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Buchautor Peter Kirschner über mentalen Erfolg<br />
ein klein wenig nachsteht! -<br />
Kirschners Augen leuchten. Tennis,<br />
das sei wirklich seine Leidenschaft,<br />
sagt er. Man mag es dem<br />
Landesliga-B-Spieler gerne glauben.<br />
Vor allem, wenn man sich<br />
den beruflichen Hintergrund des<br />
1978 vom Oberland „in die Provinz<br />
nach Innsbruck“ Übersiedelten<br />
anschaut. Kirschner, vor seinem<br />
Familiennamen mit den Titeln<br />
Professor, Magister und Doktor<br />
versehen, beschäftigt sich nämlich<br />
vornehmlich mit der Verbindung<br />
von Psychologie und Sport. Und<br />
wer jemals Tennis gespielt hat,<br />
weiß, wie eng diese beiden Komponenten<br />
im „weißen Sport“ beieinanderliegen.<br />
Hier gibt es kein<br />
Verstecken wie in einem Mannschaftssport,<br />
im Duell 1:1 offenbaren<br />
sich neben technischen<br />
Schwächen natürlich auch jene im<br />
Kopf ganz besonders. Was darauf<br />
hindeutet, dass er immer schon<br />
nach einem „Mehr“ strebte, dass er<br />
bereits in jungen Jahren gerne über<br />
den Tellerrand hinausblickte. Ergo<br />
interessierten ihn auch nach seinem<br />
Studium Seminare über Logotherapie<br />
& Existenzanalyse brennend.<br />
„Wie auch immer, jedenfalls<br />
habe ich mich nach meinem ersten<br />
Studium auch noch um Zusatzausbildungen<br />
im Bereich Sportpsychologe<br />
und Mentaltraining<br />
gekümmert“, fasst Kirschner zusammen<br />
und dann sei er „im Sport<br />
hängen geblieben“, wo er nun sein<br />
umfangreiches Wissen als Mentalcoach<br />
im Skigymnasium Stams, an<br />
der Pädagogischen Hochschule als<br />
Lehrerausbildner und an der<br />
Sport-Uni als Didaktiker weiter<br />
gibt. Dieser Tage erscheint auch<br />
sein „erstes größeres“ Buch, das<br />
den Titel „Ganzheitliches Mentaltraining<br />
im Spitzensport“ trägt.<br />
Der Sieg entspringt dem Kopf<br />
Der Vater dreier Töchter, der sich<br />
mit seiner Familie in Axams niedergelassen<br />
hat, kennt die Kniffs<br />
und Tricks, die man anwenden<br />
sollte, wenn man Bewegungen<br />
verinnerlichen will. Er versteht es,<br />
seinen Schützlingen beizubringen,<br />
wie man sich selbst reguliert, wie<br />
die Atmung funktionieren sollte,<br />
so dass im besten Fall Kopf, Herz<br />
und Körper so zusammenspielen<br />
und es zum Flow kommt, jenem<br />
Zustand, in dem es „einfach passiert“.<br />
„Ich habe einen sehr schönen Beruf“,<br />
bilanziert also Pistolpete,<br />
„mir macht es Spaß, Visualisierungen<br />
weiter zu geben oder zu initialisieren<br />
und zudem Sachen zu verschriftlichen.“<br />
Das gehöre für ihn<br />
einfach dazu, „weil selbst ich es<br />
sonst vergesse“. Gerade die Arbeit<br />
mit jungen Spitzensportlern wie<br />
Schispringer Manuel Poppinger,<br />
welche „ausdauernd, konsequent,<br />
fair, und ohne zu sumsen bereit<br />
sind, das Letzte zu geben“, würde<br />
ihn selbst auch wieder motivieren.<br />
„Das ist geradezu ansteckend.“<br />
Uiuiui – ob da einer in der Landesliga-B<br />
künftig noch gnadenloser<br />
als ohnehin bereits daherkommt?<br />
(best)<br />
3. November <strong>2015</strong> 15