Aufrufe
vor 2 Jahren

Prima Magazin - Ausgabe Juni 2021

  • Text
  • Menschen
  • Zeit
  • Sucht
  • Gewalt
  • Kaindorf
  • Burgenland
  • Oberwart
  • Wein
  • Foto
  • Juni

Fotos © Olga Seus Foto

Fotos © Olga Seus Foto © zVg Der helle Wohn-Essbereich führt direkt in den Garten. Die ersten Reihenhäuser wurden bereits übergeben und Garten hinausweist. Den ersten Stock mit drei Zimmern und Bad erreicht man über eine Stiege, die in edler Buche geölt gehalten ist und direkt aus der eigenen Tischlerei von Winkler & Halwachs stammt. Miethäuser im Trend der Zeit „Die ersten sechs Häuser des ersten Bauabschnittes und die weiteren sechs Häuser, die bis Jahresende fertiggestellt sind, sind bereits alle vergeben“, sagen Herbert Halwachs und Albert Winkler stolz und Bürgermeister Hermann Pferschy pflichtet bei: „Es ist offenbar ein großer Bedarf. Dass die Wohneinheiten so schnell vermietet werden, hat mich aber selbst überrascht.“ Die Wohnungen sind eben eine neue Form des Traums vom eigenen Heim. Dementsprechend sind die Mieter vom Alter und von ihren Lebenssituationen bunt gemischt. Da treffen Menschen, die beruflich noch nicht an einem festen Platz sind auf Jungfamilien und solche, die es werden wollen. Aber auch ältere Ehepaare, denen ein eigenes Haus zu groß wäre, sind von diesem Bauprojekt begeistert. Alle gemeinsam wissen aber die Lage „Am Spitz“ in Markt Allhau sehr zu schätzen. Am Ortsausgang Richtung Buchschachen gelegen, bietet sie überdurchschnittlich viele Annehmlichkeiten: eine gute Infrastruktur und zugleich eine gute Anbindung an die Autobahn. Aber dennoch die hohe Lebensqualität einer ländlichen Umgebung mit viel Natur. Und die gemütliche und aktive Dorfgemeinschaft, die gibt es gratis dazu. Eleganz für Räume FREITAG STUCKATEUR GmbH Höchste Qualität in den Bereichen: • Vital–Innenputzsysteme wie Calce-Klima und Faradayus (zur Abschirmung elektrischer Felder) • Außenputzsysteme – Fassaden • Vollwärmeschutz – Systeme – WDVS • Altbausanierung | • Malerarbeiten • Trockenbau | • Estriche • Thermo-Wärmedämm und Schallschutz-Schüttung WIR DENKEN HOLZ • WIR FÜHLEN HOLZ • WIR LEBEN HOLZ Individuelle Lösungen für jedes Bauvorhaben durch langjährige Berufserfahrung 7423 Pinkafeld, Grafenschachen 225, T: 03338 4212-0 Betriebsstätte: 8232 Grafendorf, Gewerbepark 6 www.kagerholzbau.at 30 JUNI 2021 www.prima-magazin.at Ins Kager Holzbau 98x62mm.indd 1 04.06.19 13:26

100 JAHRE BURGENLAND IM FOKUS Welche Berufe haben die Auswanderer aus unserem Land in der Fremde ausgeübt? In der Regel kamen sie alle aus Bauernfamilien, aus den unteren gesellschaftlichen Schichten, waren vielleicht als Knecht von Meierhof zu Meierhof gezogen. Vielleicht hatten sie auch einen Beruf erlernt wie Maurer, Tischler, Schuhmacher oder Schmied. Arbeitsplätze im eigenen Land waren jedoch Mangelware und so blieb oft nur der Weg in die Ferne. Herbert Rehling Foto © Seattle Municipal Archives Mehr über die Berufe der Auswanderer lesen Sie auf www.prima-magazin.at Rubrik: Im Fokus Holzfäller im Bundesstaat Washington (©Seattle Municipal Archives) Wagemutige Auswanderer Mädchen und Frauen waren in der Zeit der Emigration aus unserem Land überwiegend im Haushalt beschäftigt und haben in der Landwirtschaft mitgearbeitet. Berufe oder gar ein eigenes Handwerk waren für Frauen unüblich. Dazu kam, dass besonders in frühen Zeiten, um 1850 bis etwa zur Jahrhundertwende, die Schulbildung oft mangelhaft und unzureichend war. Sogar Lesen und Schreiben waren keine Selbstverständlichkeit. Obwohl Schulpflicht herrschte, mussten die Kinder oft während der Unterrichtszeit in der Landwirtschaft mitarbeiten. Demgegenüber stand eine Mehrsprachigkeit von vielen Teilen der Bevölkerung, die ganz natürlich aus dem Umfeld entstand, weil in unserem Land in vielen Gemeinden neben Deutsch auch Ungarisch und Kroatisch gesprochen wurde, im Kreise der Roma natürlich auch Romanes. Diese Sprachen galten nicht als „fremd“. Aber eine „echte“ Fremdsprache wie Englisch zu beherrschen, war nur wenigen vorbehalten. Umso verblüffender sind der Wagemut und die Entschlossenheit, nach Übersee zu gehen, wo beispielsweise Englisch als Umgangssprache vorherrschte. Verständlich, dass neben den Arbeitsmöglichkeiten in der Fremde auch immer wieder Gegenden zur Immigration gesucht wurden, in denen sich bereits Deutschsprachige oder sogar Landsleute angesiedelt hatten. Welche Tätigkeiten haben nun „unsere“ Auswanderer in der Fremde ausgeübt? In den allermeisten Fällen wurden sie auf dem Land Farmarbeiter oder selbst Farmer und in den Städten Arbeiter. Daneben gab es auch zahlreiche, oft überraschende Sonderfälle, die aufzeigen, was Auswanderer aus unserem Land in ihrer neuen Heimat so alles zuwege brachten. Holzfäller Josef Györög wurde 1890 in Unterwart geboren. Er wanderte in die USA aus und reiste an die Westküste, wo er sich im Bundestaat Washington als Holzfäller verdingte. Das war ein bekannt harter Job, der aber auch entsprechend gut bezahlt war. Josef heiratete eine Kanadierin, mit der er vier Kinder hatte. Sein Glück schien perfekt – bis er bei einem schrecklichen Unfall mit nicht einmal 40 Jahren starb: Ein fallender Baum erschlug ihn. Getränkehändler Joseph Farkas, als Sohn von Einwanderern aus Unterwart 1925 in Northampton, Pennsylvania, geboren, gründete und betrieb den Getränkehandel Farkas Beverages in seinem Geburtsort. Edward Louis Tanczos, 1922 geboren in Northampton, Pennsylvania, war der Schwager von Joseph Farkas. Auch Edward Louis gründete – mit tatkräftiger Unterstützung durch seine Frau Dorothy – ein Getränkeunternehmen, das als Tanczos Beverages bekannt wurde. Dieses Unternehmen wurde bald zum Wahrzeichen der Stadt Betlehem, Pennsylvania. Später kam eine weitere Filiale in Northampton, Pennsylvania, hinzu. Beide Unternehmen an diesen Standorten im Lehigh Valley sind auch heute noch in Betrieb, geführt von den Söhnen Mark und Daniel Tanczos. Baseball-Spieler Robert George Wiesler war der Sohn von Immigranten aus Deutsch Schützen. Er kam 1930 als jüngstes von neun Kindern in St. Louis, Missouri, zur Welt. In einer Sportart, die seinen Eltern und vermutlich vielen anderen Nicht-Amerikanern ziemlich „exotisch“ vorkam, war er unglaublich erfolgreich und wurde schon in jungen Jahren Profi-Baseballer. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere – in den 1950er- Jahren – spielte er in der Major League für die New York Yankees und für die Washington Senators. Charakterisiert wird er als linkshändiger Pitcher (Werfer). Wie man an den geschilderten Beispielen sieht, waren die Einwanderer aus unserem Land bei der Wahl ihrer Berufe in der neuen Heimat durchaus flexibel, haben wagemutig die sich bietenden Gelegenheiten ergriffen und auch berufliche Nischen gefüllt. Diesen Artikel finden Sie in der Langversion auf www.prima-magazin.at/ Rubrik: Im Fokus Herbert Rehling ist Ahnenforscher und lebt in Bad Tatzmannsdorf www.rehling.weebly.com AUTOS Prima Gebrauchtwagen finden Sie auf www.prima-magazin.at Rubrik: Gebrauchtwagen

prima! Magazin Sammlung