blickpunkt-warendorf_01-02-2020
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Kino | Film<br />
Samstag, 1. Februar 2<strong>02</strong>0<br />
Sprache der<br />
Tiere<br />
Für Familien: „Die fantastische<br />
Reise des Dr. Dolittle“<br />
Foto: dpa<br />
„Die fantastische Reise des Dr.<br />
Dolittle“<br />
Komödie<br />
Fazit: <br />
Robert Downey Jr. schlüpft in die<br />
Rolle des schrulligen Arztes Dr.<br />
Dolittle, der mit Tieren sprechen<br />
kann.<br />
Dessen Geschichte<br />
ist altbekannt, sie<br />
wurde schon<br />
mehr als ein dutzend<br />
Mal in Zeichentrickserien,<br />
Hörspielen,<br />
Theaterstücken und Filmen<br />
verarbeitet, zuletzt eben vor<br />
rund zwanzig Jahren in den<br />
zwei Klamotten mit Eddie<br />
Murphy.<br />
Jetzt geht die Komödie um<br />
den berühmten Tierarzt in die<br />
nächste Runde – mit Robert<br />
Downey Jr. in „Die fantastische<br />
Reise des Dr. Dolittle“.<br />
Downey Jr., der zuletzt als<br />
Marvel-Comicheld „Iron Man“<br />
Erfolge feierte, wird hier<br />
unterstützt von einer Reihe<br />
Schauspielstars: Antonio Banderas<br />
und Michael Sheen sind<br />
auf der Leinwand zu sehen<br />
und Emma Thompson, Rami<br />
Malek und Ralph Fiennes leihen<br />
den Tieren im Original<br />
ihre Stimmen.<br />
Anders als Eddie Murphy<br />
lebt Downey Juniors Dolittle<br />
nicht in der Gegenwart, sondern<br />
im England des 19. Jahrhunderts.<br />
Dort hat er sich<br />
nach dem Tod seiner Frau auf<br />
einen zooähnlichen Landsitz<br />
Es ist eine schräge, etwas<br />
irrwitzige Idee –<br />
und zugleich eine enorm<br />
erfolgreiche: In „Dr.<br />
Dolittle“ spielte Eddie<br />
Murphy den Arzt John<br />
Dolittle, der mit Tieren<br />
sprechen kann.<br />
zurückgezogen. Eines Tages<br />
erfährt er aber, dass die Königin<br />
im Sterben liegt und nur<br />
ein seltenes Heilmittel sie retten<br />
kann. Zusammen mit seinen<br />
tierischen Begleitern<br />
macht sich der Einsiedler<br />
missmutig auf den Weg.<br />
Schon lange steckt in dieser<br />
Kinoadaption der Kinderbuchreihe<br />
von Hugh Lofting<br />
der Wurm. Gedreht wurde der<br />
Film bereits vor zwei Jahren,<br />
ursprünglich war ein weltweiter<br />
Start im Frühjahr 2<strong>01</strong>9<br />
angepeilt. Damals liefen aber<br />
die Testvorführungen vor Publikum<br />
so schlecht, dass noch<br />
einmal einige Szenen nachgedreht<br />
wurden – kein gutes<br />
Omen und ein echter Kostentreiber:<br />
Geschätzt 175 Millionen<br />
Dollar soll der Film laut<br />
US-Branchenwebseiten nun<br />
gekostet haben, ein riesiges<br />
Marketingbudget ist da noch<br />
nicht einmal eingerechnet.<br />
Doch auch in der fertigen<br />
Version hakt es an allen<br />
Ecken. Regisseur Stephen Gaghan<br />
verhandelte bisher hinter<br />
der Kamera eher Politisches<br />
wie den Öl-Thriller „Syriana“<br />
oder schrieb das oscarprämierte<br />
Drehbuch zum Thriller<br />
„Traffic“. Mit dieser familienfreundlichen<br />
Abenteuerkomödie<br />
ist er spürbar schlichtweg<br />
nicht in seinem Element.<br />
Ständig lässt er seine Schauspieler<br />
unnötig überkandidelt<br />
chargieren, ohne dass sie je<br />
besondere Spielfreude ausstrahlen.<br />
Seine Tiere wiederum<br />
kommen so leblos und<br />
wenig überzeugend animiert<br />
daher, dass ihr uncharmanter<br />
Haudrauf-Humor dabei beinahe<br />
gar nicht mehr auffällt.<br />
(dpa)<br />
Grusel einer<br />
Sterbe-App<br />
Grusel: „Countdown“<br />
Sogenannte Computer-<br />
Apps gibt es ja bereits für<br />
fast alle Lebensbereiche<br />
und -lagen: Fitness- und Finanzapps.<br />
Taxi- und Verkehrsapps.<br />
Nachrichten- und<br />
Unterhaltungsapps. Wetterund<br />
Workoutapps. Sport- und<br />
Schulapps. Meditations- und<br />
Achtsamkeitsapps. In diesem<br />
neuen amerikanischen Horrorfilm<br />
aber geht es um nicht<br />
weniger als eine App, die dem<br />
jeweiligen Nutzer auf die Sekunde<br />
genau das eigene Sterbedatum<br />
vorhersagen kann.<br />
Der 90-Minüter „Countdown“<br />
soll bei einem Budget<br />
von 6,5 Millionen US-Dollar<br />
weltweit schon mehr als 42<br />
Millionen Dollar an den Kinokassen<br />
eingebracht haben –<br />
der Start in den Vereinigten<br />
Staaten erfolgte bereits im Oktober.<br />
Der Film berichtet, wie<br />
so viele Gruselstreifen, von<br />
einer Gruppe sehr junger Erwachsener.<br />
Sukzessive laden<br />
Elizabeth Lail als Quinn Harris in einer Szene des Films „Countdown.<br />
Foto: dpa<br />
sie sich die Sterbedatums-App<br />
namens „Countdown“ auf<br />
ihre mobilen Endgeräte. Nach<br />
und nach kommt es zu immer<br />
mehr mysteriösen Todesfällen.<br />
Unter den Verängstigten befindet<br />
sich auch eine junge<br />
Krankenschwester namens<br />
Quinn, die sich anfänglich<br />
nicht so recht vorstellen kann,<br />
dass an dieser App irgendetwas<br />
Wahres dran sein könnte.<br />
Also lädt auch Quinn die App<br />
auf ihr Handy, freilich ohne<br />
die Nutzungsbedingungen<br />
wirklich studiert zu haben. Im<br />
Gegensatz zu ihren Freunden,<br />
denen von der App ein noch<br />
ziemlich langes Leben prophezeit<br />
wird, heißt es bei<br />
Quinn, sie habe nicht mehr<br />
länger zu leben als nur noch<br />
knapp drei Tage. Der Countdown<br />
läuft, unerbittlich. (dpa)<br />
„Countdown“<br />
Grusel<br />
Fazit: <br />
Horrorthriller um eine junge Frau,<br />
der der Tod in drei Tagen von<br />
einer App vorhergesagt wird.<br />
Wer rettet<br />
die Schule?<br />
„Kartoffelsalat 3: Das Musical“<br />
Was für eine schöne<br />
Begründung! „Da<br />
der zweite Teil immer<br />
schlechter ankommt, haben<br />
wir uns dazu entschieden,<br />
direkt mit dem dritten Teil<br />
weiterzumachen.“ Das ist zumindest<br />
die launige Erklärung<br />
dafür, dass auf den erfolgreichen<br />
ersten Film gleich<br />
„Teil 3“ folgt. Im Sommer 2<strong>01</strong>5<br />
war „Kartoffelsalat – Nicht<br />
fragen!“ in die Kinos gekommen.<br />
Damals hatte der bekannte<br />
Youtuber und Comedian<br />
Freshtorge die Hauptrolle<br />
übernommen.<br />
Außerdem waren in dieser<br />
Grusel-Komödie eine ganze<br />
Reihe von weiteren deutschen<br />
Youtubern zu sehen, darunter<br />
Dagi Bee, Bibi, Simon Desue,<br />
iBlali, Melina Sophie und Shirin<br />
David. Hinzu kamen<br />
Schauspieler wie Otto Waalkes<br />
(der den Film auch mitproduzierte)<br />
und Norbert<br />
Heisterkamp. Die Regie kam<br />
von Michael David Pate, der<br />
nun auch für die Fortsetzung<br />
verantwortlich zeichnet.<br />
In „Kartoffelsalat 3: Das Musical“<br />
sind neben Torge Oelrich<br />
alias Freshtorge nun<br />
unter anderem auch mit dabei:<br />
Akteure wie Martin Semmelrogge,<br />
Jasmin Wagner<br />
und Natascha Ochsenknecht.<br />
Ging es im Vorgängerfilm von<br />
2<strong>01</strong>5 (der trotz teils außerordentlich<br />
schlechter Kritiken<br />
mehr als zweieinhalb Millionen<br />
Euro an den Kinokassen<br />
eingebracht haben soll) noch<br />
um eine Zombie-Plage an<br />
einer Schule, so steht nun<br />
eben diese Lehranstalt vor<br />
dem endgültigen Aus.<br />
Da es im kleinen Wesselburen,<br />
so der Name des Ortes, an<br />
dem sich die Handlung abspielt,<br />
zwei Schulen gibt, soll<br />
eine der beiden geschlossen<br />
werden. Die wild-chaotische<br />
Schule von Leo (Freshtorge)<br />
muss also antreten gegen die<br />
Vorzeigeschule des Ortes.<br />
Überleben, so die Idee, soll diejenige<br />
Schule, welche die<br />
meisten Neuanmeldungen<br />
verbuchen kann. Mit einem<br />
Musical will die Leo-Weiß-<br />
Schule neue Interessenten an<br />
sich binden. Thema des Musicals:<br />
die Zombie-Apokalypse<br />
von vor einigen Jahren. (dpa)<br />
Lea Mirzanli als Mia und Marta<br />
Shkop als Kim in einer Szene<br />
des Films „Kartoffelsalat 3 - Das<br />
Musical“. Foto: dpa<br />
„Kartoffelsalat 3: Das Musical“<br />
Komödie<br />
Fazit: <br />
Wettbewerb zweier Schulen, welche<br />
nicht geschlossen wird.<br />
Und sonst<br />
noch?<br />
Tief in der Erde:<br />
„Die Heinzels“<br />
ANIMATION. „Die Heinzels –<br />
Rückkehr der Heinzelmännchen“:<br />
Gemeinsam mit den anderen<br />
Heinzelmännchen lebt Helvi tief<br />
unter der Erde. Doch wie lange<br />
soll das trostlose Leben dort unten<br />
noch so weitergehen? Das Heinzelmädchen<br />
hat ein für alle Mal genug<br />
von der unterirdischen Enge<br />
und beschließt deswegen, sich auf<br />
den Weg; sich auf den Weg an<br />
die Erdoberfläche zu machen.<br />
FAZIT: <br />
Emanzipiert:<br />
„Little Women“<br />
GENRE. „Little Women“: Die vier<br />
March-Schwestern Jo, Meg, Amy<br />
und Beth wachsen Mitte des 19.<br />
Jahrhunderts in der von starren<br />
Geschlechterrollen dominierten Gesellschaft<br />
der Vereinigten Staaten<br />
auf. Je älter sie werden, desto<br />
mehr müssen sie einsehen, welche<br />
Hindernisse ihnen bei ihrer Selbstbehauptung<br />
als Frauen in den<br />
Weg gelegt werden.<br />
FAZIT: <br />
Hilfsbereite Oma:<br />
„Romys Salon“<br />
DRAMA. „Romys Salon“: Eigentlich<br />
gefällt es Oma Stine gar<br />
nicht, dass sie nach der Schule auf<br />
ihre Enkelin Romy aufpassen<br />
muss. Schließlich hat sie noch<br />
einen Friseursalon zu schmeißen.<br />
Aber ihre frisch geschiedene Tochter<br />
Margot muss auch arbeiten, also<br />
bleibt ihr keine andere Wahl,<br />
wenn sie sie unterstützen will.<br />
FAZIT: