26.09.2022 Aufrufe

KEM Konstruktion 09.2022

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

TRENDS » Porträt<br />

kann, um den Verschleiß zu überwachen, um kritische<br />

Zustände der Bremse zu identifizieren, etc. Das<br />

ist der nächste Schritt. Der Kunde muss den Mehrwert<br />

sehen. Wir brauchen eine komplette<br />

Lifecycle-Betrachtung, gerade an der Komponente,<br />

die uns ermöglicht den gesamten Lebenszyklus zu<br />

berücksichtigen, um die Potenziale, die wir vorne generieren<br />

und die Geld kosten, zum Schluss auch heben<br />

können.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wenn man über digitale Konzepte<br />

spricht, landet man beim Thema Condition<br />

Monitoring und Predictive Maintenance. Ist das<br />

das, der Hauptnutzen der Digitalisierung oder sehen<br />

Sie unter dem Stichwort ‚Neue Geschäftsmodelle‘<br />

neue Ideen dahinter, die vielleicht erst noch<br />

kommen werden?<br />

sondern wir haben durch diese Ideen die Möglichkeit<br />

unser Produkt viel besser zu verstehen. So können<br />

wir über digitale Zwillinge bestimmte Erkenntnisse<br />

schon früher berücksichtigen, schon im Entwicklungsprozess,<br />

bei der Qualitätskontrolle oder in der<br />

Endline-Prüfung. Das sind Dinge, die zu unserem<br />

Gesamtverständnis beitragen oder auch zum<br />

Verständnis der Anwendung. Wir sind ja die Komponente<br />

der Komponente. Das heißt, wir brauchen die<br />

vorgelagerten Systeme und am Schluss auch die<br />

Kombination der Daten, um dann das Zusammenspiel<br />

nicht nur mit dem Antrieb, sondern auch in der<br />

Applikation zu sehen. Und dann kommen wir zu<br />

Datenfeldern, die die Applikation beschreiben, bei<br />

denen man Service- und Produktivitätsansätze<br />

fahren kann etc. Das sind Service-Dienstleistungen,<br />

die man anbieten muss und eine Richtung, in die<br />

man gehen muss.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wollen Sie Ihr Geschäftsmodell<br />

in diese Richtung erweitern – also sinngemäß<br />

eine Art Datenservice anbieten plus dessen Auswertung<br />

oder wie einige andere Antriebstechnikunternehmen<br />

es tun, hier ein eigenes Unternehmen<br />

gründen?<br />

Bild: Tobias Meyer/Konradin Mediengruppe<br />

Ferdinand Mayr, CEO<br />

und Geschäftsführender<br />

Gesellschafter von<br />

mayr Antriebstechnik<br />

»Condition Monitoring und<br />

Predictive Maintenance stellen<br />

den Primärnutzen der<br />

Digitalisierung dar, der auch<br />

schnell monetär bewertbar ist.«<br />

Mayr: Ja, diese beiden Themen stellen den Primärnutzen<br />

der Digitalisierung dar, der auch schnell monetär<br />

bewertbar ist. Wenn ich Verschleiß erkennen<br />

oder Serviceeinsätze planen kann, wenn ich Ausfälle<br />

voraussehen und entsprechende Maßnahmen ergreifen<br />

kann, etc., dann habe ich einen Nutzen. Zudem<br />

ergeben sich im Kontext der Digitalisierung neue<br />

Ideen, die gar nicht unbedingt digital sein müssen,<br />

Mayr: Ich nehme als Beispiel unseren Roba-brakechecker<br />

oder die Weiterentwicklung der Roba-DSM<br />

Kupplung. Damit haben wir heute Zugang zu einer<br />

Vielzahl an Daten. Das heißt, wir versuchen jetzt<br />

auch die Gateways und Möglichkeiten zu schaffen,<br />

um diese Daten zu nutzen und dadurch Geschäftsmodelle<br />

zu entwickeln. Damit können wir dem Kunden<br />

einen Mehrwert bieten, indem wir Analysemöglichkeiten<br />

zur Verfügung stellen oder sogar Services<br />

entwickeln, die es dem Kunden erleichtern, die eigene<br />

Produktivität zu verbessern. Damit sind wir aber so<br />

applikationsnah, dass ich Spezialisten brauche, die<br />

mich unterstützen. Wir machen das nicht in Form einer<br />

Ausgründung, sondern wir versuchen unseren<br />

Kern zusammenzuhalten und entwickeln in diesem<br />

Zusammenhang mit unserer Elektronik, unserer Entwicklungsabteilung<br />

und der <strong>Konstruktion</strong> Ideen und<br />

Konzepte. Diese treiben wir dorthin weiter, wo unsere<br />

Kunden uns mit hinnehmen. Denn ohne die Kunden<br />

geht es nicht.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Das eine ist immer das Produkt<br />

– da habe ich einen digitalen Zwilling – aber ich<br />

komme letztendlich auch zum Prozess. Auch da<br />

gibt es ja so etwas wie einen digitalen Zwilling.<br />

Sehen Sie diese beiden Dinge gleichwertig, sowohl<br />

das Produkt digitalisieren als auch die internen<br />

Prozesse?<br />

18 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!