E_1931_Zeitung_Nr.090
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Dienstag, 3. November <strong>1931</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
27. Jahrgang. - N" 90<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jeden Dienstag und Freltat Monatlich „Gelbe Uite"<br />
Halbllhrtieb Fr. 5.—, jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portonisehlag,<br />
Mlarn nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bsstellung 30 REDAKTION o. ADMINISTRATION: Breltenralnstr. 97, Bern<br />
Rappen. Postcheck-Rechnung HI/414.<br />
Telephon Bollwerk S9.84<br />
Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzelle oder<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cti.<br />
Grossere Inserate nach Seitentarif.<br />
Inseratensehlnss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />
VoTgängig der Nationalratswahlen haben<br />
es sich einzelne kantonale Verkehrsverbände<br />
angelegen sein lassen, ihre Mitglieder auf die<br />
besondere Bedeutung des diesjährigen Wahlganges<br />
aufmerksam zu machen und ihnen<br />
aus verschiedenen politischen Lagern jene<br />
Kandidaten zu nennen, welche Gewähr für<br />
richtige Vertretung der Verkehrsinteressen<br />
im Parlament bieten. Diese Methode, welche<br />
H. a. auch von kantonal-ziircherischen Motorfahrzeugverbänden<br />
eingeschlagen wurde, war<br />
nun nachträglich Gegenstand einer sehr<br />
scharfen Kritik in einer führenden Tageszeitung,<br />
in welcher sogar der Vorwurf der Charakterlosigkeit<br />
fiel.<br />
Die Antwort von Seiten des Automobil-<br />
Clubs Hess nicht lange auf sich warten und<br />
die beträchtliche Zahl von Zuschriften, welche<br />
uns aus Automobilistenkreisen zugegangen<br />
sind, zeigen deutlich, dass der Kritiker<br />
zweifelsohne gründlich daneben gehauen hat.<br />
Wir wollen dabei ganz von dem in Zürich<br />
entstandenen Meinungsstreit absehen und<br />
uns kurz mit der prinzipiellen Seite der Angelegenheit<br />
beschäftigen.<br />
Selten noch haben die Motorfahrzeugbesitzer<br />
der Schweiz die Verhandlungen in beiden<br />
Räten so aufmerksam verfolgt, wie gerade<br />
dieses Jahr. Grund dazu war freilich genug<br />
vorhanden, da die zweite Vorlage zu einem<br />
eidg. Verkehrsgesetz zur Beratung stand.<br />
Von Seiten der Motorfahrzeughalter waren<br />
durch deren Verbände gewisse Mindestanforderungen<br />
an dieses Gesetz formuliert worden,<br />
die einerseits die Quintessenz aus der<br />
Summe aller unerfreulichen Erfahrungen<br />
waren, welche mit dem veralteten und durchlöcherten<br />
Konkordat gemacht wurden, und<br />
die anderseits eine, wenn auch nur bescheidene<br />
Kompensation für all die neuen und verschärften<br />
Verpflichtungen darstellen sollen,<br />
welche mit der jetzigen Vorlage dem Fahrzeugführer<br />
zugedacht sind. Wie stand es<br />
nun mit der Vertretung dieser Forderungen<br />
in den Räten? Die Verhandlungen boten in<br />
dieser Beziehung ein für die. Motorfahrzeugbesitzer<br />
und -führer wenig befriedigendes<br />
Bild. Keine Fraktion hat eindeutig Stellung<br />
für deren sicher berechtigte Forderungen<br />
bezogen. Einzig die sozialdemokratische Par-<br />
Unser neuer Roman<br />
Unser neuer Roman vordient wie kein zweiter<br />
eine kurze vorgängige Erwähnung, da er in meh-<br />
Teren Beziehungen für unsere Leser von grossem<br />
Interesse sein dürfte. Der bekannte österreichische<br />
iDichter, Oskar Sonnlechner, der den literarisch<br />
Aufmerksamen unter unsem Lesern kein Unbekannter<br />
sein wird, schrieb diesen Roman von der<br />
« Vorletzten Liebe der schönen Frau Erzscbot >, der<br />
— so glauben wir annehmen zu dürfen — in Vielen<br />
nach der Lfktüre als ein schönes, selten tipfps Erlebnis<br />
nachklingen wird. Auf besonderen Wunsch<br />
von zahlreichen Leserinnen des Feuilletons entschlossen<br />
wir Tins, ein Werk zum Abdruck auszuwählen,<br />
das in der Vorkriegszeit spielt, in oinpm<br />
Milieu, das die ganzo fieberhafte Zerrissenheit unserer<br />
neuesten Zeit noch nicht kennt, da die Begriffe<br />
wie Treue, Liebe, Güte noch nicht eine Entwertung<br />
durch ihre Rplativierurur erfahren haben.<br />
Menschen treten aus der Versenkung, die mit wunderbarer<br />
Innigkeit gesehen sind, wahrhafte Charaktere,<br />
gesund, naturhaft, wa-ch, so wie sie uns heute<br />
zum Vorbild dienen können.<br />
Der Roman wird auch dem literarisch Anspruchsvolleren<br />
etwas bieten, ohne dass indessen<br />
das Werk aus dem Rahmen eines Feuilletons fallen<br />
würde. Die Handlung spielt sich im alten Ungarn<br />
ab, in dem trotz den starren Konventionen, vor<br />
allem der besten Kreise, seltene Persönlichkeiten<br />
sich entfalteten. Die Strenge dieser weiten, rührigen<br />
Ebenen erzog auch die Menschen zu klarer,<br />
•^•sicherer Beherrschung ihres Wesens, auch wenn<br />
"unter der Oberfläche ein verzehrendes Feuer der<br />
Leidenschaft glühte. Das ewige Thema der Liebe<br />
unter diesen Menschen, die nichts mehr fürchten<br />
als eine unzarte Enthüllung ihres Innersten, die —<br />
tei fand sich geschlossen in der Angelegenheit<br />
der Arbeitszeitregelung zusammen, weil<br />
diese gleichzeitig auch ins Politische hinüberspielte.<br />
Bei der Beratung und der Abstimmung<br />
aller übrigen Artikel machten sich<br />
innerhalb der Fraktionen die verschiedensten<br />
Auffassungen geltend, und so war es denn<br />
auch möglich, dass Beschlüsse mit seltsamem<br />
Zufallsmehr gefasst und in einzelnen<br />
Fällen sogar einer Wiedererwägung unterzogen<br />
wurden.<br />
Nun handelt es sich aber bei der Geltendmachung<br />
von Verkehrsinteressen im Parlament<br />
nicht um Politik und nicht um Parteien.<br />
Die Verkehrsverbände haben weder ihre Interessenwahrung<br />
bestimmten Fraktionen übertragen<br />
oder anvertrauen können, noch eine<br />
politische Prägung ihres Standpunktes erwartet.<br />
Wie die Automobilisten und Motorradfahrer<br />
sich aus allen politischen Lagern<br />
rekrutieren, so haben sie alle, ohne Unterschied<br />
der Partei, von ihren Vertrauensleuten<br />
die Wahrung ihres Standpunktes gewünscht.<br />
Viele werden sich aber in dieser<br />
Erwartung enttäuscht gesehen haben. Es<br />
war deshalb ein Gebot der Notwendigkeit und<br />
der Dankbarkeit, wenn es sich die Verkehrsorganisationen<br />
zur Pflicht machten,-für die<br />
Wiederwahl oder die Berufung der Männer<br />
einzutreten, von denen sie das notwendige.<br />
Verständnis für ihre Stellungnahme dem Gesetz<br />
gegenüber erwarten konnten. Sie alle<br />
wissen, dass in der Dezembersession, der<br />
ersten Tagung des neuen Nationalrates, die<br />
Entscheidung über das weitere Schicksal des<br />
Gesetzes fallen wird. Sie alle sind darüber<br />
orientiert, dass ihre weitere Stellungnahme<br />
von der Art und Weise abhängt, wie die bestehenden<br />
Differenzen erledigt werden. Man<br />
möchte in unserem Lager endlich das Gesetz<br />
unter Dach gebracht wissen, ist sich aber<br />
darüber klar, dass ein Referendum unvermeidlich<br />
ist, wenn die Mindestforderungen<br />
nicht berücksichtigt werden. So haben wir<br />
allen Grund, den Nationalrat so bestellt zu<br />
sehen, dass die bisherige Arbeit zum guten<br />
Ende geführt wird. Dafür aber bieten die<br />
von den einzelnen Parteien in ihrer Gesamtheit<br />
aufgestellten Wahlvorschläge keine Gewähr.<br />
Sie enthielten vielfach Namen, die in<br />
wie Sonnlechner einmal berichtet — sich schweigend<br />
erschiessen lassen, nur weil sio eine verehrte<br />
Frau schützen wollen, hat der Autor mit glücklichster<br />
Hand gestaltet. Das erschütternde Schicksal<br />
der schönen, wunderbaren Frau Erzsebet, die<br />
wie eine Heilige aus alter Zeit durch den Roman<br />
geht, ist Kernpunkt der Handlung. An ihr, der<br />
Reinen, Zarten, erfüllt sich das Leben des Helden<br />
der Geschichte. Der Roman ergreift, durch die seltene<br />
Echtheit des Gefühls, das in ihm zum Ausdruck<br />
kommt, durch die Schönheit eines zum jähen<br />
Abschluss verurteilten Liebesglücks und die Tragik<br />
des Schicksals eines Mannes. In den Weiten der<br />
ungarischen Tiefebenen, auf den alten, schönen<br />
Rittergütern des Adels rollt sich das Schicksal von<br />
diesen Menschen ab, die mit grosser Plastik geformt<br />
sind.<br />
Dor Autor, Oskar Sonnlechner. schrieb neben<br />
unserm neuen Roman bereits mehrere ausgezeichnete<br />
Werke: «Grüne Tage — grüne Nä.chte » (erschienen<br />
in « Rpclams-Univcrsal-Bibliothek »), « Die<br />
ewige Wahrheit — ein Buch von der Liebe, das<br />
Frauen nicht versfnhon >, weiter • Sonnenuntergang<br />
> u. a. m. Der eigentliche Beruf SonnlechnerB<br />
war — die Technik. Nach einigen jugendlichen<br />
schriftstellerischen Versuchen schrieb er<br />
während Jahren nur noch über technische Themen.<br />
An der russischen Front im Stellungskrieg, da.<br />
packte es ihn aber wieder.. Beim unruhigen Licht<br />
einer Kerze schrieb er. Den 'Soldaten las er seine<br />
Schöpfungen vor. Seine schönsten Werke entstanden.<br />
Als er im unfreundlichen, feuchten Unterstand<br />
seine Vorlesung beendet hatte und der Morgen<br />
graute, meinte sein Vorgesetzter zu ihm: « Sie<br />
Hessen mich versessen, dass Krieg ist. » Draussen<br />
rollte der Kanonendonner. «Lassen Sie Ihr Ta-<br />
Ipnt nicht unbenutzt das andern Menschen eine<br />
Freude zu bereiten vermag. »<br />
« Seitdem schreibe ich», — so erzählt Sonnlechner<br />
selbst, « und immer unter dem Gedanken,<br />
andern oinen Lichtstrahl in dfrs Grau des Lebens<br />
zu bringen. Ich hoffe, es gelingt mir auch mit<br />
meinem neuen Buche. »<br />
Unsere Lp.sp.r werden dorn Dichter unzweifelhaft<br />
nach der Lektüre seines a.ussorordentlichen<br />
Roman recht geben. Es ist ihm gelungen!<br />
Die Redaktion.<br />
Motorfahrerkreisen keinen guten Klang mehr<br />
haben und so ergab sich zwangsläufig die<br />
Notwendigkeit, all jenen Kandidaten zum Erfolg<br />
zu verhelfen, auf die wir nach den bisherigen<br />
Erfahrungen zählen können. Dabei<br />
brauchte der einzelne Wähler gar nicht unbedingt<br />
auf die Unterstützung seiner Partei<br />
zu verzichten, wenn er nur durch Kumulation<br />
jene Anwärter unterstützte, die von den Verkehrsverbänden<br />
zur Wahl empfohlen waren.<br />
Man hat bisher in einzelnen politischen<br />
Kreisen immer den Fehler gemacht, dass man<br />
die Motorfahrer als Interessengruppe in ihrer<br />
Stärke unterschätzte. Das war nur möglich,<br />
weil sich die bald 150,000 Automobilisten<br />
und Motorradleute ihrer Stimmkraft selber<br />
noch zu wenig bewusst waren und es, abgesehen<br />
von der Verwerfung der ersten Vorlage,<br />
gemeinsam mit den Radfahrern als weitere<br />
Verkehrsgruppe, nie auf eine Kraftprobe<br />
ankommen Hessen. Es könnte aber sehr wohl<br />
möglich sein, dass sie sich bei weiterer stiefmütterlicher<br />
Behandlung ihrer Stimmkraft<br />
erinnern und eigene Wege beschreiten. Man<br />
könnte auch in diesem äussersten Fall niemand<br />
einer Charakterlosigkeit zeihen, viel<br />
•weniger aber in dem gegebenen Fall, da man<br />
sich an den von den Parteien umschriebenen<br />
Rahmen hielt und einfach innerhalb desselben<br />
eine kräftigere Unterstreichung unseres<br />
Standpunktes zu erzielen suchte. Schon die<br />
äusserst bescheidenen Mittel, welche hiefür<br />
-aufgewendet worden sind, zeigen am Erfolg,<br />
Säss sich in dieser Hinsicht noch manches<br />
erreichen Hesse. * b.<br />
Aus dem guten Dutzend an Zuschriften,<br />
welches uns in der Zürcher Angelegenheit<br />
zugegangen ist, veröffentlichen wir die nachstehende,<br />
welche die wichtigsten der geäusserten<br />
Ansichten zusammenfasst, womit die<br />
Auffassung der Automobilisten genügend abgeklärt<br />
sein dürfte :<br />
Die Nationalratswahlen und das Wahlzirkular<br />
der zürcherischen Automobilistenverbände.<br />
Bekanntlich Hessen die Zürcher Sektionen des<br />
A. G. S., des T. C. S. und der Aspa ein gemeinsames<br />
Inserat erscheinen, worin sie ihren Mitgliedern<br />
empfahlen, je nach Parteizugehörigkeit, bestimmten<br />
Kandidaten der betreffenden Partei, die sich besonders<br />
des Automobilwesens und seiner Bedürfnisse<br />
angenommen hatten, ihre Stimme zu geben. Um<br />
dadurch nicht die Parteibeschlüsse zu verletzten,<br />
wurden nur solche Kandidaten aufgenommen, die<br />
von der betreffenden Partei kumuliert worden waren,<br />
obschon sich unter den nichtkumulierten Kandidaten<br />
Herren befanden, die sich um die Interessen<br />
der Verkehrsverbände sehr verdient gemacht<br />
Die vorletzte Liebe<br />
der schönen Frau Erzsebet.<br />
Roman von Oskar Sonnlechner.<br />
Willst du dein Herz mir schenken,<br />
So fang es heimlich an,<br />
Dass unser beider Denken<br />
Niemand erraten kann.<br />
Die Liebe muss bei beiden<br />
Allzeit verschwiegen sein,<br />
Drum schliess die grössten Freuden<br />
In deinem Herzen ein.<br />
(Walther von der Vogelweide.)<br />
Hoch oben in den steilen Schroffen des<br />
Karwendelgebirges klebt meine kleine Jagdhütte.<br />
Das Leben hat mich müde gemacht, und<br />
nur schwer trägt es die alten Knochen zu<br />
ihr hinan. Weit, weit liegt die Jugend hinter<br />
mir. Langsam, Schritt für Schritt, stapfe ich<br />
mit meinem alten, schweigsamen Jäger bergan.<br />
Er weiss, es fällt mir schon schwer.<br />
Oben auf den lichten Höhen starre ich in<br />
die Tiefen der Täler, wie in die Tiefen der<br />
Vergangenheit. Die Klarheit der Bilder verblasst<br />
in der Ferne, die Umrisse verschwimmen,<br />
die Farben erlöschen...<br />
Ich sehe die im Wind wogenden Röhrichtfelder<br />
... ich sehe im Purpurlicht der sinkenden<br />
Sonne schattengleich die wilden Enten<br />
ziehen ... der schmale Bach... der kleine<br />
Steg... dort trug ich einst mein Glück hinüber...<br />
Schweigend, im Sinken der Nacht, stapfe<br />
ich mit meinem alten Jäger wieder heimwärts.<br />
Blume für Blume pflückt er am Weg.<br />
Ich weiss, was er will.<br />
In meiner kleinen Kammer über dem<br />
hatten, wie beispielsweise der Vizepräsident der<br />
Sektion Zürich des A. C. S., Herr Kantonsrat Gassmann.<br />
Ihre Aufnahme in den Wahlaufruf wäre<br />
aber sinnlos gewesen, da bei ihrer Nichtkumulierung<br />
eine Wahl ganz ausgeschlossen war. Dieser<br />
Wahlaufruf hat nun aber einem Herrn R. nicht zugesagt,<br />
weil nach seiner Auffassung offenbar bei<br />
der freisinnigen Partei, wo die empfohlenen Kandidaten,<br />
an 2., 3. und 4. Stelle stehend, gewählt<br />
wurden, an Stolle eines dieser Kandidaten ein anderer<br />
hätte gewählt werden sollen. In kritischer<br />
Weise äusserte er sich deshalb in der « N. Z. Z. » gegen<br />
diese Wahlempfehlung und beziehtete die vorgenannten<br />
Sektionen der Charakterlosigkeit und<br />
Grundsatzlosigkeit.<br />
Der Vorstand der Sektion Zürich des A. C. S. hat<br />
sich hierauf gegen diese Anwürfe verwahrt und mit<br />
vollem Recht erklärt, dass auch in Zukunft die Verbände<br />
bei Wahlen sich vorbehalten, diejenigen Kandidaten<br />
zu empfehlen, von denen sie wissen, dass<br />
sie in den Räten ihre Interessen wahren werden.<br />
In einer an diese Einsendung anschliessenden Replik<br />
behauptet Herr R., dieser Wahlaufruf habe<br />
weithorum In der Partei Mißstimmung hervorgerufen.<br />
Ausserdem hätten die Verbände übersehen,<br />
dass man nicht einen Haufen von Kandidaten<br />
wähle, sondern eine Fraktion, und die politische<br />
Linie werde von der Fraktion bestimmt, nicht vom<br />
einzelnen.<br />
Wir möchten Herrn R. hierauf folgendes entgegnen:<br />
In der Antwort der Sektion Zürich wird darauf<br />
hingewiesen, dass nicht nur die Automobilistenverbände,<br />
sondern der kantonale Gewerbeverband und<br />
andere in ähnlicher Weise vorgegangen waren. Es<br />
berührt nun tatsächlich sehr sonderbar, dass sich<br />
Herr R. nur den Automobilistenverbänden gegenüber<br />
seine Kritik gestattete und erst in seiner Replik,<br />
nachdem es nicht mehr anders möglich war<br />
durch den Hinweis des A. C. S., auch die andern<br />
Aufrufe kurz erwähnt. Dieses Verhalten muss den<br />
Eindruck erwecken, dass persönliche Motive Herrn<br />
R. zu seinen Ausführungen veranlassten und nicht<br />
die Interessen seiner Partei. Oder scheute er sich,<br />
ebenfalls aus persönlichen Gründen, in seiner ersten<br />
Einsendung die andern Verbände in dieser<br />
Form anzugreifen?<br />
Die Wahlresultate zeigten, dass seine Behauptungen<br />
ganz falsch sind, der Aufruf der Verbände<br />
habe zu Mißstimmungen und zu Streichungen der<br />
empfohlenen Kandidaten geführt. Wir lassen diese<br />
Resultate nachfolgen:<br />
Freisinnige Liste: Die empfohlenen Kandidaten<br />
stehen in folgenden Rängen: 2. Dr. Wotter<br />
mit 43 349; 3. Strässle: 42 836; 4. Dr. Stadler- 41 926.<br />
Es folgen zwei bisherige Nationalräte, wovon der<br />
eine nicht mehr gewählt wurde, mit 41 872 und<br />
41 503 Stimmen.<br />
Demokratische Liste: Die empfohlenen<br />
Kandidaten stehen in folgenden Rängen: 1. Dr.<br />
Sträuli: 33 080; 4. Kern: 29 297 (nicht gowählt).<br />
Bauernpartei: 1. Bertschinger, der allein<br />
empfohlen wurde: 49 161 Stimmen. Der nachfolgende<br />
Kandidat weist 48 482 Stimmen auf.<br />
Christlichsoziale Partei: 1. Dr.<br />
Schneller mit 22 121 Stimmen. Der nachfolgende<br />
Kandidat erhielt 22 055 Stimmen.<br />
schmalen Eisenbett hängt ein verblasstes<br />
Bild. Nur ich vermag noch die Linien zu erkennen.<br />
Die reinen Züge, das tiefdunkle,<br />
braunschimmernde Seidenhaar, die grossen,<br />
grauen, strahlenden Märchenaugen, umschattet<br />
von den dunklen Wimpern ...<br />
Ich höre die schweren Nagelschuhe des<br />
Jägers auf dem Holzgang poltern. Auf den<br />
Fussspitzen, um mich in meinem Sinnen nicht<br />
zu stören, schreitet er durch die Stube, bedächtig<br />
nimmt er den trockenen Strauss über<br />
dem Bild ab und schmückt es mit den frisch<br />
gepflückten Blumen. So sah er es von mir.<br />
Und nie vergisst er nun darauf. Schweigsam<br />
geht er. Noch nie frug er mich mit einem<br />
Wort.<br />
Die kurze Jagdpfeife qualmt und ich<br />
träume...<br />
Die Dämmerung der Vergangenheit schwindet,<br />
die Nebel des Vergessens steigen, hell<br />
schimmert es auf, und im goldenen Sonnenlicht<br />
der Erinnerung steht alles wieder um<br />
mich auf. Und manchmal ist mir, wie wenn<br />
mir das verblasste Bild an der Wand mit<br />
einem stillen, müden Lächeln zunicken<br />
würde... mir ist, wie wenn eine zarte Hand<br />
sich mir liebkosend auf den Scheitel lege, den<br />
nun der Schnee des Alters deckt.<br />
Wie weit zurück, wie weit zurück liegt<br />
alles...<br />
1.<br />
Der Eisenbahnzug der ungarischen Kleinbahn<br />
klappert durch die endlos wogenden<br />
Getreidefelder. Keuchend, polternd, rasselnd<br />
hopst er wie ein bockender Gaul über die
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> —<br />
Um während der kalten Zeit<br />
das Leeren der Kühler zu ersparen<br />
um ein sofortiges Anspringen zu erreichen<br />
um die Leichtflüssigkeit des Schmieröles zu erhalten<br />
um auf der Strasse Ihren Innenlenker zu heizen<br />
Verwenden Sie einen Ofen ohne Flamme<br />
Par temps froid<br />
Pour eviter la vidange du radfateur<br />
Pour partir au quart de tour<br />
Pour maintenir la fluidite de l'huile de graissage<br />
Pour chauffer - en route - votre conduite interieure<br />
ÄdoDtez un rechaud sans flamme<br />
Der Ofen, welcher wärmt<br />
Der einzige, dessen Inbetriebsetzung<br />
* leicht - schnell und sicher<br />
geschieht.<br />
Der einzige, welcher während mehr als 30 Stunden<br />
funktioniert und an der Wärmequelle mehr als 300°<br />
erzeugt.<br />
Der einzige, der Ihren Motor vor dem Gefrieren schützt.<br />
Der Praktischste<br />
Der Wärmste<br />
Der Billigste<br />
Die Vorteile des Catalysor Volix:<br />
Apparat zum Einfallen<br />
bereit.<br />
Dieser Ofen, ein Resultat der Studien<br />
von Technikern, welche sich seit Entstehen<br />
der katalytischen Heizungsmethode<br />
auf diesem Gebiet spezialisiert<br />
haben, bildet dank neuartiger, in allen<br />
Teilen patentierter Anwendung des<br />
fraglichen Prinzipes die Lösung eines<br />
Problems, welche bis jetzt nur unvollkommen<br />
gelungen war. Das ist der<br />
vollkommen durchkonstruierte und<br />
sichere Heizkörper, den jedermann<br />
erwartet hat.<br />
Einfaches Nachfüllen und Inbetriebsetzen.<br />
Die einfache Bedeutung des „Catalysor<br />
Volix" bedeutet an sich schon<br />
einen grossen Fortschritt.<br />
Keinen Trichter<br />
Keinen speziellen Deckel für die<br />
Zündung<br />
Keine Spritflasche mehr<br />
Die Inbetriebsetzung erfolgt durch einfaches Entzünden des<br />
Benzingases überhalb des Dochtes. Man macht den Korb zu,<br />
und das ist allesl Die Wirkung ist sofort fühlbar, der Ofen<br />
funktioniert!<br />
Das Nachfüllen und Inbetriebsetzen dauert nur noch 4 Minuten<br />
anstatt 12.<br />
Sicherheit.<br />
Trotz der erzielten hohen Temperatur (mehr als 300° an<br />
der Quelle), ist absolute Sicherheit gegen Brand vorhanden.<br />
Flüssiges Benzin, das während des Funktionierens auf den<br />
Apparat geschüttet wird, kann sich sowenig entzünden, wie<br />
der Benzindampf, der darauf geführt wird.<br />
Sicherheit beim Inbetriebsetzen.<br />
Wie gross auch die Kälte sei<br />
wie wenig Benzin auch noch im Apparat vorhanden sei<br />
ob der Ofen neu oder alt sei<br />
der Catalysor Volix funktioniert immer aufs erste Mal.<br />
Kein Geruch.<br />
Die halbkugelige Form des Korbes gibt eine grosse Berührungsfläche<br />
mit der Luft - die Benzinverbrennung ist vollständig,<br />
unter Absonderung von Kohlensäure und Dampf,<br />
beides geruchlos und unschädlich. Der Catalysor Volix erzeugt<br />
niemals den widerlichen Geruch der<br />
Verdunstungs-Oefen.<br />
Preise: Runder Ofen mit Hülle Fr. 28.—,<br />
flacher Ofen ohne Hülle Fr. 26.—, Fuss«<br />
wärmer kompl. Fr. 38.— Ofen für Lastwagen,<br />
doppelt, Fr. 46.—.<br />
Jeder Apparat mit elektrischem Anzünder<br />
Fr. 8.— mehr.<br />
Sendungen franko gegen Nachnahme; jeder<br />
Apparat, der nicht konveniert, wird sofort<br />
zurückvergütet oder umgetauscht.<br />
Warten Sie mit der Bestellung nicht, bis<br />
die grosse Kälte eingetreten ist, denn letztes<br />
Jahr konnten wir nur einen Viertel der<br />
Modell Fusswärmer.<br />
Links:<br />
Apparat zum An»<br />
zünden bereit.<br />
A gauche:<br />
Appareil en position<br />
de mise en<br />
route.<br />
uns bestellten Oefen liefern, dieses Jahr haben wir wohl vorgesorgt, doch<br />
damit Sie prompt bedient werden können, raten wir Ihnen, Ihre Bestellung<br />
sofort aufzugeben an<br />
Rechts:<br />
Apparat funktionsbereit.<br />
A droite:<br />
Position de fonctionnement<br />
sous<br />
capot.<br />
Appareil en position<br />
de remplissage.<br />
Le seul dont la mise en route soit<br />
facile - rapide et eure.<br />
Le seul qui fonctionne pendant plus de trente heures<br />
en donnant plus de 300° au contact.<br />
Le seul qui garantisse rdellement votre moteur<br />
contre le gel.<br />
Le plus pratique<br />
Le plus chaud<br />
Le moins eher<br />
Ce rechaud, fruit des etudes de techniciens<br />
spöcialises depuis l'origine dans<br />
le Probleme du chauffage par catalyse,<br />
constitue par ses dispositifs nouveaux,<br />
tous proteges par des brevets, la<br />
solution d'un probleme qui n'etait<br />
encore qu'imparfaitement resolu. C'est<br />
le rechaud perfectionne et sür que<br />
tout le monde attendait.<br />
Facilite de remplissage et de mise<br />
en route.<br />
La simplicit.6 du maniement du Catalysor<br />
Volix constitue ä eile seule un<br />
immense progres.<br />
Plus d'entomnoir<br />
Plus de couvercle Special d allumage<br />
Plus de flacon d'alcool<br />
La mise en route s'obtient en enflammant directement les<br />
gaz d'essence au dessus de la meche. On rabat le panier et<br />
c'est tout! La räaetion est amorcee, le rgehaud fonctionnel<br />
Remplissage et mise en route n'ont dure que 4 minutes<br />
au Heu de 12.<br />
Securite.<br />
Malgre la haute temperature obtenue (plus de 300° au contact),<br />
la söcurite contre l'incendie est absolue. De l'essence<br />
liquide versee sur l'appareil en pleine marche ne peut pas<br />
plus s'y enflammer que les vapeurs d'essence qu'on y<br />
projette.<br />
Surete de la mise en route,<br />
Quel que soit le froid<br />
si peu qu'il reste d'essence dans l'appareil<br />
que le röchaud soit neuf ou vieux<br />
le Catalysor Volix fonctionne toujours du premier coup.<br />
i !i i ijlfiil B 4 Absence d'odeur.<br />
La<br />
Le rechaud qui chauffe<br />
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^sStlllllllIII I »Slllllfliar forme hemispherique du panier assure une grande sur-<br />
^gauuumillllWIlllllllBII^Bkg»^ face de contact avec i'atmosphere - la combustion de l'essence<br />
Für den Gebrauch im geschl. Wagen. est complete avec unique degagement de gaz carbonique<br />
Fonctionnement en Cond. Interieure, et de vapeur d'eau - gaz inodores et non toxiques. Le Catalysor<br />
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selben ebenfalls Hefern.<br />
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le livrer.<br />
soucieux de vos interöte et des sfens peut dgalement vous
N°90 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
V«~ •••*«•'&»••<br />
Der Basler Aeschenplatz.<br />
Neuregelung des Verkehrs.<br />
Der Aeschenplatz in Basel gehört zu jenen<br />
Verkehrszentren, die immer und immer wieder<br />
Verkehrsprobleme stellen, die scheinbar<br />
nie richtig gelöst werden können. Wird ein<br />
Projekt aufgestellt, so kann man auch bald<br />
die Schwächen herausfinden und die Suche<br />
nach einer neuen Lösung beginnen. In den<br />
Platz münden nämlich nicht weniger als fünf<br />
Strassen, die zum Teil einen bedeutenden<br />
Verkehr aufweisen. Von vier Richtungen berühren<br />
die Tramlinien diesen Platz. Der Platz<br />
ist eigentlich nichts anderes als ein Rangierbahnhof<br />
der städtischen Strassenbahnen und<br />
der Birseckbahn. Für den Fahrverkehr der<br />
Automobile bleibt zu wenig Entwicklungsmöglichkeit<br />
übrig. Zieht man noch die gefährlichen<br />
Ueberschneidungen zwischen dem<br />
Motorfahrzeugverkehr und dem Tramverkehr<br />
in Erwägung, so kann sich auch der<br />
Nichtbasler denken, wie es um die Sicherheit<br />
auf dem Aeschenplatz bestellt sein muss.<br />
Die Behörden haben nun mit anerkennenswerter<br />
Sorgfalt ein neues Projekt für die<br />
Verkehrsregelung auf diesem Platz ausgearbeitet,<br />
das aber den Nachteil aufweist, dass<br />
die Geleiseanlagen der Strassenbahnen als<br />
unantastbar betrachtet wurden und deshalb<br />
stets die gerade Linienführung den Strassenbahnen<br />
überlassen wurde, ohne dass dabei<br />
Wesentliches zur Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />
geleistet wurde.<br />
Wir wollen keinen Zweifel in die Tatsachesetzen,<br />
dass die Strassenbahn heute noch<br />
eines der wichtigsten Verkehrsmittel zur Bewältigung<br />
des Personenverkehrs im Weichbild<br />
der Stadt ist. Wenn aber die Strassenbahn<br />
und die Birseckbahn zusammen den<br />
Hauptteil des Platzes beanspruchen und sich<br />
'der grosse Verkehr von der St. Jakobsstrasse<br />
via Dufourstrasse über die Wettsteinbrücke<br />
durch ein Verkehrsengnis auf dem Aeschenplatz<br />
zwängen muss, so darf man sich fragen,<br />
ob nicht das Projekt die richtige Lösung,<br />
die eine vermehrte Verkehrssicherheit<br />
bringen wird, nur auf die lange Bank<br />
schiebt.<br />
Leider hat der Grosse Rat des Kantons Baselstadt<br />
den notwendigen Kredit zur Einführung<br />
der neuen Verkehrsregelung bereits bewilligt,<br />
obschon im Rat selber zum Ausdruck<br />
kam, das neue Projekt werde den jetzigen<br />
Zustand nur unwesentlich verbessern. Ein<br />
Fachmann macht nun in den « Basler Nachrichten<br />
» den Vorschlag, man' möchte das<br />
Budget erhöhen und die notwendigen Abänderungen<br />
an der Geleiseanlage treffen. Er<br />
stellt dabei fest, dass sich die Kosten wieder<br />
wett machen würden, selbst wenn die Umänderung<br />
einen Betrag von Fr. 20 000 verschlingen<br />
würde (statt nur Fr. 17 000 wie die jetzige<br />
Lösung). In der Annahme, dass man<br />
zwei Verkehrspolizisten ersparen könnte und<br />
eventuell einen Weichensteller, deren Löhnung<br />
kapitalisiert einen Betrag von mindestens<br />
200000 Fr. ergeben würde, wäre eine<br />
Abänderung der Linienführung der Strassenbahnen<br />
zu verantworten. Im weiteren wird<br />
die Anregung gemacht, die Anlage von Verkehrsinseln<br />
sei zuerst vermittelst von Holzinseln<br />
zu erproben, die bei Nichtgenügen abgeändert<br />
werden können. Die Stadt Zürich sei<br />
in gleicher Weise verfahren, um auf dem<br />
Bellevueplatz die richtige Verkehrsteilung<br />
durch Inseln ermitteln zu können. lt.<br />
Go- und Stop-Versuche auf dem Bubenbergplatz<br />
in Bern. Wir haben schon früher die<br />
Verkehrsverhältnisse auf dem kürzlich umgebauten<br />
Bubenbergplatz mehreremals unter<br />
die Lupe genommen. Der auf diesem Platz<br />
angeordnete Einbahnverkehr würde sich<br />
zweifellos.bewähren, wenn nicht die Fahrbahnen<br />
durch den enormen Rangierbahnhof<br />
der städtischen Strassenbahnen in einer<br />
Weise beschnitten worden wäre, dass sich<br />
die Verkehrsregelung für die Motorfahrzeuge<br />
und für die Fussgänger recht schwierig gestaltet.<br />
Die Polizeiorgane haben nun das<br />
Vergnügen, die Mängel der Platzanlage<br />
durch verkehrspolizeiliche Massnahmen soweit<br />
zu beheben, als das noch möglich ist.<br />
Der Stossverkehr in der Mittagszeit und<br />
nach Geschäftsschluss bietet dem Verkehrstechniker<br />
recht interessante Musterehen von<br />
Verkehrsfragen, die nun ihrer Lösung harren.<br />
Denn darüber wird man sich einig sein,<br />
dass der Fussgänger nicht als Spielball des<br />
Fahrverkehrs (Tram und Auto!) betrachtet<br />
werden kann und dass der Fahrverkehr der<br />
Strasse bedeutend flüssiger abgewickelt werden<br />
muss, als dies auf dem neuen Bubenbergplatz<br />
vor sich zu gehen pflegt. Die Oeffentlichkeit<br />
verzichtet gerne auf die grossen<br />
Grünflächen des Tram-Rangierbahnhofes.<br />
dessen .innere Geleise eben die grösste Zeit<br />
des Tages leerstehen zugunsten einer sicherern<br />
und fliessenderen Verkehrsabwicklung.<br />
Da aber der Platz einmal gebaut ist, wird<br />
er für ein paar Jahre herhalten müssen. Die<br />
Verkehrspolizei hat aber, dank des ungehemmten<br />
Einflusses der Strassenbahndirektion<br />
auf den Bau des Platzes, die Aufgabe<br />
erhalten, den Fahr- und den Fussgängerverkehr<br />
neu zu ordnen.<br />
Nachdem im Gemeinderat der Stadt auf<br />
die zum Aufsehen mahnenden Verkehrsverhältnisse<br />
(Interpellation Dr. von Fellenberg)<br />
auf dem Bubenberg- und auf dem Bahnhofplatz<br />
zur Sprache gekommen sind, wobei<br />
allerdings der stadtbernische Polizeidirektor<br />
nur mit Vertröstungen auf die Zukunft aufzuwarten<br />
beliebte, erzielte die Interpellation<br />
doch den Erfolg, dass einmal Go- und Stop-<br />
Versuche zur bessern Regelung des Verkehrs<br />
in die Wege geleitet worden sind. Als<br />
« Uebungsort » für « Stop und Go » wurde<br />
vorerst die Loebecke auf dem Bubenbergplatz<br />
erwählt, da dort stets starke Stauungen<br />
in den Stosszeiten auftreten. Wenn auch die<br />
Versuche mehr Zuschauer hinlocken, als im<br />
gewöhnlichen Verkehr zu erwarten sind,<br />
und wenn die Versuche eben teilweise zur<br />
Belustigung jener Berner dienen, die noch nie<br />
eine Go- und Stop-Verkehrsregehmg in ihrer,<br />
zähe an der Tradition festhaltenden Stadt<br />
und auch nie in einer Grossstadt sehen konnten,<br />
so hoffen wir doch, dass die Stadtpolizei<br />
die mutig begonnenen Regeliinesversuotie<br />
fortsetzt. Wer ernstlich eine Lösung sucht,<br />
wird eine solche auch bestimmt finden, go.<br />
Der SOS-Telephondienst wird weiter ausgebaut.<br />
Der SOS-Dienst den der Schweizer.<br />
Automobilclub nach festem Programm weiterentwickelt,<br />
umfasst heute am Klausen 15<br />
Telephonposten auf 48 km, am Simplon 14<br />
auf 41 km, am Gotthard 9 auf 26 und an der<br />
Grimsel 5 Posten auf 21 km. In nächster Zeit<br />
werden Julier, Bernina und Maloja mit der<br />
erforderlichen Ausrüstung versehen. Beim<br />
Malojapass spielt dieser Dienst eine wichtige<br />
Rolle, da der Pass den ganzen Winter über<br />
offen ist, und möglicherweise kommt die<br />
ganzjährige Offenhaltung bald auch für den<br />
Julierpass in Betracht, weshalb sich eine baldige<br />
Einrichtung von Telephonposten sehr<br />
empfehlen würde.<br />
Der Kanton Uri hat auch die Bewilligung<br />
zur Anbringung von Telephonposten an der<br />
Furka erteilt. Später gedenkt der A.C.S.<br />
noch folgende Pässe mit dem SOS-Hilfsdienst<br />
zu versehen : Grosser St. Bernhard, Oberalp,<br />
Albula, Flüela, Ofen, Pillon und Splügen.<br />
In Zusammenhang mit der Einrichtung von<br />
Telephonposten wird stets auch die Organisation<br />
eines Abschleppdienstes geprüft, go.<br />
Neuzeitliche Ausbildung der Verkehrspolizei<br />
in Vevey. Vor wenigen Tagen wurde in<br />
Vevey ein Verkehrskurs für die städtische<br />
Polizei zu Ende geführt. Die städtische Verwaltung<br />
der bekannten Fremdenstadt am<br />
Genfersee hat damit bewiesen, dass sie gewillt<br />
ist, ihr Polizeikorps den heutigen Forderungen<br />
anzupassen. Der Polizeisoldat als<br />
solcher ist nicht mehr der « Gendarm» der<br />
alten Zeit, sondern er soll Automobilist,<br />
Feuerwehrmann, Sanitätler, Sportler, ferner<br />
Zeichner, Schreib- und Gesetzeskundiger<br />
sein. Der Verkehr gibt seiner Berufsarbeit<br />
ein durchaus neues Gepräge. Der Polizist<br />
kann seinen Verpflichtungen nur nachkommen,<br />
wenn er in theoretischer und praktischer<br />
Weise genügend ausgebildet ist.<br />
Der Polizeivorsteher von Vevey hatte nun<br />
schon für letztes Jahr ein Aktionsprogramm<br />
ausgearbeitet, in dem als erstes Thema die<br />
Selbstverteidigung behandelt wurde. Das<br />
Thema dieses Jahres war theoretische und<br />
praktische Ausbildung im Verkehrswesen.<br />
Inzwischen wurden einzelne Polizeibeamte in<br />
Samariterdienst unterrichtet.<br />
Der Verkehrskurs fand unter Leitung des<br />
Lausanner Automobilexperten Ingenieur Dubois<br />
statt. Sechzehn Polizeibeamte nahmen<br />
daran teil, wovon elf im Besitze der Fahrbewilligung<br />
waren. Das Vorgehen von Vevey<br />
verdient alle Anerkennung. lt.<br />
Erziehe durch Höflichkeit! Man ist vielerorts<br />
in Deutschland, das vor dem Krieg ja<br />
bekanntlich das klassische Land für in imperativem<br />
Ton gehaltene Verbotstafeln aller Art<br />
war, vielfach dazu übergegangen, mit höflichen<br />
Aufschriften den nämlichen Zweck zu<br />
erreichen. So wurden uns kürzlich Photographien<br />
von Tafeln zur Verfügung gestellt,<br />
welche an die Automobilisten die Aufforderung<br />
zu verlangsamtem Fahren richten. Ihr<br />
Inhalt ist folgender: «Der Ort ist ein Kilometer<br />
lang, ruhig fahren kostet kaum eine<br />
Minute!» Oder: «An der Rücksichtnahme<br />
erkennt man den vornehmen Fahrer. Bitte<br />
wenig und kurz hupen!» Sicher werden diese<br />
freundlichen Ermahnungen ihren Zweck nicht<br />
verfehlen, da sich die Mehrzahl der Automobilisten<br />
einer höflichen Aufforderung nicht<br />
entziehen wird. Bekanntlich haben ja einzelne<br />
welsche Ortschaften unseres Landes die<br />
sprichwörtliche französische Höflichkeit bei<br />
der Aufstellung solcher Vorschriften auch in<br />
die Tat umgesetzt, indem eine jeweilen am<br />
Ende der Ortschaft aufgestellte Tafel den<br />
Dank für sorgfältiges Fahren ausspricht. Es<br />
«Le record du monde est le ira»<br />
vail indispensable gräce auquel<br />
une maison garde son auance.%<br />
4 ans apres<br />
Depuis quatre ans - et plus specialement<br />
depuis plusieurs mois — de nombreux<br />
construeteurs europeens et americains<br />
multiplient leurs tentatives sur l'autodrome<br />
de Montlhery pour s'approprier<br />
ies fameux records du monde.<br />
L'insucces de ces assauts<br />
repetes constitue la plus<br />
eclatante preuve de l'avance<br />
formidable et de l'indiscutabie<br />
valeur de la construetion<br />
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wäre zu begrüssen, wenn dieses System weitere<br />
Anhänger finden würde, sofern es lokale<br />
Behörden noch als notwendig erachten, neben<br />
den kommenden internationalen Zeichen für<br />
Ortschaften noch besondere Vorschriften anbringen<br />
zu lassen. B.<br />
Revision<br />
der Basler Verkehrsordnung.<br />
Wie wir bereits in Nr. 87 kurz erwähnten,<br />
hat die Basler Verkehrsordnung, die nun<br />
2 Jahre alt ist und sich zum grössten Teil<br />
bewährte, einige Ergänzungsbestimmungen<br />
erhalten. Verschiedene Mängel und Lücken,<br />
die sich in der Praxis bemerkbar machten,<br />
sollen nun durch die Revision ausgemerzt<br />
werden. Im Kantonsblatt vom 28. Oktober<br />
publiziert der Vorsteher des Basler Polizeidepartements<br />
die neugeschaffenen Verordnungen.<br />
Sie bilden das Ergebnis eingehender<br />
Beratungen einer Expertenkommisison und<br />
des Regierungsrates. Dass sich auch die<br />
Basler Presse um die Verkehrsfragen eingehend<br />
interessierte, haben wir in der « Automobil-Revue<br />
•» schon verschiedene Male hervorgehoben.<br />
Die beratenden Instanzen waren<br />
sich allerdings von Anfang an darüber<br />
im Klaren, dass es sich gegenwärtig im Hinblick<br />
auf das neue Verkehrsgesetz nicht<br />
rechtfertigen würde, im ganzen Kanton die<br />
Verkehrsfrage neu aufzuwerfen. Man beschränkte<br />
sich aus diesem Gründe auf die<br />
Aenderung wirklich revisionsbedürftiger Einzelvorschriften.<br />
Als erster Punkt der Revision ist zti nennen:<br />
Die Radfahrerwege dürfen von nun an<br />
nur noch von Velofahrern, nicht auch von<br />
Fussgängern benützt werden. Lediglich<br />
Ueberquerung der Radfahrerwege durch die<br />
Fussgänger ist erlaubt. Ein weiterer Punkt<br />
der Revision betrifft den Schutz der Fussgänger<br />
durch besondere « Schutzwege », die<br />
durch weisse Striche odeT Metallnägel gekennzeichnet<br />
sind. Damit diese Uebergänge<br />
für den Fussgänger ihren Zweck erfüllen,<br />
werden die Fahrzeugführer verpflichtet, vor<br />
Schurzwegen die Geschwindigkeit zu massigen<br />
und nötigenfalls anzuhalten, um den bereits<br />
sich auf den Schutzwegen befindlichen<br />
Fussgängern die ungehinderte Ueberquerung<br />
der Fahrbahn zu ermöglichen. Voraussetzung<br />
für die Wirksamkeit dieser Vorschrift ist,<br />
dass die Fussgänger wirklich die Schutzwege<br />
benützen und nicht die Fahrbahn — womöglich<br />
in der Diagonale — überschreiten! Das<br />
Verkehrszeichen des Verkehrspolizisten darf<br />
unter keinen Umständen von den Fahrzeugen<br />
auf den markierten Schutzwegen abgewartet<br />
werden.<br />
Ein besonders wichtiger Paragraph der<br />
Neuordnung betrifft die Vermeidung unnötigen<br />
Lärms im Strasenverkehr. In letzter<br />
Zeit mehrten sich in Basel Klagen der Einwohnerschaft<br />
über unnötigen Verkehrslärm<br />
in der Nacht. Das Polizeidepartement erliess<br />
deshalb folgende verschärfte Vorschriften<br />
:<br />
a) Fahrzeugen, die durch ihren eigenen Zustand<br />
oder durch ihre Ladung starken Lärm verursachen,<br />
kann von den Polizeiorganen zwischen 22 und 6 Uhr<br />
das Weiterfahren verboten werden (§ 27). Nach<br />
geltendem Recht hatten die Polizeiorgane diese Befugnis<br />
nur in der Zeit von 24 bis 5 Uhr.<br />
b) Motorfahrzeuge, an denen keine wirksame<br />
Schalldämpfung angebracht ist, können polizeilich<br />
von der Strasse weggewiesen werden (§ 87).<br />
c) Jode überflüssige und übermässig laute Signalgabe,<br />
besonders zur Nachtzeit, ist gemäss § 39<br />
verboten. Ausserdem wird durch den gleichen Paragraphen<br />
das Polizoidepartement ermächtigt, für<br />
die Zeit zwischen 22 und 6 Uhr den Gebrauch akustischer<br />
Signale zu untersagen und die aussehliessliche<br />
Verwendung optischer Signale vorzuschreiben.<br />
Diese neuen Bestimmungen richteten sich<br />
nach den guten Erfahrungen der Pariser<br />
Verkehrspolizei.<br />
Bis jetzt durfte in Basel einem Strassenbahnwagen<br />
unter keinen Umständen links<br />
vorgefahren werden. Dieses etwas starre<br />
Verbot soll nun eine wenigstens teilweise<br />
Auflockerung erfahren. Von nun an darf<br />
einem fahrenden Strassenbahnwagen dann<br />
links vorgefahren werden, wenn sich wegen<br />
der Anlage des Geleises ein Rechtsfahren als<br />
unmöglich erweist und die linke Strassenseite<br />
übersichtlich und für das Ueberholen<br />
frei ist.<br />
Die von den Verkehrspolizisten erteilten<br />
Verkehrszeichen haben nicht nur für Fahrzeugführer,<br />
sondern auch für alle andern<br />
Strassenbenützer Gültigkeit (Strasenbahnführer,<br />
Radfahrer, Fussgänger!).<br />
Die Mitteilung des Vorstehers des Polizeidepartements<br />
schliesst mit folgenden eindrücklichen<br />
Worten:<br />
« Wir erwarten als Folge der Revision unserer<br />
Strassenverkehrsordnung eine Verminderung der<br />
leider immer noch ausserordentlich zahlreichen Unfälle.<br />
Voraussetzung dafür, dass unsere Erwartung<br />
in Erfüllung geht, ist allerdings eine wesentlich<br />
bessere Disziplin aller Strassenbenützer. Um diese<br />
Disziplin, wenn nötig, zu erzwingen, wird in Zukunft<br />
in vermehrtem Masse eine « fliegende Verkehrs-Kontrolle<br />
» durch Polizeimannschaft ausgeübt<br />
werden. Wer sein Verhalten den Bestimmungen<br />
der Verkehrsordnung anpasst, hat diese Kontrolle<br />
nicht zu fürchten. Wer dagegen durch vorschriftswidriges<br />
Fahren, vorschriftswidriges Betreten der<br />
Fahrbahn oder unnötigen Lärm die Sicherheit sei-<br />
ÄUTOMOBIL-ttEVUE<br />
Originelle Reklame für Paramount-Film. Der als Lokomotive karossierte Wagen fuhr kürzlich durch<br />
die Schweiz. Der Wagen ist mit Radio ausgerastet. (Photo Rohr. Bern.)<br />
ner Mitmenschen gefährdet oder die öffentliche Ruhe<br />
stört, der -wird Bekanntschaft mit dem Polizeirichter<br />
und gegebenenfalls auch mit dem Lohnhof machen.<br />
Das Polizoiinspektorat ist angewiesen, beim<br />
Entzug von Fahrbcwilligungen mit rücksichtsloser<br />
Strenge vorzugehen. »<br />
mb.<br />
htt<br />
Grosse öffentliche Arbeiten zur Bekämpfung<br />
der Arbeitslosigkeit. In ihrer jüngsten<br />
Session hat, auf Grund eines Berichtes des<br />
Internationalen Arbeitsamtes, die Europakommission<br />
die Frage der Ausarbeitung eines<br />
Programms für grosse öffentliche Arbeiten<br />
geprüft, die gemeinsam, sei es durch öffentliche<br />
oder private Kollektivitäten, in Europa<br />
oder ausserhalb dieses Kontinentes auszuführen<br />
wären. Der Zweck dieser Massnahme<br />
wäre vor allem, die Wirkungen der allgemeinen<br />
Wirtschaftskrise abzuschwächen und<br />
neue Arbeitsgelegenheiten zu schaffen. Wie<br />
bekannt, kämen vor allem auch grosse Strassenbauten<br />
in Frage. Gemäss einer Resolution<br />
der jüngsten Völkerbundsversammlung hat<br />
der Völkerbundsrat mit dieser Aufgabe das<br />
durch den Verkehrs- und Transit-Ausschuss<br />
des Völkerbundes für diese Frage ins Leben<br />
gerufene besondere Studienkomitee betraut,<br />
das durch Vertreter des Internationalen Ar- i<br />
1S31<br />
No 90<br />
beitsamtes und gegebenenfalls auch durch<br />
solche der Wirtschafts- und Finanzorgane des<br />
Völkerbundes zu ergänzen ist. Zur Durchführung<br />
seiner Aufgabe soll das erwähnte<br />
Studienkomitee konkrete Vorschläge der interessierten<br />
Regierungen entgegennehmen,<br />
um diese vor allem vom Gesichtspunkt der<br />
Nützlichkeit und Wirtschaftlichkeit der vorgesehenen<br />
Arbeiten aus zu prüfen. Zu diesem<br />
Zwecke hat nun soeben der Verkehrs- und<br />
Transit-Ausschuss an den Rat und den Mitgliedstaaten<br />
des Völkerbundes sowie an<br />
Sowjetrussland und die Türkei ein Zirkularschreiben<br />
betreffend das Programm solcher<br />
öffentlicher Arbeiten gerichtet. Da die gegenwärtige<br />
Wirtschaftslage ein möglichst be-*<br />
schleunigtes Verfahren erheischt, haben dia<br />
Vorschläge der Regierungen die Form von<br />
hinreichend geprüften Projekten aufzuweisen,<br />
damit sie durch das Studienkomitee zu ei*<br />
nem Abschluss gebracht werden können, sowohl<br />
was das Gleichgewicht zwischen der<br />
technischen und wirtschaftlichen Seite der<br />
Frage, als auch die FinanzierungsmögÜchkei«<br />
ten betrifft. Das Studienkomitee ersucht daher<br />
um möglichst baldige Mitteilung solcher<br />
Projekte an das Generalsekretariat des Völkerbundes,<br />
und, soweit es sich um bereits angenommene<br />
Projekte mit Kostenvoranschläg<br />
Ausschleifen<br />
und Ausbüchsen von<br />
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handelt, um eine solche noch vor dem 1. Dezember<br />
dieses Jahres, da es in nächster Zeit<br />
wieder zusammentreten wird, um die ersten<br />
> bei ihm eingegangenen Projekte dieser Art<br />
zu prüfen.<br />
Bi.<br />
Ausschlnss der Motorfahrzeug-Unfälle<br />
von der Schweizerischen Unfallversicherunganstalt<br />
Die Versicherungspflicht der<br />
Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt<br />
in Luzern wurde zu Beginn des Jahres<br />
1929 erweitert, indem auch die Unfälle<br />
bei Benützung der Motorfahrzeuge in die<br />
Versicherung gegen Nichtbetriebsunfälle<br />
mit einbezogen wurden. Die sich hieraus<br />
ergebende Belastung der Versicherung hat<br />
aber die hierfür vorgesehenen Beträge bei<br />
weitem überschritten. Nun ist der Versicherungsanstalt<br />
zufolge der geltenden<br />
gesetzlichen Regelung keine Möglichkeit<br />
geboten für Versicherung gegen Spezialrisiken,<br />
unter welchen Motorfahrzeug-Unfälle<br />
eingereicht werden, eine Zuschlagsprämie<br />
zu erheben.. Direktion und Verwaltungsrat<br />
haben deshalb nach einer anderen<br />
Lösung gesucht, wobei nur zwei<br />
Wege offen bleiben. Entweder erfolgt eine<br />
allgemeine Prämienerhöhung oder dann<br />
muss das Motorfahrer-Risiko aus der<br />
Nichtbetriebsunfall-Versicherung wieder<br />
ausgeschlossen werden. Da nach den gemachten<br />
Erhebungen nur wenige Prozente<br />
der Versicherten für die Deckung gegen<br />
dieses Spezial-Risiko in Frage kommen, erschien<br />
es als nicht gerechtfertigt, die Gesamtheit<br />
der Versicherten durch eine Prämienerhöhung<br />
zu belasten. Der Verwaltungsrat<br />
hat deshalb beschlossen, die Unfälle<br />
bei Benützung von Motorfahrzeugen<br />
aus der Versicherung wieder fallen zu lassen.<br />
Diese Regelung soll solange gelten,<br />
bis es durch Revision des bestehenden Gesetzes<br />
möglich sein wird, Spezialrisiken<br />
gegen Zahlung von Zuschlagsprämien wieder<br />
aufzunehmen. Bezüglich der nicht versicherten<br />
Betriebsunfälle wird ab 1. Januar<br />
1932 folgende Bestimmung in Kraft<br />
treten: «Von der Versicherung ausgeschlossen<br />
ist die Benützung eines nicht<br />
dem öffentlichen Verkehr dienenden<br />
Kraftfahrzeuges, sei es als Führer oder<br />
als Mitfahrer.» B.<br />
Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />
! (vom 30. Oktober <strong>1931</strong>.)<br />
! Bulletin Nr. 28.<br />
I. Strassen.<br />
Schweiz. Seit dem 25. Oktober hat der<br />
Schneefall auf den Höhenlagen eingesetzt. Vom<br />
WitternnggumSturz -wurden besonders erfasst: das<br />
Gbtthardmassiv, Furka, Grimsel und die östliche<br />
Grenze beim Umbrail. Nach einer kurzen Erholung<br />
schneit es seit gestern nacht erneut in den Urnerund<br />
BerneraJpen, während im Kanton Graubünden<br />
und auch im Wallis dio Lage eher besser geworden<br />
ist. Stand vom 80. Oktober <strong>1931</strong>, vormittags:<br />
Albula, vereinzelte Schneeverwehungen, Ueberfahit<br />
nur schweren Wagen mit Ketten empfohlen.<br />
Bernina, stellenweise bis 40 cm Schnee, aber<br />
noch mit Ketten befahrbar.<br />
Flüela, schneefrei bis kurz unterhalb Passhöhe,<br />
alsdann kleinere Schneeverwehungen, Mitnahme von<br />
Ketten angeraten.<br />
Furka, von Andermatt her bis Hotel «Galenstock»<br />
mit Ketten passierbar. Passübergang gesperrt<br />
Grimsel, Passhöhe über 30 cm im Schnee, ab<br />
Grimselhospiz unpassierbar.<br />
Julier, bis 20 cm Schnee, mit Schneeketten gut<br />
befahrbar.<br />
Klausen, strichweise schwach angeschneit, selbst<br />
ohne Ketten befahrbar (Vorsicht, da Holzgeländer<br />
für den Winter abgenommen).<br />
Lukmanier, maximale Schneehöhe 20 cm, befahrbar<br />
mit Ketten.<br />
Oberalp, fast schneefrei zwischen Andermatt und<br />
Hotel «Oberalpsee», weiterhin mit Ketten befahrbar.<br />
Ofen, unbedeutende Schneedecke, ahne Ketten<br />
passierbar.<br />
St. Bernhardin, fast ohne Schnee, noch ohne<br />
Ketten passierbar.<br />
St. Gotthard, Hospenthal 10 cm Schnee, zwischen<br />
Hospenthal und Passhöhe Verwehungen., unter Zuhilfenahme<br />
von Ketten und Schaufeln noch passierbar;<br />
Südseite gänzlich schneefrei.<br />
Simplon, schneefrei.<br />
Splügen, gesperrt ab Splügeo-Dorf.<br />
Umbrail, Passübergang eingeschneit und unpassierbar.<br />
Wolfganig, schneefrei.<br />
Grosser St. Bernhard, unpassierbar.<br />
Die Passstrassen in den Voralpen: Brünig, Pillon,<br />
Jaun, Forclaz, Montets. Mosses, Morgins und<br />
die verschiedenen Juraübergängo sind gegenwärtig<br />
immer noch schneefrei.<br />
Ausland:<br />
Arlberg, schwach angeschneit, ohne Ketten passierbar.<br />
Jaufenpass unpassierbar. Brenner frei.<br />
Stilfserjoch: Fahrstrasse gepfadet, Ueberfahrt<br />
nicht ratsam.<br />
Mont Cenis, schneefrei.<br />
Route d'hiver des Alpes, schneefrei.<br />
Route d'ete des Alpes, durch Schneefall am Gali-<br />
¥. C. S-<br />
Autosektion Aargau<br />
Veranstaltungen. Die Mitglieder der Sektion<br />
Aargau werden im Monat November noch zu folgenden<br />
Veranstaltungen eingeladen:<br />
1. Auf den 8. November, nachmittags 2'A Uhr,<br />
zu einer Kilbi mit Tanz, zusammen mit der<br />
Sektion Solothurn, ins Römerbad nach Zofingen.<br />
Diese Veranstaltung soll einen Ersatz bilden zu<br />
der im Sommer in Aussicht genommenen Fahrt<br />
in die Freiberge, welche des schlechten Wetters<br />
wegen hat fallen gelassen werden müssen. Wer<br />
also mit den Clubkameraden aus dem Nachbarkanton<br />
Solothurn einige gemütliche Stunden verbringen<br />
will, reserviere sich den Sonntag vom<br />
8. November für Zofingen.<br />
2. Am 9. November, abends 8 Uhr. werden die<br />
Mitglieder im Lichtspielhaus an der Casinostrasse<br />
in Aarau zu einem Lichtbildervortrag,<br />
über kreuz und quer durch Bolivien von Hauptmann<br />
Vacano erwartet. Zur Deokunff der Aus-euch, Kollegen, und kauft den Rest der Lose noch<br />
die glücklichen Losgewinner überraschen. Beeilt<br />
lagen wird von den Mitgliedern ein reduzierter auf, damit ihr euch alle am Samstag zu den Glücklichen<br />
zählen könnt.<br />
Eintrittsipreis von Fr. 1.—, bzw. Fr. 1.50 erhoben.<br />
Die Einladungskarten sind an der Kasse vorzuweisen.<br />
Pflicht machen, Musik für Jung und Alt auszu-<br />
Ein rassiges Tanzorchester wird es sichh zui<br />
Hauptmann Vacano weilte in Bolivien als Instruktor<br />
der dortigen Fliegertruppe. Er hat wäh-wirdwählen,<br />
damit jeder auf seine Rechnung kommen<br />
rend dreier Jahre seines Auslandsaufenthaltes<br />
ein reiches Material gesammelt, das ihm heute<br />
erlaubt, viel Interessantes von Natur und Volk<br />
dieses Landes zu erzählen. Wir möchten daher<br />
unsere Mitglieder bitten, recht zahlreich der Einladung<br />
Folge zu geben, denn was wir von Vacano<br />
über Bolivien hören werden, wind sicher sehr originell<br />
sein. T.<br />
AUTOSEKTION SOLOTHURN. Ortsgruppe Ölten.<br />
Der Familienabend der Ortsgruppe<br />
Ölten wird nun definitiv Samstag, den 14. November<br />
<strong>1931</strong>, abends 8'A Uhr, abgehalten. Ort der Abhaltung<br />
ist unser Clubhaus: Hotel « Schweizerhof»<br />
in Ölten, in dessen Sälen der Club sehr gut aufgehoben<br />
sein wird. Es gibt Ueberraschungon, so dass<br />
es sich schon lohnt, einmal alles andere an den<br />
Nagel zu hängen und dem Rufe des T. C. S. Folge<br />
zu leisten. 150 Mitglieder zählt der Club heute. An<br />
alle geht die herzliche Einladung, zu erscheinen.<br />
Bringt die Familienmitglieder mit; auch Freunde<br />
und Gäste sind mitzubringen, es ist für alle Platz,<br />
und wenn es in die Hunderte geht. — Herr Küchler,<br />
Hotelier vom «Schweizerhof», wird für das<br />
leibliche Wohl glänzend sorgen. Rassige Tanzmusik<br />
sorgt für Bewegung der Jungen und aucl; ier Aeltern.<br />
Für schöne Musik sorgt der Männerchor, das<br />
Lachen, oder besser gesagt zum Lachen, reizt ein<br />
flotter Komiker, eine Damenriege zeigt effektvolle<br />
bier unterbrochen.<br />
II. Zollwesen.<br />
Zufolge der von der deutschen Regierung an<br />
der Grenze vorgenommenen Devisenkontrolle im<br />
Reiseverkehr ist die Ausfuhr von Zahlungsmitteln<br />
Bilder und Tänze, einige Clubkameraden bringen<br />
und Wertpapieren auf der Höchstbetrag von 200<br />
ein kleines lustiges Theaterstücklein aus dem Autoleben;<br />
weiter hat die Sportkommission noch Beson-<br />
Mark beschränkt. Nach Deutschland ausreisende<br />
Automobilisten, welche höhere Beträge mit sich führen,<br />
können beim Eingangszollamt eine kostenlose<br />
deres vor. das nicht auf dem Programm steht. —<br />
Es wird unbedingt gemütlich. Lasset die Sorgen<br />
Bescheinigung über den Betrag des eingeführten<br />
zu Hause und verlebt einmal einige gemütliche<br />
Betrages verlangen, die ihnen bei der Wiederausreise<br />
die Ausfuhr von Geld im gleichen Betrage er-<br />
Stunden im Kreise der Oltner T. C. S.-Familie.<br />
Clubkameiaden, erscheint alle; es wird ein fröhliches,<br />
ungezwungenes Festchen, an dem sich jeder<br />
möglicht. Die Zollämter sind gehalten, solche Bescheinigungen<br />
auf Verlangen auszustellen. Als einziges<br />
Erfordernis dient der Reisepass und der vor-<br />
Einladungs-Programm folgt in ei-<br />
freuen kann.<br />
gewiesene Geldbetrag.<br />
niffen Tagen per Post!<br />
Wir grüssen alle, kameradschaftlich und sagen<br />
auf Wiedersehen am 14. November zum T. C. S.-Familienfeste<br />
im Hotel « Schweizerhof » in Ölten.<br />
Das Sekretariat<br />
NB. Unterbringung der Wagen: FÜJ<br />
die Unterkunft ist gesorgt. Wer seinen Wagen zu<br />
massigem Preise unterstellen will, dem empfehlen<br />
wir unsere Clubkameraden.<br />
CHAUFFEUR-CLUB LUZERN U. UMGEBUNG.<br />
FamiliEnabend. In den Reihen der üblichen Vereinsanlässe<br />
veranstaltet kommenden Samstag, den<br />
7 November im Saale des Hotels «Rössli» der<br />
Chauffeur-Club seinen diesjährigen Familienabend<br />
verbunden mit Gründungsfeier. Vorstand und Vergnügungskommission<br />
sowie die neu gegründete Gesangsektion<br />
unter dem eifrigen Dirigenten Herrn<br />
Lehrer Wüest bürgen für genussreiche Stunden. Ein<br />
reichlich schöner Gabentempel der Tombola wird<br />
Auf, Kollegen, kommt mit euren Angehörigen!<br />
Wir heissen auch die Passivmitglieder sowie die<br />
Freunde und Gönner unseres Vereins herzlich willkommen<br />
am Samstagabend im Hotel «Rössli».<br />
Der Vorstand.<br />
NB. Die Mitglieder, welche irgendwie in. der<br />
Kommission mithelfen, haben sich rechtzeitig am<br />
Samstagnachmittag im Saale des Hotels «Rössli><br />
einzufinden. Um einem Verlangen Rechnung zu<br />
tragen, befindet sich nun ein neues Mitgliederverzeichnis<br />
im Clublokale.<br />
CHAUFFEUR-VEREIN SCHAFFHAUSEN. Einladung<br />
zur Monatsversamrnlung am Donnerstag,<br />
den 5. November <strong>1931</strong>, abends 8% Uhr, im Hotel<br />
« Löwen ».<br />
An alle werten Mitglieder geht die freundliche<br />
Einladung, vollzählig und pünktlich zu erscheinen.<br />
Keiner bleibe fern, denn jede Versammlung bringt<br />
Neues und Wirhtises. Werbet und bringet neue Berufskollegen<br />
mit, die uns bis heute noch fern stehen;<br />
sie werden alle willkommen sein.<br />
Mit kollegialem Gruss<br />
Bollwerk 39 84<br />
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Der Vorstand.<br />
ist die Nummer, die Sie anläuten müssen,<br />
wenn Sie Auskunft über eine Formalität<br />
wünschen, wenn Sie gern die kürzeste Route<br />
nach X. wüssten oder wenn es Sie interessiert,<br />
wieviel Kilometer die Strecke nach Y.<br />
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II. Blatt<br />
BERN, 3. November 1Q31<br />
N°90<br />
II. Blatt<br />
BERN. 3. November <strong>1931</strong><br />
Techn<br />
icirao<br />
Not<br />
Zukunftsverkehr.<br />
Der Eisenbahntechniker erblickt den Zu-<br />
Kunftsverkehr in der Schnellbahn. Der<br />
Automobiltechniker ist überzeugt, dass sich<br />
der Verkehr ausschliesslich auf Autostrassen<br />
abwickeln wird. Und der Flugtechniker<br />
betrachtet das Flugzeug oder Luftschiff als<br />
das bevorzugte Verkehrsmittel der Zukunft.<br />
AJs sicher kann man nur soviel annehmet,<br />
dass die Verkehrsentwicklung nicht<br />
beim heutigen Zustand stehen bleiben wird.<br />
Die Eisenbahn hat sich, so wie sie heute<br />
vielfach betrieben wird, ganz unzweifelhaft<br />
überlebt. Beweis genug sind ihre überall<br />
rapid abnehmende Rendite und ihre Furcht<br />
vor jeder Konkurrenz.<br />
Die Eisenbahn war im Vorteil und bedeutete<br />
einen Fortschritt, als es schnellere<br />
Fahrzeuge als das Pferdefuhrwerk noch<br />
nicht gab. Sie ist auch heute noch unersetzbar,<br />
wo es sich um Massenbeförderung<br />
über grosse Distanzen handelt. Zum Transport<br />
geringerer Massen über geringere Distanzen<br />
aber kann sie nicht mehr überlegen<br />
sein, weil inzwischen im Automobil<br />
schwerer und leichter Bauart ein Fahrzeug<br />
geschaffen wurde, das diese Arbeit mit besserem<br />
Wirkungsgrad erledigt. Der Wirkungsgrad<br />
errechnet sich immer aus dem<br />
Verhältnis des Aufwandes zum erreichten<br />
Resultat. Und es ist ganz unbestreitbar,<br />
daes das Automobil Transporte bis zu einer<br />
gewissen Schwere und Distanz mit ungleich<br />
viel kleinerem Aufwand vornehmen kann.<br />
Ein Eisenbahnbetrieb, der tagaus, tagein<br />
Züge über wenige Kilometer Distanz mit<br />
nur ein paar Tonnen Nutzlast schickt, lei-<br />
stet zum allergrössten Teil Leerlaufarbeit.<br />
Enorme Werte werden dabei verpulvert, um<br />
nur das schwere Rollmaterial spazieren zu<br />
führen, ganz abgesehen von den Kosten, die<br />
durch den umfangreichen Apparat an Bedienungspersonal<br />
und den Unterhalt der<br />
Anlage entstehen.<br />
Die tote Last, die dagegen beim Automobil<br />
mitzuschleppen ist, ist im Verhältnis zu der<br />
einer solchen Bahn verschwindend gering.<br />
Jede vernünftige, vorurteilsfreie Bererh-<br />
• nung beweist mit grösster Deutlichkeit, dass<br />
auch der übrige Aufwand bei gleicher<br />
Transportarbeit weit unter demjenigen der<br />
Neues Servo-Bremssystem für Lastwagen.<br />
Je schneller und schwerer die Lastwagen<br />
werden, um so besser müssen ihre<br />
i Eisenbahn bleibt, selbst wenn man mit in Bremsen sein. Häufig werden deshalb bei<br />
; die Rechnung einbezieht, dass der Auto- Lastwagen auch schon Vierradbremsen<br />
I mobilbetrieb, wie es bei uns durch die Beni<br />
zinsteuer und anderen Abgaben der Fall bremsen erfordert wieder so bedeutende<br />
1 ist, den Strasseminterha.lt selbst bezahlt. Als Kräfte, dass man sich in den meisten Fäl-<br />
eingebaut. Die Bedienung dieser Vierrad-<br />
grosser Vorteil kommt dann aber beim Automobilbetrieb<br />
noch die unbeschränkte zeitparaten<br />
gezwungen sieht.<br />
len gleichzeitig zum Einbau von Servoapliche<br />
Anpassungsfähigkeit an die jeweiligen Die Praxis hat aber gezeigt, dass damit<br />
Bedürfnisse hinzu.<br />
das Problem noch nicht ganz einwandfrei<br />
Man kann sich nun fragen, ob ein Bahnbetrieb,<br />
der nicht blindwütig und «prinzi-<br />
gelöst ist, wenigstens dann nicht, wenn die<br />
Servowirkung durch Unterdruck 'erzeugt<br />
piell» gegen jede Neuerung ist, nicht doch<br />
wird. Bleibt nämlich bei einem zufälligen<br />
noch Wege finden könnte, um seine teure<br />
oder absichtlichen Stillstehen des Motors<br />
Anlage im Kleinverkehr besser auszunützen.<br />
Nach den Ereignissen der letzten Mo-<br />
der Unterdruck aus, so muss der Fahrer<br />
wieder die ganze Kraft zur Bremsbetätigung<br />
allein aufbringen. Scheinbar kommt<br />
nate ist diese Frage anscheinend zu bejahen.<br />
Die französischen, englischen und deutschen<br />
es zwar auf das gleiche heraus, ob man<br />
Versuche, Motorfahrzeuge auf Eisenbahn-<br />
nun mit einer bestimmten Kraft auf zwei<br />
oder vier Bäder einwirkt. In Wirklichkeit<br />
darf aber nicht übersehen werden,<br />
strecken laufen zu lassen, haben bisher<br />
überraschend gute Ergebnisse gezeitigt. Besonders<br />
das pnoubereifte Schienenfahrzeug<br />
eröffnet durch seine Schnelligkeit und Beweglichkeit<br />
ungeahnte neue Aussichten.<br />
Sehr wesentlich ist dabei, dass die elastische<br />
Bereifung zum erstenmal hohe Geschwindigkeiten<br />
trotz leichtem Wagenaufbau<br />
gestattet. Dieselmotor und leichter<br />
Wagenbau zusammen worden wieder er-<br />
dass bei der Vierradbremse der Fahrer<br />
auch den Reibungswiderstand des ganzen<br />
weitverzweigten Gestänges und die Gegenwirkung<br />
von vier starken Federn zu überwinden<br />
hat, bevor er auch nur eine Berührung<br />
der Bremsbacken mit den Bremstrommeln<br />
erreicht. Bei Zweiradbremsen<br />
ist jedoch der Anteil an ausgenützter<br />
Bremskraft doch schon wesentlich grösser.<br />
Bei einer neuen Bauart der Dewandre-<br />
Servobremse ist deshalb der Haupt-Servozylinder<br />
nur noch mit den Hinterradbremsen<br />
verbunden. Bleibt der Unterdruck aus,<br />
dann wirkt sich die vom Fahrer ausgeübte<br />
Bremskraft auch nur noch auf diese<br />
Räder aus. Damit trotzdem bei vorhandenem<br />
Unterdruck auch noch die Vorderräder<br />
gebremst werden können, sind diese<br />
mit je einem separaten Servozylinder aus-<br />
möglichen, dass anstatt mit zeitlich stark<br />
distanzierten Zügen mit zahlreichen, häufig<br />
aufeinanderfolgenden Einzelfahrzeugen verkehrt<br />
wird, ohne dass die Wirtschaftlichkeit<br />
leidet. Ebenso wie für lange Strecken<br />
der lange Zug geeigneter ist, erfordert die<br />
kurze Strecke das Einzelfahrzeug.<br />
Nebenstrecken, die auch dann noch nicht<br />
wirtschaftlich zu arbeiten vermögen, würden<br />
wahrscheinlich je früher um so besser<br />
zu Automobilstrassen umgebaut. Mit ver-gerüstetdie,<br />
vorhandenen Trassen zu idealen Schnellhältnismässig<br />
geringen Kosten Hessen sich<br />
verkehrsstrecken für Automobile umwandeln.<br />
Die Anlagen würden dann wieder tausendfach<br />
nutzbare Arbeit leisten, während<br />
sie vorher nichts mehr bedeuteten als das<br />
Grabmal eines toten Kapitals. m.<br />
-s.<br />
Nenes Lenkgetriebe. Beim gegenwärtig<br />
meistangewandten Lenkmechanismus mit<br />
Schnecke und Schneckenrad ist nicht zu<br />
vermeiden, dass sich mit der Zeit Spiel<br />
einstellt. Auch bei guter Schmierung<br />
nützen sich die Zahnflanken der Schnecke<br />
und des Schneckenrades gegenseitig nach<br />
und nach ab, da die Kraftübertragung<br />
Das RenauJ'i-Lenkgetriebe mit doppeltem Zahnsoktor.<br />
meist nur in Punkten oder Linien vor sich<br />
geht und die örtlichen Beanspruchungen<br />
des Materials deshalb sehr gross sind. Bis<br />
zu einem gewissen Grad lässt sich dann<br />
allerdings die Abnützung wieder ausgleichen,<br />
indem man die Achsen der Schnecke<br />
und des Schneckenrades einander näherstellt<br />
oder indem man das Schneckenrad<br />
dreht, so dass neue Zähne mit der<br />
Schnecke zum Eingriff kommen. In beiden<br />
Fällen ist aber die Nachstellmöglichkeit<br />
nicht unbegrenzt. Schliesslich musa<br />
zum Einbau neuer Teile geschritten werden,<br />
was meist mit beträchtlichen Kosten<br />
verbunden ist.<br />
Ein Franzose hat nun ein Lenkgetriebe<br />
konstruiert, bei dem sich das durch die<br />
Abnützung eintretende Spiel von selbst<br />
wieder ausgleicht. Wie aus unserer Zeichnung<br />
ersichtlich, greift die Schnecke nicht<br />
nur in einen, sondern gleichzeitig in zwei<br />
nebeneinanderliegende Zahnsektoren ein.<br />
Jeder dieser Sektoren ist wieder mit einem<br />
Lenkstockhebel verbunden, und zwischen<br />
die beiden Hebel sind, in ein Rohr<br />
eingeschlossen, Druckfedern gespannt. Da<br />
die Federn die beiden Hebel beständig auseinanderzuspreizen<br />
suchen, bewirken sie,<br />
dass sich die Verzahnungen beider-Sekto-<br />
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ren immer fest gegen die Zähne der<br />
Schnecke legen und so jedes Spiel verunmöglichen.<br />
Die Lenkschubstange ist mit<br />
einem Kugelzapfen in der Mitte zwischen<br />
den beiden Lenkhebel-Enden angeschlossen,<br />
wobei der Druck der Schraubenfedern<br />
ebenfalls hier das Auftreten von Spiel verhindert<br />
at.<br />
Grossbetriebe für Auto-Ausmlete. Es gibt<br />
zwei französische Gesellschaften, die sich<br />
ausschliesslich mit dem Verleihen von Automobilen<br />
beschäftigen, die «France Transport»,<br />
36, nie Pazmantier, Neuilly-sur-Seine,<br />
und die «Novex Location», 11, nie de Champ<br />
de Mars, Paris. Die erstgenannte Gesellschaft<br />
ist ein Ableger des Rosengart-Konzerns, die<br />
zweite arbeitet in Verbindung mit der französischen<br />
Ford-Organisation. Die «France<br />
Transport» vermietet Rosengart-Autos zum<br />
Preise von 50 französischen Franken per Tag,<br />
mit einer Begrenzung von 100 Kilometer<br />
Fahrstrecke und 75 Centimes für jeden weiteren<br />
Kilometer. 2000 francs müssen deponiert<br />
werden. Für den Viersitzer-Rosengart<br />
werden per Tag 5 francs mehr berechnet. In<br />
den Preisen inbegriffen sind eine Versicherung<br />
von 300.000 francs gegen Schäden Dritter<br />
und von 100,000 francs Unfallversicherung<br />
für die Wagenbenützer. Die «Novex Location»<br />
verlangt keinen Geldeinsatz und erlaubt<br />
unbegrenzte Kilometerzahl. Ford - Wagen<br />
werden verliehen, und zwar Roadsters 1200<br />
francs und geschlossene Wagen 1450 francs<br />
per Woche. Für längere Zeit sind die Preise<br />
niedriger.<br />
Eine originelle Antlbiendvorrichtung. Der<br />
Kgl. Englische Automobil club veranstaltete in<br />
den letzten Jahren Konkurrenzen für Antiblendvorrichtungen,<br />
die bisher aber noch<br />
kein besonders günstiges Ergebnis hatten.<br />
Die diesjährige Konkurrenz, die vor einigen<br />
Wochen bei Cambridge stattfand, war ebenfalls<br />
nicht erfolgreich. Eine der Antiblendvorrichtungen<br />
verdient jedoch trotzdem wegen<br />
ihrer Originalität erwähnt zu werden. Mr. C.<br />
M. Leigh begegnet der Blendwirkung der<br />
Scheinwerfer, indem er einen Hebel bewegt,<br />
wodurch eine farbige, z. B. gelbe, Flüssigkeit<br />
zwischen zwei miteinander in Kontakt befindliche<br />
Lampengläser gepresst wird; die<br />
blendenden Lichtstrahlen des Scheinwerfers<br />
werden dadurch gedämpft. Legt man den<br />
Hebel in die Gegenrichtung um, so wird die<br />
Flüssigkeit zwischen den Lampengläsern<br />
wieder herausgesaugt. Auf dieselbe Weise<br />
kann die Windschutzscheibe gefärbt werden,<br />
um den Fahrer vor den blendenden Scheinwerfern<br />
eines entgegenkommenden Autos<br />
oder auch vor den Sonnenstrahlen zu schützen.<br />
Ein englisches Fachblatt bemerkt : man<br />
müsse die wundervoll gleichmässige Färbung<br />
des Glases durch diese Methode gesehen haben,<br />
um es zu glauben. In England wird behauptet,<br />
dass die Erfindung von Mr. Leigh<br />
unbegrenzte kommerzielle Anwendungen habe,<br />
so z. B. für Auslagefenster als Schutz der<br />
Waren vor schädigenden Sonnenstrahlen.<br />
Aber wozu müssen wir uns eine Windschutzscheibe<br />
mit doppelten Gläsern anschaffen ?<br />
Das machen wir einfacher und billiger, indem<br />
wir uns von irgend einem Optiker Autobrillen<br />
mit doppelten Gläsern machen lassen,<br />
den Behälter für das farbige Wasser placieren<br />
unter der Autokappe, den Hebel befestigen<br />
wir a an einem unserer beiden Ohren. Das<br />
weitere ergibt sich dann von selbst!<br />
Der Oberleitungsomnibus bewährt sich in<br />
Deutschland. Nach den Ergebnissen des ersten<br />
Betriebsjahres kann gesagt werden, dass<br />
der mit der Errichtung der elektrischen<br />
Oberleitungs-Omnibuslinie Mettman-Gruiten<br />
(Anlage des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes,<br />
Essen) gemachte Versuch<br />
gelungen ist; der Omnibus hat sich technisch<br />
und wirtschaftlich durchaus bewährt, und die<br />
gesamte Anlage (Fahrzeuge und Oberleitung)<br />
ist nach eigenen Ideen mit Erfolg weiterentwickelt<br />
worden. Der beste Beweis für die<br />
Zuverlässigkeit dieses Omnibusses ist eine<br />
Verkehrszunahme von 20 Prozent, wobei der<br />
allgemeine Verkehrsrückgang zu berücksichtigen<br />
bleibt. Der Betrieb hat sich ohne Störung<br />
abgewickelt und selbst als Schneefall<br />
und Unwetter (Versandung und Anschwemmung)<br />
den Betrieb vorübergehend stillegten,<br />
hat der elektrische Oberleitungsomnibus<br />
planmässig verkehren können. Auch wirtschaftlich<br />
ist das Ergebnis des ersten Betriebsjahres<br />
zufriedenstellend, obwohl der<br />
schlechte Zustand der Strassen sich nachteilig<br />
auswirkt. Eine zweite Oberleitungsomnibuslinie<br />
befindet sich zwischen Idar und Tiefenstein<br />
im Bau, sie soll Ende des Jahres in<br />
Betrieb genommen werden. Die Linie Mettmann-Gruiten<br />
ist von zahlreichen Interessenten<br />
aus dem In- und Ausland besichtigt worden,<br />
-z.<br />
W*>wsml*tsehe<br />
nlce<br />
Beseitigen starker Beulen. Starke Beulen<br />
in den Kotflügeln oder in der Blechbespannung<br />
der Karosserie lassen sich manchmal<br />
durch blosses Hämmern und Pressen nicht<br />
mehr ganz zum Verschwinden bringen, da<br />
das Blech an der betreffenden Stelle eine zu<br />
grosse Dehnung erfahren hat und dann Wellen<br />
bildet. Am besten schneidet man in einem<br />
solchen Fall einen Teil der Beule heraus. Die<br />
Ränder um das entstandene Loch herum<br />
lassen sich dann leicht wieder ausrichten.<br />
Beispiel eines eingebeulten Kotflügels. AO Stelle,<br />
die am besten herausgeschnitten wird. B) Zu verlötende<br />
oder verschweissendo Oeffnuns.<br />
Das Loch selbst kann schliesslich verlötet Ein Wagen, dessen Vorderräder zum Flat-<br />
neigen, muss auf folgende Hauptpunkte<br />
oder verschweisst werden, wobei man imtern<br />
ersten Fall vorteilhafterweise auf der Rückseite<br />
des zu reparierenden Gegenstandes<br />
eine bleibende Blechunterlage mit anbringt.<br />
Bei geschickter Ausführung der Arbeit, insbesondere<br />
sauberem Glattfeilen, Abschleifen<br />
und Neulackieren der behandelten Stelle<br />
dürfte von dem Defekt kaum mehr eine Spur<br />
zurückbleiben.<br />
at.<br />
Ein Rad streift am Lenkgestänge. Nicht<br />
selten kann man beobachten, dass eines der<br />
beiden Vorderräder des Wagens bei vollem<br />
Einschlag an der Lenkschubstange streifen<br />
kann. Abgesehen, dass darunter der Reifen<br />
Eine auf der Lenkschubstange befestigte Schelle zur<br />
Begrenzung des Radeinschlagea. A) Lenkschubstanee.<br />
B) Vorderachse. E) Schelle.<br />
leidet, kann nach einiger Zeit dadurch auch<br />
die Lenkschubstange abgeschliffen und geschwächt<br />
werden. Es handelt sich hier also<br />
um einen Fehler, den man nicht auf sich beruhen<br />
lassen darf. Sind an der Vorderachse<br />
oder im Lenkgetriebe keine Stellvorrichtungen<br />
vorgesehen, die den Einschlag der Räder<br />
zu begrenzen gestatten, so kann man einen<br />
solchen Anschlag meist nachträglich noch<br />
selbst leicht anbringen. Sehr oft wird es z. B.<br />
genügen, wenn an der Lenkschubstange, wie<br />
oben skizziert, eine Schelle aufgeschraubt<br />
wird, die bei einem bestimmten Einschlag<br />
nach der einen Seite an der Vorderachse anschlägt<br />
und ein weiteres Ablenken verhindert,<br />
at.<br />
Das Flattern der Vorderräder wird nicht<br />
selten durch zu schwach aufgepumpte Reifen<br />
verursacht. Erhöht man den Luftdruck, so<br />
verschwinden die Shimmybewegungen oder<br />
machen sich doch nur schwächer oder erst<br />
bei hohen Geschwindigkeiten bemerkbar.<br />
untersucht werden : Sind die Pneus genügend<br />
aufgepumpt, sind die Räder ausbalanciert,<br />
d. h. bleiben sie, wenn aufgebockt und<br />
mit der Hand in Drehung versetzt, in jeder<br />
beliebigen Lage stehen; besteht im Lenkgestänge<br />
kein anormales Spiel; haben die Räder<br />
die richtige Vorspur, d.h. ist die Neigung<br />
der Lenkschenkelbolzen normal ?<br />
Zum 'letzten Punkt ist zu bemerken, dass<br />
eine zu starke Schrägstellung der Lenkschenkelbolzen<br />
nach vorn häufig als Ursache<br />
von Shimmyerscheinungen in Betracht fällt,<br />
wenn die Erscheinungen bei niedrigeren Geschwindigkeiten<br />
auftreten. Die Abhilfe besteht<br />
dann darin, dass man durch Unterlegen<br />
entsprechender Keile zwischen die Achse<br />
und die Federn die 5 Bolzen steiler stellt Die<br />
Sache darf aber nicht übertrieben, die Keile<br />
dürfen nicht so gewählt werden, dass eine<br />
Neigung der Lenkschenkelbolzen nach hinten<br />
entsteht, sonst hat der Wagen Neigung im<br />
Zickzack zu laufen.<br />
Zeigt ein Wagen Shimmyerscheinungen, so<br />
lässt sich eine bestimmte Ursache meist nicht<br />
sofort angeben. Als allgemeine Regel gilt<br />
jedoch, dass Shimmy, der bei niedrigen Geschwindigkeiten<br />
herum auftritt, mit Anormalien<br />
im Lenkgestänge oder im Achseinbau<br />
zusammenhängt, während Shimmy bei Geschwindigkeiten<br />
von 70 km aufwärts meist<br />
auf zu geringen Pneudruck und schlecht ausbalancierte<br />
Räder deutet -si.<br />
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aSffiHÜDQB
Bern, Dienstag, 3. November <strong>1931</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 90<br />
Von Richard von Schaukai.<br />
sanken still-schwebend nieder.<br />
Wenn wir, Mama, Lotte und ich, vom Vorm Friedhof sah man noch einmal um.<br />
Friedhof heimgekehrt waren in der Nachmittagsdämmerung<br />
— noch lag ein gelbes Licht Das Gittertor Hess einen den langen, geraden<br />
Ueber die Mauer ragten traurige Zypressen.<br />
über den Dächern, stand spiegelnd in Fensterscheiben<br />
— wurden am Ofen, der uns wär-<br />
schweigende Reich der Toten. Arme Seelen!<br />
Weg umfassen, der tief hineinführte in das<br />
mend empfing, auf einem Tischchen die mitgebrachten<br />
kleinen Wachskerzen angezündet warm...<br />
Man dachte an das Fegefeuer. Feuer ist<br />
zum Gedächtnis der Toten. Da sassen wir Und zu Hause wartete der grosse alte<br />
Kinder, im Düster an die Mutter geschmiegt, Kachelofen. Ich fasste nach der Heben Hand<br />
den flackernden Lichtlein gegenüber auf dem Mamas.<br />
alten, schwarzen Ledersofa und starrten<br />
schweigend in die leicht russenden Flämmchen.<br />
Wir dachten an die armen Seelen im Fegefeuer.<br />
Das bläuliche Schwelen, der süssliche<br />
Geruch, das schwärzliche Wölkchen der<br />
schmalen, steifen Kerzen vertrugen sich seltsam<br />
mit der geheimnisvollen Vorstellung, die<br />
Von Hans Natonek.<br />
Kastanien , . .<br />
dadurch zugleich etwas Puppenhaftes bekam<br />
... Mama war nachdenklich. Sie schien<br />
traurig. Ich wagte sie nur mit verhaltenem<br />
Atem verstohlen anzusehen, sah übrigens<br />
kaum mehr als den Umriss ihres sonst so<br />
freundlichen Gesichtes, das im Schatten<br />
stand. Dann drückte ich wieder meine Wange<br />
an ihren warm durch das Kleid gefühlten<br />
Arm.<br />
Die armen Seelen im Fegefeuer/ Ich dachte<br />
an den Friedhof, an die Gräber, die wir, wie<br />
alle Jahre an diesem Tage, besucht hatten, die<br />
Gräber von Menschen, deren Namen mir vertraut,<br />
deren Züge mir fremd oder entschwunden<br />
waren. Ich sah diese entfernten Menschen<br />
mit dem nahen Namen irgendwie, undeutlich<br />
unten liegen, in der Erde, vielmehr in den<br />
Särgen, wie ich sie kannte, grauen, harten<br />
Särgen, auf denen goldene Kreuze ruhten.<br />
Ich vergegenwärtige mir schaudernd die ausgestreckten<br />
Gestalten. Wie kalt es da unten<br />
sein musste!... Auf den Gräbern drängten<br />
sich Kränze. Man schob sie raschelnd hin<br />
und her, Grossmutters ruhige Hand zttmals<br />
sah ich am Werk. Sie richtete, berichtigte die<br />
Anordnung der steifen Gewinde. Wie häss-<br />
Uch schienen mir diese gleichförmigen<br />
Krame, deren Blätter wie von Lack glänzten!...<br />
In den schwerfälligen Laternen<br />
schimmerten Lichter. Die Scheiben waren<br />
violett. Das Hübscheste waren die roten,<br />
kugeligen Beeren, die da und dort ans Blumenspenden<br />
leuchteten...<br />
Ich erinnere mich auch winterlicher Gräberbesuche<br />
an diesem Tage. Verfrühter<br />
Schnee haftete gefroren an den Totenkränzen,<br />
die sich eiskalt anfühlten. Und wenn es<br />
aas grauem Nebelhimmel leise wieder zu<br />
schneien begann, grieselten die Körnchen<br />
prickelnd ins Gesicht und trommelten wie<br />
dünner Hagel — Graupen hiess man's — auf<br />
die dürren Hecken um die Grabstellen. Die<br />
Bäume standen in einem fahlen Dunst.<br />
Manche waren fast kahl, streckten die Zweige<br />
wie Ruten in die leere Luft. Andere hielten<br />
noch ihre letzten Blätter ängstlich an sich.<br />
'Aber die Wege lagen voll davon. Die da am<br />
Boden klebten, waren feucht und rochen<br />
dumpf. Man ging darauf wie auf Moder. Hin<br />
F E U I<br />
Allerseelen<br />
Die vorletzte Liebe<br />
Uer schönen Frau Erzsebet.<br />
Roman von Oskar Sonnlechner.<br />
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)<br />
Einer von ihnen wandte sich hilfebringend<br />
an mich und wies mit der Hand in der Richtung<br />
des Bahnhofes. «Der Herr Vizegespan<br />
kommt.»<br />
«Wer kommt?»<br />
:«Der Herr Vizegespan.»<br />
-«Und deshalb warten wir? Unglaublich!»<br />
Mein hemdärmeliger Nachbar blickte achseltuckend<br />
mit einem geringschätzigen Lächeln<br />
zu mir herüber.<br />
«Was ist da unglaublich? Bei Ihnen wartet<br />
man freilich nicht auf den Herrn Vizegespan.<br />
Bei Ihnen wartet man auf den Herrn Pfarrer.»<br />
Der andere Merkurjünger gab durch ein<br />
meckerndes Lachen seine Zustimmung.<br />
«Sehen Sie, da kommt er, er ist schon da.»<br />
Auf das Bahnhofgebäude, jagte, einen langen<br />
Staubschweif hinter sich lassend, ein<br />
hoher, federleichter Jagdwagen zu, ein Ruck,<br />
' dass die Pferde auf den Hacken sassen, und<br />
der auf dem Hintersitz thronende Insasse<br />
sprang heraus und stürmte mit langen Schritten<br />
auf den Zug zu, neben ihm der allgewaltige<br />
Stationsvorstand, der sich mit entschuldigenden<br />
Handbewegungen ununterbrochen<br />
und wieder fuhr ein Windstoss durch die<br />
Aeste, dass sie knarrten. Und dann wehte es<br />
wieder gelbe und rote Blätter. Die letzten<br />
nicht halten kann. Ach, die Welt der gerösteten<br />
Kastanien, der Lakritze (Kautabak<br />
der Kindheit, in meiner Heimat mit Recht<br />
«Bärendreck» genannt), des türkischen Honigs,<br />
der so zäh war, dass man die Zähne<br />
nicht wieder auseinanderbrachte, des Waffelbruchs,<br />
dos Johannisbrots, des Siissholzes<br />
... Reiche, weite, genussvolle AVeit für<br />
fünf Rappen! Für fünf Rappen ass man<br />
das strohige Wüstenbrot der Asketen, kaute<br />
eine faserige Wurzel, die einen gelben Saft<br />
und einen öden Zuckerwassergeschmack<br />
hatte, und knabberte eine Halbmondscheibe<br />
vom milchigen Fleisch der afrikanischen<br />
Kokosnuss. . Aber es ist eine trügerische<br />
Sehnsucht, die uns zwanzig Jahre später<br />
wieder zu diesen Genüssen lockt. Es ist, als<br />
würde ein Vierzigjähriger verliebte Fensterpromenaden<br />
machen. Man möchte ja<br />
gern, es war' ja so schön, aber wenn man<br />
sich dabei ertappt, kommt man sich komisch<br />
vor und schleicht sich davon ...<br />
auf die Höhe eines Gefühls, die man ja doch Allein — dieses ausserhalb der stumpfen stürzten nieder. Töne, Farben, Klänge drehten<br />
verbeugte, während der Angekommene mit zerknüllten Qeldschein auf die Sitzpolster, des randlosen Monokels, das er nervös ins<br />
zorngerötetem Gesicht, mit den Armen wütend während der Bahnhofvorstand noch immer Auge klemmte, auf seinem kahlen Straussenschädel<br />
eine Skalplocke getragen, so hätte es<br />
gestikulierend, seine olympische Unzufriedenheit<br />
deutlich kundgab. Wie eine Hundemeute einsprach. Der Angekommene warf ihm wort-<br />
kaum einen menschlichen Typus gegeben, der<br />
mit beschwörenden Handbewegungen auf ihn<br />
umschwärmte beide der Tross der Bahnbediensteten,<br />
die sich unterwürfig mit dem anfahrenden Maschine warf den Vizegespan, schaulichte wie er.<br />
los die Tür vor der Nase zu. Der Ruck der seine hunnischen Vorfahren besser veran-<br />
allerhöchsten Gepäck beladen hatten, und jeden<br />
Augenblick erwartete ich, dass sie denauf das Sitzkissen mir schräg gegenüber. und her, klemmte sich das Monokel ins Auge,<br />
unbekümmert um seine hohe soziale Stellung, Er rutschte unruhig auf seinem Sitzplatz hin<br />
Nun hatte ich Müsse ihn eingehend zu betrachten.<br />
zu lassen, klatschte mit dem Reitstock auf<br />
um es in der nächsten Sekunde wieder fallen<br />
Eine mittelgrosse, etwas beleibte Erscheinung,<br />
das Haar an den Schläfen leicht ergraut, dene, wappengeschmückte Zigarettentasche<br />
seinen hohen Stiefelschäften, holte eine gol-<br />
der längliche Schädel mit der auffallend hohen hervor und zündete sich eine Zigarette an.<br />
hohen Herrn auf ihre Schultern heben und<br />
zum Zug tragen würden.<br />
Ich trat in die Tür meines Abteils, um den<br />
Allgewaltigen besser betrachten zu können.<br />
Die beiden hemdärmeligen Merkurjünger<br />
nebenan standen auch im Seitengang und verbeugten<br />
sich immer wieder vor dem Angekommenen,<br />
indem sie dabei die ausgeteilten Kar-*<br />
ten krampfhaft in den Händen hielten. Das<br />
grosse Naturereignis, das an ihnen vorbeizog,<br />
sollte ihren Umsatz nicht zu sehr beeinflussen.<br />
Als er vor der Türe meines Abteils stehen<br />
blieb, musste ich höflich zurücktreten, da es<br />
das einzige Abteil erster Klasse war.<br />
Er lüftete den Hut. Ich verneigte mich.<br />
Die Träger stürmten dienstfertig herein,<br />
türmten lärmend und streitend das Gepäck in<br />
die Netze, während der Bahnhofvorstand noch<br />
immer mit entschuldigenden Verbeugungen<br />
auf ihn einsprach, ohne dass dieser ihn auch<br />
nur eines Blickes würdigte. Endlich war alles<br />
verstaut. Die hilfsbeflissenen Träger zogen<br />
ihre schmierigen Kappen und wischten sich<br />
mit niclit misszuverstellenden Gebärden den<br />
Schweiss von der Stirn. Der Hochgeborene<br />
nestelte in der Westentasche und warf einen<br />
Herbstliche Ferienbriefe<br />
Sehnsacht nach ,<br />
Gnädige Fran!<br />
Nun sollen diese von ersterbendem Herbst- Selbstbeschränkung dahingleitende Leben er-<br />
., . , , , , , , .. , , T, , . glänz umzitterten Ferienbriefe Sie doch noch, müdet dennoch, treibt in Gefahren hinein.<br />
Als ich das letztemalgerostete Kastanien auch ät f ih selbstgewählten Ich weiss Sie kennen die Reize der Abass,<br />
war ,ch etwa zwölf Jahre alt Das ist s „ erreichen. ' Sie werden keinen lauten WC chsluS einmal ta einer Sgen Anm^tSötS<br />
KaTanien'uT n? Duft Ton \ Ihre fragen, in der Sie sich so spÄ te JÄhta «Xm^ Se Äl<br />
r!ws,!T! i w» ff ^t «STd w gerne bewegen. Das Laub lag faulig und sen, welches Vergnügen es bedeutet, mit dem<br />
^TwlJÄ 1 inS S> noch modernd am Boden die ersten dünnen<br />
'<br />
^«fachen, unverquälten Menschen reden zu<br />
f?SXn^S W^JSTSPV^TC«^ Schneeschauer stoben aus winterlichem Mor- können, lange, teilnahmsvoll. Sie kennen das<br />
enthalten ist WIG das Insekt im Beratern. genhlmmel, als ich aus meinen Ferien in die Glücksgefühl, das Sie durchströmt, wenn Sie<br />
Der Kastamenmann, der sich aus der Hei- stadt zurückkehrte. Und deshalb ist der eine ganz gewöhnliche Arbeit erledigen, die<br />
mat meiner Kindheit in diese Gegend, in Ton def Briefe woh, um e}ne Nuance m Sie ^ fa Ihrem n Leben nie taten><br />
der er sonst nicht vorkommt verrrt hat, dunke]. aber jch wejss um Ihre ein{ühlende Manchma, musste ich mich bezwingenj um<br />
weckte in mir ein sentimentales Gelüst em Liebe .„ die D- des Zwielichtes, der Schat- nicht zu einem Bauern in der Nähe zu laufen<br />
Gemisch aus Naschhaftigkeit undL Sehn- t der Dämmerungen. und ihn zu bitten, mir einige Arbeit aufzusucht<br />
m dieser Tute Maronen ein bisschen Wag nützt eg> wenn Jch Ihnen sage> WQ ]aden> fch scMme mlch ^ ^ ^ gesteheil)<br />
jvmctneit zu nnaen. ioh mjch aufl lie i t ? g s war nicnt allzuweit dass ich mit einer seltenen Freude die sinn-<br />
Der Satz, der jetzt folgt, muss unbedingt weg von ihnen. Mit dem Auto hätte ich Sie losesten, nutzlosesten Dinge vollbrachte,<br />
mit einem elegischen «Ach» beginnen. Ach, in einer stunde erreicht. Warum sollte ich Der Herbst schenkte mir volle selten<br />
die Kastanien von damals sind nicht mehr dies? Ich Ilebte eSj mIch in die Einsamkeit zu scnöne Tage. Aus dem dünnen Morgennebel,<br />
die Kastanien von heute. Man ist mit der vergraben, einige Zeit dahinzudämmetn, der sich .j„ der Nacht aus den Wiesen rings<br />
falschen Voraussetzung an sie herangegan- wunschlos, schweigend. Der Gedanke an Sie um das Haus, das ich bewohnte, erhoben<br />
gen dass, was damals schon war, auch wurde durch keine störende Unruhe gequält. hatte> brach gegen Mittag immer wieder mit<br />
heute schon sein müsse. Man halt diese fch tat, was Sie mir oft rieten: Ich lebte mit- neuer Wärme die Sonne hervor. Die faserigen<br />
falsche GefuhlsiHusion mit Hingabe kauend ten unter dem Volke. Ich verachtete allen ki e jnen Wölken zerstoben unter dem Prall<br />
bis zur dritten vierten Kastanie krampf- traditionellen Ferienkomfort: Kein Hotel, der warmen Sonnenstrahlen in der sanften<br />
haft aufrecht. Aber die Kastanien schmek- kein Dancing, keine Kaffeehäuser, keine Ber- Bläue des Herbsttages. Vor dem Haus blflhken<br />
nicht. Sie sollten, aber sie tun es nicht ge> keinen Film, keine Frauen, keinen See — ten die letzten so geliebten Blumen des<br />
Man redet sich, um em Ideal zu retten, aut.nichts! Der Strom des Alltags schwemmte Jahres. Silberne Fäden spannten sich von<br />
die schlechte Qualität, auf die nicht sach- mich mit, und gerade deshalb, weil mich die Blume zu Blume; schimmernd in der weigemasse<br />
Rostung heraus. Man mochte doch letzten Monate von einer Sensation des Her- dien Luft. Eine kleine Katze sonnte sich vor<br />
nicht gleichsam blamiert vor den Kasta- zens, des Geistes und der Sinne in die an- mir. Ihr Schnurren belebte die Stille. Manchmen,<br />
diesem Stuck Kindheit, dastehen. dere gejagt hatten, tat mir diese Beschrän- mal erhob sie sich, streckte sich, leckte das<br />
Aber was hilft's — immer langer werden kuncr woj u# rj er 51 - isse> bittere Kampf um das sonnenbeschienene Fell. Unversehens sass sie<br />
die Zähne (nicht nur das Gesicht wird lang Leben, die unaufhörlich sich jagenden Stun- mir im Schoss. Mit der kleinen Samtpfote<br />
vor Enttäuschung), immer langsamer die den> dj e n ie, nie keine Ermattung aufkom- inspizierte das Tier meinen Band Jean Paul.<br />
Kaubewegungen, und eine Kastanie nach men Hessen, die Flucht vor dem Alltag, die Das Haar knisterte beim Streicheln. Funkelnd<br />
der anderen verschwindet still, man Iässt Lust am Zufälligen, an den durch ein gütiges richteten sich die scharfen Augen zu mir<br />
sie fallen, der Weg ist — stark übertrieben Geschick geschenkten Dingen steigerten die empor. Ich warf das Buch hin, spürte die<br />
— mit Maronen besät, man unterschlagt sie Nerven in einen Zustand höchster, lächerli- Wärme des kleinen Körpers auf meiner<br />
heimlich vor sich selbst. Und dann ist end- eher Empfindsamkeit hinein. Der seelische Haut. Ich umfasste mit der Hand den kleinen,<br />
lieh die grosse Tüte leer. — Aufnahmeapparat registrierte unaufhörlich klugen Kopf. Seltsames Gefühl! Die Herbst-<br />
Der kundige Leser hat längst bemerkt, Sturm. Ich sehe Sie leise lächeln und über sonne machte uns beide angenehm schläfrig,<br />
dass dies eine allegorische Begebenheit zum mich den Kopf schütteln. Sie warnten mich Durch die geschlossenen Augen sah man die<br />
Nachdenken ist, eine Geschichte mit dop- oft, Sie nannten die Gefahr, die droht. Was Lider als rot leuchtende Blütscheiben. Die<br />
peltem Boden; unter dem ersten Boden nützte es? Noch immer versetzte ich mich Katze schlief; stossweise Atemzüge hoben<br />
steckt die gültige Lebenserfahrung, ein absichtlich in neue Erregungen des Herzens, den schmalen, starken Leib. Meine Gedanken<br />
leicht philosophischer Rebus. Hier die Lö- Ein geschweifter Hügelzug im Herbst bedeu- wurden immer schwächer, langsamer. Rot,<br />
sung: Man erspare sich die Enttäuschung tet noch immer Aufruhr. Ein neues, liebes rot glühte das Blut vor den Augen. Namenmit<br />
den Kastanien. Man schraube sie nicht Buch wirft mich noch immer aus der Ruhe, lose Stille stand um uns beide. Erinnerungen<br />
zogener Schnurrbart, dessen Enden er ununterbrochen<br />
in die Länge zog. Hätte er statt<br />
Zu haken Mi allen tuten Uhrmachern<br />
Stirne kahl und glänzend, sah aus wie einDann lehnte er sich, nun scheinbar beruhigt,<br />
blank poliertes Straussenei. Scharfe, vornehm behaglich in den Sitzkissen zurück, blies die<br />
geschnittene Züge, eine schmalrückige, leicht Rauchwölkchen von sich, und ohne sich um<br />
gebogene Nase, und über dem kräftigen Mund meine Anwesenheit auch nur im geringsten<br />
ein schon stark mit grauen Fäden durch-<br />
zu kümmern, legte er seine Beine in den verstaubten<br />
Reitstiefeln auf die Kissen neben<br />
meinem Sitz. (Fortsetzung folgt.)
14 AUTOMOBIL-REVUE<br />
19dl — «l^s 80<br />
sich in rasenden Wirbeln. Man lebte, man<br />
wurde gelebt. Irgendwo waren nun Sie, in<br />
dieser Stunde. Irgendwo lebten Feinde. Die<br />
letzten Blumen des Jahres hoben sich ergreifend<br />
ins Licht. Und waren doch Kinder des<br />
Nebels. Ueber den goldflammenden Herbstbäumen<br />
strahlte letzte gütige Sonne. Lange<br />
schliefen wir beide.<br />
Ganz in meiner Nähe lebte ein etwa 35-<br />
Jähriger Epileptiker. Der arme Mensch<br />
trieb rasch der geistigen Auflösung entgegen.<br />
Wenn ich neben ihm sass, lächelte er. Er litt<br />
unter furchtbaren Minderwertigkeitsgefühlen.<br />
Seine Sprache war schwer, sie brach sich<br />
langsam Bahn. An einem Wort konnte er<br />
einige Sekunden sich mühen. Die Sätze bekamen<br />
dadurch ein ergreifendes Gewicht und<br />
grosse Tiefe. Sein Gesicht war von Narben<br />
zerrissen, der arme Mund geiferte oft. Die<br />
kleinen Kinder hatten an ihm grosse Freude,<br />
er war ein ideales Spielzeug. Arbeiten machte<br />
ihm Freude, aber jedes Werk ging ihm so<br />
langsam von der Hand, dass er nur Spott<br />
und Undank erntete. Er verfluchte seine<br />
Angehörigen. Ihre selbstverständliche Zufriedenheit,<br />
ihre Normalheit erregte ihn. Er<br />
litt unter dem Gedanken, dass nur unter seiner<br />
Existenz sich die grausige Tiefe eines<br />
Verhängnisses aufriss, während alle Menschen,<br />
die ihm in seinem streng beschränkten<br />
Leben entgegentraten, scheinbar ohne jede<br />
Krankhaftigkeit waren. Oft plauderte ich mit<br />
ihm. Er war von grosser seelischer Schamhaftigkeit;<br />
als er mir sein Leiden gestand,<br />
lächelte er wie um Verzeihung bittend.<br />
üttmor im Wahlkampf.<br />
In den Ernst des Wahlkampfes, wie wir<br />
ihn soeben wieder hinter uns haben, setzt<br />
ein gütiges Geschick dann und wann ein<br />
helles Sternlein des Humors, und es schadet<br />
sicher nichts, wenn wir das freundliche<br />
Lichtlein ruhig leuchten lassen. Bei der<br />
Milchsuppe von Kappel haben sich ja die<br />
Eidgenossen auch lachend auf die Finger<br />
geklopft. Also: Kommt da ein Grossrat und<br />
Redaktor aus der Welschschweiz ins Wallis<br />
hinauf gereist, um die Leute des kleinen<br />
Dorfes Miege oberhalb Siders mit seiner<br />
Lehre zu beglücken. Auf dem Dorfplatz<br />
sollte «ine Versammlung stattfinden, um die<br />
Stimmberechtigten des Dorfes auf die entsprechende<br />
Nationalratsliste einzuschwören.<br />
Als aber der Apostel ankam, da hing bereits<br />
an einem starken Baumast dicht am Dorfplatz<br />
eine schöne Glocke, und kaum öffnete<br />
der Redner den Mund, so schlug auch schon<br />
der Klöppel der Glocke an. Vergebens<br />
kämpfte der Mann gegen das schallende<br />
Erz, so dass er sich schliesslich darein ergab,<br />
seine Rede nicht anbringen zu können.<br />
Da aber zeigten sich die Leute von Miege<br />
Mit fünfzehn Jahren erhielt er im Religionsunterricht<br />
einmal eine solche Ohrfeige, dass<br />
er daran erkrankte. Der erste epileptische<br />
Anfall ereilte ihn unter dem Webstuhl. Darauf<br />
wurde er als arbeitsunfähig aus der<br />
Fabrik entlassen und auf die Strasse gestellt.<br />
Ich erzählte ihm von meinem nächsten<br />
Besuche und versprach ihm, er werde<br />
dann eine besonders angenehme Ueberraschung<br />
erleben. Er gab mir langsam und<br />
schwer zur Antwort: «Dann lebe ich nicht<br />
mehr.»<br />
Gnädige Frau, in diesem Momente dachte<br />
ich an Sie, an die gemeinsamen Genüsse, die<br />
wir dem Leben dankten, an den vielen Freuden,<br />
die bunten Farben, die strahlenden Lichter,<br />
die blauen Himmel, die Nachmittage in<br />
flimmernder Hitze, die vielen gelesenen Bücher.<br />
Es schien mir irgend etwas an der Liebenswürdigkeit,<br />
mit der Sie mich empfangen,<br />
beinahe wie ein Unrecht, wie freche Selbstverständlichkeit.<br />
Später bummelte ich durch den herbstlichen<br />
Wald. Die Füsse rauschten im hohen, leichten<br />
Laub. Der Goldton der sinkenden Sonne<br />
legte sich über die Hügel. Flammend standen<br />
die gelben und roten Bäume. Da wusste<br />
ich wieder, dass dies doch alles Leben ist<br />
und dass nichts vorlaut gefordert ist Hartes,<br />
wildes, süsses Leben!<br />
Nun kann ich mich Ihrer Güte wieder<br />
freuen. Ich bleibe in aufrichtiger Dankbarkeit<br />
Ihr<br />
bo.<br />
Bunte Chronik aus aller Welt<br />
wiederum als echte Walliser: den Redner<br />
wollten sie nicht anhören, aber als Gast<br />
führten sie ihn freundlich in die Dorfpinte,<br />
kredenzten ihm ein gutes Glas Wein zum<br />
Trost und setzten ihn zum Schluss auf<br />
einen Gamion, der ihn nach der Bahnstation<br />
hinunter brachte...<br />
Ein lustiges Intermezzo<br />
ereignete sich kürzlich in Amsterdam. In<br />
einer der belebtesten Strassen der Stadt fiel<br />
ein Schwein aus einem Transportwagen<br />
und richtete eine heillose Verwirrung an.<br />
Nachdem es sich von seinem ersten Schrekken<br />
erholt hatte, trollte es durch die offene<br />
Türe eines grossen Kaffeehauses hinein und<br />
sah sich verwundert die vielen eleganten<br />
Gäste an; dann fand es anscheinend Vergnügen<br />
an den herrlichen Garderoben und<br />
beschloss, diese etwas näher zu untersuchen.<br />
Es begann eine wilde Jagd auf den grunzenden<br />
Vierfüssler, wobei die Tische samt<br />
Tassen, Tellern und Inhalt zu Boden stürzten.<br />
Als man wieder zur Besinnung gekommen<br />
war, war das Schwein bereits wieder<br />
verschwunden. Es wurde später durch<br />
einen Schutzmann «verhaftet».<br />
Der Geizhals von Bordeaux.<br />
Dieser Tage starb der in ganz Bordeaux<br />
bekannte Millionär Falliaux, Besitzer umfangreicher<br />
Weinberge und, wie sich kurz<br />
nach seinem Tode herausstellte, unzähliger<br />
Säcke voll Gold und Silber, die er in dem<br />
Keller seiner Villa aufgestapelt hatte. Als<br />
die Aorzte die Ursache seines Todes untersuchten,<br />
stellte sich heraus, dass Falliaux,<br />
der ein fanatischer Geizhals war, in den<br />
letzten Jahren so gut wie gar nichts gegessen<br />
hatte und daher buchstäblich verhungert<br />
war.<br />
Dieser Geizhals stellte in jeder Beziehung<br />
ein Phänomen dar. Während er nämlich<br />
auf der einen Seite sich selbst nichts gönnte,<br />
sich niemals etwas anschaffte und nur von<br />
den Früchten seiner Felder lebte, verpachtete<br />
er sein Land halb umsonst an arme<br />
Bauern, allerdings unter der Bedingung,<br />
dass der Pachtzins an jedem Quartalsersten<br />
kurz vor Sonnenaufgang bei ihm abgeliefert<br />
wurde. Ausserdem weigerte er sich,<br />
jemals Banknoten oder sonstige Zahlungsanweisungen<br />
anzunehmen, und ging darin<br />
so weit, dass er, als ihm ein Bruder etwa<br />
40 000 Fr. in Wertpapieren vermachte, dieses<br />
Vermögen sofort verbrannte. Seine<br />
ewige Leidenschaft waren Gold und Silber,<br />
die jetzt, nach dem schrecklichen Tode des<br />
Sonderlings, wahrscheinlich der Stadt zufallen<br />
dürften.<br />
Kanadas « schwimmender » Pfarrer.<br />
Der Pfarrer der beiden kleinen Gemeinden<br />
Blout und Leitch im Nordwesten von<br />
Ontario hat es nicht leicht, zu seinen Pfarrkindern<br />
zu kommen. Um zu ihnen zu gelangen<br />
und predigen zu können, muss er<br />
jedesmal einen Fluss, den Abitivi River,<br />
durchschwimmen. Er entledigt sich an<br />
einem Ufer seiner Kleider, wickelt sie in<br />
•seinen Regenmantel ein und schwimmt mit<br />
ihnen auf dem Rücken durch den Fluss.<br />
Auf der anderen Seite angelangt, zieht er<br />
sich wieder an und beginnt, am Ziel angekommen,<br />
mit der Ausübung seines Hirtendienstes.<br />
Offenbar bedauern die verstreut<br />
wohnenden Ansiedler, aus denen die Gemeinde<br />
des «schwimmenden» Pastors besteht,<br />
ihren Pfarrer; sie sind nämlich jetzt<br />
bei der kanadischen Regierung darum eingekommen,<br />
dass ihm eine kleine Fähre zur<br />
Erleichterung seines Dienstes zur Verfügung<br />
gestellt werde.<br />
Der «Blue Boy» schwer beschädigt.<br />
" Das weltberühmte Meisterwerk Gainsbo-<br />
'•roughs, der « Blue Boy», soll durch eine<br />
kürzlich vergenommene Restauration vollkommen<br />
verdorben sein. Ein unvorsichtiger<br />
Restaurator soll die alten Firnislagen mit<br />
einer chemischen Lösung beseitigt haben, die<br />
die zarten Farben des Bildes empfindlich angriff.<br />
Dadurch ist nicht nur die Patina über<br />
dem einzigartigen Blau verschwunden, auch<br />
der Grundton des Bildes ist wahrscheinlich<br />
Vergissmeinnicht<br />
Es kommt immer ganz anders,<br />
Sei getrost and gib Ruh;<br />
Ueber Nacht kommt die Sonne<br />
Und der Himmel dazu.<br />
Es kommt immer ganz anders<br />
Als dein Peiniger will,<br />
Es wächst nichts zum Himmel,<br />
Drum sei lieb und sei still.<br />
Der, der Tauben und Lilien<br />
Und des Abendstern denkt,<br />
Auch deiner armen Seele<br />
Ein Vergissmelnnicht schenkt.<br />
Jakob Haringer.<br />
endgültig verlorengegangen. Die schlimmsten<br />
Verheerungen soll die Flüssigkeit an<br />
dem zarten Rosa des Gesichts angerichtet<br />
haben. Augenzeugen, die das Bild vor kurzem<br />
gesehen haben, berichten, dass es viel<br />
gröber wirke.<br />
Bekanntlich stellt das Gemälde den jungen<br />
Master Butall im blauseidenen Kostüm vor.<br />
Es gilt als ein Hauptwerk des berühmten<br />
Malers Gainsborough, das sich im Besitz des<br />
Herzogs von Westminster befunden hat. Vor<br />
dem Krieg kaufte der berühmte Londoner<br />
Kunsthändler Dureen das Bild, weil er hoffte,<br />
es an einen berühmten amerikanischen<br />
Sammler veräussem zu können, der kurz<br />
vorher die < Mühle» von Rembrandt für<br />
2,5 Millionen Fr. erworben hatte. Dieser<br />
aber verzichtete auf den Kauf des Bildes.<br />
Erst später wurde der « Blue Boy » für 4,5<br />
Millionen nach den Vereinigten Staaten verkauft.<br />
Schon in London wurde das Bild restauriert,<br />
und schon damals soll es etwas<br />
gelitten haben. Jetzt aber soll der Schaden,<br />
den das berühmte Kunstwerk erlitten hat,<br />
so bedeutend sein, dass das Bild in seiner<br />
Eigenart nie wieder herzustellen ist.<br />
Man kann es leichter haben.<br />
Es ist jedenfalls kein besonderes Vergnügen,<br />
15 Jahre lang zwei Nadeln im Leib mit<br />
sich herumzutragen. Einem amerikanischen<br />
Arzt, der darüber berichtet, ist aber ein solcher<br />
Patient zugegangen. Der Mann klagte<br />
über Schmerzen im Magen, so dass man annahm,<br />
er leide an Magengeschwüren, und<br />
zwar schon volle 15 Jahre. Er war merkwürdig<br />
zurückhaltend, als er etwas aus seinem<br />
Leben erzählen sollte, das vielleicht<br />
Licht auf sein Leiden geworfen hätte, beichtete<br />
aber dem Priester, er habe vor Jahren<br />
in selbstmörderischer Absicht sich zwei Nadeln<br />
in den Leib gestossen. Richtig fand man<br />
sie beim Durchleuchten im Leib stecken.<br />
Eine war unterdessen zerbrochen. Eine Operation<br />
befreite ihn bald von seinen langjährigen<br />
Begleitern. Eine Nadel hatte sich in der<br />
Leber eingenistet und die andere in dem<br />
Band, mit dem die Leber am Zwerchfell befestigt<br />
ist.<br />
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N° «0 — <strong>1931</strong> AUlUMUBIL-kCVUE<br />
ziehen die Männer<br />
Frauen vor?<br />
Muss eine Frau intelligent sein? Diese<br />
Frage ist nicht so dumm, wie sie auf den<br />
ersten Blick hin scheint?Wir kennen eine ganze<br />
Anzahl von Frauen, deren Verstand zu nichts<br />
mehr reicht als zu einem beschränkten Weibchentum<br />
und die auch körperlich keine solchen<br />
Qualitäten besitzen, dass man etwa aus<br />
diesem Grunde die Erhaltung der menschlichen<br />
Rasse gerade durch sie für besonders<br />
wünschenswert halten würde. Sie sind verheiratet<br />
und haben Kinder. Und vir kennen<br />
eine ganze Anzahl von Frauen, die so gescheit<br />
sind wie die gescheitesten Männer, gut anzusehen<br />
und eine Freude für jeden Eugeniker.<br />
Sie bleiben allein und kinderlos. Warum?<br />
Das fragt man sich oft und oft, denn sie sind<br />
keine Ehefeindinnen und auch materielle Erwägungen<br />
können nicht den Ausschlag geben,<br />
da die meisten dieser Frauen einen ihrer<br />
Intelligenz angemessenen Beruf haben und ein<br />
entsprechendes Einkommen beziehen. Was<br />
ist also der Grund, so fragt im « N. Wiener<br />
Journal » eine Schriftstellerin ?<br />
Sie sind zu gescheit!<br />
Das soll beileibe nicht heissen, dass alle<br />
verheirateten Frauen dumm sind und alle<br />
unverheirateten intelligent oder dass es für<br />
gescheite Frauen keine gescheiten Männer<br />
gäbe. Aber jeder wird sich oft bei sich selbst<br />
gewundert haben, warum viele der Besten<br />
ihres Geschlechts «übrigbleiben», wie der<br />
schöne Ausdruck dafür lautet. Zyniker werden<br />
behaupten, es sei gerade ein Zeichen besonderer<br />
Intelligenz, wenn man nicht heiratet,<br />
aber es soll hier versucht werden, eine einleuchtendere<br />
Erklärung für diesen sonderbaren<br />
Umstand zu finden.<br />
Es liegt hauptsächlich an der männlichen<br />
Einstellung der gescheiten Frau gegenüber<br />
—: Gentlemen prefer stupid.<br />
Da sind einmal die Männer, die die gescheite<br />
Frau grundsätzlich ablehnen. Sie würden<br />
ihr Gottesgnadentum durch eine geistig<br />
gleichgestellte Partnerin gefährdet fühlen,<br />
wobei sie allerdings meist doch die auf gleicher<br />
Verstandesstufe stehende bekommen:<br />
nämlich eine dumme, die allein zu ihnen<br />
passt. Um diese Männer wollen wir nicht<br />
trauern, sie können niemals die richtigen Gefährten<br />
für gescheite Frauen sein.<br />
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Wochenprogramm<br />
Di. abends<br />
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Fr. abends<br />
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Abends 8 Uhr, Sonntag<br />
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Die Meistersinger von Nürnberg.<br />
6. Nov. (9. Abon.)<br />
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7. Nov. Im weissen Rössl.<br />
SO. nachm. 8. NOV. Der Rosenkavalier, Oper v. Richard<br />
Strauss.<br />
So. abends 8.NOV. Im weissen Rössl.<br />
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tag nachm. VA Uhr.<br />
Di. abends 3. NOV. Gestern und heute.<br />
Mi. abends 4. Nov. Die fünf Frankfurter.<br />
DO. abends 5. NOV. Candida, von Bernhard Shaw.<br />
Fr. abends 6. Nov. Die fünf Frankfurter.<br />
Sa. abends 7. Nov. Candida.<br />
So. nachm. 8. Nov. Gestern und heute.<br />
So. abends 8. Nov. Die fünf Frankfurter.<br />
Die Brüder Karämasoff.<br />
Cinema Apo<br />
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Variete COrSO abends 8K Uhr:<br />
Journal der Liebe. Grosse<br />
Wiener Rovue.<br />
Cabaret Mascotte ^nds . , K f v } r:<br />
Gastspiel dos Intimen<br />
Theaters Berlin: Hoheit steigt fünf<br />
Treppen, etc.<br />
COPSO Bar ^- Bellevue: Täglich abends<br />
8 Uhr: Gastspiel der Tanzkapelle<br />
«The Melody-Dandies>.<br />
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tagl. nachm. u.<br />
abends: Eddie Dittke and his Bys in seiner<br />
unvergleichlichen Bühnenschau.<br />
Cafe Esplanade , b stadttheat«. Tanzr<br />
kapelle Nie Fuslys<br />
Band.<br />
RfiSt. GlnhllS Bahnhofbrücke. Nachm.<br />
und. abends Künstler-<br />
konzerte.<br />
ReSt. HUfigaria Beatengasse. Nachm.<br />
und abends Künstlerkonzerte.<br />
QdeOn-Bar<br />
b - Belfevue. Alph. Ritter<br />
aus München. Humorvolle<br />
Unterhaltung«- und Tanzkapelle.<br />
ER^EU<br />
Dann gibt es aber gescheite Männer, von<br />
denen man annehmen sollte, dass sie auch<br />
gescheite Frauen heiraten. Geschieht es,<br />
dann ist die Möglichkeit für eine wirklich<br />
ideale Ehe gegeben. Meistens geschieht es<br />
jedoch merkwürdigerweise nicht, vorwiegend<br />
aus Bequemlichkeit. Eine geistig hochstehende<br />
Ehefrau ist sehr unbequem. Sie<br />
zweifelt, sie fühlt sich am Ende gar gleichberechtigt.<br />
Und dann, wenn man schon den<br />
ganzen Tag als Mann in seinem Beruf die<br />
Verpflichtung hat, gescheit zu sein, so will<br />
man sich am Abend davon ausruhen. Man<br />
erwählt also lieber eine Frau, die gerade<br />
noch den Durchschnitt erreicht. Das genügt<br />
für den Hausgebrauch. Ganz unterschiedlich<br />
denkt die gescheite Frau. Man wird sehr selten<br />
finden, dass eine wirklich gescheite Frau<br />
einen geistig unter ihr stehenden Mann heiratet.<br />
Für sie ist die Ehe etwas mehr als eine<br />
rein körperliche Angelegenheit oder die<br />
Frage eines geordneten Hauswesens, sie<br />
träumt auch von einem Partner ihres Gehirns.<br />
Endlich gibt es gescheite Männer, die die<br />
gescheite Frau als gleichwertig gelten lassen,<br />
sie schätzen, ihre Gesellschaft suchen, auf<br />
ihre Meinung Wert legen — und die dabei<br />
leider vergessen, dass die gescheite Frau<br />
nicht nur gescheit, sondern — was sehr wichtig<br />
ist — auch Frau ist.<br />
Neulich einmal hatte ich ein paar gute<br />
Freunde zu mir gebeten, darunter auch einen<br />
unverheirateten Mann und eine unverheiratete<br />
Frau, beide hochgeistige Menschen und<br />
auch sonst wie eigens füreinander geschaffen.<br />
Sie können sich gegenseitig sehr gut leiden<br />
und unterhielten sich ausschliesslich miteinander.<br />
Es war ein Qenuss, ihnen zuzuhören.<br />
Am nächsten Tag traf ich meine Freundin<br />
und gab scherzhaft meiner Ueberzeugung<br />
Ausdruck, dass sie und dieser Mann ein<br />
ideales Paar abgeben würden. «Nein,» sagte<br />
sie zu meinem Erstaunen, «du irrst. Wir<br />
haben uns wohl den ganzen Abend unterhalten<br />
wie Menschen, die aneinander Gefallen<br />
finden, weil sie wissen, dass sie auch bei<br />
hochgestellten geistigen Ansprüchen voneinander<br />
nicht enttäuscht sein werden. Aber ich<br />
kann nicht helfen und zu meiner Beschämung<br />
muss ich es gestehen: ich habe doch einen<br />
Augenblick gewünscht, dass er zu mir nicht<br />
wie zu einem gescheiten Mann, sondern wie<br />
zu einer dummen Frau sprechen würde.»<br />
Da sieht man wieder einmal die weibliche<br />
Unlogik, nicht wahr, meine Herren? Jetzt hat<br />
sie endlich, was sie will, man behandelt sie<br />
heisst es, entweder Frau oder gescheit, weshalb<br />
sich der Mann, von einer solchen Voraussetzung<br />
ausgehend, gewöhnlich für die<br />
Frau entscheidet.<br />
Manche werden nun von einer ausgleichenden<br />
Gerechtigkeit sprechen, die durch den<br />
Umweg über Urinstinkte gerade den Schwachen<br />
hilft, die sich nicht selber helfen können.<br />
Andere werden dagegen einwenden, dass man<br />
sich bemüht, edle Kaninchen, Hunde und<br />
Pferde hochzuzüchten, nur bei den Menschen<br />
ist man nicht wählerisch, da schliesst man<br />
oft die dazu Berufensten von der Fortpflanzung<br />
aus, während man der Mittelmässigkeit<br />
gestattet, sich fleissig zu vermehren. Vielleicht<br />
haben beide recht, und das Menschengeschlecht<br />
soll weder über ein gewisses<br />
Niveau hinauswachsen, noch unter ein gewisses<br />
Niveau hinabsinken. Wer weiss es. Aber<br />
deswegen muss ich doch immer wieder fragen:<br />
Warum eigentlich ziehen die Männer<br />
dumme Frauen vor?<br />
Von Anja Trivas.<br />
Mit dem Feigenblatt begann der Siegeszug<br />
der Bekleidungsindustrie. Eva hatte das<br />
ewige Decollete satt. Sie brauchte Abwechslung.<br />
Und war von ihrem ersten «kleinen<br />
Kleidchen» ebenso begeistert wie eine verwöhnte<br />
Modedame anno <strong>1931</strong> vor ihrem<br />
letzten Pariser Modell.<br />
Was der einen ihr Chiffon-Ensemble, ist<br />
der andern ihr Feigenblatt.<br />
Wie leicht hatte es damals die Modeindustrie.<br />
Die Technik kam ihr in keiner Weise<br />
in die Quere. Bei der Gemächlichkeit, mit<br />
der der Umzug aus der paradiesischen<br />
Sommerfrische vor sich ging, bei der Harmlosigkeit<br />
der im wahren Sinne des Wortes<br />
«vorsintflutlichen» Verkehrsmittel war die<br />
Garderobenfrage sehr bequem zu lösen. Das<br />
«Feuille de vigne-Modell» eignete sich für<br />
alle Zwecke und Gelegenheiten.<br />
*<br />
Wie leicht hatte es damals die Mode. Und<br />
wie schwer hat sie es jetzt!<br />
Es ist für die moderne Eva nicht einfach,<br />
in ihrer Garderobe mit der Entwicklung<br />
der Technik Schritt zu halten. Schwierigkeiten<br />
entstehen für sie schon, weil man<br />
heute auf die Mode von vorgestern zurückgreift,<br />
während bereits technische Errungenschaften<br />
von übermorgen aktuell sind!<br />
Man denke an das augenblicklich moderne,<br />
ganz schräg aufgesetzte Hütchen,<br />
Modell 1860! Dies kecke, herausfordernde<br />
Hütchen, zu dem von rechtswegen hinten<br />
zwei Samtbander gehören, wurde seinerzeit<br />
in Paris: «Suivez-moi, jeune homme!» genannt.<br />
Was nützt aber heute den Kavalieren<br />
diese freundliche Aufforderung, wenn<br />
die Schöne blitzschnell in ihrem Roadster<br />
bzw. Flugzeug davonsaust?<br />
Was kann die elegante Frau von <strong>1931</strong><br />
mit ihrem noch so feschen Pelzkostüm anfangen,<br />
wenn sie im Schneegestöber den<br />
als gleichwertiges Intelligenzwesen, und nun<br />
kränkt sie sich, weil sie in männlichen Augen Schienen-Zepp besteigt, aber bereits in ein<br />
aufgehört hat, ein inferiores Weibchen zu paar Stunden in der stechenden Sonne einer<br />
sein. Das ist es ja eben, was immer vergessen Riviera-Landschaft schmoren muss? (Zum<br />
wird. Die gescheite Frau ist trotzdem Frau, Umziehen hat sie während der Blitzfahrt<br />
ebenso wie der gescheite Mann trotzdem weiss Gott keine Zeit!)<br />
Mann ist. Nur findet man es bei ihm selbstverständlich<br />
und bei ihr unvereinbar, da gänzlich neue Probleme: Welche<br />
Für die Mode von morgen aber entstehen<br />
Farben<br />
BEIM FAHREN<br />
"werden Ihre Kleider voll<br />
dieselben wieder bei der<br />
Chem.Waschanstilt<br />
und Kleidarfärbeni,<br />
dumme<br />
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Metamorphose<br />
< Was, Sie streichen Ihren Wagen schon wieder<br />
frisch an? »<br />
« Ja, meine Frau hat einen teueren Pelzmantel<br />
gesehen, der so ausgezeichnet zur jetzigen Färb«<br />
des Wagens passt! ><br />
wählt die Dame für die Stratosphäre? Was<br />
trägt die Gnädige beim feierlichen Diner am<br />
Nordpol? Welches ist der wirkungsvollste<br />
Dress für einen Dauerflug um die Erde?<br />
Bis jetzt hat sich die Technik jahrtausendelang<br />
in den Dienst der Mode gestellt.<br />
Nun muss nach dem Prinzip ausgleichender<br />
Gerechtigkeit die Mode etwas für die<br />
Technik tun! Bei ihrer Erfindungsgabe<br />
wird das der Bekleidungsindustrie sicherlich<br />
nicht schwer fallen!<br />
Ich sehe schon in diesen Tagen den neuesten<br />
«Schienen crepe» in den Auslagen<br />
prangen. Raffinierte, ganz winterlich anmutende<br />
Modelle, die mit ein paar Griffen<br />
in leichte Sommergewänder umzuwandeln<br />
sind.<br />
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Luft-, Nebel- und Strahlenwirkungen in<br />
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Die neue wärmende «Arktis-Krepseide»:<br />
für grosse Abendkleider bei Nordpolempfängen!<br />
Die Modeindustrie soll für alle Eventualitäten<br />
gerüstet sein.<br />
Wer weiss: vielleicht wird nächstes Jahr<br />
bereits eine «Miss Nordpol» zur «Miss Universum».<br />
Und es muss schon jetzt für einen<br />
geeigneten Krönungsmantel gesorgt werden!<br />
Die Altersunterschiede<br />
in der Ehe<br />
Dafür gibt es keinen Paragraphen. In hundert<br />
und tausend Fällen kommt es vor, dass<br />
«Sie» älter ist als «Er», nicht nur um ein<br />
oder zwei, nein, sogar fünf und zehn Jahre.<br />
Heute spielt dies erst recht keine Rolle mehr,<br />
wo sich die Frau soviel Freiheiten eingeräumt<br />
hat, wo sie mit dem Manne gleichsam auf<br />
gleicher Stufe steht und sie sich nicht bei<br />
jeder Gelegenheit sagen muss: ich bin schon<br />
so und so alt, für mich schickt sich das und<br />
jenes nicht mehr. Die heutige Zeit rechnet<br />
weniger mit ihren Jahren, um so mehr aber<br />
mit ihren modernen, freien Anschauungen.<br />
Sie geht schon allein aus diesem Grunde viel<br />
hemmungsloser ihren Weg und gewinnt dabei<br />
den grossen Vorteil, länger jung zu bleiben.<br />
Ihr ganzer äusserer Aufzug trägt viel dazu<br />
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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — N° 90<br />
bei, jugendlicher zu erscheinen, als sie tat- Burgoyne in diese Wildnis geschlagen wurde, f T***£%1*£% Affmni«fof/c/*A/7 /*/•»!?/><br />
sächlich ist; sie braucht sich nicht mehr in Durch den Adirondack Park führt die neue C/flO&f t£ iIUIH%Jl tOCCoC#*t? ,£-#l»#vt?<br />
einer gewissen Schranke zu halten. Route auf dem kürzesten Weg nach Montreal. ^__ .<br />
Es ist eine alte Tatsache, dass die Frau von «Tongue Mountain» bildete eine natürliche ^Tm^mm^ '<br />
—— von Amerikanern, per Auto, zu Fuss, zu Pferd K 4 ! ~3n7 j I
N° 90—<strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
11<br />
Tedin.<br />
Frage 8108. Uebcrsetzungsverhältnis eines Getriebes.<br />
Welches sind die Uebersetzungsverhältnisse<br />
der gebräuchlichsten Drei- und Vierganggetriebe,<br />
•wenn der direkte Gang als 100 Prozent angenommen<br />
wird? W. B. in Z.<br />
Antwort : Fast jeder Konstrukteur wendet<br />
etwas andere Uobersetzungsverhältnisse für die einzelnen<br />
Getriebestufen an. Beim Dreiganggetriebe<br />
Bind etwa folgende Mittelwerte zu beobachten: Direkter<br />
Gang 100; zweiter Gang 50—62; orster Gang<br />
25—33. Bei Vierganggetrieben: Direkter Gang 100;<br />
dritter Gang 62—72; zweiter Gang 36—11; erster<br />
Gang 23—27.<br />
—s.<br />
Frage 8109. « Klingeln» eines Benzinmotors.<br />
Hat das « Klingeln » eines mit zuviel Vorzündung<br />
betriebenen Benzinmotors mit den Kolbenbolzen etwas<br />
zu tun oder sind es nur Detonationserscheinungen.<br />
W. B. in Z,<br />
Antwort: Die Ursache des erwähnten charakteristischen<br />
Geräusches ist noch nicht ganz abgeklärt.<br />
Sehr wahrscheinlich hat es aber mit Schlägen<br />
auf den Kolbenbolzen nichts zu tun, sondern<br />
Antwort 4 Das beobachtete Selbstanziehen der<br />
Bremsen beim Rückwärtsfahren kommt hauptsächlich<br />
bei Bandbremsen vor. Beim Rückwärtsdrehen<br />
des Rades hat das Bremsband Tendenz, sich auf<br />
der Trommel aufzuwickeln, wodurch die Reibung<br />
vergrösser* wird. Dieses Verhalten der Bandbremsen<br />
ist natürlich durch die Einbauart des Bandes<br />
bedingt. Würde man den Einbau so vornehmen,<br />
dass eine selbstanziehende Wirkung bei Vorwärtsfahrt<br />
einträte, so wäre wohl die Bremswirkung<br />
grösser. Da aber die Bremswirkung von Bandbremsen<br />
gewöhnlich starken Veränderungen unterworfen<br />
ist, je nachdem ob das Band trocken oder nass,<br />
sauber oder schmutzig, frisch belegt oder abgenützt<br />
ist, könnte die Bremswirkung plötzlich auch unliebsam<br />
stark werden. Um die daraus resultierende<br />
Gefahr eines Blockierens der Räder und des Schleuderns<br />
des Wagens zu vermeiden, verzichtet man deshalb<br />
lieber auf die Servo-Bremswirkung in der Richtung<br />
der Vorwärtsfahrt.<br />
Was hier in bezug auf Bandbremsen gesagt<br />
wurde, trifft seltener auch für Backenbremsen zu.<br />
Es gibt also auch hier Bromssysteme, bei denen der<br />
Konstrukteur absichtlich eine durch entsprechende<br />
Anordnung der Bremsbacken mögliche Servowirkung<br />
vermieden hat, um eine zu scharfe Bremswirkung<br />
zu vermeiden. In anderen Fällen wird diese<br />
Sorvowirkunj» allerdings bewusst angestrebt. Die<br />
Anordnung der Backen ist dann aber eine solche,<br />
dass die Servowirkung nur innerhalb massiger<br />
Grenzen bleibt<br />
at<br />
Frage 8111. Dieselmotor und Motorbremse. Warum<br />
brauchen Lastwagen mit Dieselmotoren keine<br />
Motorbremse? Wird denn die Bremswirkung, hervorgerufen<br />
durch die sehr hohe Kompression, bei<br />
der Expansion nicht zum grössten Teil wieder aufgehoben?<br />
W. B. in Z.<br />
Antwort: Eine Motorbremse ist bei Wagen<br />
mit Dieselmotoren deshalb weniger notwendig, weil<br />
der Dieselmotor ohnehin eine grössere Leerlaufarbeit<br />
aufweist als ein Benzinmotor. Da nämlich<br />
das Kompressionsverhältnis bei diesem Motor rund<br />
1 :15 gegenüber 1 :5 beim Benzinmotor beträgt und<br />
entsprechend höhere Drücke auftreten, sind auch<br />
die Reibungen bedeutend höher. Der Motor übt<br />
also im Gefälle auf die Hinterachse auch ohne eigentliche<br />
Kompressionsbremse eine ziemlich starke<br />
Bremswirkung aus, wenn er gedrosselt läuft<br />
Weiter kommt hinzu, dass die Anwendung der<br />
bisher bei Benzinmotoren angewandten Motorbremssystemo<br />
beim Dieselmotor konstruktive Schwierigkeiten<br />
mit sich brächte. Da sich z. B. der Kolben<br />
beim Dieselmotor bis ganz nahe an den Zylinderboden<br />
heranbewegt, bestände in den meisten<br />
Fällen am Ende des Kompressionshubes kein Platz<br />
zum Oeffnen der Ventile mehr. Beim Benzinmotor<br />
mit Motorbremso beruht aber die Bremswirkung gerade<br />
darauf, dass eines der Ventile am Ende des<br />
Kompressionshubos geöffnet wird, so dass dann die<br />
komprimierte Luft entweichen kann. Wollte man<br />
bei einem Dieselmotor einen besonderen Hohlraum<br />
für die Bewegungsfreiheit des Einlassventils am<br />
Ende des Kompressionshubes schaffen, so würden<br />
dadurch wahrscheinlich die Verbrennungseigenschaften<br />
des Motors verschlechtert.<br />
Frage 8112. Gemischzusammensetzung beim Dieselmotor.<br />
Die Tourenzahl eines Dieselmotors wird<br />
bekanntlich reguliert durch Veränderung der Menge<br />
des eingespritzten Brennstoffes. Braucht denn die<br />
Verbrennung von Rohöl nicht ein bestimmtes<br />
Brennstoft-Luftverhältnis wie die Verbrennung von<br />
Benzin (10 :1 bis 13 :1)? W. B. in Z.<br />
Antwort: Da der Brennstoff beim Dieselmotor<br />
durch die Hitze der ihn umgebenden Luft<br />
rührt von Druckschwingungen während des Ver-entzündebrennungsvorganges her. Diese Druckschwingunner<br />
Verbrennung keine bestimmte Gemischzusam-<br />
wird, erfordert das Zustandekommen eigen<br />
pflanzen sich dann auf das Metall des Zylinders<br />
und des ganzen Motors fort, bringen auch dienung<br />
zwar unvollständig. Bei viel Luft verbrennt<br />
mensetzung. Bei zu wenig Luft wird die Verbrenses<br />
zum Schwingen und werden uns so schliesslich aber einfach jedes Brennstoffteilchen für sich. Eine<br />
als klingendes Geräusch hörbar.<br />
bestimmte Zusammensetzung von Luft und Brenn-<br />
Durch photographischo Aufnahmen, die manstoff ist.nur dann notwendig, wenn man die höchste<br />
vom Verbrennungsvorgang machte, sowie durch raffinierte<br />
Druckmessungen hat man das Vorkommen wird dann möglichst viel Brennstoff in die erhitzte<br />
Leistung aus der Verbrennung erzielen will. Man<br />
solcher Schwingungen von hoher Frequenz schon Luft einspritzen, d. h. soviel als mit der entspre-<br />
nachgewiesen. Die Gehörkontrolle und die Kon-chendetrolle auf nhotographischem oder mechanischem nen kann. Massgebcnd für die Brennstoffmenge,<br />
Sauerstoff menge noch vollkommen verbren-<br />
Wen stimmten dabei immer annähernd überein, -s. die bei einem Zylinder von gegebenem Verbrennungsraum-Volumen<br />
eingespritzt werden kann, ist<br />
Frage 8110. Bremswirkung beim Rückwärtsfahren.<br />
Wober kommt es, dass bei vielen Wagen die stoffes. Da bei den bisherigen Einspritzverfahren<br />
dabei auch die Fpinheit der Verteilung des Brenn-<br />
Bremsen beim Rückwärtsfahren schon beim geringsten<br />
Pedaldruck blockieren, während doch eine Idealzustand entfernt ist, muss, wenn die Verbren-<br />
die Zerstäubung aber noch ziemlich weit vom<br />
Servobremse die Kraft des Fahrers beim Vorwärtsfahren<br />
unterstützen soll? W. B. in Z. mit einem etwa lOOprozentigen Ueherschuss von<br />
nung einigermassen vollständig vor sich gehen soll,<br />
Luft gearbeitet werden.<br />
Dass bei einem Benzinmotor mit einer viel genaueren<br />
Gemischzusammensetzung gearbeitet werden<br />
muss, hängt mit der Entzündung der Ladung<br />
von einem einzigen Punkt aus, der Zündkerze, zusammen.<br />
Damit sich die Verbrennung von diesem<br />
Punkte aus genügend rasen über den ganzen Verbrennungsraum<br />
ausbreitet, darf der Luftanteil im<br />
Gemisch nicht zu gross sein. Mit zunehmendem<br />
Luftüberschuss nimmt sonst hier zuerst die Ausbreitung<br />
der Verbrennung im Zylinder rasch an<br />
Geschwindigkeit ab, und schliesslich vermag der<br />
elektrische Zündfunken das Gemisch überhaupt<br />
nicht mehr zu entzünden.<br />
Frage 8113. Schweizer Karosserie. Da ich zurzeit<br />
mit einem Waffenankauf beschäftigt bin, wurde<br />
mir gesagt, ich solle statt eines karossierten Wagens<br />
ein ausilandlsob.es Ohassis beziehen und die<br />
Karosserie in der Schweiz erstellen lassen, ich gewänne<br />
dadurch gegenüber dem aus dem Ausland<br />
bezogenen Wagen eine Zollersparnis von etwa 2000<br />
Franken. Mir scheint dieser Ansatz stark übertrieben,<br />
denn die Zollrückvergütung beträgt doch.<br />
nur 40%, also bei einem Chassisgewicht von 1200<br />
bis 1300 k« zirka 600 bis 700 Fr. Wie beurteilen<br />
Sie diese Angelegenheit? L. A.<br />
Antwort: Die Ihnen genannte Ziffer von 2000<br />
•Franken Zollersparnis ist zutreffend. Wach Bundesratsbeschluss<br />
vom 25. Augut d. J. beträgt die<br />
Zallrütikvergütung 40% vom Chassis. Sie übersehen<br />
aber, dass Sie sich nicht nur diesen Ansatz ersparen,<br />
sondern dass auch noch der gesamte Zoll<br />
auf die Karosserie wegfällt, wenn dieselbe im Inland<br />
erstellt wird.<br />
Es ergibt sich also folgendes Rechnungsbeispiel:<br />
Ein karossierter mittlerer Wagen wiegt<br />
1800 kg, Zoll FT. 170.— per 100 kg = Fr. 3060.—<br />
Wenn von diesem Wagen nur das Chassis<br />
«ingeführt wird, wiegt dasselbe */i<br />
oder 1200 kg und zahlt pro 100 kg<br />
einen Zoll von Fr. 130 == Fr 1560.—<br />
40% Zollrückvergütung = Fr. 624.— Fr. 936.—<br />
ergibt also eine Zollvergünstigung vom<br />
Chassis zum fertig karossierten Wagen<br />
von Fr. 2124.—<br />
Der Bundesrat hat mit seinem vorerwähnten Besohluss<br />
unserer einheimischen Karosserie einen<br />
ffrossen Dienst geleistet, der aher nicht mir dem<br />
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weil dieselben durch diesen Beschluss imstande<br />
sind, auch diejenigen Kunden zu befriedigen,<br />
welche eine individuelle Karosserie der Serienkarosserie<br />
vorziehen. Dass der Automobilist selbst sowie<br />
unsere gesamte Volkswirtschaft von dieser Zollerleichterung<br />
profitieren, liegt auf der Hand. Der<br />
Vollständigkeit halber sei aber beigefügt, dass die<br />
Zollrückvergütung nur für Personenfahrzeuge,<br />
nicht aber für Lastwagenchassis gilt. A<br />
II. Frage 8113. Schiebermotor läuft schwer an.<br />
Für die Beantwortung meiner ersten Frage bin ich<br />
Ihnen sehr dankbar.<br />
Weil die Angelegenheit noch nicht völlig aufgeklärt<br />
ist, gestatte ich mir, durch Ihre Anregung,<br />
noch einige diesbezügliche Angaben zu machen:<br />
1. Marke X, Modell 1924. 2. 4-Zylinder. 3. Zylinderinhalt<br />
2500 ccm. 4. Magnetzündung. 5. Zenithvergaser<br />
neueren Systems (ohne Gemischvorwärmung).<br />
6. Benzinverbrauch pro 100 km 10 Liter.<br />
7. Oelverbrauch pro 100 km 0,5 Liter. 8. Bei jedem<br />
Ankurbeln lasse ich die Zufuhr von Luft zum Vergaser<br />
absperren; auch bringe ich den Schwimmer<br />
zum üeberlaufen. 9. Reparaturen an Kolben, Schieber<br />
und Magnet sind noch keine vorgenommen worden.<br />
10. Der Wagen ist total 50.000 km gefahren.<br />
11. Die Kompression ist bei allen Zylindern gleichmassig<br />
und meines Erachtens noch gut, was bis zu<br />
einem gewissen Grad der kleine Brennstoffverbrauch<br />
beweist<br />
Die unter 11. zitierte Erscheinung kann jedoch<br />
zum Teil mit der sehr kleinen Düse (65) zusammenhängen,<br />
was vielleicht auf das Anlaufen des Motors<br />
ungünstig einwirkt.<br />
Ausser den im früheren Schreiben gemachten<br />
Angaben scheinen mir noch zwei weitere Beobachtungen<br />
wichtig zu sein.<br />
1. Ausser bei langen Talfahrten treten die Kerzenverrussungen<br />
im regulären Betriebe selten auf,<br />
jedoch muss ich diese Wahrnehmung nun bei jedem<br />
Anlassmanöver machen. Nach jeweiliger Kerzenreinigung<br />
sind dann die Anlaufchancen besser.<br />
Springt dann der Motor trotzdem nicht sofort an,<br />
verrussen die Kerzen gleich wieder; diese Beobachtung<br />
machte ich in der wärmeren Jahreszeit nicht.<br />
2. In kaltem Zustande «zieht» der Motor ausserordentlich<br />
schlecht, so dass es kaum möglich ist.<br />
auf horizontaler Strasse zu fahren. Die Leistung<br />
nimmt dann aber mit der Erwärmung rasch zu.<br />
Hat dieses Verhalten des Motors eine ausserordentliche<br />
Ursache?<br />
Ein Mechaniker meinte, die Anlaßschwierigkeiten<br />
hätten ihren Grund in der zu schwachen Funkenbildung<br />
der Kerzen bei geringer Tourenzahl des<br />
Magnets. Kann dies zutreffen? Es liegen allerdings<br />
keine näheren Anhaltspunkte für diese Annahme<br />
vor. W. B. in Z.<br />
Antwort: Die Anlaßschwierigkeiten dürften<br />
doch näher mit der Vergasung zusammenhängen,<br />
als wir es auf Grund Ihres ersten Berichtes annehmen<br />
zu können glaubten. Vielleicht ist dabei<br />
auch Ihr Vorgehen beim Anlassen nicht ganz zweckmässig.<br />
Wenn Sie nämlich sowohl den Vergaser<br />
zum Üeberlaufen bringen wie auch die Luft vollständig<br />
absperren, so erhält der Motor fast sicher<br />
ein viel zu reiches Gemisch und muss damit, wie<br />
der Fachausdruck drastisch lautet. « ersaufen »<br />
Einen gewissen Hinweis für diese Ueberfütterung<br />
des Motors kann man schon in dem beobachteten<br />
Verrussen der Zündkerzen nach den jeweiligen Anlassversuchen<br />
erblicken. An diesem raschen Verrussen<br />
der Kerzen ist ja die Schmierung des Motors<br />
ziemlich sicher nicht beteiligt oder dann nur<br />
in unbedeutendem Masse Weiter werden wir in der<br />
Hypothese eines zu benzinreichen Gemisches durch<br />
die Mitteilung bestärkt, dass der Motor auch in<br />
heissem Zustand nicht anspringen will.<br />
Etwas mangelhafte Abdichtung der Schieber oder<br />
Kolben, wie wir sie zuerst als wahrscheinliche Ursache<br />
annahmen, kann dabei immer noch beteiligt<br />
sein. In erste-r Linie wird es sich aber doch empfehlen,<br />
durch eine andere Vergasereinstellung näher<br />
ans Ziel zu gelangen. Machen Sie vorerst einen<br />
Vorsuch- mit einer brennstoffreicheren Leerlaufeinstellung.<br />
Es würde sich vielleicht sogar empfehlen,<br />
probeweise die Leerlaufgemischbildung so weit zu<br />
bereichern, dass der Motor überhaupt ohne Betätigung<br />
der Luftdrossel und ohne Ueberlaufenlassen<br />
des Schwimmergehäuses anspringt Damit dann der<br />
Motor bei warmem Wetter und in warmem Zustand<br />
beim Anlassen und Leerlaufen nicht zu viel Benzin<br />
verbraucht, müsste nachher soweit wie möglich wieder<br />
zurückreguliert werden. Durch diese Methode<br />
sollte es immerhin möglich sein, festzustellen, ob<br />
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Es gibt nur ein Spritzverfahren,<br />
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und inwieweit die VergasereinsteUunr &m achtreren<br />
Anlaufen beteiligt ist.<br />
Die Zündung haben wir weniger in Verdacht, da<br />
sonst der Einfluss der Temperatur nicht so grosa<br />
wäre. Auch die Arbeitsdüsen des Vergasers dürften<br />
ungefähr stimmen, da der Brennstoffverbrauch pro<br />
100 km ziemlich normal ist, eher halten wir aie für<br />
etwas zu klein.<br />
Das schlechte Ziehen des Motors nach dem Anlaufen<br />
hat nicht viel zu bedeuten. Bei älteren<br />
Schiebermotoren ist diese Erscheinung ziemlich häufig<br />
und rührt davon her, dass das kalte, zähflüssige<br />
Oel der Bewegung der Schieber und Kolben einen<br />
relativ hohen Widerstand entgegensetzt. —s.<br />
III. Antwort 8096. Schiebermotor läuft schwer<br />
an. Ich habe seit längerer Zeit an einem Wagen<br />
einen elektrischen Wärmer derart angebracht, dass<br />
die Drähte um das Wasserrohr gewickelt sind, welches<br />
gerade unter dem Vergaser angebracht ist. Die<br />
Drähte sind selbstredend sehr gut isoliert und befindet<br />
sich ebenfalls auf diesem Rohr ein gewöhn«<br />
jlicher Kontakt, welcher in der Garage an die Lichtleitung<br />
angeschlossen wird. Die Leitung nimmt ca.<br />
1000 KW auf (gemeint sind wohl 1000 Watt, nicht<br />
1000 Kilowattl Rod.), und das Wasser bleibt auch<br />
bei grossen Kälten innerhalb der Nacht im Motor<br />
auf einer Temperatur von ca. 30 Grad. Dadurch,<br />
dass das Wasser ständig zirkuliert, verteilt es sich<br />
im ganzen Kühler und Motor. R. P. in P.<br />
XI. Internationale Sternfahrt nach Monte<br />
Carlo. Die XI. Internationale Sternfahrt nach<br />
Monte Carlo vom nächsten Januar wirft<br />
schon jetzt die ersten Schatten voraus. Es<br />
darf bereits angenommen werden, dass die<br />
nächstjährige Veranstaltung dem grossen Erfolg<br />
dieses Jahres ebenbürtig sein wird. Die<br />
Organisatoren melden bereits jetzt unaufhörliche<br />
Anfragen und Angaben von voraussichtlichen<br />
Teilnehmern aus aller Herren Länder.<br />
Wir haben schon vor einiger Zeit die hauptsächlichen<br />
Punkte des Reglements genannt<br />
Es sei indessen auch noch auf die Nebenveranstaltungen<br />
im Rahmen der Sternfahrt hingewiesen,<br />
die sich jedes Jahr ebenfalls grosser<br />
Anziehungskraft erfreuen. Nach Ankunft<br />
haben sich die internationalen Sternfahrer den<br />
gewohnten obligatorischen Brems- und Beschleunigungsprüfungen<br />
zu unterziehen. Obwohl<br />
die dann folgende Schönheitskonkurrenz<br />
der teilnehmenden Wagen und das Bergrennen<br />
auf den Mont des Mules bei Monte Carlo<br />
fakultativ ist, nehmen jedes Jahr dennoch beinahe<br />
alle Konkurrenten der Sternfahrt daran<br />
teil. Der Erfolg der Sternfahrt nach Monte<br />
Carlo vom nächsten Januar dürfte schon<br />
durch die ausgeschriebene schöne Summe von<br />
142,000 französischen Franken gesichert sein.<br />
Anmeldungen sowie Auskünfte: Generalkommissär<br />
Antony Noghes, Monte Carlo, oder<br />
'! L'Auto », 10, rue du Faubourg Montmartre,<br />
Paris.<br />
mb.<br />
Redaktions-Notiz.<br />
Manuskripte, Anfragen an den juristischen<br />
oder technischen Sprechsaal und Berichte<br />
über Sektionsveranstaltungen sind<br />
nicht an die Adresse eines Redaktors,<br />
sondern an die :<br />
Redaktion der « Automobil-Revue », Breitenrainstrasse<br />
97, Bern, zu richten.<br />
Bei Abwesenheit des betreifenden Redaktors<br />
wird damit ein Nachsenden vermieden.<br />
Die Garantie für rechtzeitiges Erscheinen eines<br />
Artikels kann nur bei richtiger Adressierung<br />
gewährt werden.<br />
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