|Objects| Im Uhrzeigersinn von oben links: Marco Polo von Dolce & Gabbana, dolcegabbana.com; die Gem Dior, dior. com; Perlée von Van Cleef & Arpels, vancleefarpels.com Bei Watches and Wonders präsentierte auch Hermès die jüngste Metamorphose seiner klassischen, von der Kelly Bag inspirierten Uhr, die ursprünglich 1975 auf den Markt kam. Das Vorhängeschloss- Zifferblatt, das die Zeit anzeigt, eröffnet verschiedene Tragemöglichkeiten: Es kann an einem Armband befestigt werden oder am Handgelenk hin- und herbaumeln. Alternativ kann es auch komplett abgenommen und als lässiges Accessoire mit einer Lederkordel um den Hals getragen werden. Der Leiter des Schmuckverkaufs bei Sotheby’s, Olivier Wagner, erzählt, wie die Beliebtheit der Anhängeruhr in den 1920er-Jahren begann, als die Rolle der Frau in der Arbeitswelt nach dem Ersten Weltkrieg an Bedeutung gewann: „Sie brauchten ihre eigenen Uhren, um die Zeit im Blick zu behalten, und so begannen sie, Taschenuhren an Halsketten oder Broschen zu befestigen und passten damit einen beliebten Gegenstand an ihre eigenen Bedürfnisse und ihren eigenen Stil an.“ 1920 erklärte die Vogue, dass „eine Halskettenuhr das unverzichtbare Accessoire einer eleganten Frau“ sei. Die Rückkehr der Anhängeruhr in unserer heutigen Zeit wurde von Piaget bereits 1971 vorhergesagt, als das Haus die 21st Century Collection vorstellte. Sie zeigte eine Sautoir-Uhr, die heute Teil der Privatsammlung von Piaget ist, und war eines der Highlights bei der Homo Faber, einer Ausstellung seltener Handwerkskunst, die von der Michelangelo- Stiftung im April letzten Jahres in Venedig organisiert wurde. Die Anhängeruhr von Piaget aus dem Jahr 1969 ist eine opulente dreisträngige, gedrehte Kette mit modellierten Lapislazuli-Details. Die Zeit wird auf FOTOS MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG DER UHRMANUFAKTUREN 32 CENTURION-MAGAZINE.COM
Uhren mit Anhängern sind auffallende und ungewöhnliche Accessoire-Alternativen. — Olivier Wagner, Sotheby’s einem organisch geformten Trapezzifferblatt abgelesen, das mit einer baumelnden Quaste aus goldenen Ketten und Lapislazuli-Perlen verziert ist. „Bei Bulgari lieben wir es, mit Objekten zu spielen, sie mit anderen Augen zu betrachten und neue Möglichkeiten zu schaffen, Schmuck und Uhren zu tragen“, sagt Fabrizio Buonamassa Stigliani, Executive Director für Produktentwicklung. Bei einem imposanten Secret-Watch-Anhänger hat er zwei klassische Bulgari-Designs miteinander kombiniert: Monete, eine Kollektion mit antiken Münzen, und Octo, die achteckige Uhren umfasst. Die Vorderseite der antiken Münze, auf der normalerweise die Porträts römischer Kaiser abgebildet sind, befindet sich auf der Oberseite der Secret Watch. Einmal geöffnet, sieht man die Rückseite der Münze und die Uhrzeit auf dem skelettierten Zifferblatt. Auch andere Häuser haben ihren Klassikern einen schwungvollen Schliff verpasst. Van Cleef & Arpels hat seine Ikonen – die vierblättrige Alhambra, die sprudelnde Perlée und die Ludo – zu Secret-Watch- Anhängern umgearbeitet, die mit Edelsteinen wie Lapislazuli, Türkisen und Karneolen besetzt sind. Die Uhrzeit wird kopfüber angezeigt, damit der Träger sie bequem lesen kann, genau wie bei den von Pflegekräften verwendeten Schwesternuhren. Für die ersten beiden Uhren im Sautoir-Stil wählte Diors Kreativdirektor für Schmuck, Victoire de Castellane, eine dünne Gliederkette, an der das charakteristische asymmetrische, achteckige und mit Diamanten besetzte Zifferblatt der Gem-Dior- Kollektion baumelt. Eine Seite ist mit leuchtendem Malachit, die andere mit samtweichem Aragonit verziert. Ein echter Eyecatcher ist die prächtige mechanische Kettenuhr Marco Polo von Dolce und Gabbana. In einem handgravierten, rechteckigen Gehäuse aus Gold wird ein Nephrit mit goldenen Zeigern von einem goldenen Miniaturlöwen getragen – eine Anspielung auf das Wahrzeichen von Venedig. Insgesamt 195 rosafarbene Diamanten sind rund um das Zifferblatt und im Innenteil des Rahmens gefasst und werden von einer reich verzierten Kette gehalten. Zweifellos senden diese stilvollen Anhängeruhren eine klare Botschaft: Zeit ist kostbar – und es gibt so viele elegante Möglichkeiten, sie festzuhalten. Eine Vintage-Uhr von Piaget von 1971 aus Gelbgold und Lapislazuli, piaget.com CENTURION-MAGAZINE.COM 33
