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Maschinen & Technik | Mai 2020

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- COREUM: Senkrechtstart und Expansion - Themenspezial: Schalungstechnik & Gerüstbau - COVID-19: Die Auswirkungen auf die Baumaschinen-Industrie

RÜKO >> RÜKO, das

RÜKO >> RÜKO, das inhabergeführte Handelsunternehmen mit 30 Mitarbeitern, konzentriert sich auf internationalen, herstellerunabhängigen Verkauf, Vermietung und Service für Baumaschinen. Schwerpunkt: die Vermietung und der Verkauf von Maschinen für den Straßenbau. Wegen dem Standort nahe der französischen Grenze, muss dort gerade auf Mitarbeiter aus dem Elsass verzichtet werden. Home-Office-Möglichkeiten werden aber auch hier erfolgreich umgesetzt. Aufgrund der großen Betriebsfläche können wie gewohnt auch vor Ort weiterhin die meisten Tätigkeiten durchgeführt werden. Die Geschäftsführer Martin Ermler und Adrian Rüther berichten trotzdem von krisenbedingten Änderungen. „Im Mietpark ist es momentan sehr arbeitsintensiv. Es werden sehr viele kleinere Maschinen durch private Endkunden angemietet, also viele Kurzzeitmieten und wenige langfristige Mieten. Der Anstieg bei den Privatmieten ersetzt dabei jedoch nicht die fehlenden Umsätze von Großaufträgen.“ RÜKO setzt nun auf das zweite, für gewöhnlich deutlich stärkere Halbjahr 2020. Sollte aber keine baldige Besserung der Situation eintreten, so würden die Ausfälle in diesem Jahr nicht mehr einzuholen sein, so die Geschäftsführung weiter. Doch das ist nur eine Seite der Krise: RÜKO ist weit weg vom Stillstand, kann auf positive Entwicklungen blicken. Gemeinsam mit der Rath GmbH konnte gerade ein weiteres Straßenbauprojekt im Zeitplan umgesetzt werden. DAS AUSFÜHRENDE GEWERBE RATH >> Der Nordschwarzwald. Mehr als eintausend Meter hoch, teils zum Nationalpark erklärt und: Standort der Rath GmbH. Mit über 80 Mitarbeitern liegt der Fokus des Betriebes auf dem Straßen- und Tiefbau. Mit RÜKO an der Seite, steht auch die Rath GmbH der Krise gewappnet entgegen. Krankheitsbedingte Ausfälle kann Benjamin Rath, seit 2017 neben Karl-Helfried Rath Geschäftsführer, nicht verzeichnen. Es wird wie gewohnt voll gearbeitet, Kurzarbeit gibt es nicht. Die Kolonnen, meistens fünf bis acht Mann, mussten sich lediglich auf kleine Änderungen in den Arbeitsabläufen einstellen. Wo man sich früher auf dem Betriebshof getroffen hat, wird heute entzerrt, beispielsweise eine selbstständige Anfahrt auf die Baustellen angestrebt. Das sind, neben den üblichen Maßnahmen, taktische Lösungen, die im Falle eines erkrankten Mitarbeiters, lediglich eine Kolonne ausfallen lassen. Auch wenn Rath nicht von einer, wie mancherorts berichtet, erhöhten Auftragslage im Straßenbau spricht: Die Situation ist nach wie vor gut. Hier und da konnten bestimmte Baumaßnahmen vorgezogen und schneller abgearbeitet werden. Ein Vorteil für Rath: Über 80% der Aufträge sind Staatsaufträge von Kommunen, Bund und Länder, die nach wie vor bestrebt sind, mit Investitionen die Krise abzuwenden. Dass sie deswegen spurlos an der Branche vorüberziehen wird, glaubt Rath trotzdem nicht. LEONHARD WEISS >> INTERVIEW VOM 23. APRIL 2020 MIT JULIA KUNKEL, REFERENTIN FÜR INTERNE KOMMUNIKATION UND PRESSE DER LEONHARD WEISS BAUUNTERNEHMUNG Guten Tag Frau Kunkel. Wie laufen die Geschäfte im Vergleich zu der Zeit vor der Krise? Unsere Baustellen laufen weiter. Einzelne Auftraggeber haben den Baubeginn lediglich etwas nach hinten verschoben. Sicherlich kann auf den Baustellen trotzdem nicht alles dem gewohnten Gang nachgehen, oder? Tatsächlich berichten derzeit unsere Baustellen nicht von größeren Schwierigkeiten. Auch unsere Lieferanten arbeiten aktiv, sodass wir keine Lieferengpässe haben. Ein Thema ist jedoch der Einsatz von Nachunternehmern, die wir für gewisse Gewerke im Einsatz haben. Hier arbeiten wir fast ausschließlich mit Firmen, die wir bereits seit vielen Jahren kennen und die deshalb unser volles Vertrauen genießen. Für viele dieser Mitarbeiter aus der EU gelten vielfältige Reise- und Einreisebeschränkungen, die diese derzeit sowohl an der Heimreise als auch an der (Wieder-)Einreise trotz gültiger Papiere hindern. Die meisten der Firmen verzichten allerdings inzwischen komplett auf die Heimreise und den Tausch einzelner Kolonnen, um auch hier für alle Beteiligten ein höchstes Maß an gesundheitlicher Sicherheit zu gewährleisten und die Schwierigkeiten der Reisebedingungen zu umgehen. Welche Vorkehrungen treffen Sie, um den Bau bestmöglich aufrechtzuerhalten? Generell setzen wir auf eine schnelle und umfassende Information. Mit einem frühzeitig gebildeten Vorsorge-Team, über eine sehr aktive Kommunikation durch die Geschäftsführung, sowie durch unser Firmenintranet, auf das alle Mitarbeiter Zugriff haben, bleibt der Informationsfluss auf einem sehr hohen Level. Wir achten penibel darauf, dass Hygiene-Bedingungen eingehalten werden und wo immer möglich der erforderliche Abstand gehalten wird. Für den Fall, dass Arbeiten anfallen, bei denen der Mindestabstand von 1,5 m nicht eingehalten werden kann, haben wir unseren Mitarbeitern Mund-Nasen-Masken zur Verfügung gestellt. Ebenso werden bei Transport, Pausenräumen, Sanitären Einrichtungen und Unterkünften besondere Vorkehrungen getroffen, um Übertragung von Infektionen weitestgehend vorzubeugen. Wir haben zudem frühzeitig Verhaltensregeln und Handlungsempfehlungen erarbeitet, die den Schutz unserer Mitarbeiter bestmöglich gewährleisten sollen bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des Baustellenbetriebs. 16 MAI 2020 » AKTUELLES

Welche Änderungen bezüglich der Auftragslage waren in den letzten Wochen zu verspüren? Wir zeichnen uns seit jeher durch Wirtschaftlichkeit, Termintreue, kompetente Mitarbeiter und hohe Qualität aus – daran ändern auch die veränderten Bedingungen durch die Corona-Pandemie nichts und wir erbringen unsere Leistungen in gewohnter LEONHARD WEISS-Manier. Die Auftragslage hat sich in den letzten Wochen nicht verändert. Die Krise fordert Flexibilität und Improvisation. Wie wird bei LEONHARD WEISS selbst mit dem Virus umgegangen? Wir haben hier schnell und unbürokratisch reagiert. Mobiles Arbeiten, Sonderregelung in Bezug auf die Organisation der Kinderbetreuung, Nutzung aller moderner Hilfsmittel wie Microsoft Teams, Videokonferenzen sowie die Unterstützung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei allen Fragen und in Notlagen sind für uns selbstverständlich. Ein gutes und ganz aktuelles Beispiel ist der gegenseitige Schutz, insbesondere z. B. bei Arbeiten, bei denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann bzw. bei An- und Abfahrten zum Einsatzort: Wir haben uns bereits frühzeitig um hochwertige und wiederverwendbare Mund-Nase-Masken gekümmert, lange bevor überhaupt die Diskussion um eine Maskenpflicht oder ähnliches aufgekommen sind. Unsere Auszubildenden haben diese in einer tollen Teamleistung für über 5.300 Beschäftigte in Deutschland verpackt. Die Mund-Nasen-Masken sind so zeitnah und vor Inkrafttreten der Maskenpflicht bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die wiederverwendbaren Masken (Spuckschutz aus Baumwoll-Mischgewebe) sind ein wirkungsvolles Mittel zur Verbreitungsreduzierung des Virus. Vermutlich ist der Höhepunkt der Krise noch nicht erreicht. Welche Folgen hätte ein Anhalten der Krise? Ist schon absehbar, wie lange die Folgen zu spüren sein werden? LEONHARD WEISS hat in den letzten Jahren sehr gut gewirtschaftet und unsere Auftragsbücher sind nach wie vor gut gefüllt. Zudem ist LEONHARD WEISS in nahezu allen Sparten des Bauens aktiv und hat sowohl öffentliche Träger als auch private Investoren als Kunden. Damit lassen sich normale konjunkturelle Schwankungen gut ausgleichen. Was in den nächsten Wochen und Monaten bezüglich Corona und allen damit einhergehenden Auswirkungen auf die Wirtschaft zukommt, bleibt abzuwarten, und dann gilt es entsprechend zu handeln. Gibt es einen Plan für die kommenden Wochen, vielleicht sogar Monate? Unser Vorsorgeteam und die Geschäftsführung werden die Situation weiterhin genau beobachten und bei allen Entwicklungen - von der langsamen Lockerung bis hin zu weiteren gesetzlichen Regelungen – schnell, flexibel und vorausschauend reagieren und handeln. Wenn es möglich ist, möchten wir Stück für Stück wieder in Richtung Normalbetrieb zurückkehren. Die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht dabei selbstverständlich weiterhin an erster Stelle. Vielen Dank und auch weiterhin alles Gute! DIE MESSEN – UND FINANZIERER DIE BRANCHE IST GIGANTISCH, KOMPLEX UND VIELSCHICHTIG. EIN VERWOBENES NETZ, MIT DEN UNTERSCHIEDLICHSTEN MITSPIEL- ERN. NICHT EINER DIESER MITSPIELER WAR AUCH NUR ANNÄHERND AUF SOLCH EINE SITUATION VORBEREITET. UND TROTZDEM: DIE EINEN TRIFFT DIE KRISE HÄRTER, DIE ANDEREN TRIFFT SIE KAUM. AUCH WENN EINE AUSGEFALLENE MESSE EINEM ZUSAM- MENBRUCH DER BAUBRANCHE NICHT GLEICHZUSETZEN IST, DIE VERANSTALTER HABEN IHRE MÜHEN, STEHEN VOR EINER NIE DAGEWESENEN AUFGABE. MESSE NÜRNBERG >> Die Messe Nürnberg. Modern, flexibel und mit großen Plänen für die Zukunft. Sie verzeichnet in den letzten Jahren einen deutlichen Zuwachs, will in den kommenden Jahren mehrere hundert Millionen Euro in das Gelände und ein neues Kongresszentrum investieren. Zumindest vor Corona war das noch der Plan. Mitte September soll dort wie üblich die GaLaBau Messe stattfinden. Und die Projektleitung, die zeigt sich zuversichtlich: „Die jüngsten dynamischen Entwicklungen zeigen, wie schnell sich die Gesamtsituation ändern kann. Wir beschäftigen uns daher präventiv mit verschiedenen möglichen Szenarien. Wir stehen mit Behörden und der bayerischen Staatsregierung laufend in intensivem Austausch. Im Zuge dessen prüfen wir auch laufend die konkreten Rahmenbedingungen für kommende Veranstaltungen und entwickeln darauf abgestimmte Durchführungskonzepte.“ Stefan Dittrich, der weiterhin an der Durchführung der GaLaBau im September arbeitet, ist also guter Dinge. „Die aktuellen Geschehnisse stellen uns alle vor nie dagewesene Herausforderungen. Auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der NürnbergMesse arbeiten aktuell weitestgehend aus dem Home-Office. Trotzdem laufen die Vorbereitungen weiter, wir bleiben erreichbar und informieren so verlässlich und kontinuierlich wie in der aktuellen Lage möglich. Unter dem Motto #PartnershipBeyondBusiness sind alle unsere Kommunikationskanäle offen für Fragen und Anregungen von Ausstellern, Besuchern und Interessierten.“ Dittrich bedankt sich im Zuge des Interviews außerdem für einen starken Rückhalt und das Vertrauen der langjährigen Kunden, die zu einem großen Teil eine Durchführung der GaLaBau für wichtig und richtig halten. Verständnis zeigt er aber auch gegenüber anderen Sichtweisen, die oft auf die wirtschaftliche Ungewissheit durch diese Krise zurückzuführen sind. „Wir stehen in engem Kontakt zu unseren gelisteten Ausstellern und sind darum bemüht, im Bedarfsfall individuelle faire Lösungen anzubieten und uns flexibel zu zeigen,“ so Dittrich. AKTUELLES 17

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