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LERNEN MIT ZUKUNFT JUNI 2016

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information & bewusstsein Professor Abakus: Faule Erdbeeren Eine Weile sind Opa und ich noch im Sessel sitzen geblieben. Was für ein Spiel. Mal abgesehen von den ständigen Kommentaren, die Oma unentwegt in den Raum wirft. „Autsch, das hat sicher weh getan. Schau dir das an, wie gemein. Das darf doch wohl nicht wahr sein.“ Und das sind nur drei Beispiele aus ihrem unerschöpflichen Repertoire, das unser Fußballvergnügen zunehmend auf eine harte Zerreißprobe stellt. „Gelegentlich muss ich Oma recht geben,“ sagt Opa, als wir wieder alleine sind. „Veranstaltungen in dieser Größenordnung kosten ein Vermögen. Allein die Sicherheitsvorkehrungen in Zeiten wie diesen. Zusätzlich die gewalttätigen Auseinandersetzungen, die nichts, aber auch gar nichts mit Fußball und den Fußballbegeisterten zu tun haben. Die Verletzten, vor allem die betroffenen Polizisten, der damit verbundene Arbeitsausfall, die Sachbeschädigungen, alles eine große Belastung für die Steuerzahler.“ Foto: © Mykola Velychko - Fotolia.com „Stellt sich die Frage, ob solche Veranstaltungen, die den Europäischen Gedanken der Gemeinsamkeit und das friedliche Zusammenleben der Menschen und Völker in Europa fördern sollen, überhaupt noch einen Sinn haben,“ wirft Oma ein, die mit einem Teller voll Erdbeeren den Raum betritt. „Warum machen die Menschen das?“ frage ich. „Das ist schwierig zu beantworten,“ erwidert Opa. „Es gibt sicherlich völlig unterschiedliche Beweggründe. Unzufriedenheit, Lust am Zerstören, ich weiß es nicht, da müsste man jeden einzeln befragen. Der Sport spielt dabei sicher keine bedeutsame Rolle. Nachdenklich schiebe ich eine Erdbeere in den Mund. Vielleicht haben diese Menschen ein Miteinander nicht gelernt. Wenn ich zu entscheiden hätte, würde es „Soziales Verhalten“ als Pflichtfach in allen Schule geben und das nicht nur in Europa. Aber ich werde sicher nicht gefragt, wie immer. Ghostwriter: Birgit Menke Fotos: © pixabay.com Foto: © pixabay.com 22 | JUNI 2016

information & lernen Lernen in den Ferien: Ist das nicht ein Widerspruch? WENN LERNEN, SPIEL UND SPASS EINE EINHEIT BILDEN Ferien sind doch in erster Linie zum Erholen da! Das stimmt auch. Allerdings ist Lernen nicht auf den Klassenraum oder die Schulzeit beschränkt, sondern findet immer und überall statt. Lernen hat auch nicht zwangsläufig mit Papier und Bleistift zu tun, mit ellenlangem Aufsatzschreiben und Rechtschreibtraining am Computer. Wer in fremde Länder reist, hört andere Sprachen, lernt über Geografie und Geschichte des Landes. Auch Urlaub im eigenen Land bildet und bietet neue Erfahrungen. In Österreich gibt es unzählige Angebote für Kinder: Erlebnisparcours, Rätselrallys, Tierparks. Museums- und Schlossführungen, Sportmöglichkeiten und Wandertouren … extra für unsere Jüngsten liebevoll und pädagogisch wertvoll aufbereitet. In den Ferien bleibt auch Zeit zum gemeinsamen Spielen. Nehmen Sie UNO-Karten (gibt es auch in wasserfester Ausführung) und andere kleine Spielboxen (Blitz, Kookiz, Ligretto, Geistesblitz …) mit ins Freibad oder an den Strand. Als Erholung vom vielen Schwimmen, Springen, Spielen und Sonnen ist ein gemeinsames (Karten)spiel eine gute Möglichkeit Farben, Zahlen, Reihen und logisch Denken zu trainieren. Oft schließen sich auch noch andere Kinder dem fröhlichen Spiel an, so können auch gleich die sozialen und emotionalen Kompetenzen gefördert werden. Das 1x1 (sehr wichtig!) darf über die Ferien auch nicht vergessen werden. Auch ohne Arbeitsblätter lässt es sich spielerisch in den Ferienalltag einbauen. Man kann auch Muscheln, Steine oder gar Eissorten miteinander multiplizieren! Das „nebenbei“ Üben empfiehlt sich auch für das Trainieren der Schreibfertigkeiten: Ansichtskarten, Briefe und Reisetagebuch sind eine gute Alternative bzw. Ergänzung zu Ferienmappen. Gestalten Sie eine Familienferienzeitung mit dem Kind. Jedes Familienmitglied liefert Fotos, Zeichnungen, Texte und Spielideen. Die Kinder sind die Chefredakteure. Dieses Projekt hilft den Kindern schulisch „am Ball“ zu bleiben, und ist zudem ein nettes Mitbringsel für Großeltern und ein sehr persönliches Erinnerungsstück an den Urlaub für die ganze Familie! So geschieht Lernen in den Ferien ganz nebenbei – und macht dazu noch so richtig Spaß! DI Roswitha Wurm Dipl. Legasthenie-/ Dyskalkulietrainerin www.roswitha-wurm.at Fotos: © Marzanna Syncerz-Fotolia.com | Buecker_323296 23 | JUNI 2016