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LE-2-2022

LOGISTIK express Journal 2/2022

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LOGISTIK express 2/<strong>2022</strong> | S62<br />

4. Human Resources:<br />

Der letzte thematische Schwerpunkt betrifft<br />

die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter. Durch die eklatanten Kapazitätsengpässe<br />

im vergangenen Jahr trat der Mangel<br />

an Fach- und Fahrpersonal noch deutlicher<br />

zu Tage.<br />

„Für funktionierende logistische Wertschöpfungsketten<br />

brauchen wir qualifizierte und motivierte<br />

Menschen. Dafür investieren wir ganz<br />

erheblich in ein ganzes Bündel von Maßnahmen:<br />

Für unsere gewerblichen Mitarbeitenden<br />

geht es dabei zum Beispiel um Kommunikation,<br />

Vergütungsmodelle, Entwicklungspläne, Führungsstrukturen<br />

sowie Technologie-Einsatz und<br />

Ergonomie in unseren Umschlaglagern und<br />

Warehouses. Auch den Berufskraftfahrern bieten<br />

wir ein attraktives Umfeld. Wir etablieren<br />

für sie ein Gesundheitsmanagement, professionalisieren<br />

weiterhin die Ausbildung und investieren<br />

in zusätzliche Parkmöglichkeiten für<br />

LKW an den Niederlassungen. Am wichtigsten<br />

ist aber: Wir bringen den Menschen, die bei<br />

oder für Dachser arbeiten, Wertschätzung<br />

entgegen. Damit handeln wir im Einklang mit<br />

den Werten und der Kultur unseres Familienunternehmens“,<br />

gibt Eling einen Einblick in die<br />

Firmenkultur.<br />

Im Fokus liegt die Entwicklung einer neuen<br />

Personalstrategie, die den Anforderungen der<br />

modernen Arbeitswelt wirklich gerecht wird.<br />

Dazu gehört es nicht nur, modernste Technologien<br />

am Arbeitsplatz bereitzustellen: „Wir werden<br />

darüber hinaus eine positive Einstellung zur<br />

Digitalisierung, einen sogenannten „Digital<br />

Mindset“, im gesamten Unternehmen schaffen.<br />

Dieser ist die Voraussetzung, unsere eben dargestellten<br />

Digitalisierungsanstrengungen wirklich<br />

umsetzen zu können“, ist Eling überzeugt<br />

und sagt: „Es geht aber auch darum, unsere<br />

Dachser-Kultur überzeugend zu kommunizieren<br />

und zu leben, Verantwortung und Kreativität<br />

zu ermöglichen und auch das Lernen am<br />

Arbeitsplatz und die persönliche Entwicklung<br />

zu fördern. Wir werden die Mitarbeitenden<br />

noch stärker als bisher ins Zentrum unseres<br />

Denkens und Tuns stellen. Denn am Ende sind<br />

es gerade die individuellen und alltäglichen<br />

Erfahrungen eines jeden einzelnen, die uns zu<br />

einem attraktiven und empfohlenen Arbeitgeber<br />

machen.<br />

Und nur wer die richtigen Menschen findet<br />

und langfristig an sich binden kann, wird in der<br />

Logistikindustrie bestehen können. Denn, und<br />

ich denke das ist für uns klar, Logistik wird am<br />

Ende des Tages von Menschen für Menschen<br />

gemacht.“<br />

Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr<br />

„Der Krieg in der Ukraine hat uns zutiefst getroffen.<br />

Vieles kommt dieser Tage und Wochen<br />

ins Wanken, woran wir bislang fest geglaubt<br />

haben, und ich bedaure zutiefst diese<br />

schreckliche Situation und das menschliche<br />

Leid. Doch wie beeinflusst der Krieg Dachser?<br />

In Russland ist Dachser seit 2008 mit einer eigenen<br />

Landesgesellschaft vertreten. Wir erbringen<br />

dort Transport- und Logistikdienstleistungen<br />

in den Business Fields Road Logistics und<br />

Air & Sea Logistics. Rund 180 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind dort an sieben Standorten<br />

beschäftigt. Unsere russische Landesgesellschaft<br />

erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von<br />

rund 26 Millionen Euro - das ist weniger als ein<br />

halbes Prozent des Konzernumsatzes. In der<br />

Ukraine und Belarus ist Dachser nicht mit eigenen<br />

Standorten vertreten“, resümiert Eling.<br />

Dachser hat alle Netzwerktransporte nach<br />

und aus Russland und Belarus eingestellt. Ein<br />

kompletter Übernahme- und Verladestopp<br />

gilt auch für interkontinentale Zugverkehre<br />

und LKW-Transporte zwischen Europa und<br />

Asien, die Russland und Belarus durchqueren.<br />

„Auch wenn vor dem Hintergrund dieser Zahlen<br />

und der Größenordnung die direkten Folgen<br />

auf unser Geschäft nicht gravierend erscheinen<br />

mögen, sind die indirekten Folgen<br />

des Krieges umso einschneidender. Der Krieg<br />

mitten in Europa führt zu großem humanitärem<br />

Leid. Er trifft die Wirtschaft mit hohen Energieund<br />

Kraftstoffkosten, die Auswirkungen von<br />

alldem können wir im jetzigen Stadium noch<br />

nicht beziffern. Aufgrund der gegenseitigen<br />

Sanktionen sind die Luftfrachtkapazitäten um<br />

ca. 20 Prozent gesunken. Für die europäische<br />

Logistik ist zudem die Fahrerthematik von Relevanz.<br />

Wie Sie wissen, stammen viele Kraftfahrer,<br />

die zum Beispiel in Polen tätig sind, aus<br />

der Ukraine. Das ist ein weiterer Faktor, der den<br />

Fahrermangel in Europa verschärfen wird“,<br />

befürchtet er.

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