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KEM Konstruktion 05.2022

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TRENDS » Special

TRENDS » Special Nachhaltigkeit – Perspektiven tilinseln. Ressourceneffizienz erreichen wir zudem durch beanspruchungsgerechte, FEM-optimierte und einheitliche Materialien, die einen mehrfachen Einsatz ermöglichen. Unsere Produkte gestalten wir außerdem langlebig, leicht reparierbar und modular. Zudem setzen wir bei Neuentwicklungen grundsätzlich auf eine RoHS-3-Konformität – auch bei rein mechanischen Produkten. Ebenso vermeiden wir gesundheits- und umweltgefährdende Stoffe. So greifen wir statt auf SVHC-haltige Klebstoffe auf umweltverträgliche Typen zurück oder nutzen bleifreie Messing-Werkstoffe. Benjamin Kampmann (Pöppelmann): Nachhaltigkeit und insbesondere Klimaneutralität sind Ziele der Automobilindustrie und vieler weiterer Branchen, in denen unsere Kunden agieren. Als Lieferant für nachhaltige Produktentwicklung sehen wir uns in der Verantwortung, den Ressourcen- und Energieverbrauch unserer Produkte zu reduzieren und so Teil einer klimaneutralen Lieferkette zu werden. Um dies zu gewährleisten, entwickeln wir unsere Produkte nach den Maßgaben des Eco-Designs. Dazu ana- Bild: Pöppelmann Benjamin Kampmann, Möglichmacher | Fokus Kreislaufwirtschaft und Klima, Pöppelmann GmbH & Co. KG, Lohne »Wir schöpfen alle Möglichkeiten zur Materialeinsparung aus – 2020 war zirka ein Drittel des von der Pöppelmann Gruppe in Lohne eingesetzten Materials Post-Consumer- Rezyklat (PCR).« lysieren wir den Lebenszyklus unserer Lösungen unter ökologischen und ökonomischen Aspekten und schöpfen alle Möglichkeiten zur Materialeinsparung, zum Einsatz recycelbarer Werkstoffe und für ein hochwertiges Recycling aus. Im Jahr 2020 war zirka ein Drittel des von der Pöppelmann Gruppe in Lohne eingesetzten Materials Post-Consumer-Rezyklat (PCR). Insgesamt wurde die Hälfte der Produkte aus Recyclingkunststoff (Post-Industrial- und Post-Consumer-Rezyklat) hergestellt. Bis 2025 soll der PCR-Anteil auf 50 % des insgesamt eingesetzten Materials gesteigert werden. Darüber hinaus führen wir schon in der Entwicklungsphase eine erste Berechnung für den produktbezogenen CO 2 -Fußabdruck durch, um aus verschiedenen Lösungsmöglichkeiten die klimaschonendste auswählen zu können. Dadurch zahlen wir auch auf die Ziele zur Reduktion unseres unternehmensbezogenen CO 2 -Fußabdrucks ein. Martin Kandziora (Panduit): Effizienz ist wichtig und betrifft jeden in allen Bereichen. Effizienz – und das Klima – sind zentrale Themen bei Panduit. Wie können wir mehr Energie sparen? Wie können wir Abfall noch mehr reduzieren? So haben wir den Wasserund Energieverbrauch in der Panduit-Unternehmenszentrale bei Chicago erheblich reduziert und sind mit dem LEED-Gold-Zertifikat ausgezeichnet. Ein weiteres Beispiel: Costa Rica war Gastgeber der Pre- COP25-Konferenz zum Klimawandel 2019, auf der Menschen aus der ganzen Welt zusammenkamen, um Strategien zur Stärkung von Maßnahmen und Lösungen zur Verringerung der negativen Auswirkungen auf das Klima zu diskutieren. Während der Konferenz wurde das Werk von Panduit in Costa Rica als Pionier bei der CO 2 -Reduzierung ausgezeichnet. Wir haben dort verschiedene Maßnahmen umgesetzt, zum Beispiel auf die Nutzung erneuerbarer Energien umgestellt und ein System aufgebaut, das jährlich 22 Millionen l Abwasser aufbereitet und 16 t zu 100 % organischen Dünger mit der Takakura-Kompostierungsmethode hergestellt, indem wir Bio-Abfälle aus unserer Cafeteria verwenden. Deswegen wurden wir mit dem von Inteco genehmigten Carbon Neutrality Verification Statement ausgezeichnet. Außerdem heben wir mit unseren Lösungen Martin Kandziora, Senior Manager Marketing EMEA, Panduit, Schwalbach Bild: Panduit »Wir ergeifen zahlreiche Maßnahmen – vom umweltfreundlichen Design unseres neuen FlexFusion-Schranks über die Einführung biobasierter Materialien bis hin zu Recyclingprojekten zur Abfallreduzierung.« deutliche Energie-Einsparpotenziale in den Industrie- und IT-Infrastrukturanwendungen, etwa im Rechenzentrum. Arndt Neues (Omron): Bereits in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts prägte der Omron-Gründer Kazuma Tateishi das Unternehmensmotto ‚We work for the benefit of society‘. Dies ist bis heute zentrales Element in der Führung des Unternehmens. Hierbei orientiert sich Omron auch an der 2015 verabschiedeten ‚Agenda 2030‘ der Unesco zu den 17 nachhaltigen Entwicklungszielen. Diese Unternehmenskultur zieht sich durch alle Ebenen, was auch durch verschiedenste Auszeichnungen wie beispielsweise EcoVadis-Rating Gold dokumentiert wird. Zur Beurteilung der Nachhaltigkeit werden unter anderem die Produkte des Unternehmens, Ratings, CO 2 -Fußabdruck, Risikomanagement, Lieferantenmanagement oder Produktionsmanagement herangezogen. Bei der Omron Gruppe wird demzufolge der Umfang des Umweltbeitrags aus direkten Auswirkungen der Produkte selbst sowie den indirekten Auswirkungen durch die Nutzung von Produkten oder Dienstleistungen bei unseren Kunden berücksichtigt. 18 KEM Konstruktion » 05 | 2022

Uwe Prüßmeier (Beckhoff): Wir sind als gesamtes Unternehmen bilanziell CO 2 -neutral, das heißt wir geben der Dekarbonisierung einen übergreifenden Stellenwert. Das betrifft auch direkt unsere Produkte. Wesentlich wichtiger und wirkungsvoller ist allerdings die Verwendung unserer Produkte. Damit meine ich die positive Einflussnahme auf die Maschinen und Anlagen unserer Kunden. Letztlich muss das große Ziel die Vermeidung von CO 2 -Emissionen für unsere gesamte Volkwirtschaft und ganz am Ende aller Produktionsstätten der Welt sein. Wir treiben Innovationen schnell voran, damit der Einsatz unserer Produkte die Produktionsanlagen noch effizienter macht. In enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden erhöhen wir den Durchsatz einer Maschine und vermeiden Ausschuss im Produktionsprozess. Damit sinkt der Energiebedarf pro Produkt und es wird Abfall vermieden. Durch den Einsatz von mechatronischen Transportsystemen wie XTS und XPlanar helfen wir unseren Kunden, den Verschleiß zu verringern. Damit entsteht weniger Schmutz, es werden weniger Ersatzteile gebraucht und letztlich können diese verschleißfreien Teile am Ende des Lebenszyklus einer Produk - tionsanlage ausgebaut werden und in einer neue Anlage Verwendung finden. Bild: Beckhoff Automation Uwe Prüßmeier, Senior Produktmanager Antriebstechnik, XTS, XPlanar, Beckhoff Automation, Verl »Durch den Einsatz mechatronischer Transportsysteme sinkt der Verschleiß , es werden weniger Ersatzteile gebraucht und die Wiederverwendung steigt.« Dr. Frauke Reinders (Phoenix Contact): Sprechen wir von Nachhaltigkeit im täglichen Handeln, dann steht dahinter zum einen eine innere Haltung. Zum anderen geht es darum, die Augen offen zu halten, um immer besser zu werden. Phoenix Contact handelt – und dieses mit ganz unterschiedlichen Projekten innerhalb der Wertketten. Sie alle haben das Ziel, vor allem den CO 2 -Fußabdruck zu minimieren, dabei den Energiebedarf zu senken und die Ressourceneffizienz generell zu verbessern. Sichtbar wird dieses Ziel unter anderem mit der unternehmensweit angelegten PV-Offensive auf den Dächern unserer Standorte. Energie stellt allerdings nur einen Aspekt nachhaltigen Handelns dar. Wir testen zum Beispiel im Spritzguss alternative Kunststoffe, die bei ihrer Herstellung weniger CO 2 verursachen – ohne dabei an ihren technischen Eigenschaften zu verlieren. Hierzu zählt ebenfalls der weitgehende Verzicht auf Blei in Metall - legierungen. Reinholt Schlechter (Schneider Elec - tric): Für uns hat Nachhaltigkeit in der Produktentwicklung eine doppelte Bedeutung. Zum einen geht es dabei natürlich um den Produktionsprozess selbst. Wie unser Schneider Sustainability Impact dokumentiert, beziehen wir unseren Strom weltweit zu 82 % aus erneuerbaren Quellen und 51 unserer Standorte sind bereits CO 2 -neutral – darunter unser Produktionsstandort in Regensburg. Außerdem achten wir darauf, dass unsere Produkte möglichst frei von umweltschädlichen Substanzen sind und nach kreislaufwirtschaftlichen Gesichtspunkten entwickelt werden. Bestes Beispiel sind unsere jüngst gelaunchten Schalter und Steckdosen aus recyceltem Ozeanplastik. Zum anderen entwickeln wir unsere Hardund Softwarelösungen mit dem Anspruch, dass sie unsere Kunden beim nachhaltig erfolgreichen Wirtschaften unterstützen. Dabei geht es etwa darum, Industrieanlagen ausfallsicher sowie ressourcen- und energieeffizient aufzustellen oder den Energieverbrauch in Gewerbeimmobilien oder Rechenzentren zu reduzieren. Mit Blick auf die Herausforderungen, die der Klimawandel uns und unserer Wirtschaft stellt, ist das ein integraler Bestandteil unseres Geschäftsmodells. WIR MACHEN IHRE MASCHINE SICHER Safety-Lösung für Industrie 4.0: Der Schmersal SD-Bus ■ Reihenschaltung von bis zu 31 unterschiedlichen Sicherheitsschaltern ■ Reduzierter Verdrahtungsaufwand ■ Übermittelt umfangreiche Diagnosedaten ■ Schnelle, detaillierte Störungsmeldungen ■ Unterstützt Predictive Maintenance www.schmersal.com KEM Konstruktion » 05 | 2022 19

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