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mav 01.2023

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Titelgeschichte

Titelgeschichte ■■■■■■ Die 5-Achs-Bearbeitungszentren von Metrom sind ein echter Blickfang. In Bewegung vollführen die fünf Kugelgewindegetriebe der Parallelkinematik ein stetes Auf und Ab, das den Betrachter ins Staunen kommen lässt. „Mein Vater Michael Schwaar hat 2001 das Konzept unserer Pentapod-Maschinen am Fraunhofer IWU in Chemnitz entwickelt“, erklärt Torsten Schwaar, der seit 2009 Geschäftsführer der millfax GmbH ist. Da die Metrom GmbH heute von der Tochter des Firmengründers, Susanne Witt, geleitet wird, ist die Abstimmung zwischen den beiden Firmen am gemeinsamen Firmensitz in Hartmannsdorf bei Chemnitz meist schon auf Zuruf möglich. „Als Familienunternehmen können wir immer auf die Stärken des jeweils anderen setzen und ergänzen uns dadurch sehr gut“, freut sich Schwaar. Der große Vorteil der Parallelkinematik ist die hohe Steifigkeit der Maschinen, die durch das relativ geringe Gewicht der bewegten Teile sehr dynamisch sind. Die fünf Kugelgewindetriebe, an denen die Spindel befestigt ist, haben einen Durchmesser von 63 mm. Sie werden nur auf Zug und Druck belastet. Die äußere Form der Maschinen ist die eines Ikosaeders. Diese Bauweise ermöglicht eine sehr flexible Bearbeitung mit vielen Freiheitsgraden und einer Präzision von +- 10 μm. „Auf unserer größeren Maschine, die auch nur drei Meter breit ist, habe ich im letzten Jahr einen 1,4 x 1,4 x 0,8 Meter großen Aluminiumblock bearbeitet. Der Block passte zwar gerade noch durch die Tür. Aber selbst so große Teile können wir noch fünfachsig bearbeiten“, erklärt Schwaar. Mit ihren sechs Metrom-Bearbeitungszentren und den 14 Mitarbeitern bietet die millfax das 5-Achsfräsen „Insgesamt fertigen wir für dieses Projekt 4591 Knoten“, sagt Schwaar. „Dabei füllen wir innerhalb von zwei Tagen einen sieben Kubikmeter großen Container mit Spänen.“ Bild: Rindle/Konradin von Bauteilen für den Modell-, Maschinen- und Stahlbau von einfachen Profilen bis hin zu Knoten und Baugruppen an. „Außerdem bieten wir die mobile Bearbeitung von etwa Tannenbaumnuten an großen Turbinen, den mobilen und stationären 3D-Druck sowie ein Reverse Engineering an“, ergänzt Schwaar. Für die mobile Bearbeitung kann ein spezieller Typ der Metrom-Bearbeitungszentren in Luftfracht- oder Seecontainer verladen werden und ist so weltweit einsatzfähig. Lohnfertiger für Freiform-Bauteile Durch die hohe Beweglichkeit eignet sich das Maschinenkonzept optimal zur Bearbeitung von Bauteilen für Freiformfassaden. Hierzu zählen auch die im aktuellen Projekt zu bearbeitenden Knoten aus S 355 Baustahl. Die Knoten bilden die Verbindungsstücke innerhalb des Fassadengerüsts, auf das später die Glaselemente montiert werden. „Wir haben mittlerweile schon für zahlreiche sehr beeindruckende Bauprojekte Fassaden-Knoten liefern dürfen“, sagt Schwaar. „Dazu zählen zum Beispiel die Höfe am Brühl in Leipzig mit 1600 Knoten, die Metrostation „King Abdullah Financial District“ in Riad mit 4000 Knoten und die Arena von Ajax Amsterdam mit rund 800 Knoten.“ Weitere Großprojekte waren der Bahai-Tempel in Chile, der Changi Airport in Singapur und das Parlamentsgebäude in Wien. Performance und Wirtschaftlichkeit vereint „Bei den großen Stückzahlen brauchen wir auch werkzeugseitig eine leistungsfähige und zugleich wirtschaftliche Lösung“, sagt Schwaar. „ZCC-CT hat uns von Anfang an auf dem Weg zur optimalen Lösung begleitet.“ Um zu prüfen, welches Werkzeugkonzept im Praxistest die besten Ergebnisse bringt, lieferte die ZCC Cutting Tools Europe GmbH gleich mehrere unterschiedliche Werkzeuge für die ersten zu bearbeitenden Knoten. Am Ende hat sich der Rundplattenfräser FMR04 mit 42 mm Durchmesser durchgesetzt. „Durch die hohe Dynamik der Maschinen können unsere Rundplattenfräser ihre Leistung bei der Hochvorschubbearbeitung voll ausspielen“, sagt Simon Klatt, der zuständige Außendienstmitarbeiter von ZCC-CT. „Beim Hochvorschubfräsen werden die Schneid - kräfte größtenteils achsparallel von der Frässpindel aufgenommen“, ergänzt Kai Schädlich, Anwendungs - techniker bei ZCC-CT. „Denn mit jedem hundertstel Millimeter, den ich den Fräser in Vorschubrichtung mehr ins Bauteil fahren lasse, kann ich die Zustellung reduzieren und so die sonst auftretenden Biegemomente vermeiden. Schlussendlich resultiert daraus auch eine höhere Präzision der Bearbeitung.“ 8 Februar 2023

Den Mehrwert für den Kunden im Blick (v. li.): Simon Klatt, Technischer Vertrieb, Kai Schädlich, Anwendungstechniker, Torsten Schwaar, Geschäftsführer, Millfax GmbH, Martin Sprung, Manager Marketing & Business Development und Angela Meier-Buntenbroich, Marketing (außer Schwaar alle bei ZCC-CT). Bild: Rindle/Konradin Eine Rundplatte zerspant drei Liter Vollmaterial Die Rundplattenfräser müssen im aktuellen Projekt für eine riesige Glasfassade der Firma Roschmann Konstruktion aus Stahl und Glas GmbH auch richtig Material runterschruppen. „Insgesamt fertigen wir für dieses Projekt 4591 Knoten“, sagt Schwaar. „Dabei füllen wir innerhalb von zwei Tagen einen sieben Kubikmeter großen Container mit Spänen.“ Für Schwaar überzeugen die ZCC-CT-Fräser aber nicht nur mit ihrer Leistungsfähigkeit. „Insgesamt haben wir bislang in diesem Projekt 257 Tonnen Rohteilmasse mit 5540 Rundplatten bearbeitet und so schon 3742 Knoten fertiggestellt“, erklärt Schwaar. „Ge - mittelt bedeutet das, dass wir mit einer Platte rund 23 Kilogramm Stahl zerspant haben. Das bedeutet, dass wir pro Wendeschneidplatte das Volumen von drei Liter Vollmaterial zerspant haben. In dieser Rechnung sind auch die Wendeschneidplatten enthalten, die beim Einfahren oder bei Tests kaputt gegangen sind.“ unseren Werkzeugen, sondern auch mit unserem Bearbeitungs-Knowhow“, sagt Schädlich. „Wenn die mit unseren Werkzeugen mitgelieferten Bearbeitungswerte nicht zu den Gegebenheiten beim Kunden passen, dann schauen wir uns die Bearbeitung vor Ort an und gehen Service und Verfügbarkeit überzeugen ZCC-CT punktet bei millfax nicht nur mit seinen produktiven und wirtschaftlichen Werkzeugen zum Fräsen und Gewinden, sondern auch mit einem passgenauen Service. „Wir unterstützen unsere Kunden nicht nur mit Der große Vorteil der Parallelkinematik ist die hohe Steifigkeit der Maschinen, die durch das relativ geringe Gewicht der bewegten Teile sehr dynamisch sind. Bild: Rindle/Konradin Februar 2023 9

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