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DER BIEBRICHER, Nr. 330, Mai 2019

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Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

Emotionale

Emotionale Diskussionsrunde rund um die CityBahn: Wagnis oder Chance für Biebrich STEFAN WAGENPFEIL Mit viel Emotionen sei die Diskussion rund um das Projekt CityBahn in den letzten Monaten bereits geführt worden, so der Biebricher Gewerbeverein (BIG) in seiner Einladung. „Deshalb war es uns wichtig, ein ausgeglichenes Forum zu schaffen, um uns allen einen fairen Austausch von Meinungen und Informationen zu bieten“, begründete BIG-Chef Markus Michel die von ihm organisierte Diskussionsrunde. Am Ende werden die meisten der rund 150 Gäste dann allerdings doch mit nicht allzu viel neuen Erkenntnissen zur stündigen Veranstaltung vorherzusehen. Glücklicherweise erwies sich Moderator und „BIEBRICHER“-Chefredakteur Frank Hennig als wichtiger Ruhepol. Wirklich neue Aspekte zu Planung, Streckenführung und schäftsinhaber ist die CityBahn keine Lösung. Kunden nutzen ja nicht ausschließlich Bus und Bahn, um unsere Geschäfte zu erreichen. Einige kommen von außerhalb mit dem Auto. Die können wir doch nicht ausschließen“, so die klare Position von Markus Michel und seinem Gewerbeverein. Ihm stimmte auch Wiesbadens Bürgermeister zu. Man riskiere aktuell den einzigen Handelskern außerhalb der Innenstadt. Wer das Auto ausschließt, werde den Kampf gegen Einkaufsmöglichkeiten „auf der grünen Wiese“ verlieren, so Oliver Franz. Blick in die gut besuchte Feuerwehrhalle im Industriepark. geplanten CityBahn die Feuerwehrhalle im Industriepark von InfraServ Wiesbaden in Biebrich verlassen haben. Die zentrale Frage, der sich die Podiumsgäste an diesem Abend stellen mussten: Ist das Projekt CityBahn eine Chance für Biebrich oder vielmehr ein gefährliches Wagnis für Bürger und Gewerbe? Unter den Experten: Politischen Vertreter wie Bürgermeister Oliver Franz, Verkehrsdezernent Andreas Kowol und Ortsvorsteher Kuno Hahn, sowie die Sprecher der Bürgerinitiativen (BI) Martin Kraft („Bürger Pro-CityBahn“) und Sylvia Schob („Mitbestimmung CityBahn“). Aufkochende Emotionen auf der Bühne waren da auch bei der zwei- wegfallenden Parkmöglichkeiten brachte die Diskussionsrunde nicht ans Licht. „Für uns Ge- Eine ganz andere Prophezeiung hatte da Dezernent Andreas Kowol für die CityBahn-Gegner parat und zog Vergleiche mit der „Autostadt“ Rüsselsheim: „Hier hat man zu lange nur aufs Auto gesetzt und diese Innenstadt werden sie auch in zehn Jahren nicht mehr attraktiver gestalten können.“ Auch Martin Kraft ist der Meinung, man habe das Verkehrsproblem in der gesamten Landeshauptstadt viel zu lange verdrängt und laufe jetzt Gefahr, aus Furcht vor Veränderung den Kopf in den Sand zu stecken. Ortsvorsteher Kuno Hahn sieht ebenfalls keine Alternative zur CityBahn. Er begründet dies Ein Teil des Podiums bei der Diskussionsrunde rund um die Citybahn (v.l.): Sylvia Schob, Markus Michel und Bürgermeister Oliver Franz sowie Moderator Frank Hennig vom „BIEBRICHER“. STEFAN WAGENPFEIL 24 DER BIEBRICHER / MAI 2019

STEFAN WAGENPFEIL folgenden Verlust von über 250 öffentlichen Parkplätzen. Auf die Frage von Moderator Frank Hennig, ob die heute geplante Streckenführung unveränderbar festgeschrieben sei oder man auch noch über eine alternative Route nachdenken könnte, erklärte Kowol: „Ja, Veränderungen sind durchaus noch möglich.“ Erleichterung gab es auch für Anwohner entlang der Biebricher Allee. Ihre Sorge, dass bei Gleisbauarbeiten die zahllosen Bäume der Bahn zum Opfer fallen könnten, nahm ihnen der Verkehrsdezernent und unterstrich: „Wir prüfen das Wurzelwerk sorgfältig. Sollten die 400 Bäume gefährdet sein, wird die Stadtbahn eine andere Route nehmen.“ Ein Versprechen, auf das sich die Biebricher sicher stützen werden. (rei) STEFAN WAGENPFEIL Der andere Teil des Podiums (v.l.): Martin Kraft, Kuno Hahn und Andreas Kowol. vor allem mit weiteren zu erwartenden Verkehrsproblemen in der Zukunft und Verpflichtungen gegenüber nachfolgenden Generationen. Das in der gesamten Diskussion vergessen werde, dass es aktuell seitens der städtischen Planer keinen „Plan B“ außer dem Bau der CityBahn gebe, ärgerte Wiesbadens Ex-Oberbürgermeister Achim Exner, der im Publikum saß. „Das ist absolut fahrlässig“, schimpfte er. Enttäuschend für viele der Biebricher Gewerbetreibenden: Zum für sie so bedeutsamen Thema „finanzielle Entschädigung“ während des Baus einer CityBahn gab es auch an diesem Abend keinerlei Informationen. Schließlich sei pro Bauabschnitt mit Baustellen von etwa einem Jahr zu rechnen. Ein hohes Geschäftsrisiko erklärte Michel, der in wenigen Tagen auf der Mitgliederversammlung des Vereins über die Haltung zur CityBahn abstimmen lassen möchte. „Das Ergebnis der Abstimmung kann ich nach heutigem Stand allerdings leicht vorhersehen“. Ein Großteil der CityBahn- Ablehnung in Biebrich hängt mit der bisher geplanten Streckenführung mitten durch den Biebricher Ortskern zusammen und dem daraus unter anderem Recht haben und Recht bekommen ist oft ein langer Weg auf welchem wir Sie gerne beraten und begleiten. Rechtsanwältinnen Sauerbruchstraße 1 · 65203 Wiesbaden Telefon 0611 / 341 33 84 Grabpflege mit Gärtnergarantie! Biebrich und Südfriedhof Bernhard-May-Straße 20a–24 · 65203 Wiesbaden-Biebrich Tel. 0611 / 667 91 · Fax 06 11 / 960 07 01 · www.blumen-peter-gloeckler.de Ex-Oberbürgermeister Achim Exner kritisiert, dass die Stadt keinen „Plan B“ im Falle einer Citybahn-Ablehnung habe. Schneideratelier Nguyen Stettiner Straße 26 · 65203 Wiesbaden-Biebrich · Tel. 601 02 93 Mo. Mi. Fr. 8.30 - 18.30 Uhr · Di. u. Do. 8.30 - 16 Uhr · Sa. 8.30 - 13 Uhr Änderungen Reparaturen Maßanfertigungen Erfahrene/r Schneider/in gesucht! Annahmestelle: Wäscherei & Reinigung DER BIEBRICHER / MAI 2019 25

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