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LE-2-2022

LOGISTIK express Journal 2/2022

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Treibstoff, Paletten, Kartonage und Mitarbeiter<br />

werden teurer<br />

Durch den Ukraine-Krieg sind auch die Kosten<br />

für Gas und Öl explodiert. Das bedroht nicht<br />

nur Speditionen in ihrer Existenz, weil sie die<br />

gestiegenen Treibstoffkosten als Teil der Leistungserbringungen<br />

nicht direkt an ihre Kunden<br />

weitergeben dürfen. Auch die Nebenkosten<br />

für den Betrieb von Logistikimmobilien steigen<br />

– und das in einer Zeit, wo ein grundsätzlicher<br />

Mangel an geeigneten Lagerflächen die<br />

Fulfillment-Preise ohnehin schon in die Höhe<br />

treibt. Für zusätzlichen Kostendruck sorgen<br />

ein Mangel an Paletten (Schnittholz kommt zu<br />

großen Teilen ebenfalls aus der Ukraine) sowie<br />

an Papier und Kartonagen, welche die Preise<br />

ebenfalls steigen lassen.<br />

Die ohnehin schon mehr als angespannte Lage<br />

wird durch die in Deutschland beschlossene<br />

Erhöhung des Mindestlohns von 9,50 (01/21)<br />

auf 9,82 (01/22) und weiter auf 10,45 Euro ab<br />

1.7.22 sowie die im Koalitionsvertrag verankerte<br />

Zielmarke von 12,00 Euro noch weiter verschärft,<br />

entspricht dieser Zielwert doch einer<br />

Kostensteigerung von 26 Prozent seit Januar<br />

2021. Weil oft bis zu 50 Prozent der Logistikkosten<br />

auf das Personal entfallen, wird auch dieser<br />

Effekt die Preisspirale weiter nach oben treiben.<br />

Oliver Lucas, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

und Logistik-Experte der E-Commerce-<br />

Beratung ecom consulting, hat einige kurz-,<br />

mittel- und langfristige Handlungsempfehlungen<br />

zur Krisenbewältigung:<br />

1. Verschaffen Sie sich einen Überblick<br />

Händler müssen sich proaktiv mit der veränderten<br />

Ausgangslage auseinandersetzen.<br />

Dazu gehört, Produkt- und Prozesskosten in<br />

verschiedenen Szenarien zu simulieren. Was<br />

passiert, wenn die Kosten noch weiter steigen?<br />

Welche Konsequenzen hat es, wenn Materialien<br />

knapper werden oder sich Lieferzeiten<br />

um weitere vier Wochen verlängern? Händler<br />

müssen die eigene Supply Chain eng überwachen<br />

– und zwar im Hinblick auf die Kennzahlen<br />

und auf die Kosten.

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