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additive 01.2020

Interview des Monats

Interview des Monats additive: Wie unterscheidet sich die CAD-/CAM-Softwarelösung 3DXpert von 3D Systems von Lösungen anderer Hersteller wie etwa Siemens? Koeck: Siemens NX CAD ist eine großartige Lösung, die sich ganz unterschiedlichen Kundenproblemen aus Konstrukteurssicht widmet. Verglichen mit unserer Lösung fehlen der Software allerdings die Kenntnisse, die für die Erstellung eines optimalen Teils mit unseren 3D-Druck-Technologien erforderlich sind. Ich denke, wir sind uns einig, dass sich bessere Ergebnisse erzielen gen. Aber mit der zunehmenden Verbreitung der 3D-Drucktechnologien erleben wir auch eine steigende Anzahl neuer und vielseitiger Einsatzmöglichkeiten. Diese neuen Anwendungen werden erst dann Realität, wenn die entsprechenden Materialien dafür zur Verfügung stehen. 3D Systems wird hier auch weiterhin der Pionier sein und wir beabsichtigen, viele neue Materialien einzuführen, um dem Marktbedarf gerecht zu werden. Darüber hinaus haben wir vor, die Installationsbasis des Metallfertigungssystems DMP Factory 500 zu erweitern, das den Übergang zur effizienten Massenproduktion von großen Metallteilen ermöglicht. Der von Antleron entwickelte Bioreaktor aus dem neuen Werkstoff VisiJet M2S-HT90 wird auf dem 3D-Drucker MJP 2500 Plus von 3D Systems gefertigt. Bild: 3D Systems Der hochreißfeste, formbare Werkstoff Rubber-BLK 10 ist für die Herstellung von Prototypen harter, gummiartiger Teile wie Griffe, Henkel und Kupplungen vorgesehen. Bild: 3D Systems additive: Bei der DMP Factory 500 arbeitet 3D-Systems ganz eng mit dem Hersteller von Bearbeitungszentren GF Machining Solutions zusammen. Wie hat sich diese Kooperation entwickelt? Koeck: Unsere Zusammenarbeit mit GF funktioniert sehr gut und wir erleben, wie unsere Strategie außerordentliche Zugkraft entwickelt. Dank der großen globalen Reichweite von GF konnten wir unsere Präsenz in Regionen ausweiten, zu denen 3D Systems vorher keinen Zugang hatte. So konnten wir den weltweiten Verkauf unserer Metall-3D-Druck-Lösungen verbessern. Die Lösung von GF ergänzt das Angebot von 3D Systems bei der mechanischen Nachbearbeitung hervorragend. Durch die Kombination der Technologien beider Unternehmen sind wir in der Lage, unseren Kunden nahtlose, integrierte Arbeitsabläufe von der Konstruktion bis zur Endbearbeitung eines Teils bereitzustellen. lassen, wenn Sie die Maschinenparameter verstehen und regeln, um ein optimal geformtes Teil effizient zu produzieren. Wir sehen unsere Lösung nicht als Konkurrenz zu NX CAM und wir glauben nicht, dass ein Kunde diese durch unsere Lösung ersetzen würde. Allerdings haben unsere Kunden mit 3DXpert die Möglichkeit, ein Metallbauteil nicht nur aus Konstruktionsperspektive, sondern vor allem aus der Sicht der Produktion zu optimieren. 3DXpert versetzt Hersteller in die Lage, Stützstrukturen zu automatisieren und zu optimieren und Zonen innerhalb eines Bauteils zu schaffen, die Zeit- und Materialeinsparungen ermöglichen und gleichzeitig die funktionale Integrität des Bauteils erhalten. Dies sind nur einige der unzähligen Funktionen, die in diesem Produkt zur Verfügung stehen und die das Alleinstellungsmerkmal unserer Lösung ausmachen. additive: Welche technologischen Innovationen dürfen wir in Zukunft von 3D Systems erwarten? Koeck: 3D Systems arbeitet kontinuierlich an neuen Lösungen, um Kunden in verschiedenen Branchen in die Lage zu versetzen, ihren Erfolg auszubauen und dem Wettbewerb stets einen Schritt voraus zu sein. Über konkrete Projekte kann ich Ihnen leider noch nichts sa- additive: Wie hat sich der deutsche Markt für 3D Systems entwickelt? Koeck: Zunächst einmal ist der deutsche Markt für additive Fertigung der weltweit zweitgrößte hinter den USA. In den letzten drei Jahren hat 3D Systems seinen Marktanteil auf dem deutschen Markt verdoppelt, mehr Vertriebs- und Supportmitarbeiter in Deutschland eingestellt und ein neues Customer Innovation Center (CIC) in Mörfelden bei Frankfurt errichtet. Dieses CIC wurde während der Formnext 2018 eröffnet und seitdem haben wir in dieser Einrichtung mehr als 2000 Kundenmeetings und -schulungen durchgeführt. Wir haben auch unser deutsches Büro an diesen Standort verlegt und sind nun mit großer Präsenz in Deutschland vertreten. Wir glauben, dass die deutsche Fertigungsindustrie zukunftsträchtig ist, zumal sich die Einführung von 3D-Druck für Produktionsanwendungen weiter beschleunigt. 3D Systems hat sich zu weiteren Investitionen in Deutschland verpflichtet und wir setzen unsere enge Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen fort, um die Präsenz von 3D Systems weiter zu stärken und unsere Lösungen auf den Weg zu bringen. ■ 3D Systems Inc. www.3dsystems.com 22 additive Februar 2020

Industrie | Das Kompetenznetzwerk der Industrie .event www.additive.industrie.de Fachtagung Additive Manufacturing In Zusammenarbeit mit additive Februar 2020 23