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dei – Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie 09.2023

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Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.

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dei MESSESPECIAL Mischer für die Herstellung pulverförmiger Zusatzstoffe Lebensmittelstabilisatoren schonend aufbereiten Das Wort Lebensmittelstabilisator ist ein Oberbegriff für eine Vielzahl ver schiedenster Stoffe und Stoffzusammensetzungen. Als Zusatzstoffe dienen Stabilisatoren dazu, physikalische oder chemische Veränderungen in Lebensmitteln zu verzögern oder zu ver hindern. In der Industrie kommen sie in der Regel als pulverförmige Misch - produkte zum Einsatz. Die Aufbereitung dieser Pulver geschieht meist in Mischern. Die Rezeptur eines Lebensmittelstabilisators kann viele verschiedene Substanzen enthalten. Das Spektrum der Inhaltsstoffe reicht von Gelatine, Pektinen, modifizierten Stärken und Hydrokolloiden über Pflanzenfasern und Malzextrakt bis hin zu Konservierungsstoffen und Phosphaten. Stabilisatoren helfen dabei, die chemischphysikalischen Eigenschaften von Lebensmitteln über einen längeren Zeitraum zu bewahren. So halten diese Stoffe den Mischungszustand von Flüssigkeiten aufrecht, die sich aus nicht mischbaren Phasen zusammensetzen, oder stabilisieren den Schwebezustand von feindispersen Feststoffen oder Koagulaten, die in einer Flüssigkeit dauerhaft homogen verteilt werden sollen. Stabilisatoren dienen beispielsweise: • dem Erhalt oder der Intensivierung der Farbgebung für längere Zeiträume, • dem Strukturerhalt von Tiefkühlwaren nach dem Auftauen, • der Steuerung des Schmelzverhaltens von Speiseeis, beispielsweise eingestellt auf wechselnde Umgebungstemperaturen, • der Erzeugung und dem Erhalt eines Gelees (Koagulation), • dem Verfestigungsverhalten von Tortenbelägen, • der Viskositätseinstellung von Soßen und Dressings oder • der Konsistenzverbesserung von Fleischwaren und Fleischersatzprodukten. Der Amixon-Konusmischer AM 2000, kombiniert mit einer Wirbelstrom-Siebmaschine Bilder: Amixon Sorgfältiges Mischen erforderlich Stabilisatoren in der Lebensmittelindustrie sind in der Regel pulvrige, trocken anmutende Mischprodukte. Um die Handhabung zu vereinfachen, sollten sie staubarm und 24 dei 09-2023

ieselfähig sein sowie auch nach längerer Lagerung klumpenfrei und rieselfähig bleiben. Zuweilen sind in den pulverförmigen Mischungen viele und manchmal auch besonders kleine Komponenten enthalten. Das können auch Flüssigstoffanteile sein. Es ist nicht trivial, diese trockenen oder flüssigen Kleinkomponenten in die Ba - sispulver mikrofein einzumischen. Die Herstellung von Stabilisatoren erfordert viel Sorgfalt, denn es dürfen nur Substanzen enthalten sein, die in der Zutatenliste deklariert sind, und keine verschleppten Reste anderer Mischgüter. Wenngleich es Lebensmittelstabilisatoren auch in flüssiger Form gibt, bevorzugen Anwender pulverförmige Produkte, da diese in der Regel länger haltbar sind. Für die industrielle Pulveraufbereitung von Lebensmittelstabilisatoren kommen in der Regel Mischer zum Einsatz. Im Konusmischer von Amixon beispielsweise wird das Haufwerk innerhalb des Mischbehälters mittels Schubströmung durchmischt. Das Mischgefäß ist ein aufrecht stehender Konus mit oberseitigem Zylinder. In dessen Zentrum rotiert ein Sinconvex-Mischwerkzeug. Dieses bewirkt eine dreidimensionale Strömung im Mischgut. Entlang der Peripherie der Mischkammer strömt das Pulver spiralförmig nach oben. Dann fließt es wegen der Schwerkraft entlang der Misch welle wieder nach unten. Der Mischeffekt erfolgt dreidimensional innerhalb der Grenzbereiche zwischen den beiden Makroströmungen. Aufbereitung der Pulver Der erste Schritt ist die Pulveraufbereitung mittels Homogenisierung. Aufgrund der tot - raumfreien Verströmung werden nach ungefähr 70 bis 200 Mischwerkrotationen technisch ideale, homogene Mischgüten erzielt. Die Amixon-Mischtechnik agiert besonders schonend und energieeffizient. Die Umfangsgeschwindigkeit des Mischwerkzeugs (im Zylinderteil gemessen) beträgt meist zwischen 0,5 bis 2,5 m/s und lässt sich verstellen. Aufgrund der Bauart des Mischers und weil der Verströmungseffekt unabhängig vom Füllgrad entsteht, sind ideale Mischgüten bereits bei einem Füllgrad von ca. 5 % zu erreichen. Der Konusmischer AM 3000 kann somit 150-l-Ansätze ebenso gut mischen wie 1000-l-Ansätze. Aufbereitung per Desagglomeration Oft sind ergänzende Aufbereitungsschritte wie das Entklumpen oder das Dispergieren von Agglomeraten gewünscht. Unter Einsatz eines hohen Energieeintrags werden disperse Agglomerate aufgebrochen, auf möglichst gleiche Größen zerkleinert und strichfein in einem anderen Stoff verteilt. Dafür wird die Mischwerkdrehfrequenz erhöht und das Mischgut unter Zugabe von Scherkräften bearbeitet. Der Mischer erlaubt das schonende Homogenisieren der Rohzutaten und das intensive Dispergieren von Agglomeraten gleichermaßen. Bei desagglomerierenden Mischprozessen ist der Füllgrad etwas zu erhöhen. Das Scherwerkzeug befindet sich 30 bis 40 cm unter dem Füllstand. Je nach Baugröße beträgt der Mindestfüllgrad beim Konusmischer AM 3000 ca. 400 l und beim Konusmischer AM 6000 ca. 600 l. Beschickung, Austrag und Abfüllung Die Beschickung des Mischers mit Einzelkomponenten erfolgt nacheinander oder zeitgleich durch einen oder mehrere Stutzen oberhalb des Mischraums. Dabei steht das Mischwerk still, wenn der Mischer auch als Dosierwaage fungiert, und rotiert, wenn mehrere Chargen unterbrechungsfrei zu vermischen sind. Nach etwa zwei bis sechs Minuten öffnet sich eine totraumfreie Bodenarmatur und das Mischgut strömt durch einen Austragstutzen des Pulvermischers abwärts. Dieser Vorgang findet ent - mischungsfrei statt und die Größe des Volumenstroms ist durch die Abmessung der Verschluss armatur vorgegeben. Mischer von Amixon können rieselfähige Mischgüter nahezu vollständig austragen, selbst wenn diese anhaftend sind. Rückstände werden auf ein Minimum reduziert. In der Praxis entleeren viele Amixon-Mischer so gründlich, dass sich nachfolgende Mischaufträge ohne Zwischenreinigung durchführen lassen. Nahezu alle Rohstoffe werden so zum Endprodukt verarbeitet und gelangen in den Verkauf. Ein weiterer Vorteil ist der geringe Reinigungsaufwand der Mischer. Dies ist auch im Hinblick auf den ökologischen Fußabdruck wichtig, da pulverförmige Abfälle verbrannt und Waschwasserrückstände geklärt werden müssen. Lebensmittelstabilisatoren werden bevorzugt in pulvriger Form angeboten. Sie sind in der Regel ein pulvriges Mischprodukt, das in Dosen, Beutel, Säcken oder Big Bags verpackt wird. Die Abfüllung der Big Bags kann direkt vom Mischer aus erfolgen. Dafür verfügt Amixon über die Verschließ- und Dichtungstechnik Dosiflap. Diese Lösung gestattet es, die Klappe jederzeit gegen das herabfließende Mischgut zu verschließen und zu öffnen. Dabei schnürt der Pulverstrom mehr und mehr ein und wird zuverlässig gestoppt, wenn die Klappe in der Endlage den Mischraum verschließt. Dosiflap fungiert also gleichermaßen als totraumfreies Verschlussventil und als Dosiervorrichtung und spart viel vertikalen Bauraum. Versuche im Technikum Besonderen Wert legt Amixon auf die Pilotphase im Technikum. Hier können Anwender ihre Mischprozesse durchspielen. Das Haupttestzentrum ist in Paderborn. Weitere Testcenter befinden sich in China, Indien, Japan, Korea, Thailand und den USA. www.prozesstechnik-online.de Suchwort: Amixon Halle 4A, Stand 326 AUTOR: RENÉ MINKUS Sales Engineer, Amixon Dosiflap kann platzsparend eine Doppelfunktion ausüben: das totraumfreie Schließen des Mischraumes sowie die Portionierung des ausfließenden Mischgutes in Big Bags oder Schüttgut - container dei 09-2023 25

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