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additive 03.2021

01 Fokus Additive

01 Fokus Additive Medizintechnik Die 3D-Drucker Form 3L und Form 3 von Formlabs. Bild: Formlabs Ein Beispiel für den konkreten Einsatz und die Möglichkeiten solcher Modelle ist das auf Wirbelsäulenbehandlungen spezialisierte Newcastle Hospital in Großbritannien. Das Klinikteam behandelte einen Patienten, der unter einer Neuralrohrfehlbildung in Form einer Spina bifida mit stark gekrümmter Deformierung litt. Diese äußerte sich durch eine übermäßige Auswärtskrümmung des Rückgrats, die eine anormale Rundung am oberen Rückenbereich zur Folge hatte. Aufgrund der zunehmenden Deformierung und Problemen beim Sitzen oder Schlafen plagten den Patienten tagtäglich starke Schmerzen. In Zusammenarbeit mit Formlabs waren die Bildgebungsexperten von Axial3D in der Lage, innerhalb von nur 48 Stunden ein maßgetreues Modell der Wirbelsäule des Patienten auf Basis seiner CTund MRT-Daten zu erstellen, zu drucken und an das Krankenhaus zu liefern. Anders als konventionell gefertigte Modelle beschränkte sich das Modell auf den relevanten Teil des Scans. Durch eine komplette Operationssimulation war das Team in der Lage, die Zeit für den komplizierten chirurgischen Eingriff um mehr als zwei Stunden zu verringern. Auf diese Weise konnten Kosten in Höhe von rund 8000 GBP eingespart werden. Das 3D-Druckmodell erlaubte es dem Team, innerhalb kürzester Zeit – sowie unter Berücksichtigung aller eventuellen individuellen Risiken – die Möglichkeit einer verkürzenden Osteotomie zu beurteilen. Bei Erfolg ist es durch diesen komplexen Eingriff möglich, die Rückenmarkspannung ohne eine direkte Nervenschädigung zu verringern. Des Weiteren erhielt das Team Einsichten darüber, welche Stiele beim Einsetzen der Schrauben verwendet werden können und wie bei der OP am besten vorzugehen sei. Zudem ließ sich die Operation auf diese Weise deutlich präziser planen. Zudem konnten die patientenspezifische Unterschiede und Besonderheiten besser berücksichtigt werden. Die Zukunft des 3D-Drucks in der Medizin Ob bei der Anfertigung von Prothesen oder bei der Herstellung von Abstrichstäbchen zum Nachweis von Coronaviren: Durch den 3D-Druck ist es möglich, eine schnellere Produktion von medizinischen Produkten zu erzielen. Zudem verkürzt sich der Beschaffungsprozess von Hilfsmitteln deutlich. Denn die Herstellung von Medizinprodukten kann beispielsweise direkt im hauseigenen Labor erfolgen, anstatt bei externen Unternehmen in Auftrag gegeben zu werden. Davon profitieren nicht nur Mediziner und Techniker, sondern vor allem ihre Patienten. Ihnen kann schneller geholfen werden, als es noch vor einigen Jahren der Fall war. Die Zukunft der Medizin liegt daher in einer maßgeschneiderten, patientenindividuellen Versorgung mit agileren und reaktionsschnelleren Lieferketten und der Fähigkeit, Prototypen zu erstellen und Endprodukte noch schneller zu fertigen. ■ Formlabs GmbH www.formlabs.com/de 14 additive September 2021

Lösungen für die Serienfertigung Zahnersatz automatisch 3D-drucken ■■■■■■ „Mit unserer Lösung können Unternehmen Zahnersatz automatisch in mehreren Schichten fertigen. Im Gegensatz zum konventionellen Fräsen sind sie damit rund zehnmal so schnell“, sagt Reinhard Sroka, Branchenmanager Dental bei Trumpf Additive Manufacturing. Das Beschichter-Werkzeug der TruPrint 1000 schiebt die Substratplatte nach Prozessende in den Überlaufbehälter. Anschließend bearbeitet der 3D-Drucker selbstständig eine neue Substratplatte. Die Anlage kann nahtlos den nächsten Druckauftrag starten, ohne dass ein Maschinenbediener sie öffnen und eine neue Platte einlegen muss. Eine Federgabel stellt sicher, dass der Überlaufbehälter die Substratplatten an der richtigen Position absenkt. Mit der neuen Multiplate-Version kann die TruPrint 1000 vier Substratplatten hintereinander automatisch mit Zahnersatz bedrucken. Dafür haben die Trumpf-Experten spezielle Stützstrukturen entwickelt, die der 3D-Drucker während des Prozesses samt Zahnersatz additiv auf der Substratplatte aufbaut. Mit diesen Strukturen lassen sich die Substratplatten im Überlaufbehälter aufeinanderstapeln, ohne den gedruckten Zahnersatz zu beschädigen. Die TruPrint 1000 verfügt über das Multilaser-Prinzip, bei dem zwei Laser gleichzeitig im Pulverbett arbeiten. Mit der Multiplate- Funktion und dem Multilaser-Prinzip kann die Anlage bis zu 400 Dentalprodukte wie Brücken oder Kronen am Stück drucken. Die TruPrint 1000 mit der Multiplate-Funktion eignet sich für alle Hersteller in der Dentalindustrie, insbesondere für kleine Dentallabore. Denn oft starten Mitarbeiter in der Branche den 3D-Drucker nachts neu, um Lieferzeiten einzuhalten. Kleinere Dentallabore haben dafür meistens keine Kapazität und müssen Aufträge ablehnen. Ihnen hilft die verbesserte Multiplate-Funktion, Engpässe zu vermeiden und wettbewerbsfähig zu bleiben. ■ Oberflächentechnik Entgratung Beschichtung Besuchen Sie uns auf der Messe! Fakuma Friedrichshafen 12. – 16.10, Halle A1, Stand 1128 Deburring EXPO Karlsruhe 12. – 14.10, Halle 1, Stand 302 www.benseler.de Auf was kommt es bei Ihren sicheren Lizenzcontainern an? Die Robustheit eines Hardware-Dongles? Die Offline-Nutzung einer Software-Aktivierung? Die Freiheit des Cloud-Zugriffs – jederzeit und überall? Trumpf GmbH + Co. KG www.trumpf.com Testen Sie jetzt Bei der Multiplate-Funktion schiebt das Beschichter- Werkzeug die Substratplatte nach dem Druck automatisch in den Überlaufbehälter. Mit der optimierten Version lassen sich vier Platten am Stück bedrucken. Bild: Trumpf additive September 2021 +49 721 931720 sales@wibu.com 15 www.wibu.com