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additive 01.2020

03Digitalisierung

03Digitalisierung Ambitorio: Die digitalisierte Produktion ist auf dem Vormarsch Wie Blockchain die Lieferkette schützt Durch die Anwendung von Blockchain-Technologie in Kombination mit dem 3D-Druck hat das Schweizer Unternehmen Ambitorio nicht nur den ersten Blockchain-gestützten 3D-Drucker gebaut, sondern auch gleichzeitig einen wichtigen Beweis geliefert: Eine Produktionskette zu schützen, zu automatisieren und dabei das weltweite digitale Copyright zu bewahren, ist machbar. ■■■■■■ Die neue Digitalisierung ist smart: Produktionsschritte werden automatisiert, Maschinen kommunizieren auf digitaler Ebene. Die Kombination dieser Dinge in Verbindung mit einer Blockchain stützt nicht nur die Automatisierung, sondern schützt auch die Kommunikation von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt. Blockchain-gestützte Fertigung Ambitorios Softwarelösung ist laut dem Unternehmen ein simpler aber hocheffizienter Partner in der Produktion, welche die Integrität der Daten mittels eines „digitalen Fingerabdrucks“ sichert und einen transparenten, von unabhängigen Dritten überprüfbaren Übertragungs- und Zugriffsnachweis für alle bereitgestellten Daten ermöglicht. Dadurch haben Unternehmen die Möglichkeit, ihre Datenflüsse auf einfache Art und Weise zu steuern, was beispielsweise eine DSGVO- Eine Produktionskette zu schützen, zu automatisieren und dabei das weltweite digitale Copyright zu bewahren ist machbar. Bild: Ambitorio Konformität auf der Produktionsebene ermöglichen kann. Die Technologie entspricht dabei keiner hochkomplizierten IT-Lösung, sondern kann von jedem normalen Nutzer angewendet werden. Eine ausgewählte Datei wird vor dem Hochladen mit einem digitalen Fingerabdruck versehen und im lokalen Gerät verschlüsselt. Dieser Fingerabdruck wird unveränderbar in der Blockchain gespeichert und dadurch lässt sich die hochgeladene Datei weltweit eindeutig identifizieren – ab diesem Zeitpunkt ist sie auch nur vom Eigentümer und dem ausgewählten Empfänger einsehbar. Nicht einmal der Cloudbetreiber, bei dem die Datei gespeichert wird, kann sie entschlüsseln. Einsatz in der Produktion Innerhalb der Produktion können die beschriebenen Prozesse so umgesetzt werden, dass jede Maschine anstelle eines Menschen zum Empfänger wird. Man stelle sich vor: Ein Ingenieur, der einen Prototypen als digitales Modell entwickelt, möchte das hergestellte Design für einen Testlauf an einer Maschine produzieren. Bei Ambitorio ist in diesem Fall der Drucker, samt Verschlüsselungsmechanismus und digitaler Adresse, nun ein Empfänger von verschlüsselten Daten. Die benötigte Datei wird durch Ambitorio eindeutig gekennzeichnet und verschlüsselt. Im nächsten Schritt wird sie dann erst verschlüsselt hochgeladen und eine Leselizenz per Blockchain an die Maschine versendet. Der Verantwortliche vor Ort wird darüber informiert, dass eine neue Produktionsdatei zur Verfügung steht, lädt diese herunter, lässt die Maschine die Datei entschlüsseln und produzieren. Am Ende können alle Produktinformationen dann von der Maschine zurück zum testenden Ingenieur gesendet werden. Ebenso mit einem digitalen Fingerabdruck abgesichert, gestützt durch einen Zeitstempel und wenn nötig – mit einem Businessprozess umgeben, der den Anforderungen des Unternehmens entspricht. In diesem Szenario ist keine teure IT-Sicherheitslösung nötig. Es wird weder eine VPN Hardware, eine Firewall oder ein teures IT-Netzwerk mit aufwendigen Benutzergruppen, Ordnerstrukturen und komplexen Lese- sowie Schreibrechten benötigt. Mit Ambitorio wird einzig und allein das Recht, eine Datei zu laden und zu entschlüsseln, von einem Punkt zum anderen weitergegeben. ■ Ambitorio AG www.ambitorio.com 58 additive Februar 2020

Software ermöglicht First-Time-Right-Drucke Siemens: Simulationstool für NX Software Siemens Digital Industries Software hat auf der Formnext 2019 den Additive Manufacturing (AM) Path Optimizer vorgestellt. Bild: Siemens Siemens Digital Industries Software hat den Additive Manufacturing (AM) Path Optimizer vorgestellt. Der AM Path Optimizer ist eine Beta-Technologie, die in die NX Software integriert ist. ■■■■■■ Der AM Path Optimizer soll Kunden bei der Lösung von Überhitzungsproblemen helfen und dazu beitragen, Ausschuss zu reduzieren sowie die Produktionsleistung zu erhöhen. Siemens hat die Simulationstechnologie entwickelt, um die Produktionserträge und Qualität von Komponenten zu maximieren, die im Pulverbett-Schmelzverfahren hergestellt werden. Diese neueste Erweiterung der durchgängigen Siemens-Lösung für die additive Fertigung erhöht den Digitalisierungsgrad erneut. Aufbauend auf der Lösung Simcenter Additive Manufacturing Process Simulation ergänzt der AM Path Optimizer die Siemens-Strategie für den digitalen Zwilling des Fertigungsprozesses. Er behebt Fehler, die durch suboptimale Scanstrategien und Prozessparameter verursacht wurden. Diese können zu systematischen Ausfällen durch Überhitzung führen. Das hat Ausschuss und Unstimmigkeiten in der Qualität zur Folge. Testpartner Trumpf Siemens hat diese Beta-Technologie mit Trumpf als Partner getestet. „Mit dem AM Path Optimizer können Siemens und Trumpf die Standardisierung von additiven Technologien weiter vorantreiben“, sagt Jeroen Risse, AM-Experte bei Trumpf. „In unseren Demos konnten wir eine Verbesserung der geometrischen Genauigkeit, die Vermeidung von Überhitzungsfehlern beim Überlackieren sowie eine homogenere Oberflächenqualität feststellen. Außerdem erwarten wir, dass die Ausschussrate deutlich reduziert wird.“ Die Technologie kombiniert die physikalische Simulation mit Machine Learning. Somit kann eine vollständige Arbeitsdatei in wenigen Minuten vor der Produktion an der Maschine analysiert werden. Es ist zu erwarten, dass diese Technologie dazu beiträgt, First-Time- Right-Drucke zu produzieren und die Anzahl der Tests und Fehlversuche drastisch zu reduzieren. „Der AM Path Optimizer ist die neueste Innovation in den End-to-End-Lösungen für die additive Fertigung von Siemens. Wir sind davon überzeugt, dass sie einen großen Einfluss auf den Einsatz von AM für Komponenten, die im Pulverbett-Schmelzverfahren hergestellt werden, haben wird“, sagt Zvi Feuer, Senior Vice President, Manufacturing Engineering Software bei Siemens Digital Industries Software. „Die Kombination von NX für additive Fertigung und unserer Simcenter-AM-Technologie innerhalb des Xcelerator-Portfolios bietet unseren Kunden wichtige Ressourcen. So können sie Produzenten bei der Entwicklung und dem Druck von großformatigen Gebrauchsteilen, die auf dem Markt einzigartig sind, unterstützen.“ ■ Siemens AG www.siemens.com/plm/additivemanufacturing additive Februar 2020 59