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cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 03-2024

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Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

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cav MSR- UND AUTOMATISIERUNGSTECHNIK, DIGITALISIERUNG Moderne Messtechnik in der Kosmetikindustrie Hygienische Sensoren sorgen für mehr Qualität Mehr Produktvielfalt führt zu mehr Stillstand. Das gilt zumindest in der Produktion von Pharmaherstellern, wo eine Linie erstmal stillsteht, wenn sie neu gerüstet oder nicht präzise genug gesteuert wird. Vermeiden lässt sich dies nicht vollständig aber durch den Einsatz von hygienischen Sensoren für Füllstand, Grenzstand und Druck optimieren. Neue Inhaltsstoffe, personalisierte Produkte oder regulatorische Änderungen: Patienten und Verbraucher erwarten heute eine nie gekannte Vielfalt. Tendenz steigend. Für Hersteller bedeutet dies, dass sich die Losgrößen ihrer Produktionslinien von Jahr zu Jahr weiter verkleinern. Das schlägt speziell bei Rohstoffen mit kurzer Haltbarkeit mit steigenden Kosten zu Buche. In der Pharmaindustrie, wo ohnehin starker Kostendruck herrscht, kommt dies besonders ungelegen. Denn Hersteller müssen hier nicht nur Spitzenprodukte produzieren, sondern gleichzeitig die passenden Antworten auf neue Vorschriften, Trends und immer kritischere Konsumenten liefern. Entspannen lässt sich diese Situation mit einer optimierten Produktionsplanung, die ihren Fokus auf die Verkürzung der Durchlaufzeiten und der geplanten wie auch ungeplanten Stillstände legt: Mit präzisen Sensoren, die Füllstände in Silos und Lagern, Drücke in Reaktoren und Durchflüsse in Rohrleitungen messen. Ein Beispiel aus der Produktion von Deodorant zeigt, wie Füllstandsensoren von Vega an den kritischen Stellen der Produktionsketten, richtig eingesetzt, die Fehleranfälligkeit komplexer Prozesse senken. Vorher: Echt kompliziert Offenheit für neue Lösungen und gute Beratung sind der Schlüssel zum Erfolg einer Füllstandlösung für die Deodorant-Produktion eines großen französischen Kosmetikherstellers. Viele Jahre waren an dessen ho- Bilder: Vega Immer passend: Mit genormten Prozessanschlüssen und einheitlichem Hygiene-Adaptersystem bieten Vega-Sensoren maximale Robustheit, verlässliche Hygiene und lassen sich besonders flexibel an vorhandenen Prozessbehältern einbauen. 38 cav 03-2024

Für optimale Zugänglichkeit in hygienischer Umgebung sorgt die drahtlose Sensor- Bedienung, Anzeige und Diagnose über Bluetooth mit der Tools-App von Vega Arbeitet optimal an den Abfülltanks eines Kosmetikherstellers: Der kompakte IO-Link- Radarsensor Vegapuls 42 misst nicht medienberührend, wartungsarm und erfüllt die Hygieneanforderungen durch den gewünschten Abstand zur Anwendung hen zylindrischen Abfülltanks Differenzdrucksensoren im Einsatz. Die Messung basierte auf Drücken, die aus zwei Richtungen auf eine ölgefüllte Differenzdruckmesszelle einwirkten, die dann aus der Differenz beider Werte ein elektronisches Füllstandsignal ermittelte. Der Knackpunkt, der hier für Unzufriedenheit sorgte, war die ölgeführte Leitung: „Die Messung konnte für uns immer nur zweite Wahl sein“, erinnert sich der zuständige Techniker. Zwar käme der Drucksensor üblicherweise nicht mit dem Messmedium des Prozesses in Berührung, aber ganz „wegdenken“ konnte er sein Unbehagen nicht bei der Vorstellung, „dass die ölgeführte Leitung eben doch potenziell für eine Kontamination sorgen kann.“ Dazu kamen umständliche Wartungs- und Kalibrieraufgaben: „Die Anleitung dafür war für mich als gelernter Maschinenbediener schwer zu verstehen“, erklärt er. „Ich bin kein Feinmechaniker mit diesem Spezialwissen tue ich mich schwer.“ Nachher: Einfach gelöst Seit 2023 testet das Kosmetikunternehmen nun einen kompakten Radar-Füllstandsensor Vegapuls 42 an diesem Hochtank. Der vergleichsweise einfach aufgebaute IO-Link- Sensor war soeben für hygiene- und kostensensible Anwendungen am Markt eingeführt worden. Deshalb forderte der Einsatz selbst den erfahrenen Radarexperten von Vega neues Fingerspitzengefühl ab. „Mit seinem kleinen G1-Gewinde muss einem klar sein, dass er für Messungen bei Schaum oder extremen CIP-SIP-Prozessen nicht erste Wahl sein kann“, erläutert der zuständige Vertriebsmanager Veith Doeven. Dennoch bringt der Sendor eine Reihe handfester Vorteile mit: Er arbeitet ölfrei und nicht medienberührend und erfüllt die Hygieneanforderungen durch den gewünschten Abstand zur Anwendung und zum Medium. Daneben zeigt sich der Sensor so gut wie wartungsfrei. Es kam also auf einen Versuch an, für den Doeven in dem Kosmetikhersteller einen seiner langjährigen Kunden fand, der bereit war, die vorgeschlagene Lösung auf Herz und Nieren zu testen. „Heute sind wir gleichermaßen begeistert von unserem Ergebnis“, stellt er nach einer fast 8 Monate dauernden Testphase fest. „Die Messung läuft einwandfrei, sogar bei der Reinigung mit Sprühkopf.“ Doevens Fazit lautet daher: „Die Auswahl des am besten geeigneten Sensors kann sogar für erfahrene Messtechniker eine Herausforderung sein. Ohne eine enge und vertrauensvolle Beratung würden sich ideale Lösungen wie der Einsatz des kompakten Radarsensors am Abfülltank des Kosmetikherstellers wohl nicht finden lassen.“ Hygiene gegen Materialverlust Für die Pharmaindustrie hat die Vermeidung von Kontaminationen oberste Priorität. Ein entscheidender Faktor ist deshalb das Hygienic Design, nach dessen Maßgaben alle hygienischen Sensoren, die hier eingesetzt werden, konstruiert sind. Kommen sie mit den Medien in Berührung, sind sie leicht zu säubern und lassen keine Rückstände von Schmutz oder Bakterien zu. Gefertigt sind sie aus einfach zu desinfizierenden Materialien wie Edelstahl, Peek oder PET und mit abgedichteten Oberflächen, sodass sich keine Hohlräume bilden, in denen sich Schmutz ansammeln kann. Hygienic Design ist essenziell für die Automatisierungstechnik. Es schützt die Qualität der Produkte ebenso wie die Gesundheit der Verbraucher und hilft dank sicher überwachter Herstellung, Materialverluste ebenso wie auch unnötige Stillstände zu vermeiden. Effizienz-Booster Um in der Pharmaindustrie auch mit kleinen Stückzahlen und zunehmend individueller Produktion bestmögliche Verfügbarkeit zu erreichen, spielt die konsequente Überwachung der Prozessfüllstände und -drücke eine zunehmend wichtige Rolle. Eine präzise und sichere Steuerung, sei es in Lagerhaltung, Abfüllung oder Dosierung, hilft im Wettbewerb zu bestehen. Durch genaue Füllstand- und Druckmessungen können Unternehmen ihre Ressourcen effizienter nutzen. Dies betrifft nicht nur die Themen Qualität, Haltbarkeit oder optimiertes Materialmanagement, sondern lässt sich weiterführen bis zum Energieverbrauch und vielen weiteren wertvollen Ressourcen. www.prozesstechnik-online.de Suchwort: Vega AUTORIN: CLAUDIA HOMBURG Marketing, Vega Grieshaber cav 03-2024 39

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