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Centurion Germany Spring 2017

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BLACKBOOK PERU Die

BLACKBOOK PERU Die Inkaruinen von Llactapata im Heiligen Tal AUF DEN SPUREN DER INKA Das Heilige Tal liegt abseits der geschäftigen Routen nach Machu Picchu und war früher schwer für Besucher zu erreichen. Diese Zeiten sind vorbei. Von ELAINE GLUSAC Das Heilige Tal wird flankiert von den erhabenen Gipfeln der südostperuanischen Anden. Zwischen den antiken Inkastätten von Pisac und Ollantaytambo eröffnen sich wenig bekannte Zugangswege ins Hochland, wo Alpakahirten durch die weiten, von Gletschern durchzogenen Hochebenen ziehen. Zugleich sind es in die sehenswerte Provinzhauptstadt Cusco nur 45 Kilometer – auch wenn diese recht kurvig ausfallen. Die Inka hielten das 3.500 Meter über dem Meer gelegene Cusco für den Nabel der Welt. Von hier aus breitete sich die Inkakultur entlang des Tals bis zur Zitadelle Machu Picchu aus. Diese war bei Ankunft der Spanier 1532 noch in der Entstehung begriffen und wurde von den Konquistadoren, obwohl sie das ganze Territorium der Inka unterwarfen, nie gefunden. Die touristische Entwicklung verlief in umgekehrter Richtung: Sie nahm ihren Anfang in Machu Picchu. Doch eine Vielzahl neu eröffneter Hotels und Gästehäuser unterstreicht das Heranwachsen des Heiligen Tals zu einem eigenständigen Reiseziel. Und weitere Attraktionen werfen ihre Schatten bereits voraus: Im Mai etwa nimmt Belmond mit dem Andean Explorer den ersten Luxusnachtzug in Betrieb. PHOTO CYNTHIA LYNN 24 CENTURION-MAGAZINE.COM BUCHUNG ÜBER IHREN CENTURION SERVICE

PHOTOS VON OBEN: ISTOCK, © INKATERRA HOTELS „Die Gäste verbringen zu wenig Zeit im Heiligen Tal“, meint Stephanie Gulledge, die für Butterfield & Robinson als Reiseführerin in der Region tätig ist, „aber das ändert sich gerade.“ Es ist nicht so, dass vom Heiligen Tal bislang niemand Notiz genommen hätte. Kaum hatten sich die Mountainbiketouren zu den Salzpfannen in Maras und das Wildwasserrafting im Oberlauf des Urubamba herumgesprochen, entwickelte sich das Tal zu einem Basiscamp für Abenteurer. Die familiären Hotels in der Region sind aber auch auf Reisende eingestellt, die es beim Beobachten von Vögeln oder des nächtlichen Sternenhimmels gerne etwas ruhiger angehen lassen möchten. „Noch vor zwei Jahren reisten Besucher von Cusco aus direkt nach Machu Picchu“, erinnert sich Ovidio de Felipe, der Leiter des Tambo del Inka ( tambodel inkaresort.com), das mit 128 Zimmern eines der größten Hotels ist. „Heute bleiben die Gäste mindestens drei Tage im Tal und gehen ihren sportlichen Interessen nach.“ Schlaglöcher in und Wasserfälle neben der Straße säumen die Anreise zum minimalistischen Explora Valle Sagrado (explora.com) mit 50 Zimmern in Urquillos. Das Ausflugsprogramm des ersten All-inclusive-Luxushotels im Tal umfasst 26 geführte Touren und beinhaltet Wanderungen ebenso wie die Besichtigung von Ruinen. „Wir verstehen uns weniger als Hotelbetrieb, sondern eher als Veranstalter von Exkursionen“, so Geschäftsführer Rodrigo Donoso, der mit Explora auch im Lounge in der Inkaterra Hacienda Urubamba chilenischen Patagonien und in der Atacama-Wüste vertreten ist. Die meisten Topadressen liegen entlang des Highway 28B, der zahlreiche Dörfer miteinander verbindet. Inkaterra etwa betreibt vier Häuser in Peru, und deren Gründer José Koechlin sieht das Tal bereits als „touristische Pufferzone“ für Reisen durch Cusco. Sein erstes Haus Inkaterra Hacienda Urubamba (inkaterra. com) wurde 2015 eröffnet und beherbergt 12 Zimmer in einer im Kolonialstil gehaltenen Hazienda sowie 24 am Hang gelegene Casitas. Auf der Biofarm können Gäste ihr eigenes Chicha, ein traditionelles Getränk aus fermentiertem Mais, zubereiten. Den Standard im Tal setzten Relais & Châteaux mit der Eröffnung des Sol y Luna (relaischateaux.com) mit 43 Zimmern im Jahr 2000. Besonders empfehlenswert sind die Casitas mit offenem Kamin oder Whirlpool unter freiem Himmel. In den Ställen warten die für ein komfortables Reiterlebnis bekannten Pasos Peruanos darauf, Gäste zu den Inkastätten zu bringen. Ganz in der Nähe bildet das Belmond Hotel Rio Sagrado ( belmond.com) mit 23 Zimmern das Bindeglied zwischen den beiden anderen Belmond-Hotels in Cusco und Machu Picchu. Der direkt am Haus vorbeifließende Urubamba lädt zum Rafting ein. Auch wenn Tagesausflügler immer öfter den Weg von Cusco aus in das Heilige Tal finden, sind die in der Ebene residierenden Gäste noch weitgehend unter sich. Und da die meisten Hotels über höchstens 50 Zimmer verfügen, wird auch der ländliche Charakter vorerst erhalten bleiben. S T U R M A U F M A C H U P I C C H U Ein Masterplan soll Besucherandrang und Erosion eindämmen. Das bleibt nicht ohne Folgen. 2.500 Besucher pro Tag sind in Machu Picchu zugelassen – eine Zahl, die oft überschritten wird. Der sprunghafte Anstieg der Zahlen nach der Ernennung zum Weltkulturerbe 1983 warf Fragen zu Abfallbeseitigung und Beschädigungen auf, woraufhin sich die UNESCO für strengere Umweltrichtlinien aussprach. Als Reaktion darauf wurde 2015 ein Masterplan verabschiedet, der bis 2019 umgesetzt werden soll. Dieser sieht vor, Machu Picchu um neue Wanderwege und ein Besucherzentrum am Fuß des Berges zu erweitern (gegenwärtig befindet sich der Eingang oben am Berg und der Zugang bedarf eines anderthalbstündigen Fußmarsches oder einer 20-minütigen Busfahrt von Aguas Calientes aus). Der Einlass soll künftig gestaffelt erfolgen: 100 Personen alle zehn Minuten, also bis zu 6.000 pro Tag. Da dies mehr als eine Verdoppelung des bisherigen Limits darstellt, soll eine Begrenzung der Besuchszeit verhindern, dass der Besucherfluss ins Stocken gerät. Die Belmond Sanctuary Lodge ( belmond.com), das einzige Hotel vor den Toren der Ruinenstadt, ist die beste Übernachtungsmöglichkeit. In Aguas Calientes wurde das Sumaq Machu Picchu Hotel (machupicchuhotels-sumaq. com) gerade renoviert. CENTURION-MAGAZINE.COM 25

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