KEM Konstruktion 09.2022
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Ausgabe 09 | 2022<br />
www.kem.de<br />
Das<br />
Engineering<br />
Magazin<br />
Wettbewerbsfähige<br />
Montagetechnik<br />
Messe Motek<br />
» Seite 12<br />
Cobots mit<br />
großem Aktionsradius<br />
Lineartechnik<br />
» Seite 32<br />
W<br />
Spezialisten mit<br />
IP-Schutz<br />
Automatisierung<br />
» Seite 40<br />
„Unsere größte Stärke ist<br />
unsere Fertigungstiefe“<br />
Ferdinand Mayr,<br />
CEO, mayr<br />
Antriebs technik<br />
» Seite 14<br />
TITELSTORY<br />
Beratung liefert<br />
Know-how zur<br />
Verbindungs -<br />
technik<br />
» Seite 62<br />
Digitale und reale Dimensionen innovativer Produkte
Ich will das ganze Paket!<br />
Benötigen Sie ein kräftiges, intelligentes und zuverlässiges Antriebssystem?<br />
Mit Elektromotor, Getriebe, Steuerung, Gehäuse, Steckverbinder, Software und mehr?<br />
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Precision Drive Systems
» EDITORIAL<br />
Mit Bedacht priorisiert<br />
Im tagesaktuellen Geschehen zu priorisieren, Irritationen als solche zu<br />
begreifen und die Chancen und Perspektiven zu sehen, um sich langfristig<br />
erfolgreich weiterzuentwickeln – all das ist gerade in krisenbehafteten<br />
Zeiten eine besondere Stärke und Gabe. Ferdinand Mayr, CEO und<br />
geschäftsführender Gesellschafter von mayr Antriebstechnik, nutzt sie:<br />
„Meine Hauptaufgabenstellung ist es, die Prioritäten kurzfristig zu setzen<br />
und den Einkaufs- und Verkaufsmarkt im Blick zu behalten, um dort<br />
entsprechend austarieren zu können… Wir haben aber auch Strategien<br />
und Pläne entwickelt, die über das kurzfristige Geschehen hinausgehen“,<br />
sagt er im Interviewgespräch mit <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>. Dabei kommen<br />
Aspekte des Engineerings und der <strong>Konstruktion</strong> nicht zu kurz. Interessant<br />
ist unter anderem, wie sich das Unternehmen gerade im Spannungsfeld<br />
von Digitalisierung und traditioneller mechanischer Antriebstechnik<br />
bewegt und ausgerichtet wird. Das Interview finden Sie ab Seite 14.<br />
Bei einigen unserer Leserinnen und Leser dürfte im Oktober ein Besuch der<br />
Motek – Messe für Produktions- und Montageautomatisierung – relativ<br />
weit oben auf der Prio-Liste stehen. Um Sie etwas auf den Messebesuch<br />
einzustimmen, der vom 7. bis 10. Oktober in Stuttgart möglich sein sollte,<br />
finden Sie in der Ausgabe einen Vorbericht (S. 12) und konkrete Neuheiten<br />
rund um die Montage- und Handhabungstechnik (ab S. 49).<br />
Zu guter Letzt lege ich Ihnen noch das Interview „Der Roboter wird ein Teil<br />
der Maschine“ mit Uwe Bonin, Product Manager Robotics bei Beckhoff,<br />
nahe. Darin geht es um die Möglichkeiten, die der neue<br />
Industrieroboter-Baukasten ATRO (Automation Technology for Robotics)<br />
KonstrukteurInnen eröffnet. Klar wird auch, welche strategischen Ziele<br />
dahinter stecken und wie sich die Robotermodule ins Beckhoff-Ökosystem<br />
einfügen werden.<br />
Viel Spaß beim Lesen, wünscht Ihnen<br />
Mehr Präzision.<br />
Performante<br />
Wegmessung<br />
in rauer Umgebung<br />
eddyNCDT<br />
• Induktive Wegsensoren auf<br />
Wirbelstrombasis zur berührungslosen<br />
Messung von Weg, Abstand & Position<br />
auf allen Metallen<br />
• Hohe Grenzfrequenz für dynamische<br />
Messaufgaben<br />
• Höchste Genauigkeit & Stabilität<br />
• Robuste Bauformen für schwierige<br />
Umweltbedingungen (Öl, Schmutz,<br />
Hoch-Temperatur, Druck bis 2000 bar)<br />
Schlag / Rundlauf<br />
Nico Schröder<br />
Korrespondent<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />
nico.schroeder@konradin.de<br />
Ölspalt<br />
Ausdehnung<br />
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VISION | Stuttgart | Halle 10 | Stand 10C30<br />
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Tel. +49 8542 1680<br />
micro-epsilon.de/eddy
» INHALT 09 | 2022 58. JAHRGANG<br />
TITELSTORY<br />
Böllhoff Ecotech half Schneller an<br />
Bosch Rexroth im den Markt<br />
eLION-Portfolio per Beratung<br />
dabei, die Schraubverbindungen<br />
zu optimieren<br />
» Seite 62<br />
und den Manipulationsschutz<br />
sicherzustellen.<br />
Titelbild: Böllhoff/Konradin Mediengruppe<br />
MAGAZIN<br />
Branchennews<br />
Bitkom-Studie zeigt die 5G-Relevanz für Unternehmen 6<br />
Deutscher Robotik Spiegel 2022 8<br />
MESSEN<br />
IZB<br />
Fokus auf Digitalisierung und Elektrifizierung 10<br />
Motek<br />
Fortschritt in der Praxis umsetzen 12<br />
Fluidtechnik<br />
Hydraulikaggregate von Bott sind „Maßkonfektion“. Für den<br />
Maschinenbauer Dr. Fritsch hat der Spezialist eine kleine<br />
Sinterpresse optimiert.<br />
» Seite 22<br />
Maschinenelemente<br />
Drehfenster sorgen für klare Sicht auf Bearbeitungsprozesse<br />
in CNC-Hochgeschwindigkeitsfräs- und Drehmaschinen<br />
sowie Bearbeitungszentren<br />
» Seite 44<br />
Bild: Bott<br />
Bild: Hema<br />
<strong>KEM</strong> PORTRÄT<br />
Ferdinand Mayr, CEO Mayr Antriebstechnik<br />
„Unsere größte Stärke ist unsere Fertigungstiefe“ 14<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Fluidtechnik<br />
Hydraulikaggregat mit Standardventilen für Sinterpresse 22<br />
Elektromotoren<br />
Frequenzumrichter regeln IPM-Motoren 24<br />
Getriebe<br />
Sondergetriebe für komplexe Antriebsaufgaben 28<br />
Kupplungen & Bremsen<br />
Sicherheits- und Wellenkupplungen im Hygienic Design 30<br />
Lineartechnik<br />
Lineartechnik für kollaborierende Roboter 32<br />
Antriebstechnische Bauelemente<br />
Schleifringe im Einsatz in der Schleiftechnik 34<br />
News zur Antriebstechnik 36<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
Elektrotechnische Bauelemente<br />
Kombinierte Ein- und Ausschalter mit Überstromschutz 40<br />
News zur Automatisierung 42<br />
4 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
Kugelgewindetriebe<br />
KGT<br />
Sondergetriebe<br />
Wenn es um besonders anspruchsvolle Antriebsaufgaben<br />
geht, sind anwendungsspezifische Sondergetriebe gefragt.<br />
» Seite 28<br />
Bild: Neugart<br />
Ressourcen<br />
NEFFizient<br />
KOMPONENTEN<br />
Maschinenelemente<br />
Drehfenster für klare Sicht auf Bearbeitungsprozesse 44<br />
Industriestoßdämpfer in Edelstahl 46<br />
Montage & Handhabung<br />
Lösungen für die Intralogistik – auch bei wenig Platz 49<br />
AI Picking – Griff in die gemischte Kiste 50<br />
Vakuumtechnik folgt wichtigen Automatisierungstrends 52<br />
Robotik<br />
Interview zum ATRO-Roboterbaukasten von Beckhoff:<br />
„Der Roboter wird ein Teil der Maschine“ – Uwe Bonin 54<br />
News zu Komponenten 57<br />
WERKSTOFFE & VERFAHREN<br />
TITELSTORY<br />
Verbindungstechnik<br />
Optimierte Schraubverbindung im eLION-Portfolio<br />
von Bosch Rexroth 62<br />
News zu Werkstoffe & Verfahren 66<br />
RUBRIKEN<br />
Editorial 3<br />
Wir berichten über 8<br />
Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 68<br />
Kugelgewindetriebe<br />
Trapezgewindetriebe<br />
Gleitgewindetriebe<br />
• Spindelhub- und Teleskopgewindetriebe<br />
in verschiedenen Ausführungen<br />
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71093 Weil im Schönbuch<br />
www.neff-gewindetriebe.de<br />
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<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 5
MAGAZIN » Branchen-News<br />
Bitkom-Studie zeigt die 5G-Relevanz für Unternehmen<br />
Schlüssel für eine vernetzte Zukunft<br />
Bild: metamorworks/stock.adobe.com<br />
Seit drei Jahren steht 5G in Deutschland<br />
zur Verfügung und die deutsche Industrie<br />
schreibt dem Funkstandard eine hohe Bedeutung<br />
zu: Für 85 Prozent der produzierenden<br />
Unternehmen ist die Verfügbarkeit<br />
von 5G wichtig – für 52 Prozent sehr<br />
wichtig und 33 Prozent eher wichtig. Dies<br />
zeigt eine repräsentative Befragung im<br />
Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter<br />
Die Studie zeigt, dass 5G für 85 Prozent<br />
der Industrieunternehmen relevant ist.<br />
mehr als 500 Industrieunternehmen ab<br />
100 Beschäftigten in Deutschland.<br />
„5G erreicht ausgesprochen hohe Datenraten<br />
bei einer geringen Verzögerungszeit<br />
und gewährleistet so eine hochzuverlässige,<br />
sichere und schnelle Datenübertragung“,<br />
erklärt Nick Kriegeskotte, Leiter<br />
Infrastruktur und Regulierung beim Bitkom.<br />
„Die Industrie in Deutschland hat<br />
diese Vorteile erkannt, muss den Kommunikationsstandard<br />
in den Unternehmen<br />
aber erst noch etablieren.“ In Zukunft<br />
möchten die Unternehmen 5G noch intensiver<br />
nutzen. So will ein Fünftel (21<br />
Prozent) im Jahr 2025 ausschließlich auf<br />
5G als Funkstandard setzen.<br />
Die Unternehmen, die 5G einsetzen, dies<br />
planen oder diskutieren, schätzen, dass<br />
sie im Jahr 2022 durchschnittlich mehr<br />
als 610.000 Euro in den Funkstandard investieren<br />
– im Vorjahr wurde das Investitionsvolumen<br />
im Schnitt auf rund<br />
560.000 Euro geschätzt. „Menschen und<br />
Maschinen interagieren und kommunizieren<br />
immer stärker digital und vernetzt. 5G<br />
Nick Kriegeskotte ist<br />
Leiter Infrastruktur und<br />
Regulierung der Bitkom.<br />
»5G schafft die<br />
entsprechende<br />
Infrastruktur mit<br />
leistungsstarken Netzen.<br />
Es lohnt sich, in den<br />
Funkstandard zu<br />
investieren.«<br />
schafft dafür die entsprechende Infrastruktur<br />
mit leistungsstarken Netzen. Es<br />
lohnt sich für Unternehmen, in den Funkstandard<br />
zu investieren“, so der Bitkom-<br />
Experte.<br />
(ch)<br />
Bild: Bitkom<br />
Bremssysteme für Schienenfahrzeuge<br />
Knorr-Bremse liefert Subsysteme für HRC-Stadtbahnen<br />
Ab 2023 und bis mindestens 2028 wird<br />
Knorr-Bremse mehr als 200 Stadtbahnen<br />
der Hyundai Rotem Company (HRC) mit<br />
Brems-, Einstiegs- und Klimasystemen<br />
ausstatten. Dies sieht ein kürzlich unterzeichneter<br />
Rahmenvertrag mit einem<br />
Auftragswert für Knorr-Bremse im mittleren<br />
zweistelligen Millionen-Euro-Bereich<br />
vor. Die HCR-Stadtbahnen sind für den<br />
Einsatz in mehreren Schienenverkehrsmärkten<br />
auf der ganzen Welt bestimmt.<br />
Knorr-Bremse wird bewährte und robuste<br />
elektrohydraulische Bremssysteme einschließlich<br />
Sandungsanlagen und Magnetschienenbremsen<br />
für die Neufahrzeuge<br />
liefern. Die zuverlässigen, gewichtsoptimierten<br />
und wartungsarmen Einstiegssysteme<br />
für die Trams kommen von der<br />
Knorr-Bremse Marke IFE, marktführend<br />
bei Einstiegssystemen für Schienenfahr-<br />
zeuge. Ferner steuert das Unternehmen<br />
modulare, skalierbare und energieeffiziente<br />
Klimaanlagen von Merak bei, der<br />
globalen Marke für integrierte Heizungs-,<br />
Ventilations- und Klimatisierungstechnik.<br />
Die Vereinbarung knüpft an frühere erfolgreiche<br />
Kooperationen zwischen den<br />
Bild: Hyundai Rotem<br />
beiden Unternehmen für den Stadtbahnverkehr<br />
an, bei denen bereits Brems- und<br />
Einstiegssysteme von Knorr-Bremse zum<br />
Einsatz kamen. Die neue Vereinbarung<br />
enthält zudem Optionen zur Vertragserweiterung.<br />
(eve)<br />
www.knorr-bremse.de<br />
Ab 2023 und bis<br />
mindestens 2028 wird<br />
Knorr-Bremse mehr als<br />
200 Stadtbahnen der<br />
Hyundai Rotem<br />
Company mit Brems-,<br />
Einstiegs- und Klimasystemen<br />
ausstatten.<br />
6 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
FLEX-A10065-00-7600<br />
ORIGINAL<br />
SERVICES.<br />
flender.com<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 7
MAGAZIN » Branchen-News<br />
Deutscher Robotik Spiegel 2022<br />
Einstieg in die Robotik wird immer leichter<br />
Roboter helfen gegen den Fachkräftemangel<br />
– das bestätigen zumindest zwei<br />
Drittel der Deutschen, die bereits mit Robotern<br />
arbeiten. Dennoch ist die Rolle der<br />
Roboter als Fachkräftemangel-Löser noch<br />
umstritten. Das zeigt der Deutschen Robotik<br />
Spiegel 2022, der unter anderem<br />
vom Deutschen Robotik Verband e.V. ins<br />
Leben gerufen wurde. Die Umfrage zeigt:<br />
Es bedarf weiterer Aufklärung, um Vorurteile<br />
in der Arbeitswelt zu überwinden<br />
und Wissenslücken zu schließen.<br />
In Deutschland ist Robotik in den vergangenen<br />
Jahren zur Zukunftstechnologie<br />
und zum Wirtschaftstreiber aufgestiegen.<br />
Das zeigen die Umfrageergebnisse des<br />
Deutschen Robotik Spiegels: Zwei von<br />
drei Befragten erkennen in der Robotik<br />
eine wichtige Zukunftsbranche für den<br />
Wirtschaftsstandort Deutschland. Und<br />
fast jeder zweite Befragte sieht große<br />
Vorteile von Robotern in der Arbeitswelt.<br />
Bei den Erwerbstätigen, die mit Robotern<br />
arbeiten, ist der Zuspruch sogar noch größer<br />
(65,6 Prozent).<br />
„Zweifellos bereichern Roboter die Arbeitswelt,<br />
weil sie uns stupide, schwere<br />
oder gefährliche Arbeiten abnehmen –<br />
wenn es sein muss, rund um die Uhr“,<br />
sagt Olaf Gehrels, Vorstand des Deutschen<br />
Robotik Verbandes e.V. „Mit der<br />
heutigen Robotertechnik ist der Einstieg<br />
viel einfacher geworden und man braucht<br />
für einfache Roboteranwendungen auch<br />
keine spezialisierten Programmierer mehr.<br />
Unsere Aufgabe jetzt: Wir müssen Betreiber<br />
und Bediener vor allem in KMU emotional<br />
davon überzeugen, dass Roboter<br />
eine Hilfe und keine Konkurrenz in der<br />
Werkhalle sind.“<br />
Eine der treibenden Kräfte, die Deutschlands<br />
Status als führende Robotik-Industrie<br />
in Europa weiter ausbauen will, ist die<br />
Stadt Dresden. Als „Robot Valley Dresden“<br />
verfolgt sie eine Strategie mit drei<br />
Schwerpunkten: Aufklärungsarbeit, Technologie-Förderung<br />
in Forschung und Praxis<br />
sowie Netzwerk-Arbeit in Form von<br />
Kongressen und Ausstellungen. Das Robot<br />
Valley Saxony ist auch über Dresden hinaus<br />
aktiv und lädt mit seinem Robotics<br />
Festival dieses Jahr nach Leipzig ein. (bt)<br />
https://robotikverband.de/<br />
In Deutschland ist Robotik in den vergangenen Jahren zur Zukunftstechnologie aufgestiegen.<br />
Bild: Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Dresden<br />
Wir berichten über<br />
ACE Stoßdämpfer .................................. 46<br />
ATE Antriebstechnik ............................ 24<br />
B&R ............................................................. 37<br />
Beckhoff .................................................... 54<br />
Bihl+Wiedemann .................................. 43<br />
Binder ......................................................... 42<br />
Bitkom .......................................................... 6<br />
Böllhoff ..................................................... 62<br />
Bosch Rexroth ........................................ 62<br />
Bott ............................................................. 22<br />
Deutz .......................................................... 28<br />
Dr.Fritsch Sondermaschinenbau ..... 22<br />
EBE .............................................................. 36<br />
Ejot .............................................................. 62<br />
Enemac .............................................. 30, 36<br />
Ensinger .................................................... 66<br />
E-T-A Elektrotechnische<br />
Apparate GmbH ..................................... 40<br />
Fischer Elektronik .................................. 43<br />
Flender ....................................................... 39<br />
Fraunhofer IEM ...................................... 32<br />
Fraunhofer IPA ....................................... 50<br />
Ganter ........................................................ 60<br />
Heinrich Kipp ........................................... 61<br />
Hema .......................................................... 44<br />
Hiwin .......................................................... 57<br />
Igus ...................................................... 60, 66<br />
IPM AG ....................................................... 10<br />
J. Schmalz ......................................... 52, 58<br />
Knorr-Bremse ............................................ 6<br />
Loewer Schleiftechnik ......................... 34<br />
mayr Antriebstechnik ................... 14, 38<br />
Minitec ....................................................... 61<br />
Nabtesco ................................................... 37<br />
Neugart ..................................................... 28<br />
Nord Drivesystems ................................ 38<br />
Norelem ..................................................... 58<br />
NSK ............................................................. 59<br />
Ortlieb ........................................................ 39<br />
P. E. Schall ................................................ 12<br />
Panacol ...................................................... 66<br />
Pilz ............................................................... 12<br />
Reyher ........................................................ 67<br />
RK Rose+Krieger .................................... 32<br />
Robel Bahnbaumaschinen ................. 28<br />
Rollon ................................................. 38, 59<br />
Rose ............................................................ 42<br />
Ruderer Klebetechnik .......................... 67<br />
Schunk ....................................................... 57<br />
Servotecnica ............................................ 34<br />
Sieb & Meyer ........................................... 24<br />
Torqeedo ................................................... 28<br />
Tünkers ...................................................... 49<br />
VDMA ......................................................... 12<br />
Vision & Control .................................... 42<br />
Volkswagen .............................................. 10<br />
Wolfsburg AG .......................................... 10<br />
8 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
ANTRIEBSKETTEN UND KETTENRÄDER<br />
ANZEIGE<br />
Traditionshersteller KÖBO bietet maßgeschneiderte Förder- und Transportlösungen<br />
Innovative Kettentechnologie<br />
Seit über 125 Jahren entwickelt und produziert KÖBO in Wuppertal Spezial-Förder- und Transportketten für alle<br />
Industrien in allen erdenklichen Bauarten und Abmessungen.<br />
Keine Kette ist wie die andere, aber alle eint<br />
die hohe Qualität für lange Lebensdauer<br />
und rationellen Einsatz. KÖBO-Ketten stehen<br />
seit jeher für hohe Standzeiten, geringe<br />
Reibwerte und ein Maximum an Produktivität.<br />
Das nach DIN 9001 zertifizierte Qualitätsmanagement<br />
garantiert zudem die<br />
gleichbleibende Güteklasse der Produkte.<br />
Möglich wird dies durch den Einsatz von<br />
optimal geeigneten Werkstoffen und die<br />
kontinuierliche Weiterentwicklung der verschiedenen<br />
Kettenbestandteile. So konnte<br />
das Unternehmen z. B. durch die permanente<br />
Weiterentwicklung der Rolleneinheit<br />
eine Optimierung für das Back-Business<br />
schaffen. Im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Gleitlagern stellt diese sich als deutlich<br />
wirtschaftlicher dar.<br />
Individuelle Kundenlösungen<br />
Jede Förder- und Transportlösung hat individuelle<br />
Anforderungen, die von den<br />
KÖBO-Ingenieuren detailliert analysiert und<br />
ausgewertet werden. Ob durch Maßaufnahmen<br />
vor Ort, anhand von Mustern in unserem<br />
Werk oder mit Koordination der lokalen<br />
Wartungsteams – das KÖBO-Team setzt<br />
alles daran, die optimale Kettenkonstruktion<br />
für den Kunden zu realisieren.<br />
In allen Industrien zu Hause<br />
Je nach Anforderung können für die Kettenproduktion<br />
korrosionsbeständige Werkstoffe<br />
und hochlegierte Stähle verwendet<br />
werden.<br />
Dabei setzt die KÖBO-Entwicklung alles daran,<br />
den Verschleiß zu minimieren. Durch<br />
eine Vergrößerung der Bolzen und Buchsen<br />
wird beispielsweise die Flächenpressung<br />
minimiert. Durch eine Veränderung der<br />
Dimensionen im Kettengelenk kann die<br />
Flächenpressung minimiert und somit eine<br />
längere Laufzeit der Kette erreicht werden.<br />
Immer die passenden Räder<br />
Erst die richtigen Kettenräder bringen die<br />
Ketten effizient ins Rollen, denn Ketten<br />
und Räder greifen ineinander. KÖBO fertigt<br />
Kettenräder in verschiedenen Ausführungen<br />
für alle Anforderungen.<br />
Kontakt:<br />
KÖBO GmbH & Co.KG<br />
Hatzfelder Str. 115 • 42281 Wuppertal<br />
Tel.: 0202 / 7093-0<br />
E-Mail: info@koebo.com<br />
Die Anwendungsbereiche der hochwertigen<br />
KÖBO Produkte sind breit gestreut<br />
und haben sich vielfach bewährt. Zu nennen<br />
wären beispielhaft:<br />
• Schüttgutindustrie<br />
• Stahlindustrie<br />
• Holzindustrie<br />
• Lebensmittelindustrie<br />
• Automobilindustrie<br />
• Papierindustrie<br />
• Fahrtreppenindustrie<br />
• Recyclingindustrie<br />
• Freizeitparkindustrie<br />
Man sieht, KÖBO Ketten sind in allen Elementen<br />
zu Hause und in allen Umgebungen<br />
zuverlässig einsatzfähig.<br />
DIE KÖBO KETTE<br />
KANN‘S<br />
Maßgefertigte Förderketten und<br />
Kettenräder für den wirtschaftlichen<br />
und nachhaltigen Einsatz.<br />
www.koebo.com<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 9<br />
Lebensmittel • Fahrtreppen • Automobil • Stahl • Recycling • Schüttgut • Holz • Papier • Freizeitparks
MESSE » Internationale Zuliefererbörse (IZB)<br />
Innovations- und Kommunikationsplattform IZB in Wolfsburg<br />
Fokus auf Digitalisierung und<br />
Elektrifizierung<br />
Vom 11. bis 13. Oktober stellt die Internationale Zuliefererbörse (IZB) die gesamte Wertschöpfungskette des<br />
sich zum vernetzten Endgerät entwickelnden Produkts „Fahrzeug“ in den Mittelpunkt und setzt auf aktuelle<br />
Schwerpunkte und relevante Themen, wie Elektrifizierung, Autonomes Fahren, Connectivity, E-Mobilität,<br />
Software, Produktion 4.0 und Cyber Security.<br />
Fast 900 Aussteller aus 36 Nationen<br />
sind für die IZB mit Innovationen und<br />
Weltneuheiten angemeldet. Zum Ausstellerkreis<br />
zählen auch Unternehmen aus der<br />
Software- und IT-Branche. Insgesamt zeigen<br />
die ausstellenden Firmen ihre Produkte<br />
auf rund 40.000 m² in sechs Hallen.<br />
Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung<br />
übernehmen Volkswagen, das Land<br />
Niedersachsen und die Stadt Wolfsburg.<br />
„Digitalisierung, Elektrifizierung und Autonomes<br />
Fahren entwickeln sich ständig<br />
weiter und sind nach wie vor die bestimmenden<br />
Fachthemen in der Branche. Sie<br />
verändern das Produkt und damit auch<br />
die Fertigungsprozesse und Lieferketten.<br />
Die IZB als europaweit anerkannte Fachmesse<br />
für Unternehmen der Automobilzulieferindustrie<br />
stellt dies in den Fokus.<br />
Das Interesse und die Anmeldezahlen zeigen,<br />
wie stark und zukunftsorientiert die<br />
Branche ist“, sagt Wendelin Göbel, Sprecher<br />
des Vorstands der IZB-Veranstalterin<br />
Wolfsburg AG.<br />
Mit ihrem Restart als Präsenzmesse in<br />
diesem Jahr setzt die IZB auf konzeptionelle<br />
Anpassungen. In Halle 1 bietet der<br />
neue IZB-Software-Marketplace eine<br />
»Digitalisierung,<br />
Elektrifizierung und<br />
Autonomes Fahren sind<br />
die bestimmenden<br />
Fachthemen in der<br />
Branche.«<br />
Wendelin Göbel, Wolfsburg AG<br />
Bühne für Aussteller sowie eine Livestage,<br />
auf der Trendthemen von hochrangigen<br />
Referenten vorgestellt werden.<br />
Ausgewählte Zulieferer präsentieren ihre<br />
Produktinnovationen auf der IZB<br />
Livestage. Die Liveformate wie Trendtalks,<br />
Keynotes und Pitches werden auf<br />
einer digitalen Plattform aufgezeichnet<br />
und sind im Nachgang der Messe online<br />
verfügbar.<br />
Am Vortag der Messe lädt der ebenfalls<br />
stattfindende Automotive Supplier Summit<br />
der IPM AG in den Congress Park<br />
Wolfsburg ein. Die Managementkonferenz<br />
widmet sich den Herausforderungen<br />
der Automobil- und Zulieferindustrie von<br />
morgen.<br />
Digitale Formate schaffen<br />
Reichweite<br />
Das Ausstellerverzeichnis ist online auf<br />
der IZB-Webseite einsehbar. Bis zur Messe<br />
füllt sich das IZB-Mediacenter mit audiovisuellen<br />
Präsentationen der teilnehmenden<br />
Firmen. Die Neuheiten der Aussteller<br />
sind im innovations@izb Report<br />
online festgehalten, der sich ab diesem<br />
Jahr auf Leistungen aus den neuen<br />
Schwerpunktthemen konzentriert. (bt)<br />
www.izb-online.com<br />
Bild: Wolfsburg AG/Matthias Leitzke<br />
Die IZB hat sich in den<br />
letzten Jahren zur<br />
internationalen Innovations-<br />
und Kommunikationsplattform<br />
für<br />
Automobilzulieferer<br />
und OEMs entwickelt.<br />
10 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
Innovativ Bewegen<br />
Nonstop mit High-Speed verpacken.<br />
Mit Franke Linearsystemen<br />
Die Anforderungen an moderne<br />
Verpackungsmaschinen sind hoch:<br />
Gefordert werden Produktivität, Zuverlässigkeit,<br />
Nachhaltigkeit und Innovation.<br />
Franke Linearführungen und Wälzlager tragen<br />
diesen Erwartungen Rechnung.<br />
Sie arbeiten<br />
• hochdynamisch<br />
• zuverlässig<br />
• wartungsfrei<br />
• kundenspezifisch<br />
Erleben Sie Franke Wälzlager und<br />
Linearsysteme auf der Messe Motek.<br />
Halle 1, Stand 1207.<br />
Und auf der Messe FMB. Halle 20,<br />
Stand D16.<br />
Franke GmbH, Aalen<br />
www.franke-gmbh.de<br />
Bild: Horizontale Verpackungsmaschine, Mespack<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 11
MESSE » Motek<br />
Bild: Ridvan/stock.adobe.com<br />
Vom 04. bis 07. Oktober 2022 findet die 40. Motek statt<br />
Fortschritt in der Praxis umsetzen<br />
Die 40. Motek – internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung bereitet sich<br />
zusammen mit der 15. Bondexpo – internationale Fachmesse für Klebtechnologie auf den Messeherbst vor.<br />
Vom 04. bis 07. Oktober 2022 treffen sich Aussteller und Fachbesucher zum Live-Austausch in Stuttgart.<br />
Das Motto: „Automation Intelligence for Production and Assembly“.<br />
Noch bevor der Messeherbst richtig angefangen<br />
hatte, prognostizierte die Fachabteilung Robotik<br />
und Automation des VDMA für 2022 in den Teilbranchen<br />
• Integrated Assembly Solutions ein Umsatzplus<br />
von 7 Prozent,<br />
• in der Robotik ein Zuwachs von 5 Prozent,<br />
• in der Industriellen Bildverarbeitung ein Plus<br />
von 5 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr. Die Branchenplayer der<br />
Montage- und Produktionsautomatisierung arbeiten<br />
unter Hochdruck daran, die Anlagen ihrer Kunden<br />
noch wirtschaftlicher, sparsamer, effizienter und verlässlicher<br />
auszurüsten, um Kosten zu sparen und die<br />
Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Daher trifft die<br />
40. Motek – internationale Fachmesse für Produktions-<br />
und Montageautomatisierung mit ihrem Motto<br />
„Automation Intelligence for Production and Assem-<br />
12 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
Die 40. Motek – internationale Fachmesse für<br />
Produktions- und Montageautomatisierung<br />
trifft mit ihrem Motto „Automation<br />
Intelligence for Production and Assembly“<br />
den Nerv der Zeit.<br />
bly“ den Nerv der Zeit. Mit automatisierten Abläufen<br />
und softwarebasierten Maschinenfunktionalitäten<br />
ist die Fabrik von heute auf dem Weg in die Zukunft.<br />
Im Fokus der Messe, die in diesem Jahr ihr 40. Jubiläum<br />
feiert, stehen ganzheitliche und integrierte Systemlösungen.<br />
Die industrielle Montage- und Handhabungstechnik<br />
habe sich durch unzählige technologische Innovationen<br />
rasant weiterentwickelt, umreißt Bettina Schall,<br />
Geschäftsführerin des Messeunternehmens P. E.<br />
Schall, die historische Entwicklung. „Die Motek hat<br />
über all die Jahrzehnte alle Stufen dieses Fortschritts<br />
abgebildet und in die Fertigungspraxis transportiert.“<br />
In ihrem Jubiläumsjahr sind Digitalisierung und Vernetzung<br />
in allen Bereichen die Topthemen. Längst ist<br />
Künstliche Intelligenz (KI) Teil des Produktionsgeschehens,<br />
weil sie dabei unterstützen kann, Prozesse<br />
zu optimieren. Auf der Motek 2022 wird daher an<br />
vielen Stellen und in vielen Systemen KI ein Thema<br />
sein; es wird pragmatisch und praxisbezogen aufgezeigt,<br />
wie sich Abläufe in der Fertigung dank integrierter<br />
KI-Algorithmen wirtschaftlich und effizient<br />
gestalten lassen. Das Stuttgarter Messegelände bietet<br />
dafür die richtige Plattform. Besucher finden<br />
• Digitalisierung, Komponenten und die Arena of<br />
Integration in Halle 1;<br />
• Grundsysteme und Fügeprozesse in Halle 3;<br />
• Montageanlagen, Fügeprozesse und die zeitgleich<br />
stattfindende 15. Bondexpo in Halle 5;<br />
• Industrieroboter und Manipulatoren in Halle 7.<br />
Die Ausstellung wird ergänzt durch weitere Präsentationen<br />
– etwa die Arena of Integration (AoI), die<br />
auch 2022 digitalisierte, vernetzte Produktionsabläufe<br />
sichtbar und verständlich macht, die Start-up-<br />
Area, auf der junge Unternehmen ihre Neuheiten zeigen,<br />
sowie das Fachforum „Sicherheit + Automation“,<br />
das in Kooperation mit Pilz aus Ostfildern organisiert<br />
wird.<br />
(eve)<br />
www.motek-messe.de<br />
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<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 13
TRENDS » Porträt<br />
Im Gespräch: Ferdinand Mayr, CEO und Geschäftsführender Gesellschafter mayr Antriebstechnik<br />
„Unsere größte Stärke ist<br />
unsere Fertigungstiefe“<br />
mayr Antriebstechnik steht für Produkte wie Kupplungen und Bremsen. Im Gespräch mit <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />
erklärt Ferdinand Mayr, CEO und Geschäftsführender Gesellschafter von mayr Antriebstechnik, welche<br />
Herausforderungen die Digitalisierung mit sich bringt und wie sie sich mit dem traditionellen Geschäft der<br />
mechanischen Antriebstechnik verbinden lässt. Zudem erläutert er, welche Rolle dabei Lieferketten und<br />
Fertigungs tiefe spielen.<br />
Interview: Michael Corban und Johannes Gillar, Chefredaktion <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />
Ferdinand Mayr, CEO<br />
und Geschäftsführender<br />
Gesellschafter von<br />
mayr Antriebstechnik<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Mayr Antriebstechnik feiert in<br />
diesem Jahr das 125-jährige Unternehmensjubiläum.<br />
Welche Pläne haben Sie als neuer CEO?<br />
Ferdinand Mayr: Aus meiner Sicht sind<br />
125 Jahre eine starke Zahl. Wir sind<br />
ein inhabergeführtes Familienunternehmen<br />
und blicken auf eine<br />
lange Tradition zurück mit starken<br />
Wachstumsjahren in den<br />
letzten Jahrzehnten. Da ist es sehr<br />
wichtig, dass man einmal innehält<br />
und auch mit den Mitarbeitenden<br />
diesen Zeitraum reflektiert und dann<br />
die Chance nutzt, gemeinsam nach vorn<br />
zu schauen. Nun habe ich in diesem Jubiläumsjahr<br />
die Funktion des CEO von Günther Klingler – von<br />
IM GESPRÄCH<br />
Ferdinand Mayr, CEO und<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
mayr Antriebstechnik.<br />
Bild: Tobias Meyer/Konradn Mediengruppe<br />
dem ich viel lernen durfte – übernommen, was für<br />
mich natürlich sehr schön ist. Betrachtet man die<br />
aktuelle Situation, ist meine wichtigste Aufgabe als<br />
CEO unsere Lieferfähigkeit. Das heißt, meine<br />
Hauptaufgabenstellung ist es, die<br />
Prioritäten kurzfristig zu setzen und<br />
den Einkaufs- und Verkaufsmarkt<br />
im Blick zu behalten, um dort<br />
entsprechend austarieren zu<br />
können. Das bedeutet, die Lieferfähigkeit<br />
aufrechterhalten und<br />
notwendige Preisanpassungen<br />
auch umzusetzen, was natürlich im<br />
Moment eine sehr fordernde Aufgabe<br />
ist. Wir haben aber auch Strategien und<br />
Pläne entwickelt, die über das kurzfristige Geschehen<br />
hinausgehen. Mein Bereich war die Digitalisierung<br />
und dies nehme ich mit in die CEO-Funktion,<br />
was bedeutet, ich werde dieses Thema, das viele<br />
Chancen birgt, priorisieren. Das heißt konkret, ich<br />
möchte mittelfristig die Digitalisierung im Rahmen<br />
der Produktorientierung und im Rahmen der Prozessorientierung,<br />
also der eigenen internen Prozesse,<br />
massiv weitertreiben und die Firma mayr in den<br />
nächsten Jahren entsprechend umbauen. Diese<br />
Transformation ist aber nicht von heute auf morgen<br />
abgeschlossen. Es geht darum Strukturen anzupassen<br />
und neue zu schaffen, etwa hinsichtlich von Produkten<br />
oder Softwarelösungen. Und es geht darum,<br />
Prozesse zu modellieren und die MitarbeiterInnen<br />
mitzunehmen. Das ist das A und O: die Transformation<br />
betrifft die Produkte, die Strukturen, die Prozesse<br />
und die Kultur. Langfristig wollen wir als Inhaberfamilie<br />
unternehmerisch bei dem bleiben, was wir bisher<br />
erfolgreich gemacht haben. Wenn ich noch weiter<br />
in die Zukunft denke, wäre es schön nachfolgende<br />
Generationen ebenfalls ins Unternehmen zu inte-<br />
14 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
»Betrachtet man die aktuelle<br />
Situation, ist meine<br />
wichtigste Aufgabe als CEO<br />
unsere Liefer fähigkeit.<br />
Das bedeutet, die<br />
Lieferfähigkeit aufrechtzuerhalten<br />
und notwendige<br />
Preisanpassungen auch<br />
umzusetzen.«<br />
Bild: Tobias Meyer/Konradin Mediengruppe
TRENDS » Porträt<br />
grieren. Dabei geht es darum, die Inhaberfamilie mit<br />
ihren Werten, ihren Ambitionen und ihrem Engagement<br />
auch in Zukunft dauerhaft zu beteiligen.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Sie führen das Unternehmen<br />
nun in fünfter Generation – eine solche Situation<br />
findet sich nicht häufig. Ist das das Erfolgsgeheimnis<br />
von Mayr, dass sie sich in der Familie einig<br />
sind, wo sie hinwollen?<br />
Mayr: Um das klarzustellen: Es waren keine 5 Generationen<br />
in der Geschäftsführung, sondern ich bin<br />
die 5. Generation in der Geschäftsführung. Das bedeutet,<br />
dass ein Familienunternehmen mit externem<br />
Management arbeiten kann. Günther Klingler war<br />
als CEO rund 20 Jahre bei mayr tätig und die Inhaberfamilie<br />
immer in Form geschäftsführender Gesellschafter<br />
mit beteiligt. Offenheit ist dabei wichtig,<br />
denn wir müssen immer in Einklang bringen, was die<br />
Firma braucht und was die Familie dazu beitragen<br />
kann. Wenn diese zwei Punkte nicht zusammenpassen,<br />
darf man das nicht erzwingen, denn dann würden<br />
sowohl die Firma als auch die Familie darunter<br />
leiden. Ich bin ein Freund von Chancen und ich habe<br />
die Chance gesehen, meine technikorientierte Leidenschaft<br />
und Freude Systeme zu gestalten, als CEO<br />
bei mayr umzusetzen. Aber immer so, dass es für<br />
mich und auch die Firma funktioniert. Es ist wichtig,<br />
dass es eine Beteiligung und ein Engagement der Familie<br />
gibt. Engagement heißt, wir interessieren uns,<br />
wir sind Teil davon. Es gilt, ein tiefes Verständnis auf<br />
der Eigentümerseite zu generieren und auf der anderen<br />
Seite die Firmenbelange im Blick zu behalten.<br />
Das hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten sehr<br />
gut funktioniert – auch mit externem Management.<br />
Mir ist wichtig – und ich möchte auch irgendwann in<br />
die nächste Generation übergeben – das dieses Zusammenspiel<br />
funktioniert und wir das, was wir haben,<br />
erhalten. Wir bezeichnen uns als der zuverlässige<br />
Partner am Markt. „mayr assures your reliability“<br />
ist unser interner und externer Slogan. Das richtet<br />
sich an unsere Kunden, aber auch an unsere MitarbeiterInnen<br />
an allen Standorten. Wir wollen dafür da<br />
sein und Verlässlichkeit für unsere Beschäftigten abbilden.<br />
Schaffen wir das, haben die MitarbeiterInnen<br />
Möglichkeiten sich zu entfalten. Das geht nur, wenn<br />
ich eine gewisse Sicherheit in der Struktur habe.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wie schaffen Sie die richtige<br />
Balance zwischen den Herausforderungen der Digitalisierung<br />
und dem traditionellen Geschäft der<br />
mechanischen Antriebstechnik? Wie verändert sich<br />
dadurch Ihr Produktportfolio?<br />
Mayr: Eine Kupplung ist reine mechanische Antriebstechnik,<br />
die bei mayr schon immer wichtig war.<br />
Später kam die Elektrifizierung hinzu, die mein<br />
Großvater noch maßgeblich mitgestaltet hat. Anfänglich<br />
im Bereich der Sicherheitskupplungen und<br />
schließlich bei den Sicherheitsbremsen. Auf einmal<br />
»Ich bin ein Freund von<br />
Chancen und ich habe die<br />
Chance gesehen, meine<br />
technikorientierte<br />
Leidenschaft und Freude<br />
Systeme zu gestalten,<br />
als CEO bei mayr<br />
umzusetzen. Aber immer so,<br />
dass es für mich und auch die<br />
Firma funktioniert.«<br />
Bild: Tobias Meyer/Konradin Mediengruppe<br />
war an der Mechanik ein Kabel dran. Die Voraussetzungen<br />
hinsichtlich Digitalisierung sind also gut bei<br />
mayr. Das Verständnis hat über die letzten Jahre beziehungsweise<br />
Jahrzehnte – die ersten Sicherheitsbremsen<br />
sind bei uns Ende der 1960er Jahre entwickelt<br />
worden – reifen können. Denn die Mechanik<br />
und die Elektromechanik sind vom Verständnis her<br />
unterschiedliche Welten. In den letzten 10 Jahren<br />
Ferdinand Mayr, CEO und<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
mayr Antriebstechnik<br />
16 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
haben wir die Elektromechanik<br />
mit datengetriebenen<br />
Ansätzen noch einmal erweitert<br />
und Möglichkeiten<br />
gesehen, letztendlich diese<br />
‚Abfallprodukte‘ (Daten), die<br />
entstehen, weiterzuverwenden.<br />
Daher war am Schluss<br />
der Sprung auch leicht für<br />
uns, zu sagen, ok, jetzt nehmen<br />
wir nur unser mechanisches<br />
Produkt und implementieren<br />
Möglichkeiten,<br />
Dinge digital zu erfassen. Ein<br />
Beispiel dafür ist die drehmomentmessende<br />
Lamellenkupplung<br />
Roba-DSM, die wir<br />
vor über 15 Jahren begonnen<br />
haben, smart zu machen und<br />
mit integrierten Sensoren<br />
auszustatten. Das hat bereits<br />
die Mechanik ans Digitale<br />
herangeführt. Es gibt verschiedene<br />
Möglichkeiten,<br />
wie die Sensoren in die Roba-DSM<br />
Kupplung integriert<br />
werden. Diese reichen von<br />
der Messerfassung über<br />
Dehnmessstreifen (DMS) in<br />
Hülsen oder Flanschen bis<br />
hin zu optischen oder magnetorestriktiven<br />
Systemen.<br />
Eine permanente induktive<br />
Energieversorgung ist bei der<br />
Roba-DSM-Kupplung Standard.<br />
Somit können damit<br />
permanent Daten in hoher<br />
Auflösung übertragen werden.<br />
Wir sprechen von einer<br />
Transformation, wir sprechen<br />
von Geschäftsmodellen und<br />
sich radikal ändernden Applikationen.<br />
Diese Dinge sind<br />
im Maschinenbau nicht so<br />
präsent, sondern im Maschinenbau<br />
geht es vor allem um<br />
den Mehrwert. Und den<br />
Mehrwert generieren wir<br />
nicht von heute auf morgen.<br />
Damit ändert sich unser Produktportfolio<br />
auch nicht<br />
schlagartig von heute auf<br />
morgen. Es ist eher eine sukzessive<br />
Annäherung an die<br />
Bild: mayr Antriebstechnik<br />
Thematik, und zwar immer in der<br />
Kombination – und das ist so wichtig<br />
– mit Wertschöpfung für den<br />
Kunden. Denn am Schluss muss immer<br />
die Maßgabe sein, was ist der<br />
Mehrwert für uns, was ist der Mehrwert<br />
für den Kunden und wird dafür<br />
bezahlt. So entwickeln wir unser Portfolio<br />
weiter. Der Roba-brake-checker zum Beispiel<br />
war im ersten Ansatz sozusagen ein Ersatz für<br />
einen mechanischen Schalter. Dass dahinter noch<br />
viel mehr steckt, dass man die Daten verwenden<br />
BREMSEN<br />
hydraulisch • pneumatisch • elektrisch<br />
Der Roba-brake-checker sorgt<br />
nicht nur für eine intelligente<br />
Ansteuerung und einen<br />
intelligenten Betrieb der Bremsen,<br />
sondern ermöglicht durch<br />
sensorloses, vernetztes<br />
Bremsenmonitoring auch eine<br />
effiziente und vorausschauende<br />
Wartung.<br />
» Blickfang-Zitat «<br />
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<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 17
TRENDS » Porträt<br />
kann, um den Verschleiß zu überwachen, um kritische<br />
Zustände der Bremse zu identifizieren, etc. Das<br />
ist der nächste Schritt. Der Kunde muss den Mehrwert<br />
sehen. Wir brauchen eine komplette<br />
Lifecycle-Betrachtung, gerade an der Komponente,<br />
die uns ermöglicht den gesamten Lebenszyklus zu<br />
berücksichtigen, um die Potenziale, die wir vorne generieren<br />
und die Geld kosten, zum Schluss auch heben<br />
können.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wenn man über digitale Konzepte<br />
spricht, landet man beim Thema Condition<br />
Monitoring und Predictive Maintenance. Ist das<br />
das, der Hauptnutzen der Digitalisierung oder sehen<br />
Sie unter dem Stichwort ‚Neue Geschäftsmodelle‘<br />
neue Ideen dahinter, die vielleicht erst noch<br />
kommen werden?<br />
sondern wir haben durch diese Ideen die Möglichkeit<br />
unser Produkt viel besser zu verstehen. So können<br />
wir über digitale Zwillinge bestimmte Erkenntnisse<br />
schon früher berücksichtigen, schon im Entwicklungsprozess,<br />
bei der Qualitätskontrolle oder in der<br />
Endline-Prüfung. Das sind Dinge, die zu unserem<br />
Gesamtverständnis beitragen oder auch zum<br />
Verständnis der Anwendung. Wir sind ja die Komponente<br />
der Komponente. Das heißt, wir brauchen die<br />
vorgelagerten Systeme und am Schluss auch die<br />
Kombination der Daten, um dann das Zusammenspiel<br />
nicht nur mit dem Antrieb, sondern auch in der<br />
Applikation zu sehen. Und dann kommen wir zu<br />
Datenfeldern, die die Applikation beschreiben, bei<br />
denen man Service- und Produktivitätsansätze<br />
fahren kann etc. Das sind Service-Dienstleistungen,<br />
die man anbieten muss und eine Richtung, in die<br />
man gehen muss.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wollen Sie Ihr Geschäftsmodell<br />
in diese Richtung erweitern – also sinngemäß<br />
eine Art Datenservice anbieten plus dessen Auswertung<br />
oder wie einige andere Antriebstechnikunternehmen<br />
es tun, hier ein eigenes Unternehmen<br />
gründen?<br />
Bild: Tobias Meyer/Konradin Mediengruppe<br />
Ferdinand Mayr, CEO<br />
und Geschäftsführender<br />
Gesellschafter von<br />
mayr Antriebstechnik<br />
»Condition Monitoring und<br />
Predictive Maintenance stellen<br />
den Primärnutzen der<br />
Digitalisierung dar, der auch<br />
schnell monetär bewertbar ist.«<br />
Mayr: Ja, diese beiden Themen stellen den Primärnutzen<br />
der Digitalisierung dar, der auch schnell monetär<br />
bewertbar ist. Wenn ich Verschleiß erkennen<br />
oder Serviceeinsätze planen kann, wenn ich Ausfälle<br />
voraussehen und entsprechende Maßnahmen ergreifen<br />
kann, etc., dann habe ich einen Nutzen. Zudem<br />
ergeben sich im Kontext der Digitalisierung neue<br />
Ideen, die gar nicht unbedingt digital sein müssen,<br />
Mayr: Ich nehme als Beispiel unseren Roba-brakechecker<br />
oder die Weiterentwicklung der Roba-DSM<br />
Kupplung. Damit haben wir heute Zugang zu einer<br />
Vielzahl an Daten. Das heißt, wir versuchen jetzt<br />
auch die Gateways und Möglichkeiten zu schaffen,<br />
um diese Daten zu nutzen und dadurch Geschäftsmodelle<br />
zu entwickeln. Damit können wir dem Kunden<br />
einen Mehrwert bieten, indem wir Analysemöglichkeiten<br />
zur Verfügung stellen oder sogar Services<br />
entwickeln, die es dem Kunden erleichtern, die eigene<br />
Produktivität zu verbessern. Damit sind wir aber so<br />
applikationsnah, dass ich Spezialisten brauche, die<br />
mich unterstützen. Wir machen das nicht in Form einer<br />
Ausgründung, sondern wir versuchen unseren<br />
Kern zusammenzuhalten und entwickeln in diesem<br />
Zusammenhang mit unserer Elektronik, unserer Entwicklungsabteilung<br />
und der <strong>Konstruktion</strong> Ideen und<br />
Konzepte. Diese treiben wir dorthin weiter, wo unsere<br />
Kunden uns mit hinnehmen. Denn ohne die Kunden<br />
geht es nicht.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Das eine ist immer das Produkt<br />
– da habe ich einen digitalen Zwilling – aber ich<br />
komme letztendlich auch zum Prozess. Auch da<br />
gibt es ja so etwas wie einen digitalen Zwilling.<br />
Sehen Sie diese beiden Dinge gleichwertig, sowohl<br />
das Produkt digitalisieren als auch die internen<br />
Prozesse?<br />
18 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
Mayr: Das Produkt kommt zuerst. Beste Produkte.<br />
Das ist unser Hauptaugenmerk und das ist der Erfolgsfaktor<br />
der Firma seit 125 Jahren. Wir sind ein<br />
technikorientiertes Unternehmen, aber die besten<br />
Produkte helfen mir dauerhaft nichts, wenn die Lieferperformance<br />
und die Service-Dienstleistung zum<br />
Kunden nicht stimmen. Und da haben sich mit wachsender<br />
Größe des Unternehmens neue Anforderungen<br />
ergeben, die sich wiederum auch mit der Größe der<br />
Kunden verändern. Dadurch sind wir gezwungen unsere<br />
Systeme nachzuschärfen, die Durchlaufzeiten zu<br />
reduzieren, die Time-to-Market-Entwicklungszeiten<br />
entsprechend auf den Kunden anzupassen. Das bedingt<br />
wiederum auf, auf digitale Konzepte zurückzugreifen.<br />
Das heißt, die Grundstrukturen, die Datenstrukturen<br />
zu vereinheitlichen, die verschiedenen<br />
Abteilungen gemeinsam an einen Tisch zu setzen, um<br />
eine gemeinsame Lösung zu finden, die uns als Ganzes<br />
einen Mehrwert bringt und auf die wir in der<br />
Standardisierung zurückgreifen können. Das ist für<br />
einen Komponentenhersteller ein ganz wichtiger Teil,<br />
denn ohne Standardisierung erschlägt einen die<br />
Komplexität. Ich brauche diesen Kern und dies nicht<br />
nur im physischen Bauteil, sondern auch in den<br />
Datenstrukturen. Denn ohne gleiche Konzepte, ohne<br />
gleiche kognitive Netze geht es nicht. Konzept heißt<br />
ja auch Verständnis. Wenn ich mit einem Kollegen<br />
oder einer Kollegin beispielsweise über die Wellenkupplung<br />
Roba-ES spreche, dann sind in unseren<br />
Gehirnen hoffentlich ähnliche Strukturen aktiv, denn<br />
sonst verstehen wir uns nicht. Dieses Verständnis<br />
drücken wir in Datenstrukturen aus und es wird<br />
greifbar und einfach für die physische Ebene.<br />
Die Standardisierung, die uns schon seit 30, 40 Jahren<br />
umtreibt, hat sich jetzt um die Prozesskomponente<br />
erweitert. Also gleiche Prozesse, aber auch<br />
gleiche Datenstrukturen dahinter. Denn die Datenstrukturen<br />
sind am Ende der neue Standard. Das<br />
ist auch Grundlagenarbeit, Diskussionsarbeit und<br />
Verständnis-Generierung.<br />
Bild: mayr Antriebstechnik/Karl-Josef Hildenbrand<br />
Ferdinand Mayr, CEO und Geschäftsführender Gesellschafter (rechts) auf der Bühne mit<br />
Auszubildenden, die beim Festakt zum 125-jährigen Firmenjubiläum stellvertretend ihre<br />
Wünsche für die Zukunft des Unternehmens vorbrachten.<br />
der Sonderlösungen zeigt. Für uns als mayr Antriebstechnik<br />
ist das immens wichtig, denn wir sind sehr<br />
kundenorientiert und argumentieren den Kunden<br />
gegenüber auch sehr offen.<br />
Die hohe Kundenorientierung spiegelt sich auch in<br />
der großen Vielfalt in der Fertigung wider. Das wird<br />
am Beispiel unserer Bremsen deutlich. Es gibt hier<br />
verschiedene Bauteile, die für spezifische Kundenanwendungen<br />
rekombiniert werden können. Dieses<br />
Baukastensystem macht uns stark zum Kunden hin.<br />
Für unser Portfolio im Ganzen bedeutet das, etwa<br />
30 Prozent unserer Produkte sind Standard und<br />
70 Prozent kundenspezifische Sonderlösungen. Das<br />
ermöglicht uns einerseits Stabilität zum Kunden hin,<br />
auf der anderen Seite sind wir der zuverlässige Partner,<br />
der auch in kurzen Time-to-Market-Zeiten<br />
arbeiten kann.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Mayr Antriebstechnik entwickelt<br />
Bremsen und Kupplungen für die verschiedensten<br />
Branchen und Anwendungen. Was bedeutet<br />
das für die Entwicklung beziehungsweise<br />
das Engineering? Oder anders herum gefragt wie<br />
viel Standard ist da möglich und wie viele Ihrer<br />
Kupplungen sind Sonderlösungen?<br />
Mayr: Was ist Standard- und was ist Sonderlösung?<br />
Das ist auch eine Frage von Verständnis Deswegen<br />
habe ich die Prozesse hier auch noch einmal herausgestellt.<br />
Ich bin der Meinung, dass wir einen Prozess<br />
brauchen, der uns den Standard abbildet und einen,<br />
www.mayr.com<br />
INFO<br />
Mehr Informationen zu den<br />
Kupplungen und Bremsen<br />
von mayr Antriebstechnik:<br />
hier.pro/NkCyt<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 21
ANTRIEBSTECHNIK » Fluidtechnik<br />
IM ÜBERBLICK<br />
Hydrauliklösung von Bott<br />
optimiert neue, kleine<br />
Sinterpresse von Dr. Fritsch.<br />
Hydraulikaggregat von Bott mit Standardventilen für Sinterpresse<br />
Günstige, gute Lösung<br />
Hydraulikaggregate und Hydraulikanlagen von Bott sind „Maßkonfektion“. Wirtschaftlich<br />
interessant wird es für Kunden mit Hilfe eines smarten Komponentenbaukastens. Für den<br />
Maschinenbauer Dr. Fritsch hat der Spezialist nun eine neue, kleine Sinterpresse optimiert.<br />
Bild: Bott<br />
Die Drucksinterpressen der Dr. Fritsch<br />
Sondermaschinenbau GmbH zeichnen<br />
sich durch gleichmäßige und konstante<br />
Kraftentfaltung aus. Obwohl sich diese präzise<br />
Technologie nicht beliebig in kleinere<br />
Abmessungen skalieren lässt, hat der Weltmarktführer<br />
für SPS-Sintertechnologie eine<br />
kompakte Presse für Labore entwickelt. Um<br />
die hochgesteckten Ziele zu erreichen, haben<br />
die Hydraulikexperten von Bott erneut<br />
ganze Arbeit geleistet. Da mussten die<br />
Steuerungsprogrammierer des Maschinenbauers<br />
erst einmal nachziehen. Das war<br />
ganz schön anstrengend, führte schließlich<br />
jedoch zu einer bemerkenswerten FAST/<br />
SPS-Drucksinterpresse. „Die Hydraulikspezialisten<br />
von Bott haben bei diesem Projekt<br />
Hervorragendes geleistet. Da mussten unsere<br />
Programmierer für die Steuerung ebenfalls<br />
ihr Bestes geben“, betont Uwe Funk,<br />
Bereichsleiter Entwicklung bei Dr. Fritsch<br />
Sondermaschinen in Fellbach. Mit einer<br />
neuen, kleinen Fast/SPS-Sinterpresse präsentiert<br />
das innovative Unternehmen erstmals<br />
eine Maschine für Labore in Universitäten<br />
und Forschungsinstituten oder für<br />
Forschungs- und Entwicklungsabteilungen<br />
in Unternehmen. Kompaktes Design und angebrachte<br />
Rollen erlauben die flexible und<br />
bedarfsweise Positionierung der LSP 100 am<br />
gewünschten Einsatzort. Dass die Kraft der<br />
kleinen Sinterpresse sich ohne überzuschwingen<br />
stets konstant, reproduzierbar<br />
und über lange Zeit unverändert aufbauen<br />
kann, bedarf es besonderer Anstrengungen.<br />
Schließlich geht es hier um allerkleinste<br />
Mengen Hydraulikflüssigkeiten.<br />
Kleinste Mengen Hydrauliköl für<br />
stabile und sichere Kräfte<br />
„Wir sprechen bei dieser Anwendung nur<br />
von wenigen Tropfen Hydrauliköl, mit denen<br />
der Druck aufgebaut und die Kraft ausgeübt<br />
und gehalten werden muss“, verdeutlicht<br />
Markus Haist, Technischer Leiter<br />
bei der Wolfgang Bott GmbH & Co. KG. Wer<br />
sich auskennt, denkt jetzt gleich an exklusive<br />
und sehr teure High-End-Lösungen mit<br />
Regelventilen und Servotechnologie. Dass<br />
dies jedoch auch mit preiswerten Standardventilen<br />
gelingen kann, lässt manche Experten<br />
staunen. Doch genau das haben die<br />
Die Spezialisten für<br />
smarte Hydraulik aus<br />
Mössingen realisierten<br />
für Dr. Fritsch ein<br />
kompaktes Hydraulikaggregat,<br />
das die<br />
hochgesteckten<br />
Anforderungen an<br />
maximale Funktiona -<br />
lität und akzeptable<br />
Kosten erfüllt.<br />
Spezialisten für smarte Hydraulik aus Mössingen<br />
realisiert. Herausgekommen ist ein<br />
kompaktes Hydraulikaggregat, das die<br />
hochgesteckten Anforderungen an Funktionalität<br />
und akzeptable Kosten erfüllt.<br />
Doch der Reihe nach: Was Dr. Fritsch seit<br />
Jahren mit großem Erfolg entwickelt und<br />
herstellt, sind unter anderem sogenannte<br />
FAST/SPS-Drucksinterpressen. Anwender<br />
erstellen damit aus Metall- oder Keramikpulver<br />
verschiedenste Produkte wie Reibbeläge,<br />
Sputter Targets (Beschichtungsmaterialien)<br />
oder Bauteile für die Luft- und<br />
Raumfahrt aber auch vieles andere.<br />
Erwärmen und Kraft ausüben<br />
sind sehr anspruchsvoll<br />
Für die Anwendung in Laboren, Forschungseinrichtungen<br />
oder in der Prototypenherstellung<br />
ist jüngst die kleine und<br />
kompakte LSP 100 entwickelt worden. Wer<br />
nun jedoch denkt, dass sich die bewährte<br />
Technologie einfach so nach unten skalieren<br />
lässt, der irrt. Die Technologien für die<br />
gleichmäßige Erwärmung aber auch für die<br />
konstante Kraftausübung sind sehr anspruchsvoll.<br />
Und gerade im kleinen Maßstab<br />
begegnen den Entwicklern besondere<br />
Herausforderungen. Dr. Fritsch setzt hier<br />
auf das Tri-Force-Verfahren. Dabei werden<br />
die Werkzeugformen durch eine Widerstandsheizung<br />
auf etwa 1.200 °C erhitzt.<br />
Von oben, unten und ringförmig erwärmen<br />
die Werkzeuge nun das Sintermaterial und<br />
pressen es dabei in die gewünschte Form.<br />
Hierzu fahren die Werkzeuge, über drei<br />
voneinander unabhängige Hydraulikkreisläufe<br />
angetrieben, zusammen und erhöhen<br />
stetig die Kräfte. Der Druckring mit bis zu<br />
50 kN und die beiden Druckstempel absolut<br />
parallel bis zu 30 kN Presskraft. Das alles<br />
muss bei sehr geringen Toleranzen linear<br />
und ohne Überschwingen gelingen.<br />
„So ein Pressvorgang kann zwischen 15 Mi-<br />
22 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
Hochleistungs-Kunststoffe<br />
für anspruchsvolle<br />
Applikationen.<br />
Bild: Bott<br />
Bott-Lösung ohne<br />
Servotechnik: Kraftaufbau<br />
und Regelung bedeutet<br />
bei den minimalen<br />
Mengen an Hydrauliköl<br />
Höchstleistung für<br />
Pumpen, Standardventile<br />
und Zylinder.<br />
nuten und vier Stunden dauern“, erklärt<br />
Funk. „In dieser Zeit muss der Druck nicht<br />
nur konstant gleichbleiben, sondern es<br />
muss auch nachgesetzt werden, wenn das<br />
Material zusammensintert.“ Dass dies für<br />
Pumpen, Ventile und den Ölkreislauf<br />
Höchstleistung ist, wird sofort klar, wenn<br />
man sich die Dimensionen vor Augen hält.<br />
Haist erklärt es uns: „Die Pumpen sind mit<br />
0,8 l/min Förderleistung sehr klein ausgelegt.<br />
Wir arbeiten über einen weit gespreizten<br />
Druckbereich und müssen den Druck<br />
über die lange Prozesszeit mit einer Toleranz<br />
von 0,1 bar hochgenau halten.“ Dass<br />
diese Hochpräzision ohne teure High-End-<br />
Servoregelventile gelingen soll, bringt<br />
selbst Experten zu Staunen. Haist bekräftigt<br />
jedoch, dass nur Bott-Standardventile<br />
verwendet werden.<br />
„Unser Leiter Werkstatt und Montage, Markus<br />
Schäfer, hat bestätigt, dass die Bott-Lösung<br />
hydraulisch und mechanisch funktioniert“,<br />
erinnert sich Funk. Allerdings ließ<br />
sich das mit den bei Dr. Fritsch vorhandenen<br />
Steuerungen nicht regeln. „Wir wollten<br />
es zunächst nicht wahrhaben, dass wir keine<br />
entsprechend hochpräzise Steuerung für<br />
die Regelung solcher Kleinstmengen haben“,<br />
bestätigt Daniel Sieber. Für den Leiter<br />
Steuerungstechnik bei dem Sinterpressen-<br />
Hersteller war dies Ansporn genug, die passende<br />
Steuerung zu programmieren. Was<br />
folgte, war eine intensive Zusammenarbeit<br />
zwischen den Programmier- und den Hydraulikexperten,<br />
bei der die erreichten<br />
Schritte stets überprüft wurden. Und<br />
schließlich ist es den Programmierern gelungen,<br />
die Steuerung für einen prozesssicheren<br />
und wiederholgenauen Betrieb zu<br />
programmieren. Und so kann die FAST/SPS-<br />
Drucksinterpresse Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />
dabei unterstützen,<br />
neue Materialien für Sinterprozesse zu entwickeln<br />
und zu testen. Für die Materialforschung<br />
und -entwicklung können in Laboren<br />
Sinterlinge aus metallischen und nichtleitenden<br />
Stoffen wie Keramik unter Hitze<br />
und Druck gepresst werden. Dank sicherer<br />
Hydraulik und dazu passender Steuerung<br />
gelingt dies nicht nur zuverlässig, sondern<br />
auch wirtschaftlich.<br />
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<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 23
ANTRIEBSTECHNIK » Elektrische Antriebe<br />
Frequenzumrichter von Sieb & Meyer regeln IPM-Motoren<br />
Innovative Regelungsfunktion<br />
IM ÜBERBLICK<br />
Frequenzumrichter von<br />
Sieb & Meyer ermöglicht es,<br />
Synchronmotoren mit<br />
„vergrabenen“ Magneten<br />
optimal zu betreiben.<br />
Die zentralen Vorteile der SD4x-Produktfamilie von Sieb & Meyer sind die optimierte<br />
Performance, höhere Drehzahlen sowie die geringe Motorerwärmung ohne Sinusfilter.<br />
Zusätzlich hat das Unternehmen die jetzt zur Verfügung stehende Prozessorleistung<br />
für neue Regelungsfunktionen genutzt. So ist es nun möglich, Synchronmotoren<br />
mit „vergrabenen“ Magneten, auch Interior Permanent Magnet Motor<br />
(IPM-Motor) genannt, optimal zu betreiben.<br />
Torsten Blankenburg, Vorstand Technik, Sieb & Meyer AG<br />
Der permanenterregte Synchronmotor<br />
mit Oberflächenmagneten, auch SPM-<br />
Motor (Surface Permanent Magnet Motor)<br />
genannt, hat in den letzten Jahrzehnten in<br />
vielen Bereichen der Automatisierung den<br />
Asynchronmotor erfolgreich verdrängt. Wesentliche<br />
Gründe dafür sind bessere Eigenschaften<br />
unter anderem in Bezug auf Leistungsdichte,<br />
Wirkungsgrad, Rotortemperatur,<br />
maximales Drehmoment und Gewicht.<br />
Verhältnismäßig neu ist der Siegeszug des<br />
IPM-Motors (Interior Permanent Magnet<br />
Motor). Im Gegensatz zum SPM-Motor, bei<br />
dem die Permanentmagnete auf der Rotoroberfläche<br />
montiert sind, werden bei diesem<br />
permanenterregten Synchronmotor die<br />
Magnete im Rotor integriert beziehungsweise<br />
im Rotorblechpaket eingebettet<br />
beziehungsweise vergraben.<br />
Frequenzumrichter für die<br />
Regelung von IPM-Motoren<br />
Der IPM-Motor erreicht topologiebedingt –<br />
verglichen mit dem SPM-Motor – deutlich<br />
höhere Motorinduktivitäten, was für den<br />
Betrieb an modernen Frequenzumrichtern<br />
sehr vorteilhaft ist. Aufgrund der höheren<br />
Motorinduktivität lässt sich über den Frequenzumrichter<br />
auch der in vielen Applikationen<br />
erforderliche Feldschwächbereich<br />
besser darstellen (Drehzahlbereich an maximal<br />
verfügbarer Spannung). Zudem werden<br />
umrichterbedingte Zusatzverluste in<br />
den Magneten stark reduziert, was in einem<br />
kühleren Rotor und einem erhöhten Wirkungsgrad<br />
resultiert. Sind beim SPM-Motor<br />
die beiden für die Regelung entscheidenden<br />
Induktivitäten L d und L q gleich und über<br />
weite Frequenz- und Strombereiche als<br />
konstant anzusehen, verhält sich das beim<br />
IPM-Motor durchaus anders (L d
netischen Feld, sich der Rotor in die Position<br />
mit der höchsten magnetischen Leitfähigkeit<br />
dreht. Das zusätzliche Drehmoment<br />
ist das sogenannte Reluktanzmoment und<br />
kann ohne eine Phasenstromerhöhung oder<br />
Magnete gewonnen werden – „kostenlos“<br />
sozusagen. Gleichzeitig lässt sich hierdurch<br />
ebenfalls teures Magnetmaterial einsparen.<br />
Um dieses Reluktanzmoment nutzen zu<br />
können, wird nach der Drehmomentformel<br />
M = m/2 p (Ψ PM I q ) + (L d - L q ) I d I q<br />
ein zusätzlicher negativer d-Strom (I d ) benötigt,<br />
der sich lediglich aus dem Verdrehen<br />
des Phasenstromszeigers (I S ) ergibt. Durch<br />
eine orthogonale Zerlegung des Phasenstromzeigers<br />
I S können die Ströme I d und I q<br />
errechnet werden. Durch die negative Induktivitätsdifferenz<br />
(L d
ANTRIEBSTECHNIK » Elektrische Antriebe<br />
Bild: Sieb & Meyer<br />
Die drivemaster4-<br />
Software ist die<br />
Schaltzentrale der<br />
Frequenzumrichter-<br />
Familie SD4x.<br />
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ren beträgt der Stromwinkel (außerhalb des<br />
Feldschwächbereichs) hingegen immer<br />
konstant 90°, da L q =L d ist. Allerdings erfordert<br />
der IPM-Motor gegenüber dem SPM-<br />
Motor regelungstechnisch deutlich mehr<br />
Aufwand im Frequenzumrichter. Die vielen<br />
Abhängigkeiten des IPM-Motors können<br />
nur dann optimal geregelt und ausgenutzt<br />
werden, wenn vom Motorhersteller exzellente<br />
betriebspunktabhängige Motordaten<br />
vorliegen. Denn Fehler in den Motordaten<br />
sind aufgrund der vielfältigen<br />
Abhängigkeiten der einzelnen<br />
Parameter voneinander ansonsten<br />
nicht oder fast nicht identifizierbar.<br />
Frequenzumrichter –<br />
Motorenhersteller benötigen<br />
Regel strategie<br />
„Für uns als Motorenhersteller<br />
ist es essenziell, dass bei unseren<br />
IPM-Motoren der Stromwinkel<br />
in Abhängigkeit des Betriebspunktes<br />
optimal in die<br />
Maschine eingeprägt wird“, erläutert<br />
Walter Schierl, Entwicklungsleiter<br />
bei der ATE Antriebstechnik<br />
und Entwicklungs<br />
GmbH & Co. KG – ein Unternehmen,<br />
das seit langem eng<br />
mit den Antriebstechnik-Spezialisten<br />
zusammenarbeitet.<br />
„Damit verfolgen wir das Ziel, in<br />
jedem Betriebspunkt das maximal<br />
mögliche Drehmoment, bei<br />
gleichzeitigen minimalen Verlusten,<br />
für unsere Kunden herauszuholen.“<br />
Der Hintergrund:<br />
Die heutigen Anforderungen an<br />
Wirkungsgrad, Bauraum und<br />
Drehmomentdichte können nur<br />
erreicht werden, wenn die Maschine<br />
optimal bestromt und<br />
ausgenutzt wird. „Dabei sind<br />
neue Reglerstrukturen, wie die<br />
von Sieb & Meyer, der nächste<br />
unverzichtbare Technologieschritt<br />
in Richtung Zukunft“, so<br />
Schierl. „Um den IPM-Motor<br />
optimal zu regeln, bedarf es einer<br />
ausgeklügelten Strategie“,<br />
bestätigt Rolf Gerhardt, Leiter<br />
Vertrieb Antriebselektronik bei<br />
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10:00
Bild: ATE Antriebstechnik und Entwicklungs GmbH & Co. KG<br />
Beim IPM-Motor sind die Induktivitäten L d<br />
und L q<br />
ungleich, sättigungsabhängig vom<br />
Phasenstrom und somit nicht linear – der Regelungsaufwand ist somit höher.<br />
den Lüneburgern. „Nur so lässt sich in jedem<br />
Arbeitspunkt ein Maximum an Effizienz<br />
und Drehmoment erreichen.“ Viele<br />
Standardumrichter begnügen sich damit,<br />
den notwendigen Winkel für einen Arbeitspunkt<br />
bei Volllast zu ermitteln, der dann<br />
auch im Teillastbetrieb aufrechterhalten<br />
wird. Das jedoch führt zu deutlich erhöhten<br />
Motorströmen beziehungsweise<br />
nicht<br />
optimalen Stromwinkeln.<br />
So wird zu<br />
viel Phasenstrom<br />
für das gleiche<br />
Drehmoment benötigt,<br />
was sich wiederum<br />
in einer erhöhten<br />
Statortemperatur<br />
auswirkt.<br />
Alternativ wird weniger<br />
Drehmoment erzeugt, als der IPM-<br />
Motor bei diesem umrichtergestellten Phasenstrom<br />
real leisten könnte.<br />
Frequenzumrichterbaureihe<br />
SD4S bietet optimale<br />
Voraussetzungen<br />
„Nicht zuletzt sollte die Abhängigkeit der<br />
Motorinduktivität von Strom und Frequenz<br />
bedacht werden“, erläutert Rolf Gerhardt.<br />
„Insbesondere die Induktivitäten L d und L q<br />
stehen dabei im Fokus.“ Nur die Berücksichtigung<br />
dieser Abhängigkeit optimiert<br />
den Wirkungsgrad und verhindert Fehlwinkel<br />
sowie unnötige Verlustleistungen. Die<br />
neue Umrichterbaureihe SD4S berücksichtigt<br />
alle genannten Anforderungen. Die beschriebenen<br />
Abhängigkeiten werden durch<br />
spezielle Regelstrukturen genau erfasst und<br />
»Unsere neue Regel -<br />
strategie ermöglicht<br />
Motorherstellern und<br />
-betreibern einen<br />
optimalen Betrieb von<br />
IPM-Motoren.«<br />
Rolf Gerhardt<br />
im jeweiligen Arbeitspunkt optimal geregelt,<br />
sodass sich immer das optimale Moment<br />
bei gleichzeitig geringstem Motorstrom<br />
ergibt (MTPA = Maximum Torque per<br />
Ampere). Die Verluste im Motor und Umrichter<br />
werden minimiert, was die Energiebilanz<br />
verbessert, Magnetmaterialeinsatz<br />
reduziert und zudem nennenswerte<br />
CO 2 -Reduzierungen<br />
mit sich bringt. Die<br />
Bedien- und Parametriersoftware<br />
drivemaster4 ermöglicht<br />
alle erwähnten<br />
Einstellungen<br />
für den optimalen<br />
Betrieb des<br />
IPM-Motors. „Unsere<br />
neue Regelstrategie<br />
ermöglicht<br />
Motorherstellern und -betreibern einen optimalen<br />
Betrieb von IPM-Motoren“, fasst<br />
Rolf Gerhardt zusammen. „Das ist auf dem<br />
Markt bislang äußerst selten.“ (jg)<br />
www.sieb-meyer.de<br />
INFO<br />
Details zur Frequenz -<br />
umrichter-Produktfamilie<br />
SD4x von Sieb & Meyer.<br />
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<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 27<br />
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ANTRIEBSTECHNIK » Getriebe<br />
IM ÜBERBLICK<br />
Sondergetriebe von Neugart für komplexe Antriebsaufgaben<br />
Das Besondere für das Besondere<br />
Sondergetriebe von<br />
Neugart für spezielle Keine Frage: Für viele getriebetechnische Anforderungen bieten Standardmodelle die<br />
Anforderungen. richtige Lösung. Wenn es aber zum Beispiel um besonders anspruchsvolle Antriebsaufgaben<br />
geht, spezielle Einbausituationen vorliegen oder der Einsatzort besondere Anforderungen<br />
verlangt, sind anwendungsspezifische Sondergetriebe gefragt. Ihre Entwicklung<br />
setzt nicht nur technisches Know-how voraus, sondern auch einen engen Dialog zwischen<br />
Hersteller und Kunde.<br />
Marcel Geurts, Produktmanagement, Neugart GmbH<br />
Sondergetriebe (im Vordergrund) kommen zum Einsatz, wo Standard- oder modifizierte Standard -<br />
getriebe an Grenzen stoßen. Ihre Entwicklung erfolgt im engen Dialog zwischen Hersteller und Kunde.<br />
Der Vorteil von Standardgetrieben liegt<br />
auf der Hand: Sie sind kosteneffizient<br />
und auch in kleineren Mengen kurzfristig<br />
lieferbar. Ein Hersteller sollte deshalb ein<br />
möglichst breites Portfolio an Standardmodellen<br />
anbieten, das idealerweise auch<br />
Standardgetriebe für besondere Anwendungen<br />
wie z.B. zum Einsatz in Fahrerlosen<br />
Transportfahrzeugen oder in hygienesensitiven<br />
Umgebungen umfasst. Standardmodelle<br />
haben aber auch einen Nachteil: Sie sind oft<br />
ein Kompromiss zwischen verschiedenen<br />
Anforderungen oder für bestimmte Leistungsbereiche<br />
überdimensioniert. Gerade<br />
bei besonderen Aufgabenstellungen kann<br />
sich deshalb die Entwicklung einer Sonderlösung<br />
oder auch die individuelle Anpassung<br />
eines Standardgetriebes lohnen. Der Weg<br />
zur optimalen anwendungsspezifischen Antriebslösung<br />
führt dabei immer über die enge<br />
Abstimmung mit dem Kunden.<br />
Sondergetriebe für<br />
spezielle Anforderungen<br />
Bild: Neugart<br />
Spezielle Anforderungen, die ein Sondergetriebe<br />
erforderlich machen können, gibt es<br />
viele: Sie können sich zunächst einmal aus<br />
der Antriebsaufgabe selbst ergeben, etwa<br />
wenn ein Motor mehrere Achsen gleichzeitig<br />
antreiben soll. Zudem gibt es Einbausituationen<br />
und andere konstruktive Zwänge,<br />
die nach neuen Lösungen verlangen. Sehr<br />
oft bilden aber auch branchen- und anwendungsspezifische<br />
Faktoren den Ausgangspunkt<br />
für ein Sondergetriebe, zum Beispiel<br />
wenn dieses im direkten Kontakt mit Lebensmitteln<br />
oder unter rauen Umgebungsbedingungen<br />
eingesetzt werden soll. Beispiele<br />
aus dem Neugart-Kundenkreis finden<br />
sich in so unterschiedlichen Hightech-Anwendungen<br />
wie Kernspintomographen, Lackierrobotern<br />
oder Automatisierungssystemen<br />
für die Agrarindustrie. Und auch im<br />
Gleisbau: Die Robel Bahnbaumaschinen<br />
GmbH, ein Markt- und Technologieführer<br />
für Gleisbaumaschinen im bayerischen Freilassing,<br />
verbaut Sondergetriebe mit zwei<br />
Abtriebswellen. Diese sind zudem so robust<br />
ausgeführt, dass sie den besonderen Umgebungsbedingen<br />
auf einer Gleisbaustelle<br />
über Jahre standhalten.<br />
Ein weiteres Beispiel ist die Torqeedo GmbH,<br />
die Sondergetriebe von Neugart erfolgreich<br />
in elektrischen Bootsmotoren einsetzt. Das<br />
Unternehmen mit Sitz in Gilching ist ein<br />
Vorreiter im Bereich der maritimen Elektromobilität.<br />
Keim der Geschäftsidee war das<br />
Verbot von Verbrennungsmotoren auf dem<br />
Starnberger See, dem die Gründer vor über<br />
15 Jahren mit einem elektrischen Bootsantrieb<br />
begegneten. Heute gehört Torqeedo<br />
zur Deutz AG und vertreibt Außen- und Innenborder,<br />
elektrische Antriebe und Hybridantriebe.<br />
Für ein Außenbordermodell haben<br />
Neugart und Torqeedo zuletzt gemeinsam<br />
ein Sondergetriebe entwickelt, an dessen<br />
Abtrieb die Schiffsschraube direkt montiert<br />
werden kann. Zudem kann das Getriebe<br />
dauerhaft unter Wasser eingesetzt werden.<br />
Bild: Neugart<br />
Viele Aufgaben lassen sich auch durch Modifi -<br />
kationen an Standardgetrieben schnell und<br />
unkompliziert lösen.<br />
28 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
Modifizierte Standardgetriebe<br />
statt Sondergetriebe<br />
Oft muss es aber gar kein komplett neues<br />
Sondergetriebe sein. Denn viele Aufgaben<br />
lassen sich auch durch Modifikationen an<br />
Standardgetrieben schnell und unkompliziert<br />
lösen. So kommen beispielsweise in<br />
Verpackungsmaschinen, die für komplexe<br />
Anwendungen oft spezifische Antriebslösungen<br />
benötigen, häufig modifizierte<br />
Standardgetriebe zum Einsatz. Die Basis<br />
dafür bildet ein geeignetes Standardgetriebe<br />
aus dem breit gefächerten<br />
Neugart-Portfolio. Während Gehäuse, Lagerung<br />
und Verzahnungsteile dabei unverändert<br />
bleiben, können Abtriebswelle,<br />
Spannsystem oder Motoradapter auf vielfältige<br />
Art und Weise anwendungsspezifisch<br />
angepasst werden. Ebenso sind Sonderlackierungen<br />
oder spezielle Beschichtungen<br />
wie eine Vernickelung möglich.<br />
Der Vorteil: Der Entwicklungsaufwand ist<br />
bei modifizierten Standardgetrieben naturgemäß<br />
geringer als bei kompletten Sonderlösungen,<br />
da nur wenige Bauteile geändert<br />
werden müssen. Häufig werden bestehende<br />
Komponenten nur neu kombiniert, um die<br />
passende Lösung für den Kunden zu finden.<br />
Deshalb ist eine schnelle Verfügbarkeit der<br />
Bauteile garantiert. Mustergetriebe wie<br />
auch Serienlieferungen können in entsprechend<br />
kurzer Zeit realisiert werden.<br />
Entwicklungs- und Fertigungskompetenz<br />
als Voraussetzung<br />
Bild: Neugart<br />
Zwei Beispiele für gemeinsam realisierte Antriebslösungen<br />
von Neugart: anwendungsspezifische<br />
Sondergetriebe für die Robel Bahnbaumaschinen<br />
GmbH (A) und die Torqeedo GmbH (B).<br />
Entwicklung und Fertigung anwendungsspezifischer<br />
Sonder- und modifizierter<br />
Standardgetriebe erfordern besondere Kompetenzen<br />
des Herstellers. Das betrifft insbesondere<br />
die Auslegung, Umsetzung und Optimierung<br />
von Verzahnungsteilen. Der Hersteller<br />
hat dafür eine spezialisierte Abteilung,<br />
das Verzahnungs-Kompetenzzentrum<br />
(VKZ). Hier wird für jedes Getriebe die ideale<br />
Verzahnungsgeometrie errechnet, egal ob<br />
Standard- oder Sondergetriebe. Auch neue<br />
Fertigungs- oder Härteverfahren für Verzahnungsteile<br />
werden im VKZ entwickelt.<br />
Der Getriebespezialist baut sowohl schrägals<br />
auch geradverzahnte Getriebe und deckt<br />
damit sämtliche Möglichkeiten ab. Nur die<br />
wenigsten Getriebehersteller können beide<br />
Verzahnungsarten im eigenen Haus fertigen.<br />
Entwicklung und Fertigung aller Getriebe<br />
findet am Produktionsstandort Kippenheim<br />
statt – gestützt auf die Expertise<br />
aus über 90 Jahren Erfahrung und jährlich<br />
rund 400.000 weltweit ausgelieferten Planetengetrieben.<br />
Das Spektrum an Sondergetrieben<br />
umfasst dabei auch Stirnradgetriebe<br />
sowie Winkelgetriebe mit geradverzahnten<br />
oder spiralbogenverzahnten Kegelrädern<br />
oder mit Hypoid-Kegelrädern.<br />
Wirtschaftliche Vorteile von<br />
Sondergetrieben<br />
Nicht zuletzt macht sich der Einsatz von<br />
kundenspezifischen Sondergetrieben in<br />
wirtschaftlicher Hinsicht bezahlt. Denn der<br />
einmalige Engineering-Aufwand amortisiert<br />
sich über den Mehrwert – z.B., weil die<br />
entsprechende antriebstechnische Aufgabe<br />
anders gar nicht zu lösen gewesen wäre,<br />
oder weil sich der zur Verfügung stehende<br />
Platz durch Sonderbauformen effizienter<br />
ausnutzen lässt. Außerdem können Sondergetriebe<br />
unter Umständen anwendungsspezifisch<br />
einfacher und damit günstiger<br />
ausgelegt werden als vergleichbare Standardprodukte.<br />
Diese Einsparungen addieren<br />
sich mit zunehmender Stückzahl. (jg)<br />
www.neugart.com<br />
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den Sondergetrieben<br />
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IM ÜBERBLICK<br />
Sicherheits- und<br />
Wellenkupplungen von<br />
Enemac aus Edelstahl.<br />
Bild: Enemac<br />
Bewährt hat sich die kurz bauende Metallbalgkupplung<br />
Type EWC mit Klemmnaben<br />
und 2- oder 4-welligem Balg. Ebenso<br />
wie die Halbschalenvariante EWR, welche<br />
besonders für die Anwendung in schwer<br />
zugänglichen Anlagen geeignet ist.<br />
Sicherheits- und Wellenkupplungen von Enemac im Hygienic Design<br />
Für besondere Einsätze geeignet<br />
Gerade im Bereich der Lebensmittel- und Pharmaproduktion muss das Thema Hygiene im Mittelpunkt stehen.<br />
Der Antriebsspezialist Enemac entwickelt seit Jahrzehnten bevorzugt für dieses Anwendungsfeld hochwertige<br />
und solide Antriebselemente aus Edelstahl. Dem Anwender steht mittlerweile ein umfassendes Produktportfolio<br />
an Sicherheits-, Wellen- und Distanzkupplungen zur Verfügung. Die Verwendung von A2- und A4-Edelstählen<br />
garantiert höchste Qualität für besondere Einsätze.<br />
Müssen in anspruchsvollen Umgebungen weit<br />
auseinander liegende Wellen miteinander<br />
verbunden werden, bietet sich der Einsatz der<br />
rostfreien Distanzkupplung EWLC an.<br />
Bild: Enemac<br />
Enemac Sicherheitskupplungen (Drehmomentbegrenzer)<br />
für indirekte Antriebe (Ketten- oder<br />
Zahnriemenantriebe, wie sie in Verpackungsmaschinen<br />
häufig zu finden sind), schützen den Motorstrang<br />
von Verpackungsanlagen zuverlässig vor Überlast. Sie<br />
zeichnen sich durch spielfreie, exakte Drehmomentübertragung,<br />
maximale Leistungsdichte, kompakte<br />
Abmessungen, stufenlos einstellbare Ausrückmomente<br />
und automatisches Wiedereinrücken aus. Ein Bestseller<br />
unter den Drehmomentbegrenzern im Hygienic<br />
Design ist laut Unternehmen die Type ECE_ES. Diese<br />
Sicherheitskupplung zeichnet sich besonders durch<br />
ihre axial kurze Bauweise aus. Dies eröffnet viele Vorteile<br />
bei engen Einbausituationen. Eine bewährte, robuste<br />
und einfache <strong>Konstruktion</strong> garantiert ein sicheres<br />
Schaltverhalten und kommt dennoch mit sehr wenigen<br />
Einzelteilen aus. Die Kupplung besitzt standardmäßig<br />
einen Rastpunkt pro 360°. Auf Kundenwunsch<br />
sind auch Ausführungen mit mehreren Rastpunkten<br />
lieferbar. Bei dieser Kupplungstype erfolgt die Drehmomentübertragung<br />
mittels Passfedernutverbindung.<br />
Die jeweiligen Abtriebsteile (Kettenräder, Zahnscheiben,<br />
Flansche oder ähnliches) werden auf der Antriebswelle<br />
gelagert und für die Drehmomentmitnahme<br />
mit dem Flanschring verschraubt. Mit insgesamt<br />
14 Baugrößen wird ein Gesamt-Einstellbereich von 2<br />
bis 900 Nm erreicht. Im umfangreichen Produktportfolio<br />
der Drehmomentabsicherung für indirekte<br />
Antriebe findet der suchende Anwender mit Hilfe der<br />
kompetenten Servicemitarbeiter des Unternehmens<br />
auch für schwierige Fälle eine sichere Lösung.<br />
30 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
Kupplungen & Bremsen « ANTRIEBSTECHNIK<br />
Wellenkupplungen für eine<br />
anspruchsvolle Wellenverbindung<br />
Wellenkupplungen des Herstellers sind Ausgleichskupplungen<br />
zur spielfreien, winkelgetreuen Übertragung<br />
von Drehmomenten und zeichnen sich durch eine<br />
hohe Verdrehsteifigkeit (Torsionssteife) sowie ein<br />
geringes Massenträgheitsmoment aus. Im Bereich des<br />
Hygienic Design können Metallbalgkupplungen sowohl<br />
in Halbschalen- als auch Klemmnabenausführung<br />
geliefert werden. Diese decken einen Drehmomentbereich<br />
von 4 Nm bis 1.200 Nm ab und können<br />
bei Drehzahlen bis zu 20.000 min -1 eingesetzt werden.<br />
Seit Jahrzehnten bewährt ist die kurz bauende Metallbalgkupplung<br />
Type EWC mit Klemmnaben und 2- oder<br />
4-welligem Balg. Ebenso wie die Halbschalenvariante<br />
EWR, welche besonders für die Anwendung in schwer<br />
zugänglichen Anlagen, bei denen die Platzverhältnisse<br />
sehr gering und die An- und Abtriebsaggregate starr<br />
beziehungsweise in axialer Richtung nicht verschiebbar<br />
sind, geeignet ist. Um den hohen Hygienevorschriften<br />
zu entsprechen, verzichtet der Hersteller bei<br />
der Herstellung beider Typen auf das herkömmliche<br />
Klebeverfahren und verbindet die Teile im Mikro-Plasma-Schweißverfahren,<br />
welches eine unbegrenzte<br />
Dauerfestigkeit zwischen -50°C und +350°C garantiert.<br />
Wellenkupplungen des Herstellers im Hygienic<br />
Design sind vielseitig einsetzbar; vor allem in sterilen<br />
und sogar säurehaltigen Umgebungen.<br />
Sicherheits- und Wellenkupplungen –<br />
Edelstahl auch auf Distanz<br />
Müssen in anspruchsvollen Umgebungen weit auseinander<br />
liegende Wellen miteinander verbunden werden,<br />
bietet sich der Einsatz der rostfreien<br />
Distanzkupplung EWLC an. Diese<br />
Kupplungstype, mit einer Baulänge<br />
von bis zu 3 m, hat ein längenvariables<br />
Zwischenrohr aus Edelstahl A2<br />
oder A4, das dem Wunsch entsprechend<br />
angepasst wird. Verbunden<br />
wird dieses Rohr mit zwei Metallbalgkupplungen<br />
aus Edelstahl A4. In<br />
vielen Fällen kann die EWLC-Distanzkupplung<br />
als spielfreie Verbindungs-,<br />
Gelenk- oder Synchronwelle eingesetzt<br />
werden. Fluchtungsfehler, insbesondere Parallelversatz,<br />
können in erheblicher Größenordnung mit<br />
dieser Type ausgeglichen werden. Die Halbschalennaben<br />
erleichtern die Montage und gewährleisten<br />
eine sichere, kraftschlüssige Verbindung. Die Type ist<br />
besonders torsionssteif und eignet sich für hohe Betriebsdrehzahlen<br />
bis zu 6.000 min -1 bei geringem<br />
Trägheitsmoment. Die Distanzkupplung ist erhältlich<br />
in 7 Baugrößen mit einem Nennmoment von bis zu<br />
1.200 Nm. Wellendurchmesser zwischen 7 mm und<br />
85 mm können aufgenommen werden.<br />
Mit Hilfe eines Produkt-Kompasses<br />
unter www.enemac.de können<br />
bequem die passenden<br />
Kupplungsvarianten ausgewählt<br />
werden. Der technische Support<br />
ist natürlich auch persönlich für<br />
den Anwender erreichbar und<br />
findet die passende Lösung für<br />
anspruchsvolle Einsätze. (jg)<br />
www.enemac.de<br />
Ein Bestseller unter<br />
den Drehmomentbegrenzern<br />
im Hygienic<br />
Design ist laut<br />
Unternehmen die Type<br />
ECE_ES. Diese Sicherheitskupplung<br />
zeichnet<br />
sich besonders durch<br />
ihre axial kurze<br />
Bauweise aus.<br />
INFO<br />
Mehr Informationen zu<br />
den Wellenkupplungen<br />
von Enemac:<br />
hier.pro/YC3cG<br />
Bild: Enemac<br />
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<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 31
ANTRIEBSTECHNIK » Lineartechnik<br />
Lineartechnik von RK Rose+Krieger für kollaborierende Roboter<br />
Cobots mit großem Aktionsradius<br />
Kleine kollaborierende Roboter (Cobots) sind immer dann gefragt, wenn bei der Automatisierung<br />
von Maschinen und Anlagen eine dauerhafte Zusammenarbeit von Menschen und Roboter<br />
erforderlich ist. Sie können den Werker in vielerlei Hinsicht unterstützen. Die Bandbreite reicht<br />
von einfachen Stand-alone-Lösungen für Materialanreichung und den Abtransport der<br />
Fertigteile bis hin zu komplexen Automatisierungslösungen.<br />
Bernd Klöpper, Marketingleiter RK Rose+Krieger GmbH, Minden<br />
Kollaborierende Roboter heben schwere<br />
Gegenstände oder übernehmen monotone,<br />
einseitig belastende Aufgaben, wie<br />
das wiederholgenaue Anreichen von Teilen.<br />
Damit entlasten sie den Werker und schonen<br />
seine Gesundheit. Auch für bahngesteuerte<br />
Tätigkeiten, die ein Mensch entweder<br />
nicht so präzise, dauerhaft oder<br />
schnell und sicher ausführen kann wie eine<br />
Maschine, bieten sie sich an. Dazu zählt<br />
beispielsweise das Eindrehen besonders filigraner<br />
Schrauben oder das Realisieren von<br />
Niet- oder Klebeverbindungen. Zudem leisten<br />
die kleinen Roboter wertvolle Dienste in<br />
Zeiten des Fachkräftemangels; fehlt es<br />
doch in vielen Bereichen an qualifizierten<br />
Mitarbeitern. So sind z.B. erfahrene<br />
Schweißer, die präzise Schweißverbindungen<br />
herstellen können, nur noch schwer zu<br />
finden. Für Cobots ist das kein Problem.<br />
Lineareinheiten von RK<br />
Rose+Krieger – für jede<br />
Anwendung die passende<br />
Achse – nicht nur für Cobots.<br />
Bild: RK Rose+Krieger<br />
Lineartechnik und Hubsäulen<br />
für mehr Bewegungsspielraum<br />
Damit ein kollaborierender Roboter erfolgreich<br />
arbeiten kann, sollten vor der Anschaffung<br />
einige grundlegende Fragen beantwortet<br />
werden. Dazu zählt neben der eigentlichen<br />
Aufgabenstellung auch die Frage<br />
nach dem Aktionsradius und – daraus<br />
resultierend – nach der erforderlichen Anzahl<br />
der Antriebsachsen. Dabei lässt sich<br />
der Bewegungsspielraum des Cobots auf<br />
einfachstem Weg mithilfe von Linearachsen<br />
und elektrischen Hubsäulen erreichen.<br />
Wie komplex dabei Installation und steuerungstechnische<br />
An- beziehungsweise Einbindung<br />
in das Produktionsumfeld sein<br />
werden, gibt die Aufgabe des Roboters vor.<br />
Zudem muss neben der Sicherheit des<br />
Cobots an sich auch die Sicherheit sämtlicher<br />
Achsen im Sinne der Maschinenrichtlinie<br />
2006/42/EG gewährleistet sein. Zu den<br />
komplexeren Anwendungen von kollaborierenden<br />
Robotern, die hohe Anforderungen<br />
an zuverlässige Wiederholgenauigkeit und<br />
dauerhafte Präzision stellen, zählen unter<br />
anderem anspruchsvolle Schweißarbeiten.<br />
Eine solche Cobot-Lösung mit großer<br />
Reichweite in drei Dimensionen entwickelte<br />
das Fraunhofer IEM in Paderborn mit Unterstützung<br />
der RK Rose+Krieger GmbH aus<br />
Minden. Bei der Konzeption eines robotergestützten<br />
Handling- und Bearbeitungssystems<br />
zum Schweißen zylindrischer Stahltanks<br />
übernahm das Team des Fraunhofer<br />
IEM Konzeption und Realisierung der Roboterapplikation<br />
inklusive der Steuerungsund<br />
Benutzerschnittstellen-Programmierung,<br />
der Integration fortschrittlicher Regelungsansätze<br />
und des elektrischen Aufbaus.<br />
Die Mindener entwickelte die Lösung zur<br />
IM ÜBERBLICK<br />
Lineartechnik von<br />
RK Rose+Krieger erweitert<br />
den Bewegungsspielraum<br />
von kollaborierenden<br />
Robotern.<br />
kugelförmigen Erweiterung des Arbeitsbereichs<br />
des Schweiß-Cobots – das Raumportal<br />
– auf Basis seines Profil- und Lineartechnik-Baukastens.<br />
Raumportal erweitert<br />
den Arbeitsbereich<br />
Das Grundgerüst des Raumportals besteht<br />
aus Blocan-Aluminiumprofilen unterschiedlicher<br />
Baugrößen. Es kann auf zwei<br />
parallel angeordneten, zahnriemengetriebenen<br />
Linearachsen vom Typ RK DuoLine Z<br />
80 Protect über eine Strecke von 1.500 mm<br />
in der Horizontalen verfahren werden. Zwei<br />
weitere, ebenfalls parallel verlaufende RK<br />
DuoLine Z 80 Protect bilden die Z-Achse<br />
des Raumportals. Sie bewegen eine Rollenführungs-Linearachse<br />
vom Typ RK MonoLine<br />
Z120 vertikal über 1.500 mm. An dieser<br />
Linearachse ist der Cobot mit der Bearbeitungseinheit<br />
montiert. Das Raumportal erweitert<br />
den Arbeitsbereich des kollaborierenden<br />
Roboters (Durchmesser max. 2.650<br />
mm) um den ansonsten nicht erreichbaren<br />
zylinderförmigen Bereich über- und unterhalb<br />
seiner Basis. Damit kann er innerhalb<br />
der gesamten Portalstruktur ohne jegliche<br />
Einschränkung agieren.<br />
Für das synchrone Verfahren aller Achsen<br />
führten die Spezialisten des Fraunhofer IEM<br />
die sechs Achsen des Industrieroboters mit<br />
den drei Achsen des Raumportals in einer<br />
Industriesteuerung zusammen. Für eine rei-<br />
32 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
Bild: Fraunhofer IEM<br />
Eine vom Fraunhofer<br />
IEM entwickelte<br />
Industriesteuerung<br />
synchronisiert die<br />
sechs Bewegungsachsen<br />
des Roboters mit<br />
den drei Achsen des<br />
Raumportals.<br />
Bild: RK Rose+Krieger<br />
INFO<br />
Mehr Informationen zum<br />
Thema Lineartechnik von<br />
RK Rose+Krieger:<br />
hier.pro/2Q2IT<br />
bungslose Kommunikation zwischen Cobot<br />
und Raumportal sorgen dabei intelligente<br />
Sensoren und Algorithmen. Das Ergebnis<br />
sind synchronisierte Bewegungen von Portal<br />
und Roboter sowie die einfache Anpassung<br />
des Systems an sich ändernde Anwendungsszenarien<br />
ohne aufwendige Umbauund<br />
Rüstarbeiten.<br />
Optimierte Montage<br />
Bei „einfacheren“ Cobot-Lösungen steht<br />
häufig die Arbeitsplatzergonomie im Vordergrund.<br />
Auch in diesen Fällen lässt sich<br />
der Aktionsradius der kleinen Roboter mit<br />
Lineartechnik aus dem Produktprogramm<br />
der Lineartechnik-Spezialisten erweitern. So<br />
können sie mithilfe von Hubsäulen wie dem<br />
Powerlift Z elektrisch in der Höhe verstellt<br />
werden (Y-Achse). Linearachsen aus der RK-<br />
MonoLine- oder RK-DuoLine-Baureihe verfahren<br />
sie zusätzlich auf der X- und Z-Achse<br />
und erweitern so ihre Reichweite im<br />
Raum, etwa um mehrere Arbeits- oder Ablageplätze<br />
miteinander zu verknüpfen.<br />
Lineartechnik erweitert<br />
Aktionsradius von Cobots<br />
Ob einfache Handlingunterstützung oder<br />
komplexe Bauteilbearbeitungen – kollaborierende<br />
Roboter übernehmen zuverlässig<br />
schwere oder monotone Arbeiten, die einen<br />
Menschen auf Dauer zu stark belasten. Sie<br />
arbeiten präzise und wiederholgenau ohne<br />
zu ermüden und tragen damit zu einer Fehlervermeidung<br />
bei. Die intelligente Verknüpfung<br />
mit Lineartechnik erweitert ihren<br />
Aktionsradius um ein Vielfaches. (jg)<br />
www.rk-rose-krieger.com<br />
Bei dem von RK Rose+Krieger entwickelten Raumportal<br />
des robotergestützten Handling- und Bearbeitungssystems<br />
zum Schweißen zylindrischer Stahltanks<br />
können alle fünf Achsen und der Roboter zusammen<br />
synchronisiert verfahren werden.<br />
ANTRIEBE MIT<br />
INTEGRIERTEM<br />
SERVOREGLER<br />
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| Hohe Leistungsdichte<br />
| Functional Safety<br />
Halle 1 | Stand 340<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 33
ANTRIEBSTECHNIK » Antriebstechnische Bauelemente<br />
IM ÜBERBLICK<br />
Schleifringe von<br />
Servotecnica für Anlage zur<br />
Metallbearbeitung-<br />
Schleifringe von Servotecnica im Einsatz in der Schleiftechnik<br />
Zuverlässig und kompakt<br />
Loewer Schleiftechnik hat sich auf robuste Anlagen für die Metallbearbeitung spezialisiert.<br />
In der <strong>Konstruktion</strong> einer neuen Allroundanlage setzt die Firma zum Antrieb der vier<br />
Motoren auf Schleifringe von Servotecnica, die sich nicht nur durch ihre besondere<br />
Zuverlässigkeit, sondern auch durch ihre kompakte Bauweise für diesen Einsatzzweck eignen.<br />
Christian Becker, Geschäftsführer, Servotecnica GmbH, Raunheim<br />
Bild: Servotecnica<br />
Die SVTS C-Serie mit Hohlwellen<br />
von 3 bis 100 mm Durchmesser<br />
gibt es in 13 Modellreihen und<br />
zahlreichen Baugrößen.<br />
Beim Schneiden von Blechen entstehen,<br />
je nach Verfahren, unterschiedlich starke<br />
Grate. Stanzgrate lassen sich oft mit<br />
Bürstwerkzeugen entfernen. Dabei werden<br />
die Kanten gleichzeitig verrundet. Lasergrate<br />
hingegen werden mit härteren Werkzeugen<br />
abgeschliffen, was zu scharfen Sekundärgraten<br />
führt, die anschließend ebenfalls<br />
verrundet werden müssen. Ein Spezialist für<br />
Maschinen zum Entgraten von Stanz-,<br />
Laser-, Plasma- oder Autogenschneidteilen<br />
ist Loewer Schleiftechnik aus Homberg-<br />
Caßdorf, Entwickler und Fertiger von Bandund<br />
Bürstschleifmaschinen für die Metallund<br />
Holzbearbeitung. Das Portfolio der Firma<br />
an modernen Entgrat-, Verrundungsund<br />
Schleifmaschinen reicht vom Einsteigermodell<br />
über Komplettlösungen bis hin zu<br />
Sonderanfertigungen. Die Anlagen bearbeiten<br />
vor allem laser-, plasma- und wasserstrahlgeschnittene<br />
Bleche und Stanzteile.<br />
Ihr Leistungsspektrum umfasst das Entgraten<br />
und Verrunden, die Oxidschichtentfernung<br />
sowie das Anschleifen bis zum mehrseitigem<br />
Anschleifen und Anrauen.<br />
Ein echter Alleskönner aus dem Portfolio<br />
des Unternehmens ist die Allroundmaschine<br />
RotoMaster 1500, eine Schleif-, Entgrat-<br />
und Verrundungsmaschine mit Rotationsbürstenaggregat<br />
in 1.500 mm Arbeitsbreite.<br />
Herzstück der Anlage ist das neu<br />
entwickelte Rotoraggregat. Acht gegenläufig<br />
rotierende Bürsten drehen zusätzlich<br />
um eine Hochachse und oszillieren dabei<br />
quer zur Vorschubrichtung. Das erzielt eine<br />
gleichmäßige Kantenverrundung aus allen<br />
Richtungen bis zu einem Radius von 2 mm.<br />
Zusätzlich zu dem Rotoraggregat kann der<br />
RotoMaster mit ein oder zwei Schleifbandaggregaten<br />
ausgeführt werden, um stärkere<br />
Grate und Spritzer zu entfernen oder ein<br />
gerichtetes Finish zu erzeugen. Dabei<br />
kommt die von Loewer zum Patent angemeldete<br />
Toleranzschleifeinrichtung zum<br />
Einsatz, welche es dem Schleifbandaggregat<br />
ermöglicht, bei Dickentoleranzen oder<br />
krummen Werkstücken nach oben auszuweichen.<br />
Die <strong>Konstruktion</strong> der Maschine<br />
beinhaltet vier Motoren, die über<br />
16 Schleifringkontakte betrieben werden.<br />
Dafür war der Hersteller auf der Suche nach<br />
kompakten, leistungsfähigen Schleifringen,<br />
die nur wenig Bauraum benötigen. Fündig<br />
wurde man bei Servotecnica, einem in Mailand<br />
gegründeten Unternehmen, das sich<br />
seit mehr als 30 Jahren einen Namen als<br />
Partner des Maschinenbaus gemacht hat.<br />
Der deutschsprachige Kundenkreis wird<br />
durch die Niederlassung in Raunheim betreut.<br />
Zum Produktportfolio von Servotecnica<br />
zählen unter anderem langlebige<br />
Schleifringe für höchste Anforderungen, die<br />
mittels einer durchgehenden Rotation Signale<br />
oder elektrische Leistung von einer<br />
festen auf eine mobile Struktur übertragen.<br />
Kompakt und konfigurierbar<br />
Der Maschinenbauer entschied sich für die<br />
zuverlässigen, kompakten und konfigurierbaren<br />
Schleifringe der Baureihe SVTS C 05.<br />
Sie zeichnen sich durch die Schutzart IP 51<br />
(IP 65 optional) aus, sind für Ströme bis<br />
15A bei Spannungen bis 600V und Signale<br />
bis 2A (240V) geeignet. In der Version<br />
SVTS C 05-S-A-18/00–1500/1500 sind 18 Leitungen<br />
für die Leistungsübertragung integriert.<br />
Diese können bei Bedarf aber auch<br />
als Signalleitungen verwendet werden. Die<br />
Hohlwelle der Schleifringe bietet Platz für<br />
die Durchführung von Schläuchen und Leitungen.<br />
Die Schleifringe der SVTS C 05-Serie<br />
werden standardmäßig mit 500 mm<br />
langen Kabeln ausgeliefert, die für die Anwendung<br />
in der RotoMaster 1500 auf eine<br />
Länge von 1.500 mm eingangs- und ausgangsseitig<br />
angepasst wurden. Bei der Ausführung<br />
SVTS C 05 ist eine Datenübertragung<br />
bis 1 Gbit/s möglich. Die Schleifringe<br />
kommen für den Antrieb der Motoren der<br />
RotoMaster 1500 zum Einsatz. Damit die<br />
Anlage die in der Metallbearbeitung starker<br />
Beanspruchung ausgesetzt ist störungsfrei<br />
arbeitet, ist es erforderlich, dass die<br />
Schleifringe für die Übertragung von elektrischen<br />
Signalen und Leistung absolute<br />
34 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
Bild: Loewer<br />
108 Umdrehungen ausgelegt. Die Hohlwellenschleifringe<br />
überzeugen durch ein optimales<br />
Verhältnis zwischen Innen- und Außendurchmesser<br />
und bieten die Möglichkeit,<br />
andere Leitungen durch den Schleifring<br />
hindurchzuführen. So lassen sie sich<br />
etwa auch mit Feldbussen und fluidischen<br />
Leitungen ausstatten, was Konstrukteuren<br />
die Arbeit vereinfacht.<br />
(jg)<br />
www.servotecnica.de<br />
INFO<br />
Mehr Informationen zu<br />
den Schleifringen von<br />
Servotecnica:<br />
hier.pro/DsxJB<br />
Ein echter Alleskönner zum<br />
Entgraten von Stanz-, Laser-,<br />
Plasma- oder Autogenschneid -<br />
teilen ist die Allroundmaschine<br />
RotoMaster 1500 von Loewer.<br />
SEW-EURODRIVE—Driving the world<br />
Zuverlässigkeit beweisen.<br />
„Herr Schiemann von der Industrievertretung<br />
Wagner<br />
empfahl uns die Servotecnica-<br />
Schleifringe der SVTS C-Baureihe,<br />
die auch genau in unser<br />
Anlagenkonzept und zu den<br />
vorgegebenen Abmessungen<br />
passten. Der Einbau lief reibungslos<br />
und die Belastbarkeit<br />
haben wir in umfangreichen<br />
Tests, die wir mit dem<br />
Prototyp der Anlage durchgeführt<br />
haben, eingehend geprüft.<br />
Die Schleifringe haben<br />
sich dabei bewährt, sodass wir<br />
uns für Servotecnica entschieden<br />
haben“, erzählt Luca Möbus,<br />
verantwortlicher Konstrukteur<br />
für Metallschleifmaschinen<br />
bei Loewer. Anwendern<br />
wie Loewer steht bei Servotecnica<br />
ein umfassendes<br />
Sortiment an Hohlwellen-<br />
Schleifringen zur Auswahl. Die<br />
SVTS-C-Serie mit Hohlwellen<br />
von 3 bis 100 mm Durchmesser<br />
gibt es in 13 Modellreihen<br />
und zahlreichen Baugrößen.<br />
Sie kommen unter anderem in<br />
Converting-, Verpackungs-,<br />
CNC- und Pharma-Maschinen<br />
zum Einsatz. Die kompakten<br />
Schleifringe sind mit ihrem<br />
Hartplastikgehäuse aus ABS<br />
und Kugellagern aus Stahl<br />
sind auf eine Lebensdauer von<br />
Vorher<br />
Nachher<br />
Betriebssicherheit maximieren – mit einem<br />
Austausch der Schneckenpumpen-Antriebe<br />
Mit dem Service Retrofit von SEW-EURODRIVE bringen Sie Ihre in die Jahre gekommenen Schneckenpumpen-<br />
Antriebe wieder auf Vordermann. Ob Getriebe, Motor, Riemen, Kupplung oder Frequenzumrichter –<br />
alles aufeinander abgestimmt und aus einer Hand.<br />
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Beratungstermin vor Ort oder als Videokonferenz.<br />
schneckenpumpe@sew-eurodrive.de<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 35
Bild: Enemac<br />
ANTRIEBSTECHNIK » News<br />
Elastomerkupplung von Enemac für Hohlwellen<br />
Spart Platz und Gewicht<br />
Hohlwellen-Antriebe wurden entwickelt,<br />
um Gewicht und Platz zu sparen. Perfekt<br />
nutzen lässt sich diese Ersparnis jedoch<br />
nur durch eine Direktanbindung ohne<br />
Adapter. Dafür hat Enemac die Elastomerkupplung<br />
EWT entwickelt. Sie besteht aus<br />
zwei Nabenhälften, verbunden durch einen<br />
Elastomer-Spider. Eine der Naben ist<br />
eine Klemmnabe. Diese kann Wellen zwi-<br />
schen 8 und 70 mm aufnehmen. Auf der<br />
anderen Seite befindet sich eine Spreizkonusnabe<br />
für Wellendurchmesser von 10<br />
bis 48 mm, die einfach in die Hohlwelle<br />
eingeführt und somit direkt an den Antrieb<br />
angebunden wird. Dadurch bleibt<br />
die gewünschte Platz- und Gewichtsersparnis<br />
erhalten. Die Kupplungsreihe ist in<br />
sieben verschiedenen Größen zwischen 8<br />
Anzeige_<strong>KEM</strong>_Ausgabe9_NidecGraessner_EvoGear_140x190mm_RZ.pdf - August 16, 2022 x<br />
THE GEAR COMPANY<br />
und 600 Nm erhältlich<br />
und kann bei bis zu 15.000 min -1 zwischen<br />
-30 °C und +90 °C eingesetzt werden.<br />
Die Kupplung kann axialen Versatz<br />
bis zu 1 mm, lateralen bis zu 0,15 mm<br />
und angularen Versatz bis zu 1° ausgleichen.<br />
Die Kupplung ist spielfrei, steckbar<br />
und schwingungsdämpfend.<br />
www.enemac.de<br />
Sensor-Drehgeber<br />
Fügt sich<br />
nahtlos ein<br />
Nürnberg, 08. – 10.11.2022<br />
Halle 3A, Stand 3A-401<br />
ROBOTS CHOICE *<br />
* Das neue EvoGear – sehr große Übersetzungsvielfalt,<br />
unübertroffene Multifunktionsfähigkeit.<br />
EBE hat einen Drehgeber ohne<br />
jegliche mechanische Teile<br />
entwickelt. Er wird durch<br />
eine Gleitbewegung mehrerer<br />
Finger über den Zylinder<br />
eingestellt. Die Finger des<br />
Anwenders dienen als einzelne<br />
Einflussgrößen, die via<br />
kapazitiver Messung ermittelt<br />
werden können. Von innen<br />
eingebrachte Elektroden<br />
werden innerhalb des Drehgebers<br />
über ein Trägerelement<br />
justiert. Die Gehäusewand<br />
bleibt durchgängig geschlossen<br />
und beinhaltet<br />
keine mechanischen oder<br />
anderweitig drehenden<br />
Komponenten. Da die Ausbuchtung<br />
für den Sensor-<br />
Drehgeber direkt mit in das<br />
Frontpanel des Endgeräts<br />
eingegossen wird, bleibt die<br />
Oberfläche vollständig geschlossen.<br />
www.ebe.de<br />
Evolutionen, die es in sich haben – und viele<br />
Vorteile für Sie: Das neue EvoGear Servogetriebe.<br />
Überzeugt durch seine Multifunktionsfähigkeit<br />
und Effizienz, mit seiner äußerst<br />
hohen Übersetzungsvielfalt und nicht zuletzt<br />
durch sein optimiertes Design.<br />
NIDEC GRAESSNER GMBH & CO. KG<br />
www.graessner.de<br />
Bild: EBE Elektro-Bau-Elemente<br />
36 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
News « ANTRIEBSTECHNIK<br />
Servoverstärker von B&R<br />
Jetzt noch widerstandsfähiger<br />
Bild: B&R<br />
Der B&R-Servoverstärker Acopos P3 eignet<br />
sich ab sofort auch für den Einsatz unter<br />
aggressiven atmosphärischen Umgebungsbedingungen<br />
und bei Temperaturen<br />
von bis zu -25°C. Die Elektronik des Servoverstärkers<br />
wird dafür standardmäßig<br />
durch eine spezielle Beschichtung vor externen<br />
Einflüssen geschützt, wodurch er<br />
noch widerstandsfähiger wird. Der Servoantrieb<br />
lässt sich nun problemlos unter<br />
extremen Bedingungen verwenden, zum<br />
Beispiel auf Windrädern. Auch Applikationen<br />
in Kühlräumen oder in sehr staubiger<br />
Umgebung wie der Textilindustrie sind<br />
möglich. Es wird keine zusätzliche teure<br />
Spezialhardware mehr benötigt, was die<br />
Kosten sinken lässt. Um eine widerstandsfähige<br />
Hardware anzubieten, führt B&R<br />
zahlreiche Umwelttests durch. Diese werden<br />
im firmeneigenen, akkreditierten<br />
Prüflabor und in zertifizierten externen<br />
Prüfstellen auf der Basis von internationalen<br />
Normen und Standards durchgeführt.<br />
www.br-automation.com<br />
High-Torque-Getriebe von Nabtesco<br />
Große Massen präzise positionieren<br />
Nabtesco erweitert die Getriebeserie<br />
Neco um Baugrößen für<br />
Heavy-Duty-Anwendungen. Die<br />
neuen High-Torque-Getriebe mit<br />
der Bezeichnung NecoHT leisten<br />
Nenndrehmomente von 3.800 bis<br />
7.000 Nm und garantieren laut<br />
Anbieter eine präzise Positionierung bei<br />
großen Massen und Kräften. Sie verfügen<br />
über ein geschlossenes Design, erreichen<br />
eine Genauigkeit mit einem Hystereseverlust<br />
von 0,5 arc.min und sind dank doppelt<br />
gelagerter Exzenterwellen sowie der gelagerten<br />
Antriebswelle sehr robust. Der<br />
ganzheitliche Korrosionsschutz – auch die<br />
Abtriebswelle und die Laufflächen für die<br />
Wellendichtringe sind gegen Korrosion resistent<br />
– minimiert bzw. eliminiert laut Anbieter<br />
das Risiko korrosionsbedingter Ausfälle.<br />
Ein redundantes Dichtungssystem<br />
auf der Antriebsseite sorgt<br />
dabei für zusätzlichen Schutz.<br />
Durch Kombinationen standardisierter<br />
Elemente entsteht ohne<br />
viel Aufwand eine Vielzahl an definierten<br />
Interfaces, die ein breites<br />
Spektrum an Antrieben abdecken. Das gewährleistet<br />
eine schnellere Montage und<br />
maximale Flexibilität bei der Motoranbindung<br />
sowie eine wirtschaftliche Serienfertigung<br />
und hohe Verfügbarkeit.<br />
Bild: Nabtesco Precision Europe<br />
www.nabtesco.de<br />
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<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 37
ANTRIEBSTECHNIK » News<br />
Federdruckbremsen von Mayr Antriebstechnik<br />
Halten Roboterarme in Position<br />
Bild: Mayr Antriebstechnik<br />
Roboterarme dürfen nach Ausschalten des<br />
Stroms, bei Stromausfall oder Not-Halt<br />
nicht unkontrolliert absinken oder abstürzen.<br />
Mit der Roba-Servostop-Baureihe hat<br />
Mayr Antriebstechnik daher Federdruckbremsen<br />
für Servomotoren entwickelt, die<br />
speziell an die Anforderungen der Robotik<br />
angepasst sind. Im neuen Baukasten können<br />
die Anwender wählen zwischen klassischen<br />
Servobremsen im Motor, mit Nabe<br />
und verzahntem Rotor, in klassischer oder<br />
schlanker Bauform. Daneben gibt es eine<br />
weitere schlanke und leichtbauende Variante,<br />
die sogenannte Pad-Lösung mit großem<br />
Innendurchmesser. Letztere ist speziell<br />
für die Integration in das Robotergelenk<br />
konzipiert. Diese Lösungen sind kompakt<br />
und überzeugen durch ihr geringes Gewicht<br />
und ideale dynamische Eigenschaften. Aber<br />
auch die Bremsen mit Nabe und verzahntem<br />
Rotor sind kundenspezifisch anpassbar<br />
und direkt in ein Gelenk integrierbar. Eine<br />
axiale Positionierung zur Welle ist hier<br />
nicht notwendig. Mit der elektromagnetischen<br />
Linearbremse Roba-Linearstop bietet<br />
der Hersteller nun ein ausfallsicheres System<br />
mit hohen Haltekräften, das zudem dynamisch<br />
bremsen kann.<br />
www.mayr.com<br />
Getriebemotor von Nord Drivesystems<br />
Jetzt mit Leistungen bis 3 kW<br />
Bild: Nord<br />
Das Duodrive von Nord Drivesystems ist<br />
jetzt bis zu einer Leistung von 3 kW mit einem<br />
Dauerdrehmoment bis 250 Nm sowie<br />
Drehzahlen bis 1.000 min -1 verfügbar und<br />
deckt Getriebeübersetzungen von i=3 bis<br />
i=18 ab. Das System integriert einen<br />
IE5+-Synchronmotor in ein einstufiges<br />
Stirnradgetriebe und erreicht so laut Anbieter<br />
mit bis zu 92% einen der höchsten Wirkungsgrade<br />
in dieser Leistungsklasse. Auch<br />
im Teillastbetrieb wird eine sehr hohe Systemeffizienz<br />
erzielt. Da viele Verschleißteile<br />
wegfallen, sinkt auch der Wartungsaufwand.<br />
Der Getriebemotor ist mit der Nord-<br />
Antriebselektronik kompatibel und kann<br />
mit allen marktüblichen Hohlwellenabmessungen<br />
(20 bis 40 mm) sowie Flanschausführungen<br />
(B5 und B14) oder einer Drehmomentstütze<br />
ausgestattet werden. Für<br />
den Motoranschluss sind je nach Kundenwunsch<br />
Harting-HAN-Stecker, M12-Rundsteckverbinder<br />
oder eine Klemmenleiste<br />
vorgesehen. Auch verschiedene Optionen<br />
wie Drehgeberrückführung oder eine Haltebremse<br />
sind mit dem Duodrive möglich.<br />
www.nord.com<br />
Lineartechnik von Rollon online konfigurieren<br />
Schneller zur optimalen Lösung<br />
Rollon hat die neue interaktive Konfigurationsplattform<br />
„myRollon“ ins Leben<br />
gerufen. myRollon.com/de ist eine interaktive<br />
Plattform für Information, Produktauswahl,<br />
Konfiguration, Vorselektion<br />
sowie Vergleich von Rollon-Lineartechnik<br />
und verbindet laut Anbieter selbständige<br />
Recherche mit persönlicher Beratung.<br />
Konstrukteure und Designer sollen auf<br />
dem kürzesten Weg zum passenden Produkt<br />
geführt werden. Den Nutzer wird<br />
Schritt für Schritt durch den Prozess geführt.<br />
Die Auswahl erfolgt über unter-<br />
schiedliche Parameter wie Art der Linearkomponente<br />
bzw. des Linearsystems, Umgebungsbedingungen,<br />
benötigter Arbeitsbereich<br />
und/oder Antriebssystem. Der Anwender<br />
erhält alle wichtigen Informationen<br />
wie verfügbare Optionen und Baugrößen,<br />
technische Details und Leistungsdaten<br />
auf einen Blick und kann darüber<br />
hinaus mehrere Produkte hinsichtlich<br />
Leistungsfähigkeit und Ausstattung miteinander<br />
vergleichen. Selbstverständlich<br />
sind die Kunden bei der Suche und Auswahl<br />
nicht auf sich alleine gestellt, sondern<br />
können jederzeit mit den Lineartechnikexperten<br />
von Rollon in Kontakt<br />
treten, unter anderem via Kontaktformular<br />
oder auch mittels Live-Chat.<br />
www.rollon.de<br />
Bild: Rollon<br />
38 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
Höhl & Westhoff GmbH<br />
Tradition • Qualität • Sicherheit<br />
Kupplungen von Flender<br />
Drei neue Bauarten<br />
Flender erweitert das Portfolio der N-Eupex-Kupplungsbaureihe<br />
um die drei neue Bauarten N-Eupex ERN, N-Eupex B und N-Eupex<br />
DKS. Mit der N-Eupex ERN können Anwender ein maximales<br />
Drehmoment festlegen, so dass kritische Drehmomente für<br />
Motor und Abtriebsmaschine nicht übertragen werden. Die<br />
N-Eupex B mit Spannelement gewährleistet reibschlüssige<br />
Klemmverbindungen. Hierbei wird das glatte, zylindrische Maschinenwellenende<br />
über eine Klemmverbindung passfederlos<br />
mit der Kupplungsnabe verbunden. Mit der N-Eupex DKS wird<br />
eine doppelkardanische Kupplung in den Baukasten eingeführt.<br />
www.flender.com<br />
Schutz für Mensch und Maschine<br />
Individuelle Faltenbälge, Abdeckungen, Unfallschutz:<br />
• Faltenbälge<br />
• Gleitbahnschützer<br />
• Kastenbälge<br />
• Jalousien<br />
• Gummiformteile<br />
• Rollbandabdeckungen<br />
• Spiralfedern<br />
• Schürzen<br />
• Kompensatoren<br />
• Manschetten<br />
Bild: Flender International<br />
www.faltenbalg.net<br />
info@faltenbalg.net<br />
Tel. +49 (0) 202 / 8 45 82<br />
Fax +49 (0) 202 / 8 28 85<br />
Servozylinder von Ortlieb<br />
Mit flexibler Motoranbindung<br />
www.mo-ka.net<br />
Die elektrische Servozylinder-Baureihe Serac XHM von Ortlieb<br />
Präzisionssysteme bietet eine große Typenvielfalt mit skalierbaren<br />
Kräften von 5 bis 600 kN. Die laut Anbieter umweltfreundliche<br />
Technologie punktet mit einem geräuscharmen und<br />
energieeffizienten Lauf, ohne Schmutz oder Öl. Der Servozylinder<br />
lässt sich auch in enge Bauräume unkompliziert installieren,<br />
da der Anwender wahlweise das Antriebssystem einschließlich<br />
Motoraufbau bestellen oder auch Fremdfabrikate<br />
montieren kann. Die Baureihe besteht aus einem leistungsstarken<br />
Elektrozylinder mit steifer Spindeleinheit. Der Servozylinder<br />
XHM entspricht in seinem Technologieaufbau der Baureihe Serac<br />
XH mit einer Maximallast, die von 5 kN stufenweise über<br />
12, 30, 50, 75 und 100 bis 600 kN erweiterbar ist.<br />
www.ortlieb.net<br />
Rostfrei.<br />
Bild: Ortlieb Präzisionssysteme<br />
Sicherheits- und Wellenkupplungen im<br />
Hygienic Design sind komplett aus Edelstahl<br />
gefertigt und entsprechen den strengen Hygienevorschriften<br />
der Lebensmittel-, Medizin- und<br />
Pharmaindustrie. Wir beraten Sie gern!<br />
Spanntechnik<br />
Kupplungen<br />
Made in Germany<br />
Tel. +49 6022 71070<br />
info@enemac.de<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> www.enemac.de<br />
» 09 | 2022 39
AUTOMATISIERUNG » Elektrotechnische Bauelemente<br />
IM ÜBERBLICK<br />
E-T-A kombiniert den Ein-/<br />
Ausschalter mit einem thermischen<br />
Überstromauslöser. Der<br />
Schalter eignet sich für viele<br />
Applikationen unter erschwerten<br />
Bedingungen.<br />
E-T-A kombiniert Ein- und Ausschalter mit Überstromschutz<br />
Die Spezialisten mit IP-Schutz<br />
Sie funktionieren als Ein- und Ausschalter elektrischer Geräte und Maschinen und sorgen gleichzeitig<br />
noch für den Überstromschutz: Geräteschutzschalter erfüllen viele Aufgaben und arbeiten auch unter rauen<br />
Umgebungsbedingungen – ein Fall für robuste und vielseitige Komponenten. Mit dem Kombi-Schutzschalter<br />
3120 bietet E-T-A eine Komponente, die diese Anforderungen optimal erfüllt.<br />
Thomas Schmid, Business Development Manager Equipment, E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH in Altdorf<br />
Bild: E-T-A<br />
Der knstruktive Aufbau sowie die Materialauswahl<br />
ertüchtigen die Geräte<br />
für viele Applikationen. Wo gehobelt wird,<br />
da fallen Späne: Der Einsatz von professionellen<br />
elektrischen Geräten und Maschinen<br />
ist oft verbunden mit wechselnden<br />
und ungünstigen Umgebungsbedingungen.<br />
Betroffene Anwendungen finden<br />
sich z.B. in der Medizintechnik, in der<br />
chemischen Industrie, in der Lebensmittelverarbeitung,<br />
in Haushalts- und Gartengeräten<br />
oder bei Profi-Werkzeugen.<br />
Die Geräte und die damit verbundenen<br />
Komponenten müssen dann Höchstleistungen<br />
erbringen bei Feuchtigkeit, Staub<br />
und Schmutz, teilweise auch unter hohen<br />
mechanischen Belastungen sowie in einem<br />
breiten Temperaturbereich. Auch eine<br />
häufige Reinigung wird dann in aller<br />
Regel notwendig sein.<br />
Die Komponenten für<br />
extreme Bedingungen<br />
Welche Probleme können nun für die Gerätehersteller<br />
bestehen? Wird ein Eindringen<br />
von Wasser, Staub und Dreck nicht<br />
verhindert oder ist die Lebensdauer der<br />
Dichtung begrenzt, sind Geräte- und Maschinenausfälle<br />
und damit Reklamationen<br />
vorprogrammiert. Ein ärgerlicher, zeitaufwändiger<br />
und kostspieliger Prozess, den<br />
es für die Hersteller unbedingt zu vermeiden<br />
gilt.<br />
Für die oben genannten und noch viele<br />
weitere Anwendungen, in denen es nicht<br />
sauber und trocken zugeht und auch eine<br />
häufige Reinigung notwendig ist, benötigen<br />
Hersteller von Maschinen und Geräten<br />
eine hohe IP-Schutzart, die ein Eindringen<br />
von Staub und Wasser in unterschiedlichen<br />
Ausprägungen verhindert.<br />
Diese Schutzarten sind in der Norm<br />
DIN EN 60529 geregelt.<br />
IP-Schutz zunehmend gefragt<br />
Der Kombischutzschalter 3120<br />
mit Faltenbalg-Abdichtung.<br />
ine sehr wichtige Komponente, die es für<br />
einen hohen IP-Schutz abzudichten gilt,<br />
ist der Ein-und Ausschalter. Da der Platz<br />
in den Geräten beschränkt ist, streben<br />
Hersteller oft an, den Überstromschutz in<br />
der gleichen Komponente zu integrieren.<br />
Die perfekte Lösung hierfür sind sogenannte<br />
Kombi-Schutzschalter. Das sind<br />
Überstromschutzschalter, die gleichzeitig<br />
als Ein- und Ausschalter von Geräten,<br />
Maschinen und Anlagen dienen.<br />
Für die einfache, schnelle und daher von<br />
vielen bevorzugte Snap-In-Montage<br />
beschränkten sich angebotene IP-<br />
Schutzarten bisher auf die Betätigungsseite<br />
der Schutzschalter. Typischerweise<br />
erfolgte die Abdichtung der Schaltwippe<br />
über eine PVC-Schutzkappe und bot die<br />
Schutzart IP54. Diese konventionelle Abdichtung<br />
versagt beim Auftreten von<br />
Feuchtigkeit und Staub jedoch schnell.<br />
Eine zusätzliche Abdichtung zwischen<br />
Schutzschalter und der Einbauöffnung<br />
am elektrischen Gerät sowie die Prüfung<br />
auf Dichtheit an dieser Stelle sind notwendig.<br />
Dies hatte bisher durch den Gerätehersteller<br />
zu erfolgen und stellte einen<br />
unangenehmen Zusatzaufwand dar.<br />
Ebenso vergilben PVC-Schutzkappen bei<br />
Sonneneinstrahlung und können durch<br />
Umwelteinflüsse mit der Zeit reißen. Die<br />
Abdichtfunktion ist dann nicht mehr gegeben.<br />
Wenn kein rechtzeitiger Austausch<br />
erfolgt, stellt dies ebenfalls ein Risiko für<br />
Geräte- und Maschinenausfälle dar.<br />
Kombi-Schutzschalter<br />
für hohe Anforderungen<br />
Warum sich aber nur auf einen begrenzten<br />
Schutz vor Staub und Wasser beschränken?<br />
E-T-A setzte daher die Kundenwünsche<br />
im Kombi-Schutzschalter<br />
3120 mit neuer Faltenbalg-Abdichtung<br />
direkt um. Im Vergleich zu einer herkömmlichen<br />
PVC-Schutzkappe dichtet<br />
der Faltenbalg nicht nur den Betätigungsbereich<br />
ab. Bei der Montage des Schutzschalters<br />
presst sich die integrierte, umlaufende<br />
Gummilippe bei der Snap-In-<br />
Montage fest an das Gehäuse der Maschinen<br />
und Geräte. Somit ist zusätzlich<br />
die Einbauöffnung geschützt.<br />
Die neuentwickelte <strong>Konstruktion</strong> mit Faltenbalg-Abdichtung<br />
ermöglicht die Steigerung<br />
der Schutzart auf IP65. So können<br />
selbst feiner Staub und Strahlwasser keine<br />
Schäden und damit Geräte- und Maschinenausfälle<br />
verursachen. Die Dichtheit<br />
stellt E-T-A sicher, die Verantwortung<br />
des Kunden für dieses Thema fällt daher<br />
komplett weg. Dies bietet den Kunden ei-<br />
40 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
Die Faltenbalg-Abdichtung<br />
erhöht die Maschinenund<br />
Geräteverfügbarkeit.<br />
ebenso leicht von der Hand wie bei<br />
Raumtemperatur. Auch hierdurch werden<br />
bisher vorhandene Probleme mit herkömmlichen<br />
Dichtmaterialien gelöst.<br />
Bild: E-T-A<br />
nen erheblichen Mehrwert. Auch das Problem<br />
der Lebensdauer der Dichtung wurde<br />
gelöst. Die Abdichtung aus Silikon ist<br />
weitestgehend unempfindlich gegenüber<br />
Ozon, UV-Licht und den meisten Ölen und<br />
Säuren. Ein neuer Stand der Technik wurde<br />
damit etabliert.<br />
Einfache Betätigung<br />
und klare Ablesbarkeit<br />
Was sind zusätzliche Nutzen für die Betreiber<br />
und Bediener der Geräte, Maschinen<br />
und Profi-Werkzeuge? Bei der Dichtung<br />
des 3120 ist die Wippe frei zugänglich<br />
und nicht durch eine störende, zusätzliche<br />
Schutzkappe umgeben. Dies<br />
vereinfacht die Schaltvorgänge, vor allem<br />
für Bediener mit Arbeitshandschuhen.<br />
Außerdem: Dank freiliegender Wippe ist<br />
die Schaltstellung (Ein oder Aus) dadurch<br />
einfach und deutlich erkennbar. Vergilbte<br />
oder verschmutze Schutzkappen aus PVC<br />
dagegen versperren häufig den Blick auf<br />
die Wippe und ihre Schaltstellung. Dies<br />
gehört mit der Faltenbalg-Technologie<br />
von E-T-A der Vergangenheit an.<br />
Umweltfreundliches Silikon<br />
Die Abdichtung besteht aus umweltfreundlichem<br />
Silikon, sie enthält keinerlei<br />
gesundheitsschädliche Weichmacher.<br />
Auch ist sie kälteflexibel: Schaltvorgänge<br />
bei tiefen Temperaturen gehen daher<br />
Robust und vielseitig<br />
Die Wichtigkeit der systematischen Bauteilereduzierung<br />
für Hersteller elektrischer<br />
Geräte und Maschinen wurde bereits<br />
angesprochen. Sie ist einer der zentralen<br />
Schlüssel für eine kostensparende<br />
<strong>Konstruktion</strong>. Zudem bedeuten weniger<br />
Bauteile in der Regel einen zusätzlichen<br />
Raumgewinn und ermöglichen so die<br />
Konzeption kompakterer Produkte. Kombi-Schutzschalter<br />
von E-T-A springen hier<br />
in die Bresche. Sie können Ein-/Ausschalter,<br />
Schmelzsicherungen, Sicherungshalter<br />
und die entsprechende Verkabelung<br />
zwischen diesen Bauteilen in einer Komponente<br />
ersetzen.<br />
Geräteverfügbarkeit sichern<br />
Motoren, Pumpen und Trafos sind in der<br />
Praxis oft überlastet. In diesen Fällen gilt:<br />
Wird nicht rechtzeitig abgeschaltet,<br />
kommt es unweigerlich zu Überhitzungsschäden.<br />
Als optimaler Überlastschutz<br />
empfehlen sich hier thermische Bimetall-<br />
Schutzschalter. Sie erkennen – im Gegensatz<br />
zu Schmelzsicherungen – selbst geringe<br />
Dauerüberlastungen und schalten<br />
diese konsequent ab, ohne zu frühzeitig<br />
auszulösen. Eine hohe Geräteverfügbarkeit<br />
ist die Folge. Nach einer Überstromauslösung<br />
lässt sich ein Schutzschalter<br />
einfach, sicher und vor allem schnell wieder<br />
einschalten. Ein zeitaufwändiger Sicherungswechsel<br />
entfällt. Ein konsequent<br />
professioneller Überstromschutz. (ge)<br />
www.e-t-a.de<br />
INFO<br />
Weitere Details:<br />
hier.pro/WvuCW<br />
40. Motek<br />
Internationale Fachmesse<br />
für Produktions- und<br />
Montageautomatisierung<br />
D 04.– 07. Oktober 2022<br />
a Stuttgart<br />
$<br />
Sichern Sie jetzt Ihr<br />
kostenfreies Ticket:<br />
Registrierungsseite:<br />
www.schall-registrierung.de<br />
Ticket-Code: AR9BJ-9M9SB<br />
@ www.motek-messe.de<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 41<br />
Veranstalter: SP. E. SCHALL GmbH & Co. KG<br />
üÜ?ägB<br />
T +49 (0) 7025 9206-0 motek@schall-messen.de
AUTOMATISIERUNG » News<br />
Panel-PC von Rose<br />
Energieeffiziente Bedieneinheiten<br />
Bild: Rose Systemtechnik<br />
Die Eco-Line von Rose ist ein Panel-PC-<br />
Einstiegsmodell für die Industrie. Auf<br />
Wunsch passt der Anbieter die Bedieneinheiten<br />
an jede Anwendung an. Herzstück<br />
der Panel-PCs ist ein Intel-Celeron-N4200-Prozessor<br />
(4x 1,1 – 2,5 GHz; 2<br />
MB L2 Cache) mit einer Verlustleistung<br />
von nur 6 W. Zum niedrigen Energieverbrauch<br />
trägt zudem die sparsame LED-<br />
Hintergrundbeleuchtung bei. Ist mehr Rechenleistung<br />
gewünscht, kann die Eco-Line<br />
auch mit einem Intel Core i5–8365UE<br />
(1.6 GHz/4.1 GHz) ausgerüstet<br />
werden. Mit einer Gehäusetiefe<br />
von lediglich 33 mm sind die PCs<br />
äußerst kompakt gebaut und eignen<br />
sich durch Schutzart IP65 (frontseitig)<br />
auch für den Einsatz in rauen Umgebungen.<br />
Die Eco-Line ist als Panel-PC mit einer<br />
Bildschirmdiagonalen von 15,6 Zoll lieferbar<br />
(Sondergrößen auf Anfrage). Das Display<br />
bietet eine hohe Transmissionsrate<br />
und einen großen Blickwinkel (178° h/v).<br />
Es besteht<br />
aus einem entspiegelten<br />
und chemisch<br />
gehärtetem Multitouch-Glas,<br />
das sich auch mit<br />
Handschuhen bedienen lässt (PCAP-<br />
Touch mit Störausblendung). Alle Eco-Line-Panel-PCs<br />
verfügen über eine große<br />
Auswahl an Schnittstellen (2x RJ45 / 2x<br />
USB 2.0 / 1x RS232) und bieten Speicherkapazitäten<br />
von 64 bis 480 GB.<br />
www.rose-systemtechnik.com<br />
M12-Steckverbinder von Binder<br />
Installationszeit verkürzen und Fehler vermeiden<br />
Bild: Franz Binder<br />
Anwender in der industriellen Automation<br />
können mit den M12-Steckverbindern<br />
die Installationszeit verkürzen und Fehler<br />
vermeiden, weil die Einzeladerverdrah-<br />
tung entfällt. Verbindliche nationale und<br />
internationale Normen gewährleisten zudem<br />
den schnellen und einfachen Austausch<br />
der Produkte.<br />
Daher gelten M12-Rundsteckverbinder<br />
heute als unverzichtbar für die Anbindung<br />
von Sensoren, Aktoren sowie weiteren<br />
Komponenten im Feld – sowohl zur<br />
Signal- und Datenübertragung als auch<br />
für die Leistungsversorgung der Geräte.<br />
Entsprechend ihrer jeweiligen Kodierung<br />
eignen sie für verschiedene industrielle<br />
Netzwerke wie CAN, Profibus oder Profinet<br />
geeignet. Das Binder-Portfolio anschlussfertiger<br />
Leitungen umfasst im<br />
M12-Segment eine Vielzahl von Steckverbindervarianten<br />
unterschiedlicher Kodierungen.<br />
In den Polzahlen 3 bis 12 ausgeführt,<br />
sind gerade sowie gewinkelte<br />
Produkte, ein- oder beidseitig umspritzt,<br />
in verschiedenen Leitungsqualitäten erhältlich.<br />
Neben der Baugröße M12 hat<br />
Binder weitere anschlussfertige Produkte,<br />
etwa für die kleinere und ebenfalls standardisierte<br />
Bauform M8, im Programm.<br />
www.binder-connector.de<br />
Mehrkamerasysteme von Vision & Control<br />
Maximale Geschwindigkeit im Schaltschrank<br />
Mit Vicosys 19001 und Vicosys 6300<br />
Kompakt präsentiert Vision & Control<br />
zwei neue Mehrkamerasysteme für die<br />
industrielle Bildverarbeitung. Das flache<br />
High-End-Mehrkamerasystem Vicosys<br />
19001 ist nur zwei HE hoch und<br />
für den Einbau in 19-Zoll-Racks konzipiert.<br />
Sein Acht-Kern-Prozessor (Intel<br />
Core i7–10700E) sorgt für maximale<br />
Geschwindigkeit im 2,8-GHz-Takt. Es<br />
können bis zu 16 Kameras angeschlossen<br />
werden. Zusätzlich sind Steckplätze für<br />
digitale Ein- und Ausgänge, Profinet- und<br />
weitere Kamerakarten vorhanden. Dank der<br />
Bild: Vision & Control<br />
direkten Feldbusanbindung integriert sich<br />
das System nahtlos in Profinet-, Ethercat-,<br />
ModbusTCP-, Telnet- und viele andere industrielle<br />
Netze. Nach eigenen Angaben<br />
maximale Geschwindigkeit im<br />
Schaltschrank bietet das Mehrkamerasystem<br />
Vicosys 6300 Kompakt. In<br />
ihm sorgt Intels Core-i3–9100TE-Prozessor<br />
für die schnelle Bildverarbeitung<br />
mit 3,20 GHz. Die Basisversion<br />
besitzt eine GigE-Vision-Kameraschnittstelle<br />
(ohne PoE) sowie einen<br />
Ethernet-LAN-Anschluss. Durch die<br />
direkte Feldbusanbindung lässt sich<br />
das System in alle gängigen Industrie-<br />
Netzwerke einbinden.<br />
www.vision-control.com<br />
42 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
Safety Relais von Bihl+Wiedemann<br />
Funktionale Sicherheit mit Schutzart IP67<br />
Bild: Bihl+Wiedemann<br />
Mit dem E/A Modul BWU4379 für ASi<br />
Safety at Work in Schutzart IP67 erweitert<br />
Bihl+Wiedemann sein Sortiment für<br />
die funktionale Sicherheit. Es ist das erste<br />
Safety Relais in IP67 des Anbieters. Es<br />
bietet einen sicheren Relaisausgang mit<br />
galvanisch getrennten Kontaktsätzen, einen<br />
zweikanaligen sicheren Eingang bis<br />
SIL3 / Kat. 4 für potentialfreie Kontakte<br />
sowie einen digitalen Eingang. Über den<br />
sicheren Ausgang lässt sich zum einen ein<br />
sicher geschalteter AUX-Abzweig im Feld<br />
und damit passive Sicherheit erzeugen.<br />
Zum anderen können dank des Relais verschiedene<br />
Anlagenteile mit unterschiedlichen Potentialen sicher<br />
gekoppelt werden – in IP67 mit einem einfachen M12-Kabel. Die<br />
Versorgung des Moduls mit ASi und AUX erfolgt jeweils über<br />
Profilkabel per Durchdringungstechnik. Die Anbindung der Peripherie<br />
wird über vier fünfpolige M12-Buchsen realisiert.<br />
www.bihl-wiedemann.de<br />
Bild: Fischer Elektronik<br />
Aluminiumgehäuse von Fischer Elektronik<br />
Dekorativ mit vielen Details<br />
Das Aluminiumgehäuse „Curve“ von Fischer Elektronik besteht<br />
aus zwei gegeneinander gesteckten Halbschalen und bietet mit<br />
seinen Führungsnuten und Führungskanälen einige praktische<br />
Details. Der Abschluss und die Fixierung der Halbschalen erfolgt<br />
über die Frontplatte und Rückwand, welche durch im Profil<br />
eingebrachte Gewinde mittels einer Schraubbefestigung arretiert<br />
werden. Der Rahmen wird ohne zusätzliches Werkzeug<br />
auf die zusammengebauten Gehäuseprofile aufgeschoben und<br />
rastet in die dafür vorgesehenen Nuten ein. Das Grundgehäuse<br />
sowie die Deckelplatten können auf Kundenwunsch mechanisch<br />
bearbeitet, oberflächenbehandelt und bedruckt werden.<br />
www.fischerelektronik.de<br />
ele22_Anz_188x133_Konradin-Verlag_fuer_alle_Magazine_D_X3.pdf - Juli 5, 2022 x<br />
15. – 18. November 2022<br />
Driving<br />
sustainable<br />
progress.<br />
Die Zukunft schon heute erleben.<br />
Auf der electronica 2022.<br />
Jetzt Ticket sichern!<br />
electronica.de/ticket<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 43
KOMPONENTEN » Maschinenelemente<br />
Drehfenster von Hema für klare Sicht auf Bearbeitungsprozesse<br />
Langlebiger Durchblick<br />
IM ÜBERBLICK<br />
Drehfenster von Hema mit<br />
besonders großer<br />
Sichtfläche für<br />
Werkzeugmaschinen.<br />
Die neuen Spinvista-Drehfenster von Hema sind für alle Arten von CNC-Hochgeschwindigkeitsfräs- und<br />
Drehmaschinen sowie Bearbeitungszentren geeignet. Der Einbau kann sowohl in der OEM-Erstausstattung<br />
als auch problemlos im nachträglichen Einbau erfolgen.<br />
Herrn Lars Najorka, Technik & Entwicklung bei der Hema Maschinen- und Apparateschutz GmbH<br />
Wenn Werkzeugmaschinen in Betrieb<br />
sind, ist die Sicht in den Innenraum<br />
durch Späneflug und umherspritzendes<br />
Kühlschmiermittel stark eingeschränkt. Das<br />
neue Spinvista-Drehfenster der Hema<br />
Group aus dem hessischen Seligenstadt<br />
sorgt für klare Sicht auf den Fertigungsprozess:<br />
Es rotiert mit so hoher Geschwindigkeit,<br />
dass Flüssigkeiten und Verschmutzungen<br />
abgeschleudert und von der Maschinenschutzscheibe<br />
ferngehalten werden.<br />
Das Ergebnis ist ein glasklarer Blick auf den<br />
Fertigungsprozess in der Maschine. Arbeitsergonomie<br />
und Produktivität werden<br />
durch die großzügige Sicht auf den tatsächlichen<br />
Bearbeitungsvorgang erheblich<br />
verbessert. Das Drehfenster beseitigt die<br />
Sichtbeeinträchtigung durch Kühlmittel<br />
oder Späne an der Maschinenschutzscheibe<br />
innerhalb seines Sichtbereiches. Leichtes<br />
Gewicht, einfache Montage und die dank<br />
modularer Bauweise gute Wartung reduzieren<br />
die Kosten für den Einsatz des Sichtsystems.<br />
Der Hersteller liefert auch Komplettlösungen<br />
wie Maschinenschutzscheiben<br />
mit bereits eingebautem Drehfenster.<br />
Dadurch lässt sich zusätzlicher Montageaufwand<br />
vermeiden. Die Systeme können<br />
so vorkonfiguriert werden, dass sie nur<br />
noch eingebaut und angeschlossen werden<br />
müssen. Alle Drehfenstersysteme erfüllen<br />
die jeweils geltenden Sicherheitsanforderungen.<br />
Zwei Drehfenstertypen,<br />
zwei Drehfenstergrößen<br />
Das Drehfenster ist in zwei Ausführungen<br />
lieferbar: Spinvista EVO ist mit einem Außendurchmesser<br />
von 253 mm und einer<br />
Sichtfläche von circa 284 cm ² zu 100%<br />
kompatibel mit bestehenden Drehfenstersystemen<br />
und vorhandenen Hema-Montagesystemen.<br />
Dadurch ist es optimal für den<br />
Ersatz bereits montierter Systeme bei Defekt<br />
oder Upgrade geeignet. Das Modell<br />
NEO bietet mit einem Außendurchmesser<br />
von 290 mm und einer Sichtfläche von etwa<br />
430 cm ² einen größeren Sichtbereich<br />
bei bewährter Funktionalität. Für Neukonstruktionen<br />
oder beim Retrofit bzw. Tausch<br />
von Maschinenschutzscheiben ist es eine<br />
gute Wahl. Das Drehfenster hat im Leerlauf<br />
eine Leistungsaufnahme von 12 W bei einem<br />
Nennstrom von 0,5 A. Der Anlaufstrom<br />
beträgt 3,5 A, die Betriebsspannung<br />
24 V DC . Das Drehfenster verursacht Geräuschemissionen<br />
von
Bild: Hema Maschinen- und Apparateschutz<br />
Dank der optimierten<br />
Gehäusegestaltung ergibt<br />
sich eine besonders große<br />
Sichtfläche und die<br />
geringe Bauhöhe von<br />
weniger als 32 mm inklusive<br />
Montagerahmen.<br />
23. + 24. 11. 2022<br />
Frankfurt am Main<br />
Internationale Fachmesse für<br />
Reinraum- und<br />
Reinheitstechnik, Hygiene und<br />
Kontaminationskontrolle<br />
10<br />
years<br />
Bild: Hema Maschinen- und Apparateschutz<br />
Das Spinvista-Drehfenster ist in zwei<br />
Ausführungen lieferbar, die sich in der Größe<br />
ihrer Sichtfläche unterscheiden.<br />
Dank Labyrinthkonstruktion und optionalem<br />
Überdruck sind die Spinvista extrem überspüldicht<br />
und die Drehscheibe bremst innerhalb weniger<br />
Sekunden auf eine nichtkritische Drehzahl.<br />
Bild: Hema Maschinen- und Apparateschutz<br />
Wie rein hätten Sie es gern ...<br />
... für Ihre Produktionsprozesse?<br />
Von technischen Sauberräumen<br />
bis zur höchsten Reinheitsstufe.<br />
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eine große Sichtfläche und die geringe<br />
Bauhöhe von weniger als 32 mm inklusive<br />
Montagerahmen ermöglicht die Montage<br />
auch an vielen Kabinentüren. Die Drehfenster<br />
von Hema können sowohl an Fenstern<br />
als auch an Bedienertüren befestigt werden.<br />
Dank der flachen Bauweise lässt es<br />
sich an den unterschiedlichsten Fensteroder<br />
Türausführungen befestigen, bei ausreichend<br />
Zwischenraum sogar an Schiebetüren.<br />
Drehfenster – Funktionsprinzip<br />
Drehfenster machen sich die Zentrifugalkraft<br />
zunutze, die durch die Rotation des<br />
Drehfensters mit 2.300 U/min entsteht.<br />
Durch Wirkung der Zentrifugalkraft bewegen<br />
sich Schmutz und Flüssigkeiten vom<br />
Zentrum der Scheibe weg und ermöglichen<br />
einen freien Blick ins Innere der Maschine.<br />
Die beste Sicht auf den Fertigungsprozess<br />
bietet das Drehfenster in Anlagen, in denen<br />
Kühlmittel auf Wasserbasis oder dünnflüssige<br />
mineralische Öle zum Einsatz kommen.<br />
In Umgebungen mit ölhaltigen Kühlmitteln<br />
wird zusätzlich die Verwendung einer<br />
Scheibe mit spezieller Beschichtung empfohlen.<br />
Auf Wunsch wird das Spinvista<br />
auch mit ATEX-Schutz ausgestattet. Dafür<br />
führt der Hersteller den bürstenlosen<br />
24 V DC -Motor und die Elektronik vollvergossen<br />
aus, so dass sie gegen Funkenbildung<br />
und Feuchtigkeit geschützt sind. Für<br />
den Antrieb kommt bei allen Drehfenster-<br />
Versionen standardmäßig ein Hightech-<br />
Swiss-Motor zum Einsatz. Der Scheibenläufer<br />
verfügt über einen Blockier-, Verpolund<br />
Übertemperaturschutz für maximale<br />
Betriebssicherheit. Insgesamt bietet die<br />
neue Drehfenster-Reihe eine hochqualitative<br />
Drehfensterlösung mit hoher Betriebssicherheit:<br />
Dank Labyrinthkonstruktion und<br />
optionalem Überdruck sind die Spinvista<br />
extrem überspüldicht und die Drehscheibe<br />
bremst innerhalb weniger Sekunden auf eine<br />
nichtkritische Drehzahl und kann gefahrlos<br />
berührt werden.<br />
(jg)<br />
www.hema-group.com<br />
INFO<br />
Mehr Informationen zu den<br />
Drehfenstern von Hema:<br />
hier.pro/1MUIt<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 45
KOMPONENTEN » Maschinenelemente<br />
Industriestoßdämpfer von ACE Stoßdämpfer in Edelstahl<br />
Hermetisch dicht und rostfrei<br />
ACE Stoßdämpfer bietet nun auch Klein- und Industriestoßdämpfer mit Hublängen<br />
von 12 mm bis 150 mm in Edelstahl – und das in Serie. Ob das neue und<br />
größte Modell mit 150 mm Hub und Gewinde M64 oder die kleinste Type mit<br />
12 mm Hub und M14er-Gewinde, das Unternehmen stellt auch bei Edelstahltypen<br />
einen individuellen Auslegungsservice und Anpassung des Produktes an<br />
jede gewünschte Anwendung zu Verfügung. Entsprechend werden weitere Modelle<br />
auf Anfrage in Edelstahl gefertigt, mit höheren Leistungsdaten und auch in<br />
Kleinserien.<br />
IM ÜBERBLICK<br />
Edelstahl-Industrie -<br />
stoßdämpfer mit 150 mm<br />
Hub und Gewinde M64 von<br />
ACE.<br />
Robert Timmerberg M. A., Fachjournalist, plus2 GmbH, Düsseldorf<br />
ACE rundet Klein- und<br />
Industriestoßdämpfer-Portfolio<br />
in Edelstahl nach oben hin ab.<br />
Bild: ACE Stoßdämpfer<br />
Die große Vielfalt an Standarddämpfern von ACE<br />
zeigt sich bereits im Katalog und auf der Website<br />
des Langenfelder Unternehmens. Unter www.ace-ace.<br />
de sind allein drei Stoßdämpferproduktfamilien in<br />
Edelstahlausführungen zu finden. Zuerst sind die<br />
Kleinstoßdämpfer MC150EUM-V4A bis MC600EUM-<br />
V4A zu nennen. Diese leistungsstarken Kleinstoßdämpfer<br />
basieren auf der in Stahl ausgeführten Produktfamilie<br />
MC150 bis MC600 und ihrer bewährten Dämpfungstechnologie.<br />
Entsprechend bieten die Edelstahldämpfer<br />
alle Vorteile der MC-Standardtypen wie beliebige<br />
Einbaulage, integrierten Festanschlag und vor allem<br />
die millionenfach bewährte Rollmembran für<br />
höchste Standzeiten. Falls benötigt, macht die vom<br />
Hersteller perfektionierte Rollmembrantechnik den direkten<br />
Einbau im Druckraum bis zu ca. 7 bar möglich,<br />
weil sie für phasenreine Trennung der im Dämpfer genutzten<br />
Fluide zur Umgebungsluft sorgt. Die vielen Einsatzmöglichkeiten<br />
dank abgestufter Härtegrade und<br />
hoher Energieaufnahme werden durch die veredelten<br />
Außenkörper und ein komplettes Zubehörsortiment aus<br />
Edelstahl der Materialsorte 1.4404 noch gesteigert.<br />
Kleinstoßdämpfer aus Edelstahl werden hauptsächlich<br />
in der Medizin- und Elektrotechnik, aber auch im<br />
Schiffsbau und in der Lebensmittelindustrie eingesetzt.<br />
Für letztgenannten Bereich sind sie mit Spezialöl befüllt<br />
und erfüllen die Zulassungsbedingungen nach<br />
NSF-H1 für diesen Markt. Diese selbsteinstellenden<br />
Dauerläufer mit hohem Korrosionsschutz liegen in den<br />
Gewindegrößen M14 bis M25 vor und liefern bei Hüben<br />
zwischen 12 mm und 25 mm Energieaufnahmen<br />
von 20 Nm/Hub bis 136 Nm/Hub.<br />
Industriestoßdämpfer aus Edelstahl –<br />
dicht und rostfrei<br />
Der größte Unterschied im Vergleich zu den vorab beschriebenen<br />
Edelstahlvarianten der Kleinstoßdämpfer<br />
liegt bei der PMCN-Familie im Vorhandensein eines<br />
Faltenbalgs. Von den technischen Daten her sind sie<br />
ansonsten deckungsgleich. Bei diesem Faltenbalg handelt<br />
es sich um eine spezielle Schutzkappe aus thermoplastischem<br />
Polyurethan (TPU-Kunststoff). Deren Aufgabe<br />
ist es, das Hineinkriechen aggressiver Medien in<br />
das Dichtungssystem zu verhindern. Aggressive<br />
Schneid-, Kühlschmier- und Reinigungsmittel haben so<br />
keine Chance, sich im Inneren des Stoßdämpferkorpus<br />
mit dem Hydrauliköl, dem eigentlichen Dämpfungsmedium,<br />
zu vermischen. Auch der in der Schutzkappe integrierte<br />
Aufprallkopf ist wie bei allen glänzenden<br />
Dämpfern des Herstellers aus Edelstahl gefertigt. Im<br />
Gegensatz zu weniger robusten Lösungen, bei denen es<br />
durch eindringende Fluide zu Überfüllungen und Ausfällen<br />
kommen kann, bleibt die Funktion der wartungsfreien<br />
Stoßdämpfer von ACE dank dieser Schutzkappen<br />
auch in rauen Umgebungen sicher. Die innen arbeiten-<br />
46 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
de Rollmembran wird hermetisch von der<br />
Außenumgebung abgekapselt und hält die kleinen Maschinenelemente<br />
dicht. Auf diese Weise profitieren Anwender<br />
von den Vorteilen der langlebigen Kleinstoßdämpfer<br />
aus Langenfeld auch in Produktionsumgebungen,<br />
in denen sie auf aggressive Fluide nicht verzichten<br />
können, wie etwa beim Einsatz in Werkzeugzentren<br />
oder im Schiffsbau. Wie die Vertreter der MC-Produktfamilien<br />
gibt es für alle Typen aus der Baureihe<br />
PMCN150-V4A bis PMCN600-V4A eine Vielzahl an<br />
Montagezubehör. Lediglich eine Anschlaghülse sucht<br />
man vergeblich. Dies liegt am Aufbau des TPU-Faltenbalges,<br />
der diese Ausstattung nicht zulässt.<br />
Industriestoßdämpfer Magnum in<br />
Edelstahl sind Goldstandard mittlerer<br />
Baugrößen<br />
Seit über 20 Jahren steht die immer weiterentwickelte<br />
Magnum-Produktfamilie für höchste Ansprüche und<br />
Flexibilität. In den drei verschiedenen Grundtypen<br />
MC33, MC45 und MC64 lieferbar, sind bei ihnen alle<br />
außen liegenden Bauteile aus Edelstahl gefertigt. Mit<br />
PU-Kopf ausgestattet, sind sie von den Gewindegrößen<br />
M33x1,5 über M45x1,5 bis M64x2 bei Dämpfungshüben<br />
bis 150 mm verfügbar. Konzipiert sind sie dabei für<br />
Energieaufnahmen von 170 Nm bis 5.650 Nm sowie für<br />
effektive Massen von 3 kg bis 63.700 kg. Wie die zugrundeliegende<br />
Standardfamilie mit zylinderförmigen<br />
Körpern aus Tenifer gehärtetem Stahl zeichnen sie sich<br />
durch ihre robuste, moderne Dichtungstechnologie,<br />
höchste Energieaufnahmen in kompakter Bauform, integrierten<br />
Festanschlag und eine große Dämpfungsbandbreite<br />
aus. Diese unter Anwendern weltweit als<br />
Referenzklasse für Industriestoßdämpfer mittlerer Baugröße<br />
geltenden Komponenten haben eines gemeinsam:<br />
Sie verzögern wie alle Klein- und Industriestoßdämpfer<br />
von ACE weich und konstant über den gesamten<br />
Hub bei rückprallfreier Absorption der Massenkräfte.<br />
Dies führt zu einer maximalen Schonung der Gesamtkonstruktion<br />
und erlaubt ein schnelleres Verfahren<br />
von Maschinen und Anlagen. Einen zusätzlichen Pluspunkt<br />
des weichen Verzögerns und der linearen Kennlinien<br />
von hydraulischen ACE-Dämpfern stellt das deutlich<br />
leisere Arbeiten dar. Der Schlüssel für diese Vorzüge<br />
ist auch hier eine entsprechende Dämpfungstechnologie,<br />
wobei bei dieser Baureihe vor allem die Druckhülse<br />
zu nennen ist. Sie sorgt dafür, dass durch die aufschlagende<br />
Masse das verwendete Öl in ihr in Bewegung<br />
gesetzt und letztlich bei nahezu konstantem hydraulischem<br />
Druck die Bewegungsenergie in Wärmeenergie<br />
umgewandelt wird. Diese Industriestoßdämpfer<br />
aus Edelstahl finden vor allem Gebrauch in der<br />
Lebensmittel-, Medizin-, Elektro-, Nautik und Offshore-Industrie,<br />
aber auch in vielen anderen Märkten.<br />
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<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 47
KOMPONENTEN » Maschinenelemente<br />
Schutz dank TPU-Faltenbalg: Diese Edelstahl-<br />
Kleinstoßdämpfer von ACE bleiben hermetisch dicht,<br />
sind rostfrei und mit Gewindegrößen von M14 bis<br />
M25 erhältlich.<br />
Bild: ACE Stoßdämpfer<br />
Optimaler Korrosionsschutz dank V4A auch beim<br />
Aufprallkopf: Die Magnum-Dämpfer MC33V4A-MC64V4A<br />
aus Edelstahl sind in Gewinde größen M33 bis M64 bei<br />
Hüben bis 150 mm verfügbar.<br />
Bild: ACE Stoßdämpfer<br />
Bild: ACE Stoßdämpfer<br />
Industriestoßdämpfer der<br />
Magnum-Palette in Edelstahl<br />
mit 150 mm Hub<br />
Der neueste Vertreter der Magnum-Familie in Edelstahl<br />
ist der MC64150EUM-V4A genannte Typ mit einem<br />
Hub von 150 mm. Damit hat der Hersteller das Angebot<br />
der mittleren Baugrößen dort erweitert, wo es technisch<br />
am anspruchsvollsten ist, am oberen Ende der Palette.<br />
Die konstruktionstechnische Herausforderung<br />
liegt hierbei vor allem in der Entwicklung spezieller<br />
Werkzeuge zur Veredelung des Gehäuses. Viele Mitbewerber<br />
stellen aufgrund nicht vorhandener Werkzeugtechnik<br />
diese Baureihen mit Größen bis zu 50 mm Hub<br />
her. Die Lieferbarkeit der Serie in Edelstahl im XL-Format<br />
erweitert die Möglichkeiten von Konstrukteuren in<br />
mehrfacher Hinsicht. Die Kombination aus neuester<br />
Dichtungstechnik, gehärtetem Führungslager und integriertem<br />
Festanschlag steigert die Dämpfungsleistungen<br />
und Lebensdauer der selbsteinstellenden Dämpfer.<br />
So lässt sich der effektive Massenbereich erheblich erweitern,<br />
was Anwendern mehr Spielraum bezüglich der<br />
Dämpfergröße und der Ausnutzung der Maschinenleistung<br />
gibt. Das neue Flagschiff im Magnum-Portfolio<br />
stellt dabei den ersten aus dem Vollen gedrehten<br />
Dämpfer dieser Größe in Edelstahl von ACE dar.<br />
Industriestoßdämpfer – Viele weitere<br />
Ausführungen lieferbar<br />
Das neue Flagschiff der Magnum-Serie in Edelstahl:<br />
Neue, serienmäßig in Deutschland gefertigte<br />
Industriestoßdämpfer mit 150 mm Hub und<br />
Gewinde M64 runden die Serie nach oben hin ab.<br />
Für besonders anspruchsvolle Anforderungen lassen<br />
sich Aufprallgeschwindigkeiten und Energieaufnahmen<br />
deutlich steigern. So sind in Abstimmung mit den Kunden<br />
bei der Magnum-Familie den jeweiligen Anforderungen<br />
entsprechend Leistungen bei den Aufprallgeschwindigkeiten<br />
um das 6-fache und bei den Energieaufnahmen<br />
um das 2,5-fache gesteigert worden. Dafür<br />
haben die Ingenieure es Herstellers die Bohrungen im<br />
Inneren des Stoßdämpfers in der Art verändert, dass<br />
das verwendete Fluid in kürzester Zeit hinter den Kolben<br />
und in den Ausgleichsspeicher gelangt. Neben derlei<br />
Rückfluss- und Bohrungsoptimierungen spielt zum<br />
Beispiel bei der Erhöhung der Taktzahlen auch die Hubverkürzung<br />
eine entscheidende Rolle. Diese Steigerungen<br />
lassen sich dank des Know-hows von ACE und des<br />
hochwertigen Aufbaus der Maschinenelemente nicht<br />
nur bei Magnum-Dämpfern, sondern auch bei Kleinstoßdämpfern<br />
und Sicherheitsstoßdämpfern realisieren.<br />
Bis auf den neuesten Vertreter MC64150EUM-V4A mit<br />
einem Hub von 150 mm sind in den Langenfelder Lagerhallen<br />
zudem alle Dämpfer als spezielle Ausführungen<br />
für besonders tiefe und hohe Temperaturen vorrätig.<br />
Dadurch lässt sich insgesamt ein Temperaturbereich<br />
von -50 °C bis 150 °C abdecken. Auf Anfrage sind<br />
diese Werte auch beim neuen Flagschiff der Magnum-<br />
Edelstahlfamilie zu erreichen, die durch kundenspezifische<br />
Modifikationen selbst bei anspruchsvollen Applikationen<br />
keine <strong>Konstruktion</strong>swünsche offenlässt. (jg)<br />
www.ace-ace.de<br />
INFO<br />
Mehr Informationen zu den<br />
Industriestoßdämpfern von<br />
ACE aus Edelstahl:<br />
hier.pro/T0vP2<br />
48 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
Montage- & Handhabungstechnik « KOMPONENTEN<br />
Lösungen für die Intralogistik – auch bei wenig Platz<br />
Flexibler durch dritte Dimension<br />
Die Mehrzahl aller neu aufgebauten Produktionslinien muss in der ‚alten‘ Werks -<br />
halle Platz finden. Das ist nicht immer einfach, weswegen Tünkers nun auch<br />
Transportdrohnen vorstellt, mit denen sich die dritte Dimension nutzen lässt.<br />
Das ermöglicht mehr Transport auch unter beengten Platzverhältnissen, vor allem<br />
im Zusammenspiel mit den fahrerlosen Transportsystemen der Ratinger.<br />
Hohe<br />
Genauigkeit -<br />
hartgewirbelte<br />
Kugelgewindetriebe<br />
hohe Traglast<br />
hohe<br />
Oberflächengüte<br />
Konsequent baut die Tünkers Maschinenbau<br />
GmbH, Ratingen, ihr Produktportfolio<br />
mit sogenannten High-end-Intralogistics-Robots<br />
(ILRs) für den effizienten Transport<br />
in der Werkshalle aus. Dabei geht das<br />
Unternehmen auch in die dritte Diemension:<br />
Mit den neu entwickelten autonom fliegenden<br />
Transportdrohnen kann der Materialfluss<br />
auch unter beengten Platzverhältnissen<br />
weiter optimiert werden. Damit dabei nichts<br />
schief geht, verfügen die Drohnen über einen<br />
Kollisionsschutz.<br />
Generell bewegen sich auch die fahrerlosen<br />
Transportfahrzeuge der Ratinger effizient,<br />
sicher und schnell durch Produktions- und<br />
Logistikhallen. Die Navigationsdaten werden<br />
dazu von modernen Personensicherheitsscannern<br />
und Kamerasystemen erfasst.<br />
3D-Kameras detektieren Objekte im Raum,<br />
um eine Kollision zu verhindern – das sorgt<br />
für maximale Sicherheit. Die Auswertung erfolgt<br />
über dynamische Lokalisationsalgorithmen,<br />
welche die Position im Raum bestimmen<br />
und die sich an neue Umgebungsmerkmale<br />
anpassen lassen.<br />
Per KI dynamisch reagieren<br />
Noch einen Schritt weiter gehen kann der<br />
Anwender mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz<br />
(KI). Dadurch lernt das System mit<br />
Hilfe von Produktionsdaten, dynamisch auf<br />
Produktionsänderungen zu reagieren. Innovative<br />
Kalibrierungsprozesse sichern zudem<br />
eine hochgenaue Positionierung der Fahrzeuge<br />
über die gesamte Flotte. Somit wird<br />
ein Einlernen der einzelnen Anlage überflüssig.<br />
Kommunikation per IWLAN<br />
Der Einsatz von sicheren IWLAN-Verbindungen<br />
(Industrial Wireless LAN) ermöglicht<br />
eine sichere Kommunikation zwischen den<br />
Sicherheitssystemen der Anlagen und den<br />
Fahrerlosen Transportsystemen. Darüber<br />
hinaus lassen sich Fahrten im urbanen Umfeld<br />
zum Beispiel durch den Einsatz von<br />
5G-Technologien einfacher realisieren, da<br />
bereits vorhandene Infrastrukturen genutzt<br />
werden können. Und mittels eines QR-Codes<br />
am Fahrzeug können über die Tünkers Hardwarecloud<br />
aktuelle Daten zu den Fahrzeugen,<br />
Datenblätter und Instandhaltungsdokumente<br />
angezeigt und heruntergeladen<br />
werden.<br />
www.tuenkers.de<br />
hergestellt in<br />
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Die Transportmittel von Tünkers bewegen sich<br />
effizient, sicher und schnell durch Produktions- und<br />
Logistik hallen. 3D Kameras detektieren dabei Objekte<br />
im Raum, um Kollisionen zu verhindern.<br />
Bild: Tünkers<br />
Mit den neu entwickelten autonom fliegenden<br />
Transport drohnen kann der Materialfluss auch unter<br />
beengten Platzverhältnissen weiter optimiert werden.<br />
Bild: Tünkers<br />
Am Desenbach 10+12<br />
73098 Rechberghausen<br />
fon +49 7161 95334-0<br />
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<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 49<br />
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KOMPONENTEN » Montage- & Handhabungstechnik<br />
IM ÜBERBLICK<br />
Machine Learning hilft<br />
dabei, Technologien wie<br />
den Griff in die Kiste<br />
autonomer zu gestalten.<br />
Maschinelles Lernen<br />
Griff in die gemischte Kiste<br />
Der Griff in die gemischte Kiste macht den Unterschied: Um sowohl mit kleinen und<br />
flachen Bauteilgeometrien als auch mit Verwicklungen und Verpackungsmaterial umgehen<br />
zu können, werden am Fraunhofer IPA Methoden des maschinellen Lernens eingesetzt.<br />
Mit AI Picking zeigen die ForscherInnen, wie maschinelle Lernverfahren und Simulationen<br />
die Anwendung in Bezug auf Leistung und Autonomie verbessern.<br />
AI Picking durch einen Zweiarmroboter in der Realität und in Simulation: Mittels KI<br />
optimiert das Fraunhofer IPA den Griff in die Kiste deutlich.<br />
Bild: Fraunhofer IPA<br />
Verhakungen können durch intelligente Bewegungsbahnen<br />
aufgelöst werden.<br />
Bild: Fraunhofer IPA<br />
INFO<br />
Zum Youtube-Video des<br />
Fraunhofer IPA rund ums<br />
Thema AI Picking<br />
hier.pro/8fZ47<br />
Künstliche Intelligenz (KI) kann helfen, den Griff<br />
in die Kiste auch für anspruchsvolle Anwendungen<br />
umzusetzen und dessen Einsatzbereich somit zu<br />
erweitern. Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />
und Automatisierung IPA hat einen Lösungsansatz<br />
rund ums AI Picking erarbeitet, bei dem die<br />
Forscher mit verschiedenen Technologien – von Physik-Simulationen<br />
über neuronale Netze bis hin zu<br />
Reinforcement Learning – arbeiten. Um die Bauteile<br />
nach der Entnahme in einer gezielten Position ablegen<br />
zu können, ist es zunächst notwendig, die einzelnen<br />
Bauteile zu lokalisieren. Daher wird ein<br />
modellbasierter Ansatz verwendet, der mit den CAD-<br />
Modellen der Bauteile trainiert wird. Die Lokalisierung<br />
der Bauteile erfolgt mit einem sogenannten<br />
Single-Shot-Ansatz, der die Lage aller auffindbaren<br />
Bauteile innerhalb von 20 ms bestimmt. Gleichzeitig<br />
werden in diesem Schritt die besten<br />
Griffe, deren Greifqualität und die<br />
erwartete Genauigkeit der Ablage<br />
des Bauteils berücksichtigt.<br />
Im Gegensatz zu klassischen Ansätzen<br />
setzen KI-basierte Lösungen<br />
kein umfangreiches Expertenwissen<br />
voraus, was den Einrichtungsaufwand<br />
verringert. Die Trainingsdaten,<br />
die für das Erstellen der KI-Modelle<br />
nötig sind, können dabei vollständig automatisiert in<br />
speziell dafür entwickelten Simulationsumgebungen<br />
generiert werden. Die Simulationen haben den Vorteil,<br />
dass eine große Menge an Daten generiert werden<br />
kann, ohne eine reale Roboteranlage zu benötigen.<br />
Über einen cloudbasierten Webservice kann<br />
auch ungelerntes Personal vollautomatisch die Simulation<br />
und das nachgelagerte Training durch Bereitstellung<br />
des Bauteil-CAD-Modells durchführen. Die<br />
automatische Konfiguration schließt auch das Thema<br />
Greifen mit ein, da die für das Greifen notwendigen<br />
Greifpunkte automatisch generiert und bewertet<br />
werden sowie der jeweils passendste Greifer ausgewählt<br />
wird.<br />
AI Picking mit intelligenten<br />
Zusatzfunktionen fürs Greifen<br />
Zusatzfunktionen ermöglichen, auch schwierig zu<br />
vereinzelnde Objekte zu greifen und diese präzise<br />
abzulegen. Verhakungen sind eine solche Schwierigkeit.<br />
Mithilfe maschineller Lernverfahren ist die Software<br />
in der Lage, Verhakungen bereits in der Kiste zu<br />
erkennen und diese auch dort zu trennen. Sofern<br />
eine Verhakung erkannt wird, werden zusätzliche<br />
Bahnpunkte an die Robotersteuerung übergeben, um<br />
die Verhakung intelligent zu lösen. Diese Zusatztechnologie<br />
reduziert Fehlgriffe und auch die effektive<br />
50 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
Taktzeit. Eine weitere Zusatzfunktion stellt die Segmentierung<br />
von Kisten und Verpackungsmaterialien<br />
dar. Diese ermöglicht eine Aufteilung der durch die<br />
Sensorik aufgenommenen Punktwolke in Regionen,<br />
die zu Bauteilen gehören, und Regionen, die zur Kiste<br />
beziehungsweise zu Verpackungsmaterialien gehören<br />
– Kartonagen oder Folien etwa. Dies kann modellbasierte<br />
Ansätze robuster machen beziehungsweise bei<br />
modellfreien Ansätzen sicherstellen, dass Greifpunkte<br />
nur an den Bauteilen generiert werden.<br />
Durch die KI-basierte Objekterkennung ist ein<br />
modellbasiertes Erkennen und Greifen von unterschiedlichen<br />
Objekten in gemischten Kisten möglich.<br />
Sogar transparente Objekte aus Glas und Kunststoff<br />
konnten durch einen speziellen Sensor in Zusammenarbeit<br />
mit dem Fraunhofer IOF zuverlässig<br />
erkannt und gegriffen werden.<br />
Falls die Teilevarianz in den Kisten weiter steigt oder<br />
es möglicherweise keine CAD-Modelle der Teile gibt,<br />
können auch modellfreie Ansätze zum Einsatz kommen,<br />
bei denen auf ein produktspezifisches Einlernen<br />
verzichtet werden kann. Stattdessen sucht das System<br />
mithilfe maschineller Lernverfahren nach möglichen<br />
Griffen in den Sensordaten. Auch ein hybrides<br />
Greifsystem – modellbasiert und modellfrei – ist<br />
möglich.<br />
Bei der Ausführung eines Griffes oder der Ablage<br />
kann es durch Ungenauigkeiten oder unvorhergesehene<br />
Randbedingungen dazu kommen, dass ein Bauteil<br />
nicht gegriffen oder platziert werden kann oder<br />
während des Transports verrutscht. Um diese Probleme<br />
zu bewältigen, arbeitet das Fraunhofer IPA an<br />
einer flexiblen Anpassung des Griffes und der Bewegungsbahn<br />
basierend auf taktilem Feedback.<br />
Höhere Performance durch KI<br />
Für eine zuverlässige Griff-in-die-Kiste-Anlage ist<br />
meist ein hochauflösender und kostspieliger 3D-Sensor<br />
notwendig. Deshalb arbeitet das Fraunhofer IPA<br />
an einem Verfahren, um mittels eines künstlichen<br />
neuronalen Netzes durch Farbbilder die Auflösung<br />
und Genauigkeit günstiger 3D-Sensoren zu steigern<br />
und den Griff in die Kiste damit auch ohne High-<br />
End-3D-Sensor zu ermöglichen. Neue Entwicklungen<br />
wie Online Learning runden das Angebot ab. Dabei<br />
soll die Roboteranlage aus Fehlern lernen und sich<br />
durch intelligente Verfahren stetig verbessern, um<br />
die Verfügbarkeit und Effizienz selbstständig zu steigern.<br />
Das Fraunhofer IPA bietet verschiedene Technologien<br />
für den Griff in die Kiste an und unterstützt<br />
Anwender bei der Planung, Integration und Umsetzung<br />
– von einzelnen intelligenten Modulen bis hin<br />
zur vollständigen Software-Lösung.<br />
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» 09 | 2022 51
Im Sinne der Nachhaltigkeit: Herzstück druckluftfreier Vakuum-Automation bei Schmalz ist ein Vakuum-Erzeuger wie die Compact-Pump GCPi.<br />
Bild: Schmalz<br />
Vakuum- und Handhabungssysteme<br />
Vakuumtechnik folgt wichtigen<br />
Automatisierungstrends<br />
Entwicklungen zur Vakuumtechnik hat J. Schmalz GmbH derzeit stark am Trend kollaborativer Robotik ausgerichtet.<br />
Effizientes Greifen und ergonomisches sowie zuverlässiges Handhaben prägen die Produktneuheiten.<br />
Neben effizienten pneumatischen Vakuum-Erzeugern kommt Schmalz den Bemühungen und Marktanforderungen<br />
zu mehr Nachhaltigkeit zudem mit druckluftfreien Systemen nach.<br />
» Nico Schröder, Korrespondent <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>, Augsburg<br />
INFO<br />
Details zur Vakuumtechnik<br />
für die Automation<br />
hier.pro/sj6Dw<br />
Das Greifen, Heben und Spannen hat Schmalz als<br />
Vakuum-Experte derzeit stark am Trend kollaborativer<br />
Robotik ausgerichtet. Laut Dr. Maik Fiedler,<br />
Leiter der Geschäftsfelder Vakuum-Automation und<br />
Vakuum-Handhabung bei Schmalz, liegt der aktuelle<br />
Fokus dabei auf den folgenden vier Einsatzgebieten<br />
mit Zuladungen von bis zu 25 kg: Pick and Place,<br />
Verpacken und Palettieren, Maschinenbeladung und<br />
-entladung sowie Montage.<br />
Flexibles Handling<br />
in unterschiedlichen Branchen<br />
Anwender, die ergonomisch automatisieren sowie<br />
Dinge effizient und zuverlässig handhaben wollen,<br />
können beispielsweise neu entwickelte<br />
Greiferlösungen wie den<br />
pneumatischen Vakuum-Erzeuger<br />
RECB, den Leichtbau-Lagengreifer<br />
ZLW oder den Magnetgreifer SGM<br />
HPm einsetzen. RECB ist für den<br />
Einsatz End-of-Arm (EoA) an<br />
Leichtbaurobotern und kleinen<br />
Industrierobotern vorgesehen. Das<br />
»Unser Fokus in der<br />
kollaborativen Robotik liegt<br />
auf vier Einsatzgebieten<br />
mit Zuladung bis 25 kg.«<br />
Dr. Maik Fiedler, Schmalz<br />
Lagengreifsystem ZLW hat Schmalz für automatisierte<br />
EOL-Palettierprozesse mit Leichtbaurobotern entwickelt.<br />
Der Magnetgreifer SGM HPm soll es ermöglichen,<br />
selbst dünne Bleche zu vereinzeln. Maximale<br />
Haltekraft bei dünnen Blechen haben die Schmalz-<br />
EntwicklerInnen hierbei durch einen optimierten Verlauf<br />
der magnetischen Feldlinien erreicht.<br />
Bild: Schmalz<br />
52 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
Montage- & Handhabungstechnik « KOMPONENTEN<br />
Nachhaltig automatisieren<br />
mit druckluftfreier Vakuumtechnik<br />
Aktuell entwickelt Schmalz – neben den weiterhin<br />
wichtigen pneumatischen Vakuum-Erzeugern – auch<br />
Systeme, die gänzlich unabhängig von Druckluft<br />
sind: „Wir erarbeiten neue Systemkonzepte, die rein<br />
elektrische Komponenten intelligent kombinieren.<br />
Dadurch erreichen wir Zykluszeiten, die mit leistungsstarken<br />
pneumatischen Vakuum-Erzeugern<br />
vergleichbar sind, inklusive aktivem Abblasen“,<br />
erklärt Fiedler. Das Konzept bestehe aus einer zentral<br />
installierten elektrischen Vakuumpumpe auf der<br />
einen Seite, einem dazwischenliegenden Speicher<br />
sowie Ventilen, die auf der anderen Seite nahe am<br />
Sauggreifer montiert sind. „Unsere Speicher sind die<br />
Schläuche, in denen wir das Vakuum vorspannen, um<br />
es bedarfsgerecht abzurufen. Das führt zu einer<br />
deutlichen Verkürzung der Evakuierungsdauer. Durch<br />
die Nutzung mehrerer Ventile können wir diverse unabhängige<br />
Saugkreise installieren“, so Fiedler weiter.<br />
Bei der Vorstellung der rein elektrischen Lösung, die<br />
auf Augenhöhe mit pneumatischen Systemen ist, hat<br />
Dr. Maik Fiedler das neue Belüftungsventil LQE im<br />
Sinn. Es ist unmittelbar am Greifer montiert und<br />
reduziert durch das Vorspannen das tatsächlich zu<br />
evakuierende Volumen, was ein schnelles Belüften<br />
ermöglichen soll. „Wir sprechen hier, abhängig vom<br />
System, von Zeiten unter 50 ms. Das Geheimnis<br />
dahinter ist der große Querschnitt, der Durchflüsse<br />
von über 300 l/min realisiert“, erläutert Fiedler. Die<br />
vollelektrische Aktorsteuerung des 3/2-Wege-Vakuumventils<br />
trage zur höheren Energieeffizienz des<br />
Gesamtsystems bei. Schmalz hat zudem einen Sensor<br />
Das vollelektrische Kompaktventil LQE kann direkt am Greifer montiert werden.<br />
So werden Evakuierung und Belüftung des Vakuumsystems beschleunigt.<br />
integriert – er überwacht und kontrolliert das Vakuum<br />
und den Prozess direkt am Greifer. „So bringen<br />
wir die Nachhaltigkeit in Einklang mit der digitalen<br />
Transformation“, sagt Fiedler.<br />
Herzstück der druckluftfreien Vakuum-Automation<br />
ist ein leistungsstarker Vakuum-Erzeuger: die Compact-Pump<br />
GCPi. Sie wiegt rund drei Kilogramm und<br />
baut so kompakt, dass sie auch an Leichtbaurobotern<br />
eingesetzt werden kann. In Kombination mit einer<br />
Batterie – ihr genügt eine 24-Volt-Versorgung – ist<br />
sie bereit für mobile Anwendungen mit autonomen<br />
Transportsystemen (AGV) und Robotern (AMR). Dazu<br />
erklärt Fiedler: „Die neue Compact-Pump ist bereits<br />
nach kurzer Einschaltdauer deutlich günstiger im<br />
Betrieb als ein vergleichbarer Ejektor.“<br />
www.schmalz.com<br />
Bild: Schmalz<br />
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<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 53
KOMPONENTEN » Robotik<br />
Roboter im Baukastensystem<br />
„Der Roboter wird ein Teil der Maschine“<br />
Welche Möglichkeiten der neue Industrieroboter-Baukasten ATRO (Automation Technology for Robotics) von<br />
Beckhoff KonstrukteurInnen eröffnet, erläutert Uwe Bonin, Produktmanager des ATRO-Systems bei Beckhoff<br />
Automation, im Interview mit <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>. Klar wird auch, welche strategischen Ziele dahinter stecken<br />
und wie sich die Robotermodule ins Beckhoff-Ökosystem einfügen werden.<br />
» Interviewfragen: Nico Schröder, Korrespondent <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>, Augsburg<br />
IM INTERVIEW<br />
Uwe Bonin ist der<br />
Produktmanager von ATRO<br />
bei Beckhoff Automation.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Herr Bonin, welche<br />
konstruktiven Optionen eröffnen<br />
die neuen ATRO-Module von<br />
Beckhoff?<br />
Uwe Bonin: Das ATRO-System bietet<br />
dem Anwender einen einzigartigen,<br />
modularen und flexiblen Industrieroboter-Baukasten.<br />
Dieser Baukasten<br />
umfasst Basismodule, die als Sockel<br />
für den Roboter dienen, Motormodule für<br />
die aktiven Robotergelenke sowie Linkmodule,<br />
die als mechanische Verbindung<br />
zwischen den Gelenken fungieren und die<br />
Reichweite definieren. Mit diesen Modulen<br />
lassen sich zum Beispiel Traglast und<br />
Reichweite des Roboters genau auf die<br />
Anforderungen der Applikation anpassen.<br />
Die Anzahl der Freiheitsgrade ist ebenfalls<br />
nicht auf eine 6-Achs-Kinematik festgelegt.<br />
Bei Bedarf können auch weniger<br />
oder mehr Motormodule eingesetzt werden.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Adressiert Beckhoff<br />
maschinenzentrierte Robotik oder eher<br />
Stand-alone-Lösungen / geschlossene<br />
Systeme?<br />
Uwe Bonin, Product Manager Robotics, Beckhoff Automation<br />
Bild: Beckhoff<br />
Bonin: Die zugrunde liegende Idee ist,<br />
dass der Roboter ein Teil der Maschine<br />
wird. Daraus leitet sich auch der modulare<br />
Ansatz ab. Ein ATRO-System kann so<br />
angepasst werden, dass es sich optimal<br />
integrieren lässt. Außerdem entfällt durch<br />
die Möglichkeit, Maschine und Roboter<br />
mit derselben Steuerung zu betreiben, die<br />
Notwendigkeit, verschiedene Systeme<br />
miteinander koppeln zu müssen. Dies<br />
führt zudem zu einer hohen Synchronität<br />
54 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
Robotik « KOMPONENTEN<br />
zwischen allen Komponenten und steigert<br />
somit die Performance des Gesamtsystems.<br />
Selbstverständlich kann ATRO auch<br />
als Stand-alone-Lösung eingesetzt werden.<br />
Dafür wird es vordefinierte Modulsets<br />
inklusive der passenden Steuerung geben.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Möglichkeiten<br />
der Integration sind innerhalb und<br />
außerhalb der „Beckhoff-Welt“ verfügbar?<br />
Bonin: Alle ATRO-Module verwenden<br />
EtherCAT als standardisierte Schnittstelle<br />
und fügen sich dadurch nahtlos in das<br />
Beckhoff-Ökosystem ein. Auf diese Weise<br />
kann ein ATRO-Roboter beliebig mit allen<br />
anderen Komponenten des Beckhoff-<br />
Portfolios kombiniert werden. Durch die<br />
vollständige Integration in das Beckhoff-<br />
Automatisierungssystem stehen zudem<br />
automatisch alle Feldbusschnittstellen<br />
von TwinCAT zur Verfügung, sodass sich<br />
alle gängigen Steuerungen anderer Hersteller<br />
anbinden lassen.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wo existieren<br />
innerhalb von TwinCAT Möglichkeiten,<br />
um die Programmierung für den<br />
Anwender – bis hin zu Teach-in – zu<br />
erleichtern?<br />
Bonin: Intuitive Funktionen verbessern<br />
die einfache Bedienung eines Roboters<br />
für den Anwender. Bei ATRO dient beispielsweise<br />
das Handführen des Roboters<br />
beim Teach-in der einfachen Einrichtung<br />
der Applikation oder zur Störungsbeseitigung.<br />
Das System sollte zudem dabei unterstützen,<br />
Fehler zu vermeiden. Die Verwendung<br />
von Tools wie Blockly zur Ablaufbeschreibung<br />
verhindert beispielsweise<br />
syntaktische Fehler bei der Programmierung.<br />
Ein weiteres Beispiel für die Vereinfachung<br />
zur Handhabung des Systems<br />
ist das visuelle Feedback der Roboterbewegung.<br />
Die grafische Darstellung der<br />
gesamten Anlage inklusive des Roboters<br />
in TwinCAT zeigt dem Anwender direkt,<br />
wie sich das Programm verhalten wird.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche wichtigen<br />
Entwicklungsschritte hinter ATRO<br />
betreffen die Aspekte Bildverarbeitung<br />
und Machine Learning?<br />
Bonin: Sowohl Bildverarbeitung als auch<br />
Machine Learning gewinnen zunehmend<br />
an Bedeutung in der Automatisierungstechnik.<br />
Beide Themen werden deshalb<br />
schon in TwinCAT angeboten und können<br />
aufgrund der flexiblen Architektur auch<br />
für die Robotik verwendet werden. Dadurch<br />
sind auch komplexe Applikationen<br />
wie das Handling ungeordneter Bauteile –<br />
Stichwort „Griff in die Kiste“ – möglich.<br />
Das Thema Machine Learning wird in der<br />
Robotik beispielsweise bei der Optimierung<br />
von Bewegungen eine Rolle spielen.<br />
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<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 55
KOMPONENTEN » Robotik<br />
Automation Technology for Robotics, kurz ATRO, heißt der modulare<br />
Industrieroboter-Baukasten von Beckhoff.<br />
Bild: Beckhoff<br />
Mit ATRO sollen Anwender von abgestimmten Soft- und Hardwarekomponenten<br />
aus einer Hand profitieren.<br />
Bild: Beckhoff<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wie hebt sich Beckhoff<br />
mit ATRO vom Markt ab? Was sind<br />
die USPs?<br />
Bonin: Das ATRO-System ist wie erwähnt<br />
ein modularer Industrieroboter-Baukasten,<br />
mit dem individuell und flexibel optimale<br />
Roboterstrukturen für unterschiedliche<br />
Applikationen zusammengestellt werden<br />
können. Alle Module verfügen über<br />
eine innenliegende Medienführung für<br />
Daten, Energie und Fluide (Vakuum, Luft<br />
und Wasser), die über das ATRO-Interface<br />
am Endeffektor verfügbar werden.<br />
Dadurch können zum Beispiel unterschiedliche<br />
Werkzeuge wie mechanische,<br />
pneumatische oder elektrische Greifer<br />
problemlos integriert werden. Der besondere<br />
Vorteil ist, dass alle Mediendurchführungen<br />
konstruktiv so gelöst sind, dass die<br />
endlose Drehung der Achsen und des<br />
Werkzeugs erhalten bleibt. Durch die Integration<br />
in die Beckhoff-Systemarchitektur<br />
benötigen Anwender nur noch ein Steuerungssystem<br />
für alle Roboter-Applikationen.<br />
Die Verknüpfung mit den intelligenten<br />
Transportsystemen XTS und X-Planar<br />
sowie die einfache Integration aller Beckhoff-Komponenten<br />
in das Robotiksystem<br />
erlauben völlig neue Maschinenkonzepte.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Strategie<br />
der Portfolio-Erweiterung steckt hinter<br />
ATRO?<br />
Bonin: Beckhoff verfolgt das Ziel, vollständige<br />
Automatisierungslösungen aus<br />
einer Hand zu bieten. Die Robotik war<br />
bisher ein Bereich, in dem wir zwar Software<br />
und elektronische Komponenten,<br />
jedoch keine eigene Mechanik anbieten<br />
INFO<br />
Die ATRO-Produktvorstellung<br />
von der Automatica 2022 als<br />
Youtube-Video, online unter:<br />
hier.pro/c7KDS<br />
konnten. Diese Lücke wird nun durch<br />
ATRO geschlossen.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Ab wann ist ATRO<br />
bestellbar und wann verfügbar beziehungsweise<br />
lieferbar?<br />
Bonin: ATRO soll ab der zweiten Jahreshälfte<br />
2024 in Serie lieferbar sein.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wie ist das Markt-<br />
Feedback und wie ist die Kundenresonanz<br />
seit der Vorstellung auf Automatica<br />
im Juni dieses Jahres?<br />
Bonin: Während und nach der Automatica<br />
haben wir sehr positives Feedback<br />
erhalten. Viele Anwender glauben, dass<br />
mit ATRO etwas Neues entsteht, und entwickeln<br />
Ideen, wie sie ATRO in ihre Anlage<br />
oder Maschine integrieren können.<br />
Dadurch erhalten wir frühzeitig wertvolle<br />
Anregungen, die wir in das Produkt einfließen<br />
lassen können.<br />
www.beckhoff.com/atro<br />
56 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
News « KOMPONENTEN<br />
Linienportal von Hiwin<br />
Zwei Achsen vereint in einem System<br />
Hiwin präsentiert mit seinem neuen Linienportal HSL eine flexible Einheit zur Positionierung<br />
in X- und Z-Richtung. Bestehend aus einem Lineartisch HT-B als X-Achse und einer<br />
Auslegerachse HC als Z-Achse, eignet sich das Linienportal besonders für dynamische<br />
Positionierungen in zweidimensionalen Handlingsaufgaben. Die verbauten Linearachsen<br />
mit Zahnriemenantrieb sind durch einen in Millimeter-Schritten frei wählbaren<br />
Hub, sowie auf Wunsch mit Energiekette und Antriebsadaption individuell an die<br />
jeweiligen Applikationsanforderungen anpassbar. Das einbaufertige Komplett-System<br />
kann über das Onlineportal des Anbieters konfiguriert und direkt bestellt werden.<br />
www.hiwin.de<br />
Bild: Hiwin<br />
Pneumatischer Greifer von Schunk<br />
Lässt niemals los<br />
Mit dem PGL-plus-P präsentiert Schunk<br />
einen pneumatische Greifer mit zertifizierter<br />
sicherer Greifkrafterhaltung. Wegen<br />
seines großen Backenhubs von 10 bis<br />
25 mm pro Finger kann er ein großes Teilspektrum<br />
handhaben. Der flach gebaute<br />
Greifer bietet eine Greifkraft von 220 N in<br />
Baugröße 10 bis 1300 N in Baugröße 25.<br />
Neben einer robusten Vielzahnführung<br />
punktet er auch mit einer standardmäßigen<br />
Abdichtung nach IP 64, die sich in<br />
Kombination mit einem integrierten<br />
Sperrluftanschluss auf IP 67 erhöhen<br />
lässt. Dank H1-konformer Schmierung ist<br />
der Greifer auch in der medizinischen,<br />
www.schunk.com<br />
Bild: Schunk<br />
pharmazeutischen Anwendung oder in<br />
der Lebensmittelindustrie einsetzbar.<br />
Schunk bietet den pneumatischen Greifer<br />
als nach eigenen Angaben ersten weltweit<br />
mit der zertifizierten, sicheren Greifkrafterhaltung<br />
Gripguard an. Die Gefahr,<br />
dass sich Bediener beispielsweise bei der<br />
Teileentnahme verletzen, wird so auf ein<br />
Minimum reduziert, da eine unkontrollierte<br />
Backenbewegung bei plötzlichem<br />
Druckabfall von vorneherein ausgeschlossen<br />
ist. Auch geht beim Ausfall oder im<br />
Not-Aus kein Werkstück verloren. Die<br />
Nenngreifkraft bei Druckverlust bleibt zu<br />
mindestens 80 % zuverlässig erhalten.<br />
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<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 57
Internationale<br />
Zuliefererbörse (IZB)<br />
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Wolfsburg | Allerpark<br />
www.izb-online.com<br />
#izb2022<br />
Bild: J. Schmalz<br />
Vakuumplatte von Schmalz<br />
Flexibel spannen beim Zerspanen<br />
Vakuum-Spannsysteme fixieren flächige<br />
und empfindliche Bauteile schonend auf<br />
dem Maschinentisch eines CNC-Bearbeitungszentrums.<br />
J. Schmalz hat dafür eine<br />
Raster-Vakuumplatte mit externer Vakuum-Erzeugung<br />
im Programm, mit der Anwender<br />
Materialien wie Aluminium,<br />
Kunststoff oder sonstige NE-Metalle bearbeiten<br />
können.<br />
Die Matrixplatte wurde jetzt verbessert:<br />
Dank neuem Vakuum-Anschlussset, der<br />
optimierten Vakuumverteilung in der<br />
Platte sowie zusätzlicher Vakuumöffnungen<br />
kommt die komplette Saugleistung<br />
dort an, wo sie gebraucht wird. Dadurch<br />
hält das Werkstück mit maximaler Kraft.<br />
Ein Manometer zeigt den Vakuumwert direkt<br />
an der Matrixplatte an, gibt damit<br />
Auskunft über die vorhandene Spannkraft<br />
und erhöht so die Sicherheit beim Zerspanungsprozess.<br />
Die Grundausstattung der<br />
Matrixplatte wird durch ein Handschiebeventil<br />
zum Aktivieren und Deaktivieren<br />
des Vakuums direkt an der Spannvorrichtung<br />
komplettiert. Die patentierten Reibinseln<br />
zur besseren Querkraftaufnahme<br />
sind weiterhin erhältlich.<br />
www.schmalz.com<br />
Schirmherren:<br />
Premiumsponsoren:<br />
Veranstalter:<br />
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Spanntechnik von Norelem<br />
Mehr als 800 neue Artikel<br />
Norelem hat seinem bestehenden Spanntechnik-Sortiment<br />
mehr als 800 Artikel<br />
hinzugefügt. Unter anderem sind in der<br />
Kategorie „Platten“ drei neue Produktfamilien<br />
erhältlich: Grundplatten aus Grauguss<br />
mit Rasterbohrungen in rechteckigen<br />
und runden Ausführungen sowie Paletten<br />
aus Grauguss mit Rasterbohrungen.<br />
Mit diesen Lösungen, die sich direkt<br />
auf Maschinentischen positionieren und<br />
befestigen lassen, können Anwender modulare<br />
Vorrichtungen aufbauen. In der<br />
Untergruppe 04000 wurde unter anderem<br />
die Kategorie „Spanneisen“ um sieben<br />
Produktfamilien erweitert. Spanneisen,<br />
auch als Spannpratzen bezeichnet,<br />
zählen zu den mechanischen<br />
Spannelementen.<br />
Bei Norelem sind sowohl vorgefertigte<br />
Baugruppen als<br />
auch Einzelteile verfügbar,<br />
mit denen sich individuelle<br />
Baugruppen zusammenstellen<br />
lassen. Zudem wurde die<br />
neue Untergruppe 42000<br />
„Nullpunkt Spanntechnik“<br />
eingeführt. Sie umfasst vier Kategorien:<br />
„Nullpunkt-Spannsysteme“, „5-Achs Modul-Spannsysteme<br />
80“, „5-Achs Modul-<br />
Spannsysteme 50“ und „5-Achs Modul-<br />
Spannsysteme 138“. In dieser Kategorie<br />
sind eine ganze Reihe von Werkzeugen<br />
versammelt, die Zeit und Aufwand beim<br />
Spannen sparen. Nullpunkt-Spannsysteme<br />
ermöglichen ein schnelles, präzises<br />
Spannen und Referenzieren von Vorrichtungen<br />
und Werkstücken auf allen spanenden<br />
Werkzeugmaschinen und Bearbeitungszentren<br />
sowie auf Senkerodierund<br />
Messmaschinen.<br />
www.norelem.de<br />
Bild: Norelem Normelemente<br />
58 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
News « KOMPONENTEN<br />
Schwerlast-Kugelgewindetriebe von NSK<br />
Leben jetzt doppelt so lange<br />
Bild: Rollon<br />
Linearsystem von Rollon<br />
Robuste Führung mit drei Laufbahnen<br />
Speziell für größere Handling-Anwendungen hat Rollon das<br />
Linearsystem O-Rail entwickelt. Es verfügt über eine robuste<br />
Führung mit drei Laufbahnen und ist in hochwertigem, mattem<br />
Schwarz erhältlich. Die Laufschiene hat ihre Farbe nicht<br />
aufgrund einer ästhetischen Entscheidung. Der gehärtete,<br />
hochfeste und stark belastbare Stahl der Schiene wurde im<br />
patentierten Rollon-NOX-Verfahren schwarz oxidiert, was<br />
ihn besonders verschleißfest macht und zuverlässig vor Korrosion<br />
schützt. Die FXRG-Führung der Schiene hat drei Laufbahnen,<br />
die im Winkel von 90º angeordnet sind. Für eine hohe<br />
Tragfähigkeit, einen sanften und leisen Betrieb auch bei<br />
hohen Geschwindigkeiten sorgt der Anbieter mit einem massiven<br />
Außenring und zweireihigen Lagern.<br />
www.rollon.com<br />
NSK hat die Schwerlast-<br />
Kugelgewindetriebe der<br />
Baureihe HTF-SRC weiterentwickelt.<br />
Sie erreichen<br />
so je nach Anwendung<br />
eine bis zu doppelt<br />
so lange Lebensdauer im<br />
Vergleich zu konventionellen<br />
Kugelgewindetrieben.<br />
Möglich ist dies<br />
durch die Kombination von drei Faktoren: präzise, teilweise<br />
selbst entwickelte Bearbeitungsmaschinen, die Simulation der<br />
zu entwickelnden Antriebskomponenten mit einem „digitalen<br />
Zwilling“ und der Einsatz von Präzisionsmesssystemen, die aufgrund<br />
der Verknüpfung mit den Bearbeitungsdaten eine verbesserte<br />
Messgenauigkeit bieten. In vielen Anwendungen kann<br />
jetzt ein kleinerer Wellendurchmesser verwendet werden. Die<br />
Schaftdurchmesser der Kugelgewindetriebe betragen zwischen<br />
100 und 200 mm.<br />
www.nskeurope.de<br />
Bild: NSK<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 59
KOMPONENTEN » News<br />
Laufrollen von Ganter<br />
So läuft es rund<br />
Ganter hat die Laufrollen-Kollektion mit<br />
der Norm GN 753.1 erweitert. Dabei handelt<br />
es sich laut Anbieter nicht nur um eine<br />
Optimierung, sondern um eine komplett<br />
neue Auslegung. Die in sechs Nenngrößen<br />
von 22 bis 50 mm Außendurchmesser<br />
erhältlichen Laufrollen verfügen<br />
über ein spezielles Rillenkugellager aus<br />
gehärtetem Wälzlagerstahl. Dieses ist lebensdauergeschmiert<br />
und zum Schutz vor<br />
Staub und Schmutz einer 2Z-Abdichtung<br />
ausgestattet. Das heißt, mit einer beidsei-<br />
tigen Abdeckung der Lagerstelle mit Metallscheiben.<br />
Der Außenring des Kugellagers ist direkt<br />
mit dem POM-Kunststoff der Laufrolle<br />
umspritzt. Jede Rolle wird spanabhebend<br />
auf Maß überdreht, was für exakten Rundlauf<br />
sorgt und neben der zylindrischen<br />
auch eine konvexe Formgebung der Lauffläche<br />
ermöglicht. Letztere gleicht Fluchtungsfehler<br />
aus, da sie einen ungünstigen<br />
Eck- oder Kantenlauf verhindert.<br />
www.ganternorm.com<br />
Bild: Otto Ganter<br />
Heavy-Duty-Energiekette von Igus<br />
Wenn die Verfahrwege länger werden<br />
Bild: Igus<br />
Als Antwort auf immer größere Ship-to-Shore-Containerkrane<br />
bringt Igus mit der P4HD.56.R nun eine neue Heavy-<br />
Duty-Energiekette auf den Markt. Sie ist ausgelegt für lange<br />
Verfahrwege, hohe Geschwindigkeiten, hohe Kabellasten<br />
und Industrie 4.0. Ein besonderes Gabel-Laschen-Prinzip<br />
sorgt laut Anbieter für noch mehr Stabilität bei höheren<br />
Zusatzlasten, eine Bolzen-Bohrung-Verbindung aus tribologisch<br />
optimiertem Kunststoff für minimalen Verschleiß.<br />
Zudem sind im Innenradius der Kettenglieder Rollen<br />
montiert. Faltet sich die E-Kette, rollt das Obertrum auf<br />
dem Untertrum, anstatt zu gleiten. Somit ist es dank des<br />
niedrigen Reibwerts möglich, bei gleichbleibender Zug-<br />
Schub-Kraft die Zuladung und Beschleunigung zu erhöhen.<br />
www.igus.de<br />
Kompatible Werkstückträger und Waschkörbe<br />
sichere Produktionsabläufe<br />
effiziente Teilereinigung<br />
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60 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022<br />
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Mini-Förderband von Minitec<br />
Unterwegs auf kleinstem Raum<br />
Das neue Mini-Förderband von Minitec<br />
dient dem Transport von Kleinteilen und<br />
beansprucht nur wenig Platz. Kernkomponente<br />
ist ein spezielles 45er Aluminiumprofil<br />
(Profil 45 FRS), das sich in jede<br />
<strong>Konstruktion</strong> des Anbieters einbauen<br />
lässt. Es fungiert als Basis und Trägerprofil<br />
für einen 25 mm breiten Fördergurt.<br />
Die Länge des Förderbandes kann zwischen<br />
250 mm und 2.000 mm betragen.<br />
Als Antrieb kommt entweder ein Kopf-<br />
Mehrfach-Spannsystem von Kipp<br />
Unterschiedliche Werkstücke spannen<br />
Bild: Minitec<br />
Mit dem neuen Mehrfach-Spannsystem<br />
von Heinrich Kipp ist das Spannen von<br />
unterschiedlichen Werkstücken möglich.<br />
Es besteht aus variablen Elementen:<br />
Spannschienen, Anschläge und Keilspanner<br />
(mit oder ohne Festbacke) sind miteinander<br />
kombinierbar. Spannschienen sind<br />
in den Längen 130, 300, 400, 500, 600<br />
und 700 mm erhältlich. Durch mehrere<br />
Spannschienen hintereinander können<br />
Spannbereiche flexibel in der Länge erweitert<br />
werden. Bei einer Montage nebeneinander<br />
lassen sich die Spannbereiche<br />
verbreitern, sodass große Bauteile gespannt<br />
werden können.<br />
Grundsätzlich ermöglichen Keilspanner<br />
doppelseitiges, die Modelle mit Festanschlag<br />
einseitiges Spannen. Die Präzisionsverzahnung<br />
bewirkt ein genaues Positionieren<br />
der Festbacken, sodass sich diese<br />
sicher und exakt befestigen lassen.<br />
Durch das Anziehen der Befestigungsschraube<br />
wird eine formschlüssige Ver-<br />
oder ein Mittenantrieb zum Einsatz. Das<br />
bedeutet er kann entweder am Ende der<br />
Förderstrecke oder innerhalb dieser platziert<br />
werden. Der Kopfantrieb ist mit einem<br />
Servomotor ausgestattet, für den Mittenantrieb<br />
kann wahlweise ein Drehstromoder<br />
ein Servomotor eingesetzt werden.<br />
Soll die Geschwindigkeit variabel sein,<br />
empfiehlt Minitec Servomotoren, denn bei<br />
diesen lässt sich das Tempo stufenlos ändern.<br />
Beim Drehstrommotor ist die Geschwindigkeit<br />
hingegen fix und beträgt je<br />
nach Typ entweder 3,4 oder 4,3 oder<br />
6,6 m/min. Allerdings kann auch hier die<br />
Geschwindigkeit mittels eines Frequenzumrichters<br />
variabel eingestellt werden.<br />
Da das 45er FRS-Profil als Basis dient,<br />
können Mini-Förderbänder auch für die<br />
Zu- oder Abführung von Materialien in<br />
Kombination mit dem Kanban-System<br />
FRS von Minitec verwendet werden.<br />
www.minitec.de<br />
bindung mit der Spannschiene erreicht.<br />
Festbacken sind in glatten, geriffelten<br />
und abgesetzten Ausführungen verfügbar.<br />
Der Typ ES zeichnet sich durch eine<br />
schmale Bauweise aus und ist somit ideal<br />
für Aufspannungen mit kleineren Werkstücken<br />
und größeren Stückzahlen geeignet.<br />
Festbacken des Typs DS mit zwei Befestigungsschrauben<br />
werden bevorzugt<br />
bei größeren Bearbeitungskräften eingesetzt.<br />
www.kipp.com<br />
Bild: Heinrich Kipp<br />
NEU: Anti-Twist-System<br />
für RK Light Clamps<br />
für eine schnelle, präzise<br />
und verdrehsichere Montage<br />
von Systemaufbauten<br />
Sicher – Verdrehsicherung in<br />
90°-Schritten<br />
Stabil – Aufnahme bis zu dreimal<br />
höherer Torsionsmomente<br />
Schnell – Deutliche Zeitersparnis<br />
bei der Montage<br />
Effizient – Komplexe Systeme<br />
von einer Person montierbar<br />
Einfach – Montage der Clips<br />
ohne Werkzeug<br />
Kompatibel – Einsetzbar bei<br />
allen geschlossenen<br />
RK Light Clamps Ø 30<br />
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
▪ Light Clamps (Kunststoff)<br />
▪ Solid Clamps (Aluminium)<br />
▪ Robust Clamps (Edelstahl)<br />
▪ ITAS - industrielle Treppen<br />
und Arbeitsbühnen<br />
▪ Monitorhalterungen<br />
▪ Tragarmsysteme<br />
Jetzt mehr<br />
erfahren:<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 61<br />
www.rk-rose-krieger.com
TITEL » Verbindungstechnik<br />
Bild: Böllhoff/Konradin Mediengruppe<br />
Ein Vorteil der Beratung durch<br />
Verbindungsspezialisten ist, dass sich<br />
auch für Sonderaufgaben Lösungen<br />
finden lassen. Konkret wollte<br />
Bosch Rexroth Verbindungen an der<br />
Gehäuseaußenseite manipulations -<br />
sicher gestalten – ein Fall für den<br />
effizienten Manipula tionsschutz<br />
mit Parryplug.<br />
Böllhoff Ecotech optimiert die Verbindungstechnik im eLION-Portfolio von Bosch Rexroth<br />
Schneller an den<br />
Markt per Beratung<br />
Wie sich die Time-to-Market mit spezifischem Verbindungstechnik-Know-how beschleu -<br />
nigen lässt, zeigt exemplarisch die Zusammenarbeit von Bosch Rexroth mit den Anwendungstechnikern<br />
des Engineering Consulting Service Ecotech von Böllhoff. Deren Dienstleistung<br />
half dabei, für das eLION-Port folio von Bosch Rexroth sowohl Schraubverbindungen<br />
zu optimieren als auch den Manipulationsschutz sicherzustellen. Die Kooperation<br />
startete mit der Vorauswahl und begleitet auch heute noch die Serienfertigung.<br />
Tobias Meyer, freier Mitarbeiter der <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />
62 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
Bosch Rexroth stellte vor kurzem das eLION-Port -<br />
folio für elektrisch angetriebene Arbeitsmaschinen<br />
vor. Die modulare und skalierbare Plattform zur Elektrifizierung<br />
mobiler Arbeitsmaschinen umfasst Motoren,<br />
Inverter, Getriebe, Software und Zubehör sowie darauf<br />
abgestimmte Hydraulik. Das System wurde speziell für<br />
den Off-Highway-Bereich und seine herausfordernden<br />
Umgebungsbedingungen entwickelt.<br />
Für die Gestaltung und Auslegung der Verbindungstechnik<br />
am Inverter holte man sich Unterstützung bei<br />
Böllhoff Ecotech, dem Engineering Consulting Service<br />
der Böllhoff GmbH in Bielefeld. Denn auch die Verbindungstechnik<br />
musste für die harschen Einsatzbedingungen<br />
– mit Vibra tionen, Schmutz, Stößen und hohen<br />
Temperaturunterschieden – ausgelegt werden.<br />
Know-how-Transfer<br />
beschleunigt Produktentwicklung<br />
Im Rahmen der Produktentwicklung definierte Bosch<br />
Rexroth zunächst die funktionalen Anforderungen an<br />
den Inverter. Beim Thema Schraubverbindungen stand<br />
dann das Ecotech-Team von Böllhoff den Elektrotechnik-<br />
und Hydraulikspezialisten beratend mit Detailwissen<br />
zur Seite. „Bosch Rexroth konnte auf diese<br />
Weise das bei uns vorhandene<br />
Know-how direkt abru-<br />
»Wir unterstützen nicht nur<br />
bei der Vorauswahl der<br />
Produkte und der Auslegung<br />
der Verbindung, sondern auch<br />
auf dem Weg zur<br />
Serienfertigung – zusammen<br />
mit den Entwicklern,<br />
dem Qualitätsmanagement<br />
und der Montageab teilung<br />
des Kunden.«<br />
Andre Röhr, Teamleiter Anwendungstechnik<br />
fen“, beschreibt Andre Röhr,<br />
Teamleiter Anwendungstechnik<br />
bei Böllhoff, die Zusammenarbeit.<br />
Böllhoff betreibt bei Bosch<br />
Rexroth seit vielen Jahren<br />
das C-Teile-Management.<br />
Darüber hinaus ist man<br />
ebenfalls langjähriger Ansprechpartner<br />
bei Fragen<br />
rund um die Verbindungstechnik,<br />
um bestehende Produkte<br />
zu optimieren und<br />
weiterzuentwickeln. Als es<br />
dann 2020 darum ging, die<br />
Verschraubung des Gehäuses<br />
sowie der elektrischen Verbindungen des Inverters<br />
auszugestalten, waren die Wege entsprechend kurz. In<br />
gemeinsamen Meetings besprachen die Experten von<br />
Bosch Rexroth und dem Konstruk tionsdienstleister FEV<br />
mit Maximilian Betz, Anwendungstechniker bei Böllhoff,<br />
die Ausgangsbasis und trafen grundsätzliche<br />
Entscheidungen bezüglich der Auswahl der Verbindungselemente.<br />
Nach Analyse der Schraubfalldaten – Materialien, Einschraubtiefen,<br />
Ausführung der Bohrungsdome, mögliche<br />
Montagemethoden – sowie der Zeitpläne wurden<br />
die möglichen Geometrien für eine Direktverschraubung<br />
an den Gehäuseverbindungen bewertet.<br />
Die Entscheidung fiel zugunsten<br />
Greifen Unternehmen auf<br />
der selbstfurchenden Schrauben<br />
ein Dienstleistungsangebot<br />
ALtracs Plus. Via Softwaretool des Herstellers<br />
Ejot konnte man die Kräfte in der<br />
wie Böllhoff Ecotech zurück,<br />
steht Ihnen Verbindungstechnik-Know-how<br />
um -<br />
Verbindung sehr schnell prognostizieren.<br />
„Normalerweise müsste man für eine Direktverschraubung<br />
sehr viel mit realen Proto-<br />
gehend zur Verfügung.<br />
typen oder Dummies testen, um die passenden Parameter<br />
wie Einschraubtiefen, Bohrungsdurchmesser,<br />
Anzugsmomente und Vorspannkräfte an den Schraubpunkten<br />
zu bestimmen“, berichtet Anwendungstechniker<br />
Betz. „Das Software-Tool hat das sehr vereinfacht<br />
und war einer der Hauptgründe, warum wir diese<br />
Schraube gewählt haben.“ So konnte das Ecotech-<br />
Team sämtliche Direktverschraubungen vibrations -<br />
sicher auslegen und abgesicherte Angaben an die Entwicklung<br />
und die Konstrukteure der Gussteile liefern.<br />
Die Wirtschaftlichkeit der Verbindung mit Direktverschraubung<br />
konnte Böllhoff Ecotech ebenfalls bereits<br />
durch Berechnungen nachweisen, noch bevor die erste<br />
Schraube angezogen wurde. „Oft reicht es aus, die<br />
notwendige Bohrungsqualität schon im Guss zu realisieren<br />
– hier konnten wir die nötigen Toleranzen aber<br />
nicht erreichen, weshalb in<br />
diesem Fall die Löcher letztendlich<br />
doch gebohrt wurden“,<br />
so Betz weiter. Die<br />
Gestaltung der Bohrungsdurchmesser,<br />
Entlastungsfasen<br />
und Einschraubtiefen<br />
haben das Team der Anwendungstechnik<br />
lange beschäftigt.<br />
Es musste<br />
schraubfallspezifisch die<br />
Geometrien anpassen, bis<br />
die perfekten Werte ermittelt<br />
waren und mit einheitlichen<br />
Drehmomenten gearbeitet<br />
werden konnte.<br />
Da die Arbeitsgänge Gewindeschneiden,<br />
Reinigen und<br />
Kontrolle der Gewinde entfallen, ist die Direktverschraubung<br />
wirtschaftlicher als eine reguläre metrische<br />
Verschraubung. Auch die Gefahr des Fressens<br />
durch ungerades Ansetzen der Schraube am vorgefertigten<br />
Innengewinde entfällt, da die Schraube selbst<br />
erst das Gewinde erzeugt. Der eigentliche Montageprozess<br />
ist daher einfach und beherrschbar. Beim Ausbilden<br />
des Gewindes entstehen zwar keine Späne,<br />
aber etwas Abrieb. Daher musste im Vorfeld bereits<br />
geprüft werden, ob dieser – speziell bei Durchgangsbohrungen<br />
– Probleme beispielsweise bei stromführenden<br />
Teilen verursachen kann. Beim eLION-Projekt<br />
IM ÜBERBLICK<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 63
TITEL » Verbindungstechnik<br />
Inverter sind<br />
Bestandteil der<br />
eLION-Plattform für<br />
die Elektrifizierung<br />
mobiler Arbeits -<br />
maschinen.<br />
waren hierzu Sacklöcher vorgesehen, in deren Taschen<br />
alles problemlos aufgefangen wird und die Montage<br />
damit nicht beeinträchtigt ist.<br />
Lösbarkeit ist gegeben<br />
Die selbstfurchenden Schrauben können zudem auch<br />
wieder herausgeschraubt und erneut eingesetzt werden,<br />
etwa im Service-Fall. „Natürlich kann die Schraube<br />
dabei theoretisch auch erneut ein Gewinde schneiden<br />
– in der Praxis ist mir das aber in 15 Jahren nicht<br />
untergekommen“, versichert Teamleiter Andre Röhr.<br />
Im Normalfall suche sich auch diese Schraube einen<br />
möglichen Gegenpart und drehe sich dann eher in ein<br />
bestehendes Gewinde ein. Im Servicefall und dem damit<br />
verbundenen Öffnen und Wiederverschließen des<br />
Invertergehäuses wäre zudem eher mit Handwerkzeugen<br />
zu rechnen, bei denen der Monteur ‚fühlt‘, ob er<br />
das bestehende Gewinde erwischt oder nicht. „Dies ist<br />
vom Montageverhalten durchaus einer metrischen<br />
Schraube vergleichbar, da es ja auch mit dieser passieren<br />
kann, dass sie neben dem Gang greift.“ Das dazu<br />
erforderliche hohe Drehmoment aber übt kein versierter<br />
Monteur aus, sondern er setzt die Schraube<br />
neu an. Zumal durch die Gewindefurchzone sichergestellt<br />
ist, dass es selbst bei einer vorsätzlich um 10 bis<br />
15 Grad schräg angesetzten Schraube nicht zu Problemen<br />
kommen kann. Geht die Sonderschraube verloren,<br />
kann sie auch durch ein reguläres metrisches<br />
Pendant ersetzt werden. Bei selbstfurchenden Schrauben<br />
sind zudem keine weiteren Sicherungsmaßnahmen<br />
gegen selbsttätiges Lösen zu ergreifen.<br />
Manipulationsschutz möglich<br />
Bild: Bosch Rexroth<br />
Bosch Rexroth forderte außerdem, die Verbindungen<br />
an der Gehäuseaußenseite manipulationssicher zu gestalten.<br />
Hier griff Böllhoff auf eine inzwischen hauseigene<br />
Lösung zurück: den Parryplug. Der Kunststoff-<br />
Stopfen wird in die Öffnung für den Steckschlüssel<br />
gedrückt, der Innenantrieb der Schraube ist dadurch<br />
verschlossen. Die Schraube kann auf diese Weise nicht<br />
mehr bewegt werden. Der Parryplug kann nur mit Hil-<br />
fe von Werkzeugen oder durch Ausbohren entfernt<br />
werden. So lässt sich mit diesem einfachen Element<br />
eine Manipulation auch an einem Norm-Schraubenantrieb<br />
verhindern.<br />
Das Sicherungselement ist übrigens nicht im freien<br />
Handel erhältlich. Nur der Monteur mit Berechtigung<br />
hat passende Exemplare dabei und kann so den ursprünglichen<br />
Zustand wiederherstellen. „Die Hemmschwelle,<br />
etwas auszubohren, ist wesentlich höher, als<br />
eine Schraube einfach unbemerkt zu öffnen“, bestätigt<br />
Röhr. „Das System ist eine Alternative zu Sonderantrieben,<br />
für deren Montage weltweit Sonderwerkzeuge<br />
notwendig wären.“ Sowohl die Einfachheit der<br />
Montage, als auch die Wirtschaftlichkeit des Systems<br />
sprechen für den Parryplug. In Baumaschinen fungiert<br />
der Stopfen auch als Schutz, denn der Kunststoff lässt<br />
sich leichter wieder aus einer Schraube lösen als beispielsweise<br />
Betonreste.<br />
Den kompletten Prozess planen<br />
„Einfach nur den Einkauf auf selbstfurchende Schrauben<br />
umstellen und die Werker dann damit alleine zu<br />
lassen, funktioniert natürlich nicht“, fährt der Teamleiter<br />
fort. „Wenn der Facharbeiter am Band damit<br />
nicht klar kommt, verliert so ein Produkt schnell an<br />
Akzeptanz im Unternehmen und auch darüber<br />
hinaus.“ Daher sei es sehr vorteilhaft, bei Projekten<br />
dieser Art einen Partner wie Böllhoff Ecotech zu involvieren,<br />
der solche Aspekte schon im Vorfeld bedienen<br />
könne.<br />
Als die ersten Prototypen montiert wurden, lief das –<br />
erwartungsgemäß – nicht sofort glatt. „Jeder realistisch<br />
denkende Ingenieur weiß, dass in diesem Stadium<br />
noch das ein oder andere anzupassen ist“, ergänzt<br />
Anwendungstechniker Maximilian Betz. So ließen sich<br />
bei den ersten Versuchen konstruktionsbedingt nicht<br />
alle Schrauben vollständig senkrecht eindrehen, bei<br />
anderen konnten die prognostizierten Anzugsmomente<br />
nicht erreicht werden. „Die Gründe konnten wir<br />
aber schnell erkennen und entsprechende Hinweise an<br />
die Konstrukteure und die Fertigung geben. Dann lief<br />
alles glatt.“ Die Eignung der Direktverschraubung<br />
konnte so durch die Beratung schnell nachgewiesen<br />
werden.<br />
Böllhoff Ecotech unterstützt daher nicht nur bei der<br />
Vorauswahl der Produkte und der Auslegung der Verbindung,<br />
sondern auch auf dem Weg zur Serienfertigung.<br />
Dazu gehört laut Andre Röhr auch, die möglichen<br />
Schwankungen und Toleranzen von Bauteil,<br />
Schraube und Montage zu betrachten und den Prozess<br />
entsprechend sicher auszulegen. „Das funktioniert<br />
aber nur zusammen mit den Entwicklern, dem<br />
Qualitätsmanagement und der Montageabteilung des<br />
Kunden.“<br />
64 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
Böllhoff betreibt zudem ein eigenes Labor inklusive<br />
Prüffeld. Dort können etwaige Probleme auch selbst<br />
untersucht werden. Die Ergebnisse werden dokumentiert,<br />
um anhand dieser eine Lösungsfindung herbeizuführen.<br />
„Das unterscheidet uns vom klassischen Ingenieurdienstleister“,<br />
betont Maximilian Betz. Die ersten<br />
Prototypen wurden daher direkt bei Böllhoff hinsichtlich<br />
ihrer Tauglichkeit untersucht. Dabei erkannten<br />
die Experten schnell, dass die Bearbeitung weiter<br />
optimiert werden muss. „Jemand, der damit weniger<br />
erfahren ist, hätte Unstimmigkeiten in diesem Stadium<br />
eventuell nicht erkannt. Bei später auftretenden<br />
Problemen an der Verbindung wäre dann eventuell<br />
eher die Direktverschraubung an sich als untauglich<br />
angesehen worden.“<br />
Beschaffung kleiner Mengen als Plus<br />
Ein weiterer Vorteil ist, dass Böllhoff den Markt sehr<br />
genau kennt und bereits für die Vorserienfertigung<br />
spezielle Sonderschrauben beschaffen kann. Bei den<br />
Stromschienen-Verschraubungen waren das etwa<br />
Kombischrauben mit zwei Scheiben – eine Spannscheibe<br />
und eine als Unterlegscheibe – und zusätzlicher<br />
mikroverkapselter Klebstoff zur Sicherung. Hier<br />
waren mehrere Faktoren zu beachten:<br />
»Wenn der Facharbeiter am Band<br />
mit einer Lösung nicht klar<br />
kommt, verliert ein Produkt<br />
schnell an Akzeptanz im<br />
Unternehmen – deswegen ist es<br />
sehr vorteilhaft, bei Projekten<br />
dieser Art einen Partner wie<br />
Böllhoff Ecotech<br />
zu involvieren. «<br />
Andre Röhr, Teamleiter Anwendungstechnik<br />
• Konstante Flächenpressung an den Kupferteilen<br />
trotz hohen Temperaturschwankungen,<br />
• Verbindungen von Kupfer, Stahl und Aluminiummaterialien<br />
sowie<br />
• Vibrationssicherheit gegen selbsttätiges Lösen.<br />
„Solche Produkte in kleinen Mengen zu beschaffen, ist<br />
nicht ganz einfach“, berichtet Betz. „Bei Schrauben<br />
gelten 10.000 Stück noch als eher kleine Losgröße.“<br />
Böllhoff sei aber als Großhändler mit keinem Produkt<br />
verheiratet. „Wir können den Kunden daher absolut<br />
neutral beraten, uns aus allen Töpfen bedienen und<br />
dadurch die optimale Lösung für die jeweilige Verschraubung<br />
empfehlen.“<br />
Zum eLION-Projekt stießen die Böllhoff-Experten im<br />
Herbst 2020, im darauffolgenden Frühjahr wurden<br />
erste Prototypen montiert. Nach Abschluss der Vorserie<br />
wurde vor Ort an der Montagelinie mit den Entwicklern<br />
von Bosch Rexroth jeder Schraubprozess<br />
noch einmal geprüft und die Schraubparameter wurden<br />
validiert. „Wir sind nach wie vor unterstützend an<br />
Bord, um die Verbindungen und deren Montageprozesse<br />
auf dem Weg zur Serienlösung weiter zu optimieren<br />
– bis es wirklich absolut top passt“, betont<br />
Böllhoff-Spezialist Betz.<br />
Künftig möchten die Ecotech-Experten auch durch<br />
Online-Seminare dabei unterstützen, das Wissen bei<br />
Bosch Rexroth zu erweitern – so dass die Produktentwickler<br />
sensibilisiert für diese Themen sind und selbstständig<br />
ähnliche Herausforderungen angehen können.<br />
„Wir wollen bewusst nicht bei jedem Projekt beteiligt<br />
sein – sondern Basiswissen und Projektierungsaufgaben<br />
vermitteln und als Problemlöser zur Verfügung<br />
stehen“, fasst Teamleiter Andre Röhr zusammen. Deswegen<br />
böte man die Beratungsdienstleistung auch<br />
kostenlos an, selbst wenn dafür viele Termine, Berechnungen<br />
und Versuche erforderlich seien. „Unser Lohn<br />
ist die langjährige Kundenbeziehung – die Systempartnerschaft.“<br />
Die besten C-Teile<br />
seien schließlich jene, die keiner<br />
bemerke, schließt sich Maximilan<br />
Betz an. „Sie sind unauffällig und<br />
funktionieren einfach. Das wollen<br />
wir bei Böllhoff Ecotech für alle<br />
von uns verkauften Produkte er -<br />
reichen.“<br />
www.boellhoff.com<br />
Böllhoff betreibt auch<br />
ein eigenes Labor<br />
inklusive Prüffeld und<br />
geht damit über klassische<br />
Ingenieurdienstleister<br />
hinaus – so<br />
lässt sich früh erkennen,<br />
was optimiert<br />
werden muss.<br />
INFO<br />
Weitere Details zur<br />
Anwendungsberatung<br />
Böllhoff Ecotech:<br />
hier.pro/8kj0f<br />
Bild: Böllhoff<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 65
WERKSTOFFE & VERFAHREN » News<br />
Nachhaltige Gleitlager von Igus<br />
Aus wiederverwertetem Kunststoff<br />
Bild: Igus<br />
Für Anwender, denen eine nachhaltige<br />
<strong>Konstruktion</strong> ihrer bewegten<br />
Anwendung wichtig ist,<br />
bietet Igus jetzt eine interessante<br />
Alternative: Vier neue Werkstoffe<br />
aus wiederverwertetem Kunststoff<br />
stehen im neuen Iglidur Eco<br />
Programm zur Verfügung. Die<br />
neue Serie besteht zu 97 bis<br />
100 % aus regranulierten Iglidur<br />
Werkstoffen. Dazu werden bei der<br />
Herstellung beispielsweise Angüsse<br />
genutzt, ein klassisches<br />
Abfallprodukt in der Spritzgussproduktion.<br />
Das neue Gleitlagerprogramm beinhaltet<br />
vier Werkstoffe, die in unterschiedlichsten<br />
Anwendungen ihre Vorteile ausspielen:<br />
Iglidur Eco H ist besonders<br />
temperatur- und medienbeständig<br />
und eignet sich daher für<br />
stark korrosive und heiße Umgebungen.<br />
Iglidur Eco P bietet eine<br />
hohe mechanische Festigkeit bei<br />
geringer Feuchtigkeitsaufnahme<br />
und ist dadurch für den Einsatz<br />
im Außenbereich optimiert. Für<br />
preissensitive Anwendungen ist<br />
der kostengünstige Werkstoff<br />
Iglidur Eco A180 geeignet, während<br />
Iglidur Eco G äußerst robust<br />
und vielseitig einsetzbar ist.<br />
www.igus.de<br />
2K-Epoxyklebstoff von Panacol mit hoher Medienbeständigkeit<br />
Optimales Material für Vergussanwendungen und strukturelle Verklebungen<br />
Bild: Panacol<br />
Mit Structalit 5801 hat Panacol ein<br />
2K-Klebstoffsystem entwickelt, das durch<br />
seine hohe Medienbeständigkeit nach Auslagerungstest<br />
überzeugt. Die Beständigkeit<br />
macht es zum optimalen Material für Vergussanwendungen<br />
und strukturelle Verklebungen<br />
von Gehäusen und Elektronikkomponenten,<br />
um diese dauerhaft gegen Umwelteinflüsse<br />
zu schützen. Das Klebstoffsystem<br />
ist ein schwarzes 2K-Epoxysystem<br />
mit 2:1-Mischungsverhältnis. Die Aushärtung<br />
erfolgt innerhalb von 12 h bei Raumtemperatur.<br />
Mittels Temperaturbeaufschlagung<br />
wie etwa moderaten 80 °C lässt sich<br />
der Klebstoff innerhalb von 30 min. aushärten.<br />
Das mittelviskose System besitzt eine<br />
hohe Haftfestigkeit auf Metallen wie Aluminium<br />
oder Edelstahl und ist somit bestens<br />
geeignet für strukturelle Verklebungen.<br />
Auch die sehr gute Adhäsion auf<br />
Kunststoffen, wie etwa PA6 GF oder PBT ermöglichen<br />
den Einsatz des 2K-Epoxysystems<br />
für Potting-Anwendungen oder Gehäuseverklebungen<br />
auf den Substraten in<br />
der Elektronik- und Automobilbranche.<br />
www.panacol.de<br />
Detektierbares Compound<br />
Kann sich nicht verstecken<br />
Bild: Ensinger<br />
Ein hoher Anteil von Additiven sorgt zwar<br />
für eine gute Detektierbarkeit, kann aber<br />
auch einen negativen Einfluss auf die<br />
Prozessfähigkeit im Spritzguss und die<br />
mechanischen Eigenschaften des Bauteils<br />
haben. Ensinger bringt nun ein detektierbares<br />
Compound auf den Markt, das beides<br />
bietet: Der Werkstoff Tecacomp POM<br />
ID 1055303 weist neben einer guten Detektierbarkeit<br />
auch gute mechanische<br />
und tribologische Eigenschaften auf. Er<br />
wurde speziell für<br />
Spritzgussbauteile<br />
entwickelt, die in<br />
der lebensmittelverarbeitenden<br />
Industrie<br />
eingesetzt werden. Detektierbare<br />
Hochleistungskunststoffe<br />
kommen überall dort<br />
zum Einsatz, wo die verarbeiteten Produkte<br />
nicht mit Kunststoffbruchstücken<br />
von Anlagen, Kabelbindern oder Transportboxen<br />
verunreinigt<br />
werden dürfen. Selbst<br />
kleine Partikel der gefüllten<br />
Compounds lassen<br />
sich von Metall- und<br />
Röntgendetektoren zuverlässig<br />
auffinden und aussortieren. Durch<br />
ihre blaue Eigenfarbe sind sie zudem visuell<br />
erkennbar.<br />
www.ensingerplastics.com<br />
66 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
News « WERKSTOFFE & VERFAHREN<br />
Metalle kleben<br />
Für beste Verbindungen<br />
Die Entwicklung neuer Materialien führt<br />
auch im Bereich der Metallverarbeitung<br />
zu immer höheren Ansprüchen an die<br />
Verbindungstechniken. Konstrukteure<br />
greifen dabei verstärkt auf die Methode<br />
des Klebens zurück, um Werkstoffe dauerhaft<br />
miteinander zu verbinden. Aber<br />
nicht jede Klebetechnik ist geeignet. Ruderer<br />
Klebetechnik bietet zahlreiche Spezial-Klebstoffe<br />
und die entsprechende<br />
Anwendungsberatung. Beispiel Kontaktklebstoffe.<br />
Sie eignen sich für das großflächige<br />
Kleben von Metall. Der Vorteil<br />
dieser Klebstoffe ist deren hohe Anfangsfestigkeit.<br />
Durch Zugabe eines Vernetzers<br />
wird die Temperatur- und Medienbeständigkeit<br />
von Kontaktklebstoffen<br />
deutlich erhöht.<br />
Wichtig bei Kontaktklebstoffen<br />
ist der beidseitige<br />
Klebstoff-Auftrag, das Ablüften<br />
des Klebstoffs und das Fügen<br />
unter kurzem und hohem<br />
Druck. Der vielseitige 1-K Kontaktklebstoff<br />
Technicoll 9101<br />
auf Basis Polychloropren (CR)<br />
hat eine sehr hohe Wärmebeständigkeit<br />
(bis zu +130 °C) und eine lange Kontaktklebezeit.<br />
Er eignet sich perfekt für hybride<br />
Flächenklebungen von Metallplatten<br />
und -blechen mit Kunststoffplatten im<br />
Leichtbau, Gummi mit Metallen und<br />
Holzwerkstoffen.<br />
www.ruderer.de<br />
Bild: Ruderer Klebetechnik<br />
Bits von Reyher mit Klemmeffekt<br />
Leichter Überkopfschrauben<br />
Anwender von Innensechsrund-Schrauben<br />
kennen das Problem: Wegen des relativ<br />
große Spiels zwischen Schraube und<br />
Bit kommt es zu Taumelbewegungen<br />
beim Verschrauben bzw. zum Herausrutschen<br />
des Bits aus dem Schraubenkopf.<br />
Die Tight-Bits von Reyher sorgen hier<br />
durch verbreiterte und verstärkte Bit-Flügel<br />
sowie einer konischen Formgebung<br />
für einen optimalen Formschluss mit der<br />
Schraube. Die <strong>Konstruktion</strong> bewirkt einen<br />
Klemmeffekt und lässt den Bit fest in der<br />
Schraube sitzen. Dies ist insbesondere bei<br />
Bild: F. Reyher Nchfg. GmbH & Co. KG<br />
Überkopfarbeiten hilfreich, da bei der<br />
Verwendung der Tight-Bits für die Bedienung<br />
des Schraubwerkzeugs nur eine<br />
Hand erforderlich ist. Die verstärkten Bit-<br />
Flügel ermöglichen zudem eine höhere<br />
Kraftübertragung. Einsetzen lassen sich<br />
diese „Festsitz-Bits“ in<br />
jeder Anwendung, bei<br />
denen Schrauben mit<br />
Innensechsrund-Antrieb<br />
verwendet werden.<br />
Zum Start sind fünf verschiedene<br />
Abmessungen<br />
(T 15, 20, 25, 30 und 40 x 25) über den<br />
Webshop des Anbieters (Artikel 8917) bestellbar.<br />
Weitere Bit-Typen (z. B. mit<br />
Kreuzschlitz und Tiefenanschlag) sind<br />
ebenfalls erhältlich.<br />
www.reyher.de<br />
1793053-2.PDF - Januar 5, 2022 x<br />
Thomapren®-EPDM/PP-<br />
Schläuche – FDA konform<br />
www.rct-online.de<br />
Elastischer Pumpen-, Pharma- und<br />
Förderschlauch für höchste Ansprüche<br />
• High-Tech-Elastomer EPDM/PP: Temperaturbeständig<br />
bis +135 °C, UV-beständig, chemikalienresistent,<br />
niedrige Gaspermeabilität<br />
• Für Schlauchquetschventile und Peristaltikpumpen: Bis zu<br />
30 mal höhere Standzeiten gegenüber anderen Schläuchen<br />
• Biokompatibel und sterilisierbar: Zulassungen nach FDA,<br />
USP Class VI, ISO 10993, EU 2003/11/EG<br />
Reichelt<br />
Chemietechnik<br />
GmbH + Co.<br />
Englerstraße 18<br />
D-69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21 31 25-0<br />
Fax 0 62 21 31 25-10<br />
rct@rct-online.de<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022 67
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
IMPRESSUM<br />
B&R Industrie-Elektronik GmbH, Bad Homburg 13<br />
C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG, Pinneberg 51<br />
Easyfairs GmbH, Bielefeld 37<br />
ElringKlinger Kunststofftechnik GmbH,<br />
Bietigheim-Bissingen 23<br />
Endress+Hauser<br />
(Deutschland) GmbH & Co. KG, Weil am Rhein 19–20<br />
ENEMAC Ges.für Energie-u.<br />
Maschinentechnik mbH, Kleinwallstadt 39<br />
Flender GmbH a Siemens Company, Bocholt 7<br />
Franke GmbH, Aalen 11<br />
Getriebebau NORD GmbH & Co. KG, Bargteheide 31<br />
Heidrive GmbH, Kelheim 33<br />
HIWIN GmbH, Offenburg 27<br />
Höhl & Westhoff GmbH, Wuppertal 39<br />
igus GmbH, Köln 26<br />
HEINRICH KIPP WERK GmbH & Co. KG, Sulz 57<br />
KÖBO GmbH & Co. KG, Wuppertal 9<br />
LEE-Hydraulische Miniatur- Komponenten GmbH,<br />
Sulzbach 29<br />
LK-Mechanik und Blechverarbeitungs-GmbH,<br />
Heuchelheim 60<br />
VORSCHAU<br />
Bild: Micro-Epsilon<br />
MESSE SPS<br />
Die Smart Production Solutions (SPS) findet<br />
2022 bereits Anfang November statt. Grund<br />
genug für die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>, vorab einen<br />
Blick auf Trends und Neuheiten aus dem<br />
Bereich der Automatisierung zu werfen.<br />
maxon motor GmbH, München 2<br />
Mesago Messe Frankfurt GmbH, Stuttgart 55<br />
Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt 45<br />
Messe München GmbH, München 43<br />
MICRO-EPSILON-MESS-<br />
TECHNIK GmbH & Co. KG, Ortenburg 3<br />
MULCO-Europe EWIV, Garbsen 59<br />
murrSystems, Oppenweiler 25<br />
Neff Gewindetriebe GmbH, Weil im Schönbuch 5<br />
Nidec Graessner GmbH & Co. KG, Dettenhausen 36<br />
Profilscope Schienen und Profile GmbH,<br />
München 51<br />
R + W Antriebselemente GmbH, Wörth 70<br />
RCT Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.,<br />
Heidelberg 67<br />
RINGSPANN GmbH, Bad Homburg 17<br />
RK ROSE + KRIEGER GmbH, Minden 61<br />
Rotor Clip Company, Inc., US-Sommerset 47<br />
P.E. Schall GmbH und Co. KG, Frickenhausen 41<br />
SEW-EURODRIVE GmbH & Co. KG, Bruchsal 35<br />
SIKO GmbH, Buchenbach 53<br />
Dr. Erich Tretter Maschinenelemente GmbH & Co.,<br />
Rechberghausen 49<br />
Wolfsburg AG, Wolfsburg 58<br />
TITELSTORY<br />
Zur direkten Einbindung<br />
in die Fertigungsumgebung<br />
bietet Micro-Epsilon<br />
nun Lasersensoren an, die<br />
mit integrierter Ethercatund<br />
Ethernet/IP-Schnittstelle<br />
ausgestattet sind.<br />
<strong>KEM</strong> PORTRÄT<br />
Tanja Hänchen, geschäftsführende Gesellschafterin<br />
der Herbert Hänchen GmbH, erklärt<br />
im Gespräch mit der <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> unter<br />
anderem, warum bei Hydraulikantrieben „alles<br />
auf Langlebigkeit getrimmt“ ist.<br />
ISSN 1612–7226<br />
Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />
Verlag: Konradin-Verlag<br />
Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Ernst-Mey-Straße 8,<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Geschäftsführer: Peter Dilger<br />
Verlagsleiter: Peter Dilger<br />
Redaktion:<br />
Chefredakteur:<br />
Dipl.-Ing. Michael Corban (co),<br />
Phone + 49 711 7594–417<br />
Ernst-Mey-Straße 8,<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Stellvertretende Chefredakteure:<br />
Dipl.-Ing. Andreas Gees (ge), Phone +49 711 7594–293;<br />
Johannes Gillar (jg), Phone + 49 711 7594–431<br />
Korrespondent:<br />
Nico Schröder M.A. (sc), Phone +49 170 6401879<br />
Redakteure:<br />
Dr.-Ing. Ralf Beck (bec), Phone +49 711 7594–424;<br />
Evelin Eitelmann (eve), Phone +49 711 7594–4653;<br />
Bettina Tomppert (bt), Phone +49 711 7594–286<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Carmelina Weber<br />
Phone +49 711 7594–257, Fax: –1257<br />
carmelina.weber@konradin.de<br />
Layout:<br />
Helga Nass, Phone +49 711 7594–278<br />
Laura Gehring, Phone +49 711 7594–237<br />
Gestaltungskonzept:<br />
Katrin Apel<br />
Gesamtanzeigenleiter:<br />
(Verantwortlich für den Anzeigenteil:)<br />
Andreas Hugel,<br />
Phone +49 711 7594–472<br />
E-Mail: andreas.hugel@konradin.de<br />
Auftragsmanagement:<br />
Andrea Haab, Phone +49 711 7594–320<br />
E-Mail: andrea.haab@konradin.de<br />
Leserservice:<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>,<br />
Phone +49 711 7252–209<br />
E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> erscheint monatlich und wird kostenlos<br />
nur an qualifizierte Empfänger geliefert.<br />
Bezugspreise: Inland 84,90 € inkl. Versandkosten und MwSt.;<br />
Ausland: 84,90 € inkl. Versandkosten.<br />
Einzelverkaufspreis: 8,49 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier<br />
Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />
werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine<br />
Kündigungsfrist von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />
Auslandsvertretungen:<br />
Großbritannien: Jens Smith Partner ship, The Court, Long<br />
Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA, Phone 01256<br />
862589, Fax 01256 862182, E-Mail: jsp@trademedia.info<br />
USA: TD.A. Fox Advertising Sales, Inc.,<br />
Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001,<br />
Phone +1 212 8963881, Fax +1 212 6293988,<br />
detleffox@comcast.net<br />
Druck: Konradin Druck,<br />
Kohlhammerstraße 1–15,<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />
Printed in Germany<br />
© 2022 by Konradin-Verlag<br />
Robert Kohlhammer GmbH, Leinfelden-Echterdingen.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> 10/2022 erscheint am 18.10.2022<br />
EDA<br />
68 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022
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70 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022