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LE-2-2022

LOGISTIK express Journal 2/2022

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AUSGABE 2/<strong>2022</strong><br />

WIRTSCHAFTSWACHSTUM TROTZ KRISEN<br />

Dachser CEO und Sprecher des Vorstands Burkhard Eling<br />

im Gespräch über Wachstum in Zeiten voller Krisen und<br />

die Verantwortung als Unternehmen.<br />

Mehr auf logistik-express.com


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong>|S2<br />

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U2


INHALT / EDITORIAL / IMPRESSUM<br />

INHALTE<br />

<strong>LE</strong> 2/<strong>2022</strong><br />

03 Inhalt / Editorial / Impressum<br />

04 Simply the best. Oder: Wo sind sie nur geblieben?<br />

06 Energiequelle Gas als Zünglein an der Waage<br />

10 Schlechte Aussichten für den Handel<br />

12 Klimaneutrale Paketzustellung – Tipps & Tricks<br />

16 Das war das Handelskolloquium <strong>2022</strong><br />

14 Kleinteile-Lager von Siemens<br />

24 Onlinehandel: Herausforderungen durch Corona-Krise<br />

26 WMS-Retrofit für EGLO Leuchten<br />

28 Nachhaltigkeit gewinnt bei KMUs trotz Krisenzeit<br />

30 Digitalisierung und Ökologisierung des Postzustellmarktes<br />

32 Datengestützte Ökologisierung des modernen Handels<br />

34 Ukraine-Krieg wirbelt Lieferketten durcheinander<br />

38 Frachtraten gehen durch Decke<br />

40 Online-Handel,wir haben ein (Kosten-)problem!<br />

44 Neue Lockdowns in China: Einfluss auf unsere Wirtschaft<br />

48 Kombinierter Verkehr in den Medien<br />

50 Immer die gleiche Leier<br />

52 Eine Chance für die Donauschifffahrt<br />

54 Neues Logistikkonzept für Windenergieanlagen<br />

56 Rekordjahr und rosige Zukunft bei Dachser<br />

64 Fachmesse mit Vorlauf: Intralogistik aus erster Hand<br />

70 Innovationen für Automatisierung und die digitale Transformation<br />

76 Geballte Fachkompetenz rund um Stapler & Co.<br />

80 Innovationen für das Codieren – Erfassen und Vernetzen<br />

84 Präsentationsplattform für modernste Software-Lösungen<br />

88 20 Prozent aller Stellen werden mittels Active Sourcing besetzt<br />

90 Menschen in Bewegung<br />

BLICK VORAUS<br />

Noch ist ungewiss, ob es Krieg in ganz<br />

Europa geben wird … Unsichere Zeiten<br />

erfordern Aufmerksamkeit und Tatkraft.<br />

Da ist es besonders vorteilhaft,<br />

über Geschehnisse und Veränderungen<br />

informiert zu sein. Nutzen Sie hierzu<br />

unsere Informationskanäle sowie<br />

Messen & Events, um das notwendige<br />

Werkszeug für den Business Alltag<br />

stehts parat zu haben: die Power Days<br />

seitens VNL – Verein Netzwerk Logistik,<br />

oder Großveranstaltungen wie z.B.<br />

der Österreichischen Logistik-Tag oder<br />

Logistik Dialog von der Bundesvereinigung<br />

Logistik Österreich vermitteln<br />

wertvollen Wissensvorsprung. Nützlich<br />

auch die Vielzahl an hochkarätigen<br />

Foren der BVL e.V. in Deutschland<br />

und dessen top-organisierter Logistik<br />

Kongress (DLK) in Berlin. Aktuell steht die<br />

LogiMAT - die Internationale Fachmesse<br />

für Intralogistik-Lösungen und<br />

Prozessmanagement - auf dem Programm,<br />

die vom 31. Mai bis 2. Juni in<br />

Stuttgart über die Bühne gehen wird.<br />

Sämtliche bisherigen Messe- und Aussteller-News<br />

lesen Sie unter anderem<br />

auf den Seiten auf LOGISTIK express.<br />

Und ja - wir werden auch heuer mit<br />

dem Österr. Handelsverband unseren<br />

7. eCommerce Logistik-Day in Zusammenarbeit<br />

mit dem IDIH - Institut des<br />

Interaktiven Handels aus Berlin organisieren<br />

und als Hybrid Event ausrichten.<br />

Die Planungsvorbereitungen sind bereits<br />

im Laufen. Für Speaker Anfragen<br />

stehe ich natürlich allzeit gern bereit<br />

und wünsche vorab mit unserer aktuellen<br />

Ausgabe 2/<strong>2022</strong> viel Freude und<br />

möge die Power mit uns sein.<br />

Markus Jaklitsch<br />

Medieninhaber, Herausgeber<br />

Markus Jaklitsch | MJR MEDIA WORLD<br />

LOGISTIK EXPRESS & UMWELT JOURNAL<br />

Hameaustraße 44, 1190 Wien<br />

T: +43 (0)676 7035206<br />

E: info@logistik-express.at<br />

StV. | Redaktion: Peter Nestler, Angelika<br />

Gabor, Dirk Ruppik, Peter Baumgartner<br />

Bilder: istockphoto.com<br />

Print: https://www.blurb.de/user/LOGEXP<br />

www.logistik-express.com<br />

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Wettbewerbsvorsprung mit der News &<br />

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LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S4<br />

<strong>LE</strong>ITARTIKEL<br />

Simply the best.<br />

Oder: Wo sind sie<br />

nur geblieben?<br />

Im Korruptionsindex rutscht Österreich weiter<br />

ab, einst gefeierte Politikfiguren sind unsanft<br />

von der Bildfläche gefegt worden und entziehen<br />

sich der Öffentlichkeit, in Verfahren<br />

wird der Bock zum Gärtner gemacht und<br />

sobald jemand sich engagiert und hervorsticht,<br />

tauchen Plagiatsvorwürfe irgendwo<br />

im Werdegang auf. Ist es wirklich so schwer,<br />

qualifizierte Kräfte für die Führung unseres<br />

Landes zu finden?<br />

REDAKTION: ANGELIKA GABOR<br />

Im aktuellsten Korruptionswahrnehmungsindex<br />

von Transparency International erreicht<br />

Österreich mit 74 von 100 Punkten<br />

Rang 13, gemeinsam mit Kanada, Estland,<br />

Island und Irland. Theoretisch wären wir noch<br />

weiter hinten, wenn nicht auch andere Länder<br />

vermehrt mit Korruption kämpfen würden.<br />

Im Jahr 2017 gab die Staatengruppe des Europarats<br />

gegen Korruption (GRECO) 19 Empfehlungen<br />

zur Verbesserung der Situation ab –<br />

wer errät, wie viele davon umgesetzt wurden?<br />

Trommelwirbel… es waren zwei. Hauptkritikpunkte:<br />

fehlende Lobbying-Vorschriften, undurchsichtige<br />

Parteienfinanzierung, fehlende<br />

Antikorruptionsprojekte und – wenig überraschend<br />

– die Skandale auf höchster politischer<br />

Ebene (und damit ist bei weitem nicht<br />

nur die Ibiza-Affäre gemeint).<br />

Wer hat’s geschrieben?<br />

Das Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten,<br />

beispielsweise für einen Magistertitel, vereinfacht<br />

zusammengefasst: lies eine Menge<br />

Bücher und zieh daraus deine Schlussfolgerungen.<br />

Alles, was beim Niederschreiben<br />

nicht von dir ist, ist ein Zitat. Wer etwas zitiert,<br />

ohne das zuzugeben, verfasst ein Plagiat.<br />

Obwohl das in der Eingangsvorlesung üblicherweise<br />

erwähnt wird und man mit seiner<br />

Unterschrift bestätigt, dass man gewissenhaft<br />

alle Zitate gekennzeichnet hat, scheint das<br />

in Echt eine große Schwierigkeit darzustellen.<br />

Steht man dann in der Öffentlichkeit, kann es<br />

durchaus passieren, dass jemand diese Werke<br />

ausgräbt und prüft, ob demjenigen der akademische<br />

Titel wirklich zusteht. Berühmte Beispiele<br />

finden sich sowohl bei unseren Lieblingsnachbarn<br />

– Ex-Verteidigungsminister<br />

Karl-Theodor zu Guttenberg, Ex-Bildungsministerin<br />

Annette Schavan oder Familienministerin<br />

Franziska Giffey können ein Lied davon singen<br />

– als auch hierzulande.<br />

So mussten der steirische Wirtschaftslandesrat<br />

Christian Buchmann sowie Arbeits- und Familienministerin<br />

Christine Aschbacher bekannter<br />

Weise aufgrund von Plagiatsvorwürfen zurücktreten.<br />

Detail am Rande: das Gutachten von<br />

der Österreichischen Agentur für wissenschaftliche<br />

Integrität (ÖAWI) entlastet sie – sie darf<br />

den Titel behalten, den Job ist sie trotzdem los.<br />

Aktuell auf dem Prüfstand: Frauen-, Integrations-<br />

und Medienministerin Susanne Raab<br />

und Justizministerin Alma Zadić.<br />

Man fragt sich, wie hoch die Dunkelziffer<br />

ist – und welche Auswirkungen es hat. Denn<br />

abgesehen von der moralischen Verfehlung…<br />

ich glaube nicht, dass irgendein Politiker<br />

seinen Job besser oder schlechter macht,<br />

wenn er in seiner Diplomarbeit 100% richtig<br />

zitiert hat – oder eben nicht. Allerdings ist so<br />

ein Vorwurf eine perfekte Gelegenheit, durch<br />

den Image-Schaden unliebsame politische<br />

Gegner loszuwerden und durch die mediale


Aufmerksamkeit andere, weitaus wichtigere<br />

Themen schön unauffällig unter den Teppich<br />

zu kehren oder im stillen Kämmerlein zu beschließen.<br />

Wer darf richten?<br />

Immer, wenn es in Österreich ein Problem<br />

gibt, wird entweder eine Arbeitsgruppe ins<br />

Leben gerufen oder ein Ausschuss. Besonders<br />

beliebt sind Untersuchungsausschüsse:<br />

dieses Kontrollinstrument des Parlaments<br />

kann nur vom Nationalrat eingesetzt werden<br />

und soll Sachverhalte aufklären. Nach dem<br />

für viel Aufmerksamkeit sorgenden Ibiza-<br />

Untersuchungsausschuss ist es aktuell der ÖVP-<br />

Untersuchungsausschuss, der national und<br />

auch international für Schlagzeilen sorgt.<br />

Wie oft kommt es schon vor, dass eine ganze<br />

Partei unter Korruptionsverdacht gestellt und<br />

durchleuchtet wird? Den Vorsitz in solchen<br />

Ausschüssen hat für Gewöhnlich der Nationalratspräsident.<br />

Dieser heißt derzeit Wolfgang<br />

Sobotka – und gehört zur ÖVP. Was<br />

bedeutet, dass er auch selbst (wie schon im<br />

Ibiza-Ausschuss) als Auskunftsperson geladen<br />

sein könnte. Schiefe Optik? Aber nein. Er verspricht,<br />

sich streng an die Geschäftsordnung<br />

zu halten. Und außerdem sei er als Vorsitzender<br />

ja kein Richter. Na dann…<br />

Wer ist der Richtige?<br />

Ich erinnere mich an kritische Stimmen, als<br />

Herbert Haupt zum Frauenminister wurde.<br />

Auch ein Zivildiener als Verteidigungsminister<br />

klingt nicht unbedingt wie die Idealbesetzung.<br />

Nach Wahlen werden Posten in den<br />

Ministerien verteilt wie Luftballons in Fast-Food-<br />

Restaurants: man sucht sich die Farbe aus und<br />

darf sich darüber freuen. Wer sich in der Privatwirtschaft<br />

erfolgreich bewerben will, braucht<br />

neben der passenden Ausbildung für den gewählten<br />

Bereich im Idealfall auch einschlägige<br />

Erfahrung, schließlich übernimmt man auch<br />

Verantwortung. In der Politik hingegen läuft die<br />

Stellenausschreibung anders: wer der „richtigen“<br />

Partei angehört, bekommt die Stelle.<br />

Qualifikation? Nebensächlich – schließlich ist<br />

es ein Job mit Ablaufdatum, und wenn man<br />

Mist baut, ist nach der nächsten Wahl ohnehin<br />

der Nachfolger verantwortlich. Hier liegt<br />

das Problem! Es zählt nicht, was langfristig für<br />

die Republik und die Bürger am besten wäre,<br />

sondern wie man an der Macht bleibt. Immerhin<br />

wurde in der jüngsten Vergangenheit eine<br />

Rochade gestoppt, die wirklich mehr als zweifelhaft<br />

gewesen wäre: die Pharma-Lobbyistin<br />

Helga Tieben wird allem Anschein nach doch<br />

nicht oberste Medizinmarktaufseherin. Sonst<br />

würde wirklich ein Bock zum Gärtner gemacht.<br />

Die Welt befindet sich in einem extremen Umbruch.<br />

Wirtschaftswachstum als oberstes Ziel<br />

hat sich längst als fatal erwiesen – und wird<br />

trotzdem noch verfolgt. Die Inflation ist auf<br />

Rekordhoch, die Mittelschicht bricht weg, immer<br />

mehr Menschen sind von Armut betroffen<br />

– und dazu muss man gar nicht erst frisch<br />

aus einem Kriegsgebiet zu uns geflüchtet sein.<br />

Die horrenden Kosten der Pandemie müssen<br />

irgendwie abgedeckt werden, aber der<br />

Regierungsspitze fehlt entweder die Phantasie,<br />

oder der Wille, mutige Maßnahmen zu<br />

ergreifen. Wo sind sie, die Menschen mit Weitblick,<br />

die wir so dringend in der Regierung<br />

bräuchten? Bitte melden! (RED)


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S6<br />

INDUSTRIE WIRTSCHAFT<br />

Dunkle Wolken:<br />

Energiequelle Gas<br />

als Zünglein an der<br />

Waage<br />

Dunkle Wolken sind über der Industrie in<br />

Europa aufgezogen. Auslöser ist der Krieg<br />

Russlands gegen die Ukraine. Fällt russisches<br />

Erdgas aus, steht in Europas ein Teil der Industrie<br />

still. Daran hängen dann auch andere<br />

Branchen und unzählige Arbeitsplätze.<br />

REDAKTION: PETER R. NEST<strong>LE</strong>R & MANFRED KAINZ<br />

Die Diskussion rund um Erdgasimporte<br />

aus Russland hat zahlreiche Facetten.<br />

Da sind zunächst einmal die Dimensionen<br />

des Themas: politische,<br />

wirtschaftliche, nachhaltige. Und je nachdem,<br />

in welcher Dimension man sich bewegt,<br />

kann ein anderes Ergebnis zur Frage „Gas<br />

aus Russland - ja oder nein“ herauskommen.<br />

Auf eine politische Betrachtung wollen wir hier<br />

weitgehend verzichten. Stattdessen widmen<br />

wir uns den Aspekten Umwelt und Wirtschaft.<br />

Es ist schon erstaunlich, wieviel Gas in den<br />

vergangenen Jahrzehnten verbrannt wurde,<br />

ohne dass sich sonderlich viele Menschen darüber<br />

Gedanken gemacht hätten. An die Industrie<br />

ist ganz klar die Forderung zu richten,<br />

sich rasch um umweltschonendere, nachhaltigere<br />

Alternativen zu kümmern. Das Gleiche<br />

gilt im Übrigen für private Haushalte. Auch dort<br />

wird viel zu stark mit fossilen Energien geheizt,<br />

Warmwasser bereitet etc.<br />

Gasabhängigkeit<br />

Interessanterweise ist die Gasabhängigkeit in<br />

Europa durchwegs sehr unterschiedlich. Das<br />

liegt im Wesentlichen an zwei Faktoren: Industrieinfrastruktur<br />

und geographische Lage.<br />

Das führt dazu, dass Deutschland zum Beispiel<br />

mehr als 50 Prozent seines Gasverbrauchs aus<br />

russischen Quellen deckt. In Österreich dagegen<br />

sind es bereits mehr als 80 Prozent. Da<br />

wieder herauszukommen, ist ein langer Weg -<br />

und vor allem ein teurer. Umgekehrt würde ein<br />

Gasembargo Europas Russland hart treffen,<br />

weil es dadurch hohe Deviseneinnahmen erzielt.<br />

Ein Ausstieg aus der Erdgasabhängigkeit<br />

gegenüber Russland müsste mit einem ganzen<br />

Bündel an Maßnahmen angegangen werden<br />

(siehe Grafiken, nächste Seite).


Manche Faktoren sind leicht umzusetzen, andere<br />

wiederum entweder schwierig oder sie<br />

führen zu anderen Umweltproblemen. Eine der<br />

einfachsten Maßnahmen ist wohl die Reduktion<br />

der Raumtemperatur um einen Grad Celsius<br />

überall dort, wo Gas als Energiequelle dient.<br />

Das ergibt Einsparungen von rund sieben Prozent<br />

des Gasverbrauchs. Dazu rechnen sollte<br />

man aber auch, dass zahlreiche Gebäude in<br />

Zeiten ohne Nutzung - etwa nachts oder an den<br />

Wochenenden - unvermindert mit gleicher<br />

Temperatur weitergeheizt werden. Schrittweise<br />

wird auch der Ausbau der erneuerbaren Energien<br />

zur Gasreduktion beitragen. Wind- und<br />

Sonnenenergie aber auch Energieproduktion<br />

aus Wasser zählen vorrangig dazu, weiters Solarthermie,<br />

Wärmepumpen und andere.<br />

Atomenergie<br />

Weniger erfreulich ist der Schwenk in Richtung<br />

Atomenergie, den einige Länder wie Frankreich<br />

etc. bereits gehen. Denn die Kernenergie<br />

ist nachweislich keine sichere Energie, sie<br />

verursacht mit Abstand die höchsten Kosten<br />

in der Erzeugung und sie wirft ein unlösbares<br />

Problem mit radioaktiven Abfällen auf. Um<br />

Klimaziele zu erreichen, darf ein wesentlicher<br />

Punkt nicht vergessen werden: Es bedarf insgesamt<br />

einer Reduktion in vielen Bereichen,<br />

um nicht in die Klimakatastrophe zu rutschen.<br />

Weniger von allem ist mehr an Lebensqualität.<br />

Zurzeit wird zu viel produziert, zu viel konsumiert<br />

- mit allen Folgen daraus. Darüber hinaus<br />

muss wieder nachhaltiger produziert werden,<br />

um die Lebensdauer von Produkten zu erhöhen<br />

und damit den Verbrauch - etwa von<br />

Rohstoffen - zu reduzieren.<br />

Klar ist, dass ein Aus bei Gas zu starken Verwerfungen<br />

in der gesamten Wirtschaft Europas<br />

führen würde - von der Produktion bis zur<br />

Logistik. Eine klare Position in Sachen Gasembargo<br />

vertritt die Industrie. Sie weiß um ihre<br />

Abhängigkeit von Gas, konkret derzeit von<br />

russischem Erdgas.<br />

Diese gilt stark für Industriekaiser Deutschland<br />

und ganz besonders stark für Österreich. Daher<br />

kommt von dieser Seite auch eine klare<br />

Absage an jegliche Art von Gasembargo.


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S8<br />

Das Gespräch mit einem Vertreter der Industrie<br />

in Österreich führte Manfred Kainz:<br />

Bei der Eskalation der Sanktionen gegen<br />

Russland sei es wichtig, deren Wirksamkeit<br />

realistisch einzuschätzen und den Folgen<br />

für unsere Gesellschaft gegenüberzustellen.<br />

„Es ist daher unverständlich, wenn sogar von<br />

Seiten mancher österreichischen Experten<br />

und Politiker ein Gasembargo gefordert wird,<br />

ohne auf die gravierenden Folgen aufmerksam<br />

zu machen. Der völlige wirtschaftliche<br />

Absturz unseres Landes stünde uns bevor“,<br />

formuliert es der Präsident der Industriellenvereinigung<br />

(IV) Wien, Christian C. Pochtler.<br />

„Wir reden hier bei einem Embargo nicht<br />

von konjunkturellen Schwierigkeiten, Kurzarbeit<br />

oder Ähnlichem, wie wir das aus Pandemiezeiten<br />

schon kennen. Wir reden hier von<br />

geschlossenen Industrien, auf unabsehbare<br />

Zeit. Von Massenarbeitslosigkeit sowie plötzlichem,<br />

aber heftigem und vor allem nachhaltigem<br />

Wohlstandsverlust für ganz Österreich“,<br />

warnt Pochtler deutlich.<br />

Wenn Österreich seine wirtschaftlichen Aktivitäten<br />

in einem derartigen Ausmaß zurückfahren<br />

müsse, wie es ein Aus der Gaslieferungen aus<br />

Russland bedeuten würde, dann „löst dies eine<br />

ganze Kettenreaktion an Katastrophen aus.<br />

Wer in Österreich ein Gasembargo fordert,<br />

nimmt in Kauf, unser Land und seine Menschen<br />

zu ruinieren“, so der IV-Wien-Präsident<br />

eindringlich. „Dabei kann keiner sagen, ob<br />

solch eine Maßnahme überhaupt dazu dient,<br />

diesen Krieg zu verkürzen.<br />

Der russische Präsident scheint wenig besorgt<br />

um das Wohlergehen der eigenen Soldaten<br />

oder Bürger. Warum sollten ihn weitere Sanktionen<br />

beeindrucken?


Außerdem haben Analysen zu den Wirkungen<br />

von Wirtschafts-Sanktionen bei bewaffneten<br />

Konflikten gezeigt, dass sie nicht zu einer beschleunigten<br />

Beendigung führen“, ist Pochtler<br />

überzeugt. Die humanitäre Krise in der Ukraine<br />

zu beenden, müsse das Ziel der westlichen<br />

Staatengemeinschaft sein. Dem stimmt auch<br />

der Industrielle zu.<br />

„Es ist daher verständlich, dass man angesichts<br />

der schrecklichen Nachrichten und Bilder<br />

den Aggressor möglichst rasch und empfindlich<br />

treffen will. Wir alle wollen, dass dieser<br />

Krieg so bald wie möglich endet, aber wir<br />

sollten nüchtern unsere Handlungsoptionen<br />

abwägen. Ansonsten ruinieren wir, was Generationen<br />

in Österreich aufgebaut haben,<br />

ohne erkennbaren Gewinn oder Gegenwert,<br />

weder für uns noch sonst wen“, warnt Pochtler<br />

abschließend.<br />

(PN)<br />

Peter R. Nestler<br />

„Das UMWELT JOURNAL<br />

hat auch im zweiten Jahr<br />

der Pandemie eindrucksvoll<br />

sein modernes<br />

Medienkonzept unter<br />

Beweis gestellt.“<br />

HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER<br />

UMWELT-JOURNAL.AT


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S10<br />

HANDEL WIRTSCHAFT<br />

Konsumausgaben:<br />

Schlechte<br />

Aussichten<br />

für den Handel<br />

Die Corona-Gefahr geht zurück,<br />

doch der Ukraine-Krieg, steigende<br />

Rohstoffkosten und die ungewohnt<br />

hohe Inflation dämpfen die<br />

Kauflust… Handelsverband CEO<br />

Rainer Will zum Status quo und was<br />

nun zu tun ist.<br />

BEITRAG: RAINER WILL<br />

Was jahrzehntelang unvorstellbar<br />

war, ist mit dem Ukraine-Krieg<br />

bittere Realität geworden. Für<br />

uns alle steht jetzt die Bekämpfung<br />

der humanitären Katastrophe vor Ort<br />

an oberster Stelle. Aus wirtschaftlicher Sicht ist<br />

klar, dass der Krieg massiv inflationstreibend<br />

und wachstumsabschwächend wirkt, wir bewegen<br />

uns laut WIFO Richtung "Stagflation".<br />

Aktuell steigen die Rohöl- und Gaspreise in<br />

historische Höhen, Heizen und Tanken ist in Europa<br />

so teuer wie selten zuvor. Auch die Liste<br />

der Sekundärfolgen ist besorgniserregend.<br />

Schon die Pandemie hat gezeigt, wie fragil die<br />

globalen Lieferketten sind. Jeder Strompreisanstieg<br />

und jede Treibstoffkostensteigerung<br />

führen unweigerlich zu einer Erhöhung der<br />

Betriebskosten. Das betrifft alle Wirtschaftsbereiche,<br />

von der Industrie über die Landwirtschaft<br />

und den Handel bis zum Tourismus.<br />

Die Inflation ist hierzulande im März mit 6,8 Prozent<br />

auf den höchsten Wert seit 1984 geklettert,<br />

Deutschland hat mit 7,3 Prozent bereits<br />

die höchste Teuerungsrate seit 1981 erreicht.<br />

Die Preise im Großhandel sind mit 25,6 Prozent<br />

regelrecht explodiert.<br />

Rainer Will, Geschäfttsführer,<br />

Österreichischer Handelsverband<br />

Die Auswirkungen auf die Konsumausgaben<br />

sind gravierend: 53 Prozent der Österreicher<br />

haben ihre Ausgaben in den letzten Wochen<br />

eingeschränkt, 14 Prozent müssen sich aus finanziellen<br />

Gründen auf den Kauf lebensnotwendiger<br />

Güter beschränken. Daher ist klar,<br />

dass viele Geschäfte des nicht-lebensnotwendigen<br />

Handels auch im Sommer <strong>2022</strong><br />

einen Überlebenskampf führen werden, selbst<br />

wenn sich die Corona-Fallzahlen deutlich re-


„INVESTITION NACHHALTIGE LOGISTIK“<br />

Im Gespräch mit Post AG Vorstand für Paket & Logistik<br />

Peter Umundum über Innovationen und Investitionen<br />

in und für eine nachhaltige Logistik.<br />

Mehr auf logistik-express.com<br />

LOGISTIK express<br />

Ausgabe 3/2021<br />

duzieren. Der Flächenschwund im Non-Food-<br />

Handel von zuletzt 500.000 Quadratmetern –<br />

umgerechnet rund 80 Fußballfelder – wird sich<br />

inflationsbedingt auch heuer fortsetzen. Der<br />

Ukraine-Konflikt trübt vor allem die Aussichten<br />

für den textilen Einzelhandel ein. Einer brandneuen<br />

Studie zufolge könnte der Modehandel<br />

heuer in Europa rund 4,85 Milliarden Euro an<br />

Konsumausgaben verlieren, allein in Österreich<br />

rechnen wir mit einem Minus von 120 Millionen<br />

Euro.<br />

Daher braucht es jetzt strukturelle Maßnahmen<br />

zur Stärkung der Kaufkraft der Bevölkerung.<br />

Das 2 Milliarden Euro schwere Energiepaket<br />

der Bundesregierung war ein erster wichtiger<br />

Schritt. Weitere müssen folgen, insbesondere<br />

die Abschaffung der kalten Progression sowie<br />

eine substanzielle Senkung der Lohnnebenkosten.<br />

<strong>2022</strong> entscheidet sich, ob und wie unser Land<br />

aus der Corona-Krise herausgeführt wird.<br />

Wir werden sehen, welche Auswirkungen<br />

der Ukraine-Konflikt auf Österreich und ganz<br />

Europa haben wird. Ich hoffe, dass dieser Krieg<br />

bald zu Ende geht, wir die Pandemie überwinden,<br />

den Fachkräftemangel entschärfen und<br />

die historischen Energiepreissteigerungen einigermaßen<br />

unbeschadet überstehen. Denn<br />

die ultimative Jahrhundert-Herausforderung<br />

steht uns noch bevor: die erfolgreiche<br />

Bekämpfung der Klima-Krise.<br />

(RED)<br />

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LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S12<br />

HANDEL LOGISTIK<br />

Klimaneutrale<br />

Paketzustellung –<br />

Die besten Tipps &<br />

Tricks für Händler<br />

Nachhaltigkeitsaspekte beeinflussen heute<br />

das Konsumverhalten von mehr als der Hälfte<br />

der Bevölkerung. Beinahe jeder zweiter Verbraucher<br />

wechselt mittlerweile zu weniger<br />

bekannten, dafür nachhaltigeren Marken.<br />

BEITRAG: GERALD KÜHBERGER<br />

Nachhaltigkeit endet für Konsumenten<br />

jedoch nicht beim Produkt,<br />

sondern zieht sich durch die gesamte<br />

Wertschöpfungskette. Somit<br />

spielt mit dem steigenden eCommerce auch<br />

eine klimaneutrale Paketzustellung eine immer<br />

größere Rolle, ist Magdalena Wallis, Program<br />

Manager der Climate Ranger Academy von<br />

GLACIER, überzeugt.<br />

Die “letzte Meile” der Paketzustellung<br />

soll grüner werden<br />

Aber warum muss die Paketzustellung erst klimaneutral<br />

werden? Eine klassische Paketlieferung<br />

verursacht CO2-Emissionen, da Energie<br />

aufgewendet werden muss, um die Pakete<br />

zu bewegen. Einerseits durch die Verbrennung<br />

fossiler Energieträger beim Transport mit<br />

herkömmlichen PKWs, LKWs oder Flugzeugen,<br />

aber auch bei der Produktion der Verpackungsmaterialien,<br />

die für den Versand der<br />

Ware benötigt werden. Diese zusätzlichen<br />

CO2-Emissionen verstärken die Klimakrise und<br />

gefährden somit das Leben auf der Erde, wie<br />

wir es kennen. Beim Versand von Waren kann<br />

daher auf Seite der Händler darauf geachtet<br />

werden, dass keine unnötige Umweltbelastung<br />

entsteht.


Damit eine ganzes Unternehmen, ein Produkt<br />

oder eine Dienstleistung (wie z.B. das Zustellen<br />

eines Pakets) sich klimaneutral nennen darf,<br />

muss jedoch gesichert sein, dass die Menge<br />

an schädlichen Treibhausgasen in der Atmosphäre<br />

sich dadurch rechnerisch nicht erhöht.<br />

Um klimaneutralen Versand anbieten zu können<br />

gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder<br />

es werden alle CO2-Emissionen von Anfang<br />

an vollständig vermieden, oder es werden<br />

Maßnahmen zur teilweisen Reduktion des<br />

CO2-Ausstoßes gesetzt und die verbleibenden<br />

Emissionen werden nachträglich über den<br />

Emissionshandel kompensiert. Obwohl der<br />

erste Ansatz natürlich aus Umweltsicht ideal<br />

wäre, gestaltet sich eine 100%-ige Vermeidung<br />

von Treibhausgasemissionen zumeist als<br />

schwierig. Deswegen wird in der Regel eine<br />

Version des zweiten Ansatzes gewählt.<br />

Um die Klimabelastung so gering wie möglich<br />

zu halten, sollte sowohl bei der Verpackung<br />

als auch beim Transport von Waren jedoch<br />

zuerst darauf geachtet werden, so viel<br />

CO2-Emissionen wie möglich zu vermeiden.<br />

Erst im zweiten Schritt sollten Emissionen, die<br />

nicht vermeidbar sind, kompensiert werden.<br />

Dieses grundlegende Prinzip ist für alle<br />

klimaschädlichen Prozesse anzuwenden.<br />

Obwohl bei klimaneutralem Versand oft ausschließlich<br />

der Transport beachtet wird, sollte<br />

man als Unternehmen schon bei der Verpackung<br />

des Pakets darauf achten, so ressourceneffizient<br />

wie möglich zu handeln. Eine klimaneutrale<br />

Paketzustellung sollte im Idealfall<br />

sowohl eine klimaneutrale Verpackung als<br />

auch einen klimaneutralen Transport beinhalten.<br />

Im Folgenden geben wir Einblicke in<br />

die Handlungspotenziale in beiden Bereichen.<br />

Klimafreundliche Paketverpackung –<br />

Schritt für Schritt<br />

Häufig werden versendete Ware mehrmals in<br />

Plastik verpackt. Dies wird von Konsumenten<br />

kritisch betrachtet und ungern gesehen. Um<br />

als Unternehmen klimafreundlicher zu agieren<br />

und von den Kunden als glaubwürdig wahrgenommen<br />

zu werden, gilt es die Paketverpackung<br />

passend zum klimaneutralen Versand<br />

zu gestalten. Auch hier heißt es zuerst Verpackung<br />

reduzieren. Im zweiten Schritt sollte<br />

unvermeidbare Verpackung durch nachhaltigere<br />

Verpackungsmaterialien ersetzt werden,<br />

um so den CO2 Fußabdruck möglichst gering<br />

zu halten.


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S14<br />

Da viele Onlinehändler kostenlose Retouren<br />

anbieten, bestellen Konsumenten Waren<br />

oft in vielfacher Ausführung, nur um sie anschließend<br />

wieder zurück zu schicken. Durch<br />

kostenlosen Versand wird darüber hinaus die<br />

Hemmschwelle für Kunden herabgesetzt,<br />

Produkte zu bestellen, die sie gar nicht benötigen<br />

oder wirklich wollen und im Anschluss<br />

ebenfalls retournieren. Von Seiten der Händler<br />

könnte daher auf kostenlose Retouren verzichtet<br />

werden.<br />

Um Verpackungsmaterial zu reduzieren, sollten<br />

zum Beispiel keine großen Pakete für kleine<br />

Waren genutzt werden. Nicht nur, dass große<br />

Pakete mehr Platz beim Transport benötigen,<br />

ist problematisch: Ist das Paket deutlich größer<br />

als die Ware selbst, muss der freie Platz zusätzlich<br />

noch mit Füllmaterial aufgefüllt werden.<br />

Händler sollten daher darauf achten, die<br />

Verpackung an die Größe des Produkts anzupassen.<br />

Wurde reduziert was möglich ist,<br />

gilt es im nächsten Schritt auf klimafreundliche<br />

Verpackungsalternativen umzusteigen.<br />

Dafür bieten sich rezykliertes Füllmaterial oder<br />

Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen<br />

an. Eine weitere Möglichkeit besteht darin,<br />

Verpackungsmaterial wieder zu verwenden.<br />

So könnten die Kunden beim Kauf im Onlineshop<br />

angeben, ob sie ihr Produkt in einer<br />

neuen Verpackung erhalten wollen oder<br />

ob eine bereits genutzte in Frage kommt.<br />

Immer mehr Unternehmen testen wiederverwendbare<br />

Paketverpackungen, die nach<br />

der Lieferung an die Kunden wieder an den<br />

Paketlieferant zurückgeschickt werden. Wie<br />

eine grünere Paketverpackung in Zukunft aussehen<br />

könnte, testet die österreichische Post<br />

mit den Handelsunternehmen dm, INTERSPAR-<br />

Onlineshop weinwelt.at, INTERSPORT, Tchibo<br />

und Thalia.<br />

Grüner Transport für eine grüne Zukunft<br />

Ist die Entscheidung über die Paketverpackung<br />

gefallen, den Versand so klimafreundlich<br />

wie möglich zu gestalten. Um die Transportstrecken<br />

und damit die CO2-Emissionen möglichst<br />

gering zu halten, können verschiedene<br />

Strategien angewandt werden.<br />

Eine andere Möglichkeit wäre, keinen Expressversand<br />

anzubieten. Dabei wird es den<br />

Zustellern aufgrund der fehlenden Zeit oft<br />

nicht ermöglicht, Pakete zu sammeln und gemeinsam<br />

auszuliefern. Express-Versand über<br />

Landesgrenzen hinaus findet außerdem aufgrund<br />

des Zeitdrucks meist mit dem Flugzeug<br />

statt. Da Lufttransport zu den emissionsintensivsten<br />

Versandarten zählt, ist dies generell<br />

zu vermeiden. Stattdessen könnten Bestellungen<br />

an eine bestimmte Destination (z.B. bei<br />

einem Salzburger Unternehmen nach Wien)<br />

für jeweils eine Woche gesammelt und dann<br />

gebündelt verschickt werden. Wurden die<br />

Transportstrecken minimiert, gilt es nun auf<br />

klimafreundliche Transportmöglichkeiten zu<br />

setzen. In vielen österreichischen Städten haben<br />

sich regionale Fahrradkuriere wie Heavy<br />

Pedals oder Goodville in Wien oder TEMPO in<br />

Linz etabliert. So kann es nicht nur zur Einsparung<br />

von CO2-Emissionen kommen, sondern<br />

auch die regionale Wertschöpfung gestärkt<br />

werden.<br />

Für längere Versandstrecken sollte darauf<br />

geachtet werden, einen klimaneutralen Versandpartner<br />

zu wählen. Dabei sollte auch auf<br />

die Qualität der deklarierten Klimaneutralität<br />

geachtet werden. Auch hier gilt wieder das<br />

Prinzip: Zuerst reduzieren, dann kompensieren.<br />

Während sich manche Versandunternehmen<br />

ambitionierte Ziele zur CO2-Reduktion gesetzt<br />

haben, kompensieren andere Versandunternehmen<br />

einfach nur ihre Emissionen, ohne<br />

vorab Anstrengungen zu unternehmen, sie<br />

zu reduzieren. Fest steht, dass es viele verschiedene<br />

Ansatzmöglichkeiten gibt um den<br />

CO2 Fußabdruck von Paketzustellungen so<br />

niedrig wie möglich zu halten. Wählen Sie den<br />

richtigen Startpunkt für ihr Unternehmen und<br />

beginnen Sie bereits heute mit ihrer Transformationsreise<br />

zu einem klimafreundlicheren<br />

Unternehmen. (RED)


Infos & Tickets unter<br />

www.ecommerce-day.at<br />

eCOMMERCE<br />

DAY<br />

<strong>2022</strong><br />

22. JUNI<br />

Nordlicht, Wien<br />

Early Bird<br />

Tickets bis<br />

11. Mai


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S16<br />

BLICKPUNKT<br />

Das war das<br />

Handelskolloquium<br />

<strong>2022</strong><br />

250 führende Branchenvertreter diskutierten<br />

am 21. April beim traditionsreichen<br />

Handelskolloquium über den Status Quo<br />

und die Zukunft des Handels in Zeiten der<br />

Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges.<br />

Im Mittelpunkt der bereits 32. Ausgabe des<br />

jährlichen Retail-Kongresses standen der<br />

Personal- und Fachkräftemangel, die wirtschaftlichen<br />

Auswirkungen des Ukrainekonflikts<br />

auf Handel und Gesellschaft, nachhaltige<br />

Standortstrategien sowie neue Trends<br />

im Lebensmittelhandel.<br />

TEXT: HANDESVERBAND<br />

Die Riege hochkarätiger Speaker<br />

wurde angeführt vom Wiener<br />

Stadtrat Peter Hanke, Neos-Gründungsmitglied<br />

Matthias Strolz,<br />

Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer<br />

und zahlreichen heimischen Führungskräften<br />

des Handels wie Peter Schmid (Metro), Karin<br />

Saey (Dorotheum Juwelier), Norbert Scheele<br />

(C&A), Dieter Wasserburger (Rewe), Simon<br />

Lindenthaler (Lidl), Maurice Beurskens (Gurkerl)<br />

und Nikolas Jonas (Mjam) sowie den Experten<br />

Heike Haring-Latzke (ePunkt), Kathrin<br />

Neumüller (Universität St. Gallen), Utho Creusen<br />

(Universität Münster), Martin Unger (EY),<br />

Hannes Lindner und Roman Schwarzenecker<br />

(beide Standort+Markt), Mario Schwaiger<br />

(EHL), Lili Pajer (Google), Kai Herzberger (Meta/<br />

Facebook), Elisabeth Christen (WIFO), Michael<br />

Buttkus (Horváth) sowie Stephan Mayer-<br />

Heinisch und Rainer Will (beide Handelsverband).<br />

Den Entertainment-Part übernahm<br />

ORF Mentalist Harry Lucas, moderiert wurde<br />

die Veranstaltung von Daniel Cronin.<br />

Die Pandemie als Balance-Akt<br />

"Wir erleben aktuell eine Zeitenwende. Die<br />

Pandemie begleitet uns seit mehr als zwei<br />

Jahren, seit Februar herrscht noch dazu Krieg<br />

in Europa. Diese beiden Faktoren haben eine<br />

ganze Reihe von Nebenwirkungen und Kettenreaktionen<br />

ausgelöst, die uns zurzeit das Leben<br />

schwermachen. Die Inflation ist zuletzt auf 6,8<br />

Prozent geklettert und sie ist gekommen, um<br />

zu bleiben", so Handelsverband-Präsident<br />

Stephan Mayer-Heinisch in seiner Eröffnungsrede.<br />

Ähnliches gelte für den Personal- und Fachkräftemangel.<br />

Zurzeit sind rund 20.000 Stellen<br />

im Handel unbesetzt. Generell sei es wichtig,<br />

nicht ins Klein-Klein zu verfallen.


"Wir müssen endlich den Mut aufbringen, verkrustete<br />

föderale Strukturen zu hinterfragen<br />

und neue Wege einzuschlagen. Wir haben<br />

in den letzten Jahren gelernt, mit Krisen gut<br />

umzugehen. Wir werden auch diese Krisen<br />

meistern. Klar ist aber auch: Jetzt sind Schlechtwetterpiloten<br />

gefragt, keine Schönwetterpiloten",<br />

ist Mayer-Heinisch überzeugt.<br />

Apropos Schlechtwetter: Der Flächenschwund<br />

im Handel von 500.000 Quadratmetern im<br />

Vorjahr – umgerechnet rund 80 Fußballfelder<br />

– wird sich laut Prognosen des Handelsverbandes<br />

heuer fortsetzen. "Sie sagen es ist ein<br />

Strukturwandel, wir sagen es sind fehlende<br />

oder nicht treffsichere Hilfen. <strong>2022</strong> ist ein entscheidendes<br />

Jahr. Im Pandemie-Management<br />

und im Umgang mit den Folgen des Krieges<br />

vor unserer Tür. Es braucht jetzt einen Master-<br />

Plan für den Herbst. Die Politik darf die Fehler<br />

der letzten beiden Jahre nicht wiederholen",<br />

appellierte Handelsverband-Geschäftsführer<br />

Rainer Will an die Bundesregierung. Wie schwierig<br />

dieser tägliche Balanceakt zwischen<br />

Pandemie und Ökonomie tatsächlich ist, illustrierte<br />

Peter Hanke, Stadtrat für Finanzen und<br />

Wirtschaft der Stadt Wien, in seiner Keynote.<br />

Er versicherte der anwesenden Händlerschaft<br />

seine Unterstützung bei der Bewältigung der<br />

aktuellen Krisen und versprach: "Wir werden<br />

dafür sorgen, dass die Stadt Wien auch in den<br />

kommenden 10 Jahren an der Spitze der weltweit<br />

lebenswertesten Städte bleiben wird."<br />

The Great Resignation?<br />

Das erste Podium beim Handelskolloquium<br />

<strong>2022</strong> widmete sich dem Thema Personal- und<br />

Fachkräftemangel und damit auch der Frage,<br />

wie die Arbeitswelt der Zukunft konkret aussehen<br />

wird. Dazu diskutierten Kathrin Neumüller<br />

(Universität St. Gallen), Heike Haring-Latzke<br />

(ePunkt) und NEOS-Mitgründer Matthias Strolz<br />

mit den beiden Handelsvertretern Karin Saey<br />

(Dorotheum) und Peter Schmidt (METRO). Das<br />

Fazit? HR ist eine Generationenfrage, die Gen<br />

Z tickt völlig anders als die Generation X oder<br />

Y. Was alle verbindet, ist der Wunsch nach<br />

Wertschätzung und Selbsterfüllung im Job.


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S18<br />

And the Winner is...<br />

Ein Highlight des Events war die Verleihung<br />

des HV Wissenschaftspreises. Mitinitiator<br />

Utho Creusen und HV-Vizepräsident Norbert<br />

Scheele (C&A) zeichneten Jana Walch (FH<br />

St. Pölten; beste Bachelorarbeit), Katharina<br />

Holland (IMC FH Krems, beste Masterarbeit)<br />

und Kathrin Neumüller (Universität St. Gallen;<br />

beste Dissertation) aus. Die drei Studentinnen<br />

hatten sich unter mehr als 60 Einreichungen<br />

durchgesetzt. Der Handelsverband gratuliert<br />

herzlich.<br />

Der Tenor: Leerstände und Geschäftsflächenrückgänge<br />

bieten immer auch eine Chance.<br />

Fünf Faktoren sind laut Wasserburger entscheidend<br />

für einen gesunden Handel in der Stadt<br />

bzw. im Ort: ein schönes Zentrum (Hauptplatz),<br />

eine gute Grundfrequenz (z.B. durch Ämter<br />

und Behörden), geeignete Geschäftsflächen,<br />

eine hervorragende Erreichbarkeit sowie gute<br />

Parkmöglichkeiten.<br />

(RED)<br />

Quo Vadis Metaverse<br />

Kaum ein Thema beschäftigt die globale Tech-<br />

Community zurzeit stärker als das Metaverse<br />

- und kein Unternehmen wird stärker damit<br />

verbunden als Facebook, das mittlerweile unter<br />

dem Namen Meta firmiert. Kai Herzberger<br />

gab einen spannenden Einblick in den Status<br />

Quo und die aktuellsten Entwicklungen rund<br />

um die virtuelle Realität und appellierte an die<br />

Händler, den Einstieg in dieses Abenteuer zu<br />

wagen. Denn: Der Handel ist im Wandel und<br />

jeder Handelsbetrieb entscheidet selbst, ob er<br />

verändert wird oder den Wandel aktiv vorantreibt.<br />

Vom Bären zum Bullen...<br />

Im anschließenden Podium mit Hannes Lindner<br />

(Standort+Markt), Markus Mendel (EHL),<br />

Michael Buttkus (Horvath & Partners) und<br />

Dieter Wasserburger (REWE) standen<br />

nachhaltige Standortstrategien im Fokus.


EVENTS<br />

HV Events im<br />

Überblick<br />

Das Ganztagesevent eCommerce Day<br />

#gamechanger ist der Treffpunkt der eCommerce<br />

Branche und beschäftigt sich mit den<br />

aktuellen Trends und Herausforderungen im<br />

Onlinehandel. Die Schwerpunkte des Events<br />

<strong>2022</strong> sind Shopsysteme, Marketingmaßnahmen<br />

im eCommerce, Cross Border Strategien,<br />

Nachhaltigkeit, Live Shopping und Logistiklösungen.<br />

Im Rahmen der Veranstaltung<br />

werden die Austrian Trustmark Awards verliehen.<br />

Der eCommerce Day <strong>2022</strong> findet<br />

am 22. Juni <strong>2022</strong> im Nordlicht in Wien statt.<br />

www.handelsverband.at<br />

Der TECH DAY vereint die technologischen<br />

Trends, zukunftsweisende Entwicklungen<br />

und innovative Unternehmen im Handel. Der<br />

Event verbindet Kurzvorträge und Messeelemente<br />

miteinander und versteht sich<br />

als Brückenveranstaltung von Technik und<br />

Handel. Im Rahmen der Veranstaltung werden<br />

auch die Austrian Retail Innovation Awards<br />

verliehen. Der Tech Day <strong>2022</strong> findet am 17.<br />

November <strong>2022</strong> im Thirty Five in Wien statt.<br />

www.handelsverband.at<br />

In Kooperation mit Regal wird der „Tag des<br />

Handels – Austrian Summit for Retail & Branded<br />

Goods“ erneut in Gmunden über die Bühne<br />

gehen. Wie gewohnt stehen Trends & Herausforderungen<br />

des Lebensmitteleinzelhandels<br />

im Mittelpunkt des 2-tägigen Branchenhighlights.<br />

Zudem werden die Themen wie Standortentwicklung<br />

& POS Innovationen abgedeckt.<br />

Der Tag des Handels <strong>2022</strong> findet am 29.<br />

& 30. September <strong>2022</strong> in Oberösterreich statt.<br />

www.handelsverband.at


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S20<br />

BLICKPUNKT<br />

Dematic optimiert in<br />

Kollaboration mit STILL<br />

Kleinteile-Lager von<br />

Siemens<br />

Entwicklung, Engineering, Produktion, Prüfung<br />

und Vorinbetriebnahme – das Siemens-Werk<br />

für Kombinationstechnik in Chemnitz (Siemens<br />

WKC) ist führend im Schaltanlagenbau für<br />

Werkzeug- und Produktionsmaschinen in<br />

Europa. Hier fertigt der Technologiekonzern<br />

modernste elektrische Ausrüstungen sowie<br />

Baugruppen und Geräte für den weltweiten<br />

Bedarf von Maschinen- und Anlagenbauern.<br />

Dazu zählen auch Projekte im Logistik- und<br />

Automotive-Bereich. Allerdings hatte das bisherige<br />

manuelle Fachbodenlager für Kleinteile<br />

seine Kapazitätsgrenzen erreicht, weshalb Siemens<br />

WKC auf der Suche nach einem effizienteren<br />

Lagersystem war.<br />

BEITRAG: REDAKTION<br />

Das Unternehmen entschied sich auf<br />

ein Ware-zur-Person-Stückgut-Kommissioniersystem<br />

von AutoStore®<br />

umzustellen. Die Konzeption des<br />

neuen Logistikkonzeptes erfolgte durch den<br />

langjährigen Partner, die Still Intralogistik-Beratung.<br />

Diese umfasste die Automatisierung des<br />

Kleinteile-Lagers durch die AutoStore®-Anlage.<br />

Mit der Installation des kompakten Stückgut-Kommissioniersystems<br />

sowie der direkten<br />

Anbindung an die Fördertechnik beauftragte<br />

Siemens im Weiteren den Intralogistikspezialisten<br />

Dematic. Rund 46.000 Schaltanlagen<br />

und kundenspezifische elektronische Komponenten<br />

für den weltweiten Markt werden<br />

im Siemens WKC jährlich gefertigt. Im Lauf<br />

der Jahre haben sich durch die erhöhte Auftragslage<br />

Volumen und Durchsatz im Lager<br />

der Betriebsstätte Leipziger Straße deutlich erhöht.<br />

Dadurch wurde eine Reorganisation der<br />

gesamten Lagerbewirtschaftung erforderlich:<br />

„Bis dahin haben wir noch mit einem manuellen<br />

Modulregallager gearbeitet“, berichtet<br />

Carsten Sambo, Leiter Inbound-Logistik,<br />

Siemens WKC. Das ehemalige manuelle Lager<br />

genügte den aktuellen Ansprüchen jedoch<br />

nicht mehr.<br />

Automatisierung des Produktionslagers mit<br />

AutoStore®<br />

Siemens initiierte deshalb die Suche nach einer<br />

neuen Lösung: „Unser Ziel war es, Planung<br />

und Fertigung möglichst effizient zu gestalten.<br />

Gleichzeitig sollte die Durchlaufzeit reduziert<br />

und natürlich die Kosten gesenkt werden“, erläutert<br />

Carsten Sambo. Eine weitere Vorgabe<br />

war: Die neuen Lagersysteme sollten samt Fördertechnik<br />

auf der gleichen Stellfläche im bestehenden<br />

Gebäude und während des laufenden<br />

Betriebs installiert werden. Als langjähriger<br />

Partner von Siemens hatte zunächst die Still Intralogistik-Beratung<br />

die Ausplanung des Logistikkonzepts<br />

übernommen. Diese beinhaltete<br />

die Automatisierung des Kleinteilelagers durch<br />

ein AutoStore®-System, um die Versorgung<br />

der Produktion mit Kleinteilen zu verbessern.<br />

„Im Siemens Werk Bad Neustadt (EWN) haben<br />

wir bereits sehr gute Erfahrungen mit diesem<br />

Lagersystem sammeln können“, so Carsten<br />

Sambo. Im Vergleich zum vorherigen manuellen<br />

System, kann ein bis zu viermal größerer<br />

Bestand untergebracht werden. Bereits nach<br />

kurzer Einführungsphase erreichte das Siemens


WKC zudem eine Kommissionierleistung von<br />

75 Auslagerungspositionen (AP) pro Stunde<br />

und Mitarbeiter. Diese lag zuvor bei lediglich<br />

30 AP. Mithilfe der Anlage soll diese Leistung<br />

noch um mindestens weitere 15 Prozent gesteigert<br />

werden.<br />

Als weltweiter Distributionspartner von Auto<br />

Store® und mit entsprechend großer Erfahrung<br />

und Expertise wurde Dematic hinzugezogen.<br />

Die KION-Konzernschwester wurde als<br />

System-Integrator von Siemens beauftragt,<br />

AutoStore® und eine direkte Anbindung<br />

der Dematic-Fördertechnik für eine weitestgehende<br />

Automatisierung des Materialflusses<br />

und damit eine optimale Produktionsversorgung<br />

zu implementieren. Ein großer Vorteil der<br />

Stückgut-Kommissionierlösung ist, dass sie nur<br />

wenig Platz benötigt. Den gewonnenen Raum<br />

kann Siemens für die Lagerung größerer Materialpositionen,<br />

wie bzpw. Gehäuse für Schaltanlagen<br />

nutzen. STILL lieferte für das Lager<br />

eine Regalanlage für circa 12.000 Stellplätze<br />

sowie 2.100 Quadratmeter Bühnenfläche<br />

als Teil des logistischen Gesamtkonzepts.<br />

Das Siemens Werk für Kombinationstechnik<br />

Chemnitz<br />

Das Siemens-Werk für Kombinationstechnik<br />

in Chemnitz (WKC) hat eine lange<br />

Tradition im Schaltschrankbau für Werkzeugmaschinen<br />

sowie eine Vielzahl an<br />

Branchen im allgemeinen Maschinenund<br />

Anlagenbau. Dazu zählen auch Projekte<br />

im Logistik- und Automotive-Bereich.<br />

Das Leistungsangebot umfasst das komplette<br />

Spektrum vom Applikations-Engineering,<br />

über die Materiallogistik und<br />

Montage elektrischer Ausrüstungen bis hin<br />

zur Prüfung und Vorinbetriebnahme. Die<br />

Lieferungen an Kunden erfolgen weltweit.<br />

Der konkrete Leistungsumfang wird auftragsbezogen<br />

von den jeweiligen Kunden<br />

individuell bestimmt. WKC ist zudem ein<br />

anerkanntes Kompetenzzentrum für die<br />

Klimatisierung von Schaltausrüstungen,<br />

verfügt über ein eigenes Wärmelabor mit<br />

entsprechenden Lasttestfähigkeiten und<br />

ist zertifizierter UL-Panelshop.


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S22<br />

Kapazitäten deutlich erhöht<br />

Das von Dematic implementierte Fördersystem<br />

verfügt über zwei Ebenen. Im Wareneingang<br />

werden eingehende Pakete zunächst<br />

gescannt und über einen Lift in die obere<br />

Ebene transportiert. Dort wird die Ware automatisch<br />

und zufällig an den acht Umfüllstationen<br />

verteilt. Über die untere Ebene wiederum<br />

gelangen leere AutoStore®-Behälter zu den<br />

Arbeitsplätzen. Nach der Befüllung werden<br />

die Behälter zum automatischen Kleinteilelager<br />

befördert. Um sicherzustellen, dass diese<br />

das zulässige Maximalgewicht von 30 Kilogramm<br />

nicht überschreiten, erfolgt zuvor eine<br />

Gewichtskontrolle. Über Transferzellen werden<br />

Behälter selbsttätig und in einem Schritt von<br />

den AutoStore® -Robotern abgegeben und<br />

aufgenommen. Das kompakte Kleinteilelager<br />

AutoStore® selbst nimmt lediglich eine Fläche<br />

von 760 Quadratmetern ein. Es umfasst insgesamt<br />

mehr als 45.000 Behälter, die in verschiedene<br />

Fächer unterteilt sind und so mehrere unterschiedliche<br />

Produkte aufnehmen können.<br />

Mit dem Abruf aus der Produktion startet der<br />

Kommissionier-Prozess, also die Bereitstellung<br />

der Ware an die interne Logistik, die die<br />

Materialien produktionsgerecht aufbereitet<br />

und für die Fertigung bereitstellt. Die Zusammenstellung<br />

der Aufträge erfolgt durch 34<br />

mobile Roboter, die auf der Oberseite des<br />

AutoStore®-Systems fahren. Sie holen die Kisten<br />

aus dem Grid und bringen sie der Reihe<br />

nach an den Port, sodass die Mitarbeiter unterbrechungsfrei<br />

ihrer Kommissioniertätigkeit<br />

nachgehen können. Zuvor mussten sie hierfür<br />

Dematic ist ein Intralogistik-Innovator, der<br />

intelligente, automatisierte Lösungen für<br />

Fertigungs-, Lager- und Vertriebsumgebungen<br />

entwickelt, baut und betreut.<br />

Zum Kundenstamm gehören einige der<br />

weltweit führenden Marken, die mit Installationen<br />

von Dematic die Zukunft des<br />

Handels vorantreiben. Das globale Dematic<br />

Netzwerk mit Entwicklungszentren,<br />

Produktionsstätten und Servicestandorten<br />

mit 10.000 Mitarbeitern in mehr als 25<br />

Ländern hat mit dazu beigetragen, mehr<br />

als 6.000 Kundeninstallationen zu realisieren.<br />

Dematic mit Sitz in Atlanta, Georgia,<br />

USA, ist ein Unternehmen der KION Group,<br />

einem der weltweit führenden Anbieter<br />

von Flurförderzeugen und Supply-Chain-<br />

Lösungen, sowie ein führender Anbieter<br />

von Lagerautomation.


lange Strecken zurücklegen, um die einzelnen<br />

Artikel zu kommissionieren. Mit derselben Zahl<br />

an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kann<br />

Siemens dank AutoStore® nun mehr Aufträge<br />

in kürzerer Zeit abwickeln. „Gleichzeitig sorgt<br />

das System für deutlich weniger Fehler bei der<br />

Zusammenstellung“, so Carsten Sambo.<br />

Für die Zukunft gerüstet<br />

In der AutoStore®-Anlage können auf derselben<br />

Stellfläche ein bis zu vier Mal größerer<br />

Bestand untergebracht werden als in herkömmlichen<br />

Lagersystemen. „Der Vorteil des<br />

Systems ist die maximale Verdichtung des Lagers.<br />

Denn das Besondere an diesem Cube-<br />

Storage-System ist ein sich selbsttragendes<br />

Aluminium-Raster (Grid), dessen modularer<br />

Aufbau es erlaubt, Behälter dicht neben- und<br />

übereinander zu stapeln. Darüber hinaus ist es<br />

dezentral organisiert. Das heißt, fällt ein Roboter<br />

aus, läuft das System weiter, ohne das es zu<br />

einem Ausfall kommt“, erklärt Carsten Sambo<br />

und fügt an: „Im AutoStore® haben wir täglich<br />

Abrufe von über 7.000 verschiedenen<br />

Kommissionier-Positionen. Um morgens schnell<br />

auf die benötigte Ware zugreifen zu können,<br />

haben wir eine Prognose-Funktion für die<br />

Auslagerung bzw. Nachtschicht-Umlagerung<br />

programmiert.“ Über Nacht wird der Bedarf<br />

für den nächsten Tag geprüft. Die ermittelten<br />

Materialien werden aus den untersten Ebenen<br />

der AutoStore-Anlage in den oberen Bereich<br />

des Grids umgelagert. „Somit ist gewährleistet,<br />

dass mit dem Beginn der Frühschicht schnell<br />

auf die erforderlichen Behälter zugegriffen<br />

werden kann.“ Das Konzept zum Ablauf der<br />

neuen Intralogistik wurde in enger Kollaboration<br />

aller Beteiligten entwickelt. Am Ende<br />

zieht Carsten Sambo folgendes Resümee:<br />

„Mit dem neuen Lager sind wir für die Zukunft<br />

bestens gewappnet, da dessen Skalierbarkeit<br />

schon bei der Planung berücksichtigt wurde.<br />

Die Lager- und Kommissionier-Kapazitäten zu<br />

steigern sowie das Handling und die gesamte<br />

Lagerbewirtschaftung effizienter zu gestalten,<br />

wurden bestens erfüllt.“ Das die Produktionsversorgung<br />

störungsfrei aufrechterhalten<br />

werden konnte, war für den Projektleiter von<br />

Siemens ein persönliches Highlight. (RED)


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S24<br />

ECOMMERCE LOGISTIK<br />

Heimischer<br />

Onlinehandel:<br />

Herausforderungen<br />

durch Corona-Krise<br />

Seit zwei Jahren begleitet uns Corona auf<br />

Schritt und Tritt und nimmt Einfluss auf die<br />

verschiedensten Bereiche unseres Alltags.<br />

Auch vor unseren Kaufgewohnheiten nimmt<br />

es nicht halt und stellt den heimischen Onlinehandel<br />

vor neue Herausforderungen.<br />

BEITRAG: FRANZISKA LASKI<br />

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben<br />

viele Unternehmen ihre Angebote<br />

digitalisiert, um auch außerhalb der<br />

Geschäftszeiten für Kunden erreichbar<br />

bzw. sichtbar zu sein. Viele Händler waren<br />

Anfang 2020 gezwungen ihre stationären<br />

Geschäfte zu schließen und auf den digitalen<br />

Weg ihre Waren zu vertreiben. Auch Konsumenten<br />

mussten teilweise über Umwege<br />

an ihre Produkte kommen, weshalb sich der<br />

Onlinehandel in Österreich mit +17% seit Anfang<br />

2020 weiterhin auf Wachstumskurs befindet<br />

und stetig an Bedeutung gewinnt.<br />

Neben Elektrogeräten, Bekleidung und Büchern<br />

konnten beispielsweise Drogeriewaren<br />

einen Zuwachs von 36% verzeichnen. Auch<br />

Möbel (+40%) und Lebensmittel (+46%) wurden<br />

im Vergleich zu den Vorjahren verstärkt<br />

online eingekauft. Eine große Auswahl an Produkten<br />

sowie Anbieter und schnelle Lieferzeiten<br />

lassen das Online-Bestellen zur Normalität<br />

werden, was in Österreich schon jetzt einen<br />

Handel ohne das Internet unvorstellbar macht.<br />

1/3 wird im heimischen Onlinehandel bestellt<br />

Trotz erhöhten Onlineeinkäufen seit der Pandemie<br />

profitieren österreichische Onlineshop-Besitzer<br />

nur mäßig davon. Bestellungen aus dem<br />

Ausland und hier vor allem von großen Online-Marktplätzen,<br />

wie Amazon, stiegen in den<br />

letzten zwei Jahren um 64% an. Somit wird nur<br />

jedes dritte Paket bei heimischen Webshops<br />

gekauft.<br />

Die Herausforderungen für regionale Onlineshopbetreiber<br />

sind nämlich vielfältig.<br />

Sowohl das Warenangebot steigt als auch die<br />

Zahl konkurrierender Firmen und damit auch<br />

der Wettbewerb, was die Reichweite eines


Onlineshops einschränken kann. In weiterer<br />

Folge führt eine zu geringe Sichtbarkeit zu wenig<br />

Kundenbesuchen. Laut Studien kämpfen<br />

somit 41% der Onlineshopbesitzer mit starkem<br />

Konkurrenzdruck und 34% mit der Digitalisierung<br />

und dem damit verbundenem Online-Marketing<br />

ihres Unternehmens. Internet-Giganten,<br />

wie Amazon, welche genügend Ressourcen<br />

in diesen Bereichen aufweisen, nutzen ihren<br />

starken Internetauftritt, um auch über die Landesgrenzen<br />

hinweg Umsätze zu generieren.<br />

Die letzten zwei Jahren haben somit gezeigt,<br />

dass sich eCommerce zwar auf dem Vormarsch<br />

befindet, jedoch noch viel Potenzial<br />

für heimische Unternehmen bereithält, um sich<br />

gegen die „Big Player“ behaupten zu können.<br />

Wachstum im heimischen<br />

eCommerce ankurbeln<br />

Das junge Unternehmen boomerank sieht hier<br />

mit ihrer AI-basierten Performance Marketing<br />

Software eine Chance die heimische Wirtschaft<br />

zu fördern und den eCommerce-Markt<br />

für österreichische Unternehmen zugänglicher<br />

zu machen. Damit soll nicht nur die Diversität<br />

am Markt gefördert, sondern auch der Wettbewerb<br />

mit den Konzernen aufgenommen<br />

werden. Geschäftsführer Sebastian Schwelle<br />

sagt, “Unser Ziel war und ist es schon immer<br />

gewesen, einen eCommerce Performance<br />

Assistenten zu bauen mit welchem Onlineshops<br />

durch eine effiziente Kombination von<br />

Google Anzeigen und Suchmaschinenoptimierung<br />

bessere Chancen am wettbewerbsintensiven<br />

Markt bekommen.“ (RED)<br />

LOGISTIKPROFI<br />

Für Ihr Business<br />

sind wir im Einsatz<br />

post.at/businesspaket<br />

Wer in Österreich Paketlogistik sagt, sagt Post. In unserem dichten österreichweiten<br />

Logistiknetz sorgen neben unserem großen Post-Team auch modernste Technologie<br />

und intelligente Prozesse dafür, dass Ihre Pakete rasch und zuverlässig ankommen.<br />

2021 haben wir bereits 184 Millionen Pakete transportiert – und täglich werden es<br />

mehr. Unsere starke Infrastruktur macht uns zu Ihrer starken Versandpartnerin.


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S26<br />

EGLO Leuchten GmbH mit Hauptsitz in Pill,<br />

Österreich, ist der Weltmarktführer für dekorative<br />

Wohn- und Außenbeleuchtung<br />

sowie Leuchtmittel mit Schwerpunkt <strong>LE</strong>D.<br />

© EGLO Leuchten GmbH<br />

BLICKPUNKT<br />

WMS-Retrofit für<br />

EGLO Leuchten<br />

bei EGLO eine Neuheit entwickelt. In den<br />

eigenen Produktionsstätten in China, Indien<br />

und Ungarn werden täglich rund 80.000 Leuchten<br />

gefertigt. Über die rund 70 Vertriebsgesellschaften<br />

und verschiedene Vertriebskanäle<br />

wie Baumärkte, Einzelhandel, Möbelgeschäfte,<br />

Onlineversandhändler und den eigenen<br />

Online-Shop finden sie schließlich ihren Weg<br />

zum Kunden.<br />

Modulare Template-Lösung mit SAP® EWM<br />

by KNAPP in vier Zentrallagern.<br />

TEXT: REDAKTION<br />

Lichtgeschwindigkeit. Das ist eine zutreffende<br />

Beschreibung für die überdurchschnittlichen<br />

Wachstumsraten von<br />

EGLO Leuchten GmbH. Nicht nur das<br />

Geschäft und die Anzahl der Mitarbeitenden<br />

nehmen rasant zu, sondern auch die Logistikfläche.<br />

Um die logistischen Prozesse in einer<br />

harmonisierten SAP® End-to-End-Lösung zu<br />

vereinen, entschied sich der Weltmarktführer<br />

in dekorativer Wohn- und Außenbeleuchtung<br />

SAP® EWM by KNAPP in seinen vier Zentrallagern<br />

in Europa einzuführen. Die Implementierung<br />

des neuen Warehouse Management<br />

Systems erfolgte als Template-Lösung, um effizient<br />

auch etwaige zukünftige Standorte integrieren<br />

zu können.<br />

Die EGLO Leuchten GmbH mit Sitz in Pill in<br />

Tirol ist weltweiter Marktführer für dekorative<br />

Wohnraum- und Außenbeleuchtung sowie<br />

Leuchtmittel mit Schwerpunkt auf <strong>LE</strong>D. Das aktuelle<br />

Sortiment umfasst mehr als 4.000 Artikel –<br />

Tendenz steigend. Knapp alle 2 Stunden wird<br />

Andreas Moser, Konzernleitung Logistik,<br />

EGLO Leuchten GmbH: Eine tragende Rolle in<br />

unserer Organisation und unserem stetigen<br />

Wachstum spielt die Logistik. Daher investieren<br />

wir laufend in die Optimierung unserer<br />

Produktions- und Lieferkette, perfektionieren<br />

Prozesse und bauen neue Lager. So haben<br />

wir ein durchgängiges Logistiknetzwerk mit<br />

hohem Liefer-Service-Grad aufgebaut. Um<br />

dafür eine harmonisierte SAP® End-to-End<br />

Lösung zu schaffen, haben wir uns für SAP®<br />

EWM by KNAPP entschieden. Durch die gemeinsame<br />

Realisierungsphase mit KNAPP<br />

bekam unser SAP®-Team das notwendige<br />

Know-how für den Betrieb und die Weiterentwicklung<br />

der Lösung.<br />

Aus 3 macht 4 - Ein modulares SAP® EWM-Template<br />

für ein WMS-Retrofit- & Greenfield-Projekt<br />

Im Blickfeld dieser Modernisierung standen<br />

zunächst die drei bestehenden Zentrallager<br />

in Pill, Österreich, Pásztó, Ungarn, und Oosterhout,<br />

Niederlanden. Im Rahmen eines Retrofit-<br />

Projektes sollte eine Ablöse von einem nicht<br />

von SAP stammenden Lagerverwaltungssystem<br />

mit SAP® EWM by KNAPP erfolgen.<br />

Ergänzend zu der Integration der Bestandsanlagen<br />

von unterschiedlichen Logistikautomatisierungsanbietern<br />

in SAP® EWM an den


An den EGLO-Standorten in Pill, Österreich, und<br />

Magdeburg, Deutschland, ist die bestehende<br />

Fördertechnikanlage über das SAP® EWM-Modul<br />

für Materialflusssteuerung (MFS) in die neue Softwarelandschaft<br />

integriert.<br />

drei Standorten sollte die neue Warehouse<br />

Management Lösung auch mittels Prozessoptimierung<br />

Lagerplatz-Engpässe bei den Sortimentsumstellungen<br />

eliminieren. Der Go-Live<br />

der neuen Software musste zudem während<br />

des laufenden Betriebs erfolgen und im Zuge<br />

der Einführung das SAP®-Team von EGLO<br />

geschult werden. Durch die anhaltende<br />

überdurchschnittliche Geschäftsentwicklung<br />

musste EGLO darüber hinaus sein Lagernetzwerk<br />

erweitern. Mit einer Größe von vier Hektar<br />

an Lager- und Logistikfläche ist das neue Zentrallager<br />

in Magdeburg, Deutschland, das<br />

größte Fertigwarenlager des Unternehmens.<br />

Das automatische Hochregallager umfasst<br />

66.000 Palettenstellplätze – ebenfalls gesteuert<br />

und verwaltet mit SAP® EWM inkl. MFS<br />

(Materialflusssteuerung).<br />

Gerald Lassau, Geschäftsführer, KNAPP IT<br />

Solutions GmbH: Die logistischen Prozesse<br />

und Abläufe für das neue Lager in Magdeburg<br />

sowie die drei bestehenden Zentrallager<br />

wurden von uns eingehend analysiert.<br />

Es bot sich an, SAP® EWM by KNAPP als<br />

modulare Template-Lösung bei EGLO auszurollen.<br />

Diese Variante ermöglicht nämlich<br />

nicht nur eine effiziente Implementierung<br />

von SAP® EWM in den aktuellen vier Zentrallagern,<br />

sondern ist auch flexible und zukunftssicher,<br />

um auf Marktveränderungen<br />

sowie etwaige Erweiterungen im Standortnetzwerk<br />

von EGLO zu reagieren.<br />

Schwerpunkt E-Commerce<br />

Das E-Commerce-Geschäft erfordert eine besondere<br />

Flexibilität der logistischen Prozesse,<br />

denn Versanddienstleister und Onlineshops<br />

haben individuelle Anforderungen an die Intralogistik.<br />

In der SAP® EWM Template-Lösung<br />

sind daher eigens angepasste Prozesse an<br />

den Vertrieb der jeweiligen Onlinehändler von<br />

der Auftragsanlage über das Kommissionieren<br />

bis hin zur Verpackung und den Versand realisiert.<br />

Andreas Moser, Konzernleitung Logistik,<br />

EGLO Leuchten GmbH: Wir sehen uns gegenüber<br />

unserem Mitbewerb durch schnelle<br />

Reaktionen auf Marktveränderungen im<br />

Vorteil. Bereits 2017 haben wir eine E-Commerce<br />

taugliche Webseite etabliert. Zuerst<br />

nur als ein Webschaufenster angelegt,<br />

aktivierten wir im Februar 2020 die ersten<br />

Online-Shops für unsere Vetriebsniederlassungen.<br />

Keine Sekunde zu spät, denn unsere<br />

klassischen Hauptvertriebskanäle, der<br />

Fach- und Einzelhandel, fielen kurz darauf<br />

pandemiebedingt zum Teil für längere Zeit<br />

aus. KNAPP IT Solutions reagierte ebenso<br />

rasch und integrierte die neuen Prozesse für<br />

unsere Onlinevertriebskanäle in der SAP®<br />

EWM Template-Lösung.<br />

24/7 Service über den Go-Live hinaus<br />

Nach dem Go-Live der neuen Softwarelösung<br />

an den Standorten in Pill, Österreich, im Mai<br />

2020 und Magdeburg, Deutschland, im März<br />

2021, folgen die Niederlassungen in Oosterhout,<br />

Niederlanden, und Pásztó, Ungarn,<br />

<strong>2022</strong> und 2024. Die Zusammenarbeit mit EGLO<br />

endet aber nicht mit der Inbetriebnahme und<br />

anschließenden Hypercare-Phase. Alle vier<br />

Standorte werden darüber hinaus über den<br />

KNAPP 24/7 SAP® EWM Service Desk während<br />

der Bereitschaftszeit von 06:00 bis 23:00 durch<br />

das KNAPP eigene SAP® EWM Expertenteam<br />

in etwaigen Frage- und Problemstellungen<br />

betreut und unterstützt. (RED)


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S28<br />

UMWELT LOGISTIK<br />

Nachhaltigkeit<br />

gewinnt bei KMUs<br />

trotz Krisenzeit<br />

an Bedeutung<br />

Trotz Ukraine-Krieg und Corona-Pandemie<br />

gewinnt das Thema Nachhaltigkeit bei<br />

österreichischen KMUs an Bedeutung. Dies<br />

zeigt eine aktuelle Umfrage, die vom Marktforschungsinstitut<br />

YouGov im Auftrag von<br />

Visable durchgeführt wurde. Gemäss 49<br />

Prozent der befragten österreichischen<br />

KMUs hat der Stellenwert von Nachhaltigkeit<br />

durch die aktuellen Krisen deutlich (14%)<br />

oder etwas (35%) zugenommen.<br />

BEITRAG: CHRISTIAN ITEN<br />

Rund 80 Prozent aller Unternehmen<br />

haben laut der Umfrage in den letzten<br />

zwölf Monaten Umwelt- und<br />

Klimainitiativen umgesetzt. Bei den<br />

Massnahmen setzt sich vor allem das digitale<br />

Office immer stärker durch, sicher beschleunigt<br />

durch die Notwendigkeiten der Corona-<br />

Pandemie. 41 Prozent der befragten KMUs<br />

haben in den letzten zwölf Monaten vermehrt<br />

auf Home-Office gesetzt. 39 Prozent der Unternehmen<br />

haben auf papierlose Prozesse<br />

umgestellt. 38 Prozent der Unternehmen haben<br />

ihre Meetings bevorzugt online durchgeführt<br />

und rund ein Drittel (29%) hat die eigenen<br />

Dienstreisen reduziert.<br />

Mehr umweltfreundliche Mobilität<br />

Es gibt auch Massnahmen, die wohl völlig<br />

unabhängig von der Pandemie vollzogen<br />

wurden. So haben 14 Prozent der KMUs die<br />

umweltfreundliche Mobilität der Mitarbeitenden<br />

gefördert und 13 Prozent haben neu<br />

Elektrofahrzeuge eingesetzt. Und nochmals<br />

14 Prozent haben ihre Energieversorgung auf<br />

erneuerbare Quellen umgestellt. Das Ergebnis<br />

der Umfrage erstaunt. Hatten die KMUs in<br />

Österreich doch seit einiger Zeit mit vielen<br />

anderen Herausforderungen zu kämpfen.<br />

„Die aktuellen Krisen stellen Unternehmen<br />

auf unterschiedlichsten Feldern vor enorme<br />

Probleme: Massiv steigende Energiekosten<br />

und unterbrochene Lieferketten sind nur zwei<br />

Beispiele. Trotzdem verliert das Thema Nachhaltigkeit<br />

dadurch nicht an Bedeutung – ganz<br />

im Gegenteil: Gerade die Krisen zeigen den<br />

Unternehmen, dass nur nachhaltiges und<br />

vorausschauendes Wirtschaften in allen Bereichen<br />

ihre Betriebe zukunftssicher macht“,


erklärt Visable-CEO Peter F. Schmid. Visable<br />

hat als Betreiber der europaweit<br />

führenden Online-B2B-Plattformen wlw<br />

(früher „Wer liefert was“) und EUROPA-<br />

GES über das Marktforschungsinstitut<br />

YouGov im Zeitraum vom 5. bis 10 April<br />

<strong>2022</strong> 220 Entscheider aus kleinen und<br />

mittleren Unternehmen in Österreich<br />

befragt. Die Umfrage fand aus Anlass<br />

der „Leaders for Climate Action Week“<br />

statt. Visable unterstützt die Organisation<br />

„Leaders for Climate Action (LFCA)“<br />

bei ihrem Ziel, in der Aktionswoche vom<br />

18. bis 24. April <strong>2022</strong> insgesamt 100 Millionen<br />

Menschen mit Informationen zum<br />

Thema Klimaschutz zu erreichen.<br />

Stellenwert von Nachhaltigkeit hat bei<br />

41 Prozent der befragten deutschen<br />

KMUs deutlich oder etwas zugenommen.<br />

In der Schweiz ist dies bei 46 Prozent<br />

der KMUs der Fall. In Frankreich<br />

sind es immerhin 36 Prozent. Peter F.<br />

Schmid dazu: „Es freut mich zu sehen,<br />

dass das Thema in unseren Kernmärkten<br />

weiter an Bedeutung gewinnt. Um<br />

diese Entwicklung zu fördern, ist es mir<br />

persönlich wichtig, das Bewusstsein für<br />

klimafreundlicheres unternehmerisches<br />

Handeln zu schärfen und natürlich<br />

auch im eigenen Unternehmen umzusetzen.<br />

Deswegen engagiere ich mich<br />

bei den Leaders for Climate Action und<br />

wir unterstützen die Leaders for Climate<br />

Week als Unternehmen.“ (RED)<br />

Remote Work verliert nach Pandemie<br />

an Bedeutung<br />

Mit dem erwarteten Abflauen der Pandemie<br />

scheint auch der Elan bei der<br />

Umsetzung von Massnahmen im Bereich<br />

Remote Work abzuflachen: Für die<br />

nächsten zwölf Monate hat ein deutlich<br />

geringerer Anteil der Befragten entsprechende<br />

Massnahmen geplant. Doch<br />

trotz der bereits jetzt durch zwei Jahre<br />

Pandemie radikal veränderten Arbeitssituation<br />

wollen immerhin 21 Prozent<br />

die Arbeit im Home-Office noch weiter<br />

ausbauen. 22 Prozent wollen noch<br />

mehr auf Online-Meetings umstellen<br />

und 18 Prozent wollen Dienstreisen abbauen.<br />

Anderen Massnahmen wie die<br />

Förderung der umweltfreundlichen Mobilität<br />

(12%), die Umstellung auf Elektrofahrzeuge<br />

(10%) und die Umstellung<br />

der Energieversorgung auf erneuerbare<br />

Quellen (13%) bleiben für die nächsten<br />

12 Monate in ihrer Bedeutung einigermassen<br />

unverändert.<br />

Ähnliche Tendenzen im internationalen<br />

Vergleich<br />

Die Online-Befragung wurde neben<br />

Österreich auch in Deutschland (505<br />

Teilnehmer), in der Schweiz (220 Teilnehmer)<br />

und in Frankreich (530 Teilnehmer)<br />

durchgeführt. Der Ländervergleich<br />

zeigt, dass die Relevanz nachhaltigen<br />

Wirtschaftens durch die aktuellen Krisen<br />

nicht nur ungebrochen ist, sondern<br />

in Teilen sogar (deutlich) zunimmt: Der<br />

Intelligente Technologien<br />

für erfolgreiche<br />

Wertschöpfungsketten<br />

LogiMAT <strong>2022</strong><br />

31. Mai bis 2. Juni <strong>2022</strong><br />

Halle 3, Stand B05<br />

Stuttgart<br />

#ValueChainTechPartner


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S30<br />

ECOMMERCE LOGISTIK<br />

Digitalisierung und<br />

Ökologisierung des<br />

europäischen<br />

Postzustellmarktes<br />

Die fortschreitende Digitalisierung des Einzelhandels<br />

und die damit verbundene Warenzustellung<br />

hat zur Harmonisierung der Datenformate<br />

im Postmarkt geführt. Neben einer<br />

eindeutigen Kennzeichnung der Sendungen<br />

beinhaltet das auch den verpflichtenden<br />

Vorabaustausch von Daten zu den Einzelhandelswaren<br />

in den Warensendungen.<br />

GASTBEITRAG: LOGISTIC-NATIVES E.V.<br />

Die Harmonisierung der Daten zu<br />

jeder Warensendung ist in der EU<br />

seit dem 1. Juli 2021, auf Basis des<br />

EU-Zolldatenmodels umgesetzt.<br />

Daten zu den Sendungen, die zwischen benannten<br />

Postbetreibern im grenzüberschreitenden<br />

Postverkehr ausgetauscht werden,<br />

müssen bereits seit 1.1.2021 weltweit normierten<br />

Spezifikationen (weltweites Postdatenmodel<br />

des Weltpostvereins) folgen.<br />

Mit den rechtlich und regulatorisch umgesetzten<br />

Vorgaben, ist die Digitalisierung der<br />

Transport- und Logistikprozesse in der Zustellung<br />

ein wichtiger Faktor für die Steigerung<br />

der Effizienz, Vereinfachung, Kostensenkung<br />

und besseren Nutzung bestehender Ressourcen<br />

einschließlich der Infrastruktur geworden.<br />

Die mit der Digitalisierung neuen geschaffenen<br />

Geschäftsmöglichkeiten haben das Potenzial,<br />

die Art und Weise wie Warenströme<br />

verwaltet und organisiert werden, in der Zukunft<br />

grundlegend zu ändern.<br />

Elektronische Daten fließen künftig nahtlos<br />

durch Warenwirtschaftsketten. Das umfasst<br />

auch den EU-weiten Datenaustausch mit Behörden<br />

und zwischen Unternehmen. Damit<br />

wird das Teilen der Daten im gesamten Frachtund<br />

Transportbereich für alle Kanäle die Regel<br />

und bleibt nicht die Ausnahme.<br />

Pre-Loading Advance Cargo Information<br />

(PLACI) steuert den Transport<br />

Die Daten des ersten logistischen Betreibers<br />

werden den Frachtführern vorab digital übergeben<br />

und entsprechend geprüft, um die<br />

Transportsicherheit zu gewährleisten. Die Daten<br />

liegen auf Einzelsendungsebene vor und<br />

fließen in die Konsolidierungsschritte ein, die<br />

eine notwendige Konsolidierung der Einzelsendungen<br />

in Überbehältern unterstützen,<br />

gleichzeitig aber die Sendungsverfolgung auf<br />

Einzelsendungsebene durch die einzelnen<br />

Prozessschritte gewährleisten.<br />

Die Digitalisierung der Frachtbeförderungsinformationen<br />

bis Mitte 2024 in der EU, folgt in<br />

den Harmonisierungsschritten für alle Transportmodalitäten,<br />

dem Model des Weltpostvereins<br />

(UPU Electronic Advanced Data [EAD]<br />

Global Postal Model) für Einzelsendungen, das<br />

seit dem 1. Jänner 2021 verpflichtend für alle<br />

nationalen benannten Postbetreiber gilt. Diesem<br />

Model ist die EU, mit 1. Juli 2021 für alle<br />

Paketsendungen gefolgt.<br />

Transportsicherheitsdaten werden für THG und<br />

CO2 Fußabdruck nutzbar<br />

Mit der grundlegenden Entscheidung des Europäischen<br />

Komitees für Normung (CEN) die<br />

Normung des ökologischen Fußabdrucks in<br />

der Paketzustellung als neuen Arbeitsinhalt in<br />

einem Normungsauftrag der Europäischen<br />

Kommission zur Vereinheitlichung des Postzustellmarktes<br />

in der Europäischen Union als<br />

"Europäische Norm" zu befürworten, wird die<br />

bereits angestoßene Digitalisierung des Warensendungsmarktes<br />

in der EU mit der Ökologisierung<br />

verbunden.<br />

Grundlegende Modifikation durch ökologische,<br />

datengestützte Zustellung<br />

Es kommt durch die vorab verfügbaren Daten<br />

zu jeder Warensendung (Paket) zu einer<br />

erheblichen Effizienzsteigerung der Zustellung<br />

auf der letzten Meile (ab der Übergabe aus der


OSCAR – UPU's Online<br />

Solution for Carbon<br />

Analysis and Reporting.<br />

Quelle: WPV<br />

Zuführung der Sendungsmengen an das letzte<br />

Distributionszentrum zum Endverbraucher).<br />

Dabei bestimmen Daten die möglichst effizienteste<br />

Vorsortierung – die auch eine<br />

dynamische Zustellroute beinhaltet.<br />

Harmonisierung weltweiter CO2-<br />

und THG-Emissionen: OSCAR<br />

Die 192 Mitgliedsstaaten des Weltpostvereins<br />

haben auf dem letzten Weltpostkongress<br />

2021, auf Initiative auch von Österreich, beschlossen<br />

eine harmonisierte Messung und Berichterstattung<br />

von CO2- und THG-Emissionen<br />

für den gesamten Postsektor sicherzustellen.<br />

Der dazu notwendige Wissensaustausch, nicht<br />

nur zwischen benannten Betreibern, sondern<br />

dem gesamten Postsektor zur Reduktion von<br />

CO²- und THG-Emission, der dazu notwendige<br />

Ausgleich, Maßnahmen zur Finanzierung und<br />

Anpassung an den Klimawandel, setzen weltweit<br />

harmonisierte Messsysteme voraus.<br />

Der Weltpostverein hat mit OSCAR (engl.: Online<br />

Solution for Carbon Analysis and Reporting)<br />

bereits 2012 begonnen ein Werkzeug zur<br />

Messung und Analyse des CO2-Fußabdrucks<br />

des weltweiten Postsektors aufzubauen. Über<br />

eine interaktive Online-Plattform können Postbetreiber<br />

in 192 Mitgliedsländern des Weltpostvereins<br />

ihre CO2 und Treibhausgasemissionen<br />

(THG) analysieren und melden, aber auch<br />

Reduktionserfolge darstellen. OSCAR vereinfacht<br />

und harmonisiert die Datenerfassung,<br />

passt sich an die Berichtsanforderungen der<br />

Postbetreiber an und erstellt automatisch individuelle<br />

Berichte für jeden Nutzer. Das System<br />

ist in der Lage den teilnehmenden Postbetreibern<br />

eine Analyse ihrer individuellen CO2- und<br />

THG-Emissionen und einen detaillierten Bericht<br />

dieser Emissionen nach Umfang, Quelle und<br />

Produkt zur Verfügung zu stellen. Ein Vergleich<br />

mit früheren Jahren, um Ergebnisse von Minderungsbemühungen<br />

zu dokumentieren, ist<br />

genauso möglich, wie eine Leistungsdarstellung<br />

anhand von 20 verschiedenen „Carbon<br />

Key Performance Indicators“, so lassen sich<br />

etwa „Emissionen pro Postsendung“, „Emissionen<br />

pro Mitarbeiter“ darstellen. OSCAR<br />

nutzt normierte Messmethoden, entspricht ISO<br />

14001 und der Global Reporting Initiative, und<br />

erstellt automatisierte Nachhaltigkeitsberichte.<br />

(RED)<br />

Als internationales Netzwerk arbeitet der logistic-natives<br />

e.V. an dieser Thematik aktiv mit<br />

und hat ein Positionspapiermit einer Forderung<br />

eines offenen, harmonisierten Messystems<br />

von weltweiter CO²- und THG-Emissionen im<br />

Postmarkt herausgebracht:<br />

https://bit.ly/37J4UOJ<br />

Wer sich u.a. um eine Ausgewogenheit von<br />

Digitalisierung und der Ökologisierung im Postsektor,<br />

der Logistik, des Transportwesens und<br />

der Infrastruktur im modernen Handel bemühen<br />

möchte und Interesse an einer Gestaltung<br />

der Zukunft des Marktes hat, meldet sich<br />

bitte bei Florian.Seikel@logistic-natives.com


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S32<br />

E-COMMERCE EUROPA<br />

Datengestützte<br />

Ökologisierung<br />

des modernen<br />

Handels<br />

IHRE ANSPRECHPARTNER:<br />

FLORIAN SEIKEL, WALTER TREZEK<br />

COMMERCE-LOGISTICS, LOGISTIC-NATIVES E.V.<br />

Die "datengestützte Ökologisierung des<br />

modernen Handels" ist eine Herausforderung,<br />

der sich jedes Branchenunternehmen<br />

stellen muss.<br />

GASTBEITRAG: LOGISTIC-NATIVES E.V.<br />

Die zukunftsweisende Erweiterung<br />

der Geschäftsgrundlagen von Unternehmen,<br />

um Ressourcen gestützt<br />

effizient auf Digitalisierung<br />

und Ökologisierung zu nutzen, sollte jedes unternehmen<br />

ohne Zeitverzögerung angehen.<br />

Digitalisierung und Ökologisierung sind keine<br />

Gegensätze für den Unternehmer, sondern ergänzen<br />

und befruchten sich gegenseitig und<br />

gehen dadurch Hand in Hand.<br />

Zukunftssicher durch ein sauberes Businessmodell<br />

Angebote & Leistungen der Unternehmen<br />

werden zukünftig nicht "dreckig" sein, sondern<br />

werden als "sauber" zu gelten haben. Dies stellt<br />

einen klaren und bezifferbaren Wettbewerbsvorteil<br />

dar: Wer nachweislich ökologisch effizient<br />

mit erneuerbaren Ressourcen wirtschaftet,<br />

hat einen deutlichen und messbaren Wettbewerbsvorteil<br />

vor seinen Konkurrenten.<br />

Refinanzierung durch zukunftsweisende Investitionen<br />

des modernen Handels<br />

Eine ökologische und gleichzeitig digitale<br />

Positionierung ist als nachhaltiges und sicheres<br />

Geschäftsmodell zu verstehen. Der moderne<br />

Handel wird mit der nötigen Kompetenz zur<br />

digitalen und ökologischen Modernisierung


ausgestattet werden müssen, um sich auch<br />

zünftig am Markt zu behaupten. Diese Modernisierung<br />

wird vollständig refinanzierbar sein.<br />

Wer von Entsorgung auf Verwertung umstellt,<br />

der schafft seine Abfallkosten in den Griff zu<br />

bekommen und lebt nach der Philosophie:<br />

„Nicht weniger ist mehr, sondern gar nichts ist<br />

alles und klimafreundlich für unsere Erde und<br />

deren Mobilitätsantriebe.“<br />

Vorhandene Fachexpertise nutzen<br />

Seit Jahren beraten die Experten des logistic-natives<br />

e.V. aktiv in europäischen und<br />

nationalen Fachgremien Politik & Gesetzgebung.<br />

Dabei begleitet das internationale<br />

Netzwerk die nationale und internationale<br />

Gesetzgebung, sowie die darauf abgestützte<br />

technischen Umsetzungen. Somit ist eine umfassende<br />

Expertise verankert, die in dieser Art<br />

220420_LogiMat_Dematic_Anzeige_190x130_v1.pdf 1 22/04/<strong>2022</strong> 16:45:08<br />

in der Wirtschaft nicht zu finden ist und die der<br />

Branche in Form einer Praxisinitiative pragmatisch<br />

zugute kommen soll. Dabei besteht für<br />

jedes Unternehmen die Möglichkeit, Investitionen<br />

kostenneutral umzusetzen und lukrative<br />

Geschäftsfelder zu erschließen. Um die Initiative<br />

vorzustellen, haben die logistic-natives e.V.<br />

ein erstes Praxiswebinar in Form eines Workshops<br />

zur ersten praxisbezogenen Gebrauchsanleitung<br />

am 25.05.<strong>2022</strong>. aufgesetzt. Hier ist<br />

jeder Unternehmer herzlich eingeladen, teilzunehmen.<br />

(RED)<br />

Wer Interesse an der Veranstaltung, an<br />

der Thematik oder an einer Gestaltung der<br />

Zukunft des Marktes hat, meldet sich bitte bei<br />

Florian.Seikel@logistic-natives.com oder bei<br />

Walter.Trezek@logistic-natives.com.<br />

Messe Stuttgart<br />

Halle 1, Stand B37<br />

31. Mai - 2. Juni <strong>2022</strong><br />

www.dematic.com/logimat<strong>2022</strong>


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S34<br />

TRANSPORT SPEDITION<br />

Ukraine-Krieg<br />

wirbelt Lieferketten<br />

durcheinander<br />

Die Welt ist seit der Invasion Russlands in die<br />

Ukraine schlagartig eine andere geworden.<br />

Und damit auch die Welt der Logistik.<br />

BEITRAG: REDAKTION<br />

Am 24. Februar <strong>2022</strong> trat in Europa<br />

eine Zeitenwende ein, wie es<br />

Deutschlands Bundeskanzler Olaf<br />

Scholz in Reaktion auf die Invasion<br />

Russlands in die Ukraine formulierte. An<br />

diesem Tag brach in Europa Krieg aus, dessen<br />

Auswirkungen auf alle Bereiche des gesellschaftlichen<br />

und wirtschaftlichen Lebens<br />

noch nicht abschätzbar sind. Hällt schon die<br />

Corona-Pandemie die Welt seit zwei Jahren in<br />

Atem so verschärft der Krieg die Krisensituation<br />

noch einmal mehr. Praktisch über Nacht hat<br />

sich auch die Welt für die globale Logistik und<br />

Rohstoffversorgung grundlegend verändert.<br />

Eingespielte Logistikketten funktionieren nicht<br />

mehr, Transporte planen war gestern, improvisieren<br />

steht heute auf der Tagesordnung.<br />

Gütertransporte per Schiff sind genauso nicht<br />

mehr planbar wie jene auf Straße, Schiene<br />

oder in der Luft. Beim genauen Hinschauen<br />

auf das Thema werden die massiven<br />

Einschläge sichtbar.<br />

Ein Beispiel dafür ist der Hamburger Hafen, der<br />

wichtigste Container-Exporthafen für Österreich.<br />

5,6 Mio. t Fracht aus und für Österreich<br />

wurden im Vorjahr via Hamburg umgeschlagen,<br />

ein schönes Plus von 27 Prozent im Vergleich<br />

zum Jahr 2020. Und doch ist die Freude<br />

im Elbe-Hafen betrübt denn immerhin 337.000<br />

Container wurden bisher jährlich von und für<br />

Russland via Hamburg umgeschlagen. Mit elf<br />

Liniendiensten wurden von Hamburg aus verschiedene<br />

russische Häfen bedient, das alles


geht derzeit nicht, weil Russland mit EU-Sanktionen<br />

belegt ist und praktisch kein Warenverkehr<br />

zwischen EU und Russland stattfindet.<br />

In Hamburg staut sich russische Ladung und<br />

Axel Mattern, Vorstand von Hamburg Hafen<br />

Marketing, wagt derzeit keine Prognose, wie es<br />

künftig mit dem Russland-Handel weitergehen<br />

wird. Faktum ist, dass bekannte Reedereien<br />

wie Maersk, CMA CGM, MSC oder Hapag Lloyd<br />

keine Buchungen mehr für Russland und<br />

Ukraine akzeptieren.<br />

Massiv zu spüren bekommt den Ukraine-Krieg<br />

der maritime Terminalbetreiber HHLA mit Sitz in<br />

Hamburg. Im ukrainischen Hafen Odessa betreibt<br />

HHLA einen Containerterminal, der am<br />

24. Februar behördlich geschlossen wurde und<br />

seither ruht hier die Arbeit und sind viele von<br />

den 450 HHLA-Mitarbeitern in alle Winde verstreut<br />

sind, Männer an der Waffe, Frauen und<br />

Kinder auf der Flucht. Entlang der ukrainischen<br />

Schwarzmeerküste wurden bisher fünf Schiffe<br />

Opfer von kriegerischen Angriffen. Weshalb<br />

Reedereien mit ihren Schiffen das Schwarze<br />

Meer meiden und sich Ladung in anderen<br />

Häfen staut, weil das Fahrtgebiet derzeit zu<br />

gefährlich ist, weil Seeminen im Meer herumschwimmen<br />

und eine große Unfallgefahr für<br />

die Schiffe und deren Besatzung darstellen.<br />

Dem Geschäft mit der Luftfracht geht auch<br />

die Luft aus. Alle russischen Flugzeuge sind<br />

aus dem EU-Luftraum verbannt, umgekehrt<br />

können westliche Airlines das weltgrößte Land<br />

Russland derzeit nicht überfliegen, geschweige<br />

denn anfliegen, weil Russland den Westen das<br />

verboten hat. Flüge von Europa nach Asien<br />

müssen Russland umfliegen, das dauert nicht<br />

nur länger, sondern verursacht auch höhere<br />

Kosten und die Flugzeuge müssen die Frachtkapazitäten<br />

um 20 Prozent reduzieren. Das<br />

wiederum treibt wiederum die Frachtraten in<br />

die Höhe. Auch die Bahnen haben das Nach-<br />

KONZENTRIEREN SIE SICH AUF DAS WESENTLICHE.<br />

MIT LOGISTIK-OUTSOURCING VON LOGSERV.<br />

Wir verbinden, was zusammen gehört. Wirtschaftliche<br />

Abläufe und effiziente Transporte sind heute wichtiger<br />

denn je. Als Full-Service-Spezialist für industrielle Logistik<br />

sind Ihre Herausforderungen bei uns bestens aufgehoben.<br />

Kontrakt- und Projektlogistik<br />

Zolldienstleistungen<br />

Eisenbahn-Sicherungstechnik und -Bautechnik<br />

Instandhaltung Lokomotiven und Waggons<br />

Werkstätten Schwer- und Sonderfahrzeuge<br />

Fuhrparkmanagement<br />

Werksinterne Logistik<br />

Verkehrsakademie<br />

Private Eisenbahntraktion via CargoServ<br />

Logistik Service GmbH, Lunzer Straße 41, A-4031 Linz<br />

Tel: +43-732-6598-2000, E-Mail: office@logserv.at<br />

www.logserv.at<br />

Logistik in Bewegung.


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S36<br />

Markus Jaklitsch<br />

„ECOMLOG22<br />

Save the date:<br />

8.9.<strong>2022</strong>.“<br />

HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER<br />

LOGISTIK-EXPRESS.COM<br />

sehen. In den vergangenen Jahren hat sich<br />

die eiserne Seidenstraße als Alternative zum<br />

doch langen Seeweg im Fernost-Trade etabliert<br />

und wurde auf der Schiene immer mehr<br />

Fracht von China via Russland nach Europa<br />

und vice versa gefahren. Die Nachfrage<br />

nach dem Bahntransport durch Russland ist<br />

schlagartig eingebrochen, was für Logistiker<br />

einen harten Einschlag bedeutet. In „normalen“<br />

Zeiten wurden rund eine Mio. Container<br />

pro Jahr auf dem Landweg von Fernost<br />

nach Europa und retour befördert. Alle<br />

diese Behinderungen führen dazu, dass sich<br />

Logistiker derzeit in der Ukraine und Russland<br />

geschäftlich nicht präsent sind.<br />

Lieferketten werden durcheinander gewirbelt,<br />

Produktionen gedrosselt, weil Rohstoffe<br />

oder Komponenten nicht verfügbar sind. Die<br />

Versorgung mit Waren und Rohstoffen für<br />

Österreichs Handel und Industrie war schon<br />

während der Corona-Pandemie auf unterschiedliche<br />

Weise gefährdet, der Krieg markiert<br />

eine weitere Eskalationsstufe. Die Störungen<br />

in den Lieferketten führten zu Beginn<br />

der Corona-Krise zu erheblichen Preissteigerungen<br />

bei begehrten Rohstoffen. Die<br />

globalen Lieferengpässe haben Österreichs<br />

Wirtschaft in zweiten und dritten Quartal des<br />

vergangenen Jahres 750 Mio. Euro gekostet,<br />

wie die Österreichische Nationalbank kürzlich<br />

vorrechnete. Was also tun in unsicheren<br />

Zeiten. Eine der Antworten lautet: Weg vom<br />

Single Sourcing, also Abhängigkeit von nur<br />

einem Lieferanten, hin zum Dual Sourcing,<br />

ja zum Multiple oder sogar Global Sourcing.<br />

Mit mehr Lieferanten lassen sich Ausfälle<br />

besser ausgleichen. Dual Sourcing erweist sich<br />

in Krisenzeiten als Retter in der Not. Diese Erkenntnis<br />

wird in Österreichs Handel und Industrie<br />

gerade populär. Bricht ein Lieferant ganz<br />

oder vorübergehend weg, springt ein zweiter<br />

für ihn ein. Das macht die Supply Chain<br />

wesentlich resilienter als beim Single Sourcing.<br />

Aus eins mach zwei – das ist das Prinzip von<br />

Dual Sourcing im Einkauf. Bei zwei Lieferanten<br />

muss es aber nicht bleiben. Je nach Branche<br />

und Marktumfeld lässt sich die Versorgung<br />

auf weitere Schultern verteilen. In diesem Fall<br />

spricht man von Multiple Sourcing.<br />

Als Einkäufer in Handel und Industrie sollte man<br />

nicht alle Eier in einen Korb zu legen, hält Oliver<br />

Wagner, Geschäftsführer des österreichischen<br />

Zentralverbandes Spedition & Logistik in Zeiten<br />

wie diesen für unabdingbar: „Die Abhängigkeit<br />

von einem einzigen Partner in der Supply<br />

Chain war niemals eine resiliente Lösung, da<br />

Probleme bei diesem Partner sofort auf die<br />

gesamte Lieferkette durchschlagen.“ Deshalb<br />

hoffen Österreichs Logistiker, dass ihre Kunden<br />

künftig stärker das Multiple- und Global<br />

Sourcing forcieren. Nicht nur in Pandemie-Zeiten<br />

kann Dual oder Multiple Sourcing beim<br />

Einkauf helfen. Es wappnet Lieferketten auch<br />

gegen Naturkatastrophen wie eben Kriege,<br />

Vulkanausbrüche, Naturkatastrophen oder<br />

unerwartete Veränderungen im Beschaffungsprozess<br />

wie beispielsweise Insolvenzen,<br />

Produktwechsel oder Preiserhöhungen.<br />

In unsicheren Beschaffungszeiten hilfreich ist<br />

Rohstoffe auf Vorragt zu lagern, sprich Pufferlager<br />

für den Fall der Fälle aufzubauen.<br />

Solche seien klar zu forcieren, betont Wagner<br />

und rechnet mit einer Rückverlagerung von<br />

Produktionen nach Europa und den Aufbau<br />

von Pufferlagern. Corona und der Krieg in der<br />

Ukraine könnten eine „Deglobalisierung“ bewirken.<br />

Das würde bedeuten, dass der Handel<br />

zwischen dem Westen und China und Russland<br />

relativ zum Bruttoinlandsprodukt abnehmen<br />

wird, schätzen Experten die Entwicklung<br />

ein. Denn Faktum ist: Politische motivierte Handelshemmnisse<br />

verbunden mit geopolitischen<br />

Risiken belasten die internationale Arbeitsteilung<br />

massiv und begünstigen die Ausbildung<br />

eines wirtschaftlichen Nationalismus. (RED)


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S38<br />

TRANSPORT SPEDITION<br />

Frachtraten gehen<br />

durch Decke<br />

Die Energie- und Frachtkosten steigen und<br />

steigen, derzeit wie nie zurvor. Das bringt<br />

Logistiker massiv unter Kostendruck.<br />

BEITRAG: REDAKTION<br />

Wir leben derzeit im Zeitalter der<br />

Rekorde nur sind das keine Rekorde<br />

im positiven Sinne sondern<br />

eher im negativen. Corona-<br />

Pandemie und der Ukraine-Krieg gehören zu<br />

den größten Preistreibern der vergangenen<br />

Monate und eine Umkehrung in positive Rekorde<br />

ist nicht in Sicht. So sind die Preise für<br />

Container-Transporte zur See so hoch wie<br />

nie zuvor. Kostete der Transport eines Containers<br />

von Shanghai nach Rotterdam im<br />

Jänner 2020 noch vergleichsweise bescheidene<br />

2.000 US-Dollar, so schnellte der Preis<br />

bis zuletzt um mehr als 600 Prozent (!) in die<br />

Höhe und sind jetzt dafür schlappe 14.000<br />

US-Dollar und oft noch mehr zu berappen.<br />

Die Containerschifffahrt befindet sich in einer<br />

Ausnahmesituation. Grund dafür sind unter anderem<br />

Staus vor den großen Häfen der Welt.<br />

Die neuerliche Sperrung von chinesischen<br />

Häfen wegen wiederholter Corona-Ausbrüche<br />

schlagen sich sofort auf die Preise nieder.<br />

Dazu kommt, dass in den vergangenen<br />

Monaten viele Rohstoffpreise massiv zugelegt<br />

und die Nachfrage nach Transporten nach<br />

oben getrieben haben. Mit dem Ausbruch des<br />

Ukraine-Krieges sind die Treibstoffkosten explosionsartig<br />

gestiegen mit Höchstwerten von<br />

zwei Euro und mehr für einen Liter Diesel an<br />

der Zapfsäule.<br />

Seit Beginn dieses Jahres sind die Treibstoffpreise<br />

in Österreich um rund 45 Prozent gestiegen,<br />

infolge die Ukraine-Krise ziehen die Preise<br />

weiter nach oben und bringen die Transport-


anche massiv unter Druck. „Der Krieg in der<br />

Ukraine verschärft die Versorgungslage zusätzlich<br />

und es ist weiter mit massiven Kostensteigerungen<br />

zu rechnen“, prognostiziert Günther<br />

Reder, Obmann des Fachverbandes Güterbeförderung<br />

in der Wirtschaftskammer Österreich.<br />

Gefordert wird eine „Spritpreisbremse“,<br />

um die Branche nicht wirtschaftlich in Gefahr<br />

zu bringen. Bis sich die Lage stabilisiert sollte<br />

die für ab Juli geplante CO2-Bepreisung ausgesetzt<br />

und die Mehrwertsteuer oder Mineralölsteuer<br />

(MöST) reduziert werden.<br />

Als temporäre Maßnahmen könnten sie der<br />

Logistikwirtschaft sehr helfen, betont Reder.<br />

Eine Halbierung bei der MöST wäre der Branche<br />

sicherlich zuträglich, doch das reflexhafte<br />

„Schreien nach politischer Hilfe“ hält der Unternehmer<br />

und Geschäftsführer von Müller<br />

Transporte in Wiener Neudorf, Fritz Müller, für<br />

durchaus entbehrlich. Sein Unternehmen verrechnet<br />

den steigenden Dieselpreis weiter,<br />

„dafür gibt es bei unseren Kunden das Verständnis<br />

und dazu brauche es kein gutes oder<br />

schlechtes Gewissen“, stellt Müller fest. Nicht<br />

die Politik könne in Zeiten wie jetzt sofort für die<br />

Unternehmen alle Probleme aus dem Weg<br />

räumen, sondern auch die Unternehmer selbst<br />

seien gefordert im eigenen Haus die geeigneten<br />

Maßnahmen zu setzen damit man solide<br />

durch schwierige Zeiten komme.<br />

Der österreichische Zentralverband Spedition<br />

und Logistik (ZV) würde eine Aussetzung der<br />

CO2-Bepreisung begrüßen. „Um die Kostenexplosion<br />

kurzfristig einzudämmen wäre ein<br />

zeitlich begrenztes Aussetzen von Abgaben<br />

auf Treibstoffe und Energiekosten sinnvoll. Das<br />

wäre schnell umsetzbar, hocheffizient und<br />

würde Wirtschaft und Endverbraucher entlasten“,<br />

ist Alexander Friesz, Präsident des ZV,<br />

überzeugt. Die Logistiker plagen nicht nur die<br />

hohen Dieselpreise, sondern schlägt noch ein<br />

weiteres, wenn noch größeres Problem auf<br />

den Magen: Durch den Ukraine-Krieg verlieren<br />

Europas Logistik-Unternehmen und hier besonders<br />

solche in Polen in den baltischen Staaten<br />

rund 100.000 ukrainische Lkw-Fahrer, weil diese<br />

in den Wehrdienst in ihrem Heimatland eingezogen<br />

wurden. Friesz: „Damit verbunden ist<br />

eine Laderaumknappheit, die einen weiteren<br />

Kostenschub bedingt.“ (RED)


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S40<br />

E-COMMERCE Logistik<br />

Online-Handel,<br />

wir haben ein<br />

(Kosten-)problem!<br />

Massiv gestiegene Kosten für Sourcing,<br />

Logistik und Personal drängen Online-Händler<br />

an den Rand ihrer Existenz. Oliver Lucas,<br />

Inhaber der E-Commerce-Beratung ecom<br />

consulting, weiß, was jetzt zu tun ist.<br />

TEXT: REDAKTION<br />

Eine Verknüpfung unterschiedlicher<br />

externer Faktoren, die sich gegenseitig<br />

noch verstärken, stellt den Online-<br />

Handel aktuell vor eine massive Kostenexplosion,<br />

die komplette Business-Modelle ins<br />

Wanken bringt. Das fängt bei Sourcing und<br />

Beschaffung an: Durch Corona haben sich<br />

die Kosten für einen Container, der per Schiff<br />

von Shanghai nach Hamburg gebracht wird,<br />

von 2.000 auf 20.000 US-Dollar verzehnfacht.<br />

Gleichzeitig haben sich die Laufzeiten zwischen<br />

China und Europa nach Berechnungen<br />

von Flexport von weniger als 60 Tagen vor<br />

der Corona-Pandemie auf 107 Tage Anfang<br />

Dezember 2021 nahezu verdoppelt. Das bedeutet<br />

im Klartext: Der Versand der Ware wird<br />

nicht nur teurer, sondern auch zunehmend<br />

unkalkulierbar.<br />

Auch in anderen Ländern werden Kapazitäten<br />

für Frachten per Luft, See oder Straße immer<br />

knapper, während die Transportwege immer<br />

länger werden. Hier bekommt die Branche<br />

zunehmend die Folgen des UkraineKrieges zu<br />

spüren. Denn rund 20 Prozent der LKW-Fahrer,<br />

die bei osteuropäischen Unternehmen beschäftigt<br />

sind und einen Großteil des Business<br />

stemmen, kommen aus der Ukraine und Russland.<br />

Branchenschätzungen zufolge addieren<br />

sich zu den 60.000 bis 80.000 Beschäftigten, die<br />

schon vor dem Ukraine-Krieg in der Speditionsbranche<br />

fehlten, inzwischen bis zu 100.000 ukrainische<br />

Fahrer, die jetzt ihr Land verteidigen<br />

müssen, statt Ware von A nach B zu fahren.<br />

Ähnliche Effekte beobachtet man auf See,<br />

wo ca. 14,5 Prozent der weltweiten Schiffsbesatzungen<br />

von Ukrainern und Russen bestellt<br />

werden.


Treibstoff, Paletten, Kartonage und Mitarbeiter<br />

werden teurer<br />

Durch den Ukraine-Krieg sind auch die Kosten<br />

für Gas und Öl explodiert. Das bedroht nicht<br />

nur Speditionen in ihrer Existenz, weil sie die<br />

gestiegenen Treibstoffkosten als Teil der Leistungserbringungen<br />

nicht direkt an ihre Kunden<br />

weitergeben dürfen. Auch die Nebenkosten<br />

für den Betrieb von Logistikimmobilien steigen<br />

– und das in einer Zeit, wo ein grundsätzlicher<br />

Mangel an geeigneten Lagerflächen die<br />

Fulfillment-Preise ohnehin schon in die Höhe<br />

treibt. Für zusätzlichen Kostendruck sorgen<br />

ein Mangel an Paletten (Schnittholz kommt zu<br />

großen Teilen ebenfalls aus der Ukraine) sowie<br />

an Papier und Kartonagen, welche die Preise<br />

ebenfalls steigen lassen.<br />

Die ohnehin schon mehr als angespannte Lage<br />

wird durch die in Deutschland beschlossene<br />

Erhöhung des Mindestlohns von 9,50 (01/21)<br />

auf 9,82 (01/22) und weiter auf 10,45 Euro ab<br />

1.7.22 sowie die im Koalitionsvertrag verankerte<br />

Zielmarke von 12,00 Euro noch weiter verschärft,<br />

entspricht dieser Zielwert doch einer<br />

Kostensteigerung von 26 Prozent seit Januar<br />

2021. Weil oft bis zu 50 Prozent der Logistikkosten<br />

auf das Personal entfallen, wird auch dieser<br />

Effekt die Preisspirale weiter nach oben treiben.<br />

Oliver Lucas, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

und Logistik-Experte der E-Commerce-<br />

Beratung ecom consulting, hat einige kurz-,<br />

mittel- und langfristige Handlungsempfehlungen<br />

zur Krisenbewältigung:<br />

1. Verschaffen Sie sich einen Überblick<br />

Händler müssen sich proaktiv mit der veränderten<br />

Ausgangslage auseinandersetzen.<br />

Dazu gehört, Produkt- und Prozesskosten in<br />

verschiedenen Szenarien zu simulieren. Was<br />

passiert, wenn die Kosten noch weiter steigen?<br />

Welche Konsequenzen hat es, wenn Materialien<br />

knapper werden oder sich Lieferzeiten<br />

um weitere vier Wochen verlängern? Händler<br />

müssen die eigene Supply Chain eng überwachen<br />

– und zwar im Hinblick auf die Kennzahlen<br />

und auf die Kosten.


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S42<br />

2. Optimieren Sie die Prozesseffizienz<br />

Jede manuelle Tätigkeit kostet unnötig Geld<br />

und sollte daher vermieden werden. Händler<br />

sollten stattdessen ihre Prozesse nachschärfenund<br />

wo immer möglich über Automatisierung<br />

nachdenken. Das gilt auch für<br />

den Kundenservice. Dieser kann durch Chatbots<br />

entlastet werden, indem einfach Fragen<br />

wie “Wann kommt mein Paket?” oder “Wie<br />

kann ich einen Artikel retournieren?” zunächst<br />

vom Chatbot abgefangen werden.<br />

So werden Mitarbeiter durch KI entlastet und<br />

können sich auf kompliziertere Anfragen konzentrieren.<br />

3. Suchen Sie nach alternativen Beschaffungsquellen<br />

und -routen<br />

Die Corona-Pandemie hat deutlich vor<br />

Augen geführt, wie gefährlich es ist, sich auf<br />

Single Sourcing zu fokussieren. Versuchen Sie,<br />

sich mittel- bis langfristig weniger von externen<br />

Partnern abhängig zu machen und vielleicht<br />

auch stärker in politisch stabileren Regionen<br />

wie Westeuropa zu sourcen. Die Preise<br />

sind oft niedriger als Unternehmen erwarten,<br />

gleichzeitig lassen sich Nachhaltigkeitsaspekte<br />

deutlich besser darstellen. Auch alternative<br />

Beschaffungsrouten sollten Unternehmen<br />

schnell in Anspruch nehmen können.<br />

Aktuell allerdings sind die Seidenstraße oder<br />

die transsibirische Eisenbahn durch den<br />

Krieg in der Ukraine auch keine wirklichen<br />

Alternativen zur Containerfracht aus China.<br />

Oliver Lucas ist seit 2011 als Unternehmensberater<br />

als „ecom consulting“ im<br />

E-Commerce-Geschäft aktiv und berät<br />

Kunden beim Aufbau der richtigen<br />

E-Commerce Strategie.<br />

Er ist ein versierter Redner für Vorträge<br />

und Moderationen auf Fachveranstaltungen,<br />

aktives Mitglied in der BVL Bundesvereinigung<br />

Logistik und einer der<br />

Top 20 eCommerce Influencer. Er ist Mitveranstalter<br />

und Co-Moderator des Think<br />

Tank next Generation Food und veröffentlicht<br />

regelmäßig Statements und Beiträge<br />

in Fachzeitschriften und Journalen.<br />

4. Überprüfen Sie das eigene Sortiment<br />

Eine kurzfristig umsetzbare Strategie ist es, das<br />

eigene Warenangebot zu reflektieren und<br />

Komplexität zu reduzieren, indem man Produkte<br />

oder Eigenmarken aus dem Sortiment<br />

nimmt. So kann sich das engmaschige Monitoring<br />

der Supply Chain auf weniger Produkte<br />

konzentrieren.<br />

5. Verzichten Sie auf Rabattschlachten<br />

Wer nur noch wenig Ware auf Lager hat, die<br />

in der Nachorder langsamer und teurer wird,<br />

sollte auf Rabattschlachten verzichten und<br />

stattdessen zum UVP verkaufen. Das leert zwar<br />

die Regale langsamer, doch profitieren Händler<br />

unter dem Strich wenigstens von besseren<br />

Margen.<br />

6. Denken Sie über Versandkosten nach<br />

Kostenfreier Versand gilt in Deutschland als<br />

heilige Kuh im E-Commerce und ist für viele<br />

Warenkörbe ein echter Conversion-Hebel.<br />

Doch während Neukunden auf diesen Punkt<br />

empfindlich reagieren, können Händler ihren<br />

Bestandskunden die Situation erklären und<br />

beispielsweise um Verständnis dafür bitten,<br />

dass man trotz Inflation die bisherigen Preise<br />

hält, dafür aber aufgrund gestiegener Kosten<br />

temporär Versandkosten einführen muss.<br />

Auch für die Rücksendung von Retouren können<br />

Händler ihre Kunden selbst zahlen lassen.<br />

7. Binden Sie Ihre Kunden<br />

Eine gute Kundenbindung macht sich immer<br />

bezahlt, besonders in der Krise. Denn Kunden,<br />

die einen Bezug zu einem Anbieter haben,<br />

lassen sich per Mail oder andere Kommunikationskanäle<br />

in Notfällen aktivieren und sie<br />

akzeptieren kleine Einschnitte eher als Neukunden.<br />

"Online-Händler sollten der Wahrheit<br />

ins Gesicht sehen, dass diverse Kostenfaktoren<br />

für Supply Chain, Lohn und Logistik, die kurzfristig<br />

auch nicht wieder zurückgedreht werden,<br />

ihre bisherigen Margen fressen", resümiert<br />

Berater und Logistikprofi Oliver Lucas. "Die Quittung<br />

dafür bekommt man in der Regel sehr<br />

zeitversetzt, weil man die Deckungsbeiträge<br />

für bereits eingekaufte Ware mit prozentualen<br />

Werten kalkulierte, die heute nicht mehr zutreffen",<br />

sagt er. Wer jetzt nicht versuche, Kosten<br />

einzudämmen, müsse irgendwann die bitteren<br />

Konsequenzen tragen. (RED)


6. eCommerce<br />

Logistik- Day<br />

09. September 2021, Wien<br />

Hybrid Event<br />

Österreichischer Handelsverband<br />

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Medienpartner:


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S44<br />

TRANSPORT & LOGISTIK<br />

Neue Lockdowns in<br />

China: Einfluss auf<br />

deutsche und österreichische<br />

Wirtschaft<br />

Neue Coronavirus-Ausbrüche in verschiedenen<br />

Großstädten Chinas und insbesondere<br />

in Schanghai bereiten der deutschen und<br />

österreichischen Wirtschaft Sorgen. Die immer<br />

noch verfolgte Null-Covid-Strategie der<br />

chinesischen Regierung könnte künftig wieder<br />

zu starken Störungen in den Lieferketten<br />

führen. REDAKTION: DIRK RUPPIK<br />

Während in Europa bereits viele<br />

Länder Covid-Restriktionen abgebaut<br />

haben bzw. abbauen,<br />

breiten sich in China die relativ<br />

milden Omikron-Varianten BA.1 und BA.2<br />

rasant aus. Seit Mitte März sind rund 37 Millionen<br />

Menschen im Lockdown. Mit Stand Ende<br />

März wurden rund 150 Tausend Omikron-Fälle<br />

in 21 Provinzen und Stadtgemeinden sowie<br />

Großstädten wie Peking, Shanghai und<br />

Shenzhen entdeckt. Allerdings sind so gut wie<br />

keine Sterbefälle zu beklagen. Die chinesische<br />

Regierung fährt eine sogenannte Null-<br />

Covid-Strategie und bekämpft jeden Ausbruch<br />

massiv mit harten Gegenmaßnahmen wie<br />

gezielten Lockdowns und Testkampagnien.<br />

Laut Reuters sind bisher die meisten Fälle<br />

(rund 70 Prozent) in der Nähe der nordkoreanischen/<br />

russischen Grenze in Jilin aufgetreten<br />

(1). In Jilin, Changchun, Shenzhen und Dongguan<br />

dürfen Anwohner ihre Wohnung nicht<br />

verlassen. Ausnahmen sind systemrelevante<br />

Mitarbeiter und Notfall-Personal. Nur eine Person<br />

pro Haushalt darf alle zwei bis drei Tage<br />

Einkäufe tätigen (Anm. d. Red., In Shenzhen<br />

und Dongguan wurden die Maßnahmen mittlerweile<br />

wieder aufgehoben). In Langfang in<br />

der Nähe von Peking dürfen Anwohner ihre<br />

Wohnungen nur in Notfällen verlassen. Trotz<br />

der relativ milden Omikron-Varianten gibt es<br />

im Land der Mitte bisher keine Anzeichen, dass<br />

die Regierung von der Null-Covid Strategie<br />

abweichen will.<br />

Kopfschmerzen wegen Lockdowns<br />

in Schanghai<br />

Ende März wurde Shanghai mit 26 Millionen Einwohnern<br />

wegen der steigenden Infektionen in


einen Lockdown versetzt, der zunächst neun<br />

Tage andauern soll. Er erfolgt in zwei Phasen,<br />

um die Wirtschaft weitestgehend zu schonen.<br />

Zunächst wird ein Teil der Millionenmetropole<br />

in Lockdown versetzt, dann der andere. In der<br />

Vergangenheit war China als Motor der Weltwirtschaft<br />

wegen Covid mehrfach ins Stottern<br />

geraten, was zu Störung der globalen Lieferketten<br />

führte. Jetzt befürchtet Deutschland<br />

weitere Material- und Lieferengpässe. Nicht zuletzt<br />

sind in Schanghai und Umgebung 70 Prozent<br />

der in China tätigen deutschen Unternehmen<br />

angesiedelt. U. a. musste beispielsweise die<br />

deutsche Post ihr Luftfrachtdrehkreuz am internationalen<br />

Flughafen Schanghai schließen.<br />

Laut des Außenwirtschaftschefs des Deutschen<br />

Industrie- und Handelskammertages<br />

(DIHK) Volker Treier „ist die Stimmung unter<br />

den deutschen Unternehmern vor dem Hintergrund<br />

des neuerlichen Lockdowns und von ohnehin<br />

gedämpften Wachstumserwartungen<br />

merklich eingetrübt". In den wichtigen Wirtschaftsregionen<br />

Shenzhen oder Dongguan<br />

ist bereits die Fertigung mancher Betriebe<br />

gedrosselt worden. Zudem wurden Häfen<br />

geschlossen. Der wichtige Hafen Schanghai<br />

ist bisher noch operationsfähig. Es kommt allerdings<br />

zu größeren Einschränkungen, da<br />

Arbeitskräfte aufgrund der Corona-Maßnahmen<br />

dort nicht arbeiten können. Zudem wurden<br />

Lagerhäuser geschlossen. Viele Prozesse<br />

laufen im Hafen Schanghai automatisiert ab,<br />

trotzdem kam es bereits am ersten Tag der<br />

Schließung aufgrund von verzögerter Bearbeitung<br />

zu Rückstaus von Containern und Schiffen.<br />

Der Lkw-Verkehr in und aus Schanghai ist<br />

laut Maersk deutlich reduziert.<br />

Der Präsident des Unternehmensverbands<br />

Hafen Hamburg geht davon aus, dass zeitverzögert<br />

in zirka sechs bis acht Wochen auch in<br />

Hamburg weniger Schiffe bzw. Container mit<br />

Gütern ankommen werden. Die Fahrpläne<br />

vieler Schiffe werden durcheinandergeraten<br />

und viele Lager in den Häfen sind bereits


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S46<br />

LITERATUR<br />

1 China reports first Covid Death in<br />

more than a year, Reuters, 20. März<br />

<strong>2022</strong><br />

2 Friederike Böge, Chinas Null-<br />

Covid-Strategie: Der Lockdown, der<br />

nicht enden will, FAZ, 1. April <strong>2022</strong><br />

3 Handel & Lieferketten, Liefer- und<br />

Logistikkette wird nochmals störanfälliger,<br />

Gtai , 24. März <strong>2022</strong><br />

4 Pakulniewicz Michal, UN-Organisation<br />

erwartet steigende Seefrachtraten<br />

wegen des Ukraine-Krieges, Trans.<br />

INFO, 23.März <strong>2022</strong>, Wroclaw (Polen)<br />

voll, da die Waren nicht rechtzeitig verschifft<br />

werden können. Durch den Lockdown wird<br />

nun die Produktion in vielen Unternehmen im<br />

Raum Schanghai gedrosselt oder sogar ganz<br />

stillgelegt, was zu weiteren Lieferengpässen<br />

in Deutschland führen wird. Zudem können<br />

Lkw-Fahrer nicht zur Arbeit erscheinen. Da<br />

Österreich 33,1 Prozent (2021) seiner Waren<br />

aus Deutschland bezieht, werden Lieferverzögerungen<br />

und -ausfälle in Deutschland auch<br />

dem Nachbarn Schwierigkeiten bereiten.<br />

Kritik an chinesischer Null-Covid-Strategie<br />

Sollte der Lockdown länger andauern oder<br />

sollten immer wieder Lockdowns im Laufe<br />

des Jahres verhängt werden, dann wird<br />

wohl die Wirtschaft des Landes und damit<br />

die Weltwirtschaft empfindlich beeinträchtigt<br />

werden. Die Null-Covid-Strategie der chinesischen<br />

Regierung ist angesichts der sehr<br />

ansteckenden und daher kaum eindämmbaren<br />

Omikron-Varianten in starke Kritik<br />

geraten.


Der Internationale Währungsfond (IWF) hatte<br />

das Land bereits im Januar zur Abkehr von<br />

seiner Null-Covid-Maxime aufgerufen. Sollte<br />

die Regierung daran festhalten, dann ist wie<br />

bereits erwähnt mit größeren Auswirkungen<br />

für die Weltwirtschaft zu rechnen. Mittlerweile<br />

regt sich auch der Unmut in der Bevölkerung,<br />

besonders in Schanghai, wo die Lockdowns<br />

schlecht kommuniziert wurden. Nun<br />

sagt selbst der führende Virologe Schanghais<br />

Zhang Wenhong, dass China langfristig lernen<br />

muss, mit dem Virus zu leben (2).<br />

Russland-Ukraine-Krieg schädigt<br />

Neue Seidenstraße<br />

Einerseits werden wegen Corona innerchinesische<br />

Verkehrsverbindungen behindert und<br />

anderseits führt der Krieg in der Ukraine zu<br />

einer starken Verminderung des Gütertransports<br />

auf den Zugverbindungen zwischen dem<br />

Land der Mitte und Europa. Russland dient hier<br />

als Transitland für entsprechende Zugverbindungen.<br />

Auch für Frachtflüge müssen Flugrouten<br />

geändert werden und neue Überflugrechte<br />

ausgehandelt werden. Zudem kommt<br />

der beständig steigende Kerosin- und Bezinpreis,<br />

der die Frachtraten weiter nach oben treibt.<br />

Laut Germany Trade and Invest (Gtai) meiden<br />

viele Unternehmen und Frachtführer aus<br />

Angst vor Störungen und Sanktionsverstößen<br />

die eiserne Seidenstraße (3). Während der<br />

Corona-Pandemie wurden die China-Europa-Zugverbindungen<br />

extrem populär. In 2020<br />

und 2021 waren sie nahezu komplett ausgelastet.<br />

Die Züge fahren bisher noch, doch die<br />

Kunden springen vermehrt ab. Der Logistiker<br />

Maersk hat bereits Anfang März seine Versendungen<br />

über die eiserne Seidenstraße gestoppt.<br />

Auch chinesische Verlader verzichten<br />

aus Furcht vor Beschlagnahmung zunehmend<br />

auf die Versendung von Waren via Russland.<br />

Generell stellt der Warenverkehr via dem<br />

Schienenweg gemäß chinesischer Staatsbahn<br />

nur ein Nischenangebot dar. Nur ein Prozent<br />

der chinesischen internationalen Warentransporte<br />

wird so transportiert. Die beförderten<br />

Container können leicht auf die Verschiffung<br />

via dem Hafen Schanghai ausweichen. Sollten<br />

allerdings wegen Corona wieder Häfen<br />

geschlossen werden – wie bereits im Sommer<br />

2021– dann wären die Rückstaus der Warencontainer<br />

und Lieferstörungen wieder weltweit<br />

zu spüren. Bisher sind die Frachtraten auf der<br />

Schanghai-Rotterdam-Route sogar leicht um<br />

vier Prozent für 40-Fuß-Container gesunken.<br />

Allerdings liegt die Frachtrate im Vergleich<br />

zu vor der Pandemie noch immer sechs mal<br />

höher. Die UN-Organisation UNCTAD erwartet<br />

aufgrund des Ukraine-Krieges stark steigende<br />

Seefrachtraten, die auch in europäischen<br />

Geldbeuteln merklich zu spüren wären (4).<br />

(RED)


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S48<br />

BINNENSCHIFF VERKEHR<br />

Kombinierter Verkehr in<br />

den Medien<br />

Wenn sogenannte qualifizierte Medien<br />

über den Kombinierten Verkehr berichten,<br />

meinen sie nicht etwa das, was man allgemein<br />

unter Transport einordnet, sondern die<br />

Verknüpfung und Verschmelzung gemeinsamer<br />

Interessen einer Gruppe, die dann<br />

ihre (tendenziösen) Schlussfolgerungen der<br />

öffentlichen Wahrnehmung unterjubeln.<br />

REDAKTION: PETER BAUMGARTNER<br />

Mehrgliedrig ist bei dieser Art von<br />

Öffentlichkeitsarbeit nur die Anzahl<br />

der Mitglieder, deren Verkehrsträger<br />

(LKW) sich nur im<br />

jeweiligen Zugang zu diesem unterscheidet.<br />

Dass dieser System-Journalismus so gut funktioniert<br />

und von der Öffentlichkeit kaum hinterfragt<br />

wird liegt daran, dass Logistik in der<br />

Öffentlichkeit nur dann wahrgenommen wird,<br />

wenn im Suez Kanal ein Schiff stecken bleibt.<br />

Und es liegt auch daran, dass der System-Journalismus<br />

sehr gut organisiert ist. Nur, genau<br />

deshalb wird die Medienarbeit zwar zielorientiert,<br />

aber inhaltlich nicht besser. Vielmehr liefert<br />

sie einen Einheitsbrei, der sich bestenfalls<br />

zur Selbstdarstellung eignet und die üppige<br />

Medienförderung rechtfertigt.<br />

Kombinierter Verkehr soll eigentlich eine Transportart<br />

beschreiben, bei dem der überwiegende<br />

Teil der Transportstrecke mit der Bahn<br />

und/oder mit dem Binnenschiff zurückgelegt<br />

wird. Entscheidend dabei ist, dass der notwendige<br />

Vor- und Nachlauf auf der Straße mit<br />

dem LKW so kurz als möglich gehalten wird.<br />

Damit im Zusammenhang steht natürlich auch<br />

die Betriebsansiedlungspolitik, die in Österreich<br />

bekanntlich eine Angelegenheit der Gemeindestube<br />

ist, wo übergeordnete Ziele Null Bedeutung<br />

haben. Der Vorteil des Kombinierten<br />

Verkehrs im Verbund mit einer intelligenten<br />

Raumordnung liegt darin, dass jeder Verkehrsträger<br />

seine spezifischen Vorteile ausspielen<br />

kann und die Kombination der Vorteile zu einem<br />

optimalen Transportergebnis führen.<br />

Optimal heißt in diesem Sinne volkswirtschaftlich<br />

und nicht etwa billig und/oder einfach.<br />

Will man also objektiv über den Kombinierten<br />

Verkehr sprechen, dann führt kein Weg daran<br />

vorbei, dass man über die Kombinationsmöglichkeiten<br />

aller Verkehrsträger, LKW/Bahn/<br />

Binnenschiff und wo möglich auch Luft und


Pipeline, reflektiert. Genau darauf zielt auch<br />

seit Jahren die staatliche Förderung des Kombinierten<br />

Verkehrs ab, die in der aktuellen Förderperiode<br />

(bis 2025) mit jährlich 4 Mio. Euro<br />

dotiert ist. Das Geld wird zwar regelmäßig und<br />

dankbar abgeholt, allein der gewünschte<br />

Effekt bleibt ebenso regelmäßig aus. Im Gegenteil.<br />

Die geldgebende Ministerin wird auch<br />

noch in den Qualitätsmedien kritisiert, weil sie<br />

ein Ergebnis erwartet, das den Förderrichtlinien<br />

entspricht. Angesichts der aktuellen Zahlen<br />

und angesichts der Prognosen für die Transportentwicklung<br />

sollte eigentlich klar sein, wo<br />

die Herausforderungen liegen und dass jeder<br />

seinen Beitrag zu leisten hat.<br />

Gefordert ist in diesem Sinne nicht nur die Politik,<br />

die verladende Wirtschaft und die Transportwirtschaft,<br />

sondern auch die Medienlandschaft,<br />

deren Aufgabe es ist, objektiv über<br />

Fakten zu berichten und Fehlentwicklungen zu<br />

hinterfragen. Insbesondere jene Medien, die<br />

in der Eigenwahrnehmung von sich behaupten,<br />

die Nr. 1 unter den qualifizierten Medien<br />

zu sein. In der Umsetzung der „qualifizierten“<br />

Medienarbeit aber zum Beispiel eine ganze<br />

Beilage über Logistik und Kombinierten Verkehr<br />

zu schreiben, ohne die Binnenschifffahrt<br />

wenigstens am Rande zu streifen, ist eine Meisterleistung<br />

für sich.<br />

Österreich hat mit der Wasserstraße Donau<br />

eine einzigartige Transportverbindung zu allen<br />

wichtigen Wirtschaftsmärkten weltweit.<br />

In Kombination mit anderen Verkehrsträgern<br />

verfügt Österreich hiermit also über die Mittel,<br />

jede Transportabwicklung optimal zu gestalten.<br />

Die Bahn als grünes Feigenblatt zu nutzen<br />

und den LKW zu priorisieren, ist keine logistische<br />

Meisterleistung und sich dafür auch noch<br />

öffentlich feiern zu lassen, ist erbärmlich.<br />

(RED)<br />

Peter Baumgartner<br />

„Das BINNENSCHIFF<br />

JOURNAL informiert eindrucksvoll,<br />

fachlich, sachlich<br />

aktuell rund um die<br />

Nasse Logistik“<br />

HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER<br />

BINNENSCHIFF-JOURNAL.AT


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S50<br />

BINNENSCHIFF VERKEHR<br />

Immer die gleiche Leier<br />

Die ständige Wiederholung von der „besten<br />

logistischen Entscheidung“, die angeblich<br />

nur für die Bahn spricht, ist so alt<br />

und eintönig, dass sie nur noch nervt.<br />

Aktuell passt der Schauplatz der „Verkehrsexperten“<br />

mit der langweiligen Tonfolge<br />

der Leier wenigstens zusammen:<br />

Loja.<br />

REDAKTION: PETER BAUMGARTNER<br />

Beim niederösterreichischen Hartsteinwerk<br />

im Lojagraben steht die logistische<br />

Entscheidung an, wie man künftig<br />

den begehrten Rohstoff zum Kunden<br />

bringen soll. Der Steinbruch besteht zwar<br />

schon seit dem 17. Jhdt., aber wie man die<br />

Transportlogistik zeitgemäß löst, diese Frage<br />

stellt sich erst seit ein paar Jahren. Gut, erdgeschichtlich<br />

ist noch nicht viel Zeit verplempert.<br />

Drängender wurde die Lösung des Problems<br />

ja auch erst, als man 1994, vor bald 30 Jahren,<br />

bemerkt hat, dass der Betrieb gar keine<br />

mengenmäßigen Abbaubeschränkungen<br />

hat, sich nicht an Betriebszeiten hält und der<br />

LKW-Verkehr auf der schönen Wachaustraße<br />

ständig zunimmt. Da war es für die Anrainer<br />

aber schon zu spät. „Genaue Zahlen liegen<br />

leider nicht vor“, erklärte lapidar der damalige<br />

ÖVP-Wirtschaftsminister Wolfgang Schüssel im<br />

Parlament. Außerdem, ist eh alles rechtskräftig<br />

genehmigt (Hände falten – Klappe halten!).<br />

Plötzlich wirkt die „Bestechung“ mit dem<br />

Schotterschilling auch nicht mehr und die von<br />

Niederösterreich geplanten „Verkehrsspargemeinden“<br />

gibt es auch noch nicht. Diese unzufriedenen<br />

Bürger wollen heutzutage ja auch<br />

wirklich alles. Geld, Rohstoffe, eine gesunde<br />

Luft und zwei PKW in der Garage. Wo kommen<br />

wir da hin?<br />

Im Jahre 2000 ortete NÖ-Landesrat Mag. Wolfgang<br />

Sobotka den größten Handlungsbedarf<br />

hinsichtlich Nachhaltigkeit beim Straßenverkehr.<br />

Verbessert hat er nichts und böse Zungen<br />

behaupten, dass er gerade deshalb Parlamentspräsident<br />

wurde. Der Spagat ist ja auch<br />

wirklich nicht leicht zu schaffen. Wie soll man die<br />

Rohstoffe im Land verteilen, wenn man keinen<br />

Verkehr, aber Autobahnen haben will? Zum<br />

Bau von einem einzigen Meter Bahnstrecke<br />

werden 26 Tonnen Rohstoffe benötigt. Für<br />

einen Meter Autobahn braucht man gar 33<br />

Tonnen. Das geht nicht ohne Verkehr und obwohl<br />

Österreich mit Steinbrüchen eh schon


übersäht ist, kommt man ohne Ortsdurchfahrungen<br />

nicht aus. Es muss also nach Meinung<br />

der „Expertinnen“ eine Lösung her, die nur ein<br />

fauler Kompromiss sein kann – alles auf die<br />

Bahn! Doch siehe da, im Fall des Loja-Steinbruchs<br />

ist das auch nicht erwünscht. Die längst<br />

vernichtete Donauuferbahn müsste neu gebaut<br />

werden und würde dann wieder mitten<br />

durch die beschaulichen Donaugemeinden<br />

rattern. Da kommt die glorreiche Idee von<br />

einem schwebenden Förderband über die<br />

Donau zur Westbahn gerade gelegen. Doch<br />

halt – die Donau ist nicht breit genug. Schon<br />

jetzt ist die Lärmbelastung der Westbahn für<br />

die Marbacher „unzumutbar“. Und wer soll<br />

das bezahlen? Die Besitzer des Steinbruchs,<br />

der Rohstoffbaron Bernegger und das Habsburg<br />

Lothringen’sche Gut Persenbeug/Weinsberg<br />

betonen zwar, dass sie nicht nur nachhaltig<br />

reden, sondern auch nachhaltig handeln,<br />

aber sichtbar wird das bei der Transportlogistik<br />

freilich nicht. Einfach und kostengünstig ist halt<br />

der LKW-Transport und die Straßenerhaltung<br />

zahlen eh die Steuerzahlerinnen.<br />

Erstaunlich ist nur, dass noch niemand auf die<br />

Idee gekommen ist, die vor der Haustür liegende<br />

Wasserstraße zu nützen. Zwar wurden<br />

Pflastersteine aus Loja bereits 1830 mit dem Schiff<br />

nach Wien transportiert und der Straßensplit<br />

für die Landeshauptstadt sogar bis in die<br />

90iger Jahre. Noch vor 10 Jahren hat der Branchenverband<br />

die „verkehrsgünstige“ Lage<br />

des Steinbruchs gelobt, weil er direkt an der<br />

Wasserstraße Donau liegt. Aber schon 1994<br />

hat sich die Gemeinde Persenbeug-Gottsdorf<br />

gegen eine Schiffsverladeanlage gestemmt,<br />

weil ein (1) Anrainer auch das nicht wollte.<br />

Dass inzwischen auch die Verladetechnik für<br />

Schiffe fortgeschritten ist, scheint niemand<br />

zu interessieren. „In der Wasserstraße Donau<br />

steckt enormes Potenzial zur Bewältigung zukünftiger<br />

Transportströme“, verkündete die<br />

Gottsdorfer Verkehrsstaatssekretärin Christa<br />

Kranzl im Jahre 2007 (!) und bekräftigte ein<br />

„klares Bekenntnis zur Binnenschifffahrt als umweltfreundlicher<br />

Verkehrsträger der Zukunft.“<br />

Dazu bekennt sie sich zwar heute noch immer,<br />

aber die Anrainer… Und die anderen politischen<br />

Gruppierungen mit ihren Experten?<br />

Was soll man da sagen? Immer die gleiche<br />

Leier: Wasserstraße ist wunderbar und so umweltfreundlich,<br />

aber… Die Wasserstraßenphobie<br />

ist epidemisch verbreitet und es gibt noch<br />

keinen Impfstoff dagegen.<br />

Die Problemstellung ist grundsätzlich erkannt<br />

und wird von allen Beteiligten auch als dringende<br />

Lösungsaufgabe wahrgenommen.<br />

Selbst Verkehrsverursache, wie der Kärntner<br />

Steinbrecher Gerold Neuper sagen, nicht der<br />

Abbau, sondern der Verkehr ist das größte<br />

Problem. Der jährliche Rohstoffabbau in Österreich<br />

entspricht einer LKW-Kette von 100.000<br />

Kilometern. Allein die Rohstoffreserven im Lojagraben<br />

am linken Donauufer, reichen noch<br />

für 100 Jahre. Das Problem wird also auch nicht<br />

morgen von alleine enden. Selbst wenn der<br />

unwahrscheinliche Fall eintreten sollte, dass<br />

wir beginnen weniger Rohstoffe zu verplempern,<br />

bleibt noch genug für kluge Transportlösungen<br />

übrig. Vielleicht lernt man ja in der<br />

Zwischenzeit die Steine durch Teleportation<br />

von A nach B zu beamen. Alternativ könnte<br />

man langsam damit beginnen, endlich die<br />

Möglichkeiten der vorhandenen Wasserstraße<br />

zu nutzen. Erfinden muss man da nichts und<br />

„Studien“ muss man auch nicht extra in Auftrag<br />

geben. Aber vielleicht liegt das Problem<br />

gerade darin. (RED)<br />

BILDQUEL<strong>LE</strong>: IBBS


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S52<br />

BINNENSCHIFF-VERKEHR<br />

Eine Chance für die<br />

Donauschifffahrt<br />

Bietet der Krieg in der Ukraine tatsächlich<br />

eine unerwartete Chance auf Zunahme<br />

in der Donauschifffahrt? Es sieht ganz danach<br />

aus. Zumindest rückt die Wasserstraße<br />

Donau wieder mehr in den Fokus der Logistik.<br />

REDAKTION: PETER BAUMGARTNER<br />

beispiellosen Ausmaß an Hunger konfrontiert<br />

ist, ist es einfach tragisch zu sehen, wie der<br />

Hunger in der Kornkammer Europas sein Haupt<br />

erhebt", sagte der Exekutivdirektor David<br />

Beasley vom Welternährungsprogramm der<br />

Vereinten Nationen, während seines Besuchs<br />

an der polnisch-ukrainischen Grenze. "Die Kugeln<br />

und Bomben in der Ukraine könnten die<br />

globale Hungerkrise auf ein Niveau bringen,<br />

das über alles hinausgeht, was wir bisher gesehen<br />

haben."<br />

Durch die russische Blockade der Seehäfen am<br />

Schwarzen Meer und am Asowschen Meer,<br />

kann die Ukraine See- und Flusstransporte<br />

in dieser Region nicht mehr durchführen. Ein<br />

Ausweg ist noch der Süden des Landes über<br />

die Donauhäfen Reni und Ismail. Die stellvertretende<br />

Ministerpräsidentin für europäische<br />

Integration in der Ukraine, Olga Stefanyshyna,<br />

prophezeite bereits Anfang April der Binnenschifffahrt<br />

und den Wasserstraßen trotz<br />

Kriegsrecht eine hervorragende Entwicklung.<br />

3 Schubleichter aus<br />

dem Fluss-See-Projekt<br />

B5000M sind noch in<br />

Bau NIBULON Werft<br />

Die Russische Föderation und die<br />

Ukraine sind zusammen für 29%<br />

des weltweiten Weizenhandels<br />

verantwortlich. Allein der größte<br />

ukrainische Agrarkonzern NIBULON exportiert<br />

mit stetig steigender Tendenz fast 6 Mio. Tonnen<br />

Getreide in 38 Länder der Erde. Darunter<br />

sind Empfänger wie Ägypten, Nigeria, Kamerun<br />

oder Ghana. Jede ernsthafte Störung der<br />

Produktion und der Exporte aus der Region<br />

haben daher dramatische Auswirkungen. "In<br />

einem Jahr, in dem die Welt bereits mit einem<br />

"Der Unterstützung der Flussschifffahrt wird im<br />

Dialog mit der Europäischen Kommission besondere<br />

Aufmerksamkeit geschenkt", sagte<br />

Stefanishyna mit dem Verweis darauf, dass<br />

am Status der Ukraine als Kandidat für die Mitgliedschaft<br />

in der Europäischen Union gearbeitet<br />

wird. Damit wird in Folge der Zugang zu<br />

den EU-Strukturfonds erleichtert, die wiederum<br />

zur raschen Errichtung der notwendigen Infrastruktur<br />

erforderlich sind.<br />

Auf kurzfristige Entscheidungen der EU kann<br />

und will die Ukraine allerdings nicht warten. Es<br />

müssen sofort Maßnahmen gesetzt werden,<br />

um die vom World Food Programm beschriebenen<br />

Gefahren zu reduzieren. Deshalb hat<br />

sich NIBULON, der größte Getreideexporteur<br />

der Ukraine entschlossen, sofort eine Verladeeinrichtung<br />

im Donauhafen Ismail zu errichten.


NIBULON: Die besonders effiziente Verladetechnik wird dadurch manifestiert, dass mehrere Schubleichter gleichzeitig über ein Fluss/See-<br />

Schiff beladen werden können. Dadurch vervierfacht sich die Kapazität in der gleichen Zeiteinheit.<br />

Mit seinem Hauptsitz in Mykolaiv am Südlichen<br />

Bug Fluss, ist NIBULON direkt von den russischen<br />

Angriffen auf die Ukraine betroffen. Gleichzeitig<br />

hat das 30 Jahre alte Unternehmen große<br />

Erfahrungen im Umgang mit Krisen gesammelt<br />

und ist in der Lage, rasch zu reagieren.<br />

1991, im Jahr der Unabhängigkeitserklärung<br />

der Ukraine gegründet, hat NIBULON alle Höhen<br />

und Tiefen der jungen Demokratie mitgemacht<br />

und mitgestaltet. Seit seiner Gründung<br />

wird NIBULON vom Generaldirektor Oleksiy<br />

Vadaturskyy geleitet, der auch international<br />

als anerkannter Fachmann gilt. Mit einer<br />

eigenen Schiffswerft und mit einer eigenen<br />

Reederei, hat der Agrarkonzern in den letzten<br />

Jahren gezeigt, dass man die Agrarlogistik<br />

schwerpunktmäßig mit der umweltfreundlichen<br />

Binnenschifffahrt abwickeln kann. Zuletzt<br />

transportierte NIBULON mit eigenen Schiffen<br />

73 Prozent (4 Mio. Tonnen) Ladung auf den<br />

Wasserstraßen. 16 Prozent wurden auf der<br />

Schiene und nur 11 Prozent wurden auf der<br />

Straße befördert. Auch die neue Verladestelle<br />

in Ismail soll per Bahn angeliefert werden, um den<br />

Straßenverkehr zu minimieren. Die ab 2007 aufgebaute<br />

NIBULON-Fluss-Flotte umfasst heute<br />

82 moderne Schiffseinheiten, die überwiegend<br />

See- und Fluss tauglich ist. Noch kurz vor<br />

dem Kriegsausbruch wurde ein neuer Fluss/<br />

Meer Schubleichter aus einer neuen Bauserie<br />

in Dienst gestellt. Der 101 Meter lange und 17<br />

Meter breite Schubleichter kann bis zu 5000<br />

Tonnen Ladung aufnehmen. Geplant und teilweise<br />

in Bau, sind drei weitere Schubleichter<br />

dieses Typs. Ob und wann diese vom Stapel<br />

laufen können, wird natürlich von der weiteren<br />

Entwicklung im Kriegsgebiet abhängen.<br />

In Ismail, wo sich auch die Firmenzentrale der<br />

ukrainischen Donaureederei UDP befindet,<br />

geht man davon aus, dass NIBULON trotz eigener<br />

Flotte auch die Schiffe der UDP beschäftigen<br />

wird. Das würde der Reederei, die in den<br />

letzten Jahren schwer zu kämpfen hatte, sehr<br />

zugute kommen. Aber auch ohne NIBULON erwartet<br />

die UDP für <strong>2022</strong> wieder erheblich mehr<br />

Geschäft. Bereits unterzeichnet ist ein neuer<br />

Transportauftrag über 220.000 Tonnen Eisenerz<br />

nach Serbien. Vielleicht bleibt diesmal der<br />

Donauraum vom Krieg verschont. Zugegeben,<br />

die Hoffnung ist schwach. „Sie lagen vier<br />

Jahre im Schützengraben. Zeit, große Zeit!“<br />

So bedauerte Kurt Tucholsky 1919 in seinem<br />

Gedicht „Krieg dem Krieg“ die verlorene Zeit<br />

und beklagte die Unbelehrbarkeit der Menschen.<br />

Es gibt keinen Frieden. Nie und nirgendwo<br />

auf der Erde. Es gibt immer nur einen mehr<br />

oder weniger langen Waffenstillstand. In dieser<br />

Zeit können bunte Flecken entstehen, die<br />

dann wieder schwarz/weiß übermalt werden…<br />

(RED)


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S54<br />

SCHWERTRANSPORT<br />

Neues Logistikkonzept<br />

für Windenergieanlagen<br />

größerer<br />

Leistungsklassen<br />

Vor mehr als 20 Jahren trat die Windenergie<br />

ihren Siegeszug als nachhaltige Form der Energiegewinnung<br />

an. In dieser Zeit hat sich das<br />

Design der Windenergieanlagen maßgeblich<br />

verändert – mit großen Veränderungen in der<br />

Transportlogistik. TEXT: PI REDAKTION<br />

Im März setzte Felbermayr mit dem „Blades“<br />

von Goldhofer, erstmals ein Spezialfahrzeug<br />

für Windflügeltransporte der neuesten<br />

Generation ein. Roland Füreder hat 2005<br />

seine Lehre bei Felbermayr begonnen und ist<br />

seit dieser Zeit auch ganz nahe dran am Thema<br />

Transport von Windenergieanlagen. Heute<br />

ist der 33-jährige bei Felbermayr maßgeblich<br />

für die erfolgreiche Transportlogistik von Windkraftkomponenten<br />

verantwortlich. Er weiß<br />

ganz genau, welche Entwicklungssprünge die<br />

Windenergieanlagen in dieser Zeit vollzogen<br />

haben: „Bis Mitte der 2000er-Jahre wurden in<br />

der Regel Anlagen mit einer Nabenhöhe von<br />

bis zu 100 Metern errichtet. Die Rotorblätter<br />

waren in dieser Zeit gerade einmal bis zu 35<br />

Meter lang. Moderne Rotorblätter messen aktuell<br />

über 80 Meter. Das ist eine ganz andere<br />

Welt“, stellt Füreder fest.<br />

Nachläuferkonzept für Rotorblätter<br />

Solche Rotorblattgiganten lassen sich nicht<br />

mehr mit den bislang gebräuchlichen teleskopierbaren<br />

Aufliegern transportieren. Aus<br />

diesem Grund hat Felbermayr in das Transportsystem<br />

„Blades“ von Goldhofer investiert.<br />

Dabei wird die Rotorblattwurzel mit dem<br />

am Schwanenhals befindlichen Gestell verbunden.<br />

Die Rotorblattspitze hingegen ruht<br />

auf dem Drehschemel des nachlaufenden<br />

Achsmoduls, das lediglich über die Fracht<br />

selbst fest mit der Zugmaschine verbunden<br />

ist. Auf diese Weise können „beliebig lange“<br />

Rotorblätter sicher befördert werden. Eine<br />

Investition in die Zukunft, denn die Entwick-


lungstendenz der Hersteller von Windenergieanlagen<br />

ist mit „höher, größer, leistungsstärker“<br />

sehr gut beschrieben. Statt etwa ein<br />

Megawatt Leistung erzielen Onshore-Windenergieanlagen<br />

aktuell fünf Megawatt und<br />

mehr. Statt 100 Metern Nabenhöhe erreichen<br />

moderne Anlagen bis über 150 Meter. Und<br />

die Rotordurchmesser legten in dieser Zeit von<br />

etwa 70 auf über 160 Meter zu. Windenergieanlagen<br />

größerer Leistungsklassen – also<br />

mit einer Gesamthöhe von sagenhaften 230<br />

Metern – sind derzeit Stand der Technik.<br />

Duale Transporte als Standard<br />

Die gigantischen Maße der Windenergieanlagen<br />

und ihrer Komponenten hat auch die<br />

komplette Transportlogistik entscheidend<br />

verändert, hebt Füreder hervor: „Vor allem<br />

die Höhe der Komponenten und die Länge<br />

der Rotorblätter erfordern eine ganz andere<br />

Logistikkette als noch vor wenigen Jahren. Der<br />

durchgehende Komponententransport auf<br />

der Straße ist praktisch nicht mehr möglich. Gefordert<br />

ist eine Logistikkette aus Wasserstraße<br />

und Straßentransport.“<br />

es auf auf der Staße nicht zum Stau kommt, das<br />

gewährleisten unsere Streckenerkunder sowie<br />

unser topmodernes Transportequipment und<br />

natürlich die Begleiter und Chauffeure. So bieten<br />

wir ein komplettes Dienstleistungsportfolio<br />

rund um den Transport von Windenergieanlagen“,<br />

berichtet Füreder.<br />

Doch führend in der Windenergielogistik zu<br />

sein, das ist das Eine. Führend zu bleiben, bedeutet<br />

hingegen, permanent dazuzulernen<br />

und sich weiterzuentwickeln. Dazu Füreder:<br />

„Wir stehen im ständigen Austausch mit den<br />

Herstellern von Windenergieanlagen und den<br />

Fahrzeugherstellern. Darum wissen wir, welche<br />

Transportherausforderungen auf uns zukommen.<br />

Somit können wir, mit unserem Knowhow<br />

aus der Praxis, auch unseren Beitrag zur<br />

Entwicklung von Transportlösungen wie dem<br />

„Blades“ leisten. (RED)<br />

Diese Entwicklung haben die Felbermayr-<br />

Visionäre schon in den 90er-Jahren erkannt.<br />

Mit den trimodalen Logistikzentren in Linz,<br />

in den Häfen von Krefeld und Albern sowie<br />

jüngst auch in Antwerpen, ist Felbermayr auf<br />

zukünftige Herausforderungen optimal eingestellt.<br />

Und weil in den Logistikzentren die<br />

Anlagenkomponenten nicht nur umgeschlagen<br />

sondern auch gelagert werden können,<br />

leisten die Spezialisten von Felbermayr zudem<br />

einen erheblichen Beitrag zur Projektoptimierung.<br />

„Wir können die Anlagenkomponenten<br />

zwischenlagern und liefern Just-in-Time, wenn<br />

diese im Windpark benötigt werden. Und, dass


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S56<br />

TRANSPORT & LOGISTIK<br />

Rekordjahr und<br />

rosige Zukunft bei<br />

Dachser<br />

In einer Video-Pressekonferenz verkündete<br />

die Dachser-Führung ein herausragendes<br />

Konzernergebnis - und wagte einen Ausblick<br />

auf das Jahr <strong>2022</strong> im Angesicht von Krieg<br />

und Krise.<br />

REDAKTION: ANGELIKA GABOR<br />

Am 5. April hielt Dachser SE-CEO<br />

Burkhard Eling die Jahrespressekonferenz<br />

ab, bedingt durch Corona<br />

nach wie vor nur online. Kurz: 2021<br />

war das beste Jahr der Firmengeschichte. Ein<br />

Grund zu feiern, wäre da nicht die Tragödie<br />

vor unserer Haustüre, der Krieg in der Ukraine.<br />

Gemeinsam mit seinen langjährigen Partnern<br />

von terre des hommes und anderen Hilfsorganisationen<br />

engagiert sich das Unternehmen in<br />

der Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge.<br />

Wesentliche Kennzahlen des Geschäftsjahres<br />

Dachser verzeichnete im abgelaufenen Jahr<br />

einen außergewöhnlichen Wachstumsschub.<br />

Der Umsatz stieg von 5,6 Milliarden Euro auf 7,1<br />

Milliarden Euro – dies entspricht einem Plus von<br />

26 Prozent. Zur Erinnerung: Das Jahr 2020 hatte<br />

Dachser aufgrund der umfassenden Lockdowns<br />

in einigen Ländern Europas mit einem<br />

leichten Minus von in etwa einem Prozent abgeschlossen.<br />

Die letztjährigen Zugewinne sind<br />

also auch im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr<br />

2019 ein gewaltiger Sprung, wobei diese Entwicklung<br />

ohne Akquisitionen, also rein organisch,<br />

geschah. Alle Geschäftseinheiten<br />

waren in unterschiedlichem Ausmaß an dem<br />

positiven Jahresergebnis beteiligt.<br />

2021 markiert in jeglicher Hinsicht ein Rekordjahr<br />

in der Geschichte von Dachser. Neben<br />

dem Umsatz stiegen auch die transportierten<br />

Mengen um 7,7 Prozent auf 42,8 Millionen Tonnen<br />

und die Zahl der Sendungen um 6,3 Prozent<br />

auf 83,6 Millionen.<br />

Dieses substanzielle Mengenwachstum verzeichnete<br />

das Unternehmen in beiden Geschäftsfeldern.<br />

Wesentliche Teile der Umsatzentwicklung<br />

resultierten darüber hinaus aus<br />

den signifikanten Preissteigerungen, die die


Logistik im vergangenen Jahr prägten. Frachtraum<br />

war extrem knapp, begehrt und daher<br />

teuer. Der Brexit, der mitten in einer Pandemie-Welle<br />

vollzogen wurde, brachte zu Jahresbeginn<br />

erhebliche Turbulenzen mit sich.<br />

Darüber hinaus hatte die Pandemie das öffentliche<br />

und wirtschaftliche Leben noch<br />

weitgehend im Griff. Eine durchgängig hohe<br />

Nachfrage der Kunden aus Industrie und<br />

Handel sorgte dennoch für außergewöhnlich<br />

hohe Mengen in den Dachser-Netzen. Massive<br />

internationale Lieferengpässe, vor allem<br />

in der Seefracht, verunsicherten die Unternehmen,<br />

sodass Lagerbestände neu bewertet<br />

und auch strategische Anpassungen der<br />

Supply Chains eingeleitet wurden. Stichworte:<br />

Dual Sourcing und Near Shoring.<br />

„Viele Beschaffungsprozesse funktionierten<br />

nicht mehr wie gewohnt. Das sorgte für Nervosität<br />

bei unseren Kunden. Produkte für das<br />

Weihnachtsgeschäft aus Asien beispielsweise<br />

kamen erst im Oktober in Europa an. 2021<br />

mussten wir ständig neue Lösungen finden. Die<br />

Logistik rückte in den Blickpunkt der Vorstandsetagen<br />

mit noch nie dagewesener Priorität<br />

und Relevanz. Unser strikter Qualitätsanspruch<br />

hat sich ausgezahlt. Wir haben unseren Kunden<br />

das Versprechen gegeben, ein Anker der<br />

Stabilität in turbulenten Zeiten zu sein. Dieses<br />

Versprechen haben wir gehalten“, so Eling.<br />

Als Folge dessen konnte Dachser bestehende<br />

Kunden fest an sich binden und gerade bei<br />

Großkunden die Geschäftsbeziehung gezielt<br />

und strategisch ausbauen.<br />

„Unsere Kunden schätzen die hohe Sicherheit,<br />

Planbarkeit und Qualität unseres Netzes. Unsere<br />

Kunden wissen, sie bekommen auch in Zeiten<br />

hoher Nachfrage und Engpässen von uns robuste<br />

und resiliente logistische Dienstleistungen“,<br />

fährt Eling fort, „angesichts der knappen<br />

Kapazitäten hat es sich als richtig erwiesen,<br />

dass wir während des Lockdowns 2020 unsere<br />

Transportunternehmer aktiv unterstützt und<br />

fair behandelt haben. Unser Geschäftsmodell<br />

und unser kooperativer Umgang mit unseren<br />

Partnern haben sich ein weiteres Mal als krisenfest<br />

und anpassungsfähig erwiesen.“<br />

Zahlen im Detail<br />

„Unser Business Field Road Logistics, in dem<br />

die europäischen Landverkehre zusammengefasst<br />

sind, steigerte seinen Umsatz um 12,3<br />

Prozent von 4,4 Milliarden Euro auf knapp fünf<br />

Milliarden Euro, nachdem im Vorjahr noch<br />

ein Minus von 2,2 Prozent verzeichnet wurde.


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S58<br />

Dabei nahm die Zahl an Sendungen um über<br />

6 Prozent zu, die transportierte Tonnage um<br />

über 7 Prozent“, führt der CEO aus.<br />

Die Business Line European Logistics, also das<br />

Geschäft mit dem Transport und der Lagerung<br />

von Industrie- und Konsumgütern, ist bei<br />

Dachser in vier geographische Regionen unterteilt,<br />

die allesamt starke Wachstumsraten<br />

verzeichneten. So betrug in Deutschland das<br />

Umsatzwachstum bei den Landverkehren 12,4<br />

Prozent. Dieses Plus liegt deutlich über den<br />

Wachstumsraten der vergangenen Jahre und<br />

belegt, dass gerade der Heimatmarkt für das<br />

exportgetriebene Geschäft von Dachser ein<br />

ganz wichtiger bleibt.<br />

Eling: „Besonders erfreulich war die Entwicklung<br />

in den Regionen „France & Maghreb“<br />

sowie „Iberia“. Diese Märkte wurden 2020<br />

durch die harten Lockdowns besonders in Mitleidenschaft<br />

gezogen. Beide kehrten 2021 mit<br />

Wachstumsraten von 14,4 beziehungsweise<br />

exakt 10 Prozent wieder zu alter Stärke zurück<br />

und zeugen von der Erholung dieser wichtigen<br />

europäischen Volkswirtschaften. Die Region<br />

North Central Europe schließlich konnte<br />

auch 2021 mit einem Wachstum von 14,1 Prozent<br />

an die langjährige starke Entwicklung anknüpfen.“<br />

Die Business Line Dachser Food Logistics, zweites<br />

Standbein des Business Fields Road Logistics,<br />

schloss das Geschäftsjahr 2021 mit einer<br />

deutlichen Umsatzsteigerung von 9,8 Prozent<br />

ab. Mit einem Umsatz von rund 1,1 Milliarden<br />

Euro durchbricht Dachser hier erstmals die<br />

Grenze von einer Milliarde Euro.<br />

„Auch im Krisenjahr 2020 hatte Food Logistics<br />

beim Umsatz zugelegt und damit zur Stabilisierung<br />

des Gesamtunternehmens beigetragen.<br />

Mit dem diesjährigen Wachstum, das wesentlich<br />

durch Kundengewinne geprägt ist, liegt<br />

Food Logistics über dem langjährigen Mittel<br />

- und das trotz der pandemiebedingten Einschränkungen<br />

in Deutschland bei Events, Hotellerie<br />

und Gastronomie“, so Eling stolz.<br />

„Unser zweites Business Field, Dachser Air &<br />

Sea Logistics (ASL), war geprägt von einem<br />

knappen Angebot und hoher Nachfrage,<br />

was zu einem besonders starken Preisanstieg<br />

in diesem Segment beitrug. Diese Sondersituation<br />

führte dazu, dass der Dachser-Umsatz im<br />

Luft- und Seefrachtgeschäft um 78,3 Prozent<br />

von 1,2 Milliarden Euro auf nunmehr über 2,1<br />

Milliarden Euro nach oben schnellte. Die Sendungszahl<br />

kletterte um respektable 9 Prozent.<br />

Die Luft- und Seefracht war 2021 DER Wachstumstreiber<br />

bei Dachser“, fasst Eling zusammen.<br />

Alle drei Dachser-Regionen waren an dem<br />

außergewöhnlichen Wachstum beteiligt: ASL<br />

Americas legte beim Umsatz um 60 Prozent zu,<br />

die Region APAC um 74 Prozent und EMEA um<br />

80 Prozent.<br />

In der Luft- und Seefracht hat sich eine Entwicklung,<br />

die sich bereits 2020 angekündigt hatte,<br />

nochmals deutlich beschleunigt. Gestörte<br />

Lieferketten führten zu immensem Druck, die<br />

Systeme zu Luft und zur See am Laufen zu halten<br />

– mit enormer Belastung für die Teams.<br />

„Ursächlich für unser Leistungsvermögen in<br />

diesem Bereich ist der Umstand, dass Dachser<br />

bei Luftfracht zunehmend aus der Rolle des reinen<br />

Vermittlers von Transportdienstleistung herausgetreten<br />

ist. Wir sind zu einem relevanten<br />

Akteur in diesem Markt avanciert. Wir verfügen<br />

inzwischen über ein Luftfrachtnetzmit regelmäßigen<br />

Verbindungen zwischen Asien, Europa<br />

und den USA“, betont Eling. Daher führte<br />

Dachser 2021 insgesamt 230 Charterflüge<br />

durch. Als Vergleich: das entspricht einem<br />

Sprung von der Bundesliga in die Champions<br />

League.<br />

Deutlicher Beweis für die Akzeptanz von Dachser<br />

auch in puncto Luftfracht sind Großaufträge<br />

zur Versorgung mit medizinischem Schutzmaterial.<br />

Eling: „Darüber hinaus wird die Ware,<br />

die aus Übersee kommt, in unser Landverkehrsnetzwerk<br />

eingespeist und in ganz Europa verteilt.<br />

Wir wachsen bei Air & Sea Logistics also<br />

nicht nur quantitativ als Folge der Pandemie,<br />

sondern, und das ist besonders wichtig, auch<br />

qualitativ. Unsere Kunden profitieren davon,<br />

dass unsere Zahnräder Luft, See und Straße so<br />

reibungslos ineinandergreifen.“<br />

Wachstum in allen Bereichen<br />

Eling: „nach dem Lockdown-bedingten Seitenschritt<br />

im ersten Corona-Jahr 2020 hat sich<br />

unser Wachstumstempo 2021 deutlich erhöht<br />

- auch im langjährigen Vergleich. Führen Sie


sich die Größenordnungen unseres Geschäfts<br />

vor Augen: Dachser macht inzwischen über<br />

7 Milliarden Euro Umsatz, wobei die Luft- und<br />

Seefracht grob zwei Milliarden Euro beisteuert.<br />

Von den rund 5 Milliarden, die auf den europäischen<br />

Landverkehr entfallen, stammt etwa<br />

eine Milliarde aus der Nahrungsmittellogistik.<br />

Das ist eine gesunde und ausbalancierte Aufstellung,<br />

die sich aus meiner Sicht wirklich sehen<br />

lassen kann.“<br />

„Grundlage für unsere Fähigkeit, auch erhebliche<br />

Umsatzzuwächse zu bewältigen, ist unser<br />

exzellentes Netzwerk. In diese Infrastruktur<br />

haben wir auch 2021 wieder kräftig investiert.<br />

Knapp 100 Millionen Euro flossen im abgelaufenen<br />

Jahr in unsere Standorte und Systeme.<br />

Dass die Zahl etwas niedriger ist als in den<br />

Vorjahren, liegt im Wesentlichen an Bauverzögerungen,<br />

die einen Übertrag in <strong>2022</strong> verursachten.<br />

Die Umsatzrekorde schlagen sich<br />

ebenfalls erheblich in unserem Ergebnis nieder.<br />

2021 war auch in dieser Hinsicht ein außergewöhnlich<br />

gutes Jahr. Bei dieser Aussage<br />

möchte ich es, wie gewohnt, belassen“, so<br />

Eling.<br />

Die Eigenkapitalquote liegt nach Ablauf des<br />

Geschäftsjahres bei knapp 60 Prozent. Durch<br />

die finanzielle Stabilität ist das Unternehmen<br />

in der Lage, alle zur Zukunftssicherung notwendigen<br />

Investitionen aus eigener Kraft zu<br />

stemmen. Ende 2021 zählte Dachser 31.800<br />

Beschäftigte, das sind knapp 1.000 mehr als<br />

ein Jahr zuvor. Das zusätzliche Personal betrifft<br />

insbesondere das Business Field Road<br />

Logistics, um das Mengenwachstum weiterhin<br />

mit hoher Qualität bewältigen zu können.<br />

Aufstellung und strategische Zukunftsthemen<br />

Für <strong>2022</strong> gibt es insbesondere vier Themenfelder,<br />

die den Konzern prägen:<br />

1. Transition:<br />

Anfang 2021 fand ein umfassender Generationswechsel<br />

in der Führung von Dachser statt.<br />

Bernhard Simon ist nach 17 Jahren an der<br />

operativen Spitze des Unternehmens auf die<br />

Position des Vorsitzenden des Verwaltungsrats<br />

gewechselt. Michael Schilling, der an der Seite<br />

von Herrn Simon über eine lange Zeit die Geschicke<br />

des Unternehmens mitgelenkt hatte,<br />

wechselte ebenfalls in den Verwaltungsrat.<br />

Damit einher ging ein Generationswechsel im<br />

Vorstand. Mit Burkhard Eling als CEO hat ein<br />

verjüngtes, weitgehend neues Team die operative<br />

Leitung für die nächste Dekade übernommen.<br />

„Nach über einem Jahr der gemeinsamen<br />

Arbeit darf ich feststellen: Der Übergang ist<br />

abgeschlossen und erfolgreich. Dies ist vor<br />

allem der langfristigen und vorausschauenden<br />

Nachfolgeplanung des Unternehmens zu<br />

verdanken. Der neue Vorstand kann mit der<br />

Rückendeckung und in enger Abstimmung<br />

mit dem Verwaltungsrat alle strategischen Herausforderungen<br />

konzentriert angehen. Es hat<br />

sich für den neuen Vorstand als richtig erwiesen,<br />

auf den Zweiklang aus bewährter Stärke<br />

und Aufbruch zu setzen. Wir haben uns klare<br />

Ziele gesetzt und aus ihnen Strategien abgeleitet,<br />

die wir nun konsequent umsetzen. Wir<br />

werden unser Potenzial weiter entfalten und<br />

den Wandel gestalten“, fasst Eling zusammen.<br />

2. Digitalisierung:<br />

Die forcierte Digitalisierung erweist sich als<br />

DER Hebel, um Prozesse noch effizienter und<br />

leistungsstärker und Kunden- und Partnerbeziehungen<br />

noch enger zu gestalten. Eling:<br />

„Wir haben den Ehrgeiz, bei der Digitalisierung<br />

Maßstäbe in der Logistik zu setzen. Um digitale<br />

Technologien im Netz zu etablieren, arbeiten<br />

wir eng mit Kunden, Wissenschaft und Partnern<br />

zusammen. Ziel ist es, unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter auf allen Ebenen in<br />

ihren Tätigkeiten zu unterstützen.“


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S60<br />

Supply Chain Visibility & Optimization<br />

Beim dritten digitalen Schwerpunktthema<br />

geht es darum, mehr Daten zu jeder einzelnen<br />

Sendung zu generieren, und diese den<br />

Kunden zur Optimierung ihrer Abläufe in Echtzeit<br />

zur Verfügung zu stellen. In der Fachwelt<br />

spricht man von der Erstellung eines digitalen<br />

Zwillings, also der virtuellen Nachbildung physischer<br />

Prozesse.<br />

Drei Aktivitätsfelder stehen im Vordergrund:<br />

Supply Chain Connectivity & Collaboration<br />

Hier geht es um den digitalen Austausch und<br />

die Übermittlung von Informationen innerhalb<br />

des Netzes sowie mit Kunden und Servicepartnern.<br />

Ziel ist die optimale gemeinsame Steuerung<br />

von Logistikprozessen. Dachser setzt hier<br />

mit Webservices, APIs oder Open Source auf<br />

moderne Technologien. Im Rahmen dieses<br />

Aktivitätsfelds wird die Entwicklung eines digitalen<br />

Portals für Kunden, Partner und Lieferanten<br />

stehen, mit dem Dachser den Anforderungen<br />

des Markts entsprechen und gleichzeitig<br />

neue Maßstäbe setzen will.<br />

Supply Chain Assistance & Automatization<br />

In diesem Bereich kommen unter anderem<br />

Bots für Routine-Arbeiten zum Einsatz, beispielsweise<br />

im Umgang mit Zollbehörden. Geplant<br />

ist zudem die immer weitere Digitalisierung<br />

des Dokumentenmanagements. „Je mehr es<br />

gelingt, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

von lästiger Routine zu entlasten, desto<br />

mehr Zeit bleibt ihnenm wertschöpfende und<br />

komplexe Tätigkeiten durchzuführen. Auch<br />

eine im Dachser Enterprise Lab entwickelte<br />

Anwendung geht in diese Richtung. Ein auf<br />

künstlicher Intelligenz basierender Algorithmus<br />

prognostiziert Sendungsmengen bis zu 25 Wochen<br />

im Voraus. Wir haben dieses Tool in allen<br />

deutschen Niederlassungen inzwischen implementiert.<br />

Es hilft beim Frachtraumeinkauf und<br />

der generellen Ressourcenplanung. Weitere<br />

Automatisierungslösungen, wie zum Beispiel<br />

autonome Fahrzeuge im Warehouse, testen<br />

wir und werden sie in den kommenden Monaten<br />

zum Einsatz bringen“, erklärt Eling.<br />

Ein Beispiel hierfür ist das Dachser-Innovationsprojekt<br />

Telematics. Bis zum Sommer werden<br />

über 8.500 Wechselbrücken mit solarbetriebenen<br />

GPS-Sendern ausgestattet. Diese nutzen<br />

5G / LPWAN und senden im Fünfminutentakt<br />

Positionsdaten an eine zentrale Dachser-Plattform.<br />

Dort werden ihre Geo-Informationen<br />

verarbeitet und visuell dargestellt. Ankunftszeiten<br />

lassen sich so genau berechnen. Alle<br />

Linienverkehre im Dachser-Netzwerk werden<br />

erstmals in Echtzeit sichtbar. Eling: „Das war<br />

bisher wirklich keine triviale Aufgabe, da im<br />

Stückgutnetz die Wechselbrücken ja auch unabhängig<br />

vom LKW genutzt oder bei Begegnungsverkehren<br />

ausgetauscht werden.“<br />

Ein weiteres wirklich wegweisendes Projekt<br />

aus dem Dachser Enterprise Lab beschäftigt<br />

sich damit, wie das Umschlagslager der<br />

Zukunft aussehen wird. Hier geht es darum,<br />

nahezu sämtliche Packstücke im Umschlagslager<br />

automatisch zu identifizieren, zu lokalisieren<br />

und zu vermessen. So lassen sich beispielsweise<br />

unnötige Scan- und Suchprozesse<br />

vermeiden und erstmals die Sendungsströme<br />

innerhalb eines Umschlagslagers erfassen und<br />

visualisieren.<br />

3. Klimaschutz:<br />

So wie die Digitalisierung ist auch das Thema<br />

der ökologischen Nachhaltigkeit von entscheidender<br />

Bedeutung für die kommenden<br />

Jahre. Dachser hat dazu eine Reihe von<br />

konkreten Projekten auf den Weg gebracht:<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2022</strong> bezieht Dachser weltweit<br />

ausschließlich Öko-Strom, die Grünstromquote<br />

wurde von 60 auf 100 Prozent erhöht.<br />

Bis zum Jahr 2025 werden in ganz Europa neue<br />

Photovoltaikanlagen gebaut, um die Kapazität<br />

zu vervierfachen.


„INVESTITION NACHHALTIGE LOGISTIK“<br />

Im Gespräch mit Post AG Vorstand für Paket & Logistik<br />

Peter Umundum über Innovationen und Investitionen<br />

in und für eine nachhaltige Logistik.<br />

Mehr auf logistik-expre s.com<br />

LOGISTIK expre s<br />

Ausgabe 3/2021<br />

„Ich hatte Ihnen letztes Jahr an dieser Stelle<br />

vom europäischen Rollout unseres Stadtbelieferungskonzepts<br />

DACHSER Emission-Free Delivery<br />

berichtet. Hier schreiten wir rasch voran.<br />

Mittlerweile ist nach Stuttgart der Start in Freiburg,<br />

Prag, Oslo, Straßburg, Paris, Madrid und<br />

Porto erfolgt. Bis Ende <strong>2022</strong> werden wir Berlin,<br />

München und Kopenhagen ebenfalls in diesen<br />

Service einbinden“, verkündet Eling. Das<br />

Unternehmen investiert weiter in alternative<br />

Antriebe, um Erfahrungswerte zu sammeln.<br />

„Aktuell haben wir rund ein Dutzend batterieelektrischer<br />

Fahrzeuge im Einsatz. Bis Ende<br />

2023 werden wir 50 zusätzliche Elektro-LKW anschaffen.<br />

Darüber hinaus werden wir Wasserstoff-Brennstoffzellen-LKW<br />

im Fernverkehr testen,<br />

sobald dies möglich ist“, verdeutlicht Eling.<br />

Es ist geplant, die Firmenwagenflotte so schnell<br />

wie möglich auf Elektro-Pkw umzustellen. Der<br />

ursprüngliche Plan, 50 Prozent der Flotte bis<br />

Ende 2023 zu ersetzen, wird sich auf Grund der<br />

aktuellen Lieferschwierigkeiten der Automobilindustrie<br />

leider etwas verzögern. Dachser<br />

investiert massiv in die weitere Optimierung<br />

des Laderaums, etwa durch die bereits beschriebenen<br />

Digitalisierungsmaßnahmen.<br />

Je besser und effizienter der Laderaum genutzt<br />

wird, desto besser ist das für die Umwelt.<br />

„In diesem Zusammenhang ersetzen wir bis<br />

2027 alle Standard-Trailer in Deutschland<br />

durch sogenannte Megatrailer, die acht<br />

Kubikmeter mehr Laderaum bieten. Das ist<br />

ein sehr effektiver Hebel für mehr Klimaschutz,<br />

den wir sukzessive auch in ganz Europa nutzen<br />

werden“, verrät Eling. In einer aktuellen<br />

Klimaschutzkampagne werden alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter von Dachser weltweit<br />

einbezogen, um Ideen zu sammeln und zu diskutieren.<br />

Es geht dabei ganz dezidiert auch<br />

um die vermeintlich „kleinen Ideen“, wie man<br />

am eigenen Arbeitsplatz Treibhausgas einsparen<br />

kann.<br />

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LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S62<br />

4. Human Resources:<br />

Der letzte thematische Schwerpunkt betrifft<br />

die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter. Durch die eklatanten Kapazitätsengpässe<br />

im vergangenen Jahr trat der Mangel<br />

an Fach- und Fahrpersonal noch deutlicher<br />

zu Tage.<br />

„Für funktionierende logistische Wertschöpfungsketten<br />

brauchen wir qualifizierte und motivierte<br />

Menschen. Dafür investieren wir ganz<br />

erheblich in ein ganzes Bündel von Maßnahmen:<br />

Für unsere gewerblichen Mitarbeitenden<br />

geht es dabei zum Beispiel um Kommunikation,<br />

Vergütungsmodelle, Entwicklungspläne, Führungsstrukturen<br />

sowie Technologie-Einsatz und<br />

Ergonomie in unseren Umschlaglagern und<br />

Warehouses. Auch den Berufskraftfahrern bieten<br />

wir ein attraktives Umfeld. Wir etablieren<br />

für sie ein Gesundheitsmanagement, professionalisieren<br />

weiterhin die Ausbildung und investieren<br />

in zusätzliche Parkmöglichkeiten für<br />

LKW an den Niederlassungen. Am wichtigsten<br />

ist aber: Wir bringen den Menschen, die bei<br />

oder für Dachser arbeiten, Wertschätzung<br />

entgegen. Damit handeln wir im Einklang mit<br />

den Werten und der Kultur unseres Familienunternehmens“,<br />

gibt Eling einen Einblick in die<br />

Firmenkultur.<br />

Im Fokus liegt die Entwicklung einer neuen<br />

Personalstrategie, die den Anforderungen der<br />

modernen Arbeitswelt wirklich gerecht wird.<br />

Dazu gehört es nicht nur, modernste Technologien<br />

am Arbeitsplatz bereitzustellen: „Wir werden<br />

darüber hinaus eine positive Einstellung zur<br />

Digitalisierung, einen sogenannten „Digital<br />

Mindset“, im gesamten Unternehmen schaffen.<br />

Dieser ist die Voraussetzung, unsere eben dargestellten<br />

Digitalisierungsanstrengungen wirklich<br />

umsetzen zu können“, ist Eling überzeugt<br />

und sagt: „Es geht aber auch darum, unsere<br />

Dachser-Kultur überzeugend zu kommunizieren<br />

und zu leben, Verantwortung und Kreativität<br />

zu ermöglichen und auch das Lernen am<br />

Arbeitsplatz und die persönliche Entwicklung<br />

zu fördern. Wir werden die Mitarbeitenden<br />

noch stärker als bisher ins Zentrum unseres<br />

Denkens und Tuns stellen. Denn am Ende sind<br />

es gerade die individuellen und alltäglichen<br />

Erfahrungen eines jeden einzelnen, die uns zu<br />

einem attraktiven und empfohlenen Arbeitgeber<br />

machen.<br />

Und nur wer die richtigen Menschen findet<br />

und langfristig an sich binden kann, wird in der<br />

Logistikindustrie bestehen können. Denn, und<br />

ich denke das ist für uns klar, Logistik wird am<br />

Ende des Tages von Menschen für Menschen<br />

gemacht.“<br />

Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr<br />

„Der Krieg in der Ukraine hat uns zutiefst getroffen.<br />

Vieles kommt dieser Tage und Wochen<br />

ins Wanken, woran wir bislang fest geglaubt<br />

haben, und ich bedaure zutiefst diese<br />

schreckliche Situation und das menschliche<br />

Leid. Doch wie beeinflusst der Krieg Dachser?<br />

In Russland ist Dachser seit 2008 mit einer eigenen<br />

Landesgesellschaft vertreten. Wir erbringen<br />

dort Transport- und Logistikdienstleistungen<br />

in den Business Fields Road Logistics und<br />

Air & Sea Logistics. Rund 180 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind dort an sieben Standorten<br />

beschäftigt. Unsere russische Landesgesellschaft<br />

erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von<br />

rund 26 Millionen Euro - das ist weniger als ein<br />

halbes Prozent des Konzernumsatzes. In der<br />

Ukraine und Belarus ist Dachser nicht mit eigenen<br />

Standorten vertreten“, resümiert Eling.<br />

Dachser hat alle Netzwerktransporte nach<br />

und aus Russland und Belarus eingestellt. Ein<br />

kompletter Übernahme- und Verladestopp<br />

gilt auch für interkontinentale Zugverkehre<br />

und LKW-Transporte zwischen Europa und<br />

Asien, die Russland und Belarus durchqueren.<br />

„Auch wenn vor dem Hintergrund dieser Zahlen<br />

und der Größenordnung die direkten Folgen<br />

auf unser Geschäft nicht gravierend erscheinen<br />

mögen, sind die indirekten Folgen<br />

des Krieges umso einschneidender. Der Krieg<br />

mitten in Europa führt zu großem humanitärem<br />

Leid. Er trifft die Wirtschaft mit hohen Energieund<br />

Kraftstoffkosten, die Auswirkungen von<br />

alldem können wir im jetzigen Stadium noch<br />

nicht beziffern. Aufgrund der gegenseitigen<br />

Sanktionen sind die Luftfrachtkapazitäten um<br />

ca. 20 Prozent gesunken. Für die europäische<br />

Logistik ist zudem die Fahrerthematik von Relevanz.<br />

Wie Sie wissen, stammen viele Kraftfahrer,<br />

die zum Beispiel in Polen tätig sind, aus<br />

der Ukraine. Das ist ein weiterer Faktor, der den<br />

Fahrermangel in Europa verschärfen wird“,<br />

befürchtet er.


Eling: „Als Familienunternehmen leisten wir<br />

selbstverständlich humanitäre Hilfe. Wir helfen<br />

anerkannten Hilfsorganisationen in ganz<br />

Europa mit kostenfreien Transport- und Lagerdienstleistungen.<br />

Damit werden die Menschen<br />

in der Ukraine und die Geflüchteten in<br />

den Nachbarstaaten unterstützt. Besonders<br />

eng arbeiten wir in dieser Situation mit unserem<br />

langjährigen Partner, dem Kinderhilfswerk<br />

terre des hommes, zusammen. Neben der logistischen<br />

Unterstützung rufen wir ein gemeinsames<br />

Projekt ins Leben, das sich um traumatisierte<br />

Kinder und Jugendliche kümmern wird.“<br />

Geschäftsverlauf <strong>2022</strong> – Aussichten<br />

Das erste Quartal lief trotz der angespannten<br />

Lage gut an. Die transportierten Volumina insbesondere<br />

in den grenzüberschreitenden Verkehren<br />

waren erfreulich und stützen verhalten<br />

optimistische Erwartungen für das laufende<br />

Jahr. Auch die Nachfrage nach eigenen<br />

Chartern in der Luftfracht ist aktuell unverändert<br />

hoch. Es bleibt aber abzuwarten, wie<br />

sich das im Zuge dieses mit vielen Unsicherheiten<br />

behafteten Jahres entwickeln wird.<br />

„Wir wissen natürlich, dass 2021 ein Ausnahmejahr<br />

war, dessen Resultate durch ein<br />

außergewöhnlich positives Marktumfeld<br />

potenziert wurden. Das wird sich aller Voraussicht<br />

nach so nicht wiederholen. Vorsichtig<br />

geschätzt gehen wir deshalb von einem<br />

Mengenwachstum in Road Logistics von<br />

ca. 3 bis 5 Prozent aus“, prognostiziert Eling.<br />

Das Management von Wachstum einerseits<br />

und knappen Ressourcen andererseits wird<br />

eine zentrale Herausforderung auch in diesem<br />

Jahr bleiben. Auch wenn sich gewisse<br />

Preisspitzen des vergangenen Jahres einpendeln<br />

werden, bleiben die Kosten in der Logistik<br />

auf einem hohen Niveau. Treibstoffpreise, der<br />

Fahrer- und Fachkräftemangel, Klimaschutzinvestitionen<br />

sowie weitere Faktoren werden die<br />

Kosten treiben. Unabhängig von dieser Entwicklung<br />

wird Dachser auch <strong>2022</strong> signifikant<br />

in den Ausbau seiner Kapazitäten investieren.<br />

Nicht zuletzt aufgrund von Nachholeffekten<br />

bei Bauvorhaben ist eine Rekord-Investitionssumme<br />

von rund 200 Millionen Euro<br />

vorgesehen. (RED)


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S64<br />

LOGIMAT <strong>2022</strong><br />

Fachmesse<br />

mit Vorlauf:<br />

Intralogistik aus<br />

erster Hand<br />

Nur noch wenige Wochen trennen uns vom<br />

Start der Intralogistikmesse LogiMAT, die vom<br />

31. Mai bis zum 2. Juni in Stuttgart stattfindet.<br />

Auch im zweiten Teil der dreiteiligen Serie<br />

präsentiert Logistik Express vorab die interessantesten<br />

Exponate aus zentralen Ausstellungsbereichen.<br />

REDAKTION: MARCUS WALTER<br />

Die langjährigen Besucher der Logi-<br />

MAT werden in diesem Jahr feststellen,<br />

dass sich der Charakter<br />

des Branchen-Events leicht verändert<br />

hat. Anders als früher finden die beliebten<br />

Foren nicht mehr in den Hallen, sondern<br />

ausschließlich im Eingangsbereich statt. Diese<br />

Corona-Schutzmaßnahme hat zur Folge, dass<br />

die Zahl der Fachvorträge während der drei<br />

Messetage deutlich gesunken ist.<br />

Aus dieser Not machte der Veranstalter, die<br />

Münchner Euroexpo GmbH, eine Tugend.<br />

Etliche Vorträge finden nun im Vorfeld der<br />

LogiMAT auf der digitalen Plattform LogiMAT.<br />

digital statt, die damit spürbar an Attraktivität<br />

gewonnen hat. Am 5. April stand zum Beispiel<br />

der LogPR-Thementag auf dem Programm.<br />

Hier ging es in zwölf moderierten Vorträgen<br />

um die Themen Automatisierung, Warehousemanagement<br />

und Disposition. Für potenzielle<br />

Besucher war das eine von vielen Möglichkeiten,<br />

sich gezielt auf die Messe vorzubereiten<br />

und einige der Top-Lösungen im Vorfeld zu<br />

betrachten. Apropos Top-Lösungen: Auch im<br />

zweiten Teil des Vorberichts stellen wir einige<br />

der herausragenden Exponate vor:<br />

Handheld Germany stellt den neuen SP500X<br />

ScanPrinter vor. Die tragbare Scan-und-Druck-<br />

Lösung vereint 2D-Imaging, Tintenstrahldruck<br />

und drahtlose Kommunikation in einem Gerät.<br />

Der SP500X wurde für Logistikanwendungen<br />

mit hohen Volumina entwickelt, bei denen bei<br />

der Sortierung von Paketen manuell gescannt<br />

und etikettiert wird. Mit dem integrierten Drucker<br />

und Wi-Fi ist der SP500X echt mobil. Der<br />

SP500X verwendet eine patentierte Technologie<br />

von HP und druckt direkt auf Pakete und


andere Oberflächen. Der leichte SP500X kann<br />

über 1.250 Scans und Ausdrucke pro Stunde<br />

erstellen. Er hat eine Lithium-Ionen-Batterie,<br />

die bis zu 5.000 Scans und Ausdrucke pro<br />

Ladung schafft. Die Druckerpatronen reichen<br />

für Tausende Ausdrucke. Die Batterie kann im<br />

laufenden Betrieb gewechselt werden, sodass<br />

Ausfallzeiten minimiert werden können. Durch<br />

die Wi-Fi-Kompatibilität lässt sich der SP500X<br />

ScanPrinter nahtlos in bestehende IT-Umgebungen<br />

integrieren und kommuniziert direkt<br />

mit den vorhandenen Back-End-System.<br />

Das Supply Chain Technologieunternehmen<br />

Zetes präsentiert auf der LogiMAT in Halle 8,<br />

Stand A41 Innovationen für eine digitalisierte,<br />

vernetzte Lieferkette. Messebesucher erleben<br />

anhand von praxisnahen Anwendungsszenarien<br />

Supply Chain Management 4.0 zum Anfassen.<br />

So wird die Logistic Execution-Lösung<br />

ZetesMedea zur Digitalisierung von Lagerprozessen<br />

inklusive Voice-Kommissionierung und<br />

das RFID-/ImageID-Gate für eine kamerabasierte<br />

Palettenprüfung des Wareinein- und<br />

ausgangs zu sehen sein. Darüber hinaus sind<br />

Live-Demos des druckluftfreien Hochleistungs-Applikators<br />

MD 5000E zum ein-, zweioder<br />

dreiseitigen Etikettieren von Paletten in<br />

Kombination mit dem Packaging Execution<br />

System (PES) ZetesAtlas, des IND-Staplerterminals<br />

sowie der topaktuellen Mobilcomputer<br />

und Wearables führender Hersteller geplant.<br />

FOREN<br />

Im Überblick<br />

Dienstag, 31. Mai<br />

• 10:00 – 11:00 Uhr Eröffnung & Preisverleihung – Bestes Produkt <strong>2022</strong><br />

• 11:00 – 11:50 Uhr Aufbruch in die Silicon Economy<br />

• 13:00 – 13:50 Uhr Logistikimmobilien: Brandschutz und Intralogistik<br />

• 14:00 – 14:50 Uhr Agile Auswahl und Einführung von WMS-Systemen<br />

• 15:00 – 15:50 Uhr Mensch & Maschine: Die Zukunft flexibler Logistik<br />

Mittwoch, 1. Juni<br />

• 10:00 – 10:50 Uhr Die Zukunft der manuellen Kommissionierung!<br />

• 11:00 – 11:50 Uhr Aus dem VDI: Klarheit für die Kommissionierung<br />

• 14:00 – 14:50 Uhr Urbane und rurale Versorgungskonzepte der Zukunft<br />

• 15:00 – 15:50 Uhr Wie autonome Funktionen beim FTS/AMR punkten<br />

Donnerstag, 2. Juni<br />

• 10:00 – 10:50 Uhr Innovationen beim FTS/AMR und die Auswirkungen<br />

auf den sicheren Betrieb<br />

• 11:00 – 11:50 Uhr KI Reality Check<br />

• 13:00 – 13:50 Uhr Digital Supply Chain: Gestaltung und Optimierung<br />

• 14:00 – 14:50 Uhr Intralogistik managen – den Drachen reiten<br />

• 15:00 – 15:50 Uhr Materialtransport auf dem nächsten Level!<br />

Der Pick-by-Light-Spezialist KBS Industrieelektronik<br />

GmbH präsentiert ein neu entwickeltes<br />

Modul für die elektronische Füllstandüberwachung.<br />

Damit werden die Einsatzmöglichkeiten<br />

des KBS Systems um die elektronische<br />

Nachfüllsteuerung von Bereitstellregalen<br />

(e-Kanban) erweitert. Um die elektronische<br />

Nachschubermittlung zu erleichtern hat KBS<br />

einen Sensor entwickelt, der eine automatische<br />

Füllstanderfassung nahtlos in bestehende<br />

oder neue Pick-by-Light-Systeme integrieren<br />

kann. Die hierbei eingesetzte Technologie<br />

ermöglicht es, dass nur noch ein Sensor je<br />

Durchlaufkanal zur Füllstanderfassung erforderlich<br />

ist und Kabelführungen innerhalb des<br />

Durchlaufkanals entfallen. Der Behälter-Füllstand<br />

wird dabei durch den Sensor kontinuierlich<br />

berührungslos überwacht. Sobald sich<br />

nur noch eine definierbare Mindestanzahl an<br />

Behältern im Regal befindet, meldet dies der<br />

Sensor an die Nachschubsteuerung. In Kombination<br />

mit einem Put-to-Light-Modul kann der<br />

aktuelle Status angezeigt und der Nachfüllprozess<br />

optimiert werden, indem die leuchtstarke<br />

Blickfangleuchte visuell unterstützt und<br />

so den Nachfüllprozess beschleunigt und<br />

Beschickungsfehlern vorbeugt.<br />

Das Schweizer Familienunternehmen Kern AG<br />

hat sich dem leidigen Thema der übergroßen<br />

Pakete und dem Füllmaterial aus Plastik im<br />

Onlinehandel gewidmet und ein umweltschonendes<br />

Verpackungssystem entwickelt:<br />

PackOnTime 2box stellt maßgeschneiderte<br />

Pakete her, die ganz ohne Verpackungsmaterial<br />

auskommen. In einem vollautomatisierten<br />

Prozess wird die Ware ausgemessen<br />

und die Daten weitergeleitet. Aus recycelter<br />

Wellpappe stellt die Maschine ein passendes<br />

Paket her – und das im Sieben-Sekunden-Takt.<br />

Der nachhaltige Nutzen liegt auf der Hand:<br />

kleinere Pakete, weniger Volumen, weniger<br />

Lastwagen auf der Straße.


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S66<br />

Das Robotikunternehmen Magazino zeigt erstmals<br />

öffentlich die serienreife Version des mobilen<br />

Roboters SOTO. Der vollständig autonom<br />

arbeitende Roboter automatisiert die Materialversorgung<br />

in der produzierenden Industrie<br />

und bringt Kleinladungsträger (KLT) vom Lager<br />

bis zur Montagelinie – ganz ohne manuelle<br />

Zwischenschritte. Der Roboter ist bereits in<br />

mehreren Pilotprojekten im Einsatz.<br />

SOTO kombiniert die elementaren Prozessschritte<br />

in einer einzigen, vollständig autonomen<br />

Lösung: die Aufnahme von unterschiedlich<br />

großen KLT, der autonome Transport von<br />

mehreren KLT von Quelle zu Senke sowie die<br />

Abgabe in Durchlaufregale auf unterschiedlichen<br />

Höhen. Das Einsammeln von Leergut sowie<br />

die Rotation von Kleinladungsträgern um<br />

90° bis 180° gehören ebenfalls zum Fähigkeiten-Repertoire<br />

des neuen Roboters.<br />

Mettler Toledo stellt erstmalig in Deutschland<br />

die Lösung TLD970 vor, mit der während der<br />

Fahrt die Abmaße von Paletten am Gabelstapler<br />

gemessen werden können. In Kombination<br />

mit der Waage TLF820, welche am Gabelstapler<br />

angebaut wird, entsteht so eine dynamische<br />

Messlösung für Volumen, Gewicht und ID.<br />

Damit können Spediteure ohne Zeitverlust während<br />

der Lagerumschlags prüfen, ob die vom<br />

Kunden angegebenen Maße und Gewichte<br />

stimmen. Denn mit jeder Palette, die ohne<br />

Kontrolle transportiert wird, können Umsatzverluste<br />

entstehen. Selbst kleinste Übermaße<br />

von Paletten können bei der Beladung von<br />

LKWs große Probleme hervorrufen und die gesamte<br />

Lade- und Routenplanung gefährden.<br />

Das TLD970 von Mettler Toledo ist ein an der<br />

Hallendecke montiertes Messystem, dass die<br />

Abmaße von Paletten am Gabelstapler mit<br />

einer Fahrgeschwindigkeit von bis zu 15 km/h<br />

messen kann. Die Lösung ist so unauffällig integriert,<br />

dass man sie kaum bemerkt. Eine<br />

am Gabelträger montierte Waage vom Typ<br />

TLF820 und das Handscannersystem liefern<br />

zur Vervollständigung des Datensatzes das<br />

Gewicht und die ID der Palette. Ein optionales<br />

Staplerterminal führt den Fahrer durch den<br />

Messprozess und überträgt den Datensatz per<br />

WLAN an das übergeordnete IT-System des<br />

Anwenders.<br />

Der Pick-by-Vision-Spezialist Picavi stellt den<br />

Lager-Mitarbeiter in den Fokus. Kernthema am<br />

Messestand ist neben neuen Funktionalitäten<br />

im Picavi-Ökosystem die Entwicklung einer intelligenten<br />

Analytik mit Hilfe neuronaler Netze<br />

zur Echtzeit-Optimierung im Lager. Die Lösung<br />

basiert auf einer Echtzeit-Datenerfassung mittels<br />

Datenbrille und der Nutzung dieser Daten<br />

zur Optimierung von Lagerprozessen und<br />

der Arbeitsplatzergonomie der Mitarbeiter.<br />

Picavi führt die Auswertung mit neuronalen<br />

Netzen durch. Auf dieser Basis erkennt das<br />

System eigenständig Optimierungspotenziale<br />

und schlägt konkrete Maßnahmen zur Verbesserung<br />

vor. Ein besonderer Fokus liegt dabei<br />

auf der Erfassung von Bewegungsmustern und<br />

deren Optimierung für eine bessere Ergonomie<br />

im Lager. So können beispielsweise wiederkehrende<br />

Bewegungen, wie z.B. häufiges<br />

Bücken, erkannt und anschließend Maßnahmen<br />

zur gesundheitsfördernden Optimierung<br />

ergriffen werden.<br />

Die KNAPP AG (Halle 3 auf Stand B05) zeigt<br />

neueste Technologien für die Automatisierung<br />

und Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette.<br />

KNAPP-Lösungen sind auf den<br />

jeweiligen Bedarf maßgeschneidert und basieren<br />

auf innovativen Technologien und modernster<br />

Software. Damit hilft KNAPP ihren Kun-


den, Wettbewerbsvorteile zu generieren und<br />

auszubauen. KNAPP versteht sich als Technologiepartner<br />

und bietet für jeden Schritt in der<br />

Wertschöpfungskette die richtige Automatisierung,<br />

Informationen und Serviceleistungen.<br />

Innovative Roboter und Software-Tools: KNAPP<br />

zeigt die neueste Generation seines mit künstlicher<br />

Intelligenz ausgestatteten Kommissionier-<br />

Roboters Pick-it-Easy Robot, Neuheiten rund<br />

um die autonomen mobilen Roboter Open<br />

Shuttles und das völlig neuartige Taschensorter-System<br />

AutoPocket, das erstmals in der<br />

Öffentlichkeit präsentiert wird. KNAPP-Software,<br />

die die Technologien zu intelligenten<br />

Systemen verbindet, und innovative Software-Tools<br />

zur Analyse und Optimierung des<br />

Anlagenbetriebs runden den Messeauftritt ab.<br />

Seit September 2021 trägt BITO-Lagertechnik<br />

(Halle 6 / Stand C31) die TÜV-Zertifizierung<br />

„Klimaneutralen Unternehmen“ und stellt auf<br />

der LogiMAT ihre hohen Grundsätze hinsichtlich<br />

Umweltschutz bzw. nachhaltiger Ressourcenschonung<br />

vor. Mit dem Fahrerlosen<br />

Behältertransporter <strong>LE</strong>O Locative ermöglicht<br />

BITO-Lagertechnik den Anwendern, den innerbetrieblichen<br />

Transport von Behältern<br />

oder Waren auf ganz einfache Art und Weise<br />

zu automatisieren, ohne dafür die komplette<br />

Infrastruktur verändern zu müssen. Die<br />

<strong>LE</strong>O-Produktfamilie wächst und passt sich den<br />

verschiedenen Marktrends an. <strong>LE</strong>O custom<br />

beispielsweise eignet sich als variable FTS-Lösung<br />

für die einfache Automatisierung des<br />

Materialtransports in der Produktion und lässt<br />

sich je nach Einsatz um individuelle Aufbauten<br />

ergänzen. Das <strong>LE</strong>O-System ist in allen Ausführungen<br />

ein unkomplizierter Schritt in Richtung<br />

Industrie 4.0. Es funktioniert ohne W-LAN und IT<br />

und kann vom Nutzer problemlos selbst installiert<br />

und in Betrieb genommen werden. Auf der<br />

LogiMAT <strong>2022</strong> stellt BITO-Lagertechnik die neuesten<br />

Weiterentwicklungen der <strong>LE</strong>O-Familie<br />

vor und zeigt, wie sich das System unkompliziert<br />

in unterschiedliche Prozesse einbinden<br />

lässt.<br />

Die TGW Logistics Group (Halle 5 / Stand C13)<br />

hat sich für das digitale Zeitalter mit modernen<br />

Technologien aufgestellt und zeigt als Systemintegrator<br />

das Spektrum seiner digitalen<br />

Services. Es umfasst den gesamten Lebenszyklus<br />

einer Anlage: von der Planung über die<br />

Realisierung bis zum laufenden Betrieb. Dabei<br />

stehen Innovationen im Fokus, die Unternehmen<br />

helfen, wettbewerbsfähiger zu werden.<br />

Der TGW-Stand setzt auf ein offenes Kommunikationskonzept.<br />

Neben Modulen, Systemen<br />

und Lösungen rücken auch Referenzprojekte<br />

mit namhaften Kunden in den Fokus, bspw.<br />

Coop, PUMA, Fource, Engelbert Strauss.<br />

SSI Schäfer deckt diese komplexe Bandbreite<br />

ab und präsentiert auf der LogiMAT <strong>2022</strong>, wie<br />

seine Kunden mit zukunftsfähiger Intralogistik<br />

einen Wettbewerbsvorteil erzielen. Auf dem<br />

Messestand in Halle 1 zeigt SSI Schäfer, wie<br />

kleinere und mittelständische Unternehmen<br />

Abläufe teilautomatisieren können – auf einfache<br />

Weise im Sinne von „Plug & Play“ und<br />

zu attraktiven Kosten. Im Ergebnis werden die<br />

Lager-, Transport- und Kommissionierprozesse<br />

beschleunigt, der vorhandene Raum effektiver<br />

genutzt und ergonomische Arbeitsabläufe<br />

garantiert. Bausteine dieser Lösungen sind unter<br />

anderem Fahrerlose Transportsysteme, Verschieberegalsysteme,<br />

Kanallager-Applikationen<br />

mit dem SSI ORBITER® und der Lagerlift SSI<br />

LOGIMAT®, die auf der Messe ausgestellt werden.<br />

Ein besonderes Highlight auf dem Messestand<br />

ist das Exponat zur Vertical Farming<br />

Lösung, die SSI Schäfer (Halle 1 D21) als offizieller<br />

Partner des Konsortiums des Deutschen<br />

Pavillons gerade erst auf der Expo 2020 in Du-


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S68<br />

bai vorstellte. Die innovative wie nachhaltige<br />

Lösung wurde in Zusammenarbeit mit Infarm,<br />

dem schnell wachsenden Urban Farming Unternehmen<br />

mit weltweiter Präsenz, entwickelt<br />

und wird nun in Europa präsentiert.<br />

Innovation ist nicht länger eine Option. Es ist<br />

eine Notwendigkeit, BEYOND zu gehen. Wir<br />

als Dematic freuen uns Ihnen mitteilen zu können,<br />

dass wir auch in diesem Jahr wieder an<br />

der führenden EMEA-Messe Logimat <strong>2022</strong> teilnehmen<br />

werden, die vom 1. März bis zum 2.<br />

Juni in Stuttgart, Deutschland, stattfindet. Zusammen<br />

mit einem neuen Standkonzept und<br />

spannenden Showcases werden wir in Halle<br />

1, Stand 1B37 zu finden sein. Als Unternehmen<br />

mit einem starken sustainable und sehr digitalen<br />

Mind-Set, werden wir uns im Jahr <strong>2022</strong><br />

auf den ganzheitlichen Ansatz unserer Lösungen<br />

> Services > Software konzentrieren, um<br />

die Zukunftsmärkte F&B, Grocery, General<br />

Merchandise, e-Com/e-Grocery und Durable<br />

Manufacturing fokussieren.<br />

Seit 2003 ist Element Logic (Halle 1, Stand<br />

1H21) AutoStore-Partner. Als weltweit erster<br />

offizieller AutoStore-Integrator hat Element<br />

Logic seither mehr als 150 Auto-<br />

Store-Lager installiert und ist europaweit<br />

Marktführer für AutoStore-Lösungen in Europa.<br />

Element Logic, der weltweit erfolgreichste AutoStore-Distributor<br />

des vergangenen Jahres,<br />

präsentiert innovative Neuentwicklungen auf<br />

Basis bewährter Standards mit individuellem<br />

Zuschnitt. Das in Stuttgart vorgestellte Produktund<br />

Leistungsspektrum reicht ausgehend von<br />

einer kompletten AutoStore-Anlage mit automatisierter<br />

Behälterandienung über integrierte<br />

Einzelstückkommissionierung per Roboter bis<br />

hin zu Peripheriegeräten, Lagerverwaltungsund<br />

Steuerungssoftware sowie umfassenden<br />

After-Sales-Services.<br />

Das Unternehmen AM Logistic Solutions GmbH<br />

(Halle 1 / Stand B31) konzipiert und realisiert<br />

als Generalunternehmer Logistikprojekte, die<br />

sämtliche am Markt verfügbaren Intralogistiksysteme<br />

integrieren: Automatische Kleinteilelager<br />

(AKL), AutoStore, Co-Bots, autonome<br />

mobile Roboter (AMR), Regalbediengeräte<br />

und Shuttle. Fördertechnik, IT-Lösungen, Retrofit-Sanierungen<br />

sowie 24/7-Anlagenservice<br />

und Wartung runden das Leistungsportfolio ab.<br />

Die AM Logistic Solutions ist ein Tochterunternehmen<br />

der niederländischen Royal<br />

Reesink Gruppe und Teil der Reesink Logistic<br />

Solutions Division.<br />

Wir bei Vanderlande kennen die Lagerautomatisierung<br />

in- und auswendig. Unser Fachwissen<br />

und unsere Erfahrung, die wir in den<br />

letzten 70 Jahren gesammelt haben, sind<br />

schlichtweg unübertroffen. Und all dieses<br />

Know-how steht Ihnen zur Verfügung. Lassen<br />

Sie sich von unseren Ingenieuren auf der<br />

LogiMAT von unseren Robotik- und autonomen<br />

Fahrzeuglösungen inspirieren und finden<br />

Sie heraus, warum wir der Meinung sind,<br />

dass diese innovative Technologie nicht isoliert<br />

funktionieren sollte, sondern wirklich in<br />

den Lagerfluss eingebettet werden muss.<br />

Entdecken Sie die neuesten Erkenntnisse über<br />

die einzigartige ADAPTO-Shuttle-Technologie<br />

von Vanderlande - unser automatisches<br />

3D-Ein-/Auslagersystem mit integrierten Sortierund<br />

Sequenzierungsfunktionen. Oder erfahren<br />

Sie, warum unsere adaptiven Taschensysteme,<br />

wie AIRPICK, die beste Lösung für Ihre Anforderungen<br />

sein könnten.<br />

Die Fluxus Solutions GmbH (Halle 5, Stand C01)<br />

präsentiert auf der LogiMat <strong>2022</strong> zum ersten<br />

mal Lösungen und Dienstleistungen rund um<br />

die Themen Intralogisitk und Materialfluss. Zum<br />

Produktportfolio gehören das Paletten-Durchlaufregalsystem<br />

FXS Dynamics PFS, Paletten-Einschubregalsysteme<br />

FXS Dynamics PPS &<br />

FXS Dynamics TSS, Gefällerollenbahnen FXS Dynamics<br />

GRC, Karton-Durchlaufregalsystem FXS<br />

Dynamics CFS sowie das Shuttleregalsystem<br />

FXS Automation GRC und ein automatisches<br />

Palettenregalsystem FXS Automation APS.<br />

Die IGZ Ingenieurgesellschaft für logistische<br />

Informationssysteme mbH untermauern ihre Intralogistik-Kompetenz<br />

für hochautomatisierte<br />

SAP-gesteuerte Intralogistik-Anlagen. So beteiligt<br />

sich IGZ an dem „LogiMAT Digital“-Event<br />

am 12. Mai mit dem Vortrag „Logistikplanung<br />

mit SAP Fokus“. Ebenso sind die SAP Ingenieure<br />

in Stuttgart vertreten in Halle 1 (Stand B25) und<br />

Halle 8 (Stand B47).<br />

(RED)<br />

Mehr auf https://network.logistik-express.com


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INTRALOGISTIK AUS ERSTER HAND


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S70<br />

LOGIMAT <strong>2022</strong><br />

Innovationen für<br />

Automatisierung und<br />

die digitale<br />

Transformation<br />

Auf der LogiMAT <strong>2022</strong> belegen die internationalen<br />

Aussteller im Bereich Anlagen- und<br />

Fördertechnik dreieinhalb von insgesamt<br />

zehn Hallen auf dem Stuttgarter Messegelände<br />

und präsentieren ein umfassendes<br />

Lösungsspektrum für die zunehmenden Anforderungen<br />

von Digitalisierung und Nachhaltigkeit.<br />

Damit bietet die Internationale<br />

Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und<br />

Prozessmanagement den Fachbesuchern<br />

einen weitreichenden Überblick und entscheidende<br />

Orientierungshilfen zur zukunftsfähigen<br />

Ausrichtung ihrer Intralogistik.<br />

TEXT: PI REDAKTION<br />

Der andauernde Fachkräftemangel<br />

bei gleichzeitig wachsendem<br />

Volumen des Onlinehandels prägen<br />

gegenwärtig die Nachfrage<br />

und die Entwicklungstrends im Segment der<br />

Anlagen- und Fördertechnik. Die aktuellen Lösungsangebote<br />

für die Intralogistik, das unterstreichen<br />

die Hersteller und Systemintegratoren<br />

mit ihren Exponaten auf der LogiMAT <strong>2022</strong>,<br />

zielen daher auf weitere Automatisierung der<br />

Intralogistik-Prozesse, Digitalisierung der Daten<br />

und Datenströme sowie Flexibilität durch mitwachsende<br />

Lösungen. Hinzu kommt unter<br />

dem Stichwort „Green Logistics“ der Trend zu<br />

nachhaltigen Lösungen und ressourcenoptimierten<br />

Prozessen. Dementsprechend fokussieren<br />

die Materialfluss- und Anlagenkonzepte<br />

für die Intralogistik kompakte, energieeffiziente<br />

Anlagentechnik sowie – mit Blick auf volatile<br />

Nachfragesituationen – weitgehende<br />

Flexibilität bei Gestaltung und Skalierbarkeit<br />

von Systemen und Lösungen.<br />

„Die vornehmlichen Treiber für die Weiterentwicklung<br />

im Bereich der Anlagentechnik<br />

sind bereits aus den vergangenen Jahren<br />

bekannt,“, erklärt Messeleiter Michael Ruchty<br />

vom LogiMAT-Veranstalter EUROEXPO Messeund<br />

Kongress-GmbH, München. „Die Pandemie<br />

hat sie allerdings noch einmal verstärkt<br />

und ihre Auswirkungen auf die Anforderungen<br />

an Intralogistik sowie auf Hersteller und Anbieter<br />

deutlich forciert. Welches aktuelle Lösungsspektrum<br />

die internationalen Fördertechnik-,<br />

System- und Anlagenbauer für Automatisierung,<br />

Digitalisierung und Flexibilität in der Intralogistik<br />

bieten, präsentieren sie Interessenten<br />

und dem Fachpublikum vom 31. Mai bis 2. Juni<br />

auf der LogiMAT <strong>2022</strong> in dreieinhalb Hallen auf<br />

dem Stuttgarter Messegelände.“


In den Hallen 1 – nebst Galerie –, 3 und 5 sowie<br />

weiten Teilen der Halle 7 veranschaulichen die<br />

Exponate der Hersteller und Systemintegratoren<br />

eine vermehrte Integration modernster<br />

Technologien wie Robotik, Bilderfassung und<br />

Minimalisierung bei den System- und Steuerungselementen.<br />

Parallel dazu werden zunehmend<br />

die Prozesse einer installierten Regalund<br />

Fördertechnik mit mobilen Komponenten<br />

wie etwa automatisierten Staplern oder Fahrerlose<br />

Transport Fahrzeuge (FTF) vernetzt und<br />

miteinander koordiniert. So stellen die Maschinen-<br />

und Anlagenbauer, Systemanbieter und<br />

-integratoren als stärkste Ausstellergruppe auf<br />

der LogiMAT <strong>2022</strong> in Stuttgart unter anderem<br />

neue Shuttlesysteme, Carry-Robots, autonom<br />

arbeitende Pickroboter und platzsparende<br />

Sortierlösungen vor. Sie präsentieren innovativ<br />

Kommissionierautomaten und Fördertechnik-<br />

Komponenten sowie neuartige Taschensorter<br />

und Cobots für Picking und Palettierung.<br />

Mehrere Systemintegratoren sind zudem mit<br />

AutoStore-Anlagen vor Ort und zeigen die<br />

jüngsten Komponenten und Ergänzungen für<br />

das automatisierte Lagersystem. Weitere Exponate<br />

fokussieren IT-gestützte Leistungsoptimierungen<br />

durch System- und Datenvernetzung<br />

für durchgängigen Datentransfer und<br />

umfassende -analysen.<br />

Insbesondere bei Prozesssteuerung, Analysen,<br />

Wartung und Services werden dabei immer<br />

öfter Methoden und Verfahren der Künstlichen<br />

Intelligenz (KI) eingebunden. „Vernetzte<br />

Intralogistiksysteme, die lernfähig sind und<br />

sich selbst optimieren können, werden schon<br />

in naher Zukunft eine große Rolle spielen“,<br />

betont Johann Steinkellner, CEO Central<br />

Europe bei TGW Logistics Group (Halle 5,<br />

Stand C13). Der österreichische Systemintegrator<br />

präsentiert auf der LogiMAT <strong>2022</strong> neben<br />

aktuellen Entwicklungen bei Modulen, Systemen<br />

und Lösungen für automatisierte Anlagen<br />

Software-Modelle für die Systemvernetzung.<br />

Dabei werden Daten von sämtlichen Anwendungen,<br />

Produkten und Lösungen gesammelt<br />

und in einem einheitlichen System ausgewertet,<br />

visualisiert und für weitere Optimierungen<br />

genutzt.<br />

Repräsentativer Querschnitt durch das<br />

aktuelle Lösungsspektrum<br />

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen<br />

investieren viele Unternehmen in die Modernisierung<br />

ihrer Intralogistik-Ausstattung und die<br />

Optimierung ihrer Prozesse. Entsprechend zeigen<br />

sich die Auftragsbücher der Maschinenund<br />

Anlagenbauer gegenwärtig prall gefüllt.<br />

Binnen Jahresfrist, so die Zahlen des Branchenverbands<br />

VDMA, hat die Branche in Deutschland<br />

2021 einen Auftragszuwachs von real 32<br />

Prozent erzielt. In das laufende Jahr sind die<br />

Unternehmen mit einem überdurchschnittlich<br />

hohen Auftragsbestand von 10,9 Monaten<br />

gestartet – sind also schon zu Jahresbeginn<br />

bis November ausgebucht gewesen. Gleichwohl<br />

wollen sie dem internationalen Fachpublikum<br />

ihre aktuellen Produktentwicklungen<br />

präsentieren und weitere Vertragsabschlüsse<br />

erzielen. „Wir freuen uns, <strong>2022</strong> endlich wieder<br />

live interessante Produktinnovationen<br />

zeigen zu können“, so Sebastian Krayenborg,<br />

Geschäftsführer Karl-H. Bartels GmbH (Halle<br />

1, Stand B69). Dafür bietet die LogiMAT als<br />

bewährte Präsentations-, Informations- und<br />

Kommunikationsplattform mit dem Charakter<br />

einer Arbeitsmesse das optimale Umfeld.<br />

Die von den Unternehmen auf der LogiMAT<br />

gezeigten neuen Einzelkomponenten und<br />

jüngst entwickelten vollautomatisierten Anlagen<br />

bilden einen repräsentativen Querschnitt<br />

durch das aktuelle Lösungsspektrum für effi-


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S72<br />

ziente Intralogistik in Industrie und Handel. So<br />

kommt etwa die Rocketsolution GmbH (Halle<br />

1, Galerie, Stand OG71) mit ihrem neuen<br />

Shuttle-System „RSX1“ nach Stuttgart. Die Technologie-Neuheit<br />

zielt auf maximale Verdichtung<br />

bei größtmöglicher Leistung automatisierter<br />

Lagersysteme. Die Körber Supply Chain<br />

Automation GmbH (Halle 1, Stand C34) zeigt<br />

in Stuttgart verschiedene Automatisierungsund<br />

Materialtransportlösungen, darunter ein<br />

neues Shuttle-System sowie die KI-gestützte<br />

„Operator-Eye“-Technologie zur Fehlerbehebung<br />

und -vermeidung bei vollautomatisierter<br />

Lagenkommissionierung.<br />

Stock Solutions und Streicher Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG präsentieren im Eingang Ost,<br />

Stand E080, mit ihrem Kooperationsprojekt<br />

„iQS“ ein flexibles Shuttle für Standard-Regale<br />

sowie Klein- und Großladungsträger. Mit der<br />

hoch performanten Lösung sollen sich auch<br />

bereits installierte automatische Kleinteilelager<br />

nachrüsten lassen. Die Extor GmbH (Halle<br />

5, Stand G69) stellt das kompakte Lagersystem<br />

„RoverLog“ aus. Das System stapelt Ladungsträger<br />

per Hubtisch in die Höhe, kommt<br />

bei der Lagerung mittelgroßer Artikel komplett<br />

ohne Stapler, Fördertechnik, Paletten oder<br />

Sorter-Anlagen aus und soll manuelle Kommissionierprozesse<br />

ebenso wie die Lauf-, Staplerund<br />

Hochkommissionierung im Schmalgang<br />

automatisieren oder ersetzen.<br />

Roboter für gesteigerte Dynamik<br />

Neue Lösungen zur Steigerung von Prozesseffizienz<br />

und Genauigkeit bei Lagerung und Kommissionierung<br />

stellen unter anderem der Cube<br />

Storage Pionier AutoStore (Halle 1, Stand B61)<br />

und die Element Logic GmbH (Halle 1, Stand<br />

H21) sowie die AMI Förder- und Lagertechnik<br />

GmbH (Halle 1, Stand C03), die Knapp AG<br />

(Halle 3, Stand B05) und der niederländische<br />

Systemintegrator Inther Group (Halle 5, Stand<br />

B50) auf der LogiMAT vor. AutoStore kündigt<br />

neben einem neuen, integrierbaren Carousel-<br />

Port für die Anlagen unter anderem die Vorstellung<br />

verschiedener Branchenlösungen an.<br />

Element Logic präsentiert als einer von mehreren<br />

Ausstellern mit AutoStore-Anlagen auf<br />

der LogiMAT <strong>2022</strong> weitere innovative Neuentwicklungen<br />

des kompakten, automatisierten<br />

Lager- und Kommissioniersystems. Dazu zählen<br />

die neuen „R5+-Robots“ von AutoStore, neue<br />

Systembehälter mit bis zu 425 Millimetern Höhe<br />

und der AutoStore „Bin-Lift2“, ein neuer robuster<br />

Vertikallift für mehrstöckige Lager. Weitere<br />

Peripheriegeräte für AutoStore-Anlagen zeigen<br />

unter anderem die Picavi GmbH (Halle<br />

7, Stand D08) mit einer assistierenden Pick-byvision-Lösung<br />

zur visuellen Führung und weiteren<br />

Steigerung der Kommissionierqualität und<br />

die AM Logistic Solutions GmbH (Halle 1, Stand<br />

B31) mit dem neuen „RiCO-bot“. Der mit<br />

einem Knickarm ausgestattete RiCO-bot orientiert<br />

sich über 3D-Optik selbstständig, kann<br />

Kleinteile autonom erkennen und handhaben<br />

und ist als Ergänzung zu automatisierten<br />

Lagersystemen wie AutoStore konzipiert, um<br />

deren Systemleistung auf die automatisierten<br />

Prozesse in Wareneingang und Versand auszuweiten.<br />

Gesteigerte Dynamik bei Lagerung<br />

und Kommissionierung versprechen neben<br />

der Einbindung von Roboter-Technologie systemische<br />

Neuentwicklungen wie etwa das<br />

automatische Lager- und Kommissioniersystem<br />

„Smart-Flexdepot“ der AMI Förder- und<br />

Lagertechnik GmbH (Halle 1, Stand C03). Nach<br />

Aussage des Herstellers bietet der Kommissionierautomat<br />

kontinuierlichen Bestandsabgleich<br />

mit dem Warenwirtschaftssystem, den<br />

„aktuellen Höchstwert für das Lager-Nutzvolumen<br />

und damit maximale Verfügbarkeit“.<br />

Die Knapp AG (Halle 3, Stand B05) zeigt auf<br />

der LogiMAT gleich mehrere Neuheiten. Erstmals<br />

präsentiert das Unternehmen mit „Auto-<br />

Pocket“ dem Fachpublikum ein völlig neuartiges<br />

Taschensorter-System. Zudem werden<br />

Neuheiten rund um die autonomen mobilen<br />

Roboter „Open Shuttles“ sowie die neueste<br />

Generation des mit künstlicher Intelligenz ausgestatteten<br />

Kommissionier-Roboters „Pick-it-<br />

Easy Robot“ gezeigt.<br />

FTF als barrierefreie Alternative zur fest installierten<br />

Fördertechnik<br />

Als einer von weltweit lediglich drei Herstellern<br />

der A-Frame-Technologie präsentiert der niederländische<br />

Systemintegrator Inther Group<br />

auf der LogiMAT <strong>2022</strong> (Halle 5, Stand B50) erstmals<br />

das jüngste Modell aus diesem Technologie-Segment<br />

für effiziente Intralogistik. Mit der<br />

von Inther perfektionierten Technologie bietet<br />

der Systemintegrator eine hocheffiziente<br />

Lösung mit 1.200 Zugriffen pro Stunde bei der<br />

vollautomatisierten Artikelkommissionierung


großvolumiger Aufträge im Kleinteilesegment.<br />

Als weitere spezielle Produktvorstellung steht<br />

der stationäre Einzelstück-Pickroboter „Gripp“<br />

(Gantry Robotic Intelligent Piece Picker) im<br />

Fokus.<br />

Weitere Optionen für die Einbindung von Robotern<br />

in die Kommissionierprozesse sind bei<br />

der J. Schmalz GmbH (Halle 7, Stand C05) zu<br />

sehen. Zwei Demozellen mit Cobots für Picking<br />

und Palettieren zeigen Anwendungsbeispiele<br />

aus dem Bereich Bin Picking und Palettieren/<br />

Depalettieren. Eine Neuheit dabei: das Vakuum-Lagengreifsystem<br />

„ZLW“ für lageweises<br />

Anheben von Paketen, Gläsern oder anderen<br />

Werkstücken. In der zweiten Demozelle wird<br />

eine kamerabasierte Vision & Handling-Lösung<br />

mit Bildverarbeitung für den Griff in die<br />

Kiste vorgestellt. Das End-of-Arm-Ecosystem<br />

„Match“ ermöglicht dabei schnellen, auto-<br />

220420_LogiMat_Dematic_Anzeige_190x130_v1.pdf 1 22/04/<strong>2022</strong> 16:45:08<br />

matisierten Greiferwechsel. Ebenfalls ausgelegt<br />

auf das roboterbasierte Handling von Gebinden<br />

sind die neuen Robotersysteme, die<br />

die Premium Robotics GmbH (Halle 7, Stand<br />

C30) auf der LogiMAT erstmals präsentiert. Die<br />

Roboter mit Bildverarbeitung, Sensorik und<br />

einem Greifsystem arbeiten ohne Lagen-Depalettierer,<br />

Shuttle-Zwischenlager oder Fördertechnik<br />

und können beispielsweise instabile<br />

Gebinde aus der Konsumgüterindustrie ganz<br />

direkt von einer Lagerpalette auf eine Lieferpalette<br />

umsetzen.<br />

Neben der Konzentration von Neuentwicklungen<br />

im Bereich der Automated Guided<br />

Vehicle (AGV) in Halle 2 auf dem Stuttgarter<br />

Messegelände stellen auch mehrere Flurförderzeuge-Hersteller<br />

sowie zahlreiche Maschinen-<br />

und Anlagenbauer ihre Lösungen in den<br />

Bereichen autonome mobile Roboter (AMR),<br />

Messe Stuttgart<br />

Halle 1, Stand B37<br />

31. Mai - 2. Juni <strong>2022</strong><br />

www.dematic.com/logimat<strong>2022</strong>


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S74<br />

Carrybots und Fahrerlose Transport Fahrzeuge<br />

(FTF) als barrierefreie Transportalternative zur<br />

fest installierten Fördertechnik vor. So präsentiert<br />

etwa die Geekplus Europe GmbH (Halle<br />

7, Stand D51) mit dem „RoboShuttle“ ein<br />

AMR-System, das durch den Einsatz von Robotern<br />

eine deutliche Lagerverdichtung<br />

verspricht. Schlüsselkomponente des Robo-<br />

Shuttle-Systems ist der „RS8-DA“, nach Einschätzung<br />

des Herstellers der höchste AMR im<br />

Markt, der Regale mit einer Höhe von mehr als<br />

acht Metern bedienen kann. Die Carrybots<br />

GmbH (Halle 5, Stand B67) zeigt in Stuttgart erstmals<br />

ihr fahrerloses Transportsystem „Herbie“<br />

im neuen Design. Das FTF mit modular erweiterbarem<br />

Systemaufbau wurde als kosteneffiziente<br />

Startlösungen speziell für den Transport<br />

von Kleinladungsträgern und ähnlichen Transportgütern<br />

entwickelt.<br />

Einstiegslösungen für durchgängige Prozessautomatisierung<br />

und Vernetzung<br />

Auch im Bereich der stationären Fördertechnik<br />

unterstreichen die internationalen Aussteller<br />

auf der LogiMAT <strong>2022</strong> mit zahlreichen Exponaten<br />

die Innovationskraft und Lösungskompetenz<br />

der Maschinen- und Anlagenbauer.<br />

Die Gebhardt Intralogistics Group (Halle 5,<br />

Stand B71) etwa kommt neben FTF „Karis“ und<br />

Shuttlesystem „StoreBiter MLS“ mit der Premierenpräsentation<br />

einer neuen Sortiertechnologie<br />

speziell für kompakte Lager nach Stuttgart.<br />

Die platzsparende „SpeedSorter line“<br />

ist vertikal aufgebaut und bietet an beiden<br />

Sorterseiten eine variable Anzahl von Endstellen<br />

für hohe Sortierleistung und Flexibilität auf<br />

kleinstem Raum. Mit einer neu entwickelten,<br />

eigenständigen Behälterfördertechnik, die<br />

auf der LogiMAT <strong>2022</strong> erstmals zu sehen ist,<br />

stellt die Dambach Lagersysteme GmbH & Co.<br />

KG (Halle 1, Stand F41) eine Lösung für den<br />

Warenfluss in Vorzonen automatisierter Lagersysteme<br />

vor. Die Fördertechnikkomponente,<br />

die speziell für Dambach-Anlagen entwickelt<br />

wurde, soll künftig mit weiteren Innovationen<br />

als systemunabhängige Einzelkomponente<br />

angeboten werden.<br />

Mit einer „Revolution unter den Palettenmagazinen“,<br />

so Bartels-Geschäftsführer Sebastian<br />

Krayenborg, kommt die Karl-H. Bartels<br />

GmbH (Halle 1, Stand B69) nach Stuttgart.<br />

Neben Treppensteigern zeigt das Unternehmen<br />

das Palettenmagazin „DStacker“.<br />

Es ist auf sehr hohen Palettenumschlag in<br />

einem Kommissionierlager ausgelegt und gibt<br />

alle 10 Sekunden eine von bis zu 55 Paletten<br />

aus. Zudem, ein deutlich nachhaltiger Aspekt,<br />

kommt der „DStacker“ komplett ohne Stromanschluss,<br />

Pneumatik oder Hydraulik aus. Die<br />

Schmale Logtec GmbH (Halle 3, Stand C53)<br />

präsentiert neben der neu entwickelten Produktlinie<br />

„AGV Connect“ als Live-Exponat<br />

eine ganzheitlich konzipierte Übergabestation<br />

für das Be- und Entladen Fahrerloser Transportsysteme<br />

(FTS), die neben Effizienzvorteilen<br />

einen komfortablen Einstieg in durchgängige<br />

Prozessautomatisierung und Vernetzung bieten<br />

soll.<br />

Die internationalen Aussteller aus dem Bereich<br />

des Anlagen- und Maschinenbaus, das<br />

zeigt diese willkürliche Auswahl von Neuheiten<br />

auf der LogiMAT <strong>2022</strong>, halten für das Fachpublikum<br />

eine Vielzahl an Innovationen und<br />

Lösungsoptionen für effiziente Warehousing-<br />

Prozesse bereit. Die Systementwickler und<br />

Anbieter präsentieren mit kompakten, flexibel<br />

skalierbaren Lager- und Kommissioniersystemen<br />

einerseits die neusten Komponenten, Geräte<br />

und Einzelsysteme in den Bereichen der<br />

stationären und fest installierten automatisierten<br />

Anlagen- und Fördertechnik. Andererseits<br />

stellen sie mit Fahrerlosen Transportfahrzeugen<br />

und jüngsten Shuttle-Lösungen mobile Alternativen<br />

für die innerbetrieblichen Transporte,<br />

für die Produktionsversorgung und eine automatisierte<br />

Bedienung von Regalsystemen vor.<br />

„Ein umfassender Querschnitt und Überblick<br />

über die jüngsten Innovationen und Lösungsangebote,<br />

die die Maschinen- und Anlagenbauer,<br />

Systemanbieter und -integratoren gegenwärtig<br />

für eine zukunftsfähige Ausrichtung<br />

der Intralogistik anbieten“, fasst Messeleiter<br />

Ruchty zusammen. „Auf der LogiMAT können<br />

die Fachbesucher diese Neuheiten und zahlreiche<br />

Produktpremieren endlich wieder direkt<br />

in Augenschein nehmen, sie miteinander vergleichen<br />

und für fachkundige Informationen<br />

und Abstimmungen mit den Anbietern vis-avis<br />

ins Gespräch kommen. Ein Nutzwert von<br />

derartiger Quantität und Qualität wird Interessenten<br />

und Fachpublikum nirgendwo sonst<br />

geboten.“ (RED)


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INTRALOGISTIK AUS ERSTER HAND


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S76<br />

LOGIMAT <strong>2022</strong><br />

Geballte<br />

Fachkompetenz<br />

rund um<br />

Stapler & Co.<br />

Auf der Fachmesse für Intralogistik-Lösungen<br />

und Prozessmanagement präsentieren<br />

die weltweit führenden Flurförderzeuge-Hersteller<br />

dem internationalen Fachpublikum<br />

die aktuellsten Neuentwicklungen und Produktinnovationen<br />

im Bereich der mobilen<br />

Lagertransporte. Der kompakte Überblick<br />

mit zahlreichen Premieren untermauert<br />

den Stellenwert der LogiMAT als international<br />

bedeutendste Fachmesse der Branche.<br />

TEXT: PI REDAKTION<br />

Mit den Exponaten, die die Aussteller<br />

der Flurförderzeuge-Branche<br />

auf der LogiMAT <strong>2022</strong> vorstellen,<br />

unterstreicht die Internationale<br />

Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und<br />

Prozessmanagement aktuell prägende Branchentrends.<br />

Hintergrund: Der globale Material-<br />

Handling-Markt hat im Jahr 2021 erneut die<br />

Dynamik der Vorjahre übertroffen. Alle namhaften<br />

Hersteller weisen in ihren Jahresbilanzen<br />

ein deutlich zweistelliges Wachstum aus.<br />

Jungheinrich etwa verzeichnet für 2021 „das<br />

erfolgreichste Geschäftsjahr in seiner Unternehmensgeschichte“.<br />

Der Auftragseingang<br />

stieg um 45 Prozent.<br />

Die Kion Group, unter anderem mit den Konzerntöchtern<br />

Linde Material Handling, Still<br />

GmbH und Baoli EMEA S.p.A. auf der LogiMAT<br />

<strong>2022</strong> vertreten, vermeldet für das abgelaufene<br />

Jahr im Bereich Industrial Trucks & Services (ITS),<br />

zu dem die Flurförderzeuge und verbundenen<br />

Dienstleistungen in der Group zählen, beim<br />

Neufahrzeuggeschäft ein Plus von 40,9 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt legte<br />

die Zahl der Neubestellungen im Vorjahresvergleich<br />

um 51,0 Prozent zu. Größtes Wachstum<br />

bei den Auftragseingängen weisen dabei die<br />

Gegengewichtsstapler auf – mit einem spürbaren<br />

Trend Richtung Elektrostapler.<br />

Diese positiven Bilanzen, das belegen die Aussteller<br />

der FFZ-Branche mit ihren Exponaten auf<br />

der LogiMAT <strong>2022</strong>, bilden zugleich mehrere<br />

aktuelle Trends im FFZ-Segment ab. Zum einen<br />

sind Mobilität und Materialflüsse im Lager offenbar<br />

weiterhin gestützt auf den Einsatz von<br />

Flurförderzeugen: Geräte der Klassen 1 bis 3<br />

wie etwa Hubwagen, Routenzüge, Gegengewichts-,<br />

Deichsel-, Gelenk- und Schubmaststapler<br />

oder Fahrerlosen Transportfahrzeuge (FTF).


Zweitens werden sie technologisch, über die<br />

unterschiedlichen Handlings- und Staplerprozesse<br />

hinweg, elektromotorisch unterstützt und<br />

zunehmend automatisiert. Ein dritter, perspektivisch<br />

ausgerichteter Trend, der sich mit Blick<br />

auf die Exponate daraus indirekt ablesen lässt,<br />

ist das hohe Engagement und wirtschaftliche<br />

Interesse der Hersteller im Bereich von FTF und<br />

Automatisierten Mobilen Robotern (AMR).<br />

Nahezu alle FFZ-Hersteller sind in diesem Segment<br />

bereits im Markt vertreten. Unter Einbindung<br />

von Sensorik sowie Methoden und Verfahren<br />

Künstlicher Intelligenz (KI) wird dabei die<br />

Entwicklungen Richtung autonom agierender<br />

Transportfahrzeuge verfolgt. So arbeitet etwa<br />

Still (Halle 10, Stand B41) auf Basis des Kommissionierers<br />

OPX iGo neo, der bereits autonom<br />

im Regalgang unterwegs ist, als deutscher<br />

Vertreter im europäischen Forschungsprojekt<br />

IMOCO (Intelligent Motion Control) mit, um<br />

FTF und AMR zu gänzlich autonom fahrenden<br />

Fahrzeugen weiter zu entwickeln. An ähnlichen<br />

Entwicklungen arbeitet die Jungheinrich<br />

AG (Halle 9, Stand B05).<br />

Neben Exponaten auf den Ständen der<br />

FFZ-Hersteller ist das FTF- und AMR-Segment<br />

auf der LogiMAT <strong>2022</strong>, erstmals insbesondere<br />

in der gesamten Halle 2 nebst Foyer konzentriert.<br />

Mehr als 80 Aussteller zeigen dem internationalen<br />

Fachpublikum dort ihre jüngsten<br />

Entwicklungen für FTF- und Roboter-basierte<br />

Automatisierung in der Intralogistik.<br />

Plattformtransporter bis zu 65 Tonnen Traglast<br />

Auf der LogiMAT <strong>2022</strong> sind die internationalen<br />

FFZ-Hersteller aber vor allem im Segment der<br />

manuell geführten Flurförderzeuge mit den<br />

jüngsten Neuentwicklungen ihrer Geräte und<br />

deren Ausstattung vertreten. Mit zahlreichen<br />

Premieren präsentiert neben allen führenden<br />

Marktplayern nahezu die komplette Riege<br />

der internationalen Flurförderzeuge-Hersteller<br />

in den Hallen 9 und 10 ihr aktuelles Produktund<br />

Leistungsspektrum. Die Neuvorstellungen<br />

reichen von Geräten der Klassen 1 bis 3 über<br />

Zubehör und Anbaugeräte, Fahrerassistenzund<br />

Flottenmanagementsystemen bis zu den<br />

jüngsten Lösungsangeboten in den Bereichen<br />

Antriebsalternativen, Batterie- und Energiemanagement.<br />

„Wir freuen uns darauf, auf der<br />

LogiMAT unsere Freunde endlich wieder bei<br />

einer physischen Veranstaltung auf unserem<br />

Stand zu treffen und wieder mit ihnen in Kontakt<br />

treten zu können“, charakterisiert Blade<br />

Feng, Forklift Business Unit Director, BYD Europe<br />

BV (Halle 10, Stand G61), die Stimmung unter<br />

den Herstellern. „Wir können es kaum erwarten,<br />

allen Besuchern unsere erweiterten alternativen<br />

Materialien und Handhabungslösung<br />

vorzustellen.“<br />

Der Rothauspark und die Außenflächen<br />

zwischen den Hallen bieten Herstellern wie<br />

Jungheinrich und Linde zudem die Möglichkeit<br />

dem internationalen Fachpublikum ihre neuesten<br />

Stapler der Klassen 4 und 5 mit Verbrennungsmotor,<br />

ausgelegt auf die Abgasstufe 5,<br />

in Live-Demonstrationen vorzustellen. „Das<br />

zusätzliche Outdoor-Areal auf dem Messegelände<br />

ist der perfekte Ort, um die zahlreichen<br />

Verbesserungen und Vorteile der neuen Shooting-Stars<br />

mit ihren verschiedenen Antriebsarten<br />

Diesel, Treibgas, Elektro erlebbar zu machen<br />

und in Aktion zu zeigen“, urteilt Stefan<br />

Prokosch, SVP Brand Management Linde<br />

Material Handling (Halle 10, B21).<br />

Die Jungheinrich AG, die sich inzwischen deutlich<br />

auch im Bereich der Lagertechnik und<br />

automatisierten Lagersysteme engagiert, hat


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S78<br />

bereits die Präsentation mindestens einer Premiere<br />

und mehrere Neuheiten angekündigt.<br />

Sicher wird darunter der wendige, kompakte<br />

Routenzug LiftLiner® für die Jungheinrich Elektro-Schlepper<br />

der EZS-Baureihen 1, 3 und 5 zu<br />

sehen sein. Überdies hat der Hamburger Hersteller<br />

zu Jahresbeginn als Neuheit einen Schmalgangstapler<br />

vorgestellt, der auf fahrerlose<br />

Einsätze als autonom fahrendes Flurförderzeug<br />

ausgelegt ist. Auch mit dessen Vorstellung<br />

kann man wohl rechnen.<br />

Die Hubtex Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

(Halle 10, Stand D05) zeigt dem Fachpublikum<br />

erstmals einen selbstfahrenden Plattformtransporter<br />

aus dem „SFX“-Baukasten mit Traglastvarianten<br />

von 25 Tonnen, 40 Tonnen und<br />

65 Tonnen. Der Transporter ist für manuelle<br />

Anwendungen im Innen- und Außenbereich<br />

konzipiert und lässt sich in modularer Bauweise<br />

mit verschiedenen Lenksystemen und einem<br />

Plattformhub ausstatten oder als FTF auslegen.<br />

Still fokussiert sich beim Messeauftritt in Stuttgart<br />

auf die Präsentation von AMR-Fahrzeugen<br />

aus der neuen ACH-Baureihe, die erstmal öffentlich<br />

zu sehen sein wird. Die AMR werden<br />

den Fachbesuchern in Symbiose mit automatisierten<br />

Vertikalförderern wie Schubmast- oder<br />

Schmalgangstaplern vorgestellt. Zudem wird<br />

der Hersteller auf der LogiMAT <strong>2022</strong> sicher die<br />

neuen Baureihen „LXT 120-350“ und „LXW 20-<br />

30“ seiner elektrisch angetriebenen Schleppund<br />

Transportfahrzeuge vorstellen. Als Assistenzsystem<br />

kommt dabei die „Descent Speed<br />

Regulation (DSR)“ zum Einsatz. Die last- und<br />

neigewinkelabhängige Geschwindigkeitsregulierung<br />

soll mehr Sicherheit bieten und eine<br />

erhöhte Umschlagleistung bei Rampenfahrten<br />

unterstützen.<br />

Premiere Elektro-Gegengewichtsstapler<br />

Hyster Europe (Halle 10, Stand C10) rückt mit<br />

der Vorstellung emissionsarmer und emissionsfreier<br />

Stapler das Thema „Powering YOUR<br />

Possibilities" in den Mittelpunkt des Messeauftritts<br />

in Stuttgart. Dabei bieten etwa die neuen<br />

Hyster®“J10-18XD“-Modelle mit Lithium-Ionen-<br />

Batterie eine Tragfähigkeit von bis zu 18 Tonnen.<br />

Die emissionsfreien Elektrostapler sollen<br />

in ihrer Leistung dem Vergleich mit Verbrennungsmotoren<br />

standhalten.<br />

Die Besucher der LogiMAT <strong>2022</strong> werden zudem<br />

zu den ersten Interessenten in Europa<br />

gehören, die das Debüt des neuen BYD-<br />

Gabelstaplers „ECB20S“ und der neuen<br />

„SEF“-Gegengewichtsserie des Herstellers<br />

miterleben können. Der Dreirad-Gegengewichtsstapler<br />

ECB20S bietet eine elektrische<br />

Feststellbremse, das neueste energiesparende<br />

Batteriemanagementsystem des Herstellers<br />

sowie ein überarbeitetes Hydrauliksystem<br />

und ist mit zwei Batterieoptionen verfügbar.<br />

Weitere Exponate zielen mit Tools auf Transparenz<br />

im Flottenmanagement sowie die Optimierung<br />

von Energieverbrauch und Batteriemanagement<br />

über Ferndiagnosen.<br />

Dem Herstellernamen alle Ehre macht ein<br />

neuer Gegengewichtsstapler des schwedischen<br />

Herstellers Semax Material Handling<br />

AB (Halle 10, Stand G75), der erstmals auf der<br />

LogiMAT zu sehen ist. „Se max“ heißt ins Deutsche<br />

übersetzt „maximal sehen“. Das ist Programm<br />

für den neuen, kompakten Stapler, der<br />

mit dem Mast hinter der Kabine den Fahrern<br />

viel freie Sicht und ein smartes Handling transportempfindlicher<br />

Güter ermöglicht. Integrierter<br />

Teleskopvorschub, 0-900 mm (Option),<br />

schafft dabei eine markante Reichweite für<br />

präzises Warenhandling.<br />

Nachrüstbares Assistenzsystem<br />

Mit Neuentwicklung bei den Zusatzausstattungen<br />

und Anbaugeräten sind überdies<br />

beispielsweise die PowerFleet GmbH (Halle<br />

10, Stand C77), die Abertax Technologies<br />

Ltd. (Halle 10, Stand C29) und die Durwen<br />

Maschinenbau GmbH (Halle 10, Stand B39)<br />

in Stuttgart vertreten. PowerFleet zeigt mit<br />

der Messeneuheit „VAI-100“ ein kamerabasiertes<br />

Personen- und Fahrzeug-Warnsystem.<br />

Das nachrüstbare Assistenzsystem für Flurförderzeuge<br />

nutzt Künstliche Intelligenz (KI) zur<br />

Erkennung von Personen, Fahrzeugen und<br />

Hindernissen in seinem Arbeitsumfeld. Bei Unterschreitung<br />

eines konfigurierten Sicherheitsabstandes<br />

wird der Staplerfahrer unmittelbar<br />

visuell und akustisch vor Objekten in der Nähe<br />

gewarnt. Gekoppelt mit Flottenmanagement-System<br />

„VisionPro“ können Auswertungen<br />

über die Verletzung von Sicherheitszonen<br />

vorgenommen und im Visibility-Tool der Software<br />

angezeigt werden.


„Mit den präsentierten Messepremieren<br />

innovativer Neuentwicklungen bietet die<br />

LogiMAT <strong>2022</strong> erneut den wohl umfassendsten<br />

Überblick über die aktuellen Geräte<br />

und Lösungsangebote der internationalen<br />

Flurförderzeug-Branche“, resümiert<br />

Messeleiter Michael Ruchty, EUROEXPO<br />

Messe- und Kongress-GmbH München.<br />

„Mit den Exponaten ihrer jüngsten Entwicklungen<br />

im Hardware-Bereich wie auch bei<br />

den Fahrerassistenz- und Flottenmanagementsystemen<br />

machen die Hersteller die<br />

Präsentationsplattform und Arbeitsmesse<br />

LogiMAT für die Fachbesucher zugleich<br />

zur wichtigsten Informationsbörse für zukunftsfähige<br />

Investitionsentscheidungen<br />

im Bereich der Flurförderzeuge. Ein Mehr<br />

an geballter Fachkompetenz wird ihnen<br />

nirgendwo geboten."<br />

LOGISTIK EXPRESS<br />

B2B FIRMENSUCHE<br />

Branchenportale mit<br />

Google Maps...<br />

Abertax Technologies präsentiert mit der<br />

„Non-Metallic Liquid Level Sensor Electrode“<br />

eine neuartige patentierte, metallfreie Sonde<br />

zur Füllstandsmessung von Batterieelektrolyt<br />

bei elektronischen Produkten. Im Gegensatz<br />

zu herkömmlichen Sonden auf Stahl- oder Bleibasis<br />

sind die neuen Füllstandsmesser korrosionsfrei<br />

und ermöglichen die unkritische Handhabung<br />

bei der Installation.<br />

Durwen stellt auf der LogiMAT <strong>2022</strong> eine repräsentative<br />

Auswahl ihrer wichtigsten Anbaugerätevor.<br />

Dazu zählen etwa Zinkenverstellgeräte<br />

mit SmartForks als Plug-in-Play-Lösung,<br />

eine Papierrollenklammer in 180°-Ausführung<br />

und Zinkenverstellgeräte in Kombination mit<br />

Teleskopgabelzinken. Als Innovationen wertet<br />

der Hersteller einen neuartigen Klemm-/Abschieber<br />

und eine neue Schneidballenklammer<br />

zum automatisierten Entdrahten. An unterschiedlichsten<br />

Ballen beispielsweise in der<br />

Altpapier- und Recyclingindustrie kappt die<br />

Neuentwicklung die Transport-Haltedrähte.<br />

Dabei fällt das Ballenmaterial nach dem Öffnen<br />

der Klammerfunktion in die vorgesehenen<br />

Lade- und Transporthilfsmittel. Die Drahtreste<br />

bleiben in der Greifeinheit stecken und<br />

können materialrein entsorgt werden.<br />

(RED)<br />

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LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S80<br />

LOGIMAT <strong>2022</strong><br />

Innovationen für<br />

das Codieren –<br />

Erfassen und<br />

Vernetzen<br />

Eine Vielzahl von Premieren und innovativen<br />

Neuentwicklungen in allen Auto-ID-Technologiebereichen<br />

sowie einem ergänzenden<br />

Expertenforum zur weiterführenden Informationsvermittlung<br />

machen die LogiMAT<br />

<strong>2022</strong>, Internationale Fachmesse für Intralogistiklösungen<br />

und Prozessmanagement zur<br />

umfassenden Leistungsschau der Auto-ID-<br />

Branche.<br />

TEXT: PI REDAKTION<br />

Zuverlässige Kennzeichnung von Bauteilen<br />

für die Produktion, von Behältern im<br />

Lager- und Kommissioniersystem oder<br />

der Flurförderzeuge im Logistikzentrum<br />

– ohne Auto-ID, die Automatische Identifikation<br />

und Datenerfassung, geht in der Produktion<br />

und Logistik gar nichts. Kennzeichnung &<br />

Identifikation, Tracking & Tracing, Bestandsmanagement<br />

und Kommissionierung, Echtzeitortung,<br />

Condition Monitoring und Predictive<br />

Maintenance: Auto-ID-Technologien und ihre<br />

Kombination mit komplementären Technologiefeldern<br />

unterstützen die Automatisierung<br />

von Prozessen sowie eine zunehmend autonome<br />

Gestaltung, bei der Objekte jeglicher Art<br />

sich wechselseitig einander identifizieren und<br />

verifizieren.<br />

Für den AIM, Industrieverband für Automatische<br />

Datenerfassung, Identifikation (Auto-ID)<br />

und Mobile IT-Systeme, sind die Ident-Technologien<br />

„Enabling Technologies“ für die digitale<br />

Transformation von Supply Chain und Logistik,<br />

für die Steuerung, Automatisierung und<br />

Optimierung von Unternehmensprozessen und<br />

die intelligente Vernetzung von Informationen<br />

aus Produktion und Logistik, Transport und Verkehr.<br />

Denn Auto-ID-Technologien von der optischen<br />

Kennzeichnung und Identifikation über<br />

RFID- und RTLS-Lösungen bis hin zu Sensorik,<br />

Bluetooth und Vision Systemen ermöglichen<br />

alle Anwendungsbereiche, in denen Daten<br />

erhoben und ausgewertet werden. Mit der<br />

kontinuierlichen Einbindung technologischer<br />

Neuerungen und entsprechender Weiterentwicklung<br />

der Produkt- und Lösungsangebote<br />

erschließen die Auto-ID-Lösungen Effizienzsteigerungen,<br />

steigern Prozesstransparenz<br />

und Optimierungspotenziale und unterstützen<br />

den technologischen Wandel sowie Entwicklung<br />

neuer Geschäftsfelder in den Unter-


nehmen. Vor diesem Hintergrund blicken die<br />

Hersteller und Anbieter dieses diversifizierten<br />

Branchenspektrums durchweg positiv in die<br />

Zukunft. Dem letzten Branchen-Barometer des<br />

AIM zufolge erwarten nahezu 85 Prozent der<br />

befragten Unternehmen eine bessere oder zumindest<br />

gleichbleibende Marktentwicklung.<br />

Im zweistelligen Prozentbereich konstatieren<br />

die Unternehmen aller Technologiebereiche<br />

zudem eine verstärkte Nachfrage – von<br />

Unternehmen mit RFID-Lösungen erwarten<br />

dies 72 Prozent. Welche Innovationskraft und<br />

Lösungskompetenz der Auto-ID-Branche dabei<br />

zugrunde liegt, zeigen die internationalen<br />

Aussteller vom 31. Mai bis 2. Juni auf der Logi-<br />

MAT <strong>2022</strong> in den Hallen 4 und 6 auf der Südachse<br />

des Stuttgarter Messegeländes.<br />

„Die Auto-ID-Branche kommt in diesem Jahr<br />

mit so vielen Neuheiten und Premieren zur<br />

LogiMAT wie nie zuvor“, sagt Messeleiter Michael<br />

Ruchty, EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH<br />

München. „In allen Technologiebereichen,<br />

von den ORM mit neuen<br />

Sicherheitsetiketten, Druckern und Lesegeräten<br />

über neue Wearables für RFID- und<br />

neue Sensorik für RTLS-Lösungen und Transportüberwachung<br />

bis hin zu dynamischen<br />

Frachtvermessungslösungen präsentiert die<br />

Auto-ID-Branche auf der LogiMAT ein breites<br />

Spektrum an Neuentwicklungen für das Codieren,<br />

Erfassen, Vernetzen von Informationen.“<br />

Digital geführte Kommissionierung mit geographischen<br />

Informationen<br />

Im Bereich der Etiketten stellt die Securikett<br />

Ulrich & Horn GmbH (Halle 4, Stand F81) als<br />

einen „positiven Beitrag zur Kreislaufwirtschaft“,<br />

so das Unternehmen, ihre um neuartige,<br />

papierbasierte Sicherheitsetiketten erweiterte<br />

Produktpalette vor.<br />

Die Plöckl Media Group GmbH (Halle 4, Stand<br />

C07) legt den Fokus bei ihren Exponaten neben<br />

verschiedenen Kennzeichnungslösungen<br />

insbesondere auf die Produktinnovation<br />

„InMould on Roll“, bei der die klassische Stapelverarbeitung<br />

ihrer patentierten InMould<br />

Etiketten durch eine kosten- und zeiteffiziente<br />

Lösung auf Rolle erneuert wurde.<br />

Für effizienten Etikettendruck „on the fly“ präsentiert<br />

die Toko Etikettier- und Drucksysteme<br />

GmbH & Co. KG (Halle 4, Stand B05) erstmals<br />

die Epson C6000 Serie. Der Inkjet-Drucker mit<br />

Etiketten-Spendefunktion (C6000Pe/C6500Pe)<br />

ermöglicht in vollautomatisierten Etikettieranlagen<br />

mehrfarbigen „just-in-time“-Etikettendruck.<br />

Dabei lassen sich fotorealistische Etikettenlayouts<br />

mit einer Druckauflösung von bis zu<br />

1200 x 1200 dpi und Druckbreiten von vier und<br />

acht Zoll realisieren.<br />

Die Optimierung von Durchlaufzeiten im Prozess<br />

bei gleichzeitiger Reduzierung der Fehlerpotenziale<br />

im Kommissioniervorgang verspricht<br />

die Applikation Digitalpicker, die im<br />

Rahmen der LogiMAT <strong>2022</strong> erstmals auf einer<br />

Messe gezeigt wird. Bei der Lösung der Indutrax<br />

GmbH (Halle 6, Stand D74) ist der Name<br />

Programm: Die Applikation ermöglicht eine<br />

papierlose und digital geführte Kommissionierung<br />

unter Verwendung von geographischen<br />

Informationen, eLabel, Pick-to-Light, Wearable-Barcode-Scanner<br />

und Tablets. Diese neuartige<br />

Form der Prozessunterstützung leitet Kommissionierende<br />

einfach und effizient durch die<br />

Bearbeitung ihrer Aufträge.<br />

Tablets stehen auch beim Messeauftritt der<br />

Advantech Service-IoT GmbH (Halle 8, Stand<br />

F10) im Mittelpunkt. Als Produktneuheiten<br />

zeigt das Unternehmen das Fahrzeugterminal


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S82<br />

DLT-V7215 P+ mit unterbrechungsfreier Stromversorgung<br />

und Smart Sensor sowie das Industrietablet<br />

AIM-75S mit austauschbarem Akku.<br />

Das robuste 8“-Tablet ist für den Innen- und<br />

Außenbereich geeignete. Zusätzlich zu den<br />

WLAN-/LTE-Funktionen, die mobiles Computing<br />

ermöglichen, kann das GMS-zertifizierte<br />

AIM-75S optional mit Peripheriegeräten wie<br />

einem 1D/2D-Barcodescanner, LAN+COM,<br />

UHF-RFID und MSR-Modulen ausgestattet werden.<br />

Datenerfassung mit Cloud-Anwendungen und<br />

KI-Applikationen<br />

Neue Systeme für effiziente Datenerfassung<br />

und -vernetzung stellen unter anderem die<br />

Mettler-Toledo GmbH (Halle 6, Stand F27), das<br />

Wäge- und Messtechnik-Unternehmen DEW –<br />

Waagen & Systeme (Halle 3, Stand D58), die<br />

Kaptura GmbH (Halle 6, Stand F68) und die<br />

Swiss Sort GmbH (Halle 5, Stand F47) auf der<br />

LogiMAT erstmals vor.<br />

Mettler-Toledo kommt mit dem neuen Messystem<br />

„TLD970“ nach Stuttgart. Das Messystem<br />

wird an der Hallendecke montiert und kann<br />

die Maße von Paletten messen, die von Gabelstaplern<br />

transportiert werden, die sich mit<br />

einer Fahrgeschwindigkeit von bis zu 15 km/h<br />

bewegen. Kombiniert mit einer am Gabelträger<br />

montierten Waage „TLF820“ von Mettler-Toledo<br />

und einem Handscannersystem<br />

entsteht eine dynamische Messlösung für Volumen,<br />

Gewicht und ID. Ein optionaler Touch-<br />

Screen-PC im Führerhaus des Gabelstaplers<br />

führt den Fahrer durch den Messprozess und<br />

überträgt den Datensatz per WLAN an das<br />

übergeordnete IT-System des Anwenders.<br />

DEW – Waagen & Systeme zeigt als Premiere<br />

ein neu entwickeltes Volumen-Messsystem.<br />

Das System kombiniert Volumenmessung,<br />

Gewichtsmessung und das Abscannen von<br />

Artikeldaten, beispielsweise von Etiketten.<br />

Die DEW-Waagenanzeige „D 125“ mit Touchbildschirm<br />

führt alle erfassten Daten in einem<br />

Datensatz zusammen. Im Anschluss wird das<br />

Datenpaket in Echtzeit direkt in die Unternehmens-IT<br />

übertragen und automatisiert gespeichert,<br />

wobei die entsprechenden Datenfelder<br />

der Bildschirm-Maske automatisiert befüllt<br />

werden.<br />

Die 3D-Laserscanner-Lösung „IMS360“ von<br />

Kaptura zielt auf automatisierte Artikelstammdatenerfassung.<br />

Dabei ermöglicht die Einbindung<br />

von 360°-Produktfotografie eine schnelle<br />

Datenerfassung und Wiedererkennung von Artikeln.<br />

Swiss Sort stellt mit „Procap“ ein komplettes<br />

Soft- und Hardwarekonzept für Sendungserfassung<br />

(OCR Maschinen- und Handschrift),<br />

Tracking (BCR), Redressbearbeitung und die<br />

Irrläuferbearbeitung vor. „Procap“ sorgt nach<br />

Herstellerangabe mit Live-Erfassungswerte von<br />

bis zu 600 Sendungen pro Stunde für deutliche<br />

Arbeitserleichterungen, Zeit- und Kostenersparnisse<br />

in der innerbetrieblichen Logistik.<br />

Datenerfassung mit Cloud-Anwendungen<br />

und KI-Applikationen präsentieren unter anderem<br />

die Denso Wave Europe GmbH (Halle 4,<br />

Stand D65) mit komplexen und Cloud-basierten<br />

IoT-Datenmanagementsystemen sowie<br />

die Panasonic Marketing Europe GmbH (Halle<br />

6, Stand A71). Panasonic kommt mit einer Visual<br />

Sort Assist (VSA) Lösung für automatisierte<br />

Objekterkennung zur LogiMAT <strong>2022</strong>. Das<br />

System scannt bei der Warenanlieferung Barcodes<br />

oder Lieferantenadressen und projiziert<br />

Namen der Lieferanten, Priorität in der Fertigung<br />

oder Lagerplatz auf Pakete, die dann<br />

auf der Fördertechnik weitergeleitet werden.<br />

Parallel erfolgt ein Abgleich der erfassten Anlieferungsdaten<br />

mit den im ERP-System oder<br />

WMS hinterlegten Informationen. Darüber hinaus<br />

ist auf dem Panasonic-Messestand die<br />

Tochtergesellschaft Blue Yonder vertreten.<br />

Sie präsentiert mit ihrem „Luminate“-Portfolio<br />

KI-gesteuerte Supply-Chain-Lösungen aus der<br />

Cloud.<br />

Neue Transponder für zuverlässige RFID-Anwendungen<br />

Jüngste Entwicklungen im RFID-Segment werden<br />

bei der Neosid GmbH & Co. KG (Halle<br />

4, Stand D05) und bei der Bito-Lagertechnik<br />

Bittmann GmbH (Halle 6, Stand C31) gezeigt.<br />

Neosid präsentiert mit „NeoTAG“ einen neuen,<br />

kleinen Transponder mit hoher Reichweite für<br />

zuverlässige RFID-Auslesung selbst in Metallumgebungen.<br />

Der gesamte HF-Transponder ist in<br />

der Standardausführung als Inlay (ohne Gehäuse)<br />

auf einer Größe von 2,6 mm x 2,6 mm<br />

x 2,4 mm untergebracht. Zudem werden Versionen<br />

als Plug (im Einpressgehäuse), als Flag


(zur Befestigung etwa mit Kabelbindern) oder<br />

in kundenspezifischen Bauformen angeboten.<br />

Bito kommt mit den Startups Tec4Med, TeDa-<br />

Los und Qbing nach Stuttgart. Gemeinsam<br />

mit Bito-Lagertechnik stellen sie auf der Logi-<br />

MAT <strong>2022</strong> die neuesten Entwicklungen und<br />

spannende Innovationen rund um das Thema<br />

Intralogistik vor. Entwickelte Lösungen wie intelligente<br />

Pharmatransportbehälter, die Möglichkeit<br />

zur digitalen Bestandsüberwachung in<br />

Kleinteilebehältern oder RFID-basierte Bestandüberwachung<br />

am Regal sind Features, die<br />

Bito-Lösungen weiter digitalisieren.<br />

Abgerundet wird die Leistungsschau der Auto-ID-Branche<br />

auf der LogiMAT <strong>2022</strong> am dritten<br />

Messetag durch das Expertenforum „Digital<br />

Supply Chain – Gestaltung und Optimierung:<br />

AutoID-Technologien als Enabling Technologies“<br />

in der LogiMAT-Arena im Atrium, Eingang<br />

Ost, das gemeinsam von der Fachzeitschrift<br />

ident und dem Fachverband AIM-D e.V. Das<br />

behandelte Themenspektrum für ergänzende<br />

Informationsvermittlung stellt die RFID-basierte<br />

Automatisierung sowie Transparenz und Digitalisierung<br />

der Lieferkette auf Basis von Echtzeitdaten<br />

in den Mittelpunkt. Zudem zeigen<br />

und erklären die Experten im Zuge des Forums<br />

effiziente und nachhaltige Nutzungs- und Businessmodelle<br />

mit Mehrwegbehälterlogistik. Ziel<br />

ist es, den Fachbesuchern Leistungsvermögen<br />

und Einsatzpotenziale der unterschiedlichen<br />

AutoID-Technologien für die Digitalisierung<br />

von Supply Chain, Logistik und Produktion aufzuzeigen.<br />

„Die Identtechnik ist die unentbehrliche<br />

Grundlage für effiziente Lieferketten und<br />

Datenvernetzung wie auch für die zukunftsfähige<br />

Ausrichtung von Logistik und Produktion“,<br />

resümiert Messeleiter Michael Ruchty.<br />

„Mit den Exponaten der Aussteller und der<br />

fachkompetenten Informationsvermittlung im<br />

Expertenforum bietet die LogiMAT <strong>2022</strong> einen<br />

kompakten und gleichwohl vollumfänglichen<br />

Überblick über den aktuellen Stand der technologischen<br />

Entwicklungen im Bereich der<br />

Auto-ID und den Mehrwert, den sie im Rahmen<br />

der digitalen Transformation bieten. Wer<br />

darüber im Bilde sein will, darf einen Messebesuch<br />

in Stuttgart nicht versäumen.“ (RED)<br />

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LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S84<br />

LOGIMAT <strong>2022</strong><br />

Präsentationsplattform<br />

für<br />

modernste Software-<br />

Lösungen<br />

Auf der LogiMAT <strong>2022</strong>, Internationale Fachmesse<br />

für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement,<br />

präsentieren die Software-<br />

Entwickler dem internationalen Fachpublikum<br />

ihr aktuelles Produktportfolio<br />

für zukunftsfähige, effiziente Intralogistik.<br />

Prägende Trends sind Cloudlösungen und<br />

die Einbindung moderner Technologien<br />

wie Künstliche Intelligenz (KI) und Robotic<br />

Process Automation (RPA).<br />

TEXT: PI REDAKTION<br />

In mitarbeiterintensiven Branchen wie der<br />

Logistik erschließen Automatisierung und<br />

Digitalisierung neue Möglichkeiten der Prozesseffizienz,<br />

Geschäftsentwicklung, Kundenbindung<br />

und Skalierbarkeit. Enabler dieser<br />

Erneuerungs- und Optimierungspotenziale<br />

sind die jeweils steuernden Softwaresysteme.<br />

Das Zusammenspiel von digitalen Technologien<br />

wie Cloud, Data Analytics, Augmented<br />

Reality oder Künstliche Intelligenz ermöglicht<br />

dabei die nächsten Schritte intelligenter Prozessautomatisierung,<br />

die Umsetzung datenbasierter<br />

Geschäftsmodelle und zusätzliche Faktoren<br />

der Wettbewerbsdifferenzierung.<br />

Welche Optionen die Software-Hersteller dabei<br />

mit ihrem aktuellen Produktportfolio für<br />

Intralogistik und Prozessmanagement bieten,<br />

zeigen die IT-Unternehmen auf der LogiMAT<br />

<strong>2022</strong> in den Hallen 6 und 8 auf dem Stuttgarter<br />

Messegelände. „Applikationen, Module und<br />

Systeme für schnelle Datenzusammenführung,<br />

-analyse und Prozessoptimierung, die<br />

die operativen Prozesse der Intralogistik und<br />

der Supply Chain verbessern“, konstatiert<br />

Messeleiter Michael Ruchty der EUROEXPO<br />

Messe- und Kongress-GmbH aus München.<br />

„Intelligente IT-Lösungen zur Bewältigung der<br />

aktuellen Marktanforderungen und zukunftsfähigen<br />

Ausrichtung der Unternehmen.“<br />

Das nach den Anbietern von Fördertechnikund<br />

Automatisierungssystemen zweitstärkste<br />

Ausstellerkontingent auf der LogiMAT <strong>2022</strong><br />

kommt mit einem umfassenden Überblick<br />

über die jüngsten Entwicklungen bei Transportmanagement-,<br />

Lagerverwaltungs- (LVS) und<br />

Warehouse Management Systemen (WMS)<br />

sowie bei Zoll-, Versandabwicklungs- und<br />

Exportkontroll-Systemen nach Stuttgart. Zudem<br />

präsentieren zahlreiche Anlagenbauer,<br />

Systemintegratoren und Flurförderzeuge-Hersteller<br />

Systeme für das Flotten-, Ressourcen-,<br />

Yard- und Zeitfenstermanagement sowie<br />

Steuerungssoftware für ihre Geräte, Systeme<br />

und Anlagen. Darunter eine wachsende<br />

Zahl von Unternehmen, die eigenentwickelte<br />

LVS beziehungsweise WMS vorstellen oder<br />

sich als SAP-Implementierungspartner positionieren.<br />

Als bestimmende Trends für die Exponate,<br />

die zugleich den Investitionsbedarf<br />

in der Intralogistik markieren, zeigen sich:


• die Einbindung von Methoden und Verfahren<br />

der Künstliche Intelligenz (KI)<br />

• der Einsatz von Simulationssoftware und<br />

Digitalen Zwillingen in unterschiedlichsten<br />

Anwendungen<br />

• Nachhaltigkeit/Ressourceneffizienz<br />

• Systeme, Module und Applikationen für<br />

Big Data und Analytics<br />

• smarte Lösungen aus der Cloud.<br />

Vernetzte Daten analysieren<br />

Technologien wie Bilderfassung, KI und Robotik<br />

werden eingebunden, um durch Automatisierung<br />

von Rechenprozessen der Software<br />

selbst zur weiteren Optimierung der<br />

Systemleistungen beizutragen. So lassen sich<br />

durch Nutzung maschineller Lernmechanismen<br />

für koordinierte Prozesssteuerung etwa<br />

Kommissionierwege und -zeiten um bis zu 30<br />

Prozent reduzieren. Künstliche Intelligenz (KI),<br />

Maschinelles Lernen (ML) und Robotic Process<br />

Automation (RPA) beschleunigen die<br />

Rechenprozesse. Das macht sie zu Technologien,<br />

die es Ingenieuren und Data Scientists<br />

ermöglichen, die riesigen Datenmengen<br />

einer vernetzten, digitalen Transformation zu<br />

strukturieren, zu analysieren und auszuwerten.<br />

„Vernetzte Intralogistiksysteme, die lernfähig<br />

sind und sich selbst optimieren können, werden<br />

schon in naher Zukunft eine große Rolle<br />

spielen“, betont Johann Steinkellner, CEO<br />

Central Europe bei TGW (Halle 5, Stand C13).<br />

Spezielle Algorithmen generieren dabei Mehrwert,<br />

indem sie etwa durch vorausschauende<br />

Analysen und daraus abgeleitete, belastbare<br />

Handlungsempfehlungen die operativen Prozesse<br />

der Intralogistik wie der Supply Chain<br />

optimieren.<br />

So zeigt active logistics (Halle 6, Stand F61)<br />

das Tourenplanungssystem active smart tour<br />

mit integrierter KI. Das System soll die Tourenplanung<br />

beschleunigen. Dabei, so das Unternehmen,<br />

stellt die KI sicher, dass Terminzusagen<br />

und Kundenprioritäten erfüllt sowie ein<br />

Deckungsbeitrag erwirtschaftet wird. Sie laste<br />

vorhandenen Laderaum effektiver aus, kalkuliere<br />

effiziente Routen, verkürze mit ML die<br />

Fahrstrecken und verringere damit zugleich<br />

den CO2-Ausstoß. Sie überwacht zudem sämtliche<br />

Ankunftszeiten und vergibt kurzfristige<br />

bholungen direkt an das naheliegendste<br />

Fahrzeug.<br />

Arvato Systems GmbH (Halle 8, Stand F55)<br />

stellt KI-basierte Anwendungen etwa für das<br />

Stammdatenmanagement vor. Zudem stehen<br />

smarte Applikationen zur Routenoptimierung<br />

oder Belieferungskonzepte mit (teil)<br />

autonomen Zustellungen im Fokus, die den<br />

CO2-Ausstoß insbesondere auf der letzten<br />

Meile reduzieren.<br />

Die Setlog GmbH (Halle 7, Stand C61) hat die<br />

kompletten Lieferketten im Blick und kommt<br />

mit neuen Tools für ihre Supply Chain Management<br />

(SCM)-Lösungen nach Stuttgart.<br />

Schwerpunkt des Messeauftritts bildet die erweiterte<br />

SCM-Software OSCA, die in fünf Lösungen<br />

mit erweiterten Tools demonstriert wird.<br />

Simulationssoftware und digitale<br />

Zwillinge<br />

Zur Optimierung der innerbetrieblichen Transporte<br />

dient das Realtime Location & Recognition<br />

System der Logivations GmbH (Halle 8,<br />

Stand F05), das mit Machine Learning alle Materialflüsse<br />

und Staplerbewegungen tracken,<br />

automatisch buchen sowie Scan- und Identifikationsvorgänge<br />

automatisieren kann. Fahrerlose<br />

Transportsysteme und Staplerleitsystem<br />

verschmelzen, autonome Transportsysteme<br />

haben völlig neue Möglichkeiten für Navigation,<br />

Hindernisvermeidung und die Kollaboration<br />

mit Menschen. Auf Basis eines digitalen<br />

Zwillings sollen sich zudem vielfältige Anwendungen<br />

erstellen lassen.<br />

Die Artschwager + Kohl Software GmbH (Halle<br />

6, Stand D73), präsentiert erstmals auf der<br />

LogiMAT ihr Task und Transport Management<br />

System TAMAS, das eine Integration autonomer<br />

mobiler Transportroboter und Gabelstaplerflotten<br />

in den Produktionsbetrieb ermöglicht.<br />

Eine eher ungewöhnliche Entwicklung kann<br />

das internationale Fachpublikum bei der<br />

e.bootis ag (Halle 8, Stand F41) in Augenschein<br />

nehmen: die Abbildung der Intralogistikprozesse<br />

in einem ERP-System. Erstmals<br />

zeigt das Unternehmen in Stuttgart die modular<br />

individualisierbare e.bootis-ERPII Suite. Sie<br />

bietet unter anderem mit Transportmittelverwaltung,<br />

automatisierter Versandabwicklung,<br />

Kommissionierung, Bestandsverwaltung, Fördertechniksteuerung<br />

und Nachverfolgung Lösungsbausteine<br />

für zahlreiche Anforderungen


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S86<br />

mittelständischer Unternehmen der Großhandels-,<br />

Industrie- und Dienstleistungsbranche.<br />

Ziel ist es, Geschäfts- und Logistikprozesse vom<br />

Wareneingang bis hin zur Inventur zu digitalisieren<br />

und zu automatisieren.<br />

Auch bei der Planung und Leistungsauslegung<br />

automatisierter Anlage und den Abläufen<br />

im Logistikzentrum kommen vielfach<br />

Simulationssoftware und digitale Zwillinge<br />

zum Einsatz. Mit ihnen lassen sich bereits im<br />

Vorfeld die Anlagenauslegung und Prozesse<br />

exakt abbilden und überprüfen. Gleiches gilt<br />

etwa für die Planung und Gestaltung optimaler<br />

Lieferketten und alternativer Supply<br />

Chains. Dabei unterstützen Softwaresysteme<br />

mit umfassenden Analyse- und Simulationsfunktionen<br />

das Supply Chain Network Design.<br />

So erstellt etwa die Software ipolog (Halle 1,<br />

Stand F31) für verbesserte kollaborative Zusammenarbeit<br />

bei der Logistik- und Montageplanung<br />

ein digitales Modell als digitalen<br />

Zwilling der künftigen Anlage, in dem alle<br />

notwendigen Daten zusammenfließen. In<br />

ipolog werden unterschiedliche Szenarien<br />

aufgebaut, simuliert und gegenübergestellt.<br />

Das Planungsszenario kann zum besseren Verständnis<br />

in 3D visualisiert werden.<br />

Cloud-Anwendungen für die digitale Transformation<br />

bei KMU<br />

Zentrale Systeme für die Verwaltung, Prozesssteuerung<br />

und Effizienz im Lager bilden die<br />

Lagerverwaltungs- und Warehouse Management<br />

Systeme. In diesem Softwarebereich sind<br />

zahlreiche Entwickler mit Neuerungen in Stuttgart.<br />

Parallel zeichnet sich ein Trend ab, die<br />

Systeme und Funktionalitäten weiter zu modularisieren<br />

und in frei kombinierbaren Zusammenstellungen<br />

sowie nach unterschiedlichen<br />

Abrechnungsmodellen aus der Cloud anzubieten.<br />

IT-Architekturen und -Anwendungen<br />

werden für die Cloud umgebaut und in die<br />

Cloud migriert oder auf die Nutzung Cloudnativer<br />

Technologien ausgerichtet. Derartig<br />

Modelle aus der Cloud ermöglichen auch kleineren<br />

und mittelständischen Betrieben (KMU)<br />

Modernisierungen, Automatisierung und den<br />

komfortablen, finanziell überschaubaren Einstieg<br />

in die digitale Transformation.<br />

Vor diesen Hintergründen präsentiert die<br />

Andreas Laubner GmbH (Halle 4, Stand B45)<br />

Innovationen rund um die automatische Datenerfassung<br />

sowie Lösungen für smarte und<br />

optimierte Prozesse zur Digitalisierung bei<br />

KMUs. Gezeigt wird unter anderem ein Modul<br />

mit Hard- und Software, das eine schnelle und<br />

unkomplizierte Implementierung von Transportrobotern<br />

über eine Cloud-Lösung ermöglicht.<br />

Die PureLoX Solutions GmbH (Halle 8, Stand<br />

D05) stellt als Neuerung die Warehouse-Management-Software<br />

plx.wmx vor. Eine neu<br />

entwickelte Software-Architektur auf einer<br />

Low-Code-Plattform ermöglicht Cloudfähigkeit<br />

sowie eine mobile Nutzung ohne Einschränkungen<br />

über Tablet und Smartphone.<br />

Gleichzeitig soll der Aufwand für Wartung,<br />

Anpassung und Weiterentwicklung gegenüber<br />

klassischen monolithischen WMS-Architekturen<br />

deutlich sinken.<br />

Die ABF GmbH (Halle 8, Stand D57) zeigt mit<br />

OneBase®MFT ein Lagerverwaltungssystem<br />

mit kontinuierlicher Materialverfolgung über<br />

sämtliche Transport- und Fördermittel via Real<br />

Time Location System (RTLS) sowie einer vollautomatischen,<br />

situationsadaptiven Materialflusssteuerung<br />

für innerbetriebliche Logistikprozesse.<br />

Die PSI Logistics GmbH (Halle 8, Stand D70)<br />

hat gleich eine komplette Best-Practice-Lösung<br />

für den E-Commerce aufgelegt. Neben<br />

einem neuen, cloudbasierten Dienst PSIsrs für<br />

intelligente, proaktive und effiziente Routenplanung<br />

präsentiert das Unternehmen unter<br />

anderem eine branchenspezifisch vorkonfigurierte<br />

E-Commerce-Lösung des bewährten<br />

Warehouse Management Systems PSIwms.<br />

Das Best-Practice-Komplettpaket, das<br />

erstmals vorgestellt wird, ist cloudbasiert und<br />

speziell auf die für den E-Commerce und Omnichannel<br />

relevanten Prozesse und Arbeitsanforderungen<br />

ausgelegt. Die Branchenlösung<br />

erfordert keinen zusätzlichen Programmieraufwand<br />

und ermöglicht kurze Projektlauf- und<br />

Implementierungszeiten.<br />

Sicherheit für Kollaboration Mensch/Maschine<br />

Einen weiteren Aspekt für die Optimierung<br />

des Materialflusses zeigt die Panasonic Tochtergesellschaft,<br />

der Plattformlösungsanbieter<br />

Blue Yonder (Halle 6, Stand A71) mit ihrem<br />

Luminate-Portfolio. Es bietet KI-gesteuerte


Supply-Chain-Lösungen aus der Cloud<br />

und soll KI-Supply Chains agiler machen.<br />

Die Supply-Chain-Spezialisten der<br />

Remira Group GmbH (Halle 8, Stand<br />

D17) haben als Exponat die Premiere<br />

von Statcontrol Cloud im Gepäck. Die<br />

Neuheit aus dem Bereich Warehousing<br />

ist nach Herstellerangabe die erste<br />

vollständig zertifizierte Software-as-a-<br />

Service-Lösung für Stichprobeninventur<br />

und soll Anwendern einen sofortigen<br />

ROI ab der ersten Inventur ermöglichen.<br />

Das wachsende Angebot an Cloud-<br />

Lösungen sowie Systemen, Modulen<br />

und Applikationen für Big Data und<br />

Analytics wie sie auf der LogiMAT <strong>2022</strong><br />

präsentiert werden, zeigt die richtige<br />

Richtung auf. Jetzt müssen die Anwender<br />

agieren" (RED)<br />

IT-Lösungen zur gesteigerten Autonomie<br />

und Sicherheit von Maschinen und<br />

Industrierobotern stehen im Mittelpunkt<br />

des Messeauftritts der Blaxtair Arcure<br />

S.A. (Halle 10, Stand H30). Das Unternehmen<br />

ist auf KI für die Bildverarbeitung<br />

in der Industrie spezialisiert. Die<br />

neue cloud-basierte Lösung „Blaxtair<br />

Connect“ erhöht die Sicherheit von<br />

Menschen in der Nähe von Maschinen<br />

und hilft Unternehmen dabei,<br />

das angestrebte Ziel „Null Unfälle“ zu<br />

erreichen, indem sie Kollisionsrisiken proaktiv<br />

managen und so drastisch reduzieren<br />

können.<br />

„Insgesamt bietet die LogiMAT <strong>2022</strong><br />

damit einen abwechslungsreichen<br />

Überblick über die jüngsten Anwendungsoptionen<br />

durch Integration modernster<br />

Technologien und hilfreicher<br />

IT-Werkzeuge in die IT-Infrastruktur der<br />

Unternehmen“, resümiert Messeleiter<br />

Ruchty. „Der aktuell von Tata Consultancy<br />

Services (TCS) und Bitkom Research<br />

veröffentlichte Trendstudie<br />

‚Nachhaltig geht nur digital‘ zufolge<br />

setzen drei Viertel der Großunternehmen<br />

auf Big Data. Das heißt sie nutzen<br />

Software-basierte Analyseinstrumente“.<br />

Für KMU trifft dies nicht einmal für die<br />

Hälfte der Unternehmen zu. Es gibt also<br />

noch deutliche Potenziale bei Nutzergruppen<br />

und Anwendungen. Die<br />

Software-Unternehmen sind gefordert,<br />

marktgerechte Lösungen zu entwickeln,<br />

die die digitale Transformation und<br />

KI-Anwendungen weiter voranbringen.<br />

Intelligente Technologien<br />

für erfolgreiche<br />

Wertschöpfungsketten<br />

LogiMAT <strong>2022</strong><br />

31. Mai bis 2. Juni <strong>2022</strong><br />

Halle 3, Stand B05<br />

Stuttgart<br />

#ValueChainTechPartner


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S88<br />

JOB KARRIERE<br />

20 Prozent aller<br />

Stellen werden<br />

mittels Active<br />

Sourcing besetzt<br />

Trotz aktuell unsicherer Wirtschaftsprognosen<br />

hält der Fachkräftemangel auch <strong>2022</strong> an.<br />

So vermeldet die Stellenbörse Indeed, dass zu<br />

Jahresbeginn rund 50 Prozent mehr Inserate<br />

online waren als vor Ausbruch der Pandemie.<br />

In kurzer Zeit neue Mitarbeiter zu gewinnen,<br />

bleibt folglich eine zentrale Herausforderung<br />

für Unternehmen jeder Größe.<br />

TEXT: PI REDAKTION<br />

Der Arbeitsmarkt zeigt sich unbeeindruckt<br />

von aktuellen wirtschaftlichen<br />

Risiken. Vielmehr wird<br />

der Wettbewerb um die besten<br />

Arbeitskräfte in vielen Branchen sogar weiter<br />

zunehmen, sodass diese die Qual der Wahl<br />

haben, wo sie arbeiten wollen. Für Firmen sind<br />

neue Ansätze gefragt, um die Personalversorgung<br />

im Jahr <strong>2022</strong> sicherzustellen. Angesichts<br />

einer derzeit hohen Wechselbereitschaft<br />

von Beschäftigten ist effizientes Recruiting<br />

für Unternehmen von hoher Bedeutung.<br />

Laut Analysen der Staffery GmbH besetzen<br />

Arbeitgeber heute bereits rund 20 Prozent<br />

der Stellen mittels Active Sourcing*: Bei dieser<br />

Methode der Personalgewinnung machen<br />

sich Firmen aktiv auf die Suche nach geeigneten<br />

Kandidaten. Der HR-Technologieanbieter<br />

stellt fünf Ansätze vor, wie das gelingt.<br />

„Für erfolgreiches Recruiting werden Active<br />

Sourcing Ansätze immer wichtiger. So erreichen<br />

Unternehmen interessante Kandidaten<br />

auf unterschiedlichen Kanälen und bauen<br />

Kandidaten-Pools auf. Jede fünfte Stelle wird<br />

heute auf diesem Wege besetzt – in manchen<br />

Bereichen sind es sogar bis zu 50 Prozent<br />

der Vakanzen“ sagt Sven Konzack, Gründer<br />

des HR-Start-ups Staffery, das im Rahmen der<br />

Erhebung 105 Da-tensätze ausgewertet hat.<br />

Laut Gallup Engagement Index <strong>2022</strong> sind<br />

14 Prozent der Deutschen derzeit aktiv auf<br />

der Suche nach einer neuen Tätigkeit – das<br />

ist der höchste Wert, der jemals im Rahmen<br />

der Untersuchung gemessen wurde.<br />

Einer Forsa-Studie im Auftrag von XING von<br />

Anfang <strong>2022</strong> zufolge sind sogar 37 Prozent


der Befragten offen für einen neuen Job oder<br />

haben in puncto Suche bereits konkrete<br />

Schritte in die Wege geleitet. Die hohe Wechselbereitschaft<br />

erhöht den Druck auf Firmen,<br />

schnell neues Personal gewinnen zu müssen.<br />

Daher empfiehlt es sich, ergänzend zur Personalsuche<br />

mittels Stellenausschreibungen, aktiv<br />

nach potenziellen Kandidaten zu suchen. Das<br />

HR-Start-up emp-fiehlt dafür die folgenden<br />

Ansätze:<br />

• Aktivierung bestehender Kontakte: Karriere-<br />

Events und Personalmessen sind wichtige<br />

Active-Sourcing-Plattformen. Doch zum Kandidaten-Pool<br />

des Unternehmens gehören<br />

auch Kandidaten, die sich in der Vergangenheit<br />

auf eine ausgeschriebene Stelle beworben<br />

und einer Speicherung ihrer Daten zugestimmt<br />

haben. Es kann sich lohnen, sie erneut<br />

zu adressieren.<br />

• Netzwerk der Mitarbeitenden: Die bereits im<br />

Unternehmen Beschäftigten verfügen häufig<br />

über ein umfassendes Netzwerk an interessanten<br />

Kontakten, die zu adres-sieren sich lohnt.<br />

Initiativen zur Aktivierung dieser potenziellen<br />

Kandidaten können etwa mittels spezieller<br />

Referenz-Programme realisiert werden.<br />

• Soziale Netzwerke: Sowohl Personaler als<br />

auch Ansprechpartner in der Fachabteilung<br />

können Fachkräfte mittels Social Media adressieren.<br />

Sinnvoll ist es, potenzielle Kandidaten<br />

nach den entsprechenden Kriterien zu identifizieren<br />

und direkt anzuschreiben.<br />

• Kandidaten-Datenbanken: Wechselinteressierte<br />

stellen ihren CV häufig auf Jobportalen<br />

ein, um auf ihr Profil aufmerksam zu machen.<br />

Unternehmen können Lebensläufe auf Plattformen<br />

und CV-Datenbanken scannen, um<br />

passende Profile zu identifizieren. Daraufhin<br />

sprechen sie die Kandidaten direkt an.<br />

• Recruiting-Technologie: Active Sourcing<br />

kann aufwändig und teuer werden. Doch<br />

der Einsatz von Technologien vereinfacht<br />

die Prozesse – und spart Budgets. Geeignete<br />

Softwarelösungen erleichtern einen kontinuierlichen<br />

Überblick über Aus-schreibungen,<br />

Bewerbungen und Stellenbesetzungen<br />

erheblich.<br />

* Quelle: Auswertung von Staffery unter 105<br />

Recruitern (n=105) in Q1/<strong>2022</strong><br />

(RED)


LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S90<br />

Mit April verantwortet Mag.a Sonja Aboulez<br />

die Leitung des Geschäftsbereiches Paket<br />

Österreich bei der Österreichischen Post AG.<br />

Die erfahrene Führungskraft übernimmt damit<br />

die Verantwortung für das aktuelle Paketgeschäft<br />

in Österreich mit den Schwerpunktthemen<br />

Vertrieb, Marketing & Innovation.<br />

Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der<br />

Weiterentwicklung des Angebots in Österreich,<br />

Westeuropa und in strategischen Märkten. Zuletzt<br />

war Sonja Aboulez bei Zalando als Vice<br />

President Partner Sales & Services in Deutschland<br />

tätig und gründete in dieser Funktion eine<br />

neue erfolgreiche Geschäftseinheit.<br />

Sabine Auer-Germann (41) übernahm mit 1.<br />

April die Geschäftsführung der adverserve<br />

Holding GmbH. Sie folgt damit auf Markus<br />

Plank, der sich neuen beruflichen Herausforderungen<br />

stellt. Gemeinsam mit Isabel Tausendschön,<br />

die bereits seit 2020 als Geschäftsführerin<br />

den Finanzbereich des Unternehmens<br />

verantwortet, wird Sabine Auer-Germann die<br />

eingeschlagene Unternehmensmission beständig<br />

fortführen. Das gemeinsame Versprechen<br />

ist, die Positionierung von adverserve als<br />

starke Werbepartnerin für Media 360° weiter zu<br />

festigen. Hier wird insbesondere das Serviceangebot<br />

im Bereich Classic Media forciert.<br />

Igor Maiorov (43) ist per 1. April <strong>2022</strong> in die<br />

Geschäftsführung der InterRail Europe GmbH,<br />

Deutschland, berufen worden. Er ist seit 2017<br />

im Unternehmen und war in verschiedenen<br />

leitenden Positionen, zuletzt als Prokurist in der<br />

Funktion des Director Operations, tätig. Igor<br />

Maiorov verantwortet die Planung, Steuerung<br />

und kontinuierliche Optimierung der operativen<br />

Abläufe der Gesellschaft, während Birgit<br />

Dehner, die seit 2015 als Geschäftsführerin<br />

der InterRail Europe tätig ist, wie bisher für den<br />

Bereich HR, Finanzen und Administration verantwortlich<br />

zeichnet.<br />

GEODIS hat in Deutschland Björn Srocke zum<br />

Sales Director ernannt. Björn Srocke (41) ist gelernter<br />

Speditionskaufmann und Verkehrsfachwirt<br />

mit langjähriger Branchenerfahrung. Seine<br />

Karriere bei GEODIS startete er 2002, wo er fundierte<br />

Kenntnisse in verschiedenen Funktionen<br />

innerhalb des Unternehmens erwarb. So war<br />

er unter als Export Manager für Lateinamerika/<br />

Mexiko sowie als Quality & Process Manager<br />

und eService Manager tätig. 2010 übernahm<br />

er Aufgaben beim Ausbau des Automotive-Geschäfts,<br />

zunächst als Manager Automotive<br />

Operations und in der Folge als Vertical<br />

Market Manager Automotive für Deutschland.<br />

GEODIS hat in Deutschland Johann Peter<br />

Reimer zum neuen Air Freight Director ernannt.<br />

Johann Peter Reimer (40) verfügt über<br />

eine 20-jährige Erfahrung in der Logistik, die er<br />

im In- und Ausland, unter anderem in China,<br />

erwarb. Nach seiner Ausbildung zum Speditionskaufmann<br />

und Betriebswirt war er seit<br />

2010 in führenden Positionen, zuletzt bei DHL<br />

und Yusen, tätig. In seiner neuen Funktion ist<br />

er für das Luftfrachtgeschäft von GEODIS in<br />

Deutschland verantwortlich und Mitglied der<br />

Geschäftsführung der Freight Forwarding<br />

Aktivitäten.<br />

Stefan Hütten verstärkt absofort die Haeger &<br />

Schmidt Logistics-Gruppe. In seiner Funktion<br />

als Chief Business & Corporate Development<br />

Officer wird er die Aktivitäten in der Gruppe<br />

unterstützen und weiter ausbauen. In seiner<br />

Berufslaufbahn ist Stefan Hütten für verschiedene<br />

Logistikunternehmen tätig gewesen<br />

und hat fundierte Kenntnisse und Erfahrungen<br />

in den Bereichen Hafen-, Schwergut- sowie<br />

multimodale Logistik gesammelt. Zuletzt war<br />

er als Geschäftsführer eines Speditions- und<br />

Schifffahrtskontors mit mehreren Tochtergesellschaften<br />

für die Bereiche Operations, Sales<br />

und Marketing verantwortlich.


PERSONALMELDUNG<br />

MENSCHEN IN<br />

BEWEGUNG<br />

Mit 15. Mai wird Heidi Stevens die Geschäftsführung<br />

von Otto International übernehmen.<br />

Stevens folgt auf Michael Dumke, der nach elf<br />

erfolgreichen Jahren als CEO des globalen Beschaffungs-<br />

und Dienstleistungsunternehmens<br />

in den Ruhestand geht.Heidi Stevens verfügt<br />

über umfangreiche Erfahrungen und eine<br />

langjährige Erfolgsbilanz in der Beschaffungsbranche.<br />

Sie ist seit mehr als zwanzig Jahren<br />

in der Beschaffung und Produktentwicklung<br />

für führende internationale Modeunternehmen<br />

tätig, darunter Walmart, der ehemalige<br />

US-Versandhändler Spiegel sowie der Hemdenhersteller<br />

Gitman Bros.<br />

Der Strategiechef der Quantron AG, Martin<br />

Lischka, übernimmt mit sofortiger Wirkung die<br />

Position Leiter Marketing und Kommunikation<br />

des Systemanbieters für nachhaltige batterieelektrische<br />

und wasserstoffbetriebene<br />

Mobilitätslösungen für Nutzfahrzeuge. Der<br />

ausgewiesene E-Mobility-Experte Lischka verfügt<br />

über mehr als zwölf Jahre Erfahrung in der<br />

Automobilindustrie in den Bereichen BEV-Produktstrategie,<br />

Marktforschung sowie Portfolio<br />

& Go-to-Market-Steuerung und hat erfolgreich<br />

internationale Marken sowie Unternehmen gelauncht.<br />

Die Berndorf Band Group - Weltmarktführer<br />

von Stahlbändern und Bandanlagen - ist mit<br />

einem neuen Führungsteam ins neue Jahr<br />

gestartet. Alexander Leutner fand 2014 seinen<br />

Weg zum niederösterreichischen Traditionsunternehmen,<br />

war dort bis Ende 2021 als<br />

Executive Vice President der International<br />

Commercial Division tätig und ist nun Teil der<br />

Doppelspitze in der Geschäftsführung. Der studierte<br />

Magister iuris (Jus) bringt jede Menge<br />

internationale Erfahrung mit ein, war er doch<br />

schon zuvor jahrelang für globale Unternehmen<br />

tätig.<br />

Gernot Binder, ebenfalls CEO der Berndorf<br />

Band Group, kann auf jede Menge internationale<br />

Stationen zurückblicken. Seine bilderbuchhafte<br />

Karriere startete er innerhalb<br />

der Berndorf Band Group. Diese begann im<br />

Jahr 1996 als Service und Training Manager.<br />

Nach zwei mehrjährigen Engagements in der<br />

Geschäftsführung von Berndorf-Auslandsgesellschaften<br />

in den USA, kehrte er 2014 nach<br />

Österreich zurück. Bis Ende 2021 leitete er hier<br />

als Präsident die Berndorf Band Engineering<br />

GmbH. leitete er hier als Präsident die Berndorf<br />

Band Engineering GmbH.<br />

Die ELVIS Teilladungssystem GmbH mit Sitz in<br />

Knüllwald erweitert ihre Geschäftsführung.<br />

Die Gesellschafterversammlung hat Vanessa<br />

Klonnek (43) und Steffen Renner (57) mit sofortiger<br />

Wirkung zu gleichberechtigten Geschäftsführern<br />

bestellt und einhergehend<br />

damit die Nachfolge von Jochen Eschborn<br />

eingeleitet. Klonnek zeichnet verantwortlich<br />

für die internationalen Aktivitäten des Unternehmens,<br />

Renner wurde die Leitung des nationalen<br />

Geschäfts übertragen. Eschborn zieht<br />

sich aus dem operativen Geschäft zurück und<br />

fungiert künftig als Sprecher der Geschäftsführung.


LOGISTIK EXPRESS<br />

STRATEGIE<br />

DE000LS9HAQ6 |<br />

WKN: LS9HAQ<br />

wikifolio-Indexzertifikat<br />

Der Markt zur privaten<br />

Kapitalanlage befindet<br />

sich in einem Umbruch.<br />

FinTech-Unternehmen fordern<br />

die klassischen Anbieter heraus.<br />

Mit der LOGISTIK express<br />

Strategie wollen wir in die<br />

Branche investieren und mit<br />

aktivem Trading ein alternatives<br />

Portfolio anbieten...<br />

E-Mail: info@logistik-express.at<br />

http://www.logistik-express.com

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