Aufrufe
vor 1 Jahr

KEM Konstruktion 05.2022

  • Text
  • Thema
  • Entwicklung
  • Kugelsperrbolzen
  • Produktion
  • Komponenten
  • Produkte
  • Einsatz
  • Unternehmen
  • Nachhaltigkeit
  • Konstruktion

TITEL » Special

TITEL » Special Nachhaltigkeit Bild: igus/Konradin Mediengruppe Zur Hannover Messe 2022 stellt igus erste Produkte wie die Energiekette cradle-chain E2.1.CG sowie das iglidur-ECO-Gleitlagerprogramm vor, die zu 100 % aus recyceltem beziehungsweise regranuliertem Material bestehen. Die Unterstützung der Wiederverwendung im Sinne einer Kreislaufwirtschaft ist einer der Aspekte, mit denen sich mehr Nachhaltigkeit erreichen lässt. Hochleistungskunststoffe punkten bei Ressourcenverbrauch, Recycling und Lebensdauer Kunststoffe bringen Nachhaltigkeit voran Dass die Produktentwicklung den Umgang mit Ressourcen und damit die Nachhaltigkeit positiv beeinflussen kann, zeigt anschaulich das Beispiel igus mit seinen Hochleistungskunststoffen. Diese bieten Vorteile bei Energieersparnis, Lebensdauer, geringem Gewicht, Schmierfreiheit und Wiederverwendbarkeit (Recycling) – sei es durch den Verzicht auf Schmiermittel bei Gleitlagern oder über die Rücknahme ausgedienter Energieführungsketten und deren Recycling. Gerade gegenüber metallischen Werkstoffen sind die technischen Kunststoffe damit häufig die bessere Wahl. 26 KEM Konstruktion » 05 | 2022

Stehen Konstrukteur*innen vor der Frage, wie groß der CO 2 -Footprint ihrer Produkte ist, spielen die Werte zugekaufter Teile oft eine wichtige Rolle (Scope-3-Emissionen). Die Kölner igus GmbH hat deswegen begonnen, den CO 2 -Footprint für die meistverkauften Werkstoffe in ihrem Webshop auszuweisen. Das gibt den Konstruktionsabteilungen die Chance, zum Beispiel gezielt Gleitlager mit den geringsten CO 2 -Werten einzusetzen. Die Kölner selbst arbeiten parallel daran, diese Werte weiter zu reduzieren – unter anderem sollen der aktuelle Neubau des Unternehmens CO 2 -neutral arbeiten und bis 2025 alle weiteren Gebäude folgen, betont Tobias Vogel, Geschäftsführer Gleitlager & Lineartechnik. „Auf diese Weise können wir den CO 2 -Fußabdruck jedes verkauften Bauteils nicht nur messen und für unsere Anwender transparent machen, sondern auch konsequent verringern.“ Dass das Thema Nachhaltigkeit neben dem CO 2 -Footprint weit mehr Facetten umfasst, wird gerade beim Thema der technischen Kunststoffe deutlich, auf denen das Angebot der Kölner fußt. „Das beginnt bereits mit dem Erdölverbrauch zur Herstellung unserer ‚motion plastics‘ und damit generell der Ressourcen - effizienz“, erläutert Vogel. „Generell lässt sich sagen, dass nur etwa 4 % des weltweiten Erdölverbrauchs in die Kunststoffproduktion gehen. Da dazu aber unter anderem auch Verpackungsmaterialien zählen, reduziert sich der Anteil für die Hochleistungskunststoffe, wie wir sie anbieten, auf nur noch 0,5 %.“ Dennoch arbeite man daran, auch hier noch umweltfreundlicher und damit nachhaltiger zu werden. Erste Produkte aus zu 100 % regranuliertem Material verfügbar So sind unter den zur Hannover Messe 2022 vorgestellten Produkten bereits die ersten vertreten, die zu 100 % aus recyceltem oder regranuliertem Material hergestellt werden. Dazu gehören die Energiekette cradle-chain E2.1.CG sowie das iglidur-ECO-Gleit - lagerprogramm. Die Energiekette E2.1.CG ist aus igumid CG gefertigt, das aus 100 % recyceltem Material gewonnen wird. Die Materialqualität wurde im Labor von igus getestet und erreicht bei der Zugkraft 94 % des Wertes des konventionell hergestellten igumid G, beim Bruchmoment sogar 96 %. „Die neue Energiekette E2.1 besteht somit zu 100 % aus recyceltem Material und bietet dennoch fast die gleichen technischen Eigenschaften und Belastungsgrenzen wie ihr Pendant aus dem Standardmaterial igumid G“, betont Michael Blaß, Geschäftsführer e-kettensysteme bei igus. „Und: Wir bieten die Energieketten aus Rezyklat preisneutral zu den e-ketten in Standardmaterial an.“ Mit Blick auf die CO 2 -Bilanz führt das recycelte Material entsprechend der Environmental Product Declaration (EPD) zu einer deutlichen Einsparung verglichen mit dem Standardmaterial. Bereits vor 2 Jahren führte igus das ‚chainge Recycling Programm‘ ein. Anwender können damit ausgediente Energieketten – übrigens auch die von Drittanbietern – einfach zurückgeben und erhalten abhängig vom Gewicht einen Voucher für das Material. Der Montage - service der Kölner übernimmt dazu Ausbau und Abholung alter Energieketten und führt diese wieder dem Wertstoffkreislauf zu. Bei jedem neuen Montageauftrag wird übrigens der Recycling-Service automatisch mit angeboten – ohne Zusatzkosten oder Mehraufwand für den Kunden. „Ziel ist, dass die Anwender mit dem Montageservice wertvolle Zeit sparen und ihnen gleichzeitig eine nachhaltige Lösung für die Altmaterialentsorgung geboten wird“, ergänzt Blaß. „Zudem wollen wir mit dieser Maßnahme einen weiteren Beitrag zu einem nachhaltigeren Umgang mit begrenzten Ressourcen leisten.“ ECO-Materialien machen auch Gleitlager nachhaltiger Auch die ECO-Materialien für Gleitlager werden kostengünstig durch die Wiederverwendung bereits verarbeiteter Rohstoffe erzeugt. Auch diese Materialien lassen sich an die Einsatzbedingungen anpassen: • Temperatur- und medienbeständig ist iglidur ECO H, der sich damit für stark korrosive und heiße Umgebungen eignet, genauso wie für den Einsatz unter Wasser und bei hoher Luftfeuchtigkeit. Tobias Vogel, Geschäftsführer Gleitlager & Lineartechnik, igus IM ÜBERBLICK Metall oder Hochleistungskunststoff – diese Frage spielt auch vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. »Technische Kunststoffe können unter Abwägung aller Aspekte einen Beitrag dazu leisten, noch schonender mit den begrenzten Ressourcen umzugehen.« Bild: igus KEM Konstruktion » 05 | 2022 27

KEM Konstruktion