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Industrieanzeiger 03.2024

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TOPSTORY » Intralogistik Bild: Viastore Die krisengeplagten letzten Jahre haben der Intra - logistikbranche ein neues Selbstverständnis gegeben. Große Herausforderungen gibt es immer noch. Fünf Trends, die die Intralogistikbranche bewegen Wohin die Reise im Materialfluss geht Nachhaltigkeit, generative KI, mobile Robotik – in unserem Trendreport beleuchten wir die Entwicklungslinien und Zukunftstreiber in der Intralogistik und lassen die Unternehmen der Branche zu Wort kommen. Vor welchen Hürden steht die Intralogistik? Welche Potenziale sollten mehr genutzt werden? Einblick in einen Industriezweig, der ständig in Bewegung ist. » David Kuhlmann, Redakteur Industrieanzeiger 38 Industrieanzeiger » 03 | 2024

Wo steht die Intralogistik im Jahre 2024 – nach krisengeplagten Jahren und inmitten andauernder globaler Herausforderungen? Geopolitische Spannungen, unterbrochene Lieferketten, steigende Kosten und der anhaltende Arbeitskräftemangel beschäftigen eine Branche, die immer schneller auf Kundenbedürfnisse zu reagieren hat, um wettbewerbsfähig bleiben zu können. Dass der Materialfluss dabei auch 2024 im Zeichen neuer Technologien stehen wird, ist gewiss. Die Möglichkeiten, die die technischen Innovationen bieten, und die Fragen, die ihre Anwendung und betriebliche Integration mit sich bringen, sind umfassende Themen, die den Diskurs der Branche noch längere Zeit dominieren werden. Abläufe verbessern, die Ressource Mensch schonen, mehr Effizienz und Produktivität erzielen: In der Intralogistik gibt es zahlreiche Bereiche, wo Unternehmen diese Ziele verfolgen. Von Förderbändern zu Flurförderzeugen, von Hochregallagern zu Scara- Robotern und Cobots – innerbetriebliche Bewegungen werden überdacht, optimiert, neu gestaltet. Erforderlich ist dabei der Wille zur Veränderung sowie die Kompetenz, die betrieblichen Neuerungen zu beherrschen. Ein Spagat aus Vertrauen in die neuen technischen Möglichkeiten und der Fähigkeit, sie zu hinterfragen, kennzeichnet immer mehr die Arbeit vieler Fachkräfte in den Betrieben. Wie schätzen führende Unternehmen der Branche die Lage der Intralogistik ein? Welchen Hürden, welche Chancen sehen sie? Wo lohnt sich ein stärkeres Engagement, wo sollte mehr investiert werden? Die Trends und aktuellen Fragen der Intralogistik im Einzelnen. führe, dass Betriebe nach Alternativen suchten. Dank immer neuerer Entwicklungen im Bereich der Sensorik und Bildverarbeitung erhalten die Kunden fortlaufend weitere Möglichkeiten, mit Robotern ihre Arbeitsprozesse zu bewältigen. Sogenannte Mobile Manipulatoren, die einen kollaborativen Roboter mit einem mobilen kombinieren, können als jüngster Trend auf dem Gebiet angesehen werden. Sie führen komplexe Kommissionierungsaufgaben aus und lassen sich auch für den Warentransport nutzen. Den Weg zum Kunden finden diese Optimierungsmöglichkeiten dabei oftmals über einen Umweg: Unternehmen, die zuerst bei der Produktion auf technische Innovationen setzten, entdeckten im Zuge davon auch das Potenzial von automatisierten Lagerprozessen, berichtet Tom Knauer, Globaler Strategiemanager für Automatisierung, Robotik und Montage bei Balluff. „Die fortgeschrittenen Technologien übernehmen zunehmend manuelle Aufgaben, und es wird erwartet, dass die Automatisierung im Verlauf des nächsten Jahrzehnts tief in die Intralogistik integriert wird.“ Schießt die Branche dabei über das Ziel hinaus? Das Thema Innovation solle man differenzierter betrachten als dies derzeit oft der Fall sei, so Dr. Florian Heydenreich, Executive Vice President Sales & Service Still EMEA. Höher, Schneller, Weiter – statt um jeden Preis alles technisch Mögliche auszureizen sei es wichtig, maßgeschneiderte Lösungen für den Kunden zu finden. Technische Fokussierung sei hier der Schlüssel zum Erfolg. Automatisierung und Robotik Ein zentraler Trend in der Intralogistik ist die fortschreitende Automatisierung und der Einsatz von Robotik. Automatisierte Lager- und Kommissioniersysteme, autonome mobile Roboter und kollaborative Roboter (Cobots) werden immer häufiger verwendet, um Effizienz zu steigern und Arbeitskräfte zu entlasten. Die Aufträge präzise und schnell zu bearbeiten ist mit den technologischen Hilfsmitteln möglich, so wie auch flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren. „Während anfangs eher einfache, sich wiederholende Prozesse zur Automatisierung auf der Tagesordnung standen, sind nun auch komplexe und vor allem integrierte Automatisierungsprojekte als schlüsselfertige Gesamtlösung gefragt“, so Jan Lorenz, Geschäftsführer Toyota Material Handling Deutschland. Das Angebot an passgenauen Automatisierungslösungen steige, sagt Ulrike Just, Executive Vice President Sales & Service Linde MH EMEA. Grund sei der wachsende Fachkräftemangel, der dazu Bild: Ulrich Pfeiffer Der Mensch wird gebraucht Automation und KI haben ihren festen Platz in der Intralogistik gefunden. Zu groß ist das Problem des Fach- und Arbeitskräftemangels im Jahre 2024. In zahlreichen Bereichen übernehmen sie wichtige Aufgaben, die lange Zeit vom Menschen betreut und bewältigt wurden. Ihre stete Weiterentwicklung wird dafür sorgen, dass dieser neue Zustand so bleibt. Doch wird der Mensch aus der Intralogistik ganz verschwinden? Sicherlich nicht. Als Gutachter und Ideengeber werden Unternehmen weiterhin auf ihn setzen. Die Tatsache, dass Fachkräftemangel beklagt wird, bedeutet schließlich: Der Mensch bleibt als Mitarbeiter für sie relevant. David Kuhlmann, Redakteur Industrieanzeiger Industrieanzeiger » 03 | 2024 39

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