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BOLD THE MAGAZINE No.16

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AMBITION MIT ANSPRUCH UND EIFER | INTERVIEW: MONSTER-CHEF NOEL LEE | GEFRORENE MUSIK: NORSKE OPERA | NEW FASHION | NORWEGEN: ARCTIC RACE OF NORWAY | FINNLAND: VON LAPPLAND BIS HELSINKI

REISE | NORWEGEN

REISE | NORWEGEN BOLD THE MAGAZINE | 75 GEFRORENE MUSIK NORSKE OPERA AUTOR: F. REIP Das Zitat „Architektur ist gefrorene Musik“, das mal dem Philosophen Arthur Schopenhauer und mal dem großen Goethe zugeschrieben wird, kommt einem in den Sinn, wenn man vor der Osloer Oper steht: Das 2008 vom Architekturbüro Snøhetta als erster Schritt der Neuerschließung des innerstädtischen Hafens realisierte Gebäude ist der reinste Klang, den man sich in gebauter Form nur denken kann. Majestätisch, gelassen, federleicht schwebt es über dem Fjord, der hier tief in die Stadt hineinragt. Kaum vorstellbar erscheint angesichts seiner stillen Pracht, wie umstritten der Bau lange Zeit war. Einen Hochkulturpalast für die wenigen Privilegierten fürchtete man, erbaut von Steuermillionen. Doch die aufgeheizte Debatte legte sich, sobald die Arbeit getan war: Mit ihrem begehbaren Dach und ihrem einladenden Foyer ist die Oper ein Ort für jedermann. Der bei aller singulärer Strahlkraft zum perfekten Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft der norwegischen Hauptstadt wird. Auch aus Ingrid Lorentzen spricht noch immer ihre Vergangenheit: Selbst beim Quittieren des Kaffees, zu dem wir uns für eine halbe Stunde in der Brasserie im lichten Foyer der Oper verabredet haben, deutet die heutige Intendantin des Norwegischen Nationalballets die dritte Position an. Vierzehn Jahre lang war Lorentzen Mitglied der Kompanie, hat noch 2009 selbst im neuen Operngebäude als Solistin getanzt, ehe sie 2012 – von einem Tag auf den anderen – von der Bühne hinter die Kulissen wechselte. Ganz behutsam hat sie das Programm des renommierten Staatsballetts angefasst, wollte nicht als Reformerin poltern, sondern existierende Kräfte nutzen und in neue Zusammenhänge stellen. Das ist ihr gelungen, nicht zuletzt geografisch: Nach langjähriger Pause tourt das Norwegische Nationalballett unter ihrer Ägide wieder, mit einem eklektischen Programm gastiert es im Februar mit einer Vor-Weltpremiere des neuen Balletts „Lamentate“ von Jo Strømgren in Baden-Baden, ehe es im Mai in Oslo zu sehen sein wird. Auch im Interview wirkt Ingrid Lorentzen noch wie die Künstlerin, die sie lange war, spricht mit den Händen, die hellen blauen Augen sind wach und deuten ausgeprägte Sensibilität an. Die Unterhaltung mit ihr ist ein Genuss. Frau Lorentzen, Sie waren Tänzerin und gestalten nun das Programm derselben Institution. Was bedeutet Ihnen Ambition? Für mich hat Ambition nichts mit konkreten Zielen zu tun, die man sich setzt. Das traue ich mich nicht, dafür ist das Leben zu sehr von Niederlagen und persönlichem Desaster geprägt, da muss ich mir nicht auch noch zusätzlich Angst vor dem Versagen zumuten. Ich bin zum einen Optimistin, sorge mich aber auch schnell – und wenn sich Dinge dann gut entwickeln, bin ich extrem überrascht und unglaublich glücklich. Auf der anderen Seite lasse ich selten Gelegenheiten ungenutzt, da ich mich im entscheidenden Moment pushen kann, wenn sich mir eine Chance eröffnet. Ambition bedeutet für mich also, das Beste aus einer Situation herauszuholen. Wie hat sich das in Ihrer aktiven Karriere als Tänzerin ausgedrückt? Ich wollte sehen, wie weit ich mich entwickeln kann. Ich glaube, ich wusste, dass ich auf der Bühne künstlerisch etwas zu geben hatte, aber ich brauchte die Technik, um das auch zeigen zu können. Kunstsinn ohne

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