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KnapsackSPIEGEL 01/2023

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Das Magazin des Chemieparks Knapsack

INS RECHTE LICHT SETZEN

INS RECHTE LICHT SETZEN Alle sehen in der Kantine am besten aus: Pausenplausch, leckeres Essen und das perfekte Licht an jedem Platz. Viele Kniffe der Gebäudeautomation sind mittlerweile auch privat nutzbar. F lorian Zech liebt Gebäudeautomation und die Herausforderung. Gern kitzelt er das Optimum aus einer technischen Lösung heraus. Aktuelles Beispiel dafür ist die neue Kantinenbeleuchtung. Sicherlich ist dies keinem aufgefallen. Genau das ist der Clou, denn die Beleuchtung adaptiert automatisch und stufenlos gegebene Lichtverhältnisse: unmerklich und immer perfekt! „Umstellung der Beleuchtung von Leuchtstoffröhren auf LED lautete der Auftrag“, berichtet Zech. „Eine solche Aufgabenstellung gehört bei uns zur Tagesordnung, die Leuchtstoff-Ära ist vorbei. Dann überlegten wir im Team, wie aus dem Projekt noch mehr herauszuholen sei: Anstatt die neue LED-Beleuchtung schlicht ein- und auszuschalten, haben wir zusätzlich Dimmer verbaut, diese mit Lichtsensoren gekoppelt und mit entsprechender Lichtberechnung programmiert. Die Beleuchtung ist in drei Gruppen gebündelt, jeweils an den Fenstern und in der Mitte. ENERGIEEINSPARUNG MIT KOMFORTGEWINN Je nach Lichteinstrahlung adaptiert die Beleuchtungsintensität stufenlos. Dies veranlassen in der Decke installierte Lichtsensoren. Bei Sonneneinstrahlung ist so beispielsweise nur die mittlere Beleuchtungsgruppe an oder die Beleuchtung schaltet komplett aus. Die höchste Dimm-Stufe beträgt 65 Prozent. Zech: „Diese Einstellung basiert auf unserer Befragung der Kantinenbesucher, welchen Helligkeitswert sie als angenehm empfinden. Somit sitzen Kantinenbesucher nun an jedem Platz im ‚rechten‘ Licht.“ Neben mehr Komfort für die Kantinengäste spart die neue Beleuchtungsanlage Ressourcen: rund 2/3 durch Senkung des Energieverbrauchs und Verlängerung der Haltbarkeit. LEDs, die gedimmt und nicht geschaltet werden, leben um ein Vielfaches länger, bis zu fünf Jahre sind wartungsfrei möglich. Zech und sein Team realisierten mit ihrem Engagement über die Aufgabenstellung hinaus ein Pilotprojekt, dessen Nutzen auf viele weitere Bereiche des Chemieparks übertragbar ist. Aus für Leuchtstofflampen ab 2023 Die EU-Kommission hat das Verbot von Leuchtstofflampen vorgezogen (RoHS Richt linie 2011/65/EU, Anhang III): Ab Februar 2023 gilt das Verkaufsverbot für kompakte Leuchtstofflampen und Ringleuchten, ab August 2023 für Leuchtstoffröhren. Dies soll den Umstieg auf energieeffizientere LED-Lampen beschleunigen. Neben ihrem Mehrverbrauch enthalten Leuchtstofflampen das Umweltgift Quecksilber. Das Projektteam Kantinenbeleuchtung v. l.: Fabian Koller (Elektroniker bei Mayriesen Elektroinstallationen), Nicola Becker (Betriebsbetreuung Elektrotechnik), Patrick Becker (Azubi Elektroniker), Florian Zech (Betriebsbetreuung Elektrotechnik) Nicht auf dem Bild: Nova Völpel (Azubi Mechatronikerin) – alle YNCORIS 14 |

UMSTELLUNG VON LEUCHTSTOFF- AUF LED-RÖHREN Grünes Licht für gute Luft: Sensoren messen den CO 2-Gehalt Tipps von Florian Zech Einige alte Leuchtstofflampen haben ein Vorschaltgerät, einen damit verbundenen Starter. Neue LED-Röhren brauchen das nicht. Ist ein Wechsel einfach möglich? Florian Zech: Es werden sogenannte Umrüstsätze beworben. Dies ist allerdings nur eine Brückentechnologie, die ich nicht empfehlen kann. Denn so werden die LED-Röhren hart geschaltet und haben dadurch nur eine geringe Lebensdauer. Zudem sind die Lampen auf die alten Leuchtstofflampen zugelassen und aus meinen Erfahrungen zu 90 Prozent nicht auf die neuen LED-Röhren. Dies kann spätestens im Schadens- und Versicherungsfall folgenschwer sein. Was ist die bessere Lösung? Privat nimmt man für Einbaustrahler am besten LED-Leuchten und ersetzt damit einfach im Plug & Play alte Halogen-Leuchtmittel. Diese sind in Wohnbereichen auch viel häufiger im Einsatz als Leuchtstoffröhren. Wichtig ist es, LED-Leuchten vernünftig anzusteuern, idealerweise dimmbar: Wie bereits erwähnt, verlängert dies drastisch die Lebensdauer der Leuchten und erzeugt ein angenehmes Ambiente. Mit Farblicht Akzente zu setzen, ist dann die Kür. Im Gewerbe wird die ganze Sache noch interessanter, denn zuhause achtet jeder darauf, dass die Beleuchtung nicht unnötig eingeschaltet ist. Im Büroalltag geht das schon mal unter. Hier arbeiten wir erfolgreich mit Bewegungsmeldern, die das Licht einschalten, wenn jemand im Raum ist und automatisch herunterdimmen, wenn genug Sonne in den Raum scheint. Diese Präsenz-gesteuerte Anlage umfasst auch die Heizung und Klimageräte. Besonders stolz sind wir auf unsere Steuerungen, die mit der Beleuchtung den Tagesverlauf der Sonne simulieren, hierbei wechselt die Beleuchtung von warmen zu kaltem Licht, um den menschlichen Biorhythmus zu unterstützen. Dies kommt insbesondere Mitarbeitenden zugute, die im Schichtbetrieb, beispielsweise in Messwarten, arbeiten. Worauf gilt es bei der Auswahl zu achten? Ob privat oder Gewerbe – Qualität und Kompatibilität sind wichtig. So fiel mir das Angebot eines Discounters auf: Überwachungskameras für das Eigenheim zum „Superpreis“. Aber da ist eine ganz andere Firmensoftware aufgespielt als angegeben und die Kameras senden nach China. Vom Datenschutz ganz abgesehen, sind die mit nichts kompatibel. Kritisch sind auch Angebote im Internet zu prüfen, denn häufig handelt es sich dabei auch um Insellösungen. Und ehe sich der Schnäppchenjäger versieht, hat er viel Geld für minderwertige Qualität ausgegeben und 25 unterschiedliche Apps auf dem Handy, um damit zurechtzukommen. Es lohnt, über anstehende Maßnahmen mit einem Experten zu sprechen und sich fachlich beraten zu lassen. Idealerweise werden Synergien geschaffen, die weit über eine Beleuchtungssteuerung hinausgehen und andere Gewerke einschließen. Welche Synergien? Wenn die Beschattung eines Raumes im Sommer sein Aufheizen verhindert und dadurch weniger gekühlt werden muss oder die Heizleistung und Beleuchtung durch Präsenz geregelt und beeinflusst werden, spart das viel Energie ohne Komfortverlust. Wirklich smart ist Gebäudetechnik nur, wenn sie im Gebäude automatisch Maßnahmen ergreift, um Energie zu sparen, ohne dass der Nutzer dies aktiv regeln muss. Wir in der Gebäudetechnik beschäftigen uns schon sehr lange mit dem Thema. Es gewinnt, über Industrie und Gewerbe hinaus, zunehmend für private Nutzer an Bedeutung. | 15

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