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KEM Konstruktion Systems Engineering 01.2016

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Themenschwerpunkte: Methoden, Tools sowie Anwendungen; Köpfe der Innovationen: Dr. Bruno Lindl, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung, ebm-papst, und Frank Treppe, Direktor Unternehmensstrategie und Internationales der Fraunhofer-Gesellschaft

TOOLS

TOOLS PLM/ALM/DATENMANAGEMENT Bild: Pheonix Contact Generische Darstellung des digitalen Lifecycle eines Produkts (Typ) von der Idee bis zur Abkündigung am Markt Je agiler die Komponenten, desto schneller ändern sich die komplexen Systeme; ein durchgängiges Lifecycle Management aller Beteiligten sowie Transparenz für die strategischen Entscheidungen sichern die Verfügbarkeit und die Geschäftsmodelle ab Bild: Pheonix Contact Die Lebenszeit eines physisch nutzbaren Produkts (Instanz) in Hard- oder Software von seiner Fertigung bis zur Entsorgung Das Kompatibilitätsprofil stellt die Anforderungen des Nutzers (Soll-Profil) an das Produkt dar; hier können Änderungen und Erweiterungen an Produkten respektive ihrer Kompatibilität (Ist-Profil) in der Produktnutzung bewertet werden Bild: Pheonix Contact Bild: Pheonix Contact Ventilhersteller bis zum Maschinenbauer und der Service-Software. Ferner muss ein Abgleich mit dem eigenen Kompatibilitätsprofil stattfinden. Die Spannbreite des Ergebnisses reicht von einer rückwirkungsfreien Verwendung der neuen Ventil-Version (Substitution) über den Umbau der Anlage und ein Software-Update (Re-Design/ Migration) bis zur Einlagerung des bestehenden Typs, um den Lebenszyklus der Anlage zu überbrücken (Resteindeckung), da ansonsten zum Beispiel eine Zulassung der Produktionsanlage erlischt. Zur Organisation eines derartigen Prozesses in agilen Industrie-4.0-Systemen bedarf es einer durchgängigen digitalen Beschreibung der Anforderungen. Außerdem sind Funktionen notwendig, die diese Anforderungen erfüllen. Beide Voraussetzungen gelten für alle Aspekte des Lebenszyklus und der Lebenszeit. Integration der Lebenszyklus-Modelle Mit zunehmender Digitalisierung wird sich der Prozess derart entwickeln, dass die Komplexität exponentiell steigt und sich nur mit einer expliziten Integration der Lebenszyklus-Modelle in die Systeme beherrschen lässt. Als Investition in die Interoperabilität von Produkten, Systemen und Lösungen erweisen sich einerseits Standards für definierte Interaktionen in IoT-Systemen. Andererseits müssen der digitale Typ (Lifecycle), die Instanz (Lebenszeit) und die Kompatibilität über Nutzenprofile beherrschbar sein. In IoT- und Industrie- 4.0-Systemen, die durch die Digitalisierung getrieben werden, sichert die Standardisierung die innere Stabilität. Dort, wo sich Produkte durch ihre Zulieferketten, Software-Stände und Funktionserweiterungen stetig ändern und erneuern, wird die Standardisierung durch eine agile Lifecycle-Betrachtung ergänzt. Auf diese Weise sind die Produkte in ihrer Erstellung und während der Verwendungsdauer beherrschbar. Die aufgeführten Lifecycle-Elemente sorgen für Investitionssicherheit sowohl auf Hersteller- als auch auf Anwenderseite. (Quellenangabe: Life-Cycle-Management für Produkte und Systeme der Automation – Ein Leitfaden des Arbeitskreises Systemaspekte im ZVEI Fachverband Automation 10/2010) 38 K|E|M Konstruktion Systems Engineering 01 2016

PLM/ALM/DATENMANAGEMENT TOOLS Diskussionsanstoß: PLM und die Zukunft der digitalisierten Industrie Wird PLM in der Industrie 4.0 unwichtig oder zentrale Datendrehscheibe? Seit mehr als 20 Jahren gibt es den Begriff PLM (Produkt-Lebenszyklus-Management) und nach wie vor eine Reihe von IT-Anbietern, die entsprechende Systeme als Standardsoftware auf dem Markt anbieten. Aber das eigentliche Ziel von PLM, die Daten eines Industrieproduktes beim Hersteller über seinen gesamten Lebenszyklus zentral, aktuell und eindeutig zu managen, ist über die Jahre eher immer weiter in die Ferne gerückt. Eine unvoreingenommene Analyse des Status Quo bei Anbietern und Anwendern scheint angebracht. Möglicherweise ergibt sich daraus auch eine grundsätzliche Neubestimmung dessen, was die digitale Industrie an IT-Unterstützung braucht. Bild: Maksim Pasko/Fotolia.com Hat PLM im Zeitalter der Digitalisierung eine Zukunft? – im Juli hat der ProSTEP iViP Verein dazu ein „freies Thesenpapier Future PLM“ veröffentlicht. Viel Neues ist darin nicht zu finden. Und Anfang Oktober veranstaltete Prof. Martin Eigner – vor vielen Jahren einer der ersten Anbieter einer professionellen PDM/PLM-Software – in Kaiserslautern die „8. PLM Future Tagung“. Seit acht Jahren also eine Tagung zur Zukunft von PLM. Woran liegt es, dass diese Diskussion offenbar nicht recht vom Fleck kommt? Wer auf der Hannover Messe 2016 die Digital Factory besucht hat, fand dort eine ziemlich stark veränderte Ausstellung, die räumlich und thematisch deutlich über die bisherigen Themen dieser „Leitmesse für integrierte Prozesse und IT-Lösungen“, so der Untertitel, hinausging. Das hatte sich so ergeben, weil neben Microsoft und SAP nun auch Accenture, AT&T, Bosch, IBM und andere Unternehmen in die Digital Factory drängten, und neben dem VDMA der Bitkom. Und so fanden sich die traditionellen Anbieter von Enginee- Für künftige Produkte bekommen Produktdaten eine ganz neue Bedeutung – und durch die Vernetzung im Internet kommen riesige Mengen an Daten hinzu, die mit dem Produkt zu tun haben. Interessant ist die Frage, welche Rolle PLM dabei zukommt ring-Software und PLM quasi ausgelagert in der Halle 6 neben den Zulieferern, während sich in der ursprünglichen Haupthalle 7 viele neue Player tummelten – Anbieter, die weder CAx noch PLM im Angebot führen. Einerseits gibt es also eine Erweiterung des Spektrums für Industriesoftware, die die bisherigen Schwergewichte aus dem Zentrum verdrängt. Andererseits befindet sich die PLM-Branche selbst schon seit Jahren in einem massiven Umbruch. Zwar sind zuletzt keine weiteren Firmen übernommen oder geschlossen worden. Aber eine klare Abgrenzung der Branche gegenüber anderen und der einzelnen Unternehmen gegeneinander fällt zunehmend schwer. K|E|M Konstruktion Systems Engineering 01 2016 39