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LE-2-2022

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LOGISTIK express Journal 2/2022

LOGISTIK express

LOGISTIK express 2/2022 | S46 LITERATUR 1 China reports first Covid Death in more than a year, Reuters, 20. März 2022 2 Friederike Böge, Chinas Null- Covid-Strategie: Der Lockdown, der nicht enden will, FAZ, 1. April 2022 3 Handel & Lieferketten, Liefer- und Logistikkette wird nochmals störanfälliger, Gtai , 24. März 2022 4 Pakulniewicz Michal, UN-Organisation erwartet steigende Seefrachtraten wegen des Ukraine-Krieges, Trans. INFO, 23.März 2022, Wroclaw (Polen) voll, da die Waren nicht rechtzeitig verschifft werden können. Durch den Lockdown wird nun die Produktion in vielen Unternehmen im Raum Schanghai gedrosselt oder sogar ganz stillgelegt, was zu weiteren Lieferengpässen in Deutschland führen wird. Zudem können Lkw-Fahrer nicht zur Arbeit erscheinen. Da Österreich 33,1 Prozent (2021) seiner Waren aus Deutschland bezieht, werden Lieferverzögerungen und -ausfälle in Deutschland auch dem Nachbarn Schwierigkeiten bereiten. Kritik an chinesischer Null-Covid-Strategie Sollte der Lockdown länger andauern oder sollten immer wieder Lockdowns im Laufe des Jahres verhängt werden, dann wird wohl die Wirtschaft des Landes und damit die Weltwirtschaft empfindlich beeinträchtigt werden. Die Null-Covid-Strategie der chinesischen Regierung ist angesichts der sehr ansteckenden und daher kaum eindämmbaren Omikron-Varianten in starke Kritik geraten.

Der Internationale Währungsfond (IWF) hatte das Land bereits im Januar zur Abkehr von seiner Null-Covid-Maxime aufgerufen. Sollte die Regierung daran festhalten, dann ist wie bereits erwähnt mit größeren Auswirkungen für die Weltwirtschaft zu rechnen. Mittlerweile regt sich auch der Unmut in der Bevölkerung, besonders in Schanghai, wo die Lockdowns schlecht kommuniziert wurden. Nun sagt selbst der führende Virologe Schanghais Zhang Wenhong, dass China langfristig lernen muss, mit dem Virus zu leben (2). Russland-Ukraine-Krieg schädigt Neue Seidenstraße Einerseits werden wegen Corona innerchinesische Verkehrsverbindungen behindert und anderseits führt der Krieg in der Ukraine zu einer starken Verminderung des Gütertransports auf den Zugverbindungen zwischen dem Land der Mitte und Europa. Russland dient hier als Transitland für entsprechende Zugverbindungen. Auch für Frachtflüge müssen Flugrouten geändert werden und neue Überflugrechte ausgehandelt werden. Zudem kommt der beständig steigende Kerosin- und Bezinpreis, der die Frachtraten weiter nach oben treibt. Laut Germany Trade and Invest (Gtai) meiden viele Unternehmen und Frachtführer aus Angst vor Störungen und Sanktionsverstößen die eiserne Seidenstraße (3). Während der Corona-Pandemie wurden die China-Europa-Zugverbindungen extrem populär. In 2020 und 2021 waren sie nahezu komplett ausgelastet. Die Züge fahren bisher noch, doch die Kunden springen vermehrt ab. Der Logistiker Maersk hat bereits Anfang März seine Versendungen über die eiserne Seidenstraße gestoppt. Auch chinesische Verlader verzichten aus Furcht vor Beschlagnahmung zunehmend auf die Versendung von Waren via Russland. Generell stellt der Warenverkehr via dem Schienenweg gemäß chinesischer Staatsbahn nur ein Nischenangebot dar. Nur ein Prozent der chinesischen internationalen Warentransporte wird so transportiert. Die beförderten Container können leicht auf die Verschiffung via dem Hafen Schanghai ausweichen. Sollten allerdings wegen Corona wieder Häfen geschlossen werden – wie bereits im Sommer 2021– dann wären die Rückstaus der Warencontainer und Lieferstörungen wieder weltweit zu spüren. Bisher sind die Frachtraten auf der Schanghai-Rotterdam-Route sogar leicht um vier Prozent für 40-Fuß-Container gesunken. Allerdings liegt die Frachtrate im Vergleich zu vor der Pandemie noch immer sechs mal höher. Die UN-Organisation UNCTAD erwartet aufgrund des Ukraine-Krieges stark steigende Seefrachtraten, die auch in europäischen Geldbeuteln merklich zu spüren wären (4). (RED)

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