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ChefHeads-Club-Magazin#06.22

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Das Magazin aus dem Club der Küchenchefs, mit Eventberichte, Interviews, Sterneköchen, Trends aus der Food-Branche und Neuigkeiten der Gastro-Szene. Bücher-, Wein- und Reise-Tipps die wir empfehlen.

TITELSTORY Das

TITELSTORY Das Pfirsich-Pana-Cotta-Dessert war leider etwas zu fest, geschmacklich aber abgerundet. Optisch waren die kleinen Gläser zuerst gefüllt mit alkoholisierten Kirschkompott, dann Löffelbiskuit getränkt in Tia Maria, nun geschlagene Sahne und oben waren zwei Himbeeren und eine Blaubeere darauf, geziert mit einer gelben Blüte und einem Schokoladenornament. Es erinnerte mich wirklich an den Schwarzwald, geschmacklich gelungen und eine schöne Reminiszenz zu unserem Erasmusprojekt. Zum Abschluss des dreistündigen Menüs reichte man uns noch zum Espresso, hier „Café solo“ genannt, Petit Fours in Form von kleinem Gebäck und leckeren Mini-Brownies mit flüssiger Schokolade. Begleitende Getränke waren ein herrlich fruchtiger, spritziger Weißburgunder aus der Region und ein roter Vino Tinto eines regionalen Produzenten. Um die Beine zu vertreten besuchten wir die Strandpromenade, genossen es unter Palmen bei 26° C am Meer zu sein, welches hinter der Berufsschule liegt. Direkt am Strand befindet sich auch das Planetarium der Stadt. Nach der frischen Luft ging es in den Nord-Westen der Region, eine Stunde Fahrt nach Cabanes zum Weingut, spanisch Vitivinicola, Bellmunt und Oliver. Der autodidaktische Winzer Bellmunt betreibt mit seiner Frau eine 15 ha umfassende Bodega mit biodynamischen Weinen. Die meisten RIOJA- Trauben (Vino Tinto) verarbeitet er zu Rotwein und Cavas, also Sekt nach der Methode Champagnoise. Kleine Mengen Weißwein lagert er in tönernen Amphoren. Zuerst fuhren wir mit dem Winzer bei drohendem Regen in seine Weinberge. Auffallend war, dass die Reben wenig zurückgeschnitten werden, nach der Ernte sogar Weintrauben am Stock verbleiben – alles Zeichen der BIOökologischen Anbauweise wie man auf dem Foto (s. Abb.) sehen kann. Links die bioökologischen Reben des Winzers Bellmunt, rechts die traditionellen Rebschnitt-Spaliere eines klassisch handelnden Weinguts.

TITELSTORY Die Trauben mit ihrem fast schwarzen Fruchtfleisch sind so klein wie die Rieslingbeeren. Auch als Tafeltrauben durchaus genießbar - die Sonne machst möglich! Zurück im Weingut ging es in den Weinkeller mit modernen Stahlfässern, aber auch einigen wenigen Holzfässern und den erwähnten Amphoren. Die Ernte war seit einem Monat vorbei und es waren nur noch tausend Liter im Gärprozess, den wir sehen konnten (s. Abb.). Dann ging es zur Probe von Cavas, auch ein Cava-Rosè war dabei, und Rotweine. Leider konnte ich nicht viel verstehen, da ich der einzige mit rudimentären Spanisch- Kenntnisse war. Die Cavas, die in mehr als zehn Länder, auch außerhalb Europas, verkauft werden, werden klassisch hergestellt, wobei die wenigsten labortechnisch analysiert werden. Er ist eben Autodidakt und hat den größten Teil seines Wissens durch den Vater und seinen eigenen Erfahrungen erlangt. Die Cavas waren vielfach ‚Brut‘ bis ‚Extra Brut‘ – nicht jedermanns/-fraus Sache. Diese hatten interessante, auffallende Etikette. Der Rotwein war mir noch zu jung, er müsste meiner Meinung am besten noch einige Zeit in einem Holzfass reifen, damit er ein guten Geschmack erlangt. Das ist Ansichtssache und es lässt sich darüber vortrefflich streiten. Der Abgang des Roten verhieß schon mal eine gute Zukunft. Wir fuhren im Dunkeln eine gute Stunde zurück und trafen gegen 23 Uhr wieder im Hotel ein. Der nächste Tag konnte kommen. 2022-10-21 Wieder weckte das Handy um 7:00 Uhr in der Früh. Unser heutiges Programm verhieß Beispiele der naturtouristischen Ziele in der Gegend um Castillion zu besuchen. Also QiGong, duschen und ankleiden, dann frühstücken.

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