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Industrieanzeiger 12.2020

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technik & wissen

technik & wissen Stratasys J55 druckt mit fünf Materialien in Vollfarbe 3D-Printer als Büro-Fertiger 3D-Druck | Es scheint, als ob eine Vision aus Raumschiff Enterprise sehr spät doch noch real geworden sei: Der neue 3D-Drucker J55 von Stratasys materialisiert Design-Entwürfe fotorealistisch in Vollfarbe aus mehreren Materialien. Das Gerät hat die Form eines schicken Büromöbels. ❧ Olaf Stauß Ausdruck-Beispiele: Der J55 kombiniert fünf gleich - zeitig gedruckte Materialien mit fast 500.000 Farben bei hoher Wiedergabetreue. „Mit der Entwicklung dieses innovativen 3D-Druckers wollen wir den Produkt - entwicklungsprozess für Designer und Ingenieure völlig neu gestalten”, sagte Omer Krieger, Executive Vice President of Products, anlässlich des virtuellen Produkt- Launches des Stratasys J55. Fünf Jahre hat Stratasys in das Projekt investiert und sieht sich damit an einem wichtigen Ziel angekommen. „Der J55 passt nicht nur in das Budget praktisch jedes Produktdesignteams, sondern er kann auch 3D-Druckbauteile Der 3D-Printer Stratasys J55 wurde so konzipiert, dass er zu Designstudios und Büros passt – von Druckqualität, Budget und Platzbedarf her. Bilder: Stratasys mit bester Qualität fertigen“, betont Krieger. „Der 3D-Drucker ist so einfach zu handhaben, dass ihn jeder einrichten kann – außerdem ist die Anlage so leise, dass man vergisst, dass sie läuft.” Stratasys hat für die Geräteentwicklung die eigenen Technologien „PolyJet“ und Vollfarbdruck in eine neue Kombination und Form gebracht und mit der Präsenta - tion inmitten der Pandemie einen günstigen Termin erwischt: Das Gerät lässt sich aus der Ferne installieren und bedienen und entlastet Designer von Wartezeiten in der bisherigen Lieferkette. In einer Erklärung an die Fachpresse liest sich dies bei Stratasys so: „Zu etwa einem Drittel des Preises anderer PolyJet-3D- Drucker der Oberklasse kombiniert der J55 Realismus und Produktivität.“ Dafür sorgten eine hohe Wiedergabetreue und fünf gleichzeitig gedruckte Materialien in fast 500.000 Farben, Pantone-validiert, sowie realistische Texturen und Transparenz – in ein und denselbem Bauteil. In der Web-Präsentation kamen auch Vorab-Anwender zu Wort. „2D-Entwürfe können nur mithilfe eines realistischen 3D-Modells validiert werden, anders ist es einfach nicht möglich”, sagt Tony Guard, Director of Innovation and Industrial Design bei Kinetic Vision aus Cincinnati. Mit 175 Mitarbeitern entwickelt das Unternehmen diverse Produkte für Startups und Fortune-50-Unternehmen. „Mir verschlug es die Sprache, als ich sah, wozu die Maschine in der Lage ist”, so Guard. „Wir können die Form, Farbe, Finishing und Grafik – einfach alle Produktelemente – schneller validieren.“ Die Vorteile liegen für das Enginee- ring-Unternehmen vor allem im Kundenkontakt: „Schneller als je zuvor stehen unseren Kunden greifbare 3D-gedruckte Modelle zur Verfügung, die genauso aussehen wie das Endprodukt im Einzelhandel.“ Der Stratasys J55 weicht im technischen Aufbau von anderen 3D-Druckern ab und verfügt über eine patentierte rotierende Bauplattform mit festem Druckkopf. Dies soll einen besonders zuverlässigen Betrieb gewährleisten und die Wartung erleichtern. Die Technologie biete auch eine größere Leistung auf kleiner Stellfläche bei geringer Geräuschentwicklung – der J55 sei etwa so leise wie ein Kühlschrank zu Hause. Durch seine Filtertechnik für einen geruchsfreien Betrieb eigne er sich für jeden Standort. Um Designern das Leben zu erleichtern, hat Stratasys beim J55 auch den Arbeits - ablauf vereinfacht. Die integrierte Software GrabCAD Print ermögliche einen reibungslosen Import aller üblichen CAD-Formate, heißt es. Aus Sicht von Tim Greene, Research Director für 3D-Druck beim globalen Forschungsunternehmen IDC, muss sich der Produktgestaltungsprozesses in der heutigen Zeit verändern. „Designer können und sollten Prototypen viel stärker im eigenen Betrieb fertigen, von den ersten Konzept - studien bis zu äußerst realitätsgetreuen finalen Proto typen“, meint Greene. „Und das haben wir nun erreicht.” Für weitere Infos verweist Stratasys auf die eigens dafür eingerichtete J55-Website: https://www.stratasys.com/de/3d-prin ters/j55. Die neue Anlage wird voraussichtlich ab Juli 2020 ausgeliefert, Bestellungen können schon aufgegeben werden. (os) • 58 Industrieanzeiger 12.20

HP lanciert Abonnement-Modell international 3D-Drucken ohne Risiko Additive Fertigung | Für einen einfachen Einstieg in den 3D-Druck bietet HP eine Art Contracting an: Der Anwender kümmert sich nur um das Fertigen der Teile, alles andere erledigt HP als der Anlagen- und Materiallieferant. Spiegelt sich hier die Zukunft von Additive Manufacturing (AM) wider? ❧ Olaf Stauß HP hat seine „Multi Jet Fusion“-Techno - logie von Anfang an darauf ausgerichtet, Teile in Serien zu fertigen – also mit einer für Serienproduktionen ausreichend hohen Geschwindigkeit und Reproduzierbarkeit. Die Technologie bietet hierfür einige Vorteile: Das Pulvermaterial wird nicht linien - förmig belichtet wie etwa beim additiven Lasersintern, sondern flächig mit „Agents“ benetzt, die das randscharfe Abbinden der Teile steuern. Das geht deutlich schneller. Die Anlagen sind – in diversen Größen – als Produktionsmaschinen konfiguriert. Eignen sie sich deswegen primär nur für Dienstleister, die nonstop 3D-drucken? Diese Frage mag für so manchen Interessenten im Raum stehen. Der Drucker-Hersteller HP hat darauf eine Antwort gefunden, die gerade für Einsteiger attraktiv sein dürfte: Das Abo-Modell „3D-as-a-Service Plus“ umfasst als All-inclusive-Lösung sowohl die Hardware als auch Verbrauchs materialien, Dienstleistungen, Kunden service und Trainings. Der Anwender bezahlt nur pro Druckauftrag oder genauer pro befülltem Bauraum und muss sich sonst um nichts kümmern. Offensichtlich hat das „3DaaS Plus“-Modell in Deutschland seit der Einführung so Anklang gefunden, dass HP es nun international launcht. Flexibilität, auf neue Anforderungen im Geschäftsalltag zu reagieren. Das ist heute wichtiger denn je.“ Seit März ist 3DaaS Plus nun auch in den USA, Italien, UK, Irland, Frankreich, den Niederlanden, Belgien und Spanien im Angebot. In Österreich, Kanada, Dänemark, Finnland, Portugal und Schweden startete der Service am 1. April 2020. Allerdings sollte damit keine Bresche für ein generelles Contracting geschlagen werden. Das Plus-Modell bezieht sich nur auf die Anlagen HP Jet Fusion 3xx und die 5xx- Serie im Portfolio. Es baut auf dem Abo-Modell „3DaaS Base“ auf, das HP schon länger für die größeren Anlagen der Serien HP Jet Fusion 5200, 4200 und 500 anbietet. Bei 3DaaS Base investiert der Anwender selbst in die Anlage und profitiert von der automatischen Aufstockung der Additiv gefertigte Bau teile direkt aus der Anlage – die HP im Abo-Service installiert, wartet und befüllt. Der Anwender muss nur 3D-drucken. Bilder: HP „Unser All-Inclusive- Service ermöglicht es, hochwertige Teile wirtschaftlich zu produzieren“, sagt Frank Petrolli, HP, über das Abonnement-Modell 3DaaS Plus für den 3D-Druck. 3D-Materialien, von einer vereinfachten Rechnungsstellung sowie Support-Dienstleistungen per Fernzugriff und vor Ort. Ist Contracting die Zukunft? „Wir wollen das 3D-Drucken für die Kunden so einfach wie möglich gestalten – mögliche Einstiegshürden minimieren“, erklärt Frank Petrolli. Dazu gehöre Planungssicherheit bei Zeit- und Kostenaufwänden. „Alternative Betreibermodelle sind aus anderen Branchen bekannt. Wir sehen bereits, dass sie auch für Kunden in der additiven Fertigung attraktiv sind.“ Bei 3DaaS Plus geht es auch um einen vereinfachten Einstieg in die Multi-Jet- Fusion-Technologie. „Das Modell richtet sich speziell an Kunden, die das interne Prototyping und die flexible Produktion von Teilen beschleunigen möchten. Die Basis für den Service legt eine gründliche Analyse der Kundenanforderungen“, betont Petrolli. Als erste Nutzer in Deutschland nennt er den Schneidwerkzeug-Hersteller Hipp medical und Robotechnik, ein großer Anbieter von Inspektionslösungen in der Solartechnik. • Abo-Modell bindet weniger Kapital „Unser All Inclusive 3D-Abonnement service ermöglicht es Kunden, qualitativ hochwertige Teile wirtschaftlich zu produzieren“, sagt Frank Petrolli, der Country Manager 3D Printing & Digital Manufacturing bei HP Deutschland. „Gleichzeitig bindet das Modell weniger Kapital und steigert die Industrieanzeiger 12.20 59

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