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E_1931_Zeitung_Nr.090

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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />

BERN, Dienstag, 3. November <strong>1931</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

27. Jahrgang. - N" 90<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jeden Dienstag und Freltat Monatlich „Gelbe Uite"<br />

Halbllhrtieb Fr. 5.—, jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portonisehlag,<br />

Mlarn nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bsstellung 30 REDAKTION o. ADMINISTRATION: Breltenralnstr. 97, Bern<br />

Rappen. Postcheck-Rechnung HI/414.<br />

Telephon Bollwerk S9.84<br />

Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzelle oder<br />

deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cti.<br />

Grossere Inserate nach Seitentarif.<br />

Inseratensehlnss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />

VoTgängig der Nationalratswahlen haben<br />

es sich einzelne kantonale Verkehrsverbände<br />

angelegen sein lassen, ihre Mitglieder auf die<br />

besondere Bedeutung des diesjährigen Wahlganges<br />

aufmerksam zu machen und ihnen<br />

aus verschiedenen politischen Lagern jene<br />

Kandidaten zu nennen, welche Gewähr für<br />

richtige Vertretung der Verkehrsinteressen<br />

im Parlament bieten. Diese Methode, welche<br />

H. a. auch von kantonal-ziircherischen Motorfahrzeugverbänden<br />

eingeschlagen wurde, war<br />

nun nachträglich Gegenstand einer sehr<br />

scharfen Kritik in einer führenden Tageszeitung,<br />

in welcher sogar der Vorwurf der Charakterlosigkeit<br />

fiel.<br />

Die Antwort von Seiten des Automobil-<br />

Clubs Hess nicht lange auf sich warten und<br />

die beträchtliche Zahl von Zuschriften, welche<br />

uns aus Automobilistenkreisen zugegangen<br />

sind, zeigen deutlich, dass der Kritiker<br />

zweifelsohne gründlich daneben gehauen hat.<br />

Wir wollen dabei ganz von dem in Zürich<br />

entstandenen Meinungsstreit absehen und<br />

uns kurz mit der prinzipiellen Seite der Angelegenheit<br />

beschäftigen.<br />

Selten noch haben die Motorfahrzeugbesitzer<br />

der Schweiz die Verhandlungen in beiden<br />

Räten so aufmerksam verfolgt, wie gerade<br />

dieses Jahr. Grund dazu war freilich genug<br />

vorhanden, da die zweite Vorlage zu einem<br />

eidg. Verkehrsgesetz zur Beratung stand.<br />

Von Seiten der Motorfahrzeughalter waren<br />

durch deren Verbände gewisse Mindestanforderungen<br />

an dieses Gesetz formuliert worden,<br />

die einerseits die Quintessenz aus der<br />

Summe aller unerfreulichen Erfahrungen<br />

waren, welche mit dem veralteten und durchlöcherten<br />

Konkordat gemacht wurden, und<br />

die anderseits eine, wenn auch nur bescheidene<br />

Kompensation für all die neuen und verschärften<br />

Verpflichtungen darstellen sollen,<br />

welche mit der jetzigen Vorlage dem Fahrzeugführer<br />

zugedacht sind. Wie stand es<br />

nun mit der Vertretung dieser Forderungen<br />

in den Räten? Die Verhandlungen boten in<br />

dieser Beziehung ein für die. Motorfahrzeugbesitzer<br />

und -führer wenig befriedigendes<br />

Bild. Keine Fraktion hat eindeutig Stellung<br />

für deren sicher berechtigte Forderungen<br />

bezogen. Einzig die sozialdemokratische Par-<br />

Unser neuer Roman<br />

Unser neuer Roman vordient wie kein zweiter<br />

eine kurze vorgängige Erwähnung, da er in meh-<br />

Teren Beziehungen für unsere Leser von grossem<br />

Interesse sein dürfte. Der bekannte österreichische<br />

iDichter, Oskar Sonnlechner, der den literarisch<br />

Aufmerksamen unter unsem Lesern kein Unbekannter<br />

sein wird, schrieb diesen Roman von der<br />

« Vorletzten Liebe der schönen Frau Erzscbot >, der<br />

— so glauben wir annehmen zu dürfen — in Vielen<br />

nach der Lfktüre als ein schönes, selten tipfps Erlebnis<br />

nachklingen wird. Auf besonderen Wunsch<br />

von zahlreichen Leserinnen des Feuilletons entschlossen<br />

wir Tins, ein Werk zum Abdruck auszuwählen,<br />

das in der Vorkriegszeit spielt, in oinpm<br />

Milieu, das die ganzo fieberhafte Zerrissenheit unserer<br />

neuesten Zeit noch nicht kennt, da die Begriffe<br />

wie Treue, Liebe, Güte noch nicht eine Entwertung<br />

durch ihre Rplativierurur erfahren haben.<br />

Menschen treten aus der Versenkung, die mit wunderbarer<br />

Innigkeit gesehen sind, wahrhafte Charaktere,<br />

gesund, naturhaft, wa-ch, so wie sie uns heute<br />

zum Vorbild dienen können.<br />

Der Roman wird auch dem literarisch Anspruchsvolleren<br />

etwas bieten, ohne dass indessen<br />

das Werk aus dem Rahmen eines Feuilletons fallen<br />

würde. Die Handlung spielt sich im alten Ungarn<br />

ab, in dem trotz den starren Konventionen, vor<br />

allem der besten Kreise, seltene Persönlichkeiten<br />

sich entfalteten. Die Strenge dieser weiten, rührigen<br />

Ebenen erzog auch die Menschen zu klarer,<br />

•^•sicherer Beherrschung ihres Wesens, auch wenn<br />

"unter der Oberfläche ein verzehrendes Feuer der<br />

Leidenschaft glühte. Das ewige Thema der Liebe<br />

unter diesen Menschen, die nichts mehr fürchten<br />

als eine unzarte Enthüllung ihres Innersten, die —<br />

tei fand sich geschlossen in der Angelegenheit<br />

der Arbeitszeitregelung zusammen, weil<br />

diese gleichzeitig auch ins Politische hinüberspielte.<br />

Bei der Beratung und der Abstimmung<br />

aller übrigen Artikel machten sich<br />

innerhalb der Fraktionen die verschiedensten<br />

Auffassungen geltend, und so war es denn<br />

auch möglich, dass Beschlüsse mit seltsamem<br />

Zufallsmehr gefasst und in einzelnen<br />

Fällen sogar einer Wiedererwägung unterzogen<br />

wurden.<br />

Nun handelt es sich aber bei der Geltendmachung<br />

von Verkehrsinteressen im Parlament<br />

nicht um Politik und nicht um Parteien.<br />

Die Verkehrsverbände haben weder ihre Interessenwahrung<br />

bestimmten Fraktionen übertragen<br />

oder anvertrauen können, noch eine<br />

politische Prägung ihres Standpunktes erwartet.<br />

Wie die Automobilisten und Motorradfahrer<br />

sich aus allen politischen Lagern<br />

rekrutieren, so haben sie alle, ohne Unterschied<br />

der Partei, von ihren Vertrauensleuten<br />

die Wahrung ihres Standpunktes gewünscht.<br />

Viele werden sich aber in dieser<br />

Erwartung enttäuscht gesehen haben. Es<br />

war deshalb ein Gebot der Notwendigkeit und<br />

der Dankbarkeit, wenn es sich die Verkehrsorganisationen<br />

zur Pflicht machten,-für die<br />

Wiederwahl oder die Berufung der Männer<br />

einzutreten, von denen sie das notwendige.<br />

Verständnis für ihre Stellungnahme dem Gesetz<br />

gegenüber erwarten konnten. Sie alle<br />

wissen, dass in der Dezembersession, der<br />

ersten Tagung des neuen Nationalrates, die<br />

Entscheidung über das weitere Schicksal des<br />

Gesetzes fallen wird. Sie alle sind darüber<br />

orientiert, dass ihre weitere Stellungnahme<br />

von der Art und Weise abhängt, wie die bestehenden<br />

Differenzen erledigt werden. Man<br />

möchte in unserem Lager endlich das Gesetz<br />

unter Dach gebracht wissen, ist sich aber<br />

darüber klar, dass ein Referendum unvermeidlich<br />

ist, wenn die Mindestforderungen<br />

nicht berücksichtigt werden. So haben wir<br />

allen Grund, den Nationalrat so bestellt zu<br />

sehen, dass die bisherige Arbeit zum guten<br />

Ende geführt wird. Dafür aber bieten die<br />

von den einzelnen Parteien in ihrer Gesamtheit<br />

aufgestellten Wahlvorschläge keine Gewähr.<br />

Sie enthielten vielfach Namen, die in<br />

wie Sonnlechner einmal berichtet — sich schweigend<br />

erschiessen lassen, nur weil sio eine verehrte<br />

Frau schützen wollen, hat der Autor mit glücklichster<br />

Hand gestaltet. Das erschütternde Schicksal<br />

der schönen, wunderbaren Frau Erzsebet, die<br />

wie eine Heilige aus alter Zeit durch den Roman<br />

geht, ist Kernpunkt der Handlung. An ihr, der<br />

Reinen, Zarten, erfüllt sich das Leben des Helden<br />

der Geschichte. Der Roman ergreift, durch die seltene<br />

Echtheit des Gefühls, das in ihm zum Ausdruck<br />

kommt, durch die Schönheit eines zum jähen<br />

Abschluss verurteilten Liebesglücks und die Tragik<br />

des Schicksals eines Mannes. In den Weiten der<br />

ungarischen Tiefebenen, auf den alten, schönen<br />

Rittergütern des Adels rollt sich das Schicksal von<br />

diesen Menschen ab, die mit grosser Plastik geformt<br />

sind.<br />

Dor Autor, Oskar Sonnlechner. schrieb neben<br />

unserm neuen Roman bereits mehrere ausgezeichnete<br />

Werke: «Grüne Tage — grüne Nä.chte » (erschienen<br />

in « Rpclams-Univcrsal-Bibliothek »), « Die<br />

ewige Wahrheit — ein Buch von der Liebe, das<br />

Frauen nicht versfnhon >, weiter • Sonnenuntergang<br />

> u. a. m. Der eigentliche Beruf SonnlechnerB<br />

war — die Technik. Nach einigen jugendlichen<br />

schriftstellerischen Versuchen schrieb er<br />

während Jahren nur noch über technische Themen.<br />

An der russischen Front im Stellungskrieg, da.<br />

packte es ihn aber wieder.. Beim unruhigen Licht<br />

einer Kerze schrieb er. Den 'Soldaten las er seine<br />

Schöpfungen vor. Seine schönsten Werke entstanden.<br />

Als er im unfreundlichen, feuchten Unterstand<br />

seine Vorlesung beendet hatte und der Morgen<br />

graute, meinte sein Vorgesetzter zu ihm: « Sie<br />

Hessen mich versessen, dass Krieg ist. » Draussen<br />

rollte der Kanonendonner. «Lassen Sie Ihr Ta-<br />

Ipnt nicht unbenutzt das andern Menschen eine<br />

Freude zu bereiten vermag. »<br />

« Seitdem schreibe ich», — so erzählt Sonnlechner<br />

selbst, « und immer unter dem Gedanken,<br />

andern oinen Lichtstrahl in dfrs Grau des Lebens<br />

zu bringen. Ich hoffe, es gelingt mir auch mit<br />

meinem neuen Buche. »<br />

Unsere Lp.sp.r werden dorn Dichter unzweifelhaft<br />

nach der Lektüre seines a.ussorordentlichen<br />

Roman recht geben. Es ist ihm gelungen!<br />

Die Redaktion.<br />

Motorfahrerkreisen keinen guten Klang mehr<br />

haben und so ergab sich zwangsläufig die<br />

Notwendigkeit, all jenen Kandidaten zum Erfolg<br />

zu verhelfen, auf die wir nach den bisherigen<br />

Erfahrungen zählen können. Dabei<br />

brauchte der einzelne Wähler gar nicht unbedingt<br />

auf die Unterstützung seiner Partei<br />

zu verzichten, wenn er nur durch Kumulation<br />

jene Anwärter unterstützte, die von den Verkehrsverbänden<br />

zur Wahl empfohlen waren.<br />

Man hat bisher in einzelnen politischen<br />

Kreisen immer den Fehler gemacht, dass man<br />

die Motorfahrer als Interessengruppe in ihrer<br />

Stärke unterschätzte. Das war nur möglich,<br />

weil sich die bald 150,000 Automobilisten<br />

und Motorradleute ihrer Stimmkraft selber<br />

noch zu wenig bewusst waren und es, abgesehen<br />

von der Verwerfung der ersten Vorlage,<br />

gemeinsam mit den Radfahrern als weitere<br />

Verkehrsgruppe, nie auf eine Kraftprobe<br />

ankommen Hessen. Es könnte aber sehr wohl<br />

möglich sein, dass sie sich bei weiterer stiefmütterlicher<br />

Behandlung ihrer Stimmkraft<br />

erinnern und eigene Wege beschreiten. Man<br />

könnte auch in diesem äussersten Fall niemand<br />

einer Charakterlosigkeit zeihen, viel<br />

•weniger aber in dem gegebenen Fall, da man<br />

sich an den von den Parteien umschriebenen<br />

Rahmen hielt und einfach innerhalb desselben<br />

eine kräftigere Unterstreichung unseres<br />

Standpunktes zu erzielen suchte. Schon die<br />

äusserst bescheidenen Mittel, welche hiefür<br />

-aufgewendet worden sind, zeigen am Erfolg,<br />

Säss sich in dieser Hinsicht noch manches<br />

erreichen Hesse. * b.<br />

Aus dem guten Dutzend an Zuschriften,<br />

welches uns in der Zürcher Angelegenheit<br />

zugegangen ist, veröffentlichen wir die nachstehende,<br />

welche die wichtigsten der geäusserten<br />

Ansichten zusammenfasst, womit die<br />

Auffassung der Automobilisten genügend abgeklärt<br />

sein dürfte :<br />

Die Nationalratswahlen und das Wahlzirkular<br />

der zürcherischen Automobilistenverbände.<br />

Bekanntlich Hessen die Zürcher Sektionen des<br />

A. G. S., des T. C. S. und der Aspa ein gemeinsames<br />

Inserat erscheinen, worin sie ihren Mitgliedern<br />

empfahlen, je nach Parteizugehörigkeit, bestimmten<br />

Kandidaten der betreffenden Partei, die sich besonders<br />

des Automobilwesens und seiner Bedürfnisse<br />

angenommen hatten, ihre Stimme zu geben. Um<br />

dadurch nicht die Parteibeschlüsse zu verletzten,<br />

wurden nur solche Kandidaten aufgenommen, die<br />

von der betreffenden Partei kumuliert worden waren,<br />

obschon sich unter den nichtkumulierten Kandidaten<br />

Herren befanden, die sich um die Interessen<br />

der Verkehrsverbände sehr verdient gemacht<br />

Die vorletzte Liebe<br />

der schönen Frau Erzsebet.<br />

Roman von Oskar Sonnlechner.<br />

Willst du dein Herz mir schenken,<br />

So fang es heimlich an,<br />

Dass unser beider Denken<br />

Niemand erraten kann.<br />

Die Liebe muss bei beiden<br />

Allzeit verschwiegen sein,<br />

Drum schliess die grössten Freuden<br />

In deinem Herzen ein.<br />

(Walther von der Vogelweide.)<br />

Hoch oben in den steilen Schroffen des<br />

Karwendelgebirges klebt meine kleine Jagdhütte.<br />

Das Leben hat mich müde gemacht, und<br />

nur schwer trägt es die alten Knochen zu<br />

ihr hinan. Weit, weit liegt die Jugend hinter<br />

mir. Langsam, Schritt für Schritt, stapfe ich<br />

mit meinem alten, schweigsamen Jäger bergan.<br />

Er weiss, es fällt mir schon schwer.<br />

Oben auf den lichten Höhen starre ich in<br />

die Tiefen der Täler, wie in die Tiefen der<br />

Vergangenheit. Die Klarheit der Bilder verblasst<br />

in der Ferne, die Umrisse verschwimmen,<br />

die Farben erlöschen...<br />

Ich sehe die im Wind wogenden Röhrichtfelder<br />

... ich sehe im Purpurlicht der sinkenden<br />

Sonne schattengleich die wilden Enten<br />

ziehen ... der schmale Bach... der kleine<br />

Steg... dort trug ich einst mein Glück hinüber...<br />

Schweigend, im Sinken der Nacht, stapfe<br />

ich mit meinem alten Jäger wieder heimwärts.<br />

Blume für Blume pflückt er am Weg.<br />

Ich weiss, was er will.<br />

In meiner kleinen Kammer über dem<br />

hatten, wie beispielsweise der Vizepräsident der<br />

Sektion Zürich des A. C. S., Herr Kantonsrat Gassmann.<br />

Ihre Aufnahme in den Wahlaufruf wäre<br />

aber sinnlos gewesen, da bei ihrer Nichtkumulierung<br />

eine Wahl ganz ausgeschlossen war. Dieser<br />

Wahlaufruf hat nun aber einem Herrn R. nicht zugesagt,<br />

weil nach seiner Auffassung offenbar bei<br />

der freisinnigen Partei, wo die empfohlenen Kandidaten,<br />

an 2., 3. und 4. Stelle stehend, gewählt<br />

wurden, an Stolle eines dieser Kandidaten ein anderer<br />

hätte gewählt werden sollen. In kritischer<br />

Weise äusserte er sich deshalb in der « N. Z. Z. » gegen<br />

diese Wahlempfehlung und beziehtete die vorgenannten<br />

Sektionen der Charakterlosigkeit und<br />

Grundsatzlosigkeit.<br />

Der Vorstand der Sektion Zürich des A. C. S. hat<br />

sich hierauf gegen diese Anwürfe verwahrt und mit<br />

vollem Recht erklärt, dass auch in Zukunft die Verbände<br />

bei Wahlen sich vorbehalten, diejenigen Kandidaten<br />

zu empfehlen, von denen sie wissen, dass<br />

sie in den Räten ihre Interessen wahren werden.<br />

In einer an diese Einsendung anschliessenden Replik<br />

behauptet Herr R., dieser Wahlaufruf habe<br />

weithorum In der Partei Mißstimmung hervorgerufen.<br />

Ausserdem hätten die Verbände übersehen,<br />

dass man nicht einen Haufen von Kandidaten<br />

wähle, sondern eine Fraktion, und die politische<br />

Linie werde von der Fraktion bestimmt, nicht vom<br />

einzelnen.<br />

Wir möchten Herrn R. hierauf folgendes entgegnen:<br />

In der Antwort der Sektion Zürich wird darauf<br />

hingewiesen, dass nicht nur die Automobilistenverbände,<br />

sondern der kantonale Gewerbeverband und<br />

andere in ähnlicher Weise vorgegangen waren. Es<br />

berührt nun tatsächlich sehr sonderbar, dass sich<br />

Herr R. nur den Automobilistenverbänden gegenüber<br />

seine Kritik gestattete und erst in seiner Replik,<br />

nachdem es nicht mehr anders möglich war<br />

durch den Hinweis des A. C. S., auch die andern<br />

Aufrufe kurz erwähnt. Dieses Verhalten muss den<br />

Eindruck erwecken, dass persönliche Motive Herrn<br />

R. zu seinen Ausführungen veranlassten und nicht<br />

die Interessen seiner Partei. Oder scheute er sich,<br />

ebenfalls aus persönlichen Gründen, in seiner ersten<br />

Einsendung die andern Verbände in dieser<br />

Form anzugreifen?<br />

Die Wahlresultate zeigten, dass seine Behauptungen<br />

ganz falsch sind, der Aufruf der Verbände<br />

habe zu Mißstimmungen und zu Streichungen der<br />

empfohlenen Kandidaten geführt. Wir lassen diese<br />

Resultate nachfolgen:<br />

Freisinnige Liste: Die empfohlenen Kandidaten<br />

stehen in folgenden Rängen: 2. Dr. Wotter<br />

mit 43 349; 3. Strässle: 42 836; 4. Dr. Stadler- 41 926.<br />

Es folgen zwei bisherige Nationalräte, wovon der<br />

eine nicht mehr gewählt wurde, mit 41 872 und<br />

41 503 Stimmen.<br />

Demokratische Liste: Die empfohlenen<br />

Kandidaten stehen in folgenden Rängen: 1. Dr.<br />

Sträuli: 33 080; 4. Kern: 29 297 (nicht gowählt).<br />

Bauernpartei: 1. Bertschinger, der allein<br />

empfohlen wurde: 49 161 Stimmen. Der nachfolgende<br />

Kandidat weist 48 482 Stimmen auf.<br />

Christlichsoziale Partei: 1. Dr.<br />

Schneller mit 22 121 Stimmen. Der nachfolgende<br />

Kandidat erhielt 22 055 Stimmen.<br />

schmalen Eisenbett hängt ein verblasstes<br />

Bild. Nur ich vermag noch die Linien zu erkennen.<br />

Die reinen Züge, das tiefdunkle,<br />

braunschimmernde Seidenhaar, die grossen,<br />

grauen, strahlenden Märchenaugen, umschattet<br />

von den dunklen Wimpern ...<br />

Ich höre die schweren Nagelschuhe des<br />

Jägers auf dem Holzgang poltern. Auf den<br />

Fussspitzen, um mich in meinem Sinnen nicht<br />

zu stören, schreitet er durch die Stube, bedächtig<br />

nimmt er den trockenen Strauss über<br />

dem Bild ab und schmückt es mit den frisch<br />

gepflückten Blumen. So sah er es von mir.<br />

Und nie vergisst er nun darauf. Schweigsam<br />

geht er. Noch nie frug er mich mit einem<br />

Wort.<br />

Die kurze Jagdpfeife qualmt und ich<br />

träume...<br />

Die Dämmerung der Vergangenheit schwindet,<br />

die Nebel des Vergessens steigen, hell<br />

schimmert es auf, und im goldenen Sonnenlicht<br />

der Erinnerung steht alles wieder um<br />

mich auf. Und manchmal ist mir, wie wenn<br />

mir das verblasste Bild an der Wand mit<br />

einem stillen, müden Lächeln zunicken<br />

würde... mir ist, wie wenn eine zarte Hand<br />

sich mir liebkosend auf den Scheitel lege, den<br />

nun der Schnee des Alters deckt.<br />

Wie weit zurück, wie weit zurück liegt<br />

alles...<br />

1.<br />

Der Eisenbahnzug der ungarischen Kleinbahn<br />

klappert durch die endlos wogenden<br />

Getreidefelder. Keuchend, polternd, rasselnd<br />

hopst er wie ein bockender Gaul über die


AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> —<br />

Um während der kalten Zeit<br />

das Leeren der Kühler zu ersparen<br />

um ein sofortiges Anspringen zu erreichen<br />

um die Leichtflüssigkeit des Schmieröles zu erhalten<br />

um auf der Strasse Ihren Innenlenker zu heizen<br />

Verwenden Sie einen Ofen ohne Flamme<br />

Par temps froid<br />

Pour eviter la vidange du radfateur<br />

Pour partir au quart de tour<br />

Pour maintenir la fluidite de l'huile de graissage<br />

Pour chauffer - en route - votre conduite interieure<br />

ÄdoDtez un rechaud sans flamme<br />

Der Ofen, welcher wärmt<br />

Der einzige, dessen Inbetriebsetzung<br />

* leicht - schnell und sicher<br />

geschieht.<br />

Der einzige, welcher während mehr als 30 Stunden<br />

funktioniert und an der Wärmequelle mehr als 300°<br />

erzeugt.<br />

Der einzige, der Ihren Motor vor dem Gefrieren schützt.<br />

Der Praktischste<br />

Der Wärmste<br />

Der Billigste<br />

Die Vorteile des Catalysor Volix:<br />

Apparat zum Einfallen<br />

bereit.<br />

Dieser Ofen, ein Resultat der Studien<br />

von Technikern, welche sich seit Entstehen<br />

der katalytischen Heizungsmethode<br />

auf diesem Gebiet spezialisiert<br />

haben, bildet dank neuartiger, in allen<br />

Teilen patentierter Anwendung des<br />

fraglichen Prinzipes die Lösung eines<br />

Problems, welche bis jetzt nur unvollkommen<br />

gelungen war. Das ist der<br />

vollkommen durchkonstruierte und<br />

sichere Heizkörper, den jedermann<br />

erwartet hat.<br />

Einfaches Nachfüllen und Inbetriebsetzen.<br />

Die einfache Bedeutung des „Catalysor<br />

Volix" bedeutet an sich schon<br />

einen grossen Fortschritt.<br />

Keinen Trichter<br />

Keinen speziellen Deckel für die<br />

Zündung<br />

Keine Spritflasche mehr<br />

Die Inbetriebsetzung erfolgt durch einfaches Entzünden des<br />

Benzingases überhalb des Dochtes. Man macht den Korb zu,<br />

und das ist allesl Die Wirkung ist sofort fühlbar, der Ofen<br />

funktioniert!<br />

Das Nachfüllen und Inbetriebsetzen dauert nur noch 4 Minuten<br />

anstatt 12.<br />

Sicherheit.<br />

Trotz der erzielten hohen Temperatur (mehr als 300° an<br />

der Quelle), ist absolute Sicherheit gegen Brand vorhanden.<br />

Flüssiges Benzin, das während des Funktionierens auf den<br />

Apparat geschüttet wird, kann sich sowenig entzünden, wie<br />

der Benzindampf, der darauf geführt wird.<br />

Sicherheit beim Inbetriebsetzen.<br />

Wie gross auch die Kälte sei<br />

wie wenig Benzin auch noch im Apparat vorhanden sei<br />

ob der Ofen neu oder alt sei<br />

der Catalysor Volix funktioniert immer aufs erste Mal.<br />

Kein Geruch.<br />

Die halbkugelige Form des Korbes gibt eine grosse Berührungsfläche<br />

mit der Luft - die Benzinverbrennung ist vollständig,<br />

unter Absonderung von Kohlensäure und Dampf,<br />

beides geruchlos und unschädlich. Der Catalysor Volix erzeugt<br />

niemals den widerlichen Geruch der<br />

Verdunstungs-Oefen.<br />

Preise: Runder Ofen mit Hülle Fr. 28.—,<br />

flacher Ofen ohne Hülle Fr. 26.—, Fuss«<br />

wärmer kompl. Fr. 38.— Ofen für Lastwagen,<br />

doppelt, Fr. 46.—.<br />

Jeder Apparat mit elektrischem Anzünder<br />

Fr. 8.— mehr.<br />

Sendungen franko gegen Nachnahme; jeder<br />

Apparat, der nicht konveniert, wird sofort<br />

zurückvergütet oder umgetauscht.<br />

Warten Sie mit der Bestellung nicht, bis<br />

die grosse Kälte eingetreten ist, denn letztes<br />

Jahr konnten wir nur einen Viertel der<br />

Modell Fusswärmer.<br />

Links:<br />

Apparat zum An»<br />

zünden bereit.<br />

A gauche:<br />

Appareil en position<br />

de mise en<br />

route.<br />

uns bestellten Oefen liefern, dieses Jahr haben wir wohl vorgesorgt, doch<br />

damit Sie prompt bedient werden können, raten wir Ihnen, Ihre Bestellung<br />

sofort aufzugeben an<br />

Rechts:<br />

Apparat funktionsbereit.<br />

A droite:<br />

Position de fonctionnement<br />

sous<br />

capot.<br />

Appareil en position<br />

de remplissage.<br />

Le seul dont la mise en route soit<br />

facile - rapide et eure.<br />

Le seul qui fonctionne pendant plus de trente heures<br />

en donnant plus de 300° au contact.<br />

Le seul qui garantisse rdellement votre moteur<br />

contre le gel.<br />

Le plus pratique<br />

Le plus chaud<br />

Le moins eher<br />

Ce rechaud, fruit des etudes de techniciens<br />

spöcialises depuis l'origine dans<br />

le Probleme du chauffage par catalyse,<br />

constitue par ses dispositifs nouveaux,<br />

tous proteges par des brevets, la<br />

solution d'un probleme qui n'etait<br />

encore qu'imparfaitement resolu. C'est<br />

le rechaud perfectionne et sür que<br />

tout le monde attendait.<br />

Facilite de remplissage et de mise<br />

en route.<br />

La simplicit.6 du maniement du Catalysor<br />

Volix constitue ä eile seule un<br />

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Plus d'entomnoir<br />

Plus de couvercle Special d allumage<br />

Plus de flacon d'alcool<br />

La mise en route s'obtient en enflammant directement les<br />

gaz d'essence au dessus de la meche. On rabat le panier et<br />

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au Heu de 12.<br />

Securite.<br />

Malgre la haute temperature obtenue (plus de 300° au contact),<br />

la söcurite contre l'incendie est absolue. De l'essence<br />

liquide versee sur l'appareil en pleine marche ne peut pas<br />

plus s'y enflammer que les vapeurs d'essence qu'on y<br />

projette.<br />

Surete de la mise en route,<br />

Quel que soit le froid<br />

si peu qu'il reste d'essence dans l'appareil<br />

que le röchaud soit neuf ou vieux<br />

le Catalysor Volix fonctionne toujours du premier coup.<br />

i !i i ijlfiil B 4 Absence d'odeur.<br />

La<br />

Le rechaud qui chauffe<br />

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N°90 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

V«~ •••*«•'&»••<br />

Der Basler Aeschenplatz.<br />

Neuregelung des Verkehrs.<br />

Der Aeschenplatz in Basel gehört zu jenen<br />

Verkehrszentren, die immer und immer wieder<br />

Verkehrsprobleme stellen, die scheinbar<br />

nie richtig gelöst werden können. Wird ein<br />

Projekt aufgestellt, so kann man auch bald<br />

die Schwächen herausfinden und die Suche<br />

nach einer neuen Lösung beginnen. In den<br />

Platz münden nämlich nicht weniger als fünf<br />

Strassen, die zum Teil einen bedeutenden<br />

Verkehr aufweisen. Von vier Richtungen berühren<br />

die Tramlinien diesen Platz. Der Platz<br />

ist eigentlich nichts anderes als ein Rangierbahnhof<br />

der städtischen Strassenbahnen und<br />

der Birseckbahn. Für den Fahrverkehr der<br />

Automobile bleibt zu wenig Entwicklungsmöglichkeit<br />

übrig. Zieht man noch die gefährlichen<br />

Ueberschneidungen zwischen dem<br />

Motorfahrzeugverkehr und dem Tramverkehr<br />

in Erwägung, so kann sich auch der<br />

Nichtbasler denken, wie es um die Sicherheit<br />

auf dem Aeschenplatz bestellt sein muss.<br />

Die Behörden haben nun mit anerkennenswerter<br />

Sorgfalt ein neues Projekt für die<br />

Verkehrsregelung auf diesem Platz ausgearbeitet,<br />

das aber den Nachteil aufweist, dass<br />

die Geleiseanlagen der Strassenbahnen als<br />

unantastbar betrachtet wurden und deshalb<br />

stets die gerade Linienführung den Strassenbahnen<br />

überlassen wurde, ohne dass dabei<br />

Wesentliches zur Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />

geleistet wurde.<br />

Wir wollen keinen Zweifel in die Tatsachesetzen,<br />

dass die Strassenbahn heute noch<br />

eines der wichtigsten Verkehrsmittel zur Bewältigung<br />

des Personenverkehrs im Weichbild<br />

der Stadt ist. Wenn aber die Strassenbahn<br />

und die Birseckbahn zusammen den<br />

Hauptteil des Platzes beanspruchen und sich<br />

'der grosse Verkehr von der St. Jakobsstrasse<br />

via Dufourstrasse über die Wettsteinbrücke<br />

durch ein Verkehrsengnis auf dem Aeschenplatz<br />

zwängen muss, so darf man sich fragen,<br />

ob nicht das Projekt die richtige Lösung,<br />

die eine vermehrte Verkehrssicherheit<br />

bringen wird, nur auf die lange Bank<br />

schiebt.<br />

Leider hat der Grosse Rat des Kantons Baselstadt<br />

den notwendigen Kredit zur Einführung<br />

der neuen Verkehrsregelung bereits bewilligt,<br />

obschon im Rat selber zum Ausdruck<br />

kam, das neue Projekt werde den jetzigen<br />

Zustand nur unwesentlich verbessern. Ein<br />

Fachmann macht nun in den « Basler Nachrichten<br />

» den Vorschlag, man' möchte das<br />

Budget erhöhen und die notwendigen Abänderungen<br />

an der Geleiseanlage treffen. Er<br />

stellt dabei fest, dass sich die Kosten wieder<br />

wett machen würden, selbst wenn die Umänderung<br />

einen Betrag von Fr. 20 000 verschlingen<br />

würde (statt nur Fr. 17 000 wie die jetzige<br />

Lösung). In der Annahme, dass man<br />

zwei Verkehrspolizisten ersparen könnte und<br />

eventuell einen Weichensteller, deren Löhnung<br />

kapitalisiert einen Betrag von mindestens<br />

200000 Fr. ergeben würde, wäre eine<br />

Abänderung der Linienführung der Strassenbahnen<br />

zu verantworten. Im weiteren wird<br />

die Anregung gemacht, die Anlage von Verkehrsinseln<br />

sei zuerst vermittelst von Holzinseln<br />

zu erproben, die bei Nichtgenügen abgeändert<br />

werden können. Die Stadt Zürich sei<br />

in gleicher Weise verfahren, um auf dem<br />

Bellevueplatz die richtige Verkehrsteilung<br />

durch Inseln ermitteln zu können. lt.<br />

Go- und Stop-Versuche auf dem Bubenbergplatz<br />

in Bern. Wir haben schon früher die<br />

Verkehrsverhältnisse auf dem kürzlich umgebauten<br />

Bubenbergplatz mehreremals unter<br />

die Lupe genommen. Der auf diesem Platz<br />

angeordnete Einbahnverkehr würde sich<br />

zweifellos.bewähren, wenn nicht die Fahrbahnen<br />

durch den enormen Rangierbahnhof<br />

der städtischen Strassenbahnen in einer<br />

Weise beschnitten worden wäre, dass sich<br />

die Verkehrsregelung für die Motorfahrzeuge<br />

und für die Fussgänger recht schwierig gestaltet.<br />

Die Polizeiorgane haben nun das<br />

Vergnügen, die Mängel der Platzanlage<br />

durch verkehrspolizeiliche Massnahmen soweit<br />

zu beheben, als das noch möglich ist.<br />

Der Stossverkehr in der Mittagszeit und<br />

nach Geschäftsschluss bietet dem Verkehrstechniker<br />

recht interessante Musterehen von<br />

Verkehrsfragen, die nun ihrer Lösung harren.<br />

Denn darüber wird man sich einig sein,<br />

dass der Fussgänger nicht als Spielball des<br />

Fahrverkehrs (Tram und Auto!) betrachtet<br />

werden kann und dass der Fahrverkehr der<br />

Strasse bedeutend flüssiger abgewickelt werden<br />

muss, als dies auf dem neuen Bubenbergplatz<br />

vor sich zu gehen pflegt. Die Oeffentlichkeit<br />

verzichtet gerne auf die grossen<br />

Grünflächen des Tram-Rangierbahnhofes.<br />

dessen .innere Geleise eben die grösste Zeit<br />

des Tages leerstehen zugunsten einer sicherern<br />

und fliessenderen Verkehrsabwicklung.<br />

Da aber der Platz einmal gebaut ist, wird<br />

er für ein paar Jahre herhalten müssen. Die<br />

Verkehrspolizei hat aber, dank des ungehemmten<br />

Einflusses der Strassenbahndirektion<br />

auf den Bau des Platzes, die Aufgabe<br />

erhalten, den Fahr- und den Fussgängerverkehr<br />

neu zu ordnen.<br />

Nachdem im Gemeinderat der Stadt auf<br />

die zum Aufsehen mahnenden Verkehrsverhältnisse<br />

(Interpellation Dr. von Fellenberg)<br />

auf dem Bubenberg- und auf dem Bahnhofplatz<br />

zur Sprache gekommen sind, wobei<br />

allerdings der stadtbernische Polizeidirektor<br />

nur mit Vertröstungen auf die Zukunft aufzuwarten<br />

beliebte, erzielte die Interpellation<br />

doch den Erfolg, dass einmal Go- und Stop-<br />

Versuche zur bessern Regelung des Verkehrs<br />

in die Wege geleitet worden sind. Als<br />

« Uebungsort » für « Stop und Go » wurde<br />

vorerst die Loebecke auf dem Bubenbergplatz<br />

erwählt, da dort stets starke Stauungen<br />

in den Stosszeiten auftreten. Wenn auch die<br />

Versuche mehr Zuschauer hinlocken, als im<br />

gewöhnlichen Verkehr zu erwarten sind,<br />

und wenn die Versuche eben teilweise zur<br />

Belustigung jener Berner dienen, die noch nie<br />

eine Go- und Stop-Verkehrsregehmg in ihrer,<br />

zähe an der Tradition festhaltenden Stadt<br />

und auch nie in einer Grossstadt sehen konnten,<br />

so hoffen wir doch, dass die Stadtpolizei<br />

die mutig begonnenen Regeliinesversuotie<br />

fortsetzt. Wer ernstlich eine Lösung sucht,<br />

wird eine solche auch bestimmt finden, go.<br />

Der SOS-Telephondienst wird weiter ausgebaut.<br />

Der SOS-Dienst den der Schweizer.<br />

Automobilclub nach festem Programm weiterentwickelt,<br />

umfasst heute am Klausen 15<br />

Telephonposten auf 48 km, am Simplon 14<br />

auf 41 km, am Gotthard 9 auf 26 und an der<br />

Grimsel 5 Posten auf 21 km. In nächster Zeit<br />

werden Julier, Bernina und Maloja mit der<br />

erforderlichen Ausrüstung versehen. Beim<br />

Malojapass spielt dieser Dienst eine wichtige<br />

Rolle, da der Pass den ganzen Winter über<br />

offen ist, und möglicherweise kommt die<br />

ganzjährige Offenhaltung bald auch für den<br />

Julierpass in Betracht, weshalb sich eine baldige<br />

Einrichtung von Telephonposten sehr<br />

empfehlen würde.<br />

Der Kanton Uri hat auch die Bewilligung<br />

zur Anbringung von Telephonposten an der<br />

Furka erteilt. Später gedenkt der A.C.S.<br />

noch folgende Pässe mit dem SOS-Hilfsdienst<br />

zu versehen : Grosser St. Bernhard, Oberalp,<br />

Albula, Flüela, Ofen, Pillon und Splügen.<br />

In Zusammenhang mit der Einrichtung von<br />

Telephonposten wird stets auch die Organisation<br />

eines Abschleppdienstes geprüft, go.<br />

Neuzeitliche Ausbildung der Verkehrspolizei<br />

in Vevey. Vor wenigen Tagen wurde in<br />

Vevey ein Verkehrskurs für die städtische<br />

Polizei zu Ende geführt. Die städtische Verwaltung<br />

der bekannten Fremdenstadt am<br />

Genfersee hat damit bewiesen, dass sie gewillt<br />

ist, ihr Polizeikorps den heutigen Forderungen<br />

anzupassen. Der Polizeisoldat als<br />

solcher ist nicht mehr der « Gendarm» der<br />

alten Zeit, sondern er soll Automobilist,<br />

Feuerwehrmann, Sanitätler, Sportler, ferner<br />

Zeichner, Schreib- und Gesetzeskundiger<br />

sein. Der Verkehr gibt seiner Berufsarbeit<br />

ein durchaus neues Gepräge. Der Polizist<br />

kann seinen Verpflichtungen nur nachkommen,<br />

wenn er in theoretischer und praktischer<br />

Weise genügend ausgebildet ist.<br />

Der Polizeivorsteher von Vevey hatte nun<br />

schon für letztes Jahr ein Aktionsprogramm<br />

ausgearbeitet, in dem als erstes Thema die<br />

Selbstverteidigung behandelt wurde. Das<br />

Thema dieses Jahres war theoretische und<br />

praktische Ausbildung im Verkehrswesen.<br />

Inzwischen wurden einzelne Polizeibeamte in<br />

Samariterdienst unterrichtet.<br />

Der Verkehrskurs fand unter Leitung des<br />

Lausanner Automobilexperten Ingenieur Dubois<br />

statt. Sechzehn Polizeibeamte nahmen<br />

daran teil, wovon elf im Besitze der Fahrbewilligung<br />

waren. Das Vorgehen von Vevey<br />

verdient alle Anerkennung. lt.<br />

Erziehe durch Höflichkeit! Man ist vielerorts<br />

in Deutschland, das vor dem Krieg ja<br />

bekanntlich das klassische Land für in imperativem<br />

Ton gehaltene Verbotstafeln aller Art<br />

war, vielfach dazu übergegangen, mit höflichen<br />

Aufschriften den nämlichen Zweck zu<br />

erreichen. So wurden uns kürzlich Photographien<br />

von Tafeln zur Verfügung gestellt,<br />

welche an die Automobilisten die Aufforderung<br />

zu verlangsamtem Fahren richten. Ihr<br />

Inhalt ist folgender: «Der Ort ist ein Kilometer<br />

lang, ruhig fahren kostet kaum eine<br />

Minute!» Oder: «An der Rücksichtnahme<br />

erkennt man den vornehmen Fahrer. Bitte<br />

wenig und kurz hupen!» Sicher werden diese<br />

freundlichen Ermahnungen ihren Zweck nicht<br />

verfehlen, da sich die Mehrzahl der Automobilisten<br />

einer höflichen Aufforderung nicht<br />

entziehen wird. Bekanntlich haben ja einzelne<br />

welsche Ortschaften unseres Landes die<br />

sprichwörtliche französische Höflichkeit bei<br />

der Aufstellung solcher Vorschriften auch in<br />

die Tat umgesetzt, indem eine jeweilen am<br />

Ende der Ortschaft aufgestellte Tafel den<br />

Dank für sorgfältiges Fahren ausspricht. Es<br />

«Le record du monde est le ira»<br />

vail indispensable gräce auquel<br />

une maison garde son auance.%<br />

4 ans apres<br />

Depuis quatre ans - et plus specialement<br />

depuis plusieurs mois — de nombreux<br />

construeteurs europeens et americains<br />

multiplient leurs tentatives sur l'autodrome<br />

de Montlhery pour s'approprier<br />

ies fameux records du monde.<br />

L'insucces de ces assauts<br />

repetes constitue la plus<br />

eclatante preuve de l'avance<br />

formidable et de l'indiscutabie<br />

valeur de la construetion<br />

bewährt sich glänzend auf holperigen, ungepflegten Strassen.<br />

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Versuchszwecken der Fall ist, legt „Pallas-Cord" an Personenwagen<br />

gegen 30.000 km Fahrstrecke, bei ununterbrochener<br />

Höchstleistung, zurück. Die Bereifungen sind noch<br />

für mehrere tausend Kilometer als fahrtüchtig bezeichnet.<br />

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wäre zu begrüssen, wenn dieses System weitere<br />

Anhänger finden würde, sofern es lokale<br />

Behörden noch als notwendig erachten, neben<br />

den kommenden internationalen Zeichen für<br />

Ortschaften noch besondere Vorschriften anbringen<br />

zu lassen. B.<br />

Revision<br />

der Basler Verkehrsordnung.<br />

Wie wir bereits in Nr. 87 kurz erwähnten,<br />

hat die Basler Verkehrsordnung, die nun<br />

2 Jahre alt ist und sich zum grössten Teil<br />

bewährte, einige Ergänzungsbestimmungen<br />

erhalten. Verschiedene Mängel und Lücken,<br />

die sich in der Praxis bemerkbar machten,<br />

sollen nun durch die Revision ausgemerzt<br />

werden. Im Kantonsblatt vom 28. Oktober<br />

publiziert der Vorsteher des Basler Polizeidepartements<br />

die neugeschaffenen Verordnungen.<br />

Sie bilden das Ergebnis eingehender<br />

Beratungen einer Expertenkommisison und<br />

des Regierungsrates. Dass sich auch die<br />

Basler Presse um die Verkehrsfragen eingehend<br />

interessierte, haben wir in der « Automobil-Revue<br />

•» schon verschiedene Male hervorgehoben.<br />

Die beratenden Instanzen waren<br />

sich allerdings von Anfang an darüber<br />

im Klaren, dass es sich gegenwärtig im Hinblick<br />

auf das neue Verkehrsgesetz nicht<br />

rechtfertigen würde, im ganzen Kanton die<br />

Verkehrsfrage neu aufzuwerfen. Man beschränkte<br />

sich aus diesem Gründe auf die<br />

Aenderung wirklich revisionsbedürftiger Einzelvorschriften.<br />

Als erster Punkt der Revision ist zti nennen:<br />

Die Radfahrerwege dürfen von nun an<br />

nur noch von Velofahrern, nicht auch von<br />

Fussgängern benützt werden. Lediglich<br />

Ueberquerung der Radfahrerwege durch die<br />

Fussgänger ist erlaubt. Ein weiterer Punkt<br />

der Revision betrifft den Schutz der Fussgänger<br />

durch besondere « Schutzwege », die<br />

durch weisse Striche odeT Metallnägel gekennzeichnet<br />

sind. Damit diese Uebergänge<br />

für den Fussgänger ihren Zweck erfüllen,<br />

werden die Fahrzeugführer verpflichtet, vor<br />

Schurzwegen die Geschwindigkeit zu massigen<br />

und nötigenfalls anzuhalten, um den bereits<br />

sich auf den Schutzwegen befindlichen<br />

Fussgängern die ungehinderte Ueberquerung<br />

der Fahrbahn zu ermöglichen. Voraussetzung<br />

für die Wirksamkeit dieser Vorschrift ist,<br />

dass die Fussgänger wirklich die Schutzwege<br />

benützen und nicht die Fahrbahn — womöglich<br />

in der Diagonale — überschreiten! Das<br />

Verkehrszeichen des Verkehrspolizisten darf<br />

unter keinen Umständen von den Fahrzeugen<br />

auf den markierten Schutzwegen abgewartet<br />

werden.<br />

Ein besonders wichtiger Paragraph der<br />

Neuordnung betrifft die Vermeidung unnötigen<br />

Lärms im Strasenverkehr. In letzter<br />

Zeit mehrten sich in Basel Klagen der Einwohnerschaft<br />

über unnötigen Verkehrslärm<br />

in der Nacht. Das Polizeidepartement erliess<br />

deshalb folgende verschärfte Vorschriften<br />

:<br />

a) Fahrzeugen, die durch ihren eigenen Zustand<br />

oder durch ihre Ladung starken Lärm verursachen,<br />

kann von den Polizeiorganen zwischen 22 und 6 Uhr<br />

das Weiterfahren verboten werden (§ 27). Nach<br />

geltendem Recht hatten die Polizeiorgane diese Befugnis<br />

nur in der Zeit von 24 bis 5 Uhr.<br />

b) Motorfahrzeuge, an denen keine wirksame<br />

Schalldämpfung angebracht ist, können polizeilich<br />

von der Strasse weggewiesen werden (§ 87).<br />

c) Jode überflüssige und übermässig laute Signalgabe,<br />

besonders zur Nachtzeit, ist gemäss § 39<br />

verboten. Ausserdem wird durch den gleichen Paragraphen<br />

das Polizoidepartement ermächtigt, für<br />

die Zeit zwischen 22 und 6 Uhr den Gebrauch akustischer<br />

Signale zu untersagen und die aussehliessliche<br />

Verwendung optischer Signale vorzuschreiben.<br />

Diese neuen Bestimmungen richteten sich<br />

nach den guten Erfahrungen der Pariser<br />

Verkehrspolizei.<br />

Bis jetzt durfte in Basel einem Strassenbahnwagen<br />

unter keinen Umständen links<br />

vorgefahren werden. Dieses etwas starre<br />

Verbot soll nun eine wenigstens teilweise<br />

Auflockerung erfahren. Von nun an darf<br />

einem fahrenden Strassenbahnwagen dann<br />

links vorgefahren werden, wenn sich wegen<br />

der Anlage des Geleises ein Rechtsfahren als<br />

unmöglich erweist und die linke Strassenseite<br />

übersichtlich und für das Ueberholen<br />

frei ist.<br />

Die von den Verkehrspolizisten erteilten<br />

Verkehrszeichen haben nicht nur für Fahrzeugführer,<br />

sondern auch für alle andern<br />

Strassenbenützer Gültigkeit (Strasenbahnführer,<br />

Radfahrer, Fussgänger!).<br />

Die Mitteilung des Vorstehers des Polizeidepartements<br />

schliesst mit folgenden eindrücklichen<br />

Worten:<br />

« Wir erwarten als Folge der Revision unserer<br />

Strassenverkehrsordnung eine Verminderung der<br />

leider immer noch ausserordentlich zahlreichen Unfälle.<br />

Voraussetzung dafür, dass unsere Erwartung<br />

in Erfüllung geht, ist allerdings eine wesentlich<br />

bessere Disziplin aller Strassenbenützer. Um diese<br />

Disziplin, wenn nötig, zu erzwingen, wird in Zukunft<br />

in vermehrtem Masse eine « fliegende Verkehrs-Kontrolle<br />

» durch Polizeimannschaft ausgeübt<br />

werden. Wer sein Verhalten den Bestimmungen<br />

der Verkehrsordnung anpasst, hat diese Kontrolle<br />

nicht zu fürchten. Wer dagegen durch vorschriftswidriges<br />

Fahren, vorschriftswidriges Betreten der<br />

Fahrbahn oder unnötigen Lärm die Sicherheit sei-<br />

ÄUTOMOBIL-ttEVUE<br />

Originelle Reklame für Paramount-Film. Der als Lokomotive karossierte Wagen fuhr kürzlich durch<br />

die Schweiz. Der Wagen ist mit Radio ausgerastet. (Photo Rohr. Bern.)<br />

ner Mitmenschen gefährdet oder die öffentliche Ruhe<br />

stört, der -wird Bekanntschaft mit dem Polizeirichter<br />

und gegebenenfalls auch mit dem Lohnhof machen.<br />

Das Polizoiinspektorat ist angewiesen, beim<br />

Entzug von Fahrbcwilligungen mit rücksichtsloser<br />

Strenge vorzugehen. »<br />

mb.<br />

htt<br />

Grosse öffentliche Arbeiten zur Bekämpfung<br />

der Arbeitslosigkeit. In ihrer jüngsten<br />

Session hat, auf Grund eines Berichtes des<br />

Internationalen Arbeitsamtes, die Europakommission<br />

die Frage der Ausarbeitung eines<br />

Programms für grosse öffentliche Arbeiten<br />

geprüft, die gemeinsam, sei es durch öffentliche<br />

oder private Kollektivitäten, in Europa<br />

oder ausserhalb dieses Kontinentes auszuführen<br />

wären. Der Zweck dieser Massnahme<br />

wäre vor allem, die Wirkungen der allgemeinen<br />

Wirtschaftskrise abzuschwächen und<br />

neue Arbeitsgelegenheiten zu schaffen. Wie<br />

bekannt, kämen vor allem auch grosse Strassenbauten<br />

in Frage. Gemäss einer Resolution<br />

der jüngsten Völkerbundsversammlung hat<br />

der Völkerbundsrat mit dieser Aufgabe das<br />

durch den Verkehrs- und Transit-Ausschuss<br />

des Völkerbundes für diese Frage ins Leben<br />

gerufene besondere Studienkomitee betraut,<br />

das durch Vertreter des Internationalen Ar- i<br />

1S31<br />

No 90<br />

beitsamtes und gegebenenfalls auch durch<br />

solche der Wirtschafts- und Finanzorgane des<br />

Völkerbundes zu ergänzen ist. Zur Durchführung<br />

seiner Aufgabe soll das erwähnte<br />

Studienkomitee konkrete Vorschläge der interessierten<br />

Regierungen entgegennehmen,<br />

um diese vor allem vom Gesichtspunkt der<br />

Nützlichkeit und Wirtschaftlichkeit der vorgesehenen<br />

Arbeiten aus zu prüfen. Zu diesem<br />

Zwecke hat nun soeben der Verkehrs- und<br />

Transit-Ausschuss an den Rat und den Mitgliedstaaten<br />

des Völkerbundes sowie an<br />

Sowjetrussland und die Türkei ein Zirkularschreiben<br />

betreffend das Programm solcher<br />

öffentlicher Arbeiten gerichtet. Da die gegenwärtige<br />

Wirtschaftslage ein möglichst be-*<br />

schleunigtes Verfahren erheischt, haben dia<br />

Vorschläge der Regierungen die Form von<br />

hinreichend geprüften Projekten aufzuweisen,<br />

damit sie durch das Studienkomitee zu ei*<br />

nem Abschluss gebracht werden können, sowohl<br />

was das Gleichgewicht zwischen der<br />

technischen und wirtschaftlichen Seite der<br />

Frage, als auch die FinanzierungsmögÜchkei«<br />

ten betrifft. Das Studienkomitee ersucht daher<br />

um möglichst baldige Mitteilung solcher<br />

Projekte an das Generalsekretariat des Völkerbundes,<br />

und, soweit es sich um bereits angenommene<br />

Projekte mit Kostenvoranschläg<br />

Ausschleifen<br />

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N° 90 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

handelt, um eine solche noch vor dem 1. Dezember<br />

dieses Jahres, da es in nächster Zeit<br />

wieder zusammentreten wird, um die ersten<br />

> bei ihm eingegangenen Projekte dieser Art<br />

zu prüfen.<br />

Bi.<br />

Ausschlnss der Motorfahrzeug-Unfälle<br />

von der Schweizerischen Unfallversicherunganstalt<br />

Die Versicherungspflicht der<br />

Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt<br />

in Luzern wurde zu Beginn des Jahres<br />

1929 erweitert, indem auch die Unfälle<br />

bei Benützung der Motorfahrzeuge in die<br />

Versicherung gegen Nichtbetriebsunfälle<br />

mit einbezogen wurden. Die sich hieraus<br />

ergebende Belastung der Versicherung hat<br />

aber die hierfür vorgesehenen Beträge bei<br />

weitem überschritten. Nun ist der Versicherungsanstalt<br />

zufolge der geltenden<br />

gesetzlichen Regelung keine Möglichkeit<br />

geboten für Versicherung gegen Spezialrisiken,<br />

unter welchen Motorfahrzeug-Unfälle<br />

eingereicht werden, eine Zuschlagsprämie<br />

zu erheben.. Direktion und Verwaltungsrat<br />

haben deshalb nach einer anderen<br />

Lösung gesucht, wobei nur zwei<br />

Wege offen bleiben. Entweder erfolgt eine<br />

allgemeine Prämienerhöhung oder dann<br />

muss das Motorfahrer-Risiko aus der<br />

Nichtbetriebsunfall-Versicherung wieder<br />

ausgeschlossen werden. Da nach den gemachten<br />

Erhebungen nur wenige Prozente<br />

der Versicherten für die Deckung gegen<br />

dieses Spezial-Risiko in Frage kommen, erschien<br />

es als nicht gerechtfertigt, die Gesamtheit<br />

der Versicherten durch eine Prämienerhöhung<br />

zu belasten. Der Verwaltungsrat<br />

hat deshalb beschlossen, die Unfälle<br />

bei Benützung von Motorfahrzeugen<br />

aus der Versicherung wieder fallen zu lassen.<br />

Diese Regelung soll solange gelten,<br />

bis es durch Revision des bestehenden Gesetzes<br />

möglich sein wird, Spezialrisiken<br />

gegen Zahlung von Zuschlagsprämien wieder<br />

aufzunehmen. Bezüglich der nicht versicherten<br />

Betriebsunfälle wird ab 1. Januar<br />

1932 folgende Bestimmung in Kraft<br />

treten: «Von der Versicherung ausgeschlossen<br />

ist die Benützung eines nicht<br />

dem öffentlichen Verkehr dienenden<br />

Kraftfahrzeuges, sei es als Führer oder<br />

als Mitfahrer.» B.<br />

Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />

! (vom 30. Oktober <strong>1931</strong>.)<br />

! Bulletin Nr. 28.<br />

I. Strassen.<br />

Schweiz. Seit dem 25. Oktober hat der<br />

Schneefall auf den Höhenlagen eingesetzt. Vom<br />

WitternnggumSturz -wurden besonders erfasst: das<br />

Gbtthardmassiv, Furka, Grimsel und die östliche<br />

Grenze beim Umbrail. Nach einer kurzen Erholung<br />

schneit es seit gestern nacht erneut in den Urnerund<br />

BerneraJpen, während im Kanton Graubünden<br />

und auch im Wallis dio Lage eher besser geworden<br />

ist. Stand vom 80. Oktober <strong>1931</strong>, vormittags:<br />

Albula, vereinzelte Schneeverwehungen, Ueberfahit<br />

nur schweren Wagen mit Ketten empfohlen.<br />

Bernina, stellenweise bis 40 cm Schnee, aber<br />

noch mit Ketten befahrbar.<br />

Flüela, schneefrei bis kurz unterhalb Passhöhe,<br />

alsdann kleinere Schneeverwehungen, Mitnahme von<br />

Ketten angeraten.<br />

Furka, von Andermatt her bis Hotel «Galenstock»<br />

mit Ketten passierbar. Passübergang gesperrt<br />

Grimsel, Passhöhe über 30 cm im Schnee, ab<br />

Grimselhospiz unpassierbar.<br />

Julier, bis 20 cm Schnee, mit Schneeketten gut<br />

befahrbar.<br />

Klausen, strichweise schwach angeschneit, selbst<br />

ohne Ketten befahrbar (Vorsicht, da Holzgeländer<br />

für den Winter abgenommen).<br />

Lukmanier, maximale Schneehöhe 20 cm, befahrbar<br />

mit Ketten.<br />

Oberalp, fast schneefrei zwischen Andermatt und<br />

Hotel «Oberalpsee», weiterhin mit Ketten befahrbar.<br />

Ofen, unbedeutende Schneedecke, ahne Ketten<br />

passierbar.<br />

St. Bernhardin, fast ohne Schnee, noch ohne<br />

Ketten passierbar.<br />

St. Gotthard, Hospenthal 10 cm Schnee, zwischen<br />

Hospenthal und Passhöhe Verwehungen., unter Zuhilfenahme<br />

von Ketten und Schaufeln noch passierbar;<br />

Südseite gänzlich schneefrei.<br />

Simplon, schneefrei.<br />

Splügen, gesperrt ab Splügeo-Dorf.<br />

Umbrail, Passübergang eingeschneit und unpassierbar.<br />

Wolfganig, schneefrei.<br />

Grosser St. Bernhard, unpassierbar.<br />

Die Passstrassen in den Voralpen: Brünig, Pillon,<br />

Jaun, Forclaz, Montets. Mosses, Morgins und<br />

die verschiedenen Juraübergängo sind gegenwärtig<br />

immer noch schneefrei.<br />

Ausland:<br />

Arlberg, schwach angeschneit, ohne Ketten passierbar.<br />

Jaufenpass unpassierbar. Brenner frei.<br />

Stilfserjoch: Fahrstrasse gepfadet, Ueberfahrt<br />

nicht ratsam.<br />

Mont Cenis, schneefrei.<br />

Route d'hiver des Alpes, schneefrei.<br />

Route d'ete des Alpes, durch Schneefall am Gali-<br />

¥. C. S-<br />

Autosektion Aargau<br />

Veranstaltungen. Die Mitglieder der Sektion<br />

Aargau werden im Monat November noch zu folgenden<br />

Veranstaltungen eingeladen:<br />

1. Auf den 8. November, nachmittags 2'A Uhr,<br />

zu einer Kilbi mit Tanz, zusammen mit der<br />

Sektion Solothurn, ins Römerbad nach Zofingen.<br />

Diese Veranstaltung soll einen Ersatz bilden zu<br />

der im Sommer in Aussicht genommenen Fahrt<br />

in die Freiberge, welche des schlechten Wetters<br />

wegen hat fallen gelassen werden müssen. Wer<br />

also mit den Clubkameraden aus dem Nachbarkanton<br />

Solothurn einige gemütliche Stunden verbringen<br />

will, reserviere sich den Sonntag vom<br />

8. November für Zofingen.<br />

2. Am 9. November, abends 8 Uhr. werden die<br />

Mitglieder im Lichtspielhaus an der Casinostrasse<br />

in Aarau zu einem Lichtbildervortrag,<br />

über kreuz und quer durch Bolivien von Hauptmann<br />

Vacano erwartet. Zur Deokunff der Aus-euch, Kollegen, und kauft den Rest der Lose noch<br />

die glücklichen Losgewinner überraschen. Beeilt<br />

lagen wird von den Mitgliedern ein reduzierter auf, damit ihr euch alle am Samstag zu den Glücklichen<br />

zählen könnt.<br />

Eintrittsipreis von Fr. 1.—, bzw. Fr. 1.50 erhoben.<br />

Die Einladungskarten sind an der Kasse vorzuweisen.<br />

Pflicht machen, Musik für Jung und Alt auszu-<br />

Ein rassiges Tanzorchester wird es sichh zui<br />

Hauptmann Vacano weilte in Bolivien als Instruktor<br />

der dortigen Fliegertruppe. Er hat wäh-wirdwählen,<br />

damit jeder auf seine Rechnung kommen<br />

rend dreier Jahre seines Auslandsaufenthaltes<br />

ein reiches Material gesammelt, das ihm heute<br />

erlaubt, viel Interessantes von Natur und Volk<br />

dieses Landes zu erzählen. Wir möchten daher<br />

unsere Mitglieder bitten, recht zahlreich der Einladung<br />

Folge zu geben, denn was wir von Vacano<br />

über Bolivien hören werden, wind sicher sehr originell<br />

sein. T.<br />

AUTOSEKTION SOLOTHURN. Ortsgruppe Ölten.<br />

Der Familienabend der Ortsgruppe<br />

Ölten wird nun definitiv Samstag, den 14. November<br />

<strong>1931</strong>, abends 8'A Uhr, abgehalten. Ort der Abhaltung<br />

ist unser Clubhaus: Hotel « Schweizerhof»<br />

in Ölten, in dessen Sälen der Club sehr gut aufgehoben<br />

sein wird. Es gibt Ueberraschungon, so dass<br />

es sich schon lohnt, einmal alles andere an den<br />

Nagel zu hängen und dem Rufe des T. C. S. Folge<br />

zu leisten. 150 Mitglieder zählt der Club heute. An<br />

alle geht die herzliche Einladung, zu erscheinen.<br />

Bringt die Familienmitglieder mit; auch Freunde<br />

und Gäste sind mitzubringen, es ist für alle Platz,<br />

und wenn es in die Hunderte geht. — Herr Küchler,<br />

Hotelier vom «Schweizerhof», wird für das<br />

leibliche Wohl glänzend sorgen. Rassige Tanzmusik<br />

sorgt für Bewegung der Jungen und aucl; ier Aeltern.<br />

Für schöne Musik sorgt der Männerchor, das<br />

Lachen, oder besser gesagt zum Lachen, reizt ein<br />

flotter Komiker, eine Damenriege zeigt effektvolle<br />

bier unterbrochen.<br />

II. Zollwesen.<br />

Zufolge der von der deutschen Regierung an<br />

der Grenze vorgenommenen Devisenkontrolle im<br />

Reiseverkehr ist die Ausfuhr von Zahlungsmitteln<br />

Bilder und Tänze, einige Clubkameraden bringen<br />

und Wertpapieren auf der Höchstbetrag von 200<br />

ein kleines lustiges Theaterstücklein aus dem Autoleben;<br />

weiter hat die Sportkommission noch Beson-<br />

Mark beschränkt. Nach Deutschland ausreisende<br />

Automobilisten, welche höhere Beträge mit sich führen,<br />

können beim Eingangszollamt eine kostenlose<br />

deres vor. das nicht auf dem Programm steht. —<br />

Es wird unbedingt gemütlich. Lasset die Sorgen<br />

Bescheinigung über den Betrag des eingeführten<br />

zu Hause und verlebt einmal einige gemütliche<br />

Betrages verlangen, die ihnen bei der Wiederausreise<br />

die Ausfuhr von Geld im gleichen Betrage er-<br />

Stunden im Kreise der Oltner T. C. S.-Familie.<br />

Clubkameiaden, erscheint alle; es wird ein fröhliches,<br />

ungezwungenes Festchen, an dem sich jeder<br />

möglicht. Die Zollämter sind gehalten, solche Bescheinigungen<br />

auf Verlangen auszustellen. Als einziges<br />

Erfordernis dient der Reisepass und der vor-<br />

Einladungs-Programm folgt in ei-<br />

freuen kann.<br />

gewiesene Geldbetrag.<br />

niffen Tagen per Post!<br />

Wir grüssen alle, kameradschaftlich und sagen<br />

auf Wiedersehen am 14. November zum T. C. S.-Familienfeste<br />

im Hotel « Schweizerhof » in Ölten.<br />

Das Sekretariat<br />

NB. Unterbringung der Wagen: FÜJ<br />

die Unterkunft ist gesorgt. Wer seinen Wagen zu<br />

massigem Preise unterstellen will, dem empfehlen<br />

wir unsere Clubkameraden.<br />

CHAUFFEUR-CLUB LUZERN U. UMGEBUNG.<br />

FamiliEnabend. In den Reihen der üblichen Vereinsanlässe<br />

veranstaltet kommenden Samstag, den<br />

7 November im Saale des Hotels «Rössli» der<br />

Chauffeur-Club seinen diesjährigen Familienabend<br />

verbunden mit Gründungsfeier. Vorstand und Vergnügungskommission<br />

sowie die neu gegründete Gesangsektion<br />

unter dem eifrigen Dirigenten Herrn<br />

Lehrer Wüest bürgen für genussreiche Stunden. Ein<br />

reichlich schöner Gabentempel der Tombola wird<br />

Auf, Kollegen, kommt mit euren Angehörigen!<br />

Wir heissen auch die Passivmitglieder sowie die<br />

Freunde und Gönner unseres Vereins herzlich willkommen<br />

am Samstagabend im Hotel «Rössli».<br />

Der Vorstand.<br />

NB. Die Mitglieder, welche irgendwie in. der<br />

Kommission mithelfen, haben sich rechtzeitig am<br />

Samstagnachmittag im Saale des Hotels «Rössli><br />

einzufinden. Um einem Verlangen Rechnung zu<br />

tragen, befindet sich nun ein neues Mitgliederverzeichnis<br />

im Clublokale.<br />

CHAUFFEUR-VEREIN SCHAFFHAUSEN. Einladung<br />

zur Monatsversamrnlung am Donnerstag,<br />

den 5. November <strong>1931</strong>, abends 8% Uhr, im Hotel<br />

« Löwen ».<br />

An alle werten Mitglieder geht die freundliche<br />

Einladung, vollzählig und pünktlich zu erscheinen.<br />

Keiner bleibe fern, denn jede Versammlung bringt<br />

Neues und Wirhtises. Werbet und bringet neue Berufskollegen<br />

mit, die uns bis heute noch fern stehen;<br />

sie werden alle willkommen sein.<br />

Mit kollegialem Gruss<br />

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Der Vorstand.<br />

ist die Nummer, die Sie anläuten müssen,<br />

wenn Sie Auskunft über eine Formalität<br />

wünschen, wenn Sie gern die kürzeste Route<br />

nach X. wüssten oder wenn es Sie interessiert,<br />

wieviel Kilometer die Strecke nach Y.<br />

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II. Blatt<br />

BERN, 3. November 1Q31<br />

N°90<br />

II. Blatt<br />

BERN. 3. November <strong>1931</strong><br />

Techn<br />

icirao<br />

Not<br />

Zukunftsverkehr.<br />

Der Eisenbahntechniker erblickt den Zu-<br />

Kunftsverkehr in der Schnellbahn. Der<br />

Automobiltechniker ist überzeugt, dass sich<br />

der Verkehr ausschliesslich auf Autostrassen<br />

abwickeln wird. Und der Flugtechniker<br />

betrachtet das Flugzeug oder Luftschiff als<br />

das bevorzugte Verkehrsmittel der Zukunft.<br />

AJs sicher kann man nur soviel annehmet,<br />

dass die Verkehrsentwicklung nicht<br />

beim heutigen Zustand stehen bleiben wird.<br />

Die Eisenbahn hat sich, so wie sie heute<br />

vielfach betrieben wird, ganz unzweifelhaft<br />

überlebt. Beweis genug sind ihre überall<br />

rapid abnehmende Rendite und ihre Furcht<br />

vor jeder Konkurrenz.<br />

Die Eisenbahn war im Vorteil und bedeutete<br />

einen Fortschritt, als es schnellere<br />

Fahrzeuge als das Pferdefuhrwerk noch<br />

nicht gab. Sie ist auch heute noch unersetzbar,<br />

wo es sich um Massenbeförderung<br />

über grosse Distanzen handelt. Zum Transport<br />

geringerer Massen über geringere Distanzen<br />

aber kann sie nicht mehr überlegen<br />

sein, weil inzwischen im Automobil<br />

schwerer und leichter Bauart ein Fahrzeug<br />

geschaffen wurde, das diese Arbeit mit besserem<br />

Wirkungsgrad erledigt. Der Wirkungsgrad<br />

errechnet sich immer aus dem<br />

Verhältnis des Aufwandes zum erreichten<br />

Resultat. Und es ist ganz unbestreitbar,<br />

daes das Automobil Transporte bis zu einer<br />

gewissen Schwere und Distanz mit ungleich<br />

viel kleinerem Aufwand vornehmen kann.<br />

Ein Eisenbahnbetrieb, der tagaus, tagein<br />

Züge über wenige Kilometer Distanz mit<br />

nur ein paar Tonnen Nutzlast schickt, lei-<br />

stet zum allergrössten Teil Leerlaufarbeit.<br />

Enorme Werte werden dabei verpulvert, um<br />

nur das schwere Rollmaterial spazieren zu<br />

führen, ganz abgesehen von den Kosten, die<br />

durch den umfangreichen Apparat an Bedienungspersonal<br />

und den Unterhalt der<br />

Anlage entstehen.<br />

Die tote Last, die dagegen beim Automobil<br />

mitzuschleppen ist, ist im Verhältnis zu der<br />

einer solchen Bahn verschwindend gering.<br />

Jede vernünftige, vorurteilsfreie Bererh-<br />

• nung beweist mit grösster Deutlichkeit, dass<br />

auch der übrige Aufwand bei gleicher<br />

Transportarbeit weit unter demjenigen der<br />

Neues Servo-Bremssystem für Lastwagen.<br />

Je schneller und schwerer die Lastwagen<br />

werden, um so besser müssen ihre<br />

i Eisenbahn bleibt, selbst wenn man mit in Bremsen sein. Häufig werden deshalb bei<br />

; die Rechnung einbezieht, dass der Auto- Lastwagen auch schon Vierradbremsen<br />

I mobilbetrieb, wie es bei uns durch die Beni<br />

zinsteuer und anderen Abgaben der Fall bremsen erfordert wieder so bedeutende<br />

1 ist, den Strasseminterha.lt selbst bezahlt. Als Kräfte, dass man sich in den meisten Fäl-<br />

eingebaut. Die Bedienung dieser Vierrad-<br />

grosser Vorteil kommt dann aber beim Automobilbetrieb<br />

noch die unbeschränkte zeitparaten<br />

gezwungen sieht.<br />

len gleichzeitig zum Einbau von Servoapliche<br />

Anpassungsfähigkeit an die jeweiligen Die Praxis hat aber gezeigt, dass damit<br />

Bedürfnisse hinzu.<br />

das Problem noch nicht ganz einwandfrei<br />

Man kann sich nun fragen, ob ein Bahnbetrieb,<br />

der nicht blindwütig und «prinzi-<br />

gelöst ist, wenigstens dann nicht, wenn die<br />

Servowirkung durch Unterdruck 'erzeugt<br />

piell» gegen jede Neuerung ist, nicht doch<br />

wird. Bleibt nämlich bei einem zufälligen<br />

noch Wege finden könnte, um seine teure<br />

oder absichtlichen Stillstehen des Motors<br />

Anlage im Kleinverkehr besser auszunützen.<br />

Nach den Ereignissen der letzten Mo-<br />

der Unterdruck aus, so muss der Fahrer<br />

wieder die ganze Kraft zur Bremsbetätigung<br />

allein aufbringen. Scheinbar kommt<br />

nate ist diese Frage anscheinend zu bejahen.<br />

Die französischen, englischen und deutschen<br />

es zwar auf das gleiche heraus, ob man<br />

Versuche, Motorfahrzeuge auf Eisenbahn-<br />

nun mit einer bestimmten Kraft auf zwei<br />

oder vier Bäder einwirkt. In Wirklichkeit<br />

darf aber nicht übersehen werden,<br />

strecken laufen zu lassen, haben bisher<br />

überraschend gute Ergebnisse gezeitigt. Besonders<br />

das pnoubereifte Schienenfahrzeug<br />

eröffnet durch seine Schnelligkeit und Beweglichkeit<br />

ungeahnte neue Aussichten.<br />

Sehr wesentlich ist dabei, dass die elastische<br />

Bereifung zum erstenmal hohe Geschwindigkeiten<br />

trotz leichtem Wagenaufbau<br />

gestattet. Dieselmotor und leichter<br />

Wagenbau zusammen worden wieder er-<br />

dass bei der Vierradbremse der Fahrer<br />

auch den Reibungswiderstand des ganzen<br />

weitverzweigten Gestänges und die Gegenwirkung<br />

von vier starken Federn zu überwinden<br />

hat, bevor er auch nur eine Berührung<br />

der Bremsbacken mit den Bremstrommeln<br />

erreicht. Bei Zweiradbremsen<br />

ist jedoch der Anteil an ausgenützter<br />

Bremskraft doch schon wesentlich grösser.<br />

Bei einer neuen Bauart der Dewandre-<br />

Servobremse ist deshalb der Haupt-Servozylinder<br />

nur noch mit den Hinterradbremsen<br />

verbunden. Bleibt der Unterdruck aus,<br />

dann wirkt sich die vom Fahrer ausgeübte<br />

Bremskraft auch nur noch auf diese<br />

Räder aus. Damit trotzdem bei vorhandenem<br />

Unterdruck auch noch die Vorderräder<br />

gebremst werden können, sind diese<br />

mit je einem separaten Servozylinder aus-<br />

möglichen, dass anstatt mit zeitlich stark<br />

distanzierten Zügen mit zahlreichen, häufig<br />

aufeinanderfolgenden Einzelfahrzeugen verkehrt<br />

wird, ohne dass die Wirtschaftlichkeit<br />

leidet. Ebenso wie für lange Strecken<br />

der lange Zug geeigneter ist, erfordert die<br />

kurze Strecke das Einzelfahrzeug.<br />

Nebenstrecken, die auch dann noch nicht<br />

wirtschaftlich zu arbeiten vermögen, würden<br />

wahrscheinlich je früher um so besser<br />

zu Automobilstrassen umgebaut. Mit ver-gerüstetdie,<br />

vorhandenen Trassen zu idealen Schnellhältnismässig<br />

geringen Kosten Hessen sich<br />

verkehrsstrecken für Automobile umwandeln.<br />

Die Anlagen würden dann wieder tausendfach<br />

nutzbare Arbeit leisten, während<br />

sie vorher nichts mehr bedeuteten als das<br />

Grabmal eines toten Kapitals. m.<br />

-s.<br />

Nenes Lenkgetriebe. Beim gegenwärtig<br />

meistangewandten Lenkmechanismus mit<br />

Schnecke und Schneckenrad ist nicht zu<br />

vermeiden, dass sich mit der Zeit Spiel<br />

einstellt. Auch bei guter Schmierung<br />

nützen sich die Zahnflanken der Schnecke<br />

und des Schneckenrades gegenseitig nach<br />

und nach ab, da die Kraftübertragung<br />

Das RenauJ'i-Lenkgetriebe mit doppeltem Zahnsoktor.<br />

meist nur in Punkten oder Linien vor sich<br />

geht und die örtlichen Beanspruchungen<br />

des Materials deshalb sehr gross sind. Bis<br />

zu einem gewissen Grad lässt sich dann<br />

allerdings die Abnützung wieder ausgleichen,<br />

indem man die Achsen der Schnecke<br />

und des Schneckenrades einander näherstellt<br />

oder indem man das Schneckenrad<br />

dreht, so dass neue Zähne mit der<br />

Schnecke zum Eingriff kommen. In beiden<br />

Fällen ist aber die Nachstellmöglichkeit<br />

nicht unbegrenzt. Schliesslich musa<br />

zum Einbau neuer Teile geschritten werden,<br />

was meist mit beträchtlichen Kosten<br />

verbunden ist.<br />

Ein Franzose hat nun ein Lenkgetriebe<br />

konstruiert, bei dem sich das durch die<br />

Abnützung eintretende Spiel von selbst<br />

wieder ausgleicht. Wie aus unserer Zeichnung<br />

ersichtlich, greift die Schnecke nicht<br />

nur in einen, sondern gleichzeitig in zwei<br />

nebeneinanderliegende Zahnsektoren ein.<br />

Jeder dieser Sektoren ist wieder mit einem<br />

Lenkstockhebel verbunden, und zwischen<br />

die beiden Hebel sind, in ein Rohr<br />

eingeschlossen, Druckfedern gespannt. Da<br />

die Federn die beiden Hebel beständig auseinanderzuspreizen<br />

suchen, bewirken sie,<br />

dass sich die Verzahnungen beider-Sekto-<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — N° 90<br />

ren immer fest gegen die Zähne der<br />

Schnecke legen und so jedes Spiel verunmöglichen.<br />

Die Lenkschubstange ist mit<br />

einem Kugelzapfen in der Mitte zwischen<br />

den beiden Lenkhebel-Enden angeschlossen,<br />

wobei der Druck der Schraubenfedern<br />

ebenfalls hier das Auftreten von Spiel verhindert<br />

at.<br />

Grossbetriebe für Auto-Ausmlete. Es gibt<br />

zwei französische Gesellschaften, die sich<br />

ausschliesslich mit dem Verleihen von Automobilen<br />

beschäftigen, die «France Transport»,<br />

36, nie Pazmantier, Neuilly-sur-Seine,<br />

und die «Novex Location», 11, nie de Champ<br />

de Mars, Paris. Die erstgenannte Gesellschaft<br />

ist ein Ableger des Rosengart-Konzerns, die<br />

zweite arbeitet in Verbindung mit der französischen<br />

Ford-Organisation. Die «France<br />

Transport» vermietet Rosengart-Autos zum<br />

Preise von 50 französischen Franken per Tag,<br />

mit einer Begrenzung von 100 Kilometer<br />

Fahrstrecke und 75 Centimes für jeden weiteren<br />

Kilometer. 2000 francs müssen deponiert<br />

werden. Für den Viersitzer-Rosengart<br />

werden per Tag 5 francs mehr berechnet. In<br />

den Preisen inbegriffen sind eine Versicherung<br />

von 300.000 francs gegen Schäden Dritter<br />

und von 100,000 francs Unfallversicherung<br />

für die Wagenbenützer. Die «Novex Location»<br />

verlangt keinen Geldeinsatz und erlaubt<br />

unbegrenzte Kilometerzahl. Ford - Wagen<br />

werden verliehen, und zwar Roadsters 1200<br />

francs und geschlossene Wagen 1450 francs<br />

per Woche. Für längere Zeit sind die Preise<br />

niedriger.<br />

Eine originelle Antlbiendvorrichtung. Der<br />

Kgl. Englische Automobil club veranstaltete in<br />

den letzten Jahren Konkurrenzen für Antiblendvorrichtungen,<br />

die bisher aber noch<br />

kein besonders günstiges Ergebnis hatten.<br />

Die diesjährige Konkurrenz, die vor einigen<br />

Wochen bei Cambridge stattfand, war ebenfalls<br />

nicht erfolgreich. Eine der Antiblendvorrichtungen<br />

verdient jedoch trotzdem wegen<br />

ihrer Originalität erwähnt zu werden. Mr. C.<br />

M. Leigh begegnet der Blendwirkung der<br />

Scheinwerfer, indem er einen Hebel bewegt,<br />

wodurch eine farbige, z. B. gelbe, Flüssigkeit<br />

zwischen zwei miteinander in Kontakt befindliche<br />

Lampengläser gepresst wird; die<br />

blendenden Lichtstrahlen des Scheinwerfers<br />

werden dadurch gedämpft. Legt man den<br />

Hebel in die Gegenrichtung um, so wird die<br />

Flüssigkeit zwischen den Lampengläsern<br />

wieder herausgesaugt. Auf dieselbe Weise<br />

kann die Windschutzscheibe gefärbt werden,<br />

um den Fahrer vor den blendenden Scheinwerfern<br />

eines entgegenkommenden Autos<br />

oder auch vor den Sonnenstrahlen zu schützen.<br />

Ein englisches Fachblatt bemerkt : man<br />

müsse die wundervoll gleichmässige Färbung<br />

des Glases durch diese Methode gesehen haben,<br />

um es zu glauben. In England wird behauptet,<br />

dass die Erfindung von Mr. Leigh<br />

unbegrenzte kommerzielle Anwendungen habe,<br />

so z. B. für Auslagefenster als Schutz der<br />

Waren vor schädigenden Sonnenstrahlen.<br />

Aber wozu müssen wir uns eine Windschutzscheibe<br />

mit doppelten Gläsern anschaffen ?<br />

Das machen wir einfacher und billiger, indem<br />

wir uns von irgend einem Optiker Autobrillen<br />

mit doppelten Gläsern machen lassen,<br />

den Behälter für das farbige Wasser placieren<br />

unter der Autokappe, den Hebel befestigen<br />

wir a an einem unserer beiden Ohren. Das<br />

weitere ergibt sich dann von selbst!<br />

Der Oberleitungsomnibus bewährt sich in<br />

Deutschland. Nach den Ergebnissen des ersten<br />

Betriebsjahres kann gesagt werden, dass<br />

der mit der Errichtung der elektrischen<br />

Oberleitungs-Omnibuslinie Mettman-Gruiten<br />

(Anlage des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes,<br />

Essen) gemachte Versuch<br />

gelungen ist; der Omnibus hat sich technisch<br />

und wirtschaftlich durchaus bewährt, und die<br />

gesamte Anlage (Fahrzeuge und Oberleitung)<br />

ist nach eigenen Ideen mit Erfolg weiterentwickelt<br />

worden. Der beste Beweis für die<br />

Zuverlässigkeit dieses Omnibusses ist eine<br />

Verkehrszunahme von 20 Prozent, wobei der<br />

allgemeine Verkehrsrückgang zu berücksichtigen<br />

bleibt. Der Betrieb hat sich ohne Störung<br />

abgewickelt und selbst als Schneefall<br />

und Unwetter (Versandung und Anschwemmung)<br />

den Betrieb vorübergehend stillegten,<br />

hat der elektrische Oberleitungsomnibus<br />

planmässig verkehren können. Auch wirtschaftlich<br />

ist das Ergebnis des ersten Betriebsjahres<br />

zufriedenstellend, obwohl der<br />

schlechte Zustand der Strassen sich nachteilig<br />

auswirkt. Eine zweite Oberleitungsomnibuslinie<br />

befindet sich zwischen Idar und Tiefenstein<br />

im Bau, sie soll Ende des Jahres in<br />

Betrieb genommen werden. Die Linie Mettmann-Gruiten<br />

ist von zahlreichen Interessenten<br />

aus dem In- und Ausland besichtigt worden,<br />

-z.<br />

W*>wsml*tsehe<br />

nlce<br />

Beseitigen starker Beulen. Starke Beulen<br />

in den Kotflügeln oder in der Blechbespannung<br />

der Karosserie lassen sich manchmal<br />

durch blosses Hämmern und Pressen nicht<br />

mehr ganz zum Verschwinden bringen, da<br />

das Blech an der betreffenden Stelle eine zu<br />

grosse Dehnung erfahren hat und dann Wellen<br />

bildet. Am besten schneidet man in einem<br />

solchen Fall einen Teil der Beule heraus. Die<br />

Ränder um das entstandene Loch herum<br />

lassen sich dann leicht wieder ausrichten.<br />

Beispiel eines eingebeulten Kotflügels. AO Stelle,<br />

die am besten herausgeschnitten wird. B) Zu verlötende<br />

oder verschweissendo Oeffnuns.<br />

Das Loch selbst kann schliesslich verlötet Ein Wagen, dessen Vorderräder zum Flat-<br />

neigen, muss auf folgende Hauptpunkte<br />

oder verschweisst werden, wobei man imtern<br />

ersten Fall vorteilhafterweise auf der Rückseite<br />

des zu reparierenden Gegenstandes<br />

eine bleibende Blechunterlage mit anbringt.<br />

Bei geschickter Ausführung der Arbeit, insbesondere<br />

sauberem Glattfeilen, Abschleifen<br />

und Neulackieren der behandelten Stelle<br />

dürfte von dem Defekt kaum mehr eine Spur<br />

zurückbleiben.<br />

at.<br />

Ein Rad streift am Lenkgestänge. Nicht<br />

selten kann man beobachten, dass eines der<br />

beiden Vorderräder des Wagens bei vollem<br />

Einschlag an der Lenkschubstange streifen<br />

kann. Abgesehen, dass darunter der Reifen<br />

Eine auf der Lenkschubstange befestigte Schelle zur<br />

Begrenzung des Radeinschlagea. A) Lenkschubstanee.<br />

B) Vorderachse. E) Schelle.<br />

leidet, kann nach einiger Zeit dadurch auch<br />

die Lenkschubstange abgeschliffen und geschwächt<br />

werden. Es handelt sich hier also<br />

um einen Fehler, den man nicht auf sich beruhen<br />

lassen darf. Sind an der Vorderachse<br />

oder im Lenkgetriebe keine Stellvorrichtungen<br />

vorgesehen, die den Einschlag der Räder<br />

zu begrenzen gestatten, so kann man einen<br />

solchen Anschlag meist nachträglich noch<br />

selbst leicht anbringen. Sehr oft wird es z. B.<br />

genügen, wenn an der Lenkschubstange, wie<br />

oben skizziert, eine Schelle aufgeschraubt<br />

wird, die bei einem bestimmten Einschlag<br />

nach der einen Seite an der Vorderachse anschlägt<br />

und ein weiteres Ablenken verhindert,<br />

at.<br />

Das Flattern der Vorderräder wird nicht<br />

selten durch zu schwach aufgepumpte Reifen<br />

verursacht. Erhöht man den Luftdruck, so<br />

verschwinden die Shimmybewegungen oder<br />

machen sich doch nur schwächer oder erst<br />

bei hohen Geschwindigkeiten bemerkbar.<br />

untersucht werden : Sind die Pneus genügend<br />

aufgepumpt, sind die Räder ausbalanciert,<br />

d. h. bleiben sie, wenn aufgebockt und<br />

mit der Hand in Drehung versetzt, in jeder<br />

beliebigen Lage stehen; besteht im Lenkgestänge<br />

kein anormales Spiel; haben die Räder<br />

die richtige Vorspur, d.h. ist die Neigung<br />

der Lenkschenkelbolzen normal ?<br />

Zum 'letzten Punkt ist zu bemerken, dass<br />

eine zu starke Schrägstellung der Lenkschenkelbolzen<br />

nach vorn häufig als Ursache<br />

von Shimmyerscheinungen in Betracht fällt,<br />

wenn die Erscheinungen bei niedrigeren Geschwindigkeiten<br />

auftreten. Die Abhilfe besteht<br />

dann darin, dass man durch Unterlegen<br />

entsprechender Keile zwischen die Achse<br />

und die Federn die 5 Bolzen steiler stellt Die<br />

Sache darf aber nicht übertrieben, die Keile<br />

dürfen nicht so gewählt werden, dass eine<br />

Neigung der Lenkschenkelbolzen nach hinten<br />

entsteht, sonst hat der Wagen Neigung im<br />

Zickzack zu laufen.<br />

Zeigt ein Wagen Shimmyerscheinungen, so<br />

lässt sich eine bestimmte Ursache meist nicht<br />

sofort angeben. Als allgemeine Regel gilt<br />

jedoch, dass Shimmy, der bei niedrigen Geschwindigkeiten<br />

herum auftritt, mit Anormalien<br />

im Lenkgestänge oder im Achseinbau<br />

zusammenhängt, während Shimmy bei Geschwindigkeiten<br />

von 70 km aufwärts meist<br />

auf zu geringen Pneudruck und schlecht ausbalancierte<br />

Räder deutet -si.<br />

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Bern, Dienstag, 3. November <strong>1931</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 90<br />

Von Richard von Schaukai.<br />

sanken still-schwebend nieder.<br />

Wenn wir, Mama, Lotte und ich, vom Vorm Friedhof sah man noch einmal um.<br />

Friedhof heimgekehrt waren in der Nachmittagsdämmerung<br />

— noch lag ein gelbes Licht Das Gittertor Hess einen den langen, geraden<br />

Ueber die Mauer ragten traurige Zypressen.<br />

über den Dächern, stand spiegelnd in Fensterscheiben<br />

— wurden am Ofen, der uns wär-<br />

schweigende Reich der Toten. Arme Seelen!<br />

Weg umfassen, der tief hineinführte in das<br />

mend empfing, auf einem Tischchen die mitgebrachten<br />

kleinen Wachskerzen angezündet warm...<br />

Man dachte an das Fegefeuer. Feuer ist<br />

zum Gedächtnis der Toten. Da sassen wir Und zu Hause wartete der grosse alte<br />

Kinder, im Düster an die Mutter geschmiegt, Kachelofen. Ich fasste nach der Heben Hand<br />

den flackernden Lichtlein gegenüber auf dem Mamas.<br />

alten, schwarzen Ledersofa und starrten<br />

schweigend in die leicht russenden Flämmchen.<br />

Wir dachten an die armen Seelen im Fegefeuer.<br />

Das bläuliche Schwelen, der süssliche<br />

Geruch, das schwärzliche Wölkchen der<br />

schmalen, steifen Kerzen vertrugen sich seltsam<br />

mit der geheimnisvollen Vorstellung, die<br />

Von Hans Natonek.<br />

Kastanien , . .<br />

dadurch zugleich etwas Puppenhaftes bekam<br />

... Mama war nachdenklich. Sie schien<br />

traurig. Ich wagte sie nur mit verhaltenem<br />

Atem verstohlen anzusehen, sah übrigens<br />

kaum mehr als den Umriss ihres sonst so<br />

freundlichen Gesichtes, das im Schatten<br />

stand. Dann drückte ich wieder meine Wange<br />

an ihren warm durch das Kleid gefühlten<br />

Arm.<br />

Die armen Seelen im Fegefeuer/ Ich dachte<br />

an den Friedhof, an die Gräber, die wir, wie<br />

alle Jahre an diesem Tage, besucht hatten, die<br />

Gräber von Menschen, deren Namen mir vertraut,<br />

deren Züge mir fremd oder entschwunden<br />

waren. Ich sah diese entfernten Menschen<br />

mit dem nahen Namen irgendwie, undeutlich<br />

unten liegen, in der Erde, vielmehr in den<br />

Särgen, wie ich sie kannte, grauen, harten<br />

Särgen, auf denen goldene Kreuze ruhten.<br />

Ich vergegenwärtige mir schaudernd die ausgestreckten<br />

Gestalten. Wie kalt es da unten<br />

sein musste!... Auf den Gräbern drängten<br />

sich Kränze. Man schob sie raschelnd hin<br />

und her, Grossmutters ruhige Hand zttmals<br />

sah ich am Werk. Sie richtete, berichtigte die<br />

Anordnung der steifen Gewinde. Wie häss-<br />

Uch schienen mir diese gleichförmigen<br />

Krame, deren Blätter wie von Lack glänzten!...<br />

In den schwerfälligen Laternen<br />

schimmerten Lichter. Die Scheiben waren<br />

violett. Das Hübscheste waren die roten,<br />

kugeligen Beeren, die da und dort ans Blumenspenden<br />

leuchteten...<br />

Ich erinnere mich auch winterlicher Gräberbesuche<br />

an diesem Tage. Verfrühter<br />

Schnee haftete gefroren an den Totenkränzen,<br />

die sich eiskalt anfühlten. Und wenn es<br />

aas grauem Nebelhimmel leise wieder zu<br />

schneien begann, grieselten die Körnchen<br />

prickelnd ins Gesicht und trommelten wie<br />

dünner Hagel — Graupen hiess man's — auf<br />

die dürren Hecken um die Grabstellen. Die<br />

Bäume standen in einem fahlen Dunst.<br />

Manche waren fast kahl, streckten die Zweige<br />

wie Ruten in die leere Luft. Andere hielten<br />

noch ihre letzten Blätter ängstlich an sich.<br />

'Aber die Wege lagen voll davon. Die da am<br />

Boden klebten, waren feucht und rochen<br />

dumpf. Man ging darauf wie auf Moder. Hin<br />

F E U I<br />

Allerseelen<br />

Die vorletzte Liebe<br />

Uer schönen Frau Erzsebet.<br />

Roman von Oskar Sonnlechner.<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)<br />

Einer von ihnen wandte sich hilfebringend<br />

an mich und wies mit der Hand in der Richtung<br />

des Bahnhofes. «Der Herr Vizegespan<br />

kommt.»<br />

«Wer kommt?»<br />

:«Der Herr Vizegespan.»<br />

-«Und deshalb warten wir? Unglaublich!»<br />

Mein hemdärmeliger Nachbar blickte achseltuckend<br />

mit einem geringschätzigen Lächeln<br />

zu mir herüber.<br />

«Was ist da unglaublich? Bei Ihnen wartet<br />

man freilich nicht auf den Herrn Vizegespan.<br />

Bei Ihnen wartet man auf den Herrn Pfarrer.»<br />

Der andere Merkurjünger gab durch ein<br />

meckerndes Lachen seine Zustimmung.<br />

«Sehen Sie, da kommt er, er ist schon da.»<br />

Auf das Bahnhofgebäude, jagte, einen langen<br />

Staubschweif hinter sich lassend, ein<br />

hoher, federleichter Jagdwagen zu, ein Ruck,<br />

' dass die Pferde auf den Hacken sassen, und<br />

der auf dem Hintersitz thronende Insasse<br />

sprang heraus und stürmte mit langen Schritten<br />

auf den Zug zu, neben ihm der allgewaltige<br />

Stationsvorstand, der sich mit entschuldigenden<br />

Handbewegungen ununterbrochen<br />

und wieder fuhr ein Windstoss durch die<br />

Aeste, dass sie knarrten. Und dann wehte es<br />

wieder gelbe und rote Blätter. Die letzten<br />

nicht halten kann. Ach, die Welt der gerösteten<br />

Kastanien, der Lakritze (Kautabak<br />

der Kindheit, in meiner Heimat mit Recht<br />

«Bärendreck» genannt), des türkischen Honigs,<br />

der so zäh war, dass man die Zähne<br />

nicht wieder auseinanderbrachte, des Waffelbruchs,<br />

dos Johannisbrots, des Siissholzes<br />

... Reiche, weite, genussvolle AVeit für<br />

fünf Rappen! Für fünf Rappen ass man<br />

das strohige Wüstenbrot der Asketen, kaute<br />

eine faserige Wurzel, die einen gelben Saft<br />

und einen öden Zuckerwassergeschmack<br />

hatte, und knabberte eine Halbmondscheibe<br />

vom milchigen Fleisch der afrikanischen<br />

Kokosnuss. . Aber es ist eine trügerische<br />

Sehnsucht, die uns zwanzig Jahre später<br />

wieder zu diesen Genüssen lockt. Es ist, als<br />

würde ein Vierzigjähriger verliebte Fensterpromenaden<br />

machen. Man möchte ja<br />

gern, es war' ja so schön, aber wenn man<br />

sich dabei ertappt, kommt man sich komisch<br />

vor und schleicht sich davon ...<br />

auf die Höhe eines Gefühls, die man ja doch Allein — dieses ausserhalb der stumpfen stürzten nieder. Töne, Farben, Klänge drehten<br />

verbeugte, während der Angekommene mit zerknüllten Qeldschein auf die Sitzpolster, des randlosen Monokels, das er nervös ins<br />

zorngerötetem Gesicht, mit den Armen wütend während der Bahnhofvorstand noch immer Auge klemmte, auf seinem kahlen Straussenschädel<br />

eine Skalplocke getragen, so hätte es<br />

gestikulierend, seine olympische Unzufriedenheit<br />

deutlich kundgab. Wie eine Hundemeute einsprach. Der Angekommene warf ihm wort-<br />

kaum einen menschlichen Typus gegeben, der<br />

mit beschwörenden Handbewegungen auf ihn<br />

umschwärmte beide der Tross der Bahnbediensteten,<br />

die sich unterwürfig mit dem anfahrenden Maschine warf den Vizegespan, schaulichte wie er.<br />

los die Tür vor der Nase zu. Der Ruck der seine hunnischen Vorfahren besser veran-<br />

allerhöchsten Gepäck beladen hatten, und jeden<br />

Augenblick erwartete ich, dass sie denauf das Sitzkissen mir schräg gegenüber. und her, klemmte sich das Monokel ins Auge,<br />

unbekümmert um seine hohe soziale Stellung, Er rutschte unruhig auf seinem Sitzplatz hin<br />

Nun hatte ich Müsse ihn eingehend zu betrachten.<br />

zu lassen, klatschte mit dem Reitstock auf<br />

um es in der nächsten Sekunde wieder fallen<br />

Eine mittelgrosse, etwas beleibte Erscheinung,<br />

das Haar an den Schläfen leicht ergraut, dene, wappengeschmückte Zigarettentasche<br />

seinen hohen Stiefelschäften, holte eine gol-<br />

der längliche Schädel mit der auffallend hohen hervor und zündete sich eine Zigarette an.<br />

hohen Herrn auf ihre Schultern heben und<br />

zum Zug tragen würden.<br />

Ich trat in die Tür meines Abteils, um den<br />

Allgewaltigen besser betrachten zu können.<br />

Die beiden hemdärmeligen Merkurjünger<br />

nebenan standen auch im Seitengang und verbeugten<br />

sich immer wieder vor dem Angekommenen,<br />

indem sie dabei die ausgeteilten Kar-*<br />

ten krampfhaft in den Händen hielten. Das<br />

grosse Naturereignis, das an ihnen vorbeizog,<br />

sollte ihren Umsatz nicht zu sehr beeinflussen.<br />

Als er vor der Türe meines Abteils stehen<br />

blieb, musste ich höflich zurücktreten, da es<br />

das einzige Abteil erster Klasse war.<br />

Er lüftete den Hut. Ich verneigte mich.<br />

Die Träger stürmten dienstfertig herein,<br />

türmten lärmend und streitend das Gepäck in<br />

die Netze, während der Bahnhofvorstand noch<br />

immer mit entschuldigenden Verbeugungen<br />

auf ihn einsprach, ohne dass dieser ihn auch<br />

nur eines Blickes würdigte. Endlich war alles<br />

verstaut. Die hilfsbeflissenen Träger zogen<br />

ihre schmierigen Kappen und wischten sich<br />

mit niclit misszuverstellenden Gebärden den<br />

Schweiss von der Stirn. Der Hochgeborene<br />

nestelte in der Westentasche und warf einen<br />

Herbstliche Ferienbriefe<br />

Sehnsacht nach ,<br />

Gnädige Fran!<br />

Nun sollen diese von ersterbendem Herbst- Selbstbeschränkung dahingleitende Leben er-<br />

., . , , , , , , .. , , T, , . glänz umzitterten Ferienbriefe Sie doch noch, müdet dennoch, treibt in Gefahren hinein.<br />

Als ich das letztemalgerostete Kastanien auch ät f ih selbstgewählten Ich weiss Sie kennen die Reize der Abass,<br />

war ,ch etwa zwölf Jahre alt Das ist s „ erreichen. ' Sie werden keinen lauten WC chsluS einmal ta einer Sgen Anm^tSötS<br />

KaTanien'uT n? Duft Ton \ Ihre fragen, in der Sie sich so spÄ te JÄhta «Xm^ Se Äl<br />

r!ws,!T! i w» ff ^t «STd w gerne bewegen. Das Laub lag faulig und sen, welches Vergnügen es bedeutet, mit dem<br />

^TwlJÄ 1 inS S> noch modernd am Boden die ersten dünnen<br />

'<br />

^«fachen, unverquälten Menschen reden zu<br />

f?SXn^S W^JSTSPV^TC«^ Schneeschauer stoben aus winterlichem Mor- können, lange, teilnahmsvoll. Sie kennen das<br />

enthalten ist WIG das Insekt im Beratern. genhlmmel, als ich aus meinen Ferien in die Glücksgefühl, das Sie durchströmt, wenn Sie<br />

Der Kastamenmann, der sich aus der Hei- stadt zurückkehrte. Und deshalb ist der eine ganz gewöhnliche Arbeit erledigen, die<br />

mat meiner Kindheit in diese Gegend, in Ton def Briefe woh, um e}ne Nuance m Sie ^ fa Ihrem n Leben nie taten><br />

der er sonst nicht vorkommt verrrt hat, dunke]. aber jch wejss um Ihre ein{ühlende Manchma, musste ich mich bezwingenj um<br />

weckte in mir ein sentimentales Gelüst em Liebe .„ die D- des Zwielichtes, der Schat- nicht zu einem Bauern in der Nähe zu laufen<br />

Gemisch aus Naschhaftigkeit undL Sehn- t der Dämmerungen. und ihn zu bitten, mir einige Arbeit aufzusucht<br />

m dieser Tute Maronen ein bisschen Wag nützt eg> wenn Jch Ihnen sage> WQ ]aden> fch scMme mlch ^ ^ ^ gesteheil)<br />

jvmctneit zu nnaen. ioh mjch aufl lie i t ? g s war nicnt allzuweit dass ich mit einer seltenen Freude die sinn-<br />

Der Satz, der jetzt folgt, muss unbedingt weg von ihnen. Mit dem Auto hätte ich Sie losesten, nutzlosesten Dinge vollbrachte,<br />

mit einem elegischen «Ach» beginnen. Ach, in einer stunde erreicht. Warum sollte ich Der Herbst schenkte mir volle selten<br />

die Kastanien von damals sind nicht mehr dies? Ich Ilebte eSj mIch in die Einsamkeit zu scnöne Tage. Aus dem dünnen Morgennebel,<br />

die Kastanien von heute. Man ist mit der vergraben, einige Zeit dahinzudämmetn, der sich .j„ der Nacht aus den Wiesen rings<br />

falschen Voraussetzung an sie herangegan- wunschlos, schweigend. Der Gedanke an Sie um das Haus, das ich bewohnte, erhoben<br />

gen dass, was damals schon war, auch wurde durch keine störende Unruhe gequält. hatte> brach gegen Mittag immer wieder mit<br />

heute schon sein müsse. Man halt diese fch tat, was Sie mir oft rieten: Ich lebte mit- neuer Wärme die Sonne hervor. Die faserigen<br />

falsche GefuhlsiHusion mit Hingabe kauend ten unter dem Volke. Ich verachtete allen ki e jnen Wölken zerstoben unter dem Prall<br />

bis zur dritten vierten Kastanie krampf- traditionellen Ferienkomfort: Kein Hotel, der warmen Sonnenstrahlen in der sanften<br />

haft aufrecht. Aber die Kastanien schmek- kein Dancing, keine Kaffeehäuser, keine Ber- Bläue des Herbsttages. Vor dem Haus blflhken<br />

nicht. Sie sollten, aber sie tun es nicht ge> keinen Film, keine Frauen, keinen See — ten die letzten so geliebten Blumen des<br />

Man redet sich, um em Ideal zu retten, aut.nichts! Der Strom des Alltags schwemmte Jahres. Silberne Fäden spannten sich von<br />

die schlechte Qualität, auf die nicht sach- mich mit, und gerade deshalb, weil mich die Blume zu Blume; schimmernd in der weigemasse<br />

Rostung heraus. Man mochte doch letzten Monate von einer Sensation des Her- dien Luft. Eine kleine Katze sonnte sich vor<br />

nicht gleichsam blamiert vor den Kasta- zens, des Geistes und der Sinne in die an- mir. Ihr Schnurren belebte die Stille. Manchmen,<br />

diesem Stuck Kindheit, dastehen. dere gejagt hatten, tat mir diese Beschrän- mal erhob sie sich, streckte sich, leckte das<br />

Aber was hilft's — immer langer werden kuncr woj u# rj er 51 - isse> bittere Kampf um das sonnenbeschienene Fell. Unversehens sass sie<br />

die Zähne (nicht nur das Gesicht wird lang Leben, die unaufhörlich sich jagenden Stun- mir im Schoss. Mit der kleinen Samtpfote<br />

vor Enttäuschung), immer langsamer die den> dj e n ie, nie keine Ermattung aufkom- inspizierte das Tier meinen Band Jean Paul.<br />

Kaubewegungen, und eine Kastanie nach men Hessen, die Flucht vor dem Alltag, die Das Haar knisterte beim Streicheln. Funkelnd<br />

der anderen verschwindet still, man Iässt Lust am Zufälligen, an den durch ein gütiges richteten sich die scharfen Augen zu mir<br />

sie fallen, der Weg ist — stark übertrieben Geschick geschenkten Dingen steigerten die empor. Ich warf das Buch hin, spürte die<br />

— mit Maronen besät, man unterschlagt sie Nerven in einen Zustand höchster, lächerli- Wärme des kleinen Körpers auf meiner<br />

heimlich vor sich selbst. Und dann ist end- eher Empfindsamkeit hinein. Der seelische Haut. Ich umfasste mit der Hand den kleinen,<br />

lieh die grosse Tüte leer. — Aufnahmeapparat registrierte unaufhörlich klugen Kopf. Seltsames Gefühl! Die Herbst-<br />

Der kundige Leser hat längst bemerkt, Sturm. Ich sehe Sie leise lächeln und über sonne machte uns beide angenehm schläfrig,<br />

dass dies eine allegorische Begebenheit zum mich den Kopf schütteln. Sie warnten mich Durch die geschlossenen Augen sah man die<br />

Nachdenken ist, eine Geschichte mit dop- oft, Sie nannten die Gefahr, die droht. Was Lider als rot leuchtende Blütscheiben. Die<br />

peltem Boden; unter dem ersten Boden nützte es? Noch immer versetzte ich mich Katze schlief; stossweise Atemzüge hoben<br />

steckt die gültige Lebenserfahrung, ein absichtlich in neue Erregungen des Herzens, den schmalen, starken Leib. Meine Gedanken<br />

leicht philosophischer Rebus. Hier die Lö- Ein geschweifter Hügelzug im Herbst bedeu- wurden immer schwächer, langsamer. Rot,<br />

sung: Man erspare sich die Enttäuschung tet noch immer Aufruhr. Ein neues, liebes rot glühte das Blut vor den Augen. Namenmit<br />

den Kastanien. Man schraube sie nicht Buch wirft mich noch immer aus der Ruhe, lose Stille stand um uns beide. Erinnerungen<br />

zogener Schnurrbart, dessen Enden er ununterbrochen<br />

in die Länge zog. Hätte er statt<br />

Zu haken Mi allen tuten Uhrmachern<br />

Stirne kahl und glänzend, sah aus wie einDann lehnte er sich, nun scheinbar beruhigt,<br />

blank poliertes Straussenei. Scharfe, vornehm behaglich in den Sitzkissen zurück, blies die<br />

geschnittene Züge, eine schmalrückige, leicht Rauchwölkchen von sich, und ohne sich um<br />

gebogene Nase, und über dem kräftigen Mund meine Anwesenheit auch nur im geringsten<br />

ein schon stark mit grauen Fäden durch-<br />

zu kümmern, legte er seine Beine in den verstaubten<br />

Reitstiefeln auf die Kissen neben<br />

meinem Sitz. (Fortsetzung folgt.)


14 AUTOMOBIL-REVUE<br />

19dl — «l^s 80<br />

sich in rasenden Wirbeln. Man lebte, man<br />

wurde gelebt. Irgendwo waren nun Sie, in<br />

dieser Stunde. Irgendwo lebten Feinde. Die<br />

letzten Blumen des Jahres hoben sich ergreifend<br />

ins Licht. Und waren doch Kinder des<br />

Nebels. Ueber den goldflammenden Herbstbäumen<br />

strahlte letzte gütige Sonne. Lange<br />

schliefen wir beide.<br />

Ganz in meiner Nähe lebte ein etwa 35-<br />

Jähriger Epileptiker. Der arme Mensch<br />

trieb rasch der geistigen Auflösung entgegen.<br />

Wenn ich neben ihm sass, lächelte er. Er litt<br />

unter furchtbaren Minderwertigkeitsgefühlen.<br />

Seine Sprache war schwer, sie brach sich<br />

langsam Bahn. An einem Wort konnte er<br />

einige Sekunden sich mühen. Die Sätze bekamen<br />

dadurch ein ergreifendes Gewicht und<br />

grosse Tiefe. Sein Gesicht war von Narben<br />

zerrissen, der arme Mund geiferte oft. Die<br />

kleinen Kinder hatten an ihm grosse Freude,<br />

er war ein ideales Spielzeug. Arbeiten machte<br />

ihm Freude, aber jedes Werk ging ihm so<br />

langsam von der Hand, dass er nur Spott<br />

und Undank erntete. Er verfluchte seine<br />

Angehörigen. Ihre selbstverständliche Zufriedenheit,<br />

ihre Normalheit erregte ihn. Er<br />

litt unter dem Gedanken, dass nur unter seiner<br />

Existenz sich die grausige Tiefe eines<br />

Verhängnisses aufriss, während alle Menschen,<br />

die ihm in seinem streng beschränkten<br />

Leben entgegentraten, scheinbar ohne jede<br />

Krankhaftigkeit waren. Oft plauderte ich mit<br />

ihm. Er war von grosser seelischer Schamhaftigkeit;<br />

als er mir sein Leiden gestand,<br />

lächelte er wie um Verzeihung bittend.<br />

üttmor im Wahlkampf.<br />

In den Ernst des Wahlkampfes, wie wir<br />

ihn soeben wieder hinter uns haben, setzt<br />

ein gütiges Geschick dann und wann ein<br />

helles Sternlein des Humors, und es schadet<br />

sicher nichts, wenn wir das freundliche<br />

Lichtlein ruhig leuchten lassen. Bei der<br />

Milchsuppe von Kappel haben sich ja die<br />

Eidgenossen auch lachend auf die Finger<br />

geklopft. Also: Kommt da ein Grossrat und<br />

Redaktor aus der Welschschweiz ins Wallis<br />

hinauf gereist, um die Leute des kleinen<br />

Dorfes Miege oberhalb Siders mit seiner<br />

Lehre zu beglücken. Auf dem Dorfplatz<br />

sollte «ine Versammlung stattfinden, um die<br />

Stimmberechtigten des Dorfes auf die entsprechende<br />

Nationalratsliste einzuschwören.<br />

Als aber der Apostel ankam, da hing bereits<br />

an einem starken Baumast dicht am Dorfplatz<br />

eine schöne Glocke, und kaum öffnete<br />

der Redner den Mund, so schlug auch schon<br />

der Klöppel der Glocke an. Vergebens<br />

kämpfte der Mann gegen das schallende<br />

Erz, so dass er sich schliesslich darein ergab,<br />

seine Rede nicht anbringen zu können.<br />

Da aber zeigten sich die Leute von Miege<br />

Mit fünfzehn Jahren erhielt er im Religionsunterricht<br />

einmal eine solche Ohrfeige, dass<br />

er daran erkrankte. Der erste epileptische<br />

Anfall ereilte ihn unter dem Webstuhl. Darauf<br />

wurde er als arbeitsunfähig aus der<br />

Fabrik entlassen und auf die Strasse gestellt.<br />

Ich erzählte ihm von meinem nächsten<br />

Besuche und versprach ihm, er werde<br />

dann eine besonders angenehme Ueberraschung<br />

erleben. Er gab mir langsam und<br />

schwer zur Antwort: «Dann lebe ich nicht<br />

mehr.»<br />

Gnädige Frau, in diesem Momente dachte<br />

ich an Sie, an die gemeinsamen Genüsse, die<br />

wir dem Leben dankten, an den vielen Freuden,<br />

die bunten Farben, die strahlenden Lichter,<br />

die blauen Himmel, die Nachmittage in<br />

flimmernder Hitze, die vielen gelesenen Bücher.<br />

Es schien mir irgend etwas an der Liebenswürdigkeit,<br />

mit der Sie mich empfangen,<br />

beinahe wie ein Unrecht, wie freche Selbstverständlichkeit.<br />

Später bummelte ich durch den herbstlichen<br />

Wald. Die Füsse rauschten im hohen, leichten<br />

Laub. Der Goldton der sinkenden Sonne<br />

legte sich über die Hügel. Flammend standen<br />

die gelben und roten Bäume. Da wusste<br />

ich wieder, dass dies doch alles Leben ist<br />

und dass nichts vorlaut gefordert ist Hartes,<br />

wildes, süsses Leben!<br />

Nun kann ich mich Ihrer Güte wieder<br />

freuen. Ich bleibe in aufrichtiger Dankbarkeit<br />

Ihr<br />

bo.<br />

Bunte Chronik aus aller Welt<br />

wiederum als echte Walliser: den Redner<br />

wollten sie nicht anhören, aber als Gast<br />

führten sie ihn freundlich in die Dorfpinte,<br />

kredenzten ihm ein gutes Glas Wein zum<br />

Trost und setzten ihn zum Schluss auf<br />

einen Gamion, der ihn nach der Bahnstation<br />

hinunter brachte...<br />

Ein lustiges Intermezzo<br />

ereignete sich kürzlich in Amsterdam. In<br />

einer der belebtesten Strassen der Stadt fiel<br />

ein Schwein aus einem Transportwagen<br />

und richtete eine heillose Verwirrung an.<br />

Nachdem es sich von seinem ersten Schrekken<br />

erholt hatte, trollte es durch die offene<br />

Türe eines grossen Kaffeehauses hinein und<br />

sah sich verwundert die vielen eleganten<br />

Gäste an; dann fand es anscheinend Vergnügen<br />

an den herrlichen Garderoben und<br />

beschloss, diese etwas näher zu untersuchen.<br />

Es begann eine wilde Jagd auf den grunzenden<br />

Vierfüssler, wobei die Tische samt<br />

Tassen, Tellern und Inhalt zu Boden stürzten.<br />

Als man wieder zur Besinnung gekommen<br />

war, war das Schwein bereits wieder<br />

verschwunden. Es wurde später durch<br />

einen Schutzmann «verhaftet».<br />

Der Geizhals von Bordeaux.<br />

Dieser Tage starb der in ganz Bordeaux<br />

bekannte Millionär Falliaux, Besitzer umfangreicher<br />

Weinberge und, wie sich kurz<br />

nach seinem Tode herausstellte, unzähliger<br />

Säcke voll Gold und Silber, die er in dem<br />

Keller seiner Villa aufgestapelt hatte. Als<br />

die Aorzte die Ursache seines Todes untersuchten,<br />

stellte sich heraus, dass Falliaux,<br />

der ein fanatischer Geizhals war, in den<br />

letzten Jahren so gut wie gar nichts gegessen<br />

hatte und daher buchstäblich verhungert<br />

war.<br />

Dieser Geizhals stellte in jeder Beziehung<br />

ein Phänomen dar. Während er nämlich<br />

auf der einen Seite sich selbst nichts gönnte,<br />

sich niemals etwas anschaffte und nur von<br />

den Früchten seiner Felder lebte, verpachtete<br />

er sein Land halb umsonst an arme<br />

Bauern, allerdings unter der Bedingung,<br />

dass der Pachtzins an jedem Quartalsersten<br />

kurz vor Sonnenaufgang bei ihm abgeliefert<br />

wurde. Ausserdem weigerte er sich,<br />

jemals Banknoten oder sonstige Zahlungsanweisungen<br />

anzunehmen, und ging darin<br />

so weit, dass er, als ihm ein Bruder etwa<br />

40 000 Fr. in Wertpapieren vermachte, dieses<br />

Vermögen sofort verbrannte. Seine<br />

ewige Leidenschaft waren Gold und Silber,<br />

die jetzt, nach dem schrecklichen Tode des<br />

Sonderlings, wahrscheinlich der Stadt zufallen<br />

dürften.<br />

Kanadas « schwimmender » Pfarrer.<br />

Der Pfarrer der beiden kleinen Gemeinden<br />

Blout und Leitch im Nordwesten von<br />

Ontario hat es nicht leicht, zu seinen Pfarrkindern<br />

zu kommen. Um zu ihnen zu gelangen<br />

und predigen zu können, muss er<br />

jedesmal einen Fluss, den Abitivi River,<br />

durchschwimmen. Er entledigt sich an<br />

einem Ufer seiner Kleider, wickelt sie in<br />

•seinen Regenmantel ein und schwimmt mit<br />

ihnen auf dem Rücken durch den Fluss.<br />

Auf der anderen Seite angelangt, zieht er<br />

sich wieder an und beginnt, am Ziel angekommen,<br />

mit der Ausübung seines Hirtendienstes.<br />

Offenbar bedauern die verstreut<br />

wohnenden Ansiedler, aus denen die Gemeinde<br />

des «schwimmenden» Pastors besteht,<br />

ihren Pfarrer; sie sind nämlich jetzt<br />

bei der kanadischen Regierung darum eingekommen,<br />

dass ihm eine kleine Fähre zur<br />

Erleichterung seines Dienstes zur Verfügung<br />

gestellt werde.<br />

Der «Blue Boy» schwer beschädigt.<br />

" Das weltberühmte Meisterwerk Gainsbo-<br />

'•roughs, der « Blue Boy», soll durch eine<br />

kürzlich vergenommene Restauration vollkommen<br />

verdorben sein. Ein unvorsichtiger<br />

Restaurator soll die alten Firnislagen mit<br />

einer chemischen Lösung beseitigt haben, die<br />

die zarten Farben des Bildes empfindlich angriff.<br />

Dadurch ist nicht nur die Patina über<br />

dem einzigartigen Blau verschwunden, auch<br />

der Grundton des Bildes ist wahrscheinlich<br />

Vergissmeinnicht<br />

Es kommt immer ganz anders,<br />

Sei getrost and gib Ruh;<br />

Ueber Nacht kommt die Sonne<br />

Und der Himmel dazu.<br />

Es kommt immer ganz anders<br />

Als dein Peiniger will,<br />

Es wächst nichts zum Himmel,<br />

Drum sei lieb und sei still.<br />

Der, der Tauben und Lilien<br />

Und des Abendstern denkt,<br />

Auch deiner armen Seele<br />

Ein Vergissmelnnicht schenkt.<br />

Jakob Haringer.<br />

endgültig verlorengegangen. Die schlimmsten<br />

Verheerungen soll die Flüssigkeit an<br />

dem zarten Rosa des Gesichts angerichtet<br />

haben. Augenzeugen, die das Bild vor kurzem<br />

gesehen haben, berichten, dass es viel<br />

gröber wirke.<br />

Bekanntlich stellt das Gemälde den jungen<br />

Master Butall im blauseidenen Kostüm vor.<br />

Es gilt als ein Hauptwerk des berühmten<br />

Malers Gainsborough, das sich im Besitz des<br />

Herzogs von Westminster befunden hat. Vor<br />

dem Krieg kaufte der berühmte Londoner<br />

Kunsthändler Dureen das Bild, weil er hoffte,<br />

es an einen berühmten amerikanischen<br />

Sammler veräussem zu können, der kurz<br />

vorher die < Mühle» von Rembrandt für<br />

2,5 Millionen Fr. erworben hatte. Dieser<br />

aber verzichtete auf den Kauf des Bildes.<br />

Erst später wurde der « Blue Boy » für 4,5<br />

Millionen nach den Vereinigten Staaten verkauft.<br />

Schon in London wurde das Bild restauriert,<br />

und schon damals soll es etwas<br />

gelitten haben. Jetzt aber soll der Schaden,<br />

den das berühmte Kunstwerk erlitten hat,<br />

so bedeutend sein, dass das Bild in seiner<br />

Eigenart nie wieder herzustellen ist.<br />

Man kann es leichter haben.<br />

Es ist jedenfalls kein besonderes Vergnügen,<br />

15 Jahre lang zwei Nadeln im Leib mit<br />

sich herumzutragen. Einem amerikanischen<br />

Arzt, der darüber berichtet, ist aber ein solcher<br />

Patient zugegangen. Der Mann klagte<br />

über Schmerzen im Magen, so dass man annahm,<br />

er leide an Magengeschwüren, und<br />

zwar schon volle 15 Jahre. Er war merkwürdig<br />

zurückhaltend, als er etwas aus seinem<br />

Leben erzählen sollte, das vielleicht<br />

Licht auf sein Leiden geworfen hätte, beichtete<br />

aber dem Priester, er habe vor Jahren<br />

in selbstmörderischer Absicht sich zwei Nadeln<br />

in den Leib gestossen. Richtig fand man<br />

sie beim Durchleuchten im Leib stecken.<br />

Eine war unterdessen zerbrochen. Eine Operation<br />

befreite ihn bald von seinen langjährigen<br />

Begleitern. Eine Nadel hatte sich in der<br />

Leber eingenistet und die andere in dem<br />

Band, mit dem die Leber am Zwerchfell befestigt<br />

ist.<br />

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N° «0 — <strong>1931</strong> AUlUMUBIL-kCVUE<br />

ziehen die Männer<br />

Frauen vor?<br />

Muss eine Frau intelligent sein? Diese<br />

Frage ist nicht so dumm, wie sie auf den<br />

ersten Blick hin scheint?Wir kennen eine ganze<br />

Anzahl von Frauen, deren Verstand zu nichts<br />

mehr reicht als zu einem beschränkten Weibchentum<br />

und die auch körperlich keine solchen<br />

Qualitäten besitzen, dass man etwa aus<br />

diesem Grunde die Erhaltung der menschlichen<br />

Rasse gerade durch sie für besonders<br />

wünschenswert halten würde. Sie sind verheiratet<br />

und haben Kinder. Und vir kennen<br />

eine ganze Anzahl von Frauen, die so gescheit<br />

sind wie die gescheitesten Männer, gut anzusehen<br />

und eine Freude für jeden Eugeniker.<br />

Sie bleiben allein und kinderlos. Warum?<br />

Das fragt man sich oft und oft, denn sie sind<br />

keine Ehefeindinnen und auch materielle Erwägungen<br />

können nicht den Ausschlag geben,<br />

da die meisten dieser Frauen einen ihrer<br />

Intelligenz angemessenen Beruf haben und ein<br />

entsprechendes Einkommen beziehen. Was<br />

ist also der Grund, so fragt im « N. Wiener<br />

Journal » eine Schriftstellerin ?<br />

Sie sind zu gescheit!<br />

Das soll beileibe nicht heissen, dass alle<br />

verheirateten Frauen dumm sind und alle<br />

unverheirateten intelligent oder dass es für<br />

gescheite Frauen keine gescheiten Männer<br />

gäbe. Aber jeder wird sich oft bei sich selbst<br />

gewundert haben, warum viele der Besten<br />

ihres Geschlechts «übrigbleiben», wie der<br />

schöne Ausdruck dafür lautet. Zyniker werden<br />

behaupten, es sei gerade ein Zeichen besonderer<br />

Intelligenz, wenn man nicht heiratet,<br />

aber es soll hier versucht werden, eine einleuchtendere<br />

Erklärung für diesen sonderbaren<br />

Umstand zu finden.<br />

Es liegt hauptsächlich an der männlichen<br />

Einstellung der gescheiten Frau gegenüber<br />

—: Gentlemen prefer stupid.<br />

Da sind einmal die Männer, die die gescheite<br />

Frau grundsätzlich ablehnen. Sie würden<br />

ihr Gottesgnadentum durch eine geistig<br />

gleichgestellte Partnerin gefährdet fühlen,<br />

wobei sie allerdings meist doch die auf gleicher<br />

Verstandesstufe stehende bekommen:<br />

nämlich eine dumme, die allein zu ihnen<br />

passt. Um diese Männer wollen wir nicht<br />

trauern, sie können niemals die richtigen Gefährten<br />

für gescheite Frauen sein.<br />

Zürcher<br />

Wochenprogramm<br />

Di. abends<br />

Mi. abends<br />

Do. abends<br />

Fr. abends<br />

Sa. abends<br />

ODIEEIDQ<br />

Warum<br />

Abends 8 Uhr, Sonntag<br />

nachm. 2% Uhr.<br />

3. NOT. Tanzabend des Zürcher Theatervereins.<br />

4. Nov. Im weisseri Rössl (9. Abon.).<br />

5. Nov. Wozzek, Volksvorstellung.<br />

Die Meistersinger von Nürnberg.<br />

6. Nov. (9. Abon.)<br />

Stadttheater<br />

7. Nov. Im weissen Rössl.<br />

SO. nachm. 8. NOV. Der Rosenkavalier, Oper v. Richard<br />

Strauss.<br />

So. abends 8.NOV. Im weissen Rössl.<br />

SGhaUSpielhaUS Abends 8K Uhr<br />

1<br />

tag nachm. VA Uhr.<br />

Di. abends 3. NOV. Gestern und heute.<br />

Mi. abends 4. Nov. Die fünf Frankfurter.<br />

DO. abends 5. NOV. Candida, von Bernhard Shaw.<br />

Fr. abends 6. Nov. Die fünf Frankfurter.<br />

Sa. abends 7. Nov. Candida.<br />

So. nachm. 8. Nov. Gestern und heute.<br />

So. abends 8. Nov. Die fünf Frankfurter.<br />

Die Brüder Karämasoff.<br />

Cinema Apo<br />

HDdSB SIEBTE<br />

Variete COrSO abends 8K Uhr:<br />

Journal der Liebe. Grosse<br />

Wiener Rovue.<br />

Cabaret Mascotte ^nds . , K f v } r:<br />

Gastspiel dos Intimen<br />

Theaters Berlin: Hoheit steigt fünf<br />

Treppen, etc.<br />

COPSO Bar ^- Bellevue: Täglich abends<br />

8 Uhr: Gastspiel der Tanzkapelle<br />

«The Melody-Dandies>.<br />

Grand Cafe Astoria st. Peterstrasse,<br />

tagl. nachm. u.<br />

abends: Eddie Dittke and his Bys in seiner<br />

unvergleichlichen Bühnenschau.<br />

Cafe Esplanade , b stadttheat«. Tanzr<br />

kapelle Nie Fuslys<br />

Band.<br />

RfiSt. GlnhllS Bahnhofbrücke. Nachm.<br />

und. abends Künstler-<br />

konzerte.<br />

ReSt. HUfigaria Beatengasse. Nachm.<br />

und abends Künstlerkonzerte.<br />

QdeOn-Bar<br />

b - Belfevue. Alph. Ritter<br />

aus München. Humorvolle<br />

Unterhaltung«- und Tanzkapelle.<br />

ER^EU<br />

Dann gibt es aber gescheite Männer, von<br />

denen man annehmen sollte, dass sie auch<br />

gescheite Frauen heiraten. Geschieht es,<br />

dann ist die Möglichkeit für eine wirklich<br />

ideale Ehe gegeben. Meistens geschieht es<br />

jedoch merkwürdigerweise nicht, vorwiegend<br />

aus Bequemlichkeit. Eine geistig hochstehende<br />

Ehefrau ist sehr unbequem. Sie<br />

zweifelt, sie fühlt sich am Ende gar gleichberechtigt.<br />

Und dann, wenn man schon den<br />

ganzen Tag als Mann in seinem Beruf die<br />

Verpflichtung hat, gescheit zu sein, so will<br />

man sich am Abend davon ausruhen. Man<br />

erwählt also lieber eine Frau, die gerade<br />

noch den Durchschnitt erreicht. Das genügt<br />

für den Hausgebrauch. Ganz unterschiedlich<br />

denkt die gescheite Frau. Man wird sehr selten<br />

finden, dass eine wirklich gescheite Frau<br />

einen geistig unter ihr stehenden Mann heiratet.<br />

Für sie ist die Ehe etwas mehr als eine<br />

rein körperliche Angelegenheit oder die<br />

Frage eines geordneten Hauswesens, sie<br />

träumt auch von einem Partner ihres Gehirns.<br />

Endlich gibt es gescheite Männer, die die<br />

gescheite Frau als gleichwertig gelten lassen,<br />

sie schätzen, ihre Gesellschaft suchen, auf<br />

ihre Meinung Wert legen — und die dabei<br />

leider vergessen, dass die gescheite Frau<br />

nicht nur gescheit, sondern — was sehr wichtig<br />

ist — auch Frau ist.<br />

Neulich einmal hatte ich ein paar gute<br />

Freunde zu mir gebeten, darunter auch einen<br />

unverheirateten Mann und eine unverheiratete<br />

Frau, beide hochgeistige Menschen und<br />

auch sonst wie eigens füreinander geschaffen.<br />

Sie können sich gegenseitig sehr gut leiden<br />

und unterhielten sich ausschliesslich miteinander.<br />

Es war ein Qenuss, ihnen zuzuhören.<br />

Am nächsten Tag traf ich meine Freundin<br />

und gab scherzhaft meiner Ueberzeugung<br />

Ausdruck, dass sie und dieser Mann ein<br />

ideales Paar abgeben würden. «Nein,» sagte<br />

sie zu meinem Erstaunen, «du irrst. Wir<br />

haben uns wohl den ganzen Abend unterhalten<br />

wie Menschen, die aneinander Gefallen<br />

finden, weil sie wissen, dass sie auch bei<br />

hochgestellten geistigen Ansprüchen voneinander<br />

nicht enttäuscht sein werden. Aber ich<br />

kann nicht helfen und zu meiner Beschämung<br />

muss ich es gestehen: ich habe doch einen<br />

Augenblick gewünscht, dass er zu mir nicht<br />

wie zu einem gescheiten Mann, sondern wie<br />

zu einer dummen Frau sprechen würde.»<br />

Da sieht man wieder einmal die weibliche<br />

Unlogik, nicht wahr, meine Herren? Jetzt hat<br />

sie endlich, was sie will, man behandelt sie<br />

heisst es, entweder Frau oder gescheit, weshalb<br />

sich der Mann, von einer solchen Voraussetzung<br />

ausgehend, gewöhnlich für die<br />

Frau entscheidet.<br />

Manche werden nun von einer ausgleichenden<br />

Gerechtigkeit sprechen, die durch den<br />

Umweg über Urinstinkte gerade den Schwachen<br />

hilft, die sich nicht selber helfen können.<br />

Andere werden dagegen einwenden, dass man<br />

sich bemüht, edle Kaninchen, Hunde und<br />

Pferde hochzuzüchten, nur bei den Menschen<br />

ist man nicht wählerisch, da schliesst man<br />

oft die dazu Berufensten von der Fortpflanzung<br />

aus, während man der Mittelmässigkeit<br />

gestattet, sich fleissig zu vermehren. Vielleicht<br />

haben beide recht, und das Menschengeschlecht<br />

soll weder über ein gewisses<br />

Niveau hinauswachsen, noch unter ein gewisses<br />

Niveau hinabsinken. Wer weiss es. Aber<br />

deswegen muss ich doch immer wieder fragen:<br />

Warum eigentlich ziehen die Männer<br />

dumme Frauen vor?<br />

Von Anja Trivas.<br />

Mit dem Feigenblatt begann der Siegeszug<br />

der Bekleidungsindustrie. Eva hatte das<br />

ewige Decollete satt. Sie brauchte Abwechslung.<br />

Und war von ihrem ersten «kleinen<br />

Kleidchen» ebenso begeistert wie eine verwöhnte<br />

Modedame anno <strong>1931</strong> vor ihrem<br />

letzten Pariser Modell.<br />

Was der einen ihr Chiffon-Ensemble, ist<br />

der andern ihr Feigenblatt.<br />

Wie leicht hatte es damals die Modeindustrie.<br />

Die Technik kam ihr in keiner Weise<br />

in die Quere. Bei der Gemächlichkeit, mit<br />

der der Umzug aus der paradiesischen<br />

Sommerfrische vor sich ging, bei der Harmlosigkeit<br />

der im wahren Sinne des Wortes<br />

«vorsintflutlichen» Verkehrsmittel war die<br />

Garderobenfrage sehr bequem zu lösen. Das<br />

«Feuille de vigne-Modell» eignete sich für<br />

alle Zwecke und Gelegenheiten.<br />

*<br />

Wie leicht hatte es damals die Mode. Und<br />

wie schwer hat sie es jetzt!<br />

Es ist für die moderne Eva nicht einfach,<br />

in ihrer Garderobe mit der Entwicklung<br />

der Technik Schritt zu halten. Schwierigkeiten<br />

entstehen für sie schon, weil man<br />

heute auf die Mode von vorgestern zurückgreift,<br />

während bereits technische Errungenschaften<br />

von übermorgen aktuell sind!<br />

Man denke an das augenblicklich moderne,<br />

ganz schräg aufgesetzte Hütchen,<br />

Modell 1860! Dies kecke, herausfordernde<br />

Hütchen, zu dem von rechtswegen hinten<br />

zwei Samtbander gehören, wurde seinerzeit<br />

in Paris: «Suivez-moi, jeune homme!» genannt.<br />

Was nützt aber heute den Kavalieren<br />

diese freundliche Aufforderung, wenn<br />

die Schöne blitzschnell in ihrem Roadster<br />

bzw. Flugzeug davonsaust?<br />

Was kann die elegante Frau von <strong>1931</strong><br />

mit ihrem noch so feschen Pelzkostüm anfangen,<br />

wenn sie im Schneegestöber den<br />

als gleichwertiges Intelligenzwesen, und nun<br />

kränkt sie sich, weil sie in männlichen Augen Schienen-Zepp besteigt, aber bereits in ein<br />

aufgehört hat, ein inferiores Weibchen zu paar Stunden in der stechenden Sonne einer<br />

sein. Das ist es ja eben, was immer vergessen Riviera-Landschaft schmoren muss? (Zum<br />

wird. Die gescheite Frau ist trotzdem Frau, Umziehen hat sie während der Blitzfahrt<br />

ebenso wie der gescheite Mann trotzdem weiss Gott keine Zeit!)<br />

Mann ist. Nur findet man es bei ihm selbstverständlich<br />

und bei ihr unvereinbar, da gänzlich neue Probleme: Welche<br />

Für die Mode von morgen aber entstehen<br />

Farben<br />

BEIM FAHREN<br />

"werden Ihre Kleider voll<br />

dieselben wieder bei der<br />

Chem.Waschanstilt<br />

und Kleidarfärbeni,<br />

dumme<br />

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Metamorphose<br />

< Was, Sie streichen Ihren Wagen schon wieder<br />

frisch an? »<br />

« Ja, meine Frau hat einen teueren Pelzmantel<br />

gesehen, der so ausgezeichnet zur jetzigen Färb«<br />

des Wagens passt! ><br />

wählt die Dame für die Stratosphäre? Was<br />

trägt die Gnädige beim feierlichen Diner am<br />

Nordpol? Welches ist der wirkungsvollste<br />

Dress für einen Dauerflug um die Erde?<br />

Bis jetzt hat sich die Technik jahrtausendelang<br />

in den Dienst der Mode gestellt.<br />

Nun muss nach dem Prinzip ausgleichender<br />

Gerechtigkeit die Mode etwas für die<br />

Technik tun! Bei ihrer Erfindungsgabe<br />

wird das der Bekleidungsindustrie sicherlich<br />

nicht schwer fallen!<br />

Ich sehe schon in diesen Tagen den neuesten<br />

«Schienen crepe» in den Auslagen<br />

prangen. Raffinierte, ganz winterlich anmutende<br />

Modelle, die mit ein paar Griffen<br />

in leichte Sommergewänder umzuwandeln<br />

sind.<br />

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Die Modeindustrie soll für alle Eventualitäten<br />

gerüstet sein.<br />

Wer weiss: vielleicht wird nächstes Jahr<br />

bereits eine «Miss Nordpol» zur «Miss Universum».<br />

Und es muss schon jetzt für einen<br />

geeigneten Krönungsmantel gesorgt werden!<br />

Die Altersunterschiede<br />

in der Ehe<br />

Dafür gibt es keinen Paragraphen. In hundert<br />

und tausend Fällen kommt es vor, dass<br />

«Sie» älter ist als «Er», nicht nur um ein<br />

oder zwei, nein, sogar fünf und zehn Jahre.<br />

Heute spielt dies erst recht keine Rolle mehr,<br />

wo sich die Frau soviel Freiheiten eingeräumt<br />

hat, wo sie mit dem Manne gleichsam auf<br />

gleicher Stufe steht und sie sich nicht bei<br />

jeder Gelegenheit sagen muss: ich bin schon<br />

so und so alt, für mich schickt sich das und<br />

jenes nicht mehr. Die heutige Zeit rechnet<br />

weniger mit ihren Jahren, um so mehr aber<br />

mit ihren modernen, freien Anschauungen.<br />

Sie geht schon allein aus diesem Grunde viel<br />

hemmungsloser ihren Weg und gewinnt dabei<br />

den grossen Vorteil, länger jung zu bleiben.<br />

Ihr ganzer äusserer Aufzug trägt viel dazu<br />

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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — N° 90<br />

bei, jugendlicher zu erscheinen, als sie tat- Burgoyne in diese Wildnis geschlagen wurde, f T***£%1*£% Affmni«fof/c/*A/7 /*/•»!?/><br />

sächlich ist; sie braucht sich nicht mehr in Durch den Adirondack Park führt die neue C/flO&f t£ iIUIH%Jl tOCCoC#*t? ,£-#l»#vt?<br />

einer gewissen Schranke zu halten. Route auf dem kürzesten Weg nach Montreal. ^__ .<br />

Es ist eine alte Tatsache, dass die Frau von «Tongue Mountain» bildete eine natürliche ^Tm^mm^ '<br />

—— von Amerikanern, per Auto, zu Fuss, zu Pferd K 4 ! ~3n7 j I


N° 90—<strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

11<br />

Tedin.<br />

Frage 8108. Uebcrsetzungsverhältnis eines Getriebes.<br />

Welches sind die Uebersetzungsverhältnisse<br />

der gebräuchlichsten Drei- und Vierganggetriebe,<br />

•wenn der direkte Gang als 100 Prozent angenommen<br />

wird? W. B. in Z.<br />

Antwort : Fast jeder Konstrukteur wendet<br />

etwas andere Uobersetzungsverhältnisse für die einzelnen<br />

Getriebestufen an. Beim Dreiganggetriebe<br />

Bind etwa folgende Mittelwerte zu beobachten: Direkter<br />

Gang 100; zweiter Gang 50—62; orster Gang<br />

25—33. Bei Vierganggetrieben: Direkter Gang 100;<br />

dritter Gang 62—72; zweiter Gang 36—11; erster<br />

Gang 23—27.<br />

—s.<br />

Frage 8109. « Klingeln» eines Benzinmotors.<br />

Hat das « Klingeln » eines mit zuviel Vorzündung<br />

betriebenen Benzinmotors mit den Kolbenbolzen etwas<br />

zu tun oder sind es nur Detonationserscheinungen.<br />

W. B. in Z,<br />

Antwort: Die Ursache des erwähnten charakteristischen<br />

Geräusches ist noch nicht ganz abgeklärt.<br />

Sehr wahrscheinlich hat es aber mit Schlägen<br />

auf den Kolbenbolzen nichts zu tun, sondern<br />

Antwort 4 Das beobachtete Selbstanziehen der<br />

Bremsen beim Rückwärtsfahren kommt hauptsächlich<br />

bei Bandbremsen vor. Beim Rückwärtsdrehen<br />

des Rades hat das Bremsband Tendenz, sich auf<br />

der Trommel aufzuwickeln, wodurch die Reibung<br />

vergrösser* wird. Dieses Verhalten der Bandbremsen<br />

ist natürlich durch die Einbauart des Bandes<br />

bedingt. Würde man den Einbau so vornehmen,<br />

dass eine selbstanziehende Wirkung bei Vorwärtsfahrt<br />

einträte, so wäre wohl die Bremswirkung<br />

grösser. Da aber die Bremswirkung von Bandbremsen<br />

gewöhnlich starken Veränderungen unterworfen<br />

ist, je nachdem ob das Band trocken oder nass,<br />

sauber oder schmutzig, frisch belegt oder abgenützt<br />

ist, könnte die Bremswirkung plötzlich auch unliebsam<br />

stark werden. Um die daraus resultierende<br />

Gefahr eines Blockierens der Räder und des Schleuderns<br />

des Wagens zu vermeiden, verzichtet man deshalb<br />

lieber auf die Servo-Bremswirkung in der Richtung<br />

der Vorwärtsfahrt.<br />

Was hier in bezug auf Bandbremsen gesagt<br />

wurde, trifft seltener auch für Backenbremsen zu.<br />

Es gibt also auch hier Bromssysteme, bei denen der<br />

Konstrukteur absichtlich eine durch entsprechende<br />

Anordnung der Bremsbacken mögliche Servowirkung<br />

vermieden hat, um eine zu scharfe Bremswirkung<br />

zu vermeiden. In anderen Fällen wird diese<br />

Sorvowirkunj» allerdings bewusst angestrebt. Die<br />

Anordnung der Backen ist dann aber eine solche,<br />

dass die Servowirkung nur innerhalb massiger<br />

Grenzen bleibt<br />

at<br />

Frage 8111. Dieselmotor und Motorbremse. Warum<br />

brauchen Lastwagen mit Dieselmotoren keine<br />

Motorbremse? Wird denn die Bremswirkung, hervorgerufen<br />

durch die sehr hohe Kompression, bei<br />

der Expansion nicht zum grössten Teil wieder aufgehoben?<br />

W. B. in Z.<br />

Antwort: Eine Motorbremse ist bei Wagen<br />

mit Dieselmotoren deshalb weniger notwendig, weil<br />

der Dieselmotor ohnehin eine grössere Leerlaufarbeit<br />

aufweist als ein Benzinmotor. Da nämlich<br />

das Kompressionsverhältnis bei diesem Motor rund<br />

1 :15 gegenüber 1 :5 beim Benzinmotor beträgt und<br />

entsprechend höhere Drücke auftreten, sind auch<br />

die Reibungen bedeutend höher. Der Motor übt<br />

also im Gefälle auf die Hinterachse auch ohne eigentliche<br />

Kompressionsbremse eine ziemlich starke<br />

Bremswirkung aus, wenn er gedrosselt läuft<br />

Weiter kommt hinzu, dass die Anwendung der<br />

bisher bei Benzinmotoren angewandten Motorbremssystemo<br />

beim Dieselmotor konstruktive Schwierigkeiten<br />

mit sich brächte. Da sich z. B. der Kolben<br />

beim Dieselmotor bis ganz nahe an den Zylinderboden<br />

heranbewegt, bestände in den meisten<br />

Fällen am Ende des Kompressionshubes kein Platz<br />

zum Oeffnen der Ventile mehr. Beim Benzinmotor<br />

mit Motorbremso beruht aber die Bremswirkung gerade<br />

darauf, dass eines der Ventile am Ende des<br />

Kompressionshubos geöffnet wird, so dass dann die<br />

komprimierte Luft entweichen kann. Wollte man<br />

bei einem Dieselmotor einen besonderen Hohlraum<br />

für die Bewegungsfreiheit des Einlassventils am<br />

Ende des Kompressionshubes schaffen, so würden<br />

dadurch wahrscheinlich die Verbrennungseigenschaften<br />

des Motors verschlechtert.<br />

Frage 8112. Gemischzusammensetzung beim Dieselmotor.<br />

Die Tourenzahl eines Dieselmotors wird<br />

bekanntlich reguliert durch Veränderung der Menge<br />

des eingespritzten Brennstoffes. Braucht denn die<br />

Verbrennung von Rohöl nicht ein bestimmtes<br />

Brennstoft-Luftverhältnis wie die Verbrennung von<br />

Benzin (10 :1 bis 13 :1)? W. B. in Z.<br />

Antwort: Da der Brennstoff beim Dieselmotor<br />

durch die Hitze der ihn umgebenden Luft<br />

rührt von Druckschwingungen während des Ver-entzündebrennungsvorganges her. Diese Druckschwingunner<br />

Verbrennung keine bestimmte Gemischzusam-<br />

wird, erfordert das Zustandekommen eigen<br />

pflanzen sich dann auf das Metall des Zylinders<br />

und des ganzen Motors fort, bringen auch dienung<br />

zwar unvollständig. Bei viel Luft verbrennt<br />

mensetzung. Bei zu wenig Luft wird die Verbrenses<br />

zum Schwingen und werden uns so schliesslich aber einfach jedes Brennstoffteilchen für sich. Eine<br />

als klingendes Geräusch hörbar.<br />

bestimmte Zusammensetzung von Luft und Brenn-<br />

Durch photographischo Aufnahmen, die manstoff ist.nur dann notwendig, wenn man die höchste<br />

vom Verbrennungsvorgang machte, sowie durch raffinierte<br />

Druckmessungen hat man das Vorkommen wird dann möglichst viel Brennstoff in die erhitzte<br />

Leistung aus der Verbrennung erzielen will. Man<br />

solcher Schwingungen von hoher Frequenz schon Luft einspritzen, d. h. soviel als mit der entspre-<br />

nachgewiesen. Die Gehörkontrolle und die Kon-chendetrolle auf nhotographischem oder mechanischem nen kann. Massgebcnd für die Brennstoffmenge,<br />

Sauerstoff menge noch vollkommen verbren-<br />

Wen stimmten dabei immer annähernd überein, -s. die bei einem Zylinder von gegebenem Verbrennungsraum-Volumen<br />

eingespritzt werden kann, ist<br />

Frage 8110. Bremswirkung beim Rückwärtsfahren.<br />

Wober kommt es, dass bei vielen Wagen die stoffes. Da bei den bisherigen Einspritzverfahren<br />

dabei auch die Fpinheit der Verteilung des Brenn-<br />

Bremsen beim Rückwärtsfahren schon beim geringsten<br />

Pedaldruck blockieren, während doch eine Idealzustand entfernt ist, muss, wenn die Verbren-<br />

die Zerstäubung aber noch ziemlich weit vom<br />

Servobremse die Kraft des Fahrers beim Vorwärtsfahren<br />

unterstützen soll? W. B. in Z. mit einem etwa lOOprozentigen Ueherschuss von<br />

nung einigermassen vollständig vor sich gehen soll,<br />

Luft gearbeitet werden.<br />

Dass bei einem Benzinmotor mit einer viel genaueren<br />

Gemischzusammensetzung gearbeitet werden<br />

muss, hängt mit der Entzündung der Ladung<br />

von einem einzigen Punkt aus, der Zündkerze, zusammen.<br />

Damit sich die Verbrennung von diesem<br />

Punkte aus genügend rasen über den ganzen Verbrennungsraum<br />

ausbreitet, darf der Luftanteil im<br />

Gemisch nicht zu gross sein. Mit zunehmendem<br />

Luftüberschuss nimmt sonst hier zuerst die Ausbreitung<br />

der Verbrennung im Zylinder rasch an<br />

Geschwindigkeit ab, und schliesslich vermag der<br />

elektrische Zündfunken das Gemisch überhaupt<br />

nicht mehr zu entzünden.<br />

Frage 8113. Schweizer Karosserie. Da ich zurzeit<br />

mit einem Waffenankauf beschäftigt bin, wurde<br />

mir gesagt, ich solle statt eines karossierten Wagens<br />

ein ausilandlsob.es Ohassis beziehen und die<br />

Karosserie in der Schweiz erstellen lassen, ich gewänne<br />

dadurch gegenüber dem aus dem Ausland<br />

bezogenen Wagen eine Zollersparnis von etwa 2000<br />

Franken. Mir scheint dieser Ansatz stark übertrieben,<br />

denn die Zollrückvergütung beträgt doch.<br />

nur 40%, also bei einem Chassisgewicht von 1200<br />

bis 1300 k« zirka 600 bis 700 Fr. Wie beurteilen<br />

Sie diese Angelegenheit? L. A.<br />

Antwort: Die Ihnen genannte Ziffer von 2000<br />

•Franken Zollersparnis ist zutreffend. Wach Bundesratsbeschluss<br />

vom 25. Augut d. J. beträgt die<br />

Zallrütikvergütung 40% vom Chassis. Sie übersehen<br />

aber, dass Sie sich nicht nur diesen Ansatz ersparen,<br />

sondern dass auch noch der gesamte Zoll<br />

auf die Karosserie wegfällt, wenn dieselbe im Inland<br />

erstellt wird.<br />

Es ergibt sich also folgendes Rechnungsbeispiel:<br />

Ein karossierter mittlerer Wagen wiegt<br />

1800 kg, Zoll FT. 170.— per 100 kg = Fr. 3060.—<br />

Wenn von diesem Wagen nur das Chassis<br />

«ingeführt wird, wiegt dasselbe */i<br />

oder 1200 kg und zahlt pro 100 kg<br />

einen Zoll von Fr. 130 == Fr 1560.—<br />

40% Zollrückvergütung = Fr. 624.— Fr. 936.—<br />

ergibt also eine Zollvergünstigung vom<br />

Chassis zum fertig karossierten Wagen<br />

von Fr. 2124.—<br />

Der Bundesrat hat mit seinem vorerwähnten Besohluss<br />

unserer einheimischen Karosserie einen<br />

ffrossen Dienst geleistet, der aher nicht mir dem<br />

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sind, auch diejenigen Kunden zu befriedigen,<br />

welche eine individuelle Karosserie der Serienkarosserie<br />

vorziehen. Dass der Automobilist selbst sowie<br />

unsere gesamte Volkswirtschaft von dieser Zollerleichterung<br />

profitieren, liegt auf der Hand. Der<br />

Vollständigkeit halber sei aber beigefügt, dass die<br />

Zollrückvergütung nur für Personenfahrzeuge,<br />

nicht aber für Lastwagenchassis gilt. A<br />

II. Frage 8113. Schiebermotor läuft schwer an.<br />

Für die Beantwortung meiner ersten Frage bin ich<br />

Ihnen sehr dankbar.<br />

Weil die Angelegenheit noch nicht völlig aufgeklärt<br />

ist, gestatte ich mir, durch Ihre Anregung,<br />

noch einige diesbezügliche Angaben zu machen:<br />

1. Marke X, Modell 1924. 2. 4-Zylinder. 3. Zylinderinhalt<br />

2500 ccm. 4. Magnetzündung. 5. Zenithvergaser<br />

neueren Systems (ohne Gemischvorwärmung).<br />

6. Benzinverbrauch pro 100 km 10 Liter.<br />

7. Oelverbrauch pro 100 km 0,5 Liter. 8. Bei jedem<br />

Ankurbeln lasse ich die Zufuhr von Luft zum Vergaser<br />

absperren; auch bringe ich den Schwimmer<br />

zum üeberlaufen. 9. Reparaturen an Kolben, Schieber<br />

und Magnet sind noch keine vorgenommen worden.<br />

10. Der Wagen ist total 50.000 km gefahren.<br />

11. Die Kompression ist bei allen Zylindern gleichmassig<br />

und meines Erachtens noch gut, was bis zu<br />

einem gewissen Grad der kleine Brennstoffverbrauch<br />

beweist<br />

Die unter 11. zitierte Erscheinung kann jedoch<br />

zum Teil mit der sehr kleinen Düse (65) zusammenhängen,<br />

was vielleicht auf das Anlaufen des Motors<br />

ungünstig einwirkt.<br />

Ausser den im früheren Schreiben gemachten<br />

Angaben scheinen mir noch zwei weitere Beobachtungen<br />

wichtig zu sein.<br />

1. Ausser bei langen Talfahrten treten die Kerzenverrussungen<br />

im regulären Betriebe selten auf,<br />

jedoch muss ich diese Wahrnehmung nun bei jedem<br />

Anlassmanöver machen. Nach jeweiliger Kerzenreinigung<br />

sind dann die Anlaufchancen besser.<br />

Springt dann der Motor trotzdem nicht sofort an,<br />

verrussen die Kerzen gleich wieder; diese Beobachtung<br />

machte ich in der wärmeren Jahreszeit nicht.<br />

2. In kaltem Zustande «zieht» der Motor ausserordentlich<br />

schlecht, so dass es kaum möglich ist.<br />

auf horizontaler Strasse zu fahren. Die Leistung<br />

nimmt dann aber mit der Erwärmung rasch zu.<br />

Hat dieses Verhalten des Motors eine ausserordentliche<br />

Ursache?<br />

Ein Mechaniker meinte, die Anlaßschwierigkeiten<br />

hätten ihren Grund in der zu schwachen Funkenbildung<br />

der Kerzen bei geringer Tourenzahl des<br />

Magnets. Kann dies zutreffen? Es liegen allerdings<br />

keine näheren Anhaltspunkte für diese Annahme<br />

vor. W. B. in Z.<br />

Antwort: Die Anlaßschwierigkeiten dürften<br />

doch näher mit der Vergasung zusammenhängen,<br />

als wir es auf Grund Ihres ersten Berichtes annehmen<br />

zu können glaubten. Vielleicht ist dabei<br />

auch Ihr Vorgehen beim Anlassen nicht ganz zweckmässig.<br />

Wenn Sie nämlich sowohl den Vergaser<br />

zum Üeberlaufen bringen wie auch die Luft vollständig<br />

absperren, so erhält der Motor fast sicher<br />

ein viel zu reiches Gemisch und muss damit, wie<br />

der Fachausdruck drastisch lautet. « ersaufen »<br />

Einen gewissen Hinweis für diese Ueberfütterung<br />

des Motors kann man schon in dem beobachteten<br />

Verrussen der Zündkerzen nach den jeweiligen Anlassversuchen<br />

erblicken. An diesem raschen Verrussen<br />

der Kerzen ist ja die Schmierung des Motors<br />

ziemlich sicher nicht beteiligt oder dann nur<br />

in unbedeutendem Masse Weiter werden wir in der<br />

Hypothese eines zu benzinreichen Gemisches durch<br />

die Mitteilung bestärkt, dass der Motor auch in<br />

heissem Zustand nicht anspringen will.<br />

Etwas mangelhafte Abdichtung der Schieber oder<br />

Kolben, wie wir sie zuerst als wahrscheinliche Ursache<br />

annahmen, kann dabei immer noch beteiligt<br />

sein. In erste-r Linie wird es sich aber doch empfehlen,<br />

durch eine andere Vergasereinstellung näher<br />

ans Ziel zu gelangen. Machen Sie vorerst einen<br />

Vorsuch- mit einer brennstoffreicheren Leerlaufeinstellung.<br />

Es würde sich vielleicht sogar empfehlen,<br />

probeweise die Leerlaufgemischbildung so weit zu<br />

bereichern, dass der Motor überhaupt ohne Betätigung<br />

der Luftdrossel und ohne Ueberlaufenlassen<br />

des Schwimmergehäuses anspringt Damit dann der<br />

Motor bei warmem Wetter und in warmem Zustand<br />

beim Anlassen und Leerlaufen nicht zu viel Benzin<br />

verbraucht, müsste nachher soweit wie möglich wieder<br />

zurückreguliert werden. Durch diese Methode<br />

sollte es immerhin möglich sein, festzustellen, ob<br />

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und inwieweit die VergasereinsteUunr &m achtreren<br />

Anlaufen beteiligt ist.<br />

Die Zündung haben wir weniger in Verdacht, da<br />

sonst der Einfluss der Temperatur nicht so grosa<br />

wäre. Auch die Arbeitsdüsen des Vergasers dürften<br />

ungefähr stimmen, da der Brennstoffverbrauch pro<br />

100 km ziemlich normal ist, eher halten wir aie für<br />

etwas zu klein.<br />

Das schlechte Ziehen des Motors nach dem Anlaufen<br />

hat nicht viel zu bedeuten. Bei älteren<br />

Schiebermotoren ist diese Erscheinung ziemlich häufig<br />

und rührt davon her, dass das kalte, zähflüssige<br />

Oel der Bewegung der Schieber und Kolben einen<br />

relativ hohen Widerstand entgegensetzt. —s.<br />

III. Antwort 8096. Schiebermotor läuft schwer<br />

an. Ich habe seit längerer Zeit an einem Wagen<br />

einen elektrischen Wärmer derart angebracht, dass<br />

die Drähte um das Wasserrohr gewickelt sind, welches<br />

gerade unter dem Vergaser angebracht ist. Die<br />

Drähte sind selbstredend sehr gut isoliert und befindet<br />

sich ebenfalls auf diesem Rohr ein gewöhn«<br />

jlicher Kontakt, welcher in der Garage an die Lichtleitung<br />

angeschlossen wird. Die Leitung nimmt ca.<br />

1000 KW auf (gemeint sind wohl 1000 Watt, nicht<br />

1000 Kilowattl Rod.), und das Wasser bleibt auch<br />

bei grossen Kälten innerhalb der Nacht im Motor<br />

auf einer Temperatur von ca. 30 Grad. Dadurch,<br />

dass das Wasser ständig zirkuliert, verteilt es sich<br />

im ganzen Kühler und Motor. R. P. in P.<br />

XI. Internationale Sternfahrt nach Monte<br />

Carlo. Die XI. Internationale Sternfahrt nach<br />

Monte Carlo vom nächsten Januar wirft<br />

schon jetzt die ersten Schatten voraus. Es<br />

darf bereits angenommen werden, dass die<br />

nächstjährige Veranstaltung dem grossen Erfolg<br />

dieses Jahres ebenbürtig sein wird. Die<br />

Organisatoren melden bereits jetzt unaufhörliche<br />

Anfragen und Angaben von voraussichtlichen<br />

Teilnehmern aus aller Herren Länder.<br />

Wir haben schon vor einiger Zeit die hauptsächlichen<br />

Punkte des Reglements genannt<br />

Es sei indessen auch noch auf die Nebenveranstaltungen<br />

im Rahmen der Sternfahrt hingewiesen,<br />

die sich jedes Jahr ebenfalls grosser<br />

Anziehungskraft erfreuen. Nach Ankunft<br />

haben sich die internationalen Sternfahrer den<br />

gewohnten obligatorischen Brems- und Beschleunigungsprüfungen<br />

zu unterziehen. Obwohl<br />

die dann folgende Schönheitskonkurrenz<br />

der teilnehmenden Wagen und das Bergrennen<br />

auf den Mont des Mules bei Monte Carlo<br />

fakultativ ist, nehmen jedes Jahr dennoch beinahe<br />

alle Konkurrenten der Sternfahrt daran<br />

teil. Der Erfolg der Sternfahrt nach Monte<br />

Carlo vom nächsten Januar dürfte schon<br />

durch die ausgeschriebene schöne Summe von<br />

142,000 französischen Franken gesichert sein.<br />

Anmeldungen sowie Auskünfte: Generalkommissär<br />

Antony Noghes, Monte Carlo, oder<br />

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Paris.<br />

mb.<br />

Redaktions-Notiz.<br />

Manuskripte, Anfragen an den juristischen<br />

oder technischen Sprechsaal und Berichte<br />

über Sektionsveranstaltungen sind<br />

nicht an die Adresse eines Redaktors,<br />

sondern an die :<br />

Redaktion der « Automobil-Revue », Breitenrainstrasse<br />

97, Bern, zu richten.<br />

Bei Abwesenheit des betreifenden Redaktors<br />

wird damit ein Nachsenden vermieden.<br />

Die Garantie für rechtzeitiges Erscheinen eines<br />

Artikels kann nur bei richtiger Adressierung<br />

gewährt werden.<br />

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