│4 DIE BETRACHTUNG DER KINDHEIT DES MENSCHEN Monique Ittens Kindheit wurde durch Formen und Farben geprÅgt. Sie liebte es von Kindesbeinen an, zu modellieren, dem voluminÇsen Material versteckte Gesichter zu entlocken. Die Freude an dieser TÅtigkeit hÅlt in Ihrem Leben bis heute an. Nachdem Sie das pÅdagogische Diplom erlangt und wÅhrend zahlreicher Jahre als Lehrerin unterrichtet hatte, gelangte Sie auf Umwegen zum Modellieren zurÉck, denn die enorme KreativitÅt und SpontaneitÅt der Kinder, mit denen Sie arbeitete, inspirierten Sie. Dazu kamen Ihre Leidenschaft fÉr fremde und ferne Kulturen. Die verschlÉsselte Sprache der VÇlker, die durch Ihre Kunst und Ihr Handwerk einen Einblick in ihre Sitten und BrÅuche, in ihre Geschichte und ihren Glauben vermitteln, kurz, das symbolische Universum, welches sich im alltÅglichen Gebrauch entfaltet, Ében eine starke Faszination auf die KÉnstlerin aus. Zu Beginn, unter dem Einfluss der Entdeckung des Kubismus, orientierten sich Ihre Werke am Abstrakten. Doch nach und nach und durch die Arbeit mit Kindern, machte die Geometrie dem Menschen Platz. Im Zentrum Ihrer TÅtigkeit steht der Mensch, der Mensch in seiner ganzen ethnographischen Dimension. Wenn Sie Ihre Figuren modelliert, denkt Sie an den Urmenschen, an den Ursprung des Lebens, der sich Éber zeitliche Zuordnungen erhebt. Sie versucht Ihre MÅnner, Frauen und Kinder mit einem universellen, neugierigen Blick zu bearbeiten, der sich von der Betrachtungsweise des PalÅontologen unterscheidet. Ihre Herangehensweise ist die einer leidenschaftlichen KÉnstlerin, die sich einer neuen Welt mit Glaubhaftigkeit nÅhert. Trotz der kontrollierten Tatkraft Ébermittelt jede Skulptur einen Ausdruck, eine menschliche Haltung. Betonte Augenbrauen, der Mund, die offenherzige Nase kontrastieren mit der Vereinfachung des Rest des KÇrpers. ZÅrtliche Blicke und eine ruhige, fast schon religiÇs anmutende Ausstrahlung ziehen den Betrachter in den Bann. Die Farbgebung beschrÅnkt sich im Wesentlichen auf Grauschattierungen, wobei die KÉnstlerin einzelne Teile durch eine breitere FÅrbung betont. Ihre Werke tragen Namen wie „Samurai“, „Touareg“ und bestÅtigen somit das Exotische, mit dem Sie sich auseinandersetzt. Der kreative Prozess von Monique Itten pendelt zwischen Instinkt und fein strukturierter Konstruktion. Dies widerspiegelt sich in den zÅrtlichen, vertrauten Gesichern, die im Betrachter diverse GefÉhle wecken und den stilisierten KÇrpern, die aus der genauen Arbeit entstehen. Monique Itten ist in 1944 in Biel, der Stadt in der Sie lebt und arbeitet, geboren. RENÜ RIOS, Lic. Beaux Arts, UT, AR
LUMINAIRE D‘ESPÜRANCE ASSIS |70X40 |RAKU | 2008 │5