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DER BIEBRICHER, Nr. 383, Oktober 2023

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Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

„Ein Biebricher als

„Ein Biebricher als Revolutionär“ – Sonderausstellung zu Wilhelm Heinrich von Riehl FERDINAND NITZSCHE Bis zum kommenden Frühjahr wird im Museum Biebrich in der Rudolf-Dyckerhoff-Straße 4 Wilhelm Heinrich von Riehl und seine Zeit gewürdigt. „Ein Biebricher als Revolutionär“, so der Untertitel der von Manfred Stern, Julia Frerking und Rainer Schlott konzipierten Ausstellung, der nicht nur den Sohn Biebrichs, nach dem eine Schule und eine Straße benannt sind, sondern auch die Zeit, in der er lebte, würdigt. Was bedeutete die Revolution von 1848 für das Herzogtum Nassau? Und welche Rolle spielte dabei Wilhelm Heinrich von Riehl, der vor 200 Jahren in Biebrich geboren wurde? Das loteten die Autoren der Ausstellung aus. Unterschiedliche politische Positionen werden 1848 auch in Wiesbaden und Biebrich öffentlich. „Denn die Revolution löst in Nassau nahezu eine Explosion der bisher unterdrückten Meinungen aus. In diesem Chor ist eine gewichtige Stimme die von Wilhelm Heinrich von Riehl. Gerade erst 25 Jahre alt, kehrt er zurück nach Wiesbaden und mischt mit – journalistisch und auch politisch. Und er ist Chronist der Revolution, die er von seinem konservativliberalen Standpunkt begrüßt und im Nachhinein belächelt“, so Rainer Schlott in seiner Rede zur Eröffnung der Ausstellung im Museum. Riehl wirkte als Erzähler und Chronist mit dem Ohr nahe am Volk, er verfasste zahlreiche politische Schriften. „Die verschiedenen Stimmen ergeben kein Das in der Ausstellung gezeigte Bild „Landvolk vor dem Wiesbadener Schloss“ stammt von Ferdinand Nitzsche und ist um 1899 entstanden. eindeutiges Bild. Ganz auflösen wird man die unterschiedlichen Perspektiven nie - und was man mitnimmt, hängt sehr von dem ab, was man bei der Betrachtung der Geschehnisse mitbringt“, sagte Schlott. Wer tiefer in diese Materie einsteigen möchte, findet im Heimatmuseum eine große Anzahl an Texttafeln zur Situation zu Riehls Lebzeiten. „Adelsmacht und Bauernwut“, zum Beispiel, der Adel jagte zum Vergnügen, die Armen durften es nicht, obwohl sie hungerten. Sogar das Schießen von Wild, das die eigenen Felder zerstörte, war strafbar: Wild zu töten, stand allein dem Herzog zu. Wenig überraschend, dass sich die Menschen zu einer Revolution aufschwangen, deren Dynamik jedoch bald abflaute. Auch die Pressefreiheit zur damaligen Zeit ist ein Thema der Ausstellung. Aber natürlich auch Wilhelm Heinrich von Riehls Biographie und Werk. Er gilt manchen als Begründer der Wissenschaft der Volkskunde. Sein hauptsächliches wissenschaftliches Interesse galt der „Gesittung“ des Deutschen Volkes. Durch das „Beobachten“ der Kultur und Lebensweise der Menschen wollte er Erfahrungen sammeln und wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen. In seinem bekanntesten, vierbändigen Werk „Die Naturgeschichte des Volkes als Grundlage einer deutschen Sozialpolitik“ hat er seine Erkenntnisse und Schlussfolgerungen niedergeschrieben. Zeichnung mit Signatur von Wilhelm Heinrich von Riehl. Der Literat und Wissenschaftler war ein produktiver Autor und Journalist, der für zahlreiche Zeitungen arbeitete. Auch Novellen entstammen seiner Feder. Viele seiner Bücher sind als Erstausgaben in den Vitrinen des Museums zu sehen. Aber auch interessante Zitate hat man herausgenommen. Es gibt viel zu lesen und zu lernen in der Ausstellung, etwas Zeit sollte man daher durchaus mitbringen, wenn man sie komplett würdigen möchte. Museum Biebrich für Heimat- und Industriegeschichte, Rudolf-Dyckerhoff-Straße 4, 65203 Wiesbaden, Internet: www. vvb-biebrich.de/museum, Öffnungszeiten: Dienstag 10 bis 12 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 16 bis 19 Uhr. (art) BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK / BILDARCHIV St. Marien-Gemeinde lädt zu Adventsbasar und Flohmarkt ins Kettelerhaus ein Am 26. November lädt der Kirchort St. Marien zum diesjährigen Adventsbasar ins Kettelerhaus in der Breslauer Straße 1 ein. Zwischen 12.15 und 17 Uhr werden in vorweihnachtlichem Ambiente selbst gemachte Köstlichkeiten, Handarbeiten, Weihnachtsgestecke und Adventskränze angeboten. Auch für Speisen und Getränke ist gesorgt: Es gibt warmes Mittagessen, Waffeln und ein Kuchenbuffet. Der Erlös des Adventsbasars kommt der „Aktion 150“ für die Innenrenovierung der St. Marien-Kirche zugute. Parallel zum Adventsbasar wird ein Flohmarkt (keine Neuware) veranstaltet. Interessierte Anbieter können per E-Mail an ortsausschuss-st.marien@online.de mehr Informationen erhalten und sich für den Flohmarkt anmelden. Die Standgebühr beträgt pro Tisch 7,50 Euro und einen selbst gemachten Kuchen. Die Tische werden vom Veranstalter gestellt. (red) 12 DER BIEBRICHER / OKTOBER 2023

Keine weiteren Neuigkeiten zur Zukunft des Zollspeichers Eigentlich sollte bei der Ortsbeiratssitzung am 10. Oktober seitens des städtischen Baudezernates ein detaillierter Sachstandsbericht zum Zollspeicher vorgelegt werden. Darauf aufbauend sollten die Fraktionen ihre Ideen und Vorstellungen für eine mögliche, künftige Nutzung des Zollspeicher und Zollamtes formulieren. Im November sollte dann eine Entscheidung über die weitere Nutzung des Areals getroffen und die Umsetzung zügig in die Wege geleitet werden. Stadtrat Andreas Kowol hatte in der Septembersitzung des Ortsbeirates zugesichert, „dass die Biebricher Vorstellungen dabei ausdrücklich beachtet und berücksichtigt werden sollen.“ Ortsbeirat Biebrich Aufgrund einer Erkrankung konnte Kowol an der Oktober- Sitzung des Ortsbeirates kurzfristig allerdings nicht teilnehmen. Der von ihm entsandte Vertreter, Liegenschaftsreferent Alexander Reinfeldt aus dem Dezernat für Stadtentwicklung und Bau, präsentierte im Wesentlichen eine Zusammenfassung des bisher Bekannten, aber keine notwendigen Fakten, auf deren Basis die Ortspolitiker ihre Ideen und Vorstellungen für die Zukunft des alten Zollensembles hätten diskutieren und formulieren können. Abriss oder Umgestaltung der Zollspeicherruine? Nun soll es in einer Sondersitzung am 21. November um 18.30 Uhr im Biebricher Bürgersaal in der Galatea-Anlage zu diesem Thema weitergehen. Helmut Fritz von der SPD warnte, dass dem Gremium schon zahlreiche „Schmuckstücke“ präsentiert wurden, jedoch danach aus allem nichts wurde. „Es ist und bleibt nun mal ein Speicher“, betonte Fritz und ließ keinen Zweifel daran, dass seiner Vorstellung nach nur ein Abriss in Frage kommt. Auch Ortsvorsteher Horst Klee (CDU) machte deutlich, dass „der Schandfleck endlich weg muss.“ Vor allem aber müsse jede nun präsentierte Idee wirtschaftlich darstellbar sein, so Klee. Es dürfe auf keinen Fall wieder eine jahrelange Diskussion gestartet werden, es müssten nun zügig Fakten „für das Entree von Wiesbaden“ geschaffen werden. Die Fraktionsmitglieder der GRÜNEN wollten sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht auf eine Richtung festlegen und wollen die weiteren Vorschläge und Präsentationen aus dem Baudezernat abwarten. Im weiteren Verlauf der Sitzung erläuterte der Leiter der Stadtpolizei, Peter Erkel, den Jahresbericht 2022 der Wiesbadener Stadtpolizei und vermittelte weitere Hintergrundinformationen. Der Mediziner Michael Forßbohm stellte zudem die neue Internetseite www.gesundheitskompass-wiesbaden.de vor, die die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener im Bereich Gesundheit mit allen wichtigen Adressen, Fachwissen und konkreten Hilfen unterstützen soll. (fhg) FISCHER & JOST Ambulante Krankenpflege Pflegedienst für Menschen mit Demenz Am Schlosspark 115 65203 Wiesbaden Tel.: 0611 3 607 609 www.Lichtschatten-wiesbaden.de BESTATTUNGEN In unserem Bestattungshaus möchten wir Ihnen Mut machen, mit Wertschätzung den Abschied von Ihren Verstorbenen zu gestalten, Begegnungen und Erfahrungen zu machen, die nicht mehr nachgeholt werden können und die Sie für Ihre eigene Trauerarbeit unterstützen. Wir sind persönlich für Sie erreichbar, dort zur Stelle wo Sie uns brauchen. Zeit und Raum für den Abschied ermöglichen wir Ihnen gerne in der besinnlichen und wohltuenden Atmosphäre unseres Hauses. Individuelle und würdevolle Trauerfeiern können auf Wunsch auch in unserem Haus stattfinden. Bei Ihrer persönlichen Bestattungsvorsorge beraten und unterstützen wir Sie gerne. Fischer & Jost Bestattungen 65396 Walluf · Im Grohenstück 13 Telefon 06123 - 70 99 12 info@fischer-jost.de · www.fischer-jost.de Autodienst Schierstein Autodienst Schierstein Rheingaustraße 33 · 65201 Wiesbaden Tel. (06 11) 215 35 · Fax (06 11) 182 03 89 info@auto-teuner.de · www.auto-teuner.de Ihr zuverlässiger Partner DER BIEBRICHER / OKTOBER 2023 13

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