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KEM Konstruktion 09.2022

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TRENDS » Porträt

TRENDS » Porträt grieren. Dabei geht es darum, die Inhaberfamilie mit ihren Werten, ihren Ambitionen und ihrem Engagement auch in Zukunft dauerhaft zu beteiligen. KEM Konstruktion: Sie führen das Unternehmen nun in fünfter Generation – eine solche Situation findet sich nicht häufig. Ist das das Erfolgsgeheimnis von Mayr, dass sie sich in der Familie einig sind, wo sie hinwollen? Mayr: Um das klarzustellen: Es waren keine 5 Generationen in der Geschäftsführung, sondern ich bin die 5. Generation in der Geschäftsführung. Das bedeutet, dass ein Familienunternehmen mit externem Management arbeiten kann. Günther Klingler war als CEO rund 20 Jahre bei mayr tätig und die Inhaberfamilie immer in Form geschäftsführender Gesellschafter mit beteiligt. Offenheit ist dabei wichtig, denn wir müssen immer in Einklang bringen, was die Firma braucht und was die Familie dazu beitragen kann. Wenn diese zwei Punkte nicht zusammenpassen, darf man das nicht erzwingen, denn dann würden sowohl die Firma als auch die Familie darunter leiden. Ich bin ein Freund von Chancen und ich habe die Chance gesehen, meine technikorientierte Leidenschaft und Freude Systeme zu gestalten, als CEO bei mayr umzusetzen. Aber immer so, dass es für mich und auch die Firma funktioniert. Es ist wichtig, dass es eine Beteiligung und ein Engagement der Familie gibt. Engagement heißt, wir interessieren uns, wir sind Teil davon. Es gilt, ein tiefes Verständnis auf der Eigentümerseite zu generieren und auf der anderen Seite die Firmenbelange im Blick zu behalten. Das hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten sehr gut funktioniert – auch mit externem Management. Mir ist wichtig – und ich möchte auch irgendwann in die nächste Generation übergeben – das dieses Zusammenspiel funktioniert und wir das, was wir haben, erhalten. Wir bezeichnen uns als der zuverlässige Partner am Markt. „mayr assures your reliability“ ist unser interner und externer Slogan. Das richtet sich an unsere Kunden, aber auch an unsere MitarbeiterInnen an allen Standorten. Wir wollen dafür da sein und Verlässlichkeit für unsere Beschäftigten abbilden. Schaffen wir das, haben die MitarbeiterInnen Möglichkeiten sich zu entfalten. Das geht nur, wenn ich eine gewisse Sicherheit in der Struktur habe. KEM Konstruktion: Wie schaffen Sie die richtige Balance zwischen den Herausforderungen der Digitalisierung und dem traditionellen Geschäft der mechanischen Antriebstechnik? Wie verändert sich dadurch Ihr Produktportfolio? Mayr: Eine Kupplung ist reine mechanische Antriebstechnik, die bei mayr schon immer wichtig war. Später kam die Elektrifizierung hinzu, die mein Großvater noch maßgeblich mitgestaltet hat. Anfänglich im Bereich der Sicherheitskupplungen und schließlich bei den Sicherheitsbremsen. Auf einmal »Ich bin ein Freund von Chancen und ich habe die Chance gesehen, meine technikorientierte Leidenschaft und Freude Systeme zu gestalten, als CEO bei mayr umzusetzen. Aber immer so, dass es für mich und auch die Firma funktioniert.« Bild: Tobias Meyer/Konradin Mediengruppe war an der Mechanik ein Kabel dran. Die Voraussetzungen hinsichtlich Digitalisierung sind also gut bei mayr. Das Verständnis hat über die letzten Jahre beziehungsweise Jahrzehnte – die ersten Sicherheitsbremsen sind bei uns Ende der 1960er Jahre entwickelt worden – reifen können. Denn die Mechanik und die Elektromechanik sind vom Verständnis her unterschiedliche Welten. In den letzten 10 Jahren Ferdinand Mayr, CEO und Geschäftsführender Gesellschafter mayr Antriebstechnik 16 KEM Konstruktion » 09 | 2022

haben wir die Elektromechanik mit datengetriebenen Ansätzen noch einmal erweitert und Möglichkeiten gesehen, letztendlich diese ‚Abfallprodukte‘ (Daten), die entstehen, weiterzuverwenden. Daher war am Schluss der Sprung auch leicht für uns, zu sagen, ok, jetzt nehmen wir nur unser mechanisches Produkt und implementieren Möglichkeiten, Dinge digital zu erfassen. Ein Beispiel dafür ist die drehmomentmessende Lamellenkupplung Roba-DSM, die wir vor über 15 Jahren begonnen haben, smart zu machen und mit integrierten Sensoren auszustatten. Das hat bereits die Mechanik ans Digitale herangeführt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die Sensoren in die Roba-DSM Kupplung integriert werden. Diese reichen von der Messerfassung über Dehnmessstreifen (DMS) in Hülsen oder Flanschen bis hin zu optischen oder magnetorestriktiven Systemen. Eine permanente induktive Energieversorgung ist bei der Roba-DSM-Kupplung Standard. Somit können damit permanent Daten in hoher Auflösung übertragen werden. Wir sprechen von einer Transformation, wir sprechen von Geschäftsmodellen und sich radikal ändernden Applikationen. Diese Dinge sind im Maschinenbau nicht so präsent, sondern im Maschinenbau geht es vor allem um den Mehrwert. Und den Mehrwert generieren wir nicht von heute auf morgen. Damit ändert sich unser Produktportfolio auch nicht schlagartig von heute auf morgen. Es ist eher eine sukzessive Annäherung an die Bild: mayr Antriebstechnik Thematik, und zwar immer in der Kombination – und das ist so wichtig – mit Wertschöpfung für den Kunden. Denn am Schluss muss immer die Maßgabe sein, was ist der Mehrwert für uns, was ist der Mehrwert für den Kunden und wird dafür bezahlt. So entwickeln wir unser Portfolio weiter. Der Roba-brake-checker zum Beispiel war im ersten Ansatz sozusagen ein Ersatz für einen mechanischen Schalter. Dass dahinter noch viel mehr steckt, dass man die Daten verwenden BREMSEN hydraulisch • pneumatisch • elektrisch Der Roba-brake-checker sorgt nicht nur für eine intelligente Ansteuerung und einen intelligenten Betrieb der Bremsen, sondern ermöglicht durch sensorloses, vernetztes Bremsenmonitoring auch eine effiziente und vorausschauende Wartung. » Blickfang-Zitat « INFO Fließtext betont Zusatz Contentverweis QR betont www.ringspann.de KEM Konstruktion » 09 | 2022 17

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