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MASCHINEN & TECHNIK | April / Mai 2022

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Sonderthema: Digitalisierung am Bau Messeausgabe: RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE | IFAT | FORST live

Patentierte

Patentierte Siebtechnologie für Kunststoffrecycling ANLAGENBAU GÜNTHER >> Die weltweit produzierte Kunststoffmenge ist in den letzten 70 Jahren sehr stark gestiegen - auf etwa 370 Millionen Tonnen im Jahr 2020. Treiber dieses Anstiegs sind in den vergangenen 20 Jahren insbesondere asiatische Länder. In Europa ist die Entwicklung weniger rasant. In den letzten zehn Jahren stagniert die Menge der pro Jahr hergestellten Kunststoffe in der europäischen Kunststoffindustrie bei ca. 55 Millionen Tonnen pro Jahr. Im Vergleich dazu fielen im Jahr 2020 europaweit mehr als 29 Millionen Tonnen Kunststoffabfall an. Davon wurden etwa sieben Millionen Tonnen deponiert und rund 22 Millionen Tonnen in die Rückgewinnung geführt. Die Entsorgung von Kunststoffen stellt nach wie vor eine große Herausforderung für Mensch und Umwelt dar, denn sie fallen nicht nur in großen Mengen mit erheblichem Volumen an, sondern haben von allen Materialien zudem bisher noch eine verhältnismäßig geringe Recyclingquote. (Quelle: statista) Die rund 22 Millionen Tonnen Kunststoffabfall, die der Rückgewinnung zugeführt werden, gliedern sich einerseits in Recycling und andererseits in energetische Rückgewinnung auf. In den letzten Jahren ist die Menge an Kunststoffabfall innerhalb Europas gestiegen. Während die Menge des deponierten Kunststoffs kontinuierlich sinkt, steigt im selben Zeitraum diejenige Kunststoffmenge, die für die Rückgewinnung genutzt wird. Sowohl für das Recycling als auch für die energetische Rückgewinnung werden größtenteils stationäre Sortieranlagen eingesetzt. Hier stellt aber nicht das Gewicht, sondern das große Volumen des Materials eine große Herausforderung bei der Sortierung dar. Das Material durchläuft in der Sortieranlage verschiedenste Sieb- und Separationsschritte, bei denen es sich nach und nach verteilt und in die verschiedenen Fraktionen aufgetrennt wird. Das meiste Volumen fällt also klar am Anfang der Prozesskette im ersten Siebschritt an. Hierfür ist die patentierte SPLITTER-Technologie von Anlagenbau GÜNTHER GmbH mit ihrer hohen Durchsatzleistung prädestiniert. Ein SPLITTER Siebdeck kann bei verhältnismäßig kleinen Abmessungen einen großen Materialstrom pro Stunde verarbeiten. Der größte Vorteil beim Einsatz eines SPLITTERS in der Prozesskette stellt jedoch der Rollbahneffekt dar, der durch die durchdachte Anordnung der Spiralwellen im Siebdeck entsteht. Leichtverpackungen werden zu einem großen Teil in Säcken verpackt in der Sortieranlage angeliefert. Nachdem diese in der Regel von einem Sackaufreißer aufgetrennt wurden, fließen sie mit in den Separationsprozess ein. Mithilfe der SPLITTER-Technik und dem verbundenen Rollbahneffekt können Säcke, große Folien oder andere störende Langteile im ersten Siebschritt im Überkorn ausgetragen werden, was nicht selten auch einen positiven Effekt auf die Exaktheit der Siebung hat. Langteile werden ebenfalls im Überkorn so ausgetragen, dass sie im Unterkorn weitestgehend vermieden werden können. Weiterhin werden Folien über den Rollbahneffekt ausgetragen und verwickeln sich weder im Siebdeck, noch führen sie zur Zopfbildung. Die erhaltene Feinfraktion durchläuft anschließend weitere Stationen zur Fraktionierung und Trennung, eine gegenläufige FE- und NE-Entfrachtung, einen Windsichter und mehrere Nahinfrarot-Systeme (NIR-Abscheider), die die verschiedenen Kunststoffe anhand ihrer physikalischen Eigenschaften in PET, Tetra, PPK, PP, PVC und HDPE/PE sortieren. Die Restkunststoffe, die nicht recyclingfähig sortiert werden können, durchlaufen einen Schwergutabscheider, bevor sie zu Ersatzbrennstoff aufbereitet werden. Insgesamt kann das Input-Material in bis zu acht verschiedene Kunststoff-Fraktionen zzgl. Eisen, Nichteisen und Schwergut separiert werden. © Anlagenbau GÜNTHER GmbH Die Firma Anlagenbau GÜNTHER GmbH erfüllt mit passenden Komplettlösungen alle Anforderungen an eine Aufbereitungsanlage für Kunststoff. Beim Anlagenbau werden alle technischen Komponenten zu einem Gesamtprozess zusammengeführt - von der Idee bis zur erfolgreichen Inbetriebnahme mit dem Ziel einer langfristigen Partnerschaft. 78 APRIL / MAI 2022 » RECYCLING / ENTSORGUNG

Blueline Nova Drehkolbenpumpe stationär, mobil oder getaucht einsetzbar BÖRGER >> Im vergangenen Sommer hat Börger die neue Generation seiner Blueline Drehkolbenpumpen vorgestellt, die Blueline Nova. Auf der IFAT zeigt der Pumpenspezialist die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der neuen Hightech Pumpen in stationärer, mobiler und getauchter Ausführung. Börger Drehkolbenpumpen sind seit vielen Jahren ein Begriff im Umwelt- und Kommunaltechnikbereich. Sie werden beispielsweise zum Fördern von Klärschlämmen, kommunalen Abwässern, Entsorgung von Chemikalien, oder bei der Kanalsanierung eingesetzt. Die feststoffunempfindlichen Pumpen gibt es in 25 Baugrößen mit Förderleistungen von bis zu 1.440 m³/h. Im letzten Jahr hat der Pumpenspezialist seine neue Blueline Nova Drehkolbenpumpe vorgestellt. Börger bietet die Blueline Nova mit und komplett ohne Gehäuseschutzauskleidung an. Die clean-Ausführung kommt ohne Gehäuseschutzauskleidung aus. Für die Förderung von abrasiven, feststoffbeladenen Medien ist die Blueline Nova in der tough-Variante mit einer Gehäuseschutzauskleidung ausgestattet. Dank eines neuen Befestigungssystems weist die Nova Pumpe auch in der tough-Variante einen bisher unerreichten volumetrischen Wirkungsgrad auf. Im Verschleißfall wird die Auskleidung dank MIP-Aufbau (Maintenance in Place) schnell und einfach erneuert. Der neu entwickelte, einteilige Dius Drehkolben ermöglicht ein nahezu pulsationsfreies Fördern bei einem Druck bis 12 bar. Die breiten Dichtflächen des gewendelten Drehkolbens verhindern ein Rückströmen der Flüssigkeit. Um die volle Wirkung des zweiflügeligen Drehkolbens nutzen zu können, hat Börger den Pumpenraum überarbeitet. So konnte der volumetrische Wirkungsgrad der Pumpe deutlich verbessert werden. Aufgrund der hohen Leistungsfähigkeit, der kompakten Bauform und der vielfältigen Antriebsmöglichkeiten eignen sich die Drehkolbenpumpen sehr gut für den Einsatz als Tauch- oder Mobilpumpe. Gerade im Mobilpumpenbereich ist die Nachfrage nach individuelle Komplettlösungen in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Börger bietet von der Konzeptentwicklung über die Pumpentechnik, den Grundrahmen- oder Anhängerbau bis zur Steuerungstechnik Mobilaggregate »aus einer Hand«. Auf der IFAT in München zeigt das Unternehmen verschiedene Mobilpumpen auf PKW-Anhänger und Handwagen. Auch eine tragbare Mobilpumpe wird ausgestellt. Darüber hinaus wird die Börger Zerkleinerungstechnik zu sehen sein. Der neue Unihacker mit vergrößertem Einlassfenster ist hervorragend zur Zerkleinerung von Feuchttüchern und Hygieneartikeln in Pumpstationen geeignet. Aufgrund seiner kompakten Bauweise kann der Zweiwellenzerkleinerer in nahezu jeder Anlage nachgerüstet werden. Zudem präsentiert das Familienunternehmen seine Separationstechnik Bioselect, die vor allem im Recylingbereich eingesetzt wird. HALLE B1 / STAND 439/538 RECYCLING / ENTSORGUNG 79

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