SCHWEIZER TANZ- UND CHOREOGRAPHIEPREIS 2008
SCHWEIZER TANZ- UND CHOREOGRAPHIEPREIS 2008
SCHWEIZER TANZ- UND CHOREOGRAPHIEPREIS 2008
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<strong>SCHWEIZER</strong> <strong>TANZ</strong>- <strong>UND</strong><br />
<strong>CHOREOGRAPHIEPREIS</strong> <strong>2008</strong><br />
EHRENPATRONAT FREDI M. MURER, FILMEMACHER
MITGLIEDER DES PATRONATSKOMITEES<br />
<strong>SCHWEIZER</strong> <strong>TANZ</strong>- <strong>UND</strong> <strong>CHOREOGRAPHIEPREIS</strong> <strong>2008</strong><br />
Ehrenpatronat Fredi M. Murer, Filmemacher<br />
Eve Bhend und Eva Richterich Co-Leitung mediathek tanz.ch Margrit Bischof Studienleiterin DAS TanzKultur,<br />
Universität Bern Dr. Franz Blankart Ehrenpräsident des Prix de Lausanne Anna Bürgi Leiterin Tanzförderung<br />
Zürich Regina Christen Leiterin SiWiC Yella Colombo Colombo Dance Factory & ZTTS Jean Deroc Präsident<br />
Schweizer Kammerballett Philipp Egli Künstlerischer Leiter und Chefchoreograph Tanzkompanie Theater St. Gallen<br />
Sylvia Garcia Tanzjournalis tin Charles Gebhard Präsident Prix de Lausanne Hedy Graber Migros-Kulturprozent<br />
Christoph Haering Migros-Kulturprozent Jolanda Herradi Société Suisse des Auteurs Dr. Jean-Pierre Hoby<br />
Direktor Kultur Stadt Zürich Ursula Kasics Tanz- und Gymnastikpädagogin Oskar Laubi Präsident Stiftung<br />
Corymbo Cathy Marston Leiterin und Chefchoreographin Bern:Ballett Oliver Matz Leiter der Fachrichtung Tanz des<br />
Departements Darstellende Künste und Film der ZHdK Marianne Mühlemann Kulturredaktorin «Der Bund»<br />
Dr. Markus Notter Regierungspräsident Kanton Zürich Murielle Perritaz Leiterin Reso – Tanznetzwerk Schweiz<br />
Dr. Christoph Reichenau Präsident Danse Suisse Steffi Scherzer Leiterin der Tanzakademie Zürich, taZ der ZHdK<br />
Meret Schlegel und Katrin Kolo Co-Leitung Tanzhaus Zürich Hansjürg Sieber Dozent, Vizepräsident Ballettfreunde<br />
Bern:Ballett Isabella Spirig und Samuel Wuersten Künstlerische Leitung STEPS, Migros Kulturprozent<br />
Esther Sutter Straub Tanzjournalistin Dr. Chris tian M. Thomas Geschäftsführer Stiftung Corymbo Alexander<br />
Tschäppät Stadtpräsident der Stadt Bern Richard Wherlock Direktor Ballett Basel / Theater Basel<br />
AVDC Association vaudoise de danse contemporaine Tanzbüro Basel tanz aktive plattform tap Bern<br />
IG-Tanz Ostschweiz Tanz in Winterthur TanzLobby – IG Tanz Zürich
GALA <strong>SCHWEIZER</strong> <strong>TANZ</strong>-<br />
<strong>UND</strong> <strong>CHOREOGRAPHIEPREIS</strong> <strong>2008</strong><br />
Kulturhallen Dampfzentrale, Turbinensaal<br />
Bern, 27. Oktober <strong>2008</strong><br />
Programm<br />
Ab 18.30 Uhr Welcome-Drink<br />
19.30 Uhr Gala Schweizer Tanz- und<br />
Choreographiepreis <strong>2008</strong><br />
Begrüssung durch Richard Merz,<br />
Präsident ProTanz<br />
Grusswort von Fredi M. Murer,<br />
Filmemacher und<br />
Ehrenpatronat Schweizer Tanz- und<br />
Choreographiepreis <strong>2008</strong><br />
anschliessend<br />
«Approcher la poussière»<br />
Alias Compagnie<br />
Choreographie Guilherme Botelho<br />
in Zusammenarbeit mit den TänzerInnen<br />
Tanz: Fabio Bergamaschi<br />
Alessandra Mattana<br />
Sang Mi Park<br />
Christos Strinopoulos<br />
Stéphane Vitrano<br />
Kostüme Karine Vintache<br />
Assistenz Kostüme Julie Delieutraz<br />
Technische Leitung<br />
und Lichtdesign Pascal Burgat<br />
Bühne Gilles Lambert<br />
Ton Andrès Garcia<br />
Film Pascal Baumgartner<br />
Modist Joëlle Masselot<br />
Foto Jean-Yves Genoud<br />
Preisverleihung/Remise du Prix<br />
Laudatio von Ursula Berger<br />
Preisübergabe durch Annette Ringier<br />
ca. 21.00 Uhr Gala-Empfang und Buffet im Kesselhaus<br />
Zur Produktion:<br />
Ein Tag zuhause, bei der Arbeit, auf der Strasse, beim Arzt,<br />
ein Tag der Begegnung, der Warterei, der Langeweile … Ein<br />
Tag. Eine Viertelstunde, um die Geschichte eines Tages ohne<br />
Geschichte zu erzählen. Ein Tag ohne Rhythmus. Dann<br />
schauen wir woanders hin. Oder vielmehr auf andere Art.<br />
Die gleiche, kurze Geschichte, aber anders beleuchtet, um<br />
die Umrisse zu überragen; Zoom-Einstellungen, um der Haut<br />
so nah wie möglich zu kommen, ein Röntgenbild, um den<br />
Knochenbau zu entdecken, kleine Einschnitte, um das<br />
Fleisch und die Eingeweide der Darsteller hervorzuholen. Die<br />
Neugier anstacheln, die Lust auf Erklärungen entfachen, das<br />
Bedürfnis befriedigen, zu verstehen, nach dem Sinn suchen.<br />
Une quinzaine de minutes pour raconter l’histoire d’une journée<br />
sans histoire. Une histoire du quotidien d’où l’on est sûr<br />
qu’aucune surprise ne peut sortir. Pire même, une histoire<br />
sans intérêt. Une journée de maison, de travail, de rue, de<br />
docteur, de rencontres, d’imprévus, d’attente, d’ennui …<br />
Puis resserrons le temps et l’espace. Permettons-nous de<br />
bousculer nos repères et d’aller voir ailleurs. Ou plutôt autre -<br />
ment … La même petite histoire, mais un nouvel éclairage<br />
pour dépasser les silhouettes, des zooms pour aller au plus<br />
près de la peau, une radiographie pour découvrir l’ossature,<br />
de petites entailles pour mettre à jour la chair et les entrailles<br />
des personnages. Attiser la curiosité, nourrir l’envie<br />
d’explication, satisfaire le besoin de comprendre, chercher<br />
les sens.<br />
«Approcher la poussière», 2007 © Jean-Yves Genoud
GRUSSWORT DER STIFTUNG<br />
Der Tanz ist eine nur schwach<br />
geförderte Kunstsparte und<br />
gleichzeitig diejenige, die von<br />
den Künstlern den umfassendsten<br />
Einsatz erfordert,<br />
denn es ist der Tanz, der den<br />
Körper in Besitz nimmt, nicht<br />
umgekehrt. Deshalb ist die<br />
Förderung der freien Tanz -<br />
szene ein wichtiges Anliegen<br />
der Stiftung Corymbo.<br />
Wir gratulieren Guilherme<br />
Botelho und der Alias Compagnie<br />
zum Schweizer Tanzund<br />
Choreografiepreis <strong>2008</strong>.<br />
Mit ihnen wird eine Künstlergruppe<br />
ausgezeichnet, von<br />
der Insider schon seit Jahren<br />
wussten, dass ihr früher oder<br />
später der Schweizer Tanzpreis<br />
verliehen werden muss.<br />
Dass dem Brasilianer Botelho<br />
der Tanz im Blut liegt, zeigt<br />
sich bei ihm auch darin, dass<br />
für ihn der Tanz nicht eine<br />
Sache für eine kleine Elite ist,<br />
sondern dass er unters Volk,<br />
insbesondere auch zu den<br />
Kindern gebracht werden<br />
muss.<br />
Wir freuen uns über die gute<br />
Zusammenarbeit zwischen<br />
dem Verein ProTanz und dem<br />
Berner Team des Festivals<br />
<strong>TANZ</strong> IN. BERN, welche die<br />
Preis verleihung sorgfältig vorbe<br />
reiten und durchführen<br />
und wir danken ihnen für das<br />
grosse Engagement.<br />
Die Gemeinschaftsstiftung<br />
Corymbo ist nicht eine Tanzstiftung,<br />
sondern sie fördert,<br />
was die Donatoren der Stiftung<br />
wünschen und was der<br />
Stiftungsrat empfiehlt. Dank<br />
Mitteln aus dem Annette<br />
Ringier Fonds ist es der Stiftung<br />
möglich, sich in der<br />
freien Tanzszene mit einer<br />
langfristigen Perspektive zu<br />
engagieren. Wir freuen uns,<br />
dass wir bereits zum siebten<br />
Mal den Schweizer Tanz- und<br />
Choreographiepreis ausrichten<br />
dürfen und dass die Aus -<br />
zeichnung mit jedem Mal an<br />
Gewicht gewinnt, denn die<br />
illustre Gruppe der Preis -<br />
träger wächst jedes Jahr.<br />
Stiftung Corymbo<br />
Dr. Christian Thomas<br />
Geschäftsführer<br />
der Stiftung Corymbo<br />
MOT D’ACCUEIL<br />
DE LA FONDATION<br />
La danse est un art qui n’est<br />
que faiblement soutenu et<br />
pourtant celui qui demande<br />
l’engagement le plus global de<br />
la part des artistes, car c’est<br />
bien la danse qui prend possession<br />
du corps, et non l’inverse.<br />
L’encouragement de la<br />
scène chorégraphique indépendante<br />
est pour cette raison<br />
l’une des priorités de la<br />
Fondation Corymbo.<br />
Nous félicitons Guilherme<br />
Botelho et la Alias Compagnie<br />
pour le Prix suisse de la<br />
danse et de la chorégraphie<br />
<strong>2008</strong>. Cette distinction récompense<br />
ainsi un groupe<br />
d’artistes dont les initiés savaient<br />
déjà depuis plusieurs<br />
années qu’il devait tôt ou tard<br />
la recevoir. La vocation évidente<br />
de Botelho pour la<br />
danse se révèle aussi par le<br />
fait qu’il ne considère pas cet<br />
art comme étant réservé à<br />
une petite élite, mais comme<br />
devant être activement partagé<br />
avec une large population,<br />
et notamment aussi<br />
avec les enfants.<br />
Nous sommes heureux de<br />
l’agréable collaboration entre<br />
l’Association ProTanz et<br />
l’équipe d’organisation du<br />
festival <strong>TANZ</strong> IN. BERN, qui<br />
prépare et réalise avec soin<br />
la remise du Prix, et nous les<br />
remercions de tous leurs<br />
efforts.<br />
La Fondation générale<br />
Corymbo n’est pas une fon -<br />
dation pour la danse, mais<br />
elle soutient ce que souhaitent<br />
ses donateurs et ce que<br />
recommande le conseil de<br />
fondation. Grâce aux moyens<br />
du Fonds Annette Ringier, la<br />
Fondation a la possibilité de<br />
s’engager avec une perspective<br />
à long terme en faveur de<br />
la scène chorégraphique indépendante.<br />
Nous nous réjouissons<br />
de pouvoir décerner<br />
pour la septième fois déjà le<br />
Prix suisse de la danse et de<br />
la chorégraphie et sommes<br />
heureux que cette distinction<br />
gagne chaque année en importance,<br />
puisque le groupe<br />
des lauréats augmente aussi<br />
à chaque fois.<br />
Fondation Corymbo<br />
Dr. Christian Thomas<br />
Directeur de la Fondation<br />
Corymbo
GRUSSWORT DES VERANSTALTERS<br />
Die Dampfzentrale hat bewegte<br />
Jahre hinter sich und ist<br />
dabei, zum Haus für Tanz und<br />
Musik zu werden. Zum ersten<br />
Mal führen wir das neue Tanzfestival<br />
<strong>TANZ</strong> IN.BERN durch –<br />
als Nachfolger der Berner<br />
Tanztage. Es freut uns sehr,<br />
dass Pro Tanz weiterhin den<br />
Schweizer Tanz- und Choreographiepreis<br />
in Bern feiert –<br />
neu im Oktober und im Rahmen<br />
eines neuen Festivals.<br />
Der Tanz in der Schweiz wird<br />
in den letzten Jahren klarer<br />
wahrgenommen und beweist<br />
sich als eine der wichtigen<br />
Kunstsparten. Eines der<br />
Puzzle-Teile zu dieser Wertschätzung<br />
des Tanzes ist<br />
die Verleihung des Schweizer<br />
Tanz- und Choreographie -<br />
preises an die besten zeitgenös<br />
sischen Choreo graphen.<br />
Tanzschaffende, die nicht an<br />
einem festen Haus engagiert<br />
sind, sondern unter den Bedingungen<br />
der freien Szene<br />
herausragende Arbeit leisten.<br />
Der Schweizer Tanz- und Choreographiepreis<br />
bringt neben<br />
der wichtigen Unterstützung<br />
der Gruppen auch ein wenig<br />
Glamour in den zeitgenössischen<br />
Tanz. Glamour und Anerkennung,<br />
die gut tun.<br />
Wir gratulieren Guilherme<br />
Botelho/Alias Compagnie<br />
herzlich zum Choreographiepreis<br />
<strong>2008</strong>.<br />
Roger Merguin<br />
Co-Leitung<br />
Dampfzentrale Bern<br />
Leitung <strong>TANZ</strong> IN. BERN<br />
MOT D’ACCUEIL<br />
DE L’ORGANISATEUR<br />
La Dampfzentrale a des années<br />
mouvementées derrière<br />
elle et est en passe de devenir<br />
une maison de la danse<br />
et de la musique. Nous réalisons<br />
pour la première fois le<br />
nouveau festival de danse<br />
<strong>TANZ</strong> IN. BERN, successeur<br />
des Berner Tanztage. Nous<br />
sommes très heureux que<br />
ProTanz ait à nouveau choisi<br />
Berne pour remettre le Prix<br />
suisse de la danse et de la<br />
chorégraphie, maintenant en<br />
octobre et dans le cadre d’un<br />
nouveau festival.<br />
La danse en Suisse est plus<br />
clairement perçue ces dernières<br />
années et se révèle compter<br />
parmi les arts importants.<br />
L’une des pièces du puzzle de<br />
cette perception de la danse<br />
est la remise du Prix suisse<br />
de la danse et de la chorégraphie<br />
aux meilleurs représentants<br />
contemporains de cet<br />
art. Des créateurs et interprètes<br />
qui n’ont pas d’engagement<br />
fixe dans un théâtre<br />
mais qui effectuent un travail<br />
remarquable dans les conditions<br />
de la scène indépendante.<br />
Outre un soutien important<br />
aux compagnies, le Prix<br />
suisse de la danse et de la<br />
chorégraphie apporte aussi<br />
un peu de glamour dans la<br />
danse contemporaine. Du glamour<br />
et une reconnaissance<br />
qui font du bien.<br />
Nous félicitons chaleureusement<br />
Guilherme Botelho/Alias<br />
Compagnie pour ce Prix de la<br />
danse et de la chorégraphie<br />
<strong>2008</strong>.<br />
Roger Merguin<br />
Co-directeur de la<br />
Dampfzentrale Berne<br />
Directeur de<br />
<strong>TANZ</strong> IN. BERN
Schweizer Tanz- und<br />
Choreographiepreis 2002 – <strong>2008</strong><br />
2002 Hauptpreis an Noëmi Lapzeson, Genf<br />
Tanz-der-Dinge-Kritiker-Preis an Anna Huber<br />
«Newcomerpreis»<br />
an Jessica Huber/Leila Huwiler,<br />
Sara Albisser/Judith Rohrbach, Christa Heinzer<br />
2003 Fumi Matsuda, Zürich<br />
2004 Hauptpreis an Philippe Saire, Lausanne<br />
Tanz-der-Dinge-Kritiker-Preis an Jean-Marc Heim<br />
2005 Thomas Hauert, CH/Belgien<br />
2006 Foofwa d’Imobilité, Genf<br />
2007 Béatrice Jaccard und<br />
Peter Schelling/Compagnie Drift<br />
<strong>2008</strong> Guilherme Botelho/Alias Compagnie<br />
Fachjury <strong>2008</strong><br />
Jurypräsidentin: Brigitte Knöß<br />
Felizitas Ammann (BS) Laura Atwood (ZH)<br />
Ursula Berger (SO)<br />
Tiziana Conte assoziiertes Mitglied (TI)<br />
Anna Hohler (VD) Béatrice Jaccard (ZH)<br />
Dr. Claudia Rosiny (BE) Isabella Spirig (ZH)<br />
Unser Dank an<br />
<strong>TANZ</strong> IN.BERN<br />
BERNER DAMPFZENTRALE<br />
Der Preis wird finanziert durch die<br />
STIFTUNG CORYMBO –<br />
ANNETTE RINGIER FONDS<br />
«L’ANGE DU FOYER» <strong>2008</strong> © Jean-Yves Genoud
Nach den Visionen des<br />
Gründers, Wolfgang Brunner,<br />
sollte der Verein ProTanz –<br />
wie sein Name sagt – für den<br />
Tanz da sein; sollte möglichst<br />
umfassend allgemein die<br />
Kunst form Tanz in der Schweiz<br />
fördern. Die Konkretisierung<br />
dieses Bestrebens gelang<br />
schon zu Lebzeiten von Brunner<br />
höchstens in Ansätzen,<br />
aber sie fand eine ganz den<br />
Gründungsintentionen entsprechende<br />
Realisierung in<br />
der Durchführung des von<br />
Annette Ringier gestifteten<br />
Schweizerischen Tanz- und<br />
Choreographiepreises:<br />
ProTanz beruft eine Jury, die<br />
einen Preisträger ermittelt<br />
und organisiert eine Gala-Vorstellung,<br />
in welcher der Preis<br />
überreicht wird. Die Gala kann<br />
natürlich nur in Zusammen -<br />
arbeit mit einem Veranstalter<br />
durchgeführt werden, in diesem<br />
Jahr zum ersten Mal mit<br />
<strong>TANZ</strong> IN. BERN, in der für diesen<br />
Anlass sowohl geographisch,<br />
wie räumlich, wie<br />
atmosphärisch so geradezu<br />
ideal geeigneten Dampf -<br />
zentrale Bern.<br />
Angesichts der Grösse res -<br />
pektive Kleinheit des Vereins<br />
und der dadurch so überaus<br />
limitierten personellen und<br />
finanziellen Mittel ist Tanz -<br />
förderung durch ProTanz über<br />
den Tanz- und Choreographiepreis<br />
hinaus nicht möglich.<br />
Die entscheidende Leistung<br />
erbringt die Jury, Fachleute<br />
auf dem Gebiet des Tanzes,<br />
die möglichst viele Aufführungen<br />
besuchen, um sich ein<br />
Bild über das Tanzschaffen in<br />
der Schweiz zu machen, auf<br />
Grund dessen sie dann gemeinsam<br />
über die Zuteilung<br />
des Preises entscheiden.<br />
ProTanz ist als Organisation<br />
ohne Stimme und an dieser<br />
Entscheidung nicht beteiligt.<br />
Richard Merz<br />
Präsident ProTanz<br />
Für die freundliche Unterstützung danken wir der<br />
Suivant la vision du fondateur<br />
de ProTanz,Wolfgang Brunner,<br />
cette association doit, comme<br />
son nom l’indique, être là<br />
pour la danse; elle vise à soutenir<br />
de manière générale et<br />
large le genre chorégraphique<br />
en Suisse. Même du vivant de<br />
Brunner, cette ambition n’a<br />
pu être concrétisée que très<br />
partiellement, mais elle a<br />
trouvé une activité correspondant<br />
tout à fait à son objectif<br />
originel, à savoir la réalisation<br />
du Prix suisse de la danse et<br />
de la choré graphie fondé par<br />
Annette Ringier: ProTanz<br />
réunit un jury chargé de désigner<br />
un lauréat et d’organiser<br />
une représentation de gala<br />
lors de laquelle le Prix est<br />
remis. Le gala peut bien sûr<br />
être conçu en collaboration<br />
avec un organisateur, comme<br />
cette année pour la première<br />
fois <strong>TANZ</strong> IN. BERN à la<br />
Dampfzentrale de Berne, un<br />
lieu qui convient parfaitement<br />
à cette occasion d’un point<br />
de vue géographique autant<br />
que de l’espace et de l’atmo s -<br />
phè re.<br />
La grandeur, ou plus préci -<br />
sément la taille modeste de<br />
l’association, ainsi que les<br />
moyens personnels et financiers<br />
très restreints qui en<br />
résultent ne permettent pas à<br />
ProTanz de soutenir la danse<br />
au-delà du Prix de la danse et<br />
de la chorégraphie. La prin -<br />
cipale prestation est fournie<br />
par le jury, des spécialistes<br />
de la danse qui voient autant<br />
de spectacles que possible<br />
pour se fonder une opinion<br />
de la création chorégraphique<br />
en Suisse leur permettant<br />
ensuite de désigner ensemble<br />
le/la lauréat-e du Prix.<br />
ProTanz en tant qu’organi -<br />
sation n’y a pas voix et n’est<br />
pas partie prenante de cette<br />
dé cision.<br />
Richard Merz<br />
Président de ProTanz
«L’ODEUR DU VOISIN» 2001 © Marc Vanappelghem
ZUM <strong>SCHWEIZER</strong>ISCHEN <strong>TANZ</strong>-<br />
<strong>UND</strong> <strong>CHOREOGRAPHIEPREIS</strong> <strong>2008</strong><br />
Was der Tanz in mir auslöst<br />
? Die reinste Bewunderung.<br />
Bewunderung dafür,<br />
was ein Körper «vortäuschen»<br />
kann. Schwerelosigkeit, wo<br />
gar keine ist. Fluss, wo gar<br />
kein Wasser. Bewunderung<br />
für die beinharte Arbeit dahinter.<br />
Die kurz bemessene Zeit<br />
des Erfolges. Alle anderen<br />
Künstler können alt werden<br />
und heiter weiter dichten, malen,<br />
musizieren. Der Tänzer<br />
weiss um die Endlichkeit seines<br />
Tuns und er opfert ihr<br />
(fast) alles.<br />
Bewunderung dafür, dass der<br />
Tänzer mit seinem Körper<br />
immer wieder neue Mittel und<br />
Wege findet, sich auszu -<br />
drü cken. Ich kann ratlos vor<br />
Bildern stehen, mich grausen<br />
vor neuer Musik – der Tanz<br />
findet stets direkten Eingang<br />
bei mir. Da kann ich mich<br />
freuen bis in die Zehenspitzen,<br />
wenn wieder etwas völlig Neues,<br />
Überraschendes gezeigt<br />
wird.<br />
Ich habe selbst ein Leben lang<br />
Jazztanz als Amateurgemacht.<br />
Ich liebte diese anstren gen den<br />
Stunden, wo ich wie alle andern<br />
triefte, und unter ständiger<br />
Selbstbeobachtung im<br />
Spiegel, mir – wie alle andern<br />
auch – besser und begabter<br />
vorkam als ich in Wirklichkeit<br />
war.<br />
Und weil das so ist, bin ich<br />
bewundernde Zuschauerin<br />
geworden, halt das, was ich<br />
kann, und habe schliesslich<br />
einen Tanzpreis gestiftet, halt<br />
das, was ich vermag.<br />
Annette Ringier<br />
A L’OCCASION DU<br />
PRIX SUISSE DE LA DANSE<br />
ET DE LA CHORÉGRAPHIE <strong>2008</strong><br />
Qu’est-ce que la danse suscite<br />
en moi ? La plus pure<br />
admiration. L’admiration pour<br />
ce qu’un corps peut simuler.<br />
L’apesanteur là où elle n’existe<br />
pas. Un fleuve là où il n’y a<br />
pas d’eau. L’admiration pour<br />
le pénible labeur nécessaire à<br />
cela. Le temps éphémère du<br />
succès. Tous les autres artistes<br />
peuvent vieillir et continuer<br />
joyeusement à écrire, peindre,<br />
jouer. Le danseur con naît la<br />
finitude de son œuvre et lui<br />
sacrifie (presque) tout.<br />
L’admiration pour le fait que<br />
le danseur trouve toujours<br />
avec son corps de nouveaux<br />
moyens et de nouvelles voies<br />
pour s’exprimer. Je peux rester<br />
désemparée devant des<br />
tableaux, être horrifiée par de<br />
la musique contemporaine,<br />
alors que la danse pénètre<br />
toujours en moi sans détour.<br />
A travers elle, je peux me<br />
réjouir de la tête aux pieds<br />
quand elle me montre une<br />
fois encore quelque chose de<br />
tout à fait nouveau, surprenant.<br />
J’ai dansé le jazz toute ma vie<br />
en tant qu’amatrice. J’ai aimé<br />
ces heures laborieuses où je<br />
suais comme tous les autres<br />
et où, m’observant constamment<br />
dans le miroir, j’avais<br />
l’impression, comme tous les<br />
autres également, d’être<br />
meilleure et plus douée que je<br />
ne l’étais en réalité.<br />
Et c’est parce qu’il en est<br />
ainsi que je suis devenue une<br />
spectatrice admirative – ce<br />
que, en somme, je sais vraiment<br />
faire – et que j’ai finalement<br />
fondé un prix de danse<br />
– ce que, en somme, je peux<br />
vraiment faire.<br />
Annette Ringier
LAUDATIO<br />
Guilherme Botelho – Alias Compagnie<br />
erhält den Schweizer Tanz- und Choreographiepreis <strong>2008</strong><br />
Im Jahr 1993 gründete in<br />
Genf der aus Brasilien stammende<br />
Tänzer und Choreograph<br />
Guilherme Botelho seine<br />
heute international be -<br />
kannte Alias Compagnie und<br />
prägte mit ihr über all die<br />
Jahre hinweg den zeitgenös -<br />
sischen Tanz – nicht nur in<br />
der Schweiz – in besonderem<br />
Masse. Alias zeichnet sich<br />
nicht nur durch hohe tänze -<br />
rische Qualität, sondern auch<br />
durch einen einmalig vielschichtigen<br />
und hintergrün -<br />
digen Humor aus, der das Publikum<br />
immer wieder in seinen<br />
Bann zieht. Guilherme Botelho<br />
ist ein Künstler, der es meis -<br />
terlich versteht, mit seinen<br />
Tänzerinnen und Tänzern ein<br />
Gesamtkunstwerk zu schaffen,<br />
das von fantasievollen und<br />
überraschenden Licht effekten<br />
geprägt ist, mit Musik unterhaltend<br />
und fesselnd umgeht<br />
und Bühnenräume kreiert, die<br />
ästhetisch sind, aber zugleich<br />
«LE POIDS DES ÉPONGES» 2002<br />
© G. Leao de Carvalho<br />
auch voller Überraschungen.<br />
Das Narrative bewegt sich auf<br />
unterschiedlichen Ebenen,<br />
surrealistische Elemente prägen<br />
seine genialen Einfälle.<br />
Mit über 17 Produktionen hat<br />
Alias ihre Qualität unter Beweis<br />
gestellt und ging in mehr<br />
als 20 Ländern in Europa,<br />
Afrika, Asien, Süd- und Nordamerika<br />
höchst erfolgreich<br />
auf Tournee.<br />
In der Schweiz ist Alias mit<br />
ihren spektakulären und fas -<br />
zinierenden Tanzproduktionen<br />
zu einem festen Begriff für<br />
den zeitgenössischen Tanz<br />
geworden.<br />
Seine Tanzkarriere begann<br />
Guilherme Botelho ungewöhnlich:<br />
mit 15 Jahren sah er<br />
das Ballett «Scène de famille»<br />
von Oscar Araiz. Dieses Ereignis<br />
wurde für ihn zu einem<br />
eindrücklichen Schlüsselerlebnis<br />
und bewog ihn, Tänzer zu<br />
werden. Nach einer intensiven<br />
Ausbildung wurde er Mitglied<br />
des Ballet du Grand-Théâtre<br />
von Genf und im Jahre 1987<br />
gestaltete er bereits seine<br />
ers te eigene Choreographie.<br />
1993 gründete er seine un -<br />
abhängige Compagnie: Alias.<br />
Die Begegnung mit dem DV8-<br />
Choreographen Llyod Newson<br />
war ein weiterer Höhepunkt in<br />
Botelhos künstlerischer Laufbahn.
«LE POIDS DES ÉPONGES» 2002 © G. Leao de Carvalho
Botelho besitzt die Fähigkeit,<br />
unkonventionelle Themen und<br />
Situationen im Beziehungs -<br />
geflecht unter uns Menschen<br />
anzupeilen und sie so fesselnd<br />
in seine Stücke einzubauen,<br />
dass man nicht nur unterhalten<br />
wird oder sich an der tänzerischen<br />
Schönheit und Qualität<br />
erfreut, sondern auch an<br />
vielschichtige philosophischexistenzielle<br />
Fragen herangeführt<br />
wird. Der Tanz erhält bei<br />
ihm eine neue Dimension und<br />
eröffnet dem Publikum fesselnde<br />
Perspektiven auf die<br />
Sinnfrage des Lebens. Ob er –<br />
wie in «Moving a perhaps» –<br />
ein Schlafzimmer unter Wasser<br />
setzt oder andere extreme<br />
Einfälle umsetzt, immer<br />
haben seine getanzten Bilder<br />
mit dem Menschen zu tun,<br />
mit seiner Art der Kommunikation,<br />
mit Verhaltensweisen,<br />
die man unterschwellig nicht<br />
ausspielt, und die doch von<br />
prägender Präsenz sind.<br />
In seiner neuen Produktion<br />
«L’ange du foyer» befasst sich<br />
Guilherme Botelho mit Befindlichkeiten,<br />
die mit der Kindheit,<br />
mit dem Kindsein zu tun<br />
haben und den Zuschauer in<br />
die Welt der Fantasie entführen,<br />
die ihren besonderen<br />
Zauber hat. Kindheit ist nie<br />
ausgeträumt, die Sehnsucht<br />
nach dem Aufgehobensein in<br />
der Welt der Träume zwischen<br />
Kind und Erwachsenem spielt<br />
dabei eine wesentliche Rolle.<br />
Wir erleben das Kind, das<br />
seinen Fantasien nachgeht,<br />
«I WANT TO GO HOME» 2005 © G. Leao de Carvalho
Abenteuer erleben möchte,<br />
den täglichen Dingen neue<br />
und andere Zusammenhänge<br />
gibt. Dabei spielen seine Familie,<br />
seine Kameraden, die in<br />
seine Hoffnungen und Träume<br />
mit einbezogen werden, eine<br />
grosse Rolle. Es ist dies eine<br />
Auseinandersetzung mit der<br />
Welt der Erwachsenen und<br />
der kindlichen Fantasie, eine<br />
Suche nach inneren Ursprüngen,<br />
die im Laufe eines Erwachsenenlebens<br />
oft verloren<br />
gehen und dennoch von prägender<br />
Realität sind.<br />
Beeindruckend ist bei Botelho,<br />
dass er all diese Fragen über<br />
den Sinn des Lebens, über<br />
unser Kommen und Gehen,<br />
über unsere Suche nach dem<br />
Glück in seine vielschichtigen,<br />
getanzten Bilder einbindet.<br />
Wunderschön dabei ist, dass<br />
er viele Fragen offen in den<br />
Raum stellt, sie nicht beantwortet,<br />
sondern bewusst so<br />
stehen lässt. Dies in der Absicht,<br />
dass dieser unfertige<br />
Denkvorgang den Zuschauer<br />
dazu bewegen soll, sich seiner<br />
persönlichen existenziel -<br />
len Lebensfrage zu öffnen. Er<br />
möchte nicht Moralist sein,<br />
der Wege aufzeigt, sondern<br />
er spielt mit Varianten von<br />
Mög lichkeiten, wie man ein<br />
Leben gestalten und Sinn fra -<br />
gen handhaben kann. Dabei<br />
ist der Tanz in all seinen<br />
Ausdrucksmöglichkeiten die<br />
«L’ODEUR DU VOISIN» 2001 © Marc Vanappelghem<br />
Kunst form, die für ihn immer<br />
im Vordergrund steht. Er versteht<br />
seine Produktionen, seine<br />
tänzerischen Auseinandersetzungen<br />
nie als Rezept oder<br />
als letzte Wahrheit, sondern<br />
immer nur als Anregung, als<br />
tänzerisches Bild, das sich<br />
ständig verändert und verschiebt,<br />
so wie das Leben<br />
auch. Wählt er auch den humor<br />
vollen, den witzigen Weg<br />
und spielt er oft auch mit<br />
clownesken Bildern, so erkennt<br />
man doch immer den<br />
tieferen Ernst seiner Aussage.<br />
Nichts ist nur an der Ober -<br />
fläche erkennbar, sondern<br />
alles hat auch einen Hintergrund,<br />
manchmal grotesk und<br />
verzerrt, oft klar und ungemein<br />
brauchbar. Botelho ist<br />
ein Künstler, ein Tänzer und<br />
begabter Choreograph, der<br />
mit seiner Alias Compagnie<br />
bewegt, Neues erschliesst<br />
und uns einen fantastischen<br />
Spiegel vor Augen hält, in<br />
dem wir unsere eigenen Geschichten<br />
erkennen können,<br />
aber auch tiefen Ernst und ein<br />
Stück Lebensweisheit, die uns<br />
beeindrucken. Er ist ein Choreograph,<br />
den man lieb gewinnt,<br />
dessen vielseitig talentierte<br />
Compagnie man sich<br />
gerne ansieht und sich freut,<br />
dass es sein unverwechsel -<br />
bares Tanztheater überhaupt<br />
gibt, weil er damit in einmaliger<br />
Weise die zeitgenössische<br />
Tanzszene prägt und befruchtet.<br />
So freut und ehrt es uns,<br />
ihm diesen Preis übergeben<br />
zu dürfen, in der Überzeugung<br />
und Hoffnung, dass er sich<br />
noch viele aussergewöhnliche<br />
Tanzideen einfallen lassen<br />
wird.<br />
Ursula Berger
LAUDATIO<br />
Le Prix suisse de la danse et de la chorégraphie <strong>2008</strong><br />
récompense Guilherme Botelho – Compagnie Alias<br />
En 1993, le danseur et chorégraphe<br />
d’origine brésilienne<br />
Guilherme Botelho a créé la<br />
Compagnie Alias, jouissant<br />
aujourd’hui d’une reconnaissance<br />
internationale et avec<br />
laquelle il a exercé durant toutes<br />
ces années une influence<br />
considérable sur la danse<br />
contemporaine, et pas unique -<br />
ment en Suisse. Alias se<br />
distingue non seulement par<br />
sa grande qualité technique,<br />
mais aussi par son humour<br />
unique, profond et à plusieurs<br />
strates, qui fascine toujours<br />
son public. Guilherme Botelho<br />
est un artiste passé maître<br />
dans l’art de créer avec ses<br />
danseuses et ses danseurs<br />
une œuvre totale marquée<br />
par des effets d’éclairage<br />
inventifs et étonnants, utilisant<br />
toutes les ressources<br />
de la musique et créant des<br />
espaces scéniques à la fois<br />
esthétiques et pleins de surprises.<br />
La narration évolue<br />
sur différents niveaux, des<br />
éléments surréalistes colo-<br />
rent ses géniales idées. En<br />
plus de 17 pro ductions, Alias<br />
a fait preuve de sa qualité et<br />
a connu un très grand succès<br />
lors de ses tournées dans<br />
plus de 20 pays d’Europe,<br />
d’Afrique, d’Asie, d’Amérique<br />
du Sud et du Nord.<br />
En Suisse, Alias a conquis<br />
une solide position dans la<br />
danse contemporaine par ses<br />
productions fascinantes et<br />
spectaculaires.<br />
Guilherme Botelho a débuté<br />
sa carrière dans la danse de<br />
manière peu conventionnelle:<br />
c’est à l’âge de 15 ans qu’il<br />
voit le ballet «Scène de famille»<br />
d’Oscar Araiz. Cette<br />
expérience est pour lui un<br />
moment-clé inoubliable et le<br />
motive à devenir danseur.<br />
Après une intensive forma-<br />
«L’ANGE DU FOYER» <strong>2008</strong> © Jean-Yves Genoud
tion, il devient membre du<br />
Ballet du Grand-Théâtre de<br />
Genève et crée en 1987 déjà<br />
sa première chorégraphie. Il<br />
fonde en 1993 la compagnie<br />
indépendante Alias. Sa rencontre<br />
avec Llyod Newson, le<br />
cho régraphe du DV8 Physical<br />
Theatre, est une autre pierre<br />
angulaire de la carrière ar tis -<br />
tique de Botelho.<br />
Botelho possède le don de<br />
repérer des situations et des<br />
sujets insolites dans le tissu<br />
des relations humaines et de<br />
les intégrer dans ses pièces<br />
de manière si captivante qu’ils<br />
ne suscitent pas que le divertissement<br />
ou le plaisir de la<br />
beauté et de la qualité chorégraphiques,<br />
mais qu’ils ouvrent<br />
aussi les multiples fa -<br />
cettes de questions d’ordre<br />
philosophique et existentiel.<br />
La danse trouve avec lui une<br />
nouvelle dimension et dévoile<br />
à son public de passionnantes<br />
perspectives quant à la question<br />
du sens de la vie. Qu’il<br />
situe sous l’eau une chambre<br />
à coucher – comme dans<br />
«Moving a perhaps» – ou présente<br />
d’autres idées aussi extrêmes,<br />
ses images dansées<br />
sont toujours liées à l’Homme,<br />
avec sa façon de communi-<br />
«L’ANGE DU FOYER» <strong>2008</strong> © GREGORY BATARDON<br />
quer, avec des comportements<br />
dont l’aspect sous-jacent n’est<br />
pas clairement révélé mais<br />
qui n’en sont pas moins d’une<br />
présence saillante.
Dans sa nouvelle production,<br />
«l’ange du foyer», Guilherme<br />
Botelho traite de sentiments<br />
liés à l’enfance et à l’état<br />
d’enfant et qui transportent<br />
le spectateur dans un monde<br />
de l’imaginaire empreint d’une<br />
magie singulière. Le rêve de<br />
l’enfance n’est jamais achevé,<br />
et le désir d’un état inter -<br />
médiaire dans le monde des<br />
rêves entre enfant et adulte y<br />
joue un rôle essentiel. On y<br />
voit l’enfant à la poursuite de<br />
son imaginaire, désireux de<br />
vivre des aventures, projetant<br />
les objets de son quotidien<br />
dans de nouveaux mondes.<br />
Sa famille et ses camarades,<br />
qu’il fait entrer dans ses es -<br />
poirs et ses rêves, y jouent<br />
un grand rôle. Il s’agit ici<br />
d’une confrontation entre le<br />
monde des adultes et l’ima -<br />
ginaire de l’enfance, une<br />
recherche des origines intéri -<br />
eures qui s’égarent souvent<br />
au cours d’une vie d’adulte et<br />
représentent pourtant une<br />
réalité saillante.<br />
Botelho impressionne en ce<br />
qu’il parvient à faire tenir<br />
dans ses images dansées et<br />
à multiples strates de si nombreuses<br />
questions sur le sens<br />
de la vie, sur notre apparition<br />
et notre disparition, sur notre<br />
recherche du bonheur. La<br />
grande beauté de son geste<br />
réside dans le fait qu’il pose<br />
ouvertement beaucoup de<br />
questions, mais n’y répond<br />
pas, les laissant volontairement<br />
ouvertes. Il veut ainsi<br />
permettre à ce mouvement<br />
de pensée non achevé de<br />
pousser le spectacteur à<br />
ouvrir pour soi la question<br />
existentielle de sa propre vie.<br />
«FRANKENSTEIN» 2006 © Jean-Yves Genoud
Il ne souhaite pas être un moraliste<br />
montrant la voie, mais<br />
préfère jouer avec les diverses<br />
possibilités de donner<br />
forme à une vie et de se débrouiller<br />
avec les questions<br />
de sens. La danse avec toutes<br />
ses possibilités d’expression<br />
reste la forme esthétique<br />
à laquelle Botelho reste at -<br />
taché en priorité. Il ne conçoit<br />
jamais ses productions, ses<br />
confrontations chorégraphiques,<br />
comme des recettes<br />
ou des vérités ultimes, mais<br />
toujours comme des suggestions,<br />
comme des images<br />
chorégraphiques qui évoluent<br />
et se décalent en continu,<br />
comme la vie elle-même.<br />
Même s’il choisit la voie de<br />
l’humour et joue souvent avec<br />
une imagerie clownesque, on<br />
distingue toujours le profond<br />
sérieux de son propos. Rien<br />
ne reste uniquement à la<br />
surface, tout se profile aussi<br />
en un relief, parfois grotes que<br />
et déformé, souvent très net<br />
et d’une incroyable clarté.<br />
Botelho est un artiste, un<br />
danseur et un chorégraphe<br />
doué qui fait bouger les<br />
«APPROCHER LA POUSSIÈRE» 2007 © Jean-Yves Genoud<br />
choses avec la Compagnie<br />
Alias, qui explore de nouvelles<br />
voies et nous tend un miroir<br />
fan tastique dans lequel nous<br />
reconnaissons nos pro pres<br />
histoires, mais aussi un profond<br />
sérieux et un morceau<br />
de sagesse qui nous impressionnent.<br />
C’est un chorégraphe<br />
auquel on s’attache, dont<br />
on aime voir évoluer la compagnie<br />
aux multiples talents,<br />
et il est réjouissant de con -<br />
stater que son inimitable<br />
danse-théâtre existe, car<br />
Botelho parvient ainsi à mar-<br />
quer et féconder de manière<br />
unique la danse contemporaine.<br />
C’est donc une joie et<br />
un honneur de pouvoir lui remettre<br />
ce prix, avec la con -<br />
viction et l’espoir qu’il aura<br />
encore de nombreuses idées<br />
chorégraphiques extraordi -<br />
naires.<br />
Ursula Berger
GUILHERME BOTELHO<br />
«Meine Recherche entspringt<br />
mehr dem Wunsch, etwas zum<br />
Leben, als etwas zum Schauen<br />
zu geben. In diesem Sinn ist<br />
mir die Improvisation als Mittel<br />
der Persönlichkeitsentwicklung<br />
des Tänzers wichtig, durch und<br />
in der Bewegung.»<br />
Guilherme Botelho wird 1962<br />
in Sao Paulo geboren, wo er<br />
mit 16 Jahren beginnt, Tanz zu<br />
studieren. 1982 zieht er nach<br />
Genf, wo er bis 1992 Mitglied<br />
des Ballet du Grand Théâtre de<br />
Genève ist. Sein Bedürfnis, einen<br />
Tanz zu entwickeln, der von<br />
den persönlichen Anlagen des<br />
Tänzers ausgeht und diese in<br />
ein Verhältnis zum darzustellenden<br />
Thema setzt, führt ihn<br />
1987 zu seiner ersten choreographischen<br />
Arbeit. 1993<br />
gründet er in Genf seine eigene<br />
Compagnie: Alias. In seiner Arbeit<br />
widmet sich Guilherme Botelho<br />
der Recherche des Sinns<br />
als Quelle der Bewegung.<br />
© Gregory Batardon<br />
«C’est donner à vivre plutôt que<br />
de donner à voir qui motive ma<br />
recherche. En ce sens l’improvisation<br />
m’est importante en<br />
tant que moyen de développer<br />
la personnalité du danseur par<br />
et dans le mouvement.»<br />
Guilherme Botelho est né à Sao<br />
Paulo (Brésil) en 1962. Il commence<br />
à y étudier la danse à<br />
l’âge de 16 ans. De 1982 à<br />
1992, il est engagé au Ballet<br />
du Grand Théâtre de Genève,<br />
ville où il vit depuis.<br />
Son besoin d’aller vers une<br />
danse basée sur l’investissement<br />
personnel du danseur<br />
par rapport au thème traité le<br />
pousse à créer sa première<br />
chorégraphie en 1987.<br />
Il fonde ensuite sa propre compagnie<br />
– Alias – en 1993 à<br />
Genève pour y développer un<br />
travail axé sur la recherche du<br />
sens comme source du mou -<br />
vement.
«L’ANGE DU FOYER» <strong>2008</strong> © Gregory Batardon<br />
LISTE DES CRÉATIONS / WERKLISTE ALIAS COMPAGNIE<br />
1993 Naissance de la compagnie /<br />
Gründung der Compagnie<br />
1993 I remember red de Guilherme Botelho<br />
ADC-Studio, Genève<br />
Presque en manque<br />
version courte de En Manque<br />
Théâtre de l’Arsenic, Lausanne<br />
1994 En manque de Didy Veldman et Guilherme Botelho<br />
Salle Patino, Genève<br />
1995 Almost Moving a perhaps<br />
version courte de Moving a perhaps<br />
Festival de l’Apic, Théâtre du Loup, Genève<br />
Moving a perhaps de Guilherme Botelho,<br />
Usine à Gaz, Nyon<br />
1996 Contrecoup de Guilherme Botelho<br />
Halle 2C, Fribourg<br />
1997 Quem é de Guilherme Botelho et Caroline de Cornière<br />
Culturgest Lisbonne (Portugal)<br />
1998 Par ordre d’apparition de Guilherme Botelho<br />
Plate-forme suisse de sélection pour les Rencontres<br />
Chorégraphiques Internationales de Seine-Saint-Denis,<br />
Cité Bleue, Genève<br />
On ne peut pas toujours être en apnée<br />
de Guilherme Botelho<br />
Théâtre de l’Octogone de Pully<br />
1999 Spectacle du Temps<br />
de Guilherme Botelho et Caroline de Cornière<br />
Genève<br />
2000 De beaux restes<br />
de Caroline de Cornière et Guilherme Botelho<br />
Carte blanche pour l’Opéra de Lausanne et plate-forme<br />
suisse de sélection pour les Rencontres Chorégraphiques<br />
Internationales de Seine-Saint-Denis, Luzertanz, Lucerne<br />
Mr. Winter de Guilherme Botelho<br />
Zürcher Theater Spektakel, Zürich<br />
2001 Comme d’habitude de Guilherme Botelho<br />
Installation dans le cadre de Collection Cahiers d’Artistes<br />
1997– 99 édité par Pro Helvetia, Centre Pasqu’Art Bienne<br />
Just do it<br />
Improvisations pour La Fête de la Musique, Genève<br />
Tout près<br />
Improvisations Festival Danza Urbana, Bologne (Italie)<br />
L’odeur du voisin<br />
de Caroline de Cornière et Guilherme Botelho<br />
Festival Oriente Occidente, Bologne (Italie)<br />
2002 Installation chorégraphique<br />
de Caroline de Cornière et Guilherme Botelho<br />
menée en collaboration avec la Cie. Philippe Saire,<br />
Expo.02, Neuchâtel<br />
Just do it again<br />
Improvisations pour La Fête de la Musique, Genève<br />
Tout près<br />
Improvisations Festival Danza Urbana, Bologne (Italie)<br />
2003 Le poids des éponges de Guilherme Botelho<br />
Coproduction Schauspiel Köln<br />
Escucha mi cantar de Guilherme Botelho<br />
Coproduction Théâtre Forum Meyrin<br />
Vaguement derrière de Guilherme Botelho<br />
Coproduction Steps# 9 et le Théâtre Forum Meyrin,<br />
Première: Casino-Theater Zug<br />
I want to go home de Guilherme Botelho<br />
Coproduction Les Journées de danse contemporaine<br />
suisse 2006<br />
2007 Frankenstein de Guilherme Botelho<br />
En association avec le Grand Théâtre de Genève<br />
Approcher la poussière de Guilherme Botelho<br />
Coproduction La Bâtie – Festival de Genève,<br />
Première au Théâtre Forum Meyrin<br />
<strong>2008</strong> L’ange du foyer de Guilherme Botelho<br />
Théâtre Forum Meyrin<br />
2009 O avesso do avesso de Guilherme Botelho<br />
Théâtre Forum Meyrin<br />
Les tournées d’Alias dans le monde:<br />
Afrique du Sud, Allemagne, Autriche, Belgique, Brésil, Canada,<br />
Croatie, Ecosse, Egypte, Espagne, France, Hongrie, Italie, Japon,<br />
Jordanie, Liban, Palestine, Portugal, Royaume Uni, Serbie, Slovénie,<br />
Suisse, Syrie, Tchécoslovaquie, Tunisie, USA
Die Gemeinschaftsstiftung Corymbo und der Tanz<br />
Die Stiftung Corymbo finanziert aus dem Annette Ringier Fonds seit 2002 alljährlich den Schweizer Tanz- und<br />
Choreo graphiepreis. Damit sollen die Bekanntheit der freien Schweizer Tanzszene gefördert und besondere Leistungen<br />
ausgezeichnet werden.<br />
Auf der Website www.corymbo.ch können Sie sich um fassend über die Stiftung informieren.<br />
Für DonatorInnen: Sollten Sie die Möglichkeit haben, in grösserem Rahmen gemeinnützige Vergabungen zu tätigen,<br />
beraten wir Sie gerne persönlich über die Möglich keiten einer Zusammenarbeit mit der Stiftung Corymbo. Falls neue<br />
DonatorInnen in der Stiftung Corymbo einen Fonds eröffnen, können entsprechend den Wünschen dieser DonatorInnen<br />
weitere Gebiete oder Förderformen finanziert werden.<br />
Für GesuchstellerInnen: Die jeweils aktuellen inhaltlichen und formellen Randbedingungen für die Einreichung von<br />
Gesuchen werden auf der Website www.corymbo.ch veröffentlicht. Sie können auch eine informelle kurze Anfrage per<br />
E-Mail senden, bevor Sie ein formelles Gesuch stellen. Vor jeder Gesuchsstellung sollte aber die Website konsultiert<br />
werden. Es werden keine Werk- oder Ver anstaltungsbeiträge an einzelne KünstlerInnen oder Künstlergruppen vergeben.<br />
Geschäftsstelle:<br />
Stiftung Corymbo, Gratstrasse 3c, CH-8143 Üetliberg (Zürich), Tel. 044 462 65 46, stiftung@corymbo.ch, www.corymbo.ch<br />
1996 gegründet von Wolfgang J. Brunner<br />
Nina Corti Ehrenpräsidentin<br />
Dr. Richard Merz Präsident<br />
Dr. Ursula Pellaton Vizepräsidentin<br />
Brigitte Knöß Vorstandsmitglied und Jurypräsidentin<br />
Geschäftsstelle: Liliana Heldner Neil<br />
Gladbachstrasse 98, CH-8044 Zürich<br />
Telefon +41 (0)44 253 11 84<br />
E-Mail: schwer.text@bluewin.ch<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Verein ProTanz<br />
Redaktion: Liliana Heldner Neil<br />
Mitarbeit: Brigitte Knöß<br />
Übersetzungen: Cyril Tissot<br />
Druck: KROMER PRINT AG, Lenzburg