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BOLD THE MAGAZINE No.32

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KREATION SPECIAL TOPIC: TECHNIK | IM GESPRÄCH: PORSCHE DESIGN CHEF ROLAND HEILER | LIAM NEESON | DESIGNER TAD TOULIS | MARILYN MANSONS KREATIVITÄT | TOKYO: MODERNE & TRADITION

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48 | BOLD THE MAGAZINE TRAVEL | TOKYO Die Brühe macht den Unterschied. Und die Ästhetik ist wichtig: Oben auf den Nudeln und in der Brühe schwimmen drei Scheiben Schweinebraten, ein halbes gekochtes Ei, Spinat, Nori-Seetangblättchen, etwas Bambus und fein geschnittener Porree in einer bestimmten Anordnung. Guten Appetit – „Itadakimasu“! Ganz in der Nähe gibt es eine weitere Spezialität: In der Shouben Yokochou, Piss-Alley genannt, gibt es ein wundervolles Stückchen Vintage-Japan inmitten des Hochhäusermeeres: Eine schmale Gasse mit vielen winzigen, nach vorne offenen Esslokalen. Hier gibt es traditionelle Yakitori, die fein marinierten Hähnchenfleischspieße, die über offenem Holzkohlefeuer gegrillt werden. Eine unvergleichliche Aromawolke durchzieht diese Gasse und die Menschen sitzen dicht nebeneinander an den Tresen – so muss es wohl auch im japanischen Mittelalter zugegangen sein. Und hier wird klar: Japaner und Essen – das gehört untrennbar zusammen. Alt und Neu liegen hier in Tokyo sichtbar nah beieinander, Tradition verbindet sich mit Gegenwart und weist den Weg in die Zukunft. Aus der Vergangenheit leitet sich eine gewisse Kontinuität ab, die innere Sicherheit vermittelt in einer vom starken technologischen Wandel geprägten Umwelt. Die alten, reich verzierten Gewänder der Geishas bei der Tee-Zeremonie stehen auf den ersten Blick in starkem Kontrast zu den schrillen Cosplay-Outfits der jungen Japaner und Japanerinnen. Auf den zweiten Blick jedoch erscheinen Tradition und Moderne wie Yin und Yang miteinander verbunden. Zum nächtlichen Clubbing überrascht Tokyo erneut: in dem Nigtclub DecaBarZ im Red Light District von Shinjuku legt die mit Abstand älteste DJane Japans zwei Mal im Monat für ihr erheblich jüngeres Publikum auf. Ihr Name ist Iwamuro Sumiko, bekannt ist die agile Techno-Lady als DJ Sumirock. Vor zehn Jahren hatte sie auf dem Musik-Event „Tokyo Decadance“ Zugang zur Szene gefunden. „Mich hat auch die Gruppe Kraftwerk mit ihrer Musik beeinflusst, und an Tokyo lieber ich das Nebeneinander von Altem und Neuem“, erklärt uns die jetzt 84-jährige Sumiko. So ist auch ihr Style ein besonderer Mix aus Techno, Jazz, Französischem Chanson und Klassischer Musik. Die Dame hat offenbar den Electro-Beat im Blut und bekennt: „Ich habe viel Energie und bewege mich sowieso gerne zu meiner Musik“. Shibuya ist das Zentrum der IT-Industrie und wird oft als Bit-Valley bezeichnet. Wir steigen am Bahnhof Harajuku aus und gehen zur Omotesando-Street. Der Einkaufsboulevard beherbergt stylische Fashion-Outlets mit trendigem Ambiente ebenso wie innovative Kunstgalerien und gastronomische Spezialitäten. Ebenfalls nahe Harajuku liegt auch der Shintō-Schrein des Meji-Kaisers und der Kaiserin. Meiji-tennō starb 1912, seine Frau 1914. Der Schrein ist ihren Seelen gewidmet, wurde von amerikanischen Bomben am 1. April 1945 zerstört und nach Kriegsende wieder originalgetreu aufgebaut. Das den Schrein umgebende Gelände ist ein Wald mit verschieden Baumarten, eine immergrüne Insel des Rückzugs im Zentrum der umtriebigen Metropole. Der noch älteren und reichhaltigen Geschichte Japans, beginnend mit der Edo-Zeit, ist am besten nachzuspüren im Edo-Tokyo-Museum im Stadtteil Sumida-ku: Hier werden Samurais, Geishas, Kaufleute, buddhistische Mönche und das gesamte Alltagsleben normaler Bürger nachvollziehbar. Kontrastreich soll es weiter gehen: Der Tokyo Skytree steht im Stadtteil Oshiage-Sumida-ku: Der TV-Sendeturm aus Stahlbeton streckt sich 634 Meter in die Höhe. In 350 Metern Höhe ist die erste Besucher-Plattform mit Restaurant und Shopping-Möglichkeit, die zweite Plattform liegt auf 450 Meter Höhe und bietet bei klarem Wetter eine atemberaubende Rundumsicht auf die Metropole. Das nächste Ziel liegt nahe der Metro Nihombashi Station. Nach einem kurzem Fußweg verlassen wir die geschäftige Straße, treten ein in die Ruhe des Koomon-Teehauses und gelangen in eine andere Welt, störende Einflüsse bleiben mit den abgelegten Straßenschuhen außen vor. Eine höfliche Geisha in perfekt gefaltetem Kimono empfängt uns und leitet in einen mit Tatami (Matten) ausgelegten Raum. Die traditionelle japanische Teezeremonie bringt uns nun mit allen Sinnen ins Fahrwasser der Tradition: Hier ist alles auf die Reinheit höfischen Benehmens und auf absolute ästhetische Feinheit eingestellt. Hier geht es nur um eine Sache: Die Zubereitung einer Schale Tees.

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