22 | BOLD THE MAGAZINE MODE | IM INTERVIEW Wie kamen Sie auf den Namen? Na weil das Kabel enorm war – groß und stark! Ich wollte diesem Stück Draht eine Persönlichkeit geben, es zum Leben erwecken! Die Leute fanden den Namen schrecklich dumm. (lacht) Stattdessen habe ich dem Wort einen neuen Sinn gegeben: „Monster“ bedeutete nun richtig gut zu sein, der Beste. Das habe ich erfunden. Ein grandioser Marketing-Schachzug! Leider hatte ich ansonsten wenig Ahnung von Marketing. Damals gab es die Kabel beim Kauf von Lautsprechern geschenkt, und erst nach vielen Versuchen konnte ich einen Vertreter davon überzeugen, beim Verkauf den Unterschied zu gewöhnlichen Kabeln vorzuführen. Ich entwickelte den Slogan „Get all the sound you paid for“ – ab dem Moment entwickelten sich die Dinge. Sie haben mehrfach von Ihren Ambitionen gesprochen, unser Leitthema dieser Ausgabe. Was bedeutet der Begriff für Sie? Ich denke dabei an Technologie – daran, wie Elektronik Menschen beeinflusst. Ich bin aus der Generation der Babyboomer, haben die Generationen X und Y erlebt, sehe jetzt die Millennials. Jede Generation hat eigene typische Persönlichkeitsstrukturen und eine eigene Popkultur, sprich: Ambition. Zu meiner Zeit bestimmten die Medien, was cool ist – die Kids heute lassen sich nichts mehr sagen, die müssen selbst entdecken, was cool bedeutet. Daher scheitern auch so viele Firmen beim Versuch, sich als cool zu verkaufen: Man kann „cool“ nicht vermarkten. Monster macht auch traditionelle Tie-Ins mit Marken wie Adidas oder Diesel ... Ja, das müssen wir tun, aber das rührt die Kids kein Stück. Ihr neuestes Produkt ist der 24K- Kopfhörer. Golden und mächtig ist er ein echtes Fashion-Statement – doch wie beschreiben Sie seinen Klang? Stimmt. So mancher trägt die Headphones schon, ohne dass sie überhaupt eingestöpselt sind. Sie können sich vielleicht kein echtes Gold leisten, aber dann zumindest den 24K. Zum Klang: Mit Beats haben wir ja den Bass nach vorn geholt – etwas, das es vorher bei Kopfhörern so nicht gab. Beim 24K aber geht es wie bei den anderen Monster-Kopfhörern, die wir für verschiedene Segmente entwickelt haben, ums volle Klangspektrum, um Klarheit, Dynamik, Kraft, Artikulation, um Details. Wir nennen das „Pure Monster Sound“. Egal, wie perfekt man zwei Lautsprecher in einem Raum aufstellt, letztlich interagieren die beiden Lautsprecher. Bei einem Kopfhörer ist das anders – da ist unser Kopf der Raum. Wir gehen ganz nah ran an den Sound. Man denke an ein Konzert: Wir wollen nicht den Sound im Publikum abbilden – sondern den, der direkt am Mikro ankommt. Bei all dem ist völlig egal, um was für Musik es genau geht. Welche anderen Produkte entwickeln Sie derzeit? Die Wireless Soundstage ist fertig und kommt in Deutschland Ende des Jahres auf den Markt – ein One-Speaker-Soundsystem für den ganzen Raum, basierend auf High-Quality-WiFi, steuerbar per Smartphone. Außerdem arbeiten wir an einem Soundsystem für eine große Elektroauto- Marke. Ich habe ja schon einmal eine Auto- Anlage kreiert und installiert, im Rahmen eines One-Off für Lamborghini. Ganze neun Exemplare gibt es von dem Auto! Das Projekt jetzt wird größer, wird aber auch noch drei Jahre in Anspruch nehmen. Wir wollen förmlich eine Konzerthalle im Auto erzeugen – und damit geht’s dann auf die Autobahn! Monster wurde 1979 in San Francisco von Noel Lee gegründet und hat heute über 600 Mitarbeiter. Neben Audio- und Videokabeln stellt Monster Kopfhörer, Lautsprecher, Fernbedienungen sowie Handyund Autozubehör her. Die Produkte werden unter anderem unter den Namen Monster Power, Monster Mobile, Monster Performance Car, Monster Game, Monster Photo und M•Design vermarktet. Branchenexperten schätzen den jährlichen Gesamt-Umsatz auf etwa 500 Millionen US Dollar. WEITERE INFORMATIONEN: www.monsterproducts.com
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