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BOLD THE MAGAZINE No.32

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KREATION SPECIAL TOPIC: TECHNIK | IM GESPRÄCH: PORSCHE DESIGN CHEF ROLAND HEILER | LIAM NEESON | DESIGNER TAD TOULIS | MARILYN MANSONS KREATIVITÄT | TOKYO: MODERNE & TRADITION

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86 | BOLD THE MAGAZINE DESIGN | IM GESPRÄCH Mit der Verpflichtung von Tad Toulis gelang Sonos 2013 ein echter Coup. Schon zu seiner Zeit bei Motorola sorgten die Entwürfe des New Yorkers für Furore. Heute ist er als Vice President of Design bei Sonos dafür verantwortlich, dass die Augen mithören und sich die Home Sound Systeme der kalifornischen Klangschmiede nicht hinter Eames Chair oder Arco Floor Lampe zu verstecken brauchen. Es ist nämlich noch gar nicht so lange her, da glichen Stereoanlagen den Schaltzentralen eines Flugkontrollzentrums. Eine Ansammlung pulsierender Lichter, Ziffernblätter, grafischer Equalizer und vieler Knöpfe. Dazu Lautsprecher, deren Design wohlwollend als zweckmäßig bezeichnet werden konnte. Wer sich ein Multiroom-Erlebnis wünschte, verbrachte locker einen Nachmittag damit, Löcher in Wände zu bohren, um die ganzen Lautsprecherkabel zu verlegen. Die Digitalisierung machte kurzen Prozess mit HiFi- Türmen, Kabelsalat und CD-Sammlungen. Streaming-Dienste egalisierten physische Tonträger, smarte Lautsprecher ersetzen HiFi- Türme und wurden auch optisch getrimmt – weg vom klobigen Stehimweg hin zu drahtlos smarten Eyecatchern. Innovationstreiber auf dem Markt der schicken Home Sound Systeme ist das US-Unternehmen Sonos. Der USP der Kalifornier: Ein Netzwerksystem aus Wireless-Speakern, das für ein raumübergreifendes Klangerlebnis sorgt, verpackt in aufregende Designs. Denn ihren Erfolg verdanken Speaker wie PLAY:1 oder das Heimkino-Sound-System Playbase nicht zuletzt auch ihren zeitlosen Formen, die in Stil-Blogs als künstlerische Meisterleistungen bejubelt werden. Im Interview mit BOLD erklärt Toulis, wie er es schafft, das Ohr am Gleis der Design-Zukunft zu behalten. Mr. Toulis, von dem Surrealismus- Maler Robert Motherwell stammt der Ausspruch: „Kunst ist kein Objekt, sondern eine Erfahrung.“ Trifft das auch auf Design zu? Unbedingt sogar! Jeder Künstler möchte mit seiner Kunst beim Betrachter eine Erfahrung, eine Emotion auslösen. Das ist es auch, worauf es uns bei Sonos ankommt. Wir möchten unseren Kunden eine besondere Erfahrung liefern, die im Wesentlichen aus Klang, Technologie und Kultur besteht. Sie erwähnten mal, dass die Designs bei Sonos einen anthroposophischen Ansatz verfolgen würden. Das ist einer der Gründe, warum ich von der Arbeit bei Sonos zu fasziniert bin. Wir benutzen Technik, um ein wirklich großes, menschliches Interesse zu füttern. Viele Menschen finden in der Musik ihre Heilung. Musik kann etwas sehr Mächtiges sein. Der Kern der Technologie, mit der wir bei Sonos arbeiten, ist also etwas, bei dem sich Menschen gut fühlen. Wenn wir uns mit Sonos-Kunden unterhalten, bekommen wir mit, welchen Einfluss unsere Produkte auf ihr Leben haben. Sie erzählen uns von ihren Töchtern, die zu der Musik aus unseren Lautsprechern tanzen, während sie ihren Abwasch machen. Oder wie die Familie beim Abendessen am Tisch zusammenkommt und dabei Musik hört. Das sind die Dinge, die ich mit Freude meine, die wir in die Wohnungen unserer Kunden bringen. Was du in der Musik hörst, ist die menschliche Erfahrung, die in kleinen, dreiminütigen Kapiteln geschrieben ist, auf die sich jeder beziehen kann, und das ist eine ziemlich schöne Sache, um vor einem Tech-Hintergrund zu arbeiten. Mit Musik verhält es sich ähnlich wie mit Essen. Sie spendet Freude. Musik ist Nahrung für die Seele und für das Herz. Demnach sind Sonos Speaker nichts anderes als schallende Freude-Spender? (lacht) Genau. Als ich bei Sonos anfing, habe ich unsere Ziele neu definiert. Das Sonos Design sollte Freude bereiten. Mit Sonos soll der Nutzer ein Gefühl verbinden, und dieses Gefühl soll durchweg positiv sein. Wenn wir das mit jedem unserer Produkte erreichen, sind wir auf dem richtigen Weg. Klingt einfach, aber genial. Genial ist es, aber nicht einfach. Die Versuchung, diese Freude durch gestalterischen Hokuspokus hervorzurufen, ist groß. Mit Hokuspokus meine ich aufwändige und sehr trendlastige Designs, die den Nutzer verzaubern sollen. Ich mag aber keinen Zauber. Zauber hat eine dumme Angewohnheit: Er verfliegt. Für einen Moment mag er spannend sein, aber er ist nicht nachhaltig. Wir müssen uns bei Sonos immer wieder die Frage stellen, wie wir den Fokus auf einfache Design-Statements setzen, ohne langweilig zu werden. Bei einem Blick auf die Playbase könnte man meinen, Ihr Motto bei Sonos lautet: Keep it simple! Wir verstehen uns bei Sonos auf klare, aber außergewöhnliche Designs. Die Playbase ist ein gutes Beispiel dafür. Es sind die vermeintlich einfachen Linien, die ihr das Unverwechselbare verleihen.

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