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LERNEN MIT ZUKUNFT März 2020

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information & schule Pisa – und keine Verbesserung: Drei Fragen zum Thema Schule ES SOLLTEN DIE EINGEBUNDEN WERDEN, DIE ES AM MEISTEN BETRIFFT Mag. Reinhard Winter Vor Weihnachten war es wieder einmal soweit: die Ergebnisse der letzten Pisa Studie wurden präsentiert und sogar mit einem leichten Anflug von Stolz wurde verkündet, dass wir uns gar nicht verschlechtert haben. Nun, das wäre tatsächlich erfreulich, wenn unsere Ergebnisse im Spitzenfeld liegen würden. Aber dem ist leider nicht so. Gerade für einen mittelmäßigen Durchschnitt reicht es. Und woran liegt das? Keine Angst, verehrte Leserin, verehrter Leser, ich habe nicht die Absicht hier eine weitere „Expertenmeinung“ kund zu tun. Ich werde die von mir gestellte Frage auch nicht mit gut gemeinten Änderungsvorschlägen beantworten. Auch möchte ich weder auf die parteiideologisch belasteten Themen eingehen, die Sie ohnehin alle kennen. Nicht zuletzt zeigt das erst kürzlich veröffentlichte Buch von Susanne Wiesinger, wie sehr doch in erster Linie Parteilinien und nicht die bestmögliche Ausbildung unserer Jugend im Mittelpunkt steht. Leider. Es liegt mir auch fern, die agierenden Lehrkräfte in den Mittelpunkt eines kritischen Ansatzes zu stellen. Nicht zuletzt deshalb, da ich im Rahmen meiner Tätigkeiten eine Reihe von sehr engagierten und aufgeschlossenen Lehrerinnen und Lehrer kennen gelernt habe. Nein, ich stelle hier nur drei Fragen zum Thema Schule. Frage 1: Sind unsere Schülerinnen und Schüler individuelle Charaktere mit unterschiedlichen Voraussetzungen, Stärken und Schwächen? Ich denke, diese Frage wird wohl jeder mit Ja beantworten. Frage 2: Ist unser derzeitiges Schulsystem geeignet, diese jungen Menschen mit allen ihren Voraussetzungen, Stärken und Schwächen optimal auszubilden? Bei dieser Frage gehen die Meinungen wahrscheinlich schon auseinander. Allerdings stelle ich es mir selbst für eine sehr engagierte Lehrkraft schwer vor, bei 25 und mehr Schülerinnen und/oder Schüler in einer Klasse, jede einzelne, jeden einzelnen während zwei bis drei Wochenstunden entsprechend zu fördern und auch fordern zu können. Frage 3: Was muss geändert werden, damit unser Schulsystem geeignet ist, junge Menschen mit allen ihren Voraussetzungen, Stärken und Schwächen, optimal auszubilden? Ich glaube nicht, dass dafür ein einziger Ansatz ausreicht. So individuell auch Schülerinnen und Schüler sind, so individuell sollte auch die Möglichkeit zur Gestaltung des Unterrichts sein. Mir ist durchaus bewusst, dass es viel leichter ist, Fragen zu stellen als – vor allem zumindest von der Mehrheit akzeptierte – Ant- Foto: © chiplanay-pixabay.com 16 | MÄRZ 2020

worten darauf zu finden. Aber warum fragen wir nicht jene, die es am meisten betrifft - die Schülerinnen und Schüler, was ihnen hilft, um möglichst viel vom Unterricht zu profitieren, die Lehrinnen und Lehrer, was sie für einen optimalen, den individuellen Bedürfnissen ihrer Schülerinnen und Schüler angepassten Unterricht benötigen und jene Eltern, die sich für ihre Kinder eine möglichst gute Bildung wünschen. Foto: © GraficMama-team-pixabay.com Foto: © Tina Cakara Foto: © pixabay.com 17 | DEZEMBER 2019