LE-2-2022
LOGISTIK express Journal 2/2022
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LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S8<br />
Das Gespräch mit einem Vertreter der Industrie<br />
in Österreich führte Manfred Kainz:<br />
Bei der Eskalation der Sanktionen gegen<br />
Russland sei es wichtig, deren Wirksamkeit<br />
realistisch einzuschätzen und den Folgen<br />
für unsere Gesellschaft gegenüberzustellen.<br />
„Es ist daher unverständlich, wenn sogar von<br />
Seiten mancher österreichischen Experten<br />
und Politiker ein Gasembargo gefordert wird,<br />
ohne auf die gravierenden Folgen aufmerksam<br />
zu machen. Der völlige wirtschaftliche<br />
Absturz unseres Landes stünde uns bevor“,<br />
formuliert es der Präsident der Industriellenvereinigung<br />
(IV) Wien, Christian C. Pochtler.<br />
„Wir reden hier bei einem Embargo nicht<br />
von konjunkturellen Schwierigkeiten, Kurzarbeit<br />
oder Ähnlichem, wie wir das aus Pandemiezeiten<br />
schon kennen. Wir reden hier von<br />
geschlossenen Industrien, auf unabsehbare<br />
Zeit. Von Massenarbeitslosigkeit sowie plötzlichem,<br />
aber heftigem und vor allem nachhaltigem<br />
Wohlstandsverlust für ganz Österreich“,<br />
warnt Pochtler deutlich.<br />
Wenn Österreich seine wirtschaftlichen Aktivitäten<br />
in einem derartigen Ausmaß zurückfahren<br />
müsse, wie es ein Aus der Gaslieferungen aus<br />
Russland bedeuten würde, dann „löst dies eine<br />
ganze Kettenreaktion an Katastrophen aus.<br />
Wer in Österreich ein Gasembargo fordert,<br />
nimmt in Kauf, unser Land und seine Menschen<br />
zu ruinieren“, so der IV-Wien-Präsident<br />
eindringlich. „Dabei kann keiner sagen, ob<br />
solch eine Maßnahme überhaupt dazu dient,<br />
diesen Krieg zu verkürzen.<br />
Der russische Präsident scheint wenig besorgt<br />
um das Wohlergehen der eigenen Soldaten<br />
oder Bürger. Warum sollten ihn weitere Sanktionen<br />
beeindrucken?