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LERNEN MIT ZUKUNFT MÄRZ 2021

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Impulse für Erwachsene

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information & entwicklung Man ist nie zu alt: Die Technik und ich TROTZ DER WUNDER VON WISSENSCHAFT UND TECHNIK SIND DIE TIEFEN MENSCHLICHEN PROBLEME GEBLIEBEN (Dalai Lama) Babette Reineke Hannover, Deutschland Schaue ich heute auf mein Leben, ist mir, als blätterte ich in einem wundersamen Buch. Schier unglaublich, wie sich die Welt verändert hat! Unglaublich auch, dass mich nur noch ein läppisches Jahrzehnt von dieser magischen “Hundert“ trennt! Auch das ist ein Wunder und eine Gnade zugleich. Als mein Leben begann, drehte sich das Rad der Zeit noch gemächlicher und meist mit Handantrieb. Damals wurde noch alles mit der Hand gemacht, das Säen und das Ernten, das Feuer im Herd, ja sogar die Liebesbriefe! Die erste “Maschine“, die ich kennenlernte, war Mutters Nähmaschine, die noch “Hand & Fuß“ beanspruchte und deren vertrautes Rattern mich oftmals in den Schlaf begleitete. Später dann in der Schule, kam die Rechenmaschine, die gar keine Maschine war, sondern aus zehn verschiebbaren Holzperlenreihen in einem Holzgestell bestand. Ich mochte sie nicht. Zahlen waren nicht mein Fall. Viel lieber kritzelte ich Buchstaben auf meine Schiefertafel, an der ein Feuchtschwämmchen samt Trockentüchlein hing. Ich bevorzugte das Schreiben und Bäume wachsen nun mal nicht in den Himmel! Die Technisierung wuchs weiter, viel schneller als ich. Dank menschlichem Erfindergeist drehte sich das Rad des Lebens nun viel schneller und mit Elektrokraft. Diese brachte viel Erleichterung, besonders im Arbeitsalltag und auch mehr Freizeit und Wohlstand. Glücklich aber machte sie nicht! Denn mit dem Wohlstand wuchs auch die Lust auf mehr Profit: “Schneller, höher, weiter!“ So das Motto. Doch Herz und Seele zu sehr an den Mammon zu hängen, ist von Übel. Davon konnte schon Meister Goethe, in seinen noch heute aktuellen Balladen, ein Liedlein singen: „Die Geister, die ich rief, ich werd sie nimmer los.“ Meiner Generation mag das noch in den Ohren klingen! Es erstaunt mich immer wieder, wie heutzutage schon die Kinder mit der Technik umgehen können. Als ich das erste Mal zu einem Telefon gerufen wurde, hielt ich prompt das falsche Ende des Hörers an mein Ohr. Unvorstellbar für die heutige Generation. Wenn mir heute Menschen auf der Straße begegnen, die nur auf ihr Handy schauen und schier in mich hineinrennen, da vergeht mir das Lachen! Kein Blick mehr für den anderen, für die Schönheit der Natur. Mir scheint, dass das Leben an diesen Menschen vorbeigeht. Ich weiß sehr wohl die Technik zu schätzen und erinnere mich noch gut, als wir in der Alten- und Krankenpflege erstmals einen Lifter einsetzen konnten. Was für ein Segen! Doch auch mit ihm mussten wir lernen, richtig umzugehen, 28 | MÄRZ 2021

Das Haus Pfle Isolation durc in unserer Ge von alten und erschwerte ih nen Kontakte Werdenberg schließlich hing im wahrsten Sinne des Wortes das Leben der Patienten und Heimbewohner davon ab! Alles hat nun mal zwei Seiten auf dieser Erde, und man lernt nie aus. Selbst ich, die sich sogar beim Hörfunk in Sachen Technik auf den Techniker verließ, habe gelernt mit einem Laptop umzugehen. Es handelt sich nicht um die komplizierteste Gerätschaft, mit der ich es zu tun hatte. Der Laptop bringt treu und brav meine durcheinanderpurzelnden Gedanken zu Papier. Ich muss sie nicht, so wie früher, mühsam mit einem Griffel auf eine Schiefertafel kritzeln. In Zukunft sollen auch kleine Roboter als Pflegekräfte eingesetzt werden. Alles gut und schön, doch sie sind herzlos! Was immer auch in der Zukunft noch möglich werden wird: Niemals dürfen wir darüber die Demut und die Achtung vor der Schöpfung verlieren. Niemals vergessen, dass wir selbst nur ein Teil von ihr sind, sonst drohen wir selbst zu Robotern zu werden! Jürg Mäder Wenn zu sch Berüh von C Im April 2020 stan men zu, die Türen einander. Betagte ständigkeit und Ei ten, abgeschottet heime. Um von in Alltag der Bewohn Foto © Gerhard G. | pixabay.com heims zu schaffen 29 | MÄRZ 2021 on in dieser Isola rend zwölf Tagen