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Kostbares Innviertel 24

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Auf ein Wort Die Nummer 2 zu sein hat ja meist einen etwas schalen Beigeschmack. Nicht so hier und jetzt: Sie halten die zweite Ausgabe des Magazins „Kostbares Innviertel“ in Händen – und das macht uns richtig froh. Zum einen, weil wir darin wieder zeigen können, was Land und Leute ausmacht. Zum anderen, weil wir ebenso zeigen können, was uns n i c h t ausmacht. Wer das Innviertel besucht, findet eine Region, die sich längst aus gängigen Klischees befreit hat und sich trotzdem treu geblieben ist. Tradition wird immer noch großgeschrieben, beißt sich aber nicht mit Innovation, ganz im Gegenteil. Dieses Zusammenspiel findet sich in Kunst und Kultur, in der Gastronomie, im Handwerk. Wir haben für dieses Heft wieder einige Geschichten zusammengetragen, die wir gut und Sie – hoffentlich – interessant finden. Vielleicht mögen Sie sich ja vor Ort überzeugen, ob wir recht haben. PS: Im Advent ist es hier besonders schön. Gerda Strasser & Gerald Hartl S'INNVIERTEL Tourismus

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• kostbares innviertel • Als der Herrgott zur Mette Schicksal spielte Es begann am 29. 4. 1839 in Krenglbach im Hausruckviertel und endete – wie wenn es Bestimmung sei – während der Christmette am 25. 12. 1912: Das Leben eines geselligen und gütigen Menschen, der sowohl Priester als auch Mundartdichter war. Mit „Es wird scho glei dumpa“ („Es wird schon gleich dunkel“) schrieb Anton Reidinger eines der bekanntesten Weihnachtslieder in Mundart. Weihnachten ist die Zeit der Besinnung, die Zeit der Ruhe und des Geschichtenerzählens. Am besten im Kerzenschein einmal vom Alltag Abschied nehmen und sich in der Fantasie in eine Zeit zurückzuversetzen, die zwar viele Entbehrungen, aber nur wenig Hektik kannte. Wo wohl mehr Zufriedenheit als heute herrschte und das Leben so angenommen wurde, wie es war. Ein Leben wie eine Weihnachtsgeschichte Diese Geschichte erzählt vom Schulleitersohn, der bereits als Vierjähriger Geigenunterricht erhielt. Der als Sängerknabe im Stift St. Florian von keinem Geringeren als Anton Bruckner unterrichtet wurde. Viele weitere bekannte Orte markierten das Leben von Anton Reidinger: Stiftsgymnasium Kremsmünster, Priesterseminar in Linz, Kooperator in Bad Ischl, Pfarrer in Obernberg am Inn. Weihnachten ist immer auch ein Blick in eine bessere, hoffnungsfrohe Zukunft, die Freude und Erfüllung bringt. Anton Reidinger setzte das ganz praktisch mit neuen Errungenschaften um: Unter ihm erhielten Kirche und Pfarrhof elektrischen Strom, er war Mitbegründer des Verschönerungsvereins und unterstützte die Autobuslinie Antiesenhofen–Obernberg–Altheim. Dass das Innviertel auch einen Hang zu Mystik und Glauben an das Schicksalshafte und Vorherbestimmte hat, auch dafür steht der Geistliche. Im Gedicht „Da glücklö Möttengang“ (siehe S. 26) nahm er seinen Tod vorweg. Am 25. Dezember 1912 verstarb Anton Reidinger, bereits schwer herzkrank, wie die alte Frau während der Christmette. obernberg.at 28

• kostbares innviertel • „Es wird scho glei dumpa, es wird scho glei`Nacht, drum kimm i zu dir her, mei Heiland auf d’Wacht …“ Notenblatt Download: 29

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