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KEM Konstruktion 09.2022

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ANTRIEBSTECHNIK » Lineartechnik<br />

Lineartechnik von RK Rose+Krieger für kollaborierende Roboter<br />

Cobots mit großem Aktionsradius<br />

Kleine kollaborierende Roboter (Cobots) sind immer dann gefragt, wenn bei der Automatisierung<br />

von Maschinen und Anlagen eine dauerhafte Zusammenarbeit von Menschen und Roboter<br />

erforderlich ist. Sie können den Werker in vielerlei Hinsicht unterstützen. Die Bandbreite reicht<br />

von einfachen Stand-alone-Lösungen für Materialanreichung und den Abtransport der<br />

Fertigteile bis hin zu komplexen Automatisierungslösungen.<br />

Bernd Klöpper, Marketingleiter RK Rose+Krieger GmbH, Minden<br />

Kollaborierende Roboter heben schwere<br />

Gegenstände oder übernehmen monotone,<br />

einseitig belastende Aufgaben, wie<br />

das wiederholgenaue Anreichen von Teilen.<br />

Damit entlasten sie den Werker und schonen<br />

seine Gesundheit. Auch für bahngesteuerte<br />

Tätigkeiten, die ein Mensch entweder<br />

nicht so präzise, dauerhaft oder<br />

schnell und sicher ausführen kann wie eine<br />

Maschine, bieten sie sich an. Dazu zählt<br />

beispielsweise das Eindrehen besonders filigraner<br />

Schrauben oder das Realisieren von<br />

Niet- oder Klebeverbindungen. Zudem leisten<br />

die kleinen Roboter wertvolle Dienste in<br />

Zeiten des Fachkräftemangels; fehlt es<br />

doch in vielen Bereichen an qualifizierten<br />

Mitarbeitern. So sind z.B. erfahrene<br />

Schweißer, die präzise Schweißverbindungen<br />

herstellen können, nur noch schwer zu<br />

finden. Für Cobots ist das kein Problem.<br />

Lineareinheiten von RK<br />

Rose+Krieger – für jede<br />

Anwendung die passende<br />

Achse – nicht nur für Cobots.<br />

Bild: RK Rose+Krieger<br />

Lineartechnik und Hubsäulen<br />

für mehr Bewegungsspielraum<br />

Damit ein kollaborierender Roboter erfolgreich<br />

arbeiten kann, sollten vor der Anschaffung<br />

einige grundlegende Fragen beantwortet<br />

werden. Dazu zählt neben der eigentlichen<br />

Aufgabenstellung auch die Frage<br />

nach dem Aktionsradius und – daraus<br />

resultierend – nach der erforderlichen Anzahl<br />

der Antriebsachsen. Dabei lässt sich<br />

der Bewegungsspielraum des Cobots auf<br />

einfachstem Weg mithilfe von Linearachsen<br />

und elektrischen Hubsäulen erreichen.<br />

Wie komplex dabei Installation und steuerungstechnische<br />

An- beziehungsweise Einbindung<br />

in das Produktionsumfeld sein<br />

werden, gibt die Aufgabe des Roboters vor.<br />

Zudem muss neben der Sicherheit des<br />

Cobots an sich auch die Sicherheit sämtlicher<br />

Achsen im Sinne der Maschinenrichtlinie<br />

2006/42/EG gewährleistet sein. Zu den<br />

komplexeren Anwendungen von kollaborierenden<br />

Robotern, die hohe Anforderungen<br />

an zuverlässige Wiederholgenauigkeit und<br />

dauerhafte Präzision stellen, zählen unter<br />

anderem anspruchsvolle Schweißarbeiten.<br />

Eine solche Cobot-Lösung mit großer<br />

Reichweite in drei Dimensionen entwickelte<br />

das Fraunhofer IEM in Paderborn mit Unterstützung<br />

der RK Rose+Krieger GmbH aus<br />

Minden. Bei der Konzeption eines robotergestützten<br />

Handling- und Bearbeitungssystems<br />

zum Schweißen zylindrischer Stahltanks<br />

übernahm das Team des Fraunhofer<br />

IEM Konzeption und Realisierung der Roboterapplikation<br />

inklusive der Steuerungsund<br />

Benutzerschnittstellen-Programmierung,<br />

der Integration fortschrittlicher Regelungsansätze<br />

und des elektrischen Aufbaus.<br />

Die Mindener entwickelte die Lösung zur<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Lineartechnik von<br />

RK Rose+Krieger erweitert<br />

den Bewegungsspielraum<br />

von kollaborierenden<br />

Robotern.<br />

kugelförmigen Erweiterung des Arbeitsbereichs<br />

des Schweiß-Cobots – das Raumportal<br />

– auf Basis seines Profil- und Lineartechnik-Baukastens.<br />

Raumportal erweitert<br />

den Arbeitsbereich<br />

Das Grundgerüst des Raumportals besteht<br />

aus Blocan-Aluminiumprofilen unterschiedlicher<br />

Baugrößen. Es kann auf zwei<br />

parallel angeordneten, zahnriemengetriebenen<br />

Linearachsen vom Typ RK DuoLine Z<br />

80 Protect über eine Strecke von 1.500 mm<br />

in der Horizontalen verfahren werden. Zwei<br />

weitere, ebenfalls parallel verlaufende RK<br />

DuoLine Z 80 Protect bilden die Z-Achse<br />

des Raumportals. Sie bewegen eine Rollenführungs-Linearachse<br />

vom Typ RK MonoLine<br />

Z120 vertikal über 1.500 mm. An dieser<br />

Linearachse ist der Cobot mit der Bearbeitungseinheit<br />

montiert. Das Raumportal erweitert<br />

den Arbeitsbereich des kollaborierenden<br />

Roboters (Durchmesser max. 2.650<br />

mm) um den ansonsten nicht erreichbaren<br />

zylinderförmigen Bereich über- und unterhalb<br />

seiner Basis. Damit kann er innerhalb<br />

der gesamten Portalstruktur ohne jegliche<br />

Einschränkung agieren.<br />

Für das synchrone Verfahren aller Achsen<br />

führten die Spezialisten des Fraunhofer IEM<br />

die sechs Achsen des Industrieroboters mit<br />

den drei Achsen des Raumportals in einer<br />

Industriesteuerung zusammen. Für eine rei-<br />

32 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » 09 | 2022

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