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UmweltJournal Ausgabe 2019-03

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10 RECYCLING |

10 RECYCLING | ENTSORGUNG UmweltJournal /Mai 2019 Projekt „DeSort“ Störstoffe im Bioabfall Kompost aus biogenen Abfällen ist ein wichtiger Nährstofflieferant für Böden in Österreich und Europa. Aufgrund von Fehlwürfen im Bioabfall wird jedoch das Ausgangsmaterial für qualitativ hochwertigen Kompost mehr oder weniger störstoffbehaftet. Autoren: Heidi Kaltenböck Martin Wellacher Roland Pomberger Montanuniversität Leoben dung zur Verbesserung seiner individuellen Quellensortierung geben zu können. Dies ist die Voraussetzung für die Gewinnung eines hochwertigen, störstofffreien Kompostes. Die große Masse der Bioabfälle wird derzeit noch störstoffbehaftet gesammelt. Kompostanlagenbetreiber stehen vor der Herausforderung aus schlechtem Ausgangsmaterial sauberen Kompost produzieren zu müssen. Gesetze mit einer Auswirkung auf Störstoffe finden sich auf europäischer und nationaler Ebene, wobei nur Störstoffe im Endprodukt Kompost geregelt werden, nicht aber in den gesammelten Bioabfällen. In Österreich und Deutschland passiert dies sowohl von Seiten des Gesetzgebers als auch durch Interessensvertretungen für Kompostanlagenbetreiber. In Österreich wird im Rahmen der Kompostverordnung 2001 in Abhängigkeit von der Anwendung des Kompostes unter anderem Folgendes geregelt (Bundesgesetz 2001): Mit Größenangaben werden Kunststoffe größer als 20 Millimeter abhängig von der Anwendung zwischen 0,02 – 0,04 Prozent TM (Trockenmasse) begrenzt, Kunststoffe größer als zwei Millimeter mit 0,2 – 0,4 Prozent TM. Ballaststoffe größer als zwei Millimeter, als Summe von Glas, Kunststoffen und Metall betrachtet, werden in Abhängigkeit von der Anwendung in der Summe mit 0,5 - 1 Prozent TM begrenzt. Die Verantwortung für Fehlwürfe in Bioabfall trägt der Abfallbesitzer. Sobald der Bioabfall von der Kommune oder einem Dienstleister gesammelt wird, geht die Verantwortung aber vom Verursacher zur Kommune über. In zahlreichen Sammelgebieten ist die Problematik seit den 1990ern bekannt, jedoch trotz intensiver Anstrengungen ungelöst. In weiterer Folge wird die Verantwortung an die Kompostanlagenbetreiber abgegeben, die aufwendige Reinigungsmaßnahmen durchführen müssen. Eine Verbesserung der Quellensortierung kann aber keinesfalls durch den Wirkungsgrad dieser Reinigungsmaßnahmen ersetzt werden. Der Störstoffgehalt ist stark abhängig von der Siedlungsstruktur und der Vorsammlung. Ein Zusammenhang besteht Entleerung von 20 untersuchten Bioabfalltonnen, inklusive Störstoffen. Ein großes Problem in punkto Störstoffen bei biogenen Abfällen entsteht, durch die Verwendung von nicht-abbaubaren aber auch von biologisch abbaubaren Kunststoffsäcken, die zur Entsorgung von in Haushalten anfallenden Bioabfällen verwendet werden. Zusätzlich gelangen unterschiedlichste Plastikteile, meist in Form von Verpackungsmaterialien, durch den Verbraucher in die Bioabfallsammlung, Metalle und Glas rangieren weit dahinter. Die Konzentration der Kunststoffe beträgt im Schnitt drei Gewichtsprozent der Feuchtmasse des Bioabfalles. Deshalb wird nun ein Verfahren entwickelt, bei dem Kunststofffehlwürfe in die Bioabfalltonne bereits am Sammelfahrzeug automatisch detektiert werden, um dem Verursacher eine direkte Rückmeldabei mit dem Weg zum Sammelbehälter. Während dieser in Einfamilienhäusern eher kurz ist, müssen die in Mehrfamilienwohnhäusern lebenden Personen meist einen entsprechend langen Weg zur Bioabfalltonne zurücklegen. Größtenteils werden bioabbaubare oder nichtabbaubare Kunststoffsäcke zur Bioabfallentsorgung verwendet. Mehrweggebinde finden in Mehrfamilienwohnhäusern kaum eine Anwendung, da das verunreinigte Gefäß nicht zwischengelagert werden kann. Aufgrund des oft langen Rückweges über mehrere Stockwerke, werden diese selten wieder zurück in die Wohnung gebracht. Ein Problem tritt vor allem in Wohngebieten auf, in denen die Bewohner ihren Abfall „anonym“ entsorgen. Wenn die Verunreinigung des Bioabfalls durch Kunststoffe keiner genauen Anschrift zugeordnet werden kann, besteht für die Hausverwaltung kaum eine Möglichkeit die Sammlung zu verbessern. Das Projekt „DeSort“ erforscht nun die Grundlagen für die automatische Erkennung (Detection) und die sensorgestützte Sortierung (Sorting) von Störstoffen in biogenen Foto: Kaltenböck 2019 Materialien. Gemeinsam erarbeiten die Projektpartner technische und organisatorische Möglichkeiten, um die Störstoffe, vor allem Kunststofffehlwürfe, in biogenen Abfällen aus Haushalten zu verringern. Technisch soll eine Kunststoffdetektion am Sammelfahrzeug installiert und eine verbesserte Technologie zur Kompostreinigung entworfen werden. Organisatorisch sollen diese Maßnahmen mit einer Rückmeldung der Kunststofffehlwürfe an den Erzeuger und zusätzlichen ideellen und finanziellen Anreizen kombiniert werden. Intelligente Lösungen für eine saubere Umwelt Kommunikation mit Ihren Containern Das Salzburger Unternehmen SHOP2WIN GesmbH ist führender Hersteller und Innovationsschmiede im Bereich der Elektronik für Echtzeit-Datenübertragung. Mit dem System I WIN (Intelligentes- Wertstoff-Informations-Netzwerk) haben wir hochwertige und zuverlässige Lösungen entwickelt. Die Überwachung unterschiedlichster Containerversionen erfolgt mittels Übertragung der Füllstandsdaten mit der Möglichkeit, diese in eine Tourenoptimierung einzubinden. Weitere Vorteile sind Temperaturmessung, Zutrittskontrolle, Rüttelsensoren zur Feststellung der Entleerungszyklen und GPS-Ortung. Gerne organisieren wir für Sie einen Besuch bei einem unserer zahlreichen Referenzkunden. Rufen Sie uns an. 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Mai 2019/ UmweltJournal RECYCLING | ENTSORGUNG 11 Report vom größten deutschen LVP-Aufbereitungsstandort: Neues Verpackungsgesetz erfordert mehr Sortiertiefe Das neue deutsche Verpackungsgesetz (VerpackG) ist am 1. Januar 2019 in Kraft getreten und hat die bis dahin geltende Verpackungsverordnung in der Bundesrepublik abgelöst. Jetzt sind Technologien gefragt, die eine hohe Sortiertiefe garantieren. Christian Hündgen hat sich daher für das Steinert-Portfolio entschieden, denn es bietet Magnet-Separation, NE-Scheider und die NIR-Technologie aus einer Hand und reduziert so seinen Koordinationsaufwand. ZAPPAR HOLEN ZAPPAR HOLEN Video ansehen Video ansehen Fotos: Steinert, Hündgen Mit 270.000 Tonnen pro Jahr ist Hündgen Entsorgung der größte deutsche Einzelstandort zur Aufbereitung von Leichtverpackungen Betriebsleiter Christian Hündgen hat das Projekt mit Unterstützung der Initiative „Ressource.NRW“ vorangetriebe Die Hündgen Entsorgung in Swisttal bei Bonn ist mit 270.000 Tonnen Abfallmenge im Jahr der größte genehmigte Einzelstandort für die Aufbereitung von Leichtverpackungen (LVP). Das Familienunternehmen reagierte kürzlich mit dem Bau einer innovativen Sortieranlage auf die Verschärfung des Verpackungsgesetzes und dessen zukünftige Anforderungen. Die dabei eingesetzten Sortiersysteme spiegeln den höchsten Stand der Technik wieder und erhöhen den Anteil sortenreiner, verwertbarer Kunststoffe. Die Auslegungsgröße der Anlage beträgt stündlich fünfzehn Tonnen Leichtverpackungen mit weiterer Kapazität nach oben. Bei der Beratung und Umsetzung zur Erhöhung der Recyclingquoten setzte Unternehmenslenker Christian Hündgen auf das Kölner Unternehmen Steinert, das 20 Sortiersysteme in das Projekt lieferte. Steinert sorgt für Sortiertiefe Zu Beginn der Zusammenarbeit wurden Konzepte entwickelt und Sortieraufgaben im Steinert-Test Center in Köln gelöst. Unterschiedliche Technologien können dabei im Steinert- Portfolie geprüft werden: Mit den Überbandmagnetscheidern Steinert UME werden beispielsweise Eisenmetalle wie Weißblechdosen aus dem Wertstoffstrom separiert. Das Nichteisenmetall, wie zum Beispiel Aluminiumdosen, trennt der Wirbelstromscheider Steinert EddyC. Die UniSort Reihe arbeitet wiederum mit Nah- Infrarottechnologie; sie unterscheidet Stoffgruppen aufgrund ihres unterschiedlichen Reflexionsverhaltens. Die Leichtverpackungen werden so wieder in die jeweiligen Wertstoffgruppen getrennt – und zwar in Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, schwarze Kunststoffe, in PET-Flaschen und PET-Schalen, sowie Getränke-Kartonagen, PE/ PP- Folien, Papier, Pappe und Karton und in Mischkunststoffe zur späteren Herstellung eines EBS-Vormaterials. Die Detektion und Sortierung von 2D-Objeken, sprich insbesondere Folien, ist dabei immer anspruchsvoller. Die Objekte neigen bei hoher Bandgeschwindigkeit zum Schweben. Der Unisort Film behält jedoch die Kontrolle über die Objekte sowohl am Band als auch in der Auffanghaube – dank ausgeklügelter Luftstromtechnik. So werden flache und leicht flugfähige Materialien mit der UniSort Film wirtschaftlich sortierbar. Ein großer Fortschritt ist Steinert auch mit der UniSort Black im Bereich der NIR Technologie gelungen. Sie trennt zusätzlich zu den standardmäßig mittels NIR detektierbaren Wertstoffen auch dunkle und schwarze Objekte. Das erhöht die Recyclingquote und reduziert Restfraktionen. Zur Vereinfachung des Zusammenspiels der einzelnen Sortierer läuft die dynamische Kalibrierung automatisiert ab und ermöglicht so bei hervorragender Wartungsfreundlichkeit die hohe Sortierperformance und eine kontinuierliche Verfügbarkeit der Technik. Meilenstein für Hündgen Entsorgen VER1FACHT „Die Zusammenarbeit mit Steinert war intensiv“, beschreibt Christian Hündgen den Projektablauf. „Nach einer kurzen Phase der Inbetriebnahme erzeugt die Anlage nun die erwünschten Produkte nach den gesetzlichen Vorgaben.“ Ganz persönlich sei dieses Projekt für die Familie Hündgen ein weiterer Meilenstein in ihrer Unternehmenshistorie, resümiert Hündgen. Die neue LVP-Anlage arbeitet deutlich effizienter und wirtschaftlicher, der Anteil recycelbarer Wertstoffe wurde signifikant erhöht. BESTER SERVICE zum besten Preis! Ab sofort bis zu 90% Zeit sparen und von den Vorteilen eines modernen Online-Services, wie etwa Transparenz auf Knopfdruck, profitieren. Mehr auf www.wastebox.biz. Folien neigen zum Schweben. Die speziell entwickelte Luftstromtechnik der UniSort Film behält die Kontrolle über die Objekte sowohl auf dem Band als auch in der Auffanghaube Die UniSort Black erkennt dunkle und schwarze Kunststoffe und erhöht so die Recyclingquote und reduziert zugleich die Restfraktion zur thermischen Verwertung. Die einfachste Art (Bau-) Abfall zu entsorgen. UniSort PR: NIR-Sortiersystem mit Hyper Spectral Imaging (HSI) Kameratechnik