BOLD CAR No.12

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80 // BOLD CAR MOTION / REPORTAGE Wenn man karge Landschaften, schroffe Felsen und schwarzes Vulkangestein mag, kommt man um Island nicht herum. Wir fahren mit dem Kreiskolben-Mazda MX-30 R-EV in den wilden Norden der Insel. Die Blaulichter sagen unmissverständlich: Hier gibt´s kein Durchkommen. Die Landstraße 43 ist gesperrt, ebenso die 427. Beide führen nach Grindavik, und unter dem kleinen Küstenort brodelt es gewaltig. Magma ist in Wallung, aber das regt bis auf die Grindaviker keinen Isländer auf. Schließlich lebt man hier seit der ersten namhaften Besiedelung im 9. Jahrhundert durch die Wikinger mit heißen Quellen, Erdspalten und -beben sowie Massen von Lava. Da das Geschehen lokal sehr begrenzt ist, können wir den Ort auf dem Weg vom Flughafen in Kevlavik zum Hotel in Reykjavik problemlos in gebührendem Abstand passieren. Denn wir sind unterwegs im Rahmen des Mazda Epic Drive. Als Vehikel steht uns ein Mazda MX-30 e-Skyactiv R-EV zur Verfügung, den die Japaner mit einem E-Motor samt Wankelmotor als Notstromaggregat ausgestattet haben. Die WLTP-Reichweite soll 85 Kilometer betragen, die Gesamtreichweite dank des ständig den Akku ladenden Kreiskolbenmotors bis zu 680 Kilometer. Wir starten vom Hotel The Reykjavik Edition in der Nähe der Berliner Mauer (tatsächlich steht ein Stück davon gar nicht weit weg). Frühaufsteher laufen vorher noch ein paar Kilometer den Sculpture and Shore Walk entlang mit Skulpturen wie dem berühmten „Sun Voyager“. Um acht Uhr morgens geht’s mit den Autos los. Da ist die 140.000-Seelen-Stadt schon ziemlich wach – der Verkehr ist heftig. Aber wir stecken wenigstens mit gutem Gewissen im Stau, weil wir vollelektrisch fahren. Die Automassen sind kein Wunder, denn hier leben ein Drittel der rund 400.000 Einwohner des Staates. Der Rest verteilt sich fast unsichtbar auf einer Landfläche von mehr als 100.000 Quadratkilometern. Wir werden den Wankel also kräftig nutzen müssen auf unserer genau 549 Kilometer langen Tour, die mit sieben Stunden und 21 Minuten reiner Fahrzeit ausgewiesen ist. Trotz herbstlichen sieben Grad Plus ist der gut 1,8-Tonnen schwere Kompakt- SUV mit Spikes bestückt, die stets für ein ganz besonderes Fahrgeräusch sorgen und den Eigensound des kleinen SUV übertönen. So hören wir nichts von der Wankelpower, sondern nageln aus der Hauptstadt heraus, die sich in den vergangenen Jahren zum Glaspalastareal gewandelt hat. Noch gut 20 Kilometer vom alten Stadtkern entfernt stehen zur Stadt gehörige Gewerbegebiete. Das erste Gefühl von Einsamkeit kommt erst auf, als wir von der 1 abbiegen auf Nebenstraßen, die zunächst als 47