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dei – Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie 02-03.2021

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Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.

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dei MSR-TECHNIK UND PROZESSAUTOMATISIERUNG Bilder: Vega Kompakter Radarfüllstandsensor SICHERE MESSWERTE FÜR DIE KAROTTENVERARBEITUNG Die Gemüseland Schlereth GbR hat sich u. a. auf den Anbau und die Verarbeitung von Karotten und Zwiebeln spezialisiert. Dass der Weg vom Feld in den Handel reibungslos gelingt, ist auch der Auto matisierung vieler Prozesse zu verdanken. Der Radarfüllstandsensor Vegapuls C 11 spielt dabei eine entscheidende Rolle. 8 dei 02-03-2021

Der Kunde wünscht perfekte Karotten, daher werden diese zunächst geschrubbt und gewaschen Im Anschluss werden die Karotten nach Größe und Qualität sortiert. Auch hier überwacht der Radarfüllstandsensor Vegapuls C 11 die Füllstände in den verschiedenen Bereichen. Der landwirtschaftliche Betrieb Gemüseland Schlereth aus dem fränkischen Unterpleichfeld baute zunächst Weißkohl für die industrielle Verarbeitung an. Seit Anfang der 1980er-Jahre spezialisierte er sich dann auf den Anbau von Frischgemüse heute reicht das Portfolio von Möhren, Zwiebeln, Kartoffeln über Zuckermais, Weißkohl, Rotkohl und Kürbis bis zu Zucchini, Porree und Pastinaken. 2002 stellte man die ersten Flächen auf biologischen Anbau um, mittlerweile ist der gesamte Betrieb auf Öko-Anbau ausgerichtet. Der Absatz der Produkte erfolgt direkt an den Lebensmitteleinzelhandel eine eigene Abpackung und Logistik ermöglicht die feldfrische Belieferung. „Die Ware wird jeden Tag frisch geerntet, aufbereitet und am gleichen Tag noch an die Zentralläger ausgeliefert“, so Martin Schlereth, der das Unternehmen mit seinem Bruder Michael betreibt. Ein nicht immer leichtes Unterfangen. „In der Landwirtschaft selbst müssen wir immer mehr gesetzliche Auflagen wie die Mindestlohnerhöhung oder die Verschärfung der Düngeverordnung beachten“, so Martin Schlereth. Gleichzeitig spüren wir den Klimawandel. Höhere Temperaturen, ein größere Wahrscheinlichkeit von Unwetterereignissen und längere Trockenperioden sind für uns Landwirte heute schon Realität.“ All das muss in den Ernteplan und damit in den Anbau einbezogen werden. Gleichzeitig müssen definierte Fruchtfolgen beachtet werden, damit der Boden nicht auslaugt und eine immer gleichbleibend hohe Qualität erreicht wird. Hoher Automatisierungsgrad Den Verbraucher interessieren bei seinem Einkauf jedoch weder Fruchtfolgen noch Frost oder Trockenheit, er möchte einfach nur optisch schöne und schmackhafte Karotten. „Der Kunde stellt immer höhere Anforderungen an die Qualität. Die Folge ist ein schnellerer Warenumschlag und wir müssen auf immer kurzfristigere Bestellungen reagieren“, beschreibt Martin Schlereth seinen Alltag. Zwar lässt sich an der Witterung nichts ändern, aber es gibt noch andere Stellschrauben. So setzen die Brüder Schlereth auf einen hohen Automatisierungsgrad, um einen hohen Durchsatz, aber auch eine gleichbleibende Qualität der Produkte zu erreichen. Das fängt bei den Erntemaschinen und Traktoren an, reicht über große und moderne Hallen mit zahlreichen Verarbeitungsmaschinen und endet bei intelligenten Verpackungsmaschinen. In Bezug auf die Füllstandmessung arbeitet das Unternehmen mit Vega zusammen. „In unserer betriebseigenen Biogasanlage, die wir schlüsselfertig gekauft hatten, waren teilweise Sensoren von Vega montiert. Als wir Jahre später unsere Möhrenwasch- und -sortier - linie neu konzipierten, benötigten wir dort Sensoren zum Überwachen diverser Füllstände. Zum Einsatz kamen dann auch Sensoren von Vega“, erinnert sich Martin Schlereth. Heute sind die Sensoren an verschiedenen Stellen in den Sortier-, Abfüll- und Verpackungsanlagen zu finden. Im Mittelpunkt steht dabei der kompakte Radarfüllstandsensor Vegapuls C 11. Anlagenbau unter Zeitdruck Verantwortlich für die Automatisierung ist Joachim Hammer, Elektromeister aus dem benachbarten Oberpleichfeld. Als es 2019 an die Planung der Sortier- und Verteilanlage der Karotten ging, bat er den Außendienst von Vega dazu, um die Anlage zu planen. „Der Zeitrahmen damals war schon knackig“, erinnert sich Hammer. Hintergrund ist, dass sich Karotten beim Reifen nicht dafür interessieren, wann ihre Verarbeitungslinien fertiggestellt sind. Wenn sie reif sind, müssen sie geerntet werden. Die Planungen starteten erst im März 2019, die gesamte Anlage musste im Juli stehen. „Normalerweise wird eine solche Anlage über mehrere Monate nach und nach errichtet, diese Anlage wurde damals innerhalb einer Woche erbaut“, so Hammer. In der Branche gibt es keine Anlagen von der Stange, sondern jede Anlage wird von Grund auf neu aufgebaut. Die Gebrüder Schlereth entwarfen daher zunächst die Anlage. Für deren Errichtung arbeiteten Schaltschrankbauer, Maschinenbau und Elektroinstallation Hammer anschließend Hand in Hand mit Erfolg. Die Karotten-Anlage ging pünktlich zur Ernte an den Start. Gleichmäßiger Produktfluss Bei Gemüseland Schlereth werden die Karotten direkt nach der Ernte in den Betrieb gefahren. Dort entfernt eine große Waschmaschine den groben Schmutz. Anschließend transportieren Förderbänder die Karotten zum Polieren und danach zu Sortiermaschinen. Dort wird nach Länge und Breite oder Ausschuss sortiert, bevor das Gemüse verwogen wird. Zum Schluss landet es in den Verpackungsmaschinen. Hier stehen unterschiedliche Verpackungsarten zur Verfügung. Damit die Anlage reibungslos läuft und die einzelnen Sortiermaschinen und Waagen ohne Unterbrechung arbeiten, gibt es zahlreiche Förderbänder, Weichen und zwischendrin immer wieder Bunker. So lässt sich ein gleichmäßiger Produktfluss gewährleisten. dei 02-03-2021 9

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