Die Auskenner Kircherl, Klostergarten und andere Kraftorte Sie ist in Geisenfeld die Jeden-Stein-Kennerin. Eine Geschichte-Erlebbar-Macherin. Eine Anekdoten- Meisterin. Kurzum: Mit Stadtführerin Antonie Schlierf werden Bauwerke und Plätze lebendig. 84 Eine Stadtführung an einem tristen Herbsttag? Antonie Schlierf macht daraus das Beste. Denn manch Kleinod wird erst sichtbar, wenn das Laub gefallen ist. So wie der Daubenmerklturm, ein Überbleibsel aus Geisenfelds mittelalterlicher Ringmauer, das wohl nicht einmal Einheimischen geläufig sein dürfte. Natürlich sind bei den szenischen Führungen, Antonie Schlierf ist Stadtführerin bei den Geisenfelder Stadtstörchen. die sie mit dem „Stadtstorch“-Team anbietet, auch prominentere Sehenswürdigkeiten im Repertoire: der Stadtplatz, das Alte Rathaus, die Klosteranlage. Überhaupt ist ihr Tipp an alle Landkreis-Gäste: „Führungen mitmachen!“ Wegen der Erklärungen und weil man Orte sieht, wo man sonst nicht hinkommt: „Den wunderbaren Saal im Alten Rathaus betritt man sonst nur, um zu heiraten“. Ruhepol Sinnesgarten Schlierf selbst hat mehrere Lieblingsplätze in ihrer Heimatstadt. Da wäre der Sinnesgarten im ehemaligen Klostergarten. Hochbeete mit duftenden Kräutern gibt es dort, Klang- und Wasserspiele, einen haptischen Pfad, dazu Breitliegen, ein Schachspiel – „einfach wunderbar“, findet Schlierf. Ein besonderer Ort ist für sie auch die St. Vitus Kirche im Ortsteil Geisenfeldwinden mit der Linde von 1726. „Ich betreue die Kirche ehrenamtlich, sie bereitet so viel Freude und gibt Kraft“. Erholung gibt es auch außerhalb der Stadt: Im Feilenforst, dem ehemaligen Klosterforst. In der Nöttinger Heide mit ganz besonderer Fauna und Flora und den einzigartigen Bäumen. Und beim Baden in den nahen Weihern – auch wenn das eher nichts für triste Herbsttage ist.
www.hettenshausen.de Gemeinde Hettenshausen Einwohnerzahl (30.06.2021): 2.263 Erste urkundliche Erwähnung: 798 n. Chr. Place to be: Naturnahe Wanderwege rund um den Waldspielplatz bieten einen wunderbaren Weitblick über Pfaffenhofen (Seite 71). Persönlichkeiten: Der Heimatdichter Joseph Maria Lutz (1893 – 1972) wohnte einige Jahre im Hettenshausener Ortsteil Prambach. In dieser Zeit schrieb er sein bedeutendes Werk „Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies“ Baudenkmal: Auf dem Gelände des traditionsgeführten Schaibmaierhof befindet sich auch eine unter Denkmal gestellte Kapelle. Tipps und Sehenswertes: Hettenshausen ist wunderschön an der Ilm gelegen. Einige Ruhebänke laden hier zum Verweilen ein. Mit etwas Glück kann man sogar an den Ilmwiesen die Störche bei ihrer Futtersuche beobachten. Die jährliche Aufführung des Bauerntheaters im Dorf zählt zu den Höhepunkten im Veranstaltungskalender. Da schau her … Ab den 1880ern kamen Lourdesgrotten in Mode, Nachbildungen des Ortes einer berühmten Marienerscheinung. Es gibt sie in Geroldshausen, Gosseltshausen, Reichertshofen und Pfaffenhofen. Letztere wurde gestaltet von August Dirigl, der für König Ludwig II. die Venusgrotte auf Schloss Linderhof erschaffen hat. 85
