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UmweltJournal Ausgabe 2019-03

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12 RECYCLING |

12 RECYCLING | ENTSORGUNG UmweltJournal /Mai 2019 Interview mit Klaus Hauschulte von Scholz Recycling GmbH „Altfahrzeuge sind keine Glasflaschen“ Beim 19. International Automobile Recycling Congress IARC 2019 in Wien betonte Klaus Hauschulte von Scholz Recycling GmbH, dass die stark zunehmenden Verbundwerkstoffe und Legierungen im Automobilbau das Recycling der Fahrzeuge am Ende der Kette immer mehr erschwert. Einführung in die Regelwerksform 2019 Neuerungen im EFB Regelwerk Foto: IARC, Scholz „Recycling muss sowohl am Anfang als auch am Ende Thema sein.“ Klaus Hauschulte, Scholz Recycling GmbH Dienstag, 4. Juni 2019 Fritz Egger GmbH & Co. OG Weiberndorf 20 6380 St. Johann Voranmeldung unter: office@vefb.at (begrenzte Teilnehmerzahl) www.vefb.at Mit freundlicher Unterstützung von Das Thema „Reuse“ wird auch für Altfahrzeugrecycler zu einem immer wichtigeren Thema – da hier Recycling weniger lukrativ wird. Ist die Wiederverwendung im Automobilrecycling aus Ihrer Sicht ein potenziell tragfähiges Geschäft? Hauschulte: Wiederverwendung ist aus meiner Sicht immer dem Recycling vorzuziehen. Das ist nicht nur rechtlich wichtig, sondern auch ökologisch. Insbesondere Batterien, Schmiermittel und Ersatzteile können bereits potenziell wiederverwendet werden ... „Reuse“ ist somit auf jeden Fall ein wichtiger Aspekt für die Wiederverwertung von Autos, aber Altfahrzeuge sind keine Glasflaschen. Die zunehmende Vernetzung von Fahrzeugkomponenten über Software und ihre Aktualisierbarkeit beispielsweise können in Zukunft Stolpersteine für eine sofortige Wiederverwendbarkeit sein. Lösungen werden dann nicht nur für „Reuse“ benötigt, um Komponenten und Rohstoffe in Produktionsszenarien wiederverwenden zu können. Wenn wir keine gemeinsamen Strategien zur Bewältigung dieser Fragen auf europäischer Ebene entwickeln, könnte letztlich das Recycling von Fahrzeugen alles andere als lukrativ werden, da sich das Verhältnis von Metallen zu Kunststoffen ändert. Ihre Kernkompetenz liegt eigentlich im Bereich Metallrecycling. Welchen Prozentsatz an Metallen können Sie derzeit aus Altfahrzeugen recyceln? Als führender Recycler von NE- Metallen und Stahlschrott ist Scholz in der Lage, selbst aus fein granulierten Schredderrückständen bis zu 99 Prozent der Metalle zurückzugewinnen. In der Zukunft werden jedoch zusätzliche Investitionen erforderlich sein, die wir uns allein kaum leisten können, da Verbundwerkstoffe und Legierungen, die in Leichtbauteilen verwendet werden, die Reinheit beim Sortieren zunehmend erschweren. Außerdem dürfte der Anteil der Metalle zwischen 2010 und 2030 von 70 Prozent auf knapp die Hälfte des Materialmixes zurückgehen. In Zukunft wird dann fast ein Drittel eines Altfahrzeugs aus Polymeren und Verbundstoffen bestehen, für die es keinen Markt und keine kommerziell realisierbare Trenn- und Sortiertechnologie gibt, da diese erst entwickelt werden muss. Dies ist ein ernstes Problem für das Recycling von Altfahrzeugen im Allgemeinen. Wir müssen Lösungen in Zusammenarbeit mit den Herstellern und Lieferanten erstellen. Obwohl Verbundstoffe Fahrzeuge leichter machen, ist es allgemein bekannt, dass sie viel schwieriger zu recyceln sind. Ist die Automobilindustrie bereit zuzuhören? Ich hoffe es aufrichtig. Ich habe früher für einen großen Leichtbauzulieferer gearbeitet, bin mit dem Geschäft vertraut und daher überzeugt, dass wir technische Entwicklungen aus diesem Bereich brauchen. Wir können jedoch auch Lösungen finden, indem wir die Recyclingfähigkeit bereits in der Produktdesignphase berücksichtigen. Wir könnten sogar die F&E-Kosten mit der Automobilindustrie teilen und dadurch Vorteile in Bezug auf Kosten, Recycling, Umweltschutz und Ressourcenversorgungssicherheit erzielen. Wir haben bereits zahlreiche Angebote von unserer Seite gemacht, also schauen wir mal, was daraus wird. Die Automobilindustrie beschäftigt sich derzeit intensiv mit der Frage, wie Hersteller ihre CO 2 - Emissionen senken können. Was muss passieren, damit sich Automobilentwickler auch stärker auf die Recyclingfähigkeit der verwendeten Materialien konzentrieren? Scholz Recycling hat bereits auf nationaler Ebene zusammen mit einem Mitbewerber eine Recycling-Initiative gestartet, um Hersteller, Forscher, Verbände und Politiker auf eine gemeinsame Plattform zu bringen. Das Verbot von Strohhalmen aus Kunststoff hilft uns hier nicht; wir müssen Recyclingprodukten einen Markt geben, indem wir, wenn nötig, günstige politische Rahmenbedingungen schaffen und Nachfrage sowie Anreize für die Verbraucher schaffen. Dies könnte durch eine Erweiterung der Ökodesign- Richtlinie und eine entsprechende Anpassung der Altauto-Richtlinie erreicht werden. Und wir müssen über alternative Ideen sprechen, als nur über Quoten für das Recycling von Produkten in der Produktion. Es geht dabei um Herstellerverantwortung, Rohstoffproduktion und die Reduzierung von CO 2 -Emissionen über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs – Recycling muss sowohl am Anfang als auch am Ende Thema sein.

Mai 2019/ UmweltJournal RECYCLING | ENTSORGUNG 13 Ideale Kombination: Crambo und Multistar One Recycling Teamarbeit: Ein mobiler Zerkleinerer – eine Siebmaschine Kreislaufwirtschaft: Gute Absicht – falscher Begriff Was ist die beste und effizienteste Variante hinsichtlich Durchsatz, Energieverbrauch und Korngrößenverteilung in der Biomasse- und Altholzzerkleinerung? Die Antwort: Zwei Maschinen gemeinsam. Bei Biomasse und Altholz kommt es auf eine gezielte und effektive Aufbereitungstechnik an, um bei unterschiedlichen Ausgangsmaterialien das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Komptech hat sich mit Blick auf die Produktqualität und die Aufbereitungskosten intensiv mit unterschiedlichen Aufbereitungsverfahren beschäftigt. In den Versuchen mit schnell und langsam laufenden Zerkleinerern wurden der Durchsatz, der Energieverbrauch der Maschinen und die Korngrößenverteilung durch eine nachfolgende Siebung ermittelt. Zur Abschätzung der Betriebskosten wurde eine einstufige Aufbereitung mit Schnell- und Langsamläufer einer zweistufigen Variante mit Langsamläufer und Siebmaschine zur Überkornrückführung gegenübergestellt. Die zweistufige Variante mit einem Sieb zur Rückführung der Strautmann Umwelttechnik GmbH: Überlängen in die Zerkleinerung hat sich, unter Beachtung verschiedener Voraussetzungen, als die wirtschaftlichere Lösung erwiesen. Ganz wichtig in diesen Zusammenhang ist natürlich auch eine gewisse „Unempfindlichkeit“ des Langsamläufers gegenüber metallischen Störstoffen, wie sie gerade im Altholz häufiger vorkommen. Effektive Maschinenkombination Mit dem Sternsieb Multistar One lässt sich die Biomasse- und Altholzaufbereitung wohl am effektivsten lösen. Das Abtrennen einer definierten Nutzfraktion bei gleichzeitiger Rückführung der Überlängen in den Zerkleinerer ist ihre Aufgabe: Ausgerüstet mit einem Aufgabebunker zur exakten Materialübergabe auf das großdimensionierte Siebdeck, einem Abwurfband mit vier Metern Abgabehöhe und einem Rückführband mit 220 Grad Schwenkradius meistert die One eine Durchsatzleistung von bis zu 200 Kubikmetern pro Stunde. Die Zerkleinerungsarbeit erledigt ein der Multistar One vorgeschalteter Crambo. Im groß dimensionierten Zerkleinerungsraum sorgen zwei 2.820 Millimeter lange, gegenläufige Walzen mit Schneidwerkzeugen für einen aktiven Einzug. Von sperrigem Ast- und Strauchschnitt über Wurzelstöcke jeglicher Größe bis hin zu Altholz durchsetzt mit Störstoffen – alles wird auf eine definierte Korngröße zerkleinert. Bei einer solchen Maschinenkombination darf man auch die Flexibilität nicht vergessen, die sich aus einem mobilen Zerkleinerer und der Siebmaschine ergibt. Die Siebmaschine kann zum Beispiel auch als Solomaschine eingesetzt werden, um noch Entsorgungskosten mit Restmüllpressen reduzieren gezielter schon vorgebrochene Materialien in die gewünschten Korngrößen aufzutrennen. Mit dem Einsatz von Strautmann-Pressen wird das Volumen von verwendeten Abfall-Behältnissen optimal ausgeschöpft. Der Entsorgungsaufwand wird auf ein Minimum reduziert und besonders Mitarbeiter schätzen den Einsatz der Pressen. Strautmann Umwelttechnik GmbH 1 2 3 4 5 Mit dem Crambo lassen sich von sperrigem Ast- und Strauchschnitt über Wurzelstöcke bis hin zu Altholz alle Stoffgruppen zerkleinern. Mit der Multistar One lassen sich Altholz und Biomasse noch effektiver aufbereiten. Überlängen werden in den Crambo zurückgeführt. 1: Überfüllte Entsorgungsbehälter | 2: Strautmann RC 1100 | 3: Strautmann MT 240 | 4: Bedienung der Strautmann MT 240 | 5: Bedienung der RC 660/770, RC 1100 Fotos: Komptech Ing. Walter Kletzmayr Egal welche Umwelt-, Abfall- oder Recycling-Medien man konsumiert – dem Begriff Kreislaufwirtschaft entkommt man nicht mehr, seit von der EU das Kreislaufwirtschaftspaket verabschiedet wurde. Kreislaufwirtschaft klingt auch toll, wer sollte das nicht wollen? Doch der Teufel steckt oft im Detail. Bevor ich darauf näher eingehe, möchte ich Ihnen versichern, dass ich mich mit Leib und Seele dem Recycling verschrieben habe, und nun seit über 30 Jahren vor allem die Verwertung von Schrott und Altmetallen vorantreibe. In unserer Branche wissen wir, wie wichtig es ist, Begriffe festzulegen und juristisch zu definieren. Ich darf erinnern, dass eine EU-Richtlinie für Altfahrzeuge erlassen wurde, und die Begriffe „Altfahrzeug“ und „Verwertung“ darin nicht definiert waren, was zu einem Chaos in den Mitgliedsländern geführt hat. Was ich damit sagen will: Wir haben nun ein Kreislaufwirtschaftsgesetz, das einen Begriff verwendet, der aus wissenschaftlicher Sicht ganz eindeutig falsch ist. Einerseits steht er im Gegensatz zu den Naturgesetzen selbst, denn das 2. thermodynamische Grundprinzip, auch Entropie genannt spricht dagegen: Man kann aus einer Eierspeise nicht wieder ein rohes Ei machen. Andererseits ist durch das dramatische Wachstum der Weltbevölkerung ein Wachstum der Nachfrage an Nahrung, Energie und Ressourcen die logische Schlussfolgerung. Unabhängig von diesem Wissen reicht aber auch die einfache Beobachtung der Natur um festzustellen: Es gibt keine Kreisläufe. Der von Walt Disney geprägte Begriff vom „Kreislauf des Lebens“ ist zwar sehr tröstlich, aber an Romantik kaum zu überbieten. Für uns ist der Kreislauf des Lebens mit unserem Tod beendet und kann empirisch nie erfahren werden. Kreislauf ist ein Gedankenkonstrukt, nirgendwo in der Natur gibt es Kreisläufe, sondern sehr komplexe, stets veränderliche und vernetzte Bewegungsmuster, die Spiralstrukturen haben, von der DNA bis zur Galaxie. Und es gibt keine Wiederholungen, alles ist einzigartig, vom Fingerabdruck bis zu den Schneeflocken, von denen es selbst bei dieser Vielzahl keine zwei gibt, die sich gleichen! Aber zurück zum Recycling. Warum finde ich diesen Begriff viel passender? Weil ein Zyklus etwas vollkommen anderes ist und Neues impliziert. Dazu das älteste Dokument, das Recycling in diesem Sinn beschreibt: Schon zu Beginn der Eisenzeit, vor etwa 2.600 Jahren, heißt es in einem Text des Jesaja aus dem Alten Testament: „Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen“. Gerade aber die Metalle, die ja im Ruf stehen zu 100 Prozent recycelt werden zu können, sind ein Beispiel der Unmöglichkeit der Kreislaufschließung. Es kann nur recycelt werden, was erfasst werden kann. Viel geht verloren, wie unzählige Beispiele belegen; von der Titanic bis zu den Weltraum-Satelliten, vom Feuerwerk über das Thermit-Schweißen bis hin zum Abrieb von Bremsscheiben oder Eisenbahnschienen. Etwa ein Fünftel der Weltrohstahlproduktion wird allein benötigt, um eben diese Abriebe oder Rostfraß zu ersetzen, ein weiteres Fünftel, um das Wachstum zu decken. In Anlehnung an die Aussage einer Ministerin möchte ich Euch daher abschließend zurufen: „Die Kreislaufwirtschaft schafft die Kreisläufe – merkt´s Euch das endlich!“ Wer kennt diesen Anblick nicht? Mülltonnen und Rollcontainer sind komplett überfüllt und manuelles Nachdrücken scheint vergeblich. Genau für diesen Einsatzbereich sind die Restmüllpressen von Strautmann prädestiniert. Ob in der Gastronomie, Hotellerie im Airline Catering oder in öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern und Schulen, das Einsatzgebiet der Strautmann Restmüllpressen ist groß. Mit der MT 240, RC 660/770 und RC 1100 werden Entsorgungsbehälter mit einem Fassungsvermögen von 240 bis 1.100 Liter verdichtet. Ergonomische Bedienung und Entsorgungskosten sparen Eine wirtschaftliche und vor allem für die Mitarbeiter ergonomische Entsorgung ist dabei gefragter denn je. Die Bedienung der Pressen ist bequem und einfach. Der Behälter (Mülltonne/Rollcontainer) wird in sekundenschnelle in die Stahlkonstruktion der Presse gestellt und mit Kartonage oder Folie befüllt. Wenn der Behälter voll ist, wird mittels ergonomischer Zwei-Hand Bedienung das Material im Behälter verdichtet. Das Volumen des Materials wird um bis zu 75 Prozent reduziert. Zeit- und kraftaufwendiges Nachdrücken ist jetzt nicht mehr notwendig. Die Konstruktion der beiden Restmüllpressen ermöglicht außerdem die Wertstoffe in den Behältern zu verdichten, ohne Druck auf die Räder auszuüben. Eine lange Lebensdauer der Entsorgungsbehälter ist somit gegeben. Mit dem Einsatz der MT und RC wird das Volumen der Entsorgungsbehälter somit optimal ausgeschöpft. Aufgrund der hohen Verdichtung der Wertstoffe sinkt das Abholintervall und Transportwege werden eingespart. Mit dem Einsatz der Strautmann Pressen gehören überfüllte Mülltonnen und Rollcontainer somit der Geschichte an. Die Entsorgungskosten minimieren sich und es herrscht Ordnung und Sauberkeit. Ing. Walter Kletzmayr KLEWA Umwelttechnik GmbH walter@klewa.co.at Machen Sie Abfall zu Wertstoff – mit HSM! HSM Ballenpressen sind immer Spezialisten, wenn es darum geht, Abfallmaterialien zu verdichten. Egal welches Material Sie verarbeiten müssen, welche Volumina und örtlichen Gegebenheiten Sie haben – bei HSM finden Sie das geeignete Produkt „Made in Germany“. www.hsm.eu · info@hsm.eu MADE IN G E R M A N Y