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UmweltJournal Ausgabe 2018-04

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8 SONDERTHEMA: HITZE

8 SONDERTHEMA: HITZE UmweltJournal /Juli 2018 Foto: iStock.com Gesund trotz Hitze Gemeinden können Hitzewellen die Stirn bieten Der Klimawandel kann nicht nur eine Herausforderung sondern auch eine Chance für Gemeinden sein – wenn er rechtzeitig erkannt und vorsorglich gehandelt wird. Bürgermeister, Gemeindevertreter, Planungsverantwortliche und Regionalmanager sind dabei gefragt, regionalspezifische Antworten zu finden und lokale Lösungen zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels umzusetzen. Einige Initiativen helfen bereits. In Österreich nahmen in den letzten Jahrzehnten Tage mit über 30 Grad deutlich zu. Was auf den ersten Blick nach ungetrübtem Badespaß und lauen Sommernächten klingt, hat für Mensch und Umwelt auch Schattenseiten. Hitze und Trockenheit können auf Dauer gesundheitliche Beschwerden hervorrufen, die Luftqualität verschlechtern und die Wasserqualität negativ beeinflussen. Gemeinden können jedoch mit zahlreichen Maßnahmen zur Gesundheit ihrer Bevölkerung beitragen. Die Zunahme der Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen aufgrund des Klimawandels hat direkte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Auch in Österreich nahmen in den letzten Jahrzehnten Tage, an denen Temperaturen von über 30 Grad gemessen wurden, deutlich zu – seit den 1960er Jahren haben sie sich in fast allen österreichischen Landeshauptstädte verdoppelt – Tendenz weiter steigend. Die durch Hitze ausgelösten Gefahren dürfen nicht unterschätzt werden. Ältere Menschen ab 65, pflegebedürftige Menschen und Kleinkinder sind durch Hitze besonders gefährdet. Daher gilt es, besonders diese Personen vor negativen gesundheitlichen Auswirkungen zu schützen. Dies kann durch richtiges Verhalten bei Hitzewellen gelingen. Extreme Hitze und lange Trockenperioden können gesundheitliche Beschwerden hervorrufen – von Kreislaufproblemen über Kopfschmerzen bis hin zum Sonnenstich. Wie man negativen gesundheitlichen Auswirkungen vorbeugen kann, hat das Umweltbundesamt in Videos und Infomaterialien zusammengestellt. Für Gemeinden gibt es zielgerichtete Informationsangebote auf einer Webplattform, die dabei unterstützt, Folgen des Klimawandels einzuschätzen und Handlungsmöglichkeiten zu identifizieren. Verantwortliche in Kommunen gefragt Grafik: Karte Gesundheitsbelastung Hitze: www.ccact.anpassung.at Quelle Umweltbundesamt „Hitzeperioden und Trockenheit, lokale Starkniederschläge und das Risiko von Naturgefahren nehmen durch den Klimawandel zu“ erklärt auch Andrea Prutsch vom Umweltbundesamt. „Für Gemeinden und Regionen heißt das, dass Klimaschutz allein nicht mehr genügt. Bürgermeister und Regionalmanager, Umweltstadträte und andere Verantwortliche sind gefragt, Strategien zur Klimawandelanpassung zu entwickeln. Praktische Tools, an deren Entwicklung das Umweltbundesamt maßgeblich beteiligt war, helfen dabei.“ So gibt etwa die Website „CC-act“ (www.ccact.anpassung.at) Auskunft über mögliche Handlungsalternativen. „Der interaktive Maßnahmenplaner soll Gemeinden Ideen und Anleitung für den Umgang mit Klimafolgen liefern. Darin steckt nicht nur wissenschaftliches Knowhow, sondern auch jede Menge an praktischen Erfahrungen,“ betont Prutsch. Die Anpassungsmaßnahmen fokussieren auf besonders betroffene Bereiche, die im Verantwortungsbereich der Gemeinden liegen.. So zeigen beispielsweise Karten die heutige „Verwundbarkeit“ der jeweiligen Gemeinde gegenüber dem Klimawandel. „Wie sehr eine Gemeinde bereits von den Folgen des Klimawandels betroffen ist, hängt von ihrer Ausgangssituation ab. Eine Zunahme von Trockenperioden trifft eine Gemeinde stärker, wenn sie heute schon eine niedrigere Wasserbilanz als niederschlagsreichere Gebiete hat“, erklärt Prutsch. Manche Rahmenbedingungen machten eine Gemeinde dabei anfälliger für Klima-Risiken (zum Beispiel schneeabhängige Tourismuseinkünfte). Es gäbe aber auch direkte Risikofaktoren (zum Beispiel Hitzetage), die sich voraussichtlich durch den Klimawandel verschärfen. Wie negative gesundheitliche Auswirkungen verringert werden können, ist in Videos und Infomaterialien des Umweltbundesamtes nachzusehen und zu lesen. Sie geben hilfreiche Tipps, wie sich Menschen an heißen Tagen durch angemessene Ernährung, Maßnahmen für ein kühles Raumklima oder auch die hitzeangepasste Aufbewahrung von Medikamenten selbst und andere schützen können . Fichte im Osten am Rückgang Klimafitter Wald: strukturreiche Mischbestände im Komme Nachhaltig bewirtschaftete Wälder sind Klimaschützer, das wissen mittlerweile nicht nur die Klimatologen. Um unsere Wälder aber auch für die Zukunft zu erhalten, sind mit dem Klimawandel neue waldbauliche Strategien notwendig. Weltweit wird kontrovers über Klima- und Umweltschutz diskutiert. Über die Bedeutung von gesunden und wachstumsstarken Wäldern herrscht hingegen Einvernehmen, Wälder sind Teil vieler regionaler und nationaler Klimaschutzprogramme. Doch Bäume und Wälder leiden selbst unter dem Klimawandel. Welche Strategien können helfen? Wärmer, trockener und mehr extreme Ereignisse: Klimaprognosen sagen mehr Stress für die Natur voraus – und er ist bereits heute deutlich spürbar: „Umgestürzte Bäume nach Unwettern sowie Schädlinge und Waldbrände in Folge trockener Sommer zählen dazu“, sagt etwa Philipp zu Guttenberg, Präsident der deutschen AGDW – Die Waldeigentümer. Das erfordere eine Reihe von Maßnahmen, „darunter das Anpflanzen klimatoleranter Baumarten sowie die Bereitstellung geeigneter Mittel, um Schädlinge wie Borkenkäfer oder Eichenprozessionsspinner zu bekämpfen“. Der Einsatz aktueller Technologie und neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse sei ebenfalls entscheidend. Nachhaltige Bewirtschaftung ist Klimaschutz Die Frage lautet nicht mehr, ob der Klimawandel kommt, sondern wie schnell und in welchem Ausmaß. Zwar können Bäume sich durch natürliche Selektion an Umweltveränderungen anpassen und sogar teilweise von einer verlängerten Vegetationszeit oder höheren CO 2 -Gehalten in der Atmosphäre profitieren. Ein sehr rascher Klimawandel mit extremen Einflüssen könnte jedoch die Anpassungsfähigkeit der Wälder überfordern. Ein Schlüssel, um den Wald langfristig zu schützen, heißt nachhaltige Bewirtschaftung. Denn sehr langfristig gesehen sind Wälder, die sich selbst überlassen werden, CO 2 -neutral. Nach dem Absterben der Bäume wird der im Holz gespeicherte Kohlenstoff wieder freigesetzt, gleichzeitig nehmen junge Bäume wieder CO 2 auf. Es stellt sich ein biologisches Gleichgewicht mit einem mehr oder weniger gleichbleibenden Kohlenstoffspeicher ein. Der naturbelassene Wald entzieht der Atmosphäre dann aber nur noch wenig zusätzliches CO 2 . In einem bewirtschafteten Wald werden die Bäume geerntet und das Holz genutzt, bevor der Abbauprozess beginnt. Ein nachhaltig bewirtschafteter Wald erbringt über lange Zeiträume auf diese Weise eine große CO 2 -Senkenleistung. Daher ist die verantwortungsvolle nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern und eine intelligente Nutzung des kostbaren Rohstoffes Holz ein wichtiger Baustein und Beitrag zum weltweiten Klimaschutz. Vielfalt sorgt für Widerstandskraft Eine Abkehr von Monokulturen in unseren Wäldern sei dabei aber laut Experten notwendig, um flexibel auf die unsicheren klimatischen Bedingungen reagieren zu können. „Eine höhere Vielfalt bei den Baumarten steigert die Resilienz. Damit einher geht auch ein Artenreichtum der Lebewesen im Boden, das erhöht wiederum die langfristige Bindung des Kohlenstoffs im Waldboden“, erläutert Karl Stampfer vom Institut für Forsttechnik der Universität für Bodenkultur in Wien. „Eine breitere Altersstruktur bei den Bäumen und eine frühere Ernte sind weitere diskutierte Maßnahmen.“ Auch moderne Forstmaschinen und Holzerntesysteme spielen eine große Rolle, ebenso die Qualifikation, betont Stampfer: „Gut ausgebildete Fachleute sorgen dafür, dass die vielfältigen Erwartungen an den Wald ohne negative Auswirkungen auf das Ökosystem erfüllt werden.“ Fichte geht zurück Dass sich die Waldstruktur künftig ändern wird, war auch eines der Themen bei der diesjährigen österreichischen Forsttagung in Eisenstadt. Lois Berger, Obmann des Burgenländischen Forstvereins, betonte mehrmals, dass die Fichte vor allem im Osten Österreichs und gerade im Burgendland künftig stark zurückgehen werde. „Die Fichte bekommt den Klimawandel besonders zu spüren, Trockenheit und Borkenkäfer setzen ihr schon jetzt stark zu“, so Berger. Nun müsse man verstärkt auf andere Baumarten setzen, die die Fichte ersetzen könnten. Vor allem sollen das Baumarten sein, die die Hitze ertragen, wie zum Beispiel die Eiche, so Berger.

Juli 2018/ UmweltJournal SONDERTHEMA: HITZE 9 Önorm EN 378: Kälteanlagen und Wärmepumpen Sommerzeit ist Klimaanlagenzeit Foto: iStock.com Leser-Rezension zu Hans-Peter Hutter, Hanns Moshammer, Peter Wallner Klimawandel und Gesundheit Auswirkungen. Risiken. Perspektiven. MedUni Wien im Manz Verlag ISBN 978-3-214-07803-4, 134 Seiten, EUR 21,90 Am 21. Juni hat der Sommer offiziell begonnen. Bei Temperaturen um die 35 Grad Celsius nehmen derzeit zahllose Klimageräte surrend ihre Arbeit auf und kühlen Büros, Geschäftsräume, Arztpraxen und Wohnungen. Dass sich die erfrischenden Helfer auch im Privatbereich zunehmender Beliebtheit erfreuen, ist kein Wunder, steigt doch durch den Klimawandel auch bei uns die Zahl der sogenannten Tropennächte. Um Klimageräte sicher zu betreiben, wurde eine Reihe von Standards entwickelt, etwa die vierteilige Önorm EN 378. Autor: Herbert Hirner herbert.hirner@h2p.at Austrian Standards Institute Der daraus resultierende schlechte Schlaf und die Hitze des Tages belasten den menschlichen Körper stark und machen den Wunsch nach belebender Abkühlung durch „Air Conditioning“ nachvollziehbar. Neben Einsatzort und Nutzungshäufigkeit sind die Kühlleistung, vor allem aber der jährliche Energieverbrauch sowie Energieeffizienz und Lautstärke wesentliche Entscheidungskriterien bei der Kühl-Geräteauswahl. „Auch wenn die Hitze groß ist – beim Kauf eines Klimageräts gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren und einen genauen Blick auf das Energieeffizienzlabel und die technischen Daten des Wunschgeräts zu werfen“, formuliert Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. Mobile Geräte punkten bei Anschaffungspreis Zur Wahl stehen mobile oder fix installierte Anlagen. Die kostengünstigeren Mobilgeräte haben den Vorteil, dass sie nicht an einen Raum gebunden sind. Dem steht allerdings ein deutlich höherer Stromverbrauch bei geringerer Kühlleistung und höherem Geräuschpegel gegenüber. Mobile Klimageräte ziehen die Wärme aus der Raumluft und speichern sie oder führen sie durch einen Schlauch ins Freie. Die dabei stattfindende Verringerung der Luftfeuchtigkeit führt zum ersehnten Frischeempfinden. Da der Energiebedarf mobiler Klimageräte sehr hoch ist, lohnt sich der Blick auf das Energieeffizienzlabel: Denn während ein Gerät der Energieeffizienzklasse A für eine Kühlleistung von 2500 Watt im Jahr rund 500 Kilowattstunden verbraucht, begnügt sich ein Gerät der Klasse A++ mit 350 Kilowattstunden – fast einem Drittel weniger. Größte Wirkung durch Split- Raumkühlgeräte Fix verbaute Klimaanlagen sind in kompakter oder geteilter Ausführung erhältlich. Während erstere platzsparend in Wand oder Fenster eingebaut werden können, erzielen so genannte Split-Raumkühlgeräte die größte Wirkung. Diese meist fix montierten Klimaanlagen bestehen aus einer Außeneinheit – dem Kondensator – und der damit verbundenen Inneneinheit, dem Verdampfer. Split-Raumkühlgeräte punkten auch beim Energieverbrauch: Für die zuvor angeführte Kühlleistung von 2500 Watt verbraucht ein Split-Gerät mit jährlich 275 Kilowattstunden nur etwas mehr als die Hälfte eines mobilen Gerätes. Energieeffizienz und Geräuschentwicklung relevant Die Energieeffizienz ist ein wichtiges Kriterium bei der Anschaffung. Das Verhältnis der eingesetzten elektrischen Leistung zur erbrachten Kälteleistung wird mit dem Kürzel EER (Energy Efficiency Ratio) bezeichnet. Je höher diese Leistungszahl, desto besser. Geräte der Energieeffizienzklasse A müssen einen EER-Wert von mindestens 2,6 haben. Geräte für Privathaushalte müssen eine Energieplakette mit dem entsprechenden Wert tragen. Werden Wohn-, Schlaf- und Arbeitsräume gekühlt, ist auch der Geräuschpegel ein entscheidender Faktor. Bei mobilen Klimageräten liegt er zwischen 43 und 58 Dezibel, das entspricht der Bandbreite zwischen einem leisen Flüstern und dem Betriebsgeräusch eines Kühlschranks. Die Geräuschentwicklung von Split- Geräten ist mit durchschnittlich 20 Dezibel leiser als im Wind raschelnde Blätter. Innovative Geräte beider Bauarten verfügen zudem über spezielle Silent- Technologien. Standards und rechtliche Rahmenbedingungen Um Klimageräte sicher zu betreiben, wurde eine Reihe von Standards entwickelt, etwa die vierteilige Önorm EN 378. Sie definiert die Anforderungen im Hinblick auf die Sicherheit von Personen und Eigentum, beschreibt das richtige Vorgehen für Betrieb, Instandsetzung und Wartung von Kälteanlagen und liefert auch eine Anleitung zum Umweltschutz und beschreibt zudem Prüfroutinen und Vorkehrungen, um die einwandfreie Funktion des Geräts sicherzustellen und hygienische Mängel zu vermeiden. Vor dem Einbau von Klimaanlagen mit Außengerät ist auch zu beachten, dass je nach Bundesland, Standort und Größe der Anlage eine Genehmigung der Baubehörde erforderlich sein kann. Foto: iStock.com Sie kommt bestimmt: die nächste Hitzewelle, denn derzeit gibt es nach den Kysely-Kriterien im Schnitt jährlich fünf Hitzewellen (2017 lag hier sogar über dem Schnitt). Und die Tendenz ist stark steigend. „Schon in 30 Jahren werden wir pro Jahr 15 solcher Hitzewellen haben, also durchschnittlich mindestens 45 Tage mit über 30 Grad“, sagt Hans-Peter Hutter, einer der drei Herausgeber des Buches „Klimawandel und Gesundheit“. Hitzewellen haben teilweise schwerwiegende Konsequenzen für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen sowie für die Umwelt. Es liegt also nahe, den Menschen Informationen an die Hand zu geben, die ihnen die Möglichkeit geben, kompetent damit umzugehen und sich und andere zu schützen. Dies ist mit dem vorliegenden Band „Klimawandel und Gesundheit“ in hervorragender Weise gelungen: Auf rund 130 Seiten wird in mehreren Kapiteln ein großer inhaltlicher Bogen gespannt: Unser Klimasystem, Klimawandel in Österreich, Going Extreme, Klimawandel und Infektionskrankheiten, Außen- und Innenluft-Verunreinigungen, Schutz des Klimas und Anpassung an den Klimawandel sowie Tipps: Was man selbst tun kann. Die drei Autoren, allesamt ausgewiesene Public Health-Experten aus dem Bereich der Umwelthygiene und Umweltmedizin erklären, was „Klima“ und „Klimawandel“ überhaupt bedeuten, und wer vom Klimawandel besonders betroffen ist. Sie geben Tipps zu Klimaschutz und Anpassung an die veränderten Bedingungen sowie zu „idealen“ Temperaturen. Die Inhalte des Buches sind attraktiv und wissenschaftlich fundiert dargestellt. Es wird dabei sowohl auf internationale als auch österreichische Daten verwiesen, die gut verständlich dargestellt sind. Empowerment statt Panikmache Alle Themen, die im Zusammenhang mit dem Klimawandel Relevanz haben, werden umfassend behandelt und bieten auch einem informierten Leser interessante Neuigkeiten. Obwohl eine eindeutige, immer sachlich argumentierte Problemdarstellung stattfindet, verzichten die Autoren auf Panikmache und Dramatisierung. Bisher unbekannte Auswirkungen auf die Gesundheit Neben den bekannten Gesundheitsproblemen bei Hitze gibt es einen weiteren Faktor, der bis jetzt unterschätzt wurde: die Auswirkungen auf die Psyche. Die aktuellen Studien zeigen, dass es während einer Hitzewelle vor allem bei älteren oder geschwächten Menschen nicht nur zu einer deutlichen Zunahme von Todesfällen, sondern auch von Ängsten und Depressionen kommt. Diese Bevölkerungsgruppe bedarf daher einer besonderen Unterstützung zum Beispiel durch eine aktive Nachbarschaftshilfe. So umfassend die Problematik dargestellt wird, so vielfältig werden auch Gestaltungs- und Handlungsmöglichkeiten sichtbar gemacht. Besonders hervorzuheben sind die wertvollen Hinweise für ein proaktives Umgehen unter dem Titel „Anpassung an den Klimawandel“ zum Beispiel durch bauliche Maßnahmen wie Fassadenbegrünung, durch Empfehlungen im Konsum- oder Mobilitätsverhalten oder auch in der Eigenvorsorge. Österreich hat eine nationale Strategie Seit 2012 existiert in Österreich eine nationale Strategie zur Anpassung an den Klimawandel zur Vermeidung nachteiliger Aspekte der globalen Erwärmung. Sie versteht sich als bundesweites Rahmenwerk mit Handlungsempfehlungen für insgesamt 14 Aktivitätsfelder, unter anderem für technische Maßnahmen (zum Beispiel Hochwasserschutz), einen besseren Informationsfluss (Frühwarnung bei Hitzewellen) oder „mehr Grün in die Stadt“. Das Buch ist ein „Must-Read“, unentbehrlich für alle, die kompetent und verantwortlich mit den Herausforderungen, die der Klimawandel zweifellos mit sich bringt, umgehen wollen. Verfasserin: Dr. Lilly Damm, Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin am Zentrum für Public Health der MedUniWien, lilly.damm@meduniwien.ac.at Foto: privat Die Waldstruktur wird sich in Zeiten des Klimawandels ändern: Mischbestände steigen. Die Autoren Hanns Moshammer, Hans-Peter Hutter, Peter Wallner (vlnr) mit ihrem neuen Werk.