu diesem Zwecke wurde eine Kommission bestimmt, welche<br />

dafür besorgt sein sollte, einen solchen Fond zusammen zu<br />

bringen. Dieser Kommission gehörten an: Herr Ratsherr<br />

Wolfgang Windlin, Ratsherr Niklaus Reinert, Einiger Anton<br />

Röthlin, Kapellvogt Heinrich Dürrer, Kapellvogt Niklaus<br />

Ettlin. Um ihrem Auftrag nachzukommen, wurde am 1. Mai<br />

1843 der Anfang gemacht, es wurden freiwillige Guttäter<br />

aufgesucht, angesprochen und endlich auch spärlich gesunden,<br />

berichtet das Protokoll. Die Kommission arbeitete dann die<br />

Bestimmungen aus, wie der Zins des Fonds verwendet w:rden<br />

dürfe, unterm Datum vom 11. Dezember 1845. Am<br />

10. August 1846 wurde das von der Stoinmiffioii vorgelegte<br />

Projekt von der Aelplergemeinde mit Einmut genehmigt. Die<br />

Bestimmungen wurden von Ratsherr W. Windlin niedergeschrieben,<br />

Präsident der Kommission war Heinrich Durrer.<br />

25 Guttäter hatten 341 Gulden, 22 Schilling und 5 Angster<br />

zusammengesteuert. Somit sind es jetzt 100 Jahre, seit<br />

in Kerns ein Aelplersond der Aelplergesellschaft besteht.<br />

Am 10. Angust 1862 haben sämtliche Herren Aelpler an<br />

der versammelten Aelplergemeinde in Melchsee beschlossen:<br />

Es solle eine Aelplerbrnderschast errichtet werden und zu diesem<br />

behnf solle der Aelplersond mit dem Bruderschastssond<br />

vereinigt und gemeinschaftlich verwaltet werden, für Ausführung<br />

dieses Beschlusses wird den Herren Aelplerbeamteten<br />

Vollmacht und Auftrag erteilt, beicheint Jos. Windlin des<br />

Rats.<br />

Nachdem dann am 10. Mai 1863 die Aelplerbruderschast<br />

gegründet war, wurden die Säckelmeister vollständig entlastet<br />

und die Kosten für Gedächtnis und Ehrengäste der Stasfc<br />

allein überbnnden. Bei den Bestimmungen über den AelPlersond<br />

von 1846 war vorgesehen, daß jeder Ledige, der als<br />

Aelplerbeamteter gewählt wird und dessen nächste Angehörtgen<br />

nicht in den Fond bezahlt hatten, 1 Gulden zu zahlen<br />

hatte. Diese Bestimmung wurde dann 1924 wieder aufgenommen,<br />

daß jeder ledige Beamtete einen Beitrag von 2 Fr. cm<br />

den Fond zu leisten habe. In den hundert Jahren seit Bestehen<br />

des Fonds sind die damaligen Bestimmungen nur unwesentlich<br />

ergänzt worden und immer nur im Sinn und Geist<br />

der damaligen Guttäter. Verwalter des Fonds oder Aelpler-<br />

Pfleger waren: Reg.-Rat Wolfgang Windlin 1847—1861;<br />

Reg.-Rat Josef Windlin 1861—1899; Reg.-Rat Anton Ettlin,<br />

Feld, 1899—1914; Reg.-Rat Joses Bücher, Hosur, 1914-<br />

1930; a. Genieinderat Leo Bucher, Dossen, 1930-<strong>1946</strong>. L.B.<br />

Sächseln. (Korr.) Montag, den 28. Oktober <strong>1946</strong>, erfüllte<br />

Frau Katharina von Moos- Eberli, Witwe des Herrn «U<br />

Weibel Alois von Moos sei-, im kreise ihrer Lieben bei gnter<br />

Gesundheit und geistig frisch ihr h n n d e r t st e s L e -<br />

bensjahr. Ihr Wissen und ihre Erinnerung umfassen eine<br />

für unsern raschlebigen Alltag fast legendäre Zeitspanne: die<br />

^ahre, da die Welt noch keine so großen Taten des<br />

schrilles" gesehen hatte, da es noch kein Elektrisch und Radio,<br />

keine Flugzeuge, keine Aulos und keine Eisenbahn gab und<br />

die Menschen doch oder gerade deswegen genügsam und z^<br />

frieden waren. Die Kinder, Enkel und Urenkel frenten sich<br />

mit Recht an diesem Ehrentag ihrer ganzen Familie. Am<br />

Morgen feierte der -Enkel der Jubilarin, hochw. Hr. Hermann<br />

Huwiler, am Bruderklausenaltar das hl. Meßopfer uud am<br />

Abend brachte ihr die Musikgesellschaft „Eintracht" trotz st r0 *<br />

meüdem Regen ein wohlverdientes Ständchen. Der Jubilarin<br />

wünschen wir von Herzen noch eine Reih? sonnige Tage iniO<br />

(9<br />

HOCHDQRFER<br />

SEIFEN


itten ihrer lieben Angehörigen, ein beschauliches Genießen<br />

f T »uneigung, die ihr entgegengebracht wird, bei gutem Hu-<br />

Ir und in christlicher Dankbarkeit für die Tage, die ihr der<br />

Herrgott als außerordentliches Geschenk noch beschert.<br />

Sächseln. (Korr.) In Lungern, wo sie zu einem vorüber-<br />

/XU.'krtsiiYTrtämiffmtlirrTt- Erholungsaufenthalt VnotT+n weilte, starb iv» in der cy\ Nacht . .r., auf r<br />

jjffesten Samstag nach kurzer Krankheit und doch auf das<br />

Sterben vorbereitet Jungfrau K a r o l i n a R o h r e r, Mattli,<br />

.^Tochter von Herrn alt Regierungsrat Karl'Rohrer sei.,<br />

'<br />

_<br />

p,4 Altersjahr.<br />

^<br />

Die Verstorbene bleibt uns in treuem Andenken.Lottes<br />

Frieden ihrer Seele!<br />

Giswil. (Korr.) Am 28. Oktober vollendete unsere Mitbürgerin<br />

Frau Katharina von Moos-Eberli, in<br />

Sächseln, ihr 1 v. Lebensjahr. Sie beginnt das zweite<br />

Jahrhundert in körperlicher und geistiger Frische. Sie ist auf<br />

dem schönen Heimet Emmeti aufgewachsen, in gesunder Bergtust.<br />

Wir gratulieren ihr auch von Seite der Heimatgemeinde<br />

"'^ilttser Gemeindesenior Alois Eberli steht im 96. Lebens-<br />

^ahr und schreitet rüstig dem 100. Lebensjahr entgegen.<br />

Lungern. (Eing.) Eine Wirtschaft in Lungern ladet auf<br />

den letzten Samstagabend zu Musik und Tanz ein.<br />

10 des Tanzgesetzes verbietet aber jeden öffentlichen<br />

Tanz an den Vorabenden von Sonn- und gesetzlichen Feiertagen.<br />

Oeffentlich wird ein Tanz, wenn dazu im Amtsblatt<br />

eingeladen wird. Ein Gelegenheitstanz ist bis 23.00 Uhr gestattet.<br />

Auch der Gemeinderat darf an den genannten Vorübenden<br />

einen öffentlichen Tanz nicht bewilligen. Ein Kantonsrichter<br />

sollte das Gesetz kennen!<br />

Nidwaldner Nachbarschaft<br />

Der Nidwaldner Landrat<br />

hieß die Staatsrechnung gut, welche bei 2598349 Fr.<br />

Einnahmen mit einem Aktivsaldo von 20 060 Fr. abschließt.<br />

In der kapitalrechnnng ergibt sich eine Verwinderung<br />

der Staatsschuld um 226 670 Fr. auf 863 427 Fr. Infolge<br />

der Steueramnestie stieg das Steuerkapital um 28%<br />

Millionen Franken, was einen Mehrertrag von 90 000 Fr.<br />

einbrachte. Erlassen wurde ferner eine Verordnung über<br />

Bodenvcrbefferung und eine andere über den Schutz von<br />

Natur- und üuinstdenkmälern und den Heimatschutz im allgemeinen.<br />

Ferner wurden eine Reihe Kredite gesprochen<br />

und der im Juli bewilligte Kredit für die Wohnbauförderung<br />

von 30 000 Franken verdoppelt. Schließlich wurde eine Kom-<br />

Mission zur Revision des Brandversicherungsgesetzes bestellt.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Der Munitionskrieg beendet!<br />

Amtlich wird mitgeteilt:<br />

In einer Besprechung vom 22. Oktober <strong>1946</strong> zwischen dem<br />

Chef des eidgenössischen Militärdepartements und einer Abordnung<br />

des Schweizerischen Schützenvereins wurde bezüglich<br />

Mnnitiönsabgabe und Munitionspreis eine Verstand i-<br />

g u n g erzielt, welche beide Seiten befriedigen konnte. Für<br />

1947 werden den Schützen zum Preis von 12 Rp. die Patrone<br />

20 Millionen Patronen Uebnngsmnnition für Gewehr und<br />

Karabiner frei zur Verfügung gestellt und unter Vorbehalt<br />

der Fabrikationsmöglichkeit weitere 2 Millionen Patronen.<br />

Diese Lösung kommt praktisch einer Freigabeder Uebungsmunition<br />

gleich, dies um so mehr, als der Schweiz. Schützenverein<br />

die Verpflichtung einging, sich für größte Sparsamkeit<br />

im Munitionsverbrauch einzusetzen. Ferner wurde vereinbart,<br />

für das Jungschützenwesen 8 Patronen je Schützen mehr<br />

abzugeben, das heißt 40 Patronen für die Ausbildung und<br />

8 Patronen für das Jungschützenwettschießen.<br />

Die Stromversorgung im kommenden Winter.<br />

Der Stromverbrauch im kommenden Winter wird aller<br />

Voraussicht nach eine weitere Steigerung aufweisen. Ob die<br />

im Laufe dieses Jahres neu in Betrieb gesetzten Kraftwerkanlagen<br />

den vorauszusehenden Mehrbedarf zu decken vermögen,<br />

steht zur Zeit noch nicht fest. Inzwischen sind bereits<br />

Meldungen verbreitet worden, es sei auch in diesem Winter<br />

wieder mit starken Einschränkungen im Stromverbrauch zu<br />

rechnen. Selbstverständlich müssen sich die Behörden auf den<br />

ungünstigsten Fall einstellen und die entsprechenden Maßnahmen<br />

vorbereiten, wie das in den letzten Jahren immer<br />

der Fall war. Das heißt aber noch nicht, daß diese einschränkenden<br />

Maßnahmen unter allen Umständen in Kraft<br />

gesetzt werden müssen. Im allgemeinen war die Wasserführung<br />

in diesem Sommer gut, und wie man hört, sind die<br />

Staubecken der großen Speicherwerke gefüllt. Das Maß der<br />

Einschränkungen kann also jedenfalls zur Zeit noch gar nicht<br />

abgeschätzt werden; viel wird von der Gestaltung der Witterung<br />

im Laufe des Winters und damit von der weiteren<br />

Wasserführung der Flüsse abhängen.<br />

Um den Ausgleichssonds.<br />

Seit der Veröffentlichung der bundesrätlichen Botschaft<br />

über die Verteilung des zentralen Ausgleichsfonds der Lohnund<br />

Verdienstersatzordnung hat die Diskussion darüber plötzlich<br />

recht lebhaft eingesetzt, während man monatelang darüber<br />

geschwiegen hat, als der Vorentwurf bei den Kantonsregierungen<br />

und wirtschaftlichen Spitzenverbänden lag. Vorher<br />

hatte man keine Bedenken gegen die angebliche Zersplitterung<br />

dieser Milliarde. Die Bedenken werden erst laut, als<br />

auch der Familien schütz dabei etwas berücksichtigt werden<br />

sollte.<br />

Der Anteil des Familienschutzes ist nach der Kundgebung<br />

des Schweizervolkes vom 25. November 1945 für den Familienschutz<br />

gewiß nicht übersetzt, erreicht er doch kaum 10°/°.<br />

Auch während der Oktobersession war davon nicht die Rede,<br />

obwohl damals ein fünffacher Betrag für die AHV. reserviert<br />

wurde. Vorher beliebte man noch von der Parität der AHV.<br />

und des Familienschutzes zu reden und zu schreiben. Plötzlich<br />

scheint man vergessen zu haben, daß der Familienschutz eine<br />

unerläßliche Voraussetzung für eine dauernde AHV. auf dem<br />

System des Umlageverfahrens bildet.<br />

Es wird schon notwendig sein, diesen Dingen die erforderliche<br />

Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

Für die Winterhilfe<br />

hat der Bundesrat neuerdings einen Beitrag von 250 000<br />

Franken bewilligt, um damit Gebirgsgegenden und<br />

andere Landesteile mit notleidender Bevölkerung zu berücksichtigen.<br />

Kantone<br />

Luzern. Verlängerung der K u n st a n s st e l -<br />

lung „Ambrosiana" in Luzern. Die am 6. Juli<br />

im Kunstmuseum in Luzern eröffnete Ausstellung Italienische<br />

Kunst, die vorab die Kunstschätze der Ambrosiana in Mailand<br />

sowie' Meisterwerke aus oberitalienischen Museen, Kirchen<br />

und Privatsammlungen enthält, ist bisher von 131 900 Perfönen<br />

besucht worden. Aus allen Teilen des Landes gehen<br />

Gesuche um Verlängerung der Ausstellung ein, da es noch<br />

immer nicht allen Bewunderern der einzigartigen Kunstschätze<br />

möglich war, den vorgesehenen Besuch auszuführen.<br />

'Eine Verlängerung um einige Wochen ist leider nicht möglich,<br />

dagegen hat die Ausstellungsleitung beschlossen, die Knnstausstellung<br />

statt am 31. Oktober erst Sonntag, den Nov.,<br />

zu schließen. Damit stehen den Besuchern drei weitere Tage<br />

zur Verfügung.<br />

Thurgau. Autofahren in angetrunken cm Zust<br />

and. Das thurgauische Obergericht verurteilte einen bereits<br />

wegen des gleichen Delikts vorbestraften Autofahrer,<br />

der mit ebenfalls betrunkenen Kumpanen nach Mitternacht<br />

eine Spritztour ausführte und nach kaum zweistündiger Nachtruhe<br />

am andern Tage eine neue Fahrt ausführte, die mit<br />

verschiedenen Wirtschaftsbesuchen verbunden war, unbedingt<br />

zu sechs Wochen Gefängnis, obgleich beide Fahrten ohne Unfall<br />

abliefen. Das Gericht stützte sich aber auf Art. 59 des<br />

Motorfahrzeuggesetzes, der als strafbaren Tatbestand die allgemeine<br />

Gefährdung der öffentlichen Sicherheit kennt.<br />

Unsere Sorge: der Anbau<br />

Ackerarbeiten im Oktober/November.<br />

Begünstigt durch eine andauernde Schönwetterperiode<br />

konnten Wintergerste und Roggen rechtzeitig gesät werden.<br />

Für weitere Saaten von Roggen und Gerste ist es nun zu<br />

spät. Dagegen darf in günstigen Lagen die Saat von !>iorn<br />

und Weizen bis in den November hinein vorgenommen werden.<br />

Voraussetzung für ein gutes Ueberwintern der keimenden<br />

Saat ist eine gründliche und exakte Bodenbearbeitung vor<br />

der Saat. Liederliches Pflügen und bloß oberflächliches Eggen<br />

führen unweigerlich zu Mißerfolgen. Auf unkrautfreien Kartoffeläckern<br />

genügt ein gründliches Eggen vor der Saat. Nach<br />

der Saat soll nicht gewalzt werden. Als Saatgut benütze man<br />

nur feldbesichtigte und trieurte Ware. Vor der Aussaat ist<br />

es nach Möglichkeit gegen die Brandkrankheit zu beizen<br />

(Ceretan usw.). Besonderes Gewicht ist auf den Frucht-<br />

Wechsel zu legen. Ununterbrochene Getreidesaat auf dem<br />

gleichen Acker hat Bodenmüdigkeit und Mindererträge zur<br />

Folge.<br />

Jene Aecker, die nicht mit Herbstfrucht bestellt werden,<br />

find, soweit möglich, im Vorwinter zu pflügen und in rauhen<br />

Furchen liegen zu lassen. Die Winterkälte zermürbt und lokfeit<br />

selbst die zähesten Lehmböden, die sonst im Frühjahr fast<br />

nicht zu bearbeiten sind. Der Winter nimmt dadurch dem<br />

Landwirt eine große Arbeit ab. Es heißt nicht umsonst, der<br />

Winter sei der beste Ackersmann.<br />

Kant. Zentralstelle für Ackerbau.<br />

Humor<br />

Der Kobold in der Setzerei. (Aus der redaktionellen<br />

Notiz einer Gartenzeitung.) „Zu unserer Freude<br />

ist es uns gelungen, einige der bedeutendsten Fachgelehrten<br />

als Mistarbeiter zu gewinnen."<br />

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Streiflichter<br />

Mehr als eine halbe Woche brauchte es zu einer osfiziellen<br />

Stellungnahme der Sowjetunion zu den überraschenden<br />

Berliner Wahlergebnissen. Da diese für die Kommunisten eine<br />

schwere Niederlage bedeuteten, ist aber das lange Schweigen<br />

der ohne Zweifel arg enttäuschten Sowjets schließlich erklärlich.<br />

Nun schießt allerdings die Moskauer „Prawda" den<br />

Vogel gründlich ab mit ihrem Kommentar. Der Sieg der Unabhängigen<br />

Sozialdemokratischen Partei in Deutschland wird<br />

etwas gewunden als faschistischer Sieg bezeichnet, wobei das<br />

Sowjetblatt auch den Westmächten eins auswischen möchte.<br />

Es ist dies die altbekannte Taktik: wer nicht kommunistisch<br />

und für die Sowjetunion ist, wird von Moskau als „fafchistifch"<br />

(oder mit dem ebensobekannten „profaschistisch") etikettiert.<br />

Auf Churchills Frage im Unterhaus, ob es zutreffe, daß<br />

die Sowjetunion im besetzten Europa, von der Ostsee bis Wien<br />

und von Wien bis zum Schwarzen Meer über 200 Divisionen<br />

aus Kriegsfuß stehen habe, erklärte der Regierungssprecher,<br />

er wisse nicht, ob dies zutreffe; jedoch sei wohl bekannt, daß<br />

sehr beträchtliche russische Streitkräfte in diesen Ländern vor-<br />

Handen seien. Diese vorsichtig gehaltene Antwort ist ebenso<br />

vielsagend wie Churchills präzise Frage.<br />

In der englischen und amerikanischen Presse wird der Genugtuung<br />

über die Wahlniederlage der Kommunisten in Ber-<br />

-lin Ausdruck verliehen. Allerdings weist die Londoner Times<br />

auf Ungarn und Oesterreich hin, und läßt die Befürchtung<br />

durchblicken, die Sowjets könnten gleich wie nach den kommunistischen<br />

Mißerfolgen in diesen beiden Ländern, auch in der<br />

von ihr besetzten Zone Deutschlands ihre Politik noch verschärfen.<br />

Am Tage nach den Berliner Gemeindewahlen wurden<br />

deutsche Arbeiter aus dem sowjetrussischen Sektor der ehemaligen<br />

Reichshauptstadt deportiert. Die Betroffenen wurden<br />

mitten in der Nacht angewiesen, sich für den Transport bereit<br />

zu machen. Gegen dieses Borgehen der Sowjets legten die<br />

Führer der Sozialdemokratischen Partei energisch Protest ein.<br />

Die Art und Weise dieser Deportierungen und insbesondere<br />

der Zeitpunkt lassen die Maßnahme als saure Reaktion der<br />

Sowjetrussen auf die kommunistische Wahlniederlage in Berlin<br />

erscheinen. Auf diese Weise allerdings dürfte die Zufammenarbeit<br />

zwischen West und Ost kaum erleichtert werden.<br />

Die Deportation deutscher Arbeiter nach der Sowjetunion<br />

nimmt weiterhin besorgniserregende Ausmaße an. Von der<br />

sogenannten „Ostaktion", wie diese zwangsweisen Versetzungen<br />

deutscher Techniker genannt werden, sollen 50 000 Personen<br />

betroffen werden. Die überaus ernste Angelegenheit wird im<br />

alliierten Kontrollrat zur Sprache kommen.<br />

Während in Deutschland von einem Siegerstaat nach Nazirezept<br />

gehandelt wird, reiten die Norweger in der General-<br />

Versammlung zu Newyork eine Attacke gegen das Regime des<br />

General Franco in Spanien. Das mutet wahrlich an wie ein<br />

schlechter Witz. Doch ein verflixt gefährlicher! Großbritannien<br />

und wahrscheinlich auch die Vereinigten Staaten gedenken allerdings<br />

nicht, ihre Haltung in der Spaniensrage zu ändern.<br />

Nach dem jüngsten Vorgehen der Sowjetunion in Deutschland<br />

wohl weniger denn je.<br />

Wie der tschechoslowakische Innenminister bekannt gab, ist<br />

die Aussiedlung der Sudetendeutschen nunmehr abgeschlossen.<br />

300 000 Deutsche dürfen weiterhin in der Tschechoslowakei verbleiben.<br />

Die österreichischen Bundesbahnen mußten den Bahnverkehr<br />

wegen Kohlenmangels vorübergehend einstellen.<br />

Zwecks „Aufklärung" über wichtige innen- und außenpolitische<br />

Ereignisse sollen vom 13. November an nach sowjetrussischem<br />

Muster Radio-Versammlungen für die Bauern in der<br />

russischen Besetzungszone Deutschlands eingeführt werden.<br />

Die Wahlen in das bulgarische Parlament (Sobranje) haben<br />

einen Sieg der sogenannten „Vaterländischen Front", in<br />

der die Kommunisten tonangebend sind, gezeitigt. Die Kommunisten<br />

besitzen die absolute Mehrheit. Niemand hat ein anderes<br />

Resultat erwartet, nicht bloß weil der bulgarische Kommunistenführer<br />

Dimitroff den Sieg seiner Partei „vorausgesagt",<br />

hatte. Die noch kurz vor den Wahlen erfolgte Jntervention<br />

Washingtons und Londons wegen der fehlenden Wahlfreiheit<br />

in Bulgarien war ja sehr aufschlußreich.<br />

Persien macht wieder von sich reden. Ministerpräsident<br />

Ghavam Sultaneh beschwerte sich über die ständigen Angriffe<br />

des Moskauer Senders auf die persische Regierung. Diese<br />

Attaken dürften auf den Umstand zurückzuführen sein, daß<br />

Sultaneh vor kurzem eine neue Regierung bildete und bei<br />

diesem Anlaß die sowjetfreundlichen Vertreter der kommunistischen<br />

Tudeh-Partei ausbootete. Um das Gleichgewicht zu<br />

wahren und um den Kreml nicht allzusehr vor den Kopf zu stoßen,<br />

richtete Sultaneh auch eine Warnung an England, sich<br />

nicht in persische Angelegenheiten zu mischen.<br />

Wo die Winterhilfe hinkommt<br />

Trotz Hochkonjunktur gibt es in unserem Lande immer<br />

wieder Not. Die Voll- und Ueberbeschäftigung herrscht in<br />

bestimmten Gebieten und Bevölkerungsschichten. Andere<br />

müssen sich wie bisher kümmerlich durchschlagen. Wo Unglück<br />

und Krankheit sich einstellen, da ist binnen kurzem der Haushalt<br />

aus dem Gleichgewicht gebracht. Die Not kommt in die<br />

Stube herein.<br />

Verzweifelt wehren sich die Leute. Sie wollen nicht der<br />

öffentlichen Unterstützung anheimfallen. Aber eines Tages<br />

geht es einfach nicht mehr. Hier nun kommt die Winterhilfe<br />

hin. Mit ihren Gaben an Geld und Kleidern gelingt es ihr<br />

oft, einer Familie über die ärgste Zeit hinwegzuhelfen. In<br />

dunklen Herzen wird wieder ein Licht der Hoffnung angezünfönt.<br />

Da wollen wir alle, denen es jetzt gut geht, mithelfen<br />

und daran denken, wenn uns ein Abzeichen der Winterhilfe<br />

angeboten wird.<br />

Kirchliches<br />

Pfarrei Kerns.<br />

St. Anton: Ab Allerheiligen beginnt die Sonn- und<br />

Feiertagsmesse 6.30 Uhr, die Werktagsmesse 7.30 Uhr.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 31. Oktober.<br />

10.15 Schulfunksendung. 11.00 Melodiöse Orchestermusik.<br />

11.30 Melodiöse Kammermusik, Orchestermusik. 12.05 Petit<br />

chronique jurassienne. 12.15 Klavierjazz. 12.40 Kapelle<br />

Tschannen. 13.10 Peter Tschaikowsky: Melodie. 13.15 Die<br />

schönen Neuaufnahmen. 13.30 Notiers und probiers. 16.30<br />

Für die Mütter. 17.00 Kapelle Jean Louis. 18.00 Kindernachrichtendienst.<br />

18.10 Kinderstunde. 18.30 Vierhändige Klavierstücke.<br />

18.50 Chorlieder. 19.00 Die erste schweizerische Arbeiterschule.<br />

20.00 Buntes Orchesterkonzert. 20.40 Eine alte Kalendergeschichte.<br />

22.05 Musik in stiller Stunde.<br />

Freitag, 1. November.<br />

11.00 Das Freitags-Mosaik. 12.15 Verkehrsmitteilungen.<br />

12.40 Studioorchester. 13.30 Vier ernste Gesänge v. Brahms.<br />

16 30 Die Zeit um Allerheillgen 17.00 Studworchester. i 8 0o<br />

Sieber' 18 25 Zurück aus Amerika. Plaudere, 18 45 Amerj<br />

SS'p und englische Unterhaltungsmusik. 19.10 Weltchronik<br />

19 55 Musik zu Allerheiligen. 20.40 Klassische Dialoge. 21 oö<br />

Mustt? Violine und Orgel 21.20 Sechsmal drei J«h?<br />

.yuqu |U Rioline unb Orgel. '<br />

Samstag, 2. November.<br />

11.00 Mufsorgsky: Lieder und Tänze des Todes. 11 2q<br />

Konzert für Klavier und Orchester von Anton Dvorak. iZ.gg<br />

Melodien und Rhythmen. 12.15 Vorschau auf die sportliche<br />

Veranstaltungen. 12.25 Basel ladt ein . _.4ü $t e Woche<br />

im Bundeshaus. 12.50 Aus dem Reich der Oper. 13.L0 Unter<br />

uns gesagt... 13.30 Streichorchester Toni Leutwiler. 13.45<br />

Wir erfüllen Hörerwünsche. 14.15 „ s Leid ergetze", Mundartplauderei<br />

14.30 Volksliederchor Maibaum. 15.10 „Ein Leben<br />

für andere". Hörszenen. 16.10 Musik zum Tee. 16.30 Vom<br />

Winde verweht. Szenen. 17.00 „Die Toteninsel". Sinfonische<br />

Dichtung. 17.20 Chöre fingen. 17.40 Harfensoli. 18.00 Kinderstunde:<br />

Kind und Tier. 18.20 Reichtum, der auch die gehört<br />

19 10 Bericht vom internationalen Concours hippigue 194g'<br />

19.40 Die Woche. 20.00 Das Buch der guten Werke. 20.30<br />

Das Requiem von Giuseppe Verdi. 22.10 Serenade. 22.3g<br />

Leichte französische Orchestermusik.<br />

Todesanzeige<br />

In tiefer Trauer teilen wir alle» Verwandten,<br />

Freunden und Bekannten mit, daß es Gott, dem Allmächtigen,<br />

gefallen hat, unsern lieben, treubesorgten Vater,<br />

Schwiegervater, Großvater, Schwager. Onkel und<br />

Großonkel 638<br />

Herrn<br />

K a s p a r<br />

B u r c h - K i s e r<br />

Sägerei<br />

zu sich iu die ewige Heimat abzuberufen. Er starb, wohlversehen<br />

mit den Tröstungen unserer heiligen Religion,<br />

nach einem arbeitsreichen und aufopfernden Leben für<br />

seine Familie, im Alter von 82 Jahren.<br />

Wir empfehlen den lieben Verstorbenen einem frommen<br />

Gebete und bitte», ihm ein liebevolles Andenken zu<br />

bewahren.<br />

S a r n e n, den 29. Oktober li)46.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Robert und Verena Burch-Amstalden und ttiud<br />

Mathilda und Walter Fanger-Burch und Kinder<br />

Uaspar Burch<br />

Rosa Burch<br />

Hans und Anna Burch-Wols und tkinder<br />

Joses Burch<br />

«imon Burch<br />

Otto und Martha Burch-Burch und vinder.<br />

Beerdigung: Donnerstag, den 31. Oktober, morgens<br />

7.30 Uhr.<br />

Siebenter: Donnerstag, den 7. November, 7.45<br />

Uhr.<br />

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warnen / Samstag, den 2. November 194r ter /<br />

76. Jahrgang — Nr. 87<br />

M M l i e r M O e m ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Inscrtionsoreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

A b o n n e m e n t s p r e i 3 : Durch die Post zugestellt, jährlich . . . Obwalden 0 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Fm<br />

«r 10b0, halbjährlich Fr. 5.00. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> hfarrblatt Erscheint Mittwoch und Samstag. Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern<br />

ü. Familienbeilage — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spesenfreie «> v ... ~ „„ ~„ r »mm (A*U\ Tel. 2 12S4, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantone<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, tarnen. Tel. S VjVy Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schnftwah!<br />

jederzeit gerne angenommen. Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., ©anten. Tel. (041) 8 60 33 ^nd Arrangement werden abgelehnt.<br />

A m M s !<br />

Nebelnd steigt die Nacht zu Tal,<br />

Ueber Busch und Gräbermal<br />

Dunstet fahler Mondenschein,<br />

Einsam ist's zum Bangesein...<br />

Eine Krähe jagt zu Tal,<br />

Hockt auf grauem Gräbermal<br />

Durch den Tann flirrt blasser Schein,<br />

Einsam ist's zum Bangesein ...<br />

(G. Maaßen.)<br />

Die Welt liegt in argen Wehen. Ernste Sorge schleicht selbst<br />

in das Herz der weitsichtigen, mutigen und zukunftsfrohen<br />

Menschen. In solchen Zeiten tut es not, das Ewige vom Vergänglichen<br />

zu scheiden.<br />

Der Weltsricde zwischen Tür und Angel.<br />

Die Konferenz von Paris ist aus und amen. Ganz leise<br />

hat man das Portal geschlossen wie die Tür eines Krankenzimmers.<br />

Denn die Welt ist immer noch eine kranke Friederike.<br />

Wichtige Fragen sind nicht entschieden. Deutschland und<br />

Japan warten noch auf den Entscheid der Doktoren. Der Friedensvertrag<br />

mit Italien war der wichtigste von allen, und<br />

doch gab's keine Einigung über das Los der Kolonien und<br />

Triests. Die Christlich-Demokraten der Apenninenhalbinsel<br />

haben vor kurzem erklärt, einen solchen Vertrag niemals zu<br />

unterschreiben. Den Großteil der Flotte hergeben, die Kolonien<br />

in Afrika verlieren und drüber hinaus Schadenersatz in<br />

einer Höhe zahlen müssen, daß den Italienern Sehen und<br />

Hören vergeht, was für eine Regierung wollte dazu Hand<br />

bieten? Jugoslawien, der immer widerhaarige Nachbar mit<br />

dem zündroten Bart, war mit dem zu Paris eroberten Kuchen<br />

unzufrieden und blieb der Schlußsitzung fern mit der Erklärung,<br />

es werde den Vertrag nicht unterzeichnen, wenn ihm<br />

nicht noch ein gehöriger „Blätz" von der italienischen Allmend<br />

zugeteilt werde.<br />

Nicht weniger wichtig als Trieft und die italienischen<br />

Kolonien ist die Schiffahrt auf der Donau. Mit 15 gegen<br />

6 Stimmen wurde darüber grundsätzlich entschieden. Aber<br />

das russische Veto, dieser Allerweltsknebel, ist, wie in andern<br />

Fragen, so auch hier zu fürchten.<br />

Die Pariser Herbstsonne hat's an den Tag gebracht: die<br />

Welt ist in zwei Blocks gespalten, deren Führer beide auf dem<br />

Kutschbock der Weltpost klöpfen möchten. Der Eiserne Vorhang<br />

— von Churchill stammt ja das geflügelte Wort — ist<br />

heute schwerer als je aufzuziehen. Vor fünf Jahren hat Pius<br />

der Zwölfte in der Radiobotschaft zu Weihnachten mit pro-<br />

Phetischem Blick die wesentlichen Voraussetzungen der neuen<br />

Friedensordnung genannt: Freiheit, Unverletzlichkeit und<br />

Sicherheit aller Nationen, Achtung der Rechte der Minderheiten,<br />

Erschließung der gemeinnützigen wirtschaftlichen Hilfsquellen<br />

und Rohstoffe auch für Nationen, die von der Natur<br />

weniger begünstigt sind, ernsthafte und ehrliche Rüstungsbeschränkung,<br />

Einhaltung der Verträge, Achtung von Religion<br />

und Kirche. Gewisse Pariser Friedensherren dürften ein langes<br />

Konfiteor murmeln und mehr als dreimal an die bärenhaarige<br />

Brust klopfen angesichts dieses päpstlichen Beichtspiegels<br />

Am 23. Weinmonat haben sich zu Neuyork die Türen<br />

geöffnet zur Vollversammlung der UNO. Die Delegierten von<br />

»4 Staaten sollen das Friedensseil weiter spinnen, das sie im<br />

Jänner und Horner begonnen. Nach dem dreimonatigen ^.echtelmechtel<br />

von Paris — gespickt mit Liebeserklärungen, zornigen<br />

Worten und geballten Fäusten — kann man sich den Geist<br />

der Friedensmacher denken. Bereits haben die Kubaner mit<br />

ihrer Forderung, das Vetorecht abzuschaffen, den Russen<br />

schlaflose Nächte bereitet. „Brüderlein fein, Brüderlein fein,<br />

zärtlich muß geschieden sein", heißt's in Raimunds „Der<br />

Bauer als Millionär".<br />

Wie sieht Rom die Weltlage?<br />

Mitten aus dem Herbstnebel der Weltpolitik ragt die<br />

Kuppel von St. Peter in Rom ins Blau der Ewigkeit. Dort<br />

sinnt man klarer und ruhiger über die Dinge. Das ist ein<br />

Merkmal auch des „Osservatore Romano", des vatikanischen<br />

Blattes. Es bringt Berichte über das, was rundum geschieht,<br />

ernst und zuverlässig wie der jubilierende Archivar im Engelberger<br />

Kloster. Selten fügt es ein Urteil an, außer dort, wo<br />

es um Recht und Wahrheit geht. Man weiß in Rom nur zu<br />

gut, wie empfindlich gewisse Staatenlenker sind. Aber die<br />

Wahrung und Verteidigung von Recht und Wahrheit sind<br />

höhere Werte als die Funken sprühenden Augen der Macht-<br />

Haber.<br />

Drum merkt man auf, als das vatikanische Organ kürzlich<br />

eine Reihe von Artikeln der politischen Weltlage gewidmet<br />

hat. Die Vereinbarung zwischen de Gasperi, dem italienischen<br />

Ministerpräsidenten, und Dr. Gruber, dem Außenminister<br />

Oesterreichs, über die deutschsprachigen Minderheiten im Südtirol<br />

verwirklicht nach dem „Osservatore" in etwas eine<br />

Lösung, die Benedikt der Fünfzehnte in seiner Note vom<br />

I.August 1917 den Kriegführenden vorgeschlagen und Pins<br />

der Zwölfte in seiner Weihnachtsbotschast 1941 wieder aufgenommen<br />

und ausführlich entwickelt hat. Ein Beweis, daß<br />

die Staaten bei g u t e m W i l l« n die Vorschläge des Papstes<br />

zur Lösung der Minderheitenprobleme ganz gut durchführen<br />

könnten! Diese Fragen findet man heute in Julianisch-Venetien,<br />

zwischen Jugoslawien und Bulgarien, zwischen Griechenland<br />

und Albanien, in Siebenbürgen und Polen. Ueber die<br />

Pariser Konferenz urteilt das vatikanische Blatt sehr pessimistisch:<br />

die internationale Lage ist „wie früher, schlimmer als<br />

früher" der Krieg. Der letzte Krieg hat seine tiefe Wurzel im<br />

Laizismus (Selbstüberhebung des Einzelmenschen). Man hat<br />

den christlichen Geist von der Konferenz ferngehalten, wie<br />

wenn er die innere Ursache des Krieges gewesen wäre. Das<br />

Blatt schreibt mit seinem Spott: es scheint, die Welt sei eingestürzt<br />

nicht wegen der Gottlosigkeit in Schule und Leben,<br />

sondern wegen des religiösen Gedankens. Nazismus, Faschismns.<br />

Rassismus, Sterilisation, Antisemitismus, Folterkammern,<br />

alle Kriegsgreuel scheinen gewissen Leuten mehr die<br />

Frucht der Religion als der Gottlosigkeit zu sein. „Die Pariser<br />

Konferenz ist die Apologie (Verteidigung) des Laizismus voran."<br />

Wehe den Besiegten! Die Gerechtigkeit, von der viele<br />

reden, ist das Gegenteil. Sie wird verwechselt mit dem<br />

Appetit der Mächtigen, die frech ihre Gier und Rachelust als<br />

„Gerechtigkeit" bezeichnen. So stand's mit der Gerechtigkeit<br />

vor Christus, so ist die Gerechtigkeit heute in einer Welt<br />

ohne Christus. Der Stärkere entscheidet. Das ist die „Sache<br />

des Volkes", die „fortschreitende Demokratie". Bittere Wahrheiten!<br />

Die Geschichte wiederholt sich, auch die Geschichte der Ungerechtigkeit.<br />

Der gläubige Christ fügt aber getrost hinzu:<br />

auch die Geschichte der Gerechtigkeit wiederholt sich wie ein nie<br />

versiegender Strom. :—:<br />

n . l


Zur Mitwirkung für die Neuausgabe des Lehr- und Lesebuches<br />

für die 6. und 7. Klasse mit den Urkantonen wird der<br />

Schulinspektor bezeichnet. Ebenso hat der Lehrerverein ein<br />

Mitglied der Redaktionskommission zu wählen.<br />

Elternabende. (Korr.) Die seit zwei Jahren organisierten<br />

Erziehungsvorträge über den Winter sind nach Weisung des<br />

Erziehungsrates zu Elternabenden ausgebaut worden.<br />

An die Schulräte, Seelsorger, Lehrerinnen und Lehrer ist<br />

folgendes Zirkular ergangen:<br />

„Der Erziehungsrat hat beschlossen, die in den letzten<br />

zwei Jahren gehaltenen Erziehungsvorträge im kommenden<br />

Winter in Form von Elternabenden weiterzuführen.<br />

Da es sich um eine profane Angelegenheit handelt, wird<br />

der Schulrat bzw. Schulratspräsident mit der Durchführung<br />

des Anlasses beauftragt.<br />

Die Elternabende sollen daher nicht in der Kirche oder<br />

Kapelle (ausgenommen vielleicht in den Filialen), sondern in<br />

einem Saal (Gasthaus oder Turnhalle) stattfinden.<br />

Es wird dringend gewünscht, daß die Einladung nicht<br />

bloß an die Mütter, sondern im Sinne von Elternabenden<br />

auch an die Männer und Väter ergehe, denn auch sie<br />

sind für ihre Kinder verantwortlich und haben ein Recht und<br />

die Pflicht, an der Erziehung mitzuwirken. Auch junge<br />

E h e l e u t e und angehende Brautleute seien uns willkommen<br />

— man kann sich nicht zu früh mit den Fragen der<br />

Erziehung beschäftigen.<br />

Die geschlossene Beteiligung der Schulräte, Seelsorger<br />

und Lehrerschaft wird für die Bevölkerung eine<br />

ausgezeichnete Aufmunterung sein und die Bedeutung der<br />

Elternabende kräftig unterstreichen.<br />

Um dem Anlaß Stimmung und den richtigen Rahmen zu<br />

geben, ist es sehr ratsam, den Kirchenchor oder sonst eine<br />

Sängergruppe für einige Liedervorträge zu gewinnen.<br />

Sicher bereiten Sie dadurch den Eltern eine große<br />

Freude und beweisen, daß sie und ihre Erzieherarbeit einer<br />

besondern Aufmerksamkeit wert sind.<br />

Tun Sie alles, um den zeitgemäßen Vorträgen<br />

vollen Erfolg zu sichern."<br />

Diese Erziehungsvorträge beschlagen die Themen:<br />

„Sinn und Segen der Erziehung" (Kommissar<br />

Lussi).<br />

„Leitsätze jeder Erziehung" (Dr. A. Gügler,<br />

Luzern), und<br />

„Erziehung zum freudigen Gehorsam"<br />

(beide Referenten).<br />

Das genaue Programm wird in den Gemeinden und<br />

Filialen bekanntgemacht.<br />

„Planst du für ein Jahr, so säe Korn!<br />

Planst du für zehn Jahre, so pflanze einen Baum!<br />

Planst du für hundert Jahre, so ziehe einen Menschen auf!"<br />

(Chinesisches Sprichwort.)<br />

Mögen alle Kreise der Bevölkerung, besonders aber die<br />

Lehrerschaft, Väter und Mütter und solche, die es werden<br />

wollen, ihr Interesse zeigen und mitmachen! Es heißt wieder<br />

Menschen formen, dann wird auch Friede sein auf<br />

der Welt.<br />

Schweizerisches Rotes Kreuz, Kinderhilfe. Wer hilft<br />

uns, einige tausend Kinder diesen Winter vor Kälte und<br />

Hunger zu schützen?<br />

Für die im Dezember und Januar aus Oesterreich und<br />

Deutschland einreisenden Kinder, Knaben und Mädchen<br />

im Alter von 6 — 10 Jahren, benötigen wir<br />

dringend für drei Monate Familienfreiplätze.<br />

Wer einem unserer Schützlinge gastliche Aufnahme bieten<br />

kann, melde sich bitte sofort an untenstehender Adresse. Für<br />

jede Anmeldung herzlichen Dank!<br />

Schweiz. Rotes Kreuz, Kinderhilfe,<br />

Obwalden: Frl. Martha Burch, Gartenstr., Sarnen.<br />

Hochkonjunktur! (Eing.) Ein weitblickender Einsender benützt<br />

die Diskussion über die Hotelbedürfnisklausel, um einer<br />

persönlichen Erbitterung Luft zu verschaffen. Insbesondere<br />

gipfeln seine Aeußerungen dahin, daß diesem sogenannten<br />

„Neuling" eins ans Bein gehauen wird. Ja, verehrte Leser,<br />

wir hörten diese Töne schon oft, und meistens muß die<br />

Hotellerie, das Gastgewerbe oder der Fremdenverkehr dabei<br />

bitter herhalten. Der Einsender weiß aber ganz genau, daß<br />

in all den Krisenjahren des ersten Krieges gerade diese Branche<br />

vor absolut unvorhersehbare Situationen gestellt wurde. So<br />

sind heute wieder ganz andere Verhältnisse in diesem Sektor<br />

und sie verlangen Anpassung, Verbesserungen und Neninvestitionen.<br />

Daß in solchen Zeiten gewiß nicht immer richtig kalkuliert<br />

wird, das wollen wir nicht bestreiten. Aber man sollte<br />

wegen einzelnen Fällen nicht immer einen ganzen Berufsjtand<br />

hörte auf der Welt kein Wort lieber als: „Bäri, faß!" Wie<br />

es aus Michels Mund war, schoß er fort wie ein Pfeil vom<br />

Bogen, und ungesäumt lag am Boden, was Bäri fassen sollte.<br />

So geschah es auch jetzt. Laut fluchte es in der Nähe, dann<br />

hörte man einen dumpfen Fall, einen lauten Schrei, Bäris<br />

zornig Knurren. „Geht und luegit!" sagte Michel zu den<br />

Knechten, suchte kaltblütig seine Pfeife zusammen, richtete sie<br />

ein und ging langsam nach. Sie fanden Bäri schrittlings<br />

stehend über einer dunklen Gestalt, die blanken Zähne knurrend<br />

dicht an deren Gesicht, und zorniger ward das Knurren,<br />

und das Maul tat sich über dem Gesichte zum Fassen auf, sobald<br />

die Gestalt einen Laut von sich geben wollte. Die Knechte<br />

fanden sich nicht berufen, den Menschen zu erlösen, auch sprangen<br />

sie denen nicht nach, welche sie in der Ferne laufen hörte».<br />

Zu gwundrig sein in dunkler Nacht, kann unheimlich werden.<br />

Sie'hatten ihr Gespött mit dem armen Teufel, und wenn<br />

der reden wollte, sperrte Bäri das Maul auf, drückte ihm<br />

die Zähne ins Gesicht, doch ohne zu beißen. Eben eine bequeme<br />

Stellung ist dies nicht für einen Menschen, sie ist ungesähr<br />

die eines konservativen Freiburgers, mit dem Unterschiede,<br />

daß der Bäri, der auf dem Freiburger steht, mit dem<br />

Maule am Gesicht, keine Regierung ist, sondern ein Hund.<br />

Michel hielt von je Pressieren für ungesund, fand sich auch<br />

nicht bewogen, diesmal eine Ausnahme zu machen. Er kam<br />

langsam nach, und erst, als seine Pfeife ordentlich brannte,<br />

sagte er: „Hinter, Bäri. hintere!" Bäri meinte ebenfalls nicht,<br />

daß besondere Eile am Platze sei, langsam zog er das Bein<br />

zurück, ließ ab von den zärtlichen Berührungen und entfernte<br />

sich mißmutig von dem Menschen.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

demütigend angreifen. Wir wollen und dürfen doch in aller<br />

Offenheit feststellen, daß unser Gastgewerbe und unsere Hotellerie,<br />

allgemein gesprochen, auch in der Volkswirtschaft unsexes<br />

Kantons wichtige Funktionen zu erfüllen hat. Nach unserer<br />

Auffassung bemühte sie sich redlich, dieser Aufgabe gerecht zu<br />

werden. Nichts liegt uns ferner, als andere Gewerbekreise oder<br />

Fachgruppen zu verhöhnen oder ihr Tun und Lassen an den<br />

Pranger zu hängen. Einzelne Vorkommnisse, die uns auch bekannt<br />

wären, können uns nicht von diesem Grundsatz abbringen.<br />

Warum aber soll gerade immer wieder hier eingeheckt<br />

werden? Wir wollen jedes Rätselraten unterlassen, wer und<br />

was für Kreise mit besonderem Interesse immer wieder in<br />

diese Kerbe hauen. Jedoch bitten wir solche „Schreiberlinge",<br />

in Zukunft offen und ehrlich ihre Initiative anzuführen, wenn<br />

sie nur persönlichen Rachegefühlen Luft machen wollen, andernfalls<br />

mögen sie unsere Zeitungen nicht hiefür mißbrauchen.<br />

Es gab in unserm Lande glücklicherweise einst eine Zeit,<br />

wo gerade im Fremdenverkehrswesen unsere Vorfahren selig<br />

Pionierarbeit geleistet haben. Diese Entwicklung wurde damals<br />

von allen weitblickenden Kreisen begrüßt und unterstützt. Dafür<br />

aber, daß sie alle von einem großen europäischen Krieg<br />

um die Früchte ihrer Arbeit betrogen wurden, wollen wir<br />

ihnen heute nicht Steine nachwerfen, sondern ihren Unternehmerwillen<br />

achten, ihnen danken, daß sie wenigstens unser<br />

Land erschlossen und damit vielseitige Arbeit und Verdienst<br />

für Jahrzehnte der Vergangenheit in unser Land gebracht<br />

haben. Heute wieder ist es eminent wichtig, daß ein großer<br />

Nachholebedarf und ein gesunder Anpassungswille in unsern<br />

Gastwirtschaftsbetrieben einsetzt und daß unsere oft bedenklich<br />

veralteten Einrichtungen der heutigen Anforderungen angepaßt<br />

werden. Wenn wir aber immer nur mit der Peitsche<br />

scharfer Kritik belohnen, was guter Aufbauwille tut, müssen<br />

wir uns nicht wundern, wenn in unserer Gegend überhaupt<br />

keine Initiative mehr einsetzt, um dem Fremdenverkehr die<br />

Früchte der Gegenwart abzuringen, so liegt es eben in der<br />

Natur dieser Betriebe, daß besondere finanzielle, kostspielige<br />

Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Kundschaft<br />

heranzuziehen. Glückt es, ist alles gewonnen, geht es<br />

fehl, braucht niemand für den Spott zu sorgen. Aber man<br />

sollte doch hoffen dürfen, daß für unsere Gegend auch in dieser<br />

Branche wieder bessere Zeiten heranbrechen und daß man<br />

wieder einmal mit mehr Mut und Vertrauen in die Zukunft<br />

etwas unternehmen kann, ohne dann als Spekulant oder unseriöser<br />

Geschäftsmann noch am Grabesrand geohrfeigt zu<br />

werden.<br />

Es werden auch für andere Erwerbskreise Zeiten kommen,<br />

um mit dem Einsender zu reden, wo sie wieder gerne Absatz<br />

ihrer Produkte im Gastgewerbe suchen und jeden Mehrverkauf<br />

dankbar schätzen. Wir wollen uns daher nicht „zähneknirschend"<br />

gegeneinander ausspielen, sondern versuchen, miteinander<br />

zu reden, zu arbeiten und einander den Existenzkampf<br />

zu erleichtern. Alle andern Hetzer nnd Schreiberlinge sollten<br />

sich zuerst einmal im Existenzkampf der Wirtschaft, des Hand-<br />

Werks und des Gewerbes bewähren, bevor sie immer wieder<br />

Keile zwischen unsere Bürgerschichten treiben.<br />

Nicht rückwirkende, kleinliche Kritik, sondern aufbauende,<br />

zeitaufgeschlossene Betrachtungen sollte unsere geistige Nahrung<br />

sein. Alles andere riecht nach Mißgunst und feiger<br />

Giftelei. — Wir wollen Aufbau, Initiative und Einsatz der<br />

Persönlichkeit. TheodorJmfeld, kant. Wirtesekretär.<br />

Entschuldung der Landwirtschaft. Zu diesem aktuellen<br />

Thema spricht kommenden Donnerstag, 7. Nov., auf Einladung<br />

des Bankpersonalverbandes, im Kunsthaus in Luzern<br />

Herr Dr. F. Jenny, Direktor der Schweiz. Nationalbank in<br />

Luzern. Der Referent hatte im Dienste unserer obersten<br />

Landesbehörde an verantwortlicher Stelle die Probleme nnserer<br />

Landwirtschaft zu bearbeiten. Er wurde von maßgebenden<br />

Körperschaften als Referent verpflichtet. Seine literarischen<br />

Arbeiten über aktuelle landwirtschaftliche Fragen und feine<br />

Kommentare zu behördlichen Erlassen fanden allgemeine Anerkennung.<br />

Zu diesem Vortrag ist auch ein weiterer Kreis<br />

außerhalb des Bankpersonals freundlichst eingeladen..— Eintritt<br />

frei!<br />

Sr.<br />

Sarnen. Staatsexamen. (Eing.) Herr Dr. Robert<br />

Durrer-Hophan, von Sarnen, in Braunwald, Hotel Alpenblick,<br />

der Bruder von Herrn Dr. med. Anton Durrer-Betschart,<br />

Sarnen, hat an der Universität Zürich das Staatsexamen<br />

als Zahnarzt mit glänzendem Erfolg bestanden. Wir<br />

entbieten die herzlichsten Glücks- und Segenswünsche!<br />

Sarnen. (Eing.) Wie verlautet wird, soll in Sarnen eine<br />

Weihnachtsaus st ellung geplant sein, an der sämtliche<br />

Geschäftsinhaber der Gemeinde mitwirken sollten. Einige<br />

initiative Geschäftsinhaber haben zu diesem Zwecke an alle<br />

Gewerbetreibenden der Gemeinde die Einladung gerichtet, an<br />

einer Montag, den 4. November, abends 8 Uhr, im Hotel zur<br />

„Metzgern" stattfindenden Versammlung teilzunehmen. Mit<br />

der Verwirklichung dieses Gedankens würde endlich einem von<br />

der Bevölkerung schon lange gehegtem Wunsche entsprochen.<br />

Wir wünschen diesem mutigen Unternehmen heute schon den<br />

bestmöglichen Erfolg.<br />

Ramersberg. (Eing.) Gar rasch verbreitete sich am letzten<br />

Samstag in hier die unerwartete Kunde vom Tode des<br />

Benedikt Kiser-Berwert, Hostet. Tags zuvor noch<br />

wie gewohnt an der Arbeit, hat dann am Samstagmorgen<br />

ein Schlaganfall das Herz dieses rüstigen, erst 53jährigen<br />

Mannes jä gebrochen. Als guter Gatte, als sorgender Vater,<br />

als umsichtiger Bauer hat der Verstorbene treu und unentwegt<br />

seiner Familie gedient. Eine weite Lücke reißt sein<br />

Sterben in ein schönes Familienleben. Seine Gattin, vier<br />

Söhne und zwei Töchter, die alle in Liebe an ihm hingen,<br />

stehen tief ergriffen am frischen Grabeshügel, kaum fassend,<br />

wie doch der Tod so schnell und hart. Der Verstorbene war<br />

ein treuer Freund der Aelpler,- zahlreich haben sie ihm das<br />

letzte Geleite gegeben. Wenn die Kirche in diesen Tagen<br />

Allerseelen feiert, so wollen wir, die wir ihn gekannt und<br />

ihm im Leben näher gestanden sind, an seinem frischen Grabe<br />

stillestehen und in christlicher Fürbitte des Verstorbenen gedenken.<br />

Seinen Angehörigen gebe Gott Kraft und Gnade,<br />

das herbe Geschick zu ertragen. Dem lieben Verstorbenen die<br />

ewige Ruhe!<br />

Kerns. (Eing.) Wem es vergönnt war, am vergangenen<br />

Montag dem traditionellen A e l p l e r f e st unserer Gemeinde<br />

beizuwohnen, der hat auch die Meisterhaftigkeit unserer Gesellschaft<br />

erleben können. AIs am frühen Morgen die Sonne<br />

Herbst<br />

Dem trockenen Nachsommer haben wir es zu verdanken,<br />

daß uns das Wunder der Herbstfärbung des Laubes bief e §<br />

T r in ganz besonderer Schönheit vor Augen tritt. Aller-<br />

Mngl in wn/entrierter Form! Denn der müde Herbst bringt<br />

e-- mit sich daß das Laub länger grun bleibt, dann aber bei<br />

den ersten'kalten Nächten rasch abgeworfen wird Wer also<br />

dieses Schauspiel genießen will, der spute sich. Die Wälder<br />

diesseits und jenseits der Melchaa bieten zetzt ein Bild, das<br />

jeden Naturfreund entzücken muß. .llv hatten sie sich schwere<br />

Brokataewäuder übergeworfen, so stehen >ie da. Das feurige<br />

Orangerot der Vogelbeerbäume fällt einem zuerst ins Auge.<br />

Zwischen den vereinzelten immergrünen mannen blitzen rote<br />

und goldene Lichter auf, - Ahorne und'Espen. Wie eine<br />

Flamme lodert das Wildkirschbäumchen auf dem Hügel. Nicht<br />

einmal im Frühling hat es so geprunkt wie jetzt. Ihm gesellt<br />

sich der Mehlbeerbauni, der seine großen, gelben Blätter bedächtig<br />

fallen läßt, eins ums andere. Da wo sie in den<br />

Schatten fallen, an, feuchten Waldrand, nehmen sie lila bis<br />

grauschwarze Tönungen an, so daß ich von weitem meinte,<br />

eine ganze Kolonie Totentrompeten zu entdecken. Die Ulme<br />

kleidet sich in ein warmes'Violett, die Esche bevorzugt braun<br />

und gelb in allen Tönen. Aber erst in Beständen, wo Eiche<br />

und Buche heimisch sind, kommt die Pracht zur vollen Entfaltung.<br />

Wahrlich, hier hat der Herbst seine Farben gemischt,<br />

daß es eine Art hat! Sie leuchten verschwenderisch in Gelb,<br />

Purpur, Rot und Braun, sie strahlen in den zartesten und<br />

zugleich in den sattesten Farben. Scheint gar die Sonne,<br />

kommt zu der Farbensymphonie das ewig wechselnde Spiel<br />

von Licht und Schatten, dann uininit das Auge immer neue,<br />

immer noch unbekannte Schönheiten wahr. Dort die Birke<br />

in der Lichtung, — mutet sie nicht an wie ein Märchen? —<br />

Rein weiß schimmert der Stamm in der Waldesdämnierung,<br />

sie hat noch alle ihre Blätter, zart grüne, kaum ins Hellgelbliche<br />

entfärbte, sie badet den Wipfel in der Sonne, — sie<br />

glaubt nicht, daß es Winter wird.<br />

Weiter oben, die Wiesen leise an den Waldrand führend,<br />

steht eine Gruppe Lärchen. Die schlanken Bäume stehen da wie<br />

Kerzen. Sie verbreiten ein wundersames, andächtiges Licht.<br />

Von ihren abgefallenen Nadeln ist der Boden bedeckt wie mit<br />

einem Teppich. Unwillkürlich dämpft man die Stimme, verhält<br />

den Schritt. Und oben auf dem Hügel thronen die Linden<br />

in Königsmänteln aus purem Gold. Gelassen blicken sie<br />

ins Tal. Und wahrlich, sie schauen ein schönes Bild. An den<br />

blankpolierten See lehnen sie friedlich die Ufer. Aus den<br />

Häusern steigt Rauch aus. Blau kommt der herbstliche Abend<br />

gegangen. Still nnd wachsam wie seit Tausenden von Jahren<br />

stehen die Berge.<br />

Margaretha Haas.<br />

ihre ersten Goldstrahlen durch die Wolken und die Natur in<br />

herbstlicher Stimmung durchbrach, stand das saubere, schmucke<br />

Dorf in festlichem Flaggenschmuck. Um 7.45 Uhr bewegte sich<br />

der Festzug der Aelplergesellschaft nnd Bruderschaft unter den<br />

Klängen der Sechsermusik, der Harmoniemusik Kerns, zur<br />

Pfarrkirche, um das Fest mit einem Dankgottesdienst ehrenvoll<br />

zu begehen. „Gratias agamus" — wir wollen Gott Dank<br />

sagen. Die Festpredigt von H. H. Pfarrhelfer Joses Jle über<br />

Heimweh und Sehnsucht des Aelplers nach seinen lieben<br />

Bergen und Bruder Klaus im Lichte des Aelplers soll uns<br />

als Vorbild dienen. Nach Beendigung der Fest messe begann<br />

der weltliche Teil auf der historischen Spielstud, wo die Darbietungen<br />

der Musik, der „Wilden" sowie der Fahnenschwinger<br />

erfolgten. Die Sing- und Jodlergruppe der Aelplergesellschaft<br />

ließ ihre heimeligen Lieder und Melodien erklingen.<br />

Für das leibliche Wohl war die Gaststätte aufs vorzüglichste<br />

besorgt. — Die Sprüche der „Wilden" haben einen guten<br />

Eindruck hinterlassen. Die Käsübergabe wurde wie üblich<br />

traditionsgemäß dem hochw. Herrn Ehrenprediger und dem<br />

hochw. Herrn Pfarrer ausgeführt. Auch hier gilt das Sprichwort:<br />

Laßt am guten Alten uns die Treue halten;<br />

Aber auf dem alten Grund Neues wirken jede Stund,<br />

Am künftigen Neuen uns laben und freuen!<br />

Während in den Feftwirtschaften ein Chilwileben einsetzte,<br />

„verwehlten" die „Wilden" auf Straßen und Gassen die<br />

große Schar der Jugend.<br />

Am Abend setzte eine wahre Völkerwanderung ein. Bon<br />

allen Seiten, von nah und fern, drängte sich eine große Volksmenge<br />

und Tanzlustige zusammen. Die unbeschwerte und gemütliche<br />

Feststimmung hielt bis zum Morgengrauen an.<br />

Den beiden Herren Senioren, Josef Dnrrer-Schäli, Vorderegg,<br />

und Josef Durrer-von Deschwanden, Hinteregg, die<br />

zusammen gut 155 Lenze zählen und noch rüstig ihres „Amtes<br />

walteten", wünschen wir noch ungezählte frohe Stunden und<br />

Lebensabende im Kreise ihrer Familien.<br />

Gott walte über unser Land! Es lebe hoch ä gsundä<br />

Buirästand!<br />

Giswil. (Eing.) Am K i l b i s ch i e ß e n der Kleinkaliberschützen<br />

vom letzten Sonntag waren schöne Erfolge zu verzeichnen.<br />

Die rege Beteiligung zeigt erneut, wie beliebt das<br />

Kleinkaliberschießen ist. Der äußerst günstige Schießplan, der<br />

jedem etwas bieten konnte, wirkte allgemein zufriedenstellend.<br />

Auch dieses Jahr war wiederum ein Schaf zur Konkurrenz<br />

ausgeschrieben. Da kam nur zähes Holz in Frage. Doch die<br />

Sensation des Tages bildete die blinde 20er Scheibe (Kilbistich),<br />

deren Resultate bis zum Absenden geheim gehalten<br />

wurden. Der schöne und reichhaltige Gabentisch brachte manchen<br />

Schützen in Verlegenheit; doch wer die Wahl hat, der hat<br />

auch die „Qual". Wir möchten es an dieser Stelle nicht unterlassen<br />

und allen edlen Gabenspendern für ihre freundfchastliche<br />

Gesinnung den besten Dank aussprechen. — Nachfolgend<br />

die besten Resultate:<br />

K u n st: Durrer Ruedi, 88 Pkte; Rohrer Ludwig, 86;<br />

Sidler Clemens, 86.<br />

Melchaa: Blättler Josef, 46; Jmfeld Walter, 45;<br />

Mathis Arnold, 45.<br />

Glück: Abächerli Otto, 20/20; Achermann Josef, 20/20;<br />

Burch Simon, 20/17.<br />

K i l b i st i ch : Steiger Franz, 83; Berchtold Hans, 85;<br />

Blättler Josef, 85.<br />

S ch a f st i ch : Gewinner des Schafes: Hermann v. Ah.<br />

Gruppe: Oha lätz, 137; Taugenichts. 130; Tubel,<br />

129 Punkte.


Eidgenossenschaft<br />

Eine neue Bundesanleihe.<br />

c* n seiner Sitzung vom 29. Oktober hat der Bundesrat<br />

Gossen, eine neue Anleihe in der Höhe von 400 000 000<br />

qsranfen aufzunehmen. Die Anleihe zerfällt in zwei Obligatio-<br />

.Mtranchen und wird zu folgenden Bedingungen zur Zeich-<br />

Ining aufgelegt:<br />

1 200 Millionen Franken als 3«/»ige Obligationenanleihe<br />

mit I2jahriger Laufzeit, dem Recht vorzeitiger Kündigung<br />

surd) den Bund nach Ablauf von 9 Jahren und mit einem<br />

«inisfionskurs von 100°/», zuzüglich 0,6»/° eidgenössischer<br />

Titelstempel; 2. 200 Millionen Franken als 3H °/oige Obliaationenanleihe<br />

mit einer Laufzeit von 25 Jahren und einem<br />

Einiffionskurs von l00«/o zuzüglich 0,6°/° eidgenössischer<br />

Titelstempel.<br />

Fremdenverkehrsprobleme.<br />

Die Expertenkommission für Angelegenheiten<br />

Fremdenverkehrswirtschaft befaßte sich in<br />

ihrer letzten Sitzung unter anderem auch mit der Frage der<br />

5iotelbaubefchränkung und der Arbeitsmarktlage ini Hotel-<br />

Gewerbe. Die Verlängernng der Vorschriften über die Bewilligungspflicht<br />

für die Eröffnung und Erweiterung von<br />

Beherbergungsstätten wurde allgemein als notwendig erlichtet,<br />

wobei die Möglichkeit einer Lockerung, namentlich mit<br />

Rücksicht auf die Bettenknappheit in den Großstädten, offen<br />

bleibt. Die Kommission stellte fest, daß sich die mangelnde<br />

Uebersicht über Angebot und Nachfrage erschwerend für die<br />

«Regelung des Arbeitsmarktes auswirkt. Die Anstellung aus-<br />

[«indischen Personals wurde auch für die kommende Winterjluson<br />

in Aussicht genommen, da bei der gegenwärtig anhaltenden<br />

Hochkonjunktur noch nicht daran gedacht werden kann,<br />

t>en Bedarf an Hilfskräften im Gastgewerbe mit einheimischen<br />

Arbeitskräften zu decken.<br />

Was die Frage der Lockerung der fremden Polizeilichen<br />

Fremdenvertehrshindernifse anbetrifft, gaben die Vertreter<br />

des Eidgenössischen Amtes für Verkehr über die bisherigen<br />

Bemühungen, die Lockerung zu beschleunigen, Aufschluß.<br />

Gegen die gänzliche Aufhebung der Visapflicht haben<br />

sich die meisten kantonalen Regierungen ausgesprochen. Immerhin<br />

konnte festgestellt werden, daß allmählich Erleichterungen<br />

von feiten der Fremdenpolizei zugestanden werden. Erneut<br />

wurde von der Expertenkommission auf die Notwendige<br />

keit einer Ausreisestatistik hingewiesen.<br />

Der Motorsahrzeugbestand am 1. Juli <strong>1946</strong>.<br />

Der Motorsahrzeugbestand hat sich in der Schweiz seit<br />

der Aufhebung der Benzinrationieruiig stark vergrößert.<br />

Während am 30. September 1945 erst 46 212 Motorsahrzeuge<br />

aller Art in Verkehr standen, waren es am I.Juli<br />

194G bereits 108 397, womit auch die Zahl vom 1. Sept. 1940<br />

(102 077) überschritten ist. Bis zur Erreichung des bisherigen<br />

Maximalbestandc^ vom 31. August 1939 (126 896) fehlen<br />

allerdings immer noch 18 499 Fahrzeuge.<br />

Mit der Vergrößerung des Motorfahrzeugparkes hat sich<br />

dessen Zusammensetzung nach Fahrzeugkategorien<br />

gegenüber den Lirlegsjahren grundlegend verändert und jener<br />

der Vorkriegszeit genähert. Während die Personenwagen in<br />

den Jahren 1937 bis 1939 rund drei Viertel des fchweizerischeu<br />

Motorwagen bestandes ausmachten, sank ihr Anteil<br />

in den Jahren 1041 bis 1945 aus bekannten Gründen<br />

unter 50 %>. Heute sind bereits wieder zwei Drittel aller<br />

Automobile Personenwagen. Der übrige Motorwagenpark<br />

besteht aus 14125 Lastwagen, 10 362 Lieferwagen bis zu<br />

einer Tonne Nutzlast, sowie 3759 Autobussen, auswechselbaren<br />

Wagen, Spezialwagen und gewerblichen Traktoren. — Auffallend<br />

groß ist der Zuwachs bei den Motorrädern,<br />

deren Bestand mit 23 316 Einheiten am 1. Juli nahezu 6mal<br />

größer war als am 30. September 1945. Trotz dieser Zunähme<br />

blieb die Zahl der Motorräder immer noch unter<br />

der des Jahres 1939, als 26 000 Motorvetos gezählt wurden.<br />

Erfolge der Staatswirtschaft...<br />

Auch in der Schweiz wird von den Sozialdemokraten die<br />

Verstaatlichung der Industrie als Allheilmittel angepriesen.<br />

Die „Neue Schweiz" soll auch die Eidgenossenschaft<br />

sachte, aber sicher in die Staatswirtschaft hinüberführen.<br />

Sr-^dr-m müssen selbst sozialistische Blätter zugeben, daß im<br />

Ausland die „Erfolge" der Nationalifierungs- und Verftaatlichungspolitik<br />

mehr als z w e i f e l h a f t sind. So publizierte<br />

das sozialistische Zürcher „Volksrecht" am 18. Oktober <strong>1946</strong><br />

einen Artikel über die bisherigen „Erfolge" der tschechischen<br />

Industrieverstaatlichung und mußte folgendes feststellen: „Das<br />

Verhältnis der unproduktiven und Kanzleikräste zu den produktiven<br />

Kräften ist völlig unangemessen. Im November des<br />

letzten Jahres waren es 15,9 %> der Beschäftigten, die nicht<br />

direkt am Produktionsprozeß teilnahmen, gegenwärtig sind es<br />

immer noch 14,7°/».- Der Lohnanteil an den produzierten<br />

Gütern ist gegenüber der Vorkriegszeit von 20,7 auf 3.2°/°<br />

gestiegen, obwohl alle möglichen Akkordsystcmc, unter anderen<br />

das früher verhaßte deutsche Refa-System, in Anwendung gelangen,<br />

um die Produktivität zu steigern. Regie, also unproduktive<br />

Kosten, betrugen im letzten November 48,1«/» vom<br />

Wert der erzeugten Güter; dies wurde im April auf 32°/»<br />

herabgedrückt, ist aber natürlich immer noch viel zu hoch."<br />

Der schweizerische Weinmarkt.<br />

Im Monat September wurden insgesamt 33 500 hl roter<br />

Faßwein aus Algier und Portugal und nicht ganz 8600 HI<br />

weißer Wein aus Ungarn, Chile und Frankreich eingefnlM<br />

Dazu kommen noch 85 g Flaschenweine aus Frankreich.<br />

Unsere Ausfuhren sind naturgemäß sehr bescheiden: außer<br />

766 c? Flaschenweinexporten nach den USA. ist keine Zahl<br />

erwähnenswert. Wertmäßig stehen 4 258 000 Fr. Einfuhren<br />

nur 194 000 Fr. Ausfuhren gegenüber.<br />

A u s der Partei<br />

Orientierungstagung über eidgenössische Tagesfragen.<br />

Die Schweizerische Konservative Volkspartei fuhrt am<br />

23-/24. November in Ölten eine Orientierungstagung durch<br />

an der die eidgenössischen Tagesfragen im Blickfeld des lom<br />

servativen Programms behandelt werden. Programme und<br />

Einladungen kommen nächstens zum Versand Eingeladen<br />

werden die Mitglieder des Zentralkomitees und der kathol.-<br />

Die Kirche hat das Recht und die Pflicht,<br />

auch auf dem Gebiete der Staatspolitik überall dort,<br />

wo es um religiös-sittliche Fragen geht, mitzureden und<br />

Direktiven zu geben!<br />

Es geht der Kirche keineswegs darum, in unerlaubter<br />

Kompetenzüberschreitung sich in rein innerstaatliche Angelegenheiten<br />

einzumischen. Aber es gibt auch im politischen<br />

Leben Dinge, die von großer sittlicher und religiöser Bedeutung<br />

sind und die darum der von Gott gesetzten Autorität in<br />

religiösen Dingen nicht gleichgültig sein können. Ueberall<br />

dort, wo es sich um derartige Fragen handelt, hat die Kirche<br />

das Recht, ihre Grundsätze zu entwickeln und den Willen<br />

Gottes zu verkünden. Es ist mehr als das Wächteramt. Es<br />

ist die Stimme der gottgegebenen Autorität, die mahnend,<br />

warnend, wegweisend oder richtend spricht. Wer das Vatikanische<br />

Weißbuch über den Frieden liest, weiß, wie sehr die<br />

Stimme der Kirchesich erhoben hat, auch wenn die Weltpresse<br />

mit einem Komplott des Schweigens reagiert hat. Aber die<br />

Kirche kann es naturgemäß nie allen recht machen. Spricht<br />

sie, so wirft man ihr „politischen Katholizismus" vor, schweigt<br />

sie, so macht man ihr aus diesem Schweigen den Vorwurf der<br />

Feigheit, des Kompromisses und der Pflichtvergessenheit. Sie<br />

wird sich aber weder um den einen noch den andern Vorwurf<br />

kümmern, sondern nach ihrer Ueberzeugung und dem gottgegebenen<br />

Auftrag reden oder schweigen.<br />

Wir wollen weder eine Verkirchlichung der Politik noch<br />

eine VerPolitisierung der Kirche. Wir wollen aber ebensowenig<br />

ein unnatürliches Auseinanderreißen und gewaltsames<br />

Trennen des Politischen vom Religiös-Kirchlichen. Wir fordern<br />

für die Kirche das Recht, im Sinne der „Katholischen<br />

Aktion" Kirchenpolitik zu treiben und auch im öffentlichen<br />

Leben ihren Anschauungen Ausdruck zu geben. Wir wahren<br />

den Katholiken das Recht, einzeln oder in Gruppen, als<br />

Staatsbürger in der Demokratie vollberechtigt mitzuarbeiten,<br />

mitzuraten und mitzntaten. Wir verteidigen aber auch das<br />

Recht der Kirche, in allen religiös-sittlichen Fragen, auch des<br />

politischen Lebens, die Stimmen ihrer gottgegebenen Autorität<br />

zu erheben. Diese Lehre ist nichts, was beim Nichtkatholiken<br />

Schrecken einjagen könnte, sondern es ist der Einsatz<br />

moralischer und religiöser Kräfte zur Erneuerung der Eidgenofsenschaft,<br />

zum Aufbau unseres zerstörten Kontinentes<br />

und zur Verschriftlichung der Welt. S. K. V. L.<br />

konservativen Fraktion der Bundesversammlung, die Redaktoren<br />

der katholischen Presse, Exponenten der Jugendorganisationen<br />

und der christlich-sozialen Bewegung. Darüber hinaus<br />

wird aber jeder Kantonalpartei die Möglichkeit gegeben,<br />

eine gewisse Zahl weiterer Interessenten an dieser Orientiernngstagnng<br />

teilnehmen zu lassen. Es soll erreicht werden,<br />

daß die führenden Leute der Kantonal- und Regionalparteien<br />

mit den aktuellen Problemen der eidgenössischen Politik vertraut<br />

werden. Die Tagung beginnt am Samstagnachmittag<br />

nach 2 Uhr und wird am Sonntag auf die Abenzüge geschloffen.<br />

Wer sich für diese Tagung interessiert, melde sich rechtzeitig<br />

beini Präsidenten oder Sekretariat der Kantonalpartei.<br />

Die Mitglieder des Zentralkomitees werden ersucht, sich den<br />

23./24. November vorzumerken und für diese wichtige Partei-<br />

Veranstaltung zu reservieren.<br />

Bergheimatschnle Gurtnellen<br />

In aller Stille ist während der letzten Monate im Hochtal<br />

der Reuß ein bedeutsames Werk zugunsten unserer Bergbauernbevölkerung<br />

zur glücklichen Vollendung herangereift:<br />

Am 15. November <strong>1946</strong> öffnet die Bergheimatschnle Gurtnellen<br />

im prächtig renovierten alten Susthaus auf Gurtnellenberg<br />

zum erstenmal ihre Tore.<br />

Die Bergheimatschnle Gurtnellen setzt sich zum Ziele, die<br />

jungen Bergbauerntöchter zu seelisch gesunden, selbständigen<br />

und pflichtbewußten Persönlichkeiten heranzubilden, die fähig<br />

sind einst einem bäuerlichen Haushalt mit Tüchtigkeit und An-<br />

Passungsfähigkeit vorzustehen. Die Schule vermittelt ihnen<br />

deshalb, neben der charakterlichen und religiösen Erziehung,<br />

alle die praktischen Kenntnisse, welche geeignet sind, die bescheidenen<br />

Einkonimensverhältnisfe der Bergbanernfainilie<br />

verbessern zu helfen und auch unter den ärmlichsten Bedingungen<br />

ein schönes Familienleben und ein sauberes und gefreutes<br />

Heim gestalten zu können. Damit wird die künftige Bergbäuerin<br />

nicht nur in die Lage versetzt, einen kräftigen Beitrag<br />

zur Stärkung der wirtschaftlichen Widerstandskraft der Berg,<br />

bevölkeruug zu leisten und in das einfachste Gehöft Sonne und<br />

Glück zu tragen, sondern sie wird auch befähigt, das bergbäuerliche<br />

Standesßewnßtsein zu vertiefen und der Abwändernng<br />

entgegenzuwirken. Um dieses Ziel zu erreichen, trachtet<br />

die Bergheimatschule stets darnach, ini Unterricht mit den<br />

genau gleichen Mitteln zu arbeiten, wie sie in jedem Bergbauernhaus<br />

praktisch gegeben sind, um so jede Verbildung der<br />

jungen Töchter mit überflüssigem Luxus zu vermeiden.<br />

Es ist zu Haffen, daß die heranwachsende Frauenwelt aller<br />

innerschweizerischen Gebirgskantone von der neu geschaffenen<br />

Gelegenheit, sich für ihre zukünftigen Haushaltaufgaben vielseitig<br />

vorzubereiten, reichlich Gebrauch machen wird.<br />

Italien und der Friedensvertrag<br />

Rom, im Oktober <strong>1946</strong>.<br />

Wie jegliches Ding in der Welt, hat auch die Niederlage<br />

im Kriege zwei Seiten. Wenn gegenwärtig die italienische<br />

Presse in seltener Einstimmigkeit den in Paris mit Ach und<br />

Krach zu Faden geschlagenen Friedensvertrag mit dem Verliererstaat<br />

Italien als „Schandfrieden" und „Diktat" bezeichnet<br />

und sogar jetzt schon erklärt, das Volk werde einen<br />

solchen Vertrag nie akzeptieren, so erscheint diese Entrüstung<br />

etwas gewollt. Auch der Sozialistenführer Pietro Nenni<br />

forderte die Revision der Pariser Entscheidungen, noch bevor<br />

er sich im Palazzo Chigi installierte, um die Zügel der italie-<br />

Nischen Außenpolitik in die Hand zu nehmen. Allerdings<br />

möchte Nenni eine Erleichterung der Italien auferlegten Bed.<br />

ungen lediglich durch Werbung um Verständnis für die<br />

Bed. rfnifse des neuen demokratischen Staatswesens erreichen.<br />

Allerseelen!<br />

Lieber Leser,<br />

Du huldigst auch dem schönen Brauch, an Allerseelen zu<br />

den Gräbern lieber Familienangehöriger zu wandern. Warum?<br />

Nur aus Tradition? Oder weil es zum guten Ton<br />

gehört, oder weil deiue Bekannten, deine Nachbarn es auch<br />

tun? Nein! Du tust es aus innerem Bedürfnis, weil du an<br />

diesem Tage der Totenehrung anch deine Lieben durch deinen<br />

Gang zum Grabe ehren möchtest.<br />

Bist du dir klar darüber, daß du bei diesem Gang nicht<br />

nur ein Gebender, sondern ein Empfangender bist? Weißt<br />

du, daß gerade in dieser Zeit des Hastens und Jagens deine<br />

Seele dringend der Sammlung bedarf? Gerade am Grabe<br />

eines Lieben lernst du deutlich, Wichtiges und Unwichtiges,<br />

Wahres und Falsches zu unterscheiden. Du überlegst dir,<br />

welche Dinge dem menschlichen Leben wahren, sittlichen Gehalt<br />

geben. Du wirst mit neuem Impuls wieder ins Leben<br />

hinaustreten, dich für das Gute einsetzen und dich doppelt<br />

anstrengen, ein Leben zu führen, welches das Andenken der<br />

Entschlafenen ehrt. R.<br />

Interessanter aber erscheint die Frage: Wie denkt das italienische<br />

Volk selber über seine Niederlage, und wie sieht es<br />

die Zukunft?<br />

Die über die realen Möglichkeiten des Landes weit hinausgehende<br />

Großmachtpolitik des Faschismus<br />

stellte an den Staatshaushalt unwahrscheinlich hohe Förderungen<br />

hauptsächlich zugunsten der Wehrmacht und der Kolonien.<br />

Marine, Luftwaffe und Heer lasteten wie ein Alb auf<br />

dem Budget und erheischten übergroße Opfer vom Steuerzahler.<br />

Italien hat unter dem Faschismus in Afrika Straßen<br />

und Wasserleitungen gebaut, ganze Städte modernisiert, große<br />

Hafenanlagen errichtet. Aber diese kolonisatorische<br />

Tätigkeit führte schließlich zu dem paradoxen Resultat,<br />

daß das zivilisatorische Niveau in gewissen südlichen Regionen<br />

Italiens, zum Beispiel in Kalabrien, Apulien und Sizilien,<br />

tiefer blieb als etwa in Tripolis oder Addis Abeba. Der<br />

koloniale Erfolg war, mit einem Wort, viel zu teuer<br />

bezahlt, nämlich auf Kosten des modernen Fortschritts in<br />

großen Teilen des Mutterlandes. Jedermann, der jemals<br />

Kalabrien oder Sizilien abseits von der Karawanenstraße<br />

des Tourismus bereiste, mußte sich über dieses Mißverhältnis<br />

in erschreckender Weise klar werden. Heute, nach den Entscheidüngen<br />

der Pariser Konferenz, hat Italien nur noch eine<br />

kleine, gewissermaßen symbolische Wehrmacht, und wahrscheinlich<br />

keine Kolonien mehr zu unterhalten. Die für die Prestigepolitik<br />

verschwendeten „unproduktiven" Ausgaben können<br />

also in „produktive" umgewandelt werden. Zumindest besteht<br />

die Möglichkeit dazu.<br />

Selbstverständlich darf man dieses populäre Argument<br />

über die „Vorteile der Niederlage" nicht auf die<br />

Spitze treiben. Dem ausländischen Beobachter kann es jedoch<br />

nicht entgehen, daß auch kalt und nüchtern urteilende Geschästsleute<br />

nie von einem „Diktat" oder einem ungerechten<br />

Frieden sprechen. Nur Trieft bildet einen wunden Punkt,<br />

da man befürchtet, der jugoslawische Diktator Tito werde für<br />

die von Nenni erhoffte „Verbrüderung der Völker" wenig<br />

Gegenliebe aufbringen oder zumindest auch in Zukunft kein<br />

bequemer Nachbar bleiben. Anders verhält es sich mit den<br />

Italien auferlegten Reparationen. Zwar wird über<br />

den Verteilungsschlüssel gespottet, da Griechenland, das der<br />

Faschismus wirklich mit Krieg überzogen hat, gleichviel erhält<br />

wie Rußland, wo die verhältnismäßig geringen italienischen<br />

Streitkräfte den Deutschen kaum viel genützt und den Russen<br />

wenig geschadet hätten. Ueber die Gesamthöhe der von Italien<br />

geforderten Leistungen kann man in Finanzkreisen trotz allem<br />

eine gewisse Genugtuung kaum verhehlen. Die Finanzen<br />

Italiens sind zerrüttet; eine weitere Inflation aber, so glaubt<br />

man, könne nunmehr vermieden werden (?), da die vom<br />

Land zu entrichtenden Reparationen doch noch erträglicher<br />

ausfielen, als man anfänglich befürchtete.<br />

Kardinal Faulhaber<br />

nnd das Gnadengesuch für Frauck<br />

Kardinal Faulhaber, der vergangene Woche in der Schweiz<br />

weilte, hat am Sonntag auf der Durchreise in St. Gallen<br />

einen Vertreter der „Ostschweiz" empfangen und diesem bezüglich<br />

der Tendenzmeldung über ein Gnadengesuch zugunsten<br />

des in Nürnberg zum Tode verurteilten Francs die folgende<br />

Erklärung abgegeben:<br />

„Auf Ersuchen der Gattin des Verurteilten, die gegen den<br />

Willen Francks handelte, leitete der Kardinal ein Bittgesuch<br />

an den Heiligen Vater weiter, der dieses ad acta legte und<br />

keine weiteren Schritte unternahm. Rein pastorelle<br />

Ueberlegnngen veranlaßten den Kirchenfürsten, das Bittgesuch<br />

der Gattin entgegenzunehmen und weiterzuleiten, eine Bitte,<br />

die wohl kein Priester hätte abschlagen können. Der Kardinal<br />

hat von sich aus keinen Schritt unternommen, um eine Begnadignng<br />

Francks zu erreichen, und daß das Gesuch nach<br />

Rom kam, war dem Umstand zu verdanken, daß gleichzeitig<br />

eine Kurienpersönlichkeit beim Kardinal vorsprach, die das<br />

Gesuch nach Rom weiterleitete, da der Kardinal heute noch<br />

keine Möglichkeit hat, mit Rom direkt zu verkehren."<br />

Franck soll aus tiefer innerer Ueberzeugung heraus zum<br />

Katholizismus konvertiert und seinen Tod in christlichem<br />

Sinne als Sühne entgegengenommen haben; er führte während<br />

der ganzen Dauer des Prozesses in seiner Zelle ein<br />

wahres Büßerleben.<br />

Mit dieser Feststellung sind alle abfälligen Kommentare<br />

über das Verhalten der katholischen Kirche im Nürnberger<br />

Prozeß hinfällig geworden. Auffällig ist und bleibt jedoch die<br />

Tatsache, daß derartige Tendenzmeldungen — wir erinnern<br />

an die seinerzeitige Lüge über ein päpstliches Gnadengesuch<br />

für Greiser und an die neueste durchsichtige Meldung über<br />

einen vatikanischen Protest gegen die Kremation der in<br />

Nürnberg Hingerichteten — ständig in die große Presse laneiert<br />

werden.


Kleine Zeitung<br />

Vom Rekruten-Haarschnitt.<br />

Die Aufgebotsbefehle verlangten bisher, daß der junge<br />

Schweizer mit ganz kurz geschnittenen Haaren zur Rekrutenschule<br />

einrücke, und seit Jahrzehnten hatte man diese Anordnung<br />

als selbstverständlich angesehen. Unter der Schere<br />

mußte der liebevoll gepflegte männliche Haarschmuck fallen.<br />

Nun aber hat Mutter Helvetia ein Einsehen mit der Eitelkeit<br />

ihrer Söhne und verzichtet auf das vaterländische Haaropfer<br />

der Rekruten. Das Dienstreglement unserer Armee verlangt<br />

kurzgeschnittene Haare nur soweit, als sie unter dem Mützenrand<br />

sichtbar sind. Der Ausbildungschef der Armee hat nun<br />

verfügt, daß diese Bestimmung des Dienstreglementes auch auf<br />

die Rekruten Anwendung finde. Bon den Rekruten wird somit<br />

nur noch verlangt, daß die Haare auf der Seite<br />

und hinten kurzgeschnitten sind, während unter<br />

der Mütze verborgen die schönsten Locken weiter gezüchtet<br />

werden dürfen. Selbstverständlich aber bleibt es jedem Rekruten<br />

freigestellt, seinen Kopf freiwillig kahl scheren zu lassen,<br />

wenn er bei der Hitze lange Haare als lästig und den Kahlschnitt<br />

als Wohltat empfindet. Zu den vielen Vorteilen des<br />

Kahlschnittes gehört nicht zuletzt der Umstand, daß die Haar-<br />

Pflege mit Waschlappen und Seife bedeutend weniger Zeit<br />

beansprucht als jene mit Kamm und Bürste — nicht zu reden<br />

von Pomade und Brillantine.<br />

Die Murmeltiere vor ihrer Ausrottung?<br />

Die „Neue Berner Zeitung" weist auf die große Gefahr<br />

hin, die den Murmeltieren in der Schweiz droht. Man weiß,<br />

wie begehrt heute Pelzmäntel sind, eine gleiche Sucht besteht<br />

nach Pelzjacken aus Murmeltierfellen bei der Damenwelt.<br />

Zudem ist Murmeltierfett zu hohen Preisen von Apotheken<br />

und Drogerien immer wieder gesucht.<br />

Prof. Hediger vom Zoologischen Garten in Basel hat die<br />

Frage aufgegriffen- Vor 10 Jahren war der jährliche Abfchuß<br />

7000 bis 8000 Stück. Im letzten Jahr ist er auf die beforgniserregende<br />

Zahl von 18 000 Stück gestiegen.<br />

Wenn nicht beförderlich Präventivmaßnahmen zum Schutz<br />

dieser friedlichen Bewohner der Alpen ergriffen werden, so<br />

erliegt diese Tiergattung der menschlichen Rücksichtslosigkeit.<br />

Behördliche oder gesetzliche Bestimmungen über einschränkende<br />

Maßnahmen in bezng auf den Abschuß, strengere Weisungen<br />

an die Wildhüter bei der Ueberwachung und Ahndnng<br />

von Jagdfreveln und Bestimmung neuer Schongebiete<br />

könnten allein vor dieser bedauerlichen nnd drohenden Gefahr<br />

bewahren.<br />

Bom Büchertisch<br />

Die Idee der Kirche, Schriftlesungen über den Epheferbrief.<br />

Von Dr. Josef Könn. Benziger Verlag, Einsiedeln. —<br />

In Könns vorbildlicher Ausdeutung des Epheserbriefes tut<br />

sich in überraschender Lebensnähe der seelische Kontakt zwischeu<br />

dem großen Heilskünder von'damals und dem Heilsbedürftigen<br />

Menschen unserer Tage kund. Könn hat mit diesem<br />

Werk in der Gefolgschaft des Völkerapostels einen tatsächlich<br />

wertvollen Beitrag zum „neuen Erwachen der Kirche in den<br />

Seelen" geleistet. Die Sprache des Verfassers zeichnet sich bei<br />

aller Wärme des Gefühl durch edle Einfachheit, zuchtvolles<br />

Maß und eindeutige Klarheit aus.<br />

Zivilstandsnachrichten für den Monat Septemver 1346.<br />

Sarnen.<br />

Geburten: 2. Marzellinus Alois, des Josef Burch-Aschwanden,<br />

Landwirt, Egg, Schwendi. 2. Josef Niklaus, des Obigen.<br />

3. Gertrud Margrit, des Alois Burch-Kathriner, Bauvorarbeiter,<br />

Blatti, Schwendi. 10. Kurt Josef, des Johann von Rotz-Niederberger,<br />

Zeughausarbeiter, St. Niklaufen, Kerns. 10. Walter Niklaus,<br />

des Johann Burch-Jmfeld, Klauenschneider, Riedtli, Schwendi.<br />

12. Jda Verena, des Josef Küchler-von Ah, Zeughausarbeiter, ftä»<br />

giswil. 17. Erika Lina, des Oskar von Ah-Wallimann, Elektro-<br />

Monteur, Wissibach, Sächseln. 18. Wilhelm Karl, des Wilhelm<br />

Kiser-Jmboden, Festungswächter, Hospenthal, Uri. 18. Charlotte<br />

Maria, des Josef von Rotz-Bühlmann, Schreiner, Schatzli. 20. Jrma<br />

Christina, des Hermann Röthliu-von Rotz, Zeughausarbeiter,<br />

tzosurli, Kerns. 21. Franz Johann, des Josef Amstalden-Hurschler,<br />

Fabrikarbeiter, Wilen. 24. Ursula Maria, des Hermann Durrer-<br />

Bösiger, Zimmermann, Alpnach, Stad. 25. Gertrud Theresia, des<br />

Franz Josef von Rotz-Zumstein, Landwirt, Voribach. 25. Silvia<br />

Germaine, des Marcel Marc Paratte-Spitznagel, Hasner, Unterdorf.<br />

26. Gertrud Emma, des Jakob Burch-Burch, Kircheusigrist, Kirch-<br />

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das sind Beträge, die jeder aufbringt, aber doch beim<br />

Aufbau einer sicheren Alters- und Familienfürsorge wesentlich<br />

mithelfen, wenn sie mit unserer Sparweckeruhr zusammengespart<br />

werden. — Wie groß ist das Kapital, das<br />

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Ludwig Paul^ Buchdruckermeister, Dorf, mtt Clavioz Magdaf^<br />

£"0 beff'ft I1 e: 17- Dillier Arnold, Waanermeister, g^. 2e<br />

Sffiimift 187S Gatte der Marie geb. Eattam, ^ordanstraße. 2g w<br />

^er Mar^ Re^na^ Köchin, geb. 22. November 1876, Kerns, BreH<br />

Kerns.<br />

Geburten: 7. Marianne, des Wilhelm Michel-Blum, Dorf<br />

13 Maria Theresia, des Remigius Albert .'lusdermauer-Wettstein<br />

Burgholz 13 Marcel, des Hans Bucher-von Deschwanden.<br />

mattn, Melchthal. 30. Erich Markus, des Alphons von Rotz-G^<br />

: 23. Bucher Johann Josef, Oberdorf, mit Omlin Marie<br />

^Todesfälle: 5. Ettlin-Kathriner Joses, Kalcherli geboren<br />

18 September 1877. 17. Durrer-Achermauu Klara Josefin^<br />

Stöck, Wiszerlen, geb. 26. Oktober 1899.<br />

Sächseln.<br />

Geburten: 7. Karl Gottsried, des Gottfried Grisiger-Zanqerle<br />

Wissibach. 9. Rosmarie Hedwig, des Paul von Flüe-von Fl^<br />

Heai 13. Rosmarie, des Hermann Auderhalden-Bohren, Aegerli'<br />

Ettisried. 13. Gertrud Agnes, des Josef von Flüe-Spichtig, Riitelj'<br />

1». Niklaus Othmar, des Eduard Rohrer-von Moos, Ettisried. zg<br />

Verena Lina, des Walter von Flüe-Haldi, Matteli, Ettisried. »z<br />

Arnold Johann, des Arnold Flüeler-Rohrer, Dorf.<br />

Ehen: 12. Gnädinger Paul Johann, Gastwirt, wohnhaft in<br />

Kreuzlingen, mit Scheuch Elsa. 20. Jud Konrad Leo, Coisseur<br />

wohnhaft in Uznach. mit Anderhalden Hedwig Karolina.<br />

Todesfälle: keine.<br />

Alpnach.<br />

Geburten: 18. Maria Theresia, des Josef Röthlin-Flüeler<br />

Landwirt, Schwandli. 23. Franziska, des Dominikus Arnold-Hug,'<br />

Landwirt, Rengg.<br />

Ehen: 3. Hocher Arnold, Melker, Ufter, Zürich, mit Wallimann<br />

Karolina, Stieg. 6. Roth Wilhelm, Goldschmied, init Trösch<br />

Margaritha, Klewigeu. 11. Jmfeld Walter, Coisseur, mit Ottiger<br />

Jda, Dorf. 11. Häcki Norbert, Magaziner, mit Schlegel Hedwig<br />

Dorf. 13. Britschgi Arthur, Metzgermeister, mit Ringeubach ^vonue,<br />

Dorf. 13. Oberinn» Josef, Fabrikarbeiter, mit Neuhaus Frieda<br />

Unterdorf. 21. Zurbuchen Paul, Fabrikarbeiter, mit Zurbuchen Katharina,<br />

Schoried. 26. Durrer Edwin, Architekt, mit Rexer Elisabeth,<br />

Sonnegg.<br />

T o d e s f ü l l e: 9. Halter Meinrad, Witwer der Hedwig aeb.<br />

Salzmann, Strickerei, Stad, geb. 20. Februar 1890. 11. Jmseld<br />

Arnold, Ehemann der Theresia geb. Jenni, Sennerei, Dorf, neb.<br />

10. August 1909. 12. Dönni Bernadette, des Josef Dönni-Nuser<br />

Niederstad, geb. 29. März 1944.<br />

Giswil.<br />

Geburten: 3. Ernst Werner, des Werner Bäbi-Halter, Zopf.<br />

6. Benno Eusebius, des Alois Rohrer-Zurgilgen. 10. Franz Kaspar,<br />

des Franz Röthliu-Berchtold. 10. Emma Elisabeth, des Heinrich<br />

Halter-Enz. 20. Johanna Klara, des Gottsried Bogler-Sturzenegger.<br />

24. Laver Josef, des Emil Abächerli-Jmfeld.<br />

Ehen: 19. Abächerli Paul Guido, Landwirt, mit Kathriner<br />

Maria Theresia. 21. Zumstein Heinrich, Hotelier, mit Flury Madeleine<br />

Louise.<br />

Todesfälle: 28. Furrer Dora Edith, geb. 17. Mai 1930,<br />

Schwand. 28. Emma Schrackmann geb. Gisler, geb. 18. Juni 1895.<br />

Lungern.<br />

Geburten: 1. Hedwig Berta, des Walter Josef Britschgi-<br />

Schultheß, Strüpfi. 7. Marie Louise, des Karl Ming-Imseld, Obsee.<br />

13. Rosmarie, des Wilhelm Josef Zumstein>vo» Rotz, Breiten.<br />

28. Johann Sebastian, des Johann Walter Gasser-Süeg, Obsee.<br />

Ehen: Jmfeld Walter Alois, Wirt, mit Muri Josefina Luise.<br />

Todesfälle: 7. Bättig-Amrein Maria Josefa, geb. 23. Mai<br />

1874. 22. Gasser Serafina Josefa, Diebelbach, geb. 23. August IM.<br />

Engelberg.<br />

Geburten: 2. Jürg Oswald, des Paul Kuster-Strebel,<br />

Grundli. 17. Magdalena Rosa des Ferdinand Feierabend-Odermatt,<br />

Elektriker. 23. Verena Elisabeth, des Adolf Mathis-Hurschler,<br />

Bränd. 27. Marie Louise Rita, des Paul Kuster-Bauman», Schulabwart.<br />

Ehen: 4. Rubinseld Natan mit Deresiewcz Karla. 5. Amberg<br />

Karl Bernhard mit Aerni Anna Elisabeth.<br />

Todesfälle: 5. Reinhard Agnes Malhilda. von Kerns, geb.<br />

2. Oktober 1914. 17. Feierabend-Odermall Malhilda, Maschinen-<br />

Haus, geb. 22. Oktober 1877.<br />

Stadttheater Luzern<br />

Samstag. 2. Nov., 20.15—22.45 Uhr: Der Barbier von Sevilla.<br />

Komische Oper in 3 Bildern.<br />

Sonntag, 3. Nov.. 14.30—16.45 Uhr: Einmalige Wiederholung:<br />

Ballett Trudi Schoop „Barbara". Tanzkomödie in 10 Bildern<br />

von Trudi Schoop. — 20.15—2315 Uhr: Der «jigeunerbar-n<br />

Operette in 3 Akten. Musik von Johann Strauß.<br />

Dienstag, 5. Nov., 20.15—23.15 Uhr: Der Zigeunerbaron.<br />

Mittwoch, 6. Nov., 20.15-22.30 Uhr: Jupiter lacht. Schauspiel in<br />

3 Akten von A. I. Cronin. Zum erstenmal!<br />

Donnerstag. 7. Nov., 20.15—22.15 Uhr: II. Symphoniekonzert. Leitung:<br />

Max Sturzenegger. Solist: Adrian Aeschbacher, Klavier.<br />

Billettvorverkauf im Musikhaus Hug u. Cie.<br />

Nov., 20.15—23.00 Uhr. zum letztenmal: Gastspiel Leopold<br />

Biberti: Othello.<br />

Samstag, 9. Nov., 20.15—23.15 Uhr: Der Zigeunerbaron.<br />

Sonntag, 10. Nov., 14.30—17.00 Uhr: Der Barbier von Seoilla<br />

2015 22.45 Uhr: E nmalige Wiederholung, wegen des großen<br />

Erfolges: Gastspiel Maria Fein, Heinz W'oester und Ensemble:<br />

Medea. Trauerspiel von Franz Grillparzer. Gastspielpreise!<br />

Abonnemente ungültig.<br />

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Sarncn / Mittwoch, den 6. November 19^6<br />

/<br />

76. Jahrgang — Rr.<br />

O b A l ö l i e r W U r e m i i<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzetle:<br />

«r. 10.50, halbjährlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

L Familienbeilage — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spesenfreie ^ . .., „<br />

Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1035. — Neuabonnenten werden verantwortliche Redakt,on: Dr. August Wirz, Tarnen. Tel. 8 62 37 i 1 Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

jederzeit . .1t gerne /»nrtta angenommen fi rirtötinm rnoit Druck und it«S Verlag: w>n — T"~ Louis - O Ehrli 1 o & Cie., » sP! Tarnen. . . Tel. . (041) I-V _*• 8 / r\ 60 A 33 -t \ n nA nn Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

"" und Arrangement werden abgelehnt.<br />

I n d e r S o w j e t z o n e<br />

(Spezialbericht der S. M. P. aus Deutschland.)<br />

„Ich habe mich oft über die Engländer geärgert", sagte<br />

mir ein kleiner Handelsreisender aus Bielefeld, den ich an<br />

einem westdeutschen Bahnhof bei seiner Rückkehr aus der<br />

Sowjetunion traf. „Aber als ich gestern die ersten Briten<br />

wiedergesehen habe, hätte ich sie doch am liebsten umarmt. Es<br />

kam mir vor, wie wenn ich auf sicheres Land zurückgekehrt<br />

wäre. Richt, als ob mir irgend etwas zugestoßen wäre dort<br />

drüben. Aber das Gefühl ist: wie unter den Nazis.<br />

Man fühlt sich ständig bedroht. Man weiß nie, was der<br />

nächste Tag bringt. Vorgestern saß ich in einem großen Betrieb<br />

in Halle bei dem Prokuristen. Plötzlich ging die Türe<br />

auf. Der russische Kommissar kam herein, schon ziemlich angetrunken,<br />

brachte Schnaps und Schokolade mit, lud uns ein,<br />

und wir mußten mithalten, bis wir besoffen unter dem Tisch<br />

lagen. Ein paar Tage vorher hatte der gleiche Kommissar den<br />

gleichen Prokuristen wegen einer Nichtigkeit mit dem Revolver<br />

bedroht. So ist es auf der ganzen Linie. Es kann Ihnen<br />

passiere», daß Sie mit Ihrem Zug einen Tag lang auf der<br />

Strecke liegen bleiben, weil die Russen die Lokomotive beschlagnahmten.<br />

Zeitungen erscheinen mit mehrtägiger Verspätung,<br />

weil der Druckerei das zugeteilte Papierkontingent<br />

weggeholt worden ist."<br />

Eine Bürgersfrau in Hamburg berichtet von ihren Erlebnissen<br />

in Mecklenburg: „Sehen Sie, meinen 15jährigen Neffen<br />

haben die Russen in ein Lager gesteckt, nur weil er in der<br />

Hitlerjugend war. Was kann denn der arme Bengel dafür!<br />

Mit Ohrfeigen haben sie ihn aus dem Bett geholt. Wir wissen<br />

alle nicht, ob er noch lebt; von den 31 Buben, die mit ihm<br />

verhaftet wurden, sind angeblich nur noch 16 am Leben. Ach<br />

nee, wissen Se, mein Herr, Kultur haben die überhaupt nicht,<br />

die Russen. Da laufen die Offiziere schon am frühen Morgen<br />

besoffen rum. Neulich habe ich gesehen, wie so ein Major im<br />

öffentlichen Lokal seine Stiebel ausgezogen hat und seine Füße<br />

in den stinkigen Fußlappen auf den Tisch gelegt. Und von dem<br />

Tisch haben Sie am Abend einen ganzen Hammel gefressen,<br />

richtig gefressen muß man da schon sagen, und dann nicht einmal<br />

abgewischt. Mit den Mädchen ist das ja ein bißchen besser<br />

geworden, aber bei Dunkelheit tränt sich auch jetzt noch keine<br />

auf die Straße. Manchmal holen sie sie sogar aus den Häusern<br />

raus, und dann Gnade ihnen Gott!"<br />

So lauten ungefähr alle Berichte aus der Sowjetzone,<br />

ausgenommen die in der komniunistischen Presse. Am<br />

schärfsten in ihrer Einstellung sind vielleicht die wetterharten<br />

alten Sozialdemokraten, die in der Hitlerzeit manches taktischen<br />

Bündnis mit den Äoniniunisten eingegangen waren.<br />

Der Berliner Chauffeur, der mich einen Vormittag lang herumfuhr,<br />

sagte mir: „Wenn eine Frau nicht weiß, was sie<br />

wählen soll und etwa zur SED. hinneigt, dann sag ich nur:<br />

„Frau, komm", da vergeht ihr denn schon die Stimmung.<br />

Das und „uri uri" sind nämlich die Worte, welche die Russen<br />

gebrauchen, wenn sie ne Frau oder ue Uhr wollen. Wenn eine<br />

deutsche Frau einer Kompagnie Engländer begegnet, hat sie<br />

keine Angst: aber wenn sie von weitem einen einzigen Russen<br />

lieht, dann macht sie einen großen Bogen. Und die Ernährung!<br />

Meine Schwägerin in Bernau, 30 Kilometer von Berl>n,<br />

wartet heute noch auf ihre Fettzuteilung vom August,<br />

und dabei kriegen Sie man lumpige 200 Gramm im Monat."<br />

^ Aber schlimmer als alle Berichte aus der eigentlichen<br />

>sowjetzone war der einer hochgebildeten Frau aus S ch l e -<br />

iien, einer Demokratin, die für ihre Ueberzeugung unter<br />

Hitler mit Gefängnis bezahlt hatte. Was dort unter der neuen<br />

polnischen Verwaltung geschehen ist, übersteigt jede<br />

Vorstellung. Monate und Monate herrschte völlig Anarchie,<br />

es gab weder Lebensmittelkarten noch Geld. Raub und<br />

Mord waren an der Tagesordnung. Frauen wurden eingezogen<br />

und mußten fünf Tage lang ohne Essen und Trinken<br />

arbeiten; viele von ihnen starben an Ort und Stelle. Irgend<br />

eine Art von Polizeigewalt existierte nicht. Freilich, irgendwie<br />

waren diese entsetzlichen Dinge die Quittung für die Zerschlagung<br />

Polens durch Deutschland und Rußland im Jahre 1939.<br />

Die ersten Horden, die sich in die neuen Gebiete ergossen,<br />

waren Jugendliche, die fünfeinhalb Jahre ein Räuberdasein<br />

hatten führen müssen. Dann ergossen sich zwei Millionen<br />

Polen, die von der Sowjetregierung 1939 nach Sibirien und<br />

Kasakstan evakuiert worden waren, in die neuen Gebiete, nach<br />

einem unvorstellbarenLeben in der Verbannung. Es<br />

ist ein furchtbares Verhängnis, daß auch jetzt wieder die<br />

Deutscheit und die Polen einander von ihrer schlechtesten Seite<br />

kennenlernen.<br />

Im östlichen Deutschland herrscht ein politischer<br />

Terror, der sich von dem der Hitlerzeit nur der Farbe<br />

nach unterscheidet. Alle Berichte stimmen überein, daß die<br />

SED. in fast vollem Umfang das Erbe der NSDAP, angetreten<br />

hat. Die andern Parteien existieren zwar, aber ihre<br />

Situation hat eine verzweifelte Analogie zu derjenigen Anfang<br />

1933. Wie damals die Nichtnazis für das Ermächtigungsgesetz<br />

stimmen mußten, so heute sämtliche Parteien über<br />

die Bodenreform. Bürgermeister, die nicht der SED. angehören,<br />

verschwinden bei Nacht und Nebel spurlos; fast alle<br />

Primarlehrerstellen sind von Jungkommunisten besetzt. Im<br />

übrigen ist die Politik der SED. viel mehr antikapitalistisch<br />

als antinazistisch. Die Toleranz, mit der sie Belastete nach<br />

kurzer Umschulung in ihre Reihen aufnimmt, übt eine starke<br />

Anziehungskraft auf Elemente aus, die in den Westzonen<br />

nicht mehr existieren können. Der Gesinnungsterror ist unvorstellbar.<br />

Mir wurde von einem Kreisschreiben der Sächsischen<br />

Aerztekammer berichtet, in dem die Mitglieder aufgefordert<br />

wurden, ihren Standpunkt für die Wahlen bekanntzugeben,<br />

mit dem Hinweis, daß Nichtbeantwortung als ein Bekenntnis<br />

zum „Faschismus" angesehen werde.<br />

Eines immerhin muß man der Sowjetunion lassen: was<br />

noch an Maschinen vorhanden ist, läuft. Die Räder dreben<br />

sich, die Schornsteine rauchen! Die Züge<br />

fahren eingeleisig, aber in dichter Folge. Die furchtbarste<br />

Plage der Westzonen, die Arbeitslosigkeit, existiert<br />

dort praktisch nicht mehr. Es ist nur natürlich, daß trotz des<br />

ungeheuren Warenhungers in Deutschland der größte Teil der<br />

Produktion nach Rußland geht, um dort einigermaßen Ersatz<br />

für die ungeheuren Verluste zu schaffen, die Hitler zu verdanken<br />

sind. Das Entscheidende ist, daß die Menschen über-<br />

Haupt arbeiten. Auch auf dem landwirtschaftlichen Sektor geschieht<br />

etwas und durchaus nicht in negativem Sinne. Die<br />

enteigneten Güter werden wirklich aufgeteilt, und es ist wahrscheinlich<br />

nirgends so viel für die Ostflüchtlinge geschehen wie<br />

dort. Das Verhalten der Russen darf übrigens nicht nur nach<br />

den zahlreichen Gewalttaten, die einem jeder unaufgefordert<br />

erzählt, beurteilt werden. Ich habe von einer ganzen Anzahl<br />

von Fällen gehört, in denen russische Offiziere mit der Waffe<br />

in der Hand dazwischen getreten sind und manchmal den Täter<br />

kurzerhand an Ort und Stelle niedergeschossen haben. So auch<br />

in Neupolen. Eines aber ist sicher. Von Freiheit im abendländischen<br />

Sinne kann dort, wo die Russen herrschen, keine<br />

Rede sein. Das schließt keineswegs aus, daß Aufbauarbeit geleistet<br />

wird. Aber nach meiner festen Ueberzeugung lehnt die<br />

gewaltige Mehrheit der Deutschen bis weit in die Arbeiterkreise,<br />

ja diejenigen der alten Kommunisten, das russische<br />

System ab.<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 29. Oktober <strong>1946</strong>.<br />

Gegen den Entwurf zu einem neuen Konzessionsvertrag des<br />

eidgenössischen Post- und Eisenbahndepartements mit der<br />

Gerschnialp—Trübsee-Bahn in Engelberg auf die Dauer von<br />

20 Jahren werden keine Einwendungen erhoben.<br />

Dem Kantonsrat wird beantragt, es sei durch Budgetierung<br />

im Voranschlag für das Jahr 1947 dem neu gegründeten<br />

Jugendamt Obwalden zur Unterstützung seiner Bestrebungen<br />

ein Beitrag zuzusprechen.<br />

Aus dem Lotterie- und Sport-Toto-Fonds werden verschiedene<br />

Beiträge ausgerichtet.<br />

Das Kantonsingenieurbureau legt die Abrechnung über<br />

die durchgeführte Entwässerung Palismatt-Mährenschlag, Alpnach,<br />

vor. Die Kosten betragen Fr. 43 105.50, der Voranschlag<br />

lautete auf Fr. 52 500.—. Bericht und Rechnung werden<br />

dem eidgenössischen Meliorationsamt zur Prüfung überwiesen.<br />

Vom Bericht der Baudirektion, daß die Ablieferung des<br />

technischen Expertengutachtens über das projektierte Kraftwerk<br />

an der Sarner Aa auf Mitte November in Aussicht gestellt<br />

sei, wird Kenntnis genommen.<br />

Das Gesuch der Bewohner des Großtheilerberges in Giswil,<br />

um Erstellung und Subventionierung einer Anschlußleitung<br />

an das Stromversorgungsnetz des Elektrizitätswerkes<br />

Kerns, wird in empfehlendem Sinne an den Kantonsrat<br />

weitergeleitet.<br />

Die Rationen im Dezember.<br />

Auch für den Monat Dezember erfahren die Lebensmittelrationen<br />

keine wesentlichen Veränderungen. Einzig die Maisund<br />

Haferzuteilung erfährt eine Erhöhung von 250 auf<br />

500 g, unter Wegfall der Gerstenzuteilung. Die Käsegrundration<br />

ist aus 200 Punkte festgesetzt, doch ist eine Erhöhung<br />

durch Zuteilung unterfetter Käse wahrscheinlich. Die Speisefettzuteilung<br />

erfährt eine Erhöhung von 100 aus 200 g, dafür<br />

aber die Fett- und Oelzuteilung eine Reduktion von 300<br />

auf 200 g. Die Fleischration ist wieder auf 1500 Punkte festgesetzt,<br />

die Milchration auf 10 Liter pro Monat.<br />

Fleischloser Mittwoch und Freitag. Es kommt immer<br />

wieder vor, daß in Gaststätten an den genannten, für das<br />

Gastgewerbe gemäß behördlicher Verfügung fleischlosen Wochentagen<br />

Fleischgerichte abgegeben werden. Angesichts der<br />

weiterhin sehr knappen Fleischzuteilung, die heute sogar noch<br />

Michels Brautschau<br />

von Jeremias Gotthelf.<br />

Sobald dieser frei war, fluchte er schrecklich und begehrte<br />

mörderisch auf. Als er sich endlich erhoben hatte, sah man, daß<br />

es ein Landjäger war. „Du 5tnnbelkalb, du versluchts, habe<br />

ich dich endlich, jetzt will ich dirs zeigen, du mußt inir dahin,<br />

Mo du längst hingehörst; morgen mache ich die Anzeige im<br />

Schloß, dein Hund muß zum Schinder, du unter die Roten<br />

(Schweizer in französischen Diensten). Der Bonaparte ist die<br />

zechte Kinderniutter für solche Kälber, der putzt ihnen die 9


um zehn Prozent ungünstiger ist als in den Monaten September<br />

bis Dezember 1943, verstößt eine solche Praxis nicht<br />

bloß gegen die eidgenössischen Vorschriften, sondern sie Widerspricht<br />

auch vernünftiger Betriebsführung. Die Direktion des<br />

Schweizerischen Wirtevereins appelliert daher in der „Schweiz.<br />

Wirtezeitung" an die Disziplin der Gaststätteninhaber. Ebensosehr<br />

darf aber auch dem Publikum in Erinnerung gerufen<br />

werden, daß ein Gast, der einen Gastwirt zur Abgabe von<br />

Fleisch an einem Mittwoch oder Freitag zu bestimmen versucht,<br />

sich selbst strafbar macht.<br />

Am Mittwoch können indes in allen kollektiven Haus-<br />

Haltungen Blut- und Leberwürste verabreicht werden.<br />

Kantonsspital. (Mitget.) Von einem unbekannten Wohltäter<br />

sind dem Kantonsspital auf das Fest Allerheiligen 1500<br />

Franken in bar überwiesen worden zur Unterstützung armer<br />

Kranker. Wir möchten diese hochherzige Spende dem edlen<br />

Geber, den wir leider nicht kennen, hiemit öffentlich und<br />

wärmstens verdanken. Solche Taten haben Ewigkeitswerte,<br />

und der verehrte Wohltäter darf versichert sein, hier ein wirklich<br />

gutes Werk vollbracht zu haben. Das Geschenk wird dem<br />

Bettagsopserfonds einverleibt, dessen Erträgnisse in der Intention<br />

des Stifters verwendet wird.<br />

I. G a s s e r, Spitalverwalter.<br />

Jahresbericht des Tbc-Fürsorgevereins Obwalden für das<br />

Jahr 1945. Im ganzen wurden 12V Kranke betreut. Aus der<br />

Fürsorge konnten entlassen werden 8l) Personen. Die Fürsorgerinnen<br />

verzeichnen 117 Konsultationen und 92 Hausbesuche.<br />

43 Patienten sind in Heilstätten und 55 in Präventorien<br />

und Erholungsheimen, 113 in Krankenhäusern untergebracht.<br />

Erstmals wurden im Berichtsjahr auch die aus der Schul-<br />

Pflicht Austretenden,sowie das Lehrpersonal auf Tbc nntersucht<br />

und durchleuchtet. Die Zahl der Schülerdurchleuchtungen<br />

betrug 1096. Von den Fürsorgestellen wurden 15 Tbc verdächtige<br />

Erwachsene einer genauen ärztlichen Untersuchung<br />

und Begutachtung zugewiesen. An 69 Personen wurden insgesamt<br />

1782 Milchzusatzkarten zu 3 Liter abgegeben.<br />

Die Jahresrechnung ergibt bei Fr. 21 210.34 Einnahmen<br />

und Fr. 19 882.87 Ausgaben einen erfreulichen Einnahmen-<br />

Überschuß von Fr. 1 237.47. In Anbetracht der anerkennenswerten<br />

Arbeit des Vereins wurde beschlossen, den Gemeinden<br />

zugunsten der Organisation die Ausrichtung einer alljährlichen<br />

Subvention von 20 Rp. Pro Kopf der Wohnbevölkerung<br />

zu beantragen. Dieser Beschluß soll es ermöglichen, die sinanziellen<br />

Unterstützungen an Bedürftige für Sanatoriumskuren,<br />

die in den letzten Jahren notgedrungen gekürzt werden mußten,<br />

zu erweitern und wieder fühlbar zu erhöhen.<br />

Weggen zum Frühstück. Viele Menschen nehmen sich Zeit<br />

zum Frühstück, und viele können es gemütlich nehmen, das<br />

Schicksal hat ihnen wohlmeinend einen sanften Stundenschlag<br />

zugedacht. Und die Morgensonne scheint ihnen auf einen<br />

freundlich gedeckten Küchentisch und aus dem Brotkörbchen<br />

lachen und duften ihnen am Sonntag frischgebackene Weggli<br />

und zarte Gipfel entgegen. An solchem Tisch läßt sich jedermann<br />

gerne nieder, wenn er auch sonst viele Sorgen hat. Der<br />

Tag beginnt doch gut! Aber da ist die Woche vom 4. bis<br />

9. November etwas ganz besonderes. Die Winterhilfe sammelt<br />

für ihre Schutzbefohlenen, und die schweizerischen Bäckermeister<br />

helfen auf ihre Art mit. Sie backen feine Winterhilfeweggen,<br />

die auf ihrem Rücken eine runde goldene Marke haben, ein<br />

Zeichen des Erwartens von Hilfe für die Aermsten im eigenen<br />

Lande. Da darf gewiß einmal des einfachen Bürgers Frühstücktisch<br />

nach frischen Weggen duften. Die Weggen kosten wie<br />

üblich 30 Rappen, wovon 5 Rappen aus der Tasche des<br />

Bäckermeisters der Winterhilfe zufließen.<br />

Der Fremdenverkehr im Monat August <strong>1946</strong>. Mit über<br />

3,4 Millionen Logiernächten in der ganzen Schweiz ist der<br />

Monat August <strong>1946</strong> der frequenzreichste Monat seit der Einführnng<br />

der Schweizerischen Fremdenverkehrsstatistik im Iahre<br />

1934. Das bisherige Maximum im August 1937 war um<br />

213,000 Uebernachtungen niedriger und das schon recht befriedigende<br />

Resultat des letztjährigen Berichtsmonates sogar<br />

um 622 000. Wenn nun auch die Logiernächte ausländischer<br />

Besucher 28 Prozent (August 1945: 13 Prozent) aller Uebernachtungen<br />

ausmachen, so ist die Bedeutung dieser Gästekategorie<br />

doch noch gering im Vergleich zum August 1937,<br />

als die eigentlichen „Fremden" 55 Prozent aller Logiernächste<br />

auf sich vereinigten.<br />

In der Z e n t r a l s ch w e i z ist der Verkehrszuwachs in<br />

erster Linie den ausländischen Gästen zuzuschreiben, wurden<br />

doch allein für die Besucher von Belgien, Luxemburg und<br />

England über 100 000 Logiernächste gezählt, währenddem sich<br />

der Jnlandverkehr gegenüber dem Vorjahre kaum wesentlich<br />

veränderte. Die größten Logiernächtegewinne wiesen neben<br />

Luzern die Orte Brunnen, Weggis und Engelberg auf,<br />

währenddem Vitznau am stärksten belegt war.<br />

Obwalden verzeichnete im vergangenen Monat August<br />

total 9547 Ankünfte, nämlich 7728 Schweizergäste und 1819<br />

Auslandgäste. 67,2 °/° (1945: 59,2«/») der verfügbaren Betten<br />

waren besetzt. Logiernächte belegten 55,529 (51 801) Schweizer<br />

Gäste und 11 159 (4256) Auslandgäste, total 64 418<br />

(56 057). 55,5 °/o (1945: 49 %>) der vorhandenen Betten waren<br />

besetzt.<br />

Der christlich-soziale Holz- und Bauarbeiterverband, Sektionen<br />

Obwalden (Kantonalverband) hat sich bemüht, dieses<br />

Jahr einen Schreinerkurs für Gelernte und Lehrlinge durchzuführen.<br />

Der Kurs dauert sechs Wochen, je Samstagnachmittag,<br />

und beginnt mit Sonntag, den 10. November, nachmittags,<br />

mit einer Waldbegehung. Diese Walbegehung ist wichtig,<br />

damit jeder Schreiner das Holz am Baume auch kennenlernt,<br />

so auch die Holzschädlinge, Standort und dessen Einfluß auf<br />

die Qualität des Holzes. Ein interessantes Kursprogramm ist<br />

ausgestellt worden und gute Kursleiter wie auch besteingerichtete<br />

Werkstätten konnten gewonnen werden.<br />

Leider mußte wegen der großen Arbeitsüberhäufung im<br />

Schreinergewerbe der Kurs statt wie vorgesehen von drei bis<br />

vier Monaten aufs engste reduziert werden, in der Hoffnung,<br />

nächstes Jahr mit einem solchen oder ähnlichen Kurs weitermachen<br />

zu können. Es haben sich bereits zu diesem Kurs 23<br />

Interessenten gemeldet, was sicher erfreulich ist. Weitere An-<br />

Meldungen können bis Samstag, den 9. November, noch gemacht<br />

werden bei Alois Wolf-Enz, Giswil, Tel. 8 72 06, wo<br />

auch Kursprogramme bezogen werden können. Auch nichtorganisierte<br />

oder einem andern Verbände angeschlossene Berufsleute<br />

sind uns sehr willkommen. Kein Schreiner- oder<br />

Schreinerlehrling sollte diese Gelegenheit unbenützt vorübergehen<br />

lassen. W. A.<br />

Schweizerische Gerätemeisterschaft <strong>1946</strong>/47 in Tarnen.<br />

Der Turnverein Sarnen hat die Organisation für<br />

einen Vorrundeuwettkampf der Schweizerischen Gerätemeisterschaft,<br />

welcher am Sonntag, den 17. November, nachm. 2 Uhr,<br />

in der Turnhalle Sarnen, stattfindet, übernommen. Es ist das<br />

erstemal in Sarnen, Kunstturner der Schweizerischen Elite-<br />

Mannschaft an der Wettkampfarbeit zu sehen. Es seien erwähnt,<br />

Frei Karl, Zürich, Bachmann Albert, Luzern, Rudin<br />

W., Luzern, Triebold Oscar, Luzern und so weiter. Diese<br />

Namen schon garantieren für einen wertvollen, interessanten<br />

Wettkampf, und die vorzuführenden Uebungen an den Ringen,<br />

Barren, Pferd und Reck werden für alle Zuschauer eine Augenweide<br />

sein. In den Zwischenpausen wird eine flotte Ländlerkapelle<br />

und Darbietungen vom Damenturnverein Sarnen das<br />

Publikum unterhalten.<br />

Der Vorverkauf findet bei Herrn A. Bnrch, Zigarrenleu,<br />

Sarnen (Tel. 8 62 23) statt. Turnverein Sarnen.<br />

Sarnen. Instrumental- und Vokalkonzert.<br />

(Mitg.) Feldmusik und Männerchor Sarnen veranstalten gemeinsam<br />

Sonntag, den 10. November, 20.00 Uhr, in der<br />

Turnhalle ein Konzert. An Jnstrumentalwerken gelangen dabei<br />

ausschließlich Kompositionen von St. Jaeggi zur Aufführung.<br />

Die zur Darbietung kommenden Vokalwerke sind Kompositionen<br />

von R. Schumann, I. Brahms, C. F. Zelter, W. Baumgartner,<br />

K. H. David, H. L. Haßler und O. Jochum. Einen<br />

besonderen Hinweis verdient die sehr wirkungsvolle vaterländische<br />

Hymne „Der Schweizerknabe" für Männerchor,<br />

Knabenchor und Blasorchester von Jochum. Die konzertierenden<br />

Vereine würden sich freuen, eine zahlreiche Zuhörerschaft<br />

begrüßen zu können.<br />

Sarnen. (Eing.) Noch ganz unter dem Eindruck des weihevollen<br />

Festgottesdienstes von Allerheiligen möchte ich spontan<br />

ein Wort des Dankes für die prächtige kirchenmusikalische<br />

Aufführung dieses Tages sagen.<br />

Ueber die Wiedergabe einer Haydn-Messe für Soli, Chor<br />

und Streichorchester zu reden, soll Berufenen überlassen sein.<br />

Aber die vielen Kirchenbesucher haben von dieser Aufführung<br />

so viel andächtige Feststimmung und einen so herzerhebenden<br />

Genuß empfangen, daß es wohl erlaubt ist, ihrer Freude und<br />

ihrem Dank auch einmal in der Zeitung Ausdruck zu geben.<br />

Das war ein Jubilieren und ein Beten, ein Singen und Klingen,<br />

daß man schier glaubte, die Heiligen im Himmel zu<br />

hören. Und die Heiligen im Himmel werden auch ihre Freude<br />

daran gehabt haben!<br />

Es braucht ein großes Maß von Idealismus und Hingabe<br />

von seiten des Dirigenten bis zum jüngsten Chormitglied, ein<br />

solches Werk zu einer Aufführung zu bringen, die, wie man<br />

hört, auch von Mufikkeunern sehr gelobt wurde. Dafür sollen<br />

alle bedankt sein. Speziellen Dank gebührt aber Herrn Dir.<br />

Zajac für sein rastloses Bemühen, Chor und Orchester in die<br />

Schönheiten solch unsterblicher Kirchenmusik einzuführen und<br />

im Volke das Verständnis dafür zu wecken.<br />

Sarnen P o st. (Eing.) Es heißt, c* würden im Dorfx<br />

„ S i um di- Ausgabe<br />

~ + n Vormittag während einer Stunde ah,.,<br />

?ZfL° Es will imS banit n°ch bie l.,, ° 0 st ^<br />

für das Volk da und nicht für dte PostcingestcIIten<br />

fahre nur so weiter, die Popularität der ^desbetnebe wird<br />

dann immer größer! Wer bezahlt die Taxen. Doch das<br />

Volk. An die Postdirektion stellen wir da» ^g^hren, wenigstens<br />

den heutigen Zustand zu belassen. Mochten auch bie<br />

Gemeindebehörden aufmerksam machen.<br />

Sarnen. (Eing.) Ein K i n o b a u wird beim Gasthaus<br />

Kirschen" entstehen. An der Spitze der Gesellschaft sollen<br />

sein- Fabrikant Franz Müller jun., Alpnach, und Postanbestellter<br />

Josef Seiler, Sarnen. Letzterer hat in Sarnen Bau-<br />

Handwerker und Geschäftsleute zur Aktienzeichnung veranlaßt.<br />

Ein Geschäftsmann sagte uns, wer Arbeit bekommen wolle,<br />

hätte Aktien zeichnen müssen. Der Kino wird für Gemeinde<br />

und Staat jährlich bis 2000 Franken eintragen.<br />

Ramersberg. Zum Ableben von .Herrn Benedikt Kiser-<br />

Verwert wird uns noch geschrieben:<br />

Rasch tritt der Tod den Menschen an, es ist ihm keine Frist<br />

gegeben." Dies bewahrheitete sich Ende vergangener Woche<br />

an unserm geschätzten Mitbürger Benedikt Kiser-Berwert, Hostatt.<br />

Fast unglaublich schien es, als am Ramersberger Kilbisamstag<br />

das Toteuglöcklein der St. Wendelinskapelle in wehmütigem<br />

Tone den plötzlichen Hinschied dieses erst 52jährigen<br />

Mannes verkündete. Der Verstorbene galt als braver, treubesorgter<br />

Familienvater, als strebsamer, fortschrittlicher, für<br />

die Bedürfnisse der Zeit stets ausgeschlossener Bauer. Durch<br />

Arbeit und Sparsamkeit hatte er es zu einem bescheidenen<br />

Wohlstand gebracht. Nach menschlichem Ermessen leider allzufrüh<br />

mußte er von dieser Welt Abschied nehmen nnd wurde<br />

am Dienstag bei großer Beteiligung der geweihten Erde<br />

übergeben. An seinem Grabe trauern eine liebe Gattin und<br />

sechs meist erwachsene Kinder, vier Söhne und zwei Töchter.<br />

Der älteste Sohn ist ihm im schönsten ttindesalter durch den<br />

Tod entrissen worden und wird als glückliches Englein seinem<br />

lieben Vater ein Plätzchen im Himmel bereitet haben. — Der<br />

schwer geprüften Trauerfamilie unser aufrichtiges Beileid,<br />

dem allzufrüh Verstorbenen wünschen wir in christlicher Bruderliebe<br />

den ewigen Frieden!<br />

Kerns. Turnerinnen. Am letzten Sonntagnachmittag<br />

veranstalteten die Turnerinnen von Kerns ihren alljährlichen<br />

Familienabend. Sympathisch war ihr Programm schon als solches;<br />

denn es wich einmal von der etwas abgeschliffenen<br />

Schablone eines gewöhnlichen Vereinsanlasses mit den üblichen<br />

Erscheinungen eines zusammenhanglosen Krimskrams<br />

von Darbietungen ab und schenkte dafür ihren vielen Zu-<br />

Hörern ein kulturelles Erlebnis. Die „Berufung" von Frau<br />

Egger vor ihre lieben Kernser war schon deshalb ein glücklicher<br />

Gedanke. Abgesehen vom Verdienst, das sich die Turnerinnen<br />

damit erworben haben. Denn wie gut tut es doch einem in<br />

der heutigen überbeschäftigten Zeit, wenn einem Menschen<br />

Stunden der Besinnung vermitteln! Und das war diese<br />

Dichterehrung. Man hatte das Gefühl, daß die Lieder, die<br />

sonnig-sröhlichen Spiele, die zierlichen Reigen vor allem der<br />

Dichterin als kleines dankbares Geschenk dargebracht wurden<br />

für ihre kulturelle Arbeit im Dienste des einfachen Volkes.<br />

Sie wußte dann aber auch mit ihren Vorlesungen jene stublich<br />

heimelige Stimmung in den Raum zu zaubern, die in uns<br />

Erinnerungen von jenen Kindertagen wecken, wo einem vielleicht<br />

die Mutter aus einem dicken, alten, ehrfnrchtsgebietenden<br />

Buche vorlas, während draußen der Rebel in den Novemberabend<br />

rieselte. Das ist gerade das spezifisch wohltuende<br />

in ihrer Dichtung: Sie weckd in uns Erinnerungen. Vielleicht<br />

mit einem schönen, vollklingenden, runden Wort, das in uns<br />

schlief, durch ihre Poesie aber wieder aufwacht, gleich vielverheißend,<br />

gleich rund und saftig und zauberhaft, wie damals<br />

Ihrer Dichtung merkt man kein Alter an. Sie wettert wie<br />

eine Junge (aber wie liebenswürdig sie wettern kann!) gegen<br />

die tantenhaften Nörgeleien über die jungen Leute. Und das<br />

ist ein dichterisches Moment in ihrer Dichtung. Dieses Jungsein,<br />

diese Ursprünglichkeit und Unmittelbarkeit zu allen Dingen,<br />

zu den großen und kleinen. Und es ist eine seltsame Macht<br />

in solchen Menschen, die alles so göttlich schön simplifizieren<br />

können. Das sind die Franziskus-Naturen, die zu allen Dingen<br />

Bruder und Schwester sind. Und solche Menschen werden<br />

immer zu einem beglückenden Erlebnis. Und in einer Dichteramtmann<br />

unter die Augen zu stehen und eine Anzeige zu<br />

riskieren. Versetzen doch solche, welche was ganz anderes<br />

vorstellen wollen als unser Michel, keinen Fuß, wenn es<br />

gilt, Schaden zu wenden vom ganzen Vaterlande, geschweige<br />

denn, daß sie das Maul auftäten und die verzeigten und<br />

offenbar machten, welche es ins Verderben führen.<br />

Im schönen Bewußtsein, viel verrichtet zu haben, zog<br />

Michel mit seinem Gefolge unangefochten heim. An vier<br />

solche Burschen und einen solchen Hund traut man sich auf<br />

offener Straße und freiem Felde nicht so leicht. Die angetrunkenen<br />

Knechte im Siegesübermut hätten gern noch ein<br />

zur Seite liegendes Dorf besucht, wo Kampf und Blut nicht<br />

gefehlt hätten. Aber Michel wollte nicht, nicht weil er sich<br />

fürchtete, aber er meinte nicht, daß alles an einem Tage getan<br />

werden müsse, er war mit dem an diesen Ostern Vollbrachten<br />

vollständig befriedigt. Es sei morgen auch noch ein<br />

Tag, sagte er. Michel hatte einige Löcher im Kopf, Beulen<br />

und Schrammen am Leibe, aber er achtete sie so wenig als<br />

Bremsenstiche, hatte sie vergessen, als er heimkam, legte sich<br />

zu Bette, ohne nach ihnen gesehen zu haben.<br />

Am andern Tag schlief Michel, bis hoch am Himmel die<br />

Sonne stand. Endlich begann es zu tagen vor seinen Augen;<br />

aber Michel pflegte nicht eines Satzes aus dem Bette zu<br />

springen; selbst wenn r er ihm das Bett gebrannt, so hätte<br />

er sich noch gedreht, gestreckt, einigemal gegähnt, dann erst<br />

hätte er das Bett verlassen, in einem Satze vielleicht oder<br />

vielleicht auch langsamer.<br />

Als nun Michel mit eiivelchem Geräusch seine Vorübungen<br />

zum Aufstehen mit Gähv u und Strecken machte, öffnete sich<br />

die Türe, und eine ältliche Frau trat ins Stübchen. Aber sowie<br />

sie einen Blick auf das Bett getan, schrie sie laut auf und<br />

schlug die Hände über dem Kopfe zusammen.<br />

„Ach, du meine Güte, Micheli, mein Micheli (ein beiläufig<br />

über zwei Zentner schwerer Micheli), wie siehst du aus,<br />

wie haben sie dich aber zugerichtet!"<br />

„Was ist, Anni?", fragte Michel, und hob das Haupt aus<br />

dem Kissen.<br />

Da erst schrie Anni recht: „Mein Gott, mein Gott, lebst<br />

oder bist tot? Bist du denn nicht sicher, wenn du von Hause<br />

gehst? Oh, wärst daheim geblieben, ich hielt dir so dringlich<br />

an, wollte dir Küchli zweimal backen und Ridle stoße, aber<br />

es mußte nicht sein, es mußte erzwängt sein. Und jetzt<br />

kommst du so mir heim!? Und wo waren die Knechte, was<br />

taten Sami und Bäri? Was nützten die alle, wenn du so<br />

zuwegkommst?"<br />

„Was ist Aparts, daß du so machst?", fragte Michel ganz<br />

verwundert.<br />

„Bist denn so stürm im Kopf, daß du nichts weißt? Es<br />

ist aber nicht zu verwundern, man muß sich nur verwundern,<br />

daß du noch lebst. Sieh selbst!", sagte die Frau, nahm ein<br />

Spiegelchen von der Wand und hielt es ihm vor.<br />

Da wäre doch Michel beinahe vor sich selbst erschrocken.<br />

Er sah aus wie ein alter Märtyrer, gepeitscht, halbgeschunden<br />

und halb von den Hunden gefressen, voll Blut und<br />

Striemen. Das blutgetränkte Haar hing ihm über das dicke<br />

Gesicht hinunter, das blutige Hemd klebte ihm am Leibe, daß<br />

man es für den blutigen, geschundenen Leib selbst hätte<br />

halten können.<br />

Noch andere Leute als Anni wären über ihn erschrocken:<br />

denn man hätte wirklich meinen sollen, es sei nur eine<br />

Wunde.<br />

„Das ist wirklich wüster als bös", sagte Michel zu Anni,<br />

welche sich gebärdete wie eine gedungene hebräische Klagefrau.<br />

„Hol lieber Wasser, mach das Blut ab nnd gib mir ein<br />

frisches Hemd, so wird die Sache richtig."<br />

Anni, welche von vielen Berichten her einige Sachkenntnis<br />

in solchen Fällen hatte, fragte, ob es nicht besser sei, ehe<br />

es wasche, zu Männern zu schicken, um Zeugen zu haben, wie<br />

er ausgesehen, und zu einem Arzt, um ihn zu verbinden, damit<br />

man den Mördern und Schindhunden, welche ihn so 3 U '<br />

gerichtet, den Meister zeigen könnte?<br />

Aber Michel meinte, es wäre gut, es wäre heute niemand<br />

übler zweg als er, und wollte nicht; Anni mußte sich<br />

* stUeg Wasser zu holen, um seinem Micheli sei"<br />

Kopsli zu waschen.<br />

Pahft M s<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

xi. über die Presse i<br />

„Es ist eine heilige Pflicht eines jeden Katholiken, die<br />

katholische Presse zu unterstützen und derselben im Volk<br />

eine möglichst große Verbreitung zu verschaffen. Die<br />

gute Presse ist ein Werk von höchstem Nutzen und<br />

tem Verdienst."


«jsttur ist das die dichterische Triebfeder, die Sehnsucht, die<br />

Kindheit wiederzufinden nnd zu bewahren, die unsäglich be-<br />

Nickende Ursprünglichkeit. Jenen Sinn, der in allem das<br />

ruf?« Walten eines Schöpfers spürt, der in allem die WegpisuTtg<br />

zu Gott sieht, dem alles Gott auf irgend eine Weise<br />

fsenbart. All das finden wir immer in den Gedichten von<br />

Ämi Egger. Und sie hat die köstliche Gabe, alles so nnbe-<br />

[Leiblich einfach zu sagen, beinahe biblisch einfach. Sie<br />

,-idet irgend eine Grundwahrheit in einen kindlichen Reim,<br />

*' inC Grundwahrheit, über die die Philosophen geisttriefende<br />

Diktate geschrieben hatten. Aber sie weiß ihre versonnenen<br />

Kcdanken auch in jenes Kleid zu kleiden, das wir am liebsten<br />

,.„hen: in unsere prächtige <strong>Obwaldner</strong> Mundart. Und sonder-<br />

L r . in ihren Versen wird diese herbe, stotzige Sprache unserer<br />

.-andschaft, die sich, wie man meinen könnte, nur für die<br />

Sprüche an der Aelplerchilbi eignet, auf einmal so brav und<br />

anmutig wie ein hübsches <strong>Obwaldner</strong> Maitschi mit schelmischen<br />

und oftmals seetief verträumten Augen. Mit dieser Sprache<br />

versteht sie alles: zu choldern und zu schmeicheln, zu wettern<br />

und zu kosen, zu lächeln und zu weinen, ernst und lustig,<br />

traurig und übermütig zu sein. Sie besingt alles, was gut ist,<br />

selbst das vergessene „Fadäzainli" auf dem Fenstergesims. Es<br />

ist einfach eine bezaubernde Lyrik in ihren Versen, farbig,<br />

würzig und echt. Wie sie wirklich in der Sprache ihrer Heimat<br />

sprach, bewies schon die Andacht, mit der man ihr zuhörte,<br />

0ä war einem zu Mute, als ob einem ein Türlein zum Herzen<br />

mit klingendem Ton aufspränge, durch das ihre Weisen einmal<br />

lustig hinein kollerten, dann wieder hineinträumten wie ein<br />

qaldener Sonnenstrahl durch ein buntes Bogenfenster in eine<br />

Kirche. Und konnte das anders als jeden Zuhörer beglücken!<br />

Dafür aber gehört den Turnerinnen ein anerkennendes<br />

2of> für ihre Leistung, die sie als eine kulturelle Tat buchen<br />

dürfen. Man hofft nur, daß wir Frau Egger-von Moos wieder<br />

einmal hören dürfen, oder daß sie uns sicherlich bald mit<br />

einem zweiten Gedichtbändchen bescheren wird. • id.<br />

Alpnach. Zum Nachfolger von Herrn Pfarrer A. Roth<br />

wählte die reforin. Kirchgenieinde von Obwalden in Alpnach<br />

Herrn Pfarrer B ü r g i, bisher Vikar in Fribonrg.<br />

Alpnach. (gg.-5lorr.) Die Natur ist stille geworden. Allerseelenstimmung<br />

liegt über den Dörfern. Die langen Abende<br />

sammeln die einzelnen Kräfte, um sich auf bestimmten Lieblingsgebietcn<br />

zu bilden. Letzthin ging ich spät abends an der<br />

Kirche vorbei. Da hörte ich wundersame Weisen, ich dachte an<br />

Proben für die Festtage. Wie ich aber näher mich erkundigte,<br />

will der C ä c i l i e n v c r c i n am 17. November mit einem<br />

qroßen Kirchenkonzert an die Öffentlichkeit treten. —<br />

Daß sich Alpnach immer etwas an Zeit und Mühe kosten ließ,<br />

um in musikalischer Hinsicht etwas zu leisten, das ist Tradition.<br />

Dafür sorgen die Musikgesellschaft und der Kirchenchor mit<br />

dem Orchester. Letztere haben sich seit Jahresfrist zum Cäciümverein<br />

zusammengeschlossen. Unter der bewährten initiativen<br />

Direktion von Herrn Sekuudarlehrer Mäder, unterstützt<br />

vom Organisten, Herrn Lehrer Lüthold, haben Chor und<br />

Orchester schon an der letztjährigen Kollaudation unserer neuen<br />

Orgel schon Prächtiges geboten. So dürfen wir heute schon<br />

alle Musikfreunde und die ganze Bevölkerung von Alpnach<br />

nnd Umgebung versichern, daß ganz Hochwertiges geboten<br />

wird. Nebst Werken von E. Frank und I. Rheinberger wurde<br />

vor allem die Missa solemnis in As von Franz Schubert einstudiert.<br />

Wir möchten noch nichts weiter verraten. Aber jeder<br />

Freund guter Musikkunst und jeder, der die hingebende Arbeit<br />

unseres Eäcilienvereins zu würdigen weiß, wird sich diesen<br />

17. November jetzt schon reservieren.<br />

Alpnach. (ttorr.) Die A e l p l e r ch i l b i scheint von St.<br />

Petrus besonders bevorzugt zu sein. Der herrliche Spätherbstmorgen<br />

strahlte voll Jubel und Freude über unser Dorf, und<br />

die Aelplersraiwä und besonders die Meischi in ihrer schmukken<br />

Tracht glänzten nicht nur an Backen und Stirn, ihr ganzes<br />

Gewand war ein Glanz. Nach einem mittelmäßigen Sommer<br />

und einem prächtigen Herbst durften sich die Bauern dieses<br />

Fest wohl gönnen. Die Sprüche der Wilden, nachmittags und<br />

abends, zogen eine große Menge Hörlustiger an. Mancher<br />

und manche wird einen Nasenstüber mit heimgenommen haben<br />

was ja der Zweck der Uebung sein soll. Hoffentlich nützt es<br />

etwas! — So darf die Aelplerchilbi als wohlgelungen in die<br />

Annalen der Alpnacher Aelplerbruderfchaft eingehen.<br />

Giswil. (Eing.) Die Forstverwaltung Giswil mußte die<br />

Holztaxen erhöhen. Zur Begründung dieser an sich gerechtfertigten<br />

Maßnahme unterbreitet der Forstverwalter, Herr<br />

Gemeindepräsident Josef Berchtold-Halter, der Einwohnerschaft<br />

von Giswil einen Auszug aus der Forstrechnung für<br />

das Jahre 1945. . ^ T<br />

Es ist wohl das erstemal, daß unsern Einwohnern Gelegenheit<br />

geboten wird, einen Einblick in die Forstrechnung tun zu<br />

können, obschon die Forstorgane das Licht nicht zu scheuen<br />

hätten. Es ist dies die beste Antwort an kurzsichtige Gwundernasen,<br />

die immer fragen, wo denn das viele .Holzgeld auch Hutkomme?<br />

Zwar werden die Gemeinderechnungen jedes Jahr 10 Tage<br />

im Gerichtssaal zu jedermanns Einsicht aufgelegt, aber nur<br />

wenige ganz wenige sind es, die von dieser Gelegenheit Gebrauch<br />

machen, un! ihren Wissensdurst zu stillen und stch zu<br />

überzeugen, wo das viele Geld hinkommt.<br />

Um es vorweg zu nehnicn, die Forstverwaltung von Giswil<br />

ist ein großer Arbeitgeber. Nicht weniger als 93 000 Fr<br />

wurden pro 1945 an Arbeitslöhnen ausgegeben Das Total<br />

der Ausgaben erreicht die Summe von Fr. 214 4^1.^3, denen<br />

Fr. 209 409.65 Einnahmen gegenüberstehen.<br />

Ein Glück, daß die großen Ausgaben für holzersparende<br />

Bauleu, die sogenannten Ziegelprämien auf ein Mimmun<br />

reduziert werden konnten, ansonst die F°Averwaltung, be<br />

ihrem niedrig taxierten Vermögen (Fr. 4-1 - _ ) ^<br />

den Konkurs anmelden müssen. Gab es doch Rechnungsabschlüsse<br />

mit 70 000 Franken Ziegelprämien.<br />

Die Bank- und privaten Anleihen betragen heute noch<br />

Fr. 192 658.—. B! ......<br />

Deswegen ist unser Forstverwalter nicht pess-mMsch gestw<br />

. Wenn auch der Absatz<br />

Pre.en in absehbarer Zeit wieder zurückgeht, sc.bleibt noch de<br />

beste und sicherste Abnehmer, der losho^berechtigte El h<br />

ner. Mit den Holzlosen können jederzeit Einnahmen und .li<br />

gaben ausgeglichen werden. , „„w« ^nrft<br />

D Holzabsatz machte vor dem Kriege unsern Forst<br />

mänuern viel Sorge, nach der jetzigen Weltlage und den Aussichten<br />

auf dem Holzmarkt dürfen sie nun ruhig schlafen.<br />

Giswil. (Eing.) Vor kurzem hat mir ein Giswiler alte<br />

Kacheln gezeigt, die mit altertümlicher Schrift geprägt waren<br />

wie folgt: „H. Peter schäli des Rads und F. Helena im selb"<br />

mit der Jahrzahl 1647. Diese fast 300jährigen Ofenkacheln<br />

wurden im Hiuterbrendenhäuschen aufgefunden. Besitzer ist<br />

Karl von Ah, Hirsern, der den Ofen dort entfernen mußte.<br />

Es sind noch zwei weitere Kacheln mit Prägung origineller<br />

Art vorhanden. Dieses Altertum ist erhältlich bei Karl von<br />

Ah, Hirsern. Die Historiker könnten vielleicht davon eine Geschichte<br />

nachweisen. Nähere Angaben würden den Schreiber<br />

dieser Zeilen sehr interessieren.<br />

—de.<br />

Giswil. Am 2. November letzthin feierte Hr. G o t t l i e b<br />

Schäli, Hübeli, den 90. Geburtstag. Der Jubilar, der sich<br />

heute noch bester Gesundheit erfreut, war viele Jahre Senn<br />

auf Kernser und Schwander Alpen; kein Wunder, daß ihn<br />

die Aelplergesellschast zu ihrem Ehrenmitglied ernannte. Den<br />

wackern Schützen ehrte die Schützengesellschaft ebenfalls mit<br />

der Ehrenmitgliedschaft. Dem langjährigen treuen Wonnenten<br />

des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" gratulieren wir herzlich<br />

zu diesem seltenen Jubiläum und wünschen ihm noch viele<br />

Jahre kräftiger Gesundheit.<br />

Giswil. (Korr.) Am 28. Oktober verschied im Alter von 73<br />

Jahren Herr I o s e f B u r ch , von der Kälen. Wenn er auch<br />

das ganze Jahr mehr oder weniger herumkränkelte, raffte er<br />

sich in den letzten Herbsttagen neuerdings zu arbeitsfrohem<br />

Schaffen auf. Doch ein Höherer hatte es anders im Plan.<br />

Durch einen Schlaganfall gelähmt, war es für Josef angezeigt,<br />

sich anf die Ewigkeit vorzubereiten. Nach schmerzlichem Leiden<br />

beugte er sich dem Tode. Als Bauer freute er sich, der Scholle<br />

treu zu bleiben und für sich sein Brot zu verdienen. Des<br />

Sommers zog er als Aelpler hoch zu Berge und betreute sein<br />

Vieh. Er war Mitglied der Aelplerbruderfchaft und des Jungmännerbundes<br />

Großtheil. Möge ihm Gott ein gnädiger<br />

Richter sein. Friede seiner Seele!<br />

Giswil. (Korr.) Das C h r i st k ö n i g s s e st ist für jeden<br />

gottgetreuen Jungmann immer ein wahrhaft erhebendes Erlebnis.<br />

Trägt draußen die Natur ihr herbstliches Allerseelenkleid,<br />

Prangt doch das Innere des Gotteshauses noch von<br />

einem seltenen Rosenschmuck. Ein strahlendes Gottesherz ist<br />

der Mittelpunkt dieser Schönheit, voll Güte und Liebe für<br />

unsere Jungmännerschar entflammt. H. H. Joses Konrad<br />

Schenber war es, der in lebendiger Sprache die Wege Gottes<br />

wies und die Schatten, das Gift des Krieges so treffend rügte.<br />

Folgen wir dem Zeichen Christi, kämpfen wir für seine Gerechtigkeit,<br />

dann haben wir das ewige Glück. Unser Reich sei<br />

ein Reich der Gnade und der Gerechtigkeit. Ihr Jungen wisset,<br />

was ihr mit eurem Treueschwur gelobt habt. Haltet fest daran,<br />

kämpfet treu und unerschrocken für Christi Reich. Auf,<br />

Brüder, auf zur Tat!<br />

Eidgenossenschaft<br />

Die Engländer werden Winterferien in der Schweiz<br />

machen!<br />

Wie wir erfahren, sind die zur Zeit im Fahrplan vorgesehenen<br />

Kurse der Fluggesellschaften zwischen England und<br />

der Schweiz für die drei ersten Monate des nächsten Jahres<br />

bereits ausverkauft. Die Engländer belegen die Plätze<br />

schon jetzt, damit sie ihnen zu ihrem Ferienaufenthalt in der<br />

Schweiz und auch zum Rückslug zur Verfügung stehen. Es<br />

wird sich zeigen, ob unter diesen Umständen noch vermehrte<br />

Kurse eingeschaltet werden können.<br />

Der Arbeitseinsatz.<br />

Entsprechend der Jahreszeit ist der Einsatz zusätzlicher<br />

Arbeitskräfte in der L a n d w i r t fch a f t vom Monat August<br />

auf den Monat September weiter zurückgegangen. Die Gesamtzahl<br />

der neu eingesetzten Personen belief sich im September<br />

auf 7262 gegenüber 9405 im Vormonat und 14 815 im<br />

September des Vorjahres. Bei den B a u a r b e i t e u von<br />

nationalem Interesse stehen einem Neuzuzug von<br />

255 Arbeitskräften 1025 Entlassungen gegenüber, so daß sich<br />

der Gesamtbestand der Beschäftigten, der sich Ende August<br />

auf 3313 bezifferte, bis Ende September auf 2543 verringerte.<br />

Bei Meliorationsarbeiten waren am Monatsende 1782, bei<br />

der Torfgewinnung 398 und in den Kohlengruben 372 Mann<br />

beschäftigt.<br />

Einreise fremder Arbeitskräfte.<br />

Im zweiten Quartal dieses Jahres sind im ganzen 11 032<br />

Einreise- und Aufenthaltsbewilligungen<br />

an Ausländer erteilt worden, wovon 10 814 auf beruflich Tätige<br />

und 209 auf nicht beruflich Tätige entfallen. Die größten<br />

Einreisezahlen verzeichnen die Berufsgruppe Landwirtschaft<br />

(3681), das Baugewerbe (1575), Hotellerie und Gastwirtschaft<br />

(1552), Forstwirtschaft (1407) und Haushalt (973). An Saisonarbeiter<br />

und Dienstboten wurden im gleichen Zeitraum 3337<br />

Bewilligungen erteilt, 7796 mehr als in der gleichen Zeit des<br />

Vorjahres. Bedeutend war die Zahl der Saisoneinreisen vor<br />

allem in der Land- und Forstwirtschaft, im Baugewerbe und<br />

im Gastgewerbe. Im kleinen Grenzverkehr ist die<br />

Zahl der Personen, welche eine Bewilligung erhalten haben,<br />

von 168 aus 2138 augestiegen.<br />

Kantone<br />

Uri. Eine fette N achst e u e r von 550 000 Franken<br />

hat der liberale Urner Landrat Direktor Dättwiler von den<br />

Draht- und Gummiwerken zu bezahlen. Die Regierung wollte<br />

noch bedeutend mehr verlangen, das Obergericht hat dann<br />

obigen Betrag festgesetzt. Wie war es möglich, eine solche<br />

Steuerhinterziehung zu begehen hinter dem Rücken der Behörden.<br />

Direktor Dättwiler muß heute annähernd 6 Will. Fr.<br />

Vermögen versteuern.<br />

Neuenburg. Das Brot wird nicht mehr ins<br />

aus gebracht. Keine große Freude werden die neuenburgischeu<br />

Hausfrauen an einem Beschluß der Bäckermeister<br />

der Stadt Neuenburg haben, wonach ab 4. November die<br />

Brotvertragung ins Haus eingestellt wird. Die Maßnahme<br />

wird mit dem zunehmenden Mangel an Arbeitskräften begründet.<br />

Die Hausfrauen, von denen ja ebenfalls viele unter<br />

dem Dienstbotenmangel zu leiden haben, werden von nun an<br />

also einen täglichen Gang mehr tun müssen.<br />

Sät den BamnistaÄ<br />

Vom richtigen Düngen.<br />

Nach dem Pflügen im Vorwinter werden wir gleich den<br />

notwendigen Stallmist als Grund düngung für die<br />

kommende Kulturpflanze verabreichen. Dieser wichtige Wirtschaftsdünger<br />

hat alsdann bis zum Frühjahr Zeit, im Boden<br />

zu versotten, so daß die verschiedenen Pflanzennährftoffe —<br />

besonders aber der Stickstoff — für die Pflanzen besser aufnehmbar<br />

werden. Das im Stallmist enthaltene Kali und auch<br />

die darin vorhandene Phosphorsäure sind an sich sehr gut<br />

löslich. Dagegen ist der Stickstoff in organischer Form vor-<br />

Handen und muß durch die Bodenbakterien zuerst in eine für<br />

die Pflanzen aufnehmbare Form übergeführt werden. Der<br />

Stallmist, den wir in den Boden pflügen, unterliegt viel geringeren<br />

Nährftofsverlusten als der Stallmist, den wir als<br />

Kopfdüngung auf Wiesen oder Weiden verbringen. Gefriert<br />

dieser — und das ist im Spätherbst und Vorwinter sehr leicht<br />

möglich —, entstehen große Stoffverluste. Deshalb muß empfohlen<br />

werden, den Stallmist im Herbst in erster Linie den zu<br />

pflügenden Ackerflächen zu servieren. Bleibt noch etwas übrig<br />

für die Wiesendüngung, dann wird man diesen Mist besser<br />

früh im Frühling ausbringen. Mit der Güllendüngung<br />

im Spätherbst verhält es sich ähnlich. Das Ausbringen auf<br />

gefrorenen Boden ist nicht empfehlenswert. Besser wirkt jie,<br />

wenn wir sie auf Schnee ausbringen, der nicht gefroren ist.<br />

So weit als möglich werden wir auch die Güllendüngung auf<br />

den Wiesen auf den Vorfrühling verlegen, um weniger Verluste<br />

zu heben.<br />

Marktbericht von Sursee vom 4. Nov. 1346.<br />

Der heutige Markt war gut besucht und befahren.<br />

Schweinemarkt: Es galten: 7—8wöchige Ferkel 48—63 Fr.,<br />

10—13wöchige Ferkel 70—90 Fr., kleinere Springer 95 bis<br />

130 Fr., größere Springer 135—220 Fr. Handel Mittel,<br />

Preise fest.<br />

A u f f u h r : 61 Kühe, 92 Rinder, 47 Muni, 657 Schweine;<br />

total 857 Stück.<br />

Nächster Vieh- und Warenmarkt: Freitag, den 6. Dezember<br />

(Niklausmarkt).<br />

Wochenmarktdericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 29. Oktober <strong>1946</strong>.<br />

>Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise für Kg.)<br />

n, -i„ Zitronen 140—180<br />

Fniche Gemüse. Bananen 320<br />

Spinat inländischer<br />

Eierschwämme<br />

Mangold<br />

Steinpilze<br />

Rhabarber<br />

Rosenkohl i«o Eier.<br />

Weihkabis 40—45 Trinkeier, inländische 35<br />

Rotkabis<br />

Kohl (Wirz, Wirsing)<br />

Kohlrabi (Rübkohl)<br />

Blumenkohl<br />

Kopfsalat gr.<br />

Endiviensalat<br />

Karotten, rote<br />

Randen, roh<br />

Sellerieknollen »»—„ 90-100„<br />

.„.Emmentaler<br />

., Käse,<br />

^„„r<br />

1.<br />

r<br />

Qual. 460<br />

460<br />

Zwiebeln, gewöhnliche 40-60 Öual '<br />

Lauch, grün , 60-70 g*<br />

uual "<br />

565<br />

Kartoffeln, neue, mland. zo-Z2<br />

240<br />

Tilsiter<br />

y.jr; '<br />

Knollenfenchel<br />

80-i20" LU|<br />

55 Frischeier, ausländische 34<br />

55<br />

70 Butter und Käs»<br />

100—130,<br />

'Tafelbutter, geformt 920<br />

klein geformt, 100 gr 92<br />

groß geformt. 200 gr 183<br />

Kochbutter 824<br />

Bierrettig (Sommer- und<br />

(Ätlovret (tot).<br />

Winterrettig) , 1 Stück zo—35 Suppenhühner 500<br />

Knoblauch 35 Kaninchen 500<br />

Petersilien, 1 Büschel 10—75<br />

Schnittlauch, 1 Büschel 10—20 Süßwasserfische<br />

Regenbogenforellen<br />

«triirfih.<br />

Fruchte<br />

und<br />

uno<br />

Reeren<br />

beeren.<br />

Großfelchen,<br />

Kleinfelchen,<br />

tot<br />

tot<br />

Baumnüsse, mittlere Hechte 540<br />

400<br />

Kastanien, Marroni<br />

Barsche (Egli)<br />

440<br />

Kastanien, gewöhnliche 90- imBrachsen 240—300<br />

Quitten ^ Hasel 240<br />

Trauben, ausländische 135—iWTrüschen


Set elektrische Bahnbetrieb in ßnroha<br />

Die Voraussetzungen für den elektrischen Bahnbetrieb sind<br />

nicht überall gleich gut. Den Vorzug verdient er dort, wo<br />

reichliche Wasserkräfte verfügbar sind und Anlaß besteht, mit<br />

mineralischen Brennstoffen zu sparen. Relativ am umfangreichsten<br />

ist die elektrische Traktion in der Schweiz, wo<br />

von dem 5824 Kilometer umfassenden Bahnnetz Ende 1945<br />

Strecken mit einer Ausdehnung von 5080 km elektrisch betrieben<br />

wurden. Von 2917 km Strecken der Bundesbahnen<br />

waren 2563 km und 2907 km Strecken der Privatbahnen<br />

waren 2517 km elektrifiziert. Selbst während den Kriegsjähren<br />

wurde die Umstellung fortgesetzt, und zwar wu/den<br />

1942 bis 1945 von den Bundesbahnen 364 und von den Privatbahnen<br />

133,5 km elektrifiziert. Auf dem Bundesbahnnetz<br />

treffen 95 % der geleisteten Tonnenkilometer auf die elektrifche<br />

Traktion.<br />

Von der Schweiz abgesehen, konnten die vor dem Krieg<br />

bestehenden Elektrifizierungspläne entweder überhaupt nicht<br />

oder nur zu einem kleinen Teil durchgeführt werden. Doch ist<br />

zu erwarten, daß sie in nächster Zeit wieder aufgenommen<br />

werden. Bisher beträgt die Länge der im Ausland elektrisch<br />

betriebenen Strecke in Oesterreich 1678 km, in Großritannien<br />

1307 km, in Belgien 1308 km, in den Niederlanden 570 km, in<br />

Norwegen 351 km und in Spanien 362 km.<br />

In Schweden ging in den Kriegsjahren die Gesamtlänge<br />

der in Betrieb befindlichen Bahnstrecken um 141 km<br />

zurück, die Länge der elektrifizierten Strecken aber nahm von<br />

3710 km auf 5339 km zu, oder auf nahezu einen Drittel des<br />

Totals. Vom Streckennetz der Staatsbahnen ist etwa die<br />

Hälfte elektrifiziert.<br />

In Italien haben die auf elektrischen Betrieb ausgebauten<br />

Bahnstrecken ungefähr die gleiche Länge wie in der<br />

Schweiz, doch bilden sie bloß ein Viertel des Gesamtnetzes.<br />

Bon den Hauptbahnen sind die nieisten Strecken elektrifiziert.<br />

In Frankreich, wo es für die Gewinnung hydroelektrischer<br />

Kraft noch große unausgefchöpfte Möglichkeiten<br />

gibt, würde die weitgehende Einführung der elektrischen Traktion<br />

im Eisenbahnverkehr den Bedarf an Auslandkohle ganz<br />

wesentlich vermindern. Für den Ausbau der Wasserkräfte in<br />

den Alpen und den Pyrenäen wurde eine Reihe großzügiger<br />

Projekte entworfen, aber es ist fraglich, ob ihre Ausführung<br />

in absehbarer Zeit zu erwarten ist.<br />

In den Niederlanden besteht der Plan, das gesamte<br />

Eisenbahnnetz zu elektrifizieren, und zwar bereits innerhalb<br />

der nächsten fünf oder sechs Jahre. Das System der elektrischen<br />

Untergrundbahnen in den großen Städten soll stark erweitert<br />

werden.<br />

In Belgien sollen alle Hauptlinien auf Elektrifikation<br />

umgestellt werden.<br />

In Spanien wurde während des Krieges von der<br />

Verwaltung des nationalen Eisenbahnnetzes ein Plan für den<br />

Umbau von 4000 km Eisenbahnen auf elektrischen Betrieb entworfen,<br />

und seither sind auf einigen Strecken die Umstellungsarbeiten<br />

abgeschlossen worden.<br />

In P o r t u g a l ist die Einführung der elektrischen Traktion<br />

auf mehreren Hauptlinien geplant.<br />

In der S o w j e t u n i o n soll die elektrische Zugführung,<br />

die 1940 erst auf Strecken von rund 3000 km bestand, bis<br />

1950 auf weitere Strecken von rund 7000 km ausgedehnt<br />

werden. Vorgesehen ist unter anderem die Elektrifizierung<br />

der Murmbanbahn von Leningrad zum Eismeerhafen Murmansk,<br />

der Strecke von Moskau nach Sverdlovsk im Ural,<br />

mehrerer Transuralstrecken und der Borortebahnen von Moskau<br />

und Leningrad. Die Versorgung mit elektrischer Kraft soll<br />

bis 1950 verdoppelt werden.<br />

Für den Bauernstand<br />

Die Vieh- und Fleischpreise.<br />

Von landwirtschaftlicher Seite war behauptet worden, daß<br />

die Schlachtviehpreise während des Krieges nur geringe Aenderungen<br />

erfahren hätten — allerdings nur die Schlachtviehpreise<br />

und nicht die Fleischpreise. Durch diese Formulierung<br />

fühlte sich die schweizerische Metzgerschaft betroffen, und sie<br />

weist nun an Hand der Statistiken nach, daß das Schlachtvieh<br />

während des Krieges prozentual erheblich stärker aufgefchlagen<br />

habe als das Fleisch. Nach einem vom Schweizerischen<br />

Bauernsekretariat herausgegebenen Bericht erfuhren die Preise<br />

für Schlachtvieh seit 1939 eine Erhöhung 100 auf 20t und für<br />

Schweine von 100 auf 254. Diesen Aufschlägen von 104 bzw.<br />

154 o/o stehenur ein Aufschlag des Rindfleisches von 72—80 °/o<br />

und des Schweinefleisches von 107 °/o gegenüber.<br />

Lach mit!<br />

Die Revanche. Das Ehepaar Schmidt saß auf seinem<br />

Balkon und konnte hören, was ein junger Mann und ein<br />

Fräulein drunten im Garten miteinander sprachen. „Eigentlich<br />

ist es undelikat, zuzuhören", sagte Frau Schmidt. „Ich<br />

habe den Eindruck, daß er ihr jeden Augenblick einen Heirats-<br />

m |<br />

M<br />

W<br />

M<br />

M<br />

antrag machen wird. Pfeife oder mache irgendwie ein<br />

rausch, damit er merkt, daß Leute tn der Nahe find." ^<br />

„Warum?", sagte Herr Schmid giftig, „bei mir hat<br />

keiner gepfiffen."<br />

Radio<br />

— Beromünfter<br />

Mittwoch, 6. Nov.<br />

11.00 Musik zur Arbeit. 11.30 Genf spricht zu Jh^<br />

12.15 Ans „Der Dreispietz von Manuel de Falla. 12.40 Kreuund<br />

quer durch die Operette. 13.25 Hinweis anf neue ©üchet<br />

16.30 Vom Winde verweht. Szenen. 17.00 Meisterliche<br />

abseits vom Wege. 18.00 Neue Gesichtspunkte im schweizer<br />

schen Arbeitsrecht. 18.15 Serenadenmusik. 18.40 Ein kleines<br />

Kapitel über gute und schlechte Laune. 19.00 Zithertrio Basel<br />

19.40 Echo der Zeit. 20.00 Ein Kind weint. Hörspiel. 20.45<br />

Unterhaltungsmusik für großes Orchester. 21.30 Lieder der<br />

Mutterliebe. 22.10 Melodiöse Tanzmusik.<br />

Donnerstag, 7. Nov.<br />

11.00 Wir kommen zir dir. 11.30 Schweizer Komponisten<br />

der Spätromantik. 12.15 Klavierjazz. 12.40 Parade der<br />

Novitäten. 13.15 Die schönen Neuaufnahmen. 13.30 Notiers<br />

und Probiers. 16.30 Bon neuen Büchern. 17.00 Konzert der<br />

Radio-Kommermusikvereinigung. 17.45 Lieder von Brahms<br />

18.00 Jugendstunde. 18.30 Childrens Corner von Debussy^<br />

18.50 Schweizer Wirtschaftschronik. 19.00 Drei Operetten.<br />

Querschnitte. 19.40 Echo der Zeit. 19.55 Das Chanson des<br />

Monats. 20.15 Bunter Abend. 22.50 Fortsetzung des Bunten<br />

Abends.<br />

Freitag, 8. Nov.<br />

10.15 Schulfunksendung: Bom Bogelzug. 10.50 Schallplatten.<br />

11.00 Das Freitags-Mosaik. 11.45 Schallplattenkonzert.<br />

12.15 Verkehrsmitteilungen. 12.40 Stndioorchester. 13.20<br />

Schweizer Lieder. 16.30 Frauenberufe. 17.00 Kammermusik.<br />

18.00 Musik aus der Ostschweiz. 18.25 Ein vergessener Thürgauer<br />

Dichter, Oskar Kollbrunnen 1° (Bortrag). 18.45 Unter-<br />

Haltungskonzert. 19.10 SSeltchrotiif. 19.40 Echo der Zeit.<br />

19.55 Konzert der Stadtmusik Zürich. 20.10 Jahrmarkt der<br />

Zeit. 20.45 Konzert der Stadtmusik Zürich. 21.05 Sendung<br />

für die Rätoromanen.<br />

Samstag, 9. Nov.<br />

11.00 Konzert des Basier Trios. 11.30 Operettenmusik.<br />

12.00 Melodien und Rhythmen. 12.15 Borschau auf die sportlichen<br />

Veranstaltungen. 12.25 Basel lädt ein ... 12.40 Wie<br />

steht unser Wirtschaftsbarometer heute? 12.50 Tony Bell<br />

spielt. 13.15 Lieder. 13.30 Schlagzeilen — Schlaglichter. 13.45<br />

Wie heißen Sie: Charlotte. 14.00 Werke von Mozart. 15.00<br />

Für den Bücherfreund. 15.1» Bolkstümliche Musik. 16.00<br />

Unterhaltungsmusik von heute. 16.30 Lieder von Hans Roelli.<br />

16.45 Käuze und Bagabunden auf Schweizer Landstraßen,<br />

Plauderei. 17.00 Harmonikavorträge. 17.20 Die „Bambini<br />

ticinesi" singen. 17.40 Neue Lieder. 18.00 Jugendstunde.<br />

18.20 Schallplatten. 18.35 Mädchen in Uniform — zwischen<br />

Himmel und Erde. Reportage. 19.10 Lieder alter Meister.<br />

19.40 Die Woche. 20.05 Studioorch. 20.30 „llli der Knecht".<br />

Hörbilder. 21.30 Musik von Chopin. 22.05 Amerikanische<br />

Tanzmusik... 22.25 ... und europäische Tanzmusik.<br />

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Zarnen / Samstag, den 9. November 194k 7g. Jahrgang - Nr. 89<br />

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Konservatives Organ von Obwalden<br />

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Einzahlung aus Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden " ^'">°rtliche Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. ^el. 8 6^3/ v$v Obwalden.) Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

jederzeit gerne angenommen. und Verlag: Louis Ehrli & Sie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33 Arrangement werden abgelehnt.<br />

A h t z t z | i ) c l t f c t t f f c r<br />

Dostojewskij, der russische Dichter, geboren am 11. Nov.<br />

1821, gestorben am 9. Februar 1881, war ein scharfer Gegner<br />

des „gleichmacherischen" Sozialismus und des „erniedrigenden"<br />

Konimunismus. Er klagte beide der „Liebe ohne Liebe"<br />

an. In einem seiner weltberühmten Romane läßt er einen<br />

russischen Klostergeistlichen zu seinen Mönchen sagen: „Ihr<br />

Mcr, was ist die Hölle? Ich denke, es ist der Schmerz darüber,<br />

daß man nicht mehr zu lieben vermag."<br />

Höllische Luft weht heute über manchen Ländern und<br />

macht das Atmen schwer. Die Menschen merken's allgemach:<br />

„Leben lebt allein durch Liebe" (Clemens Brentano).<br />

Das Land der „Liebe ohne Liebe".<br />

Sowjetrußland, einst die große unbekannte Allmend,<br />

hatte sich nach der Revolution von 1918 hinter dem „Eisernen<br />

Vorhang" versteckt. Da rückten im zweiten Weltkrieg seine<br />

siegreichen Millionenarmeen gegen Ostpreußen, fluteten in<br />

die ungarische Ebene gegen Oesterreich, zerschlugen gemeinsam<br />

mit den Westmächten die grausige Macht des Nationalsozialismus<br />

und blieben als Herren in großen Teilen Deutschlands,<br />

Oesterreichs und des Balkans. Zwischen den beiden<br />

Weltkriegen war eine giftige Saat ausgestreut worden. Die<br />

kommunistische Partei hatte in allen Staaten Europas blutige<br />

Streiks und Ausstände angezeuselt. Nach außen spielte Rußland<br />

mit der Parole „Nie wieder Krieg!" die Friedensschalmei<br />

und betörte so die mit wachsender Dummheit —<br />

pardon! — mit negativer Intelligenz begabten Staatsschreiner<br />

rundum. Selbst die mit Dok-, Redak- und andern<br />

Toren reichbedachten Michels im Dritten Reich tanzten im<br />

Reigen mit und ließen sich vom russischen Bündnis umgarnen,<br />

so daß das arme Polen und das tapfere Finnland<br />

überfallen werden konnten. Der zweite Weltkrieg lief auf<br />

dem Geleise weit nach Osten, machte dann fast plötzlich stop<br />

und rückwärts. Churchill und Roosevelt konferierten und<br />

ratschlagten mit Stalin, der bald im ledernen Arbeitertschoppen,<br />

bald in der blauen Marschallsuniform sich zu<br />

zeigen geruhte. Rußland fühlt sich heute als Hauptaktionär<br />

des Sieges. Druni sein Auftrumpfen auf der Friedenskonferenz<br />

zu Paris!<br />

Nun sind die Friedensmacher in Neuyork. Bevor es dort<br />

los ging, gab's noch Überraschungen. Die Wahlen in<br />

Deutschland am 20. Weinmonat brachten den Kommunisten<br />

eine Erzschlappe, sogar im russischen Verwaltungsabschnitt<br />

Deutschlands, besonders in Großberlin, der Hochburg des<br />

Kommunismus. Deutschland will nicht kommunistisch sein. Es<br />

hat genug bekommen am Maulkorb und den Handschellen<br />

des braunen Adolf, es sehnt sich nicht nach einem roren<br />

Hundezwinger. Bor allem haben die Frauen gegen den<br />

Kommunismus gestimmt, obwohl man ihnen mit Kohlen,<br />

Holz, Textilien, Zündhölzchen, Salz und Bockwurst flattiert<br />

hatte.<br />

Um die russische „Demokratie" klar zu machen, wurden<br />

die Führer der Kommunisten Pieck, Grotewohl und Flechner<br />

»zur Belohnung" gewaltsam deportiert. Tausende von besten<br />

Arbeitern und Technikern wurden kurzfristig gezwungen,<br />

Haus und Heim zu verlassen und gen Osten ins Blaue zu<br />

Michels Brautschau<br />

' von Ieremias Gotthelf.<br />

Je eifriger es wusch, desto eifriger redete und jammerte<br />

es dazu. Als das Werk vollbracht war, sah Michel wieder<br />

ganz ordentlich aus, daß Anni es fast ungern hatte und tat.<br />

als ob es Michel lieber halb tot gesehen, um dann nach<br />

Herzenslust über ihn weinen und klagen, über die Täter<br />

schimpfen und lästern zu können. Um desto brünstiger wandte<br />

es nun sein Mitleid Michels Kleidern zu. Er hatte natürlich<br />

am Ostertag all sein Bestes angezogen, da war nichts mehr<br />

sauber, das eine zerrissen, das andere mit Blut getränkt und<br />

dieses eingetrocknet. Er komme noch um all seine «achen,<br />

jammerte Anni, wenn er sich seiner sache so wenig achte,<br />

so kostbare Kleider, und alle dahin! Hätte er thns gestern<br />

geweckt, daß es das Blut noch feucht hätte auswaschen können,<br />

so wollte es nichts sagen, jetzt möge er zusehen, wie es werde.<br />

Wenn es ihm nicht eingefallen, so hätte es Sann in ^inn<br />

kommen sollen, deni stünde es wohl an, der Witzigere zu<br />

lein, sei er doch sieben Wochen und drei Tage älter als der<br />

Michel. Aber wenn er nicht besser tue, müsse der ihm aus<br />

dem Hause. Bei allen Lumpengeschichten sei er der erste<br />

und der letzte und vielleicht sogar der Urheber. Zu gut dazu<br />

er nicht. , . rp<br />

Sami war Annis leiblicher Sohn, und Anni war Micheln<br />

^indermagdt gewesen, jetzt die ihm um die Nase geriebene<br />

Kindermutter. Michels Mutter war nämlich gestorben, als<br />

derselbe noch in den Windeln war, darauf vertrat Jrttu<br />

Mutterstelle an ihm und zwar so, daß ihr fast gleich alter<br />

Sohn Sami gegen Michel immer den kürzern ziehen mußte,<br />

Michel ihr immer der Liebste schien. Im Grunde des Herzens<br />

war er es aber nicht, aber bei Michel kam zu der ^:"be die<br />

wandern. Fabriken wurden abmontiert und nach Rußland<br />

verschickt. Menschen- und Völkerrecht hin und her! Das<br />

Vorgehen war vielleicht längst vorbereitet, aber wegen der<br />

Wahlen verschoben worden.<br />

Nur wenige Tage darauf kam's im englischen Unterhaus<br />

zu einer außenpolitischen Debatte. Der unerschrockene Churchill<br />

streichelte verschmitzt die kürzliche Friedenserklärung Stalins<br />

und sagte unter dem Gelächter des Hauses, er begrüße<br />

jedes Zeichen von Freundlichkeit Molotows. Dann wurde<br />

der Redner ernst und sagte, Worte und Taten seien nicht das<br />

gleiche. Zu Hitlers Zeiten sei es leichter gewesen, zu prophezeien,<br />

wie die Ereignisse laufen werden. Die Kommunisten<br />

aber denken halt im Zickzack. Dann stellte er die Frage:<br />

„Ist es wahr, daß im besetzten Europa jetzt mehr als 200<br />

russische Divisionen von der Ostsee bis nach Wien und von<br />

Wien bis ans Schwarze Meer auf Kriegsfuß stehen?" Diese<br />

Frage gab dem Unterhaus einen ganzen Tag lang zu reden.<br />

Der Westwind kämpft gegen den Ostwind."<br />

Der Kampf gegen den Kommunismus ist nun eröffnet.<br />

In der vordersten Front stehen die Engländer. Im Unterhaus<br />

hat Ministerpräsident Attlee von der Arbeiterpartei,<br />

der sonst stille Mann, den Churchill „ein Schaf im Schafspelz"<br />

genannt hat, am 24. Oktober in rotglühender Wallung<br />

dem Kommunismus den Kampf angesagt. Er übte schärfste<br />

Kritik am Vetorecht der Großmächte. Dieses sei dem ursprünglichen<br />

Sinn entfremdet worden, da man es nur als<br />

letzten Ausweg in äußersten Fällen angewandt wissen wollte.<br />

Nun sei es ständig gebraucht worden, wenn eine einzelne<br />

Macht mit den andern nicht einig ging. Der Wert des Sicherheitsrates<br />

sei auf den Nullpunkt herabgesetzt. Soll ein dauernder<br />

Friede werden, dann müßten die Staaten bereit sein,<br />

einander zu dulden und zusammenzuarbeiten. Die Einschätzung<br />

der persönlichen Freiheit, der Redefreiheit und des Begriffs<br />

der Demokratie sei bei der Sowjetregierung halt ganz<br />

anders. Unsicherheit und Mißtrauen seien von Rußland wie<br />

eine Mauer aufgebaut worden, die dem Frieden unermeßlichen<br />

Schaden zufüge. Das war eine mutige Sprache von<br />

einem der vier Großen, der bald wieder einmal mit Stalin<br />

am gleichen grünen Tisch sitzen wird.<br />

Die englische Öffentlichkeit hat die Reden Churchills und<br />

Attlees sehr ernst genommen. Presse und Regierung mobilisieren<br />

ganz England gegen den Kommunismus. Die Londoner<br />

Zeitungen bemerken: „Die Zeit des ,Hut ab vor<br />

Stalin!" ist vorüber."<br />

Auf der Friedenskonferenz zu Neuyork, die seit dem 23.<br />

Oktober tagt, hat der Kampf gegen das Vetorecht auf breiter<br />

Front eingesetzt. Zwar handelt es sich nur um das Veto im<br />

Sicherheitsrat, der aus den fünf ständigen Mitgliedern der<br />

fünf großen Siegermächte Amerika, England, Frankreich,<br />

Rußland und China und den sechs nichtständigen Mitgliedern<br />

anderer Staaten der UNO besteht. Ein Beschluß kommt nur<br />

zustande, wenn alle fünf ständigen Mitglieder zustimmen.<br />

Sind also zehn Mitglieder dafür, aber ein einziges ständiges<br />

Mitglied dagegen, hat das einzige Mitglied gesiegt. Wo ist<br />

da noch wahre Demokratie? Eigensinn ist die Macht der<br />

Treue der Pflicht. Michels Mutter hatte auf dem Sterbebette<br />

zu Anni noch gesagt:<br />

„Gäll, du luegst immer zu ihm und luegst, daß er nit<br />

unterdrückt wird, wenn es hier eine Aenderig oder gäng e<br />

Stiesmuetter geben sollte?"<br />

Das hatte Anni versprochen und hielt es auch. — Aber<br />

Michels Bater dachte nicht mehr ans Heiraten. Er war ein<br />

Mann von wenig Worten und einförmigem Tun; eine neue<br />

Frau zu suchen und sie zu dressieren oder sich in neu einaezügelte<br />

Gewohnheiten zu fügen, wäre ihm im Tod zuwider<br />

gewesen. Er war brav, soweit er es verstand, hatte den üblichen<br />

Glauben, daß ein Gott sei und man durch Christum<br />

selig werde, während er eigentlich zwei Mächten diente, dem<br />

Gelde und der Kraft, das waren ihm die höchsten Worte<br />

auf Erden.<br />

Die größte Freude hatte er an seinem Micheli, in dessen<br />

Person sollten ihm die beiden Worte verehelicht werden. Der<br />

Micheli brachte bereits Tatzen auf die Welt wie ein junger<br />

Bär. Anni mästete ihn, als wäre er ein junges Kalb, bei<br />

welchem die Mästung die Hauptsache ist. Es hatte seine<br />

größte Freude am Erfolg seiner Erziehung, als dem Micheli<br />

die Glieder aufschwollen wie einem jungen Ochsen, und dachte<br />

nicht daran, daß das das größte Wunder sei, daß Micheli nicht<br />

an dieser Erziehung starb, sondern sie aushielt und sogar<br />

sehr gesund.<br />

Vom achten Jahre an mußte er alle Frühjahr eine Kur<br />

machen, aber nicht so mit dünnem Wasser, welches nach Eisen<br />

oder Schwefel riecht und nichts kann als durchziehen, sondern<br />

mit Roßmilch. „Stark wie ein Roß!", sagt man, wenn man<br />

den höchsten Grad von menschlicher Stärke bezeichnen will,<br />

unld stark wie ein Roß werde, wer brav Roßmilch trinke'.<br />

Und wie man Rosse, welche man stark und ausdauernd haben<br />

Ohnmacht. „Wenig Verstand, viel Eigensinn", sagt man im<br />

Engadin.<br />

Heute, am 9. Wintermonat, sind's hundert Jahre seit der<br />

ersten Enzyklika Papst Pius' des Neunten über den Kommnnismns.<br />

Es hat lange gedauert, bis man die Mahnung verstanden<br />

hat. Man hat gehört, aber nicht gehorcht. Hermann<br />

Bahr hat der Kirche das Lob gespendet: „Es ist ihr höchster<br />

Ruhm, nicht mit sich handeln zu lassen, in einer Zeit, wo<br />

jeder mit sich handeln läßt." Freuen wir uns, daß zum<br />

Jubiläum der Großteil der Welt sich an die Seite des<br />

Papstes stellt! :—-<br />

O b w a l d e n<br />

Wie sind die Aussichten für den künftigen englischen<br />

Reiseverkehr nach der Zentralschweiz?<br />

Aus einem Bericht über eine soeben durchgeführte Propagandareise<br />

nach England entnehmen wir:<br />

Auf einer mehr wie 14tägigen Reise kreuz und quer durch<br />

England, die ich im Auftrage des Verkehrsverbandes Zentralschweiz<br />

soeben durchführte, habe ich aus zahllosen Gesprächen<br />

mit Fachkreisen, Reisebureaux, Transportgesellschaften und<br />

Privaten entnehmen können, daß die Zentralschweiz<br />

auch in Zukunft begehrtes Reiseziel sein wird, unter<br />

der Voraussetzung allerdings, daß die Propaganda, die unsere<br />

Region bereits weitgehend bekannt gemacht hat, entsprechend<br />

fortgesetzt und intensiviert wird. Bis jetzt lagen<br />

die Verhältnisse leider so, daß mangels einer zusammengefaßten<br />

Werbung für die gesamte Zentralschweiz unser Verkehrsgebiet<br />

nicht den Anklang finden konnte, auf den es dank<br />

seiner großen touristischen Vorzüge doch eigentlich Anrecht<br />

gehabt hätte. Die einheitliche Werbung für das Verkehrsgebiet<br />

der ganzen Zentralschweiz ist ja bekanntlich einer der<br />

Gründe gewesen, weshalb nach langen Vorbereitungen der<br />

Verkehrsverband Zentralschweiz gegründet und das neugeschasfene<br />

Verkehrssekretariat Zentralschweiz als offizielle<br />

Werbestelle für die ganze Region Jnnerschweiz bestimmt<br />

wurde.<br />

Die erste Aufgabe des Sekretariats ist daher gewesen, an<br />

Hand des politischen und wirtschaftlichen Zustandes der<br />

Welt die touristischen Möglichkeiten der Zentralschweiz ausfindig<br />

zu machen und auf Grund des Befundes die entsprechende<br />

Werbung in den in Betracht kommenden Ländern<br />

einzuleiten. Aus bekannten Gründen kam hier in erster<br />

Linie England in Betracht, währenddem in Amerika eine<br />

Propaganda auf lange Sicht getätigt wird. So ging das<br />

Verkehrssekretariat Zentralschweiz daran, gegen 200 Reisebureaux<br />

in England allein regelmäßig mit unserm regionalen<br />

Werbematerial zu beliefern. Es wurde dabei größter<br />

Wert darauf gelegt, nicht nur die Londoner, sondern auch die<br />

Reisebureaux der großen Industriezentren im Norden mit<br />

einer typisch auf die englische Mentalität abgestimmten Werbung<br />

zu bearbeiten. Die Früchte dieser intensiv getriebenen<br />

Aktionen haben sich bereits in einer hocherfreulichen Weise<br />

gezeigt, indem der Verkehrsverband Zentralschweiz als reginale<br />

Werbestelle bereits weitgehend bekannt ist und unser<br />

Material auch in den Reisebureaux der kleinern Städte in<br />

genügender Anzahl zur Bedienung der Gäste aufliegt.<br />

will, frei laufen läßt, spät einspannt, erst wenn die Knochen<br />

hart geworden, so wurde Michel zu keiner Arbeit streng gehalten,<br />

er konnte etwas machen oder nichts, dazu und davon,<br />

wie er wollte. Er wurde auch stark, das freute den Vater<br />

sehr, fürs Geld wolle er schon sorgen, dachte derselbe.<br />

Als Michel zum erstenmal einen Mütt Korn aufnahm aus<br />

freier Hand, ein Mäß Roggen über den Daumen ausleerte,<br />

den schwersten Knecht am Rockkragen in den Zähnen durch die<br />

Tenne trug, ward es als häusliches Fest gefeiert, und das<br />

ganze Hofgesinde pries Michels Kraft und Herrlichkeit acht<br />

Tage lang.<br />

Michel war wirklich sehr stark und von einer Beschaffenheit,<br />

daß man fast hätte glauben sollen, er könne sich eisern<br />

machen. Man konnte mit Zaunstöcken auf ihn schlagen, er bog<br />

sich darunter so wenig, als er sich viel daraus machte.<br />

Es war ein großes Glück, daß er bei solcher Erziehung<br />

sehr gutmütig und sehr behaglich war. Er beleidigte niemand<br />

mutwillig, hatte nicht Freude daran, irgendeinen armen<br />

Teufel zu peinigen, nur mußte ihm niemand den Streit auf<br />

den Leib bringen, er wußte ihn nicht zu vermeiden, er war<br />

zu jung dazu. Es muß einer so recht gefeckt und gewogen<br />

sein, wenn er mitten unter neidischen oder zänkischen Leuten<br />

keinen Streit mehr kriegen soll.<br />

Michel war es wohl daheim, eine Pfeife Tabak, ein rnhiger<br />

Sitz, ein gutes Stück Brot oder Fleisch und ein Schluck<br />

Milch dazu waren ihm die liebsten Sachen. Er hatte nicht die<br />

unstete Natur einer Wespe, welche von einer Pinte zur andern<br />

fahren muß wie eine Wespe von einer Fensterscheibe zur<br />

andern, er war am liebsten daheim, und es bedürfte ein<br />

| ordentliches Aufrütt-. wenn er ausziehen sollte. Und wo<br />

ist eigentlich ein rechter Bauer am schönsten als eben daheim,<br />

i es hinter dem Pflug oder auf der Bank vor dem Haufe?


Währenddem nun Luzern wohl der bekannteste Ort unter<br />

allen schweizerischen Fremdenzentren ist, sind die kleinern<br />

innerschweizerischen Ferienstationen nur wenig oder zum<br />

Teil überhaupt nicht bekannt. Es bedarf daher einer großen,<br />

unermüdlichen Arbeit des Verkehrsverbandes Zentralschweiz,<br />

wenn auch diesen Orten, gleich jenen der übrigen Regionen,<br />

die gebührende Geltung verschafft werden soll.<br />

Die Aussichten für den künftigen englischen Reiseverkehr<br />

nach der Zentralschweiz dürfen vorläufig als gut bezeichnet<br />

werden. Wenn man bedenkt, daß kaum 50% von den eingegangenen<br />

Anmeldungen für Reisen nach der Schweiz berücksichtigt<br />

werden konnten und wir trotzdem in der Zentralschweiz<br />

im Sommer <strong>1946</strong>, dank der fremden Gäste, ein Plus<br />

von 100 000 Logiernächten gegenüber dem Vorjahre verzeichnen<br />

konnten, so ist diese Prognose nicht einem Willkürlichen<br />

Optimismus zuzuschreiben, sondern sie entspricht den<br />

Tatsachen.<br />

Daß im vergangenen Sommer der Besuch nicht noch ein<br />

größerer und stärkerer war, mußte allein den prekären Trans-<br />

Portmöglichkeiten zugeschrieben werden. Dieser Umstand erfährt<br />

aber bereits auf den kommenden Winter eine wesentliehe<br />

Verbesserung, indem täglich zwei Schiffe England verlassen<br />

werden, und zwar eines Folkestone-Calais und das<br />

andere Dover-Calais und anstatt eines täglichen Zuges<br />

Calais-Basel werden nunmehr drei Züge in jeder Richtung<br />

geführt.<br />

Bereits seit Monaten verkaufen die Reisebureaux in England<br />

Winterreisen nach der Schweiz und wie ich erfahren<br />

konnte, sind bis anfangs Februar keine Schlafwagenplätze<br />

mehr zu erhalten. Auch werden viele der englischen Reiseagenturen<br />

versuchen, ihre Kunden, wie sie dies im Sommer<br />

taten, mit Privatflugzeugen nach der Schweiz zu fliegen.<br />

Daß Luzern und die Zentralschweiz noch nicht direkt angeflogen<br />

werden können, wird allseitig sehr bedauert, und<br />

man erwartet allgemein, daß diese Frage möglichst bald<br />

gelöst wird. M. M.<br />

Zusammenarbeit der Parteien. Die Delegiertenversammlung<br />

der radikalen Partei des Kantons Freiburg beschloß —<br />

entgegen dem ursprünglichen Antrag, einen zweiten Regierungsratskandidaten<br />

aufzustellen und damit einen Kampf<br />

heraufzubeschwören — in der Regierung weiterhin mit<br />

der konservativen Partei zusammenzuarbeiten<br />

und nur einen einzigen Kandidaten<br />

für die Erneuerungswahl aufzu st eilen. Als<br />

solcher wurde der bisherige freisinnige Vertreter Militärdirektor<br />

Richard Corboz bezeichnet.<br />

Wir erlauben uns, diese Meldung unter „Obwalden" zu<br />

publizieren, obwohl sie, nach den bisherigen liberalen Presseäußerungen<br />

zu schließen, auf <strong>Obwaldner</strong> Verhältnisse angewendet,<br />

undenkbar wäre. In der Regierung besteht praktisch<br />

eine Zusammenarbeit. Was sich aber hier die liberale Presse<br />

andauernd an leidenschaftlicher, herunterreißender, gehässiger<br />

Polemik leistet, das steht in der ganzen Schweiz einzig da und<br />

macht es notwendig, von Zeit zu Zeit einen Trennungsstrich<br />

zu ziehen. Und da hat man noch das Toupet, über „konservative<br />

Ausschließlichkeit" zu wehleiden?<br />

Liberale Toleranz. Die Schweiz, kath. Presseagentur berichtet,<br />

der ständige Ausschuß für Staats- und Kultur-<br />

Politik der freisinnig - demokratischen Partei<br />

der Schweiz, zu der auch die <strong>Obwaldner</strong> Liberalen<br />

gehören, habe sich mit der Kapuzinerniederlassung<br />

i n S p i e z im Berner Oberland befaßt und es sei sogar eine<br />

schriftliche Anfrage im Großen Rate des Kantons Bern gestellt<br />

worden. Was haben denn die armen Kapuziner verbrochen?<br />

In Spiez haben sich zwei Kapuziner in einem Hause<br />

niedergelassen — Schweizerbürger! —, um während des Iahres<br />

in den katholischen Diasporagemeinden Thun, Spiez und<br />

Jnterlaken Gottesdienstaushilfe zu leisten. Nun<br />

wittert der schweizerische Freisinn dahinter bereits eine Klostergründung<br />

und damit einen Verstoß gegen die Bundesverfassung!<br />

Armer und geistesschwacher Freisinn, den zwei Kapuzinerpatres<br />

in Aufregung bringen können. Es scheint, diese<br />

freisinnigen Herrschaften hätten heute nach links wahrhaft<br />

genug Arbeit, wenn sie staatserhaltend wirken wollten.<br />

Was sagen die liberalen Katholiken und Mitläufer dieser Partei<br />

in der Urschweiz zu solchem intolerantem Tun gegen uns<br />

Katholiken? (Korr.)<br />

Verkehrswesen. Die „Zentralschweizerischen Verkehrsnachrichten"<br />

(herausgegeben vom Verkehrssekretariat Luzern,<br />

Murbacherstr. 3) vom 1. November enthalten wieder eine<br />

Reihe für den Fremdenverkehr sehr interessante Mitteilungen:<br />

über die künftige Gestaltung des Reiseverkehrs aus England<br />

nach der Schweiz, die Fremdenstatistik der Zentralschweiz<br />

im August <strong>1946</strong>, sodann Radiomitteilungen und eine<br />

Uebersicht über alle Veranstaltungen in der Zentralschweiz im<br />

November. Wir möchten die Berkehrsvereine und die Hoteliers<br />

auf diese Nachrichten erneut aufmerksam machen.<br />

Erfreuliche Mitteilung an alle Leser und Literatursreunde!<br />

Am 13. November (Mittwoch), abends 8 Uhr, findet im<br />

kleinen Kunsthaussaal in Luzern ein Autoren-Abend statt,<br />

umrahmt von musikalischen Darbietungen des Konservatoriums.<br />

Autoren, wie der Maler-Dichter Carl-Maria Hauser<br />

und der Schriftsteller H. R. Balmer-Basilius, lesen aus ihren<br />

eigenen Werken vor. Die Darbietung soll dazu beitragen,<br />

in uns wieder mehr Verständnis zu wecken für schöne und<br />

gute Literatur und dürfte jedem guten Leser willkommen sein,<br />

da es für ein feines Gemüt sicher einen viel vollkommeneren<br />

Genuß bedeutet, den Dichter selbst zu hören, als nur sein Werk<br />

zu lesen. Denn er allein vermag am besten in seinen Vortrag<br />

all das hineinzulegen, was er uns in seinem Werk übermitteln<br />

will.<br />

Die Veranstaltung wird unter dem Patronat der Schweizer<br />

Volksbuchgemeinde durchgeführt Der Eintritt ist gut erschwinglich.<br />

Zudem wird, da man mindestens mit der dazu<br />

notwendiger Besucherzahl rechnen darf, eine Fahrt mit Kollektivbillett<br />

organisiert. Treffpunkt für die Hinfahrt ist der<br />

Nun gab es aber viele Bauernsöhne, welche ebenfalls stark<br />

sein wollten und reich genug waren, ihre Kraft zu erproben.<br />

Die wuchsen an Michel und hetzten andere an ihn, und bis<br />

man an Michels Kraft glaubte, kostete es viel Blut und noch<br />

mehr Geld.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Bahnhof. Zeit 17.45 Uhr (Rückfahrt 22.22 Uhr). Anmeldungen<br />

vor allem für diejenigen, die mit Kollektivbillett zu reisen<br />

wünschen, sind bis mindestens Dienstag, den 12. November,<br />

13.00 Uhr, gefälligst an Walter Dillier, Rathaus, zu richten.<br />

(Siehe Inserat!)<br />

Aus den Verhandlungen der kantonalen Natur- und Heimatschutzkommission<br />

vom 5. November. (Mitg.) Als Aktuar<br />

wird an Stelle von Dr. Diethelm sel. Schneidermeister' Ö-<br />

Wallimann bezeichnet.<br />

Es wird grundsätzlich die Schaffung einer Schutzzone um<br />

den Sarner See beschlossen. Deren Umfang wird unter Beizug<br />

der technischen Organe auf dem Augenschein festgesetzt<br />

werden. Die bezüglichen Vorschriften sind dann zu verösfentlichen.<br />

Die Gemeinderäte werden ersucht, ihrerseits Gemeinde-,<br />

Natur- und Heimatschutzkommissionen zu ernennen und seruer<br />

das in Art. 5 der Verordnung vorgesehene Verzeichnis<br />

geschützter Objekte zu erstellen.<br />

Es wird die Unterschutzstellung von zwei Hochmooren in<br />

Aussicht genommen und beschlossen, mit den betr. Eigentümern<br />

in Verhandlung zu treten.<br />

Dem Regierungsrate wird aus Gründen des Naturschutzes<br />

nahegelegt, die Hochwildjagd und zum Teil die Niederjagd<br />

aus eine bestimmte Anzahl Jahre zu verbieten.<br />

Von den Verhandlungen in Alpnach über die Seeregulierung<br />

wird zustimmend Kenntnis genommen. Der Naturschütz<br />

kann durch diese Korrektion nur gewinnen.<br />

Zu den Haushaltlehrprüfungen im Oktober <strong>1946</strong> in „Ovkirchen",<br />

Sächseln. (Eing.) Im kurzen Bericht über die Prüsungen<br />

im „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" Nr. 82 vom 16. Ottober<br />

sind die Namen der geprüften Haushaltlehrtöchter und ihrer<br />

Lehrmeisterinnen weggeblieben. Das soll heute nachgeholt<br />

werden; es sind dies die folgenden: Bamert Berta, Zug, bei<br />

Frau Architekt Stockmann, Sarnen; Burch Anna, Oberwilen,<br />

bei Frau Nufer-Britschgi, Alpnach-Stad; Gasser Anna, Lungern,<br />

bei Frau Läuchli-Rohner, Sarnen; Odermatt Martha,<br />

Stans, bei Frau Blättler-Bucher, Hofnr, Kerns; Odermatt<br />

Heien, Dallenwil, «bei Frau Dr. Odermatt, Sarnen; Rohrer<br />

Anna, Flüeli, bei Frau Bucher-Fries, Kerns.<br />

Nach dem zuverlässigen Urteil der außerkantonalen Expertinnen<br />

zeigen die Haushaltlehrprüfungen in Obwalden sehr<br />

schöne Resultate. Das ist zum größten Teil unsern Haushaltlehrmeisterinnen<br />

zu verdanken, die mit Eifer und Ausdauer<br />

die ihnen anvertrauten jungen Mädchen zu allM Hausarbeiten<br />

anleiten und immer wieder zeigen und korrigieren, bis<br />

eine möglichst gute Fertigkeit und Sicherheit in der Arbeit<br />

erreicht ist. Verschiedene Haushaltlehrmeisterinnen haben heute<br />

schon die 2. oder gar die 3. Lehrtochter — ein Zeichen dafür,<br />

daß mit der Mühe auch Freude und Befriedigung verbunden<br />

ist. Es ist nur zu wünschen, daß noch mehr tüchtige Haussrauen<br />

sich als Lehrmeisterinnen zur Verfügung stellen. Nähere<br />

Auskunft über das Haushaltlehrverhältnis wird gerne<br />

erteilt von der Präsidentin der kantonalen Hausdienstkommission,<br />

Frau Architekt Stockmann, Sarnen, und von der Leiterin<br />

der „Einführungskurse in den Hausdienst", Frl. E. Hidber,<br />

Obkirchen, Sächseln.<br />

Vorsicht mit Enteneiern! Wiederholt unglückliche Ersahrungen<br />

mit Enteneiern erheischen volle Aufmerksamkeit, besonders<br />

da in den letzten Tagen beträchtliche Mengen von holländischen<br />

Enteneiern eingeführt wurden. Das eidg. Gesundheitsamt<br />

erinnert deshalb die Oeffentlichkeit daran, daß jedes<br />

Entenei, um die Gefahr einer allfälligen Gesundheitsschädigung<br />

beim Genuß auszuschließen, so behandelt werden muß,<br />

daß Krankheitserreger in jedem Fall unschädlich gemacht werden.<br />

Jedes Ei soll gut hart gekocht werden (mindestens<br />

8 Minuten Kochzeit); ebenso kann es zum Backen, wo die<br />

Erhitzung auf 100 Grad noch länger dauern muß, ohne Bedenken<br />

verwendet werden. Dagegen bringt die Zubereitung als<br />

«piegelei, Rührei und dergleichen keine genügende Erhitzung<br />

mit sich, und insbesondre wird vor kalter Verarbeitung (Mayonnaise,<br />

geschlagenes Eiweiß) gewarnt.<br />

Die eidgenössische Lebensmittelverordnung verlangt eine<br />

deutliche Kennzeichnung der Enteneier. Eine Verfügung des<br />

Departementes des Innern schreibt nun überall, wo Entencier<br />

zum Verkaufe gelangen, die Anbringung der deutlich lesbaren<br />

Aufschrist: „Enteneier, nur gut gekocht genießen!"<br />

Korrektur. Irrtümlicherweise hieß der Titel zur Einsendung<br />

betr. Schreinerkurs: „Der christlich-soziale Holz- und<br />

Bauarbeiterverband"; der r ich t i g e T i t e l bzw. Name des<br />

Verbandes lautet: „Der ch r i st l i ch e Holz- und Bauarbeiterverband<br />

. Wir bitten um Entschuldigung.<br />

Sarnen. (Korr.) Wir möchten doch wiederholt auf den<br />

mlßllchen Zustand des Dorfpflasters in unserer<br />

Residenz aufmerksam machen. Die Korrektion sollte unbedingt<br />

vor dem nächsten Sommer und damit vor dem Einsatz des<br />

gewaltigen Autoverkehrs vorgenommen werden Die Randsteine<br />

liegen bald zehn Jahre bei der Sust im Seefeld und die<br />

Pflastersteine seien langst auf Lager und bezahlt! Die kantonale<br />

Baukommlssion möge diesen letzten Appell der Oeffentlichkeit<br />

mcht überhören. Schließlich hat auch die Residenz An-<br />

'p"-ch aus Gleichbehandlung; denn im Steuern findet man sie<br />

r" i.- m 6°b sich seit Jahrzehnten große Mühe<br />

für d,e Verschönerung des Dorfes Sarnen und hat dafür bedeutende<br />

Steuergelder aufgewendet. Der Kanton sollte es<br />

doch auch als eine Ehre empfinden, soweit e r Verpflichtungen<br />

hat, zur würdigen Gestaltung des Rathausplatzes das Seine<br />

beizutragen. Also, verehrte Herren, Hand ans Werk!<br />

Sarnen. (Korr.) Die S ch ü tz e n von Sarnen haben, nach<br />

einem Unterbruch von neun Jahren, wieder einmal, wenn<br />

auch m bescheidenem Rahmen, die Schützenkilbi gefeiert<br />

Montag, den 28. Oktober, traten die Schützen mit ibren<br />

„bessern Hälften" zum Appell in der Schützenwirtschaft ;ur<br />

„Metzgern" an, und der Abend gestaltete sich zu einem wirk-<br />

-ich schönen Gesellschaftsanl


Neues<br />

in Kürze<br />

Nach dem Wahlsieg der Republikaner in den Vereinigten<br />

Staaten wird die Stellung des Präsidenten Truman eifrig<br />

diskutiert. Sogar aus dem Lager der Demokraten ertönen<br />

Stimmen, die den Staatschef zum Rücktritt auffordern. Die<br />

einflußreiche Washington-Post (unabhängig) tritt dagegen 'sehr<br />

Energisch gegenüber einem eventuellen Rücktritt des derzeitis^rvtnfrrrHishpn<br />

mif SfsTprhtrma ift- *»;a4.<br />

slen deniokratischen Präsidenten auf. Allerdings ist es nicht zutreffend,<br />

wenn das Blatt meint, ein solcher Schritt Trumans<br />

verstieße gegen die Verfassung. In dieser ist nämlich die Demissionsmöglichkeit<br />

vorgesehen. Der Verstoß wäre aber gegen<br />

die amerikanische Tradition. Ueber die Absichten Trumans<br />

man bis dahin noch nichts.<br />

Am Tag der sowjetrussischen Revolutionsfeier fand in<br />

Moskau, wie jedes Jahr, eine große Militärparade statt — und<br />

wiederum, wie schon im vergangenen November, in Abwesenhcit<br />

Stalins. Vor einem Jahre wußte man daß sich Stalin<br />

-ur Erholung in einen? Kurort am Schwarzen Meer aufhielt;<br />

diesmal fehlt jeder Anhaltspunkt.<br />

Botschafter in Belgrad einen umfassenden Bericht über die<br />

Verurteilung des Erzbischofs von Zagreb eingereicht habe, geantwortet,<br />

er habe einen solchen Bericht angefordert. Vorher<br />

hatte der Labourabgeordnete Stokes den Außenminister ausgefordert,<br />

angesichts der Tatsache, daß der Erzbischof auch in den<br />

trübsten Stunden immer der Verbündete Englands gewesen<br />

sei, Vorstellungen in Belgrad zu unternehmen; der Außenminister<br />

solle sich dabei bewußt sein, daß die gegen den Erzbischof<br />

vorgebrachten Beweise von jedem anständigen Gericht<br />

abgelehnt worden wären. Der Labour-Lord Mayor von Liver-<br />

Pool, David Logan, wies den Außenminister auf die Beunruhigung<br />

hin, die in Nordengland infolge der Verurteilung von<br />

Mgr. Stepinac entstanden ist.<br />

Die große amerikanische Gewerkschaftsorganisation, die<br />

American Föderation of Labour, hat auf ihrer Nationalkonvention<br />

in Chicago in einer scharf abgefaßten Resolution gegen<br />

die Verurteilung von Mgr. Stepinac Stellung genommen.<br />

re<br />

durch die Buchdruckelei<br />

L. Ehrli & Cie, Karnen<br />

Radio — Beromünfter<br />

Sonntag, 10. November.<br />

9.00 Protestantische Predigt. 9.30 Geistliche Musik. 10.1ö<br />

Das Vokalkonzert von Beromünfter. 11.20 C. F. Meyer: „Die<br />

Richterin". 11.55 Robert Blum: Romantisches Trio. 12.40<br />

Orchester Cedric Cumont. 13.25 Von der Landflucht. Vortrag.<br />

13.45 Der volkstümliche Sonntag-Nachmittag. 14.55 Fußball-<br />

Länderspiel Schweiz-Oesterreich. 16.45 Musik zum Tee. 17.00<br />

„.. - daß Du da bist!" Hörspiel. — 18.00 Protestantische Predigt<br />

in italienischer Sprache. 18.30 Wir hören das Ausland.<br />

19.55 Aus den: „Jahreszeiten" von Jos. Haydn. 21.10 Sechs<br />

mal 'drei Jahre, Hörfolge. 21.35 Ein Werk von Henri Barraud.<br />

22.05 Gäste Zürichs.<br />

Montag, 11. November.<br />

10.20 Schulfunksendung: Der Rhein ist wieder offen. Hörbericht.<br />

19.50 Lieder vom Rhein. 11.00 „Carmen" — Oper,<br />

1. Akt. 11.35 Rhapsodien von Liszt. 11.50 Volkstümliche<br />

Duette. 12.00 Schallplatten. 12.15 Spanische Tänze. 12.40<br />

Studioorchester. 13.20 Duette für Alt und Bariton. 16.30<br />

Nur für „Sie". 17.00 Konzert. 18.00 Gedichte. 18.15 Liedervorträge<br />

einer Primarklaffe. 18.40 Auf Schlangen- und Ech-<br />

Tarnen, den 9. November <strong>1946</strong> Zwanzigster Jahrgang Nr. 45<br />

D e r 5 r i e d M n l l w m<br />

i n G o t N —<br />

e w u m l d n e r P f a r r b l a l i '<br />

v o n iler Steuermünze<br />

5 s gibt Leute, die zu gewissen Zeiten offensichtliche Verstimmung zur Schau traj<br />

gm. Da ist nicht das Kirchenjahr schuld mit der alljährlichen Fasten-Advent-<br />

Allerseelciizeit, sondern der Briefträger, der Postsachen ins Haus bringt vom Steueraiut,<br />

die Lteuerverwaltung, die es wagt, solche Briese zu schreiben, oder der Steuercinzüger,<br />

mit dem riesig großen Geldsack, der einfach sagt: „Soviel machts." „Stiire<br />

und sterbe mucs me überall", sagt das alte Sprüchwort. Weuu man eine Kuh kauft,<br />

Lebeneinittel, Kleider. Schuhe, oder ins Theater geht, da hat man wenigstens etwas<br />

für das teure Geld. Was man aber dem Steueramt in den Rachen werfen muß, da<br />

hat mau rein sauber nichts davon. Das gibt wieder einigen Herren einen feinen Fraß<br />

und einen neuen Jahresring an ihren korpulenten Umfang. So schimpfen nicht wenige.<br />

Ja, hat denn der Steuerzahler wirklich nichts von dem, was er leistet? Höre!<br />

Mußt du deinen Platz bezahlen, wenn du in der Kirche deine religiösen Pslichten<br />

erfüllen willst, oder den Priester, der dir die Sakramente spendet, das Wort Gottes<br />

verkündet, den Sterbenden den Heimgang erleichtert? Mußt du deinen Kindern<br />

Schulgeld mitgeben, wenn sie Bildung und Erziehung erhalten in der u n e n t g e l t -<br />

l i che n Volksschule? Vergiß nie, es wird in der Schweiz durchschnittlich für<br />

einen Primarschüler im Jahre 320 Fr. ausgegeben, dabei sind die Kosten für den Bau<br />

von Schulhäusern nicht Inbegriffen. Mußt du etwas bezahlen, wenn du jahraus^jahrein,<br />

schöne asphaltierte Straßen benützen kannst? Und Brücken, die über Flüsse,<br />

Bäche, Abgründe gelegt sind? Wenn eine gutangelegte Straßenbeleuchtung die den<br />

Heimweg erleichtert, und die Straßenputzer bis an die Haustüre „samstigen". Daß wir<br />

überhaupt des Lebens sicher sind, unser Eigentuni und die Früchte des Feldes, und<br />

der Schwache neben dem Starken bestehen kann, weil das Auge der öffentlichen Sicherheit<br />

wacht, müssen mir das extra bezahlen? Und hat sich nicht die Wehrkraft des Landes<br />

an die (Grenzen gestellt und uns und unsere Freiheit bewacht? Die Ausgabeu<br />

werden groß, doch was sind sie im Verhältnis zum Schaden, vor dem sie uns bewahrten.<br />

Ja, etwas hat man doch dafür. Oder wär's wohl billiger, eine eigene Kirche zu<br />

bauen, uni die religiösen Bedürfnisse der Seele zu stillen, eine eigene Schule mit Persoual<br />

für deine Kinder anzustellen, und einen eigenen Polizisten zur Bewachung meiuer<br />

Habe? Nein, die Steuern, die man uns abnimmt, sie sind schließlich ein Beitrag<br />

zu all den,, was wir jedes Jahr von der öffentlichen Hand empfangen. Für<br />

„uiid und susch" sind deine Steuerbatzen nicht. „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist ,<br />

lehrt morgen das Evangelium, lind keiner soll aufbegehren, das verfl... «teuerkapitel<br />

gehöre nicht ins fromme Pfarrblatt. Wenn der Heiland davon redet, darf es auch hier<br />

geschehen. * et -<br />

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senfang in der Sahara. Gespräch. 19.00 Volksmusik der Jnnerschweiz.<br />

19.40 Echo der Zeit. 19.55 Wunschkonzert. 21.00<br />

Schweizer in aller Welt. 21.15 Das Pariser Instrumentalquartett<br />

Pierre Jamet spielt. 21.45 Wochenrückblick. 22.10<br />

Salvator Salvati singt.<br />

Dienstag, 12. November.<br />

11.00 Radio-Orchester. 11.50 Touristik. 12.00 Duette für<br />

Sopran. 12.15 Volkstümliche Schallplatten. 12.40 Studio<br />

orchester. 13.20 Klaviermusik. 16.30 Aus neuer Schweizer Lyrik.<br />

17.00 Tanzmusik. 17.20 „Bergerettes und alte Lieder".<br />

17.30 Sinfonie von Mozart. 18.00 Kinderstunde. 18.20 Schwedische<br />

Musik. 18.40 Reise in den Norden. Plauderei. 19.00<br />

Norwegische Volksinstrumente. 19.55 Lieder. 20.15 Volkskonzert.<br />

Mittwoch, 13. November.<br />

10.15 Schulfunksendung. Schwyzerdüütsch, e Heimetspiegel.<br />

Mundartsendung. 10.50 Schweizer Dialektlieder. 11.00 Beliebte<br />

Lieder. 11.30 Genf spricht zu Ihnen. 12.50 Neuere Aufnahmen.<br />

12.40 Unterhaltungskonzert. 13.30 Besinnliche Viertelstunde.<br />

16.30 Fragmente. 16.40 Für die Frauen. 17.00<br />

Heitere Musik zur Unterhaltung. 17.50 Schallplatten. 18.00<br />

Kleine Luftnachrichten. 18.10 Tschechische Bläsermusik. 18.35<br />

Eine Bergschule im Berner Oberland. Hörbericht. 19.05 Berner<br />

Mandolinenorchester. 19.55 Volksmusik in bunter Reihe.<br />

20.30 „D'Frou Amsler". Dialekthörspiel. 21.30 Streichorchester<br />

Toni Leutwiler. 22.05 Beethovensonate. 22.20 Beethoven-<br />

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Todesanzeige<br />

In Gottes heiligen Ratschluß uns fügend, machen wir<br />

Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche<br />

Mitteilung vom Hinscheiden unseres lieben Bruders, Onfeig,<br />

Schwagers und Cousins 650<br />

T h e o d o r R e i n h a r d<br />

Hochhaus<br />

Ganz unerwartet berief der Schöpfer seine Seele in die<br />

ewige Heimat ab. Er starb heute mittag 11.45 Uhr, im<br />

65. Altersjahr, gestärkt durch die Gnadenmittel unserer<br />

hl. Kirche.<br />

Wir empfehlen den lieben Verstorbenen einem frommen<br />

Gebete und liebevollen Andenken.<br />

Kerns, den 7. November <strong>1946</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Josy Reinhard, Hebamme<br />

Hans Reinhard, Gattin und Kinder<br />

und übrige Anverwandte.<br />

Beerdigung und erste Gedächtnis: Sonntag, den<br />

10. November, 8 Uhr, in der Pfarrkirche zu Kerns.<br />

Siebenter: Donnerstag, den 14. November. —<br />

Gottesdienstanfang 8 Uhr.<br />

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Samstag, 9. Nov.. 20.15—23.15 Uhr: Der Zigeunerbaron. Operette<br />

in 3 Akten.<br />

Sonntag, 10. Nov.. 14.30—17.00 Uhr: Der Barbier von Sevillo<br />

Kölnische Oper in 3 Bildern. 20.15—22.46 Uhr: Gastspiel Maria<br />

Fein, Heinz Woester nnt> Ensemble: Mrdea. Trauerspiel vo»<br />

Franz Grillparzer. Gastspielpreise; Abonnemente ungültig.<br />

Dienstag, 12. Nov., 20.15—22.30 Uhr: Jupiter lacht. (Die Aerzte<br />

von tzopewell Towers.) Schauspiel in 3 Akte» von A. I. Cronin.<br />

Mittwoch, 13. Nov., 20.15—23.15 Uhr: Ter Zigrunerdaron.<br />

Donnerstag, 14. Nov., 20.15—22.30 Uhr: Festabend zur 100. Spj e ( ;<br />

zeit. Eintrittspreise Fr. 1.50 bis Fr. 6. . Alle Bergünstigungm<br />

aufgehoben.<br />

Freitag, 15. Nov., 20.15—22.30 Uhr: Jupiter lacht.<br />

Samstag, 18. Nov., 20.15—23.15 Uhr: Der Zigeunerbaron.<br />

Sonntag, 17. Nov., 11.00—12.00 Uhr: MatinSe veranstaltet vom<br />

Theaterverein und der Iugendtheatcrgemrinde. Bortrag von<br />

Pros. Dr. Fritz ©ruft: Kvethes .Zphigenie". Eintritt Fr. 1.-;<br />

für die Mitglieder des Thealerverein» und der Jugendtheatngemeinde<br />

gegen Vorweisung der Mitgliedkarte frei. 14.30 hjz<br />

17.30 Uhr: Der Zigeunerbaron. 20.15»—22.30 Uhr: FestaWHrung:<br />

Fphigenie aus Tauris. Schauspiel von Goethe (Neuinszenierung».<br />

Iphigenie: Maria Becker. Thoas: Heinz Woester.<br />

Gastspielpreise.<br />

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Sonntag, den 10. November, 20.00 Uhr, in der Turnhalle Sarnen.<br />

Zur Aufführung gelangen Werke von Jaeggi, Schumann, Brahms,<br />

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Näheres siehe im Artikel dieses Blattes und durch<br />

Walter Dillier, Rathaus, Sarnen.<br />

Preise der Plätze: Mitglieder Fr. 1.—, Nichtmitglieder Fr. 2.—.<br />

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in Alpnach Mittwoch, 13. Nov.,<br />

im Gasthaus Krone<br />

Giswil Donnerstag, den 14. Nov.,<br />

im Hotel Bahnhof<br />

Sächseln Freitag, den 15. Nov.,<br />

im Gasthaus Schlüssel<br />

Sarnen Samstag, den 16. Nov.,<br />

im Hotel Metzgern<br />

Kerns, Montag, den 18. Nov.,<br />

im Hotel Krone<br />

jeweils abends 8 Uhr. Kurstage können evtl. verlegt werden. Damen,<br />

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Tarnen / Mittwoch, den 13. November <strong>1946</strong> 76. Jahrgang — Nr. 90<br />

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Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

-r. 10.50, halbjahrlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

^nz^hl^ng^auf^Postcheckkonto^VII^lOg^—^N^uaboiMen^n^ werden ^ranlwortliche Redaktion: Dr. Augast Wirz, Sarnen. Tel. 8 62 37<br />

jederzeit gerne angenommen. Druck und Verlag: Louis Ehrli & Sie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Insertionsvreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

/-r-v Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Mmi Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwllhl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

R u n d s c h a u i m<br />

Einem Situationsbericht des Schweizerischen Vaterlandsscheu<br />

Verbandes entnehmen wir:<br />

Die Erklärungen Bundesrat Petitpierres in der Bundes-<br />

Versammlung über die Verhandlungen mit den Vertretern der<br />

Vereinigten Nationen wegen der Errichtung einer<br />

•] is e i fl ft e 11 c in Genf lassen eine Einigung in dieser<br />

Sache als wahrscheinlich erwarten. Es ist in erster Linie<br />

eine Angelegenheit des Bundesrates, zu beurteilen, wie<br />

weit wir Schweizer gehen können im Entgegenkommen. —<br />

Trotzdem lassen sich gewisse Bedenken gegen die jetzt ins<br />

Auge gefaßte Lösung nicht unterdrücken. Man will unter<br />

anderm durch die Vereinigten Nationen anerkennen lassen,<br />

„daß die schweizerische Eidgenossenschaft keinerlei Verantwortlichkeit<br />

für die Tätigkeit der Vereinigten Nationen oder<br />

ihrer Organe und Beamten in der Schweiz übernehmen<br />

kann" (zitiert aus Presseberichten). Wesentlich für uns aber<br />

ist, daß die Schweiz ihre Neutralität in einem künftigen<br />

Kriege behaupten kann, und das hängt nicht in erster Linie<br />

davon ab, was die Vereinigten Nationen jetzt rein platonisch<br />

anerkennen, sondern davon, wie im Kriegsfall ein<br />

eventueller Angreifer diese Tätigkeit der Vereinigten Nationen<br />

auf unserem Boden einschätzt.<br />

Es kann kaum fraglich sein, daß wir in dieser Angelegenheit<br />

zurzeit unter einem gewissen Druck stehen, selbst wenn die<br />

Erklärungen über Forderungen an die Neutralen<br />

betreffend Wiederaufbaukosten anscheinend — wenigstens bis<br />

jetzt — nur als Versuchsballon anzusehen sind. Sehr erfreulich<br />

ist es, daß, obwohl die Behörden offiziell sich hiemit nicht<br />

zu befassen hatten, sofort unmißverständlich erklärt wurde,<br />

daß die Erfüllung solcher Forderungen durch die Schweiz niemals<br />

in Frage kommen könne.<br />

Ein an sich unbedeutendes Zwischenspiel in den VerHandlungen<br />

der Bundesversammlung, die Validierung der Wahl<br />

des Neuen burgers Girard, verdient es, wegen<br />

seiner grundsätzlichen Bedeutung gebührend vermerkt zu werden,<br />

eben gerade, weil auch hier, zwar erfolglos, versucht<br />

wurde, unter Zuhilfenahme der „neuen Methoden" das klare<br />

Recht zu beugen. Es wurde versucht, einem vom Volke regulär,<br />

wenn auch als Ersatzmann, gewählten Vertreter den Einzug<br />

in den Nationalrat zu verwehren wegen früherer Aeußerungen<br />

und weil seine politischen Ansichten den „unfehlbaren<br />

Patrioten" auf der Linken nicht genehm waren. Der<br />

Versuch ist abgeschlagen worden, trotz des Versagens der<br />

Linksfreisinnigen. Die Nichtvalidierung wäre ein Beweis dafür<br />

gewesen, daß auch bei uns hinfort die russische Auslegung<br />

des Begriffes „Demokratie" Geltung hat.<br />

Obwohl es eine Selbstverständlichkeit ist, daß wir Schweizer<br />

keine A t o m b o m b e n fabrizieren, auch wenn wir das<br />

könnten, glauben wir, daß der Vorstoß Mahlens bei der<br />

Atomvorlage und die RückWeisung an den Bundesrat nnd<br />

die Kommission von gutem waren. Es schadet nichts, wenn<br />

die Schweiz ihrer Ueberzeugung von der Verwerflichkeit dieser<br />

Waffe deutlich Ausdruck gibt, mich wenn der Anstoß zu einer<br />

Aechtung kaum von ihr wird ausgehen können.<br />

Weniger „Staat" machte der Ständerat dagegen mit<br />

seiner Präsenzliste vom 10. Oktober, wo er ein Postulat<br />

mit 8 gegen 2 (!) Stimmen guthieß. Wir gehören nicht zu<br />

denjenigen, die den Volksvertretern jedes Zeitunglesen während<br />

der Sitzung verbieten wollen, oder die es nicht begreifen<br />

Michels Brautscha«<br />

von Jeremias Gotthelf.<br />

Aber das war gerade das Geld, welches Michels Vater<br />

am allerwenigsten reute. Als er das erstemal zweihundert<br />

Taler Schmerzensgeld zahlen mußte, hatte er größere Freude<br />

daran, als wenn er zweitausend Taler geerbt hätte. Wenn<br />

Michel von Natur nicht so friedfertig gewesen, so hätte des<br />

Katers Art, wie er Prügeleien aufnahm, ihn dazu bringen<br />

können, den ganzen Knubelhof zu verklopfen. Gar manches<br />

Knechtlein und manch armer Bauernsohn ließ von Michel<br />

s'ch gerne prügeln, um ein tüchtig Schmerzensgeld zu er-<br />

Pressen, welches Michels Vater ohne viel Federlesens und<br />

°hne zu prozedieren zahlte. Derselbe genoß indessen diese<br />

Freude nicht lange, sondern starb, als eben Michel das Alter<br />

"reicht hatte, wo er sein Gut selbst verwalten konnte.<br />

Michel war nun ein reicher Mann, eine der besten Partien<br />

des Landes, um sich gehörig auszudrücken. Der Knubelhof<br />

gehörte unter die schönen Höfe: reich an Weide und ^Lald,<br />

Wasser und Wiesen, Baumgarten und Ackerland, kurz einer<br />

v°n den Höfen, auf welchen ein rechter Bauer ein Edelmann<br />

und eine reiche Bäuerin eine kleine Königin ist. Zu dem<br />

Hofe erbte Michel viel Geld, bares und angelegtes, und Hülle<br />

und Fülle in Spycher und Kasten, in Ställen und Keller und<br />

Ammern. Zu einem guten Bauern, der die Sache mcht erst<br />

-averben muß, sondern sie bloß zu erhalten braucht, ha..c er<br />

gute Anlagen.<br />

„ , ,«•. x<br />

Begreiflich muß man einen sehr großen Unterschied<br />

Zachen zwischen Erwerben und Erhalten. Mancher ist trefflich<br />

S c h w e i z e r l a n d<br />

können, wenn einer einmal den Saal verlassen muß. Aber<br />

was sich hier zeigte, geht nun doch etwas ins dicke Tuch.<br />

Die Alters- und Hinterbliebenenversicher<br />

u n g ist nun im Nationalrat unter Dach, das heißt, auch<br />

ihre Finanzierung ist durchberaten, ohne daß man das Gefühl<br />

hätte, daß damit dieses Werk nun auch wirklich auf alle Zeiten<br />

finanziell solid untermauert sei. Die Verhandlungen standen<br />

nicht auf der Höhe derjenigen der Augustsession. Der Bundesrat<br />

ging den Weg des geringsten Widerstandes, und der<br />

Nationalrat folgte ihm getreulich. Leider ist die Vorlage, wie<br />

sie jetzt aussieht, viel mehr dahin ausgerichtet, daß sie beim<br />

Souverän keinen Anstoß erregen soll, als sachlich gut, solid<br />

und stichfest. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Diese<br />

Vorlage ist von solcher Tragweite, daß unbedingt das Volk<br />

entscheiden muß. So, wie die Dinge jetzt liegen, muß jemand<br />

den Mut haben, das Referendum zu ergreifen, und das ist<br />

eine undankbare Sache, nachdem man seit Jahren dem Volk<br />

verkündet hat, daß die Versicherung kommen müsse, geschehe,<br />

was da wolle und eventuelle Gegner fast als Verräter<br />

am sozialen Fortschritt betrachtete. Es besteht also die Gefahr,<br />

daß das Volk ausgeschaltet wird, nur weil niemand genügend<br />

Rückgrat hat.<br />

Die neuen Wehrsteuerzuschläge werden nun in<br />

Kraft treten, nachdem der Nationalrat auf Vorschlag der<br />

Sozialdemokraten und Landesringler noch eine Verschärfung<br />

der Progression gegenüber dem Antrag des Bundesrates<br />

durchgesetzt hat. Wenn etwas gerecht ist an dieser Steuervorläge,<br />

dann ist es vielleicht das, daß sie ein richtigeres Verhältnis<br />

schafft zwischen der Besteuerung des Erwerbs und des<br />

bis jetzt sehr stark benachteiligten Vermögensertrags. Als<br />

Ganzes gesehen, ist der Beschlu ß trotzdem unerfreulich. Er<br />

zeugt von Besitzfeindlichkeit, Unverständnis für die Existenzgrundlagen<br />

der Wirtschaft und ist ein richtiges Gelegenheitsgesetz,<br />

mit dem die große Masse verschont wird und die Rechte<br />

einer kleinen Minderheit geopfert werden. Das Volk ist<br />

wieder einmal ausgeschaltet worden, wobei der Bundesrat<br />

erst noch einen Teil der Verantwortung auf das Parlament<br />

abgewälzt hat. Damit sind wiederum neue Steuern beschlössen:<br />

wann kommt endlich die Herabsetzung der<br />

Bundesausgaben?<br />

Das Malaise auf finanziellem Gebiet nimmt zu. Nicht<br />

nur die Finanzlage des Bundes verschlimmert sich, sondern<br />

auch die geistige Einstellung wird immer unklarer. Im Nationalrat<br />

werden die Vertreter, welche konsequent für das Sparen<br />

eintreten, immer seltener. In der „Neuen Zürcher Zeitung"<br />

wird in einem Leitartikel der Standpunkt vertreten,<br />

daß eine TilgungderBundesschuldgar nicht nötig<br />

sei. Inzwischen wird derzentraleAusgleichsfonds,<br />

der für die Wehrmänner während des Krieges geäufsnet worden<br />

ist, für alles Mögliche und Unmögliche angezapft. Nach<br />

dem neuesten Projekt bleibt für die Wehrmannsunterstützung,<br />

nachdem die Milliarde verteilt worden ist, dann nicht mehr<br />

genug, und es soll daher — jetzt, wo ungefähr niemand mehr<br />

im Militärdienst steht und eher die Reduktion oder Abschassung<br />

der Abgabe angezeigt wäre! — ein Zuschlag auf den<br />

bisherigen 4 %> Lohnausgleich erhoben werden. Der Nationalrat<br />

aber dekretiert fröhlich in wenigen Minuten weitere<br />

Million cnausgaben. Das Demonstrieren aber gegen<br />

die ewigen Preiserhöhungen auf den Produkten über-<br />

zum Erwerben, aber behalten kann er es nicht. Mancher<br />

könnte behalten, wenn er was hätte, aber zum Erwerb taugt<br />

er nicht.<br />

Michel konnte alle Arbeiten, und leicht ging es ihm von<br />

der Hand, aber er meinte nicht, daß er alles allein machen<br />

müsse, er arbeitete bloß der Ehre, nicht der Lust wegen.<br />

Michel verstand sich auf Kühe und Pferde ziemlich, aber<br />

Handelsgeist hatte er nicht, er kaufte und verkaufte, was der<br />

allgemeine Gebrauch mit sich brachte. Der Vater hatte ihn<br />

von früher Jugend an auf alle Märkte mitgenommen, angeblich<br />

damit er den Handel kennenlerne, eigentlich aber um<br />

wohlzuleben an der Bewunderung, welche man allenthalben<br />

dem reichen Kuubelbauer um seines schönen Bubens willen<br />

spendete.<br />

Neben diesen Eigenschaften war Michel gar nicht vertunlich,<br />

und den größten Teil der Zeit brachte er daheim zu,<br />

da liebte er allerdings gute Nidle, guten Anken, guten Käs<br />

und ein schön Stücklein Fleisch, Speck und Schinken, Küchli,<br />

einen guten Schluck Kirschwasser und Tabak. Von dem hatte<br />

er aber keinen Verstand; wenn ihm das Pfund vier Batzen<br />

kosten sollte, so kratzte er sich in den Haaren. Schöne beschlagene<br />

Pfeifen liebte er und schwere, große Uhren, mit<br />

diesen handelte er einigermaßen, und das mochte ihm im Jahr<br />

vielleicht einige Taler kosten.<br />

Nun freilich kostete ihn das Wirtshaus etwas, weil er<br />

meist mit Gefolge darin erschien, indessen geschah eS bei<br />

weitem nicht alle Sonntage. Was ihn am meisten kostete,<br />

das waren Schlägereien und die damit verbundenen Brandschatzungen.<br />

Indessen ein Bauer, der seine zweitausend Taler<br />

läßt man den Sozialisten und dem konsumentenfreundlichen<br />

Landesring. Nicht genug damit, daß man einen verderblichen<br />

Kurs steuert, man liefert der Opposition noch den Stoss<br />

sür ihre Agitation.<br />

In Zürich haben die Hetzer, die den Bürgerzwist künstlich<br />

schaffen wollen, bei der Firma Oscar Weber einen Streik<br />

vom Zaun gebrochen. Sonst ist von der Linken zurzeit nicht<br />

viel zu melden, außer daß der schon längst angekündigte neue<br />

„Vorwärts" nunmehr in Zürich erscheint und daß Herr<br />

Grimm in Bern wegen Annahme eines anderen, mehr als<br />

gut bürgerlich besoldeten Postens, den Rücktritt als Regierungsrat<br />

erklärt hat. Hoffentlich kann das Berner Rathaus<br />

in diesem Winter dennoch geheizt werden.<br />

O b w a l d e n<br />

Kantonaler Gewerbetag in Lungern. (Eing.) Am Sonntag,<br />

den 24. November <strong>1946</strong>, findet in Lungern der kantonale<br />

Gewerbetag <strong>1946</strong> statt. — Lungern freut sich auf diese<br />

kantonale Gewerbeveranstaltung und hofft, daß es auch für<br />

die Gewerbetreibenden von allen andern Gemeinden einen besonderen<br />

Anreiz biete, einst in der obersten Talgemeinde zu<br />

tagen. Doch sind es nicht nur solche Ueberlegungen, die einen<br />

maximalen Aufmarsch aller Mitglieder mit den Zugehörigen<br />

der angeschlossenen Berufs- und Fachverbände erwarten lassen<br />

— nein —, sondern als Wichtigstes dürften doch die Verhandlungen<br />

einen lückenlosen Aufmarsch gewährleisten.<br />

So die vielen Wahlen in den Vorstand, die Erneuerung<br />

eines neuen Präsidenten, die Vorlage von angepaßten Statuten,<br />

die Rechenschaft über unsere Verbandstätigkeit und<br />

so weiter.<br />

Schließlich aber wird das wichtige Tagsreferat von Herrn<br />

Ständerat Ludwig v. Moos über „Wirtschaft<br />

— Politische Scheidewege" von besonderer, großer<br />

Bedeutung für alle Teilnehmer sein.<br />

Es sind auch Behördevertreter, sowie Gewerbefreunde aus<br />

Industrie und Handwerk willkommen, die sich um die Aufnähme<br />

als Verbandsmitglieder interessieren.<br />

Möge diese Tagung für alle eine wertvolle Neuorientierung<br />

bedeuten und dem regen Verbände als Ausgangspunkt<br />

für eine zielbewußte Verbandstätigkeit für die nächsten Jahre<br />

der Zukunft bedeuten.<br />

Bäuerinnenkurs in Wolhusen. (Mitget.) Das Programm<br />

des Bäuerinnenkurses, der vom 19. bis 21. November in Wolhusen<br />

stattfindet, ist auch dieses Jahr wieder sehr interessant.<br />

Außer den praktischen Vorträgen über Geflügelhaltung und<br />

Schweinehaltung wird der Frage der Landflucht und deren<br />

Bekämpfung durch eine eingehende Besprechung Rechnung getragen<br />

werden.<br />

Die ethisch-religiösen Vorträge hält tz. H. P. Nikolaus<br />

Bühlmann, OSB., Stiftsstatthalter in Einsiedeln.<br />

Ausgleich der Arbeitszeit. Das Bundesamt für Industrie,<br />

Gewerbe und Arbeit hat eine Verfügung erlassen, die den<br />

Ausgleich der Arbeitszeit bei Betriebsschließungen im Jnteresse<br />

der Brennstoffersparnis und der Weihnachts- und Neujahrswoche<br />

regelt. Fabriken, die im Interesse der Brennstoffersparnis<br />

den Betrieb während dieser Zeit schließen, können<br />

die ausfallende Arbeitszeit in der Zeit vom 4. Nov. <strong>1946</strong> bis<br />

8. Febr. 1947 vor- oder nachholen, ohne daß es hiefür einer<br />

Bewilligung im einzelnen Falle bedarf. Die tägliche Arbeits-<br />

Einkünfte hat, mag schon etwas ertragen, selbst wenn er aus<br />

einer Art Uebermut niemand Geld abfordert, zwölf bis fünfzehn<br />

Zinse von den Kapitalien ausstehen läßt, obgleich nach<br />

dem zehnten Zins das Gesetz die Verjährung erklärt, wenn<br />

der Schuldner davon Gebrauch machen will.<br />

Anni, seine Kindermutter, war auf dem Kuubel nicht die<br />

Majestät, aber das Faktotum, führte die Haushaltung treu,<br />

als ob es die eigene wäre, und mit Einsicht und Verstand<br />

dazu. Es ließ nichts zuschanden gehen, übte Guttaten, wie es<br />

dem Hofe wohl anstand, aber nicht zur Erhebung der eigenen<br />

Person, wie der ungerechte Haushalter im Evangelium, und<br />

pflegte seinen Micheli noch immer, als ob er ein Wickelkind<br />

wäre. Es war überhaupt eine eigentümliche Haushaltung, wie<br />

schwerlich mehr eine im ganzen Lande zu finden ist. Michel<br />

war der Angel, um welchen sich alles drehte, der große Bauer,<br />

der Gewaltige und doch eigentlich das Kind, welche alle als<br />

Kind behandelten, verhätschelten, jedoch mit Respekt.<br />

Der Knubelhof war so eine Art Schlaraffenland, von<br />

allen gesucht, von niemand freiwillig verlassen. Michel gönnte<br />

es seinen Leuten, Speise und Trank waren gut und im<br />

Ueberfluß, die Löhne nicht besser als an andern Orten, aber<br />

auf einige Taler extra kam es Michel nicht an, wenn man es<br />

ihm zu treffen wußte. Mit der Arbeit brauchte sich niemand<br />

zu übertun, in Wind und Wetter sprengte Michel seine Leute<br />

wenig herum, jedenfalls nie aus Bosheit, wie es hie und da<br />

zu geschehen -pflegt, sondern nur, wenn Not vorhanden war.<br />

Er hatte Leute genug und nicht halb zu wenig, leincr war<br />

gezwungen für zwei zu schassen, wenn er nicht pfuschen und<br />

j im Rückstand bleiben wollte, jeder tonnte gut und bequem


zeit darf einschließlich der vor- und nachzuholenden Arbeitszeit<br />

eine Dauer von zehneinhalb Stunden nicht übersteigen.<br />

Sie ist im normalen Tagesbetrieb in der Zeit zwischen 6 und<br />

20 Uhr zu legen und muß an Tagen vor Sonn- und Feiertagen<br />

mindestens um 17 Uhr beendigt werden.<br />

Sportfischer-Verein des Kantons Obwalden. (Eing.) Der<br />

kantonale Sportsischerverein hält eine außerordentliche Generalversammlung<br />

ab. Diese findet am Sonntag, den 1. Dezember<br />

194(j, in der Krone in Sarnen, um 13.30 Uhr statt. Als<br />

Haupttraktanden sind folgende zu nennen: Wahl eines Nitgliedes<br />

in den Vorstand an Stelle des verstorbenen Dr. Diet-<br />

Helm. Sowie Wahl eines Präsidenten.<br />

Dann soll aber im besondern ein Entwurf über eine revidierte<br />

kantonale Fischerei-Verordnuug zur Verhandlung kommen.<br />

Dieser Entwurf sollte alsdann nach Gutheißung durch<br />

diese Versammlung an die zuständigen Behörden weitergeleitet<br />

werden, damit diese Verordnung schon für das kommende<br />

Jahr Gesetzeskraft erhält.<br />

Möge diese Tagung gut beraten sein und damit einen<br />

glücklichen Wurf machen, sowohl durch die Wahl eines tüchtigen<br />

Präsidenten, wie auch durch die Vorarbeiten für die gesetzlichen<br />

Verordnungen. Die Pacht des Melchfees soll ebenfalls<br />

noch diskutiert werden. Diese Traktanden bieten alle Gewähr,<br />

daß eine große Zahl Petri-Jünger erscheinen, insbesondere<br />

alle aktiven Fischer. Zum allseitigen guten Gelingen<br />

wünschen wir Petri Heil!<br />

Zur schweizerischen Gerätemeisterschaft <strong>1946</strong>/47 am Sonntag,<br />

den 17. November 194k, in der Turnhalle in Sarnen.<br />

Vierzehn Kunstturner der schweizerischen Elitemannschaft werden<br />

sich am nächsten Sonntag zum Wettkampf stellen. Besonders<br />

zu erwähnen ist der S ch w e i z e r m e i st e r im Ringturnen,<br />

Karl Frei aus Zürich, der dem Anlasse allein<br />

schon eine hohe Note gibt. Das große Können, dem eine harte<br />

Geistes- und Körperschulung vorangeht, wird bei allen Besuchern<br />

einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.<br />

Wir heißen heute schon alle Wettkämpfer aus Luzern,<br />

Zürich, Schwyz, Uri und sogar ein Ticinese aus Lugano in<br />

unserer Residenz herzlich willkommen. Erweisen wir ihnen<br />

unsere Verbundenheit und Sympathie mit einem zahlreichen<br />

Besuch am 17. November in der Turnhalle in Sarnen.<br />

Der Vorverkauf hat schon stark eingesetzt, und es ist empfehlenswert,<br />

sich frühzeitig Plätze zu reservieren.<br />

Wir verweisen auf das Inserat in der heutigen Nummer<br />

dieses Blattes.<br />

Turnverein Sarnen.<br />

Sarnen. (Eing.) Am 11. November waren es 35 Jahre,<br />

als sich Herr und Frau Joses Wirz-Leimgruber einander<br />

die Hand zum Lebensbunde gereicht haben. Beide erfreuen<br />

sich noch bester Gesundheit. Wir wünschen ihnen ein<br />

noch recht langes und glückliches Leben!<br />

Sarnen. Als Stationsvorstand von Sarnen wurde<br />

Herr T r o x l e r, bisher Vorstand in Steinen (Kt. Schwyz),<br />

gewählt. Herrn Troxler geht der Ruf eines sehr tüchtigen Beamten<br />

voraus, und in Steinen herrscht über seinen Wegzug<br />

allgemeines Bedauern. Wir heißen den neuen Betreuer unserer<br />

Bundesbahnstation bestens willkommen!<br />

Sarnen. (Einges.) „Z e i t u n d G e i st". Sonntag, den 17.<br />

November, 15.30 Uhr, Montag und Dienstag, den 18. und<br />

19. November, je 20.00 Uhr, finden im „Peterhof" Sarnen<br />

kulturpolitische Vorträge für alle Töchter und<br />

Jungfrauen statt. Das Frauenstimmrecht hat in vielen Kantonen<br />

bereits seine berechtigte Abweisung erhalten. Es steht<br />

auch in Obwalden außer Diskussion. Frauen und Töchter weben<br />

indessen manchen Faden in das Linnen, aus dem die<br />

Geschichte von Familie und Volk dargestellt ist. Die Mädchen<br />

sind die Frauen und Mütter der kommenden Generation.<br />

Sie wollen mit offenen Augen die Zeitgeschichte verstehen und<br />

die Kräfte, die heute „Geschichte" machen. Wer nur an sich<br />

selbst denkt, bleibt auch im Handeln klein und eng. Ansgefchlofsene<br />

Menschen lernen die großen Zusammenhänge verstehen,<br />

aus denen der Film der Zeit sich abrollt und erfassen<br />

mit weitem Blick ihren Standort und ihre Ausgabe. Darum<br />

freuen wir uns auf diese Stunden, in denen Männer von<br />

Format aus ihrem reichen Wissen und ihrer großen Ersahrung<br />

zu uns sprechen. Als Referenten konnten gewonnen wer"-<br />

den: H. H. Dr. P Bruno Wilhelm, OSB., Kollegium Sarnen,<br />

Herr Dr. Gotthard Odermatt, Landammann, und Herr<br />

Otto Studer, Nationalrat und Präsident des Schweiz. Kath.<br />

Volksvereins. Es ist für die Töchter eine große Ehre, wenn die<br />

Väter des Volkes zu ihnen kommen. Diese Vorträge wird sich<br />

keines entgehen lassen. — Sollte die eine oder andere Frau?<br />

auch gerne hören, was geboten wird, wird sie an der Türe<br />

kaum abgewiesen werden.<br />

machen, was ihm oblag. Darum sah der Knnbelhof auch<br />

schöne aus als so viele andere, wo mit den Händen gekargt<br />

wird und die Zeit immer zu kurz ist für die wenigen Leute<br />

und die viele Arbeit; denn Michel plagte der Geiz nicht, sein<br />

Lebenszweck war nicht, noch reicher zu werden, des Jahresso-<br />

und soviel tausend Gulden vorzuschlagen, sondern er<br />

wollte auf dem schönsten Hof der berühmteste und stärkste<br />

Bauer sein.<br />

Wenn nun ein sogenanntes großes Werch anging, Heuet,<br />

Ernte und so weiter, wo die Leute sich gegenseitig aufpassen,<br />

wann angefangen und was täglich geschafft wird, und jeder<br />

der Beste sein will, dann wollte Michel sich auch zeigen, dann<br />

trat er an seines Volkes Spitze, und dreingeschlagen mußte<br />

werden, daß Funken stoben, damit allenthalben es heiße:<br />

„Seht, wie es bei Michel geht! Der ist aber los; wenn er will,<br />

mag ihn keiner; er ist fertig, wenn die andern kaum angefangen<br />

haben!"<br />

Sein Volk gönnte ihm auch diese Freude, schaffte sich fast<br />

die Seele aus dem Leibe und nicht zu seinem Schaden; denn<br />

je größere Freude Michel hatte, desto offener war seine Hand,<br />

und desto freigebiger war er mit Speise und Trank; und<br />

war der Sturm vorbei, so hatten es die Arbeiter um so besser,<br />

er ließ sie ordentlich verschnaufen.<br />

So hatte Michel auch sehr selten über Untreue zu klagen.<br />

Der Wächter fehlte nicht, Anni hatte die Augen offen, man<br />

hätte meinen sollen, wie ein Hase Tag und Nacht. Anni war<br />

licht mit den aufrührerischen Augen betrachtet als eine<br />

Dienstmagd, welche eine unrechtmäßige Gewalt sich angemaßt,<br />

ondern als Hausmutter, wie Anni es auch wirklich war. Und<br />

E t w a s über alles aus Kerns<br />

Am Sonntag müssen wir uns noch einmal roden. Jetzt ist<br />

e? aber höchste Zeit, daß man aufräumt mit diesem Geist.<br />

Kalt chruiselet es einem, wenn man die Artikel im „Unterwaldner"<br />

liest und treibt einem fast den Schweiß heraus, wie<br />

sie über ein Priester urteilen und schreiben. Zu unserer Zeit<br />

wäre so etwas nie, nie, nie passiert, das sollen die Herren, die<br />

das Fortschritt nennen, wissen.<br />

Ja, das ist wirklich ein ganz gewaltiger Fortschritt, aber<br />

ein trauriger, ein himmeltrauriger.<br />

Ich frage mich immer, wenn ich den „Unterwaldner" zur<br />

Hand nehme, ja ist es denn noch nicht genug? Merken sie denn<br />

noch nicht, wo das hinaus geht? — Braucht es denn bigoscht<br />

noch mehr, vielleicht ein Unglück, eine Seuche oder sonst eine<br />

Pest, bis unsern Leuten die Augen aufgehen?<br />

Da nützt zur Bekehrung kein fremder Geistlicher, und wenn<br />

er auch den Doktor hat, wenn man nur das lösen will, was<br />

einem paßt und wenn sie dann in der Zeitung das nicht «nterstreichen,<br />

was auf sie abgemünzt ist.<br />

Man soll nur in die Wirtschaften gehen, was man da hie<br />

und da zu Ohr bekommt, nicht zum sagen und nicht zum<br />

schreiben! Soll mir einer sagen, das gehe nicht gegen die Kirche!<br />

Soll mir einer sagen, das sei nur Politik und der Pfarrer<br />

habe sich nicht darein zu mischen! So, wenn die Grasgrünen<br />

statt in die Zehnuhrmesse gehen, in die Wirtschaften<br />

hocken oder sonst herumstehen, dann sind das die gleichen, die<br />

sagen: „Wir sind auch katholisch, so gut wie ihr!" Dank schön!<br />

Sternenmillionen, so weit haben wir es gebracht in nnserer<br />

bisher braven Gemeinde! Nuindig hab ich so ein Bürschchen<br />

gschweigget. Der wollte mir beweisen, was die KK sind.<br />

Der hat nicht lange geredet! Ich habe ihm dann bewiesen,<br />

was die Männer an der Spitze von der Volkspartei sind. Die<br />

andern, die mitlaufen und meinen, es gehe ja nur um deu<br />

Röthlin und Konsorten und sie selbst hätten nichts gegen den<br />

Pfarrer und der Pfarrer sei ihnen lieb und recht, nur hätte<br />

er sich nicht einmischen sollen, da kann man nur mitleidig beten:<br />

Herrgott verzeih ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!<br />

Aber ausgepaßt, die Vordern wissen schon, was sie tun! Ein<br />

liberaler Geistlicher, ja, das gibt es leider auch, der ihnen zu<br />

allem ja und amen sagen würde, das wäre ihnen schon recht,<br />

dann wären sie ruhig. O je! Aber wir sorgen dafür, daß 'es<br />

das nicht gibt im Lande vom Bruder Klaus!<br />

So ein Grasgrüner wollte mir sagen, wir hätten den<br />

Milchkrieg angezettelt. So, habe ich ihn dann gefragt, welche<br />

Halterbuiren die Milch gekündigt haben im Sommer, er<br />

solle mir das beweisen, ich gebe ihm für jeden einen Napaliöndler.<br />

— Nicht einen hat er mir sagen können. — Wer ist<br />

dann in Witzerlen herumgelaufen? Welche Partei hat das<br />

Milchprogramm in ihre Satzungen aufgenommen? — Wer<br />

Sarnen. (Eing.) Das Instrumental- und Vokalkonzert<br />

der Feldmusik und des Männerchors vom letzten Sonntag<br />

hat allgemein sehr guten Anklang gefunden. Die Turnhalle<br />

war vollbesetzt. Könnte das Konzert nicht wiederholt werden?<br />

Wäre sehr zu begrüßen.<br />

Ein Musikfreund.<br />

Sarnen. Als letzte Aelplerkilbi des Landes hat die Sarner<br />

Kilbi einen zahlreich besuchten und fröhlichen Verlauf genommen.<br />

Die „Wilden" hatten mit der losgelassenen Schuljugend<br />

viel Arbeit. Der Krieg ist vorbei, und möge uns eine lange<br />

und fruchtbare Friedenszeit befchieden sein. Dann wird unsere<br />

Bauersame auch ferner ihre schöne Aelplerkilbi feiern können.<br />

Sarnen. In der Nacht vom Freitag auf den Samstag fiel<br />

der erste Schnee ins Tal. Die Wärme im Boden rückte ihm<br />

aber zu Leibe, und am Nachmittag sah man vielerorts die<br />

Kühe wieder auf der Weide. Auch an Martini wurde noch<br />

geweidet. Der Landmann kann auf ein gutes Jahr zurückblicken.<br />

Gottes Segen hat ihn beschützt.<br />

Sarnen. Post. (Eing.) In der letzten Mittwochnummer<br />

dieses Blattes befürchtet ein Einsender die Abschaffung der<br />

sonntäglichen Schalterstunde. Diese Abschaffung wäre endlich<br />

einmal im Hinblick ans die geplagten und gehetzten Postleute<br />

nur zu begrüßen; wäre es in Sarnen nicht möglich,<br />

diese Stunde auf den Samstagabend anzusetzen, so daß die<br />

Schalter von 8—-8.30 oder 9 Uhr dem Publikum offen blieben<br />

und somit alle noch am Abend eintreffende Post in Empfang<br />

genommen werden könnte? Um diese Eingangspost handelt<br />

es sich in der Hauptsache. Damit wäre beiden Teile geholfen,<br />

und die Postbeamten und Briefträger hätten nun ihren freien<br />

Sonntag. Die bisher am Sonntag aufgegebene Post kommt ja<br />

jeweilen auch erst am Montag früh zum Versand. — Was der<br />

Einsender punkte Bequemlichkeit schreibt, drängt zur Frage,<br />

ob seine Forderung nach der Sonntagsschalterstunde nicht in<br />

den Bereich der Bequemlichkeit gehört, wenn von der Post<br />

wenn Anni auch immer sagte: „Meine Schweine, mein Flachs,<br />

unsere Kühe" und so weiter, so hatte es doch reine Hände,<br />

ein sauber Gewissen, sah treuer zu Michels Sache als manche<br />

Mutter zum Vermögen ihres Sohnes, Anni hatte also nicht<br />

Ursache, jemanden durch die Finger zu sehen, es konnte niemand<br />

zu ihm sagen: „Schweigst mir, so schweig ich dir."<br />

Da also niemand droben gerne fortwollte, so nahm jedes<br />

sich sehr in acht, daß es nicht fortmutzte. Es gab ein ordentlich<br />

Aufsehen, wenn ein Knecht oder eine Magd vom Knubel ging.<br />

Es kam daher wie der Landsturm, datz man zehn Höfe mit<br />

den Aspiranten um eine einzige Stelle hätte versehen können,<br />

es ging wie in einem hungrigen Lande um eine Staatsstelle'<br />

oder wie wenn die Tauben ziehen auf einen vereinzelten<br />

Erbsacker.<br />

So lebte Michel in vollem Behagen und Genügen, in<br />

weiter Runde war er sicher der einzige Mensch, der keine<br />

Wünsche hatte, deren Erfüllung nicht in seiner Macht stand.<br />

Und wenn er schon wie jetzt Löcher am Kops und Beulen am<br />

Leibe hatte, störte dies sein Behagen nicht im mindesten, im<br />

Gegenteil, er genoß das frohe Selbstgefühl, andere hätten noch<br />

viel größere Löcher und noch viel mächtigere Beulen.<br />

Als er frisch gewaschen ausgestanden war, setzte er sich mit<br />

gutem Appetit ans Frühstück und ließ es sich Wohlsein trotz<br />

einem Engländer. Sein Frühstück glich aber auch einem englischen,<br />

bestand nicht bloß aus dünnem Kaffee und hartem<br />

Brot, Käs und Butter waren auch da samt Eiertätsch und<br />

Erdäpselrösti.<br />

„Und wenn du durch den Morgen hungrig wirst, so ist<br />

Schinken und sonst noch Fleisch im Kuchischast", sagte Anni.<br />

bat dann die Milch nicht geliefert? So dreckig sind wir da^<br />

dock * und wenn man uns auch zentum mtt Dreck bewirft!<br />

Streit m>d Z.,»I «„«°n°l»-l' »<br />

leisten besser zu machen, das sind Sachen und da haben wir<br />

von t deu Den andern anoetu noch nichts, auch gar nichts gemerkt!<br />

.. .. . . „<br />

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->ch möcht nicht plazieren, was wir seit der^Maigemeinde<br />

hPT 9js.slT.fif<br />

fertig gebracht haben. Aber, wir gehen hal m die Kirche und<br />

Mren es dort! Der Kindergottesd.enft .st mcht mehr eilte<br />

flirr« Anaeleaenheit. Die Kinder singen wieder, nach vielen<br />

vielen Jahren. Die Orgel begleitet sie dazu. Und das kostet<br />

nicht ein paar hundert Franken mehr.<br />

Im Gottesdienst singt man wieder einmal, daß man losen<br />

darf und nicht gerne aus der Kirche herausgeht Der Orgeldecke!<br />

tätfcht nicht im Takt mit den Orgelschlusseln. Der Gesang<br />

klappt ohne Zwischenlärm. .<br />

Und am Montagabend haben wir einmal eine Musik gehört<br />

von der neuen „Harmonie", daß es nur ziiin staunen<br />

war. Jedes Stück saß, daß wir nur so eine Freude hatten,<br />

hoffentlich führen sie es noch einmal auf, ich gehe grad wieder<br />

losen. Wenn die andern auch verrückt sind, daß so schnell<br />

eine Musik zustande kam und sogar dein Bundesrat schrieben<br />

so muß man eben spielen, nid psurren, md Hornisten! Wir<br />

wollen etwas hören mit Kernsern und nicht gespickt mit sreniden<br />

Musikanten. Herr Garovi und der neuen „Harmonie"<br />

alle Anerkennung!<br />

And daß unser neuer Gemeindepräsident ehrenamtl<br />

i ch und nicht um fünfzehnhundert Franken sein Amt versieht,<br />

beweist, daß nicht der Pulver das Amt wertvoll macht!<br />

Das ist ein Anfang von einem Fortschritt, den wir annehmen<br />

dürfen, dankbar, und wenn man uns auch rückständig tituliert.<br />

So, und nun -vollen wir unsern Burgerrat bestellen mit<br />

friedlichen Männern. Gerechtigkeit wird siegen, so wahr es einen<br />

Gott gibt und der Priester sein Stellvertreter ist.<br />

Speziell ihr Alten, rafft euch noch einmal auf, geht noch<br />

einmal ins Dorf, zeigt, wer Meister ist in einer katholischen<br />

Gemeinde. Wenn die andern ein schwarzes Mäntelchen umhängen,<br />

reißt es ihnen ab, zeigt, daß ihr auch noch da sind,<br />

die wir in einem andern Geist aufgewachsen sind. Und ihr<br />

Jungen, hört wieder auf uns Alten, ^ahre haben uns ersahren<br />

gemacht. Gebt nichts aus die Schalmeien der andern,<br />

denn es kommt für alle die Zeit, wo wir uns zu verantworte»<br />

haben.<br />

Wenn wir einst in den letzten Zügen liegen, ein Pfarrer<br />

kann uns helfen. Betet für sie alle, und wenn sie auch meinen,<br />

sie hätten es nicht notwendig! Friede möge wieder einziehen<br />

in unsere Gemeinde, das wünscht mit allen der Arvimelk.<br />

NB. Ich danke noch zum Schluß für die ttäsmärkli, die<br />

man inir geschickt hat für H. H. Pfarrer, ich habe sie abgegeben.<br />

verlangt wird, ihre Angestellten und Beamten auch noch am<br />

Sonntag aufzubieten? Jawohl, die Post ist für das Volk da,<br />

es bezahlt die Taxen; aber es hat alles seine Grenzen. Privat-<br />

Interessen sollen auch da nicht zum Diktat werden; denn auch<br />

das Publikum hat die Pflicht, durch Charaktergröße auf etwas<br />

zu verzichten, das gar nicht notwendig ist nnd anders gelöst<br />

werden kann. O wir eigenwilligen Menschen! Sechs Tage<br />

lang bekommen wir die Post, und ebenio lange sind die<br />

Schalter offen. Und dazu hat mancher noch die Möglichkeit,<br />

seine Postsachen bei Abwesenheit in einem Postfach schön versorgt<br />

zu haben. Die Post ist für das Volk da und das Bolk<br />

in obigem Sinne anch für die Post und ihre Beamten und<br />

Angestellten. Das ist populär, das heißt volkstümlich, volksfreundlich,<br />

und alle Bnndesbetriebe sind populär, wenn wir<br />

sie nett und gerecht behandeln. Darum zum Schluß: Die<br />

Postverwaltung schließt ant Samstagabend die Schalter um<br />

5 Uhr, öffnet sie wieder zwischen 8 und 9 Uhr, lind die Frage<br />

ist gelöst und die „Not" des Einsenders und seiner Freunde<br />

behoben. Fiat!<br />

Sarnen. (Eing.) „Junge Bühne". Mit allem jugendlichen<br />

Eifer hat die „Junge Bühne" den Steibruch einstudiert<br />

und gibt sich die größte Mühe, dem menschlich schönen<br />

Werk gerecht zu werden. Der „Steibruch" von A. I. Welti<br />

selber braucht keine Empfehlung mehr. Sein Name kennt selbst<br />

der einfache Bürger, wurde das Werk doch schon iinzählige<br />

Male durch Laienbühnen ausgeführt, nachdem es an der<br />

Landi mit dem l. Bolkstheaterpreis ausgezeichnet wurde. I»<br />

einer prächtigen Handlung zieht an uns das Leben eines<br />

Zuchthäuslers vorüber, der unschuldig zehn Jahre eingesperrt<br />

wurde, der von zu Hause fort nach Amerika zog, nachdem er<br />

durch sein ungezügeltes Leben den schlechtesten Eindruck hinterlassen<br />

hatte. Im Rausch wurde er Vater eines Dübels, der<br />

nun als armer Trottel in der Gegend herumvagabnndiert,<br />

und Vater eines lieblichen Mädchens, das einen seltsamen Zug<br />

„Ich hätte es auch aufstellen können, aber ich wußte nicht,<br />

ob es dir recht sei, du wirst mir so wunderlich, ist dir gar<br />

nichts mehr zu treffen, es erleidet mir, so dabei zu sein." u<br />

„Wird öppe nit sein, oder was mache ich Wunderliches? ,<br />

sagte nun Michel, der an solche Vorwürfe gewöhnt schien,<br />

kaltblütig.<br />

„Da mag ich dir auftragen, was ich will, und anwenden,<br />

wie ich will, du sagst nie mehr, daß es dich gut dünke, und daß<br />

es dir recht sei. Das muß einem gmühen, selb glaub!"<br />

Anni gehörte zu der großen .Äasfe der Köchinnen, welche<br />

nicht zufrieden ist, wenn man zeigt, daß die Speisen gut sind,<br />

indem man tapfer davon ißt, sondern die anch will, daß man<br />

rühmt, wie gut sie seien.<br />

Michel pressierte nicht mit dem Essen, mußte auch J»i'<br />

schendurch Anni Rechenschaft ablegen, wie er gestern den<br />

Tag verbraucht, aber sie war mit seinem Bericht absolut g° l<br />

nicht zufrieden.<br />

„Aber Micheli, Michelisagte es, „denkst du denn<br />

nie daran, daß du auch ein Mensch bist und totgeschlagen we^<br />

den könntest, und wer erbt dann den schönen Hos? Und noch<br />

dazu an einem so wichtigen Tag! An der heiligen Ostern,<br />

denk, wenn du da in der schweren Sünd nngesinnet hätte!<br />

sterben müssen! Denkt doch das junge Bolk nie, was es für cm<br />

Tag ist! An dir dünkt es mich nichts anders, du hast den Verstand<br />

noch nicht, bist noch zu jung dazu Wenn er nicw<br />

anders tut, muß er mir weg. Ich will nicht wenn es ew<br />

Unglück gibt, daß alle Leute es mir vorhalten' mein Bub f CI<br />

schuld daran."<br />

(Fortsetzung folgt.)


nl Zuchthäusler hinauf hat, der als Außenseiter der Gesell-<br />

LCTft nach seiner Heimkehr aus Amerika auf seinem verwahrosten<br />

„Steibruch" haust. Das Mädchen weiß aber nicht, daß<br />

der Murer sein Vater ist, aber es glaubt als einziger Mensch<br />

leidenschaftlich an seine Unschuld. Den Drang des Mädchens<br />

seinem Vater hinauf sehen die Bürger von Langnach nicht<br />

gern sie sind argwöhnisch und wittern, weiß Gott was dahinter.<br />

Da ist vor allem der Lehrer Kiburz, ein eifriger Er-<br />

.jeher, der sich vor allem empört, daß dieses Mädchen seine<br />

freie Zeit bei diesem zweifelhaften Menschen zubringt. Auch<br />

L r Gmeindamme, der Pflegevater des Maiti, ist besorgt.<br />

qjHt allen Mitteln versucht man das Mädchen von Murer !<br />

fortzuhaben. Murer selbst will dazu helfen, nachdem man ><br />

ifnii droht, man werde das Kind über seine Herkunft und i<br />

über feinen Stiefbruder Näppi aufklären. Doch das, Blut ist i<br />

starker. Das Kind läßt sich nicht abhalten, bis der Lehrer auf !<br />

rücksichtslose Art das Geheimnis lüftet. Dem Maiti bricht i<br />

der Glaube an den Murer zusammen. Ganz verstört, mit !<br />

seltsamen, geheimnisvollen Worten, läuft es davon. Es,will !<br />

nicht mehr leben. Es spielt mit dem Gedanken, ins Wasser zu ;<br />

gehen, wie es seine Mutter aus Liebesgram tat. Man sucht';<br />

Kind, nachdem es in der Nacht von Haus fortschlich.<br />

Man ahnt ein Unglück. Alle quälen sich mit Selbstvorwürfen,<br />

selbst der selbstsichere Lehrer, am meisten aber Murer, der<br />

am Abend zuvor die Mitteilung aus Amerika erhalten hatte,<br />

daß der wirkliche Täter gefunden worden sei. Aber diese Tatsache<br />

hilft ihm nicht über sein „versnerwerchtes" Leben, er will<br />

den Mord zugut haben. Der Näppi, diese wandelnde Schuld,<br />

will er aus dem Wege schaffen und dann auch seinem Leben<br />

ein Ende bereiten. Wie aber doch noch alles ein gutes Ende<br />

findet, darüber kann sich jeder selber überzeugen.<br />

Die spannende Handlung ist aber nicht vor allem das dra-<br />

»mtisch Große in Weltis „Steibruch". Vor allem einzigartig<br />

ist die herrliche Bearbeitung des großen Stoffes. Wie er alles<br />

.„snmmenballt in den Zeitraum von drei Tagen, während<br />

diesen sich alles abspielt, auf den Schauplatz des alten, verwahrlosten<br />

Steinbruches, auf dem einem das ganze Leben<br />

einer Gemeinde in wenigen scharf nmrissenen Personen vorüberzieht.<br />

Es wird kein Besucher unbewegten Herzens den Saal verlassen,<br />

jedem wird er etwas geben, ja selbst der goldene Humor<br />

wird auf die Rechnung kommen.<br />

Die „Junge Bühne" erwartet daher jedesmal ein volles<br />

Haus. Doch muß zum voraus gesagt werden, daß nur drei<br />

Äussührungen in Frage kommen können. Eine Extraausführung<br />

kommt aus technischen Gründen nicht in Frage.<br />

Man verweist besonders auf die Aufführung vom Mittwoch,<br />

die als Volksvorstellung zu einem Einheitspreis von<br />

Fr. 1.50 auf allen Plätzen durchgeführt wird. Die „Junge<br />

Bühne" will für das Volk spielen; denn der „Steibruch" ist<br />

ein Stück für das Volk, weil seine Menschen mitten unter uns<br />

leben. Und weil sie damit auch eine kleine Lehre verbinden<br />

will, wie der Schein oft trügt, und wie auch im scheinbar<br />

schlechten Menschen beste und ehrlichste Absicht wohnt.<br />

Kerns. Den Nebel aus den Augen'. (Korr.) Am Samstag<br />

flog der „Unterwaldner" in alle Häuser in Kerns mit dem<br />

großausgemachten Artikel „Große Volksversammlung von<br />

grundsätzlicher Bedeutung in Kerns." Die Volkspartei (Rothlinpartei)<br />

hatte am Sonntag vorher einen Geistlichen aus<br />

dem Bistum St. Gallen zu einem Vortrag über „Kirche und<br />

Politik" eingeladen. Die Verbreitung des Berichtes über das<br />

Referat in alle Häuser ist völlig überflüssig. Das Pfarreivolk<br />

hat klare Weisungen vom hochwürdigsten Bischos anläßlich der<br />

Firmung von der Kanzel aus erhalten. Wer Ohren hatte zu<br />

hören, hörte und stellte sich im Gehorsam zum geistlichen Vatcr<br />

der Diözese. Daß eine liberale Partei einen Geistlichen<br />

einladet, um ihn gegen den Diözesanbischof auszuspielen, ist<br />

charakteristisch und hat über die Kantonsgrenzen hinaus Peinlich<br />

überrascht.<br />

Die Berichterstattung im „Unterwaldner" gibt kein klares<br />

Bild über das „geistliche" Referat. Zudem ist es jouinali<br />

stisch es Erfordernis, daß man so w i ch 11 =<br />

ge päpstliche Zitate, die man gegen Pfarrer<br />

und Bischof ausnützen will, genau zitiert<br />

und ihnen den Sinn läßt, den ihnen der Papst<br />

gegeben hat. Als Beispiel sei folgende Stelle aus dem<br />

Bericht des „Unterwaldner" unter die Lupe genommen:<br />

„Und wörtlich zitierte er (der Referent) aus dem Rundschreiben<br />

Papst Leo XIII.: .Zweifellos ist in staatlichen Fragen<br />

ein ehrlicher Meinungsstreit geduldet, solange er in den<br />

Schranken der Ehrlichkeit' und der Gerechtigkeit bleibt/ —<br />

Demnach sei es nicht etwas Schlechtes, wenn es verschieb cne<br />

Parteien gebe, denn nur aus verschiedenen Meinungen heraus<br />

könne etwas Nützliches, Aufbauendes für den steint itia<br />

für das Volk sich ergeben. Aber niemals dürfe die<br />

Kirche in den Streit der Parteien hinunter<br />

gezogen oder sie z ur Hilfe g e n o m m e n w e i -<br />

den, um den politischen Gegner mundtot zu<br />

machen. Das würde h e i ß e n, d e n Glauben m i ß -<br />

brauchen." (Was hier gesperrt ist, steht im „Unterwaldner"<br />

in Fettdruck.)<br />

Das Zitat stammt aus der Enzyklika Leos XIII., „Sapientiac<br />

chriftianac" vom 10. Januar 1890 über die Bürgerpflichten<br />

der Christen. Das Zitat ist im „Unterwaldner" aus dem<br />

Zusammenhang gerissen und falsch ausgelegt worden.<br />

Die Stelle in der Enzyklika heißt: „Gleichmäßig daraus<br />

bedacht, ihr eigenes Recht zu wahre», wie auch das Recht anderer<br />

Peinlichst zu achten, hält die Kirche es nicht für ihre Äusgäbe,<br />

zu entscheiden, welche Staatsform die bessere sei,<br />

oder mit welchen besonderen Einrichtungen em christliche'.'<br />

Staatswesen zu führen sei: sie verwirft keine der verschiedenen<br />

Staatsformen, wenn nur Religion und Sittlichkeit gewahrt<br />

bleiben. — Dieses Beispiel müssen auch die einzelnen Ugnstett<br />

im Denken und Handeln befolgen. Zweifelsohne ,st es em edles<br />

Bemühen aus politischem Gebiete, wenn man, ohne Wahrheit<br />

und Gerechtigkeit zu verletzen, dafür eintritt, daß ,en<br />

Grundsätze tatsächlich Geltung erhalten, die als die besten ,u<br />

das Gemeinwohl erscheinen. Aber die Kirche rn die parteip -<br />

tik verwickeln oder sie benutzen, um die Gegner zu überwinden,<br />

heißt die Religion maßlos mißbrauchen. —• ,jtn Gegenteil,<br />

allen muß die Religion heilig und unverletzlich sein, es<br />

ist sogar 'bei den Staatsangelegenheiten, die von dem SUtengesetz<br />

und den religiösen Pflichten nicht getrennt werden<br />

tonnen, zuerst und zumeist das im Auge zu behalten, vav i<br />

christlichen Religion besonders förderlich ist; wenn irgendwo<br />

durch die Anschläge der Feinde diese in Gefahr ist, so muß jeder<br />

Streit ruhen, und alle müssen einmütig und einträchtig<br />

für den Schutz und für die Verteidigung der Religion eintreten.<br />

Sie ist ja das höchste Gemeingut, nach dem alle andern<br />

sich zu richten haben."<br />

Der Papst redet aso von der Entscheidung über die<br />

Staatssorm. Im „Unterwaldner" ist das Zitat auf die Parteipolitik<br />

umgebogen. Das widerspricht dem Sinn des päpstlichen<br />

Wortes.<br />

Der Kampf in Kerns ist ein Ringen um christliche Grundsätze<br />

in der Öffentlichkeit und nicht bloße Partei- oder Familienpolitik.<br />

Kerns. (Korr.) Am letzten Sonntagmorgen trug man die<br />

sterbliche Hülle von Theodor Reinhard, des beliebten<br />

„Hechhuisthedi", auf den Friedhof hinaus. Im Alter von<br />

66 Jahren ereilte ihn der Tod dort, wo er sich immer am<br />

liebsten aufhielt, im Wald und in der Natur. Man schätzte in<br />

ihm einen guten und aufrichtigen Menschen, der einfach und<br />

schlicht sein bäuerliches Leben lebte, der früh lernen mußte,<br />

die Sorgen und Nöten eines Bauernhofes zu tragen. Bereits<br />

mit dem 17. Altersjahre mußte er mit seinen Geschwistern<br />

das väterliche Heim übernehmen, auf dem er nun bis<br />

zu seinem Lebensende lebte und arbeitete. Aber trotz allen<br />

Sorgen und Schicksalsschlägen blieb er immer der fröhliche<br />

und gemütliche Thedi, der in jeder Lage einen guten Spruch<br />

wußte. Er war auch als guter Schütze ein leidenschaftlicher<br />

Jäger, doch nicht so sehr des Wildes wegen, als vielmehr aus<br />

Liebe zur Jagd. Er liebte die Jagd und seine Jägerkameraden,<br />

die ihm in schöner Weise ihren Waldgruß mit einem<br />

grünen Tannenzweig zum Grabe brachten. — Seinen lieben<br />

Angehörigen entbieten wir herzliche Teilnahme. Wir werden<br />

den Hechhuisthedi nicht vergessen und ihm auch im Gebete<br />

gedenken. Er ruhe im Frieden!<br />

Alpnach. (Korr.) Der Cäcilienverein wird am kommenden<br />

Sonntag, den 17. November, eine gehaltvolle k i r ch -<br />

liche Cäcilienfeier durchführen. Der noch junge Verein<br />

will Gott dem Herrn den Dank und die Huldigung durch<br />

die Verehrung seiner großen Vereinspatronin gebührend abstatten.<br />

Es ist auch ein stiller Dank damit verbunden, daß die<br />

Kirche eine so prächtige Orgel erhalten hat vor Jahresfrist.<br />

Eigentlich arbeitet ja der Cäcilienverein das ganze Jahr zur<br />

Ehre Gottes und zur Verschönerung des Gottesdienstes. Doch<br />

will er diesen Festtag ganz speziell gestalten. So hat der Direktor,<br />

Herr Jost Mäder, die Missa solemnis in As<br />

von F. Schubertfür den kirchlichen Gebrauch eingerichtet<br />

und einstudiert. Der Meister hat drei Jahre an diesem Werk<br />

gearbeitet (1819—1822). Das Ganze zeugt von durchdachter<br />

Kleinarbeit, aber auch von kindlicher Innigkeit und tiefem<br />

Glauben. So beginnt jeder Satz im Credo mit einem neuen<br />

„ich glaube" (credo) und das drohende „Judicare" (richten)<br />

läßt er durch schmetternde Posaunenklänge wuchtig unterstreichen.<br />

Das Ganze wird so zur großen Dramatik. Der Meister<br />

stellt an Sänger und Orchestranten, wie auch an den Organisten<br />

große Anforderung. Nie aber ist das Selbstzweck. Immer<br />

will er dem Werk Innigkeit und Tiefe abgewinnen. Er<br />

will, wie es alle Kirchenmusik sein soll, den Gottesdienst, die<br />

Frömmigkeit, das Miterleben der heiligsten Geheimnisse unterstreichen<br />

und hervorheben. Wenn wir das wissen, wird sicher<br />

auch jeder musikalische Laie dieses Werk des großen Schubert<br />

verstehen. Gerade deshalb liebt das Volk Schuberts Kirchenmusik<br />

so sehr, die ihr Daseinsrecht in der Kirche ebensosehr<br />

besitzt wie die nüchternen, melodiearmen Werke neuerer Kom-<br />

Positionstechniker.<br />

Danebst wird noch das „Salve Regina" von Josef Rheinberger<br />

und das „Ave Maria" für einen Knaben- und Männerchor<br />

von C. Franck gesungen. Zu diesem Anlaß wird sicher<br />

auch unser Organist, Herr Lehrer Ernst Lüthold, aus dem<br />

neuen Werk Ganzes herausholen. So wird die ganze Feier zu<br />

einem erhabenen Gottesdienst, der um 9.30 Uhr beginnt. Ueber<br />

dieses Fest schreiben wir den Psalmvers: „Lobet den Herrn<br />

in seinem Heiligtum. Lobet ihn mit Posaunenschall und Saitenspiel,<br />

alles was Odem hat, lobe den Herrn!" (Psalm 150.)<br />

Alpnach. Eine Klassentagung der Jahrgänge 1892/93 der<br />

untern Gemeinde Tarnen, Schuljahrgang 1906/7. (Eing.) Es<br />

ist ein lobenswerter Brauch und eine schöne Sitte, Tagungen<br />

zu veranstalten, wobei ein Zusammentreffen früherer<br />

Schulgespanen stattfindet. Nach über 40 Jahren weiß man sich<br />

gegenseitig viel zu erzählen, was man erlebt und wie sich das<br />

Leben auswirkte; mau sehnt sich darnach, einander wieder mal<br />

von Angesicht zu Augesicht sehen zu können. Aus diesen Gründen<br />

sind auch bei uns Jnitianten wach geworden, die eine<br />

solche Tagung ermöglichen sollten und dann zum Gelingen<br />

brachten. Auf den 3. November abhin erging an alle noch<br />

erreichbaren Schülerinnen und Schüler der Geburtsjahrgänge<br />

1892/93 die freundliche Einladung zu einem Stelldichein ins<br />

Hotel „Schlüssel" zu Alpnach, dessen Wirtin eben auch zu dieser<br />

Gilde gehörte. Es war recht erfreulich, wie all die Leutchen,<br />

selbst aus sehr entfernten Gegenden, dem Rufe Folge leisteten.<br />

Allerdings mußten auch einige entschuldbare Absenzen<br />

iu Kauf genommen werden, waren doch erstlich einige nicht<br />

mehr am Leben, teils weit ennet dem großen Bach oder sonst<br />

aus zwingenden Gründen verhindert. Nach herzlicher gegenseitiger<br />

Begrüßung erfolgte um 1 Uhr die Ordre zum Mittageffen.<br />

Sinnige und schöne Dekoration lud sympathisch zu Tische-<br />

Das Menu war ausgezeichnet, die Tranksame süffig, begreiflich<br />

drum, daß die Stimmungs-Scala rasch ins Steigen<br />

versetzt wurde. Das Tafelmajorat hatte die Aufgabe, diese rege<br />

zu erhalten, eine nicht gar fchwierige Anforderung, da von<br />

Anfang an schon jegliches Zeremonie! fallen gelassen ward<br />

und einem vertraulichen familiären Ton weichen mußte. Ob<br />

in hervorragenden Stellungen oder gewöhnlicher Lebensart<br />

stehend, ob Reich oder Mittelstand, ob Arbeitskreis oder besser<br />

gestellt, spielte keine Rolle. In erster Linie wurde selbstverständlich<br />

dankbar der Jnitianten gedacht, ihrer rührigen Arbeit<br />

und daher so gutem Erfolg. Vom Großstadtkreis Zürich,<br />

der Zentrale der bezüglichen Arbeitsstelle, vom schönen Oberwallis,<br />

beim Simplonloch, von der Jndustriekapitale Winterthur,<br />

vom Urort der schweizerischen Buchdruckerei, Beromünster,<br />

dem Glasindustrieort Küßnacht, aus dem St. Gallergebiet<br />

von Zuzwil, sogar aus Amerika reichten die Fäden ins<br />

<strong>Obwaldner</strong>ländchen und fanden selbstverständlich Anschluß bei<br />

den Jnitianten in Giswil und Sarnen, von da in den Außenbezirken<br />

der Residenz, am Sarner See und in den Höhenlagen.<br />

Diese nun 53- und 54jährigen Teilnehmer, noch ledig<br />

oder verheiratet oder sogar Großväter oder Großmütter, fühlten<br />

sich wieder verjüngt, wurden humoristisch und lebhast in<br />

Sinn und Gelenk, in Herz und Gemüt. Ein allgemeines Wohlbefinden,<br />

heitere Geselligkeit! Nebst ruhigen, schweigsamen<br />

Personen, deren Freude sich nicht in Gesprächen offenbarte,<br />

waren die andern sehr angeregt und vom Tafelmajor leicht<br />

anzuregen, ihren Gefühlen in Tischreden Ausdruck zu geben,<br />

war es ein Gemeinde- oder Kantonsrat. Selbst auf der<br />

Frauenseite hatten sich die Zungen gelöst und erfreuten die<br />

Gesellschaft mit ihren Voten, teils über die Vorarbeiten, Erinnerungen<br />

und heitern Episoden. Man trat förmlich aus sich<br />

heraus. Die behäbige Wirtin sorgte indessen beständig für das<br />

leibliche Wohl ihrer für diesen Tag Schutzbefohlenen. Was<br />

Wunder, wenn auch Musik und Gesang zu ihrem Rechte kamen.<br />

's Käthi trug mit noch wenig gelittener, schöner Sopranstimme<br />

einige Lieder vor. Auch das Tanzbein erhielt Betätigung.<br />

Schriftliche Entschuldigungen von Musikdirektor Halter<br />

Kari sowie Dr. med. Otto Haas mußten mit Bedauern ent-<br />

. gegengenommen werden und noch andere. Barmherzigkeit und<br />

wohltätiger Sinn kamen ebenfalls zum Ausdruck. Eine Andentung<br />

auf die heute hungrigen Kinder ennet unserer Landesgrenzen<br />

erinnerte, wie wir's dagegen gut haben, so daß eine<br />

Tellersammlung zu einiger Linderung der dortigen Not<br />

eine erkleckliche Summe abwarf. Herzlichen Dank dafür.<br />

Indessen rückte der Uhrzeiger unattfhaltsam vor und es<br />

mußte allgemach an den Aufbruch gedacht werden. Allgemein<br />

äußerte sich der Ausdruck vollster Zufriedenheit über die restlos<br />

gelungene Tagung. Den Jnitianten, -allen denjenigen^ die<br />

zum Gelingen Beiträge leisteten, der Wirtschaft, allen ^eilnehmern<br />

wurde der beste Dank ausgesprochen, auch ganz besonders<br />

dem generösen Spender aus Amerika sür seine klingenden<br />

Beisteuern, den Schweigsamern für ihre Aufmerksamfett.<br />

Letzte Grüße allseits und auf ein frohes Wiedersehen in<br />

weiteren 40 Jahren, oder doch 5. Die Seßhaftem aber blieben<br />

aber noch zurück mit der Devise: Miär gahud nu lang nid<br />

hei! Doch auch diesen schlug schließlich die Abschiedsstunde.<br />

„D e t Tag wird mir immer in Erinnerung bleiben; das war<br />

ein schönes Fest!", meinte der Amerikaner Louis, aber auch<br />

alle andern. Eine photographische Ausnahme aller Teilnehmer<br />

wird jedem zugehen, als bleibendes Andenken.<br />

Giswil. (Korr.) Am 4. Dezember dieses Jahres sind es 20<br />

Jahre, daß der Männerchor Giswil gegründet wurde. 18 sangessrendige<br />

Männer fanden sich am genannten Tage des Iahres<br />

1926 in der Krone zusammen, um den Grundstein zu diesem<br />

Verein zu legen. Der damalige Hanptinitiant, Hr. Daniel<br />

Dotta, wurde zum Präsideuten gewählt. Anläßlich einer<br />

Stimmprüfung durch den bestellten Prüfungsexperten, Herr<br />

Direktor Marti aus Sarnen, wurden dann, mit einer Ausnähme,<br />

alle als singfähig befunden. Der junge Verein begann<br />

unter der Direktion von Herrn Lehrer B u r ch mit den Proben,<br />

blühte und trug schöne Liederfrüchte. Allein und mit anderen<br />

Vereinen wurden viele Konzerte, Unterhaltungsabende<br />

und Theaterstückli aufgeführt, sei es, um die Kasse zu speisen,<br />

oder auch zur Wohltätigkeit. Proben und Anlässe ließen sowohl<br />

den Sänger, wie die Zuhörer, das tägliche Leid für einige<br />

Stunden vergessen und gaben immer wieder neuen Mut und<br />

Freundschaftssinn. Wo man singt, da laß dich nieder, denn ein<br />

schönes Lied und ein wenig Humor geben neuen Lebenssinn-<br />

Fleiß, Gemütlichkeit 'und Freundschaftssinn waren und sind<br />

beim Männerchor immer Trumpf. Dadurch gewann der Verein<br />

immer neue Freunde und Gönner. Dank der Znvorkommenheit<br />

der Gemeindebehörde und unserer Freunde konnte<br />

die Blüte veredelt werden. Wir hoffen, es bleibe weiter so und<br />

unser Verein könne in vermehrtem Maße mithelfen, die Anlasse<br />

unserer Gemeinde zu verschönern, zu Nutzen von Volk<br />

und Heimat. Allen unseren Freunden und Gönnern sagen wir<br />

an dieser Stelle herzlichen Dank und bitten sie, uns treu zu<br />

bleiben. Wegen Arbeitsüberlastung des Hrn. Lehrer Bnrch<br />

wurde später Herr A l f o n s R y m a n n zum Dirigenten gewählt,<br />

der uns bis heute treu blieb. Beiden Dirigenten sei für<br />

die Liebe und Treue zum Verein und für ihre Mühen herzlich<br />

gedankt.<br />

Der Mitgliederbestand hat sich in diesen 20 Jahren verdoppelt.<br />

Durchblättert man das Mitgliederverzeichnis, so sieht<br />

man das Kommen und Gehen. Doch es gibt auch ein Bleiben.<br />

Ja, es gibt doch noch alte, treue Mitglieder. An der Gründung<br />

anwesend und seither uns treu geblieben ist unser Freund<br />

Beat Vogler, Malermeister, der auch unter unsern Ehrenmitgliedern<br />

figuriert. Vor Jahresfrist mußten wir, leider zu früh,<br />

unser Ehren- und Aktivmitglied Jost Josef, Schreinermeister,<br />

der auch seit der Gründung ein treuer Sängerfreund war, zu<br />

Grabe tragen. Er ruhe im Frieden. Als alte, treue Mitglieder<br />

können weiter genannt werden: Ehrenmitglied Zumstein<br />

Josef, Kantonsrat; Ehrenmitglied Zenger Hans, Bahnangeftellter;<br />

Costa Hans, Bäckermeister. ^<br />

Diese Mitglieder sollen uns ein Vorbild sein für die Liebe<br />

zum Gesang und die Treue zum Verein, und uns zur Nachahmung<br />

ermuntern.<br />

Am nächsten Sonntag und Montag, den 17. und 18. November,<br />

will nun der Männerchor sein 21. Wiegenfest in bescheidenem<br />

Rahmen feiern und lädt dazu alle Sängerfreunde<br />

ein. Natürlich können von unserm Verein keine großartigen<br />

Leistungen erwartet werden, da wir mit viel neuen Mitglieoern,<br />

die noch nicht Meistersänger sind, auftreten müssen. Wir<br />

wollen jedoch versuchen, unser Bestes zu leisten, um einige gemütliche<br />

Stunden zu bieten. Wir heißen alle Sängerfreunde<br />

herzlich willkommen.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Zunehmende Auswanderung.<br />

Im August <strong>1946</strong> sind aus der Schweiz 121 Personen (Vorjähr<br />

34) und seit Jahresbeginn 1166 Personen nach überseeischen<br />

Ländern ausgewandert. Im gleichen Zeitraum des<br />

Vorjahres betrug das Auswandererkontingent nur 114 Personen.<br />

Die militärischen Inspektionen.<br />

Der Bundesrat hat eine Verordnung über die gemeindeweisen<br />

Inspektionen erlassen, die nach Rekrutierungskreisen<br />

organisiert werden. Es wird unterschieden zwischen<br />

Hauptinspektionen für sämtliche Jnspektionspslichtigen, die<br />

nicht aus einen besonderen Besammlungstag aufgeboren wer-


den, Nachinspektionen für Pflichtige, die aus irgend einem<br />

Grunde nicht an der Hauptinspektion teilnehmen konnten oder<br />

deren Jnspektionspflicht erst nachträglich entstanden ist, sowie<br />

besondern Besammlungstagen für Jnspektionspflichtige, die<br />

auf das Jahresende in eine andere Heeresklasse übertreten, sofern<br />

damit eine Umbewasfnung oder Umrüstung verbunden ist,<br />

sowie für solche, die auf Jahresende aus der Wehrpflicht entlassen<br />

werden. Diese besonderen Besammlungstage finden in<br />

der Regel im Dezember statt. Die Verordnung regelt im einzelnen<br />

die Organisation der Inspektionen. Territorial rekrutierte<br />

Verbände können an Stelle von gemeindeweisen zu<br />

einheitsweisen Inspektionen einberufen werden. Die Unteroffiziere<br />

werden getrennt inspiziert. Die Jnspektionspflichtigen<br />

erhalten weder Sold noch Verpflegung.<br />

Kantone<br />

Schwyz. Das Steuergesetz angenommen. Die<br />

Stimmbürger von Schwyz hießen am Sonntag die vier zur<br />

Abstimmung vorgelegten Vorlagen gut und zwar die Vollzugsverordnung<br />

zum Gesetz über die Kranken- und Unfall-<br />

Versicherung, welche den Krankenkassen größere Kantonsbeiträge<br />

bringt, mit 6358 gegen 4144 Stimmen, das Lehrerbesoldungsgesetz<br />

mit 6204 gegen 4319 Stimmen, das Gesetz<br />

über Beiträge an den Ausbau und Unterhalt der Bezirksund<br />

Gemeindestratzen mit 6454 gegen 3670 Stimmen und<br />

das Steuergesetz mit 5431 gegen 5129 Stimmen. Die drei<br />

ersten Vorlagen dienten namentlich dafür, das Steuergesetz<br />

durchzubringen, entlasten sie doch die Gemeindefinanzen. Bei<br />

der Festsetzung der Kantonsbeiträge an die Krankenkassen<br />

wurden sogar zwei Varianten für den Fall der Annahme und<br />

der Verwerfung des Steuergesetzes aufgestellt. Für das<br />

Steuergesetz hatten alle Parteien und großen Verbände die<br />

Ja-Parole ausgegeben, mit Ausnahme der Sozialdemokraten,<br />

die Stimmfreigabe beschlossen hatten und zwar weil ihnen der<br />

Kantonsrat einen Kantonsbeitrag von 200 Franken an die gewerkfchaftliche<br />

Rechtsauskunftstelle verweigert hatte.<br />

Lesenswerte<br />

Gedanken<br />

(Korr.) Die Blätter fallen; die Natur bereitet ihren Winterschlaf<br />

vor. Aber bevor dies geschieht, breitet sie noch einmal<br />

ihre ganze Herrlichkeit vor unseren Augen aus. Mach einen<br />

Spaziergang über Feld: Von weitem schon siehst du den Wald<br />

in allen Farbtönen schillern, sicher ein bezaubernder Anblick.<br />

Aber diese Herrlichkeit dauert nicht lange, zumal nicht im<br />

Obstbaumwald; wie kahl und frostig stehen sie dann da, wenn<br />

auch das letzte Blatt verschwunden ist! — Ist das nicht ein<br />

Bild unserer eigenen Vergänglichkeit, unseres Verblühens?<br />

Wer denkt ernsthaft daran? Keine Zeit! Geschäft, Erwerb,<br />

Gewinnstreben (harmloser ausgedrückt: Existenzkampf),<br />

alles lenkt uns ab von dem Einen, Großen, Gewaltigen, das<br />

Tod heißt. „Ja, im Leben muß man schaffen, arbeiten, verdienen;<br />

das andere ist für die Duckmäuser und Halblebigen"<br />

und so weiter.<br />

Ja, arbeiten wir nur im richtigen Sinn und Geist, dann ist<br />

es sicher, daß wir von unserm Arbeitssegen auch andern zugutekommen<br />

lassen, die darben oder nichts haben! Die Form,<br />

wie dies geschieht, ist persönliche Sachen durch Spenden für<br />

Hungernde oder durch Eingliederung eines kleinen Gastes<br />

(Kriegskind) in den eigenen Haushalt. (Hüten wir uns aber,<br />

über den Nächsten zu urteilen, weil e r das Gute nicht an die<br />

große Glocke hängt oder das Gute nicht s o tut, daß es nach<br />

unserm Denken geht!)<br />

Das ist also, in diesem Sinne verrichtet, ein Arbeiten im<br />

Geiste des Christentums, wenn die Sonne der Nächstenliebe<br />

über der Arbeit leuchtet. Auf diesem Weg können wir durch<br />

den Allerseelenmonat schreiten.<br />

*<br />

Kürzlich feierten wir den Weltmissionssonntag.<br />

Wer die Missionszeitschriften durchgeht, wird gar viele Flehrufe<br />

der Missionäre herausfinden. Was sagte doch Papst Pins<br />

der Elfte von der Unterstützung der Ausländischen Missionen:<br />

„Wir haben es immer erfahren und beobachten können, daß<br />

die tatkräftige Unterstützung des Missionswerkes den Helfern<br />

außerordentliche^ Segen bringt." Warum das? Weil dieses<br />

Werk direkt an der Rettung unsterblicher Seelen arbeitet. Der<br />

Segen fließt also in Familie und Heimat zurück, wenn die<br />

Neugetauften in der ihnen eigenen, wirkungsvollen Art auch<br />

für uns beten. Wie einzigatrig können wir auch durch dieses<br />

Liebeswerk den Armen Seelen beistehen!<br />

Wenn aber die „kalte Hand" unversehens uns „hinüberbefördern"<br />

sollte, dann haben wir ja im richtigen Geiste geschafft.<br />

Der Tod ist dann kein Schreckmittel, sondern der Eingang<br />

zur unermeßlichen Herrlichkeit, die Gott denen bereithält,<br />

die ihn lieben.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 14. November.<br />

11.00 Aus dem Berner Musikleben des vergangenen Soulmers.<br />

12.15 Zur Unterhaltung. 12.40 Neue englische Unter-<br />

Haltungsmusik. 13.00 Tanzmusik. 13.30 Notiers und probiers.<br />

16.30 Studierende des Basler Konservatoriums vor dein<br />

Mikrophon. 17.00 Radiosextett. 17.45 Schubert-Lieder. 18.00<br />

Tieriinder im Zoologischen Garten Basel. 18.30 Mufit aus<br />

fernen Ländern. 18.45 Sendung der Radiokameraden. 19.00<br />

Klaviermusik von Franz Liszt. 20.00 Neues von Konrad und<br />

Luise. 20.30 Volkstümliche Musik. 20.50 Orchester Radiosa.<br />

21.15 Radio-Briefkasten. Beromünster gibt Auskunft. 22.10<br />

Streichtrio von Schubert.<br />

Freitag, 15. November.<br />

11.00 Das Freitagsmofaik. —- 11.45 Ballettmusiken. 12.15<br />

Verkehrsmitteilungen. 12.40 Studioorchester. 13.20 Aus Operetten<br />

von gestern. 16.30 Die halbe Stunde der Frau. 17.00<br />

Eine Stunde mit Chopin. 18.00 Aufnahmen der B.B.C. 18.30<br />

Was sagt uns die moderne Malerei? Vortrag. 18.50 Aufnahmen<br />

der B.B.C. 19.10 Weltchronik. 19.55 Studioorchester.<br />

20.40 Mensch und Staat. 21.00 „E Lieder-Schwizerreis". Konzert.<br />

Samstag, 16. November.<br />

11.00 Die Stunde der Romantik. 12.00 Melodien und<br />

Rhythmen. 12.15 Vorschau auf die sportlichen Veranstaltuugen.<br />

12.25 Basel lädt ein ... 12.40 Die Woche im Bundes-<br />

Haus. 12.50 Tony Bell spielt. 13.15 Schallplatten. 14.00 Bericht<br />

von der Weltkonferenz der Erzieher in U.S.A. 14.15<br />

Singspiel „Brüderlein fein". 15.00 Walliser Monatsbilder:<br />

November. 15.15 Unbekannter Carl Löwe. 16.00 Bücherstunde.<br />

17.00 Mandolinenionzert. „Canterini di Locarno".<br />

17.40 Jnstrumentenparade. 18.00 Jugendstunde. 18.20 Duette.<br />

18.40 Das soziale Weltgesicht. 19.10 Der westschweizerische<br />

Beobachter. 19.40 Die Woche. 20.05 Buntes fürs Land. 20.30<br />

Im Kleinstadtparlament. Hörbilder. 21.00 Streichorchester<br />

Toni Leutwiler. 21.30 Tanzabend. 20.05 Fortsetzung Tanzabend.<br />

.Verbreitet bei Sbivaldm Bolkssremd!'<br />

Todes-Anzeige<br />

s» «äassräfs j m s ä ä s<br />

und bekannten m , V g ^ meinen lieben GutteW#»<br />

» f - Schwi.».,<br />

vater, Bruder und Schwager<br />

VM/396I<br />

Herrn<br />

A u g u s t i n W i r ;<br />

alt Gemcindepolizist<br />

zu sich in die ewige Heimat abzuberufen. Er starb, wohlversehen<br />

mit den Tröstungen ..»lerer heilige» Religion,<br />

nach einem arbeitsreichen Leben ,m Dienste der Familie<br />

und her Gemeinde, im 72. Lebensjahr.<br />

Wr empfehlen den liebe» Verstorbenen einem frommeu<br />

Gebete und bitten um ein liebevolles Andenken.<br />

. Sarnen, den 11. November <strong>1946</strong>.<br />

In tiefer<br />

Arou rxof. W>rz-von :Hoß<br />

Hildegard und Jos, Wiprächt-ger-Wirz<br />

und Töchter Hildegard, Klara, Trudy<br />

mcb, dcnt. Hermann und Marghenta W>rz-W>rz<br />

~ und Kinder Esther und Gerhard<br />

Dr. pH«. August Wirz<br />

Hedwig Wirz.<br />

Beerdigung: Donnerstag, den 14. November,<br />

morgens 7.45 Uhr. Weggang vom Trauerhaus 120 Utjr.<br />

S i eb eii t e v: _ Donnerstag, den 21. Novenilier.<br />

Trauergottesdienst 7.45 llhr.<br />

Schuiciz. ficrätemeistersEhaft <strong>1946</strong>147<br />

Borrnnden-Wetttampj 856<br />

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Sonntag, den l7. November 1Ö46, 14.00 Uhr.<br />

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bUtc^öie ® ut $ bIUtIe,{t „<br />

2. d- Ci


S«r»ln<br />

Samstag, den 16. November 19-<br />

76. Jahrgang — Nr. 91 1. Blatt<br />

M M n e r<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />


U n v e r a n t w o r t l i c h e V e r h e t z u n g<br />

same Werk der Universität Freiburg sein. Hochschulsonntage<br />

gibt es nicht nur in der Schweiz, sondern zum Beispiel auch<br />

in Italien, wo die Katholiken jedes Jahr Millionen für<br />

die katholische Herz-Jesu-Universität in Mailand zusammensteuern.<br />

Die Katholiken Belgiens führen sogar an zwei aufeinander<br />

folgenden Sonntagen Hochschultage durch, an denen<br />

sie für die freie katholische Universität Löwen eine Großzügigkeit<br />

an den Tag legen, welche die schweizerische weit<br />

übertrifft.<br />

Die letztjährige Kollekte für die Universität Freiburg ergab<br />

über 110 000 Franken; davon entfallen auf die einzelnen<br />

Diözesen: Basel (die Kantone Solothnrn, Luzern, Bern,<br />

Zug, Basel, Aargau, Thurgau und Schaffhausen) 50 700 Fr.;<br />

Ehur (die Kantone Graubünden, Schwyz, Glarus, Uri, Unterwalden,<br />

Zürich und Liechtenstein) Fr. 22 800; Freiburg<br />

(die Kantone Freiburg, Waadt, Neuenburg und Genf) Fr.<br />

14 600, St. Gallen (die Kantone St. Gallen und Appenzell)<br />

Fr. 16,200; Sitten (Kanton Wallis) Fr. 3800 und Tessin<br />

Fr. 2500.<br />

Jene Gesamtsumme, auf die über 1,5 Millionen Katholiken<br />

der Schweiz verteilt, ergibt pro Katholik und Jahr zirka<br />

6—7 Rappen. Das ist gewiß noch recht bescheiden und überschreitet<br />

nicht das Maß eines kleinen Almosens. Es ist einleuchtend,<br />

daß damit die Schweizerkatholiken keine eigene<br />

Universität unterhalten könnten, es reichte gerade für eine<br />

größere Sekundärschule. Wer ihnen ihre katholische Universität<br />

unterhält, ist der bloß 150 000 Einwohner zählende Kanton<br />

Freiburg. Er bringt alljährlich ein Vielfaches der Summe<br />

einer Ädventskollekte auf. Und er tut dies aus der<br />

klaren Einsicht in die Notwendigkeit und die Bedeutung einer<br />

katholischen Hochschule für die gesamte Schweiz. Ueber 50<br />

Jahre lang haben die Katholiken der Schweiz das Freiburger<br />

Volk sozusagen alleine die Last der katholischen Universität<br />

tragen lassen. Es ist an der Zeit, daß wir uns der Pflicht der<br />

Gerechtigkeit erinnern und an den Kosten der Universität<br />

Freiburg wirklich mittragen. Deshalb führt die<br />

katholische Schweiz am kommenden 1. Dezember den Hochschultag<br />

durch.<br />

„Neutrale Gewerkschaften". (Eing.) Die roten Gewerkschnsten<br />

hängen sich bei den katholischen Arbeitern das politisch<br />

und religiös neutrale Mäntelchen um. Die letzten Tage<br />

hat Rationalrat Dr. Oprecht— auch in Sarnen bekannt<br />

als Referent bei der roten Zeughausarbeitergewerkschaft —,<br />

seines Zeichens Präsident der schweizerischen sozialdemo-<br />

Eine Erklärung.<br />

In Nr. 90 des „Unterwaldner" vom 9. November abhin<br />

hat sich ein Einsender mit meiner Person in einer Art und<br />

Weise befaßt, die nicht unwidersprochen bleiben darf. Es liegt<br />

zwar keineswegs in meiner Absicht, mich mit diesem Blatt in<br />

eine Polemik einzulassen, weil, wie sich dies schon vielmal gezeigt<br />

hat, eine Auseinandersetzung mit den Mitarbeitern dieser<br />

Zeitschrift in sachlicher und objektiver Art gar nicht möglich ist.<br />

Was ich heute tun will und als meine Pflicht erachte, das ist<br />

eine Aussprache nicht nur mit der Bürgerschaft, sondern mit<br />

der gesamten Bevölkerung der Gemeinde Kerns.<br />

Es wird doch wohl von niemanden mit Recht bestritten<br />

werden können, daß die verhängnisvolle Spaltung in unserer<br />

Gemeinde mit der Wahl des Herrn Röthlin in die Gemeindebehörde<br />

und als Gemeindepräsident ihren Anfang genommen<br />

und in der unglücklichen Verfassungsänderung vom Jahre<br />

1942 ihre Fortsetzung gefunden hat.<br />

Es wird nicht möglich sein, auf Jahrzehnte zurück auch nur<br />

ein einziges Vorkommnis namhaft zu machen, das auch nur<br />

annähernd von so schweren Folgen begleitet gewesen wäre, wie<br />

die Wahl des Herrn Röthlin zum Gemeindepräsidenten und<br />

als Mitglied des Bürgergemeinderates. Herr Röthlin verstand<br />

es, in diesen beiden Behörden eine Gruppe zu bilden, die<br />

seinen Bestrebungen blindlings folgte. Diese Gruppe war es<br />

denn auch, die in mißbräuchlicher Weise einen Beschluß herbeiführte,<br />

der von der Rekursbehörde als „gegen alle Grundsätze<br />

von Treu und Glauben verstoßend" bezeichnet werden mußte.<br />

Herr Röthlin ist es ferner, bei dem das Bundesgericht feststellen<br />

mußte, daß er sich Herrn Gemeindeschreiber Windlin<br />

gegenüber der „üblen Nachrede" schuldig gemacht habe. Herr<br />

Röthlin ist es weiter, der in amtsmißbräuchlicher Weise Personen<br />

vor den Gemeinderat zitiert hat. Die Zahl solcher und<br />

ähnlicher Vorkommnisse könnte beliebig erhöht werden.<br />

Unter der Aufschrift „Diktaturmachenschaften nach Hitler —<br />

alias Geßlerart" wird mir nun im erwähnten „Unterwaldner"<br />

der Vorwurf gemacht, ich hätte mich in ungesetzlicher Art und<br />

in Ueberhüpfung der nächststehenden Instanz an den Bürgerrat<br />

gewendet und untertänigst habe derselbe mehrheitlich gehorcht,<br />

um ja nicht den Zorn des allmächtigen Angestellten<br />

herauszufordern; dadurch sei jedoch die Autorität der Werkkommission<br />

untergraben worden.<br />

Ich stelle vorab fest, daß die Darstellung dieser Angelegenheit,<br />

wie sie im „Unterwaldner" enthalten ist, in vollem Umfange<br />

tatsachenwidrig und eine böswillige Stimmungsmache<br />

gegen meine Person ist.<br />

Es widerstrebt mir, den Wortlaut dieser schamlosen, unverantwortlichen<br />

Einsendung hier folgen zu lassen, bei der die<br />

wirkliche Absicht, mich zu kränken und an den Pranger zu<br />

hängen, mit aller Deutlichkeit zutage tritt. Die Bevölkerung<br />

und ganz besonders die Bürger haben jedoch Anspruch auf eine<br />

Klarstellung solcher Anschuldigungen, und es wäre, wenn der<br />

Einsender im „Unterwaldner" wirklich an die mir vorgeworfenen<br />

Verfehlungen glaubt, seine unbedingte Pflicht, entweder<br />

selbst bei der zuständigen Behörde Beschwerde zu führen, oder<br />

dies bei befugter Instanz zu verlangen. Die nun eingeschlagene<br />

Form trägt unzweideutig den Stempel der Verdächtigung und<br />

der Verleumdung, und ein allfälliges Unrecht kann auf diese<br />

Weise nicht gesühnt werden.<br />

Bei der nun folgenden Darlegung des wahren Sachver-<br />

Haltes werde ich mich an die mit Datum vom 22. Oktober <strong>1946</strong><br />

an den Bürgergemeinderat gerichtete Eingabe halten.<br />

Ich machte den Bürgerrat darauf aufmerksam, daß sich<br />

schon seit langer Zeit ein Bedürfnis für die Anstellung einer<br />

weitern Kraft auf dem technischen Bureau geltend gemacht<br />

habe. Herr Ganz habe nun eine ihm im Frühjahr gebotene Gelegenheit<br />

benützt und habe auf ein diesbezüglich gestelltes Gesuch<br />

den Knaben Alb. Röthlin, jetzt Höchhaus, zu einer 14-<br />

tägigen Probezeit auf das Bureau kommen lassen. Der Knabe<br />

habe die Probe zur besten Zufriedenheit sowohl des Herrn<br />

Ganz als auch des Herrn Vogt bestanden und der Eintritt sei,<br />

weil der Knabe für den Sommer noch anderweitig verpflichtet<br />

war, auf den I.Oktober in Aussicht genommen worden. Um<br />

Mitte September mag es gewesen sein, als Herr Ganz der<br />

Verwaltungskommission den Vorschlag für die Anstellung<br />

dieses Knaben unterbreitet habe. Die Kommission habe sich jedoch<br />

auf den Standpunkt gestellt, diese Stelle müsse ausgeschrieben<br />

werden.<br />

Nachdem aber unter den, oben angeführten Datum vom<br />

22. Oktober von feiten der Kommission noch keine Antwort<br />

vorlag und weil ich dem Bürgerrat weitere Geschäfte vorzulegen<br />

hatte, gelangte ich an denselben mit dem Ersuchen, er<br />

möchte den Vorschlag des technischen Bureaus auf Anstellung<br />

des Knaben Röthlin genehmigen. Mit Beschluß des Bürgerrates<br />

vom 24. Oktober wurde das Bureau beauftragt, den<br />

^Knaben sofort anzustellen. Und nun möchte ich doch fragen,<br />

was für „Diktaturmachenschaften nach Hitler — alias Geßlerart"<br />

mir zur Last gelegt werden können, nachdem ich mit der<br />

ganzen Sache überhaupt nichts zu tun hatte, als daß mir Herr<br />

Ganz von seinen Vorkehren Mitteilung gemacht hat und daß<br />

ich ihn darauf aufmerksam machte, nicht die Kommission, sondern<br />

der Bürgerrat hätte gemäß Verwaltungsreglement die<br />

Aufgabe, das Personal für das technische und kaufmännische<br />

Bureau anzustellen. Diese Darlegungen abschließend, stelle ich<br />

fest, daß nicht ich den Knaben auf das technische Bureau beordert<br />

habe.<br />

Viel schwerwiegender ist jedoch der weitere Vorwurf an<br />

meine Adresse, ich hätte die zuständige Instanz, die nicht der<br />

Bürgerrat, sondern die Kommission sei, übergangen.<br />

Es ist richtig, daß ich nicht an die Kommission, sondern<br />

direkt an den Bürgerrat gelangt bin. Mit diesem Vorgehen<br />

habe ich aber keineswegs die zuständige Instanz übergangen,<br />

indem für mich einzig der Art. 8 des Verwaltungsreglements<br />

maßgebend ist. Derselbe bestimmt, daß das technische<br />

und kaufmännische Personal vom Bürgergemeinderat gewählt<br />

wird. Damit dürfte diese Angelegenheit abgeklärt und die<br />

im „Unterwaldner" vorgebrachten Behauptungen widerlegt<br />

sein.<br />

Der Einsender macht aber am Schluß seiner Ausführungen<br />

noch ganz besonders auf die Tatsache aufmerksam, daß das<br />

Elektrizitätswerk allen Bürgern und nicht nur einer Privat-<br />

AG. gehöre.<br />

In so schamloser und frivoler Weife ist doch wohl noch nie<br />

die Verwaltung eines Unternehmens von der Art des Gemeinde-Elektrizitätswerkes<br />

angegriffen und verdächtigt worden,<br />

wie dies in dieser Zeitungsnotiz geschieht. Wer heute das Gemeinde-Elektrizitätswerk<br />

trotz seinen alljährlichen Zuwendnngen<br />

an die verschiedenen Verwaltungen als eine Privat-AG.<br />

bezeichnen will, der betreibt bewußt eine unverantwortliche<br />

Verhetzung und er begeht ein himmelschreiendes Unrecht.<br />

Ich fordere zum Schlüsse alle mit dem „Unterwaldner" in<br />

gleicher Gesinnung stehenden Gemeindebürger auf, mich an<br />

zuständigem Orte zur Rechenschaft zu ziehen, sofern ich mir<br />

in den bald einundvierzig Jahren meiner Tätigkeit beim<br />

Elektrizitätswerk oder in andern Gemeindestellungen eine<br />

Handlung oder eine Unterlassung habe zuschulden kommen lassen,<br />

durch die die Gemeinde zu Schaden gekommen wäre.<br />

Anschuldigungen und Verdächtigungen, wie sie vom „Unterwaldner"<br />

jetzt und schon oft vorgebracht wurden,.weife ich mit<br />

Entrüstung und Abscheu zurück.<br />

Otto Hetz.<br />

! k r a t i sche n Partei, am internationalen Kongreß in Engj<br />

land es sehr bedauert, daß in Deutschland der Vatikan<br />

wieder obenauf schwinge. Mit andern Worten, es sei fürchter-<br />

> lich, daß die deutschen Katholiken sich wieder regen<br />

j und bei den Wahlen vielerorts gesiegt haben. Die feindliche<br />

i Haltung der Roten gegen die Katholiken könnte nicht besser<br />

j illustriert werden!<br />

i<br />

Sarnen. Schalter schlnß bei der Post. (Eing.)<br />

I Man sucht weiterhin die Absicht, an Sonn- und Feierl<br />

tagen den Schalter ganz zu schließen, mit der Sonntagsj<br />

ruhe zu begründen. Es gehöre den Postangestellten auch der<br />

j freie Sonntag. Die Ausgabe der Postsachen Sonntag vormit-<br />

! tags zwischen 10 und 11 Uhr ist für die Angestellten aber<br />

! mehr als tragbar. Es ist keine knechtliche Arbeit, im<br />

z geheizten Lokal während einer Stunde dem Publikuni die<br />

j Briefschaften und Zeitungen herauszugeben. Die Postler seli<br />

ber geben sich dieser „Schwerarbeit" gerne hin. Müssen denn<br />

! die Eisenbahner am Sonntag nicht ganz anders arbeiten<br />

: und damit auch viele Gewerbetreibende der Lebensmittelj<br />

brauche. Zudem brauchen nicht alle Postangestellten und<br />

j Briefträger während der kritischen Stunde anwesend zu sein.<br />

> Zwei Mann genügen. Sie können also abwechseln, und es<br />

' steht den Diensttuenden von 11 Uhr an der ganze Tag zur<br />

! freien Verfügung. Unter solchen Umständen soll auch'nicht<br />

J von Taxerhöhungen gesprochen werden. Die Leistungen zu-<br />

- gunsten des Publikums werden eingeschränkt und die<br />

! Taxen sollten steigen. Wir verwahren uns nochmals gegen<br />

j die geplante Neuerung. Sie kann nicht ersetzt werden mit<br />

. dem Offenhalten des Schalters am Samstag nachts oder<br />

durch das Mieten eines Postfaches. Es kann niemand hiezu<br />

gezwungen werden, und die Postbedienung durch die Briefträger<br />

ist ebenso pünktlich als durch das Postfach. Es kommen<br />

weniger Verwechslungen vor. Die Kreisdirektion möge diesen<br />

öffentlich ausgesprochenen Wunsch berücksichtigen. Er dient<br />

dem Publikum und den Angestellten ist die kleine Arbeit am<br />

Sonntag zuzumuten.<br />

Sarnen. An Martini abends verschied in seinem schönen<br />

Heim in Kirchhöfen Polizist Augustin Wirz in seinem<br />

72. Lebensjahre. Der Tod kam als Erlöser an ihn heran;<br />

denn über ein Jahr nagte eine unheilbare Krankheit an seiner<br />

früher so robusten Natur. Unverhofft traf ihn der Schlag<br />

und löschte das Lebenslicht aus. Nicht unvorbereitet schied<br />

er aus dieser armseligen Welt, sondern ausgesöhnt mit dem<br />

5>erraott an den er geglaubt und dem er sein ganzes Lebx„<br />

w Arbeit und Sorge geweiht hat. Der Verstorbene, aus ei»<br />

fachen Verhältnissen aufgewachsen war das Muster ei„ e§<br />

stets treuen und gewissenhaften Gemeindebeamten. $j er J<br />

Jahre Polizeidienst in der großen Gemeinde Sarnen<br />

Arbeit und Ueberwindung vieler Schwierigkeiten. Bei feinem<br />

Rücktritt haben Kanton und Gemeinde seine reichen


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PRO JUVENTUTE <strong>1946</strong><br />

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Vom 30. November bis 31. Dezember wird die Pro Juventutemarkenserie<br />

<strong>1946</strong> zum Verkauf gelangen. Die beliebten<br />

Wertzeichen, deren Zuschlag zum Taxwert verschiedenen Hilfswerken<br />

an der Jugend zugute kommt, bringen die Fortsetzung<br />

der"vor drei Jahren begonnenen Markenreihe „Bergblumen":<br />

So gibt die 30er Marke in den Farben blau, lila und grau<br />

ein Männertreu wieder. Der 20 Rappenwert zeigt die Berg-<br />

Hauswurz in einer auf den Dreiklang rot, gelb und grau<br />

Abgestimmten Abbildung. Die 10 Rappenmarke stellt die weiße<br />

Mrzisse dar; als Farbtöne walten dunkel-olive, orange und<br />

grau vor. Neben diese von Hans Fischer in Zürich entworfene<br />

Dreierseite hat Karl Bickel, Wallenstadtberg, ein Toepffer-<br />

Porträt gestellt. Die Fünfermarke ist diesem vor hundert<br />

Iahren verstorbenen Genfer Maler, Karikaturist und Schriftsteiler<br />

gewidmet; sie ist einfarbig in grün gehalten.<br />

men- und Arbeiterfragen (vergleiche Enzyklika Rerum novarum),<br />

also religiös-kirchliche Belange behandeln wollen oder<br />

müssen, hat die Kirche die Pflicht, zu wachen. Dieses ist in<br />

jenen Pfarreien um so notwendiger, wo die weltliche Behörde<br />

auch als Kirchenpflege funktioniert; also wo die Politik,<br />

wie Pius der Elfte gesagt hat, den Altar berührt und<br />

wo er das Mitreden fordert. Zur ersten Pflicht der katholisehen<br />

Wähler gehört es, daß in die Behörden, welche solche<br />

gemeinsame Sachen zu behandeln haben, nur Männer bestellt<br />

werden, welche ganz kirchlich gesinnt sind.<br />

Jene „bestqualifizierte geistliche Persönlichkeit", welche<br />

nicht durch die Türe des verantwortlichen Pfarramtes in die<br />

Hürde der Pfarrei Kerns Eingang fand, hat keineswegs eine<br />

.erschöpfende", sondern eine „zweideutige" Aufklärung gegeben,<br />

weil nach dem Bericht des „Unterwaldners" der erste<br />

Teil dieser Frage vorgetragen wurde, während der zweite<br />

Teil über die Pflichten' der Kirche gegen die Politik, die den<br />

Altar berührt, nicht zur Sprache kam. Es geht nicht an,<br />

fremde Referenten, welche falsche Ziele durch halbe Wahrheiten<br />

tarnen helfen, deswegen als „vorbildlich und feinfühlig"<br />

hervorzuheben. Die Grenzen des Reinpolitischen<br />

sollten Männer kennen, welche beteuern, trotz ihrer fortschrittlichen<br />

Bolkspartei gut katholisch zu sein.<br />

Kerns. „Harmonie". (Korr.) Am letzten Montag<br />

wurde die neue Musik „Harmonie" mit einem frischen Konzert<br />

in der „Sonne" der Bevölkerung von Kerns vorgestellt<br />

und mit Sang und Klang aus der Taufe gehoben. Die neue<br />

Musik hat den bestmöglichen Eindruck hinterlassen. Sämtliche<br />

Darbietungen wurden mit Schwung und Begeisterung<br />

wiedergegeben. Herr Garovi, dem man schon längst ausgezeichnete<br />

musikalische Qualitäten nachrühmt, hat hier das<br />

wesentliche Verdienst, daß er aus dem losen musikalischen<br />

Zusammenhang einen vortrefflichen Klangkörper geschmiedet<br />

hat.<br />

Das Spiel fiel besonders durch eine schöne Klangfarbe<br />

und durch eine gut herausgearbeitete Dynamik auf. Sauber<br />

wie ihre Instrumente glitzerte das Tonbild ihrer erfreulichen<br />

Musik. Das besonders Rühmenswerte ist die Wahl der<br />

Stücke. Sie zeigten in dieser guten Wahl aus einfacher, aber<br />

doch guten Musikliteratur, daß es ihnen vor allem daran<br />

gelegen war, eine einwandfreie Wiedergabe zu sichern. Das<br />

Programm wickelte sich auch schneidig und diszipliniert ab.<br />

Der zweite Teil des Konzertabends war mit einem<br />

Schwank von Stebler ausgefüllt. Das kleine Spielensemble<br />

der Harmonie spielte ergötzlich. Sie wußten mit guter Einfühlungsgabe<br />

und mit vielen guten Pointen vollgespickte<br />

Stück sicher und gewandt wiederzugeben, so daß sie einem<br />

mit ihrem sicheren Spiel eine ungemein vergnügliche Stunde<br />

bereiteten. Ihre Arbeit verdient das beste Lob.<br />

So rundete sich der Anlaß prächtig und schön zu einem<br />

heiteren und genußreichen Abend der Entspannung.<br />

Möge das Element der wahren Harmonie, das nicht nur<br />

die Vielfalt von Tönen zu einer herrlichen Einheit formt,<br />

sondern auch die Vielfalt menschlichen Denkens und Trachtens,<br />

denselben eindeutigen Erfolg zeitigen, den die „Harmonie"-Mnsik<br />

beanspruchen darf.<br />

Sächseln. Wallfahrt. (Korr.) Diesen Sommer kamen<br />

per Bahn 45 000 bis 50 000 Pilger nach Sächseln. Die Zahl<br />

ist gegenüber dem Vorjahr etwas zurückgegangen, weil der<br />

Autoverkehr wieder eingesetzt werden konnte. Für das Jahr<br />

der Heiligsprechung erwartet man einen Zustrom von 150 000<br />

bis 200 000 Pilgern.<br />

Engelberg. Aus unserem Kloster starb am Dienstag, den<br />

12. November in Davos, wohin er sich am letzten Samstag<br />

wegen eines hartnäckigen Hustens begeben hatte, eines schneilen<br />

und unerwarteten Todes, wahrscheinlich infolge Lungenlähmnng,<br />

Pater Notker G ächter aus Oberriet, St.<br />

Gallen, aufgewachsen in Goldach und St. Gallen. Er war<br />

geboren am 2. Mai 1899 als Sohn des Karl Gächter und<br />

der Heinrika Benz, legte nach seinen Gymnasialstudien in<br />

Engelberg die hl. Profeh ab am 29. September 1922 und erhielt<br />

die hl. Priesterweihe am I.Mai 1926. Durch gute Studien<br />

und einen Aufenthalt in England vorbereitet, lehrte er<br />

an unserer Schule besonders die englische Sprache und versah<br />

außerdem eifrig und tüchtig das Amt eines Bibliothekars.<br />

Er war persönlich freundlich und froh und immer sehr dienstfertig.<br />

Wir verlieren in ihm einen arbeitsamen, lieben und<br />

religiös eifrigen Mitbruder, den wir lange vermissen werden.<br />

Die Beisetzung fand am Freitag morgen in Engelberg statt.<br />

R. I. P. —5-<br />

Kantone<br />

Bern. Der neue bolschewistische Gesandte in Bern hielt<br />

einen glänzenden Empfangsabend ab, zu dem vom B u n -<br />

despräsidenten angefangen bis zum Kommunisten<br />

Nicole die Gäste zu Hunderten erschienen! Unser Gesandte<br />

in Moskau muß in einem Hotel mit zwei Zimmern<br />

logieren, ist denkbar primitiv untergebracht, während die<br />

Schweizer dem Bolschewiki für eine Aristokratenvilla sorgten.<br />

Zug. Ueber die Stadtratswahlen in Zug wird dem<br />

„Vaterland" geschrieben: „Bezeichnend ist das Vorgehen der<br />

Freisinnigen, indem sie die Prote st anten gegen<br />

die K a-t h o l i k e n ausspielten. Sie brachten auch<br />

zwei neue Kandidaten der Jungen in Vorschlag, während<br />

innerhalb der Partei die alten Kandidaten (auch für die<br />

Regierungsratswahl) keine Gnade mehr fanden. Auf Greisinniger<br />

Seite wurde besonders um die Stimmen der Jungen<br />

geworben in eigenen Schulungsabenden über das freisinnige<br />

Programm. Besonders machten sich die Jungfreisinnigen an<br />

die S p o r t k r e i s e heran, denen sie große Versprechen<br />

für Sportanlagen machten. Sie haben<br />

damit junge Leute an die Urnen gebracht, die sonst eher<br />

Mitläufer der Sozialisten waren. Sodann hat der gegen<br />

die Alten aufsässige, ja revolutionäre Ton<br />

der jungfreisinnigen Gruppe bei der politisch<br />

noch unbestimmten jungen Generation sehr Anklang gesunden.<br />

Die Freisinnigen möchten offensichtlich auf das Zubiläum<br />

der Bundesverfassung und auf die nächsten Nationalratswahlen<br />

hin in der Jnnerschweiz, das in andern<br />

Kantonen an die Sozialisten verlorene Terrain kompensieren."<br />

Die <strong>Obwaldner</strong> Jungkonservativen werden<br />

sich aus diesen Vorgängen in Zug eine Lehre ziehen. Bei den<br />

Jungfreisinnigen in Zug und Obwalden herrscht der gleiche<br />

scharfe und unduldsame Geist.<br />

Bafel. Zollbeamte erwischten in Basel einen Schweizer<br />

Reisenden, der versuchte, in einem auf Holz aufmontierten<br />

Familienwappen fünfzig Goldstücke zu schmuggeln.<br />

Die „Vögeli" wurden dem Manne weggenommen auf Nimmerwiedersehen.<br />

In Sarnen sollen sogar Goldvögel in<br />

Weggli gebacken „exportiert" worden sein.<br />

Humor<br />

Wie man inseriert. Verloren von der Neustadt bis zum<br />

Bahnhof eine silberne Armbanduhr von Frau Professor<br />

Schönlein, deren hinterer Teil emailliert ist.<br />

Radio —<br />

Beromünster<br />

Sonntag, 17. Nov.<br />

9.00 Prot. Predigt. 9.30 Orgelvorträge. 9.45 Katholische<br />

P r e d i g t. 10.15 Volkskonzert von Beromünster. 11.20<br />

Dichtung und Musik. 12.00 Musik aus alten und neuen<br />

Ballett-Suiten. 12.40 Beliebte Wiener Melodien. 13.00 Orchester<br />

Cedric Dumont. 13.30 Ein vergnügliches Rätselraten.<br />

14.00 Ländlermusik und Jodel. 14.20 Vom Leben auf einem<br />

dänischen Bauernhof. 14.35 Volkstümliche Kapellen und Solisten<br />

des Auslandes. 15.00 E Dröscherobe im Burehus. 16.00<br />

Melodie und Rhythmus. 17.00 Salta pro nobis, Geschichte.<br />

17.15 Geistliches a-caPella-Konzert. 17.45 Verdi als Meister<br />

des Opernensembles. Schallplattenplanderei. 18.30 Wir hören<br />

das Ausland. 20.00 John Smith und Frau, Legendenspiel.<br />

20.45 Geistliches Konzert. 21.30 Musik von Mozart. 22.10<br />

Kammermusik alter Meister.<br />

Montag, 18. Nov.<br />

11.00 Carmen, Oper, 2. Akt. 11.30 R. Schumann: Carneval.<br />

12.00 Schallplattenkonzert. 12.15 Durchgefallene Meisterwerke.<br />

12.40 Studioorchester. 13.20 Jazzpianist Freddy Thall.<br />

16.30 Schallplatten. 16.40 Für die Frauen. 17.00 Musik aus<br />

Ungarn. 18.00 Schweizer unter den Indianern Amerikas<br />

(Vortrag). 18.15 Klaviermusik. 18.35 Prot. Rundschau. 19.00<br />

Schallplatten. 19.40 Echo der Zeit. 19.35 Instrumentalensemble<br />

von Radio Bern. 20.25 Kleine Szenen aus dem<br />

Leben einer großen Königin: Victoria von England. 20.45<br />

Schubert und seine Operntexte. 20.50 „Adrast", Oper. 21.45<br />

Wochenrückblick für die Schweizer im Ausland. 22.05 Spätnachts<br />

und frühmorgens im Berner Bahnhof.<br />

Dienstag, 19. Nov.<br />

10.20 Schulfunksendung. Vom Klang der Orgel. 10.50<br />

Schallplatten. 11.00 Aus italienischen Opern. 11.50 Touristik.<br />

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12.00 Duette für Sopran. 12.15 Zitherklänge. 12.40 Studioorchester.<br />

13.20 Für den Opernfreund. 16.30 Lieder. 16.10<br />

Mendelssohn: Konzertstück. 17.00 Tanzmusik. 17.20 Werke<br />

italienischer Komponisten. 18.00 Klasse 3b. Hörspielfolge.<br />

18.30 Zwei Operetten aus dem Leben der amerikanischen<br />

Neger. 19.00 Orchester Cedric Dumont. 19.40 Echo der Zeit.<br />

19.55 Einführung ins Sinfoniekonzert. 20.00 Sinfoniekonzert.<br />

Mittwoch, 20. Nov.<br />

11.00 Musik zur Arbeit. 11.30 Genf spricht zu Ihnen.<br />

12.15 Neuaufnahmen. 12.40 Orchester Tony Bell. 13.10 Das<br />

Chanson des Monats. 13.25 Hinweis aus neue Bücher. 13.30<br />

Schallplatten. 16.30 Für die Frauen. 17.00 Kleine Revue der<br />

Tasteninstrumente. 18.00 Musik von Sibelius, Grieg und<br />

Gade. 18.30 Reise in den Norden, Plauderei. 18.50 Spielen<br />

Sie mit: Corelli: Triosonate in A-dur. 19.10 Donizetti und<br />

Rossini. 19.40 Echo der Zeit. 19.55 Schallplatten. 20.10<br />

Viktoriabahnhof 4.30 Uhr. Hörspiel. 21.10 Kaum bekannter<br />

Schumann. 21.25 Klassische Dialoge. 21.40 Kaum bekannter<br />

Schumann (Fortsetzung). 22.10 W. A. Mozart, Klavierkonzert.<br />

Danksagung<br />

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her <strong>1946</strong>, und der 3 Vs % Anleihe Schweizerische Centralbahn vom 1. Juni 1894 ( ezem ,;1 " ^ ZUr Deckung der laufenden<br />

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schweren Verluste unseres lieben 663<br />

Herrn alt Landammann<br />

Carl<br />

Stockmann-Durrer<br />

Apotheker<br />

sprechen wir Ihnen unsern tiefgefühlten Dank aus. —<br />

Wir danken besonders allen, die an der Beerdigungsseierlichkeit<br />

und an den Gedächtnissen teilgenommen haben.<br />

Ferner verdanken wir die vielen Meß-, Kranz- und Blumenspenden,<br />

sowie die zahlreichen schriftlichen und mündlichen<br />

Beileidsbezeigungen.<br />

Wir bitten, dem lieben Verstorbenen ein gutes Andenken<br />

zu bewahren und seiner im Gebete zu gedenken.<br />

S a r n e n, im November 1346.<br />

Die Trauerfamilie: Stockmann-Durrer.<br />

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M O n e r T o l k s f t m d<br />

Krisllich Wale MeitnkmdNbml, i» w<br />

(Eing.) Es mag auch die Nachbarn und Miteidgenossen der<br />

Urschweiz interessieren, daß die christlich-sozialen Arbeiter in<br />

l\u nicht schlafen, sondern am vergangenen Christkönigsfest<br />

einen Marsch durch Altdorf wagten. Aus der Residenz' und<br />

den umliegenden Gemeinden zogen an die 700 Männer und<br />

Iungmänner vom Knabenschulhaus durch die Bahnhofstraße<br />

zum Hauptplatz, dann durch die Schmiedgasse auf den Lehnplatz<br />

zum Tellspielhaus. Der flotte und eindrucksvolle Auf-<br />

Marsch hat sich vor reklameartigem Demonstrationszug am<br />

1. Mai angenehm unterschieden in Bezug auf die größere<br />

Teilnchmerzahl, auf das ruhige Auftreten ohne Brandreden<br />

und auf die nachfolgende gut organisierte Tagung statt eines<br />

Gelages.<br />

Kantonalpräsident Lehrer Josef Müller, Flüelen, legte in<br />

seinem Eröffnungsworte dar, daß wir heute an einer Zeitwende<br />

stehen, der Arbeiter seine Scheu und Schüchternheit ablegt<br />

und die soziale Stunde des Christentums geschlagen habe.<br />

An die VW Arbeiter und Arbeiterinnen lauschten dann gespannt<br />

dem ausgezeichneten Referat von Hrn. Dr. Alois Hürliinann,<br />

Zug. In 13 Thesen faßte er die sozialen Forderungen<br />

der Arbeiterschaft zusammen. Aber es waren nicht bloße Forderungen<br />

nach bekannten Mustern, denn an jede Forderung<br />

wurde eine entsprechende Verpflichtung für den Arbeiter geknüpft.<br />

Wenn also der Arbeiter gerechten Lohn und Minimaleinkommen<br />

fordert, ist er anderseits auch zur Qualitätsarbeit<br />

verpflichtet. Wenn er das Recht auf Vermög?nsbildung und<br />

Eigentum fordert und Versicherungen verlangt, so ist er wiederum<br />

verpflichtet, sich selbst zu helfen, soweit es irgend wie<br />

möglich ist.<br />

In den Diskuffiouobciträgen war die Rede von den allgemeine»<br />

Erfolgen der Christlich-sozialen, wie Gesamtarbeitsvertrage<br />

und Arbeitsfrieden. Für Uri wurde speziell erwähnt<br />

die Organisierung der Arbeiterschaft in der Spengstoffabrik<br />

und der G?samtcirbeitsvertrag int Spengler- und Jnstallationsgcwerbe<br />

und der freie habbe Tag der Verkäuferinnen auf<br />

dem Platze Altdorf. Auch erging an die christliche Arbeiterschaft<br />

der Appell, dafür besorgt zu sein, daß die Lehrerschaft<br />

und Gemeindeangestelltcn, die verglichen mit den kantonalen<br />

Beamten Und Bundesangestellten schlechter entlöhnt werden,<br />

bessere Zulagen erhalten. Auch wurde mit Recht die vielerorts j<br />

recht knappe und unsoziale Besoldung der Geistlichkeit bean- !<br />

standet.<br />

Der hochwürdigste Diözesanbischos Dr. Christianus Caminada<br />

von Chur entbot durch seinen Kanzler, H. H. Dr.<br />

Bonderach der Tagung Gruß und Segenswunsch. Ebenso begrüßte<br />

in einem Schreiben Hr. Nationalrat Josef Scherer,<br />

St. Gallen, die Urner Arbeiter. Es war ganz angebracht,<br />

daß die unter dem Banner des Khristkönigs tagende Schar<br />

in einer Protestresolution gegen die rote Schandjustiz in<br />

Jugoslawien Stellung bezog und Erzbischof Stepinac ihre<br />

Sympathie bezeugte. Das Schlußwort sprach H. H. Arbeiterseelsorger<br />

Josef Müller in Altdorf. Er zollte dem BekenNermut<br />

seiner lieben Arbeit hohe Anerkennung, dankte allen an<br />

der Tagung Mitwirkenden, insbesondere auch der Feldmusik -<br />

Altdorf. Er unterstrich, daß die Christlich-sozialen keine Weihwasser-Svzialisten<br />

sind, wofür sie noch in manchen Kreisen angesehen<br />

werden, sondern Leute, die im Geiste Christi eine soziale<br />

Verständigung suchen. Trotzdem ein schöner Anfang da<br />

ist, bleibe noch viel zu tun, bis der Gedanke der christlichen<br />

Sozialreform bei Behörden und Volk durchgedrungen ist. Die<br />

Tagung schloß mit dem Vaterlandslied.<br />

Wer<br />

hat dieses Ei gelegt?<br />

Wie man vernimmt, hat die dänische Delegation in der<br />

UNO den Antrag eingereicht, die Mitgliedstaaten möchten<br />

angehalten werden, dort, wo es noch nicht der Fall sein<br />

sollte, den Frauen das Stimm recht zuzuerkennen<br />

und dieses zu einer Aufnahmebedingung in die<br />

UNO zu erheben.<br />

Die Meldung ist aus verschiedenen Gründen interessant.<br />

Einmal ist die falsche Propaganda unserer schweizerischen<br />

Stimmrechtlerinnen Lügen gestraft, die immer wieder die Bemerkung<br />

einstießen ließ, daß der neue Völkerbund Staaten<br />

! nur dann in seinen Kreis aufnehme, wenn diese das Frauenj<br />

stimmrecht eingeführt hätten. Wenn dem schon jetzt so wäre,<br />

! müßten die Dänen heute nicht erst einen Antrag auf Ein-<br />

! führung dieser Bedingung stellen.<br />

Zum zweiten und vor allem verdient aber die merk-<br />

! würdige Geisteshaltung herausgestrichen zu werden, die der<br />

Vater des Begehrens ist. Die UNO, die in ihrem Bund alle<br />

freien demokratischen Staaten vereinigen will, soll dazu<br />

mißbraucht werden, ins innere Leben ihrer Mitglieder hineinznregieren,<br />

wie es mit freier Volksentscheidung nichts mehr<br />

zu tun hat. Ein Staat wie die Schweiz, die in der demokratischen<br />

Schule wohl von den wenigsten Mitschülern noch etwas<br />

zu lernen hat, soll in ihren innern Angelegenheiten in einer<br />

Weise bevormundet werden, die mit aller Entschiedenheit<br />

abgelehnt werden muß. Sollen wir unsere ganzen bewährten<br />

demokratischen Einrichtungen auf den Kopf stellen<br />

und beispielsweise durch Parlamentsbeschluß unsere Verfassung<br />

dahin abändern, daß von morgen ab bei uns das Frauenstimmrecht<br />

gilt? — denn anders könnte die Neuerung bei<br />

uns nicht eingeführt werden, so wenig andere Länder durch<br />

Volksabstimmung zum Frauenstinimrecht kamen! Wenn man<br />

sich auf diesen Weg begeben wollte, wäre bald jeder Unsicherheit<br />

Tor und Tür geöffnet.<br />

Noch ist es nicht so weit, daß die UNO den dänischen Antrag<br />

angenommen hat. Aber es ist vielleicht die Frage erlaubt,<br />

wie man überhaupt aus den Gedanken kommen konnte,<br />

das Frauenstimmrecht im Rat der Völker zu einer Kapitalfrage<br />

zu erheben; wer hat eigentlich ein Interesse an der<br />

Einführung des neuen Paragraphen? Von den heutigen Mitgliedstaaten<br />

kaum einer, denn sie kennen mehr oder weniger<br />

alle das Frauenstimmrecht bereits als feste Institution. Also<br />

muß wohl der Wunsch von den „Besitzlosen" stammen. Führt<br />

die Entstehung des Wunsches vielleicht nach Jnterlalen zurück,<br />

zu den Tee-Gesprächen des Internationalen Franenkongresses,<br />

wo sich manche schweizerische Vorkämpferin des Frauenstimmrechts<br />

ihren ausländischen Freundinnen gegenüber zurückgesetzt<br />

fühlen mußte, und wollen die Däninnen ihren „bemitleidenswerten"<br />

Schwestern einen Dienst erweisen mit einem<br />

kräftigen Ruck von außen? Die Frage wird nie zn beantworten<br />

fein; denn „offiziell" ist nichts passiert! Aber hierzulande<br />

berührt das Vorgehen nichtsdestoweniger höchst eigenartig!<br />

Konfessionelle Bertrüglichkeit<br />

Unter dem Titel „Bon einem Kinderheim und von konfessioneller<br />

Verträglichkeit" berichtet die Caritas- und Fürsorgebeilage<br />

der „Neuen Zürcher Nachrichten" (Nr. 11) über<br />

Donnerstag: Patrozinium der Pfarrkirche. Pfarreiseiertag. Hl. Messen 6, 7 und<br />

8.4b Uhr. Ste t,e Predigt. 15.30 Uhr Rosenkranz und Predigt in der Lourdeskapelle.<br />

Sa ms lag: Stijt>ahrzeit «Lobamt) im Ranst für H. H. Kaplan Anderhalden.<br />

Pfarrei Alpnach.<br />

Sonntag: Monatskommunion für 6. Kl. Heute kirchliche Cäcilienfeier; beachtet die<br />

Aenderung der Gottesdiensiordnung! Frühmesse um halb 7 Uhr. Keine Messe um 7.30 Uhr.<br />

Kindergotlesdienst um 8 Uhr. Hauptgotlesdienst um halb 10 Uhr mit feiert. ^itularjahrzeit<br />

des Cäcil'envereins und Predigt, jta allen Gottesdiensten wird ein Opfer für den i^acinenverein<br />

aufgenommen. Zeiget euch dankbar! Am Vormittag füllt die Christenlehre auv.<br />

1 Uhr Christenlehre (1, l und 3. Kurs) und Andacht. 1.46 Uhr Drittordensversammlung.<br />

Abends halb v Uhr Gebetswache. Kommet zahlreich! .<br />

Montag: Siebenter für Frau Rosalia jliser-Hermann, gest. in Rainer^verg.<br />

Dienstag: Etiftjahrzeit der Wwe. Josefina Britschg^-Rohrer, Manzigen. ^<br />

Donnerstag: Stiftmhrzcit des Bürgerpräsidenten Sigmund Luthold und Frau ^os<br />

geb. Denner; »ach dem Gottesdienst Austeilung des Luthold-Denner-Almosens und des<br />

Slolzen-Almosens. Anmeldungen schriftlich bis am Dienstag.<br />

Freitag: Orgeljahrzeit.<br />

Pfarrei Giswil.<br />

Psarrlirche. Samstag: Abends 7 Uhr (eine halbe Stunde früher!) Rosenkranz<br />

Sonntag: 7.30 Uhr Frühmesse, 9 Uhr Amt, Haus,ahrzeit Berchtold,nach dem Amt<br />

Christenlehre für die drei letzte» Uurse Knaben. 13 Uhr Chr.Itenlehre, auch im Kleintheil.<br />

Montag: Treihiaster für Witwer Simon Bucher-von Rotz, zum „Alpenrovu .<br />

Dienstag: Dreißigster für Witwer Alois von Ah-Vogler, Ruten.<br />

mit Verteilung des Elisabetheualmosens (vorher anmelden<br />

und zuni (Gottesdienst erscheinen!).<br />

Freitag: Altes Stistjahrzeit.<br />

Samstag Stiftamt für Alois Bucher, Schuhmacher.<br />

Jungsrauenkongrcgation. Dienstag: 20 Uhr Zirkel in der ffaplanei.<br />

Bibliothek. D e länger «»^geliehenen Bücher alle zurückbringen, b'tte.<br />

. Erziehungsvorlräge. Du vom hohen ^ichm.Mat. angeordne cn V°rttage uber C^<br />

Ziehung werden den liebe» Eltern »»d Erziehern recht >ehr empfohlen Der erste Ertrag<br />

finbct am Sonn.ag, de» 17. November, statt, und zwar um 14.15 Uhr tu der |tTt(cha t<br />

®wfithcii und um --'0 Uhr im Hotel „Kro»e" in Glswll. Gesangliche Umrahmung. Referent.<br />

H- H. Kommissar und Domherr Albert Lussi, Kerns. .<br />

Grohtheil. Samstag: Von 4—0 Uhr nachmittags Bcichtgelegenhelt. nnWmf-<br />

" S S r i t " Ä W f f S » »->«»<br />

^m^S'ar Suni: Iinnund lege» der Erziehung". Musikalische und gesangliche<br />

Einlagen.<br />

Pfarrei Lungern.<br />

13.00 Uhr Christenlehre und Gebetswache.<br />

«all» -<br />

"" ftoIjtnalmoieM »ach boni »ml, SnwtStt jjato' "Sfll imt<br />

" l°- ».» Kirchenchor. z°«r,.i> R-,H.r- Zchmm -»»<br />

l?S^a®r®eÄii«7. B f « . » »"•<br />

Christenlehre und Andacht. 17 Uhr Rosenkranz.<br />

13<br />

Samen, den 16. November <strong>1946</strong> Zwanzigster Jahrgang. Nr. 46<br />

D e r S r i e d U n l l w e a<br />

m G o t t : — '<br />

o b w a l d n e r P f u r r b l a l t<br />

T o t e n w a c h t - S e e l e n w a c h t<br />

Mer Allerseelenmonat stimmt uns ernst und besinnlich. Wir schreiten über die<br />

Friedhofweglein zu den Gräbern unserer Lieben. Kalte Nebel umflattern uns<br />

und lenken die Gedanken an unser eigenes Verwelken und Sterben.<br />

Es kommt ein Schnitter, der heißt Tod,<br />

Der mäht das Korn, wenn's Gott gebot.<br />

Der Weltüberblicker Josef Jgnaz von Ah ließ in Todesahnung auf die Kuverte die<br />

Worte drucken: „Herr, bleib bei uns, es will Abend werden!" Noch im gleichen Jahre<br />

starb er — am I.September 1896. Wenn wir alle mehr an die Todesstunde dächten,<br />

es könnte nur von Nutzen sein. Wie manches böse, bittere, verletzende Wort bliebe<br />

ungesprochen, wie manche Gabe würde dem Armen mit freundlicheren Augen gereicht,<br />

wie viele Geld- und Ehrengutmachungen würden rascher ausgeführt! Wie<br />

vieles könnten die Toten uns sagen, wenn einer von ihnen aas dem Grabe des Dorffriedhofes<br />

wiederkommen und zu den Priestern, den Männern und Frauen, zum<br />

Jungvolk und den Kindern reden dürfte! Wohl, das würde mehr Eindruck machen<br />

als eine wochenlange Miffion! Den Prediger kann man fliehen, ihn zu Tode kritisieren.<br />

Der Prediger Tod läßt sich nicht über Rengg und Brünig schicken. Er hat<br />

das Bürgerrecht jedes Landes, jeder Pfarrei, jeder Stube und Kammer. Drum<br />

schnitzte vor alten Zeiten ein Schreiner auf einen Tisch die Inschrift: „Der Tod fein'<br />

Pfeil abschießen will. Gott geb', daß er verfehl das Ziel!"<br />

Der gute, alte Volksbrauch, das Totenzimmer zu schmücken und die Leute zu<br />

Besuch und Gebet einzuladen, soll keine Gedankenlosigkeit sein. Unsere Augen sollen<br />

nicht die Inschriften auf den Kranzschleifen und die Namen auf den großen Beileidskarten<br />

neugierig inspizieren. Es täte uns wohl, wenn wir nach verrichtetem Gebet<br />

mit der Seele der Leiche Zwiesprache hielten: „Wo weilst du jetzt, Seele des Toten?<br />

Was hast du in dem großen Augenblick erlebt, da du von deinem Körper schiedest?<br />

Was hat der Ewige, vor dem du standest, im Gerichte zu dir gesprochen? Und was<br />

umgibt dich jetzt?" — Hart und schwer ist im Tod nur das, was sich feindlich zwischen<br />

uns und den ewigen Gott stellt. Jgnaz Klug (f 1929), der fromme Priester und<br />

feine Seelenkenner, schrieb davon: „Das ist nur eines und kann nur eines sein: die<br />

ungesühnte Sündenschuld, die nngebüßte, unverziehene<br />

Sünde, die jemand mit sich hinübernimmt in die Ewigkeit. Es gibt nichts anderes,<br />

das uns von Gott trennen kann, und darum wird die w icht i g st e W e i s h e i t für<br />

uns heißen: Bereit sein ist alles! Das ist wirklich höchste Lebensweisheit, an die wollen<br />

wir uns halten." Totenwacht bei andern ist Seelenwacht für dich. A. L.


die Bestrebungen der Zürcher Caritaszentrale, ein Gebäude<br />

für ein Kinderheim zu erwerben, welche Bestrebungen von der<br />

protestantischen Kirchenpflege der betreffenden Gemeinde vereitelt<br />

wurden.<br />

Von 50 Kinderheimen auf gemeinnütziger Grundlage im<br />

Kanton Zürich sind nur noch drei katholisch, während die<br />

Volkszählung immerhin 150 000 Katholiken ausweist.<br />

Auf Grund eines Inserates trat die Kinderfürsorge der<br />

Caritas in Verhandlungen mit einem Grundeigentümer in<br />

einem Vorort von Zürich. Diese Verhandlungen standen unmittelbar<br />

vor dem Abschluß, als der Verkäufer mitteilen ließ,<br />

es habe sich ein anderer Interessent gemeldet, dem er den<br />

Vorzug geben müsse. Dieser Käufer war die protestantische<br />

Kirchenpflege, die den Hausbesitzer, aber auch die Kirchgemeindeversammlung<br />

unter Druck setzte, so daß diese den Kauf<br />

sanktionierte.<br />

Aufschlußreich ist die B e g r ü n d u n g für diesen Beschluß<br />

nach dem betreffenden Lokalblatt: „Der Kauf erfolgte einzig<br />

und allein, um zu verhindern, daß das Haus an eine katholische<br />

Institution verkauft werde." Es handle sich nicht um ein<br />

Kinderheim, sondern man sehe eine weit schwerwiegendere<br />

Entwicklung vor sich, eventuell die Erstellung einer katholischen<br />

Kirche mitten in unserer Gemeinde. Auch wurde auf das Bestreben<br />

der „Katholischen Aktion" hingewiesen, möglichst Liegenschnsten<br />

in rein protestantischen Gegenden in ihren Besitz<br />

zu bringen. Von Intoleranz könne also in unserem Falle<br />

keinesfalls die Rede sein.<br />

Ein anderes Blatt meldet über die gleiche Kirchgemeinde-<br />

Versammlung: „Die Behörde wird sich nun in aller Muße mit<br />

der Verwendungsmöglichkeit der Liegenschaft befassen kön-<br />

' neyrt." Man hat also für das gekaufte Haus auf protestantischer<br />

Seite noch gar keine Verwendung. In der betreffenden Gemeinde,<br />

welche fast einen Fünftel Katholiken zählt, besteht<br />

auch seit Jahren ein katholisches Pfarramt.<br />

Der Berichterstatter der Caritasbeilage bemerkt zu diesem<br />

Vorkommnis: „Tatsächlich hielten wir es nicht für möglich,<br />

daß im Kanton Zürich sich eine reformierte Kirchenpflege<br />

fände, welche eine derartige Auffassung von Toleranz hat.<br />

Wir bedauern den nun erbrachten Gegenbeweis besonders<br />

darum, weil wir je und je den größten Wert auf ein gutes<br />

Verhältnis zu unsern nichtkatholischen Mitbürgern legten."<br />

Ans<br />

Zeit und Streit<br />

Der „Rotstift" in der Tinte!<br />

Die „Freiburger Nachrichten" schreiben:<br />

In der „Berner Tagwacht" läßt jede Woche einmal der<br />

Mitarbeiter „Rotstift" seinen „Geist" leuchten. Es ist möglich,<br />

daß eine auf Schlagworte reagierende Leserschaft auf den<br />

Leim geht, wer aber Vergleichs- und Kontrollmöglichkeiten<br />

hat, kann sich unschwer davon Rechenschaft geben, daß es mit<br />

der Wissenschaft des „Rotstift" nicht weither ist. Als Beweis<br />

diene folgende Feststellung:<br />

In der letzten Samstagnummer der „Tagwacht" macht<br />

der Rotstift wieder einmal Propaganda für die sozialistische<br />

Staats- und Wirtschaftsorganisation Rußlands (er selber zieht<br />

es immerhin vor, sein Schäfchen bei uns ins Trockene zu<br />

bringen!) So schreibt er: „Man kann nur mit Ironie von<br />

Volkseinkommen und Volksvermögen im kapitalistischen Staat<br />

reden, die große Masse des Volkes bleibt hier besitzlos." ^<br />

Offenbar meint Rotstift die Schweiz: vielleicht auch Amerika.<br />

Dabei weiß er ganz genau, daß ein bedeutender Teil des<br />

schweizerischen Arbeitervolkes nicht besitzlos ist. Die Statistik<br />

der Häuserbesitzer ist da aufschlußreich. Uebrigens brüsten sich<br />

ja in allen Schweizer Städten die sozialistischen Wohnhäusergenossenschasten<br />

mit ihrem Häuserbesitz. Der Zufall wollte,<br />

daß ungefähr gleichzeitig mit dem Erguß in der „Tagwacht'<br />

in der „Neuen Zürcher Zeitung" ein eingehender Artikel erschien<br />

von Jngvar Larsson, betitelt: „Reiche Leute in der<br />

Sowjetunion!" Diese Darstellung ist deshalb von Interesse,<br />

weil sie die von den Marxisten aufgestellte These von der<br />

wirtschaftlichen Gleichheit der Massen im sozialistischen Staat<br />

vernichtet. Der Artikelschreiber legt dar, daß in der Sowjetunion<br />

so und so viele fürstliche Einkommen haben. Sie können<br />

damit allerdings nicht Fabriken oder Güter kaufen, hingegen<br />

haben sie Villen, Autos und Dienerschaft! Die Direktoren<br />

der staatlichen Industrien beziehen hohe Gehälter und leben<br />

auf großem Fuß. Das gleiche gilt von den hohen Militärs.<br />

Die Sozipresse soll uns inskünftig mit ihren Phrasen über<br />

die demokratische Gleichheit der Bürger in Sowjetrußland<br />

verschonen. Sie weiß übrigens ganz genau, daß der Lebensstandard<br />

des schweizerischen Arbeiters demjenigen Rußlands<br />

in weitem Maße übertrifft und daß auch die 100 %> Marxisten<br />

es vorziehen, in der als „Kapitalistenland" verschrieenen<br />

Schweiz ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Wenn es übrigens<br />

den Rotstift so sehr nach dem Osten gelüstet, so soll er<br />

doch einmal hingehen! Das erste, was ihm dort passieren<br />

würde, wäre wohl ein Schweige- und Schreibeverbot!<br />

Liberale Toleranz. •.<br />

Die freisinnige Presse jener Kantone, die vor Wahlen<br />

stehen, bemüht sich mit besonderer und auffälliger Beflissenheit,<br />

die liberale Toleranz auf den Scheffel zu stellen.<br />

Wie diese liberale Toleranz in Tat und Wahrheit aussieht<br />

und wie „unvoreingenommen" sie katholischen Belangen begegnet,<br />

das hat der „ständige Ausschuß für Staats- und<br />

Kulturpolitik der Freisinnig-demokrat. Partei der Schweiz" —<br />

also das höchste Organ für „liberale Toleranz" — kürzlich<br />

unter Beweis gestellt. Der freisinnige „Bund" hat am 13. Oktober<br />

<strong>1946</strong> (Nr. 476) über die letzte Sitzung dieses „Kulturausschusses"<br />

berichtend vernimmt, daß er nun unter der Leihing<br />

des kürzlich zurückgetretenen freisinnigen Parteisekretärs<br />

Dr. Steinmann steht; daß er sich mit der Revision des Partei-<br />

Programms und der Filmgesetzgebung befaßte und ... „schließlich<br />

nach einem Bericht über die Kapuzinerniederlassung<br />

in Spiez entgegennahm, über welche im berni-<br />

Was sind die 2-Frankenpäckli<br />

der Schweizer Frauen?<br />

r bescheidener Beitrag zur Linderung der Hungersnot in<br />

Europa. Sie können bis am 15. November w, gan^<br />

I S in zahlreichen Lebensmittelgeschäften bestellt werden.<br />

^ilksaktion der Schweizer Frauen für hungernde Kinder<br />

und Mütter. Zentralsekretariat Kantonsschulstr. 1, Zürich<br />

Postscheckkonto VIII 2116.<br />

sch^Grchen Rat eine schriftliche Anfrage eingereicht^<br />

bCn ®orin besteht nun die „Kapuzinerniederlassung in Spiez",<br />

die eine freisinnige Interpellation im bermschen Großen<br />

Utt Diskussion stellte und die nun auch das oberste „Kulturorgan"<br />

des schweizerische.: Freisinns in Bewegung versetzte?<br />

^in Spiez haben sich zwei Kapuzinerpatres niedergelassen, um<br />

w den Fremdenknrorten des Berner Oberlandes Gottesdienstaushilse<br />

zu leisten, weil dies die persönliche und finanzielle<br />

Kraft der Diasporapfarreien von Thun, Spiez und Jnterlaken<br />

übersteigt. In dieser katholischen Gottesdienstgelegenheit sieht<br />

nun der Freisinn bereits eine Verletzung der Bundesverfassung!<br />

Womit die „liberale Toleranz" wohl eindeutig charakterisiert<br />

ist.<br />

ff.<br />

Svort<br />

Hallenwetturnen des ZSKTSV. in Grobwangen<br />

Am letzten Sonntag trafen sich die katholischen Turner der<br />

Zentralschweiz in Großwangen zum 5. Hallenwetturnen.<br />

Schon der Aufmarsch der 17 Gruppen ließ erkennen, daß der<br />

katholische Sportgedanke vor allen, im Kanton Luzern vermehrt<br />

Boden gefaßt hat. Zum erstenmal stand die neu gegründete<br />

Turn- und Sportsektion Hergiswil im kameradschaftlichen<br />

Kampfe.<br />

Der Turnverein Christophorus Großwangen hatte den<br />

Anlaß sehr gut vorbereitet. Dem schneidigen Präsidenten, Hrn.<br />

Hermann Fischer, ein eifriger Förderer unserer Turnerfachc,<br />

gebührt der beste Dank. Herr Josef Reff, Zug, Oberturncr<br />

des ZSKVSV., amtete als Schiedsrichterchef. Herr Karl<br />

Boesch von Buttisholz hatte das Rechnungsbureau unter sich.<br />

Nach den turnerischen Arbeiten fand im bekannten Gasthof<br />

zum Ochsen die Rangverkündigung statt. Die Sektion Fides-<br />

Ruswil sicherte sich eindeutig den Wanderbecher. Die zehn<br />

besten Einzelturner erhielten recht nützliche Preise. Zum<br />

Schluß ergriff der Präsident des ZSKTS., Herr Alois Bättig,<br />

Ruswil, das Wort. Er dankte der Sektion Großwangen und<br />

allen Turnern, die sich auch dieses Mal in großer Zahl zum<br />

kameradschaftlichen Kompfe eingefunden hatten. — Der Rangliste<br />

entnehmen wir:<br />

Gruppenwettkampf: 3. Lungern (Jmfeld-Halter,<br />

Kaufmann) 327,10 Punkte.<br />

Einzelwett k.: 4. Jmfeld Karl, Lungern, 112,30.<br />

Barren: I. Banz Bernhard, Menznau, 19,75 Punkte;<br />

2. Jmfeld Karl, Lungern, 19,60.<br />

Geschlossene EMzitien sür lungsrauen aus Surzfluh<br />

Sonntag, den 17. November, 18.45 Uhr, beginnt der erste Kurs, Donnerstag, den<br />

21. November, 18.45 Uhr, der zweite.<br />

Anmeldung für den zweiten Kurs bis 18. November an Bethanienheim Kerns.<br />

Wer ein Privatauto von Post Kerns bis Burgfluh benützen will, bemerke dies bei der<br />

Anmeldung!<br />

Das hl. Vpser der Messe<br />

Man redet heute von Werktagsheiligkeit. Was ist sie anders als die Ausführung<br />

des Jte aus dem Entlassungsruf: Jte, missa est? Werktagsheiligkeit ist nichts anderes<br />

als die Verwirklichung jener Einstellung, die wir in der Sonntagsmesse eingenommen<br />

haben. Diese Einstellung ist Bereitschaft, den Willen des Vaters im täglichen Leben<br />

zu erfüllen, als ob es sich nun um das religiöse tägliche Leben oder um die Ersüllung<br />

der irdischen Berufspflichten handelt. (Pfr. Tschuor, „Opfermahl".)<br />

slus<br />

Den Pfarreien<br />

23. Sonntag nach Pfingsten. Hl. Florin, 2. Patron des Bistums Chur. (2. Messe „Justus"<br />

eines Bekenners, der nicht Bischof war, allgemeiner Teil des Meßbuches). 2. Or. und Schlußevangelium<br />

vom Sonntag, 3. hl. Gregor. Montag. Kirchweihe der Basiliken von St. Petrus<br />

und Paulus. Dienstag. Hl. Elisabeth, 2. hl. Pontianus. Mittwoch. Hl. Felix von Valois.<br />

Donnerstag. Maria Opferung. Freitag. Hl. Cäcilia. Samstag. Hl. Clemens, 2. hl. Felicitas,<br />

3. für den Bischof (Jahrestag der Konsekration).<br />

Pfarrei Sarnen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Kommuniontag der Jungfrauen und Christenlehr-Mädchen.<br />

Hl. Messen 5.30, 6.30, 7.45 und 9.15 Uhr. Im Amt Gedächtnis der löbl. Schützenbruderschaft<br />

und des Arbeitervereins für alt Landammann Carl Stockmann. 13.00 Uhr Kinder- und<br />

Christenlehre. 17.30 Uhr Andacht zum Troste der Armen Seelen.<br />

Montag: Dreißigster für alt Landammann Carl Stockmann-Durrer, Löwenapotheke.<br />

Dienstag: Clisnbethenjahrzeit.<br />

Mittwoch: Stiftjahrzeit für Familie Schindler, Textor und Otteni.<br />

Donnerstag: Siebenter für Augustin Wirz, alt Gemeindepolizist.<br />

Freitag: Stiftjahrzeit für Christiue Berwert-Vogel.<br />

S a m s t (i g : Altes Stiftjahrzeit.<br />

Christenlehre. Sonntag: 20.00 Uhr für den letzten Kurs Knaben.<br />

Männerwoche. Voranzeige. Vom 15. bis 22. Dezember findet in der Pfarrkirche eine<br />

religiöse Männerwoche mit Abendvorträgen statt. Alle Männer von Sarnen-Dors, Wilen und<br />

Ramersberg sind freundlich eingeladen. Genaues Programm wird noch ins Haus gebracht.<br />

Innafraucnkongregation. Sonntag: 6.20 Uhr Prim und hl. Opfer.<br />

Dienstag: 6 Uhr hl. Opfer (hl. Elisabeth).<br />

Für alle Töchter und Jnngsrauen. Sonntag, 15.30 Uhr, Montag und Dienstag, je 20 Uhr,<br />

im „Peterhof" zeitgeschichtliche Vorträge „Zeit und Geist": 1. Wie es kam? 2. Kräfte am<br />

Werk: 3. Unsere Aufgabe. Referenten: H. H. Dr. Bruno Wilhelm, O.S.B., Sarnen; Herr<br />

Dr. G. Ödermatt, Landammann, Sarnen? Herr Otto Studer, Nationalrat, Escholzmatt.<br />

Inländische Mission. Die Seelsorger werde» in den nächsten Wochen die Haussammlung<br />

für die Inländische Mission durchführen. Sie hoffen, daß sie, wie früher, überall offene Türen<br />

und Herze» für dieses wichtige Werk der Schweizerkatholiken finden werden.<br />

Ettsabechenalmosen. Neuanmeldungen bis 24. November an das Pfarramt.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 Uhr hl. Messe. 1 Uhr Kinder- und Christenlehre. Abends halb<br />

6 Uhr Rosenkranz. , ,<br />

Ramersberg. Dienstag (B) und Mittwoch: 7 Uhr hl. Messe.<br />

Stalden. Sonntag: Hl. Opfer mit Predigt 6.30, 8 und 9.15 Uhr. 13.30 Uhr Christenlehre.<br />

14.00 Uhr Eegensandacht für die Armen Seelen.<br />

Werktags: Hl. Opfer 6.30 und 8 Uhr.<br />

M o n t a g: Keine Frühmesse.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für Josef und Karolina Sigrisl-Jakober, Buchholz.<br />

Freitag: Der Kirchenchor läßt Amt halten zu Ehren seiner Patronin, für seine verstorbenen<br />

Mitglieder und die Wohltäter des Orgelbaues.<br />

Kägiswil. Samstag: Von nachmittags halb 5 Uhr an Beichtgelegenheit.<br />

Sonntag: Von 5 Uhr an Beichtgelegenheit. 6.30 Uhr Frühmesse mit Ansprache. 9 Uhr<br />

Hauptgottesdienst. Gedächtnis der löblichen Sennenbruderschaft für das verstorbene Mitglied<br />

Emil Frunz. I Uhr Christenlehre und Andacht. 5 Uhr Gebetswache und Segen.<br />

Samstag: Stiftmesse sür Joh. Frunz-von Wyl, Kapellmatt.<br />

Dienstag: Karitasabend der Jungfrauenkongregation.<br />

Pfarrei Kerns.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen 6.30, 7.45, 8.30 Uhr. 10 Uhr-Messe fällt aus. Dafür<br />

hl. Messe um halb 11 Uhr. Abends halb 8 Uhr Gebetswache. Missionspredigt und Kollekte<br />

für die Missionsstation Hirzel.<br />

Jnngsrauenkongregation. 13.30 Uhr allgemeine Versammlung im hintern Schulhaus. —<br />

Thema: „Ein modernes Schlagwort".<br />

Am Morgen kirchliches Gedächtnis der Schulkameraden des Jahrganges 1886 für Anton<br />

Durrer zum „Laudenberg" in Sarnen.<br />

Montag: Dreißigster für Frl. Emma Galler, Bahnhofstr. Wochengedächtnis.<br />

Dienstag: Gest. Jahrzeit für Oberrichter Albert Reinhard und'Familie. Stiftmesse<br />

für Domherr Joh. Konrad Stolz und Verteilung des Clifabethenalmosens.<br />

Mittwoch: Stiftmesse für Ungenannt. Gedächtnis der 72 Herren Brüder für Jüngl.<br />

Theodor Reinhard, Höchhuis.<br />

Donnerstag: Alte gest. Jahrzeit.<br />

Freitag: Gest. Jahrzeit für Schulherrn Hans Franz Huber.<br />

Samstag: Alte gest. Jahrzeit.<br />

St. Niklansen. Sonntag: 5.30—6.30 Uhr Beichtgelegenheit. 8.30 Uhr Gottesdienst.<br />

13.00 Uhr Kinder- und Christenlehre. Armenseelenandacht.<br />

Montag: Gest. Jahrzeit für Melk Windlin (gest. 1942) und seine Ehefrau Louise<br />

Windlin-Windlin.<br />

Dienstag und Mittwoch: Gest. Jahrzeiten für Kapellvogt A. Durrer, Dietried.<br />

Beachte: In den kommenden Tagen wird die Hauskollekte für die Inländische Mission<br />

aufgenommen.<br />

Melchthal. Sonntag: Seeleusonntag. 5.30 und 6.30 Uhr sind Frühmessen. 9 Uhr<br />

Gottesdienst. 14.00 Uhr Müttervereinsversammlung mit Vortrag und Segensandacht. Abends<br />

halb 6 Uhr Kreuzweg- uud Armenseelenandacht.<br />

Montag und Dienstag: Brautmessen.<br />

Donnerstag: Fest Mr. Opferung. 8 Uhr gest. Lobamt sür Jmfeld-Schallberger,<br />

Luugern, Heute Gewinnung des Wallfahrtsablasses.<br />

Freitag: Fest der hl. Cäcilia, Patronin der Musik. 8 Uhr Sängerjahrzeit.<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen 6, 7.30 und 9 Uhr. Müttervereinskommunion. 1 Uhr<br />

Christenlehre und Andacht. 2 Uhr Kandidatinnenunterricht. 2.30 Uhr Versammlung der<br />

Jungfrauen, ältere Abteilung. 7.30 Uhr Gebetswache. 8 Ul>r im Hotel „Kreuz" Elternabend<br />

mit Erziehungsvortrag von H. H. Erziehungsberater Dr. Güqler Luzern Wiederum sollen<br />

unsere Väter und Mütter zahlreich teilnehmen. Thema:: „Leitsätze jeder Erziehung".<br />

Montag: Hausjahrzeitamt des löbl. Geschlechtes Rohrer 1. 10 Uhr Hochzeitsmesse.<br />

Dienstag: Nach der Schulmesse Austeilung des Elisabethenalmosens an die anwesenden<br />

betenden Armen.<br />

c- ?- 30 U f )r eine hl. Messe in Ettisried. In der Pfarrkirche Stiftjahrzeitamt<br />

für Jgfr. Margeritha Hengartner. — Von halb 5 bis 6 Uhr Beichtgelegenheit.<br />

« Donnerstag: Pfarreifeiertag: Patrozinium hl. Theodul. Hl. Messen: 6, 7.30 und<br />

9 Uhr. 19.30 Uhr Segensandacht für die Pfarrei. Machet treu, nach Möglichkeit, diesen<br />

Feiertag mit, besonders auch den Pfarrgottesdienst.<br />

L e A!. Q 6.' ® Nljr Titularjahrzeit des löblichen Kirchenchores mit Amt. gesungen vom<br />

lobl. Cacilienchor.<br />

Samstag: 8 Uhr Dreißigster für Jgfr. Karolina Rohrer, Mattli.<br />

Sonntag: 20.00 Uhr Elternabend mit Erziehungsvortrag im Hotel Kreuz. — 8 llhr<br />

Kapellweihmesse in Ewil.<br />

. Flücli. Samstag: Von 2-3 Uhr Beichtgelegenheit für die Jugend.<br />

, Sonntag: Seelensonntag. Kommunion der verschiedenen Stände und der Christenlehrpflichtigen.<br />

Hl. Messen 4, 6, 7 und 8.45 Uhr. 13 Uhr Christenlehre und Andacht. Lebenskünde.<br />

Dienstag: Stiftjahrzeit für Schwestern Anderhalden.<br />

Mittwoch: Stiftjahrzeit für Ungenannt.


Tarnen<br />

Mittwoch, den 20. November <strong>1946</strong>.<br />

0<br />

76. Jahrgang — Nr. 92<br />

O b w l d u e r<br />

Abonnementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

-r 10.50, halb,ahrlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Psarrblatt<br />

ü_ Familienbeilage — <strong>Obwaldner</strong> Bnirästubli. — Spesenfreie<br />

Einzahlung ans Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

jederzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

Verantwortliche Redaltion: Dr. August Wirz, Tarnen. Tel. 8 62 37<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie.. Sarnen. Tel. MI) 8 60 33<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

,.-rx Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

V$y Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Uni) n o c h m a l s : E i n 3 u n g e r zur A l t e r s b e l s i c h e r m g<br />

Ein junger Angestellter antwortet:<br />

Unter dein Titel: „Gedanken eines Jungen zur Alters'<br />

Versicherung haben wir kürzlich an dieser Stelle einige kritische<br />

Bemerkungen zum „großen" Versicherungswerk verösfentlicht.<br />

Die Vereinigung Schweizer Angestelltenverbände hat in<br />

einer Entgegnung versucht, die Skepsis gegenüber der AHV,<br />

vor allem der Finanzierung, als unbegründet darzustellen;<br />

mit sehr wenig Erfolg, wie wir gleich sehen werden.<br />

Der Verfasser bemerkt nach einer etwas schulmeisterlich<br />

anmutenden Einleitung über die Wirtschafts- und Sozial-<br />

Politik zu unserer Behauptung, der F a m i l i e n sch u tz sei<br />

die Voraussetzung jeder Altersversicherung:<br />

„Wenn wir auf Jahrzehnte hinaus die Verwirklichung<br />

der AHV und des Familienschutzes, der beiden „Eckpseiler<br />

eines sozialen Staates", wie Bundesrat Etter<br />

sie kürzlich nannte, verhindern wollen, dann müssen<br />

wir wirklich tun, was heute gelegentlich getan wird:<br />

Sie gegeneinander ausspielen.<br />

Dazu haben wir folgendes festzustellen: Wir befinden uns<br />

mit unserer Behauptung in sehr guter Gesellschaft. Das betreffende<br />

Zitat des berühmten Beveridge-Planes von England<br />

haben wir schon in unserem ersten Artikel erwähnt. Beveridge<br />

schreibt über die Kinderzulagen:<br />

„Die erste der drei dem Plane für soziale Sicherheit<br />

zugrunde liegenden Boraussetzungen ist ein allgemeines<br />

System der Kinderzulagen."<br />

Aber auch in der Schweiz find ähnliche Töne laut geworden.<br />

In der Broschüre „Gesichertes Alter", herausgegeben vom<br />

eidgenössischen Aktionskomitee für die Altersversicherung wird<br />

geschrieben:<br />

„Die Altersversicherung und der Familienschutz bilden<br />

zwei Voraussetzungen für eine fortschrittliche eidgenössische<br />

Sozialpolitik der Nachkriegszeit. Der Familienschutz<br />

ist auch eine unentbehrliche Porbedingung<br />

für das Bestehen der Altersversicherung. Beide Fördederungen<br />

können ohne gegenseitige Beeinträchtigung<br />

gleichzeitig verwirklicht werden."<br />

Es sei nur nebenbei bemerkt, daß der VSA an diesem Aktionskomitee<br />

für die AHV selber führend beteiligt<br />

war.<br />

So also hat man gesprochen, als man Arm in Arm für<br />

die Verwirklichung des Familienschutzes känipfte, weil man<br />

genau wußte, daß ohne diesen Familienartikel in der Bundesverfassung<br />

die AHV keine Chancen mehr besitzen würde.<br />

Heute nun versuchen gewisse Kreise, den Familienschutz durch<br />

die AHV zu sabotieren. Diese Befürchtungen sind nicht etwa<br />

aus der Luft gegriffen, sondern können mit Aussprüchen aus<br />

höchster Stelle belegt werden. Auch die Diskussion um die<br />

Verteilung des zentralen Ausgleichsfonds der Lohn- und Verdienstersatzlassen<br />

ist hierin äußerst aufschlußreich. Aus dieser<br />

akuten Gefahr fordern wir unbedingte Sicherste!-<br />

l u n g des F a m i l i e n s ch utz e s. Man soll sich ja nicht<br />

einbilden, daß die Altersversicherung von der jungen Generation<br />

ohne bindende Zusicherungen für die Verwirklichung<br />

des Familienschutzes geschluckt wird.<br />

In dieses Kapitel gehört auch die Bemerkung des .lrtikelschreibers<br />

der VSA:<br />

Michels<br />

Brautschau<br />

von Jeremias Gotthelf.<br />

Sobald man gebetet hatte, brachten die Knechte das Gcsprach<br />

aus die gestrigen Heldentaten, sie taten zwei Würfe<br />

mit einem Stein, einen nach dem Wohlgefallen des Meisters<br />

und einen nach der Huld der Jungfrauen, welche aus dem<br />

Porstuhl saßen. Homer machte es wohl etwas fließender,<br />

wenn er von Achill oder Ajax sprach, als diese Knechte, da<br />

sie die Taten ihres Meisters priesen, aber größer stellte er<br />

seine Helden nicht dar als diese Knechte den ihren. Zu Hunwerten<br />

seien die Dörfler da unten an ihn geschossen wie<br />

Bremsen an ein Roß, aber Michel habe sich nicht umgesehen,<br />

habe seine Streiche geführt wie voni Himmel herab, und wen<br />

er nur angerührt, habe sich gestreckt, so lang er gewesen. U<br />

hätte nicht gebraucht nachzubessern und, was beim erstenmal<br />

sich nicht gegeben, zum zweiten- und drittenmal zu versuchen.<br />

Wunder täte es sie nicht nehmen, wenn sie jetzt noch dcnt<br />

l°gen, wo sie hingefallen. Was der Meister nich niedergeschlagen,<br />

das hätten sie gebürstet, daß die Haut samt den<br />

Haaren davongefahren. Jeder wollte Streiche aufgefangen<br />

haben, welche dem Meister gegolten, niedergeschlagen haben,<br />

wer ihn in, Rücken angegriffen. Jeder hatte Helden a en be.<br />

gangen, darüber zankten sie, aber darin waren 1 3'<br />

Ne alle gegen den Meister nichts gewesen, der fet durch alle;<br />

°urchgefahren wie ein Ochse durch einen Bohnenplatz<br />

c Auch Samis und Baris .vurde mit Ehren gedacht be<br />

Landjäger ausgescholten, beraten, wie man es lhm das nächste<br />

Mal machen wolle. Es wurde erzählt, was das vor dem<br />

„Vor mehr als E>0 Jahren hat das Schweizervolk den Versassungsartikel<br />

für die Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />

angenommen — heute sind wir endlich daran,<br />

dieses höchst dringliche Gesetz unter Dach zu<br />

bringen..."<br />

@r will damit sagen, daß der Berfassungsartikel des Familienschntzes<br />

ja kaum jährig sei und deshalb schon noch etwas<br />

zuwarten könne. Diese Auffassung ist absurd; denn es ist doch<br />

nicht nötig, daß ein Berfassungsartikel vor der Verwirklichung<br />

immer zuerst eine gewisse Zeit aufs Eis gelegt werden<br />

muß. Entscheidend für die Verwirklichung ist doch die<br />

Notwendigkeit! Und daß der Familienschutz die dringlichste<br />

soziale Aufgabe ist, wird jeder Familienvater auch der Vereiuigung<br />

Schweizer Angestelltenverbände bestätigen. Wie gedenkt<br />

man überhaupt eine Altersversicherung zu finanzieren,<br />

wenn die Familien, die doch schließlich die Sache berappen<br />

müssen, selber wirtschaftlich Not leiden? Wäre das nicht<br />

wieder einmal das Pferd am Schwanz aufgezäumt? — Man<br />

wendet zwar ein, die AHV sei ja auch Familienschutz. Gewiß!<br />

Aber die AHV ist nicht der erste und vor allem nicht der<br />

wirksamste Familienschutz. Ganz richtig bemerkt dazu die<br />

„Neue Ordnung":<br />

„Wenn der Familienschutz erst mit 65 Jahren anfängt,<br />

dann ist das kein Grundstein, sondern der Schlußstein<br />

des Familienschutzes, dem nur noch der Grabstein<br />

folgt."<br />

Dieser Auffassung haben wir nichts beizufügen.<br />

Schließlich wendet sich der Artikel der von uns angefochtenen<br />

Finanzierung zu. Einmal ist es nicht wahr, wenn behauptet<br />

wird, die erste Etappe sei finanziert. Sie ist es<br />

eben nicht, oder besser, sie ist es nur auf dem Papier.<br />

Ueber die Aufbringung der kantonalen Anteile ist<br />

noch kein Wort gesprochen worden; höchstens aus den verschiedenen<br />

Ratsälen hört man hie und da, die Belastung sei<br />

untragbar. Was geschieht nun aber, wenn die Steuerzahler<br />

in den Kantonen die Finanzierungsprojekte für die AHV ablehnen?<br />

— Glücklicherweise muß in den Kantonen dafür noch<br />

die Z u st i m m u n g d es V o l k e s eingeholt werden. Vielleicht<br />

steht es gerade darum um die Kantonsfinanzen erheblich<br />

besser als beim Bund, wo man ohne, oft gegen den Willen des<br />

Volkes wurstelt.<br />

Aber auch der B u n d e s b e i t r a g für die erste Etappe<br />

ist noch gar nicht sichergestellt, nicht zu reden von dem der<br />

zweiten und dritten. Es gelingt uns einfach nicht mehr, den<br />

bundesrätlichen Berechnungen blindes Vertrauen entgegenzubringen.<br />

Zu oft — und gerade in Sachen AHV — wurden<br />

heute Berechnungen über den Haufen geworfen, die man gesteni<br />

als sakrosankt erklärte und deren kritische Beleuchtung<br />

man als Majestätsverbrechen angesehen hat. Man denke nur<br />

au die „unbedingt notwendigen" 30 Millionen der Nachlaßsteuer,<br />

ans die verzichtet wurde, als sich zu große Widerstände<br />

zeigten. Aber gerade hier liegt der Hase ini Pfeffer! Dieses<br />

Finanzwunder von Bundesrat Nobs ist zu zweifelhaft; „die<br />

Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube".<br />

Man hätte die Verschiebung von 30 Millionen Franken<br />

jährlich — die wir int letzten Artikel unter die Lupe genommen<br />

haben — noch hinnehmen können, wenn die Ent-<br />

Meister einen Respekt gegeben, wie sie mitten im Streit und<br />

Schlagen gehört: wie der Knubelbauer sei doch keiner, selb<br />

sei wahr. Das sei doch dumm, daß man den nicht ruhig lasse,<br />

er täte ja niemanden was zuleid, aber wer sich an ihn wage,<br />

komme entweder weg wie ein Hund oder liege am Boden wie<br />

ein Kalb.<br />

Kurz sie redeten schön, vertrieben dem Meister die Grillen,<br />

füllten ihn wieder mit Selbstbewußtsein, wie man mit Gas<br />

einen Luftballon füllt, daß nicht bloß keine Wolke mehr auf<br />

seiner Seele lag, sondern daß ihn dünkte, er sei zunächst an<br />

der Sonne und glänze selbst wie die Sonne.<br />

Anni redete beständig drein, vernütigte alles, wollte abbrechen,<br />

aber man hatte heute keine Ohren dafür. Man sah<br />

zu deutlich, wie es dem Meister wohltat, und wie gern es die<br />

Jungfrauen hörten. Man spann den Faden fort, da hob Anni,<br />

als es den letzten Löffel niedergelegt sah, rasch die Tafel auf,<br />

raffte einiges Geräte zusammen und befahl den Mägden, das<br />

übrige nachzubringen. Diese mußten gehorchen so gut als englische<br />

Damen, wenn die Hausfrau sich erhebt und in das Tee-<br />

Zimmer schreitet. Ob gern oder ungern, was sein muß, muß<br />

sein sowohl auf dem Knubel als in England. Aber wie in<br />

England die Herren, blieben hier die Knechte sitzen, denn der<br />

Meister blieb ebenfalls sitzen, und die Knechte spannen fort<br />

an ihren homerischen Gesängen, und dem Meister schwoll das<br />

Herz niehr und mehr, kühn leuchteten seine Augen, und auf<br />

die Zunge wälzten sich, ungefähr wie man ein Zuckerfaß aus<br />

dem Keller schrotet, die Worte: „Z'arbeiten trägt heute nichts<br />

ab z'arbeiten ist nicht viel; wie wäre es, wenn wir heute<br />

wieder nach Kirchberg gingen, luegten, ob die noch da lägen,<br />

schuldung des Bundes wenigstens in Sichtweite läge. Wer<br />

aber die Stimmung des Bundeshauses in Sachen Bundesfinanzreform<br />

und die vorbildliche Ausgabendisziplin der<br />

Räte in Erwägung zieht, wird hinter, diesen Optimismus ein<br />

riesiges Fragezeichen setzen.<br />

Abgesehen davon muß noch auf eine andere Gefahr aufmerksam<br />

gemacht werden. Wir fragen: Ist das eine seriöse<br />

Finanzierung, wenn man einfach an einem Ort das Geld<br />

nimmt, um am anderen ein Loch zu stopfen, oder mit andern<br />

Worten: wenn man mit Schuldscheinen Forderungen begleicht?<br />

Jeder Angestellte des VSA wird darauf eindeutig<br />

Antwort geben. Wie gedenkt man eigentlich das Loch von<br />

100 Millionen in der Bundeskasse zu schließen, das durch den<br />

Ausfall der Tabaksteuer und der der zinsfreien Milliarde des<br />

Ausgleichsfonds gerissen wurde? Für solche Praktiken können<br />

wir kein anderes Wort als eben „Kuhhandel" finden.<br />

Zum Schluß meint der Artikelschreiber der VSA, daß er<br />

„nachdem er sich mit dieser Gesetzesmaterie sehr eingehend<br />

auseinandergesetzt hat", keineswegs gezwungen, sei, „Nein<br />

zu stimmen — im Gegenteil". Uns scheint, wir hätten solche<br />

Töne bereits einmal vernommen in einer Artikelserie im<br />

„Landbote" unter dem Titel „Zur Kritik an der AHV", als<br />

deren Verfasser Dr. Greiner, seines Zeichens Sekretär der<br />

VSA, zeichnet. Deshalb können wir der Versicherung in der<br />

Erwiderung des VSA, der Verfasser gehöre „auch zur jungen<br />

Generation", kaum Glauben schenken ...<br />

Wir haben in unserem ersten Artikel das vorliegende<br />

AHV-Projekt als zweifelhaft taxiert, was den Widerspruch<br />

des VSA hervorgerufen hat. Auch in den bereits erwähnten<br />

Einsendungen im „Landboten" betrachtet Dr. Greiner das<br />

Projekt als gut. Es soll uns aber doch niemand weismachen,<br />

daß Monatsrenten von 40 Franken Beträge seien, mit denen<br />

„jeder Schweizer stolz am Armenhaus vorbeigehen könne",<br />

wie Nationalrat Schmid-Ruedin, Präsident der VSA, am<br />

Radio verkündet. Auch wenn Dr. Greiner meint, diese Ansätze<br />

genügen für Leute mit „geringeren Bedürfnissen^...<br />

(Wie gering muß das Bedürfnis eines solchen armen T...<br />

sein, um mit diesem Taschengeld von 40 Fränkli auszukommen?<br />

Setzer.)<br />

Darum nochmals: Diese Altersversicherung<br />

i st t o t a l u n g e n ü g e n d ; die Gestaltung der Renten und<br />

die Sicherung der Finanzierung.<br />

Der VSA aber möchten wir zu bedenken geben, daß nicht<br />

jene die wahren Freunde der AHV sind, die dieses Projekt<br />

durchs Band weg beschönigen. So wie nicht jene die besten<br />

Eidgenossen sind, die kritiklos alles schlucken, was uns von<br />

Bern aus vorgesetzt wird.<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 7. und 12. November <strong>1946</strong>.<br />

Paul Mütsch, 1919, von Sarnen, wird auf Gesuch hin<br />

aus dem Gemeinde- und Kantonsbürgerrecht entlassen, nachdem<br />

die Stadt Winterthur und der Kanton Zürich ihm das<br />

Bürgerrecht erteilt haben.<br />

Auf Donnerstag, den 28. November <strong>1946</strong>, wird Kantonsratssitzung<br />

angesetzt. Vorgängig der Sitzung findet in der<br />

Dorfkapelle Sarnen der alljährliche Gedächtnisgottesdienst<br />

für die verstorbenen Wehrmänner statt.<br />

wo sie gestern gelegen, und dann luegten, wie es am Eiermahl<br />

geht, es soll heute sein. Es wäre zu probieren, ob man<br />

auch tanzen dürfte, oder ob nur die Kirchberger Prinzen das<br />

Recht dazu hätten?"<br />

Doch ehe noch diese Worte hinauf bis auf die Lippen geschrotet<br />

waren, was bei Michel immer etwelche Zeit brauchte,<br />

streckte eine Magd die Nase zur Türe herein und rief:<br />

„Michel, söllest use cho, sind zwei da, die mit dir reden<br />

wollen!"<br />

„Kennst sie?", fragte Michel.<br />

„Nein, habe sie nie gesehen", sagte die Magd, „aber allem<br />

an sind sie unten aus den Dörfern!"<br />

Die Knechte sahen einander an, als ob sie sich gegenseitig<br />

fragen wollten, ob sie wüßten, was die wohl wollten. Natürlich<br />

ward die Tafel nun auch vom männlichen Geschlechte aufgehoben.<br />

Im Herausgehen sagte Sami zu Michel: „Sie mögen an<br />

dich bringen, was sie wollen, so laß dich nicht erschrecken,<br />

mach nit öpe dr Narr!"<br />

Draußen standen zwei, aber auch der Michel kannte sie<br />

nicht. Sie fragten Michel, ob er der Knubelbauer sei, sie<br />

hätten ein Wort mit ihm zu sprechen.<br />

Michel hieß sie in die Stube kommen.<br />

Ho, sagten sie, sie hälfen da ein wenig nebenausgehen, sie<br />

hätten mit ihm etwas im Vertrauen zu reden.<br />

Wer nämlich recht vorsichtig sein will, redet vertrauliche<br />

Worte am liebsten im Freien, wo keine Wand ist, an welche<br />

ein Ohr sich legen und hinter welcher man das daran gelegte<br />

Ohr nicht sehen kann.<br />

(Fortsetzung folgt.)


M a r t t n i g e m e w d e i n K e r n s<br />

In einen Triumphgesang auszubrechen über den glänzenden<br />

Erfolg der „Kernser Hochwacht KK", die nach ihren<br />

Siegen an der Landsgemeinde und an der Maigemeinde nun<br />

wohl den schönsten und bedeutendsten Sieg errangen, finden<br />

wir nicht am Platze. Wehmut mischt sich hinein in die Trtumphessreude,<br />

daß wir Männer der „Kernser Hochwacht KR<br />

alles einsetzen mußten gegen unsere eigenen Mitbürger der<br />

„Volkspartei", mit denen wir Jahrzehnte in Frieden und<br />

Eintracht zusammen lebten.<br />

Und doch, der Kampf wurde uns aufgedrängt; wohl von<br />

ein Paar wenigen nur angefacht, verstanden sie es meisterlich,<br />

Stimmung zu machen für ihre Privatinteressen und persönlichen<br />

Rachegelüste. Daß ihre Gefolgschaft diesen Umfang<br />

annehmen konnte, verdanken sie vor allem der Zeitlage, a<br />

es wohl nichts Leichteres gibt, als Unzufriedene um sich zu<br />

scharen. Was unserem Blicke hinaus über unsere Landesgrenzen<br />

sich zeigt, das zeigte sich auch in unserer sonst sric -<br />

lichen Gemeinde: Untergrabung der Autorität der Kirche, des<br />

Staates und der Erziehung machtpolitischer Interessen<br />

wegen. „ „<br />

Man muß es dem Schreiber dieser Zeilen nicht verargen,<br />

wenn er chronologisch nur ein paar wenige Beispiele anführt,<br />

die zuerst nur ein paar Männer, allmählich mehr und mehr,<br />

und schließlich den Großteil der Gemeinde in den Kampf<br />

mobilisierte. . , .<br />

Die Verfassungsänderung des Jahres 194^ hatte m ferner<br />

obwaldnerischen Gemeinde solche Lücken gerissen wie bei uns<br />

in Kerns. Und daß ein paar Ehrgeizige, die längst schon ans<br />

einen Amtssessel trachteten, ein Amt erwerben konnten, verdanken<br />

sie eigentlich nur der damaligen politischen Unreife<br />

und Unersahrenheit in staatsbürgerlicher Beziehung der Kernser<br />

im allgemeinen.<br />

Der kmuptnutznießer des „Anti-Sesselklebergesetzes war<br />

dessen eifrigster Befürworter, Alois Röthlin. Alle Aemter und<br />

Aemtlein aufzuzählen, die Röthlin mit Hilfe seiner Ergebenen<br />

bekleidet, wäre unnütze Platzverschwendung.<br />

Es muß hier speziell vermerkt werden, daß das ewig wiederkehrende<br />

Lied von dem Border-Druck auf Röthlin von<br />

dessen erster politischen Stunde an als Unwahrheit abgetan<br />

werden kann, und zwar schon durch die Tatsache, daß anfangs<br />

sogar eine große Herzlichkeit und „Familiärität" zwischen den<br />

Bordern und Röthlin bestand, was sich durch die gegenseitigen<br />

Hausbesuche kund tat. So wurde Röthlin seinerzeit oppositionslos<br />

ein Salär von 1500 Franken für das bis anhin als<br />

Ehrenamt geltende Einwohnergemeindepräsidium bewilligt.<br />

Röthlin besaß das volle Vertrauen der Kernser und des<br />

Kantons. Er allein war es, der dieses Vertrauen verscherzte.<br />

. , „<br />

Den Jntrigenkampf gegen die Elektrizitatswerkkommifsion,<br />

gegen Herrn Verwalter Otto Heß, gegen den Gemeindeschreiber,<br />

gegen einzelne andere Gemeinde-Verwaltungen, gegen<br />

der hochwürdigen Herrn Pfarrer und schließlich sogar<br />

gegen den hochwürdigsten Herrn Bischof Dr. Christianus Caminada<br />

und die übrige Geistlichkeit und die Kirche gesamthast<br />

hier ausführlich zu beschreiben, würde viel zu weit führen.<br />

Wir wollen nur unsere Schrift auf die Landsgemeinde:<br />

„Ist Alois Röthlin für das katholische <strong>Obwaldner</strong>volk noch<br />

tragbar?" in Erinnerung rufen. Dort bewiesen wir an Hand<br />

bischöflicher Schreiben, um was es geht, und wir sind Alois<br />

Röthlin zu Dank verpflichtet, daß er uns auf dem Rechtswege<br />

angegriffen hat, denn damit wird uns die Gelegenheit gegeben,<br />

all den veröffentlichten Dokumenten nochmals Nachdruck<br />

zu verleihen und die verwerfliche Politik von Röthlin<br />

und seinen Hintermännern gebührend anzuprangern. Allein<br />

die Zeitungsartikel in den letzten Nummern des „Unterwaldner",<br />

im „Luzerner Tagblatt" und in den „Luzerner Neuesten<br />

Nachrichten", die der jetzigen Martinigemeinde vorangegangen<br />

sind sprechen eine Sprache für sich. Was braucht es der Beweisführung<br />

noch mehr, um den Kampf in seiner ganzen Gefährlichkeit<br />

zu erkennen? War es nicht Schuldigkeit der Kirche<br />

gegenüber, diesen Kampf bis aufs Letzte zu führen? Mußte<br />

eine solche Verhetzung nicht unser tiefstes katholisches Empfinden<br />

verletzen?<br />

Die Fehler nur auf der Gegenseite zu suchen, mit unwahren<br />

Beweisführungen Beamte, Verwalter und Pfarrer zu<br />

treffen und zu verdächtigen, um für sich Stimmung zu machen,<br />

das war die unverantwortliche Stärke an der Räthlinschen<br />

Politik!<br />

Mit absichtlichen Entstellungen der Tatsachen zu operieren,<br />

um politischen Nutzen zu ziehen und einen verwerflichen Geist<br />

zu pflanzen, Einwohner gegen Einwohner, Bürger gegen<br />

Bürger aufzureizen, das war leider keine Kunst!<br />

Zu dem Bundesratsbeschluß vom 16. Februar 1945 über<br />

den Fähigkeitsausweis für die Eröffnung von Betrieben im<br />

Gewerbe werden die erforderlichen Ausführungsbestimmunaen<br />

erlassen. Sie werden nach Genehmigung durch das eidgenössische<br />

Volkswirtschaftsdepartement im Amtsblatt publiziert.<br />

Nachdem das Unwesen der Kettenbriefe auch im Kanton<br />

Obwalden sich verbreitet hat, wird die Polizeidirektion beauftragt,<br />

im Amtsblatt eine Warnung zu erlassen und auf die<br />

Strafbestimmungen aufmerksam zu machen.<br />

Eduard Abächerli-Bucher, Lungern, wird auf Antrag des<br />

Einwohnergemeinderates Lungern das Zweiliterhandelspatent<br />

erteilt.<br />

Die Eingabe der kantonalen Natur- und Heimatschutzkommission,<br />

es sei im Interesse des Wildbestandes entweder<br />

die ^aad ür ein paar Jahre ganz zu verbieten oder die<br />

Revierjagd einzuführen, wird an die kantonale Jagdkommifsion<br />

zur Prüfung überwiesen.<br />

Iris Monika Schleiß, geb. 1942, von Engelberg w.rd<br />

die Führung des Familiennamens Henggeler bewilligt.<br />

Auf die Heiligsprechung von Bruder Klaus wird eine offizielle<br />

Gedenkmünze herausgegeben.<br />

Dem katholischen Heilstätteverein Vonderfluh Wilen,<br />

S^en, wird zu seinem 50jährigen Bestehen eine Ehrengabe<br />

zugesprochen. . . . . .<br />

' „ UK ; dem Reinerlös der 81. Tranche der interkantonalen<br />

Landeslotterie sind dem Kanton Obwalden Fr. 2034.— zugekommen.<br />

Und das war das System, das dem nazideutschen ähnlich<br />

kam: „Führer befiehl, wir folgen dir!"<br />

Gegen einen solchen Geist zu kämpfen, war unsere Pflicht.<br />

Schuldigkeit der Kirche und dem Nächsten gegenüber!<br />

Und aus Hiesem Grunde muhte H. H. Psarrer Fanger im<br />

Auftrage des hochwürdigsten Herrn Bischofs gegen Rothun<br />

und seine Methoden und seinen Geist kämpfen!<br />

Und daß der hochwürdigste Herr Bischof aus der Kanzel,<br />

anläßlich der Firmung in Kerns, Stellung nahm, beweist<br />

wohl am besten, welchen Geisteseinfluß Röthlin auf seine<br />

Mitbürger ausübte! Die Gründe sind dokumentarisch belegt!<br />

Wir alle kennen den Ausgang der Landsgemeinde und der<br />

Maigemeinde, und nun sind wir bei der Martinigemeinde<br />

<strong>1946</strong> angelangt .<br />

Der Kappler-Krieg in neuester Auflage, die furchtbaren,<br />

gegen Geistlichkeit und Kirche gerichteten Hetzartikel im „Unterwaldner"<br />

und so weiter, die mit Haß und Rache lügnerisch<br />

getränkten Flugblätter bildeten das Vorspiel zum letzten<br />

Wahlsonntag.<br />

95 % der stimmberechtigten Bürger stürmten an die ^>emeinde.<br />

Kranke und Gebrechliche wurden per Auto hergesuhrr.<br />

Traktandum 1 und 2, „Wahl von 5 Mitgliedern des Burgerrates<br />

auf 4 Jahre" und „Wahl des Bürgerpräsidenten und<br />

-Vizepräsidenten auf 1 Jahr" mußten auf Wunsch der „^olls-<br />

Partei" in geheimer Abstimmung behandelt werden.<br />

Während der Zählung durch ein auswärtiges Stimmbüro<br />

ging die Gemeinde zu den weitern Wahlgeschäften und<br />

Verhandlungen über.<br />

Traktandum 3, „Wahl des Bürgersäckelmeisters auf 4 Iahre".<br />

Gegen Herrn Oskar von Rotz, dem bisherigen ^nhaver<br />

dieses Amtes, wurde von der „Volkspartei" Herr Kantorwrat<br />

Arnold von Rotz aufgestellt. Gegen letztern opponierten Hr.<br />

Regierungsrat Anton Ettlin und Herr Ratsherr Arn. Bucher.<br />

Arnold von Rotz, dem Vorgeschlagenen der „Volkspartei ,<br />

wurde vorgeworfen, er habe zufolge Unfähigkeit in der ^echnungsführung<br />

der Einwohner-Säckelmeifterverwaltuug dieses<br />

Amt niederlegen müssen. Schon allein seine Traktorenpolitik,<br />

wo er als Arbeitgeber zugleich Arbeitnehmer ist, rechtfertigt<br />

eine grundsätzliche Ablehnung. Daß die „Volkspartei" nicht<br />

im Interesse der Gemeinde arbeitet, sondern einzig und allein<br />

nur^machtpolitische Ziele verfolgt, beweist ihre diesbezügliche<br />

Nomination.<br />

Nach zweimaligem Stichentscheid der Stimmenzähler schritt<br />

man zur Abzählung. Der bisherige Inhaber dieser Verwaltung,<br />

Herr Oskar von Rotz, wurde mit 318 gegen 249 Stimmen<br />

ehrenvoll bestätigt.<br />

Diese Abzählung sollte zum Maßstab für den weitern Anvqang<br />

der Gemeindeversammlung werden.<br />

^<br />

Als Kapellsigrist im Melchtal, als Kapellvogt für die Hochalpen<br />

und als Spendvogt beliebten die bisherigen.<br />

Damit waren die Geschäfte der Bürgergemeinde abgeschlossen<br />

und man schritt zur Behandlung der Traktanden der<br />

Korporationsgemeiiide. „<br />

Die Wahlen der Bezirkseiniger, der Ankauf einer Militärbaracke,<br />

ein Landkauf und ein Kreditbegehren des Korporcltionsrates<br />

vermochten keine großen Wellen zu werfen.<br />

Gegen das letzte Traktandum: „Vollmachtengesuch des<br />

Korporationsrates zur rechtlichen Erledigung der Differenzen<br />

mit Otto Reinhard-Burri betreffend Nichtbeachtung des<br />

Konzessionsvertrages der Luftseilbahn Stöckalp-Frutt" opponierte<br />

Kantonsrat Alois Röthlin. Man solle diesem Gesuch<br />

nicht entsprechen.<br />

Hotelier Aerni Durrer griff kräftig den Gegenantrag an.<br />

Röthlin hätte besser geschwiegen. Durch seinen Antrag hat er<br />

klar und offensichtlich bewiesen, daß es bei ihm nie um das<br />

Gesamtwohl der Gemeinde geht, sondern einzig und allein um<br />

persönliche und parteipolitische Interessen. Daß sich eine eidgenössische<br />

Instanz nicht über einen bestehenden Vertrag hinwegsetzen<br />

kann, liegt klar auf der Hand. Die rechtliche Grundläge<br />

zu diesem Prozeß liegt so eindeutig, daß die Gemeinde<br />

kein Risiko einzugehen hat. Aus diesem Grunde konnte Hotelier<br />

Durrer überzeugt der Versammlung mitteilen: „Wenn der<br />

Prozeß verloren geht, soll die Gemeinde keinen Schaden erleiden,<br />

dann kommen wir — das Kurhaus Frutt — für die<br />

Kosten auf!"<br />

Das wirkte bombenhast, so daß auch die Parteigänger<br />

Röthlins ihrem „Führer" zum erstenmal nicht Gefolgschaft<br />

leisteten und sich der Stimme enthielten. Der Gegenantrag<br />

wurde überwältigend bachab geschickt und dem Bürgerrat die<br />

Vollmacht zur Prozeßsühruug erteilt.<br />

Zwei Wochen ohne Schweinefleisch.<br />

Das eidgenössische Kriegsernährungsamt teilt mit:<br />

Im Bestreben, auch auf dem Schweinemarkt wieder geordnete<br />

Verhältnisse herbeizuführen und die Beschaffung von<br />

Rohmaterial für die Wursterei zu erleichtern, wird vom 18.<br />

November bis 1. Dezember eine 14tägige Abgabe - und<br />

B e z u g s s p e r r e für Schweinefleisch verfügt. Sie erstreckt<br />

sich aus frisches, gesalzenes, geräuchertes oder anderweitig<br />

zubereitetes Schweinefleisch, einschließlich Speck, Schinken,<br />

Rippli, Gnagi, Coppa und andere Erzeugnisse aus Schweinefleisch.<br />

Während der angegebenen Zeit sind Abgabe und Bezug<br />

dieser Waren in Metzgereien, Kantinen und den übrigen<br />

Betrieben des Gastgewerbes untersagt. Würste und andere<br />

Fleischwaren, welche gehacktes Schweinefleisch oder Speck enthalten,<br />

fallen nicht unter die Sperre. Die Schweinefchlachtungen<br />

sind im Rahmen der Schlachtkontingente und der<br />

vorgesehenen Bewilligungen gestattet. Den Verbrauchern wird<br />

empfohlen, während der Sperre vorzugsweise Rind- und<br />

Schaffleisch zu beziehen. — Und dies nach bald zwei Jahren<br />

Kriegsende!!!!<br />

STnem adsotetm Mehr mr.328 Stimm«, ttmben all,<br />

Kandidatin d-r „K-rns.r Hochw-cht 9 S<br />

Bttin z°l°i. « f . 3"j<br />

S S 3 S Ä . , .. ^ Ä<br />

Es ist leicht verständlich, daß sich bei den einen ein gewaltiger<br />

Anfiel und bei den andern eine Resignation einstellte.<br />

" Der großmaulige Kämpfermut der Volkspartei -Führer<br />

verstummte so sehr, daß sie nicht e.nmal mehr ihren Präsidentenkandidaten<br />

zu Portieren wagten. A'e Geheimabstinimung<br />

nötigte aber die Bürger gleichwohl zur Urne. Herr<br />

Joses Ettlin, Weibel, wurde mit 339 gegen 8 Stimmen zum<br />

neuen Bürgerpräsidenten nnd Herr Walter Ettlin, Arl,, als<br />

^^Damit^geh^der^l?. November <strong>1946</strong> als Wendepunkt und<br />

Markstein in die Kernser Geschichte ein.<br />

Daß die „Volkspartei" nach ihrer verheerenden Niederlage<br />

-m Rate saß, ist verständlich. Einige von ihnen sötte,i geneigt<br />

gewesen sein, Frieden zu schließen Man sandte Emissäre in<br />

den Pfarrhof und bat den H. H. Pfarrer um eine Aus prache.<br />

Der H 5 Pfarrer stellte die Bedingung, daß er Mitglieder<br />

der Hochwacht", die er namentlich bezeichnete, als Zeugen<br />

mitzunehmen wünsche. Dies wurde akzeptiert. Doch, als diese<br />

Delegation im Kronensaal erschien, wurde >ie, von Röthlin<br />

angefeuert, mit Schmährufen empfangen!, weil einzelne Mitglieder<br />

5icmi Röthlin nicht genehm waren-. Zeugt daZ von<br />

Friedensliebe? Daß die Delegation unter diesen Umstanden<br />

den Saal verließ, ist leicht begreiflich .<br />

Wir glauben an den Friedenswillen einiger der „Volks-<br />

Partei" Aber ein Friede mit Röthlin ist ausgeschlossen! Das<br />

wird es nie geben und kann es nie geben! Das hat er durch<br />

seineu Wortbruch nach der Pfingftgemeinde 194! und am<br />

Sonntag wieder durch sein Benehmen beim Empfang der<br />

Delegation bewiesen! H. H. Pfarrer Fanger sandte hieraus<br />

an die Versammlung folgendes Schreiben:<br />

Liebe Pfarrkinder!<br />

Ich nenne euch heute noch so und meine es ausr.cht.,,<br />

und ernst. Ich bin auch euer Pfarrer und werde zu<br />

jedem gehen, der irgend einmal meine priesterliche<br />

Hilfe braucht!<br />

Wenn gegen mich gearbeitet würd«?, wenn man mich<br />

schmählich verleumdet hat, verzeihe ich jedem ohne Ausnähme.<br />

Aber nie werde ich die Prinzipien der Kirche<br />

preisgeben dürfen nnd einen Geist in de'- Gcineinde<br />

dulden, der nicht kirchlich ist. Nnr auf diesem festen<br />

Grunde der Kirche werde ich Frieden schließen dürfen.<br />

Dann aber, wenn ich beruhigt sein kann, daß k>'n um<br />

kirchlicher Geist die Gemeinde mehr gefährden wird,<br />

dann bin ich der erste, der den Frieden sucht und anstrebt,<br />

und ich habe mir fest vorgenommen, keinem etwas<br />

nachzutragen.<br />

Kerns, den 17. November I94li.<br />

sig. F a n g e r, Pfarrer.<br />

Wir Männer der „Kernser Hochwacht KK" sind ebensalls<br />

von dem Wunsche beseelt, Frieden zu schließen. Wir haben<br />

an der Landsgemeinde, an der Maigemeinde^ nnd an der<br />

Martinigemeinde bewiesen, daß wir eine Macht sind uud^ gegen<br />

jeden unkirchlichen Geist zu jeder Zeit und zu jeder itini t<br />

auftreten und, wenn nötig, weiter auftreten werden, Ami<br />

sind einer Zusammenarbeit mit der „Volkspartei im selben<br />

Moment günstig gesinnt, wenn Männer wie Röthlin imd<br />

andere, die verantwortlich sind für die Tragik in unserer l<br />

meinde, gänzlich ausgeschaltet werden und, wenn "den zu n>>recht<br />

Verdächtigten volle Satisfaktion geleistet wird Jmi<br />

dulden den Einfluß von Röthlin und den übrigen auch nicht<br />

hinter der Kulisse!<br />

^<br />

Der alte Schwyzer Schlachtruf! gilt: „Der Kamps ist<br />

Wir gan nach Hus! Harrns!"<br />

Er zeigt unsern Willen, den Kamps einzustellen, abci da^<br />

Schwert der Gerechtigkeit wieder zu ergreifen, wenn e^<br />

nottut.<br />

Eine freudig bewegte Menge versammelte sich abends im<br />

Sonnensaal zu einer schlichten Feier. Die neue „Harmome,<br />

heimelige Jodellieder, ernste und heitere Ansprachen, Mlreiche<br />

von auswärts angetroffene Grüße brachten den Gewählten<br />

Glückwunsch und Sympathien und bekundeten Dant<br />

und Freude über den errungenen Sieg.<br />

Kernser Hochwacht KK.<br />

Der Kantonsrat besammelt sich am Donnerstag, den 28.<br />

November, zur Behandlung folgender Geschäfte: Jnterpretation<br />

des Wirtschaftsgesetzes, Art. 3 lit. a und f. Abänderung<br />

der Vollziehungsverordnnng zum Bundesgesetz betreffend die<br />

Arbeit in den Fabriken. Beitrag an die Notstandsaktion<br />

<strong>1946</strong>/47. Motion Kantonsrat Franz Müller betreffend die<br />

noch nicht erledigten Motionen und Postulate. Begründung<br />

und Beantwortung der Interpellation Sebastian Vogler betreffend<br />

Zuleitung des elektrischen Stromes nach abgelegenen<br />

Gebieten. Beitrag an die Zuleitung des elektrischen Strome.<br />

nach dem Großteilerberg.<br />

Konservative Polkspartei Obwalden. (Mitg.) Der Vorstand<br />

der Konservativen Volkspartei Obwalden beschloß, den<br />

Stimmberechtigten zur eidgenössischen Abstimmung vom i?.<br />

Dezember <strong>1946</strong> die Verwerfung des Volksbegehrens vetreffend<br />

das „Recht auf Arbeit" zu empfehlen.<br />

Unerfreuliche Feststellung. (Eing.) In den letzten Tagen<br />

kamen dem Steuerzahler die endgültige Wehrsteuer- un<br />

Wehropferveranlagung auf den Tisch geflogen. Es bedeutet<br />

eine große Ueberraschung, daß bei der Taxation der Gebäuv<br />

der Steuerwert aus dem Ertrags- und Verkehrswert ern'O<br />

net wurde, die Güterschatzung also unberücksichtigt geblieben<br />

ist. So kommt es nun bei manchem Grundbesitzer, '<br />

neu festgesetzte Wehropferwert eines Hauses um viele tausen<br />

Franken größer ist als der Ertragswert. Das bedeutet I<br />

lange ein großes Unrecht, als es den Hausbesitzern verböte<br />

ist, die Mietzinse dem Steuerwert anzupassen.<br />

Tarnen. P o st. (Eing.) Auf den Artikel im Samstagl'^<br />

des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" sei hier nur noch kurz dem ^<br />

staunen Ausdruck gegeben, daß der Verfasser die Sonntag<br />

schalterstunde fordert mit dem Hinweis, sie könne nicht er!«)<br />

werden mit dem Offenhalten der Schalter Samstag nstC^j<br />

Warum eigentlich sagt der Herr Einsender nicht, warum<br />

unter allen Umständen seine Postsachen am Sonntag •<br />

Hat das nichts mit der bereits genannten Bequemli»^<br />

oder gar mit Trotzitis zu tun? Sie liegen auf seiner Se> '


„h zwar noch auf Kosten eines Grundsatzes, der seinen In-<br />

Ttt im Wohlwollen für den Mitmenschen hat. Daher weg<br />

• t dem Egoismus und her mit dem Altruismus! Wir wissen<br />

S das Postpersonal und auch die Kreispostdirektion schon<br />

früher für den Sonntagsschalterschluß war, da Sarnen den<br />

bisherigen Zustand gar nicht benötigt. Hunderte von Post-<br />

^nützern werden das nur gutheißen. Christliche Kultur auch<br />

am Sonntag ist überragend mehr wert als Zivilisation!<br />

Sarnen. „Junge Bühne". (Eing.) Das Publikum<br />

„n Sarnen und Umgebung wird nochmals auf die günstige<br />

Keleaenheit der heutigen Aufführung des „Steibruch" von<br />

«bert I- Welti zu einem Einheits-Eintrittspreis auf allen<br />

Plätzen aufmerksam gemacht. Bei genügender Anmeldung<br />

heim Vorverkauf wird eine Extrapost nach der Aufführung<br />

nach Kerns ausgeführt, wenn nötig auch nach andern Richringen.<br />

Die Aufführung beginnt Punkt 8.15 Uhr. Ein Besiick<br />

wird Ihnen einen schönen Genuß vermitteln. Benützen<br />

Sie den Vorverkauf. (Kastluuger E. Tel. 8 64 62.)<br />

Sarnen. Turnverein. Der uns kurz nach Redaktionsichluß<br />

zugekommene größere Bericht über die in allen Teilen<br />

vortrefflich gelungene turnerische Veranstaltung vom letzten<br />

Sonntag in der Turnhalle veröffentlichen wir in der kommenj,<br />

eIt Nummer. Für heute lassen wir es mit der Publikation<br />

der Rangliste bewenden:<br />

1. Karl Frei, Regensdorf, 39 Punkte; 2. Albert Bachmann<br />

Luzern-Bürger, 38,70; 3a. Arthur Heini, Luzern-<br />

Bürger, 38,20; 3b. Paul Cozzi, Wädenswil, 38,20; 4. Walter<br />

Rudin/Luzern-Bürger, 37,5; 5. Melchior Thalmann, Oerli-<br />

£on 37.30; 6. Heinz Bürgiffer, Zürich-Hard, 36,6; 7. Franz<br />

aiiaer Richterswil, 36,15; 8a. Josef Caretti, Küßnacht, 35,25;<br />

«b fttanj Vogel, Luzern-Bürger, 35,25; 9. Albert Brändli,<br />

Mdenswil, 35.10; 10. Albert Gisler, Bürglen, 34,5; 11.<br />

^akob Eicher. Goldau, 33.75; 12. Fritz Genhart, Luzern-<br />

Bürger, 33 Pkte.<br />

Sarnen. Zum neuen Stenerverwglter wurde Hr.<br />

5ans-Ca>par Diethelm gewählt. Wir gratulieren!<br />

Sächseln. (Korr.) Eine P hotographie ans der „guten, alten<br />

o e it« Hegt vor dem Schreibenden:1?ine Darstellung der Bahnstation<br />

Sächseln vor rund vierzig Jahren, auf dem Perron<br />

wei Männer in der Bahnuniform mit imponierenden<br />

Schnurrbärten. Der eine ist der damalige Stationsvorstand,<br />

der andere ist Herr Weichenwärter Leo Rohrer. Wenn ich<br />

niif dieses Bild einen Reim finden müßte, er gälte der steten,<br />

unwandelbaren Pflichttreue, der stillen, anspannenden und<br />

doch immer froh geleisteten Arbeit und der Dienstwilligkeit<br />

des letzteren, und er würde verraten, daß Herr Leo Rohrer<br />

am 19. November 1906 als Weichenwärter auf der Station<br />

Sächseln in den Dienst der Bundesbahnen getreten ist und<br />

nun volle vier Jahrzehnte diesen Dienst mit nie versagender<br />

Gewissenhaftigkeit versehen hat. Zu diesem Jubiläum der<br />

Arbeit und Treue sei ihm zum Glückwunsch herzlich und<br />

kräftig die 5iaud geschüttelt. Wie könnte man nachsinnen über<br />

all den Wandel in diesen vier Jahrzehnten, in denen der Leo<br />

anscheinend immer der gleiche geblieben ist, gleich in der<br />

Pflichterfüllung und Dienstfertigkeit und gleich im jugendlichcu<br />

Herzen! Mir ist, man sollte auf der Station und ans<br />

dem Hubel ein Fähnlein frohen Glückwünfchens heraushängen,<br />

um diesen Mann und seine erfüllten vierzig Dienstjahre<br />

gebührend und freudig zu ehren.<br />

Sächseln. (Eing.) Der Gemeinderat beabsichtigt, wie man<br />

hört, eine Außenrenovation des ehemaligen Waisenhauses, der<br />

früheren Gastwirtschaft zur „Krone", und steht diesbezüglich<br />

mit den Organen der Schweizerischen Vereinigung für Hermatschutz<br />

in Verbindung. Das Vorhaben ist sehr zu begrüßen.<br />

Die „Alte Krone", die 1673/74 von einem Hans Lochmann<br />

erstellt und 1880 von Landammann Hermann der Gemeinde<br />

testiert wurde, ist ein architektonisch sehr interessanter Bau<br />

und verdient bei der Renovation eine schonliche und sorgfältige<br />

Behandlung.<br />

Alpnach. (Offener Brief an „H.W.")<br />

Freiburg, den 14. Nov. 1916.<br />

Sehr geschätzter Herr!<br />

Ein freundlicher Leser des ..Unterwaldner' hatte d>e Liebenswürdigkeit,<br />

mir die Ausgabe vom letzten Mittioon 0"<br />

meinen Studienorl zu senden. Darin fand ich eine i •iniettdung<br />

aus Alpnach, unterschrieben urit H. W., die mich einem<br />

weitern Publikum als neuen Redaktor des „Volkvfreuur lv ^<br />

vorstellt. Was die Engländer noch nicht besitzen, haben >-ie<br />

endlich erfunden: Ein Radar-Fernsehgerät, mit dem N ) e-<br />

liebig aus Welle I. S. oder H. W. die politischen ^rergnisse<br />

der folgenden Jahre einstellen lassen. Für das >zahr<br />

lautet nach „Unterwaldner" Ihr Orakel also:<br />

«... So soll auf Neujahr 1947 wieder ein Wechsel in der<br />

Redaktion des „<strong>Volksfreund</strong>es" eintreten und wie es yeißr,<br />

soll Alpnach die „Ehre" erhalten, den neuen Redaktor runder<br />

Person des lic. jur- Jgnaz Britschgi stellen zu dürfen. ,y<br />

den Hilfsredaktor wird das vermehrte Arbeit bedeuten.<br />

rast der See und will sein Opfer haben!"<br />

Entschuldigen Sie, aber diesmal hat Ihr Empfangsgerät<br />

tatsächlich gespuckt, es muß sich ein Vogel ans die Zeitung gesetzt<br />

haben' Ich teile mit Ihnen Ihre Vorliebe für selten<br />

Pflanzen und Vögel. Es scheint Jhneu aber neuestens auch<br />

Vergnügen zn bereiten, in. Zeichen der Niederwild,agd Zeitungsenten<br />

zn schneidern und ins Volk zu jage"- ^ch m ß ><br />

Gratulation zurückweisen und Ihnen ehrlich gestehen.^^K<br />

mich bis heute niemand angefragt hat ob 'chdie^<br />

übernehmen wolle. Und soweit mir bekannt rst, ,md die ^edaktionsverhältnisse<br />

wenigstens bei diesem einen unserer ^oka -<br />

blätter immer „och in Ordnung. Ich hoffe, daß wem off nes<br />

Geständnis als das Ihnen fehlende Saridon wirke und^ grüße<br />

Sie in alter Korrespondentenfreundschast und MltderBesicherung,<br />

daß ich auch weiterhin Ammoniak a s Ammoma<br />

bezeichnen >oerde. sollte mir der „Unterwaldner wieder mal<br />

Nase stinken.<br />

I. Britschgi-<br />

PS Was^jene^Gestalt eines nur in Ihrer Phantasie w-<br />

stierenden Hilfsredaktors anbelangt, so dürfen Sie a ch h<br />

getrost sein. Ich habe meine Artikel bis heute selbst<br />

ben und hatte es nicht einmal nötig, Stellen aus<br />

Teil vom rasenden See falsch zu zitieren, um einen „gebitoeten"<br />

Schluß zu finden.<br />

Alpnach. Die Bürgergemeindeversammlung<br />

findet am Sonntag, den 24. November <strong>1946</strong> statt.<br />

T r a k t a n d e n:<br />

1. Wahl von fünf Mitgliedern in den Bürgergemeinderat auf<br />

die Dauer von vier Jahren. Im verfassungsgemäßen Austritt<br />

befinden sich die Herren:<br />

Bürgerpräsident Jakob Hug (wählbar für 1 Jahr)<br />

Bürgerrat Franz Wallimann, Bergli<br />

Bürgerrat Karl Rufer<br />

Bürgerrat Franz von Atzigen, Kirchensigrist<br />

Bürgerrat Johann Wallimann, Schürmatt.<br />

2. Demissionsgesuch des Herrn Bürgerrat Jsidor Wallimann,<br />

als Bürgerrat; evtl. Ersatzwahl auf die Dauer von zwei<br />

Jahren.<br />

3. Wahl des Bürgerpräsidenten auf die Dauer eines Jahres.<br />

4. Wahl eines Mitgliedes in die Rechnungsprüsungskommission<br />

an Stelle von Herrn alt Bürgerpräsident Gerold<br />

Wallimann sel. für den Rest der Amtsdauer; evtl. Wahl<br />

von einem Suppleanten.<br />

5. Kaufsvorlage betreffend Stöckalp.<br />

Alpnach. (Korr.) Der letzte Sonntag brachte uns den schöneu<br />

Festgottesdienst zu Ehren der hl. Cäcilia. Der Cäcilienverein<br />

hat da in kirchenmusikalischer Hinsicht Allerbestes Gott<br />

dem Herrn zu Ehr und Preis gewagt. Sicherlich haben alle<br />

aus den Akkorden der M i s s a s o l e m n i s in As von Franz<br />

Schubert herausgespürt, daß dies nicht Selbstzweck, sondern<br />

schönster Gottesdienst ist. Auch die Einlagen zu Predigt und<br />

Opferung waren sehr erhebend. Wir wollen nicht Lorbeeren<br />

austeilen. Wir möchten nur die große und schöne Leistung<br />

unseres Cäcilienvereins, vorab der Direktion, Herrn Seknndnrlehrer<br />

Mäder, wie auch allen Mitwirkenden verdanken.<br />

Als Laie in musikalischer Hinsicht möchten wir uns nicht zu<br />

einem detaillierten Urteil versteigen und hoffen, es werde aus<br />

berufener Feder fließen.<br />

Alpnach. (Eing.) Wie wir vernehmen, hat die rührige<br />

Alpnacher Trachtengruppe im Sinn, in dreimaliger Aufführung<br />

wieder ein Trachtentheater von Elsa Bossard zu zeigen.<br />

Die ersten Aufführungen sollen schon nächsten Sonntag stattfinden.<br />

Uns steht die „Annekathri" von der gleichen Berfafferin<br />

noch in allerbester Erinnerung. Hoffentlich dürfen<br />

wir auch diesmal wieder ein „Glanzstück der Kleinbühne" erwarten.<br />

Eiswil. (Eing.) Auf den 24. November ist die ordentliche<br />

Gemeindeversammlung angesetzt. Eine sehr reichhaltige Traktandenliste<br />

harrt der Erledigung. Die Wahlen der Bürgerräte<br />

werden keine Wellen werfen, da keine Rücktritte vorliegen.<br />

Die Pläne für die projektierte neue Turnhalle, der<br />

Kirchenheizung, der Kanalisation zu Diechtersmatt und der<br />

Entwässerungen im Gebiete des Großteilerberges liegen auf<br />

der Gemeindekanzlei zur Einsicht auf.<br />

Auf Donnerstag, den 21. November, um 20.00 Uhr, findet<br />

in der „Krone" eine Vorversammlung zur Besprechung der<br />

Gemeindegeschäfte statt.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Kalte Sozialisierung.<br />

Anläßlich der Budgetdebatte im bernischen Großen Rate<br />

führte der Sprecher der katholisch-konservativen Fraktion, Hr.<br />

Großrat W. Bickel (Bern) unter anderem aus: „Das endlose<br />

Anziehen der Steuerschraube, besonders durch den Bundesf<br />

i s k u s, wird immer unerträglicher, der Sparwille immer<br />

mehr untergraben. Die Unersättlichkeit des Bundesfiskus wird<br />

nachgerade zu einem äußerst e r n st e n P r o b l e m für Kantone<br />

und Gemeinden. Die Fiskalbelastung nimmt den Charakter<br />

einer Enteignung an. Sowohl Vermögenserhaltung<br />

wie Vermögensbildung befinden sich im Zustand der Auflösung.<br />

Für Sparer hat man bei gewissen Amtsstellen im eidgenössischen<br />

Finanzdepartement nur ein mitleidiges Lächeln<br />

und studiert immer neue Vermögensabgaben aus. Gegen diese j<br />

kalteSozialisierung muß man Front machen. Denn<br />

schlußendlich geht diese Finanzpolitik auch gegen die Unabhängigkeit<br />

der Kantone, gegen einen lebensfähigen Föderalismus<br />

und damit gegen das Fundament der freien Schweiz."<br />

Kantone<br />

Bern. Die Stadt B i e l hat den Luftschutzkeller auf der<br />

„Burg", dem Sitz der städtischen Verwaltung, in ein Nothotel<br />

umgewandelt, das den fröhlichen Namen „Sanssoncis" (d. h.<br />

„Sorgenlos" trägt. Das Hotel (eher eine Herberge) untersteht<br />

der Polizei. Leute, die in Hotels der Stadt keinen Platz<br />

mehr finden, erhalten hier billige Unterkunft, müssen aber das<br />

gastliche Haus spätestens morgens 7 Uhr wieder verlassen.<br />

A u s der Partei<br />

Orientierungstagung über eidgenössische Tagesfragen.<br />

Wie bereits gemeldet, führt die Schweizerische Konservative<br />

Volkspartei am 23./24. November in Ölten eine Orientierungstagung<br />

über eidgenössische Tagesfragen durch. Die<br />

Einladungen dazu sind an die kantonalen Parteiorganisatwnen<br />

und interessierten Vereinigungen zugestellt worden. Die<br />

Tagung will nicht nur einen Querschnitt geben durch das heutige<br />

politische Geschehen, sondern die wichtigsten Fragen auch<br />

im Blickfeld des konservativen Parteiprogramms beleuchten.<br />

Erste Referenten haben sich zur Verfügung gestellt. Wer an<br />

oieser Tagung teilnehmen will, reserviere sich in Ölten recht-<br />

Zeitig ein Hotelzimmer. Zimmerbestellungen sind bis spätestens<br />

20. November an das Hotel Merkur, Ölten (Tel. 062/<br />

5 28 60) zu richten, das die Unterkunft mit den andern Hotels<br />

vereinbart.<br />

Ins MMlohser ein bloßes Amosei?<br />

Das 1934 von den schweizerischen Bischöfen eingeführte<br />

Hochschulopfer hat feine eigene, nun 12jährige Geschichte. Der<br />

erste Aufruf und die erste Kollekte mit dem Reize des Neuen<br />

erreichte beinahe 90000 Franken. Doch schon im folgenden<br />

Jahre fiel sie um rund einen Drittel auf 60 000 Fr., ging<br />

dann bis 1939, mit leichten Schwankungen, stetig zurück und<br />

erreichte 1940 mit zirka 50 000 Fr. den Tiefstand. 1941 setzte<br />

nach der glücklichen Vollendung der Neubauten und infolge<br />

vermehrter Propaganda ein Aufstieg ein, der — was besonders<br />

bemerkenswert ist — durch die Kriegsjahre bis heute<br />

anbielt und letztes Jahr 110 000 Franken einbrachte.<br />

Ir. Georges T U Ar. des B Z W +<br />

Aus dem Tessin kam am Freitag die unerwartete Kunde,<br />

daß dort Dr. Georges Willi, Direktor des Bundesamtes für<br />

Industrie, Gewerbe und Arbeit, verstorben sei.<br />

Mit Dr. Willi scheidet eine markante Persönlichkeit aus<br />

dem öffentlichen Leben unseres Landes und aus dem Dienste<br />

der Eidgenossenschaft. Der Verstorbene wurde am 9. Oktober<br />

1884 im bündnerischen Surrhein geboren. Seine Mitbürger<br />

wählten den 27jährigen bereits in den Großen Rat, und von<br />

1921 bis 1926 amtete er als Chef des kantonalen Justiz-,<br />

Polizei- und Sanitätsdepartementes.<br />

1935 erfolgte seine Wahl in den Ständerat, wo er sich<br />

bald eine angesehene Position erwarb. Wirtschaftliche und<br />

soziale Fragen fanden feit langem sein besonderes Interesse.<br />

Ihnen widmete er auch eigene Publikationen. Im Ständerat<br />

startete er noch im Jahre 1935 mit einem Postulat über die<br />

Einführung der Ausgleichskassen zwecks Ausrichtung<br />

von Sozialleistungen wie Familienzulagen, Einführung bezahlter<br />

Ferien und zwecks Uebernahme von Lohnzahlungen<br />

während des obligatorischen Militärdienstes. Das Postulat<br />

wurde seinerzeit vom verstorbenen Bundesrat Obrecht entgegengenonimen.<br />

Im Oktober 1938 erfolgte seine Wahl zum Direktor des<br />

Bundesamtes für Industrie, Gewerbe und Arbeit. Hier fand<br />

der unermüdliche Arbeiter ein gewaltiges Arbeitsfeld vor. -<br />

1 Seine frühere parlamentarische und regierungsrätliche Tätigkeit<br />

kam ihm dabei sehr wohl zu statten. Gerade auf gefetzgeberischem<br />

Gebiete harrten seiner große Ausgaben, denen er<br />

sich mit der ganzen Energie seiner Persönlichkeit widmete.<br />

In diese Zeit fällt die Gesetzgebung über die Heimarbeit, die<br />

Einführung der Allgemeinverbindlicherklärung von Gesamtarbeitsverträgen,<br />

die Vorbereitung des Gesetzes über die<br />

Arbeit in Handel und Gewerbe und die zweite Revision der<br />

Wirtschaftsartikel.<br />

Sein Hauptwerk aber bildete die Verwirklichung des großten<br />

bisherigen Sozialwerkes, der Lohn- und Verdienstersatzordnung<br />

zugunsten der Wehrmänner und ihrer Familien.<br />

Hierin fand der Gedanke seines Postulates aus Einführung<br />

von Ausgleichskassen zur Verwirklichung sozialer Aufgaben<br />

die erste praktische und wertvolle Anwendung. Wenige Monate<br />

nach Kriegsausbruch trat die Lohnersatzordnung in Wirksamkeit,<br />

und bald folgte die Verdienstersatzordnung. Diese Institution<br />

wird mit dem Namen von Direktor Georges Willi<br />

dauernd verbunden bleiben. Eine wertvolle Ergänzung fand<br />

diese Einrichtung durch die Beihilfen für landwirtschaftliche<br />

Dienstboten und die Kinderzulagen für die Kleinbauern im<br />

Gebirge.<br />

Dr. Willi war ein überzeugter Katholik und fortschrittlicher<br />

Sozialpolitiker mit staatsmännischem Weitblick, der sich<br />

vor allem um richtige und dauerhafte Lösungen der schwebenden<br />

Probleme bemühte. Das Schweizervolk verliert in<br />

Dr. Willi einen edlen und treuen Diener. Er ruhe im<br />

Frieden!<br />

Wird dieser Anstieg anhalten? Wird sich der Schweizerkatholik<br />

mit seinen jährlichen 6—7 Rappen für die Universität<br />

Freiburg begnügen? Es scheint, daß der Schweizerkatholik<br />

den Hochschulsonntag vielfach als gewöhnlichen Bettelsonntag<br />

und das Hochschulopfer als gewönliches Almosen auffaßt.<br />

Almosen hindern am Verhungern, sie lindern die größte Not,<br />

sie schaffen aber nicht die materiellen Lebensbedingungen,<br />

die für ein so umfangreiches und umfassendes Forschungsund<br />

Bildungsinstitut, wie es eine Universität ist, erforderlich<br />

sind. Der Bürger der kleinsten Gemeinde weiß, daß keine<br />

Primärschule von bloßen Almosen leben kann, geschweige<br />

denn eine Hochschule.<br />

Das Hochschulopfer will kein Almosen sein, sondern das<br />

verantwortungsbewußte Mittragen und Mithelfen am Unterhalt<br />

unserer katholischen Universität.<br />

Es ist die von der G e r e ch t i g k e i t geforderte alljährliche<br />

Leistung der gesamten katholischen Schweiz an ihre Hochschule.<br />

Solange die Schweizerkatholiken aber das Hochschulopser<br />

als bloßes Almosen auffassen, werden wir unsere Universität<br />

nie zu jenem mächtigen, geistigen Zentrum der Bildring<br />

und Kultur ausbauen können, zu dem es mit der Hilfe<br />

aller Katholiken ausgebaut werden könnte.<br />

Das Hochschulopfer war bis jetzt ein bescheidenes Almosen<br />

— wann wird es eine große Spende sein?<br />

Für den Bauernstand<br />

Ein kleiner Wink!<br />

Bei einem häufigen Wechsel der Tiere kann es nicht ausbleiben,<br />

daß sich hin und wieder auch 6beinige Gäste, nämlich<br />

Läuse, einschleichen. Da die Stallhaltung der Tiere im<br />

Winter die Vermehrung dieser lästigen Plagegeister begünstigt,<br />

muß beizeiten einer Massenvermehrung vorgebeugt werden.<br />

Das geschieht auf sehr einfache Weise mit eineni überall<br />

erhältlichen guten Insektenpulver. Ich verwende für diesen<br />

Zweck schon seit Jahren Noslo. Bei mir wird jedes Stück Vieh,<br />

das neu in den Stall kommt, zuerst gründlich „genoflet".<br />

Diese Prozedur wird dann in Abständen von etwa vierzehn<br />

Tagen noch zweimal wiederholt, um die aus allfälligen Nissen<br />

nach 10—20 Tagen, oft erst nach einem Monat schlüpfenden<br />

Larven ebenfalls zu vernichten. Mit dieser bequemen und<br />

billigen Methode halte ich meinen Stall schon seit Jahren<br />

lausfrei.<br />

HR.<br />

Humor<br />

Au....'. „Wissen Sie schon, dem Meier hat die Kreditanstalt<br />

auf die Beine geholfen?"<br />

„Na, was Sie sagen! Hat diese Bank ihm nochmals Kredit<br />

verschafft?"<br />

„Ach woher, aber sie hat ihm sein Auto pfänden lassen!"<br />

Irrtum. Ein Bauer ist in der Kirche bei einer langweiligen<br />

Predigt eingeschlafen. Als der Gottesdienst zu Ende und<br />

der Bauer nicht erwacht, sagt der neben ihm sitzende Knabe<br />

mit einem kräftigen Stupf: „Du, Vater, es ist aus!" — „Ja,<br />

schenk nur wieder ein!", brummt der gemütlich.


ZU den SfflicraftanO<br />

Unbefriedigende Qualität des diesjährigen Dürrfutters.<br />

Die eidgenössische Versuchsanstalten Zürich-Oerlikon und<br />

Bern-Liebefeld haben dieser Tage die Ergebnisse ihrer Untersuchungen<br />

über die Qualität des diesjährigen Dürrfutters<br />

bekannt gegeben. Untersucht wurden insgesamt 121 Heu- und<br />

Emdproben. Diese wurden den verschiedensten Gebieten unseres<br />

Landes entnommen. Entsprechend dem stark verregneten<br />

Heuet und dem vielen überständigen Heugras, welches allzu<br />

spät zum Schnitte kam, fielen die diesjährigen Ergebnisse<br />

nicht günstig aus. Beim verdaulichen Eiweiß wurden im<br />

Mittel aller untersuchten, diesjährigen Heuproben 4,6 °/o festgestellt<br />

gegenüber 5,1 °/o im letzten Jahre. Das diesjährige<br />

Heu ist denn auch eines der schlechtesten seit vielen Jahren.<br />

Selbst das diesjährige Emd erreicht die Qualität des letztjährigen<br />

nicht. 1945 wurden 7,2 °/o verdauliches Eiweiß beim<br />

Emd festgestellt. In diesem Jahre waren es nur 6,4 %>.<br />

Aehnlich wie beim verdaulichen Eiweiß, liegen auch die<br />

Zahlen über den Gehalt an Stärkeeinheiten sowohl beim<br />

Heu wie beim Emd unter den letztjährigen Ergebnissen. Beim<br />

Heu sind pro Doppelzentner 32,9 Stärkeeinheiten in diesem<br />

Jahre 37,8, während wir im Jahre 1945 39,2 kannten.<br />

Es ist nun aber zu unterstreichen, daß sich auch wieder<br />

sehr große Unterschiede in der Qualität beim diesjährigen<br />

Heu und Emd feststellen ließen, ebenso waren sie auch sehr<br />

groß in bezug auf die Verdaulichkeit der Nährstoffe. Vor<br />

allem konnte man erneut deutlich den sehr günstigen Einfluß<br />

der Verwendung von Trocknungsgerüsten<br />

wahrnehmen. Diese ließen selbst bei ungünstiger Erntewitterung<br />

ein qualitativ hochwertiges Dürrfutter erzielen. Vor<br />

allem aber hat solches Heinzenheu sich auch auf dem Futterstocke<br />

besser gehalten. Es unterlag keinen Uebergärungen mit<br />

den damit verbundenen Entwertungen des Futters. Man<br />

muß deshalb den Landwirten dringend anraten, sich uubedingt<br />

eine genügend große Anzahl von guten Hemzen zu beschaffen.<br />

Das ist eine sehr wertvolle Winterarbeit im Bauernbetrieb,<br />

die man nicht vernachlässigen sollte. Sie macht<br />

sich reichlich bezahlt.<br />

Radio —<br />

Beromünfter<br />

Donnerstag, 21. Nov.<br />

11.99 Wir kommen zu dir. 11.39 Suite von Max Reger.<br />

11.55 Suite von Gabriel Faurs. 12.15 Schallplatten. 12.49<br />

New Concert Qrchestra. 13.15 Die schönen Neuaufnahmen.<br />

13.39 Notiers und Probiers. 16.39 Heinrich Schlusnus. 16.49<br />

Ein Kinderheim besonderer Art. 17.99 Konzert der Kapelle<br />

Jean Louis. 18.95 Kinderstunde. 18.39 Serenade Roderich<br />

von Mojsisovics. 18.49 Katholische Rundschau. 19.49 Echo<br />

der Zeit. 19.55 Lustige Bläsermusik. 29.15 Ein buntes<br />

Programm. 22.95 Beethoven Sonate.<br />

Freitag, 22. Nov.<br />

19.15 Schulfunksendung: Alarm im Blut. Hörspiel. 19.59<br />

Schallplatten. 11.99 Das Freitags-Mosaik. 11.45 Aus der<br />

Oper „Faust" von Gounod. 12.15 Verkehrsmitteilungen.<br />

Schallplatten. 12.49 Studioorchester. 13.29 Unterhaltung^konzert.<br />

16.39 Für die Frauen. 17.99 Kammermusik. 18.99<br />

Schweizer Volksmusik. 18,35 Laßt uns die Bäume lieben.<br />

Vortrag. 18.59 Musik von Wagner. 19.19 Weltchronik. 19.49<br />

Echo der Zeit. 19.55 Konzert des Töchterchors Veltheim. 29.25<br />

De Zürileu im November. 21.15 Zwei Werke von Armin<br />

Schibler.<br />

Samstag, 23. Nov.<br />

11.99 Rob. Plane!: Suite Romantique. 11.29 Spanische<br />

Lieder und Tänze. 11.35 Manuel de Falla: Nächte in den<br />

spanischen Gärten. 12.15 Vorschau aus die sportlichen Veranstaltungen.<br />

12.25 Basel lädt ein... 12.49 Die Woche im<br />

Bundeshaus. 12.59 Orchester Radiosa. 13.15 Gesungene Märsche.<br />

13.39 Schlagzeilen — Schlaglichter. 13.45 Hörerwünsche.<br />

14.19 Uf em Guldenerhof. Plauderei. 14.25 Jagdlieder und<br />

Jagderzählungen. 15.49 „Der Oelgötz", Komödie. 16.29<br />

Schallplatten. 16.39 Vom Winde verweht. Szenen. 17.99<br />

„Radiosamente". 18.99 Kinderstunde. 18.29 Reichtum, der<br />

auch dir gehört. 19.15 Schallplatten. 19.49 Die Woche.<br />

29.99 Heimatschutztheater: Männerkochkurs. 21.99 Studioorchester.<br />

22.19 Tanzmusik.<br />

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Preislisten<br />

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S c l i w e i a e r i s c l i e E S i d . g e n o s s s n s c U . a s t<br />

Todes-Anzeige<br />

t<br />

Gott der Herr über Leben und Tod, hat heute morgen<br />

l' Uhr meinen lieben Gatten, unsern treubesorgten<br />

Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel<br />

J o s e f Z u m s t e i u K i s e r<br />

Zicgelmatt<br />

zu sich heimgeholt. Er gab nach langem, geduldig ertragenem<br />

Leiden, wohlvorbereitet und versehen mit allen<br />

Gnadenmitteln unserer hl. Kirche, im 20. Lebensjahre<br />

seine Seele dem Schöpfer zurück.<br />

Wir empfehlen den lieben Verstorbenen einem frommen<br />

Gebete und liebevollen Andenken.<br />

Sarnen/Lungern, den li>. November 1»40.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Mathilde Zumstein-ttiscr, Gattin<br />

Rosli Zum stein<br />

Hanni Zumstein<br />

Maria Amschwand<br />

Trudy Amschwand<br />

Wwe. Sophie Zumstein-Gasser<br />

und übrige Anverwandte.<br />

Beerdigung: Donnerstag, den 21. November,<br />

Weggang vom Trauerhaus 7.15 Uhr.<br />

Siebenter: Mittwoch, den 27. Nov., 7.45 Uhr.<br />

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Briten / Samstag, den 23. November 1<br />

76. Jahrgang — Nr. 93<br />

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«bonnem eil t spreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

«r 10M halb,cihrlich Fr. 5.60. Inbegriffen: <strong>Obwaldner</strong> Pfarrblatt<br />

Z- Familienbeilage — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spesenfreie<br />

Einzahlung auf Postcheckkonto VII 1085. — Neuabonnenten werden<br />

Derzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ vsn ObwalNen<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz. Tarnen. Tel. 3 62 37<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Sie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

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^5^ Tel. 2 12 51, und Filialen. (Mit Ausnahme des Kantons<br />

Ijiy Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

"" " und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Der Nebel hüllt das stille Land,<br />

die Kerze ist herabgebrannt.<br />

Laß frosten, laß vergehn, laß schnein!<br />

Der Mensch muß wach und einsam sein. (I. Weinheber.)<br />

Gern schlüpft man am frühen Novemberabend aus Feld<br />

und Flur, aus Straßen und Gassen hinein in die warme Stube<br />

und um das milde, traute Licht der Lampe. Leib und Seele<br />

wollen mehr ruhen und in sich gehen, um im Frühling ueugestärkt<br />

Arbeit und Kampf des Lebens aufzunehmen. Auch<br />

der Leib braucht seine Winterruhe, er ist keine Maschine, die<br />

ohne Ermüdung läuft. Dafür ist der Winter Hochsaison der<br />

Seele. Herzliche Gemeinschaft des häuslichen Lebens läßt Gedanken<br />

und Gefühle austauschen, uns gegenseitig weiter bilden,<br />

erfreuen und erheitern — und ein Herz haben für<br />

fremde Not.<br />

Deutschland atmet in mühsamen Zügen.<br />

In Newyork suchen die Generalversammelten der UNO<br />

und die Außenminister der Großen Vier die feineren Buchenäste<br />

heraus, bevor sie ans Grobholz gehen. Trieft, Dardanellen<br />

und Donau ließen sich schon noch büscheln, aber für den<br />

Hartklotz Deutschland braucht's noch Eisenweggen. Das deutsehe<br />

Volk hungert — und wenn die Besetzungsmächte so uneins<br />

weiter wursteln mit ihrer Deutschlandhilfe — wird es noch<br />

verhungern. Wer vor dem Hungertode steht, kann durch eine<br />

Verzweiflungstat gefährlich werden. Darum ist's zu verwundem,<br />

daß die Teutschen bei den kürzlichen Wahlen ihre Hoffnung<br />

immer noch auf den christlichen Westen mit seiner Kultur<br />

setzten.<br />

Churchill findet auch als Zweiundsiebenziger die für den<br />

Augenblick träfsten Worte, um den Leuten das Gewissen zu<br />

schärfen. So sagte er letzte Woche im englischen Unterhaus:<br />

„70 bis 80 Millionen Männer und Frauen einer alten, fähigen<br />

und schrecklich tüchtigen Rasse leben im Herzen Europas<br />

in Trümmern und leiden Hunger. Dies stellt uns vor Ausgaben,<br />

die von den Siegern bis jetzt nicht gelöst werden kounten.<br />

Wir und die Amerikaner verwalten unsere Zonen mit<br />

übermäßigen und für uns fast untragbaren Kosten, wobei die<br />

Deutschen immer unzufriedener werden. Und doch sind wir<br />

alle darüber einig, daß der richtige Weg wäre, die Deutschen<br />

ihr Leben verdienen und ihre eigenen Angelegenheiten so<br />

bald wie möglich selbst erledigen zu. lassen, sowie ihnen jede<br />

mögliche Hilfe zu geben, wobei natürlich alle Formen der<br />

Wiederaufrüstung zu verhindern wären."<br />

Die Alliierten sind bisher in der Deutschlandpolitik uneins<br />

gewesen. Rußland hat nicht nur einen Teil der letztjährigen<br />

deutschen Ernte beschlagnahmt, sondern auch Fabriken abmontiert<br />

und in den russischen Bärenwald verpflanzt. Auch in<br />

der britischen Zone slehts mit der Ernährung schlimm. Denn<br />

sie umfaßt dichtbesiedelte Gebiete mit wenig Landwirtschaft<br />

und großen »riegsschäden. Ohne Hilfe Amerikas kann auch<br />

England nicht genug Getreide in diese Hungergebiete liefern,<br />

llnd da die Amerikaner vor Wochen nichts Besseres zu tun<br />

wußten al^ ganze Streikwellen von Stapel zu lassen, sind sie<br />

mit den Lieferungen in ihre eigene Zone in Rückstand geraten.<br />

Mau möchte fast mit dem deutschen Dichter Heine sagen:<br />

„Manchmal kommt mir in den Sinn, nach Amerika zu<br />

Michels<br />

Brautschau<br />

von Jeremias Gott helf.<br />

Wahrscheinlich hatten sie sich bereits den passenden Platz<br />

auserlesen, wie, wenn man angreifen will, man sich erst das<br />

Terrain besichtigt.<br />

Sie gingen neben dem Hanse einem kleinen Hügelchen zu,<br />

wo höchstens nur eine Maus int Loche unbemerkt horchen<br />

konnte. Dort sagte der eine:<br />

»Es wird dir z'Sinn cho, warum wir da sind. Du weißt,<br />

tou' du gestern in Kirchberg getan, jetzt liegen in Kirchbeig<br />

zwei in der Leistung (liegen bleiben im Wirtshaus auf ^rechnung<br />

des Schlägers). Sie sind bös zweg; so Gott will stehen<br />

sie wieder auf, aber gewiß ist es nicht. Jedenfalls werden sie<br />

Zeitlebens ein Näggis (Schaden, böse Folgen) davontragen.<br />

Uebrigens brauchst du uns nicht zu glauben, da ist das Doktor-<br />

Seugnis, da Iie« wennd kannst! Der Doktor hatte es gleich<br />

anzeigen wollen: wenn solches permittiert sei und nicht Handl'ch<br />

gestraft werde, sei ja niemand seines Lebens mehr sicher,<br />

hat er gesagt. Wenn es der Oberamtmann vernehme, wurde<br />

der wohl dem Knubelbauer das Handwerk Io#en ein für alle<br />

Male. Aber wir haben dir nicht z'Bösem wollen, unglücklich<br />

' chcn begehren wir dich nicht, du wirst wissen wie man<br />

iit Schlägern und Händelmachern abfahrt. Es lind<br />

wei arme Burschen, welche ihr Brot verdienen müssen, o<br />

schien uns, wenn dn ein Namhaftes tun würdest so konnte<br />

"wn schweigen und stille sein bei der Sache. Wie du meinst .<br />

Do machte Michel ein dummes Gesicht und hatte beide<br />

»•' in den Westentaschen, wie es damals Mode war, spater<br />

segeln, nach dem großen Freiheitsstall, der bewohnt von<br />

Gleichheitsflegeln". Der Mensch sieht und sagt gerne das,<br />

was andere zu tun hätten, nicht aber das, was er selbst<br />

und zuerst unternehmen sollte.<br />

Wie denken Sie über Rußland?<br />

Auch der Russe zieht die Stirn in Falten. Am Jubiläumstag<br />

der Sowjetunion (25. Oktober) hätte Stalin eine große<br />

Rede halten sollen. Er schwieg, weil er, wie es hieß, unpäßlich<br />

war. Die Moskauer Blätter bringen Bilder des 67jährigen<br />

Staatskutschers, bis den alten Diktator ganz müde, kränklich<br />

und eingefallen zeigen. Die englische Presse hat bereits ein<br />

großes Rätselraten losgelassen, wer das Leitseil Rußlands in<br />

die Hände nehmen wird, wenn der pfeifenrauchende Stalin<br />

das letzte Zündhölzchen am ledernen Hosenboden verklöpft<br />

hat. Der vermutlichen Nachfolger sind es nicht wenige. Ihre<br />

Namen interessieren uns weniger als die Tatsache, daß zwisehen<br />

der kommunistischen Partei Rußlands und der Roten<br />

Armee das Tischtuch schon ordentlich zerschnitten ist. Die siegreichen<br />

Generäle werden eine Rolle spielen, dix zu einem<br />

Hosenlupf mit dem Kommunismus führen wird, wie ihn die<br />

Weltgeschichte noch nicht erlebt hat.<br />

Churchill hat 1940 das Wort gesprochen: „Rußland ist<br />

ein dreimal versiegeltes Rätsel." Das gilt von seiner Innen-<br />

Politik und seiner Taktik. Das letzte Ziel Rußlands ist die<br />

Eroberung der ganzen Welt. Das Störendste für uns Katholiken<br />

ist, daß man in Rußland die Religion dem staatsbürgerlichen<br />

Gehorsam unterordnet und die Kirche als eine vom<br />

Staate zu lenkende Einrichtung betrachtet, die man je nach<br />

Nützlichkeit fördert oder verfolgt. Die weltanschauliche Kluft,<br />

zwischen Kommunismus und Christentum kann nie überbrückt<br />

werden. „Der Kommunismus ist in seinem innersten Kern<br />

schlecht, und es darf sich auf keinem Gebiet mit ihm auf Zusammenarbeit<br />

einlassen, wer immer die christliche Kultur retten<br />

will" (Enzyklika Pius' XI. über den Kommunismus).<br />

Hinter dem Eisernen Borhang ist eine unheimliche Welt<br />

verborgen, die unsere europäische Zukunft maßgebend beeinflussen<br />

wird. Die Sowjetunion verficht, wie die Angelsachsen,<br />

den deutschen Einheitsstaat, auch den vorherrschenden Jndustriestaat.<br />

Moskau will aber in diesem Staat eine kommunistische<br />

Ordnung, die vorläufig, bis man die Leute an der Kette<br />

hat, den örtlichen Verhältnissen angepaßt ist. Die Enteignung<br />

des gesamten Großgrundbesitzes, der großen und mittleren<br />

Betriebe in der Russenzone gibt den untrüglichen Vorgeschmack<br />

der „Siilbi", die von der Sowjetunion für ganz Deutschland<br />

vorbereitet wird. Drum stehen wir Schweizer mit wachsamen<br />

Augen auf Hochwacht. Wir haben russisch gelernt ohne Grammatik<br />

— wir sehen, wie Rußland wirklich ist.<br />

Wenn an Novemberabenden der Ofen behagliche Wärme<br />

ausströmt und das Lampenlicht einen gedämpften Schleier<br />

über das Zimmer ausbreitet, wird die Seele eigen regsam<br />

und hellsichtig. Ganz plötzlich fühlt sich das Gemüt von einer<br />

wundersamen Gottesnähe ergriffen, als wäre das Erdenleid<br />

versunken und vorbei. Die Welt steht jederzeit — nicht erst<br />

in der Zukunft — mitten im Gerichte Gottes — und Gott<br />

ist gerecht. -—-<br />

fuhr man damit in die Hosensäcke, gegenwärtig in die Rock- i<br />

taschen; denn etwas muß der Mensch haben, wohin er mit (<br />

den Händen fahren kann. Hat er nichts, so hat er auch keine j<br />

Haltung und das ist etwas fatal. Und wenn er auch etwas j<br />

hat, darein er fahren kann, so schützt es ihn doch nicht immer<br />

vor Verlegenheit, das erfuhr Michel jetzt.<br />

„Was duecht dich, was willst? Red!", sagte der, welcher<br />

bis dahin geschwiegen, „wir haben gar weit heim, es pressiert<br />

uns."<br />

Da sagte Michel endlich: etwas sei gegangen, selb sei wahr;<br />

aber es hätten noch viele andere geschlagen als er, die Burschen<br />

könnten anch von andern geschlagen sein so gut als von ihm,<br />

selb sei doch vorerst zu untersuchen, ehe er ohne weiteres darauf<br />

eintrete.<br />

„Die Sache ist ausgemacht, untersuchen mangelt sich da<br />

nicht" sagte der eine der Anschicksmänner; „wie man den<br />

Roßeisen gleich ansieht, welcher Schmied sie gemacht hat, so<br />

kennt nian alsbald die Köpfe, welche der Knubelbauer beschlagen<br />

hat. Daneben wie du willst! Es war uns um dich;<br />

und willst nicht, so hast eben gehabt! Anhalten wollen wir<br />

dir nicht. Wir können auf dem Heimweg gleich be,m Schloß<br />

vorbei, die Anzeige machen und das Doktorzeugnis abgeben!"<br />

He einen Tag oder zwei Bedenkzeit, daß man sich öppe<br />

besinne'cha, wird doch wohl zu haben sein?", sagte Michel.<br />

Dazii Hütten sie keinen Auftrag, sagten sie. Unterdessen<br />

könnte die Sache von einer andern Seite angezeigt werden,<br />

dann sei sie aus ihren Händen. Mach aus, so ist es ausgemacht!<br />

Daneben zwingen wollten sie ihn nicht. Er solle<br />

il# l W<br />

•V.. V;,<br />

£<br />

UZ<br />

©JUVENTUTE<br />

Pro Juventute. (Eing.) Die Stiftung Pro Juventute bietet<br />

in diesen Tagen ihre Marken und Karten wieder an. Es<br />

ist das einzigemal im Jahr, daß sie für ihre Hilfszwecke sammelt.<br />

Selbstverständlich, daß sie den normalen Markenwert an<br />

die PostVerwaltung abliefern muß. Es bleibt ihr von jeder<br />

Marke nur der „Ausschlag". Marken und Glückwunschkarten<br />

braucht jedermann. Die Fünfer und Batzen aber sammelt Pro<br />

Juventute und hilft damit wieder durchs ganze Jahr hindurch<br />

den Buben und Mädchen.<br />

Was hat Pro Juventute im Jahre 1945/46 in Obwalden<br />

geleistet? Die Pro Juventute wirkt in der Stille. Von Mensch<br />

zu Mensch. Ohne Propaganda und Glockenseil- Aber sie hilft.<br />

In erster Linie wanderten die Beiträge zu Gebrechlichen und<br />

Kranken, zu Kindern in Praeventorien und Erholungsheimen;<br />

sie zahlte Beiträge an den Besuch von hauswirtschastlichen<br />

Schulen, Lehrstipendien, und halb bedrängten Waisen<br />

in dürftiger Lage. Die Pro Jnfirmis brauchte Mittel für Versorgungen<br />

und Krücken, für Schienen und Brillen, Pro Inventute<br />

half mit.<br />

So konnte manche stille, kleine Hilfe geleistet werden.<br />

Ueber 10 000 Fr. sind auf diesen Wegen ins Volk geflossen.<br />

Der Pro Juventute-Verkauf von Karten und Marken hat<br />

daran nur einen Drittel erbracht. Zwei Drittel flössen aus<br />

der Bundesfeierspende 1943 für Stipendien und aus der Mitwen-<br />

und Waisenhilfe Pro Juventute.<br />

Wir appellieren wieder an die Hilfsbereitschaft des <strong>Obwaldner</strong><br />

Volkes. Beachtet es: im Lande bleiben nur die Zuschlage<br />

auf den Marken. Nur die eine Hälfte vom Erlös der<br />

Karten- Darum, wenn ihr die Bestellungen überlegt, wenn<br />

die Verkäuferinnen vorbeikommen, denkt daran: Soll die Pro<br />

Juventute wieder helfen können, dann schenkt euer Wohlwollen<br />

in einer großzügigen Bestellung dieser Stiftung.<br />

Die Marken und Karten werden euch Freude bereiten.<br />

Prächtig ist die Narzisse auf der Zehnermarke, die Zwanzigermarke<br />

schmückt das Bild der Berghauswurz, und die Dreißigermarke<br />

zeigt die selten gewordene Alpendistel. Die Künstlerkarten<br />

und die Glückwunschkarten sind gut gewählt. So wird<br />

euch Weihnachten nicht überraschen können. Ihr könnt mit<br />

Pro Juventute-Karten und-Marken Freude bereiten.<br />

ihnen nur, wenn er schreiben könne, ein Zeugnis machen, daß<br />

sie da gewesen seien!<br />

Das hätte Michel zu einer andern Zeit vielleicht getan;<br />

denn er konnte sich gar nicht erinnern, jemand so gedroschen<br />

zu haben, daß er in der Leistung liegen mußte, und seine<br />

Knechte konnten es auch kaum getan haben. Sie hatten sich<br />

bei niemand besonders aufgehalten, nur so gleichsam im<br />

ununterbrochenen Vorrücken aus dem Wege geschlagen, was<br />

darauf gewesen, und Schweizer Köpfe mögen mehr als einen<br />

Schlag ertragen, und werden sie auch stürm geschlagen, hat<br />

es nicht viel zu sagen, und fällt auch einer hin, steht er zumeist<br />

alsbald wieder auf. Aber die Umstände, die Geschichte mit<br />

dem Landjäger, Bigelpeterli und Napoleon und der Teufel,<br />

den Anni ihm im Gütterli gezeigt, hatten Michel angst gemacht,<br />

er fürchtete sich vor einer Untersuchung. Michel suchte<br />

diese Angst freilich zu verbergen, so gut er konnte, aber er<br />

hatte noch zu wenig Brot gegessen, um die zwei Anschicksmänner<br />

zu täuschen. Ein Bauer merkt es dem andern auf<br />

der Stelle an, ob er fest ist im Gemüt oder erschrocken. Man<br />

hört hundertmal: „Diese Kuh habe ich wohlfeil, aber sie war<br />

feil. Ich merkte es dem Mannli gleich an, daß ihm angst war,<br />

sie zu verkaufen, weil er Geld haben mußte. Da hielt ich nieder<br />

und schüttelte dazu die Taler im Hosensack, bis er mir sie<br />

gab. Was nützen d'Vörtel, wenn man sie nicht braucht?"<br />

Die Männer wandten sich zum Gehen, taten so gleichgültige<br />

und sicher, daß es Michel immer katzängster wurde, er<br />

sie in die Stnbe kommen hieß, ihnen dort Kirschwasser aufstellte,<br />

es endlich mit ihnen z'Tod und Amen ausmachte.<br />

Aber es kostete Michel ein schweres Geld, und mit schweren<br />

Seufzern gab er es.


O b w a l d e n<br />

Aus den Regierungsratsverhandlungen<br />

vom 19. November <strong>1946</strong>.<br />

Das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement hat an das<br />

Projekt einer Wasserversorgungsanlage im Kleintheilerberg in<br />

Giswil, im Kostenvoranschlag von Fr. 109 999.—, eine maximale<br />

Subvention von Fr. 29 909.— zugesichert.<br />

Die kantonalen Ausführungsbestimmungen vom 7. November<br />

<strong>1946</strong> zu dem Bundesratsbeschluß über den Fähigkeitsausweis<br />

für die Eröffnung von Betrieben im Gewerbe find<br />

vom Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement genehmigt<br />

worden.<br />

Der Bundesrat hat in Ausführung des Bundesbeschlusses<br />

vom 21. Dezember 1945 (Finanzordnung <strong>1946</strong>—1949) die<br />

Ausrichtung von Beiträgen für das landwirtschaftliche Bildungswesen,<br />

Käserei- und Stallinspektionswesen, den Siloberatungsdienst<br />

und die Reblausbekämpfung herabgesetzt.<br />

Der vom Kanton Luzern vorgeschlagenen Eingabe an das<br />

Eidgenössische Post- und Eisenbahndepartement betreffend die<br />

Aufnahme der innerschweizerischen Rundspruch-Gesellschaft in<br />

die schweizerische Rundspruch-Gesellschaft wird zugestimmt.<br />

Landammann Carl Stockmann fel. hat 'durch letztwillige<br />

Verfügung den kantonalen Irren- und Anormalenfonds mit<br />

je Fr. 1999.— bedacht.<br />

Zu dem 12. kantonalen Gewerbetag vom 24. November<br />

<strong>1946</strong> in Lungern wird als Vertreter des Regierungsrates Hr.<br />

Landstatthalter Alois Abächerli abgeordnet.<br />

Frau Martha Baumann-Holzer, Alpnach, wird die Führung<br />

einer Kaffeewirtschaft bewilligt.<br />

Dem Kantonsrat wird beantragt, an die Kosten der Zuleitung<br />

des elektrischen Stromes nach dem Großtheilerberg<br />

im Voranschlag von Fr. 55 245— einen Kantonsbeitrag von<br />

15 Prozent zu gewähren.<br />

Anläßlich des Wehrmannsgedächtnisses vom 28. November<br />

<strong>1946</strong> findet bei der Dorfkapelle in Sarnen die Einweihung<br />

einer Gedenktafel für die während des Aktivdienstes 1939 bis<br />

1945 verstorbenen hiesigen Wehrmänner statt.<br />

Familienschutz und Freisinn. Der freisinnige Dr. Häberlin<br />

hat im Kantonsrat von Zürich entschieden Stellung genommen,<br />

aus dem Ausgleichsfonds der eidgenössischen Lohnersatzordnung<br />

59 Millionen für den Familienschutz zu reseroieren.<br />

Der Familienschutz soll also nichts bekommen. Der<br />

Verfassungsartikel, vom Schweizervolk mit großer Mehrheit<br />

angenommen, sollte nach dieser freisinnigen Auffassung auf<br />

dem Papier stehen bleiben.<br />

Kantonaler Gewerbe-Tag in Lungern. (Eing.) Wer sich<br />

nach dem Kriegsabschluß wieder vermehrt mit den Fragen befaßte,<br />

die dem friedlichen Aufbau daheim dienen sollten, der<br />

konnte auch das starke Neuerwachen im Bereiche gewerblicher,<br />

mittelständischer Probleme nicht überhören. Er dürfte auch<br />

nicht übersehen, daß gerade für unser Gebiet ein neues Feld<br />

intensivster Bearbeitung wartet, nämlich die Forderung mittelständischer,<br />

gewerblicher Probleme.<br />

Obwohl wir als mehrheitlich bäuerlicher Kanton beurteilt<br />

werden, dürfen wir nie vergessen, daß nur ein gesunder, leistungssähiger<br />

Handwerker- und Gewerbestand die wahre Garantie<br />

für einen arbeitsamen Bauernstand bildet. Rechte<br />

Preise, Absatz, und eine gesunde Flüssigkeit aus dem Geldmarkt<br />

bringen Handel, Verkehr und Gewerbe in die Lage,<br />

auch dem bäuerlichen Produzenten Garantien zu geben für<br />

eine normale wirtschaftliche Funktion. Deshalb begrüßen wir<br />

ihr Bestreben nach Erfolg und zeitgemäßem Einsatz.<br />

Die Traktanden für den 1. Nachkriegs-Gewerbetag sind<br />

so wichtig, daß es sicherlich ein starker Aufmarsch aus allen<br />

Gemeinden gibt. Dazu wissen wir, "daß die Lungerer noch etwas<br />

Unvorhergesehenes planen. Also ihr Vertreter von Behörden,<br />

ihr Förderer aus Handel und Gewerbe, ihr Freunde<br />

eines ehrbaren Handwerks, am Sonntag, den 24. November,<br />

auf nach Lungern!<br />

Wir wollen unserm Verbandsvorstand beweisen, daß wir<br />

nicht nur in Kritik, sondern auch bei initiativer Aufbauarbeit<br />

mitmachen.<br />

An diesem 1. Nachkriegs-Gewerbe-Tag für Obwalden sollen,<br />

wir erkennen, wie volksverbunden und schollentreu unsere<br />

Bestrebungen sind, wir wollen einen gesunden, leistungssähigen<br />

gewerblichen Mittelstand, wir schätzen ein ehrbares Handwerk,<br />

und fordern Wirtschaft, Gewerbe und Arbeit der Heimat<br />

am Sonntag, auf nach Lungern!<br />

Hie <strong>Obwaldner</strong> Gewerbe!<br />

Hie <strong>Obwaldner</strong> Arbeit und mittelständische Stärke!<br />

Universitäten oder Industrien? Der heutige Mensch ist<br />

gewohnt, alles nach dem unmittelbaren Nutzen zu bewerten.<br />

„Warum", so sagt er sich, „alle Jahre Millionen für den Luxus<br />

dieser Universitäten aufwenden, deren Theorien und<br />

weltferne Ideen weder einem Hungrigen den Magen füllen,<br />

noch einem Obdachlosen ein Dach geben? Wäre es nicht besser,<br />

diese kostbaren Gelder in die Wirtschaft und in 'die Industrie<br />

zu stecken, von denen der Staat doch schließlich lebt?" Es<br />

stimmt, keine Universität rentiert unmittelbar, aber auch keine<br />

Sekundärschule und Primärschule rentiert. Doch, was auch<br />

nicht unmittelbar rentiert, könnte vielleicht auf die Dauer<br />

rentieren. Angesichts der Ruinen und des Elendes, die^heute<br />

ganze Länder füllen, haben auch Industrie und Wirtschaft<br />

nicht rentiert. Was nützt es, Billionen und Milliarden in das<br />

Wirtschaftsleben der Völker und Staaten zu stecken, wenn der<br />

Mensch selber ein Barbar bleibt — was nützt alle Entfaltung<br />

und Vollendung der Kultur, wenn der Mensch alles wieder<br />

zusammenschlägt? Ist es da nicht besser, einige Milliarden an<br />

die wahre, innere Kultur des Menschen zu verwenden und<br />

ihn die Gesetze wahren sozialen Denkens und Handelns zu<br />

lernen! Diese Gesetze wahren Denkens und Handelns zu erforschen,<br />

ist Aufgabe der Universität. Was sie an Forschung<br />

und Wahrheit gewinnt, ist für den Menschen und somit auch<br />

für eine dauerhafte Wirtschaft und Industrie gewonnen. Die<br />

Parole lautet deshalb nicht: Universitäten oder Industrien,<br />

sondern keine dauerhafte Industrie und Wirtschaft ohne Universität.<br />

DenkenwirdaranamkommendenHochschu<br />

l s o n n t a g !<br />

Bauern und Christlichsoziale. Auf den heftigen Angriff von<br />

alt Bauernsekretär Laur gegen die Christlichsozialen, den Nationalrat<br />

Dr. Wick ini „Vaterland" als unverschämt taxiert,<br />

und den del „Unterwaldner" als Feind der Christlichsozialen<br />

! nachplappert, erwidert Nationalrat I o s. S ch e r r e r<br />

wie<br />

' folgt: „Die Schicksalsgemeinschaft der Bauern und Arbeiter<br />

gehört zum christl.-sozialen Gedankengut. Wir standen an dci<br />

Wiege des Kath. Bauernbundes der Diözese St. Gallen und halsen<br />

mit, dem Bruder auf der Scholle, in Partei, Volk u. «taar<br />

das gleiche Recht, dieselbe Achtung und Wertschätzung zu erkämpfen,<br />

wie wir es auch für den Arbeiter tun. W'^ waren<br />

dabei, als es sich darum handelte, die Schweizerische katholische<br />

Bauernvereinigung zu gründen und so eine religiös-sozia e<br />

Standesvereinigung für den Bauern zu schaffen, wie sie der<br />

katholische Arbeiter Jahrzehnte zuvor für sich erkämpft hatte.<br />

Nichts, auch gelegentliche Differenzen nicht, werden uns abhalten,<br />

alle Kraft für die beiden N ä h r st ä n d e,<br />

den Arbeiter und den Bauern, einzusetzen.<br />

Die christliche Sozialreform und der christliche Solidarismus<br />

bilden das leuchtende Ziel unseres gemeinschaftlichen «tre-<br />

Prof. Laur hätte seinen Angriff auf die christlichen Arbeiter<br />

besser unterlassen!<br />

Zur Theatersaison. (*) Nach Neujahr öffnen sich in Obwaiden<br />

die Tore für die Theater. Wir stehen vor dem Jahr der<br />

Heiligsprechung Bruder Klausens. Wäre es da nicht möglich,<br />

ein B r n d e r k l a u s e n s p i e l aufzuführen. Dürfte nicht auf<br />

diesen einzigen, großen, und für das <strong>Obwaldner</strong> Volk hochbedeutsamen<br />

Ehrentag in einem solchen Spiel das Volk auch<br />

auf der Bühne würdig vorbereitet werden. Wir denken z. B.<br />

an den „Heiligen Held" von Cäsar von Arx. Ein wunderbnres<br />

Bruderklausen-Schauspiel in fünf Akten. Das Spiel ging<br />

vc>r Iahren über alle großen Bühnen der deutschen Schweiz<br />

Es stellt große Anforderungen, aber das Werk wäre des<br />

Schweißes der Edlen wert. Operetten und Bauernkomödien<br />

schön und recht, sie kurzweilen das Volk, aber einmal dürfte<br />

eine Ausnahme gemacht werden.<br />

Sarnen. Die Bürgergemeindeversammlung vom morgigen<br />

Sonntag, den 24. November, hat mehrere Wahl e n in den<br />

Bürgergemeinderat zu treffen. Neun Mitglieder befinden sich<br />

im verfassungsgemäßen Austritt; von denen lehnen die Rats-<br />

Herren Willi Britschgi, Zopf, Schwendi und Gemeindeschreiber<br />

Theodor Wirz, Sarnen, eine Wiederwahl ab. Des weitern ist<br />

für das gemäß Verfassungsänderung ausscheidende Mitglied<br />

Franz Stockmann, Architekt, ein Ersatz zu wählen. Es finden<br />

somit drei Neuwahlen statt. Die Bürger sind eingeladen, an<br />

dieser wichtigen Bürgergemeindeversammlung zahlreich teilzunehmen.<br />

Sarnen. Voranzeige. Zum Abschluß der zahlreichen<br />

Herbstanlässe in der <strong>Obwaldner</strong> Metropole wird die „Snbsilvania",<br />

Sektion des Schweizerischen Stndentenvereins am<br />

Kollegium, am nächsten Donnerstag, den 28. November, im<br />

Theatersaal des Kollegiums mit einem großen 'b u n t e n<br />

Abend vor die Öffentlichkeit treten. Der Reingewinn fließt<br />

in den Fahnenfonds; eine neue Fahne soll bald aus der Taufe<br />

gehoben werden. — Wer mit den rotbemützten Studenten für<br />

einige Stunden die Sorgen des Alltags vergessen will, der reserviere<br />

den nächsten Donnerstagabend für diesen fröhlichen<br />

studentischen Anlaß.<br />

Man beachte die Plakate, Inserate und Einsendungen, die<br />

in den nächsten Tagen erscheinen werden.<br />

Sarnen. (*) Letzten Sonntag hat die „Alt-Subsilvania" zu<br />

einer gemeinsamen Tagung der Alten und Jungen in die<br />

„Krone" eingeladen. Die „Subsilvania" erschien in corpore<br />

inkl. eine schöne Anzahl Kandidaten der 6. Klasse. Ebenso<br />

waren die ältern Semester sehr gut vertreten: Kleriker, Juristen,<br />

Mediziner, Philosophen und Techniker. Wir haben den<br />

Besuch auch nicht bereut. Der hochw. Hr. P. Rektor Dr. B o -<br />

naventura hat uns in einem ausgezeichneten Vortrag die<br />

kulturelle Bedeutung des Klosters Muri nahegebracht<br />

und daran eine Anzahl prächtiger Lichtbilder des Klosterbaues<br />

und der prachtvollen Stiftskirche gezeigt. Der Vortrag<br />

wurde zu einem verdienten Lob benediktinischer Kultur im<br />

allgemeinen. Der Senior, Hr. Redaktor Dr. Wirz, konnte<br />

deni Hrn. Referenten den warmen Dank aller Zuhörer über-<br />

Mitteln. Wir wünschten den Vortrag einmal an einer öffentlichen<br />

Versammlung zu hören, denn auch in katholischen Gegenden<br />

ist es nicht überflüssig, dem Volke Aufklärung zu geben<br />

über die frühere und heutige kulturelle Aufgabe der<br />

Klöster. Herzlichen Dank dem verehrten Hrn. Referenten.<br />

Sarnen. „S t e i b r u ch". (Einges.) Vor ein zahlreiches<br />

Publikum wagte sich am Mittwoch in der Turnhalle Sarnen<br />

die Junge Bühne mit dem Volksstück „Steibruch" von A. I.<br />

Welti. Wir gratulieren den jungen Leuten zu dieser<br />

Darbietung.<br />

Leute, die nur Sensation suchen, kommen beim Zuschauen<br />

nicht aus ihre Rechnung und ihr Lachen wirkt sich störend aus.<br />

Aber Menschen, die ein Herz am rechten Fleck haben und<br />

einen gesunden Menschenverstand, die danken für die Anregungen,<br />

die das Stück zu bieten vermag. Denn die Geschichte,<br />

die da geboten wird, spielt sich in vielen „Steinbrüchen" von<br />

Stuben und Dörfern ab, wo immer Menschen aus Fleisch und<br />

Blut auf der Bühne des Alltags ihre Rollen erleben. Darum<br />

fand das Spiel ein dankbares Publikum und eine aufrichtige<br />

Anerkennung für die vortreffliche Darbietung.<br />

Die Darstellung hat durchaus befriedigt. Eine gewisse Dissonanz<br />

ersteht zwischen der Jugend der Darsteller und dem<br />

Werk der Dargestellten. Teilweise ist sie gut behoben, teilweise<br />

stärker fühlbar. Dies umso mehr, weil der Inhalt des Stückes<br />

so stark ins tiefste Leben greift. Doch werden die Rollen durchwegs<br />

gut bis sehr gut interpretiert. Ab und zu gewisse Steifheiten,<br />

kleine Uebertreibungen. Daneben zumeist ganz Vorzugliche<br />

Einfühlung in die seelische Verfassung der Rolle und<br />

ihrer Situation. Daß das Stück gut gespielt wurde, ward sichtbar<br />

in seinem Einfluß auf ein lautloses, gespannt lauschendes<br />

Publikum. So übertrug sich seine Seele in alle, die im Leben<br />

die Tragik von Schuld und Sühne irgendwie miterleben und<br />

um die ausgleichende Gerechtigkeit ringen, „bis die Rechnung<br />

stimmt".<br />

Ein Mangel am Stück selbst darf nicht unerwähnt bleiben.<br />

Das Stück setzt sich zum Ziel, aufzuzeigen, daß auch aus<br />

schwerster Situation und Schuld durch rechte Selbsterkenntnis,<br />

durch den Willen zur Sühne und durch die Kraft der<br />

Güte die „Wiedergeburt" zum neuen Menschen sich vollziehen<br />

kann. Leider fehlt dabei im Realismus des Stückes die Auseinandersetzung<br />

mit der höchsten Realität, mit Gott. Bestimmt<br />

ist die Güte der Menschen ein Weg zu Gott, und Gott<br />

bedient sich menschlicher Fügungen und „Zufälle", um Verirrte<br />

heimzuholen. Als Katholiken werden wir deshalb dem<br />

Kviple mit dem Bewußtsein zuschauen, daß die Kraft des<br />

S .a OTfrifti die unsichtbare Wirkursache aller menschliche<br />

Z Z JnT • ®° Änich U°I« »tob ««Je».<br />

«h»°<br />

w>r »I-»°rjugl,ch.<br />

«. «fall auch daß junge Menschen für die seelisch^<br />

Probleme und Lebensfragen der ?llltagsmenschen ein osfe^<br />

£ in vollem Wirklichkeitsftnn zu sozialer Auf-<br />

Geschlossenheit vieler beitragen wollen^ Deshalb wünschen wir<br />

der Jungen Bühne am kommenden Sonntag be. ieder<br />

stellung ein volles Haus.<br />

Sarn.°n lEinges.) Männerchor. Verschiedener Umstände<br />

wegen mußte trotz statutarischer Vorschrift die diesjährig 37.<br />

Generalversammlung auf den 17. November vertagt werden<br />

und fand sodann im Vereinslokal zur „Metzgern abends<br />

8 Uhr statt Mit dem Lied: „Weihe des Gesanges wurde sie<br />

eröffnet und nachdem Appell gehalten und für die VerHandlunaen<br />

2 Stimmenzähler gewählt waren, erstattete der Präsident<br />

einen ausführlichen Bericht über das verflossene Vereinsfahr<br />

Derselbe »erzeigte reichliches «chaffen und Geschehe^<br />

Wagen und Unternehmungen, nämlich in 42 Proben, für das<br />

zentralschweizerische Sängerfest in Altdors sowohl, als auch<br />

die verschiedenen Ständchen, Mitwirkungen und Anlässe und<br />

die Sängerreise, und dann zur Fortbildung überhaupt, lieber<br />

das Sängerfest und die Sängerfahrt hat die Presse dem Publikum<br />

seinerzeit Kenntnis gegeben. Er gedachte ferner der<br />

während des Jahres von uns Heimgegangenen Pafsivmitglieder<br />

und zur Ehrung derselben erhob man sich von den Sitzen.<br />

Er stattete auch seinen warmen Dank ab für den guten Probeirbesuch,<br />

den für die vielen Arbeiten bewiesenen guten Willen,<br />

das treue Zusammenhalten und da* kameradschaftliche<br />

schöne Verhältnis, was alles zur Erreichung unserer Ziele<br />

führte; möge auch in Zukunft daran festgehalten werden. Ein<br />

ganz besonderer Dank gebührt dem Herrn Direktor Zajac für<br />

seine großen und vielen Arbeiten, Aufopferungen, Mühen und<br />

Geduld, die er das ganze Jahr für den Verein an den Tag gelegt<br />

hat und uns zu einem schönen Ziel geführt.<br />

' Protokoll und ttassabericht fanden unbeanstandete Genehmigung<br />

und Verdankung. Die Rechnungsrevisoren sprachen<br />

über die Führung des Kassawesens ihre volle Befriedigung<br />

aus, war das für dieses Jahr doch eine besonders schwere Arbeit.<br />

Gewöhnlich bereitet in einem Verein das Wahlgeschäft<br />

die meisten Sorgen. Diesmal jedoch ging die Sache ganz reibungslos<br />

vor sich; denn es lag keine einzige Demission vor,<br />

und so wurde das ganze Komitee einmütig wieder bestätigt,<br />

ebenso die Rechnnngsrevisoren. Betreff Mutationen konnte<br />

eine Mehrung von 2 Mitgliedern gebucht werden; denn nebe»<br />

4 Austritten gab es aber 6 Gintritte, somit beziffert sich die<br />

Aktivenzahl aus gegenwärtig 44. Die Passivenreihen lichteten<br />

sich um 7 Mitglieder und sollen nun wieder ersetzt werde»<br />

können. Die Ehrenmitglieder vermehrten sich um 2 neue aus<br />

den Reihen der Aktiven, welche 25 Jahre Aktivdienst hinter<br />

sich haben und laut einem ehemaligen Bereinsbeschluß zur<br />

Ehrenmitgliedschaft vorrückten, nämlich die Kameraden Alois<br />

von Ah, Papeterie, und Schulabwart Nillaus Heimann.<br />

Die Belohnung für fleißigen Probenbesuch konnte sür das<br />

abgelaufene Jahr ein sehr fortschrittliches Ergebnis feststellen;<br />

denn nicht weniger als 12 Mitglieder besuchten die Proben<br />

mit keiner Absenz, 9 mit nur 3 solchen und zwei wählend<br />

des Jahres Eingetretene fehlten ebenfalls nie. Die Absenzenlosen<br />

erhielten den obligaten Becher und die andern wurden<br />

mit etwas süßem Eßbarem belohnt. Dem Reiseführer und<br />

dem Stifter eines sehr schönen Reiseandenkens gebührte ebenfalls<br />

eine Anerkennung. Dieses Traltandum wirkte anregend<br />

zu Fleiß und Fortschrittsbestrebung und Pereinstreue. Herr<br />

Musikdirektor Zajak referierte über das Arbeitsprogramm für<br />

das neue Bereinsjahr, verdankte in erster Linie allen Sängern<br />

ihre intensive Mitarbeit, dem Komitee die weitere Mitarbeit,<br />

sowie allen, die in irgend einer Weise vereinslätig waren und<br />

hofft darauf für die Zukunft. Sodann ergeht er sich auf das,<br />

was im neuen Vereiiisjahr wieder geleistet werden soll zur<br />

Weiterbildung in unseren Zielen, wirbt um das Vertrauen zu<br />

Direktor und Musikkommission und gibt Anregungen betreff<br />

Auswahl der Lieder usw. Unter dem jeweiligen Traltandum<br />

Varia gabs noch manche Anregungen und Aeußerungen, die<br />

aber mehr internen Charakters sind. Doch wirds etwa von<br />

Interesse sein, zu vernehmen, daß dieses Jahr zwischen Weihnachten<br />

und Neujahr nach langem Unterbruch wieder eine<br />

Weihnachtsfeier mit Bescherung der Männerchorkinder stattfinden<br />

wird, sofern die Sammlung der zur Bescherung nötigen<br />

Märkli es ermöglicht. Das hiezn gewählte Komitee wird dafür<br />

-sorgen, daß der unterhaltliche Teil ebenfalls befriedigen wird.<br />

Zum Abschluß erfreute Kamerad Wildisen noch mit einem<br />

Film über die Sängerreise ins Welschland und weckte damit<br />

wieder lebhast die Erinnerung an all die Borkommnisse. Besten<br />

Dank dafür! Der Präsident erklärte nachher Schluß der<br />

offiziellen Versammlung und animiert noch zu gemütlichem<br />

Ausklingen bis zum Schluß der bewilligten Verlängerung.<br />

Und nun frohe Fahrt ins neue Vereinsjahr!<br />

Oesfcntlicher und herzlicher Dank für die von nngenannter<br />

Seite der Armenverwaltung zugesandten Fr. 600.—. Die<br />

edle Spende möge der lb. Herrgott quittieren!<br />

Armenverwaltung Sarnen.<br />

Kerns. Eine längere Erwiderung auf den Bericht über die<br />

Martinigemeinde im „Unterwaldner" müssen wir leider rau«<br />

meshalber auf die nächste Nummer verschieben. Wir macheu<br />

auf diese Publikation in der Mittwochausgabe gefl. heute schon<br />

aufmerksam.<br />

Kerns.^Eing.) Am Sonntag, den 17. November, fand iu<br />

Steinen (Schwhz) ein Urschweizerisches Handharmonika- ui^<br />

Tanzmusik-Wettspiel statt. Hierbei errang die jugendliche Handharmonikaspielerin<br />

Frl. M a r i e R ö t h l i n. Hostatt, Kerns,<br />

in der Kategorie Diat. nach Noten den 4. Rang mit 43.3-^<br />

Punkten. Auszeichnung: K ranz mit Diplom.<br />

Fräulein Röthlin ist eine Schülerin aus der Handhanuonikaschule<br />

Paul'von Ah, Sarnen. Marie Röthlin war früher<br />

schon an ersten Plätzen an Wettspielen. Wir gratulieren der<br />

jungen Musikerin und ihrem Meister Paul von Ah.<br />

Sächseln. (Korr.) Mit einem Grm; von einem alten, lic*<br />

ben Sachsler erhalten wir die Kunde, daß .Herr Eduard<br />

W. G i a n e l l a, der ältere Sohn von Herrn Eduard Gia'<br />

nella-Röthlin, Kehrsiten, zum Direktor des Kurhauses Silvretta<br />

in Klosters im Graubündnerland berufen worden W<br />

und an Allerheiligen seinen Posten angetreten hat. Dem Hr"'


,, niPibireftor wie seinen verehrten Angehörigen zu dieser eh-<br />

Nvollen Berufung freundliche Grüße und Glückwünsche aus<br />

Sächseln!<br />

Älpnach. (Eing.) Zur bevorstehenden Bürgerge-<br />

/inde! Wenn man's im Walde rauschen hört, dann ist<br />

fv Sturm nahe. Rauschen hört man hie und da etwas,<br />

^i's im Wald oder um den Wald. Wieweit sich dieses Rau-<br />

Sc» zum Sturm oder auch nur zum Zugluft verdichtet an<br />

Im: nächsten Bürgergemeinde, ist schwerlich zu sagen. Es sind<br />

Obrere Räte neu zu bestellen. Es ist zu hoffen, daß Männer<br />

n diesen Rat gewählt werden, die nicht zuerst danach trach-<br />

1 möglichst viel „Austeilgeld" herauszuwirtschaften, fonkern<br />

vor allem volles soziales Verständnis haben für ihre<br />

Anaestellten. Wer aus dem Trockenen sitzt, weiß nicht, wie<br />

Lite Kleinbauern und Arbeiter um ihre Existenz kämpfen<br />

müssen. Großzügig denken, heißt darum die Parole für die<br />

Bürgerratsivahlen an, nächsten Sonntag.<br />

Ein Bauern- und Arbeiterfreund.<br />

Alpnach. (8-Korr.) Dieser Tage flog uns ein blaues, vierleitiqes<br />

Blatt auf unsern sonst so winterlich eintönigen Tisch.<br />

Trachten-Theater in Alpnach - Dorf" steht auf<br />

der ersten Seite. Wir nahmen uns ein Biertelstündchen Zeit,<br />

uin mal diese Einladung durchzublättern. Wer die letzte Seite,<br />

die Einführung deo Regisseurs Jgnaz Britschgi, liest, versteht,<br />

warum das Prograinm zweigeteilt ist. Der erste will<br />

eine'kleine Erntefeier sein und führt uns zurück in die Zeit<br />

des guten alten Brauchtums. Die „Sichlete" ist nicht nur<br />

vom „Sichlete-Polka" bekannt, fondern auch als Erntedankfest<br />

Dies ernste Besinnen und Danken wollen die Trachteniciite<br />

wieder in die Gegenwart rufen. Da paßt als dramatische<br />

Hciqabe nichts besser als das Stück von Rudolf Jobo: „Säqessii<br />

sing"! * 11 ' fremder Unecht hat sich „Gottes Schnitter"<br />

j m tei das Hofgesinde gemischt, hat tapfer mitgewerkt und als<br />

"ohn will er nur den ersten Tanz mit des Bauern Töchterlein.<br />

Es ist der Totentanz. Hoffen wir, es werde auch fein<br />

Sinn vom Publikum richtig verstanden.<br />

Im zweite» Teil entwickelt sich so recht das volle, lustige<br />

Trachtcnleben. Die Dichterin der bei uns berühmt gewordenen<br />

„Annekathri", Elsa Bossard, hat in diesem Stück „H ochsig"<br />

•das urchige Leben der Trachten in ein harmonisches Ganzes<br />

gegossen. Wer liebte nicht die Lieder nnd Tänze unserer Trachten!<br />

Gar manchem wird das Auge fencht beini „Heimwehliedli"<br />

und denkt zurück an selige Zeiten beim behenden „Trillwalzer",<br />

und vergißt dabei wieder seine tanzseindliche Glieversucht'<br />

die ihm auch da* allerbest angeschwatzte Pflaster<br />

eines Wunderdoktors nickn mehr zu bannen vermag. Darum<br />

gehen wir „neuzeitlich gichtige und von allen möglichen Winden<br />

blaugefroreue Menschen" wieder mal zu unsern Trachten<br />

in den Uronensaal und ivärmen Herz und Hände am<br />

trauten Herd althergebrachter Sitten und Bräuche.<br />

Zu diesem reichhaltigen und bunten „Meien" in der Farbenpracht<br />

obwaldncrischer Trachten möchten wir jetzt schon<br />

unsere rührige Bereinigung beglückwünschen, vorab den Borstand<br />

mit Herrn Dürrer Ernst an der Spitze. Wir wünschen<br />

ein gewaltiges Tschiserli voll Erfolg.<br />

A u s der Nachbarschaft<br />

Nidwalden. Ans den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

geht hervor, daß ab Reujahr Druck und Spedition des Ridwaldner<br />

Amt blatt wieder aus die konservative Druckerei von<br />

Matt übergeht. Warum der liberale Engelberger, Drucker des<br />

„Unterwaldner", verabschiedet wurde, ist hinter den Kulissen<br />

geschrieben.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Der Geldrausch.<br />

Joh. Bapt. Rusch schreibt: Zur Zeit hat unser Volk einen<br />

eigentlichen Geldrausch. Niemand ist zufrieden, alles will<br />

mehr, keiner hat genug: höhere Preise, damit Lebensverteuerung,<br />

demzufolge selbstverständlich höhere Löhne. Muß d e r<br />

sie geben, welcher vorher höhere Preise forderte, merkt ei<br />

natürlich, daß das Lohnkonto ihm wieder einen Teil seiner<br />

Preissteigerung wegnimmt. Also noch höhere Preise.<br />

kommt er durch? Hinterloch herein: noch höhere Löhne, ^-er<br />

Staat ist zu 80 Prozent Fiskus, zu 19% Prozent Polizeihund<br />

zu % Prozent Intelligenz. Dies langt nichts um dem Trieb<br />

der 8V Prozent zn begegnen. So sieht der rein nur noch fu ,s<br />

kaiisch denkende Staat diesem faulen Zauber lächelnd zu; denn<br />

aufgeblasene Einkommen und Konjunkturvermögen gestatten<br />

höhere Steuerzettel. Mir kommt das vor wie ein dummes<br />

Spiel. Jeder rennt dem andern nach und nimmt ihm, leder<br />

hintere nimmt's voni vorderen. Wie lange soll dieses Wettrennen<br />

des Blödsinns noch andauern. Bis der Franken noch<br />

10 Rappen wert ist? Unsere Volkswirtschaft, so wie sie heute<br />

ist? In tausend Schriften besprochen, von denen einem nichts<br />

schwere Träume voller Zahlen bleiben. Sie wäre einfach<br />

darzustellen; Milieu ein Stall ohne Ordnung, in dem ,edes<br />

Tier ans andere kann. Die Geiß säugt die Kuh, die Sau<br />

säugt die Geiß, die Säuli saugen die Sau — alle werden besogen,<br />

alle sind betrogen, keiner dankt es dem andern, es werden<br />

alle ins Schlachthaus der Krise als dumme siecher<br />

wandern! Wer die Sache jetzt noch nicht versteht, dem kann<br />

ich nicht mehr helfen. Es ist nicht Wissenschaft, was ich da<br />

sage, aber daß Schlußergebnis einer wissenschaftlich gehanvhabten<br />

und naturverdrehten Volkswirtschaft.<br />

49. deutschschweizerilche Lonrdes-WMHrt<br />

für Gesunde und Kranke<br />

vom 29. April bis 7. Mai 194/.<br />

Mit speziellem Segen des Hl. Vaters<br />

und dem Protektorate der hochwst. Bischöfe der Schweiz.<br />

Die 49. schweizerische Pilgerfahrt nach Lourdes geht am<br />

l 9 - April von St. Gallen über Zürich, Ölten, Bern, en,<br />

Lyon, Si>te. Toulouse ab ° und kommt am 30. ^pril geg"<br />

^bend in Lourdes ohne Aagenwechsel an, somit nur er-<br />

NeNachtfahrt. Man verweilt daselbst 6 Tage und wud<br />

7. Mai wieder in der Schweiz sein. Aiis der Hin- uu<br />

Rückfahrt wird unterwegs in einer größeren Stadt ein längerer<br />

Aufenthalt stattfinden, um den Pilgergottesdienst abzuhalten<br />

und die Stadt zu besichtigen. Preise siehe Inserat.<br />

Das Logis ivird für sämtliche Teilnehmer des Pilgerzuges<br />

vom Pilgerkomitee besorgt.<br />

Die Anmeldungen für diese Pilgerfahrt haben auf einem<br />

speziellen Anmeldeschein zu erfolgen. Solche Anmeldescheine<br />

können bezogen werden von hochw, Hrn. Pfarrer Joh. Büchel,<br />

Pilgerdirektor, Balgach (St. G.). — Für Kranke sind s p e -<br />

Stelle Anmeldescheine zu verlangen.<br />

Die Anmeldungen sind bis spätestens am 15. März<br />

1 94 7 an H. H. I. Büchel, Pilgerführer, Balgach (Kt. St.<br />

Gallen) einzusenden. — Tel. (071) 7 22 63.<br />

Sollte jemand im letzten Moment die Pilgerfahrt nicht<br />

mitmachen können, so wird der einbezahlte Betrag wieder<br />

retour erstattet.<br />

Milde Gaben sür arme und kranke Pilger möge man an<br />

den Direktor, hochw. Hrn. Pfr. Joh. Büchel, Pilgerdirektor,<br />

Balgach (St. Gallen) senden.<br />

Im Auftrag des Pilgerkomitees: Die Pilgerzugsleitung.<br />

Sie Katholiken sind immer schuld...<br />

Eine gewisse Linkspresse gefällt sich täglich in der Rolle,<br />

die Katholiken und die Kirche für das politische Geschehen<br />

aus der Welt verantwortlich zu machen. Einmal wird ihr<br />

die Schuld zugeschoben, wenn eine verfehlte Bewegung in<br />

einem Lande hochkommt, wie das gegenüber dem Nazitum behauptet<br />

wurde. Am andern Tag aber macht man der Kirche<br />

wieder Vorwürfe, weil sie sich in die Politik eingemischt habe<br />

durch Aufstellung gewisser Richtlinien für die Angehörigen<br />

ihres Bekenntnisses. Natürlich erscheint es für die Marxisten<br />

eine unzulässige Einmischung, wenn eine katholische Zeitung<br />

schreibt, ein Katholik dürse weder kommunistisch, noch sozialistisch<br />

oder radikal stimmen.<br />

Der Spintifierbruder von einem Tagwachtkorrefpoudenten<br />

in Paris z. B. schreibt: „Kanzel und Beichtstuhl wurden in<br />

religionsschänderischer Weise wieder einmal in den Dienst der<br />

Parteipolitik gestellt, wie nicht alle Tage."<br />

Offenbar sind die französischen Katholiken noch schuld an<br />

der sozialistischen Niederlage gegenüber den Kommunisten.<br />

Man kann sich vorstellen, wie stark der Einfluß der Kirche aus<br />

die sozialistische und kommunistische Wählerschaft sein kann,<br />

wenn man weiß, was für fleißige Kirchenbesucher die Anhänger<br />

dieser beiden Parteien wohl sind.<br />

Aber Künstler der Logik find die Feinde der Kirche ja<br />

schon. Ihr ganzes Streben geht dahin, den Einfluß des Ehristentums<br />

und der Kirche auf das öffentliche Leben zu verhindern.<br />

In allen Ländern ist die politische Organisation der<br />

Katholiken Minderheit, aber gleichwohl sollen die Katholiken<br />

schuld sein, wenn die Entwicklung schief geht. Dabei liegt die<br />

Ursache der Tragik des Abendlandes gerade in der Verleugnung<br />

seiner christlichen Tradition und Mission durch die Heutigen<br />

Generationen. Für die Schweizer Katholiken liegt in dieser<br />

Erfahrungstatsache der Kern zu einer sehr dringlichen<br />

Nutzanwendung, nämlich zur politischen Sammlung<br />

aus der Grundlage einerchristlichen Staats- und Gesellschaftsauffassung.<br />

Wenn die katholischen Stimmberechtigten diese<br />

wichtige Sendung verkennen und vernachlässigen, dann stärken<br />

sie eben die Reihen ihrer Gegner und werden so die Opfer<br />

ihrer eigenen Kurzsichtigkeit, sk.<br />

Sport<br />

12. Schweizerische Gerätemeisterschaft <strong>1946</strong>/47.<br />

Der Vorrundenwettkamps in Tarnen<br />

vom letzten Sonntagnachmittag war vom Turnverein Sarnen<br />

in allen Teilen gut organisiert und vorbereitet. Präsident<br />

Jules Portmann und fein Stab zuverlässiger Mitarbeiter haben<br />

da einmal mehr ganze Arbeit geleistet. Eine geschickte<br />

Propaganda und die aus sechs Zürchern, fünf Luzernern, zwei<br />

Schwyzern und einem Urner zusammengesetzte, einen interef-<br />

{anten Wettkampf versprechende Mannschaft vermochte zahlreiches<br />

Publikum in die Turn- und Konzerthalle zu locken. Es<br />

war der erste Anlaß dieser Art im Kanton Obwalden und<br />

dürste seine propagandistische Wirkung nicht verfehlt haben.<br />

Gediegene Vorträge einer Ländlerkapelle sowie sehr beifällig<br />

aufgenommene Darbietungen des Damenturnvereius<br />

Sarnen umrahmten den Wettkampf, welcher am Barren<br />

durch Jakob Eicher (Goldau) mit einer ansprechenden Leistnng<br />

eröffnet wurde. Tann harzte es bei den folgenden drei Turnern<br />

und erst Franz Vogel (Luzern-Bürger) vermochte auf<br />

9 30 Punkte zu steigern. Die gleiche Note erzielte verdient<br />

auch Albert Brändli (Wädenswil). Aber von Paul Eozzi (Wädenswil)<br />

an, welcher eine prächtige Flugrolle servierte, stiegen<br />

die Noten in ihren Werten noch mehr. Arthur Heini (Luzern-<br />

Bürger) leitete sein Pensum mit einer selten schönen Wende<br />

zum Handstand ein. Auch Karl Frei (Regensdorf) turnte mit<br />

großer Sicherheit. Die Höchstnote (9.80) sicherte sich Albert<br />

Bachmann (Luzern-Bürger), seine Arbeit war Kunstturnen In<br />

höchster Vollendung.<br />

An den Ringen machte der Junior Fritz Genhart (Luzern-Bürqer),<br />

welcher für den verhinderten Teffiner Balmelli<br />

anfgeboten worden war, den Ansang recht brav. Sem<br />

Vereinskamerad Franz Vogel vermochte jedoch eine etwav<br />

höhere Note herauszuholen. Albert Brändli machte auch hier<br />

qute Figur. Arthur Heini steigerte auf 9.50 und wurde nur<br />

von Karl Frei überboten, welcher seinem Titel als Schweizermeister<br />

im Ringturnen einmal mehr alle Ehre machte. Er riß<br />

hier die Führung an sich, nachdem Albert Bachmann eines<br />

unfertigen -äandstandes wegen sich, wie übrigens auch Paul<br />

Eozzi sich mit 9.40 Pnnkten begnügen mußte.<br />

Franz Züger (Richterswil) eröffnete mit einer ansprechenden<br />

Leistung das P f e r d t u r n e n ein. Dann aber gebardete<br />

sich der launenhafte Gaul sehr unmanierlich, indem vier Turner<br />

hintereinander ihn nur mangelhaft zu führe,i verstanden.<br />

Erst ^osef Caretti (Küßnacht a. R.) vermochte das tückische Obiekt<br />

mit Erfolg zu meistern. Walter Rudin (Luzern-Bürger)<br />

strauchelte nach schöner Darbietung beim Abgang. Karl tfr«<br />

turnte sehr beherrscht. Noch besser aber imponierte Älbert<br />

Bachmann Niemand hätte vermutet, daß er vor wenigen Tagen<br />

seinen vierzigsten Geburtstag seierte.<br />

* Was am Pierd gesündigt wurde, ist am R e ck restlos gutgemacht<br />

worden. Zwar dauerte es reichlich lange, bis eine<br />

Note über 9 erteilt werden konnte. Melchior Thalmann (Oerlikon)<br />

brach dann endlich den Bann und gleich darauf wurde<br />

er von Arthur Heini überboten, welcher mit einem vorzüglich<br />

gelungenen Kammriesenfleurier vom Gerät sauste. Karl<br />

Frei schloß mit einem Salto rückwärts vom Stand auf der<br />

Stange. Sehr großen Eindruck machte auch die Kammriesenhocke<br />

von Paul Eozzi. Albert Bachmann war aus dem besten<br />

Wege, zu Karl Frei aufzuschließen, als er bei einer Drehschwungstemme<br />

etwas an Rhythmus verlor und in der Folge<br />

die Uebung umstellen mußte, was ihn nicht auf die erhoffte<br />

Note kommen ließ. Schließlich durften die gestrengen Richter<br />

doch noch eine Maximalnote vergeben, und zwar an den Senior<br />

der Meisterschaft <strong>1946</strong>/47, Walter Rudin, der seine originelle<br />

und schwierige Uebung tadellos hinlegte.<br />

Das famos versierte Kampfrichter-Trio Trösch-Gianini-<br />

Weber sorgte für eine speditive Abwicklung des Wettkampfes.<br />

Zentralpräsident Tröfch gratulierte dem Tnrnverein Sarnen<br />

für den Wagemut bei der Uebernahme des Anlasfes und zur<br />

Feier des 50jährigen Bestehens, nicht aber ohne gleichzeitig<br />

für die gute Organisation des Vorrundentreffens und feine<br />

Pionierarbeit auf dem steinigen Turnerboden des <strong>Obwaldner</strong>ländchens<br />

herzlich zu danken. (Eing.)<br />

Fußball-Club Sarnen.<br />

Sonntag, den 24. November <strong>1946</strong> treffen sich auf dem<br />

Sportplatz Seefeld-Sarnen die Clubs Obergeißenstein-Sar--<br />

nen. Der F. E. Obergeißenstein steht in der 4. Liga Gr. 3<br />

an erster Stelle, somit haben wir es mit einem starken Gegner<br />

zu tun, der nicht zu unterschätzen ist. Wenn auch unsere<br />

Mannschaft momentan in Form ist und sich gut heraufgearbeitet<br />

hat, so wird sie nächsten Sonntag all ihre Kräfte zusammennehmen<br />

müssen, um das Spiel mit einem Sieg an sich zu<br />

reißen. Um das zu erreichen, braucht es äußerste Konzentration<br />

und Disziplin und, was sehr wichtig ist, Kameradschaftsgeist.<br />

Unserer Mannschaft viel Glück zum Spiel im neuen<br />

Treß. K.<br />

Für die Hausfrau<br />

Die geringe Butterration.<br />

Die Butterlager sind gegenwärtig noch immer nicht auf<br />

dem Stand, wie ihn das eidgenössische Kriegsernährungsamt<br />

der Milchwirtschaft vorgeschrieben hat. Die Lagerbestände<br />

sind gegenwärtig noch um rund 199 Wagen kleiner. Das ist<br />

auch der Grund, warum an eine Erhöhung der Butterration<br />

nicht gedacht werden kann. Sie bleibt weiterhin<br />

auf 290 Gramm festgesetzt. Trotz der geringen Lager hofft<br />

man, die ausgegebenen Marken restlos befriedigen zu können.<br />

Auch die Jmportgelegenheiten lassen zu wünschen übrig.<br />

So wird nach dem kürzlich abgeschlossenen Uebereinkommen<br />

mit Dänemark erst ab Januar bis und mit März eine bescheidene<br />

Menge Butter zu erwarten sein. Die Verhandlungen<br />

mit Argentinien sind noch nicht zum Abschluß gelangt.<br />

Vom Büchertisch<br />

Von der Liebe bis zur Ehe — von der Ehe bis zur Liebe.<br />

Von Heinrich Hanselmann. — GBS-Verlag, Gerber-Buchdruck,<br />

Schwarzenburg. — Die Theorie von der Liebe und von<br />

der Ehe ist im Grund einfach. Aber ihre praktische Answertung<br />

ist so vielartig und vielgestaltig, als es Liebespaare<br />

und Ehepaare gibt. Darum ist das Thema Liebe und Ehe unausschöpfbar.<br />

Der Verfasser dieser Schrift erweist allen, die<br />

ernsthaft suchen, den großen Dienst in der Seelenlebensgefahr,<br />

die Ursachen des Nichtglücklichseins nicht am falschen<br />

Ort finden zu wollen und die Schuld nicht falsch zu übertragen<br />

auf Dinge, Verhältnisse und andere Menschen. Die<br />

Schrift ist ein Freundschaftsdienst in der Stunde der Not.<br />

Radio —<br />

Beromünster<br />

Sonntag, 24. November.<br />

9.90 Protestantische Predigt. 9.30 Sinfonie. 9.45 Katholische<br />

Predigt. 10.15 Das Volkskonzert von Beromünster. 11.29<br />

Vorlesung aus einem unbekannten Rilke-Briefwechsel. 11.40<br />

Schuberts Streichquartette. 12.10 Tägebuchnotizen. 12.20<br />

„Des Teufels Lustschloß". Ouverture. 12.40 Für jedermann<br />

etwas. 13.30 Usem bluemete Trögli. 14.20 Ratgeber für Landwirtschaft<br />

und Gartenbau. 14.40 Volkstümliche Unterhaltung.<br />

15.20 Fußball-Reportage. 16.10 Unterhaltungskonzert. 17.00<br />

Witzige tschechische Musik. 17.15 Schallplatten. 17.30 Große<br />

Aufschneider. Hörfolge. 18.30 Wir hören das Ausland. 19.40<br />

Echo der Zeit. 20.00 Telemach auf der Insel Eirce. Oper.<br />

21.15 Einkehr zu kurzer Rast. 21.30 Violinrecital. 22.95 Volksliederguartett.<br />

Montag, 25. November.<br />

10.20 Schulfunksendung. Der heiße Wunderquell. 10.50<br />

Schallplatteu. 11.00 Earmen. Oper. 3. Akt. 11.40 Studio-<br />

Orchester. 12.00 Schallplatten. 12.15 Jazzpiaüist Fredy Thall.<br />

12.40 Studioorchester. 13.20 Neue Schallplatten. 13.30 Neue<br />

Bücher. 16.30 Nur für „Sie". 17.00 „Orchestre de la Suiffe<br />

romande". 18.00 Chinesische Gedichte. 18.15 Sonate von Max<br />

Reger. 18.40 Wie steht's mit der Zivilcourage? 19.00 Fyrobe.<br />

19.55 Wunschkonzert. 21.00 Das freie Wort. 21.15 Klavierrecital.<br />

21.45 Wochenrückblick sür die Schweizer im Ausland.<br />

21.55 Schallplatten. 22.10 Ginevra Vivante singt.<br />

Dienstag, 26. November.<br />

12.15 Schallplatten. 12.40 Studioorchester. 13.20 Werke von<br />

Chopin und Szymanowski. 16.30 Schallplatten. 16.30 Die<br />

Frau und der Film. 17.00 Tanzmusik. 17.20 Schumann und<br />

Brahms. 18.00 Der Bub von heute. Vortrag. 18.20 Zwei Divisionsspiele.<br />

18.40 Briefe der Jungen. 19.00 Volkstümliche<br />

Lieder. 19.15 Miniaturen für Klavier. 19.55 Sinfoniekonzert.<br />

21.30 Wiedersehen mit einer geliebten Stadt.<br />

Mittwoch, 27. November.<br />

11.00 Beliebte Melodien. 11.30 Genf spricht zu Ihnen.<br />

12.15 Neue Aufnahmen. 12.40 Orchestrina Radiofa. 13.15<br />

Schallplatten. 13.25 Hinweis aus neue Bücher. 13.30 Besinnliche<br />

Viertelstunde. 16.30 Vom Winde verweht. Szenen. 17.00<br />

Musik der Romantik. 18.00 Die Stimme der Arbeit. 18.45<br />

Klänge aus Mittel- und Südamerika. 19.25 Die Nationale und<br />

Internationale Geflügelschau in Basel. 20.00 Der Fälscher.<br />

Hörspiel. 21.00 Quartett von Brahms. 21.30 Die Sprüche der<br />

Weisheit. Liederzyklus. 22.10 Orchester Tony Bell.


WEISS<br />

c&e IjrfiocÄCs<br />

Zivilstandsnachrichten pro Oktober <strong>1946</strong>.<br />

Sarnen.<br />

Geburten: 1. Anton, des Alois Gasser-Gasser, Zimmermann,<br />

Obsee, Lungern. 1. Anna Luise, des Josef Britschgi-Spichtig, Fischer,<br />

Oberwil. 2. Robert Karl, des Start Vogler-Röthlin, Fabrikarbeiter,<br />

Obsee, Lungern. 3. Ernst Franz, des Josef Ettlm-Rothlin,<br />

Landwirt, Siebeneich, Kerns. 3. Alois Paul, des Simon Kuchler-Kuster,<br />

Landwirt, Rüti, Dorf. 12. Hugo Josef, des ^osef von<br />

Rotz-Keiser, Vertreter, Luzern, Brambergstraße 20. 16. Held, -Ön»<br />

gitta, des Theodor Berchtold-Bichsel, PostHalter, Klemtheil, Giswil.<br />

1«. Wendelin Arnold, des Josef Kiser-Schäli, Landwirt, Ramersberg,<br />

Bänischwand. 21. Paulina, des Alois Odermatt-^hurtg, Bauarbeit«,<br />

Sicht, Alpnach. 22. Fridolin Blasius, des Fridoun Kathriner-Burch,<br />

Käser, Ried, Schwendi. 25. Eugen Rtchard, des Niklaus<br />

von Atzigen-Schacher, Flugplatzwart, Alpnach-Stad. 26. Frieda<br />

Elisabeth des Othmar Odermatt-Perret, Schuhmachermeister, Dorf.<br />

27. Werner Jakob, des Balz Kathriner-Burch, Landwirt, Ebenmatt,<br />

Schwendi. 27. Heidi Benedikta, des Arnold tzeß-Gafser, Landwtrt,<br />

Kirchhöfen. 29. Hedwig Pia, des Jgnaz Windlin-Amstutz, Landwirt,<br />

Ennetmoos. ^ ..<br />

Ehen: 11. Blum Walter Josef. Fabrikarbeiter, Kagiswil mit<br />

Niederberger Anna Maria, Alpnach, Rengg. 11. Dillier Ernst,<br />

Former, Unterdorf, mit Voteri Anna Margaritha, Bitzighofen. 1«.<br />

Mäder Ernst, kaufm. Angestellter, Unterdorf, mit Bucher Gertrud<br />

Elsa, Kerns, Oberdorf. 18. Kathriner Alois, Landwirt, Rastberg,<br />

mit Joller Marie Margaretha, Altzellen. Nidwalden. 18. von Rotz<br />

Josef, Zimmermann, Schwendi, mit Burch Rofalie, Hmtermatt,<br />

Schwendi. 19. Rohrer Walter, Spengler. Kernserstraße, mit Wil-<br />

Helm Waldburga, Horw. 25. Stirnimann Joses, Tapezierer, Kagivwil,<br />

mit Rohrer Anna Marie, Wissibach. Sächseln. 28. Gehrig<br />

Josef, kaufm. Direktor, Ballwil, mit Stockmann Helena, Sarnen,<br />

Dorf. 31. Britfchgi Alois, Fabrikarbeiter, Brend, Schwendi, mit<br />

Teufer Anna Elisabeth, Oberwil-Sarnen.<br />

^<br />

Todesfälle: 6. Brun Leo Walter, geb. 30. Juni 1937, des<br />

Robert Brnn-Durrer, Kerns. Dietried. 10. Frnnz-Agner Emil,<br />

Forstarbeiter, geb. 24. September 1907, Kagiswil. 13. von Rotz<br />

Hugo Joses, geb. 12. Oktober 1046, des Josef von Rotz-Keiser Luzern,<br />

Brambergstraße. 21. Kiser Wendelin Arnold, geb. 16. Oktober<br />

<strong>1946</strong>, des Joses Kiser-Schäli, Bänischwand, Ramersberg. 22.<br />

Kathriner Fridolin Blasius, geb. 22. Oktober <strong>1946</strong>, des Frldohn<br />

Kathriner-Burch, Ried, Schwendi. 22. Stockmann Carl. Apotheker,<br />

alt Landammann, geb. 8. September 1863, Dorf, Löwenapotheke.<br />

26. Krnmmenacher Mathilda, geb. 7. Dezember 1891, „Heimeli ,<br />

Schwarziberg, Kägiswil. 26. Kiser Benedikt, Landwirt, geb. 20.<br />

März 1893, tzostatt, Ramersberg. 28. Burch Joses Anton, Zimmermann,<br />

geb. 9. Januar 1874, Kälen, Großtheil Giswil. 28. Burch-<br />

Kiser Kaspar, Sägereibesitzer, geb. 11. September 1864, Forst, Oberwil.<br />

Kerns.<br />

Geburten: 1. Rosa Christina, des Josef Ettlin-von Rotz,<br />

Schreinermeister, Oberdorf. 8. Margrith Rosa, des Josef Johann<br />

von Deschwanden-von Rotz, Landwirt, Sattel, Wißerlen. 30. Ed-<br />

Win Xaver, des Albert Leo Lüchinger-Steiner, Melchthal.<br />

Ehen: 23. Matter Josef, Büutli, und Durrer Anna Theresia,<br />

Durren. 30. Durrer Karl Melchior, Wißerlen, und Hng Anna Christina,<br />

in Alpnach, Neuhof.<br />

Todesfälle: 1. Röthlin Josef Anton, des Gottlieb, Bollbrunnen,<br />

geb. 9. November 1937. 18. Galler Emma Maria Auguste<br />

Käg'iswilerstraße, geb. 20. November 1873. 27. Durrer-Röthlin<br />

Mathilde, Witwe des Josef Durrer, Großweid, Wißerlen, geb.<br />

6. Mai 1862.<br />

Sächseln.<br />

Geburten: 10. Anton Franz Xaver, des Josef Rohrer-von<br />

Moos, Ewil. 14. Rudolf Paul, des Josef Rohrer-Rohrer, Dorf.<br />

17. Josef Paul, des Josef Burch-Hersperger, Dorf. 19. Jolanda<br />

Myrta, des Josef Garovi, Bahnhofplatz.<br />

Ehen: 11. von Moos Kamil Meinrad, Landwirt, mit Gasser<br />

Marie Karolina.<br />

Theresia.<br />

Todesfälle: Keine.<br />

><br />

11. Rohrer Leo, Landwirt, mit Gasser Maria<br />

Alpnach.<br />

Geburten: 1. Anton Josef, des Melchior Jmfeld-Bogler,<br />

Maurer. Unterdorf. 17. Alfred Alois, des Alois Niederberger-<br />

Wallimann, Bauarbeiter, Unterdorf. 27. Maria Margaritha, des<br />

Jo'ef Niederbeger-Bieler, Landwirt, Rütiberg. 27. Arnold Franz,<br />

des Josef Odermatt-Hospenthal, Landwirt, Stieg.<br />

Ehen: 4. Burgherr Hans, Briefträger, Herrliberg Zürich, mit<br />

Egloff Elisabeth. 19. Kaufmann Hans, Bauführer, Luzern, mit<br />

Muff Eharlott, Alpnach-Dorf. 21. Wallimann Johann, Landwirt,<br />

Rosen, mit'Wallimann Agnes, Stieg. 24. Mathis Theodor, Landwirt,<br />

Hosmätteli, mit Albert Rosa, Alpnach-Dors. 29. Amstad Werner,<br />

Landwirt, Balisried, mit Kathriner Emma, Sächseln.<br />

Todesfälle: 5. Achermann-Jmfeld Marie Agnes, Ehefrau<br />

des Alois Achermann, Feld, geb. 6. Februar 1883. 18. Heggli Johann,<br />

Bauarbeiter, Schoried, Ehemann der Berta geb. Ming, geb.<br />

28. November 1885.<br />

Giswil.<br />

Geburten: 3. Hans Gottlieb, des Hans Schäli-Berchtold,<br />

Hübeli. 12. Peter Hermann, des Hermann Küng-Blaser, Waldesruh.<br />

13. Franz Josef, des Eduard Enz-Ming. Aecherli. 16 Therefia<br />

Berta, des Johann Zumftein-Sidler, Diechtersmatt. 24. P.aila,<br />

des Otto Bucher-Abächerli, Kleintheil.<br />

Ehen: Keine<br />

Todesfälle: 13. Degelo Erwin Josef, geb. 13. Februar<br />

1920, Diechtersmatt. 20. von Ah Alois, Witwer der Marie Vogler,<br />

geb. 4. Juni 1861, Rüteli. 20. Bucher Simon, Witwer der Christine<br />

von Rotz, Alpenrösli, geb. 24. März 1860.<br />

Lungern.<br />

Geburten: Keine.<br />

Ehen: 11. Villiger Johann, Küfer, mit Schuler Olga Karolina<br />

Josefina. 11. Jmfeld Paul Jgnaz, Zimmermann, mit Jakober<br />

Gertrud Mathilda. 19. Zumstein Franz Josef, Landwirt, mit<br />

Waser Gertrud. 25. Blättler Anton Fritz, Bildhauer, mit Pigueron<br />

Germaine Octavie Mathilde Adeline.<br />

Todesfälle: 14. Amgarten Franz, Wagner, Ei, geb. 26. Dezember<br />

1869. 23. Vogler-Gasser Marie, Rietli, geb. 2. Februar<br />

1876. 26. Rohrer Karolina Rosalia, Haus St. Josef, geb. 6. Juni<br />

1893.<br />

Engelberg.<br />

Geburten: 28. Eugen Maria Nikolaus, des Dr. Eugen Heß-<br />

Bolli, Arzt.<br />

Ehen: 5. Amstutz Oswald Franz, Maler, mit Blättler Josefa.<br />

12. Hurschler Ernst, Landwirt, mit Niederberger Anna. 19. Dillier<br />

Arnold Johann Josef, niit Maria Theresia Lina Amstutz. 19. Waser<br />

Johann Paul. Landwirt, mit Gertrud Martha Amstutz.<br />

Todesfälle: Keine.<br />

R a s c h u n d g u t b e d i e n t<br />

werden Sie in der Buchdruckerei Louis Ehrli & Cie., Sarnen.<br />

J u n g e B ü h n e S a r n e n<br />

Theater in der Turnhalle S a r n e v<br />

S t e i b r u c f o "<br />

/ /<br />

Volksstück in fünf Akten von A. I. Welti.<br />

Aufführungen:<br />

Sonntag, den 24. November <strong>1946</strong>, 14.3!) Uhr.<br />

Sonntag, den 24. November <strong>1946</strong>, 20.15 Uhr.<br />

655/3972<br />

Preise der Plätze: 1. Platz Fr. 2.50, 2. Platz Fr. 2. .<br />

Vorverkauf: E. Kastlunger, Sarnen. Tel. 8 64 62.<br />

Bei genügenden Anmeldungen werden Autokurse nach Kerns geführt.<br />

Zum Besuche ladet freundlich ein<br />

Junge Bühne Sarnen.<br />

Trachtentheater in Alpnach, Gasthaus Krone<br />

„ ß o c f r z i Q "<br />

Heiteres Singspiel in zwei Akten mit Trachtentänzen<br />

von E. Bossard.<br />

Spielzeiten:<br />

678<br />

Sonntag, den 24. November, nachmittags 2 Uhr,<br />

abends 8.15 Uhr. . ^ .<br />

Dienstag, den 26. November, abends 8.15 Uhr (Tanz).<br />

Freundliche Einladung. Die Trachten von Alpnach<br />

V e r t r e t e r<br />

für hauptamtliche Anstellung gesucht von bekannter Schweizerfirma<br />

(evtl. auch Anfänger). Eintritt sofort oder 1. Januar<br />

1947. SA16710Z 680<br />

Handschriftliche Offerten mit Photo unter Chiffre G 19476 Z<br />

an Pnblicitas Zürich.<br />

559<br />

Stadttheater Luzern<br />

Samstag, 23. November, 20.15—22.30 Uhr: Jphigenie aus Tauris.<br />

Schauspiel von Goethe. Gastspielpreise.<br />

Sonntag, 24. November, 14.30—17.15 Uhr: Zum letztenmal: Der<br />

letzte Walzer. 20.15—23.15 Uhr: Der Zigeunerbaron.<br />

Dienstag, 26. November, 20.15—22.30 Uhr: Jphigenie auf Tauris.<br />

Gastspielpreise.<br />

Mittwoch, 27. November, 20.15—23.15 Uhr: II. Festnufführung:<br />

Die Zauberflöte. Oper von W. A. Mozart. Gäste: Else Böttcher,<br />

Leni Neuenschwander, Siegfried Tappolet. Gastspielpreise.<br />

Donnerstag, 28. November, 20.15—23.15 Uhr: Der Zigeunerbaron.<br />

Freitag, 29. November, 20.15—22.30 Uhr: Jphigenie aus Tauris.<br />

Gastspielpreise.<br />

Samstag, 30. November, 20.15—23.15 Uhr: Die Zauberslöte. Gäste:<br />

Else Böttcher, Leni Neuenchwander, Lubomir Bischegonov vom<br />

Stadttheater Zürich. Gastspielpreise.<br />

Sonntag. 1. Dezember, 14 30—16 45 Uhr: Jphigenie auf Tauris.<br />

Gastspielpreise. 20.15—22.45 Uhr: Gastspiel Ääthe Gold: Der<br />

Kreidekreis. Spiel in 5 Akten nach dem Chinesischen von Klabund.<br />

Gastspielpreise.<br />

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Aarnen<br />

Mittwoch, den 27. November 194k<br />

/<br />

76. Jahrgang — Nr. 94<br />

O b w l ö n e r M O e m i »<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

«bannementspreis: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

«r 10.50, halbjährlich Fr. ö.fiO. Inbegriffen: Obwoldner Pfarrblatt Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Tarnen. Tel. 8 62 37<br />

jederzeit gerne angenommen. Druck und Verlag: Louis Ehrli & Sie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

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WV Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

M l i n s A M oder A M » « d e s 1 M M W<br />

MG) In der nächsten Zeit wird das Schweizervoll<br />

weimal zum Volksentscheid über Initiativen gerufen, die<br />

ein verfassungsmäßig verankertes „Recht auf Arbeit" forh^n.<br />

Das läßt den Schluß zu, daß diese Frage nicht nur in<br />

der Kriegswirtschaft, sondern mehr noch in der sozialen<br />

Nachkriegsordnung eine wesentliche Rolle spielen<br />

wird. An und für sich ist es zu begrüßen, wenn neben den ausaelprochen<br />

materiellen Dingen auch Probleme grundsätzlicher<br />

Natur zur Entscheidung gestellt und einer richtigen Lösung<br />

entgegengeführt werden. Leider besteht dabei vielfach die Gefahr<br />

einer völlig einseitigen, ja sogar falschen Weichenst<br />

e l l u n g, besonders dort, wo man auf dem sandigen Boden<br />

einer gundsatzlosen, sich nur nach Zeitbedürfnissen richtenden<br />

Einstellung steht.<br />

Die Würde der Arbeit.<br />

Es ist das unvergängliche Verdienst der ch r i st l i ch e n<br />

Gewerkschaften, gegenüber der unerhörten Arbeiterausbeutung<br />

in der frühtapitalisierten Epoche und der geistlosen Vermassungstendenz<br />

des Sozialismus die Würde der menschlichen<br />

Persönlichkeit und ihrer Arbeitsleistung stets hochgehalten<br />

und verteidigt zu haben. Christus hat die Arbeit geadelt und<br />

die christliche Sozialreform sieht in ihr ein Naturrecht (Leo<br />

Xlll.), dem Menschen zur Pflicht gemacht durch die ihm vom<br />

Schöpfer verliehenen „Anlagen", in deren Entfaltung und der<br />

darin sich vollziehenden Vervollkommnung der Persönlichkeit<br />

sich der einzelne Mensch zu bewähren hat. Ihren letzten und<br />

tiefsten Sinn erhält die Arbeit durch den dem Menschen von<br />

Gott gesetzten Lebenszweck, Mit Recht sagt der Philosoph Max<br />

Scheler, daß jeder Mensch eine „besondere Idee Gottes" zu<br />

verwirklichen habe, die er ihm durch seine Anlagen zu erkennen<br />

gebe. Mit dieser individuellen Natur der Arbeit ist ihre<br />

soziale wesensmäßig verbunden, da die Menschen zur Erreichung<br />

ihrer Lebenszwecke auseinander angewiesen sind.<br />

Aus dieser Auffassung der Arbeit als einer gottgewollten<br />

Perfönlichkeitsausgabe leitet die christliche Gewerkschaft immer<br />

die Forderung nach einer richtigen Bewertung und<br />

Entschädigung derselben ab. Die L o h n g e r ech t i g -<br />

keit im Sinne einer entsprechenden Aufteilung des Anteils<br />

der Arbeit sowie des Kapitals am Ertrage der Produktion ist<br />

ein Kernstück aller ihrer bedeutsamen Kundgebungen. Und<br />

wenn heute in weitern Kreisen der Ruf nach einer neuen, des-<br />

[ertt Stellung der Arbeit im Wirtschaftsleben ertönt, so handelt<br />

es sich dabei zweifelsohne um ein altes, christlichsoziales<br />

Postulat. Mit Recht hat der Direktor der Schweizerischen Mustermesse,<br />

Prof. Brogle, in einem Vortrag über kriegswirtschaftlich<br />

bedingte Unternehmerprobleme die Forderung uach<br />

einem neuen W i r t s ch a f t s d e n k e n gestellt, in welchem<br />

die Arbeit als wertvoll st es Wirtschaftsgut<br />

anerkannt werden müsse.<br />

Die logische Folge.<br />

Die Forderung nach dem staatlich garantierten siecht auf<br />

Arbeit ist nicht--' Neues. Schon einmal wurde dieses Recht proklamiert<br />

und zwar in der — Pariser Februarrevolution vom<br />

Jahre 1848, nachdem schon vorher ein Vorkämpfer des ^taatvsozialismus,<br />

Charles Fourier. dafür eingestanden war. JJut<br />

klarer Folgerichtigkeit wurde schon damals erkannt, daß cm<br />

Recht auf Arbeit eine derartige Einmischung des Staates m<br />

die Organisation der Wirtschaft erforderlich mache, dafj von<br />

einer Freiheit derselben keine Rede mehr sein könne.<br />

Michels Brautscha« il<br />

von Jeremias Gotthelf.<br />

Michel liebte wie gesagt, das Geld nicht vorzugsweise,<br />

dachte eigentlich wenig daran, aber ein solcher Lümme war<br />

er doch nicht, daß er es unbeschwert so mir nichts dir nicht.'<br />

Zum Fenster auswarf oder verfchleuggete, wie manzu lagen<br />

pflegt. Aber z'Krieg, »'Krieg wollte er nicht, den Knnbelhof<br />

konüte er nicht mitnehmen, und was halfen ihm Bari<br />

Schlagring im Krieg gegen Dragoner und Kanonen.<br />

Als die Männer das Geld hatten presi-erten sie fort und<br />

strichen sich mit so langen Schritten, daß Michel dachte. ,,2>te<br />

fürchten, ich könnte reuig werden, denen hatte ich cv and o<br />

, "Al"e/es"wär eben jetzt eine ausgemachte Sache Er seufzte<br />

über das schwere Sündengeld und dachtedaseiamEnde<br />

doch keine Sache, welche sein müßte, in Zukunft könne<br />

ich davor hüten. Die Lust, ans E.ermahl zri gehen^es<br />

sicherlich wieder Schläge gab, war ,hm durchaus verga g ,<br />

sein Selbstbewußtsein hatte gar keinen Fing meyr.<br />

Schwermütig trampete er ums Haus herum und s.eh da,<br />

plötzlich standen wieder zwei Männer vor ihm,<br />

Karen es zwei sogenannte Anschicksmanner. ;.<br />

liege einer krank in der Leistung, den Michel m Kirch g g<br />

schlagen. Derselbe habe es zwingen wollen, helmzugc., ,<br />

>n Wynigen müssen liegen bleiben. Er >ei io z' 6' .<br />

Nicht wüßten, ob sie ihn noch lebendig antreffen wunen,<br />

Ob dadurch aber überhaupt noch eine individuelle Freiheit<br />

in der Arbeitsannahme existieren könnte,, ist sehr zweifelhaft.<br />

Ja mehr noch, das Recht der freien Berufswahl<br />

würde ernsthaft gefährdet, ja, sogar verunmöglicht und an<br />

deren Stelle ein staatlich geregelter Berufszwang treten.<br />

Kann man vom Staat verlangen, daß er dem Bürger das<br />

Recht auf Arbeit sichert, ohne diesem Staate auch das Recht<br />

zuzubilligen, dem Arbeiter die Arbeit zuzuweisen, welche er<br />

als volkswirtschaftlich notwendig und nützlich erachtet? Mit<br />

Recht muß man von einer Verwirklichung einer solchen Jnitiative<br />

ein U e b e r g e w i ch t des kollektiven E l e -<br />

mentes in der Wirtschaft, und mit der Zeit eine<br />

zwangsläufig vollständige Versozialisierun^g der<br />

Wirtschaft befürchten, die mit den freiheitlichen Traditionen<br />

unseres Landes und Volkes in stärkstem Widerspruch steht.<br />

Neues Arbeitsrecht.<br />

Mit der bloßen Ablehnung der Initiativen „Recht auf Arbeit"<br />

ist es allerdings nicht getan! Notwendig ist die Annähme<br />

der neuen Wirtschaftsartikel der Bundes-<br />

Verfassung. Darüber hinaus mutz eine gründliche Verfassungsrevision<br />

eine ausreichende Basis für den Auf- und Ausbau<br />

des kollektiven Arbeitsrechtes geben. In einem besonderen<br />

schweizerischen Arbeitsrecht ist die Gesamtheit der Gesetze, welche<br />

die Stellung der abhängigen Arbeit im Erwerbsleben regeln,<br />

zu umschreiben. Ausgehend von der Tatsache, daß der<br />

Ärbeitsvertrag mehr bedeutet als etwa ein Miet- oder Kaufvertrag.<br />

Im Arbeitsvertrag gibt es Bestimmungen, welche sich<br />

auf die Wahrung der P e r s ö n l ich k e i t s w ü r d e des Arbeiters<br />

beziehen,' also um n a t ü r l i ch e Rechte, die der Staat<br />

zu schützen verpflichtet ist, weshalb er sie rechtlich festzulegen<br />

und ihre allgemeine Anerkennung und Achtung durchzusetzen<br />

hat. Die gesetzliche Festlegung der Allgemeinverbiudlicherklärung<br />

von Gesamtarbeitsverträgen ist ein vorzügliches Mittel<br />

zur Erreichung dieses Zweckes.<br />

Daß in diesem neuen Arbeitsrecht auch ein wirksamer<br />

Schutz vor jeglicher Ausbeutung der Arbeit<br />

eingebaut werden muß, scheint selbstverständlich. Weitn jedoch<br />

einmal die allgemeine Anerkennung und Nachachtung von<br />

vertraglich festgesetzten Lohnsätzen da ist, so läßt sich eine<br />

wirtschaftliche Hebung des Arbeitervolkes auf breiter Basts<br />

viel eher durchführen als heute, wo die Allgemeinverbindlichkeit<br />

erst in verhältnismäßig wenig Industriezweigen und Berufsgruppen<br />

Eingang gefunden hat.<br />

Endlich aber gehört zum neuen Arbeitsrecht auch die geschliche<br />

Verankerung bzw. Schaffung der verfafsungsrechtlichen<br />

Grundlage für jene Gemeinschaften, welche auf der<br />

G r u n d l a g e d e s B e r u f e s die Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />

zusammenführen und deren Zweck der gerechte Interefsenausgleich<br />

beider Partner unter Rücksichtnahme auf das<br />

Allgemeinwohl sein muß. Mehr als jede staatlich-bürokratische<br />

Maßnahme wird die B e r u f s g e m e i n sch a s t in der Lage<br />

sein die Arbeit wieder in den Vordergrund, sogar in den<br />

Mittelpunkt des wirtschaftlichen Geschehens zu stellen,<br />

und ihr auch deu gerechten Anteil am Ertrage der Produktiou<br />

zu sichern. Das neue Arbeitsrecht muß demzufolge m<br />

der Schaffung der gesetzlichen Grundlagen für dre Berufsgemeinfchaft<br />

und der Übertragung bestimmter wirtschaftlichsozialer<br />

Kompetenzen an dieselbe ausmünden.<br />

wenn sie heimkämen. Wenn er ausmachen wolle, wohl und<br />

aut sonst könne man es auch anders machen.<br />

Diese zweite Hiobspost fuhr Michel ins Gebern, trieb ihm<br />

b0§<br />

Glaubt"chr°denn, der Knubelbauer sei nur da, um sich<br />

fi-mnMrfiaken zu lassen? Da könnte mir jeder Schelm im<br />

Lande kommen und sagen: Michel, hast mich geschlagen, gib<br />

Geld' Das ist mir ganz das gleiche, wie wenn mir einer auf<br />

der Straße sagt: Geld oder Blut! Jetzt macht, dieweil eure<br />

Beine noch ganz und eure Knochen beieinander sind, daß ihr<br />

""Vbe liess Männer waren weder erschrockenen Herzens<br />

nocki auf den Kopf gefallen. Sie liefen nicht alsbald davon,<br />

?d°,n sie N-d-n<br />

Worte fallen, welch. R,ch«<br />

ins Herz schnitten. Sie redeten vom Krieg, sagten Mtchel<br />

schicke sich wohl dahin, aber ungewohnt werde es ihm denn<br />

doch sein, wenn er von allem fortmüsse, und die Kindermutter<br />

mttzunehmen, schicke sich doch nicht wohl. Nun, wie man es<br />

mache, so hätte man es eben! An einem andern Orte könne<br />

man auch sein, warum nicht, wenn man das Leben hatte;<br />

und sei man tot, so mangle man nichts mehr, dann sei es an<br />

einen- Orte wie am andern.<br />

„He nun so denn, so adieu wohl, und es wäre dir zu<br />

wünschen, daß du nie reuig würdest!<br />

Kurz sie redeten, stachen, hieben, murbten Michel, daß<br />

sie endlich statt mit einem Abschlag mit einem schonen Schubel<br />

Geld ablaufen konnten.<br />

Wmtertälte u n d Hungersnot<br />

erleben Tausende von Kindern. Noch ist es Zeit zu<br />

hzlsen! Spenden Sie bitte so rasch wie möglich Mahlzeitencoupons<br />

und Geld, damit wir der Schweizer<br />

Spende die nötigsten Lebensmittel verschaffen können<br />

zur Wetterführung der dringendsten Kinderspeisungen<br />

in den Hnngergebieten Europas.<br />

Hilfsaktion der Schweizerfrauen für hungernde Kinder'<br />

und Mütter. Zentralsekretariat und Sammelstelle für<br />

Mc; Kantonsschulstraße 1, Zürich 1. Postcheck-Konto<br />

Zürich Vili 211K und Lausanne II 12107.<br />

O b w a l d e n<br />

Schweiz. Rotes Kreuz, Kinderhilfe. Für die am 20. Dezember<br />

aus Schottland einreisenden englischen Kinder benotigen<br />

wir dringend Freiplätze für drei Monate. Die Kinoer<br />

sind katholisch und 10 bis 14 Jahre alt. Familien, in denen<br />

jemand englisch spricht und die einem solchen Kmde gastliche<br />

Aufnahme bieten können, melden sich bitte an untenstehende<br />

Adresse. Für jede Anmeldung herzlichen Dank!<br />

Schweiz. Rotes Kreuz, Kinderhilfe, Obwalden:<br />

Frl. Martha Burch, Gartenstr., Sarnen.<br />

Caritas-Patenfchaften für hungernde Kinder. In den großen<br />

Notgebieten Oesterreichs und Deutschlands leben heute<br />

Tausende von hungernden, unterernährten Kindern mit sahlen<br />

Gesichtern, in Kleiderfetzen gehüllt, frierend, die ohne Hilfe<br />

den kommenden Winter nicht überstehen werden. Rettet die<br />

armen Kinder vor dem Hungertode! Aus Oesterreich und<br />

Deutschland sind uns lange Listen zugesandt worden mit Namen<br />

von Kindern, die laut ärztlichen Erhebungen dringend<br />

einer Hilfe bedürfen. Uebernehmen Sie Patenschaften für Kmder<br />

aus Wien und Deutschland.<br />

Sie erwerben sich die Patenschaften, wenn Sie einmal oder<br />

jeden Monat einen Betrag von Fr. 5.— bis Fr. 100.— oder<br />

mehr für ein hungerndes Kind entrichten.<br />

Auf der Rückseite des Einzahlungsscheines müssen Sie unbedingt<br />

vermerken: „Patenschaft für ein Kind", einmalige Leistnng...<br />

oder Monatsleistung.<br />

Auf Grund der bei uns vorliegenden Listen werden wir<br />

ein Kind bestimmen und unsere Delegation im Ausland anweisen,<br />

diesem Kinde aus den Beständen unserer Lebensmittelmagazine<br />

ein den Verhältnissen angepaßtes Paket anszuhändigen.<br />

Die Adresse des Kindes, das Sie unterstützen, wird Ihnen<br />

nach Eingang Ihrer Zahlung mitgeteilt.<br />

Einzahlung aus Postcheckkonto VII 1577, Schweizerische<br />

Caritaszentrale, Nachkriegshilfe, Löwenstraße 3, Luzern.<br />

Marktbericht vom 20. und. 21 November <strong>1946</strong> in Sarnen.<br />

(Mitg.) Auffuhr: Pferd 1, Fohlen 1, Stiere 18, Kühe 89,<br />

Rinder 87, Schafe 21, Ziegen 17. Total 234 Stück. Per Bahn<br />

wurden an beiden Tagen 271 Stück Großvieh und 14 Stück<br />

Kleinvieh spediert. Lebhafter Handel; Preise haben eher steigende<br />

Tendenz; mittelmäßige Vertretung der Händlerschaft.<br />

Fuchsenrezeption der „Subsilvania" <strong>1946</strong>/47. Der erste,<br />

erhebende, eindrückliche Anlaß, den der junge Student in seiner<br />

neuen Verbindung erlebt, ist ohne Zweifel die Fuchsenrezeption.<br />

Daher zogen Alt und Jung auch dieses Jahr, am<br />

Das tat Michel mehr als weh, er dachte, das werde gehen<br />

wie bei Hiob, bis er fertig sei, und hinterher komme doch der<br />

Landjäger und nehme ihn. Er ging ins Bett; da ließe man<br />

ihn doch ruhig schlafen, dachte er, aber seine Gedanken irrten<br />

ihn am Schlaf.<br />

Michel war nicht dumm, aber unerfahren fast wie ein Kind<br />

und erschrockenen Herzens in gewissen Dingen, so furchtlos er<br />

in andern war. Der Mut und die Furcht wohnen in den<br />

meisten Herzen friedlich beisammen, der gleiche Mensch kann<br />

Löwe oder Hase sein, je nachdem die Gefahr ist, die an ihn<br />

kommt, und je nachdem das Element ist, aus welchem sie<br />

kommt. Es kann einer ein Utüsel gegen das Feuer sein, vor<br />

dem Wasser aber springt er, so weit er kann. Michel sah wohl,<br />

er war gemolken worden nicht bloß wie eine Kuh von einem<br />

Melker, sondern wie ein Staat, an dessen Euter jedes Kalb<br />

im Lande sein durstiges Maul hängt.<br />

Neben diesem Aerger tauchte ein zweiter auf. Gestern<br />

zweimal, einmal auf der Brücke und einmal im Wirtshaus,<br />

und heute wieder hatte man ihm die Kindermutter, Bröckelt,<br />

Breili um die Nase gerieben. Für ein Kind schien man ihn<br />

nicht bloß zu halten, sondern im Publikum zu verschreien, zu<br />

verlachen und weit umher, sonst hätte man es ihm nicht in<br />

Kirchberg vorgehalten. Das ist für einen, welcher meint, er<br />

sei hochberühmt, so weit sein Name genannt werde, eine<br />

fatale Entdeckung, und das Fatalste, daß er, als er anfing<br />

darüber nachzudenken, selbst finden mußte, etwas sei an der<br />

Sache.


vergangenen Donnerstag, in freudiger Erwartung zum Kommers<br />

in die „Mühle".<br />

Das 50jährige Jubiläum der Angehörigkeit zur Subsilvania<br />

von P. Chrysostomus Durrer und von P. Jodok Riegert,<br />

wie auch das 30jährige Jubiläum von Pater Sektionsgötti,<br />

Dr. Bonaventura Thommen, Rektor, gaben dem Anlaß<br />

noch ein besonderes Gepräge.<br />

Im Mittelpunkt des Festes stand natürlich die Füchsenrezeption<br />

mit der eindrücklichen Rede unseres Seniors Hans<br />

Leu, deren Kerngedanke war: Nicht Verzicht aus das Farbenstudententum<br />

in einer der Studentenromantik abholden Zeit,<br />

aber eine mit dem Farbenbekenntnis verbundene situationsgemäße<br />

Haltung! Damit ist aber besonders in den Gymnasialjahren<br />

die fortwährende Selbsterziehung zur verantwortungsbewußten<br />

Persönlichkeit gegeben.<br />

Doch haben wir auch die Gewißheit, daß der neue Fuchsenstall<br />

den Anforderungen der Vereinsdevise gerecht werden<br />

wird. Die Füchse unterhielten die Corona in glänzender und<br />

origineller Weise mit Gesang und Wort.<br />

„Der Sang ist verschollen, der Wein ist verraucht", jedoch<br />

wird dieser unvergeßliche Anlaß in unserer Erinnerung<br />

immer weiter leben!<br />

Sarnen. Die Martinigemeinde vom vergangenen<br />

Sonntag wurde vom Bürgergemeindepräsident Christian Dillier-Wyrsch<br />

mit einem kurzen Ueberblick über das verflossene<br />

Amtsjahr eröffnet, woraus zu entnehmen war, daß der Bürgerrat<br />

in 16 Sitzungen 538 Geschäfte behandelte. Ein verhältnismäßig<br />

ruhiges Jahr, aber gleichwohl an Arbeit reich<br />

gesegnet. Gesuche um Mithilfe beim sozialen Wohnungsbau<br />

mußten aus grundsätzlichen Erwägungen abgewiesen werden,<br />

denn die Armengelder dürfen eben nicht zu solchen Zwecken<br />

gebraucht werden. Der Präsident gedachte dankend des kürzlich<br />

verstorbenen alt Landamnianns Carl Stockmann, der sich<br />

um die Bürgergemeinde wie auch um Land und Volk große<br />

Verdienste erworben hat. Mit dem Dank an die aufopfernde<br />

Tätigkeit der Ratsmitglieder, besonders des Gemeindeschreibers,<br />

erklärte der Präsident die Gemeinde als eröffnet.<br />

Die Bürgergemeinde hatte sich nur mit Wahlen zu befassen.<br />

Von den neun im Austritt sich befindenden Ratsmitgliedern<br />

stellten sich sieben wieder zur Verfügung und wnrden<br />

ehrenvoll «wiedergewählt, nämlich Karl Müller, Kaufmann,<br />

Dorf, August von Wyl, Armenverwalter, Robert Burch,<br />

Förster, Oberwil, Hans Stockmann, Gemeindepräsident, Ed.<br />

Jmseld, jun., Uhrenhandlung, Gregor Burch, Hostatt, Schwendi,<br />

und Louis Seiler, Ey, Dorf. Infolge Verfaffungsänderung<br />

ist Architekt Franz Stockmann aus dem Rat ausgeschieden;<br />

ihm wurde der Dank der Gemeinde zu Protokoll erklärt.<br />

An seiner Stelle schlug der Bürgerrat Herrn Willi Imseid,<br />

Revierförster, vor; diesem Vorschlag erwuchs keine Op-<br />

Position. Die Demission hatten die Ratsherren Gemeindeschreiber<br />

Theodor Wirz und Willi Britschgi, Zopf, Schwendi,<br />

eingereicht; auch ihnen wurde der verdiente Dank zu Protokoll<br />

erklärt. Aus der Mitte der Gemeinde richtete Herr Siegfriod<br />

Jmfeld erfolglos die Bitte an den Gemeindeschreiber, er<br />

möge im Rate verbleiben; als dessen Nachfolger portierte der<br />

Bürgerrat Herrn Zahnarzt Dr. Hermann Wirz; dieser<br />

Nomination opponierte Gemeinderat Josef Seiler, indem er<br />

einen Kandidaten „mit besseren Qualifikationen", nämlich<br />

Dr. Emil Kathriner, vorschlug. Für die Qualifikationen von<br />

Dr. Kathriner stimmten drei Bürger..., und Dr. Hermann<br />

Wirz ging ehrenvoll aus der Wahl hervor. Für den scheidenden<br />

Ratsherrn Willi Britschgi wählte die Bürgergemeinde<br />

einstimmig Herrn Josef Kathriner, jun., Huob,<br />

Schwendi.<br />

Mit der einhelligen Wiederwahl von Ratsherrn C h r i -<br />

st i a n D i l l i e r zum Bürgergemeindepräsidenten war die<br />

Martinigemeinde beendet.<br />

Sarnen. Großer bunter Abend. Die Worte: „Theateraufführung<br />

im Kollegium" haben seit jeher einen starken Reiz<br />

auf unsere theaterliebende Bevölkerung ausgeübt. Eine Sarner<br />

Fastnacht ohne Theateraufführung im Kollegium kann<br />

man sich heute kaum mehr vorstellen. Wenn sich nun die Tore<br />

zum Musentempel des Kollegiums ausnahmsweise einmal im<br />

Spätherbst öffnen, dann hat dies einen besonderen Grund.<br />

Die Gymnasialverbindung „Subsilvania" hat — der Not gehorchend<br />

— beschlossen, im Sommersemester 1947 eine neue<br />

Fahne aus der Taufe zu heben, denn die Zeichen des Alters<br />

haben sich ganz bedenklich in die Falten der gegenwärtigen<br />

Fahne gelegt. Eine neue Fahne aber kostet viel Geld — die<br />

Studenten leiden aber bekanntlich immer an Geldnot. Daher<br />

haben sich die Subsilvaner mit frischem Mut an die Organisation<br />

eines großen bunten Abends herangemacht, um aus<br />

dem Reingewinn den Fahnenfonds zu speisen.<br />

Was soll an diesem bunten Abend alles gespielt werden?<br />

Da ist vor allem die Mitwirkung der Kollegi-Feldmusik (unter<br />

Pater Notkers Leitung) zu nennen, die heute in bester<br />

Form ist, wird sie doch in nächster Zeit am Radio Beromünster<br />

ein Konzert geben. Zu den musikalischen Genüssen der<br />

Veranstaltung gehören auch das Adagio cantabile in G-dur von<br />

Josef Haydn (für Flöte und Klavier), die Arie: „O ich bin<br />

klug nud weise" von Lortzing, das Männerchorlied: „Die Fahnenweihe"<br />

von M. Welker. Der weitaus größte Teil des bunten<br />

Abends aber steht im Zeichen des unbeschränkten H u -<br />

mors. Für einen ununterbrochenen „Betrieb" sorgen zwei<br />

ulkige Conferenciers. Theatralische Einfälle und Künste der<br />

allzeit fidelen Studenten werden in verschiedenen Jntermezzos,<br />

Pantomimen und in der Kurzkomödie „'s fideli Verhör"<br />

von Fredy Scheim zur Geltung kommen. Also für jeden etwas!<br />

Wir zweifeln nicht daran, daß ein zahlreiches Publikum<br />

ain nächsten Donnerstagabend, den 28. November, der freundlichen<br />

Einladung de-r rotbemützten Studenten mit Freude<br />

Folge leisten wird. Denn wer kennt sie nicht, die flotten Studeuten<br />

der obere,i Klassen, die mit ihren roten Mützen das<br />

Sarner Straßenbild beleben und die hin und wieder an einein<br />

freien Nachmittag oder Sonntag mit flatterndem Banner<br />

Sarnens Gassen durchziehen und mit ihren begeisterten<br />

Liedern alt und jung erfreuen? Zeigen 'wir ihnen unsere<br />

Sympathie durch einen Massenbesuch und helfen wir auf diese<br />

Weise mit, daß die baldige Anschaffung einer neuen Subsilvanerfahne<br />

ermöglicht wird! -rz.<br />

12. K a n t o n a l e r G e w e r b e - T a g i n L u n g e r n<br />

M-&+ el-WW^V<br />

Nprkebrswe<br />

«ur Reorganisierung des kant. Verkehrswesens sprach %<br />

(Eing.) Der vergangene Sonntag brachte eine stattliche<br />

Zahl Handwerker, Gewerbetreibende, sowie Freunde un<br />

Gönner nach Lungern. Herr Regierungsrat Leo Spichtig,<br />

Sin Mette« |olI bie (Start* bct So,,,,,, ;<br />

Sarnen, eröffnete die Tagung mit dem Gruß und -Knuromm ^arbeiten besprochen werden. Ferner soll die e Bersa«,^.<br />

an die Erschienenen.<br />

tonsarveuen erscheinenden Beschlusse fa en. Wert<br />

Ein kurzer Rückblick auf die Jahre seit der letzten Ge-<br />

Werbetagung und ein Ausblick in die Zukunft sollten dem e-<br />

werbetag seine großen Aufgaben vor Augen führen.<br />

Die Ehrung der verstorbenen Mitglieder wurde rn sneta -<br />

voller Weise vorgenommen. So gedachte die Versammlung der<br />

beiden Ehrenmitglieder Hr. alt Landammann C Stockmann<br />

und Hr. Kantonsrat Dr. C. Diethelm, Sarnen. Im wetteren<br />

dem als amtierenden Präsidenten des kantonalen Wirtevereins<br />

verstorbenen Herrn Anton Durrer, vom Landenberg,<br />

Sarnen. Ebenso wurde all jener gedacht, die seit der letzten<br />

Gewerbetagung verstorben sind und die früher als Mitgtieder<br />

oder Freunde und Gönner unseres Verbandes bekann<br />

waren.<br />

Protokoll und Verbandsrechnung wurden mtt ^erdankung<br />

der tadellosen Führung einstimmig genehmigt. Die Statutenänderungen<br />

wurden nach Antrag des Vorstandes mit zwei<br />

Zusatzanträgen von a. Regierungsrat Gasser und a^.^egierungsrat<br />

Alois Rohrer gesamthaft genehmigt. Die Abanderungsanträge<br />

geben dem Vorstand alle Möglichkeiten, sich den<br />

zeitgemäßen gewerblichen Problemen zu widmen und es war<br />

ein glücklicher Wurf, daß der Vorstand diese Gelegenheit benützte,<br />

auch eine Erhöhung der Zahl der Vorstandsmitglieder<br />

zu beantragen. .<br />

Nun folgte das Referat von Herrn Ständerat Ludwig<br />

v o n M o o s über wirtschaftspolitische Scheidewege. Es kann<br />

sich nicht darum handeln, dieses gehaltvolle, staats- und wirtschastspolitische<br />

Referat in diesem Rahmen zu kommentieren.<br />

Wir möchten dies einer berufeneren Feder überlassen. l.ine>.'<br />

aber dürfen wir festhalten, daß die Ausführungen von Hrn.<br />

Ständerat Ludwig von Moos in weitblickender Weise die<br />

Richtlinien gezeigt haben, die allein zum Schutze und zur t.°r-<br />

Haltung und Förderung eines leistungsfähigen, gesunden<br />

Handwerker- und Gewerbestarides führen. Der große Applauv<br />

der ganzen Versammlung war der beste Ausdruck dankbarer<br />

Anerkennung dieses ausgezeichneten Referates.<br />

Nun folgten die Wahlen. Die Herren Delegierten, die wie<br />

bisher im Amte verblieben, wurden in globo bestätigt, mit<br />

Ausnahme von Herrn Klausen, Kerns, dessen Demission<br />

schriftlich vorlag. An seine Stelle beliebte Hr. Otto Reinhard,<br />

Uhrmacher in Kerns. Nun folgten die Wahlen in den Vorstand.<br />

Hier lagen Demissionen vor von den Herren Präsident<br />

Leo Spichtig, Sarnen, Prof. Leuchtmann, Sarnen, Kassier<br />

Josef Ettlin, Kerns, und Theodor Jmseld, Lungern. Die verbliebenen<br />

drei Herren, Vizepräsident Burch, Lungern, Hans<br />

Halter, Bäckermeister, Giswil, und Josef Bucher, Malermeister,<br />

Sarnen, wurden in globo bestätigt.<br />

Neu in den Vorstand wurden einstimmig gewählt: als<br />

neuer Verbandspräsident der bisherige Vizepräsident, Hr. G.<br />

Burch, Redaktor, in Lungern. Nach diesen Wahlen wurde<br />

dem abtretenden Präsidenten, Hr. Regierungsrat Leo Spichtig,<br />

seine große, uneigennützige Arbeit als Verbandspräsident gebührend<br />

verdankt und der Dank zu Protokoll erklärt. Ebenso<br />

wurde auch den übrigen Vorstandsmitgliedern der wohlverdiente<br />

Dank für ihre große Arbeit ausgesprochen. Im gleichen<br />

Zusammenhange ernannte die Versammlung folgende<br />

Herren zu Ehrenmitgliedern des Verbandes: Hr. a. Regierungsrat<br />

Alois Rohrer, Sächseln, ferner den abtretenden<br />

Präsidenten Hr. Regierungsrat Leo Spichtig, Sarnen, und<br />

Hr. Prof. Leuchtmann, Sarnen, der seit der Gründung des<br />

Verbandes im Vorstand war und sich im speziellen der kant.<br />

Gewerbeschule und der Berufsberatung widmete. Die einmütige,<br />

begeisterte Ehrung durch den Gewerbetag mag allen<br />

Geehrten eine wertvolle Anerkennung ihrer treuen Dienste<br />

sein. Wir gratulieren!<br />

Kerns. (Korr.) Einwohner- und K i r ch g e m e i n d e.<br />

Am vergangenen Sonntag fand nach dem vormittägigen<br />

Hauptgottesdienst die ordentliche Einwohnergemeindeversammlung<br />

statt. Nach der Eröffnung durch unsern Gemeinde-<br />

Präsidenten, Herrn Job Dnrrer, verlas der Gemeindeschreiber<br />

ein in allerletzter Sekunde überbrachtes Protestschreiben der<br />

liberalen Volkspartei, wonach sie beschlossen habe, an der Gemeindeversammlnng<br />

nicht teilzunehmen, „als Protest gegen<br />

den Mißbrauch der Religion der Gegenpartei anläßlich det<br />

letzten Abstimmung", was von den über 500 Anwesenden lachend<br />

quittiert wurde. Warum hat die VP diesen Protestschritt<br />

nicht schon vor den Bürgerratswahlen unternommen?<br />

Offenbar war damals der Kampf der Wahrheit, Gerechtigkeit<br />

und Sauberkeit gegen Lug und Trug noch kein „Mißbrauch<br />

der Religion" und ist es dann erst geworden durch die gründliche<br />

Niederlage der VP. Leicht erkennt man unter diesem<br />

Deckmäntelchen den wahren Grund des Fernbleibens. Noch<br />

einmal eine Niederlage, noch einmal eine Schlappe einznfangen,<br />

dem wollte man aus dem Wege gehen. Wie sagte doch<br />

Reinecke Fuchs, als er die Weintrauben „schleunen" wollte<br />

und sie ihm zu hoch hingen: „Diese Trauben mag ich nicht<br />

essen, die sind mir viel zu sauer!" — Die zwei Traktanden —<br />

Festsetzung der Besoldung des Säckelmeisters und Antrag aus<br />

Aufhebung des Beschlusses der Einwohnergemeindeversammlung<br />

vom 22. November 1931 betr. Beitrag der Feldmusik —<br />

wurden gemäß den Anträgen des Gemeinderates stillschweigend<br />

genehmigt; ebenso die Traktanden der Kirchgemeinde<br />

— Erhöhung der Besoldung der Geistlichkeit, Aushebung des<br />

Kirchgemeindebeschlusses von 1931 betr. Beitrag an die Feldmusik<br />

und jährlicher Beitrag von Fr. 500.— an das katholische<br />

Jugendamt Obwalden. — Da diese Gemeindegeschäfte in<br />

öffentlicher Volksversammlung schon vorbesprochen worden<br />

waren, wurde die Diskussion nicht mehr benützt und so konnte<br />

die Gemeinde nach einem ruhigen, würdigen Verlauf wie<br />

man es hier in letzter Zeit gar nicht mehr gewohnt war — nach<br />

kaum einer halben Stunde vom Gemeindepräsidenten untet<br />

Verdankung des „ruhigen" Verhaltens geschlossen werden.<br />

Melchthal. (Eing.) An der Kernser Martinigemeinde vom<br />

vorletzten Sonntag wurde so nebenbei und ohne Aufsehens<br />

eine Wahl getroffen, die doch noch eine besondere Würdigung<br />

verdient. Als Kapellsigrist im Melchthal beliebte zum elften<br />

Male Herr Arnold Röthlin, Bergfrieden. Volle 40<br />

m<br />

S . t S J T Ä 2» t 6 ««' 5<br />

von Hrn Kreiskommandant von .lh, Gtswil, ,ollen geprüft<br />

wenden Die Frage betreffend d.e Vorbereitung e ner tant.<br />

^Werbeausstellung für 1948 blieb an anglich umstritten, weil<br />

man einerseits die heutige Kon,unktur überbrücken möchte<br />

und anderseits Weihnachtsausstellungen eine erste notwendiae<br />

Hilfe sein könnten. Schließlich abei wird beschlossen,<br />

Auktraa an den Vorstand zur Vorbereitung zu erteilen.<br />

* Hr Landammann Abächerli entbot den Gruß der Regieruna<br />

in markanten, freundschaftlichen Ausführungen. Seine<br />

Anerkennung unserer Verbandstatigke,t, die Gratulation an<br />

die Ehrenmitglieder und der Dank an den Hrn. Referenten<br />

bildeten den Grundgedanken seiner Ausführungen. Eine Würdigung<br />

der Bedeutung des Gewerbes gegenüber der Landwirtschaft<br />

und die Empfehlung für eine Gewerbe-Ausstellung bewiesen<br />

das große Interesse, das unsere Behörden unsern Bestrebungen<br />

entgegenbringen. Hr. Landammann Abächerli<br />

schloß seine Ausführungen mit zwei Wünschen: Zusammenhalt<br />

innerhalb des eigenen Verbandes und Zusammenarbeit<br />

mit den übrigen Berufs- und Evwerbsgruppen unseres Kantons<br />

Hiernach entbot Hr. Hans Gasser, Gemeindepräsident<br />

von Lungern, an der Spitze der gemeinderätlichen Delegation<br />

der Versammlung Gruß und Willkomm. Er freute sich, daß<br />

Lungern den neuen Präsidenten stellen durste, gratulierte dem<br />

Verbände zu seiner regen Tätigkeit und wünschte allen Bestrebungen<br />

zur Hebung und Förderung gewerblicher Belange<br />

Erfolg.<br />

Herr Kantonsrat Walter Wirz, Präsident des kant. Bauernvereins,<br />

entbot der Versammlung den Gruß des <strong>Obwaldner</strong><br />

Bauernstandes und freute sich, daß die Zusammenarbeit<br />

zwischen diesen beiden größten Erwerbszweigen unseres Kantons<br />

erfreulich gut sei. Mit dem Wunsche auf weitere freudige<br />

Zusammenarbeit verdankte der Sprechende die an ihn<br />

ergangene Einladung.<br />

' Damit waren die Traktanden erschöpft und Hr. Präsident<br />

Spichtig schloß die Verhandlungen mit dem besten Dank an<br />

seine treuen Mitarbeiter int Borstande, mit einem Danke an<br />

alle jene, die zur Ausgestaltung der heutigen Tagung etwas<br />

beigetragen und mit der Versicherung, dem Gewerbestand von<br />

Obwaldeu auch fernerhin die Treue zu halten. Der aufrichtige<br />

Wunsch auf weitere ersprießliche Zusammenarbeit innerhalb<br />

des Verbandes und für das Blühen und Gedeihen des<br />

<strong>Obwaldner</strong> Gewerbe- und Handwerkerstandes bildete des scheidenden<br />

Präsidenten Schlußwort.<br />

Die Lungerer aber wollten diesen prächtigen Abschluß noch<br />

in einen schöneren Ausklang verwandeln. So traten Männerchor<br />

und Feldmusik an mit einigen tadellos vorgetragenen<br />

gesanglichen und musikalischen Darbietungen. Die größte<br />

Ueberraschung aber bildete wohl der von einem Töchterchen<br />

von Lungern prächtig vorgetragene Gruß der fugend, gefolgt<br />

von einem Reigen einiger Töchter unseres Damenturnvereins.<br />

Diese reizenden Produktionen zeigten in Haltung und<br />

Darbietung, was Lungern für jeden Anlaß an gediegenen<br />

Leistungen bieten kann. Die ad hoc zusammengestellte jugendliche<br />

Tanzkapelle verdient ebenso großes Lob und allen<br />

zusammen zollen wir gerne Tank und Anerkennung für solche<br />

Leistungen. So lösten sich nach und nach die Gruppen auf,<br />

um nach arbeitsreichen Stunden und freundjchaftlichem Abschluß<br />

der Tagung früher oder später den Heimweg anzutreten.<br />

— Wir danken für die wertvolle Tagung, danken für die<br />

gastliche Aufnahme in Lungern und versichern unsere Freunde<br />

am Fuße des Brünigs treuer Freundschaft und kollegialer<br />

Zuneigung.<br />

Jahre also versieht er still und treu und fromm seinen Dienst<br />

im Marienheiligtum. Wir schließen uns dem Trachtenpärchen,<br />

das an jenem Abend den Jubilaren mit einer kleinen Ovation<br />

überraschte, an und wünschen dem treuen Hüter der<br />

Wallfahrtskirche Melchthal noch viele gesunde Jahre und der<br />

Gnadenmutter Segen.<br />

Alpnach. (ß-jtorr.) Zur ordentlichen Martini-Gem<br />

e i n d e versammelten sich zahlreiche Bürger am letzten<br />

Sonntag, den 24. November. Hr. Präsident Jakob Hug eröffnete<br />

die Versammlung, die er sehr geschickt leitete. Bon den<br />

fünf im Austritt befindlichen Mitgliedern des Bürgerrates<br />

wurden drei wiedergewählt. Für die zwei definitiv Auttretenden<br />

beliebten Hr. Teilenvogt Meinrad Wallimann, Büiitli,<br />

und Hr. Hans Wallimann, Schneider. Das Demissionsgesuch<br />

von Bürgerrat Jsidor Wallimann wurde nicht sanltioniert<br />

und er wird weiterhin im Rate verbleiben. Ob das der letzte<br />

Akt des Theaters ist, wird die Zukunft zeigen. Für ein weiteres<br />

Jahr wird als Bürgerpräsident Jakob Hug walten<br />

Die Vorlage betr. Äauf der Stöck-Alp gab" etliches z» reden.<br />

Wahrscheinlich befürchteten manche, die Alpnacher Bür'<br />

ger müßten in Zukunft dort oben ihre Standfestigkeit beweisen.<br />

Doch soll ja ein Teil ausgeforstet werden. So wird es also<br />

nicht so schlimm herauskommen. Und die Mehrheit war für<br />

den Ankauf. Somit ist die Bürgergemeinde wieder ruhig verlaufen.<br />

Alpnach. (Eing.) Wer am vergangenen Sonntag die -tu!<br />

führungen der Alpnacher Trachtenleute besuchte,<br />

war voll befriedigt. Wenigstens jene Besucher, die nich<br />

„ n u r" Theater und Unterhaltung, sondern auch erdhaste<br />

Wirklichkeit lieben. Drum ist zu verstehen, daß gerade das ersh<br />

Stück: „Sägesse Sing" von Joho, nicht von allen verstanden<br />

und entsprechend gewürdigt wurde. Denn der fremde<br />

Schnitter, der Tod, ist nicht eine komische Figur, auch<br />

er mal auf der Bühne erscheint, sondern eben der Schnitts<br />

des Lebens. Das hier eben das Spiel ein Spiegel des<br />

bens sein will, haben alle jene nicht gemerkt, die bei solche»<br />

Szenen nicht denken, sondern nur lachen können. Für Spie^<br />

wie auch sür einigermaßen vernünftige Zuschauer ist ^<br />

nicht nur Peinlich, sondern gar beleidigend. Hoffen wir, da^<br />

Publikum werde doch noch langsam erzogen, daß es weiß'<br />

man lacht mit den Fröhlichen und bemitleidet die Trauernde"-<br />

Was das Spiel in seiner Aufmachung anbelangt, so müsse"


ir sagen, die Leute haben nicht gespielt, sondern gelebt<br />

Öffentlich werden gerade die Trachten diesen Weg, den sie<br />

«getreten, auch weiterhin beschreiten und uns immer wieder<br />

u allem Lustig-Fröhlichen auch das echt Bodenständig-Be-<br />

Änliche bieten.<br />

Das heitere Singspiel von Elsa Bossard, „Hochzig",<br />

^ achte sinnig verwoben alte und neuere Lieder, durchwirkt<br />

non einer lebenswahren Handlung: Zur schaffenden Hand ei-<br />

! e § Mannes gehört ein warmes, liebendes und verstehendes<br />

L« der guten Hausfrau. Wenn nur alle Heiratslustigen das<br />

«Lm der jungen Frau Bethli mit heimgenommen haben:<br />

' atoci Sachä mueß ä währschaft! Frai ha: Verstand und<br />

Mbi!" Dann hat dieses Spiel nicht nur Unterhaltung, sondern<br />

auch Belehrung geboten. Was zu den Spielern zu bemerken<br />

ist, könnte man den meisten einen Strauß winden.<br />

Die Volksszenen leiden halt bei uns immer an dem alten<br />

Uebel: Platzmangel. Lieder und Tänze, vor allem auch die<br />

Naturjodel, waren gut einstudiert. Die Gedichte des jüngsten<br />

Trachtenpärli dürfen lobend erwähnt sein. Dem Regisseur I.<br />

Britschgi, wie auch dem Hrn. Lehrer Lüthold Ernst, sowie allen<br />

Trachten gebührt die Anerkennung. Us Wiederluegä imene<br />

Jahr!<br />

Alpnach. (Einges.) Der Samichlaus ist bereit. Wer<br />

ihn für gute oder böse Kinder samt dem Schmutzli bestellen<br />

will, kann sich in der Pfarrhelferei melden bis Diensag, den<br />

3. Dezember. Es können aber nur der Dorfkreis sowie die nähere<br />

Umgebung von Alpnachstad berücksichtigt werden, weil der<br />

Klaus noch keinen Jeep bekommen hat.<br />

Großtheil. Am Sonntag versammelten sich die Mitglieder<br />

hes Cäcilienvereins Großtheil im Gasthaus zum „Alpenrösli"<br />

zur ordentlichen Generalversammlung. Die Wahlen<br />

ergaben eine gänzliche Umbesetzung des Komitees. Zum Prä-<br />

»deuten wurde Herr Alfred von Ah erhoben; ihm zur Seite<br />

stehen die .Herren Joses Halter, Ernst Abächerli, Hanz Enz,<br />

Hans Riemann und Frl. Anna Halter. Zum bekömmlichen<br />

Abendessen und zur anschließenden familiären Unterhaltung<br />

waren mehrere Gäste eingeladen; in ihrem und im Namen des<br />

ganzen Bezirkes Großtheil sprach Herr Bürgerpräsident Hermann<br />

Abächerli dem rührigen Kapellenchor und seinem Organisten<br />

Alfons Riemann den verdienten Dank für die Verschönerung<br />

des Gottesdienstes aus und gab dem Wunsche Ausdruck,<br />

der Chor möge auch in Zukunft blühen und gedeihen.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Schweiz. Kathol. Turn- und Sportverband.<br />

(Korr.) Am Sonntag tagte in Bern die 31. Delegierten-<br />

Versammlung des im Jahre 1909 gegründeten Schweizerischen<br />

Katholischen Turn- und Sportverbandes unter dem Vorsitz<br />

von Zentralpräsident Dr. August Lenzi. Das Jahres- und<br />

Kursprogramm gab Anlaß zu einer regen Diskussion, die sich<br />

besonders mit dem Sektionsturnen befaßte. Als nächster Tagungsort<br />

wurde Luzern bezeichnet. Hr. Oberstdivisionär G u g -<br />

ger überbrachte den Gruß des Vorstehers des eidg. Militärdepartements,<br />

Bundespräsident Kobelt. Er verdankte<br />

die aufopfernde Arbeit des Verbandes, der das eidg.<br />

Militärdepartement große Bedeutung beimesse. Der<br />

Versammlung erwies auch Hr. Bundesrat Philipp E t t e r<br />

die Ehre, er richtete an die Delegierten ein mit brausendem<br />

Beifall aufgenommenes Wort voni Turnen als Dienst an<br />

Land und Volk, aber auch vom mutvollen Bekenntnis<br />

zu unserer jtirche.<br />

W i r Katholiken der Schweiz<br />

Wir Katholiken der Schweiz gedenken jeden ersten Dezcmbersonntag<br />

der Universität Fribourg. Stolz erfüllt uns dabei,<br />

denn aus unscheinbaren Räumen sind neuzeitliche Großbauteu,<br />

aus der kleinen Zahl Studierender eiiix übers Tausend<br />

geworden. Namen, wie der des Soziologen Prof. Lorenz oder<br />

des weltberühmten Praehiftorikers Obermaier trugen den<br />

Ruf der Bildungsstätte weit über die Grenzen der Heimat.<br />

Prof. Dessauer, der größte Röntgologe der Gegemvart und<br />

Erbe des wissenschaftlichen Nachlasses von Wilhelm Röntgen,<br />

Prof. Schorer, ein Statistiker, den ganz Europa achtet, und<br />

der bekannte Ethnologe Prof. Schmidt, sowie andere hochangesehene<br />

Männer des Geisteslebens bekleiden gegenwärtig<br />

noch Lehrstühle in Fribourg.<br />

Es ist selbstverständlich und trotzdem erfreulich, wie aus<br />

diesen Gründen die Vorurteile immer mehr schwinden und<br />

selbst Gegner alles Katholischen die Qualitäten der Universität<br />

anerkennen müssen.<br />

Auch unter der studierenden Jugend wird Fribourg imwer<br />

mehr zur „Musenstadt, die es zu erleben gilt", denn<br />

nebst den ausgezeichneten Fakultäten, unter welchen besonders<br />

die iuristische zu erwähnen ist, zählen die „alten Strasie«<br />

grad und krumm", „die Stadt niit dem ewigen Dom"<br />

und all das, wovon die Lieder singen, heute noch zu den<br />

Wünschen ihrer Herzen.<br />

Was aus zarten Wurzeln so herrlich zum Gedeihen kam,<br />

Nutfj weiter gepflegt werden. Wie notwendig dies ist, zeigte<br />

sich am St. Albertustag, dem „Dies academicus", mit welchein<br />

das neue Universitätsjahr eröffnet wurde. Nebst dem<br />

feierlichen Begehen dieses Anlasses, den bunten Farben inund<br />

ausländischer Studentenvereinigungen, blieben nämlich<br />

auch die lastenden finanziellen Schatten nicht aus.<br />

Wenn wir bedenken, daß die heutige Welt in Ruinen das<br />

Ergebnis der Wissenschaft ist, der nicht mehr viel „um Gott<br />

und Teufel" zu tun war, wird uns die Bedeutung einer katholischen<br />

Universität erst recht bewußt.<br />

Dieser Dinge wollen wir uns erinnern, wenn am ersten<br />

Sonntag im Dezember in allen Mrchen unseres Bekenntnisses<br />

>"r unsere Hochschule gesammelt wird. Die Beiträge beden-<br />

* en ja nicht nur die Münzen, die wir spenden, und die Ge-<br />

^ nicht bloß unsere eigenen Wünsche, sondern indem wir<br />

fribourg unterstützen, untermauern wir eine der wenigen<br />

^Ünungen auf Weltfrieden! Wie hat uns doch die letzte Zei<br />

^lchrt, was internationalen Verträgen noch zu träum t| •<br />

~°*gen wir darum, daß vor allem die Bildungsstätten zu<br />

Wahrem Gottesglaubcn zurückkehren und so Recht wieder als<br />

^echt gilt und nicht mehr nur ein Mittel ist, das man an-<br />

^ kennt, so lange es bequemt!<br />

Wenn wir die Stimme der Universität Friybourg weiter<br />

zu allen Völkern dringen lassen und die verlorenen Grundsätze<br />

vom Wert des Menschen seiner Seele und Freiheiten neu<br />

verkünden helfen, haben wir mehr zum Glück der Länder beigetragen,<br />

als es manche Diplomatenunterschrist auf zwischenstaatlichen<br />

Uebereinkommen vermag, die doch nicht gehalten<br />

werden.<br />

Was in unsern Kräften liegt, wollen wir zur Versöhnung<br />

der Nationen beitragen! Denken wir am Universitätssonntag<br />

daran! ' S. ft.<br />

Parteitag der Koaserbatibe« Mshartei<br />

Als Auftakt für die Winterarbeit der Partei, zur Festlegung<br />

der allgemeinen Marschroute und als Abklärung der<br />

taktischen und politischen Lage, im Hinblick auf die Nationalratswahlen<br />

1947, hat die Leitung der Konservativen Volks-<br />

Partei am Samstag und Sonntag in Ölten eine gut besuchte<br />

Orientierungstagung über eidgenössische Tagesfragen durchgeführt.<br />

Nationalrat Dr. A e b y begrüßte insbesondere Bundesrat<br />

Philipp Etter. Nationalrat Wick, Luzern, referierte über das<br />

Thema „Der konservative Staatsgedanke und seine soziale<br />

Verpflichtung". Fraktionspräsident Dr. Holenstein, St. Gallen,<br />

über die außen- und innenpolitische Lage, und Nationalrad<br />

Dr. Eder, Weinfelden, über Wirtschafts- und Sozialpolitik,<br />

während Bundesrat Etter ein Dankeswort sprach.<br />

Prof. Dr. David, Zürich, referierte über Sozialpolitik<br />

im Dienste gesunder Staatspolitik. Die Aussprache wurde von<br />

prominenten Sprechern der verschiedenen Wirtschaftsgruppen<br />

benutzt, indem Nationalrat Scherrer, St. Gallen, über die<br />

christliche Arbeiterschaft, Nationalrat Müller, Ölten, über die<br />

Landwirtschaft und Dr. Hackhofer, Zürich, über Mittelstands-<br />

Probleme sprach. Die von den Referenten aufgestellten Thesen<br />

sollen den kantonalen Parteien zur Prüfung und Begutachtung<br />

überwiesen werden. — Am Parteitag erklärte der<br />

bisherige Präsident, Dr. Aeby, seinen Rücktritt, worauf der<br />

bisherige Vizepräsident, Nationalrat Dr. Escher, Brig, mit Akklamation<br />

zum neuen Parteipräsidenten gewählt wurde. Regierungsrat<br />

Dr. Peter, Basel, referierte über das Thema Reformvorschläge<br />

und fällige Reformen, wobei er auch die Abstimmungsvorlage<br />

vom 8. Dezember über Recht und Arbeit<br />

behandelte und die Initiative zur Ablehnung empfahl. Einstimmig<br />

wurde in diesem Sinne Beschluß gefaßt.<br />

In der Schlußdiskussion wurde auch noch das Problem eines<br />

vermehrten Heranzuges der Frau im öffentlichen Leben<br />

behandelt und dieses Postulat von der Parteileitung zur Prüfung<br />

entgegengenommen.<br />

Unter dem Vorsitz von Redaktor Dr. K o p p, Luzern, hatten<br />

sich die Redaktoren der konservativen und christlichsozialen<br />

Parteipresse zur ordentlichen Jahresversammlung versammelt.<br />

Nachdem Dr. Kopp als Vorsitzender zurückgetreten ist, wurde<br />

an seine Stelle Redaktor Otto Walliser, Ölten, gewählt. Ueber<br />

die abstimmungstaktische und pressepolitische Situation der<br />

eidgenössischen Abstimmung referierte Redaktor Horat, St.<br />

Gallen und über eine in Aussicht genommene Brnder-Klausen-<br />

Pressetagung Kaplan Scheuber, Sächseln. Der Pressesenior, alt<br />

Landammann Theiler, Wollerau, wurde zum Ehrenmitglied<br />

ernannt.<br />

Die Stimme<br />

des Angestellten<br />

Zur Lohu-Preisfrage.<br />

Anläßlich der Präsidenten-Konferenz des Verbandes katholischer<br />

Angestellter und Beamter der Schweiz wurde mit Beforgnis<br />

auf die Lohn-Preisspirale, die seit Kriegsende<br />

ihren fast ungehemmten Lauf nimmt, hingewiesen. Die<br />

Anpassung der Gehälter hat namentlich bei den Angestellten<br />

einen großenteils ungenügenden Stand erreicht. Die Verbandsleituug<br />

fordert von öffentlichen und privaten Betrieben,<br />

daß dieser Forderung der Gerechtigkeit unverzüglich Nachachtnng<br />

verschafft wird. Die Notwendigkeit eines sofortigen und<br />

durchgreifenden Lohn- und Preisstop wird nachdrücklich unterstrichen.<br />

Der verantwortlichen Behörden werden ferner um Maßnahmen<br />

ersucht, damit zufolge der sich abzeichnenden Ausblähung<br />

der Exportindustrie die gesamtschweizerische Wirtschaft<br />

nicht aus dem Gleichgewicht kommt.<br />

KAK.<br />

Ziir den Bauemflanö<br />

Die Alpen den Aelpleru.<br />

Die Erfüllung der Forderung der Bergbevölkerung, die<br />

Alpweiden dem bergbäuerlichen Züchter zu erhalten, deren er<br />

als Produktionsgrundlage bedarf, stoßt immer wieder aus<br />

Schwierigkeiten. Viele derselben können aber mit gutem Wkllen<br />

behoben werden. Die Berggemeinden selbst müssen stets<br />

ein wachsames Auge haben und bereit sein, frei werdende lebenswichtige<br />

Alpweiden privaten Eigentums in gemeinsamen<br />

Besitz zu nehmen, um so den Verkauf an Kapitalisten oder an<br />

Interessenten aus dem Flachlande zu verhindern. Im übriaen<br />

ist die Nachfrage nach Alpweiden von Seiten der Unterländer<br />

z. T. deswegen so groß, weil die Tierhalter von der<br />

Art und Weise der Pflege und Haltung der zur Sömmerung<br />

gegebenen Tiere nicht befriedigt sind. In neuester Zeit macht<br />

sich wieder eine größere Nachfrage nach eigenen Alpweiden<br />

durch Unterlandbauern und Genossenschaften geltend, denn die<br />

Jungtiere von tuberkulosefreien Unterlandbetrieben können<br />

nicht mehr auf irgend einer Alp gesömmert werden, sondern<br />

sie müssen auf eine gesunde Alp, wo nur tuberkulosefreie<br />

Tiere aufgetrieben werden. Der Bergbauer wird in der Viehzucht<br />

nur dann konkurrenzfähig sein, wenn er nur gesunde<br />

Qualitätstiere züchtet. Dies erreicht er durch gute Auslese und<br />

gute und gesunde Haltung. Wer die Schaffung von tuberkulosefreien<br />

Alpweiden verhindert oder nicht fördert, der schadet<br />

der bergbäuerlichen Viehzucht und spielt den Unterländern ein<br />

berechtigtes Argument zum Kauf von Alpen in die Hände.<br />

Stillstand heißt Rückschritt.<br />

Deshalb vorwärts auch auf diesem Gebiete.<br />

Neues in Kürze<br />

Ein bezeichnendes Bild von den rumänischen Wahlen vermittelt<br />

der Bericht des britischen Vertreters aus Bukarest.<br />

Das hervorstechendste Merkmal dieser „Wahlen", so heißt es<br />

in diesem Rapport, war die weitgehende Knebelung der Op-<br />

Position, tätliche Angriffe aus Führer der Oppositionsparteien<br />

und widerrechtliche Manipulationen mit dem Stimmzettel. —<br />

Das nennt man eben Balkandemokratie! Im neuen rumänischen<br />

Parlament hat der Regierungsblock 348 Mandate, während<br />

der Opposition ganze 16 Sitze zufallen.<br />

Präsident Trumau hat seinen Urlaub in Florida abgebrochen,<br />

um an der Auseinandersetzung mit dem Gewerkschaftsführer<br />

Lewis persönlich teilzunehmen. Inzwischen künden sich<br />

bereits die vorausgesehenen verhängnisvollen Folgen des<br />

Ausstandes der Grubenarbeiter an. Es können nur minimale<br />

Kohlenlieferungen für den inländischen Verbrauch ausgeführt<br />

werden. Selbst ein bescheidener Export kommt natürlich unter<br />

diesen Umständen nicht in Frage.<br />

Im Außenministerrat in Newyork wurde erneut die Triester<br />

Fryge behandelt, wobei die Delegierten wieder einmal<br />

auf dem toten Punkt anlangten. Zur Debatte stand der Abzug<br />

der angelsächsischen Truppen aus Trieft.<br />

Nach der Durchführung „freier" Wahlen in Rumänien<br />

überprüfen England und die USA ihre Beziehungen zur Regierung<br />

von Bukarest.<br />

Die rumänischen Oppositionsparteien, nämlich die nationale<br />

Bauernpartei Mamus, die Liberale Partei und die freie<br />

sozialistische Partei Petrescus reichten bei den Signatarmächten<br />

des Moskauer Abkommens Protest ein, in welchem das<br />

Wahlergebnis vom 19. November als grobe Fälschung bezeichnet<br />

wird.<br />

Nach dem Scheitern der Vorverhandlungen über die Vetofrage<br />

im Rate der Außenminister herrscht bei den Vereinigten<br />

Nationen wieder einmal großer Pessimismus und zwar<br />

nicht nur in Bezug auf das nach wie vor der Lösung harrende<br />

Problem, sondern im Hinblick auf die Zukunft des neuen<br />

Völkerbundes überhaupt.<br />

Bei den französischen Wahlen für den „Rat der Republik",<br />

die zweite Kammer, die dem frühern Senat entspricht, mit<br />

dem Unterschied allerdings, daß dem letztern größere verfaffungsmäßige<br />

Rechte eingeräumt waren, zeigte sich bezüglich<br />

der Parteistärke das analoge Bild der Wahl vom 10. November.<br />

An der Spitze marschieren auch hier die Kommunisten.<br />

Kleine Zeitung<br />

KV 000 000 Postsendungen.<br />

Die Zentralstelle für Kriegsgefangene in Genf hat vor<br />

kurzem die 60-millionste Postsendung abgefertigt.<br />

So sind von 1939 bis <strong>1946</strong> 60 000 000 Postsachen von<br />

Gens ausgegangen, um in alle Länder der Welt Nachrichten<br />

zu bringen über zahllose Menschen in Gefangenschaft, über<br />

Ergebnisse von Nachforschungen nach Vermißten und über<br />

Botschaften von Familienmitgliedern, die durch die Ereignisse<br />

auseinandergerissen waren.<br />

Zu gewissen Zeiten wurden täglich mehr als 450 000 Karten<br />

und Briefe befördert.<br />

Konnte dieser PostVerkehr ohne Unterbrechung ini Lause<br />

von Jahren stattfinden, in denen ihm oft beinahe unübersteigliche<br />

Hindernisse im Wege standen, so ist dies in großem<br />

Umfang der Schweizerischen PostVerwaltung zu verdanken,<br />

deren Dienstzweige mit ebensoviel Verständnis wie Hingabe<br />

an der Aufgabe des Internationalen Komitees vom Roten<br />

Kreuz teilnahmen, indem sie für die regelmäßige Ankunft<br />

und Abfertigung der Post der Zentralstelle für Kriegsgefangene<br />

sorgten.<br />

Radio —<br />

Beromünster<br />

Donnerstag, 28. November.<br />

10.15 Schulsunksendung: Das Erdbeben von Basel 1356.<br />

Hörbilder. 11.00 Konzert des Berner Stadtorchesters. 11.50<br />

Französische Lieder. 12.05 Berne inconnue. Causerie. 12.15<br />

Orchestre Cedric Dumont. 12.40 Buntes Schallplattenkonzert.<br />

13.10 Die schönen Neuaufnahmen. 13.30 Notiers und Probiers.<br />

16.30 Knabenchöre. 16.40 Plauderei über Sprichwörter. 17.00<br />

Radio-Kammermusik-Vereinigung. 17.30 Grieg. 18.00 Jugendstunde.<br />

18.20 Englische Musik. 18.45 Der gehemmte Sturz.<br />

Kurzvortrag. 19.00 Schrammelquartett Walter Wild. 19.55<br />

Orchester Marek Weber. 20.10 Jahrmarkt der Zeit. 20.45 Aus<br />

der Hotelhalle. 21.00 Hotel Alpenblick. Heitere Chronik. 22.00<br />

Tanzmusik.<br />

Freitag, 29. November.<br />

11.00- Das Freitagsmosaik. 11.45 Nationale Tänze. 12.15<br />

Verkehrsmitteilungen. 12.40 Studioorchester. 13.20 Schallo<br />

^ °<br />

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platten. 16.30 Siebe und Ehe. 17.00 Zürcher Spielmusik. 18.00<br />

„Erika und die weite Welt." Vorlesung. 18.20 Schallplatten.<br />

18.40 Der Schmerz, sein Wesen, seine Bedeutung, seine Be-<br />

Handlung. 19.00 Schallplatten. 19.10 Weltchronik. 19.55<br />

Volkstümliche Stunde. 20.45 Robert und die Geisterwelt.<br />

21.25 Studioorchester. .<br />

Samstag, 30. November.<br />

11.00 Sinfonie von Georges Bizet. 11.30 Wiener Operettenmusik.<br />

12.00 Melodien und Rhythmen. 12.15 Vorschau auf<br />

die sportlichen Veranstaltungen. 12.25 Luzern lädt ein ...<br />

12.40 Die Woche im Bundeshaus. 12.50 Orchester Cedric Dumont.<br />

13.20 Unter uns gesagt ... 13.30 Lieder von Abbe Bovet.<br />

13.45 Wie heißen Sie? Andreas. 14.00 Spätwerke von<br />

Ludwig van Beethoven. 15.00 Bücher. 15.15 Volkstümliche<br />

Musik. 16.00 Unterhaltungsmusik von heute. 16.30 Wir besuchen<br />

eine Skifabrik. 17.00 Konzert. 17.40 Klavierjazz. 18.00<br />

Jugendstunde. 18.40 Das „Kegelstatt-Trio" von W. A. Mozart.<br />

19.10 Schubertlieder. 19.40 Die Woche. 20.05 Sowieso.<br />

20.45 Ein <strong>Obwaldner</strong> Abend mit Berner Gastgeschenken.<br />

21.45 Schöne Orchestermusik. 22.05 Beethovensonate. 22.30<br />

Streichorchester Toni Leutwiler.<br />

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SCHWEIZERGARDEVEREIN ZUG<br />

Todesanzeige<br />

Ergeben in Gottes heiligen Willen, machen wir Jhnen<br />

die schmerzliche Mitteilung, daß Montag abend unsere<br />

liebe Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Tante<br />

und Cousine<br />

Frau alt Oberrichter<br />

Marie<br />

Z m i M l - W W e l<br />

Großsitz<br />

Mitglied des Müttervereins<br />

unerwartet rasch, im 71. Lebensjahr, »ersehen mit der hl.<br />

Oelung, ruhig im Herrn entschlafen ist.<br />

Wir empfehlen die liebe Verstorbene, die ihre Seele<br />

nach einem Leben gewissenhafter PflichtersulluW. treuer<br />

Arbeit und sorgender Liebe in die Hände des Schöpsen<br />

zurückgegeben hat, in Ihr frommes Gebet.<br />

W o l f e n f chi e ß e n, den 26. November <strong>1946</strong>.<br />

In chri st sicher Trauer:<br />

Joses Zumbühl, Pfarrer, Lachen<br />

Maria Zumbühl, Wolfenschießen<br />

Othmar Zumbühl, Äaplan, Kerns<br />

Norbert und Elisabeth Zumbühl-Knüsel, Wolsenschicße»<br />

Josy Wagner, Schwester.<br />

Beerdigung: Donnerstag, den 28. November,<br />

7.45 Uhr, in Wolfenschießen,<br />

Kurszug: ab Stansstad 6.50 Uhr.<br />

Extrapostauto nach Staus: Buochs PostPlatz ab<br />

6.30 Uhr.<br />

Siebenter: Montag, den 2. Dezember, 8 Uhr, i»<br />

Wolfenschießen.<br />

Ertraaedächtuis in Lachen: Mittwoch, den 4. Dezember,<br />

8 Uhr.<br />

Extragedächtnis in Kerns: Dienstag, den 3. Dezember,<br />

8.15 Uhr.<br />

Dmcksaehcu von Iionis Etarli<br />

Cic., Sapneu<br />

z-Sprachensch-le<br />

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S a r n e n<br />

" ' • Kreilaa. den 29. November, ab<br />

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Donnerstag, den 28.7Couemöer<strong>1946</strong><br />

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Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Garnen. Tel. 8 63 37<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & Sie., Garnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

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Obwalden.) — Vorschristen betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.<br />

Novembernebel hüllen das Land in Grau. Ab und zu erheitert<br />

ein Sonnenstrahl das Gemüt — wir sind dafür dankbar.<br />

Novemberlich nebelhast mutet auch die Weltlage an.<br />

Letzte Woche hat Stasford Cripps im englischen Unterhaus<br />

kurz und bündig erklärt, wirtschaftlich gehe es heute eigentlich<br />

allen Ländern schlecht. Finnland, Deutschland, Italien<br />

und Japan müssen ben bitteren Kelch der Besiegten bis zur<br />

Kige leeren. Die von Rußland bevogteten Staaten, Estland,<br />

Lettland, Litauen, Rumänien, Polen, Bulgarien, Tschechosloumsei,<br />

Oesterreich, Ungarn, Jugoslawien, Albanien, warten<br />

aus einen erlösenden Sonnenstrahl. Die Siegerstaaten Frankreich,<br />

Belgien, Holland, Luxemburg, Dänemark und Norwegen<br />

leiden schwarze Not. Trieft, Aegypten, Türkei, Persien<br />

und Spanien schweben zwischen Hossen und Bangen. Griechenland,<br />

besonders das Gebiet von Mazedonien, Indien, Palästina,<br />

China und Mandschurei sind im Fieberzustand zwischen<br />

Krieg und Frieden. In Südamerika geht's hart auf hart<br />

zwischen freien Mannen und kommunistischen Geßlern. Rußland<br />

verbraucht die Stahlbesen arvelweise in einer großen<br />

Zäuberungsaktion. China wird den Bürgerkrieg nicht mehr<br />

los. Nordamerika erlebt das Erdbeben eines riesigen Bergarbeiterstreikes,<br />

der sogar für das hungernde Europa zu einer<br />

Tragödie werden kann. Die englische Regierung muß sich der<br />

Gegner erwehren. Nnr drei Länder sind noch verhältnismäßig<br />

„Hans im Glück": Portugal, Schweden und die Schweiz.<br />

Frieden und Glück<br />

ein Problem der Erziehung.<br />

Wie zeitgemäß klingt das weise Prophetenwort Vater Kolpings:<br />

„Wollt ihr eine bessere Zukunft, so müßt ihr sie erziehen"!<br />

Schon nach dem ersten Weltkrieg tauchte der Gedanke<br />

einer geistigen Zusammenarbeit für Erziehung und Kultur auf<br />

internationaler Grundlage auf. Belgien hat die Ehre, den<br />

Gedanken in die Tat umgesetzt zu haben. Der belgische Abgeordnete<br />

Paul Hymans schlug 1910 vor, bei der Ausarbeitung<br />

des Völkerbundsstatuts einen Artikel über internationale<br />

intellektuelle Zusammenarbeit aufzunehmen. Zwei Jahre später<br />

begann eine Kontmission die Arbeit. 1924 bot Frankreich<br />

dem Völkerbund ein Institut in Paris als ständigen Sitz für<br />

die Kommission an. Das „Internationale Institut für intellektuelle<br />

Zusammenarbeit" leistete zwischen den beiden Weltkriegen<br />

beachtenswerte Arbeit. Seit Ende 1942 wurde die<br />

„Konferenz der alliierten Erziehungsminister" eine regelmäßig<br />

tagende Einrichtung — bis zur Auflösung im Juli 1945.<br />

Unterdessen hatten die Amerikaner diskutiert, wie man den<br />

kriegsverwüsteten Ländern am schnellsten und wirksamsten<br />

ihre Schulen, Laboratorien und Bibliotheken wiederaufbauen<br />

könnte. 1944 ging eine amerikanische Delegation nach London<br />

und brachte mit der „Konferenz der alliierten Erziehungsmiiiister"<br />

eine Riesensammlung von Büchern und Zeitschristen<br />

in London und Newyork zu wege. Im Frühjahr 1945<br />

forderte man die Schaffung einer ständigen internationalen<br />

Studienkommission für Erziehung und Kultur. Am 1. November<br />

1945 kam man in London zusammen, um eine UNO-Organisation<br />

zur Förderung von Erziehung, Wissenschaft und<br />

Kultur zu beraten. Diese trägt den Namen UNESCO (United<br />

Nation? Educational Scientisic and Cultural Organisation —<br />

Vereinte Nationen, Erziehungs-, Wissenschafts- und Kulturorganifation).<br />

Die Konferenz »vählte als Präsidenten bzw.<br />

Michels Brautschau 12<br />

von Jeremias Gotthelf.<br />

Anni war seine Kindermutter auf den Dupf wie vor<br />

zwanzig Jahren. Anni band ihm noch immer die Schuhe,<br />

bnnd ihm das Halstuch, zog ihm den tzemdenkragen zweg, ja,<br />

kämmte ihm das Haar hinten schön über den Kragen und<br />

vorne über die Stirn herab, kochte ihm Eiertätschli, stellte<br />

ihm Nidle zweg, buk seine Küchelschnitte doppelt, trug Kümniernisse<br />

um ihn im Herzen und zutage wie um ein fünfjähriges<br />

Bübchen. Das wurmte ihn sehr, aber guter Rat, wie<br />

helfen, siel ihm über die Nacht nicht ein.<br />

Drum war er am folgenden Tage sehr übler Laune, wie<br />

vtan es immer ist, wenn man entweder sich bewußt ist, dumm<br />

getan zu hahen in der Vergangenheit, oder witzig tun mochte<br />

'n der Zukunft und nicht weiß, wie man das etwa angattigen<br />

könnte. Er war wunderlich, Anni konnte es ihm nicht treffen,<br />

er schnauzte es sogar an. Darüber weinte und grollte Anm.<br />

Das sei nun sein Lohn, sagte es, daß es sein Schuhnnsch sein<br />

solle und alles entgelten, was er dumm anstelle. Es vermöge<br />

sich dessen ja doch nichts, daß er vorgestern den Lümmel und<br />

Großhans gemacht und alle geprügelt, gestern den Lohl und<br />

von allen sich hinwiederum habe brandschatzen la>sen.<br />

wollte es nicht dabei sein, sondern aufpacken und gehen? für<br />

e-n Plätzlein, ruhig zu sterben, werde der liebe Gott wohl<br />

>°rgen. Er wisse, wie er es gemeint habe, und wie man es<br />

'hm jetzt mache.<br />

Dieses Grollen tat Michel wieder weh, denn er hatte ein<br />

weiches Herz und Anni lieb, aber er hatte eben wieder die<br />

Präsidentin die englische Erziehungsministerin, Miß Ellen<br />

Wilkinson, als Vizepräsidenten Leon Blum (Frankreich). Als<br />

Sitz der Organisation wurde Paris bestimmt.<br />

Am 19. November <strong>1946</strong> begann die erste Generalversammlung<br />

in Paris im Hotel Majestic, das von jetzt an den Nainen<br />

„Haus der Unesco" trägt. Mehr als 400 Delegierte vertreten<br />

die 44 Mitgliedstaaten. Man hört alle Sprachen —<br />

die russische ausgenommen. Rußland bleibt weg — wieder ein<br />

verdächtiges Zeichen sür die erstrebte Einheit der Welt!<br />

Der „Courrier de Genvve", das prächtige Tagblatt der<br />

Genfer Katholiken, berichtet folgende charakteristische Szene.<br />

Beim Verlassen der Eröffnungssitzung sagte ein Brasilianer:<br />

„Man hätte Gott anrufen dürfen, wir hätten ihn so nötig,<br />

und wär's auch nur, um uns zu verstehen, um sicher zu sein,<br />

den Worten denselben Sinn zu geben." Ein Professor aus den<br />

Vereinigten Staaten bemerkte: „Wir wohnen der Tagung des<br />

größten Geisteskonzils bei, das je in der Welt war." Der prosessorliche<br />

Naivling hat nicht an das vor genau 409 Jahren<br />

gehaltene Konzil von Trient gedacht, das für die christliche<br />

Kultur der Welt eine größere Bedeutung hatte, als alle<br />

Unesco-Sitzungen vermutlich haben werden. Ein schlagfertiger<br />

Italiener antwortete dem Amerikaner: „Gewiß, aber die<br />

Konzilien hatten den Vorteil, daß man im Glauben eins<br />

war."<br />

Gott anrufen — das ist das Hauptproblem auch sür die<br />

Unesco, ihre Hofsnungen und ihre Zukunft. Wenn die Menschen<br />

sich nicht vor Gott einigen, muß dann die Angst vor der<br />

Atombombe sie zusammenzementen?<br />

Babelturm oder Peterskuppel?<br />

Am 31. Dezember 1929 hat Pius XI. sein Rundschreiben<br />

„Divini illius Magistri" — „Ueber die christliche Erziehung<br />

der Jugend" veröffentlicht. Darin wird der Welt mit wun<br />

derbarer Klarheit die fundamentale Bedeutung der christli<br />

chen Erziehung dargelegt und sie allein als die vollkomm<br />

e n e Erziehung nachgewiesen. Hören wir den Papst:<br />

„Es ist von höchster Wichtigkeit, im Erziehungsproblem<br />

nicht zn irren, wie es wichtig ist, nicht in die Irre zu gehen<br />

auf dem Weg zum letzten Ziele, mit dem das ganze Erziehungswerk<br />

aus das innigste und notwendigste verbunden ist.<br />

Da die Erziehung ihrem Wesen nach in der Bildung des<br />

Menschen besteht, wie er sein und im Diesseits seine Lebenssührung<br />

gestalten soll — um das erhabene Ziel zu erreichen,<br />

für das er geschaffen ist —, so ist es klar, daß es keine wahre<br />

Erziehung geben kann, die nicht ganz aus das letzte Ziel gerichtet<br />

ist, und daß es darum in der gegenwärtigen Ordnung<br />

der Vorsehung — nachdem Gott sich uns in seinem Eingebornen<br />

Sohne geoffenbart hat, der allein „der Weg, die Wahrheit<br />

und das Leben" ist — keine angemessene und vollkommene<br />

Erziehung außer der christlichen geben kann.<br />

Mit vollem Recht fördert daher die Kirche, außer ihrem<br />

ganzen Wirken für das Heil der Seelen, die Literatur, die<br />

Wissenschaft und die Künste, sofern sie für die christliche Erziehung<br />

notwendig oder dienlich sind, indem sie für alle Fächer<br />

und für alle Kulturgrade eigene Schulen und Institute<br />

gründet und unterhält. Selbst die sogenannte körperliche Erziehung<br />

darf nicht als ihrem mütterlichen Lehramt fremd erachtet<br />

werden, gerade weil auch ihr der Begriff des Mittels<br />

Manieren nicht, mit welchen man grollendes Weibervolk<br />

versöhnen kann. Sie sind ziemlich bekannt und nicht schwer<br />

-u lernen, wenn man nicht durchaus ein Stock ist, aber es<br />

muß halt doch alles gelernt sein auf der Welt bis an die gehörigen<br />

Ausnahmen, unter welche begreiflich das Regieren<br />

gehört von dem man neuerdings wieder die Entdeckung gemacht'<br />

daß es keine Kunst, sondern eine Naturanlage sei,<br />

deren'Organ aber nicht am Schädel, sondern im Maule sitzt.<br />

Als im trüben Grollen der Morgen verflossen war und<br />

über Mittag das Wetter nicht heiterer wurde, ging Michel ins<br />

Stübli und wollte ein Mittagsschläfchen nehmen. Aber kaum<br />

hatte er sich gelegt, klopfte es draußen hart. Hochauf fuhr<br />

der Michel und sagte: „Ist aber so ein - da?"<br />

Da fragte eine grobe Stimme: „Habt ihr nichts Feches<br />

(Fettes)?"<br />

Solche Stimmen sind, wenn auch nicht die letzten Posaunen<br />

welche aus dem Grabe wecken, so doch Instrumente, die<br />

jeden Bauer aus dem Schlafe sprengen, besonders wenn er<br />

was Feißes hat oder die Stimme bekannt tönt.<br />

„Du sollest hinauskommen!" rief eine Stimme zur Türe<br />

hinein, „es ist ein Bernmetzger da."<br />

Michel ging, kannte aber den Metzger nicht, war störrisch<br />

ohnehin und gab ablehnenden Bescheid. Er hätte doch vernommen<br />

da unten, er hätte ein besonders fettes Milchkalb, wie<br />

man lange keins gesehen das Land aus, das Land ab, es<br />

wiege über zwei Zentner. Er möchte es wenigstens sehen, sie<br />

würden doch vielleicht des Handels einig, wenn es nicht schon<br />

verheißen sei, sagte der Metzger.<br />

^<br />

„9ta", sagte Michel, „das Kalb kann ich drr zeigen", ging<br />

Wollt Ihr das<br />

S t i m m z e t t e l<br />

für die<br />

Eidgenössische W k s M m m «<br />

vom 8. Dezember <strong>1946</strong><br />

Volksbegehren über die<br />

Revision des Art. 32 der Bundesverfassung<br />

(Recht auf Arbeit) annehmen?<br />

Antwort:<br />

Nein<br />

anhaftet, das der christlichen Erziehung entweder nützen oder<br />

schaden kann.<br />

Diese Tätigkeit der Kirche aus allen Kulturgebieten ist von<br />

unermeßlichem Werte sür alle Familien und alle Nationen,<br />

die ohne Christus zugrunde gehen, wie der hl. Hilarius trefflich<br />

bemerkt: ,Was gibt es Gefährlicheres für die Welt, als<br />

Christus nicht aufzunehmen?'"<br />

Die päpstliche Enzyklika könnte und sollte auch der Unesco<br />

als Katechismus dienen. Aber es gibt eben Gebildete,<br />

die den Katechismus noch mehr fürchten als die Buben das<br />

morgenliche Waschbecken. Die Welt wird es bald inne werden,<br />

ob man in Paris nicht einen neuen Babelturm ausmauert,<br />

der innert nützlicher Frist in sich zusammenfallen wird. Die<br />

Peterskuppel bleibt. '— :<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 26. November <strong>1946</strong>.<br />

Die Kollektiveingabe der beiden Regierungen von Obund<br />

Nidwalden betreffend die Gestaltung der Verkehrsver-<br />

Hältnisse im Engelbergertal und die Finanzierung des technischen<br />

Ausbaues der Stansstad-Engelberg-Bahn ist am 25.<br />

November an den Bundesrat weitergeleitet worden.<br />

Der interkantonalen Lotterie-Genossenschast in Aarau wird<br />

die Ausgabe und Durchführung der 8. Emission der interkantonalen<br />

Landeslotterie im Kanton Obwalden bewilligt.<br />

Das Wirtschaftspatent für das Restaurant Kreuzstraße, Kägiswil,<br />

wird auf Frau Margaretha Rohrer-Schmid, Kägiswil,<br />

übertragen. Hans Verwert, Schwendi, wird sür seine<br />

Filialhandlung in Sarnen das Zweiliterhandelspatent gewährt<br />

und W. Fankhanser-Enz, Kägiswil, die Führung einer<br />

Kostgeberei bewilligt.<br />

Melk von Rotz, Voribach, Sarnen, wird ans Antrag<br />

des Oberforstamtes bewilligt, in seinem Wald im „Forst"<br />

in Sarnen einen Holzschlag durchzuführen.<br />

An die Restaurationskosten der Kapelle in St. Niklausen<br />

und dem schweizerischen Fonds für Hilfe bei nicht versicherbaren<br />

Elementarschäden werden aus dem Lotteriefonds Beiträge<br />

zugesprochen.<br />

mit Schritten, wie er sie lange nicht gemacht, in die Stube,<br />

holte hinter dem Zeithänsli, wo die Stöcke gewöhnlich verwahrt<br />

stehen, einen Dornenstock und fuhr mit flammendem<br />

Gesichte aus den Metzger los und schrie: „Siehst jetzt das<br />

Milchkalb, gschaus recht!"<br />

Der Metzger sagte erschrocken: „Nit, nit, ich habe nichts<br />

Böses gemeint, man hat es mir so angegeben, mich heraufgeschickt!"<br />

Aber Michel hörte keine Einsprache des Metzgers, sondern<br />

schlug unbarmherzig auf ihn los. Da versuchte des Metzgers<br />

Hund was zur Sache zu sagen, aber da war Bäri bei der<br />

Hand, gab bündig Bescheid, daß Metzger und Hund nichts<br />

Besseres wnßten, als ihr Heil in der Flucht zu suchen. Sie stoben<br />

übers Feld, durch Korn und Bohnen, aus Leibeskräften.<br />

Michel konnte nicht viel daran machen, des Metzgers<br />

Beine waren um etwas leichter, aber Bäri wohl, der überschoß<br />

den armen Metzgerhund, daß er das Rad schlug wie ein<br />

Hase, den man in den Kopf geschossen.<br />

Der Lärm hatte die ganze Mannschaft auf die Beine gebracht,<br />

welche sich über die Exekution fast totlachen wollte,<br />

nur Anni schlug unter der Küchentüre die Hände über dem<br />

Kopf zusammen und jammerte über die heutige Welt, die seit<br />

Adams Zeiten nie so schlecht gewesen, solche Frechheit hätte<br />

es doch nicht gedacht zu erleben. Es nehme ihns nur wunder,<br />

daß der liebe Gott so lange Geduld hätte, daß er nicht vierzig<br />

Tage und vierzig Nächte nicht bloß Wasser, sondern Pulver<br />

regnen lasse und am einundvierzigsten den Blitz dreinschlagen.<br />

Das gäbe eine rechte Ausräumeten, den wüsten Leuten müßte<br />

man es gönnen, sie wüßten dann einmal, wer Meister, und die


A u s d e r O b w a l d n e r R a t § § t a b e<br />

Vorgängig der Kantonsratssitzung besuchten die Ratsherren<br />

in der Dorfkapelle Sarnen den Gedächtnisgottesdienst für<br />

die während der beiden letzten Aktivdienste verstorbenen hiesigen<br />

Wehrmänner. Anschließend an den Gottesdienst fand die<br />

Einweihung der Gedenktafeln statt. Landammann Dr. G.<br />

Odermatt sprach das tiefempfundene Dankeswort an die während<br />

des zweiten Weltkrieges verstorbenen Wehrmänner:<br />

Alois Amstutz, Engelberg, Ter.Füs.Kp. 111/145 (gest. 12.<br />

Juni 1940); Walter Michel, Kerns, Geb.San.Kp. n/8 (gest.<br />

12. August 1940); Franz Häcki, Engelberg, Geb.Füs.Kp. H/47<br />

(gest. 29. Oktober 1941): Walter von Rotz, Kerns, Seilbahndet.<br />

5 Lu. (gest. 28. April 1942); Alfred Schnyder, Giswil,<br />

Fest.Art.Kp. 17 (gest. 7. September 1944).<br />

Sie haben das größte Opfer, das Opfer ihres Lebens für<br />

das Vaterland dargebracht. Wir danken ihnen und werden<br />

ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

_<br />

Kantonsratspräsident D r. I. H. H e ß eröffnete die sitzung<br />

mit einem Gedenkwort an Landammann Carl Stockmann<br />

sel., zu dessen Ehrung sich der Rat von den Sitzen erhob.<br />

— Mit Befriedigung wurde die Neubestuhlung im Kantonsratsfaale<br />

vermerkt- Unter Heiterkeit des Rates fragte der<br />

Präsident, ob der junge Regierungsrat mit der Neueinrichtung<br />

des Saales die geistige Regsamkeit der Regierung<br />

dokumentieren, oder ob die Regierung mit dieser Maßnahme eine<br />

aktivere Tätigkeit des Kantonsrates anregen wolle. (Unter<br />

beide Fragen dars wohl ein Ja gesetzt werden! D. B.)<br />

Als erstes Traktandum stand die Interpretation<br />

von Art. 3 lit. e und f des W i r t f ch a f t s g e f e tz e s vom<br />

18. Mai 1930 zur Diskussion. Referent war Landstatthalter<br />

Alois Abächerli. Der Einwohnergemeinderat Engelberg hatte<br />

mit Zuschrift vom 14. Dezember 1945 um eine Interpretation<br />

hinsichtlich der Frage ersucht, ob Fremdenhotels mit Jahresoder<br />

Saisonbetrieb berechtigt seien, auch Gäste (Passanten<br />

und Pensionäre) von andern Wirtschaftsbetrieben sowie privatwohnende<br />

Kurgäste zu bewirten und diese durch öffentlichen<br />

Anschlag wie Restaurant, Bar oder Dancing, zum Besuche<br />

einzuladen. Zur Klärung der Frage wurde der Wirteverein<br />

von Obwalden, der Hotelierverein von Engelberg sowie der<br />

Schweiz. Wirte- und Hotelierverein um ihre Meinung angefragt.<br />

Die Meinungen gehen stark auseinander. Da es sich um<br />

eine wichtige Angelegenheit handelt, beantragte Kantonsrat<br />

Dr. Hans Ming, unterstützt von Kantonsrat Höchli, die aufgeworfene<br />

Frage zur Prüfung an eine kantonsrätliche Kom-<br />

Mission zu überweisen. Die bestellte Kommission setzt sich wie<br />

folgt zusammen: Landstatthalter Alois Abächerli, Justizdirektor<br />

Ludwig vou Moos, die Kantonsräte Jos. Zumstem, A.<br />

Höchli, Dr. H. Ming, Niklaus Jmfeld, Dr. I. Heß, Franz<br />

Müller und Albert Reinhard.<br />

Ueber den Antrag des Regierungsrates auf A b ä n d e -<br />

r u n g der kantonalen Bollziehungsverordnung zum Bundesgesetz<br />

hetx. die Arbeit in den Fabriken referierte<br />

Ständerat L. von Moos. Die Abänderung bezweckt eine Bereinsachung<br />

des Verfahrens betr. Bewilligung von Ueberzeit-,<br />

An die Anschassung von Leihskis zur Abgabe an minderbemittelte<br />

Knaben der Bergschulen wird aus dem Sport-Toto-<br />

Fonds ein Betrag von Fr. 400.— ausgerichtet.<br />

Die Statuten der Flurgenossenschaft Straßenbau Kleintheilerberg,<br />

Giswil, werden genehmigt.<br />

Ferienabonnement und Sonntagsbillette. Wie die SBB<br />

bekannt geben, gelangt das Ferienabonnement für halbe Billeite<br />

diesen Winter in der Zeit vom 14. Dezember <strong>1946</strong> bis<br />

31. März 1947 zur Ausgabe. Die Sonntagsbillette werden<br />

vom 14. Dezember <strong>1946</strong> bis 30. März 1947 ausgegeben. Der<br />

Mindestfahrpreis ist auf Fr. 3.50 in der 3. Klasse herabgesetzt<br />

worden. Ueber die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage sind die<br />

Sonntagsbillette jeweils zur Hinfahrt vom Dienstag bis Donnerstag,<br />

zur Rückfahrt vom Mittwoch bis Freitag gültig.<br />

Eine Provokation für die Bauern! Der Bauer weiß seit<br />

Jahren nicht mehr, wie er seine Arbeit im Dienste der Landesversorgnng<br />

bewältigen will. Seit Kriegsende ist es für ihn<br />

noch schwieriger und sehr oft unmöglich geworden, Hilfskräfte<br />

zu bekommen. Bäuerinnen und Bauern mußten und müssen<br />

an ihrer Lebenskraft Raubbau betreiben.<br />

Ausgerechnet heute und in diesen Zeiten der Ueberkonjunktur<br />

kommen aber die Demagogen und Weltverbesserer und<br />

haben nichts dringenderes und nichts gescheiteres zu tun, als<br />

von „Recht auf Arbeit" zu faseln. Das ist heute ganz einfach<br />

eine Provokation für die Bauern. — Bauern, gebt am 8. Dezember<br />

die Antwort mit einmi kräftigen Nein!<br />

Was nun? In Obwalden kennen wir den S o z i a l i s -<br />

m u s mehr vom Hörensagen als aus eigener Erfahrung. Deshalb<br />

sind wir etwas in der Gefahr, seine Anstrengungen zur<br />

Machtverbreitung nicht ernst zu nehmen und uns in falscher<br />

Sicherheit zu wiegen.<br />

Neulich hat das sozialistische Parteisekretariat im „Volksrecht"<br />

einen Aufruf an die Mitglieder zu vermehrter Werbetätigkeit<br />

gerichtet. Als lobendes Beispiel erfolgreichen Vordringens<br />

wurde die Jnnerschweiz besonders hervorgehoben!<br />

Der genaue Wortlaut der einschlägigen Stellen mag es dem<br />

Leser beweisen:<br />

„Mit Freude nehmen wir alle Kenntnis von der Gründung<br />

neuer Parteisektionen in der Jnnerschweiz und von der<br />

brüvern hätten es besser und wieder Platz auf der Welt. Als<br />

Metzger und Hund verstoben waren, und jedes wieder an seine<br />

Arbeit gegangen, polterte Michel in die Stube hinein, wo<br />

Anni im Samzeug kramte, da es die Zeit war, wo rechte<br />

Weiber das Gartensieber haben. (Fortsetzung folgt.)<br />

Nacht- und Sonntagsarbeit. Darnach sind Gesuche um die<br />

diesbezügliche Bewilligung der Polizeidirektion (und nicht<br />

mehr, wie früher, den Einwohnergemeinderäten) zuhanden<br />

des Regierungsrates einzureichen. Die Einwohnergemeinderäte<br />

erhalten Abschriften der erteilten Bewilligungen. Sie haben<br />

bei der Ueberwachung der Einhaltung der gestellten Bedingungen<br />

mitzuwirken. Sie führen ein Verzeichnis der im<br />

Gebiet ihrer Gemeinde befindlichen Fabriken und haben die<br />

Stundenpläne von den Fabrikinhabern einzufordern und mit<br />

ihrer Begutachtung dem Regierungsrat einzureichen. — Kan-<br />

Kantonsratssitzung vom 28. November <strong>1946</strong>.<br />

tonsrat Franz Müller wollte die Ueberwachung den Ortse<br />

Polizisten übertragen, zog aber seinen Antrag nach<br />

ter Diskussion wieder zurück. Die Vorlage wurde einstimmig<br />

angenommen. , , . m, .<br />

Ebenso beschloß der Rat, für die Durchführung der Notstandsaktion<br />

<strong>1946</strong>/47 einen Betrag von 80,00 ^r.<br />

aus dem Lotteriefonds zu bewilligen. Die Gemeinden ha cn<br />

einen gleichhohen Beitrag aufzubringen;'ein Drittel der tn<br />

der Notstandsaktion von den Gemeinden ausgegebenen Unterstützungsbeiträge<br />

vergütet der Bund.<br />

Kantonsrat Franz Müller begründete seine ain 22^ Dezember<br />

1945 eingereichte Motion betr. die noch nicht erledigten<br />

Motionen und Postulate. Der Kantonsrat ist anno<br />

1942 und seither nnt vier Fünftel erneuert worden. Die heiltigen<br />

Mitglieder kennen also die meisten (unerledigten) Motionen<br />

von früher nicht. Redner macht die Anregung, c ic<br />

Standeskanzlei möge periodisch ein Register über die noch<br />

nicht erledigten Motionen führen und ein Verzeichnis den Kantonsräten<br />

zustellen. — Nach Erheblicherklärung der Motion<br />

gab Ständerat und Justizdirektor Ludwig von Moov m<br />

wohltuender Kürze und Prägnanz Aufschluß über die gestellte<br />

Motion. Die Zahl der noch nicht erledigten Motionen ist mcht<br />

so groß, wie man geglaubt hat. Bis zum Jahre 1928 wurden<br />

die noch hängigen Motionen im Geschäftsbericht bekanntgegeben.<br />

Seit dieser Zeit ist kein Geschäftsbericht mehr erschienen,<br />

die Regierung gedenkt aber, Ende 1947 wieder einen<br />

solchen herauszugeben. Die älteste noch nicht erledigte Motion<br />

(von S. Bürgi) datiert aus dem Jahre 1937: Revision^ ber<br />

KV (über Gesetzesvorlagen und KV-Aenderungen soll wieder<br />

an der Landsgemeinde abgestimmt werden können). Aus dem<br />

Jahre 1942 ist die Motion Dr. Diethelm hängig: Revision<br />

des Armengesetzes; 1945: Motion Dr. Diethelm „^ieserlegnng<br />

der Sarner Aa"; Motion Leo von Wyl „Amtsdauer des<br />

Ständerates"; Motion Hans Stockmann „Ausgabenkompetenz<br />

der Gemeinderäte"; Motion Dr. Diethelm „^otalrevision der<br />

Kantonsverfassung". Des weitern sind einige Postulate nicht<br />

erledigt; z. B. Schülerunfallversicherung, Spezinlklassen für<br />

Schwachbegabte, Grundbuchbereinigung, Familienschutz, Honorar<br />

des Armenanwaltes, Besoldungsgesetz, Landwirtschaftsichule,<br />

Herausgabe eines <strong>Obwaldner</strong> Heimatbuches. — Der<br />

Motionär erklärte sich von der Antwort befriedigt.<br />

Eine Interpellation betrifft die Z n l e i t n n g des e l e k<br />

irischen Stromes nach abgelegenen Gebieten und wurde<br />

vom Motionär Kantonsrat Sebastian Vogler begründet.<br />

Ohne Zuhilfenahme der Maschine kann heute auch der Bergbauer<br />

nicht mehr bestehen. Die Motion bezweckt wirksame<br />

Bergbauernhilfe. — Landstatthalter Alois Abächerli gab<br />

Auskunft, indem er darauf hinwies, daß die gesetzlichen<br />

Grundlagen für die Subvention solcher Zuleitungen vorhanden<br />

seien. Bereits hat der Kantonsrat sieben ähnliche Gesuche<br />

erledigt. Auch auf der heutigen Traktaudenliste liegt ein<br />

Antrag vor auf Ausrichtung eines Kantonsbeitrages an die<br />

Zuleitung des elektrischen Stromes nach dem Großtheilerberg.<br />

Da aber die Verhandlungen mit dem EWK noch nicht<br />

abgeschlossen werden konnten, muß dieses Traktandum aus<br />

die nächste Sitzung verschoben werden.<br />

Zum Schluß behandelte der Kantonsrat ein Begnadigungsgesuch<br />

(unter Ausschluß der Öffentlichkeit). Der Rats-<br />

Präsident gab noch ein Postulat von Kantonsrat Oskar<br />

Heimann bekannt: „Es ist vorgekommen, daß an einem Sonntag<br />

in allen sechs alten Gemeinden kein Arzt zur Verfügung<br />

stand. Der Regierungsrat wird eingeladen, Maßnahinen zu<br />

treffen, daß sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt."<br />

Erstarkung der bernischen Kantonalpartei. Wir stellen mit<br />

großer Befriedigung fest, daß uns dadurch die Möglichkeit geboten<br />

wird, den Inhalt unseres Aktions- und Nachkriegsprogrammes<br />

viel besser als bisher auch in den hintersten Winkeln<br />

und Täler der Schweiz bekannt zu machen...<br />

Was unter der katholischen und uns gegenüber unvorstellbar<br />

untoleranten innerschweizerischen Bevölkerung und in den<br />

ländlichen Bezirken des Kantons Bern möglich ist, muß auch<br />

in der übrigen Schweiz möglich werden... Mit allen uns<br />

zur Verfügung stehenden Kräften müssen wir uns für den<br />

Ausbau und für die zahlenmäßige und finanzielle Stärkung<br />

der Partei einsetzen."<br />

Es hat nun keinen Wert, wegen der sozialistischen Erfolge<br />

in der Jnnerschweiz ein Mordiogeschrei loszulassen. Damit<br />

wird die Lage nicht besser, im Gegenteil! Aber wer unter<br />

unsern Bauern und Arbeitern, Geschäftsleuten und Handwerkern<br />

noch einen Funken von katholischer Grundsätzlichkeit hat,<br />

wird notwendig seine Konsequenzen ziehen. Der Sozialismus<br />

ist in seiner Wurzel gottlos, darum gibt es mit ihm keine<br />

Kompromisse, auch dann nicht, wenn er sich aus taktischen<br />

Gründen ein andersfarbiges Mäntelchen angezogen hat. So<br />

entschieden wir gegen das System Stellung nehmen und nehmen<br />

müssen, so mild wollen wir sein gegen den verhetzten<br />

und verführten Einzelmenschen. Das ist aber keine Intoleranz,<br />

wie man sie uns vorwirst, sondern ein festes Stehen zu den<br />

katholischen Grundsätzen!<br />

Und die Moral aus der Beschicht? — Wir ziehen einige<br />

unsern Verhältnissen angepaßte Folgerungen zu grundsätzlich<br />

katholischer Abwehr gegen den materialistischen und gottlosen<br />

Sozialismus. Wir sind ja nie sicher ... und vorbeugen ist<br />

besser als heilen!<br />

1. Nie lassen wir uns in dieser Partei organisieren, denn ein<br />

solcher Schritt läßt sich nicht mit dem Christentum vereinen.<br />

„Niemand kann guter Katholik und zugleich Sozialist<br />

im wahren Sinne des Wortes sein", sagte schon<br />

Papst Pius XI.<br />

2. Wir halten uns auch fern von ihren Gewerkschaften, weil<br />

diese trotz der vorgeschützten „Neutralität" die Partei finanziell<br />

in der Höhe halten.<br />

3. Damit wir nicht doch einmal hereinfallen, wenn rote<br />

Agenten auf den Gimpelfang gehen, wollen wir wissen,<br />

mit wem wir es zu tun haben. Die Vorsicht kann hier<br />

nicht zu weit gehen, wissen wir doch, daß heute nur wenige<br />

mehr rot werden, wenn sie schon das Blaue vom Himmel<br />

herunterlügen!<br />

4. Noch eines: Wir lassen in Zukunft die Finger von allen<br />

jenen Zeitungen, welche nicht auf katholischem Boden ste-<br />

Universitätsopfer — warum?<br />

Während in allen Städten, au allen E^len und Türen<br />

Sammlungen für die Millionen Kr,egsgeschadlgten Europas<br />

durchgeführt werden, rufen zu gleicher Zeit alle christliche<br />

Zeitungen der Schweiz zur hilfsbereite« Tat auf Diese Hilfe<br />

ailt nickt einem untergehenden Schiff, sie gilt auch nicht einer<br />

notleidenden und verblühenden Institution Nein, sie gilt den,<br />

Bollwerk siegreichen christlichen Geistes, unserer neuen Univ<br />

e r s i t ä t i n F r e i b u r g. Seit über o9 Jahren wächst f ie<br />

ständig höher, spendet immer reicheres und tieferes Wissen,<br />

nimmt immer mehr Studenten in ihren mütterlichen Schoß<br />

auf so daß sie noch während des vergangenen Krieges ihr<br />

äußeres Gewand vergrößern und verschönern mußte. Seit<br />

über 50 Jahren ist der katholische Schweizerbürger stolz aus<br />

seine Universität und spendete deshalb ohne langes Fragen<br />

dieser Institution, was seinen Kräften angemessen schien.<br />

Heute aber lastet so große finanzielle Bürde auf beinahe<br />

allen Ständen, daß sich der müde Arbeiter wie der Angestellte<br />

des Mittelstandes fragt, warum er diesen Herren Doktoren<br />

und jenen die es werden wollen, feinen mühsam eifiiiupsteji<br />

Batzen abtreten sollte. Er sieht keine Verbindung zwischen sich<br />

und dem Aufschwung einer Anstalt, deren Lehrer und Schüler<br />

__ wie er schon sagt — „mehr Ferien als Arbeitszeit haben".<br />

Er hat eben keine Zeit, der Arbeit in der Universität zu<br />

folgen; er findet auch nicht Muße, an einem Dies academicus<br />

in das verflossene Schuljahr Einblick zu nehmen, denn er<br />

hätte an der Feier, die vor 14 Tagen in der Aula magna<br />

stattfand, staunen können ob den Leistungen, welche die Empsänger<br />

seines Obolus im Jahre vorher vollbrachten. Der ab-<br />

1 tretende Rektor mußte sie uneingeschränkt loben und Bischof<br />

! Mgr. Charrwe fand begeisterte Worte des Dankes. Daß die<br />

- Herren Studenten die ihnen zustehenden sozialen Taten auch<br />

* erfüllten, konnte jeder direkt aus dem Munfcp seiner Magni-<br />

! fjzenz vernehmen. Und daß sie ihre hochgesteckten Ziele auch<br />

j im folgenden Jahre verwirklichen wollen, zeigten ihre seuril<br />

gen Augen und die seither schon in '.'lngriff genommene?lr-<br />

! beit.<br />

Der Dies academicus vermittelt nur die äußern Leistun-<br />

• gen der Universität. Was aber in ihrem geheiligten Innern,<br />

: zwischen Professoren und Studenten, vor sich geht, das kann<br />

j nur der ermessen, der selber teilnimmt an den gegenseitigen<br />

! Beziehungen. Früher oder später aber legt die Geschichte, die<br />

i in der Welt so geheimnisvolle Fäden spinnt, Zeugnis ab<br />

j von der tiefgehenden Wirkung, die ein ernstes Hochlchulstudium<br />

nach sich zieht. Die ganze Welt sollte — in christlichem<br />

| Geiste erzogen — besser werden. Kann sie es ohne mächtige,<br />

i geistige Eliten? — Kann sie es, ohne die finanzielle UnlerMzung<br />

der führenden Geister? O. Ä.<br />

hen, weil sie auf die Dauer die besten katholischen Grundsätze<br />

mit dem Abwafchwasser einer seichten Grundsatzlosigkeit<br />

unterspülen.<br />

! 5. Vergessen wir bei den Abstimmungen auch unsern Stimmzettel<br />

nicht daheim, stimmen ist auch Christenpslicht.<br />

! Ist uns zu Schweres aufgebürdet? - Nein! .Heißt es doch<br />

„nur" ganze Erfüllung unserer Christenpflicht, am Sonntag<br />

und am Werktag, in der Kirche und daheim. Das heißt man<br />

eine Festung bauen auf Felien. Mag es dann kommen wie<br />

es will! 3. K.<br />

„Die Alp den Aelplern". Zu diesem Capitel in Nr. !>4 des<br />

| „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" wird uns aus Giswil folgendes<br />

geschrieben:<br />

Mit besonderer Freude haben wir Kenntnis genommen<br />

von diesem Artikel, der wie ein mahnender Aufruf an unsere<br />

Bauern gilt. Die Alp gehört den Aelplern. Gerade wir WK«<br />

wiler haben schöne Alpen. Und es wird aber keinem von uns<br />

einfallen, irgendeine Alp fremder Hand käuflich abzutreten.<br />

Wahrlich sind die Alpen rund um den Giswilerstock in zwei<br />

Teilsamen geteilt uud werden größtenteils von den alpzugberechtigten<br />

Kilchern bewirtschaftet. Glücklicherweise liegt hier<br />

kein solcher Gedanke vor, die Alpen Fremden zu überlasse».<br />

Mit Herz und Hand sind Bauern, alt und jung, dabei, dnK<br />

die Berge unser bleiben. Bewahren wir unsere schönen Heimen<br />

und Höfe davor. Die Scholle soll durch eigene Generationen<br />

Hand in Hand übergeben werden, so wie sie die Väter<br />

uns überlassen als ehrbares Erbe. So sollen die alten, bodenständigen<br />

Traditionen »nd Bräuche ihrem Wert erhalten blciben.<br />

Das alte Schöne lassen mir keineswegs ausmerzen durch<br />

das Intermezzo der neuen modernen Zeit. Die löbl. Aelpler<br />

bruderschaft ist von guten Vätern gegründet, die selbst i>"<br />

Schoße der Berge als Aelpler gewirkt haben und zu diesem<br />

schönen Gedanken gekommen sind. In Giswil ist die Aelplerbruderschaft<br />

anno 1909 gegründet worden und zählt bis heute<br />

zirka 215 Mitglieder. Erster Aelplervater war der Mitbegründer<br />

Josef Abächerli-Enz, Schälimatten, Großtheil. Wie er<br />

ein Aelpler mit Herz und Hand gewesen, so lag es ihm sehr<br />

am Herzen, der Nachwelt ein schönes Vermächtnis zu s^0'*<br />

fen, das heute noch in Ehren bleibt. Als nachfolgende Aelpler'<br />

väter haben die Bruderschaft geleitet: Johann Enz, Eiiliue",<br />

Johann Abächerli, ehemals Juch, Alois Berchtold, Ml>h^<br />

bach, Albin von Ah-Sigrist, Linde, Theodor Abächerli, Riedacher,<br />

und Johann Halter-Burch, Spechtsbrenden. Alle dic>e<br />

waren Aelpler und find zu diesen Ehren gekommen, wobei _l tC<br />

auch ihre Pflicht getan nach guter alter Sitte. Drei von diese"<br />

sind in die Ewigkeit vorausgegangen. Das Andenken an diele<br />

ehrsamen Vorväter und alle Heimgegangenen Mitglieder ble>be<br />

dankbar in Ehren erhalten. Und den andern danken wir<br />

heute noch tiefbewegt für ihre Pflicht und Treue. So<br />

die Aelpler die Bruderschaft und so auch die Gesellschaft<br />

ter sich behalten, nicht sie hergeben zu ungebührlichem Zwe^<br />

solcher, die daraus den Sinn der guten alten Zeit entfrew'<br />

den. Allerdings brauchen wir keine Schnapssieder an ÖC<br />

Spitze als Führende. Denn solche sind nur Verführer u«o


ßrfmnber der guten, alten Tradition. Die Alp den Aelplern<br />

nh deren heimeligen oittut und Bräuche. Damit bleibt uns<br />

wertvolles Altertum auf immer erhalten. Bleibt wahrhast<br />

und treu! -s e-<br />

Sarnen. Delegiertenversammlwrg des Kantonalturnverbandes<br />

Luzern, Ob- und Nidwalden, in Sarnen. Nächsten<br />

Sonntag, den Dezember, wird in Sarnen das kantonale<br />

Turner-Parlament tagen. Wir heißen die verehrte Turnerbehörde<br />

und Gäste willkommen und wünschen erfolgreiche Taaung-<br />

Die Verhandlungen, welche vormittags in der Turnj<br />

alle Sarnen, mit anschließendem Mittagessen im Hotel Metz-<br />

Lxn, und nachmittags stattfinden, werden einen Rückblick auf<br />

diesjährige Jubiläumsjahr des Kantonalturnverbandes<br />

werfen. Eingehende Vorbereitungen und Anregungen für das<br />

Eidgenössische Turnfest 1947 in Bern werden die Versammlung<br />

beschäftigen. — Möge die Tagung in unserem <strong>Obwaldner</strong><br />

Ländchen die Ideale des Turnens fördern.<br />

Sarnen. (Einges.) Im Hinblick auf das bevorstehende Jahr<br />

der Heiligsprechung prüder Klausens hat die Bühnenvereiniqung<br />

der Sanier Vereine sich dafür entschieden, von der Vorführung<br />

einer Operette in der nächsten Spielsaison abzusehen<br />

und sich "n die Aufführung eines Bruder-Klauseu-Spiels im<br />

Sommer 1047 heranzuwagen.<br />

Die Pilgerleitung in Sächseln unterstützt diesen Entschluß<br />

mit großem Wohlwollen. Ganz bestimmt wird sich ganz Obwalden<br />

freuen, wenn den Einheimischen und den Pilgern ein<br />

qediegenes Festspiel dargeboten werden kann.<br />

S«rncn. (*) In Muri im Freiamt ist im hohen Alter von<br />

83 Jahren Frau Marie Villiger geb. Huwiler, Mutter<br />

unseres Bankdirektors, Hr. Alfred Villiger, gestorben. Sie<br />

war im Leben hochgeachtet, eine musterhafte Gattin und Mutler<br />

und wird nicht nur von der Familie, sondern allgemein<br />

betrauert. Wir sprechen Herrn Bankdirektor Villiger, seiner<br />

Familie und der ganzen Verwandtschaft unsere aufrichtige<br />

und herzliche Teilnahme aus. Die Verstorbene ruhe im Frieden!<br />

Ramersbcrg. (Einges.) Montag, den 2. Dezember, feiert<br />

bei seltener körperlicher und geistiger Rüstigkeit Herr alt<br />

Kapellvogt A l o i > 5! i j c r, Haliberg, sein 85. Wiegenfest.<br />

Obwohl sich der Lyreiber dieser Zeilen der Bescheidenheit des<br />

Mattli-Wisis, wie er im Volksmunde auch genannt wird, bewußt<br />

ist, so möchte er es nicht unterlassen, unserm beliebten<br />

und geschätzten Mitbürger auch an dieser Stelle die besten<br />

Glückwünsche zu entbieten, mit dem Wunsche, es möge ihm<br />

vergönnt sein, noch recht viele Jahre bei bester Gesundheit<br />

im Kreise seiner Lieben zu verweilen..<br />

Kerns. (Eing.) H einrich M i ch e l, Schlosser, von Kerns,<br />

hat die Meisterprüfung in Basel mit Erfolg bestanden. Wir<br />

gratulieren herzlich und wünschen ihni viel Glück und Erfolg<br />

zur Geschäfts-Uebernahme in Kerns.<br />

Sächseln. Hohe? Besuch bei Bruder Klaus. Mittwoch, den<br />

27. November, besuchte der ehemals russische Bischof Exz.<br />

B o I e s l a s Sloskans die Heiligtümer Bruder Klausens.<br />

Es ist höchst erbaulich, die Leidenssahrt des hohen Kirchenfürsten,<br />

wenn auch in knappen Zügen, zn verfolgen. Mfgr.<br />

Sloskans, ein geborener Lettländer, wurde mit 32 Jahren<br />

zum Bischof geweiht und als Apostolischer Administrator von<br />

Mohilew und Minsk nach Rußland geschickt. 1927 verhaftete<br />

die bolschewistische Negierung den einflußreichen Oberhirten,<br />

um ihn drei Jahre lang im Konzentrationslager auf der<br />

Insel Solowki in; Weißen !' eer ,y quälen. Eine schöne Fügung<br />

wollte es, daß damals im Sarner Kollegium ein paar<br />

Studenten, angeregt durch eine Mitteilung im Missionsblatt,<br />

für diesen jüngsten Bischof der Welt eine Gebctsaktion unternahmen.<br />

1930- 33 lebte Msgr. Sloskans in Nordsibirien in<br />

der Verbannung, zusammen mit 24 andern russischen Priestatt.<br />

Der junge Martnrerbischof blieb auch unter den Geißelhieben<br />

der Bolschewisten Priester Gottes. Heimlicherweise<br />

feierte er für seine Mitgefangenen Priester das hl. Opfer<br />

in unterirdischen Eishöhlen, in sibirischen Wäldern, wo sie zu<br />

schwerer Holzarbeit eingesetzt waren, nnter niedern Dachlucken<br />

ihrer Baracken- Als Altar diente ein Eisblock oder der hölzerne<br />

Koffer, als Kelch die Eierschale, als Palette der Deckel<br />

einer Konservenbüchse. Die Brotration eines Tages war 299<br />

^rainm, die Suppe war ivarmes Wasser mit Krautstengeln.<br />

Zwei Jahre lang bemühte sich Papst Pins XI. persönlich<br />

um die Heimschickuiig des lettischen Bischofs. Nach 6 Jahren<br />

Haft entließ ihn Moskau nach Lettland, wo Msgr. Sloskans<br />

von 1934 -44 abwechslungsweise von russischen Verfolgern<br />

und deutscher Gestapo in geistige Folterzangen gespannt wurde.<br />

8n Dünaburg sollte er zweimal bolschewistisch stimmen. Der<br />

Kirchenfürst weigerte sich, flüchtete in die Kirche, verbarg sich<br />

^>ls Mumie unter den Marienaltar. Die Kirche wurde gestürmt.<br />

Im Augenblick, als die roten Soldaten den Marien*<br />

nltar plündern wollten, erfolgte ein Bomberangriff über der<br />

Stadt: die Bolschewisten flohen, der Bischof tvar gerettet- 1941<br />

deportierte ihn die Gestapo nach Deutschland. Hier machte er<br />

des Landes Niederlage und das Kriegsende mit. Nun hat Rom<br />

den heldenmütigen' Bekenner für Excrzitienvorträge<br />

Russische Seminar berufen.<br />

ans<br />

Mit seelischer Ergriffenheit betete der Martyrerbischos vor<br />

dem Grabaltar Bruder Klausens. Schweigend stand er in<br />

der herbstlich einsamen Ranftzelle, dann sagte er leise: »Für<br />

Bruder Klaus war der Ranft das freiwillig gewühlte Kon-<br />

Sentrationslager Gottes". Auf dem Sachsler Berg breitete<br />

der Bischof seine Arme weit aus und schaute ins sonnenderklärte<br />

Tal: „Herrlich, glücklich! O, welch ein Wunder ist doch<br />

d>e Schweiz!" — Ein Wunder ja. Und wir danken es dem,<br />

der in der Ranftzelle für uns alle ein Gefangener Gottes<br />

]<br />

sein wollte. <<br />

Alpnach. An der Einwohnergemeinde-Versammlung vom<br />

Sonntag, den I. Dezember, kommen folgende Traktanden zur<br />

Behandlung: 1.' katholische Kirchgemeinde: a Antrag betr.<br />

Neuordnung der Besoldungen der hochw. Pfarrgeistlichkeit<br />

und des Kirchenfigristen; b. Beschlußfassung betr. Annahme<br />

der Testamente von Herren Melchior von Atzigen-Nnser un<br />

^lois von Atzigen jct., Amerika, und Vollmachterteilnng zur<br />

Entgegennahme d^r bezüglichen Legate zuhanden des Kirchenwnds.<br />

—. 2. Politische Gemeinde: a. Kenntnisgabe be r. der<br />

^teuerverwalter-Wahl; b. Kenntnisgabe betr. die Wasserversorgung<br />

im Grunderberg; c. Kredit- und Vollmachtsbegehren<br />

'"r die Korrektion der Schoriederstraße in die Kantonsstraße<br />

bis Mosterei Rufer incl. Trottoirerstellung von Bockigen bis<br />

Schoriederstraße und bezüglich gütlicher oder rechtlicher<br />

Landerwerb (Kostenbetrag Fr. 34 009.— ohne Landerwerb<br />

und Jnkonvenienz); d. Kreditbegehren für Korrektion der<br />

schoriederstraße von Mosterei Nnfer bis Zineichengasse incl.<br />

Entwässerung (Voranschlag Fr. 6999.— ohne Landerwerb<br />

und Jnkonvenienzentschädigung).<br />

Giswil. ^Einges.) Unsere M a r t i n i g e in e i n d e vom<br />

«onntag, den 24. November, wies einen selten großen Besuch<br />

aus. Nicht nur die reichhaltige Traktandenliste, sondern auch<br />

die vorgängige Besprechung der Gemeindetraktanden am 21.<br />

November im Hotel Krone veranlaßte den Massenaufmarsch<br />

unter dem Kastanienbaum.<br />

Zum ersten Male hatten 'die Einwohner Gelegenheit, in<br />

aller Gemütsruhe und ohne Frieren mit unsern Gemeinde-<br />

Vätern zusammenzusitzen, sich über unsere Gemeindeangelegenheiten<br />

orientieren zu lassen und sich auszusprechen. Die Diskussion<br />

wurde denn auch sehr rege und ohne Leidenschaft benützt.<br />

Dem Gemeinderat unter Führung seines Gemeindepräsideuten<br />

darf zu diesem Vorgehen gratuliert werden. Ist eine<br />

solche Gelegenheit doch geeignet, die Bürger richtig auszuklären<br />

und Mißverständnisse zu beseitigen.<br />

Nur diesem Einfluß ist es zuzuschreiben, daß die Geschäfte<br />

an der Gemeindeversammlung in möglichst kurzer Zeit abgewickelt<br />

werden konnten und der Gemeinderat einen vollen<br />

Erfolg buchen konnte.<br />

Nebst den alljährlich wiederkehrenden Bestätigungswahlen<br />

von Stimmenzähler und Kirchensigrist wurde vom Einwohnerprasident<br />

über den Stand der vielumstrittenen Turn-<br />

Hallefrage Kenntnis gegeben. Der gemeinderätliche Antrag,<br />

Fr. 29999— jährlich von der Steuer wegzunehmen und an<br />

einen diesbezüglichen Baufond zu legen, wurde zwar energifch<br />

angefochten, schließlich aber mit drei Fünftel Mehrheit<br />

unter Dach gebracht. Die eingefrorene Kirchenheizung drohte<br />

die Turnhalle zu bodigen. Solche soll nun aber ernsthaft an<br />

die Hand genommen werden, so daß, wer mindestens noch 19<br />

Jahre warten kann, noch erleben kann, in unserer Kirche keine<br />

steifen Finger mehr zu bekommen. Die Gewährung von<br />

Fr. 19 999.— für 1. Etappe und Fr. 29 099.— für 2. Etappe<br />

Subventionen für Wohnungsbauten wurde widerspruchslos<br />

beschlossen. Ebenso 12 Prozent von 43 999 Fr. für die neue<br />

Kanalisation Diechtersmatt und 6 Prozent von 59 909 Fr. aix<br />

die Verbauungen im Bereich der Großtheilerbäche. Schließlich<br />

noch 29 Prozent an 39 099 Fr. für das Rutschgebiet im<br />

Großtheilerberg.<br />

Die Teuerungszulagen an unsere hochw. Geistlichkeit und<br />

Gemeindeangestellten wurden ohne Widerspruch gewährt.<br />

Bei der Bürgergemeinde wurden die Bürgerräte Herren<br />

Abächerli Hermann als Präsident, Enz Alois, Allmendvogt,<br />

Halter Otto und Eberli Josef in ihrem Amte bestätigt. Ebenso<br />

die Kapellsigristen von Groß- und Kleintheil.<br />

Die Teuerungszulagen an die Angestellten der Bürgergemeinde<br />

wurden widerspruchslos gewährt. Ebenso 19 Prozent<br />

an die Kanalisation Diechtersmatt als Beitrag der<br />

Bürgergemeinde.<br />

Dem Antrag des Bürgergemeinderates aus Uebernahme<br />

eines kleinen Grundstückes der Kapellsigristenpsrnnd in das<br />

Eigentum der Bürgergemeinde wurde zugestimmt.<br />

Zer M a n der stMlÄ-Emelberg M n<br />

Die unter diesem Titel in Nr. 253 vom 39. Oktober in den<br />

„L.N.N." erschienene Einsendung bedarf in verschiedener Hinsicht<br />

einer Korrektur und Ergänzung.<br />

Einleitend wird gesagt, daß man sich an einer Konferenz in<br />

Stans, an der auch Vertreter der Regierungen von Ob- und<br />

Nidwalden teilnahmen, auf einen Teilausbau, unter<br />

Weglassung des Verbindungsstückes Hergiswil-Stansstad geeinigt<br />

habe. Diese Version ist einseitig, unvollständig und der<br />

Form nach unrichtig.<br />

An der erwähnten Konferenz wurde wohl zur Ueberraschung<br />

der meisten Teilnehmer mitgeteilt, daß der Verwaltungsrat<br />

der St.E.B. an Stelle des bisher einzig in Betracht<br />

fallenden Projektes für einen Vollausbau, d. h. mit Einbezug<br />

des Teilstückes Stansstad-Hergiswil, ein Projekt für den<br />

T e i l a n s b a u, d. h. Weglassung des Teilstückes Hergiswil-<br />

Stansstad, habe ausarbeiten lassen. Begründet wurde der Verzicht<br />

auf das Verbindungsstück einzig mit der Unmöglichkeit,<br />

im Bahnhof Luzern neben den Zügen der Brünigbahn auch<br />

die Züge der St.E.B. aufnehmen zu können. Ist es schon von<br />

vorneherein ausgeschlossen, daß die Erstellung einer wichtigen<br />

Verbindungslinie nicht von der Aufnahmefähigkeit eines<br />

Bahnhofes abhängig gemacht werden darf, kommt im vorliegenden<br />

Fall noch hinzu, daß der Einwand selbst sachlich nicht<br />

haltbar ist. Schon an der Konferenz in Stans wurde nachdrücklich<br />

betont, daß wohl Schwierigkeiten, gleich wie auf den<br />

Normalbahngeleisen, entstehen könnten, daß aber von einer<br />

Unmöglichkei t der Zugsaufnahme nicht die Rede sein<br />

könne. Dieser b e st i m m t e n Behauptung konnte weder an<br />

der Konferenz noch an den nachfolgenden Versammlungen wiversprochen<br />

werden. Sie ist noch zu ergänzen mit der Angabe,<br />

j daß, soweit nötig, noch im gegenwärtigen Bahnhofareal<br />

die Erstellung von 1—2 weiteren Geleisen möglich wäre,<br />

wofür übrigens Pläne schon vorliegen.<br />

Was den Gegensatz Voll- und Teilausbau anbelangt, so<br />

ergibt sich aus dem Protokoll der Konferenz eindeutig, daß<br />

der Teilausbau nur als ein dürftiger Notbehelf betrachtet<br />

werden könnte, da d i e Lösung nur in der Erstellung des Teilstückes<br />

Hergiswil-Stansstad zu suchen ist. Es ist -übrigens einleuchtend,<br />

daß die Zwischenverbindung Luzern-Stansstad per<br />

Schiff immer eine Verkehrshemmung darstellen<br />

muß. Das umständliche, zeitraubende Umsteigen in<br />

Luzern und Stansstad, der ebenfalls zeitraubende und zudem<br />

kostspielige Umlad der Güter an diesen Orten sind Hindernisse,<br />

die den heutigen Verkehrsbedürfnissen in keiner Weise mehr<br />

gerecht werden und die der damit betroffenen Landesgegend<br />

eine absolute Benachteiligung gegenüber allen andern Kantonen<br />

verschafft — ein Zustand, der auch aus politischen<br />

Gründen nicht haltbar ist. Selbst von den Befürwortern des<br />

Teilausbaues wurden von der D-G.V. weitgehende Zusicherungen<br />

hinsichtlich Fahrplan, Tarife, Ueberfuhrgebühren usw.<br />

verlangt, die d'.cse unseres Wissens nicht gegeben hat auch<br />

kaum wird geben können. An der Konferenz selbst wurden<br />

hierüber schon Zweifel geäußert. Es ist übrigens kaum denkbar,<br />

daß die D.G.V. gewillt fein könnte, ihre mehrfach über<br />

setzten Taxen auf das Niveau der S.B.B.-Tarife zu senken.<br />

Ebenso undenkbar ist aber auch anderseits, daß die Bewohner<br />

von Nidwalden/Engelberg auf Zeit und Ewigkeit verdammt<br />

sein sollen, tributan Taxen zu entrichten.<br />

Was nun die sog. Einigung, wie sie der Einsender in<br />

Nr. 253 bezeichnete, anbetrifft, ist festzustellen, daß ein Beschluß<br />

überhaupt nicht gefaßt wurde. Hr. Ständerat Joller<br />

hat ausdrücklich erklärt: „Wir können heute auf keinen Fakl<br />

über die Verwirklichung des Voll- oder Teilprojektes abstimmen."<br />

Von der Verwaltung der St.E.B. wurde erklärt, daß<br />

sie die Ansicht des Herrn Joller teile. Im Uebrigen wurde<br />

auch von mehreren Teilnehmern, insbesondere von Vertretern<br />

von Engelberg, das Vollprojekt nachdrücklich verteidigt<br />

und das Teilprojekt nur als Lösung in extremis betrachtet. Es<br />

ist also völlig abwegig, von einer E i n i g u n g zu sprechen.<br />

Der Versasser dieser Zeilen erachtet die Ausführung des<br />

Teilprojektes überhaupt als völlig nutzlose Geldverschwendung.<br />

Es könnte dies nur die Antokonknrrenz fördern mit der<br />

notwendigen Folge, daß der Kanton in Kürze Millionen für<br />

Verbreiterung und Ausbau der Straße aufwenden und dane-<br />


Echo der Zeit. 19.55 Wunschkonzert. 21.00 Lindley Fräser<br />

spricht. 21.15 Klavierrecital. 21.45 Wochenrückblick für die<br />

Schweizer im Ausland. 21.55 Ein Chorlied. 22.10 Lieder<br />

elsässischer Komponisten.<br />

Dienstag, 3. Dezember.<br />

11.00 Radioorchester. 11.50 Touristik. 12.00 Arieu und<br />

Romanzen. 12.15 Schallplatten. 12.40 Studioorchester Bero-<br />

Münster. 13.20 Russische Opernmusik. 16.30 Wir lesen aus<br />

neuen Jugendbüchern. 17.00 1. Grvtry: Danses villagoiscs.<br />

2. Lieder. 3. Die Instrumentalgruppe „Ans Rediviva". 18.00<br />

Kinderstunde in romanischer Sprache. 18.20 Norwegische und<br />

schwedische Volkslieder. 18.40 Reise in den Norden. Vortragt<br />

zyklus. 19.00 Unterhaltungsorchester Cedric Dumont. 19.40<br />

Echo der Zeit. 19.55 Sinfoniekonzert. 21.45 C. I. Loos liest<br />

„Jehanne".<br />

Mittwoch, 4. Dezember.<br />

10.15 Schulfunksendung. Ein altes Lied in neuem Gewand.<br />

10.50 Schallplatten. 11.00 Musik zur Arbeit. 11.30 Genf<br />

spricht zu Ihnen. 12.15 Neue Aufnahme. 12.40 Das Chanson<br />

des Monats. 12.50 Das fröhliche Klavierduo. 13.25 Hinweis<br />

auf neue Bücher. 13.30 Schallplatten. 16.30 Schallplatten.<br />

16.40 Frauenstunde, Plauderei. 17.00 Russische Musik. 18.00<br />

Jugendstunde. 40 Jahre Pestalozzikalender. 18.20 Schallplatten'<br />

18.40 England und der Kontinent. 1. Vortrag. 19.00<br />

Jnstrumentaleusemble von Radio Bern. 19.40 Echo der Zeit.<br />

19.55 „Kreisleriana", eine musikalisch-literarische Sendung.<br />

20.35 „Der Richter von Zalamea". Schauspiel. 21.50 Schallplatten.<br />

22.05 Beethoven-Sonate.<br />

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Es mehren sich immer mehr die Klagen, imfj Interessenten von<br />

Chiffre-Inseraten, trotz Beilage des Portos für Rückantwort, ohne<br />

jegliche Nachricht gelassen werden. Wir ersuchen die Ossertenbesitzer<br />

höflichst, derartige Anfragen bei Klärung der Sache sosort zu<br />

beantworten, damit den Ossertstellern nicht wertvolle Zeit durch nnnutzes<br />

Warten verlorengeht.<br />

Die Expedition.<br />

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Das Publikum ist zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen.<br />

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Sonntag, 1. Dezember, 14.30—16.45 Uhr: Jphigeuie aus Tauns.<br />

Jphiqeuie: Maria Becker; Thoas: Heinz Woester. Gastspielprelie.<br />

20.15—22.45 Uhr: Gastspiel Kälhe Gold. Der Kreidekreis. Spiel<br />

in 5 Akten nach dem Chinesischen von Klabund. Gastspiclpreye.<br />

Dienstag. 3. Dezember, 20.15—23.15 Uhr: 9. Vorstellung im Dienstagabonnement:<br />

Die Zauberslöte. Gäste: Lucia Corridori, Lei»<br />

Neuenfchmander, Siegfried Tappolet. - Gastspielpreise.<br />

Mittwoch, 4. Dezember, 20.15—22.45 Uhr: Der Kreidl kreis. Spiel<br />

in 5 Akten nach dem Chinesischen von Klabund, mit Käthe Gold<br />

als Gast. Gastspielpreise.<br />

Donnerstag, 5. Dezember, 20.15—22.30 Uhr: Jph'g-uie aus Taur'S.<br />

Gastspielpreise.<br />

Freitag. 6. Dezember, 20.15—23.15 Uhr: Die Zauberslöte. Gäste:<br />

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Samstag, den 30. November <strong>1946</strong><br />

76.<br />

Jahrgang — Nr. S5 — 2. Blatt<br />

O b w a l i r n e r M W e m d<br />

(Einges.) Der politische Kampf zwischen der „Hochwacht<br />

K K." und der sog. Volkspartei Röthlins rufen — besonders<br />

gegenüber den verkehrten und schmutzigen Auslassungen des<br />

' Unterwaldner" — einer öffentlichen Klarstellung der geisti-<br />

Jen Situation. Die Ausführungen stützen sich auf Tatsachen,<br />

die zugleich Beweismaterial darstellen.<br />

I. Der Kamps war weltanschaulicher Natur.<br />

Die „Partei der Mitte", wie sie 1942 ins Leben gerufen<br />

wurde, stellte wohl die christliche Religion in ihre „Satzungen",<br />

genau wie die fortschrittlich-demokratische Partei von<br />

Obwalden. Beide Parteien zeigten sich von jeher so stark ge-<br />

,innungsverwandt, daß ihre Zeitungen und ihre Politik an<br />

Landsgemeinde nur ein Lager darstellten. Diese geistige<br />

Haltung konnte von jeher durch keinen „katholischen Pagraphen"<br />

zugedeckt werden, sondern zeigte sich in einem typischen<br />

Liberalismus, der die katholische Lehre vom Verhält-<br />

„is zwischen Kirche und Staat mißkennt, die freisinnige Auffassung<br />

von „Gewissensfreiheit" propagiert und praktisch sogar<br />

die freie Betätigung der Kirche und ihrer Seelsorge deanträchtigt.<br />

Dies, trotzdem allen Katholiken bekannt ist, daß<br />

yeo XIII. in den beiden Rundschreiben vom 20. April 1884<br />

„Humanum genus" und vom 20. Juni 1888 „Liberias" den<br />

Liberalismus als Irrlehre verurteilt hat.<br />

Die liberale und antikirchliche Gesinnung der Volkspartei<br />

und ihrer Träger zeigte sich, um einige Tatsachen zu nennen:<br />

1. Bemühungen der Seelsorger um die Jugenderziehung<br />

werde» sabbotiert (Einstellung von Alois Röthlin zu den<br />

Exerzitien, Ministranten usw.).<br />

2. Trotz klarer kirchlicher Richtlinien wird die katholische<br />

Presse ausgeschaltet und bekämpft (cs. Röthlin an der Landsgemeinde<br />

1942 usw.). Die neutrale Presse wird propagiert.<br />

Tie liberale Zeitung, die gehässiger schreibt als ein „Vorivärts"<br />

oder eine „Berner Tagwacht", wird „Parteiorgan",<br />

geistige Nahrung der Partei.<br />

3. Der Einfluß der fttrrfje wird beschnitten (Ausschaltung<br />

des Pfarrers aus Sitzungen des Kirchenrates — Röthlin<br />

verklagt den Pfarrer beim Bischof wegen Nichterscheinen —<br />

W a r u m k a m d i e A u s m a r c h u n g i n K e r n s ?<br />

Reinhard bestätigt schriftlich, daß der Pfarrer immer gekom<br />

men sei, wenn er eingeladen war!).<br />

4. Die Tätigkeit der katholischen Jungmannschaft (Schulungskurse)<br />

wird lächerlich gemacht (22. November 1944), ihre<br />

Anschläge der Zensur unterstellt.<br />

5. Es war ein durchaus liberaler Gedanke, kirchliche und<br />

weltliche Rechnungen unter eine Verwaltung (Buchhalter)<br />

bringen zu wollen.<br />

6. Die Kirchenfeindlichkeit bestimmter Führer und Mitarbeiter<br />

der sog. Volkspartei tritt offen zutage in den Einsendungen<br />

in die liberale und neutrale Presse. Darin wird<br />

den geistlichen der „politische Katholizismus" vorgeworfen,<br />

während die Seelsorger in der Gemeinde nichts anderes als<br />

ihre Pflicht erfüllen. Trotz einer gemeinsamen Erklärung aller<br />

Seelsorger von Obwalden (Pfarrblatt 2. Februar <strong>1946</strong>),<br />

trotz den eindeutigen Worten des Oberhirten bei der Firmung,<br />

behält die „Partei" ihre Richtung bei. Hochverdiente<br />

Seelsorger, wie der H. H. Kommissar Albert Lussi, Pfarrer<br />

Fanger usw., werden lächerlich gemacht, mit gröblichen Ausdrücken<br />

öffentlich beschimpft, wie: Unruhestifter, Heuchler,<br />

Friedensstörer, und der „Unterwaldner" scheut sich nicht, ins<br />

kommunistische Fahrwasser hinabzusteigen und aus dem Sumpf<br />

der Verblendung den Seelsorgern und ihren Getreuen den<br />

Borwurf des „Klerofaschismns" anzuwerfen. Daß den Priestern<br />

sogar noch die „festen" Pfründen vorgeworfen werden,<br />

zeichnet die geistige Hohlheit der Schreiberlinge. Wer aber<br />

dem Klerus von Kerns, samt dem Bischof, öffentlich d i e Stellen<br />

vorwirft, wie sie folgen, demonstriert einen absolut antikirchlichen<br />

Geist, der ins rechte Licht stellt, wie richtig die<br />

Hochwächter gekämpft haben. Wir lassen die Stelle folgen, um<br />

dem Volk zu zeigen, was sich in Obwalden, im Jahre der<br />

Heiligsprechung Bruder Klausens, Priester öffentlich gefallen<br />

lassen sollten: Den Priestern wird vorgeworfen: „Ihr blinden<br />

Führer! Ihr gleicht übertünchten Gräbern, die zwar von<br />

außen schön aussehen, inwendig aber voll Totengebein und<br />

Moder aller Art sind! So erscheint auch ihr äußerlich den<br />

Menschen als Gerechte, inwendig aber seid ihr voll Heuchelei<br />

und Schlechtigkeit!" (Unterwaldner Nr. 94, 23. November<br />

<strong>1946</strong>.)<br />

6. Der Niederschlag solcher Gesinnung war längst spürbar<br />

in jenen Männern nnd Frauen, die über die kirchlichen Vorgesetzten<br />

„loszogen", den Pfarrer von Kerns verleumdeten<br />

(der Pfarrer habe Unterschlagungen gemacht, er sei ein Lügner<br />

usw.), sich von der Pfarrei loslösen wollten, während einige<br />

Männer und Frauen (22 ganze) sogar dem Liberalismus<br />

der Volkspartei eine Gasse machen wollten, indem sie beim<br />

Bischof die Abberufung des Pfarrers verlangten. Eine innigere<br />

Verbrüderung mit dem schweizerischen Freisinn eines<br />

Schmied-Ammann ist kaum mehr möglich. Interessant ist dabei<br />

die Freude gewisser Freimaurer an der Volkspartei in<br />

Kerns.<br />

ZI. Der Kampf ging um eine saubere und christliche Politik.<br />

Von feinem Schulsessel weg wurde Alois Röthlin durch das<br />

Vertrauen des Volkes auf den Präsidentenstuhl und dann<br />

noch auf den Polstersitz des Rathauses erhoben. Die Machtbefugnisse<br />

scheinen Röthlin nicht günstig beeinflußt zu haben.<br />

Denn seine Politik begann mit seltsamen Linien:<br />

1. Zweimal ließ er sich ohne Befragung des Pfarrers den<br />

Organistenlohn erhöhen.<br />

2. Die Kompetenzen des Kirchenvogtes wurden in Ab-<br />

Wesenheit des Pfarrers beschränkt.<br />

3. Er wirft dem Pfarrer Pflichtvernachlässigung vor, ohne<br />

jeden Beweis (Worte an H. H. Dr. Kapeller).<br />

4. Er bezichtigt den Pfarrer ungesetzlicher Handlungen —<br />

nur aus dem einen Grund, weil der Pfarrer eine Beerdigung<br />

verkündet, bevor die weltliche Instanz über deren Termin bestimmt<br />

hatte (Eingabe an die Polizeidirektion — Reparaturen<br />

seien ohne Befragung der Gemeindebehörden gemacht worden.)<br />

5. Die geheimen und offenen Anfeindungen gegenüber seinem<br />

frühern Mitarbeiter Hrn. Lehrer Windlin brachten ihm<br />

einen verlorenen Prozeß vor Bundesgericht.<br />

6. Die Maßnahmen gegenüber Lehrer Marty und Frl.<br />

Theres Ettlin sind bereits bekannt.<br />

Pfarrei Alpnach.<br />

S o n n l q g : Monatskommunion für 3. und 4. Klasse. Hl. Messen um 6.30, 7.8», 8.30<br />

und 10 Uhr. Um . .<br />

NB. Wer den Besuch des SamichlauS wünscht, melde sich bis Dienstag (3. ds.) in der<br />

Psarrhelferei,<br />

Pfarrei Giswil.<br />

Pfarrkirche. Samstag: Abends 7 Uhr Rosenkranz.<br />

Sonn lag: 0.30 Uhr Frühmesse. ü Uhr Amt. Hauszahrzeit von Ah, Opfer für die fotbo.<br />

lische Hochschule in Freiburg (auch bei der Frühmesse). Nach dem Amt Christenlehre für die<br />

drei letzte» Kurse Knaben. 13 Uhr Christenlehre, auch im Kleintheil.<br />

Montag. Dienstag und Mittwoch: Altes Stistiahrzelt.<br />

Donnerstag: Stiftineffe für Frau Marie Berchtold-Anderhalden und Sohn Fritz.<br />

K S 5 Ä ( l t l S Ä ) = U» . «-<br />

gottesdienst, hj. Messe für die Wohltäter der Schulmilch, Herz-Jesu-Andacht und ,<br />

Samstag: Priestersamstag. Stiftjahrzeit für H. H. Fruhmesier P Ambros Bumbacher.<br />

Jungmänncrdund. Sonn lag: 14.15 Uhr Versammlung im


7. Ebenso die gröblichen Verdächtigungen aus dem Schoße<br />

der Volkspartei gegenüber verdienten Männern in der Gemeinde,<br />

wie Förster Durrer und Otto Heß'usw.<br />

8. Hörige Leute der Partei ziehen gegenüber sauberer<br />

Staatsführung vor:<br />

a) Nur weil er Parteimitglied ist, soll ein Mann als<br />

Säckelmeister gewählt werden, dessen Unfähigkeit erwiesen ist.<br />

b) Trotz offensichtlicher Schädigung der Gemeinde soll<br />

Reinhard-Burri mit seiner Fruttbahn geschützt werden, damit<br />

das Gesinnungsglied nicht verloren geht. (Diese „Politik"<br />

würde der Gemeinde in 18 Jahren einen Verlust von zirka<br />

30 000 bis 50 000 Fr. jährlich eingebracht haben, wenn das<br />

Manöver gelungen wäre).<br />

9. Schließlich spielt nicht nur die Fähigkeit eines Politikers,<br />

sondern auch die religiöse und moralische Qualität seiner<br />

Anhänger eine Rolle, von der der Bischof von Chur unterm<br />

13. Dezember 1945 an Röthlin feststellt: „Noch mehr staune<br />

ich beim Lesen des „Unterwaldner", von welcher Atmosphäre<br />

sich der gegenwärtige Gemeindepräsident tragen läßt. — Ein<br />

katholischer Staatsmann muß sich von solcher Luft zu distanzieren<br />

wissen, sonst muß er sich selber zuschreiben, wenn das<br />

Vertrauen zu ihm ins Gegenteil umschlägt."<br />

Man vergleiche damit die Urteile von Männern und<br />

Frauen über verschiedene Anhänger Röthlins im Zuge an die<br />

Landsgemeinde <strong>1946</strong> von Kerns nach Sarnen.<br />

Die Hochwacht hat ihren Kampf in bester Absicht geführt.<br />

Von einem „Mißbrauch der Religion" zu politischen Zwecken<br />

kann also absolut keine Rede sein. Die liberale Volkspartei<br />

verwechselt ständig das eine, daß die Wahrheit und die Religion<br />

über der Partei steht, und die Partei ihr dienen muß,<br />

und nicht umgekehrt. Das bedeutet nie Mißbrauch der Religion<br />

zu politischen Zwecken, sondern eine gesunde katholische Politik<br />

zum Aufbau des christlichen Glaubens im Volke.<br />

Alles Irdische muh schließlich dem Ewigen dienen. Wer<br />

daher nicht in Umkehrung der Werte das Zeitliche und Jrdische<br />

dem Ewigen und Göttlichen überordnen will, muh der<br />

Kirche wegen ihres erhabenen Zweckes gegenüber ir.m Staat<br />

eine höhere Würde und einen höheren Adel einräumen.<br />

... In der Erfüllung seiner Aufgab« muß der Staat auf die<br />

Kirche wegen ihres höheren Zweckes gebührend Rücksicht nehmen.<br />

Der Staat wird darum in seinem eigenen Interesse sich<br />

der Pflicht nicht entziehen, der Kirche dir» nötige Hilfe und<br />

Unterstützung zu gewähren .Das bedingt eine eindeutige tatholische<br />

Politik. („Katholizismus und Politik" <strong>1946</strong> S. 73.)<br />

In diesem Geiste hat die Hochwacht den Kampf geführt.<br />

Rein prinzipielle Gründe haben sie dazu bewogen, kein persönlicher<br />

Vorteil. Sie kämpfte für Kirche und Recht, organifierte<br />

darum keine U e b e r f ä l l e; für die Hilfe dankt sie dem,<br />

der sie verliehen hat. Dies ist der Standort jedes Katholiken.<br />

Die Personenpolitik resp, die persönliche Verhetzung hat es<br />

dahin gebracht, daß bei der Volkspartei manch ein integrer<br />

Katholik mitmachte, der sich nie Rechenschaft gab, daß es um<br />

mehr ging, als um Personen. Sobald die Wellen der Hetze"!<br />

einer ruhigen Besinnung und einer klaren Ueberschau -platz<br />

lassen werden, wird sich sicher mancher Kernser VP wieder zur<br />

katholischen gradlinigen Politik zurückfinden und so sind heute<br />

die Möglichkeiten gegeben, daß der Friede in die katholische<br />

Pfarrei Kerns sich wieder einfiuden kann. _ _<br />

Wenn alle zum gleichen Herrgott beten, die gleichen Z»e.e<br />

katholischer Familien- und Staatspolitik zu erreichen suchen,<br />

so wird es keine Sondergottesdisnste und Sonderparteien<br />

brauchen, sie werden den Frieden finden, wie ihn die Hand<br />

des Pfarrers ihnen angeboten hat.<br />

O b w a l d e n<br />

Radio. <strong>Obwaldner</strong> Abend. (Mitget.) Samstag, den 30.^November,<br />

überträgt Radio Bern aus der Turnhalle zu «arnen<br />

einen <strong>Obwaldner</strong> Abend. Diese Sendung unterscheidet sich<br />

insofern von den bisherigen Uebertragungen, als sie vor eimen<br />

geladenen Publikum geboten wird. Der Besucher hat<br />

also Gelegenheit, eine Radio-Uebertragung mit all den technischen<br />

Finessen, gewissermaßen hinter den Kulissen zu erleben.<br />

Die Veranstaltung ist so gedacht, daß das Studio Bern<br />

in Obwalden zu Gast ist; sie hat einen rein volkstümlichen<br />

Charakter. Man wird Lieder und Jodel aus Bern und Obwalden<br />

hören, ein Chasperlitheater und Wildma und Wildwyb<br />

werden für weitere Unterhaltung sorgen. Die Besucher<br />

werden also eine vergnügte Samstagabendstunde verleben.^<br />

Radio Bern erwartet zahlreiches Erscheinen der Radiofreunde<br />

in Obwalden. Eine besetzte Turnhalle wird dem „<strong>Obwaldner</strong><br />

Abend" die notwendige Resonanz verschaffen. Die<br />

Sendung beginnt um 20.45 Uhr. Die Saaltüren werden um<br />

20.30 Uhr geschlossen. Eintritt ist frei.<br />

E i n<br />

Weltjkandal<br />

Dem „Aargauer Volksblatt" wird geschrieben:<br />

Die ganze gesittete Welt hat ihrem Abscheu über das Urteil<br />

gegen Erzbischof Stepinac Ausdruck gegeben. Ein Mann<br />

von seltener Größe und Charakterstärke ist das Opfer eines<br />

„Volksgerichtshofes" geworden, wie man ihn nur in einem<br />

totalitären Verbrecherstaat für möglich hielt. Die Richter des<br />

Belgrader Gerichtshofes stehen dem deutschen Volksgerichtshof<br />

unter der Leitung eines Freister,. der nach den Befehlen des<br />

Bluthundes Himmler zu urteilen hatte, in nichts nach. Ein<br />

unabhängiger Kroate berichtet in einem Buch, in dem er seiner<br />

Enttäuschung über den kommunistischen Parteiterror der<br />

Tito-Regierung Ausdruck gibt, über eine Unterredung mit dem<br />

derzeitigen Vertreter der Belgrader Regierung in London.<br />

Der Kroate erkundigte sich nach dem Grunde der Verhaftung<br />

eines ihm bekannten, hoch-verdienten Geistlichen durch die Gestapo<br />

Titos. Er erhielt die Antwort: „Es wird nötig sein,<br />

ihn hinzurichten. Warum? Was er getan hat, darauf kommt<br />

-s nickt an. Es wird notwendig fein, ihn hinzurichten, un,<br />

es nicht an. ls jugoslawische Regierung vor der Sj r f<br />

zeigen, 6 „ ck» öng jedem Rechts- und Gerechtigk^<br />

^ • ?ffiSft)Snbc Urteil gegen Erzbischof S t S<br />

läs't sick/keine andere Begründung P" ÖClt - ^ Kecht bezeig<br />

ncfbV ,Nationalzeitung" die .y-uchlerkomod.e von Belg^<br />

LV ewiae Schauspiel der geistigen Hilflosigkeit pi„ ln .<br />

S Ma4t^genüber geistiger Würde." Derartige<br />

sche Hilflosigkeiten sind gewöhnlich die letzten Zuckungen b Cv<br />

f ohnmächtiger Wut sich windenden Verbrecherfiguren<br />

Zweitausend Jahre Geschichte bestätigen immer wieder die<br />

Wahrheit des Satzes: „Oui mange du Pape en meurt."<br />

~ Während sich der englische Labourabgeordnete Stockes g c=<br />

qen den Versuch des jugoslawischen Gslchaftstragers in ^<br />

hon die Verurteilung des Erzbiichof^ zu rechtfertigen, wendet<br />

und feststellt, daß der Erzbischof immer wieder gegen die Cerben<br />

und Judenverfolgungen aufgetreten und der ständige he!-<br />

ser in. Kampfe gegen die Achse gewesen ,e. zur Zeit, da die<br />

Kommunisten in der ga^en Welt >.ch bemühten, die Kriegsanstrengungen<br />

der Alliierten zu vereiteln, machen sich ^<br />

xerilche Presseorgane von „bekannten. Ruf zum untertänig-,,<br />

Helfer und Sprachrohr für die jugoslawische Gesandtschaft j„<br />

der Schweiz. Gegen den einhelligen Protest der anständig<br />

denkenden Schweizerbürger aller Konfessionen glaubt die Aertretung<br />

der Tito-Regierung in der Schweiz das Schandurteil<br />

verteidigen zu müssen. Unter dem Titel: „Die Schuld des Dr<br />

Stepinac" macht die „Ration" den hilflosen Versuch, das Vev<br />

brechen von Belgrad zu rechtfertigen. Die sozialistische „Tagwacht"<br />

reproduziert eine Photographie, die mit folgendein<br />

Text versehen ist: „Älerico-Fafchismus". Dieses Bild bezeug!<br />

einen Weltskandal. Erzbischof Stepinac von Zagreb im trauten<br />

Berein mit faschistischen „Führern". Man betrachte das<br />

selbstzufriedene Gesicht des Herrn Erzbischofs und die brutalen<br />

Fratzen seiner Kumpane, der faschistischen Gangster. Und<br />

der Mann soll „unschuldig" verurteilt worden sein?"<br />

Was würden die sozialistischen Zeitungen schreiben, wem,<br />

man das nazistische Sportfest in Zürich mit der Photographie<br />

des frühere,. Stadtpräsi!»?nten von Zürich als Ehrengast aus<br />

der Tribüne in der Zeitung publizieren und mit einem ähnlichen<br />

Text versehen wollte?<br />

Daß eine schweizerische Zeitung es nicht nur nicht über<br />

sich bringt, einem der größten christlichen Helden Gerechtigkeit<br />

widerfahren zu lassen, sondern ihn noch in den Kot zu<br />

ziehen versucht, verrät einen Tiefstand und eine Niedertracht<br />

der Gesinnung, die schlechthin nicht mehr überboten werden<br />

können.<br />

Hoffentlich hat das unerhörte Urteil von Belgrad den 40V<br />

Millionen Katholiken der ganzen Welt die Augen geöffnet<br />

und sie zu einem aktiven Gemeinschaftobewußtsein aufgcrüttelt.<br />

Die jugoslawischen Katholiken und ihr Märlyrerheld<br />

dürfen der ungeteilten Sympathie nicht nur der Katholiken,<br />

fondern auch aller anständig denkenden Schweizer anderer<br />

Konfessionen gewiß fein.<br />

I.flkwentsonntag: Opfer für üie katholische Hochschule freiburg<br />

flus den Pfarreien<br />

1. Advcntfonntag, 2. hl. Maria, 3. für Kirche oder Papst. Montag. Hl. Bibiana, 2. Ferie,<br />

3. hl. Maria. Dienstag. Hl. Lucius, 2. (in stillen Messen) hl. Franz Xaver, 3. Ferie. Mittwoch.<br />

Hl. Emerita, 2. hl. Petrus Chry ologus, 3. Oktav des hl. Lucius, 4. Ferie, 5. hl. Barbara.<br />

Donnerstag. Von der Oltav des hl. Lucius, 2. Ferie, 3. hl. Sabbas. Freitag. Herz-Jefu-<br />

Freitag. Hl. Nikolaus, 2. Oltav des hl. Lucius, 3. Ferie. Samstag. Hl. Ambrosius, 2. Oktav<br />

des hl. Lucius, 3. Ferie, 4. und Schlußev. der Ferie.<br />

Pfarrei Sarnen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Kommuniontag der Männer und Jungmänner. Hl. Messen:<br />

5.30, 6.30, 7.45 und 9.15 Uhr. In allen Gottesdiensten Opfer für die katholische Universität<br />

Freiburg. 13 Uhr Kinder- und Christenlehre. 17.30 Uhr Adventsandacht.<br />

Montag: Dreißigster für Jungfrau Mathilde Krummenacher, Heimelt, Kägiswil,<br />

Dienstag und Mittwoch: Alte Stiftjahrzeiten.<br />

Donnerstag: Siebenter für Jüngling Franz Burch, Langrüti, Oberwilen. Beichtgelegenheit<br />

von 15.30—17.00 und von 19.30—21.00 Uhr. 20 Uhr hl. Sühnestunde.<br />

Freitag: Herz-Jesu-Freitag. Stiftjahrzeit für Spitalverwalter Nikolaus Kaiser.<br />

Samstag: Stiftjahrzeit der Josefa Burch, Furren.<br />

Männerapostolat, Jgnatianischer Männerbund, Arbeiterverein, Geselle»verein, Jungmannfchaft,<br />

Pfadfinder. Sonntag: Generalkommunion.<br />

Jungmannschaft. Sonntag: 19.45 Uhr Versammlung der jüngeren Abteilung.<br />

Jungfrauenkongregation. Sonntag: 15 00 Uhr Generalversammlung im Hotel Peter-<br />

Hof. Kontroll-Karten und Jahresbeitrag mitbringen! Freitag: 6 Uhr hl. Opfer.<br />

Arbeiterverein. Sonntag: 14 Uhr Versammlung in der „Mühle". Referat von H. H.<br />

Dr. P. Bruno Wilhelm, Kollegium.<br />

Frauen- und Müttcrverein. Die Anmeldungen für die Weihnachtsbescherung richte man<br />

bis 5. Dezember an die Vorstandsmitglieder. Weihnachtsgaben für arme Mütter werden<br />

dankbar entgegengenommen und können ebenfalls an die Vorstandsmitglieder bis 5. Dezember<br />

abgegeben werden.<br />

Christenlehre. Sonntag: 20 Uhr Christenlehre für den letzten Kurs Knaben und Mädchen.<br />

Kapuzinerkloster und Frauenkloster. Sonntag: Opfer für die katholische Universität<br />

Freiburg.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 Uhr hl. Messe. 13 Uhr Kinder- und Christenlehre. 17.30 Uhr-<br />

Rosenkranz.<br />

Ramersberg. Montag und Donnerstag: 7 Uhr hl. Messe. Dienstag: 7 Uhr hl.<br />

Messe der löbl. Korporation Ramersberg für Benedikt Kiser-Berwert, Hostatt.<br />

Stalde». Sonntag: Gemeinschaftskommunion des Männerapostolates. Seelenfonntag.<br />

Aushilfe Pater Kapuziner. Bitte Beichtgelegenheit schon Vorabends 5—7 Uhr benutzen. —<br />

, 6.30 Uhr Frühmesse. Opferaufnahme für die katholrche Universität Freiburg. 8 Uhr Jugendgottesdienst<br />

mit Ansprache. 9.15 Uhr Amt mit Predigt. Schützenjahrzeit. 13.30 Uhr Christenlehre.<br />

14 Uhr Adventsandacht mit Segen.<br />

Werktags: Hl. Opfer 6.30 und 8 Uhr.<br />

Donnerstag: Hausjahrzeit Verwert. 17 Uhr hl. Stunde.<br />

Freitag: Nach Frühmesse Sühneandacht und Segen. Stiftjahrzeit für Anton Fanger.<br />

Kägiswil. Samstag: Von halb 5 Uhr an Beichtgelegenheit.<br />

Sonntag: Von 5 Uhr an Beichtgelege,iheit. 6.30 Uhr Frühmesse mit Ansprache 9 Uhr<br />

Hauvtgottesdieiist. Gedächtnis der löbl. Aelplerbruderschast für das verstorbene Mitglied Jüng-<br />

Nng Karl Heß, Engelmattli. In beiden Gottesdiensten Opferaufuahme für die katholische<br />

Landes-Universität Freiburg. Allen recht sehr empfohlen! 1 Uhr Christenlehre und Andacht.<br />

5 Uhr Gebetswache.<br />

M o n t a g : Stiftmesse für Marie Schallberger-Amgarten.<br />

Dienstag: Caritasabend der Jungfrauenkongregation.<br />

Sonntag, den 8. Dezember: Erziehungsvortrag um 8 Uhr in der „Krone". Thema:<br />

.Sinn nnd Segen der Erziehung".<br />

Pfarrei Kern».<br />

Pfarrkirche. Hl. Messen: 4. 6.30, 7.45, 8.30 und 10 Uhr. Männer, Iungmünner und Jung-<br />

Mannschaft: Gedächtnis für Johann Reinhard, Hostatt, Wißerlen. UniversilätSopser. 12.30 Uhr<br />

Christenlehre und Andacht. 13.30 Uhr Kandidatinnengruppe für die Jungsrauenkongreaatim<br />

im hintern Schulhaus. 7.30 Uhr Gebetswache. 8 Uhr Gesangprobe für die gesamte Jungfrauenkongregation<br />

in der Kirche.<br />

Montag: Dreißigster für Jüngling Theodor Reinhard, Höchhau«. Stistmesse für Jüngehrw.<br />

Schwester ling Walter Huber, Hohfluh. Stiftmeffe für Jungfrau Josesina und<br />

M.<br />

Leonarda Amschwand.<br />

" stag: Dreißigster sür Jos. Zumstein-von Rotz, Wmdeggli.<br />

für Witwe Marie Zumbuhl-Wagner, alt Oberrichtrrs. «tistmesse für<br />

Durrer, Acher.<br />

Kirchliche Gedächtnis<br />

Eäaelmeister Nil laus<br />

Mittwoch: Gestiftete Jahrzeit sür Gebrüder Franz Joses und Niklaus Egger. Ttislmesse<br />

für Franz Egger-Röthlin, Oberdorf. Gestiftete Zahrzeit sür Albert Reinhard-Durrer,<br />

Feldli.<br />

Donnerstag: Hausjahrzeit der Fam. Windlin und Maser. Gestistete Jahrzeit sür<br />

Oberrichter Jos. Windlin und seine Ehefrau Marie Eitlin. Zühneandacht 19.30 Uhr.<br />

Freitag: Stistmesse für Niklaus Egger-Ettliu, Feld. Stistmesse im Beinhaus sür J°ses°<br />

von Rotz-Fanger, Sigrists. Stiftmesse für Ungenannt. .Serz-Jesu-Frriiaa. Männer. und<br />

^ungmännerkongregation. DiskussionSabend im EWK.<br />

Samstag: Jahrestag sür Justin Fürling. Stistmesse sür Kapetlvogt Niklaus Gttlin,<br />

Halten. Stistmesse für Jungfrau Marie Heß, zum Rößli.<br />

jtongregatwn " ' ^"^rsest der Guttodbruderschaft. Jahrzeit und Gedächtnis der Jungsrauen«<br />

„.. ^iclchthal. Sonntag: 6.30 Uhr Frühmesse. 9 Uhr Gottesdienst. Christenlehre. 17.30 Uhr<br />

udvent- und Segensandacht. Heute in der Frühmesse und im Gottesdienste Opserausnahme<br />

für die katholische Universität Freiburg.<br />

Montag: 8 Uhr gestiftetes Seelamt sür Jüngling Theodor Michel. Steinweldlijahrzeit<br />

o n n erstag : Gestiftetes Seelamt. Limacherjahrzeit.<br />

l J. Q ! ' Herz-Jesu-Freitag. Sakramentenempfang wie an Sonntagen.<br />

Klosterkirche. Sonntag: 7.30 und 18 Uhr Gottesdienst.<br />

* "• Sonntag : 5.30 Uhr Beichtgelegenheit. 0 Uhr Frühgotle^dienst. 8.30 Uhr<br />

fnffil 0 -i Nh" r ei ü en ®°Al bicnftL ' n Dpfer Qn die Universität Freiburg. Sehr emxfohlen!<br />

13 Uhr Christenlehre und Adventandacht.<br />

Donnerstag: 16.30 Uhr Beichtgelegenheit. Aushilfe.<br />

ro Jwo;! "it 0 .^?°^"°IrelIag, Patrozinium unserer Jtirche: Hl. Niklaus, Bischos »f<br />

^rWaott?sd !nst m Ntflaufeii Fleischgetiufj gestaltet. 4 Uhr Beichtgelegenheit. 6 Uhr<br />

l\n? 'irnrnrnit L #,r' ^ r mit (Shreiipreöigt. Nach beiden Gottesdiensten wird >edew<br />

Kommunimbank ""leres hl. Niklaus der Segen erteilt. Man begebe sich an ' die<br />

Pfarrei Sächseln.<br />

Mün^!!nkw°s'^^<br />

n i!ff 9<br />

4 '<br />

6 7<br />

' ..«w 30 und UIIV 9 Uhr. KKKfi., Aushilfe. »4UVi;U|t. MonatSkommuniom<br />

.L'lUIIUl'.<br />

iqw'nfir - Christenlehre. , 14 l4 Uhr jtandidatinnenunterricht !i>andidalinnenu,»erricht im in. Schulhau^ .<br />

von<br />

mit Adventsandacht LV Uhr: Im Kreu,: Elternabend mit Äortrag<br />

Gugler. „Erziehung zum freudigen l' chorsam". . Heute wird das um<br />

der Schweiz^ ""genommen. Unterftu^et nach Kräften unsere einzige katholische Univcrsita«<br />

betenden Armen.^^^<br />

^b-Stistjahrzeitamt mit Almosenverteilung an die anwesende"<br />

Mittwoch: 7.30 Uhr Ettisriederkapellenmesie<br />

"* »""" 3°f' 8»6«. «n. 2-3 »r<br />

Freitag : 8 Uhr Herz-Jesu-Amt mit Segen.<br />

Sonn/>?' H°us>°hr.^itamt sür das ehrend. Geschlecht von Moos.<br />

mit<br />

Ehrenvrediat « ti C , r Jungsrauenkongregation. 14.30 Uhr Ausnahniefett<br />

TituIflSÄmt<br />

Dpfer ' Anschluß im Kreuz: Adventsseier der Kongregation. 9 Uhr<br />

" der mananiichen Jungfrauenkongregation. ' '<br />

Seb?<br />

q ^ Hl Messen 6, 7, 8.45 Uhr. Alle Opfer an die Universität Freibu^<br />

?o'<br />

^ Uhr Christenlehre, Andacht, Lebenskunde. 14 Uhr letzter Er^iehung^<br />

reich!<br />

©"gier: „Erziehung zum freudigen Gehorsam" Kommet wieder<br />

Donnerstag: Krankenkommunion. b—6 Uhr Beichtgeleaenbeit lö-V) lihr bl Stunde<br />

Freitag: Singmesse. Weihe, Segen.<br />

^»c.egenyeit. ig..;o Uhr yi. ^


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Konservatives Organ von Obwalden<br />

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M r m d o r W g e und sättige Rebisionen<br />

Thesen von Regierungsrat Dr. Peter, Basel.<br />

1. Die heutige Diskrepanz zwischen wesentlichen Bestiminungen<br />

der Bundesverfassung, der Wirklichkeit und den Erkenntnissen<br />

und Bedürfnissen unserer Zeit haben seit langem<br />

zu einer schleichenden Verfassungskrise geführt, die nach Aus-<br />

Hebung des Vollinachtenregiines erst recht mit voller Schärfe<br />

in Erscheinung treten dürfte. Rechtssicherheit und eine Verfaffungsbasis<br />

für eine gesunde und fortschrittliche politische,<br />

wirtschaftliche und soziale Entwicklung in der Zukunft kann<br />

nur gefunden werden, wenn eine umfassende Revision der<br />

Bundesverfassung durchgeführt wird. Die nötigen Vorbereitung<br />

für dieses lange Zeit in Anspruch nehmende Werk sollten<br />

unverzüglich an die Hand genommen werden, wobei als<br />

selbstverständlich vorausgesetzt wird, daß die bisher bewährten<br />

freiheitlichen demokratischen und föderalistischen Grundsätze<br />

gewahrt bleiben müssen.<br />

2. Einzelsragen erfordern heute schon eine Sofortlösung<br />

auf dem Wege der Teilrevision: Die Ordnung des Verhältnisses<br />

zwischen Staat und Wirtschaft einerseits und der Finanzausgleich<br />

zwischen Bund und Kantonen andererseits.<br />

3. Wie die Geschichte der letzten Jahrzehnte und die heutigen<br />

Bedürfnisse ausweisen, kann der in der Verfassung verankerte<br />

Grundsatz der Handels- und Gewerbefreiheit nicht<br />

mehr durchgeführt werden. Die Einflußnahme des Staates auf<br />

die Wirtschaft ist eine zwingende Notwendigkeit. Die vom<br />

Parlament gutgeheißene Revision der Wirtschastsartikel trägt<br />

diesen« Bedürfnis Rechnung und bringt auch die erforderlichen<br />

Begrenzungen. Wennwohl nicht allen unsern Wünschen Rechuung<br />

getragen wurde, so wird doch eine den Verhältnissen gerechtfertigte<br />

Grundlage für eine neue Wirtschaftsgesetzgebung<br />

geschaffen. Wesentlich ist, daß diese Gesetzgebung den föderalistischen<br />

Notwendigkeiten angepaßt wird und daß die Rechte<br />

der Persönlichkeit in Beruf und Familie organisch eingebaut<br />

werden. Auch hier sind die Vorarbeiten beförderlich an die<br />

Hand zu nehmen.<br />

4. In die Wirtschaftsgefetzgebung greift das am 8. Dezember<br />

zur Abstimmung kommende Jnitiativ-Begehren des<br />

Landesringrs „Recht ans Arbeit" ein. Geniäß diesem Verfaffungsvorschlag<br />

soll jeder Schweizerbürger dem Staate gegenüber<br />

das individuelle Recht auf Zuweisung von Arbeit<br />

erhalten. Soweit diese Zuweisung nicht sofort erfolgen<br />

kann, ist ihm ausreichender Verdienstersatz zu gewähren. Diese<br />

Initiative ist sowohl wegen ihrer vielen Unklarheiten als auch<br />

aus grundsätzlichen Erwägungen abzulehnen. Dem Jndividualrecht<br />

aus Arbeit kann der Staat nur entsprechen, wenn er<br />

über die Wirtschaft zentral verfügen kann. Dies ist nur möglich,<br />

wenn ihm die volle Ordnung der Wirtschaft und die Verfüguug<br />

über diese Wirtschaftssubstanz übertragen wird, uud<br />

wenn er gleichzeitig auch über den Beruf des Individuums<br />

und über dessen Arbeitseinsatz verfügen kann. Diese Eingriffe<br />

in die Rechte der Persönlichkeit und des Eigentums und die<br />

Uebertragung der totalen Wirtschaftsführung an den Staat<br />

muß bekämpft werden. Die zum Ausgleich der Krisen notwendige<br />

Arbeitsbeschaffung und Lenkung der Wirtschaft durch den<br />

Staat ist auf Grund der revidierten Wirtschaftsartikel durchzuführen.<br />

5. Aus ähnlichen Gründen müssen wir auch das Volksbegehren<br />

betreffend „Wirtschaftsreform und Rechte der Ar-<br />

Michels Brautschau<br />

von Jeremias Gotthelf.<br />

Er polterte in der Stube herum, sein Zorn wuchs, statt<br />

ftch zu verflüchtigen. Anni wollte ihn bedauern, ihm zusprechen:<br />

„Micheli, fei nit böse!" sagte es, „das sind wüste Leute,<br />

'"ußt dich denen nicht achten!"<br />

Aber dieser Zuspruch war Oel ins Feuer. So wollte er<br />

nicht mehr dabeisein, sagte er, aller Leute Narr im Spiel<br />

wolle er nicht sein, so erleide ihr» das Leben. Am besten feis,<br />

C1 i gehe in Krieg, da bleibe er an einem Orte dahinten, wo er<br />

»ieniand zum Gespött mehr sei. Hier könnten ihn die Leute<br />

doch nicht in Ruhe lassen, wenn er auch keinem sterblichen<br />

Menschen was zuleide tue. Begreiflich rechnete Micheli die Locher,<br />

welche er den Leuten in die .Uöpfe schlug, für nichts, denn<br />

f'e taten ihm nicht >veh. So rechnen bekanntlich die Leute,<br />

was ihnen nicht wehtut, ist kein Weh, und was ihnen nicht<br />

-eid verursacht, keine Beleidigung.<br />

Nun kehrte sich das Wetter; und daß Michel sterben wollte,<br />

drehte Anni das Herz um. „So red mir nicht! sagte e».<br />

"Könntest dich versündigen, ich stehe es nicht aus, und hast<br />

"lcht Ursache. Wenn schon Brandschatzer da gewesen sind<br />

"ud so ein Metzgerkalb, so macht das die Sache nicht auv.<br />

^enn du daheim bleibst, so kommen die Brandschatzer nicht<br />

Mehr, und den andern wird es wohl erleiden, wenn du mit<br />

chnen nnssährst, wie du es dem gemacht hast. Von einem jo -<br />

Zen Hof weg und so jung, denk, Micheli, so einen gibt es aus<br />

^rden und im Himmel nicht. Die Hühner legen vierzehn^age<br />

sruher als an allen andern Orten; und wenn ich in die «tavl<br />

beit", das in der Verfassung die Bahn für das Programm<br />

„Die neue Schweiz" frei machen will, ablehnen. Handelsund<br />

Gewerbefreiheit werden aufgehoben. An Stelle der totalen,<br />

auch von uns abgelehnten Freiheit der Wirtschaft tritt<br />

die staatliche Planwirtschaft, die unweigerlich zur totalen<br />

Staatswirtschaft führen wird. Dieser Gefahr heißt es zu begegnen,<br />

auch wenn einzelne Vorschläge ganz oder teilweise<br />

unsere Unterstützung finden können.<br />

6. Ebenso wichtig als die Reform der Wirtschaftsartikel ist<br />

der Finanzausgleich zwischen Bund und Kantonen. Nach der<br />

Verfassung stehen dem Bund die indirekten und den Kantonen<br />

die direkten Steuern zu. Die großen Finanzbedürfnisse des<br />

Bundes erforderten seit langem durch Dringlichkeitsbeschlüsse<br />

und Vollmachten die Uebertragung direkter Steuern aus den<br />

Bund. Auch hier ist eine verfassungsmäßige klare Situation zu<br />

schaffen. Die dringliche Sanierung der Bundesfinanzen muß<br />

mit einer neuen Ausscheidung der Steuern und der Steuerobjekte<br />

zwischen Bund und Kantonen Hand in Hand gehen.<br />

Die Finanzhoheit der Kantone muß dabei gewahrt bleiben,<br />

wenn unser föderalistisches System erhalten werden soll.<br />

öoziiWtik im Neuste zeWer AMWitik<br />

Thesen von Dr. I. David, Zürich.<br />

I. Die soziale Frage ist heute nicht bloß Sache der Mode<br />

oder revolutionärer Parteien, sondern rührt an die Fundamente<br />

der staatlichen Gesellschaft. Ueber bloße Verbesserung<br />

hinaus geht es um grundsätzliche Fortentwicklung des<br />

gesellschaftlichen Prozesses. (Vergl. Frankreich, England,<br />

USA, Indien, Deutschland, Oststaaten, Rußland).<br />

II. Im wesentlichen kann man das Problem unter drei<br />

Gesichtspunkten zusammenfassen:<br />

1. Soziale Sicherheit, aber ohne Verlust der Freiheit und<br />

und Selbstverantwortung.<br />

2. Soziale Mündigkeit, aber ohne Aufhebung von Ordnung<br />

und Autorität.<br />

3. Ein neues soziales Gleichgewicht, aber ohne völlige<br />

Nivellierung und Verrnaffnng.<br />

III. Soziale Sicherheit: Es handelt sich um die Sicherheit<br />

verschiedener Gesellschaftsschichten, die Sicherheit durch und<br />

in der Gemeinschaft. —Das Streben nach größerer sozialer<br />

Sicherheit ist im wesentlichen berechtigt, aber es müssen Formen<br />

gefunden werden, die Freiheit und Selbstverantwortung<br />

nicht ausschalten oder untergraben. Zu diesem Fragekreis gehören<br />

u. a.: Lebensraum (geistiger und materieller) der Familie;<br />

AHV; Arbeitsgesetzgebung; Eingentumsfrage in neuer<br />

Sicht; Probleme der Entwurzelung und neuen Verwurzelung<br />

in Beruf und Vaterland.<br />

IV. Soziale Müdigkeit: Volksschichten, die bishin mehr<br />

passiv dirigiert wurden, müssen stärker zu aktiver Mitarbeit<br />

und Mitverantwortung herangezogen werden. Zu diesem<br />

Problemkreis gehören u. a.: Betriebs- und Berussgemeinschast;<br />

Gewerkschaftsfrage, Frauenfrage.<br />

V. Neues soziales Gleichgewicht: Verhältnis der Stände<br />

untereinander; Lohn und Preis; Kapital und Arbeit und das<br />

Verhältnis zum Staat.<br />

VI. Die konkreten Aufgaben stehen heute unter diesem Gesichtspunkt<br />

an erster Stelle:<br />

gehe, so fragen mir die vornehmsten Herrenfrauen nach und<br />

geben mir gern einen halben Kreuzer mehr für das Pfund<br />

Anken: es sei keiner so süß wie der Knubelanken, sagen sie<br />

immer. Und redet dann von Krieg und Sterben, nein, Micheli,<br />

selb ist dir nicht ernst. Red nur nicht mehr so, könntest dich<br />

doch verfehlen, wenn es unser Herrgott für Ernst nehmen<br />

würde, er ist manchmal viel exakter, als man meint."<br />

„Nun", sagte Micheli und schlug mit der Faust aus den<br />

Tisch wie ein trotzig Kind, „wenn ich nicht sterben soll, so will<br />

ich heiraten, selb will ich dann, das muß mir sein!"<br />

Da stand nun Anni, alle Löcher im Gesicht angelweit aufgesverrt,<br />

nicht bloß wie Frau Lot, als sie hinter sich sah in<br />

Sodoms und Gornorrhas Flammenmeer, sondern als ob es<br />

sehe den Blitz vom Himmel fahren in das Pulver hinein, welches<br />

es vierzehn Tage geregnet, als ob es bereits sehe, wie die<br />

Menschen als gebratene Gänse gen Himmel führen. Es hatte<br />

ihm den Atem gestellt, die Sprache fand es nicht. Endlich beaann<br />

es zu schnopsen, als ob es eine halbe Stunde unter Wasser<br />

gelegen, und schnopsete weiter: „Heiraten, heiraten, ach,<br />

ach, heiraten, ach, ach, ach Gott und alle Güte!"<br />

Das Wort hatte es getroffen wie ein gewaltiger elektrischer<br />

Schlag und war ihm in alle Glieder gefahren. Von dem Gedanken<br />

daß Micheli je heiraten könne, war es so weit entsernt<br />

als vom Morgen der Abend ist. Mütter denken schon<br />

an das Heiraten der Söhne, wenn sie ihnen zum erstenmal<br />

die Brust reichen, halten Musterung unter den Töchtern des<br />

Landes, ob wohl eine würdig des Glückes sei, bei ihr Söhnisweib<br />

zu werden. Hat eine eine Sohnsfrau, so kann sie möglicherweise<br />

Großmutter werden, und dies betrachten Weiber in<br />

1. Allseitige, umfassende Förderung des Familiensinnes<br />

und Familienlebens. Hier muß der stärkste Hort sozialer Sicherheit<br />

sein.<br />

2. Planmäßiger Ausbau der Betriebs- und Berufsgemeinfchaft;<br />

dafür Abbau der Bürokratie. Problematik der Verbände.<br />

3. Erneuerung unseres Erziehungswesens. Was heißt „soziale<br />

Gesinnung"? Aufstiegsmöglichkeit für Begabte.<br />

4. Gesunderhaltung der Stände (Außer der Arbeiterschaft<br />

auch des Bauernstandes und des Mittelstandes!). Ihre Zusammenarbeit<br />

zum Wohle des Volksganzen.<br />

5. Noch stärkere soziale und wirtschaftliche Entwicklung<br />

unserer katholischen Kantone.<br />

VII. Es fällt heute der Schweizerischen Konservativen<br />

Volkspartei die schwierige, aber entscheidende Ausgabe zu:<br />

nicht bloß Jnteressenpartei, sondern Volkspartei zu sein, und<br />

zwar auf weltanschaulicher Grundlage. Sie muß darum:<br />

1. Zur Verwirklichung der sozialen Postulate tatkräftig<br />

beitragen. Davon hängt weitgehend nicht bloß die Ruhe im<br />

Staat, sondern auch die Erhaltung einer sittlichen Aussassung<br />

der Volksgemeinschaft ab.<br />

2. Nicht bloß die Lösung der andern kritisieren oder ihnen<br />

blind folgen, sondern tatkräftig und großzügig auf die eigene<br />

Lösung hinsteuern!<br />

3. Nicht bloß das gute Alte verteidigen, sondern mutig<br />

auch das Neue anpacken! Dazu ist freilich intensives Studium<br />

notwendig. — Erneuerung des Wirtschafts- und Sozialprogrammes?<br />

O b w a l d e n<br />

Schirmbildaktion. (Mitgeteilt von der Sanitätsdirektion<br />

Obwalden.) Von der vom 21. Oktober bis 13. November in<br />

Obwalden durchgeführten Schirmbildaktion wurden 2972<br />

Schüler und Lehrer obligatorisch und 169V erwachsene Personen<br />

freiwillig, also total 4662 Personen erfaßt.<br />

Die hiebei erhobenen Befunde beziehen sich auf Erkranknngen<br />

und krankhafte Veränderungen sämtlicher Brustorgane,<br />

wie Lunge, Brustfell, Herz, Aorta und Brustskelett. — Sie<br />

wurden unterschieden in solche, die im Interesse seiner Umgebung<br />

dringlich einer genauen ärztlichen Abklärung und<br />

Behandlung bedürsen, —• und solche nicht dringlicher<br />

Natur, deren genaue Kenntnis und Überwachung aber doch<br />

im Interesse der betreffenden Personen liegt.<br />

Bei den Schuluntersuchungen wurden insgesamt 4 0<br />

dringliche und 87nicht dringliche Befunde erhoben.<br />

Von den freiwilligen Erwachsenen waren 58 Dringliche<br />

und 86 Nicht dringliche.<br />

Die Tatsache, daß sich unter diesen 98 einer ärztlichen Untersuchung<br />

dringlich Ueberwiesenen eine bestimmte Anzahl bisher<br />

unbekannter, ihre Umgebung gefährdender Bazillenstreuer<br />

befinden, beweist den hohen Wert, der einer allgemein<br />

durchgeführten Schirmbilduntersuchung zukommt.<br />

Weihnachtsbitte aus dem Kantonsspital. Um unsern<br />

Pflegebefohlenen im Krankenhaus und im alten Spital eine<br />

Weihnachtsfreude mit einer bescheidenen Bescherung bereiten<br />

zu können, sind wir wie immer auf die Spenden unserer<br />

Gönner angewiesen. Man hat uns in diesem Werke christlicher<br />

Nächstenliebe von jeher in sehr verdankenswerter Weise unterstützt.<br />

Und so richten wir auch diesmal wieder mit vollem<br />

einem gewissen Alter als Avancement, welches mit gewissen<br />

Berechtigungen verbunden ist. Kindermütter aber haben es<br />

ganz anders, natürlich. Sie denken zwar nicht daran, Sonne,<br />

Mond und Sterne zu stellen, wie Josua es getan, indessen was<br />

sie als Kind empfangen, möchten sie doch als das gleiche Kind<br />

behalten in alle Ewigkeit, denn es ist mit dem Kinde aus,<br />

ist es auch aus mit der Mutterschaft.<br />

Es ist also nicht bloß Eigennutz dabei, sondern wirkliche<br />

mütterliche Liebe, welche nicht um das Kind kommen will.<br />

„Du mein Gott", ächzte Anni endlich im Zusammenhang,<br />

»jetzt gar noch heiraten, jetzt ist mir nicht mehr zu helfen! Du,<br />

Micheli, mein Micheli, heiraten! Was habe ich dir zuleid getan,<br />

daß du mir das antun willst? Tust du mir das zuleid,<br />

bann ist es aus mit mir. Dann bin ich fertig! Nun, mir ist es<br />

gleich, aber wer sieht dann zu dir, kocht dir, was du liebst,<br />

bettet dir, wie du gerne liegst, sorgt für weiße Hemden, plättet<br />

dir die Strümpfe und nimmt es an mit Geduld, wenn du<br />

wüst tust? Du kannst mich erbarmen, Micheli, aber du wirst<br />

dich wohl noch anders besinnen."<br />

„He", sagte Micheli, „wenn ich schon heirate, kannst du die<br />

Sache gleich machen, es sagt ja niemand, daß du fortsollest.<br />

Was du nicht machen magst, nimmt dir die Junge ab."<br />

„Ja, abnehmen, da bleiben, dSach machen, jawohl, das<br />

käme schön, da sieht man, was du für ein Kind bist. Du guter<br />

Micheli, du weißt nicht, was das Weibervolk ist heutzutage,<br />

und wie die heutigen Meitscheni sind!" jammerte Anni. „Die<br />

können nichts und mögen nichts als den Narren machen, Roten<br />

saufen, vor dem Haus hocken, zMärit laufen und fressen,<br />

was Geld kostet. Mögen niemand leiden, wissen nichts, machen


Der Bundesrat erklärt:<br />

Wir können nicht Hand dazu bieten, Versprechungen in die<br />

Verfassung aufzunehmen, die in der vorgeschlagenen Form<br />

überhaupt nicht verwirklicht werden können oder deren Verwirklichung<br />

tiefgreifende Aenderungen der Struktur von<br />

Staat und Wirtschaft zur Folge hätte, die mit dem Wesen<br />

unseres Staates nicht vereinbar wären.<br />

8. Dezember: N e i n !<br />

Vertrauen an unsere geehrten Lieferanten, Arbeitnehmer<br />

und ein weiteres Publikum die Bitte um eine Weihnachtsspende,<br />

sei es in bar oder in natura. Im Krankenhaus befinden<br />

sich zirka 40 Patienten und im alten Spital über 80<br />

Pfründer. In der gegenwärtigen Zeit der Rationierung ist<br />

es keine leichte Aufgabe, für jeden nur etwas Weniges zu beschaffen,<br />

weshalb uns sehr gedient wäre, wenn die Spenden<br />

recht bald eingehen würden, für die wir schon im voraus herzlich<br />

danken. Bargaben können auf unser Postcheckkonto VII/842<br />

einbezahlt oder im Spital abgegeben werden, wo auch Naturalgaben<br />

dankbar entgegengenommen werden.<br />

Mit verbindlichstem Danke wünschen allen Gönnern frohe<br />

Weihnachten<br />

Schwester Oberin und Verwalter.<br />

Die Arbeiterschaft und die Duttweiler-Jnitiative. (Einges.)<br />

Wie reimt sich das zusammen? Am kommenden 8. Dezember<br />

haben wir über das Volksbegehren „Recht aus Arbeit" abzustimmen,<br />

welche Initiative vom Landesring der Unabhängigen<br />

durchgeführt wurde. Es wird gefordert, daß der Staat<br />

dem Arbeiter Arbeit zu gerechten Löhnen beschaffen soll usw.<br />

Arbeiter bedenke aber, wenn dir der Staat zu jeder Zeit<br />

genügend Arbeit zur Verfügung stellen muß, wo sollen da die<br />

Mittel hergenommen werden; denn auch wir Arbeiter sind ein<br />

Glied des Staates, und somit Handkehrum wieder die Zahlenden.<br />

Was würdest du dazu sagen, wenn du z. B. als Bauarbeiter<br />

keine Arbeit hättest und dich der Staat in eine andere<br />

Branche stecken würde, wo du überhaupt kein Interesse<br />

daran hättest? Oder wenn ein Schreiner oder Schlosser z. B.<br />

ins Tiefbaugewerbe gesteckt würde, wo die Arbeit auf alle<br />

Fälle die schwerste ist? Wie sah es aus, als in den Krisenjahren<br />

aus der Uhrenindustrie Arbeiter ins Baugewerbe geschoben<br />

wurden, was hatten diese armen Uhrenarbeiter zu- leiden<br />

an der nicht gewohnten und körperlich sehr strengen Arbeit?<br />

So könnte es wieder kommen und das soll nicht werden. Im<br />

weitern darf ich verraten, daß gerade jetzt der Landesring der<br />

Unabhängigen Unterschriften sammelt zu einer Petition<br />

an die Bundesversammlung betr. Verteilung der<br />

Ueberschüsse des zentralen Fondes der Lohn- und Verdienstausgleichskassen.<br />

Worin u. a. enthalten ist:<br />

„Die unterzeichneten Schweizer Bürger und Bürgerinnen<br />

sind mit der vom Bundesrat vorgeschlagenen Verteilung der<br />

Ueberschüsse des zentralen Fonds der Lohn- und Verdienstausgleichkassen<br />

für Arbeitsbeschaffung, Arbeitslosenfürsorge,<br />

zur Unterstützung finanzschwacher Kantone (durch teilweise<br />

Uebernahme der durch diese zu zahlenden Anteile zur Finanzierung<br />

der kommenden Alters- und Hinterbliebenenversicherang)<br />

nicht einverstanden." Also der Bund soll vom Ausgleichsonds<br />

nichts für Arbeitsbeschaffung entnehmen, wo doch<br />

ausschließlich Arbeitgeber und Arbeitnehmer ihren Tribut<br />

geleistet haben. Der Landesring will das Recht aus Arbeit, und<br />

auf der andern Seite soll gerade vom Fonds, welchem wir<br />

auch beisteuern mußten, nichts entnommen werden für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen!<br />

Darum stimme am 8. Dezember ein N e i n. W.<br />

Das Recht auf Arbeitslager. — Zur Volksabstimmung<br />

vom 8. Dezember. Der Landesring der Unabhängigen ist vor<br />

vier Jahren auf der Suche nach einem zügigen Schlager für<br />

die Nationalratswahlen 1943 in der sozialpolitischen Rumpelkammer<br />

auf das Schlagwort „Recht auf Arbeit" gefallen. Mit<br />

viel Geschrei und Stimmaufwand — wie das beim Landesring<br />

so üblich ist — wurde diese nicht besonders orginelle und<br />

in der Tat schon reichlich abgestandene Idee frisch aufgebügelt<br />

und dem Volk als Wunschbild vor Augen geführt: Jeder<br />

arbeitslose Bürger hat das Recht, vom Staate Arbeit zu verlangen;<br />

der Staat ist verpflichtet, ihm ä tout Prix eine Stelle<br />

zur Verfügung zu halten.<br />

Wie verlockend diese Forderung ist, so gefährlich ist auch<br />

die Konsequenz, die ein „Recht auf Arbeit" nach sich zieht,<br />

denn sie führt auf dem kürzesten Weg zur sozialistischen<br />

Staatswirtschast. Es ist fast ein Witz, zu sehen, daß ausgerechnet<br />

jene Partei, die sich etwas darauf einbildet, Gralshüter<br />

der Freiheit im Schweizerland zu sein, den Sozialisten für die<br />

Forderung nach Staatswirtschast und damit zur Unterdrükkung<br />

jeder wirtschaftlichen Freiheit Handlangerdienste leistet.<br />

Oder ist es etwa ein Zufall, daß gleichzeitig auch die Sozialdemokraten<br />

ein Volksbegehren im Feuer haben (worüber anfangs<br />

nächsten Jahres abzustimmen sein wird), das nicht nur<br />

den gleichen Namen trägt, sondern auch die gleiAen Folgen<br />

nach sich ziehen wird?<br />

. Ausdrücklich will zwar der Landesring das „Recht auf<br />

Arbeit" in einer freien Wirtschaft verwirklichen. Mit diesem<br />

Textkniff wird aber nur versucht, dem Schlagwort vom totalen<br />

Staat ein freiheitliches Mäntelchen umzuhängen. Die Sozialisten<br />

geben sich gar keine Mühe, das Ziel ihres „Rechts<br />

auf Arbeit" zu vertuschen, sondern sagen offen und brav, daß<br />

damit der Weg für die Verwirklichung ihres Programms<br />

„Neue Schweiz" freigelegt werden soll, jener „neuen"<br />

nichts und hassen und verfolgen alle, wo ihnen dSach machen<br />

müssen, und gönnen niemand das lautere Wasser. Ausgestrüßt<br />

sind sie von Kindsbeinen an wie die Pfauen, und weiß dir<br />

doch keine mehr, wo man den Hühnern die Eier greift!<br />

Stumpfhosen trägt dir keine mehr, da müssen die ganze<br />

Strümpfe mit Fürfüßen sein jahraus, jahrein, denk, Micheli,<br />

dann ist es anseiertötschlet, und Milch kannst ans Tannzapfen<br />

drücken. Eier und Milch werden dir gebraucht, daß du gar<br />

nichts davon iveißt, du armes Tröpfli! Dem soll ich zusehen,<br />

nichts dazu sagen, selb stünde ich nicht aus, und wenn ich mich<br />

auch noch leiden wollte bei einem Bröfmeli Brot und einem<br />

Tröpfli blauer Milch und es abverdienen mit Kuderspinnen<br />

und Wollerupfen. Aber sehen, wie du ermagerst und dir die<br />

Kleidleni am Lybli umeschlottern wie des Großvaters Kutte<br />

an einem Bohnenstecken, nein, Micheli, nein, das will ich<br />

nicht das drückt mir das Herz ab."<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Schweiz, die uns nach russischem Vorbild die Segnungen des<br />

totalen Staates bringen soll. Es beleget nur die politische md<br />

Stans kennen — anbringen. Analog der Bereinigung ehcmaliger<br />

Sarner Handelsschüler, welche sich zum Ziele gesetzt hat,<br />

den Mitbürgern in kaufmännischer Hinsicht ihr Wissen zu ver-<br />

Mitteln, wäre es doch auch eine dankbare Aufgabe für die Alt-<br />

Herren der Studentenverbindung „Snbsilvania", durch Bortragsreihen<br />

während den Wintcrinonaten diese fühlbare Lücke<br />

auszufüllen. Die H. H. Professoren des Kollegiums würden<br />

sicher anch hier ihre Unterstützung nicht versagen. *r.<br />

Sarnen. (ilorr.) Dem sehr lesenswerten 22. Jahresbericht<br />

des Lungensanatorinin-Vereins Sanitas, Dcwos, ist zu ententnehmen,<br />

daß anstelle des verstorbenen Präsidenten alt Nationalrat<br />

Dr. Eonrad Bürgi, Zürich, unser Hr. alt l'undammann<br />

lind alt Ständerat Dr. Walter A in stalden<br />

zum neuen Steuermann des Vereins erkoren worden ist. Herzliche<br />

Gratulation!<br />

Obwalden hatte in der „Sanitas" im sichre 1945 17 Patienten<br />

mit 2382 Verpflegungslagen. Dazu kommen noch zwei<br />

Patienten der Krankenkasse Lionkordia.<br />

Der Kampf gegen die Tuberkulose ninß in unserem Lande<br />

auch sürderhin mit aller Energie geführt iverden. Dank und<br />

Anerkennung den mutigen Kämpfern nnd kämpferinnen!<br />

Sächseln. (Einges.) Am ersten Dezembersonntag tagte, etwas<br />

verspätet, die Einwohner- nnd Bürgergemeindeversannulung.<br />

Die E i nwo h n e r g e in e i n d e, erstmals umsichtig<br />

präsidiert vom neuen Gemeindepräsidenten, Herrn Konstantin<br />

Hinter, bestätigte Herrn Anton Anderhälden als Kirchensigrist<br />

und entsprach ohne jede Diskussion drei gemeinderätlichen<br />

Anträgen: Ersetzung von vier bisherigen llnterflur-<br />

Hydranten im Kostenvoranschlag von Fr. 2800.—, Bewilligung<br />

eines jährlichen Beitrages von 15 Rappen ans den »opt<br />

der Bevölkerung an das in Gründung begriffene kantonale<br />

katholische Jugendamt für die weibliche Jngend, sowie Bewilligung<br />

eines allgemeinen Credites von Fr. 22000.— ""<br />

den Gemeinderat für verschiedene Borbereitnngen aus die<br />

Heiligsprechungsfeiern des seligen Bruder Klaus. Zum gcmeinderätlichen<br />

Antrag auf Ausführung des vierten Teilstückes<br />

der F l ü e l i st r a ß e nach der vom Kantonsingenieurbnreau<br />

ausgearbeiteten Variante C im Kostenvoranschlag von<br />

(fr. 97 000.— stellte tzr. alt Kantonsrat Joseph Schälii«, Dosferi,<br />

durch dessen Land das beabsichtigte Traee führen sollte,<br />

den Gegenantrag. Ebenfalls ablehnend äußerten sich.an der<br />

Gemeinde feine Sohne Joseph und Anton Schälin. Die erste<br />

O v o m a<br />

(Jiürktaucti


Aus der Kriegswirtschaft<br />

Eine zusätzliche Weißmehlzuteilung.<br />

Die eidgen. Getreideverwaltung verfügt gegenwärtig über<br />

•nett kleinen Posten Weizenmehl, der bald verwendet werden<br />

Ja die knappen Mehlzuteilungen auf der Lebensmittelf'<br />

te stets zu Klagen Anlaß gegeben haben, soll nun dieses<br />

im Dezember, im Hinblick auf die Festtage, dem Koni,m<br />

zugeführt werden. Es sollen daher auf den 7. Dezember<br />

Uumbe blinde Coupons freigegeben werden: auf der<br />

Sen Karte: 2 Coupons B zu je 200 g = total 400 g; auf<br />

halben Karte: ein Coupon B zu 200 g und auf der Kiu-<br />

Lebensmittelkarte ein Coupon BK zu 200 g. Diese blinden<br />

Kupons gelten als Wechselcoupons, die Anspruch für den Be-<br />

. von Weißmehl, Grieß, Backmehl, Mais oder Brot/Backwaren<br />

geben.<br />

Um tvenigstens für den Weihnachtsmonat die derzeitigen<br />

niedrigen Rationen etwas zu verbessern, werden im Dezem-<br />

L blinde Coupons für 200 Punkt K ä s e, 100 Gramm K ä -<br />

. rci-B ut ter, 50 Gramm S ch w einef e 11, 50 Punkte<br />

Zchaffleisch, 400 Gramm Mehl und 250 Gramm Z u k -<br />

ker in Kraft gesetzt. Die Bekanntgabe der einzelnen Coupons<br />

erfolgt am 7. Dezember. — Diese Rationenerhöhung ist leider<br />

noch kein Anzeichen für eine unmittelbare Besserung unserer<br />

Ernährungslage. Die Versorgungsschwierigkeiten halten unvermindert<br />

an.<br />

Fleischverlauf an Weihnachten und Neujahr.<br />

Zur Entlastung der Vortage von Weihnachten und Neujahr<br />

wird der Fleischverkauf an den Montagen vom 23. und 30.<br />

Dezember ganztägig freigegeben.<br />

Wstimmung verlief unentschieden. Bei der Wiederholung der<br />

Abstimmung gaben die Stimmenzähler mehrheitlich das Mehr<br />

dem Gegenantrag, so daß der geineinderätliche Antrag mit<br />

Wappen' Mehr unterlegen ist. Es wird also weiterhin durch<br />

die Bachgasse kutschiert!<br />

Die B ü r g e r g e m e i n d e v e r s a m m l u n g bestätigte<br />

aus vier Jahre die Bürgergemeinderäte Paul von F l ü e<br />

und Zivilstandobeamter Earl Buch er. Ersterer machte das<br />

Angeding, allenfalls während der Amtsdauer zurücktreten zu<br />

können. Die Gemeinde nahm Kenntnis vom Ausscheiden von<br />

Gemeindeschreiber Ludwig von Moos nnd von Herrn Kamil<br />

von Moos, Steinen, ans dem Gemeinderat und wählte zu<br />

neuen Mitgliedern des Bürgergemeinderates mehrheitlich Hr.<br />

Otto von Ah, Holzbildhauer, Bahnhofplatz, und einstimmig<br />

Hr. Kantonsrat Vital A n d e r h a l d e n, Blatti. Als<br />

Bürgergemeindepräsident wurde Hr. Paul von Fliie und als<br />

Ranftsigrist Hr. Albert Omlin auf ein Jahr bestätigt. Auch<br />

bei der Bürgergemeinde wurden die gemeinderätlichen Anträge<br />

unbestritten gutgeheißen, nämlich die Erhöhung des<br />

Stuhlgeldes in Aelggi auf Fr. 10. je Kuhschwere bis zur<br />

Abzahlung des Meliorativnsaulcihens, sowie die Außenrenovation<br />

des ehemaligen Wirtshauses zur „Krone", des sogen.<br />

Waisenhauses, im Kostenvoranschlag von Fr. 15 000.—.<br />

Nach dreiviertelstündiger Dauer waren alle Geschäfte erledigt.<br />

Alpnach. (S M orr.) E i n wo h n e r g e m e jn d e. Die<br />

stimmfähige» Einwohner fanden sich am 1. Adventsonntag zur<br />

sog. Martinigemeinde zusammen. Die Wichtigkeit der Traktanden<br />

fand rege Anteilnahme. Die katholische jtirchgemeinde<br />

genehmigte die Neuordnung betreffend Besoldung der Pfarrgeistlichkeit<br />

nnd des Kirchensigristen. Dem Gemeinderat wird<br />

Vollmacht erteilt, daß die Testamente von Melchior von Atzigen<br />

und Alois von Atzigeu sei., Amerika, entgegengenommen<br />

werden. Wir hoffen, die „eingefrorenen" Gelder werden bald<br />

in die jiirchenkaisc fließen.<br />

Die Geschäfte der politischen Gemeinde warfen höhere<br />

Wellen. Herr Präsident Müller gab Kenntnis über die Rekurse<br />

der Steuerverwalter-Wahl vom Frühjahr. Gefetzesmäßig<br />

mutz dieser vom Gemeinderat gewählt werden und nicht<br />

vom Volk. Darüber ist ja genug Druckerschwärze verbraucht<br />

worden, datz sich niemand zur Diskussion meldete. Mit der<br />

Kenntnisgabe betr. Wasserversorgung im Grunderberg kam<br />

"Fluß" ins Ganze. Herr Ratspräsident schilderte die Projektierung<br />

als zu kostspielig in dieser Zeit mit zirka Fr. 200 000.<br />

Darum wird sie in die Schublade der Geschäfte nicht aber ad<br />

Akta gelegt. (Wenn dann die Spinnhoppen nur nicht Plan<br />

und Banknoten verschlingen!) Hr. alt Gemeindepräsident Simon<br />

Hetz weist auf andere Quellen hin als auf das sog. Meisibachwasser.<br />

Man muß dem Bezirk Grunderberg anständige<br />

Wasserverhältnisse schassen. Darüber ist man sich einig. (Hier<br />

wäre ein ganz „schwerer" Onkel aus Amerika nötig!) Das<br />

Kreditbegehren verbunden mit der Vollmacht zur Korrektion<br />

der Einmündung der Schoriederstraße in 'die Hauptstraße und<br />

rechtsseitiger Trottoirlegung war sehr umstritten. Ein Flugblatt<br />

vom Samstag verlangte ganze Arbeit. Herr Gemeinderat<br />

Hermann Hetz stellte Verwerfungsantrag mit dem Austrag,<br />

das Projekt anderweitig zu studieren. Herr alt Präsident<br />

Simon Hetz legte die Gründe dar, datz auch die „Läden"-<br />

Hütte der Firma Gebr. Müller verschwinden soll, aber nicht<br />

zu vollen Lasten der Gemeinde. Herr Präsident Müller, der<br />

in diesen Geschäften die Leitung in die Hände des Vizepräfidenten<br />

gelegt, verteidigte den Antrag der Ratsmehrheit und<br />

die Interessen seiner Firma. Nach längerer Diskussion unterlag<br />

der gemeinderätliche Antrag in der Abstimmung mit beträchtlichem<br />

Mehr bei vielen Enthaltungen. Somit war auch<br />

die Korrektion der Schoriederstratze „gefällt". Die Versammlung<br />

konnte nach einstündigem Verlauf geschlossen werden. —<br />

Hoffen wir, datz das Stratzenproblem zum Nutzen der Allgemeinheit<br />

befriedigend gelöst werde.<br />

Giswil. (Eing.) Im „Unterwaldner" vom 30. November<br />

<strong>1946</strong> lesen wir, datz unser beliebte Gemeindearzt Hr. Dr. med.<br />

Biner sich an der Gemeindeversammlung ein offenes Wort<br />

gestattete zur Vorlage unserer Pfarrkirchenheizung, welche<br />

ein dringendes Bedürfnis wäre. Kommt ein Auswärtiger, deren<br />

es in Giswil viele hat, an Sonntagen zum Gottesdienst,<br />

so verwundert er sich, wie die vielen Kirchenbesucher im Winter<br />

bei der empfindlichen Kälte und jn der sehr unbequemen<br />

Bestuhlung solange ausharren, trotzdem sie von den Predigten<br />

vielmals kein Wort verstehen. Andernorts besteht die Heizung<br />

der Kirchen schon seit Jvhren. Datz der größte Teil der<br />

Einwohner von Giswil die Kirchenheizung wünschte wie Hr.<br />

Dr. Biner, statt einer grotzen Turnhalle, ist selbstverständlich.<br />

Das Turnen kann während des Jahres zum großen Teil in<br />

Gottes freier Natur stattfinden, was vielleicht nur zur Gesundheit<br />

beiträgt. Zudem besteht ein grotzes, schönes Schützen-<br />

Haus in Giswil, das auch als Turnlokal vollauf genügen<br />

könnte. Bei der heutigen Teuerung sollten alle erheblichen<br />

Kosten und Ausgaben möglichst eingespart werden.<br />

Giswil. (Eing.) Im „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" Nr. 88 vom<br />

6. November <strong>1946</strong> ist unter Giswil ein Artikel betr. Forstrechnnng<br />

Giswil und Losholzaufschlag erschienen. Unter andenn<br />

heißt es:<br />

„Zur Begründung dieser an sich gerechtfertigten Matznahine<br />

unterbreitet der Forstverwalter Josef Berchtold-Halter<br />

j der Einwohnerschaft von Giswil einen Auszug aus der Forstrechnnng<br />

für 1945." Der Schreibende dieser Zeilen möchte<br />

1 im Einverständnis vieler Einwohner und Bürger hiemit hös-<br />

; lich anfragen, wer denn solche Forstrechnungen erhalten habe.<br />

' Ich selbst erinnere mich nur an die Rechnungsablage an der<br />

I Einwohnergemeindeversammlung. Ich frage an: Wurde in die<br />

Haushaltungen eine Rechnung versandt, oder in welchem Sinne<br />

wurde diese Forstrechnung bekanntgegeben?<br />

Unter anderem ist angeführt, daß volle 93 000 Fr. nur für<br />

Arbeitslöhne bezahlt wurden, was sehr zu begrüßen ist; trotz<br />

der zu kleinen Forstarbeiterlöhne summiert sich dieser Posten.<br />

Ist aber da der Fuhrlohn mitinbegrissen oder nicht? Wäre es<br />

nicht rentabel, wenn sich die Bürgergemeinde Giswil erlauben<br />

würde, einmal an die Anschaffung eines Traktors zu gelangen,<br />

um teure Transportkosten zu vermeiden. Auch die Arbeit<br />

bei schlechter Witterung ist unrentabel unh soll wo immer<br />

möglich ausgeschaltet werden. Wie wäre es, wenn jedem<br />

Einwohner und Bürger eine Forstrechnung zugestellt würde,<br />

damit man die detaillierten Posten ansehen könnte und somit<br />

ein klares Bild bekäme? Ich zweifle nicht am geringsten an der<br />

Richtigkeit der Rechnung, aber nach den Auszügen der Rechnung<br />

lt. „<strong>Obwaldner</strong> Vol-kssreuud" ist es interessant zu vernehmen,<br />

in wie weit die Rechnung oder in welcher Form selbe<br />

den Bürgern und Einwohnern zur Verfügung gestellt wurde.<br />

Einer für viele.<br />

Giswil. (Korr.) Dem freundlichen Rufe des H. H. Präses<br />

folgten am letzten Sonntag ein schönes Trüpplein Jungmänner,<br />

vorab die jüngere Garde, zur gewohnten Monatsversammlnng.<br />

Nach kurzem Gebet und einem frohbewegten Jungmännerlied<br />

kam der Präses zu einem Knrzvortrag: „Der junge<br />

Mann, ein verantwortungsbewußter Eidgenosse", wonach<br />

er zugleich auf die hl. Adventszeit hinwies, mehr Ernst fürs<br />

Leben zu fassen und sich besser zu vertiefen im Christusglauben.<br />

Die Weihnachtszeit rückt näher. Somit soll sich jeder richtig<br />

vorbereiten aus den gnadenvollen Augenblick der Weihnacht.<br />

Auf das Apostolat der guten Presse spornt er uns an,<br />

eifrige Kämpfer zu sein, für diese zu werben.<br />

Liebe Jungmänner, habt ihr es verstanden? Nützet die Adventszeit<br />

dazu aus, Sauberkeit zu schaffen im katholischen Familienkreis.<br />

Fort mit aller freisinnigen Presse. Schasst katholische<br />

Lektüre ins Haus. Nur was auf dem Fundament Christi<br />

beruht, hat bleibenden Wert für unsere Seele.<br />

Kantone<br />

Zug. (*) In Baar starb nach kurzer Krankheit Hr. Landammann<br />

E. Staub im 71. Altersjahr. Auf Ende des Iahres<br />

wäre er aus der Regierung ausgetreten und sein Nachfolger<br />

ist durch das Zuger Volk bereits am letzten Sonntag<br />

gewählt worden. Landammann Staub war der Bruder des<br />

Gnädigen Herrn in Einsiedeln, der leider schon länger schwer<br />

krank darniederliegt. Mit Landammann Staub steigt ein konservativer<br />

Kernmann ins Grab. Er hat alle Stnsen der politischen<br />

Hierarchie in einer kleinen Demokratie durchschritten,<br />

angefangen beim Gemeinderat und Gemeindepräsidenten in<br />

Baar und sodann während 16 Jahren als Regierungsrat und<br />

Baudirektor des Standes Zug. Nebenbei betreute er ein Ingenienrbnreau,<br />

spezialisiert auf Wasserbauten und als solcher<br />

war er auch in Obwalden kein Unbekannter. Wir wollen diesen<br />

verdienten Magistraten und vortrefflichen Menschen im<br />

besten.Andenken bewahren. Der verehrten Trauerfamilie auch<br />

aus dem Lande Bruder Klausens unsere herzliche Teilnahme!<br />

M<br />

de« TlllllliiM<br />

Keine halben Maßnahmen.<br />

Die Landwirtschaft kann einem Verfassungsartikel, wie er<br />

durch das Begehren des Landesrings verlangt wird, nie zustimmen.<br />

Was sie als notwendig erachtet, das sind Maßnahmen,<br />

die den Arbeitswillen und die Arbeitsenergie fördern<br />

und nicht noch mehr hintanhalten. Darum stimmt die Bauernsame<br />

am 8. Dezember geschlossen: Nein!<br />

„Verbreitet de« Maldner LoMennii!"<br />

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wagt es nicht? Wir wagen mit ihm den kecken Sprung vom<br />

außerrhodischen Gäbris nach Irland und wissen fortan, was<br />

Appenzeller Dialekt und englische Sprache gemeinsam haben.<br />

Auch die Frage, ob das Gaiser Bähnchen eine Seele hat,<br />

wird uns beantwortet. Wie ein Mörder, dem eine fremde<br />

Frau aus Erbarmen Unterschlupf gewährt, Brigittli die Rottaufe<br />

erteilt, wie ein wehes Erlebnis zur erlösenden Geburt<br />

wird, das sind Geheimnisse, die nur ein Dichter und Seelenkenner<br />

uns offenbaren kann. Auch der Gegner des Frauenstimmrechts<br />

freut sich ob der Bekanntschaft mit Frl. Männlich,<br />

die es so trefflich versteht, praktisches Leben und edle<br />

Kunst in Einklang zu bringen. — So sind zwölf der feinsten<br />

und ansprechendsten, teilweise unbekannten Erzählungen des<br />

Dichters gesammelt.<br />

Radio — Beromünster<br />

Donnerstag, 5. Dezember.<br />

11.00 Wir kommen zu Dir. 11.30 Schweizer Unterhaltungsmusik.<br />

12.15 Klavierjazz. 12.40 Parade der Novitäten. 13.15<br />

Die schönen Neuaufnahmen. 13.30 Notiers und probiers. 16.30<br />

Studierende des Basler Konservatoriums vor dem Mikrophon.<br />

17.00 Konzert des Radiosextetts. 18.00 Tierkinder im Zoologischen<br />

Garten Basel. 18.30 Negro Spirituals. 18.45 Sendung<br />

der Radio-Kameraden. 19.00 Klaviermusik. 19.40 Echo der<br />

Zeit. 19.55 Schal-platten. 20.00 Konrad und Luise. Eine<br />

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preisrätselhafte Geschichte. 20.30 Volkslieder aus Oesterreich.<br />

20.50 Orchestriua Radiosa. 21.15 Radio-Briefkasten. 22.10<br />

Souatine von Franz Schubert.<br />

Freitag, 6. Dezember.<br />

10.20 Schulfunksendung: Kampf mit Königstigern. 10 50<br />

Schallplatten. 11.00 Das Freitags-Mosaik. 11.45 Ballettmus,k.<br />

12.15 Verkehrsmitteilungen, Schallplatten. 12.40 Mittagskonzert<br />

für die Jugend. 13.20 Schallplatten. 16.30 Die<br />

halbe Stunde der Frauenberufe. 17.00 Reue Musik. 18.00<br />

Tessiner Lieder. 18.15 Autorenstunde. 18.30 Lieder. 18.50 Unsere<br />

Schweizer Schulen im Ausland. Vortrag. 19 00 Schall-<br />

Platten. 19.10 Weltchronik. 19.40 Echo der Zeit 19 55 Studioorchester<br />

Beromünster. 20.40 Mensch und Staat 21 00 Aus<br />

Mozarts letzten Tagen". Hörspiel.<br />

Samstag, 7. Dezember.<br />

11.00 Zwei Kompositionen von Max Haaaer 12 00 Melodien<br />

und Rhythmen. 12.15 Vorschau auf die sportlichen Veranstaltungen.<br />

12.25 Basel lädt ein ... 12.40 Die Woche im<br />

fentV? *°r ni m i 1315 Französische Chan-<br />

* » 1 3-30 Schlagzeilen — Schlaglichter. 13.45 „Die Wedelt<br />

14.10 ueber. 14.30 Der Sense-Dialekt. 15.00 Das<br />

5?' n re ett - SlngsPiel 16.05 Bücherstunde: Russische Dichter.<br />

16.-0 Eine musikalische Novität. 16.40 Kleine Bücher die<br />

man nicht übersehen sollte. 17.00 Beethoven-Sonate. 17.20<br />

? te l am l ^o tneft (tn9en - 17 - 40 Jazzquintett. 18.00 Kin-<br />

18.10 Kinderstunbe: Wir tue wider theäterle!<br />

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19.40 Die -Woche. 20.05 Volkstümliche Musik 20 30 Uli der<br />

^echt. 21.30 Schweizer Volkslieder. 21.45 Tänze au* dem<br />

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Erscheint Mittwoch und Samstag,<br />

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für die<br />

Eidgenössische B M M m n i W<br />

vom 8. Dezember <strong>1946</strong><br />

Volksbegehren über die<br />

Kevision des Art. 32 der Bundesverfassung<br />

(Recht auf Arbeit) annehmen?<br />

Antwort<br />

//••• V e r w e r f u n g e m p f o h l e n ! "<br />

(um) Die Vorlage, die uns am 8. Dezember <strong>1946</strong> an die<br />

Urnen ruft, vermochte keine Begeisterungsstürme — weder<br />

pro noch kontra — zu entfesseln. Dieser Umstand entbindet<br />

uns nicht von der staatsbürgerlichen Verpflichtung, zu prüfen,<br />

ob ihre Verwirklichung zum Wohle oder zum Nachteile der<br />

Volksgemeinschaft gereichen würde und wie sie mit unserer<br />

Ueberzeugung übereinstimme - und dann zur Urne zu gehen<br />

und unsere Stimme abzugeben.<br />

Die am li. Mai 1943 mit 73 292 gültigen Unterschriften<br />

eingereichte Initiative „Recht auf Arbeit" wird von<br />

allen politischen Richtungen außer jener, aus deren Reihen<br />

sie stammt, abgelehnt. Die übliche Abstimmungschronik in<br />

den Zeitungen der letzten Wochen häufte die Meldungen über<br />

die Stellungnahme von Gruppen und Parteien, immer mit<br />

dem stereotypen Schluß: „Die Initiative wird den Stimmberechtigten<br />

zur Verwerfung empfohlen."<br />

Das Volksbegehren „Recht auf Arbeit" ist ein Produkt<br />

aus den. Stopfe oder wenigstens aus den Anhängerreihen<br />

Gottlieb Duttweilers, des Gründers und Leiters des Migros-<br />

Unternehmens, und des Landesrings der Unabhängigen. Das<br />

erscheint einigermaßen verwunderlich, wenn man sich daran<br />

erinnert, daß Herr Nationalrat Duttweiler auf den: Stand-<br />

Punkt eines recht extremen Wirtschaftsliberalismus seine Geschäste<br />

betreibt. Der Motor der Initiative dürfte daher eher<br />

ein politischer und propagandistischer als ein eigentlich wirtschaftspolitischer<br />

sein. Mit anderen Worten: das „Recht auf<br />

Arbeit" der Unabbängigen des Herrn Duttweiler ist ein<br />

2 ch l a g w o r t, ein gefährliches Schlagwort, bei dessen<br />

Anwendung der Bund entweder mit den Realitäten in Konflikt<br />

kommen oder die Realitäten nach seinem Sinne umkrempeln<br />

müßte.<br />

Zu diesen Realitäten gehört in der schweizerischen Demokratie<br />

die A rbeitsfre'ih e it. Man kann ohne Bedenken<br />

zugeben, e* gebe ein persönliches, ein Menschenrecht auf<br />

Arbeit, wie es ein Recht gebe zu leben und zu atmen. Zum<br />

Persönlichen Recht gehört aber auch die persönliche Freiheit<br />

zu leben, zu atmen und zu arbeiten. Wird jedoch das<br />

»Recht auf Arbeit" zu einem verfassungsmäßigen Anspruch,<br />

der eine gerichtliche Silage aus Erfüllung gegenüber dem<br />

Staat Erfüllung des Anspruches durch den Staat! —<br />

zulaßt, dann wird dein Staat damit die versassungviuäßige<br />

Pflicht auferlegt, auch wirklich für Arbeit zu sorgen. Diese<br />

«orge und Vorsorge könnte sich nicht einfach auf eine Politik<br />

der Arbeitsbeschaffung beschränken, wie sie in den der Abstimmung<br />

harrenden neuen Wirtschaftsartikeln der Bundes-<br />

Verfassung vorgesehen wird, sondern es wäre dem Staat zur<br />

Pflicht und Schuldigkeit gemacht, dem einzelnen Bürg<br />

e r für Arbeit zu sorgen; denn es hätte ja der einzelne Bürger<br />

den klagbaren Rechtsanspruch auf Arbeit gegenüber dem<br />

Staate.<br />

Hierin liegen die bedeutungsvollen Nachteile einer<br />

Landesring-Jnitiative. Wie soll der Staat dem einzelnen<br />

Bürger dauernde Vollbeschäftigung gewährleisten, wenn er<br />

nicht souverän auch den Arbeitsplatz anweisen kann?<br />

Wie könnte der Staat dieses Recht auf Arbeit erfolgreich<br />

gewährleisten, wenn er nicht selber über die P r o d u k -<br />

t i o n s m i t t e l verfügt? Die unmittelbare Folge einer<br />

Pflicht des Staates, dem einzelnen Bürger das Recht auf<br />

Arbeit zu garantieren, müßte eine staatliche Zwangswirtschaft<br />

sein, von der wir während der letzten Jahre<br />

mit ihrer Kriegswirtschaft einen milden Borgeschmack erhalten<br />

haben.<br />

In der Initiative „Recht auf Arbeit" steckt nun der<br />

sonderbare Widerspruch, daß sie ihr Ziel unter B e i b e -<br />

Haltung der Handels- und Gewerbefreiheit zu erreichen vorgibt.<br />

Das erscheint nun doch als schlechterdings ausgeschlossen.<br />

Entweder ist ein verfassungsmäßiges Recht auf Arbeit<br />

wirklich ein Recht — dann hat es aber eine staatliche<br />

Zwangswirtschaft zur Folge; oder es handelt sich um ein<br />

leeres Wort ohne rechtliche Folge — dann ist es eine<br />

hohle Phrase, die sicherlich zu allerletzt in die Bundes-<br />

Verfassung aufgenommen zu werden verdient.<br />

Dieses unausweichliche „Entweder — oder" erleichtert<br />

dem auf den: Bodsn der Realitäten stehenden, freiheitlich gesinnten<br />

und leeren Phrasen abholden <strong>Obwaldner</strong> die Stimmabgabe<br />

am 8. Dezember. Es muß nur gewünscht werden, daß<br />

die Bürger zahlreich den Weg zur Urne finden.<br />

Bor mehr als fünfzig Jahren, am 8. Juni 1894, hat das<br />

Schweizervolk eine sozialistische Initiative verworfen, die<br />

ebenfalls die Kennmarke „Recht auf Arbeit" trug. Obwalden<br />

hat diese Initiative ebenfalls wuchtig verworfen. Damals<br />

war es, als der bekannte Berner Volksdichter Uli Dürrenniatt<br />

im Abstimmungskamps ein Gedicht zum „Recht auf<br />

Arbeit" verfaßte, das die fröhlichen Verse enthielt:<br />

Der Zimmermann dem Meister dräut:<br />

„Gib Arbeit mir zur Winterszeit!<br />

Heut' wird geschafft und dann gezecht;<br />

Wo ist mein Lohn? Ich will mein Recht."<br />

Der Doktor geht zur Sanität,<br />

Wenn seine Kundschaft ihn verschmäht:<br />

„Zu groß ist uns're Konkurrenz,<br />

Ich hab' ein Recht auf Pestilenz!"<br />

Der alte Streiter Uli Dürrenmatt hat hier humorvoll die<br />

Folgen der Gutheißung eines verfassungsmäßigen „Rechtes<br />

auf Arbeit" geschildert, Folgen, die aber bei einer Annahme<br />

der Initiative zu bedeutend weniger humorvollen Exklamationen<br />

der in die staatliche Arbeitsfron eingespannten Bürger<br />

führen könnten.<br />

Hier abzuwehren und vorzubeugen, wollen<br />

wir als unsere Bürgerpflicht auffassen.<br />

Abzuwehren und vorzubeugen am morgigen Sonntag mit<br />

einem handfesten<br />

R e i « !<br />

A « » g H e l t f e w f » * *<br />

„Gottes Zepter heißt Präzision. Gott lenkt die Welt m<br />

Präzision, durch Gesetz und Maß, durch Zahl und Gewicht.<br />

Präzision macht klare Augen, und klare Augen machen<br />

Präzision. Genauigkeit ist auch Ehrlichkeit. Denn e» gt<br />

einen Punkt, wo ungenaues Denken in ungenaue Moral<br />

umschlägt. Dem, der fünf gerade sein läßt, wird die ganze<br />

Welt schief. Genau nnd gerade genug kann mau gar nich^<br />

sein. Darauf beruht das geistige und sittliche Ru^rat eincv<br />

Menschen. Das'Rückgrat aber macht den Mann. Der Teufel<br />

will ein gebogenes Rückgrat — Gott will gebogene Knie.<br />

Gott will den geraden Weg."<br />

An diese Worte des Konvertiten Julius Langbehn wird<br />

'»an heute besonders eindrücklich erinnert. Mag man dao<br />

Weltfenster nach was für einer Himmelsrichtung auftun<br />

die Menschen haben die Schlagworte mit den "bersp tzten<br />

Formulierungen satt. Sie ersehnen erlösende und Rostende<br />

Worte, die aus christlichem Herzen kommen und verwandte<br />

Seelensaiten zum Klingen bringen.<br />

Rom ist h.u,° d,- S°h°I»ch- d°. M . ?-d°r L°nd°»<br />

»°ch Safflinglon, w-drr Paris noch »oäfou fe&ra<br />

Raunn jo Diele SMm« nnd F-0U-», b.c mmt rat S«<br />

eine wünschen, ein verstehendes Vaterherz zu finden uno<br />

giltige Vaterstimme zu vernehmen.<br />

Ein Bauerntag im Vatikan.<br />

Mitte November fand in Rom der Kongreß der italienischen<br />

Nationalvereinigung der Kleinbauern statt. Geführt<br />

vom Landwirtschaftsminister Segni, kamen die vom<br />

Krieg vielgeprüften Bauern zu einem Papstbesuch, dem eine<br />

besondere Bedeutung zukommt. Es muß ein ergreifendes<br />

Bild gewesen sein — Papst und Bauern Aug in Aug. Pius<br />

der Zwölfte fing zu sprechen an — in einer so ein- und feinfühligen<br />

Art, wie sie der bodenständigste Bauernführer nicht<br />

besser zuwegbrächte.<br />

Der Papst ehrte die bäuerlichen Standes- und Berufsei<br />

genschaften. „Ihr lebt mehr als irgend jemand<br />

in ständiger Berührung mit der Natur. Es ist ein<br />

körperliches Verhältnis, in dem ihr zum Boden steht. Euer<br />

"eben spielt sich weit von den Orten ab, wo eine künstliche<br />

Zivilisation ihre Auswüchse zeitigt. Auf der bäuerlichen Berührunq<br />

mit dem Boden baut sich aber auch eine soziale Gemeinschast<br />

auf. Denn die Bauernfamilie stellt nicht nur eine<br />

Einheit zum Verbrauch von Gütern dar, sondern sie ist in<br />

aanz besonderer Weise auch eine Produktionsgemeinschaft.<br />

Auf dieser tiefen, allgemeinen und vollständigen Verwnrzeluna<br />

im Boden, die für die Natur des bäuerlichen Familienlebens<br />

charakteristisch ist, beruht die wirtschaftliche Kraft des<br />

Die heutige Nummer umfaßt 12 Seiten.<br />

Bauerntums. In kritischen Zeiten fließt daraus die so beträchtliche<br />

bäuerliche Widerstandsfähigkeit, wie auch die vielfach<br />

bewährte Bedeutung, die dem Bauerntum für die rechte<br />

Weiterentwicklung des Rechtes, der privaten Ordnung und<br />

des Eigentums innerhalb der ganzen Volksgemeinschaft zukommt.<br />

Und endlich ist das Bauerntum noch zu einer weiteren<br />

unumgänglich notwendigen Funktion aufgerufen: es ist<br />

Quelle und Bollwerk eines unerschrockenen sittlichen und<br />

religiösen Lebens, ist Pslanzschule für Menschen, die an Leib<br />

und Seele gesund sind, in alle Berufe hineinströmen und<br />

dort für Kirche und Staat wirken."<br />

Wem steht da nicht das Bild des heiligen Bauern vom<br />

Flüeli vor der Seele!<br />

Pius Xll. weist den Bauern den geraden Weg<br />

in die Zukunft.<br />

Der Papst fuhr fort: „Es gilt die Grundelemente der<br />

ursprünglichen bäuerlichen Kultur den Nationen<br />

zu erhalten: Arbeitsamkeit, Einfachheit, Sinn für<br />

naturechtes Leben, Achtung vor der Autorität und vor allem<br />

Liebe zu den Eltern. Der Bauer zeichnet sich durch Friedensliebe<br />

aus. Er hängt treu an den Ueberlieferungen, die sich<br />

im Laufe der Jahrhunderte als fruchtbar erwiesen haben.<br />

Er ist hilfsbereit gegen den Nächsten, nicht nur innerhalb der<br />

eigenen Familie, sondern auch von Familie zu Familie und<br />

von Haus zu Haus. Das Leben der Menschen, die auf den<br />

Feldern arbeiten, ist beherrscht von Gottesfurcht und Gottvertrauen<br />

und ist erfüllt von lebendigem Glauben, der sich<br />

im täglichen Gemeinschaftsgebet der Familie äußert. Das<br />

Herz des Bauerndorfes bildet die Kirche. Hier ist der heilige<br />

Ort, wo sich nach alter Vätersitte Sonntag um Sonntag alle<br />

Bewohner zusammenfinden, um die Herzen über die materielleu<br />

Dinge hinaus zu Gott zu erheben und ihn zu loben,<br />

um darin Kraft zu einem christlichen Leben und Denken<br />

in den Tagen der kommenden Woche zu schöpfen."<br />

Herrliche Worte fand der Papst über den tieferen<br />

Sinn der bäuerlichen Arbeit: „Besonders die Arbeit an<br />

Grund und Boden ist durch die Erbsünde mühsam geworden.<br />

Vor dem Sündenfall besaß der Mensch durch die<br />

Güte Gottes die Erde, um hier die schönste und ehrenvollste<br />

Beschäftigung in der natürlichen Ordnung der Dinge zu finden.<br />

Die Sünde der menschlichen Stammeltern hat in den<br />

Sünden der Menschheit durch alle Jahrhunderte bis auf die<br />

Jetztzeit ihre Fortsetzung gefunden. In der Gegenwart lastet<br />

die° Verfluchung der Erde immer schwerer auf den Menschen.<br />

Alle Gottesgeißeln sind über den Boden schon dahingegangen:<br />

Überschwemmungen, Erdbeben, pestilenzische Ansteckungen,<br />

zerstörende Kriege. Als Folge davon ist die Erde an<br />

einzelnen Orten unfruchtbar oder ungesund geworden und<br />

verschließt nun den Menschen ihre Schätze. Die Erde ist<br />

heute manchenorts eine große Verwundete, eine Schwerkranke."<br />

Pius Xll. verwies auch auf die Wichtigkeit gründlicher<br />

Prüfung der Bodenreform, um die Kriegsfolgen zu beheben<br />

und das Landvolk nicht zum Opfer der Ausbeutung werden<br />

zu lassen. Der wachsende Gegensatz zwischen Stadt und Land<br />

kann nicht durch den Staatskapitalismus geheilt werden,<br />

sondern durch die Bildung bäuerlicher Arbeitsgemeinschasten.<br />

„Strebt darnach, mit allen Berufsgruppen des<br />

Volkes eine große Arbeitsgemeinschaft zu bilden! Eine solche<br />

entspricht der von Gott und der Natur selber gesetzten Ordunng.<br />

Sie allein genügt auch den Forderungen, welche die<br />

katholische Lehre in bezug auf die Arbeit stellt. Auf diese<br />

Weise können die Menschen zu gemeinsamem Dienste an den<br />

Bedürfnissen des Volkes vereint werden und in gemeinsamer<br />

Anstrengung sich auch selbst so vervollkommnen, daß sie ihren<br />

Schöpfer und Erlöser ehren."<br />

Abschließend sagte der Papst: „Unbedingt müßt ihr daran<br />

festhalten, immerdar eure Arbeit nach ihrem inneren<br />

Werte einzuschätzen und in ihr einen Beitrag von euch und<br />

euren Familien an die nationale Wirtschaft zu sehen. Daraus<br />

leitet sich auch die Rechtfertigung für die Forderung her,<br />

daß sie euch einen Ertrag abwerfen muß, der eurer Würde<br />

als Menschen und euren kulturellen Bedürfnissen entspricht.<br />

Anderseits aber ist es auch ebenso nötig, sich der notwendigen<br />

Verbindung mit den andern Berufsgruppen, die ebenfalls<br />

für verschiedene Bedürfnisse des Volkes arbeiten, bewußt zu<br />

bleiben. Daraus folgt, daß auch der Bauer grundsätzlich das<br />

Prinzip des sozialen Friedens behalten muß."<br />

Wahrhaft bedeutsame Papstworte! Sie reihen sich würdig<br />

an die vielen päpstlichen Kundgebungen über die Arbeiterfrage.<br />

Auch hier Präzision! Und „Präzision macht klare<br />

Augen".<br />

Wir <strong>Obwaldner</strong> haben alle ein bißchen Streue oder Kuhdreck<br />

an den Schuhen — auch die im Dorf haben meist ihre<br />

Vorfahren im Bauernhaus gehabt. Drum freuen wir uns<br />

doppelt über die päpstliche Bauernpredigt — sie hätte einen<br />

urchigen Fruttkäse vollauf verdient. :—:


K e i n . I c h « m s A M " f o n t a n F r e i h e i t i i e t M i t ! S l i n u n l „ g c i n r<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Verhandlungen des Regierungsrates<br />

vom 2. Dezember <strong>1946</strong>.<br />

Auf Montag, den 23. Dezember <strong>1946</strong>, wird Kantonsratssitzuug<br />

angesetzt zur Behandlung des Voranschlages<br />

für den Staatshaushalt 1947.<br />

Deni Regierungsrat des Kantons Zug wird zum Hinschied<br />

von Herrn Landammann Carl Staub kondoliert.<br />

Der vom eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement vorgeschlagenen<br />

Abänderung der Beihilfenordnung in dem Sinn,<br />

daß auch Familiengliedern, die eigenen Haushalt führen,<br />

eine finanzielle Beihilfe auszurichten sei, wird zugestimmt.<br />

Vom Reinerlös der 82. Tranche der interkantonalen Landeslotterie<br />

sind dem Kanton Obwalden Fr. 1627.29 zugekommen.<br />

An dem vom 21. Oktober bis 13. November <strong>1946</strong> im Kanton<br />

durchgeführten Schirmbildverfahren haben sich insgesamt<br />

4662 Personen (2972 Schüler und 1699 Erwachsene) unterzogen.<br />

Eine verfehlte Spekulation. (Korr.) Seit dem Kriegsende<br />

ist eine gewisse Abneigung gegen die kriegswirtschaftlichen<br />

Maßnahmen des Staates bemerkbar geworden. Vielfach<br />

freilich zu unrecht; denn ohne diese Maßnahmen könnten<br />

wir auch heute noch versorgungstechnisch in eine schwierige<br />

Situation hineingeraten. Auf jeden Fall aber ist heute nicht<br />

der Zeitpunkt, die notwendigen, aber vorübergehenden staatlichen<br />

Zwangsmaßnahmen in der Bundesverfassung zu verewigen.<br />

Wir haben heute Hochkonjunktur, Ueberbeschäftigung.<br />

Sowohl die Duttweilerleute wie die Sozialisten haben in den<br />

Jahren 1942 und 1943 angenommen, nach Kriegsende werde<br />

eine große Arbeitslosigkeit eintreten und die biedern Bürger<br />

und Arbeiter würden dann mit Freuden nach dem Rettungsseil<br />

eines „Rechtes auf Arbeit" greifen. Das erweist sich nun<br />

als eine total verfehlte Spekulation. Um so eher besteht der<br />

Anlaß, in aller Sachlichkeit und Ruhe die Landesring-Jnitiative<br />

„Recht auf Arbeit" ihres demagogischen Aeußeren zu<br />

entkleiden und sie als das darzustellen, was sie ist, eine ganz<br />

gefährliche Waffe in der Hand eines Staates, der<br />

wirklich ein „Recht auf Arbeit" gewährleisten sollte.<br />

Vor diesem gefährlichen Kern der Initiative möchte der Vorstand<br />

der Konservativen Volkspartei Obwalden warnen,<br />

wenn er den Mitlandlenten die entschiedene Verw<br />

e r s u n g der Initiative am 8. Dezember empfiehlt.<br />

Ein Ehrenblatt für die Theologen des Seminars in Chur<br />

wird die eben abgeschlossene Hilfsaktion für die Oesterreicher<br />

Theologen bleiben. 319 Kisten mit Lebensmitteln, Kleidern,<br />

Schuhen, Wäsche und Büchern, 15 000 kg schwer, im Werte<br />

von 148 009 Franken, konnten an die sieben Seminarien<br />

Oesterreichs geschickt werden. Dazu kamen noch einige tausend<br />

Franken in bar. 170 österreichische Theologen fanden einen<br />

Erholungsaufenthalt in der Schweiz, davon 39 in Obwalden.<br />

Dank sei allen Wohltätern gesagt, besonders den gastfreundlichen<br />

Familien, und nicht zuletzt den <strong>Obwaldner</strong><br />

Theologen, die in vorderster Reihe die Aktion unterstützten!<br />

Winterliche Bildungsarbeit ist Pflicht und Ehrensache<br />

unserer jungkonservativen Kreise in allen Gemeinden. Die<br />

Geisteskämpfe branden über alle Kantonsgrenzen. Man will<br />

uns Katholiken im politischen Leben mundtot machen. Das<br />

grelle Kriegssignal wurde vor einem Jahre durch das Buch:<br />

„Der politische Katholizismus" von P. Schmid-Ammann,<br />

Redaktor an der demokratischen „Neuen Bündner Zeitung"<br />

in Chur, gegeben.<br />

Nun liegt die katholische Abwehrwasfe vor, das prächtige<br />

Buch: „Katholizismus und Politik" von Jnstinns. Das ist<br />

interessante Lektüre und gibt Stoff für interessante Diskussionsabende!<br />

Greift mutig zu dieser Waffe! Haar nis! und den Nebel<br />

aus den Augen! (—)<br />

Obstsammlung für die Hungergebiete des Auslandes.<br />

(Mitg.) Bekanntlich wurde in diesem Herbst in der ganzen<br />

Schweiz eine Obstsammlung für die kriegsgeschädigten Hungergebiete<br />

des Auslandes durchgeführt. Im Kanton Obwalden<br />

gelangte die Sammlung in der Zeit vom 14.—19. Oktober<br />

zur Durchführung. Neben einer Menge anderweitiger Lebensmittel,<br />

die bei dieser Gelegenheit ebenfalls gesammelt wurden,<br />

ergab die Obstsammlung folgendes Resultat:<br />

Sarnen 6444 kg, Kerns 4711 kg, Sächseln 3533 kg, Alpnach<br />

3900 kg, Giswil 2070 kg.<br />

Insgesamt wurden 19 758 kg Obst gesammelt. Davon<br />

waren 18 064 kg Mostäpfel, 1135 kg Mostbirnen und 559 kg<br />

Tafeläpfel. Das Mostobst wurde von verschiedenen einheimischen<br />

Mostereien, das Tafelobst vom Obsthandel zu den osfiziellen<br />

Preisen übernommen. Der Gelderlös aus dieser Obstsammlung<br />

betrug Fr. 1825.70 und wurde der Karitaszentrale<br />

zuhanden der Schweizerspende abgeliefert. Die Schweizerspende<br />

schickt im gleichen Werte Tafelobst in die Hungergebiete,<br />

wo es besonders den unterernährten Kindern zugute kommt.<br />

Das Ergebnis der Obstsammlung ist recht erfreulich; es<br />

zeugt von einem edlen Opfersinn und Gemeinschaftsgeist der<br />

Spender. Allen, die ihr Scherflein beigesteuert, und allen,<br />

die bei der Sammlung mitgewirkt, sei nochmals der wärmste<br />

Dank ausgesprochen.<br />

Ueber 20 000 Kinder von Budapest können aus Mangel an<br />

Schuhen und warmen Kleidern in diesem beginnenden Winter<br />

weder die Schulen besuchen noch an den Ausspeisungen teilnehmen.<br />

Und doch wäre beides für sie so dringend nötig.<br />

Helfen wir diesen Kindern nnd senden wir ihnen Kleider<br />

und Schuhe! Die Sammelstellen des Schweizerischen Roten<br />

Kreuzes nehmen jede Gabe, auch reparaturbedürftige Kleider<br />

und Schuhe, dankbar entgegen.<br />

Delegiertenversammlung des Kantonalturnverbandes Luzern,<br />

Ob- und Ridwaldeu in Sarnen.<br />

letzten Sonntag tagte das kantonale ^urnerparlameut<br />

unter dem Borsitz von Kantonalpräsident Alex. Gilli,<br />

Luzern, welcher an die 200 Delegierte der Kreisverbände und<br />

Sektionen, Hrn. Oberstdivisionär Nager, Hrn. I. Schneiter,<br />

Mitglied des Zentralkomitees, Hrn. Dr. G. Odermatt, nl>.'<br />

Vertreter der <strong>Obwaldner</strong> Regierung, Hrn. Oberstleutnant H.<br />

Fischer, Repräsentant der Luzerner Regierung, und Hrn. Beat<br />

Schinder und Hrn. Otto Seiler, als Vertreter der Lokalbehörden,<br />

begrüßen konnte. Ebenso gaben der Versammlung 11<br />

Ehrenmitglieder und Abgeordnete der Unterverbände die<br />

Ehre. Zum 50. Jubiläum des Turnvereins Sarnen gratulierte<br />

der Vorsitzende und gab der Freude Ausdruck, das 25. Jubiläum<br />

in den Ländern ausklingen lassen zu können. Aus dem<br />

Bericht des V o r st a n d e s war zu ersehen, daß der Verband<br />

sich in einer steten Vorwärtsentwicklung befindet, indem die<br />

Mitgliederzahl um rund 200 auf 6479 angewachsen ist. Ueber<br />

die Differenzen zwischen den Nationalturnern des E.T^V. und<br />

deni eidgenössischen Schwingerverband gab Anton Voney<br />

(Luzern) eine Orientierung, aus der eine baldige Schlichtimg<br />

der Streitfrage zu entnehmen war. Im Technischen Bericht<br />

des Kantonaloberturners Alois Fischer wurde die Beteiliguug<br />

am Jubiläumskantonalturnfest in Neiden hervorgehoben.<br />

Im Arbeitsprogramm ist der Verband im<br />

Zeichen „nach Bern ausgerichtet"; denn die Anmeldung für<br />

das eidgenössische Turnfest in Bern 1947 hat die Höchstzahl<br />

wie in Neiden ergeben.<br />

Die Ehrung der verstorbenen Mitglieder des Verbandes<br />

wurde durch feine Darbietungen des Männerchors Sarnen<br />

umrahmt. Die Verba ndsrechnnng, geführt von Kassier<br />

Anderhub, zeigt einen Ueberschuß von Fr. 2845.21. Dem<br />

Antrag auf Erhöhung des Mitgliederbeitrages um 29 RP. auf<br />

Fr. 1.69 stimmte die Versammlung zu. Als Ersatz für den<br />

demissionierenden Kassier Anderhnb beliebte Otto F e h r ,<br />

Luzern. Für den scheidenden Aktuar W. Zbinden und Meint".<br />

Steiner, Aktuar des Techn. Komitees, wird der Vorstand auf<br />

dem Berufungswege Ersatzwahlen treffen. Einer Abänderung<br />

der Größe der Stärkeklassen wurde zugestimmt. Der neue Beschluß<br />

verlangt für die neue Kategorie G r o ß s e k t i o n lOO<br />

und mehr Turnende, für die 1. Stärkeklasse 48 -99, die 2.<br />

zweite 32—47, die dritte 20—31, die vierte 12—19 und die<br />

fünfte 8—11 Turner. Im Beschickungsrecht der Sektionen an<br />

die Delegiertenversammlung wurde eine Herabsetzung der<br />

Delegiertenzahl, zum mindesten aber eine Zweiervertretnng<br />

pro Sektion, beschlossen.<br />

Am gemeinsamen Mittagessen im Hotel „Metzgern", wo<br />

fein vorgetragene Jodellieder durch Ruedi Gasser und Walty<br />

Dillier ganz „hech uisä" stiegen, entbot Landammann Dr.<br />

O d e r m a t t die Grüße der <strong>Obwaldner</strong> Regierung. In seinen<br />

Worten gab er anerkennend dem Turnen als Kleinarbeit der<br />

Selbsterziehung Ausdruck. Für den Stand Luzern brachte<br />

Herr Oberstleutnant H. Fischer die Grüße. Er streifte in<br />

seinen Ausführungen die Neuverordnung des Vornnterrichtes,<br />

der für die Turnsektionen hinsichtlich der Durchführung gerechter<br />

werden soll. Herr Beat Schnider sprach im Namen<br />

der Einwohner- und Dorfschaftsbehörde und fand in der<br />

Spendung des „Kafi" an die Versammlung applaudierende<br />

Anerkennung. Vizepräsident A. Lischer verdankte im<br />

Namen der Turner und Verband die bezeugte Sympathie, die<br />

die kantonalen Regierungen dem Kantonalturnverband zollten,<br />

besonders die kantonalen Beiträge — Bewilligungen ans<br />

dem Sport-Toto.<br />

—Pk.<br />

Sarnen. (Korr.) Die Liberalen beklagen sich immer über<br />

zu wenig Sessel in den Behörden. Ist es richtig, daß ein von<br />

der liberalen Opposition vorgeschlagenes und gewähltes Mitglied<br />

des Einwohnergemeinderates seit Monaten die Sitzungen<br />

des Rates nicht mehr besucht? Der gewöhnliche Bürger<br />

sagt sich in einem solchen Falle: Zurücktreten oder die<br />

Pflicht tun!<br />

Sarnen. Sport -Maskenball. (Eing.) Der Fußballclub<br />

hat beschlossen, seinen bekannten und bereits zur<br />

Tradition gewordenen Sport-Maskenball auch in der kommenden<br />

Fastnachtszeit wieder zur Durchführung zu bringen.<br />

Als-Datum wurde der 28. Januar 1947 vorgesehen.<br />

Die verschiedenen Vereine werden gebeten, bei der Ansetzung<br />

ihrer Anlässe auf diesen Termin etwelche Rücksicht<br />

zu nehmen. Masienliebhaber reservieren sich dieses Datum.<br />

Kägiswil. Zum viertenmal diesen Herbst brachte uns die<br />

Sterbeglocke die Kunde vom Ableben eines lieben Mitmenschen.<br />

Es galt dies am letzten Sonntagmorgen Frau Marie<br />

Limacher-Christen, Trautheim. Nach monatelanger<br />

Krankheit ist sie endlich von ihren Leiden erlöst worden.<br />

Frau Limacher erblickte im Jahre 1891 in Alpnach das<br />

Licht der Welt. Sie blieb einzige Tochter des angesehenen Geschlechtes<br />

der Christen und genoß mit ihrem Bruder eine vortreffliche<br />

Erziehung. Als reife Jungfrau verehelichte sie sich<br />

dann mit Josef Limacher, dem sie stets eine treue Begleiterin<br />

durchs danze Leben blieb. Sie schenkte ihm vier Kinder, wovon<br />

ihr ein strammer Sohn vor sieben Jahren im Tode vorangegangen<br />

ist. Ihre Hauptaufgabe erachtete sie in der gewissenhaften<br />

Erziehung ihrer Kinder, zu denen sie in allen<br />

Angelegenheiten eine echt mütterliche Liebe trug.<br />

Frau Limacher konnte sich, dank ihres geraden Charakters,<br />

ihrer Bescheidenheit und Zurückgezogenheit allgemeiner Achtuug<br />

und Beliebtheit erfreuen. Die überaus große Teilnahme<br />

am Leichenbegängnis zeugte von der Wertschätzung, die ihr<br />

weite Kreise zollten. In all ihren Leiden und Widerwärtigkeiten<br />

blieb sie stets die starke Frau. In Ergebung in den<br />

göttlichen Willen bestand sie auch mutig den letzten Kampf.<br />

Obwohl der Tod der Gattin und Mutter für die Familie ein<br />

schwerer Schlag bedeutet, darf sie sich aber damit trösten, daß<br />

sie nun in der Ewigkeit eine Fürbitterin hat, die sie nie vergessen<br />

wird.<br />

Ein treubesorgtes Mutterherz hat nun die ewige Ruhe<br />

gefunden. Gottesfriede ihrer Seele. Den Angehörigen aufrichtiges<br />

Beileid!<br />

»tüJte&aet<br />

t u * HOCHOORFER SEIFEN<br />

9» kouierdaM ötiatsgeimke und sei«<br />

soziale m m m<br />

schichtlichen Situation heraus.<br />

2 Konservative Politik anerkennt, daß zwischen den beide«<br />

Ordnungen d» --il,I».--UM°n nnd .»<br />

Im -in- B-zi-hnn, -°n G-»»d<br />

'"'.H tl,<br />

religiöse und zugleich pol,tische Wahrheit sich in ih ttt)<br />

Aussagen über das Wesen des Menschen treffen (Don°sos<br />

Cortes).<br />

3 Politik aus einer konkreten historischen «ituation heraus<br />

heißt Anerkennung der Traditionswerte eines Volkes<br />

und generationenmäßiges Denken und Handeln aus<br />

Realitäten von Volt und Heimat heraus.<br />

4. ^m schweizerischen Parteiengeflige ist die Konservative<br />

Volkspartei eine Partei der Mitte, die in der Berallgemeinerung<br />

des Eigentums und in der Entproletarisiernng<br />

der Arbeiterschaft den Weg der sozialen Denwkratie<br />

sieht.<br />

5 ^m Verhältnis von Staat und Wirtschaft erstrebt sie<br />

'' eine oersassungsmäßige Neuregelung dieses Verhält-<br />

„iffes, um dem Staat und der Wirtschast wiederum die<br />

ihnen ivesensmäßigen Aufgaben zuzuweisen.<br />

6. Sie erstrebt eine Lösung der sozialen Frage in der jrricn<br />

Wirtschast. Der Staat soll nicht Träger der Sozialpolitik<br />

sein, sondern nur ihre Schußmacht.<br />

7. Die Konservative Polkspartei betont den Subsidiaritätscharakter<br />

der staatlichen Tätigkeit nach dem Prinzip: soviel<br />

Freiheit als möglich, soviel Bindung als notwendig<br />

soviel freie Gesellschaft als möglich, soviel staatliche<br />

Bindung als notwendig, und innerhalb des staatlichen<br />

Bereiches: soviel Föderalismus als möglich, soviel Zentralismus<br />

als notwendig.<br />

8. Die Konservative Voltspartei erstrebt eine allmähliche<br />

EntPolitisierung des wirtschaftlichen und sozialen Lebens<br />

an durch die Ermöglichung des Wirtschaftssriedens aus<br />

dem Wege der Arbeitsgemeinschaften zwischen Arbeit und<br />

Kapital, zwischen «rbeitnehmerverbänden und Arbeitgeberverbänden.<br />

Sie fördert aus diesem Grunde die<br />

christliche Gewerkschaftsbewegung und die BerusSverbände.<br />

9. Im Verhältnis zwischen dcn Konservativen und Christlichsozialen<br />

strebt sie aus der gemeinsamen weltanschaiilichen<br />

Grundlage auch eine gemeinsame politische «lti-n<br />

an, wobei die Lrganisationssrage keine «rundsatzstage,<br />

sondern eine politische Zweckmähigkeitsfrage ist. Hbtt<br />

die Geschlossenheit der konservativen und chrWchsozialen<br />

Gesamtbewegung mutz Ausdruck der christlichen<br />

Demokratie im Schweizerlande sein. Dr. K. Mtl.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Kündigung einer Landesverteidigungsanleihe<br />

(Mitgct.) Der Bundesrat hat beschlossen, die 3H 4° eigc<br />

Landesverteidigungsanleihe von 1940 aus<br />

den 15. März 1947 zur Rückzahlung zu kündigen. Die Obligationen<br />

können vom Inhaber bei den Niederlassungen der<br />

Nationalbank und bei den dem Kartell schweizerischer Banken<br />

oder dem Verband schweizerischer Uantonalbanken angehörenden<br />

Institutionen kostenlos eingelöst werden. Die Schuldbnchforderniigen<br />

werden von der Nationalbant in Bern zurückbezahlt.<br />

Nach dem lö. März 1947 hör« die Verzinsung der<br />

Anleihe auf. Falls der Bundesrat bis zur Rückzahlung die<br />

Aufnahme einer neuen Anleihe beschließt, wird den Inhabern<br />

von Obligationen und Schuldbuchforderungen der genannten<br />

Landesverteidigungsanleihe das Recht zur Konservierung eingeräumt.<br />

Die katholisch-konservative Fraktion<br />

behandelte in Anwesenheit der Bundesräte Etter und ^elio<br />

als Haupttraktandnm den eidgenössischen Boranschlag '<br />

worüber die Nationalräte Eder und Onartenoud referierten.<br />

In der eingehenden Debatte kam die ernste Sorge um j" f<br />

Finanzlage des Bundes zum Ausdruck. Die Fraktion h"W<br />

erwartet, daß — besonders im Hinblick aus die kommenden<br />

großen Sozialaufwendungen schon für das nächste<br />

ein ausgeglichenes Budget vorgelegt worden wäre. Ei» Antrag<br />

auf Nichteintreten und Rückweisung an den Bundesrm<br />

wurde jedoch mehrheitlich abgelehnt, wobei die Fraktion >>N'<br />

endgültige Stellungnahme vom Gang der Beratungen<br />

Nationalrat abhängig macht. - Ferner kamen auf 9tcf crsl<br />

Lusser die ständerätlichen Verhandlungen über die Alters un<br />

Hinterbliebenenversicherung zur Sprache, und es wurde Unterstützung<br />

der Kandidatur Picot als Vizepräsident des Nationen<br />

rates beschlossen.<br />

K a n t o n e<br />

Wallis. Panther spuren im Neuschnee. ^<br />

zu erwarten stand, beginnt sich der Schneesall in den tiefem<br />

Tallagen nunniehr für die „wilden Tiere" im Wallis unangenehm<br />

auszuwirken, indem diese in die Nähe der Ställe il 1 '<br />

trieben werden und dort ihre Spuren deutlicher als im f ott<br />

mer zurücklassen. So wird dem „Walliser Boten" berichte'<br />

man habe am Montag im Brigerberg ganz deutlich die<br />

ren des „wilden Tieres" gesehen; sie führten aus einem<br />

heraus, dreimal um einen Stall herum und schließlich<br />

in die Deckung des Waldes zurück. Durch den Geruch ^<br />

Viehes angelockt, habe der Panther wahrscheinlich nach "ne<br />

Eingang in das Gebäude gesucht, um dann, als er ke'w<br />

fand, unverrichteter Dinge wieder abzuziehen.


£eg alles ab, was Not und Pein,<br />

Und wolle nur ein Werkzeug sein<br />

In deines Gottes Händen:<br />

Der wird es richtig wenden!<br />

Der schafft dir alles, was du brauchst,<br />

Und hält dich, wenn du untertauchst,<br />

Der ist an allen Enden —<br />

Und was er baut, das wird doch gut,<br />

Trotz allem Haß und aller Wnt,<br />

Trotz allen Weltenbränden!<br />

Deß Sinn bleibt grad,<br />

Deß Kraft bleibt gleich,<br />

Der baut sich doch das Himmelreich,<br />

Den können sie nicht schänden!<br />

Karl Adolf Laubscher.<br />

i »jj ij mniii iiiiiiiniin 11<br />

Aus der Kriegswirtschaft<br />

Die Versorgungslage in Milch und Milchprodukten.<br />

Wie das „Zentralblatt für Milchwirtschaft" berichtet, ist<br />

hic momentane M i l ch p r o d u k t i o u dank der langdauernt,<br />

cn Grünfütterung reichlicher, als erwartet wurde. Prekär<br />

licqt nach wie vor die Butterversorgung. Zwar<br />

konnten die voni jiriegsernährungsamt vorgeschriebenen Rejcrve»<br />

für den Winter von minimal 300 Wagen bis Ende<br />

Oktober annähernd erreicht werden. Dagegen sind die ebenfnlfö<br />

in Rechnung gestellten weiteren Einfuhren noch inimer<br />

problematisch. Von Dänemark konnten in zwischenstattlichen<br />

Verhandlungen i'»0 Wagen gesichert werden, deren Lieferung<br />

nach Neujahr erfolge» wird. Der vor Monatsfrist nach<br />

Arqentinien delegierte Einkäufer konnte trotz ununterbrochenett<br />

Bemühungen bisher keine Ware auf den Weg bringen.<br />

3,1 der Käseversorgung ist die Situation ebenfalls<br />

nicht glänzend. Die Lager an sogenannter Unionsware sind<br />

per Ende Oktober um annähernd M0 Wagen kleiner als vor<br />

Jahresfrist. Es wird aber angenommen, daß die Produktion<br />

des laufenden Winters etwas reichlicher ausfallen wird als<br />

diejenige des Vorjahres. Für eine rasche Verbesserung der<br />

monatlichen Zuteilung fehlen alerdings die Voraussetzungen<br />

noch.<br />

Kleine Zeitung<br />

Augen, meine lieben Fensterlein...<br />

Jedes Elternpaar, das in die schielenden Augen<br />

seines Kindes blickt, erlebt zum voraus schmerzliche Demütigungen.<br />

Die Augenärzte wissen darum. Vielleicht heißt ihr<br />

i<br />

Rat: Das Stind muß einen Aufenthalt in einer Orthoptikschule<br />

nehmen. Ueber eine solche Schule und ihre BeHandlungsart<br />

berichtet M.Dubois von der Universitätsaugenklinik<br />

Bern in der Zeitschrift Pro Jnsirmis Nr. 5 vom<br />

1. November 1046. Im gleichen Heft geht Direktor A. Bircher<br />

von der schweizerischen Blindenanstalt in Spiez in einem<br />

aufschlußreichen Artikel ein auf das Problem der Sehschwachen<br />

unter den Kindern. Die Fachkreise (Aerzte, Blindenlehrer<br />

und -fürsorger und so weiter) fragen sich, wie es gelöst<br />

werden könnte. Sollen Sehschwachen-Klassen neben den<br />

Blindenabteilungen geführt werden? Das Verbleiben der<br />

hochgradig Sehschwachen innerhalb der öffentlichen Schulen<br />

ist mit allzu großen Nachteilen verbunden. Doch bedarf es<br />

noch vieler Vorarbeiten, um die mannigfachen Hindernisse zu<br />

beseitigen, die einer wirklichen Hilfe im Wege stehen.<br />

~' c Zeitschrift „Pro Jnsirmis" ist zu beziehen bei der<br />

Grütlibuchdruckerei, Zürich, Kirchgasse 17/19. Jahresabonnement<br />

6 Fr. (12 Hefte) oder beim Zentralsekretariat „Pro<br />

Jnsirmis", Zürich.<br />

Wann kommen die Kinder zur Welt?<br />

Den Geburtshelfern, die sich mit der tageszeitlichen Verteilung<br />

der Geburten schon vielfach befaßt haben, kommt nun<br />

ein Statistiker mit genauen, wenn auch lokal begrenzten<br />

Zahlen zu Hilfe. Dr. S. F a s l e r berichtet in der „Schweiz.<br />

Zeitschrift für Volkswirtschaft und Statistik" über seine Untersuchungen<br />

der in B a s e l im Jahrzehnt 1929—1938 registrierten<br />

27 947 Geburten. Gibt es eine häufigste Geburtsstunde<br />

und trifft die vielfach vermutete Ansicht von einem Ueberwiegen<br />

der Geburten in der Nacht zu? Die jungen Basler<br />

sind zu 531,4 pro Mille ani Tag und 468,6 pro Mille in der<br />

Nacht zur Welt gekommen. Weiter ergibt sich, daß die Tagesgeburten<br />

zunehmen und daß sich eine Verschiebung der Häufigkeit<br />

aus der Mitte der Nacht gegen die Mitte des Tages vollzieht.<br />

Vom Büchertisch<br />

Irren und Lieben, Schicksalsroman aus dem Greyerzerland,<br />

von Hubert Gremaud. — Rex-Verlag, Lnzern. —<br />

Nicht die Phantasie, das Leben selbst hat dem Dichter die<br />

Feder geführt, als er in seinem Roman das Schicksal der<br />

Bauernfamilie Charrisre hoch im Greyerzerland erzählte.<br />

Es ist nicht ein Einzelschicksal, es ist das wahre Leben ach<br />

so mancher Bauernfamilien unseres Landes, das wir in<br />

diesem Buche miterleben. Die in den Jahren des ersten Weltkrieges<br />

mit seiner Grenzbesetzung, dem Generalstreik und<br />

der furchtbaren Grippeepidemie spielende Erzählung ist mit<br />

einer großen Spannung, mit einer tiefen Einfühlung in die<br />

Charaktere und das Leben einer Greyerzer Bauernfamilie<br />

und ihres Dorfes geschildert in einer anschaulichen Sprache<br />

und einem schlichten, gediegenen Stil.<br />

Geige oder Pflug. Heimatroman von Toni Bürkli. Verlag<br />

Konkordia, Winterthur. — Zwei Seelen streiten in Markus'<br />

Brust um den Sieg: die Seele der Heimat und die Seele<br />

der Kunst. Es kommt zum großen Konflikt seines Lebens.<br />

Der Kunst glaubt er die Heimat, Vater und Braut opfern zu<br />

müssen, bis er am falsch verstandenen Opfer zu zerbrechen<br />

droht. Eine edle Frauengestalt weist ihm unter tapferem Verzicht<br />

auf ihre eigene Liebe den Weg zurück zu seinem wahren<br />

Glück. Bemerkenswert ist die feine Charakterisierung der<br />

Hauptgestalten des Romans.<br />

Radio — Beromünster<br />

Sonntag, 8. Dezember.<br />

9.00 Christkatholische Predigt. 9.30 Orgelvorträge. 9.45<br />

Katholische Predigt. 10.15 Volkskonzert von Beromünster.<br />

11.20 Dichtung und Musik. 12.00 Das sonntägliche Mittagskonzert.<br />

12.40 Fortsetzung des Konzertes. 13.00 Orchester Cedric<br />

Dumont. 13.30 Wir fragen — Sie antworten. 14.00<br />

Stunde für das Land. 15.00 Unterhaltungskonzert des Basler<br />

Musikvereins. 15.45 Unsere Sonntagsgeschichte. 16.90 Welodie<br />

und Rhythmus. 17-00 Die Union Chorale St. Louis<br />

singt. 17.30 Die verstorbene Gerechtigkeit. Legendenspicl.<br />

18.30 Wir hören das Ausland.<br />

19 40 Echo der Zeit. 20.00 Meister der leichten Musik. 21.30<br />

Dichtung und Musik. 22.10 Perleu Mozartscher Klaviermusik.<br />

Montag, 9. Dezember.<br />

10.15 Schulsunksendung: Was ist Schappe-Seide? IO.oO<br />

Schallplatten. 11.00 „La Tosca".' Oper. 1. Akt. ll.45<br />

Quintett Drint. 12.00 Schallplatten. 12.15 Chansons. 12.40<br />

Studioorchester. 13.20 Violin-Recital. 13.35 Spanische Lieder.<br />

16.30 Für die Mütter. 17.00 Orchestre de la Suisse Romande.<br />

18.00 Hochbetrieb im Buchhandel. 18.20 Englische<br />

Cello-Mnsik. 18.40 England und der Kontinent. 19.00<br />

Streichorchester Toni Leutwiler. 19.40 Echo der Zeit. 19.5.><br />

Blöser-Serenade. 20.20 Eine musikalische Novelle. 21.10<br />

Im Kleinstadtparlament. 21.40 Schallplatten. 21.45 Wochenrückblick<br />

für die Schweizer im Ausland. 22.05 Beethoven-<br />

Violinsonate. 22.25 Schallplatten.<br />

Dienstag, 10. Dezember.<br />

11.00 Radioorchester. 11.50 Touristik. 12.00 Schweizer<br />

Lieder. 12.15 Cowboy-Lieder. 12.40 Studioorchester. 13.20<br />

Konzert für Klavier und Orchester von Saint-Saens. 16.30<br />

Lieder von Richard Flury. 17.00 Tanzmusik. 17.15 Opern-<br />

Arien und Lieder. 18.00 Klasse 3b. Hörspielfolge. 18.30<br />

Buntes Schallplattenkonzert. 19.40 Echo der Zeit. 19.:»<br />

Sinfoniekonzert. Musik von Beethoven. 21.15 Oesterreichs<br />

Botschaft au die Welt. Kurzvortrag. 21.30 Gäste Zürichs:<br />

Erna Sack.<br />

Mittwoch, 11. Dezember.<br />

10.20 Schulfunksendung. Die Geige singt. 10.50 Schallplatten.<br />

11.00 Beliebte Melodien. 11.30 Genf spricht zu Ihneu.<br />

12.15 Richard Tauber als Komponist. Schallplatten.<br />

12.40 Unterhaltungskonzert. 13.25 Hinweis auf neue Bücher.<br />

13.30 Besinnliche Viertelstunde. Schallplatten. 16.30<br />

Literarische Stunde. 17.00 Morgen und Abend. 18.00 Zithermusik.<br />

18.25 Durch das grüne Irland. Reisebericht. 18.45<br />

Unterhaltungsmusik. 19.10 Ausländische Ferienkinder grüßen<br />

ihre Eltern. 19.40 Echo der Zeit. 20.00 „Das Herrschaftshaus".<br />

Hörspiel. 21.10 Ermanno Wolf-Ferrari im Zürcher<br />

Studio. 22.05 Konzert des „Hasomir".<br />

Todes-Anzeige<br />

Schmerzerfüllt machen wir Verwandten, Freunden<br />

und Bekannten die Mitteilung, dah Gott, der Herr<br />

über Leben und Tod, unsere liebe Mutter, Schwester,<br />

Schwägerin, Tante und Cousine 715<br />

Frau<br />

P a u l a Odermatt-Odermatt<br />

Mitglied des Müttervereins<br />

Kirchhosen<br />

nach kurzer, mit stiller Bereitschaft ertragener Krankheit,<br />

zu sich in die ewige Heimat gerufen hat.<br />

Sie starb heute morgen um 9 Uhr, wohlveriehen mit<br />

allen Tröstungen unserer hl. Religion, im 64. Alters-<br />

^ Ihr Leben war Liebe, Aufopferung und treue Pflichterfüllung.<br />

Wir bitten, der lieben Verstorbenen im Gebete zu gedenken.<br />

S a r n e n, den 6. Dezember <strong>1946</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Hans Odermatt<br />

Helen Odermatt<br />

und übrige Anverwandte.<br />

Beerdigung: Sonntag, den 8. Dezember, morgens<br />

8.45 Uhr. — Weggang vom Trauerhaus 8.40 Uhr.<br />

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Ein eigentümlicher, poetischer Zauber, wie er an<br />

all den Erinnerungen an die frohe Jugendzeit haftet,<br />

umschwebt den Namen und das Fest des hl. Bischofes<br />

Nikolaus, des Freundes der Kinder und darum auch<br />

der Liebling der Eltern., — Wenige Heilige sind so<br />

volkstümlich wie er, gibt es doch auf dem weiten Erdenrund<br />

kaum ein Land, in dem nicht eine Kirche,<br />

eine Kapelle, ein Altar oder wenigstens in dem<br />

Missionshause ein Bild des hl. Nikolaus sich befände.<br />

Die kirchliche Legende vom hl. Nikolaus ist eine<br />

ziemlich einfache. Zu Patara in Lycien von reichen<br />

und vornehmen Eltern geboren, zeichnete er sich<br />

schon als Kind und Schüler durch eine ungewöhnliche<br />

Begabung und Frömmigkeit aus. Schon frühzeitig<br />

widmete er sich dem Ordensstande, wurde Abt<br />

des Klosters Sion. Als solcher wirkte er auf das<br />

segensreichste, nahm auch an der großen Kirchenversammlung<br />

zu Nicäa im Jahre 325 den lebhaftesten<br />

Anteil. Bei den Orientalen und Slawen geht jetzt<br />

noch die Sage, daß er, vom großen Eifer dahingerissen,<br />

zu Nicäa dem Irrlehrer Arius in öffentlicher<br />

Versammlung eine Ohrfeige gegeben habe. Nachdem<br />

der Heilige seinem Bistum zum Segen der Christen<br />

und zur Ehre der Kirche gewissenhaft vorgestanden<br />

war, überfiel ihn eine gefährliche Krankheit, und er<br />

starb den Tod des Gerechten am 6. Dezember 352.<br />

Um ihn trauerten und weinten die Armen, denen er<br />

Vater, die Betrübten und Unglücklichen, denen er<br />

Tröster und eine kräftige Stütze gewesen ist. Sein<br />

Leichnam wurde in der bischöflichen Kirche zu Myra<br />

beigesetzt, aber im Jahre 1087 durch fromme Kaufleute<br />

nach Bari in dem frühern Königreiche Neapel<br />

übertragen und dort in dem prachtvollen Stephansdom<br />

niedergelegt, wo jetzt noch aus seinen Gebeinen<br />

ein wundertätiges Oel quellen soll. St. Nikolaus wird<br />

in der lateinischen wie in der griechischen, und zwar<br />

in der unierten wie in der nichtunierten (orientalischen)<br />

Kirche gleich verehrt. Sogar die Mohammedaner kennen<br />

und ehren seinen Namen. In nördlichen und protestantischen<br />

Gegenden haben in dem Polterabend, als<br />

dem Vorabend eines Hochzeitsfestes, in den Umzügen<br />

vor dem Weihnachtsfeste, noch viele Erinnerungen an<br />

das frühere katholische Nikolausfest sich erhalten.<br />

Der Bischof Nikolaus von Myra gilt hauptsächlich<br />

als Freund der Kinder, von denen er die guten belohnt<br />

und die bösen bestraft, als Patron der lernenden<br />

und studierenden Jugend, der Schiffsleute und Fischer,<br />

besonders in Sturm und Ungewitter, der Kaufleute,<br />

bei allen Lebensgefahren durch Erdbeben, durch<br />

Feuer und Ueberschwemmungen, bei ansteckenden<br />

Krankheiten, auch als besonderer Schutz gegen Diebe<br />

und Räuber. In mehreren Ländern, namentlich bei den<br />

Griechen, den Slawen, und in Frankreich gilt er als<br />

Vermittler von anständigen Versorgungen für heiratslustige<br />

Mädchen. So singen diese in Frankreich vor<br />

und an seinem Feste: Patron des filles Saint Nicolas,<br />

mariez nous, ne tardez pas! (Hl. Nikolaus, Patron der<br />

Töchter, verheirate uns, und zögere nicht!). Einen<br />

ähnlichen Vers gibt es in italienischer Sprache.<br />

Ungemein groß ist der kulturhistorische Einfluß des<br />

St. Nikolausfestes. Ohne dieses, das jetzt häufig durch<br />

das Weihnachtsfest verdrängt wird, hätte in den<br />

armen Gebirgsgegenden von Böhmen, Bayern und<br />

Tirol die großartige Herstellung von Spielsachen für<br />

Kinder kein Aufkommen und keinen Bestand finden<br />

können. Schneider und Schuhmacher fanden durch<br />

viele Jahrhunderte Verdienst und Arbeit durch das<br />

Nikolausfest. Auch andere Gewerbe können dessen<br />

sich rühmen, und in der neuesten Zeit wird es auch<br />

in katholischen Gegenden Sitte, auf St. Nikolaus<br />

und Weihnachten gute Bücher zu bescheren.<br />

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wie in Rom und besonders im Kloster Cassino.<br />

Ebenso großartig ist die Reihe der berühmten und<br />

heiligen Männer mit dem Tauf- oder Klosternamen<br />

Nikolaus. Die katholische Kirche verehrt elf, bald<br />

zwölf mit Nikolaus von der Flüe, Heilige dieses<br />

Namens. Es gab fünf Päpste, viele Bischöfe, Aebte<br />

und gelehrte Männer dieses Namens, von letztern<br />

zum Beispiel Nikolaus von Cusa (geboren 1401 zu<br />

Cues).<br />

Den besten Beweis von der weitverbreiteten Verehrung<br />

des hl. Nikolaus geben die vielen Städte, Dörfer<br />

und sogar einzelne Provinzen und Grafschaften,<br />

die in allen Weltteilen seinen Namen führen. Hierher<br />

gehören die vielen Orte St. Nicolas in Belgien und<br />

Frankreich, San Nicola und Nicolo in Italien, Nichols<br />

in England und Amerika, Nikolajew in Rußland, Szent<br />

Miklos in Ungarn, Svaty Mikulas in Böhmen, Mähren,<br />

Polen und so weiter.<br />

Mehrere tausend Kirchen sind in allen Ländern<br />

dem hl. Nikolaus geweiht, und viele tausend von<br />

Altären und Bildnissen des Heiligen finden sich in<br />

diesen Kirchen. In den protestantischen Großstädten<br />

Berlin, Hamburg, Leipzig, München waren die Nikolauskirchen<br />

die ältesten oder größten; der Turm der<br />

zerstörten Nikolauskirche in Hamburg zählte zu den<br />

höchsten der Welt.<br />

Gar verschieden ist die Form der Legende und die<br />

Art der Festfeier in den verschiedenen Ländern; aber<br />

ungeachtet der großen Verschiedenheit der sprachlichen<br />

Bezeichnung, der Gebräuche und Sitten und<br />

derFeierdes Nikolausfestes haben doch alle die kirchliche<br />

Legende, die dogmatische Einheit und Allgemeinheit<br />

zum Untergrund und in was immer für einer<br />

Form die Legende auftreten mag, durchgehends ist es<br />

die kirchliche Dreizahl. Nur die äußere Form, die<br />

Schale der Legende ist eine verschiedene, der innere<br />

Kern, der Gehalt ist immer der gleiche; die einzelnen<br />

Sagen sind nur vielfache ähnliche Erzählungen.<br />

Ueberall tritt der hl. Nikolaus als der Freund und als<br />

der Beschützer der Jugend und des Volkes auf. Im<br />

Schweizerland ist die Feier des Nikolausabends besonders<br />

ausgeprägt, und besonders die Innerschweizer<br />

Jugend erfreut sich schon wochenlang vorher.<br />

In den Nächten vor diesem Tage hört man im Luzernbiet<br />

wie auch in den innern Kantonen ein Peitschenknallen<br />

mit großen Geißeln, den sog. Schaubgeißeln.<br />

Es ist dies nichts anderes als ein uralter Brauch aus<br />

dem Heidentum zur Zeit der Sonnenwende, da man<br />

mit Lärmen, Peitschenknall und Gewehrschüssen die<br />

bösen Geister vertreiben wollte. Heute könnte man<br />

sagen, daß dieses Peitschenknallen ein gesunder Sport<br />

in frischer Luft bedeutet. In der Innerschweiz geht<br />

ein größerer Bursche in Bischofskleidung und bunt<br />

beleuchteter Mitra in die Häuser, um die Kinder zu<br />

beschenken, ihnen eine kurze, kräftige Ermahnung<br />

zum Gehorchen und zum Fleiß in der Schule zu<br />

geben. Im Kanton Schwyz tragen die Kläuse besonders<br />

große Mitra, die fast komisch wirken. Nidwaiden<br />

hat in Hergiswil eine dem hl. Nikiaus geweihte Kirche,<br />

während Obwalden an der Straße gegen Melchthal<br />

eine sehr alte, mit freistehendem Turm dem<br />

hl. Nikolaus geweihte Kapelle hat.<br />

Besonders wird uns Schweizer Katholiken das Jahr<br />

1947 recht beachtenswert, indem dann Bruder Klaus,<br />

der den Namen des wundertätigen Bischofs trägt,<br />

heiliggesprochen werden wird. Das Schweizervolk<br />

wird es sich nicht nehmen lassen, daß es sich bei<br />

der großen, herrlichen Heiligsprechungsfeierlichkeiten<br />

in der geräumigen Peterskirche zu Rom in beträchtlicher<br />

Zahl beteiligen wird.<br />

So möge denn der hl. Bischof Nikolaus von Myra,<br />

der so viele Menschen beschenkt hat, der heutigen<br />

Welt, den Kriegsstaaten einen gedeihlichen Frieden<br />

vermitteln, damit sich das Gespenst des Hungers nicht<br />

mehr zeigen würde. O wie viele Kinder des Auslandes<br />

wünschen keine andern süßen Gaben und Geschenke,<br />

sie wären befriedigt, wenn sie nur genügend<br />

trockenes Brot hätten, und unsere Jugend ist bei<br />

uns so verwöhnt. Auch da sollten gewisse Eltern<br />

wieder die Kinder gewöhnen an einfache, natürliche<br />

Geschenke, wie Nüsse, Feigen, Birnen, und nicht allzu<br />

viele Schlecksachen, wie künstliche, starkgewürzte<br />

Zuckerwaren, die die Kinder nur zur Gertußsucht aufreizen<br />

und den Magen verderben.<br />

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w i Samstag, den 7. Dezember 134«<br />

76. Jahrgang — Rr. 97 — 3. Blatt<br />

M M « B » l k s s r e « « d<br />

ÄUM Gedenktag des Gesellenvaters<br />

Adolf Kolping<br />

Me der Sarg eines Staatsmannes, mit dem Banner<br />

ieiner Heimat bedeckt, in die Gruft getragen wird, so senken<br />

ich heute und alle Zeiten über das Grab des Gesellenvaters<br />

„ der zerstörten Minoritenkirche zu Köln feierlich die Banseines<br />

Bundes.<br />

Das Amt eines Staatsmannes ist hart und kalt, fordert<br />

Gehorsam und Pflicht und erntet nicht die Blumen der Liebe.<br />

Um die einfache Grabplatte Vater Kolpings aber blüht es<br />

jahrein und jahraus in allen Farben, die die Natur zu verschenken<br />

hat.<br />

War also Kolping mehr als ein Staatsmann und Organisalor,<br />

daß er solch dankbarer Liebe gewiß ist? Da knien zu<br />

ftder Tageszeit junge, werktätige Menschen an der steinernen<br />

$nnf vor dem Grabe nieder, sie kommen mitten aus dem<br />

Aroßstadtgewühl, und ihre Schuhe sind noch grau von der<br />

ßtmße, aber ihre Hände falten sich zum Gebet lind nachher<br />

twgen sie alle ihre Namen in ein Buch, das schon Tausende<br />

von Namen enthält, die alle den Heiligen Vater zu Rom um<br />

die Seligsprechung ihres Gesellenvaters bitten. Unsere Gedanken<br />

ziehen heute wieder hinunter «ach dem heiligen Köln,<br />

an die Stätte heiligen Schaffens und Wirkens unseres großen<br />

Gründers.<br />

Ihr wandernden Burschen, o saget mir an,<br />

Was hat der im Grabe euch Gutes getan?<br />

Lag Vater und Mutter hier unter dem Stein,<br />

Ihr könntet nicht stiller und dankbarer sein.<br />

So klang es in dunkeln Akkorden von der Orgel, und ihre<br />

Stimmen gaben Antwort. Machtvoll klang es zumal nach<br />

dem sonntäglichen Hochamt von den Wölbungen der alten,<br />

schönen Kirche, die heute in Schutt und Asche darniederliegt.<br />

Es ist ein schönes Zeugnis für die große Anhänglichkeit<br />

des jungen Werkvolkes, den, der schlummernde Kolping sein<br />

ganzes Leben geopfert hat.<br />

Sie hatten wohl recht, die Wandergesellen mit dem Stab<br />

in der Hand und dem Straßenstaub an Stirne und Füßen.<br />

Kolping war jenen alles geworden, und hätte er jenen keine<br />

Gesellenhäuser gebaut, er hat den Gesellen eines gegeben,<br />

das Beste, was er geben konnte von allem: die Ehrfurcht vor<br />

ihrem Beruf, die Lieb- zu ihre», Beruf, die Treue zu ihrem<br />

Beruf.<br />

Einst war's um uns Burschen gar trostlos bestellt.<br />

Wir waren verstoßen und fremd in der Welt.<br />

Da tat er sein Haus auf und rief uns herein,<br />

Wollt mehr noch als Bater und Mutter uns sein.<br />

Was dieser Stein verhüllt, das sagen diese so schlichten<br />

Worte. Sie decken das Geheimnis auf, weshalb einem Adolf<br />

Kolping noch nach dem Tode alle Herzen zufliegen.<br />

Da tat er sein Haus auf und rief uns herein. Wissen wir<br />

denn, wie wohl ein bißchen Wärme und Freundlichkeit einem<br />

jungen Menschen tut, der das salzige Brot der Fremde ißt?<br />

Kolping wußte es. Er selber hat allzulange die Füße unter<br />

fremder Leute Tisch strecken müssen. In seiner Vaterstadt<br />

Kerpen bei Liöln hockte die Armut auf der Schwelle, zumal<br />

in den Zeiten Napoleons, als die Schauer des großen Welt-<br />

Weges Halm und Saat zerschlugen.<br />

Mühsam schlug die Familie »olping sich durch, und es ist<br />

wohl zu verstehen, daß Adolf Kolping, der jüngste und lernbegierigste<br />

von vielen Geschwistern, auf seine Bittn hin, studieren<br />

zu dürfen, nur ein erstauntes und unwilliges Nein<br />

erntete. Wie hätte auch der Dienst eines Schäfers viel abwerfen<br />

können, um ein Studium samt allem zu bcstreiten!'<br />

Von der Schulbank siedelte Kolping auf den Schusterichemel<br />

über, und seine Eltern glaubten, daß nun das Glück<br />

ihres Sohnes gemacht sei. Eifrig schaute er dem Meister die<br />

sinnst des Pfriems und des Hammers ab.<br />

War er schon zum Handwerk bestimmt, so wollte er auch<br />

w seinem Fach der Tüchtigste sein und ein Wort mitreden<br />

können.<br />

Hier schon der klare Beweis: Die große Liebe zum Beruf<br />

und die Achtung vor dem ehrbaren Handwerk — feinen Lehrbrief<br />

hatte er sich ehrlich verdient und ging nun nach lobl'chcm<br />

altem Brauch auf die Wanderschaft.<br />

Nicht allzuweit, denn da reichten die Pfennige nicht. Es<br />

wäre eine herrliche Zeit gewesen, wenn ihn, nicht alle Geseilen<br />

die Lust und Freude verdorben hätten. Sie fluchten,<br />

sanken und zoteten um die Wette, arbeiteten am Sonntag<br />

"ttd faulenzten am Montag, niemand hatte sich ihrer angenommen,<br />

jeder wohlhabende Bürger verachtete sie.<br />

.. Diesen Abgrund hatte Kolping in Kerpen nicht gekannt,<br />

>e>ne gesunde, kernige Natur und seine tiefe Frömmigkeit zuckte<br />

v°r diesem wilden Treiben, und hätte es noch einer Mahnung<br />

bedurft, so sandte Gott sie ihm durch die Traueryachricht<br />

bvn, Tode seiner Mutter. Kolping sagte: Ich verwr meine<br />

unvergeßliche Mutter in einer Zeit, wo sie mir nach mensch-<br />

^her Berechnung am unentbehrlichsten war.<br />

Wer solchen Schutzengel hat, geht nicht verloren.<br />

d'e andern Gesellen ihren Feierabend in liederlicher Geselllchaft<br />

verkrachten, wanderte Kolping mit offenen Augen<br />

durch Gottes Natur. Je weniger ihn fein Beruf befriedigte<br />

"w so mehr wuchs der heilige Gedanke an das Ideal dev<br />

^nesterberufes. Sollte es fern, ewig unerreichbar fem. In<br />

le'ner Herzensnot flüchtete er sich zur Mittler.,, aller Gnaden,<br />

vor das Muttergottesbild in der Kupfergasse, und bort<br />

m ihn die Gewißheit, daß er sein Ziel erreichen werde.<br />

Jetzt sah er sein Ziel, nichts vermochte ihn mehr von<br />

je'nem Wege abzubringen, nicht Krankheit, nicht ein ^<br />

ortendes Heiratsangebot, nicht das Nein des Dorfpfarrers<br />

lci i Kerpen. Nachts mühte er sich mit dem Latein ab. M,<br />

~ fuhren wurde Kolping aufgenommen in das Marzellen-<br />

Gymnasium in Köln. Dabei quälte ihn die Sorge für den<br />

unterhalt um das tägliche Brot, das er sich verdienen mußte<br />

durch Nachhilfestunden, die er andern Schülern gab. So gelang<br />

es ihm, daß er in drei statt in fünf Jahren das Gymna-<br />

NUüi absolvierte. Durch Gottes Fügung geschah es, daß die<br />

Tochter des Gutsbesitzers, bei dem der Vater im Dienste stand,<br />

ihm das erforderliche Geld zum Universitätsstudium gab, das<br />

ei 1841 in München begann. Im April 1844 trat er in<br />

das Priesterseminar in Köln ein. Im Jahre 1845 empfing<br />

Vater Kolping in der Mmoritenkirche, an der er später<br />

wirkte und seine letzte Ruhestätte fand, die Priesterweihe. In<br />

der Nacht vor seiner Weihe starb der Vater, so wurde sein<br />

erstes hl. Meßopfer gleichsam ein Requiem für seine geliebten<br />

Eltern. Ein Uebermaß an Pflichten, die dem jungen Kaplan<br />

in Elberfeld aufgebürdet wurden, riß ihn jedoch bald aus<br />

seinem Schmerz. Es fehlte nicht viel und er wäre trotz seines<br />

Humors in dieser Hochburg der Sekten mutlos geworden.<br />

In dieser Stimmung lernte er einen Verein katholischer<br />

Gesellen kennen, die sich gegenseitig Halt gaben und in einer<br />

Werkstatt zusammenkamen, um zu singen und ihre Meinung<br />

auszutauschen. Das war ja das alte Lebenselement Kolpings:<br />

hier fand er ja die Burschen, zu denen er selbst einst gehört<br />

hatte.<br />

Kolping begann mit seinen Abendvorträgen einen glücklichen<br />

Versuch, die bisherige Quelle vielen Unheils, den<br />

blauen Montag, in einen Gesundbrunnen der Freude zu<br />

verwandeln.<br />

So klein und unscheinbar waren die Anfänge des Gefellenvereins,<br />

der heute sein schützendes Dach über Tausende<br />

von Kolpingsföhnen breitet. Die wandernden Gesellen selbst<br />

waren die besten Missionare, die besten Werber für sein Werk,<br />

die es von Stadt zu Stadt, von Land zu Land trugen und<br />

es fortpflanzten.<br />

Der Gesellenverein sollte nach Kolpings Idee eine Familiengemeinschaft<br />

sein. Deshalb betonte Kolping immer wieder,<br />

daß das Familienleben des Gesellenvereins die Vorbereitnng<br />

sein solle für das Familienleben der einzelnen und<br />

daß dieser Gedanke das ganze Leben nach seiner geistigen,<br />

und materiellen Seite umfasse.<br />

Kolping legte großen Wert auf die Gesinnung; ihm war<br />

der Gesellenverein kein Zwangsverein für Geistesdressur und<br />

Gewissenskontrolle, sondern natürlicher Zusammenschluß und<br />

das ^reigewählte Gemeinschaftsleben gleichgesinnter junger<br />

Menschen.<br />

Kolping wollte keine Knechte, sondern freie Menschen, die<br />

einstehen für die große Lebensaufgabe. Einer für alle und alle<br />

für einen. Persönlichkeitsentfaltung in der Gemeinschaft auf<br />

der einen, Selbstverantwortung und Mitverantwortung aus<br />

der andern Seite, also Freiheit und Gebundenheit persönlicher<br />

Leistung und Dienst am Ganzen, das war das Bildungsideal<br />

Kolpings und die Erziehungsstätte für die werktätige Jugend.<br />

„Da tat er sein Haus auf und rief uns herein,<br />

wollt mehr noch als Vater nnd Mutter uns fein."<br />

Für sie bettelte Kolping bei Hoch nnd Gering, für sie<br />

baute er Häuser und Herbergen. Ein so großes, umfassendes<br />

Werk erforderte die Kraft eines ganzen Mannes. Und doch<br />

war es nicht das Höchste, was Kolping seinen Söhnen aus der<br />

Fülle seines priesterlichen Herzens schenkte. Wenn er die<br />

Feder niederlegte, kniete er nieder und betete, wie nur ein<br />

Heiliger beten kann: wie aus einer Opferschale bot er dem<br />

Herrn sein Werk dar, damit er es annehme und segne.<br />

Wenn Kolping nur dieses eine getan hat: daß der Segen<br />

Gottes sichtbar über dem ernsten Willen seiner lieben Söhne<br />

schwebe, dann hat er genug getan.<br />

Mitten im Planen und Schaffen nahm St. Jo,ef, der<br />

Pmmermann, ihn bei der Hand und führte ihn am 4. Dezember<br />

1865 aus schwerer Krankheit vor das Angesicht des All-<br />

'""Isifüef sein Bild in die Seele seiner Gesellen eingeprägt<br />

ist, sogen die Weisen, die oft an seinem Grab erklingen: .<br />

Und ob wir auch wandern<br />

und kommen und gehn,<br />

die Liebe, die treue, sie bleibe! bestehn.<br />

Woher auch des Wegs<br />

und wohin wir auch ziehn,<br />

Wir danken ihm ewig, vertrauen auf ihn.<br />

So ist es verstehen, daß der Name dieses großen JugendapIels<br />

einen großen Ruf in der Welt genießt. Kolping wollte<br />

tüchtige Glieder der menschlichen Gesellschaft heranziehen, die<br />

ehrenwert ihren Platz ausfüllen und ihrer Aufgaben m<br />

Familie. Beruf. Kirche und Staat gerecht werden Das war<br />

das Endziel eines Vaters Kolping und wird es bleiben m<br />

S?'ist"es aber auch zu verstehen, daß der Gesellenverein<br />

in fast hundert Jahren seines Bestehens und Wirkens stets<br />

frisch und jung geblieben ist. Er war eme Erzrehungs- und<br />

R dnnasstätte ganz eigener Art. Man kann sagen, der fort-<br />

Mende Kolping. Und wer diesen Kolping ersaßt und ftrn<br />

Werk kennt, kann die Lebenskraft und den Geist dieser Bewegung<br />

verstehen.<br />

Tausende und aber Tausende werktätige junge Men,chen<br />

gingen und gehen durch die Lebensschule des Gesellenvereins<br />

und finden in ihm den besten Kameraden<br />

Hehntausende von Gesellen haben in der Schweiz allein<br />

seine Wohltat erfahren, haben in seinen Rechen Reügron und<br />

Tugend. Arbeitsamkeit und Fleiß, Frohsinn und Scherz, Eintrnrfrt<br />

und Liebe gelernt und bewahrt.<br />

4 den letzten Jahren allein hat der kleine Schwelzerverein<br />

überwusend Fachkurse aller Art zur beruflichen Weiterbildung<br />

für seine Mitglieder abgehalten.<br />

50 Fachabteilungen wurden aufgebaut. 30 Werkstätten<br />

dienten den Gesellen zu ihrer Weiterbildung in der Freizeit.<br />

Hier finden und sehen sie die Erfüllung ihres jugendlichen<br />

Strebens, hier finden sie ihren Bruder und Freund, hier<br />

können sie in Freiheit und Fröhlichkeit ihrer Jugend froh<br />

werden. Hier finden sie Kolpings wandernde Gesellen, hier<br />

wachsen sie ein in Heimat nnd Volk, in Stamm und Stand,<br />

in Kirche und Staat.<br />

^<br />

Hier stärken sie ihren Körper durch Sport und Spiel, hier<br />

erklingen ihre Weisen, hier finden sie das, was Kolping für<br />

sie forderte: Freiheit und Ehre.<br />

Das war das große Lebenswerk Vater Kolpings und möge<br />

es bleiben auf ewige Zeiten.<br />

Frisch auf ans Werk, Gesellen, her,<br />

Wir brauchen ein großes, starkes Heer.<br />

Die Hand zum Schwur auf unser Panier,<br />

So schwören wir, Vater Kolping, dir.<br />

W.R., Wilen.<br />

Basel macht „Vorwärts"<br />

Unscheinbare und Streber suchen sich gerne durch Extravaganzen<br />

ins Licht zu setzen. Auch der „Basler Vorwärts" gehört<br />

zu diesen Geschöpfen und man sollte eigentlich wie bei<br />

einem „ensant terrible" nicht sofort aufhorchen, wenn er Lärm<br />

schlägt, doch ist zeitweilig eine Richtigstellung der von diesem<br />

Kommunistenblatt verdrehten Wahrheiten notwendig. So auch<br />

gegenüber den Zeilen, die in der Montagnummer (1. Jahrgang<br />

Nr. 39) unter dem bestrickenden Titel „Kabelt und seine<br />

Oberstenkamarilla" erschienen.<br />

Was wir vor allem beanstanden und verwerfen, ist die<br />

devote Moskaudienerei und teuflische Sabotierung unseres<br />

Wehrwillens, welche mit dem genannten Artikel von einem<br />

Schreiberherzen unter hocherhobener, vaterländischer Heldenbrüst<br />

betrieben wird.<br />

Nach der altgewohnten Anschuldigung, unser Offizierskorps<br />

sei naziverseucht, wird dem Bundesrat der Vorwurf gemacht,<br />

die Schweiz nicht in die UNO geführt zu haben. Der<br />

„Vorwärts" behauptet ferner: Die Schweiz wird vom aufblühenden<br />

Militarismus bedroht, „der unser Volk finanziell zu<br />

Boden drückt", und fordert: „Die militärischen Rüstungen<br />

müssen beschränkt werden". Ja, der kühne Verfasser will dieses<br />

Begehren sogar in der Bundesverfassung verankert haben!<br />

Bei dieser Gelegenheit erinnern wir uns, daß nach dem ersten<br />

Weltkrieg der gleiche Ruf aus Linkskreisen ertönt war;<br />

daß es ebenfalls Linkskreise waren, welche die neue Militär-<br />

Organisation kurz vor dem zweiten Weltkrieg zu unterbinden<br />

suchten und sich dann doch wieder nicht scheuten, gegen die<br />

Landesregierung zu schimpfen, als wegen der ständigen Militärbudgetkürzung<br />

(durch eben diese Linkskreise) zu wenig<br />

Bunker, Jka, moderne Feldgeschütze usw. vorhanden waren.<br />

Doch wir wollen nicht alte Sünden aufwärmen, wenn schon<br />

zuviel neue da sind, und nun den „Basler Vorwärts" einmal<br />

ganz sachlich nach Punkten k. o. zwingen:<br />

1. Die Katholiken waren die vordersten Gegner des Vorunterrichtsobligatoriums,<br />

sie dürften also kaum als „Militaristen"<br />

gelten!<br />

2. Die Atombombe, von der die rote Zeitung eine Wirkung<br />

erwartet, „die Vieles bedeutungslos macht", wurde bisher<br />

nur auf Flachgebieten angewandt (japanische Städte,<br />

Meer) und es steht sehr zn vermuten, daß sie in unserem<br />

Gebirgsland große Wirkungsschatten (wirkungstote Winkel)<br />

haben könnte.<br />

3. Je gefährlicher die Atombombe aber ist, um so weniger<br />

wird sie angewendet werden, da, wie beim Giftgas, jeder die<br />

Vergeltung des Gegners fürchten muß.<br />

4. Würde die Atombombe doch Verwendung finden, so<br />

müßte wenigstens zur Besetzung des ausgebombten Landes Insanterie<br />

her (Vergleiche die Ueberschätzung der Luftwaffe nach<br />

dem ersten Weltkrieg) und gegen die wären die alten Waffen<br />

doch noch wirksam.<br />

5. Die UNO bietet noch zu wenig Hilfegewähr, als daß es<br />

ratsam erschiene, im Vertrauen auf sie die Rüstung zu beschränken.<br />

6. Warum übrigens soll die kleine Schweiz ihre Waffen<br />

rosten lassen, während sich „Mütterchen Rußland" nach allen<br />

Regeln der Kunst panzert, so wie es „Väterchen Stalin" vor<br />

kaum einem Jahre proklamierte: «Rußland muß die beste Armee<br />

der Welt haben!"?<br />

7. Wo in der „militaristischen Schweiz" gibt es Offiziersanwärterschulen<br />

für halbwüchsige Knaben, wie das in der<br />

UdSSR der Fall ist?<br />

8. Wir wollen keinen Krieg, aber auch dort kein blindes<br />

Vertrauen, wo nur Mißtrauen am Platze ist!<br />

9. Wir erklären den Artikel des „Basler Vorwärts" als eine<br />

berechnete, von Rußland direkt oder indirekt befohlene Untergrabung<br />

des schweizerischen Wehrwillens!<br />

Damit wollen wir unsere Punktreihe beenden und bloß<br />

noch in Erinnerung rufen, was Hitler 1939 gesagt haben soll:<br />

„Nur zwei Länder waren bereit, als es losging: Wir und die<br />

kleine, dreckige Schweiz!"<br />

Mag dieser Ausspruch dem gesunkenen Diktator zugedichtet<br />

sein, eines bleibt fest: für uns wäre der Krieg wohl anders verlaufen,<br />

wenn wir nicht wenigstens so gerüstet gewesen wären,<br />

wie wir es trotz der Sabotierung durch Linkskreise 1939<br />

gewesen sind.<br />

Lernen wir darum aus der Geschichte für die Gegenwart!<br />

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Tarnen, den 7. Dezember <strong>1946</strong> Zwanzigster Jahrgang. Nr. 49<br />

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Donnerstag: Gedächtnis des Frauenvereins für Ehefrau Marie ^.»nacher-Christen,<br />

Trautheim, Kägiswil.<br />

Psarrei Giswil.<br />

Pfarrkirche. Samstag: Bon 16.no Uhr an Beichtaushilfe. 19.00 Uhr Rosenkranz.<br />

r, in, r 1,1 qi.'s>li>> c,:jo Uhr Frühineffe. Kommunion der Schulkinder, des<br />

Blau Ring und der ^ungfrauenkongregation. !> Uhr Amt.• 8 W P<br />

Matthä Ming.Bürgi, ^iechtersmatt. Bei Frühmesse und Amt Opfefür d.e D'asporapf<br />

" K l Ä " I Ü Ä S " S f i i W -<br />

» n s s t s f j y s . ! ' s - e r t r s . w<br />

n?!.? » M- Gedächtnis 1°. 3°»««»« 3*<br />

©rofjihcil. SamStag: Nachmittags von 4—6 Uhr Bcichtgelegcichnt.^^ ^


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der gute Ruf — eine Kostbarkeit<br />

Die Aegypter schenkten mit der Einbalsamierung ihren toten Körpern nicht bloß<br />

eine Art Unverweslichkeit, sondern auch den Wohlgeruch.<br />

Der lebendige Mensch hat beides im guten Ruf. — Haben je solche gelebt, die ihn<br />

nicht geschätzt hätten? Ist ein Volk über die Erde gegangen, das nicht für Ruf, Ruhm<br />

und Ehre alles hintangesetzt hätte? Der gute Ruf scheint „unter den zeitlichen Dingen<br />

mehr als kostbar zu sein", wie der hl. Thomas meint. Er geht über Ehre und Macht,<br />

die ihm dienen, über die Gesundheit und das Leben, über Wissen uni> Kunst. Denn<br />

er ist die natürliche Folge! von all diesen Dingen und eine Art Gemeingut für den<br />

Umkreis der Menschen, die den Träger des guten Rufes kennen, die ihn wert schätzen<br />

und sich seines Namens freuen.<br />

Eine Gemeinschaft von Menschen ist auch um so besser, je zahlreicher in ihr solche<br />

sind, die sich des guten Rufes erfreuen; sie bilden den wertvolleren Teil einer Vielheit.<br />

Für den Träger ist der gute Ruf sozusagen ein zweites Dasein. Das erste hat er in<br />

sich; dieses zweite wegen seiner Güte in der Meinung und in der Rede der andern.<br />

Denn „es geht kein Ruf von nichts aus", wie die Norweger sagen. Wie man daher<br />

vom Menschenmord spricht, so gibt es auch einen „Rufmord" als das Verbrechen gegen<br />

diese zweite Existenz eines Mitmenschen.<br />

Sollte wirklich wahr sein, was ein Engländer einmal gesagt hat: „Bei jedem Wort<br />

stirbt ein guter Ruf"? — Gilt das von Kaffeekränzchen, dem Tratsch auf dem Kirchweg,<br />

dem Geflüster an den Haustüren, dem Wirtshausgeschwätz? — Gehen wir wirklich<br />

mit dem guten Ruf, dem guten Namen des Mitmenschen um, wie mit dem über<br />

alle zeitlichen Dinge für ihn kostbarsten Ding? — Oder ist auch unsere Zunge „eine<br />

Welt der Ungerechtigkeit?"<br />

M s Den Pfarreien<br />

2. Adventsonntag, Fest der Unbefleckten Empfängnis Maria. Festmesse, 2. und Schlußev.<br />

vom 2. Adventsonntag. Montag. Von der Marienoktav, 2. Oktav des hl. Lucius, 3. Ferie.<br />

Dienstag. Oktavtag des hl. Lucius, 2. von der Marienoktav, 3. Ferie, 4. hl. Melchiades. Mittwoch.<br />

tzl. Damasus, 2. von der Marienoktav, 3. Ferie. Donnerstag. Von der Marienoktav,<br />

2. Ferie, 3. vom Heiligen Geiste. Freitag, tzl. Lneia, 2. von der Marienoktav, 3. Ferie.<br />

Samstag. Von der Marienoktav, 2. Ferie, 3. vom Hl. Geiste.<br />

Pfarrei Sarnen.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Fest der Unbefleckten Enipfängnis Maria. Kommuniontag der<br />

Christenlehr-Knaben und der Jungfrauen. Hl. Messen 5.30, 6.30, 7.45 und S.15 Uhr. Im Amt<br />

Gedächtnis der Krankenkasse Konkordia. 19.30 Uhr feierliche Marienweihe, Ehrenpredigt und<br />

Opferaufnahme.<br />

Montag: Dreißigster für Augustin Wirz-von Rotz, alt Gemeindepolizist.<br />

Dienstag: Siebenter für Jgfr. Rosa Verwert, Berg, Ramersberg.<br />

Mittwoch: Jahresgedächtnis der Jungfrauenkongregation.<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeit für Kaspar Heimann und Konrad Stolz.<br />

Freitag: Stiftjahrzeit der Familien Hurni und Leuchtmann.<br />

Samstag: Altes Stiftjahrzeit.<br />

Gesellenverein. Sonntag: 15.30 Uhr Kolpingsgedenkfeier im „Peterhof".<br />

Jungfrauentongregation. Sonntag: Titularfest. 6.20 Uhr Prim und hl. Opfer.<br />

19.30 Uhr Ehrenpredigt und Marienweihe. Opfer. Vollzählige Teilnahme. Auch die Ehren-<br />

Mitglieder siud freundlich eingeladen.<br />

Aiännerwoche. Beginn: Sonntag, den 15. Dezember, 20.00 Uhr, in der Pfarrkirche. Jeder<br />

Familienvater erhält' noch ein genaues Programm. Es finden nur Abendvorträge statt.<br />

Autokurs von Oberwilen. Beten wir um reiche Gnaden und Segen für diese Woche.<br />

Frauen- und Mütterverein. Voranzeige. Sonntag, den 15. Dezember, Versammlung im<br />

Ramersberg, 22. Dezember in Wilen und Dorf, 29. Dezember in Kägiswil.<br />

Bergelt' s Gott für die Spende von Fr. 500.— an die Pfarrkirche.<br />

Gefunden in der Pfarrkirche: 2 Meßbüchlein, 1 Damentasche und gestr. Handschuhe.<br />

Montag: Karitasabcnd in Ramersberg.<br />

Dienstag: Gruppenabend der Jungsodalinnen.<br />

Wilen. Sonntag: 6.30 Uhr hl. Messe. 17.30 Uhr Rosenkranz.<br />

Ramersberg. Mittwoch: 7 Uhr Gedächtnis der löbl. Korporation Ramersberg ffc<br />

Rosalia Kiser-Hermann, Hostatt.<br />

kägiswil. Samstag: Nachmittags von 4 Uhr an Veichtgelegnheit.<br />

Sonntag: Fest der Unbesleckten Empfängnis Maria. Bon 5» Uhr an Beichtgelegenheit.<br />

Halb 7 Uhr Gemeinschaftsmesse mit Kommunionfeier der Jungfrauenkongregation 9 Uhr<br />

Hauptgottesdienst. 1 Uhr feierliche Eegensandacht mit Aufnahmeseier neuer Mitglieder i»<br />

die katholische Jungmannschaft. Gilt als Gebetswache. Halb 4 Uhr Versammlung der Jungfrauentongregation<br />

in der Kapelle. 8 Uhr in der alten Krone Erzi>!n!nas»orlrag über.Ein»<br />

und Segen der Erziehung". Alle Väter und Mütter sind recht Herzlich dazu eingeladen.<br />

- Montag: Stiftmesse für Theodor Britschgi-von ©pl.<br />

Stalden. Sonntag: Kongregationstag. Generalkommunion der Jungmannschaft und<br />

r Jungfrauen. Bitte Beichtgelegenheil schon am Borabend 5—7 Uhr benutzen. Hl. Opfer<br />

mit Predigt 6.30, 8 und 9.15 Uhr. Bausondsopser. 14 Uhr Titular'eier unserer Kongregation.<br />

13.45 Uhr Besammlung der Burschen beim Gemeindesaal, der Töclii.-r beim Schulhaus. 13^><br />

Uhr Einzug. Festpredigt, Aufnahme neuer Sodalen nnd Eodaliniien. »Vierliche Segensandachl.<br />

Tertiarenablaß.<br />

Werktags: Hl. Opfer 6.3V und 8 Uhr.<br />

Donnerstag: Stiftjahrzeit für Geschwister Burch, Blatti.<br />

Pfarrei Kerns.<br />

Pfarrkirche. Sonntag: Hl. Messen 6.30, 7.45, 8.30 und 10 Uhr. Titularfest der Gut-<br />

Tod-Bruderschast. 12.30 Uhr Christenlehre und Andacht. Halb 6 Ul,r Gebetswache.<br />

Montag: Jahrestag für Jgl. Titus Reinhard, um 8.15 Uhr.<br />

Dienstag und Mittwoch: Alte aesr. Jahrzeiten.<br />

'• Stiftmesse für Jgl. Jos. Durrer und Ange!>»riqe Grokdietried. Alte<br />

gest. Jahrzeit.<br />

Freitag und Samstag: Alte gest. Jahrzeiten.<br />

Samstag: Stiftmesse für Wwe. Franziska Anderhalden-vonRotz<br />

Jungfrauenkongregation. Sonntag: Titularfest der Marianischen Jungsrauenkongregation.<br />

6\30 Uhr Singmesse mit Gemein,'chaftskominunion. «Band und Medaille nicht vergessen!)<br />

Das vordere Frauenviertel der Bänke bleibt n>nfireni> tu-r 5ruhmeise den Jungfrauen<br />

reserviert. Beim Hochamt Gedächtnis der lebenden und verftorbene» Mitglieder der<br />

Kongregation. 13 Uhr feierliche Aufnahme in die iitongreaalion. Die na,w Pfarrei ist hw><br />

ch eingeladen Ehrenpredigt von H. H. Pater Jakob Gehrig. Rektor von Werthenstein. «»<br />

schließend rm Hurten. Schulhaus schöner Stehfilm: „Die Mutter Gottes ennet dem •<br />

Ehrenmitglieder dazu freundlich eingeladen.<br />

«kiArtET' ® 0 " n 10 9 («. Dezember): Mein Gottesdienst. 4. .<br />

KeWH ^)°r n :<br />

\<br />

Fest der Ewigreinen. 6.30 Uhr Frühmesse. 0 Uhr Gottes<br />

esJl j?t rw , f D - m *''• Skiklnb Melchthal gestiftet und wird für dessen Milgl^<br />

nnhnJt<br />

i»* a " r^j ert - Anschließend ist Christenlehre. 13 Uhr Mnttergottc-<br />

«n Uhr «egensonbacht und Weihe an die ewignine Gottesmutter.<br />

Montag: Gest. Seelamt für Frl. Lötscher, Schüpfheini<br />

Z , ° " s t afl : Gest. Seelamt für Familie Achermann-Muff, Egolzwit.<br />

Klofterkirck«. Sonntag: 7M und 17.45. Uhr Gottesdienst.<br />

nd ? w« Sonntag: ^est. Mariä Unbefleckte Empfängnis 5LY—6 30 Uhr<br />

gelegenheit. Generalkommunion der Männer, und ^i»an„>n. ^ J t Ubr stier-<br />

Hches Amt mit Predigt. 13 Uhr Christenlchre^MZeU^<br />

Uhr Versammlung der Manner- und Jungmännerkongregation<br />

Montag: Requiem für H. H. Jos. Bucher, ehemal, »aplan in vier.<br />

i e ii» a g . Gest. ^ahrzeit für Franziska Huber-Michel.<br />

^ ^ Pfarrei Sächseln.<br />

Jungfrauenkongregation). Gen^ral^mmnnwn'^r^ungsrmlen^nqregaN<br />

nahmefeierlichkeit mit Ehrenpredigt von H . ff, «rub rfirnZrn<br />

V<br />

19.30'Uhr' AbÄdandächt mit Seg?.7^" 9lboent Lichtbilder, Zabig <br />

Mittwoch: ^n Ettisried eine hl Meje<br />

Samstag: Jahrestag für Michael Omiin-Vogler, Wisiback


„ „„ flt / Mittwoch, den 11. Dezember <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 98<br />

M M l i e r M M<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

». knnnemcntsprei«: Durch die Post suaefteltt iAhi-HA Jnsertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile^<br />

*• «ch-m, mt ©omölafl. ^ I S S S S Ä Ä ^ & Ä ' I Ä £ Ä<br />

«Ll.nz «»I P-ftch-»'-»,- VII 1086. - Sleuof,onii,ntM Ära R,d»„i»m SU. »«»«» »itj, S-rn-n. Ja. 8 68 37 ' fttM T°l. 212M, »nd sm-l-n. (» dA<br />

N » ,°-N- D,»- ,.„d m, R „ S.ra„. Ja. (041) 8 60 33 ^ SfÄ,.»«« Ä ' K Ä S " * * * * *<br />

D a s e i d g e n ö s s i s c h e V o r g e f e c h t<br />

Ergebnis der Eidgenössischen Abstimmung.<br />

Ja<br />

Nein<br />

Zürich 36 942 79 587<br />

Bern 11 436 70 868<br />

Luzeru 3 376 24 151<br />

Uri 554 3 547<br />

Schwyz 785 7 218<br />

Obwalden 195 2 568<br />

Nidwalden 355 2 403<br />

Glarus 1 159 4 849<br />

Zug 697 3 732<br />

Freiburg 1452 19 953<br />

Solothurn 4 366 20 223<br />

Baselstadt 5 080 16 771<br />

Baselland 3 434 9 308<br />

Schasshauseu 2511 9 243<br />

Appeuzell A. -Rh. 1 741 7 196<br />

Appeuzell I. -Rh. 136 1 986<br />

St. Gallen 10882 43100<br />

Graubünden 3 391 15182<br />

Aargau 9 241 52 682<br />

Thurgau 4 770 23 205<br />

Tessin 1 781 10 703<br />

Waadt 15 945 62026<br />

Wallis 1532 14 274'<br />

Neuenburq 1 139 8 107<br />

Genf 1 239 11 765<br />

Total 124 049 524 647<br />

fehlen l l Gemeinden.<br />

Ergebnis im Uanton Obwalden.<br />

- - •g X<br />

S Ä 5 £ g<br />

Gemeinde Jj e<br />

E<br />

*1<br />

=•2® !<br />

.5 ie £<br />

ZZ « j<br />

1 in<br />

Smnen 1580 784 1 783 49 734<br />

Kern? 961 493 2 — 491 13 478<br />

! Sächseln 665 351 — — 351 27 • 324<br />

Alpnach 775 : 395 4 — 391 36 355 l<br />

GiSwil 800 362 — 2 360 34 326 i<br />

Lungern 608 258 — — : 258 10 ] 248 i<br />

Engelberg 686 ! 333 * — | 329 26 303 :<br />

Total 6083 2976 11 2 2963 iy5 2768<br />

Bei einer Stimiubetciligiing von rund 54 Prozent hat das<br />

«chweizervolk mit 524 (»47 Nein gegen 124 049 Ja die Duttweiler-Jnitiative<br />

„Recht auf Arbeit" wuchtig bachab geschickt.<br />

Zu diesem eindeutigen Entscheid hat Obwalden bei einer<br />

Etimmbeteiligung von 47,9 Prozent einen beachtenswerten<br />

Beitrag geleistet, indem durchschnittlich 93 Prozent der<br />

Stimmenden ein Nein in die Urne legten. Den höchsten Pro-<br />

Mtsatz der Neinstimmen - 96,95 Prozent — erreichte<br />

Sems, gefolgt von Lungern mit 96,12 Prozent, Sarnen mit<br />

93,62 Prozent, Sachsein mit 92,6 Prozent, Engelberg mit<br />

Michels Brautschau 15<br />

von Jeremias Gotthelf.<br />

( , "Tu nicht so!" sagte Michel, „ich habe einstweilen ja noch<br />

'eine, und sövil bös wird dSflch nit sy. Es läuft ja doch mancher<br />

junge Mann herum mit einem Kopf wie ein ktäskessi<br />

und einem Bauch wie ein Landfaß. Es wird doch wohl ein<br />

Ä>erbervölchli zu finden sein, ein srehnes und arbeitsames,<br />

Welches weiß, warum es da ist und luegt, daß ich nicht erma-<br />

3^re, und dich ästimiert."<br />

»Was Tüfel frage ich dem Gästiinier nach, und was mangelst<br />

du jemanden, der zu dir luegt? Habe ich bis dahin nicht<br />

zu dir gelueget, eine Mutter hätte es nit besser können! S ~der<br />

1^9, wo habe ich gefehlt:' Habe ich gestohlen, verschleipst, ue<br />

«•stille gemacht?" begehrte Anni auf.<br />

»Nit, nit, Anni", sagte Micheln „aber es ist ja so der allgemeine<br />

Brauch, daß man heiratet, und aparti töt hets nie-<br />

'"ere, und so hets mih dücht, ih cham damit mängeni ab und<br />

lnm "s dr junge Bnrscht."<br />

»O Micheli, du gutes Tröpfli (zweieinhalbzentrigs). du bist<br />

°°zu noch viel z'dninm, es ist sich aber nicht viel zu verwunet<br />

"' so jung, wie du noch bist!" entgegnete Anm. »Oh, du<br />

nicht, wie da. heutige Weibervolk ist, und weißt nicht,<br />

, . Ie die Welt ist, und wie nirgends mehr Glauben i> " i<br />

e manb mehr tut, wie es der Brauch ist. In zehn fahren has<br />

u vielleicht den rechten Verstand und vielleicht auch nicht.<br />

" gleicht auch nicht, aber bis dahin bessert im,er • u -<br />

90tt<br />

d-e Welt, dressiert und rangschiert sie anders. Dann<br />

99,99 Prozent, Giswil mit 90,95 Prozent und Alpnach mit<br />

89,87 Prozent.<br />

*<br />

Niemand gab sich darüber einer Täuschung hin, daß die<br />

Abstimmung von Volk und Ständen am 8. Dezember <strong>1946</strong><br />

wenig mehr darstellen sollte, als ein V o r g e f ech t. Darüber<br />

erteilte schon die Entstehungsgeschichte der nunmehr verabschiedeten<br />

Duttweiler'schen Initiative „Recht auf Arbeit"<br />

Auskunft. Sie geht auf das eidgenössische Wahljahr <strong>1946</strong> zurück<br />

und spiegelt die damalige Propagandathematik vor:<br />

Kriegsende, mutmaßliche Ueberfütterung der Arbeitsstätten<br />

mit entlassenen Wehrmännern und somit Arbeitslosigkeit in<br />

Sicht! Trotzdem auch die Bundesorgane von langer Hand in<br />

gleicher Richtung gesorgt, gerechnet und geplant hatten, liefen<br />

sich der Duttweilersche „Landesring" und die Sozialdemolraten<br />

gegenseitig die Absätze ab, um mit dieser bei den Nationalratswahlen<br />

als erste am Start der volksbeglückenden<br />

Parteien anzulangen. Der Duttweilersche „Landesring" machte<br />

das Rennen, indem er ohne großes Werweisen das Haupt<br />

seiner Verfassungsinitiative mit dem sozialistischen Stoßzahn<br />

„Recht auf Arbeit" garnierte und in den Torso eine mit<br />

Staatskrediten und Staats-„Planung" ausgestattete „Förderung<br />

der Privatwirtschaft" einbaute. Das war echt Duttweiler:<br />

ohne grundsatzpolitische Durchdachtheit eine Anregung<br />

kraft seiner amerikanisierten Abstimmungsmaschinerie ins<br />

Volk hinaus zu schmeißen. Erst zwei Monate später kam die<br />

sozialistische Initiative zustande, die wesentlich weniger salopp,<br />

aber desto doktrinärer und demagogischer abgefaßt, den<br />

ihr von Duttweiler weggeschnappten Leitgedanken in ihre<br />

sozialistisch programmatische Thematik „Neue Schweiz" einpackte.<br />

So hatte nun die „Duttweiler"-Jnitiative, der — unter<br />

Anführung von Professor Rappard — allmählich die wertvolleren<br />

„Landesring"-Führer den Rücken kehrten, auch beim<br />

Entscheid von Volk und Ständen den Vortritt. Die Sozialisten<br />

waren ihr aus begreiflichen taktischen Gründen abhold, obschon<br />

es ihnen nahe genug gelegen haben möchte, sie sänftiglich anzufassen.<br />

Konnten sie doch nicht wohl mit Schärfe gegen eine<br />

Forderung antreten, die von ihnen selber auf den Schild erhoben<br />

wurde und erhoben werden soll.<br />

Wenn, trotz der geringen Abstimmungsbeteiligung, das<br />

Verhältnis (in etlichen Kantonen schraubten freilich kantonale<br />

Wahlen und Abstimmungen die Beteiligungsziffer höher)<br />

der bejahenden und der verneinenden Stimmen in so schrosfein<br />

Gegensatz steht, so mag und muß dies wegweisend sein.<br />

Der Staat soll, nach Volksmeinung, zumindest da nicht reglementieren,<br />

wo er eine Sache nur schlechter machen kann, als<br />

sie schon ist. Er mag eingreifen und durchgreifen, wo die<br />

Privatwirtschaft, durch die nationale und internationale Lage<br />

an den Rand ihrer sozialen Leistungsfähigkeit gebracht, ihren<br />

Verpflichtungen nicht mehr nachzukommen vermag. Aber die-<br />

! ser Feststellung läßt sich auch die aktuelle Forderung einver-<br />

< leiben, daß man die einheimische Privatwirtschaft nicht fiskalisch<br />

umbringen darf, wenn man von ihr Steuerleistungen<br />

und Vollbeschäftigung ihrer Belegschaft erwartet.<br />

Nun das Duttweilersche „Recht auf Arbeit" ein Begräbnis<br />

erster Klasse erfahren hat (124 049 Ja gegen 524 647 Nein,<br />

kannst du es in Gottes Namen probieren, wennds zwängen<br />

willst, aber zähle darauf, du wirst mir einmal reuig!"<br />

„Jetzt schweig mir mit dem Gstürm", sagte Michel, „wenn<br />

du mich töten willst! Los, Anni, selb ging doch wohl lang,<br />

ich stäud es auch nicht aus, es täte ein Unglück geben, wenn<br />

ich mir die Kindermutter sollte vorhalten lassen, wenn ich<br />

mein Lebtag ein Kalb sein sollte."<br />

Nun gab es erst recht Feuer und Jammer bei Anni, als<br />

es hörte, wie man seinem Micheli die Kindermutter vorhielt.<br />

Das sei doch unerhört, daß man so eine alte Frau so<br />

verbrülle in der Welt, und tue es keinem Kindlein was zuleide,<br />

und gebetet und gearbeitet hätte es sein Lebtag, es wäre<br />

gut 'es täte es niemand minder. Es wolle wetten, das käme<br />

von Dirnen her, welche ihm es nicht gönnen möchten, daß<br />

Michel ihns lieb habe, die gern selbst Kindermutter wären<br />

auf dem Knubel. Es wisse wohl, das Weibervolk sei immer<br />

gewesen wie es gewesen von Eva her. Es nehme ihns nur<br />

wunder' daß der 'liebe Gott nicht gleich die Eva abgeschafft,<br />

als er gesehen, wie sie geraten, und eine andere gemacht. Aber<br />

nicht au« Mannessleisch, da sei es kein Wunder, wenn sie bubig<br />

würden. Aber so schlecht wie jetzt sei doch das Weibervolk<br />

nie gewesen! zu einer Zeit hätte man sich doch geschämt, einein<br />

so unter die Nase zu stehen und so nötlich zu tun. Es<br />

möchte die Taschen nur kennen, welche das getan, denen<br />

wollte es sagen, was sie wären. „Wärst du aber was wert gewesen<br />

so hättest es ihnen gemacht wie dem Metzger oder Samt<br />

oder Bari an sie Hingereiset, sie hätten dir dein Lebtag die<br />

Kindermutter nicht mehr vorgehalten. Oh, hättest mich lieb,<br />

du hättest das gemacht, aber ich sehe wohl, du verschämst dich<br />

mit allen verwerfenden Ständen), — wobei die Jastimmen<br />

die Zahl der Unterschriften nur um rund 50 000 übersteigen<br />

— beginnt die große Grundsatzfrage: Privatwirtschaft<br />

oder Staatswirtschaft.<br />

Die bürgerlichen Fraktionen der Bundesversammlung bekannten<br />

sich anläßlich der Junisession <strong>1946</strong> zum Begehren,<br />

beide Initiativen, die Duttweilersche und die sozialistische in<br />

einem Zuge wegzuräumen, bevor man an die vielen Wahlund<br />

abstimmungspolitisch weiter reichenden Projekte herantrete.<br />

Nachdem in einem Vorgefecht ein Vorwerk nationaler<br />

Demagogie gefallen ist, werden die eidgenössischen Behörden<br />

wohl nicht mehr anstehen, diesem Begehren vollauf Rechnung<br />

zu tragen, auf die Gefahr hin, daß wir heute nicht leichten<br />

Stand haben, wenn wir zum grundsatzpolitischen Eudlamps<br />

um Sein oder Nichtsein freien schweizerischen Schaffens und<br />

Denkens in die Arena treten! Wohlverstanden: Die sozialistische<br />

Initiative „Neue Schweiz", der Duttweiler das Wasser<br />

abzugraben versuchte, ist an die Adresse der gesamten schweizerischen<br />

Privatwirtschaft und damit unserer Demokratie über-<br />

Haupt gerichtet. Nach dem Vorgefechte um das „Recht auf Arbeit"<br />

steht uns somit ein Großkamps um unsere schweizerischen<br />

Staatsgrundlagen bevor. Je entschlossener und rascher die<br />

eidgenössischen Räte die Initiative „Wirtschaftsreform und<br />

Rechte der Arbeit (Neue Schweiz) dem Volke und den Ständen<br />

überantworten, desto klarer wird de^ schweizerische Weg in<br />

die Zukunft vorgezeichnet sein.<br />

O b w a l d e n<br />

Heiligsprechung unseres seligen<br />

Landesvaters Bruder Klaus<br />

Mit freudig bewegter Stimme verkündete am letzten Sonntag<br />

Pfarrer Joh. Huber der zum Hauptgottesdienst versammelten<br />

Gemeinde:<br />

„Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen<br />

Geistes tue ich euch, dem christlichen Volke von Sächseln,<br />

hiermit kund und zu wissen, daß Gott der Allmächtige<br />

durch Huld und Entscheid des Stellvertreters Christi, des<br />

römischen Papstes, unsern Mitbürger und Landesvater<br />

Niklaus von Flüe mit der höchsten kirchlichen<br />

Ehrung will krönen lassen.<br />

Die Heiligsprechung unseres vielseligen Brnder<br />

Klaus ist von Seiner Heiligkeit Papst Pius x 11. endgültig<br />

festgesetzt aufEhristiHimmelfahrts-Tag,<br />

das ist auf den 15. Maien 1947.<br />

Was unsere frommen Vordem seit dem Tode des<br />

ruhmvollen Eidgenossen und Friedensstifters im Jahre<br />

1487 sehnlichst erhofft — und was die Katholiken der<br />

Schweiz besonders in den Jahren drohender Kriege mit<br />

Inbrunst vom Himmel erfleht haben, findet durch diese<br />

huldvolle Auszeichnung unseres Landsmannes gnadenreiche<br />

Erfüllung."<br />

Die Pfarrgemeinde des auserkorenen Heiligen sang hieraus<br />

in Freude und Dankbarkeit ein feierliches „Großer Gott wir<br />

loben Dich" und das Jubelgeläute aller Glocken trug die freudige<br />

Kunde ins Land.<br />

meiner, ich bin dir auch im Weg, und das ist jetzt mein Lohn<br />

und mein Dank, daß ich meine besten Jahre hier verbraucht,<br />

Tag und Nacht keine Ruhe gehabt und für alles gesorgt, als<br />

ob es meine Sache wäre. Ach, wenn ich nur schon weg wäre<br />

und sechs Schuh unter der Erde. Wer weiß, was für Elend<br />

ich noch erleben muß!" Und in völlige Trostlosigkeit -versank<br />

Anni, daß Michel schweigen mußte und trösten, es sei ja noch<br />

keine gemachte Sache und nicht, daß es sein müßte; wenn es<br />

ihm so zuwider sei, könne man es ja unterwegs lassen.<br />

Michel sprach im Ernste so, aber der Gedanke ans Heiraten<br />

war einmal da, und er ward seiner nicht mehr los.<br />

Es gibt Gedanken, welche stärker sind als alle Michel, Platz<br />

nehmen, wo sie wollen, und da bleiben, man mag sie wollen<br />

oder nicht. Solche Gedanken vertreibt man nur mit andern<br />

Gedanken; aber eben Michel hatte keine andern; oder was er<br />

dachte so nebenbei, stärkte nur diese Gedanken. Er versagte sich<br />

aus Furcht vor bösen Folgen seine Hauptfreude, die Schlägereien.<br />

Kinder tauschen aber ein Spielzeug nur gegen ein<br />

ander Spielzeug; wenn sie vom Ballspiel ablassen, ergreifen<br />

sie mit um so größerer Hitze das Stöckeln, von dem bringt<br />

sie weder Schulmeister noch Haselstecken ab. Michel mußte immer<br />

an die Stimme in Kirchberg und an den Metzger denken,<br />

und das Ende von allem war immer: „Heiraten wäre<br />

doch gut, und e Frau sött zueche; was will ich sonst, und was<br />

habe ich für Freude aus der Welt?"<br />

Sami kam in eine schwere Stellung, denn Micheli und<br />

Anni machten ihm Mitteilungen; indessen war er der Stellung<br />

gewachsen. Anni sagte zu ihm: „Du warst ein Lumpenbub<br />

und Nichtsnutz von je und wirst einer bleiben in alle


Kantoualschützengesellschaft. Die Mitgliederzahl der in Obwalden<br />

organisierten Schützen beträgt auf Ende des Jahres<br />

2291 Schützen oder 784 mehr als 1945. Die Einführung der<br />

obligatorischen Schießpflicht hat zu dieser Vermehrung beigetragen.<br />

1938 waren es 1387 Schützen.<br />

Es ist erfreulich, festzustellen, daß alle Schießsektionen dem<br />

Kantonal-Verband beigetreten sind.<br />

Eine Verdankung. (©mg.) An dieser Stelle wird der uns<br />

von ungenannt sein wollender Person zugekommene Betrag<br />

von Fr. 100.— zuhanden der Strafhausinsassen für die<br />

Weihnachtsfeier recht herzlich verdankt.<br />

Die Strafhausdirektion Tarnen.<br />

Bauer und Radio. (Einges.) Viel Lärm ist nun gegangen,<br />

das Programm des Rundspruchs müsse erweitert werden und<br />

darum die Gebühr erhöht. Was sagt unser katholisches Bauernvolk<br />

dazu? Der Großteil ist sicher die bessere Mehrheit davon,<br />

verlangt gar nicht nach Mehrung des Programms, ja,<br />

es ist heute schon zuviel daran, was zeitliche Ausdehnung angeht.<br />

Wie manche Bauernmutter hat schon geklagt: „Der leidige<br />

Radio abends — man kommt nicht mehr ins Bett." Und<br />

vielleicht noch begründeter ist die Feststellung: „Man kommt<br />

nicht mehr zum Gebet!" Oder noch häufiger: „Der verwünschte<br />

Radio — man kann nicht einmal mehr miteinander reden<br />

am Tisch." — Sicherlich, der Radio sollte nur Knecht im Hause<br />

sein, aber der gutmütigen Meister sind eben viele und der vorlauten<br />

und aufdringlichen Knechte noch mehr. — Ja, der Radio<br />

spielt nicht selten sogar den leichtfüßigen Knecht.<br />

Bringt er nicht mehr als genug auch schwüle Ware und loses<br />

Zeug? Und das taugt am wenigsten grad auf den Abend. Und<br />

wer tagsüber unsere Berghänge begeht, hätte sicher die heimelige<br />

Stille unserer Landschaft lieber, als Stund um Stund<br />

Radiogetön aus den Fenstern. In unsern Jahren ständig vermehrten<br />

Angebotes an Vergnügen wäre da eine Einschränkung<br />

am Radio nicht eher am Platze als eine Erweiterung, was<br />

die Zeit angeht? Und abends Schluß mit dem soldatischen<br />

Zapfenstreich oder wenigstens mit dem Lichterlöschen! Das täte<br />

nicht allein dem Bauernvolk wohl, sogar allem Volk gut.<br />

Ueber das Dorftheater wird in der „Ostschweiz" geschrieben:<br />

„Im winterlichen Leben auf dem Dorf spielt das Theater z<br />

eine wichtige Rolle. Die jungen Leute spielen ganz gerne und j<br />

auch die ältern Semester machen sehr oft noch mit Freuden an j<br />

einer Theateraufführung mit. Diese Theaterfreudigkeit wollen ;<br />

wir nur begrüßen. Das dörfliche Theater ist und bleibt ein .<br />

Kulturfaktor, den man nicht unterschätzen darf. Weil<br />

dem so ist, müssen wir aber gründsätzlich dafür sorgen, daß<br />

solche Theateraufführungen wirklich eine kulturelle Bereicherung<br />

des Dorflebens darstellen. Das ist nun<br />

aber nicht immer so ganz selbstverständlich.<br />

Die Verantwortlichen in den Dörfern draußen sollten es<br />

sich deshalb grundsätzlich zur Pflicht machen, das auszuwählende<br />

Theaterstück genau anzusehen und namentlich auch auf<br />

seinen inneren Gehalt und auf seine Boden st änd<br />

i g k e i t zu prüfen. Das dörfliche Theater soll Heimatlichen<br />

Charakter tragen, es soll zum Dorsleben passen.<br />

Aber nicht nur das Stück selbst soll kein Importartikel sein,<br />

sondern auch seine Darstellung, sowie die Inszenierung. Neben<br />

echtem Humor darf auch der Ernst nicht fehlen- Gerade jetzt<br />

ist man daran, sich in den Dörfern draußen das zu spielende<br />

Theaterstück auszuwählen. Wir möchten deshalb die Befolgung<br />

dieser grundsätzlichen Gesichtspunkte sehr empfehlen. Dann<br />

kann das dörfliche Theater auch erzieherisch wertvolle<br />

Dienste leisten und einen wirklichen Träger heimatlicher Kultur<br />

repräsentieren."<br />

Wir möchten uns dieser Stimme aus dem Volke recht sehr<br />

anschließen. Durch den Krieg sind so viel geistige Werte<br />

im Volke zu Grunde gerichtet worden, auch in der Schweiz,<br />

daß jedes Mittel angewendet werden muß, um seine Moral<br />

und Kultur zu heben und den Menschen wieder auf andere<br />

Pfade und höhere Ziele zu lenken. Das kann auch das Theater,<br />

wenn es Geist, Ernst und Humor verbindet.<br />

Die Gesellschaft der Militär-Motorsahrer von Unterwalden<br />

führte am 8. Dezember <strong>1946</strong> in Hergiswil ein Vereinswettschießen<br />

mit Einsatzlaus durch, dem ein voller Erfolg beschieden<br />

war. Motorfahrerkamerad Vallotton vom Gasthaus<br />

Adler stellte uns die Kegelbahn zur Verfügung.<br />

Beim Wettkampf ging es um den von Kamerad Karl Rohrer,<br />

Schlüssel, Sarnen, gestifteten „Zunfthauswanderpreis der<br />

Militärmotorfahrer von Unterwalden" in Form eines sehr<br />

schönen Zinntellers. Zirka 50 Motorwägeler beteiligten sich<br />

an diesem schönen Schützentreffen, das sowohl in gemütlicher<br />

wie auch in kameradschaftlicher Hinsicht volle Befriedigung<br />

zeigte. Präsident Kurt von Deschwanden sprach dem Stifter<br />

Ewigkeit, du machst mir nichts als Verdruß und hast in<br />

Gottes Namen keine Freude, als irgendein LAmpenwerk anzustellen<br />

oder sonst was Dummes. Du hast ihm das Weiben<br />

in den Kopf getan und niemand anders und denkst nicht,<br />

was du für ein Unglück angerichtet hast, und wie es dem armen<br />

Micheli ergehen wird, nein, daran denkst du nicht! Hoffentlich<br />

gcht es dir zuerst an die Beine, und das erste, was<br />

eine junge Frau macht, wenn sie auf den Knubel kommt, ist,<br />

daß sie dich fortjagt, und kommt es ihr nicht in den Sinn,<br />

so gebe ich es ihr an. Dann kannst du einen andern Platz<br />

suchen, wie du hier einen hast! Tue Micheli die Flausen wieder<br />

aus dem Kopse, welche du ihm hineingemacht, sonst sieh<br />

zu, wie es dir ergeht! Es wird dir eingetrieben werden, zähl<br />

darauf!"<br />

Dann kam Michel zu Sami und sagte: „Was dücht dih,<br />

Sami, wär wybe uit gnet? Du weißt, wie es mir in Kirchberg<br />

ging, wie man mir da die Kindermutter vorhielt, und<br />

wie man mich sonst ausspielt an allen Orten, und weißt, wie<br />

man mir aufpaßt und mich unglücklich machen möchte. Da<br />

dachte ich, eine. Frau wäre gut, da könnte ich daheim bleiben<br />

und doch Freude haben. Anni ist alt; wenn es dahintenbleiben<br />

sollte, wären wir bös dran, wer sollte die Sache machen?<br />

^etzt hingegen könnte es eine Frau brichten, daß die dann<br />

wüßte, wie es gehen sollte, wie man es gern hat, und wie<br />

es der Brauch ist, könnte es ihr zeigen, wie man den Hühnern<br />

die Eier greift, wie man die Milchkacheln brüht, uuv<br />

ivas sonst mich Wichtiges vorkommt in einem Bauernwesen.<br />

Doch sag ich Anni, ich möchte >vybe. so tut es wüst und sagt,<br />

es wolle ihns töte. Selb will ich auch nicht, aber es dücht<br />

des Wanderpreises den Dank der ^ Kündigung:<br />

gen markanten Worten erfolgt w Stetig (Zag^fi e gex und<br />

1. Motf. Durrer Max, Staus, g Gr:e,i-<br />

Gewinner des Wanderpreises). Goldzwe .<br />

ger Otto, Sächseln, 55 P.; 3. » g 53 P- 5. Wm.<br />

53 P.; 4. Wm. Baumann Fritz. Sachie , Stans-<br />

Rohrer Karl, Sarnen, 52 P.; 6. .»»««* ' 8 . Motf.<br />

st°d. 51 P.; 7. Motf. .<br />

Rohrer Sepp. Kagiswil, 51 % 5 Stunden des<br />

Nur zu schnell vergingen die gemm ^ ^ Hau,e<br />

Motorwägeler-Schießens, |0 daß jedcx<br />

zurückkehren konnte. (Eing.)<br />

Der erste Schnee ist in der Nacht vom Frei^ag^zu^<br />

tag ins Tal gefallen. Schon leuchtet a<br />

und ein<br />

und verklärt die Landschaft. Frucht 1 ® stUer j an ti auf<br />

schöner Herbst waren uns beschieden. ßi„ mer fi e sind vollern<br />

gutes Jahr zurückblicken tzan e . t <br />

Grund genug zur Zufriedenheit und zum s<br />

ch e n Z u s a m m e n l e b e n ?<br />

Sarnen. (Eing.) Dreimal innert kurzer Frist hat er:<br />

desengel im vormals Amrhein-vaus m n^ J , ^<br />

gehalten und sich sein auserwähltes Opfer Hera g h .<br />

(<br />

erwartet, doch wohlvorbereitet, ist am 6.<br />

^<br />

Paula Od ermatt ihrem lang,ahrigen ^erzl<br />

gen. Eine unersetzliche Lücke wurde durch den niiiilie<br />

lieben Mutter in das so idyllische Leben dieser Dreie .<br />

gerissen. Mit Freude eilte am Wochenende der « Y><br />

von seiner Arbeitsstätte zu seiner Mtitter und Schwester<br />

im trauten Familienkreise feine Arbeitspau,e zu erleben,<br />

wie umhegte und pflegte die zartfühlende Tochter Je ui<br />

innigstgeliebte Mutter und wie bewahrten beide initeiuan<br />

der die Mutter vor irdischen Sorgen- Seit 18 Zähren schon<br />

Witwe, verstand es diese energische, zielbewußte Frau, 1 in<br />

damals noch minderjährigen Kinder zu musterhaften '<br />

schen heranzubilden und diesen wehrlosen Waisen das' Familienleben<br />

zu erhalten. Von Pontresina, wo Frau Oderma<br />

vom herben Geschick des Witwentnms betroffen wurde, kam<br />

dieselbe als sach- und fachkundige Haushälterin des H. H. Dr.<br />

Anton Maria Schmid anno 1934 ins Priesterheim nach sarnen.<br />

Leider starb dieser edle Dienstherr schon im folgenden<br />

Jahre und seither ist Frau' Odermatt in hier heimisch geworden<br />

und hat sich durch ihr liebenswürdiges, dienstbereitem<br />

Wesen die Sympathie aller erworben, die irgendwie mit il>><br />

bekannt geworden sind und schwer wird man sie in diesen<br />

Kreisen vermissen. Gott tröste die beiden vereinsamten Kinder<br />

dieser guten Mutter in ihrem herben Leide.<br />

Gesegnet sei dein treues Walten,<br />

Dein liebes Bild bleibt uns erhalten.<br />

Der lieben Toten ein Gottgrüß!<br />

Vom treu gehegten Grabeshügel,<br />

Rauscht leis der Mutterliebe Flügel,<br />

Der ewige Schlummer sei ihr süß.<br />

Sarnen. (Korr.) Im Amtsblatt hat ein Wirt in Wilen auf<br />

Sonntag, den 8. Dezember (hoher Festtag und im Advent), ei<br />

nen „Gaben-Jasset" ausgeschrieben. Ein solcher Jasset darf<br />

nur mit Bewilligung des Einwohnergemein6erates<br />

abgehalten werden. Wie kam der Gemeinderat Sarnen, der<br />

zugleich K i r ch g e m e i n d e r a t ist, dazu, eine solche Bewilligung<br />

im Advent und dazu noch an einem hohen Muttergottesfeste<br />

zu erteilen? Es scheint jedem ernsten Bürger, ec<br />

wären im Herbst wahrlich genug Anlässe gewesen, um bei<br />

Tanz und Spiel das Geld auszugeben.<br />

Sarnen. (Korr.) Handänderung. Die Liegenschaft<br />

Hotel Krone, Sarnen, ist käuflich an Herrn Ernst Amstad-Bu<br />

cher, z. Zt. noch Gasthaus und Bäckerei zum Sand, Kerns,<br />

übergegangen. Geschäftsantritt 1. Januar 1947. Wir wün<br />

schen auch dem neuen Gastwirte guten Geschäftsgang!<br />

Eidg. Abstimmung in Kerns. (Korr.) Freitag, den 6. Dezember,<br />

veranstaltete die „Hochwacht" im Hotel'Sonne einen<br />

Ausklärungsabend für die Abstimmung der Initiative „Recht<br />

auf Arbeit" und konnte hiefür Herrn Dr. Korner, Rechts<br />

anwalt, Luzern, gewinnen.<br />

Obwohl nach dem vorausgegangenen heftigen Wahlkampf<br />

in der Gemeinde auf eins gewisse Müdigkeit zu schließen war,<br />

wollte man doch allen Stimmberechtigten Gelegenheit geben',<br />

sich über die Gesetzesvorlage aufklären zu lassen. Eine schöne<br />

Anzahl folgte der Einladung, aber die vortrefflichen Ausführungen<br />

des Referenten hätten einen mächtigen Aufmarsch<br />

verdient. Herr Dr. Korner verstand es ausgezeichnet, in ein<br />

facher, klarer Darstellung die wahren Ziele und Folgen des<br />

Gesetzes zu erläutern und die hauptsächlichsten Gegengründc<br />

mih, es sött ihm nit sövil mache, und es sott Verstand brauche,<br />

es kanns doch nicht immer bleiben. Red mit der Mutter<br />

u sag, si soll Verstand brauche, es werd se nit töte, wenn ih<br />

«<br />

ia " n ia 2"°«° br!ch'°°, wi° fi,<br />

Sami war so zwischen zwei Feuern, es ward ihm nicht<br />

angst dabei, Sann war nicht dumm. Er kalkulierte: Michel<br />

muß h«ra en selb ist natürlich, tät er das nicht, wäre es ia<br />

dumm! D,e Mutter ist übernächtig (kann über Nacht sterben)<br />

n e<br />

X ^<br />

^a9b stn§ Brett und macht d'Sach'<br />

^ ^r Tusel weiß wie dann die tut, und was ihr in den<br />

Kopf schießt, wenn sie das Heft in die Hand krirnt<br />

Brate man nicht ihm „<br />

dann<br />

es m„6 sein Beijiund sein, »elt & k<br />

auäbrüdt, wenn sie eine Sichle nm4en nl ff'<br />

wollen wir auch nltfit »,Za T„ m ® ''<br />

Sd ' lät » ü<br />

,tCrÖCn<br />

wenn es aufstehen sollte den antuen<br />

mil1 '<br />

um<br />

das Haus herum gräune, welche die S i l'l"<br />

mag und den Regen noch weniaer i„! , " '<br />

crtrn 9cn<br />

Druckli muß machen lassen um s?e im LUITk "^"'t>es<br />

Auch so einen Ausbund und Meisterlos^"de herumzusuhren.<br />

welcher alles besser weiß und alles neu will<br />

S--e rech, in de, ha.<br />

„„.«toten so daß es äußerst schwierig für die 9w<br />

mar chrenStaudpunkt zu vertreten.<br />

Herr Dr. Korner hat seine Ausgabe so glücklich Pel5t.<br />

lüir ihn gerne wieder einmal hören möchten «n *3 H<br />

einer größeren Zuhörer,char. ***<br />

Berechtigte Bedenken, der «erwerfungsantraa |ß M „ t<br />

wwTeilnahmSlosisteit der Stimmberechtigten gefäh?<br />

e habe" sich glücklicherwei.e nicht erfüllt, weder in ><br />

Gemeinde, noch im Kanton, noch .... ganzen Schw<br />

Die Vorlage wurde wuchtig. ,owohl vom Volk als Sieben<br />

Ständen, verworfen. In Kerns betrug die StnJ*<br />

beteiligung 51 Prozent. =<br />

jiern». »»»—- ~ - . y-w»<br />

Kleinarbeit wurde in unserer Pfarre, ein nicht zu unters<br />

»ndes tenoes Werk geschaffen . und ausgebaut. .. " _<br />

v In '** über 95 ^ ub<br />

sind Früchte dieser Arbeit zu „nden. finden, .vreudvolle Stunden!<br />

'ejt<br />

sind<br />

die Begleiter dieser Gäste geworden. Wenn wir diese näh»<br />

betrachten, entdecken um, dan sie von der Schweizers<br />

Volks-Buchgemeinde herstammen. Raume auch du den. out "<br />

Buch ein Sausrecht ein. Damit vergrößerst du dir deinen"?<br />

itiaen Horizont und kämmn >0 gegen de.i neuen Geist l l<br />

'.uch die sozialistische Büchergilde Gutenberg bei uns've?<br />

breitet. . ^ ' Z.A.<br />

Alpnach. Wie uns mitgeteilt wird, distanziert sich<br />

Bürgerrat .Hans Walliman». Schneidermeister, von der üb<br />

len Artikelschreiberei mit der Unterschrift „H. W." in, y<br />

terwaldner". Da unter dem Volk Vermutungen auf se^<br />

Person laut wurden, legt er Ven daraus, daß hier öffentlich<br />

festgehalten werde, daß weder t". noch kaum ein anderer ,h<br />

W." in Alpnach mit diesen Artikeln etwas zu tun habe, was<br />

wir mit Genugtuung bekannt gebe».<br />

5üt den M e n f t M<br />

Bergbauer und Schlachtoiehadsatzorganisation.<br />

sab. In der Dezembernummer 1040 der Schweizerischen<br />

Biehhändlerzeitung wurde ein Auszug aus dem dritten Jahresbericht<br />

der Schweiz. Arbeit.'geineiiiichasl der Bergbauern<br />

publiziert, woraus hervorgeht, daß die Regelung des Schlachtviehabjatzes<br />

auch für die Bergbauern, namentlich i„ Rücksicht<br />

auf die Auswirkungen der Schlachtviehpreise aus die Atzviehpreije,<br />

eine große Bedeutung hat. Die Bestrebungen der<br />

Schlachtviehabsatzorganisationen werden also von der großen<br />

bergbäuerlichen Dachorganisation unterstützt.<br />

Von der Redaktion obgenanntcr Zeitung wird dazu ver-<br />

* merkt, „die bergbäuerlichen Organisationen täten gut daran,<br />

die Bestrebungen zur Organisierung des genossenschaftlichen<br />

, Viehabsatzes zurückzustellen, denn gerade in diesen Kreisen<br />

! dürste das nötige Verständnis für die volkswirtschaftlich nützliche<br />

Tätigkeit des Biehhandels erwartet werden."<br />

Wir möchten zu diesem Borwurs bemerken, daß in ver»<br />

schiedenen Bergkantonen von Ansang an darnach getrachtet<br />

wurde, den Schlachtviohhandel nicht auszumerzen, sondern<br />

zur Mitarbeit einzuladen. Die Hauptsache ist deu Bauern<br />

von Berg und Tal nicht die Organisation, sondern Absatzsicherung<br />

zu Preisen, die die Uosten decken. Die Bergbauern<br />

mußten aber bis heute erkennen, daß zur Erreichung dieses<br />

Zieles eine Einigkeit notwendig ist. Heute in sie da. Teshalb<br />

sind wir stark und als Vertragspartner ebenbürtig und zwar<br />

nicht nur gegenüber dem Metzger oder Viehhändler, sondern<br />

— und das ist wichtig — auch gegenüber den Grosiiiuportcuren.<br />

Wenn diese Verwertrrkreise uns in frühern Zeiten Absatz<br />

zu anständigen Preisen hätten bieten können, so wäre es wohl<br />

niemandem in den Sinn gekommen, eine Sclbsthilseorganijation<br />

zu gründen. Wenn wir ?^achc der<br />

Pflichterfüllung. Diese Stellungnahme hindert die Bergbauern<br />

nicht, mit den freien und seriö'en Nutz- und Zuchtviehhändlern<br />

ein gutes Verhältnis aukrecht zu erhalten. - "<br />

Marktbericht<br />

Sursce, den 6. Dezember 1016. Der heutige Marlt<br />

gut besucht und befahren. S ch m e i n c m a 111: Es 9 il | lc "<br />

7—öwöchige Ferkel Fr. 52. bis W. •; 10—ISwöchige Tv«<br />

kel Fr. 68.— bis 90.- ; Springer kleinere Fr. 9^.<br />

147.—; Springer größere Fr. 1&T>. bis 220. -. Handel sta».<br />

Preise sest.<br />

A u f u h r : 06 Kühe, »!) Rinder, 23 Muni, 675 Schweine,<br />

total 803 Stück.<br />

Nächster großer Viel»- und Warenmarkt: Montag,<br />

13. Januar 1917.<br />

ihm anständig ist. Da möchte der Tüfel dab>>sl>. wenn<br />

Mist zetten soll und die Bäuerin kommt, nimmt einem '<br />

(^Sabcl aus der Hand und zeigt, wie man Mist zktten n»> -<br />

>,^X , ... •iiiw V'Sl'/ '»«» . ch .1? illllll 1=<br />

nnö konnte noch über kein Spänchen springen, als »" ,<br />

schon hundertmal gemacht! Auch eine Werchader mag ^<br />

nicht: so eine, wo meint, es solle nie Feierabend sein,<br />

nach Mitternacht aufruft, den ganzen ?ag brüllet, 11,1<br />

dem Hause, bald hinter dem Hause, und gar noch von<br />

will oder den Pflug halten, n>o meint, man solle f lir<br />

werchen und für c Halbe fresse. Nei nadisch. so eine<br />

wir auch nicht, nnd Michel kriegte bald genug. ^<br />

Aber eben darum mußte mmi nicht wüst tun, w" *' ^<br />

erbieten, man wolle helfen suchen, so eine eben w<br />

es allen gönnte und etwa-? anrührt, weiß, was iiM . ^<br />

aber Verstand braucht und nit vergibt, daß morgens<br />

e>" 5ag ist, daß, wir man nicht alles In einem „<br />

"mg,^ man auch nicht alle? in einem Tage welchen >>'. ^<br />

Nachdem also Sliin» «einen Plan entworfen , nsl te 3 11<br />

1<br />

dem Radetzky führte er seine Truppen ins Feld. ^<br />

Michel<br />

der<br />

„Tu hast recht, gwybct mncß sy. t • wär 'ätz.<br />

•W in fremde Hände käme, die Verwandten rriit<br />

achen und aufpassen wie die Äehrenleser, bis de> »jA<br />

dem Vagen von dem Acker ist. Und wenn die Mm K-r<br />

wer soll dann die Sach machen und zu allen, >cb •<br />

du weißt, wie da? Wiibervolch ist, nüt nutz ,K>u^ii( , e tB0W<br />

«ithhandcl ist e bschißner Handel, aber mit dem ^ es<br />

wird man noch zehnnial ärger anqeichniicrt, ' Mr'<br />

bos, man kann nichts mehr ändern. Danim nWB


N e u e s i n K ü r z e<br />

Allerorten, insbesondere aber in den europäischen Hunger-<br />

. t flirt» der Streikabbruch der nordamsrikanischen Gru-<br />

^ "deiter mit größter Erleichterung ausgenommen werden.<br />

Streikdiktator John Lewis gab den seiner Gewerkschaft<br />

^^aehörenden Bergarbeitern den Befehl, ihre Tätigkeit nnjjglich<br />

wieder auszunehmen, und zwar unter den bisheri-<br />

Bedingungen. Lewis gab dabei der Hoffnung auf die Auf-<br />

^lime von Verhandlungen über ein neues Lohnabkommen<br />

Ausdruck. Damit ist die Streikaktion der Braunkohlenarbei-<br />

' " gescheitert. Lewis erlitt eine schwere materielle und eine<br />

noch viel schwerere moralische Niederlage .<br />

In Newyork widmete sich der Außenministerrat Vorbespre-<br />

Mingen zur Deutschlandsrage. Zur Sprache kam die Einsetuns<br />

von stellvertretenden Außenministern und die Prüsung<br />

t.cr an Deutschland gestellten Ansprüche.<br />

Der Präsident der nationalen Bauernpartei Rumäniens,<br />

^ulius Maniu, hat an den Vorsitzenden der Depntiertenkamnier<br />

ein Schreiben gerichtet, worin er um Kenntnisnahme ersucht,<br />

daß die Bauernpartei die Wahlen vom November als<br />

null'und nichtig betrachte. Das aus diese Weise gebildete<br />

Parlament sei durch Gewalt, Betrug und Aktensälschung zustände<br />

gekommen. Es besitze daher weder das Recht, Gesetze zu<br />

erlassen, noch die Befugnis, das rumänische Volk zu vertreten.<br />

Die als gewählt erklärten Mitglieder der nationalen Banernpartei<br />

hätten daher beschlossen, an den Arbeiten dieses Parlamentes<br />

nicht teilzunehmen.<br />

Die Sowjetregierung hat beschlossen, die Studienzeit an<br />

allen Fakultäten von 8 aus 1v Semester zu verlängern, um<br />

eine bessere Ausbildung der Studenten zu fördern. Die Sowjetunicn<br />

zählt heute 31 Hochschulen mit 60 000 Studenten.<br />

China wird die meisten der sür Reparationszwecke bestimmten<br />

japanischen Schiffe erhalten und damit seine Handelsmarine,<br />

die jetzt 70V 000 Brt. umfasse, verdoppeln tönnen.<br />

Es handle sich vor allem um Fluß- und Küstenschisse.<br />

Argentinien beabsichtigt, in Rom ein Einwanderungsbureau<br />

zu erössuen, welches 4 Millionen europäische Auswan-<br />

Sport<br />

Schweizerischer Perband Katholischer Turnerinnen.<br />

Am 8. Dezember fand in St. Gallen die 16. Delegierten-<br />

Versammlung statt. Der Gottesdienst mit der Ansprache des<br />

H. tz. Domvikars Oswald gab der Tagung ein würdiges<br />

Gepräge. Das Referat der Zentralpräsidentin Frl. E. Widmer<br />

über „Die Notwendigkeit der geistigen Schulung" zeigte<br />

die senkrechte Haltung der katholischen Turnerin. 180 Delegierte<br />

aus 91 Sektionen nahmen an der Versammlung teil.<br />

Aus dein Jahresbericht der Präsidentin entnehmen wir: „Wie<br />

weit wir gekommen sind, wo wir heute stehen." Im Arbeits-<br />

Programm sind wie alljährlich ein Skikurs, Turn- und<br />

Schwimmkurs, ein Volkstanzkurs vorgesehen. Die Wurmsbacher-Werkwoche<br />

wird aus zehn Tage ausgedehnt. Einkehrtage<br />

werden an verschiedenen Orten gehalten.<br />

An Stelle des erkrankten Verbandspräses H. H. Psarrer<br />

Iten hielt der H. H. Pfarrer Stähelin aus Bruggen das<br />

Schlußwort.<br />

Vom Büchertisch<br />

Schweizerischer Taschenkalender. Verlag Büchler u. Co.,<br />

Bern. — Der Schweizerische Taschenkalender ist für jeden<br />

Stand und Bedarf vorzüglich geeignet. Das handliche, biegsame<br />

Büchlein in schwarzem jiunstlederumschlag mit 2 Brieftaschen<br />

wird jedeni das ganze Jahr hindurch eine willkommene<br />

Gedächtnisstütze sein, und niemand, der den Kalender<br />

einmal gehandhabt, wird ihn mehr missen wollen.<br />

Zumsteins Europa-Katalog 1947. Verl. Zumstein u. Co.,<br />

Bern. — In diesem, 980 Seiten umfassenden Katalog sind<br />

alle Marken Europas, seiner Auslandspostämter und der<br />

ehemaligen Deutschen Kolonien registriert. Die politischen<br />

Verhältnisse hatten viele Nenausgaben zur Folge, die bis<br />

licht brauchen und wohl luegen, daß man die Rechte kriegt,<br />

kine, welche zu allem luegt und es allen gönnt von Kindsbeinen<br />

an. Es gibt deren, welche den ganzen Tag die Kaffeekanne<br />

auf dem Feuer haben, aber dem Mann kein ^röpsli<br />

geben; und vernehmen sie, daß er einen Schoppen getrunken<br />

oder gar guten Kameraden einen halben Liter gezahlt, tröh-<br />

' cn sie sich am Boden herum, bis sie nicht mehr wissen, was<br />

oben und unten ist. Lueg, du weißt gar nit, wie es git.<br />

Aber wenn man Vorsicht braucht und sich Mühe gibt, wird<br />

doch wohl eine zu finden sein, welche kein Hund ist und<br />

doch auch kein Uflat. Aufs Geld brauchst aparti nicht zu<br />

H'ljert, und mit der Hübschi ist es so, sie ist wohl gut, aber<br />

muß sich gar manchmal anders gewöhnen, bis sie alte<br />

Leiber sind und aussehen wie zweijährige Acpscl.<br />

Das dünkte Michel sehr verständig, und er fand großen<br />

in diesen Worten. , .<br />

®Jit der Mutter mußte Sami andere Worte brauchen, a<br />

>atte er einen harten Stand. . .<br />

„Mutter", sagte er, „denk, Michel ist über Mu»dzwan-<br />

•9; und du bist alt, kannst über Nacht dahintenble.ben wer<br />

°? dann die Sache machen und zu Michel luegen? Drum<br />

^ 'hm für eine, welche es gut meint und dem Hose w )<br />

""steht, für eine Kurzweilige und doch Manierliche wo dann<br />

^ 'st, wenn du stirbst, und die Sache gleich m die Finger<br />

|°' C du sie brichtet hast."<br />

jetzt ging das Wetter schön los! ,<br />

6 «So", sagte Anni, „meinst, ich solle über •'•ach f '<br />

fj . etner Jungen sei es kurzweiliger. Du bist doch r<br />

unter der Sonne, der Mutter das sterben zu gönnen,<br />

derer rekrutieren würde. Die Zeitung weist darauf hin, daß<br />

Brasilien und Venezuela bereits ähnliche Einwandernngsämter<br />

in Europa errichtet hätten.<br />

Wie der britische Nachrichtendienst in Deutschland meldete,<br />

wird das »ihnachtslied „Stille Nacht" an den ossizielten<br />

oder öffentlichen Weihnachtsfeiern, welche von den Kindergärtnerinnen<br />

Schwerins (in der russischen Zone) veranstaltet<br />

werden, in Zukunft nicht mehr gefnngen werden dürfen.<br />

Das Verbot dieses Liedes wie auch des andern volkstümlichen<br />

Weihnachtslieders „O, du fröhliche ..ist vom städtischen<br />

Jugendamt erlassen worden.<br />

Die indische Frage dürste den Engländern noch schweres<br />

Kopfzerbrechen bereiten. Erwartungsgemäß zeitigte die Londvner<br />

Konferenz mit Vizekönig Wavell und den indischen<br />

Führern Nehm und Jinnah keinen Erfolg. Der Widerstand<br />

der arabischen Liga versteift sich weiterhin, wie dies unter andem<br />

auch darin zum Ausdruck kommt, daß die Vertreter der<br />

Mohamedaner der am Montag in New Dehli erfolgten Eröfsnungssitzung<br />

der verfassunggebenden Versammlung fernblieben.<br />

Von einer Einigung der beiden großen indischen Parteien<br />

ist man also sogar noch weiter entsernt, als es bis vor<br />

kurzem den Anschein hatte. Das wird selbstredend auch die<br />

Vermittlertätigkeit der britischen Regierung sehr erschweren.<br />

Der Rücktritt der ägyptischen Regierung Sidky Pasch«<br />

wird bestätigt. Obwohl die Demission des Kabinetts mit Gesundheitsrücksichten<br />

des Ministerpräsidenten motiviert wird,<br />

dürften doch rein politische Gründe maßgebend gewesen sein.<br />

Im Hinblick auf die Dauerhaftigkeit eines neuen anglo-ägyptischen<br />

Abkommens, das nach wie vor Gegenstand äußerst zäher<br />

Verhandlungen ist, muß Großbritannien daran gelegen<br />

sein, daß der revidierte Vertrag von einer aus breiter Grundläge<br />

stehenden Regierung Aegyptens unterzeichnet wird. Unv<br />

das nun war das Kabinett Sidky Paschas, in dem die große<br />

und einflußreiche Wafd-Partei keinen Vertreter hatte, wirklich<br />

nicht.<br />

zu allerletzt Aufnahme gefunden und nicht weniger als 64<br />

Druckseiten ausgefüllt haben. Die Preise wurden der Marktläge<br />

angepaßt. Niemals war es so nötig, einen neuen Katalog<br />

anzuschaffen als jetzt, zur Zeit der außerordentlichen Aenderungen.<br />

Paulus, der Apostel Jesu Christi, von E. B. Allo O.P.<br />

Paulusverlag, Fribourg. — Das Buch gibt die Geschichte<br />

des hl. Paulus und ist von höchster Aktualität. Wir sehen,<br />

wie dem hl. Paulus die Zukunft gehört, und wie er uns<br />

Führer für die Gewinnung der ungläubigen Welt um uns ist.<br />

Es macht den ganz besonderen Reiz des Buches aus, daß<br />

Pater Allo alles Uebernatürliche in der Person und im<br />

Wirken der Heiligen immer im Zusammenhang mit seinem<br />

Menschentum und seiner Persönlichkeit zeigt. Wir bekommen<br />

direkt den Zauber der persönlichen Wirkung des hl. Paulus<br />

zu spüren, einen Zauber, der alle Stuben des Natürlichen<br />

und Uebernatürlichen wie eine Quecksilbersäule durchspringt.<br />

Kleine Zeitung<br />

Untersuchung über die Armutsurfachen<br />

Das ständige Anwachsen der Armenlasten hat den Direktor<br />

des bernischen Armenwesens, Regierungsrat Moeckli, veranlaßt,<br />

systematische Untersuchungen über die Armutsursachen<br />

vornehmen zu lassen. In einer von der genannten Direktion<br />

herausgegebenen Schriftenreihe, „Probleme der Armenfürsorge"<br />

ist eine erste Abhandlung den Insassen der großen Verpslegungsanstalt<br />

Bärau, Langnau i. E., mit etwa 450 Pfleglingen,<br />

gewidmet.<br />

Aus einer eingehenden Untersuchung von 60 Familiengeschichten<br />

ergibt sich als praktisch wichtige Beobachtung u. a.<br />

diese, „daß zwischen manchen dieser Familien Verwandtschaftliche'Binduugen<br />

existieren, die auf das gehäufte Auftreten des<br />

Familienübels nicht ohne Einfluß gewesen sein dürften". Es<br />

du bist gerade wie dein Vater, darum brach er auch beide Beine<br />

unter einer Buche und mußte so früh davon. Ich mußte<br />

anch plären, als ich mit ihm zur Kirche ging, aber seither<br />

mußte ich oft denken, wie wohl es mir ergangen, daß unser<br />

Herrgott ihm so früh davonhalf! Mach nicht, daß es dir auch<br />

so geht! Jawolle, der Mutter z'sage, sie sollte über Nacht sterben,<br />

ist das schon erhört worden!" ^ _<br />

Mutter, verkehre mir die Worte nicht!" sagte Samt, „du<br />

weißt wohl,'was ich gesagt und wie ich es gemeint. Aber was<br />

ist das gemacht von einer Mutter, wenn sie es ihrem Mann<br />

gönnt daß er beide Beine gebrochen, und ihrem einzigen<br />

Sohne anwünscht, daß es ihm auch so gehen möge!"<br />

Lue wie du lügst!" zankte Anni. „Von dem habe ich kein<br />

Wort gesagt; schämst dich nicht, der Mutter die Worte zu verdrehen?<br />

Und verdient es denn eigentlich einer, der an der<br />

heiligen Oster dem Narrenwerk nachläuft und sogar Menschenblut<br />

vergießt, besser? Und wärs schade um solche Beine welche<br />

noch dazu andern vorlaufen auf den Wegen des Teufels?<br />

„Mutter", sagte Sami zornig, „du bist eine wüste Frau<br />

und weißt nicht, was du redest.<br />

Annis Antwort kann man sich denken. Kurz, sami, der<br />

nickt absetzen wollte, hatte fünf Tage zu tun, ehe er seine Mutter<br />

bloß dahin brachte, daß sie ihm seine Worte nicht verkehrte<br />

und zornig wieder an den Kopf warf, sondern sie rn<br />

stirem Grollen auffing, kaute, verschluckte und darüber nachdachte<br />

Sami hätte vielleicht fünf Wochen oder fünf Monate<br />

0 cU dazu gebraucht, aber in dem Maße, als Michel den Gedanken<br />

ans Heiraten sich einbürgerte in seinem Kopfe, in<br />

dem Maße drängte er Sami an Anni hin. Es sei ihm lieb<br />

handelt sich dabei um eigentliche Erbkrankheiten. „Zu den erblich<br />

bedingten Krankheiten", so wird in den Schlußfolgerungen<br />

festgestellt, „treten erschwerend eine Anzahl von Folgeerscheinungen:<br />

an erster Stelle der Alkoholismus, dann Arbeitsscheu,<br />

Vernachlässigung von Familie und Erziehung, sexuelle<br />

Hemmungslosigkeit, die zu außerehelichen Geburten führt,<br />

Krankheiten, wodurch die Familie in immer größere Armut<br />

und Unterstützungsbedürftigkeit gerät."<br />

Wie auf andern sozialen Gebieten, ist auch aus deinjenigen<br />

des Armenwesens die Fürsorge durch die Borsorge, die<br />

Verhütung, zu ergänzen.<br />

Minister Stafford Cripps Abstinent<br />

Einer der bedeutendsten Köpfe der gegenwärtigen englischen<br />

Regierung ist der Handelsminister Sir Stasfarot Cripps. Er<br />

stammt aus dem englischen Adel, aber ein besonders stark ausgeprägtes<br />

Gerechtigkeitsempfinden führte ihn ins Lager der<br />

Labour-Party, deren Schwächen er allerdings nicht übersieht<br />

und zum Beispiel im September in Zürich offen besprach.<br />

Staffarot Cripps war einst der bestbezahlte englische<br />

Rechtsanwalt. Nur um den Schwachen zu helfen, hat er sein<br />

Anwaltsbüro aufgegeben. Aus dem englischen Unterhaus<br />

berief ihn das Vertrauen der Regierung auf wichtige und<br />

schwierige diplomatische Missionen in Moskau und Indien.<br />

Wie Leute berichten, die Minister Cripps während seines<br />

Schweizer Aufenthaltes im September kennenlernten, ist er<br />

die Bescheidenheit selbst. Bei seiner Ankunft in Dübendorf<br />

zum Beispiel drängte er sich nicht im geringsten hervor. In<br />

seinen Ferien suchte er ganz allein für sich zu leben.<br />

Für uns Abstinenten ist es eine große Freude und Ermutigung,<br />

daß dieser bedeutende und liebenswürdige englische<br />

Minister überzeugter Abstinent ist. Das „Aargauer Volksblatt"<br />

schreibt darüber: „Einundvierzig Jahre war er alt, als<br />

er im Honse of Commons seinen Einzug hielt. Seinen ersten<br />

niederschmetternden Eindruck von den Herren Abgeordneten<br />

empfing er angesichts ihrer Saufgelage. Sofort warf er den<br />

Trinkbrüdern den Fehdehandschuh hin und wurde konsequenter<br />

Abstinent." W. H.<br />

*<br />

Im bernischen Stadtrat wurde kürzlich von Großrat<br />

Schwarz eine Interpellation eingereicht, in welcher auf die<br />

leidige Tatsache hingewiesen wird, daß in der Stadt Bern<br />

allein in den letzten Tagen zwei Morde nnd verchiedene<br />

Unfälle vorgekommen sind, welche allein aus<br />

^übermäßigen Alkoholgenuß zurückgeführt werden<br />

müssen. Der Interpellant ersucht die Behörden, die Gesetze<br />

mit größter Strenge zur Anwendung zn bringen, welche vorsehen,<br />

daß ein Alkoholausschank nicht zum Uebergenuß stattfinden<br />

darf und der auch bestimmt, daß Beizen, die nur<br />

aus den Schwächen der Mitmenschen leben<br />

und regelrechte Trunkenboldhöhlen sind, geschlossen werden<br />

können. Das „Aufgebot" vom 26. September <strong>1946</strong> meint im<br />

Anschluß .an diese Interpellation: „Es würde in vielen<br />

Städten gar nichts schaden, wenn einmal einige Spelunken<br />

geschlossen würden, weil die Wirte dieser eigenartigen Gaststätten<br />

als oberstes Prinzip nur ihren Geldverdienst gelten<br />

lassen und keinen Sinn aufbringen für irgendeine Verantwortung<br />

der Allgemeinheit gegenüber."<br />

Zivilstandsnachrichten vom November <strong>1946</strong>.<br />

Kerns.<br />

Geburten: 8. Josef Leo, des Bucher-Rohrer Leo, Pomolog,<br />

Siebeneich. 14. Anton Josef, des Niklaus Blättler-Omlin, Blatten,<br />

Siebeneich. 28. Arnold Johann, des Durrer-von Ah Walter,<br />

Oberei.<br />

Ehen: 4. Haldi Fridolin, Fabrikarbeiter, mit Bucher Rosa<br />

Seraphina. 21. Haldi Theodor, Bauarbeiter, mit Zimmermann<br />

Josefina Hermina.<br />

Todesfälle: 6. Zumstein-von Rotz Josef, Ehemann der<br />

Emma geb. von Rotz, Windeggli, geb. 18. August 1860. 7. Reinhard<br />

Niklaus Theodor, ledig, Hochhaus, geb. 1. Dezember 1880.<br />

Sächseln.<br />

Geburten: 18. Marie, des Paul Rohrer-Furrer, Dorf.<br />

Ehen: 2. Omlin Josef Mathis, Schreiner, mit von Ah Anna<br />

j Bertha. 15. Rohrer Werner, Kilchweg, mit Mattle Anna Elisabeth«,<br />

j<br />

Todesfälle: Keine.<br />

Giswil.<br />

Geburten: 3. Agatha Martha, des Werner Brafchler-Burch,<br />

Hirsern. 1V. Arnold Ernst, des Hermann Eberli-Degelo, Unterni.<br />

19. Wilhelm Gregor, des Moses von Ah-Britschgi, Oberschwand.<br />

20. Josef Hermann, des Felix Burch-Zihlmaun, Pordmattli. 23.<br />

Sigfried Hermann, des Sigfried Durrer-Müller, Buchholz.<br />

Ehen: 8. Enz Josef Johann, Witwer der Gehrig Marie Therefia,<br />

mit Mathis geb. Michel Josefine Hedwig. 15. Britfchgi Josef<br />

Robert, Schreiner, Unterlinden, mit Berchtold Elisabeth Margrit.<br />

Todesfälle: Keine.<br />

Lungern.<br />

Geburten: Keine.<br />

Ehen: 8. Gasser Otto Robert, Holzarbeiter, mit Bättig Antoinette.<br />

und wert als wie eine Mutter, aber die Kindermutter wolle<br />

er sich nicht mehr vorhalten lassen, und das höre nicht auf,<br />

bis eine Frau auf dem Knubel sei; wolle Anni das nicht, so<br />

gehe er zKrieg. Die Anhänglichkeit war nicht verwischt, aber<br />

der Stolz erregt, der die Liebe nicht verzehrt hatte, aber doch<br />

die alte Stellung altershalb unhaltbar fand. Sami begriff<br />

dieses und redete der Mutter fernere fünf Tage zu, bis sie<br />

endlich nicht bloß nachdachte, sondern sagte: „Na, wenn dus<br />

zwängen willst, so zwängs, aber wenn es nicht gut kommt,<br />

so gebe mich niemand schuld, es ist dann zu hoffen, daß es an<br />

dir vergolten werde."<br />

Nun, mit dieser Antwort ließ sich schon was machen, sie<br />

war bereits einläßig, sie beruhigte Michel und brachte Anni<br />

dahin, daß es den Gegenstand selbst in Anregung brachte,<br />

als einige Tage niemand etwas darüber zu ihm sagte. Das<br />

ist immer das beste Mittel, über einen einmal angeregten<br />

Gegenstand zum Reden und Eintreten zu bringen, wenn man<br />

wieder davon schweigt. Der Gwunder, was jetzt gehe, vielleicht<br />

gar etwas hinter ihrem Rücken, tut sicher die Zunge in Gang<br />

bringen.<br />

„Und was hast dann für eine im Gring?" schnellte einmal<br />

Anni Michel an, als es bei ihm vorübersuhr, und eröffnete<br />

so die ferneren Verhandlungen. „Keine aparti", sagte Mi»<br />

chel. „Begreif, ich möchte nicht so die erste beste nur des allgemeinen<br />

Gebrauchs wegen, eine Gute, die sich brichten läßt<br />

und es mir und dir und allen gönnt."<br />

Diese Worte waren wie Balsam auf Annis Gemüt.<br />

„Du armes Tröpfli du, davon verstehst du nichts und du<br />

kennst die Welt nicht, weißt nicht, wie heutzutage die Meit-


Todesfälle: 1. Britfchgi-Gasser Marie, Strüpfi, geb. 17.<br />

November 1877. 16. Amgarten-Enz Hedwig, Mühlebach, geb. 27.<br />

Mai 1903. 18. Jmfeld-Gasser Franziska, beim alten Turm, geb.<br />

29. Dezember 1878. 28. Gasser Anton, Schynberg, geb. 31. Januar<br />

1872.<br />

Engelberg.<br />

Geburten: 9. Ursula Maria, des Joses Käslin-Heiniger, Leh<br />

rer. 12. Urs Beda, des Hermann Beda Ledergerber-Scherer.<br />

Todesfälle: Keine.<br />

Ehen: 2. Schleiß Eduard mit Maria Adelheid Häcki. 14. Haf<br />

ner Hermann Gottlieb mit Haller Flora. 20. Müller Alexander<br />

mit Karolina Anna Matter.<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 3. Dezember <strong>1946</strong>.<br />

(Wo nichts besonderes angegeben, verstehen sich die Preise sür Kg.)<br />

Zitronen<br />

Bananen<br />

120 Eierschwämme<br />

Steinpilze<br />

200 Eier.<br />

50-55 Trinkeier, inländische<br />

60—65 Frischeier, ausländische<br />

Frische Gemüse.<br />

Spinat, inländischer<br />

Mangold<br />

Rhabarber<br />

Rosenkohl<br />

Weibkabis<br />

Rotkabis<br />

Kohl sWirz, Wirsing) 60—75<br />

Kohlrabi (Rllbkohl) so<br />

Blumenkohl<br />

Kopfsalat gr.<br />

Endiviensalat<br />

Karotten, rote<br />

Randen, roh<br />

Sellerieknollen<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, grün<br />

Kartoffeln, alte, inländ.<br />

Knollenfenchel<br />

Tomaten ausl.<br />

180-270<br />

Monatsrettig (Radis)<br />

Bierrettig (Sommer- und<br />

Wmterrettig) , 1 Stück zo-3S Suppenhühner<br />

Knoblauch<br />

Petersilien, 1 Büschel<br />

Schnittlauch, 1 Büschel<br />

Früchte und Beeren.<br />

Baumnüsse, mittlere<br />

Kastanien, Marroni<br />

Kastanien, gewöhnliche<br />

Quitten<br />

Trauben, ausländische<br />

Aepfel<br />

Kontrollware, inländ.<br />

Butter und Käs»<br />

'^-'^Tafelbutter, geformt<br />

, n ,, klein geformt, 100 gr<br />

50- 60 e «roß geformt. 200 gr<br />

M Kochbutter<br />

go Emmentaler Käse, 1. Qual.<br />

40-60 Greyerzer. 1. Qual.<br />

70 Sbrmz, 1. Qual.<br />

,, Magerkäse<br />

Tilsiter<br />

Geflügel, Kleintiere und<br />

(Wildbret (tot).<br />

35 Kaninchen<br />

io—15<br />

Süßwasserfische<br />

Regenbogenforellen<br />

Großfelchen, tot<br />

Kleinfelchen, tot<br />

Hechte<br />

140— !45Barsche


Samstag den 14. Dezember <strong>1946</strong>/^<br />

Harnen / 76.<br />

Jahrgang — Nr. 99 — 1. Blatt<br />

M M e r H M e m ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

».«.«»ncmentspreis? Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

1 10 50, halbjährlich u<br />

Ctr lUOU,<br />

Fr. ntlT 5.60 fv Inbegriffen: M 1 ' «h Obwnldner "J 3 Pfarrblatt l wullluu Erscheint wmiwuui Mittwoch miu und öuuwiuö, Samstag.<br />

» ^nmilienbeiloge -rnmilienbeilage — <strong>Obwaldner</strong> Buirästubli. — Spesenfreie w , , r ., „<br />

- Äsung auf Postcheckkonto VII 1085. - Neuabouneuten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Sarnen. Tel. 8 62 37<br />

's derzeit gerne angenommen. Druck und Verlag: Louis Ehrli & Cie., Sarnen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Inlertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Obwalden » Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

,


Tttit Glücksgütern gesegneten, zuzumuten. Die Universität<br />

Fryburg ist d ie katholische Hochschule des kathol>,chen Teiles<br />

des Schweizervolkes, und daher ist es E h r e n p s l ich t, daß<br />

da« ganze katholischeBolk hilst. Das geschah bisher,<br />

wie Dr. Piller in einem unlängst an die Pr^se verlaiioini<br />

Zirkular betont hat, durch eine alljährliche Kirchenkollekte,<br />

das heißt, der übliche Eammelbeutel wurde herumgereicht,<br />

und dieser und jener tat seinen Halbbatzen oder Batzen hl»o>»,<br />

oder wenn es gar hoch herging sogar zwei Batzen. Lic Gewohnheit<br />

des Alltags war da maßgebend, und das.ne>ullar<br />

war ein Tropfen aus den heißen Stein, wobei nach wie vor<br />

das geplagte ^niburger Steuervoll dir restierenden Millionen<br />

auszubringen hatte. Und nun ist Piller das Opser dieier lahmen<br />

Gebefreudigkeit des katholisäien Volkes geworden, .lller.<br />

dinas findet eine Stichwahl statt, wo ihm die Chance einer<br />

Wiedenvahl winken wird. Aber die Unterstützung der Univer-<br />

Rtät Fnibnrg iiiiib ganz anders an die Hand genommen werden<br />

Da heißt es-endlich mal in die Hände spenzen. eine Hauskollekte<br />

s7ll alljährlich her. Katholische Pfader. Turner und<br />

andere initiative Leute werden sich gerne zu dieser Aktion hergeben<br />

Jede Familie einen Fünsliber, >ede Fabrik eine v»nderternote<br />

dann langt es. Es braucht nur eine sachlich« Aus-<br />

Nürung d'e--. BolkeS, die Weckung des «erechtigkeitsnnnes<br />

unsere-« Volkes, und der Erfolg wird sicher sein. — «—<br />

««ihnachien entgegen? Einges.) Räch Vollendung seiner<br />

«ilaerreise Mrchs ttinderland hat der EamichlauS «tab »nv<br />

?"^,l lieber niedergelegt und träumt bereits wieder dem<br />

nächsten Datum entgegen. Und der Kleinen großes Rätselraten<br />

um ihn hat sich schon aus andere Bahnen gelenkt, den<br />

.„i„ Christkind So wird es nun bald wieder Weihnachten<br />

iverdci! wohl allen wieder viel Freude bereitend. Die<br />

"icl n alle zu'beschenken, ist gewissermaßen zu einer sorge<br />

aeworden. Vom höchsten Wert, das selbst in den Augen Got-<br />

' ' da» kostbarste ist, ist die Liebe, die Gabe des verzens.<br />

bindend tröstend und' versöhnend. Am Weihnachtsfest soll sicher<br />

jedeS Herz und jede Seele beglückt sein vom Liebesglanz<br />

GotleSIindes. Die Welt voll irdischen Reichtums hat die<br />

Mruichheit arg betrogen. Rot und Elend lauern noch überall<br />

in krie>!Sverwüsteten Ländern und noch kein Friede läßt<br />

iken an» dem Gebaren der Großen, die den Wettlauf<br />

Weltherrschaft noch nicht beendet haben. Kommunis-<br />

L> Sozial i^mus sind nie die Friedenskünder der >oahbe<br />

und Gerechtigkeit. Ihre Pannerträger bringen »aß,<br />

nd Mißtrauen in die Politik und Familie hinein. Und<br />

K lausen so viele diese» falschen Propheten nach und<br />

( auf dem kürzesten Wege zum Glück der Wahrheit zu<br />

öae an Weihnachten in weihevoller Stunde jedem Jrda*<br />

iMcht der Gottesliebe die Augen össnen und ih-<br />

L Wxq Frieden zeigen. Apostolat für die gute<br />

Ganzheit in Religion, Bildung und Tat führen zur<br />

Fahnenschwingrrgruppe Lbwalden. Letzten Sonntag trafen<br />

sich die <strong>Obwaldner</strong> Fahneiisch.vinger im Hotel Schlufsel.<br />

Zarnen E , .rde eine Fahnenschwingergruppe<br />

O b w a l d e n gegründet. In den Borstand wurden gewählt<br />

der bestdelannle Fähndler Heß Seppi, Tarnen, als Präsident<br />

«am eidg edlersest in Luzern in. 2. Rang); ihm zur Seite<br />

stehen Adöcherli Llti, Giswil. uitb Durrer Josef, Kerns, ebenfalls<br />

zwei die sich am Eidgenössischen unter Beweis stellten.<br />

Diesen Äinter wird auch schon ein Fahnenschwinger-Kurs<br />

stattjindeu. Interessenten können sich an die Vorstandsmitglieder<br />

wenden Run wünschen wir den Obwalduer Fähndlerns<br />

alles Gute. — Ihr Fahnenschwinger, schwingt weiter<br />

unser lieb?" Zeichen unserer Freiheit hoch in die Lüste zum<br />

Reichen unseres Strebens nach göttlicher Wchichcit in reißenden.<br />

Schwung symbolisierend, alles Schlechte zerschmetternd<br />

vioch wie unsere Berge sind, so hoch schätzen wir unsere Liebe<br />

m.al.<br />

-o.<br />

cbwaldner Sticrziichter ersolgreich. Der aus der Ost<br />

schweiz, der Innerjchweiz und Graubünden beschickte Winter<br />

zuchtstiermarkt in Sargans brachte eine Vorführung von 281,<br />

streng ausgesuchten Stieren. Die Prämiieruug ergab eine relativ<br />

hohe 'Prozentzahl von Herdebuchstieren. Die O b w a I d -<br />

n e r Stierzüchter stehen mit ihren Stieren an der Spitze aller<br />

Abteilungen. Die Preise für Spitzentiere bewegten sich<br />

zwischen 4000 »nd 5000 Franken, mittlere Qualitäten wurden<br />

schon zu 2000 Franken angeboten. Am Markte ^varen<br />

auch eine italienische Kommission und Delegierte aus Frank--<br />

reich einkaufend tätig.<br />

Aus Kalifornien. (Eing. aus Pulin City (San Diego). Von<br />

dort erhalten wir die Nachricht, daß Hr. Robert Egger-Studer,<br />

Wagners, von Kerns, den Platz für eine katholische Kirche<br />

ebenso ein neu renoviertes Haus für den Psarrer srei zur<br />

Verfügung gestellt hat. Jene edle Tat verdient, öffentlich erivähnt<br />

zu werden. Vorläufig wurde nun eine Notkirche er-<br />

wur-<br />

Tor Je» »n ( £<br />

den von Robert Egger getragen^^A»i einet 3 '<br />

eif,<br />

der, eine katholische ,\ni1tlHilsn , Amerika Kirche und<br />

rige Förderin des guten Werkes. Da • " \ die<br />

Staat getrennt sind, dürste es fünf Jahre<br />

^<br />

Gläubige» über die Mittel mn 'ge«. n.ilchwirtschaftlichen<br />

baue». Herr Egger Besitzer eines groß ^ Arbeiter<br />

Betriebes, gibt »ich. »ur ^<br />

Gelegenheit, ferne Sonntagspfl.cht zu crs , ^ nod)<br />

jorgt auch für den nötigen Transport zur urcye<br />

ein ucrnser von altem Schrot und Kor».<br />

Tarnen. Handänderung. Das Hotel »Obw^dnerhos"<br />

ist käuflich an Herrn Franz Anderhalden. .^ mmcliex<br />

Samen, übergegangen. Wir wünschen<br />

viel Glück mid gute» Geschäftsgang!<br />

Tarnen. Der Einwohnergemcindepräsident teil! folgen co<br />

mit: In Nr. 07 des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong> werden «.><br />

Mitglied des Einioohnergeweindcrates einige abse«8 *<br />

Borwurf gemacht. Das Fernbleiben von - fieatün«<br />

ist durch das betr. Ratsmitglied dem Rate lchnstUch S<br />

det worden. Diese Angelegenheit hat nun inzwischen ihre Lr<br />

ledigung gesunden.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Nachlese zur eidgenössischen Volksabstimmung<br />

vom 8. Dezember <strong>1946</strong>.<br />

Ein Mitarbeiter unseres Blattes hatte die Freundlichkeit,<br />

die Jastimmen der Kantone in Prozenten auszurechnen,<br />

das Resultat lautet:<br />

Avvenzell I.-Rh. 6.4,- Lbwalden 6,58; Freibnrg 6,.8;<br />

Genf 9,52; Schwyz 9,8; Wallis 12 15; Litzeni 12,26;<br />

bürg 12,31; Nidwalden 12,87; Uri 13,5; Bern 13,89 Zug<br />

13 98; Teffin 14,26; Aarga» 14,92; Thurgau 1'/°°' ®<br />

thurn 17.75; Graubünden 18.25; Glarus 19,29; iippcnzc<br />

A.-Rh. 19,48; St. Gallen 20,15; Waadt 20.44; ^chaffhansen<br />

21,30; Baselstadt 23,24; Zürich 31.7; Baselland 31,76.<br />

Schweiz 19,12.<br />

Die Liquidation der Armeebaracken.<br />

Wie aus einein amtlichen Bericht hervorgeht, stellte sich<br />

der gesamte Barackenbestand der Armee und des eidgenosstscheu<br />

Kommissariates für Jnternierung und tzospitalislerung<br />

auf total 11 700. Davon sind heute abgegeben worden an ote<br />

verschiedenen Dienstabteilungen 3550 Baracken; ins Ausland<br />

wurden verkaust 1300 Baracken; in dex Schweiz wurden an<br />

Behörden, Industrien, Gewerbe und Private 2200 Baracken<br />

verkauft so daß heute »och ein Bestand von rund 4600 Baracken<br />

zur Liquidation frei ist. Von diesen sind »00 abgebrochen<br />

und zur Ueberholung und Reparatur in Depots eingelagert.<br />

Rund 4000 stehen noch in den verschiedensten Landesgegenden.<br />

Christlich-soziale Jugend der Schweiz.<br />

An. Sonntag erfolgtein'Basel die Gründung der Arbeitsgemeinschaft<br />

der Christlich-sozialen Jugend der Schweiz, die<br />

sich zum Ziele setzt, bestehende kantonale Organisationen auf<br />

dem Boden eines christlichen Wirtschafts- und Sozialprogrammes<br />

zusammenzufassen.<br />

Sport<br />

Im Rahmen seines 50jährigen Jubiläums organisiert der<br />

Unteroffiziersverein Einsiedeln am 5. Jänner 1947 die Skiwettlämpse<br />

des Zentralschweizerische» Unteroffiziers-<br />

Verbandes. Die Veranstaltung steht unter der sachkundigen<br />

Leitung von Hrn. Oblt. Grätzer Leo, Skiof. Bat. 72.<br />

Der vormittägige Patrouillenlaus, der für alle Sektionen<br />

des NOV. u»d für alle militärischen Einheiten offen ist, wird<br />

in den drei Kategorien Auszug, Landwehr und Landsturm<br />

durchgeführt. Der Laus weist bei 500 m Steigung eine Länge<br />

von 15 km auf und ist lauftechnisch sehr interessant angelegt.<br />

Am Nachmittag stellt ein Hindernis lauf, an dem<br />

alle Wehrmänner zur Teilnahme berechtigt sind, beachtenswerte<br />

Anforderungen tfu die Konzentration und das Können<br />

der Wettkämpfer.<br />

"WEISS<br />

cfa<br />

M d M W e n t P W h ßtt«<br />

Als weitaus amtsältestes Mitglied unserer obersten La»-<br />

desbeliörde — alle seine Kollegen sind in den ichicksalsschweren<br />

-»nbren von 1949 bis 1944 gewählt worden — steigt Bundesrat<br />

Dr. Etter zuin dritten Male (1939 und 1942) zur hoch<br />

sten Magistratswürde auf. Seit den: 1. Mai 1934 steht er dem<br />

Departement des Innern vor, dem frühern Stiefkind unter<br />

ben eidgenössischen Dikasterien, dem der beredte, volksverbundeue<br />

Jurist und geistvolle Humanist als Kulturwahrer den<br />

Stempel seiner scharf profilierten Persönlichkeit aufzudrücken<br />

"»^der welthistorischen Periode seit der totalitären Machtmsammenballung<br />

mit der ersten brutalen Explosion nazistischeu<br />

Terrors im Juni 1934 — mit Schaudern nur vermag<br />

man daran zu denke.i — war Bundesrat Etter auf einen Posten<br />

gestellt dessen Inhaber berufen war, zur nationalen<br />

Selbstbesinnung und zur geistigen Landesverteidigung wachfam<br />

und ohne Wanken seine ganze Persönlichkeit einzusetzen.<br />

Die ungeheuren Beschwernisse jener Zeit wird erst eine spätere<br />

Geschichtsschreibung objektiv zu würdigen wissen. In<br />

manchen seiner vaterländischen Reden hat Bundesrat Etter<br />

bewiesen daß er Unabhängigkeit und Würde unseres Heimatlandes<br />

den, er sich tief verwurzelt sühlt, über alles gestellt<br />

hat Aus allen seinen Reden und Taten erfühlt man die tiese<br />

Anhänglichkeit an Faniilie und heimatliche Scholle, den stärksten<br />

Wurzeln unserer nationalen Kraft und Kultur. In der<br />

Pflege von Familiensinn und Familienschutz lebt Bundesrat<br />

Etter seine ureigenste Ueberzeugung, denn von hier entfallet<br />

sich unsere schweizerische Ordnung über Gemeinde und Kanton<br />

zum Bunde der Eidgenossen. Der Föderalist Etter weiß<br />

aber zu gut, daß es keine eidgenössische „Kulturlenkung" gibt,<br />

sondern nur eine sinnvolle Wahrung und Werbung nationaler<br />

Eigenart, der Einheit in der Vielheit.<br />

Es sind nicht die großen staatspolitischen, wirtschaftlichen<br />

oder fiskalischen Linien, die sich im Departement des Innern<br />

kreuze.!, nicht die auf den Nägeln brennenden Aktualitäten^<br />

die dort ausgewogen werden müssen; aber das Departement<br />

Etter ist so etwas wie ein Hort der Menschlichkeit, der Liebe,<br />

der Versöhnung und Verständigung: Grundwerte, die schwer<br />

meßbar sind, aber schwer wiegen. Und von diesem Standpunkt<br />

' aus ist das Lebeuswerk unseres Bundespräsidenten mit Dankbarkeit<br />

zu würdigen.<br />

Der Bundespräsident für 1947, dem Jahr großer mmnpolitischer<br />

Entscheidungen und außenpolitischer Unsicherheit,<br />

wird sein Amt mit dem ihm eigenen Sinn für Ausgeglichenheit<br />

in taktvoller Würde führen. Buirdesrat Etter hat fc®<br />

bescheidene Herkunft aus handwerklich-bäuerlichen Kreisen nie<br />

verleugnet. Seiner Heimatgemeinde Menzingen und feinem<br />

kleinen Heimatkanton Zug hat er immer eine t^reue Anhänglichkeit<br />

bewahrt. Seine erste berufliche Tätigkeit als Recht'-'-<br />

anwalt und Verhörrichter, der Beginn seiner politischen ^ausbahn<br />

im Kantonsrat und als Erziehungsdirektor liegen nun<br />

schon wert zurück, aber was er damals erschasste und crftno i,<br />

ist ihm geblieben: Treue zur Heimat, die edle LeidensM ,<br />

dem Lande zu dienen, nach Ausgleich trachtend, nach 9 °<br />

nössischem Zusammenhalt sinnend. Kann man Besseres un<br />

Schöneres von einem Staatsmann sagen, als daß er 1« 1'<br />

los, hingebend, überzeugt und überzeugend, als Patriot<br />

nein hohen Amte dient? ^ ,<br />

Am 21. Dezember wird Dr. Etter 55jährig. Er ist l»<br />

und begeisterungsfähig geblieben, hat mancherlei Erfahr<br />

gesammelt und wird ein guter „Pater patriae" fein.<br />

grob und unreinlich, im Mittellande zu langsam und hochwütig,<br />

um Bern herum Dienstagsschleipfe und Märitpygger», ' Ostermontag zu Bern oder an der Lüdern Kilbi.<br />

; zum Trotz. Ja, das sei eine, die könnte ausschwingen am<br />

im Oberland zu faul und hoffärtig, da war nun wirklich Oder aber nian redete von einer: das sei doch das stysst<br />

guter Rat teuer.<br />

und srehnst Meitschi, das man weit und breit antreffe, das<br />

Eine Unzahl Mädchen, womit man ganz Neuseeland >amt würde hier dem Hofe doch tufigs wohl anstehen. Es komme<br />

Kalifornien hätte versehen können, fielen auf diese Weise immer daher wie aus einem Druckli und sei doch ganz gemein,<br />

aus und wurden gar nicht berücksichtigt. Eine andere Menge möge sich mit den ärmsten Leuten gmühen, habe immer das<br />

Mädchen, welche so gleichsam weder im Oberland noch Unterland,<br />

sondern auf zulässigem, neutralem Gebiete wohnten, „Man sagt sogar, es könne neuis auf dem Klavier machen<br />

schönste Maienzeug weit und breit.<br />

wurden von den Berichterstattern, welche Annis Ansorderungen<br />

nicht kannten, mit Rühmen ganz verpfuscht, sie wurden viel an, meint nicht, es müsse die Finger in allem haben und<br />

und tanzen dazu bfungerbar schön. Daneben rührt es nicht<br />

dargestellt, daß es Anni die Haare zu Berge stellte. Von einer die Nase noch dazu. Es darf den Leuten etwas anvertrauen,<br />

sagte man: das sei eine, das gebe eine rechte Bäuerin, die und wie sie es machen, ist es ihm recht. Ja, die Leute haben<br />

koche ganz allein, und es dünke einen, mit nichts, sie brauche es bsunderbar gut dort; wenn die Sache schon ihre wäre, sie<br />

qar nichts. Eier und Anken und deren Zeug könne die verkaufen<br />

wie nirgends, nur aus dieser Sache löse sie ein Sün-<br />

Begreiflich kam man mit solchem Ruhm bei Anni übel an.<br />

könnten es nicht besser haben, rühmen sie."<br />

denaeld. Michel sei glücklich, wenn er die kriege, da könne er Anni war eine Justemilieuianerin, es wollte weder eine die<br />

darauf zählen, daß ihm kein Brösmeli nebenausgehe und er alles machte, noch eine, die nichts machte, weder eine,' die<br />

ein schrecklich reicher Mann werde<br />

alles verkaufte, noch eine, die nichts verkaufte.<br />

Dann hieß es wieder: dort wäre eine Rechte, das gröbste Auf diese Weise zog sich die Sache in die Länge, es wollte<br />

Mannvolk tue ihr nicht die Schuhriemen auf, die scheue alles sich Anni bei seiner Wunderlichkeit gar nichts anziehen, was<br />

nicht ins Wüsteste gehe sie voran, sei am Morgen zuerst und ihm anständig gewesen wäre.<br />

wecke die Knechte, am Abend zuletzt; wenn alles nieder sei, Endlich verlor Sami die Geduld und sagte:<br />

sebe sie noch zu Feuer und Licht, mache die Haushaltung fast „Mutter, so geht dies bis zum Niemerlistag, du mutzt da<br />

allein saae früh am Morgen auf das Feld hinaus, gehe anders dran, beim bloßen Brichten gibt es keinen Käs du<br />

dann auch noch nach, ja, führe den Pflug dem besten Bauern findest keine, wo alles ist, wie es dich dücht, daß es sein sollte<br />

Vernimmt ein anständig Mensch von braven Leuten her,<br />

muß man zusammen. Michel muß es selbst sehen, man<br />

ihm Bescheid machen, daß es an ein gnamtes Ort lo» •<br />

Lne, Mutter, du bist nicht der liebe Gott und kannst es zw^<br />

karten, twuul vu<br />

; wie du es 111 in ueiueiu deinem 3tu|/|t Kopfe ijuji, hast, un du mußt i ^<br />

Gott auch etwas überlassen, er hat es sonst ungern- J .<br />

Michel, das Meitschi gefalle ihm, so kann man anhängen<br />

lnegen; dücht es ihn, er möge es nicht, so läßt man<br />

tn Avnvt "<br />

„Gerade so", sagte Anni, „wird man angeschwiert,<br />

braus, Bub! Daß du doch immer witziger s e i n ^<br />

d'Muetter! Hinter Wein und Bratis kann jede Gram<br />

sützes Maul machen. Wenn man einem den Hals bra ^<br />

so ist es keine Kunst, holdselig und glatt zu reden, ^ M<br />

meinen sollte, es pfeife ein Engel vom Himmel<br />

mußt ein Meitschi sehn am Morgen, wenn es aus i en ^<br />

(Kammer) kommt, am Sautrog, wenn es ihn ausputzt<br />

Fressen drein schüttet, am Tisch, wie es die Erdäpfe \ ><br />

und ißt, und was es für ein Maul dazu macht, o<br />

Schein ißt und auf das Hinterstübli hoffet oder aus ^ flU(|<br />

am Sonntag, wenn es z'Predig geht, und meinetw l ^<br />

irrt Wirtshaus, wenn die Buben einer am Fürtuch, ^ g^i,<br />

Kittel hanget und einer es bei der Hand schreißt<br />

1 '<br />

dann weißt, was es Meitschi ist, und was es ch«!<br />

(Fortsetzung folgt!)


M nene MhlWeni des Bmdesrites<br />

Zr. ßmico W o<br />

Bormittag des 12. Dezember schritt die Vereinigte<br />

u .dcsversammlung zur traditionellen Wahl von Präsident<br />

^ Vizepräsident des Bundesrates für das kommende Jahr<br />

« rf,bem (mit 148 von 210 ausgeteilten Stimmzetteln) tur-<br />

.^emäß der bisherige Vizepräsident Dr. Philipp Etter mit<br />

' , Präsidium der eidgenössischen Exekutive des Jahres 1947<br />

f Imiit worden w


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Sonntag. 15. Dezember. 14.30-17.30 Uhr: Der Zigeunerbaron.<br />

20.15^—23.00 Uhr: Gastspiel Käthe Gold: Der Ureidelreis.<br />

Montag. 16. Dezember. 20.1S-22.30 Uhr: Geschlossene Borstellung.<br />

Dienstag. 17. Dezember, 20.15-23.00 Uhr: Der Nreidekreis. Gast,<br />

spielpreise.<br />

Mittwoch, 18. Dezember, 20.15—23.00 Uhr: Der Vetter aus<br />

Dingsda.<br />

Donnerstag. 19. Dezember, 15.00-17.00 Uhr: Dornröschen 20.15<br />

bis 22.30 Uhr: Zum letztenmal: Jphigenie auj Tauris. Schauspiel<br />

von Goethe. Jphigenie: Maria Becker. Thoas: Heinz Woester.<br />

Gastfpielpreise.<br />

Freitag. 20. Dezember, 20.15-23.15 Uhr: Der Zigeunerbaron.<br />

Samstag, 21. Dezember. 15.00-17.00 Uhr: Dornröschen. 20.15<br />

bis 23.00 Uhr: Der Vetter aus Dingsda.<br />

Sonntag, 22. Dezember. 14.30-17.15 Uhr: Gastspiel ^äthe Gold:<br />

Der KrcidekreiS. Gastspielprei e. 20.l5-23.l5 Uhr: Die Zaube<br />

flöte. Oper von W. A. Mozart. Gäste: Else Böttcher, Lern Nenenschwander.<br />

Siegsried Tappolet. Gastspielpreise.<br />

Montag, Dienstag (hl. Abend) und Mittwoch (1. Weihnachtstag)<br />

keine Vorstellungen. — Die Theaterkaffe bleibt von Dienstagmittag<br />

bis Donnerstagvorniittag 10 Uhr geschloffen.<br />

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Vorteil.<br />

SBB-Kalender sür das Jubiläumsjahr 1947. Am 9. August<br />

1947 werden es 100 Jahre her sein, seit die erste, ganz<br />

auf Schweizerboden liegende Eisenbahnstrecke von Zürich nach<br />

Baden dem Verkehr übergeben wurde. Die Feier des hundertfahrigen<br />

Bestehens der Eisenbahnen in unserem Lande hat<br />

die Schweizerischen Bundesbahnen bestimmt, ihrem Kalender<br />

für 1947 ein besonderes Gepräge zu geben. Diese mit künstlerischen<br />

Reproduktionen ausgestattete und in Großformat<br />

herausgegebene Publikation wird wahrscheinlich überall lebhaftem<br />

Interesse begegnen.<br />

Urchige Heimat, von Hermann Odermatt. — Buchverlag<br />

N^N Zürich — Da sich nun der Reigen dieser nidwaldnerischen<br />

Originale, der herrlichsten Bubenstreiche um See^ Dorf<br />

und Kirche, um den Reverendus Josef Anton und seme Schlingel<br />

von Ministranten, diese würzigen Erinnerungen des Kolleaischülers<br />

Sanitätlers und Trompeterwachtmeisters zum<br />

wohlgeformten und auch äußerlich sehr^präsent°blen^Bande<br />

rundet, da erkennen wir von neuem welche Schatze bodenstandiaen<br />

5iumors Hermann Odermatt hier tn lachender Freche<br />

aus seiner Jugendzeit gehoben hat. Mit eigener Lust und<br />

Freude folgen wir dieser schreibgewandten Feder weil Ge-<br />

Liebe zur angestammte» Heimat diese Feder fuhren.<br />

~ ~ , 1 durch die Buchdruckerei<br />

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Radio —<br />

Beromünfter<br />

Sonntag, 15. Dezember.<br />

9.00 Protestantische Predigt. 9.30 Concerto grosso von<br />

Händel. 10.15 Volkskonzert. 11.20 Wir lesen deutsche Schriststeller.<br />

11.40 Schubert: Streichquartett. 12.10 Lieder von Gustav<br />

Mahler. 12.40 Für jedermann etwas. 13.30 Usem bluemete<br />

Trögli. 14.30 Chorlieder von Dvorak. 14.45 Kulturausgabe<br />

im Burehus. 15.00 Ländlerkapelle „Calanda". 15.20<br />

Fußball ist Trumps. 16.10 Unterhaltungsmusik. 16.20 „Die<br />

Czardasfürstin". Operette. 17.30 Die französischen Provinzen.<br />

18.30 Schallplatten. 18.40 Wir hören das Ausland, Symphoniekonzert<br />

aus Paris. 19.40 Sportbericht. 19.45 Echo der Zeit.<br />

20.00 Felix Mendelssohn, Hörfolge. 21.10 Das Mailänder<br />

Poltronieri-Quartett spielt. 21.45 Einkehr zu kurzer Rast.<br />

22.05 Polnische Lieder.<br />

Montag, 16. Dezember.<br />

11.00 „Tosca". Oper, 2. Akt. Schallplatten. 11.40 Der<br />

französische Violinist Bernard Michelin spielt. 12.00 Schallplatten.<br />

12.15 Durchgefallene Meisterwerke. 12.40 Studioorchester.<br />

13.20 Russische Volkslieder. 16.30 Nur für „Sie".<br />

17.00 Norwegische Musik. 18.00 „Leiten Sie diesen Ketten»<br />

bries weiter, sonst ...". 18.10 Unterhaltungsmusik für Saxo-<br />

Phon und Klavier. 18.30 Künstler und König. Vorlesung.<br />

19.00 Volkstümliche Unterhaltung. 19 45 Echo der Zeit. 19.55<br />

Wunsibkonzert. 21.00 Vom Unfug des... Telephonierens.<br />

21.20 Dor5 '?a Braus, Klavier, spielt. 21.45 Wochenrückblick<br />

für die Schweizer im Ausland. 22.10 Advents- und Wei?<br />

nachtslieder.<br />

Dienstag, 17. Dezember.<br />

10.15 Schulfunksendung. 10.50 Lieder aus der welschen<br />

Schweiz. 11.00 Englische Musik für Streicher. 11.50 Touri 11-<br />

12.00 Lieder von holländischen Komponisten. 12.15 Die vo<br />

tümliche Viertelstunde. 12.40 Studioorchester Beromun, er.<br />

13.20 „Die Entführung aus dem Serail". Von W. A.<br />

zart. 16.30 Meines Liederkonzert. 16.45 Anna Slotl)an<br />

Sturzenegger, eine Frau im Schatten Dunants. ' '<br />

17.00 Pfadfinderlieder aus Frankreich. 17.15 Das SoUI ^^<br />

quintett der „Garde rvpublicaine". 17.30 Musik des ,,<br />

Siöcle de Versailles". 18.00 Tugend oder Talent. «owjy<br />

18.20 Duette von Anton Srba. 18.35 Walliser Monatsvnoe -<br />

18.50 Musik von Saint-Saens. 19.40 Echo der Zeit. •<br />

Sinfoniekonzert. 21.30 klassische Dialoge. 21.45 Liedei ><br />

Canzonetten.<br />

Mittwoch, 18. Dezemder.<br />

11.00 Musik zur Arbeit. 11.30 Genf spricht zu<br />

12.15 Neue Schallplatten. 12.40 Das Brunnenhofsextett u<br />

M<br />

13.25 Hinweis auf neue Bücher. 13.30 Besinnliche ^<br />

stunde. 16.30 Vom Winde verweht. Szenen. 17.00 Stun"<br />

Gewitter in der Musik. 18.00 Bücher ... 18.30 Das Or<br />

Albert Sandler spielt. 18.45 Die Stimme der Arbeit.<br />

Unterhaltungsorchester. 19.40 Echo der Zeit. 20.00 JLibj<br />

Abendmahl. Hörspiel. 21.00 Cellovorträge. 21.-50<br />

nachtsgesänge 22.10 Chansons et nn>lodies nouvelles.


acnen<br />

Zamstag den 14. Dezember <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — Nr. 99 — 2. Blatt<br />

M O « e r M s s r m d<br />

Mlese zum M ParteilW<br />

Millin hat P. Jose Element Silva, einen Angehörigen oes<br />

Ealesianerordens, als außerordentlichen Gesandten nach Rom<br />

schickt, um von dort die Auswahl und den Transport dei<br />

Einwanderer im Einvernehmen mit den zuständigen Behorden<br />

europäischer Staaten z» leiten. Beigegeben ist ihm ein<br />

Stab von Regierungsbeamten und ein Vertreter der argentmischen<br />

Zentralbank. Vorerst sollen monatlich 30 000 ^ui-<br />

Wanderer angeworben »nd verschifft werden, später eine gn'-<br />

we Zahl. Die Anwerbung soll hauptsächlich in den romamlchm<br />

Ländern, aber auch in Mitteleuropa, stattfinde«. Ge-<br />

Wünscht werden vor allein Auswanderungslustige, die sich zum<br />

Abständigen Betrieb d^r Landwirtschaft und als landwirtschaftliche<br />

Arbeiter eignen, ferner qualifizierte Arbeiter um<br />

^echniker für die aufstrebende argentinische Industrie. Auße:-<br />

ist man darauf bedacht, europäische Kriegerwaijen in<br />

A^oßerer Zahl aufzunehmen.<br />

Die anderen südamerikanischen Republiken haben bisher<br />

e>ne allgemeinen Einwandernngspläne bekanntgemacht;<br />

Listen von ihnen haben sich aber zur Ausnahme von hemmt-<br />

'°l°n Flüchtlingen bereit erklärt, vor allem ehemaliger Uii-<br />

^ irriger sowjetistischer Länder, die sich weigern, in die.^ei-<br />

"t zurückzukehren. Ihre Zahl wird aus eine halbe Million<br />

»JV" eIjr ^schätzt. Brasilien ist geneigt, l^o 0 solcher ><br />

»anderer zuzulassen, sofern sie brauchbare A^bc.tslrafte smd.<br />

. . Mela, Colnmbien und Per» wollen je 20 0W bu<br />

°Usnehmen.<br />

Nordamerika wird zunächst Canada als Z>elland A<br />

r,-. ^"»gslustiger in Frage kommen. Die klimatisch<br />

i, günstig gestellten und industriell am meisten<br />

«n, Provinzen Ontario und Onebec sind auch<br />

stärksten bevölkert ^'icljr Raum gibt es noch m den z<br />

3 [l ®u treibenden Britisch-Columbien. Der canadi,che<br />

Westen ist aufnahmefähig für mutige ländliche Siedler, die<br />

das rauhe Klima nicht scheuen. Schweizerische Einwanderer<br />

würden in Canada zweifellos erwünscht sein. Das gleiche gilt<br />

?ner jüngste schweizerische Iahreskongreß der Partei der<br />

der >er am ersten Dezembersonntag in Zürich stat" stattfand, ' von Australien, dessen Einwanderungsminister wiederholt<br />

weitgehend von internationalem Gedankengut,<br />

und diesbezügliche Erklärungen abgegeben hat. Mit der Durchführung<br />

eines großzügigen Einwanderungsprogramms wird frü-<br />

?Meitig von internen Auseinandersetzungen beherrscht. Das<br />

'n schon ans der Eröffnungsrede Nicoles hervor, worin er hestens 1948 begonnen werden können. Bis dahin werden jedoch<br />

Einwanderer aus Großbritannien und einigen andern<br />

'-tui bis Möglichkeit hervorhob, dem Beispiel „der Partei<br />

l nin « und Marschall Stalins" zu folgen<br />

Cs ist bemerkenswert, wie weit dieses Denken in der P.d.A.<br />

. eits durchgedrungen ist. Tast an den Tagungen der „schweirifcs)en"<br />

Kommunisten die ..Internationale" gesungen wird,<br />

ß'nmu" mau nachgerade gewöhnt.<br />

Diesmal bildeten aber überdies<br />

Ländern in kleiner Zahl zugelassen.<br />

In der Südafrikanischen Union, wo im Gegensatz zu Canada<br />

und Australien die eingeborene Bevölkerung weit zahlreicher<br />

ist als die aus Europa stammende, würde eine Vergroßerung<br />

des europäischen Bevölkerungsanteils gerne gesehen,<br />

doch hat man hier weniger Bedarf für landwirtschast-<br />

Ret. ^eden der ebenfalls teilnehmenden . ^ Vertreter der kom-<br />

.^listischen Parteien Frankreichs, der Tschechoslowakei und liche Siedler als für qualifizierte Arbeitskräfte in Gewerbe<br />

Kriechenlands den Höhepunkt des Kongresses, was in der Berichterstattung<br />

der „Boix Ouvri. re" offen bekannt wurde. Im<br />

nnd Handel. Die weiße Bevölkerung ist teils holländischer,<br />

teils englischer Abkunft; Einwanderer sollen wenn möglich<br />

-iune der Organisatoren war es deshalb ganz folgerichtig, beide Sprachen beherrschen. — Großbritannien mit seiner<br />

>as; inan den Bundesrat telegraphisch aufforderte, die diplomatischen<br />

Beziehungen zur spanischen Regierung Francos abüberalterten<br />

Bevölkerung wird bestimmt nicht die große Zahl<br />

von Einwanderer stellen können, die während der kommenden<br />

Wbrechen.<br />

zehn Jahre in seinen Dominions Canada, Australien, Neuseeland<br />

und Südafrika erwartet werden. Sie müssen also aus<br />

Bedeutend interessanter als die>es nutzlose Bemühen war<br />

aber die Abrechnung der < enossen mit ihrem ehemaligen andern Ländern herangezogen werden, wenn die Siedlungsund<br />

Jndustriealisierungspläne verwirklicht werden sollen.<br />

' Jentralsekretär" Hofmaier, der »ach durchgesickerten Enthülliliigen<br />

einen millionenhaften Geldbetrag verschleudert haben<br />

i^ll »nd durch diese Mißwirtschaft auch der Hauptschuldige<br />

an der finanziellen Pleite des Presseorgans „Vorwärts" ist.<br />

Obwalden<br />

Natürlich hütet man sich, diesen einzig dastehenden Skandal<br />

Schutz dem einheimischen Detailhandel und Gewerbe.<br />

zu sehr an die groß.' Glocke z» hängen. Immerhin Iäfet auch<br />

((Sing.) Wir stehen schon wieder vor den großen Festtagen<br />

bic Berichterstattung des Blattös Nicoles erkennen, daß Hofmnier<br />

„gewisser erzcssiver Zaläre, administrativer Irrtümer<br />

von Weihnachten. Wenn auch das Schenken in unserer Gegend<br />

sicherlich noch nicht den wünschbaren Rahmen erreicht<br />

und un'äiniehmbarer Tirektionsmethoden" bezichtigt wnrde.<br />

hat, so ist es doch so, daß auch.manche nützliche, ja notwendige<br />

Anschaffung auf Weihnachten verlegt wird. Darum ist<br />

Nach dieser recht rüllsichtsvollen Formulierung versteht man<br />

einigermaßen, weshalb der Mann für feine Taten nicht einmal<br />

aus der Partei ausgeschlossen worden ist. Man hat nur<br />

für diese Tage doch überall ein größeres Einkanfsbudget vorgesehen.<br />

Wenn wir heute vom Schutze unserer einheimischen<br />

den Rücktritt von seinen Parteinmter» genehmigt und auch<br />

Geschäfte schreiben, so nur deshalb, weil viele gerade in diesen<br />

Tagen unbedacht an solchen Gedanken vorübergehen. Wir<br />

das erst nach heftiger Opposition!<br />

Mau stelle sich vor, was geschähe, wenn auch nur etwas annähernd<br />

Aehnliches einer andern schweizerischen Partei — prunkvollen Weihnachtsausstellungen zu organisieren. Auch<br />

haben hier zu kleine Verhältnisse, um die auswärts üblichen,<br />

und gar einer Bürgerlichen passieren würde ... So etwas können nnsere Geschäfte nicht über so große Budgets für<br />

ist gewiß überhaupt noch nie vorgekommen, ganz abgesehen Weihnachtsreklame verfügen, dennoch aber find nnsere einheimischen<br />

Geschäfte heute sehr gut geführt, halten in jeder Hin-<br />

davon, daß keine andere Partei mit Leichtfertigkeit über derart<br />

große Geldmittel unbekannter Herkunst verfügt. Trotzdem ficht wirklich ein erfreuliches Lager und schöne Answahl. Darum<br />

wollen wir ihre Mühe und Arbeit lohnen und unsere<br />

hat es sich die Partei der Arbeit letztes Frühjahr herausgenommen,<br />

durch eine Bolkspetition eine «Säuberung des Einkäufe wenn immer möglich rechtzeitig hier im Lande tätigen.<br />

Jetzt kann jedermann noch gut und persönlich bedient<br />

Zchweizerhauses" zu verlangen. Ausgerechnet diese Partei, die<br />

es nicht einmal als selbstverständlich empfindet, in ihrem werden und Fehlendes wird gerne rechtzeitig besorgt. Auch<br />

eigenen Stall gründlich Ordnung zu machen!<br />

die persönlichsten SpezialWünsche finden gute Aufnahme. Lassen<br />

Nach den, erwähnten Parteitag war im „Basler Vorwärts"<br />

vom 2. Dezember zu lesen: „Die Partei wird in öffentlichen<br />

Volksversammlungen den Bericht über diesen bedeutsamen<br />

Parteitag erstatten." Aber nicht einmal dieses Versprechen<br />

wurde gehalten, denn in der gleichen Nummer^ der<br />

wir dadurch unsere Geschäftsleute wissen, daß wir alle<br />

gewillt sind, mit ihnen in gegenseitiger Achtung die Festzeit<br />

und alle damit verbundenen Anstrengungen ihnen zn belohnen.<br />

Irgendwo stand noch etwas wegen der Offenhaltung der<br />

genannten Zeitung war eine Versammlung über dieses Traktanduni<br />

angekündigt mit dem Beisatz: „Es wird strenge Tür-<br />

Ja. wir verstehen den Wunsch für eine vermehrte Sonn-<br />

Geschäfte am Sonntag.<br />

kontrolle gemacht". Angesichts dessen kann man es dem gewohnlichen<br />

Bürger nicht verargen, wenn er von der P.dA. dig, wegen diesen zwei Sonntagen nnsere Geschäftsleute oder<br />

tagsheiliguug. aber es scheint uns nun wirklich nicht notwen-<br />

annimmt, daß sie immer noch etivas zu vertuschen hat und ihre Kunden einer religiösen Unschicklichkeit zu bezichtigen.<br />

sich dementsprechend erst recht für die Bekämpfung dieses zweifelhaften<br />

politischen Gebildes einsetzt.<br />

zwungen, aus anerkannten Gründen eine gewisse Sonntags-<br />

Große Landwirtschafts- und Gewerbebetriebe sind überall gearbeit<br />

zu leisten, was absolut im Einverständnis der kathol.<br />

Kirche zugelassen wird. Oft werden auch von Organisationen,<br />

M e M w n d n m s m W i M e i i<br />

die der Kirche sehr nahe stehen, in andern Jahreszeiten große<br />

Bazars Waldseste, Kilbenen usw. an Sonn- und Feiertagen<br />

Man schreibt uns:<br />

Der Einwanderung die Tore weit zu öffnen, schift sich<br />

durchgeführt, was ebenfalls die Sanktion der genannten Stellen<br />

findet.<br />

Daher dürfen wir wegen den Sonntagen vor Weihnachten<br />

nicht etwas verbieten, was in andern ganz katholischen Geaeudeii<br />

schon seit Jahren anerkannt nnd gutgeheißen wurde.<br />

' wäre besser, wir würden unsere Bevölkerung aneifern,<br />

in unserer Gegeud zu bleiben, als ihnen die Fahrt nach auswärt"<br />

noch gerade im besonderen nahe zu legen. Speziell unier<br />

arbeitendes Volk kann sich nicht so leicht gemeinsam um<br />

Dinge kümmern, die schließlich die Eltern zusammen oder mit<br />

ihren erwachsenen Kindern in Ruhe besorgen möchten.<br />

Wir wollen leben und leben lassen!<br />

In der Achtung berechtigter Wünsche des Nächsten liegt<br />

piw gewisse Größe, die auch uns adelt.<br />

Also- Schutz dem einheimischen Gewerbe! — Schutz der<br />

eigenen Arbeit! — Und Schutz und Schirm gegen uner-<br />

U1U ®fes sei^unser Weihnachtswunsch an das kaufende Volk für<br />

die ganze einheimische Geschäftswelt.<br />

Eida. Wehrsteuer 3. Periode und eidg. Wehropfer 1945.<br />

ssiner neuesten Publikation der eidg. Steuerverwaltung über<br />

lit S l 5 * »OH °!l» W.h-st...r und cib| «ch-°pl°-w<br />

Obwalden ist zu entnehmen, daß tn unserem Kanton die eidg.<br />

TOpsirftpuer der dritten Periode ein Total von 135 786 Fr. er-<br />

I ? S Ä f ü r die Safire 1945 bis 1947<br />

lirf) 'auf 1 23 Millionen Fr. belauft, insgesamt wird die<br />

Mehrsteuer im Kanton Obwalden von 2578 natürlichen nnd<br />

wristischen Vermögenspflichtigen. Von der Gesamtzahl der<br />

Pflichtigen entfallen bei der Wehrsteuer 1,32 Prozent aus die<br />

• ' Srr Personen beim Wehropfer 9,72 Prozent. Am<br />

Steuererlaß gemessen leisten die juristischen Personen tz,81<br />

Prozent der Wehrsteuer und 18,43 Prozent des Wehropses,<br />

Unser Kanton steht in der Abstimmung vom 8. Dezember<br />

sehr ehrenwert da. Gesamt s ch w e i z e r. s ch steht er an 2.<br />

Stelle. Die Jastimmen betrugen in Prozenten: Appenzell<br />

J.-Rh. 6,4, Obwalden 6,58, Freiburg 6,78, Schwyz 9,8,<br />

Wallis 12.15, Luzern 12,26, Nidwalden 12,87, Uri 13,o,<br />

Bern 13,89, Zug 13,98, Solothnrn 17,75, Glarus 19,29, Appenzell<br />

A.-Rh 19,48 usw.<br />

Die katholischen Kantone stehen als jene an der Spitze,<br />

die am klarsten die Unvernunft der Duttweiler-Vorlage<br />

durchschaut haben. Schmid-Ammann kann zu seinem Buch<br />

„Der politische Katholizismus" ein Nachwort schreiben mit<br />

dem Titel: „Es ist zum Heulen!" ...<br />

Kantonal haben die Gemeinden I a stimmen in Prozenten<br />

aufgebracht: Kerns 2,64, Lungern 3,87, Sarnen 6,25,<br />

Sächseln 7,69, Engelberg 7,9, Alpnach 9,2, Giswil 9,44. Die<br />

Zahlen geben Fingerzeige, wo die politische und soziale Schulung<br />

vorwärts schreitet. Das Interesse am öffentlichen Leben<br />

ist heute mehr als je Christen- und Bürgerpflicht. (—)<br />

Für den Bauernstand<br />

Der diesjährige Obstexport.<br />

Trotz des Ausfalls unseres früheren besten Kunden,<br />

Deutschlands, und der wieder auflebenden Konkurrenz anderer<br />

Obstproduktionsländer hat sich die diesjährige schweizerisehe<br />

Obstausfuhr recht erfreulich gestaltet. Wie neueste Angaben<br />

von Direktor Kellerhals von der eidg. Alkoholverwaltung<br />

besagen, wurden diesen Herbst bisher folgende Mengen exportiert:<br />

Tafeläpfel 3353 Wagen, Tafelbirnen 309 Wagen,<br />

Mostäpfel 274 Wagen, Mvstbirnen 117 Wagen, zusammen<br />

also 4053 Wagen im Gesamtwert von 20,5 Millionen Fr.<br />

Hauptabsatzländer waren Belgien, Frankreich, die Tschechoslowakei<br />

und Schweden.<br />

Zm den Meiterstmd<br />

Eine Unverschämtheit.<br />

Der Christlichsoziale St. Galler Kappler beantragte im<br />

Nationalrat Erhöhung der Bundessubvention an den Christlichsozialen<br />

Arbeiterbund von Fr. 14 090.— ans 20 000.—.<br />

Dieser Antrag wurde von den sozialistischen Gewerkschaftern<br />

Robert und Perrin, sowie vom sozialistischen Präsidenten der<br />

Finanzkommission, Meierhans, mit der Begründung, man solle<br />

„Dissidenten" nicht mit Staatsgeldern unterstützen, bekämpft.<br />

Das ist eine Unverschämtheit, wenn man sieht, daß<br />

die Bundessubvention für den roten Gewerkschaftsbund<br />

schon letztes Jahr von Fr. 28 000.— auf Fr. 50 000.— erhöht<br />

wurde; für 1947 sind im Budget sogar Fr. 52 000.—<br />

vorgesehen! Auch Bundesrat Stampsli hatte kein Verstandnis<br />

für das Begehren des Christlichsozialen Arbeiterbundes<br />

der Schweiz. Mit 77 gegen 28 Stimmen wurde der Antrag<br />

Kappler abgelehnt. Wenn es sich um die Gewerkschaften des<br />

Herrn Bratschi gehandelt hätte, dann wäre das Stimmenderhältnis<br />

im Nationalrat wohl umgekehrt gewesen.<br />

Ans Zeit nnd Streit<br />

Hat das einen Sinn?<br />

Die. Linkspresse gefällt sich gegenwärtig in der Aufwärmnng<br />

gefälschter „Zitate", die beweisen sollen, daß Bundesrat<br />

Etter antidemokratisch und deshalb nicht würdig sei, im nächsten<br />

Jahre das Bundespräsidium zu bekleiden. Es sticht gewisse<br />

Kreise, daß 1947 und 1948 ein Katholik Bundespräsident<br />

sein wird. Die Polemiken werden vielleicht den Aussall einer<br />

Anzahl Linksstimmen erreichen können — mehr sicher nicht;<br />

denn die politisch denkenden Linkskreise werden sich bewußt<br />

sein, daß für 1949 Bundesrat Nobs ins Bundespräsidium aufsteigt<br />

— und zwar je nach der Einstellung der Sozialdemokraten<br />

zu den Wahlen für 1947/48 mit oder 'ohne wefentlichen<br />

bürgerlichen Stimmenausfall. Wenn nun das Bundes-<br />

Präsidium schon durch einen festen Turnus festgelegt ist, hat<br />

es dann einen Sinn, sich gegenseitig zu schikanieren...<br />

(Bundesrat Dr. Etter ist inzwischen mit 148 Stimmen<br />

zum Bundespräsidenten für 1947 gewählt worden, bei einem<br />

absoluten Mehr von 93 Stimmen.)<br />

Kleine Zeitung<br />

Besseres Bier.<br />

Unsere Brauereien können bekanntlich immer noch nicht<br />

jenes Qualitätsprodukt auf den Markt bringen, das wir vor<br />

dem Kriege zu trinken gewohnt wareii. Immerhin ist gegenüber<br />

den Kriegsjahren bereits eine leichte Besserung eingetreten,<br />

da, wie der Jahresbericht des „Salmenbräu Rheinselden"<br />

feststellt, die Malzlieferungsverträge mit dem Ausland<br />

pro 1945/46 fast gänzlich erfüllt wurden. Der zn Beginn des<br />

Rechnungsjahres konstatierte Mehrverkauf der Produktion<br />

ging infolge der schlechten Witterung während der Sommermonate<br />

zum großen Teil wieder verloren, so daß sich gegenüber<br />

dem Vorjahr nur eine Erhöhung um zirka 10 Prozent<br />

ergibt. Der gesamtschweizerische Durchschnitt beträgt nur wemg<br />

mehr als die Hülste vom Vorkriegsausstoß.<br />

Die Aussichten für die Beschaffung der Rohmaterialien sind<br />

gut und es wird von Seiten der Brauereien zur Hebung des<br />

Bierkonsums eine weitere Qualitätsverbesserung angestrebt,<br />

sobald dies die neuen Malzlieferungen erlauben. In finanzieller<br />

Beziehung hat sich der kriegsbedingte Rückgang des<br />

Bierkonsums sehr ungünstig aus die Brauereien ausgewirkt<br />

und in bezug auf das Salmenbräu genügt das Fabrikationsergebnis<br />

nicht mehr, um die diversen Fiskalabgaben zu bestreiten.<br />

Trotzdem beantragt der Verwaltungsrat der demnächst<br />

stattfindenden Generalversammlung die Ausschüttung<br />

einer Dividende von 3 Prozent.


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Montag: Zahresiag für Theodor Lochmann-Rohrer, z'Moos. Flüeli.<br />

ftlenotag: Hausjahrzeitamt für das löbl. Geschlecht von Ah. Abends o Uhr Qnatemberandacht<br />

für die armen Seelen. Etwas fleißiger besuchen.<br />

Mittwoch: Ouateinberjahrzeit mit Gräberbcsuch. «,<br />

Freitag: Etiftjahrzeitmeffe für Frau Reg.-Rat Gotsch,-von Moos. Graberbesuch.<br />

Flüeli. ^S»u i"a/^^SeeIensoilntog. Kominunion der verschiedenen Stände und der<br />

Christciilehrpslichtiaen. Hl. Messen 4, 6, 7 und 8.46 Uhr. 13.00 Uhr Christenlehre uud Dritter<br />

Orden. LebenSkunde. Opfer vom Amt an Seelensonntag. -<br />

Freitag: Fast, und Abstinenztag. Ouatember.<br />

Psarrei Alpnach.<br />

Sonntag: Monatskommunion für . Klasse. Hl. M^nmiinOvscr^für"die<br />

10 Uhr. Um 10.50 Uhr Christenlehre für den 4. und ö. Kurs. Heute mrd e m 1 . ,<br />

Psarrei-UaritaS (Frauenvereint ausgenommen. Nachmittags 1 Uhr h st h<br />

2. und 3. stnr>. Um 1.45 Uhr Drittordensversammlung in der Kirche mit Predigt, yeure<br />

Montag<br />

Joller, Neuheim.<br />

M i t t w o ch : J<br />

Psarrei Giswil.<br />

Pfarrkirche. Sanistag: Abends 7 Uhr ^°^nkrmiz. ^ Aelpler für Jüngling<br />

Sonntag: li:» Uhr Frühniesie. » Uhr Amt. Gednch ftttrfe Knaben.<br />

Jos.Burch. Fronfasteilovscr. Räch den, Amt Christenlehre snr die drei letzten st i<br />

13 16 Ur Uhr Ehris'enlchre. Christenlehre, auch im Kleintheil. «leincheil. ^ ^tti-Röthlin, .-.«ktklin bei der Kirche.<br />

Montag: Jahrestag für Frau Margrit Bozzetti-.k0tynn, ve.<br />

Bbgcstorb.nen m.. M.« . und Gräber-<br />

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Robert Enz, Eili.<br />

Samstag: Altes Stiftjahrzeit. . . . .<br />

Jungfrauen. »»tag: Uhr Zirkel tu der ® el te^taeIefl enhett.<br />

«rohtheil. Samstag: Nachmittags von 4-5 Uhr Beichtgele^> »^hmeffe, Ansprache,<br />

Sonntag: Von morgen. » Uhr an<br />

füt bic obern Knabonkurse<br />

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Montag: Dreißigster für F>a>. H«d«ig .?mg°^»alfer. 8.15 Uhr.<br />

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O b w a l d e n<br />

Tarnen. (Einges.) Hoher Besuch im Kollegium. Das Kollegium<br />

Sarnen hat sich immer gefreut, wenn ehemalige Schüler,<br />

die es im Leben zu etwas gebracht haben, wieder zur<br />

Stätte ihrer Bildung zurückgekehrt sind und den Professoren<br />

von damals einen Besuch abgestattet haben. Am 8. Dezember<br />

aber war unsere Freude doppelt groß. Gewöhnlich wurde<br />

als Festprediger für das Fest der Unbefleckten Empfängnis<br />

Maria ein ehemaliger Student gewonnen. Ein solcher hatte<br />

sich auch dieses Jahr wieder zur Verfügung gestellt und zwar<br />

in der Person — eines Bischofs, Iosephus Grüter.<br />

Der hochwürdigste Herr hat in einem sehr eindrucksvollen<br />

Kanzelwort uns Maria als Vorbild der Jugend gezeichnet.<br />

Wie er später selbst erzählte, war dies seine vierte Predigt<br />

in deutscher Sprache, denn Josephus Grüter ist Missionsbischof<br />

von Umtata in Afrika.<br />

Der hochwürdigste Herr war im Jahre 1920 von der Klosterschule<br />

Disentis nach Sarnen gekommen und hat im Jahre<br />

1922 die Matura absolviert. Seine noch lebenden Prosessoren<br />

von damals rühmen noch heute seine saubere, vorbildlich<br />

exakte Heftführung. Wider Erwarten trat der gesundheitlich<br />

sehr schwache Student als Frater bei den Marianhillern ein<br />

und verreiste bald nach Afrika in die Mission. Lange Zeit<br />

hörte man von Joseph Grüter nichts mehr, als daß er in<br />

Afrika zum Priester geweiht wurde und dort seine Primiz gefeiert<br />

habe. Im Jahre 1941 wurde nun plötzlich bekannt, Joseph<br />

Grüter sei vom Papste zum Bischof ernannt worden. —<br />

Es ist dies der erste Bischof, der aus dem Sarner Kollegium<br />

hervorgegangen ist. Diesen Herbst kam Se. Exzellenz zu einem<br />

kurzen Besuch in seine Heimat Rnswil und hat uns die Ehre<br />

seines Besuches erwiesen. Die Feldmusik beehrte den Gast<br />

beim Mittagessen mit einem Ständchen.<br />

Am Sonntag nachmittag fand im Theatersaal die össentliche<br />

Begrüßung statt. Zur Einleitung spielte das Orchester<br />

unter der Direktion eines einstigen Mitschülers des H. H-<br />

Bischoss, P. Jvo Eiser, die Ouverture zur Oper „Joseph und<br />

seine Brüder". Ein Prolog leitete über zur Begrüßungs-Anspräche<br />

des Herrn Rektors, der den ersten Bischof der Ehemaligen<br />

von Sarnen im Namen des Klosters und der Schule<br />

herzlich willkommen hieß. Ein vierstimmiges Lied des Männerchors<br />

der Subsilvania und ein Orchesterstück gaben den<br />

Auftakt zu einem Lichtbildervortrag des hochwürdigsten Bischofs<br />

über sein Arbeitsgebiet. In unterhaltsamen Worten<br />

und gediegenen Bildern gab er uns einen Beweis der strengen<br />

Missionsarbeit unter den Schwarzen Afrikas.<br />

Der hochwürdigste Herr Bischof Grüter hat uns durch seinen<br />

Besuch eine große Freude bereitet und mancher Student<br />

mußte sich sagen, daß man es doch zu etwas bringen kann mit<br />

gutem Willen und dem Segen Gottes.<br />

Tis.<br />

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bereits gemeldet, ist das Datum der Heiligsprechung Bruder<br />

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W Himm-Isah." 6611 15, »Oi 1947, dchmll. Wjesetzt<br />

worden.<br />

. •<br />

" Di. »on Jet Schweizerischen B>schostI°n<br />

litte und pt Orgntiiintion bem Schw-iz-iilchm !


Zar«"<br />

Mittwoch, den 18. Dezembe /im<br />

7«. Jahrgang — Rr. 100<br />

O M ö t i e r Ä f r e u n ö<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

«m tän rcil * Durcd bis* fRnft mnostoiit -xu , Jn5ertionsvrels: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile.<br />

*110 -5>' Erscheint Mittwoch und Samstag. ^ §Jf«K*Ä<br />

2 «E' M« 1 ?<br />

Einzahlung"»? Postchecklonto VII 1085. — Neuabonnenten werden Veramwortliche Redaktion: Dr. August Wirz. Sarnen. Tel. 8 62 37 ( ^ ) ^bwaldm^—'Vorschriften ^betr. Placiermig, Schriftwahl<br />

jederzeit gerne angenommen Druck und Verlag- Louis Ehrli & Cie„ Sarnen. Tel. (041) 8 60 33 ?nd Arrangement werden abgelehnt.<br />

A u s d e r D e z e m b e r s e s s i o n<br />

$ Die am ersten Montag im Christmonat beginnende Deeinbersession<br />

ist in den eidgenössischen Räten Wahlsession.<br />

L beiden Räten steigen neue Männer auf den Stuhl des<br />

Präsidenten und Vizepräsidenten, und die Vereinigte Bundes-<br />

Versammlung hat alljährlich den Präsidenten und den Vizepräsidenten<br />

des Bundesrates und alle zwei Jahre jene des<br />

Bundesgerichtes zu bezeichnen. ,<br />

Im Rationalrat<br />

Das Hauptgeschäft des Rationalrates in den beiden ersten<br />

sessionswochen war die Beratung des Voranschlages<br />

pro 1947. Roch selten wird ein Budget des Bundes soviel<br />

zu reden gegeben haben. Dem Bundesrat lag zuerst em Boranschlag<br />

vor, der ein Defizit von 4.37 Millionen Franken<br />

vorsah. Der Bundesrat selber wies diesen Vorschlag au die<br />

Departement? zurück. Räch erfolgter Bereinigung mußte imwer<br />

noch ein Ausgabenüberschuß von 272 Millionen Franken<br />

in Aussicht gestellt werden. Dann ging die Finanzkommission<br />

„darüber", die das Defizit anf 193 Mill. Fr. reduzierte, und<br />

endlich besah sich der Bundesrat nochmals die Zahlen und<br />

»ahm neue Abstriche vor, bis er das Budget schließlich mit einein<br />

Ausgabenüberschuß von rund 100 Mill. Fr. dem Parlament<br />

vorlegte, ^m Rationalrat stellte eine Minderheit der<br />

Kommission de» Antrag, das Budget als Ganzes z u r ü rf *<br />

zuweise n, um den Ausgleich herzustellen. Dieser Antrag,<br />

über den auch in der katholisch-konservativen Fraktion eingehend<br />

diskutiert wurde, erschien jedenfalls als logischer al^<br />

derjenige der Sozialsten, die auf den Voranschlag eintrete,'<br />

Michels Brautschau 17<br />

von Jeremias Gotthelf<br />

,,)a, Mutter, wenn das so ist, so machet euch auf die<br />

Beine und gucket den Meitscheni nach am Sautrog und im<br />

Wirtshaus und hocket nicht da bei euer» alten Weibern<br />

hinter dem Ofen, Brichten ist noch lange nicht Gschauen.'<br />

.Du bist ein Löhl", sagte Anni, ..treibst das Gespött mit<br />

der Mutter, und da« ist schlecht von dir. daß d» es nur<br />

weißt!"<br />

»Mutter, nit böse sein, aber d'Sach ist doch da. Wer will<br />

das Meitschi auf die Art, wie du sagst, gschane, wo man keine<br />

^kanntschast hat; und auS der Rähe willst ja keine Mit<br />

der Bekanntschaft muß doch angefangen sein, und so mn<br />

Ms, dir nichts nachts einem Meitschi die Fenster einschlagen<br />

und brüllen: „Wott yche, bi dr Knubelbur, seu><br />

Wr doch wohl grob. Aber zähl druf, Mutter, das recht<br />

'cht, wo es daheim macht, kann man einem Meitschi auch<br />

hmter Wein und Bratis süremache, wenn man es recht anlangt.<br />

Die Hauptfach ist die, daß man merke, ob ein<br />

Aufrichtig sei und gutmeinend, einem d'Sach gönnt^nnd<br />

»«h« und „.auch. n,ä6.<br />

man | ^ i % , ; » W, « «-w>-w°n<br />

er kann man jemand einschütten wieemcr 1<br />

^anl; wenn das fehlt, so fehlt es, »nd d Sach hat gfehlt.<br />

. »Wie meinst denn?" fragte Anni, »daß man so 1<br />

Acht kecken und das rechle süremache M, wenn du doch<br />

^ger sein willst als die andern Leute?"<br />

und nur das M i l i t ä r b u d g e t an den Bundesrat zurückweisen<br />

ivollten. Hiefür setzte sich der Ex-Kommunist Bringolf<br />

von Schaffhausen, heute sozialdemokratischer Fraktionspräsideut,<br />

mit allen Registern seiner theatralischen Beredsamkeit<br />

ein. Bringolf wetterte mehr gegen die ihm mißliebigen hohen<br />

Offiziere, als daß er sachlich zu den bedeutungsvollen Fragen<br />

sprach. Bundesrat N o b s äußerte sich in der Sitzung vom<br />

Donnerstagmorgen ausführlich zur Finanzlage. <strong>1946</strong> wurden<br />

über eine Milliarde Franken an Steuern aufgebracht, darunter<br />

das Wehropfer mit 450 Mill. Fr. Die Theorie, daß<br />

man in der heutigen Zeit der Hochkonjunktur ein ausgeglichenes<br />

Budget vorweisen sollte, stimme deswegen nicht, weil<br />

löste der freisinnige Luzerner Stadtpräsident Dr. Max Weh<br />

im Präsidium den Berner Sozialisten Robert Grimm ab.<br />

Letzterer hielt zur Eröffnung der Session eine kleine Ansprache<br />

und warf darin die Frage auf, ob wir in der Eidgenossenschaft<br />

noch nachhinkende Kriegsausgaben gedeckt werden niüßten.<br />

das „Milizparlament" aufrechterhulteu können oder ob Die währungspolitischen Subventionen, die eine Bekämpfung<br />

die Entwicklung nicht allmählich zu einer Ratsstube für Berufspolitiker<br />

führe. Die Frage ist, angesichts der gehäuften Wohnungsbau), könnten nicht abgebaut werden, weil sonst<br />

der Inflationsgefahr zum Zwecke hätten (Brotverbilligung,<br />

Aufgaben, der langen Sessionen und der besonders auf Wahltermine<br />

hin von gewisser Seite vermehrt gestellten Begehren, der Spitze des internationalen Preisindexes. Die Gesamtschuld<br />

der Zweck nicht erreicht werde. Die Schweiz stehe bereits an<br />

Motionen und Postulate nicht unberechtigt, und die Annahme des Bundes beläuft sich heute auf annähernd 10 Milliarden,<br />

,md Ausübung eines eidgenössischen Mandates ist für einen Den außerordentlichen Personalbestand wolle der Bundesrat<br />

Bürger, der nicht gerade in der Wolle sitzt, nicht bloß eine so rasch als möglich abbauen. In der darauffolgenden Abstimmnng<br />

beschloß der Nationalrat mit 135 gegen 44 Stim-<br />

Ehre, sondern auch eine Belastung. Grimm sieht das Rezept<br />

für eine Erleichterung dieser Verhältnisse in der Selbstdisziplin<br />

der Abgeordneten und in der Selbstzucht bei den Bera-<br />

Ausgaben und Einnahmen der einzelnen Departements. Ein<br />

inen Eintreten auf den Voranschlag und behandelte dann die<br />

tungen. Hoffentlich werden diese Mahnungen nicht in den großer Redestreit flammte um das Militärbudget auf.<br />

Wind geschlagen. Den Vizepräsidenten wählt der Nationalrat Der sozialistische Rückweisungsantrag wurde aber bei namentlicher<br />

Abstimmung mit 197 gegen 48 Stimmen abgelehnt Die<br />

jeweilen erst am Donnerstag der ersten Woche. Vorher muß<br />

abgeklärt werden, welche Fraktion, welche Landesgegend und Hauptdiskussion drehte sich dann um die Frage der Wied<br />

e r h o l u n g s 1 u v j e im Jahre 1947. Vorgesehen waren<br />

welcher Kandidat in Frage kommt. Die Reihe wäre diesmal<br />

an den Bauern geioesen, die aber keinen geeigneten Welschen<br />

zuerst die ordentlichen dreiwöchigen W.K. Die Finanzkommission<br />

beantragte die Durchführung eines Wiederholungskurses<br />

zu Portiere» hatten, »nd weil die Reihe an der Westschweiz<br />

war, stellten sie ihren Anspruch zurück und nian einigte sich<br />

von dreizehn Tagen. Diesem "tntrag schloß sich durch Bundespräsident<br />

Kobelt auch der Bundesrat an. Wiederholungssurfe<br />

seien unbedingt notwendig, weil die praktische Kennt-<br />

auf den Liberalkonscrvative» Albert Picot aus Genf, der<br />

zwar krankheitshalber abwesend war und sich erst nach einigem<br />

Zöger» zur Annahme der Wahl entschloß. Wer 1947 Vizenis<br />

int Umgang mit den neuen Waffen und der neuen Schießverfahren<br />

mangle. Ein gänzliches fallenlassen würde der<br />

Präsident ist, wird 1V48 Präsident, und 1948 ist das Jnbiläumsjahr<br />

der bundesstaatlichen Eidgenossenschaft, das an de»<br />

Landessicherheit Eintrag tun. Es handle sich auch um die Zn<br />

sammenschweißung der kleinen Kampfeinheiten. Schulet<br />

Ralioncilratspräiidenten vermutlich einige Ansprüche stellen<br />

Zchwyz hatte namentliche Abstimmung verlangt. Der Na<br />

wird.<br />

mensaufruf ergab 95 Stimmen für und 79 Stimmen gegen<br />

die Durchführung von 13tägigen Wiederholungskursen. Nach<br />

eingehender Behandlung der weiteren Budgetposten wurde<br />

der Voranschlag, der schließlich noch mit einem Defizit von<br />

9!>,4 Mill. Fr. rechnet, mit 102 gegen 7 Stimmen gutgeheißen.<br />

In der dritten Sessionswoche lvird sich der Ständerat<br />

damit befassen.<br />

Am Donnerstag und Freitag der zweiten Woche nahm der<br />

Nationalrat die Debatte über die sozialistische Initiative<br />

Wirtschaftsreform und Rechte der Arbeit" auf. Nach dem<br />

Äusgang der Abstimmung vom 8. Dezember über die Landesrina-Jnitiative<br />

„Recht auf Arbeit" werden sich die Sozialisten<br />

über das Schicksal ihres Konkurrenzproduktes kaum noch große<br />

Illusionen machen. Da die Diskussion bis in die dritte Sessionswoche<br />

hineinreicht, kann auf dieses Thema im nächsten<br />

Bericht noch zurückgekommen werden.<br />

Der Ständerat<br />

wählte den bisherigen Vizepräsidenten Walter Acker mann,<br />

Landaminann von Appenzell-Außerrhoden, zum neuen Prast-<br />

He" sagte Sanii, „da ist nichts leichter als dies. Michel<br />

muß recht wüst tun, fluchen und sonst donnern, das Fleisch<br />

an den Wänden herumtreiben und saufen wie eine Kuh bei<br />

verbranntem Emd. Da kann man gleich sehen, was die erleiden<br />

mag, ob sie es ihm gönnt, oder ob es eme Taubsuch-<br />

!we?» und meint, 's ,°ll° alles gehen nach ihrem «ng -<br />

Dagegen erhob sich Michel und zwar mit mehr Anstand als<br />

mancher Ratsherr, das heißt, mit Verstand Selb sei ihm<br />

doch nicht anständig, so den Unflat zu machen; wenn da^<br />

Me tschi in einen Grausen käme, so wäre er ,a schuld daran;<br />

wenn es aber seine Freude hätte am Wüsttun so wußte man<br />

erst noch nicht, wie man das auszulegen hatte. Es dnnke<br />

ihn es zeigte sich am besten, ob es geduldig sei und ,hm<br />

Freude gönne, wenn er und Sami sagten es buche fte, sie<br />

möchten ein wenig kegeln, wenn es nichts dawiderhabe, und,<br />

wenn es sage: „Meinetwegen!", ein bis zwei Stunden miteinander<br />

machten und das Meitschi sitzen ließen allein. Ware<br />

es dann noch freundlich und manierlich, so könnte man ,a<br />

ksben daß es autmeinend sei.<br />

Michel wäre diese Probe natürlich sehr anstandig gewesen,<br />

er liebte das Kegeln sehr, dabei konnte er seine große Kraft<br />

:.'iacn und zwei Stunden kegeln gingen ihm leichter als zwei<br />

Minuten niit einem Meitschi reden.<br />

-tnmnlle ia so muß man es machen, wenn man wissen<br />

Mettschi für ein H--i hat! Ich bin eine Alte,<br />

aber wenn ich noch jung wäre und ließe mich bescheiden hierhin<br />

oder dorthin, und der, welcher mich kommen heißen ließe<br />

?r,irf> liken und kegelte, ich wartete mcht eme halbe Stunde,<br />

ich tu. beü ®eu unter die S«6« nehmen und lieft heim.<br />

Mit dem 1. Januar beginnt wieder ein neues Semester<br />

zum Abonnement auf den<br />

. L b w O m M s s l m d "<br />

Wir laden hiezu sowohl die bisherigen Abonnenten<br />

als auch ein weiteres Publikum höflichst ein. Der<br />

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1947 oder Fr. 10.50 für das ganze Jahr 1947<br />

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VII 1085 oder direkt auf dem Bureau der Expedition<br />

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deuten, und den Zuger Abgeordneten Dr. Alphons I t e n zum<br />

Vizepräsidenten. Der Voranschlag der Bundesbahnen<br />

pro 1948 bildete das erste Sachgeschäft, insofern ein erfreuliches,<br />

als der Voranschlag der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

mit einem Ueberschuß von rund 19 Mill. Fr. abschließt. Auch<br />

die Rechnung der Alkoholverwaltung für das Geschäftsjahr<br />

1945/46, die einen Einnahmenüberschuß von 21,5 Mill. Fr.<br />

ausweist, wird gern genehmigt. An die Kantone gelangt der<br />

gleiche Betrag zur Ausrichtung wie letztes Jahr, nämlich 2 Fr.<br />

auf den Kopf der Bevölkerung, gesamthaft 8,5 Mill. Fr. Auf<br />

Obwalden trifft "E3"Tjtet>on Fr. 40 680.—, dazu Fr. 954.10<br />

an Kleinhandelsversandgebühren.<br />

Am Mittwoch der ersten Sessionswoche trat der Rat aus<br />

das große Geschäft dieser Dezembersession ein, das der Nationalrat<br />

im Oktober verabschiedet hat: die Alters- und<br />

Hinterlassenenversichernng und ihre F i n a n -<br />

zierung. Die Kommission, für die Altw egg (freisinnig,<br />

Thurgau) und P i l l e r (kath.-kons., Freiburg) referieren, beantragt<br />

einstimmig Eintreten. In der Eintretensdebatte kommen<br />

zunächst lauter zustimmende Votanten zum Wort. Von<br />

konservativer Seite markieren Schmuki (St. Gallen), Mnheim<br />

(Uri) und Petrig (Wallis) den Standpunkt, der auf einzelne<br />

Verbesserungen der Vorlage tendiert. Erst der liberal-konservative<br />

Genfer Vertreter Pietet bedauert, „die schöne Harmonie<br />

in diesem Saale" stören zu müssen mit einem Rück-<br />

Weisungsantrag, der die Altersversicherung bis nach<br />

Bereinigung der Bundesfinanzreform zurückstellen will. Für<br />

RückWeisung plädiert auch sein freisinniger Genfer Kollege<br />

Malche. Bundesrat Nobs erläutert die Finanzierung, nnd<br />

Bundesrat Stampfli setzt in einem äußerst eindrucksvollen,<br />

anderthalbstündigen Votum den Schlußpunkt unter die Eintretensdebatte.<br />

Eintreten wird hierauf mit 37 Stimmen gegen<br />

die Stimmen der zwei Genfer Vertreter beschlossen. Im Verlaus<br />

der Eintretensdiskussion war mit 20 gegen 7 Stimmen<br />

auch ein Antrag des freisinnigen Waadtländers Bosset abgelehnt<br />

worden, der die Vorlage zurückweisen wollte bis zur Erledigung<br />

der Vorlage über die Verteilung der Ausgleichs-<br />

Warum nicht gar, da zwei Stunden in der Einsamkeit sitzen,<br />

die Zähne trocknen und sich noch auslachen lassen, das wäre<br />

ja mehr als am Halseisen stehen. Ihm düchte es, wenn es<br />

Michel wäre, so täte es anständig, aber vergeuden mit Aufwarten<br />

täte es nicht, sondern die Sache so wohlfeil als möglich<br />

machen, dawider kann kein Meitschi was haben, sondern<br />

es könne denken, es kriege keinen vermutlichen Mann und<br />

komme nicht um seine Sache. Ich ließe es bei einer halben<br />

Sechsbatzigen, für sechs Kreuzer Brot und einem Schnifeli<br />

Käs bewenden. Das ist für die Notdurft; wenn sie dareinstimmte<br />

und bei der Sache vergnügt und zufrieden wäre, so<br />

hüls ich da anfangen Bekanntschaft machen und die Sache<br />

besser untersuchen."<br />

„Aber, Mutter, das wäre ja getan, ein Besenbinder und<br />

Schwefelhölzler macht es stölzer; was müßt so eine denken,<br />

was Michel wär, und was Michel hätte! Anständig ist anständig!<br />

Warum nicht Kaffee nnd Erdäpfelrösti oder langes<br />

Krant und blaue Milch?", sagte Sami, „das wäre eine lustige<br />

Aufwart, möchte nicht dabeisein, da kannst dann selbst mit,<br />

Mutter, auf deinen alten Beinen!"<br />

Sami war der Unvermeidliche, den Michel immer mitnahm,<br />

wenn er drei Schritte aus der Dorfmark ging. Er war<br />

eine Art Dolmetsch bei allen Angelegenheiten, bei Lustbarleiten<br />

und beim Kuhhandel; daß er ihn auch auf dem Weibersuchet<br />

begleiten mußte, verstand sich ganz von selbst, so daß<br />

es durchaus nicht als Anmaßung auszulegen ist, wenn Sami<br />

annahm, er werde dabeisein müssen. Er unterlag nicht<br />

Selbsttäuschungen, wie so manchem Vaterlandsfreund übers<br />

Haupt gewachsen sind.


fonds. Ein Hauptargument war immer wieder, die Vorlage<br />

müsse unbedingt auf 1. Januar 1948 in Kraft gesetzt werden<br />

und es gelte, als „letzte Chance" die Gelegenheit zu benutzen,<br />

da noch die zwei- bzw. vierprozentigen Beiträge der Lohnund<br />

Verdienstersatzordnung erhoben würden. Käme diese Beitragsleistung<br />

vorher in Wegsall, würde es schwer halten, nachher<br />

solche Beiträge an die Altersversicherung neu wieder einzuführen.<br />

Ständerat Piller wies in seinem ausgezeichneten,<br />

zustimmenden Votum auch auf einige Schattenseiten hin, so<br />

auf den Umstand, daß man unter dem Druck eines zum vorneherein<br />

festgelegten Datums stehe und daß der finanzielle<br />

und statistische Techniker den Politiker im Zaume halte; die<br />

Vorlage stelle eine Superiorität der Technik dar^die sich wie<br />

eine Mauer gegen Verbesserungswünsche stelle. In der Einzelbehandlung<br />

zeigte sich der Ständerat beinahe lammfromm<br />

gegenüber der Vorlage, wie sie aus dem Nationalra-t herübergekommen<br />

ist. Einzig bei Art. 30 gelingt es der konservativen<br />

Fraktion mit Unterstützung einiger Welscher, mit einem Antrag<br />

M u h e i m (Uri) eine für unsere Landbevölkerung ganz<br />

wesentliche Verbesserung mit 18 gegen 16 Stimmen durchzubringen.<br />

Die Art. 6 und 8 sahen nämlich vor, daß Leute mit<br />

einem Einkommen unter Fr. 4800.— nicht die vollen vier<br />

Prozent, fondern Beiträge nach einer sog. sinkenden Skala bis<br />

auf 2 Prozent hinunter bezahlen müßten, dann aber nach<br />

Art. 30 auch entsprechend kleinere Renten erhielten. Ständerat<br />

Muheim, der unseren <strong>Obwaldner</strong>n als Referent am letzten<br />

kantonalen Parteitag in der „Metzgern" in Sarnen bekannt<br />

ist, schlug nun vor, daß solche kleine Leute trotz der geringeren<br />

Beiträge doch die größeren Renten erhalten sollten,<br />

als ob sie vier Prozent bezahlt hätten. Zum Ausgleich solle<br />

die Einkommensgrenze auf Fr. 3600.— herabgesetzt werden.<br />

Der Antragsteller wies auch auf die zu großen Unterschiede<br />

zwischen ländlichen, halbstädtischen und städtischen Verhältnisfen<br />

hin (die allerdings nur für die U e b e r g a n g s r e n -<br />

ten gelten, während bei der endgültigen Rente diese Unterschiede<br />

nicht mehr bestehen). Bosset (freisinnig, Waadt) stellte<br />

in diesem Sinne einen Antrag auf RückWeisung von Art. 43<br />

an die Kommission, unterstützt von Petrig (kath-kons., Wallis).<br />

Dieser Antrag wurde leider mit 19 gegen 12 Stimmen<br />

abgelehnt- Als nach Abschluß der ganzen Debatte Ständerat<br />

Bosset nochmals einen Rückkommensantrag stellte, um diese<br />

Ungleichheit auszumerzen oder zu mildern, wurde er von<br />

Bundesrat Stampfli ziemlich massiv abgefertigt und unterlag<br />

nochmals mit 22 gegen 6 Stimmen. Die Finanzierung wurde<br />

fast durchwegs im Sinne der Zustimmung zu den nationalrätlicheu<br />

Beschlüssen bereinigt. Bei Art. 1, der während der<br />

ersten zwanzig Jahre ein Drittel<br />

bie beiden<br />

liehen Hand denKantonen belas , ^ Kantone<br />

Waadtländer Bosset und Fauquex,<br />

{rJ> jedoch mit<br />

auf ein Viertel herabzusetzen. Mestr ^aJ<br />

efamtaßftimm u„ S<br />

25 gegen 6 Stimmen abgelehnt, o Gegenstimme<br />

qenwird die sog. technische Vorlage mit 31 ohne ^e« ^ ^<br />

bei einigen Enthaltungen, die F m anzie Bereinigung<br />

Stimmen ohne Gegenstimme gutge) ß • m^-g^lrat damit<br />

der Differenzen wird sich diese Woche der: .<br />

des<br />

befassen und voraussichtlich wird er . Session die<br />

Ständerates zustimmen, so daß am Ende der ^e|sto<br />

Schlußabstimmungen vorgenommen werden<br />

Ein Wort noch über die<br />

Vereinigte Bundesversammlung,<br />

die am Donnerstag der zweiten Sessionswoche tagte und<br />

Bundesrat Etter zum Bundesprasidenten Bund^rat Le<br />

I i o zum Vizepräsidenten für das Jahre 1947 wählte uno<br />

das Präsidium des Bundesgerichts pro 1947/49 neu's*<br />

Bundesrat Etter mußte einen größeren S mm > ^<br />

Bundesrat Eelio einen kleineren m Kauf nehmen.<br />

Sozialisten spielen gegenüber den Katholiken immer<br />

Gefühle mit, die ein Licht ans ihre ganze Geisteshaltung<br />

fen. Eine große Debatte riefen diesmal die Begnadigungsgesuche<br />

von Kriegswirtschastssundern hervor, wobei<br />

trotz denr Antrag der Kommissionsmehrheit einem M tzger<br />

aus dem Kanton Schwyz die Gefängnisstrafe von 20 Tagen<br />

bedingt zu erlassen, die Bundesversammlung mit Ui geaen<br />

33 Stimmen Ablehnung des Begnadigungsge,uches beschloß.<br />

Merkwürdigerweise schlüpfte im gleichen Atemzug em<br />

Metzger aus dem Kanton Bern, bei dem ebenfalls die Kommissionsmehrheit<br />

bedingten Erlaß der Gefängnisstrafe von 30<br />

Tagen beantragte, unbehelligt durch. Man muß sich nicht wundern,<br />

wenn dabei das Gefühl aufkommt, man mes.e nnt ungleicher<br />

Elle, je nachdem ob es sich um einen Sünder aus der<br />

Jnnerschweiz handle oder nicht.<br />

Die katholisch-konservative Fraktion, die in mehreren arbeitsreichen<br />

Sitzungen zu den Sessionsgeschäften Stellung genommen<br />

hatte, ehrte beim gemeinsamen Mittagessen vom 1-<br />

Dezember die Bundesräte Etter und Eelio als die Gewählten<br />

des Tages und den Ständeratsvizepräsidenten Jteu. Erwähnung<br />

verdient auch der sog. Bundesabend, den die Berner<br />

Liedertafel nach achtjährigem Unterbruch den ^eidgenössischen<br />

! Parlamentariern wieder einmal bereitet hat. Ihre harmoni-<br />

! schert Töne sollten hie und da in die Ratsstuben hineinklingen.<br />

V o r a n s c h l a g z u r S t a a t s r e c h n u n g p r o 1 9 4 7<br />

Der Voranschlag im Allgemeinen.<br />

Obwohl die kriegsbedingten Ausgaben (Rationierung, außerordentliche<br />

Meliorationen, Lohn- und Verdienstersatz-Ordnung,<br />

Luftschutz) stark rediiziert werden konnten und zum Teil<br />

auf ein Minimum gesunken sind, weist der Voranschlag für<br />

das kommende Jahr ein Defizit von über 300 000 Fr. auf.<br />

Einmal ist es die allgemeine Teuerung, die sich bei fast allen<br />

Abschnitten (Departements) auswirkt, dann sind es die vermehrten<br />

aber notwendigen Aufwendungen in den Abschnitten<br />

Bauwesen (Straßenwesen), Ausbau der Alpenstraßen und Arbeitsbeschaffnng<br />

(Wohnbauförderung), die den Staatshaushalt<br />

mehr belasten als während den Kriegsjahren.<br />

Beim Voranschlag der Verkehrsrechnung rechnet man im<br />

ordentlichen Verkehr mit einer Gesamtausgabe von<br />

Fr. 2 099 450.— und einer Gesamteinnahme von<br />

Fr. 1 833 200.—, folglich mit einem Defizit von<br />

Fr.<br />

266 250.—, das sich damit fast auf der gleichen Höhe<br />

befindet wie im Vorjahre.<br />

Im außerordentlichen Verkehr hingegen betragen die Aus»<br />

gaben<br />

Fr. 1 399 000— und die Einnahmen<br />

Fr. 1 343 000.—, so daß sich hier ein Fehlbetrag von<br />

Fr.<br />

56 000.— ergibt, während man pro <strong>1946</strong> eine Mehreinnähme<br />

von Fr. 25 000.— budgetierte.<br />

Der Voranschlag im Einzelnen.<br />

(Mitg. von Hrn. Kantonsbuchhalter E. Wallimann.)<br />

Bei der Allgemeinen Verwaltung weist der erste Posten<br />

KanzleiMbühren eine starke Veränderung auf, indem man<br />

statt bisher Fr. 4500— jetzt Fr. 8000.— einzunehmen hofft.<br />

Dies rührt daher, weil die Landesgrenzen wieder geöffnet<br />

sind und deshalb Reisepässe abgegeben werden, deren Gebühren<br />

hier hauptsächlich mehr Einnahmen bringen. Die übrigen<br />

Einnahmeposten gleichen denjenigen des Vorjahres. Bei den<br />

Ausgaben sind die Aufwendungen für die Besoldungen etwas<br />

gestiegen, währenddem die Kosten für Bürobediirsnisse und<br />

Drucksachen reduziert werden konnten. Bei der Rationierung<br />

rechnet man mit rund Fr. 8000.— billiger wegzukommen als<br />

letztes Jahr. Leider muß dieser Posten in der Staatsrechnung<br />

1947 noch bestehen, da die Rationierung nicht aufgehoben<br />

werden kann, solange in den umliegenden Ländern eine große<br />

Hungersnot herrscht. Für die Teuerungszulagen mußte auch<br />

mehr eingesetzt werden, da die Teuerung eher noch im Steigen<br />

begriffen ist. Die Mehraufwendungen für die allgemeine Verwaltung<br />

betragen gegenüber dem letzten Jahre Fr. 6000.- -.<br />

Das Kirchenwksen gibt zu keinen weitern Bemerkungen<br />

Anlaß, da sich die Zahlen ungefähr im bisherigen Rahmen<br />

bewegen.<br />

Die Mehrausgaben im Erziehungswesen entsprechen den<br />

jenigen der Rechnung 1945. Bei den Einnahmen fällt der<br />

große Posten Bundesbeiträge an Haushaltungsschulen uno<br />

-kurse von Fr. 20 000.— auf. Darin sind inbegrifsen die<br />

Bundessubventionen an die Einführungskurse in den Hausdienst,<br />

die jeweilen in Obkirchen, Sächseln, und im Melchtal<br />

vom schweizerischen katholischen Frauenbund durchgeführt<br />

werden. Der erwähnte Betrag steht wieder bei den Ausgaben<br />

und belastet das kantonale Budget nicht. Wegen der anwachsenden<br />

Teuerung mußten die Ausgaben für Lehrmittel und<br />

Drucklosten um Fr. 2000.— erhöht werden, ebenso verlangt<br />

der Unterhalt der Schullokale eine größere Aufwendung als<br />

bisher. Für die Neuanschaffung von Schulmöbeln sind Fr.<br />

6000— veranschlagt worden. Erfreulicherweise konnten die<br />

Kosten für Beleuchtung, Heizung, Wasserzins um Fr. 6000<br />

„duziert werden, da es jetzt wieder möglich ist, Heizöl zu tai]<br />

A das für eine große He.zungsanlage, wie sie in der kantonalen<br />

Lehranstalt besteh , v.el wirtschaftlicher ist. alä ^<br />

t°"ren Ersatzbrennstoffe, die man wahrend des Krieges £<br />

Ichaffen mußte.<br />

Rechtspflege: Wie bei der Allgemeinen Verwaltung j 0<br />

hofft man auch hier auf größeren Gebuhrenemgang. ^<br />

-et e Fr 3000.— eiu gegenüber Fr. 2oOO__ trn Borjahr<br />

Der- <br />

mir so eine Base oder Gotte, deren Schicksal viel AehnUcy<br />

hat mit den, einer Gans, mit dem Unterschied je^ock),<br />

man eine Gans nur zweimal rupft im Jahr, die Base<br />

Utte aber das ganze Jahr hindurch gerupft wird. So<br />

Bäuerin tritt in einen Kreis, in welchem die Mittel .<br />

»mljrei, Lebenszweckes liegen. Wenn nun Hochgebildete ^<br />

sogenannte Fortschrittler sich die Beine unten ablausen,<br />

chlechte Ratsherren zu werden und man dies repul'U i ^<br />

schön und edel findet, so ist es sicher noch republikanischer, i<br />

ncr und edler und vaterlandsliebender, wenn Mädchen ^<br />

^e* nc in Bewegung setzen und zwar nn >. ^<br />

schlechte Ratsherren, sondern um gute Bäuerinnen zu 1Üt<br />

(?cr';-f;;ng fcfjt.)


t rhetIt als im vergangenen Jahre. Da das Jahr 1947 ein<br />

«anntes Maikäferjahr ist, sind für die Leistungen des<br />

Ltes an die Kosten der Vertilgung dieser Schädlinge Fr.<br />

L - eingesetzt worden. Die ubrrgen Zahlen geben zu keiweiteren<br />

Bemerkungen Anlaß.<br />

* Reim Forstwesen fallen die Taxen für Holztransport-Be-<br />

•rsiauttgc« in Wegfall, da ,olche nicht mehr erhoben werden<br />

??lick die Holzschlagtaxen müssen weiterhin entrichtet<br />

2e vbcn bic ' ungefähr ^ Fr. cj*• 200.- - einbringen sollen. |uuen. Die L S -<br />

>ver^' »n'ften „ „irtrfipi! gleiche» denen des voraänaiapn vorgängigen Budgets<br />

gen ** ' (Schluß folgt.)<br />

O b w a l d e n<br />

Aus den Regierungsratsverhandlungen<br />

vom 9./14. Dezember <strong>1946</strong>.<br />

Seine .Heiligkeit Papst Pius XII. hat das Datuni der Hei-<br />

^ r«f! ai i F( aiiS Um» CVs» V „c • • , .<br />

s-nfnrecftung des seligen Rlklaus von Flüe definitv auf den<br />

?Mai 1947, Fest Christi Himmelfahrt, festgesetzt. Um der<br />

aTreude über diese Frohbotschaft gebührenden Ausdruck zu ver-<br />

Sfat wird verordnet, das; am 22. Dezember, Tag der denkwürdigen<br />

Taaiabung zu Stans vom 22. Dezember 1481,<br />

bcnds t> bis «.15 Uhr in allen Kirchen cheit und nnd Kapellen des Lanei<br />

n Festgeläute stattfindet. — Die Pfarrämter werden<br />

an-<br />

L<br />

bewiesen"die hiesür erforderlichen Anordnungen zu treffen.<br />

^ die Ab- und Anineldung auf der Einwohnerkontrolle<br />

immer noch nicht lückenlos erfolgt, werden die Gemeindesneqswirtschaftsstellen<br />

angewiesen, Sperrscheine nur dann<br />

auszustellen bzw. entgegenzunehmen, wenn die Formalitäten<br />

bei der Einwohnerkontrolle (Gemeindekanzlei) erfüllt sind.<br />

Durch Publikation im Amtsblatt ist erneut auf die An- und<br />

©Meldepflicht und die bestehenden Strafbestimmungen im<br />

Unterlassungsfälle aufmerksam zu machen.<br />

Der Teilsame Kleintheil, Giswil, wird eine Holzschlag-Bewilligung<br />

für CJO Festmeter im Stockwald erteilt.<br />

Das Patent für das Fremdenhotel Marguerite in Engelberg<br />

wird für die Wintersaison <strong>1946</strong>/47 auf Herrn Marcel<br />

« Bücher, Hoteldirektor, Luzeru, übertrageil.<br />

Das technische Gutachten über das Projekt einer Wasserkraftanlage<br />

an der Sarner-Aa wird dem Initiativkomitee zur<br />

Stellungnahme unterbreitet.<br />

An 72 Lehrlinge werden Stipendien im Gesamtbetrag von<br />

Fr. 3600.— gewährt.<br />

Als Lehrlingsprüfungsexperte für das Schreinergewerbe<br />

wird an stelle des zurücktretenden Herrn Bürgerpräsident<br />

Josef Ettlin, Kerns, Herr Ferdinand Hafner, Schreinermeister,<br />

Sarnen, gewählt.<br />

Aus den Irrenfondo'Erträgnissen werden an die Versorgnngskosten<br />

armer Irren Fr. 6100.— ausbezahlt.<br />

An die von den Gemeinden im Jahre 1945/46 für das<br />

Feuerlöschwesen gehabten subventionsberechti^ten Auslagen<br />

werden aus der kantonalen Feuerlöschkasse Fr. 14 951.30 Subventionen<br />

ausgerichtet. Den Gemeinden Sarnen und Sächseln<br />

werden an die Erstellung'kosten von neuen Hydranten gemaß<br />

Reglement 70 Prozent der effektiven Kosten zugesprochen.<br />

Laut Mitteilung der schweizerischen Invalidenzentrale hat<br />

der Kanton Obwalden von 1941 bis <strong>1946</strong> 7600 kg Wolle zu<br />

einem Gesamtpreis von Fr. 57 747.80 abgeliefert.<br />

.Hermann Röthlin, Kerns, wird die Bewilligung zur Eröffnung<br />

eines chemo-technischen Betriebes bewilligt.<br />

Dem Schweizer!ichen Roten Kreuz, Kinderhilfe, wird die<br />

Bewilligung erteilt, am 3. und 4. Mai 1!W7 in Obwalden<br />

einen Abzeichenverkauf durchzuführen.<br />

Den von der Lichtspieltheater AG. Sarnen eingereichten<br />

Plänen über die Erstellung eines Kinos in Sarnen wird die<br />

Genehmigung erteilt.<br />

Die Statuten der Kanalisations-Gcnossenschast Diechtersmatt,<br />

Giswil, werden genehmigt.<br />

Am Bortage von Weihnachten und Neujahr bleiben die<br />

kantonalen Bureaux nachmittags geschlossen.<br />

Geistlichkeit und „Untttwaldner". Im amtlichen Pfarrblatt<br />

schreibt die Redaktion zum „Presse-Sonntag":<br />

„Was die Zeitung b> deutet, erfahren wir im eigenen Kanton.<br />

Die Schreibmeile de> „Unterivaldncr" besudelt das ganze<br />

Land. Die geistige Verwirrung, die von dieser Zeitung ins<br />

B°lk gestreut wird, ist keine Aussaat des Lichtes". Jeder -inlichtige<br />

Katholik wird sich entschieden abwenden von einer<br />

Zeitung, dir Autorität, Religion und Friede derart zerrüttet."<br />

Das Urteil der Geistlichkeit ist scharf, aber zutreffend.<br />

Man wird den „Polkssreund" begreifen, wenn er sich mit ei-<br />

"em solchen Blatte künftig möglichst wenig mehr abgibt.<br />

Sonntagsheiligung. (Eing.) Der Kanton Zürich besitzt ei-<br />

"en besondern Perein für die S o n n t a g s h e i l i g n n g.<br />

^-erscheint ein eigenes Blatt ..Der Sonntagsfreund". Welt-<br />

Isl|E Greine werden angegangen, in der A d v e n t z e i t kei-<br />

^sonderen Veranstaltungen an Samstagen u» d<br />

^nnlagen durchzuführen. Alle Achtung vor dieser christ-<br />

Jchen Arbeit unserer Reformierten. Sie darf auch in kathou-<br />

>°>en Landen Borbild sein. Ein Einsender in diesem Blatte<br />

M mit Recht sich über eine im Advent bewilligte öffentliche<br />

«ranstaltung aufgehalten. Ich möchte an die weltlichen Beiden<br />

im Anschluß daran die Bitte richten: sorgt soviel in<br />

urer Macht liegt für S o n n t a g s h e i l i g n n g und<br />

Im* l\\ a f - r 11 H e- Ich bin überzeugt, auch das Gastgewerbe<br />

> u siit volles Berständnis.<br />

98^ »Nächstenliebe« d:« „Unterwaldner" (Nr.<br />

tottiito •?*'•) ® ir wollen nicht darüber rechten, ob es<br />

einman<br />

sie Jue 1 ' ei ' 0on andern Nächstenliebe zu fordern, wenn<br />

. selbst nicht übt. U ist eine allbekannte Taktik der Irrenbetn<br />

x<br />

üon den Mahnern solche Liebe und Weichheit sor-<br />

Ein. o 1 . 6 ihre Fehler und Irrtümer gewähren lasse.<br />

Siebe "^. e£,e "' die nur dem Irrtum Vorschub leistet, ist^ keine<br />

\*n±7ß en 'st 's ivohre Liebe, daß man einen M tmen<br />

ausrM<br />

h ü e P Irrtümern, in die er sich verstrick hcM«<br />

leit • " nb 'hm die Wege der Wahrheit mit aller Festig<br />

ÖperntinL' ^0S Loctrcnnen von einer Jrrlehie i><br />

so. ° °". die nicht schmerzlos ist, znmal wenn ein Mensch<br />

Heilt 4" 3 tr,um verwachsen ist, daß er ih n gar ,nl, ' , ' t^<br />

*£«<br />

"n Arzt nicht weich sein und d e schl«<br />

^.°uch ?" ^lschen Denkens und Fühlens heraus heute v cuie gegen yeyen die oie Irrlehren :vrae des<br />

sinrmol ^ ^ ü0 " bet Kirche verurteilt sind, kein Er-<br />

? ! , 'laben besonders wenn sie „den Altar, die Kirche u,id<br />

s^letgert", wie Pius XI. sagt. Um die Seelen den<br />

sin - nVrfa ^ Au fuhren, fordert darum eine echtechristliche Liekn-i><br />

rl Harten der Seelen auf, eine unzweideutige Kampsiv.tellung<br />

gegenüber dem Irrtum einzunehinen .<br />

Alpnach. Morr.) Am vergangenen Mittwoch läutete die<br />

^ o eng o "e übers Dorf und trug die Kunde über die ver-<br />

Ichneiten Gehöfte vom Hinscheiden des „Weibel-Demi". Wer<br />

lMt ihn nicht gekannt, den gwerchigen Nikodem Wallim<br />

a n n vom Sattel. Er stammte vom „Stieg" aus der grogen<br />

Familie des Weibel Wallimann. Eine gute religiöse Erziehung.<br />

und frische Unternehmungslust nahm er mit ins Leven.<br />

.Uat 23 Jahren wagte er den „Sprung übers große Wasf<br />

^ll 111 ^Crt Vereinigten Staaten Brot und Heimat zu suchen<br />

^vch nach (i Iahren war das Heimweh stärker als sein<br />

vorhaben und er kam lvieder in sein liebes Obwalden zurück.<br />

.'Jut Knrolntst Rufer schloß er den Lebensbund und siedelte sich<br />

aus dein „Grundbühl" im Sattel an. Das kleine Heimet mochte<br />

nicht seine 16 Kinder zu ernähren und so suchte Nikodem<br />

anderweitig Brot nnd Arbeit.. Vier Jahrzehnte arbeitete er<br />

im Forst und waltete mehrere Jahre als Bannwart. Der 70-<br />

jahrige Mann ging noch Tag für Tag an die strenge Arbeit<br />

ms Holzwerch. Doch nagte ein Leiden an seinem Mark. So<br />

verbrachte er die letzten Jahre seines Lebens auf seinem sonnigen,<br />

sauberen Heimetli und ließ auch da keinen Tag ohne<br />

Werk vorbeigehen. Er, der manche Tanne zu Fall gebracht,<br />

mußte es erleben, wie ihm selber langsani die Axt ans Lebensmark<br />

gelegt wurde. Sieben Kinder gingen ihm voraus<br />

auf dem Weg der Ewigkeit und am 11. Dezeinber holte ihn<br />

Gott heim in seine ewige Heimat. Er ruhe im Frieden! Der<br />

ganzen Familie gilt unser Beileid!<br />

Alpnach. (Korr.) Am Gaudete-Sonntag fand sich der Cäcilienverein<br />

zu seiner ersten ordentlichen Generalversammlung<br />

zusammen. Hr. Präsident Lüthold begrüßte die<br />

stattliche Schar, die Vertreter der Geistlichkeit und die Ehreninitglieder<br />

mit herzlichen Worten. Das Protokoll ließ nochmals<br />

die Gründung vom November 1945 im Geiste aiisleben.<br />

Hr. Direktor Müder zeichnete in einem längeren Bericht einen<br />

Rückblick und Ausblick. Die zwei Marksteine im vergangeneu<br />

Jahr sind und bleiben die Orgelkollandation und die Cäcilienseier.<br />

Wenn auch über letztere neidische Ohren zu kritisch<br />

hörten, so wird sich der Verein weiterhin bewußt bleiben, daß<br />

er zur Ehre Gottes nur Bestes leisten will und auch, so es in<br />

seinen Kräften liegt, leisten wird. Dazu wünschen wir dem Direktor<br />

wie dem gesamten Chor und Orchester gesegnete-^Znkunst.<br />

Die Ehrenmitglieder erhielten eine sinnvolle Urkunde<br />

nnd warmen Dank für langjährige Treue im Kirchenchor.<br />

Ein Dankeswort an alle sprach Präsident, Direktor und<br />

Stellvertreter des Präses. Besondern Dank gebührt dem Hrn.<br />

Direktor. Auf frohes, wohlklingendes Weiterschaffen!<br />

Giswil. Erklärung. Zu allgemeiner Kenntnis sei hiemit<br />

öffentlich erklärt, daß der im „Unterwaldner" Nr. 96<br />

gegen Herrn Dr. med. Biner gerichtete Artikel weder von einem<br />

unserer Mitglieder, noch überhaupt mit unserm Wissen<br />

oder gar auf unsere Veranlassung geschrieben worden ist. Alle<br />

gegenteilig lautenden Behauptungen und Verdächtigungen<br />

weisen wir zurück.<br />

Turnverein Giswil.<br />

Giswil. (Korr )<br />

Heimkehr zu Gott ist die schönste Reise,<br />

Wenn wir des Lebens Pflicht getan;<br />

Nur ein Schatten sind irdische Freuden,<br />

Herrlich des Jenseits Morgenstrahl.<br />

Gi'bt es für den Menschen n>as Schöneres, wenn er am<br />

Ende der irdischen Laufbahn angelangt, als wohlvorbereitet<br />

hinüberzuscheiden vom Zeitlichen ins Ewige? Allen hat der<br />

Herrgott eine ewig schöne Heimat bereitet. Wer den guten<br />

jiamps gekämpft für Christi Gerechtigkeit, in Prüfungen und<br />

Widerwärtigkeiten sich standhaft bewährt, für den wird der<br />

Lohn im Himmel groß sein. So hat der Allmächtige vor<br />

kurzem wieder einem stillen Dulder das irdische Kreuz abgenommen,<br />

das er seinem Diener JohannvonAh, Erdbrust,<br />

durch Leiden und Prüfungen auf die Schulter gegeben. Was<br />

wir dein Verstorbenen nachrühmen, ist sein einfaches, wohlgelittenes<br />

Wesen, fern von allem Zwist und Hader. Sein Ruf<br />

galt der bäuerlichen Scholle, wo er still und friedfertig für die<br />

Familie gewerkt. Nebst seiner Bauernarbeit fand er viel Nebenverdienst,<br />

um auch so sich über schwere Tage hinwegzuhelsen.<br />

Seine Gattin Marie, geb. von Ah, schenkte ihm zwei<br />

Söhne und zwei Töchter. Ihnen hat er nun ein dankbares<br />

Erbe hinterlassen- So friedlich wie er gelebt, -ist er im Alter<br />

von 71 Jahren heimgegangen. Sein Andenken wird ein gutes<br />

sein. Der Trauerfamilie bekunden wir unsere herzliche Teilnähme.<br />

Friede seiner Seele!<br />

Eidgcnosicnschast<br />

Korrektur zu den Abstimmungszahlen. Nach neueren Anaaben<br />

betragen die Ja - Stimmen vom 8. Dezember im Waliis<br />

nur 9,72 Prozent, in Baselland 26,95 Prozent.<br />

Belgien schenkt der Schweiz 3 Gramm Radium.<br />

Das eidg. Politische Departement teilt mit:<br />

Die belgische Regierung hat dem Wunsch Ausdruck gegeben<br />

im Namen ihres Volkes der Schweiz für die Hilfe und die<br />

S S n Kriegsflüchtlinge und für die Unterstutzungsaktionen<br />

Bundes und der auf schweizerischem Gebiete tatigen charit'ativen<br />

Organisationen zu danken. Sie hat deshalb dem Bnn-<br />

" raeschlaaen, ihm 3 Gramm Rad,um zu schenken und<br />

ibn aebeten diese Gabe nach Gutdünken zu humanüaren<br />

oder wissenschaftlichen Zwecken zu verwenden.<br />

Der Bundesrat hat der belgischen Regierung semen ebt<br />

[. 3W für dieses in einem Geiste internationaler Hllssa<br />

machte Anerbieten ausgedrückt und ihr mitgetZ<br />

daß er sich glücklich schätze, die Gabe anzunehmen und<br />

daß er sie zur Förderung des Kampfes gegen den Krebs einsetzen<br />

wird.<br />

Neues in Kürze<br />

In Newyork wurde die Session der Vereinigten Nationen<br />

beendet, nachdem die Generalversammlung vorgängig der Abrüstuugssrage<br />

noch mit einer Resolution geschlossen hatte.<br />

Aus der angenommenen, vier Punkte umsassenden Resolution<br />

geht ganz eindeutig hervor, daß das ganze Gerede, das in den<br />

vergangenen Wochen über die Abrüstung losgelassen wurde,<br />

eben nichts weiter denn fruchtloses Geschwätz ohne praktische<br />

Bed -utung war. Es tonnte auch gar nicht anders sein. Wer<br />

ein Haus bauen will, muß beim Fundauieut und nicht beim<br />

Hausdach beginnen! Den Sowjetrussen, die das Abriistungsthema<br />

aufs Tapet brachten, ging es ganz einfach darum, ein<br />

Verbot der Atombombe zu erwirken; dessen waren sich selbstverstündlich<br />

alle Delegierten in Newyork bewußt. Nur weltfremde<br />

Idealisten konnten den bemühenden Abrüstungsrummel<br />

als Silberstreisen am Horizont ansehen, der bereits das<br />

sricdliche Zeitalter ankündigt.<br />

Wie schon die Wahl des ersten Ministerpräsidenten der 4.<br />

Republik aus größte Schwierigkeiten stieß, die nur durch das<br />

Einspringen des greisen und kranken Sozialistensührers Leon<br />

Blum überwunden werd?« konnte, so begegnete nun der neue<br />

französische Premier ebensolchen Schwierigkeiten bei der Ausstellung<br />

seines Kabinetts, das am Dienstag der Nationalversammlung<br />

präsentiert werden soll. Möglicherweise wird<br />

Blum gezwungen sein, eine rein sozialistische Regierung<br />

aufzustellen, die dann allerdings aus schwachen Füßen ste-<br />

Yen würde und eine reine Uebergangslösung wäre.<br />

Aus Wien wird die beträchtliche Verminderung der sowjetrussischen<br />

Besstzungstruppen in Oesterreich gemeldet.<br />

Auch die Oesterreich weilenden Familienangehörigen der Sowjetsssiziere<br />

sollen Anweisung erhalten haben, Vorbereitungen<br />

zur Rückkehr zu treffen.<br />

Aus der Kriegswirtschaft<br />

Die Fleischrationen im kommenden Jahr.<br />

An der letzten Abgeordnetenversammlung des Schweizer!-<br />

schen Metzgermeisterverbandes gab Oberstbrigadier Rntishanser,<br />

Chef der Sektion Fleisch und Schlachtvieh, bekannt, daß<br />

die Fleisch-Grundration für den Monat Januar vorläufig<br />

auf 1250 Punkte festgesetzt sei. Man wolle nicht Gefahr laufen,<br />

die einmal abgegebenen Marken nicht einlösen zu können<br />

und werde versuchen, blinde Marken in Kraft zu setzen.<br />

Das hänge namentlich davon ab, ob die Verhandlungen mit<br />

dem Auslande über Einfuhren einen guten Verlauf nehmen.<br />

Im Sommer habe man geglaubt, bis zum Jahresschluß eine<br />

Ration von 1700 Punkten ausgeben zu können. Leider habe<br />

sich diese Hoffnung nicht erfüllt. Der Grund sei darin zu suchen,<br />

daß das Angebot von Schweinen etwas weniger groß<br />

war als erwartet, daß die Punktbewertung für Pferdefleisch<br />

aus 25 Punkte, jene für Schaffleisch auf 50 Punkte herabgesetzt<br />

wurden und daß Gitzi- und Ziegenfleisch gänzlich aus<br />

der Rationierung entlassen worden sei. Schließlich habe sich<br />

auch die Ausfuhr von 7M0 Stück Vieh ausgewirkt. Heute<br />

werde damit gerechnet, im Jahre 1947 eine durchschnittliche<br />

Ration von 1400 bis 1500 Punkten aus der Jnlanderzeugung<br />

zuteilen zu können. Somit hänge alles von der Einsuhrmöglichkeit<br />

ab. Auf welchen Zeitpunkt die Grundration dauernd<br />

ans 2000 Punkte heraufgesetzt werden könne, lasse sich zurzeit<br />

nicht sagen. Dies wäre dann wohl auch der Zeitpunkt für die<br />

Aufhebung der Rationierung.<br />

Radio —<br />

Beromünster<br />

Donnerstag, 19. Dezember.<br />

11.00 Wir kommen zu dir. 11.30 Neuere Musik. 12.15 Unterhaltungskonzerr.<br />

12.40 Tonsilm-Musik. 13.15 Klavierkonzert.<br />

13.30 Notiers und probiers. 16.30 Literarische Stunde.<br />

17.00 Radio-Kammermusik-Vereinigung. 17.25 Musik von<br />

Alexander Borodin. 18.00 Kinderstunde. 18.20 Märchenmusik.<br />

18.45 Laßt uns die Bäume lieben. Vortrag. 19.00 Kadettenmusik<br />

Horgeu. 19.40 Echo der Zeit. 19.55 Unterhaltungskonzert.<br />

20.15 Jahrmarkt der Zeit. 20.50 Uuterhaltungskonzerte.<br />

21.10 De Zürileu im Dezärnber. 22.05 Tanzmusik.<br />

Freitag, 29. Dezember.<br />

10.15 Schulfunksendung. 10.50 Schallplatten. 11.00 Das<br />

Freitags-Mosaik. 11.45 Fragmente aus der Oper „Werther",<br />

von I. Massenet. 12.15 Verkehrsmitteilungen- 12.40 Studioorchester.<br />

13.20 Unsere Theater spielen. 16.30 Die halbe<br />

Stunde der Frau. 17.00 Gedenkstunde für Emil Frey. 18.00<br />

Musik aus Hispanischen Ländern. 18.25 Aus fremder Welt:<br />

Bolivien. 18.45 Heimatklang. 19.10 Weltchronik. 19.40<br />

Echo der Zeit. 20.00 „Schweizer Dichtung — Schweizer Musik".<br />

21.15 Querschnitt durch die französische Orgelmusik.<br />

Samstag, 21. Dezember.<br />

11.00 Sonate von Joh. Brahms. 12.00 Melodien und<br />

Rhythmen. 12.15 Vorschau auf die sportlichen Veranstaltungen.<br />

12.25 Lnzern lädt ein ... 12.40 Die Woche im Bundeshans.<br />

12.50 Streichorchester Toni Leutwiler. 13.20 Altenglische<br />

Chorlieder. 13.30 Schlagzeilen — Schlaglichter. 13.45<br />

Wie heißen Sie? Hermann Gustav. 14.00 Frühklassische und<br />

romantische Kammermusik. 15.00 Reisen und Abenteuer.<br />

15.15 Volkstümliche Stunde. 16 00 Amerikanischer Jazz<br />

<strong>1946</strong>. 16.30 Orchestertänze. 16.40 Wie ist dieses Buch entstanden?<br />

17.00 Harfensoli. 17.20 Berühmte Stimmen. 17.40<br />

„Meditazione Nataliza". 18.00 Es Wienachtsgschänk. Hörspiel.<br />

18.30 Weihnachtslieder. 18.45 Studioorchester. 19.10<br />

Das soziale Weltgesicht. 19.40 Die Woche. Hörbericht. 20.05<br />

Studioorchester. 20.25 Tric-Trac Bernois. 21.35 Tanzmusik.<br />

^2.05 Virtuosität im Dienst des Geistes. Ein Konzert in später<br />

Stunde.<br />

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O b w a l d n e r K a n t o n a l b a n k S a r n e n<br />

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und Vereinfachung Ihres Zinsendienstes zur Verfügung. Die Direktion.<br />

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Samstag, d?n 21. Dezember 1 f i#<br />

76. Jahrgatlg Nr. 101 — 1 Blatt<br />

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« b o - a e m e« t s p r - i« - Durch die Post zugesteUi. jährlich<br />

? 10 Ö(). halbjährlich Fr. !>.«>0. Inbegriffen: ^bwaldner Pfarrblatt<br />

cvan.ilienbeilaAe XJbiooibncr Üuirästubii. — ©peimfreie •<br />

rr Ämng auf Postcheckkonto VII 1086. — Neuabounemcn werden<br />

Kerzeit gerne angenommen.<br />

Konservatives Organ von ObwalZen<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Tarnen. Tel. 8 62 37<br />

Druck und Verlag: Louis Ehrli & 6te., Samen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Iniertionsvreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeierzeilei<br />

Obwalden 9 Rp.. Schweiz 10 Rp.. ReUame 2b Rp. - Für<br />

Inseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern.<br />

Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des KantonS<br />

Obwalden.)Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Morgen, am 22. Ehristmonat, werden die Glocken in Ob-<br />

„nd Nidwalden das Loblied auf Bruder Klaus hinaussingen<br />

Wer den dunklen Tann zum Gipfelglanz der Schneewelt. In<br />

jedem Herzen klingt ein Te Deum als Echo der Glocken wieder:<br />

vor 465 Jahren ist die Eidgenossenschaft zum zweitenmal<br />

gegründet worden. Vielleicht ist da und dort noch ein<br />

alt-ehrwürdig Glöcklein im Iubelchor, das schon 1481 die<br />

Kunde vorn Brnderklansenfrieden ins Land hinausgetragen<br />

hat.<br />

Am dritten Adventssonntag haben die Herren der Uno<br />

ihre Filze gebürstet, die Mappe gefaßt und sind heim zu<br />

Muttern. Glockengeläute ist keins an unser Ohr gedrungen,<br />

und der Orgelist brauchte das Notenblatt fürs Te Deum nicht<br />

aufzulegen. Nach siebenwöchigem Saften und Kräften und<br />

Maulbrnucheu sind die Ratsherren so müde, das; sie erst um<br />

die Zeit des neuen Mostes wieder zusammenkommen wollen.<br />

Ein Hornberger Schieben aus der Uno.<br />

Am Schluß des letzten Wochenberichtes war die Frage<br />

nicht unnütz: „Wie wird sich der russische Petz zurückziehen?"<br />

Trotzdem das politische und das Sicherheitskomitee den kollektiveu,<br />

diplomatischen und wirtschaftlichen Bruch mit Spanien<br />

abgelehnt hatten, beschloß die Generalversammlung der Vereinten<br />

Nationen mit 3-1 gegen 6 Stimmen und 13 Enthaltungen,<br />

den Mitgliedern der Uno den Abbruch der diplomatischen<br />

Beziehungen mit Franco-Spanien zu empfehlen.<br />

Goethe hat einst von der Politik gesagt: „Politisch Lied<br />

ein garstig Lied". Das trifft nun auf die widerliche Spaniendebatte<br />

der Uno zu. Die Atlantik-Charta enthält den Grundsah:<br />

kein Staat darf sich in die inneren Angelegenheiten eines<br />

andern mischen. Das hätte man den Polen entgegenhalten<br />

sollen, als sie — natürlich von Moskau dazu angestiftet —<br />

den Abbruch der diplomatischen Beziehungen aller Uno-Mit^<br />

glieder zur Franco-Regierung anstrebten. Unfaßbar war auch<br />

der Antrag des nordaiiierilanischen Delegierten, die Bereinten<br />

Nationen sollten selber Schritte zur Absetzung Francos<br />

unternehmen. Der General solle aufgefordert werden, die<br />

Staatsgewalt einer provisorischen Regierung abzutreten. und<br />

die Uno möge die Spanier einladen, Franco aus der Regierungsstube<br />

zu verweisen. Das kommt praktisch einer Aufforderung<br />

zum Bürgerkrieg gleich.<br />

Hat das Weiße Haus von Washington, das bisher wie<br />

London gegen jede Einmischung war, gewisse Hintergründe?<br />

Will man durch einen Scheinangriff auf Franco den Russen<br />

den Bart kraulen - weil man weiß: das spanische Volk halt<br />

fest zu Franro, die Aufforderung der Uno ist für die Katze<br />

und alles ist in Butter. Die Briten und Amerikaner haben es<br />

noch gut im Gedächtnis, welch große Dienste ihnen Spanien<br />

im letzten Krieg erwiesen hatte. Durch die spanische Erklärung<br />

der „Nichtkriegsührung" war den Alliierten die Laudung m<br />

Nordafrika leicht gemacht, und 2f» 000 Franzosen konnten sich<br />

mit den Widerstandskräften an den äußeren Fronten vei<br />

einen.<br />

Ein reformiertes Zürcher Blatt hat mit Recht<br />

»Nur eine bescheidene Frage übergeht mau geflisientiich. ^er<br />

soll eigentlich an die Stelle Francos treten? Seine segnet<br />

im Ausland haben samt und sonders derart versagt und sind<br />

so zersplittert und uneinig, daß man diese Frage gm im)<br />

stellen sollte, weil man sie ja doch nicht beantworten kann.<br />

Der Beschluß der Uno hat die Spanier erst recht um<br />

Franco geeinigt. Liberale und Demokraten, die bisher g g<br />

den Caudillo (Führer) waren, erklären sich für ihn. Sozia-<br />

Mick'ls Braut-chan 18<br />

von Jeremias Gotthelf<br />

Anni hatte ein Schwammsraneli, welches es mit<br />

e<br />

«r Vorliebe beherberget?. Dasselbe hatte den allerbesten<br />

Schwamm, wie Anni sagte, den es auf der tBelt fl .<br />

das Fraueli kannte Anni und konnte es 'hm Hessen<br />

buchten wie keine. Tas war gar lange nicht dagewesen, ka<br />

^uiinal an einem heißen Sommernachmittage, nk> o<br />

dem Felde war ilhd Anni ganz allein gaumete,<br />

111<br />

auf den Kmibel. ' , ..<br />

Der Engel Gabriel hätte Anni in seiner Einfamkern<br />

williommener erscheinen können als das alle ^<br />

taucli. Es erzählte ihm alles, was es auf dem Herzen hatte,<br />

Micheli das Wybe in Kopf geschossen, es wlsie m<br />

um und wie es sich gegen ihn verfehlt, es glaube immer,<br />

°^°mi. der Luinpenbub, habe es ihm emgegeb.n U h<br />

Lottes Namen nachgegeben, von wegen es sei<br />

^ >ung, sondern übernächtig, wie Samt, der Uns , ^<br />

^gehalten. da möchte es sich doch nicht ein<br />

es gestorben sei und Micheli niemand Hütte, der z<br />

iI)n|<br />

Zx, und ihm dSach mach: jeht sollte es .hm em uchen.<br />

Jj 0 ' 'hm ein Tüfelswerk, es könne nirgends t<br />

2 ? T ^bweg gut sei. Ehedem se. es d°ch ' ^<br />

«K aber letzt sei in Gottes Namen nichts meY . ^<br />

t<br />

unb<br />

bester für das Zuchthaus als für un<br />

j ß t e l t f g t t f l e i ?<br />

list.n lassen verlauten, daß die scharf linksgerichtete Regierung<br />

Giral keinen brauchbaren Ersatz für Franco darstellen<br />

würde. In einer Mitteilung des spanischen Ministerates vom<br />

15. Dezember heißt es: „Die Neuyorker Beschlüsse, die übrigens<br />

praktisch wirkungslos sind, bilden ein schlechtes Zeichen<br />

für den keinesfalls friedliebenden Geist, der in dieser neuen<br />

internationalen Organisation herrscht."<br />

Gewisse links hinkende Schweizer Blätter —- wie die<br />

„Neue Bündner Zeitung", in deren Habersack Schmid-Ammann<br />

seinen Brechreizklee gegen uns Katholiken feilhält —<br />

speien Gift und Galle gegen das katholische Spanien.<br />

Weihnachten in Spanien und anderswo.<br />

Im schönen Spanierland sind heute Ruhe und Ordnung<br />

daheim. Diese zwei Tugenden machen nach Thomas von<br />

Aquin das Wesen des Friedens aus. „Pax est tranqnillitas<br />

ordinis — Friede ist Ruhe in der Ordnung." Zuerst muß<br />

Ordnung her. Das wirbelt immer etwas Staub auf, was jede<br />

Hausfrau weiß. Bekommen Besen, Flaumer und Staublappeu<br />

Feierabend, so ist die sein geordnete Stube noch nicht<br />

alles. Es müssen ruhige Menschen in ihr sein. So wird es<br />

heimelig — das Heim wird zum Daheim.<br />

Nach diesem hausfraulichen Rezept hat Franco mit seiner<br />

Regierung in den vergangenen sieben Jahren zuerst O r d -<br />

n u n g gemacht. Die neue spanische Verfassung gleicht keiner<br />

andern. Sie ist auf der katholischen Landestradition und auf<br />

der katholischen Soziallehre aufgebaut. Spaniens Sendung<br />

als katholisches Land steht im Vordergrund. Artikel 1 der<br />

Verfassung lautet: „Der Bürger ist ein Mensch mit ewiger,<br />

überzeitlicher Sendung." Darum wird die katholische Religion<br />

als Staatsreligion erklärt.<br />

Ordnung wird heute gefördert auch durch die Sozialgesetze.<br />

Die Sozialversicherung ist in Spanien weitherzig<br />

ausgebaut, ebenso der Familienschutz. Die Familienversicheruug<br />

ist obligatorisch mit Beiträgen von 5 °/o der Arbeitgeber<br />

und 1 °/o der Arbeitnehmer. Die Frau wird möglichst von der<br />

Fabrikarbeit weggezogen und der Familie zurückgegeben. Ihr<br />

sind unentgeltliche Geburt, Gratispflege, voller Lohn während<br />

längerer Zeit zugesichert. Die Bauern werden nach und<br />

nach aus Pächtern volle Eigentümer. Fürwahr, wir Schweizer<br />

könnten von Spanien viel lernen. Freisinnige und<br />

Sozialisten tschuten ja mit Vergnügen die immer noch leere<br />

Honigbüchse des Familienschutzes auf dem Bnndesparkett in<br />

Bern herum. . . .<br />

Damit Ruhe in Spanien sei, sind Freimaurerei und<br />

Kommunismus kurzerhand verboten. Die Greuelnachrichten<br />

über das Land stammen meist diesen beiden Küchen im<br />

Ausland. Störefriede stellt man am besten vor die Türe.<br />

Der „Osservatore Romano", das Blatt des Vatikans, erinnerte<br />

kürzlich in einem Jubiläumsartikel an die erste En-<br />

Mklika Pius' des Neunten vom 9. November 1846, worin der<br />

Papst den Materialismus in jeder Form verurteilte. ~>en<br />

Kommunismus nannte er „jene unselige Lehre, die mehr als<br />

jede andere dem Naturrecht entgegengesetzt ist, und, wenn sie<br />

..gelassen würde, die Rechte des Besitztums, das Privateigen-<br />

... und selbst die menschliche Gesellschaft zuschanden reiten<br />

würde" Ein großer Teil der Menschheit ist heute durch den<br />

Kommunismus zuschanden geritten^ Eine Rettung gibt es<br />

nur durch einen Kniefall vor dem Fr,edenskmd von Bethle-<br />

Hern. Drum ist es in Spanien weihnachtlicher als anderswo.<br />

Irf, alaube ich wüßte dir was, das sich nicht übel schickte<br />

begreiflich ist nie alles an einem Ort zusammen, selb mutzt<br />

" ie DB"u?/°u?dem Hü?m!sädel, das sind rechte Leute aus die<br />

r* "snChn hie beten und arbeiten, haben Gott und den Nach-<br />

\aientoxamm Geld, halten nichts auf Hoffahrt<br />

sten lieb, haben sorg zur ^ ^ recht und billig. Sie<br />

gönnen^ doch f )<br />

gerade wie es am besten ist<br />

haben Arbeit und Saqen g ^ Buben und<br />

" • Ä Die wissen was Folgen und Arbeiten ist, da<br />

? ieins VaT 'oder Mutter, und sind nicht verbyw'derredet<br />

ke ns ^ e ^ ^ liegen,<br />

S Ln R aen und Sonnenschein ertragen und sind doch<br />

die niogen R 3 ß t Sie sind aber auch vom rechten<br />

gutgegend.earmen ^e Posturen wie Flüh und<br />

Schlag, B"ebe md y ^ ^<br />

d>° j.d°m °<br />

f a ",Ä t XnXabe l°lch° m°ch,° «, I°S-° «n-<br />

'« S leitn 'mit onnodlt für «Ich°r. olleä 1° [et unb<br />

; dahinter sei, selb müsse man probieren.<br />

n.t Schyn dahmre ,<br />

^ nebenansgenornrnen.<br />

ö<br />

t! ItJteilt und so sütz angestrichen, wie Honig<br />

der Fun > M ^ unter dem Tische nicht mehr<br />

aU Su n « konnte Des andern Morgens früh mutzte das<br />

Fraueli ablaufeii dem Hühnersadel zu. welcher glücklicher-<br />

'<br />

Die heutige Nummer umfaßt 12 Seiten.<br />

Obwalden<br />

Pro Juveutute. Die prächtigen Pro Juventute-Marken<br />

frankiert, unterstützt ein soziales Werk im Dienste der ^ugend<br />

und macht dem Empfänger der Post eine Freude-<br />

Bon jeder Marke bleibt ein Fünfer resp, ein Zehner un<br />

Lande, der Markenwert mutz der Post abgeliefert werden.<br />

Doch bleibt nur jener Reingewinn im Kanton, der sich aus<br />

dem Verkauf der Karten und Marken der Pro Jnventute-<br />

Stelle» ergibt. Der Reinerlös vom Schalterverkauf an den<br />

eidgen. Poststellen fließt nach Zürich.<br />

^<br />

Pro Juventute-Marken verkauft noch Papeterie «pichng,<br />

Dorfplatz; Buchhandlung Pfammatter, Postplatz; Fa. Kathriner-Heß,<br />

Tuchhandlung.<br />

Einführungskurs in den Hausdienst. Mitte Januar wird<br />

in Sächseln wieder ein Einführungskurs in den Hausdienst<br />

stattfinden, der eine grundlegende systematische Anleitung zur<br />

hauswirtschaftlichen Bildung und Ertüchtigung bietet. Der<br />

Kurs steht auch Töchtern offen, die weniger bemittelt sind.<br />

Es ist eine günstige Lerngelegenheit sowohl für Mädchen, die<br />

ein Haushaltlehrjahr zu absolvieren gedenken, wie für jene,<br />

die später daheim die Stütze der Mutter sind.<br />

Tarnen. (Eing.) Denkt über die Festtage an die Armen in<br />

Spitälern und Anstalten. Bin sicher, jeder Arme ist mit dem<br />

Geringsten zufrieden. Die kleinste Gabe ist für ihn was Grotzes.<br />

Jeder Mensch wünscht dem andern im kommenden ^ahr<br />

viel Gutes. Möchte die Anregung machen, überliefert den<br />

Betrag, den ihr für die Neujahrskarten in Aussicht habt, den<br />

Armen ins Spital. Gutes tun bringt Gottes Segen!<br />

Tarnen. (Eing.) Voranzeige. Die Musikgesellschaft<br />

Schwendi veranstaltet am Sonntag, den 29. Dezember 194o,<br />

im Hotel „Krone" in Sarnen ihr traditionelles G a st k o n -<br />

z e r t. Man beachte die in der nächsten Woche erscheinenden<br />

Publikationen.<br />

Schwendi. Theater-Voranzeige. Schon seit einigen<br />

Wochen herrscht reges Leben bei unserem THeatervölklem,<br />

soll doch im Januar das Stück „Das Heldenmädchen von Uri"<br />

über die Bretter gehen. Eine kurze Inhaltsangabe des Stückes<br />

ist zu finden im Nidwaldner Kalender <strong>1946</strong> unter dem Titel:<br />

Sagen aus Unterwalden.<br />

Reservieren Sie sich also die Januarsonntage für. den Besuch<br />

dieser Aufführungen in der Schwendi, die auch durch ihre<br />

Beigaben dem Gedanken des tzeimatschutzes (Sagen, Sitten<br />

und Gebräuche) dienen möchten. (Eing.)<br />

Sächseln. (Korr.) Im Laufe des sich dem Ende zuneigenden<br />

Jahres haben zwei Organisationen des bäuerlichen Berufsstandes<br />

ihr goldenes Jubiläum feiern können.<br />

Sonntag, den 24. November <strong>1946</strong>, tat dies zuerst mit einein<br />

würdigen Jubiläumsjahrzeit die Aelplerbruderscha<br />

f t Sächseln. Ihr Gründungstag ist der 19. April<br />

1896. Der Entschluß, in Sächseln eine Aelplerbruderschaft zu<br />

gründen, wurde am Aelpler-Zahlabend im November 1895<br />

gefaßt, und die anwesenden Mitglieder der Aelplergesellschaft<br />

erklärten sofort unterschriftlich ihren Beitritt zu der ins Leben<br />

zu rufenden Bruderschaft. Hochw. Herr Pfarrer Ludwig<br />

Ornlin entwarf aus den Wunsch der Aelpler Statuten, die<br />

in der Gründungsversammlung vom 19. April 1896 angenommen<br />

wurden. Die Bruderschaft steht „unter dem Schutze<br />

des lieben heiligen Wendelin, des heiligen Einsiedlers Antonius<br />

und des vielseligen Landesvaters Bruder Klaus" und<br />

weise weder im Oberland, noch im Mittelland, noch um Bern<br />

herum lag, sondern auf neutralem Gebiete, etwa drei Stunden<br />

vom Knnbel.<br />

Als das Fraueli wiederkam, hatte es viel zu brichten. Anfangs<br />

hätten sie wunderlich getan und nicht gewußt, wollten<br />

sie, oder wollten sie nicht. Aber es hätte ihnen brichtet, wie<br />

es hier sei, und wie Michel sei, und dazu sei noch ein Schaf-<br />

Händler gekommen, der habe seine Sache bestätigt und gesagt,<br />

wie das ein Wesen sei, und wie eine glücklich sei, wenn<br />

sie da zuchechönne. Da seien die Mädchen ganz anders geworden,<br />

hätten ihr aufgewartet; wenn sie eine vornehme Base<br />

gewesen wäre, sie hätten nicht mehr an die Sache tun können.<br />

Und Vater und Mutter hätten auch angestrengt, und so hätten<br />

sie abgeredet, daß man am nächsten Sonntag über acht<br />

Tage, wenn es schön Wetter sei, sonst am nächsten Sonntag,<br />

wo es schön Wetter sei, beim Baßgeigentürli zusammenkammen<br />

wolle, es sei dort eine gute Wirtschaft und doch nicht<br />

zmitts in den Leuten. Es hätte sie wundergenommen, welches<br />

von ihnen er lieber wolle, Bäbi oder Eiji. Es hätte das aber<br />

nicht gewußt und gedacht, Michel könne selber lnegen, und<br />

jetzt kämen beide.<br />

„Welche meinst, datz sich besser schickte?" fragte Anni.<br />

„Weitz meiner Treu nicht", sagte das Fraueli; „Eisi ist<br />

um öppis töller am Gring, Bäbi um öppis bräver am Lyb.<br />

Es ist gerade, wie wenn man zwischen zwei zweipfündigen<br />

Broten auslesen soll, man nimmt eins ums andere in die<br />

Finger, und zletzt gfallen einem beide so wohl, daß man


tAn unsere werten cAbonnenten<br />

Die werten Abonnenten des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>"<br />

werden hiemit höflichst ersucht, den dieser Nummer<br />

beigelegten<br />

j l o f t d f c d t - S r d t c i t t<br />

bei Bezahlung des Abonnementsbetrages pro 1947 zu<br />

benutzen. Der Betrag kann spesenfrei aus uuser<br />

Postcheckkonto bei jeder Poststelle oder aus dem ^ureau<br />

der Expedition bezahlt werden. Um Störungen<br />

in der Zustellung des Blattes zu vermeiden, ersuchen<br />

wir die geschätzten Abonnenten, den Abonnementsbetrag<br />

vor dem 1. Januar 1947 einzuzahlen und fei -<br />

ten zugleich, auf d-r Rückseite des Einzahlungsscheines<br />

die ganz genaue Adresse anzugeben. Bei Adreßanderungen<br />

bitten wir auch die vorhergehende Adresse<br />

anzugeben.<br />

Expedition und Verlag.<br />

NB. Die Einzahlungsscheine wurden allen Zeitungen beigelegt.<br />

Diejenigen Abonnenten, die schon einbezahlt haben, wollen den<br />

Schein einfach beiseite legen.<br />

hat zum Zweck, „Gott dem Allmächtigen zu danken für die<br />

dem Hirtenstande erwiesenen, zahlreichen Gnaden und Wohltaten<br />

und durch frommes Gebet und kirchliche ^ahrzeit<br />

Segen Gottes auch für die Zukunft zu erflehen; Liebe und<br />

Eintracht unter sich zu pflegen und endlich der lieben Abgestorbenen<br />

in christlicher Liebe und Fürbitte zu gedenken Jte<br />

Hahl der Mitglieder ist auf zweiundsiebzig festgesetzt. Erster<br />

Obmann war Ratsherr Nikodem Schälin, Flüeli. ^hm folgte<br />

Ratsherr Alfred Schälin und dann dessen Sohn Ratsherr Anton<br />

Schälin. Die Aelplerbruderschaft besteht neben der Uclplergefellschaft.<br />

Während letztere in hergebrachter W«se das<br />

gesellige Leben pflegt, ist unsere Jubilarin eine kirchliche Bruderschaft<br />

und hat als solche ihre schöne Bedeutung.<br />

Zwei Tage später, am 26. November <strong>1946</strong>, begmg verbunden<br />

mit einem Vortrag von Dr. W. Engeler, im Gasthaus<br />

zum „Kreuz" die R i n d v i e h z u ch t - G e n o s s e n > ch a f t<br />

Sächseln ebenfalls ihr fünfzigjähriges Bestehen, ^hre<br />

Gründung erfolgte am 1. Mai 1896 im Gasthaus zum Kreuz<br />

durch 28 Viehzüchter, die unterschriftlich ihren Beitritt zu der<br />

Genossenschaft erklärten und den ersten Vorstand wählten, an<br />

dessen Spitze Anton Omlin, Ried, als Präsident. Im ^ahre<br />

1925 wurde Kantonsrat Alois Rohrer, Kreuzmatt, zum Prasidenten<br />

gewählt, und ihm folgte 1945 Ratsherr Anton vchalin,<br />

Geißmatt. Hauptförderer der Genossenschaft und des<br />

Zuchtwesens war bei der Gründung Regierungsrat Franz<br />

Britschai, „Kreuz". Er amtete als erster Zuchtbuchführer, gefolgt<br />

von Ratsherr Fridoliu von Ah (1906), Josef Schälin,<br />

Dossen (1910), Adolf Rohrer, Sennerei (1911) und Kantonsrat<br />

Josef Rohrer, Kreuzmatt (1928). Die Viehzuchtgenossenschaft<br />

Sächseln hat sich aus bescheidenen Anfängen zu einer<br />

der bedeutendsten Genossenschaften im ganzen Braunviehzuchtgebiet<br />

entwickelt, deren Einfluß nicht bloß in Sächseln,<br />

sondern auch bei den übrigen Genossenschaften und über den<br />

Kanton hinaus bemerkbar ist. Daß die Genossenschaft den ideeilen<br />

Sinn nicht verloren hat, beweist der Protokollbeschluß<br />

vom 17. Februar 1903, das Gedeihen der Genossenschaft dem<br />

Schutz Gottes und der lieben Heiligen zu empfehlen und alljährlich<br />

am Bruderklausenaltar eine hl. Messe lesen zu lassen<br />

und dabei den Rosenkranz zu beten. Dieser Beschluß ist auch<br />

in die am 18. Mai 1941 beschlossenen neuen Statuten übergegangen.<br />

Der für unsere Viehzucht äußerst erfolgreich wirkenden<br />

Genossenschaft wünschen wir gerne weiteres Blühen<br />

und Gedeihen im zweiten Halbjahrhundert.<br />

Giswil. (Eing.) Es ist wiederum Weihnacht, das Fest der<br />

Liebe und gegenseitigen Gedenkens. Verhüllt in graue Nebelschleier<br />

liegt unser Dorf so stille wie im Winterschlaf. Doch<br />

horch — „Von der Straße her ein Posthorn klingt, was hat<br />

es, daß es so hoch aufspringt mein Herz?" Die Post kommt!<br />

Wenn auch ohne die Romantik des Posthorns, bringt sie uns<br />

heute wie damals Freud oder Leid ins Haus durch die dienstbaren<br />

Geister der Post. Es drängt mich, in diesen Weihuachtstagen<br />

einer Persönlichkeit unseres Dorfes ein spezielles Wort<br />

des Dankes und der Anerkennung darzubieten unserem sehr<br />

verehrten alt PostHalter, Herr Cherubin Steudler.<br />

Vierzig Jahre diente er der Öffentlichkeit in Ehre und Treue.<br />

Wie vieles hat er doch miterlebt im Wandel der Zeit. Verfchiedene<br />

Fortschritte im Post- und Telephonwesen in unserer<br />

Gemeinde mußten durch ihn erkämpft werden. Große Arbeit<br />

mußte bewältigt werden in den wechselvollen Jahren seines<br />

Dienstes. Denken wir nur an die ging's^ oft^zu<br />

mit all den Soldaten und Jntermerte ^ jnternatioin.<br />

Giswiler Postbureau w.e .m Volkerbund g z äufjrf)cn<br />

nal. Auch der Frau PostHalter<br />

winden, wie sie in Ruhe und unermudüche<br />

mitwirkte,<br />

^ ^<br />

Und trotz all der dienstlichen w*»«•» . ^ben Leben in<br />

Halter noch Zeit für das öffentliche m p ^ef t(inb , wir<br />

unserer Gemeinde. — Wir go'tmenthit Gesundheit!<br />

wünschen ihm noch viele ^ahre Glu «. j^ion des „Ob-<br />

(Den Glückwünschen schließt sich auch die Re ^ Ch.<br />

waldner <strong>Volksfreund</strong>", dessen tiiuei<br />

^ist noch<br />

Steudler ist, recht herzlich an. -rz - d - sm ««,<br />

so rege, bleibe Herr Steudler für Giswil noch<br />

des Rates und der guten Taten.<br />

mit<br />

Der Rückblick auf seine Jahre der Arbeit er J t<br />

Lust und Freude, so daß es in fernemsetzen | J<br />

wie dem Postillon vom Gotthard: Hab v l gefth<br />

vier erfahren - Hüpp HÜPP ".e. Äes^ nur »ch<br />

Schritt! — In Dankbarkeit Freunde von ^<br />

Giswil. (Korr.) „Friede den Menschen auf Erden, d>e ^<br />

nes guten Willens sind." Einem Wanderer glech<br />

Nacht ist Meister Tod. Er frägt nicht nach froher «timm J,<br />

er liebt es oft, Lücken zu reißen, mag ev uu . J ^<br />

Hinterlassenen noch so schmerzlich rühren Doch dies<br />

er willkommen, erlösend die Hand zu bieten exne *<br />

Höhenflug nach ewigen Zonen. Nach uberaus lang<br />

b<br />

schmerzlichem Leiden hat Witwe K a r o l in a Br.it ch g t<br />

Berchtold im Alter von 72 Jahren das '^Yche^ae<br />

im Husgärtli aufgegeben. Liebend bis zun, letzten ^"'nvte"><br />

hat ihre einzige Tochter Rosa sie umhegt und sorgend gepflegt.<br />

Des Menschen Daheim ist nur eiue irdische Mcht, es<br />

gilt, einmal zu scheiden vou hier, ob dir die Heima no ) I<br />

traut geworden. Des Christkinds Gnade und »egeii jet W<br />

Heimgegangenen ewiger Lohn und der trauernden<br />

Trost im Leide. Ihr unser aufrichtiges Beileid. Friede le><br />

Mutterseele!<br />

Giswil. (Eing.» In Anbetracht dessen, daß das Poftauto<br />

von Sarnen-Wilen bis Oberwilen verkehrt, möchte ich sreundlich<br />

die Frage beantwortet wissen, ob nicht in absehbare! Zeit<br />

der Postautokurs bis Giswil-Außerlinden erweitert werden<br />

könnte. Viele Großtheiler würden es sehr begrüßen, cn "<br />

diese Erweiterung bald in Frage käme, um den fast mehr nv<br />

halbstündigen Weg zum Bahnhof ersparen zu können. Es ist<br />

sehr verdankenswert, daß vorläufig bis Oberwilen eiue Verbindung<br />

da ist. Einem anderu Wunsche möchte entsprochen<br />

werden, nämlich bei den üblichen Haltestelle» Briefkasten anzubringen,<br />

um die Briefpost etwas besser zu beschleunigen.<br />

Dies wird im Falle einer Erweiterung auch für Außerlinden<br />

gewünscht.<br />

Ein Großtheiler für viele.<br />

Giswil. (Eing.) Die Erklärung des Turnvereins Giswil<br />

iu Nr. 100 des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" stimmt vollauf.<br />

Es war ein alter, wunderlicher Friedestörer,^ der es nicht<br />

scheute, einer geachteten Autoritätsperson, wie Herrn Dr. Biner,<br />

seine gerechte Politik zu rügen. Das Problem, die Heizung<br />

für die Pfarrkirche, ist notdringend zu fördern, um jedem<br />

Kirchenbesucher eine Wohltat zu erweisen. Jeder Opferbatzen<br />

für dieses Werk findet Gottessegen.<br />

Kautone<br />

Freiburg. Anläßlich der Wahlen vom 1. Dezember <strong>1946</strong><br />

in den Staatsrat (Regierung) waren die vier konservativen<br />

Regierungsräte Bovet, Ouartenoud, Baeriswyl und Ackermann<br />

und der bisherige freisinnige Vertreter Corboz bestätigt<br />

und neu der von den Jungkonservativen vorgeschlagene<br />

Paul Torche gewählt worden. Der bisherige konservative<br />

Staatsrat Dr. Joseph Piller erreichte das absolute Mehr nicht<br />

und kam am 15. Dezember mit dem zweiten radikalen Kandidaten<br />

Pierre Glasson in die Stichwahl. Gewählt wurde<br />

Pierre Glasson mit rund 19 800 Stimmen, während Piller,<br />

der nur 12 000 Stimmen erhielt, aus dem Regierungsrat<br />

ausscheidet.<br />

Dieser Wahlausgang bedeutet eine schwere, aber nicht unverschuldete<br />

Schlappe für die konservative Partei des Kantons<br />

Freiburg. Es ging aber offensichtlich nicht so sehr um<br />

den Parteistaudpunkt, als um Personen, und es muß als<br />

besonders bedauerlich bezeichnet werden, daß ausgerechnet der<br />

führende Kopf von Katholisch-Freiburg das Opfer einer feit<br />

Jahren geschürten, reichlich persönlich gefärbten Kampagne<br />

werden mußte. Katholisch-Freiburg hat sich damit selber einen<br />

Schlag versetzt, der den persönlichen Qualitäten Pillers<br />

keinen Abbruch tut, der hingegen über die sreiburgischen Grenzen<br />

hinaus dem Ansehen und der Geltung der katholisch-kon-<br />

J u g e n d u n d Politik<br />

Eine Bewegung marschiert.<br />

(Korr.) Es geht durch d,e fugend ein geistiges<br />

Noch vor nicht langer Ze.l hat man „ch allenthalben?'<br />

das Desinteressement der Jugend an der Politik beklagt<br />

großen Ereignisse der jüngsten Vergangenheit sind aber ^<br />

spurlos an uns vorübergegangen. Noch nie wie in Sß<br />

schweren Zeiten tat die Besinnung aus die Grundlagen nli.<br />

6t»S not. M-> 9i»t,»cbigl.il tsltttäftiflcr Sii'Ä«<br />

Bürgers in der Demokratie hat auch die Jugend bearikk<br />

Und nicht .icht zuletzt hat das Aktivdiensterlebnis die Augen fk» fff' ?'<br />

des Mitmenschen geöffnet und klarwerden lassen, u<br />

ein gerechter Ausgleich der einzelnen Volksstände nur r durch<br />

gegenseitiges cujluia«. Verständnis -J® und .. gemeinsame •' • Arbeit ,7TT V " möglich^ köstlich<br />

Dieses Erwachen zur Teünahme am Politischen Leben I, ^<br />

auch die katholische Jugend erfaßt. Wie anders wäre 11<br />

Regsamkeit auch auf unserer Seite zu deuten? Es haben\ l<br />

«... im "letzten Jahre rhirtä rings III1 im wChUKMACrlsttth. Schweizerland, ttstr vor rtsl'mv. allem in W, '<br />

^ndnstrieorten, neue Jugendgruppen gebildet, die eine<br />

freuliche Aktivität entfalten.<br />

Der Bund der Schweizer Jungkonservative« und Junachristlichjozialen<br />

begrüßt die Aktivität dieser Jugendgrnpp^'<br />

die die christl. Sozialreform in den Mittelpunkt ihrer Politik<br />

rücken und neuen, jungen Geist ins politische Geschehen tto<br />

gen. Die Bewegung ist in letzter Zeit reaktiviert worden! New<br />

Satzungen erlauben, sie aktionsfähiger zu gestalten und ih^<br />

Basis zu erweitern. - Ein neues Arbeitsprogramm<br />

wird gegenwärtig aufgestellt, in dem die Grundsätze ihrer<br />

Politik und die Richtlinien für die Arbeit in den kommenden<br />

Auseinandersetzungen gegeben sind. Das Hauptgewicht lieqt<br />

auf einer fortschrittlichen, christlichen Wirtschafts- und Sozial-<br />

Politik. Die programmatischen Grundlagen sind dafür gegeben<br />

im Wirtschafts- und Sozialprogramm der Schweizer Katholiken,<br />

das auf den felsenfesten Fundamenten der christlichen<br />

Natnrrechte und der großen päpstlichen Richtlinien fußt. Dieses<br />

Programm ist heute Ausgangspunkt jeder katholischen<br />

Politik: denn diese wird in Zukunft vor allem Wirtschasts- und<br />

Sozialpolitik sein. Es postuliert in erster Linie die Idee der<br />

B e r u f s g e in e i n s ch a s t. das einzige Programm, das sich<br />

dem marxiftisch-sozialistischen entgegenstellen kann. Ein weiterer<br />

Punkt ist die Stützung und Förderung der Familie,<br />

als der Grundlage des Staates. Auf diesen zwei mächtigen,<br />

tragenden Pfeilern, dem Berufsstand und der Familie, muß<br />

die künftige Wirtschaftsordnung ausgebaut sein. Die Entwicklnng<br />

geht unzweifelhaft diese Richtung.<br />

Es wird in Kreisen, die die Einigkeit der Katholiken im politischen<br />

Leben stören möchten, viel ans die unüberbrückbaren<br />

Gegensätze zwischen konservativ und christlich-sozial Hingewiefen.<br />

Es ist nicht einzusehen, weshalb diese Gegensätze gründsätzlich<br />

bestehen sollen, da im Programmatischen Einheit<br />

herrscht. Wohl mögen Spannungen nie ganz auszuschließen<br />

sein, wohl mögen Mißverständnisse aus beiden Seiten vorgekommen<br />

sein, aber dennoch sind konservativ und christlichsozial<br />

kein Widerspruch: eine Synthese ist möglich. Es braucht<br />

dazu die Einsicht und Mitarbeit aller; die Konservativen<br />

müssen mehr als je einstehen für den linken Flügel der Partei,<br />

müssen vor allen, den christlichen Gewerkschaften jene Sympathie<br />

und Unterstützung leihen, die sie verdienen, denn die<br />

christlichen Gewerkschaften sind die Vorposten der konservativen<br />

Partei und kämpfen in vorderster Linie für unsere<br />

Positionen und für die christlichen Grundlagen unseres Landes.<br />

Andererseits muß auch die christlich-soziale Arbeiterschaft<br />

zu fruchtbringender Zusammenarbeit aus dem Boden gegenseitiger<br />

Verständigung bereit sein, muß ihre Forderungen in<br />

den Interessen des ganzen Volkes und aller Stände einordnen:<br />

dies entspricht dem Sinn der päpstlichen Enzykliken.<br />

Mit einem solchen Programm ist eine Zusammenarbeit<br />

der konservativen und christlich-sozialen Jugendgruppen. möglich.<br />

Es gilt, die Kräfte der katholischen politischen Jugend<br />

nicht zu zersplittern, sondern sie zur Erreichung des gemeinsamen<br />

Zieles zusammenzuschweißen und für die kommenden<br />

Auseinandersetzungen mit vereinter Kraft gemeinsame Politik<br />

zu führen, eine christlich-soziale Wirtschaftspolitik auf den<br />

festen Grundlagen des konservativen Staatsgedankens.<br />

Das ist das Programm des Bundes der Schweizer Jungkonservativen<br />

und Jnng-Christlichsozialen.<br />

jervativen Festung an der Saane Schaden zufügt. Das soll<br />

ten sich jene Herren hinter die Ohren schreiben, die den o ^<br />

inenden Auswirkungen gegenüber blind zu sein schienen ><br />

erst zu spät die entfesselten Elemente zurückzupfeifen licli 11<br />

schickten.<br />

beide möchte. Es wird dem Michel sein wie dem Esel zwisehen<br />

zwei Heuhaufen."<br />

So lautete der Bericht, der große Bewegung brachte in<br />

das sonst so gleichförmige Knubelleben. Schneider und Schuhmacher<br />

mußten plötzlich herbei. Michels beste Kleidung war<br />

seit Ostern nicht mehr standesgemäß, und Sami hatte keine<br />

reputierliche Schuhe. Michel ging es kurios, es wäre ihm jetzt<br />

lieber gewesen, er wüßte von allem nichts. Es hatte etwas<br />

äußerst Unheimliches für ihn, so an etwas Unbekanntes hinzugehen,<br />

so an eine Gschaui. Er hätte sich für sein Leben gertj<br />

hinter sich draus gemacht und schwer Geld gegeben, es hätte<br />

siebenzehn Sonntage hintereinander wie mit Melchtern vom<br />

Himmel herab gegossen. Aber Anni trieb, Sami machte Mut<br />

und sagte: es werde ihn keine fressen, wenigstens an einem<br />

Tage nicht, so daß er immer Zeit zur Flucht hätte.<br />

Am ersten bestimmten Sonntage war der Himmel blank,<br />

das Wetter prächtig. Bauer und Bäuerin wissen, was man<br />

für Arbeit mit einem Tiere hat, welches man zu Markte bringen<br />

oder gar auf eine Gschaui, eine sogenannte Zeichnung,<br />

welche mit Preisausteilungen verbunden ist, stellen will.<br />

Wie man da riebeln, striegeln, bürsten, waschen, reiben, kämmen<br />

ja flechten (Roßschweife) muß, bis alles blank wie ein<br />

Spiegel ist und glatt wie ein Aal. Bauer und Bäuerin werden<br />

daher begreifen, was es bei einem Menschen, der kein<br />

Tier ist, sondern viel mehr, für Aufwand von Zeit, Kraft,<br />

Geschick, Wasser, Seife samt Striegel und Bürste braucht, um<br />

ihn so recht schön und glänzend zu einer Gschaui Herzurichtc«.<br />

Wie es auf dem Hühnersädel zuging, wissen wir nicht.<br />

Aber wir glauben uns berechtigt, vorauszusetzen, daß sie alles<br />

aufgeboten und nichts gespart, was in ihrem Verstand<br />

und in ihren Mitteln lag, alles nach dem Grundsatze: „Helf,<br />

was helfen mag!" Auf dem Knubelhof hatte Anni gewaltig<br />

mit seinem Micheli zu tun, um Sami kümmerte es sich nicht.<br />

„Kannst selber sehen, deiner wird sich niemand öppe viel<br />

achte", hatte es ihm gesagt. An Micheli wendete Anni in<br />

Schweiß und Angst all seine Mühe und Kunst mit Waschen,<br />

Bürsten und Kämmen. Es weiß kein Mensch, wie oft es ihm<br />

das Haar schön glatt vorne über die Stirne und hinten über<br />

den Rockkragen hinabzog, den Hemdkragen schön herauf über<br />

die Ohren zupfte.<br />

Das Halstuch band es um mit all seiner Macht, daß Michel<br />

plötzlich eine ausfallende Ähnlichkeit mit den, gewesenen<br />

Lällenkönig von Basel bekam, knorzte ihm dann mit großer<br />

Anstrengung einen Lätsch zweg, von dem es meinte, es sei der<br />

schönste, der je gewesen, steckte ihm das schönste Nastuch in Re<br />

Tasche und ließ wohlweislich einen Zipfel hervorgucken damit<br />

alle sehe, daß Änchel wirklich eins hätte, verwandte<br />

zwei Stunden auf Instruktionen und lief ihm noch zweimal<br />

nach, dieselben zu ergänzen.<br />

So zogen sie in der schönsten Mittagshitze stattlich von<br />

dannen, von ^ari in weiten Sprüngen umgaukelt bis er<br />

ausgetobt, wo er dann sittig wie ein Kammerdiener seinem<br />

war ein grimmig heißer Tag, Michel<br />

lchwitzte jämmerlich daran war Anni schuld Ob dem Riblen<br />

w« »ich-, hu,.„ig s m»Z, tS'r 5<br />

nen und Speck gegessen. Damit er aus d-m Weae nicht durstig<br />

werde, brachte ihm Anni eine große Kachel mit guter ' ^<br />

die hatte er ausgetruuken. Daraus brachte es ihm die < •<br />

Kutte, und die mußte er anziehen. Jeder Fötzel tonne W<br />

Kutte laufen, aber in einer neuen Kutte mitten im<br />

dafür müßte es schon jemand sein, sagte es.<br />

, Michel rauchte wie ein Schmelzofen; wäre es v - ,int „<br />

wefen, man hätte ihn von ferne am Rauche erkannt, une<br />

auf dem Zürichsee an der schwarzen Rauchsäule immn 1<br />

wo das Dampfschiff ist. ^ D0„,<br />

Das Baßgeigentürli war ungesähr zwei ^lur1 ^ „mch<br />

Sitiubel weg und, wie man zu sagen pflegt, sehr roi ^<br />

gelegen, das heißt in einem schwarzen Tsnnenwald, ' j<br />

einem eigentlichen Loche, aber wenn es in einem uu ^<br />

Loch gewesen, wäre der Unterschied nicht groß gcwclk • ^<br />

war eine alte Wirtschaft und an einem Sonntag z« 11 ' 11<br />

Gäste dort, doch nicht wegen Romantischein, sonde" ^<br />

man ein trinkbares Glas Wein fand, ein reinlich W- ^<br />

billig beides. Das Kegelries (Kegelbahn) lag der Seite i ><br />

Michel herkam. Wie ein alt Hnsarenroß, wenn es die ^<br />

pete hört, zuckte Michel zweg »nd kam fast in<br />

er ttugelrollen und Liegelgepolter in die Ohren knegl. ^<br />

waren Töne, welche ihn aus dem Grabe gerufen ha<br />

schon manche Woche hatte er sie nicht gehört, man den<br />

hätte gar nicht denken sollen, wenn man Michel n» > ^<br />

der Ruhe sah, daß er einer solchen Bewegung säh'^'<br />

auf feinen dicken Beinen sei. Er glich darin einem<br />

welche bekanntlich, obschon sie 'schwer und scheinbar f<br />

sind, denn doch rascher können, als es oft den Jäger»<br />

(Fortsetzung folgt!)<br />

jft<br />

^


Eidgenoficnschaft<br />

Landwirtschaftliche Genossenschaften der Zenttaljchweiz.<br />

/Ging.) Letzten Samstag, bcn 14. Dezember <strong>1946</strong>, hielt<br />

verband s^eiuui^' ~ der Landwirtichaftlichen ' Genossenschaften der<br />

der<br />

w^«^iicu|u|u|ien oer<br />

^alschweiz bei Anwesenheit 'lnwesenheit nrm von pf^r» etwa 9aa 200 os Delegierten<br />

s<br />

Zen<br />

s , Gästen Kästen cii |wii»v seine v» ordentliche vm.*i yi Abgeordnetenversammluna tui,uueienüer]ammiuttq ttt in<br />

n.--,.v«Av C"\t ttf ovTrtirX flDnAU -.rx «•,*. ^ -<br />

Zoll II im lM Luzerner - K U-, Hinterland. . Nebst ---i- den —a-i>v»|un^cR geschäftlichen Tratw<br />

*,iai=<br />

wnden<br />

«bcn wurde die Fürsorge für die Funktionäre der VerbandssU'<br />

. y wvw ri... (i/i{(i vrt<br />

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... .<br />

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t:iüUU05=<br />

Wo„r"schaften<br />

Masse"!<br />

besprochen. Die Tagung war auch aus Ob-<br />

Sben beschickt, und beim Mittagessen im ..Lindengarten"<br />

unter den Kasten u. a. Hr. Landamniann Alois<br />

Ä b'ächc r ^Staatswirtschaftsdirektor vom^KantönObwal-<br />

^n. begrüßt werden.<br />

ZA den MeilerstM<br />

Pormarsch der christlichen Gewerkschaften.<br />

Schon wiederholt haben wir aus den Vormarsch der christ-<br />

Iirf)Clt Gewerkschaften in der Schweiz hingewiesen. Wir wol-<br />

J dies auch weiterhin lu«. denn es hat noch allzuviele mut-<br />

,ose Leute in unsern Reihen, die noch nicht den Mut haben,<br />

-ich als christliche Gewerkschafter zu bekennen. Diesen Kvlleneu<br />

ist deshalb zu sage», das; innere Sache marschiert, daß<br />

inner soziales und wirtschaftliches Programm radikaler ist als<br />

dasjenige der sozialistischen Gewerkschaften. Aus diesem Grund<br />

brauche» wir mutvolle und furchtlose Kämpfer und Mitstrei-<br />

,xr. Wo ein Wille ist. da hat auch die christliche Gewerkschaft<br />

Erfolg, das haben wir vom EHB schon wiederholt feststellen<br />

können. Erfreulich ist. daß auch in andern christlichen Berufs-<br />

Organisationen diese Feststellungen gemacht werden können.<br />

Ein Beispiel hiefür sei der Christliche Metallarbeiterverband.<br />

Dieser hat bei den Wahlen für die Stellung der Arbeiterkom-<br />

Missionen schon einige erfreuliche Erfolge zu verzeichnen gehabt<br />

in Baselland, in, Thnrgau, in der Jnuerfchweiz usw.<br />

Ein prachtvolles Beispiel fei hier noch kurz festgehalten. In<br />

der Firma Hoser in Sirnach mußte die fünfköpfige Arbeiterkonimifsiou<br />

neu bestellt werden. Dank dem, daß die christlichen<br />

Gewerkschafter tüchtige Leute gestellt haben, gelang es, von<br />

dieser fünsköpsigen ttoi»mission drei Mandate zu besetzen und<br />

gleichzeitig auch das Präsidium zu übernehmen. Der christliche<br />

Kandidat hatte gegenüber dein der links orientierten Gewerkschaftsbewegung<br />

mehr Stimmen erhalten und wurde als Präsident<br />

mehrheitlich von der Arbeiterschaft gewählt. Der Mut<br />

und der Will? treibt die christliche Gewerkschaftsbewegung<br />

vorwärts!<br />

tHolz- und Bauarbeiter.)<br />

Hjvilstandsnachrichtrn für den Monat November <strong>1946</strong>.<br />

Tarnen.<br />

Geburten: 1. Rosa Marie, des Joses Burch-Schärli, Landwirt,<br />

Wilen. Widismatt. l. Alois Albert, des Hermann Bösch-<br />

Zurgilgen. Fabrikarbeiter, Koldisacher, Oberwil, 9. Anton Rudolf,<br />

des Seraphim Bücher Umfeld, tionduktenr, Luzern, Brügglig. 15.<br />

win^RütiberaFrei-Riederberger. Land-<br />

©rariftTOJW Maria Louise. des Hans Speschalin-Gasser<br />

m G e r h a r d , des Niklans Röth-<br />

WernerMelchthal. Kerns. 18. Niklaus Josef, des<br />

Josef Ru«?IÄ^Ä^^5"terdorf. 19. Rudolf Albert, des<br />

eich •)() cT n 7;i'? ri i. ^«Yler-Revetina. Mater, Kerns, Nid<br />

genmoos Käaiswis^ ?£"! Bucher-Bogler. Maurer, Gug<br />

Durrer<br />

Arnold Konstantin, des Jakob Küchler-<br />

' Schwendi. 21. Dorothea Mathilda, des<br />

Josefine<br />

Sächseln, Kilchweg. 21. Elisabeth<br />

^1 S-rntTj i I er ', Landwirt, Schwand, Schwendi.<br />

»n-lSr 4' des Obigen. 22. Niklaus Albert, des Niklaus RöthslaV<br />

hpf^ ' o^r 61 - St. Anton. 28. Margrit tzilde-<br />

Rnfip'rt re m "1 3. ,e 9 l «=3mfeld, Landwirt. Ey, Hinterwasser. 3V.<br />

fhS<br />

des Robert Capraro-Balmelli. Maler, Kernser-<br />

Fabrikarbeiter! Alpuach ^<br />

Straumann-Geiger.<br />

ftiprH 6 V<br />

8 - ©"fmann Lukas, Bahnarbeiter. Dorf, mit Mathis<br />

Buchram (Luzerch. 19. Zumstein Adolf Bern-<br />

\o 9R lll ' rf' r<br />

mt * Schmid Olga, Kreuzstraße, Kägiswil.<br />

1.). Britschg, Karl Mklaus, Landwirt, Eh, Snrnen. mit um, Wyl<br />

Rosmarie, Kägiswil, Studen.<br />

HJJ' Ll c . : ® art Joses, Landarbeiter, geb. 12.<br />

n„r?!- r- t kägiswil. 8. Kiser Rosalie geb. Hermann, Wäscherin,<br />

«r -?• ' des Melchior Kiser. Ramersberg. 11.<br />

Ä>irz Augustin, alt Gemeindepolizist, geb. 28. August 1875, Kirch-<br />

If Ü' Zumstein Josef Johann, Landwirt, geb. 30. Sept. 1897,<br />

Ziegelhutteumatte, Kirchhöfen. 22. Sigrist Robert Alois, Dach-<br />

.eaer, geb. o. September 1896, des Josef Sigrist-Waser, Krankenhaus.<br />

27 Burch Franz Josef, Landwirt, geb. 1. November 1860.<br />

Oberwil. Laugrüti. 3V. Verwert Rosa Bertha. geb. 7. Januar 1916,<br />

. Ü °H Berwert-Riebli, Ramersberg. 30. Limacher-Christen<br />

JJcoTic, geb. 12. Januar 1893, Ehefrau des Josef Limacher, Unternehmer,<br />

Kägiswil.<br />

Alpnach.<br />

Geburten: 2. Theresia Jda, des Niklaus Krummeuacher-<br />

Vogler, Bauarbeiter, Schoried. 7. Maximilian Niklaus. des Maximilmn<br />

Britschgi-Küchler. Mechauiker, Feld. 26. Priska Emma, des<br />

Rdelbert Christen-Suter, Fabrikarbeiter. Klewigen. 27. Verena<br />

Bertha, des Johann Burch-Odermatt, Landwirt, Gautzegg. 29.<br />

Nelly Margaritha, des Albert Küchler-Kohl. Steinbrucharbeiter.<br />

Schoried.<br />

Ehen: 4. Langensand Josef Maria, Fabrikarbeiter, mit Küchler<br />

Margaritha. 13. Wohlgensinger Albert, Steinbrucharbeiter, mit<br />

Limacher Marie. 15. Bäbi Valentin, Landwirt, Schwand, mit<br />

Gaffer Marianna.<br />

Todesfälle: Keine.<br />

Radio — Beromiinster<br />

Sonntag, 22. Dez/ember.<br />

9.00 Protestantische Predigt. 9.30 Geistliche Musik. 9.45<br />

katholische Predigt. 10.15 Volkskonzert. 11.20 Die guten Willens<br />

sind. Gespräch. 11.50 Musik um Frankreich. 12.40 Unterhaltungsorchester<br />

Cedric Dumont. l3.25 Die Stunde für<br />

die Landwirtschaft. l3.40 Konzert der Stadtmusik Baden.<br />

14.20 Wiehnacht i Spraach und Bruuch. Plauderei. 14.40 Der<br />

volkstümliche Sonntag-Nachmittag. 15.30 Wir greifen ins<br />

Tonband-Archiv. 16.40 Wiederholung: „Merlusse", Tonfilm<br />

von Pagnol. 17.35 Alte Musik. 18.00 Chronik aus Romanisch-<br />

Bünden. 18.30 Wir hören das Ausland: Tschechische Musik.<br />

19.45 Echo der Zeit. 19.55 Hector Berlioz: Die Kindheit Jesu.<br />

21.15 Kunstwerke aus Oesterreich. Kleine Hörfolge. 22.05 Musik<br />

aus Oesterreich.<br />

Montag, 23. Dezember.<br />

ll.00 „Tosca", Oper von G. Puccini. 3. Akt. 11.35 Werke<br />

von Schweizer Komponisten. 12.00 Schallplattenkonzert. 12.13.<br />

Schöne Volkslieder. 12.40 Studioorchester. 13.20 Violinrecital.<br />

13.40 Eine Liebesmelodie vou Franz Lehar. 16.30 Das kleine<br />

Radiomagazin der Frau. 17.00 Konzert des „Orchestre de la<br />

Suisse ronmnde". 18.00 Gesangsvorträge des Blindenchors<br />

Basel. 18.30 E baseldylschi Sandig iber 's Baseldytsch. 19.00<br />

Leichte Musik. 18.55 Wunschkonzert. 21.00 Das freie Wort.<br />

21.20 Brahms als Meister der Kammermusik. 21.45 Wochenrückblick<br />

für die Schweizer im Ausland. 21.55 Hermann Suler:<br />

Schall der Nacht. 22.10 Polnische Weihnachtslieder.<br />

Dienstag, 24. Dezember.<br />

ll.00 Weihnachtskonzert. 11.50 Touristik. 12.0 Weihnachtslieder.<br />

12.15 Englische und französische Weihnachtslieder.<br />

12.40 Konzert des Studio-Orchesters. 13.20 Weihnachts-<br />

Konzert. 13.30 Weihnachtsmusik. 16.30 Kinderstunde. 17.00<br />

Berühmte Orchestersuiten. 18.00 Plauderei in romanischer<br />

Sprache. 18.l0 Weihnachts-Singen der Sekundärschule Kreuzlingen.<br />

18.40 's Muulörgeli. E Wienachtsgschicht. 19.00<br />

Wir hören die Weihnachtsglocken läuten. 19.15 Weihnachtslieder.<br />

19.40 Echo der Zeit. Weihnachtsgruß aus dem Pestalozzi-Kinderdorf<br />

iir Trogen. 19.55 Musik für die Kinder. 20.25<br />

Das Weihnachtsevangelium. 20.30 Weihnachtsoratoriuni von<br />

I. S. Bach. 22.05 Das Streichquartett von Martha Stierli<br />

spielt. 23.50 Ueberlragung aus der Pfarrkirche St. Martin,<br />

Schwyz: Feierliche Christmette.<br />

Mittwoch, 25. Dezember.<br />

9.00 Protestantischer Gottesdienst. 10.00 Konzert des Salvati-Quartetts.<br />

10.40 Weihnacht in England, ll.00 Konzert<br />

des Basler Jnstruwentalquintetts. 11.45 Weihnachtskonzert.<br />

12.40 Studioorchester. 13.30 Das Radiosextett spielt. 14.30<br />

Kinderstunde. 15.00 Alte und neue Weihnachtslieder. 15.40<br />

„Die Schul-Weihnacht". Vorlesung. 16.00 Ceuibalovorträge.<br />

16.30 Das Apostelspiel. 17.30 Weihnachtsmusik. 18.00 Katholische<br />

Predigt- 18.30 Gedichte und Lieder. 19.40 Die lieben<br />

alten Weihnachtslieder. 20.00 Das Urner Krippenspiel. 2L00<br />

Alte Schweizer Weihnachtslieder. 21.20 Serenade von Joh.<br />

Brahms. 22.10 Zum Ausklang.<br />

M W M a m W @arnen Ins und Mlen<br />

Anstelle von Weihnachts- und Neujahrskarten spenden die<br />

Nachstehenden eine Gabe an die Bedürfnisse der Milchsuppenanstalt<br />

Sarnen Dorf und Wilen.<br />

Georges Meyer AG., Sarnen Fr. 50. —<br />

Unter fremden Menschen<br />

Bangkok, den 9. Dezember <strong>1946</strong>. Bor sieben Jahren<br />

habe ich unter demselben Titel Erlebnisse meiner ersten Reise<br />

nach dem fernen Osten berichtet. Auf dem Seeweg führte sie<br />

mich damals via Amsterdam in wochenlanger Meerfahrt rund<br />

um Afrika schließlich nach Singapur und dann nach Bangkok.<br />

Nicht gar sehr lange drauf brach auch der Ärieg iin Osten los<br />

und brachte »eben unermeßlichem Leid und Weh. Feuer<br />

und Tod für ungezählte Opser — Not, Elend und Sorgen<br />

in seinem Gefolge mit. an denen die Welt heule noch krankt,<br />

und von denen sie sich nnr sehr langsam zu erholen scheint.<br />

Für uns Landsleute im Osten begannen damals die<br />

Jahre fast völliger Isolierung und Abgeschiedenheit von der<br />

Heimat, uni deren Schicksal wir so oft im Lause dieses großen<br />

Völkerringens in hilfloser und bedrückender Sorge bangten.<br />

— Dann kamen schließlich die Tage, an denen überm Land<br />

der „aufgehenden Sonne" die ersten Atombomben fielen. Der<br />

ikrieg ging zu Ende, aber wirklicher Frieden unter den Menschen<br />

dieser Welt ließ weiter aus sich ivarten. Unruhen und<br />

blutige Aufslände brache» aus i» Jndochina, Niederländisch<br />

Indien und anderwärts.<br />

Im Frühjahr 1046 war es mir dann möglich, die Heimfahrt<br />

anzutreten. In den Ostertagen und in den Monaten, die<br />

folgten, gestaltete sich für mich das Erleben der Heimat in ihrer<br />

Schönheit und in ihren Werten zu unvergeßlichen Erinnerungen<br />

wie nie zuvor. Viel ließe sich darüber uiederschreiben<br />

und fast weiß ich kaum, womit ich eigentlich beginnen<br />

Ml, nachdem mich der Weg erneut hinausgeführt hat unter<br />

„sremde" Menschen. Ich erzähle darum wohl am besten erst<br />

*»rz von meinem fernen Flug.<br />

Am Nachmittag des 24. November verließ ich iu einer<br />

Jweimotorigen KLM Douglas - Maschine den Flugplatz Dübendorf.<br />

In nördlicher Richtung gings über heimatlichem<br />

Slach- und Hügelland, über Waldungen in den herrlichsten<br />

'Pätherbstfarben, über schmucke, von der Sonntagssonne über«<br />

llutete Dörfer und Städtchen dem Grenzgebiete entgegen-<br />

-öald tauchte auch der Rhein wie ein blaues Band iu der Tiefe<br />

wr „ns auf- Unter besten Witterungsverhältnissen flogen wir<br />

^ zirka 2500 m Höhe in Richtung Straßburg, Neuenkirchen,<br />

Aachen, Maask in holländisches Geriet ein dessen im<br />

Horizont und leichtem Bodennebel in der Ferne verlaufende<br />

, ^ von breiten Flüssen und eindrucksvollen Wasserkanäen<br />

durchzogen erschien. Wir passierten Zaltbommel, dann<br />

stecht, erreichten das Luftgebiet über Amsterdam, auf des-<br />

E, ^"UPlatz Schipol unser' Flugzeug nach einem Rund ug<br />

lZ d" schönen nördliche» Stadt um 15.30 niederging. Bon<br />

JHrte uns später ein Autobus in die Stadt, wo ich '"><br />

^ Americnin für zwei Nächte Unterkunft fand.<br />

v c ' Montag war ausgefüllt mit einer Eisenbahnfahrt nach<br />

J n Haag, wo ich die Flngpafsage für die Route Amsterdaml<br />

f" und zwo, b«j„ 8 ,f4 6c.i5.intc<br />

te. SiINBcttlle «cn|4cit sind überall ju sind-».<br />

3 uf iveite Reisen geht, und so blieb mir auch »0i > Z<br />

des «nd ^^'ch^igung der Stadt selbst, des Regierung g '<br />

handl? Friedenspalastes. Außer einzelnen durch «rieg--<br />

Qi.r 9 !" uiedergeleqlen oder zerstörten und noch uu<br />

i>°rt ^?°ba»ten Stadtteilen ist für den kurzfristigen Besuche<br />

h££ °berjlächlicher Betrachtung des Lebens ive.ng °°n<br />

'^nachwirl..„ge„ wul.rzunehmea. In den Hotels und.hcstaurants<br />

ißt man reichlich und gut ohne Rationierungskarten,<br />

wenn man nur für ein paar Tage bleiben muß. Für die<br />

Holländer selbst sind fast alle Lebensmittel —außer Obst und<br />

Gemüse — rationiert. Großer Mangel herrscht an Kleidern,<br />

und das Leben ist auch dort heute, wie überall auf der Welt,<br />

recht teuer. Die Holländer find eifrig und mit viel Geschick<br />

an, Werk des Wiederaufbaues ihres Landes.<br />

Schon am Dienstag morgen in der Frühe gings weiter.<br />

Noch war es dunkel auf dem Flugplatz, wie wir dort zur Kontrolle<br />

der Flugbillette, der Jmpfzeugnifse, der Devisen und<br />

des Passes ankamen. Auch die Gepäckkontrolle wurde reibuugslos<br />

passiert. Bei dieser Gelegenheit sei mir erlaubt zu<br />

erwähnen, daß auch in Dübendorf die Schweizer Zollbeamten<br />

freundlich und entgegenkommend korrekt waren. Was<br />

wahr isch, ghert i Krätze! —<br />

Um 6 Uhr stiegen wir in den viermotorigen skymaster<br />

der KLM Linie ein. Sternenhimmel glimmerte noch über<br />

uns. Die Motoren sprangen an und in rasendem Tempo<br />

schoß der Riesenvogel hinein in die Morgendämmerung. Südwärts<br />

ging der Flug über Holland, Belgien, Frankreich,<br />

wo das Wetter schlechter wurde, und dann hinein ins Mittelmeergebiet.<br />

In bequemen Polstersesseln saßen 34 Passagiere.<br />

Dazu hatte ein jeder von uns Anrecht auf 30 kg Reisegepäck,<br />

nicht mehr. Wir flogen ziemlich hoch und an den kleineu.<br />

runden Scheiben der Kabine gefror Kondensierwasser.<br />

Der Steward meldete: Kabinentemperatur plus 4 Grad, Außentemperatur<br />

minus 14 Grad. Gleichzeitig servierte er<br />

Fleischbrötchen und Kaffee. Dann zogen Nebelschwaden heran,<br />

die sich später zu einem Wolkenmeer unter uns verdichteten,<br />

aus dem vereinzelt Wolkenmassen, dicht und hochgetürmt, wie<br />

Schneegebirge herauswuchsen. Ein paarmal wurde der Silbervoael<br />

ganz unliebsam hin und her geschüttelt, aber bald bernhiate<br />

er sich wieder. Später hellte der Himmel aus- Auf<br />

der einen Seite leuchtete das blaue Meer aus der Tiefe, aus<br />

der andern kam Festland in Sicht: der italienische Stiefel<br />

Wir steuerten auf Rom zu und keßen die „Ewige Stadt links<br />

neben uns liegen, um auf dem in der Nähe sich befindenden<br />

Flugfeld Eiampino gegen Mittag niederzugehen, wo in einer<br />

RAF-Kantine der Mittagsimbiß auf uns wartete.<br />

' ^chon um 12.30 mußten wir wieder zurück in die Flug-<br />

-euakabine Der Himmel hatte sich teilweise weiter aufgehe,-<br />

tert und bald flogen wir in beträchtlicher Höhe über die Ebeneu<br />

Süditaliens, aber viel war nicht zu erkennen. Dann<br />

ainas weiter über Sizilien und hinaus wieder übers Meer.<br />

Weaei, Abend vergoldete sich der Horizont ,m Widerschein der<br />

miteraehenden Sonne in seltsamer Pracht. Dann flogen wir<br />

im Dunkel der einbrechenden Nacht. Gegen 9 Uhr kreisten<br />

i* über Kairo, das im farbenbunten Lichtermeer der Stadt<br />

S Ä Ä « . Anblick tot -M w s-ndnn- nnd ISJ.<br />

l-dim.ua der Zollkontrolle brachte uns ein Autobus in die<br />

^tadt zum Heliopolis Palace Hotel, dessen Frontfassade und<br />

Parkanlage in Beleuchtung so eigen anmutet wie ein feltene°<br />

Ueberbleibsel aus der Märchenzelt „Tausend und e.ne<br />

Nacht". Bedienung und Hotelorganisation waren aber aller-<br />

Dort lam'e'n wi!°nnr^wa zu drei Stunden Schlaf, da es<br />

a L folsleitden Morgen schon in aller Frühe weiterging.<br />

Äs wa noch im Dunkel verhüllt ringsum, nnd es ist so<br />

2 . man bei der Gelegenheit nichts von der nur ei-<br />

!!iae kni weit entfernten Sphynx und Pyramiden und späte.<br />

vom Suezkanal aus der Vogelperspektive zu sehen bekommt.<br />

Als es Tag wurde, befanden wir uns schon weit drinnen über<br />

ödem, eintönigem Wüstengebiet. weit und endlos. Grau und<br />

düster war alles, auch das Wetter. Gegen 12 Uhr ging das<br />

Flugzeug bei Basra nieder, >vo wir wieder auf dem Flugplatz<br />

Mittagsverpflegung erhielten. Die ausgedehnten Palmengärten<br />

dort in der Nähe der Stadt wirkten aus der Höhe in ihrem<br />

satten Grün wie eine wohltuende Oase, in die die Eingeborenen-Dörser,<br />

Niederlassungen und die Stadt selbst eingebettet<br />

erschienen.<br />

Basra verließen wir wieder um halb 1 Uhr bei verhältnismäßig<br />

schönem Wetter. Später führte der Flug wieder<br />

über Meer, dann Landgebiete. Hier überflogen wir wild zerrissene<br />

Gebirgsketten mit engen Tälern und tiefzerklüfteten<br />

Schluchten. Es war ein romantischer Ausblick, aber alles war<br />

da unten so öd und grau, ohne Leben, ohne Vegetation: Land<br />

des Todes. Und die Motoren brummten weiter, man hat sich<br />

an ihren „Lärm" schon längst gewöhnt. Znr Verkürzung der<br />

Zeit wird wieder mal etwas zun, Essen und Trinken herumgereicht<br />

und man unterhält sich mit andern Passagieren. Gegen<br />

halb 10 Uhr abends landeten wir auf dem Flugplatz von<br />

Karachi. Auf dem langen Weg zur Stadt begegneten uns die<br />

ersten mit Kamelen bespannten Holzkarren der Inder. Für<br />

die paar Stunden, die verblieben bis zum Weiterflug, wurden<br />

>vir in einem bungalow-Stil-Hotel untergebracht. Aber kaum<br />

eingeschlafen, weckte man uns schon wieder um 02.45.<br />

Die dritte Etappe der Fahrt führte von Karachi über Kalkiitta,<br />

wo ivir wieder für eine Stunde niedergingen. Das Wetter<br />

bis hierher war ziemlich kühl und warme Enropäer-Kleider<br />

leisteten gute Dienste. In Kalkutta änderte sich das. Nachdein<br />

der Silbervogel eine volle Stuiide in der Mittagssonne<br />

der Tropen gestanden, war es in der Kabine erdrückend<br />

schwül. Und die Hast der Reise und der Schlafausfall hatte<br />

jedermann etwas hergenommen. Kurz nach dem Start bin ich<br />

auf dem Sitzplatz eingeschlafen und erst wieder Stunden später<br />

aufgewacht, als wir schon gegen Rangoon flogen. Gegen<br />

Abend bereitete sich in der Ferne ein Gewitter vor, Blitze<br />

zuckten am Horizont durch die Luft und auf einem kleinen<br />

Umweg erreichte das Flugzeug wohlbehalten, mit einiger Verfpätnng,<br />

Don Mnang, das Flugfeld von Bangkok, wo ich<br />

wohlauf, aber doch etwas schlafbedürftig, wieder bekannten<br />

Boden betrat, und von einem dort lebenden Schweizer<br />

Freund abgeholt wurde, tu dessen Hans ich vorläufig Unterkunft<br />

gefunden habe.<br />

So groß ist die Welt, und doch siud die Distanzen heute<br />

so klein geworden. In drei Tagen haben wir die Strecke Amsterdam-Bangkok<br />

von etwas über 11000 kni Länge zurückgelegt<br />

im Flug über Gebiete Europas, Afrikas und Asiens.<br />

Viel schöne und wertvolle Eindrücke und Erlebnisse habe ich<br />

dabei in mich aufgenommen ich konnte sie hier nur in Kürze<br />

streifen. Fast sind es deren zuviel in einer so knappen Zeitspanne,<br />

um sie auch vollauf zu verarbeiten. Es wird für mich<br />

eine unvergeßliche Fahrt bleiben.<br />

Nun habe ich meine Arbeit hier wieder aufgenommen. Es<br />

bleibt nicht zu viel Zeit für andere Beschäftigungen, aber<br />

wenn ich im LaNfe der kommenden Jahre Gelegenheit habe<br />

und sich die Leser des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" dafür interessieren,<br />

werde ich auch über Land, Leute und Leben hier<br />

in Siam mal etwas erzählen. Inzwischen wünsche ich zum<br />

Abschluß dieses Kapitels allen daheim recht fröhliche Weihnachten<br />

und äs'guets niws Jahr. — Dr. Karl Laupper.


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Samstag, den 21. Dezember <strong>1946</strong><br />

76. Jahrgang — -Nr. 161 2. Matt<br />

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V o r a n s c h l a g z u r S t a a t s r e c h n u n g p r o 1 9 4 7<br />

\<br />

der Staatsanleihen betreffend das Dotationskapital der Obwalduer<br />

Kantonalbank müssen nurmehr Fr. 137 500— aufgewendet<br />

werde», da man diese Anleihen zu einem günsti-<br />

Einnahmen an Motorfahrzeug- und Fayrradtaxen. Sie werden<br />

Fr. !>l> 0 000— zur Verfügung, die Gemeinden Fr.. 120 000.—.<br />

feine Fr. 400 OOO.— leisten. Das staatliche Bankinstitut stellt weithin schallendes Gezwitscher in den Dickungen."<br />

jj-- handelt sich um Unterlialtungskosten für die bestehenden An Steuern werden Fr. 88 000.— eingehen. Die Bruttoausgaben<br />

sind auf Fr. 674 000— berechnet.<br />

Bor einer Bretterwand drängen sich viele Männer, und<br />

Das Dachfenster der Welt.<br />

Aullgen (Luftschutzkeller). Für die Eidgenössische Lohn- und<br />

vcrdicnstrr,at;ordnung r rd eine Ausgabe von Fr. 40 000— Der Voranschlag der Spitaloerwaltung betreffend das alte aller Blicke sind anf ein kleine, an die Holzwand befestigtes<br />

SHiiügen. Es kommt darauf an, in welchem Umfange die >>ie- «vital und das Krankenhaus, ist wie gewohnt ausgeglichen,<br />

Papier gerichtet, als könnten sie hinter diesen Zeilen Länder<br />

'rutenschnlen und die AicderholungSkurse zur Durchführung indem ieweilen Fehlbeträge aus dem Reservefonds entnommen<br />

werden. Zeigen sich Rechnungsüberschüsse, so werden diese<br />

sehen nnd als wäre dieses unscheinbare Papier ein offenes<br />

Mangen. Ein bestimmter Entscheid hierüber 'st noch nicht<br />

Dachfenster auf den Traum, auf die Welt hinaus.<br />

gefallen. Immerhin darf konstatiert werden, daß infolge des anderseits wieder in den Reservefonds gelegt.<br />

Für diese Männer, die in vollkommener Einsamkeit leben,<br />

micdeiisschlussrs da? Militärbudget gegenüber dem Vorjahre Betreffend das Budget zum Lotteriefonds muß bemerkt<br />

bedeutet das kleine Stück Papier unendlich viel.<br />

»w »eitere Fr. 20 (XX).- also um >aft die Hälfte, reduziert werden daß die Gewinnanteile zurückgegangen sind, so daß Es ist zwar nur ein Zirkular, das die Delegation des Internationalen<br />

Komitees vom Roten Kreuz in London drucken<br />

'»erben konnte.<br />

man nunmehr mit Fr. 18 000— rechnen kann, die restlos<br />

^ürsorgewesen. Für die Heimkehrer wird die Eidgenossen- wieder für die verschiedenen knltnrellen, gemeinnützigen ließ, uill den deutschen Kriegsgefangenen in Großbritannien<br />

Mft voraussichtlich noch Fr. 10 000.— ausbringen. Die gegenwartige<br />

Uebergangsordnung der Altersfürsorge belastet<br />

den Postverkehr in den- verschiedenen Zonen Deutschland,<br />

wichtige Neuigkeiten zu übermitteln. Es enthält Angaben über<br />

Zwecke ausgegeben werden.<br />

— ungeheuren Wolke dürre Buchenblätter vor sich her treiben<br />

würde so kamen in nnvorstellbarer Zahl Bergfinken von<br />

über die Nachsorschungsversuche durch das Radio, das das<br />

Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Zusammenarbeit<br />

mit dein schweizerischen Radiodienst unternommen hat;<br />

Kleine Zeitung<br />

d n Höhen über Gränichen nach Westen gellogen und zogen<br />

Invasion nordischer Bögel.<br />

über die Nachforschungen in der russischen, der polnischen Zone<br />

und dem Sudetenland; über die Unterstützungen, die den<br />

S 16 Uhr zu ihrem Nächtigungsplatz ln elnem Flchteniungmucks<br />

Immer neue Ankömmlinge gesellten sich zu den ersten<br />

den?? "Zosinqer Tagblatt" berichtet wird, sind durch<br />

n Kretsförster zwischen Hirschthal und Teusenthal im Aar-<br />

Familien der Kriegsgefangenen geleistet werden, so auch über<br />

T nvvs Auf den Zweigen der Buchen, auf denen die Vögel<br />

5hpl t06 n ®°8 cl icharft. in den dortigen Wäldern gesichtet<br />

verschiedene Rechtsfragen.<br />

Anfielen .'aß dichtgedrängt Vogel an Vogel Wo man hmei<br />

n Jy-Qwityologen sind der Sache nachgegangen und haben Äte n chts als Bergfinken, die Lust war erfüllt von einem Alle diese Neuigkeiten würden kaum die Menge bei uns niteressieren.<br />

Aber gerade dieser Umstand zeigt, in welch starkem<br />

sinken -^e. bisher nie dagewesene Invasion nordlicher Zerg- viettausendstimmigen Vogelgezwitscher »,id das sausen der<br />

^ ''"gestellt, die unsere Wälder überfluten.<br />

Kckwinaen war so deutlich zu vernehmen, als ob der Sturm- Maße diese Männer von ihrer Heimat getrennt sind und wie<br />

® erirf U führt darüber au.: „Wir dachten ZUM ' S It ?annenwipfel schütteln würde. Bis IN die Danihiupiit<br />

kreisten die Vogelscharen über dem Nächtifeilster,<br />

durch welches die Kriegsgefangenen sehnsüchtig in die<br />

groß ihr Wissensdurst ist'. Die Genfer Institution ist das Dach-<br />

uzschnab,l. weil seit einiger Zeit auch die munteren Papaunserer<br />

Wälder wieder in kleinen Trüppchen be. uns aunaspla'; und aus dieser Wolke von lebendigen Vogelkörperl. Welt hinausblickeu können und durch das ihnen ein guter<br />

°nÄ'- wir aber da.,» „Im Thal- hinter H.rch hal I! ng.pt tz, halbe Stunde wie große Schnee- Wind oft auch etwas hineinweht, wenn e and) nur ein „offizielles<br />

Zirkular" 17<br />

drr Q?' "bersteigt alles, was wir an Kogelsammlungen ^<br />

^°"ve,z schg„ gesehen haben. Als ob der Sturmwind in Z ' t in ' Ä « # « w » «-<br />

ist.


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Es spricht St. NiklauS, der Freudenspender.<br />

Als treuer Gesandter vom Christkindlein,<br />

Leite ich demnächst mein Tournee ein.<br />

Mit süßen Mandeln und allerlei Nüssen<br />

Komme ich dies Jahr euch zu begrüßen.<br />

Mit Kuchen und Datteln und schönen Feigen<br />

Möchte ich euch meine Güte bezeugen.<br />

Doch die großen, so herrlichen Chokoladen,<br />

Mit denen sich jedermann gern möcht erlaben<br />

Die bleiben noch weiterhin reserviert,<br />

Denn so hat das Christkind es selber diktiert.<br />

Doch merkt's euch! — Am 9. Dezembertage<br />

Hat es ein Ende mit dieser Plage.<br />

Ein Meer von Chocolat-Süßigkeiten<br />

Wird sich vor euren Augen ausbreiten.<br />

Drum keine Bedenken! — Besichtigt nur<br />

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\\\ ßH1' Ein« Weihnachtsskiiae von K. Läubli<br />

Vor etwa fünfzig Jahren war es, in einem kleinen<br />

Städtchen auf dem Lande, und Heiliger Abend.<br />

Auf Dächer und Oassen fiel der erste Schnee und<br />

hüllte alles Land in ein weißes Kleid — so recht Weihnachtsstimmung<br />

verbreitend. Der Marktplatz und die<br />

Gassen waren menschenleer, die Leute waren daheim<br />

in ihren warmen Stuben und feierten den Heiligen<br />

Abend im Familienkreise. Ueberall glitzerte durch die<br />

Gardinen Kerzenschimmer. Vom Kirchturm her verhallten<br />

die letzten Schläge der alten Turmuhr, die<br />

achte Abendstunde verkündend.<br />

Da trat aus einem stattlichen Hause am Torweg<br />

ein Mann, schlug den Kapuzenmantel über seine Gestalt,<br />

sich damit fest einhüllend. Der Weg führte den.<br />

einsamen Wanderer an der alten Schmiede mit dem<br />

angebauten Wohnhaus vorbei. Auch hier wurde dei<br />

Christbaum angezündet. Die Stube lag zu ebener<br />

Erde. Er blieb stehen und guckte neugierig und unbemerkt<br />

in die Stube. Da hörte er Schritte hinter sich.<br />

Ein'Mann in Militäruniform grüßte den Dastehenden<br />

freundlich und trat in das Haus. Es war der älteste<br />

Sohn der Schmiedfamilie, der auf Weihnachten in Urlaub<br />

durfte. . ..<br />

Der Lauscher, man nannte ihn nur den Hansjörg,<br />

dankte und zog beschämt von dannen.<br />

»Wie vornehm der tut und ist doch hinten und<br />

vornen nichts mit ihm«, murmelte er in sich hinein.<br />

»Aber die müssen halt ihre Weihnachten haben, mit<br />

ihrem Stall voll Kindern, und haben es doch auch<br />

nicht leicht. Und wie der Alte angefangen hat« —<br />

ging es ihm durch den Kopf — »mit einem Amboß,<br />

drei Hämmern und zwei Zangen und etwas altem<br />

Eisen, das war alles. Kein Ziegel auf dem Dach war<br />

ihr eigen. Und jetzt ist's ein schönes Geschäft und<br />

dazu noch Schuldenfrei. Mein Vater hat ibm das<br />

Geld vorgestreckt — und ich, sein Sohn, bin in<br />

Schulden geraten, obschon er den letzten Rappen zurückbezahlt<br />

hat. Solch arme Schlucker haben immer<br />

mehr Glück als Verstand.«<br />

Von solch neidischen Gedanken erfüllt, schlenderte<br />

er seufzend seines Weges.<br />

Ach was! Weg mit den trübseligen Gedanken —<br />

immer lustig und fidel — man lebt ja nur einmal auf<br />

dieser Welt. Vor dem Wirtshaus zum »Kranz« außerhalb<br />

des Städtchens stand er still, schüttelte den<br />

Schnee von seiner Kleidung und trat in die Vt'irtsstube,<br />

die aber finster und leer war.<br />

»He, Wirtschaft!«, rief der Gast.<br />

Da erschien ein verschüchtertes Mädchen mit<br />

einem Petrollämpchen, grüßte nur kurz und zündete<br />

den Docht an.<br />

»Was ist denn mit euch? Kein Mensch da? Wo<br />

ist der Kranzwirt? Heute wollen wir lustig sein,<br />

bring einen halben Roten!«<br />

Das Mädchen brachte das Verlangte und sagte:<br />

»Mein Vater ist oben bei der Mutter, sie ist nicht<br />

wohl?«<br />

»Hat sie ihren »Zustand«?«<br />

Das Mädchen nickte finster.<br />

»So geh hinüber und hol den langen Heini, wir<br />

wollen spielen!«<br />

Das Wirtshaus zum »Kranz« war nämlich eine<br />

Art Stammlokal einiger Mitglieder der Liedertafel,<br />

wie sich der Gesangverein des kleinen Städtchens<br />

nobel nannte. Er, Hansjörg, war dessen Präsident<br />

und ein guter Sänger. Auch im Kegelklub und im<br />

Arbeiterverein spielte er eine wichtige Rolle. Hier<br />

kamen sie alle Wochen zweimal zum Spielen zusammen<br />

und tranken manchmal mehr, als ihnen gut tat.<br />

Das Mädchen entfernte sich, den Auftrag auszuführen.<br />

— Hansjörg schenkte sich ein, aber der Rote<br />

wollte ihm heute gar nicht munden.<br />

»Er hat halt nichts rechtes mehr im Keller — und<br />

wie trübselig sieht es aus in der Stube! Ja, ja, es geht<br />

bergab mit ihm Kein Wunder er trinkt uud sie<br />

schüttet's auch nicht in die Schuhe Daher ihr •>'/»<br />

stand* ...«<br />

Wenn man aber auch so eine Frau hat' Nachdenklich<br />

schaute es auf seinen Roten vor sich und<br />

dachte — wie wäre es, wenn seine Annelise eine<br />

Trunkenboldin wäre? Und so spann er weiter<br />

wie müßte es ihr sein, wenn er so ein verwahrlostes<br />

Aussehen bekäme wie der Kranzwirt - Es schüttelte<br />

ihn bei diesem Gedanken.<br />

Unterdessen kam das Jüngferli zurück und berichtete:<br />

heute sei Weihnachten, ihr Mann müsse<br />

daheim bleiben.<br />

Da trat ein zweiter Gast in die Stube mit einem<br />

ungepflegten Bart im klobigen Gesicht und setzte<br />

sich zu Hansjörg<br />

»So«, sagte dieser, »hat dich deine Alte fortgelassen?<br />

Den langen Heini läfit seine Christine nicht<br />

fort.«<br />

.<br />

»Ha!«, prahlte der Bartige mit seinen roten, st><br />

. . . . , •, . l-u- lachenden<br />

Augen, »hat keine Not bei mir! Ich habe ihr<br />

den Mann gezeigt. Meinst du. man wird wegen<br />

Weihnachten zu Hause hocken urd i \o einer Frau Ge-<br />

heul und frommes Getue anhören?«<br />

Hansjörg zuckte ein wenig zusammen bei der<br />

rohen Rede seines Gesangskellegen. Dann sagte er<br />

laut: »Nun, da trink, Bruder' Der Wirt muß seine<br />

Prau hüten; da müssen wir halt allein spielen — ein<br />

langweiliges W». Aber es ist doch besser als dabeim.<br />

wo einem die Langeweile aus allen Ecken angähnt.«<br />

Aber das Spiel war ihm bald zuwider, er «P' 1 " 1 '<br />

schlecht; es gingen ihm allerlei<br />

durch den<br />

Kopf: der Wirt und die Wirtin, die Schmieds und >>>n<br />

Weihnachtsfeier, seine einsame, sanfte Annelise, seine<br />

Kinder, seine Schulden, der rohe Qesell ihm geg cn '<br />

über, der seine Frau mißhandelte. Hansjörg verlor,<br />

der Wein schmeckte sauer, die Stube kalt und düstei<br />

Er warf die Karten hin, ließ seinen Roten stehen und<br />

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verließ das Lokal, von seinem Mitspieler verlacht. Er<br />

kam wieder an der Schmiede vorbei. Gesang und<br />

Geigentöne drangen auf die Straße, wo der immer<br />

noch einsam« Wanderer lauschend stille stand. —<br />

Hansjörg liebte Gesang und Musik sehr, er konnte<br />

wohl unterscheiden zwischen falschen und reinen Tönen.<br />

Dieser Choral, mehrstimmig und rein gesungen,<br />

mit der Violine begleitet, gefiel ihm so gut, daß er<br />

wie gebaneit stehen blieb, trotzdem die weißen Schneeflocken<br />

immer dichter wirbelten. Er sah Vater und<br />

Mutter am Tische vor dem brennenden Baum, ringsherum<br />

die ganze Familie im Sonntagsstaat, alle andächtig.<br />

mit glänzenden Augen, und sangen aus voller<br />

Brust: »Vom Himmel hoch ...«<br />

Als der Gesang zu Ende war, schlug der Hausvater<br />

die große Bibel auf und las mit deutlicher<br />

Stimme daraus; er hörte die Worte nicht, verstand sie<br />

aber gleichwohl. Er wartete noch den Schlußgesang<br />

ab, und der erscholl wiederum so schön und kunstvoll,<br />

daß es dem Liedertafelpräsidenten ganz weich<br />

ums Herz wurde, und unwillkürlich stimmte er ieise<br />

ein in den Chor: »Ehre sei Gott in der Höhe...!"<br />

Dann sah er, wie die Gaben verteilt wurden, schöne,<br />

nützliche Dinge kamen zum Vorschein, Kleider und<br />

Schulsachen, und jedes bedankte sich gar artig. Auch<br />

ein armes Mädchen aus dem Armenhaus wurde beschenkt<br />

mit einer warmen Jacke und Backwerk, und<br />

sein blödes Gesicht glänzte vor Glück und I ieude.<br />

Hansjörg wurde es ganz eigen zu Mute, und es war<br />

ihm, als hörte er von ferne Engelsgesang. Wenn er<br />

an die Art dachte, wie es daheim in seinem Hause gegangen:<br />

so laut und doch so frostig, so weltlich, so<br />

unfroh, so reich und doch so unzufrieden. Er schlich<br />

langsam und gedankenvoll die Gasse hinab. Vor<br />

seinem Hause blieb er stehen. Die Lampe brannte<br />

noch, sonst war es stille im Hause, die Kinder waren<br />

zu Bett gebracht. Seine Frau saß allein, über ein<br />

Buch gebeugt, in der Stube. Weinte sie? oder meinte<br />

er es nur?<br />

Er ging weiter, er mußte mit sich in die Stille,<br />

sein Gemüt zu beruhigen. Es hatte zu schneien aufgehört.<br />

Der Himmel war klar, die Sterne schimmerten,<br />

und allmählich klärten sich auch seine Gedanken, die<br />

kalte Luft stärkte seinen Willen. Jetzt schlug er sich<br />

auf den Kopf und sagte fast laut zu sich: »Nein —<br />

so kann und darf es nicht mehr weitergehen — es<br />

muß anders werden!!« Wie Schuppen fiel es von seinen<br />

Augen. War er denn blind gewesen all die Jahre<br />

hindurch? Sah er nicht die Vorzüge seiner lieben,<br />

sanften Annelise, wie sie sich grämte und sorgte und<br />

litt? Mit einem festen, befreienden Entschluß zur<br />

Umkehr von seinem bisherigen Leben trat er den<br />

Heimweg an und betrat mit leisen Schritten sein Haus.<br />

Er hörte drinnen in der Stube seinen Buben, wie er<br />

in begeisternden Worten von der Christbaumfeier bei<br />

Schmieds erzählte.<br />

Er hatte alles von draußen beobachtet und gehört.<br />

jetzt ergriff er die Türklinke und trat in die Stube.<br />

Mutter und Sohn fuhren erschrocken zusammen. Der<br />

Knabe machte Miene, sich zu verstecken, und die Mut-<br />

ter legte schützend den einen Arm um das Haupt des<br />

Kindes, den andern auf das Gebetbuch, das vor ihr<br />

auf dem Tische lag. Sie schaute ihren Mann mit<br />

ängstlichen Augen an, in denen noch die Spuren von<br />

Tränen sichtbar Waren.<br />

»Du kommst schon zurück?«, fragte sie tonlos.<br />

»Ja, Anneliese, du hast recht gehabt, es ist kein<br />

Vergnügen, am Weihnachtsabend auszugehen.«<br />

Er blickte auf den Knaben, aber die Mutter verteidigte<br />

ihn, indem sie sagte, wie er durch die Stille<br />

der Nacht den Gesang und die Musik gehört habe,<br />

da habe es ihm keine Ruhe gelassen in seinem Bett. Er<br />

habe gebittet und gebettelt, bis ich ihm erlaubt habe,<br />

hinzugehen und zu horchen. »Du weißt ja, er ist vernarrt<br />

in die Musik wie du.« Sie versuchte zu lächeln.<br />

»Nun, hat es dir gefallen, Wilhelm?«, fragte der<br />

Vater und zog den blonden Lockenkopf zu sich.<br />

Dem leuchteten die Augen, als er sagte: »Oh —<br />

und wie! Ach, so eine schöne Christfeier! Wenn wir<br />

doch auch so eine hätten!«<br />

Der Vater nickte freundlich, und Wilhelm fuhr<br />

fröhlich fort: »Und wißt ihr, wir könnten das auch<br />

so machen, wir singen so gut wie sie, wenn wir auch<br />

nicht so viele sind und ich noch lange nicht geigen<br />

kann, ich werde es aber noch lernen. Wollen wir probieren?<br />

Ich singe die erste Stimme, Mutter die zweite<br />

und Ihr, Vater, den Baß, gelt?«<br />

Und wirklich, Wilhelm stimmte mit seiner rein<br />

tönenden Stimme den Choral an: »Vom Himmel hoch,<br />

da komm ich her!« Der Vater fiel bei der zweiten<br />

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heute abend kommt der .Heiland zu uns! Auf den Gräbern<br />

der Märtyrer wird er „geboren". Lichtglanz Gottes umstrahlt<br />

die Beterscharen, die anbetend hinknien und ihre<br />

Gaben bringen. Die Chöre jubeln den englichen Hochgesang.<br />

Dann werden in Bethlehem Kerzen angezündet. Der Mensch<br />

ist das Wachs. Und Jesus die Flamme. Bon der Liebe des<br />

Herrn entzündet, eilen dieie Lichter durch die Nacht in ihre<br />

Ztuben und »amniern. Am Morgen erwacht über der Welt<br />

der neue Tag: Weihnachtsfest: Friede den Menschen, die<br />

eines guten Willens find!<br />

Ob die Menschen begreifen, was jenes Sätzlein ini Johannesevangelium<br />

bedeutet: „Und das Wort ist Fleisch geworden<br />

und hat unter uns gewohnt"? Jenes „Wort", das ist<br />

und war und sein wird. Jenes „Wort", durch das alles gemacht<br />

worden ist, von dem, was besteht. Himmel und Erde,<br />

Tiere und Menschen, Wissenschaft und Gerechtigkeit. Das<br />

Ewige geht so oft den Augenblicksmenschen ab. In der Herberge<br />

ist kein Raum für Innerlichkeit und Besinnung. Oder<br />

gar für die Liebe.<br />

Doch ist . reine, lieilige Liebe, was unter uns wohnt,<br />

Liebe im Uebermaß, Liebe ohne Grenzen, Liebe wie hell<br />

loderndes Feuer, Liebe, wie eine Macht, die die Welt erneuert.<br />

Es müßten aber die Menschen, wenn die Liebe bleiben<br />

soll, Zeit haben, Raum haben für ihre Wahrheit und einfach<br />

hinsitzen in einen Kirchenbank oder an eine Krippe, und das<br />

Meßbuch der Stirchc in die Hand nehmen und alle Worte der<br />

drei Weihnacht, messen durchbeten und betrachten. Sie müssten<br />

nidjt nur dein Scheine nach, sondern in der Wirklichkeit „die<br />

Ankunft der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Erlösers<br />

Jesus Christus" erwarten und wie ein Rahmen werden für<br />

jenes herrliche Christusbild, das die Liturgie am Weihnachtstage<br />

vom Sohn des ewigen Vaters entwirft. Dann würden<br />

sie ein Kind finden, dem der Himmel Heimat und die Erde<br />

Stroh und Grippe ist, aber noch mehr ein Kind, das Brüder<br />

und Schwestern für den Bater sucht, und dessen Liebe wie<br />

glimmender Docht ist und wie verzehrendes Feuer.<br />

Sie müßten dann jenen Tausch erfassen, von dein das<br />

Stillgebet der Mitternachtsmesse redet, der uns gleichförmig<br />

macht mit dem, in dem unsere Natur mit der seinen vereint<br />

wird.<br />

Ist nicht die Kirche vielen Christen ein fremde Welt geworden?<br />

Söhne und Töchter haste« an der Mutter vorbei,<br />

die das jtind aus ihrem Schoße trägt und die es hüllt in das<br />

Kleid der Psalmen und Gebete. Sie gibt ihm warm mit ihren<br />

Liedern, sie öffnet es der Welt mit ihren Lesungen, sie führt<br />

die Scharen mit Vertrauen zum Kinde in ihren Gebeten.<br />

Aber „Jerusaleni" und selbst das auserwählte „Bethlehem"<br />

sind überfüllt und beschäftigt mit Karten und Marken, mit<br />

Arbeit und Hochkonjunktur, mit Politik und Unterhaltung, so<br />

daß es eigentlich wenige sind, der kleinere Teil selbst des<br />

gläubigen Volkes, das sich vom Lichtglanz Gottes erfüllen<br />

'"'MM<br />

Ü<br />

Darum kann jenes Licht des sleischgewordenen Wortes, das<br />

uns Menschen überstrahlt, nicht wie es sollte, in den Werken<br />

der Menschen widerstrahlen. Weihnachten kann sich nicht erfüllen,<br />

bleibt unerfüllt, trotz manchem guten Gedanken, wenn<br />

es nicht den Menschen von Innen erfassen kann.<br />

„Allen, die ihn aufnahmen, denen gab er Macht, Kinder<br />

Gottes zu werden." Wäre doch der Mensch und die Welt eine<br />

Schale, aus der alles Fremde weggewischt, alles Ueberflüssige<br />

abgeblasen, alles Unnütze beseitigt würde, damit sie Raum<br />

wäre für den Heiland der Liebe. Dann würde Christus über<br />

uns herrschen. Dann würde der Lichtglanz Gottes die irdische<br />

Welt der Menschen überstrahlen und die Freude der Kirche<br />

wäre die helle Wahrheit der Welt: „Frohlocke laut, Tochter<br />

Sion, juble Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu<br />

dir, der Heilige, der Welterlöser!"<br />

Wer es fassen kann, lese aus dem Hebräerbrief das Gottesbild<br />

des Menschensohnes. Die Kirche bietet es in der Epistel<br />

der 3 Weihnachtsmesse. Wer dieses Christusbild sich zu eigen<br />

macht — und es wäre so gut, wenn es keinem unserer katholischen<br />

Männer fremd wäre —, der kennt das Gesetz der Gerechtigkeit<br />

in der Wirtschaft, der weiß um die Pflicht der Liebe<br />

in der Familie, der steht ein für die Rechte Gottes und der<br />

Kirche im öffentlichen Leben, der weiß um Recht und Anspruch<br />

Gottes auf den Menschen. Denn dieser Christus, den wir empfangen,<br />

ist der „Abglanz seiner Glorie, das Ebenbild seines<br />

Wesens. Er trägt das Weltall durch seine Macht; er ist Erlöser<br />

und Richter über jedes Geschehen. Anbeten werden ihn<br />

alle Engel, und sein Thron steht immer und ewig; er hat ja<br />

die Erde gegründet und das Werk seiner Hände sind die<br />

Himmel. Er bleibt in Ewigkeit, wenn alles andere vergeht."<br />

(Hebr. 1, 8 ff.)<br />

Darum beginnt die neue Zeitrechnung am Tage von Bethlehem<br />

und die neue Welt von der Geburt Christi auf den Altären<br />

und von der Wiedergeburt Christi in den Herzen.<br />

Lassen wir aus den Quellen unseres Glaubens die wahren<br />

Weihnachtsfreuden einströmen ins Herz — doch sorgen wir<br />

auch dafür, daß Raum ist in unserem „Bethlehem" — Raum<br />

für die wahre Gerechtigkeit und Liebe, welche ist Christes, der<br />

Herr! +<br />

Michels Brautschau 19<br />

von Jeremias Gotthelf.<br />

dachte nicht etwa: »Mädchen hin, Mädchen her! , sondern<br />

er dachte gar nicht an sie, steuerte den Kegeln zu, ah<<br />

wenn er extra deswegen gekommen wäre. Er war mitten im<br />

ehe er an die Mädchen dachte, und wann er binter sicy<br />

!°gen hörte: „Potz, lucget doch, wie der Knnbelbauer Schma z<br />

"u Arme hat!" so waren ihm dies Töne, über welchen er die<br />

g»nze Welt vergaß.<br />

.„u i uL'ionncnci, du hu uu» " ......<br />

A,.v°ren, nicht ganz aus den Augen verloren bemerkte<br />

Wdcheuköpfe. welche zuweilen an eine», Fenster des Wirts<br />

Z°uses erschienen nnd verschwanden, zog daraus den Sch utz,<br />

' Bestellten seien bereits da. Cr dachte, sie vorlauf».und<br />

-ognlto in Augenschein zu nehmen, könne nicht schn '<br />

gj U ! lebte sich zu einem halben Schoppen »n >?ie<br />

-'Maßen hinter einen, SckwPven und gefielen Sami b un^<br />

°nbar : r. „icht bald gesehen, uno<br />

sten\> n^", aber nicht zu hossärtig und nicht nach der<br />

ljattpu ' Illrs ' so vom rechten Bauernschlag. .<br />

S«mf, f,e Michel der Beschreibung nach erkannt ode , ^<br />

ö)el r,„ r" 1 ' Erkundigungen eingezogen. Saun ), ! .<br />

beobachteten. Bald eine, bald die andere, streckte den »°P,<br />

5 senster.<br />

Macbt er noch?" fragt die eine. „Glanbs", sagte die andere<br />

ersteht am gleichen Ort wie ein Oelgötz!" „Mir erleibet/",<br />

saqt die eine. „Mir auch", antwortete die andere.<br />

Wär doch nicht gerne dr Narr im Spiel!" bemerkte eine.<br />

"m! nnd) nicht" sagte die andere. „Weißt was, geh unter die<br />

--u« ?* er tan." ®.<br />

du'" sagt die andere, „ich mag nicht, was frag ich ch 1<br />

einem Löhl nach! Wenn er nicht bald kommt, so hul^ »ch weiters.<br />

3 "<br />

uü öppe lang möchte ich auch nicht warten aber z her<br />

nickt" sagte die andere. Sami wollte sich mit<br />

L n in ein Gespräch einlassen, so gleichsam ihnen die Lang^<br />

rl\Ltrpifmt aber sie fertigten ihn kurz ab, sie mußten stch<br />

z " " ° » ° d°° R°ch.° 1«,<br />

r •/ Lr fpinpit Vlatz nicht schon eingenommen stnde, snh-<br />

^'mit ibren Glossen fort, als ob Sami nicht da sei, welche<br />

^/w?rden als eine unter die Türe sich gestellt, die<br />

andere zum Fenster aus die Wirkung beobachtet und Michel<br />

der gleiche Oelgötz geblieben war. ^ •<br />

^ie Stimmung wurde so gefährlich, daß San»» es geraten<br />

a i t d r s s a t t s a t<br />

rr\J u t « f<br />

J<br />

Michel"'Igleich, sobald ich fertig bin. Sollen<br />

, «- j //<br />

n , j e m a n d mit<br />

i 6 Ä » Ä f» "M « - -<br />

Himmel scheine, ließ sich nicht abfertigen. Michel mußte vom<br />

Kegeln lassen, wodurch seine Stimmung ebensowenig holdselig<br />

ward als die eines Kindes, welchem man ein liebes<br />

Spielzeug aus den Händen reißt.<br />

Anni hatte ihm eingeschärft, daß er eine apartige Stube<br />

verlange, damit nicht alle Leute sehen könnten, wie er ihnen<br />

aufwarten lasse, und was sie zusammen zu brichten hätten.<br />

Aber an das dachte Michel jetzt nicht, er dachte bloß daran,<br />

was das für ein verfluchter Zwang sei, daß er jetzt in die<br />

Stube müsse. Er wollte, er hätte von allem nichts gehört,<br />

könnte kegeln nach Belieben; zudem war er noch verlegen.<br />

Was sollte er sagen und wie tun? Es ist nichts, was so dumm<br />

macht als Verlegenheit, und darauf gründete sich hauptsächlich<br />

die Berühmtheit des berühmten Talleyrand, daß er nie verlegen<br />

ward, daher allezeit die passende Miene und das rechte<br />

Wort bei der Hand hatte.<br />

Michel stolperte zum Tische, wo die Mädchen erwartungsvoll<br />

wieder saßen, setzte sich ohne alle Umstände und einleitende<br />

Redensarten zum Tische, als sei er eben erst da weggegangen.<br />

Er sagte nicht einmal: „Mit Verlaub, es macht heiß<br />

heute, ihr werdet auch brav geschwitzt haben?"<br />

Er rief nach einem Maß Wein und sagte zu den Mädchen:<br />

„Es wird euch düchen, ihr möchtet auch was esseu?" Oh, sie<br />

hätten da nichts zu befehlen, sagte Bäbi, sie düchs, sie möchten<br />

ein wenig an Schatten. „Ihr werdet doch vom Hühnersädel<br />

sein?" fragte Michel halb erschrocken. „Wo wollten wir<br />

sonst her sein?" fragte Eisi.<br />

(Fortsetzung folgt!)


N a c h d e r D c z e m b e r s c f s i o n i n B e r n<br />

... „ .Ns stWfltrtPtr im G-g.nt.il an nn der unteren NN...-N Grenze einer l<br />

| Die Diskussion über ein bereits in der zweiten Sesstonswoche<br />

aufgegriffenes Thema, die Begutachtung der sozmUstiden<br />

Stellen des Auslandes aufho , dritten<br />

Ernährung. „Wir Sohlen darauf, ß ^^.^j^gjerschen<br />

Initiative „Wirtschaftsreform und Rechte der Arbeit, ten des Krieges zu betrachten denen man ar ch ^ ^<br />

führte<br />

Nachkrigesjahr den Brotkorb hohe ) g Zuteilungen auf<br />

der Nationalrat<br />

fpruchen nicht mehr, als daß wir be, ö<br />

zu Anfang der dritten Sessionswoche fort. Der Zürcher Freisinnige<br />

Häberlin und der Wallifer Konservative Favre vertraten<br />

den Standpunkt der Kommissionsmehrheit die mit dem<br />

Bundesrat die Initiative dem Volk zur Verwerfung empfehlen<br />

will. Die Annahme der Initiative — die ein Gegenstück<br />

zu dem am 8. Dezember <strong>1946</strong> so wuchtig verworfenen Volksbegehren<br />

des Landesrings „Recht auf Arbeit darstellt aber<br />

in der Wirkung noch erheblich weiter geht — wurde nicht: ßtoj<br />

den Affekt zu einer Umwälzung unserer Wirtschaft m<br />

sozialistischen Sinne bedeuten, sondern auch dl« Politische und<br />

föderative Organisation unseres Landes recht radikal angreifen.<br />

Die Initiative will den Wortlaut ihrer Begehre<br />

nicht nur neben, sondern anstelle der Handels- und Gewerbefreiheit<br />

in die Bundesverfassung einfügen, ^enthalt<br />

eine Wirtschaftsordnung nach dem Rezept des sozialistischen<br />

Programmes „Neue Schweiz" vom Dezember 1942- Namens<br />

der Sozialdemokraten stellt Leuenberger (Zürich den Antrag<br />

auf Rückweisung au den Bundesrat, damit deeremenue<br />

Botschaft ausarbeite und nicht nur die sozialistische Partei,<br />

sondern auch den (roten) Gewerkschaftsbund als ^nitian en<br />

aufführe. Dem widersetzte sich Bundesrat Stampft! energisch.<br />

;ah<br />

1947 sein. Anderseits wäre dringend zu wünschen, es konnt<br />

über die Wirtschaftsartikel noch vor der Altersversicherung<br />

abgestimmt werden. Denn bevor man über die Uebernahme<br />

erheblicher finanzieller Lasten auf Wirtschaft und Staat beschließt,<br />

sollte man wissen, ob durch die Wirtsch^tsartikel<br />

einzelnen Wirtschaftszweigen auch ewige materielle Sicherhe t<br />

gewährleistet werden kann. Daran hatte besonders der Bauernstand<br />

ein wesentliches Interesse.<br />

^m weiteren Wochenverlauf bewältigte der Nationalrat<br />

eine ganze Reihe von Geschäften, auf die hier nicht weiter emgetreten<br />

werden kann. Der Bericht würde sonst die ganze Zeitung<br />

füllen. Der Rat erledigte die Differenzen m der Vorlage<br />

über die Altersversicherung in der Hauptsache in Zustimmung<br />

zum Ständerat, mußte sich auch noch mit ben Dtnetcnscn betm<br />

Budget befassen und genehmigte das neue Verwaltungsreglement<br />

der Armee, den Geschäftsbericht 1945/4P» der Alkoholverwaltung<br />

und die Vorlage über die Forderung der Atomforschung.<br />

Am Donnerstag gab Bundesrat St ampfli in Beantwortuna<br />

einer Interpellation interessante Ausschlüsse über<br />

unsere V e r s o r g u n g s l a g e. Die Alliierten meinen anscheinend<br />

immer noch, wir befänden uns in einer bevorzugten<br />

Zwatwn Das ist nicht der Fall, wie unser »olvwirschaftsminister<br />

an Hand genauer Zahlen nachweist. Wir bewegen<br />

O b w a i d e n<br />

Die Sektionen des Christlichen Holz- und Bauarbeiterverbaudes<br />

Obwalden (Kantonalverband) haben diesen Herbst<br />

einen S ch r e i n e r k n r s durchgeführt, der von 22 ^nter«<br />

essenten, Schreinern und Lehrlingen, zur vollsten Zufriedenheit<br />

besucht wurde. Leider mußte das Kursprogramm wegen<br />

großer Arbeitsüberlastung im Schreinergewerbe stark reduiert<br />

werden, so daß wir uns mit nnr 5 Halbtagen begnügen<br />

mußten Die Hauptsache aber war, daß dte Kursteilnehmer<br />

voll und ganz befriedigt waren und das Gebotene feinen<br />

Erfolg hatte Das Organisationskomitee wie auch dte Kursleiter<br />

scheuten keine Mühe, um den Kurs reichhaltig und<br />

lehrreich zn gestalten. Es gebührt allen Kursleitern ganz beonders<br />

den Herren I o e I m s e l d und F e r d. H a f n e r,<br />

für ihre vielen Bemühungen und für die uns von ihnen ztir<br />

Verfügung gestellten Werkstätten, der herzlichste Dank Auch<br />

vielen Dank dem Herrn Oberförster W. Omlin der den<br />

Kurs mit einer Waldexkursion eröffnete und viele mteressante<br />

Aufklärungen gab: über die Qualität des Holze.', dessen<br />

Sckiädlinge und ihre Bekämpfung und über dte verschiedenen<br />

Holzarten Auch Dank den .Herren Läub lr und L er ch,<br />

welche über Werkzeugrüsten und den richtigen Gebrauch der<br />

Schutzvorrichtungen orientierten. Wir hoffen bestimmt w<br />

nächstbester Gelegenheit wieder m diesem Smne eineni diesbezüglichen<br />

Kurs durchführen zu können. Ä..E.<br />

tarnen (Eing.) Am Nenjahrstäg feiert der Neupriester,<br />

Sarnen. » ><br />

Mitglieder vom Besuch der Proben ferngehalten; jeder weiß,<br />

jeder hat in sich das Gefühl, „mich brattchts, denn nur so<br />

gibts etwas Rechtes und Ganzes". Für jeden Verein ist der<br />

gute Erfolg einer Aufführung eine Genugtuung, aber auch<br />

ein Ansporn für weitere Tätigkeit und zwar nicht nur für<br />

die Jungen zum Ausharren, auch für die Alten zum „nu<br />

ä chli bliibä!" und wohl auch eine Sympathiebezeiguug gegenüber<br />

der nimmermüden Hand des Dirigenten. — Die<br />

Schwander Musikanten haben ein großes Dankes- und Ehrgefühl<br />

gegenüber ihrem Herrn Direktor. Er ist in dieser<br />

Eigenschaften unbestritten derjenige, welcher die Stärken und<br />

Schwächen im musikalischen Leben dort kennt und so zu behandeln<br />

weiß, daß doch immer ein merklicher Fortschritt verzeichnet<br />

werden kann. Wir möchten nun aber doch nicht von<br />

mehr oder weniger internen Bereinssachen plaudern, sondern<br />

nur den Standpunkt vertreten, daß gute und aufrichtige<br />

Kameradschaft neben Autoritätsgefühl, verbunden mit allsei-<br />

, j. „, . r • i. f\i\Y fiTtPlTPT l tigern guten CjUlcIl Willen iWlUvU das UU5 zustande qU]UIiIUU bringen, Ullliyui, was IUU-i» die "It freund- | ItUIlU-<br />

Sarnen. (Eing.) Am Neuiahrvtags ^ ^ . ' lichen SRptiirhur Besucher iinfprpS unseres ©nmprtpS Konzertes am nm nächsten nfirfiffptt Sonntagnach-<br />

Knnntsinrtnrfis<br />

S S S m m * - --°nd»°° «w. ....<br />

hiesigen U - Harnionie" die an Allerheiligen erstmals Kägiswll. Am Freitagabend brach im Do Dachstock des Lügengebäudes<br />

aebäudes der Pctrkettqrie Varketterie Durrer Dürrer AG. AK. ein Brand aus,' der<br />

w Anlaß S°rn°n lting »-°,i°nm» sin- str Soli. So». Chor und nnd<br />

Orchester »« J-Iep» H°»dn ,»I Wiederholung.<br />

großen Schaden anrichtete. Der Dachstock ist vollständig ausgebrannt;<br />

auch die großen Vorräte, die int Erdgeschoß untergebracht<br />

waren, erlitten durch Feuer und Wasser großen<br />

Schwendi/Sarn,n. ,.> Me «°-.»,->«>° d»<br />

« f Ä Son-<br />

Schaden.<br />

Melchthal. Hier starb am letzten Sonntag, den 22. Dez.,<br />

»enberg soll.nijt gj«<br />

^gen» Frau Emma Huwyler-vou Moos im Alter von 72<br />

stöbern damals sehr zahlreich erschienenen nnd anerkennen-<br />

Jahren. Die toeitherum bekannte und tüchtige Geschäftsfrau<br />

hl. Messe zu gehen. So oft ich am Morgen des v^1'' ! ni<br />

sah ich so viele Schüler auf den» Schulweg in r; c hjx<br />

tummeln. Vielfach ist das Schwänzen der Kmder ' '<br />

Gleichgültigkeit in Religion und Ehristentum im ^<br />

zurückzuführen. Wie die Eltern so die Minder, f* 9 stjj c j|t<br />

Sorge» vor Gott hin und nic()t auf die Straßen. >°<br />

vermag uns die Stimmung zu geben. daS tägliche ^<br />

zu tragen. Es braucht nur guten Willen, die Miudn z<br />

lichen Besuch der hl. Messe anzuhalten. Es / ochsen<br />

Segen gereichen, und tvenn die minder ei»s> ©ptt<br />

sind, werden sie euch dankbar begegnen und selbe«<br />

stetssort verbunden bleiben bis ans Lebensende.<br />

W c h M e M s W Sarnen Jots nnd T M lt)<br />

Anstelle von Weihnacht? und Neujahrskarten sie<br />

Nachstehenden eine ».abe an die Bedürfnisse °er<br />

juppenaustalt Tarnen Dorf und Wilen.<br />

Frauenkloster St. Andreas, Barnen<br />

Ungenannt<br />

Louis Ehrli u. (Sie., Buchdruckerei, Tarnen<br />

I. und M. Gasser-Jmfeld, Verwalter, Tarnen<br />

MM .Hälfte für Wilen und Sarnen<br />

Total<br />

110'


O b w a l d n e r<br />

, ^..„elte sich am Montag, den 23. Dezember <strong>1946</strong>, unter<br />

Norsitz des Vizepräsidenten, Kantonsrat Albert von<br />

den'/,her Kantonsratspräsident war entschuldigt abwe-<br />

>f.i Festsetzung der Teuerungszulagen an die Staatslallten<br />

und zur Beratung des Voranschlages für den<br />

attgeft e ; mah niiß von Alters- bzw. Witwen- oder Waisenrenten gelangen<br />

Ratsherren abwesend.)<br />

' von 5 Jahren für die Beanspruchung der Ehepaar-Altersrenten<br />

fallen gelassen wurde. Endlich wurde bei dieser Ge-<br />

Bei der Beratung der „Steuern, Gewinnanteile und so<br />

weiter" vernahm man von Polizeidirektor Leo Spichtig, daß legenheit die Uebergangsordnung soweit als möglich den Bej<br />

stiinmungen des Gesetzesentwurfes über die Alters- und<br />

die Beiträge der Feuerversicherungsgesellschaften an das<br />

Löschwesen durch Abschließen eines neuen Vertrages (gültig ! Hinterlafsenenversichernng angepaßt, um auf diese Weise den<br />

bis 1950) uni 5000 Franken erhöht werden konnten. Kantonsrat<br />

Müller rügt den Vertragsabschluß; die Regierung Genehmigung durch das Schweizervolk, in Kraft treten wird,<br />

! Uebergang zur Versicherung, die am 1. Januar 1948, nach der<br />

hätte eine Vorlage über eine kantonale Feuerversicherungsanstatt<br />

diesen Herbst vorlegen sollen. Polizeidirektor Spichtig Des weitern machen wir darauf aufmerksam, daß mit dem<br />

zu erleichtern.<br />

entgegnet, w.. .. .... daß°ein Fachmann beauftragt wurde, . , ein Projekt, , Beginn des neuen Jahres alle Personen schweizerischer Nationnd<br />

zwar ein Projekt/ das dem Volke mit gutem Gewissen j nalität, die am 31. Dezember <strong>1946</strong> das 65. Altersjahr zurückzur<br />

Abstimmung hätte vorgelegt werden können, ansznarbei- i gelegt haben, Anspruch auf eine Altersrente geltend<br />

ten. Die Sache ist aber noch nicht so weit gediehen. Kantons- machen können, sofern sie die Voraussetzungen für den Renten-<br />

' . . ~ v f i «. <


Das zweite Leben<br />

Mag.unser Mitleid noch so wach sein, niemals können wir<br />

ermessen, was es bedeutet: mit vierzig oder fünfzig Zähren<br />

ein ganz neues Leben anfangen zu müssen. In einer solchen<br />

Lage befinden sich jedoch die ehemaligen Insassen der Konzentrationslager,<br />

die nichts mehr mit ihrer Zeit vor der (>efangenschaft<br />

verbindet.<br />

Wo ist ihre Familie, in deren Kreis sie aufgewachsen sind?<br />

Zum Teil zerstreut über die halbe Welt, zum Teil gestorben<br />

unter Qualen. Der letzte Brief, der von der Mutter in die<br />

einsame Zelle zum mißhandelten Sohne gelangte, konnte von<br />

ihm wegen der Dunkelheit nicht gelesen werden. Vielleicht<br />

besser so, denn zwischen den Zeilen standen deutlich die Anzeichen<br />

der eigenen Not und der baldigen Erschöpfung.<br />

Was blieb vom eigenen Haus übrig, was von der eigenen<br />

Stube und voni eigenen Tisch? Alles fiel in Trümmer, alv<br />

die großen Bomber kamen, und die Heimkehrer^sahen nach<br />

ihrer Befreiung nichts als Balken, Staub und petzen ihler<br />

Habe.<br />

Was blieb vom Beruf, was von der körperlichen Kraft <<br />

Nichts als Ruinen, denn in den Stunden des trostlosen AIleinseins<br />

in der Dunkelzelle zerrannen alle Fertigkeiten des<br />

Kopfes und der Hand, und die Hiebe taten das Ihrige, auch<br />

die Muskeln zu zermalmen. Nicht einmal der Glaube an die<br />

Mitmenschen blieb in diese» Jahren intakt, und das ist vielleicht<br />

das Schlimmste.<br />

So steht der Mann — dem Konzentrationslager entronneu<br />

— zwar heute in Freiheit da, doch vor ihm erhebt sich<br />

eine hohe Mauer, die er allein nicht erklimmen kann. Keine<br />

Erinnerung und keine Sehnsucht treibt ihn vorwärts, von sich<br />

aus kann er nicht die kleinste Stufe schlagen. Es muß sich<br />

schon eilte fremde Hand seiner erbarmen nnd ihn zu sich emporziehen.<br />

Warum kann es nicht unsere Hand sein, die ihm diesen<br />

Liebesdienst erweist? Gelingt es uns, ihm mit irgend einer<br />

Arbeit ein Ziel zu setzen oder mit einem bescheidenen Zeichen<br />

der Sympathie sein Gemüt zu stärken, dann wird er sich freudig<br />

überlegen: „Ich bin also doch nicht ganz allein auf der<br />

Welt? Ich bin also doch noch zu etwas nütz?" Sein Aufatmen<br />

wird uns vorkommen wie das Erstarken einer welken Blume;<br />

und es wird uns mit Stolz erfüllen, zu beobachten, wie sich die<br />

zarte Pflanze allmählich erholt und schließlich sogar neue Blüten<br />

treibt —- mit unserer Hilfe. ttrs Bischof.<br />

Kleine Zeitung<br />

Was geschieht mit der „Dakota" aus dem Gauligletscher?<br />

Das aus dem Gletscher zwischen Berglistock und Wetterlimnii<br />

auf ca. 3350 m Höhe liegende amerikanische Dakota-<br />

Flugzeug soll für die Gletscherforschung noch einen wissenschaftlichen<br />

Wert gewinnen. Wie nämlich Dr. M. Oechslin<br />

in den „Alpen", der Monatsschrift des SAC, mitteilt, wurde<br />

in der Gletscherkommiffion der Schweiz. Naturforschenden<br />

Gesellschaft erwogen, die genaue Lage des Flugzeuges<br />

durch Vermessung und Markierung zu fixieren, um dann dessen<br />

„Abwanderung" zu verfolgen. Das Flugzeug wird schon<br />

im Laufe dieses Winters dermaßen eingeschneit und hernach<br />

eingefirnt werden, daß kaum mehr an dessen vollständige Bergung<br />

gedacht werden kann. Es ist möglich, daß es schon im<br />

kommenden Sommer bis 4 m tief unter Schnee liegt. Wird<br />

das Flugzeug im Schnee belassen, so wandern dessen Teile mit<br />

den Gletschern und werden talwärts transportiert. Durch Lotungen<br />

wird es später möglich sein, die Lage der Trümmer<br />

zu messen und in Vergleich zur Absturzlage zu bringen, so<br />

daß man über die Firn- und Gletscherbewegung in diesem<br />

hochgelegenen Gletschergebiet genauen Aufschluß erhalten<br />

wird.<br />

Dis Herstellung von Puzzlespielen.<br />

Es ist bekannt, daß bei gewissen Krankheiten der H"*ungv-<br />

Prozeß durch eine angemessene Beschäftigung wirkja 9<br />

dert wird. Auf das seelische und geistige Leben der Kranken<br />

übt eine solche Arbeit einen günstigen Einfluß au.',<br />

den, Körper zugute kommt. • .<br />

Aus solchen Ueberlegungen heraus und auch von<br />

wirtschaftlichen Gesichtspunkte aus ist in Leysm eine „Utmque-Manufacture"<br />

eingerichtet worden. Hier erhalten^die •<br />

sundeten, die noch eine Zeit lang unter Kontrolle und l<br />

Handlung bleiben müssen, Gelegenheit, eine leichte und gu<br />

bezahlte Arbeit zu verrichten und ihre Kur zu verlangern.<br />

Vor allem befaßt sich die „Clinique-Manusacture mit<br />

Herstellung der sogenannten „Puzzle"-Zusammensetzspiele<br />

Rund 20 Personen sind damit beschäftigt, die T ilder aus<br />

Sperrholzplatten zu kleben und diese sodann so auszusagen,<br />

daß das Zusammensetzen eine geistige Arbeit verlangt.<br />

Die Sperrholzplatten und die Bilder sind schweizerischen<br />

Ursprungs; auch die meisten Beschäftigten sind unsere ^ndvleute.<br />

Mit vollem Recht tragen deshalb die „Penelope °Huzzle-Spiele<br />

dieser Clinique-Manusacture die A r m b r u st, die<br />

bekannte schweizerische, gesetzlich geschützte Ursprungsmarke<br />

als Ausweis für ihre Herstellung in unserem Lande. Die,e<br />

Zusammensetzspiele werden in allen möglichen Größen nrn<br />

Preislagen für Kinder wie für Erwachsene hergestellt. «tc<br />

bereiten kleinen und großen Empfängern Freude und wertvolle<br />

Unterhaltung. Und sie verdienen sicher unsere volle Uuterstützung.<br />

Eine Krankheit des Wohlstandes.<br />

Die Kriegsernährung 1939—46 und die damit zusammenhängenden<br />

Untersuchungen haben auch wertvolle medizinische<br />

Erkenntnisse zutage gefördert. In dem soeben erschienenen<br />

Werk von Prof. Dr. Fleisch über die schweizerische Kriegsernährung<br />

1939—46 wird darüber berichtet. So ist dank d"r<br />

Sonderzuteilung auf Grund ärztlicher Zeugnisse die Zahl der<br />

Diabetiker (Zuckerkranken) in jedem Kanton bekannt geworden.<br />

Für die gauze Schweiz ergab sich eine Zahl von 4894 Diabetikern.<br />

Mit 1240 steht Zürich an der Spitze, gefolgt von<br />

Bern mit 870, Baselstadt mit 576, Waadt mit 389, Genf mit<br />

302, Neuenburg mit 203, St. Gallen mit 170 und Aargan<br />

mit 150. Einzig Appenzell J.-Rh. verzeichnet keine Fälle-<br />

Der Diabetes wird als eine Krankheit des Wohlstandes bezeichnet<br />

und nachgewiesen, daß sich rund 60 Prozent der verschiedeneu<br />

Diabeteshäufigkeit in den Kantonen sich auf die<br />

Höhe des Einkommens zurückführe« lassen.<br />

Radia — Beromünster<br />

Eine Weihnachtsfeierstunde sendet Beromünster am 26. Dezember<br />

<strong>1946</strong>, 17.30 bis 18.00 Uhr aus dem Gebetsgottesdienst<br />

der Benediktinermönche während der Hl. Nacht, aufgenommen<br />

im Benediktinerkollegium Samen unter der Leitung von<br />

Pater Jvo Elfer O. S. B.<br />

Donnerstag, 26. Dezember.<br />

11.00 Die frohe Botschaft in wirrer Zeit. 12.00 Tagebuchnotizen.<br />

12.15 Musik von Thomas Arne. 12.40 Streichorchester<br />

Tony Leutwiler. 13.10 Volksliederkouzert. 13.30 Die<br />

wilde Jagd in der heiligen Nacht. Vorlesung. 14.00 Kleine<br />

Weihnachtsmusik. 14.10 Ländler und Jodel. 14.40 Christen<br />

im Stall. Es Spiel. 15.00 Ein Wintermärchen. 15.45 Das<br />

Brot im Sprichwort. 16.00 Schallplatten. 17.00 Alte Kam<br />

mermusik. 17.30 Aus dem Gebetgottesdienst der Benediktinermönche<br />

am Weihnachtsfest. 18.00 Zum 20. Todestag von Rainer<br />

Maria Rilke. 19.00 Kantate auf eine Dichtung von Rilke.<br />

20.00 Die Wanderer-Fantasie von Schubert. 20.35 Kleine<br />

Vorlesung- 20.45<br />

nach alter Art.<br />

Louise". Muftk-Roman. 22.05 Tanzn, usik<br />

Freitag, 27. Dezember.<br />

1100 Das Freitags-Mosaik. >1.4ii schallplatten.<br />

Berkehrsmitteilungen. 12.40 Studioorchester. 13.20 Uns»<br />

Theater spielen. 16.30 Christentum >m Alltag der Frau. C<br />

trag. 17.00 Musik zur Festzeit. 18.00 Zur Unterhaltung,<br />

Mensch nnd Staat. Sendezyklus. Schweizer Liede.<br />

19.10 Weltchronik. 20.04) Uebertragung aus Brüssel-.<br />

fkerkouzert 20.45 occf)-.* mal diei ^ahre. Hörsolge. ^10^<br />

Schweizermusik. 21.40 Plauderei. 22.05 Gäste Zürichs. " '<br />

Samstag, 28. Dezember.<br />

11.00 Zeitgenössische Musik. 12.00 Rhythmen. 12.15 Sport.<br />

Vorschau. Basel lädt ein . -. 12.10 Das Jahr im Bundeshaus<br />

12 50 Tony Bell spielt. 13.15 Welsch-schweizerische Volkslieder<br />

13.20 Unter uns gesagt ... 13.13 Das schweizerische Jugeiidskilager<br />

in der Lenk. Hörbericht. 14.0» Schallplatten.<br />

15.00 Vom Neujahrssinge i myr Jugetzyt. k>.15 Lieder voii<br />

Schweizer Komponisten. 15.30 Warum malen die Künstler die<br />

Dttine nicht, wie sie sind? 16.00 Trio von Mendelssohn. 16.80<br />

Auv dem Leben einer großen Königin: Victoria von Enc,.<br />

land. 16.55 Rille Britannia. 17.00 Mandolinenkonzert<br />

Bambini ticiuesi - Handharmonikaspiel. 18.05 Kinderstunde<br />

18.30 Kindergarten, Klavierstücke. 19.10 Ein Bläserquartett<br />

19.40 Das Jahr <strong>1946</strong>. 20.50 Aus dein Melodienschatz der italienischen<br />

Oper. 21.15 Zum 70. Geburtstag von Pablo l!asals.<br />

22.05 Tanzabend.<br />

Verlängerung der Sendezeiten ab 1. Januar 1947.<br />

Der Landessender Beromünster wird ab 1. Januar nächsthin<br />

seine Sendezeiten gegenüber dem bisherigen Sendeplan<br />

verlängern, und zwar in der Weise, daß die Mittagsemissionen<br />

von Montag bis Freitag nicht mehr bloß bis 13.45 Uhr, sondern<br />

fortan bis 14.00 Uhr dauern. Die Abendsendungen an<br />

den Wochentagen Montag bis Freitag werden ebenfalls um<br />

eine halbe Stünde auf 16.00 Uhr vorverlegt, mit Sendeschluß<br />

um 22.30 Uhr. An Samstagen wird dagegen bis 23.00 Uhr<br />

durchgesendet. Analoge Sendezeitausdehnung mit geringen<br />

Abweichlingen weisen auch die Landessender Sottens und<br />

Monte Ceneri auf.<br />

Todesanzeige<br />

In lieser Trauer mache» wir allen Verwandte» und<br />

Bekannte» die schmerzliche Mitteilung, daß es Gott, dem<br />

Allmächtigen, gefallen hat, unsere liebe Schwester.<br />

Schwägerin, Tante und Großtante 754<br />

Jungsrau<br />

R e g i n a O m l l n<br />

Ranstsigristrn<br />

Mitgli.d des III. Ordens<br />

nach kurzer, schwerer Krankheit zu sich in die ewige Heimat<br />

abzuberufen. Sie starb wohlver ehe» mit den heiligen<br />

Sterbsakramenten, gestern abend 10.45 Uhr, in ihrem<br />

75. Altersjahr.<br />

Wir empfehlen die liebe Verstorbene einem fromme»<br />

Gebete und liebevollen Andenken.<br />

Sächseln, den 24. Dezember 1040.<br />

Die titstraucrndcn Hinterlassene».<br />

Beerdigung: Freilag, den 27. Dezember <strong>1946</strong>,<br />

7.45 Uhr, in Sächseln.<br />

Siebenter: Tonnerstag. den 2. Januar 1947.<br />

Dreißigster: Montag, den 20. Januar 1947. —<br />

Gottesdienstanfang 8 Uhr.<br />

Todes-Anzeige<br />

Mit Schmerz machen wir Ihnen die traurige Mittetlung,<br />

daß es Gott, dem Herrn über Leben und Tod, gefallen<br />

hat, unsere imiigstgeliebte, treubesorgte Tochter,<br />

Mutter, Schwiegermutter, Großmutter/ Schwester,<br />

Schwägerin und Tante 751<br />

Frau Witwe<br />

ßmilia Huivhltt'bou Moos<br />

Bäckerei<br />

Mitglied des III Ordens<br />

zu sich in die ewige Heimat abzuberufen. Sie starb nach<br />

kurzer, schwerer Krankheit, wohlversehen mit den heiligen<br />

Sterbsakramenten, im 72. Altersjahre, nach einen«<br />

Leben voll Liebe und selbstloser Hingabe.<br />

Wrr bitten, der lieben Verstorbenen im Gebete zu gedenken<br />

und ihr ein treues Andenken zu bewahren.<br />

M e l cht h a l, den 22. Dezember <strong>1946</strong>.<br />

In tiefer Trauer:<br />

Frau Witwe Katharina von Moos-Eberli, Mutter,<br />

Sächseln<br />

Dominik Gisler-Huwyler, Witwer, und Kinder,<br />

Seelisberg<br />

Hilda Huwyler, Melchthal<br />

Marie und Dr. Alois Schwegler-Huwyler und Kinder,<br />

Kriens<br />

Albin und Anna Huwyler-Michel und Kinder, Melchthal<br />

Josef und Marie Humylcr-Bösch und Kinder, Melchthal<br />

Paul nnd Frieda Huwyler-Wmdlin und Kinder,<br />

Melchthal<br />

/ üh» linriNrrs»1 Handlung wird<br />

e<br />

Offerten gefl. an<br />

Familie Herren. g,<br />

Stau Jt Bad. SSt«. ->


Zar'-en<br />

Samstag, den 28. Dezember <strong>1946</strong> fr ' X ' O<br />

76. Jahrgang — Nr. 103<br />

O b M i m H M e m i »<br />

Konservatives Organ von Obwalden<br />

AbonnementspreiS: Durch die Post zugestellt, jährlich<br />

r x . 10 60, hnlbi.-.yrlich 3fr. .5• >0• 3 nbc 0it|fen:: Obtonlbner ^farrblatt<br />

Erscheint Mittwoch und Samstag.<br />

" Kamilicnbeil.igc — Obivntdner Buirastubli. — Spesenfreie w<br />

«inÄlung c>us Postchoclkonto VII 1085. — Neunbonnenten werden Verantwortliche Redaktion: Dr. August Wirz, Garnen. Tel. 8 62». 37<br />

jederzeit gerne angenommen Druck und Verlag: Louis Ehrli &. Sie., Samen. Tel. (041) 8 60 33<br />

Insertionspreis: Für den Raum einer einspaltigen Millimeterzeile:<br />

Odwalden 9 Rp., Schweiz 10 Rp., Reklame 25 Rp. — Für<br />

/t?>s Jnseraten-Annahme: Schweizer-Annoncen AG., Luzern,<br />

I4lh Tel. 2 12 54, und Filialen. (Mit Ausnahme des KantonS<br />

Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schristwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

Das Ewige ist stille,<br />

Laut die Vergänglichkeit;<br />

Schweigend geht Gottes Wille<br />

Ueber den Erdenstreit. W. Raabe.<br />

Bauern und Arbeiter, Gewerbler und Akademiker sitzen<br />

in den letzten Dezembertagen hinter kleinen oder großen<br />

Rechnungsbüchern und machen Bilanz, die zusammenfassende<br />

Gegenüberstellung von Aktiven und Passiven. Das<br />

Wort kommt vom italienischen bilancia, die Waage, und<br />

bedeutet, das; die beiden Seiten wie die Schalen einer Waage<br />

miteinander balancieren. Je nach dem Zweck unterscheidet<br />

man Vermögens- nnd Erfolgsbilanz.<br />

Auch der Staats und Kirchenpolitiker wird am Silvester<br />

eine Vermögens und Erfolgsbilanz aufstellen. Er wird,<br />

wenn er nicht gottgläubig ist, irdische Wertlosigkeiten als<br />

Aktivposten für den Staat buchen und Scheingewinne als<br />

Erfolge notieren. Drum fehlt ihm sowohl die Bilanzklar-<br />

Heil wie die Bilanzwahrheit. Der gläubige Christ aber folgt<br />

dein schönen Worte Papinis, des frühern stürmischen Widersachers<br />

und heute bekenntnissrohen Verteidigers der katholischen<br />

Kirche: „Was man anch tun mag, wo man anfängt<br />

und wo man aufhört, ist Christus; er ist die Zusammenfassung<br />

göttlicher Geheimnisse zwischen den zwei Enden der<br />

menschlichen Geschichte."<br />

Die rote Laterne flackert unruhig im Wind<br />

Das Jahr 1016 könnte überschrieben werden: Kampf um<br />

Macht und S e l b st e r h a l t n n g allerorts — Kampf für<br />

die kommunistischen Ideen vielerorts.<br />

Im ersten Weltkrieg hatten sich Amerika, England, Frankreich<br />

und Rußland gegen ein von Deutschland konimandiertes<br />

Mitteleuropa gewehrt. Im zweiten Krieg ging es um dasselbe.<br />

Nach der Waffenruhe vom 8. Mai 1945 aber drehte<br />

sich die Politik wie ein stellerlos gewordenes Schiff im<br />

Kreis herum. Alle Siegermächte wollen herrschen, politisch<br />

und wirtschaftlich; ein Staat, Rußland, will im gleichen Zug<br />

eine Philosophie, die Weltanschauung des Kommunismus an<br />

den Mann bringen. Drum der Kampf der Alliierten gegen<br />

die Moskauer, die Genossen aus der Zeit der gemeinsamen<br />

Kefahr — Krieg um den Frieden!<br />

Welches ist die Vermögens bilanz des russischen<br />

Kommunismus? Einmal die unrühmliche Verschleppung<br />

des Friedensschlusses durch den bremskundigen Molotow,<br />

dann das alte Inventar: „Umsturz jeder gesellschaftlichen<br />

Ordnung, Verkennnng des wahren Ursprungs des Staates,<br />

seiner Natur und seines Zweckes, Entrechtung, Entwürdigung<br />

und Versklavung der menschlichen Persönlichkeit, wie s?.us<br />

der Elfte den Kommunismus ani 19. März 1937 schon gezeichnet<br />

hat. Kurz nnd gut, auch im Jahre 194(> ist die ocimögensbilanz<br />

de -<br />

sie den Wein nicht trinken könnten. Sam, bot alle" au<br />

und wollte den Artigen spielen. Aber weil die Mädchen 'm<br />

recht wußten, wer er sei, ob ebenbürtig oder nicht, ÄNsprua)<br />

i« mache» Hülle auf die, welche den Knnbelbauer ni ><br />

te. so benahmen sie sich vorsichtig, nahmen so wenig al. m .1<br />

^otiz 'louz von ihm.<br />

h<br />

Michel wo war ui keinen Zeiten eiu Redner; war ein Fn<br />

"bgebro lochen, fand erMen neuen nicht; bie W « ><br />

sprützig Mg. kurz, spannen an keine... fort. Man kann sich denken,<br />

w' ""-belebt - das Ge.Präch war. Muhel redete » ' ^ S a und<br />

denen draußen beim regeln gemacht, trank fle.ß ß,<br />

beim dritten Glas sagte er: „Seh, Gsundheit, tre.ch't docy,<br />

!"st suusfe ue allei!"<br />

Endlich kam das Esten, etwas Kraut, Rind nnd<br />

Schweinefleisch. Die Wirtin sagte, sie hätte noch s» •<br />

und Schinken, wenn er begehre, und mu v (Kuchen)<br />

auch aufwarten, sie hätte bsunderbar schöne ^atere (<br />

,m Ofen. Michel sagte, sie solle nur brii.gen. wasJu hätte. ^<br />

Ihretwegen solle er nicht Kosten haben, sagte ,<br />

das Endziel in Dunkel gehüllt bleibt. Denken wir nur an<br />

die Tischklopfeten auf der Neuyorker Konferenz der Uno.<br />

Byrnes setzte mit aller Vehemenz im Sicherheitsrat die<br />

saubere Klärung der iranischen Frage durch, mochte der<br />

Russe Gromyko noch so bärenwütig protestieren. Man wollte<br />

wissen, ob die Sowjetunion gewillt sei, sich an Abmachungen<br />

zu halten,-die Selbständigkeit mnd das Selbstbestimmungsrecht<br />

anderer Völker zu achten und, in Anerkennung der<br />

gleichen Rechte für alle, sich in die Völkergemeinschaft<br />

einzugliedern. Daß Moskau besonders gegen Schluß der<br />

Neuyorker Generalversammlung der Uno eine manierlichere<br />

Tonart angenommen hat, wird die Welt nicht täuschen. Trotz<br />

Anpassung der russischen Außenpolitik bleibt die Innen-<br />

Politik Moskaus rätselhaft. Große Säuberungsaktionen,<br />

Verschärfung der kommunistischen Richtung an den russischen<br />

Hochschulen, zugleich das Auskommen einer nenen Spielart<br />

des gemäßigten Sozialismus, ähnlich der englischen Arbeiter-<br />

Partei, können nicht Vertrauen schaffen.<br />

Das christliche Europa wird erst dann an eine aufrichtige<br />

Außenpolitik Rußlands glauben, wenn die wahren demokratischen<br />

Freiheiten in der Presse, in der Meinnngsäußerung<br />

und vor allem in der Ausübung der Religion gesichert<br />

sind.<br />

Das Licht vom römischen Leuchtturm steigt steil<br />

hinaus<br />

Zum 70. Geburtstage Pius des Zwölften am 2. ^März<br />

dieses Jahres schrieb ein reformiertes Zürcher Blatt: „Selten<br />

ist ein Papst in eine so unendlich schwierige Zeit, in einen<br />

derart mörderischen, allen Begriffen von Recht und Gerechtigkeit<br />

hohnsprechenden Krieg hineingeraten wie gerade<br />

er. Selten aber hat auch ein Papst die Grundsätze seines<br />

heiligen Amtes so unparteiisch und gerecht, so sehr erfüllt<br />

von 'der Eingebung seiner göttlichen Sendung geübt wie er.<br />

Er hat gemahnt nnd gebetet, er hat an die Herzen geklopft<br />

nnd der Vernunft gerufen, allein er hat immer int Grunde<br />

nach jener Mahnung gehandelt, welche ein Bischof der<br />

römischen Kirche bei seiner Weihe empfängt: „die Fehlenden<br />

mit Milde und Strenge zugleich zu behandeln"."<br />

Der Kommunismus wütet gegenwärtig in unerhörter<br />

Wßise gegen den Papst, von Rußland her wie in Italien<br />

selbst. Was früher das italienische liberale Bürgertum an<br />

Papsthaß ausgekocht hat, scheinen die italienischen Kommunisten<br />

getreulich wieder auszuwärmen. Aber wohl noch nie<br />

ist das katholische Volk Italiens so geschlossen für den Papst<br />

cinqctreten wie an den letzten Sonntagen, wo in Rom und<br />

in den größer» Städten Italiens mächtige Kundgebungen<br />

für Pins den Zwölfte,! den Standpunkt klar machten. Man<br />

erinnert sich wohl des schönen Wortes Pius des Elften: „Kein<br />

Christ hat das Recht, mittelmäßig zu sein. Das gilt auch<br />

^sf'ist°bi?® t e tmögensbilanz der katholischen Kirche<br />

Ende 19-16 der ungeschmälerte Besitz der Wahrheit und<br />

Gnade Christi. Die Erfolgs bilanz der Kirche zeigt, trotz<br />

allen Verfolgungen in den kommunistisch verseuchten Landern<br />

eine wachsende Ehrfurcht der Welt . auch der nichtmriitlichen<br />

vor dem Gottesgeheimnis der Kirche. Zu ihr hat<br />

die Welt Vertrauen. Freuen wir uns! Die Geschichte von<br />

zehrten nichts, pressierten heim, hätten weit, und kühlet werde<br />

^<br />

bring!" sagte Michel, „wenn dMeitschi nit mögen<br />

nimmt's ein anderer, und wegen den Kosten plagt ench<br />

„iclcher die zahlt, hat immer noch etwas, wenn er<br />

die schon mv-v


Das Eidgenössische Meliorationsamt hat die Abrechnung<br />

über die Entwässerung und Zusammenlegung des „Zubnerriedes"<br />

in Kerns mit Fr. 161 643.65 genehmigt.<br />

Dem Verbot des Einwohnergemeinderates Engelberg<br />

vom 6. Dezember <strong>1946</strong>, auf bestimmten Straßen zu schütteln<br />

und Ski zu fahren, wird mit Bezugnahme auf Art. 54 der<br />

Kantonsverfassung die Genehmigung erteilt.<br />

Das kantonale Fürsorgeamt erstattet Bericht über die<br />

Kriegsfürsorge und die Winterhilfe im Jahre 1945/46. Die<br />

Ausgaben betragen für die Winterhilfe Fr. 15 483.22, für<br />

die verschiedenen Notstandsaktionen Fr. 30 996.51, für verbilligte<br />

Waren Fr. 27 584.45. Den Fürsorgerinnen des<br />

Kantons wie der Gemeinden wird ihre große Arbeit im<br />

Dienste der Allgemeinheit verdankt.<br />

Die Polizeidirektion wird ermächtigt, im Schongebiet<br />

von Melchtal für den Wildhüter eine Unterkunftshütte erstellen<br />

zu lassen. Der Bürgergemeinderat Kerns hat sich bereit<br />

erklärt, zu diesem Zweck den Platz zur Verfügung zu stellen.<br />

Hochherzige Spende. (Eing.) Der seit Jahren in Sarnen<br />

niedergelassene Herr Direktor G. A. Messen-Jaschin hat an<br />

alle Milchsuppenanstaltsverwaltungen des Kantons Obwalden<br />

eine Weihnachtsgabe von je Fr. 100.— ausrichten lassen,<br />

wofür dem edlen Spender der öffentliche Dank ausgesprochen<br />

wird.<br />

Wallfahrt nach Rom. Die Wallfahrt des Schweizerischen<br />

Katholischen Volksvereins zur Heiligsprechung von<br />

Bruder Klaus findet nun definitiv vom 12. bis 21. Mai 1947<br />

statt. Das genaue Programm ist bereits erschienen. Anmeldüngen<br />

nimmt noch das Generalsekretariat St. Karli 12 in<br />

L u z e r n entgegen.<br />

Fahrplan. Der im Mai 1947 in Kraft tretende Jahressahrplan<br />

wird auf der Brünigbahn wieder verschiedene<br />

Verbesserungen bringen. Unter anderem wird endlich<br />

das Postulat der Residenz Sarnen auf Halt von Schnellzug<br />

Nr. 937 erfüllt. Das Bestreben der Bundesbahnen auf<br />

möglichst guten Ausbau des Fahrplanes verdient Anerkennung.<br />

Bei guten Zugsverbindungen wird dem Auto am<br />

besten entgegengewirkt.<br />

Wünsche der S.B.B. (Mitg.) Die Eisenbahnen richten<br />

an die S k i f a h r e r die dringende Bitte, in den Bahnhöfen<br />

und Zügen mit ihrem Sportgerät vorsichtig umzugehen, auf<br />

die Mitreisenden Rücksicht zu nehmen und die üblichen Ordnungsvorschristen,<br />

insbesondere aber folgendes zu beachten:<br />

1. Die Ski in Bahnhofhallen und Unterführungen, sowie<br />

aus Treppen und Bahnperrons stets senkrecht und nicht<br />

waagrecht, lose Skistöcke wie Spazierstöcke,, das heißt die<br />

Spitze nach unten zu tragen.<br />

2. An die Ski gebundene Skistöcke so befestigen, daß die<br />

Stockspitzen unter der Bindung und nicht auf den Skispitzen<br />

liegen, oder diese sogar überragen.<br />

3. Skigeräte gehören nicht auf Plattformen,in die Gänge<br />

oder Aborte der Personenwagen, sondern sind in die Wagenteile<br />

zu nehmen oder in den Gepäckwagen zu befördern, in<br />

diesem Falle mit der Adresse des Besitzers.<br />

4. Mit Schnee behaftete oder schmutzige Ski nicht auf die<br />

Gepäckhalter der Personenwagen legen, sondern sie entweder<br />

vorher reinigen oder in den Gepäckwagen verbringen.<br />

5. Niemand darf eigenmächtig in einer höhern Klasse<br />

Platz nehmen, als für die sein Fahrausweis lautet. Das<br />

Zugspersonal entscheidet, ob hiefür eine Ausnahme gemacht<br />

werden kann.<br />

6. Die Rauchvorschriften gelten natürlich auch in den<br />

für die Skifahrer reservierten Wagen.<br />

Die Klagen über Belästigungen des reisenden Publikums<br />

durch die Skifahrer werden verstummen, wenn jeder Sportsmann<br />

sich bemüht, seine gute Erziehung zu beweisen.<br />

Skikurs für die Lehrer. Votu 2. bis 4. Januar findet für<br />

die weltliche Lehrerschaft unter Führung von Hrn. Turnlehrer<br />

Karl Röthlin auf der Frutt ein Skikurs statt. Wir wünschen<br />

frohe Stunden der Ausspannung und guten Erfolg!<br />

Freisinn und Bauersame. Die Tendenz des Freisinns, nur<br />

mit der Altersversicherung seine Wahlen im kommenden<br />

Herbst machen zu wollen, verstärkt sich. Nach der verstohlenen,<br />

aber jedem Eingeweihten durchaus klaren Absage an die Bestrebungen<br />

zur Verwirklichung des Familien-Artikels der<br />

Bundesverfassung — wobei man sich eigenartigerweise immer<br />

noch damit brüstet, bei der Schaffung dieses Versassungsartikels<br />

tatkräftig mitgearbeitet zu haben — folgt nun auch ^die<br />

Absage an die legitimen Begehren der Bauersame. — Im<br />

„Luzerner Tagblatt" vom 21. Dezember wendet sich nämlich<br />

kein Geringerer als der freisinnige Parteipräsident der<br />

Schweiz gegen die durchaus berechtigte bäuerliche Forderung,<br />

* °-'°nn'l,ch .°ch<br />

katholisch-kon ervativen Fraktion der £ - revidierten<br />

unterstützt wird es sei die Abstimmung er d'e revidle<br />

Wirtschaftsartikel vor der Abstimmunguber<br />

^<br />

Hinterlassenenversicherung vorzunehmen. Dan 1 ^<br />

die seit langem offene Tendenz, wenn , ^<br />

sozialistischen Linkspartei Konzessionen zu^machm. • ^<br />

tnng des freisinnigen Parteipraftdenten h<br />

eine gute: Die Bauern wissen nun wenigstens! welche<br />

{. £<br />

vom Freisinn in der Wahrung ihrer Existenz z<br />

haben...<br />

Brief an den „<strong>Volksfreund</strong>". Lieber ,,V°ttsfreund^! Ich<br />

habe schon seit einiger Zeit beobachtet, daß Du « f<br />

rempelungen von gewissen Seiten (eine nähere Beze chnnng<br />

di?. gewissen Seiten finde ich nicht snr n°w.nd,g!>_mch.<br />

mehr reagierst. Das freut mich, und iint m \<br />

Großteil, der „<strong>Volksfreund</strong>"-Lefer , rcrmiherirna<br />

Jcf> habe mir schon öfters überlegt, daß eine Erwiderung<br />

auf'die blöden Gifteleien und Anrempelungen wirklich mch<br />

des Papiers iind der Tinte wert sind Es ist nichtausgelch s.<br />

sen, daß die „gewisse Seite" auch auf diesen Brief reagiert<br />

in ihrer üblichen Art und Weise - doch soll uns das alle.<br />

'°°"Zn°?er°S°.h°li, weiß, was die >°>»°«° » f?<br />

ihn bedeutet und wie er sich gegen die antiklerikalen Hetzzeitungen<br />

und Hetzblättli zu verhalten hat. Was uns nottut<br />

ist die klare Linie und eine positive Aufbauarbeit in unsein<br />

eigenen Reihen. . ' .. f<br />

Dies ist mein Wunsch, und mit diesem schließe ich die,e<br />

Zeilen und wünsche Dir und allen Lesern Gluck und Gottes<br />

Segen im neuen Jahre. Dein ergebener Cha>p>.<br />

Sarnen. Herzlichen Dank allen unsern Spendern von<br />

Weihnachtsgaben, sei es in bar oder in natnra. Der Herrgott<br />

möge die lieben Wohltäter reichlich lohnen, dies sei in unserm<br />

Gebet eingeschlossen. Auch wünschen wir allen ein<br />

segensreiches neues Jahr!<br />

Namens der Waisenhauskinder:<br />

Die Schwestern und der Verwalter.<br />

Sarnen. (Korr.) Den Mitgliedern des Kartells der<br />

Bühnevereinigung Sarnen zur ges. „Notiznahme :<br />

Wir entnehmen dem „Schweizerischen- Handelsamtsblnti<br />

folgendes: 14. November <strong>1946</strong>. Lichtspieltheater<br />

AG. Sarnen, in Sarnen. Gemäß öffentlich beurkundetem<br />

Errichtungsakt und Statuten vom 12. Oktober 1940 besteht<br />

unter dieser Firma eine Aktiengesellschaft. Ste bezweckt die<br />

Errichtung und den Betrieb eines Theaters für Lichtspiele<br />

und verwandte Zwecke in Sarnen. Das voll eiiibezahlte<br />

Grundkapital betragt Fr. 150 000.—, eingeteilt in 150 auf<br />

den Nanien lautende Aktien zu Fr. 1000.—. Die Gesellschaft<br />

übernimmt von Josef Seiler, in Sarnen, das Gnnidstück 143,<br />

Grundbuch Sarnen, im Bezirk Freiteil, zum Uebernahmepreis<br />

von Fr. 5000.— gemäß Sacheinlagevertrag vom 10.<br />

Oktober <strong>1946</strong>. Der Sacheinleger erhält für den Uebernahmepreis<br />

von Fr. 5000— fünf voll liberierte Namenaktien zu<br />

Fr. 1000.—. Die Einberufung der Generalversammlung erfolgt<br />

diirch den eingeschriebenen Brief. Das „Schweizerische<br />

Handelsamtsbl." ist Pnblikationsorgan. Der Verwaltungsrat<br />

besteht aus 5 Mitgliedern. Ihm gehören an: Franz<br />

Müller, von Sarnen, in Alpnach, Präsident; Joe Jinfeld,<br />

von Lungern, in Sarnen, Vizepräsident? Hermann Bürgi,<br />

von Lungern, in Alpnach; Otto Durrer jnn., von Kerns, in<br />

Kägiswil, Gemeinde Sarnen, und Dr. Emil Kathriner, von<br />

und in Sarnen, Sekretär. Der Präsident oder der Vize-<br />

Präsident zeichnet kollektiv mit je einem weiteren Mitglied<br />

Geschäftslokal: bei Dr. Emil Ka-<br />

des Verwnltungsrates.<br />

thriner.<br />

Kägiswil. Ani letzten Sonntag, den 22. Dezember, durfte<br />

der H. H. Dr. Gügler, Erziehungsberater von Luzern, bei<br />

vierzig V?ter und Mütter anläßlich seines Vertrages in<br />

Kägiswil begrüßen. Sein Thema: „Erziehungsgrundsätze"<br />

vermochte von Anfang an alle Zuhörer zu interessieren. Versteht<br />

das Kind! Das war sein erster Grundsatz. Schaut in<br />

die eigenen Kinderjahre zurück! Wie ihr damals, so fühlt<br />

und denkt heute euer Kind. Verlangen wir von einem fünfjährigen<br />

Kinde nicht, was ein 10jähriges kaum zu leisten<br />

vermag. — Ein genesendes Mädchen — ein kraftstrotzender<br />

Bube — beide wollen verschieden beurteilt werden. Paßt euch<br />

beim Erziehen dem Alter und dem Wesen des Kindes an.—<br />

Hört ein Kind tagtäglich: „Aus dir gibt es nichts" — „und<br />

l dein Großvater war schon ein ..." — „und du bist nicht<br />

! besser!" —, wie soll es dann noch den Mut zum Weiterj<br />

kämpfen um Tugend aufbringen? Aufmuntern statt ent-<br />

! mutigen! — Wie viele Erzieher verwöhnen ihre Kinder, er-<br />

Jeder neue Abonnent des<br />

„ S w Ä m M S s r m d "<br />

stößt zu der unentwegten Schar jener, die willens si<br />

o" ' Hub, nad)<br />

den Traditionen der Bäter. aber in zeitausgeschlossenem Geiste<br />

und fest auf dem weltanschaulichen Boden stehend, das äff ent=<br />

ljche Leben unseres Kantous zu gestalten. Wir treten für eMx<br />

ruhige, stete Fortentwicklung ein.<br />

Allen bisherigen Abonnenten — es gibt deren, in deren<br />

der „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>" von 1870 an daheim ist —<br />

bansen wir herzlich für ihre Treue.<br />

Jeden neuen Abonnenten heißen wir ebenso herzlich willkvmmen!<br />

füllen all deren Wünsche, auch wenn sie nach ihrer innern<br />

Ueberzeugung ein Nein aussprechen sollten. Das „Ja" nur,<br />

damit ihre Kinder ihnen ja nicht zürnen. Und wird das<br />

Kind älter, und es verlangt immer mehr, das Gewissen verbietet<br />

ein Ja, nun, das Kind schlägt die Türe zu — Schlich<br />

ist es mit der „Elternliebe"! Da Trotz und Verbitterung<br />

— schlechte Kameraden, die zur Erfüllung der unerfüllten<br />

Wünsche verhelfen - dort sich grämende Eltern, die nicht<br />

verstehen und nicht ahnen, daß sie ihr Kind durch stetes Nachgeben<br />

so erzogen, so daß es kein Nein mehr anzunehmen gewillt<br />

ist. Erziehen wir die Kinder stets mit innerer Riche.<br />

Was Mutter verbietet, erlaubt der Vater nicht! Arbeiten<br />

alle Erzieher gleich und zusammen nur so hat all das<br />

Mühen und Sorgen einen Wert und führt zum Erfolg. Zeit<br />

machen für die Kinder, Zeit, wo sie fragen und ihr Herzchen<br />

ausschütten können, wo es nur alle Tage eine Viertelstunde<br />

ist. Sie sind uns dankbar dafür!<br />

Alles Beobachten von Erziehungsgrundsätzen und Meiden<br />

von Fehlerziehung fruchtet nichts, bringen wir das Kind<br />

so weit, daß es aus Liebe zum Herrgott das Gute, Edle tut<br />

nnd das Schlimme läßt!<br />

Unsern Dank — wir werden nutt) an den nächsten Vorträgen<br />

nicht fehlen. u y.<br />

Engelberg ist bereit, vb. Engelberg, die Wintermetropole<br />

der Zentralschweiz, hat die letzten Vorbereitungen für die<br />

Hochsaison abgeschlossen. Die Schneeverhältnisse fitch ausgezeichnet,<br />

so daß die bekannten Skiabfahrten von Jochpaß/<br />

Trübsee bis nach Engelberg herunter auf einwandfreien Pisten<br />

gefahren werden können. Die Skischule hat seit ein paar<br />

Tagen ihren Betrieb aufgenommen: Ei* und Curlingfelder<br />

weisen spiegelglatte Flächen auf. Nicht weniger als acht<br />

Orchester sorgen für die richtige Ferienstimmnng. Blauer<br />

Himmel nnd die kräftigende Bergsonne leuchten seit Tagen<br />

über der tief verschneiten Winterlandschaft. Bereits sind<br />

einige Hundert englische Gäste eingetroffen, und auf Neujcchr<br />

sind weitere angemeldet; anch Schweden, Franzosen und<br />

Belgier werden erwartet. Entgegen in- und ausländischen<br />

Gerüchten sei darauf aufmerksam gemacht, daß auch über<br />

Neujahr noch einige wenige Betten frei sind.<br />

MlchMeimstilt Sornen Iorf und Men<br />

Anstelle von Weihnachts- nnd Neujahrskarten spenden die<br />

Nachstehenden eine Gabe an die Bedürfnisse der M ><br />

suppenanstalt Sarnen Dorf nnd Wilen.<br />

Hr. Dir. Messen-Jaschin, Sarnen<br />

Total<br />

Das Sportprogramm weist für die erste Hülste<br />

Januar folgende Veranstaltungen aus:<br />

3. Januar: Skislalom Wettkampf SAZ Basel gegen Ed<br />

Engelberg.<br />

^<br />

3. Januar: Großes Skispringen auf der Titlisfchanze.<br />

5./K. Januar: Engelberger Curling-Cup.<br />

15. Januar: Enrlingspiele um den Terrero-t5»p.<br />

16. Januar: Kinderskirennen (Abfahrt. Slalom, Sprunglauf).<br />

Fr.2i0-<br />

Gegenteil von den modernen Wirtschaften, wo die Hotelbuben<br />

den Gästen die Teller erst zuwerfen, wie man Hunden Beine<br />

darwirft, und, ehe dieselben ausgezittert, wieder unter den<br />

Händen wegreißen, wie die wilde Jagd um den Tisch sahren<br />

und abzuräumen anfangen, ehe man den Sessel warm gesessen<br />

ehe man sich besinnen kann, hat man eigentlich gegessen<br />

oder eigentlich nicht gegessen. Die Pausen werden bei jener<br />

patriarchalischen, gutmeinenden Weise mit trinken aiivgefüllt,<br />

was natürlich des Wirtes Schaden nicht ist.<br />

Endlich rückte,! Wirt und Wirtin an mit einem schönen<br />

Stück Nierbraten, der ganz prächtig dampfte und roch, daß<br />

ein ganz verklärter Schein sich auf den verstimmten Gesichtern<br />

der Mädchen zeigte, ferner mit Salat, Schinken und<br />

Tatere Sie entschuldigten sich, daß es ein wenig lange gegangen,<br />

aber sie hätten gedacht, junge Leute hätten nicht bald<br />

Langeweile beieinander, es werde ihnen jetzt nur umso besser<br />

schmecken. „ ,<br />

„Mir weh luege!", sagte Michel, steckte seine Pfeife, die<br />

natürlich den Zwischenraum verkürzen muAte, in die Tasche,<br />

zog die Schüssel an sich, hieb ein wackeres Stück mit der<br />

halben Niere herunter und sagte: , ,<br />

Luea Bari, wie dücht dich das?", und Bari tat sem<br />

großes Maul auf und lebte fichtbarlich wohl daran. Das<br />

zweitbeste Stück hieb Michel runter für sich und wandte sich<br />

mit dem Reste Sami zu.<br />

r-*;„r<br />

Mit zornfunkelnden Augen hatten die Madchen mit Spiel<br />

"sehen und als Sami Bäbi den Rest, den er um ein Be-<br />

N t K beschrotet hatte, auf den Teller - . stand dasselbe<br />

auf und sagte, es begehre nichts davon, ,tc ."Uten das<br />

für den Hund sparen oder, wenn der es nicht möge, selbsten<br />

fressen, und ging der Türe zu, Eisi auf und nach.<br />

Michel war ganz verblüfft und fand das Wort nicht.<br />

Sami aber rief:<br />

„Nume hübschli, nit so prüßisch, es ist alles i gueter<br />

Meinig."<br />

„Wenn du der Löhl machen willst, so mach ihn, aber<br />

dNarre im Spiel sy mer lang gnne gsi, könnt jetzt den Hund<br />

dafür haben, wenn ihr wollt", sagte Eisi, und verschwunden<br />

waren die beiden zornigen Schönen.<br />

„Das sind zwei feurige", sagte Sami, „die brennen ohne<br />

Schwefelholz, daneben wären sie brav genug gewesen, hätten<br />

tolle Bäuerinnen gegeben. Aber gäb wie eine brav ist, wenn<br />

sie ein Faß Büchsenpulver im Leib hat, so ist ein nchummlig<br />

Drbysy. Es ist gut, hat sich das noch zu rechter Zeit erzeigt.<br />

Hintendrein ist es zu spät, wie man sagt."<br />

„Ja", sagte Michel, „es wird so sein. Daneben gefielen sie<br />

mir nicht übel, und zwider ist mir, wenn man wieder von<br />

vornen ansangen muß."<br />

„Was Tüsels habt ihr mit euren Meitschene?", rief von<br />

der Küche her die Wirtin. „Die fahren die Straß aus, als<br />

hätte man sie aus einer Kanone geschossen, und täubeleten<br />

durch den Gang wie Hornussi, wenn man ins Nest will<br />

gucken!"<br />

"Nichts", sagte Sami, „kein ungut Wort hat man ihnen<br />

gegeben. Sie tun wir ertaubet Katzen, weil man dem Hund<br />

auch Fleisch gegeben, sie haben es ihm nicht gönnen mögen<br />

— jawoll!"<br />

„Mit Schyu vor den Meitschene", sagte die Wirtin. „Es<br />

wäre noch manches andere nicht gerne dem Hund nachgekommen.<br />

Es gibt in der Welt gar viele Gebräuche! wifich<br />

nicht darauf versteht, kann übel fehlen. Hier ist<br />

1<br />

Brauch, daß die Leute vor den Hunden kommen, bei u<br />

wird es der ander Weg sein; darum sollte man einmi<br />

brichten, so könnte man einander verstehen, es gibt Hai !l<br />

kurios Sachen in der Welt." . ,<br />

Das kam Michel ins Haupt, er sagte, sie seien<br />

wie andere und hätten nichts Apartiges an sich. Aber<br />

zahle, der befehle und könne machen, was ihm anstän '(! <<br />

so wird der Brauch sein, so weit er gehört. ^ „<br />

„He ja", sagte die Wirtin, „so wird es sein. Ied>r > ^<br />

tun, was er will, dann kann ihn anch jeder halten, I»<br />

er will."<br />

n],<br />

Der Michel machte große Augen zu dieser Re e<br />

sagte Phlegmatisch: ' ^ so<br />

»He nun so dann, wenn man niemanden schulvig<br />

kann einem doch das gragglych fein, heyge d^iit<br />

was sie wey. Was sind wir schuldig, Wirtin?" ^<br />

»Hab ich euch bös gemacht?", fragte die Wirtin, „ -<br />

mir leid. Aber es ist mir doch noch so, wie ich gesag • ^<br />

höflich ist das nicht! Wär ick, Meitfchi gewesen, ich nn \ Uia( f)t.<br />

gegangen oder hätte vielleicht noch was ander. ^<br />

Nehmt es mir nicht für ungut, aber so junge BuM n ^<br />

man brichten und, wenn sie den Verstand noch<br />

ihnen denselben machen."<br />

t jjjest<br />

«Häb nit Mich!", sagte Sami, „aus dieser Anst» 01 ^ch<br />

nicht viel; was man nicht befohlen hat, das zahlt .<br />

nicht!"<br />

(Fortsetzung R


Eidgenossenschaft<br />

Parlamentarische Nachlese.<br />

Die Frage<br />

Neutralität 11 n b Radio" brachte<br />

>r ^g.alist Oltramare zur Sprache. Dieser Vielbeanstandete,<br />

^ daß ^ in einer Sendung g K des Studios<br />

der Gen<br />

schw°^<br />

fls4/iutn(tni> SftprrpiAHrfw ^uvtXAdf.<br />

bex eheinalige österreichische Bundeskanzler Dr<br />

Laui?"..!^.<br />

£}sl i lf frfmiqq als „Premier rösistant r.,„tant du continent" lwz-'i^- bezeichwurde<br />

Er stellte den schweizerischen Rundspruch als<br />

ne \Znar hin und verlangte vermehrte sozialistische Senrc<br />

„ Bundesrat Eelio bezeichnete die Vorwürfe Oltra-<br />

' J als unrichtig, ja verleumderisch. Die kriti-<br />

"'^Sendung war ei» Interview eines belgischen Jour-<br />

Ue T ten mit Schuschnigg, das in Brüssel aufgenommen<br />

im Studio Lausanne bloß wiedergegeben wurde. Die<br />

u"° sendete Sendung stamnit aus dem Munde eines Belund<br />

nicht eines Schweizers. Bundesrat Celio stellte<br />

f n fest daß den sozialistischen Politikern in den Sen-<br />

^nacn des schweizerischen Sfimdspnichs ein bedeutender<br />

3 eingeräumt wird. Schon viele ausländische Soziasll<br />

ja Kommunisten, seien an unserem Radio zum Wort<br />

kommen!! Regelmäßig hört man auch die Nationalräte<br />

Araber Bratschi, Weber, dann auch Ständerat Killer, der<br />

kir stark in sozialistischer Politik macht. Das alles hat<br />

offenbar der „Säuberer" Oltramare nie gehört. Wenn sich<br />

' Partei über den schweizerischen Rnndsprnch zu befiiaen<br />

hätte, dann wäre es unsere Partei, Herr Oltra-<br />

'''Je Die Katholisch-Konservativen behandelt der schweii>ische<br />

Rundspruch mehr als stiefmütterlich! Weder'<br />

für den „Wochenrückblick für die Schweizer im Ausland",<br />

i'mi) für die „Woche im Bundeshaus", und wie diese Sen-<br />

Minnen alle heißen, gelangt man an Vertreter unserer<br />

Partei Dafür besitzt der Sender Beroniünster einen „Westschweizerischen<br />

Beobachter", der sich gestattet, katholisch-kon-<br />

,'ervative Regierungsmänner in skandalöser Weise zu beschmutzen!<br />

Das findet Herr Oltramare vielleicht „neu-<br />

Ml"....<br />

Fünf statt drei Telephonbücher.<br />

Wie der PTT-Agenöa für 1947 zu entnehmen ist, steht sich<br />

bic Telephonverwaltung infolge der ständigen Zunahme der<br />

Telephonabonnenten bewogen, die allzu umfangreich und damit<br />

unhandlich gewordene» Telephonbücher ll und III in je<br />

2 Bände aufzuteilen, so daß ab 1047 erstmals 5 statt 3 Telephonbücher<br />

zur Ausgabe gelangen. Die Aufteilung geschieht<br />

folgendermaßen: Band 1: französischsprechende Schweiz und<br />

Dentsch-Wallis; Band 2a: Städtcbuch Basel, Bern, Biel,<br />

Luzern; Tessin und Misox; Band 26: Zentralschweiz Landabonnentenf<br />

Band 3a: Städtebuch St. Gallen, Winterthur,<br />

Zürich; Band 3b: Ostschweiz, Landabonneuten und Liechtenstein.<br />

Die Teilnehmer der Netzgruppen II und III erhalten<br />

somit an Stelle des einen schwergewichtigen Bandes zwei<br />

um vieles l,andlichere Bücher.<br />

Kantone<br />

Schwyz. A o l l e r a u wehrt sich gegen minder- ,<br />

wertige Filme. Der Gemeinderat von Wolleran hat !<br />

beschlossen, daß sämtliche Filme, die in der Gemeinde vor- j<br />

geführt werden wollen, dr e i Wochen vorher der kanto- ><br />

nalen Z e n s u r st e l l e vorgelegt werden müssen. Damit<br />

wird in Zukunft erreicht, daß minderwertige Filme, die deni<br />

moralischen Empfinden des Volkes widersprechen, ansgeschal<br />

tet werden.<br />

A r<br />

den 'Sauetnflani)<br />

Die künftige Schlachtviehordnung.<br />

In der schweizerischen landwirtschaftlichen Zeitschrift „Die<br />

Grüne" wird über den gegenwärtigen Stand der VerHandlungen<br />

über die künftige Regelung des Schlachtviehabsatzes<br />

berichtet. Nach den, ursprünglichen Programm der Landwirtschaft<br />

wären die 120 000 eingeschriebenen Genossenschafter<br />

verpflichtet gewesen, ihr sämtliches Groß-Schlachtvieh<br />

den Organisationen abzuliefern. Dieses würde in ähnlichem<br />

Weise übernommen wie bei der heutigen Organisation. Die<br />

Berwerterschast hat gegen eine solche Regelung Einspruch erhoben<br />

nnd die Rückkehr zum freien Handel verlangt. Wintt<br />

hat sich dann auf einer Mittellinie zu einigen versucht. Die<br />

starre Ablieferungspflicht würde gelockert und der Direktverkauf<br />

an Händler und Metzger zugelassen. Zur fortwährenden<br />

Preis- nnd Abfntzfichrriing sollen besondere überwachte<br />

Schlachtviehmärktc durchgeführt werden, die es ermöglichen<br />

würden, die angeführten schlachtreifen Tiere von der annahmekommission<br />

einschätzen und zu den offiziellen Dienen<br />

übernehmen zu lassen. Der Landwirt hätte auf diese<br />

Gelegenheit, sein Schlachtvieh entweder über den Handler<br />

und Metzger, die bäuerliche Absahorganisation oder über die<br />

offiziellen Annahmekommissionen zur Verwertung zu umgen.<br />

Auf diese Weise werde die auch von vielen Landwirten<br />

^wünschte Handelsfreiheit wieder gewährt.<br />

. Diese freiheitlichere Regelung sei an verschiedene ^orau.-<br />

Atzungen gebunden. Es seien dies vor allein die unpn»> g<br />

der viehwirtschaftlichen Produktion an die Absatzmöglichkeiten<br />

und Marktbedürfnissc, die Festlegung angemessener, die Produktionskosten<br />

deckender Schlachtviehpreise, die Regelung der<br />

Schlachtvieh, und Fleischeinfuhr und ferner die Verwertung<br />

periodischer Schlachtviehüberschüsse. Zu diesem Zwecke werd<br />

unter behördlicher Controlle eine neutrale Geschaf *1 i<br />

bildet. Im Interesse einer ersprießlichen Zusammenarbc<br />

werde eine gemeinsame Lösung der Produzenten-<br />

Werterschaft auf freiwilliger Grundlage angestrebt. Nachdem<br />

die Landwirtschaft so weitgehende Konzessionen gemacht , ,<br />

ein Verzicht auf den bäuerlichen Eigenhandel n >.<br />

^rage kommen. Dieser bilde die nötige Vicherung S»<br />

olgreichen Verwirklichung der angestrebten 5 '<br />

skulle die Verwerterschaft die gemachten Versprechungen<br />

dann habe die Landwirtschaft keine Veran aflung den g^<br />

wssenschaftlichen Schlachtviehhandel unnotigerwe.se! an z^<br />

dehnen. Die aufgestellten Bereinbarungsentwürfe last<br />

^nnen, daß bei gutem Willen Lösungen möglich st en' ^<br />

^berechtigten Forderungen der Landwirtschaft bei Absatz<br />

'Nd Preissicherung erfüllen, die aber auch für d.e SküvevM<br />

annehmbar s " t und gleichzeitig den ^nteic,,<br />

^ ""»'mentenschaft ,nung tragen.<br />

M«es<br />

in M z e<br />

us - ku diesjährigen Weihnachtsbotschaften ersieht man<br />

recht deutlich, daß die führenden Staatsmänner zwar mit<br />

Hoffnung, nicht aber mit einem übertriebenen Optimismus<br />

in die Zukunft blicken. Man erkennt, daß sie die Schwierigkeiten<br />

für den Aufbau des Friedens sehr groß einschätzen und<br />

sich keine Mühe geben, dies in schönen Worten zu «erbergen.<br />

Papst Pius der Zioölfte erklärte, ein Krieg wie der letzte<br />

rönne nicht mit einem Frieden ohne hinreichende Garantien<br />

abgeschlossen werden. Ein Friede, der dauerhaft sein soll,<br />

müsse die Möglichkeiten für zukünftige Revisionen in sich<br />

ichließen. Damit wurde eine Wahrheit ausgesprochen, von<br />

der man nur wünschen möchte, daß sie in Zukunft auch gebührend<br />

berücksichtigt würde. — Präsident Truman führte<br />

aus, es seien gute erste Schritte zum Weltfrieden gemacht<br />

worden, doch die größere Aufgabe, nämlich den Frieden zu<br />

sichern, steht erst noch bevor; der gemeinsame Tod auf den<br />

Schlachtfeldern falle den Menschen leichter als das Zusammenleben<br />

im Frieden.<br />

Die Kämpfe in Jndochina entwickelten sich über die Weihnachtslage<br />

zugunsten der französischen Truppen. In verschiedenen<br />

französischen Städten, so in Bordeaux und Toulouse,<br />

versuchten die Indonesier gegen die Politik der Pariser Regierung<br />

im Fernen Osten zu demonstrieren.<br />

Die Toten eines Jahres<br />

Es ist üblich, am Jahresende der Toten zu gedenken, die<br />

von unserm Erdball abtreten mußten. Der Statistiker will<br />

das auch tun. Nur hält er mit seinen Zahlen mit den Ereignissen<br />

nicht ganz Schritt. Es sei ihm deshalb verziehen, wenn<br />

er, statt einen Rückblick auf das allerletzte Jahr zu geben,<br />

erst niit den Daten von 1945 aufwarten kann. Aber das ist<br />

ja nicht so sehr von Belang, schwanken doch die Ziffern von<br />

Jahr zu Jahr nicht so sehr; sie weisen eine gewisse Konstanz<br />

auf und dürfen, ohne damit großen Irrtümern Vorschub zu<br />

leisten, „großo modo" auch für das laufende Jahr eingesetzt<br />

werden.<br />

Insgesamt starben im Jahre 1945 51 086 Personen, das<br />

sind nicht ganz 1,2 %> der Gesamtbevölkerung der Schweiz<br />

(1944 waren es 52336 Personen; man sieht, die Veränderung<br />

ist unwesentlich!). Davon ist ein erheblicher Teil, fast<br />

ein Sechstel, nämlich 8153, einer Herz krankheit zum Opfer<br />

gefallen. Die nächsthäufigste Todeserscheinung ist der Krebs<br />

mit 7350 Todesfällen; der Krebs erhält damit seinen Rnf,<br />

die gefährlichste Volkskrankheit des Schweizers zu sein, ausrecht.<br />

Seien hier gleich die andern, nicht krebsartigen Geschwüre,<br />

angeführt: sie führten in 818 weitern Füllen zuni<br />

Tode. Dichtalif folgt die typische Alterserscheinung Arterien-<br />

Verkalkung mit 7999 Toten.<br />

Von dieser „Spitzengruppe" erfolgt ein großer Sprung<br />

nach unten zur T u b e r k u l o f e. An Lungentuberkulose derschieden<br />

2856 Volksglieder; 788 übrige Tuberkulosen gesellen<br />

sich in einigem Abstand dazu. — Auch die Magen- und<br />

Darmkrankheiten und andern Krankheiten der Verdanungsorgane<br />

holen alljährlich eine große Todesernte ein; zusammengezählt<br />

führten sie 2818mal zum Tode. Daß die<br />

" uugenentzüudung trotz Penieillin und Cibazol noch<br />

immer eine zu fürchtende Krankheit ist, beweisen die 2468<br />

Todesfälle in einem Jahre; an „übrigen Krankheiten der<br />

Atmungsorgane" verstärken 1244 Personen.<br />

In'die „natürlichen" Todesursachen schiebt stch hier der<br />

Unfalltod ein; der Tod auf der Straße, bei der Arbeit<br />

oder in den Bergen rief 2342 Menschen mitten aus dem<br />

Leben ab. Erschreckend hoch ist auch die Selbstmord-<br />

. j f f e r- 1227 Mitmenschen sahen aus ihren Schwierigkeiten<br />

keinen andern Ausweg mehr. Fast jeder tausendste<br />

Schweizer hat also nach der Statistik die Aussicht, von einer<br />

dieser beiden Todesarten betroffen zu werden!<br />

der normalen" Reihe der Krankheiten mit todlichem<br />

s°'lg°n di° Krankheiten<br />

g<br />

und die Krankheiten der Harn- und Geschlechtsorgane (1965).<br />

Ungefähr dieselbe Sterblichkeitsziffer werfen die Alterschwäche<br />

und die angeborene Lebensschwache ans;<br />

für die erste werden 1147 Todesfälle registriert, für d,e<br />

^ Die^M befürchtete Grippe raffte 599' Opfer dahin<br />

?>inbtlieric 212 der Keuchhusten 69, der Unterlelbskrebo<br />

?, Ml Sklli»« 41 (!) bi C epidemische Kwd-Mh.<br />

2 7 MeMo ot 23 »nd Schail-ch 11. 8428 „übrige<br />

£)btSiaUt* unter Sie nel.cn vereinzelten belmnlen Ut.<br />

5chen »uch die nicht -bgell-rten emg-r-ch, werden,<br />

machen die zu Anfang gewnnte Zahl voll.<br />

Kleine Zeitung<br />

Neues vom Nürnbergertrichter.<br />

s sTCHrtliedern des Nationalrates, die einer zweiten<br />

X- gesprochen wird, Wnnderwrerweise in der ebenen S»r°.<br />

che widertönt<br />

einfach geht die Sache nicht. Die<br />

?^-Äedners am Pult gehen auf dem Drahtweg zuerst<br />

den Keller wo sie von einer gutwilligen, sprachgewandten<br />

in den Keller, ni<br />

qr e ic&seittg in eme andere Sprajnngen<br />

^ 5 ^ / werden. Das bedeutet für die betreffende<br />

che „umgesproch n<br />

weshalb sie auch fleißig von<br />

wird. Trotzdem Passieren in<br />

einer LeldensgefahrtMi^g ^ e§ droben gar zu wild<br />

der Hitze der V y<br />

Tragödien. Verzweifelt jagt<br />

T W « £ nwnn«en ~<br />

Z e i t m l g s - B e s t e l l s c h e m<br />

für Neuabonnenten. — Ausschneiden, vollständig ausfüllen<br />

und in einem Briefumschlag an die Expedition, Buchdruckerei<br />

Ehrli & (Sie., in Sarnen, einsenden. — Der Unterzeichnete<br />

bestellt ein Abonnement auf den „<strong>Obwaldner</strong> Bolksfreund'<br />

für die Dauer eines Jahres * — von 6 Monaten *. — Preis<br />

pro Jahr Fr. 10.50, pro Halbjahr Fr. 5.60, zum voraus<br />

zu bezahlen.<br />

Name und Vorname des Neuabonnenten:<br />

Beruf:<br />

Wohnort (Hof, Straße und Hausnummer, Poststelle):<br />

45 9 Nichtzutreffendes streichen.<br />

den 194.<br />

doch sie holt ihn nie ein! Und wenn es ans Uebersetzen von<br />

Fachansdrücken geht, versagt oft der bestgemeinte Dienst, wie<br />

die lustige Evisode beweist, da aus den „Spitzenverbänden<br />

unserer Wirtschaft harmlose „Unions de broderie" (Verbände<br />

aus Litzen nnd Spitzen) würben.<br />

Aber trotz alledem, die Ratsherren, für bie die Einrichtung<br />

gedacht ist, scheinen mit ihr nicht nnznfrieden zu sein.<br />

Nach der eben abgeschlossenen Dezembersession der eidgenössisehen<br />

Räte wurde vom Bundeskanzler verkündet, daß er bei.<br />

den mit der provisorischen Uebersetznngseinrichtnng bedienten<br />

Ratsmitgliedern eine Umfrage gemacht habe. Und da<br />

haben sich von 54 „Benutzern" 42 befriedigt erklärt. Nur 12<br />

fanden, die Geschichte sei doch zu unvollkommen, als daß es<br />

wunschbar sei, sie ins Desinitivum zn überführen. Man beabsichtigt<br />

nun, noch einmal während einer Session die praktischen<br />

Erprobungen weiterzuführen. Dann wird über Sein<br />

oder Nichtsein abgestimmt werden. Und dann werden entweder<br />

die hübschen jnngen Damen, die leider vorwiegend<br />

ein Dasein in: Keller fristen, aus dem ehrwürdigen Bundeshaus<br />

wieder verschwinden oder oben zn einer ständigen Erscheinung<br />

werden. Der gefallene Vorentscheid lautet si'u die<br />

Damen nicht ungünstig.<br />

Frische Gemüje.<br />

Spinat, inlandischer<br />

Biangold<br />

Rhabarber<br />

Rosenkohl<br />

Weißkabis<br />

Rotkabis<br />

Kohl (Wirz, Wirsing)<br />

Kohlrabi (Rübkohl)<br />

Blumenkohl<br />

Nüßlisalat, 100 gr<br />

Endiviensalat<br />

Karotten, rote<br />

Randen, gekocht<br />

Sellerieknollen<br />

Zwiebeln, gewöhnliche<br />

Lauch, grün<br />

Kartoffeln, alte, inländ.<br />

Knollenfenchel<br />

Tomaten ausl.<br />

Monatsret! ig (Radis)<br />

Wochenmarktbericht von Luzern.<br />

Detailpreise vom 24. Dezember <strong>1946</strong>.<br />


Kleine Zeitung<br />

Friedrich von Schiller.<br />

Auf Befehl des Herzogs Äarl Eugkn mußte Schiller, 14-<br />

jährig, in die militärisch streng geleitete Militärakademie als<br />

Gymnasialschüler eintreten. Das war im Jahre 1773. C.r<br />

mußte gleich 3 Jahre die Rechte, und anschließend 4 ^ahre<br />

Medizin studieren. Mit 21 Jahren wurde er schon zum Regimentsmedikus<br />

von Stuttgart ernannt, also wie bei uns Regimentsarzt.<br />

Das war so der Lehrgang der Söhne höherer<br />

Beamten und Offiziere. Mittelschulen wie heu.te gab es m\ch<br />

keine. Während diesen Studienjahren dichtete Schiller „Die<br />

Räuber", welche 1782 im Mannheimer Hof- und Nationaltheater<br />

mit überwältigendem Erfolg zur Uraufführung gelangten<br />

und seinen dichterischen Ruhm begründeten. Schiller<br />

fuhr zweimal nach Mannheim zu den Aufführungen ohne urlaubsbewilligung.<br />

Als der Herzog davon erfuhr, bestraste er<br />

ihn mit Arrest und verbot ihm jede weitere Drucklegung dichterischer<br />

Arbeiten. Am 22. September 1782 entfloh Schiller<br />

mit einem befreundeten Musiker nächtlicherweise aus Stuttgart,<br />

unl einem wechselvollen Schicksal entgegen zu gehen.<br />

Nach zehnjähriger Unterbrechung begann Schiller von neuem<br />

seine dichterische Tätigkeit, während dann seine schönsten nnd<br />

größten Werke entstanden. — Ein Jahr vor seinem Tode<br />

(1805) schuf er noch den „Wilhelm Tell", ein unvsrweltliches<br />

Denkmal seiner Kunst. Schiller wurde nur 46 Jahre<br />

alt.<br />

Als Schillers Dichterruhm während seiner Studienzeit bekanut<br />

wurde, glaubten Mitschüler, es ihm nachmachen zu tönnen<br />

und probierten Verse zu machen. — So wird erzählt<br />

von Schiller: „Als er einst auf einem Spaziergang im Park<br />

sich der Erholung erging, traf er einen solchen'Jünger auf<br />

einer schattigen Ruhebank schlafend liegen, neben sich ein Notizbüchlein<br />

liegend. Schiller näherte sich dem Schlafenden,<br />

blickte in das Büchlein, in dem zwei Zeilen notiert waren:<br />

„Die Sonne scheint mit Strahlenblitzen<br />

tief in des Meeresgrund/'<br />

Der „Studiosus" kam nicht mehr weiter, und — nickte ein.<br />

Schiller las lächelnd diese „Dichterworte" und setzte folgende<br />

Zeilen darunter:<br />

„Die Fische fangen an zu schwitzen,<br />

o, Sonne, treibs nicht gar zu bunt."<br />

Als der Schläfer erwachte und nach seinem Notizbüchlein<br />

griff, erkannte er sogleich Schillers Schriftzüge und verbarg<br />

dasselbe in seinem Busen. Er soll nie mehr Kunstversuche gemacht<br />

haben." K. L.<br />

Humor<br />

Uebersührt. Ein junger Schweizer, der dem Vaterlande<br />

lieber mit dein Munde, als mit der Hand diente, wollte sich<br />

mit Hilfe seiner starken Muskeln und seines witzigen Kopfes<br />

vom Militärdienst freimachen. Bei der Untersuchung gab<br />

er den Herren vor, der Zeigefinger seiner rechten Hand sei so<br />

krumm gewachsen. Und wirklich, es gelang auch dem stärksten<br />

der Herren Aerzte nicht, dieses Fragezeichen von einem<br />

Zeigefinger zu strecken. Als sie ein wenig ratlos standen und<br />

der juuge Kraftmensch schon ein wenig sieghafte Augen machte,<br />

da fragte der ältere der Aerzte scheinbar mitleidig den<br />

Jüngling: „Und wie war er früher denn, der Finger?" —<br />

„So", entgegnete ahnungslos der Gefragte und zeigte den<br />

geraden Finger. — Nun mußte er seine List wohl etwas teuer<br />

bezahlen.<br />

Richtig. „Wie alt isch das Muneli dert ane?" frägt e<br />

Landdienschtler. — „Das isch ke Muni, das isch es zwöijährigs<br />

Rind", seit der Puur. —- „Wieso wüssit dihr, daß das<br />

Rind zwöijährig isch? Wora gseht dihr das?" fragt dar nme.<br />

. „ i c^viif jeit du dei<br />

— Druf seit der Puur: „A de Hörner. ~ ftötner. Daß<br />

Schtedter: „E ja, das isch richtig, es het zw -<br />

i nid a das gsinnet ha!"<br />

Größenwahn. Gast: ^Herr Su r<br />

1 @ " ^!e viel'©meind-<br />

Hund beständig a?" - Wirt: „Saget: @ t e » Wirt:<br />

ftüür zahlet Sie?" — Gast: „Fufzah 3 r ° nte - f l„<br />

% , gsend Sie, dä Hund zahlt halt ebe drnßg Franke.<br />

Benäblet. „So wie-n-is beurteile, isch alle^, wa--<br />

gseht, wie hinder en, e Schleier", seit der Ougearzt.<br />

gseht Dihr mi?" - „Schtnrch benäblet Herr Doktor , ant<br />

wortet der Ehrank.<br />

Radio —<br />

Beromünster<br />

Sonntag, den 29. Dezember.<br />

9.00 Prot. Predigt. 9.30 Orgelwerke von Bach. 9.45<br />

katholische Predigt. 10.1o Volkskonzert.<br />

tung nnd Musik. 12.00 Aus Berd,-Opern. 12.40 Muslk au.<br />

dem „Zigeunerbaron". 13.00 Unterhaltungvolch s<br />

Dnmont/13.30 Ein vergnügliches Rätselraten. 14.00 R ffg<br />

Blasmusik. 14.15 Uebertragung aus Davos: Elshockey-Sp<br />

um den Spengler-Cup. 15.50 Melodie und Rhythmus. 17 00<br />

17.00 Musik für zwei Klaviere. 17.30 Der Rubin Cm<br />

Märchen-Lustspiel. 18.15 Lieder von yugo Wolf. 1»^» ««r<br />

hören das Ausland. 20.00 Szenen aus „Nathan der Welse .<br />

21.15 Der heitere Mozart. 22.10 Streichquartett von ^o!ef<br />

Haydn.<br />

Montag, den 3V. Dezember.<br />

11.00 Uebertragung aus Davos: Eishocke-Spiele uni d>.n<br />

Freundliche Einladung an alle Musikfreunde zum<br />

M z e r t »n M M s H « M e M<br />

I<br />

I<br />

Sonntag, den 29. Dezember <strong>1946</strong><br />

nachmittags 3.30 Uhr und abends 8 Uhr<br />

7ö2/45^!><br />

im Hotel Krone in S a r n e n<br />

Leitung: Dr. Aug. Wirz.<br />

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Dienstag, den 31. Dezimtier <strong>1946</strong><br />

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76. Jahrgang — Nr. 104<br />

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Obwalden.) — Vorschriften betr. Placierung, Schriftwahl<br />

und Arrangement werden abgelehnt.<br />

V o m a l t e n i n s n e u e J a h r<br />

Das politische Jahr <strong>1946</strong> gehört zu den ziemlich stark<br />

befrachteten Jahrgängen. Das e r st e g a n z e I a h r o h n e<br />

Krieg enthielt der Sorgen und Schwierigkeiten noch reich-<br />

(ich genug. Gar viele Hindernisse liegen noch auf dem Wege<br />

zu eineni wirklichen Frieden und zum Wiederaufbau. Und<br />

wenn all diese Trümmerhaufen aus den, Weltkriege endlich<br />

beseitigt sein werden, dann bleibt immer noch reichlich viel<br />

zu tun, um die Völker wieder auf einen gewissen Wohlstand<br />

•u erheben nnd ihre Wünsche nach wirtschaftlicher und sozialer<br />

Sicherheit zu erfüllen.<br />

Die Schweiz ist nicht berufen und nicht ermächtigt, an<br />

der eigentlichen Liquidation des Krieges sich zu beteiligen.<br />

Das ist Sache der Kriegspartner. Darum pressiert es auch<br />

nicht mit dein Beitritt der Schweiz zu den Vereinten Rationen,<br />

solange diese vornehmlich mit der Liquidation des<br />

Krieges beschäftigt sind und auch noch wenig Verständnis<br />

ausweisen für die Bedeutung der schweizerischen Neutralität<br />

im Leben der Völker. Das Thema Schweiz und UNO spielte<br />

im abgelaufenen Jahre eine ziemlich bedeutende Rolle. Die<br />

Schweiz lies; ihre Richtlinien überprüfen.<br />

Die eine Phase bezog sich auf die Liquidation des<br />

Völkerbundes und die Uebertragung der Völkerbundsgebäude<br />

in Genf an die UNO und die andere bezieht sich auf<br />

die Benutzung dieser Gebäulichkeiten durch die UNO, unter<br />

Wahrung der schweizerischen Neutralität, wie das im<br />

Briefwechsel mit der UNO festgelegt worden ist. Die weitere<br />

Etappe bezieht sich dann auf den Beitritt der Schweiz zu den<br />

technischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Organisationen<br />

der Vereinten Nationen, wie zur Organisation für<br />

Ernährung und Landwirtschaft, zum internationalen Gerichtshof<br />

und zur Organisation für Unterricht (Unesco).<br />

Ein wichtiges Kapitel in der politischen Chronik bedeutet<br />

für <strong>1946</strong> die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehnngen<br />

zwischen der Schweiz und Sowjetrußland. Im<br />

Lause de? Jahres wurde auch eine Reihe anderer diploinatischer<br />

Vertretungen neu besetzt, darunter in Norwegen, Ungärn,<br />

Oesterreich. Der Ausbau der schweizerischen Vertretungen<br />

im Ausland gehört zu den besonderen Merkmalen der<br />

Nachkriegszeit nnd die Rechnungen dafür auch, denn allein<br />

dieses Departement benötigte 5l) neue Arbeitskräfte.<br />

Innenpolitisch geht die Entwicklung in der Sicherung<br />

der Wiedereinschaltung der Demo kratie<br />

und die Ablösung des Bollmachtenregiines. Das Schweizer-<br />

Volk hatte im Februar über den neuen Verkehrsartikel bei<br />

BV abzustimmen, der aber leine Gnade fand. Dann kam iin<br />

Dezember die erste Auslage des Rechtes auf Arbeit, welche<br />

Initiative einmütig durch alle Stände abgelehnt wurde.<br />

Größer ist die politische Fracht für das komm ende<br />

Jahr. Da warten noch die Wirtschaftsreform und Rechte<br />

der Arbeit auf ihre Wegräumung, um den Weg freizumachen<br />

für die Abstimmung über die neuen Wirtschaftsartikel. Zustandegekommen<br />

ist auch das Referendum betreffend die<br />

Zuckerwirtschaft, ferner die Initiative über die Heranziehung<br />

der öffentlichen Unternehmen zn einem Beitrag an die Ko? en<br />

der Landesverteidigung. Wahrscheinlich eröffnet das^ alte<br />

Jahr anch noch die Reserendumssrist über das Bundesgesetz<br />

über die Alters- und »interlassenenversichcrung, welche m<br />

drei Sessionen der Bundesversammlung verabschiedet worden<br />

ist. Eine andere außerordentliche Session der Buiu ^ icvlammlung<br />

war bedingt durch das Washingtons -U> omnu<br />

mit seiner halben Milliarde ttostenbeitrag der.Schweiz an oen<br />

Wiederaufbau.<br />

Eine<br />

Reujahrsbctrachtiing<br />

Gedanken eines 73jährigen.<br />

Dem alten Jahr ist zu Grabe gelautet! der letzte<br />

Mag in der Silvesternacht hat es uns verkündet. Ein ne<br />

Stück ist aufgezogen an. Webstuhl der Zeit. Werden w,r e.<br />

* «•» ipn sirr.ij,..:t> «MUt »» ... rc..,s„ Snbc fu-innen«' bringen? —- WlC «e»•"«*»13»<br />

Gott Will.<br />

seinem Namen und nntcr seiner Führung laßt i o<br />

"ud weiter weben. In I h m sind — leben und weben w .<br />

Legen wir die Hände nicht in den Schoß, so wird der gi ß<br />

Aeltenmeister nns seine Mithilfe nicht versagen.<br />

Betrachte die Zeit wie ein leeres Feld,nmn ,<br />

noch unbebaut ist. worauf weder Glück noch Unglmvon>^^<br />

wachsen. Du mußt ihn erst mit eigener Hand bestell ^<br />

''"b°uen. Was du in diesem Felde säest das wirst<br />

uTl- ~ I" diesen. Felde bete,in diesem Fe^ea reite<br />

der himmlische Segen wird sich zu der Muhe g s ^<br />

kommt aber sehr viel darauf an, was wir | ,<br />

""d too wir säen. Betrachte in diesem Hinblicke da^<br />

om guten Säemann. (Lucas, 8.Kap.) ^ .. - r<br />

achten wir aber insbesondere aus die Sann » ieaett.<br />

le Herzen unserer Jugend, die unsere Zukunft bei . ' -<br />

Auch das Politische Leben in den Kantonen verzeichnet<br />

an Wahlen und Sachfragen- eine umfangreiche Liste. Vier<br />

Kantone haben Initiativen auf Einführung des Frauenstimm-<br />

und Wahlrechtes abgelehnt — beide Basel, Gens und<br />

Tessin. Eine Reihe von Kantonen hatten ihre Gemeindewählen,<br />

wie Groß-Zürich, dann die Waadt, Bern, Zug, Freibürg,<br />

Thurgau. Dazu kommt eine große Reihe kantonaler<br />

Abstimmungen über Sachfragen, Besoldungsanpassungen,<br />

~ tenergesetz, kantonale Altersrenten und so weiter.<br />

Die kantonalen Wahlen mögen verschiedentlich als Vor-<br />

Proben für das große Wahljahr 1947 gelten. Jedenfalls<br />

sollten die Erfahrungen dieses zu Ende gehenden Jahres<br />

rechtzeitig ausgewertet werden, um auf die kommenden Auseiuandersetzungen<br />

des Wahljahres gerüstet zu sein.<br />

*<br />

Wenn unser Blatt am Mittwochmorgen von den Pflichtgetreuen<br />

Briefträgern in die warmen und heimeligen <strong>Obwaldner</strong>stuben<br />

abgegeben wird, dann haben bereits die Glocken<br />

von den Kirchtürmen den Uebergang von einem alten in ein<br />

neues Jahr verkündet. Gar mancher stellt sich an der Schwelle<br />

eines neuen Jahres die Frage? Welches ist der Sinn des<br />

Lebens? Hat es einen Sinn, sich zu mühen, einzutreten<br />

für Recht und Gerechtigkeit, wenn alles so schnell<br />

verrinnt? Hilti) sagt einmal: „Die größte Gefahr im ersten<br />

Teil des Lebens, wenn noch wenig Erfahrung vorhanden, ist<br />

in bezng auf die Menschen die, daß man sie zu wichtig nimmt,<br />

im zweite», daß sie einem zu gleichgültig werden." Wenn<br />

wir durch die Erfahrung im Leben der ersten Gefahr entrinnen,<br />

so besteht die zweite Gefahr, daß uns die Menschen<br />

gleichgültig werden: Wenn wir 'den. wie es zu und her geht<br />

denken wir nur an die letzten zehn Jahre! — denken wir<br />

auch an unser Schweizervolk, an unsere Mitmenschen, die uns<br />

mit Neid und Haß überschütten, an jene, die für alles und<br />

jedes nur Spott und Hohn übrig haben — wahrlich, da<br />

tommt mancher in die Versuchung, sich von seinen Mitmenschen<br />

zurückzuziehen, weil sie ihm gleichgültig geworden<br />

sind.<br />

Wie entrinnen wir beiden Versuchungen? Wenn wir an<br />

jenes Wort denken, das Christus gesagt hat: „Himmel und<br />

Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen."<br />

Es gibt über dem Vergänglichen etwas Unvergänglich<br />

e s. Jeder von uns hat eine Gabe empfangen,<br />

mit der er anch den Mitmenschen dienen kann. Und jeder<br />

von uns hat schon von seinen Mitmenschen innere Bereiche<br />

runq erfahren. Darum dürfen wir einander nicht gleiche<br />

gültig werden, nicht als Mann und Frau, nicht als Geschwi<br />

ster nicht als Familie und Gemeinde und nicht als Eid<br />

äenossen Wir wollen treue Haushalter Gottes werden, dann<br />

nehmen wir die Menschen und uns selber nicht zu wichtig,<br />

werden aber einander auch nicht gleichgültig, sondern haben<br />

etwas Festes — wenn auch die Jahre schnell verrinnen<br />

das in Ewigkeit bleibt.<br />

Der Blättlischreiber benützt an der Schwelle des neuen<br />

Jahre>>' die Gelegenheit, sowohl den vielen treuen M i t -<br />

a r b e i t e r n für ihre opferfreudige Dienstleistung als auch<br />

der stattlichen L e s e r g e m e i n d e für ihr Wohlwollen, die sie<br />

wälirend des vergangenen Jahres der Zeitung entgegengebracht<br />

herzlich zn danken. Möge Gott, unser Vater,<br />

im brandenden Meer der Zeit der Fels der Ruhe und der<br />

Sicherheit bleiben, unsere einzige Hoffnung im Leben nnd<br />

im Sterben! Darum mit froher Zuversicht hinein ins neue<br />

Jahr 1947!<br />

guir aber die ältere Generation, nnd von dieser alle, welche<br />

Ehren stehen, öffentliche Aemter bekleiden,<br />

Ä Ä i l » » mit gut B-ilM °°r.<br />

mi.lien ou /' fpin « © e j n Problem der Gegeni?'<br />

so furchtbar ernst und wichtig wie das der Jugendeniehung<br />

Auf Eltern nnd Erziehern ruht deshalb eine große<br />

erzieynug. .>»! , . Menschen aus-<br />

^^"?o?fmmasfreudig und voll Begeisterung, und die sind<br />

gehen, hofsn " -! 9 Glauben an Gott und Menschen<br />

3 K T « w"chn°°»° lumMw* «-u°d,°g° «*<br />

®!nn in iebet Bewährungsprobe .»»chelben MIchlich »"=<br />

Äe„, muß .IN,er ^ r.e bie<br />

Un,et Vämen «röste Gaben unb Talente beniiden an,<br />

ihnen verliehenen ! ,. , t ,ggut en und Erkenntnis!<br />

daß sie wachsen an- ^surch^ ^ „jacheres Geschenk<br />

Eltern, ihr konnt<br />

hinzielende Erziehung zu<br />

«^"willen un. 'eine «erhci.IcheNen Kindel<br />

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% u m J a h r e s w e c h s e l<br />

entbieten wir allen unsern werten Kunden, Inserenten und<br />

Abonnenten<br />

die besten Glückwünsche<br />

und danken für das uns bisher erwiesene Zutrauen. Wir hosfen,<br />

daß alle uns»auch im kommenden Jahre treu bleiben<br />

werden.<br />

Couis Zhrli H Cie.,<br />

Sarnen<br />

Verlag des „<strong>Obwaldner</strong> <strong>Volksfreund</strong>^.<br />

O b w a l d e n<br />

J2uchdruckerei<br />

300 000 Franken Defizit. ((Sing.) Außerkantonale Zeitungen<br />

erachten ein so großes Defizit eines kleinen Bergkantons<br />

als aufsehenerregend. Es frägt sich der Bürger, ob<br />

dieser Voranschlag wirklich stimmt oder ob er künstlich so<br />

gestaltet wurde. Stimmt er, so könnte der Vorwurf der<br />

Schuldenwirtschaft erhoben werden. Das Volk in seiner großen<br />

Mehrheit will einen soliden und sparsamen Hanshalt;<br />

es hat das Gefühl, nun mit Steuern gesättigt zu sein! Alpnach<br />

meldet ein neues Schlierenprojekt an, wenn ich richtig<br />

berichtet bin, mit drei Millionen Franken Kosten.<br />

Dem Kanton würde es 25°/», d. h. 750 000 Franken „breichen".<br />

Bereits heute weist der Verbauungskonto über eine<br />

halbe Million Schulden auf. Eine Erhöhung der<br />

Korrektionsstener wird in diesem Falle nicht zu umgehen sein.<br />

In Jahren mit Vollbeschäftigung und gutem Verdienst sollten<br />

Schulden abbezahlt und nicht noch neue gemacht<br />

werden.<br />

Trinkgeldordnung. Ans das Frühjahr soll eine neue<br />

Trinkgeldordnung im Gastgewerbe in Kraft treten. Diese<br />

„Ordnung" wird zwischen den Hoteliers und dem Personal<br />

gemacht, und der Gast, welcher bezahlen muß, hat nichts<br />

dazu zu sagen. Znm Beispiel: 15 % Trinkgeld bei einer<br />

Uebernachtung ist eine Ueberforderung. Aber es wird diktiert<br />

und der Gast hat sich zu fügen. Ein Geschäftsmann.<br />

Winterlandschaft. Endlich scheint die Sonne über Berg<br />

und Tal, für die Feriengäste in den Winterkurorten ein Erlebnis.<br />

Frutt und Engelberg sind gut besetzt und die Schnee-<br />

Verhältnisse ausgezeichnet.<br />

Es kam das neue Jahr auf leisen Schwingen,<br />

Begrüßt von feierlichem Glockenklingen;<br />

Das alte Jahr verging, ein neues naht!<br />

Und du, mein Herz, getrost, vergiß die Klagen,<br />

Gott hilft auch dieses Jahr die Bürde tragen,<br />

Wie er im letzten treu geholfen hat!<br />

Das Jahr ist hin! Die Glocken sind verklungen —<br />

Fürs alte Jahr hast du nun ausgerungen;<br />

Doch auch das neue naht nicht ohne Schmerz.<br />

Schöpf neuen Mut aus deine Lebenswege,<br />

Und zu den Füßen deines Gottes lege<br />

Vertrauensvoll dein sorgenschweres Herz.<br />

Klara Forrer.


D s<br />

N y w j a h r<br />

Wic-n-e Läsi drohleds ine,<br />

Undereinist ist es da.<br />

Ja, was chamme anders mache,<br />

Als das Frätzli bie-n-is lah?<br />

Fuist-dick heds es hindrem Oehrli,<br />

Wenns ai srindlich „griäzi" seid.<br />

Weiß der Gugger, obs nid U'heil<br />

I sim Chratte inne treib!<br />

So, nyws Jährli, chum jetzt ane,<br />

Mier sind zämä gued und sryn.<br />

Bringst ja näbe Blitz und Dunder<br />

Wohl ai Freid und Sunneschyn.<br />

H. E g g e r - v o n Moos.<br />

Kantonale Feuerversicherungsanstalt. (Korr.) Der Kantonsrat<br />

hat dieses Thema bei der Beratung des Boranschlages<br />

besprochen. Die Regierung hat das Abkommen mit den<br />

Feuerversicherungsgesellschaften bis zum Jahre 1950 verlängert.<br />

Und was geschieht mit der Initiative des Herrn<br />

S. Jmfeld in Lungern? Ist diese zurückgezogen? Es sind<br />

doch große Kreise im Lande, die dem Gedanken einer kantonalen<br />

Versicherungsanstalt wohlwollend gegenüberstehen. —<br />

In achtzehn Kantonen bestehen solche Anstalten, und<br />

alle arbeiten gemeinnützig und erfolgreich. Soll in Obwalden<br />

die Angelegenheit aus ein totes Geleise geschoben werden?<br />

Förderung des freiwilligen Landdienstes. Der Bund fördert<br />

grundsätzlich, in Verbindung mit den Kantonen und beteiligten<br />

Verbänden, die Organisationen und Durchführung<br />

des freiwilligen Landdienstes; er trägt die Hälfte der dadurch<br />

für die Oeffentlichkeit entstehenden Kosten unter der Voraus- -<br />

setzung, daß die Kantone für die übrige Hälfte nach Maßgabe<br />

der auf ihrem Gebiet geleisteten Landdiensttage aufkommen.<br />

Am 27. Dezember hat nun der Bundesrat in einer Ausführungsverordnung<br />

festgelegt, auf welche Weise die<br />

öffentlichen Mittel Verwendung finden sollen, um den freiwilligen<br />

Landdienst möglichst wirksam zu fördern.<br />

Die vom Bundesrat getroffene Ordnung sieht zur Erleichterung<br />

der Landdienstleistung Jugendlicher verschiedene Vergünstignngen<br />

vor, so die Einbeziehung in eine Unfallund<br />

Krankenversicherung ohne Prämienzahlung, die Gewährung<br />

einer Zulage an über 1(> Jahre alte Landhelfer und die<br />

unentgeltliche Abgabe von Transport^utscheinen zur Fahrt<br />

an den Arbeitsort, zur Heimfahrt sowie für allfällig während<br />

des Landdienstes notwendige Reisen. In den Genuß dieser<br />

Vergünstigungen können alle Jugendlichen gelangen, die<br />

während mindestens zwei Wochen in einem bäuerlichen Betrieb<br />

mithelfen, der zeitweise, namentlich während der Erntezeiten,<br />

dringend auf zusätzliche Hilfskräfte angewiesen ist. Nicht<br />

unter die neue Institution fallen die üblichen landwirtschaftlichen<br />

Dienstverhältnisse Jugendlicher von längerer Dauer.<br />

Die kantonalen Zentralstellen überwachen die richtige Durchführung<br />

des Landdienstes, wie die schweizerische Landdienstkonferenz<br />

die Idee allgemein unterstützt und für deren Propagierung<br />

besorgt ist.<br />

Weihnachtsfeier der SAHA. (Eing.) Mit einer kleinen,<br />

gediegenen Weihnachtsfeier bereitete die Vereinigung ehemaliger<br />

Sarner Handelsschüler am vergangenen Donnerstagabend<br />

ihren Mitgliedern und Freunden einige Stunden<br />

stiller, herzlicher Weihnachtsfreude.<br />

Im festtäglich geschmückten Saal zur „Mühle" hieß unser<br />

Präsident die Anwesenden von ganzem Herzen willkommen.<br />

Besonders freute uns die Teilnahme unserer beiden Ehren-<br />

Mitglieder, H. H. Pater Burkhard Wettstein und H. H. Pater<br />

Robert Müller, sowie auch des Vertreters des Gesellendereins,<br />

H. H. Kaplan Lüthold, und Herrn Spitalverwalter<br />

Josef Gaffer, Vertreter der Diplomprüfungskonimission unserer<br />

hiesigen Handelsschule. Auch eine fröhliche, kleine Schar<br />

von Teilnehmern des von der SAHA zurzeit durchgeführten<br />

Buchhaltungskurses waren mit ihren Angehörigen im Kreise<br />

unserer lieben Mitglieder und Gönner erschienen.<br />

Die ausgesucht feinen niusikalischen und poetischen Darbietungen<br />

von Vereinskollegen und Freunden wurden von<br />

den dankbaren Zuhörern mit Begeisterung aufgenommen und<br />

trugen, zusammen mit den leise zitternden Flämmchen am<br />

Christbaum, jenes ewige, warnie Weihnachtslicht in die Herzen,<br />

das keine fremde Macht auszulöschen vermag.<br />

Nebst dem Präsidenten richteten auch H. H. Pater Robert<br />

und Herr Spitalverwalter Gasser in kurzen, aber gehaltvollen<br />

Ansprachen einige schöne Worte an die Anwesenden, und<br />

nach einem weihnächtlichen Imbiß führte ein Kamerad noch<br />

einige hübsche Filme vor. Auf einen heitern Streifen von<br />

der SAHA folgte ein wirklich selten schöner Naturfilm vom<br />

Hochwild in den Bündner Alpen, und zuletzt führte uns noch<br />

ein lehrreicher Kulturfilni in die geheimnisvolle Welt der<br />

Mikroben.<br />

So wurde denn diese Weihnachtsfeier, bei fröhlichem Zusamniensitzen<br />

und Geplander, für jeden zn einer bescheidenen,<br />

aber netten kleinen Festtagsfeier!<br />

Beschränkung des elektrischen Strombezuges. (Eing.) Der<br />

Bundesrat hat mit Rücksicht auf die gegenwärtige Wasserknappheit<br />

und demgemäß prekäre Lage der Stromversorgung<br />

einschränkende Vorschriften erlassen.<br />

Die Eelektrizitätswerke, worunter auch das Kernfer Werk,<br />

haben es nicht unterlassen, ihren Abonnenten demgemäß Vorschriften<br />

zn machen. Das Einschneidendste ist wohl die Kürzung<br />

der Zuteilung von 10 % an die Bezüger von Motorenström.<br />

Daß ausgerechnet der Kraftstrom gespart werden soll,<br />

während der Lichtstrom ungehindert in der Menge abgegeben<br />

werden soll, halten wir iin Interesse der Stromabgabe wohlverständlich,-<br />

6 Rp. oder 30 Rp. spielen bei der Rendite eine<br />

Rolle, aber im Hinblick auf die Schwierigkeiten, welchen das<br />

Gewerbe gegenüber steht, ist diese Tarifpolitik nicht entschuldbar.<br />

Während des Krieges hatten wir uns so an die Berdunkehing<br />

gewohnt resp, gewöhnen müssen, daß auch jetzt eine gewisse<br />

Einschränkung des Lichtkonsums gerne in Kauf genommen<br />

würde. Wir denken an die Straßenbeleuchtung, Jticher*<br />

legung des Laden- und Wirtschaftsfchlusies und so •<br />

Aber auch beim Wärmeftorm waren groß Em^aru g<br />

UM neue Hauser handelt, steht IN<br />

im ^nterw»°>»<br />

i M m -<br />

esse des für andere Zwecke so wertvollen Ction ,<br />

Holzherd anzuzünden.<br />

« oder<br />

Wenn die Trockenheit anhalten sollte,^wnt Reiten<br />

Übel dazukommen, vielleicht wären wir dann froh, be,ze<br />

zum Rechten gesehen zu haben.<br />

Neujahrstag - Geburtstag!<br />

Glückskinder, die am 1. Januar das Licht der<br />

unö<br />

„Glückskinder gibt es wohl keine auf Erden , so ^<br />

die zwei alten guten Leute antworten welche heute i chs^°<br />

ihren Geburtstag feiern; denn fte Haben bnä i£<br />

gelernt seine heitern Tage uud die v.elend nstein, lerne var<br />

ten und Prüfungen. „ ., , h lte<br />

Vater Eduard Rohrer, F l u >. I!, 11)<br />

am 1. Januar zurück auf 84 Lebensjahre, voll treuer glichterfüllung<br />

und Arbeit. Noch jetzt erzählt er gerne von s<br />

iunaen fahren, da ihn der Militärdienst hin und wieder au^<br />

ewem Heimatdorf wegrief. Sonst war er stets daheim m<br />

seinem <strong>Obwaldner</strong>land, hat init starken Armen 0 trocl<br />

früh bis spät und war erst noch im Winter Hoch oben in<br />

Wald zu suchen, wo er ins „Holz" ging wie e,n ^ 3 •<br />

Doch heute liest er lieber die Zeitung m der warmen Stube<br />

Im Frühling aber läßt's auch ihm nicht Ruhe; wenn alle.<br />

Leben wieder erwacht, macht er sich stet'.' wieder a s<br />

greift zum Werkzeug, um mitzuhelfen, wo er kauu. «i<br />

gebe ihm noch viele gute und friedliche Jahre.<br />

Jungfrau Heinrika Spichtig ist da.> n<br />

Geburtstagskind" des Neujahrstages. Mit klaren .lugen<br />

und klarem Verstände, zufrieden und dankbar Mu ne heu e<br />

zurück auf ihre 87 Lebensjahre. Ihr heimeliges Stubchen bei<br />

ihren Verwandten atmet wohltuende Ruhe und Frieden, wie<br />

er auch über das ganze Wesen der lieben alten Person au»-<br />

Abreitet ist. Sie hat die Armut erfahren, aber auch den<br />

Segen guter Eltern, als sie in Ettisried im kleinen Vaterhaus<br />

heranwuchs. Ihr Leben lang hat sie ander» gedient ^ieib .1<br />

Jahre lang war sie die treue Pflegerin der blinden Karolina,<br />

der geistlichen Braut Heinrich Federers. In den letzten Zähren<br />

hat ihr Gott Tage des Friedens, der Stille und dei üiufachheit<br />

geschenkt, um sich noch besser vorbereiten zu können<br />

auf den Tag der Ewigkeit. Aber müßig war »e nie. Roch bis<br />

vor kurzem haben ihre Hände Bildchen um Bildchen dev<br />

lieben Bruder Klaus mit kleinen, an seinen Reliquien berührten<br />

Linnen beklebt, und dabei ist wohl mancher -egens<br />

wünsch aus ihren, guten Herzen gekommen.<br />

Sie welche ein Leben lang andern gedient, hat es wohl<br />

verdient daß liebende Verwandte sie heilte umsorgen wie eine<br />

ante Mutter. Gott, der alles Verborgene und «leine liebt,<br />

möge seine Liebe ausströmen über das ganze Leben dieies<br />

alten „Geburtstagskindes"!<br />

Gastkonzert der Schwander Musikgelelljchajt in «arneu.<br />

Das musikliebende Publikum von Sarnen wurde am letzten<br />

Sonntag wiederum zu einem Gastkonzert der schwander<br />

Musikgesellschaft eingeladen, nachdem die Erinnerung von der<br />

letztjährigen guten Darbietung sich noch nicht verfluchtigen<br />

konnte. Und man erwartete fast mit einer gewnsen «elbsl-<br />

Verständlichkeit ein Koiizert von musikalischer Qualität, war<br />

doch schon das letztjährige eine Ueberraschung. Diese (.rwartungen<br />

wurden am letzten Sonntag nicht enttäuscht, sondern<br />

sie legten im Gegenteil ein schönes Zeugnis von ihrer t e-<br />

harrlichkeit und ihrem musikalischen Ernst ab. Bor allem<br />

machte sich dies in ihrer Programmgestaltung sehr bemerkbar,<br />

das sich vom letztjährigen, das schlicht uud den vorhandenen<br />

Kräften maßvoll angepaßt war, dadurch unterschied, daß sie<br />

technisch und inhaltlich anspruchsvolle Werke wagten. Den<br />

ersten Teil des Konzertes bestritten sie vorwiegend mit Werken<br />

großer Meister, wie Mozart, Schumann lein Werk, das<br />

vom Dirigenten für Blasmusik sehr glücklich umgearbeitet<br />

wurde) und Grieg.<br />

Zudem konnte man durchgehend eine freiere Beherrschung<br />

des Stoffes bemerken, eine größere Sicherheit. Dieser Eindruck<br />

wurde trotz gewissen Müdigkeitserscheinungeu im zweiten Teil<br />

nicht verwischt, sondern rundete sich zu einem gefälligen Ge<br />

samteindruck.<br />

Besonders glücklich gespielt wurde das Schumannsche Werk<br />

aus dem Album für die Jugend, ein Juwel in der romantischen<br />

Musikliteratur, dem dessen unvergleichliche Zatiber der<br />

Romantik die Bearbeitung nichts anhaben konnte, sondern sie<br />

voll und ganz zur Geltung brachte. Ebenso mustergültig war<br />

die Interpretation der Ouverture „Der Schauspieldirektor",<br />

ein Werk, das Mozart in seinen letzten Jahren geschrieben hat.<br />

Es wurde echt mozartisch gespielt, es haftete ihm nichts schweres<br />

und massiges an, sondern die Wiedergabe war beschwingt<br />

und löste sich wundersam von der irdischen Gebundenheil einer<br />

gewissen blasmusikalischen Schwerfälligkeit.<br />

Der Direktion, Herrn Dr. A. Wirz, gebührt hier wo|)l die<br />

beste Anerkennung, wie auch allen Spielern, die den Jdealis<br />

mus für eine solch herrliche Musik aufbringen, uud auch den<br />

Mut besitzen, den nicht unbeschwerlichen Weg eines solchen<br />

musikalischen Schaffens zu gehen, dem wohl kein Augenblickserfolg<br />

blüht, das aber der schönen Aufgabe dient, gute und<br />

edle Musik dem einfachen Volke zu vermitteln.<br />

Mit dein feinen Programm der letzten Darbietung in der<br />

„Krone" zu Sarnen haben sie bewiesen, daß es ihnen mit die<br />

. fer Aufgabe ernst ist und so wünschen wir ihnen weiterhin<br />

! viel Gutes auf ihrem Weg, wie auch allen andern, die auf dem<br />

gleichen Wege schreiten.<br />

id.<br />

Sarnen. Dem ersten Konzert der Musikgesellschaft Schiveu<br />

di, das am letzten Sonntag im Hotel Krone in Sarnen unter<br />

der Leitung von Herrn Dr. Aug. Wirz stattfand, war ein<br />

schöner Erfolg beschieden. Es mag dem zufälligen Zusamnientreffen<br />

zweier Veranstaltungen um die gleiche Zeit zuzuschreiben<br />

sein, daß der Besuch dieser ausgezeichneten Darbietungen<br />

etwas schwach war. Dafür war der große Saal am Abend<br />

ausverkauft (wie wir vernehmen).<br />

Einige kleine Anmerkungen zu dem Konzert feien hier<br />

gestattet. Unter der taktfesten, sichern Leitung wickelte sich das<br />

Programm Nummer für Nummer in glänzender Weise ab<br />

Der Klangkörper verdient als ein kompakter und ganzer hervorgehoben<br />

zn werden. Reinheit und Stimmung ließen nicht«<br />

D i e w e r t e n A b o n n e n t e n<br />

werden höslich darauf aufmerksam gemacht, daß die<br />

u>s<br />

Gottesacker. Rosmarie wcn das älteste Kind dei i^11 ^<br />

Bürgerrat Wallimann-Röthlin. Von Jugend auf linU /Uf,<br />

seinem Körper mit einem Kreuz gezeichnet. Obwohl e-.* ^<br />

die Mutter verlor, war es doch frohmütig daheim un '<br />

Schule. Wenn auch sein Körper nicht schritthalten ^ ^<br />

mit dem Wachstum des Geistes, so war es in feel>ich^ a^,^<br />

vielen voraus. fleißig in der Schule »nd später<br />

wollte es sich vorbereiten ans ein selbsttätiges Leben- ,<br />

seine Seele entwickelte sich ,yu Reise für die Ewigrctr. ^<br />

kurzem Unwohlsein schlief Rosmarie sanft hinübel. ^<br />

ungehemmt Weihnachten feiern dürfte. Der Familie h<br />

wir unser aufrichtiges Beileid aus.


Alpnach. Frau Emma schädler-Benz Es<br />

^ibt Menschen, die in treuer Pflichterfüllung, in opfervoller<br />

Arbeit sich selbst aufzehren, wie die Kerze sich selbst aufzehrt,<br />

indem sie für andere leuchtet. So war es mit Frau Schädler-<br />

Benz. Mit ihr ist ein Leben erloschen, das nur für andere<br />

sorgte und schasste, hat ein Herz zu schlagen aufgehört, das<br />

in hingebender Liebe für die Familie schlug. Welcher Achtung<br />

und Verehrung sich die liebe Heimgegangene erfreute, bewies<br />

der große Kondukt, der am vorletzten Sonntag die sterblichen<br />

Neberreste auf den Friedhof zu Alpnach geleitete.<br />

Frau Emma Schädler-Benz trat am 29. Februar 1908<br />

nlv Tochter des Benedikt Benz und der Rosa geb. Market in<br />

dieses Leben. Eine frohe Jugendzeit geleitete das Kind an<br />

die Tore des Schulhauses, und uachden, es diese Pflichtjahre<br />

hinter sich hatte, trat sie als Verkäuferin beim Konsum in<br />

Lachen in die Lehre. Schon hier zeigte sich das Talent einer<br />

künftigen Geschäftsfrau, und deshalb warb Herr Schädler,<br />

der als Verwalter des Konsums hier in Stellung war, um<br />

die junge Tochter. Er trat mit ihr im Mai des Jahres 1930<br />

cm den Traualtar. Die Ehe war eine glückliche und gesegnet<br />

mit zwei Kindern, einem Sohn und einem Töchterchen, die<br />

heute beide nuitterlos am frischen Grabeshügel trauern. —<br />

Frau Schädler zog mit ihrem Gatten hinauf in das Land<br />

Ob dem Walde, wo er eine Konsumverwalterstelle übernahm.<br />

In seiner Frau Emma hatte er eine Stütze, denn sie war<br />

wirklich eine sehr- tüchtige Geschäftsfrau, voll Arbeitseifer,<br />

freundlich und zuvorkommend mit den Kunden, lieb und sorgend<br />

mit Gatte lind Kindern, mit einem Worte: ein Jdealmensch.<br />

Seit zirka dreieinhalb Jahren nagte ein schweres<br />

Leiden an ihrem Köper. Ihre unbeugsame Energie ließ sie<br />

aber nicht unterkriegen, immer stemmte sie sich gegen das<br />

Leiden. Rechtzeitige Ruhe und ärztlicher Beistand hätten<br />

wohl das Geschehen verhüten, oder wenigstens verzögern<br />

können, allein die teure Entschlafene wollte selber nie so<br />

krank sein, wie sie es in der Tat war. Noch diesen Herbst<br />

weilte sie zur Erholung bei ihren Lieben in der March, und<br />

inslit hegte Hoffnung auf Besserung, ja sie selbst drückte sich<br />

in diesem Sinne ans.<br />

Unsere Emma war eine musikliebende, srohmütige Person.<br />

Ihr sonniges Gemüt strahlte auch auf ihre Umgebung über,<br />

und selbst in ihrem Leiden ging ein frohes Leuchten auf die<br />

Mitmenschen über. Bis zu ihrem letzten Augenblicke sorgte sie<br />

sich um Gatte, Kinder und Geschäft. - Am Morgen ihres<br />

Sterbetages war sie bereit zum Kirchgange und zum Empfange<br />

der hl. Sakramente. Doch der Herrgott war mit seiner<br />

Dienerin zufrieden, er kam zu ihr; denn ein Schwächeanfall<br />

hinderte sie an der Ausführung ihres Vorhabens. Frau<br />

Emma Schädler entschlief ruhig und sanft im Herrn. Sie<br />

erreichte ein Alter von nur 38 Jahren. Mit Frau Schädler<br />

ist eine opferfreudige Stauffacherin von uns geschieden, eine<br />

Frau, die dem Gatten und der Familie, wie ihrer angestammten<br />

Heimat die Treue hielt; denn gerne kam sie auf kurze Zeit<br />

in die March zu ihren lieben Geschwistern, die ein unzerreißbares<br />

Band zusammenhält. Wir alle, die wir Frau Schädler,<br />

„z'Bänze Emmeli", kannten, wollen ihr ein treues Gedenken<br />

bewahren übers Grab hinaus und entbieten einer verehrten<br />

Verwandtschaft unsere aufrichtige Teilnahme.<br />

Gisnnl. (Korr.) Die Kleintheiler Bergstraße soll im<br />

Jahre 1947 fertig erstellt werden. Es ist dies eine sehr ersreuliche<br />

Nachricht. 9ßit dieser Straße wird eine schöne Gegend<br />

erschlossen. Wir wollen nicht so stolz sein, wie wir bereits<br />

Aussprachen gehört haben, man könnte derselben „kleine<br />

Sustenstraße" sagen. Sicher ist jedoch, daß die Schönheit der<br />

Gegend manchen Unbekannten überraschen wird. Die Straße<br />

wird daher nicht nur wirtschaftlichen Zwecken dienen; sie<br />

wird auch der Förderung des Fremdenverkehrs wertvolle<br />

Dienste leisten.<br />

Eidgenossenschaft<br />

Aufhebung von Bollmachtenbeschlüssen.<br />

Vor Jahresende hat der Bundesrat neun Vollmachtenbeschlösse,<br />

die seinerzeit zum Schutze des Landes gefaßt wurden,<br />

aufgehoben. Sie betreffen die Erledigung von Forderungen<br />

für Unfallschäden während des Aktivdienstes, die Truppenunterkunft<br />

während des Aktivdienstes, die Entschädigung von<br />

^and- und Sachschäden während des Aktivdienstes und die<br />

Abänderung des Verwaltungsreglementes für die schweizerische<br />

Armee. Diese Beschlüsse sind, soweit sie noch aktuell waren,<br />

in der Dezembersession in das ordentliche Recht übergeführt<br />

worden. Die Aufhebung der alten Bestimmungen ist auf den<br />

31. Dezember datiert.<br />

Roch keine Benzinpreisreduktion.<br />

Die Erwartung, daß der Benzinpreis auf Jahresbeginn<br />

eine weitere Senkung erfahren werde, scheint nicht in Erfüllung<br />

zu gehen. Der Grund liegt, wie in einem Schreiben<br />

der Petrola ausgeführt wird, darin, daß der Wert der in<br />

der Schweiz vorhandenen Lagermengen mehr als 4 Millionen<br />

Franken über dem heutigen Weltmarktpreis steht. Erst nach<br />

Abtragung dieser Differenz durch den Verkauf dieser Ware<br />

»nd weiterer billigerer Mengen werde es möglich sein, die<br />

Benzin/Benzingennschpreise definitiv nachkriegsmäßig neu zu<br />

ordnen. Die zur Verfügung stehenden stillen Reserven seien<br />

durch die bisherigen Preissenkungen vollständig aufgebraucht<br />

worden, und zudem fei die feit Mai dieses Jahres erwartete<br />

Umsatzsteigerung ausgeblieben, während die Kosten für Umschlag,<br />

Transport und Import sich nicht senkten, som ern<br />

stabil blieben oder gar gestiegen seien.<br />

K a n t o n e<br />

Baselland. Durch Polksabstimniung hat das Volk in Ba-<br />

'elland den Geistlichen und S t a a t s a n g este l l t e n das<br />

riecht verliehen, in den Land rat gewählt zu werden,<br />

wurde stets als eine Ungerechtigkeit empfunden, die-<br />

Bürgern das passive Wahlrecht vorzuenthalten.<br />

„ ^n Obwalden wurde umgekehrt im Jahre 194. dui<br />

^taatsangestellten diese Ungerechtigkeit geschaffen.<br />

»Ltkbreitet den M M e r Bolkssttuad!"<br />

StanMeitong der Schweizer ZnngWerbMen<br />

mid ZWchrWchsozIale«<br />

Vor etwas mehr als Monatsfrist hat sich die Leitung des<br />

Äundes der Schweizer Jungkonservativen und Jungchristlichsozialen<br />

neu konstituiert. In dieser kurzen Zeit hat nun die<br />

Äundesleitung bereits zweimal getagt. Es wurden vorerst<br />

neue Satzungen bereinigt, die es erlauben, die Bewegung aktionsfähiger<br />

zu gestalten und ihre Basis zu erweit<br />

e r it. In der Sitzung "vorn 21. Dezember in Luzern wurden<br />

sodann die Richtlinien für das Aktionsprogramm<br />

194 7 aufgestellt, das einer auf Mitte Januar nach Zürich<br />

einzuberufenden Delegiertenversammlung endültig festgelegt<br />

wird.<br />

Dieses neue Aktionsprogramm steht auf dem Boden des<br />

Wirtschafts- und Sozialprogramms der Schweizer Katholiken<br />

und fordert vor allem eine fortschrittliche Wirtschaftsordnung.<br />

Der Programmentwurf legt denn auch das Hauptgewicht auf<br />

die Förderung der Idee der B e t r i e b s g m e i n s ch a f t in<br />

allen Zweigen der Wirtschaft, in der Meinung, daß die heutige<br />

Auseinandersetzung in grundsätzlichen Fragen der Wirtschastspolitik<br />

um die berufsgemeinschaftliche oder um die<br />

kollektivistisch-sozialistische Ordnung geht. Alle Probleme<br />

unserer Wirtschaftspolitik haben sich deshalb diesem obersten<br />

Ziele einzuordnen. Große Aufmerksamkeit wird auch dem<br />

Interessenausgleich innerhalb der schweizerischen Wirtschaft<br />

geschenkt. Die bisherige staatspolitische Linie der Schweizerischen<br />

Konservativen Volkspartei, die den Schutz der Fam<br />

ilie als Grundlage jeder Sozialpolitik postuliert, wird<br />

voll unterstützt.<br />

Die Kapitel über Staats- und Kulturpolitik<br />

betonen vor allem den föderalistischen Gedanken der eidgenössischen<br />

Politik. So tritt das Programm der konservativen<br />

und christlichsozialen Schweizer Jugend auf der Basis des<br />

konservativen Staatsgedankens mit allem Nachdruck für die<br />

berechtigten sozialen Forderungen ein.<br />

Im letzten Abschnitt behandelt das Aktionsprogramm<br />

organisatorische Fragen, welche vor allem Richtlinien<br />

für die Nationalratswahlen 1947 enthalten. Der Bund<br />

der Schweizer Jungkonservativen und Jungchristlichsozialen<br />

steckt sich im Verein mit der Schweizerischen Konservativen<br />

Volkspartei und dem Christlichsozialen Arbeiterbuud der<br />

Schweiz zum Ziel, in der kommenden entscheidenden Ausmarchung<br />

das christliche Schweizervolk geschlossen für die gemeinsame<br />

Sache an die Urne zu bringen.<br />

Pluntpe Bauernfängerei •. .<br />

Zwei Prominente haben sich in der letzten Zeit zum Wort,<br />

gemeldet über die Fortführung der bisherigen Altersfürsorge.<br />

Beide Stimmen sind darauf bedacht, den Alten, und denen,<br />

die es mit den Alten gut meinen, das Gruseln beizubringen.<br />

Es geschieht mit der Behauptung, daß die heutige Altersbei-<br />

Hilfe dahinfalle, wenn die Altersversicherung nicht angenommen<br />

werde. Auch der oberflächliche Leser wird zwar bald<br />

merken, daß es sich bei dieser Behauptung um eine recht<br />

plumpe Bauernfängerei handelt — um Propaganda<br />

nämlich für die Altersversicherung nicht schlechthin, sondern<br />

für das Altersversicherungsprojekt, wie es aus den VerHandluugen<br />

der eidgenössischen Räte hervorgegangen ist. Es bleibt<br />

auch dann eine Bauernfängerei, wenn sich Nationalratspräsideut<br />

Dr. Wey, der zugleich Präsident der freisinnigen Partei<br />

der Schweiz ist, und Ständerat Dr. Klöti zu ihrem Träger<br />

machen. Kein Mensch, auch keiner der Gegner der heutigen<br />

Versicherungsvorlage, ist der Meinung, daß den Alten nicht<br />

geholfen werden soll und nicht geholfen werden muß. Alle anerkennen,<br />

daß die in der Uebergangsordnung verwirklichte<br />

Altershilfe zweckmäßig und wohltuend ist. Gerade deshalb<br />

soll die sich nun eingelebte Institution beibehalten werden.<br />

Das ist auch sehr gut möglich. Die gegenwärtige Alters-<br />

Hilfe beruht auf einem Vollmachtenbeschluß: Kein vernünf-<br />

Theater in der Schwendi<br />

im Gasthaus „Röhli".<br />

A S M e m M w ton U ( i<br />

von Marg. von Gottschall. 757/4613<br />

G Heimatstück in 4 Akten.<br />

» Trachtentanze — Heimelige Musik.<br />

Svieltaae: Sonntag, den 5. Januar, nachmittags 3 Uhr<br />

Sonntag, den 12. und 19. Januar, ,e nachmittags<br />

3 Uhr und abends 8 Uhr<br />

Eintrittspreise: Fr. 2.— und Fr. 1.50<br />

Ertra-Autokurse: Sarnen Bahnhof ab 14.00 und 19.00Uhr<br />

Nach den Nachmittags-Aufführungen: Anschlug an Autokurs<br />

Stalden ab 17.35 Uhr<br />

Rillett-Vorbestellung: Tel. 86491, Äurch, Post.<br />

Rechtzeitiges Erscheinen sichert pünktlichen Beginn und damit Anschlich<br />

an die Autokurse! .<br />

Freundliche Einladung! Jungsrauenkongregation Schwcndl.<br />

<<br />

\<br />

Mitglied der Schweiz. Zahuärztegesellschaft<br />

Dr. med. dent. SA17S45Lz 766<br />

I . Zumbtthl<br />

eidg. dipl. Zahnarzt<br />

Hergiswil a. See<br />

ist ab 4. Januar 1947<br />

wieder zu sprechen<br />

Tel. 7 22 20<br />

P r i m ä Ä m W e i s c h<br />

s v K « a j Ä - y a r '<br />

(8. «,-gW-S Ctfe». , 45<br />

Telephon 3 55 60.<br />

!<br />

><br />

tiger und vorurteilslos denkender Mensch wird behaupten<br />

wollen, daß nicht auch ein Vollmachtenbeschluß verlängert<br />

werden kann, durch einen Vollmnchtenbeschluß des Bundesrates<br />

oder durch einen Beschluß der eidgenössischen Räte.<br />

Solche Beschlüsse sind schon in weniger wichtigen Fragen gefaßt<br />

worden. Die Möglichkeit und Notwendigkeit besteht auch<br />

für die Alten und Bedürftigen. Die Einführuugsgesetze der<br />

Kantone für die Altersversicherung werden kaum auf den<br />

1. Januar 1948 bereit sein — und noch viel weniger die<br />

Finanzen. Also ist es doch das vernünftigste, die bisherige<br />

Ordnung zu verlängern. Wer behauptet, das sei nicht möglich,<br />

betreibt eine plumpe Bauernfängerei, auch wenn er nun auf<br />

noch so hohem Stuhle sitzt.<br />

Humor<br />

Höchster Grad von Geiz.<br />

Der Geiz erreicht den höchsten Grad, wenn ein geiziger<br />

Junggeselle, ein geschworener Weiberfeind, seine alte, häßliche<br />

Haushälterin heiratet, um ihr den rückständigen Lohn nicht<br />

ausbezahlen zu müssen.<br />

Im Laboratorium. Professor: „Wie Sie sehen, meine<br />

Herren, sehen Sie noch nichts. Warum Sie noch nichts sehen,<br />

das werden Sie aber gleich sehen!"<br />

Zum Geburtstag der Großmutter hat Trudh einen schönen<br />

Vers auswendig gelernt und soll ihn nun aufsagen. Aber als<br />

es so weit ist, hat sie ihn völlig vergessen und fängt an, bitterlich<br />

zu weinen. Die Großmutter tröstet sie: „Das macht ja<br />

nichts, Trudy, sag mir nur irgendeinen Vers aus deinem<br />

Bilderbuch auf, das freut mich gerade so." — Da trocknet<br />

Trudy ihre Tränen und deklamiert: „Du altes Huhn, du tust<br />

mir leid, du hast gelebt die längste Zeit! "<br />

Radio — Beromttnfter<br />

Donnerstag, den 2. Januar.<br />

11.00 Opernkonzert. 11.30 Unterhaltungsmusik. 12.15<br />

Walzer. 12.40 Unterhaltungskonzert. 13.20 Tschaikowsky:<br />

Francesca da Rimini. 13.45 Notiers und probiers. 16.00<br />

Tanzmusik. 16.30 Das Basler Trio spielt. 17.30 Lieder.<br />

18.00 Klasse 11b. Hörspielfolge. 18.40 Leichte Musik. 20.00<br />

Bunter Abend. 22.10 Kammermusik.<br />

Freitag, den 3. Januar.<br />

11.00 Musik von Bach-Söhnen. 11.45 Ständchen. 12.00<br />

Die Bar-Martini spielen. 12.15 Verkehrsmitteilungen. 12.40<br />

Studioorchester. 13.20 Unsere Theater spielen. 16.00 Frauenstunde.<br />

16.30 Nachmittagskonzert. 17.30 E. Lalo: Symphonie<br />

espagnolc. 18.00 „Chrüsimüsi". 20.45 Europäische Fragen.<br />

21.25 Spanische Volksmusik. 22.00 Tanzmusik.<br />

Samstag, den 4. Januar.<br />

11.00 Die schönen Neuaufnahmen. 12.00 Melodien und<br />

Rhythmen. 12.15 Vorschau auf die sportlichen Veranstaltn»-<br />

gen. 12.25 Basel lädt ein... 12.40 Die Woche im Bundes-<br />

Haus. 12.50 Unterhaltungskonzert. 13.15 Das Ensemble<br />

Balalaika, Bern, spielt. 13.30 Schlagzeilen — Schlaglichter.<br />

13.45 Hir erfüllen Hörerwünsche. 14.25 de Mnes-Nüggi,<br />

Dialektplauderei. 14.45 Prämierte Militärmärsche. 15.35<br />

„Lohengrin". Groteske. 15.50 Schallplatten. 16.00 Vom<br />

Winde verweht. Szenen. 16.30 „Orchestrina Radiosa". 17.30<br />

Zum Wochenende. 18.00 Kinderstunde. 18.20 Reichtum, der<br />

auch dir gehört. 19.15 Schallplatten. 19.40 Die Woche. 20.00<br />

Schangi Schwindelmeier, Lustspiel. 20.50 Opernballett. 21.00<br />

Eine Stunde bei Lehar und Kaiman.- 22.10 Tanzmusik.<br />

MlchWennnW Samen Zorf «nd Wen<br />

Anstelle von Weihnachts- und Neujahrskarten spenden die<br />

Nachstehenden eine Gabe an die Bedürfnisse der MilchsuPPenanstaÜ<br />

Sarnen Dorf und Wilen.<br />

Joe Jmseld, Bauschreinerei, Sarnen<br />

Gustav Fiez-Blättler, Bäckerei und Konditorei, Sarneu<br />

Frau Wirz-Ming, Rotes Haus, Sarnen Total Fr. 275.—<br />

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Die besten Glückwünsche<br />

zum neuen Jahr<br />

entbietet der werten Kundschaft<br />

Obwalduer Gewerbebank<br />

in Sarnen<br />

mit Einnehmereien in<br />

Alpnach, Giswil und Kerns<br />

Die besten Glückwünsche<br />

zum neuen Jahr<br />

entbietet allen werten Gästen,<br />

Freunden und Bekannten<br />

Restaurant zum Goldenen Kreuz<br />

Die besten Glückwünsche<br />

zum neuen Jahr<br />

entbiete meiner werten Kundschaft<br />

Familie Egger-Müller,<br />

Weinhandlung, Sarnen<br />

Allen meinen werte» Kunden<br />

viel Glück zum Jahreswechsel<br />

Mit höflicher Empfehlung<br />

Walter Fanger-Jmseld,<br />

Lebensmittel, Sarnen<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

zum Jahreswechsel<br />

entbietet allen Kunden<br />

Bekannten mit bester<br />

lung<br />

Heinrich vasner, Schmiede<br />

mech. Werkstätte. Tarnen<br />

und<br />

Ein glückliches neues Jahr<br />

wünscht allen werten Kunden<br />

und Gönnern mit bestem Dank<br />

für das erwiesene Zutrauen<br />

und höflicher Empfehlung<br />

Walter Ziind-Jmfeld, Maler,<br />

Sarnen<br />

Viel Gutes im kommenden 1947<br />

wünscht allen<br />

Garage Sidler, Sarnen<br />

Die besten Glückwünsche<br />

zum Jahreswechsel<br />

und vielen Dank für das mir<br />

in meinem erste» Geschäfts<br />

entgegengebrachte<br />

Bruno Vogel. Maßgeschäft und<br />

Konfektion, Kerns<br />

Zum Jahreswechsel<br />

die besten Wünsche<br />

entbietet<br />

mit höflicher Empfehlung<br />

L. Keiser, Uhren und Bijouterie,<br />

Sarnen, Bahnhofplatz<br />

Glück und Gottes Segen<br />

zum neuen Jahr<br />

wünschen allen werten Gästen,<br />

Freunden und Bekannten<br />

Geschm. Hetz & Cie.,<br />

Rößli, Kerns<br />

Allen Kunden, Freunden und<br />

Bekannten entbietet<br />

herzliche Glückwünsche<br />

Joses von Ah, Versicherungen,<br />

Sarnen<br />

Ein glückliches, gesundes 1947 § bin freches neues Jahr<br />

wünsche ich meiner werten<br />

Kundschaft<br />

Alfred Tschanz, Tarnen<br />

Kolonialwaren<br />

Ä<br />

wünscht<br />

Familie I. Hurni, Tarnen<br />

Herzlichen<br />

Glück- und Segenswunsch<br />

zum neuen Jahr<br />

entbiete meiner werten Kundschaft,<br />

Freunden und Gönnern<br />

Karl Rohrer, Spenglerei,<br />

sanitäre Anlagen, Sarnen<br />

Zum Jahreswechsel<br />

wünsche ich allen meinen werten<br />

Kunden alles Gute. Gleichzeitig<br />

danke ich für das mir erwiesene<br />

Zutrauen und halte mich auch<br />

fernerhin höflich empfohlen<br />

Konrad Tschuppert, Sarnen<br />

Schuhmachermeister<br />

Zum Jahreswechsel<br />

wünsche ich allen meinen Kunden,<br />

Verwandten und Bekannten<br />

viel Glück und Gottes Segen<br />

und empfehle mich weiterhin<br />

bestens<br />

Ad. Röthlin, z. Konsum, Kerns<br />

Futtermittel, Landesprodukte,<br />

Kohlen und Baumaterialien<br />

Ein gesundes und glückliches<br />

1947<br />

wünscht allen<br />

Elise Frey,<br />

zum <strong>Obwaldner</strong> Bazar, Sarnen<br />

¥<br />

l<br />

',um Jahreswechsel<br />

wünsche ich meinen werten<br />

Kunden<br />

alles Gute; jf"<br />

Ich danke für das mir bis anhin<br />

erwiesene Zutrauen und<br />

empsehle mich auch sürs komwende<br />

Jahr aufs beste<br />

Leo Spichtig, Metzgerei, Tarne»<br />

Zum Jahreswechsel<br />

entbieten wir allen unsern werten<br />

Kunden von nah und fern<br />

die besten Wünsche<br />

Odermatt und Söhne,<br />

Schuhhans, Sarnen<br />

Zum Jahresende<br />

danken wir allen Kunden und<br />

Gönnern für das uns erwiesene<br />

Zutrauen und wünschen<br />

glückliches neues Jahr<br />

Mit höflicher Empfehlung<br />

Jos. von Rotz, elektr. Anlagen,<br />

Sarnen<br />

Ein glückliches und gesegnetes<br />

1947<br />

wünscht allen<br />

W. Stutz,<br />

Blumen-<br />

Sarnen<br />

und Gartenbangeschäft,<br />

Kerns<br />

All den treuen lieben Kunden<br />

Die den Weg zu mir gefnnden<br />

Wünsche ich zum neuen Jahr<br />

Biel Glück und Segen immerdar<br />

Frau Bartsch, z. Merkur, Sarnen<br />

2<br />

8<br />

Glück und Segen<br />

im neuen Jahr<br />

wünscht allen<br />

Wwe. Jmfeld-Airz, Tarnen<br />

«chuhhandlung<br />

Glück und Segen<br />

im neuen Jahr<br />

entbiete allen meinen<br />

Geschäftsfreunden<br />

Max Spichtig, Papeterie, Sarnen<br />

Die besten<br />

Glück- und Segenswünsche<br />

zum Jahreswechsel<br />

entbietet*<br />

allen werten Kunden und Gönnern<br />

Pius Spichtig-Meyer, Metzgerei,<br />

Hinterwasser, Sarnen<br />

Zum Jahresende<br />

danken wir allen Kunden und<br />

Gönnern für das uns erwiesene<br />

Zutrauen und wünschen<br />

glückliches neues Jahr<br />

Mit höflicher Empfehlung<br />

Familie Hophan, Sarnen<br />

Tuchhandlung<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

zum Jahreswechsel<br />

allen Kunden und Gönnern<br />

mit bestem Dank für das er»<br />

wiesene Zutrauen und höflicher<br />

Empfehlung auch fernerhin<br />

Familie Bucher-Amrhein,<br />

Bäckerei, Lindenstraße, Sarnen<br />

Zum Jahreswechsel<br />

entbiete ich meinen werten<br />

Kunden<br />

die besten Glückwünsche<br />

und empsehle niich für alle in<br />

mein Fach einschlagenden Arbeiten<br />

Franz Dillier, Kaminfegermeister,<br />

Tarnen<br />

All meinen geschätzten Kunden<br />

meinen herzlichen Dank für das<br />

mir entgegengebrachte Zutrauen<br />

und<br />

1947 meine besten Glückwünsche<br />

Maria Znrgilgen, Robes, Sarnen<br />

Z u m Jahreswechsel die besten Glückwünsche<br />

I. Jmfeld, Sarnen<br />

Bauschreinerei und Holzbau<br />

Ein gesundes und glückliches<br />

1947<br />

wünscht allen<br />

Lsear Blach, Tarnen<br />

Handelsgärtnerei<br />

Zum Jahreswechsel<br />

entbieten wir unsern werten<br />

Kunden<br />

die besten Wünsche<br />

und danken vielmals für das<br />

uns bewiesene Wohlwollen<br />

Familie Kathriner-Hetz,<br />

neben dem Sarnerhof.<br />

Die besten Glückwünsche<br />

zum neuen Jahr<br />

wünscht allen werten Kunden<br />

G. Fiez-Blättler, Bäckerei,<br />

Sarnen<br />

Glück und Segen<br />

wünscht allen Geschäftsfreunden<br />

und Bekannten mit höflicher<br />

Empfehlung<br />

Alois Huwyler, Eisenhandlnng,<br />

Sarnen<br />

Herzliche Glückwünsche<br />

zum neuen Jahr<br />

entbietet<br />

R. Strähl, Tarnen, Kirchhöfen<br />

Bäckerei und Restaurant z. Mühle<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

zum Jahreswechsel<br />

entbietet allen Geschäftsfreunden<br />

und Bekannten<br />

mit bester Empfehlung<br />

tih. Dillier.Wyrsch, Sarnen<br />

Kohlen, und Holzhandlung<br />

Zum Jahreswechsel<br />

die besten Glück- und Segenswünsche<br />

entbietet<br />

mit höflicher Empfehlung<br />

Karl Rohrer, Hotel Schlüssel,<br />

Sarnen<br />

Zum Jahreswechsel<br />

entbiete allen meinen werten<br />

Geschäftsfreunden, Kunden und<br />

Bekannten<br />

die herzlichsten Glückwünsche<br />

mit höflicher Empfehlung<br />

I. Wolfisberg, Schlosserei, Sarnen<br />

Die besten Wünsche für 1947<br />

entbietet<br />

nebst höflicher Empfehlung<br />

Zum Jahreswechsel<br />

entbietet ihren werten Kunden<br />

die herzlichsten<br />

Glück- und Segenswünsche<br />

und empfiehlt sich fernerhin<br />

aufs beste<br />

Frau Wwe. Christen, Sarnen<br />

Herreuschneiderei, Museum<br />

Glück und Segen<br />

im neuen Jahr<br />

wünscht allen werten Kunden<br />

Pamilie Psenniger, Sächseln<br />

Blumengeschäft, Tarnen<br />

Herzliche Glückwünsche<br />

zum neuen Jahr<br />

entbietet<br />

Otto Appert,<br />

Bau- und Möbelschreinerei,<br />

Kirchhosen, Sarnen<br />

Die besten Glückwünsche<br />

zum neuen Jahr<br />

entbietet<br />

der werten Kundschaft<br />

I, Wigger, elektrische Anlagen,<br />

Sarnen<br />

u e v e r<br />

Bächgroi-fionftitorci i Sornon^<br />

Glück im neuen Jahr<br />

allen unsern werten Gästen<br />

von nah und fern entbietet<br />

Familie Frunz-Britschgi, Tarne,.<br />

Hotel „Metzgern"<br />

Zum Jahreswechsel<br />

entbieten wir allen unsern<br />

werten Kunden von nah un<br />

fern<br />

die brsten Wünsche<br />

Gesamtster Fanger, Molkerei,<br />

Tarnen<br />

Allen meinen iverten Kunden<br />

viel Glück zum Jahres,vechsel<br />

Mit höflicher Empfehlung<br />

HanS Wirz, Dachdecker,<br />

Bitzighofen-Sarnen. Tel. 8 66 95.<br />

Die besten<br />

Glückwünsche<br />

zum neuen Jahre<br />

entbietet 758<br />

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fi EKT * oh "jfHANISCHE WERKSTitTTE<br />

U N D / Q f A R N E N<br />

E l E K T R O M O T O ß E t J<br />

Glück und Segen<br />

im neuen Jahr<br />

wünscht allen<br />

M. Durrer, Strumpshaus, Sar»cn

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