LE-2-2022
LOGISTIK express Journal 2/2022
LOGISTIK express Journal 2/2022
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AUSGABE 2/2022
WIRTSCHAFTSWACHSTUM TROTZ KRISEN
Dachser CEO und Sprecher des Vorstands Burkhard Eling
im Gespräch über Wachstum in Zeiten voller Krisen und
die Verantwortung als Unternehmen.
Mehr auf logistik-express.com
LOGISTIK express 2/2022|S2
WERBEFENSTER
U2
INHALT / EDITORIAL / IMPRESSUM
INHALTE
LE 2/2022
03 Inhalt / Editorial / Impressum
04 Simply the best. Oder: Wo sind sie nur geblieben?
06 Energiequelle Gas als Zünglein an der Waage
10 Schlechte Aussichten für den Handel
12 Klimaneutrale Paketzustellung – Tipps & Tricks
16 Das war das Handelskolloquium 2022
14 Kleinteile-Lager von Siemens
24 Onlinehandel: Herausforderungen durch Corona-Krise
26 WMS-Retrofit für EGLO Leuchten
28 Nachhaltigkeit gewinnt bei KMUs trotz Krisenzeit
30 Digitalisierung und Ökologisierung des Postzustellmarktes
32 Datengestützte Ökologisierung des modernen Handels
34 Ukraine-Krieg wirbelt Lieferketten durcheinander
38 Frachtraten gehen durch Decke
40 Online-Handel,wir haben ein (Kosten-)problem!
44 Neue Lockdowns in China: Einfluss auf unsere Wirtschaft
48 Kombinierter Verkehr in den Medien
50 Immer die gleiche Leier
52 Eine Chance für die Donauschifffahrt
54 Neues Logistikkonzept für Windenergieanlagen
56 Rekordjahr und rosige Zukunft bei Dachser
64 Fachmesse mit Vorlauf: Intralogistik aus erster Hand
70 Innovationen für Automatisierung und die digitale Transformation
76 Geballte Fachkompetenz rund um Stapler & Co.
80 Innovationen für das Codieren – Erfassen und Vernetzen
84 Präsentationsplattform für modernste Software-Lösungen
88 20 Prozent aller Stellen werden mittels Active Sourcing besetzt
90 Menschen in Bewegung
BLICK VORAUS
Noch ist ungewiss, ob es Krieg in ganz
Europa geben wird … Unsichere Zeiten
erfordern Aufmerksamkeit und Tatkraft.
Da ist es besonders vorteilhaft,
über Geschehnisse und Veränderungen
informiert zu sein. Nutzen Sie hierzu
unsere Informationskanäle sowie
Messen & Events, um das notwendige
Werkszeug für den Business Alltag
stehts parat zu haben: die Power Days
seitens VNL – Verein Netzwerk Logistik,
oder Großveranstaltungen wie z.B.
der Österreichischen Logistik-Tag oder
Logistik Dialog von der Bundesvereinigung
Logistik Österreich vermitteln
wertvollen Wissensvorsprung. Nützlich
auch die Vielzahl an hochkarätigen
Foren der BVL e.V. in Deutschland
und dessen top-organisierter Logistik
Kongress (DLK) in Berlin. Aktuell steht die
LogiMAT - die Internationale Fachmesse
für Intralogistik-Lösungen und
Prozessmanagement - auf dem Programm,
die vom 31. Mai bis 2. Juni in
Stuttgart über die Bühne gehen wird.
Sämtliche bisherigen Messe- und Aussteller-News
lesen Sie unter anderem
auf den Seiten auf LOGISTIK express.
Und ja - wir werden auch heuer mit
dem Österr. Handelsverband unseren
7. eCommerce Logistik-Day in Zusammenarbeit
mit dem IDIH - Institut des
Interaktiven Handels aus Berlin organisieren
und als Hybrid Event ausrichten.
Die Planungsvorbereitungen sind bereits
im Laufen. Für Speaker Anfragen
stehe ich natürlich allzeit gern bereit
und wünsche vorab mit unserer aktuellen
Ausgabe 2/2022 viel Freude und
möge die Power mit uns sein.
Markus Jaklitsch
Medieninhaber, Herausgeber
Markus Jaklitsch | MJR MEDIA WORLD
LOGISTIK EXPRESS & UMWELT JOURNAL
Hameaustraße 44, 1190 Wien
T: +43 (0)676 7035206
E: info@logistik-express.at
StV. | Redaktion: Peter Nestler, Angelika
Gabor, Dirk Ruppik, Peter Baumgartner
Bilder: istockphoto.com
Print: https://www.blurb.de/user/LOGEXP
www.logistik-express.com
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LOGISTIK express 2/2022 | S4
LEITARTIKEL
Simply the best.
Oder: Wo sind sie
nur geblieben?
Im Korruptionsindex rutscht Österreich weiter
ab, einst gefeierte Politikfiguren sind unsanft
von der Bildfläche gefegt worden und entziehen
sich der Öffentlichkeit, in Verfahren
wird der Bock zum Gärtner gemacht und
sobald jemand sich engagiert und hervorsticht,
tauchen Plagiatsvorwürfe irgendwo
im Werdegang auf. Ist es wirklich so schwer,
qualifizierte Kräfte für die Führung unseres
Landes zu finden?
REDAKTION: ANGELIKA GABOR
Im aktuellsten Korruptionswahrnehmungsindex
von Transparency International erreicht
Österreich mit 74 von 100 Punkten
Rang 13, gemeinsam mit Kanada, Estland,
Island und Irland. Theoretisch wären wir noch
weiter hinten, wenn nicht auch andere Länder
vermehrt mit Korruption kämpfen würden.
Im Jahr 2017 gab die Staatengruppe des Europarats
gegen Korruption (GRECO) 19 Empfehlungen
zur Verbesserung der Situation ab –
wer errät, wie viele davon umgesetzt wurden?
Trommelwirbel… es waren zwei. Hauptkritikpunkte:
fehlende Lobbying-Vorschriften, undurchsichtige
Parteienfinanzierung, fehlende
Antikorruptionsprojekte und – wenig überraschend
– die Skandale auf höchster politischer
Ebene (und damit ist bei weitem nicht
nur die Ibiza-Affäre gemeint).
Wer hat’s geschrieben?
Das Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten,
beispielsweise für einen Magistertitel, vereinfacht
zusammengefasst: lies eine Menge
Bücher und zieh daraus deine Schlussfolgerungen.
Alles, was beim Niederschreiben
nicht von dir ist, ist ein Zitat. Wer etwas zitiert,
ohne das zuzugeben, verfasst ein Plagiat.
Obwohl das in der Eingangsvorlesung üblicherweise
erwähnt wird und man mit seiner
Unterschrift bestätigt, dass man gewissenhaft
alle Zitate gekennzeichnet hat, scheint das
in Echt eine große Schwierigkeit darzustellen.
Steht man dann in der Öffentlichkeit, kann es
durchaus passieren, dass jemand diese Werke
ausgräbt und prüft, ob demjenigen der akademische
Titel wirklich zusteht. Berühmte Beispiele
finden sich sowohl bei unseren Lieblingsnachbarn
– Ex-Verteidigungsminister
Karl-Theodor zu Guttenberg, Ex-Bildungsministerin
Annette Schavan oder Familienministerin
Franziska Giffey können ein Lied davon singen
– als auch hierzulande.
So mussten der steirische Wirtschaftslandesrat
Christian Buchmann sowie Arbeits- und Familienministerin
Christine Aschbacher bekannter
Weise aufgrund von Plagiatsvorwürfen zurücktreten.
Detail am Rande: das Gutachten von
der Österreichischen Agentur für wissenschaftliche
Integrität (ÖAWI) entlastet sie – sie darf
den Titel behalten, den Job ist sie trotzdem los.
Aktuell auf dem Prüfstand: Frauen-, Integrations-
und Medienministerin Susanne Raab
und Justizministerin Alma Zadić.
Man fragt sich, wie hoch die Dunkelziffer
ist – und welche Auswirkungen es hat. Denn
abgesehen von der moralischen Verfehlung…
ich glaube nicht, dass irgendein Politiker
seinen Job besser oder schlechter macht,
wenn er in seiner Diplomarbeit 100% richtig
zitiert hat – oder eben nicht. Allerdings ist so
ein Vorwurf eine perfekte Gelegenheit, durch
den Image-Schaden unliebsame politische
Gegner loszuwerden und durch die mediale
Aufmerksamkeit andere, weitaus wichtigere
Themen schön unauffällig unter den Teppich
zu kehren oder im stillen Kämmerlein zu beschließen.
Wer darf richten?
Immer, wenn es in Österreich ein Problem
gibt, wird entweder eine Arbeitsgruppe ins
Leben gerufen oder ein Ausschuss. Besonders
beliebt sind Untersuchungsausschüsse:
dieses Kontrollinstrument des Parlaments
kann nur vom Nationalrat eingesetzt werden
und soll Sachverhalte aufklären. Nach dem
für viel Aufmerksamkeit sorgenden Ibiza-
Untersuchungsausschuss ist es aktuell der ÖVP-
Untersuchungsausschuss, der national und
auch international für Schlagzeilen sorgt.
Wie oft kommt es schon vor, dass eine ganze
Partei unter Korruptionsverdacht gestellt und
durchleuchtet wird? Den Vorsitz in solchen
Ausschüssen hat für Gewöhnlich der Nationalratspräsident.
Dieser heißt derzeit Wolfgang
Sobotka – und gehört zur ÖVP. Was
bedeutet, dass er auch selbst (wie schon im
Ibiza-Ausschuss) als Auskunftsperson geladen
sein könnte. Schiefe Optik? Aber nein. Er verspricht,
sich streng an die Geschäftsordnung
zu halten. Und außerdem sei er als Vorsitzender
ja kein Richter. Na dann…
Wer ist der Richtige?
Ich erinnere mich an kritische Stimmen, als
Herbert Haupt zum Frauenminister wurde.
Auch ein Zivildiener als Verteidigungsminister
klingt nicht unbedingt wie die Idealbesetzung.
Nach Wahlen werden Posten in den
Ministerien verteilt wie Luftballons in Fast-Food-
Restaurants: man sucht sich die Farbe aus und
darf sich darüber freuen. Wer sich in der Privatwirtschaft
erfolgreich bewerben will, braucht
neben der passenden Ausbildung für den gewählten
Bereich im Idealfall auch einschlägige
Erfahrung, schließlich übernimmt man auch
Verantwortung. In der Politik hingegen läuft die
Stellenausschreibung anders: wer der „richtigen“
Partei angehört, bekommt die Stelle.
Qualifikation? Nebensächlich – schließlich ist
es ein Job mit Ablaufdatum, und wenn man
Mist baut, ist nach der nächsten Wahl ohnehin
der Nachfolger verantwortlich. Hier liegt
das Problem! Es zählt nicht, was langfristig für
die Republik und die Bürger am besten wäre,
sondern wie man an der Macht bleibt. Immerhin
wurde in der jüngsten Vergangenheit eine
Rochade gestoppt, die wirklich mehr als zweifelhaft
gewesen wäre: die Pharma-Lobbyistin
Helga Tieben wird allem Anschein nach doch
nicht oberste Medizinmarktaufseherin. Sonst
würde wirklich ein Bock zum Gärtner gemacht.
Die Welt befindet sich in einem extremen Umbruch.
Wirtschaftswachstum als oberstes Ziel
hat sich längst als fatal erwiesen – und wird
trotzdem noch verfolgt. Die Inflation ist auf
Rekordhoch, die Mittelschicht bricht weg, immer
mehr Menschen sind von Armut betroffen
– und dazu muss man gar nicht erst frisch
aus einem Kriegsgebiet zu uns geflüchtet sein.
Die horrenden Kosten der Pandemie müssen
irgendwie abgedeckt werden, aber der
Regierungsspitze fehlt entweder die Phantasie,
oder der Wille, mutige Maßnahmen zu
ergreifen. Wo sind sie, die Menschen mit Weitblick,
die wir so dringend in der Regierung
bräuchten? Bitte melden! (RED)
LOGISTIK express 2/2022 | S6
INDUSTRIE WIRTSCHAFT
Dunkle Wolken:
Energiequelle Gas
als Zünglein an der
Waage
Dunkle Wolken sind über der Industrie in
Europa aufgezogen. Auslöser ist der Krieg
Russlands gegen die Ukraine. Fällt russisches
Erdgas aus, steht in Europas ein Teil der Industrie
still. Daran hängen dann auch andere
Branchen und unzählige Arbeitsplätze.
REDAKTION: PETER R. NESTLER & MANFRED KAINZ
Die Diskussion rund um Erdgasimporte
aus Russland hat zahlreiche Facetten.
Da sind zunächst einmal die Dimensionen
des Themas: politische,
wirtschaftliche, nachhaltige. Und je nachdem,
in welcher Dimension man sich bewegt,
kann ein anderes Ergebnis zur Frage „Gas
aus Russland - ja oder nein“ herauskommen.
Auf eine politische Betrachtung wollen wir hier
weitgehend verzichten. Stattdessen widmen
wir uns den Aspekten Umwelt und Wirtschaft.
Es ist schon erstaunlich, wieviel Gas in den
vergangenen Jahrzehnten verbrannt wurde,
ohne dass sich sonderlich viele Menschen darüber
Gedanken gemacht hätten. An die Industrie
ist ganz klar die Forderung zu richten,
sich rasch um umweltschonendere, nachhaltigere
Alternativen zu kümmern. Das Gleiche
gilt im Übrigen für private Haushalte. Auch dort
wird viel zu stark mit fossilen Energien geheizt,
Warmwasser bereitet etc.
Gasabhängigkeit
Interessanterweise ist die Gasabhängigkeit in
Europa durchwegs sehr unterschiedlich. Das
liegt im Wesentlichen an zwei Faktoren: Industrieinfrastruktur
und geographische Lage.
Das führt dazu, dass Deutschland zum Beispiel
mehr als 50 Prozent seines Gasverbrauchs aus
russischen Quellen deckt. In Österreich dagegen
sind es bereits mehr als 80 Prozent. Da
wieder herauszukommen, ist ein langer Weg -
und vor allem ein teurer. Umgekehrt würde ein
Gasembargo Europas Russland hart treffen,
weil es dadurch hohe Deviseneinnahmen erzielt.
Ein Ausstieg aus der Erdgasabhängigkeit
gegenüber Russland müsste mit einem ganzen
Bündel an Maßnahmen angegangen werden
(siehe Grafiken, nächste Seite).
Manche Faktoren sind leicht umzusetzen, andere
wiederum entweder schwierig oder sie
führen zu anderen Umweltproblemen. Eine der
einfachsten Maßnahmen ist wohl die Reduktion
der Raumtemperatur um einen Grad Celsius
überall dort, wo Gas als Energiequelle dient.
Das ergibt Einsparungen von rund sieben Prozent
des Gasverbrauchs. Dazu rechnen sollte
man aber auch, dass zahlreiche Gebäude in
Zeiten ohne Nutzung - etwa nachts oder an den
Wochenenden - unvermindert mit gleicher
Temperatur weitergeheizt werden. Schrittweise
wird auch der Ausbau der erneuerbaren Energien
zur Gasreduktion beitragen. Wind- und
Sonnenenergie aber auch Energieproduktion
aus Wasser zählen vorrangig dazu, weiters Solarthermie,
Wärmepumpen und andere.
Atomenergie
Weniger erfreulich ist der Schwenk in Richtung
Atomenergie, den einige Länder wie Frankreich
etc. bereits gehen. Denn die Kernenergie
ist nachweislich keine sichere Energie, sie
verursacht mit Abstand die höchsten Kosten
in der Erzeugung und sie wirft ein unlösbares
Problem mit radioaktiven Abfällen auf. Um
Klimaziele zu erreichen, darf ein wesentlicher
Punkt nicht vergessen werden: Es bedarf insgesamt
einer Reduktion in vielen Bereichen,
um nicht in die Klimakatastrophe zu rutschen.
Weniger von allem ist mehr an Lebensqualität.
Zurzeit wird zu viel produziert, zu viel konsumiert
- mit allen Folgen daraus. Darüber hinaus
muss wieder nachhaltiger produziert werden,
um die Lebensdauer von Produkten zu erhöhen
und damit den Verbrauch - etwa von
Rohstoffen - zu reduzieren.
Klar ist, dass ein Aus bei Gas zu starken Verwerfungen
in der gesamten Wirtschaft Europas
führen würde - von der Produktion bis zur
Logistik. Eine klare Position in Sachen Gasembargo
vertritt die Industrie. Sie weiß um ihre
Abhängigkeit von Gas, konkret derzeit von
russischem Erdgas.
Diese gilt stark für Industriekaiser Deutschland
und ganz besonders stark für Österreich. Daher
kommt von dieser Seite auch eine klare
Absage an jegliche Art von Gasembargo.
LOGISTIK express 2/2022 | S8
Das Gespräch mit einem Vertreter der Industrie
in Österreich führte Manfred Kainz:
Bei der Eskalation der Sanktionen gegen
Russland sei es wichtig, deren Wirksamkeit
realistisch einzuschätzen und den Folgen
für unsere Gesellschaft gegenüberzustellen.
„Es ist daher unverständlich, wenn sogar von
Seiten mancher österreichischen Experten
und Politiker ein Gasembargo gefordert wird,
ohne auf die gravierenden Folgen aufmerksam
zu machen. Der völlige wirtschaftliche
Absturz unseres Landes stünde uns bevor“,
formuliert es der Präsident der Industriellenvereinigung
(IV) Wien, Christian C. Pochtler.
„Wir reden hier bei einem Embargo nicht
von konjunkturellen Schwierigkeiten, Kurzarbeit
oder Ähnlichem, wie wir das aus Pandemiezeiten
schon kennen. Wir reden hier von
geschlossenen Industrien, auf unabsehbare
Zeit. Von Massenarbeitslosigkeit sowie plötzlichem,
aber heftigem und vor allem nachhaltigem
Wohlstandsverlust für ganz Österreich“,
warnt Pochtler deutlich.
Wenn Österreich seine wirtschaftlichen Aktivitäten
in einem derartigen Ausmaß zurückfahren
müsse, wie es ein Aus der Gaslieferungen aus
Russland bedeuten würde, dann „löst dies eine
ganze Kettenreaktion an Katastrophen aus.
Wer in Österreich ein Gasembargo fordert,
nimmt in Kauf, unser Land und seine Menschen
zu ruinieren“, so der IV-Wien-Präsident
eindringlich. „Dabei kann keiner sagen, ob
solch eine Maßnahme überhaupt dazu dient,
diesen Krieg zu verkürzen.
Der russische Präsident scheint wenig besorgt
um das Wohlergehen der eigenen Soldaten
oder Bürger. Warum sollten ihn weitere Sanktionen
beeindrucken?
Außerdem haben Analysen zu den Wirkungen
von Wirtschafts-Sanktionen bei bewaffneten
Konflikten gezeigt, dass sie nicht zu einer beschleunigten
Beendigung führen“, ist Pochtler
überzeugt. Die humanitäre Krise in der Ukraine
zu beenden, müsse das Ziel der westlichen
Staatengemeinschaft sein. Dem stimmt auch
der Industrielle zu.
„Es ist daher verständlich, dass man angesichts
der schrecklichen Nachrichten und Bilder
den Aggressor möglichst rasch und empfindlich
treffen will. Wir alle wollen, dass dieser
Krieg so bald wie möglich endet, aber wir
sollten nüchtern unsere Handlungsoptionen
abwägen. Ansonsten ruinieren wir, was Generationen
in Österreich aufgebaut haben,
ohne erkennbaren Gewinn oder Gegenwert,
weder für uns noch sonst wen“, warnt Pochtler
abschließend.
(PN)
Peter R. Nestler
„Das UMWELT JOURNAL
hat auch im zweiten Jahr
der Pandemie eindrucksvoll
sein modernes
Medienkonzept unter
Beweis gestellt.“
HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER
UMWELT-JOURNAL.AT
LOGISTIK express 2/2022 | S10
HANDEL WIRTSCHAFT
Konsumausgaben:
Schlechte
Aussichten
für den Handel
Die Corona-Gefahr geht zurück,
doch der Ukraine-Krieg, steigende
Rohstoffkosten und die ungewohnt
hohe Inflation dämpfen die
Kauflust… Handelsverband CEO
Rainer Will zum Status quo und was
nun zu tun ist.
BEITRAG: RAINER WILL
Was jahrzehntelang unvorstellbar
war, ist mit dem Ukraine-Krieg
bittere Realität geworden. Für
uns alle steht jetzt die Bekämpfung
der humanitären Katastrophe vor Ort
an oberster Stelle. Aus wirtschaftlicher Sicht ist
klar, dass der Krieg massiv inflationstreibend
und wachstumsabschwächend wirkt, wir bewegen
uns laut WIFO Richtung "Stagflation".
Aktuell steigen die Rohöl- und Gaspreise in
historische Höhen, Heizen und Tanken ist in Europa
so teuer wie selten zuvor. Auch die Liste
der Sekundärfolgen ist besorgniserregend.
Schon die Pandemie hat gezeigt, wie fragil die
globalen Lieferketten sind. Jeder Strompreisanstieg
und jede Treibstoffkostensteigerung
führen unweigerlich zu einer Erhöhung der
Betriebskosten. Das betrifft alle Wirtschaftsbereiche,
von der Industrie über die Landwirtschaft
und den Handel bis zum Tourismus.
Die Inflation ist hierzulande im März mit 6,8 Prozent
auf den höchsten Wert seit 1984 geklettert,
Deutschland hat mit 7,3 Prozent bereits
die höchste Teuerungsrate seit 1981 erreicht.
Die Preise im Großhandel sind mit 25,6 Prozent
regelrecht explodiert.
Rainer Will, Geschäfttsführer,
Österreichischer Handelsverband
Die Auswirkungen auf die Konsumausgaben
sind gravierend: 53 Prozent der Österreicher
haben ihre Ausgaben in den letzten Wochen
eingeschränkt, 14 Prozent müssen sich aus finanziellen
Gründen auf den Kauf lebensnotwendiger
Güter beschränken. Daher ist klar,
dass viele Geschäfte des nicht-lebensnotwendigen
Handels auch im Sommer 2022
einen Überlebenskampf führen werden, selbst
wenn sich die Corona-Fallzahlen deutlich re-
„INVESTITION NACHHALTIGE LOGISTIK“
Im Gespräch mit Post AG Vorstand für Paket & Logistik
Peter Umundum über Innovationen und Investitionen
in und für eine nachhaltige Logistik.
Mehr auf logistik-express.com
LOGISTIK express
Ausgabe 3/2021
duzieren. Der Flächenschwund im Non-Food-
Handel von zuletzt 500.000 Quadratmetern –
umgerechnet rund 80 Fußballfelder – wird sich
inflationsbedingt auch heuer fortsetzen. Der
Ukraine-Konflikt trübt vor allem die Aussichten
für den textilen Einzelhandel ein. Einer brandneuen
Studie zufolge könnte der Modehandel
heuer in Europa rund 4,85 Milliarden Euro an
Konsumausgaben verlieren, allein in Österreich
rechnen wir mit einem Minus von 120 Millionen
Euro.
Daher braucht es jetzt strukturelle Maßnahmen
zur Stärkung der Kaufkraft der Bevölkerung.
Das 2 Milliarden Euro schwere Energiepaket
der Bundesregierung war ein erster wichtiger
Schritt. Weitere müssen folgen, insbesondere
die Abschaffung der kalten Progression sowie
eine substanzielle Senkung der Lohnnebenkosten.
2022 entscheidet sich, ob und wie unser Land
aus der Corona-Krise herausgeführt wird.
Wir werden sehen, welche Auswirkungen
der Ukraine-Konflikt auf Österreich und ganz
Europa haben wird. Ich hoffe, dass dieser Krieg
bald zu Ende geht, wir die Pandemie überwinden,
den Fachkräftemangel entschärfen und
die historischen Energiepreissteigerungen einigermaßen
unbeschadet überstehen. Denn
die ultimative Jahrhundert-Herausforderung
steht uns noch bevor: die erfolgreiche
Bekämpfung der Klima-Krise.
(RED)
MJR|HANDEL.UMWELT.LOGISTIK
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LOGISTIK express 2/2022 | S12
HANDEL LOGISTIK
Klimaneutrale
Paketzustellung –
Die besten Tipps &
Tricks für Händler
Nachhaltigkeitsaspekte beeinflussen heute
das Konsumverhalten von mehr als der Hälfte
der Bevölkerung. Beinahe jeder zweiter Verbraucher
wechselt mittlerweile zu weniger
bekannten, dafür nachhaltigeren Marken.
BEITRAG: GERALD KÜHBERGER
Nachhaltigkeit endet für Konsumenten
jedoch nicht beim Produkt,
sondern zieht sich durch die gesamte
Wertschöpfungskette. Somit
spielt mit dem steigenden eCommerce auch
eine klimaneutrale Paketzustellung eine immer
größere Rolle, ist Magdalena Wallis, Program
Manager der Climate Ranger Academy von
GLACIER, überzeugt.
Die “letzte Meile” der Paketzustellung
soll grüner werden
Aber warum muss die Paketzustellung erst klimaneutral
werden? Eine klassische Paketlieferung
verursacht CO2-Emissionen, da Energie
aufgewendet werden muss, um die Pakete
zu bewegen. Einerseits durch die Verbrennung
fossiler Energieträger beim Transport mit
herkömmlichen PKWs, LKWs oder Flugzeugen,
aber auch bei der Produktion der Verpackungsmaterialien,
die für den Versand der
Ware benötigt werden. Diese zusätzlichen
CO2-Emissionen verstärken die Klimakrise und
gefährden somit das Leben auf der Erde, wie
wir es kennen. Beim Versand von Waren kann
daher auf Seite der Händler darauf geachtet
werden, dass keine unnötige Umweltbelastung
entsteht.
Damit eine ganzes Unternehmen, ein Produkt
oder eine Dienstleistung (wie z.B. das Zustellen
eines Pakets) sich klimaneutral nennen darf,
muss jedoch gesichert sein, dass die Menge
an schädlichen Treibhausgasen in der Atmosphäre
sich dadurch rechnerisch nicht erhöht.
Um klimaneutralen Versand anbieten zu können
gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder
es werden alle CO2-Emissionen von Anfang
an vollständig vermieden, oder es werden
Maßnahmen zur teilweisen Reduktion des
CO2-Ausstoßes gesetzt und die verbleibenden
Emissionen werden nachträglich über den
Emissionshandel kompensiert. Obwohl der
erste Ansatz natürlich aus Umweltsicht ideal
wäre, gestaltet sich eine 100%-ige Vermeidung
von Treibhausgasemissionen zumeist als
schwierig. Deswegen wird in der Regel eine
Version des zweiten Ansatzes gewählt.
Um die Klimabelastung so gering wie möglich
zu halten, sollte sowohl bei der Verpackung
als auch beim Transport von Waren jedoch
zuerst darauf geachtet werden, so viel
CO2-Emissionen wie möglich zu vermeiden.
Erst im zweiten Schritt sollten Emissionen, die
nicht vermeidbar sind, kompensiert werden.
Dieses grundlegende Prinzip ist für alle
klimaschädlichen Prozesse anzuwenden.
Obwohl bei klimaneutralem Versand oft ausschließlich
der Transport beachtet wird, sollte
man als Unternehmen schon bei der Verpackung
des Pakets darauf achten, so ressourceneffizient
wie möglich zu handeln. Eine klimaneutrale
Paketzustellung sollte im Idealfall
sowohl eine klimaneutrale Verpackung als
auch einen klimaneutralen Transport beinhalten.
Im Folgenden geben wir Einblicke in
die Handlungspotenziale in beiden Bereichen.
Klimafreundliche Paketverpackung –
Schritt für Schritt
Häufig werden versendete Ware mehrmals in
Plastik verpackt. Dies wird von Konsumenten
kritisch betrachtet und ungern gesehen. Um
als Unternehmen klimafreundlicher zu agieren
und von den Kunden als glaubwürdig wahrgenommen
zu werden, gilt es die Paketverpackung
passend zum klimaneutralen Versand
zu gestalten. Auch hier heißt es zuerst Verpackung
reduzieren. Im zweiten Schritt sollte
unvermeidbare Verpackung durch nachhaltigere
Verpackungsmaterialien ersetzt werden,
um so den CO2 Fußabdruck möglichst gering
zu halten.
LOGISTIK express 2/2022 | S14
Da viele Onlinehändler kostenlose Retouren
anbieten, bestellen Konsumenten Waren
oft in vielfacher Ausführung, nur um sie anschließend
wieder zurück zu schicken. Durch
kostenlosen Versand wird darüber hinaus die
Hemmschwelle für Kunden herabgesetzt,
Produkte zu bestellen, die sie gar nicht benötigen
oder wirklich wollen und im Anschluss
ebenfalls retournieren. Von Seiten der Händler
könnte daher auf kostenlose Retouren verzichtet
werden.
Um Verpackungsmaterial zu reduzieren, sollten
zum Beispiel keine großen Pakete für kleine
Waren genutzt werden. Nicht nur, dass große
Pakete mehr Platz beim Transport benötigen,
ist problematisch: Ist das Paket deutlich größer
als die Ware selbst, muss der freie Platz zusätzlich
noch mit Füllmaterial aufgefüllt werden.
Händler sollten daher darauf achten, die
Verpackung an die Größe des Produkts anzupassen.
Wurde reduziert was möglich ist,
gilt es im nächsten Schritt auf klimafreundliche
Verpackungsalternativen umzusteigen.
Dafür bieten sich rezykliertes Füllmaterial oder
Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen
an. Eine weitere Möglichkeit besteht darin,
Verpackungsmaterial wieder zu verwenden.
So könnten die Kunden beim Kauf im Onlineshop
angeben, ob sie ihr Produkt in einer
neuen Verpackung erhalten wollen oder
ob eine bereits genutzte in Frage kommt.
Immer mehr Unternehmen testen wiederverwendbare
Paketverpackungen, die nach
der Lieferung an die Kunden wieder an den
Paketlieferant zurückgeschickt werden. Wie
eine grünere Paketverpackung in Zukunft aussehen
könnte, testet die österreichische Post
mit den Handelsunternehmen dm, INTERSPAR-
Onlineshop weinwelt.at, INTERSPORT, Tchibo
und Thalia.
Grüner Transport für eine grüne Zukunft
Ist die Entscheidung über die Paketverpackung
gefallen, den Versand so klimafreundlich
wie möglich zu gestalten. Um die Transportstrecken
und damit die CO2-Emissionen möglichst
gering zu halten, können verschiedene
Strategien angewandt werden.
Eine andere Möglichkeit wäre, keinen Expressversand
anzubieten. Dabei wird es den
Zustellern aufgrund der fehlenden Zeit oft
nicht ermöglicht, Pakete zu sammeln und gemeinsam
auszuliefern. Express-Versand über
Landesgrenzen hinaus findet außerdem aufgrund
des Zeitdrucks meist mit dem Flugzeug
statt. Da Lufttransport zu den emissionsintensivsten
Versandarten zählt, ist dies generell
zu vermeiden. Stattdessen könnten Bestellungen
an eine bestimmte Destination (z.B. bei
einem Salzburger Unternehmen nach Wien)
für jeweils eine Woche gesammelt und dann
gebündelt verschickt werden. Wurden die
Transportstrecken minimiert, gilt es nun auf
klimafreundliche Transportmöglichkeiten zu
setzen. In vielen österreichischen Städten haben
sich regionale Fahrradkuriere wie Heavy
Pedals oder Goodville in Wien oder TEMPO in
Linz etabliert. So kann es nicht nur zur Einsparung
von CO2-Emissionen kommen, sondern
auch die regionale Wertschöpfung gestärkt
werden.
Für längere Versandstrecken sollte darauf
geachtet werden, einen klimaneutralen Versandpartner
zu wählen. Dabei sollte auch auf
die Qualität der deklarierten Klimaneutralität
geachtet werden. Auch hier gilt wieder das
Prinzip: Zuerst reduzieren, dann kompensieren.
Während sich manche Versandunternehmen
ambitionierte Ziele zur CO2-Reduktion gesetzt
haben, kompensieren andere Versandunternehmen
einfach nur ihre Emissionen, ohne
vorab Anstrengungen zu unternehmen, sie
zu reduzieren. Fest steht, dass es viele verschiedene
Ansatzmöglichkeiten gibt um den
CO2 Fußabdruck von Paketzustellungen so
niedrig wie möglich zu halten. Wählen Sie den
richtigen Startpunkt für ihr Unternehmen und
beginnen Sie bereits heute mit ihrer Transformationsreise
zu einem klimafreundlicheren
Unternehmen. (RED)
Infos & Tickets unter
www.ecommerce-day.at
eCOMMERCE
DAY
2022
22. JUNI
Nordlicht, Wien
Early Bird
Tickets bis
11. Mai
LOGISTIK express 2/2022 | S16
BLICKPUNKT
Das war das
Handelskolloquium
2022
250 führende Branchenvertreter diskutierten
am 21. April beim traditionsreichen
Handelskolloquium über den Status Quo
und die Zukunft des Handels in Zeiten der
Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges.
Im Mittelpunkt der bereits 32. Ausgabe des
jährlichen Retail-Kongresses standen der
Personal- und Fachkräftemangel, die wirtschaftlichen
Auswirkungen des Ukrainekonflikts
auf Handel und Gesellschaft, nachhaltige
Standortstrategien sowie neue Trends
im Lebensmittelhandel.
TEXT: HANDESVERBAND
Die Riege hochkarätiger Speaker
wurde angeführt vom Wiener
Stadtrat Peter Hanke, Neos-Gründungsmitglied
Matthias Strolz,
Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer
und zahlreichen heimischen Führungskräften
des Handels wie Peter Schmid (Metro), Karin
Saey (Dorotheum Juwelier), Norbert Scheele
(C&A), Dieter Wasserburger (Rewe), Simon
Lindenthaler (Lidl), Maurice Beurskens (Gurkerl)
und Nikolas Jonas (Mjam) sowie den Experten
Heike Haring-Latzke (ePunkt), Kathrin
Neumüller (Universität St. Gallen), Utho Creusen
(Universität Münster), Martin Unger (EY),
Hannes Lindner und Roman Schwarzenecker
(beide Standort+Markt), Mario Schwaiger
(EHL), Lili Pajer (Google), Kai Herzberger (Meta/
Facebook), Elisabeth Christen (WIFO), Michael
Buttkus (Horváth) sowie Stephan Mayer-
Heinisch und Rainer Will (beide Handelsverband).
Den Entertainment-Part übernahm
ORF Mentalist Harry Lucas, moderiert wurde
die Veranstaltung von Daniel Cronin.
Die Pandemie als Balance-Akt
"Wir erleben aktuell eine Zeitenwende. Die
Pandemie begleitet uns seit mehr als zwei
Jahren, seit Februar herrscht noch dazu Krieg
in Europa. Diese beiden Faktoren haben eine
ganze Reihe von Nebenwirkungen und Kettenreaktionen
ausgelöst, die uns zurzeit das Leben
schwermachen. Die Inflation ist zuletzt auf 6,8
Prozent geklettert und sie ist gekommen, um
zu bleiben", so Handelsverband-Präsident
Stephan Mayer-Heinisch in seiner Eröffnungsrede.
Ähnliches gelte für den Personal- und Fachkräftemangel.
Zurzeit sind rund 20.000 Stellen
im Handel unbesetzt. Generell sei es wichtig,
nicht ins Klein-Klein zu verfallen.
"Wir müssen endlich den Mut aufbringen, verkrustete
föderale Strukturen zu hinterfragen
und neue Wege einzuschlagen. Wir haben
in den letzten Jahren gelernt, mit Krisen gut
umzugehen. Wir werden auch diese Krisen
meistern. Klar ist aber auch: Jetzt sind Schlechtwetterpiloten
gefragt, keine Schönwetterpiloten",
ist Mayer-Heinisch überzeugt.
Apropos Schlechtwetter: Der Flächenschwund
im Handel von 500.000 Quadratmetern im
Vorjahr – umgerechnet rund 80 Fußballfelder
– wird sich laut Prognosen des Handelsverbandes
heuer fortsetzen. "Sie sagen es ist ein
Strukturwandel, wir sagen es sind fehlende
oder nicht treffsichere Hilfen. 2022 ist ein entscheidendes
Jahr. Im Pandemie-Management
und im Umgang mit den Folgen des Krieges
vor unserer Tür. Es braucht jetzt einen Master-
Plan für den Herbst. Die Politik darf die Fehler
der letzten beiden Jahre nicht wiederholen",
appellierte Handelsverband-Geschäftsführer
Rainer Will an die Bundesregierung. Wie schwierig
dieser tägliche Balanceakt zwischen
Pandemie und Ökonomie tatsächlich ist, illustrierte
Peter Hanke, Stadtrat für Finanzen und
Wirtschaft der Stadt Wien, in seiner Keynote.
Er versicherte der anwesenden Händlerschaft
seine Unterstützung bei der Bewältigung der
aktuellen Krisen und versprach: "Wir werden
dafür sorgen, dass die Stadt Wien auch in den
kommenden 10 Jahren an der Spitze der weltweit
lebenswertesten Städte bleiben wird."
The Great Resignation?
Das erste Podium beim Handelskolloquium
2022 widmete sich dem Thema Personal- und
Fachkräftemangel und damit auch der Frage,
wie die Arbeitswelt der Zukunft konkret aussehen
wird. Dazu diskutierten Kathrin Neumüller
(Universität St. Gallen), Heike Haring-Latzke
(ePunkt) und NEOS-Mitgründer Matthias Strolz
mit den beiden Handelsvertretern Karin Saey
(Dorotheum) und Peter Schmidt (METRO). Das
Fazit? HR ist eine Generationenfrage, die Gen
Z tickt völlig anders als die Generation X oder
Y. Was alle verbindet, ist der Wunsch nach
Wertschätzung und Selbsterfüllung im Job.
LOGISTIK express 2/2022 | S18
And the Winner is...
Ein Highlight des Events war die Verleihung
des HV Wissenschaftspreises. Mitinitiator
Utho Creusen und HV-Vizepräsident Norbert
Scheele (C&A) zeichneten Jana Walch (FH
St. Pölten; beste Bachelorarbeit), Katharina
Holland (IMC FH Krems, beste Masterarbeit)
und Kathrin Neumüller (Universität St. Gallen;
beste Dissertation) aus. Die drei Studentinnen
hatten sich unter mehr als 60 Einreichungen
durchgesetzt. Der Handelsverband gratuliert
herzlich.
Der Tenor: Leerstände und Geschäftsflächenrückgänge
bieten immer auch eine Chance.
Fünf Faktoren sind laut Wasserburger entscheidend
für einen gesunden Handel in der Stadt
bzw. im Ort: ein schönes Zentrum (Hauptplatz),
eine gute Grundfrequenz (z.B. durch Ämter
und Behörden), geeignete Geschäftsflächen,
eine hervorragende Erreichbarkeit sowie gute
Parkmöglichkeiten.
(RED)
Quo Vadis Metaverse
Kaum ein Thema beschäftigt die globale Tech-
Community zurzeit stärker als das Metaverse
- und kein Unternehmen wird stärker damit
verbunden als Facebook, das mittlerweile unter
dem Namen Meta firmiert. Kai Herzberger
gab einen spannenden Einblick in den Status
Quo und die aktuellsten Entwicklungen rund
um die virtuelle Realität und appellierte an die
Händler, den Einstieg in dieses Abenteuer zu
wagen. Denn: Der Handel ist im Wandel und
jeder Handelsbetrieb entscheidet selbst, ob er
verändert wird oder den Wandel aktiv vorantreibt.
Vom Bären zum Bullen...
Im anschließenden Podium mit Hannes Lindner
(Standort+Markt), Markus Mendel (EHL),
Michael Buttkus (Horvath & Partners) und
Dieter Wasserburger (REWE) standen
nachhaltige Standortstrategien im Fokus.
EVENTS
HV Events im
Überblick
Das Ganztagesevent eCommerce Day
#gamechanger ist der Treffpunkt der eCommerce
Branche und beschäftigt sich mit den
aktuellen Trends und Herausforderungen im
Onlinehandel. Die Schwerpunkte des Events
2022 sind Shopsysteme, Marketingmaßnahmen
im eCommerce, Cross Border Strategien,
Nachhaltigkeit, Live Shopping und Logistiklösungen.
Im Rahmen der Veranstaltung
werden die Austrian Trustmark Awards verliehen.
Der eCommerce Day 2022 findet
am 22. Juni 2022 im Nordlicht in Wien statt.
www.handelsverband.at
Der TECH DAY vereint die technologischen
Trends, zukunftsweisende Entwicklungen
und innovative Unternehmen im Handel. Der
Event verbindet Kurzvorträge und Messeelemente
miteinander und versteht sich
als Brückenveranstaltung von Technik und
Handel. Im Rahmen der Veranstaltung werden
auch die Austrian Retail Innovation Awards
verliehen. Der Tech Day 2022 findet am 17.
November 2022 im Thirty Five in Wien statt.
www.handelsverband.at
In Kooperation mit Regal wird der „Tag des
Handels – Austrian Summit for Retail & Branded
Goods“ erneut in Gmunden über die Bühne
gehen. Wie gewohnt stehen Trends & Herausforderungen
des Lebensmitteleinzelhandels
im Mittelpunkt des 2-tägigen Branchenhighlights.
Zudem werden die Themen wie Standortentwicklung
& POS Innovationen abgedeckt.
Der Tag des Handels 2022 findet am 29.
& 30. September 2022 in Oberösterreich statt.
www.handelsverband.at
LOGISTIK express 2/2022 | S20
BLICKPUNKT
Dematic optimiert in
Kollaboration mit STILL
Kleinteile-Lager von
Siemens
Entwicklung, Engineering, Produktion, Prüfung
und Vorinbetriebnahme – das Siemens-Werk
für Kombinationstechnik in Chemnitz (Siemens
WKC) ist führend im Schaltanlagenbau für
Werkzeug- und Produktionsmaschinen in
Europa. Hier fertigt der Technologiekonzern
modernste elektrische Ausrüstungen sowie
Baugruppen und Geräte für den weltweiten
Bedarf von Maschinen- und Anlagenbauern.
Dazu zählen auch Projekte im Logistik- und
Automotive-Bereich. Allerdings hatte das bisherige
manuelle Fachbodenlager für Kleinteile
seine Kapazitätsgrenzen erreicht, weshalb Siemens
WKC auf der Suche nach einem effizienteren
Lagersystem war.
BEITRAG: REDAKTION
Das Unternehmen entschied sich auf
ein Ware-zur-Person-Stückgut-Kommissioniersystem
von AutoStore®
umzustellen. Die Konzeption des
neuen Logistikkonzeptes erfolgte durch den
langjährigen Partner, die Still Intralogistik-Beratung.
Diese umfasste die Automatisierung des
Kleinteile-Lagers durch die AutoStore®-Anlage.
Mit der Installation des kompakten Stückgut-Kommissioniersystems
sowie der direkten
Anbindung an die Fördertechnik beauftragte
Siemens im Weiteren den Intralogistikspezialisten
Dematic. Rund 46.000 Schaltanlagen
und kundenspezifische elektronische Komponenten
für den weltweiten Markt werden
im Siemens WKC jährlich gefertigt. Im Lauf
der Jahre haben sich durch die erhöhte Auftragslage
Volumen und Durchsatz im Lager
der Betriebsstätte Leipziger Straße deutlich erhöht.
Dadurch wurde eine Reorganisation der
gesamten Lagerbewirtschaftung erforderlich:
„Bis dahin haben wir noch mit einem manuellen
Modulregallager gearbeitet“, berichtet
Carsten Sambo, Leiter Inbound-Logistik,
Siemens WKC. Das ehemalige manuelle Lager
genügte den aktuellen Ansprüchen jedoch
nicht mehr.
Automatisierung des Produktionslagers mit
AutoStore®
Siemens initiierte deshalb die Suche nach einer
neuen Lösung: „Unser Ziel war es, Planung
und Fertigung möglichst effizient zu gestalten.
Gleichzeitig sollte die Durchlaufzeit reduziert
und natürlich die Kosten gesenkt werden“, erläutert
Carsten Sambo. Eine weitere Vorgabe
war: Die neuen Lagersysteme sollten samt Fördertechnik
auf der gleichen Stellfläche im bestehenden
Gebäude und während des laufenden
Betriebs installiert werden. Als langjähriger
Partner von Siemens hatte zunächst die Still Intralogistik-Beratung
die Ausplanung des Logistikkonzepts
übernommen. Diese beinhaltete
die Automatisierung des Kleinteilelagers durch
ein AutoStore®-System, um die Versorgung
der Produktion mit Kleinteilen zu verbessern.
„Im Siemens Werk Bad Neustadt (EWN) haben
wir bereits sehr gute Erfahrungen mit diesem
Lagersystem sammeln können“, so Carsten
Sambo. Im Vergleich zum vorherigen manuellen
System, kann ein bis zu viermal größerer
Bestand untergebracht werden. Bereits nach
kurzer Einführungsphase erreichte das Siemens
WKC zudem eine Kommissionierleistung von
75 Auslagerungspositionen (AP) pro Stunde
und Mitarbeiter. Diese lag zuvor bei lediglich
30 AP. Mithilfe der Anlage soll diese Leistung
noch um mindestens weitere 15 Prozent gesteigert
werden.
Als weltweiter Distributionspartner von Auto
Store® und mit entsprechend großer Erfahrung
und Expertise wurde Dematic hinzugezogen.
Die KION-Konzernschwester wurde als
System-Integrator von Siemens beauftragt,
AutoStore® und eine direkte Anbindung
der Dematic-Fördertechnik für eine weitestgehende
Automatisierung des Materialflusses
und damit eine optimale Produktionsversorgung
zu implementieren. Ein großer Vorteil der
Stückgut-Kommissionierlösung ist, dass sie nur
wenig Platz benötigt. Den gewonnenen Raum
kann Siemens für die Lagerung größerer Materialpositionen,
wie bzpw. Gehäuse für Schaltanlagen
nutzen. STILL lieferte für das Lager
eine Regalanlage für circa 12.000 Stellplätze
sowie 2.100 Quadratmeter Bühnenfläche
als Teil des logistischen Gesamtkonzepts.
Das Siemens Werk für Kombinationstechnik
Chemnitz
Das Siemens-Werk für Kombinationstechnik
in Chemnitz (WKC) hat eine lange
Tradition im Schaltschrankbau für Werkzeugmaschinen
sowie eine Vielzahl an
Branchen im allgemeinen Maschinenund
Anlagenbau. Dazu zählen auch Projekte
im Logistik- und Automotive-Bereich.
Das Leistungsangebot umfasst das komplette
Spektrum vom Applikations-Engineering,
über die Materiallogistik und
Montage elektrischer Ausrüstungen bis hin
zur Prüfung und Vorinbetriebnahme. Die
Lieferungen an Kunden erfolgen weltweit.
Der konkrete Leistungsumfang wird auftragsbezogen
von den jeweiligen Kunden
individuell bestimmt. WKC ist zudem ein
anerkanntes Kompetenzzentrum für die
Klimatisierung von Schaltausrüstungen,
verfügt über ein eigenes Wärmelabor mit
entsprechenden Lasttestfähigkeiten und
ist zertifizierter UL-Panelshop.
LOGISTIK express 2/2022 | S22
Kapazitäten deutlich erhöht
Das von Dematic implementierte Fördersystem
verfügt über zwei Ebenen. Im Wareneingang
werden eingehende Pakete zunächst
gescannt und über einen Lift in die obere
Ebene transportiert. Dort wird die Ware automatisch
und zufällig an den acht Umfüllstationen
verteilt. Über die untere Ebene wiederum
gelangen leere AutoStore®-Behälter zu den
Arbeitsplätzen. Nach der Befüllung werden
die Behälter zum automatischen Kleinteilelager
befördert. Um sicherzustellen, dass diese
das zulässige Maximalgewicht von 30 Kilogramm
nicht überschreiten, erfolgt zuvor eine
Gewichtskontrolle. Über Transferzellen werden
Behälter selbsttätig und in einem Schritt von
den AutoStore® -Robotern abgegeben und
aufgenommen. Das kompakte Kleinteilelager
AutoStore® selbst nimmt lediglich eine Fläche
von 760 Quadratmetern ein. Es umfasst insgesamt
mehr als 45.000 Behälter, die in verschiedene
Fächer unterteilt sind und so mehrere unterschiedliche
Produkte aufnehmen können.
Mit dem Abruf aus der Produktion startet der
Kommissionier-Prozess, also die Bereitstellung
der Ware an die interne Logistik, die die
Materialien produktionsgerecht aufbereitet
und für die Fertigung bereitstellt. Die Zusammenstellung
der Aufträge erfolgt durch 34
mobile Roboter, die auf der Oberseite des
AutoStore®-Systems fahren. Sie holen die Kisten
aus dem Grid und bringen sie der Reihe
nach an den Port, sodass die Mitarbeiter unterbrechungsfrei
ihrer Kommissioniertätigkeit
nachgehen können. Zuvor mussten sie hierfür
Dematic ist ein Intralogistik-Innovator, der
intelligente, automatisierte Lösungen für
Fertigungs-, Lager- und Vertriebsumgebungen
entwickelt, baut und betreut.
Zum Kundenstamm gehören einige der
weltweit führenden Marken, die mit Installationen
von Dematic die Zukunft des
Handels vorantreiben. Das globale Dematic
Netzwerk mit Entwicklungszentren,
Produktionsstätten und Servicestandorten
mit 10.000 Mitarbeitern in mehr als 25
Ländern hat mit dazu beigetragen, mehr
als 6.000 Kundeninstallationen zu realisieren.
Dematic mit Sitz in Atlanta, Georgia,
USA, ist ein Unternehmen der KION Group,
einem der weltweit führenden Anbieter
von Flurförderzeugen und Supply-Chain-
Lösungen, sowie ein führender Anbieter
von Lagerautomation.
lange Strecken zurücklegen, um die einzelnen
Artikel zu kommissionieren. Mit derselben Zahl
an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kann
Siemens dank AutoStore® nun mehr Aufträge
in kürzerer Zeit abwickeln. „Gleichzeitig sorgt
das System für deutlich weniger Fehler bei der
Zusammenstellung“, so Carsten Sambo.
Für die Zukunft gerüstet
In der AutoStore®-Anlage können auf derselben
Stellfläche ein bis zu vier Mal größerer
Bestand untergebracht werden als in herkömmlichen
Lagersystemen. „Der Vorteil des
Systems ist die maximale Verdichtung des Lagers.
Denn das Besondere an diesem Cube-
Storage-System ist ein sich selbsttragendes
Aluminium-Raster (Grid), dessen modularer
Aufbau es erlaubt, Behälter dicht neben- und
übereinander zu stapeln. Darüber hinaus ist es
dezentral organisiert. Das heißt, fällt ein Roboter
aus, läuft das System weiter, ohne das es zu
einem Ausfall kommt“, erklärt Carsten Sambo
und fügt an: „Im AutoStore® haben wir täglich
Abrufe von über 7.000 verschiedenen
Kommissionier-Positionen. Um morgens schnell
auf die benötigte Ware zugreifen zu können,
haben wir eine Prognose-Funktion für die
Auslagerung bzw. Nachtschicht-Umlagerung
programmiert.“ Über Nacht wird der Bedarf
für den nächsten Tag geprüft. Die ermittelten
Materialien werden aus den untersten Ebenen
der AutoStore-Anlage in den oberen Bereich
des Grids umgelagert. „Somit ist gewährleistet,
dass mit dem Beginn der Frühschicht schnell
auf die erforderlichen Behälter zugegriffen
werden kann.“ Das Konzept zum Ablauf der
neuen Intralogistik wurde in enger Kollaboration
aller Beteiligten entwickelt. Am Ende
zieht Carsten Sambo folgendes Resümee:
„Mit dem neuen Lager sind wir für die Zukunft
bestens gewappnet, da dessen Skalierbarkeit
schon bei der Planung berücksichtigt wurde.
Die Lager- und Kommissionier-Kapazitäten zu
steigern sowie das Handling und die gesamte
Lagerbewirtschaftung effizienter zu gestalten,
wurden bestens erfüllt.“ Das die Produktionsversorgung
störungsfrei aufrechterhalten
werden konnte, war für den Projektleiter von
Siemens ein persönliches Highlight. (RED)
LOGISTIK express 2/2022 | S24
ECOMMERCE LOGISTIK
Heimischer
Onlinehandel:
Herausforderungen
durch Corona-Krise
Seit zwei Jahren begleitet uns Corona auf
Schritt und Tritt und nimmt Einfluss auf die
verschiedensten Bereiche unseres Alltags.
Auch vor unseren Kaufgewohnheiten nimmt
es nicht halt und stellt den heimischen Onlinehandel
vor neue Herausforderungen.
BEITRAG: FRANZISKA LASKI
Seit Beginn der Corona-Pandemie haben
viele Unternehmen ihre Angebote
digitalisiert, um auch außerhalb der
Geschäftszeiten für Kunden erreichbar
bzw. sichtbar zu sein. Viele Händler waren
Anfang 2020 gezwungen ihre stationären
Geschäfte zu schließen und auf den digitalen
Weg ihre Waren zu vertreiben. Auch Konsumenten
mussten teilweise über Umwege
an ihre Produkte kommen, weshalb sich der
Onlinehandel in Österreich mit +17% seit Anfang
2020 weiterhin auf Wachstumskurs befindet
und stetig an Bedeutung gewinnt.
Neben Elektrogeräten, Bekleidung und Büchern
konnten beispielsweise Drogeriewaren
einen Zuwachs von 36% verzeichnen. Auch
Möbel (+40%) und Lebensmittel (+46%) wurden
im Vergleich zu den Vorjahren verstärkt
online eingekauft. Eine große Auswahl an Produkten
sowie Anbieter und schnelle Lieferzeiten
lassen das Online-Bestellen zur Normalität
werden, was in Österreich schon jetzt einen
Handel ohne das Internet unvorstellbar macht.
1/3 wird im heimischen Onlinehandel bestellt
Trotz erhöhten Onlineeinkäufen seit der Pandemie
profitieren österreichische Onlineshop-Besitzer
nur mäßig davon. Bestellungen aus dem
Ausland und hier vor allem von großen Online-Marktplätzen,
wie Amazon, stiegen in den
letzten zwei Jahren um 64% an. Somit wird nur
jedes dritte Paket bei heimischen Webshops
gekauft.
Die Herausforderungen für regionale Onlineshopbetreiber
sind nämlich vielfältig.
Sowohl das Warenangebot steigt als auch die
Zahl konkurrierender Firmen und damit auch
der Wettbewerb, was die Reichweite eines
Onlineshops einschränken kann. In weiterer
Folge führt eine zu geringe Sichtbarkeit zu wenig
Kundenbesuchen. Laut Studien kämpfen
somit 41% der Onlineshopbesitzer mit starkem
Konkurrenzdruck und 34% mit der Digitalisierung
und dem damit verbundenem Online-Marketing
ihres Unternehmens. Internet-Giganten,
wie Amazon, welche genügend Ressourcen
in diesen Bereichen aufweisen, nutzen ihren
starken Internetauftritt, um auch über die Landesgrenzen
hinweg Umsätze zu generieren.
Die letzten zwei Jahren haben somit gezeigt,
dass sich eCommerce zwar auf dem Vormarsch
befindet, jedoch noch viel Potenzial
für heimische Unternehmen bereithält, um sich
gegen die „Big Player“ behaupten zu können.
Wachstum im heimischen
eCommerce ankurbeln
Das junge Unternehmen boomerank sieht hier
mit ihrer AI-basierten Performance Marketing
Software eine Chance die heimische Wirtschaft
zu fördern und den eCommerce-Markt
für österreichische Unternehmen zugänglicher
zu machen. Damit soll nicht nur die Diversität
am Markt gefördert, sondern auch der Wettbewerb
mit den Konzernen aufgenommen
werden. Geschäftsführer Sebastian Schwelle
sagt, “Unser Ziel war und ist es schon immer
gewesen, einen eCommerce Performance
Assistenten zu bauen mit welchem Onlineshops
durch eine effiziente Kombination von
Google Anzeigen und Suchmaschinenoptimierung
bessere Chancen am wettbewerbsintensiven
Markt bekommen.“ (RED)
LOGISTIKPROFI
Für Ihr Business
sind wir im Einsatz
post.at/businesspaket
Wer in Österreich Paketlogistik sagt, sagt Post. In unserem dichten österreichweiten
Logistiknetz sorgen neben unserem großen Post-Team auch modernste Technologie
und intelligente Prozesse dafür, dass Ihre Pakete rasch und zuverlässig ankommen.
2021 haben wir bereits 184 Millionen Pakete transportiert – und täglich werden es
mehr. Unsere starke Infrastruktur macht uns zu Ihrer starken Versandpartnerin.
LOGISTIK express 2/2022 | S26
EGLO Leuchten GmbH mit Hauptsitz in Pill,
Österreich, ist der Weltmarktführer für dekorative
Wohn- und Außenbeleuchtung
sowie Leuchtmittel mit Schwerpunkt LED.
© EGLO Leuchten GmbH
BLICKPUNKT
WMS-Retrofit für
EGLO Leuchten
bei EGLO eine Neuheit entwickelt. In den
eigenen Produktionsstätten in China, Indien
und Ungarn werden täglich rund 80.000 Leuchten
gefertigt. Über die rund 70 Vertriebsgesellschaften
und verschiedene Vertriebskanäle
wie Baumärkte, Einzelhandel, Möbelgeschäfte,
Onlineversandhändler und den eigenen
Online-Shop finden sie schließlich ihren Weg
zum Kunden.
Modulare Template-Lösung mit SAP® EWM
by KNAPP in vier Zentrallagern.
TEXT: REDAKTION
Lichtgeschwindigkeit. Das ist eine zutreffende
Beschreibung für die überdurchschnittlichen
Wachstumsraten von
EGLO Leuchten GmbH. Nicht nur das
Geschäft und die Anzahl der Mitarbeitenden
nehmen rasant zu, sondern auch die Logistikfläche.
Um die logistischen Prozesse in einer
harmonisierten SAP® End-to-End-Lösung zu
vereinen, entschied sich der Weltmarktführer
in dekorativer Wohn- und Außenbeleuchtung
SAP® EWM by KNAPP in seinen vier Zentrallagern
in Europa einzuführen. Die Implementierung
des neuen Warehouse Management
Systems erfolgte als Template-Lösung, um effizient
auch etwaige zukünftige Standorte integrieren
zu können.
Die EGLO Leuchten GmbH mit Sitz in Pill in
Tirol ist weltweiter Marktführer für dekorative
Wohnraum- und Außenbeleuchtung sowie
Leuchtmittel mit Schwerpunkt auf LED. Das aktuelle
Sortiment umfasst mehr als 4.000 Artikel –
Tendenz steigend. Knapp alle 2 Stunden wird
Andreas Moser, Konzernleitung Logistik,
EGLO Leuchten GmbH: Eine tragende Rolle in
unserer Organisation und unserem stetigen
Wachstum spielt die Logistik. Daher investieren
wir laufend in die Optimierung unserer
Produktions- und Lieferkette, perfektionieren
Prozesse und bauen neue Lager. So haben
wir ein durchgängiges Logistiknetzwerk mit
hohem Liefer-Service-Grad aufgebaut. Um
dafür eine harmonisierte SAP® End-to-End
Lösung zu schaffen, haben wir uns für SAP®
EWM by KNAPP entschieden. Durch die gemeinsame
Realisierungsphase mit KNAPP
bekam unser SAP®-Team das notwendige
Know-how für den Betrieb und die Weiterentwicklung
der Lösung.
Aus 3 macht 4 - Ein modulares SAP® EWM-Template
für ein WMS-Retrofit- & Greenfield-Projekt
Im Blickfeld dieser Modernisierung standen
zunächst die drei bestehenden Zentrallager
in Pill, Österreich, Pásztó, Ungarn, und Oosterhout,
Niederlanden. Im Rahmen eines Retrofit-
Projektes sollte eine Ablöse von einem nicht
von SAP stammenden Lagerverwaltungssystem
mit SAP® EWM by KNAPP erfolgen.
Ergänzend zu der Integration der Bestandsanlagen
von unterschiedlichen Logistikautomatisierungsanbietern
in SAP® EWM an den
An den EGLO-Standorten in Pill, Österreich, und
Magdeburg, Deutschland, ist die bestehende
Fördertechnikanlage über das SAP® EWM-Modul
für Materialflusssteuerung (MFS) in die neue Softwarelandschaft
integriert.
drei Standorten sollte die neue Warehouse
Management Lösung auch mittels Prozessoptimierung
Lagerplatz-Engpässe bei den Sortimentsumstellungen
eliminieren. Der Go-Live
der neuen Software musste zudem während
des laufenden Betriebs erfolgen und im Zuge
der Einführung das SAP®-Team von EGLO
geschult werden. Durch die anhaltende
überdurchschnittliche Geschäftsentwicklung
musste EGLO darüber hinaus sein Lagernetzwerk
erweitern. Mit einer Größe von vier Hektar
an Lager- und Logistikfläche ist das neue Zentrallager
in Magdeburg, Deutschland, das
größte Fertigwarenlager des Unternehmens.
Das automatische Hochregallager umfasst
66.000 Palettenstellplätze – ebenfalls gesteuert
und verwaltet mit SAP® EWM inkl. MFS
(Materialflusssteuerung).
Gerald Lassau, Geschäftsführer, KNAPP IT
Solutions GmbH: Die logistischen Prozesse
und Abläufe für das neue Lager in Magdeburg
sowie die drei bestehenden Zentrallager
wurden von uns eingehend analysiert.
Es bot sich an, SAP® EWM by KNAPP als
modulare Template-Lösung bei EGLO auszurollen.
Diese Variante ermöglicht nämlich
nicht nur eine effiziente Implementierung
von SAP® EWM in den aktuellen vier Zentrallagern,
sondern ist auch flexible und zukunftssicher,
um auf Marktveränderungen
sowie etwaige Erweiterungen im Standortnetzwerk
von EGLO zu reagieren.
Schwerpunkt E-Commerce
Das E-Commerce-Geschäft erfordert eine besondere
Flexibilität der logistischen Prozesse,
denn Versanddienstleister und Onlineshops
haben individuelle Anforderungen an die Intralogistik.
In der SAP® EWM Template-Lösung
sind daher eigens angepasste Prozesse an
den Vertrieb der jeweiligen Onlinehändler von
der Auftragsanlage über das Kommissionieren
bis hin zur Verpackung und den Versand realisiert.
Andreas Moser, Konzernleitung Logistik,
EGLO Leuchten GmbH: Wir sehen uns gegenüber
unserem Mitbewerb durch schnelle
Reaktionen auf Marktveränderungen im
Vorteil. Bereits 2017 haben wir eine E-Commerce
taugliche Webseite etabliert. Zuerst
nur als ein Webschaufenster angelegt,
aktivierten wir im Februar 2020 die ersten
Online-Shops für unsere Vetriebsniederlassungen.
Keine Sekunde zu spät, denn unsere
klassischen Hauptvertriebskanäle, der
Fach- und Einzelhandel, fielen kurz darauf
pandemiebedingt zum Teil für längere Zeit
aus. KNAPP IT Solutions reagierte ebenso
rasch und integrierte die neuen Prozesse für
unsere Onlinevertriebskanäle in der SAP®
EWM Template-Lösung.
24/7 Service über den Go-Live hinaus
Nach dem Go-Live der neuen Softwarelösung
an den Standorten in Pill, Österreich, im Mai
2020 und Magdeburg, Deutschland, im März
2021, folgen die Niederlassungen in Oosterhout,
Niederlanden, und Pásztó, Ungarn,
2022 und 2024. Die Zusammenarbeit mit EGLO
endet aber nicht mit der Inbetriebnahme und
anschließenden Hypercare-Phase. Alle vier
Standorte werden darüber hinaus über den
KNAPP 24/7 SAP® EWM Service Desk während
der Bereitschaftszeit von 06:00 bis 23:00 durch
das KNAPP eigene SAP® EWM Expertenteam
in etwaigen Frage- und Problemstellungen
betreut und unterstützt. (RED)
LOGISTIK express 2/2022 | S28
UMWELT LOGISTIK
Nachhaltigkeit
gewinnt bei KMUs
trotz Krisenzeit
an Bedeutung
Trotz Ukraine-Krieg und Corona-Pandemie
gewinnt das Thema Nachhaltigkeit bei
österreichischen KMUs an Bedeutung. Dies
zeigt eine aktuelle Umfrage, die vom Marktforschungsinstitut
YouGov im Auftrag von
Visable durchgeführt wurde. Gemäss 49
Prozent der befragten österreichischen
KMUs hat der Stellenwert von Nachhaltigkeit
durch die aktuellen Krisen deutlich (14%)
oder etwas (35%) zugenommen.
BEITRAG: CHRISTIAN ITEN
Rund 80 Prozent aller Unternehmen
haben laut der Umfrage in den letzten
zwölf Monaten Umwelt- und
Klimainitiativen umgesetzt. Bei den
Massnahmen setzt sich vor allem das digitale
Office immer stärker durch, sicher beschleunigt
durch die Notwendigkeiten der Corona-
Pandemie. 41 Prozent der befragten KMUs
haben in den letzten zwölf Monaten vermehrt
auf Home-Office gesetzt. 39 Prozent der Unternehmen
haben auf papierlose Prozesse
umgestellt. 38 Prozent der Unternehmen haben
ihre Meetings bevorzugt online durchgeführt
und rund ein Drittel (29%) hat die eigenen
Dienstreisen reduziert.
Mehr umweltfreundliche Mobilität
Es gibt auch Massnahmen, die wohl völlig
unabhängig von der Pandemie vollzogen
wurden. So haben 14 Prozent der KMUs die
umweltfreundliche Mobilität der Mitarbeitenden
gefördert und 13 Prozent haben neu
Elektrofahrzeuge eingesetzt. Und nochmals
14 Prozent haben ihre Energieversorgung auf
erneuerbare Quellen umgestellt. Das Ergebnis
der Umfrage erstaunt. Hatten die KMUs in
Österreich doch seit einiger Zeit mit vielen
anderen Herausforderungen zu kämpfen.
„Die aktuellen Krisen stellen Unternehmen
auf unterschiedlichsten Feldern vor enorme
Probleme: Massiv steigende Energiekosten
und unterbrochene Lieferketten sind nur zwei
Beispiele. Trotzdem verliert das Thema Nachhaltigkeit
dadurch nicht an Bedeutung – ganz
im Gegenteil: Gerade die Krisen zeigen den
Unternehmen, dass nur nachhaltiges und
vorausschauendes Wirtschaften in allen Bereichen
ihre Betriebe zukunftssicher macht“,
erklärt Visable-CEO Peter F. Schmid. Visable
hat als Betreiber der europaweit
führenden Online-B2B-Plattformen wlw
(früher „Wer liefert was“) und EUROPA-
GES über das Marktforschungsinstitut
YouGov im Zeitraum vom 5. bis 10 April
2022 220 Entscheider aus kleinen und
mittleren Unternehmen in Österreich
befragt. Die Umfrage fand aus Anlass
der „Leaders for Climate Action Week“
statt. Visable unterstützt die Organisation
„Leaders for Climate Action (LFCA)“
bei ihrem Ziel, in der Aktionswoche vom
18. bis 24. April 2022 insgesamt 100 Millionen
Menschen mit Informationen zum
Thema Klimaschutz zu erreichen.
Stellenwert von Nachhaltigkeit hat bei
41 Prozent der befragten deutschen
KMUs deutlich oder etwas zugenommen.
In der Schweiz ist dies bei 46 Prozent
der KMUs der Fall. In Frankreich
sind es immerhin 36 Prozent. Peter F.
Schmid dazu: „Es freut mich zu sehen,
dass das Thema in unseren Kernmärkten
weiter an Bedeutung gewinnt. Um
diese Entwicklung zu fördern, ist es mir
persönlich wichtig, das Bewusstsein für
klimafreundlicheres unternehmerisches
Handeln zu schärfen und natürlich
auch im eigenen Unternehmen umzusetzen.
Deswegen engagiere ich mich
bei den Leaders for Climate Action und
wir unterstützen die Leaders for Climate
Week als Unternehmen.“ (RED)
Remote Work verliert nach Pandemie
an Bedeutung
Mit dem erwarteten Abflauen der Pandemie
scheint auch der Elan bei der
Umsetzung von Massnahmen im Bereich
Remote Work abzuflachen: Für die
nächsten zwölf Monate hat ein deutlich
geringerer Anteil der Befragten entsprechende
Massnahmen geplant. Doch
trotz der bereits jetzt durch zwei Jahre
Pandemie radikal veränderten Arbeitssituation
wollen immerhin 21 Prozent
die Arbeit im Home-Office noch weiter
ausbauen. 22 Prozent wollen noch
mehr auf Online-Meetings umstellen
und 18 Prozent wollen Dienstreisen abbauen.
Anderen Massnahmen wie die
Förderung der umweltfreundlichen Mobilität
(12%), die Umstellung auf Elektrofahrzeuge
(10%) und die Umstellung
der Energieversorgung auf erneuerbare
Quellen (13%) bleiben für die nächsten
12 Monate in ihrer Bedeutung einigermassen
unverändert.
Ähnliche Tendenzen im internationalen
Vergleich
Die Online-Befragung wurde neben
Österreich auch in Deutschland (505
Teilnehmer), in der Schweiz (220 Teilnehmer)
und in Frankreich (530 Teilnehmer)
durchgeführt. Der Ländervergleich
zeigt, dass die Relevanz nachhaltigen
Wirtschaftens durch die aktuellen Krisen
nicht nur ungebrochen ist, sondern
in Teilen sogar (deutlich) zunimmt: Der
Intelligente Technologien
für erfolgreiche
Wertschöpfungsketten
LogiMAT 2022
31. Mai bis 2. Juni 2022
Halle 3, Stand B05
Stuttgart
#ValueChainTechPartner
LOGISTIK express 2/2022 | S30
ECOMMERCE LOGISTIK
Digitalisierung und
Ökologisierung des
europäischen
Postzustellmarktes
Die fortschreitende Digitalisierung des Einzelhandels
und die damit verbundene Warenzustellung
hat zur Harmonisierung der Datenformate
im Postmarkt geführt. Neben einer
eindeutigen Kennzeichnung der Sendungen
beinhaltet das auch den verpflichtenden
Vorabaustausch von Daten zu den Einzelhandelswaren
in den Warensendungen.
GASTBEITRAG: LOGISTIC-NATIVES E.V.
Die Harmonisierung der Daten zu
jeder Warensendung ist in der EU
seit dem 1. Juli 2021, auf Basis des
EU-Zolldatenmodels umgesetzt.
Daten zu den Sendungen, die zwischen benannten
Postbetreibern im grenzüberschreitenden
Postverkehr ausgetauscht werden,
müssen bereits seit 1.1.2021 weltweit normierten
Spezifikationen (weltweites Postdatenmodel
des Weltpostvereins) folgen.
Mit den rechtlich und regulatorisch umgesetzten
Vorgaben, ist die Digitalisierung der
Transport- und Logistikprozesse in der Zustellung
ein wichtiger Faktor für die Steigerung
der Effizienz, Vereinfachung, Kostensenkung
und besseren Nutzung bestehender Ressourcen
einschließlich der Infrastruktur geworden.
Die mit der Digitalisierung neuen geschaffenen
Geschäftsmöglichkeiten haben das Potenzial,
die Art und Weise wie Warenströme
verwaltet und organisiert werden, in der Zukunft
grundlegend zu ändern.
Elektronische Daten fließen künftig nahtlos
durch Warenwirtschaftsketten. Das umfasst
auch den EU-weiten Datenaustausch mit Behörden
und zwischen Unternehmen. Damit
wird das Teilen der Daten im gesamten Frachtund
Transportbereich für alle Kanäle die Regel
und bleibt nicht die Ausnahme.
Pre-Loading Advance Cargo Information
(PLACI) steuert den Transport
Die Daten des ersten logistischen Betreibers
werden den Frachtführern vorab digital übergeben
und entsprechend geprüft, um die
Transportsicherheit zu gewährleisten. Die Daten
liegen auf Einzelsendungsebene vor und
fließen in die Konsolidierungsschritte ein, die
eine notwendige Konsolidierung der Einzelsendungen
in Überbehältern unterstützen,
gleichzeitig aber die Sendungsverfolgung auf
Einzelsendungsebene durch die einzelnen
Prozessschritte gewährleisten.
Die Digitalisierung der Frachtbeförderungsinformationen
bis Mitte 2024 in der EU, folgt in
den Harmonisierungsschritten für alle Transportmodalitäten,
dem Model des Weltpostvereins
(UPU Electronic Advanced Data [EAD]
Global Postal Model) für Einzelsendungen, das
seit dem 1. Jänner 2021 verpflichtend für alle
nationalen benannten Postbetreiber gilt. Diesem
Model ist die EU, mit 1. Juli 2021 für alle
Paketsendungen gefolgt.
Transportsicherheitsdaten werden für THG und
CO2 Fußabdruck nutzbar
Mit der grundlegenden Entscheidung des Europäischen
Komitees für Normung (CEN) die
Normung des ökologischen Fußabdrucks in
der Paketzustellung als neuen Arbeitsinhalt in
einem Normungsauftrag der Europäischen
Kommission zur Vereinheitlichung des Postzustellmarktes
in der Europäischen Union als
"Europäische Norm" zu befürworten, wird die
bereits angestoßene Digitalisierung des Warensendungsmarktes
in der EU mit der Ökologisierung
verbunden.
Grundlegende Modifikation durch ökologische,
datengestützte Zustellung
Es kommt durch die vorab verfügbaren Daten
zu jeder Warensendung (Paket) zu einer
erheblichen Effizienzsteigerung der Zustellung
auf der letzten Meile (ab der Übergabe aus der
OSCAR – UPU's Online
Solution for Carbon
Analysis and Reporting.
Quelle: WPV
Zuführung der Sendungsmengen an das letzte
Distributionszentrum zum Endverbraucher).
Dabei bestimmen Daten die möglichst effizienteste
Vorsortierung – die auch eine
dynamische Zustellroute beinhaltet.
Harmonisierung weltweiter CO2-
und THG-Emissionen: OSCAR
Die 192 Mitgliedsstaaten des Weltpostvereins
haben auf dem letzten Weltpostkongress
2021, auf Initiative auch von Österreich, beschlossen
eine harmonisierte Messung und Berichterstattung
von CO2- und THG-Emissionen
für den gesamten Postsektor sicherzustellen.
Der dazu notwendige Wissensaustausch, nicht
nur zwischen benannten Betreibern, sondern
dem gesamten Postsektor zur Reduktion von
CO²- und THG-Emission, der dazu notwendige
Ausgleich, Maßnahmen zur Finanzierung und
Anpassung an den Klimawandel, setzen weltweit
harmonisierte Messsysteme voraus.
Der Weltpostverein hat mit OSCAR (engl.: Online
Solution for Carbon Analysis and Reporting)
bereits 2012 begonnen ein Werkzeug zur
Messung und Analyse des CO2-Fußabdrucks
des weltweiten Postsektors aufzubauen. Über
eine interaktive Online-Plattform können Postbetreiber
in 192 Mitgliedsländern des Weltpostvereins
ihre CO2 und Treibhausgasemissionen
(THG) analysieren und melden, aber auch
Reduktionserfolge darstellen. OSCAR vereinfacht
und harmonisiert die Datenerfassung,
passt sich an die Berichtsanforderungen der
Postbetreiber an und erstellt automatisch individuelle
Berichte für jeden Nutzer. Das System
ist in der Lage den teilnehmenden Postbetreibern
eine Analyse ihrer individuellen CO2- und
THG-Emissionen und einen detaillierten Bericht
dieser Emissionen nach Umfang, Quelle und
Produkt zur Verfügung zu stellen. Ein Vergleich
mit früheren Jahren, um Ergebnisse von Minderungsbemühungen
zu dokumentieren, ist
genauso möglich, wie eine Leistungsdarstellung
anhand von 20 verschiedenen „Carbon
Key Performance Indicators“, so lassen sich
etwa „Emissionen pro Postsendung“, „Emissionen
pro Mitarbeiter“ darstellen. OSCAR
nutzt normierte Messmethoden, entspricht ISO
14001 und der Global Reporting Initiative, und
erstellt automatisierte Nachhaltigkeitsberichte.
(RED)
Als internationales Netzwerk arbeitet der logistic-natives
e.V. an dieser Thematik aktiv mit
und hat ein Positionspapiermit einer Forderung
eines offenen, harmonisierten Messystems
von weltweiter CO²- und THG-Emissionen im
Postmarkt herausgebracht:
https://bit.ly/37J4UOJ
Wer sich u.a. um eine Ausgewogenheit von
Digitalisierung und der Ökologisierung im Postsektor,
der Logistik, des Transportwesens und
der Infrastruktur im modernen Handel bemühen
möchte und Interesse an einer Gestaltung
der Zukunft des Marktes hat, meldet sich
bitte bei Florian.Seikel@logistic-natives.com
LOGISTIK express 2/2022 | S32
E-COMMERCE EUROPA
Datengestützte
Ökologisierung
des modernen
Handels
IHRE ANSPRECHPARTNER:
FLORIAN SEIKEL, WALTER TREZEK
COMMERCE-LOGISTICS, LOGISTIC-NATIVES E.V.
Die "datengestützte Ökologisierung des
modernen Handels" ist eine Herausforderung,
der sich jedes Branchenunternehmen
stellen muss.
GASTBEITRAG: LOGISTIC-NATIVES E.V.
Die zukunftsweisende Erweiterung
der Geschäftsgrundlagen von Unternehmen,
um Ressourcen gestützt
effizient auf Digitalisierung
und Ökologisierung zu nutzen, sollte jedes unternehmen
ohne Zeitverzögerung angehen.
Digitalisierung und Ökologisierung sind keine
Gegensätze für den Unternehmer, sondern ergänzen
und befruchten sich gegenseitig und
gehen dadurch Hand in Hand.
Zukunftssicher durch ein sauberes Businessmodell
Angebote & Leistungen der Unternehmen
werden zukünftig nicht "dreckig" sein, sondern
werden als "sauber" zu gelten haben. Dies stellt
einen klaren und bezifferbaren Wettbewerbsvorteil
dar: Wer nachweislich ökologisch effizient
mit erneuerbaren Ressourcen wirtschaftet,
hat einen deutlichen und messbaren Wettbewerbsvorteil
vor seinen Konkurrenten.
Refinanzierung durch zukunftsweisende Investitionen
des modernen Handels
Eine ökologische und gleichzeitig digitale
Positionierung ist als nachhaltiges und sicheres
Geschäftsmodell zu verstehen. Der moderne
Handel wird mit der nötigen Kompetenz zur
digitalen und ökologischen Modernisierung
ausgestattet werden müssen, um sich auch
zünftig am Markt zu behaupten. Diese Modernisierung
wird vollständig refinanzierbar sein.
Wer von Entsorgung auf Verwertung umstellt,
der schafft seine Abfallkosten in den Griff zu
bekommen und lebt nach der Philosophie:
„Nicht weniger ist mehr, sondern gar nichts ist
alles und klimafreundlich für unsere Erde und
deren Mobilitätsantriebe.“
Vorhandene Fachexpertise nutzen
Seit Jahren beraten die Experten des logistic-natives
e.V. aktiv in europäischen und
nationalen Fachgremien Politik & Gesetzgebung.
Dabei begleitet das internationale
Netzwerk die nationale und internationale
Gesetzgebung, sowie die darauf abgestützte
technischen Umsetzungen. Somit ist eine umfassende
Expertise verankert, die in dieser Art
220420_LogiMat_Dematic_Anzeige_190x130_v1.pdf 1 22/04/2022 16:45:08
in der Wirtschaft nicht zu finden ist und die der
Branche in Form einer Praxisinitiative pragmatisch
zugute kommen soll. Dabei besteht für
jedes Unternehmen die Möglichkeit, Investitionen
kostenneutral umzusetzen und lukrative
Geschäftsfelder zu erschließen. Um die Initiative
vorzustellen, haben die logistic-natives e.V.
ein erstes Praxiswebinar in Form eines Workshops
zur ersten praxisbezogenen Gebrauchsanleitung
am 25.05.2022. aufgesetzt. Hier ist
jeder Unternehmer herzlich eingeladen, teilzunehmen.
(RED)
Wer Interesse an der Veranstaltung, an
der Thematik oder an einer Gestaltung der
Zukunft des Marktes hat, meldet sich bitte bei
Florian.Seikel@logistic-natives.com oder bei
Walter.Trezek@logistic-natives.com.
Messe Stuttgart
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LOGISTIK express 2/2022 | S34
TRANSPORT SPEDITION
Ukraine-Krieg
wirbelt Lieferketten
durcheinander
Die Welt ist seit der Invasion Russlands in die
Ukraine schlagartig eine andere geworden.
Und damit auch die Welt der Logistik.
BEITRAG: REDAKTION
Am 24. Februar 2022 trat in Europa
eine Zeitenwende ein, wie es
Deutschlands Bundeskanzler Olaf
Scholz in Reaktion auf die Invasion
Russlands in die Ukraine formulierte. An
diesem Tag brach in Europa Krieg aus, dessen
Auswirkungen auf alle Bereiche des gesellschaftlichen
und wirtschaftlichen Lebens
noch nicht abschätzbar sind. Hällt schon die
Corona-Pandemie die Welt seit zwei Jahren in
Atem so verschärft der Krieg die Krisensituation
noch einmal mehr. Praktisch über Nacht hat
sich auch die Welt für die globale Logistik und
Rohstoffversorgung grundlegend verändert.
Eingespielte Logistikketten funktionieren nicht
mehr, Transporte planen war gestern, improvisieren
steht heute auf der Tagesordnung.
Gütertransporte per Schiff sind genauso nicht
mehr planbar wie jene auf Straße, Schiene
oder in der Luft. Beim genauen Hinschauen
auf das Thema werden die massiven
Einschläge sichtbar.
Ein Beispiel dafür ist der Hamburger Hafen, der
wichtigste Container-Exporthafen für Österreich.
5,6 Mio. t Fracht aus und für Österreich
wurden im Vorjahr via Hamburg umgeschlagen,
ein schönes Plus von 27 Prozent im Vergleich
zum Jahr 2020. Und doch ist die Freude
im Elbe-Hafen betrübt denn immerhin 337.000
Container wurden bisher jährlich von und für
Russland via Hamburg umgeschlagen. Mit elf
Liniendiensten wurden von Hamburg aus verschiedene
russische Häfen bedient, das alles
geht derzeit nicht, weil Russland mit EU-Sanktionen
belegt ist und praktisch kein Warenverkehr
zwischen EU und Russland stattfindet.
In Hamburg staut sich russische Ladung und
Axel Mattern, Vorstand von Hamburg Hafen
Marketing, wagt derzeit keine Prognose, wie es
künftig mit dem Russland-Handel weitergehen
wird. Faktum ist, dass bekannte Reedereien
wie Maersk, CMA CGM, MSC oder Hapag Lloyd
keine Buchungen mehr für Russland und
Ukraine akzeptieren.
Massiv zu spüren bekommt den Ukraine-Krieg
der maritime Terminalbetreiber HHLA mit Sitz in
Hamburg. Im ukrainischen Hafen Odessa betreibt
HHLA einen Containerterminal, der am
24. Februar behördlich geschlossen wurde und
seither ruht hier die Arbeit und sind viele von
den 450 HHLA-Mitarbeitern in alle Winde verstreut
sind, Männer an der Waffe, Frauen und
Kinder auf der Flucht. Entlang der ukrainischen
Schwarzmeerküste wurden bisher fünf Schiffe
Opfer von kriegerischen Angriffen. Weshalb
Reedereien mit ihren Schiffen das Schwarze
Meer meiden und sich Ladung in anderen
Häfen staut, weil das Fahrtgebiet derzeit zu
gefährlich ist, weil Seeminen im Meer herumschwimmen
und eine große Unfallgefahr für
die Schiffe und deren Besatzung darstellen.
Dem Geschäft mit der Luftfracht geht auch
die Luft aus. Alle russischen Flugzeuge sind
aus dem EU-Luftraum verbannt, umgekehrt
können westliche Airlines das weltgrößte Land
Russland derzeit nicht überfliegen, geschweige
denn anfliegen, weil Russland den Westen das
verboten hat. Flüge von Europa nach Asien
müssen Russland umfliegen, das dauert nicht
nur länger, sondern verursacht auch höhere
Kosten und die Flugzeuge müssen die Frachtkapazitäten
um 20 Prozent reduzieren. Das
wiederum treibt wiederum die Frachtraten in
die Höhe. Auch die Bahnen haben das Nach-
KONZENTRIEREN SIE SICH AUF DAS WESENTLICHE.
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Wir verbinden, was zusammen gehört. Wirtschaftliche
Abläufe und effiziente Transporte sind heute wichtiger
denn je. Als Full-Service-Spezialist für industrielle Logistik
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LOGISTIK express 2/2022 | S36
Markus Jaklitsch
„ECOMLOG22
Save the date:
8.9.2022.“
HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER
LOGISTIK-EXPRESS.COM
sehen. In den vergangenen Jahren hat sich
die eiserne Seidenstraße als Alternative zum
doch langen Seeweg im Fernost-Trade etabliert
und wurde auf der Schiene immer mehr
Fracht von China via Russland nach Europa
und vice versa gefahren. Die Nachfrage
nach dem Bahntransport durch Russland ist
schlagartig eingebrochen, was für Logistiker
einen harten Einschlag bedeutet. In „normalen“
Zeiten wurden rund eine Mio. Container
pro Jahr auf dem Landweg von Fernost
nach Europa und retour befördert. Alle
diese Behinderungen führen dazu, dass sich
Logistiker derzeit in der Ukraine und Russland
geschäftlich nicht präsent sind.
Lieferketten werden durcheinander gewirbelt,
Produktionen gedrosselt, weil Rohstoffe
oder Komponenten nicht verfügbar sind. Die
Versorgung mit Waren und Rohstoffen für
Österreichs Handel und Industrie war schon
während der Corona-Pandemie auf unterschiedliche
Weise gefährdet, der Krieg markiert
eine weitere Eskalationsstufe. Die Störungen
in den Lieferketten führten zu Beginn
der Corona-Krise zu erheblichen Preissteigerungen
bei begehrten Rohstoffen. Die
globalen Lieferengpässe haben Österreichs
Wirtschaft in zweiten und dritten Quartal des
vergangenen Jahres 750 Mio. Euro gekostet,
wie die Österreichische Nationalbank kürzlich
vorrechnete. Was also tun in unsicheren
Zeiten. Eine der Antworten lautet: Weg vom
Single Sourcing, also Abhängigkeit von nur
einem Lieferanten, hin zum Dual Sourcing,
ja zum Multiple oder sogar Global Sourcing.
Mit mehr Lieferanten lassen sich Ausfälle
besser ausgleichen. Dual Sourcing erweist sich
in Krisenzeiten als Retter in der Not. Diese Erkenntnis
wird in Österreichs Handel und Industrie
gerade populär. Bricht ein Lieferant ganz
oder vorübergehend weg, springt ein zweiter
für ihn ein. Das macht die Supply Chain
wesentlich resilienter als beim Single Sourcing.
Aus eins mach zwei – das ist das Prinzip von
Dual Sourcing im Einkauf. Bei zwei Lieferanten
muss es aber nicht bleiben. Je nach Branche
und Marktumfeld lässt sich die Versorgung
auf weitere Schultern verteilen. In diesem Fall
spricht man von Multiple Sourcing.
Als Einkäufer in Handel und Industrie sollte man
nicht alle Eier in einen Korb zu legen, hält Oliver
Wagner, Geschäftsführer des österreichischen
Zentralverbandes Spedition & Logistik in Zeiten
wie diesen für unabdingbar: „Die Abhängigkeit
von einem einzigen Partner in der Supply
Chain war niemals eine resiliente Lösung, da
Probleme bei diesem Partner sofort auf die
gesamte Lieferkette durchschlagen.“ Deshalb
hoffen Österreichs Logistiker, dass ihre Kunden
künftig stärker das Multiple- und Global
Sourcing forcieren. Nicht nur in Pandemie-Zeiten
kann Dual oder Multiple Sourcing beim
Einkauf helfen. Es wappnet Lieferketten auch
gegen Naturkatastrophen wie eben Kriege,
Vulkanausbrüche, Naturkatastrophen oder
unerwartete Veränderungen im Beschaffungsprozess
wie beispielsweise Insolvenzen,
Produktwechsel oder Preiserhöhungen.
In unsicheren Beschaffungszeiten hilfreich ist
Rohstoffe auf Vorragt zu lagern, sprich Pufferlager
für den Fall der Fälle aufzubauen.
Solche seien klar zu forcieren, betont Wagner
und rechnet mit einer Rückverlagerung von
Produktionen nach Europa und den Aufbau
von Pufferlagern. Corona und der Krieg in der
Ukraine könnten eine „Deglobalisierung“ bewirken.
Das würde bedeuten, dass der Handel
zwischen dem Westen und China und Russland
relativ zum Bruttoinlandsprodukt abnehmen
wird, schätzen Experten die Entwicklung
ein. Denn Faktum ist: Politische motivierte Handelshemmnisse
verbunden mit geopolitischen
Risiken belasten die internationale Arbeitsteilung
massiv und begünstigen die Ausbildung
eines wirtschaftlichen Nationalismus. (RED)
LOGISTIK express 2/2022 | S38
TRANSPORT SPEDITION
Frachtraten gehen
durch Decke
Die Energie- und Frachtkosten steigen und
steigen, derzeit wie nie zurvor. Das bringt
Logistiker massiv unter Kostendruck.
BEITRAG: REDAKTION
Wir leben derzeit im Zeitalter der
Rekorde nur sind das keine Rekorde
im positiven Sinne sondern
eher im negativen. Corona-
Pandemie und der Ukraine-Krieg gehören zu
den größten Preistreibern der vergangenen
Monate und eine Umkehrung in positive Rekorde
ist nicht in Sicht. So sind die Preise für
Container-Transporte zur See so hoch wie
nie zuvor. Kostete der Transport eines Containers
von Shanghai nach Rotterdam im
Jänner 2020 noch vergleichsweise bescheidene
2.000 US-Dollar, so schnellte der Preis
bis zuletzt um mehr als 600 Prozent (!) in die
Höhe und sind jetzt dafür schlappe 14.000
US-Dollar und oft noch mehr zu berappen.
Die Containerschifffahrt befindet sich in einer
Ausnahmesituation. Grund dafür sind unter anderem
Staus vor den großen Häfen der Welt.
Die neuerliche Sperrung von chinesischen
Häfen wegen wiederholter Corona-Ausbrüche
schlagen sich sofort auf die Preise nieder.
Dazu kommt, dass in den vergangenen
Monaten viele Rohstoffpreise massiv zugelegt
und die Nachfrage nach Transporten nach
oben getrieben haben. Mit dem Ausbruch des
Ukraine-Krieges sind die Treibstoffkosten explosionsartig
gestiegen mit Höchstwerten von
zwei Euro und mehr für einen Liter Diesel an
der Zapfsäule.
Seit Beginn dieses Jahres sind die Treibstoffpreise
in Österreich um rund 45 Prozent gestiegen,
infolge die Ukraine-Krise ziehen die Preise
weiter nach oben und bringen die Transport-
anche massiv unter Druck. „Der Krieg in der
Ukraine verschärft die Versorgungslage zusätzlich
und es ist weiter mit massiven Kostensteigerungen
zu rechnen“, prognostiziert Günther
Reder, Obmann des Fachverbandes Güterbeförderung
in der Wirtschaftskammer Österreich.
Gefordert wird eine „Spritpreisbremse“,
um die Branche nicht wirtschaftlich in Gefahr
zu bringen. Bis sich die Lage stabilisiert sollte
die für ab Juli geplante CO2-Bepreisung ausgesetzt
und die Mehrwertsteuer oder Mineralölsteuer
(MöST) reduziert werden.
Als temporäre Maßnahmen könnten sie der
Logistikwirtschaft sehr helfen, betont Reder.
Eine Halbierung bei der MöST wäre der Branche
sicherlich zuträglich, doch das reflexhafte
„Schreien nach politischer Hilfe“ hält der Unternehmer
und Geschäftsführer von Müller
Transporte in Wiener Neudorf, Fritz Müller, für
durchaus entbehrlich. Sein Unternehmen verrechnet
den steigenden Dieselpreis weiter,
„dafür gibt es bei unseren Kunden das Verständnis
und dazu brauche es kein gutes oder
schlechtes Gewissen“, stellt Müller fest. Nicht
die Politik könne in Zeiten wie jetzt sofort für die
Unternehmen alle Probleme aus dem Weg
räumen, sondern auch die Unternehmer selbst
seien gefordert im eigenen Haus die geeigneten
Maßnahmen zu setzen damit man solide
durch schwierige Zeiten komme.
Der österreichische Zentralverband Spedition
und Logistik (ZV) würde eine Aussetzung der
CO2-Bepreisung begrüßen. „Um die Kostenexplosion
kurzfristig einzudämmen wäre ein
zeitlich begrenztes Aussetzen von Abgaben
auf Treibstoffe und Energiekosten sinnvoll. Das
wäre schnell umsetzbar, hocheffizient und
würde Wirtschaft und Endverbraucher entlasten“,
ist Alexander Friesz, Präsident des ZV,
überzeugt. Die Logistiker plagen nicht nur die
hohen Dieselpreise, sondern schlägt noch ein
weiteres, wenn noch größeres Problem auf
den Magen: Durch den Ukraine-Krieg verlieren
Europas Logistik-Unternehmen und hier besonders
solche in Polen in den baltischen Staaten
rund 100.000 ukrainische Lkw-Fahrer, weil diese
in den Wehrdienst in ihrem Heimatland eingezogen
wurden. Friesz: „Damit verbunden ist
eine Laderaumknappheit, die einen weiteren
Kostenschub bedingt.“ (RED)
LOGISTIK express 2/2022 | S40
E-COMMERCE Logistik
Online-Handel,
wir haben ein
(Kosten-)problem!
Massiv gestiegene Kosten für Sourcing,
Logistik und Personal drängen Online-Händler
an den Rand ihrer Existenz. Oliver Lucas,
Inhaber der E-Commerce-Beratung ecom
consulting, weiß, was jetzt zu tun ist.
TEXT: REDAKTION
Eine Verknüpfung unterschiedlicher
externer Faktoren, die sich gegenseitig
noch verstärken, stellt den Online-
Handel aktuell vor eine massive Kostenexplosion,
die komplette Business-Modelle ins
Wanken bringt. Das fängt bei Sourcing und
Beschaffung an: Durch Corona haben sich
die Kosten für einen Container, der per Schiff
von Shanghai nach Hamburg gebracht wird,
von 2.000 auf 20.000 US-Dollar verzehnfacht.
Gleichzeitig haben sich die Laufzeiten zwischen
China und Europa nach Berechnungen
von Flexport von weniger als 60 Tagen vor
der Corona-Pandemie auf 107 Tage Anfang
Dezember 2021 nahezu verdoppelt. Das bedeutet
im Klartext: Der Versand der Ware wird
nicht nur teurer, sondern auch zunehmend
unkalkulierbar.
Auch in anderen Ländern werden Kapazitäten
für Frachten per Luft, See oder Straße immer
knapper, während die Transportwege immer
länger werden. Hier bekommt die Branche
zunehmend die Folgen des UkraineKrieges zu
spüren. Denn rund 20 Prozent der LKW-Fahrer,
die bei osteuropäischen Unternehmen beschäftigt
sind und einen Großteil des Business
stemmen, kommen aus der Ukraine und Russland.
Branchenschätzungen zufolge addieren
sich zu den 60.000 bis 80.000 Beschäftigten, die
schon vor dem Ukraine-Krieg in der Speditionsbranche
fehlten, inzwischen bis zu 100.000 ukrainische
Fahrer, die jetzt ihr Land verteidigen
müssen, statt Ware von A nach B zu fahren.
Ähnliche Effekte beobachtet man auf See,
wo ca. 14,5 Prozent der weltweiten Schiffsbesatzungen
von Ukrainern und Russen bestellt
werden.
Treibstoff, Paletten, Kartonage und Mitarbeiter
werden teurer
Durch den Ukraine-Krieg sind auch die Kosten
für Gas und Öl explodiert. Das bedroht nicht
nur Speditionen in ihrer Existenz, weil sie die
gestiegenen Treibstoffkosten als Teil der Leistungserbringungen
nicht direkt an ihre Kunden
weitergeben dürfen. Auch die Nebenkosten
für den Betrieb von Logistikimmobilien steigen
– und das in einer Zeit, wo ein grundsätzlicher
Mangel an geeigneten Lagerflächen die
Fulfillment-Preise ohnehin schon in die Höhe
treibt. Für zusätzlichen Kostendruck sorgen
ein Mangel an Paletten (Schnittholz kommt zu
großen Teilen ebenfalls aus der Ukraine) sowie
an Papier und Kartonagen, welche die Preise
ebenfalls steigen lassen.
Die ohnehin schon mehr als angespannte Lage
wird durch die in Deutschland beschlossene
Erhöhung des Mindestlohns von 9,50 (01/21)
auf 9,82 (01/22) und weiter auf 10,45 Euro ab
1.7.22 sowie die im Koalitionsvertrag verankerte
Zielmarke von 12,00 Euro noch weiter verschärft,
entspricht dieser Zielwert doch einer
Kostensteigerung von 26 Prozent seit Januar
2021. Weil oft bis zu 50 Prozent der Logistikkosten
auf das Personal entfallen, wird auch dieser
Effekt die Preisspirale weiter nach oben treiben.
Oliver Lucas, Geschäftsführender Gesellschafter
und Logistik-Experte der E-Commerce-
Beratung ecom consulting, hat einige kurz-,
mittel- und langfristige Handlungsempfehlungen
zur Krisenbewältigung:
1. Verschaffen Sie sich einen Überblick
Händler müssen sich proaktiv mit der veränderten
Ausgangslage auseinandersetzen.
Dazu gehört, Produkt- und Prozesskosten in
verschiedenen Szenarien zu simulieren. Was
passiert, wenn die Kosten noch weiter steigen?
Welche Konsequenzen hat es, wenn Materialien
knapper werden oder sich Lieferzeiten
um weitere vier Wochen verlängern? Händler
müssen die eigene Supply Chain eng überwachen
– und zwar im Hinblick auf die Kennzahlen
und auf die Kosten.
LOGISTIK express 2/2022 | S42
2. Optimieren Sie die Prozesseffizienz
Jede manuelle Tätigkeit kostet unnötig Geld
und sollte daher vermieden werden. Händler
sollten stattdessen ihre Prozesse nachschärfenund
wo immer möglich über Automatisierung
nachdenken. Das gilt auch für
den Kundenservice. Dieser kann durch Chatbots
entlastet werden, indem einfach Fragen
wie “Wann kommt mein Paket?” oder “Wie
kann ich einen Artikel retournieren?” zunächst
vom Chatbot abgefangen werden.
So werden Mitarbeiter durch KI entlastet und
können sich auf kompliziertere Anfragen konzentrieren.
3. Suchen Sie nach alternativen Beschaffungsquellen
und -routen
Die Corona-Pandemie hat deutlich vor
Augen geführt, wie gefährlich es ist, sich auf
Single Sourcing zu fokussieren. Versuchen Sie,
sich mittel- bis langfristig weniger von externen
Partnern abhängig zu machen und vielleicht
auch stärker in politisch stabileren Regionen
wie Westeuropa zu sourcen. Die Preise
sind oft niedriger als Unternehmen erwarten,
gleichzeitig lassen sich Nachhaltigkeitsaspekte
deutlich besser darstellen. Auch alternative
Beschaffungsrouten sollten Unternehmen
schnell in Anspruch nehmen können.
Aktuell allerdings sind die Seidenstraße oder
die transsibirische Eisenbahn durch den
Krieg in der Ukraine auch keine wirklichen
Alternativen zur Containerfracht aus China.
Oliver Lucas ist seit 2011 als Unternehmensberater
als „ecom consulting“ im
E-Commerce-Geschäft aktiv und berät
Kunden beim Aufbau der richtigen
E-Commerce Strategie.
Er ist ein versierter Redner für Vorträge
und Moderationen auf Fachveranstaltungen,
aktives Mitglied in der BVL Bundesvereinigung
Logistik und einer der
Top 20 eCommerce Influencer. Er ist Mitveranstalter
und Co-Moderator des Think
Tank next Generation Food und veröffentlicht
regelmäßig Statements und Beiträge
in Fachzeitschriften und Journalen.
4. Überprüfen Sie das eigene Sortiment
Eine kurzfristig umsetzbare Strategie ist es, das
eigene Warenangebot zu reflektieren und
Komplexität zu reduzieren, indem man Produkte
oder Eigenmarken aus dem Sortiment
nimmt. So kann sich das engmaschige Monitoring
der Supply Chain auf weniger Produkte
konzentrieren.
5. Verzichten Sie auf Rabattschlachten
Wer nur noch wenig Ware auf Lager hat, die
in der Nachorder langsamer und teurer wird,
sollte auf Rabattschlachten verzichten und
stattdessen zum UVP verkaufen. Das leert zwar
die Regale langsamer, doch profitieren Händler
unter dem Strich wenigstens von besseren
Margen.
6. Denken Sie über Versandkosten nach
Kostenfreier Versand gilt in Deutschland als
heilige Kuh im E-Commerce und ist für viele
Warenkörbe ein echter Conversion-Hebel.
Doch während Neukunden auf diesen Punkt
empfindlich reagieren, können Händler ihren
Bestandskunden die Situation erklären und
beispielsweise um Verständnis dafür bitten,
dass man trotz Inflation die bisherigen Preise
hält, dafür aber aufgrund gestiegener Kosten
temporär Versandkosten einführen muss.
Auch für die Rücksendung von Retouren können
Händler ihre Kunden selbst zahlen lassen.
7. Binden Sie Ihre Kunden
Eine gute Kundenbindung macht sich immer
bezahlt, besonders in der Krise. Denn Kunden,
die einen Bezug zu einem Anbieter haben,
lassen sich per Mail oder andere Kommunikationskanäle
in Notfällen aktivieren und sie
akzeptieren kleine Einschnitte eher als Neukunden.
"Online-Händler sollten der Wahrheit
ins Gesicht sehen, dass diverse Kostenfaktoren
für Supply Chain, Lohn und Logistik, die kurzfristig
auch nicht wieder zurückgedreht werden,
ihre bisherigen Margen fressen", resümiert
Berater und Logistikprofi Oliver Lucas. "Die Quittung
dafür bekommt man in der Regel sehr
zeitversetzt, weil man die Deckungsbeiträge
für bereits eingekaufte Ware mit prozentualen
Werten kalkulierte, die heute nicht mehr zutreffen",
sagt er. Wer jetzt nicht versuche, Kosten
einzudämmen, müsse irgendwann die bitteren
Konsequenzen tragen. (RED)
6. eCommerce
Logistik- Day
09. September 2021, Wien
Hybrid Event
Österreichischer Handelsverband
Bleiben Sie gut informiert. Sichern Sie
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LOGISTIK express 2/2022 | S44
TRANSPORT & LOGISTIK
Neue Lockdowns in
China: Einfluss auf
deutsche und österreichische
Wirtschaft
Neue Coronavirus-Ausbrüche in verschiedenen
Großstädten Chinas und insbesondere
in Schanghai bereiten der deutschen und
österreichischen Wirtschaft Sorgen. Die immer
noch verfolgte Null-Covid-Strategie der
chinesischen Regierung könnte künftig wieder
zu starken Störungen in den Lieferketten
führen. REDAKTION: DIRK RUPPIK
Während in Europa bereits viele
Länder Covid-Restriktionen abgebaut
haben bzw. abbauen,
breiten sich in China die relativ
milden Omikron-Varianten BA.1 und BA.2
rasant aus. Seit Mitte März sind rund 37 Millionen
Menschen im Lockdown. Mit Stand Ende
März wurden rund 150 Tausend Omikron-Fälle
in 21 Provinzen und Stadtgemeinden sowie
Großstädten wie Peking, Shanghai und
Shenzhen entdeckt. Allerdings sind so gut wie
keine Sterbefälle zu beklagen. Die chinesische
Regierung fährt eine sogenannte Null-
Covid-Strategie und bekämpft jeden Ausbruch
massiv mit harten Gegenmaßnahmen wie
gezielten Lockdowns und Testkampagnien.
Laut Reuters sind bisher die meisten Fälle
(rund 70 Prozent) in der Nähe der nordkoreanischen/
russischen Grenze in Jilin aufgetreten
(1). In Jilin, Changchun, Shenzhen und Dongguan
dürfen Anwohner ihre Wohnung nicht
verlassen. Ausnahmen sind systemrelevante
Mitarbeiter und Notfall-Personal. Nur eine Person
pro Haushalt darf alle zwei bis drei Tage
Einkäufe tätigen (Anm. d. Red., In Shenzhen
und Dongguan wurden die Maßnahmen mittlerweile
wieder aufgehoben). In Langfang in
der Nähe von Peking dürfen Anwohner ihre
Wohnungen nur in Notfällen verlassen. Trotz
der relativ milden Omikron-Varianten gibt es
im Land der Mitte bisher keine Anzeichen, dass
die Regierung von der Null-Covid Strategie
abweichen will.
Kopfschmerzen wegen Lockdowns
in Schanghai
Ende März wurde Shanghai mit 26 Millionen Einwohnern
wegen der steigenden Infektionen in
einen Lockdown versetzt, der zunächst neun
Tage andauern soll. Er erfolgt in zwei Phasen,
um die Wirtschaft weitestgehend zu schonen.
Zunächst wird ein Teil der Millionenmetropole
in Lockdown versetzt, dann der andere. In der
Vergangenheit war China als Motor der Weltwirtschaft
wegen Covid mehrfach ins Stottern
geraten, was zu Störung der globalen Lieferketten
führte. Jetzt befürchtet Deutschland
weitere Material- und Lieferengpässe. Nicht zuletzt
sind in Schanghai und Umgebung 70 Prozent
der in China tätigen deutschen Unternehmen
angesiedelt. U. a. musste beispielsweise die
deutsche Post ihr Luftfrachtdrehkreuz am internationalen
Flughafen Schanghai schließen.
Laut des Außenwirtschaftschefs des Deutschen
Industrie- und Handelskammertages
(DIHK) Volker Treier „ist die Stimmung unter
den deutschen Unternehmern vor dem Hintergrund
des neuerlichen Lockdowns und von ohnehin
gedämpften Wachstumserwartungen
merklich eingetrübt". In den wichtigen Wirtschaftsregionen
Shenzhen oder Dongguan
ist bereits die Fertigung mancher Betriebe
gedrosselt worden. Zudem wurden Häfen
geschlossen. Der wichtige Hafen Schanghai
ist bisher noch operationsfähig. Es kommt allerdings
zu größeren Einschränkungen, da
Arbeitskräfte aufgrund der Corona-Maßnahmen
dort nicht arbeiten können. Zudem wurden
Lagerhäuser geschlossen. Viele Prozesse
laufen im Hafen Schanghai automatisiert ab,
trotzdem kam es bereits am ersten Tag der
Schließung aufgrund von verzögerter Bearbeitung
zu Rückstaus von Containern und Schiffen.
Der Lkw-Verkehr in und aus Schanghai ist
laut Maersk deutlich reduziert.
Der Präsident des Unternehmensverbands
Hafen Hamburg geht davon aus, dass zeitverzögert
in zirka sechs bis acht Wochen auch in
Hamburg weniger Schiffe bzw. Container mit
Gütern ankommen werden. Die Fahrpläne
vieler Schiffe werden durcheinandergeraten
und viele Lager in den Häfen sind bereits
LOGISTIK express 2/2022 | S46
LITERATUR
1 China reports first Covid Death in
more than a year, Reuters, 20. März
2022
2 Friederike Böge, Chinas Null-
Covid-Strategie: Der Lockdown, der
nicht enden will, FAZ, 1. April 2022
3 Handel & Lieferketten, Liefer- und
Logistikkette wird nochmals störanfälliger,
Gtai , 24. März 2022
4 Pakulniewicz Michal, UN-Organisation
erwartet steigende Seefrachtraten
wegen des Ukraine-Krieges, Trans.
INFO, 23.März 2022, Wroclaw (Polen)
voll, da die Waren nicht rechtzeitig verschifft
werden können. Durch den Lockdown wird
nun die Produktion in vielen Unternehmen im
Raum Schanghai gedrosselt oder sogar ganz
stillgelegt, was zu weiteren Lieferengpässen
in Deutschland führen wird. Zudem können
Lkw-Fahrer nicht zur Arbeit erscheinen. Da
Österreich 33,1 Prozent (2021) seiner Waren
aus Deutschland bezieht, werden Lieferverzögerungen
und -ausfälle in Deutschland auch
dem Nachbarn Schwierigkeiten bereiten.
Kritik an chinesischer Null-Covid-Strategie
Sollte der Lockdown länger andauern oder
sollten immer wieder Lockdowns im Laufe
des Jahres verhängt werden, dann wird
wohl die Wirtschaft des Landes und damit
die Weltwirtschaft empfindlich beeinträchtigt
werden. Die Null-Covid-Strategie der chinesischen
Regierung ist angesichts der sehr
ansteckenden und daher kaum eindämmbaren
Omikron-Varianten in starke Kritik
geraten.
Der Internationale Währungsfond (IWF) hatte
das Land bereits im Januar zur Abkehr von
seiner Null-Covid-Maxime aufgerufen. Sollte
die Regierung daran festhalten, dann ist wie
bereits erwähnt mit größeren Auswirkungen
für die Weltwirtschaft zu rechnen. Mittlerweile
regt sich auch der Unmut in der Bevölkerung,
besonders in Schanghai, wo die Lockdowns
schlecht kommuniziert wurden. Nun
sagt selbst der führende Virologe Schanghais
Zhang Wenhong, dass China langfristig lernen
muss, mit dem Virus zu leben (2).
Russland-Ukraine-Krieg schädigt
Neue Seidenstraße
Einerseits werden wegen Corona innerchinesische
Verkehrsverbindungen behindert und
anderseits führt der Krieg in der Ukraine zu
einer starken Verminderung des Gütertransports
auf den Zugverbindungen zwischen dem
Land der Mitte und Europa. Russland dient hier
als Transitland für entsprechende Zugverbindungen.
Auch für Frachtflüge müssen Flugrouten
geändert werden und neue Überflugrechte
ausgehandelt werden. Zudem kommt
der beständig steigende Kerosin- und Bezinpreis,
der die Frachtraten weiter nach oben treibt.
Laut Germany Trade and Invest (Gtai) meiden
viele Unternehmen und Frachtführer aus
Angst vor Störungen und Sanktionsverstößen
die eiserne Seidenstraße (3). Während der
Corona-Pandemie wurden die China-Europa-Zugverbindungen
extrem populär. In 2020
und 2021 waren sie nahezu komplett ausgelastet.
Die Züge fahren bisher noch, doch die
Kunden springen vermehrt ab. Der Logistiker
Maersk hat bereits Anfang März seine Versendungen
über die eiserne Seidenstraße gestoppt.
Auch chinesische Verlader verzichten
aus Furcht vor Beschlagnahmung zunehmend
auf die Versendung von Waren via Russland.
Generell stellt der Warenverkehr via dem
Schienenweg gemäß chinesischer Staatsbahn
nur ein Nischenangebot dar. Nur ein Prozent
der chinesischen internationalen Warentransporte
wird so transportiert. Die beförderten
Container können leicht auf die Verschiffung
via dem Hafen Schanghai ausweichen. Sollten
allerdings wegen Corona wieder Häfen
geschlossen werden – wie bereits im Sommer
2021– dann wären die Rückstaus der Warencontainer
und Lieferstörungen wieder weltweit
zu spüren. Bisher sind die Frachtraten auf der
Schanghai-Rotterdam-Route sogar leicht um
vier Prozent für 40-Fuß-Container gesunken.
Allerdings liegt die Frachtrate im Vergleich
zu vor der Pandemie noch immer sechs mal
höher. Die UN-Organisation UNCTAD erwartet
aufgrund des Ukraine-Krieges stark steigende
Seefrachtraten, die auch in europäischen
Geldbeuteln merklich zu spüren wären (4).
(RED)
LOGISTIK express 2/2022 | S48
BINNENSCHIFF VERKEHR
Kombinierter Verkehr in
den Medien
Wenn sogenannte qualifizierte Medien
über den Kombinierten Verkehr berichten,
meinen sie nicht etwa das, was man allgemein
unter Transport einordnet, sondern die
Verknüpfung und Verschmelzung gemeinsamer
Interessen einer Gruppe, die dann
ihre (tendenziösen) Schlussfolgerungen der
öffentlichen Wahrnehmung unterjubeln.
REDAKTION: PETER BAUMGARTNER
Mehrgliedrig ist bei dieser Art von
Öffentlichkeitsarbeit nur die Anzahl
der Mitglieder, deren Verkehrsträger
(LKW) sich nur im
jeweiligen Zugang zu diesem unterscheidet.
Dass dieser System-Journalismus so gut funktioniert
und von der Öffentlichkeit kaum hinterfragt
wird liegt daran, dass Logistik in der
Öffentlichkeit nur dann wahrgenommen wird,
wenn im Suez Kanal ein Schiff stecken bleibt.
Und es liegt auch daran, dass der System-Journalismus
sehr gut organisiert ist. Nur, genau
deshalb wird die Medienarbeit zwar zielorientiert,
aber inhaltlich nicht besser. Vielmehr liefert
sie einen Einheitsbrei, der sich bestenfalls
zur Selbstdarstellung eignet und die üppige
Medienförderung rechtfertigt.
Kombinierter Verkehr soll eigentlich eine Transportart
beschreiben, bei dem der überwiegende
Teil der Transportstrecke mit der Bahn
und/oder mit dem Binnenschiff zurückgelegt
wird. Entscheidend dabei ist, dass der notwendige
Vor- und Nachlauf auf der Straße mit
dem LKW so kurz als möglich gehalten wird.
Damit im Zusammenhang steht natürlich auch
die Betriebsansiedlungspolitik, die in Österreich
bekanntlich eine Angelegenheit der Gemeindestube
ist, wo übergeordnete Ziele Null Bedeutung
haben. Der Vorteil des Kombinierten
Verkehrs im Verbund mit einer intelligenten
Raumordnung liegt darin, dass jeder Verkehrsträger
seine spezifischen Vorteile ausspielen
kann und die Kombination der Vorteile zu einem
optimalen Transportergebnis führen.
Optimal heißt in diesem Sinne volkswirtschaftlich
und nicht etwa billig und/oder einfach.
Will man also objektiv über den Kombinierten
Verkehr sprechen, dann führt kein Weg daran
vorbei, dass man über die Kombinationsmöglichkeiten
aller Verkehrsträger, LKW/Bahn/
Binnenschiff und wo möglich auch Luft und
Pipeline, reflektiert. Genau darauf zielt auch
seit Jahren die staatliche Förderung des Kombinierten
Verkehrs ab, die in der aktuellen Förderperiode
(bis 2025) mit jährlich 4 Mio. Euro
dotiert ist. Das Geld wird zwar regelmäßig und
dankbar abgeholt, allein der gewünschte
Effekt bleibt ebenso regelmäßig aus. Im Gegenteil.
Die geldgebende Ministerin wird auch
noch in den Qualitätsmedien kritisiert, weil sie
ein Ergebnis erwartet, das den Förderrichtlinien
entspricht. Angesichts der aktuellen Zahlen
und angesichts der Prognosen für die Transportentwicklung
sollte eigentlich klar sein, wo
die Herausforderungen liegen und dass jeder
seinen Beitrag zu leisten hat.
Gefordert ist in diesem Sinne nicht nur die Politik,
die verladende Wirtschaft und die Transportwirtschaft,
sondern auch die Medienlandschaft,
deren Aufgabe es ist, objektiv über
Fakten zu berichten und Fehlentwicklungen zu
hinterfragen. Insbesondere jene Medien, die
in der Eigenwahrnehmung von sich behaupten,
die Nr. 1 unter den qualifizierten Medien
zu sein. In der Umsetzung der „qualifizierten“
Medienarbeit aber zum Beispiel eine ganze
Beilage über Logistik und Kombinierten Verkehr
zu schreiben, ohne die Binnenschifffahrt
wenigstens am Rande zu streifen, ist eine Meisterleistung
für sich.
Österreich hat mit der Wasserstraße Donau
eine einzigartige Transportverbindung zu allen
wichtigen Wirtschaftsmärkten weltweit.
In Kombination mit anderen Verkehrsträgern
verfügt Österreich hiermit also über die Mittel,
jede Transportabwicklung optimal zu gestalten.
Die Bahn als grünes Feigenblatt zu nutzen
und den LKW zu priorisieren, ist keine logistische
Meisterleistung und sich dafür auch noch
öffentlich feiern zu lassen, ist erbärmlich.
(RED)
Peter Baumgartner
„Das BINNENSCHIFF
JOURNAL informiert eindrucksvoll,
fachlich, sachlich
aktuell rund um die
Nasse Logistik“
HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER
BINNENSCHIFF-JOURNAL.AT
LOGISTIK express 2/2022 | S50
BINNENSCHIFF VERKEHR
Immer die gleiche Leier
Die ständige Wiederholung von der „besten
logistischen Entscheidung“, die angeblich
nur für die Bahn spricht, ist so alt
und eintönig, dass sie nur noch nervt.
Aktuell passt der Schauplatz der „Verkehrsexperten“
mit der langweiligen Tonfolge
der Leier wenigstens zusammen:
Loja.
REDAKTION: PETER BAUMGARTNER
Beim niederösterreichischen Hartsteinwerk
im Lojagraben steht die logistische
Entscheidung an, wie man künftig
den begehrten Rohstoff zum Kunden
bringen soll. Der Steinbruch besteht zwar
schon seit dem 17. Jhdt., aber wie man die
Transportlogistik zeitgemäß löst, diese Frage
stellt sich erst seit ein paar Jahren. Gut, erdgeschichtlich
ist noch nicht viel Zeit verplempert.
Drängender wurde die Lösung des Problems
ja auch erst, als man 1994, vor bald 30 Jahren,
bemerkt hat, dass der Betrieb gar keine
mengenmäßigen Abbaubeschränkungen
hat, sich nicht an Betriebszeiten hält und der
LKW-Verkehr auf der schönen Wachaustraße
ständig zunimmt. Da war es für die Anrainer
aber schon zu spät. „Genaue Zahlen liegen
leider nicht vor“, erklärte lapidar der damalige
ÖVP-Wirtschaftsminister Wolfgang Schüssel im
Parlament. Außerdem, ist eh alles rechtskräftig
genehmigt (Hände falten – Klappe halten!).
Plötzlich wirkt die „Bestechung“ mit dem
Schotterschilling auch nicht mehr und die von
Niederösterreich geplanten „Verkehrsspargemeinden“
gibt es auch noch nicht. Diese unzufriedenen
Bürger wollen heutzutage ja auch
wirklich alles. Geld, Rohstoffe, eine gesunde
Luft und zwei PKW in der Garage. Wo kommen
wir da hin?
Im Jahre 2000 ortete NÖ-Landesrat Mag. Wolfgang
Sobotka den größten Handlungsbedarf
hinsichtlich Nachhaltigkeit beim Straßenverkehr.
Verbessert hat er nichts und böse Zungen
behaupten, dass er gerade deshalb Parlamentspräsident
wurde. Der Spagat ist ja auch
wirklich nicht leicht zu schaffen. Wie soll man die
Rohstoffe im Land verteilen, wenn man keinen
Verkehr, aber Autobahnen haben will? Zum
Bau von einem einzigen Meter Bahnstrecke
werden 26 Tonnen Rohstoffe benötigt. Für
einen Meter Autobahn braucht man gar 33
Tonnen. Das geht nicht ohne Verkehr und obwohl
Österreich mit Steinbrüchen eh schon
übersäht ist, kommt man ohne Ortsdurchfahrungen
nicht aus. Es muss also nach Meinung
der „Expertinnen“ eine Lösung her, die nur ein
fauler Kompromiss sein kann – alles auf die
Bahn! Doch siehe da, im Fall des Loja-Steinbruchs
ist das auch nicht erwünscht. Die längst
vernichtete Donauuferbahn müsste neu gebaut
werden und würde dann wieder mitten
durch die beschaulichen Donaugemeinden
rattern. Da kommt die glorreiche Idee von
einem schwebenden Förderband über die
Donau zur Westbahn gerade gelegen. Doch
halt – die Donau ist nicht breit genug. Schon
jetzt ist die Lärmbelastung der Westbahn für
die Marbacher „unzumutbar“. Und wer soll
das bezahlen? Die Besitzer des Steinbruchs,
der Rohstoffbaron Bernegger und das Habsburg
Lothringen’sche Gut Persenbeug/Weinsberg
betonen zwar, dass sie nicht nur nachhaltig
reden, sondern auch nachhaltig handeln,
aber sichtbar wird das bei der Transportlogistik
freilich nicht. Einfach und kostengünstig ist halt
der LKW-Transport und die Straßenerhaltung
zahlen eh die Steuerzahlerinnen.
Erstaunlich ist nur, dass noch niemand auf die
Idee gekommen ist, die vor der Haustür liegende
Wasserstraße zu nützen. Zwar wurden
Pflastersteine aus Loja bereits 1830 mit dem Schiff
nach Wien transportiert und der Straßensplit
für die Landeshauptstadt sogar bis in die
90iger Jahre. Noch vor 10 Jahren hat der Branchenverband
die „verkehrsgünstige“ Lage
des Steinbruchs gelobt, weil er direkt an der
Wasserstraße Donau liegt. Aber schon 1994
hat sich die Gemeinde Persenbeug-Gottsdorf
gegen eine Schiffsverladeanlage gestemmt,
weil ein (1) Anrainer auch das nicht wollte.
Dass inzwischen auch die Verladetechnik für
Schiffe fortgeschritten ist, scheint niemand
zu interessieren. „In der Wasserstraße Donau
steckt enormes Potenzial zur Bewältigung zukünftiger
Transportströme“, verkündete die
Gottsdorfer Verkehrsstaatssekretärin Christa
Kranzl im Jahre 2007 (!) und bekräftigte ein
„klares Bekenntnis zur Binnenschifffahrt als umweltfreundlicher
Verkehrsträger der Zukunft.“
Dazu bekennt sie sich zwar heute noch immer,
aber die Anrainer… Und die anderen politischen
Gruppierungen mit ihren Experten?
Was soll man da sagen? Immer die gleiche
Leier: Wasserstraße ist wunderbar und so umweltfreundlich,
aber… Die Wasserstraßenphobie
ist epidemisch verbreitet und es gibt noch
keinen Impfstoff dagegen.
Die Problemstellung ist grundsätzlich erkannt
und wird von allen Beteiligten auch als dringende
Lösungsaufgabe wahrgenommen.
Selbst Verkehrsverursache, wie der Kärntner
Steinbrecher Gerold Neuper sagen, nicht der
Abbau, sondern der Verkehr ist das größte
Problem. Der jährliche Rohstoffabbau in Österreich
entspricht einer LKW-Kette von 100.000
Kilometern. Allein die Rohstoffreserven im Lojagraben
am linken Donauufer, reichen noch
für 100 Jahre. Das Problem wird also auch nicht
morgen von alleine enden. Selbst wenn der
unwahrscheinliche Fall eintreten sollte, dass
wir beginnen weniger Rohstoffe zu verplempern,
bleibt noch genug für kluge Transportlösungen
übrig. Vielleicht lernt man ja in der
Zwischenzeit die Steine durch Teleportation
von A nach B zu beamen. Alternativ könnte
man langsam damit beginnen, endlich die
Möglichkeiten der vorhandenen Wasserstraße
zu nutzen. Erfinden muss man da nichts und
„Studien“ muss man auch nicht extra in Auftrag
geben. Aber vielleicht liegt das Problem
gerade darin. (RED)
BILDQUELLE: IBBS
LOGISTIK express 2/2022 | S52
BINNENSCHIFF-VERKEHR
Eine Chance für die
Donauschifffahrt
Bietet der Krieg in der Ukraine tatsächlich
eine unerwartete Chance auf Zunahme
in der Donauschifffahrt? Es sieht ganz danach
aus. Zumindest rückt die Wasserstraße
Donau wieder mehr in den Fokus der Logistik.
REDAKTION: PETER BAUMGARTNER
beispiellosen Ausmaß an Hunger konfrontiert
ist, ist es einfach tragisch zu sehen, wie der
Hunger in der Kornkammer Europas sein Haupt
erhebt", sagte der Exekutivdirektor David
Beasley vom Welternährungsprogramm der
Vereinten Nationen, während seines Besuchs
an der polnisch-ukrainischen Grenze. "Die Kugeln
und Bomben in der Ukraine könnten die
globale Hungerkrise auf ein Niveau bringen,
das über alles hinausgeht, was wir bisher gesehen
haben."
Durch die russische Blockade der Seehäfen am
Schwarzen Meer und am Asowschen Meer,
kann die Ukraine See- und Flusstransporte
in dieser Region nicht mehr durchführen. Ein
Ausweg ist noch der Süden des Landes über
die Donauhäfen Reni und Ismail. Die stellvertretende
Ministerpräsidentin für europäische
Integration in der Ukraine, Olga Stefanyshyna,
prophezeite bereits Anfang April der Binnenschifffahrt
und den Wasserstraßen trotz
Kriegsrecht eine hervorragende Entwicklung.
3 Schubleichter aus
dem Fluss-See-Projekt
B5000M sind noch in
Bau NIBULON Werft
Die Russische Föderation und die
Ukraine sind zusammen für 29%
des weltweiten Weizenhandels
verantwortlich. Allein der größte
ukrainische Agrarkonzern NIBULON exportiert
mit stetig steigender Tendenz fast 6 Mio. Tonnen
Getreide in 38 Länder der Erde. Darunter
sind Empfänger wie Ägypten, Nigeria, Kamerun
oder Ghana. Jede ernsthafte Störung der
Produktion und der Exporte aus der Region
haben daher dramatische Auswirkungen. "In
einem Jahr, in dem die Welt bereits mit einem
"Der Unterstützung der Flussschifffahrt wird im
Dialog mit der Europäischen Kommission besondere
Aufmerksamkeit geschenkt", sagte
Stefanishyna mit dem Verweis darauf, dass
am Status der Ukraine als Kandidat für die Mitgliedschaft
in der Europäischen Union gearbeitet
wird. Damit wird in Folge der Zugang zu
den EU-Strukturfonds erleichtert, die wiederum
zur raschen Errichtung der notwendigen Infrastruktur
erforderlich sind.
Auf kurzfristige Entscheidungen der EU kann
und will die Ukraine allerdings nicht warten. Es
müssen sofort Maßnahmen gesetzt werden,
um die vom World Food Programm beschriebenen
Gefahren zu reduzieren. Deshalb hat
sich NIBULON, der größte Getreideexporteur
der Ukraine entschlossen, sofort eine Verladeeinrichtung
im Donauhafen Ismail zu errichten.
NIBULON: Die besonders effiziente Verladetechnik wird dadurch manifestiert, dass mehrere Schubleichter gleichzeitig über ein Fluss/See-
Schiff beladen werden können. Dadurch vervierfacht sich die Kapazität in der gleichen Zeiteinheit.
Mit seinem Hauptsitz in Mykolaiv am Südlichen
Bug Fluss, ist NIBULON direkt von den russischen
Angriffen auf die Ukraine betroffen. Gleichzeitig
hat das 30 Jahre alte Unternehmen große
Erfahrungen im Umgang mit Krisen gesammelt
und ist in der Lage, rasch zu reagieren.
1991, im Jahr der Unabhängigkeitserklärung
der Ukraine gegründet, hat NIBULON alle Höhen
und Tiefen der jungen Demokratie mitgemacht
und mitgestaltet. Seit seiner Gründung
wird NIBULON vom Generaldirektor Oleksiy
Vadaturskyy geleitet, der auch international
als anerkannter Fachmann gilt. Mit einer
eigenen Schiffswerft und mit einer eigenen
Reederei, hat der Agrarkonzern in den letzten
Jahren gezeigt, dass man die Agrarlogistik
schwerpunktmäßig mit der umweltfreundlichen
Binnenschifffahrt abwickeln kann. Zuletzt
transportierte NIBULON mit eigenen Schiffen
73 Prozent (4 Mio. Tonnen) Ladung auf den
Wasserstraßen. 16 Prozent wurden auf der
Schiene und nur 11 Prozent wurden auf der
Straße befördert. Auch die neue Verladestelle
in Ismail soll per Bahn angeliefert werden, um den
Straßenverkehr zu minimieren. Die ab 2007 aufgebaute
NIBULON-Fluss-Flotte umfasst heute
82 moderne Schiffseinheiten, die überwiegend
See- und Fluss tauglich ist. Noch kurz vor
dem Kriegsausbruch wurde ein neuer Fluss/
Meer Schubleichter aus einer neuen Bauserie
in Dienst gestellt. Der 101 Meter lange und 17
Meter breite Schubleichter kann bis zu 5000
Tonnen Ladung aufnehmen. Geplant und teilweise
in Bau, sind drei weitere Schubleichter
dieses Typs. Ob und wann diese vom Stapel
laufen können, wird natürlich von der weiteren
Entwicklung im Kriegsgebiet abhängen.
In Ismail, wo sich auch die Firmenzentrale der
ukrainischen Donaureederei UDP befindet,
geht man davon aus, dass NIBULON trotz eigener
Flotte auch die Schiffe der UDP beschäftigen
wird. Das würde der Reederei, die in den
letzten Jahren schwer zu kämpfen hatte, sehr
zugute kommen. Aber auch ohne NIBULON erwartet
die UDP für 2022 wieder erheblich mehr
Geschäft. Bereits unterzeichnet ist ein neuer
Transportauftrag über 220.000 Tonnen Eisenerz
nach Serbien. Vielleicht bleibt diesmal der
Donauraum vom Krieg verschont. Zugegeben,
die Hoffnung ist schwach. „Sie lagen vier
Jahre im Schützengraben. Zeit, große Zeit!“
So bedauerte Kurt Tucholsky 1919 in seinem
Gedicht „Krieg dem Krieg“ die verlorene Zeit
und beklagte die Unbelehrbarkeit der Menschen.
Es gibt keinen Frieden. Nie und nirgendwo
auf der Erde. Es gibt immer nur einen mehr
oder weniger langen Waffenstillstand. In dieser
Zeit können bunte Flecken entstehen, die
dann wieder schwarz/weiß übermalt werden…
(RED)
LOGISTIK express 2/2022 | S54
SCHWERTRANSPORT
Neues Logistikkonzept
für Windenergieanlagen
größerer
Leistungsklassen
Vor mehr als 20 Jahren trat die Windenergie
ihren Siegeszug als nachhaltige Form der Energiegewinnung
an. In dieser Zeit hat sich das
Design der Windenergieanlagen maßgeblich
verändert – mit großen Veränderungen in der
Transportlogistik. TEXT: PI REDAKTION
Im März setzte Felbermayr mit dem „Blades“
von Goldhofer, erstmals ein Spezialfahrzeug
für Windflügeltransporte der neuesten
Generation ein. Roland Füreder hat 2005
seine Lehre bei Felbermayr begonnen und ist
seit dieser Zeit auch ganz nahe dran am Thema
Transport von Windenergieanlagen. Heute
ist der 33-jährige bei Felbermayr maßgeblich
für die erfolgreiche Transportlogistik von Windkraftkomponenten
verantwortlich. Er weiß
ganz genau, welche Entwicklungssprünge die
Windenergieanlagen in dieser Zeit vollzogen
haben: „Bis Mitte der 2000er-Jahre wurden in
der Regel Anlagen mit einer Nabenhöhe von
bis zu 100 Metern errichtet. Die Rotorblätter
waren in dieser Zeit gerade einmal bis zu 35
Meter lang. Moderne Rotorblätter messen aktuell
über 80 Meter. Das ist eine ganz andere
Welt“, stellt Füreder fest.
Nachläuferkonzept für Rotorblätter
Solche Rotorblattgiganten lassen sich nicht
mehr mit den bislang gebräuchlichen teleskopierbaren
Aufliegern transportieren. Aus
diesem Grund hat Felbermayr in das Transportsystem
„Blades“ von Goldhofer investiert.
Dabei wird die Rotorblattwurzel mit dem
am Schwanenhals befindlichen Gestell verbunden.
Die Rotorblattspitze hingegen ruht
auf dem Drehschemel des nachlaufenden
Achsmoduls, das lediglich über die Fracht
selbst fest mit der Zugmaschine verbunden
ist. Auf diese Weise können „beliebig lange“
Rotorblätter sicher befördert werden. Eine
Investition in die Zukunft, denn die Entwick-
lungstendenz der Hersteller von Windenergieanlagen
ist mit „höher, größer, leistungsstärker“
sehr gut beschrieben. Statt etwa ein
Megawatt Leistung erzielen Onshore-Windenergieanlagen
aktuell fünf Megawatt und
mehr. Statt 100 Metern Nabenhöhe erreichen
moderne Anlagen bis über 150 Meter. Und
die Rotordurchmesser legten in dieser Zeit von
etwa 70 auf über 160 Meter zu. Windenergieanlagen
größerer Leistungsklassen – also
mit einer Gesamthöhe von sagenhaften 230
Metern – sind derzeit Stand der Technik.
Duale Transporte als Standard
Die gigantischen Maße der Windenergieanlagen
und ihrer Komponenten hat auch die
komplette Transportlogistik entscheidend
verändert, hebt Füreder hervor: „Vor allem
die Höhe der Komponenten und die Länge
der Rotorblätter erfordern eine ganz andere
Logistikkette als noch vor wenigen Jahren. Der
durchgehende Komponententransport auf
der Straße ist praktisch nicht mehr möglich. Gefordert
ist eine Logistikkette aus Wasserstraße
und Straßentransport.“
es auf auf der Staße nicht zum Stau kommt, das
gewährleisten unsere Streckenerkunder sowie
unser topmodernes Transportequipment und
natürlich die Begleiter und Chauffeure. So bieten
wir ein komplettes Dienstleistungsportfolio
rund um den Transport von Windenergieanlagen“,
berichtet Füreder.
Doch führend in der Windenergielogistik zu
sein, das ist das Eine. Führend zu bleiben, bedeutet
hingegen, permanent dazuzulernen
und sich weiterzuentwickeln. Dazu Füreder:
„Wir stehen im ständigen Austausch mit den
Herstellern von Windenergieanlagen und den
Fahrzeugherstellern. Darum wissen wir, welche
Transportherausforderungen auf uns zukommen.
Somit können wir, mit unserem Knowhow
aus der Praxis, auch unseren Beitrag zur
Entwicklung von Transportlösungen wie dem
„Blades“ leisten. (RED)
Diese Entwicklung haben die Felbermayr-
Visionäre schon in den 90er-Jahren erkannt.
Mit den trimodalen Logistikzentren in Linz,
in den Häfen von Krefeld und Albern sowie
jüngst auch in Antwerpen, ist Felbermayr auf
zukünftige Herausforderungen optimal eingestellt.
Und weil in den Logistikzentren die
Anlagenkomponenten nicht nur umgeschlagen
sondern auch gelagert werden können,
leisten die Spezialisten von Felbermayr zudem
einen erheblichen Beitrag zur Projektoptimierung.
„Wir können die Anlagenkomponenten
zwischenlagern und liefern Just-in-Time, wenn
diese im Windpark benötigt werden. Und, dass
LOGISTIK express 2/2022 | S56
TRANSPORT & LOGISTIK
Rekordjahr und
rosige Zukunft bei
Dachser
In einer Video-Pressekonferenz verkündete
die Dachser-Führung ein herausragendes
Konzernergebnis - und wagte einen Ausblick
auf das Jahr 2022 im Angesicht von Krieg
und Krise.
REDAKTION: ANGELIKA GABOR
Am 5. April hielt Dachser SE-CEO
Burkhard Eling die Jahrespressekonferenz
ab, bedingt durch Corona
nach wie vor nur online. Kurz: 2021
war das beste Jahr der Firmengeschichte. Ein
Grund zu feiern, wäre da nicht die Tragödie
vor unserer Haustüre, der Krieg in der Ukraine.
Gemeinsam mit seinen langjährigen Partnern
von terre des hommes und anderen Hilfsorganisationen
engagiert sich das Unternehmen in
der Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge.
Wesentliche Kennzahlen des Geschäftsjahres
Dachser verzeichnete im abgelaufenen Jahr
einen außergewöhnlichen Wachstumsschub.
Der Umsatz stieg von 5,6 Milliarden Euro auf 7,1
Milliarden Euro – dies entspricht einem Plus von
26 Prozent. Zur Erinnerung: Das Jahr 2020 hatte
Dachser aufgrund der umfassenden Lockdowns
in einigen Ländern Europas mit einem
leichten Minus von in etwa einem Prozent abgeschlossen.
Die letztjährigen Zugewinne sind
also auch im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr
2019 ein gewaltiger Sprung, wobei diese Entwicklung
ohne Akquisitionen, also rein organisch,
geschah. Alle Geschäftseinheiten
waren in unterschiedlichem Ausmaß an dem
positiven Jahresergebnis beteiligt.
2021 markiert in jeglicher Hinsicht ein Rekordjahr
in der Geschichte von Dachser. Neben
dem Umsatz stiegen auch die transportierten
Mengen um 7,7 Prozent auf 42,8 Millionen Tonnen
und die Zahl der Sendungen um 6,3 Prozent
auf 83,6 Millionen.
Dieses substanzielle Mengenwachstum verzeichnete
das Unternehmen in beiden Geschäftsfeldern.
Wesentliche Teile der Umsatzentwicklung
resultierten darüber hinaus aus
den signifikanten Preissteigerungen, die die
Logistik im vergangenen Jahr prägten. Frachtraum
war extrem knapp, begehrt und daher
teuer. Der Brexit, der mitten in einer Pandemie-Welle
vollzogen wurde, brachte zu Jahresbeginn
erhebliche Turbulenzen mit sich.
Darüber hinaus hatte die Pandemie das öffentliche
und wirtschaftliche Leben noch
weitgehend im Griff. Eine durchgängig hohe
Nachfrage der Kunden aus Industrie und
Handel sorgte dennoch für außergewöhnlich
hohe Mengen in den Dachser-Netzen. Massive
internationale Lieferengpässe, vor allem
in der Seefracht, verunsicherten die Unternehmen,
sodass Lagerbestände neu bewertet
und auch strategische Anpassungen der
Supply Chains eingeleitet wurden. Stichworte:
Dual Sourcing und Near Shoring.
„Viele Beschaffungsprozesse funktionierten
nicht mehr wie gewohnt. Das sorgte für Nervosität
bei unseren Kunden. Produkte für das
Weihnachtsgeschäft aus Asien beispielsweise
kamen erst im Oktober in Europa an. 2021
mussten wir ständig neue Lösungen finden. Die
Logistik rückte in den Blickpunkt der Vorstandsetagen
mit noch nie dagewesener Priorität
und Relevanz. Unser strikter Qualitätsanspruch
hat sich ausgezahlt. Wir haben unseren Kunden
das Versprechen gegeben, ein Anker der
Stabilität in turbulenten Zeiten zu sein. Dieses
Versprechen haben wir gehalten“, so Eling.
Als Folge dessen konnte Dachser bestehende
Kunden fest an sich binden und gerade bei
Großkunden die Geschäftsbeziehung gezielt
und strategisch ausbauen.
„Unsere Kunden schätzen die hohe Sicherheit,
Planbarkeit und Qualität unseres Netzes. Unsere
Kunden wissen, sie bekommen auch in Zeiten
hoher Nachfrage und Engpässen von uns robuste
und resiliente logistische Dienstleistungen“,
fährt Eling fort, „angesichts der knappen
Kapazitäten hat es sich als richtig erwiesen,
dass wir während des Lockdowns 2020 unsere
Transportunternehmer aktiv unterstützt und
fair behandelt haben. Unser Geschäftsmodell
und unser kooperativer Umgang mit unseren
Partnern haben sich ein weiteres Mal als krisenfest
und anpassungsfähig erwiesen.“
Zahlen im Detail
„Unser Business Field Road Logistics, in dem
die europäischen Landverkehre zusammengefasst
sind, steigerte seinen Umsatz um 12,3
Prozent von 4,4 Milliarden Euro auf knapp fünf
Milliarden Euro, nachdem im Vorjahr noch
ein Minus von 2,2 Prozent verzeichnet wurde.
LOGISTIK express 2/2022 | S58
Dabei nahm die Zahl an Sendungen um über
6 Prozent zu, die transportierte Tonnage um
über 7 Prozent“, führt der CEO aus.
Die Business Line European Logistics, also das
Geschäft mit dem Transport und der Lagerung
von Industrie- und Konsumgütern, ist bei
Dachser in vier geographische Regionen unterteilt,
die allesamt starke Wachstumsraten
verzeichneten. So betrug in Deutschland das
Umsatzwachstum bei den Landverkehren 12,4
Prozent. Dieses Plus liegt deutlich über den
Wachstumsraten der vergangenen Jahre und
belegt, dass gerade der Heimatmarkt für das
exportgetriebene Geschäft von Dachser ein
ganz wichtiger bleibt.
Eling: „Besonders erfreulich war die Entwicklung
in den Regionen „France & Maghreb“
sowie „Iberia“. Diese Märkte wurden 2020
durch die harten Lockdowns besonders in Mitleidenschaft
gezogen. Beide kehrten 2021 mit
Wachstumsraten von 14,4 beziehungsweise
exakt 10 Prozent wieder zu alter Stärke zurück
und zeugen von der Erholung dieser wichtigen
europäischen Volkswirtschaften. Die Region
North Central Europe schließlich konnte
auch 2021 mit einem Wachstum von 14,1 Prozent
an die langjährige starke Entwicklung anknüpfen.“
Die Business Line Dachser Food Logistics, zweites
Standbein des Business Fields Road Logistics,
schloss das Geschäftsjahr 2021 mit einer
deutlichen Umsatzsteigerung von 9,8 Prozent
ab. Mit einem Umsatz von rund 1,1 Milliarden
Euro durchbricht Dachser hier erstmals die
Grenze von einer Milliarde Euro.
„Auch im Krisenjahr 2020 hatte Food Logistics
beim Umsatz zugelegt und damit zur Stabilisierung
des Gesamtunternehmens beigetragen.
Mit dem diesjährigen Wachstum, das wesentlich
durch Kundengewinne geprägt ist, liegt
Food Logistics über dem langjährigen Mittel
- und das trotz der pandemiebedingten Einschränkungen
in Deutschland bei Events, Hotellerie
und Gastronomie“, so Eling stolz.
„Unser zweites Business Field, Dachser Air &
Sea Logistics (ASL), war geprägt von einem
knappen Angebot und hoher Nachfrage,
was zu einem besonders starken Preisanstieg
in diesem Segment beitrug. Diese Sondersituation
führte dazu, dass der Dachser-Umsatz im
Luft- und Seefrachtgeschäft um 78,3 Prozent
von 1,2 Milliarden Euro auf nunmehr über 2,1
Milliarden Euro nach oben schnellte. Die Sendungszahl
kletterte um respektable 9 Prozent.
Die Luft- und Seefracht war 2021 DER Wachstumstreiber
bei Dachser“, fasst Eling zusammen.
Alle drei Dachser-Regionen waren an dem
außergewöhnlichen Wachstum beteiligt: ASL
Americas legte beim Umsatz um 60 Prozent zu,
die Region APAC um 74 Prozent und EMEA um
80 Prozent.
In der Luft- und Seefracht hat sich eine Entwicklung,
die sich bereits 2020 angekündigt hatte,
nochmals deutlich beschleunigt. Gestörte
Lieferketten führten zu immensem Druck, die
Systeme zu Luft und zur See am Laufen zu halten
– mit enormer Belastung für die Teams.
„Ursächlich für unser Leistungsvermögen in
diesem Bereich ist der Umstand, dass Dachser
bei Luftfracht zunehmend aus der Rolle des reinen
Vermittlers von Transportdienstleistung herausgetreten
ist. Wir sind zu einem relevanten
Akteur in diesem Markt avanciert. Wir verfügen
inzwischen über ein Luftfrachtnetzmit regelmäßigen
Verbindungen zwischen Asien, Europa
und den USA“, betont Eling. Daher führte
Dachser 2021 insgesamt 230 Charterflüge
durch. Als Vergleich: das entspricht einem
Sprung von der Bundesliga in die Champions
League.
Deutlicher Beweis für die Akzeptanz von Dachser
auch in puncto Luftfracht sind Großaufträge
zur Versorgung mit medizinischem Schutzmaterial.
Eling: „Darüber hinaus wird die Ware,
die aus Übersee kommt, in unser Landverkehrsnetzwerk
eingespeist und in ganz Europa verteilt.
Wir wachsen bei Air & Sea Logistics also
nicht nur quantitativ als Folge der Pandemie,
sondern, und das ist besonders wichtig, auch
qualitativ. Unsere Kunden profitieren davon,
dass unsere Zahnräder Luft, See und Straße so
reibungslos ineinandergreifen.“
Wachstum in allen Bereichen
Eling: „nach dem Lockdown-bedingten Seitenschritt
im ersten Corona-Jahr 2020 hat sich
unser Wachstumstempo 2021 deutlich erhöht
- auch im langjährigen Vergleich. Führen Sie
sich die Größenordnungen unseres Geschäfts
vor Augen: Dachser macht inzwischen über
7 Milliarden Euro Umsatz, wobei die Luft- und
Seefracht grob zwei Milliarden Euro beisteuert.
Von den rund 5 Milliarden, die auf den europäischen
Landverkehr entfallen, stammt etwa
eine Milliarde aus der Nahrungsmittellogistik.
Das ist eine gesunde und ausbalancierte Aufstellung,
die sich aus meiner Sicht wirklich sehen
lassen kann.“
„Grundlage für unsere Fähigkeit, auch erhebliche
Umsatzzuwächse zu bewältigen, ist unser
exzellentes Netzwerk. In diese Infrastruktur
haben wir auch 2021 wieder kräftig investiert.
Knapp 100 Millionen Euro flossen im abgelaufenen
Jahr in unsere Standorte und Systeme.
Dass die Zahl etwas niedriger ist als in den
Vorjahren, liegt im Wesentlichen an Bauverzögerungen,
die einen Übertrag in 2022 verursachten.
Die Umsatzrekorde schlagen sich
ebenfalls erheblich in unserem Ergebnis nieder.
2021 war auch in dieser Hinsicht ein außergewöhnlich
gutes Jahr. Bei dieser Aussage
möchte ich es, wie gewohnt, belassen“, so
Eling.
Die Eigenkapitalquote liegt nach Ablauf des
Geschäftsjahres bei knapp 60 Prozent. Durch
die finanzielle Stabilität ist das Unternehmen
in der Lage, alle zur Zukunftssicherung notwendigen
Investitionen aus eigener Kraft zu
stemmen. Ende 2021 zählte Dachser 31.800
Beschäftigte, das sind knapp 1.000 mehr als
ein Jahr zuvor. Das zusätzliche Personal betrifft
insbesondere das Business Field Road
Logistics, um das Mengenwachstum weiterhin
mit hoher Qualität bewältigen zu können.
Aufstellung und strategische Zukunftsthemen
Für 2022 gibt es insbesondere vier Themenfelder,
die den Konzern prägen:
1. Transition:
Anfang 2021 fand ein umfassender Generationswechsel
in der Führung von Dachser statt.
Bernhard Simon ist nach 17 Jahren an der
operativen Spitze des Unternehmens auf die
Position des Vorsitzenden des Verwaltungsrats
gewechselt. Michael Schilling, der an der Seite
von Herrn Simon über eine lange Zeit die Geschicke
des Unternehmens mitgelenkt hatte,
wechselte ebenfalls in den Verwaltungsrat.
Damit einher ging ein Generationswechsel im
Vorstand. Mit Burkhard Eling als CEO hat ein
verjüngtes, weitgehend neues Team die operative
Leitung für die nächste Dekade übernommen.
„Nach über einem Jahr der gemeinsamen
Arbeit darf ich feststellen: Der Übergang ist
abgeschlossen und erfolgreich. Dies ist vor
allem der langfristigen und vorausschauenden
Nachfolgeplanung des Unternehmens zu
verdanken. Der neue Vorstand kann mit der
Rückendeckung und in enger Abstimmung
mit dem Verwaltungsrat alle strategischen Herausforderungen
konzentriert angehen. Es hat
sich für den neuen Vorstand als richtig erwiesen,
auf den Zweiklang aus bewährter Stärke
und Aufbruch zu setzen. Wir haben uns klare
Ziele gesetzt und aus ihnen Strategien abgeleitet,
die wir nun konsequent umsetzen. Wir
werden unser Potenzial weiter entfalten und
den Wandel gestalten“, fasst Eling zusammen.
2. Digitalisierung:
Die forcierte Digitalisierung erweist sich als
DER Hebel, um Prozesse noch effizienter und
leistungsstärker und Kunden- und Partnerbeziehungen
noch enger zu gestalten. Eling:
„Wir haben den Ehrgeiz, bei der Digitalisierung
Maßstäbe in der Logistik zu setzen. Um digitale
Technologien im Netz zu etablieren, arbeiten
wir eng mit Kunden, Wissenschaft und Partnern
zusammen. Ziel ist es, unsere Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter auf allen Ebenen in
ihren Tätigkeiten zu unterstützen.“
LOGISTIK express 2/2022 | S60
Supply Chain Visibility & Optimization
Beim dritten digitalen Schwerpunktthema
geht es darum, mehr Daten zu jeder einzelnen
Sendung zu generieren, und diese den
Kunden zur Optimierung ihrer Abläufe in Echtzeit
zur Verfügung zu stellen. In der Fachwelt
spricht man von der Erstellung eines digitalen
Zwillings, also der virtuellen Nachbildung physischer
Prozesse.
Drei Aktivitätsfelder stehen im Vordergrund:
Supply Chain Connectivity & Collaboration
Hier geht es um den digitalen Austausch und
die Übermittlung von Informationen innerhalb
des Netzes sowie mit Kunden und Servicepartnern.
Ziel ist die optimale gemeinsame Steuerung
von Logistikprozessen. Dachser setzt hier
mit Webservices, APIs oder Open Source auf
moderne Technologien. Im Rahmen dieses
Aktivitätsfelds wird die Entwicklung eines digitalen
Portals für Kunden, Partner und Lieferanten
stehen, mit dem Dachser den Anforderungen
des Markts entsprechen und gleichzeitig
neue Maßstäbe setzen will.
Supply Chain Assistance & Automatization
In diesem Bereich kommen unter anderem
Bots für Routine-Arbeiten zum Einsatz, beispielsweise
im Umgang mit Zollbehörden. Geplant
ist zudem die immer weitere Digitalisierung
des Dokumentenmanagements. „Je mehr es
gelingt, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
von lästiger Routine zu entlasten, desto
mehr Zeit bleibt ihnenm wertschöpfende und
komplexe Tätigkeiten durchzuführen. Auch
eine im Dachser Enterprise Lab entwickelte
Anwendung geht in diese Richtung. Ein auf
künstlicher Intelligenz basierender Algorithmus
prognostiziert Sendungsmengen bis zu 25 Wochen
im Voraus. Wir haben dieses Tool in allen
deutschen Niederlassungen inzwischen implementiert.
Es hilft beim Frachtraumeinkauf und
der generellen Ressourcenplanung. Weitere
Automatisierungslösungen, wie zum Beispiel
autonome Fahrzeuge im Warehouse, testen
wir und werden sie in den kommenden Monaten
zum Einsatz bringen“, erklärt Eling.
Ein Beispiel hierfür ist das Dachser-Innovationsprojekt
Telematics. Bis zum Sommer werden
über 8.500 Wechselbrücken mit solarbetriebenen
GPS-Sendern ausgestattet. Diese nutzen
5G / LPWAN und senden im Fünfminutentakt
Positionsdaten an eine zentrale Dachser-Plattform.
Dort werden ihre Geo-Informationen
verarbeitet und visuell dargestellt. Ankunftszeiten
lassen sich so genau berechnen. Alle
Linienverkehre im Dachser-Netzwerk werden
erstmals in Echtzeit sichtbar. Eling: „Das war
bisher wirklich keine triviale Aufgabe, da im
Stückgutnetz die Wechselbrücken ja auch unabhängig
vom LKW genutzt oder bei Begegnungsverkehren
ausgetauscht werden.“
Ein weiteres wirklich wegweisendes Projekt
aus dem Dachser Enterprise Lab beschäftigt
sich damit, wie das Umschlagslager der
Zukunft aussehen wird. Hier geht es darum,
nahezu sämtliche Packstücke im Umschlagslager
automatisch zu identifizieren, zu lokalisieren
und zu vermessen. So lassen sich beispielsweise
unnötige Scan- und Suchprozesse
vermeiden und erstmals die Sendungsströme
innerhalb eines Umschlagslagers erfassen und
visualisieren.
3. Klimaschutz:
So wie die Digitalisierung ist auch das Thema
der ökologischen Nachhaltigkeit von entscheidender
Bedeutung für die kommenden
Jahre. Dachser hat dazu eine Reihe von
konkreten Projekten auf den Weg gebracht:
Seit dem 1. Januar 2022 bezieht Dachser weltweit
ausschließlich Öko-Strom, die Grünstromquote
wurde von 60 auf 100 Prozent erhöht.
Bis zum Jahr 2025 werden in ganz Europa neue
Photovoltaikanlagen gebaut, um die Kapazität
zu vervierfachen.
„INVESTITION NACHHALTIGE LOGISTIK“
Im Gespräch mit Post AG Vorstand für Paket & Logistik
Peter Umundum über Innovationen und Investitionen
in und für eine nachhaltige Logistik.
Mehr auf logistik-expre s.com
LOGISTIK expre s
Ausgabe 3/2021
„Ich hatte Ihnen letztes Jahr an dieser Stelle
vom europäischen Rollout unseres Stadtbelieferungskonzepts
DACHSER Emission-Free Delivery
berichtet. Hier schreiten wir rasch voran.
Mittlerweile ist nach Stuttgart der Start in Freiburg,
Prag, Oslo, Straßburg, Paris, Madrid und
Porto erfolgt. Bis Ende 2022 werden wir Berlin,
München und Kopenhagen ebenfalls in diesen
Service einbinden“, verkündet Eling. Das
Unternehmen investiert weiter in alternative
Antriebe, um Erfahrungswerte zu sammeln.
„Aktuell haben wir rund ein Dutzend batterieelektrischer
Fahrzeuge im Einsatz. Bis Ende
2023 werden wir 50 zusätzliche Elektro-LKW anschaffen.
Darüber hinaus werden wir Wasserstoff-Brennstoffzellen-LKW
im Fernverkehr testen,
sobald dies möglich ist“, verdeutlicht Eling.
Es ist geplant, die Firmenwagenflotte so schnell
wie möglich auf Elektro-Pkw umzustellen. Der
ursprüngliche Plan, 50 Prozent der Flotte bis
Ende 2023 zu ersetzen, wird sich auf Grund der
aktuellen Lieferschwierigkeiten der Automobilindustrie
leider etwas verzögern. Dachser
investiert massiv in die weitere Optimierung
des Laderaums, etwa durch die bereits beschriebenen
Digitalisierungsmaßnahmen.
Je besser und effizienter der Laderaum genutzt
wird, desto besser ist das für die Umwelt.
„In diesem Zusammenhang ersetzen wir bis
2027 alle Standard-Trailer in Deutschland
durch sogenannte Megatrailer, die acht
Kubikmeter mehr Laderaum bieten. Das ist
ein sehr effektiver Hebel für mehr Klimaschutz,
den wir sukzessive auch in ganz Europa nutzen
werden“, verrät Eling. In einer aktuellen
Klimaschutzkampagne werden alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter von Dachser weltweit
einbezogen, um Ideen zu sammeln und zu diskutieren.
Es geht dabei ganz dezidiert auch
um die vermeintlich „kleinen Ideen“, wie man
am eigenen Arbeitsplatz Treibhausgas einsparen
kann.
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4. Human Resources:
Der letzte thematische Schwerpunkt betrifft
die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Durch die eklatanten Kapazitätsengpässe
im vergangenen Jahr trat der Mangel
an Fach- und Fahrpersonal noch deutlicher
zu Tage.
„Für funktionierende logistische Wertschöpfungsketten
brauchen wir qualifizierte und motivierte
Menschen. Dafür investieren wir ganz
erheblich in ein ganzes Bündel von Maßnahmen:
Für unsere gewerblichen Mitarbeitenden
geht es dabei zum Beispiel um Kommunikation,
Vergütungsmodelle, Entwicklungspläne, Führungsstrukturen
sowie Technologie-Einsatz und
Ergonomie in unseren Umschlaglagern und
Warehouses. Auch den Berufskraftfahrern bieten
wir ein attraktives Umfeld. Wir etablieren
für sie ein Gesundheitsmanagement, professionalisieren
weiterhin die Ausbildung und investieren
in zusätzliche Parkmöglichkeiten für
LKW an den Niederlassungen. Am wichtigsten
ist aber: Wir bringen den Menschen, die bei
oder für Dachser arbeiten, Wertschätzung
entgegen. Damit handeln wir im Einklang mit
den Werten und der Kultur unseres Familienunternehmens“,
gibt Eling einen Einblick in die
Firmenkultur.
Im Fokus liegt die Entwicklung einer neuen
Personalstrategie, die den Anforderungen der
modernen Arbeitswelt wirklich gerecht wird.
Dazu gehört es nicht nur, modernste Technologien
am Arbeitsplatz bereitzustellen: „Wir werden
darüber hinaus eine positive Einstellung zur
Digitalisierung, einen sogenannten „Digital
Mindset“, im gesamten Unternehmen schaffen.
Dieser ist die Voraussetzung, unsere eben dargestellten
Digitalisierungsanstrengungen wirklich
umsetzen zu können“, ist Eling überzeugt
und sagt: „Es geht aber auch darum, unsere
Dachser-Kultur überzeugend zu kommunizieren
und zu leben, Verantwortung und Kreativität
zu ermöglichen und auch das Lernen am
Arbeitsplatz und die persönliche Entwicklung
zu fördern. Wir werden die Mitarbeitenden
noch stärker als bisher ins Zentrum unseres
Denkens und Tuns stellen. Denn am Ende sind
es gerade die individuellen und alltäglichen
Erfahrungen eines jeden einzelnen, die uns zu
einem attraktiven und empfohlenen Arbeitgeber
machen.
Und nur wer die richtigen Menschen findet
und langfristig an sich binden kann, wird in der
Logistikindustrie bestehen können. Denn, und
ich denke das ist für uns klar, Logistik wird am
Ende des Tages von Menschen für Menschen
gemacht.“
Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr
„Der Krieg in der Ukraine hat uns zutiefst getroffen.
Vieles kommt dieser Tage und Wochen
ins Wanken, woran wir bislang fest geglaubt
haben, und ich bedaure zutiefst diese
schreckliche Situation und das menschliche
Leid. Doch wie beeinflusst der Krieg Dachser?
In Russland ist Dachser seit 2008 mit einer eigenen
Landesgesellschaft vertreten. Wir erbringen
dort Transport- und Logistikdienstleistungen
in den Business Fields Road Logistics und
Air & Sea Logistics. Rund 180 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sind dort an sieben Standorten
beschäftigt. Unsere russische Landesgesellschaft
erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von
rund 26 Millionen Euro - das ist weniger als ein
halbes Prozent des Konzernumsatzes. In der
Ukraine und Belarus ist Dachser nicht mit eigenen
Standorten vertreten“, resümiert Eling.
Dachser hat alle Netzwerktransporte nach
und aus Russland und Belarus eingestellt. Ein
kompletter Übernahme- und Verladestopp
gilt auch für interkontinentale Zugverkehre
und LKW-Transporte zwischen Europa und
Asien, die Russland und Belarus durchqueren.
„Auch wenn vor dem Hintergrund dieser Zahlen
und der Größenordnung die direkten Folgen
auf unser Geschäft nicht gravierend erscheinen
mögen, sind die indirekten Folgen
des Krieges umso einschneidender. Der Krieg
mitten in Europa führt zu großem humanitärem
Leid. Er trifft die Wirtschaft mit hohen Energieund
Kraftstoffkosten, die Auswirkungen von
alldem können wir im jetzigen Stadium noch
nicht beziffern. Aufgrund der gegenseitigen
Sanktionen sind die Luftfrachtkapazitäten um
ca. 20 Prozent gesunken. Für die europäische
Logistik ist zudem die Fahrerthematik von Relevanz.
Wie Sie wissen, stammen viele Kraftfahrer,
die zum Beispiel in Polen tätig sind, aus
der Ukraine. Das ist ein weiterer Faktor, der den
Fahrermangel in Europa verschärfen wird“,
befürchtet er.
Eling: „Als Familienunternehmen leisten wir
selbstverständlich humanitäre Hilfe. Wir helfen
anerkannten Hilfsorganisationen in ganz
Europa mit kostenfreien Transport- und Lagerdienstleistungen.
Damit werden die Menschen
in der Ukraine und die Geflüchteten in
den Nachbarstaaten unterstützt. Besonders
eng arbeiten wir in dieser Situation mit unserem
langjährigen Partner, dem Kinderhilfswerk
terre des hommes, zusammen. Neben der logistischen
Unterstützung rufen wir ein gemeinsames
Projekt ins Leben, das sich um traumatisierte
Kinder und Jugendliche kümmern wird.“
Geschäftsverlauf 2022 – Aussichten
Das erste Quartal lief trotz der angespannten
Lage gut an. Die transportierten Volumina insbesondere
in den grenzüberschreitenden Verkehren
waren erfreulich und stützen verhalten
optimistische Erwartungen für das laufende
Jahr. Auch die Nachfrage nach eigenen
Chartern in der Luftfracht ist aktuell unverändert
hoch. Es bleibt aber abzuwarten, wie
sich das im Zuge dieses mit vielen Unsicherheiten
behafteten Jahres entwickeln wird.
„Wir wissen natürlich, dass 2021 ein Ausnahmejahr
war, dessen Resultate durch ein
außergewöhnlich positives Marktumfeld
potenziert wurden. Das wird sich aller Voraussicht
nach so nicht wiederholen. Vorsichtig
geschätzt gehen wir deshalb von einem
Mengenwachstum in Road Logistics von
ca. 3 bis 5 Prozent aus“, prognostiziert Eling.
Das Management von Wachstum einerseits
und knappen Ressourcen andererseits wird
eine zentrale Herausforderung auch in diesem
Jahr bleiben. Auch wenn sich gewisse
Preisspitzen des vergangenen Jahres einpendeln
werden, bleiben die Kosten in der Logistik
auf einem hohen Niveau. Treibstoffpreise, der
Fahrer- und Fachkräftemangel, Klimaschutzinvestitionen
sowie weitere Faktoren werden die
Kosten treiben. Unabhängig von dieser Entwicklung
wird Dachser auch 2022 signifikant
in den Ausbau seiner Kapazitäten investieren.
Nicht zuletzt aufgrund von Nachholeffekten
bei Bauvorhaben ist eine Rekord-Investitionssumme
von rund 200 Millionen Euro
vorgesehen. (RED)
LOGISTIK express 2/2022 | S64
LOGIMAT 2022
Fachmesse
mit Vorlauf:
Intralogistik aus
erster Hand
Nur noch wenige Wochen trennen uns vom
Start der Intralogistikmesse LogiMAT, die vom
31. Mai bis zum 2. Juni in Stuttgart stattfindet.
Auch im zweiten Teil der dreiteiligen Serie
präsentiert Logistik Express vorab die interessantesten
Exponate aus zentralen Ausstellungsbereichen.
REDAKTION: MARCUS WALTER
Die langjährigen Besucher der Logi-
MAT werden in diesem Jahr feststellen,
dass sich der Charakter
des Branchen-Events leicht verändert
hat. Anders als früher finden die beliebten
Foren nicht mehr in den Hallen, sondern
ausschließlich im Eingangsbereich statt. Diese
Corona-Schutzmaßnahme hat zur Folge, dass
die Zahl der Fachvorträge während der drei
Messetage deutlich gesunken ist.
Aus dieser Not machte der Veranstalter, die
Münchner Euroexpo GmbH, eine Tugend.
Etliche Vorträge finden nun im Vorfeld der
LogiMAT auf der digitalen Plattform LogiMAT.
digital statt, die damit spürbar an Attraktivität
gewonnen hat. Am 5. April stand zum Beispiel
der LogPR-Thementag auf dem Programm.
Hier ging es in zwölf moderierten Vorträgen
um die Themen Automatisierung, Warehousemanagement
und Disposition. Für potenzielle
Besucher war das eine von vielen Möglichkeiten,
sich gezielt auf die Messe vorzubereiten
und einige der Top-Lösungen im Vorfeld zu
betrachten. Apropos Top-Lösungen: Auch im
zweiten Teil des Vorberichts stellen wir einige
der herausragenden Exponate vor:
Handheld Germany stellt den neuen SP500X
ScanPrinter vor. Die tragbare Scan-und-Druck-
Lösung vereint 2D-Imaging, Tintenstrahldruck
und drahtlose Kommunikation in einem Gerät.
Der SP500X wurde für Logistikanwendungen
mit hohen Volumina entwickelt, bei denen bei
der Sortierung von Paketen manuell gescannt
und etikettiert wird. Mit dem integrierten Drucker
und Wi-Fi ist der SP500X echt mobil. Der
SP500X verwendet eine patentierte Technologie
von HP und druckt direkt auf Pakete und
andere Oberflächen. Der leichte SP500X kann
über 1.250 Scans und Ausdrucke pro Stunde
erstellen. Er hat eine Lithium-Ionen-Batterie,
die bis zu 5.000 Scans und Ausdrucke pro
Ladung schafft. Die Druckerpatronen reichen
für Tausende Ausdrucke. Die Batterie kann im
laufenden Betrieb gewechselt werden, sodass
Ausfallzeiten minimiert werden können. Durch
die Wi-Fi-Kompatibilität lässt sich der SP500X
ScanPrinter nahtlos in bestehende IT-Umgebungen
integrieren und kommuniziert direkt
mit den vorhandenen Back-End-System.
Das Supply Chain Technologieunternehmen
Zetes präsentiert auf der LogiMAT in Halle 8,
Stand A41 Innovationen für eine digitalisierte,
vernetzte Lieferkette. Messebesucher erleben
anhand von praxisnahen Anwendungsszenarien
Supply Chain Management 4.0 zum Anfassen.
So wird die Logistic Execution-Lösung
ZetesMedea zur Digitalisierung von Lagerprozessen
inklusive Voice-Kommissionierung und
das RFID-/ImageID-Gate für eine kamerabasierte
Palettenprüfung des Wareinein- und
ausgangs zu sehen sein. Darüber hinaus sind
Live-Demos des druckluftfreien Hochleistungs-Applikators
MD 5000E zum ein-, zweioder
dreiseitigen Etikettieren von Paletten in
Kombination mit dem Packaging Execution
System (PES) ZetesAtlas, des IND-Staplerterminals
sowie der topaktuellen Mobilcomputer
und Wearables führender Hersteller geplant.
FOREN
Im Überblick
Dienstag, 31. Mai
• 10:00 – 11:00 Uhr Eröffnung & Preisverleihung – Bestes Produkt 2022
• 11:00 – 11:50 Uhr Aufbruch in die Silicon Economy
• 13:00 – 13:50 Uhr Logistikimmobilien: Brandschutz und Intralogistik
• 14:00 – 14:50 Uhr Agile Auswahl und Einführung von WMS-Systemen
• 15:00 – 15:50 Uhr Mensch & Maschine: Die Zukunft flexibler Logistik
Mittwoch, 1. Juni
• 10:00 – 10:50 Uhr Die Zukunft der manuellen Kommissionierung!
• 11:00 – 11:50 Uhr Aus dem VDI: Klarheit für die Kommissionierung
• 14:00 – 14:50 Uhr Urbane und rurale Versorgungskonzepte der Zukunft
• 15:00 – 15:50 Uhr Wie autonome Funktionen beim FTS/AMR punkten
Donnerstag, 2. Juni
• 10:00 – 10:50 Uhr Innovationen beim FTS/AMR und die Auswirkungen
auf den sicheren Betrieb
• 11:00 – 11:50 Uhr KI Reality Check
• 13:00 – 13:50 Uhr Digital Supply Chain: Gestaltung und Optimierung
• 14:00 – 14:50 Uhr Intralogistik managen – den Drachen reiten
• 15:00 – 15:50 Uhr Materialtransport auf dem nächsten Level!
Der Pick-by-Light-Spezialist KBS Industrieelektronik
GmbH präsentiert ein neu entwickeltes
Modul für die elektronische Füllstandüberwachung.
Damit werden die Einsatzmöglichkeiten
des KBS Systems um die elektronische
Nachfüllsteuerung von Bereitstellregalen
(e-Kanban) erweitert. Um die elektronische
Nachschubermittlung zu erleichtern hat KBS
einen Sensor entwickelt, der eine automatische
Füllstanderfassung nahtlos in bestehende
oder neue Pick-by-Light-Systeme integrieren
kann. Die hierbei eingesetzte Technologie
ermöglicht es, dass nur noch ein Sensor je
Durchlaufkanal zur Füllstanderfassung erforderlich
ist und Kabelführungen innerhalb des
Durchlaufkanals entfallen. Der Behälter-Füllstand
wird dabei durch den Sensor kontinuierlich
berührungslos überwacht. Sobald sich
nur noch eine definierbare Mindestanzahl an
Behältern im Regal befindet, meldet dies der
Sensor an die Nachschubsteuerung. In Kombination
mit einem Put-to-Light-Modul kann der
aktuelle Status angezeigt und der Nachfüllprozess
optimiert werden, indem die leuchtstarke
Blickfangleuchte visuell unterstützt und
so den Nachfüllprozess beschleunigt und
Beschickungsfehlern vorbeugt.
Das Schweizer Familienunternehmen Kern AG
hat sich dem leidigen Thema der übergroßen
Pakete und dem Füllmaterial aus Plastik im
Onlinehandel gewidmet und ein umweltschonendes
Verpackungssystem entwickelt:
PackOnTime 2box stellt maßgeschneiderte
Pakete her, die ganz ohne Verpackungsmaterial
auskommen. In einem vollautomatisierten
Prozess wird die Ware ausgemessen
und die Daten weitergeleitet. Aus recycelter
Wellpappe stellt die Maschine ein passendes
Paket her – und das im Sieben-Sekunden-Takt.
Der nachhaltige Nutzen liegt auf der Hand:
kleinere Pakete, weniger Volumen, weniger
Lastwagen auf der Straße.
LOGISTIK express 2/2022 | S66
Das Robotikunternehmen Magazino zeigt erstmals
öffentlich die serienreife Version des mobilen
Roboters SOTO. Der vollständig autonom
arbeitende Roboter automatisiert die Materialversorgung
in der produzierenden Industrie
und bringt Kleinladungsträger (KLT) vom Lager
bis zur Montagelinie – ganz ohne manuelle
Zwischenschritte. Der Roboter ist bereits in
mehreren Pilotprojekten im Einsatz.
SOTO kombiniert die elementaren Prozessschritte
in einer einzigen, vollständig autonomen
Lösung: die Aufnahme von unterschiedlich
großen KLT, der autonome Transport von
mehreren KLT von Quelle zu Senke sowie die
Abgabe in Durchlaufregale auf unterschiedlichen
Höhen. Das Einsammeln von Leergut sowie
die Rotation von Kleinladungsträgern um
90° bis 180° gehören ebenfalls zum Fähigkeiten-Repertoire
des neuen Roboters.
Mettler Toledo stellt erstmalig in Deutschland
die Lösung TLD970 vor, mit der während der
Fahrt die Abmaße von Paletten am Gabelstapler
gemessen werden können. In Kombination
mit der Waage TLF820, welche am Gabelstapler
angebaut wird, entsteht so eine dynamische
Messlösung für Volumen, Gewicht und ID.
Damit können Spediteure ohne Zeitverlust während
der Lagerumschlags prüfen, ob die vom
Kunden angegebenen Maße und Gewichte
stimmen. Denn mit jeder Palette, die ohne
Kontrolle transportiert wird, können Umsatzverluste
entstehen. Selbst kleinste Übermaße
von Paletten können bei der Beladung von
LKWs große Probleme hervorrufen und die gesamte
Lade- und Routenplanung gefährden.
Das TLD970 von Mettler Toledo ist ein an der
Hallendecke montiertes Messystem, dass die
Abmaße von Paletten am Gabelstapler mit
einer Fahrgeschwindigkeit von bis zu 15 km/h
messen kann. Die Lösung ist so unauffällig integriert,
dass man sie kaum bemerkt. Eine
am Gabelträger montierte Waage vom Typ
TLF820 und das Handscannersystem liefern
zur Vervollständigung des Datensatzes das
Gewicht und die ID der Palette. Ein optionales
Staplerterminal führt den Fahrer durch den
Messprozess und überträgt den Datensatz per
WLAN an das übergeordnete IT-System des
Anwenders.
Der Pick-by-Vision-Spezialist Picavi stellt den
Lager-Mitarbeiter in den Fokus. Kernthema am
Messestand ist neben neuen Funktionalitäten
im Picavi-Ökosystem die Entwicklung einer intelligenten
Analytik mit Hilfe neuronaler Netze
zur Echtzeit-Optimierung im Lager. Die Lösung
basiert auf einer Echtzeit-Datenerfassung mittels
Datenbrille und der Nutzung dieser Daten
zur Optimierung von Lagerprozessen und
der Arbeitsplatzergonomie der Mitarbeiter.
Picavi führt die Auswertung mit neuronalen
Netzen durch. Auf dieser Basis erkennt das
System eigenständig Optimierungspotenziale
und schlägt konkrete Maßnahmen zur Verbesserung
vor. Ein besonderer Fokus liegt dabei
auf der Erfassung von Bewegungsmustern und
deren Optimierung für eine bessere Ergonomie
im Lager. So können beispielsweise wiederkehrende
Bewegungen, wie z.B. häufiges
Bücken, erkannt und anschließend Maßnahmen
zur gesundheitsfördernden Optimierung
ergriffen werden.
Die KNAPP AG (Halle 3 auf Stand B05) zeigt
neueste Technologien für die Automatisierung
und Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette.
KNAPP-Lösungen sind auf den
jeweiligen Bedarf maßgeschneidert und basieren
auf innovativen Technologien und modernster
Software. Damit hilft KNAPP ihren Kun-
den, Wettbewerbsvorteile zu generieren und
auszubauen. KNAPP versteht sich als Technologiepartner
und bietet für jeden Schritt in der
Wertschöpfungskette die richtige Automatisierung,
Informationen und Serviceleistungen.
Innovative Roboter und Software-Tools: KNAPP
zeigt die neueste Generation seines mit künstlicher
Intelligenz ausgestatteten Kommissionier-
Roboters Pick-it-Easy Robot, Neuheiten rund
um die autonomen mobilen Roboter Open
Shuttles und das völlig neuartige Taschensorter-System
AutoPocket, das erstmals in der
Öffentlichkeit präsentiert wird. KNAPP-Software,
die die Technologien zu intelligenten
Systemen verbindet, und innovative Software-Tools
zur Analyse und Optimierung des
Anlagenbetriebs runden den Messeauftritt ab.
Seit September 2021 trägt BITO-Lagertechnik
(Halle 6 / Stand C31) die TÜV-Zertifizierung
„Klimaneutralen Unternehmen“ und stellt auf
der LogiMAT ihre hohen Grundsätze hinsichtlich
Umweltschutz bzw. nachhaltiger Ressourcenschonung
vor. Mit dem Fahrerlosen
Behältertransporter LEO Locative ermöglicht
BITO-Lagertechnik den Anwendern, den innerbetrieblichen
Transport von Behältern
oder Waren auf ganz einfache Art und Weise
zu automatisieren, ohne dafür die komplette
Infrastruktur verändern zu müssen. Die
LEO-Produktfamilie wächst und passt sich den
verschiedenen Marktrends an. LEO custom
beispielsweise eignet sich als variable FTS-Lösung
für die einfache Automatisierung des
Materialtransports in der Produktion und lässt
sich je nach Einsatz um individuelle Aufbauten
ergänzen. Das LEO-System ist in allen Ausführungen
ein unkomplizierter Schritt in Richtung
Industrie 4.0. Es funktioniert ohne W-LAN und IT
und kann vom Nutzer problemlos selbst installiert
und in Betrieb genommen werden. Auf der
LogiMAT 2022 stellt BITO-Lagertechnik die neuesten
Weiterentwicklungen der LEO-Familie
vor und zeigt, wie sich das System unkompliziert
in unterschiedliche Prozesse einbinden
lässt.
Die TGW Logistics Group (Halle 5 / Stand C13)
hat sich für das digitale Zeitalter mit modernen
Technologien aufgestellt und zeigt als Systemintegrator
das Spektrum seiner digitalen
Services. Es umfasst den gesamten Lebenszyklus
einer Anlage: von der Planung über die
Realisierung bis zum laufenden Betrieb. Dabei
stehen Innovationen im Fokus, die Unternehmen
helfen, wettbewerbsfähiger zu werden.
Der TGW-Stand setzt auf ein offenes Kommunikationskonzept.
Neben Modulen, Systemen
und Lösungen rücken auch Referenzprojekte
mit namhaften Kunden in den Fokus, bspw.
Coop, PUMA, Fource, Engelbert Strauss.
SSI Schäfer deckt diese komplexe Bandbreite
ab und präsentiert auf der LogiMAT 2022, wie
seine Kunden mit zukunftsfähiger Intralogistik
einen Wettbewerbsvorteil erzielen. Auf dem
Messestand in Halle 1 zeigt SSI Schäfer, wie
kleinere und mittelständische Unternehmen
Abläufe teilautomatisieren können – auf einfache
Weise im Sinne von „Plug & Play“ und
zu attraktiven Kosten. Im Ergebnis werden die
Lager-, Transport- und Kommissionierprozesse
beschleunigt, der vorhandene Raum effektiver
genutzt und ergonomische Arbeitsabläufe
garantiert. Bausteine dieser Lösungen sind unter
anderem Fahrerlose Transportsysteme, Verschieberegalsysteme,
Kanallager-Applikationen
mit dem SSI ORBITER® und der Lagerlift SSI
LOGIMAT®, die auf der Messe ausgestellt werden.
Ein besonderes Highlight auf dem Messestand
ist das Exponat zur Vertical Farming
Lösung, die SSI Schäfer (Halle 1 D21) als offizieller
Partner des Konsortiums des Deutschen
Pavillons gerade erst auf der Expo 2020 in Du-
LOGISTIK express 2/2022 | S68
bai vorstellte. Die innovative wie nachhaltige
Lösung wurde in Zusammenarbeit mit Infarm,
dem schnell wachsenden Urban Farming Unternehmen
mit weltweiter Präsenz, entwickelt
und wird nun in Europa präsentiert.
Innovation ist nicht länger eine Option. Es ist
eine Notwendigkeit, BEYOND zu gehen. Wir
als Dematic freuen uns Ihnen mitteilen zu können,
dass wir auch in diesem Jahr wieder an
der führenden EMEA-Messe Logimat 2022 teilnehmen
werden, die vom 1. März bis zum 2.
Juni in Stuttgart, Deutschland, stattfindet. Zusammen
mit einem neuen Standkonzept und
spannenden Showcases werden wir in Halle
1, Stand 1B37 zu finden sein. Als Unternehmen
mit einem starken sustainable und sehr digitalen
Mind-Set, werden wir uns im Jahr 2022
auf den ganzheitlichen Ansatz unserer Lösungen
> Services > Software konzentrieren, um
die Zukunftsmärkte F&B, Grocery, General
Merchandise, e-Com/e-Grocery und Durable
Manufacturing fokussieren.
Seit 2003 ist Element Logic (Halle 1, Stand
1H21) AutoStore-Partner. Als weltweit erster
offizieller AutoStore-Integrator hat Element
Logic seither mehr als 150 Auto-
Store-Lager installiert und ist europaweit
Marktführer für AutoStore-Lösungen in Europa.
Element Logic, der weltweit erfolgreichste AutoStore-Distributor
des vergangenen Jahres,
präsentiert innovative Neuentwicklungen auf
Basis bewährter Standards mit individuellem
Zuschnitt. Das in Stuttgart vorgestellte Produktund
Leistungsspektrum reicht ausgehend von
einer kompletten AutoStore-Anlage mit automatisierter
Behälterandienung über integrierte
Einzelstückkommissionierung per Roboter bis
hin zu Peripheriegeräten, Lagerverwaltungsund
Steuerungssoftware sowie umfassenden
After-Sales-Services.
Das Unternehmen AM Logistic Solutions GmbH
(Halle 1 / Stand B31) konzipiert und realisiert
als Generalunternehmer Logistikprojekte, die
sämtliche am Markt verfügbaren Intralogistiksysteme
integrieren: Automatische Kleinteilelager
(AKL), AutoStore, Co-Bots, autonome
mobile Roboter (AMR), Regalbediengeräte
und Shuttle. Fördertechnik, IT-Lösungen, Retrofit-Sanierungen
sowie 24/7-Anlagenservice
und Wartung runden das Leistungsportfolio ab.
Die AM Logistic Solutions ist ein Tochterunternehmen
der niederländischen Royal
Reesink Gruppe und Teil der Reesink Logistic
Solutions Division.
Wir bei Vanderlande kennen die Lagerautomatisierung
in- und auswendig. Unser Fachwissen
und unsere Erfahrung, die wir in den
letzten 70 Jahren gesammelt haben, sind
schlichtweg unübertroffen. Und all dieses
Know-how steht Ihnen zur Verfügung. Lassen
Sie sich von unseren Ingenieuren auf der
LogiMAT von unseren Robotik- und autonomen
Fahrzeuglösungen inspirieren und finden
Sie heraus, warum wir der Meinung sind,
dass diese innovative Technologie nicht isoliert
funktionieren sollte, sondern wirklich in
den Lagerfluss eingebettet werden muss.
Entdecken Sie die neuesten Erkenntnisse über
die einzigartige ADAPTO-Shuttle-Technologie
von Vanderlande - unser automatisches
3D-Ein-/Auslagersystem mit integrierten Sortierund
Sequenzierungsfunktionen. Oder erfahren
Sie, warum unsere adaptiven Taschensysteme,
wie AIRPICK, die beste Lösung für Ihre Anforderungen
sein könnten.
Die Fluxus Solutions GmbH (Halle 5, Stand C01)
präsentiert auf der LogiMat 2022 zum ersten
mal Lösungen und Dienstleistungen rund um
die Themen Intralogisitk und Materialfluss. Zum
Produktportfolio gehören das Paletten-Durchlaufregalsystem
FXS Dynamics PFS, Paletten-Einschubregalsysteme
FXS Dynamics PPS &
FXS Dynamics TSS, Gefällerollenbahnen FXS Dynamics
GRC, Karton-Durchlaufregalsystem FXS
Dynamics CFS sowie das Shuttleregalsystem
FXS Automation GRC und ein automatisches
Palettenregalsystem FXS Automation APS.
Die IGZ Ingenieurgesellschaft für logistische
Informationssysteme mbH untermauern ihre Intralogistik-Kompetenz
für hochautomatisierte
SAP-gesteuerte Intralogistik-Anlagen. So beteiligt
sich IGZ an dem „LogiMAT Digital“-Event
am 12. Mai mit dem Vortrag „Logistikplanung
mit SAP Fokus“. Ebenso sind die SAP Ingenieure
in Stuttgart vertreten in Halle 1 (Stand B25) und
Halle 8 (Stand B47).
(RED)
Mehr auf https://network.logistik-express.com
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INTRALOGISTIK AUS ERSTER HAND
LOGISTIK express 2/2022 | S70
LOGIMAT 2022
Innovationen für
Automatisierung und
die digitale
Transformation
Auf der LogiMAT 2022 belegen die internationalen
Aussteller im Bereich Anlagen- und
Fördertechnik dreieinhalb von insgesamt
zehn Hallen auf dem Stuttgarter Messegelände
und präsentieren ein umfassendes
Lösungsspektrum für die zunehmenden Anforderungen
von Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Damit bietet die Internationale
Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und
Prozessmanagement den Fachbesuchern
einen weitreichenden Überblick und entscheidende
Orientierungshilfen zur zukunftsfähigen
Ausrichtung ihrer Intralogistik.
TEXT: PI REDAKTION
Der andauernde Fachkräftemangel
bei gleichzeitig wachsendem
Volumen des Onlinehandels prägen
gegenwärtig die Nachfrage
und die Entwicklungstrends im Segment der
Anlagen- und Fördertechnik. Die aktuellen Lösungsangebote
für die Intralogistik, das unterstreichen
die Hersteller und Systemintegratoren
mit ihren Exponaten auf der LogiMAT 2022,
zielen daher auf weitere Automatisierung der
Intralogistik-Prozesse, Digitalisierung der Daten
und Datenströme sowie Flexibilität durch mitwachsende
Lösungen. Hinzu kommt unter
dem Stichwort „Green Logistics“ der Trend zu
nachhaltigen Lösungen und ressourcenoptimierten
Prozessen. Dementsprechend fokussieren
die Materialfluss- und Anlagenkonzepte
für die Intralogistik kompakte, energieeffiziente
Anlagentechnik sowie – mit Blick auf volatile
Nachfragesituationen – weitgehende
Flexibilität bei Gestaltung und Skalierbarkeit
von Systemen und Lösungen.
„Die vornehmlichen Treiber für die Weiterentwicklung
im Bereich der Anlagentechnik
sind bereits aus den vergangenen Jahren
bekannt,“, erklärt Messeleiter Michael Ruchty
vom LogiMAT-Veranstalter EUROEXPO Messeund
Kongress-GmbH, München. „Die Pandemie
hat sie allerdings noch einmal verstärkt
und ihre Auswirkungen auf die Anforderungen
an Intralogistik sowie auf Hersteller und Anbieter
deutlich forciert. Welches aktuelle Lösungsspektrum
die internationalen Fördertechnik-,
System- und Anlagenbauer für Automatisierung,
Digitalisierung und Flexibilität in der Intralogistik
bieten, präsentieren sie Interessenten
und dem Fachpublikum vom 31. Mai bis 2. Juni
auf der LogiMAT 2022 in dreieinhalb Hallen auf
dem Stuttgarter Messegelände.“
In den Hallen 1 – nebst Galerie –, 3 und 5 sowie
weiten Teilen der Halle 7 veranschaulichen die
Exponate der Hersteller und Systemintegratoren
eine vermehrte Integration modernster
Technologien wie Robotik, Bilderfassung und
Minimalisierung bei den System- und Steuerungselementen.
Parallel dazu werden zunehmend
die Prozesse einer installierten Regalund
Fördertechnik mit mobilen Komponenten
wie etwa automatisierten Staplern oder Fahrerlose
Transport Fahrzeuge (FTF) vernetzt und
miteinander koordiniert. So stellen die Maschinen-
und Anlagenbauer, Systemanbieter und
-integratoren als stärkste Ausstellergruppe auf
der LogiMAT 2022 in Stuttgart unter anderem
neue Shuttlesysteme, Carry-Robots, autonom
arbeitende Pickroboter und platzsparende
Sortierlösungen vor. Sie präsentieren innovativ
Kommissionierautomaten und Fördertechnik-
Komponenten sowie neuartige Taschensorter
und Cobots für Picking und Palettierung.
Mehrere Systemintegratoren sind zudem mit
AutoStore-Anlagen vor Ort und zeigen die
jüngsten Komponenten und Ergänzungen für
das automatisierte Lagersystem. Weitere Exponate
fokussieren IT-gestützte Leistungsoptimierungen
durch System- und Datenvernetzung
für durchgängigen Datentransfer und
umfassende -analysen.
Insbesondere bei Prozesssteuerung, Analysen,
Wartung und Services werden dabei immer
öfter Methoden und Verfahren der Künstlichen
Intelligenz (KI) eingebunden. „Vernetzte
Intralogistiksysteme, die lernfähig sind und
sich selbst optimieren können, werden schon
in naher Zukunft eine große Rolle spielen“,
betont Johann Steinkellner, CEO Central
Europe bei TGW Logistics Group (Halle 5,
Stand C13). Der österreichische Systemintegrator
präsentiert auf der LogiMAT 2022 neben
aktuellen Entwicklungen bei Modulen, Systemen
und Lösungen für automatisierte Anlagen
Software-Modelle für die Systemvernetzung.
Dabei werden Daten von sämtlichen Anwendungen,
Produkten und Lösungen gesammelt
und in einem einheitlichen System ausgewertet,
visualisiert und für weitere Optimierungen
genutzt.
Repräsentativer Querschnitt durch das
aktuelle Lösungsspektrum
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen
investieren viele Unternehmen in die Modernisierung
ihrer Intralogistik-Ausstattung und die
Optimierung ihrer Prozesse. Entsprechend zeigen
sich die Auftragsbücher der Maschinenund
Anlagenbauer gegenwärtig prall gefüllt.
Binnen Jahresfrist, so die Zahlen des Branchenverbands
VDMA, hat die Branche in Deutschland
2021 einen Auftragszuwachs von real 32
Prozent erzielt. In das laufende Jahr sind die
Unternehmen mit einem überdurchschnittlich
hohen Auftragsbestand von 10,9 Monaten
gestartet – sind also schon zu Jahresbeginn
bis November ausgebucht gewesen. Gleichwohl
wollen sie dem internationalen Fachpublikum
ihre aktuellen Produktentwicklungen
präsentieren und weitere Vertragsabschlüsse
erzielen. „Wir freuen uns, 2022 endlich wieder
live interessante Produktinnovationen
zeigen zu können“, so Sebastian Krayenborg,
Geschäftsführer Karl-H. Bartels GmbH (Halle
1, Stand B69). Dafür bietet die LogiMAT als
bewährte Präsentations-, Informations- und
Kommunikationsplattform mit dem Charakter
einer Arbeitsmesse das optimale Umfeld.
Die von den Unternehmen auf der LogiMAT
gezeigten neuen Einzelkomponenten und
jüngst entwickelten vollautomatisierten Anlagen
bilden einen repräsentativen Querschnitt
durch das aktuelle Lösungsspektrum für effi-
LOGISTIK express 2/2022 | S72
ziente Intralogistik in Industrie und Handel. So
kommt etwa die Rocketsolution GmbH (Halle
1, Galerie, Stand OG71) mit ihrem neuen
Shuttle-System „RSX1“ nach Stuttgart. Die Technologie-Neuheit
zielt auf maximale Verdichtung
bei größtmöglicher Leistung automatisierter
Lagersysteme. Die Körber Supply Chain
Automation GmbH (Halle 1, Stand C34) zeigt
in Stuttgart verschiedene Automatisierungsund
Materialtransportlösungen, darunter ein
neues Shuttle-System sowie die KI-gestützte
„Operator-Eye“-Technologie zur Fehlerbehebung
und -vermeidung bei vollautomatisierter
Lagenkommissionierung.
Stock Solutions und Streicher Maschinenbau
GmbH & Co. KG präsentieren im Eingang Ost,
Stand E080, mit ihrem Kooperationsprojekt
„iQS“ ein flexibles Shuttle für Standard-Regale
sowie Klein- und Großladungsträger. Mit der
hoch performanten Lösung sollen sich auch
bereits installierte automatische Kleinteilelager
nachrüsten lassen. Die Extor GmbH (Halle
5, Stand G69) stellt das kompakte Lagersystem
„RoverLog“ aus. Das System stapelt Ladungsträger
per Hubtisch in die Höhe, kommt
bei der Lagerung mittelgroßer Artikel komplett
ohne Stapler, Fördertechnik, Paletten oder
Sorter-Anlagen aus und soll manuelle Kommissionierprozesse
ebenso wie die Lauf-, Staplerund
Hochkommissionierung im Schmalgang
automatisieren oder ersetzen.
Roboter für gesteigerte Dynamik
Neue Lösungen zur Steigerung von Prozesseffizienz
und Genauigkeit bei Lagerung und Kommissionierung
stellen unter anderem der Cube
Storage Pionier AutoStore (Halle 1, Stand B61)
und die Element Logic GmbH (Halle 1, Stand
H21) sowie die AMI Förder- und Lagertechnik
GmbH (Halle 1, Stand C03), die Knapp AG
(Halle 3, Stand B05) und der niederländische
Systemintegrator Inther Group (Halle 5, Stand
B50) auf der LogiMAT vor. AutoStore kündigt
neben einem neuen, integrierbaren Carousel-
Port für die Anlagen unter anderem die Vorstellung
verschiedener Branchenlösungen an.
Element Logic präsentiert als einer von mehreren
Ausstellern mit AutoStore-Anlagen auf
der LogiMAT 2022 weitere innovative Neuentwicklungen
des kompakten, automatisierten
Lager- und Kommissioniersystems. Dazu zählen
die neuen „R5+-Robots“ von AutoStore, neue
Systembehälter mit bis zu 425 Millimetern Höhe
und der AutoStore „Bin-Lift2“, ein neuer robuster
Vertikallift für mehrstöckige Lager. Weitere
Peripheriegeräte für AutoStore-Anlagen zeigen
unter anderem die Picavi GmbH (Halle
7, Stand D08) mit einer assistierenden Pick-byvision-Lösung
zur visuellen Führung und weiteren
Steigerung der Kommissionierqualität und
die AM Logistic Solutions GmbH (Halle 1, Stand
B31) mit dem neuen „RiCO-bot“. Der mit
einem Knickarm ausgestattete RiCO-bot orientiert
sich über 3D-Optik selbstständig, kann
Kleinteile autonom erkennen und handhaben
und ist als Ergänzung zu automatisierten
Lagersystemen wie AutoStore konzipiert, um
deren Systemleistung auf die automatisierten
Prozesse in Wareneingang und Versand auszuweiten.
Gesteigerte Dynamik bei Lagerung
und Kommissionierung versprechen neben
der Einbindung von Roboter-Technologie systemische
Neuentwicklungen wie etwa das
automatische Lager- und Kommissioniersystem
„Smart-Flexdepot“ der AMI Förder- und
Lagertechnik GmbH (Halle 1, Stand C03). Nach
Aussage des Herstellers bietet der Kommissionierautomat
kontinuierlichen Bestandsabgleich
mit dem Warenwirtschaftssystem, den
„aktuellen Höchstwert für das Lager-Nutzvolumen
und damit maximale Verfügbarkeit“.
Die Knapp AG (Halle 3, Stand B05) zeigt auf
der LogiMAT gleich mehrere Neuheiten. Erstmals
präsentiert das Unternehmen mit „Auto-
Pocket“ dem Fachpublikum ein völlig neuartiges
Taschensorter-System. Zudem werden
Neuheiten rund um die autonomen mobilen
Roboter „Open Shuttles“ sowie die neueste
Generation des mit künstlicher Intelligenz ausgestatteten
Kommissionier-Roboters „Pick-it-
Easy Robot“ gezeigt.
FTF als barrierefreie Alternative zur fest installierten
Fördertechnik
Als einer von weltweit lediglich drei Herstellern
der A-Frame-Technologie präsentiert der niederländische
Systemintegrator Inther Group
auf der LogiMAT 2022 (Halle 5, Stand B50) erstmals
das jüngste Modell aus diesem Technologie-Segment
für effiziente Intralogistik. Mit der
von Inther perfektionierten Technologie bietet
der Systemintegrator eine hocheffiziente
Lösung mit 1.200 Zugriffen pro Stunde bei der
vollautomatisierten Artikelkommissionierung
großvolumiger Aufträge im Kleinteilesegment.
Als weitere spezielle Produktvorstellung steht
der stationäre Einzelstück-Pickroboter „Gripp“
(Gantry Robotic Intelligent Piece Picker) im
Fokus.
Weitere Optionen für die Einbindung von Robotern
in die Kommissionierprozesse sind bei
der J. Schmalz GmbH (Halle 7, Stand C05) zu
sehen. Zwei Demozellen mit Cobots für Picking
und Palettieren zeigen Anwendungsbeispiele
aus dem Bereich Bin Picking und Palettieren/
Depalettieren. Eine Neuheit dabei: das Vakuum-Lagengreifsystem
„ZLW“ für lageweises
Anheben von Paketen, Gläsern oder anderen
Werkstücken. In der zweiten Demozelle wird
eine kamerabasierte Vision & Handling-Lösung
mit Bildverarbeitung für den Griff in die
Kiste vorgestellt. Das End-of-Arm-Ecosystem
„Match“ ermöglicht dabei schnellen, auto-
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matisierten Greiferwechsel. Ebenfalls ausgelegt
auf das roboterbasierte Handling von Gebinden
sind die neuen Robotersysteme, die
die Premium Robotics GmbH (Halle 7, Stand
C30) auf der LogiMAT erstmals präsentiert. Die
Roboter mit Bildverarbeitung, Sensorik und
einem Greifsystem arbeiten ohne Lagen-Depalettierer,
Shuttle-Zwischenlager oder Fördertechnik
und können beispielsweise instabile
Gebinde aus der Konsumgüterindustrie ganz
direkt von einer Lagerpalette auf eine Lieferpalette
umsetzen.
Neben der Konzentration von Neuentwicklungen
im Bereich der Automated Guided
Vehicle (AGV) in Halle 2 auf dem Stuttgarter
Messegelände stellen auch mehrere Flurförderzeuge-Hersteller
sowie zahlreiche Maschinen-
und Anlagenbauer ihre Lösungen in den
Bereichen autonome mobile Roboter (AMR),
Messe Stuttgart
Halle 1, Stand B37
31. Mai - 2. Juni 2022
www.dematic.com/logimat2022
LOGISTIK express 2/2022 | S74
Carrybots und Fahrerlose Transport Fahrzeuge
(FTF) als barrierefreie Transportalternative zur
fest installierten Fördertechnik vor. So präsentiert
etwa die Geekplus Europe GmbH (Halle
7, Stand D51) mit dem „RoboShuttle“ ein
AMR-System, das durch den Einsatz von Robotern
eine deutliche Lagerverdichtung
verspricht. Schlüsselkomponente des Robo-
Shuttle-Systems ist der „RS8-DA“, nach Einschätzung
des Herstellers der höchste AMR im
Markt, der Regale mit einer Höhe von mehr als
acht Metern bedienen kann. Die Carrybots
GmbH (Halle 5, Stand B67) zeigt in Stuttgart erstmals
ihr fahrerloses Transportsystem „Herbie“
im neuen Design. Das FTF mit modular erweiterbarem
Systemaufbau wurde als kosteneffiziente
Startlösungen speziell für den Transport
von Kleinladungsträgern und ähnlichen Transportgütern
entwickelt.
Einstiegslösungen für durchgängige Prozessautomatisierung
und Vernetzung
Auch im Bereich der stationären Fördertechnik
unterstreichen die internationalen Aussteller
auf der LogiMAT 2022 mit zahlreichen Exponaten
die Innovationskraft und Lösungskompetenz
der Maschinen- und Anlagenbauer.
Die Gebhardt Intralogistics Group (Halle 5,
Stand B71) etwa kommt neben FTF „Karis“ und
Shuttlesystem „StoreBiter MLS“ mit der Premierenpräsentation
einer neuen Sortiertechnologie
speziell für kompakte Lager nach Stuttgart.
Die platzsparende „SpeedSorter line“
ist vertikal aufgebaut und bietet an beiden
Sorterseiten eine variable Anzahl von Endstellen
für hohe Sortierleistung und Flexibilität auf
kleinstem Raum. Mit einer neu entwickelten,
eigenständigen Behälterfördertechnik, die
auf der LogiMAT 2022 erstmals zu sehen ist,
stellt die Dambach Lagersysteme GmbH & Co.
KG (Halle 1, Stand F41) eine Lösung für den
Warenfluss in Vorzonen automatisierter Lagersysteme
vor. Die Fördertechnikkomponente,
die speziell für Dambach-Anlagen entwickelt
wurde, soll künftig mit weiteren Innovationen
als systemunabhängige Einzelkomponente
angeboten werden.
Mit einer „Revolution unter den Palettenmagazinen“,
so Bartels-Geschäftsführer Sebastian
Krayenborg, kommt die Karl-H. Bartels
GmbH (Halle 1, Stand B69) nach Stuttgart.
Neben Treppensteigern zeigt das Unternehmen
das Palettenmagazin „DStacker“.
Es ist auf sehr hohen Palettenumschlag in
einem Kommissionierlager ausgelegt und gibt
alle 10 Sekunden eine von bis zu 55 Paletten
aus. Zudem, ein deutlich nachhaltiger Aspekt,
kommt der „DStacker“ komplett ohne Stromanschluss,
Pneumatik oder Hydraulik aus. Die
Schmale Logtec GmbH (Halle 3, Stand C53)
präsentiert neben der neu entwickelten Produktlinie
„AGV Connect“ als Live-Exponat
eine ganzheitlich konzipierte Übergabestation
für das Be- und Entladen Fahrerloser Transportsysteme
(FTS), die neben Effizienzvorteilen
einen komfortablen Einstieg in durchgängige
Prozessautomatisierung und Vernetzung bieten
soll.
Die internationalen Aussteller aus dem Bereich
des Anlagen- und Maschinenbaus, das
zeigt diese willkürliche Auswahl von Neuheiten
auf der LogiMAT 2022, halten für das Fachpublikum
eine Vielzahl an Innovationen und
Lösungsoptionen für effiziente Warehousing-
Prozesse bereit. Die Systementwickler und
Anbieter präsentieren mit kompakten, flexibel
skalierbaren Lager- und Kommissioniersystemen
einerseits die neusten Komponenten, Geräte
und Einzelsysteme in den Bereichen der
stationären und fest installierten automatisierten
Anlagen- und Fördertechnik. Andererseits
stellen sie mit Fahrerlosen Transportfahrzeugen
und jüngsten Shuttle-Lösungen mobile Alternativen
für die innerbetrieblichen Transporte,
für die Produktionsversorgung und eine automatisierte
Bedienung von Regalsystemen vor.
„Ein umfassender Querschnitt und Überblick
über die jüngsten Innovationen und Lösungsangebote,
die die Maschinen- und Anlagenbauer,
Systemanbieter und -integratoren gegenwärtig
für eine zukunftsfähige Ausrichtung
der Intralogistik anbieten“, fasst Messeleiter
Ruchty zusammen. „Auf der LogiMAT können
die Fachbesucher diese Neuheiten und zahlreiche
Produktpremieren endlich wieder direkt
in Augenschein nehmen, sie miteinander vergleichen
und für fachkundige Informationen
und Abstimmungen mit den Anbietern vis-avis
ins Gespräch kommen. Ein Nutzwert von
derartiger Quantität und Qualität wird Interessenten
und Fachpublikum nirgendwo sonst
geboten.“ (RED)
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INTRALOGISTIK AUS ERSTER HAND
LOGISTIK express 2/2022 | S76
LOGIMAT 2022
Geballte
Fachkompetenz
rund um
Stapler & Co.
Auf der Fachmesse für Intralogistik-Lösungen
und Prozessmanagement präsentieren
die weltweit führenden Flurförderzeuge-Hersteller
dem internationalen Fachpublikum
die aktuellsten Neuentwicklungen und Produktinnovationen
im Bereich der mobilen
Lagertransporte. Der kompakte Überblick
mit zahlreichen Premieren untermauert
den Stellenwert der LogiMAT als international
bedeutendste Fachmesse der Branche.
TEXT: PI REDAKTION
Mit den Exponaten, die die Aussteller
der Flurförderzeuge-Branche
auf der LogiMAT 2022 vorstellen,
unterstreicht die Internationale
Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und
Prozessmanagement aktuell prägende Branchentrends.
Hintergrund: Der globale Material-
Handling-Markt hat im Jahr 2021 erneut die
Dynamik der Vorjahre übertroffen. Alle namhaften
Hersteller weisen in ihren Jahresbilanzen
ein deutlich zweistelliges Wachstum aus.
Jungheinrich etwa verzeichnet für 2021 „das
erfolgreichste Geschäftsjahr in seiner Unternehmensgeschichte“.
Der Auftragseingang
stieg um 45 Prozent.
Die Kion Group, unter anderem mit den Konzerntöchtern
Linde Material Handling, Still
GmbH und Baoli EMEA S.p.A. auf der LogiMAT
2022 vertreten, vermeldet für das abgelaufene
Jahr im Bereich Industrial Trucks & Services (ITS),
zu dem die Flurförderzeuge und verbundenen
Dienstleistungen in der Group zählen, beim
Neufahrzeuggeschäft ein Plus von 40,9 Prozent
gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt legte
die Zahl der Neubestellungen im Vorjahresvergleich
um 51,0 Prozent zu. Größtes Wachstum
bei den Auftragseingängen weisen dabei die
Gegengewichtsstapler auf – mit einem spürbaren
Trend Richtung Elektrostapler.
Diese positiven Bilanzen, das belegen die Aussteller
der FFZ-Branche mit ihren Exponaten auf
der LogiMAT 2022, bilden zugleich mehrere
aktuelle Trends im FFZ-Segment ab. Zum einen
sind Mobilität und Materialflüsse im Lager offenbar
weiterhin gestützt auf den Einsatz von
Flurförderzeugen: Geräte der Klassen 1 bis 3
wie etwa Hubwagen, Routenzüge, Gegengewichts-,
Deichsel-, Gelenk- und Schubmaststapler
oder Fahrerlosen Transportfahrzeuge (FTF).
Zweitens werden sie technologisch, über die
unterschiedlichen Handlings- und Staplerprozesse
hinweg, elektromotorisch unterstützt und
zunehmend automatisiert. Ein dritter, perspektivisch
ausgerichteter Trend, der sich mit Blick
auf die Exponate daraus indirekt ablesen lässt,
ist das hohe Engagement und wirtschaftliche
Interesse der Hersteller im Bereich von FTF und
Automatisierten Mobilen Robotern (AMR).
Nahezu alle FFZ-Hersteller sind in diesem Segment
bereits im Markt vertreten. Unter Einbindung
von Sensorik sowie Methoden und Verfahren
Künstlicher Intelligenz (KI) wird dabei die
Entwicklungen Richtung autonom agierender
Transportfahrzeuge verfolgt. So arbeitet etwa
Still (Halle 10, Stand B41) auf Basis des Kommissionierers
OPX iGo neo, der bereits autonom
im Regalgang unterwegs ist, als deutscher
Vertreter im europäischen Forschungsprojekt
IMOCO (Intelligent Motion Control) mit, um
FTF und AMR zu gänzlich autonom fahrenden
Fahrzeugen weiter zu entwickeln. An ähnlichen
Entwicklungen arbeitet die Jungheinrich
AG (Halle 9, Stand B05).
Neben Exponaten auf den Ständen der
FFZ-Hersteller ist das FTF- und AMR-Segment
auf der LogiMAT 2022, erstmals insbesondere
in der gesamten Halle 2 nebst Foyer konzentriert.
Mehr als 80 Aussteller zeigen dem internationalen
Fachpublikum dort ihre jüngsten
Entwicklungen für FTF- und Roboter-basierte
Automatisierung in der Intralogistik.
Plattformtransporter bis zu 65 Tonnen Traglast
Auf der LogiMAT 2022 sind die internationalen
FFZ-Hersteller aber vor allem im Segment der
manuell geführten Flurförderzeuge mit den
jüngsten Neuentwicklungen ihrer Geräte und
deren Ausstattung vertreten. Mit zahlreichen
Premieren präsentiert neben allen führenden
Marktplayern nahezu die komplette Riege
der internationalen Flurförderzeuge-Hersteller
in den Hallen 9 und 10 ihr aktuelles Produktund
Leistungsspektrum. Die Neuvorstellungen
reichen von Geräten der Klassen 1 bis 3 über
Zubehör und Anbaugeräte, Fahrerassistenzund
Flottenmanagementsystemen bis zu den
jüngsten Lösungsangeboten in den Bereichen
Antriebsalternativen, Batterie- und Energiemanagement.
„Wir freuen uns darauf, auf der
LogiMAT unsere Freunde endlich wieder bei
einer physischen Veranstaltung auf unserem
Stand zu treffen und wieder mit ihnen in Kontakt
treten zu können“, charakterisiert Blade
Feng, Forklift Business Unit Director, BYD Europe
BV (Halle 10, Stand G61), die Stimmung unter
den Herstellern. „Wir können es kaum erwarten,
allen Besuchern unsere erweiterten alternativen
Materialien und Handhabungslösung
vorzustellen.“
Der Rothauspark und die Außenflächen
zwischen den Hallen bieten Herstellern wie
Jungheinrich und Linde zudem die Möglichkeit
dem internationalen Fachpublikum ihre neuesten
Stapler der Klassen 4 und 5 mit Verbrennungsmotor,
ausgelegt auf die Abgasstufe 5,
in Live-Demonstrationen vorzustellen. „Das
zusätzliche Outdoor-Areal auf dem Messegelände
ist der perfekte Ort, um die zahlreichen
Verbesserungen und Vorteile der neuen Shooting-Stars
mit ihren verschiedenen Antriebsarten
Diesel, Treibgas, Elektro erlebbar zu machen
und in Aktion zu zeigen“, urteilt Stefan
Prokosch, SVP Brand Management Linde
Material Handling (Halle 10, B21).
Die Jungheinrich AG, die sich inzwischen deutlich
auch im Bereich der Lagertechnik und
automatisierten Lagersysteme engagiert, hat
LOGISTIK express 2/2022 | S78
bereits die Präsentation mindestens einer Premiere
und mehrere Neuheiten angekündigt.
Sicher wird darunter der wendige, kompakte
Routenzug LiftLiner® für die Jungheinrich Elektro-Schlepper
der EZS-Baureihen 1, 3 und 5 zu
sehen sein. Überdies hat der Hamburger Hersteller
zu Jahresbeginn als Neuheit einen Schmalgangstapler
vorgestellt, der auf fahrerlose
Einsätze als autonom fahrendes Flurförderzeug
ausgelegt ist. Auch mit dessen Vorstellung
kann man wohl rechnen.
Die Hubtex Maschinenbau GmbH & Co. KG
(Halle 10, Stand D05) zeigt dem Fachpublikum
erstmals einen selbstfahrenden Plattformtransporter
aus dem „SFX“-Baukasten mit Traglastvarianten
von 25 Tonnen, 40 Tonnen und
65 Tonnen. Der Transporter ist für manuelle
Anwendungen im Innen- und Außenbereich
konzipiert und lässt sich in modularer Bauweise
mit verschiedenen Lenksystemen und einem
Plattformhub ausstatten oder als FTF auslegen.
Still fokussiert sich beim Messeauftritt in Stuttgart
auf die Präsentation von AMR-Fahrzeugen
aus der neuen ACH-Baureihe, die erstmal öffentlich
zu sehen sein wird. Die AMR werden
den Fachbesuchern in Symbiose mit automatisierten
Vertikalförderern wie Schubmast- oder
Schmalgangstaplern vorgestellt. Zudem wird
der Hersteller auf der LogiMAT 2022 sicher die
neuen Baureihen „LXT 120-350“ und „LXW 20-
30“ seiner elektrisch angetriebenen Schleppund
Transportfahrzeuge vorstellen. Als Assistenzsystem
kommt dabei die „Descent Speed
Regulation (DSR)“ zum Einsatz. Die last- und
neigewinkelabhängige Geschwindigkeitsregulierung
soll mehr Sicherheit bieten und eine
erhöhte Umschlagleistung bei Rampenfahrten
unterstützen.
Premiere Elektro-Gegengewichtsstapler
Hyster Europe (Halle 10, Stand C10) rückt mit
der Vorstellung emissionsarmer und emissionsfreier
Stapler das Thema „Powering YOUR
Possibilities" in den Mittelpunkt des Messeauftritts
in Stuttgart. Dabei bieten etwa die neuen
Hyster®“J10-18XD“-Modelle mit Lithium-Ionen-
Batterie eine Tragfähigkeit von bis zu 18 Tonnen.
Die emissionsfreien Elektrostapler sollen
in ihrer Leistung dem Vergleich mit Verbrennungsmotoren
standhalten.
Die Besucher der LogiMAT 2022 werden zudem
zu den ersten Interessenten in Europa
gehören, die das Debüt des neuen BYD-
Gabelstaplers „ECB20S“ und der neuen
„SEF“-Gegengewichtsserie des Herstellers
miterleben können. Der Dreirad-Gegengewichtsstapler
ECB20S bietet eine elektrische
Feststellbremse, das neueste energiesparende
Batteriemanagementsystem des Herstellers
sowie ein überarbeitetes Hydrauliksystem
und ist mit zwei Batterieoptionen verfügbar.
Weitere Exponate zielen mit Tools auf Transparenz
im Flottenmanagement sowie die Optimierung
von Energieverbrauch und Batteriemanagement
über Ferndiagnosen.
Dem Herstellernamen alle Ehre macht ein
neuer Gegengewichtsstapler des schwedischen
Herstellers Semax Material Handling
AB (Halle 10, Stand G75), der erstmals auf der
LogiMAT zu sehen ist. „Se max“ heißt ins Deutsche
übersetzt „maximal sehen“. Das ist Programm
für den neuen, kompakten Stapler, der
mit dem Mast hinter der Kabine den Fahrern
viel freie Sicht und ein smartes Handling transportempfindlicher
Güter ermöglicht. Integrierter
Teleskopvorschub, 0-900 mm (Option),
schafft dabei eine markante Reichweite für
präzises Warenhandling.
Nachrüstbares Assistenzsystem
Mit Neuentwicklung bei den Zusatzausstattungen
und Anbaugeräten sind überdies
beispielsweise die PowerFleet GmbH (Halle
10, Stand C77), die Abertax Technologies
Ltd. (Halle 10, Stand C29) und die Durwen
Maschinenbau GmbH (Halle 10, Stand B39)
in Stuttgart vertreten. PowerFleet zeigt mit
der Messeneuheit „VAI-100“ ein kamerabasiertes
Personen- und Fahrzeug-Warnsystem.
Das nachrüstbare Assistenzsystem für Flurförderzeuge
nutzt Künstliche Intelligenz (KI) zur
Erkennung von Personen, Fahrzeugen und
Hindernissen in seinem Arbeitsumfeld. Bei Unterschreitung
eines konfigurierten Sicherheitsabstandes
wird der Staplerfahrer unmittelbar
visuell und akustisch vor Objekten in der Nähe
gewarnt. Gekoppelt mit Flottenmanagement-System
„VisionPro“ können Auswertungen
über die Verletzung von Sicherheitszonen
vorgenommen und im Visibility-Tool der Software
angezeigt werden.
„Mit den präsentierten Messepremieren
innovativer Neuentwicklungen bietet die
LogiMAT 2022 erneut den wohl umfassendsten
Überblick über die aktuellen Geräte
und Lösungsangebote der internationalen
Flurförderzeug-Branche“, resümiert
Messeleiter Michael Ruchty, EUROEXPO
Messe- und Kongress-GmbH München.
„Mit den Exponaten ihrer jüngsten Entwicklungen
im Hardware-Bereich wie auch bei
den Fahrerassistenz- und Flottenmanagementsystemen
machen die Hersteller die
Präsentationsplattform und Arbeitsmesse
LogiMAT für die Fachbesucher zugleich
zur wichtigsten Informationsbörse für zukunftsfähige
Investitionsentscheidungen
im Bereich der Flurförderzeuge. Ein Mehr
an geballter Fachkompetenz wird ihnen
nirgendwo geboten."
LOGISTIK EXPRESS
B2B FIRMENSUCHE
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Abertax Technologies präsentiert mit der
„Non-Metallic Liquid Level Sensor Electrode“
eine neuartige patentierte, metallfreie Sonde
zur Füllstandsmessung von Batterieelektrolyt
bei elektronischen Produkten. Im Gegensatz
zu herkömmlichen Sonden auf Stahl- oder Bleibasis
sind die neuen Füllstandsmesser korrosionsfrei
und ermöglichen die unkritische Handhabung
bei der Installation.
Durwen stellt auf der LogiMAT 2022 eine repräsentative
Auswahl ihrer wichtigsten Anbaugerätevor.
Dazu zählen etwa Zinkenverstellgeräte
mit SmartForks als Plug-in-Play-Lösung,
eine Papierrollenklammer in 180°-Ausführung
und Zinkenverstellgeräte in Kombination mit
Teleskopgabelzinken. Als Innovationen wertet
der Hersteller einen neuartigen Klemm-/Abschieber
und eine neue Schneidballenklammer
zum automatisierten Entdrahten. An unterschiedlichsten
Ballen beispielsweise in der
Altpapier- und Recyclingindustrie kappt die
Neuentwicklung die Transport-Haltedrähte.
Dabei fällt das Ballenmaterial nach dem Öffnen
der Klammerfunktion in die vorgesehenen
Lade- und Transporthilfsmittel. Die Drahtreste
bleiben in der Greifeinheit stecken und
können materialrein entsorgt werden.
(RED)
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LOGISTIK express 2/2022 | S80
LOGIMAT 2022
Innovationen für
das Codieren –
Erfassen und
Vernetzen
Eine Vielzahl von Premieren und innovativen
Neuentwicklungen in allen Auto-ID-Technologiebereichen
sowie einem ergänzenden
Expertenforum zur weiterführenden Informationsvermittlung
machen die LogiMAT
2022, Internationale Fachmesse für Intralogistiklösungen
und Prozessmanagement zur
umfassenden Leistungsschau der Auto-ID-
Branche.
TEXT: PI REDAKTION
Zuverlässige Kennzeichnung von Bauteilen
für die Produktion, von Behältern im
Lager- und Kommissioniersystem oder
der Flurförderzeuge im Logistikzentrum
– ohne Auto-ID, die Automatische Identifikation
und Datenerfassung, geht in der Produktion
und Logistik gar nichts. Kennzeichnung &
Identifikation, Tracking & Tracing, Bestandsmanagement
und Kommissionierung, Echtzeitortung,
Condition Monitoring und Predictive
Maintenance: Auto-ID-Technologien und ihre
Kombination mit komplementären Technologiefeldern
unterstützen die Automatisierung
von Prozessen sowie eine zunehmend autonome
Gestaltung, bei der Objekte jeglicher Art
sich wechselseitig einander identifizieren und
verifizieren.
Für den AIM, Industrieverband für Automatische
Datenerfassung, Identifikation (Auto-ID)
und Mobile IT-Systeme, sind die Ident-Technologien
„Enabling Technologies“ für die digitale
Transformation von Supply Chain und Logistik,
für die Steuerung, Automatisierung und
Optimierung von Unternehmensprozessen und
die intelligente Vernetzung von Informationen
aus Produktion und Logistik, Transport und Verkehr.
Denn Auto-ID-Technologien von der optischen
Kennzeichnung und Identifikation über
RFID- und RTLS-Lösungen bis hin zu Sensorik,
Bluetooth und Vision Systemen ermöglichen
alle Anwendungsbereiche, in denen Daten
erhoben und ausgewertet werden. Mit der
kontinuierlichen Einbindung technologischer
Neuerungen und entsprechender Weiterentwicklung
der Produkt- und Lösungsangebote
erschließen die Auto-ID-Lösungen Effizienzsteigerungen,
steigern Prozesstransparenz
und Optimierungspotenziale und unterstützen
den technologischen Wandel sowie Entwicklung
neuer Geschäftsfelder in den Unter-
nehmen. Vor diesem Hintergrund blicken die
Hersteller und Anbieter dieses diversifizierten
Branchenspektrums durchweg positiv in die
Zukunft. Dem letzten Branchen-Barometer des
AIM zufolge erwarten nahezu 85 Prozent der
befragten Unternehmen eine bessere oder zumindest
gleichbleibende Marktentwicklung.
Im zweistelligen Prozentbereich konstatieren
die Unternehmen aller Technologiebereiche
zudem eine verstärkte Nachfrage – von
Unternehmen mit RFID-Lösungen erwarten
dies 72 Prozent. Welche Innovationskraft und
Lösungskompetenz der Auto-ID-Branche dabei
zugrunde liegt, zeigen die internationalen
Aussteller vom 31. Mai bis 2. Juni auf der Logi-
MAT 2022 in den Hallen 4 und 6 auf der Südachse
des Stuttgarter Messegeländes.
„Die Auto-ID-Branche kommt in diesem Jahr
mit so vielen Neuheiten und Premieren zur
LogiMAT wie nie zuvor“, sagt Messeleiter Michael
Ruchty, EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH
München. „In allen Technologiebereichen,
von den ORM mit neuen
Sicherheitsetiketten, Druckern und Lesegeräten
über neue Wearables für RFID- und
neue Sensorik für RTLS-Lösungen und Transportüberwachung
bis hin zu dynamischen
Frachtvermessungslösungen präsentiert die
Auto-ID-Branche auf der LogiMAT ein breites
Spektrum an Neuentwicklungen für das Codieren,
Erfassen, Vernetzen von Informationen.“
Digital geführte Kommissionierung mit geographischen
Informationen
Im Bereich der Etiketten stellt die Securikett
Ulrich & Horn GmbH (Halle 4, Stand F81) als
einen „positiven Beitrag zur Kreislaufwirtschaft“,
so das Unternehmen, ihre um neuartige,
papierbasierte Sicherheitsetiketten erweiterte
Produktpalette vor.
Die Plöckl Media Group GmbH (Halle 4, Stand
C07) legt den Fokus bei ihren Exponaten neben
verschiedenen Kennzeichnungslösungen
insbesondere auf die Produktinnovation
„InMould on Roll“, bei der die klassische Stapelverarbeitung
ihrer patentierten InMould
Etiketten durch eine kosten- und zeiteffiziente
Lösung auf Rolle erneuert wurde.
Für effizienten Etikettendruck „on the fly“ präsentiert
die Toko Etikettier- und Drucksysteme
GmbH & Co. KG (Halle 4, Stand B05) erstmals
die Epson C6000 Serie. Der Inkjet-Drucker mit
Etiketten-Spendefunktion (C6000Pe/C6500Pe)
ermöglicht in vollautomatisierten Etikettieranlagen
mehrfarbigen „just-in-time“-Etikettendruck.
Dabei lassen sich fotorealistische Etikettenlayouts
mit einer Druckauflösung von bis zu
1200 x 1200 dpi und Druckbreiten von vier und
acht Zoll realisieren.
Die Optimierung von Durchlaufzeiten im Prozess
bei gleichzeitiger Reduzierung der Fehlerpotenziale
im Kommissioniervorgang verspricht
die Applikation Digitalpicker, die im
Rahmen der LogiMAT 2022 erstmals auf einer
Messe gezeigt wird. Bei der Lösung der Indutrax
GmbH (Halle 6, Stand D74) ist der Name
Programm: Die Applikation ermöglicht eine
papierlose und digital geführte Kommissionierung
unter Verwendung von geographischen
Informationen, eLabel, Pick-to-Light, Wearable-Barcode-Scanner
und Tablets. Diese neuartige
Form der Prozessunterstützung leitet Kommissionierende
einfach und effizient durch die
Bearbeitung ihrer Aufträge.
Tablets stehen auch beim Messeauftritt der
Advantech Service-IoT GmbH (Halle 8, Stand
F10) im Mittelpunkt. Als Produktneuheiten
zeigt das Unternehmen das Fahrzeugterminal
LOGISTIK express 2/2022 | S82
DLT-V7215 P+ mit unterbrechungsfreier Stromversorgung
und Smart Sensor sowie das Industrietablet
AIM-75S mit austauschbarem Akku.
Das robuste 8“-Tablet ist für den Innen- und
Außenbereich geeignete. Zusätzlich zu den
WLAN-/LTE-Funktionen, die mobiles Computing
ermöglichen, kann das GMS-zertifizierte
AIM-75S optional mit Peripheriegeräten wie
einem 1D/2D-Barcodescanner, LAN+COM,
UHF-RFID und MSR-Modulen ausgestattet werden.
Datenerfassung mit Cloud-Anwendungen und
KI-Applikationen
Neue Systeme für effiziente Datenerfassung
und -vernetzung stellen unter anderem die
Mettler-Toledo GmbH (Halle 6, Stand F27), das
Wäge- und Messtechnik-Unternehmen DEW –
Waagen & Systeme (Halle 3, Stand D58), die
Kaptura GmbH (Halle 6, Stand F68) und die
Swiss Sort GmbH (Halle 5, Stand F47) auf der
LogiMAT erstmals vor.
Mettler-Toledo kommt mit dem neuen Messystem
„TLD970“ nach Stuttgart. Das Messystem
wird an der Hallendecke montiert und kann
die Maße von Paletten messen, die von Gabelstaplern
transportiert werden, die sich mit
einer Fahrgeschwindigkeit von bis zu 15 km/h
bewegen. Kombiniert mit einer am Gabelträger
montierten Waage „TLF820“ von Mettler-Toledo
und einem Handscannersystem
entsteht eine dynamische Messlösung für Volumen,
Gewicht und ID. Ein optionaler Touch-
Screen-PC im Führerhaus des Gabelstaplers
führt den Fahrer durch den Messprozess und
überträgt den Datensatz per WLAN an das
übergeordnete IT-System des Anwenders.
DEW – Waagen & Systeme zeigt als Premiere
ein neu entwickeltes Volumen-Messsystem.
Das System kombiniert Volumenmessung,
Gewichtsmessung und das Abscannen von
Artikeldaten, beispielsweise von Etiketten.
Die DEW-Waagenanzeige „D 125“ mit Touchbildschirm
führt alle erfassten Daten in einem
Datensatz zusammen. Im Anschluss wird das
Datenpaket in Echtzeit direkt in die Unternehmens-IT
übertragen und automatisiert gespeichert,
wobei die entsprechenden Datenfelder
der Bildschirm-Maske automatisiert befüllt
werden.
Die 3D-Laserscanner-Lösung „IMS360“ von
Kaptura zielt auf automatisierte Artikelstammdatenerfassung.
Dabei ermöglicht die Einbindung
von 360°-Produktfotografie eine schnelle
Datenerfassung und Wiedererkennung von Artikeln.
Swiss Sort stellt mit „Procap“ ein komplettes
Soft- und Hardwarekonzept für Sendungserfassung
(OCR Maschinen- und Handschrift),
Tracking (BCR), Redressbearbeitung und die
Irrläuferbearbeitung vor. „Procap“ sorgt nach
Herstellerangabe mit Live-Erfassungswerte von
bis zu 600 Sendungen pro Stunde für deutliche
Arbeitserleichterungen, Zeit- und Kostenersparnisse
in der innerbetrieblichen Logistik.
Datenerfassung mit Cloud-Anwendungen
und KI-Applikationen präsentieren unter anderem
die Denso Wave Europe GmbH (Halle 4,
Stand D65) mit komplexen und Cloud-basierten
IoT-Datenmanagementsystemen sowie
die Panasonic Marketing Europe GmbH (Halle
6, Stand A71). Panasonic kommt mit einer Visual
Sort Assist (VSA) Lösung für automatisierte
Objekterkennung zur LogiMAT 2022. Das
System scannt bei der Warenanlieferung Barcodes
oder Lieferantenadressen und projiziert
Namen der Lieferanten, Priorität in der Fertigung
oder Lagerplatz auf Pakete, die dann
auf der Fördertechnik weitergeleitet werden.
Parallel erfolgt ein Abgleich der erfassten Anlieferungsdaten
mit den im ERP-System oder
WMS hinterlegten Informationen. Darüber hinaus
ist auf dem Panasonic-Messestand die
Tochtergesellschaft Blue Yonder vertreten.
Sie präsentiert mit ihrem „Luminate“-Portfolio
KI-gesteuerte Supply-Chain-Lösungen aus der
Cloud.
Neue Transponder für zuverlässige RFID-Anwendungen
Jüngste Entwicklungen im RFID-Segment werden
bei der Neosid GmbH & Co. KG (Halle
4, Stand D05) und bei der Bito-Lagertechnik
Bittmann GmbH (Halle 6, Stand C31) gezeigt.
Neosid präsentiert mit „NeoTAG“ einen neuen,
kleinen Transponder mit hoher Reichweite für
zuverlässige RFID-Auslesung selbst in Metallumgebungen.
Der gesamte HF-Transponder ist in
der Standardausführung als Inlay (ohne Gehäuse)
auf einer Größe von 2,6 mm x 2,6 mm
x 2,4 mm untergebracht. Zudem werden Versionen
als Plug (im Einpressgehäuse), als Flag
(zur Befestigung etwa mit Kabelbindern) oder
in kundenspezifischen Bauformen angeboten.
Bito kommt mit den Startups Tec4Med, TeDa-
Los und Qbing nach Stuttgart. Gemeinsam
mit Bito-Lagertechnik stellen sie auf der Logi-
MAT 2022 die neuesten Entwicklungen und
spannende Innovationen rund um das Thema
Intralogistik vor. Entwickelte Lösungen wie intelligente
Pharmatransportbehälter, die Möglichkeit
zur digitalen Bestandsüberwachung in
Kleinteilebehältern oder RFID-basierte Bestandüberwachung
am Regal sind Features, die
Bito-Lösungen weiter digitalisieren.
Abgerundet wird die Leistungsschau der Auto-ID-Branche
auf der LogiMAT 2022 am dritten
Messetag durch das Expertenforum „Digital
Supply Chain – Gestaltung und Optimierung:
AutoID-Technologien als Enabling Technologies“
in der LogiMAT-Arena im Atrium, Eingang
Ost, das gemeinsam von der Fachzeitschrift
ident und dem Fachverband AIM-D e.V. Das
behandelte Themenspektrum für ergänzende
Informationsvermittlung stellt die RFID-basierte
Automatisierung sowie Transparenz und Digitalisierung
der Lieferkette auf Basis von Echtzeitdaten
in den Mittelpunkt. Zudem zeigen
und erklären die Experten im Zuge des Forums
effiziente und nachhaltige Nutzungs- und Businessmodelle
mit Mehrwegbehälterlogistik. Ziel
ist es, den Fachbesuchern Leistungsvermögen
und Einsatzpotenziale der unterschiedlichen
AutoID-Technologien für die Digitalisierung
von Supply Chain, Logistik und Produktion aufzuzeigen.
„Die Identtechnik ist die unentbehrliche
Grundlage für effiziente Lieferketten und
Datenvernetzung wie auch für die zukunftsfähige
Ausrichtung von Logistik und Produktion“,
resümiert Messeleiter Michael Ruchty.
„Mit den Exponaten der Aussteller und der
fachkompetenten Informationsvermittlung im
Expertenforum bietet die LogiMAT 2022 einen
kompakten und gleichwohl vollumfänglichen
Überblick über den aktuellen Stand der technologischen
Entwicklungen im Bereich der
Auto-ID und den Mehrwert, den sie im Rahmen
der digitalen Transformation bieten. Wer
darüber im Bilde sein will, darf einen Messebesuch
in Stuttgart nicht versäumen.“ (RED)
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LOGIMAT 2022
Präsentationsplattform
für
modernste Software-
Lösungen
Auf der LogiMAT 2022, Internationale Fachmesse
für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement,
präsentieren die Software-
Entwickler dem internationalen Fachpublikum
ihr aktuelles Produktportfolio
für zukunftsfähige, effiziente Intralogistik.
Prägende Trends sind Cloudlösungen und
die Einbindung moderner Technologien
wie Künstliche Intelligenz (KI) und Robotic
Process Automation (RPA).
TEXT: PI REDAKTION
In mitarbeiterintensiven Branchen wie der
Logistik erschließen Automatisierung und
Digitalisierung neue Möglichkeiten der Prozesseffizienz,
Geschäftsentwicklung, Kundenbindung
und Skalierbarkeit. Enabler dieser
Erneuerungs- und Optimierungspotenziale
sind die jeweils steuernden Softwaresysteme.
Das Zusammenspiel von digitalen Technologien
wie Cloud, Data Analytics, Augmented
Reality oder Künstliche Intelligenz ermöglicht
dabei die nächsten Schritte intelligenter Prozessautomatisierung,
die Umsetzung datenbasierter
Geschäftsmodelle und zusätzliche Faktoren
der Wettbewerbsdifferenzierung.
Welche Optionen die Software-Hersteller dabei
mit ihrem aktuellen Produktportfolio für
Intralogistik und Prozessmanagement bieten,
zeigen die IT-Unternehmen auf der LogiMAT
2022 in den Hallen 6 und 8 auf dem Stuttgarter
Messegelände. „Applikationen, Module und
Systeme für schnelle Datenzusammenführung,
-analyse und Prozessoptimierung, die
die operativen Prozesse der Intralogistik und
der Supply Chain verbessern“, konstatiert
Messeleiter Michael Ruchty der EUROEXPO
Messe- und Kongress-GmbH aus München.
„Intelligente IT-Lösungen zur Bewältigung der
aktuellen Marktanforderungen und zukunftsfähigen
Ausrichtung der Unternehmen.“
Das nach den Anbietern von Fördertechnikund
Automatisierungssystemen zweitstärkste
Ausstellerkontingent auf der LogiMAT 2022
kommt mit einem umfassenden Überblick
über die jüngsten Entwicklungen bei Transportmanagement-,
Lagerverwaltungs- (LVS) und
Warehouse Management Systemen (WMS)
sowie bei Zoll-, Versandabwicklungs- und
Exportkontroll-Systemen nach Stuttgart. Zudem
präsentieren zahlreiche Anlagenbauer,
Systemintegratoren und Flurförderzeuge-Hersteller
Systeme für das Flotten-, Ressourcen-,
Yard- und Zeitfenstermanagement sowie
Steuerungssoftware für ihre Geräte, Systeme
und Anlagen. Darunter eine wachsende
Zahl von Unternehmen, die eigenentwickelte
LVS beziehungsweise WMS vorstellen oder
sich als SAP-Implementierungspartner positionieren.
Als bestimmende Trends für die Exponate,
die zugleich den Investitionsbedarf
in der Intralogistik markieren, zeigen sich:
• die Einbindung von Methoden und Verfahren
der Künstliche Intelligenz (KI)
• der Einsatz von Simulationssoftware und
Digitalen Zwillingen in unterschiedlichsten
Anwendungen
• Nachhaltigkeit/Ressourceneffizienz
• Systeme, Module und Applikationen für
Big Data und Analytics
• smarte Lösungen aus der Cloud.
Vernetzte Daten analysieren
Technologien wie Bilderfassung, KI und Robotik
werden eingebunden, um durch Automatisierung
von Rechenprozessen der Software
selbst zur weiteren Optimierung der
Systemleistungen beizutragen. So lassen sich
durch Nutzung maschineller Lernmechanismen
für koordinierte Prozesssteuerung etwa
Kommissionierwege und -zeiten um bis zu 30
Prozent reduzieren. Künstliche Intelligenz (KI),
Maschinelles Lernen (ML) und Robotic Process
Automation (RPA) beschleunigen die
Rechenprozesse. Das macht sie zu Technologien,
die es Ingenieuren und Data Scientists
ermöglichen, die riesigen Datenmengen
einer vernetzten, digitalen Transformation zu
strukturieren, zu analysieren und auszuwerten.
„Vernetzte Intralogistiksysteme, die lernfähig
sind und sich selbst optimieren können, werden
schon in naher Zukunft eine große Rolle
spielen“, betont Johann Steinkellner, CEO
Central Europe bei TGW (Halle 5, Stand C13).
Spezielle Algorithmen generieren dabei Mehrwert,
indem sie etwa durch vorausschauende
Analysen und daraus abgeleitete, belastbare
Handlungsempfehlungen die operativen Prozesse
der Intralogistik wie der Supply Chain
optimieren.
So zeigt active logistics (Halle 6, Stand F61)
das Tourenplanungssystem active smart tour
mit integrierter KI. Das System soll die Tourenplanung
beschleunigen. Dabei, so das Unternehmen,
stellt die KI sicher, dass Terminzusagen
und Kundenprioritäten erfüllt sowie ein
Deckungsbeitrag erwirtschaftet wird. Sie laste
vorhandenen Laderaum effektiver aus, kalkuliere
effiziente Routen, verkürze mit ML die
Fahrstrecken und verringere damit zugleich
den CO2-Ausstoß. Sie überwacht zudem sämtliche
Ankunftszeiten und vergibt kurzfristige
bholungen direkt an das naheliegendste
Fahrzeug.
Arvato Systems GmbH (Halle 8, Stand F55)
stellt KI-basierte Anwendungen etwa für das
Stammdatenmanagement vor. Zudem stehen
smarte Applikationen zur Routenoptimierung
oder Belieferungskonzepte mit (teil)
autonomen Zustellungen im Fokus, die den
CO2-Ausstoß insbesondere auf der letzten
Meile reduzieren.
Die Setlog GmbH (Halle 7, Stand C61) hat die
kompletten Lieferketten im Blick und kommt
mit neuen Tools für ihre Supply Chain Management
(SCM)-Lösungen nach Stuttgart.
Schwerpunkt des Messeauftritts bildet die erweiterte
SCM-Software OSCA, die in fünf Lösungen
mit erweiterten Tools demonstriert wird.
Simulationssoftware und digitale
Zwillinge
Zur Optimierung der innerbetrieblichen Transporte
dient das Realtime Location & Recognition
System der Logivations GmbH (Halle 8,
Stand F05), das mit Machine Learning alle Materialflüsse
und Staplerbewegungen tracken,
automatisch buchen sowie Scan- und Identifikationsvorgänge
automatisieren kann. Fahrerlose
Transportsysteme und Staplerleitsystem
verschmelzen, autonome Transportsysteme
haben völlig neue Möglichkeiten für Navigation,
Hindernisvermeidung und die Kollaboration
mit Menschen. Auf Basis eines digitalen
Zwillings sollen sich zudem vielfältige Anwendungen
erstellen lassen.
Die Artschwager + Kohl Software GmbH (Halle
6, Stand D73), präsentiert erstmals auf der
LogiMAT ihr Task und Transport Management
System TAMAS, das eine Integration autonomer
mobiler Transportroboter und Gabelstaplerflotten
in den Produktionsbetrieb ermöglicht.
Eine eher ungewöhnliche Entwicklung kann
das internationale Fachpublikum bei der
e.bootis ag (Halle 8, Stand F41) in Augenschein
nehmen: die Abbildung der Intralogistikprozesse
in einem ERP-System. Erstmals
zeigt das Unternehmen in Stuttgart die modular
individualisierbare e.bootis-ERPII Suite. Sie
bietet unter anderem mit Transportmittelverwaltung,
automatisierter Versandabwicklung,
Kommissionierung, Bestandsverwaltung, Fördertechniksteuerung
und Nachverfolgung Lösungsbausteine
für zahlreiche Anforderungen
LOGISTIK express 2/2022 | S86
mittelständischer Unternehmen der Großhandels-,
Industrie- und Dienstleistungsbranche.
Ziel ist es, Geschäfts- und Logistikprozesse vom
Wareneingang bis hin zur Inventur zu digitalisieren
und zu automatisieren.
Auch bei der Planung und Leistungsauslegung
automatisierter Anlage und den Abläufen
im Logistikzentrum kommen vielfach
Simulationssoftware und digitale Zwillinge
zum Einsatz. Mit ihnen lassen sich bereits im
Vorfeld die Anlagenauslegung und Prozesse
exakt abbilden und überprüfen. Gleiches gilt
etwa für die Planung und Gestaltung optimaler
Lieferketten und alternativer Supply
Chains. Dabei unterstützen Softwaresysteme
mit umfassenden Analyse- und Simulationsfunktionen
das Supply Chain Network Design.
So erstellt etwa die Software ipolog (Halle 1,
Stand F31) für verbesserte kollaborative Zusammenarbeit
bei der Logistik- und Montageplanung
ein digitales Modell als digitalen
Zwilling der künftigen Anlage, in dem alle
notwendigen Daten zusammenfließen. In
ipolog werden unterschiedliche Szenarien
aufgebaut, simuliert und gegenübergestellt.
Das Planungsszenario kann zum besseren Verständnis
in 3D visualisiert werden.
Cloud-Anwendungen für die digitale Transformation
bei KMU
Zentrale Systeme für die Verwaltung, Prozesssteuerung
und Effizienz im Lager bilden die
Lagerverwaltungs- und Warehouse Management
Systeme. In diesem Softwarebereich sind
zahlreiche Entwickler mit Neuerungen in Stuttgart.
Parallel zeichnet sich ein Trend ab, die
Systeme und Funktionalitäten weiter zu modularisieren
und in frei kombinierbaren Zusammenstellungen
sowie nach unterschiedlichen
Abrechnungsmodellen aus der Cloud anzubieten.
IT-Architekturen und -Anwendungen
werden für die Cloud umgebaut und in die
Cloud migriert oder auf die Nutzung Cloudnativer
Technologien ausgerichtet. Derartig
Modelle aus der Cloud ermöglichen auch kleineren
und mittelständischen Betrieben (KMU)
Modernisierungen, Automatisierung und den
komfortablen, finanziell überschaubaren Einstieg
in die digitale Transformation.
Vor diesen Hintergründen präsentiert die
Andreas Laubner GmbH (Halle 4, Stand B45)
Innovationen rund um die automatische Datenerfassung
sowie Lösungen für smarte und
optimierte Prozesse zur Digitalisierung bei
KMUs. Gezeigt wird unter anderem ein Modul
mit Hard- und Software, das eine schnelle und
unkomplizierte Implementierung von Transportrobotern
über eine Cloud-Lösung ermöglicht.
Die PureLoX Solutions GmbH (Halle 8, Stand
D05) stellt als Neuerung die Warehouse-Management-Software
plx.wmx vor. Eine neu
entwickelte Software-Architektur auf einer
Low-Code-Plattform ermöglicht Cloudfähigkeit
sowie eine mobile Nutzung ohne Einschränkungen
über Tablet und Smartphone.
Gleichzeitig soll der Aufwand für Wartung,
Anpassung und Weiterentwicklung gegenüber
klassischen monolithischen WMS-Architekturen
deutlich sinken.
Die ABF GmbH (Halle 8, Stand D57) zeigt mit
OneBase®MFT ein Lagerverwaltungssystem
mit kontinuierlicher Materialverfolgung über
sämtliche Transport- und Fördermittel via Real
Time Location System (RTLS) sowie einer vollautomatischen,
situationsadaptiven Materialflusssteuerung
für innerbetriebliche Logistikprozesse.
Die PSI Logistics GmbH (Halle 8, Stand D70)
hat gleich eine komplette Best-Practice-Lösung
für den E-Commerce aufgelegt. Neben
einem neuen, cloudbasierten Dienst PSIsrs für
intelligente, proaktive und effiziente Routenplanung
präsentiert das Unternehmen unter
anderem eine branchenspezifisch vorkonfigurierte
E-Commerce-Lösung des bewährten
Warehouse Management Systems PSIwms.
Das Best-Practice-Komplettpaket, das
erstmals vorgestellt wird, ist cloudbasiert und
speziell auf die für den E-Commerce und Omnichannel
relevanten Prozesse und Arbeitsanforderungen
ausgelegt. Die Branchenlösung
erfordert keinen zusätzlichen Programmieraufwand
und ermöglicht kurze Projektlauf- und
Implementierungszeiten.
Sicherheit für Kollaboration Mensch/Maschine
Einen weiteren Aspekt für die Optimierung
des Materialflusses zeigt die Panasonic Tochtergesellschaft,
der Plattformlösungsanbieter
Blue Yonder (Halle 6, Stand A71) mit ihrem
Luminate-Portfolio. Es bietet KI-gesteuerte
Supply-Chain-Lösungen aus der Cloud
und soll KI-Supply Chains agiler machen.
Die Supply-Chain-Spezialisten der
Remira Group GmbH (Halle 8, Stand
D17) haben als Exponat die Premiere
von Statcontrol Cloud im Gepäck. Die
Neuheit aus dem Bereich Warehousing
ist nach Herstellerangabe die erste
vollständig zertifizierte Software-as-a-
Service-Lösung für Stichprobeninventur
und soll Anwendern einen sofortigen
ROI ab der ersten Inventur ermöglichen.
Das wachsende Angebot an Cloud-
Lösungen sowie Systemen, Modulen
und Applikationen für Big Data und
Analytics wie sie auf der LogiMAT 2022
präsentiert werden, zeigt die richtige
Richtung auf. Jetzt müssen die Anwender
agieren" (RED)
IT-Lösungen zur gesteigerten Autonomie
und Sicherheit von Maschinen und
Industrierobotern stehen im Mittelpunkt
des Messeauftritts der Blaxtair Arcure
S.A. (Halle 10, Stand H30). Das Unternehmen
ist auf KI für die Bildverarbeitung
in der Industrie spezialisiert. Die
neue cloud-basierte Lösung „Blaxtair
Connect“ erhöht die Sicherheit von
Menschen in der Nähe von Maschinen
und hilft Unternehmen dabei,
das angestrebte Ziel „Null Unfälle“ zu
erreichen, indem sie Kollisionsrisiken proaktiv
managen und so drastisch reduzieren
können.
„Insgesamt bietet die LogiMAT 2022
damit einen abwechslungsreichen
Überblick über die jüngsten Anwendungsoptionen
durch Integration modernster
Technologien und hilfreicher
IT-Werkzeuge in die IT-Infrastruktur der
Unternehmen“, resümiert Messeleiter
Ruchty. „Der aktuell von Tata Consultancy
Services (TCS) und Bitkom Research
veröffentlichte Trendstudie
‚Nachhaltig geht nur digital‘ zufolge
setzen drei Viertel der Großunternehmen
auf Big Data. Das heißt sie nutzen
Software-basierte Analyseinstrumente“.
Für KMU trifft dies nicht einmal für die
Hälfte der Unternehmen zu. Es gibt also
noch deutliche Potenziale bei Nutzergruppen
und Anwendungen. Die
Software-Unternehmen sind gefordert,
marktgerechte Lösungen zu entwickeln,
die die digitale Transformation und
KI-Anwendungen weiter voranbringen.
Intelligente Technologien
für erfolgreiche
Wertschöpfungsketten
LogiMAT 2022
31. Mai bis 2. Juni 2022
Halle 3, Stand B05
Stuttgart
#ValueChainTechPartner
LOGISTIK express 2/2022 | S88
JOB KARRIERE
20 Prozent aller
Stellen werden
mittels Active
Sourcing besetzt
Trotz aktuell unsicherer Wirtschaftsprognosen
hält der Fachkräftemangel auch 2022 an.
So vermeldet die Stellenbörse Indeed, dass zu
Jahresbeginn rund 50 Prozent mehr Inserate
online waren als vor Ausbruch der Pandemie.
In kurzer Zeit neue Mitarbeiter zu gewinnen,
bleibt folglich eine zentrale Herausforderung
für Unternehmen jeder Größe.
TEXT: PI REDAKTION
Der Arbeitsmarkt zeigt sich unbeeindruckt
von aktuellen wirtschaftlichen
Risiken. Vielmehr wird
der Wettbewerb um die besten
Arbeitskräfte in vielen Branchen sogar weiter
zunehmen, sodass diese die Qual der Wahl
haben, wo sie arbeiten wollen. Für Firmen sind
neue Ansätze gefragt, um die Personalversorgung
im Jahr 2022 sicherzustellen. Angesichts
einer derzeit hohen Wechselbereitschaft
von Beschäftigten ist effizientes Recruiting
für Unternehmen von hoher Bedeutung.
Laut Analysen der Staffery GmbH besetzen
Arbeitgeber heute bereits rund 20 Prozent
der Stellen mittels Active Sourcing*: Bei dieser
Methode der Personalgewinnung machen
sich Firmen aktiv auf die Suche nach geeigneten
Kandidaten. Der HR-Technologieanbieter
stellt fünf Ansätze vor, wie das gelingt.
„Für erfolgreiches Recruiting werden Active
Sourcing Ansätze immer wichtiger. So erreichen
Unternehmen interessante Kandidaten
auf unterschiedlichen Kanälen und bauen
Kandidaten-Pools auf. Jede fünfte Stelle wird
heute auf diesem Wege besetzt – in manchen
Bereichen sind es sogar bis zu 50 Prozent
der Vakanzen“ sagt Sven Konzack, Gründer
des HR-Start-ups Staffery, das im Rahmen der
Erhebung 105 Da-tensätze ausgewertet hat.
Laut Gallup Engagement Index 2022 sind
14 Prozent der Deutschen derzeit aktiv auf
der Suche nach einer neuen Tätigkeit – das
ist der höchste Wert, der jemals im Rahmen
der Untersuchung gemessen wurde.
Einer Forsa-Studie im Auftrag von XING von
Anfang 2022 zufolge sind sogar 37 Prozent
der Befragten offen für einen neuen Job oder
haben in puncto Suche bereits konkrete
Schritte in die Wege geleitet. Die hohe Wechselbereitschaft
erhöht den Druck auf Firmen,
schnell neues Personal gewinnen zu müssen.
Daher empfiehlt es sich, ergänzend zur Personalsuche
mittels Stellenausschreibungen, aktiv
nach potenziellen Kandidaten zu suchen. Das
HR-Start-up emp-fiehlt dafür die folgenden
Ansätze:
• Aktivierung bestehender Kontakte: Karriere-
Events und Personalmessen sind wichtige
Active-Sourcing-Plattformen. Doch zum Kandidaten-Pool
des Unternehmens gehören
auch Kandidaten, die sich in der Vergangenheit
auf eine ausgeschriebene Stelle beworben
und einer Speicherung ihrer Daten zugestimmt
haben. Es kann sich lohnen, sie erneut
zu adressieren.
• Netzwerk der Mitarbeitenden: Die bereits im
Unternehmen Beschäftigten verfügen häufig
über ein umfassendes Netzwerk an interessanten
Kontakten, die zu adres-sieren sich lohnt.
Initiativen zur Aktivierung dieser potenziellen
Kandidaten können etwa mittels spezieller
Referenz-Programme realisiert werden.
• Soziale Netzwerke: Sowohl Personaler als
auch Ansprechpartner in der Fachabteilung
können Fachkräfte mittels Social Media adressieren.
Sinnvoll ist es, potenzielle Kandidaten
nach den entsprechenden Kriterien zu identifizieren
und direkt anzuschreiben.
• Kandidaten-Datenbanken: Wechselinteressierte
stellen ihren CV häufig auf Jobportalen
ein, um auf ihr Profil aufmerksam zu machen.
Unternehmen können Lebensläufe auf Plattformen
und CV-Datenbanken scannen, um
passende Profile zu identifizieren. Daraufhin
sprechen sie die Kandidaten direkt an.
• Recruiting-Technologie: Active Sourcing
kann aufwändig und teuer werden. Doch
der Einsatz von Technologien vereinfacht
die Prozesse – und spart Budgets. Geeignete
Softwarelösungen erleichtern einen kontinuierlichen
Überblick über Aus-schreibungen,
Bewerbungen und Stellenbesetzungen
erheblich.
* Quelle: Auswertung von Staffery unter 105
Recruitern (n=105) in Q1/2022
(RED)
LOGISTIK express 2/2022 | S90
Mit April verantwortet Mag.a Sonja Aboulez
die Leitung des Geschäftsbereiches Paket
Österreich bei der Österreichischen Post AG.
Die erfahrene Führungskraft übernimmt damit
die Verantwortung für das aktuelle Paketgeschäft
in Österreich mit den Schwerpunktthemen
Vertrieb, Marketing & Innovation.
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der
Weiterentwicklung des Angebots in Österreich,
Westeuropa und in strategischen Märkten. Zuletzt
war Sonja Aboulez bei Zalando als Vice
President Partner Sales & Services in Deutschland
tätig und gründete in dieser Funktion eine
neue erfolgreiche Geschäftseinheit.
Sabine Auer-Germann (41) übernahm mit 1.
April die Geschäftsführung der adverserve
Holding GmbH. Sie folgt damit auf Markus
Plank, der sich neuen beruflichen Herausforderungen
stellt. Gemeinsam mit Isabel Tausendschön,
die bereits seit 2020 als Geschäftsführerin
den Finanzbereich des Unternehmens
verantwortet, wird Sabine Auer-Germann die
eingeschlagene Unternehmensmission beständig
fortführen. Das gemeinsame Versprechen
ist, die Positionierung von adverserve als
starke Werbepartnerin für Media 360° weiter zu
festigen. Hier wird insbesondere das Serviceangebot
im Bereich Classic Media forciert.
Igor Maiorov (43) ist per 1. April 2022 in die
Geschäftsführung der InterRail Europe GmbH,
Deutschland, berufen worden. Er ist seit 2017
im Unternehmen und war in verschiedenen
leitenden Positionen, zuletzt als Prokurist in der
Funktion des Director Operations, tätig. Igor
Maiorov verantwortet die Planung, Steuerung
und kontinuierliche Optimierung der operativen
Abläufe der Gesellschaft, während Birgit
Dehner, die seit 2015 als Geschäftsführerin
der InterRail Europe tätig ist, wie bisher für den
Bereich HR, Finanzen und Administration verantwortlich
zeichnet.
GEODIS hat in Deutschland Björn Srocke zum
Sales Director ernannt. Björn Srocke (41) ist gelernter
Speditionskaufmann und Verkehrsfachwirt
mit langjähriger Branchenerfahrung. Seine
Karriere bei GEODIS startete er 2002, wo er fundierte
Kenntnisse in verschiedenen Funktionen
innerhalb des Unternehmens erwarb. So war
er unter als Export Manager für Lateinamerika/
Mexiko sowie als Quality & Process Manager
und eService Manager tätig. 2010 übernahm
er Aufgaben beim Ausbau des Automotive-Geschäfts,
zunächst als Manager Automotive
Operations und in der Folge als Vertical
Market Manager Automotive für Deutschland.
GEODIS hat in Deutschland Johann Peter
Reimer zum neuen Air Freight Director ernannt.
Johann Peter Reimer (40) verfügt über
eine 20-jährige Erfahrung in der Logistik, die er
im In- und Ausland, unter anderem in China,
erwarb. Nach seiner Ausbildung zum Speditionskaufmann
und Betriebswirt war er seit
2010 in führenden Positionen, zuletzt bei DHL
und Yusen, tätig. In seiner neuen Funktion ist
er für das Luftfrachtgeschäft von GEODIS in
Deutschland verantwortlich und Mitglied der
Geschäftsführung der Freight Forwarding
Aktivitäten.
Stefan Hütten verstärkt absofort die Haeger &
Schmidt Logistics-Gruppe. In seiner Funktion
als Chief Business & Corporate Development
Officer wird er die Aktivitäten in der Gruppe
unterstützen und weiter ausbauen. In seiner
Berufslaufbahn ist Stefan Hütten für verschiedene
Logistikunternehmen tätig gewesen
und hat fundierte Kenntnisse und Erfahrungen
in den Bereichen Hafen-, Schwergut- sowie
multimodale Logistik gesammelt. Zuletzt war
er als Geschäftsführer eines Speditions- und
Schifffahrtskontors mit mehreren Tochtergesellschaften
für die Bereiche Operations, Sales
und Marketing verantwortlich.
PERSONALMELDUNG
MENSCHEN IN
BEWEGUNG
Mit 15. Mai wird Heidi Stevens die Geschäftsführung
von Otto International übernehmen.
Stevens folgt auf Michael Dumke, der nach elf
erfolgreichen Jahren als CEO des globalen Beschaffungs-
und Dienstleistungsunternehmens
in den Ruhestand geht.Heidi Stevens verfügt
über umfangreiche Erfahrungen und eine
langjährige Erfolgsbilanz in der Beschaffungsbranche.
Sie ist seit mehr als zwanzig Jahren
in der Beschaffung und Produktentwicklung
für führende internationale Modeunternehmen
tätig, darunter Walmart, der ehemalige
US-Versandhändler Spiegel sowie der Hemdenhersteller
Gitman Bros.
Der Strategiechef der Quantron AG, Martin
Lischka, übernimmt mit sofortiger Wirkung die
Position Leiter Marketing und Kommunikation
des Systemanbieters für nachhaltige batterieelektrische
und wasserstoffbetriebene
Mobilitätslösungen für Nutzfahrzeuge. Der
ausgewiesene E-Mobility-Experte Lischka verfügt
über mehr als zwölf Jahre Erfahrung in der
Automobilindustrie in den Bereichen BEV-Produktstrategie,
Marktforschung sowie Portfolio
& Go-to-Market-Steuerung und hat erfolgreich
internationale Marken sowie Unternehmen gelauncht.
Die Berndorf Band Group - Weltmarktführer
von Stahlbändern und Bandanlagen - ist mit
einem neuen Führungsteam ins neue Jahr
gestartet. Alexander Leutner fand 2014 seinen
Weg zum niederösterreichischen Traditionsunternehmen,
war dort bis Ende 2021 als
Executive Vice President der International
Commercial Division tätig und ist nun Teil der
Doppelspitze in der Geschäftsführung. Der studierte
Magister iuris (Jus) bringt jede Menge
internationale Erfahrung mit ein, war er doch
schon zuvor jahrelang für globale Unternehmen
tätig.
Gernot Binder, ebenfalls CEO der Berndorf
Band Group, kann auf jede Menge internationale
Stationen zurückblicken. Seine bilderbuchhafte
Karriere startete er innerhalb
der Berndorf Band Group. Diese begann im
Jahr 1996 als Service und Training Manager.
Nach zwei mehrjährigen Engagements in der
Geschäftsführung von Berndorf-Auslandsgesellschaften
in den USA, kehrte er 2014 nach
Österreich zurück. Bis Ende 2021 leitete er hier
als Präsident die Berndorf Band Engineering
GmbH. leitete er hier als Präsident die Berndorf
Band Engineering GmbH.
Die ELVIS Teilladungssystem GmbH mit Sitz in
Knüllwald erweitert ihre Geschäftsführung.
Die Gesellschafterversammlung hat Vanessa
Klonnek (43) und Steffen Renner (57) mit sofortiger
Wirkung zu gleichberechtigten Geschäftsführern
bestellt und einhergehend
damit die Nachfolge von Jochen Eschborn
eingeleitet. Klonnek zeichnet verantwortlich
für die internationalen Aktivitäten des Unternehmens,
Renner wurde die Leitung des nationalen
Geschäfts übertragen. Eschborn zieht
sich aus dem operativen Geschäft zurück und
fungiert künftig als Sprecher der Geschäftsführung.
LOGISTIK EXPRESS
STRATEGIE
DE000LS9HAQ6 |
WKN: LS9HAQ
wikifolio-Indexzertifikat
Der Markt zur privaten
Kapitalanlage befindet
sich in einem Umbruch.
FinTech-Unternehmen fordern
die klassischen Anbieter heraus.
Mit der LOGISTIK express
Strategie wollen wir in die
Branche investieren und mit
aktivem Trading ein alternatives
Portfolio anbieten...
E-Mail: info@logistik-express.at
http://www.logistik-express.com